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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 143
Samstag, den 26. Mai 1923
186. Jahrgang
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von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder gerichtlicher
Beitreibung fällt jeder Rabatt weg
Por dem Abbruch der Lauſanner Verhandlungen.
TU. Paris, 25. Mai. Das Exchange=Telegraphenbureau
„neldet aus Konſtantinopel, daß der Miniſterrat in Angora
be=
ſchloſſen habe, von Griechenland eine Kriegsentſchädigung zu
verlangen und andernfalls die Verhandlungen in Lauſannke
ab=
zubrechen. Die Regierung von Angora werde die Verbündeten
für dieſen Bruch verantwortlich machen.
Türkiſche Truppen=Zuſammenziehungen.
U London, 25. Mai. Nach Informationen aus Athen
ſind türkiſche Streitkräfte in der Stärke von etwa 50 000 Mann
in Thrazien eingetroffen. — Der griechiſche Premierminiſter
dementiert die Nachricht von bedeutenden griechiſchen
Truppen=
bewegungen an der Maritza.
Griechen=Perhaftungen in Konſtantinopel.
Paris, 25. Mai. (Wolff.) Nach einer Meldung des
Jour=
nal verhaftete die türkiſche Polizei zahlreiche
grie=
chiſche Staatsangehörige in Kouſtantinopel. Die
ſpaniſche Geſandtſchaft, die mit der Wahrung der
griechiſchen Intereſſen betraut iſt, proteſtierte bei der
tür=
kiſchen Regierung gegen die maſſenhafte Verhaftung ſeitens der
türkiſchen Behörden. Ferner meldet das Blatt, daß die
tür=
kiſchen Behörden den fremden Schiffen die
Ein=
fahrt in die türkiſchen Häfen nach Sonnenuntergang verboten
haben.
Vom Tage.
Dia Führer der Reichstagsfraktionen werden am
Samstag die erſte Beſprechung mit der Regierung über
die in Ausſicht genommene deutſche Note hoben.
Das Erſuchen der Firma Krupp, den gegenwärtigen deutſchen
Bot=
ſchafter in Waſhington, Dr. Wiedfeldt, für die Kruppwervke frei= war inſofern beſonders bemerkenswert, als ſie, wie der
ſozia=
zugeben, wird von der Regierung eingehend geprüft. Innerhalb der liſtiſche Abgeordnete Auriol feſtſtellte, die erſte über die
Ruhr=
gemeine politiſche Lage und auf die Schwierigkeiten, den gegenwärtigen
Botſchaſter Dr. Wiedfeldt zu erſetzen, vorenſt dem Anſuchen keine Folge ſchwache Oppoſition hat an der Gewaltpolitik Poincarés
mancher=
geleiſtetz werden kann.
Dauer von zwölf Jahren vor.
Millerand reiſte geſtern abend auf etwa zehn Tage in die
Pro=
vinzen und nach Elſaß=Lothringen. Vorher iſt ein außerordentlicher
Miniſterrat einberufen worden. Wie Havas mitteilt, wird der
Juſtiz=
miniſter Colratz mit dem Präſidenten am 26. Mai in Beſangon
zu=
ſammentreffen und ihn nach Elſaß=Lothringen begleiten, da ihm
be=
kanntlich die elſaß=lothringiſchen Angelegenheiten unterſtehen.
und Poincaré am Sonntag ſtattfinden ſollte, um einige Tage verſchoben.
Dollarkurs in Frankfurt am 25. Mai,
abends 1a2 Uhr: 54000.
Poincaré über den Ruhreinbruch.
Die Pariſer Kammerdebatte.
Die Kammerdebatte in Paris am Mittwoch und Donnerstag
Begierung herrſcht die Auffaſſung, daß man ſich der grundſätzlichen beſetzung ſelbſt war. Daß ſie etwas neues gebracht hätte, kann
Begründung nicht entziehen kanm, daß aber mit Rückſicht auf die all= niemand behaupten. Die in der franzöſiſchen Kammer recht
lei auszuſetzen, aber „die franzöſiſchen Sozialiſten wollen nicht
verkennen, daß die deutſchen Induſtriellen alles getan haben,
Das Abkommen über die Regelung der amerikaniſchen Beſatzungs= was ſie tun konnten, um die Ausführung des Friedensvertrages
koſten iſt nach faſt dreimonatigen Verhandlungen geſtern nachmittag zu verhindern.” Herr Auriol wäre der Wahrheit näher
gekom=
unterzeichnet worden. Es ſieht die Regelung der Koſten während der men, wenn er erklärt hätte, daß die franzöſiſche
Regie=
rung alles getan habe, um die Ausführung des
Friedensver=
trages durch Deutſchland nach Kräften zu erſchweren, und wenn
er dann fortfährt, daß alle Alliierten auf der Pariſer Könferenz
die Notwendigkeit anerkannt hätten, Deutſchland ein Moratoriunn
zu bewilligen, ſo gibt er ſelbſt die Unmöglichkeit für
Deutſch=
land zu, die franzöſiſchen Forderungen zu erfüllen. Auf die
Bemerkung Auriols, daß weder das von Deutſchland geforderte
Da der Miniſter des Aeußerm Jaspar ſich erkältet hat, wird die Moratorium von der Pariſer Konferenz geprüft, noch daß ſie
Unterredung, die zwiſchen dem belgiſchen Miniſterpräſidenten Theunis den Staatsſekretär a. D. Bergmann angehört habe, unterbricht
Herr Poincaré mit der Erklärung, Deutſchland habe r
Konfe=
renz kein Erſuchen über ein Moratorium unterbreitet. Was die
angeblichen Vorſchläge Bergmanns anbetreffe, ſo habe die
deut=
ſche Regierung nur unter dem energiſchen Druck der
Sozialdemo=
kraten gehandelt, um den Glauben zu erwecken, als habe man
Vorſchläge gemacht. (!) Bergmann hätte tatſächlich verlangt, von
den Alliierten während der Konferenz von Varis gehört zu
wer=
den. Es ſei ihm aber geantwortet worden, daß man eine
Ant=
wort erteilen werde, wenn ſich die Alliierten über eine gewiſſe
Anzahl von Punkten geeinigt hätten. Da dieſe Einigung nicht
zuſtande gekommen ſei, ſei es auch nicht notwendig geweſen,
Bergmann anzuhören. (!) Das Ruhrunternehmen findet bei der
franzöſiſchen Linken wenig Gegenliebe. Herr Auriol ging des
näheren auf die Beſatzungskoſten ein und erbrachte den Beweis,
daß die Beſetzung nicht produktiv, ſondern im Gegenteil drückend
wirke. Außerdem habe ſie ſehr ernſte Nachwirkungen auf die
wirtſchaftliche Lage ausgeübt. Frankreich ſei gezwungen
wor=
den, Kohlen in England zu kaufen, was ein Steigen des
Pfun=
des und ein Sinken des Franken hervorgerufen habe, alſo die
Verteuerung der Lebenshaltung begünſtige und außerdem auch
Störungen der Geſchäftslage zur Folge gehabt hätte. Man
werde ſicher dahin gelangen, Deutſchland zu ruinieren, aber mit
dieſem Ruin würden alle=Hoffnungen auf Reparationen
vernich=
tet werden. Die Ruhrbeſetzung könne zu keinem Ergebnis
füh=
ren, und die franzöſiſche Regierung hätte ſich in ihrer letzten
Antwortnote klarer über die Höhe der deutſchen Schulden
aus=
drücken müſſen. Die Höhe der deutſchen Schulden ſei von
Be=
dingungen abhängig gemacht worden, die nichts mit ihr zu tun
hätten. Wenn Herr Poincaré erklären würde, daß Frankreich
von Deutſchland nichts anderes verlange als die gerechte
Repa=
ration für die verwüſteten Gebiete, dann würde er die ganze
Welt auf ſeiner Seite haben.
Es ſei ſkandalös und ſchändlich, meinte der Abgeordnete
Taponnier auf die Rede Auriols, daß derartige Dinge auf der
Tribüne der franzöſiſchen Kammer geſagt würden. Es gibt eine
Lärmſzene, die das Eingreifen des Präſidenten nötig macht, und
ein Sozialiſt nennt den Abgeordneten Taponnier einen Idioten.
Sodann ergriff Herr Poincaré das Wort zu längeren
Ausfüh=
rungen, die ſich in nichts von den üblichen Kriegerdenkmalsreden
des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten unterſchieden. Frankreich
habe eine Moratorium für drei Jahre nicht bewilligen können,
weil es gewußt habe, daß während dieſer Zeit die bewaffneten
Formationen und die Geheimfabrikation ſich in Deutſchland
ver=
mehrt haben würde, und daß nach einer Friſt von drei Jahres
die Alliierten auf einen noch ſchlechteren Willen Deutſchlands
geſtoßen wären. Die Reparationskommiſſion ſei unter dieſenz
Umſtänden gezwungen geweſen, die Verfehlungen Deutſchlands
feſtzuſtellen. (!) Frankreich hätte es vorgezogen, wenn die Aktion
im Ruhrgebiet von allen Alliierten unternommen worden wäre.
Das glauben wir Herrn Poincaré gern, denn trotz des ſtürmiſchen
Beifalls, der immer wieder ſeine Ausführungen unterbrach, iſt
die Situation für die franzöſiſche Regierung derzeit keineswegs
beſonders erfreulich, und daß Herr Poincaré es an ernſthaften
Verſuchen nicht fehlen laſſen wird, die „Einheitsfront der
Alli=
ierten‟ Deutſchland gegenüber wieder herzuſtellen, beweiſt die
herzliche Begrüßung des neuen engliſchen Miniſterpräſidenten,
welcher dem Kabinett angehört habe, das Frankreich ſo viele
Freundſchaftsbeweiſe gegeben habe. Aber trotz dieſer Beweiſe
habe England durch ſeine Abſonderung in Deutſchland den
Glau=
ben erweckt, daß, wenn nicht unter den Alliierten ein Bruch
vor=
handen ſei, ſo doch wenigſtens ein ſchwacher Punkt feſtzuſtellen
wäre. Auf diefe glücklicherweiſe unbegründete Schwäche habe".
Deutſchland ſpekuliert. Wäre England mit den anderen
Alli=
ierten vorgegangen, ſo hätten die deutſchen Induſtriellen,
Be=
amten und Arbeiter ſicher keinen Widerſtand geleiſtet. Da
Eng=
land ſich zurückgezogen habe, habe, Deutſchland das organifiert,
was man trügeriſcherweiſe ſeinen paſſiven Widerſtand
nenne.
Daß Herr Poincaré an der Fiktion feſthält, der Widerſtand
der deutſchen Bevölkerung gegenüber dem franzöſiſchen Einbruch
ſei eine behördlicherſeits befohlene Unternehmung, iſt von
ſei=
nem Standpunkt aus begreiflich, beſonders da dieſer deutſche
Widerſtand, wie ohne weiteres zwiſchen den Zeilen zu leſen iſt,
der franzöſiſchen Regierung ebenſo unerwartet wie peinlich iſt.
Frankreich habe es keineswegs eilig, ſo fuhr Herr Poincaré fort,
aus dem Ruhrgebiet zu gehen, und könne warten, bis die
Deut=
ſchen wieder Vernunft annähmen. Auch die üblichen Drohungen
dürfen in einer Poincareſchen Rede ſelbſtverſtändlich nicht fehlen.
Frankreich könne die für Deutſchland unvermeidliche Stunde des
Nachgebens durch neue Zwangsmaßnahmen beſchleunigen, und
er werde Deutſchland dieſe Zwangsmaßnahmen ankündigen,
wenn er entſchloſſen ſei, ſie zu ergreifen, aber er werde nicht von
vornherein von ihnen ſprechen. Wenn aber dann Frankreichs
Miniſterpräſident ſich zu der Behauptung verſtieg, die bis jetzt
ergriffenen Maßnahmen=ſeien nicht nur im Intereſſe Frankreichs,
ſondern auch in dem ſeiner Alliierten und der Neutralen,
vor allem Hollands und der Schweiz, geweſen, ſo
dürfte er mit dieſer Argumentation in den letztgenannten
Län=
dern, die ſchwer unter der gegenwärtigen Situation leiden, wenig
Verſtändnis finden. Daß Poinearé es für notwendig hielt, der
Die Komödie von Paris.
Zu Poincarés Demiſſionsgeſuch.
TU. Paris, 25. Mai. Die geſtern in ſpäter Abendſtunde
verbreitete Meldung, wonach Poincaré dem Präſidenten der
Republik die Demiſſion des ganzen Kabinetts angeboten hat,
wird durch das nachſtehende Communiqué beſtätigt:
„Infolge der Entſchließung des Oberſten
Staatsgerichts=
hofs, wonach er ſich in dem wegen dem Anſchlag auf die innere
und äußere Sicherheit des Staates erfolgten Prozeß gegen die
Kommuniſten als unzuſtändig erklärte, hat ſich der
Miniſterpräſi=
dent mit den Mitgliedern ſeines Kabinetts in das Elyſé begeben
und dem Präſidenten der Republik die Demiſſion des Kabinetts
angeboten. Herr Millerand hat dieſe Demiſſion abgelehnt.”
Dazu werden folgende Einzelheiten bekannt: Als der Senat
ſich geeſtrn mit 148 gegen 104 Stimmen in dem Prozeß gegen
die Kommuniſten als inkompetent erklärte, hielt Miniſter Colrat,
der die Initiative ergriffen hatte, es für ſeine Pflicht, dem
Miniſterpräſidenten ſeine Demiſſion anzubieten. Da die
Ent=
ſchließung, die angeklagten Kommuniſten vor den obengenannten
Gerichtshof zu ſtellen, von der Geſamtregierung gefaßt worden
war, hat Poincars die Demiſſion des ganzen Kabinetts
abge=
faßt und rief ſchleunigſt die Mitglieder des Kabinetts zu einer
Beratung zuſammen. Dieſe Beratung, die im Quai d’Orſey
ſtattfand, dauerte eine Viertelſtunde, von 8.10 bis 8.25 Uhr
Poincaré erklärte dem Petit Journal zufolge: Infolge der von
dem Senat angenommenen Entſchließung iſt die Regierung der
Anſicht, daß ſie von jetzt ab in der Fortführung ihrer Politik
be=
hindert ſei. Daher werden wir unſere Geſamtdemiſſion dem
Staatschef einreichen. Dem Matin zufolge hat Poincaré erklärt:
Unſere Politik wird jetzt unmöglich, denn wir können uns nicht
erlauben, das Land in ſeinem ſehr harten Kampfe, den es um
die Ausführung der Verträge unternommen hat, durch die
kom=
muniſtiſchen Umtriebe zu ſchwächen. Die Abſtimmung des
Se=
nats iſt ſchlimmer als ein Mißtrauensvotum.
Um 8.30 Uhr trat der Miniſterrat im Elyſé zuſammen und
es wurde bis 9.15 Uhr beratſchlagt. Der Ausgang der Sitzung
wurde, wie oben erwähnt, im Communiqué mitgeteilt. Wie der
Petit Pariſien hervorhebt, mußte der Präſident der Republik in
ſehr dringender und lebhafter Weiſe bei Poincaré vorſtellig
wer=
den, um ihn von ſeinem in Uebereinſtimmung mit ſeinen
Kolle=
gen gefaßten Entſchluß abzubringen. Millerand konnte ſeiner
Bewegung nicht Herr werden, als die Kabinettsmitglieder ihm
ihre Abſicht kundgaben, und er brachte ſie Poincaré in
gefühl=
voller Weiſe zum Ausdruck. Er erinnerte Poincaré daran, daß
er auf ſeinem ſchwierigen Poſten das Vertrauen und die
Sym=
pathie des geſamten Landes genieße. Die Gründe, die Millerand
anführte, um Poincaré von ſeinem Entſchluß abzubringen,
be=
zeichnet der Matin folgendermaßen: Was würden, ſo ſoll
Mille=
rand geſagt haben, das Ausland und die öffentliche Meinung
in Frankreich von dieſer Kriſe denken, die ſich in einem
Augen=
blick ereignet, wo die Politik des Miniſterpräſidenten im
Be=
griffe ſtand, den Beitritt der Alliierten, die Frankreich mit
Miß=
trauen zur Seite ſtanden, zu erzielen? Die Abſtimmung im
Senat ſei nicht politiſcher Natur; ſie habe den Charakter einer
juriſtiſchen Verordnung, die von einem Gecichtshof ergangen ſei,
und bedeute kein Mißtrauensvotum. Wenn Poincaré auf
ſei=
nem Vorſatz beharre, ſo würde es nicht an Stimmen fehlen, die
behaupten würden, daß die Politik der Regierung nur dem
An=
ſcheine nach gebilligt werde und die Nation in Wirklichkeit mit
Ausnahme der nationaliſtiſchen Kammer ſie bedauere und tadele,
wodurch Frankreich der Welt gegenüber ganz anders als in
Wirk=
lichkeit erſcheinen werde. Der Miniſterpräſident wurde von den
verſchiedenen Argumenten Millerands ſichtlich erſchüttert.
Mil=
lerand fügte hinzu, daß, wenn Poincaré ſeine Abſicht nicht
än=
dere, er die Nation zum Zeugen ihrer Auseinanderſetzung machen
werde. Dem Matin zufolge bedeutet das, daß der Präſident im
Notfalle ſekbſt die Konſequenzen aus der Lage, was ſeine eigene
Funktion anbelangt, ziehen werde.
Kommuniſiſche Kundgebungen in Paris.
TU Paris, 25. Mai. Während der Sitzung des Oberſten
Gerichtshofes kam es zu einer großen kommuniſtiſchen
Kundgeb=
ung. Mehr als 1000 Perſonen verſammelten ſich vor dem
Ge=
bäude. Sie ſchickten ſich an, in den Saal einzudringen. Als eine
Kompagnie von Soldaten ſie verdrängte, zog die Menge unter
dem Abſingen der Internationale und unter den Rufen;
„Amneſtie, Amneſtie!” ab.
Die Anklage gegen Cachin und Genoſſen.
Paris, 25. Mai. Der Senat trat geſtern zuſammen, um
über die Frage zu entſcheiden, ob er ſich als Staatsgerichtshof
gegen Marcell Cachin und Genoſſen konſtituieren ſoll. Unter
den Angeklagten befindet ſich auch der deutſche Abgeordnete
Höllein, der zum Unterſchied von den meiſten übrigen noch
in Haft zurückgehalten wird und, da er ſeit mehr als einer Woche
einen Hungerſtreik durchführt, ſich augenblicklich im Krankenhaus
befindet. In der geſtrigen Senatsſitzung waren weder die
An=
geklagten noch die Mitglieder der Regierung zugegen, doch ſoll
Cachin in einer Zuſchauerloge den Verhandlungen beigewohnt
haben. Der größte Teil der Sitzung wurde von der
Anklage=
ſchrift ausgefüllt, die der Generalſtaatsanwalt verlas. Darin
werden Cachin und Genoſſen wegen eines Attentates auf die
äußere und innere Sicherheit des Staates und der deutſche
Kommuniſt Höllein wegen Aufforderung zum Verbrechen gegen
die äußere und innere Sicherheit des Staates angeklagt. Das
letztere Vergehen ſoll in einer Rede Hölleins enthalten ſein, die
er am 17. März d. J. in Paris hielt. Die Anklage gegen die
Gruppe Cachin ſtützt ſich auf zwei Tatſachen: 1. auf die Bildung
eines Ausſchuſſes in Frankreich, der im Falle einer Revolution
die Haltung der Roten Armee in Rußland ſich zum Vorbild
neh=
men ſollte; 2. auf die Reiſe des genannten Ausſchuſſes nach
Eſſen, eine Reiſe, die kurz vor der franzöſiſchen Beſetzung des
Ruhrgebietes ſtattfand, und auf der Cachin und die übrigen
Mit=
glieder des Ausſchuſſes mit den deutſchen Arbeitern über eine
während der Beſetzung gemeinſam einzunehmende Haltung
ver=
handelten. Hernach trat der Senat zu einer geheimen Sitzung
zuſammen, um ſich über die Eröffnung des Verfahrens ſchlüſſig
zu werden.
Proviſoriſche Löſung der Kriſe.
FU. Paris, 25. Mai. Mit Spannung wird der
Kabinetts=
rat erwartet, den Poincaré für heutte einberufen hat. Poincaré
wird ſich wahrſcheinlich mit der einfachen Ablehnung ſeines
Rück=
trittsgeſuches nicht begnügen, ſondern ſein Verbleiben an der
Spitze des Kabinetts davon abhängig machen, daß der Senat
das Verhalten der Regierung in der Frage des angeblichen
Kom=
muniſten=Komplotts ausdrücklich durch ein Vertrauensvotum
bil=
ligt. Für den Augenblick iſt die Kriſe alſo nur proviſoriſch gelöſt.
In franzöſiſchen politiſchen Kreiſen herrſcht die Auffaſſung vor,
daß Poincaré Miniſterpräſident bleiben wird, daß aber ſein
Pre=
ſtige durch den ablehnenden Beſchluß des Senats erſchüttert iſt.
Poincarés politiſche Geſte.
* Paris, 25. Mai. (Priv.=Tel.) Das Demiſſionsgeſuch
Poincarés, das aus Anlaß des Falles Cachin erfolgte, wird
in Berliner politiſchen Kreiſen als eine reine Geſte gewertet, die
jeder politiſchen Ernſthaftigkeit entbehrt. Hoffnungen, die
even=
tuell daran geknüpft werden könnten, müſſen als unbegründet
bezeichnet werden. Eine Auslaſſung der Havasagentur weiſt
auch darauf hin, daß Millerand das Demiſſionsgeſuch Poincarés
deshalb ausdrücklich abgelehnt hat, weil die allgemeine Politik
des Kabinetts Poincaré keineswegs durch die Entſcheidungen
des Senats kompromittiert ſei. Der Senat, der aus reinen
Rechtsgründen es abgelehnt habe, ſich mit der Angelegenheit des
Kommuniſten Cachin zu befaſſen, wird vorausſichtlich ſchon in
nächſter Zeit Gelegenheit nehmen, ſeine Haltung gegenüber der
allgemeinen Politik Poincarés eingehend bekannt zu geben. In
Pariſer politiſchen Kreiſen herrſchen keinerlei Zweifel darüber,
wie dieſe Stellungnahme ausfallen wird.
Preſſeſtimmen.
Paris, 25. Mai. (Wolff.) Ueber die durch die
Abſtim=
mung des Senats eingetretene und nach kurzer Friſt
wie=
der beendete Miniſterkriſe ſchreibt das Echo de
Pa=
ris: Alles wird gut ſein, wenn man aus dem Zmiſchenfall die
erforderlichen Lehren zu ziehen verſteht.
Die Ere= Nouvelle ſagt: Niemals hat eine Regierung
von einer als Staatsgerichtshof vereinigten Verſammlung eine
hübſchere Ohrfeige bekommen, als die, mit der geſtern der
Staatsgerichtshof Herrn Poincaré bedachte. Das Preſtige
Poin=
carés ſei ſchwer getroffen und ſeine morgliſche Autorität ſcheine
ſtark kompromitiert.
Nummer 143.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. Mai 1923.
Seite 2!
Feſtſtellung beſonders lebhaft zu widerſprechen, daß die
Ruhr=
beſetzung die Lebenshaltung in Frankreich verteuert und den
Frankenkurs beeinträchtigt habe, iſt für uns Deutſche ganz
beſon=
ders intereſſant.
„Wir ſind in das Ruhrgebiet einmarſchiert
undwirwerden nur nach Maßgabe und dem
Ver=
hältnis der deutſchen Zahlungen wieder
her=
ausgehen. Das iſt nicht, wie der Abgeordnete Auriol geſagt
hat, eine dunkle Formel, denn es hängt von den Deutſchen ab,
die Räumung zu beſchleunigen, indem ſie zahlen.” Herr Poin=
Caré hat Recht, das iſt ſicherlich keine „dunkle Formel”, ſondern,
da Deutſchlands Zahlungsunfähigkeit feſtſteht, das ſehr
eindeu=
tige Zugeſtändnis franzöſiſcher Annexionspläne.
„Frankreich iſt entſchloſſen,” erklärte Herr Poincaré, „die
reſtloſe Eintreibung ſeiner Forderungen zu betreiben. Nur in
dem Maße, in dem die Alliierten Frankreich Erleichterungen
ge=
währen, wird es auf ſeine Forderungen verzichten.‟ Da die
Alliierten den Wunſch hätten, die Laſten Deutſchlands zu
ver=
mindern, ſo ſei es ein glückliches Moment, dies dadurch
herbei=
zuführen, daß die Alliierten ihrerſeits auf die
Eintreibung ihrer Forderungen verzichteten.
Frankreich könne aber eine Aenderung des Londoner
Zahlungs=
planes niemals zulaſſen, den alle Alliierten unterzeichnet hätten.
Wenn Frankreich ſo handele, gehe es nicht iſoliert vor.
Frank=
reich trenne ſich von niemand, im Gegenteil, diejenigen, welche
das Abkommen von 1921 verleugneten, löſten ſich von der
gemein=
ſamen Aktion los. Ein zweiter Grund, weshalb Frankreich keine
gemeinſame Antwort an Deutſchland erteilt habe, habe darin
beſtanden, daß Deutſchland die Rechtmäßigkeit der
Ruhraktion abgeleugnet habe. Frankreich habe in
ſeiner Antwort auf die ungenügende deutſche Note ſeinen
Stand=
handele, wenn Deutſchland nicht den Widerſtand aufgebe, der
nicht paſſiv, ſondern im Gegenteil aktiv ſei und Sabotage und
Deutſchland anknüpfen können, während die franzöſiſchen
Sol=
daten, Eiſenbahner und Ingenieure neuen Attentaten ausgeſetzt
geweſen ſeien! — Wem kommt nicht die Gegenfrage in den Sinn:
Wie ſoll man mit Frankreich verhandeln, ſolange noch Hunderte
keine Kataſtrophe, ſo erklärte Herr Poincaré zum Schluß. Die
Welt aber muß erkennen, daß, ſolange dieſer Mann das
Staats=
ſteuer Frankreichs in Händen hält, Europa einer Kataſtrophe
zuſteuert von gar nicht abzuſehenden Ausmaßen.
Ruhrdebatte in der franzöſiſchen Kammer.
Paris, 25. Mai. (Wolff.) Die Kammer ſetzte in ihrer
heutigen Sitzung die Beratung der Ruhrkredite fort. Zu
Beginn der Sitzung ergriff der Abgeordnete Herriot das
Wort. In demſelben Augenblick betrat der kommuniſtiſche
Ab=
geordnete Cachin den Sitzungsſaal. Die Kommuniſten ſchrien:
„Amneſtie!” und die röyaliſtiſchen Abgeordneten riefen: „Nieder
mit dem Senat!‟ Der Abgeordnete Herriot ſagte, Deutſchland
ſei während des Krieges nicht beſetzt geweſen und die Allierten
hätten ihm einen großmütigen Waffenſtillſtand zuerkannt.
Trotz=
dem habe es nichts unternommen, um ſich von ſeiner Schuld zu
befreier. Es habe nicht die notwendigen Steuern eingeführt, ja,
es habe ſogar die Steuerhinterziehung ermutigt. (Der
Abge=
ordncte Cachin ruft dazwiſchen: „Wie bei uns.”) Auf der
Pariſer Konferenz, ſagte Herriot, habe England einer
Beſchlag=
nahme von Pfändern keineswegs abhold gegenübergeſtanden.
Herriot ſtellt nochmals feſt, daß Poincaré im Finanzausſchuß von
greifbaren Pfändern Deutſchlands geſprochen habe und die
Ant=
wort darauf (zu Poincaré gewandt): Ihre Erklärung ſtimmt
ge=
nau wit den Gefühlen überein, die wir oft zum Ausdruck gebracht
haben, baß wir die Löſung der Reparationsfrage nur durch ein
internationales Abkommen für möglich halten. (Poincaré ruft
dazwiſchen: Das iſt eine Prämie für die Räumung!) Herriot
fährt ſort: Ich gehöre zu denen, die glauben, daß dieſe Lage ſo
bald wie möglich beendet werden muß. (Beifall links.) Ich
ver=
kenne keineswegs die nationaliſtiſchen und kriegeriſchen
Kund=
gebungen in Deutſchland, namentlich in Bayern, das wieder eine
Monarchie werden will. Aber die demokratiſche ſächſiſche
Regie=
rung hat ſich für die Ausführung der Reparationsverpflichtungen
ausgeſprochen, und im Reichstag haben Redner verlangt, daß
Deutſchland einen Betrag für den Wiederaufbau bezahlen muß.
Wir müſſen, ſo ruft der Redner aus, uns hüten, die Elemente zu
ſördern, die Deutſchland und Preußen der Demokratie
entfrem=
den wollen.
Der Abgeordnete Caſſaignac=Gohon glaubt nicht
daran, daß es zwei verſchiedne Deutſchland gebe. Es gebe nur
ein, Deutſchland, und dem könne man kein Vertrauen ſchenken.
Nach einer Rede des reaktionären Abgeordneten Lacatte,
die den Widerſpruch der Mehrheit der Kammermitglieder
her=
vorruft, wird die Weiterberatung der Ruhrkredite auf den
kom=
menden Dienstag vertagt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, 25. Mai.
Madame Butterflt.
Oper von G. Puccini.
Puccinis Name bedeutet ein Programm. Er geht den Weg
des dramatiſchen und muſikaliſchen Verismus, für den
Mas=
cagni uns Anfang war, zu Ende. Im Gegenfatz zu dieſem aber
hat er dank ſeiner überragenden muſikaliſchen Begabung ein
neues Eigenes zuzuſetzen. Seine Figuren ſind nicht wie bei
jenem oberflächlich reliefartig hingehauen. Sie werden erfüllt
mit einem nicht tief, doch fein empfundenen Leben. Wirkliche
Menſchen ſind es immer noch nicht, oft ſogar ſchlimme
Theater=
helden, die er ſchafft. Indes, Grobes und Scharfes wird
aus=
geglichen, Zartes, Blühendes kommt hervor. Seine Muſik
um=
rankt alles mit klingendem, ſüßeſtem Wohllaut.
„Madame Butterfly” hat einen für das rührſelige, brave
Publikum dankbaren Stoff. Mir erſcheint er ſtark verblaßt und
in dieſer untypiſchen Form trivial. Die Perſonen ſind uns
gleichgültig, die Erlebniſſe unbedeutend, die Handlung ſüßlich.
Was bleibt, iſt aufgebauſchte Sentimentalität, durch
fremdlän=
diſche Maskerade verfärbt und verdeckt. Richtiger Kitſch.
Aber die Muſik zeigt die Kraft, dieſes teils weichliche, teils
langweilige Drama auf eine idealere Höhe zu heben, die
ver=
ſöhnend wirkt. Dabei hat man den Genuß, einer Vollendung
von Form und Klang zu lauſchen, Feinheiten der
Inſtrumen=
tation zu hören, wie ſie ſelten ſind, wenn auch des Süßen allzu
iel iſt.
Der heutige Abend brachte eine vorzügliche Aufführung der
per, an der man, will man ſie als Werk auch ablehnen, ſeine
freude haben konnte. Die Inſzenierung hatte den Stil, wie er
bei allen Chinoiſerien nun einmal üblich geworden iſt: Getrippel,
hiefe Köpfe, viel Fächeln. Man bekommt’s bald über. Die
ühnenbilder brachten die bekannten Japan=Requiſiten mit
leinlicher Wirkung. Aber unſere Sängerinnen und Sänger, die
igten heute, was ſchön ſingen heißt. Allen voran Margarethe
lbrecht als Butterfly, die dieſe Rolle mit ſtarker Leidenſchaft
es Spiels und der ſüßeſten Innigkeit ihrer hohen Stimme
aus=
attete. Martha Liebel ſtand ihr als Zuzuki gleichwertig zur
Seite. Die Herren Enehjelm und Heuſer gaben
vortreff=
iche Leiſtungen als Marineleutnant und Konſul. Die Vertreter
der anderen Rollen und des Chors mögen ſich mit einem
Ge=
amtlob begnügen. Das unter Walther Becks Leitung ſpielende
Orcheſter war anzuhören ein Genuß. Am Schluß füllte ſich die
Bühne mit ſchier unzähligen Blymen für die Hauptdarſteller, w.HI.
Schreckensherrſchaft der Kommuniſten.
Ernſte Lage im Ruhrgebiet.
Erbitterung gegen die franzöſiſchen Beſatzungstruppen.
Gelſenkirchen, 25. Mai. (Wolff.) Anläßlich der
Vor=
kommniſſe der letzten Tage hat ſich im Ruhrgebiet
ſtei=
gende Erregung unter der Bevölkerung
bemerk=
bar gemacht. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Arbeiterſchaft in
ihrer übergroßen Mehrheit das Treiben der Unruheſtifter aufs
entſchiedenſte mißbilligt. An verſchiedenen Stellen wurden auch
bereits Maßnahmen getroffen, um derartigen Ereigniſſen
vorzu=
beugen und entgegenzuwirken. Trotz ſolcher Verſuche zur
Wieder=
herſtellung ordnungsmäßiger Zuſtände iſt die Lage nach wie vor
ernſt. Mit der Beunruhigung der Bevölkerung wächſt auch die
Erbitterung gegen die franzöſiſchen
Be=
ſatzungstruppen. Es wird keineswegs erwartet, daß die
Truppen ſich an der Wiederherſtellung der Ruhe und Ordnung
be=
teiligen. Die Bevölkerung iſt davon überzeugt, daß die
Haupt=
ſchuld an den jetzigen Zuſtänden die Beſatzungstruppen trifft,
die die ſtaatlichen und kommunalen Polizeiorganiſationen
zer=
ſchlagen haben und nach wie vor die kommuniſtiſchen Fanatiker
und das Großſtadtgeſindel durch ihr Verhalten begünſtigen. — In
Dortmund iſt es geſtern abend zwiſchen Polizei und
kommu=
niſtiſchen Hundertſchaften, die von Hörde anrückten, zu
Zu=
ſammenſtößen gekommen; die Hundertſchaften wurden
ver=
punkt dahin präziſieren wollen, daß es mit Deutſchland nicht ver= trieben. — In Witten und Buer kam es geſtern ebenfalls
zu Anſammlungen und Demonſtrationen. — In
Wattenſcheid haben wilde Kontrollkommiſ=
Verbrechen organiſiere. Wie hätte man eine Verhandlung mit ſionen verſucht, die Preiſe herabzuſetzen. Auch in
Langen=
dreer iſt es zu Unruhen gekommen. — In Eſſen und
Um=
gebung iſt heute morgen alles ruhig. — In Dortmund
findet heute morgen eine Verſammlung der Metallarbeiter über
die Lohnfrage ſtatt. Ueber die Streiklage wird bekannt, daß
von Deutſchen in franzöſiſchen Gefängniſſen ſchmachten und ſo= im Dortmunder Bezirk die Belegſchaft von acht Zechen und mehr
lange noch die „Träger der Ziviliſation” mit der Reitpeitſche als dreißig Werken ſtreiken. Auf dem Hörder
Königs=
durch die Straßen der Ruhrſtädte ziehen? Frankreich wünſcht werk iſt die Arbeitsniederlegung durch die Kommuniſten
er=
zwungen worden. Im Bochumer Bezirk traten die Belezſchaften
der Zechen Julius Philipp und Karl Friedrich in den Streik. Auf
der Zeche Mont Cenis wurden die Bergarbeiter wiederum am
Einfahren gehindert. Ebenfalls geſtreikt wird auf den Zechen
Konſtanze, Mansfeld und Planeten. — In Gelſenkirchen
beſteht noch Streikneigung, doch wurde die Arbeit bereits an
einigen Stellen wieder aufgenommen. — Im unbeſetzten Gebiet
wird neu geſtreikt auf den Zechen Sachſen und Radbod. Nach den
bisher vorliegenden Nachrichten iſt die Lage noch ungeklärt.
Da=
gegen wurde auf den Zechen Carl und Viktoria die Arbeit wieder
aufgenommen. Verſuche, die Streikbewegung auch auf den
Eſſener Bezirk auszudehnen, ſind nach den bis zur Stunde
vor=
liegenden Nachrichten nicht geglückt.
Frankreichs Spiel mit dem Feuer.
Britiſche Betrachtungen zum Kommuniſten=
Aufſtand im Ruhrgebiet.
London, 25. Mai. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
des Daily Expreß in Gelſenkirchen, W. Beach Thomas,
berich=
tet zu den dortigen kommuniſtiſchen Unruhen, daß die
deutſchen Behörden hilflos geweſen ſeien, da keine Polizei und
keine Soldaten vorhanden ſeien. Die Franzoſen verhielten ſich
vollkommen paſſiv. Der Sonderberichterſtatter der Times, der
ſich ebenfalls perſönlich nach Gelſenkirchen begab, und mit den
deutſchen Kommuniſten und ihrem Führr zuſammen kam, meldet,
zahlreiche Kommuniſten ſagten, daß die Frauzoſen ihre
Freunde ſeien. Einer erklärte, daß die Franzoſen die Polizei
entwaffneten und am 23. Mai abends auf die Feuerwehr
ge=
ſchoſſen hätten. Dies wurde dem Berichterſtatter ſpäter von
ver=
ſchiedenen Leuten aus dem Mittelſtand beſtätigt, die, wie er
ſchreibr, beſchämt zugeben mußten, daß der bei der Plünderung
der Läden begriffene Mob den franzöſiſchen Truppen zufubelte,
die in Laſtkraftwagen vorbeifuhren, ohne dagegen einzuſchreiten.
Dem Berichterſtatter zuſolge wurd: der Geiſt der Plünderung und
Zerſtörung losgelaſſen, der ſich leicht über das Ruhrgebiet
ver=
breiten könne. Die ganze Unruhe hätte durch
wenige Poliziſten oder Soldaten unterdrückt
werden können. Die Poliziſten ſeien von den Franzoſen
ausge=
wieſen worden. — Die Weſtminſter Gazette ſchreibt, der
kommu=
niſtiſche Aufſtand im Ruhrgebiet werde den Leuten, die den Lauf
der Ereigniſſe verfolgten, keinerlei Ueberraſchung bereiten außer,
wenn man die Worte einiger franzöſiſcher Publiziſten ernſtlich
mißverſtehen würde, die ſogar noch ſchlimmere Manifeſtationen
als die bereits erfolgten begrüßen würden. Die Weſtminſter
Gazette fragt, welches die Stellung Frankreichs
gegen=
über dieſem Aufſtand ſei? Frankreich bleibe
augenblick=
lich, wie es heiße, neutral.
Schwere Ausſchreitungen in Bochum.
TU. Bochum, 25. Mai. Im Laufe des heutigen
Nachmit=
tags iſt es hier zu ſchweren Zwiſchenfällen gekommen.
Der Streik, der ſich auf ſämtliche Werke in und um Bochum
aus=
gedehnt hat, hat Formen angenommen, die zeigen, daß die
Kom=
muniſten jetzt eine Schreckensherrſchaft ausüben. Ein
großer Trupp drang heute nachmittag in die Geſchäftsſtelle des
Bochumer Anzeigers ein. Dort wurden die Telephonapparate
zerſtört, die Geſchäftspapiere und die Zeitungen auf die Straße
geſchleudert. Vom Bochumer Anzeiger begab ſich der Trupp zur
Weſtfäliſchen Volkszeitung. Hier wurde noch weit ſchlimmer
gehauſt. Sämtliche Pulte wurden kurz und klein geſchlagen, die
Tüten eingetreten, die Papiere, Akten uſw. auf die Straße
ge=
worfen. Es wurde verſucht, ſie in Brand zu ſtecken. Dann
be=
gaben ſich die Kommuniſten in die oberen Räume. Hier wurden
die Türfüllungen eingeſchlagen und aus den Geſchäftsräumen
ein gioßer Betrag Zeitungsgelder entwendet. Mittlerweile rückte
die glarmierte Feuerwehr an. Es kam zu einem Zuſammenſtoß,
wobei die Feuerwehr mehrere Schüſſe auf die Menge abgab.
Dadurch wurden fünf Perſonen zum Teil ſchwer verletzt. Eine
Reihe Ruheſtörer wurde verhaftet und mitgenommen. Der größte
Teil der Demonſtranten zog dann in das weſtliche Stadtviertel.
* Bochum, 25. Mai. (Prib.=Tel.) Nachdem kommuniſtiſche
Hundertſchaften heute morgen die Stillegungdes
Bochu=
mer Vereins erzwungen hatten, begaben ſich
kommu=
niſtiſche Gruppen zu den Zechen in der Umgebung von Bochum,
um auch dieſe ſtillzulegen. Die Belegſchaften wurden teilweiſe
aus den Gruben herausgeholt. Auf der Zeche „Prinzregent”
kam es zu Zuſammenſtößen mit kommuniſtiſchen Stoßtrupps.
Mehrere Beamte wurden von den Kommuniſten verprügelt. Auf
der Zeche „Karolinenglück” (Bochumer Verein) ſind zwei
Be=
triebsratsmitglieder durch Kommuniſten erheblich verletzt
wor=
den, weil ſie ſich gegen den Streik ausſprachen. In der
Früh=
ſchicht hat die Geheimabſtimmung nur anderthalb Dutzend
Stim=
men für den Streik erbracht. Auf der Zeche „Tannenbaum II‟
wurde die Belegſchaft gezwungen, auszufahren. Die meiſten
induſtriellen Werke in Bochum dürften noch im Laufe des Tages
gleichfalls zum Stillſtand gekommen ſein. Auf der Zeche „
Han=
nover” hat ſich der Betriebsrat mit Zweidrittelmehrheit gegen
den Streik ausgeſprochen, da die Verhandlungsmöglichkeiten noch
nicht erſchöpft ſeien. Im Langendreer Bezirk liegen ſämtliche
Zechen ſtill.
Proteſi gegen die Teuerung.
Mannheim, 25. Mai. (Wolff.) Die Arbeiter der beiden
größten hieſigen Betriebe, Lanz und Benz, verließen heute kurz
vor der Mittagsſtunde überraſchend die Betriebe und zogen in
geordnetem Zuge in die innere Stadt. Dem gewaltigen Zuge
wurde eine rote Fahne und das Bild von Karl Marx
vorange=
tragen. Gegen 2 Uhr kehrten die Maſſen wieder in die Fabriken
zurück, ohne daß es zu einem Zwiſchenfall gekommen wäre. Der
Zweck der Kundgebung war ein Proteſt gegen die
Teue=
rung und gegen das Verhalten der Unternehmer bei den
zur=
zeit ſchwebenden Lohnverhandlungen.
Perteuerung der Lebenshaltung.
Brotpreiserhöhung und Löhne.
Berlin, 25. Mai. (Wolff.) Der
Reichsarbeits=
miniſter wird umgehend mit den beteiligten Kreiſen über die
Auswirkung der im Juni bevorſtehenden
Brotpreiser=
höhung beraten, insbeſondere ihre Folgen für den Haushalt
der Arbeitnehmer feſtſtellen. Das Ergebnis wird den in Frage
kommenden Organiſationen und Behörden als Unterlage für die
kommenden Lohnverhandlungen mitgeteilt. Der
Reichs=
arbeitsminiſter iſt ſich bewußt, daß eine ſo ſtarke Verteuerung
des wichtigſten Volksnahrungsmittels nicht zu Laſten der
Ar=
beitnehmer gehen darf, daß die eintretende unmittelbare und
mittelbare Belaſtung vielmehr bei den Lohnverhandlungen, die
infolge der geſunkenen Kaufkraft der Löhne ohnehin überall
not=
wendig werden, voll abgegolten werden muß. Der
Reichs=
arbeitsminiſter gab gleichzeitig mit dieſer Veröffentlichung den
Arbeitgeber= und Arbeitnehmerverbänden ſeine Stellungnahme
bekannt und erſuchte die Schlichtungsbehörden, dieſer Frage
ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Ebenſo wird die
Fürſorge für Sozialrentner, Kleinrentner, Kriegsbeſchädigte,
Kriegshinterbliebene und Erwerbsloſe der durch tie
Brotpreis=
erhöhung eintretenden Verteuerung der
Lebensver=
hältniſſe angepaßt werden. Der Reichsarbeitsminiſter hat
auch hierfür die erforderlichen Maßnahmen bereits eingeleitet;
ſie werden beſchleunigt zum Abſchluß gebracht werden, damit
die Berechtigten baldigſt in den Bezug der erhöhten Unterſtützung
gelangen. Der dargelegte Standpunkt des
Reichsarbeitsmini=
fters wird von der geſamten Reichsregierung geteilt.
Bühnenchronik.
Mitglieder der Hefſiſchen Landeswanderbühne
gaſtierten nach Saiſonſchluß auf eigene Rechnung mit ſtarkem Erfolg
in verſchiedenen kleinen Städten. Es liegen uns darüber u. a. folgende
Beſprechugen vor: Viernheim: „Im weißen Rößl”. Mit
ein=
fachen Mitteln war ein prächtiges Bühnenbild geſchaffen, wie es auf
Landbühnen kaum prächtiger zu finden ſein dürſte. Die Darſteller
waven alle auf der Höhe, voran Herr Eugen Lipſchütz als Fabrikant
Gieſeche. Der beliebte Künſtlev hat ſich diesmal ſelbſt übertroffen.
Vortrefflich und ſehr natürlich war Frl. Suſel Ruperte als Wirtin
im „Weißen Röß!”. In Hermn D. Rubens, hatte ſie als einen in
ſie verliebtem Zahlkellner einen trefflichen Partyer. Herr W.
Schu=
bert war als Hinzelmann ein köſtlicher Privatgelehrter vom alten
Schlag. Ein beſſerer Vertreter für dieſe Rolle dürfte kaum zu finden
ſein. Herr Momber gab den Schwerenöter Rechtsanwalt Dr.
Siedler in gewohnter roytinierter Weiſe mit Schneid und Friſche.
Beſonderes Lob auch den mitwivkenden Damen: Erna Seidler als
Gieſeckes verliebtes Töchterlein, Paula Manecke als „liſpelndes”
Klärchen und E. Güldner als beſorgte alte Tante. Und die übrie
gen Darſteller?. Herr Fred Zimmer bot einen urkomiſchen
Ber=
liner Bergfaxen und Herr Groß einen naturwahren Loidl, wie er
ſich charakgeriſtiſcher kaum denken läßt. Alles in allem: Unſere
belieb=
ten Künſtler haben nach jeder Richtung glänzend abgeſchnitten und
einen vollen Erfolg zu buchen. — Alsfeld. „Alt=Heidelberg‟ „
Reiche Beifallskundgebungen des ſtark überfüllten Hauſes wach jedem
Aktſchluſſe zeigten die tiefgehende Wirkung des Stückes; ſie galten auch
den Darſtellern und Darſtellerinnen, die mit Eifer und Hingebung bei
der Sache waren. Der Karl Heinrich des Herrn Reinhold Momber
war eine Leiſtung, die volles Lob verdient; Herr Momber bvochte die
Leiden und Freuden dieſes von den einander widerſtreitendſten
Empfin=
dungen bewegten jungen Fürſten treffend zum Ausdruck. Seine
Part=
nerin, Frl. Suſel Ruperty ſchuf eine Käte, die mit ihrer
unbefan=
genen Fröhlichkeit, zugleich aber auch mit ihrer hingebenden Liebe,
ſein Herz bezaubern mußte. Eine prächtige Geſtalt bot Herr Eugen
Lipſchütz in der Darſtellung des Dr. Jüttner. Sein Gegenſtüick,
der Kammerdiener Lutz, wurde von Herrn Otto Rubens recht
wirk=
ſam dargeſtellt. Eine außerordentlich treffende Verkörperung fand
auch die Geſtalt des Staatsminiſters von Haugk in Herrn Wilhelm
Schubert. Im Verein mit einer glücklichen Beſetzung auch der
übrigen Nollen verhalfen die erwähnten Leiſtungen der Darſtellung zu
einem Erfolg, auf den die Künſtler mit Befriedigung zurückblicken könmnen.
Dem „Tonkünſtler Waldemar Wendland, deſſen
fünfzigſter Geburtstag ſich in Freiburg i. Br. durch Intendant Pichler
zu einem hewvorragenden Ereignis geſtaltete durch eine Feſtaufführung
der Oper „Peter Sukoff” unter der ſchwungvollen Leitung von
Kapell=
meiſter Cornelius Kun, unter Regie von Guſtav Starke, mit Frau
Lotte Arens=Gaßner als Gaſt in der Partie der Njuta und Auguſt
b. Mamoff als Peter Sukoff, wurde von Hamburg aus eine Deutſche
Städte=Mappe überreicht mit den Glüchwünſchen führender deutſcher
Männer. Reichspräſident Ebert übevmittelte Waldemar Wendland
zu=
gleich mit dem Glüchwunſchſchreiben einen Ehrenbeitvag, um des
Mei=
ſters „weitenes Schaffen imn der jetzigen ſchweven Zeit zu fördern”.
Unter den Gratulanten befanden ſich ferner Dr. Voigt, der
Oberbürger=
meiſter von Frankfurt a. M., der Nat der Landeshauptſtadt Schwerin,
der Oberbürgermeiſter von Ratibor, Intendanten, Künſtler, Mitglieder
der Preſſe, die Berliner Handelsgeſellſchaft, die ihrem früherar
Mit=
arbeiter einen Chrenbeitrag überwies, das Gymaſium Auguſtum der
Stadt Görlitz, der Deutſche geſellig=wiſſenſchaftliche Verein” in Neu=
York, der dem Meiſter durch ſeinen Vertvauensmann Prof. Dr.
Gut=
heim ebenfalls einen Ehrenbeitrag überwies, u. a. m. Sie alle
brin=
gen zum Ausdruck, was der Oberbürgermeiſter und Vorſitzende des
oldenburgiſchen Städteverbandes in die Worle faßte: „Dem großen
Meiſter Waldemar Wendland ſpreche ich zum 50. Geburtstage den
herzlichſten Glückwunſch zugleich im Namen des Landestheaters und des
Landesorcheſters aus. Die kerndeutſche Weſensart und der
volkstüm=
liche Geiſt machen Wendlands Werke zu Bauſteinen hoher Kunſt beim
Wiederaufbau des Vaterlandes. Deutſchland und mit ihm Oldenburg
iſt ſtolz auf den Künſtler, den die Schwere der Zeit nur zu immer
höherem Schaffen für ſein Volk beſtimmt. Möge noch manches Werk
des Meiſters ſeinem Siegeszug durch Deutſchland nehmen und die
Achtung der Welt vor Deutſchlands Geiſtesgrößen erringen.”
Schweßingen. Am 26., 27., 3. und 31. Mai, jeweils
nach=
mittags 4 Uhr reſp. 5 Uhr finden Freilicht=
Theaterauffüh=
rungen im hieſigen Schloßgarten ſtatt. Geſpielt wird „
Iphi=
genie auf Tauris” von Goethe, und zwar auf einer ideal
gelegenen Naturbühne beim Merkurtempel. Darſteller ſind die erſten
Kräfte des Mannheimer Nationaltheaters (Vogel, Godeck) und des
Heidelberger Stadttheaters (Geldaan, Heinle, Kettler), ſo daß die
Ge=
währ gegeben iſt, daß die ganze Veranſtaltung hochkünſtleriſchen Charak=”
ter haben wird.
— Die bedenkliche Unterſchrift. Friedrich Wilhelm IV.
wurde bei ſeiner letzten Krankheit außer von ſeinem Leibarzt,
dem berühmten Schönlein, auch von dem Sanitätsrat Weiß
be=
handelt. Als nun die Königin noch die Zuziehung des Dr. Nix
aus München wünſchte, widerſprach dem Schönlein mit großer
Heftigkeit und erklärte, nach dem Grunde befragt, es ſei für ihn
doch ſehr peinlich, wenn die Krankenberichte unterzeichnet
wür=
den: „Schönlein. Weiß. Nix.”
* Der erſte Fund von einem Menſchenaffen in Amerika. In
der National Academy of Sciences zu Waſhington berichtet Dr.
Osborn von der Entdeckung eines Zahnes in den
Pliozän=
ſchichten von Nebraska, der in ſeinen Merkmalen zwiſchen denen
des Menſchen und des Schimpanſen ſteht. Der Zahn weiſt aber
ſo ſcharfe Beſonderheiten auf, daß Osborn eine neue Gattung
und Art darauf gründet, die er nach dem Entdecker „
Heſperopi=
thekus Hungoldoockii” nennt. Der Zahn fand ſich, wie in der
„Umſchau” berichtet wird, am Snakeriver zuſammen mit Reſten
von Nashorn, Kamel, Antilopen und Vorfahren des Pferdes.
Es iſt der erſte Fund von Ueberreſten von Menſchenaffen in der
neuen Welt, und Osborn nimmt an, daß dieſe Anthropoiden von
Aſien her nach Amerika eingewandert ſind.
Nummer 143.
Darmſtädter Zagblatt, Samstag, deu 26. Mai 1923.
Seite 3.
Maſſenausweiſungen.
Paris, 25. Mak. (Wolff.) Nach einer Hadasmeldung aus
Koblenz hat die Interalliierte Rheinlandkommiſſion aufs neue
Eiſenbahn angehören, ausgeſprochen.
Ludwigshafen, 25. Mai. (Wolff.) Aus dem Direk=
67 Kindern ausgewieſen. Die Möbel wurden be= allem für die abgelieferten deutſchen Handelsſchiffe. So ſtellen
ſchlagnahmt.
Wiesbaden, 25. Mai. (Wolff.) Ausgewieſen wur= tionskommiſſion angegebenen 8 Milliarden.
den hier zwei Poſtinſpektoren, drei Oberpoſtſekretäre, drei
Poſt=
ſekretäre und ein Rechnungsrat, ſowie ſechs
Obertelegraphenſekre=
täre, ferner der Vorſitzende des Kartells der chriſtlichen Gewerk=
Maher und ein Polizeiwachtmeiſter aus Sonnenberg.
* Mainz, 25. Mai. (Priv.=Tel.) Von den Franzoſen
ſind weiter ausgewieſen worden: der Poſtſekretär
Traut=
mann aus Langen (Bez. Darmſtadt) mit ſeiner Familie (
Ehe=
frau und Kind) am 19. Mai, der Telegraphenpraktikant
Dam=
mer aus Mainz am 22. Mai, ſowie die Familien des
Obertele=
grapheninſpektors Ditter und des Telegrapheninſpektors
Horn (Ehefrau und je ein Kind) aus Worms am 15. bzw. am
19. Mai.
20 Millionen beſchlagnahmi.
Düſſeldorf, 25. Mai. (Wolff.) Bei der
Stadthaupt=
kaſſe ſind geſtern von den Franzoſen 20 Millionen Mark
beſchlagnahmt worden, und zwar als Strafe für eine
Reihe von Sabotageakten. Eine Reihe von Eiſenbahnern
iſt geſtern verhaftet und fortgebracht worden.
Requiſitionen geplant.
Paris, 25. Mai. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Koblenz hat die Interalliierte Rheinlandkommiſſion
im Einvernehmen mit General Degoutte beſchloſſen, in
Sabo=
tagefällen die Requiſition des nötigen
Per=
ſonals und Materials für die Wiederherſtellung der
zer=
ſtörten Eiſenbahnkörper, Brücken und dergleichen zu geſtatten.
In der Begründung erklärt Havas dieſe
Wiederherſtellungsarbei=
ten als eine neue ergänzende Sanktion, deren Koſten voll zu
Laſten der deutſchen Verwaltung fielen, da die Zerſtörungen von
deutſcher Seite vorſätzlich begangen würden.
Strengere Ueberwachung des Autoverkehrs.
Paris, 25. Mai. (Wolff.) Havas meldet: Die
Rheinland=
kommiſſion ordnete nach einer Meldung aus Koblenz eine
ſtrengere Ueberwachung des
Automobilver=
kehrs an. Jeder, der im Automobil oder mit Motorrad im
Innern des beſetzten Gebietes reiſen will, muß eine beſondere
Erlaubnis des Delegierten der rheiniſchen Oberkommiſſion
be=
ſitzen. Des weiteren iſt ab 1. Juni für den Transport mit
Brennmaterial ein beſonderer Verkehrsſchein
er=
forderlich. Wer dagegen verſtößt, hat die Beſchlagnahme der
Ladung und des Fuhrwerks zu befürchten.
Berliner Beraiungen.
TU. Berlin, 25. Mai. Die B. Z. berichtet: Nach unſeren
Juformationen iſt man in die Behandlung des konkreten Inhalts
der deutſchen Antwortnote eingetreten. Es hat hierüber geſtern
eine ausgedehnte Miniſterbeſprechung ſtattgefunden, der heute
eine weitere folgt. Vor der endgültigen Formulierung wird wohl
noch eine Fühlungnahme mit engliſchen Regierungsſtellen erfolgen
und erſt im Verlauf der nächſten Woche auf die Note zu rechnen
ſein.
Eine deutſche Kollektivnote an die Entente.
* Berlin, 25. Mai. (Priv.=Tel.) Die Beratungen
des Reichskabinetts über die an England, Italien und
Fraukreich zu erteilende Antwort ſind auch heute fortgeſetzt
wor=
den. In politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß man ſich
inner=
halb der Regierung bereits entſchloſſen hat, den deutſchen Schritt
in die Form einer gemeinſamen Note an die Geſamtheit der
Alli=
ierten zu kleiden.
Einer aus München kommenden Nachricht, daß die baheriſche
Regierung in der Frage der Beantwortung der Allierten=Noten
nicht mit der Reichsregierung übereinſtimme, mißt man in
hieſi=
gen Kreiſen keine Bedeutung bei. Die baheriſche Regierung würde
keinesfalls in dieſem Zeitpunkt eine offizielle oder offiziöſe
Mit=
teilung herausgeben, die die Vorberatungen der Reichsregierung
zu ſtören vermöchte. In dieſem Zuſammenhang kann auch auf
Grund zuverläſſiger Informationen feſtgeſtellt werden, daß die
in der Preſſe vielfach verbreitete Meinung, der bayeriſche
Mini=
ſterpräſident habe bei der Vorbereitung der letzten deutſchen
Note in letzter Stunde noch ſeinen Einfluß auf dieſe geltend
gemacht, nicht den Tatſachen entſpricht.
Diebisherigen deutſchenReparationsleiſtungen
TU. Berlin, 25. Mai. In ihrem letzten Halbjahrsbericht
hat die Reparationskommiſſion die deutſchen Reparationsleiſtun=
285 Ausweiſungen deutſcher Beamten, die zumeiſt der gen bis zum 31. Dezember 1922 mit rund 8 Milliarden Goldmark
angegeben. In dieſer Summe ſind nur die Leiſtungen enthalten,
die Deutſchland auf das Reparationskonto gutgeſchrieben werden.
tionsbezirl Ludwigshafen wurden von den Franzoſen am Für dieſe Leiſtungen hat die Reparationskommiſſion z. T. Sum=
24. Mai 49 verheiratete Eiſenbahner mit Frauen und men eingeſetzt, die weit unter ihrem wirklichen Werte liegen. Vor
die auf das Reparationskonto anrechnungsfähigen deutſchen
Leiſtungen einen viel höheren Wert dar „als die von der Repara=
Daneben hat aber auch Deutſchland auf Grund des Verſailler
Vertrages zahlreiche weitere Leiſtungen bewirkt. So wird z. B.
das der Liquidation unterligende deutſche Privateigentum im
ſchaften, Stadtverordneter Grün, Regierungs= und Forſtrat Auslande, das einen Wert von allein 11 740 Millionen Goldmark
darſtellt, in der Aufſtellung der Reparationskommiſſion überhaupt
nicht berückſichtigt. Sollen die deutſchen Geſamtleiſtungen
feſtge=
ſtellt werden, ſo müſſen auch die Leiſtungen, die nicht auf das
Reparationskonto angerechnet werden, mit aufgeführt werden.
Eine ſolche Zuſammenſtellung der deutſchen Geſamtleiſtungen
iſt in der vor einigen Monaten veröffentlichten Schrift des
ſtati=
ſtiſchen Reichsamtes enthalten. In ihr ſind die
anrechnungs=
fähigen deutſchen Leiſtungen an die Gegenſeite vom
Waffenſtill=
ſtand bis zum 31. Dezember 1922 mit rund 42,78 Milliarden, die
Geſamtleiſtungen mit weit über 40 Milliarden Goldmark ohne
Berückſichtigung des Reichs= und Staatseigentums in Elſaß=
Loth=
ringen und den deutſchen Kolonien, ſowie des rein militäriſchen
Rücklaſſes in ſämtlichen Räumungsgebieten angegeben. Werden
auch dieſe Zahlen in Rechnung geſtellt, ſo belaufen ſich die
Geſamt=
leiſtungen Deutſchlands nach dem Verſailler Vertrag auf weit
über 100 Milliarden.
Das neue engliſche Kabinett.
* London, 25. Mai. (Priv.=Tel.) Heute abend wurde
die neue Kabinettsliſte bekanntgegeben. Es geht aus ihr her=
Bonar Law im neuen Kabinett verbleiben. Den Poſten des macht haben, wird den Zyklusabonnenten als 5. Vorſtellung die letzte
Schatzkanzlers, den Bonar Law bisher bekleidet hatte, wird er Mai, zugeteilt. Die Zykluskarten ſind an der Tageskaſſe des Kleinen
ſelbſt weiter verſehen. Neue Mitglieder des Kabinetts ſind:
ler des Herzogtums Lancheſter). Davidſohn war bisher
parla=
mentariſcher Privatſekretär Bonar Laws.
Die Lage zwiſchen Rußland und Großbritannien.
ruſſiſche Note geſtern vormittag bei der Zuſammenkunft der
Miniſter erwogen wurde. Der Wortlaut der britiſchen Note
wurde ebenfalls erörtert. Die vorherrſchende Anſicht iſt, wie
ver=
lautet, die, daß, während im allgemeinen die ruſſiſche Note 1000—7000 Mk. — Freitag, 5½ Uhr: Uraufführung: „Haſſan”,
Antwort erwähnt werden, die entweder ſchriftlich oder als
Verbal=
note überreicht wird. Die allgemeine Lage zwiſchen
wie man glaube, geringer geworden.
Eine Rede Loucheurs.
Paris, 25. Mai. (Wolff.) Im amerikaniſchen Klub
in Paris hielt geſtern abend der ehemalige Miniſter
Lou=
cheurwiederum eine Rede. Er ſagte: Heute, wo der Krieg zu
Ende iſt, müßten ſich die Vereinigten Staaten über ihre Aufgabe
klar ſein. Amerika kann ſich ſelbſt genügen, aber England
leidet unter einer ungeheuren Arbeitskriſis. Solange die 500—2000 Mk. Abends 7 Uhr: „Die Freier”. D 24 (für diejeni=
Lage zwiſchen dem franzöſiſchen und dem
deut=
haben, der Lage dieſer beiden Völker ins Auge zu ſchauen und
ſie zu prüfen. Das iſt eine Aufgabe nicht nur Frankreichs und 24000 Mk. — Sonntag: Unbeſtimmt.
Deutſchlands, ſondern der ganzen Welt. Dieſe beiden Völker
nehmen einen großen Platz in der Welt ein. Die Franzoſen
durch ihre Arbeit dieſe Stelle erworben. Deutſchland war vor
1914 ein mächtiges Land. Es hat der geſamten Welt das
Bei=
ſpiel einer prächtigen induſtriellen Entwickelung gegeben.
Die=
ſes große Volk hat, wie alle anderen Völker, ein
Recht auf einen Platz an der Sonne; es hat ein auf E=ſuchen Urlaub zu erteilen. Das gleiche gilt für alle Schüiler
Recht zu leben. Er ſei der Anſicht, daß für die und Schülerinnen. Wo die Dunchführung dieſer Anordnung techniſche
keiten beſtänden, und daß es deutſcherſeits genügte, guten Wil= Schule für den betreffenden Tag zu ſchließen. Für Beamte,
Ange=
perialismus, noch um Militarismus; Frankreich wolle nur unter betriebe geſtattet,
der Kontrolle des Völkerbundes ſeine, Sicherheit Führungswoche iſt folgendes Programm vorgeſehen: Montag, den 28.
garantiert ſehen. Ein Sprichwort ſage: Wo ein Wille iſt, da iſt. Mai ſpricht Dr. Freund über „Malerei des ſpäten
Alter=
auch ein Weg. Wenn die Amerikaner ihre Sympathie für Frank= tums IV: Bildgefüge und Wand”, Mittwoch, den 30. Mai, Profeſſor
reich bezeugen wollten, ſo ſei er ſicher, daß man dieſen Weg
fin=
den werde.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. Mai.
Abgabe von Holz und Kohlen an Minderbemittelte.
— Minderbemittelte, die bisher eine Fürſorge (Kleinrentner,
Sozialrentner und öffentliche Fürſorge ſowie Kriegsbeſchädigten=
und Kriegshinterbliebenenfürſorge und Erwerbsloſenfürſorge)
noch nicht in Anſpruch nehmen, können Montag und Freitag
nachmittag von 2½ bis 5 Uhr im Erdgeſchoß des Hauſes
Land=
graf=Philipp=Anlage Nr. 7 Antrag auf verbilligtes Holz und
Braunkohlen zum jeweiligen Fürſorgepreis ſtellen.
Bezugs=
berechtigt ſind alle Minderbemittelten, deren Einkommen unter
dem dreifachen Betrage der Ausſchlußſätze der öffentlichen
Für=
ſorge bleibt. Nachweis über das Vermögen ſowie über das
Einkommen in irgendeiner glaubwürdigen Form (Verdienſt=,
Renten= oder Penſionsnachweis) iſt zu erbringen. Zurzeit und
bis auf weiteres können für zwei Monate zuſammen zwei
Zent=
ner Holz und zwei Zentner Braunkohlen abgegeben werden.
— Hefſiſches Landestheater. Tanzabend Aenne Osborn-
Wera Donalis. Der für heute abend angekündigte Tanzabend
im Kleinen Haus kann wegen Erkrankung von Aenne Osborn und Wera
Donalies nicht ſtattfinden. Die gelöſten Eintrittskarten werden an der
Tageskaſſe des Kleinen Hauſes zurückgenommen. Das Kleine Haus, in
dem nachmittags „Bunbury” als Fremdenvorſtellung gegeben wird,
bleibt am Abend geſchloſſen. Im Großen Haus wird Wagners „
Flie=
gender Holländer” zum letzetn Male in dieſer Spielzeit aufgeführt.
„Der ferne Klang”. Am Sonntag abend um 6 Uhr wird im
Großen Haus zum letzten Male „Der ferne Klang” mit Fanny Cleve
und Alexis af Enehjelm in den Hauptpartien gegeben.
„Die Fledermaus‟. Die letzte diesjährige Aufführung der
Operette „Die Fledermaus” findet am Montag abend 7 Uhr als
Vor=
ſtellung zu Einheitspreiſen ſtatt. Preiſe 3000, 6000, 10 000 Mark. Der
Abend iſt nur der Sondermiete 10 zugeteilt, ſodaß genügend Karten
aller Platzarten zum Verkauf zur Verfügung ſtehen.
Zyklus deutſcher Meiſteropern. Im Zyklus deutſcher
Meiſteropern konnte ſeinerzeit die angekündigte Aufführung von „Coſi
fan tutte” nicht ſtattfinden. Nachdem langwierige Erkrankungen im
Perſonal ſowohl die Wiederholung dieſes Werkes, wie auch die geplante
vor, daß ſämtliche Miniſter des zurückgetretenen Miniſteriums Eirſtudierung von Mozarts Oper „Gärtnerin aus Liebe” unmöglich ge=
Aufführung von Flotows „Aleſſandro Stradella” am Dienstag, den 29.
Hauſes gegen Tageskarten der betr. Platzart umzutauſchen und zwar,
Lord Robert Cecil (Großſiegelbewahrer) und Davidſohn (Kanz= damit noch die beſten vorhandenen Plätze zugeteilt werden können,
ſpäteſtens am Montag. In dieſer Vorſtellung tritt Fräulein Jokl nach
längerer Erkrankung zum erſten Male wieder auf.
— Wochenſpielplan des Landestheaters vom 27. Mai bis
3. Juni. Großes Haus. Sonntag, 6 Uhr: „Der ferne
Klang”. Sondermiete 4 (12). 2000—14000 Mk. — Montag,
London, 25. Mai. (Wolff.) Reuter erfährt, daß die 7 Uhr: Letzte Vorſtellung zu Einheitspreiſen: „Die Fledermaus”.
Sondermiete 10 (12). 3000—10 000 Mk. — Dienstag: Geſchloſſen.
— Mittwoch, 7 Uhr: „Madame Butterfly” B 27. 2500—17500
Mark. — Donnerstag, 7 Uhr: „Einſame Menſchen”. C 26, c 13.
verſöhnlich ſei, gewiſſe Punkte vorhanden ſeien, die noch auf= Schauſpiel von J. G. Flecker. (Inſzenierung: Guſtav Hartung.)
geklärt werden müßten. Dieſe Punkte würden in der britiſchen E 27, 8 12. 3000—21 000 Mk. — Samstag, 3 Uhr: „Fauſt” in der
Urfaſſung. Fremdenmieten F II (12) gelb und F III (12) blau.
1000—7000 Mk. — Sonntag, 5½ Uhr: Haſſan”. D 25, d 12.
Rußland und Großbritannien werde jetzt als weſent= 3000—21 000 Mk. — Kleines Haus. Sonntag, 11 Uhr: Neue
lich geklärter angeſehen, und die Möglichkeit eines Bruches ſei, Volkstänze des Müllerſchen Mädchenchors, Langen. 500—2000
Mark. Nachm. 3 Uhr: Puppenſpiele: „Der geſtiefelte Kater”.
500—2000 Mk. Abends 7 Uhr: „Rauſch”. A 26 (für diejenigen
A=Mieter, die nicht zugleich Zuſatzmiete I haben). 2500—15000
Mark. — Moniag, 7 Uhr: „Die Freier”. Schauſpielmiete † 13,
Sondermiete 14 (15). 2500—15 000 Mk. — Dienstag, 7 Uhr:
„Aleſſandro Stradella”. Zuſatzmiete II (10) und Zyklus deutſcher
Meiſteropern, 5. Vorſtellung. 3000—18000 Mk. — Mittwoch,
3 Uhr: Zum letzten Male: Puppenſpiele „Der geſtiefelte Kater”,
gen D=Mieter, die nicht zugleich Zuſatzmiete IV haben), d 11.
ſchen Volk nicht genügend geregelt iſt, iſt der Frieden in der 2500—15000 Mk. — Donnerstag, 7 Uhr: „Ariadne auf Naxos”.
Welt nicht möglich. Aus dieſem Grunde, muß man den Mut Sondermiete 14 (16). 3000—18 000 Mk. — Freitag: Geſchloſſen.
— Samstag, 7 Uhr: „Don Juan”. Zufatzmiete T (10). 4000 bis
Die Feier des Fronleichnamstages, des Mariä
Himmelfahrts=
tages und des Allerheiligentages. Da der Fronleichnamstag, der
haben ſich durch eine lange geſchichtliche Vergangenheit und Mariä Himmelfahrstag und der Allerheiligentag nur in der Provinz
Rheinheſſen geſetzliche Feiertage ſind, hat das Geſamtmmiſterium
be=
ſchloſſem, daß für die Provinzen Starkenburg und Oberheſſen die für
den 1. Mai d. J3. getroffene Regelung ſinngemäße Anwendung finden
ſoll. Danach iſt allen Lehrerinnen und Lehrern in den Provinzen
Starkenburg und Oberheſſen, die die genannten Tage feiern wollen,
finanzielle Regelung des Friedens keine große Schwierig= Schwierigkeiten hervorrufen ſollte, ſind die Schulleiter ermächtigt, die
len und Energie aufzuwenden. Wenn Frankreich ſein eigenes ſtellte und Arbeſter des Staates gilt entſprechend das im vochergehen=
Gebietverteidigen wolle, handele es ſich weder um Im= den Abſatz Geſagte, ſoweit es die geordnete Fortführung der Staats=
Führungen und Vorträge im Landesmuſeum. Für die kommende
Feigel über „Gotiſche Marienfiguren unſerer
Samm=
lung”, Freitag, den 1. Juni, Geheimerat Back über „Die kunſt=
Erziehung zum Haß.
— Aus dem Ruhrgebiet wird uns geſchrieben:
Frankreichs Miniſterpräſident durchreiſt Sonntag für
Sonn=
tag das Land und hält am Tage des Friedens bei der
Enthül=
lung franzöſiſcher Kriegerdenkmäler Reden, aus denen immer
wieder das eine hervortönt: Deutſchland, das große Land
jen=
ſeits des Rheins, brütet Nevanche, wartet auf den Tag der Rache
und ſät Haß. Vor dieſem Haß muß ſich Frankreich ſichern.
Poin=
caré wird nicht müde, dieſes Thema vom deutſchen Haß immer
und immer wieder zu wiederholen. Was iſt daran? Was iſt an
den Behauptungen Poincarss?. Hier ſind drei wahrheitsgetreue
Beobachtungen, die nicht gedichtet, ſondern geſchehen ſind. Drei
Beobachtungen nur, in Wirklichkeit ſind es nicht drei Fälle,
ſon=
dern dreitauſend. Wer ſehen will, wie Haß entſteht, kann es
im Ruhrgebiet täglich und ſtündlich ſehen.
Vor dem Eſſener Hauptbahnhof.
Morgens gegen 10 Uhr marſchkert eine franzöſiſche Abteilung,
torniſterbepackt, durch die Kettwiger Straße, Marſchrichtung
Bre=
deney. Ein franzöſiſcher Offizier, ordengeſchmückt, führt die
Truppe. Zwiſchen ihm und der Kompagnie iſt ein
Zwiſchen=
raum von mehr als hundert Schritten. Zwei ältere Herren
über=
queren die Straße. Sie ſehen die Abteilung, aber ſie ſehen nicht
den Offizier. Dieſer, ein Mann mit ſtrengem, hartem Geſicht,
könnte bequem einen halben, Schritt zur Seite den beiden Herren
ausweichen. Er tut es nicht, er geht ſeinen geraden Weg, trifft
auf die beiden alten Leute und ſchlägt mit der Rechten, die in
braunem Lederhandſchuh ſteckt, dem Mann mit dem weißen Haar
ſchwer auf die Schulter, daß er in die Knie ſinkt. Der Zweite
ſpringt dem Geſchlagenen bei und bringt ihn auf den
Bürger=
ſteig . . . Vorbei. Ich habe von dieſem Mann, der wohl nie,
ſeit=
dem er längſt, längſt die Kinderſchuhe ablegte, geſchlagen worden
iſt, nur einen Blick geſehen. Nur einen Blick. Einen. Blick
des Haſſes.
Vor dem Handelshof in Eſſen.
Der franzöſiſche Poſten patroulliert im vorgeſchriebenen
Ge=
ſchwindſchritt. In Augenblick iſt er nicht zu ſehen. Er iſt um
die Ecke gegangen, präſentiert dort vielleicht oder hält in ſeinem
Gang einen Augenblick inne. In dem Augenblick betritt eine
Frau den Bürgerſteig. Sie erwartet ein Kind und geht langſam.
In der einen Hand trägt ſie den Marktkorb, mit der anderen hält
ſie ihren etwva neunjährigen Jungen. Sie kommt bis zur Ecke.
In dieſem Augenblick hat der Poſten ſeinen Gang wieder
auf=
genommen, ſteht vor der Frau und ſtößt ſie auf die Straße, daß
ſie ſtolpert. Das alles ſieht der Junge mit großen Augen, Augen,
in denen ſich der Schrecken, aber auch der Haß ſpiegelt. Dieſer
Junge wird einmal groß werden, wird ein Jüngling, ein Mann
ſein, aber wer dieſe Augen geſehen hat, der wird wiſſen, daß er
den Augenblick nicht vergeſſen wird, in dem ſeine Mutter von
einem franzöſiſchen Soldaten geſtoßen worden iſt. Dieſer Soldat
hat vielleicht nur „ſeiner Inſtruktion gemäß” gehandelt. Ja, er
hat vielleicht an gar nichts Böſes gedacht. Ganz gleich. Hier iſt
Haß geſät worden, Haß in das Herz eines neunjährigen Jungen.
Auf der Kontrollſtation Scharnhorſt.
Der Zug, der aus dem beſetzten ins unbeſetzte Gebiet fährt,
hält. Im ſtrömenden Regen muß alles ausſteigen. Franzöſiſche
Soldaten in horizontblauen Mänteln rauchen ihre Zigarette und
ſehen zu, wie die Menſchenmenge warten muß. Nach etwa 15
Minuten ſind die Gendarmen und Douaniers zur Paß= und
Zoll=
kontrolle bereit. Drinnen im Schuppen müſſen die Handkoffer,
Taſchen und Pakete geöffnet werden. Zollbeamte durchwühlen
Kleider, Wäſche und Papiere. Vor mir ſteht ein Mann, den eine
Geſchäftsreiſe ins Einbruchsgebiet geführt hat. Seine kleine
Taſche birgt nur wenige Habſeligkeiten. Darinnen aber ſind
drei Bälle verſchiedener Größe. Der Zollbeamte tippt mit dem
Finger auf die Bälle. „Spielzeug für meine Kinder, ein
Ge=
ſchenk, das ich ihnen von der Reiſe mitbringen will,” ſagt der
Mann. Der Zollbeamte ſagt nur ein Wort mit fremder harter
Betonung: „Verboten.” Nimmt die drei Bälle aus der Taſche
und wirft ſie hinten in den Schuppen, in dem ſchon allerlei
be=
ſchlagnahmtes Kleinzeug liegt. Vorbei. „Weiter, der Nächſte!”
Der Mann ſagt nichts mehr, verläßt ſchweigend den
Schup=
pen. Mit dieſem Maune habe ich nachher geſprochen. Er hat
vier Jahre im Graben gelegen als einfacher Soldat. Ihm
gegen=
über lagen die Franzoſen. Er hat geſchoſſen wie jeder andere,
hat ausgehalten im ſchſverſten Feuer wie jeder andere. Und er
hat gewußt, daß drüben auf der anderen Seite zwar Franzoſen
liegen, daß aber auch dieſe Franzoſen Menſchen waren. Er hat
vier Jahre gegen die Franzoſen geſtanden und hat es in dieſer
Zeit nicht gelernt, die Franzoſen zu haſſen. Er hat auch die
ſchweren Jahre nach dem Kriege erlebt, kannte alle Bedrückungen,
aber er hat gemeint, das ſind ja nicht, die Franzoſen, die doch
auch ein Herz haben müſſen wie wir, das iſt irgendeine
franzö=
ſiſche Regierung, die irgendwelche politiſchen Ziele verfolgen will.
Was all die Jahre nicht fertig gebracht haben, das vermochten
die fünf Minuten im Zollſchuppen von Scharnhorſt, das
ver=
mochte die Tat eines franzöſiſchen Zollbeamten, der einem
deut=
ſchen Mann ein Spielzeug für ſeine Kinder mit rauher Hand
roh fortnahm.
Ob man bei uns dieſen Haß will, weil man glaubt, daß er
zur Vergeltung führt, ob man bei uns hofft, daß die Saat des
Haſſes eine Ernte des Sturmes zur Folge haben wird, oder ob
wan dieſen Haß bedauert, aus tiefſtem Herzen bedauert, weil aus
ihm neue Tränen und neues Leid erwachſen werden: das
alles iſthier nicht die Frage. Hier ſind nur drei
Feſt=
ſtellungen, die zeigen, wie der Haß entſteht. Die Zahl dieſer
Feſt=
ſtellungen iſt endlos. Was glaubt Herr Poincaré, was glauben
die franzöſiſchen Machthaber, von welchen Gefühlen die Frauen
und Kinder beſeelt ſind, deren Männer und Väter ſchuldlos im
Gefängnis ſitzen? Was anders kann denn entſtehen
als Haß, wenn Familien aus ihren Wohnungen vertrieben
werden und ihren kümmerlichen Hausrat, das einzige, was ſie
beſitzen, noch zurücklaſſen müſſen? Vielleicht ſind unter den
fran=
zöſiſchen Soldaten und Offiziere Einſichtige, die den franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten aufklären, wie bei einem friedlichen Volke
Haß entſteht. Und vielleicht wird Herr Poincaré bei ſeiner
nächſten Rede am nächſten Sonntag, wenn es wieder einmal ein
Kriegerdenkmal zu enthüllen gibt, der Wahrheit die Ehre geben.
Vielleicht. Aber wir glauben es nicht.
*=Engliſche Moden. Es ſcheint, daß die Engländer ſich ſeit
einiger Zeit einen großen Verbrauch an Miedern leiſten. Die
Herren vom Militär bleiben allerdings die Hauptkunden der
Spezialfirmen, aber auch das Zivil verſchmäht es nicht, dieſer
Mode zu opfern. „Alles in Linie”, ſo lautete die Loſung der
Anhänger dieſer männlichen Tracht. Da gibt es ein ſeidenes
Korſett mit Fiſchbeinbeſchlägen, ein abendliches Mieder aus
weißem Ziegenleder, das ſich weich wie Hermelinpelz an den
Körper anſchmiegt, ja man hat auch Schnürleiber für die Nacht,
Dieſe Kleidungsſtücke ſind öfters mit reizenden und teueren
Näh=
arbeiten geſchmückt und der Scharfſinn der Fabrikanten hat in
die Syſteme der Befeſtigung der Mieder eine bis ins Unendliche
gehende Abwechslung gebracht. Sollte man überraſcht ſein,
wenn dieſe Mode bald den Kanal überſchritte?
— Die ruſſiſchen Kronjuwelen. Der Matin gab jüngſt die
Photographie des Geſchmeides des ruſſiſchen Herrſcherhauſes mit
folgender Erläuterung wieder: „Heute werden dieſe Juwelen
auf 60 Milliarden Dollars von Agathon Fabergé geſchätzt,
wäh=
rend dieſelben in Kreiſen der Edelſteinhändler und Goldſchmiede
wohlbekannten Kleinodien im Jahre 1898 von Fabergs Vater,
ruſſiſcher Hofjuwelier, zu 8 Millionen Rubel, gleich ungefähr
100 Millionen Franes heutiger Währung, taxiert wurden. Man
hätte nicht gedacht, daß Geſchmeide ſo im Werte geſtiegen wäre.
Von 100 Millionen Franes auf 60 Milliarden Dollars, heute
un=
gefähr 780 Milliarden Franken!”
Eeit .
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. M..
143,
geſchichtliche Stellung des Meiſters der
Dominikus=
legende‟. — Sämtliche Veranſtaltungen ſind für jedermann ohne wärtig die Maſern ſehr ſtark. Vielfach tritt Lungenentzündung hinzu
weiteres zugänglich und vollkommen koſtenlos. Der Beginn iſt auf pünkt= und ſind bis jetzt ſchon einige Todesfälle zu verzeichnen. — Die Hundert=
I. Eröffnung, II. Bergtung und Beſchlußfaſſung über: 1. Voran= veranſtaltet nächſten Sonntag eine Vorführung, beſtehend in:
Spuren=
ſchlag der Evangeliſchen Landeskirche für 1923; 2. Geſuch des Heſſi= ſuchen, Abſtöbern des Geländes, Gehorſamsübungen,
Gewandheits=
trags der Landeskirche zur Vollendung des angeſaugenen Kapellenbaus Ziegelei Roß in Kranichſtein, zum Teil auf dem Sportplatz Arheilger
in Heuſenſtamm; 3. Vorlage des Oberkonſiſtonzums, die Bildung einer Mühlchen ſtatt. Den Schluß bildet Tanz mit Preisverteilung auf dem
4. Vorlage des Oberkonſiſtoriums, die Wahl von Mitgliedern zum ſind hierzu herzlichſt willkommen.
Deutſchen Evangeliſchen Kirchentag betreffend; 5. Eingabe des
Heſſi=
ſchen Gvangeliſchen Arbeiterſekvetariats wegen Bewilligung von Mit= Baugenoſſenſchaft. Trotz der horrenden Bauſtoffpreiſe hat ſich
teln; 6. a) Eingabe des Vereins evageliſcher Organiſten und Chor= die Baugenoſſenſchaft auch in dieſem Jahre erboten, wohl etwas
ver=
dirigenten, die Beſoldungsverhältniſſe der evangeliſchen Organiſten ſpätet durch die ſchwierige Bauplatzfrage, zwei Doppelhäuſer zu errichten
und Chordirigenten betreffend: b) Emaabe des Dekanats Groß=Um= mit insgeſamt 8 Wohnungen, zu je 3 Zimmern und Küche. Durch die
ſtadt, betreffend Uebernahme der Organiſtenbeſoldung auf die Landes= erneute Zunahme an Mitgliedern wird die G.H.B. in der Lage ſein, nicht
Landeskirchengebäudes.
unter Mitwirkung eines Poſaunen=Chors auf dem Marienplatz ſtatt.
— Stadtmiſſion. Der für Sonntag angeſagte Frühgottesdienſt im
Platanenhain muß leider verſchoben werden, dagegen findet die Straßen= letzten Wochen durch Einbrüche in Unruhe gehalten. In drei
Häu=
predigt bei günſtiger Witterung um 9 Uhr vorm., auf dem Marienplatz ſern wurden innerhalb drei Wochen Waren wie Mehl. Brot, Räder,
ſerer Stadt dieſe Veranſtaltungen ſich eines guten Beſuches erfreuen. Letzten Dienstag nacht wurde abermals ein Einbruchsverſuch unternom=
Der Poſaunenchor ze, wird dabei mitwirken.
Pfarrer Wagner II.
lange Jahre tätig. Sein Arbeitsgebiet iſt die Geſchichte des deutſchen fang angenommen. Ganze Bäumchen ſind abgebrochen worden.
Strafrechts und die Gaunerſprache. Faſt völlige Taubheit macht ihm
jede Gewinn bringende Arbeit unmöglich. Daß er nicht eine bezahlte. Pfarrers Mahr aus Eppelsheim iſt von einem Auto überfahren worden.
nicht abhielt, Vorleſungen durchzuführen. Nahezu 20 Jahre hat er in G. ihren Verletzungen erlegen iſt.
gewirkt, ohne einen Pfennig dafür zu erhalten. Die zuſtändige Regierung
wird ihm nun ein Ruhegehalt gewähren, indem ſie ihn als entgeltlich
beſchäftigten Staatsdienſtanwärter behandeln will.
denen Sitzung der Arbeitsgemeinſchaft der Milchhändler und im Gange.
Milchproduzenten für das Verſorgungsgebiet Darmſtadt wurde
eine Neuregelung des Milchpreiſes ab 26. Mai wie folgt vorge=
1000 Mark, Kleinverkaufspreis in der Stadt Darmſtadt
Preiserhöhung iſt bedingt durch die vor zirka 14 Tagen erfolgte
40prozentige Löhneerhöhung der landwirtſchaftlichen Arbeiter,
ſo=
wie durch die erheblichen Preisſteigerungen für Futtermittel uſw.
Die Arbeitsgemeinſchaft erſucht das Publikum, ſich an dieſe
Preiſe zu halten und höhere Preisforderungen abzulehnen.
„se. Eine Birkus=Senſation im beſten Sinne des Wortes iſt
der Zirkus Straßburger, der geſtern abend ein kurzes
Gaſt=
ſpiel mit beiſpielloſem Erfolg hier eröffnet hat. Es handelt ſich
gleichen in Europa ſicher nicht hat. Dieſer Drei=Maſten=Zirkus, einen Schoppen und jeder Konfirmand 2 Schoppen Bier. In früheren
mit ſeinen zwei Manegen bringt tatſächlich das Kunſtſtück Zeiten, ſo wird erzählt, erhielten die Kinder zu Pfingſten von ihren
ſertig, in einer Vorſtellung von 3½3 Stunden Dauer ein
Pro=
mern zu bieten. Ein ausgeſucht ſchönes Pferdematerial aller= rin, Pfingſtbier raus”.
beſter Dreſſuren wetteifert mit erſtklaſſigen Künſtlern, wie ſie nur
zirzenſiſche Kunſt und Senſationsleiſtungen hervorbringen können, ihres Handgepäcks behilflich ſein wollte, die Geldtaſche. Die Dame mußte
mit Raubtierdreſſuren und allem möglichen, was zu einem erſt= für ihre Weſterreiſe fremde Hilfe beanſpruchen. — Grünberg. Die
klaſſigen Weltunternehmen gehört. Man muß die Größe und
Einzelleiſtungen bewundern, die hier in gleicher Bollendung noch 3 Millionen, ein anderes auf B Millionen Mk. Herſtellungskoſten. —
nicht geſehen wurden. Wir kommen auf Einzelheiten zurück.
nächſt eine bedeutende Bereicherung erfahren durch den am 17. Juli d. J. eingeweiht worden. Die Weiherede hielt Herr Pfarrer Fiſcher. Im
zum erſten Male nach New=York fahrenden Rieſendampfer „Le via= Namen der Gemeinde legte Bürgermeiſter Vorbach einen Kranz nieder.
than” der United States Lines. Der „Leviathan”, der zunächſt auf der
Linie Southampton—Cherbourg—New=York fährt, iſt der größte,
mo=
dernſte und luxuriöſeſte Ozeandampfer (59 956 Tonnen). Er befördert
3402 Paſſagiere und hat eine Beſatzung von 1100 Offizieren und
Mann=
ſchaften.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunſer erſchelitenden Nolzen and ausſchtiesich als Kinweiſe auf Anzeigen zu benachten, ſammengefunden, um in gemeinſamer Beratung zu den augenblicklich
in keinem Falle irgendwie als Beſbrechung oder Krſiſ.
Wartburgverein Darmſtadt. Bei, dem am Sonntag lung zu nehmen.
abend ſtattfindenden Muſikabend des Wartburgvereins, im Gemeindehaus
vom Stadtthegter Dresden mitwirken. Er wird zwei Melodramen ten Gebiet eröffnet. Die Verſammlung nahm folgende
Entſchließ=
bieten.
(Stiftſtwaße) ein Vortrag mit Lichtbildern, gehalten von Lehver Ger= Not, die ſie als Deutſche — ſtellvertretend für uns alle — in den letzten
Grabwalkunſt vorgeführt das waffenklirvende Mittelallier mit ſeinen Hoffnung, bald wieder mit ihnen frei — und ungehindert — zur gemein=
Malen erſcheint, vor allem aber kommen Bilder aus neuer und neueſter ſamen Arbeit verbunden zu ſein.”
Zeit zur Vorführung. Es darf erwartet werden, daß ſowohl eim
inter=
eſſander als auch lehrreicher Abend in Ausſicht ſteht, dies um ſo mehr, verminderter Friſche als Ghrenvorſitzende an den Verhandlungen teil.
da die durch die Zentralſtelle für Volksbildung gelieferte Lichtbildſerie
ſtattfindet, iſt hiermit jebermann fpeundlichſt eingeladen.
Verſammlung hiermit herzlich eingeladen.
Aus den Parteien.
Deütſche Volkspartei. Von ſeiten der Deutſchen
Volks=
partei ſind Verſammlungen mit Vorträgen von Oberreallehrer Kahl
anbevaumt: Samstag, 26. Mai, abends 9 Uhr, in Neuſtadt; Sonntag,
R. Mai, nachmittags 3 Uhr, in Kirch=Brombach; abends 8 Uhr in
Pfaffen=Beerfurth. Zu dieſen Verſammlungen ſind die Anhänger aller
politiſchen Parteien aus den benachbarten Orten eingeladen.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspardei. Es
ſei noch einmal auf das morgige Wandertreffen in Bensheim mit den
Dortmunder Freunden und zahlreichen Jugendgruppen aus. Mah und
Fern aufmerkſam gemacht mit dem Wunſche, allerſeits zahlreich daran
teilzunehmen. Abfahrt 7.51 Uhr Hauptbahnhof, Rückkunft 7.04 Uhr.
Zur Erlangung der Fahrpreisermäßigung iſt es unbedingt
erforder=
lich, ſich ſpäteſtens halb 8 Uhr im Bahnhof einzufinden. Ferner wird
noch beſonders darauf hingewieſen, daß das Treffen bei jeder
Witte=
rung ſtattfindet; bei ſchlechtem Wetter ſteht eimn Saal in Auerbach zur
Verfügung. Zum Abend iſt hier ein gemütliches Zuſammenſein in
Ausſicht genommem, worüber Näheres am Tage ſelbſt mitgeteilt wird.
Schließlich ſei den Parteimitgliedern, die in dankenswerter Weiſe
Quartier zur Verfüigung geſtellt haben, noch kurz mitgeteilt, daß alle
gemeldeten Quartiere beſtimmt in Anſpruch genommen tverden.
Parlamentariſches.
* Der Geſetzgebungs=Ausſchuß ſetzte geſtern die
Benatung des Feldbereinigungsgeſetzes bei Kapitel 5 fort und nahm die
Artikel bis 16 nach der Vorlage an. Hierauf trat Vertagung ein.
Finanzausſchußſitzung. 8u Beginn der geſtrigen Sitzung
teilte Finanzminiſter Henrich mit, daß die Novelle zum
Beſoldungs=
geſetz in dieſer Landtagsveriode wohl nicht mehr vorgeleat werden
kömne, da der Beamtenbund zur Geltendmachung von Wünſchen einen
Aufſchub gewünſcht habe. — Sodann befaßte ſich der Ausſchuß mit
eimer Aenderung des Fimanzgeſetzes dahin, daß die Regierung
ermäch=
tögt wird, die Ausſchläge zur Grundſteuer der Geldentwertung
ent=
ſpwechend zu ändern. Die Vorlage wurde bei 3 Stimmenthaltungen
angenommen. — Sodann folgte die Beratung einer Vorlage zur
Schaffung einer Landesbank. In der Generaldebatte ſprechen ſich die
Vertreter faſt aller Fraktionen für die Schaffung der Bank aus. In
der Einzelberatung wurde das Geſetz gegen eing Stimme angenommen.
Fortſetzung heuts Sgmstag.
—Arheilgen, 24. Mai. Unter den hieſigen Kindern graſſieren
gegen=
lich halb 5 Uhr feſtgeſetzt; die Teilnehmer ſammeln ſich am Turmeingang, ſätze zum Reichsmietengeſetz ſind hier auf 4500 Prozent ab 1. April ds.
* Der erſte ordentliche Landeskirchentag wind ſeine zweite Tagung J3. feſtgeſetzt — Die hieſige Unteverhebſtelle wurde der neu errichteten
am Dienstag, den 5. Juni, und folgende Tage in dem Landeskirchen= Fmanzkaſſe Darmſtadt=Land in Darmſtadt, Ahaſtraße 5, zugeteilt. —
gebäude zu Darmſtadt mit folgender Tagesordnung gbhalten: Der hieſige Verein der Hundefreunde für Polizei= und Schutzhundeweſen
ſchen Hauptvereins der Guſtav Adolf=Stiftung um Erhöhung des Bei= übungen und Verbrecherarbeit. Die Vorführung findet zum Teil an der
Krankenkaſſegememſchaft für die evzangeliſchen Geiſtlichen betweffend; Arheilger Mühlchen. Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins
— Reinheim, 24. Mai. Gemeinnützige
Heimſtätten=
kirchenkaſſe und Bereitſtellung von Mitteln zur Ausbildung von allein finanziell, ſondern auch durch eifrige Mitarbeit aller Mitglieder
Orggniſten. — Die Mitglieder der drei Gruppen des Landeskirchentags auch dieſe Häuſer in Bälde ihrem Zwecke dienſtbar zu machen. Jeder
verſammeln ſich am 4. Juni, machmittags 3 Uhr, in den Näumen des vernünftige Menſch wird heute in Zeiten der ſchlimmſten Wohnungsnot
zugeben müſſen, daß ohne mit Handanlegen es einer Gemeinde unmöglich
„e. Stadtmiſſion. Ein Frühgottesdienſt (Straßenpredigt), veranſtal= iſt, neue Wohnungen zu beſchaffen. Trotzdem ſtehen noch heute gerade
tet von der evang, Stadtmiſſion und in Sonderheit für Spaziergänger, diejenigen, welche ſchon jahrelang auf eine beſſere Wohnung warten, der
und Ausflügler beſtimmt, findet morgen (Sonntag) vormittag 9 Uhr Baugenoſſenſchaft fern, anſtatt dieſe zu unterſtützen. Die Anteilſcheine
ſind auf 100 000 Mk. und das Eintrittsgeld auf 1000 Mk. erhöht worden.
K. Reichelsheim (Odw.), 94. Mai. Unfer Städtchen wird in den
ſtatt. Wie in vielen anderen Städten Deutſchlands dürſten auch in un= Fleiſch, Leder uſp. im Werte von mehreren Millionen Mark geſtohlen.
Zeitgemäße Themen werden kurz und volkstümlich behandelt werden, men, der aber infolge der Achtſamkeit der Hausbeſitzer für die Diehe
ergebnislos verlief. Anſcheinend waren mehrere neue Räder von den
m Waldgottesdienſt. Der Wartburgverein ladet wie in früheren Spitzbuben ins Auge gefaßt. — Abgeſehen von einem anderen mißlun=
Jahren, auch jetzt wieder zu ſeinen Waldgottesdienſten ein. Unter Mit= genen Verſuch, bei dem vier Perſonen als Täter gezählt wurden, fehlt
wirkung des gut geſchulten Wartburgpoſaunenchores wird am Sonntag jede Spur. Polizeihunde, denen die Auffindung der Spur in allen
vormittag 9 Uhr am Herrgottsberg, beim Forſthaus Böllenfalltor bei Fällen eine leichte Arbeit geweſen wäre, ſind leider trotz eifrigen
Be=
günſtiger Witterung ein Waldgottesdienſt ſtattfinden. Redner iſt Herr mühens der Beſtohlenen von keiner Polizeibehörde zu erhalten geweſen.
th. Worms; 94. Mai. Die Holzdiebſtähle in den ſtädtiſhen
— Not der freien Berufe. An der Univerſität G. war Profeſſor G. Anlagen haben in der letzten Zeit einen geradezu beängſtigenden
Um=
ei- Alzey (Rheinheſſen), 24. Mai. Unfall. Die Tochter des
Lehrſtelle erhielt, liegt lediglich an ſeinem Gehörleiden, das ihn aber Dabei zog ſie ſich ſo ſchwer Verletzungen zu, daß ſie im Krankenhauſe
1D Worms, 25. Mai. Ein eigenartiger Totſchlag. Ein
15jähriger Kürſchnerlehrling geriet hier mit einem 16jährigen
Schreiner=
lehrling in Stveit, in deſſen Verlauf erſtever letzteren mit der Fauſt auf
Milchpreiserhöhung. In einer am 24. d. Mts. ſtattgefm= den Kopf ſchlug. Der Schreinerlehrling brach tot zuſammen. Die
Unter=
ſuchung, ob der Tod von dem Schlag herbeigeführt, oder Zufall war, iſt
heh. Friedberg, 24. Mai. Im Stadtteil Fauerbach brachen
nächtlicherweile zwei Diebe in einen Gutshof ein. Als ſie gerade an der
nommen: Stallpreis pro Liter 850 Mark, Rampenpreis pro Liter Arbeit waren, wuu en ſie durch einen Paſſanten und zwei Schupoleute
geſtört, die ſie feſ, men konnten. Der eine der Einbrecher war auf
einſchließlich 20 Mark Oktroi pro Liter 1200 Mark. Die dem Gutshofe früh.” als Knecht tätig geweſen und deshalb ortskundig.
() BadNauheim, 25. Mai. Ein ſchweres
Automobil=
unglück ereignete ſich auf der Straße nach Friedberg. Der
Wagen=
lenker rannte mit ſeinem Wagen gegen eine landwirtſchaftliche Maſchine.
Der als Fahraaſt mitgenommene Heizer Fritz von Friedberg. Vater von
8 Kindern, wurde aus dem Wagen geſchleudert und lebensgefährlich
ver=
letzt, während der Wagenlenker mit dem Schrecken davonkam. Fritz
wurde in das hieſige Krankenhaus eingeliefert. Unterſuchung iſt
ein=
geleitet.
ro. Nieber=Beſſingen, (Kr. Gießen), 25. Mai. „Pfingſtbier”,
Ein alter Brauch wurde hier am zweiten Pfingſtfeiertag wieder in die
hier um ein neues deutſches Rieſenunternehmen, das ſeines Tat umgeſetzt. Mittaas 12 Uhr erhielt jedes Kind von der Gemeinde
Paten eine große runde Bretzel, das „Plugrad” genannt. Mit dieſem
gramm von 64 verſchiedenen und durchweg erſtklaſſigen Num= „Plugrad” im Arm ſangen die Kinder vor den Wirtshäuſern: „Plugrad
R. Aus Oberheſſen, 24. Mai. Gießen. Im Warteſaal des hieſigen
Bahnhofes ſtahl ein junger Mann einem Mädchen, dem er beim Tragen
Vergebung der Arbeiten zur Ausbeſſerung des Kirchendaches zeitigte eine
Reichhaltigkeit des Unternehmens in gleichem Maße wie die tolle Submiſſionsblüte. Unter den Preisangeboten lautete eines auf
Rodheim v. H. Das hieſige Denkmal für die Gefallenen iſt unter
—enroba — Newchork. Der transatlantiſche Verkehr wird dem= großer Beteiligung, unter Mitwirkung der Schuliugend und Vereinen
Allgemeiner deutſcher Lehrerinnen=Verein.
* Am 20. Mai wurde in Karlsruhe die 17. Generalverſammlung des
Allgemeinen deutſchen Lehrerinnengereins eröffnet. Trotz der
Unſicher=
beit der politiſchen Verhältniſſe und der Schwierigkeit der wirtſchaftlichen
Zuſtände haben ſich Lehrerinnen aller Kategorien aus allen Teilen
Deutſchlands in der jetzt ſo gefährdeten Südweſtecke des Reiches
zu=
drängenden Fragen der weiblichen Erziehung und des Schulweſens Stel=
Die Verſammlung wurde von der erſten Vorſitzenden, Emmy
der Stadtgemeinde, Kiesſtr. Nr. 17, wird Herr Sänger Paul Gehre Beckmann (Hamburg) mit einem Gruß an die Kolleginnen im
beſetz=
ung an: „Die in Karlsruhe zur 17. Generalverſammlung des A.D.L.V.
Heffentlicher Lichtbildervortrag. Am nächſten Mitt= berſammelten Lehrerinnen ſagen den Kolleginnen im beſetzten Gebiet
woch, den 30. Maf abends 8½ Uhr, findet im Saale des „Feienabend”, herzliche Grüße. Sie vermiſſen ſie ſchmerzlich und fühlen mit ihnen die
mann, über das Phema „Heldenehrung einſt und jetzt” ſtatt. Monaten erlitten haben und noch leiden müſſen. Wir ſehen voll Stolz
Von femen vorgeſchichtlichen Denkmälern, dem Hinengräbern ausgehend, und Bewunderung auf ihre Geduld und ihr Aushalten und fühlen uns über in der Geſchäſtsſtelle des Darmſtädter Tagblattseingegangene
werden den Vortragsteilnehmern Bilder von griechiſcher und römiſcher ihnen inniger denn je verbunden. Wir grüßen ſie in der zuverſichtlichen
Die Begründerin des A.D.L. V., Helene Lange, nahm mit un= zweite Rate der Beamten und Angeſtellten des Landesamtes für Star=
Am Pfingſtmontag fand die erſte öffentliche Verſamlung ſtatt. Das 4000 Mk., Studienräte und =aſſeſſoven der Viktoriaſchule (3. Spende)
vom Düverbunde ſtammt. Zu dieſem Vortvage, der bei freiem Eintritu hadiſche Kultusminiſterium begrüßte durch Geheimrat Armbruſter die 100 000 Mk., Alexander Sander (3. Nate) 1000 Mk., Eiſenbahnerver=
Lehrerinnen herzlich im Badener Land. Der Regierungsvertreter feierte einigung Seeheim a. d. B. 51 605 Mk. Rudolf Finkenwirth, Hoffmann=
Nach dem Lichtbildervortrag findet im gleichen Lokal die ordent= Helene Lange mit der Umkehrung der ſoloniſchen Worte: „Immer lerne ſtnaße 47 (5. Gabe) 1000 Mk., Frl. Roſa Heilig. Neuchatel (Schweiz)
liche Hauptverſammlung der Orts= und Bezirksgruppe Davmſtadt des ich neu, jünger werde ich ſtets‟. Die Stadt Karlsruhe, der Badiſche 5 Franken, Eleonovenſchule 7b 1200 Mk., Jägertorſchule Klaſſe 4e
Vollsbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge ſtatt. Die Lehrerverein und der Verein für das höhere Mädchenſchulweſen hatten 2430 Mk., Profeſſor Kremer. Martinſtr. 91, 5000 Mk., Obeppoſtinſpektor
verehrlichen Mitgliader der genannten Organiſation ſeien zu dieſer Vertreter geſandt. Im Mittelvunkt der Erörterung ſtand die ſtaats= j. N. Ludwig Ochs (2. Nate) 5000 Mk., Seger 500 Mk. Dr. Karl
bürgerliche Erziehung in der Schule und in der Fortbildungsſchule. Das Schering (4. Rate) 5000 Mk. Rechungsrat Wiegand 5000 Mk. Schenk,
Thema wurde behandelt von Oberlehrerin Margarete Trenge (Ham= Direktor vom. Landtag (2. Rate) 5000 Mk., Seibold=Patſch 5000 Mk.,
burg) und Mathilde Mayer (Berlin). Eine lebhafte Ausſprache ſchloß Enoch, Alexanderſtr. 6 (4. Rate) 500 Mk. J. K. (7. Rate) 1000 Mk.,
ſich an die Vorträge an. — In der zweiten öffentlichen Verſammlung am G. F. Knapp 2000 Mk., Verwaltung der Schutzpolizei (2. Teilzahlung)
Dienstag begrüßte der badiſche Kultusminiſter Dr. Hellpach die verſam= 75 000 Mk., Archiprat Du. Herrmann (3. Gabe) 3000 Mk.,
Oberpoſt=
melten Lehrerinnen und wohnte den Verhandlungen bei. Ueber „Pro= ſekretär Dollega (4. Rate) 1000 Mk. Mittelſchule IT 104000 Mk.,
bleme der ſerualpädagogiſchen Erziehung” ſprachen Dr. med. Erna Direktor Rutzen 10 000 Mk. Kadel u. Co. 25 000 Mk., S. St. 1000 M.,
Glaesmer (Heidelberg), C. Großwendt, Vorſteherin des Karlsruher Joh. Andres, Frankfurter Straße 78 2000 Mk., N. N. 1000 Mk. A. L.
Jugendamtes und Hauptlehrerin Paula Lory (Nürnberg). Die Rednerin= 100 Mk. Julius Fay 100 000 Mk., K., Gberſtadt, 5000 Mk., Beamten
nen beleuchteten die ſittliche Not der weiblichen Jugend vom Standpunkt der Heſſiſchen Verſichewungsanſtalt für gemeindliche Beamte (5. Rate)
der Aerztin, Jugendpflegerin und Lehrerin. In den Vorträgen wie in 44500 Mk. Dr. S. 2000 Mk. Kindergottesdienſt der Schlößgemeinde
der Ausſprache wurde immer wieder betont, daß hier nicht Aufklärung M. C. 4000 Mk., Beamten und Bedienſtetzen der Provinzialdirektion
hilft ſondern Willensſchulung, Selbſtbeherrſchung und tätiges Leben Starkenburg und des Kreisamts Darmſtadt (4. Rate) 128500 Mk.,
wirkung auf die heranwachſende weibliche Jugend zu ſittlichem Frauen= G. Kranz (8. Nate) 200 Mk.
tum der ſtarke Einfluß willensſtarker Frauen ſei, die nicht durch Worte,
ſondern durch Beiſpiel den rechten Weg zeigen. — Am Dienstag abend 490 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 689 703 Mk., 6.
Quit=
hielt die hochverehrte und geliebte Führerin der deutſchen Lehrerinnen, tung 416 536 Mk., 7. Quittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1251 261 Mk.,
Frl. Helene Lange, einen feinſinnigen Vortrag über „Wandlungen in der 9. Quitung 688 429 Mk., 10. Quittung 1146 238 Mk., 11. Quittung
Auffaſſung der Frau von ihrer Kulturaufgabe, worin ſie zeigte, wie die 525 881 Mk., 19. Quittung 557 984 Mk., 18. Quittung 1577 278 Mk.,
deutſchen Frauen unter der Führung von Luiſe Otto neben der Notwen= 14. Quittung 597 255 Mk., 15. Quittung 894 316 Mk., 16. Quittung
digkeit erweiterter Rechte zugleich das damit untrennbar verbundene 477914 Mk., 17. Quittung 627 518 Mk., 18. Quittung 494 353 Mk., 19.
Hineinwachſen in einen neuen Pflichtenkreis betonten. Sie waren ſich. Quittung 765 358 Mk., 20. Quittung 570 580 Mk., 21. Quittung 936 478
ihrer ſozialen Verantwortung bewußt, und ihre erſte Aufgabe war, die Mk., 22. Quittung 2 786 219 Mk., 23. Quittung 504 042 Mk., 24. Quit=
Frauen zur Berufsfreudigkeit zu erziehen.
In den Mitgliederverſammlungen ſtand vor allem die Frage der 27. Quittung 536 085 Mk., 28. Quittung 631 221 Mk., 29. Quittung
Junglehrerinnen zur Beratung und die damit verbundene Frage der ver= 240 065 Mk., 30. Quittung 719 917 Mk., 31. Qnittung 893 380 Mk.,
heirateten Lehrerin, ſowie die Beratung des ſchulpolitiſchen Programms 32. Quittung 457 470 Mk., 83, Quittung 780 100 Mk., 34. Quittung
und verſchiedener Anträge. Im Anſchluß an die Hauptverſammlung 819 721 Mk. und 3 Silberkronen, 35. Quittung 937 138 Mk., 36.
Quit=
tagten der Reichsverband Deutſcher Volksſchullehrerinnen der Reichs= tung 129 115 Mk. 87 Quittung 933 855 Mk., 33. Quitung 966 149 Mk.,
ſchullehrerinnen, die Verbände der Akademikerinnen, der Mittelſchul= 675 076 Mk., 42. Quittung 936 935 Mk. und 5. ſchweizer Franken.
lehrerinnen und der Lehrerinnen an höheren Schulen, ſowie der Verband
der Muſiklehrerinnen, die alle Mitglieder des Allgemeinen Deutſchen
Lehrerinnen=Vereins ſind. — Nach den Tagen angeſtrengter Arbeit
führ=
ten Ausflüge die Teilnehmerinnen der Verſammlung nach dem
ehrwürdi=
gen Maulhronn und dem herrlichen Baden=Baden, wo ſich im Lehrerinnen= H. hier. Darüber beſtehen geſetzliche Beſtimmungen nicht. Mangels
Heim in Lichtental eine große Zahl von Amtsſchweſtern aus Nord und anderweiter Vereinbarung wird der Mieter nur Anſpruch auf einen
Süd. Oſt und Weſt zu gemütlichem geſelligem Zuſammenſpiel einfand.
Mit Dank an den Lehrerinnenverein, der dem A.D.9V., eine ſo ſtraft, die ohne Genehmigung des Inhabers einer Wohnung Schlüſſel
freundliche Aufnahme bereitet hatte, verließ man das gaſtliche Karls= zu Zimmern oder Behältniſſen in der letzteren anfertigen, ebenſo, wenn
ruhe, geſtärkt durch das Zuſammenſein mit ſoviel Gleichgeſinnten, reich ſie ohne Genehmigung des Hausbeſitzers oder ſeines Stellvertreters einen
an Anregung für die Berufsarbeit.
Rieich und Alusland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Das Urkeil im Prozeß Wojak. Nach mehr als
breiwöhi=
ger Verhandlung wurde das Urteil in dem großen Schieberprozeß Wojak
und Genoſſen gefällt. Die Strafkammer verurteilte Franz Wojak wegen
Betruges in ſieben Fällen, Beſtechung und Vergehens gegen das Geſetz
über den unlauteren Wettbewerb zu einer Geſamtſtvafe von 4 Jahren
Gefängnis. 50 Millionen Mark Geldſtrafe und 5. Jahren Ehrberluſt.
Auf die Unterſuchungshaft wurden Wojak 1 Jahr 3 Monate
angerech=
net. Der Angeklagte Schauer erhielt wegen Beihilfe zum Betrug und
Vergehens des unlauteren Wettbewerhs 9 Monate Gefängnis, der
An=
geklagte Kühn wurde zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Weiter
er=
hielt: Rützler 1 Million Mark Geldſtrafe Thom 300 000 Mark, Lamla
und Kalder je 200 000 Mark Geldſtrafe, Vaißmann 100 000 Mark
Geld=
ſtrafe. Freigeſprochen wurden Schapiro, Martini, Lieke und Brennert.
In der Urteilsbegründung ſagte der Vorſitzende, daß Wojak in faſt allen
Fällen als ſchuldig befunden worden ſei. Wegen der ehrloſen
Geſin=
nung, die er bei ſeinen Handlungen bewieſen habe, ſei eine
Aberken=
nung der Ehrenrechte notwendig geweſen. Je ſchlechter es Deutſchland
gehe und je mehr die Sittenloſigkeit um ſich greife, deſto mehr müſſe
mit allen Mitteln darauf hingearbeitet werden, daß Treu und
Redlich=
keitz wieder einziehen und der deutſche Nam, der im Auslande nicht
mehr viel Kredit habe, wieder zu Ehren komme. Alle, die den Namen
des deutſchen Volkes durch ehrloſe Geſinnung und gemeine Handlungen
herabdrücken, müßten daher unnachſichtlich beſtraft werden.
Auf die Frage, ob er das Urteil annehme, antwortete der in Haft
befindliche Wojak mit einem ſcharfen Nein! Die Sitzung wurde hierauf
geſchloſſen, Wojak wieder abgeführt.
Der verſchwundene Chef. Ein Millionenſchwindler wird
von der Kriminalpolizei geſucht. In der Culmſtraße 8 mietete ein
an=
geblicher Chemiker Dr. Wehrhof einen Bureaupaum, ſtattete ihn aus und
ſetzte eine Stenotypiſtin mit einer Schreibmaſchine hinein. Dieſe ſah
ſich eines Tages allein im Bureau. Der Chef ließ ſich nicht
wieder=
ſehen. Es ergab ſich, daß Dr. Wehrhof für ſeine „
Chemikaliengroß=
handlung” Geldleute geſuchb und gefunden hatte, ohne auch nur über
die geringſte Ware zu verfügen. Nach den bisherigen Feſtſtellungen hat
er etwa 40 Millionen erbeutet.
„Begnabigt”.
* Frankfurk. Der Artiſt Balthafar Orth, der wegen
des grauenvollen Raubmordes an dem Zahnarzt Buettner im
De=
zember v. Js. vom Schwurgericht zum Tode verurteilt worden war,
wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.
Verband der Vereine katholiſcher Akademiker.
Die religiös=wiſſenſchaftliche Tagung des Verbandes katholiſcher
Akademiker findet in dieſem Jahre in Ulm vom 10. bis 16. Auguſt (nicht
vom 24. his 30. Auguſt) ſtatt. An die Tagung ſchließt ſich eine
Wan=
derung zu ſüddeutſchen Klöſtern und Abteien an. Zur Vorbereitung der
Tagung hat ſich ein Diözeſankomitee gebildet, beſſen Vorſitz der Biſchof
Exzellenz Dr. Paul Wilhelm von Keppler, ſelbſt übernommen hat.
AHEHUHA
WANENFKUT
RobEeen
TandldinETZ
AARASTABT
RARLSTRASSE20
TELEFON: I04S
42. Quittung
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevölkerung:
M. Fiſcher, Viktoriaplatz 6 (2. Rate) 1000 Mk., Deutſchorden e. V.,
Darmſtadt 61 400 Mk. N., Heidenreichſtraße 8 (3. Nate), 100 000 Mk.,
kenbura „Nord” 53 000 Mk., Eiſenbahnoberinſpektor Sand (3. Gabe)
im Dienſte der Mitmenſchen und wie notwendig für eine wirkſame Ein= Eiſenbahndirektor Fiſcher (4. Gabe) 10 000 Mk., Unbekannt 10 000 Mk.,
1. Quittung 336 810 Mk., 2. Quittung 882 210 Mk., 8. Quittung
tung 341900 Mk., 25. Quittung 620 271 Mk., 20. Quittung 439 447 Mk.
verband der techniſchen Lehrerinnen, der Reichsverband der Fortbildungs= 39. Quittung 638 800 Mk., 40. Quittung 524 525 Mk., 41. Qufttung
zuſ. 28 581303 Mk.
Briefkaſten.
Hausſchlüſſel haben. Nach 8 369 3. 1 S. St. G.B. werden Schloſſer be=
Hausſchlüſſel anfertigen.
Rummer 143.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. Mai 1923.
Seite 5.
Sport, Spiel und Turnen.
Allg. Deutſcher Spielplatz=Werbetag am 27. Mai.
Eingtretener Umſtände halber findet die Verſammlung des Zuges
nicht am Marienplatz, ſondern auf dem Platz vor dem alten
Bahnhof ſtatt und der Zug geht dann nur durch die Rheinſtraße.
Der Abmarſch iſt um 11 Uhr vorgeſehen. Es wäre dringend erwünſcht,
wenn die Schüler oder einzelne Schul= oder Klaſſengruppen ſich ebenfalls
daſelbſt einfinden wollten und zwar möglichſt in einheitlichem Turn= oder
Sportanzug, helle Hemdbluſe.
Sportverein Darmſtadt 1898 e. V.
Der morgige Spielplatzwerbetag bringt in allen deutſchen Gauen
gemeinſame öffentliche Maſſenkundgebungen ſämtlicher Leibesübungen
betreibender Vereine, die den Behörden und Volksvertretungen ſowie
der Oeffentlichkeit zeigen ſollen, welcher gewaltige Volkswille hinter der
immer und immer wieder erhobenen Forderung nach Spielplätzen,
Uebungsſtätten und vermehrter Pflege von Sport, Turnen und
Spiel ſteht.
Der Sportverein Darmſtadt 98 beteiligt ſich mit ſeiner geſamten
aktiven und inaktiven Mitgliedſchaft an dem vormittägigen
Spielplatz=
werbelauf. Die Leichtathleten bilden mit den aktiven und jugendlichen
Fußballſpielern in Sportkleidung eine Gruppe in dem Sternlauf, und
verſammeln ſich in der Hermannſchule (Eingang Karlsſtraße). Sämtliche
inaktiven Mitglieder treffen ſich um halb 11 Uhr vormittags an dem
Platz am alten Bahnhof und zwar hinter der Kunſthalle und bilden
mit anderen Vereinen einen Zug, der mit einer Muſikkapelle durch die
Rheinſtraße zum Paradeplatz ſich bewegt. Teilnahme iſt Ehrenpflicht.
(S. Anzeige.)
„Verein für Raſenſpiele e. V.‟, Darmſtadt.
Die „Aktiven” und „Inaktiven” Mitglieder des Vereins beteiligen
ſich am Sonntag, den 27. Mai, an der Werbeveranſtaltung des A.f. L.=
Darmſtadt. Sämtliche Aktiven (Jugend wie Erwachſene) treffen ſich um
10,30 Uhr im Vereinslokal, Waldſtraße 54.
Turneriſche Veranſtaltungen am Spielplatz=Werbetag.
Bei dem Sternlauf des Spielplatzwerbetages am nächſten Sonntag
Vormittag, beteiligen ſich die Vereine der Darmſtädter Turnerſchaft mit
ihren ſümtlichen Abteilungen. Gerne unterſtützen die Maſſen der Turner
dieſe gewaltige Kundgebung, welche zum Ziel hat, daß das vom
Reichs=
lei Geſchlechts mit Reigen, Volkstänzen und Neckſpielen auf. Die
Annahme gelangt. Diejenigen, die es angeht und dies ſind in erſter
Linie die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, wie auch Reichstags=,
Landtags= und Stadtverordneten, ſollen an dieſem Tage, wie in früheren
Jahren ſchon, eindringlich von der Notwendigkeit der Schaffung von
Spielplätzen überzeugt werden.
Am Nachmittag des Sonntags veranſtalten Darmſtadts Turner
öffentliche Wettkämpfe in den turneriſchen Raſenſpielen: Hand=, Fauſt=
und Schlagball, auf der Rennbahn an der Heidelbergerſtraße, dem
Spiel=
platz der Turngemeinde Beſſungen. Weiterhin wartet die Jugend
beider=
lei Geſchlechts mit Reigen, Volkstänzen und Neckſpielen auf. Die
Leichtathleten der Turner führen Eilbotenläufe vor. Die Spiele
begin=
nen um 3 Uhr nachmittags und ſind alle Freunde der Darmſtädter
Turnerſchaft herzlichſt eingeladen.
H. M.
„Rund um die Ludwigshöhe” am 27. Maf.
(veranſtaltet vom Veloziped=Club 1899).
Nur noch wenige Stunden trennen uns von dem Zweiten Club=
Straßenrennen des V. C. D., das am morgigen Sonntag auf der bekannten
Strecke Böllenfalltor (Start) — Nieder=Ramſtadt — Eberſtadt —
Heidel=
bergerſtraße — Landskronſtraße — Böllenfalltor (Ziel) vom Stapel geht.
Dieſe Strecke iſt 16,4 Km. lang und muß fünfmal durchfahren werden.
insgeſamt alſo 82 Km.
Der Start iſt pünktlich 7 Uhr vormittags und endet das Rennen bei
ſonders intereſſant zu werden verſpricht.
„Siewener”,
Spielabteilung „Union” der Turngemeinde Befſungen 1865 e. V.
Sportvereinigung Arheilgen 04,
Am Samstag Abend 6½ Uhr begegnen ſich auf dem Sportplatz an
der Heidelbergerſtraße die obigen Vereine zu einem Freundſchaftsſpiel.
Arheilgen war ſchon immer ein gern geſehener Gaſt in Darmſtadt. Die
ruhige und faire Kampfesweiſe ihrer erſten Mannſchaft läßt ſie ſtets als
ſympathiſchen Gegner erſcheinen. Ihre in letzter Zeit erzielten Reſultate
beweiſen, daß ſie kein zu unterſchätzender Gegner iſt. So konnte
Arheil=
gen gegen die Ligamannſchaft des F.=V. Sprendlingen ein 2:1, bezw. 4:3,
gegen den hieſigen V.f.R. 5:1 und gegen Ludwigshafen=Mundenheim
ein 4:1 erzielen. Für die Mehrzahl der erzielten Tore zeichneten die
Hauptſtützen der Mannſchaft Büttner und Murmann. Hier iſt es
ins=
beſondere Büttner, der ſtets ſeinem Verein durch ſeine gefährlichen Schüſſe
zum Sieg verhilft. „Union” tritt mit ſeiner kompletten Elf, in weißer
Bluſe und ſchwarzer Hoſe, an. Ein Beſuch des Treffens empfiehlt ſich,
da ein intereſſantes Spiel, das ſicherlich auf guter Stufe ſteht, zu
er=
warten iſt. — Vor dieſem Spiel treffen ſich die beiden erſten
Schülermann=
ſchaften „Union” und V.f.R.
M.
Freie Turngemeinde Darmſtadt (Fußhall=Abteilung).
In einem Geſellſchaftsſpiel vermittelt uns morgen nachmittag auf
dem Platze an der Windmühle unſere erſte Mannſchaft die Bekanntſchaft
eines weiteren Gaſtes aus Frankfurt a. M. Die Sonderklaſſenmannſchaft
der Tgde. Sachſenhauſen iſt dieſes Mal der Gegner. Sachſenhauſen,
in der B=Gruppe der Sonderklaſſe des 2. Bezirkes ſpielend, konnte
wäh=
rend der Serienſpiele ſich dauernd in der Spitzengruppe behaupten. Selbſt
Mannſchaften, wie Fußballverein Griesheim a. M., Fr. Tgde. Offenbach
und Niederrad uſw., mußten die Spielſtärke der Sachſenhäuſer
anerken=
nen. Von 14 Spielen gewann die Mannſchaft 8, verlor 4, und
unent=
ſchieden waren 2 Spiele, ſo daß ſie mit 18 Punkten den 3. Platz in der
Tabelle hinter V.f.R.=Offenbach und Fr. Tgde. Bornheim belegen konnte.
Die Darmſtädter Elf wird ganz aus ſich herausgehen müſſen, um gegen”
einen ſolchen Gegner beſtehen zu können. Beſonders die Hintermannſchaft
wird alle Hände voll zu tun haben, um ſich des äußerſt flinken und
ſchuß=
freudigen Sturmes zu erwehren. Verfällt die Darmſtädter Mannſchaft
nicht in ihren alten Fehler, das Spiel gleich beim erſten Erfolg ihres
Gegners als verloren zu geben, wird ein anregendes, ſpannendes Treffen
zu erwarten ſein, deſſen Ausgang noch völlig ungewiß iſt. Spielbeginn
3½ Uhr. Vorher werden die zweiten Mannſchaften und erſten
Jugend=
mannſchaften beider Vereine ihre Kräfte meſſen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Vettervorherſage für den 27. Mai:
Wolkig, kühles Wetter bei nordweſtlichen Winden, zeitſveiſe noch
Niederſchläge. Eine Tiefdruckfurche läufk von Skandinavien bis zum
Mittelmeer.
Tageskalender.
Landesthearer, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 934 Uhr
(Sondermiete 51” und 192): „Der fliegende Holländer” Kleines
Haus, Anfang 3. Uhr, Ende 5½ Uhr (Fremdenmiete F 311 blau):
„Bunburh”. — Turngeſellſchaft 1875: Vollverſummlung um
8 Uhr. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kinovorſtellung.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”
„Reich und Ausland”: MaxStreeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Trinitatis, den 27. Mai 1923.
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre der Markusgemeinde.
Pfarrer Vogel. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm, 9½ Uhr: Beichte und Anmeldung zur heil. Kommunion in der
Sakriſtei; um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abend=
mahls. Oberhofprediger a. D. Ehrhardt, Pfarrer zu Gelnhaar.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 27. Mai, vorm. 9 Uhr:
Chriſtenlehre der Reformationsgemeinde. Pfr. Lautenſchläger.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk
im Gemeindehaus: Pfarrer D. Waitz; für den Oſt= und
Nordoſt=
bezirk in der Kirche: Pfarraſſiſtent Reinhardt. — Um 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Reinhardt. — Um 11 Uhr:
Kin=
dergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz.
Johanneskirche: Vormittags 9 Uhr: Chriſtenlehre für den
Nord=
bezirk im Gemeindehaus: Pfarrer Marx. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Müller. — Um 11 Uhr: Chriſtenlehre für
den Weſtbezirk im Gemeindehaus: Pfr. Wagner. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm, 8½ Uhr: Chriſtenlehre
(Knaben). Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kin=
dergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier,
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Pfarraſſiſtent Wolf.
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche; Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar Bellon.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Miſſionar Bellon. —
Donners=
tag, den 31. Mai, abends 8 Uhr: Betſtunde,
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Straßenpre=
digt auf dem Marienplatz. — Um 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt. —
Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Miſſionsp. Neuber. — Abend8 8½ Uhr:
Evangeliſation. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. —
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Funkerkaſerne. —
Don=
nerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, (Römerbrief.) —
Jugend=
bund für E. C.: Sonntag, vorm. 9 Uhr: Teilnahme an der
Straßen=
predigt. — Nachm. 2½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Bibelſtunde für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr: Vortrag. — Mon=
tag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Chriſtliche Eiſenbahner; Sonntag, nachm. 4½ Uhr:
Bibel=
betrachtung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtraße 6. Morgens 9 Uhr:
Waldgottesdienſt auf dem Herrgottsberg. Redner: Pfr. Wagner II.
Treffen am Paſſetbrunnen, Alter Friedhof, Abmarſch daſelbſt 8½ Uhr.
— Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtlicher Berein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde (Buch Daniel). Dr. D. — Freitag, abends 8 Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für die Jugendabteilung. — Samstag, abends 8 Uhr:
Wochenſchluß=Gemein=ſchaftsſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 27. Mai,
vorm. 11¾ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 30. Mai, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 1. Juni, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
27. Mai, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). — Donnerstag, den
31. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 27. Mai, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule, — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 27. Mai, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 81. Mai,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Internationale Vereinigung Ernſter Bibelforſcher (Ortggruppe
Darmſtadt, Karlſtraße 16, 1.): Bibelſtunden Mittwochs und
Frei=
tags, abends 8 Uhr.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr; Heiligungs=
Verſamm=
lung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils=
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffent=
liche Verſammlungen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 27. Mai, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, den 31. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 27. Mai,
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 27. Mai 1923.
Feſt der heil. Dreifaltigkeit.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr, und abends 8 Uhr;
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt. — Um 11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr:
Andacht zur heil. Dreifaltigkeit. — Abends 6 Uhr: Herz=Mariä=
Bruder=
ſchaftsandacht mit Predigt. — Montag, Dienstag und Mittwoch, abends
8 Uhr: Majandacht. Feierliche Schlußandacht Mittwoch, abends 8 Uhr.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr:
Heil. Meſſe. — Nachm. 2 Uhr: Roſenkranzandacht. — Um 4 Uhr:
Ver=
ſammlung der Jungfrauen=Kongregation.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht u. Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Segen
und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 5 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe
und heil. Kommunion. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um
9½ Uhr: Amt mit Predigt; vorher Salzweihe. — Nachm. 2 Uhr:
Chriſtenlehre. — ½3 Uhr: Andacht. — Um 3 Uhr: Verſammlung. —
Mittwoch, abends 6 Uhr: Majandacht.
St. Fidelis: In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Wald=
ſtraße um 8 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9¾ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Samstag, den 26. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. —
Sabbatausgang 9 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr. — Abends 7 Uhr.
Die Verlobung ihrer Tochter
Grete mit Herrn Dr. Walter Klaas
beehren ſich anzuzeigen
Or. jur. Erich Proſch u. Frau
Jdg, geb. Groninger
Darmſtadt, Hamburg, am 28. Mai 1923 (14371
Hamburg, Güntherſtraße 26
Hamburg, Scheffelſtraße 30
Grete Proſch
Or. Walter Klags
Verlobte
Die Gebort eines
kräftigen Stammhalters
zeigen hocherfreut an
Dr. Willi Mungesser u. Frau
Sophie, geb. Müller
Darmstadt, 22. Mai 1923
Liebigstraße 5!
(*14654
Josefine Zimmermann
Ludwig Franck
VERLOBTE
Darmstadt, 24. Mai 1923
Beussogertte, 112 Mathildenplat: 19
Ae0
Statt Karten.
Henriette Wack
Georg Morgenthaler
Lehrer
VERLOBTB
Grebenag
Grebenas
Groß=Zimmern Stetn-Bockenheim
„Za1 1923
(*14614
Ihre am Sonntag, den 27. Mal,
nachmittags 3 Uhr, in der St.
Elisa-
bethenktrche (Schloßgartenplatz)
stattfindende Trauung beehren sich
anzuzeigen
Anneliese Weichsel
Paul Leicher
Darmstadt, Stiftstr. 50
Afr
Statt Karten!
Ihre am Sonntag, den 27. Mai,
nachmittags 3 Uhr, in der
Schloß-
kische stattfindende TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Emma Zuczewski
Emil Herrmann
Mähltraße 5
Holzstraße 21
Ais
Für die uns anläßlich unserer Ver-
mählung erwiesenen
Aufmerk-
samkeiten sagen wir auf diesem Wege
unseren herzlichsten Dank.
Hans Köbel und Frau
Emmy, zeb. Engelbrecht
Darmstadt, den 25. Mai 1923
Wenckstr. 9 u. 48
Wf
Todes=Anzeige.
Heute früh verſchied plötzlich infolge eines
Herzſchlages mitten aus einem tätigen Leben mein
lieber Mann, unſer treuer Vater, Bruder, Schwager,
Schwiegerſohn und Onkel
Kaufmann.
Im Namen der tlefbetrübten Hinterbllebenen:
Kätha Hörr, geb. Bernius, u. Kinder.
Darmſtadt, den 25. Mai 1923.
Die Beiſetzung findet Montag, den 28. Mai 1923,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des alten
Fried=
hofs aus ſtatt.
(4238
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Nachruf.
Wir erhielten heute die traurige
Nach=
richt, daß unſer hochverehrter Prokuriſt
Herr
g Sunomann
am 24. ert. verſchieden iſt.
Wir verlieren in ihm einen alten, treuen
Mitarbeiter, der unſerer Firma über 46 Jahre
unermüdlichſte u. treueſte Dienſte erwieſenhat.
Wir werden ſeiner ſtets in dankbarer
Erinnerung gedenken.
Darmſtadt, den 25. Mai 1923.
Wehner & Fahr.
4240)
Todes=Anzeige.
Heute Mittag entſchlief ſanft
nach kurzem mitGeduld ertragenem
Leiden mein lieber, guter Mann,
unſer Vater, Schwiegervater und
Großvater
Herr
Heinrich Lorenz
im 71. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Lorenz
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 24. Mai 1923,
Alexanderſtr. 13.
Die Beerdigung findet Montag,
den 28. Mai, nachm. 3½ Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (*14759
Bcholleg
Werkstätten für
Grabmallrunst
Nieder-
Ram-
städterstr. 76, 87
u. Waldfriednot.
Statt beſonderer Anzeige.
Dem Herrn über Leben und
Tod hat es nach ſeinem
unerforſch=
lichen Ratſchluſſe gefallen, meine
geliebte Frau, unſere treuſorgende
Mutter
(*14722
Lina Knecht
geb. Damm
im 45. Lebensjahre heimzurufen.
1 Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Philipp Karl Knecht.
Waſchenbach, den 25. Mai 1923.
Die Beerdigung finder Sonntag,
den 27. Mai, nachm. 3 Uhr, ſtatt.
Grabsteine
nach genehmigten
Entwürfen in
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Dnbetodtett
26. Mai 1923 Nr. 143
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Deutſche Erdölaktien geſellſchaft zu Berlin.
Die Geſellſchaft, die zu Begin des Jahres durch Rücktauſch der
ſeiner=
zeit im Jpu=Aktien=Zertifikate umgetauſchten Erdölaktien und damit aus
dem interationalen Konzern in Zürich als ſelbſtändige deutſche
Geſell=
ſchaft mit allen früheven Beſitztümern zurückgegründet wurde, brachte
für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende von 400 % gegen
25 %o für 1921 zur Ausſchüttung. Die Deutſche Erdöl=A. G., die mit
einem Friedenskapital von 331/, Millionen Mk. arbeitete, brachte zu
Anfang 1920 ihr Kapital auf 100 Millionen Mk. Der Bilanz per
31. Dezember 1922 entnehmen wir folgende Zahlen:
1. Erdöl= und Kohlenbetriebe: Mineralölwerke in Wietze erſcheinen
mit 6 443 328 Mk., nom. 30 950 400 Mk., Aktien der Roſſitzer
Braun=
kohlenwerke A. G. ſtehen mit 47 947 950 Mk. zu Buche, nom. 6 863000
Mark Aktien der Vereinigten Hohlen=A.G. Borna erſcheinen mit Mk.
27 207 250, ud verſchiedene Beteiligungen mit 220040 Mk. Die
Sum=
men der Erdöl= und Kohlenbeteiligungen ſind ſomit mit 81 818 068 Mk.
ausgewieſen.
2. Bohr= und Schachtbaubetriebe und Maſchinenfabriken erſcheinen
mit 9 703 500 Mk.
3. Raffineriebetriebe. Sämtliche Geſchäftsanteile der deutſchen
Erdölwerke G.m.b.H. in Wilhelmsburg — nom. 2 Millionen Mk.,
ſtehen mit 2 Millionen Mk. Hannoverſche Erdölraffinevie Hannover=
Linden nom. mit 201 000 Mark. Mineralölraffinerie Grabow nom.
100 000 Mk. mit 25 % Einzahlung mit 25 000 Mk., und
Mineralölraf=
fimerie Mannheim=Rheinau nom. 1 Million Mk. mit 1010 768 Mk.,
und verſchiedene Beteiligungen mit 455 000 Mk., alſo insgeſamt mit
3 691 768 Mk. zu Buche.
4. Kerzen, Wechſel und chemiſch=techniſche Fabriken. Verſchiedene
Beteiligungen mit 3 569 181 Mk.
5. Verkauf und Handelsgeſellſchaften. Fünf Beteiligungen mit
1770 209 Mk.
6. Umſchlagbetriebe und Transportmittel. Sämtliche voll
eim=
bezahlten Geſchäftsanteile der Köhlbrand=Induſtrie Berlin im nom.
Be=
trage von 20 000 Mk. ſtehen mit 20 000 Mk., Umſchſagsanlage
Regens=
burg mit 538 797 Mk., ſämtliche voll einbezahlten Geſchäftsanteile der
Pechelbronn, Seetransport, Hamburg mit 20 000 Mk., Flußfahrzeuge
nach Abſchreibung von 105 716 Mk. mit 354 098 Mk., Keſſelwagen mit
3 2985 406 Mk., nach 366 156 Mk. Abſchreibungen, und Fuhrwerbe mit
1 Mk. zu Buche.
7. Kaliunternehmungen. Verſchiedene Beteiligungen erſcheinen in
Höhe von 378 057 Mk.
8. Auslandswerte. Verſchiedene Beteiligungen erſcheinen in Höhe
von 75 111 401 Mk.
9. Beſtand an Rohware, Halb= und Fertigfabrikaten mit 39 817 503
Mark, Materialien und Faſtagen mit 26 171 288 Mk., Kaſſenbeſtand,
Bank= und Poſtſcheckguthaben 120 460 019 Mk., Staatspapiere und
ſon=
ſtige Wertpapiere 6 339 408 Mk.
In der Bilanz erſcheinen Verſuchsanſtalt Mariendorf mit 835 000
Mark, Grundſtück Köhlbrand mit 2 903 835 Mk., Grundſtück
Mann=
heim=Rheinau mit 136 735 Mk., Verlvaltungsgebäude Berlin=Schöneberg
nach Abſchreibungen von 461 823 Mk. mit 9 550 573 Mk.,
Beamtenſied=
lung Berlin=Wilmersdorf mit 14 954 489 Mk., verſchiedene Beteiligungen
an deutſchen Unternehmungen ſtehen mit 3 Mk., Mobilien mit 1 Mk.
zu Buche. Debitoren: a) Konzerngeſellſchaften 1 963 237 914 Mark,
b )verſchiedene 4 987 715 312 Mk., zuſammen in Höhe von 6 950 953 226
Mark. Bei einem Aktienkapital von 100 Millionen Mk. erſcheint die
geſetzliche Rücklage mit 66 102 773 Mt., die Sonderrücklage mit 5 Mill,
Mk., ein Selbſtverſicherungsfonds mit 1 907 811 Mk., eine Baureſerve
für Verwaltungsgebäude mit 2 Mällionen Mk. Die Obligationsſchuld
betrug per 31. Dezember 1922 5 337 460 Mk., Kreditoren hatten zu
fordern: a) Konzemgeſellſchaft 358 604 906 Mk., b) verſchiedene
6 190 134 473 Mk., insgeſamt 6 548 739 379 Mk. Der Bruttogewinn
er=
ſcheint in Höhe von 1253 240 198 Mk., Geſchäfts=, Verwaltungskoſten
und Stei/rn erforderten 604 864 034 Mk, Anleihezinſen 261 000 Mark,
Aufſchluß, Unterſuchungs= und Verſuchsarbeiten 25 622 135 Mk.,
Ab=
ſchreibungen erforderten 2 432 474 Mk., ſo daß ein Reingewinn in Höhe
von 625 444 804 Mk. verbleibt, aus dem, wie vorerwähnt, 400 %
Divi=
dende auf ein Aktienkapital von 100 Mill. zur Ausſchüttung gelangte.
* Bronzefarbenwerke. A. G. vorm. Karl Schlenk,
Barensdorf bei Nürnberg. Die G.=V. vom 9. Mai ſetzte die
Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr auf 100 % für
Stamm=
aktien und 6 % für Vorzugsaktien feſt. Der Reingewim betrug
für das am 31. Dezember 1922 abſchließende Geſchäftsjahr 10 494 438
Mark. Für Abfchreibungen wurden 532 034 Mk. verwandt. Bei einem
Aktienkapital von 1,6 Müllionen Mk. ſind Rücklagen mit 503 500 Mk.
ausgewieſen; Grund und Boden erſcheinen mit 64 388 Mk., Gebäude
mit 411900 Mk., Waſſerkraft mit 104 800 Mk., Wehranlage,
Fabrik=
kanal, Erneuerungs= Straßenbau und Waſſerleitung und elektriſche
Lichtanlage ſtehen mit 5 Mk. zu Buche, Maſchinen mit 231 800 Mk.,
Vorräte erſcheinen in Höhe von 8 670 904 Mk. Schuldner, abzüglich
Gläubiger, Bankguthaben, Wertpapiere ud Kaſſenbeſtände ſind in
einer Summe, und zwar mit 14 889 229 Mk., in der
Vewmögensrech=
mung der Geſellſchaft aufgeführt.
1
Dividendenvorſchläge.
Fd. Die Bergmonn Elekteizitäts=A.G., Beulin,
war im Laufg des 30. Geſchäftsjahres in allen Abteilungen reichlich
beſchäftigt. Aus einem Reingewinn von 341,85 (20,07) Millionen Mk.
ſollen 200 (20) % Dividende verteilt werden.
Ed. Die A. G. für chemiſche Induſtrie,
Gelſenkir=
chen beantragt, wie uns mitgeteilt wird, aus einem Reimngewinn von
34,79 (6,03) Millionen Mk. die Ausſchüttung eimer Dividende von
1 Goldmark — 5000 Papiermark (i. V. 25 % und 500 Mk. Bonus).
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Mangels beſonderer
Anregung ging es am Produktenmarkte heute ziemlich ruhig zu. Weizen
und Roggen ſtellten ſich etwas niedriger als die geſtrigen amtlichen
Schlußkurſe. Die Unternehmungsluſt hielt ſich zurück, trotz der leichten
Befeſtigung, welche die Deviſenkurſe ſpäterhin erfuhren. Die Mühlen
zeigten Intereſſe für Weizen; Umſätze kamen aber nur wenige zuſtande,
da die Provinzbeſitzer von guter Ware mit dem Angebot zurückhielten.
Gerſte wurde in guter Ware verlangt; die Preiſe blieben unverändert.
Hafer und Mais waren ſehr ſtill. Mehl und die übrigen Artikel
behaup=
teten ihren Preisſtand.
h. Mannheimer Prydukkanbörſe. Seit der letzten
Börſe vor einer Woche haben die Preiſe eine ſehr erhebliche Steigerung
erfahren. Mit dem Rückgang der Deviſen trat wvohl an die Stelle der
feſten Tendenz eine ſchwächere, aber die Preiſe hielten doch ihren hohen
Stand. So nannte man für ſüddeutſchen Weizen 200—205 000 Mark,
mitteldeutſchen Weizen 205—212 000 Mk., Roggen 180 000 Mk., Gerſte
150—160 000 Mk., Hafer 110—140000 Mk., p. 100 Kilo bahnfrei
Mann=
heim. Die Mehlpreiſe ſtellten ſich für ſüddeutſches Weizenmehl Spezial
Null bei den Mühlen auf 340 000 Mk., bei der zweiten Hand auf
325 000 Mk., für mitteldeutſches Weizenmehl von den Mühlen auf
310—315 000 Mk., von der zweiten Hand auf 290—295 000 Mk. ab den
mitteldeutſchen Stationen. Von Futtermitteln lagen im Angebot
Weizenkleie zu 85—90 000 Mk., Malzkeime und Biertreber zu 85—90 000
Mark pro 100 Kilo bahnfrei Mannheim.
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt
am Donnerstag waren nur 810 Ferkel und Läufer aufgetrieben, für die
140—350 000 Mk. pro Stück bezahlt wurden. Das Geſchäft war
mittel=
mäßig.
Börſen.
* Börſenbericht vom 25. Mai. (Eigener Bericht.) Die Ehriſtianig.. ..77777777777777
heute vormittag vorliegende Nachricht über eine angebliche
Kabinetts=
kriſe in Frankreich hatte zunächſt eie unſicheve und etwas ſchwächere
Haltung des Deviſemarktes zur Folge. Da es ſich jedoch aus ſpäteren
Meldungen evgab, daß das Kabinett Poinearé beſtehen bleibt, und ſich
alſo in der politiſchen Lage nichts ändert, zogen die Deviſen ſchließlich
wieder auf ihre geſtrige Höhe an. Der Dollar kam mit 54 200 zur
Notiz.
Am Effektenmarkt beſtand lebhafte Kaufluſt, und im
Gegenſatz zu der vorbörslich etwas unſicheren Haltung exöffnete man
auf allen Märkten bei großen Käufen zu höheren Kurſen. „Die feſte
Tendenz konnte ſich vollkommen behaupten, und man ſchloß bei
leb=
haften Umſätzen zu den höchſten Kurſen.
An dem Rentenmarkt lagen Türkenwerte heute weiter
luſt=
los. Die Kurſe waren nur wenig verändert. Rumänenventen
ver=
kehrten zu vorgeſtrigen Kurſen.
Am Chemieaktienmarkt lagen zu Beginn Scheideanſtalt
außerordentlich feſt. 110 000 34 000, ſpäterhin wieder 104 000.
Ani=
linwerte erzielten kleinere Kursbeſſerungen.
Am Elektrizitätsaktienmarkte beſtand weitzer großes
Inteneſſe für Schuickert 225 000 —49 000, Siemens u. Halske 250000
+60 000, Peters Umion 28 000 %, gaben 2000 %o wach.
Wenig nennenswerte Kurserhöhungen gab es bei Maſchinen=
und Metallwerten. Beſondere Bewegung hatten hier
Jung=
hans 32 100—38 500 —10 500, Karlsruher 44 000 rat. 5000.
Zuckeraktien anfangs feſter, gaben ſpäterhin jedoch leicht nach.
Sehr feſt lagen alle Werte des Montanaktienmarkts, wenn
auch die höchſten Kurſe ſich nicht immer behaupten konnten.
Von Schiffahrtswevten waren beſonders Hapag 144000
—19 000 ſehr gefragt.
Von Bankaktien ſeien Berliner Handelsgeſellſchaft 145000
20 000, Metallbank 110 00C —35 000, erwähnt.
Am Einheitsmarkt gab es vereinzelt kleinere Kursrückgänge, / Dt. Waffen u. Munitionl
doch waven hier im großen und ganzen die Kursevhöhungen in der Donnersmarchütte . . . .
Mehrzahl. Eine ganze Anzahl von Werten mußte auch heute wieder
rationiert werden.
Im Freiverkehr handelte man zu anziehenden Kurſen; man Elektr. Lieferung ... .. ../.
hörte hier: Beckerſtahl 42—44 000 %, Beckerkohle 38—44000 %, Benz
81—83000 %, Emelka 15 000 %, Growag 2050 %, Gummi=Neckar Selſenk, Bußſtahl,
5000 %, Hanſa=Lloyzd 17 500 %, Krügershall 51—60 000 %, Laſtauto
14 500 %, Mginzer Gas 31 000 %, Memeler Zellſtoff 35 000 % Geld. Halle Maſchinen ...
Mez Söhne 27—29 000 %, Meher Textil 6700—7500 90, Petroleum
77000 %, Tiag 13 000 %, Ufa 39 000 %.
Frankfürter Abenodeviſen vom 25. Mai. Bei
ſtillem Geſchäft ſind die Preiſe unverändert. Dollarnoten 54 250,
Bel=
gien 3100, Polennoten 99½, Holland 21 500, London 252 000, Paris
3600, Schweiz 9800, Italien 2625 New=York 54 000.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Unter dem
Ein=
fluß großer Intereſſenkäufe in Aktien der rheiniſch=weſtfäliſchen
Induſtrie=
unternehmungen zeigte die Börſe auf allen Gebieten große Feſtigkeit.
Die betreffenden Werte des Montanmarktes erzielten außerordentlich
be=
trächtliche Steigerungen, ſo gewannen Bochumer Guß 79 000, Deutſch=
Luxemburger 60 000, Gelſenkirchener 64 000, Harpener 70 000, Lothringer
Hütte 37 000, Phönix ungefähr 90 000, Rheiniſche Braunkohlen 49 000,
Rheinſtahl 115 000, Rombacher 20 000. Auch Riebeck Montan ſtellten
ſich um 70 000 höher. Ferner waren Petroleumaktien auf die in der
Schwebe befindlichen Transaktionen lebhaft begehrt. Jpus ſetzten mit
einer Beſſerung von 105 000 ein. Auf den anderen Gebieten war das
Geſchäft ruhiger, wenn auch von der Spekulation bevorzugte Werte
nam=
haft ſtiegen; fo Oberſchleſiſche Kokswerke, Hammerſen, Norddeutſche
Wolle, Deutſch=Atlantiſche Telegraphengeſellſchaft, Karlsruher Maſchinen,
Orenſtein u. Koppel.
w. Deviſenm irkt. Frankfurt a. M., 25, Mai.
........... 2548.35 2681.55 2615.95 2629.05 Liſſabon=Sporte. ........... Dänemark.
............" 10199.45 10250.55 10024 85 10075.15 Norwegen.
. 8778.— 8822.— 8590.35 8631.65 Schweden.. 14613.35 14686.65 1364 — 19436.— Helſingfors. 1511.30 1518.80 1493.80 1501.20 Rew=York . 53811.63 55588.40 54064.50 54355.50 Deutſch=Oſterreich (abg.). ..... 77.580— 78.676— 76 683 — 7.057 — Budapeſt.
... 9.725— 9.775— 10.598 — 10.652 Prag ...
„.... 1745.85 1554,15 1621.35 1630.05 Agram. w. Deviſenmarkt. Berlin, 25. Mai Tolegr. Auszahlungen für: f Ae Brief Geld Brief Amſterdam=Rotterdam zuu zu= 21446.05 21553,75 21196 87 21243,73 Brüſſel=Antwerpen .........." 3142.12 3157.,88 3:82.77 3097.73 8728.12 8771.88 8628.37 8571.63 Kopenhagen ..............." 18174.58 10225.50 10074.75 10125.75 Stockholm .. . . . . . . . . . . ......" 14663.25 14736.75 (1443.75 14536.25 Helſingfors ..... . . . ... . ....." 1536.17 1533,83 1521.2 1568.7 Italien.
...." 2643.37 2656, 63 2603.77 2516.53 Lendon ..
.....! 253164— 255531.— 250621 87 21878.73 New=York ......... .. .. . . ..." 54912.37 55187.63 54164 25 54435.75 Paris ...... .. .... ..... 365e.85 3669.15 3571.65 3583.95 Schweiz.. . . . . . . .. . . . .. ..... 9885.33 9934,78 9760.53 9809.47 Spanien ................... 8339.10 8380.30 8244.33 8285.67 Wien (in Deutſch=Oſterr, abg.). 77.i0 — 78.10 — 76.45— 76.85— Prag ....................."
Budapeſt.. . . . . . .. .......... 1841.88
10.34— 1650.12
10.30— 1613.95
16.27— 1624.65
1033— Buenos=Aires .. . . . . . . .. ... .." 19650.75 19749.25 19361.— 19448.— Bulgarien ................." 461.84 464 14 463,83 486.17 Zusan ..............." 25433.75 25566.25 20433.75 26586.25 Ris de Zaneiro ............ 568.— 5614.— 5536.25 5513.,75 Belgrad. . .... . . . . .. . ... .... 577.,55 589.45 668.,57 57143
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8s889.— Lingel Schuh ...." 17 6.—
132960 Them. Heyden. 83389.— Linke & Hofmann.. „ Beiler . 160360 74368.— L. Loewe E Co. . 155e69 Deutſch=Atlant. Tel. 85809.— 38863. C. Lorenz. 137660.— Deutſche Maſchinen 33508. Meguin:. — Deutſch=Niedld. Tel. 632go. 83000.— Nieberländi che Kohle 175906 Deutſche Erdöl .... 325080
84508.— 369e00 Nordd. Gummi 34950.— Deutſche Petroleum Orenſtein 88966.— Dt. Kaliwerke .... 195989 Rathgeber Waggon. 41800.— 256060 Rombacher Hüttte 88e80.— Roſitzer Bucker Dynamit Nobel ......." 4506e.— 45000. Rütgerswerke. 860oe.— Slberfelder Farben ....! 55680.— 74080.— Sachſenwerk... 33693.— 31560.— Sächſiſche Gußſtahl. 170060 188709 R. Friſter ..... 32988.— 35668.— Siemens Glas.. Gaggenau Borz. 54086.— 53086.— Bolkſtedter Porzellan. 10009.— *I. 82080.— 80069.— Weſtf. Eiſen Langendreei Geſ. f. elektr. Untern. . .P 86067.— 58686.— Wittener Gußſtahl ....!" 1400e0 Banderer=Verke . .. 194700
25 5.
3eegeo
74080.—
I7oee
320066
142000
50260.—
176830
146e0e
166800
43060.—
59680.—
43609.—
112006
206600
48880.— 45900.—
270660
95490.—
7e669.—
142000
96900.—
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 25. Mai 1923.
Enropäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. . . ..
„.
4%
..
3½½ „
8%
.."
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½%II.—Ik.
Sparprämienanleihe . ........
4% Preuß. Konſols ........
....
8½½
.........
4% Bad. An.. unk. 1935.. . ...
v. 1907......
8½½
4½ Bahern Anleihe .........
..
8½½
4½ Heſſen unk. 1924 ........
3½X ............
„ „...
42 Württemberger .........
b) Ausländiſche
6% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% „ v. 1902......... ..
68 Bulgar. Tabak 1902 —....
1¾% Griech. Monopol .....
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................."
42 Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ....."
5% Rum. am. Rente v. 08 ..
4½% „ Goldrente v. 18 ... 42000.—
4% am. „ konv. ...."
47 „ „ „ b. 05 .."
4%0 Türk Admin.) v. 1903 . .. 130 000.
4% „ (Bagbad) Ser.
4½
4% „ v. 1911, Zollanl. ..
½% Ung. Staatsr. v. 14.. .. 30 060.—
4% „ Goldrente ......"
Staatsr. v. 10.... 116 200.—
49 „ Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
60 Mexik. amort. innere. . ..
konſ. äuß. v. 99 ..
68
Gold v. 04, ſtfr. .
49
z0 „ konſ. innere .....
4½% Frrigationsanleihs,
6% Tamaulipas, Serie l ....
Oblig. v. Transportanſt.
4% Sliſabethbahn ſtfr. . . . . . . ."
40 Gal. Cark Ludw.=Bahn
5½ Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
2,8 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
„...
2,6%Neue „
4½ Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
5½ Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em
9. Em. ..
s2.
740 000.
700 %0. 430 060. 410000. Stego.
4500.— 4000.— 119500. 105 680. 33060.— 115000. 108 500. 169 600. 12500.— 13000 175000. 800730. 155600. 177 060.
Oblig. v. Transportanſt. (Stſ.)
3% Oeſt. Staatsb v. 1885 ...
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
80
v. 1895 ...
42 Rudolfb. (Salkammerg.).
4½% Anatolier I..........."
8% Salon Conſt. Jonction.. .
3% Salonique Monaſtir ....."
52 Tehuantepee ............"
4½2
....
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920...
3½% „
......
425 Frankf, 6. Krd.=Ver. 1931
4% Mein. Hyp.=Bank 1932 ...
42 Pfälz.
1922...
40 Rhein. „ „ 1928 ...
verl. . . ."
3½%
48‟ Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ......."
4½ Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhhp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
4½ Darmſt. v. 1919 bis 1925..
8½% Darmſt. v. 1905 ..... .."
4% Frankfurt v. 1918 ......."
„ v. 1903 .......
42 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Rktien.
Bank für Brauinduſtrie ...
Barmer Banwerein ....
Berliner Handelsgeſellſchaft
Commerz= und Privatbank
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ....."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ......."
Disconto=Geſellſchaft . ....
Dresdener Bank ...
Frankfurter Bank.
Metallbank.
Mitteldeutſche Creditbank.
Oeſterreichiſche Erebitanſtalt ..
Reichsbank=Ant.
Rhein. Crebitbank.
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein .........ſ"
Berowerls=Aktien.
Berzelius.................."
Bochumer Bergb. .... .. . ...."
Buderus...... .. . . . . .. .. ....
Dt. Luxemburger ............
Eſchweiler Bergwerks=Akt... ..
Gelſenkirchen Bergw. ....... .
Harpener Bergbau ..........
Kaliwerke Aſchersleben .....
Weſteregeln .......
Lothringer Hütte .. . ... ... ..
Mannesmann Röhren. .......
Mansfelder ................."
Oberbedarf .................
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) .....
Bhönir Bergbau ............!.
23. 5.
145 080.
155 860.
270 200.
47770.
105.—
82.—
100.—
180.—
123.—
95.—
8i.-
11590.—
9900.—
125 869.
27752.—
34 000.—
54 009.—
14030.—
7500.—
34 500.—
32566.—
5780.—
75500.—
20 0k5.—
47900.—
21 060.—
10689.—
20 000.—
27 006.—
51003.—
94 000.—
283 080.
236 680.
330 063.
420 066.
103600.
119588.
155 060.
70 069.—
198000.
127880.
224 000.
25. 5.
1e0 000.
2300.
265 600
81 000.—
480 065.
—
105.—
62.—
109.—
115 —
129.—
88.—
80.
50.2
15 000.—
10250.—
145 660.
77750.—
32 009.—
— ex
18000.—
8250.—
34 506.—
33 000.—
5930.—
119905.
22 06.—
46 408.—
32000.—
11080.—
22 966.—
37660 —
79860.—
380 000.
11r00g.
850 686.
233 608.
430 308.
450 303.
105 093.
132 666.
250 860.
Riüſ=
115 7c.
130800.
238060.
Berzwerk=Altien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ........"
Riebeck Montan., . . . . . . .. . ..
Tellus Bergb.= u. Hätten=Akt.
Ver. Laurahßtte . . . . . . . . . . . .
Altien induſtr. Anteruehmung.
Branereien.
Henninger Kempf=Stern .. . . ..
Löwenbräu München .......
Schöfferhof (GBinding......
Verger ..............."
Akumulat. Berlin ....a.=
Adler 2. Oppenheimer .. . . . . .
Adlerwerke (v. Kleyer) ......"
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinhein).. ......
Badiſche Anilin= u. Sodefabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ......
Bahriſch. Spiegel".
Beck & Henkel (Caſſel)
Bergmann El. Berke.
Bing. Metallwerke. . .. . . .
Blei= u. Silberh. Braubach ...
Brockhues, Nieder=Walluf... ..
gementwerk Heidelberg ......"!
Karlſtadt ........"
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ....... ..
„ Griesheim Elektrox ....
Weiler=ter-mer ...
Daimler Motoren .....
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.,
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).... .. .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Ohckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
Eiſenwerk L. Meher fr. ..
Elberfelder Farb. v. Baher
Elektr. Lieferungs=Geſ...
Licht und Kraft.
Eiſäſſ. Bad. Wolle. .....
Emag, Frankfurt a. M. ...
Emaille & Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Werke ......
Eßlinger Maſchinen
Ettlingen Spinnerei ..
Faber, Joh., Bleiſtift.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebr., Pirmaſenz
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Fetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas.. ..
Frankfurter pof .....
Fkſ. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm.. . . . .
23. 5.
264 000.
S0e 056.
38806.—
167 000.
17000.—
87 060.—
22074—
34 000.—
25500.—
65 000.—
U1ev0.
1750.—
60 500.—
48009—
65 000.—
48660.—
65 088.—
39 060.—
94 089.—
23060.—
26 488.—
51e00.—
33 08.—
31560.—
39 560.—
179 000.
35 006.—
50250.—
22.500.—
48000.—
76006.—
21730.—
B0n.-
35000.—
25980.—
16 566.—
65 086.—
59 005.—
39 669.—
47 680.—
60 800.—
24 983.—
100 280.
38 070.—
60 330.—
80 800.—
15 780.—
26 809.—
189 000.
99 074.—
1768.—
20 760.—
33060.—
22 9e0. —
40 008. —
25. 5.
340 000.
550 096.
34 930.—
150 060.
20 060.—
95 360.—
26 009.—
25 000.—
94 000.—
25 000.—
65 000.—
186e0.—
(61069.—
50 869—
66 000.—
F8790.—
66 280.—
46 639.—
97 666.—
32540.—
30 000.—
63 080.—
35 690.—
21680.—
23 630.—
175 000.
57 096.—
62 036.—
29 06e—
58 909.—
104009.
20 008.—
50 266.—
40 009.—
37 660.—
25 606.—
15 080.—
75 000.—
66 630.—
37 006.—
45 860.—
65 000.—
25 660.—
11800.
36069.—
60 086.—
92000.—
15 300.—
29 968 —
115 086.
100 638.
18000.—
24560.—
88000.—
24 000.—
Sanz, Budwig, Raim ......."
Getling & Cie...."
Gelſenkirchen Gußſtahl"
Soldſchmidt Th.... . ..
Sreffenius Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ...."
Sammerſen (O3nabrich) .... ..
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .... ..."
Heyligenſtaedt, Gießer ......."
Hilpert Armaturenſ. . . .. .. . . .
Hindrichs=Auffermann ... ....
Hirſch Kupfer u. Reſſ........ .
Hoch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben .....
.
Hoßmann, Phil. .
.
Holzverk =Induſtr.
20
Hotel A.=G., Mänchen ..... . ."
Hydrometer Breslau... . ..
Junghans Stamm. . . .
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . ."
Klein, Schanzl. & Becker ....."
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom... . . .. . .
Lahmeher & Co. ...... ......
Lech Augsburg ..hnn....
Lederw. Rothe .............
Lederwerke Spichan ........
Löhnberger Rühle .........
Lüdenſcheid Metallw ......."
Lur’ſche Induſtrie ........"
Bainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach .........."
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg
Meher, Dr. Paul.. .... . . .. . ."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz ..........
Motorenfahrik Oberurſel .....
Reckarſulmer Fahrzeugwerke".
Reckarwerke Cßl. Stamm.. ..
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran ſurt a. W....
Beter=Union=Frankfurt . . . . . . .
Pfälz. Nähm., Kayſer ...... .
Philipps A.=6... . . . . . ... .. . .
Porzellan Weſſel .......... .."
Reiniger, Gebbert & Schall ., /2
Rhein. Elektr. Stamm.. . . . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
„ Metall Vorzüge .......
Rhenania, Aachen ..........!."
Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin ...
Rütgerswerke .......
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanar .....
Schnellpreſſen Frankenthal,
Schramm Lackfabrik..
Schuckert Elektr. (Rürmberg)...
Schuhfabrik Berneis=Weſſel
23. 5.
zu-
86 893.—
10809.—
28086.—
120 669.
68 880.—1
6108e.—
34 096.—
1580.—
K9=
15430.—
35 008.—
48009.—
18 170.—
46598.—
35 036.—
80 062.—
28 060.—
39 009.—
21860.—
11050.—*
58586.—
40 250.—
24 560.—
— S
39 989.—
80 000.—
50 0e.—4
15 090.—
56 060.—
24000.—
18 089.—
29 060.—
19 866.— 19 000.—
78 000.—
28508.—
40 008.— 42000.—
14 900.—
67 000.—
30 800.—
26 930.— 126 030.—
23 000.— 19500.—
—Sſ.
25 090.— 23000.—
26 088.— 30 900.—
26000.— 20 600.—
45 009.— 46 630.—
40 600.—
39 108.— 39 100.—
20 090.— 2e 008.—
26. 5.
96839.—
160 829.
8300=
33089.—
Sü.
87007—
24580.—
165 630.
R0g
34 000.— 26 808.—
39 560.—
18280.—
35000.—
16 800.—
62507.—
30 060.—
82 608.—
45 066.—
14 060.—
55 060. S
75 000.—
28699.—
72039.—
43000.—
11968.—
36960.—
34 060.— 39 000.—
176000. 225 060.
18000.— 15 606.—
Bahß & Freytag. 83 00.—
./37540.— 34 266.—
28 860.— Begelin Rußfabrik 47088.— 41800.— Zellſtoff Waldhof Stamm.. . . . 63 6e0.— 60 ee9.— Buckerfabr. Waghäuſel 29 965.— 29 900— Frankenthal 28800.— 23 862.— Heilbronn. 28080.— 28 160.—
Offſtein. 30 080.— 81469.— Rheingau 30 060.— 32080.— Stuttgart 26500.— 28566.— Transport=Aliien. 19690.— ) Schantung E. B. ........... 9004.— 900.— Stddeutſche Eiſenbahn=Geſ... 65 266.— — G Hapag (Paketfahrt) ... „1145 600. 144 0e0. Korbb. Alohd 69 060 — s860.— Oeſterr=Ungariſche Staatzbahn 77008 — Aynotierte Altien. Beckerkohle ................." 40300.— 4000.— Beckerſtahl"
*
.... 43 009.— 42000.— Berz.= 88760.— 86 100.— Brown Boberi
17 500—— 19 600.— Cont. Handelsbank ........." 3865.— 3600.— Hanſa Llotzd .
.. 16 865.— 1886.— Inag.. „/24 000.— Kabel Rhehödt. .....:........ 52006.— 5000.— Karſtadt R. ................" 770.— 7560.— Petroleum, Otſche. ....... .. 80 600.— 85 060.— Raſtatter Waggon .......... . 2 27060.— 31680.— Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ... /13500.— 13820.— ufa Film .................."
— 34770.— 4 WM.— Darmſtädter Berte. . Rachfr. Argeb. Bahnbedarf .... ......... ſ18495.— 11 1856.— 19 009.— 1 Dampfkeſſel Robberg.. ....... 1 9995.— 20500.— 18750.— Helvetia Konſervenfabrik. . . . . . Z060.— 400.— Gebr. Lutz ..."
........!9 86995.— 18 6G0.— Motorenfabrik Darmſtadt .... /46995.— 1g R0G.— Gebr. Roeder ..............." 2700— ſ3 6006.— Peluneth & Ellenberger .. .. . . /48009.—
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308. 1309
ERIEDRICH ZAUM
Aktien / Renten / Deuisen- /.Sorten
Darmstadt.
1 Luisenplatz 1
Nummer 143.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. Mgi 1923.
Seite 3.
Roman von Fritz Demuth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
10)
(Nachdruck verboten.)
Mit größter Spannung hörte Marie Louiſe zu. Langſam
gingen wir durch den Tannenwald, der nicht enden wollte, in
den Abend hinein. Als wir auf eine Lichtung kamen, von der
man den klaren Himmel weithin überſehen konnte, ſchloß ich
meine Erzählung.
„Muß man einen Menſchen ſehr lieb haben,” fragte Marie
Louiſe, „wenn man für ihn ſtirbt?”
„Nun ja —
„Wenn man doch ein Engel wird —” ſagte Marie Louiſe.
„Das iſt doch ſchön, wenn man ein Engel iſt.”
„O ja, ſicher.”
Marie Louiſe begann von neuem: „Wie ſieht es denn
im Himmel aus? Wie ſieht der liebe Gott aus?”
Ich hätte antworten können: im Himmel wird geſungen
und jubiliert, und Gott iſt ein alter freundlicher Herr mit
langem weißem Bart; aber mein Kind auf ſolche Frage
an=
lügen wider meine Ueberzeugung, das wollte ich nicht. Ich
ſagte: „Kleine Marie Louiſe, Gott und der Himmel, das iſt ſo
groß und herrlich, daß wir ſchwachen Menſchen es uns nicht
vorſtellen können, wir wiſſen, daß Gott und der Himmel da
ſind, aber wie die ausſehen, das können wir nicht einmal
ahnen."
Marie Louiſe ſah mich an, ſehr aufmerkſam, öffnete den
Mund und wollte etwas ſagen, ſchwieg aber und ſchritt ſinnend
weiter. Ich lenkte vom Thema ab und erzählte ihr von
einigen Gaben, die ich ihr vielleicht zu Weihnachten ſchenken
wollte. Das Kind ging darauf ein, und ich war froh, daß dem
ſo war.
Abends vorm Zubettgehen ſagte Marie Louiſe: „Ich
glaube doch, daß man einen Menſchen ſehr lieb haben muß,
wenn man ſich für ihn tötet.”
War es ſchon ſo weit, trat ſchon an dieſes junge Weſen das
Welträtſel des Todes heran? „Wie meinſt Du das?” fragte ich.
Marie Louiſe ſah mich ob des Tones meiner Rede erſchreckt
an und ſchwieg. Irgendwie klare oder auch nur verſtandesgemäße
Einſicht in das, was der Tod für den Menſchen bedeutet, konnte
ſie nicht haben, das war nicht möglich. Dennoch, verworren,
ſchattenhaft hatte das Myſterium ſie berührt.
In jener Nacht, die ſternenklar war und milde, glaubte ich,
es liege mir ob, zu Gott Stellung zu nehmen, damit ich dem
Kinde ihn weiſen könne. Ich ſaß im Garten, ſchaute zum
Him=
mel, an dem die kleinſten Sterne der Milchſtraße deutlich ſich
abhoben, und ſann.
Die ruhige Majeſtät der Sternennacht nahm mich gefangen,
ich beugte mich, und in mir drängte es nach Anbetung. Aber
es ſchien mir nicht recht, mich ſo der Stimmung hinzugeben und
aus ihr heraus die Frage zu beantworten, die mir, das meinte
ich, ernſt zu beantworten oblag. Ungläubig war ich nie geweſen,
aber als junger Philoſoph hatte ich mich Kant oder mehr noch
ſeinem Vorgänger Hume angeſchloſſen und zu der Anſicht
be=
kannt: wir wiſſen nichts von den überirdiſchen Dingen, wir
können ſie nie bejahen oder verneinen, — ohne mir darüber
hin=
aus das Hantſche Bekenntnis zu Gott aus dem Moralempfinden
heraus zu eigen machen zu wollen oder zu können, da ich ja ein
ſolches ausgeſprochenes Moralempfinden gar nicht befaß. So
hatte ich Gott nicht verneint, aber ich hatte ihn vergeſſen.
Jetzt prüfte ich und erwog: ich verneinte Gett nicht, aber
ſo ganz von innen bejahen, ging das —? Da ſchien es mir, ich
hörte Marie Louiſes Stimme, ich lauſchte, es war nichts, ich
hatte mich geirrt, aber wie ich mich nun wieder den Erwägungen
juwenden wollte, da war mein Sinn befangen von
Vorſtellun=
gen, die ſich auf Marie Louiſe bezogen und ihr liebes Weſen,
und konnte nicht folgen und verlor ſich in einem Träumen hin
und her. Nach langer Zeit erſt wurde ich mir meines Abirrens
bewußt, und nun, als ich den Faden ernſtlich wieder anſpinnen
wollte, ſah ich, daß meine Liebe zu Marie Louiſe eigentlich viel
wichtitzer war als alle Grübeleien und auch viel beſpeiſender für
die Beantwortung meiner Frage.
Aber ich zwang die Gedanken zurück. Ja, ich glaubte an
Gott, ich glaubte an die Ewigkeit, doch ich glaubte nicht an die
Bewahrung des einzelnen im Tode. Das hatte ich nicht mehr
gekonnt, ſeit ich ſelbſtändig dachte, und ſo ſehr ich von Zeit zu
Zeit aufbegehrte gegen dieſe Vorſtellung, mein Ich ſolle
aus=
löſchen, ich hatte keinen Ausweg gefunden.
In dieſer Nacht packte mich die Vorſtellung der Vernichtung
des Ichs gewaltig, es fiel mich an in die Ruhe meiner
Beſchau=
lichkeit hinein, wie ein wütendes Tier aus dem Dunkel heraus,
einen Augenblick, dann ging es vorüber.
Marie Louiſe war am nächſten Morgen heiter und friſch, ich
bemerkte nichts an ihr, was mich darauf hätte ſchließen lafſen,
daß unſere Unterhaltung vom vorigen Tage noch in ihr
nach=
wirkte. Damit war ich wohl zufrieden.
Und dann war die Reiſezeit vorüber, wir fuhren zurück nach
Hauſe, bedauerten beide, daß die ſchönen Wochen verſtrichen,
aber Marie Louiſe war ein wenig getröſtet dadurch, daß ich ihr
verſprach, ſie ſolle ein Stück vom Garten in Zukunft für ſich
allein haben. Da könne ſie einige hübſche Beete wit Blumen
beſtellen. „Und dann hole ich Dir jeden Tag friſche Blumen für
Deinen Schreibtiſch,” ſagte ſie.
Ich beſuchte Erng Grimm und ſchilderte ihr die Reiſe. Sie
hörte mit einem nachſichtigen Lächeln zu. Als ich geendet hatte,
ſagte ſie ernſt: „Nun haben Sie in dem Kinde die Hoffnung
ge=
weckt, daß es immer ſo bleiben wird."
Warum ſollte es nicht?”
Erna zuckte die Schultern. „Meinen Sie?. Ich weiß nicht,
ob bei Ihnen irgend etwas immer ſo bleibt, ich weiß auch nicht,
ob ich das möchte. Um des Kindes willen wünſche ich, es wäre
ſo, denn für ein junges Weſen unter den Umſtänden, ih denen
ſie lebt, wäre eine Enttäuſchung recht ſchlimm.”
„Wie falſch Sie mich beurteilen,” ſagte ich leicht verletzt.
„Je nun, vielleicht irre ich mich.”
(Fortſetzung folgt.)
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Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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Medaillon mit Familienbildern. 1
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ſchuh. 1 ſchwarzer Damenhandſchuh. Ein
Poſtſcheckbrief. — Zugelaufen: Im Aſyl:
1 Wolfsſpitz, 1 Spitz.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es
ver=
ſehen den Sonntagsdienſt und in der
Woche vom 2. Juni bis einſchl. 9. Juni
den Nachtdienſt die Apotheke am
Inſtiz=
palaſt, Bismarckſtr. 9, und die Einhorn=
Apotheke, Kirchſtr. 10½.
Stadtwald
Montag, 28. Mai, vormitt. 9 Uhr,
Frankfurt a. M. (14234 werden im Saale Heiligkrenz nur an
Einwohner von Darmſtadt verſteigert:
I. Aus Förſterei Beſſunger Tanne:
Rm. Scheiter: 175 Kiefer, Rm.
Knüppel: 579 Kiefer; Rm.
Reiſig=
knüppel: 38 Kiefer; 100 Wellen:
234 Kiefer; Rm. Stöcke: 164 Kiefer.
II. Aus Förſterei Heiligkreuz:
Reiſig, 100 Wellen: 14,60 Buche;
0,75 Eiche; 0,25 Hainbuche.
Auskunft erteilen die Herren Förſter
Geriſch, Frankenſteinſtraße 40 und
Hof=
mann, Darmſtädter Forſthaus. (st4252
Darmſtadt, den 25. Mai 1923.
Heſſ. Oberförſterei Darmſtadt.
J. V.: Burk.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis,
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.
(4848
(Darmſtädter Stadtwald).
Die Grasſamenernte aus dem ſtädt.
berwald, Förſterei Heiligkreuz, ſoll unter
für den Staatswald geltenden
Be=
gungen in Submiſſion vergeben
rden. Gebote ſind bei der Oberförſterei
Kee
e gebunden
ſind 14 Tage
und erkennen
Auskunft durch Herrn Förſter Hofmann,
ſarmſtädter Forſthaus.
(st,4251
Darmſtadt, den 25. Mai 1923.
Oberförſterei Darmſtadt
J. V.: Burk.
Stammholz Verſteigerung.
Freitag, den 1. Juni 1923, wird
in den Diſtrikten Sauſteigeberg,
Kirch=
fad, Hetzgräben und Sandbacherpfad
(4228
verſteigert:
Stammholz, Eiche II. Kl. 1 St. 2,25 fm,
III. Kl. 11 St. 11,71 fm,
IV. Kl. 55 St. 46,54 fm,
V. Kl. 26 St. 21,44 fm;
Buche III. Kl. 15 St. 1382
fm, IV. Kl. 17 St. 1083 fm;
Kiefer I. Kl. 1 St. 2,16fm,
II. Kl. 43 St. 65 fm, III. Kl.
36 St. 45 fm.
Buche Nutzſcheit: 22 rm 1,25 m lang.
Bemerkt wird, daß das Holz gut
ab=
ufahren und alter Beſtand iſt.
Zuſammenkunft vormittags 10 Uhr
geſucht. Eilangebote an den Sauſteigewieſen.
Groß=Umſtadt, den 24. Mai 1923.
Heſſiſche Bürgermeiſterel Groß=Umſtadt.
Arzt.
Zu verk.: 1. Ein
1*14720
zu verkaufen.
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3, pt. (*14711
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Eliſa=
bethenſtr. 46. (*14644
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Dackel
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Dieburgerſtr. 93. (4250s9
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Tigerdackel zu verk. verk. Riegerplatz 14
Schwanenſtr. 13. (214/4, Stock, (*14526