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Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 162
Donnerstag, den 14. Juni 1923
186. Jahrgang
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von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher
Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Ein Waffenſtillſtandsvorſchſag des Temps.
* Paris, 13. Juni. (Priv.=Tel.) Der Temps zeigt ſich
heute zum erſten Male in ſeinem Glauben an die Wirkung der
Ruhrpolitik ein wenig erſchüttert. Er diskutiert den Gedanken
eines Waffenſtillſtandes im Ruhrgebiet. An dem Tage, wo die
Reichsregierung und die preußiſche Regierung alles getan haben,
um dem Widerſtande ein Ende zu machen, und die Bevölkerung
zu ehrlicher Zuſammenarbeit mit den Verbündeten zu bewegen,
an dem Tage, wo ein normaler Fortgang der Leiſtungen, der
Steuererhebungen, des Verkehrs uſw. eintreten würde, würden
ſich die franzöſiſche und die belgiſche Regierung in die am 11.
Januar ins Auge gefaßte Lage zurückverfetzt finden.
Kammerdebatte über Poincarés Innenpolitik.
U. Paris, 13. Juni. Vorausſichtlich wird am
kommen=
den Freitag eine lebhafte Debatte über die innere Politik der
Regierung einſetzen. Zunächſt kommt ein Antrag des
Abgeord=
neten Harnegaray zur Verhandlung. Der Abgeordnete wünſcht
von der Regierung zu erfahren, welche Stellung ſie in dem
hef=
tigen Kampfe zwiſchen dem Block der Linken und dem
nationa=
liſtiſchen Block einzunehmen gedenke. Andererſeits hat der
Ab=
geordnete Pellet die Regierung wiſſen laſſen, daß er gleichfalls
eine Interpellation über die innere Politik einbringen wird.
Der Abgeordnete handelt im Namen des republikaniſchen
Bun=
des und erklärt in ſeinem Begleitſchreiben im Hinblick auf die
letzte Debate über die innere Politik: „Die Debatte wurde nicht
zu Ende geführt und hinterließ den Eindruck der
Verworren=
heit. Wir wünſchen, daß ſie am Freitag vollſtändig erſchöpft
wird, zumal im Intereſſe Ihrer auswärtigen Pelitik”. Dieſer
Brief war an Poincaré gerichtet.
Wiederaufrichtung der Zollgrenze.
TC. Paris, 13. Juni. Das Echo de Paris teilt mit, daß
in Ausführung eines auf der Brüſſeler Konferenz gefaßten
Be=
ſchluſſes die Rheinlandkommiſſion heute die Wiederaufrichtung
einer Zollbarriere zwiſchen beſetztem und unbeſetztem
Ge=
biet angeordnet hat. Die deutſche Einfuhr, die bisher zollfrei
ins beſetzte Gebiet hereingelaſſen wurde, wird künftig dem
alli=
ierten Zolltarif unterworfen werden.
Vom Tage.
Der Reichskanzler Dr. Cuno iſt von ſeiner Reiſe nach
Süddeutſchland geſtern wieder in Berlin eingetroffen.
Bei ſeinem Beſuch in Karlsruhe hat der Reichskanzler dem badiſchen
Staatspräſidenten 50 Millionen Mark übergeben zur Hilfe in beſonderer
Not infolge franzöſiſcher Bedrückung namentlich durch Ausweiſungen.
Der amtliche preußiſche Preſſedienſt meldet: Durch Verfügung des
Innenminiſters wird auf Grund des Geſetzes zum Schutze der Republit
die Beſchlagnahme und Einziehung des
Vermögens=
des aufgelöſten Nationalverbandes deutſcher Soldaten im Bereiche
Preußens zugunſten des Reiches angeordnet.
graf wurde wegen dringenden Hochverrats verhaftet.
Lord Curzon empfing den franzöſiſchen und den belgiſchen Bot= Zinſen aufbringen könnten.
ſchafter.
Im franzöſiſchen Lager iſt eine ſcharfe Strömung
zugunſten des von England gewünſchten
Meinungs=
austauſches feſtzuſtellen.
lung der Internationalen Friedensgeſellſchaft bildete eſſen brachten ihm nicht nur reiche Bodenſchätze, ſondern auch
die Ruhrfrage das Haupterörterungsthema. Es wurde
nachdrück=
lich für die Schaffung eines internationalen
Tribu=
reich und Deutſchland eingetreten. Lord Parmoor nannte die Maſchinen hat die Erzeugungskraft von Nordfrankreich ſehr ſtark
Ruhrfrage eine Weltfrage.
Nach einer Havasmeldung aus Madrid iſt zum Vorſitzenden der
bei 2 Stimmenthaltungen gewählt worden.
Am Schluß des bulgariſchen Miniſterrats erklärte der
Außenmini=
ſter Kaloff Journaliſten, daß nach den letzten Meldungen im ganzen
Lande völlige Ruhe herrſche. Einige vereinzelte Widerſtandsverſuche
von Anhängern Stambulinſkis ſeien leicht gebrochen worden. Die Eiſen= ſtige Entwicklung Frankreichs iſt vor allem die Geſtaltung
ſei=
hergeſtellt.
Dar Völkerbund tritt am 29. Juni unter dem Vorſitz des italieni= Franken auf 24,691 Milliarden Franken, gleichzeitig aber ſeine
ſchen Vertveters in Genf zuſammen. Außer der Finanzlage der Stadt Ausgaben herabdrücken von 54,213 Milliarden Franken auf
Danzig und einem Bericht des Völkerbundskommiſſars in Wien über
die langfriſtige Anleihe ſovie zahlreiche andere Fragen ſteht auf deu gaben wäre dann eingetreten, wenn Frankreich bei ſeinen miti=
Tagesordnung ein engliſcher Antrag über das Saargebiet.
abends /a 7Uhr: 98.500.
Die armen Siegerſtagten
und das reiche Deutſchland.
Von
A. Heinrichsbauer, Eſſen.
Bekanntlich ſchulden die Alliierten den Vereinigten Staaten
von Nordamerika außerordentlich hohe Summen. Auf Dollar
zurückgeführt, betragen dieſe bei England 4,6 Milliarden, bei
Frankreich 3,1 Milliarden, bei Italien 177 Milliarden und bei
Der in Oberſchleſien tätige Kommuniſtenführer Marr= Belgien 0,4 Milliarden Dollar. Alle Staaten mit Ausnahme von
England behaupten, daß ihnen eine Rückzahlung dieſer
Kapi=
talien völlig unmöglich ſei, und daß ſie auch nicht einmal die
Beſonders temperamentvoll hat immer Frankreich dieſen
Standpunkt vertreten. Dabei iſt Tatſache, daß die Wirtſchaft
Frankreichs in einem durchaus erfreulichen Zuſtand ſich befindet.
Der Gewinn Elſaß=Lothringens und die Einbeziehung des Saar=
Auf der in der Londoner Guildhall abgehaltenen Jahresverſamm= gebietes und Luxemburgs in die franzöſiſchen
Wirtſchaftsinter=
große, von Deutſchland aufgebaute Induſtrien. Der
Wiederauf=
nals zur Regelung der Differenzen zwiſchen Frank= bau von 22 000 Fabriken und ihre Ausrüſtung mit den neueſten
erhöht. Frankreich iſt dadurch wirtſchaftlich außerordentlich
ge=
ſund geworden, ein Umſtand, auf den die immer ſtärker werdende
Kammer der Regierungskandidat Melpuiadez Alvarez mit 289 Stimmen. Beteiligung Frankreichs am Weltmarkt zurückzuführen iſt.
Frank=
reich iſt das Land, das über die wenigſten Arbeitsloſen (
viel=
leicht 2—3000) verfügt, deſſen Induſtriebevölkerung die
beſtbe=
ſchäftigtſte und deſſen Erzeugung auf den meiſten Gebieten nur
durch den Menſchenmangel beeinflußt iſt. Beweis für die
gün=
bahn= und Telegraphenverbindungen ſeien wieder= nes Staatshaushalts. Frankreich konnte in den Jahren von
1919 bis 1922 ſeine Einnahmen ſteigern von 11,86 Milliarden
48,720 Milliarden Franken. Eine weitere Verringerung der
Aus=
täriſchen Aufwendungen, in der Verzinſung der von ihm
heraus=
gegebenen Anleihen, bei dem Wiederaufbau der in Nordfrank=
Dollarkurs in Frankfurt am 13. Juni, reich zerſtörten Gebiete (die Times berechnet, daß von den für
den Wiederaufbau aufgewandten Summen rund 50 Prozent
Unternehmergewinn darſtellen) die Sparſamkeit beachtete, die
nach einem ſo langen Kriege wie dem Weltkriege
ſelbſtverſtänd=
lich ſein müßte. Auch die Einnahmen hätten ſich erheblich ſteigern
laſſen, wenn Frankreich ſein Steuerſyſtem, beſonders die
Ver=
anlagung und die Erhebung der Einkommenſteuer, ſo organiſiert
hätte, wie es faſt alle anderen Staaten längſt getan haben.
Trotz=
dem kann Frankreich, wie es immer wieder verſichert, nicht
zahlen.
England hat mit den Vereinigten Staaten ein Abkommen
getroffen, nach dem die Rückzahlung ſeiner Schuld von 4,6
Mil=
liarden Dollar (75 Millionen Dollar haben die Amerikaner
ab=
gelaſſen) auf 62 Jahre verteilt werden ſoll. Die Zinsleiſtung
ſoll in den erſten 10 Jahren 3 Prozent und von da ab 3,5
Pro=
zent betragen. Die Tilgung ſoll von 33 Millionen Dollar im
1. Jahre auf 175 Millionen Dollar im 62. Jahre ſteigen.
Durch=
ſchnittlich wird ſich die Jahresbelaſtung an Zinſen und Tilgung
für die nächſten 10 Jahre auf 160 Millionen Dollar und in den
folgenden Jahren auf rund 180 Millionen Dollar belaufen.
Mehr und ſchneller zu zahlen, hat ſich England außerſtande
er=
klärt. Dabei hat die eugliſche Volkswirtſchaft auch nach dem
Kriege noch erhebliche Ueberſchüſſe erzielt. Der Ueberſchuß der
engliſchen Zahlungsbilanz betrug auch im Jahre 1922 immer
noch 155 Millionen Pfund Sterling gegenüber 181 Millionen
Pfund Sterling im Jahre 1913. Mit ihm könnte England in
ſieben Jahren den jetzigen Gegenwartswert ſeiner Schulden an
Amerika, der auf 20 Milliarden Goldmark zu berechnen iſt,
ab=
tragen. Trotzdem iſt England aber nicht in der Lage, mehr als
5 Prozent ſeines Einkommenüberſchuſſes an ſeinen Schuldner
abführen zu können.
Das, was es ſelbſt als reicher Siegerſtaat, dem der
Welt=
krieg unendlichen Zuwachs an wirtſchaftlicher und politiſcher
Macht gebracht hat, nicht leiſten kann, verlangt England aber
von dem beſiegten Deutſchland, deſſen ganzer Außenhandel
zer=
ſchlagen iſt und deſſen wichtigſte landwirtſchaftlichen und
ge=
werblichen Erzeugerbezirke ihm genommen worden ſind.
Nach dem von England als ſehr „lohal” angeſehenen engliſchen
Reparationsplan vom Dezember 1922 (das Londoner Diktat vom
5. Mai 1921 ſei hier wegen ſeiner viel höheren Zahlen ganz
außer Betracht gelaſſen) ſoll Deutſchland nach einem vierjährigen
Moratorium für die folgenden vier Jahre 2 Goldmilliarden
jähr=
lich zahlen, für die dann kommenden zwei Jahre 2,5
Gold=
milliarden und dann 3,3 Goldmilliarden bezw. eine kleinere
Summe, die aber nicht weniger als 2,5 Goldmilliarden betragen
darf, wenn eine unparteiiſche Kommiſſion eine größere
Zah=
lungsfähigkeit Deutſchlands verneint. Der Gegenwartswert der
Zahlungen, die von Deutſchland nach Anſicht Englands
unbedenk=
lich geleiſtet werden können, beträgt mindeſtens 37
Goldmilliar=
den, iſt alſo faſt dopelt ſo hoch als der Gegenwartswert der
engliſchen Verpflichtungen an die Vereinigten Staaten. Sehr
weſentlich iſt dabei, daß die Tilgungsdauer der deutſchen
Ver=
pflichtungen mit 40 bis 45 Jahren ſehr erheblich unter der von
England ſelbſt eingegangenen Verpflichtung von 62 Jahren liegt,
ſo daß auch dadurch eine ſtärkere Velaſtung Deutſchlands ſich
er=
gibt. Deutſchland hat den engliſchen Reparationsplan als
un=
möglich abgelehnt und dafür einen Vorſchlag auf Zahlung von
20.½5+5 — 30 Goldmilliarden gemacht, die nach einem
vier=
jährigen Moratorium im Laufe von 35 Jahren gezahlt werden
ſollen. Auch dieſe Regelung würde Deutſchland einer doppelt
ſo ſtarken Belaſtung unterwerfen, wie ſie England
auszu=
halten hat.
Dabei iſt folgendes Tatſache: Der Ueberſchuß der deutſchen
Zahlungsbilanz vor dem Kriege belief ſich auf jährlich rund 250
Goldmillionen. In den Nachkriegsjahren iſt der deutſche
Außen=
handel außerordentlich zurückgegangen. Beſonders geſchädigt iſt
Deutſchland durch den Verluſt ſeiner Handelsflotte, die
Liqui=
dierung der deutſchen Auslandsunternehmen, die Abgabe
aus=
ländiſcher Wertpapiere uſw. Im Durchſchnitt der Jahre 1920
bis 1922 betrug der Einfuyrüberſchuß rund 2 Goldmilliarden.
Dazu kommen noch die außerordentlich hohen baren
Repara=
tionsleiſtungen in Geſtalt der Aufwendungen für
Deviſen=
zahlungen, innere Beſatzungskoſten, Auslagen für die interalliier=
Aaf der Sache nach einer Fornel.
London, 13. Juni. (Wolff.) Daily Chroniele
ſchreibt, wenn. Frankreich Reparationen erſtrebe, ſo ſeien
ſeine Maßnahmen unter Poincarés Leitung
unver=
ſtändlich. Wenn aber Frankreich eine Diktatur ber den
Kon=
tinent ſuche, ſo ſeien ſeine Maßnahmen vollkommen verſtändlich.
Damit ſeien ſchlechte Ausſichten gegeben nicht nur für England,
ſondern auch für den Kontinent, und nicht nur für die vormaligen
Feinde Frankreichs, ſondern auch für ſeine Verbündeten, für
Belgien vielleicht an erſter Stelle, ſpäter auch für Italien.
Die Weſtminſter Gazette ſchreibt, das britiſche
Kabinett ſei nicht in der Lage geweſen, irgend eine Politik
feſtzulegen, verſuche aber eine Formel zu finden,
die ſowohl Frankreich als auch Deutſchland als
Verhandlungsgrundlage annehmen können.
Dies ſei, wie klar erſichtlich, die richtige Linie. Die
augenblick=
liche Lage werde aber nicht hoffnungsvoller, wenn vorgeſchlagen
werde, daß England ſich der Ruhrpolitik Frankreichs anſchließe.
Da England der Anſicht ſei, daß dieſe Politik geſcheitert ſei und
ſogar in noch kläglicherer Weiſe ſcheitern müſſe, wenn irgend
welche Vorſchläge von engliſcher Seite gegenüber Deutſchland
ge=
macht würden, ſollte Frankreich das deutſche Reparationsangebot
als einen ernſtlichen Verſuch zur Regelung des Streites
betrach=
ten. Sollte dieſe vorherige Vereinbarung unmöglich ſein, ſo wäre
es Sache des britiſchen Kabinetts, eine eigene Politik zu beginnen.
Diplomatiſche Erörterungen.
London, 13. Juni. (Wolff.) Dem politiſchen
Bericht=
erſtatter der Times zufolge iſt es wahrſcheinlich, daß eine
wei=
tere Sitzung des britiſchen Kabinetts, zur
Er=
wägung des deutſchen Reparations=Memorandum heute
ſtatt=
ſindet. Es werde allgemein angenommen, daß die
diploma=
tiſchen Erörterungen, die ſeit Ueberreichung des
deut=
ſchen Memorandums im Gange ſind, geſtern fortgeſetzt wurden.
Die britiſche Regierung ſei aufrichtig beſtrebt, nichts ungeſchehen
zu laſſen, wodurch die Alliierten in den Stand geſetzt werden
könnten, eine gemeinſame Antwort auf das letzte deutſche
Angebot zu erteilen. Die Schwierigkeiten auf dem Wege
der Verwirklichung eines ſolchen Gedankens würden voll
zuge=
geben. In Regierungskreiſen glaube man jedoch, daß die
Hinderniſſe nicht unüberwindlich ſeien.
* London, 13. Juni. (Priv.=Tel.) In der
Reparations=
frage iſt die engliſch= Regierung bisher noch zu keinem Ergebnis
gekommen. Die Verhandlungen mit Frankreich und den anderen
Alliierten dauern an, und man hofft noch immer, daß der
Mei=
nungsaustauſch zu einem Einvernehmen und zu einem
gemein=
ſamen Aktionsplan, führen wird. Die Preſſe billigt im
allge=
meinen die abwartende Haltung der engliſchen Regierungspolitik.
Die Times bemerkt, jetzt ſei der Augenblick der Ruhe für
diplomatiſche Verhandlungen und Beratungen gekommen, in
denen der Charakter der verſchiedenſten Forderungen definiert
und der Radius des engliſchen Vorgehens beſtimmt werden
dürfte. Die Verantwortung, die jetzt auf der engliſchen
Regie=
rung ruhe, ſei ſo groß, daß einige Zeit vergehen werde, ehe ſie
eine endgültige Entſcheidung finden könne, nicht etwa, daß die
Streitfrage nicht dringend eine Löſung erfordere oder daß der
jetzige Zuſtand Deutſchlands nicht eine Warnung darſtelle, ſo
daß auch nur die Möglichkeit einer Löſung durch eine
Verſchlep=
pung der Angelegenheit nicht in Gefahr gebracht werden dürfe.
Aber ehe die Alliierten zuſammenkämen und ſich auf das
wirt=
ſchaftliche Problem konzentrieren könnten, müßten ſie Mittel
finden, um ſo ihre abweichenden Anſichten über die jetzige Lage
im Ruhrgebiet in Einklang zu bringen.
Wie Daily Expreß darlegt, iſt England ſo ſehr wie
Frank=
reich und Belgien daran intereſſiert, die Reparationen auf eine
befriedigende Grundlage zu ſtellen. Die britiſche Anſicht gehe
dahin, daß eine Fortſetzung der Ruhrbeſetzung die Ausſicht
ver=
ringere, von Deutſchland Zahlung zu erlangen. Dieſe Seite der
Frage werde in den Vordergrund gedrängt durch die Zinſen auf
die Kriegsſchulden, die am Freitag an Amerika gezahlt werden
müſſen. Sie betragen nominell 1 500 000 Pfund, alſo etwa 16
Millionen, wenn der Wechſelkurs in Rechnung geſtellt werde.
Der Betrag iſt bereits durch Kredite nach Amerika gebracht
wor=
den und wartet dort in den Banken auf Uebergabe an die
ame=
rikaniſche Regierung an dem feſtgeſetzten Tage. — Im übrigen
iſt auch der Ton der übrigen Blätter nach der geſtern durch die
müſteriöſe Havasmeldung über den angeblichen Beſchluß des
engliſchen Kabinetts hervorgerufenen gereizten S immung gegen
Frankreich heute weſentlich gedämpfter. Man hofft, daß die in
Paris an Boden gewinnende gemäßigtere Auffaſſung über die
Ruhrbeſetzung ſich durchſetzen wird.
Die Haltung Italiens.
London, 13. Juni. (Wolff.) Der römiſche Berichterſtatter
der Times ſchreibt, es ſei ihm von einem Mitglied des
Auswär=
tigen Amts mitgeteilt worden, daß die Haltung Italiens
gegenüber der Erörterung der deutſchen Note ſich der bereits von
Großbritannien angenommenen anſchließen werde.
Dem Berichterſtatter zufolge hat die italieniſche Regierung,
ob=
wohl die franzöſiſche Regierung immer noch darauf hofft, ſie dazu
überreden zu können, noch nicht zugeſtimmt, ſich
Frank=
reich bei dem Verlangen auf ſofortige Einſtellung des paſſiven
Widerſtandes als Vorbedingung weiterer Erörterung
anzu=
ſchließen.
Die franzöſiſche Auffaſſung.
Paris, 13. Juni. (Wolff.) Havas teilt offiziös zur Frage
der engliſchen Kabinettsbeſchlüſſe vom Montag nachmittag
fol=
gendes mit: In der franzöſiſchen Preſſe ſind geſtern vormittag
die Nachrichten aus London mit wahrer Enttäuſchung
aufge=
nommen worden. Die geſamte franzöſiſche Preſſe habe mit
be=
merkenswerter Einmütigkeit die ſo ſehr dem franzöſiſchen
Natio=
nalempfinden zuwiderlaufenden Abſichten der engliſchen
Regie=
rung entſprechend gewürdigt. Da das Miniſterium für
auswär=
tige Angelegenheiten von dem franzöſiſchen Botſchafter in
Lon=
don keinerlei Informationen über die ganze Angelegenheit
er=
halten habe, habe es geſtern vormittag die franzöſiſche Botſchaft
in London gebeten, das Foreign Office zu befragen. Der
Bot=
ſchafter habe am ſpäten Nachmittag Poincaré eine Mitteilung
zugehen laſſen, die er von Lord Curzon erhalten hätte, und aus
der hervorgehe, daß das engliſche Kabinett noch keinerlei
end=
gültige Entſcheidung über ſeine Reparationspolitik getroffen
habe, und daß die ihm in dieſer Beziehung zugeſchriebenen
Ab=
ſichten nicht zuträfen. Das Dementi des Foreign Office habe
im weſentlichen die materielle Tatſache im Auge, daß von dem
engliſchen Kabinett noch leinerlei Entſcheidung getroffen worden
ſei. Das Dementi des Foreign Office beſtreite auch die dem
Ka=
binett Baldwin zugeſchriebenen Pläne. Immerhin ſei es
merk=
würdig, feſtzuſtellen, daß mehrere engliſche Morgenblätter geſtern
Informationen ähnlich denen der franzöſiſchen Organe
veröffent=
licht hatten, und daß einige dieſer Blätter, wie z. B. der ſtets gut
unterrichtet Daily Telegraph, die Hoffnung aufgaben, daß
zwi=
ſchen den beiden Regierungen eine Verſtändigung über die
Deutſchland zu erteilende Antwort ſtattfinden werde.
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Donnerstag, den 14. Juni 1923.
Rummer 162.
ten Kommiſſionen, Zahlungen im Ausgleichsverfahren uſw.
Ins=
geſamt kann einſchließlich des Fehlbetrages in der deutſchen
Zah=
lungsbilanz auf der Grundlage der bisher geleiſteten deutſchen
von zirka 3,5 Goldmilliarden jährlich berechnet werden. Zu die= ſuch der deutſchen Regierung, den paſſiven Widerſtand
ſem Fehlbetrag kommen aber noch die einmaligen und
dauern=
den Leiſtungen, die Deutſchland künftig zur Abtragung ſeiner
Verpflichtungen übernehmen ſoll.
Es ergibt ſich alſo, daß ein ſo reiches Land wie England glaubt,
nur dann weiter exiſtieren zu können, wenn es nur einen Teil des Gegners zu treten und ihm zu helfen, während der
Frie=
ſeiner Ueberſchüſſe abzuliefern hat, während man von
Deutſchlaud annimmt, daß es viel höhere als die engliſchen
Leiſtungen zahlen kann, trotzdem es bereits mit einem
erheb=
lichen Paſſivum belaſtet iſt. Wo hier Logik und Gerechtigkeit
liegen, iſt nicht zu ermitteln.
Das weite Weltgewiſſen.
Kr. Kr. Präſident Harding hielt am Sonntag zu Waſhington
in einer Verſammlung des „Vereins junger Männer” eine Rede,
worin er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Vereinigten
Staa=
ten der Welt beiſtehen möchten, um den Frieden wieder
aufzu=
richten. Amerika könne nicht glücklich ſein, wenn die übrigen
Ziviliſationen leiden würden. Amerika ſei am beſten in der Lage,
den Verkehr zu normalen Verhältniſſen in die Wege zu leiten.
Sehr gut! Mit ſolch frommen Abſichten zogen die
Ameri=
kaner des Herrn Wilſon ſeinerzeit aus, um Deutſchland
nieder=
zuſchlagen. Jetzt, da die deutſche Ziviliſation offenbar bittere
Not leidet, läßt die Regierung Amerikas, deſſen Präſident
der=
felbe Herr Harding iſt, erklären, die Vereinigten Staaten würden
ſich zu einer von Deutſchland vorgeſchlagenen internationalen
Reparationskonferenz nicht beteiligen, da Amerika kein direktes
Intereſſe an der Reparationsfrage habe.
Dabei weiß die ganze Welt, daß gerade wegen der
Repara=
tionsfrage die Ziviliſation nicht nur in Deutſchland ſchwer
lei=
det, ſondern im gleichen Maße auch in den anderen Ländern
und nicht zum wenigſten auch in amerikaniſchen. Wie leicht wäre
es doch Amerika, ſelbſt glücklich zu werden, wenn es ſich an der
Löſung der Reparationsfrage beteiligte, um die Ziviliſation in
den anderen Ländern zu retten.
Aber allem Anſchein nach kommen den Staatsmännern gute
Gedanken nur vor Zuhörern, deren moraliſche Einſtellung zum
Leben bekannt iſt. Auch Lloyd George, ein Mitſchuldiger an
dieſem entſetzlichen Friedenszuſtand, erklärte an dem gleichen
Sonntag vor einer religiöſen Verſammlung in Weſtbourne, das
gegenwärtige Unglück der Welt ſei die Anbetung der Gewalt,
die über das Recht geſetzt werde. Dieſes Unglück ſei in
inner=
politiſchen und internationalen Fragen zu ſpüren. Wenn die
Welt ſich nicht ändere, ſo könnte man an der Zukunft der
Zivili=
ſation verzweifeln.
So ſagt derſelbe Lloyd George, der ſo oft vor der Gewalt
der franzöſiſchen Bajonette ins Knie geſunken und das Recht von
den Stiefeln franzöſiſcher Kolonialſoldaten zertrampeln ließ. Ob
er bei ſeinen Worten in Weſtbourne reuevoll an ſeine Bruſt
ge=
ſchlagen hat? Aber recht hat er: auch die Reparationsfrage ſoll
offenbar wieder mit Hilfe brutaler Gewalt gelöſt werden. Das
Recht der Bevölkerung an Nuhr, Rhein und Saar ſoll wieder
mit brutalen Militärſtiefeln zu Tode getreten werden.
Wahr=
haftig, die Ziviliſation iſt in Gefahr!
Warum kommen die Männer niemals zu einer guten Tat
im Namen der Ziviliſation? Die Furcht beherrſcht ſie alle. Die
Furcht vor dem großen Säbel der Franzoſen. Das konſtatiert
ſoeben wieder Alfred Kerr im Berliner Tageblatt in einem Eſſay
über ſeine Eindrücke in Spanien. Seitz= Verſailles, ſagt er —
nach ſeiner Art, nicht ſo trocken, wie es hier geſchrieben ſteht —,
ſei die Neigung zu Deutſchland wiedergekehrt, ihre offene
Be=
tätigung werde aber gehemmt von Franzoſenfurcht. Wobei Kerr
in Parantheſe hinzuſetzt: „Man könnte ſagen:
Franzoſenrück=
ſicht. Eine Rückſicht aus politiſchen Gründen, nicht ganz
frei=
willig gewährt. . . . Alſo die Kernſtimmung leider ähnlich wie
in England.”
Was iſt da zu hoffen?
Unglaubliche Zuſtände.
wd. Mainz, 13. Juni. Die neuen, über Nacht erlaſſenen
Sperrvorſchriften der Franzoſen, die vorerſt jeden
Kraftwagen=
verkehr über die Grenzen des beſetzten Gebietes hinaus
unter=
binden, üben auch auf den Abtransport der ausgewieſenen
Fami=
lien ihre Wirkung aus. Seit 2. Tagen ſind aus Mainz keine Autos
mit vertriebenen Familienangehörigen mehr herausgelaſſen
wor=
den. Das hindert die Franzoſen natürlich nicht, dieſe aus ihren
Wohnungen zu verjagen, ohne Rückſicht darauf, ob ſie anderswo
unterkommen können oder nicht. Die Sinn= und Zweckloſigkeit
eines ſolchen Verfahrens ſchafft auf dieſe Weiſe unglaubliche
Zuſtände.
Zur Reviſion im Krupp=Prozeß.
Düſſeldorf, 13. Juni. (Wolff.) Das im Krupp=Prozeß
wegen Störung der öffentlichen Ordnung und Aufreizung der
Menge zu Gewalttätigkeiten zu ſechs Monaten Gefängnis
ver=
urteilte Betriebsratsmitglied Müller wurde in dem heutigen
Reviſionsverfahren von dem franzöſiſchen Kriegsgericht in
Düſſeldorf wegen Störung der öffentlichen Ordnung zu 7
Mo=
naten Gefängnis verurteilt. Die Anklage auf Aufreizung der
Menge zu Gewalttätigkeiten iſt fallen gelaſſen worden.
Um den paſſiven Widerſtand.
London, 13. Juni. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
Zahlungen an die Entente das jährliche Paſſivum in der Höhe, der Times in Köln ſchildert den Widerſtand, auf den ein
Ver=
aufzuheben, ſtoßen würde. Eine Aufforderung der Regierung an
die Bevölkerung, die ſich zum Widerſtand gegen die fremde
Be=
ſatzung erhoben hat und die infolgedeſſen beträchtlich gelitten
habe, nicht nur ſich zu ergeben, ſondern tatſächlich in den Dienſt
densverhandlungen das Land feſter in die Hand zu bekommen,
könnte Folgen nach ſich ziehen, die unüberſehbar ſeien, und es
ſei unwahrſcheinlich, daß die Regierung Cunos die
Er=
füllung dieſer franzöſiſchen Forderung
über=
nehmen könnte. Sicher würde ein Sturm von allen Seiten
losbrechen und vor allem von denen, die für die Sache gelitten
haben und fühlen würden, daß die Früchte ihrer Opfer von der
Regierung weggeworfen würden. Der Berichterſtatter fährt fort,
ein Unterſchied müſſe jedoch gemacht werden zwiſchen dem
paſſiven Widerſtand und den Sabotageakten. Es
könne kein guter Grund beſtehen, wonach die deutſche Regierung
nicht, wie viele örtlichen Behörden dies in zahlreichen Bezirken
ſeit langem getan hätten, vollſtändig von dieſer Form der
Ak=
tivität abrücken ſollte, die rein nationaliſtiſchen Urſprungs ſei.
(Anmerkung des Wolffbureaus: Die Reichsregierung ließ
nie=
mals einen Zweifel darüber, daß ſie eine ſolche Form der
Ak=
tivität nicht billigt.) Der Berichterſtatter weiſt ferner darauf hin,
daß bei Erwägung der Lage daran gedacht werden müſſe,, daß
98 Prozent der deutſchen Bevölkerung der augenblicklichen
fran=
zöſiſchen Regierung vollkommen mißtraue und der Anſicht ſei,
daß der wirkliche Zweck der Ruhraktion nicht die
Erzielung von Reparationen ſei, ſondern
ter=
ritoriale und wirtſchaftliche Vergrößerung. Der
gleiche Prozentſatz ſei überzeugt, daß die gegenwärtige
fran=
zöſiſche Regierung beabſichtige, das Rheinland und
wahr=
ſcheinlich auch Eſſen dauernd zu behalten. Die
Auf=
nahme der letzten deutſchen Note in der franzöſiſchen Preſſe
be=
ſtätige dieſe Anſicht, während das franzöſiſche Beharren auf der
Forderung nach bedingungsloſer Einſtellung des paſſiven
Wider=
ſtandes die Deutſchen überzeuge, daß ihre einzige Waffe ſich als
außerordentlich wirkſam erweiſe bei Behinderung der Pläne,
die ſie den Franzoſen zuſchrießen. Die Deutſchen ſeien überzeugt,
daß, wenn dieſe Waffe erſt einma: niedergelegt ſei, es unmöglich
ſein würde, ſie wieder aufzunehmen und mit gleicher
Wirkſam=
keit zu gebräuchen. Wenn jedoch eine außerhalb des Konflikts
ſtehende Macht in der Lage ſein ſollte, zu garantieren, daß auf
die Einſtellung aller nach dem 11. Januar von der deutſchen
Re=
gierung angeordneten Maßnahmen eine gleiche zur Einſtellung
auf franzöſiſcher Seite folge,, würden wenig Schwierigkeiten
be=
ſtehen, um den paſſiven Widerſtand zu beenden.
Geldbußen für deutſche Städte.
Paris, 13. Juni. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Düſſeldorf iſt die Stadt Wülffrath mit einer Buße von
25 Millionen Mark und die Stadt Wipperfürth mit
einer Geldbuße von 30 Millionen Mark belegt
worden. Havas beruft ſich zur Begründung dieſes Vorgehens
darauf, daß in beiden Städten auf franzöſiſche Poſten geſchoſſen
worden ſei.
Wieder ein Todesurteil.
Köln, 13. Juni. (Wolff.) Wie Havas mitteilt, iſt ein
Ingenieur der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik, Mitglied der
Orgeſch, vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Mainz wegen
an=
geblicher Sabotage, die der Angeklagte zugegeben haben ſoll,
zum Tode verurteilt worden.
Die Jagd auf Deutſche.
Paris, 13. Juni. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung
aus Düſſeldorf ſind in der Nacht zum 12. Juni zwei
Deutſche, die entgegen dem nach der Erſchießung eines
fran=
zöſiſchen Poſtens verhängten Verkehrsverbot in den Straßen von
Recklinghauſen angetroffen wurden, von franzöſiſchen
Poſten durch Gewehrſchüſſe getötet worden. Ob
weitere Perſonen getötet worden ſeien ſei noch nicht bekannt.
Die Lage in Dortmund.
Berlin, 13. Juni. Wie aus Dortmund gemeldet wird,
findet die Beerdigung der in der Schreckensnacht
zum Montag hingemordeten ſieben
Dortmun=
der Bürger am Freitag vormittag ſtatt. Die ſtädtiſchen
Be=
hörden und die Vertreter ſämtlicher Gewerkſchaften werden
daran teilnehmen. Die von den Franzoſen verhängte
Straßen=
ſperre wird weiter äußerſt ſtreng durchgeführt. Von 9 Uhr
abends ab durchziehen zahlreiche Patrouillen unter Gewehr die
Straßen. Durch die Straßen werden Razzien veranſtaltet.
Alles, was dort angetroffen wird, wird verhaftet und unter
Mißhandlungen abgeführt. Immer neue Bürgerquartiere und
ſtädtiſche Gebäude werden für noch weiter eintreffende
Truy=
pen requiriert. Der ſchon vier Tage andauernde
Belagerungs=
zuſtand, der über dieſe Stadt von 500 000 Einwohnern verhängt
wurde, hat bereits gewaltige Störungen des geſamten
Wirt=
ſchaftslebens zur Folge. Alle Möglichkeiten für einen geregelten
Geſchäftsgang ſind unterbunden.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 12. Juni. (Eig. Bericht.) Am Regierungstiſch:
Innenminiſter Deſer. Präſident Löbe dankt dem Deutſchen
Be=
amtenbund Danzig, der 30 Millionen Mark für die Ruhrhilfe zur
Ver=
fügung geſtellt hat.
Das Weinſteuergeſetz, deſſen Geltungsdauer bis 1. April 24
ver=
längert werden ſoll, wird nochmals dem Ausſchuß zuvüchverwieſen.
Es folgt die 1. Leſung der Geſetzentwürfe zur Erhöhung der
Mineralwaſſerſteuer, der Zündwarenſteuar, der Salzſteuer und
Zucker=
ſteuer. Dieſe Steuern ſollen der Geldentwertung angepaßt werden.
Abg. Kühnen (Komm.) richtet heftige Angriffe gegen die
Re=
gierung, weil ſie die Verbrauchsſteuern erhöhen wolle, aber immer noch
keine Vorlage zur Erhöhung der Beſitzſteuern eingebracht habe.
Abg. Simon=Schwaben (Soz.) erklärt, daß ſeine Fraktion die
Zuſtimmung zu dieſen Verbrauchsſteuern von der Geſtaltung der
Be=
ſitzſteuern abhängig macht.
Die Vorlage wird dem Steuerausſchuß überwieſen.
Es folgt di9 2. Beratung des Geſetzentwurfes über die
Bekämp=
fung der Geſchlechtskrankheiten. Die Vorlage, die vom Ausſchuß
ein=
mütig gebilligt worden iſt, ſieht u. a. für die bewußte Verbreitung von
Geſchlechtskrankheiten Gefängnisſtrafen bis zu 3 Jahren vor. Auch
wer geſchlechtskrank iſt und trotzdem eine Ehe eingeht, wird mit
Ge=
fängnis beſtraft. Die Unterhaltung von Bordellen wird als Kuppelei
angeſehen. Die ſittenpolizeiliche Kontrolle wird aufgohoben.
Abg. Grotjahn (Soz.) erklärt, daß die Aufhebung der
Regle=
mentierung für ſeine Partei von ausſchlaggebendir Bedeutung ſei.
Miniſter Oeſer: Ich bitte um baldige Verabſchiedung der
Vor=
lage und ich freue mich, daß der Ausſchuß trotz mancherlei Bedenkur
einſtimmig die Vorlage angenommen hat. Wir müſſen eine Million
Geſchlechtskrankheiten zählen, von denen 250 000 Syphilitiker ſind,
100 000 Kranke, die der Krankenhausbehandlung bedürfen und 100 000
ſterile Ehen infolge Geſchlechtskrankheiten. Mit dem Weltkrieg haben
die Goſchlechtskrankheiten außerordentlich zugenommen und auch auf
dem Lande große Verbreitung gefunden. Der Miniſter erbittet die
Mitwirkung der geſamten Oeffentlichkeit bei der Durchführung des
Ge=
ſetzes. Auch die ſittlichen und reſigiöſen Kräfte müßten mitwirken. Die
Selbſtverantwortung bei Mann und Frau müßte geſtärkt werden, und
wenn nötig, durch Strafmaßnahmen erzwungen werden. Der Miniſter
ſchloß mit einem Appell an das Haus, es möge dazu beitragen, dem
Geſetze gine Form zu geben, die eine erfolgreiche Bekämpfung dieſer
Volksſeuche ermögliche.
Abg. Frau Neuhaus (Ztr.) erklärte ſich mit dem Geſetze
ein=
verſtanden.
Abg. Strahtmann (Dntl.) warnde vor Ueberſchätzung
geſetz=
licher und polizäilicher Maßnahmen, hält ſie aber tvotzdem für
wün=
ſchenswert.
Abg. Dr. Luther (D. Vpt.) hält eine energiſche
Sanitätsüber=
wachung der gewerbsmäßigen Proſtitution nach wie vor für notwendig.
Abg. Lang=Brumann (Bayer, Volksp, will Kranken, die von deu
Mcdizin aufgegeben ſind, nicht das Recht nehmen, ſich an
Naturheil=
kundige zu wendan.
Abg. Wulle (deutſchvölk.) befürchtet gehäſſige Denunziationen.
Abg, Frau Lüders (Dem) behandelt das Problem von der
pſychologiſchen Seite. — Die Verhandlungen werden dann abgebrochen,
weil man die neue Ergänzung zum Beamtenbeſoldungsggſetz in Arbeit
nehmen will.
Der Ausſchuß hatte die Sätze der Regierungsvorlage zrhöht. Die
Vorlage wird angenommen,
Das Haus vertagt ſich auf Donnerstag.
Ergänzung des Beſoldungsgeſetzes.
Berlin 13. Juni. (Wolff.) Der
Haushaltsaus=
ſchuß des Reichst ags führte die Beratung der neuen
Er=
gänzung des Beſoldungsgeſetzes fort. Angenommen wurde
hierzu ein Antrag der Abgg. Dr. Höfle (Ztr.) und v. Guerard
(Ztr.), wonach das Wartegeld achtzig Hundertſtel des bei der
Berechnung der Penſion zugrunde zu legenden
Dienſteinkom=
mens, jedoch höchſtens 1800 000 Mark monatlich betragen ſoll.
Hat der Beamte indeſſen zur Zeit ſeiner einſtweiligen Verſetzung
in den Ruhefland bereits eine höhere Penſion verdient, ſo
er=
hält er ein Wartegeld in der Höhe der zu dieſem Zeitpunkt
ver=
dienten Penſion. Die Berechnung der Ruhegehälter wurde
als=
dann nach der Regierungsvorlage angenommen. Hiernach
be=
trägt die Penſion bei vollendeter zehnjähriger oder kürzerer
Dienſtzeit 35 Hundertſtel und ſteigt nach vollendetem zehntem
Dienſtjahr mit jedem weiter zurückgelegten Dienſtjahre bis zum
vollendeten 25. Dienſtjahr um 2 Hundertſtel und von da ab um
1 Hundertſtel des Dienſteinkommens. Ueber den Betrag von 80
Hundertſtel dieſes Einkommens hinaus findet eine Steigerung
nicht ſtatt. Das Ruhegehalt für die richterlichen Beamten wurde
in ähnlicher Weiſe geregelt. Auch der Härteparagraph wurde
angenommen, wonach der Reichsminiſter der Finanzen
ermäch=
tigt wird, den Wartegeldempfängern, Penſionären und Witwen
zum Ausgleich von Härten Zuſchüſſe zum Teuerungszuſchlage
zu gewähren.
Wiederaufnahme der Arbeit in Oberſchleſien.
Beuthen, 13. Juni. (Wolff.) Wie die Morgenpoſt meldet,
flaut der Streik in Oberſchleſien ab. Ueber die
Hälfte der Belegſchaften der Eiſenbahnwagen=Hauptwerkſtatt
und der Eiſenbahnlokomotiv=Werkſtatt nahm geſtern die
Ar=
beit wieder auf. Die Hudſchinſki=Werke und die
Ober=
ſchleſiſche Eiſeninduſtrie fordern die Arbeiterſchaft durch Anſchlag
zur Arbeitsaufnahme auf, andernfalls ſie entlaſſen werden.
Hindenburg, 13. Juni. (Wolff.) Die wilde
Streik=
leitung berief geſtern eine Belegſchaftsverſammlung nach dem
Park des Borſig=Werkes ein. Nach der Morgenpoſt löſte die
Po=
lizei die Verſammlung auf und verhaftete zwei Mitglieder der
Streikleitung.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Mittwoch, den 13. Juni.
Lobetanz.
ein Bühnenſpiel von L. Thuille.
Es hat lange gedauert, bis dieſe Oper ihren Weg zu unſerer
Bühne gefunden hat. Ihr Stern glänzte kurz vor der
Jahr=
hundertwende, jetzt ſchien er ſich bereits dem Verblaſſen zu
nähern. Heute ergab ſich, daß des Wert nicht wertlos geworden
iſt und dichteriſch wie muſikaliſch ein treues Spiegelbild der
Münchener Schule der neunziger Jahre gibt.
Der frei erfundene Märchenſtoff iſt wie geſchaffen zur Oper.
Die Dichtung Bierbaums, kultiviert und preziös, wie alles, was
er ſchrieb, iſt jetzt freilich nur noch in muſikaliſcher Gewandung
erträglich. Das Drama, unmittelbar nach ſeinem Erſcheinen
mehrere Komponiſten gleichzeitig mächtig anregend, hat in
Thuille den erfolgreichſten Vertoner gefunden und ſich eine
Zeit=
lang auf allen Bühnen gehalten. Es iſt ein für ſeine Zeit idealer
Operntext und ein liebenswürdiges Werk geblieben.
Die Muſik des 1907 Verſtorbenen, der auch Bierbaums hier
aufgeführte „Gugeline” komponiert hat, folgt ſchwelgeriſch der
Romantik des dramatiſchen Stoffes. Nicht ohne Anlehnung an
Wagner in der Architektur und ſinfoniſchen Behandlung, noch
frei von Straußſcher Technik und Inſtrumentation, hat die
Par=
titur das Gepräge eines melodiſch aus dem Vollen ſchöpfenden,
thematiſch erfindungsreichen, rhythmiſch temperamentvollen,
kor=
rekten Muſikers von Fach. Ueberraſchendes gibt es nichts, auch
nichts eigenwillig Starkes, Kanten und Ecken ſind ſorgfältig
um=
gebogen, behaglich und breit ſtrömt dieſe Muſik in wohllautender
Süße. Es liegt aber doch ein Eigenes darin. Sie hat, ohne
Genie zu beſitzen, jene reinliche Wahrheit des Ausdrucks, die,
ohne durch kunſtvolle Technik etwas vorzutäuſchen, was nicht
hinter ihr ſteht, mit einfachen Mitteln ſagt, was ſie fühlt, und
damit, fern klügelndem Verſtand, unmittelbar zum Herzen
ſpricht. Muſik in beſtem deutſchen Sinne!
Die Aufführung zeichnete ſich aus durch glänzende
Inſze=
nierung und erfinderiſche Regie. Man kann faſt ſagen, es iſt ein
neues Stück entſtanden. Das Groteske in Koſtümen, Masken,
Auftreten und Gebaren der Perſonen, die ſatiriſche Färbung der
Nebenfiguren mildert die Schwere des Stoffes, macht die Hand=
lung märchenhaft unglaubhaft und rückt die beiden Hauptfiguren
lyriſch warm in den Vordergrund. Hier hat Herr Schlembach,
deſſen überlegte und gewandte Tätigkeit in dieſer ganzen
Spiel=
zeit bewundernswert war, ein Meiſterſtück vollbracht. Und unſer
genialer Pilartz ſchenkte dem äußeren Rahmen mit froher
Laune ſeine beſten Einfälle. Dem feinen Taktſtock Michael
Bal=
lings gelang es, auch der Muſik jenen eigenen Glanz und
warm empfundenes perſönliches Leben zu geben. So hat die
Oper Reize erhalten, die ihre Bläſſe überſtrahlen und ſie zu
einer der gelungenſten Aufführungen dieſes Jahres machen.
Denn auch die Beſetzung und Durchführung der Rollen war
glücklich und bemerkenswert. Herr Hoefflin darf den
Lobe=
tanz als ſeine beſte Rolle anſehen. Jugend in Figur und Spiel,
warme friſche Stimme, ſeine ganze Weſensart machen ihn
be=
ſonders geeignet für ſie. Er blieb ihr nichts ſchuldig und hatte
einen großen verdienten Erfolg. Auch Margarete Albrecht
entſpricht der Prinzeſſinrolle in hohem Grade. Sie ſpielte und
ſang die ſehr hoch geſchriebene Partie mit vortrefflichem
Ge=
lingen. Alle anderen Rollen ſind klein oder nur Sprech= und
Spielrollen. Herr Hölzlin als König, die Damen Baß
und Biſchoff als Braune und Blonde, Herr Kuhn als ein
Gefangener, Herr Siegfried als ein Burſche aus dem Volke
zeichneten ſich aus. Die hübſchen Chöre und Reigen gaben im
erſten Akt reizvollen Anblick, im zweiten den erforderten
Schau=
der, im dritten Akt wirkungsvolle Gruppen. Fein überlegte
Be=
leuchtungen belebten die farbenfrohen Bühnenbilder aller
Szenen. Man nahm von der Aufführung, die vom Publikum
mit Beifall überſchüttet wurde, einen angenehmen Eindruck mit.
V. HI.
Hans Pfitzner „Von deutſcher Seele‟
(Zum Muſikfeſt.)
— Hier ſetzt ſich alles Erlebte, Gedachte und Empfundene mit
ele=
mentarer Naturkraft in Kunſt um und zeigt, nicht ſchildert, uns eine,
die deutſche Seele. Den Titel „Von deutſcher Seele” hätte Pfitzner nicht
ſelbſt zu nennen brauchen, jedes Ohr und jedes Herz hätte ihn
gefun=
denz; und — was als das Größte an dem Werk erſcheint — nicht in den
Vertonungen und Nachempfindungen der herrlichen Eichendorffſchen
Sprüche und Gedichte, ſondern in den textloſen Orcheſterzwiſchenſpielen,
deren programmatiſche Titel als Führer zu Stimmungen wohl nur für
ſehr derbe Gemüter notwendig ſind. Denn ihr Ausdruck kommt und
geht tief von Herz zu Herzen. — Eine triumphierende Beſtätigung
zahl=
reicher Theſen aus Pfitzners literariſch niedergelegter Aeſthetik. Die
ganze Konzeption des Werkes, man verzeihe den häßlichen Ausdruck, iſt
viel genialer, als man denken mußte oder ahnen konnte nach der aus
der Feder Pfitzners ſtammenden und vorher veröffentlichten
Beſchrei=
bung ſeines Charakters. Die dichteriſche Vorlage der Eichendorffſchen
Sprüche und Gedichte erſcheint nur als ein Beweggrund, eine äußerlich
gefundene Form der Sammlung und ſchöpferiſchen Wiederbelebung eines
romantiſchen Natur= und Seelenlebens, ein kleiner Antrieb zu
geſtalten=
dem Ausſchwingen einer im Innern längſt ausdrucksreifen Gedanken=
und Gefühlswelt. Dieſe Bereitſchaft beſtimmte, lenkte ja auch die
Aus=
wahl der Texte. Nur zur größeren Deutlichkeit entſchließt man ſich zu
dem Vergleich mit Brahms Textwahl zu ſeinen Ideen von Tod und
ewigem Leben für das Schaffen eines Nequiems.
Das Organiſche des Aufbaues und die muſikaliſche Dialektik des
Oratoriums ſcheinen in einem neuen Sinn erfunden und vieles ſeit dem
Beſtehen dieſer Stilgattung Problematiſche dem Ausreifen endlich
nahe=
gebracht. Pfitzner war vielleicht der einzige Moderne, denn er hatte
mit dem Werk und Wort nachdrücklich dahin geſtrebt.
Wie jedes ganz innerlich empfundene Kunſtwerk und jede tief
per=
ſönliche Gedankenwelt, ſo iſt auch dieſe Romantiſche Kantate vorläufig
von ſpontanem Verſtändnis der großen Maſſen noch ebenſo getrennt
wie ein hochragender Fels durch die Randluft von dem ihn umgebenden
Gletſcher. Man iſt auch dieſe direkte Sprache der deutſchen Seele nicht
gewohnt und hält ihr beim Vermiſſen großer, leidenſchaftlicher
Aus=
brüche das Segensreiche des Gegenteiligen nicht zugute. Tiefe
Ergriffen=
heit der Einzelnen läßt ſich ja auch nicht ſo gut konſtatieren wie lauter
Erfolg.
Dieſe erſte Aufführung rief aber beides hervor, und während die
Begeiſterten ſchon tobten, erwachten die Ergriffenen und ſtimmten mit
ein. (Aus einer Beſprechung der Berliner Uraufführung.)
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Studienreiſe nach Finnland. Das Inſtitut für
Finnlandkunde der Univerſität Greifswald veranſtaltet in
Ge=
meinſchaft mit finnländiſchen und deutſchen Wirtſchaftskreiſen
im Auguſt dieſes Jahres eine vierzehntägige Studienreiſe
deut=
ſcher Induſtrieller und Kaufleue („Studik”) durch Finnland. Die
Leitung hat Profeſſor G. Braun, dem Sachverſtändige an
Ort und Stelle zur Seite ſtehen werden. Die Reiſe dient der
Erholung, indem ſie durch die ſchönſten Teile des ſo wenig
be=
kannten Finnland führt, und ſie bietet Gelegenheit, das
Wirt=
ſchaftsleben Finnlands und ſeiner Führer kennen zu lernen.
Be=
antwortung der Anfragen von Intereſſenten und
Programmper=
ſand durch das Inſtitut (Greifswald, Domſtraße 14); Rückporto
beilegen. Die Zahl der Teilnehmer iſt beſchränkt; Anmeldungen
bis 1. Juli erbeten,
Rummer 162.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. Junf 1923.
Seite 3.
Zur Aufwertung alter Geidforderungen.
Die Urteile des Kammergerichts (Il. Z. 8.) vom 1. Mai und des Oberlandesgerichts Darmſtadt hege, aber er behaupte, daß in der nächſten Umgebung des Großherzogs
(I. Z. S.) vom 18. Mai ds. Js.
Von Oberlandesgerichtspräſident Dr. Beſt, Darmſtadt.
einen Auszug bekaunt, der in Nr. 399 der Frankfurter Zeitung
Urteils des II. Z.S. des Kammergerichts dahin:
ſind, können die Beklagten das Darlehen nicht in Gold
zurück=
zahlen, ſondern nur in dem Gelde, das tatſächlich in Uebung iſt.
Als Rechnungseinheit iſt die Mark beſtehen geblieben, ſo daß Grundſtücks gewährleiſtet. Aber die durch das Urteil bewirkte
die Beklagten dieſelbe Menge Markeinheiten zurückzuerſtatten. Entrechtung des Gläubigers wird durch den angeſtrebten Zweck
haben, wie ſie empfangen haben. An Güte ſteht die Papiermark
allerdings hinter der frützeren Goldmark weſentlich zurück. Wäh=
Rolle ſpielten, können ſie gegenwärtig bei der Beſtimmung des ſteht in Goldmark bezw. in Papiermark von demjenigen Kurſe,
Inhaltes von Geldſchuiben nicht mehr außer acht gelaſſen
wer=
den. Da aber die Mark als Rechnungseinheit beſtehen geblieben
iſt und das auf dieſer Rechnungseinheit beruhende Papiergeld
anerkannt wird, ſo iſt in jedem einzelnen Fall zu prüfen, welche
Bedeutung der Geldentwertung für den Inhalt der Geldſchuld
jeweilig zukommt. So wie der Eigentümer einer Sache die
Ge=
fahr der Verſchlechterung oder Ent=ertung der Sache trägt, ſo
hat auch der Darlehensgläubiger die Befahr der Geldentwertung
zu tragen. Der Sariehensſchuldne: hraucht daher an ſich zur
Erfüllung ſeiner Schuld nur Baninitn oder Reichskaſſenſcheine
in derſelben Menge von Rechnungseinheiten zurückzuerſtatten, teres gibt jedem das Seine, während eine Praxis im Sinne
die er empfaugen hat. Nach dem Geſetz hat jede Hypothek einen
beſtimmten Rang, mit dem ſie an dem Werte des Grundſtücks
teilnimmt. Dieſer Rang iſt durch einen beſtimmten Geldbetrag
mit der Nechnungseinheit der Mark feſt umgrenzt. Der Nichter
kann daher der Höhe der Hypothekenſchuld keinen geänderten, vom 11. Mai d. J, das hier früher als erſteres bekannt wurde,
Inhalt geben, ohne damit in die Rechte der übrigen dinglich
Berechtigten einzugreifen und damit zugleich das geſamte
Hypo=
theken= und Grundſtücksweſen zu erſchüttern.”
Während das Darmſtädter Urteil die Schäden der
Geld=
ſucht, wird durch die Entſcheidung des Kammergerichts der
Gläu=
biger entſchädigungslos entrechtet und der Schuldner auf deſſen
Koſten mindeſtens wirtſchaftlich ungerechtfertigt bereichert.
Des=
halb ſteht das erſtere, nicht aber das Urteil des Kammergerichts
mit Billigkeit und normalem Rechtsempfinden im Einklang. Bei
der Frage, ob das billige Ergebnis des einen oder die summa
in juria des anderen summum jus iſt, kann ich mich bezüglich
rungen enthalten. Bezüglich des Urteils des Kammergerichts
ſchicke ich voraus, daß mir nur der vorſtehend abgedruckte
Aus=
zug und einige kurze anwaltliche Mitteilungen vorlagen, und ſchreibt mir, daß bei einer ſtark beſuchten Verſammlung des
bemerke:
Nach dem Auszug erkennt das Kammergericht an, daß nach
dem 8 607 BGB. der Darlehensſchuldner Geld nicht nur in
gleicher Menge, ſondern auch von gleicher Güte zurückzuerſtatten
hat, daß die Papiermark, obwohl auch ſie Rechnungseinheit ſei,
an Güte hinter der Goldmark ſo wpeſentlich zurückſteht, daß dies
bei der Beſtimmung des Inhalts von Geldſchulden nicht mehr
außer acht gelaſſen werden kann, und daß deshalb in jedem
ein=
zelnen Falle zu prüfen iſt, welche Bedeutung der
Geldentwer=
tung für den Inhalt der Geldſchuld jeweilig zukommt. Die
Ab=
lehnung der Aufwertung beim Darlehen ſtützt das Urteil auf
folgendes: Aus der Natur des Gelddarlehens ließen ſich keine
Geſichtspunkte dafür entnehmen, daß der Geldentwertung für den
Juhalt des Darlehensvertrages Bedeutung zukomme. Vielmehr
müſſe, wie der Eigentümer einer Sache die Gefahr der
Ver=
ſchlechterung oder Entwertung der Sache trage, auch der
Dar=
lehensgläubiger die Gefahr der Geldentvertung tragen.
Des=
halb brauche, da die Mark als Rechnungseinheit beſtehen
geblie=
ben ſei, der Darlehensſchuldner zur Erfüllung ſeiner Schuld
Bauknoten oder Reichskaſſenſcheine nur in derſelben Menge von
Rechnungseinheiten zurückzuerſtatten, die er empfangen habe.
Dieſes Ergebnis entrechtet, wie erwähnt, entſchädigungslos den
Gläubiger und bereichert auf ſeine Koſten den Schuldner. Es
beruht aber auch auf Vorausſetzungen, die nicht zutreffen. Nach
8 1 des Münzgeſetzes vom 1. Juni 1909 iſt Rechnungseinheit nur
die Mark der Goldwährung, die den in 8 3 beſtimmten
Metall=
wert darſtellt. Die Papiermark iſt durch die Geſetze von 1909
und 1914 zum geſetzlichen Zahlungsmittel gemacht, die
Eigen=
ſchaft als Rechnungseinheit aber nicht auf ſie übertragen
wor=
den. So lange Gold= und Papiermark die gleiche, durch ihre
Kaufkraft bedingte Güte hatten, reichte die gleiche
Papiermark=
zahl zur Tilgung einer Goldmarkſchuld aus. Entfällt aber dieſe
Vorausſetzung, ſo bleibt die Papiermark zwar in guali
geſetz=
liches Zahlungsmittel, muß aber in guanto bis zu derjenigen
Kaufkraft der geſchuldeten Goldmarkzahl aufgewertet werden,
die nach den Verhältniſſen des Einzelfalles hierfür in Betracht
kommt. Deshalb fragt es ſich nur, ob gerade beim Gelddarlehen
die Aufwertung deshalb zu unterbleiben hat, weil den
Dar=
leheusgläubiger die Gefahr der Geldentwertung ausſchließlich
trifft. Das Kammergericht bejaht dies, führt aber eine geſetzliche
Unterlage dafür nicht an. Und der Vergleich mit dem Eigentümer
einer Sache geht fehl. Dieſer trägt die Gefahr, weil ſie ihm
ſelbſtverſtändlich keine Geſetzesbeſtimmung abnimmt. Aber den
Darlehensgläubigern nimmt ſie 8. 606 BGB. dadurch ab, daß
er die Erſtattung von Geld in gleicher Menge und Güte
vor=
ſchreibt. Die durch die Verkehrsgepflogenheit bei jeder
Geld=
ſchuld begründete Vermutung, der Geldgläubiger wolle das
Ri=
ſiko der Geldentwertung übernehmen, trifft, abgeſehen von einer
beſtimmt zu erwartenden, nur für die bedeutungsloſen
Schwan=
kungen normaler Zeiten bei gleichbleibendem Wertträger, nicht
aber bei deſſen Erſatz durch wertloſes, ungedecktes Material und
gegenüber dem hierdurch bedingten kataſtrophalen Markſturz der
Gegenwart zu. Nach gemeinem wie nach preußiſchem Recht war
es anerkannt, daß ſich bei einer ſeit der Hingabe des Darlehens
eingetretenen Münzveränderung die Größe der Verbindlichkeit
des Schuldners nach dem Verhältniſſe der alten Münze zu dem
neuen Münzfuße beſtimmte (pgl. Entſch. d. O. Trib. i. Bd. 22,
S. 313). Das preußiſche Obertribunal lehnte es bei dem
Ueber=
gang von dem 18= in den 20=Gulden=Fuß ab, den Gläubiger um
ein Zehntel ſeines Anſpruchs zu verkürzen. Und heute ſoll es
Richtens ſein, daß die Forderung auf ein Zwanzigtauſendſtel
des Empfangenen zuſammenſchrumpft. Die bloße Möglichkeit
zeugt von der ungeheuren Verwilderung, die auch auf dem
Ge=
biete des Rechtsverkehrs Platz gegriffen hat. Und daß der
Reichs=
tag als zuſtändiger Geſetzgeber je nach den Intereſſengruppen
beifällig oder ſtumpf ergeben, jedenfalls aber untätig zuſieht.
iſt ein bedauerliches Zeichen der Zeit. Den Ausführungen des
Kammergerichts ſtehen deshalb außer dem 8 607 der 8 157 und,
wenn dieſer im Einzelfall ausnahmsweiſe nicht zutreffen ſollte,
der 8 242 BGB. entgegen, der für die Erfüllung aller
Verbind=
lichkeiten gilt.
Während die voraufgeführten Erwägungen des Urteils für
alle Gelddarlehen gelten, lehnt bei Hypothekſchulden das
Kammergericht die Aufwertung auch deshalb ab, weil durch ſie
der Richter in die Rechte der übrigen dinglich Berechtigten
eingreife und damit zugleich das geſamte Hypotheken= und
Grundſtücksweſen erſchüttere. Seiner Sorge für die Hypotheken=
Mit dem Urteil des Oberlandesgerichts Darmſtadt vom oläubiger trägt das Kammergericht vorab in verblüffender Weiſe führt hat, in dem intereſſante Notizen enthalten ſind. Redner ver=
18. Mai ſteht ein Urteil des preußiſchen Kammergerichts vom dadurch Rechnung, daß es den gerade Klagenden zugunſten des lieſt dann Stellen aus dieſem Tagebuch, die ihm Beweis ſeien, daß die
1. Mai d. F. in Widerſpruch. Das Urteil des Oberlandesgerichts Grundſtückseigentümers entrechtet. Iſt ein Grundſtück im Vor= Abfindungsſummen, die für den Großherzog vom Stat eingeklagt
ver=
war in Nr. 138 des Darmſtädter Tagblatts vollinhaltlich abge= kriegswerte von 100 000 Mark halb mit Mitteln des Eigentümers den ſollen, zu Reſtitutionen dienen ſollen. Von einem großen Ziel iſt
druckt. Das Urteil des Kammergerichts wurde hier erſt durch und halb aus dem Kapital der erſten Hypothek von 50 000 Mark durch kleinliche Dinge, wie Verleumdungs= oder Beleidigungsklagen,
vom 3. Juni d. J. erſchien. Nach ihm geht die Begründung des tümer aus dem jetzigen Papiermarkerlöſe von 50 Millionen die des Großherzogs führen ſoll. Ferner wird in dieſen Tagebuchnotizen
Nach 8 607 BGB. ſind die Beklagten verpflichtet, dem Klä= 4950 000 Mark in die Taſche ſtecken. Dies um die Rechte der vom Vollsfreund, einen anderen Ton in die Angriffsartikel zu bringen
der Sachen (Geld) von gleicher Art, Güte und Menge zurückzu= dinglich Berechtigten zu wahren und obwohl das Kammergericht von Erfolg geweſen ſeien. Nach anderen Tagebuchſtellen halte er es
erſtatten. Da die Goldmünzen aus dem Verkehr geſchwunden ausführt: beim Realkredite habe der Gläubiger eine wertbeſtän= fir notwendig, daß das Staatsminiſterinm darüber Auskunft gebe,
dige Kapitalanlage zu erhalten geglaubt, und der Schuldner
habe ihm die Wertbeſtändigkeit der Anlage nach Maßgabe des Von dem Juſtizminiſterium verlange er Auskunft darüber, ob der in
gar nicht bedingt. Denn es iſt nicht richtig, daß die Aufwertung
die Nachhypotheken und ſonſtigen dinglich Berechtigten gefährdet.
rend vor dem Kriege die Wertſchwankungen keine nennenswerte. Der grundbuchlich feſtumgrenzte Geldbetrag der Hypotheken be= die Rede ſei, ſo ſei doch jedes Beſtreben einer Verfaſſungsänderung ein
der dieſer zur Zeit der Eintragung zukommt. Werden dieſe in denn Reſtitutionen?. Wozu braucht der Großherzog das Geld und die
daraus nach deren wechſelſeitigen Wertverhältniſſen ſelbſtver= ſoll, kann die Mackt des Großherzogs gefeſtigt werden und zum Ziele
vom Verkehr im allgemeinen als das einzige Zahlungsmittel, ſtändlich eine andere als die im Grundbuch eingetragene Zahl, ehenfals im Sinne der früheren Negierung Hochverrat geweſen ſei=
Erfolgt aber die Aufwertung, wie dies das Darmſtädter Urteil; Hört, hört! Unruhe) Aber, wenn dieſer Umſturz nicht zum Ziel
ge=
zufolge deren Entwertung der Wert des Unterpfandes erhöht hat, ſtellt worden. (Sehr wahrl Hört, hört!)
ſo wird damit weder in die Rechte des Eigentimers noch in die
der übrigen Berechtigten eingegriffen. Die Entſcheidung des
Darmſtadt, erſchüttert ſomit das Hypothekenweſen. Denn
letz=
des Kammergerichts alle Hypotheken entſchädigungslos aus dem vor Not geſchützt wird. Weun Herr Kaul auf einem Weg, den ich nicht
Grundbuche wegfegt.
Abweichend von der Entſcheidung, die das Urteil vom 1. Mai
für Gelddarlehen trifft, kommt ein ſolches des Kammergerichts jenklich. Auch wir beſitzen ſolche Aufzeichnung politiſcher Führer der
auf Grund der Entwertung der Papiermark zu dem
zutreffen=
den Schluſſe, daß eine Auslegung des Vertrages, die ſich lediglich
an den Wortlaut (Mark — Mark) hält, Treu und Glauben
entwertung zwiſchen Gläubiger und Schuldner auszugleichen der Richter deshalb für die Zahlung beim Kaufe einen der
Kauf=
ſache entſprechenden Gegenwert einzuſetzen hat. Und beim
Dar=
lehen treffen dieſe Erwägungen weit mehr zu als beim
Syn=
allagma. Denn dieſes begründet nur die Vermutung für ein
beſtimmtes Werwerhältnis von Leiſtung und Gegenleiſtung,
während 8 607 beim Darlehen die volle Aequivalenz
gewähr=
leiſtet.
Ich glaube damit nachgewieſen zu haben, daß das billige
des Darmſtädter Urteils als deſſen Verfaſſer weiterer Ausfüh= Ergebnis des Darmſtädter Urteils und nicht die summa injurig, ſuchende müſſen auch gegen Rechtsanwälte ganz beſtimmter Art geſchützt
der Entſcheidung des Kammergerichts auf dem Boden des
Ge=
ſetzes ſteht. Rechtsanwalt von der Trenk beim Kammergericht Nichter muß Necht ſprechen ohne Anſehen der Perſon und ohne Rück=
Berliner Anwaltsvereins die überwiegende Mehrheit ſich für das
Darmſtädter Urteil erklärt hat.
Anmerkung der Redaktion: Das bahnbrechende Urteil des
hieſigen Oberlandesgerichts zieht immer weitere Kreiſe. In der
Juriſtiſchen Wochenſchrift (1923, Heft 11) führt dazu Geh. J.=R.
Prof. Dr. Ernſt Heymann, Berlin, u. a. folgendes aus: Man
mag Einzelheiten der Begründung bemängeln — im Ergebnis
enthalten die Entſcheidungen die einfache Wahrheit, eine
Wahr=
heit, die nicht mehr verborgen gehalten werden kann. . . .
Man=
gels einer Geſetzgebung muß die Judikatur helfen. Die in der
oben wiedergegebenen Entſcheidung angeführten Entſcheidungen
des Reichsgerichts zeigen auch, daß dieſes ſich in derſelben
Rich=
tung bewegt, in welcher das O. 2.6. Darmſtadt jetzt entſchieden
hat. Auch das O.2. G. Kiel hat in einer Pachtſache die Identität
der alten und der neuen Mark inzwiſchen in entſchiedene Abrede
geſtellt. . . Wie auch die Geſetzgebung ſich entſchließt — die
Judikatur wird auf dieſen Wegen weiterſchreiten. Gerade
deshalb aber wäre eine geſchickte, ausgleichende Geſetzgebung der
vielleicht lawinenhaft wirkenden Judikatur vorzuziehen. Alle
Argumente der Gegner aber verſagen; am meiſten das immer
wiederholte Argument, daß die Schulden mit dem Werte des
Haftungsobjekts nicht wachſen; es handelt ſich gar nicht um
dieſes Wachſen, ſondern um die Subſtituierung eines nicht
iden=
tiſchen Zahlungsmittels. Die tiefſten Erwägungen der
Juris=
prudenz ſtimmen mit den Forderungen einer vernünftigen, maß= gleichen vorwirſt. Gerade die Klagen der Linken und Rechten über
vollen Politik überein. Es geht nicht an, daß der deutſche Staat
zuſieht, wie breite Schichten, beſonders des Mittelſtandes, wie
ausgeliefert, zwecklos in die Wirrniſſe des Staatsbankrotts
ver=
wickelt werden.
Die techniſchen Schwierigkeiten und die gewiſſenhafte
Sorg=
zwiſchen Gläubiger und Schuldner kann noch vieles gerettet
werden. Darum iſt die Entſcheidung des O. L. G.
Darmſtadt eine ſittliche Tat.
Heſſiſcher Landtag.
60. Sitzung.
St. Darmſtadt, 13. Juni.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9½ Uhr. Vor
Ein=
tritt in die Tagesordnung wird in Angelegenheit der
Loffenſchen Klinik
eine kleine Anfrage des Abg. Kindt (Deutſchnatl.), ob es richtig ſei, daß
die Regierung die Loſſenſche Klinik gemietet habe, und ob ſie gewillt
ſei, dieſes Krankenhaus mit ſeinen vorbildlichen und unerſetzlichen
Ein=
richtungen ſeiner Beſtimmung zu erhalten von der
Regierung dahin beantwortet, daß die Klinik für
Amts=
räume und Beamtenwohnungen gemietet worden ſei und
daß über die Fortführung eines Teils der Klinik noch
verhan=
delt wird.
Die Beratung wird bei dem Miniſterium der Juſtiz
fortgeſetzt. Abg. Sturmfels (So=) proteſtiert zunächſt gegen das
Urteil im Fechenbach=Prozeß und verlangt, die heſſiſche Regierung ſolle
den baheriſchen Volksgerichten die Rechtshilfe verweigern. Wenn ſich
auch eine Klaſſenjuſtiz an einzelnen Fällen nicht nachweiſen laſſe, ſo
beſtehe ſie doch. Man rühme zu Unrecht die Unbeſtechlichkeit der
deut=
ſchen Nichter. Wenn auch nicht direkt durch Geld oder ſonſtige
Vor=
teile, ſo doch auf eine feinere Art. An Richterperſonal auf dem
fla=
chen Lande kann nach unſerer Anſicht geſpart werden. Nichter an
klei=
nen Amtsgerichten haben in der Woche oft eine Arbeitsleiſtung, die
nur Stunden in Anſpruch nimmt. Nedner macht verſchiedene
Vor=
ſchläge zu Zuſammenlegungen bzw. Aenderungen auf dieſem Gebiete.
Er beſpricht dann die Vorbildung des jungen Richternachwuchſes und
kritiſiert die Tatſache, daß verhältnismäßig” junge Amtsanwälte in
Stellen kommen, aus denen ſie nur auf dem Diſziplinarwege entfernt
werden können. Das ſogen. „Ferkelſtecher”weſen müſſe unbedingt
be=
kämpft werden. Die außerberufliche Tätigkeit untergeordneter Organe
würde nicht genügend überwacht. Im Falle des Höchſter
Landfriedens=
bruchsprozeſſes hat der Staatsanwalt die Geſchworenen offenbar nach
politiſchen Geſichtspunkten abgelehnt. Es wurden alle politiſch
links=
ſtehenden Geſchworenen abgelehnt. Das iſt ein Mißbrauch der Befugnis
des Staatsanwalts. In den Kreiſen des Republikaniſchen
Nichter=
bundes hat man das Gefühl, daß die Zugehörigkeit zu dieſem Bunde der
Beförderung nachteilig ſei. Wir ſind auch ſonſt der Anſicht, daß der
moderne Geiſt in dem Miniſterium der Juſtiz noch nicht platzgegriffen
habe. Da. zeige ſich beſonders auch bei Begnadigungen.
Nach der Fauſe ſurſcht Af. Da1 Gin,. ruere
Antrag der Sozjaldemokraten, einen Geſetzentwurf einzubringen, der
bezwecken ſoll, daß die Abfindungsgelder des Großherzogs nicht zu
hoch=
verräteriſchen Zwecken verwendet werden. Vom Prozeß Machhaus und
Fuchs uſwp. führen Fäden nach Darmſtadt. Redner wolle nicht
behaup=
ten, daß der Großherzog Ernſt Ludwig ſelbſt Reſtitutionsabſichten
derartige Abſichten und Pläne in Richtung einer Rheinbundpolitik
be=
ſtehen. Er behaupte und wolle beweiſen, für die Abfindungsaktion
waren in der allernächſten Umgebung des Großberzogs ganz andere
Ab=
ſichten vorliegend, als die Not der Beamten zu lindern. Er meine in
erſter Linie die Perſon des Grafen Hardenberg, der ein Tagebuch
ge=
in den Notizen die Rede, zu deſſen Erreichung der Schreiber ſich nicht
angeſchaft worden, ſo kann nach der Entſcheidung der Eigen= zermürben laſſen wolle, und das zum Wiederaufbau der Hausmacht
erſte Hypothek mit 50 000 Papiermark tilgen und die übrigen beſtätigt, daß die Bemühungen bei einem Nedakteur Kn. (Knoblauch?)
und verſönliche Verunglimpfungen des Großherzoas zu vermeiden,
welcher Art die Verhandlungen mit den Franzoſen 1230 geweſen ſind.
dem Tagebuch erwähnte Herr v. Eiff der gleichnamige Beamte des
Juſtizminiſteriums ſei, und welche Rolle er bei den
Abfindungsbeſpre=
chungen in dem Palais geſpielt habe. Auch die Erklärung des
Land=
geriansdirektors Rüſter erſcheine durch eine Tagebuchnotiz in ganz
be=
fonderer Beleuchtung. Wenn auch nirgends von gewaltſamem Umſturz
Hochverrat. (Lachen rechts. Hört, hört! links.) Redner fragt: Was ſind
die Papiermark zur Zeit der Zahlung umgerechnet, ſo ergibt ſich Macht? Nur wenn das Geld vorhanden, das hier der Staat hergeben
führen. Nedner gebe ohne weiteres zu, daß der Umſturz von 1918
will, höchſtens in dem Verhältniſfe, in dem ſich in Papiermark ) führt hätte, wären wir ſicher auch wegen Hochverrat unter Anklage ge=
Abg. Dr. Werner (Deutſchnatl.): Wir lehnen dieſen Antrag ab,
nicht wegen ſeiner rechtlichen Unhaltbarkeit, ſondern auch wegen der
II. 3,S. des Kammergerichts, nicht die des Oberlandesgerichts maßloſen Beſchimpfung, die er enthält. Wenn hier von einem
Milliar=
denſegen geſprochen wird, ſo iſt darauf hinz) iſen, wie gering die
Summen in Wirklichkeit ſind. Es iſt eine ein „he Pflicht der
Gerech=
tigkeit für den Staat, einen geſtürzten Monarcen ſo zu ſtellen, daß er
kenne, und den ich nicht billigen kann, in den Beſitz des Tagebuchs
gelangt iſt, ſo halte ich die Ausnutzung dieſes Weges doch für ſehr be=
Linken. Wir machen davon nur im äußerſten Notfall Gebrauch. Ein
Tagbuch iſt eben ein Tagebuch, in das mau manches ſchreibt, das nicht
für die Oeffentlichkeit beſtimmt iſt. Graf Hardenberg iſt Privatmann
und hat ſelbſt zu verteidigen, was er in ſein Tagebuch aufzeichnete.
Intereſſant iſt, daß die Sozialdemokratie ſich jetzt offen dazu bekennt.
widerſpricht, die 88 157 und 242 BGB. ihr entgegenſtehen und daß ſie die Rebolution, den Umſturz, gemacht hat. Bisher hieß es
immer, ſie ſei von der Revolution überraſcht worden und ſei nur die
Nutznießerin. (Zwiſchenrufe.) Zum Juſtizetat ſelbſt wünſchen wir deutſche
chriſtliche Richter. Wir wünſchen die Beibehaltung des
Berufsrichter=
tums auch auf dem flachen Lande, wo der Nichter nicht nur ein
Recht=
ſprecher, ſondern auch Berater ſein ſoll. Der Schiedsſpruch des
Ober=
landesgerichts Darmſtadt in der Frage der Goldhypotheken ſcheint uns
nicht glücklich zu ſein. Wir wünſchen eine Beſchleunigung der
Rechts=
verfahren. Der ſtärkere Schutz der perſönlichen Ehre muß
durchge=
führt, werden, wenn die Duelle eingeſchränkt werden follen.
Recht=
werden. Anweſende ſind natürlich in vollem Umfange ausgeſchloſſen.
Die Rechtſprechung muß dem Empfinden des Volkes entſprechen. Der
ſicht auf politiſche Zugehörigkeit. Die Erklärung des
Landgerichts=
direktors Dr. Rüſter iſt ein Akt der Notwehr. Bedenklich iſt, daß der
Stagt ſich außerſtande erklärte, die Nichter in der gewünſchten Weiſe
zu ſchützen. Wenn die unglaublichſten Anwürfe gegen Urteile und
Richter geſchleudert werden können, ohne daß der Staat ſchützend
ein=
greiſt, dann hat dieſer Staat verſagt. Wenn einmal die Urteile ſo
ausfallen, wvie die Linke es wünſcht, dann ſind wir vom Bolſchewismus
nicht ſehr weit entfernt. Wir verlangen gleiches Recht für alle. Manche
Urteile gelegentlich der Haus= und Landfriedsbrüche in der Zeit des
Rathenaumordes ſchlagen dem Rechtsempfinden des Volkes ins Geſicht.
Der Staatsgerichtshof iſt ein Sondergericht gegen parteipolitiſche
Füh=
rer der Rechten, deſſen Beſeitigung wir fordern. Den Blättern und
Führern der Linken wird alles nachgelaſſen. Für die beſteht der 8 8
des Geſetzes zum Schutze der Republik nicht. Oder iſt es wahr, daß
dieſes Geletz nur gegen Rechts angewendet wird? Was den
Straf=
vollzug betrifft, ſo ſoll die Strafe doch beſſern, aber auch Strafe ſein=
Die Strafe darf nicht vollſtändig in den Hinterarund treten. Der Fall
Puſch iſt typiſch für unſere Preſſeverhältniſſe. Die Preſſe der Linken
hat monatelang hier die Oeffentlichkeit bearbeitet. Redner führt im
weiteren eine Reihe Spezialfälle an, wie die Fälle, Vetters,
Schmehl uſu. Ehrverletzungen ſollten in gan= anderer Weiſe beſtraft
werden, dann wird auch der Ton in der Preſſe anders werden. (
Viel=
fach Zwiſchenrufe und Unruhe.) Sehr bedauerlich war die Art und
Weiſe, wie der Abg. Sturmfels hier den Fall Schlageter erörterte.
Schlageter iſt in eine Reihe zu ſtellen mit Körner und Schill. (Bravo!
rechts.)
Abg. Wünzer (Dtſch. Vpt.): Die Juſtizdebatte der letzten Tage
zeigt ein verſchiedenes Angeſicht. Der heutige Tag brackte einen
An=
ſturm gegen das Berufsrichtertum dem man Weltfremdheit und
der=
zu ſchwere und zu leichte Strafen beweiſen, daß, wollten wir dem
nach=
geben, wir erſt zu einer Klaſſenjuſtiz kommen würden. Nichter ſind
Nichter, Menſchen wie wir alle. Ich habe lange Jahre früher engſte
Füh=
die Witwen und Waiſen der Gewinngier einzelner Intereſſenten lung mit Nichtern im Lande gehabt und habe niemals etwas gehört
von Klaſſenjuſtiz. Das blieb der Neuzeit vorbehalten. Es iſt das ein
ſehr bedenkliches Beginnen, weil es das Vertrauen zur Rechtspflege
unterbindet. Hierbei iſt die Preſſe allerdings mitſchuldig. In der
falt, mit der manche an dem Satz „Mark iſt Mark” feſthalten, Frkf. Ztg. erſchien ein Bericht über den Prozeß Puſch, der eine kraſſe
wollen, ſind gewiß anzuerkennen. Aber gerade bei maßvoller An= Entſtellung der Tatſachen brachte. (Hört, hört!)) Es wäre der Frf.
Ztg, ein leichtes geweſen, ſich über die wahren Tatſachen zu
unter=
wendung des Aufwertungsgedankens, bei mäßigem Ausgleich richten. Das iſt zum mindeſten leichtfertig. Was ſich der Volksfreund
in dieſer Beziehung leiſtet, geht oft über alles Maß hinaus. Er greift
einzelne Richter und das ganze Landgericht in unerhörter Weiſe an
und erhebt ungeſtraft den Vorwurf der Rechtsbeugung. (Sehr wahr!)
In einer Weiſe, die rein formell ſchon öfentliche Beleidigung darſtellt.
Das Juſtizminiſterium hat die Strafverfolgung abgelehnt und die
Rich=
ter auf den Weg der Selbſthilfe verwieſen. Das iſt durch die
Erklä=
rung des Landgerichtsrats Rüſter in durchaus würdiger und rechter
Form und Weiſe geſchehen. Nedner geht dann ebenfalls auf
Spezial=
gebiete ein. Er beſpricht die juriſtiſchen Staatsprüfungen. Ein
Völker=
recht gebe es ja heute nicht mehr, nur ein Völkerunrecht. Wo iſt die
oberſte Inſtanz des Völkerrechts, der Völkerbund? Unſere
Beſchwer=
den über völkerrechtswidrige Vergewaltigungen verhallen ungehört.
Wie und warum ſoll man heute die jungen Juriſten im Völkerrecht
prüfen? (Sehr richtig!) Zuzugeben iſt die Notwendigkeit der
Ergän=
zung der Bibliotheken. In der Strafvollſtreckung iſt Heſſen vielfach
vorbildlich. Die Gebühren und Tagegelder bedürfen noch vielfach der
Nachprüfung. An Stelle des Hilfsſenats am Oberlandesgericht
Darm=
ſtadt empfiehlt Redner einen ordentlichen Senat. Die neuerrichtete
3. Strafkammer ſollte nicht wieder abgeſchafft werden, ſie iſt durchaus
notwendig. Von einer Ueberſättigung des Landes mit Nichtern kann
keine Rede ſein. Im Krieg wurde allerdings ſchneller gearbeitet, aber
nicht im Intereſſe der Sache. Es konnte da keine Qualitätsarbeit
ge=
leiſtet werden. Er warnt ernſt davor, gegen „kleine Amtsgerichte mit
zwei Richtern zu wüten. Sie ſeien notwendig, wenn nicht das erreicht
werden ſoll, was gerade vermieden werden muß, die Weltfremdheit der
Richter. Daß die Novelle zur Beſoldungsordnung nicht vorgelegt
wurde, iſt höchſt beklagenswert. Im Gegenſatz zu früher muß heute
der Richter um Gleichſtellung mit anderen Beamten kämpfen. In den
Landfriedensbruchprozeſſen Höchſt uſw. war ſcharfer Eingriff der
Staats=
anwaltſchaft unbedingt geboten. Es wird niemand länger in Haft
be=
halten, als unbedingt notwendig. Die Ablehnung der Geſchworenen
iſt durchaus nicht einſeitig erfolgt. Der Herr Staatsanwalt Mickel
hat durchaus geſchickt und berechtigt die Geſchworenen abgelehnt,
nach=
dem die Verteidigung alle politiſch Rechtsſtehenden abgelehnt hatte,
(Sehr richtial rechts.) Der Fall Schlageter bedeutet für mich einen
ſo unglaublich traurigen Vorfall, daß es nur tief bedauert werden kann,
dieſen Fall in der Weiſe, wie heute Herr Sturmfels es getan, in die
Debatte zu ziehen. (Sehr richtig! rechts.) Wer Leute wie Schlageter
mit Ruheſtörern auf eine Stufe ſtellt, zeigt, daß zwiſchen ſeiner und
unſerer Weltanſchauung eine unüherbrückbare Kluft gähnt. (Sehr
richtig!) Der Antrag Kaul bedeutet auch nach der heutigen
Begrün=
dung eine rechtliche Ungehenerlichkeit. (Sehr richtigl rechts) Wenn
Herr Kaul auf ſicher unredlichem Wege (nicht er, ſondern der, der ſie
ihm gab) die Notizen des Tagebuchs erhalten hat, ſo wäre es richtiger
geweſen, dieſes der Juſtizbehörde zu übrgeben, die zu prüfen hätte,
ob hier hochverräteriſche Pläne vorliegen. Wir lehnen den Antrag
ab. (Bravo!)
Nächſte Sitzung Donnerstag, 9 Uhr. — Schluß 4 Uhr.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. Juni 1923.
Rummer 162.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Juni.
— Ernannt wurden: Regierungsaſſeſſor Dr. Wilhelm Andres
zu Darmſtadt (Finanzamt Stadt) zum Regierungsrat unter Verſetzung
zum Landesfinanzamt Darmſtadt; am 7. April 1923: der Reallehrer an
der Realſchule zu Worms Emil Wolf zum Lehrer an der Volksſchule
zu Worms, der Reallehrer an der Oberrealſchule zu Worms Guſtav
Haaß zum Lehrer an der Volksſchule zu Worms; am 2. Mai 1923:
der Studienaſſeſſor Dr. Heinrich Jöſt aus Viernheim zum Studienrat
an dem Realgymnaſium zu Mainz mit Wirkung vom 1. Mai 1923 abz
am 5. Mai 1923: die Lehrerin Sabine Hix zu Alsheim, Kreis Worms,
zur Lehrerin an der Volksſchule zu Echzell, Kreis Büdingen; am 7. Juni
1923: der Lehrer Heinrich Inderthal zu Großen=Buſeck zum
Rek=
tor an der Volksſchule daſelbſt, — der Lehrer Georg Karl Michel zu
Ettingshauſen zum Lehrer an der Volksſchule zu Wieſeck, Kreis Gießen,
— der Lehrer Karl Schneider zu Ober=Schönmattenwag zum
Leh=
rer an der Volksſchule zu Wieſeck, Kreis Gießen, — die Lehrerin
Eliſa=
beth Heberer zu Hähnlein zur Lehrerin an der Volksſchule zu
Lol=
lar, Kreis Gießen; am 9. Juni 1923: die Lehrer Heinrich Neubauer
zu Ober=Roden, Kreis Dieburg, und Joſef Schumacher zu Münſter,
Kreis Dieburg, zu Lehrern an der katholiſchen Volksſchule zu Bensheim.
— Ehrendoktor. Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule
Darm=
ſtadt haben auf einſtimmigen Antrag der Abteilung für Maſchinenbau
die Würde eines „Doktor=Ingenieurs Ehrenhalber” verliehen: Herrn
Dipl.=Ing. Richard Tiedtke, techniſcher Direktor bei den Farbwerken
vorm. Meiſter, Lucius u. Brüning in Höchſt a. M. in Anerkennung
ſeiner Verdienſte um den Ausbau und die Förderung des
Maſchinen=
weſens in der chemiſchen Induſtrie.
— Reichsminiſter Dr. David erhielt aus Anlaß ſeines 60.
Geburts=
tages u. a. Glückwürnſche vom Staatspräſidenten Ulrich,
Reichstags=
präſident Loebe uſw. Der Reichspräſident telegraphierte: „Zu
Ihrem ſechzigſten Geburtstage ſende ich Ihnen in alter Freundſchaft
herzlichſte Wünſche. Mögen Ihnen noch viele Jahre in Geſundheit und
Freude beſchieden ſetn und möge Ihre reiche Erfahrung und
Arbeits=
kraft uns allen noch recht lange erhalten bleiben. Reichspräſident
Ebert.” — Der Reichskanzler telegraphierte: „An Ihrem 60.
Geburtstage wünſche ich aufrichtig, daß Sie in weiterer treuer Mitarbeit
für Reich und Volk rüſti, den Erfolg erleben mögen, Reich und Rhein
in voller Freiheit und ſozialem Aufſtieg zu ſehen. Cuno.”
— „Das moderne Hüttenwerk” im Film. Dieſer Film zeigt im
Rah=
men der Stahlgewinnung und =verarbeitung den ganzen
Induſtriekom=
plex eines Hüttenwerkes mit den letzten Vervollkommnungen, beginnend
in der Braunkohlengrube des Eiſenwerkes Laubhammer. Rieſenbagger
arbeiten am Abräumen der Oberfläche. Vom Kohlenbunker führt ein
Transportband die Braunkohle zur Brikettfabrik. Dort wird ſie
getrock=
net, zu Staub zermahlen und zu Briketts gepreßt. Die überſchüſſige
elektriſche Energiemenge wird durch Ueberlandzentrale in die Provinz
geleitet. Zur Gewinnung von Stahl verwendet man heute vorwiegend
Alteiſen. Große Elektromagneten transport en die Eiſenwaſſen in
den Schmelzofen, der bis zu 2000 Zentner Schmelzmaſſe faßt. Der
Schmelzofen wird mit Regeneratigas bis zu 200 Grad geheizt. Nach
einigen Stunden wird der flüſſige Stahl in eiſerne Formen, Kokillen
geleitet, in denen er zum Block erſtarrt. Jm zweiten Akt wird die
Ver=
arbeitung eines Stahlblocks im Blechwalzwenk gezeigt. Der Stahl wird
wieder angewärmt und kommt auf die große Walzenſtraße. Die
aus=
gewalzten Bleche erhalten dann auf einer Nieſenpreſſe ihre Form und
werden mit dem großen Niethammer zu Behältern zuſammengefügt.
Hier zeigt der Film die Fabrikation von Oeltanks und den Bau eines
Schiffes. Im dritten Akt wird der Werdegang eines Stahlrohrs
ge=
zeigt. Die Stahlbleche werden in runde Formen gegoſſen. Dieſe Blöcke
werden im Rohrwalzwerk wieder angewärmt und in den verſchiedenen
Formen und Längen, je nach ihrer Verwendung als Gas= oder
Waſſer=
rohre, Schiffsmaſten oder Rohrſchlangen für Kühler und Heizanlagen,
abgezogen. Ein 2., 3. und 4. Teil zeigen die kompliziertere Verarbeitung
von Stahl, z. B. zu Eiſenbahnrädern und ihren Achſen, die Kunſt des
Bronzeguſſes und einen Glockenguß. Alle vier Teile des Films kommen
am Freitag, den 15., Samstag, den 16. und Sonntag, den 17. Juni,
täglich um 5½ und 8 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
zur Vorführung.
— Eine Reiſe nach Südamerika. Geſtern zweimal vor
ausverkauf=
tem Hauſe in der Turnhalle am Woogsplatz gegeben, wird der Film:
„Eine Reiſe nach Südamerika” heute Donnerstag um 6 Uhr und 8 Uhr
wiederholt. Karten ſind nur noch für 8 Uhr im Verkehrsbureau zu
Wiederholungen in Darmſtadt ſind nicht möglich, da die Volkshochſchule
Darmſtadt den Film am Freitag zweimal in Pfungſtadt und am Sams= erfolgt wieder eine Sonderzuweiſung auf Marken, die unter
tag zweimal in Michelſtadt—Erbach zeigt.
hifte enthalten die Programme von allen 6 Konzerten. Liedtextg der der Zucker für den Monat Juni vorausbeſtellt werden.
karten abgegeben.
— „Neudeutſchlands” zweiter Calderonabend. Am 12. Juni
ver=
anſtaltete Neudeutſchland, die Vereinigung katholiſcher Schüler höherer
Lehranſtalten, ihren zweiten Calderonabend. Die Veranſtaltung wollte. Neſtaurant beſchäftigte Frau zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt.
die Schüler und deren Eltern und Freunde, die ſich in übergroßer
An=
gewachſen iſt aus der katholiſchen Weltanſchauung heraus und die ge= der Hochſchule (direkt am Wege) die mit Gras bedeckte Leiche eines
neu=
tungen eines kleinen Knabenchores, der dem Geiſt des Abends und dem geben können, werden gebeten, der Kriminglabteilung Mitteilung zu
Willen der Jugend entſprechend nur feierliche, getragene Stücke von
Beethoven, Händel und Mozart brachte. Der Aufführung voraus ging
ein Vortrag des Regierungsrat Dr. Meller über „Das Liebhabertheater
eine weit höhere Stelle rückte, als man gemeinhin zu tun pflegt. Er
wies nach, daß gerade die Liebhaberbühne als eine geradlinige
Fort=
hinaufzuführen und die faſt verloren gegangene Verbundenheit von
Bühne und Volk wiederherzuſtellen. Die Aufführung ſelbſt zeigte viele
ſchöne Einzelleiſtungen und ergriff die Zuhörerſchaft, weil ſie inſtinktiv
erkannte, daß die jugendliche Schar das Drama nicht ſpielte, ſondern einen kleinen Beitrag zu den Unkoſten entrichtet, zugängig.
erlebte. Der Rahmen, den ſich die Jugend ſelbſt geſchaffen hatte, war
von zweifellos künſtleriſcher Wirkung. Wenn der Schlußchor auch einige
Diſſonanzen brachte, ſo wurden wir der kleinen Künſtlerſchar darum
nicht gram, die Veranſtaltung als ſolche gab einen reinen, vollen Akkord.
Engliſchen Fräulein zugute.
zu tragen, wird der Hausfrauenbund in der nächſten Zeit eine
gemein=
gehörigen Gegenſtände aus Privatbeſitz zum Weiterverkauf angenommen
werden. Das Lokal für dieſe Stelle befindet ſich Alexanderſtraße 7
(Jägertorſchule), wo der Gewerkverein der Heimarbeiterinnen
freund=
licherweiſe dem neuen Unternehmen einige Räume im Erdgeſchoß
über=
gens von 10—12 Uhr an denſelben Tagen geſchieht die Annahme von
Sachen und die Bezahlung verkaufter Gegenſtände. Da es gelang, ſehr
finden, ſo hoffen wir, der Bevölkerung gute Dienſte mit der
Neuein=
richtung zu leiſten. Benerkt muß aben werden, daß nur ganz ſaubere,
können. Vorausſichtlich wird die Annahme Molcy), 2. Juli, eröffnet.
„e. Stadtmiſſion. Heute (Donnerstag) abend 8½ Uhr ſpricht im
Jugendbund für entſ chiedenes Chriſtentum Landesjugendpfarrer
Zent=
graf über die Richtlinien für die chriſtliche Jugendarbeit. Die der
Arbeitsgemeinſchaft evangeliſcher Jugendvereine, in Darmſtadt
ange=
ſchloſſenen Bünde und deren Führer ſind herzlichſt eingeladen, ebenſo
ſind alle evangeliſchen Eltern willkommen. Am kommenden Sonntag
vormittag 9 Uhr arbeitet die Hofmiſſionsgruppe (Mädchenchor und
Stadt=
miſſionar) in Beſſungen, in nächſter Nähe des Forſtmeiſterplatzes. Um
dieſelbe Zeit beginnt die Blaukreuzkonferenz, die nachmittags um 3½=
Uhr in dem Jahresfeſt, der Darmſtädter Ortsgruppe ihre Fortſetzung
findet. Redner iſt Blaukreuzſekretär Lütge=Barmen.
* Rotes Kreuz. Das bayeriſche Staatsminiſterium der Juſtiz hat
dem heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz für die Fürſorge, die
der Kriegerverein Mainz vom Roten Kreuz den von der franzöſiſchen
Be=
ſatzungsbehörde verhafteten und verurteilten Juſtizbeamten der Pfalz
vergeſſen werden wird.
Peutsche Dauerwrüffenngstahrt
ankfurter, Hessischen, Kölner
veranstaltet vorn F
und Wiesbadener Aufornobil-Cleb vorn d. — O. G. bei
ungunstigster Witterung auf schwlerigsten Straßen.
(Prluatfahrer)
Hy Arels mit Ansbruch auf den Wanderprels:
Herr Kroth „ . . auf Adler rnit Conticord
Herr Schwengers auf Steiger rnit Conticord
Herr Rornen.- auf Mercedes mit Conticord
4a Preis (nduskrilefährer)
A.preis erngtähren
Herr, Cleen. . „ auf Stoewer mnit Conticord
Herr u. Ganst, „auf Adler rit Conticord
(Industriefahrer)
Herr Hartlleb u „ / auf Falcon mit Gonticord
Preis undustrlefahrer)
Hern Dietz... „ auff Dux
rnit Conkicord
Herr Mierck, .„.„auf Steiger mnit Konticord
UaPreis erlrettehrah
Herr Grosch ... . auf Adler rnit Conticord
Telegrarnmn:
Graf Brilll slegt auf Steyr mit CONTICORD im Ikal. Mugello-
Rennen über 390 hm am 10. 6. gegen schwerste Konkurrenz.
RLLAAAOIAA
sstoff, ist schnell, dauerhaft und zuwerlässlg.
Der vorbeſtellte Mai=Zucker, der in den nächſten Tagen
2000 Mk., an der Abendkaſſe 2500 Mk. zu haben. (Vgl. Anzeige in der größtenteils angefahren ſein dürfte, kann in den Geſchäften
ab=
geſtrigen Ausgabe und die Anſchläge an den Plakattafeln.) Weitere geholt werden. Für Säuglinge und ſtillende Mütter
Vorlage der grünen Milchausweiskarte beim Lebensmittelamt
— Programmhefte zum Muſikfeſt Darmſtadt 1923. Die Programm= abzuholen ſind. Bis Dienstag, den 26. d. M., kann gleichzeitig
Konzerte und Einführungen ſind am Freitag an der Tageskaſſe des Um ihn möglichſt bald liefern zu können, muß der Ablieferungs=
Großen Hauſes zu haben. — Heute werden an der Tageskaſſe des Gro= zeitpunkt der Marken durch die Geſchäfte genau eingehalten
ßen Hauſes neben Tageskarten zu den einzelnen Konzerten noch Miet= werden. Es empfiehlt ſich deshalb die ſofortige Beſtellung.
(Siehe Anzeige.)
* Strafkammer. Wegen Abtreibung wurde eine in einem hieſigen
Auffinden einer Kindesleiche. Am 12. ds. Mts., gegen 5 Uhr
zahl eingefunden hatten, in die Schönheit einer Poeſie einführen, die 30 Min., wurde hier im Herrngarten in der Nähe des Ausgangs nach
rade bei Calderon zu Meiſterwerken geführt hat, wie ſie die Weltliteratur geborenen Kindes aufgefunden. Perſonen, welche über die Herkunft der
nicht weiter zählt. Eingeleitet wurde die Veranſtaltung durch Darbie= Leiche bezw. über die bis jetzt unbekannte Kindesmutter Anhaltspunkte
machen.
Lokale Veranſialtungen.
als Kulturbühne”, der dieſen verachteten Zweig der Schauſpielkunſt an Die blerunter erſchelnenden Noiizen ſind ausſchiſeßiſch als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſl.
Der nächſte volkstümliche muſikaliſche Vortrag des
ſetzung der alten Volksbühne betrachtet werden darf und berufen iſt, das Herrn Oberregierungsrats Grospietſch unter Mitwirkung des
Theater aus der rein äſthetiſchen Einſtellung zur Werte geſtaltenden Herrn Höfflin, vom Heſſiſchen Landestheaters findet am Sonntag,
den 17. d8. Mts, vormittags 11 Uhr im Singſaal des Realgymnaſiums
zu Darmſtadt, Ecke Schul= und Karlſtraße, ſtatt. Der Vortrag iſt, wie
nochmals bekannt gegeben wird, für jedermann, der am Sagleingang
Aus den Parteien.
Deutſchnationale Volkspartei. Der Frauenausſchuß
Wie wir hören, kommt die Hälfte des Reingewinns dem Inſtitut der und die Jugendgruppe veranſtalten Samstag, den 16. Juni
nachmit=
tags 4 Uhr, am Bismarckturm ein Waldfeſt mit Gedichtvorträgen, Auf=
— Hausfrauenbund. Um vielfach geäußerten Wünſchen Rechnung führungen und Ueberraſchungen. Treffpunkt ½4 Uhr am Böllenfalltor,
Kuchen wird zu geringem Preis nach Belieben zu erhalten ſein. Unſere
nützige Verkaufsſtelle eröffnen, in der alle zur menſchlichen Kleidung Mitglieder und Freunde, jung und alt, werden herzlich dazu eingeladen,
Perſammlung des Darmſtädter Hausbeſitzervereins.
— Die Mitgliederverſammlung war außerordentlich zahlreich
be=
laſſen hat. Vorläufig iſt beabſichtigt, an 3 Nachmittagen der Woche ſucht. Der erſte Vorſitzede, Herr Stadtv, Haury, behandelte im
(Montags, Mittwochs und Freitags) von 3—6 Uhr zu verkaufen; mor= ſeinem Vortrag zunächſt die Mietzuſchlagsfeſtſetzung. Er ging aus von
den Vorſchriften in 8 3 des R.M. G., worin die Feſtſetzung der
Zu=
ſchläge in der ratſächlich erforderlichen Höhe vorgeſchrieben iſt. Dieſer
tüchtige, ſachverſtändige Perſönlichkeiten zur Leitung dieſer Stelle zu Erlaß bezeichnet richtig die Euhaltung der Häuſer als ein ſowohl im
Intereſſe der Vermigter als auch der Mieter gelegenes Hauptziel des
R. M. G. mit dem Hinweis darauf, daß unzureichende Zuſchläge aus
noch in gutem Zuſtand befindliche Gegenſtände angenommen werden wohnungspolitiſchen Eypägungen zu den ſchwerſten Bedenken Anlaß
geben müſſen. Gleichzeitig wird tyeffemd hevvorgehoben, daß niedrigere
Feſtſetzung insbeſondere nicht damit begründet werden darf, daß gewiſſe
Bevölkerungsſchichten ſchwver in der Lage ſein werden, die höhere Miſte
zu zahlen. In dieſen Fällen ſei es Aufgabe der für die Fürſorge
zu=
ſtändigen Stellen, im Rahmen der verfügbaren Mittel einzugreifen.
Redner berichtet aus den ſeitherigen Verhandlungen mit der
Bürger=
meiſterei, dem Kreisamt und dem Miniſterium, ſowie dem
Mieterver=
ein. Bedauerlich ſei es, daß hier in Darmſtadt keine Einigung deu
Intgreſſengruppen ſtattfinden könne. Nedner widerlegte des weiteren
ſchlagend die immer wiederholten Vorwürfe bezüglich der
zurückliegen=
den Reparaturen. Seit 10 Jahren reiche die künſtlich niedergehaltene
Miete kaum aus zur Deckung der Zinſen und Steuern. Vorgenommeng
Rexaraturen habe der Vermieter aus ſeiner Taſche zulegen müiſſen.
Nachſtehende Entſchließung fand einſtimmige Annahme:
„Die heutige Verſammlung der Darmſtädter Hausbeſitzer gibt einmitig
ihnem Bedauern darüber Ausdruck, daß die geſetzlichen Mietzuſchläge
zur Verbeſſerung ihres traurigen Loſes in ſo uneigennütziger Weiſe an= in keinem Verhältnis zu dem tatſächlichem Bedürfnis ſtehen und daß
gedeihen läßt, herzlichen Dank ausgeſprochen und hinzugefügt, daß dem damit weder Vermietern noch Mietern gedient iſt. Soll der Vermietzen
Hefiſchen Roten Kreuz dieſer Liebesdienſt von bayeriſcher Seite nie in der Lage ſein, ſeinen Reparaturveppflichtungen nachzukommen, ſo
ſind die Zuſchläge den jeweiligen Teuerungsverhältniſſen anzupaſſen,
wie dies im MM.G. ausdricklich vorgeſchrieben und auch im Erlaß
des Reichsaubeitsminiſters vom 16. April 1923 zum Ausdruck gebracht
worder iſt. Auch die Verwaltungsarbeit des Hausbeſitzers hat eine
zeitgemäße Bewertung zu finden. Die Verſamlung ſpricht die
Er=
wartung aus, daß der Herr Oberbürgermeiſter wie auch das Kreisamt
der zwingenden Vorſchrift des Geſetzes, das unter hervorragender
Mit=
wirkung der Mieterorganiſationen zuſtande gekommen iſt, in Zukunft
mehr als bisher Nechnung tragen wird.”
Weiter behandelte Redner die Frage der Gemeindeſteuererhebung.
Bei der Wohnungsbauabgabe finde jetzt endlich die direkte Erhebung
ſtatt. Die Stadtverwaltung habe auch beabſichtigt, die
Gemeindegrund=
ſteuer, die nach ihrer Zuſammenſetzung eine Grundſteuer im eigentlichen
Sinne gar nicht mehr ſei, ebefalls direkt zu ſrheben, um den
Haus=
beſitzer als Steuererheber bei ſeinen Mietern auszuſchalten. Dieſe
Abſicht der Stadtverwaltung ſei bei dem Miniſterium auf Widerſtand
geſtoßen. Das Miniſterium wolle zu dieſer einzig richtigen
Erhebungs=
art aus ganz bureaukratiſchen Gründen nicht die Zuſtimmung geben.
Der Vorſitzende erklärte, daß er bereits der Bürgermeiſterei davon
Gemntnis gegeben habe, daß die Hausbeſitzer in ihrer Geſamtheit für
die Erhebung der Steuern von den Mietern nicht mehr zu haben ſeien
und daß er dieſim Standpunkt Nechnung tragen müſſe.
Die nuachfolgende Entſchließung fand einſtimmige Annahme:
„Die heutige Verſammlung der Mitglieder des Darmſtädter
Haus=
beſitzepvereins hat mit Bedauern davon Kenntnis genommen, daß
ent=
gegen der urſprünglichen Abſicht der Stadwerwaltung, nunmihr doch
die den Steuerwert des Hauſes weit überſteigende Grundſteuer
wieder=
um vom Hausbeſitzer erhoben und von dieſem von den Mietern
ein=
gezogen werden ſoll. Die Verſammlung verkennt keineswegs die
ſchwie=
rige Lage der Stadtverwaltung; ſie beauftragt aber den Vorſtand,
nichts unverſucht zu laſſen, um endlich die Arbeit des Steuereinziehens
für Staat und Gemeinde dem Hausbeſitzer abzunehmen; eine Arbeit,
die bei der Höhe der derzeitigen Beträge mehr denn je der
Ausgangs=
punkt für Streitigleiten zwiſchen Vermicter und Mieter bilden wird.
Der Vorſtand wird ermächtigt, gegebenenfalls zu den äußerſten
Ab=
wehrmaßnahmen zu greifen, und die Darmſtädter Hausbeſitzer werden
den etwaigen Verhaltungsmaßnahmen des Vorſtandes umbedingt Folge
leiſten.”
Hievan anſchließend berichtete der Vortragende über das jüngſt im
Reichstag zur Annahme gelangte Mieterſchutzgeſetz. Er
zer=
legte die einſchneidenſten Geſetzesbeſtimmungen und deſſen Wirkungen
auf den Hausbeſitz. Das Geſetz mache den Hausbeſitzer in ſeinem Haus
vollkommen rſchtlbs. Kündigungen ſeien künftig ſo gut wie
ausgeſchlof=
ſen, wenn ein böswilliger Mieter es einigermaßen verſtehe, ſich der ihm
dunch das Geſetz eingeräumten Rechta zu bedienen. Derartige Geſetze
bezeichnet der Redner als direkt wirtſchaftsfeindlich, da ſie anſtändigen
Mietern die Möglichkeit nehmen, je zu einer Wohnung zu kommen,
und andeverſeits jeden Menſchen abhalten, Gelder für den Hausbau
herzugeben. Redner appelliert zum Schluß ſeiner etwa 2ſtündigen,
mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Rede an die Hausbeſitzer, dem
Verein die nötigen Mittel zu gewähren, daß er leiſtungsfähig bleibe,
Zum Mieterſchutzgeſetz wurde nachſtehende Entſchließung
einſtimmig angenommen: „Die heute tagende Verſammlung des
Darm=
ſtädter Hausbeſitzervereins gibt ihrer Entrüſtung darüber Ausdruck,
daß das neue Mieterſchutzgeſetz im Reichstag zur Annahme gelangt iſt
und daß insbeſondere Angehörige bürgerlicher Parteien es geweſen
ſind, die dem Geſetz, für das eine Notwendigkeit nicht vorliegt und das
den Notſtand zuf dem Wohnungsmarkt nicht nur nicht zu lindern,
ſondern zu verſchärfen geeignet iſt, und das das Necht des Vermieters
in ſeinem Eigentum in Zukunft auf ein Nichts beſchränkt, zur Annahme
verholfen haben. Dis Zuſtimmung zu dieſem Geſetz iſt mit dem vor
jeder Wahl abgegebenen Zuſicherungen, auch für die berechtigten
Inter=
eſſen des Hausbeſitzes einzutreten, in keiner Weiſe vereinbar.”
Nach einer ausgiebigen Ausſprache, in der u. a. auf das Verlangen
der möblierten Zimmer=Vermieter, die für ginen Raum mehr verlangen,
als ſie an den Hausbeſitzer für die ganze Wohnung bezahlen,
hinge=
wieſen wurde, ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung.
Parlamentariſches.
* Der Finanzausſchuß bewilligte in ſeiner geſtrigen
Nach=
mittagsſitzung zunächſt zur Aufnahme der erſten Arbeiten für die
Ried=
entwäſſerung einen Betrag von 50 Millionen Mark. Zum Ausbau der
ſtaatlichen Bauſtoffbeſchaffungsſtelle Frankfurt a. M. wurde ein Betrag
von 300 Millionen Mark genehmigt. Zu dem bereits angenommenen
Geſetz über die Altersgrenze der Staatsbeamten lagen zwei
Vorſtellun=
gen, des Heſſiſchen Beamtenbundes Gießen und des Landesverbandes
höherer Beamten, Ortsgruppe Gießen, vor, denen nicht entſprochen
wer=
den konnte. Genehmigt wurde ferner der Ankauf einer
Lichtbilder=
ſammlung aus dem Nachlaß der Photographin Suſanne Hohmann zu
Darmſtadt im Betrage von 21 Millionen Mark. Der
ſozialdemokra=
tiſche Antrag zur Aenderung der Wohnungsbauabgabe wurde mit 6
gegen 4 Stimmen abgelehnt, dagegen ein Regierungsvorſchlag
angenom=
men. Den Reſt der Sitzung füllte eine ausgedehnte Debatte über die
vorliegenden Anträge zur Erwerbsloſenfürſorge aus. Die Debatte
wurde nicht abgeſchloſſen und auf Donnerstag vertagt.
Kummer 162.
O Von der Bergſtraße, 12. Juni. Im Zuge der Bergſtraße,
nörd=
lich von Weinheim, ſtießen geſtern Arbeiter bei Grabarbeiten in 1½
Meter Tiefe auf einen ſehr gut erhaltenen, 18 Zentimeter hohen
römi=
ſchen Henkelkrug aus hellem Ton. Der Krug iſt offenbar mit
einer Schichte Sand aus öſtlicher Richtung vom Gebirge herangeſchwemmt
worden. Es zeigt dies erneut, wie ſchon die bekannten römiſchen und
fränkiſchen Funde in den Jahren 1909 und 1910 bewieſen haben, daß ſich
nördlich von der Stadt am Fuße des Hirſchkopfes der älteſte Kultur= gen ſei, was von den beiden Zeugen in Abrede geſtellt wurde.
boden Weinheims befand.
— Lengfeld, 12. Juni. Am 17. ds. Mts., nachmittags ½4 Uhr,
ver=
anſtalten die unter der Leitung von K. Grim ſtehenden Geſangvereine
„Sängerluſt”= und „Liedertafel‟=Darmſtadt, „Germania”=Crumſtadt und
„Frohſinn”=Lengfeld auf dem Weiler Zipfen bei Lengfeld im Beckerſchen
Saale einen Liedertag. Neben den Einzelchören dürften die
Geſamt=
chöre — 250 Sänger — intereſſieren, von welch letzteren die Chöre
„Jugend” von Grim und „Rheinglaube” von H. Sonnet als beſonders
wirkungsvoll anzurechnen ſind. Angenehme Abwechſelung in der
Vor=
tragsfolge bringen die Vorträge des Kirchenchors Crumſtadt, der auf
beachtenswerter Höhe ſteht, und zwei bewährte Solokräfte der „
Lieder=
tafel”. Für die vielen Freunde des Männergeſanges in der Umgebung
von Lengfeld dürſte die Veranſtaltung eine ſeltene Gelegenheit ſein.
r. Babenhauſen, 13. Juni. Bei der geſtrigen
Gemeinderats=
ſitzung wurde die vor etlichen Wochen nicht rechtmäßig bezogene
Wohnung der Witwe A. Grünewald vom Gemeinderat als
beſchlag=
nahmt erklärt und Herrn Lehrer Bechthold zugeſprochen. Ein Geſuch
des Herrn Lehrers Hch. Klein, Reichelsheim i. O. um Gewährung
eines Bauzuſchuſſes wurde für dieſes Jahr aus Mangel an Mitteln
abge hnt. Die im März dieſes Jahres beſchloſſene Deckgebühr für
Mutderſchweine wurde hahin umgeändert, daß für die Deckung 25 Pfd.
Hafer und 1 Zentnyr Kartoffeln erhoben werden. Die Schlacht=,
Be=
ſchau= und Wiegegebühren werden vom 16. d. Mts. ab um das 6fache
der früheven Sätze erhöht. — Für die Feuerwehr ſollen 30 Meber
Schlauch neu beſchafft werden. Die von der Stadt im Jahre 1920
abge=
ſchloſſens Feuerverſicherung mit 112 000 Mk. wird auf 56 Mill. Mark
erhöht. Ein Geſuch des Kreisamts, zu den Koſten der
Landwirtſchafts=
ſchule Groß=Umſtadt einen Zuſchuß zu geben, wurde abgelehnt.
* Aus dem Odenwald, 13. Juni. Nach langen kalten Tagen, wie
ſie manchen der Alten zu dieſer Zeit nicht mehr erinnörlich ſind, iſt
nun endlich wieder Beſſerung eingetreten. Die warme Witterung, die
nicht nur von der Landwirtſchaft, ſondern von jedem einzelnen
ſehn=
lichſt herbeigewünſcht wurde, hat wieder ihre Vorrechte erworben. Auf
den Fildern ſieht man fleißige Hände, mit der Heuernte hat man nach
langem Warten begonnen und der Verkehr in der freien Natur iſt im
Zunehmen begriffen. Daß durch die lange kalte Witterung mancher
Schaden entſtanden, iſt nicht von der Hand zu weiſen. So haben die
Bohnen, Baumfrüchte, auch teilweiſe die Kartoffeln darunter zu
Ueſi=
den gehabt. Dagegen ſteht der Roggen gut da, was man auch von
an=
deren Feldfrüchten ſagen kann. — Heidelbeerarnte. Nach bis
jetzt feſtgeſtelltem Urteil fällt die Heidelbeerernte in hieſiger Gegend
dieſes Jahr nicht gut aus.
* Egelsbach, 13. Juni. Erhängt hat ſich der in den 40er Jahren
ſtehende, verheiratete V. W. von hier.
Worms, 13. Juni. Eine neue Wormſer Stadtanleihe
kaufskurs beträgt 98 Prozent, der Einlöſungskurs 102 Prozent und der
Zinsſatz je nach Höhe des Reichsbankdiskonts 10—15 Prozent, zurzeit
alſo 15 Prozent. Die Tilgung erfolgt vom Jahre 1928 an mit
jähr=
lich 4 Prozent, zuzüglich erſparter Zinſen. Verzinſung und Tilgung
wird aus dem Ertrag des gemeindlichen Zuſchlags zur reichsgeſetzlichen
Wohnungsbauabgabe beſtritten, der ſo hoch bemoſſen wird, daß volle geraubt hatten. Mit Rückſicht auf die Gemeingefährichkeit der Räuber
Deckung gewährleiſtet iſt. Im übrigen haftet die Stadt für die
An=
leihe mit ihrem ganzen Vermögen, ihren geſamten Einkünften und Jahren Zuchthaus, Leske zu ſechs Jahren Zuchthaus wegen ſchweren
ihrer ganzen Steuerkraft. Die Anleihe ſoll an den Börſen in
Mann=
heim und Frankfurt a. M. zur Einführung geſſangen. Sie dient der Gefängnis, Frau Stein, Guſtav Foerch dreä Jahre Gefängmis, Frau
Förderung des Wohnungsbaues.
Rendel (Wetterau), 13. Juni. Bürgermeiſter Wittich hat nach 21= einer Buße von 300 000 Mk., W. Boßberg ſechs Monate Gefängnis
jähriger Tätigkeit ſein Amt niedergelegt. — Viel Staub wirbelt hier
die Jagdverpachtung auf; der bisherige Bullenhalter will als
Ver=
gütung die Gemeindejagd haben, wogegen die ſeitherigen Pächter
Ein=
ſpruch erheben. Die Sache ſoll vor den Landtag kommen. — Bei einer
Ackerverſteigerung kam der Morgen auf acht Millionen.
Gießen, 13. Juni. Eine Bande von Fahrraddicben wurde hier
entdeckt und 16 Räder aufgefunden. Fahrradſchloſſer und Kleinhändler
ſollen mit den Dieben gemeinſame Sache gemacht und die Teile der
Räder verſchieden zuſammengeſtellt haben. So wurden die Näder
un=
kenntlich gemacht.
Gießen, 13. Juni. Konzerte des Landestheater: Gelb zu einem Schulausflug. Lehrer und Schüler werden für das
Orcheſtars in Oberheſſen. Vielfachen Bewühungen iſt es
gelungen, das Heſſiſche Landestheater=Orcheſter in Darmſtadt unter
Leitung ſeines Generalmuſikdirektors Michael Balling zu einer
Konzertreiſe durch Oberheſſen zu gewinnen. Für die oberheſſiſche
Be=
völkerug ſteht hiernach ein hoher Kunſtgenuß in Ausſicht. Die Kon= Eine Leuchtgranate explodierte und ſetzte ein Flugzeug in Brand. Der
zerte werden in der Zeit vom 26. Juni bis 2. Juli in den Städten
Gießen, Friedberg, Bad=Nauheim, Büdingen. Lauterbach und Schotten
veranſtaltet. Das für Alsfeld vorgeſehene Konzert, für das allein die
ſtimmungsvolle Walpurgiskirche in Betracht, hätte kommen können,
muß ausfallen, da der Kirchenvorſtand zur Benutzung der Kirche ſeine
Zuſtimmung verſagt hat. Zur Aufführung kommen nur Werke deut= auch bei der Bergprüfungsfahrt Rohrbrunn, Speſſart, am 3. Juni
lokale Ausſchüſſe mit den Vorbereitungen baraut. Es darf erwartet ſich der Autobetriebsſtoff „Phönixin” der „Phönis” A.=G. für
Petrol=
werden, daß ſich für die Konzerte, die nur unter großen Opfern zu produkt, Frankfurt a. M. als beſter Betriebsſtoff bewährt, haben doch
Stande gebracht werden können, ein ſo reges Intereſſe zeigt, daß ſie die Sieger in dieſen Rennen faſt durchweg „Phönixin” benutzt.
im nächſten Jahre nicht nur wiederholt, ſondern vielleicht auch noch
weiter ausgebaut werden können.
kraftwerkes iſt für 16. d. M. vorm. halb 11 Uhr vorgeſehen.
k. Holzheim, 13. Juni. Das Gefallenen=Denkmal wurde errang der Conticord in der Klaſſe Privatfahrer drei erſte, den 3., 5.
heute unter ſtarker Beteiligung eingeweiht. Regierungsbaumeiſter und 7. Preis, in der Klaſſe Induſtriefahrer den 2. und 4. Preis.
Schneider=Gießen übergab das Denkmal. Der Ortsgeiſtliche, der Bür= Das am 10. Juni in Italien ausgefahrene Mugello=Rennen über 390
germeiſter, der Vorſitzende des Soldatenvereins hielten, Anſprachen, Km. gewann Graf Brilli gegen ſchwerſte Konkurrenz auf Conticord.
Das Denkmal ſteht an der Kirchhofsmauer und zeigt auf einzelnen — Ferner gelang es dem Conticord, im Automobilrennen in Scheve=
Steintafeln die Namen der Gefallenen, darüber ſteht in Stein gehauen, ningen eine Anzahl erſter Plätze zu belegen.
der heſſiſche Löwe.
Laubach, 13. Juni. Eine nicht unbedeutende Erbſchaft iſt in
dieſen Tagen aus Amerika an dier hieſige Bewohner gefallen, ſäntlich Landestheater, Großes Haus, geſchloſſen. Kleines Haus, 6 und
dem minderbemittelten Bürgerſtand angehörig. Auf jeden der vin
Erben fallen gegen 90 Millionen!
Oberheſſen, 13. Juni. Daß man Schulſäle und Amtszimmer im Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Juni heizen mußte, iſt ſeit Menſchengedenken kaum vorgekommen,
Vorige Woche wurden nicht bloß im Vogelsberg, ſondern auch in der
Gießener Gegend die Schulſäle geheizt, da es worgens 7 Uhr kaum Verſteigerung von Mobiliar uſw. vorm. ½10 Uhr und
10 Grad Wärme waren.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. Juni 1923
Reich und Ausſand.
Der Münchener Hochverratsprozeß.
TU. München, 13. Juni. Zu Beginn der heutigen Vorhandlung
fragte der Vorſitzende die Zeugen Kautter und Friedmann, ob ihnen
nicht der Verdacht eines Doppelſpieles des Zeugen Schäfen aufgeſtie=
Es begann dann die Vernehmung des Hauptzaugen Schäfer, der
trotz des Antvages der Verteidigung vereidigt wurde. Dem Zeugen
wurde im Oktober in einem Telegramm des Hauptmanns Brandel
ſeine dringende Anweſenheit in München nahegelegt. In München
erhielt er die Nachricht, daß ein gewiſſer Machaus eine Art
Mobili=
ſation der vaterländiſchen Verbände vorgenommen habe, wogegen der
Zeuge energiſch proteſtierte. Inzwiſchen ſei dieſe Mabiliſation wieder
rückgängig gemacht worden. Der Zeuge begründete ſeinen Proteſt mit
dyr Erklärung, daß man die vaterländiſchen Verbände nicht ohne
wei=
teres in irgendwelche Abenteuer hineinziehen dürfe. Anfongs
Novem=
ber habe Machaus zu ihm von der dringenden Notwendigkeit einer
Aktion angeſichts der geſpannten politiſchen Lage geſprochen. Die
Ten=
denz dieſer Aktion wurde als antibolſchewiſtiſch bezuichnet. Von
Sei=
ten Frankreichs beſtünden rach den Angaben Machaus keins
Schwierig=
keiten. Ende November ſei er zum erſten Male mit Fuchs in
Ver=
bindung getreten. In einer Unterredung nach Weihnachten hätten
Fuchs und Machaus eine Aktion als dringend nowwendig erklärt und
damals erneut betont, daß von Seiten der Franzoſen ein
Entgegen=
kommen zu erwarten ſei. In dieſem Zuſammenhange wurde auch
da=
von geſprochen, daß die Stadt Frankfurt a. M. zur Unterſtützung einer
von Berlin aus vorzunehmenden Aktion von den Franzoſen
freige=
halten werden ſollte.
Das Diſziplinarverfahren gegen Lenard.
Karlsruhe, 13. Juni. (Wolff.) Das Unterrichtsminiſterium
hat in dem gegen Profeſſor Lenard=H=ädelberg eröffneten
Diſziplinar=
verfahren auf einen Verweis erkannt. In der Begründung heißt es:
Mangelnde politiſche Urteilsfähigkeit mag bei einem Mane, der zu
den erſten Naturforſchern und erfolgreichen Lehrern des Volkes gehörtz,
venwunderlich erſcheinen, aber ſie wird teilweiſe doch gerade in der
Ge=
lehrtennatur Lenards ihre Erklärung finden können. Seine geiſtige
Einſtellung in Bezug auf ſtaatsbürgerliche Fragen einerſeits und ſeine
hervoragenden Verdienſte um Wiſſenſchaft und Lehre andererſeits,
geben Anlaß zu einer milderen Beurteilung, obgleich er durch ſein
Vevhalten ſtaatliche Anordnungen mißachtet, den Intereſſen der
Uni=
verſität ſchwer zuwider gehandelt und ſein wertvolles Inſtitut ernſtlich
gefährdet hat, erſcheint es hiernach gevechtfertigt, gegen Lenard wegen
Verletzung ſeiner Diynſtpflicht lediglich auf die Ordnungsſtrafe des
Ver=
weiſes zu erkennen.
Aus der Reichshauptſtadt.
Berlin, 13. Juni. (Wolff.) Der amtliche preußiſche Preſſes
dienſt meldet: In Abänderung der bisherigen Vorſchriften wird
ge=
ſtattet, daß zwecks Feuerbeſtattung anſtelle der bisher
vorge=
ſchriebenen Holz= oder Zinkſärge auch Erſatzſärge aus Pappe und
Papier mit der Einſchränkung benutzt wenden dürfen, daß hierbei nur
liggt under günſtigen Bedingungen zur Zeichnung offen. Der Ver= Stoffe verwendet werden die ſich zur Verbvennung eignen. Die
Er=
leichtyrung gilt jedoch nicht für Perſonen, die an gemeingefährlichen
Kyankheiten verſtarben.
— Zuchthaus für Poſträuber. Montag abend wurde
das Urteil gegen die gefährliche Bande gefällt, die wie berichtet, mit
Maske und Revover das Poſtamt N. 54 in der Lothringer Straße
aus=
verurtzilte das Gericht den Hauptangeklagtem Hugo Suder zu neun
Raubes, wegen Hehlerei erhielt die Ehefrau Käthe Suder vier Jahre
Kramer vier Monate Gefängnis und Bewährungsfriſt gegen Zahlung
und Bewährungsfriſt gegen Zahlung einer Buße von einer Million
Mark. Freigeſprochen wurden die Angeklagten Stendel, Hoch, Frau
Voßberg, Max Kreſt und Paul Suder.
Der Dollar=Schulausflug. Vor einigen Monaten fuhr
ein Schüler aus Berlin=Niederſchöneweide mit ſeinen Eltern über den
„großen Teich‟. Es iſt begreiflich, daß ihm ſeine Klaſſengenoſſen zum
Abſchied den Wunſch mitgaben: Werde da drüben bald Millionär und
ſchicke uns ein paar Dollar!‟ Dieſer Tage traf nun bei dem Lehrew
wirklſich ein Brief ein mit dem Erſuchen, ſich bei einem in Berlin
wei=
lenden Amerikaner zwei Dollar abzuholen. Der kleine
Niederſchöne=
weider hatte ſeing Schulkameraden nicht vergeſſen und beſtimmte das
Geld nach dem Spreewald fahren.
Flugzeugunglück in Nancy.
Paris. In Naney ereignete ſich ein neues Flugzeugunglück.
Führer ſelbſt verbrannte, während der Beobachter, der noch
abſprin=
gen wollte, lebensgefährlich verletzt wurde.
Geſchäftliches.
Bei der deutſchen Dauerprüfungsfahrt für Motovwagen 1923 als
ſcher Meiſter. In allen Städten, in denen Konzerte ſtattfinden, ſind ſowie bei der A.DA.C.=Sternfahrt nach Eiſenach im Mai 1923 hat
Das glänzende Abſchneiden des Continental=
Cord in den letzten Automobil=Veranſtaltungen iſt ein erneuter
Be=
ew. Lißberg (Oberh.) 12. Juni. Die Eröfnung des Nidder= weis für ſeine vorzügliche Quglität. In der Dauerprüfungsfahrt,
die bei ungünſtiger Witterung und auf ſchwierigſten Straßen ſtattfand,
Tageskalender.
8½ Uhr, Volkshochſchule: Im Film durch Südamerika. —
Or=
pheum, 734 Uhr: „Die Dame vom Zirkus”. — Union=, Reſidenz=,
Verſteigerungskalender — Freitag, 15. Junf.
nachm. 3 Uhr, Alexanderſtraße 14 (Perkeo).
Sport, Spiel und Turnen.
Automobilſtraßenrennen bei Darmſtadtam 24. Juni.
Zu den von dem Heſſiſchen, Frankfurter, Wiesbadener und
Allgemeinen Deutſchen Automobilklub für den 24. Juni 1923
aus=
geſchriebenen. Straßenrennen über die Strecke Eberſtadt—
Bicken=
bach—Seeheim—Oberbeerbach ſind bis jetzt über 60 Meldungen
eingegangen, obwohl der erſte Meldeſchluß erſt am 17. d. M. und
der Nachmeldeſchluß am 21. Juni (nicht, wie irrtümlich
mitge=
teilt, am 10. bezw. 17. d. M.) ſtattfindet.
Da die Rennen auf der Opelbahn wegen der Beſetzung in
dieſen Jahre auf einen ſpäteren Termin verſchoben werden
mußten, haben die veranſtaltenden Klubs beſchloſſen, ein Flach=
und Bergrennen zu veranſtalten. Das vorzügliche
Nennungs=
reſultat für die Rennen am 24. Juni zeigt, daß die zahlreichen
Sportsleute auch Gefolgſchaft leiſten, wenn ſie zu Wettkämpfen
in einfacherem Rahmen gerufen werden.
Fußball.
Hamburger Sportverein Deutſcher Fußballmeiſter 1922/23.
* Zu dem am Montag von uns berichteten Ergebnis im Kampf um
die Deutſche Fußballmeiſterſchaft erhalten wir beifolgenden ausführlichen
Bericht: Der Hamburger Sportverein, dem bereits voriges Jahr die
Meiſterwürde zugeſprochen wurde, aber darauf verzichtete, ſiegte
dies=
mal, am 10. d. M., überlegen mit 3:0 gegen den Berliner Meiſter
„Union”=Oberſchöneweide. 60 000 Zuſchauer, ein Rekord, ſahen dem
Kampfe im Berliner Stadion zu. H.=S.=V. hatte den Sieg ehrlich
ver=
dient. Friſch und geſchont trat die kräftige Mannſchaft den Kampf an.
In allen vorhergehenden Runden um die norddeutſche wie deutſche
Mei=
ſterſchaft ſtellten die Hamburger nur den Sieg ſicher, ſtrengten ſich aber
wenig an. Den Zuſchauern wollte dies nicht gefallen, aber es war
tak=
tiſch klug. Hamburg ſparte ſeine Kraft zum Endkampf, und die
Mann=
ſchaft lieferte gegen Berlin einen prächtigen Kampf. Die ausgezeichnete
Läuferreihe der Hamburger brachte es fertig, die ganze Verliner
Mann=
ſchaft zu einem zuſammenhangloſen Spiele zu zwingen. Sofort bei
Beginn des Spieles zeigte ſich die Ueberlegenheit der Hamburger. Der
Durchbrecherkönig Harder geht durch und ſpurtet mit ſeinen langen
Beinen ungeſtüm über das Feld. Das Ziel iſt nahe, da fällt der
baum=
lange Stürmer und eine gute Ausſicht iſt vorüber. Den Berliner
Ab=
ſtoß fängt Halverſon, ein Mittelläufer von internationaler Klaſſe, und
gibt den Ball an den Rechtsaußen Walter Kolzen. Dieſer rennt die
Linie im raſenden Tempo entlang, flankt, Harder holt ſich den Ball aus
der Luft und ſendet mit Wucht ein. Das Tor wurde unter Proteſt nicht
gegeben, weil ein Linienrichter geſehen haben will, daß der Ball bei
Kolzen im Aus war. Immer und immer wieder rollen die Angriffe der
Hamburger gegen das Berliner Tor. Die Hinterleute der Berliner
ſtehen aber wacker auf dem Plan und laſſen nichts durch. Halverſon
iſt verletzt und ſcheidet kurze Zeit aus. Es zeigt ſich ſofort, was dieſer
Mann ſeiner Mannſchaft wert iſt. „Union” drängt, aber nur in dieſer
Zeit. Martens hielt die wenigen Schüſſe mit großer Ruhe. Halverſon
tritt wieder ein und nun laſſen die Hamburger ihr fliegendes
Zuſam=
menſpiel arbeiten. In der 35. Minute nimmt Harder eine
wunder=
ſchöne Kolzenflanke, umſpielt die Verteidigung und ſein Bombenſchuß
ſitzt im Netz. „Union” geht nun forſch ins Zeug, doch nur kurze Zeit.
Die Hamburger werden immer beſſer. Breuel läuft zu großer Form
auf und iſt die Triebfeder des Sturms. Er ſchießt dann auch Tor Nr. 2,
ein Knallſchuß, der wackelnd ins Berliner Netz fällt. Kurz vor Schluß
gibt Walter Kolzen wieder eine prächtige Flanke, Schneider nimmt den
Ball direkt aus der Luft auf, und die 30 Meter=Bombe ſitzt im Netz.
Hamburg hat 3:0 gewonnen. Der Jubel ſeiner Anhänger
iſt nicht zu beſchreiben, mit Lorbeerkranz und Blumen geſchmückt, hoch
auf den Schultern begeiſterter Anhänger Breuel, Halverſon und
Carl=
ſohn, ſo verlaſſen die Sieger das Feld.
Die Hamburger waren den Berlinern in jedem Mannſchaftsteile
überlegen, ſelbſt in der Verteidigung. Ausſchlaggebend waren die
Läu=
fer Krohn, Halverſon und Carlſohn. (Einen Läufer Krauſe gibt es im
H.=S.=V. nicht!) Halverſon, der beſte auf dem Platze. Breuel und
Harder im Sturm lieferten ein ganz großes Spiel. Schneider, ein
Klaſſenſpieler, aber in der ſchnellen Hamburger Mannſchaft etwas
lang=
ſam. Seine Schießkunſt dürfte einzig in Deutſchland daſtehen. Kolzen,
als Rechtsaußen, wie immer gut. Rave, als Linksaußen, war ſehr
flei=
ßig, verdarb aber zwei ſichere Tore. Der lange Hannes im Hamburger
Tore war meiſt arbeitslos.
Kraftfahren.
Baden=Baden, 13. Juni. (Wolff.) Das vom Badiſchen und
Rheiniſchen Automobilklub ſchon im dritten Jahre veranſtaltete Baden=
Badener Automobilturnier wird in der Zeit vom 10. bis 15. Juli
ſtatt=
finden. Den Mittelpunkt des Turniers bildet die Tourenfahrt mit dem
dieſes Jahr zum drittenmal umſtrittenen „Robert Batſchari=
Wander=
preis”, der heute einen Wert von vielen Millionen darſtellt und
dieſes=
mal von Ingenieur Karl Kappler verteidigt wird. Daneben finden
Schnelligkeitsprüfungen, Bergprüfungen und eine Schönheitskonkurrenz
ſtatt, außerdem als völlige Neuheit eine Autoſchaufahrt, die
induſtriel=
len Firmen Gelegenheit bieten wird, die Entwickelung des Automobils
von den erſten Anfängen bis zur Gegenwart zu zeigen. Die hierbei
vor=
geführten Wagentypen werden ſchon 14 Tage vor dem Turnier in einer
Ausſtellung vereinigt werden. Für alle Konkurrenzen ſind eine große
Anzahl, gegen 40. Ehrenpreiſe von beträchtlichem Wert geſtiftet, zu
denen noch eine Reihe weiterer Preiſe hinzukommen wird.
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Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 14. Juni:
Nachts kühl, wolkig, zuweilen aufheiternd, zeitweiſe Rygen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Nr. 67, II, (*16845
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, een 14. Juni 1923.
Rummer 162.
Der junge Tod.
Roman von Fritz Demuth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
(Nachdruck verboten.)
29)
Ich bemühte mich, eine ſtichhaltige Erklärung meiner Reiſe
zu geben, ſie ſchwieg, und ich konnte nicht beurteilen, ob ſie mir
glaubte.
„Tut Dir was weh, Vater?” fragte Marie Louiſe.
„Nein, wie kommſt Du darauf?”
„Du machſt ſolch Geſicht.”
„Ach wo.
„Dann iſt Dir ſonſt was nicht recht,” ſagte Marie Louiſe
und fügte hinzu: „Ich bin wirklich nicht ſchuld?”
„Nein, wirklich nicht.”
„Ich ſah, wie Marie Louiſe mit ſich kämpfte.
„Was iſt denn?” fragte ſie.
Ich konnte nur antworten „nichts”, damit die Unterhaltung
abſchneiden, Marie Louiſe abweiſen, ich konnte eine Erklärung
geben; beides wollte ich nicht, ich ſchwieg.”
Marie Louiſe kam zu mir und blieb nahebei ſtehen mit
ge=
ſenktem Haupt und herabfallenden Armen, wie ſie als kleines
Mädchen ſich hielt, wenn ſie ein ſchlechtes Gewiſſen hatte. „Ich
möchte Dir ſo gerne helfen,” ſagte ſie.
Und nun kniete ſie langſam vor mir nieder und legte den
Kopf in meinen Schoß.
„Hat Dich jemand geärgert?”
„Nein, niemand.”
„Vater, ich glaube, ich bin in der letzten Zeit biel
bernünf=
tiger geworden —”, ſie ſtockte. „Ich könnte, glaube ich, ſehr
viel tun, wenn es für Dich gut wäre.”
Wir ſchwiegen.
Nochmal begann Marie Louiſe: „Vater, ſieh doch, wie lieb ich
Dich habe. — Ich habe ſo das Gefühl, daß ich etwas für Dich
tun muß, und ich weiß nicht, was es iſt. Das ift ſehr
ſchmerz=
lich. Vater, es gibt nichts, aber auch nichts, was ich nicht gern
für Dich täte.”
Es ging nicht, ich konnte mich nicht zwiſchen Marie Louiſe
und anderen teilen. Schwere Stunden machte ich durch, ehe ich
den Entſchluß bis zur letzten Vollendung mir entrang. Aber die
Entwicklung ging dahin, und ein eigentliches Schwanken, eine
innere Unſicherheit trat nicht mehr ein.
Ich rief Helene telephoniſch an und verabredete ein
Zuſam=
mentreffen mit ihr. Ohne ein Wort des Erſtaunens über mein
langes Schweigen woilligte ſie ein, kurz darauf trafen wir uns in
einer menſchenleeren Straße am Tiergarten.
Der Weg zu dem Treffpunkte war qualvoll, die Sehnſucht
nach dem lieben ſchönen Mädchen packte mich gewaltig; ich
kämpſte ſie noch einmal hinunter.
Wenigſtens eine Möglichkeit zur ſpäteren Freundſchaft
wollte ich retten.
Wir gingen gerade aufeinander zu, ohne daß einer gewartet
hätte. Helene war blaß, aber gefaßt. Wieder peitſchte es mich:
nimm ihre Hand, leg Deinen Arm um ſie, zieh ſie an dich.
Ich muß mich entſchuldigen, daß ich ſo lange nichts von
mir hören ließ,” ſagte ich. „Ich hoffe, Sie haben es nicht falſch
aufgenommen."
Wortlos gingen wir nebeneinander.
Ich wollte einige Sätze ſagen, die auf das Anerbieten einer
warmen Freundſchaft hinausliefen, aber kaum hatte ich
begon=
nen, da kam alles ganz anders heraus. Ich blieb ſtehen, und
mir war, als müſſe ich erſticken. „Helene,” ſagte ich laut, „meine
liebe ſüße Lene.”
Das junge Mädchen ſtand hilflos neben mir, unfähig,
irgendwie den Dingen eine Richtung zu geben.
Nun nahm ich doch ihre Hand und ihren Arm und zog ſie
mit mir und ſagte: „Lene, ich hab‟ Dich ſehr lieb, ſo lieb, wie
ich nur eine Frau lieb haben kann, aber hör' zu, ſei ſtark, wie
ich ſtark ſein muß: es geht nicht mit uns beiden. Es kann nichts
werden.”
Helene ging neben mir, jetzt unter den ſchneebedeckten
Bäu=
men des Parks, ſtumm.
(Fortſetzung folgt.)
FUr
Fehlt Ihnen ausreichendes Kapital zur Anſchaffung der
künftigen Wohnungseinrichtung? Wollen Sie von weiterer
Steigerung der Möbelpreiſe unabhängig ſein? Dann
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Mariechen
Darmstadt, den 13. Junt 1923.
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Friedel Wamser
Fritz Schmidt
VERLOBTE
Darmstadt Gutenbergste, 2.
14. Junt 1923.
(*16529
Ihre Vermählung zeigen an
Ludwig Müller
und FrauHertha
geb. Friedrich
Darmstadt, Ladwigsplatz 1.
*16892
Todes=Anzeige.
Heute nacht verſchied plötzlich nach langer
Krank=
heit meine innigftgeliebte Frau, unſere treue
für=
ſorgende Mutter, unſere unvergeßliche Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
geb. Katzenſtein.
In tiefer Trauer:
4888)
Im Namen der Hinterbliebenen
Adolf Mansbacher.
Die Beerdigung findet am Freitag, 15. Juni, um
11 Uhr, vom Portale des iſr. Friedhofes aus ſtatt.
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Bedingung. Angebote unter R 47 an die
Geſchäftsſtelle.
(4862md
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
innigſtgeliebte Schweſter, Schwägerin, Tante und
Couſine
Unterfertigte erfüllt hiermit
die traurige Pflicht, ihre A. H.
A. H. i. a. B. i. a. B. von dem
Ableben ihres lieben A. H.
Bans Au Gggers
A. H. (XX)
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Fr. Landsmannſchaft „Alania”
i. A. v. C. (*16869
Paul Wentzel X.
geb. Touchon
nach ſchwerem, mit Geduld, ertragenem Leiden zu
ſich in die Ewigkeit abzurufen.
(4912
Die Beſtattung hat am 2. Juni in Gingins
(Schweiz) ſtattgefunden.
Im Ramen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Secretan, geb. Touchon.
Hohenau, Juni 1923.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſerer
lieben Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
(*16895
Frau Kath. Bund
ſagen wir allen unſeren aufrichtigen
Dank. Beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Zimmermann für die
troſt=
reichen Worte am Grabe ſowie den
Schweſtern der Schloßgemeinde für
die liebevolle Pflege, für die Kranz=
und Blumenſpenden und Beteiligung,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Valentin Bund
Adolf Aßmus.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Geſtern abend entſchlief ſanft
nach längerem ſchwerem Leiden
unſere gute Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Urgroßmutter
und Tante
Frau
Marie Hufnagel
geb. Rabe
im 77. Lebensjahre.
Darmſtadt,Halenſee=Berlin, den
13. Juni 1923.
(4890
Anna Reuter, geb. Hufnagel
Hermann Hufnagel
Frieda Maſchmann
Rudolf Neuter
Ella Hufnagel, geb. Dexheimer
Hanz Maſchmann
8 Enkelkinder und 3 Urenkel.
Beiſetzung findet ſtatt, Freitag, den
15. Juni 1923, nachmittags 3 Uhr,
auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme und
die zahlreichen Blumenſpenden, die
uns bei dem Heimgange unſeres
teueren Entſchlafenen (e188o
Bogankesbrsgnstt
erwieſen wurden, danken wir herzlich.
Darmſtadt, 12. Juni 1923.
In tiefer Trauer:
Anna Sobezynski, geb. Weigang
und Angehörige.
Heute abend verſchied
nach langem mit Geduld
getragenem Leiden meine
liebe, herzensgute,
treu=
ſorgende Mutter (16829
Frau
Minina Kooelfperger
geb. Henning.
Darmſtadt, 12. Juni1923.
Landwehrſtr. 15.
Hans Rödelſperge
Oberzollſekretär.
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erbeten unter R 6l an die Geſchäftsſtelle, (4883
Väheres Büro, für u. Nebengeſchäft, 1906
Eigenheime, Darm= gegründet,
alteinge=
führt, zu verkf.
Inter=
eſſenten wollen ſich
melden u. R 62
Ge=
ſchäftsſtelle. (*16782
Gelverkehrk
Sofort
2 Millionen
zu leihen geſ.
Sicherheit:
Schulden=
freie Hofreite, Feld;
Vieh. Rückzahlg, am
1. Oktober ds. Ihr.
Außer hohen Zinſen
noch Lebensmittel,
Ang, unter R 45
Geſchſt. (*16725md
5 Millionen
Mark
ſofort für
Vergröße=
rung eines Fahrrad=
Geſchäfts geſ. Beſte
Sicherheit vorhanden.
Angeb. unt. R 65 an
die Geſchſt. (*16796
M
Handel und Wandel in Heſſen.
* Heiligenſtedt u. Co., Werkzeug=Maſchinen=
Fa=
brik und Eiſengießerei A.=G., Gießen. Die Geſellſchaft
verteilte für das abgelaufene Geſchäftsjahr 200 Prozent Dividende. Der
Bilanz per 31. Dezember 1922 entnehmen wir folgende Zahlen: Bei
einem Aktienkapital von 9 Millionen Mark beträgt der geſetzliche
Re=
ſervefonds 3 037 256 Mk., ein Reſervefonds B 131 829 Mk.
Immobi=
lien ſtanden mit 19 990 562 Mk., Inventar mit 2 418000 Mk.,
Fabrika=
tionskonto mit 47 210 530 Mk., Materialkonto mit 17 539 345 Mk. zu
Buch. Bankguthaben ſind mit 33 076 512 Mk. und Debitoren mit
35 086 696 Mk. ausgewieſen. Kaſſebeſtand betrug 61046 Mk.,
Effekten=
konto 91 003 Mk., während ein Verſicherungskonto noch mit 55 762 Mk.
erſcheint, andererſeits hatten Kreditoren 106 783 086 Mk. zu fordern.
Der Fabrikationsgewinn ſtellt ſich auf 158 055 100 Mk., Vortrag aus
1921 auf 57 204 Mk. und Gewinn aus Zinſen auf 1 391 872 Mk., für
Unkoſten wurden 53 344 759 Mk., für Abſchreibungen 50 267 996 Mk.
verwandt. Es verbleibt ein Reingewinn von 35 834 216 Mk.
Handeisbia
Wirtſchaftliche Rundſchau.
*Voigt u. Haeffner A. G., Frankfurt a. M. Die
In=
haber von Vorzugsaktien I werden aufgefordert, dieſe zwecks
Umwand=
lung in Stammaktien mit Wirkung ab 1. Januar 1924 bis zum 1. Juli
1923 einzureichen, wobei 45 000 Mk. einzuzahlen ſind. Diejenigen
Vor=
zugsaktien I, auf welthen die Zahlungen bis zum 1. Juli d. Js. nicht
geleiſtet ſind, werden ab 2. Januar 1924 zu 115 % zurückgezahlt.
* Verein für chemiſche Induſtrie A. G., Frankfurt
a. Main. Die Beſitzer der Vorzugsaktien mit dreifachem Stimmrecht
werden aufgefordert, die Aktien einſchließlich
Gewinnanteilſchein=
bogen ſofort einzureichen und gleichzeitig das Aufgald von 5000 Marc
für jede Aktie einzuzahlen. Die Aktien werden mit einem Aufdruck
verſehen, der ihre Umwandlung in Stammaktiem erſichtlich macht.
h. Kraftwerk Rheinau A.=G. in Mannheim. Die
Süddeutſche Eiſenbahn=A.=G. in Darmſtadt hat gegen
den Beſchluß der Generalverſammlung vom 7. Februar auf Abſchluß
einer Vereinbarung mit der Großkraftwerk=A.=G. in Mannheim
Anfech=
tungsklage erhoben, die beim Landgericht Mannheim, Kammer für
Handelsſachen, zur Verhandlung kommt.
I. Waffenfabrik Mauſer in Oberndorf a. N. Die
Firma firmiert jetzt Mauſerwerke A.=G. in Oberndorf. Zweck der
Geſellſchaft iſt mummehr die Herſtellung und der Vertrieb von
Metall=
waren, ſpeziell Maſchinen, Werkzeugen, Jagd= und Sportwaffen nebſt
Zubehörteilen.
* Deutſche Linoleumwerke Hanſa, Delmenhorſt.
Von den zur Ausgabe gelangenden 15 Millionen Mk. ab 1. Januar
1923 dividendenberechtigten neuen Stammacktien wird ein Teilbetrag in
Höhe von 5 Millionen Mk. den alten Aktionären zum Bezuge
ange=
boten. Auf 4 alte entfällt 1 junga Aktie zu 2000 % zuzüglich
Börſen=
umſatzſteuer und einer Bezugsrechts=Pauſchale. Das Bezugsrecht iſt
bis 16. Juni d. Js. auszuüben.
* Oeſterreichiſche Kreditanſtalt für Handel und
Gewerbe. 1 171 875 Stück ab 1. Januar 1923 dividendenberechtigte
Aktien werden den alten Aktionären derart zum Bezug angeboten, daß
auf 4 alte eine neue Aktie zum Kurſo von 100 000 Kvonen bezogen
werden kann. Das Bezugsrecht iſt bis zum 16. Juni d. J8.
auszu=
üben.
* Deutſche Kabelwerke A. G., Berlin. Der
Zulaſſungs=
antrag für 80 Millionen Mk. neue Aktien wurde an der Berliner
Börſe geſtellt.
Banken.
h. Deutſche Handelsbank A.=G., Frankfurt a. M.
Die Bank beabſichtigt Kapitalsverdoppelung um 300 auf 600 Millionen
Mark. Von dieſen neuen Aktien ſollen 100 Millionen Mark zu 1500
Prozent an ein Konſortium zur Verwendung gehen, woran die Bank
mit 50 Prozent des Gewinnes beteiligt iſt. Die reſtlichen 200
Millio=
nen Mark ſollen beſonderen Zwecken, insbeſondere zur Angliederung von
Provinzgeſchäften, dienen.
*d- Die Wiener Lombard= und Escomtebank
ver=
teilt 750 (i. V. 75) Kronen Dividende und beantragt eine
Kapitals=
erhöhung von 800 auf 1200 Millionen Kronen.
* Mitteldeutſche Kroditbamk. Der Zulaſſungsantrag
auf 200 Millionen Mk. neue Stammaktien wunde an der Berliner Börſe
geſtellt.
Siegen=Solinger=Gußſtahl=A.=G.=Verein,
Solingen. Die Verwaltung beantragt für das abgelaufene
Ge=
ſchäftsjahr 100 Prozent Dividende auf die Stammaktien.
Warenmärkte.
h. Produktenbörſe Mannheim. Gemäß Beſchluß des
Börſenvorſtandes findet nunmehr außer an den bereits feſtgeſetzten
Börſentagen am Montag und Donnerstag an jedem Wochentage von
12—1 Uhr ein Trefftag der Mannheimer Produktenbörſe ſtatt.
wb. Amtliche Notierungen der Frankfurter
Ge=
treidebörſe vom 13. Juni. Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber
ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Alsbaldige
Lieferung. Parität Frankfurt a. M. Weizen 305—320 000 Mk.,
Rog=
gen 260—280 000 Mk., Sommergerſte für Brauzwecke 240—260 000 Mk.,
Hafer inländiſcher 190—230 000 Mk., Weizenmehl, ſüdd., Spezial Null,
490—530 000 Mk. bei Waggonbezug ab. Mühlenſtation, Roggenmehl
350—390 000 Mk., Weizen= und Roggenkleie 125—130 000 Mk.
Ten=
denz: feſt.
wb. Berliner Produktenbericht. Bei der heutigen
ſprunghaften Steigerung der Deviſenpreiſe hielten am Produktenmarkt
die auswärtigen Warenbeſitzer mit neuen Angeboten faſt gänzlich zurück
oder ſtellten ſo außerordentlich hohe Forderungen, daß ſolche hier
vor=
läufig nicht zu erzielen waren. Das Geſchäft war daher wieder ſehr ſtill,
aber immerhin vollzogen ſich die wenigen Umſätze bei beträchtlich
er=
höhten Preiſen. Dies gilt ſowohl für Weizen und Roggen als auch
für Mehl. In Gerſte war das Material recht knapp, ſo daß die
vorhan=
dene Nachfrage nicht befriedigt werden konnte. Für Hafer zahlen die
Verbraucher die gegenwärtig hohen Preiſe nicht, ſo daß auch die
Händ=
ler beim Einkauf an der Börſe vorſichtig zurückhielten. Die Preiſe für
Mais, Hülſenfrüchte und Futterſtoffe ſtiegen gleichfalls beträchtlich.
Börſen.
Dividendenvorſchläge.
h. Gebrüder Vetter A.=G., Pforzheim und
Mühl=
acker. Die Geſellſchaft erzielte gegenüber einem vorjährigen Verluſt
von 1,17 Millionen Mark für 1922 nach Abzug von 6,1 Millionen Mark
Abſchreibungen einen Reingewinn von 16,22 Millionen Mark, woraus
40 Prozent Dividende verteilt werden.
* Frankfurter Börſenbericht vom 13. Juni 1923.
(Eigener Bericht.) Die Deviſen ſetzten im heutigen Frühverkehr ihre
Aufwärtsbewegung weiter fort. An den Effektenmärkten lagen für alle
Gebiete wieder große Kaufaufträge vor und die Kurſe gingen bei
außer=
ordentlich lebhaftem Geſchäft ſprunghaft in die Höhe. Im Verlaufe
der Börſe wurde das Geſchäft zeitweiſe etwas ruhiger und einzelne
Werte gaben leicht nach, doch war man nachbörslich allgemein wieder
weſentlich feſter und ſchloß beinahe überall zu den höchſten Tageskurſen.
Am Rentenmarkt lagen alle Valutawerte ſehr feſt. So von Türken
beſonders Zolltürken, die mit 190 000 einſetzten und ſpäter mit 179000
gehandelt wurden. Auch wertbeſtändige Anleihen waren im Einklang
mit der Deviſenſteigerung weſentlich höher, ſo Badiſche Kohlenanleihe,
die zuletzt 240 060 gehandelt wurde, heute 330 000, Mannheimer Kohle
bis 310 000.
Der Chemie=Aktien=Markt eröffnete in außerordentlich
feſter Haltung. Ganz bedeutende Kursſteigerungen erzielten Badiſche
Anilin plus 70 000, Höchſter Farben plus 62000, Elberfelder Farben
plus 70 000, ferner Scheideanſtalt plus 35 000, Rütgerswerke plus 45 000.
Auch am Elektr. Aktienmarkt handelte man zu ſtark
geſtie=
genen Kurſen; ſo waren hier beſonders Bergmann plus 100 000,
Schuckert plus 124 000, Siemens u. Halske plus 100 000 weſentlich höher.
Maſchinen= und Metallwerte lagen ebenfalls durchweg
bedeutend höher.
Zucker=Aktien waren um 10—15 000 geſteigert, bei teilweiſe
ſtarken Rationierungen.
Die größten Bewegungen gab es wieder am Montan=
Aktien=
markte, wo beſonders Harpener plus 300 000, Deutſch=Luxemburger
plus 250 000, Phoenix plus 75 000, Buderus plus 90 000 zu erwähnen
ſind.
Bank=Aktien ſcharf auziehend, Deutſchg Bank plus 38000.
Am Einheitsmarkt gab es ebenfalls große Kursſteigerungen
bei zahlreichen Rationierungen. Einen ſehr großen Kursgewinn
er=
zielten Frankfurter Allgemeine Verſicherungen mit 420000 plus 90 000.
Im freien Verkehr handelte man ebenfalls, zu kräftig
an=
ziehenden Kurſen, man hörte ſchließlich: Becker Stahl 175 000, Becker
Steinkohle 165 000, Benz 110 000, Brown Boveri 37 000, Georgi 10000,
Growag 7500—8000, Hanſa Lloyd 30 000, Krügershall 165 000, Memeler
Zellſtoff 1 200 000, Mez Söhne 41 000, Meyer Textil 8000, Petroleum
390 000, Raſtatter Waggon 41000 und Ufa 57—55 000.
wb. Frankfurter Abend=Deviſen vom 13. Juni. Im
Abendverkehr hielt die feſte Stimmung an. Dollarnoten 98 500—99 000.
Bolgien 5425, Holland 38 800, London 455 000. Paris 6300, Schweiz
17 750 Italien 4500, New=York 98 500.
wb. Berliner Börfenſtimmungsbild. Die ſeit
ge=
ſtern wieder in Fluß gekommene Steigerung der Deviſenpreiſe, die ſich
heute in ſtürmiſchem Tempo fortſetzte und der Dollarkurs, als Zeichen
des erſchreckenden Verfalls der deutſchen Währung, bedenklich in die
Nähe von 100 000 gerückt iſt, verſtärkte an der Effektenbörſe als
Aus=
fluß der Markflucht die Kaufluſt des Publikums in ganz
außerordent=
lichem Umfange. In der jetzigen Periode der Inflations= reſp.
Kata=
ſtrophenhauſſe, erlebte ſomit die Berliner Börſe wieder einen neuen
Hauſſetag erſter Ordnung. Dies gilt in gleicher Weiſe von dem Aus=
14. Juni 1923 Nr. 162
maß der Kursſteigerungen wie auch von dem Geſchäftsumfang. Schon
die Feſtſtellung der Anfangskurſe verzögerte ſich erheblich; noch mehr
war dies der Fall bei den zu Einheitskurſen gehandelten
Induſtrie=
papieren, wo die ungeheuer angeſchwollenen Kaufaufträge des
Publi=
kums zuſammenſtrömen. Bevorzugt als Subſtanzwerte waren wieder
alle diejenigen, die Rohſtoffe beſitzen, ſo vor allem Bergwerksaktien,
die durchſchnittlich über 100 000, Harpener und Riebecker Montan über
300 000—330 000 ſtiegen. Für die anderen Induſtriewerte, ſowie für
Schiffahrtsaktien hielten ſich die Kurserhöhungen zumeiſt unter 100000,
wobei aber bei bisher niedrig im Kurſe ſtehenden Papieren
Verdoppe=
lungen des Kursſtandes öfter eintraten. Erheblich höher waren auch
alle Bankaktien bewertet. Deutſche Bankaktien rückten erſtmalig mit
120 000 in den Hunderttauſenderſtand ein. Im Einklang mit den
De=
viſenpreiſen waren alle Valutawerte, beſonders Mexikaner und
ameri=
kaniſche Bahnen, ſowie Otavi ganz erheblich geſteigert. Ebenſo gingen
bei Freiverkehrswerten die Kursgewinne bei ungeſtümem Geſchäft
gleichſalls vereinzelt bis in die Hunderttauſende. Im Verlauf wurde
das Geſchäft etwas ruhiger, doch taten vereinzelte Rückſchläge in
be=
ſonders hochgetriebenen Papieren der außerordentlich feſten
Grund=
ſtimmung keinen weſentlichen Abbruch.
w. Deviſenm irkt. Frankfurt a. M.; 13. Juni.
v.. 15112.10 15187.90 17456.25 17543.75 Spanien.
oa- 12593.45 12656.55 14523.60 14606.40 Italien.
oo-. 3900.20 3919.80 4498.70 4521.30 Liſſabon=Oporto. . . . . . . .. . . .. Dänemark..
14912,60 1987.40 16957.50 17042.50 Norwegen
oososss-- 14064,75 14135.25 1615950 16240.50 Schweden.
Daccasososasa- 22393.85 22506.15 25835 25 25964.75 Helſingfors ................." 2693. 25 2706.75 New=York
„...... 8l0z.70 85146.30 97505.60 97994.40 Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . .. 120.841 120.901, 137.641, 138.1414 Budapeſt.. . . . . . . .... .. ..... 9.75 10.25 12.23 2.28 Prag.
.. 2540.— 2552.— 2882,75 257.25 Agram
.. 902,75 907.25 1097 25 1102,75 w. Deviſenmarkt. Berlin, 13. Juni Telegr. Auszahlungen für: T. 7 Ve e Geld Brief. Geld Brief Amſterdam=Motterdam .. ... Miee 32882.— Wict Mif.— Brüſſel=Antwerpen .........." 4673.— 4697.— 5406.— 5434.— Chriſtiania. . .... .. ..... . . . .." 13965.— 14035.— 16259.— 16341.— Kopenhagen ................ 14763.— 14837.— 17306.50 17393.50 Stockholm ..... . ... . . . .. . ..." 22244.— 22356.— 26034.50 26165.50 Helſingfors ................. 2349.— 26l.— 2693.— 2707.— Italien. ...
-- 3925.— 3945.— 4153.50 4536.50 London.
Dccccss--- 384047.— 385963.— 453862.— 456138.— New=York:
Docosoossaa- 84039.— 84461.— 98513.— 98997.— Paris...
oo- 5416— 5444.— 6254.— 6276.— Schweiz..... .. ... . J JJJa0 15122.— 15198.— 1766.50 17894.50 Spanien ................... 12668.— 12732.— 15643.— 15770.— Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 122.69 127.32 136.90— 137.60— Prag :..
.. 2553.50 2566.50 2937.50 2952.50 Budapeſt.
- 11.97— 12.03— 12.56— 12.64— Buenos=Aires
.1. 29326.50 29473.50 34646.— 34837.— Bulgarien ..
. R2.50 977.50 1107.— 1113.— Japan.
Dlccssscs- 40897.50 41102.50 47880.— 48120.— Rio de Janeiro ...
.. 8578.50 8621.50 9875.50 9925.— Belgrad. 972.50 97.50 1077.— 1083.—
Berliner Kurſe. (Eigene telegr, Meldung.)
Aktiengeſ. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen.
Bk. f. Elektr. W. vorzug,
Bismarckhütte
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan
Wolle..
Chem. Hehden
Weiler
Deutſch=Atlant.
Deutſche Maſchinen ...
Deutſch=Niedld. Tel. ...
Deutſche Erdöl
Deutſche Petrol
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u.
ition
Donnersmarckhütt
Oynamit Nobel
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ....
R. Friſter . ...
Gaggenau Vorz.
.
Gelſenk. Gußſtahl ...
Geſ. f. elektr. Untern. ..
Halle Maſchinen ..
11. 6.
165000
222000
150000
92000.—
300000
380000
320000
165000
125000
—
55000.
330000
400000
490000
500000
75200.—
110000
85000.—
90000.—
13. 6.
180000
260000
125000
200000
400000
220000
165000
140000
740000
350000
400000
625000
120000
290600
110000
320000
100000
Han. Maſch.=Egeſt..
Hanſa Dampfſch.. .
Hemoor Zement .
Hirſch Kupfer..
Höſch Eiſen.
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan,
Lindes Eisma
Lingel Schuh
Linke & Hof
L. Loewve &
C. Lorenz
Meguin
Niederländi che 9
Nordd. Gummi
Orenſtein.
Rathgeber
Rombacher Hüt
Roſitzer Zucker
Rütgerswerke.
Sachſenwerk.
Sächſiſche Gußſta
Siemens Glas
Volkſtedter Porzellan
Weſtf. Eiſen Langendreer
Wittener Gußſtahl ....!"
Wanderer=Werke . . . . . .
11. 6.
52500.—
460000
650000
35000
110000
62000.—
375000
20000
58000.—
178006
59000.—
300000
60000.—
270000
350000
130000
13. 6.
675000
320000
700000
435000
170000
800 00.—
—
460000
—
90000.—
275000
100000
335000
2
320000
90000.—
106000
165000
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. . .... ..
ti=
.....:
4½% II. und V. Schatzanweiſ.
4½%VI.—IK.
*
Sparprämienanleihe .........
4% Preuß. Konſols ........."
..
8½%
„..
89
4% Bad. Anl. unk. 1935......
8½%„ „ v. 1907......
4% Bayern Anleihe ... .. ...."
S liin
4% Heſſen unk. 1924........"
8½% „.............
86‟
v
4% Württemberger ......."
b) Ausländiſche.
50 Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% „ b. 1902.......... .
. . . .
59 Bulgar. Tabak 1902 .....
1½4% Griech. Monopol ....."
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .............
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ........... ......
4% Oeſt. Goldrente .. ... ...."
4% „ einheitl. Rente ....."
6% Rum. am. Rente v. 03
4½% „ Goldrente v. 13 ..
490 am. „ konv. ...
4% „ „ „ v. 05
4%0 Türk (Admin.) v. 1903..
42
(Bagdab) Ser. I
I."
v. 1911, Zollanl. ..
4B
4½% Ung. Staatsr. v. 14...
Goldrente .......
Staatsr. v. 10....
49 „ Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
%6 Mexik. amort. innere. . . ..
konſ. äuß. v. 99 ..
Gold v. 04, ſtfr. ..
konſ. innere ......"
% „ Frrigationsanleihs
525 Tamaulipas, Sertel ....
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr
40, Gal. Carl Ludw.=Bahn.
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
42
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
2,6%Neue „
420 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
8% Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
3% „ „ 9. Em. ..."
— 320.— 400.— 525.— 135.— 150.— 145.— 150.— 600.— 300.— 370.— — G — B 130.— 150. 180.— 120.— 119.50 44 000.— 54 000.— 39 000.— 10300.— 10000.— 13500.— —S — 93000.— 197 000.— 46 000.— 45 000.— 130 000. 40 000— 42000.— 10900.— 9400.— 13 900.— 15 000.— 168 000. 200 000. 195 000. 23000. 137500. 179 000. 1 48000.—I 33 000.— D
1200000. 1300 000. —
820 000. 1820 000. 700 005.
3600.— 4500.— 5300.— 147000. 165 300. 155000. 183000. 172500. 10000.— 13900.— 275 000. 235 000. —
Frankfurter Kursbericht vom 13. Juni 1923.
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
30 Oeſt. Staatsb. v. 1885.
8% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ..
42 Rudolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I...........
3% Salon Conſt. Jonction. . .
32 Salonique Monaſtir ...
5% Tehuantepee . .........
.......
4½% „
Pfandbriefe.
4½ Frankf. Hyp.=Bank 1920...
8½P
.
Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
428 Pfälz. — 1922..,
48 Rhein.
„ 1923...
3½% n
verl. ...
4% Südd. Boben=Cred.=Bank
München 1906 ..
4½ Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 ......."
4% Frankfurt v. 1913......."
3½%
„ v. 1903 .......
4% Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie .. . . ..
Barmer Bankverein ........."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank .. ... ...
Disconto=Geſellſchaft ....
Dresdener Bank ...."
Frankfurter Bank ...
Metallbank. . . . . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank.
Oeſterreichiſche Creditanſtalt .
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank . ..
Süddeutſche Disconto=Geſellſch
Wiener Bankverein ......"
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
Bochumer Bergb. ..
Buderus.. . . .. . .
Dt. Luxemburger .. . . . . . . . . . . 670 000. 920 000.
Eſchweiler, Bergwerks=Akt... ..
Gelſenkirchen Bergw. . ... /800 000.
Harpener Bergbau ..........
Kaliwerke Aſchersleben ......"
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Oberbedarf ................"
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40 000.— 16 000.— 20 600.— — 360 000. 39 000.— 52000.— 53 000.— 80 000.— 81000.— 119000. 35 000.— 40 000.X 12000.— 18 000.— 77500.— 110000. 62 000.— 90 000.— 7010.— 8100.— 150 000. 250 000. 26 000.— 40 000.— 13 100.— 15500.— 31 100.— 36 000.— 20 000.— 25 000.— 40000.— 9000.— 1070 — 85 100.— 100000. 720 000. 310 000. 16.— 550 000 635 000. 1 870 000. 1000 003. 1300 000. 249 000. 390 000. 310 000. 450 000. 480 000. 530 000. 640 000. 170 000. 250 000. 335 000. 350 000. 400000. 410500. 725 000. 800 000.
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ..
Riebeck Montan.. . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte. ..
11. 6.
980 000.
13. 6.
1000 000.
50 000.—
420 000.
90 000.—
448000.
Ganz, Lubwig, Mainz.
Geiling & Cie. ......"
Gelſenkirchen Gußſtahl",
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Bad, Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ............."
Bahriſch. Spiegel ......"
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Bing. Metallwerke. . . ..
Blei= u. Silberh. Braubach...
Brockhues, Nieder=Walluf. ...
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Chem. Werke Albert ...... . ..
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Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
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Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
Eiſenwerk L. Meher fr. ......
Elberfelder Farb. v. Bahcr ...
Elektr. Lieferungs=Geſ.... . ...
Licht und Kraft .....
Elſäſſ. Bad. Wolle. . .... .... . ."
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Emaill= & Stanzw. Ullrich....
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Ettlingen Spinnerei ...
Faber, Joh., Bleiſtift.
Faber & Schleicher....
Fahr, Gebr., Pirmaſenz...
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
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Fkf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm.. . . .
40 000.—
320 000.
64000—
200000.
181000.
36000.—
115 000.
250 000.
leu8 000.
24500.—
118000.
—G
—6
115 000.
66 000.—
167 000.
38750—
40 000 X.
70000.—
65 000.—
58000—
100 000.
450 000x
112000.
105 000.
36000.—
170000.
180 000.
50 000.—
49 000.—
70 000.—
58 000.—
40000.—
25 000.—
60 000.—
120000.
38500.— 30 000.—
105000.
79900.—
18800.—
139 000.
44500.—
100 030.
75 000.—
20 000.—
37 000.— 46000 —
16 000.—
20 000.—
100000. 130 000.
31000.—
31000.—
55 000.—
340 000.
64 000—
36 100.—
215 000.
200 000.
45 000.—
180000.
400 000.
300 000.
32 000.—
190 000.
—S
83000.—
46 000.— 60 000.—
90000.
290 000.
79 000.—
40 000.—
100 000.
75 000.—
64 000.—
500000.
160 000.
100 000.
55 000.—
175 000.
225 000.
50 000.—
86000.—
76 000.—
79 500.—
50 000.—
29 500.—
75 000.—
150 000.
160 000.
85 000.—
28 000 —
180 000.
60 000.—
90 000.—
26000.—
300 000.
139000. 175 000.
18100.—
26 000.—
34 000.—
40 000.—
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Konſervenfabrik Braun”,
Krauß & Co., Lokom...
Lahmeher & Co. .
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Leberw. Rothe
Lederwerke Spicharz
Löhnberger Mühle.
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Lux ſche Induſtrie..
Mainkraftwerke Höchſt
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Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg 48000.—
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Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . . 128 000.—
Motorenfabr. Deutz ...... .. . ."
Motorenfabrik Oberurſel .... . /71000.—
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Oleawerke Fran furt a. M. ... /165000.
Beter=Union=Frankfurt . . . . . . . 130 000.—
Pfälz. Nähm., Kayſer ... . . . . . /40000.—
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D
Porzellan Weſſel........
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Rütgerswerke .........
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Schuhfabrik Herz........"
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Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
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„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
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Stämme..
Voigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämme. . ..
Voltohm Seil..
-
Wayß & Frehtag.
Wegelin Rußfabrik ..
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Frankenthal
Heilbronn".
Offſtein".
Rheingau ......
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20 000.—
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300000.
90 000.—
80000.—
110000.
27000.-
6200.—
27 000.—
110000.
9800.—
316 008.
402000.
120 000.
180 000.
180 000.
120000.
30000.—
6400.—
30 000.—
180 000.
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310 000.
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Darmstadt
1 Luisenplatz
Seite 8.
Darmſädter Tagblatt, Donnerstag, den 14. Juni 1923.
Rummer 162.
—
—Bektmiege-
Sittendrama in 6Akt. m. Ester Carena,
Und vergih uns unsere Schuld
Filmspiel in 4 Akten mit Carl Götz
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— Neu —
Die Dame
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Alma Saceur
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Ende ca. 11 Uhr.
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de Waal, Rheinſtr. 14,
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Kammerdieners. Sens.-Film, 5 Akte
m. Evi Eva. Des LebensLaster. Dr. 3A4.
Pola Negri, Paul Wege-
C.-A: ner, Egedellissen,Harry
Liedtke in Summurun. 5 Akte.
Eddie Polo im 5. Teil: Seepiraten.
Der Ruf des Schicksals. 5 Akt.
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kg 4000.—
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Blei und Stanniol . . . 1g 3000.—
1g 8000.—
Meſſing ...
(*16853
Zinngegenſtände, Teller,
Preſſionen . . . . 1g 37 000.-
Kl. Ziegenfelle . . . Stück 20 000.—
Gr. Ziegenfelle . . . Stück 50 000.—
/4 1 Weißweinflaſchen . St. 700.-
Lump. kg 1000.— Roßhaare 4g 4000.—
Aatzenmeier
Große Kaplaneigaſſe 17.
Stotterer
II,2777)
Nee
ſache des Stotterns und Beſeitigung ohne
Arzt und ohne Lehrer, ſowie ohne
An=
ſtaltsbeſuch”. Früher war ich ſelbſt ein
ſehr ſtarker Stotterer und habe mich nach
vielen vergeblichen Kurſen ſelbſt geheilt
L, Warnecke, Hannover, Frieſenſtr. 33.
Haferklinger
zerd. w. neu
geſchliff. 8t. M. 40
Barfümerie
Griſgbechertr. 2 Fkanl
Donmotadz.
Rf
Arbeiter
50 Jahre, evang., vom
Lande, Nähe
Darm=
ſtadt, mit erwachſenen
Kindern, Jüngſter 17
Jahre, eigenem Haus
halt, in ſicherer
Stel=
lung, wünſcht zur
Führung des Haush
paſſ. Lebensgefährtin
nicht unter 40 Jahren
(auch Witwe mnit
Kind), welche etwas
Landarbeit verſteht,
ſof. kennen zu lernen
zwecks ſpät. Heirat
Ernſtgemeinte An
gebote unter R 95 an
die Geſchäftsſt. (*16891
Anonym zwecklos.
Wtw., 35 J., m. einf.
Haushalt, ſow. 4jähr.
Kinde, wünſcht
mi=
anſt. Fräul. od. Wtw
bekannt z w. zw. bald
Angeb. u.
Heirat. K 82 an
ie Geſchſt. (*16856
(ausl. Korreſpondent)
28 J., ſucht, da hier
fremd, auf dieſ.WBege
die Bekanntſchaft ein.
jungen, gebild. Dame
(ſPort=und muſiklieb.)
zwvecks ſpätererHeirat
Nur ernſtgem.
Ange=
bote unter N 98an die
Geſchäftsſt. (*16301d
Geschlechtgleiden!
Blutuntersuchg. Ohne Berufsstörung. Kein Quecksilber.
Aufkl. Brosch. Nr. 21 gegen Eins. von 3000 Mk. —
Ambula-s
Spen.-Arat Dr. Hollaender 8 torinm
Frankfurt a. M., Bethmannstr. 56.
Sonnt. 10—
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Damen= und
Herrenſachen
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(21689
rechts.
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und Häkeln
für Kinderkleidchen,
Spielhöschen,
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per. Damenkleider,
Herren= und Damen=
(*16886
weſten.
Frau Iſterling
tr. 40.
äſche
einfache Kleider alle
Art, auch Bubeuhoſen
und Bluſen, werder
angefertigt. Näher
Kiesſtr. 34, II.I. (euost
Tauſch!
Weißer Brennabor=
Kinder=Liegewagen
abzugeb. geg. ſchönen
Klgppwagen. Näher.
eider Geſchſt. (*16811
Handwerker
48 J., mit eigenem
Heim, evgl., wünſcht
t m. brav. Frl.
Heirat im Alter v.
30-45 J., auch ohne
Vermögen. Ernſtgem.
Ang. u. R 89 Gſchſt.(*
Schönes
Vertiko
gegen Herzen= oder
D.=Rad zu tauſchen
Näh. Geſchſt. (*46840
Herrenrad
mit allem Zubehör
gegen Daznenrad (gut
erh.) zu tauſchen ge
ſucht. Ang. u. R 68
md. Geſchſt. (*16803
An unſere
Auf unſere ſeitherigen Fuhrlöhn
ritt ab 15. Juni eine Erhöhung von
100 Prozent
ein.
(4898
Vereinigung der Spediteure und
Fuhrunternehmer v. Darmſtadt s.
Freitag, den 15. ds. Mts., vorm.
um 11 Uhr, ſollen im
Verſteigerungs=
lokal Ludwigsplatz 8 dahier gepfändete
Gegenſtände als:
1 Flügel, 1 Spiegelſchrank
2 Betten, 2 Nachttiſchchen,
1Standuhr u. 1 Weißzeugſchrank
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Darmſtadt, den 13. Juni 1923.
490
Jungermann
Gerichtsvollzieher
Bleichſtraße 53.
Freitag, den 15. Juni, vormittags
um 11 Uhr, ſollen im
Verſteigerungs=
lokal Ludwigsplatz 8 dahier, auf Grund
des B. G. B. und des H. G. B. nur au
Koſten und Gefahr derer, die es angeht,
folgende Gegenſtände als:
1 Koffer, 1 Ulſter und 1
Cuta=
weh=Anzug
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 13. Juni 1923.
Jungermann
Gerichtsvollzieher.
1903)
Heugras=Verſteigerung.
am Freitag früh 8!) Uhr am Alexander=
(*16863
empel (7 Morgen).
Wilh. Mahr.
Ber tauſcht
Kartoffeln geg.
Bri=
ketts? Ellenbeck,
Kahlertſtr. 47, II. (*1227
2. Dachfenſier
billig zu verk. Fertig,
Darmſtraße 21.
Tel, 3434, (*1684,
Alle Fahrrad=
Reparaturen
die es gibt, werd. bei
mir noch ſehr bill. ſu.
gut ausgeführt.
Em=
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Zucker=Verkauf und
Vor=
beſtellung.
Der vorbeſtellte Mai=Zucker wird
mit einem Kilo auf den Kopf nebſt einem
halben Kilo Sonderzuteilung gegen
Rück=
gabe der Marke 59 bis 29. Juni
aus=
gegeben.
Für Säuglinge bis zum Alter von
2 Jahren und ſtillende Mütter werden
außerdem eineinhalb Kilo Zucker zugeteilt.
Die dafür gültigen Marken können nach
Vorlage der grünen Milchausweiskarte
auf Zimmer 3 unſeres Amtes abgeholt
werden. Der Preis für Kriſtallzucker iſt
1700 Mk. für das Pfund einſchl. Tüte.
Auf die Marke Nr. 78 kann der
An=
teil für Juni mit einem Kilo nebſt einem
halben Kilo Sonderzuteilung auf den Kopf
unter gleichzeitiger Abſtempelung der
Bezugsmarke Nr. 83 bis einſchließlich
26. Juni vorausbeſtellt werden. Der Preis
wird den der Mai=Ausgabe nicht
weſent=
lich überſchreiten. Die Beſtellmarken ſind
durch die Geſchäfte bis ſpäteſtens 28. Juni
abzuliefern. Näheres in den ſtädtiſchen
Aushängekaſten.
(st4897
Darmſtadt, den 13. Juni 1923.
Lebensmittelamt.
Holzverſteigerung Nr. 6
(Stadtwald).
Montag, den 18. Juni, werden im
Saale „Heiligkreuz”, vormittags 9 Uhr,
verſteigert:
Stämme: Kiefer: fm 69,37 III. Kl.,
122,01 IV. Kl., 181,95 V. Kl.
Das Holz liegt in Förſterei Beſſunger
Tanne, Abt. 4, 6, 11, 38, 40, und
zer=
ſtreut (Dürr= und Windfallholz).
Unterſtrichene Nummern werden nicht
verkauft.
Auskunft durch Herrn Förſter Geriſch,
Frankenſteinſtraße 40.
Darmſtadt, 7. Juni 1923.
Oberförſterei Darmſtadt
st4893)
J. V.: Burk.
Wer erteilt
deutſche od. engliſche
Konverſ. und (Hramn
gegen portug. oder
franzöſiſch? (*16900df
Ang.u. R97a,d. Gſchſt.
Verſteigerung.
Auf Antrag der Adam Krämer III.
Erben von Nieder=Beerbach werden
die nachſtehend verzeichneten Grundſtücke
an 3 Terminen, und zwar am 16., 23.
30. Juni d. Js., jedesmal nachm. 8 Uhr
anfangend, bei Gaſtwirt Simmermacher,
öffentlich verſteigert:
Ord.=
Kulturart
Nr. Flur Nr.
und Gewann
1 I. 216‟ oo 391 Hofreite
Unter=
gaſſe
2 III. 107 1744 Acker Streichels
IX. 35 1656
Kohlberg
IX. 36 1331 „ daſelbſt
IX. 85 1569 Wieſe Schwarze
Hahl
6 IX. 108 1981 Acker
Waſſer=
recher
K. 61 2356 Nadelholz
Teu=
felsumkehr
8 X. 102 2500 Acker
Weiher=
äcker
9 XII. 79 1175 Acker
Seehei=
inerhöh
10 XII. 83 3826 Acker daſelbſt
11 XII. 97 3375 „
Allerts=
grund
12 XII. 98
3137 Acker daſelbſt.
Nieder=Beerbach, 12. Juni 1923.
Heſſ. Ortsgericht
4908)
Pritſch.