Einzelnueniher 225 Mork
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 150
Samstag, den 2. Juni 1923
186. Jahrgang
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zung des Bezugspreiſes. Beſtellungen und
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ſungen durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Lauſanne.
Lauſanne, 1. Juni. (Wolff.) Wie erinnerlich, erklärten
die Türken in der letzten Sitzung des Finanzkomitees, daß der
Verzicht auf griechiſche Reparationszahlungen die Griechen nicht
von der Verpflichtung befreie, ihre während des Krieges
aus=
gegebenen Requiſitionsſcheine einzulöſen. Die Frage mußte, da
die Griechen und die Alliierten die türkiſche Auffaſſung
ablehn=
ten, einem Sachverſtändigenausſchuß überwieſen werden, deſſen
Mitglieder heute die türliſchen Forderungen erneur ablehnten.
Die türkiſche Delegation will vor einer weiteren Stellungnahme
erſt Vorſchläge aus Angora einholen.
Verſchleppung der Konferenzarbeiten.
Lauſanne, 1. Juni. (Wolff.) Die Arbeiten der
Kon=
ferenz haben eine neue Verſchleppung erfahren. Die für
heute anberaumte Sitzung des politiſchen Komitees konnte nicht
ſtattfinden, da die Sachverſtändigen, die heute den
Bevollmäch=
tigten neue Vorſchläge über die Zahlung der Kupons
unter=
breiten ſollten, noch zu keinem Ergebnis gelangen konnten.
Andererſeits haben die Bevollmächtigten von ihren Regierungen
noch keine Inſtruktionen über die Annahme der letzten Formel
der Rechtsgarantie für Ausländer in der Türkei erhalten. Man
erklärt in unterrichteten Kreiſen, daß die Alliierten die Frage
der Rechtsgarantien noch offen laſſen wollen, um dadurch einen
Druck auf die Türken in der Frage der Kuponzahlungen
aus=
zuüben.
Vom Tage.
Die Rückkehr Dr. Wiedfeldts, des gegenwärtigen deutſchen
Botſchafters in Waſhington, zur Uebernahme ſeines früheren Poſtens
in das Direktorium der Firma Friedrich Krupp A.=G.
iſt für Anfang Juli zu erwarten.
Wie mitgeteilt wird, ſind die beiden Denunzianten, denen
Schlageter zum Opfer gefallen iſt, inzwiſchen ermittelt und
feſtgenommen worden. Nähere Einzelheiten können noch nicht
mitgeteilt werden.
Entgegen anderslautenden Meldungen wird von zuſtändiger Stelle
darauf hingewieſen, daß das Vorgehen des Miniſters
Seve=
ring gegen die deutſch=völkiſche Freiheitspartei die völlige
Billi=
gung des Reichskabinetts gefunden hat.
Zwei weitere Notlandungen franzöſiſcher
Flug=
zeuge ſind in der Nähe von Nürnberg erfolgt, und zwar am
Sonntag nachmittag und am Dienstag abend. Die Flugzeuge gehören
derſelben Geſellſchaft wie die vor einiger Zeit gelandeten. Die
Flug=
zeuge wurden ſamt ihrer Ladung beſchlagnahmt und die
Flug=
zeugführer feſtgehalten.
Nach einer Reutermeldung aus Waſhington wurde der
amerika=
niſche Vertreter in Lauſanne, Grey, ermächtigt, mit der Türkei in
Verhandlungen zum Abſchluß eines Freundſchafts= und
Han=
delsvertrags oder mehrerer ſolcher Verträge einzutreten.
Doſſarkurs in Frankfurt am 1. Juni,
abends ½7 Uhr: 74750.
Deutſche Eiſenbahner
und franzöſiſche Eiſenbahnregie
Man ſchreibt uns:
Als der paſſive Widerſtand der Eiſenbahner ſich weber durch
Drohungen noch Werbungen überwinden ließ, nahm Frankreich
die deutſchen Eiſenbahnen der beſetzten Gebiete an Rhein und
Ruhr in eigene Verwaltung. Es wurde eine ſogenannte „Regie
des Chemins de Fer” ins Leben gerufen, die unter dem 6. April
d. J. in großen Lettern und auf mächtigen Plakaten ihre „
Ge=
burtsanzeige” an die Litfaßſäulen klebte.
Unter Aufwendung großer Mittel und weitverzweigter
Or=
ganiſationen ſetzte ſie ſich lärmend in Tätigkeit: ſie holte
Eiſen=
bahner, wo ſie ſich beſchaffen ließen: aus Frankreich ſelbſt und
aus den Kreiſen der Unfähigen und Entlaſſenen, aus dem Elſaß
und aus den Reihen der Renegaten. Alles, was für franzöſiſches
„Geld” und für „Regie” Intereſſe hatte, wurde „Cheminot”.
Aber auch ſo gelang es nicht, die Bahnen in einen Betrieb
zu ſetzen, der Regelmäßigkeit und Fahrſicherheit auch nur
einiger=
maßen gewährleiſtete.
Nun verſuchte man es mit einer Gewaltkur: Einmal wies
man die Eiſenbahner ſelbſt bei Nacht und am heiligen Sonntag
rückſichtslos aus Wohnung und Beſitz; man nahm ihnen alles,
was ſie beſaßen, bis auf die Kleidung am Leib. Als aber auch
das nicht frommte, ließ man Verräter auf ihre früheren
Kolle=
gen los, um die Eiſenbahner ſo aus den „eigenen Reihen”
her=
aus zu zermürben. Hierzu benutzte man Plakate, Reden,
Ent=
ſchließungen.
Das Manöver wurde zuerſt in kleinem Maße in
Ludwigs=
hafen gegen Ende April gemacht. Das zweite wurde ſodann
unter Aufwendung weiter Mittel und im großen Stile in Mainz
in folgender Weiſe in Szene geſetzt:
In den Zeitungen erſchienen Aufrufe zu einer „Großen
Eiſenbahnerverſammlung” am 5. Mai. An den Anſchlagſäulen
ſah man zunächſt die oben erwähnte „Geburtsurkunde” der
„Regie” vom 6. April und daneben einen Aufruf, unterzeichnet
von General Simonet, worin am Anfang unter
Lockun=
gen und Verſprechungen (hohe Gehälter, Invalidengeld,
Penſionen) und am Ende unter Drohungen die
Eiſen=
bahner aufgefordert werden, bis zum 3. Mai d. J. die Arbeit
wieder aufzunehmen.
Die Verſammlung fand ſtatt; einige Abtrünnige nahmen an
ihr teil; Lärm= und Polterreden knüppeldick ſauſten nieder auf
„die Menge”, dann folgte das „Reſolutiönchen”.
Die franzöſiſchen Blätter berichteten mit Begeiſterung von
dieſem „Erfolg” und von der Niederringung des deutſchen
Eiſen=
bahnerwiderſtandes. Dann aber kam’s anders! Der 8. Mai
ging ins Land; die deutſchen Eiſenbahner blieben ihrem Eid und
ihrem Vaterlande treu, und die Franzoſenzüge fuhren und
ent=
gleiſten weiter, ſo gut es ging, und alles war faul wie früher.
Das Experiment war aber zu intereſſant und das in
Aus=
ſicht genommene Ziel zu ſchön geweſen, als daß man es nicht
noch ein weiteres Mal hätte verſuchen ſollen.
So geſchah’s in Koblenz in den Tagen zwiſchen dem 14. und
18. Mai. Wiederum erſchien in den Zeitungen die Einladung zu
einer „Verſammlung”, einberufen von „mehreren Kollegen‟.
Er=
neut klebte an den Litfaßſäulen die „Geburtsanzeige” vom
6. April, erneut der alte Aufruf von General Simonet, der
nun=
mehr den Eiſenbahnern für den 18. Mai — vor die alte gedruckte
8 aus Mainz war jetzt hübſch ſäuberlich mit Tinte eine 1
ge=
ſchrieben — Termin ſetzte. Auf den 16. Mai war die
Verſamm=
lung angeſetzt. Eben ſollte ſie ſtattfinden, als irgendein häßlicher
„Boche” mit Impertinenz ſich franzöſiſche Sprachkenntniſſe
an=
maßte und folgendes Geſtändnis des früheren Miniſters
Bour=
get, der leider Sachkenner iſt, aus dem Journal des
De=
bats ins Deutſche übertrug:
„. . Nachdem wir infolge des deutſchen Widerſtandes
und des Streiks der Eiſenbahner unſer eigenes
Transport=
ſyſtem organiſiert hatten, befand man es für nötig, die
Ver=
ſicherung abzugeben, man wolle auch im Intereſſe der
Bedürf=
niſſe der deutſchen Bevölkerung der befetzten Gebiete die für
dieſe notwendigen Züge fahren und gleichzeitig mit dieſer
Lei=
ſtung eine Propaganda für die Regie machen . . . Wir haben
im Rheinland und in Weſtfalen insgeſamt etwa 10 000
Eiſen=
bahner anſtelle der 120000 deutſchen Eiſenbahner. Daraus
er=
gibt ſich unſere notdürftige Lage von ſelbſt. Dieſer
Perſonal=
mangel macht es unmöglich, mehr als einige Züge täglich auf
den großen Strecken laufen zu laſſen. Die Möglichkeit, dem
Eiſenbahnnetz in Frankreich Perſonal zu entziehen, iſt äußerſt
begrenzt. Andererſeits iſt es mit Rückſicht auf die Umſtände,
unter denen das Perſonal arbeiten und leben muß, Freiwillige
als Erſatz zu erhalten ſehr ſchwierig. Daher iſt man dazu
ver=
urteilt, Einberufungen zu Uebungszwecken auszuſchreiben, die
alle drei Monate einen Perſonalwechſel nötig machen. Um den
unzulänglichen Leiſtungen, zu denen das franzöſiſche Perſonal
verurteilt iſt, entgegenzuarbeiten, hat die Regie zu guter
Stunde daran gedacht, den Verſuch zu machen, das deutſche
Perſonal zur Mitarbeit heranzuziehen. Der Aufruf, der Ende
März mit der Drohung der Ausweiſung an die deutſchen
Eiſenbahner gerichtet wurde, hat keinerlei fühlbaren
Eufolg gehabt. Die rheiniſchen und weſtfäliſchen
Eiſen=
bahner haben auf den Aufruf nicht reagiert angeſichts des
wie=
derholten Verbotes des deutſchen Reichsverkehrsminiſters,
eines Verbotes, das übrigens mit ihren vaterländiſchen
Ge=
fühlen übereinſtimmte. Die Drohung mit Ausweiſung hat ſie
nenig geſchreckt. Unter den zur rheiniſchen Regie
übergetrete=
nen Leuten findet man Handlanger und Arbeitsloſe aus
ande=
ren Berufen; die Zahl wirklicher Eiſenbahner iſt
äußerſt gering, und dies ſind hauptſächlich diſziplinariſch
Entlaſſene, und zwar meiſtens aus anderen deutſchen Gegen”
den. Vielleicht wäre gegenüber den deutſchen Eiſenbahnern
mehr zu erreichen, wenn man die Zahl der Ausweiſungen
ver=
mehren und beſchleunigen würde. Wir wollen es an den Tag
legen, daß es eine Frage allererſter Ordnung gibt, welche in
ihrer Bedeutung die Frage, der Wirtſchaftlichkeit der
Eiſen=
bahnregie weit hinter ſich läßt. Man würde fraglos an dem
Tage nicht wenig verlegen ſein, an dem die Rheinländer unſere
Eiſenbahnen in größerer Zahl benützen würden, trotz der
Er=
höhung der Tarife, die man vornehmen mußte, troßz der
Un=
möglichkeit, in der man ſich befindet, die Gepäckbeförderung
ſicherzuſtellen und trotzdem man keinerlei Verantwortung bei
Oor ven Aoſclaß bee Borürbenten ſüe Be umwsringte.
Das induſtrielle Gutachten über die Reparationshypothek. — Die logiſchen Vorausſetzungen für
die Bereitwilligkeit der Induſtrie. — Die Gewerkſchaften fordern Ausſprache mit der Induſirie.
TU. Berlin, 1. Juni. Halbamtlich wird mitgeteilt: Die
Beſprechungen des Reichskanzlers mit den Parteiführern haben
geſtern ihre Fortſetzung genommen. Der Reichskanzler empfing
im Laufe des Tages Vertreter der verſchiedenen Parteien des
Reichstags zu Einzelbeſprechungen, und orientierte ſie über die
Lage, die einer Klärung ſoweit entgegengeführt iſt, daß mit dem
Abſchlußder Vorarbeiten für die deutſche Antwortnote
Anfang nächſter Woche zu rechnen iſt.
Berlin, 1. Juni. Die Londoner Meldung, wonach die
neue deutſche Note nur an die Regierungen Englands,
Italiens und Japans gerichtet werden ſolle, während der Inhalt
der neuen deutſchen Vorſchläge den anderen Regierungen,
ins=
beſondere Frankreich, Belgien und den Vereinigten Staaten nur
mündlich, erläutert werden ſolle, iſt, wie die Blätter erfahren,
unrichtig.
Erläuterungen zum Induſtrie=Angebot.
* Berlin, 1. Juni. (Priv.=Tel.) Auf Grund einer
infor=
matoriſchen Beſprechung beim Reichsverband der deutſchen
In=
duſtrie befaßt ſich ein großer Teil der Berliner Preſſe eingehend
mit dem Gutachten der deutſchen Induſtrie, das durch einen
Ar=
tikel des Geheimrats Bücher in der D.A.3. nocheinmal ſeinen
Motiven und ſeiner Geſchichte nach klargeſtellt wird. Zwar hält
der Vorwärts noch an dem Vorwurf feſt, die Induſtrie wolle
in weſentlicher Abweichung von der Note der Reichsregierung
vom 14. November 1922 dem Reiche gegenüber Profite erlangen.
Aber der ganze Ton dieſer Erörterungen zeigt, daß man in
mancher Hinſicht einen gedeckten Rückzug antritt, und daß die
mißlungene Regie bei der Publikation der Denkſchrift, die dem
Reichsverband nicht zur Laſt fällt, entſtandene Mißverſtändniſſe
zu erkennen beginnt. Das geht auch aus den unmittelbaren
Ein=
drücken der erwähnten Preſſebeſprechung hervor, in der gerade
Publiziſten, die gewiſſe Angriffe gegen die Induſtrie gerichtet
hatten, in weſentlichen Punkten zugeben, daß ſie eines Beſſeren
belehrt worden ſind. Schlagender wirkt beſonders die
Aufſtel=
ung, aus der heraus der Reichsverband zu den Zahlen ſeines
Angebots an die Regierung gekommen war. Er hatte
nachge=
wieſen, daß ein wirklicher Gewinn in der geſamten deutſchen
Wirtſchaft nicht aus den Erträgniſſen der papiernen
Schein=
konjunktur errechnet wird, und daß im Hinblick auf die laufenden
Wirtſchaftserträge überhaupt keine Aktvität der deutſchen
Wirt=
ſchaft feſtgeſtellt werden kann. Die einzigen Ziffern, in denen
die Entwicklung ſeit Kriegsende einen greifbaren Vorteil für die
Wirtſchaftszweige erkennen läßt, laſſen ſich aus der Entwertung
der aus dem Frieden vorhandenen Schuldverſchreibungen und
Hypotheken gewinnen. Wenn nun die Induſtrie 200 Millionen
Goldmark im Jahre angeboten hat, ſo hat ſie ſomit die volle
Goldverzinſung der im Frieden insgeſamt 4½ Goldmilliarden
betragenden Obligationsſchuld angeſetzt. Sie hat alſo
angenom=
men, daß ſie den vollen Betrag ihrer einſtigen
Goldverpflich=
tungen durch die Geldentwertung abgewälzt hat, was natürlich
bei weitem nicht der Fall iſt. Jedenfalls hat ſie mit dieſem
An=
gebot den anderen Wirtſchaftskreiſen ein Beiſpiel von Opfermut
gegeben, denn die hypothekariſche Verſchuldung der
Landwirt=
ſchaft war ſchon bedeutend höher als die der Induſtrie, und der
ſtädtiſche Grundbeſitz, der bis über 70 Prozent mit
Goldhypo=
theken belaſtet war, hat am ſtärkſten in dieſem Sinne von der
Geldentwertung profitiert. Deshalb hat das Gutachten der
In=
buſtrie auch die Heranziehung des ſtädtiſchen Grundbeſitzes
empfohlen, und auch hier ſoll ein Mißverſtändnis aufgeklärt
werden. Das Gutachten der Induſtrie beſagt nämlich durchaus
nicht, daß eine ſofortige Aufwertung der Mieten und eine
Auf=
hebung der Wohnungszwangswirtſchaft eintreten ſoll. Daß das
in nächſter Zeit unmöglich iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Daß aber
ein allmählicher Abbau der Zwangsmieten erfolgen muß, wenn
die Mietsgebäude überhaupt erhalten bleiben ſollen, iſt
gleich=
falls jedem volkswirtſchaftlich ruhig Denkenden klar. Tritt aber
eine ſolche Aufwertung der Mieten ein, dann hat gerade der
ſtädtiſche Grundbeſitz wegen ſeiner einſtigen hohen Goldbelaſtung
durch die Geldentwertung den allergrößten Gewinn gemacht.
Von dieſer Seite her faßt das Gutachten der Induſtrie das
ge=
ſamte Problem an. Da die Wirtſchaft nur dort wirklich
gewon=
nen hat, wo die Goldverpflichtungen aus dem Frieden durch die
Inflation auf einen winzigen Bruchteil ihres einſtigen
Be=
trages zuſammengeſchrumpft ſind, kann auch dem Ausmaß die=
ſer Inflationsgewinne entſprechend ein Opfer für das Vaterland
verlangt werden. Rein betriebsmäßig aber iſt die geſamte
deut=
ſche Wirtſchaft und insbeſondere die Induſtrie heute nicht aktiv,
und aus ihren Scheingewinnen wird ſich niemals eine reale
Leiſtung gewinnen laſſen. Soll aber die nun angebotene Leiſtung,
die in den erſten Jahren aus der Subſtanz erfolgen muß, nicht
das geſamte deutſche Wirtſchaftsleben untergraben, ſoll
insbe=
ſondere nach dem Verſchwinden der inflatoriſchen
Scheinkon=
junktur ein völliger Stillſtand mit ſechs Millionen Arbeitsloſen
und den ſelbſtverſtändlichen ſozialen wie innenpolitiſchen Folgen
nicht eintreten, dann muß eine Baſis hergeſtellt werden, auf der
die Arbeitstätigkeit, insbeſondere die der Induſtrie, auch über
die Stabiliſierung hinweg aufrechterhalten bleiben kann. Dieſe
Baſis kann aber nur gewonnen werden bei einem Abbau der
Außenhandelskontrolle (nicht der Ausfuhrabgabe, von der das
Induſtriegutachten überhaupt nicht ſpricht), einer
Wiederherſtel=
lung der deutſchen Handelsfreiheit durch Beſeitigung der
Be=
ſchränkungen des Verſailler Vertrages in der
Meiſtbegünſti=
gungsklauſel und bei Intenſivierung der Arbeit. Dies ſind die
logiſchen Vorausſetzungen des Induſtrieangebotes. Es wäre
reine Demagogie, dieſe Vorausſetzungen als Bedingungen, die
der Reichsverband, geſtellt haben ſoll, innenpolitiſch zu
ver=
zerren.
Die Bergarbeiter gegen das Induſtrieangebot.
Die geſtern in Eſſen abgehaltene Revierkonferenz des Alten
Bergarbeiterverbandes faßte zu dem Angebot des
Reichsverban=
des der deutſchen Induſtrie eine Entſchließung, in der es heißt:
Die Forderungen des Reichsverbandes bedeuten eine ſo ſtarke
Bedrohung deſſen, was die Arbeiterſchaft auf wirtſchaftlichem
und ſozialem Gebiet errang, und ſomit eine ſo große Gefahr für
die vernünftige Entwickelung der Produktion, daß der Verband
der Bergarbeiter Deutſchlands ſich zu der ernſten Erklärung
ge=
nötigt ſieht, daß er ſich der Verwirklichung dieſer Pläne mit allen
Mitteln widerſetzen wird.
Gewerkſchaften und Induſtrie=Verband.
* Berlin, 1. Juni. (Priv.=Tel.) In den Gewerkſchaften
aller Richtungen beſchäftigt man ſich im Augenblick mit der
Denkſchrift des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie, in der
die Umſtellung der Wirtſchaftsform nach rein kaufmänniſchen
Geſichtspunkten für die Reichs= und Staatsbetriebe, alſo auch
für die Reichsbahnen, gefordert werden. Die Anſichten darüber
werden in den Gewerkſchaften nicht ganz einheitlich vertreten.
Auf Antrag einer großen Organiſation iſt der
Organiſations=
ausſchuß beim Reichsverkehrsminiſterium einberufen worden,
der geſtern zu dieſen Fragen Stellung genommen hat. In den
nächſten Tagen werden aber guch die großen
Eiſenbahnerorgani=
ſationen noch zu den einzelnen Fragen des Vorſchlages des
Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie Beſchlüſſe faſſen.
Be=
merkenswerterweiſe iſt man in einer nicht auf
freigewerkſchaft=
lichem Boden ſtehenden Gewerkſchaft der Anſicht, daß es vor
end=
gültigen Beſchlüſſen wünſchenswert wäre, wenn zwiſchen dem
Reichsverband und allen Spitzengewerkſchaſten eine vertrauliche
Ausſprache ſtattfände, in der der Reichsterband über ſeine
Vor=
ſchläge den Vertretern der Beamten und /eiter nähere
Er=
läuterungen geben könnte.
Englands Einfiuß in Brüſſel.
Der Wunſch nach gemeinſamen Verhandlungen.
TU. Paris, 1. Juni. In hieſigen politiſchen Kreiſen
ver=
lautet, Belgien habe ſeiner Forderung eines beſchleunigten
Mei=
nungsaustauſches mit Frankreich über die Ausarbeitung
eines gemeinſamen Reparationsprogrammes
dadurch Nachdruck verliehen, daß es im Falle weiteren
franzö=
ſiſchen Zauderns mit Zurückziehung ſeiner Trupppen aus dem
Ruhrgebiet gedroht habe.
TU. Rom, 1. Juni. Muſſolini beabſichtigt, für eine
interalliierte Konferenz einzutreten, die verſuchen ſoll,
eine gemeinſame Stellungnahme der Alliierten
in der Reparationsfrage zu erzielen.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juni 1923.
Rummer 150
Unglücksfällen übernimmt. Mit welchem Perſonal follte eine
größere Betriebſamkeit durchgeführt werden? Das weiß kein
Menſch. Die Betriebſamkeit iſt fürs erſte wenig zu fürchten.
Die ganze Organiſation iſt teuer, und man muß ſich fragen,
ob es nicht genügt hätte, die Militärtransporte und die Kohle
durch die D. G.C. R.A. fahren zu laſſen und ſich nicht mit der
rheiniſchen Bevölkerung abzugeben. Das monatliche Defizit
der Regie beträgt 12 Millionen Franes. Dem hält die Regie
entgegen, daß, falls ihr die Militärtransporte nach dem für
Frankreich gültigen Maßſtabe erſtattet worden wären, das
Defizit auf 1 Million Franes zurückgeführt würde. Ganz recht,
aber wir haben niemals unjere Transporte, der deutſchen
Eiſenbahnverwaltung bezahlt. Die ganze Frage geht darauf
hinaus, zu wiſſen, ob wir auf dieſem Gebiet mit den Koſten
von einer Million Franes monatlich eine wirkſame
Propa=
ganda bei den Rheinländern machen, indem wir ihnen
Ver=
kehrsmöglichkeiten bieten und dabei zeigen, daß wir trotz der
Vorherſagen der deutſchen Techniker eine Wirkſamkeit auf dem
rheiniſch=weſtfäliſchen Eiſenbahnnetz betreiben können, die
zwar vermindert, aber regelmäßig iſt.”
Eine Koblenzer Zeitung, die in den ſonſt ewig ſich
hinziehen=
den und ſtets ſich erneuernden Verboten zufällig Karrenzzeit
hatte, veröffentlichte dieſe „unangenehme Hiſtorie” und am
Montag mittag, den 14. Mai, ſtanden tauſende von Eiſenbahnern
und anderen fürwitzigen Bürgern des Deutſchen Ecks kichernd
an Ecken und Zäunen und laſen Bourgets „Geſtändnis” in der
„nicht verbotenen Zeitung‟. Dann ging man um 3½ Uhr
nach=
mittags in die Verſammlung in der Aula des Kaiſerin=Auguſta=
Gymnaſiums und ſetzte ſich nieder zum „Raten ind Taten” in
Sachen „Deutſche Eiſenbahner und franzöſiſche Regie”.
Ueber den Verlauf der Verſammlung ſchrieb ein Ohren= und
Augenzeuge einen recht lehrſamen Bericht, aus dem ſich ergibt,
daß die Verſammlung, nachdem ſie ſich die Tiraden mehrerer
„Kollegen” angehört hatte, mit großer Mehrheit für die
Weiter=
führung des paſſiven Widerſtandes ſtimmte. Hierauf verließen
von rund 100 Teilnehmern zirka 80 bis 90 den Saal, ſo daß das
Häuflein der „Unzufriedenen” nur aus wenigen Leuten beſtand.
Eiſenbahner hatten an der Werſammlung überhaupt nicht
teil=
genommen.
Auch der 18. Mai ging ins Land. Noch hat die Regie kein
Gold an deutſche Eiſenbahner verteilt und mit ihrer
verbrecheri=
ſchen Austreibungsmethode hat ſie auch noch nicht den geringſten
Erfolg gehabt. Möglich, daß die Plakate — natürlich nur jene
von Hertn General Simonet; die „Geburtsurkunde” iſt ja immer
gültig — nun auf ſpäter geändert werden und die „mehreren
Kollegen” mit ihrem Impreſario und ihren Redner=Clowns
ſchon bald in Bonn, Düſſeldorf oder gar im Ruhrgebiet ein
Gaſt=
ſpiel geben werden.
General Degoutte hat eine Bekanntmachung erlaſſen,
derzu=
folge ſämtliche Eiſenbahner, die ſich nicht innerhalb zweier Tage
der franzöſiſchen Regie zur Verfügung ſtellen, ausgewieſen
wer=
den, ſoweit ſie das 60. Lebensjahr nicht vollendet haben.
An=
geſtellte, Beamte und Arbeiter, die über 60 Jahre alt ſind, gelten
als aus dem aktiven Dienſtverhältnis entlaſſen und verlieren
jeden Anſpruch auf ihre Bezüge.
Die Bekanntmachung klingt, als fühle ſich General Degoutte
als Herr des geſamten Eiſenbahnweſens im beſetzten Gebiet.
Er rechnet natürlich nicht mit einem Nachgeben der Beamten.
Für ihn gilt nur, neue „Gründe” zu ſchaffen, um die geplanten
großen Maſſenausweiſungen vor der Welt zu rechtfertigen.
Die freien Gewerkſchaften für paſſiven Widerſtand.
Eſſen, 1. Juni. (Wolff.) Eine Konferenz von Führern
der freien Gewerkſchaften und Bezirksleitungen hat nach
Vor=
trägen des Bergarbeiterführers Martmüller und des
Reichstagsabgeordneten Sollmann eine Entſchließung
an=
genommen, in der ſie betont, daß der von den Orgäniſationen
der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten geführte paſſive
Widerſtand auch während der beginnenden Verhandlungen
mit der bisherigen Energie fortgeſetzt werden müſſe. Ein
vor=
zeitiger Abbruch des Widerſtandes würde eine
Unter=
werfung unter den franzöſiſchen
Imperialis=
mus bedeuten. Die Arbeiterſchaft führe den Kampf nicht für
die Reichsregierung und nicht für die deutſche Kapitaliſtenklaſſe,
ſondern für die Zukunft der deutſchen Wirtſchaft, alſo für ſich
ſelbſt und für das internationale Proletariat. Nach dem
Mark=
ſturz müſſe von der Reichsregierung und dem Unternehmertum
alles getan werden, um ſofort die Gehälter, Löhne,
Erwerbloſen=
ſätze und Renten den veränderten Verhältniſſen anzupaſſen und
die Teuerungswoge zu hemmen. Zur Bekundung des
Erfül=
lungswollens und zur wirklichen Erfüllung der
Reparationsver=
pflichtungen ſeien ganz andere Leiſtungen der deutſchen
Kapi=
taliſtenklaſſe erforderlich, als ſie in dem Angebot der deutſchen
Wirtſchaft zum Ausdruck kämen. Jede irgendwie geartete
An=
taſtung der deutſchen Souveränität in dem bedrohten weſtlichen
Gebiet würden die Arbeitermaſſen entſchieden bekämpfen, ſie
würden ſich auch mit einer internationalen Gendarmerie niemals
abfinden.
Großes Haus. — Freitag, den 1. Juni.
Haſſan.
Schauſpiel in 5 Akten von James Elroy Flecker.
Die Geſchichte des Haſſan von Bagdad und wie er dazu kam,
den goldenen Weg nach Samarkand zu ziehen, iſt den
Erzählun=
gen aus Tauſend und einer Nacht nachempfunden. Dieſe Art iſt
auf deutſchen Bühnen nicht neu; Max Reinhardt hatte in Berlin
lange mit großem Erfolg die Pantomime „Sumurun”
aufge=
führt, die inhaltlich und in der Darſtellung den Charakter der
orientaliſchen Vorlage treu getroffen. Dasſelbe kann man nicht
vom „Haſſan” ſagen. Den äußeren Rahmen bildet einer der
geſchichtlichen Aufſtände gegen den Kalifen Harun al Raſchid.
Haſſan iſt ein ſimpler Zuckerbäcker, der zufällig durch einen guten
Einfall dem Kalifen das Leben rettet und dafür von dieſem mit
den höchſten Ehren behängt wird, ſich dabei aber ſchließlich doch
nicht wohl fühlt und ſo aus dem laſterhaften Bagdad wegzieht.
Dieſe zugrunde liegende Handlung wird geſchickt noch mit
wei=
teren Begebenheiten verwoben; eine Fülle bunteſter Phantaſie,
amoureüfe Szenen wechſeln mit Grauſamkeiten und mit
äſtheti=
ſchen Betrachtungen. Erotik, Sadismus ſtehen im Vordergrund,
bazu in geſchickter Mache viel hübſche Szenen, die inhaltlich
weder viel Geiſt noch viel Kraft beſitzen, dafür aber
außer=
ordentlich dankbar ſind für einen geſchickten Regiſſeur. Und ſo
feierte die Regiekunſt des Herrn Hartung heute eine Orgie.
Wie ſeine Kunſt bei Erfaſſen und Wiedergabe klaſſiſch=deutſcher
Kunſtwerke nicht immer das Richtige traf, ſo liegt dieſe
orien=
taliſche Art ſeinem Verſtehen und Einfühlen ſehr. Daß es kein
orientaliſches Märchen war, liegt an dem Werk ſelbſt, das nur
für Regie und Bühnenwirkungen geſchrieben zu ſein ſcheint. Die
Art, wie es zur Aufführung kam, verdient die höchſte Anerkennung.
Es waren Bühnenbilder von berückender Schönheit: der intime
Reiz mondbeſchienener, enger Gaſſen, die feierliche Verſammlung
zum Divan, der prächtige Garten des Kalifen u. a. m.; nur der
hier befindliche „ſchönſte Brunnen der Welt” war eine ſchlimme
Entſtellung. Koſtüme, Farben, Beleuchtung waren einheitlich
mit dem ganezn Bühnenbild auf den rechten Ton geſtellt und
das Auge fand viel Ergötzliches. Dazu ſchmeichelte dem Ohr die
von Delius hierzu geſchriebene Mufik, die als Vorſpiel zu
den einzelnen Akten durch morgenländiſche Klänge gut
hinüber=
leitete.
Belgiſch=franzöſiſche Unſtimmigkeiten.
Paris, 1. Juni. (Wolff.) Die Ere Nouvelle hat ſich durch
die geſtrige halbamtliche Auslaſſung des Temps nicht davon
überzeugen laſſen, daß zwiſchen Paris und Brüſſel
keine Meinungsverſchiedenheiten in der
Ruhr=
frage beſtehen. Auch das Echo National tritt dieſer Auffaſſung
bei. Die Ere Nouvelle ſchreibt, der fortſchreitende
Stellungs=
wechſel des einzigen Verbündeden Frankreichs habe, wie man
ſich denken könne, in amtlichen Kreiſen tiefgehende
Erregung verurſacht. Daher habe man geſtern nachmittag
eines jener Communiqués veröffentlicht, wie ſie nur der Quai
dOrſay zu verfaſſen imſtande ſei. Man leſe darin, daß es
zwi=
ſchen Paris und Brüſſel keinerlei tatſächliche
Unſtimmig=
keiten gebe. Man leſe indeſſen zwiſchen den Zeilen, daß
Paris das Ruhrgebiet als ein produktives
Pfand, Brüſſel dagegen lediglich als ein
Druck=
mittel betrachtet. Man werde daran erinnern dürfen, daß
die Ere Nouvelle ſchon im Februar die Idee, mit Hilfe von
Soldaten aus dem Induſtriegebiet Zahlungen zu erlangen, als
illuſoriſch erklärt habe. Das Blatt ſtellt feſt, daß die belgiſchen
Miniſter ſich dieſer Anſicht anſchließen. Nach Eſſen zu gehen
und Deutſchland zu erklären: Bezahlt oder wir nehmen euch die
Kohlen weg, das ſei eine Formel geweſen, aber nach Eſſen zu
gehen und zu behaupten, man werde ſich ſelbſt bezahlt machen,
und man wolle überdies nicht nur Geld, ſondern auch einen
Akt der Zerknirſchung, das ſei zum allermindeſten eine Utopie.
Das zur Zeit aufgenommene franzöſiſch=belgiſche Zwiegeſpräch
habe das Gute, daß es die franzöſiſche Regierung nötige, ihren
Standpunkt zu beſtimmen. Die Beſetzung des Ruhrgebiets decke
die Koſten, habe Poincaré erklärt, man habe aber, wendet die
Ere Nouvelle ein, die deutſchen Angebote, die dem franzöſiſchen
Budget einige Millionen Goldmark ſicherten, als unzulänglich
zurückgewieſen. Es ſei merkwürdig, daß man jetzt
dazu gekommen ſei, ſich mit der bloßen Deckung
der Ausgaben zu begnügen, wenn man andererſeits
zu keinem Vergleiche über die franzöſiſchen Anſprüche bereit ſei.
Die Lage der franzöſiſchen Induſtrie ſollte doch eine derartige
Paradoxie von ſelbſt verbieten. Auch wenn man den Feinden
Frankreichs keine Waffen liefern wolle, müſſe man feſtſtellen,
daß Frankreich micht in der Lage ſei, unbegrenzt auf die Geduld
der franzöſiſchen Geſchäftsleute zu bauen. Dieſe wüßten, daß,
insbeſondere was die Koksverſorgung anbelangt, die
fortgeſetzte Produktionsverminderung in
Weſtfalen zu einer ernſten Drohung werde. Es
liege auf der Hand, daß die franzöſiſche Regierung
ſich getäuſcht habe. Um es nicht eingeſtehen zu müſſen,
appelliere ſie an den Patriotismus und verlange, daß das Land
„durchhalte‟. Ohne dieſes Patriotismus zu ermangeln, könne
man ihr vorwerfen, daß Frankreich Sieger ſei und daß die
franzöſiſchen Sieger von den Pflichten eines
Siegers ſonderbare Begriffe haben, daß Frankreich
Geld brauche und daß die franzöſiſche Regierung merkwürdige
Mittel anwende, um dieſes Geld hereinzubekommen.
London, 1. Juni. (Wolff.) Dem Londoner Berichterſtatter
des Mancheſter Guardian zufolge befaßt ſich das britiſche
Schatz=
amt augenblicklich damit, die britiſche Reparationspolitik aktiver
zu geſtalten. Baldwin ſei entſchloſſen, eine Regelung der
Pro=
bleme der Reparationen und der interalliierten Schulden zu
verſuchen. Auf einer unformellen Zuſammenkunft von den
Mi=
niſtern ſei beſchloſſen worden, die den Bonar Lawſchen Plan
vom letzten Januar zugrunde liegenden Prinzipien aufrecht zu
erhalten, zugleich mit der uöhigen Reviſion der Zahlenwerte.
Das Schatzamt prüfe die geſamte Lage von neuem, um
abzu=
ſchätzen; welchen Einfluß die Ruhrbeſetzung auf den britiſchen.
Plan habe. Die einzige Aenderung, die in dieſem Plane gemacht
werden könne, ſoll die Einſetzung einer abgeänderten Summe
ſein, da dies bei den augenblicklichen Bedingungen notwendig ſei.
Abbruch des belgiſchen Eiſenbahnerſtreiks.
Wiederaufnahme der Arbeit.
Brüſſel, 1. Juni. (Wolff.) Wie die Agence Belge
mel=
det, hat der Aktionsausſchuß der nationalen Gewerkſchaft des
Eiſenbahn=, Poſt= Telegraphen= und
Telephon=
perſonals geſtern eine Tagesordnung angenommen, in der
er von der Mitteilung Kenntnis nimmt, die die Behörden ihm
über die Abſichten der Regierung, die Forderungen des
Perſo=
nals in Erwägung zu ziehen, ſobald die Ruhe wieder hergeſtellt
ſei, übermittelt haben. Die Tagesordnung erklärt, man dürfe
ſich nicht verleumderiſchen Anklagen ausſetzen, daß der
Streik=
fonds mit deutſchem Gelde geſpeiſt ſei, und beſchließt, daß der
Aktionsausſchuß mit allen Kräften auf das Perſonal einwirken
ſoll, um es dazu zu bewegen, die Arbeit am 1. Juni wieder
auf=
zunehmen.
Brüſſel, 1. Juni. (Wolff.) Nach amtlichen Mitteilungen
über die Streikbewegung der Eiſenbahner iſt die
Wiederauf=
nahme der Arbeit auf allen Linien erfolgt.
Das Schauſpiel, das doch inhaltlich nur traumhaft wie ein
Märchen vorübergleiten ſollte, wirkt ſtörend hart in kraſſen und
dramatiſchen Szenen. Der elementare Gefühlsausbruch im
Ge=
fängnis, der an den Nerven in hier ſehr ungehöriger Weiſe
reißt, denn lyriſch erfaßt wäre es vielleicht ſchöner, ſowie die
grauenvolle Marterſzene, die mit ihren Gugelmännern und
Schluß die Wirkung des Stückes ſtark ab. Infolge der Länge
(die Aufführung dauerte fünf Stunden) waren viele
Streichun=
im Park und die ganze letzte Szene am Stadttor, die dem Stück
einen verſöhnlichen und jedenfalls poetiſchen Ausgang gibt.
Die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen waren alle auf der Höhe.
Der Zuckerbäcker Haſſan wird jedenfalls zu den beſten Rollen
drucks niemals lächerlich, nur ſtark rein menſchlich wirkte. Be= rariſch aber nur Mache. Und darum iſt es ſchade, daß ſo viel
ſonders in der erſten Szene in ſeiner Behauſung und dann ſeine
größte Leiſtung: das Liebesduett am Balkon. Da ließ Herr Aufführung als ſolche zweifellos.
Valk wieder alle Regiſter ſeiner Künſtlerſchaft ſpielen; ſein
un=
beholfener Gang und die ſtets ausdrucksvolle Körperhaltung
Herzens bis zum wilden Ausbruch der Verzweiflung. Sein
fal=
ſcher Freund Selim ward von Herr Hölzlin geſpielt, der in
dieſer Rolle ſich durchaus auch als guter Schauſpieler zeigte.
Harun al Raſchid war nicht nur der weiſe und gerechte Kalif
des Morgenlandesswie die fränkiſchen Geſchichtsſchreiber ihn
uns überlieferten, ſondern auch ein grauſamer Tyrann. So wird
er von Flecker beſchrieben, ſo ſpielte ihn Herr Reymer, der
vornehme Ruhe und Hoheit mit deſpotiſcher Härte verband.
Seine Begleiter Iſhak, Jafar und Maſrur wurden von den
Herren Gielen, Sebald und Langheinz in ihren
Nol=
len mit trefflicher Charakteriſierung und guten Erſcheinungen
gegeben. Hervorgehoben ſei hier das köſtliche Gewand von
chine=
ſiſchem Gewebe, das Herr Gielen trug. Herr Kuliſch hatte die
große Rolle des Königs der Bettler; am beſten war er da in der nüſſe und Wallnüſſe, mit denen das Land einen blühenden
Han=
unerkannt als Gaft bei ſich hat. Die ſpäteren leidenſchaftlichen
Ausbrüche ſind allzu hochdramatiſch und übertönen das Niveau
des Spiels. Das gleiche gilt für ſeine Partnerin, Fräulein
Sanzara, die die liebliche Pervaneh mit allem Reiz
verkör=
perte und mit viel Leidenſchaft belebte. In Fräulein Liſſo, iſt ſo groß, daß man ſich zu energiſchen Abwehrmaßnahmen
ent=
die als Gaſt die Yasmin ſpielte, lernten wir eine Künſtlerin von
Von Ruhr und Rhein.
Elberfeld, 1. Juni. (Wolff.) Ein ganz rückſichtsloſer
Fall von Ausweiſung ereignete ſich im Bezirk Trier. Dort
wur=
den am 29. Mai 12 Eiſenbahner von der Straße weg verhaftet
und mit vorgehaltenen Revolvern gezwungen, den Franzoſen
zu folgen. Sie kamen ſo, wie ſie waren ohne Bluſen, teilweiſe
in Arbeitskitteln, in Gießen an.
Bochum, 1. Juni. (Wolff.) Heute nachmittag fuhr ein
franzöſiſches Panzer= und Laſtauto in ſchnellem Tempo durch die
Hochſtraße. Beim Einbiegen in eine Seitenſtraße verlor der
Führer eines Kraftwagens die Herrſchaft über den Wagen und
fuhr auf dem Bürgerſteig und in die Menge hinein. Ein junges
Mädchen wurde getötet, und ein zweites erlitt ſchwere
Quetſchun=
gen. Eine franzöſiſche Kommiſſion beſichtigte den Tatort und
ſtellte Nachforſchungen an.
Verhaftet. — Verurteilt.
Landau, 1. Juni. (Wolff.) Der Redakteur am „
Rhein=
pfälzer” Karl Detzel, iſt von der Beſatzungsbehörde wegen
einer ihm unterſtellten Falſchmeldung über einen angeblichen
Sabotageakt an beſchlagnahmtem Eiſenbahnmaterial
verhaf=
tet und ſein Blatt auf drei Tage verboten worden.
We=
gen Weitergabe derſelben Meldung ſind auch die „Pfälziſche
Preſſe” und die „Pfälziſche Volkszeitung” in
Kai=
ſerslautern auf drei Tage verboten worden.
Landau, 1. Juni. (Wolff.) In der geſtrigen Sitzung des
Militärpolizeigerichts wurden folgende Fälle verhandelt: 1.
Lo=
renz Berberich, Polizeiwachtmeiſter aus Mannheim, der
glaubte, im unbeſetzten Mannheim franzöſiſche Offiziere nicht
grüßen zu brauchen. Er erhielt ſechs Monate Gefängnis
und 50 000 Mark Geldſtrafe oder weitere drei Monate Gefängnis.
Jnder Begründung heißt es, daß überall, wo franzöſiſche
Offi=
ziere im Dienſt erſcheinen, der Boden als beſetztes Gebiet zu
betrachten ſei. — 2. Hermann Münchwurde im beſetzten
Hafen=
gebiet verhaftet, weil er ſeinen Dienſt in Zivil verſehen hatte.
Er erhielt die gleiche Strafe, weil ein Befehl beſtehe, daß
deutſche Polizeibeamte im Dienſt die Uniform zu tragen haben.
— 3. Anna Lindberg, Lebensmittelhändlerin aus
Ludwigs=
hafen, verweigerte den Verkauf von Rotkraut an das Perſonal
eines franzöſiſchen Offiziers unter dem Vorwand, daß das
Kraut für den eigenen Bedarf beſtimmt ſei, und wurde
des=
wegen zu 50 000 Mark Geldſtrafe oder drei Monate
Gefängnis verurteilt.
TU. Witten, 1. Juni. Ein Büfettfräulein des
Zwei=
brücker Hofes” wurde von dem franzöſiſchen Kriegsgericht in
Witten zu zwei Monaten Gefängnis und 100 Franken Geldſtrafe
verurteilt, weil ſie ſeinerzeit einem franzöſiſchen Soldaten, der
ſich ihr in beſtimmter Abſicht näherte, eein Bierglas an den Kopf
geworfen hatte.
* Duisburg, 1. Juni. (Priv.=Tel.) Der vor einigen
Tagen verhaftete Oberregierungsrat Dr. Lutterbeck,
Ver=
treter des Regierungspräſidenten in Düſſeldorf, iſt geſtern vom
Kriegsgericht in Sterkrade wegen Beleidigung des
komman=
dierenden Generals in Duisburg zu einer Gefängnisſtrafe von
10 Monaten verurteilt worden. Er ſoll angeblich in einem Brief
den kommandierenden General beleidigt haben.
2000 Tonnen Farbſtoffe geraubt.
U. Paris, 1. Juni. Der Matin berichtet, daß die
Be=
ſtandsaufnahme der Farbſtoffe, die in Biebrich, Höchſt und
Lud=
wigshafen beſchlagnahmt wurden, vollendet iſt. Der engliſche
und der italieniſche Vertreter in der Reparationskommiſſion
ſeien aufgefordert worden, die Menge anzugeben, die ſie von
den Farbſtoffen für ihre Länder wünſchten. Die letzten Waggons
mit Farbſtoffen wurden am 23. Mai nach Straßburg geleitet, wo
ſie einſtweilen verbleiben, bis ſie verkauft werden. 7000 Tonnen
wurden aufgebracht, die einen Wert von mindeſtens 200
Mil=
lionen Franken ausmachen.
Die Tangerfrage.
U. Paris, 1. Juni. Zu der Vorkonferenz, die am 18.
Juni in London ſich mit der Tangerfrage beſchäftigen
wird, ſchreibt der Matin: Die franzöſiſche Regierung hat, dem
Foreign office eine Liſte der franzöſiſchen Sachverſtändigen
über=
mittelt. Lord Curzon hatte lange gezögert, bevor er die
Kon=
ferenz grundſätzlich annahm. Er lehnte bisher in gleicher Weiſe
die franzöſiſchen Pläne ab und wollte auch nicht einen engliſchen
Plan für die Organiſation des Gerichts von Tanger aufſtellen.
Doch hat man ihn kürzlich überzeugen können, die Tangerfrage
wäre an und für ſich nicht ſchwer zu löſen, wenn die Spanier
angeſichts ihrer in Marokko erlittenen Mißerfolge nicht
unbe=
dingt auf diplomatiſchem Gebiet einen Erfolg davontragen
woll=
ten. Was England anbelangt, ſo fürchtet es beſonders, daß der
franzöſiſche Einfluß in Tanger zunehme und es ſich eines Tages
mit der Tatſache einer von Frankreich geſchaffenen Flottenbaſis
abfinden müßte.
großen Fähigkeiten kennen. Sie verfügt über eine gute,
vorteil=
hafte Erſcheinung, wohlausgebildete Stimme mit deutlichem
Sprechen und abgerundetes, durchdachtes Spiel; ſo ward ihre
Wiedergabe der verführeriſchen jungen Witwe eine
wohlgelun=
gene Leiſtung. Neben den vielen anderen Mitwirkenden ſeien
noch hervorgehoben der ſchöne Geſang des Muezzins (Herr
Folterinſtrumenten an die Inquiſition erinnerte, ſchwächten zum Hoefflin), Herr Schneider als Herold, der aus ſeiner
ſchwierigen Rolle durch gutes und belebtes Sprechen eine ſchöne
Leiſtung bot, ſowie die Herren Baumeiſter und Schütz als
gen nötig; das Widerlichſte war ja ſo nicht zur Aufführung ge= Offiziere. Die vier jungen Sklaven wurden recht und ſchlecht
kommen, aber bedauerlicherweiſe mußten auch ſo die humorvolle, von vier Damen des Balletts geſpielt; das Gepiepſe der klein=
Szene mit den beiden Bettlern wegfallen, ſowie die Schlußſzene ſten erregte jedesmal Gelächter. Es wurde auch getanzt,
bauch=
gewackelt. Kurz, für jeden wurde etwas geboten, und ſo mußte
jeder auch zufrieden ſein. Oder ſollte es doch ſein. Man hat
ſehr viel Schönes in ſich aufgenommen, aber damit angefüllt
bleibt doch noch ein häßlicher Nachgeſchmack: war das eigentlich
des Herrn Valk gerechnet werden. So ganz ſeeliſch erfaßt war Kunſt? Unbeſtreitbar große Regiekunſt, wie auch ſeinerzeit der
dieſer häßliche, verliebte Alte, daß er bei aller Draſtik des Aus= „Kean”, ſchauſpieleriſch war es zum Teil auch große Kunſt, lite=
Mühe an dieſe Sache gewandt wurde. Aber ſehenswert iſt die
Nach den Akten und zum Schluß wurde den Künſtlern viel
Beifall gezollt, der allerdings, wie leicht erkenntlich, nicht von der
ebenſo beherrſcht wie ſeine Stimme, von den warmen Tönen des Maſſe des Publikums, ſondern von einer kleinen Gruppe
Cla=
queure immer wieder angeregt wurde.
Bühnenchronik. Fräulein Mary Baumann=Darmſtadt,
Schü=
lerin von Frau Hertha Alſen, wurde nach erfolgreichem Gaſtſpiel
als Luiſe in „Kabale und Liebe” an das Stadtheater in Eßlingen a. N.
für das Fach der 1. Sentimentalen und jugendlichen Liebhaberin
engagiert.
* Gefährliche Einbürgerung. Elf graue Eichhörnchen, die
man vor 20 Jahren aus Kentucky nach Vancouver brachte und
dort in einem Park ausſetzte, haben ſich, wie die „Umſchau”
be=
richtet, zu einer unangenehmen Landplage entwickelt. Die neuen
Ankömmlinge zeigten ein beſonderes Intereſſe für die
Lamberts=
ruhigen Art ſeines Spiels und der Sprache, da er den Kalifen del trieb, und ſie richteten außerordentlichen Schaden an, indem
ſie dieſe freſſen oder als Wintervorrat verbergen. Dabei
ver=
ſtecken ſie jede Nuß einzeln, ſo daß ſie die Nußzüchter auch nicht
in Maſſen aus den Verſtecken wieder hervorholen können. Die
Zahl der Eichhörnchen geht jetzt in die Tauſende, und der Schaden
ſchließen muß.
Rummer 150.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Junt 1922.
Seite 3.
* Terror in Dresden.
Von unſerem Dresdener Mitarbeiter erhalten wir noch
nachträglich folgende Schilderung:
Seit dem 26. Mai ſteht Dresden unter dem Terror der
Er=
werbsloſen. Den äußeren Anlaß zu Zuſammenrottungen gab
die berechtigte Erbitterung über das plötzliche und ſtarke
Empor=
ſchnellen der Preiſe aller inländiſchen Nahrungsmittel.
Trupp=
weiſe durchzogen die Arbeitsloſen die Straßen der Stadt und
erzwangen die Schließung der Markthallen und Geſchäfte.
Wei=
ter verhinderten ſie die Abholung von Fleiſch aus dem ſtädtiſchen
Schlachthof. Sie wollten durch gewaltſame Unterbindung des
Verkehrs den Geſchäften den Verdienſt entziehen und auf dieſe
Weiſe die Herabſetzung der Preiſe erringen. Dabei fehlte es
natürlich an gewaltſamem Vorgehen nicht; ſogar aus den
Kon=
ſumvereinen jagten ſie die Käufer heraus, oft ehe dieſe ihre Ware
oder die Differenz auf das hingegebene Geld erhalten hatten.
Natürlich wurde durch ein ſolches Verhalten der Erwerbsloſen
die Zufuhr z. B. an Brot aus der Nachbarſchaft gehindert und
die Verſorgung der Stadt mit Brot, Milch, Eiern, Gemüſe
voll=
ſtändig in Frage geſtellt. Am Montag, den 28. Mai, kam es zu
größeren Ausſchreitungen infolge Plünderung eines
Waffen=
ladens. Sämtliche Gaſtwirtſchaften und Cafés waren geſchloſſen; Die Deckung der Brotzuſchüſſe geht zu Laſten
ſelbſt in den Bahnhof drangen Trupps ein, um die Schließung
zu verlangen. Der Schaden, der Dresden aus dieſen Unruhen
erwachſen iſt, iſt ungeheuer. Zum Teil fällt er ja auch auf die der finanzpolitiſche Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates beſchäf=
Arbeiterſchaft zurück, da durch die Tumulte vielfache Verdienſt= tigten ſich in gemeinſchaftlicher Sitzung mit dem Geſetzentwurf
möglichkeiten weggefallen ſind. Der Rat der Stadt hat 500 Mil= zur Sicherung der Brotverſorgung und nahmen mit 36
zu ſchweren Bedenken Anlaß geben. Der Finanzminiſter Lieb= ſchafft werden. Einer Fortſetzung der Brotzuſchüſſe mit den
mann gab in der Landtagsſitzung am 29. Mai die Erklärung ab, Mitteln der Notenpreſſe würden die beiden Ausſchüſſe aufs
ent=
mittelzufuhr ſorgen werde. Bezeichnend für die Auffaſſung, die Deckung der verbleibenden Brotzuſchüſſe in vollem
die jetzige Regierung von der Staatsgewalt und ihrer Pflicht, Umfang vomBeſitz zutragen ſei. Daher ſeien bei der
Dresdener Volkszeitung neben der Polizei die Bemühungen des wirklich erforderliche Geſamtſumme ſowie der
Geldenwwertungs=
proletariſchen Selbſtſchutzes für Wiederherſtellung moment unbedingt in Vetracht zu ziehen. Mit geringer Mehr=
und Aufrechterhaltung der Ruhe rühmt.
veranſtaltete Proteſtverſammlung auf dem Wiener vor dem derlichen weiteren Mittel iſt dafür zu ſorgen, daß neben der
Menge ohne irgendeine Störung. Verſchiedene Redner ſprachen / Heranziehung der tragfähigen Schultern mit
über die Maßnahmen, die die Regierungen teils ſchon ergriffen Ausnahme der Lohn= und Gehaltsempfänger
be=
haben, teils noch ergreifen müßten.
Schwere Ausſchreitungen in Bautzen.
Zwei Tote, neun Verwundete.
Erwerbsloſer fanden am geſtrigen Donnerstag und in der forderungen an deutſche Schuldner, zu.
Nacht zu heute ihre Fortſetzung. Es kam zu ſchweren
Aus=
ſchreitungen. Während der Rat der Stadtverordneten eine
Sitzung im Gewandhaus abhielt, hatte ſich auf dem vor dem
Gewandhaus liegenden Hauptmarkt eine große Menſchenmenge
angeſammelt, die Lärmſzenen veranſtaltete. Gegen 8 Uhr abends
tuurde von der Polizei der Platz geſäubert und dabei von die Regelung von Fragen, welche ſich zwiſchen Deutſchland
nahm in den ſpäten Abendſtunden eine immer drohendere
Hal=
tung an und forderte den Abzug der Landespolizei, ſowie die
Herausgabe eines hieſigen Polizeibeamten. Teile befriedigenden Ergebnis geführt haben. Ein entſprechender
Gegen 1212 Uhr nachts fielen aus der Menge der Demonſtrieren= Staatsvertrag wurde geſtern nachmittag im Auswärtigen Amt
wurden mit Knüppeln und Steinen deren Fenſterſcheiben
zer=
trümmert. Die Polizei verſuchte, die Menge mit
Schlauchleitun=
gen zu zerſtreuen, als ihr dies aber nicht gelang, wurde eine
Gewehrſalve abgegeben. Dabei wurde ein Kaufmann
namens Reymann und eine Frau Hettaſch getötet, außerdem
dier Zivilperſonen und fünf Polizeibeamte verletzt.
den Reihen der Demonſtranten einzelne Schüſſe gefallen waren, von 15 Rohaliſten umringt, die ihn heftig ſchlugen. Einer von
machten auch die Polizeibeamten von ihren Schußwaffen Ge=
Schüſſe wurde eine Frau getötet und ein Mann durch einen
treter der Gewerkſchaften und der ſozialdemokratiſchen Partei
be=
mühen ſich, die Ruhe und Ordnung wieder herzuſtellen.
Wilde Streiks in Köln.
TU. Köln, 1. Juni. Dem wilden Streik der Kölner
Straßenbahner haben ſich heute morgen ſämtliche anderen
ſtädti=
park, die Waſſer= und Elektrizitätswerke, Theater, die ſtädtiſchen
ten durch die Arbeiter ſelbſt ausgeführt.
* Deutſcher Tag.
Von unſerem Hamburger Mitarbeiter.
Es war kein Feſt, das die aus allen Teilen des Reiches und
Großdeutſchlands zuſammengeſtrömten Vertreter des Grenz=,
Kolonial= und Auslandsdeutſchtums an des Reiches nördlichſter
Grenze, auf der Inſel Sylt, in Flensburg und
abſchlie=
ßend in Hamburg unter dem Namen „Deutſcher Tag”, zu
Pfingſten gefeirt haben, es war ein Bekenntnis! Zum
Feſtefeiern ſteht den Ernſthaften im Lande heute nicht der Sinn.
Und die Frauen und Männer, die auf den Ruf der beiden zu
dieſer Tagung vereinigten Verbände, des „Deutſchen
Schutz=
bundes” und des „Vereins für das Deutſchtum im Ausland”,
aus Siebenbürgen, dem Banat, Ungarn, Jugoſlawien, Kärnten,
Tirol, Steiermark, Elſaß=Lothringen, Oſtpreußen, Litauen,
Po=
len u. a. m. zuſammenkamen, ſind ernſthafte, dem ſchweren
deut=
ſchen Geſchick ernſt ins Auge blickende Menſchen. Sie ſehen und
fühlen die Not der Zeit und des deutſchen Vaterlandes, ſie gehen
nicht leicht darüber hinweg, oder ſie legen auch nicht reſigniert
die Hände in den Schoß. Sie gehen ans Werk, ſie arbeiten,
jedermann an ſeiner Statt. Sie holen ſich zu dieſer Arbeit ihr
geiſtiges Rüſtzeug, mehr noch aber ihre ſeeliſchen Kräfte, die da
ruhen in dem Gefühl menſchlicher Verbundenheit und innerlicher
Weſensgemeinſchaft mit anderen Volksteilen unſeres großen
Deutſchlands, auf ſolchen Tagungen, die der Deutſche Schutzbund
ſeit dem Jahre 1920 alljährlich zu Pfingſten zuſammenruft. Wenn
es 1920 in Berlin der Zweck der erſten Bundestagung war,
zu=
nächſt einmal in regionaler Beziehung einen Ueberblick über die
Lage des durch den Friedensvertrag zu Verſailles
neugeſchaffe=
nen Grenzdeutſchtums zu geben, ſo konnte man 1921 in
Klagen=
furt, der Hauptſtadt des ſüdlichſten deutſchen Grenzlandes
Kärn=
ten, ſchon die Abgrenzung der Fachgebiete vornehmen und 1922
im oſtpreußiſchen Allenſtein das wichtigſte deutſche
Grenzland=
problem: „Entdeutſchungsgefahr und ihre Abwehr” eingehend
behandeln.
Einen weiteren Schritt auf dieſem Wege ernſter deutſcher
Grenzarbeit bedeutet die heutige Pfingſttagung des
Schutzbun=
des, die mit einem Frieſentag in Keitum auf Sylt begann und
in Flensburg in einer zweitägigen Sitzung auf die Höhe der
Schutzbundarbeit führte.
Es war ein glücklicher Gedanke, auf die offiziellen
Be=
grüßungsanſprachen zu verzichten und die Vertreter der
Re=
gierung, der Stadt, des an Dänemark abgetretenen Gebietes der
Das preußiſche Oefizit.
Des Ergebnis der Kali= und Roggenanleihe.
Berlin, 1. Juni. (Wolff.) Der Hauptausſchuß
des Preußiſchen Landtags hat die Vorberatung des
Haushaltes der allgemeinen Finanzverwaltung begonnen.
Finanzminiſter Dr. v. Fichter machte ausführliche
Mitteilun=
gen über das Ergebnis der Kali= und Roggenanleihe.
Das Erträgnis der drei Anleihen beläuft ſich auf 56 Milliarden
Papiermark. Die erſte Kalianleihe wurde 3½mal, die zweite
Kalianleihe 6mal und die Roggenanleihe 4mal überzeichnet.
Roggenpachtverträge über 100 000 Zentner ſind abgeſchloſſen. Zur
Verzinſung und Tilgung der Roggenanleihe ſind nur 12000
Zentner und zur Verzinſung der Kalianleihe nur 6000 Tonnen
erforderlich. Das Difizit des Haushalts beträgt, rund 400
Milliarden. Der Miniſter ſtellt ein preußiſches
Geld=
entwertungsgeſetz in Ausſicht, wonach auch die Sätze der
Grundſteuern der Geldentwertung angepaßt werden.
Die Brotverſorgung.
des Beſitzes.
Berlin, 1. Juni. (Wolff.) Der wirtſchaftspolitiſche und
lionen Mark bewilligt zur Minderung der Not infolge der plötz= Stimmen bei einigen Enthaltungen folgenden Antrag an: „Der
lich und ſtark geſtiegenen Preiſe für Lebensmittel „in der Er= wirtſchaftspolitiſche und der finanzpolitiſche Ausſchuß drücken die
wartung, daß der Betrag durch Sammlung in den Kreiſen des beſtimmte Erwartung aus, daß die für die Brotverbilligung zur
Handels, der Induſtrie und der Banken ganz oder teilweiſe ge= Verfügung zu ſtellenden Beträge in keinem Fall über diejenigen
deckt wird‟. Eine ſolche Steuer, diktiert von der Straße, dürfte Summen hinausgehen dürfen, die tatſächlich für dieſen Zweck
be=
daß er für Aufrechterhaltung der Ordnung und der Lebens= ſchiedenſte widerſprechen. Es wurde ferner beſchloſſen, daß die
Ordnung zu halten und Ordnung zu ſchaffen, hat, iſt, daß die Erhebung der Zwangsanleihe die zur Deckung der Brotzuſchüfſe
heit wurde ein von den Arbeitgebern der Landwirtſchaft geſtell=
Die von den Gewerkſchaften und den politiſchen Parteien ’ ter Antrag angenommen. Bei der Aufſtellung der etwa erfor=
Hauptbahnhof verlief trotz der rieſigen zuſammengeſtrömten Belaſtung des Vermögens (Beſitzes) auch eine entſprechende
wirkt werde. Mit dieſen Abänderungen wurde der
Geſetzent=
wurf im ganzen gebilligt. Die Ausſchüſſe ſtimmten ſodann dem
Entwurf eines Geſetzes über das Zuſatzabkommen zum
Abkom=
men vom 6. Dezember 1920 zwiſchen dem Deutſchen Reich und
der ſchweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft, betreffend ſchweizeriſche
Bautzen, 1. Juni. (Wolff.) Die Demonſtrationen Goldhypotheken in Deutſchland und gewiſſe Arten von Franken=
Deutſch=litauiſche Verhandlungen.
Berlin, 1. Juni. (Wolff.) Die im November 1922
ein=
geleiteten Verhandlungen mit der litauiſchen Regierung über
Gummiknüppeln Gebrauch gemacht. Die demonſtrierende Menge und Litauen aus den Ereigniſſen des Weltkrieges ergaben,
ſind nunmehr abgeſchloſſen worden, nachdem ſie zu einem beide
von dem Staatsſekretär Maltzan und Legationsrat Dr.
den Schüſſe gegen die Polizeiwache und gleichzeitig Crull ſowie dem litauiſchen Geſandten in Rom, Dr.
Schau=
lis, unterzeichnet. Schaulis begibt ſich heute nach Dresden.
Atteniate auf franzöſiſche Linkspolitiker:
U. Paris, 1. Juni. Geſtern abend wurden von den
Dresden, 1. Juni. (Wolff.) Zu den Erwerbsloſen= Rohaliſten verſchiedene Attentate auf bekannte politiſche Männer
unruhen in Bautzen verbreitet die Nachrichtenſtelle der der Linksparteien unternommen. Der Abgeordnete Mare
Staatskanzlei eine Mitteilung, worin es heißt: Nachdem aus Sangnier wurde am ſpäten Abend in ſeinem Automobil
ihnen goß flüſſiges Pech über den Kopf des Abgeordneten aus,
brauch. Erſt gaben ſie Schreckſchüſſe ab und hinterher wurde während, ein anderer ihm Rizinnsöl zu verabfolgen ſuchte.
ſcharf geſchoſſen. Um 11 Uhr war der Marktplatz geräumt. Durch Sangnier konnte ſich ſchließlich vor ſeinen Angreifern in
Sicher=
heit bringen. Wie er mitteilt, hat er nur einige Hautabſchür=
Kopfſchuß verletzt, an deſſen Folgen er im Krankenhaus ſtarb. fungen im Geſicht davongetragen. Der Abgeordnete Mauter
Außerdem ſind fünf Schwerverletzte zu verzeichnen. Die Ver= wurde gleichfalls, als er ſeine Wohnung verließ, von einem
Dutzend Rohaliſten angegriffen, die ihn ebenfalls heftig zu
miß=
handeln verſuchten. Dem Abgeordneten gelang es, ſich ihrer zu
erwehren. Er trug nur unbedeutende Verletzungen davon.
Weiter wird mitgeteilt, daß der frühere Abgeordnete Violette,
als er ſich mit ſeiner Frau zu einem von der Republikaniſchen
Liga organiſierten Meeting begeben wollte, gleichfalls von
An=
hängern der Action frangaiſe angegriffen wurde. Die Polizei
ſchen Arbeiter in Köln angeſchloſſen. Der Schlachthof, der Fuhr= hat auf Grund dieſer Attentate bisher zwei Verhaftungen
vor=
genommen. In den Kreiſen der Linksſtehenden iſt die Erregung
Bureaus und ſogar die Friedhöfe ſind davon betroffen. Auf ſehr groß, und man geht nicht in der Vermutung fehl, daß es
den Waſſer= und Elektrizitätswerken werden die Notſtandsarbei= demnächſt zu einer Gegendemonſtration der Linksrepublikaner
gegen die Action frangaiſe kommen wird.
Nordmark zu bitten, ſtatt leerer Begrüßungsworte gleich mitten
in die Tagesarbeit hineinzuſpringen und den Tagungsteilneh= mungskommiſſars im Oſten, des Freiherrn v. Geyl, lag, der
ſich befinden. Man kann ſagen, daß die Redner dieſer erſten druck gab, die das unverſchämte Verhalten der Polen gegenüber
Tagung vormittags dieſe ihre Aufgabe meiſterlich gelöſt haben. Danzig und Oſtpreußen ausgelöſt habe, und der klipp und klar
gierungspräſident Johannſen, Oberbürgermeiſter Dr.
Tod=
ſen und der einzige deutſche Abgeordnete im däniſchen
Reichs=
tag, Pfarrer Schmidt=Wodder, von der deutſchen Art und ſches Gebiet oder nach Danzig hinein der deutſche Wider=
Arbeit an der däniſchen Grenze, von der politiſchen,
wirtſchaft=
lichen und kulturellen Bedrängung des Deutſchtums durch das
Dänentum und von der Notwendigkeir einer ſeeliſchen und
gei=
ſtigen Kampfeinſtellung eines jeden Grenzvolkes gegenüber den lina aus Prag zu Wort mit einem Vortrag über „Deutſchtum
vordringenden Nachbarn.
Auf dieſem hiſtoriſchen Boden gab dann Dr. v. Loeſch
einen Ueberblick über die Geſamtlage des Deutſchtums in den
verlorenen und bedrohten Gebieten. Er ging mutig den Pro= Kolonial= und Auslandsdeutſchtum”. Außerdem fanden
ſtuden=
blemen zu Leibe, die heute in unſerer Deurſchtumsarbeit liegen,
und beſprach ſo vor allem die Gefahr einer gewiſſen Abſchichtung,
die nicht nur durch unſere Trennung nach geographiſchen Gren= Walter Dauch, durch den Senat der freien und
Hanſeſtadt=
zen, nach Religionsbekenntniſſen, nach Klaſſengegenſätzen, ſon= Hamburg mit einer Anſprache des regierenden Bürgermeiſters
dern heute auch beſonders durch Betonung der Altersunterſchiede
und der jeweilig anderen Einſtellung der Jugend und des Alters rika=Linie auf dem Ozeandampfer „Thuringia” und
zu den verſchiedenen Problemen entſtanden ſeien. Der
ausge=
zeichnete, in die Tiefen dringende Vortrag ſchuf die Gelegenheit, marcks ſtatt.
in den weiteren Beſprechungen die Frage der Jugendbewegung,
der Arbeit in der Heimat als der Grundlage aller
Deutſchtums=
arbeit, die Frage der Bekenntniſſe, ſowie die brennende Frage ſolchen Schutzbundtagung ſind ſie eigentlich nicht. Dies liegt in
des Faſeismus näher zu erörtern. Beſonders erfreulich war
da=
bei die Erklärung von proteſtantiſcher Seite, auf dem religiöſen
Gebiete alle dogmatiſchen Streitigkeiten ruhen zu laſſen und
Schulter an Schulter, Hand in Hand mit der katholiſchen Kirche
zur Wahrung des Deutſchtums arbeiten zu wollen.
Dieſe Anregung wuchs ſich auf dem „Deutſchen Tag” in
Hamburg, den der „Deutſche Schutzbund” und der „Verein für und Weſt, beim Ueberlanddeutſchtum wie beim
Ueberſeedeutſch=
das Deutſchtum im Ausland” gemeinſam zum Pfingſtmontag tum überall ungleich. Trotzdem weht ein Geiſt über einer
ſol=
katholiſche Kirchenfürſt Biſchof Berning aus Osnabrück das Tagungsarbeit haften.
Friedenswort aus Flensburg aufnahm und in die dargebotene
evangeliſche Hand einſchlug, damit uns „im Geiſte Gottes die zu Großdeutſchland, über alle willkürlich gezogenen
Liebe zu Volk und Vaterland umglühe und uns mit dem Geiſt
der Einigkeit erfülle‟. Bei dieſen Worten wehte die Teilnehmer
der Verſammlung Zukunftsodem an. Der Augenblick war ebenſo Traum, ſondern in der Wirklichkeit ſchauen und erleben wollen,
ein Höhepunkt der Hamburger Tagung, wie der Höhepunkt der
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juni.
Für die Verdrängten.
Das Deutſche Rote Kreuz verbreitet folgende
Kund=
gebung: Der Bedarf an Unterkünften für Beamte und Zivilperſonen,
die aus dem Rhein= und Ruhrland verdrängt werden, iſt groß. Schnelle
Hilfe von privater Seite iſt weiterhin dringend erforderlich. Es fehlt
vor allem in Stadt und Land an leeren Wohnungen. Erwünſcht ſind
ferner möblierte Unterkünfte für einzelne Perſonen und Familien, für
letztere möglichſt mit Küchenbenutzung, und Angebote auf Herſtellung von
Wohnungen durch Um= oder Ausbau, wobei das Rote Kreuz die Koſten
nach Genehmigung übernimmt.
Der Herr Reichsarbeitsminiſter ſagt in einem Erlaß an
die Landesregierungen vom 20. März 1923: „In verſchiedenen Fällen iſt
die freiwillige Hergabe von Räumen zur Unterbringung der aus dem
beſetzten und Einbruchsgebiet ausgewieſenen Perſonen unterblieben, weil
die Inhaber der Räume befürchten, daß dieſe ihnen ſpäter von den
Woh=
nungsämtern als entbehrlich beſchlagnahmt würden. Dieſe
Befürchtun=
gen erſchweren die Unterbringung der Ausgewieſenen. Ich weiſe daher
darauf hin, daß die Wohnungsinhaber nicht berechtigt ſind, lediglich
des=
halb Räume als entbehrlich anzuſehen, weil ſie zur Unterbringung
Aus=
gewieſener zur Verfügung geſtellt worden ſind. In vielen Fällen werden
aus vaterländiſchen Gründen gerade auch Räume hergegeben werden,
die keineswegs entbehrlich ſind. Wenn die Inhaber der Räume, um die
Not der Ausgewieſenen zu lindern, ſich ſelbſt in ihrem Raumbedarf
be=
ſchränken, ſo dürfen ihnen hierdurch keine Nachteile erwachſen. Für die
Frage, ob Räume entbehrlich ſind und beſchlagnahmt werden können,
darf daher die Tatſache, daß in die Räume Ausgewieſene aufgenommen
worden ſind, nicht entſcheidend ſein. — Ich bitte die Gemeindebehörden
entſprechend anzuweiſen.”
Es wird gebeten, Angebote an die Landes= bezw. Provinzialvereine
vom Roten Kreuz in den Landes= bezw. Provinzial=Hauptſtädten oder
an Abteilung Xl des Deutſchen Roten Kreuzes, Berlin W. 15, Faſanen=
— Eruannt wurde am 24. Mai 1923 der Schulamtsanwärter Hans
Gebhard aus Lindenfels zum Lehrer an der Volksſchule zu Groß=
Rohrheim, Kreis Bensheim; am 25. Mai 1923 die Landgeſtütsbeiknechte
Georg Jekel zu Darmſtadt und Ludwig Merſchroth zu
Darm=
ſtadt zu Landgeſtütsaufſehern beim Heſſiſchen Landgeſtüt beide mit
Wirkung vom 1. April 1923 anz am 26. Mai 1923 die
Militäranwär=
ter Reinhold Paul Auguſt Dierks zu Darmſtadt und Friedrich
Wil=
helm Zubrod aus Zwingenberg an der Bergſtraße zu
Kanzleiaſſiſten=
ten bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe; der Gewerbelehrer Georg
Guntrum zu Lichtenſtein=Callnberg wurde mit Wirkung vom Tage
ſeines Dienſtantritts an zum Rektor an der Webſchule zu Lauterbach
ernannt.
— Aus dem Schuldienſt entlaſſen wurde am 20. April 1923 der
dom 1 Nuilf 25 9.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 14. März 1923 der Lehrer
an der Volksſchule zu Nierſtein im Kreiſe Oppenheim Johann
Schlamp auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate
geleiſteten Dienſte vom 16. April 1923 an.
Landestheater. Marionetten=Theater. Wegen der
großen Nachfrage wird am Sonntag, den 3. Juni, nachmittags um 3 Uhr,
„Der geſtiefelte Kater” noch einmal wiederholt. — Tanzabend
Edith Bielefeld. Edith Bielefeld tanzt am Sonntag, den 3. Juni,
abends 7½ Uhr, im Kleinen Haus nach Tanzkompoſitionen von Julius
Weismann, die vom Komponiſten ſelbſt geſpielt werden. Sie hatte erſt
kürzlich in Dresden mit einem Weismann=Abend einen außerordentlichen
Erfolg, von dem die Darmſtädter Preſſe ſeinerzeit berichtete. Von
Ju=
lius Weismann wurde im vorigen Jahre am Landestheater „
Finger=
hütchen” aufgeführt. Preiſe 5000, 10 000 und 15 000 Mark. —
Mül=
lerſche Mädchenklaſſe. Sonntag, vormittags 11 Uhr, werden
im Kleinen Haus die neuen Volkstänze wiederholt.
— „Fauſt”. In der heute nachmittag 3 Uhr im Großen Haus
ſtattfindenden Aufführung von „Fauſt” ſpielt Frieda Hummel zum
erſten Male das Gretchen.
— Tanzabend Edith Bielefeld. Am Sonntag, den 3. Juni, abends
7½ Uhr, gibt Edith Bielefeld im Kleinen Haus des Landestheaters
einen Tanzabend. Es werden Tanzkompoſitionen von Julius
Weiß=
mann getanzt, die der Komponiſt ſelbſt ſpielt.
— Marionettenbühne im Kleinen Haus. Wegen ſtarker Nachfrage
wird das Puppenſpiel „Der geſtiefelte Kater” am Sonntag,
nachmit=
tags um 3 Uhr, noch einmal wiederholt.
Führungen und Vorträge im Landesmuſeum. Für die kommende
Woche iſt folgendes Programm feſtgeſetzt: Montag, den 4. Juni, ſpricht
Dr. Freund über „Italieniſche Renaiſſancemalerei. I: Die antike
Erb=
ſchaft”; Mittwoch, den 6. Juni, Profeſſor Feigel über „Gotiſche
Denk=
mäler des „weichen Stiles”; Freitag, den 8. Juni, Geheimrat Back über
„Farbe und Linie in der mittelalterlichen Glasmalerei”. Alle
Veranſtal=
tungen ſind vollkommen koſtenlos und für Jedermann ohne weiteres
zu=
gänglich. Der Beginn iſt auf ½5 Uhr pünktlich feſtgeſetzt; die
Teilneh=
mer ſammeln ſich am Turmeingang des Muſeums.
— Die Städtiſche Akademie für Tonkunſt ſchreibt uns: Als Lehrer
für Gitarre, Mandoline, Laute und Zither wurde Herr Richard Hinz
von hier gewonnen. Ueber den Künſtler liegen ſehr ſchmeichelhafte
Kri=
tiken auswärtiger Zeitungen vor. So ſchreibt die Chronik der
Volks=
muſik, Leipzig: „Konzert= und Lautenſänger Rich. Hinz als
Gitarre=
ſoliſt führte uns in ein für Viele noch neues Gebiet. Man hätte
wohl nicht geglaubt, daß auf einer Gitarre eine derartige Muſik zu
er=
zeugen iſt. Nicht minder überraſchte uns Hinz mit ſeinen Liedern zur
Laute. Er beſitzt einen gutgeſchulten baritonellen Tenor, der gut zur
Laute paßt. Vortrag, Geſang und Lautenſpiel bilden bei ihm ein
Gan=
zes; Vorzüge, die ein richtiger Lautenſpieler haben muß.‟ Die
Duis=
burger Zeitung ſchreibt: „Daß die Gitarre nicht nur auch als Allein=
Inſtrument gute Wirkungen erzielen kann, bewies der Soliſt des
Abends, Herr Hinz aus Darmſtadt, der ſeine Gitarre mit Ueberlegenheit
beherrſcht. Ueberdies bewährte ſich Herr Hinz auch noch im zweiten
Teil der muſikaliſchen Veranſtaltung als feinfühlender Sänger zur Laute,
deſſen Gaben ſehr anſprachen und weſentlich dazu beitrugen, den Abend
zu einem genußreichen zu geſtalten.
Flensburger Tagung in dem Auftreten des früheren
Abſtim=
mern kurz und klar zu ſagen, auf welchem hiſtoriſchen Boden ſie als Vertreder Oſtpreußens in einem kurzen Wort der Sorge Aus=
Durch kurze, ſcharf herausgearbeitete Vorträge ſchufen der Re= mit erhobener Stimme nicht nur der Verſammlung und nicht
nur dem deutſchen Volke, ſondern der ganzen Welt kündete, daß
im Falle eines Eindringens der Polen in irgendwelches
deut=
ſtand im Oſten nicht nur paſſiv, ſondern
unbe=
dingt aktiv ſein werde.
In Hamburg kam außerdem noch der Abgeordnete Ka=
und Einheit”, Dr. Hupfeldt (Berlin) in einem Vortrag über
„Aufgaben des Kolonial= und Ueberſeedeutſchtums”, Profeſſor
Heeſe (Düſſeldorf) mit einem Vortrag über „Das Grenz=,
tiſche Tagungen, Frauentagungen, Empfänge durch den
Ueber=
ſeeklub mit einer Anſprache durch den Reichstagsabgeordneten
Dr. Dieſtel, ein Empfang ſeitens der Hamburg=
Ame=
eine gemeinſame Fahrt nach Friedrichsruh zum Grabe Bis=
So ſtark und gut im allgemeinen die Vorträge waren, ſo
vielfache Anregung ſie gaben, das Letzte und Weſentlichſte einer
der allgemeinen ſeeliſchen Färbung einer ſolchen Tagung, in
dem perſönlichen, in dem gegenſeitigen, in dem ſeeliſchen
Sich=
finden auf einer Grundlage, auf einem Weg, zu einem
Ziel. Die Schwierigkeiten in der deutſchen Grenztumsarbeit ſind
ungeheuer, die Verſchiedenheiten der jeweiligen Verhältniſſe
rieſengroß, die Wirkungsmöglichkeiten in Oſt und Süd, Nord
einberufen hatten, zu einem hiſtoriſchen Moment aus, als der chen Schutzbundtagung und bleibt in jedem für die kommende
Heute war es das einmütige und machwolle Bekenntnis
Grenzen hinweg, zu jenem Deutſchland, von dem unſere
Alt=
vorderen einſt träumten, das wir und unſere Kinder nicht im
Heller=Halherg.
Nummer 150.
Seite 4.
Wohnungsbau in Heſſen. Selbſthilfeorganiſationen und
ſonſtige Baugenoſſenſchaften, insbeſondere ſolche, die im
Ent=
ſtehen begriffen ſind, wird empfohlen, ihre genaue Adreſſe zur
regelmäßigen Ueberſendung der „Heſſiſchen Bauwirtſchaftlichen
Nachrichten”, die ihnen koſtenlos zur Verfügung ſtehen, dem
Staatskommiſſar für die wirtſchaftliche Demobilmachung in
Heſſen, Darmſtadt, Altes Palais, anzugeben.
Werkunterricht. Mit Rückſicht auf das zurzeit wieder regere
In=
tereſſe für den Werkunterricht auf den Schulen iſt im Leſezimmer des
Gewerbemuſeums die vorhandene, Literatur über
Handfertigkeitsunter=
richt zur bequemeren Einſichtnahme ausgeſtellt.
C. Die Pfarrei St. Ludwig ging heuer zum erſten Male mit ihrer
Fronleichnamsprozeſſion ins Freie. So groß die Ludwigskirche iſt, für
eine derartige Feier hat ſie ſich bisher immer als zu eng erwieſen.
Allenthalben begrüßten es die Pfarrangehörigen, daß auch St. Ludwig
gleich den beiden anderen Pfarreien der Stadt von dem Rechte, einen
öffentlichen Umzug zu halten, Gebrauch gemacht hatte. Der Weg
rings um den Wilhelminenplatz mit ſeiner Kaſtanienallee iſt für dieſe
Feier wie geſchaffen. Die Prozeſſion vollzog ſich nach althergebrachten
Gebräuchen mit den vier Stationen, bei denen die Anfänge der vier
Evangelien geſungen und Gebete für die Wohlfahrt des Volkes, auch
für gute Ernte und Witterung, verrichtet wurden. Die Beteiligung,
beſonders von ſeiten der Männer, war ſehr ſtark.
— Die evangeliſche Jugendbewegung in Deutſchland iſt, wie die
großen Jugendtage in Dresden und Halle in der Pfingſtwoche
ein=
drucksvoll bekundeten, in den letzten Jahren, insbeſondere ſeit
Kriegs=
ende, zu einem mächtigen Baum herangewachſen. Die in dem
Neichs=
verband, zuſammengeſchloſſenen evangeliſchen Jungmännerbünde
zählen zurzeit 156 865 Mitglieder. 275 hauptamtliche Berufsarbeiter
und 199 eigene Häuſer ſtehen in ihrem Dienſt. Evangeliſche
Jung=
mädchenvereine gibt es 5316 mit 172 432 Mitgliedern; ihre
Spitzen=
organiſation iſt der Evangeliſche Verband für weibliche Jugend.
Kleinrentner. Zu unſerer geſtrigen Notiz teilt man uns mit, daß
der Herr Oberbürgermeiſter gegen die betreffende Entſcheidung des
Kreisamtes Dienſtaufſichtsbeſchwerde beim Miniſterium für Arbeit und
Wirtſchaft eingelegt hat. Die Beſchwerdeſchrift ſteht auf dem
Stand=
punkte, daß das Kreisamt von irrigen Vorausſetzungen ausgegangen iſt,
daß es namentlich das angezogene Ausſchreiben des
Reichsarbeitsmini=
ſters vom 20. März 1923 falſch auslegt, und daß für das Ausſchreiben
der Kleinrentner und Kleinrentnerinnen aus der Fürſorge nicht das
durch die geltenden Beſtimmungen vorgeſchriebene Verfahren des
Wohl=
fahrtsamtes ſondern ihr, trotz aller Belehrung andauernder Widerſtand
gegen die Erfüllung der geforderten Vorausſetzungen ſchuld iſt. Die
Entſcheidung des Keisamtes iſt nicht nur nach Anſicht des Herrn
Ober=
bürgermeiſters, ſondern auch nach der Auffaſſung, die man an
zuſtän=
diger Stelle im Arbeitsminiſterium vertritt, nicht endgültig, unterliegt
alſo der Anfechtung mit Beſchwerde. Da aber Beſchwerde eingelegt
wurde, iſt die Angelegenheit noch rechtshängig, und es können vor
Stel=
lungnahme des Arbeitsminiſteriums Anſprüche aus der Entſcheidung
des Kreisamtes nicht hergeleitet werden. Antragſtellungen in
dieſer Beziehung ſind mithin vorläufig zwecklos.
* Sommerfahrplan 1923. Der neue Sommerfahrplan für 1923 iſt
erſchienen und ab heute nachmittag 2 Uhr in der Geſchäftsſtelle des
Darmſtädter Tagblatts zu haben. (S. Anz.)
— Lieder=Vortrag für Ausgewieſene. Für Sonntag, den 3. Juni,
vormittags 11 Uhr, hat der Heldenbariton des Heſſiſchen
Landes=
theaters, Herr Johannes Biſchoff, für die in Darmſtadt und
Um=
gebung weilenden Ausgewieſenen im Singſaal des Realgymnaſiums
einen volkstümlichen Lieder=Vortrag zugeſagt, auf den wir an dieſer
Stelle ganz beſonders hinweiſen. Herr Oberregierungsrat
Gros=
pietſch hat ſich gleichfalls in liebenswürdiger Weiſe in den Dienſt
der guten Sache geſtellt und die Begleitung am Klavier übernommen.
Karten ſind am Sonntag vor Beginn des Konzerts gegen Erſtattung
von 500 Mark am Saaleingang erhältlich.
* Das Panzerauto. Von der oberſten Polizeibehörde war
(wie geſtern ſchon mitgeteilt), um auf alle Fälle gegen Unruhen
und Plünderungsverſuche gerüſtet zu ſein, und zur Beruhigung
des Publikums, angeordnet, daß das Panzerauto der
Po=
lizei früh morgens durch die Hauptverkehrsſtraßen fahren ſollte.
Vorübergehend war das Auto dann am Monument aufgeſtellt
worden, weil es von dieſer zentralen Stelle aus die
gegebenen=
falls am meiſten bedrohten Punkte, wie Marktplatz, Miniſterien,
Banken, Hauptſtaatskaſſe, Notendruckerei uſw., ſchnellſtens hätte
erreichen können. Als Feſtſtellungen bei den verſchiedenſten
Po=
lizeiſtellen dann ergaben, daß für den Morgen bezw. Vormittag
Unruhen bezw. Plünderungsverſuche nicht wahrſcheinlich ſeien,
wurde das Panzerauto alsbald auf Anordnung der
zuſtändigen Stelle des Miniſteriums des Innern in den
Hof des Reſidenzſchloſſes zurückgenommen. Entgegen einer
anderslautenden Blättermeldung iſt dieſe Zurücknahme allein
aus genanntem Grunde erfolgt. Wie wir auf Erkundigungen
an zuſtändiger Stelle erfahren, iſt keine Rede davon, daß die
Zurücknahme auf Druck irgendwelcher
Vorſtellun=
gen oder einer Deputation beim Herrn Miniſter des
Innern erfolgte. Eine derartige Deputation iſt überhaupt
nicht beim Miniſter des Innern geweſen, ſie hätte
auch auf die Entſcheidungen oder Anordnungen der
Polizei=
behörden keinerlei Einfluß gehabt, was ja auch
ſelbſtverſtänd=
lich iſt.
— Der Lebensretter der am 29. Mai bei Mainz in den Rhein
ge=
ſtürzten Tochter eines Ingenieurs aus Dänemark iſt ein Herr H. aus
Groß=Zimmern. Derſelbe hatte unerkannt in den naſſen Kleidern noch
die Heimreiſe unternommen.
g Der Klapperſtorch in der elektriſchen Straßenbahn.
Donners=
tag abend genas in dem Wagen der Linie 1, welcher 11,20 Uhr vom
Ramſtädter Straße eine mitfahrende Frau eines Knäbleins. Der Millionen Wertſachen aller Art, beſonders koſtbare Pelze ſtahlen. In
hinzukommende Gatte konnte ſeinen Sprößling gleich nach Hauſe dem Penſionat nahm ein junger Mann, der ſich Student Arno Krieger
tragen.
Ruhrhilfe. Bei der Stadt gingen weiter für die Ruhrhilfe Koffer bringen und reiſte am anderen Morgen wieder ab. Während
ein: Stammtiſch Peter Roth 18 000 Mk. Erlös aus der Veranſtaltung
Merckſcher Angeſtellter zum Beſten der Ruhrhilfe 232 300 Mk., Sühne= Dietrich geöfnet und ausgeräumt. Im Zimmer des abgereiſten „
Stu=
amt, Sühnegelder 25 000 Mk., Oberlandesgerichtsrat Dr. Zimmermann
10 000 Mk., Oberverwaltungsinſpektor W. Ruppel (5. Rate) 3000 Mk., Das ließ darauf ſchließen, daß der Abgereiſte der Dieb ſein mußte.
ſchäden, Zweigſtelle Darmſtadt, 130 000 Mk. (4. Rate). Ferner gingen
bei der Deutſchen Vereinsbank ein: N. N. 2000 Mk., N. N. 2000 Mk., wiederholt beſchäftigt hat. In einem Hotel am Oranienburger Tor
Geh. Oberrechnungsrat Dr. Heinrichs 10 000 Mk., Ad. Karn Nachſ. wurde er verhaftet. Kuttner und ſein Genoſſe Kublank haben plan=
20 000 Mk.
Die Bedienſteten der Verkehrskontrolle I. Darmſtadt
haben als 4. Rate Ruhrhilfe den Betrag von 179 500 Mark der Reichs= hatten ermittelt, daß dort u. a. ein rumäniſcher Brillantenhändler
bahndirektion Frankfurt a. M. abgeliefert.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunfer erſcheſnenden Noizen ſind aueſchießich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten, füllte ihn am Bahnhof mit Mauerſteinen, um ihn gewichtig zu machen
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krinſt.
wird, ſind u. a. folgende Vortragsſtücke vorgeſehen: 1. Berühmtes Largo
von Händel, 2. Krönungsmarſch aus. Die Folkunger” von Kretſchmer, die Zeit verſtrich, bis alle Gäſte im Speiſezimmer beim Abendbrot
3. Quvertüre „Figaros Hochzeit” von Mozart, 4. Cſardas aus der Oper
„Der Geiſt des Wojewoden” von Großmann, 5. Traumwalzer von Wald= räumen, gerieten aber irrtümlich mit ihrem Dietrich in das der Ruſſin,
teufel, 6. Armeemarſch der Torgauer, und anderes.
2. Juni, und folgende Tage, Erſtaufführungen: „Die Kino=Königin”, Koffers und verſchwand unangefochten. Die Beute verkauſten die Diebe
Operette in 3 Akten, Muſik von Jean Gilbert, Spielleitung: Jakob ſofort. Ein Händler Golombowſki gab ihnen für die Pelze zwei
Mil=
geſſenich. Anfang 734 Uhr, Ende zirka 1411 Uhr. — Der Zugang lionen. Auch dieſer Hehler wurde feſtgenommen, die Pelze wurden bei
wird, um Störungen zu vermeiden, bei Beginn der Bühnenhandlung ihm noch gefunden und beſchlagnahmt.
geſperrt. (S. Anz.)
Aus den Parteien.
Samstag, den 2. Juni, abends, in Schaafheim; Sonntag, den 3. Juni, nalität ſich außerordentlich bewährte. Der erfindungsreiche
Waren=
nachmittags 3 Uhr, in Harreshauſen, abends 8 Uhr in Babenhauſen. hausbeſitzer ſuchte ſich dadurch gegen die zahlreichen. Diebſtähle zu
In dieſen Verſammlungen wird Oberreallehrer Kahl über „Die poli= ſchützen, daß er die in ſeinem Warenhaus ausgeſtellten Gegenſtände mit
tiſche Lage infolge der Ruhrbeſetzung” ſprechen.
II. Ober=Ramſtadt, 31. Mai. Gemeinderatsfitzung.
Nach=
dem in Gemäßheit des Art. 174 Abſ. 1 der L.G.O. zur Leitung der
Sitzung Gemeinderat Würtenberger gewählt worden war, erſtattete
zu=
nächſt der Bürgermeiſter einen Rechenſchaftsbericht für das
Rechnungs=
jahr 1921. Gemeindeat Fiſcher als Mitglied der
Rechnungsprüfungs=
kommiſſion ſtellte feſt, das ſachliche Beanſtandungen zur Gemeinde= und
Waſſerwerksrechnung 1921 nicht zu erheben ſind, worauf dieſelbe
Ge=
nehmigung fand. Zur Unterſtützung der begonnenen
Bohnhausneu=
bauten ſeitens Privater iſt eine weitere Kapitalaufnahme von 12
Mil=
lionen Mark erforderlich, die zur Aufnahme bei der Bezirksſparkaſſe
Reinheim genehmigt wird. Die Reparatur der Wehrbrücke von der
Darmſtädter= zur Wehrſtraße iſt zur dringenden Notwendigkeit
gewor=
den, da die Brücke ohne Gefahr mit ſchweren Laſtfahrzeugen nicht mehr
befahren werden kann. Der Gemeinderat bewilligt die Renovierung und
die hierzu erforderlichen Mittel. Mit der Reparatur der Brücke wird
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juni 1923.
aus Zweckmäßigkeitsgründen gleichzeitig eine kleine Verbreiterung
der=
ſelben vorgenommen. Die für die Herſtellung des Fußſteiges von der
Wehr= zur Bauſtraße links erforderlichen Koſten werden nach dem
vor=
gelegten Voranſchlag bewilligt, auch die Reparatur der Leichenhalle wird
voranſchlagsgemäß genehmigt. Einem Beſchluß der
Wohnungskommiſ=
ſion, die durch den Umzug des Weter Röder in ſein neu erbautes
Wohn=
haus in der Lichtenbergſtraße, freiwerdende Gemeindewohnung dem
Maurer Heinrich Noſtadt zuzuweiſen, erteilt der Gemeinderat
einſtim=
mig ſeine Genehmigung. Die Hundertſätze auf Grund des
Reichsmieten=
geſetzes vom 22. März 1922 werden für die Gemeinde Ober=Ramſtadt
nach kurzer Debatte für den Monat Juni 1923 auf 15 000 Prozent
feſt=
geſetzt. Dem Johannes Schulz 6. wird das für ſeinen Wohnhausneubau
erforderlich Holz zu den im Gemeinderatsbeſchluß vom 7. März 1923
feſtgelegten Tarifpreiſes aus dem Gemeindewald abgegeben, jedoch nur
in dem Umfange, als es für das Wohnhaus ſelbſt, nicht aber auch für
Nebengebäude uſw. benötigt wird. Faſelwärter Burger erhält zum
Licht=
verbrauch in der Faſelhofreite einen Zuſchuß von 50 Prozent. Hierauf
geheime Sitzung.
ds. Aus dem Odenwalb, 31. Mai. Sprech= und
Unterſuch=
ungstag in Verſorgungsangelegenheiten zu
Hep=
penheim. Für die Kriegsbeſchädigte=Verſorgungsberechtigten des
Krei=
ſes Heppenheim a. B. wird am Donnerstag, den 7. Juni, vormittags,
durch das Verſorgungsamt Darmſtadt im Rathaus zu Heppenheim a. B.,
2. Stock, ein Sprech= und Unterſuchungstag abgehalten, wozu die für die
ärztliche Unterſuchung bereits vorgemerkten Perſonen noch eine
beſon=
dere Vorladung erhalten. Weitere dringliche Fälle müſſen ſofort,
ſpäte=
ſtens bis 5. Juni, bei der ärztlichen Abteilung des Verſorgungsamtes
angemeldet werden.
In einer amtlichen Bekanntmachung weiſt das Kreisamt
Hep=
penheim a. B. mit nachdrücklicher Warnung darauf hin daß bereits
feſtgeſtellt worden iſt, daß infolge des erneuten Sinkens des Markwertes
wiederum vielfach in wucheriſcher Weiſe Waren, insbeſondere
Lebens=
mittel, zurückgehalten oder in ausbeuteriſcher Weiſe zu viel höheren
Preiſen verkauft worden ſind. Gegenüber dieſen Wucherern und
Aus=
beutern ſoll nun in der Folge nicht mehr allein Strafanzeige, ſondern
auch die Unterſagung des Gewerbetriebes auf Grund der
Bekannt=
machung, die Fernhaltung unuverläſſiger Perſonen vom Handel
betref=
fend vom 23. September 1915, ſofort und war ſchon bei der erſten
Ver=
fehlung eingeleitet werden. (Noch beſſer wäre die Prügelſtrafe; dreimal
täglich 25 gehörige Prügel würden gegenüber dieſen Wucherern und
Ausbeutern am zweckdienlichſten ſein! Der Berichterſtatter.)
0- Schotten (Oberh.), 30. Mai. Auf dem Prämierungs=
Viehmarkt, auf dem 20 Stück Großvieh und zirka 450 Schweine
und Ziegen aufgetrieben waren, hat die Stadt den mit dem 2. Preis
ausgezeichneten Simmenthaler Bullen für 4½ Millionen Mark käuflich
erworben.
Hilfswerk des Heſſiſchen Bauernbundes.
Man ſchreibt uns: Um den Ernährungsſchwierigkeiten im beſetzten
Gebiet abzuhelfen, hatte der Heſſiſche Bauernbund vor einiger Zeit
einen Aufruf an ſeine Mitglieder erlaſſen, in dem er aufforderte,
Kin=
der der durch die Maßnahmen der Beſatzungsbehörden arg in
Mitleiden=
ſchaft gezogenen Familien aufzunehmen. Weit über 7000
Frei=
ſtellen wurden in der Provinz Starkenburg und Oberheſſen zur
Ver=
fügung geſtellt. Die Beſetzung derſelben konnte bisher wegen der
Schwierigkeit des Abtransportes der Kinder noch nicht erfolgen, und
mit einer gewiſſen Ungeduld warteten die hifsbereiten Landbewohner
auf das Eintreffen der Kleinen. Endlich, am Mittwoch abend, wurde
der erſte Transport gemeldet.
Die Kinder, 133 an der Zahl, ſtammten alle aus dem Kreiſe
Sieg=
burg, wo die Verhältniſſe, beſonders den Eiſenbahnern gegenüber,
ganz unhaltbare geworden ſind. Die größte Anzahl der Kinder hatte
eine lange Reiſezeit hinter ſich, da ſie bis zu der Bahnſtation, von der
ſie die Eiſenbahn benützen konnten, allerhand Schwierigkeiten
überwin=
den mußten. Fußmärſche und Autofahrten brachten ſie endlich an die
Grenze des unbeſetzten Gebietes, und konnte dann von dort aus die
Fahrt nach Darmſtadt angetreten werden. Hier erfolgte die Verteilung
auf dem Hauptbahnhof durch die Empfangsperſonen, zu deren
Unter=
ſtützung ſich liebenswürdigerweiſe auch der Frauenausſchuß der
Deutſch=
nationalen Volkspartei zur Verfügung geſtellt hatte. Da die Kinder
erſt ſpät nachmittags in Darmſtadt ankamen und deshalb auch von
der langen Reiſe ſehr ermüdet waven, konnten ſie auch die Weiterreiſe
zu den Pflegeeltern nicht ſofort fortſetzen und wurden nach der
Ver=
pflegung in ihre Quartiere gebracht. Der größte Teil der Knaben
über=
nachtete in der Jugendherberge und die Mädchen wurden von den
Barmherzigen Schweſtern in liebevoller Weiſe aufgenommen. Ein
großer Teil der Kinder fand Aufnahme in Privathäuſern. Am
näch=
ſten Morgen verſammelte ſich die lebendige Schar mit frohen
Geſich=
tern wieder pünktlich im Hauptbahnhof, um die Weiterreiſe
anzu=
treten. Der größte Teil der Kinder bezog Quartier in den
Land=
orten des Kreiſes Offenbach und hatte deshalb als Reiſeziel den
Haupt=
bahnhof Offenbach. Dort wurden ſie von den ſie erwartenden
Bauers=
leuten mit Freuden empfangen, und nach einer kleinen Stärkung ging
es auf dem mitgebrachten Fuhrwerke hinaus auf das Land in die
ein=
zelnen Pflegeſtellen. Der kleinere Reſt fand Aufnahme in den Orten
des Odenwaldes und der Bergſtraße.
Möge dieſes ſchöne Hilfswerk reiche Früchte tragen und
insbeſon=
dere die lieben Kleinen durch den Aufenthalt auf dem Lande die
Ent=
behrungen vergeſſen laſſen, die ſie in ihrer eigenen Heimat durch die
Maßnahmen der Beſatzungsbehörde erleiden mußten. Wie wir hören,
ſteht ein weiterer größerer Transport für die nächſte Zeit in
Aus=
ſicht, der ebenfalls auf die Orte im Odenwald und unbeſetzten Ried
ver=
teilt wird.
Reich und Ausſand.
Aus der Reichshauptſtadt.
Mit großer Verſchlagenheit gingen zwei Penſionsdiebe
Hauptbahnhof nach Ohlyſtraße fuhr, in der Ecke der Hoch= und Nieder= vor, die vor einigen Tagen einer Ruſſin in der Lützowſtraße für 60
aus Halle an der Saale nannte, Wohnung. Er ließ ſich einen ſchweren
man abends beim Eſſen ſaß, wurde das Zimmer der Rufſin mit einem
denten” fand man am nächſten Morgen einen Haufen Mauerſteine.
Beamten und Angeſtellten des Reichsentſchädigungsamts für griegs= Der Verdacht hat ſich jetzt auch beſtätigt. Nach der Beſchreibung des
Studenten” erkannten Kriminalkommiſſar Gennat und ſeine Beamten
in ihm einen gewerbsmäßigen Penſionsdieb Kurt Kuttner, der ſie ſchon
mäßig Penſionen aufgeſucht, um Gelegenheiten zu Diebſtählen
auszu=
kundſchaften. So waren ſie auch nach der Lützowſtraße gekommen und
wohnte. Auf dieſen hatten ſie es abgeſehen, weil ſie bei ihm viel Geld
und Wertſachen vermuteten. Kuttner kaufte nun bei einem
Täſchner=
meiſter in der Nähe des Bahnhof Friedrichſtraße einen großen Koffer,
und mit ſeinem Inhalt als wertvoll erſcheinen zu laſſen, und nahm
— Zu dem morgen ſtattfindenden Promenade=Konzert im Kublank als wilden Gepäckträger an, der ihm den Koffer nach der Pen=
Herrngarten, das mit verſtärktem Orcheſter zur Ausführung gebracht ſion beſorgte. Nachdem er ſein Zimmer bezogen hatte, ſandte er den
Gepäckträger unter irgendeinem Vorwande noch einmal aus, ſo daß
ſaßen. Jetzt wollten die Beiden das Zimmer des Numänen
aus=
nahmen nun das, was ſie fanden, packten die Steine aus dem Koffer
und füllten ihn mit ihrer Beute. Zum nächſten Morgen beſtellte der
—Orpheum. — Operettenſpielzeit. Heute Samstag, „Student” ſeinen „Gepäckträger” frühzeitig wieder zum Abholen des
Auf ein eigenartiges Mittel, den in ſeinem Geſchäft
überhandnehmenden Diebſtählen entgegenzuarbeiten, war der Beſitzer
Deutſche Volkspartei. Verſammlungen finden ſtatt: eines mittleren Warenhauſes verfallen, das neben dem Reiz der
Origi=
einer dünnen, 5 bis 6 Meter langen Schnur ſo befeſtigte, daß es
nicht zu ſehen war. Auf dieſe Weiſe gingen mehrfach Diebe in die
Falle, da ſie die Schnur erſt bemerkten, wenn ſie ſich einige Schritte
ent=
fernt hatten. So erging es auch vier Dieben, die ſich vor dem
Schöffen=
gericht Berlin=Mitte wegen gemeinſchaftlichen Warenhausdiebſtahls zu
verantworten hatten. Das Ehepaar Wieſe war in das Warenhaus
ge=
kommen und hatte ſich verſchiedene Sachen vorlegen laſſen, gleich
dar=
auf waren die beiden Mitangeklagten, ebenfalls ein Ehepaar, erſchienen
und hatten gleichfalls Waren verlangt. Dadurch war die
Aufmerkſam=
keit des Verkäufers abgelenkt worden und die Diebe fanden
Gelegen=
heit, die von ihnen ins Auge gefaßten Gegenſtände an ſich zu nehmen
und ſich gegenſeitig zuzureichen. Als, ſie ſich in unerwarteter Weiſe
durch das Anziehen der Schnur entdeckt ſahen, flüchteten ſie. Sie
wurden aber auf der Straße verfolgt und es gelang ihre Feſtnahme
durch einen gerade des Weges kommenden Schupobeamten. Das
Ge=
richt erkannte auf Gefängnisſtrafen von 4 bis 6 Monaten und lehnte
mit Rückſicht auf die Gemeingefährlichkeit des Treibens der
Waren=
hausdiebe eine Bewährungsfriſt ab.
Starker Verkehr auf dem Frankfurter Hauptbahnhof.
Frankfurt a. M. Die Geſamteinnahmen an den
Fahrkarten=
ſchaltern des Hauptperſonenbahnhofs Frankfurt erreichten am 31. Mai
die bisher nicht erreichte Summe von 115 Millionen Mark. Ein
Schal=
ter lieferte allein einen Betrag von 9 Millionen ab. Der ſehr ſtarke
diesjährige Verkehr am Pfingſtſamstag im großen Fernverkehr
er=
brachte an denſelben Schaltern nur den Betrag von 96 Millionen. Die
Schalterbeamten gaben ihr Letztes her und waren nach reichlichen
Ueber=
ſtunden vollkommen erſchöpft. Trotz ununterbrochenem Anſturm der
Reiſenden wickelte ſich dieſer Reiſeverkehr reibungslos an den
Schal=
tern ab.
Unwetterkataſtrophe im Fulda=Gebiet.
Kaſſel. Ein heftiges Gewitter brachte einen wolkenbruchartigen
Regen, der teilweiſe mit Hagel vermiſcht war, über das geſamte
Ge=
biet des Fulda=, Geis= und Haunebeckens. Ungeheure Waſſermaſſen
er=
goſſen ſich in die Täler der Eitra, Fulda, Geis, Haune und Solz und
riſſen alles mit ſich fort, was nicht widerſtandsfähig genug war. Der
Fuldawaſſerſtand war vorübergehend über 2 Meter. Felder und
Wie=
ſen wurden unter Waſſer geſetzt und verſchlammt. In Erdmannsrode
wurden die Felder vielfach überſpült. Das Vieh mußte zeitweiſe wegen
der Gefahr des Ertrinkens aus den Ställen geholt werden. In Eitra
und Helmes, wie überhaupt im Landecker Amt, haben die Felder
außer=
ordentlich gelitten. Die Kartoffelfelder ſind förmlich fortgetragen
wor=
den. Die tiefer gelegenen Stellen in den Tälern ſtehen unter Waſſer.
Der Bahndamm der Kreisbahn iſt ſtellenweiſe unterſpült, ſo daß die
Geleiſe frei liegen.
Rebelliſche Gefangene.
Halle. In der Strafanſtalt Lichtenburg überfielen die
Gefan=
genen im Arbeitsſaal den Wachtmeiſter, zwangen ihn nieder und
nahmen ihm die Schlüſſel ab. Ein zweiter Wachtmeiſter, der in dieſem
Augenblick den Saal betrat und dem die Gefangenen gleichfalls die
Schlüſſel abnehmen wollten, warf, als die Gefangenen ſich gegen ihn
wandten, die Schlüſſel aus dem Fenſter auf den Hof. Dadurch wurde
die Wache aufmerkſam und der Aufruhr konnte unterdrückt werden.
Unwetterſchäden.
Halle. In der Gegend von Mücheln und Mansfeld gingen
in vergangener Nacht gewaltige Wolkenbrüche nieder. Ungeheure
Waſſermaſſen wälzten ſich von Niederreichſtädt nach Bahnhof Mücheln
und ſetzten die Grube „Eliſabeth” der Anhaltiſchen Kohlenwerke, ſowie
den Ort Möckerling unter Waſſer. Das Waſſer ſteht in Möckerling
noch drei Meter hoch. Die Bewohner flüchteten in die obere Etage.
In der Beamtenkolonie am Bahnhof Mücheln ſind faſt ſämtliche
Häu=
ſer vom Einſturz bedroht. Die Kolonie gilt als verloren. Die
Tech=
niſche Nothilfe von Halle und Umgebung, ſowie zahlreiche Feuerwehren
ſind eingeſetzt, um die gefährdeten Bewohner zu retten. Die Saaten
ſind vollſtändig vernichtet, ebenſo die Obſternte. Auch in Mansfeld
mußte die Techniſche Nothilfe eingeſetzt werden, um Leute aus
Häu=
ſern herauszuholen, die vom Einſturz bedroht waren, und den ſich
ſtauenden Waſſermaſſen Ablauf zu verſchaffen. Viel Vieh iſt
ertrun=
ken. In Halle, wo gleichfalls durch wolkenbruchartige Regen viele
Kellerwohnungen unter Waſſer geſetzt wurden, ſchlug der Blitz
mehr=
fach ein und zündete. Ein Fabrikgebäude mit landwirtſchaftlichen
Ma=
ſchinen ging in Flammen auf. Der Schaden beträgt Hunderte von
Millionen.
Breslau. Verheerende Unwetter haben in den Kreiſen Brieg
und Falkenberg unermeßlichen Schaden angerichtet. Im Kreiſe Brieg
iſt die Rogenernte faſt vollſtändig vernichtet. Nach einer amtlichen
Feſtſtellung wird der Schaden im Kreiſe Brieg auf 1112 Millionen an
Gebäuden, 1013 Millionen an Feldfrüchten und 232 Millienen an
Bäu=
men beziffert. Im Kreiſe Falkenberg beträgt der Schaden an
Ge=
bänden 1200 Millionen.
Der Flugplan Berlin—München.
RDV. Nach langen Verhandlungen iſt es endlich gelungen, die
Fluglinie Berlin—München ſicherzuſtellen, die von den Junkerswerken
betrieben wird: werktäglich ab Berlin=Staaken 1.15 nachm., an Deſſau
2.15, an Leipzig 3.15, an Nürnberg=Fürth 6.00, an München 7.50 nachm.;
ab München 9.15 vorm., ab Nürnberg=Fürth 11.05, ab Leipzig 1.50
nachm., ab Deſſau 2.50, an Berlin 4.00 nachm. Zum und von
Flug=
hafen Kraftwagenverbindung, ab Unter den Linden 8 um 11.50 vorm.;
Flugſcheine in allen MEB=Büros; 5 Kilogramm Freigepäck. (In
Deſſau wird zunächſt wegen ſchlechter Flugplatzverhältniſſe, nicht ge=
M Sef 12 Mit: S Sei in jachn. ch eu Zitch ie derfte.
München 6.00 nachm. (Schlafwagenzug ab München 730 nachm., an
Berlin 7.35 vorm.). — Strecke München—Wien-Budapeſt, mit
Junkers=Ganzmetall=Limoufinen: (ab Berlin Anh. Bhf. 7.19 nachm.,
an München 7.39 vorm.): ab München 9.00 vorm., an Wien 12.00, ab
Wien 12.30 nachm., an Budapeſt 2.15, ab Budapeſt 10.15 vorm., an
Wien 12.00, ab Wien 12.30, an München 3.30 nachm. (ab München 7.30
nachm., an Berlin Anh. Bhf. 7.35 vorm.). Für die Auslandsſtrecken
müſſen die Fluggäſte im Beſitz der notwendigen Durch= und
Einreiſe=
ſichtvermerke ſein. Die Strecke Wien-Budapeſt wird erſt demnächſt
eröffnet.
Sikorskis Taten.
D.A.I. Die Polen fahren fort, in Poſen und Pommerellen deutſche
Paſtoren auszuweiſen, ohne ihnen außer pflichtbewußter Pfarrtätigkeit
auch nur das Geringſte nachweiſen zu können. Inverhalb acht Tagen
das Gebiet Polens zu verlaſſen haben Befehl erhalten: Pfarrer
Mel=
horn in Dhorn, Pfarrer Heldt in Nawzyn bei Soldau, Pfarrer
Freyer in Schmentau, Pfarrer Mundt in Vandsburg und Pfarrer
Sechner in Neumark. Sämtliche Geiſtliche ſind Reichsdeutſche, in
keiner Weiſe ingendwie politiſch hervorgetreten, in keiner Weiſe
be=
laſtet. Das evangeliſche Konſiſtorium in Poſen hat ſofort gegen die
Ausweiſung proteſtiert, die angeblich eine Gegenmaßvegel gegen die
Ausweiſung von Polen aus Deutſchland ſein ſoll.
Das Einreiſeverbot für Kanada aufgehoben.
D.A. I. Nach dem „Nordweſten” vom 18. April ſind die Regulationen
vom 9. Juni 1919, welche die Einwanderung von „ehemaligen Feinden”
unterſagt haben, aufgehoben worden. Die kanadiſche Regierung folgte
hiermit dem Beiſpeil Englands, in welchem dieſe Einwanderung
eben=
falls ſeit einiger Zeit wieder erlaubt iſt. Eine ſtrikte Durchführung
dieſer Beſtimmung war von der Dominion=Negierung nie befolgt
wor=
den. Es war jedoch ſtets eine beſondere Erlaubnis nötig, welche von
in Kanada lebenden aus Deutſchland Eingewanderten für Verwandte
eingeholt wurde, die zumeiſt, doch nicht ſtets, zu erlangen war. —
Praktiſch wird durch dieſe Aufhebung des Einreiſeverbots für Deutſche
ſich zunächſt wenig ändern, da die Erteilung des Paßviſums für Kanada
ebenſo wie bei England von der Lage des Arbeitsmarktes abhängt.
Nur für Farmarbeiter, Hausangeſtellte und ſonſtige Berufe, die gerade
gebraucht werden können, wird das Paßviſum erhältlich ſein. — Mit
der Aenderung der Einwanderungsbeſtimmungen, deren amtliche
Be=
ſtätigung übrigens noch ausſteht, ſind die „ehemaligen Feinde” noch
nicht den übrigen Bewohnern des Landes gleichgeſtellt. Sie können
zurzeit noch kein Bürgerrecht und auch noch keine Beſitztitel für
Heim=
ſtätten erlangen.
Sport, Spiel und Turnen.
Verein für Raſenſpiele E. V. Darmſtadt.
Die 1. Mannſchaft „V. f. R.” begibt ſich morgen zum Rückſpiel
gegen „Germania”=Pfungſtadt nach dort. Die Spiele dieſer beiden
Mannſchaften ſtanden ſtets ſpieleriſch auf ſehr hoher Stufe, ſo. daß
auch die Gewähr dafür geboten werden kann, daß ſich das morgige
Treffen den vorausgegangenen würdig anſchließt. Die 2. Mannſchaft
„V. f. R.” empfängt auf dem V. f. R.=Platz die 2. Mannſchaft von
„Haſſia‟=Dieburg. Ferner ſtehen die beiden Jugendmannſchaften und
die Schüilermanſchaft in den Verbandsſpielen.
Heute abend findet im Vereinslokal die
Mitgliederver=
ſammlung für den Monat Mai ſtatt. Es ſei auch an dieſer Stelle
auf die Wichtigkeit dieſer Verſammlung hingewieſen und erwartet, daß
jedes Mitglied erſcheint. (S. Anz.)
N. K.
Reſultat vom Spiel am Mittwoch, den 30. Mai: 3. Mannſchaft
V. f. N.—2.b Mannſchaft Sportverein 98 2:1.
Deutſche turneriſche Wettkämpfe in Chile.
Zu Oſtern dieſes Jahyes hatten ſich in Temuco (Chile) die deutſchen
Turnvereine von Valdwia, Concepcion, Traiquen, La Union Oſerno
und Temuco zuſammengefunden, um turneriſche Städtewettkämpfe zum
Austrag zu bringen. Der Begrüßungsaband wurde zu einer Ausſprache
über die deutſch=chileniſche Jugendfürſorge ausgedehnt, wobei Herr
Röſchmann, der Bundestumwart, ſehr beachtenswerte Anregungen über
dieſe Fragen gab. Vor allem ſtellte er die Forderung auf, daß mehr
für die aus der Schule entlaſſene heranwachſende Jugend getan werden
wüſſe. Die deutſche Turnerſchaft ſei von jeher der Träger einer
geſun=
den nationalen Bewegung geweſen, die nach körperlicher und geiſtiger
Durchbildung des Menſchen ſtrebe. Die Turnvereine ſollten darum auch
vorbildlich in der Jugendfürſorge vorgehen. Außer dem Turnen ſollten
Vortrags= und Unterhaltungsabende mit anſchließender Diskuſſion
ge=
pflegt werden. Aber die Turnvereine allein könnten dieſe Aufgaben
nicht erfüllen. Auch für den Deutſch=Chileniſchen Bund bietze ſich ein
äußerſt günſtiges Betätigungsfeld. Er ſolle es übernehmen,
Jugend=
ortsgruppen zu organiſieren, um die Jugend zuſammenzuſchließen. Die
Ausführungen von Herrn Röſchmann wurden mit großem Beifall
auf=
genommen. — In den Städtewettkämpfen ſiegte Temuco mit 67 Punkten,
es folgte Oſorno mit 62, Valdivig mit 60 u. Concepcion mit 58 Punkten,
Nummer 150.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmi die Redaktion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 524 Abſ. 2 des preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Aus der heſſiſchen evangeliſchen Kirche.
In der kommenden Woche werden die Mitglieder des evangeliſchen
Landeskirchentags endlich zur Wahl des Prälaten ſchreiten.
Ob=
wohl es für das geſamte kirchliche Volk von allerhöchſter
Bedeutung iſt, wem man dieſes Amt anzuvertrauen gedenkt, hüllt man
ſich andauernd in ein geheimnisvolles Schweigen. Kein Wunder daß
bis heute die verantwortlichen Wähler dieſes höchſten kirchlichen
Beam=
ten noch nicht einmal wiſſen, wem ſie ihre Stimme geben ſollen. Wohl
hört man einzelne Kandidaten nennen, aber es berührt einem ſeltſam,
zu erfahren, daß dieſe fraglichen Herren außerhalb Heſſens wohnen
und teilweiſe ſchon in vorgerücktem Alter ſtehen. Es liegt doch klar
auf der Hand, bei der kommenden Auseinanderſetzung zwiſchen Staat
und Kirche iſt es von größter Wichtigkeit, daß an der Spitze unſerer
evangeliſchen Kinhe ein Mann ſteht, der die heſſiſchen kirchlichen
Ver=
hältniſſe genau kennt, der Erfahrungen im Parlamentarismus beſitzt,
der bekannt und geachtet iſt bei den Vertreten der einzelnen Parteien
und dergleichen mehr. Und einen ſolchen Mann haben wir im
Heſſen=
lande. In weiten Kreiſen der Laienwelt ſehnt man ſich geradezu nach
dieſen Manne, der allen obigen Forderungen Rechnung zu tragen
ver=
mag; es iſt Herr Profeſſor D. Schian zu Gießen. Er iſt ein Mann
im beſten Lebensalter, der ein ganz hervorragendes
Organiſations=
talent beſitzt, ein würdiger Repräſentant der Kirche, der gerne und
freudig hinausgeht, ſelbſt in das entlegenſte und kleinſte Dorf, um das
Wort Gottes zu verkünden. Herr Profeſſor D. Schian iſt eine
Per=
ſönlichkeit, und eine ſolche tut uns dringend not an der Spitze
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 17. Mai: Gg. Kohler, Elfenbeinſchmitzer, 21 J.,
Große Kaplaneigaſſe 35; Katharina Reitz geb. Hamm, 62 J.,
Gräfen=
hauſen, hier Stadtkrankenhaus. Am 18.: Wilh. Echard, 4 Mon, Gr.
Kapalaneigaſſe 39; Ferdinande Narr geb. Mersheimer, 59 J.,
Rhön=
ring 35. Am 17.: Gerda Johanna Borck, 10 J., Bechſtr. 65. Am 18.:
Käthe Geher, 1 J., Pankratusſtr. 30½ Melka Blum geb. Salowiz,
71 J., Alexanderſtr. 5; Joh. Friedrich Mühlbach, Kernmacher, 45 J.
Schuſtergaſſe 15. Am 19.: Karl Mölbert, Bahnhofsarbeiter, 53 J.,
Hochſtr. 6. Am 20.: Anna Wiener, Privatin, 61 J. Mathildenpl. 15.
Am 19.: Anma Suſanna Fuchs geb. Kunbel, 23 J., Stiftſtr. 79; Helene
Querner Pfründnerin, 76 J., Erbtcher Str. 25. Am 21.: Chriſtian
Jäger, Eiſenbahnoberſeknetär, 50 J., Aliceſtr. 27. Am 24.: Johann
Wilhelm Jakob Burkhard, Elektvomechaniker, 23 J., Langgaſſe 35.
Am 19.: Bina Dornbuſch geb. Gutenberg, 74 J., Eliſabethenſtr. 26.
Am 21.: Johann Haag; Förſter i. R., von Schlierbach (Kreis Dieburg),
hier Gliſabethenſtift. Am 23.: Karl Geher, Schmieb, 69 J.,
Feldberg=
ſtraße 103: Anna Lupus geb. Steingäſſer, 75 J., Heinrichſtraße 148;
Marg. Geduldig geb. Buxmann, 34 J., Liebfrauenſtr. 96: Maria
Hen=
riette Meckel geb. Stotz, 32 J., Moosbergſtr. 58; Karoline Henriette
Ihrig geb. Kolmer, 40 J., Karlſtr. 50. Am 25.: Chriſtian Hörr,
Kauf=
wam, 38 J., Lindenhofſtr. 33; Lina Knecht geb. Damm, 44 J., vom
Waſchenbach, hier Stadtkrankenhaus. Am 24.: Martin Loyenz.
Gas=
arbeiter 71 J., Alexanderſtr. 13. Am 25.: Emilie Geißer geb.
Bonen=
kamp, 59 J., Sandbergſtr. 52; Eliſabeth Luiſe Klein, 22 J.,
Feldberg=
ſtraße 79; Friedrich Sandmann, Witwver, 73 J., Kiesſtraße 55.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Epangeliſche Gemeinden.
1. Sonntag nach Trinitatis, den 3. Juni 1923.
In allen Kirchen Kollekte für die Evangeliſchen im Ausland.
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde.
Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lautenſchläger. — Um 111 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre,
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger,
Schloßkirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prof. Dr.
Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den
Nordweſt=
bezirk im Gemeindehaus: Pfarraſſiſtent Müller, — Um 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors (Phariſäer und
Zöllner von Briegel). Pfarraſſiſtent Müller. Feier des heil.
Abend=
mahls mit Vorbereitung, Anmeldung von ½10 an in der Sakriſtei. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfr. Beringer.
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Johanneskirche: Vormittags 9 Uhr: Chriſtenlehre für den
Süd=
bezirk im Gemeindehaus: Pfarrer Goethe. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre
(Mädchen). Pfarrer Wagner. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt,
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier, — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Wagner.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juni 1923.
unſerer Landeskirche. Es läßt ſich in der Kirche nicht wie in einer
Verwaltungsbehörde mit Verfügungen und Erlaſſen arbeiten, denn die
einzelnen Gemeinden ſind nach der jeweiligen Gegend und ihrer
Be=
wohner ganz verſchiedenartig zu behandeln. Darum fort mit aller
Verwaltungsweisheit, denn wir benötigen neue Lebenskräfte,
die von einer Perſönlichkeit unmittelbar ausgeſtrahlt
wer=
den. Herr Profeſſor D. Schian gehört kirchenpolitiſch der
mittle=
ren Richtung an; er iſt mithin am beſten geeignet, allen
Richtun=
gen unſeres kirchlichen Lebens die beſten Seiten abzuringen und alle
ſtrittigen Fragen nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen zu löſen. Wir
bitten die Mitglieder des Landeskirchentags dringend, dieſe Stimmung
weiter Laienkreiſe ja zu beherzigen, denn das heſſiſche evangeliſche Aenderung der Wetterlage.
Kirchenvolk beſteht nur aus etwa 500 Geiſtlichen, während die Zahl der
Laien ſich auf rund 800 000 beläuft. Und letzten Endes ſind dieſe nicht
nur da, um kirchliche Steuern zu zahlen. Wenn alle Laiengfür Herm Landestheater, Großes Haus, Anfang 3 Uhr, Ende gegen 6 Uhr
Profeſſor D. Schian eintreten, unter den Geiſtlichen hat er ſehr viele
Gönner und Anhänger, dann iſt an ſeiner Wahl nicht zu zweifeln. Für
unſere hefſiſche evangeliſche Kirche wäre ſein Wirken und Schaffen nur
von Segen.
— 160 Wohnngen für Ausgewieſene werden benötigt. Alle
frei=
werdenden Wohnungen von 3 Zimmer an auſſuärts werden laut Geſetz
zu dieſem Zweck beſchlagnahmt — ſo ſagt das Wohnungsamt! Was das
zu bedeuten hat, kann nur der richtig ermeſſen, dev mit Familie ſeit
Fahnen ſchon jede häusliche Gemtlichkeit vermiſſen wiß. Da ein Ge= Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
ſetz zur Beſchlagmahme eutbehrlicher Wohnräume ſcheibar noch nicht Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”,
beſteht, wäre es wümſchenswert, an dieſer Stelle einmal bekannt zu „Reich und Ausland”: MaxStreeſe; für den Inſeratenteil: Paul
geben, wieviel Wohnungen in Darmſtadt freiwillig für dieſen Zweck
zur Verfügung geſtellt wurden.
Ein vordringlicher Wohnungſuchender vom April 1920.
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Paulnskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den 7. Juni,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang=luth. Kirche.)
Am 1. Sonntag nach Trinitatis, 3. Juni, vorm. 10 Uhr, im „
Feier=
abend”, Stiftſtraße 51: Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Straßenpre=
digt im Herrngarten. Thema: „War Gott ſchuld am Weltkrieg?‟ —
Um 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. —
Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation.
Thema: Das Problem der Selbſtbeherrſchung.” — Montag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde und Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Mittwoch,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Waldkolonie (Funkerkaſerne). —
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. (Römerbrief.) —
Jugend=
bund für E. C.: Sonntag, vorm. 9 Uhr: Teilnahme an der
Straßen=
predigt im Herrngarten. — Um 10 Uhr: Weißkreuzſtunde für
Jüng=
linge. — Nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um
4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen und Weiheſtunde für
tä=
tige Mitglieder. — Abends 8½ Uhr: Religiöſer Vortrag. — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde für
Jung=
frauen, — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge,
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtraße 6. Dienstag, abends
19 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. B.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde (Buch Daniel), Dr. D. — Freitag, abends 8 Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für die Jugendabteilung. — Samstag, abends 8 Uhr:
Wochenſchluß=Gemein=ſchaftsſtunde.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 81. Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 3. Juni,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½—½45 Uhr:
Wort=
gottes=Verkündigung auf dem Marienplatz bei ſchönem Wetter und von
1a5—1a6 Uhr Waldſtraße 18: Wortgottes=Verkündigung. — Mittwoch,
den 6. Juni, abends 81 Uhr: Gebetsſtunde, — Freitag, den 8. Juni,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
3. Juni, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). — Donnerstag, den
7. Juni, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 3. Juni, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde, — Freitag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 3. Juni, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 7. Juni,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Internationale Vereinigung Ernſter Bibelforſcher (Ortsgruppe
Darmſtadt, Karlſtraße 16, I.); Bibelſtunden Mittwochs und
Frei=
tags, abends 8 Uhr.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungs=Verſamm=
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Vorherfage für den 3. Juni:
Bedeckt, trocken, bei wechſelnden Winden. Zunächſt keine weſentlihe
Maae
(Fremdenmiete P II42 gelb und P III12 blau): „Fauſt‟. Großes
Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr (C. 26, Schauſpielmiete
13): „Einſame Menſchen”. — Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende
gegen 10½ Uhr (Zuſatzmiete 110): „Don Juan”. — Orpheum,
734 Uhr abends: „Die Kino=Königin”. — Harmonie=Muſik=
Vereinigung, abends 8 Uhr: Frühlingskonzert. — Union=,
Reſidenz=, Central=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino=
Vorſtel=
lungen.
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
lung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils=
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffent=
liche Verſammlungen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 3. Juni, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, den 7. Juni, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 3. Juni,
nachm. ½3 Uhr; Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Predigt,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 3. Juni 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr, und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Vorm, von 51 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt und Generalkommunion des
Män=
nerapoſtolates. — Um ½11 Uhr: Verſammlung. — Um 9½ Uhr:
Hoch=
amt mit Predigt. — Um 11 Uhr! Singmeſſe mit Predigt. — Nachm.
3 Uhr: Chriſtenlehre; darauf Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht
mit Prozeſſion. — Von Montag bis Donnerstag, vormittags 8½ Uhr:
Segenmeſſe. — Abends ½7 Uhr: Sakramentaliſche Andacht. —
Don=
nerstag, nachm. 5 Uhr: Beichtgelegenheit. — Freitag, vorm. 8½ Uhr:
Segenamt zu Ehren des göttlichen Herzens Jeſu. — Abends ½7 Uhr:
Herz=Jeſu=Andacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 61 Uhr:
Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. — Abends 6 Uhr:
Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt,
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht u. Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 5 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe
mit Generalkommunion, der Männer=Kongregation. — Um 8 Uhr:
Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr; Hochamt mit Predigt. —
Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — 13 Uhr: Andacht; darauf
Verſamm=
lung der Männer=Kongregation mit Vortrag. — Montag, 6½4 Uhr:
Requiem. — Donnerstag, 5 Uhr: Beichte. — Freitag: Herz=Jeſu=Feſt.
St. Fidelis: In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Wald=
ſtraße um 8 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 122 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, ½8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And.
Ihre Verlobung beehren
sich anzuzeigen
Betti Weber
Karl Bastian
Waldstr. 16 Schätzenstr. 14
Darmstadt, 3. Junt 1923
(4487
Hedwig Volz
Walter Krempel
dipl. cand.
VERLOBTE
Reinheim
Stuttgart
Darmstadt
2. Juni 1923
(*15374
Ihre am Sonntag, den 3. Junj,
Lnachm. 2/ Uhr, in der
Mar-
tinskirche stattfindende
Trau-
ung beehren sich anzuzeigen
Gustel Becker
Karl Darnieder
Gutenbergstr. 8
Kaupstr. 5
15549
Re
R
Hür die uns anläßlich unserer 0
T Vermählung erwiesenen
Aef-
merksamketten danken bestens
Paul Leicher und Frau
Anneliese, geb. Weichsel 0
(*15542 .W
Reenne
Rese
Eür die vielen Geschenke und Wl
große Aufmerksamkeit anläß- 7
lich unserer Silbernen Hochzeit 0i
sagen fnnigsten Dank
Fam. Wassum
Neue Niederstr. 6.
(*15578
Reeessnen
Thre am Sonntag, den 3. Juni,
4 nachm. 3 Uhr, in der
Mar-
tinskirche stattfindende
Trau-
ung beehren sich anzuzeigen
Aennchen Dörr
Ludwig Wedel
Darmstadt, Rhönring 91, I.
(*15575
Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Nachricht,
daß amHeutigen mein lieberMann,
unſer guter Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder,
Schwa=
ger und Onkel
Herr Ludwig Schmank
Lokomotivführer i. R.
nach längerem, ſchwerem Leiden
im 69. Lebensjahre ſanft in dem
Herrn entſchlafen iſt.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Barbara Schmank, geb. Roeder.
Darmſtadt, 31. Mai 1923.
Beſſungerſtr. 110, I.
Die Beerdigung findet Montag,
den 4. Juni, nachm. 3 Uhr, von der
Kapelle des Waldfriedhofs aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet, man
abzuſehen. (*15468
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Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme ſagen wir herzlichen
Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Von der Reiſe
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„Literal Aßtien=Geſelſchaft für die
chemiſche Induſtrie Darmſtadt.
In der außerordentlichen Generalverſammlung vom
22. Mai 1923 iſt u. a. beſchloſſen worden, das Grundkapital
um 100 auf 115 Millionen Mark zu erhöhen. Die Aktien ſind
mit den alten ab 1. Januar 1923 gleichmäßig am Erträgnis
der Geſellſchaft beteiligt. Der geſamte Betrag wurde von
dem Bankhaus Dr. Hange & Co., Cöln, mit der
Verpflich=
tung übernommen, hiervon 45 Millionen Mark zum Kurſe
von 250% den alten Aktionären derart anzubieten, daß auf
jede bisherige Aktie im Nennwerte von ℳ 1000.— 3 neue
Aktien im Nennwerte von ℳ 1000.— bezogen werden können.
Zu dem Preis tritt die Bezugsrechtsſteuer, der
Börſen=
umſatzſtempel und 8% Zinſen vom ausmachenden Betrag ab
1. Januar 1923. Das geſetzliche Bezugsrecht wurde
aus=
geſchloſſen.
Darmſtadt, den 24. Mai 1923. Der Vorſtand:
gez. Direktor Georg Page.
Unter Bezugnahme auf vorſtehende Bekanntmachung und
unter der Vorausſetzung, daß die Beſchlüſſe der
General=
verſammlung ins Handelsregiſter eingetragen werden, fordern
wir die Aktionäre der Litera Aktien=Geſellſchaft zu
Darm=
ſtadt auf, bei Vermeidung des Ausſchluſſes ihr Bezugsrecht
bis zum 15. Juni 1923 einſchließlich bei uns auszuüben.
Die Mäntel zu den alten Aktien ſind bei uns einzureichen
und werden nach Aufdruck des Stempels zurückgegeben.
Zu=
gleich mit der Anmeldung iſt der Bezugspreis von 250%,
zuzüglich 8 %o Zinſen vom ausmachenden Betrage ab
1. Januar 1923 bis zum Tage der Zahlung ſowie eine
Pauſchale für Bezugsrechtsſteuer von 150 ℳ pro Aktie von
1000 ℳ Nennwert und der Börſenumſatzſtempel von 12, an
uns abzuführen. Erfolgt die Ausübung des Bezugsrechts
im Wege des Schriftwechſels, ſo iſt die übliche
Bezugs=
proviſion außerdem zu zahlen. Die Ausreichung der jungen
Aktien erfolgt alsbald, wir erlaſſen hierüber eine beſondere
Bekanntmachung.
Wir behalten uns vor, die Stückeeinteilung der bezogenen
Aktien nach eigenem Ermeſſen vorzunehmen, nachdem der
größere Teil der Aktien in Abſchnitten A 5000 ℳ zur
Aus=
gabe gelangt.
Die Mäntel zu den Aktien können anſtatt bei uns auch
bei der Direktion der Litera A.=G. in Darmſtadt zur
Ab=
ſtempelung eingereicht werden.
(4506sg
Göln, den 30. Mai 1923. gez. Dr. Hange & Co.
aeschlechtsleidenk
Blutuntersuchg. Ohne Berufsstörung. Kein Quecksilber.
Aufkl. Brosch. Nr. 21 gegen Eins. von 1500 Mk. —
Ambula-g
Sper.-Arat Dr. Hollaender 8 torlam
Frankfurt a. H., Bethmannstr. 50.
—
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt
2. Juni 1923 Nr. 150
DaeeDd
Handel und Wandel in Heſſen.
Auguſt Jacobi Aktiengeſellſchaft, chemiſche
und Seifen=Fabrik, Darmſtadt. Das Geſchäftsjahr 1922
dieſer Geſellſchaft ſchließt bei einem Aktienkapital von 1 Millon Mark
mit einem Reingewinn von 1 942 573,28 Mk. ab. In der am 28. Mai
ds. Js. abgehaltenen Generalverſammlung wurde die Ausſchüttung eines
Gewinnanteiles von 1000 Mk. (i. V. 30 Proz.) auf jede Aktie beſchloſſen,
dem Reſervefonds wurden 463 296 88 Mk. (i. V. 36 703,02) zugewieſen
und auf neue Rechnung 472 189 Mk. (i. V. 99 579,70) vorgetragen. Die
Bilanz weiſt außerdem für Werkerhaltung gemäß 8 33b Eink. St. G. einen
Betrag von 9 Mill. Mk. auf, Grundſtücke und Gebäude,
Fabrikeinrich=
tungen, Patente 1 Mk., Waren 18 629 810,13 Mk. (i. V. 6857 119,99),
Außenſtände 20 578 970,08 (i. V. 7 049 611,69), Kaſſe= und Bankguthaben
1217 148,99 Mk. (i. V. 1450 771/44), laufende Verbindlichkeiten
28 347 076,15 (i. V. 9 745 220,32). Für die diesjährige Amtsperiode
wur=
den vom Betriebsrat die Herren Oskar Hug, Korreſpondent, wieder und
Wilhelm Plößer, Arbeiter, neu in den Aufſichtsrat entſandt.
* Röhm u. Haas, Aktiengeſellſchaft, Chemiſche
Fabrik, Darmſtadt. In der am 28. Mai ſtattgefundenen
Gene=
ralverſammlung dieſer Geſellſchaft, welche bekanntlich Anfang v. Js.
dem Scheidemandel=Konzern beitrat, wurde die Ausſchüttung eines
Ge=
winnanteiles von 1000 Mk. (i. V. 30 Proz.) auf eine alte Aktie und von
250 Mk. auf eine junge Aktie beſchloſſen. Das Aktienkapital wurde im
Berichtsjahre von 5 auf 20 Millionen Mark erhöht. Davon waren
bis=
her 25 Prozent der Kapitalserhöhung eingezahlt. Der Reingewinn
be=
trägt 22 684 307,25 Mk., davon wurden zugewieſen: dem Reſervefonds
9855 153,25 Mk. (i. V. 94 846,75), dem Wohlfahrtsfonds für
Werksange=
hörige 2000 000 Mk. (i. V. 0) und auf neue Rechnung vorgetragen
1 348 719 Mk. Die Anlagewerte und Effekten ſind mit dem Mindeſtwert
bilanziert; Waren 107 534 139,64 (i. V. 6857 119,99); Außenſtände
121 487 790,50 Mk. (i. V. 7049 611,69); Kaſſe= und Bankguthaben
34 130 935,46 (i. V. 1 450 771,44); laufende Verbindlichkeiten 231 573 715,60
Mk. (i. V. 9 745 220,32). Für den Bau von Beamtenwohnungen hat die
Geſellſchaft im Berichtsjahre rund 14 Millionen Mark aufgewendet.
Nach dem Geſchäftsbericht hat ſich der Umſatz in den Gerbereiprodukten
ſowohl im Inland wie auch im Ausland gegenüber dem Jahre 1921
weſentlich gehoben; im laufenden Geſchäftsjahre hat der Inlandsumſatz
infolge der allgemeinen ſchlechten Geſchäftslage nachgelaſſen, während ſich
das Auslandsgeſchäft bis jetzt auf der alten Höhe gehalten hat. In der
Leimfabrikation iſt die Erzeugung im Berichtsjahre erhöht worden, und
man hofft auch für das laufende Geſchäftsjahr auf wachſenden Abſatz
angeſichts der guten Aufnahme, die der Spezialleim gefunden hat. Der
Abſatz der pharmazeutiſchen Produkte hat ſich ebenfalls befriedigend
weiter entwickelt. — In der Aufſichtsratsſitzung vom gleichen Tage wurde
die Einforderung des noch außenſtehenden Aktienkapitals beſchloſſen.
Für die diesjährige Amtsperiode wurden vom Betriebsrat die Herren
Oskar Hug, Korreſpondent, wieder und Wilhelm Plößer, Arbeiter, neu
in den Aufſichtsrat entſandt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
weil die im beſetzten Gebiet liegenden Kokereien ihren Betrieb immer
weiter einſchränken. Das große Stickſtoffwerk in Oppau iſt infolge
Kohlenmangels zum Erliegen gekommen. Die Nachfrage überſtieg im
Mai die Produktion. Die Läger werden langſam geräumt. Die
Ab=
ladungen litten in letzter Zeit unter ſchlechter Wagengeſtellung. Die
Salpeterproduzenten geben an, daß ſie für das neue Geſchäftsjahr ſchon
310 000 Tonnen verkauft haben. Der Jahreszeit entſprechend war
das Geſchäft im Auslande in Chileſalpeter ſowohl als in ſchwefelſaurem
Ammoniat ruhiger ohne erhebliche Aenderung der Preiſe.
Porzellanfabrik L. Hutſchenreuter, A.=G.,
Selb. Die Geſellſchaft ſchlägt Kapitalserhöhung um 10 Millionen
Mark für 1922/23 dividendenberechtigte Aktien vor, die im Verhältnis
2:1 zu 100 Prozent den Aktionären zum Bezug angeboten werden
ſollen, wobei die Geſellſchaft den Preis von 100 Prozent aus eigenen
Mitteln einzahlt. Ueber den Geſchäftsgang wird berichtet, daß er
ſeit=
her ein befriedigender war, und daß auch für die nächſte Zeit reichlich
Aufträge vorliegen.
* Gratis=Aktien bei Porzellanfabrik
Königs=
zelt. Die Geſellſchaft ſchlägt Erhöhung des Stamm=Kapitals um
9.5 Millionen Mark vor. Die neuen Aktien nehmen an der Dividende
für 1922/23 voll teil. Es wurde ein Bezugsrecht im Verhältnis 2:1
zu 100 Prozent eingeräumt, wobei die Geſellſchaft den Preis von 100
Prozent ſelbſt einzahlt. Aufträge für In= und Ausland liegen in
reich=
lichem Umfang für längere Zeit vor.
O Zuſammenſchluß im Lebensmittelhandel. Als
Wirtſchaftsſtelle des Reichsverbands Deutſcher Kolonialwaren= und
Le=
bensmittelhändler e. V. wurde in Berlin eine
Großeinkaufsaktiengeſell=
ſchaft des Deutſchen Lebensmittelhandels gegründet, welche
Zentral=
kauf A.=G. deutſcher Lebensmittelhändler, firmieren
wird. Die Geſchäftsräume befinden ſich in Berlin SW. 11, Königgrätzer
Straße 101. Zweck des Unternehmens iſt die Beſchaffung billiger
Le=
bensmittel für die im Reichsverband organiſierten
Landeswirtſchafts=
ſtellen des Kolonialwaren=Einzelhandels. Den Vorſitz im Aufſichtsrat
führen Kaufmann Johannes Janſſen=Barmen, Mitglied des Preuß.
Landtags und des Reichswirtſchaftsrates Kaufmann Fritz Ewecker,
Kempten i. Allgäu, Oberbürgermeiſter a. D. Dr. Moſt,
Reichstagsabge=
ordneter und geſchäftsführender Syndikus der Niederrheiniſchen
Han=
delskammer zu Duisburg und Weſel.
Fd- Rückgang der Stickſtoffproduktion. Die
Stick=
ſtofferzeugung iſt, wie wir erfahren, im Mai weiter zurückgegangen,
Oividendenvorſchläge.
* Allgemeine Deutſche Kleinbahnen, Berlin.
Auf 12 Millionen Aktienkapital wird eine Dividende von 20 Prozent
für das abgelaufene Geſchäftsjahr in Vorſchlag gebracht.
* Th. Goldſchmidt A.=G., Chem. Fabrik und
Zinn=
hütte Eſſen. Aus dem Reingewinn von 174 448000 Mk.
ge=
langt eine Dividende von 150 Prozent (gegen 30 Prozent im Vorjahre)
auf 75 Millionen Mark Stammaktien und 6 Prozent auf die
Vorzugs=
aktien zur Verteilung.
* Steatit Magneſia A.=G., Nürnberg. Die zum
Kon=
zern: der Deutſchen Ton= und Steinzeugwerke A.=G., Charlottenburg,
gehörige Geſellſchaft ſetzt die Dividende für das abgelaufene
Geſchäfts=
jahr auf 170 Prozent (inkl. Bonus) feſt.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
veranlaßte die fortdauernde ſprunghafte Aufwärtsbewegung der
De=
viſennotierungen ein ebenſolches Steigen der Getreidepreiſe. Dabei
hal=
ten die Abgeber mit Verkäufen zurück, ſodaß der dringlichen Kaufluſt
kein entſprechendes Material gegenüberſteht. Bei Weizen iſt die
Preis=
bildung durchaus unregelmäßig. Nach Mehl zeigt ſich vielſeitiger und
dringender Begehr, doch iſt nur aus zweiter Hand ſolches zu erhalten,
da die Mühlen bei der Schwierigkeit der Verſorgung mit neuem
Roh=
material nur wenig verkaufen. Roggen war in Waggonware und
Cif”=Partien viel gefragt und erheblich teurer. In Gerſte hielt die
Nachfrage nach Brau= und Futterware an, auch die Haferpreiſe ſtiegen
bei verſtärkter Kaufluſt weiter. Der allgemeinen Aufwärtsbewegung
ſchloſſen ſich, wenn auch in geringerem Maße, Hülſenfrüchte und
Futter=
ſtoffe an.
Börſen.
* Börſenbericht vom 1. Juni 1923. (Eigener Bericht.)
Die unveränderte peſſimiſtiſche Auffaſſung der politiſchen Lage zeigte
ſich in einem weiteren ſtarken Anziehen der Deviſenkurſe — Dollar
76 250 —. Für die Effektenbörſe lagen im Einklang hiermit große
Kauf=
aufträge vor, die nur zu ganz bedeutend höheren Kurſen befriedigt
wer=
den konnten. Die Tendenz der Börſe war hauſſierend und die höchſten
Kurſe wurden bei den meiſten Werten nachbörslich noch überholt. Man
ſchloß in ſehr feſter Haltung.
Am Chemie=Aktienmarkt lagen Goldſchmidt 170000 plus
60 000, Scheideanſtalt 125 000 plus 29 000, Rütgerswerke 130000 plus
56 000 ſehr feſt.
Bei Maſchinen= und Metallwerten hielten ſich die
Kurs=
ſteigerungen allgemein in engeren Grenzen.
Zuckeraktien lagen zirka 10 000 Proz, höher und mußten
ſämt=
lich rationiert werden. Von ſonſtigen Werten ſind noch
beſon=
ders zu erwähnen A.Z.P. 150 000 Proz. rat. plus 19 000, Hammerſen
Spinnerei 100000 plus 29 000. Kursſteigerungen, die in den meiſten
Fällen über 100 000 Proz. hinausgingen, gab es am Montan=
Aktienmarkt.
Von Schiffahrtswerten lagen Hapag 260000 plus 60000,
Nordd. Lloyd 95 000 plus 25 000.
Bankaktien waren ſtark gefragt.
Auch der Einheitsmarkt, verkehrte in ſehr feſter Haltung.
Die Kursſteigerung war jedoch hier im allgemeinen kleiner als an den
variablen Märkten.
Am freien Aktienmarkt, der ebenfalls in feſter Haltung
verkehrte, hörte man: Becker Stahl 68—80 500, Becker Kohle 56—62 000,
Benz 93 000, Brown Boveri 24000, Chamotte Quarz 4600, Growag
2200, Hanſa Lloyd 23 500—22 500, Krügershall 78—83 000, Laſtauto
18 500, Mez Söhne 33—34 500, Meher Textil 9—9500, Petroleum 100 000
bis 170 000, Tiag 13 000, Ufa 43—44000.
wb. Frankfurter Abend=Deviſen vom 1. Juni.
Be=
hauptet. Dollarnoten 75 000, Polennoten feſt 128—129, Belgien 4100,
Holland 29 000, London 346 000, Paris 4800, Schweiz 13 100, Italien
3500, Neu=York 74 750.
wb. Berliner Börſe. Die Berliner Börſe erlebte heute einen
neuen kataſtrophalen Hauſſetag erſter Ordnung, da ſich am Deviſenmarkte
anſcheinend der unaufhaltſame Verfall der Markwährung in einer
wei=
teren ſprunghaften Steigerung der Notierungen fortſetzte. In weiten
Kreiſen des Publikums wurde die bereits vorhandene
Markfluchtſtim=
mung weiter verſtärkt, und ſie äußerte ſich in einer allgemeinen ſtarken
waren unter dieſen Umſtänden ſehr zurückhaltend. Infolgedeſſen traten
neuerdings überall ganz außerordentlich große Kursſteigerungen ein.
Dieſe betrugen in der Regel bis zu 30000 Prozent, doch waren ſolche
von 50 000 bis 70 000 Prozent und darüber durchaus keine Seltenheit.
Einzelne Papiere wie Deutſche Petroleum, Riebeck Montan, Siemens=
Halske, Mannesmann, Staatsbahnaktien ſowie mexikaniſche Anleihen
er=
reichten aber in raſchen Sprüngen Kursbeſſerungen von 100 000 bis
140 000 Prozent. Dieſe Steigerungen erſtreckten ſich auf alle
Induſtrie=
papiere einſchließlich der Schiffahrtsaktien. Bei Bankaktien betrugen die
Steigerungen bis 10 000 und erreichten bei der Deutſchen Bank 13000
Prozent. Von Valutapapieren ſetztenAuslandsrenten unter
Bevor=
zugung von Türken und Mexikanern ihre ſtarke Steigerung fort. Die
Kaufluſt griff auch auf die Inlandsrenten über, von denen namentlich
alte Reichsanleihen und Konſols ſtiegen. In entſprechendem Ausmaß
wurden auch die Kolonial=, Kali= und Freiverkehrswerte ſowie ferner
ruſſiſche Papiere von der allgemeinen Hauſſeſtrömung mit nach oben
ge=
zogen. Das Geſchäft nahm überall einen großen Umfang an, ſodaß die
Kursfeſtſtellung, beſonders am Einheitskurs, Induſtriesarkt, wo der
Kaufandrang des Publikums gleichfalls erhebliche Kurs Eigerungen
be=
wirkte, ſich wiederum bedeutend verzögerte.
w. Deviſenmirkt. Frankfurt a. M.; 1. Juni.
Gelb Vf
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" 18453,75 18546.25 20049 75 20151. 26 Helſingfors T 2109.70 28/8.30 New=York . 69725.25 70074.75 76059.40 767110.63 Deutſch=Oſterreich (abg.) . . D. 98.255 98.745 106 235 161. 765 Budapeſt T 12.970 13.030 13.965 — 14.035 Prag .. 2091.75 2102.25 2259.35 2270,65 Agram..
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vooo- 1917.19 1926.81 2089.50 2100.50 Italien. ..
D 3291.75 3208.75 3491.— 3509.— London.
- 319200.— 320800.— 343638.— 335362.— New=York.
T. 69326.25 69673.75 74563.— 7937.— Paris..
4563,56 4586.44 4862.50 4887.50 Schweiz.
12408.75 12531.25 13566.— 13634.— Spanien 10423.87 10476.13 11673.— 11454.— Wien (in Deutſch=Oſterr, abg.). 97.75 — 98.25 — 106.73— 108.27— Prag ....."
2079.,78 2080.22 2254.— 2266.— Budapeſt.
D.. 12.71— 12.79— 13.71— 13.79— Buenos=Aires.
24139.16 24260.50 25835.— 25965.— Bulgarien
D 733.50 736.84 827.50 832.50 Japan.
33416.25 33583,75 36408.— 36592,75 Rio de Janeir” 6982.50 7017.50 7531.— 7569.— Belgrad.. 798.— 802:— 877.50 882.50
Berliner Kurſe. (Eigene telegr, Meldung.)
Aktiengeſ. für Anilinfr. 171000.—
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen 152000.— 65500.—
Bk. f. Elektr. W. vorzug. /66000.—
Bismarckhütte".
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan
„ Wolle. ..
Chem. Heyden,
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen".
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke".
Dt. Waffen u. Munitio
Donnersmarckhütte . . . . .
Dynamit Nobel ......."
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ......
R. Friſter ...... ......
Gaggenau Vorz. .. . . . . 1 51000.—
Gelſenk. Gußſtahl . . . . . . / 100000
Geſ. f. elektr. Untern. . . /59000.—
Halle Maſchinen .. . . . . .169000.—4
73000.— 69000.— 84000.— Sachſenwerk. 44000.— 30500.— 36500.— Sächſiſche Gu J1175000 146000.— 52000.— Siemens Glas.
. 110000 56000.— Volkſtedter Porzellan 124000 Weſtf. Eiſen Langendreer 70000.— Wittener Gußſtahl" , 170000 86000.— Wanderer=Werke . .. 164000
1. 6.
87000.— 105000
310000
340000
410000
177000
85000.—
49000.—
23000.—
220000
:230000
55000.—
95000.—
250006
—
102000 150000
57000.—
—
190000
48000.—
75000.—
80000.— 85000.—
120000
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 1. Juni 1923.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. . . . . . .. . . ..
v
4%
D
.."
3½%
..........
3%
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—Ik.
*
Sparprämienanleihe .........
4% Preuß. Konſols ........"
„
3½%
„ .
8%
4%o Bad. An!. unk. 1935.... . .
8½% „ v. 1907......
4% Bahern Anleihe .. . . ... . ."
oo-
8½%
49 Heſſen unk. 1924 ........
.
8½%
..
8% „ ........
4% Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
59 Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% „ v. 1902..
4% „...
5% Bulgar. Tabak 1902 ... ..
13/ % Griech. Monopol ...
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............."
4½½ Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ................"
4% Oeſt. Goldrente .. ... ....
4% „ einheitl. Rente ......
6% Rum. am. Rente v. 03 ...
4½% „ Goldrente v. 13 ...
4% „ am. „ konv. ....
4% „ „ „ v. 05 „...
420 Türk (Admin.) v. 1903 ..
40 „ (Bagdad) Ser. I..
„ II..
*
4% „ v. 1911, Zollanl. ..
4½% Ung. Staatsr. v. 14....
Goldrente ......."
„ Staatsr. v. 10....
43 „ Kronenrente ....
Außereuropäiſche.
6% Mexik amort, innere. . . ..
„ konſ. äuß. v. 99 ..
5‟
Gold v. 04, ſtfr. ..
42
konſ. innere ...
3%
4½% „ Irrigationsanleihe,
5% Tamaulipas, Serie l ..."
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . .
40, Gal. Car: Ludw.=Bahn .
50 Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
4%
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
.
2,6%Neue „
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
8% Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
8% „ „ 9. Em. ...
T
30. 5.
1275.—
525.—
8000.S
93.—
79.—
— S
200.—
258.—
110-
330.—
295.—
— S
125 —
120.—
110.—
49 000.—
43000.—
7500.—
9000.—
6100.—
40500.—
39 000.—
9700.—
17000.—
11000.
185000.
92500.— 1
20 000.—
27 000.—
840000.
—
605 000.
3900.—
119000.
900 000.
121000.
111000.
255 000.
1. 6.
90.—
1350.—
550.—
8000.—
91.—
77.—
800.—
240.—
—
399.—
127.—
—
400.—
231.—
126.—
— G
150.—
115.—
55 000.—
11750.—
16 600.—
— G
750 0.—
50 000.—
100 000.
20 000.—
42000.—
11900.—
17 000.—
145 000.
245 000.
220 000.
127 500.
37 000.—
700 000
3200.—
4000.—
155000.
165000.
330 000.
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb. v. 1885 ...
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ..
42o Rudolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I............
3% Salon Conſt. Jonction. . .
3% Salonique Monaſtir .....
5‟ Tehuantepee . . ... ..... . .
4½½ „
a
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920...
½% „
4%0 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
4% Mein. Hyp.=Bank 1922...
4% Pfälz. „
„ 1922...
49 Rhein. „
„ 1923 ...
3½%0
„ verl. . . .
4% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ..... .. .. .."
4% Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
8½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4¾ Heſf. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
49 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 ..... .."
4% Fronkfurt v. 1913..... .."
3½½ „ v. 1903......."
4% Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie .... ..
Barmer Banwerein ........."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ..............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . ........
Dresdener Bank ............"
Frankfurter Bank ..........."
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . ..."
Mitteldeutſche Creditbank ....."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . .
Reichsbank=Ant. ............"
Rhein. Creditbank ...........
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein ........"
Bergwerks=Aktien.
Berzelius.
.oaaa-
Bochumer Bergb.
.
Buderus...
Dt. Luxemburger .
Eſchweiler Bergwerks=Akt.
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Bergbau"..
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln
Lothringer Hütte
Mannesmann Röhr
Mansfelder.
Oberbedarf
Oberſchleſ. Eiſen Caro)
Bhönix Bergbau .....
30. 5.
200 000.
3000.—
370 000
80 000.—
520 000.
110.—
80.—
115.-
160.-
110.-
80.—
15 000.—
12 000.—
185000.
31200.—
34 000.—
51000.—
23 980.—
9500.—
39 000.—
31000.—
7000.—
95 000.—
22 000.—
49000.—
29 900.—
12000.—
26 100.—
27000 —
73 000.—
512 000.
—
400 000.
320000.
470000.
675000
135 000.
170 000.
295 000.
330 000.
85 000.—
155 000.
176 000.
333 000.
1.6.
3500.—
350 000.
15 000.
695 000.
110.—
89.—
110.—
100.—
120.-
120.-
100.—
18 000.—
14500.—
256 000.
35 500.—
40 000.—
62 000.—
25 000.—
11000.—
49500.—
37 000.—
130 000.
23800.—
71000.—
37 100.—
15 000.—
30 000.—
53 000.—
89500.—
225 000.
00 000.
420 000
600 000.
950 000.
185 000.
—
330 000.
485 000.
113000.
1200 000.
238000.
421000.
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ... .. .. ..."
Riebeck Montan.. . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . .
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien.
Henninger Kempf=Stern..
Löwenbräu München
Schöfferhof (Binding).
Verger ..................
Aklumulat. Berlin ....
Abler & Oppenheimer .......
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim) ..
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach .......
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .. . .... ......"
Bahriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel Caſſel) .......
Bergmann El. Werke
Bing. Metallwerke. ..
Blei= u. Silberh. Braubach.
Brockhues, Nieder=Walluf.
gementwerk Heidelberg ..
„ Karlſtadt ...
„ Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ... . . . . ..
„ Griesheim Elektron".
„ Weiler=ter=mer ..
Daimler Motoren ..
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm)... .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern .. . .."
Eiſenwerk L. Meher jr. ....."
Elberfelder Farb. v. Baher ..
Elektr. Lieferungs=Geſ.......
Licht und Kraft ......"
Elſäſſ. Bad. Wolle.. ..... .....
Emag, Frankfurt a. M. ... ..
Emaill= & Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Werke .............
Eßlinger Maſchinen ......."
Ettlingen Spinnerei ..
Faber, Joh., Bleiſtift.
Faber & Schleicher..
Fahr, Gebr., Pirmaſenz.
Felten & Guilleaume. Carlsw
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a.
Frankfurter Gas....
Frankfurter Hof ....
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm. . . . . .
Ganz, Ludwig, Mainz
Geiling & Cie. ..
Gelſenkirchen Gußſtahl ..
Goldſchmidt Th...
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach .... 150000.
Hammerſen (Osnabrück)......
Hanfwerke Füſſen ...... . . . . 72000.—
Heddernheimer Kupfer.
Hehligenſtaedt, Gießen..
Hilpert Armaturenf. . . .
Hindrichs=Auffermann.
Hirſch Kupfer u. Meſſ.... . . . . .
Hoch= und Tiefbau ........."
Höchſter Farben ............
Holzmann, Phil. ...."
Holzverk =Induſtr.
Hotel A.=G., München
Hydrometer Breslau.
Jnag. . .. . . . . . ..
Junghans Stamm..
Karlsruher Maſchinen.
Klein, Schanzl. & Becker ....
Konſervenfabrik Braun ...
Krauß & Co., Lokom. . . .
Lahmeher & Co. ............
Lech Augsburg ...
Lederw. Rothe
Lederwerke Spicharz
Löhnberger Mühle.
Lüdenſcheid Metallw
Lux’ſche Induſtrie.
Mainkraftwerke Höchſt
Meguin, Butzbach ...
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg
Meher, Dr. Paul. . . ..
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm.. . . . . . . . . . . 120000.—
Motorenfabr. Deutz...... . .
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm.. ...
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran ſurt a. M. ...
Peter=Union=Frankfurt .. . . . . .
Pfälz. Nähm., Kahſer..
Philipps A.=G. . . . .
.:.!
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall ..
Rhein. Elektr. Stamm.. . . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff
„ Metall Vorzüge .... . ..
Rhenania, Aachen ...........
Riedinger Maſchinen . . . . .
Rückforth, Stettin ...........
Rütgerswerke ..............
Schleußner (Frankfurt a.M.) ..
Schneider & Hanau .........
Schnellpreſſen Frankenthal. . . 29 900.—
Schramm Lackfabrik. . .. . ..
Schuckert Elektr. (Nürnberg).. /265000. 2
30.5.
32000.—
12000—
94 000.—
110 000.
35 000.—
71000.—
39 100.—
66 000.—
25 000.—
58 000.—
26590.—
34 000.—
60 000.—
22000.—
71000.—
46 000.—
70 000.—
19000.—
32 000.—
..154000.—
27 000.—
14 000.—
52 000.—
130 000.—
22800.—
43 000.—
64 000.—
44 800.—
22 000.—
75 000.S
55 500.—
26 000.—
37 000.—
52750.—
37 900.—
27 000.—
90 000.—
31000.—
28 000.—
23750.—
—
25 000.—
29 000.—
23 800.—
50000.—
47 000.—
50 5 00.—
27 000.—
74000.—
19 900.—
22 000.—
37 000.—
1.6..
32 000.—
14000.—
108000.
170 000.
37 000.—
100000.
75 000.—
44 000.—
73 000.—
31000.—
59 000.—
30 000.—
33 000.—
70 050.—
29 900.—
80 000.—
60 030.—
80 500.—
23 000.—
42000.—
70 000.—
36 000.—
18 000.—
80 000.—
62500.—
31000.—
— G
25 000.—
48 000.—
60500.—
40 000.—
21500.—
— G
55 000.—
29 000.—
36 000.—
25 000.—
105 000.
60 000.—
45 000.—
21500.—
65 000.—
—G
34 000.—
35000.—
26 000.—
75 000.—
25 500.—
35 800.—
34 000.—
63 000.—
57 800.—
56 000 —
29 000.—
130 000.
20 000.—
30 000.—
33500.—
42 000.—
45 000.
Schuhfabrik Berneis=Weſſel .."
Schuhfabrit Herz ............
Schuhf. Leander Offenbach ...
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co., Mainz .... ....."
Siemens Elektr. Betriebe ....
Siemens Glasinduſtrie .. . . . . ."
Siemens & Halske ........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien .. .."
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabr Furtwängler .. . .
Veithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Gummifabr. Bln.=Frkf
„ Pinſelfabr. Nürnberg.
„ Ultramarin .. . . . . . . . . .
„ Zellſtoff, Berlin. . . . . . .
Vogtländ. Maſch. Vorzüge. . . .
Stämme. . .
Voigt & Haeffner Vorzüge ...
Stämme. . . .
Voltohm Seil ....
Wayß & Frehtag.
Wegelin Rußfabrik .....
Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . .
Zuckerfabr. Waghäuſel.
Frankenthal
Heilbronn ..
Offſtein
Rheingau
Stuttgart ..
Transport=Aktien.
Schantung E. B. ......"
Süddeutſche Eiſenbahn=Gef.
Hapag (Paketfahrt).
Nordd. Lloyd .........."
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle ................."
Beckerſtahl .. . ."
-
Benz..... .. .. .. . .
Brown Boveri .............
ont. Handelsbank .. ........"
Hanſa Llohd . . . . . ... .......
Kabel Rheydt..............
Karſtadt R. ................"
Petroleum, Dtſche. ... . .. . . ..
Raſtatter Waggon ...........
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ...
Ufa Film .. . . . . . . . . . .. ...."
30. 5.
19 000.—
20 000.—
34 800.—
22 100.—
45 000.—
12 100.—
320 000.
19000.—
9000.—
12000.—
30 000.—
—
54 000.—
50 000.—
31900.—
60 000.—
34 000.—
27000.—
38500.—
45 000.—
40 000.—
33500.—
48000.—
59 000.—
87500.—
35 000.—
35 000.—
39 900.—
35 000.—
35 000.—
13000.—
70 300.—
200 000.
70500.—
70 000.—
45 000.—
57 000.—
85 000.—
20 000.—
5000.—
18 000.—
47 000.—
7000.—
85 000.—
36 000.—
13000.—
37 000.—
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf.. . ."
Dampfkeſſel Rodberg.. . . ..
Helvetia Konſervenfabrik. . . ..
Gebr. Lutz...............
Motorenfabrik Darmſtadt ..
Gebr. Roeder ............."
Veluneth & Ellenberger ....
Nachfr
28995.—
24995.—
31 000.—
94995.—
40000.—
30 000.—
50 000.—
1. 6.
15 000.—
24 000.
30 000.-
33 000.—
55 000.-
14000.
20 000.—
10950.—
16 000.—
39 500.—
65 000.—
57 300.—
55 006.—
37800.—
60 500.—
70 900.—
35 000.—
1100.-
37 000.—
44 000.—
49 000.—
38 000.—
42 000.—
49 000.—
47 000.—
46 000.—
46 000.—
48000.—
50 000.—
45 000.—
49 000.—
18 000.—
— G
260 000.
95 000.—
56 000.—
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 150.
Der junge Tod.
Roman von Fritz Demuth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
17)
(Nachdruck verboten.
„Ich wollte Dich fragen,” ſagte Nina, „ob Du es für richtig
hältſt, wenn ich Marie Louiſe ſähe?"
„Das — mußt Du beurteilen. Ich werde es nicht
ver=
hindern.”
„Ich, nein,” ſagte Nina, „das kann ich nicht, ich weiß nicht,
wie das Kind iſt, wie ſie zu mir ſteht —‟
„Ich dächte,” ſagte ich, „hier iſt in erſter Reihe maßgebend,
wie Du — zu ihr ſtehſt.”
Nina lächelte liebenswürdig. „Eine lehrhafte Antwort —
nun gut, wie ich zu ihr ſtehe. Aber verzeih, ich hoffe, Du haſt
nichts dagegen, ausführlich mit mir zu reden. Darf ich erſt
fra=
gen, wie ſie ſich entwickelt hat?”
Ich hätte darauf ausweichend antworten können oder
kon=
ventionell, aber in dieſem Augenblicke ſah ich Marie Louiſe vor
mir und empfand, daß ich nur ganz wahr mich äußern oder
ſchwei=
gen ſollte. Ich ſprach, und meine Worte waren von ſtärkerem
Schwunge, als es mir ſelber zuſagte.
Ning hörte mir aufmerkſam zu, faſt ſchien es, als ob ſie mir
wie einem tüchtigen Schauſpieler auf der Bühne applaudieren
wolle, als ich endete.
Ich ſchnitt die Stimmung, die aus dieſer betonten Ueber=
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juni 1923.
legenheit entſtand, querdurch. „Ich habe Dir geantwortet,” ſagte
ich, „weil Du dann von Deiner Stellung zu dem Kinde reden
wollteſt.”
gut zu dem Kinde ſtehe oder ſchlecht?”
Ich zögerte. „Verzeih. Zwiſchen uns handelt es ſich jetzt doch iſt es ein Bild, das mich treibt, das, eine Menge vor mir zu
um Marie Louiſe und nicht um das Empfinden, das wir einan= ſehen, Tauſende, ſie jubeln zu laſſen, weinen, fürchten und hoffen,
der entgegenbringen.”
Nina runzelte die Stirn. „Gewiß,” ſagte ſie, „auch ich bin wecken und zu beherrſchen.”
für eine ſachliche Verhandlung.”
Schwung, die früher ſo oft auf mich wie eine Fanfare gewirkt hinweg, über die Umgebung hinweg, vielleicht über das Zeitliche.
hatte: „Können wir wirklich nicht eine Stunde miteinander
ver=
bringen, vorausſetzungslos, wie — alte Bekannte?"
dieſer eleganten Dame gegenüber empfunden hatte, wich etwas, gekannt habe. In acht Wochen ſpiele ich in Paris. Es wird ein
als ich die Natur aus ihr hervortreten ſah.
„Ja,” ſagte ich, „wir können das ſicher.”
gerichtet haſt?” fragte Nina.
Ich neigte bejahend den Kopf. „O ja, und Du?‟
Du, daß ich Witwe bin? Mein Mann, der immer gut zu mir Oh, ich werde einen Erfolg haben, einen großen Erfolg.”
war, iſt gerade in dem Moment geſtorben, als mich das große
Leben, an dem er unlösbar hing, zu langweilen begann.”
„Was willſt Du nun beginnen?” fragte ich.
Nina ſtreckte die Arme nach hinten, hob ſie langſam zum müſſen über das Kind ſprechen."
Haupt und weit ausgreifend nach oben: „Jetzt werde ich geigen.”
Mee
„Fa — wunderſt Du Dich darüber — weil ich es nicht nötig
habe — ach, nun ja, ich will ehrlich ſein, nach dieſen Jahren der
Nina kniff die Augenlider zuſammen. „Möchteſt Du, daß ich Sattheit, des weichen geräuſchloſen Luxus, dieſes Lebens voll
Be=
wunderung von Seiten einzelner ſicher ausgezeichneter Menſchen,
.begehren, auch das, verzweifeln, mit einem Wort, Leben zu er=
Nina ſtand auf und reckte ſich. Der Ausdruck ihres Geſichts
Dann erhob ſie plötzlich den Kopf, mit dieſer Bewegung voll war beherrſcht von der Kraft ihres Blickes. Sie ſah über mich
„Nein,” ſagte ſie, „es iſt nicht nur Eitelkeit, es iſt mehr als
das. Ich habe viel gelernt, namentlich in den letzten Monaten.
Das war ehrlich und nicht überlegen, und die Ferne, die ich Und ein Inſtrument habe ich erworben, wie ich noch nie eins
Ereignis ſein. Aus geſellſchaftlicher Neugier wird alle Welt
kom=
men. Dann werde ich vor ſie treten, ſie werden liebenswürdige
„Biſt Du zufrieden mit der Art, wie Du Dein Leben ein= Harmloſigkeiten erwarten, ein paar Süßigkeiten in der Art von
Saraſate, äußerſtenfalls einen Temperamentsausbruch. Ich werde
ſie aufpeitſchen und jagen, daß ſie ſich beugen, und ſie dann em=
„Ich bin zufrieden.” Nina machte eine kurze Pauſe. „Weißt porführen zu Dingen, von denen ſie bisher keine Ahnung hatten.
Ninas Worte machten auf mich Eindruck. Ich empfand, daß
ſie echt waren, ich glaubte auch an Ninas Begabung, aber ich
wollte ſolchem Empfinden nicht Raum laſſen. Ich ſagte: „Wir
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Genoſſen=
ſchaft mit beſchränkter Haftpflicht,
Darmſtadt: Durch Beſchluß der
General=
verſammlung vom 11. Mai 1923 iſt das
Statut geändert. Die Haftſumme
be=
trägt jetzt 400000 Mark. Rudolf
Doff=
lein II. in Gernsheim iſt aus dem
Vor=
ſtand ausgeſchieden, an ſeiner Stelle iſt
Mühlenbeſitzer Peter Krug in Worfelden
(Kreis Groß=Gerau) in den Vorſtand
gewählt.
(4481
Darmſtadt, den 28. Mai 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Die Kirſchenernte auf der Kreisſtraße
Eberſtadt—Malchen ſoll am Montag,
den 4. Juni Ifd. Js., vorm. 9 Uhr,
an Ort und Stelle an den
Meiſtbieten=
den verſteigert werden.
(4478
Darmſtadt, den 30. Mai 1923.
Der obere Baubeamte bei der
Kreisverwaltung.
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Arbeitszentrale für
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