Darmstädter Tagblatt 1923


24. Mai 1923

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Einzelnummer 150 Mar ?

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1, 2390 und 2391), die Agenturen und alle
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höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kür=
zung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtel=
lungen
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Morgenzeitang der Landeshaupiſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eisenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtgttet.
Nummer 141
Donnerstag, den 24. Mai 1923
186. Jahrgang

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Aufruhr Streik uſw., erliſcht jede Verpflichtung
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von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher
Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Vor einem neuen griechiſch=türkiſchen Krieg.
* Lauſanne, 23. Mai. (Priv.=Tel.) Die Lage in
Lauſanne hat ſich einer Meldung der Chicago Tribune zu=
folge
geſtern ſehr verſchärft. Ismet Paſcha ſtellte an den
engliſchen Vertreter Sir Macdonald Rumbold die Frage, welche
Haltung England im Falle eines Krieges zwi=
ſchen
der Türkei und Griechenland einnehme. Die
Antwort des engliſchen Delegierten wird in dem Blatt nicht an=
geführt
. Es heißt dann weiter: In den letzten 24 Stunden hat
ſich die Lage in Lauſanne infolge der griechiſchen Ableh=
nung
, an die Türkei Reparationszahlungen zu entrichten, ſo
zugeſpitzt, daß der Ausbruch des Krieges noch
vor Ende der Woche erwartet wird. Die Meldung
von der Zerſtörung der Maritzabrücke durch die Türken, um das
griechiſche Vorgehen zu hindern, wurde der türkiſchen Delegation
von der Regierung in Angora mitgeteilt.
Paris, 23. Mai. (Wolff.) Nach einer vom Petit Jour=
nal
veröffentlichten Meldung aus Athen wird die energiſche
Haltung der griechiſchen Vertreter in Lauſanne
gegenüber den Türken gebilligt. Es wird erzählt,
daß der Oberkommandierende der griechiſchen Armee, General
Pangalas, der neuen Wendung, die der griechiſch=türkiſche Kon=
flikt
in Lauſanne und in den Kanzleien von Angora und Athen
genommen habe, nicht fernſtehe.
Ruſſiſche Repreſſalien.
TU. Riga, 23. Mai. Im Zuſammenhang mit dem Morde
an Worowſki ſind in Moskau, Petersburg und Kiew Verhaftun=
gen
von Schweizer Staatsangehörigen vorgenommen worden.
In Petersburg wurden von Seiten der Kommuniſten die den
Schweizern gehörigen Läden demoliert. In Odeſſa ſind drei
Schweizer verwundet worden. Der Rat der Volkskommiſſare hat
eine Verfügung erlaſſen, wonach Schweizer Angehörigen die Viſa
zur Ein= und Ausreiſe verweigert werden.

Feuerkämpfe zwiſchen Poliziſten und Kommuniſfen.
Dortmund, 23. Mai. (Wolff.) Im Anſchluß an die
Verſammlung der kommuniſtiſchen Partei zog ein Demon=
ſtrationszug
nach der inneren Stadt und überfiel die in
der Steinſtraße gelegene Polizeiſtation, welche mit Re=
volvern
und Gewehren beſchoſſen wurde. Einige Angreifer be=
ſtiegen
den Feuerwehrturm gegenüber der Polizeiſtation und be=
ſchoſſen
dieſe von dort. Nachdem die eingeſchloſſene Polizei Ver=
ſtärkungen
erhalten hatte, konnten die Straßen unter Anwendung
von Schuß= und Hiebwaffe geſäubert werden. Inzwiſchen war
ein Polizeikommando, das zur Verſtärkung entſandt wurde, in
der Bornſtraße eingekreiſt und mit Maſchinenpiſtolen beſchoſſen
worden. Drei Polizeibeamte wurden dabei verwundet, jedoch
gelang es auch hier, die Straße zu ſäubern. Die Angreifer hat=
ten
viele Verwundete, doch konnte die Zahl derſelben noch nicht
feſtgeſtellt werden. Zurzeit abends 10 Uhr ſind die Straßen
geſäubert.
Dortmund, 23. Mai. (Wolff.) Geſtern ſpät abends kam
es nochmals zu Feuerkämpfen zwiſchen Poliziſten und
einer bewaffneten Hundertſchaft auf der Zeche Scharnhorſt,
ſvo zum Teil gearbeitet wurde. Die Angreifer eröffneten Feuer
auf die Polizei, die es erwiderte. Von den Angreifern erhielt
einer einen Bruſtſchuß, ein anderer einen Beinſchuß, darauf zog
die Hundertſchaft wieder ab. Auf der Zeche Tremonia war
heute morgen die Belegſchaft eingefahren.
Bis geſtern abend waren 24 Verwundete in die Kranken=
häuſer
eingeſiefert worden.
Kommuniſtiſche Wühlarbeit.
Dortmund, 23. Mai. (Wolff.) Ueber die Dortmun=
derUnruhen
wird weiter mitgeteilt: Geſtern abend fand eine
Demonſtration auf dem Hanſaplatze ſtatt, wobei von kom=
muniſtiſcher
Seite ſtark gegen die Regierung gehetzt und der Auf=
bau
von Hundertſchaften gefordert wurde.
Heute früh fanden in Dortmund wieder Anſammlun=
gen
ſtatt. Ferner ſind mehrere Verſammlungen, darunter allein
ſechs kommuniſtiſche, gemeldet. Geſtreikt wird auf den Eiſen=
werken
Union und Hoeſch. Auf der Zeche Tremonia arbeitet
die Hälfte der Belegſchaft, auf der Zeche Miniſter Stein ſtreikt
die ganze Belegſchaft, auf der Zeche Scharnhorſt arbeiten von
970 Mann 110, auf den Zechen Gneiſenau Hardenberg.
Hanſa und Dorſtfeld iſt der Streik beendet. Die augenblick=
liche
Lage in Dortmund wird durch eine große Aktivität
der Kommuniſten charakteriſiert. Bei der breiten Maſſe
ſelbſt iſt trotz der gegenwärtigen Notlage wenig Streikneigung
vorhanden. In ihrer großen Mehrzahl ſind die gegenwärtigen
Streiks von den Kommuniſten erzwungen. Bisher iſt von einem
Ueberſpringen der Streikbewegung auf andere Bezirke noch nichts
zu merken.
Die Streikſage.
Dortmund, 23. Mai. (Wolff.) Die Streiklage in
Dortmund iſt unverändert. Heute nachmittag fanden auf dem
Henſaplatz Maſſenverſammlungen der Kommuniſten ſtatt, in
denen zur reſtloſen Durchführung des Streiks aufgefordert
wurde. In der Stadt iſt es jetzt im übrigen ruhig. Die von
den Geweikſchaften mit den Arbeitgebern geführten Verhandlun=
gen
haben noch kein Ergebnis gezeitigt. Neue Verhandlungen
finden in den nächſten Tagen ſtatt. Auch im Bochumer Be=
zirk
ſind einige Zechen in den Ausſtand getreten. In Gelſen=
kirchen
kam es zu Ausſchreitungen.

Vom Tage.
Wie wir erfahren, iſt die Uebermittelung der deutſchen
Antwortnoten in der nächſten Woche zu erwarten. Die Be=
vatungen
ſind noch nicht abgeſchloſſen. Der Reichskanzler hat bisher
die Führer der Parteien und der Induſtrie nicht empfangen.
Nach einer Habasmeldung aus Koblenz hat die Interalli=
ierte
Rheinlandkommiſſion ſeit dem 18. Januar ins=
geſamt
8222 Perſonen aus dem beſetzten Gebiet ausge=
wieſen
. Die Komiſſion glaubt daran erinnern zu müiſſen, daß
auf Grund ihrer Verordnung Nr. 144 die ausgewieſenen Beamten
gleichzeitig als ihres Amtes enthoben gelten.
Laut Tribuna ſind die Vorarbeiten zur Schaffung eines
tſchechoſlowakiſchen Nationalvectendigungsvates
abgeſchloſſen. Die Aufgabe des Rates beſteht in der Durchführung
aller zu einer raſchen Mobilmachung in der Dſchechoſlowakei erforder=
lichen
Arbeiten. Der Rat wird ſich aus ſieben Miniſtern, darunter
dem Miniſter für Landesverteidigung und dem Miniſter des Aeußern,
zuſammenſetzen.
Heute nachmittag beginnt der als Staatsgerichtshof kon=
ſtituierte
franzöſiſche Senat mit den Verhandlungen gegen den Abge=
ordneten
Marcel Cachin und 20 andere mit ihm wegen eines
Komplotts gegen die innere Sicherheit des Staates
angeklagte Kommuniſten.
Der Rücktritt Bonar Laws hat auch in den diplomatiſchen
Kreiſen Noms keine Ueberraſchung hervorgerufen. In politiſchen
Kreiſen erklärt man, daß das durch den Beſuch des engliſchen Herr=
ſcherpaares
in Rom gefeſtigte Freundſchaftsband keine Ver=
änderungen
erleiden werde.
Nach einer Meldung des Neu=York Herald aus Waſhington iſt
die Ernennung Stanley Baldwins zum engliſchen Premier=
miniſter
im Weißem Hauſe mit Begeiſterung aufgenommen worden.
In offiziellen Kreiſen glaube man, daß ſich die Vereinigten Staaten
zu dieſem Ereignis zu beglückwünſchen hätten.
Nach einer Meldung der Chikago Tribune aus Waſhington iſt
dem amerikaniſchen Botſchafter in Madrid ein Entwurf des Freund=
ſchafts
= und des Handelsvertrags zugeſtellt worden, den
die Vereinigten Staaten mit Spamen abzuſchließen gedenken.
Dolſarkurs in Frankfurt am 23. Mai,
abends //a7 Uhr: 53.500.

Ausſchreitungen in Gelſenkirchen.
TU. Gelſenkirchen, 23. Mat. Heute morgen iſt es in
Gelſenkirchen zu einem Vorſtoß gekommen, der ganz offen=
ſichtlich
planmäßig angelegt worden iſt. Schon geſtern abend
mußten die Umzüge der kommuniſtiſchen Jugend
auffallen. Heute morgen ſetzte ſich dann eine ſogenannte Kom=
miſſion
in Bewegung, die in Lebensmittelgeſchäfte eindrang und
die Inhaber zwang, die Waren nach beſtimmten, ihnen von den
Eindringlingen vorgeſchriebenen Preiſen zu verkaufen. In der
Hauptſache richtete ſich die Aktion gegen die Fettwaren= und
Fleiſchergeſchäfte. Auch die Fleiſchmärkte wurden planmäßig
umſtellt. Die Budenbeſitzer mußten ihre Waren im Preiſe herab=
ſetzen
. Wer zu Preiſen, die auf ein Drittel und bis zur Hälfte
herabgeſetzt waren, nicht verkaufen wollte, wurde von der nach=
drängenden
Menge dazu gezwungen. Zu irgendwelchen gewalt=
ſamen
und blutigen Zuſammenſtößen iſt es indeſſen nicht gekom=
men
. Bald erſchienen fünf Feuerwehren, die die Ordnung
wiederherſtellten. Unter ihrem Schutze konnten die bedrohten
Geſchäfte ſchließen.

Neue Mißhandlungen im Rahrgebiet.
Münſter, 23. Mai. Der 17jährige Oberprimaner Riedel
wurde wegen Verteilung von plattdeutſchen Flugblättern durch
Fauſtſchläge ins Geſicht und Fußtritte gegen den Leib mißhan=
delt
. Auch wurde er eingeſperrt, nackt ausgezogen und
ausgepeitſcht. Er wurde dann zu 20 Tagen Gefängnis
und 200 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Referendar Borch=
mehyerwurde
vor dem Theater ſeines Stockes durch einen fran=
zöſiſchen
Soldaten beraubt. Darauf wurde er durch Schläge ins
Geſicht verletzt. Auf ſeine Beſchwerde, der wahrheitswidrige Aus=
ſagen
franzöſiſcher Zeugen entgegengeſtellt wurden, erfolgte ein
Verfahren wegen Beleidigung der franzöſiſchen Armee beim
Militärpolizeigericht.
Verhaftungen und Straßenſperre.
U. Gelſenkirchen, 23. Mai. Am 19. Mai war auf der
Strecke Steele=Nord=Dahlhauſen in der Nähe der Bruchſtraße eine
Sprengung vorgenommen, durch die der Verkehr für einige Zeit
unterbunden wurde. Anläßlich dieſer Sprengung haben die
Franzoſen den Amtmann Lechemann und den Pfarrer und Rektor
Wilke verhaftet. Es wurde gleichzeitig eine Straßenſperre von
7 Uhr abends bis 4 Uhr morgens verhängt. Während dieſer
Zeit iſt jeder Verkehr auch für Aerzte unterſagt. Die Fenfter nach
der Straße müſſen geſchloſſen bleiben. Licht darf nicht brennen.
Ausgewieſen.
m. Mainz, 23. Mai. Ausgewieſen wurde ein hieſiger
Eiſenbahnbeamter mit ſeiner 91jährigen Mutter, die trotz ihres
Alters zum Verlaſſen des beſetzten Gebietes gezwungen wurde.
Bingen, 22. Mai. (Wolff.) Von der franzöſiſchen Be=
ſatzungsbehörde
ſind wiederum ſieben Eiſenbahner=
familien
ausgewieſen worden.
Höchſt a. M., 22. Mai. (Wolff.) Der Landrat des
Kreiſes Höchſt hat geſtern einen Ausweiſungsbefehl er=
halten
und heute morgen 8 Uhr den Ort verlaſſen.
Ludwigshafen, 23. Mai. (Wolff.) Am 22. Mai wur=
den
22 verheiratete Eiſenbabner mit Frauen und (32) Kin=
dern
aus dem Reichsbahndirektionsbezirk Ludwigshafen aus=
gewieſen
.

Der neue engliſche Miniſterpräfident.
Baldwins Programm.
Llond George über die Haltung Frankreichs.
Dem Rücktritt Bonar Laws iſt binnen 24 Stunden die Er=
nennung
des bisherigen Schatzkanzlers aus dem Kabinett Bönar
Law, Stanley Baldwin, zum Premierminiſter gefolgt, und ge=
rade
dieſe ſchnelle Beendigung der engliſchen Kabinettskriſis iſt
in Anbetracht der gegenwärtigen politiſchen Lage beſonders be=
merkenswert
. Bonar Law iſt zweifellos aus Geſundheitsrück=
ſichten
zurückgetreten, und ſeine Erkrankung iſt nicht diploma=
tiſcher
Art. Das ändert aber nichts an der Tatſache und die
Notwendigkeit obiger Feſtſtellung illuſtriert das am beſten
daß die Lebensdauer des Kabinetts Bonar Law auch ohne die
ernſte Erkrankung ſeines Führers unter allen Umſtänden nur
noch begrenzt war. Schon vor einigen Wochen lanzierten die
Gegner der Regierung Meldungen in die Londoner Sonntags=
preſſe
, daß die Tage des Kabinetts Bonar Law gezählt ſeien,
und daß eine neue Regierung aus den führenden Mitgliedern
der früheren Koalition gebildet würde. Daß ein ſolches Manö=
der
, das natürlich ſofort offiziell dementiert wurde, überhaupt
möglich war, beleuchtet tlar die ganze Situation. Bonar Law
war bei ſeinem Amtsantritt einer der populärſten Männer Eng=
lands
, ſeine Politik der Anlehnung an Frankreich entſprach
zweifellos der Einſtellung breiter engliſcher Maſſen. Die im
Verlauf des Ruhrkonflikts immer ſchwieriger werdende Lage
Englands ließ aber den Wunſch nach größerer Aktivität der Re=
gierung
überall aufleben, und es hieße denn doch die Mentalität
des engliſchen Volkes ſtark verkennen, wenn man glauben wollte,
daß die dauernden Brüskierungen durch die Regierung Poin=
caré
, der unleugbare Preſtigeverluſt nicht bitter empfunden wor=
den
ſei. Schon rein äußerlich kam dieſe allgemeine Auffaſſung
bei verſchiedenen Abſtimmungen im Unterhaus zum Ausdruck,
die ein ſtarkes Schwinden der Regierungsmaforität zeigten.
Es wäre durchaus verfehlt, wenn man in Deutſchland etwa
an die Perſon des neuen engliſchen Premierminiſters irgend=
welche
weitgehenden Hoffnungen knüpfen würde.
Stanley Baldwin trat erſt im Jahre 1921 in die amtliche
Politik ein, als er als Nachfolger für Sir Robert Horne das
Präſidium des britiſchen Handelsamtes übernahm. Bei der
Bildung des Kabinetts Bonar Law wurde ihm der Poſten des
Schatzkanzlers übertragen. Ais ſolcher leitete er mit großem
Erfolge die engliſche Delegation, die in Waſhington über die
Fundierung der engliſchen Kriegsſchuld an Amerika verhandelte.
Vor einigen Wochen wurde das von ihm aufgeſtellte Budget,
das gewiſſe Steucrerleichterungen und eine anſehnliche Rücklage
der engliſchen Regierung enthält, allgemein als eine finanzielle
Tat begrüßt. Baldwin iſt ſeit langem ein intimer Freund
Bonar Laws, den er während ſeiner Krankheit vor dem Unter=
haus
vertrat. Er iſt als ein geſchickter Redner bekannt und ge=
nießt
das Vertrauen aller Parteien im Parlament. Politiſch
gehört er dem rechten Flügel der konſervativen Partei an, und
wenn er auch als Mann der Wirtſchaft ſicherlich für die großen
europäiſchen Wirtſchaftsprobleme Verſtändnis hat, ſo iſt die eng=
liſche
Politik doch gerade hinſichtlich Frankreichs ſo ſtark gebun=
den
, daß ein grundfätzlicher Wechfel ausgeſchloſſen erſcheint.
Nach der Verfaſſungsvorſchrift müſſen alle Miniſter nun=
mehr
dem neuen Miniſterpräſidenten ihre Demiſſion einreichen,
der daraufhin an die Bildung des Kabinetts geht. Es iſt ſicher,
daß in der Perſonenbeſetzung des neuen Kabinetts nur eine
kleine Veränderung inſofern eintreten wird, als Sir Robert
Horne das Schatzkanzleramt, daser bereits unter Lloyd
George innehatte, wieder angetragen wird. Ob aber Sir
Robert Horne Neigung zeigt, in das neue Kabinett einzutreten,
muß zum mindeſten abgetartet werden. Bemerkenswert iſt, daß
die engliſche Oppoſition unter Führung Lloyd Georges offenbar
gewillt iſt, jetzt aus ihrer bisherigen Zurückhaltung herauszu=
treten
. Die allgemeine Lage iſt aber auch für England, ins=
beſondere
auch durch die Verſchärfung der Gegenſätze im nahen
Orient ſo ernſt, daß innerpolitiſche Auseinanderſetzungen von
größerer Tragweite für die allernächſte Zeit in London kaum zu
erwarten ſein dürften.
Bei einer in ſeinem Wahlkreis gehaltenen Rede hat der
jetzige Premierminiſter Englands dieſer Tage eine Art Pro=
gramm
aufgeſtellt. Man ſei innerhalb meßbarer Entfernung
von dem Frieden im nahen Oſten angelangt. (2) Innerhalb der
letzten Monate habe Oeſterreich, unterſtützt von den Finanzräten
des Völkerbundes, einen ehrlichen und ernſten Verſuch unter=
nommen
, ſeine Finanzen in Ordnung zu bringen und ſeine
Währung zu ſtabiliſieren. Ungarn mache jetzt ſeine Anſtrengun=
gen
in=derſelben Richtung. Auf dieſe Weiſe könne man hoffen,
daß in naher Zukunft ein großer Block im Mittelpunkte Europas
den internationalen Handel zit Weſteuropa wieder aufnehmen
werde. Baldwin fuhr fort, es könne keine allgemeine Aufnahme
des Handels geben, bevor eine völlige Löſung des Repa=
rationsproblems
zwiſchen den Deutſchen und den Alli=
ierten
erfolgt ſei. Es beſtehe natürlich eine Lage von entſetz=
licher
Schwierigkeit durch die wirklichen Meinungsverſchieden=
heiten
zwiſchen Frankreich und Belgien auf der einen und Groß=
britannien
auf der anderen Seite. Man müſſe jetzt auf weitere
Mitteilungen von Deutſchland warten, die, wie gehofft werde,
etwas enthalten würden, was eine Vereinbarung zwiſchen den
Alliierten zuſtande bringen und ſchließlich zu einer Regelung
führen werde.
Es wäre zu wünſchen, daß die Auffaſſung des engliſchen
Premierminiſters ſich nicht als zu optimiſtiſch herausſtellt. Die
Haltung der Regierung Poincarés in der Reparationsfrage, hiu=
ſichtlich
deren eine Aenderung trotz der gegenwärtigen Meinungs=
verſchiedenheiten
zwiſchen Paris und Brüſſel kaum zu erwarten
iſt, wird jedenfalls durch Lloyd George in ſeinem letzten Zei=
tungsartikel
über die Zukunft Europas, den die Deutſche All=
gemeine
Zeitung veröffentlicht, überauts treffend gekennzeichnet:
Die franzöſiſche und belgiſche Regierung halten in ihrer
Antwork an dem Zahlungsplan vom Mai 1921 feſt und lehnen
es ab, ſelbſt die höchſt problematiſchen C=Bonds von 4 250 000 000
Pfund preiszugeben. Bis jetzt war man allgemein der Mei=
nung
, daß 2 500 000 000 Pfund die mögliche Zahlung darſtellen,
die Deutſchland leiſten kann. Die franzöſiſche und die belgiſche
Regierung beſtehen auf den 6 600 000 000 Pfund. Den Vorſchlag
Hughes tun ſie höhniſch ab und erklären, daß Deutſchland ihn

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Seite 2.

e bedeute eine ſyſtematiſche Auflehuting gegen den Ver=
u
Berſailles‟ Die wahre Bedeutuug dieſer unnachgie=
en
Haltung zeigt ſich in zwei Sätzen der Antwortnote. Mit
Bezug auf den Widerſtand gegen Frankreichs Verſuch, das Nuhr=
geblet
auszubeuten, ſagt die Note: Die belgiſche und die fran=
zöſiſche
Negierung können ſich mit deutſchen Vorſchlägen nicht
befaſſtu, ſo lange der Widerſtand andquert. Das heißt, ſo aus=
giebig
und befriebigend ein Angebot an und für ſich auch ſein
möge, es wird zurückgewieſen, wenn ihnr nicht die völlige Unter=
wverſung
unter die franzöſiſchen Nuhrpläne vorausgeht. Fol=
gender
bezeichtende Satz uuterſtreicht noch den Sinn des erſten:
Die belgiſche und die franzöſiſche Negierung haben beſchloſſen,
die neuen beſetzten Gebiete nuur nach Maßgabe und in Verhält=
uis
der geleiſteten Zahlungen zu räumen. An dieſent Beſchluß
haben, ſie nichts zu ändern. Mau beſteht auf einer unmöglichen
Zahlung, es werden weiterhin die Beſatzungskoſten gefordert,
und die franzöſiſchen Armeen ſollen im Beſitz der reichſten Ge=
biete
Deutſchlands bleiben, his beides gezahlt iſt. Juzwiſchen
gibt man dent britiſchen Neich und den Vereinigten Staaten, die
mit ungeheueren Opfern an Menſchen und Geld Fraukreich vor
einer ähnlichen Erniedriguug bewahrt haben, wie es ſie Deutſch=
land
jetzt auferlegt, ſobald ſie Vorſchlägs zu machen wagen, zu
verſtehen, ſie möchten ſich um ihre eigenen Angelegenheiten kim=
mern
. Keinerlei Einmiſchung wird geduldet.
Ob unter dieſen Umſtänden eine neue beutſche Note über=
haupt
eine weſentliche Entſpannung der Lage bringen kanu, er=
ſcheint
recht fraglich, und zuenn wir hören, daß im Laufe dieſer
Woche mit der Abſenduing der deutſchen Antzwortnote an die Allt=
jerten
nicht zu rechnen ſei, ſo lsnin, das bei der ernſten Veraut=
wvörtung
der deutſchen Neichsregierung und der Notwendigkeit,
den zu tienden Schritt in jeder Nichtung eingehend zu prüifen,
nicht wundernehmen.
Die Neubildung des engliſchen Miniſteriums.
London, 23. Mai. (Wolff.) Neuter meldet: Es verlautet,
baß die Neubildungdes Miniſteriums nicht vor Mitt=
woch
abend beendet ſein wird. Am Montag vormittag wird
eiſte Sitzung der konſervativen Partei abgehalten wer=
den
, in der Baldwin zum Führer der Partei gewählt
werden ſoll, und zwar vor der Wiederaufnahme der Sitzungen
des Parlaments anu Montag nachntittag. Lord Gurzon ſoll
zu den erſten gehört haben, die anerkannt hätten, daß der Pre=
unierminiſter
Mitglied des Unterhauſes ſein müſſe.
London, 23. Mai. (Wolff.) Neuter beſtätigt, daß Lord
Curzon Außenminiſter bleibt.
London, 23. Mai. (Wolff.) Die Preſſe rühmt in ihrer
Beurteilung Baldſvins vor allenn die kaufmänniſchen
Fähigkeiten des neuen Premierminiſters.
Dem Parlamentsberichterſtatter der Times zufolge wird die
Neubildung des Kabinetts keine großen Schwierig=
keiten
bereiten, da die meiſten früheren Kollegen Baldwins
bereit ſeien, jetzt unter ſeiner Leitung zu dienen. Viel hänge
von der Haltung Lord Curzons ab. Baldwin und der größte
Teil der unioniſtiſchen Partei würden es geri ſehett, Weüit wir folgende Einzelheiten:
Gurzon daß Anut des Außenminiſters beibehtelte. Es
mnüſſe jedoch auerkannt werden, daß ſeine Geftundheit nicht allzu
gut ſei und daß er daher der Anſicht ſein könne, daß die Zelt
gekommen ſei, wvo er die Laſten tüngerent Schultern überlaſſen
könne. Sollte Curzon nicht im Amt bleiben wollen, ſo werde
der Poſten des Staatsſekretärs des Aeußern vielleicht Lord
Nobert Eeeil augeboten werden.
Dem Verichterſtatter der Times zufolge verlautet weiter,
baß der neue Premierminiſter der Auſicht ſei, die Zeit ſei gee heit, vor allem auf ben Bahnübergäugen, zu ſorgen. Infolge=
komimen
, tvo die vollſtändige Etuheit der konſervativen
Partei wieder vollendete Tatſache ſein ſollte. Es ſei daher
vollkommteit begreiflich, wenn Baldivin Einladungen an gewiſſe
vormalige Miniſter ergehen laſſe. Es beſtehe jedoch wenig Aus=
ſicht
darauf, daß Lord Virkenhead gebeten werde, der neuen
Negierung beizutreten.


Die Pariſer Preſſe über Baldwin.
EU. Paris, 23. Mai. Die Ernennung von Bald=
wo
in zum Premierminiſter wird in den hieſigen Morgenblättern
mit Vefriedigung entgegengenommen. Stanleh Baldwin, ſo
wird betont, ſei vor allem ein praktiſcher Staatsmann,
der e8 wohl verſtehen würde, raſch Löſungen für die verſchiede=
uen
Problene zu finden.
n
Petit Journal fügt hinzu: Stanleh iſt nicht ein Maun,
ber iſoliert, er legt Wert auf die Zuſammenarbeit mit Frank=
reich
und in deniſelben Maße auf eine Verkändigung, mit
Amerilag.
In den anderen Blättern, wie dem Echode Paris, wird
der Befürchtuug Ausbruck gegeben, daß Baldwin kei=
uen
guoßen Einfluß auf die auswärtige Poli=
tik
haben wverde, und vielleicht gebe es Verabredungen zwiſchen
thunt und Lord Curzou, wonach der gegenwärtige Leiter des
der austwärtigen Politik ausbedungen habe.
Der Matin glaubt aus dieſenr Grunde nicht au eine neue
Polltik Englands in Ginblick auf ſeine Stellung zu Frankreich.
Annette von Oroſte=Hülshoff.
(Zür 75. Wiederkehr ihres Todestages, den 24. Mai.)
Von Dr. Bedwig Fiſchmann.
ken, verebbenden Ausläufern der franzöſiſchen Nevolution und daß ſie mit kraftvollen Strichen die tobenden Kampfſzenen der
den wild gärenden Lenzestagen des tollen Jahres, liegt das Schlacht im Loener Bruch zeichnet.
Leben der Frelin Annette von Droſte=Hülshoff beſchloſſeu, ein
Leben, äußerlich gar ſtill und friedeboll, und boch ein heimlich liche, iſoliert in der Literatur jener Zelt, daſtehende Dichter=
lebendes
Ankämpfen, ein martervolles Sich=Aufbäumen gegen indlbidualität, die nur das aus den Strömungen ihres Zeit=
alte
Netten. Nach den gleichen Naturgeſetzen, die dort die Ge= alters annahm und ihrem Weſen aſſimilierte, was ihm angemeſ=
ſchicke
ganzer Völker aufpeitſchten, ſchlugen hier die Wogen an ſeu und uaturgemäß zuar. Gewiß, auch Annette von Droſte iſt
die allzu eug unfriedetent Daſeinsufer. Und wvie äugſtlich auch hierin ein echtes Kinde des beginnenden 19. Jahrhunderts
die Spuren dieſes Nampfes vertolſcht zwurden, er hat doch den durch die Nomantik hindurclgegaugen, auch ſie hat ihr in uan=
ſchelubar
ſo objektiben und bohr Fall der Dichterin losgelöſten ! chent Jugendgedicht und in den Mitterepos Walter ihren Tri=
Dichtungen den zueſensbildenden Steunpel aufgedrückt.
überſtand, ſpielte ſich das Leben des zueſtfälſchen Edelfräuleins für ihr Hoſpiz auf dem Großen St. Vernhard gab. Während
aus altelugeſeſſenein Adelsgeſchlecht ab. Ein Kind der Noten der ſchottiſche Dichter eine verwandte wilde Szenerie mit dein
Erde, ſog ſie aus dieſem herben Boden die ſtärkſten Wurzeln / Rüſtzeug der romantiſchen Mitterſtaffage ausgeſtattet hat, ver=
ihrer
Kraſt. Eine Heimatsbichterin im beſten Stune, lange ehe zuied die Dicherin alle überkounntenen Neguiſiten der Romantik,
das diel miſtbrauichte Wort geprägt twuar, iſt Annette von Droſte und elne elnfache, gradlinige Haudlung bilbet den Nahmten, in
in Wahrhelt geſoeſen, die Dichterin Weſtfalens, des Landes und demt ſicht das mit rühner Wucht gezeichnete, von allen Schrecken
der Leute, die Dichterin, ja die Eutdecherin der Heide. Mit einer eutſeſſelter Naturgetvalten durchtobte Hochgebirgsbild entfaltet,
außerordentlichen Scharfſichtigkelt in der Nähe bei ſtärkſter Nurz= um ſo bewundernswerter in ſeiner packenden Uieberzeugungskraft,
ſichtigkelt für das Eutferute derbaud ſie eine ungeſwöhnliche Sens als es auf keine ſinnliche Anſchauung zurückgeht.
ſtbikität und Meizbarlelt der übrigen Siune, eine überfeine
ſie gleichſanr als utitſchtwingendes Glied miteingeſchloſſen in die Dichterindividualität einte heimliche Blutsverwandtſchaft mit der
Hette aller Naturborgäuge und durch dies Zugehörigkeitsgefühl / Moynautik: in der Vorliebe für die Nachtſeiten der Natur, für
dont knntlaſter Liebe zuhrk Kleinen und Kleinſten durchdrungen, alles Dämoniſche und Geheimntsvolle, die Grenzſcheide von
Aber uicht nur in der toten, ihr ſo lebensbeſeelten Natur galt Wahn und Wirklichkeit flackernd Uieberſpielende. Das iſt die
ſchen zuaren es die Schlichten Und Schtuachen, die vont Leben Arzteß Vermäichtnls und die an die alte Volksſage anknüpfende
Bengthteiligten, Geſtaltent zole Die beſehränkte Frau, die pflicht= Dichtülng Der Spiritus Faniliaris des Noßtäuſchers aber auch
getreuen, ſtutntinn gehorchenden Ordensbrüder oder der im eintönie einige ihrer beſtien Yelladen entſtanden ſind.
gen Gleichinaß der Woche hinlebende Dorfpfarrer, denen Uhr Herz
llebeboll entgegenſchlug. Auch hier ſtand ſie tur ſchroffſten Gegeu= zuerſt vor die Oeffentlichkeit trat, in jenem für die deutſche
ſat zu ihrer U1ütgebuugk uud ihrer Zeit, der Zeit des Jungent ! Lyrik ſo überaus fruchtbaren Fahrzehnt, zeigte ſie vor allem als
Deutſchlauds ziit ſeiner Vorliebe für das Laute und Grelle, die Schöpferin epiſcher Dichtungen, beuen ſich ſpäter noch ihre

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. Mai 1923.
Nummer 141.

Ruhrdebatte in der franzöſiſchen Kammer.
Paris, 23. Mai. (Wolff.) In der geſtrigen Kammerſitzung Saarbrücken, 23. Mai. (Wolff.) Die interalliierte
ergriff als erſter Redner Abg. Dubois, der ehemalige Vor=
ſitzende
der Neparationskommiſſion, das Wort. Der Nedner be=
ſchäftigte
ſich ſehr eingehend mit der Geſchichte der Neparations=
konſerenzen
in den Jahren 1921 und 1922.
Dubois behauptet, Frankreich habe nach Abzug der Oi=
kupationskoſten
nur 1 43,8 Millionen Goldmark erhal= wo er ſich gegenwärtig befindet, praktiſch unmöglich gemacht.
ten. Da es ſeinerſeits Deutſchland auf Grund des Abkommens
von Spa 180 Millionen vorgeſchoſſen habe, habe es 35 Millio=
nen
Mark mehrbezahlt als es von Deutſchland
erhalten habe. Ein Zwiſchenruf des Abg. Daudet, das
ſei die Schuld des Kabinetts Briand, das dafür vor dem Staats=
gerichtshof
zur Verantwortung gezogen werden müſſe, gibt Anlaß
zu lärmenden Unterbrechungen Dubois!.
Dubois, der nach dem Havasbericht ſeit einiger Zeit Anzeichen
von Ermüdung zeigt, fährt fort, man könne demnach ſagen, daß
Fraukreich von Deutſchland ſo gut wie gar nichts erhalten habe.
(Heiterkeit und ironiſche Zwiſchenrufe auf der Linken, die den
Redner in Erregung bringen.) Frankreich ſei vollkommen in
ſeinem Recht geweſen, als es ſich zu den Sanktionen entſchloſſen
habe, zu denen die verbrecheriſche und wortbrüchige Haltung Frankreich und die deutſchen Reparationsleiſtungen.
Deutſchlands Veraulaſſung gegeben habe, auch wenn es ohne Zu=
ſtinmung
ſämtlicher Allierten zur Beſchlagnahme von Pfändern
geſchritten ſei. Das verbrecheriſche Deutſchland müſſe zum min=
deſten
einen kleinen Teil der Verpflichtungen erfüllen, die ihm
der Vertrag von Verſailles auferlegt habe. Die Annahme der
von der Negierung geforderten Kredite müſſe Deutſchland zeigen,
daß Fraukreich nun am Ende ſeiner Geduld und entſchloſſen ſei,
das Pfaud, in deſſen Beſitz es ſich geſetzt habe, zu behalten, bis
es bezahlt ſei.
Der Abg. Margaine gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die
franzöſiſche Negierung die Kammer über ihre wahren Abſichten
unterrichten wird und ſich nicht wieder hinter irgend welchen
diplomatiſchen Notwendigkeiten verſchanzen werde.
Poinears: Sie werden von mir hoffentlich nicht erwarten,
daß ich dieſe Abſichten auf dieſem Wege zur Keuntnis Deutſch=
lands
bringe?
Margaine ſchließt ſeine Ausführungen mit der Forderung,
daß die Megierung ſich eingehend darüber äußere, was ſie zu tun
gedenke. Die Fortſetzung der Debatte wird daraufhin auf
Donnerstag vertagt.
Der Kampf gegen die Gewerkſchaften.
* Mainz, 23. Mai. (Priv.=Tel.) Der Kampf der Fran=
zoſen
gegen die Gewverkſchaften geht weiter. Geſtern wurde der
Führer der chriſtlichen Gewerkſchaften von Wiesbaben und Um=
gabe
der Gründe ausgewieſen.
Der Gerechtigkeitsſinn der Franzoſen.
* Mainz, 23. Mai. (Priv.=Tel.) Ueber das neueſte Blut=
urteil
aus Mainz gegen den Schraukenwärter
Noll aus Gonſenheim, der zu 12 Jahren Gefängnis von
dem franzöſiſchen Kriegsgericht verurteilt worden iſt, erfahren Goldmark.
Nach der allgemeinen Einſtellung des Betriebes im beſetzten
Teil des Direktionsbezirkes Mainz wurde auf der Strecke Gonſen=
heim
=Alzeh=Pfifflighein von der Neichsbahndirektion der Zugver=
kehr
wieder aufgenommen, der nach kurzem Beſtehen wiederum
durch Beſetzung der Stationen, Wegnahme der Kaſſen und Ver= gedeuke. Das erſte Prinzip, das nach belgiſcher Anſicht anzuer=
jagung
des Perſonals von den Frauzoſen ſtillgelegt wurde.
deſſen überfuhr auf einem Ueberweg bei Gonſenheim ein Zug
ein mit Perſonen beſetztes Auto, wobel mehrere Perſonen getötet. Ztalien 10 Prozeut. Frankreich und Italien würden ſich vorbe=
wurden
.
für dieſen Uinfall verantwortlich gemacht, obwohl er nach dem
oben beſchriebenen Sachverhalt gar nicht uehr in der Lage war;
war. Ein weiterer Kommentar zum Gerechtigkeitsſinn der
Franzoſen iſt Überflüffig.
Die Lage in der Pfalz.
dem Lande ihr Nachrichtenblatt mit Kraftwagen.
brach geſtern ein Braud aus, der aber bald gelöſcht wurde. Der und was Bonar Law vorgeſchlagen hat.
dabei entſtandene Schaden iſt noch unbekannt.
Die franzöſiſche Eiſenbahuregie erhöhte die Per=
ſonenfahrpreiſe
, die ſchon bisher teurer als die der deute Berichterſtatters, daß die belgiſche Negierung in Erwägung ziehe,
ſchen Reichsbahn waren, am 14. Mai um 50 Prozent.
Forelgn Office ſich auch weiterhin freie Hand für die Führung unbeſetzten Deutſchland zuzieht. Weiter wurde feſt= letzten Beſprechungen des belgiſchen Botſchafters in Paris mit
Dienſt tun.

I
von Droſte auf das glücklichſte eine trefſichere, markige Geſtal=
tungskraſt
und ein unbeſtechlicher Wirklichleitsſiun in der Dar=
ſtellung
des Grandioſen und Wildbewvegten, ſei es, daß es die
ungchtvolle Größe der Hochgebirgswelt zu ſchildern galt wvie in
* Zwiſchen den Sturmfluten zweier Mevolutionen, den letz= dem Epos Das Hoſpiz auf dem Großen St. Bernhard, ſei es,
So aus Satz und Gegenſatz geſtaltete ſich ihre ganz perſön=
but
gezollt. Doch zwie ſelbſtſicher und aus innerer Notwendigkeit
Jn feſtgeſchloſſenen Kreis ihrer Familie, die ihren dichte= geſtaltend ſie mit ihrem Vorbild ſchaltete, das bewies ſie Walter
riſchen Beſtrebungen inr Fnuerſten fremd, 1a abzuehrend gegen= Scotts Fungfraut kom Sce gegenüber, die ihr die Anregung
Aber über dieſe mehr äußerliche und zufällige Aulehnung au
Empfindſamkelt gegen alle atioſphäriſchen Elnfküſſe ſo tward einzelne Werke hinaus lag in ihrent innerſten Grundzug ihrer
Uhr teilnehmen des Jutereſſe beit Alelnen: auch uuter den Men= Grundſtiunmtung, aus der heraus ihre großen Versepen. Des
Die Gedichtſammlung, mit der die Dichterin im Jahre 1838

Ein neuer Rechtsbruch.
Rheinlandkommiſſion hat dem Mitglied des Landesrats und
Kommiſſionsrat Dr. Hermann Röchling unter Androhung der
Verhaftung und Ausweiſung das Betreten des beſetzten Gebietes
unterſagt. Nöchling wird damit das Verlaſſen des Saargebiets,
Nach Pariſer Preſſemeldungen gründet ſich dieſe Maßnahme auf
die Tatſache, daß Nöchling, um die Beſchwerden der Saarbevöl=
kerung
beim Völkerbund in Genf vorzubringen, durch das be=
ſetzte
Gebiet reiſen muß und man ihm dieſe Reiſen nunmehr un=
möglich
machen will. Da nach dem Verſailler Vertrag die Be=
wohner
des Saargebiets den Angehörigen der allierten und
aſſoziierten Mächte hinſichtlich des Nechts auf freie Fahrt durch
das beſetzte Gebiet gleichgeſtellt ſind, ſo bedeutet das Vorgehen
der Rheinlandkommiſſion eine Verletzung des Vertrages.
Eine Berichtigung der Angaben Dubvis.
Paris, 23. Mai. (Wolff.) Havas veröffentlicht zwei Be=
richtigungen
der auf die deutſchen Reparationsleiſtungen an
Frankreich bezüglichen Stelle in der geſtrigen Rede des ehe=
maligen
Vorſitzenden der Neparationskommiſſion, Dubois. Zu=
ſammengefaßt
ergeben ſie folgende Verſion: Deutſchland behaup=
tet
, ſeit dem Waffenſtilſtand 45 Milliarden bezahlt zu haben.
Aus den Verechnungen, die die Neparationskommiſſion angeſtellt
habe, ergebe ſich, daß Deutſchland vom 11. November 1918 bis
zum 31. Dezember 1922 im ganzen 1 882 655 000 Goldmark in bar
bezahlt habe. Man müſſe aber darauf hinweiſen, daß in dieſer
Ziffer die Beträge für den Unterhalt der Beſatzungsarmeen ent=
halten
ſeien, und daß außerdem die Vorſchüſſe von Spa davon
abgezogen werden müßten. Was die Sachlieferungen
anbetreffe, hätten ſie ſich auf 2 424 985 000 Goldmark belaufen.
Man komme ſo auf etwa 4 Milliarden Goldmark für alle deutſchen
Zahlungen in dem erwähnten Zeitraum. Wohlgemerlt umfaſſe
dieſe Summe die Leiſtungen an ſämtliche Verbündeten. Frauk=
reich
für ſeinen Teil habe davon in bar und in flüſſigen Aktien
143 649 000 Goldmark erhalten. Aber da es an England auf
Grund des Abkommens von Spa Vorſchüſſe in Höhe von 238
Millionen Goldmark geleiſtet habe, habe es 95 Millionen Gold=
mark
mehr gezahlt, als es erhalten habe.
Dazu wird halbamtlich bemerkt: An der Tatſache, daß die
Ziffern Dubois nicht nur von dem erſt veröffentlichten offiziellen
gegend, Gewerkſchaftsſekretär Ferd. Grün, mit Familie ohne An= Angaben der Neparationskommiſſion zum Teil mehr oder weniger
ſtark abweichen, ſondern daß Dubois aus leicht erkennbaren
Gründen auch die deutſchen Sachlieferungen auf den Anteil
Frankreichs unberückſichtigt läßt, ändert dieſe Berichtigung nichts
Selbſt die Neparationskommiſſion verzeichnet bei, dem Anteil
Frankreichs nach Abzug der Vorſchüſſe von Spa in Höhe von rund
239 Millionen und der Beſetzungskoſten in Höhe von rund 1261.
Millionen noch einen verfügbaren Saldo von rund 291 Millionen
Ein belgiſcher Neparationsplan.
Paris 23. Mai. (Wolff.) Der Brüſſeler Berichterſtatter
des Temps beſtätigt, daß die belgiſche Negierung dem=
nächſt
in Paris ihren Neparationsplan zu unterbreiten
kennen wäre, iſt das der Priorität der Sachſchäden. Frankreich
Nunmehr nahmen die Franzoſen ſelbſt den Vetrieb unge= und Belgien hätten hann das Minimum dieſer Forderungen feſt=
regelt
wieder auf, ohne auch nur im geringſten für ſeine Sicher= zuſetzen und zwar für Frankretch mit 52 Prozent der Schuldber=
ſchreibungen
4 und B, gleich annähernd 26 Milliarden Goldmark
und für Belgien 8 Prozent gleich 4 Milliarden. Dazu kämen für
halten, den Reſt ihrer Forderungen in dem Maße zu beanſpruchen,
Der Schrankenwärter Noll wurde nun von den Franzoſen, in dem ſie verpflichtet wären, ihre Kriegsſchulden bei England
und den Vereinigten Staateu zu bezahlen. England hätte das
Minimum der Neparationen zu beſtimmen, das es von Deutſch=
den
Unfall zu verhüten, weil er ja von ſeinem Poſten vertrieben, land fordern wolle. Zur Grundlage werde man alſo die Reba=
ration
der Sachſchäden machen, wie ſie die franzöſiſchen Unter=
händler
in Verſalles verlangt hätten. Dann würde man die
deutſche Schuld in dem Maße herabſetzen, in dem die interallier=
ten
Schulden annulliert würden. Auf alle Fälle würden Frank=
Ludwigshafen, 23. Mai. (Wolff.) Infolge der Er= reich und Belgien das Minimum ihrer Forderungen erhalten,
ſchwerung, des Poſtverkehrs erhält die Landbebölke= die die im Anſchluß an den Vertrag von Verſailles unterzeichne=
rung
Zeitungen überhaupt nicht oder nur ſehr unregel= ten Schriftſtücke ihnen zuerkennen. Vielleicht würde Belgien
mäßig. Die Frauzoſen benutzen den Zuſtand und verteilen auf bann die Frage der in Belgien eingeführten deutſchen Mark=
beträge
anführen. Hier habe man es mit einer Umkehrung deſſen
In der bahneigenen Gasanſtalt, Ludwigshafen zu tun, was im Londoner Zahlungsplan von 1921 feſtgeſetzt iſt,
Paris, 23. Mai. (Wolff.) Der Brüſſeler Korreſpondent
der Oupre beſtätigt die geſtrige Nachricht des Brüſſeler Temps=
in
ihren Neparationsplan die Frage der während des
Es iſt feſtgeſtellt worden, daß der größte Teil der in franzöe Krieges in Belgien eingeführten deutſchen Markbeträge
ſiſchen Dieuſten arbeitenden deutſchen Arbeiter aus dem einzubeziehen. Dieſe belgiſchen Wünſche ſeien Gegenſtand der
geſtellt, daß die von den Franzoſen aufgebrachten Zivil=Eiſen= Poincaré geweſen. Der Korreſpondent bezweifelt nicht, daß
bahner vorher militäriſch angezogen waren und nun in Bivik Paris und Brüſſel in dieſer Beziehung miteinander einverſtanden
ſeien.

Kmmmmmmm
lyriſcher Spätfrühling von feltener Trieblraſt war ihr noch vor=
behalten
: im Winter 1840/41, im annegenden Verkehr und Wett=
eifer
mit jüngeren Dichterfreunden, vor allem mit dem ihr inner=
lich
ſehr nahe ſtehenden Levin Schücking, eutſtanden im Verlauf
weniger Wochen die Mehrzahl ihrer lyriſchen Gedichte, deren
Keime ſchon lange in ihrer Seele geſchlummert haben mochten.
Man hat oſt behauptet, Annettens, herb verſchloſſene Natur
widerſtrebte den tiefinnerſten Weſen der lyriſchen Dichtung, der
Belenutnislyrik. Aber wer durch die verhüllten Schleier, die das
durch tauſend Rückſichten und durch eine angeborene Scheu ge=
hemmmte
Edelfräulein ſorglich darüber gebreitet hat, hindurchzu=
bicken
verſtand, der fühlte in den oft ſpröden und harten Verſen
die Blutwärme perſönlichſten Erlebens, das Pochen eines heißen
Menſchenherzens, das ſich wund ſtieß an den rings emporſtarren=
den
Schranken, Und leiſe, abgedämpſt ertönte aus ihnen das
Grundmotiv dieſes Lebens: Enttäuſchung, Entſagung.
Aber auch jene Gedichte, die, ſcheinbar abgelöſt von ihrer
Schöpferin, den Evangelien der Sonn= und Feſtage folgend, mit
ihrem Gauge Das geiſtliche Jahr begleiten, auch ſie ſind ge=
boren
aus notvollen Herzenskämpfen, auch in ihnen zittert ein
Urton ihrer Seele: der Zweiſel. Durch Geburt und Erziehung,
durch eine tief eingewurzelte Gläubigkeit ſteht Annette von
Droſte auf dem Boden der katholiſchen Kirche; aber ihr ſcharfer,
kritiſcher Geiſt rang und rang mit der überkommenen Lehre, und
unter der friedlichen Oberfläche dieſes Lebens ſchwälten die ver=
zehrenden
Flammen martervoller Gewiſſenszweifel.
Fern von Weſtfalens Eichenhain, an den Geſtaden des
Bodenſees, wo ſich ihr im Hauſe ihres Schwagers Laßberg, des
ritterlich romantiſchen Buraherrn der Meersburg, eine zweite
Heimat erſchloſſen, hat die Dichterin ihre letzte Nuheſtätte gefun=
den
. Was ſie in ergebener Neſignation einſt als das Los
Des zu früh geborenen Dichters beſungen, es zwar in Wahrheit
ihr Schickſal gewvorden. Das Zeitalter, das unter den ſcharfen
Kläugen der politiſchen Lyrik, unter der aufdringlichen Sprache
der Tendenzdichtung erdröhnte, bot den verhaltenen Kläugen
einer Droſte=Hülshoff leinen Widerhall. Aber die Nachwelt hat
gegen das Urteil des Tages das Forum der Ewigkeitswertung
augerufen, hat falſche Götter geſtürzt und die echten auf den
Thron gehoben. Denn was Dauer hat, geht langſam auf im
ſchwveren deutſchen Boden. Wucherppflanzen brauchen wenig
Erdreich,

[ ][  ][ ]

Rummer 141.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. Mai 1923.

Seite 3.

Die amerikaniſchen Anſprüche an Deutſchland.
New=York, 22. Mai. (Wolff.) (Durch Funkſpruch.) Das
Journal of Commerce meldet aus Waſhington: In hohen amt=
lichen
Kreiſen werde erklärt, die Geſamtſumme der bei der
Kommiſſion für Schadenerſatz angemeldeten amerikani=
ſchen
Forderungen an Deutſchland in Höhe von 1479
Millionen Döllar gebe kein zuverläſſiges Bild der Endſumme.
Deutſchland werde erſt auf Grund der endgültigen Entſcheidung
zum Zahlen aufgefordert werden. Es verlaute, das Staatsdepar=
tement
habe noch in keiner Weiſe über die Berechtigung und die
Höhe der Forderungen entſchieden. Es werde angenommen, daß
die Vereinigten Staaten zur Begleichung der Koſten für die
Beſatzungsarmee am Rhein 25 544 000 Dollar anſetzten.
Ferner werde angenommen, daß die herabgeſetzten Anſprüche mit
weniger als 200 Millionen befriedigt werden können. Der Ver=
walter
des fremden Eigentums glaube, daß nicht mehr als 150
Millionen zur Befriedigung dieſer Forderungen erforderlich ſein
würden. Die amtlichen Kreiſe ſeien der Meinung, daß die Er=
nennung
Parkers, der Deutſchland zuſtimmte, eine faire Hal=
tung
der amerikaniſchen Regierung ſei.
Internationaler Sozialiſtenkongreß.
Hamburg, B3. Mai. (Wolff.) In der heutigen Vormit=
tagsſitzung
des Internationalen Sozialiſtenkon=
greſſes
wies der Vorſitzende Wallhead (England) zu=
nächſt
nochmals auf den Ernſt der durch das engliſche Ultimatum
an Rußland geſchaffenen Lage hin.
Abramowitſch (Rußland) behandelte eingehend die
heutigen ruſſiſchen Verhältniſſe und polemiſierte gegen das Wirt=
ſchaftsregime
und die politiſche Deſpotie der Bolſchewiſten.
Modigliani (Italien) erklärte, das italieniſche Proleta=
riat
werde verſuchen, dem Faſzismus im eigenen Lande den
Prozeß zu machen. Dann wurde die Debatte abgebrochen und
in die Beratung über ben Achtſtundentag und über Sozialrefor=
men
eingetreten.
Nach einem Referat von Thomas (England) gelangte
ohne weitere Ausſprache eine Entſchließung zur Annahme, in der
die vollſtändige Uebereinſtimmung mit der Tätigkeit des Inter=
nationalen
Gewerkſchaftsbundes auf dem Gebiete der Sozial=
politik
erklärt wird und alle auf dem Kongreß vertretenen Par=
teien
aufgefordert werden, allen Druck gegenüber ihren Regie=
rungen
anzuwenden, um ſie zur Ratifikation aller Konventionen
der internationalen Arbeiterkongreſſe, insbeſondere über den
Achtſtundentag, zu zwingen. Schließlich ſordert der Kongreß
die Arbeiterſchaft auf, den gegen die Tätigkeit des Internatio=
nalen
Arbeitsamtes unternommenen Anſchlägen Widerſtand zu
leiſten.
Einführung des Franken im Saargebiet.
m. Saarbrücken, 23. Mai. Nach der geſtern erlaſſenen
Verordnung der Regierungskommiſſion gilt vom 1. Juni dieſes
Jahres an als glleiniges geſetzliches Zahlungsmittel im Saar=
gebiet
die franzöſiſche Währung. Verträge und Geſchäfte aller
Art müſſen in dieſer Währung getätigt werden. Geſchäfte der
Banken und des Außenhandels können in einer anderen als der
geſetzlichen Währung getätigt werden. Iſt eine in einer anderen
als der geſetzlichen Währung ausgedrückte Geldſchuld im Saarge=
biet
zu zahlen, ſo kann die Zulaſſung in der geſetzlichen Wäh=
rung
erfolgen, es ſei denn, daß die Zahlung in der vereinbarten
Währung ausdrücklich bedungen iſt. Die Umrechnung erfolgt
mach dem Kurswert, der zur Zeit der Zahlung für den Zahlungs=
ort
maßgebend iſt. Alle beſtehenden Zahlungs= und Schuldver=
pflichtungen
bleiben unberührt, ſoweit nicht eine neue Verein=
barung
zwiſchen den Beteiligten ſtattfindet. Sämtliche Mieten
und Pachten ſind in Franken zu zahlen. Die Aktien müſſen, ab=
geſehen
von Unternehmungen gemeinnütziger Art, auf einen Be=
trag
von mindeſtens 500 Franken geſtellt werden. Das derzeitige
Verfahren bei Geldſendungen durch die Poſt im inneren ſaar=
ländiſchen
Verkehr und im Verkehr mit Deutſchland wird bis zum
31. Dezember 1923 beibehalten. Markkonten beim Poſtſcheckamt
Saarbrücken können noch länger beibehalten werden.

600 Freiplätze für deutſche Kinder aus dem
Ruhrgebiet.
Bern, 23. Mai. (Wolff.) Der ſchweizeriſche Gewerkſchafts=
bund
hatte an die Mitglieder und Freunde der ſchweizeriſchen
Gewerkſchaften die Aufforderung ergehen laſſen, ihm Frei=
plätze
zur Aufnahme deutſcher Kinder aus dem be=
ſetzten
Gebiet zu melden. Dieſer Aufruf hatte einen ſehr erfreu=
lichen
Erfolg: neben beträchtlichen Geldſpenden zur Deckung der
Reiſe= und ſonſtigen Unkoſten wurden 600 Freiplätze für
Kinder von Gewerkſchaftsmitgliedern aus dem Ruhrgebiet in
ſchweizeriſchen Familien zur Verfügung geſtellt. Die eingelade=
nen
Kinder treffen heute mit einem Sonderzug in der Schweiz
ein, wo ſie acht Wochen bleiben werden.

Hamburgs neuer Ozeanverkehr.
* Einſt herrſchte Hamburg auf der Linie DeutſchlandNeu=
York ſo gut wie unumſchränkt. Der Krieg und der Verſailler
Frieden aber haben dieſen Bienenkorb des Fleißes und der
Energie, den Hamburger Handelshafen, ausgeplündert bis auf
die letzten Schiffe. Was man heute zwiſchen Docks, Werften und
Baſſins der Norderelbe ſieht, wirkt der Arbeit nach wie ein Bild
aus vorkrieglichem Frieden. Tauſende und Abertauſende fleißi=
ger
Menſchen, endloſes Dröhnen, Hämmern, Rufen, raſtloſer Jol=
lenverkehr
aber dem Effekt naſt iſt alles Anfang. Die Werften
arbeiten zum großen Teil für das Ausland, und zahlloſe auslän=
diſche
Dampfer füllen die Fluten. Verſchwindend wenig im
Verhältnis zur Vorkriegszeit iſt deutſches Gut. Umſo inniger
aber hängt Hamburg an dieſem Wenigen. Als einmal kürzlich
der Dampfer Cap Polonio von ſeiner Reiſe zum Feuerland
zurückkam, harrten Menſchenmaſſen an den Landungsbrücken
und nicht wie ehedem nur Bräute und Seemannsfrauen. Stolz
ſieht der Hamburger auf die ſchmucken Schiffe, die ein St. am
Schornſtein tragen, die deutſchen Dampfer der neuen Stinnes=
Linien, ſtolz ſieht er auf die neuen Anfänge der Hapag das
alte Selbſtbewußtſein ſtählerner Arbeit, das die ungezählten
wetterdurcharbeiteten Geſichter der Hafenarbeiter auszeichnet,
läßt ihn auch den rechten Ton finden gegenüber den Ausländern,
und zumal den Feinden von geſtern, den Engländern, die mit
ihrer Handelsflotte Hamburgs Hafen füllen, um business zu
machen. Der Hamburger weiß, daß man mit vereinten Kräften,
mit Hilfe des Auslandes, das ja ſelbſt genug daran intereſſiert
iſt, Deutſchlands zerſtörte Weltwirtſchaftskraft wieder geſunden
kann. Die großen deutſchen Handelslinien haben ſich mit den
erſten des Auslandes aſſoziiert, und die Dampfer großer Aus=
landslinien
laden, wenn ihre Schiffe in Hamburg ſind, die Deut=
ſchen
als Gäſte an Bord. So kürzlich die älteſte Dampfreederei
der Welt ſie iſt ſieben Jahre älter als die Hapag , die
Cunard=Linie. Dieſe Linie läßt künftig zwei neue Dampfer
einen regelmäßigen dreiklaſſigen Paſſagierdienſt zwiſchen Ham=
burg
und Neu=York unterhalten. Bei dem Bankett auf dem
einen der neuen Dampfer Tyrrhenia ſah man neben dem famo=
ſen
, froh lachenden, dunkelhaarigen engliſchen Kapitän den blon=
den
Recken Kapitän Rufers, einſtmals Hapag=Kommandant der
Paterland ein Zeichen, daß alter berechtigter Groll vor ge=

Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Mai.
Unſere Lebensmittel
vom Standpunkt der Vitaminforſchung.
Unter dieſem Titel hat Juckenack), ein ſehr leſenswertes
Schriftchen veröffentlicht, in dem er vom Standpunkte des Nahrungs=
mittelchemikers
die einzelnen Lebensmittel im urſprünglichen und im
verarbeiteten Zuſtande nach ihrem Gehalt an Vitaminen beſpricht, d.h.
an jenen rätſelhaften Faktoren (fettlöslicher oder antirachitiſcher (2) A,
waſſerlöslicher Wachstum oder antineuritiſcher B, antiſkorbutiſcher C),
die man als Stoffe chemiſch abſolut noch nicht. faſſen kanm und deven
Vorhandenſein bzw. Fehlen man nur aus beſtimmten Wirkungen bzw.
Erkrankungen ſchließt. Gerade dieſe Eigenartigkeit der Erforſchung
zwingt aber zur Anwendung ſchärfſter Kritik, wenn man nicht Täuſchun=
gen
ausgeſetzt ſein will; Anglogieſchlüſſe ſind nicht zuläſſig.
Vielfach geht der Gehalt am Faktor A mit dem Gehalt an Fetten
und Farbſtoffen (Milch, Butter, Nierenfett, Eigelb, gelbe Rüben) einher
oder findet ſich da, wo Phosphatide und Choleſterin vorhanden ſind.
Ueberall eröffnen ſich neue Ausblicke, die wenn die Ergebniſſe der
Vitaminforſchung ſtrengſten wiſſenſchaftlichen Anforderungen ſtand=
halten
zu einer veränderten hygieniſchen Beurteilung mancher Lebens=
mittel
und mancher Lebensmittelherrichtungen führen werden. Mannig=
fache
Wirkungen machen ſich ſchon geltend.
Im allgemeinen ſind die Vitaminen ſehr empfindlich gegen hohe
Hitzegrade, gegen Alkalien (neutraliſievte Milch), gegem Saerſtoff ( Luft=
ſauerſtoff
) bei großer Oberfläche der Lebensmittel, 0. aus dem Kon=
ſervierungsmittel
I.0, nicht aber zum Beiſpiel beim Backen von
Brot, wobei die hohe Temperatur des Backofens bei C0= Gegenwart
auf die Vitaminen des Brotteiges einwirkt.
Im Rahmen der V.=Forſchung hat der Lebertran eine weſentlich
andere Beurteilung erfahren. Verfaſſer ſieht ihn als Nahrungsmittel
an; kein anderes kommt ihm an V.=Gehalt 4 gleich. Einzig ſteht die
farbſtoffreiche (aber fettfreie) Tomate, die alle drei V. in beträchtlicher
Menge enthält (Genuß roher Tomaten auch für Kinder!); ähnlich, wenn
auch graduell verſchieden, die Kohlarten. Günſtig ſteht unter den Brot=
getreidearten
der Roggen da, der das V. B im allen Teilen des Korns
enthält. Da das Tier ſeine Vitaminen aus der Pflanzennahrung be=
zieht
, ſo iſt die Milch von Weidevieh reicher an Vitaminen als ſolche
von Kühen bei Stall=Trockenfütterung. Auch einwandfreie Sanermilch
iſt noch vitaminetreich.
Ueberall wird an den bisherigen eingewurzelten Anſchauungen ge=
rüttelt
. Auch wird ſich die Bakteriophobie mit den geſicherten neuen
Auffaſſungen, die mehr und mehr zum Genuß friſcher, d. h. roher Nah=
rung
, hinführen, auseinanderſetzen müſſen.
Man kann dem Verfaſſer vecht geben, daß vorausſichtlich die wei=
tere
Erforſchung der phyſiologiſchen Bedeutung der V. die bisherige
Herſtellung, Zubereitung und Beurteilung der Lebensmittel weſentlich
beeinfluſſen wird, und daß wir im Lande jetzt mehr als je eine ratio=
nelle
und wirtſchaftlich richtige Ernährung nötig haben.
E. Roſt, Berlin.
*) A. Juckenack: 4. Heft der Volksernährung, Veröffentl des
Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft. 49 Seiten.
Berlm 1923. Julius Springer.

Ernannt wurden am 12. Mai der Hilfsaufſeher Heinr. Naab
zu Bingen zum Gefangenenaufſeher am Amtsgerichtsgefängnis in
Bingen mit Wirkung vom 1. Juni 1923 ab; am 19. Mai der Polizei=
wachtmeiſter
Ludwig Weiß aus Büttelborn (Kreis Groß=Gerau)
zum Polizeiſekretär, der Polizeiaſſiſtent Wilhelm Kuſter aus Darm=
ſtadt
zum Polizeioberaſſiſtenten.
Hefſiſches Landestheater. Madame Butterfly. In der
ſind in größeren Partien die Damen Albrecht (Cho Chodan), Jacobs
(Serzuki), Boerckel (Käte Linkerton) und die Herren Enehjelm ( Linker=
ton
), Heuſer (Sharples), Höfflin (Yamodori), Kuhn (Onkel Bonze),
Siegfried (Goro Nakado) beſchäftigt. Die Oper wurde von Dr. Fried=
rich
Schramm in Szene geſetzt. Muſikaliſche Leitung Walther Beck.
König Nikolo. Heute abend wird im Kleinen Haus zum letzten
Male in dieſer Spielzeit König Nikolo gegeben.
se. Die Puppenſpielbühne im Kleinen Haus des Landesthea=
ters
hat ihre Vorſtellungen wieder aufgenommen, und damit praktiſche Lehrzeit, womöglich in einer Lehrwerkſtätte, wo der Lehrling
allem Anſchein nach der großen Schar ihrer kleinen Beſucher
große Freude bereitet. Wenigſtens ließ der im wahren Sinne
des Wortes rauſchende Beifall, der bei der geſtrigen Auffüh=
rung
des Märchens Der geſtiefelte Kater jedem Senken
war ungemein lebhaft und eifrig bei der Sache und folgte den
Vorgängen auf der Bühne nicht nur mit größter Spannung,
ſondern auch mit ſo lebhaftem Temperament, daß dadurch die
ſchöne Muſik allerdings verloren ging. Alluzulang konnten die
kleinen Mäulchen denn doch nicht ſtille ſein, und auch den ſchärf=
zu
ſpannend und aufregend, wie der Wieſenbauer den Müllers= namentlich derjenige, der bereits in einem praktiſchen Berufe ſteht, ob
ſöhnen das Teſtament vorlas, wie der arme Kaſpar mit 5 Gulden
und dem Kater Muz abgeſpeiſt wurde, während die beiden Brü= lung der Techniker iſt durchaus unzureichend; der Unterſchied zwiſchen
der die Mühle erbten. Allerdings begannen dieſe beiden bald
das Prügeln ums Erbe, während Kaſpar frohgemut mit ſeinem
Muz zu Hofe zog, ſchließlich die Prinzeſſin freite und Herzog
wurde. Muz aber, der Kater, beſtand den grimmen Streit mit
dem gewaltigen Rieſen und wurde dafür wieder entzaubert und
zum Menſchen gemacht. Die Figuren ſind diesmal mehr für
das kindliche Bedürfnis geſtaltet und hatten in ihren Bewe=
gungen
wie in der Gewandung und Modellierung die gewollt
ſtarke Wirkung. Die einzelnen Perſonen wurden von Mitglie=
dern
des Landestheaters ſehr wirkſam geſprochen, und zwar im
baheriſchen und Darmſtüdter Dialekt. Der Kaſpar natürlich
war ein Heiner, wie ſich das ſo gehört. Er, der Kater und
der Eſel mit den langen Wackelohren und Schwänzlein hatten
den ſtärkſten Erfolg. Der ſtarke Beſuch der Vorſtellungen läßt
auf ein Bedürfnis in dieſer Nichtung ſchließen.

meinſamen Aufgaben vergeſſen iſt. Der Dampfer, der von vie=
len
, auch aus dem Binnenland herbeigeeilten Gäſten beſichtigt
ward, verkehrt über Southampton und Cherbourg und erreicht
Neu=York von Hamburg in neun Tagen. Welche Behaglichkeit,
Gediegenheit überall! Kein überflüſſiger Luxus, kein Prunk,
aber beſtes Material ſauber, glänzend und gediegen, die
dritte Klaſſe ſchließlich ebenſo wohlig wie die erſte, nur daß dieſe
noch ein Verandacafé im Stil eines deutſchen Wintergartens
und einen Turnſaal hat. Man ſieht es dem Perſonal an, daß es
aus einem ausgeruhten Lande ſtammt.
Frühlingsſonne übergießt lachend das Schiff, das draußen
vom Stampfen der Arbeit umtoſt wird. Es wird als gutes Zei=
chen
genommen, denn der Hamburger Hafen, iſt wieder ein
Anfang nur.
Aber welch ein Anfang! Friedrich Wilhelm Fuchs.

* Das Klima und die weiße Kohle. Seit langem iſt man
bemüht, bei dem allgemeinen Kohlenmangel und dem ſteigenden
Bedarf an Kraft andere Kraftquellen nutzbar zu machen, wobei
Ebbe= und Flutſtrom, der Wind und das Fallwaſſer in Gebirgs=
flüſſen
in erſter Linie in Betracht kommen. Praktiſche Bedeutung
haben dieſe Bemühungen aber erſt gewonnen, ſeitdem man im=
ſtande
iſt, die gewonnene Kraft durch elektriſche Leitungen in
wirtſchaftlich hochentwickelte Gegenden zu bringen und zu ver=
teilen
. Die Nutzung des Ebbe= und Flutſtromes iſt indeſſen,
wie Profeſſor Kaßner in der Leipziger Illuſtrierten Zeitung aus=
führt
, ſchwierig; außer in Huſum in Schleswig=Holſtein gibt es
in Deutſchland keine nennenswerte Anlage dieſer Art. Dabei
hat dieſe Kraftquelle vor den beiden anderen den Vorzug, daß ſie
das ganze Jahr gleichmäßig zur Verfügung ſteht, während der
Wind nur zeitweiſe Kraft erzeugen kann, zu anderen Zeiten aber
dazu zu ſchwach iſt. Durch die däniſche Verſuchsmühle von Paul
la Cour, bei der Akkumulatoren als Hilfe für die windſchwachen
Stunden eingeſchaltet werden, wird dieſer Mangel neuerdings
behoben, aber die gewonnene Kraft iſt doch nicht ſo groß, daß
man ſie wie von einem Hauptkraftwerk aus verteilen könnte, ſie
genügt manchmal kaum für den Kraftbedarf des Beſitzers. Die
wichtigſte der drei Kraſtquellen iſt das Waſſer der Gebirge, das
teils aus den Seen, teils aus den Bächen und Flüſſen zur Kraft=
erzeugung
entnommen werden kann. So reichlich das Waſſer in
Gebirgen, vor allem auf der Regenſeite vorhanden ſein kann, ſo
ſteht es infolge des Klimas doch meiſt nicht gleichmäßig das

DGewerbemuſeum. Am Donnerstag, 24. Mai, nachmittags und
5 Uhr, findet in der Ausſtellung von Handarbeiten des Lehrerinnen=
Semmars in Bremen eine Führung ſtatt. Der Eintritt iſt frei.
Der Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſteller=Verein hält
am nächſten Samstag, abends halb 9 Uhr, unter dem Vorſitz von Geh.
Hofrat Profeſſor D. Dr. Berger im Albewereinszimmer des Kaſſer=
ſaales
ſeine ordentliche Hauptverſammlung ab.
Wohnungsbau in Heffen. Unter dem Zwang der wirtſchaftlichen
Entwickelung muß ſich der Wohnungsbau weſentlich umwälzen, wenn
eine erhöhte Bautätigkeit die ſtarke Wohmngsnot mit ihren wirtſchaft=
lichen
Folgen im geſamten Volksleben lindern ſoll. Für den Klein=
wohnungsbau
müiſſen daher heute immer mehr bodenſtändige Bauſtoffe
und Bauweiſen hevangezogen werden, die ſich den heutigen Verhält=
niſſen
anpaſſen. Eine Schematiſierung würde nach den verſchiedenen
örtlichen Verhältniſſen nicht zum Ziele führen. Um den Gemeinden,
Baugenoſſenſchaften und Einzel=Bauintereſſenten jedoch die Möglich=
keit
zu geben, Bauweiſen, die den Verhältniſſen der Bauſtellen ent=
ſprechen
, anzuwenden, ſollen nochmals von maßgebendſten Perſönlich=
keiten
und auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen Vorträge über die
wirtſchaftlichſten Bauweiſen und Bauſtoffe gehalten werden. Am
Samstag, den 26. Mai, vormittags 10.15 Uhr beginnend, werden
im Hörſaal II der Univerſität zu Frankfurt a. M. Herr Baurat
Stegemann von der Landes=Siedlungsgeſellſchaft Sächſiſches
Heim, G.mb.H. in Dresden, über grundlegende Fragen im wirtſchaft=
lichen
Bauen, ſowie über die Bedeutung und Bewertung wirtzſchaft=
licher
Bauweiſen, Herr Baurat Zollinger=Merſeburg über die
Zollbauweiſe‟, Herr Baurat Reuter=Würzburg über Eigenhaus=
Baugenoſſenſchaften und Herr Regierungsbaumeiſter Dr. Söder=
Wetzlar über Wirtſchaftliche Holzbaukonſtruktion mit Lichtbildern
ſprechen.
Die Kaufmänniſche Stenographengeſellſchaft Gabelsberger veran=
ſtaltete
einen Unterhaltungsabend mit Tanz. Der Saal war bis zum
letzten Platz gefüllt. Die geſamte Leitung des Theaters ſowie der
übrigen Darbietungen lag in den Händen eines Gaſtes des Abends,
Herrn Gubſch, der durch ſeinen Kunſtſinn es verſtanden hatte, die Be=
ſucher
zu feſſeln. Die Vortragsweiſe der Muſikſtücke ſowie der Geſangs=
vorträge
waren von künſtleriſcher Natur. Erwähnenswert ſind die
Duette der beiden Damen Frl. Buchhammer und Sturmfels, die bei den
Zuhörern großes Staunen erregten. Das gleiche kann von dem Duett
Die feſchen Tirolerinnen, vorgetragen von Frl. Schaad und Liebeck,
geſagt werden. Großen Lacherfolg erzielte das Geſangsſtück Die böſen
Buben, wobei außer den vorerwähnten Damen noch ein Gaſt, Frl. Reis,
und das Mitglied Frl. Bräunig, mitwirkten. Herr Ganßmann
unterhielt die Anweſenden durch Klaviervorträge. Ebenfalls großen
Lacherfolg brachte das Theaterſtück Schuſter Lehmann oder die Glücks=
ſtiefel
, wobei die Mitwirkenden Mitglieder Frl. Liebeck, Bräunig und
die Herren Schwinn, Ernſt Welter und Schorlemer ſich in ihren Nollen
zeigten. Die Bühnenausſtattung verſah Herr Ad. Wörner. Großer
Beifall der Anweſenden lohnte die Mühe und Arbeit der Mitwirkenden.
Wer ſoll Techniker werden? Der Bund der techniſchen Angeſtell=
ten
und Beamten ſchreibt: Die deutſche Not hat uns gelehrt, der Berufs=
beratung
größere Aufmerkſamkeit zu ſchenken als vor dem Kriege. Einen
Beruf ergreifen heißt, dazu berufen ſein, heißt, Erkenntnis ſeiner
Fähigkeiten, gepaart mit dem unwiderſtehlichen Drange, in ihm zu
wirken. Einen Beruf ergreifen verlangt aber auch Erkenntnis ſeines
Inhalts, ſeines Werdeganges, ſeiner Anforderungen körperlicher und
geiſtiger Art, nicht minder ſeiner Ausſichten und nicht zuletzt des Ver=
hältniſſes
zwiſchen Aufwand und Ergebnis. Wenn wir von den ſchwan=
kenden
Geſtalten abſehen, die jeden Veruf nur als melkende Kuh, nicht
aber als Lebensinhalt betrachten, ſo werden wir nach Prof. Dr.=Ing.
Wehrauch von einem zukünftigen Techniker verlangen müſſen: gute Ge=
ſundheit
, ſtarke Widerſtandskraft des Nervenſyſtems, gutes Auge und
Ohr, Geſchicklichkeit der Bewegungen, konſtruktive und begriffliche Phan=
taſie
, leichte Anpaſſungsfähigkeit, raſche Einſtellung auf neue Anforderun=
gen
, kritiſches Vermögen, Mut zur Verantwortlichkeit, Zuverläſſigkeit,
Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Umſicht, raſche Entſchließung. Uner=
wünſchte
Eigenſchaften ſind: mangelnde Geiſtesgegenwart, Hang zur Be=
heutigen
erſten Aufführung der neueinſtudierten Madame Butterſly, fangenheit, leichte Beeinflußbarkeit, mangelnde Beweglichkeit, leichte Er=
regbarkeit
. Es iſt gewiß außerordentlich ſchwver, dieſe Eigenſchaften an
einem jungen Menſchen mit genügender Sicherheit feſtzuſtellen. Immer=
hin
geben die bereits ausgearbeiteten Eignungsverfahren gewiſſe An=
haltspunkte
. Man verſäume nicht, von ihnen Gebrauch zu machen, denn
die Ergreifung eines Berufes iſt für das Lebensſchickſal entſcheidend.
Wer die deutlich erkannte Neigung zum techniſchen Beruf beſitzt, wird ſich
aber auch um die beſte Ausbildungsmöglichkeit zu kümmern haben. Vor=
ausſetzung
für jedes techniſche Fach iſt eine ausreichende mehrjährige
Gelegenheit hat, nacheinander alle einſchlägigen Arbeiten kennen zu ler=
nen
. Dann iſt die Wahl der Schule von nicht minder großer Wichtig=
keit
. Leider gibt es noch nicht genug ſtaatliche Schulen. Das private
techniſche Schulweſen ſteht augenblicklich noch in voller Blüte und wenn
es auch unter ihnen einige gute Anſtalten gibt, mit erfahrenen tüchtigen
des Vorhanges felgte, ziemlich untrüglich darauf ſchließen. Man Lehrkräften und entſprechenden Einrichtungen, finden ſich doch noch einige,
denen die Technikerfabrikation über die Technikererziehung geht. Man
meide alle Anſtalten mit hochtrabenden, die Oeffentlichkeit irreführenden
Namen, mit akademiſcher Lehrweiſe und äußerem Schein. Techniſche
Fachſchulen müſſen in heutiger Zeit mehr als je ernſte Arbeitsſtätten
ſein, nicht Vergnügungsſtätten ſchlagender Verbindungen. Man meide
auch den Fernunterricht, weil die techniſche Wiſſenſchaft einen lebendigen
ſten Pſt! gelang es nicht, Ruhe zu ſchaffen. Es war aber auch und nicht einen pavierenen Unterricht fordert. Schließlich überlege jeder,
die heutigen Verhältniſſe ein techniſches Studium lohnen. Die Bezah=
ſeinem
Gehalt und dem Lohne eines Arbeiters iſt ſo unbedeutend, daß
die geldliche Beſſerſtellung kein Grund für die Ergreifung des Techniker=
berufes
ſein kann. Ausſichten auf Beſſerung der Verhältniſſe ſind kaum
vorhanden. Noch ſind die Schulen überfüllt, noch iſt der Bedarf an
Technikern ſelbſt in der heutigen günſtigen Scheinkonjunktur reichlich ge=
deckt
. Deshalb geht an alle Eltern und Erzieher, an alle Berufsämter
die ernſte Mahnung, die Verhältniſſe ſorgſam zu prüfen, ehe ſie einem
jungen Menſchen den Rat erteilen, den techniſchen Beruf zu ergreifen.
RDV. Schon ſeit längerer Zeit iſt die Reichsbahnverwaltung be=
müht
, die Schlafwagen 3. Klaſſe, die Liegewagen, die ſich ausgezeich=
net
bewährt haben, aber bisher nur zwiſchen Berlin-Köln, Königs=
berg
und München verkehrten, auch auf anderen wichtigen Strecken
einzuſtellen; bisher, fehlte es jedoch an Wagen. Wie jetzt die Reichs=
zentrale
für Deutſche Verkehrswerbung mitteilt, werden in den nächſten
Tagen neue Liegewagen geliefert, und es iſt damit zu rechnen,
daß mit dem Beginn des Sommerplans die erſten dieſer Wagen auf der
Strecke Berlin-Veuthen laufen werden.

ganze Jahr zur Verfügung. Die ſubtropiſchen Mittelmeerländer
erhalten zum Beiſpiel im Hochſommer oft viele Wochen hindurch
keinen Tropfen Regen, ſo daß die Bäche vollſtändig verſiegen.
Nur die Karſtquellen ſprudeln noch reichlich. Unſere Gebirgs=
läufe
haben gerade im Winter, wenn viel Strom gebraucht wird,
wenig Waſſer, da die Niederſchläge geringer ſind und in feſter
Form herniederkommen und der Froſt einen erheblichen Teil des
fließenden Waſſers bindet. In Talſperren muß daher im Som=
mer
und Herbſt ſoviel Waſſer aufgeſpeichert werden, daß der
winterliche Mangel in den Flüſſen gedeckt werden kann. In des
Schweiz, die einen großen Kraft= und Lichtbedarf hat, haben die
Berechnungen ergeben, daß für den Sommer überreichlich Kraft
vorhanden iſt, für den Winter dagegen nicht. Es ſollen daher
große Talſperren in den tiefer liegenden Gebieten gebaut werden,
die jahraus, jahrein und tagsüber eine gleichmäßige Kraft=
menge
, die Grundlaſt, iefern; dazu ſollen kleinere, hochgelegene
Talſperren die bei größerem Bedarf nötigen Mengen erzeugen.
Man hat auch daran gedacht, im Sommer Kraft in das benach=
barte
Ausland abzugeben, um ſie im Winter, wenn dieſes Ueber=
ſchuß
hat, von dort zu beziehen.
* Die Verfolgung durch Polareis und Schnee. Eine gefahr=
volle
und langwierige Verfolgung durch die unwirtſamen Ge=
filde
der Polargegend, die nach unzähligen Mühſalen zur Ver=
haftung
des geſuchten Mörders, eines Eskimos, geführt hat, iſt
dem Konſtabler Stevenſon von der kanadiſchen Polizei gelungen.
Im Sommer des Jahres 1921 hatte ein Eskimo namens Alako=
omiak
einen Händler, mit dem er in Streit geraten war, er=
ſchlagen
und ſodann, genügend mit Proviant verſehen, die Flucht
in das öſtliche Polargebiet zu einem befreundeten Stamm unter=
nommen
. Hier gelang es einem Konſtabler der kanadiſchen
Polizei, ihn aufzuſpüren und zu verhaften. Jedoch der Eskimo
entriß ihni während des Transportes ſeinen Revolver, gab einen
tödlichen Schuß auf ihn ab und flüchtete abermals. Im Früh=
jahr
1922 nahm nun der Konſtabler Stevenſon die abenteuerliche
Verfolgung des Mörders auf: 700 Meilen mußten in einem von
Polarhunden gezogenen Schlitten und 15 Meilen in einem
Eskimoſchoner überwunden werden, bis die Verhaftung gelang.
Nicht minder geführvoll geſtaltete ſich die Rückfahrt mit dem ge=
fährlichen
Verbrecher auf dem Schlitten über eine drei Fuß hohe
Schneeſchicht über den Eisbergen. Eine Etappe von 8 Meilen
erforderte zu ihrer Ueberwindung 10 Stunden voll äußerſter
Kraftanſpannung für Menſchen und Zughunde

[ ][  ][ ]

Rummer 141.

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. Mai 1923.

RDV. Die neuen F=D=Züge. Vom 1. Juni ab ſollen, wie bereits
berichtet, zunächſt von Berlin nach Köln, mach München, nach Hamburg
und zwiſchen Baſel und Holland beſonders beſchleunigte, ſogenonte
F=D=Züge, verkehren. Die Zuſchläge betragen für die Strecken Berlin=
München und =Köln 10 000 Mk. in der 2. Klaffe, 20 000 Mk. im der
1. Klaſſe; nach Hamburg 5000 bzw. 10 000 Mk. Dis Fernſchnellzüge
werden vorausſichtlich in folgenden Plänen gefahren: ab Verlin Fried=
richſtraße
1.40 nm., an Köln Hbf. 10.00 nm. (Reiſebauer 8 Stunden
20 Minuten); ab Köln 10.55 vm., an Berlin Friedrichſtraße 7.05 nm.
(8 Stunden). Damit iſt eine Stundengeſchwindigkeit von 72,5 Kilo=
metern
erreicht, die den ſchmellſten Zug Berlin-Köln der Vorkriegszeit
(71.7 Klm.) noch übertrifft. Ab Berlia Anhalter Bahnhof 11.45 vm.,
an München 10.19 nm. (10 Stunden 34 Min.); ab München 8.05 vm.,
an Berlin 6.30 nm. (10 Stunden 25 Min.). Das entſpricht einer Stun=
dengeſchwindigkeit
von 64,5 Klm., während der ſchnellſte Zug Berlin=
München 76 Klm. entwickelt und nur 8 Stunden 50 Min. brauchte.
Ab Berlin Lehrter Bahnhof 5,57 vm., an Hamburg Hbf. 9.41 vm (3 St.
44 Min.), ab Hamburg 7.06 vm., an Berlin 10.50 vm. (3 Stunden 44
Minuten). Der Zug entwickelt alſo 77 Kilometer in der Stunde, elf
Kilometer weniger als der ſchmellſte Zug BerlinHamburg im Jahre
1913. Ab Baſel S.V.B. 9.07 nm., Freiburg 10.50 nm., Wiesbaden
3.48 vm., Köln 7.16 vm., Emmerich 9.47 vmr., an Amſterdam C. 1.26 Uhr
nachmittags; ab Amſterdam 2.B5 nm., Emmerich 6.09 nm. Köln 8.38
nm., Wiesbaden 11.50 mm., Freiburg 4.48 vm., Baſel G.B.B. 6.57 vm.
Reiſedauer BaſelAmſterdam 15 Stunden 30 Minuten gegen 17 bis 18
Stunden mit den gewöhnlichen Schnellzügen.

Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunfer erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweſſe auf Anzeigen zu befrachten
in keinem Falle irgendwſe als Beſprechung oder Keitl.
Garkenbaurerein Darmſtadt. Der an vorigen Frei=
tag
au sgefallene Lichtbildervortrag über Schmuck von Balkonen und
Vorgärten findet heute abend im Fürſtenſaal ſtatt, worauf wir unſere
Mitglieder, ſovie Intereſſenten nochmals hinweiſen.
Wartſurg=Poſaunenchor Wartburgorcheſter.
Anläßlich des am kommenden Sonntag, vormittags 9 Uhr, auf dem
Herrgottsberg ſtattfindenden Waldgottesdzenſt (Redmer= Pfarrer
Wagner II.) und des am Abend desſelben Tages ſtattfindenden Muſik=
abends
im Gemeindehaus der Stadtgemeinde, Kiesſtraße 17, ( Wieder=
holung
des Konzerts) findet heuts Donnerstag abend im Hoſpiz eine
kurze Probe für Poſaunenchor und Orcheſter ſtatt.
e. Stadtmiſſion. Am kommenden Sonntag, vormittags
9 Uhr günſtiges Wetter vorausgeſetzt , findet auf dem Marienplatz
ein Frühgottesdienſt (Straßenpredigt) ſtatt.
Kunſtnotizen.
Leber Werte, Künfſier und künſieriſche Veranſtaliungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung benützt werden. Die Züge fahren ohne Signalſtellung, ohne Schranken=
geſchiebt
, behält ſich die Redaktion ir Urtell vor.
Der Müllerſche Mädchenchor Langen kommt am
Sonntag, den 27. Mai, vormittags 11 Uhr, mit neuen Volkstänzen in
das Landestheater (Kleines Haus). Die Langener Mädchen haben mit
ihren Volkstänzen beachtenswerte Erfolge ewungen, beſonders in
Frankfurt a. M., wo ſie auf eine Einladung des Frankfurter Bundes
für Volksbildung hin gelegentlich des Beſuches der engliſchen Volks=
bildungsorganiſationen
, die in Deutſchland die meueſten Volksbüldungs= Verſtorbenen Tyauermärſche auf ſeinem letzten Gonge aufſpielten, und
beſtrebungen kennen lernen wollten, im großen Saale des Bolksbil=
dungsheims
tanzten. Eine zueite Aufführung in Frankfunt, als Gaſt
des Kaufmäniſchen Vereins im vollbeſetzten Saale kes Saalbaues,
fand ebenfalls bei Preſſe und Zuſchauern Würdigung und wärmften Bahnbedienſteten ein, hoben die über Eiern brütende Glucke auf und
Beifall. Auch für dieſes Jahr hat der Müllerſche Mädchenchor zahl=
reiche
Gmladungen (darunter auch vom Auslande) evhalten.

Aus den Parteien.
Politiſcher Abend der Deutſchen Volkspartei.
Die Deutſche Volkspartei veranſtaltet ihren nächſten (8.) politiſchen
Abend am Mittwoch, 30. Mai, abends 8 Uhr, im Reſtaurant Sitte,
Karlſtraße (Gelber Saal). Es iſt dem Vorſtand gelungen, Frau
Hübner, Fürſorgerin im Jugendamt, eine genaue Kennerin der
Jugendwohlfahrtspflege, zu einem Vortrag über das Reichsjugend=
wohlfahrtsgeſetz
zu gewinnen. Frau Hübner hat dieſen Vortrag, der
größtem Intereſſe begegnete, bereits vor dem Frauenausſchuß der
Deutſchen Volkspartei in Darmſtadt gehalten, und wird in liebenswür=
diger
Weiſe am Mittwoch vor dem größeren Kreiſe eines Politiſchen
Abends über das Thema ausführlich veferieren. Alle Mitglieder der
Partei, insbeſondere auch die Jugend, ſind zu dem Vortrag eingeladen.
Eintritt gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte für 1923. Mit Nüchſicht
auf verſchiedene andere Veranſtaltungen bzu. Sitzungen findet dieſer
Politiſche Abend nicht wvie fonſt an einem Dienstag, ſondern am
Mittwoch abend, ſtatt.

Ruhrhilfe.
Bei der Stadt gingen weiter füir die Ruhrhilfe ein:
P. St. 3000 Mk., Th. D. 2000 Mk., H. v. K. 100 Mk., Getzzerbe=
und Kaufmannsgericht und Sühneamt Süchnegelder 34 000 Mk., Ober=
verwaltungsinſpektor
Ruppel 2000 Mk. (4. Rate), Erlös der Märzfeier
der Demokratiſchen Partei 105 000 Mk., Guſtav Bücher (Gaswerk)
500 Mk., Aliceſchule 2 000 Mk., Verwaltungsinſpektor Hanſelmann
3000 Mkk., P. M. 2000 Mk., Schubkegel 2000 Mk., von Herrn Schlupp
aus einem Konzert im Schloß=Kaffee 329 850 Mk., Marie Stein 3000
. Sühneamt Sühnegelder 31 000 Mk, von Selzam 2000 Mk.,
E. H. 1000 Mk., Jean Witt 2000 Mk., Notes Kreuz (Freiw. Sanitäts=
kolome
) 1 Kiſtchen mit Konſewen. Ferner gingen bei der Deut=
ſchen
Vereinsbank ein: Vergütung der Angeſtellten der Deut=
ſchen
Verzmsbank, Filiale Darmſtadt. 194 967 Mk., N. N. 2000 Mk.,
Geh. Obervechmungsuuat Dr. Heinvichs 10 000 Mk., Adom Karn Nachf.
20 000 Mk. Des weiteren gingen bei der Städtiſchen Spar=
kaſſe
ein: Hoffmeiſter 121 Mk., Staatsvat Seip (2. Rate) 10 000 M.,
Direktor Netz (3. Rate) 2000 Mk., Ober=Reg=Rat Linkenheld (4. Rate)
10 000 Mk., Frau Oberl.=Ger.=Rat Linkenheld (3. Nate) 2000 Mk. und
(4. Nate) 2000 Mk., Reiner u. Chriſtmann 10 000 Mk., Ungenannt
21. Mk., Aktuar i. R. W. Krieb 1000 Mk. (3. Rate), H. Stephan in
Kranichſtein 10 000 Mk., Ungenannt 5000 Mk., Ungenuannt 5000 Mk.,
Ungenannt 3000 Mk., Verein höhever heſſiſcher Vermeſſungsbeamter
N500 Mk. (1. Rate), desgleichen (2. Rate) 139 750 Mk., und des=
gleichen
(3. Rate) 107 000 Mk.

Parlamentariſches.
* Der Geſetzgebungsausſchuß des Landtages beſchäftigte ſich in ſei=
ner
Vor= und Nachmittagsſitzung geſtern zunächſt mit einer Vorſtellung
der Ehefrau Scheich=Worms wegen Begnadigung ihres Ehemannes. Die
Vorſtellung wurde durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt.
Das Erſuchen des Amtsgerichts Alzeh um Einleitung einer Unter=
ſuchung
gegen den Abg. Schott wurde abgelehnt. Sodann wurde in die
Beratung des Geſetzentwurfes, betr. Auflöſung der Familien=
Fideikommiſſe, eingetreten und der größte Teil des Geſetzes
bereits erledigt. Nach den geſetzlichen Beſtimmungen des Reiches müſſen
die Familien=Fideikommiſſe aufgelöſt werden, und es iſt Sache der Län=
der
, wie das geſchehen ſoll. Bis jetzt hat noch kein Staat die Angelegen=
heit
geſetzlich geregelt, da die Materie ſehr ſchwieriger Art iſt. In Heſſen
ind 48 Fideikommiſſe, von denen ein großer Teil auch in die benach=
barten
Länder übergreift. Preußen hat die Regelung im Wege einer
beſonderen Verordnung vorgenommen. Die heſſiſche Regierung lehnt
ſich in der Vorlage an dieſe Verordnung an. Sie ſchlägt vor, daß eine
allmähliche Auflöſung Platz greifen ſoll. Dabei ſoll nur eine Nachfolge=
ſchaft
zugelaſſen werden. Der grundlegende Artikel 2, der beſagt, daß
Videikommiſſe nach Maßgabe dieſes Geſetzes aufgelöſt werden ſollen,
wurde angenommen. Der hierzu geſtellte Antrag, daß Fideikommiſſe
bis zum 1. Juni 1928 aufgelöſt werden ſollen, wurde abgelehnt. Zu
dem Geſetz wurden von der Regierung und von den Abgeordneten eine
Reihe Abänderungsanträge geſtellt, die im Einklang mit der Vorlage
ſtehen und dementſprechend verwertet wurden. Fortſetzung Donners=
tag
9½ Uhr.
Der Finanzausſchuß iſt für Freitag, den 25. und Samstag,
den 26. d. M., einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. die Ab=
änderung
des Gemeindeumlagegeſetzes und die Wohnungsbauabgabe.
+ Arheilgen, 23. Mai. Sehr regen Anteil am religiöſen Leben
unſerer Gemeinde nimmt zur Zeit der hieſige Poſaunenchor.
Unter der Leitung ſeines rührigen Dirigenten Herrn Philipp Bohl
brachte derſelbe ſchon am erſten Feiertag morgens an verſchiedenen
Plätzen einige Choräle zu Gehör und leitete ſomit das Pfingſtfeſt in
würdiger Weiſe ein. Beim Gottesdienſte zu Kranichſtein trug er am
erſten Tage durch Mitwiukung zuv Verherrlichung der Feier bei, wäh=
rend
er am zweiten Tage den hieſigen Gottesdienſt verſchönern half.
Während dev Feiertage wurden hier nicht weniger als elf Paare
durch den hieſigen Geiſtlichen getraut. Die Feiertage ver=
liefen
hien ſehr ruhig, da die meiſten Vereine zum Teil größere Aus=
flüge
in unſer herrliches Heimatgebirge, den Odenwald, unternommen
hatten. Unſere beiden Turnvereine, Jungfrauen= und Jünglingsver=
ein
waren ſchon am Samstag auf die Wanderung gegangen, und veu=
liefen
ſämtliche Veranſtaltungen in der ſchönſten programmäßigen
Weiſe. Einer uſerer älteſten Orlsbürger, Bächermeiſter Ger=
Mann, Bollendet nächſten Sonntag ſein 20. gebensiahr.

Die Kraftpoſten im Oberpoſtdirektionsbezirk Darmſtadt
verkehren vom 1. Juni ab wie folgt:
MücheUlrichſtein.
UlrichſteinRixfeld (Bahnhof).
UlrichſteinSchotten.

E werk= 458 5C ab . . . Fulda . . . an 1 tägl.
110 ab Ulrichſtein . . . . an tägl.
425 30 Em täglich 1108 2 N Ohmſtraße Anfang * 415 910 0 ab Mücke (Heſſen) Bhf. an 643 700 1115 Nebgeshain 410 925 8 1 W Mücke , Poſtamt 4 640 1125 Engelrod 400 950 910 Ruppertenrod 620 1130 Hörgenau 345 955 Ober=Ohmen / 605 1135 10 Eichenrod Abzweig. 340 1005 Unt.=Seibertenrod=) 1140 11 Hopfmannsfeld. Ab= 1010 Ob.=Seibertenrod.+ zweig.n derSchlitzmühle 6 1030 950 16 an Ulrichſtein . . . . ab 53 115: 15 an Rixfeld (Bahnhof). ab + Halteſtelle nach Bedarf. 19 an Lauterbach . . . . ab 5

Halteſtelle nach Bedarf.

Bensheim-Lindenfels.

werk= wer tägl. tägl. 1100 0 ab Ulrichſtein . . . an 1108 2 W Ohmſtraße Anfang 4 6! 1110 Wieſenhof ..." 1114 Feldkrücker Abfahrt 1120 Poppenſtruth . . 1125 Ludwigsbrunnen. 1130 10 Petershainerhof. 65 1140 13 Götzen ..... 535 1150 16 an Schotten
al 520 139 an Nidda . . . . . ab 430

Bei Sperrung der Straße Wieſenhof=Götzen
infolge von Schneeverwehungen verkehrt
die Poſt nicht. Halteſtelle nach Bedarf,
Betrieb bis auf weiteres eingeſtellt.

626 1n 738
751 P810
We 1030 p 1212
11471p 124
1107 1p1130 230
318
235 535
D 410
D 342 D 700 ab . . Frankfurt (Main). an
ab . Darmftadt . . . . . an
ab . . Heidelberg . . . . . an 829
740
832 24.
133
203 D 110
D1240
D 153 60t
442 D52
9 452
531 B 520 94819842
8ur p814
840 850
903
906
910
925
932
926
947
954
10082
1015 Mice
115
127
120
133
145
151
154
204
210
217
230 werktäglich
* 500
513
516
520
535
542
546
557
694
612
625 täglich
81
825
828
832
84
Em
18 ab . . Bensheim, Bahnhof. an
W . . Schönberg (Heſſen)
. . Wilmshauſen
. . Elmshauſen
. Reichenbach (Odenw.)
. . Marienberg
. . Lautern . .
. . Gadernheim.
Kolmbach

F. . Schöne Ausſicht +.
an . . Lindenfels.
ab 648
633
6s0
61 täglich
1207
1157
1153
1150
1143
1131
1128
1122
1112
1106
1055 werktäglich
*945
331
330
327
314
305
301
257 täglich
648
636
63
6.
6
604
690
549
530 Halteſtelle nach
Bedarf.
* Verkehrt vorerſt
nicht. Zeitpunkt der
Einrichtung dieſer
Fahrt wird noch
542 bekannt gegeben.

0- Weiterſtadt, 24. Mai. Die militariſierte Bahn. Im
hieſigen Bahnhofsgebäude hat ſich jetzt ein franzöſiſcher Eiſenbahnbeamter
niedergelaſſen. Von hier bis Mainz und in umgekehrter Richtung, fah=
ren
täglich einige Züge, die erfreulicher Weiſe nur ſelten von Deutſchen
ſchluß uſw. An Wegübergängen fahren ſie langſam und pfeifen, wie
ehemals die Kleinbahnen.
v. Eberſtadt, 22. Mai. Todesfall. Am zweiten Feiertage
nachmittags wurde unter zahlreicher Beteiligung Herr Schuhmacher=
meiſter
Götz zu Grabe getragen. An ſeinem Grabe ſang der Geſang=
verein
Germania. Kränze legten außer genanntem Verein noch die
Schuhmtacherinnung ſowie die Turngeſellſchaft, deren Spielleute dem
der Fußballverein Germania 1911 nieder.
v. Eberſtadt, 23. Mai. Roher Bubenſtreich. Mehrere junge
Burſchen brachen morgens in der Frühe in den Hühnerſtall eines hieſigen
nahmen ihr die Eier weg. Die Tat iſt um ſo verwerflicher, weil die
Brutzeit ſich in einigen Tagen ihrem Ende genähert hätte. Was mit
den Eiern geſchah, iſt unbekannt. Unbekannt ſind auch die Täter geblieben.
r. Pfungſtadt, 23. Mai. Grasverſteigerungen. Während
im Jahre 1921 für das Gras an den Bachufern und Dämmen uſw. 14000
Mark und im Jahre 1922 61 750 Mk. gelöſt wurden, gingen bei der dies=
jährigen
Verſteigerung allein für die Erträgniſſe der Sandbach=, Modau=
und Hintergraben=Ufer über 6 Millionen Mk. ein. Stücke, die im vorigen
Jahre auf 600 Mk. kamen, kamen jetzt bis zu 180 000 Mk. zu ſtehen.
Im einzelnen beträgt der Erlös an den Sandbach=Ufern 900 000 Mk.,
on der Modau 1 280 000 Mkk. und am Hintergraben 4200 000 Mk.
Der hieſige Turnverein iſt auch ſonſt in volksbildneriſcher Weiſe
tätig. So hat er ſchon mehrere Vortragsabende über zeitgemäße Thema=
tas
veranſtaltet. Den letzten Vortragsabend beſtritt Herr Dr. Krich=
baum
, der das eheliche Güterrecht behandelte.
*Seeheim, 23. Mai. Die Kirſchenernte fällt hier aller Vor=
ausſicht
nach gut aus. Das Eingehen älterer Kirſchbäume wird noch auf
das trockene Jahr 1921 zurückgeführt. Am nächſten Sonntag findet
hier eine vom Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß anberaumte Verſamm=
lung
der Obſtzüchter ſtatt. Obſtbauinſpektor Behne aus Darmſtadt wird
hierbei über Maßnahmen zur Hebung des Obſtbaues, insbeſondere des
Kirſchenbaues, ſprechen. Dieſe Verſammlung wird hier mit einer vom
Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß geplanten Kirſchenſchau, zwecks Feſt=
ſtellung
der anbauwürdigſten Sorten, in Verbindung gebracht.
0- Hofheim i. Ried, 23. Mai. Die deutſche Eiſenbahn
fährt bekanntlich nur bis Landskrone. Dort iſt ein proviſoriſches Bahn=
hofsgebäude
mit Fahrkartenſchalter und Schranke errichtet worden. An
den Feiertagen herrſchte hier großer Verkehr, umſomehr, als die Fran=
zoſen
plötzlich keine Einreiſe=Erlaubnis gaben. Herzergreifende Szenen
ſpielten ſich dabei vor den abgeſperrten Brücken ab.
M. Viernheim, 22. Mai. Der 2 Jahre alte Sohn des Franz Ehr=
harol
, hier fiel in einen auf dem Küchenboden ſtehenden, mit
Wäſche und kochendem Waſſer gefüllten Behälter. Dig Mutter ent=
fernte
ſofort das Kind aus ſeiner Lage, doch war die reichte Seite des
Kindes dermaßen verbrüht, daß dasſelbe an den Folgen der erlittenen
Brandwunden am 17. d. M. verſtorbeen iſt.
* Gadernheim, 21. Mai. Während der beiden Pfingſttage durch=
flutete
eine Völkerwanderung unſer ſchönes Lauter=
tal
. Welch ein Gegenſatz zwiſchen den ſtumpfen, ſatten Geſichtern der
Schieber, die in raſenden Kraftwagen an den Schönheiten der Landſchaft
vorbeijagen, und den blanken, ſchönheitsdurſtigen Augen der Wanderer,
die mit nackten Knien, und frohen Liedern unſere Odenwaldhöhen er=
ſteigen
. Sie ſind ein Troſt in unferer Zeit. Ein Heil der Jugend, die
nicht mehr raucht und ſäuft, die Deutſchland durchdenkt und Deutſchland
durchläuft. Nun ſoll auch endlich dem Gedächtnis unſerer Gefallenen
ein Denk= und Ehrenmal errichtet werden. Die Einweihung findet
nächſten Sonntag, 27. Mai, ſtatt.
Sch. Lindenfels, 22. Mai. Trotz der Ungunſt der Witterung hatten
wir hier über die Pfingſtfeiertage einen ganz enormen Fremden=
verkehr
. Lindenfels, die Perle des Odenwaldes, war wieder das
Ziel der Mannheimer, Darmſtädter, Frankfurter und benachbarter
Städte. Die Hotels, Gaſthäuſer und Privatquartiere konnten den Frem= am erſten Feiertage abends mit einer Autodroſchke heimkehrte, fielen,
denſtrom aufnehmen und kein Kurgaſt verließ unbefriedigt ſein Quar=
tier
. Die Penſionspreiſe betrugen 900016 000 Mk., je nach Wahl des
Zimmers. Unſere Kraftpoſt mußte mehrere Extrafahrten einlegen auf
der Strecke BensheimLindenfels. Aber auch von Fürth, unſerer
nächſten Bahnſtation, kamen viele Touriſten und Vereine.
* Groß=Umſtabt, 22. Mai. Seit vier Jahren gibt das Darm= Der Totſchläger wurde bei ihnen noch gefunden und beſchlagnahmt.
ſtädter Streichquartett, die Herren Fritz Mehmel, Willy
Volke, Fritz Brückmann und Emil Andrege) allwinterlich hier zwei
1922/B fand am vergangenen Montag ſtatt, und war wieder ein voller
Putti, Gavotte von Moſſi), von dem Mitglied des Quartetts, Herrn
Kammermuſiker Fritz Brückmann, für Streichquartett geſetzt, die in voll= übergeben. Die anderen drei ſind noch nicht ermittelt.
endeter Weiſe zum Vortrag gebracht wurden, und viel Beifall fanden,
bot das Programm Lieder zur Laute, die von der Konzertſängerin Frl.
Hehl (Alt), aus Darmſtadt geſungen wurden. Eine Gruppe der Lieder
brachte Texte von Löns, komponiert von Fritz Brückmann. Dieſe Lieder Jahre alten Kaufmanns Schrader, der vor vier Wochen dem Reiſeburegu
Liedergruppe, die ſtimmungsvollen Volkslieder Es fiel ein Reif‟. Engländer ein, fuhr nach Cranz und ſpielte dort mit ſeinen Pfunden
Wohl heute noch und morgen und Wiegenlied, wurden ebenſo wie den Lord, dem es auf Geld gar nicht ankam. Als er aber eines Tages
jene Löns=Brückmann=Lieder mit tiefergreifender Wirkung von Frl. Heyl beim Frühſtück in einer Königsberger Zeitung ſeinen Streich und ſeine
geſungen. Wer ſo den Stimmungsgehalt der Dichtung erfaßt und unge= Beſchreibung las, wurde ſihm etwas unheimlich zumute. Er verſchwand
Stimme und tiefſter Innerlichkeit wiedergibt, verdient beſonders hervor= kommen. Das mißlang ihm jedoch trotz feiner Ortskenntris. Jetzt
gehoben zu werden. So konnte es auch an dankbaren Zuhörern und ver= kehrte er nach Königsberg zurück und fand eine Nacht Unterſchlupf bei
dientem Beifall für die hochwertigen Darbietungen von Frl. Heyl nicht einem Freunde. Am nächſten Tage legte er die Lordkleidung ab, kaufte
Abends durch Hervorruf gefeiert.
r Dubenhofen, 92. Mai. Ein Raiffeiſen=Verein, ver= außeren Menſchen, und fühlte ſich nach kurzer Zeit in den beſſeren Lo=
bunden
mit einer Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftung, hat ſich Dame‟. Sie gab ihm Unterſchlupf und führte ihn weiter durch die
hier gegründet. Als Vorſtandsmitglieder fungieren: P. Hartmann, A.
Petzinger, A. Seum, L. Fenchel und P. Nenner II.
th. Mainz, B. Mai. Unterſchlagung. Eine hieſige Ver= ſorgen. Fürſorglich nahm ſie ihm ſein deutſches Geld und die auslän=
wünſchte
auf alle Fälle ein Wiederſehen mit ihr. Das Mädchen mußte wollte, durchſuchte der junge Mann vergeblich alle Taſchen nach Geld,
ihm als Pfand für ein neues Stelldichein die Handtaſche überlaſſen, in Seiner. Dame dauerte das zu lange. Plötzlich war ſie in der Dunkel=
der
ſich ein Pfandſchein über eine goldene Armbanduhr befand. Außer= heit verſchwunden. Der Kutſcher aber ließ nicht locker und nahm zu=
dem
vertraute das Mädchen dem Mann ihren Regenſchirm an, den er guterletzt ſeinem Fahrgaſt die Uhr als Pfand ab. Schrader fand ſeine
reparieren laſſen wollte. Nach kurzer Zeit mußte die Leichtgläubige die Wohnung nicht wieder, ging und ſaß planlos im Freien umher, und
bittere Erfahrung machen, daß ſie einem Schwindler in die Hände ge= ſtellte ſich morgens, als ihn das graue Elend packte, der Kriminalpolizei,
fallen war. In Koſtheim fand beim Nachhauſekommen ein Mann, die von ſeiner Veruntreuung in Königsberg unterrichtet war. Er beſaß
ſeine Frau in der verſchloſſenen Wohnung beſinnungslos vor. Sie hatte nicht einen Pfennig mehr, auch ſein wertvoller Spazierſtock war ver=
den
Gashahn geöffnet. Die Frau wurde ins Krankenhaus überführt, ſchwunden.

Worms, 23. Mai. Ein ſchwerer Automobilunfall hab
ſich hier exeignet. Ein mit 7 Perſonen beſetztes Automobil fuhr auf
der Pfrimmbrücke in Hochheim gegen einen vom Friedhof kommenden
Straßenbahnwagen. Der Wagenlenker riß im letzten Augenblick das
Auto zur Seite, wobei etwa 5 Meter des Geländers der Pfrimmbrücke
abgeriſſen wurden. Der Straßenbahnwagen wurde ebenfalls ſtark be=
ſchädigt
. Die Unterſuchung des Unglücks wurde ſofort eingeleitet.
ro. Worms, 23. Mai. Ausgefallene Meſſe. Die Wormſer
Pfingſtmeſſe iſt dieſes Jahr mit Rückſicht auf die Zeitverhältniſſe auf
Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung nicht abgehalten worden.
In Dienheim (Rheinh.) wurde nachts bei einem Landwirte einge=
brochen
und das Fleiſch eines kurz vorher geſchlachteten Schweines ge=
ſtohlen
.
Friebberg, B. Mai. Einbrecher mit Dum= Dum=
geſchoſſen
. Bei dem Verſuche, in Fauerbach einzubrechen, wurden
drei Perſonen überraſcht. Während einer der Einbrecher ſich gegen die
Polizeibeamten und ſonſtige zu Hilfe kommende Perſonen ſtellte und
eine drohende Haltung einnahm, flüchtete der zweite nebſt einer
Frauensperſon. Es gelang, ſowohl den erſten als auch ſchließlich die
geflüchteten Perſonen als den 35jährigen Arbeiter Kölmel von Stein=
mauern
, den Bjährigen Schuhmacher Sauer von Seligenſtadt und die
21jährige Handarbeiterin Marg. Burck von Frankfurt a. M. feſtzuneh=
men
. Kölmel und Sauer hatten Selbſtladepiſtolen von 9 und 11 Milli=
meter
im Beſitz, deren Geſchoſſe in Dum=Dumgeſchoſſe durch Ab=
ſchneiden
der Spitzen umgewandelt waren.
R. Lauterbach (Oberheſſen), 22. Mai. Schulrat Heinrich
Andres iſt in den Ruheſtand getreten. Seine Ausbildung empfing
er im Friedberger Lehrerſeminar. Nachdem er das erweiterte Examen
beſtanden hatte, wurde er zum Oberlehrer in Lampertheim befördert und
ſpäter in der gleichen Eigenſchaft nach Offenbach verſetzt. Am 1. Mai
1893 erfolgte ſeine Ernennung zum Kreisſchul=Inſpektor nach Lauter=
bach
. Dieſes Amt hat er in zufriedenſtellender Weiſe 30 Jahre bekleidet.
*Schotten, 23. Mai. Aus Anlaß der vom 24.26. Mai ſtattfindenden
pädagogiſchen Tagung, die die Methode des Profeſſor Gaudiſch=
Leipzig in mehreren Vorträgen und Lehrproben zum Gegenſtod hat,
veranſtaltet die Geſellſchaft der Mufikfreunde zwei Kon=
zerte
, am 24. ein Kirchenkonzert mit Eberhard Delp (Orgel), Poldi
Hetl (Alt) und Fritz Jäger (Violine), am 25. ein Konzert der Madrigal=
vereinigung
, Darmſtadt, unter Leitung von Dr. F. Noack, ferner einen
Vortrag von Dr. Noack über Praktiſche Winke für Chordirigenten.
Ueber hundert Lehrer des Kreiſes und andere Gäſte nehmen an den
pädagogiſchen Veranſtaltungen teil; den Konzerten wird in der geſamten
Bvölkerung von Schotten und Umgegend ein lebhaftes Intereſſe entgegen=
gebracht
.
R. Aus Oberheffen, B. Mai. Alsfeld. Im Wege der produk=
tibven
Erwerbsloſenfürſorge ſollen hier große Strecken Oedland urbar
gemacht werden. Die Koſten belaufen ſich auf nahezu 20 Millionen Mk.
Meiches. Nach alter Sitte fand am zweiten Pfingſttag nachmittag
bei der Totenkirche ein Gottesdienſt ſtatt. Ober=Ohmen. Am
zweiten Pfingſtfeiertage beging der hieſige Turnverein das Feſt der
Bannerweihe. Gießen. Bei der Firma Heyligenſtädt ſind zwei
Treibriemen geſtohlen worden. Den Tätern konnte in Wetzlar ihre
Beute abgenommen werden. Bad=Nauheim. Die Zuſchläge
zur Grundmiete ſind hier ab 1. Juni auf 9200 Prozent feſtgeſetzt worden.
Davon entfallen 3000 Prozent auf die Betriebskoſten, 3700 Prozent auf
das laufende und 2500 Prozent auf das große Inſtandſetzungskonto.
Lich. Am zweiten Pfingſtfeiertag fand hier nach altem Herkommen
ein Schweine= und Krämermarkt ſtatt.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Eine Reihe von Verbrechen und Unfällen ſind an
den beiden Feiertagen zu verzeichnen geweſen. Als der Amtsgerichtsrat
Dr. Ganz aus der Heeſeſtraße zu Steglitz, ein Mann von 50 Jahren,
kaum daß er ausgeſtiegen war, zwei Männer über ihn her, verſetzten
ihm mehrere Hiebe mit einem Totſchläger, entriſſen ihm Hut und Stock
und liefen davon. Die Wegelagerer wurden von Schupobeamten und
anderen Leuten verfolgt und verhaftet. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſie
vorher ſchon bei einem Schankwirt eine Scheibe eingeſchlagen hatten.
Der 56 Jahre alte Werkführer Heinrich Baarach aus der Sanderſtraße 22
zu Neukölln wurde an der Ecke der Pflügerſtraße von vier Männern
Kammermuſikabende, die immer gut beſucht ſind. Der zweite Abend überfallen, zu Boden geſchlagen und ſeiner Brieftaſche beraubt. Auf
ſeine Hilferufe nahmen Beamte der Schutzpolizei mit Hilfe des Publi=
Erfolg. Außer zwei Quartetten (von Novacek und Hahdn) und drei kums alsbald die Verfolgung auf. Einer der Räuber, ein Alfons Sy=
dow
aus der Pflügerſtraße, der in das Haus Nr. 7 hineingeflüchtet
Stücken alter Meiſter (Sargbande von Feſting. Intermebio von war, wurde herausgeholt und dem Naubdezernat der Kriminalpolizei
Der jugendliche Lebemann.
Mit dem grauen Elend endeten die Vergnügungsfahrten eines 20
hinterließen in ihrer ſchlichten Volkstümlichkeit einen ſtarken Eindruck; von Meyerhöfer in Königsberg in Preußen mit 51 engliſchen Pfunden
leider iſt ihre Vertonung noch nicht im Druck erſchienen. Die zweite und 784 Dollar durchbrannte. Der junge Mann kleidete ſich wie ein
künſtelt aus natürlichem Empfinden heraus mit wundervoll abgeklärter ſchleunigſt über Groſſitten und verſuchte, in das Memelgebiet zu ent=
fehlen
. Der Komponiſt, Fritz Brückmann, wurde am Schluſſe des ſich neue, ganz einfache Sachen, fuhr nach Berlin und lebte zunächſt ganz
beſcheiden. Bald aber wurde er dreiſter, verwandelte abermals ſeinen,
kalen der Lebewelt ganz wohl. Da geriet er in die Hände einer jungen
Lebewelt. Nach einem Beſuch einer Bar ſchlief Schrader nach reichſichem
Sektgenuß ſchließlich ein, und ſeine Dame mußte für ſein Fortkommen
käuferin hatte die Bekanntſchaft eines jungen Mannes gemacht. Er, diſchen Noten ab, damit ſie ihm nicht abhanden kämen. Als er zahlen

[ ][  ][ ]

Runzter 141.

Darmſtädter Tagblatt, Doutterstag, beit 24.

1923.

Reichstagung der evangeliſchen Jungmännerbündniffe Deutſchlands.
Zur Bekundung ihrer Zuſammengehörigkeit im Ringen um ein
gemeinſames hehes Ziel hatten ſich in Dresden an den Pfingſtfeier=
tagen
etwa 10 000 junge Männer aus allen Teilen Deutſchlands verſam=
melt
, einer Tagung, wie ſie in ihrer Art in Deutſchland noch nicht
dageweſen iſt, und die auch den an Tagungen gewöhnten Dresdnern
manches Ungewohnte bot. Unter der Leitung des Reichsjugendwarts
Lie Stange=Leipzig, ſowie unter Beteiligung der hervorragendſten
Jührer des Werkes fanden in den größten Kirchen und Verſammlungs=
ſälen
eine große Zahl von Verſammlungen gottesdienſtlichen und ebau=
geliſtiſchen
Charakters ſtatt, hei denen unter anderen der ehemalige
Neichskanzler Exzellenz Dr. Michaelis=Saarow. Bundesrat Lie,
Gumburg=Barmen, Paſtor Paul Le Seur=Berlin, Hofprediger
D. Doehring=Berlin, Paſtor Stoltenhoff=Eſſen, Reichs=
ſekretär
Herzog=Dresden, Oberverwaltungsgerichtsrat, von der
Decken=Dresden ſprachen. Turnſpiele, mächtige Poſaunenchöre unter
Leitung von Pfr. Adolf Müller=Dresden, ferner Ausſprache der Ju=
gend
über miſſionariſche Fragen der Arbeit entrollten ein impoſantes
Bild von der Geſchloſſenheit der für das Evangelium von Jeſus Chriſtus
nach allen Seiten hin tätigen Bewegung. Kilometerlange Feſtzüge mit
wehenden bunten Wimpeln und fröhlicher Marſchmuſik durchzogen die
Feſtſtadt Dresden. Mehrere von etwa 6000 jungen Männern beſuchte
Abendmahlsfeiern legten Zeugnis von dem innerſten Wollen der neuen
chriſtlichen Jugendbewegung ab, die ihrer Ziele ſicher iſt. Im Mittel=
punkt
der Stadt, auf dem Altmarkt, fand eine eindrucksvolle Kund=
gebung
ber Feſteilnehmer unter regſter Anteilnahme der Bevölkerung
ſtatt, die der Bedeutung der Tagung volles Verſtindnis entgegenzu=
bringen
wußte. Außer der weitverzweigten Frage nach den neuen Auf=
gaben
der miſionsbewußten Jugend ſtanden Fragen der Sittlichkeits=
arbeit
, des chriſtlichen Weltbundes der deutſchen Jungmännerverbände,
der Bibelkreisarbeit und des Wirkens der chriſtlichen Vereine junger
Männer (C,V.3.M.) im Vordergrund. Aus idealiſtiſch= weltanſchau=
licher
Verſchwommenheit iſt die deutſche chriſtliche Jugendbewegung zu
klarer Erfaſſung ihrer unmittelbaren Aufgaben erwacht und ſetzt alle
Kräfte des berſönlichen wie des Vereinslebens daran, junge Menſchen
für Jeſu Königsherrſchaft zu gewinnen. Die Pfingſtfeſtaottesdienſte
ſahen Prediger aus allen Teilen Deutſchlands, vor allem auch aus dem
beſetzten Gebiet und von der Ruhr, auf den Kanzeln der Stadtkirchen.
Auch zahlreiche ausländiſche Gäſte, unter ihnen Prinz Bernadotte aus
Schweden, Generalſekretär Dr. Fries aus Genf vom Weltbund, einen
in China arbeitenden amerikaniſchen Sekretär, einen Ungarn, Norweger,
Finnländer, Holländer, Paſtor Friedrich aus Niga hatte die Tagung
aus weiter Ferne herzugeführt. Sie konnten die herzlichſten Verbunden=
heitsgrüße
ihrer nationalen Bewegungen übermitteln. So legte die
ganze Dresdener Tagung, die auch noch am Dienstag und Mittwoch in
engeren Konferenzen und Sitzungen ihre Fyrtſetzung fand, ein eindrucks=
volles
Zeugnis ab, von dem ernſten ſittlichen Wollen und dem Drang
nach religiöſer Vertiefung, der durch die heutige Jugendbewegung geht
und der auch für die geſamte ebangeliſche Kirche Deutſchlands ſich bald
in bedeutſamer Weiſe auswirken wird.
Eine Leipziger Dentalmeſſe.
Seit der Herbſtmeſſe 1920 ſtellen regelmäßig die Firmen des Ver=
bandes
deutſcher Dentalfabrikanten in Leipzig aus. Da die Beteiligung
aus der Branche an dev Meſſe ſtändig zunimmt, hat der Verband im
Einbernehmen mit dem Meßamt beſchloſſen, von der Herbſtmeſſe 1923
(36. Auguſt bis 1. Sepztember) ſtändig eine Kollektiwausſtellung der
uamhafteſten Firmen auf dieſem Gebiete zu den Leipgiger Herbſtmeſſen
unter der Bezeichnung Dentalmeſſe zu beranſtalten.
Deutſche See= und Fernſprechkabel.
Das Reichspoſtminiſterium hat ſoeben in einer beſonderen Denk=
ſchrift
eine eingehende Darſtellung der Entwickelung der Herſtellung und
Auslegung deutſcher Seeſprechfernkabel in den letzten 25 Jahren gegeben.
Im Jahre 1897 wurde die erſte derartige Verbindung in einer Länge
von 11,5 Km. zwiſchen dem Feſtland und der Inſel Sylt hergeſtellt. Die=
ſes
vor 25 Jahren ausgelegte Seefernſprechkabel iſt noch heute betriebs=
fähig
und ſo gut erhalten, daß keine Bedenken beſtehen, es bei der in
Angriff genommenen Herſtellung des Dammes vom Feſtlande nach Sylt,
dem es Platz machen muß, aufzunehmen und an anderer Stelle wieder
auszulegen. In der Vorkriegszeit wurden insgeſamt 14 derartige Ver=
bindungen
zwiſchen dem Feſtlande und verſchiedenen Nord= und Oſtſee=
Inſeln geſchaffen, von denen die meiſten nur eine Länge von 620 Km.
hatten. Lediglich das Kabel nach Helgoland, das im Jahre 1903 gelegt
wurde, erhielt eine Ausdehnung von 75,5 Km. Mit Ausnahme einiger
Verbindungen nach Dänemark wurden längere Seefernſprechkabel bis
zum Kriege nicht gelegt. Noch vor dem Friedensſchluſſe gewann jedoch
der Plan eines Seefernſprechkabels DeutſchlandSchweden feſte Geſtalt, zeitige große Form bewies, hatte die Klubmeiſterhaft im Jahre 1921
Dieſes wurde im Herbſt 1919 zwiſchen der deutſchen Küſte bei Zarrenzin,
unweit von Stralſund, und der ſchwediſchen Küſte bei Trelleborg aus=
gelegt
. Nunmehr ſchloſſen ſich in raſcher Folge weitere große Anlagen
an. Der Verſailler Vertrag hatte Oſtpreußen vom Reiche getrennt. Es
galt ſo ſchnell wie möglich dafür zu ſorgen, daß eine unabhängige und
verkehr zwiſchen dem Reiche und der angeſtammten Provinz, hergeſtellt
wurde. Die Entfernung zwiſchen den beiden Landungspunkten beträgt
170 Km. Im Herbſt 1980 wurde das Kabel unter Ueberwindung großer
Schwierigkeiten ausgelegt. Es enthält 6 Fernſprechdoppelleitumgen (mit
9 Stromkreiſen) und drei Telegraphenleitungen. Im Spätherbſt 1921 Böllenfalltor (Start), Nieder=Ramſtadt, Mühltal, Eberſtadt, Rennbahn,
wurde ein zweites Schwedenkabel in Angriff genommen und im No=
vember
1922 wurde bereits die zweite Seekabelverbindung mit Oſtpreu=
ßen
vollendet. Auch mit Danzig wurde im Dezember 1922 ein Seefern=
ſprechkabel
in einer Länge von 150 Km. hergeſtellt. Die günſtigen Er= hierbei Gelegenheit geboten iſt, das Rennen in ſeinem ganzen Verlauf
fahrungen, die man bis jſetzt mit dieſen Kabeln gemacht hat, geſtatten es, zu beobachten. Um dies noch anſchaulicher zu machen, werden am
die Fernſprechverbindungen von Deutſchland nach England und Nor=
wegen
. Hierbei handelt es ſich um Entfernungen von mehr als 400 Km. Nückenmummer verzeichnet ſind.
Es beſteht jedoch kein Zweifel, daß dieſe Aufgabe auf Grund der Erfah=
rungen
der letzten Jahre techniſch und wirtſchaftlich gelöſt werden kann.
Für die Freiheit der deutſchen Preſſe in Polen.
DAI. Die deutſche Fraktion hat eine große Interpellation über die Nundemprämien ausgeſetzt, um die es ſchöne Spurts geben wird.
Sicherſtellung der Freiheit der deutſchen Preſſe im polniſchen Seim ein=
gebracht
. Es wird auf die exorbitanten Strafen gegen deutſche Redak=
teure
verwieſen, bei denen die Kommiſſion hoffentlich von ihrem Rechte
der Amneſtie Gebrauch machen werde. Doch werde nicht Gnade, ſondern
das Recht verlangt, freie Meinungen zu äußern, wolle man nicht das
Anſehen der jungen bolniſhen Republik im Ausland untergraben. Werde
gung und Verleumdung des polniſchen Staates hingeſtellt, ſo ſei das in
Wahrheit eine Beleidigung der polniſchen Republik. Die Frage der
Wiſſentlichkeit, die laut 8 131 des Strafgeſetzbuchs in alle dieſen Pro=
zeſſen
eine ſo große Rolle ſpiele, müſſe anders interpretiert werden und
auch der Begriff der Verächtlichmachung ſei zu kautſchukartig. Die Inter=
bellation
wendet ſich gegen die allgemeine Verdächtigung der deutſchen
Preſſe vor Gericht, die zu beſonders harter Beurteilung und Verurtei=
lung
deutſcher Redakteure führe, und betont, daß auch das führende pol=
niſche
Organ in Reichsdeutſchland gleich den deutſchen Abgeordneten gegen
dieſes Syſtem Front mache. Namentlich wird verlangt, daß ein vernünf=
tiges
Berichtigungsverfahren Platz greifen und die vielen Anklagen er=
ſetzen
ſolle.

Sport, Spiel und Turnen.
* Laipn= Tennis.
der größten Veranſtaltungen des deutſchen Tennisſports, nahm, wie
alljährlich, am Freitag vor Pfingſten ſeinen Anfang und fand geſtern
ſeinen Abſchluß. Eine große Anzahl namhaftev ausländiſcher Spieler
hatten Gelegenſheit genommen, ihre Gräfte mit der Elite des deutſchen
Temnisſborts zu meſſen.
In der Meiſterſchaft von Preußen hatte ſich der
Darmſtädter Landmanm durch ſeinen Sieg über Kupſch (6:3,
6:1) zur Schlußrunde durchgerungen.
Deu Ungar vom Kehrling ſicherte ſich die Preußen= Meiſter=
ſchaft
im Endkampf geger Landmann 6:3, 6:2, 6:4.
In der Meiſterſchaft von Berlin hatte der Ungar von
Gehvling einen weiteren Sieg über Rahe 6:1, 6:4 zu verzeichnen,
und Landmanm über Moldenhauer 6:3, 6:3.
Im Herren=Doppelſpiel ſchlugen Landmann=Der
maſius, nach ſcharfem Kampfe Rahe=gleinſchroth 6:3, 4:6,
6:1, um damn in der Schlußrunde mit Kupſch=Harras zuſammen=
zutreffen
. Lamdmann und Demaſius verloren, da Dewaſius ſeinen
Partner nicht genügend unterſtützte, wähnend die Gegenpartei in aus=
gezeichneter
Ergänzung hervoragend ſpielte. Kupſch=Haxras ge=
wannen
dem Endtampf 6:4, 3:6, 6:1, 6:4.
Die Damenmeiſterſchaft von Berlin, in der ſich Frau
Neppach und Frau Varady gegenüberſtanden, wurde mit einigen
Unterbrechungen ausgeſpielt, da wiederholte Regenſchauer die Spieler
zum Aufhöven des Kampfes zwangen. Frau Neppach erwies ſich
trotz der ſtark hervortretenden Sicherheit der ungariſchen Meiſter=
ſchaftsſpielerin
als die beſſere und routiniertere Spielerin und ſchlug
Frau Varady 6:2, 6i1.
Rund um die Ludwigshöhe des Beloeipeb=Clubs 1899.
Am kommenden Sonntag, den 27 Mai, tmtt der Velociped=Club
1899 mit ſeiner zweiten remmſportlichen Veranſtaltung des Jahres 1923
an die Oeffentlichkeit.
Rund um die Ludwigshöhe heißt das Rennen, bas der Veloeiped=
Club 1899 im Jahre 1921 zum Gedächtnis gn den in dieſem Jahre
verſtorbenen Gründenr des Klubs Carl Schmitt ins Leben gerufen
hat und auch vom V.C. D. im Maz gloichen Jahres erſtmalig aus=
gefahren
wurde.
Das erſte Rennen Nund um die Ludwigshöhe im Jahre 1921
konniſe der junge Bahnmeiſter Hugo Walkenhkorſt in 2 Stunden und
51 Minuten vor ſeinem Klubkameraden Hch. Weichſel gewimnen, wäh=
nend
Ernſt Wolf dunch Sturz eine Nunde zurück kam, tuotzdem aber mit
30 Minuten dem bisher unerreichten Rundenrekord auftellte.
Im Jahre darauf, wiederum im Mai, blieb Ernſt Wolf mit 2 St.
42 Min, und 43 Sek. vor Hugo Walkenhorſt Sieger. Wolf benötigte
für die einzelnen Runden folgende Zeiten: 1. Nunde 35.20 Minuten,
2. Runde 33.40 Min., 3. Runde 33 Min., 4. Runde 30,01 Mim., und
5. Nunde 30,43 Min. Bemerkenswert iſt hierbei, daß Wolf für die
letzten Runden die wenigſte Zeit bemötigte, und man darf geſpannt
ſein, ob es ihm bei ſeiner derzeitigem vorzüglichen Foum gelingen wird,
ſeinen eigenen Nekord von 30 Minuten zu erneichen odeu gar noch zu
verbeſſemn.
Eine beſondere Bedeutung erhält das Rennen noch dadurch, daß
dies zugleich der erſte Lauf zur Klubmeiſterſchaft des Velociped=Clubs
iſt, die in den Rennen Nund um die Ludwigshöhe Rund um Darm=
ſtedt
und dem Hch. Becher=Erinnerungsrenmen beſtritten ſind. Ver=
teidiger
des Titels iſt Ernſt Wolf, deſſen hervoragendes Abſchnei=
den
in dem kürzlichen großen Straßenrennen Mannheim Frankfurt
Mannheim noch in beſter Erinnerung ſein dürſte.
Hugo Walkenhorſt. Meiſterfahrer über 1 und 10 Kilometer
der Rennbahn des Kreiſes IV (Süddeutſchland), der auch bei ſeinem
diesjährigen erſtem Auftreten auf der Mainzer Rennbahn ſeine der=
inne
mußte dieſe jedoch im vergangenen Jahre an Wolf abtreten.
Man erwartet deshalb auch mit Spannung das neuerliche Zuſammen=
treffen
der beiden jungen Meiſterfahrer hie Renmbahn, hie Straße.
Die Beteiligung der geſamten Remmannſchaft iſt geſichert; ernſt=
leiſtungsfähige
Nachrichtenverbindung, namentlich für den Fernſprech= haſte Anwärter auf die Klubmeiſterſchaft und ſcharfe Konkuurenten derung melden müſſen, da jede Turnfahrt aus begreiflichen Gründen
dürfſten in den weiteren bekannten Fahrern Baumert, Bender, Harlos, mur eine beſtimmte Anzahl Teilnehmer umfaſſen kann. II. I.
Kappel, Klein, Maſer, Thöt, Weber, Weidner und Weichſel zu ſuchen
ſein. Auch under den Neulingen dürſte manchev überpaſchen.
Das Rennem ſelbſt führt über die 164 Kilometer lange Strecke:
Landskronſtraße, Böllenfalltor (Ziel), die fünfmal durchfahren
werden muß. Geſautſtrecke 82 Kilometer,
Es iſt dies das intereſſanteſte aller Rennen, da dem Sportpublikum
an neue, noch größere Aufgaben heranzutreten. Dazu gehören vor allem Start Böllenfalltor Programme mit einer Skize der Nemnſtrecke aus= 299245; ferner zu 3000 000 Mk. auf Nr. 357711; 50 000 Mk. auf Nrn.
gegeben, in dem ferner die Namen der Fahrer mit ihrer jeweiligen 91429 130849 191348 289215; 30 000 Mk. auf Nrn. 19185 46103 80004
Um das Rennen Start im Maſſenſtark noch anregender und
lebhafter zu geſtalten, ſind für die Fahrer, die bei den einzelmen Nun=
den
als Erſtev das Zielband am Böllenfalltop paſſieven, beſondere ſind aus den täglichen Gewinnliſten zu erſehen. (Ohne Gewähr.)
Start iſt pünktlich um 7 Uhr vormittags. Die Pauſen der
einzelnen Runden werden durch ein Konzert der Hawmonie= Muſik=
vereinigung
ausgefüllt; für das leibliche Wohl der Zuſchauer ſorgt
der Spitzewert durch einen Wirtſchaftsbetrieb.
Herrſcht dazu noch ein richtiges Remwettent, damn ſtechen der hieſi= weſtwind; ſtarker Temperaturrückgang.
gen Sportgemeinde einige genußreiche Stunden ſportlicher Art bevor,
jede Kritik an den Maßnahmen polniſcher Behörden gleich als Beleidi= und es iſt erneut Gelegenheit geboten, die erfolgreichen Vertreien
Parole für Sonntag, den N. Mai: Auf zum Remen Mund um
die Ludwigshöhe.
Kctteee
Fußball in Norödeutſchland.
(Pfingſten.)
Altona 93 (genannt die Adolf=Jäger=Mannſchaft) ſchlug Herakles=
Holland 3:2. Eimsbütteler Turner ſchlugen Vf.B.=Leipzig 1:0. Vf.B.=
Leipzia gegen Kilia=Kiel 3:1. Kilig=Kiel gegen Herakles=Holland 2:1.
S.C.=Erfurt gegen Hannover 96 1:0. Stern=Bremen gegen Hertha=Kiel
2:1. Hannover 96 gegen Würzburger Kickers 1:1. Arminiig=Hannover
verlor hoch 4:1 gegen Phönis=Karlsruhe. Sp=Cl.=Geeſtemünde gegen

D. Seite 5.
dereine auswärts. Holſtein=Kiel gegen den mittel=
deutſchen
Meiſter Gutsmuts=Dresden, 3:3, Eintracht=Hannover gegen
Sportfreunde=Halle 2:1. Holſtein=Kiel gegen Viktoria 96=Magdeburg
Das Pftingſtturnier des Berliner Lawmn=Tennis=Turnierblubs, eine 1:0. Sport 99=Hannover verlor in Hanau gegen 1860 4:2. Hannover
99 enttäuſchte. St. Pauli=Hamburg gegen Schwvetzingen 98 3:1. St.
Pauli verlor dagegen 3:2 gegen Mannheim=Waldhof. Da St. Pauli kein
führender Verein Norddeutſchlands iſt, hat der Verein gegen den Alt=
meiſter
Mannheim=Waldhof ehrenvoll abgeſchnitten.
Fußball.
e. Der am kommenden Sonntag vom Deutſchen Reichsausſchuß für
Leibesübungen angeſetzte Spielplatzwerbetag bringt auch die
Fußballer auf den Plan. In allen Städten Deutſchlands finden zu
Gunſten eines Spielplatzwerbeſonds Propagandafußballwattſpiele ſtatt.
Die Werbeſpiele für Darmſtadt und Umgebung ſind dem Vorſtand des
Gaues Bergſtraße zur Durchführung übertragen worden. Derſelbe be=
ſtimmt
, daß am Sonntag=Nachmittag vier Darmſtädter Fußball=
auswahlmannſchaften
, in den Städten Darmſtadt Bensheim,
Michelſtadt und Groß=Nohrheim Spiele gegen die in dieſen Städten und
deren Umgebungen anſäſſigen Verbandsfußballvereine Werbefuß=
ballwettſpiele
auszutragen haben. Dieſelbe Beſtimmung wurde
auch von Seiten des Gaujugendausſchuſſes des Gaues Bergſtraße ge=
troffen
. Vier aus Darmſtädter Vereinen zuſammen geſtellte Jugend=
mannſchaften
tragen gegen die in vorgenannten Städten und deren Um=
gebungen
befindlichen Jugendmannſchaften. Lugendwerbefußballwvett=
ſpiele
aus. Vorher beteiligen ſich noch alle aktigven und jugendlichen
Teilrehmer dieſer 8 Mannſchaften an der in Darmſtadt gm Muſeum ſtätt=
findenden
Maſſerkundgebung. Jede Mannſchaft begleitet mach den in Frage.
kommenden Stlädtem ein Sprecher, die während der Spiele für demn Gedan=
ken
des Spielplatzwerbetags und für den Fußballſport insbeſondere An=
ſprachen
an die Zuſchauer halten. Das Spiel in Darmſtadt gegen
die Mannen aus Pfungſtadt, Arheilgen, Griesheim und
Eberſtadt iſt dem Sportverein Darmſtadt übertragen, der für dieſen
Zweck am Nachmittag ſeinen Sportplatz am Böllenfalltor zur Verfügung
ſtellen muß.
Turnverein 1863, Groß=Zimmern.
An Pfingſten fand auf dem Turnplatz des hieſigen Turnbereins 1863
ein Rückkampf in volkstümlichen Uebungen ziwſchen dem Turnverein
Roßdorf und dem hieſigen Turnverein ſtatt. Roßdorf ſtellte folgende
Mannſchaft: Freubel, Mückler, Kopp, Fr. Feigk, Fr. Heß und Guſt. Heß,
gegen die hieſige Mannſchaft: Laumann, Joh. Angermeier, Aug. Hoff=
mann
, Ludw. Engelhard, Gg. Poth und Joh. Rudolf. Es war ein
heißer Kampf um den Sieg. Denr Mannſchaft des hieſigen Turnvereins
gelang es, mit einem Mehr von 9 Punkten den Sieg zu erringen,
nachdem auch ſchon beim erſten Kampf dieſelben mit 45 Punkten mehr
N.
als Sieger hervorgingen.
Obenwaldgau D. T.
Der diesjährige Turngang, verbunden mit volkstümlichem Wett=
turnen
des Odenwaldgaues D. T. findet dieſen Sonntag, den 27. Mai,
ſtatt. Die Teilnehmer am Wetturnen ſammeln ſich in Höchſt i. O. von
wvo um 8 Uhr vorm, der gemeinſame Abmarſch nach dem Feſtort Sand=
bach
erfolgt, an dem alle Wetturner teilnehmen müſſen. Die Teilnehmer=
zahlen
ſind wie immer recht gut. Bei ſchönem Wetter dürfte aber auch
noch recht ſtarke Beteiligung der Turnfreunde zu erwarten ſein, da ein
Beſuch des unteren Mümlingtales mit Sandbach, Neuſtadt und dem
Breuberg immer Schönes bietet, zumal er ſich wie hier ſo gut mit tur=
neriſcher
Tätigkeit verbinden läßt.
Das 1. Bab Homburger Reit=, Spring= und Fahrturnier,
das vom 25.27. Mai mitten im Kurpark auf den großen Wieſen
neben dem Siamstempel ſtattfindet, eröffner die diesjährigen ſport=
lichen
Konkurrenzen. Das Turnier findet in der Sportwelt ein ſehr
großes Intereſſe, was bewuieſen wird durch die große Zahl Meldungen
unſerer hervorragendſten Ställe. Es ſind etva 70 Pferde gemeldet,
die Ausſchreibung ſieht 10 Konkurnenzen vor, für die neben zahlreichen
Ehrenpreiſen Barpreiſe von 600 000 Mk. ab zur Verfügung ſtehen.
Veranſtalter ſind die Sportkartelle Frankfurt a. M. Boh Homburg
v. d. H. und die Kurverwaltung Bad Homburg. Das Lurnier ver=
ſpricht
ein glänzendes ſportliches Ereignis zu werden, das auch geſell=
ſchaftlich
dem alten Ruf Homburgs Ehre machen wird.
Deutſches Turnfeſt München 1923.
Anſchließend an die Münchener Hauptfeſttage finden eine große
Anzahl (63) Turnfahrten ſtatt. Vom Münchenen Tumfahrtenausſchuß
wurden dieſe Turnfahrten äußerſt ſorgfältig ausgearbeitet und mit
bewährten Führeun ausgeſtattet. Die Deutſche Turnzeitung (Folge 20)
brachte ſämtliche 63 Turnfahrten, und können ſich die Turner=Wanderer
nach Belieben eine ſolche ausſuchen. Neben Tal= un Hochgebirgs=
wmderungen
werden auch Wanderungen zum Beſuch der oberbayeri=
ſchen
Seen und Königsſchlöſſer ausgeführt. Jedem Geſchmack und
Leiſtungsfähigkeit iſt alſo Rechnung getuagen. Alle Wanderluſtigen ſeien
jedoch damauf aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich ſofort zu einer Wan=
D
Mitgeteilt durch Lotterie=Einnahme Petrenz, Rheinſtr. 33.
28. Tag Schluß).
Es fielen: 2 Gewinne zu 50 000 Mk. und 2 Prämien zu 50 000 000
Mk. auf Nr. 292939: 2 Gewinne zu 16 000 Mk. und 2 Prämien zu
20 000 000 Mk. auf Nr. 139645; 20 Troſtprämien zu 100 000 Mk. auf
Nrn.: 298930 79932 292385 99236 29825t 299210 299941 999943 230944
83052 101400 110198 152336 168714 169057 174842 179781 213596 223093
248659 259833 268974 284981 303871 337618 342982 343315 363008 37376=
288 Gewinne 3 20000 Mk. und die Einſatzgewinne 4. 15000 Mk.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Vettervorherſage für den 25. Mai:
Wolkig, ab und zu noch unerhebliche Regenſchauer, kühl, Nord=
Ah
Darmſtädter Radſborts bei der Arbeit zu ſehen. Deshalb ſei die Landestheater, Großes Haus geſchloſſen. Kleines Haus, Anfang
7 Uhr, Ende 91= Uhr (Zuſatzmiete II110). Die beiden Schützen.
Union=, Neſidenz, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovor=
ſtellungen
.
mnm
Wirtſchaſt: Nudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land.
Neich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſergtenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

Statt Karten.
Elisabeth Mäller
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Audiengeser Nanlter
IIse Wermhter, geb. Landwieh
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Mai 1923

Gertrud Meyer
Dr. jur. Gustav Reis
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Mai 1923

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Pfingsten 1923

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Mai 1923

Todes=Anzeige.
Gott der Allmächtige hat heute
früh meine geliebte Frau und
treuſorgende Mutter
Marie Meckel
geb. Stotz
im Alter von 32 Jahren nach kur=
zem
Leiden zu ſich gerufen.
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Auguſt Meckel
obersekretär.
Darmſtadt, den 23. Mai 1923,
Moosbergſtr, 58.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 25. Mai, nachm. 2 Uhr,
dem Waldfriedhof ſtatt.

Mehrere (
Chaifelongue
Sandſteinplatten wegen Platzmang: zu
zu verk. Dintelmann, verk. Pfeiffer, Rhön=
Mathildenplatz 7. ring 55, II. (14461

Todes=Anzeige.
Heute Morgen entſchlief nach
langem mit großer Geduld ertra=
genem
Leiden unſer lieber Vater
Schwiegervater und Großvater
Herr Karl Geyer
im 70. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen=
Alfred Geyer
Alwin Geyer
Lina Sproß, geb. Geyer.
Darmſtadt, den 23. Mai 1923.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 25. Mai, nachm. 3½ 11
dem Waldfriedhof ſtatt. (14

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

24. Mai 4923 Nr. 141

DandelDda

Handel und Wandel in Heſſen.

Litera A.=G., Darmſtadt. In der außerordentlichen
Generalverſammlung, in der 21 518 Stimmen vertreten waren, wurde
das Aktienkapital um 100 Millionen Mark erhöht. Die Aktien wurden
von dem Bankhaus Dr. Hange u. Co., Köln, zu 250 Prozent mit der
Verpflichtung übernommen, hiervon den alten Aktionären auf jede Aktie
3 1000 Mk. drei neue zu 1000 Mk. Nenmwert, zum Kurſe von 250 Pro=
zent
zuzüglich Bezugsrechtsſteuer und Stempel und 8 Prozent Zinfen
ſeit 1. Januar 1923 anzubieten. Die neuen Aktien nehmen gleich den
alten ab 1. Januar 1923 an dem Gewinn der Geſellſchaft teil. Es kom=
men
neben Aktien zu 1000 Mk. auch ſolche von 5000 Mk. Nennwert zur
Ausgabe. Die Firma wurde geändert in Litera, Aktien=Geſellſchaft
für die chemiſche Induſtrie. Der Geſchäftsgang der Geſellſchaft iſt ſehr
befriedigend. Der im Jahre 1923 bis heute erzielte Umſatz erreichte be=
reits
jetzt ſchon etwa das Achtfache, des geſamten Jahresumſatzes von
1922. Nach einer Zuwahl zum Aufſichtsrat ſetzt ſich derſelbe nunmehr
wie folgt zuſammen: 1. Bankier Max Wunderlich i. F. Dr. Hange
u. Co., Köln, Vorſitzender, 2. Rechtsanwalt Dr. Rich. Oppenheimer,
Darmſtadt, 3. Dr. med. Ernſt Draudt, Darmſtadt, 4. Freiherr v. Sole=
macher
=Antweiler, Bonn, 5. Fürſtin Marie zu Erbach=Schönberg, Prin=
zeſſin
v. Battenberg, auf Schloß Schönberg bei Bensheim a. d. Berg=
ſtraße
.
h. Schrammſche Lack= und Farbenfabrik A.=G. in
Offenbach. Das Unternehmen hat durch den Erwerb der Firma
Franz Angerle in Friedberg (Heſſen), Lackfabrik, eine bedeutende Ver=
größerung
erfahren.
* Ludwig Ganz A.=G., Mainz. Bei der zum 22. Juni ein=
berufenen
G.=V. beantragt die Verwaltung u. a. die Erhöhung des
Grundkapitals um einen noch feſtzuſetzenden Betrag.
h. Wormſer Mühlwerke A.=G. vorm. Landsberger
in Worms a. Rh. Der Abſchluß für 1923 ergab nach 900000 Mk.
Abſchreibungen 2,23 Mill. Mk. Reingewinn. Die Dividende beträgt 20
Prozent. Die Generalverſammlung beſchloß die Erhöhung des Grund=
kapitals
auf 12,5 Mill. Mk. durch Ausgabe von 6 Mill. Mk. Stamm=
und 500 000 Mk. 5proz. Vorzugsaktien mit 10fachem Stimmrecht.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
A.=G. für Zellſtoff= und Papierfabrikation. Me=
mel
. Die Geſellſchaft beruft zum 11. Juni G.=V. Unter anderem ſteht
auf der Tagesordnung zur G.=V. der Antrag, die Umpandlung des Ge=
ſellſchaftskapitals
in andere, im Memelgebiet zuläſſige Währung vorzu=
nehmen
. (Die Geſellſchaft arbeitet zurzeit mit 6 Millionen Mk. Aktien=
kapital
.)
Hochfrequenz=Maſchinen A.=G. für drahtloſe
Telegraphie, Berlin. Die Geſellſchaft beantragt Kapitalsver=
doppelung
von 8 auf 16 Millionen Mk., bei gleichzeitiger Erhöhung des
Stimmrechts der B=Aktionäre.
* Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber Nürn=
berg
. Die Geſellſchaft, die jetzt Kapitalserhöhung von 21,8 Millionen
auf 41,/4 Millionen Mk. durch Ausgabeebon 19 Millionen Mk. Stamm=
und 0,6 Millionen Mk. Vorzugsaktien, beide ab 1. Januar 1923 divi=
dendenberechtigt
, durchgeführt, berichtet, daß die Fabrik auf Monata
hinaus noch gut beſchäftigt iſt. Die Aufträge überſteigen zeitweiſe die
Fabrikationsmöglichkeiten, ſo daß eine Erweiterung des Betriebes vor=
genommen
werden müfſe, wozu in der Hauptſache auch die neue Kapi=
talserhöhung
diene. Falls nicht weitere wirtſchaftliche und politiſche
Störungem eintreten, iſt auch im laufenden Geſchäftsjahr mit einem
günſtigen Ergebnis zu vechmen.

Dividendenvorſchläge.

* A.=G. für Schriftgießerei und Maſchinenbau
(Schriftgießerei Huck), Offenbach. Die Geſellſchaft bringt
für das abgelaufene Geſchäftsjahr 200 Prozent Dividende in Vorſchlag.
* Kalle u. Co., Biebrich a. Rh. Die Geſellſchaft ſchlägt 300
Prozent Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr vor.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenmarkt. Nachdem geſtern ver=
einzelt
nachmittags noch Weizen bis zu 100 000 Mk. bezahlt worden
war und auch für Roggen noch über die Mittagsnotiz geſteigerte Preiſe
zu erzielen waren, wurde heute die Haltung am Produktenwarkte
etwas unſicher, da mehr Ware herauskam und die Deviſenpreiſe Nei=
gung
zur Abſchwächung verrieten. Auch in Mehl war die zweite Hand
billiger zu verkaufen. Gerſte hatte ſtilleres Geſchäft, Hafer wurde teil=
weiſe
billiger abgegeben. Lokoware war nicht ganz leicht verkäuflich.
Für Mais zeigte ſich keine Unternehmungsluſt, auch für Hülſenfrüchte
und Futterſtoffe beſtand Zuruckhaltung.
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 23. Mai. An
der heutigen Getreidebörſe zeigte ſich, wie nicht anders zu evwarten
war, eine feſte Stimmung. Vielfach wurden die Preiſe entſprechend
des Dollarkurſes erhöht. Die Umſätze blieben aber beſcheiden, da die

Abnehmer nur für dringenden Bedarf Abſchlüſſe machen. Weizen und
Roggen anziehend. Mehl lebhafter bei ſehr feſter Tendenz. Hafer,
Gerſte und Mais über letzte Notiz genannt. Hülſenfrüchte ſtill, Futter=
mittel
auf die günſtigen Futterausſichten ruhig.
Amtliche Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Bierteber
ohne Sack. Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Parität
Frankfurt a. M. Preis je 100 Kilo. Alsbaldige Lieferung): Weizen,
Wettevauer 180188 000 Mk., Roggen 175180 000 Mk., Sommergerſte
für Brauzwecke 150155 000 Mk., Hafer inländiſcher 130160 000 Mk.,
Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 310340 000 Mk. (bei Waggon=
bezug
ab Mühlenſtation) Roggenmehl 215240 000 Mk. Weizen= und
Roggenkleie 8090 000 Mk., Erbſen für Spciſezwecke 2225 0)0 Mk.,
Heu ſüddeutſches, gut, geſund, trocken 7075 000 Mk., Stroh von
Weizen und Roggen (drahtgepreßt) 6065 000 Mk., Biertreber getrock=
net
8090 000 Mk. Tendenz feſt.
* Frankfurter Viehmärkt vom 23. Mai. Der Auftrieb
zum heutigen Hauptmaukt war in allen Viehgattungen weſentlich ge=
ringer
als auf den vorausgegangenen Märkten. Es ſtanden zum Ver=
kauf
: 636 Rinder, und zuvar 98 Ochſen, 35 Bullen, 503 Färſen und
Kühe; ferner 223 Kälber, 6 Schafe und 902 Schweine. Gegenüber
dem letzten Hauptmarkt verteuerten ſich Ochſen und Bullen um 30000
bis 40 000, Färſen und Kühe um 2040 000, Kälber um 2070 000
und Schweine um 8090 000 Mk. pro Zentner Lebendgewicht. Notierk
wurden für den Zentner Lebendgewicht (in Tauſend): Ochſen Kl. a)
430480 Mk., c) 370420 und d) 300350; Bullen a) 380430 und
b) 340370; Färſen und Kühe a 410460, b) 390440, c) 350400,
d) 340380, e) 280330, f0 200270; Kälber b) 410480, c) 400430,
d) 350390; Schweine von 80100 Kilo 520540, unter 80 Kilo 500
bis 520, von 100 bis über 150 Kilo 530550, Sauen und Eber 500520.
Schafe wurden nicht notiert. Mauktverlauf: Bei regem Handel wurde
der Markt geräumt.
Börſen.
* Börſenbericht bom 23. Mai. (Eigener Bericht.) Die
Deviſen ſetzten im heutigen Frühverkehr ihre letzttägige ſtarke
Steigerung fort. Der Dollar zeitweilig bis 59 000. Zu Beginn
der Börſe trat jedoch am Deviſenwarkt auf Erwägung, daß das
neue engliſche Kabinett für uns vielleicht vorteilhaft ſein könnte
eine Abſchwächung ein, und im Verlaufe bröckelten die Kurſe weiter
leicht ab. Dollar zur Notiz 54 875. An den Rentenmävkten trat, zum
Teil wohl auch im Zuſammenhange hiermit, in den in den Freiver=
kehrstagem
ſtark geſteigerten Türken ein größerer Rückſchlag ein. Im=
merhin
lagen jedoch die Kurſe noch beträchtlich über der letzten Notiz.
II. Bagdadbahm 285 000, Zolltürken nach 130 000 rückläufig bis 99 000.
Für dem Aktienmarkt lagen große Kaufaufträge vor. Doch gab die
Börſe Material, ſo daß die Kursſteigerung unter Berüickſichtigung der
geſtrigen ſehr hohen Freiverkehrskurſe, oftmals nicht ſo groß wie er=
wartet
war. Trotzdem waren die Kurserhöhungen auf allen Märkten
ganz bedeutend, und die im Verlaufa teilweiſe eintretenden Rückläufe
ſehr minimal. Die Börſe ſchloß weiter in feſter Haltung.
Am Chemieaktienmarkt beſtand lebhaftes Intereſſe für
Scheindeanſtalt 76 000 rationiert 12000, nachbörslich bis 95 000.
Große Kurserhöhung hatten auch ſämtliche Amilinwerte aufzuweiſen.
Auch Elektrizitätsaktiem ſämtlich höher. Anfangs ganz beſonders
Schuckert 180 000 +30 000, fpäter 176 000. Die übrigen Werte erzielten
Kursbeſſerungen von 610 000 %. Peters Union 30000 %, um
8000 % höher gefragt.
Maſchänen= und Metallaktien ſehr gefragt. Beſonderes
Indereſſe beſtand für Metallgeſellſchaft, 90 000 rat. +16 000. Von den
größeren Kursbeſſerungen ſeien noch genannt: Hirſch Kupfer 150 000
+12000, Eßlinger 38 000 +10 000.
Von ſonſtigen Wertem waren Aſchaffenburger Zellſtoff
110 000 10 000, Hoch= und Tiefbau 35 000, ſehr feſt.
Zuckeraktien durchſchnittlich 5000 % höhev.
Am Montanaktienmarkt gab es wieder kräftige Kurs=
ſteigerungen
; ſo beſonders: Harpener 400 000 70 000, Deutſch=Lux.
282 500 42500, Rheinſtahl 260 000 40000.
Bankaktien lagen ſehr feſt, beſonders Deutſche Bank 54000
F13000.
Der Einheitsmarkt verkehrte in ſehr feſter Haltung. Eine
große Anzahl Werte mußte mangels Angebot rationiert werden. Von
beſonderen Bewegungen ſeien erwähnt: Eiſenmeher 65 000 ex. Recht.
Emag 24 000 4000 Emaillier Ulrich 100 000 15 000, Hydrometer
80000 14 000; erſtmals notiert wurden heute Taunus=Schuhfabrik
14 250 rat., Baldur Piano 24 000 rat., Elberfelder Kupfer 36 000 vat.
Der Freiverkehr eröffnete im feſter Haltung, doch gaben die
Kurſe ſpäterhin leicht nach. Man hörte hier: Beckerſtahl 42 000, Becker=
kohle
38000, Kontibank 38000, Entrepriſes 220000 Brief, Growag
20002100, Hanſa=Lloyzd 16 800 15 500, Krügershall 52 000, Laſtauto
14000, Mez Söhne 2627000 Meyer=Textil 61000, Kabel Rheydt
50 000, Tiag 13 500 und Ufa 3533 000.
wb. Frankfurter Abenddeviſen vom 23. Mai. Under
Schwankungen ſchließen die Abenddeviſen ſchwächer. Dollarnoten 54000

und Polennoten 101. Belgien 3050, Holland 20 000, London 25 200,
Paris 3500, Schweiz 9750, Italien 2550, Neu=York 53 500.
wb. Beeliner Börſe. Die Börſe eröffnete nicht ſo feſt, wie
erwartet wurde, da neben zahlreichen großen Kaufaufträgen des Privat=
publitums
Abgaben der Spekulatiom ſchon bei Feſtſetzung den Anfangs=
kurſe
ſich fühlbar machten, die durch die Unſicherheit der politiſchen
Lage, die Streikbewegung im Rheinland und vor allem durch die mit=
tägige
Abſchwächung der Deviſenkurſe veranlaßt wurden. Gleichwohl
waren noch erhebliche Kurserhöhungen feſtſtellbar, namentlich an dem
Montanmarkte, wo Bochumer Guß 50 000, Deutſch=Luxembunger 43 000,
Köhn=Neueſſener 25 000, Kattowitzer Bergbau 20 000 Phönix 24000,
Rheinſtahl 10000 und Schleſiſche Zink ziemlich 20000 höher waren.
Auch einzelne Elektrizitätswerte werden weſentlich höher bezohlt. Die

lich Augsbung=Pumberger Maſchinen, BerlinAnhalter Maſchinen und
Gebr. Böhler ſtark begehrt und höher bezahlt. Im weiteren Verlauf
wurde das Geſchäft weſentlich ruhiger bei leichten Abſchwächungen, da
man die weitere Entwicklung des Deviſenmarktes abwarten wollte.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 23. Mai.

fe
Gelt Kff
Geld
Brief Antwerpen=Bräſſel .......... 3199. 3208. 3142.10 3157.90 Holland .....
oooo.- 21945. 22055. 21695.60 21804.40 Sondon ...................." 269350. 266350. 256357.59 257642.50 Paris... . ..... .. . ... ....... 3740.60 3750.40 3685.75 3704 25 Schweiz... 19174.50 10225.50 9925.10 9974.90 Spanien 8541.10 8583.90 3359.05 8400.35 Italien. 2713.30 2720,80 2618.45 2631.55 Liſſabon=Spor= Dänemark .. 10374. 10428. 10024 85 10075.15 Norwegen. 9177. 9233. 8340.35 6884.65 Schweden .. 14964.50 15037.50 14463 75 17536.25 Helſingfors 1496.25 1592.75 New=Zork
.. 56109.35 56390,65 54737.80 55u12.20 Deutſch=Oſterreich (abg.). ... .. 79.80 83.20 7730 U= 77.69 1g Budapeſt..
... 10.95 11.55 10.100 10.159 Brag ............. ... ..... 1700.55 1709.45 1651.85 1660.15 Agram. . . . . . . . . . . . . . . . . . ... 423.95 426.05

w. Debiſenmarkt.

Berlin, 23. Mai Telegr. Auszahlungen für:

Mai K
Gec Amſterdam=Rotterdam. ... 21446.25 21553.75 21645 75 21754.25 Brüſſel=Antwerpen ...." ......" 3182.62 3197.98 3172.05 3187.95 Chriſtiania . . . ... 8902.68 8847.32 8977.50 9022.50 Kopenhagen ...... ... 10199.43 8371.63 10274.25 10335.75 Stockholm .. . . . . .. . . . .. v 14787 93 14862.67 14763. 14887. Helſingfors ..........." .... 1571.86 1578.94 1516.20 1523.10 Italien. .. . .. ....." 2688.27 2693,73 2648.36 2661.64 London ..... 256856.25 238143,75 255858.10 257141.25 Newo=York .. 50857.50 57142.50 55361. 25 55638.75 Paris... 3630,75 3709.25 3670.80 3689.20 Schweiz. 10124.62 16175.38 9950.06 9999.93 Spanien 8533,61 8376.39 8329.12 8370.88 Bien (in Deutſch=Sſterr, abg.). 79.30 79.70 77.95 77.45 Prag ..." 1692,75 1704.25 1632.90 1641.10 Budapeſt.. 1059 10.65 19.17 10.23 Buenos=Aires. 19950. 20050. 19375. 19974. Bulgarien. ... 453.85 456. 14 453. 456.14 Fapan .. 27191.87 27318.13 26433.75 26566.25 Rio de Janeiro .. 5738.62 5764 48 5635.67 5664.13 Belgrad... 584.33 587.67 572,53 67544

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)

Aktiengeſ. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte . . . . . . . .
Braunkohlen=Brikett ...
Bremer Vulkan ..
Wolle. ..
Chem. Heyden.
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel.,
Deutſche Maſchinen
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke".
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel ...
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz. ..
Selſenk. Gußſtahl
Geſ. f. elektr. Untern. .
Halle Maſchinen ..

18. 5.
50028. 23. 5.
54003. Han. Maſch.=Egeſt.. . . . . 18 5.
352060 23. 5.
330000 125009 119000 Hanſa Dampfſch.. . . . . 55600. 162259. E0009. Hemoor Zement . 40900. 15208e. Hirſch Kupfer. 148000 150000 54068. 54668. Höſch Eiſen. 300006 372000 Hohenlohe Werke 110009 105000 155000 218008 Kahla Porzellan.. 176600. 85000. 2ie0os
223600 230000
273000 Lindes Eismaſch..
Lingel Schuh 40666.
117800.
122060 60000.
17908.
132060 169088. 85030. Linke & Hofmann. 160008 L. Loewe & Co. 156500 155809 185000. 85003. C. Lorenz.. 38009. 37500. Meguin. 58080. 155600. 60600. Niederländi che Kohle :/ 136300 175605 210000 325060 Nordd. Gummi. 31950. 34950. 82060. 84509. Orenſtein .. 98090. 866000. 1230800 195660 Rathgeber Waggon 44000. 44988. 245000 250000 Rombacher Hüttten: 81690. 88860. Roſitzer Zucker 66600. 42g00.- 46000. Rütgerswerke. 33600. 86000. 15080. Sachſenwerk: 32000. 48600.
160060 32060. 33669. Sächſiſche Gußſtahl.
Siemens Glas...... 132908. 32863. 52090. 54068. Volkſtedter Porzellan 86000. 10000. 83908. 88000. Weſtf. Eiſen Langendreer 73800. 56608. 56088. Wittener Gußſtahl .... 140000 140000 110006 Wanderer=Berke ... 189060. 194600

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.

Frankfurter Kursbericht vom 23. Mai 1923.

Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. . .
4½,

3½½
......
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% H.IX.

Sparprämienanleihe .... ....."
4% Preuß. Konſols ........."

8½½
..
88
4% Bad. An'. unk. 1935.... ..
v. 1907......
8½%
4½ Bahern Anleihe ....... ..
...
3½%
4% Heſſen unk. 1934 ........
8½½ ...........
............
4% Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
6% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% v. 1902.... . .. ....
4% ...........
5% Bulgar. Tabak 1902 .. . .
1¾% Griech. Monopol .....
4½% Oeſt, Staatsrente v. 1913
ab 1918 ................."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ........ .... . . ..."
4% Oeſt. Goldrente ....... .."
42 einheitl. Rente ....
6% Num am. Rente v. 03
4½% Goldrente v. 13 ...
4% am. konv. ...
4% v. 05 ..

425 Türk (Admin.) v. 1908 ..
4% (Bagdad) Ser.
49
v. 1911, Bollanl. .
20
ng. Staatsr. v. 14.. . . 140 000.
Goldrente.
Staatsr. v. 10..
Kronenrente ....
Außereuropäiſche.
Mexik amort. innere. . . ..
½ konſ. äuß. v. 99 ..
4% Gold v. 04, ſtfr. ..
3% konſ. innere ... ..."
4½% Irrigationsanleihe,
5½ Tamaulipas, Serie l ...."
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . .
eN Gal. Carl Ludw.=Bahn ..
F Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
47
2,6% Alte Oeſtr. Sübb. (Lomb.).
..
2,52 Reue ,
4F Oeſ. Staatsb. v. 1883 ...
Oeſt. Staatsb. 1. b. 8, Em.
9. Em. ... 131000.
82

17. 5. 23. 5. 90 98. 123. 1225. 510. 493. 4850. 5250. 90. 30. 78. 78. 330. 350. 165.
20. 209. 120. 111. 110. 100. 778. 270. 165. 165. 119. 120. 130. 120. B 100. 107. 50 090. 53 000. 43 000. 10800. 111 960. 7000. 7000. 28 800. 35 000. 66 008. 72660 28560 42000 9566. 1200. 11000. 129000. 130 000. 185660. 265 060. 139 000. 185700. 26 260. 99 660. 1. 30 000. 13000. 13960. 16 000. 740 000. 400 004. 400ev. 410000. 3800. 4390. 4500. 105 060. 119500. 98500 115000. 93000. 179 686. 10 000. 12560. 143600. 175 000. 155600.

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
80 Oeſt. Staatsb v. 1885 ..
8% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
3e
v. 1895 ..
4% Rudolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I............"
3% Salon Conſt. Jonction. . .
3% Salonique Monaſtir .....
5% Tehuantepee . . ... .. . . . . .
4½2
.........
Pfandbriefe.
9 Frankf. Hyp.=Bank 1920...
314%

4% Frankf. H. Krd.=Ber. 1921
42 Mein. byp.=Bank 1932 ...
1922..
42 Pfälz.
4% Rhein. 1923 ...
3½%
verl. ..
4% Südd. Boden=Ereb.=Bank
München 1906 ...
48 Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
8½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 ......."
4% Fronkfurt v. 1918 ..... ..
3½
v. 1903 .......
4½ Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie".
Barmer Bankverein .
Berliner Handelsgeſellſchaft
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ......
....
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ...
Disconto=Geſellſchaft . .
Dresdener Bank ....
Frankfurter Bank ...
D
Metallbank. . . . . . . . . ........
Mitteldeutſche Creditbank ...
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. ...........
Rhein. Creditbank . ........"
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein ........"
Bergwerks=Altien.
Berzelius
Bochumer Bergb.
Buderus.. ... ..
Dt. Luxemburger . ........
Eſchweiler Bergwerks=Akt.,
Gelſenlirchen Bergw..
Harpener Bergbau ....
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln.
Lothringer Hütte ..
Mannesmann Röhren..
Mansfelder .
Oberbedarf ..........."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ...."
Bhönir Bergbau ....."

17. 5.
183000.
310.
230 250
75500.

95.
62.
99.,50
190
125.
85.
94.
110.
G

zi=

830
119 000.
24000.
35 009.
41600.
12600.
6480.
29 660.
25 006.
5480.
64900.
13 790.
40800.
13 300.
8880.
15600.
25 000
48 600.
84060.
240 660.
215 800.
305900.
830 906
85 009.

23. 5.
145 000.
185 070.
270 000.
20 730.
470 030.

105.
82.-
100.-
108.
132.
95.-

80.

76.

11598.
9908.
125 300.
77750.
34 030.
54 080.

107360.
77 000.
95 060.
125 760.
186 000.

M-
34 500.
32500.
5780.
75 500.
20 060.
47900.
21008.
10000.
20 006.
27 006.
51000.
94 000.
283086.
230 000
330 068.
420 009.
103 980.
119560.
155 088.
170809.
188000.
127800.
224 000.

Bergwerks=Aktien (Bortſ.)
Rhein. Stahlwerke .........."
Riebeck Montan.. . . . . . ... . ...
Tellus Bergb.= n. Hätten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . . .
Aktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern . . . . . .
Löwenbräu München .......
Schöfferhof (Binding .......
Werger .................."

Berin
Adler & Oppenheimer . ......
Adlerwerke (v. Kleher) .......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ...."
Aſchaffenburger Bellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) .. . . . . . . .
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ......."
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Närnberg ....
Bahriſch. Spiegel .."
Beck & Henkel Caſſel)
Bergmann El. Werke.
Bing. Metallwerke. . . ... .. . . .
Blei= u. Silberh. Braubach ...
Brockhues, Nieder=Walluf.. . ..
gementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt ........"
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert .........
Griesheim Elektron ...
Weiler=ter=mer .. . . . .
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin.
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibräcken ........
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Däffeld.=Ratinger (Dürr.) ...."
Dhckerhof & Widm. Stamm.
Siſenwerk Kaiſerslautern .....
Eiſenwerk L. Meher jr. ......
Elberfelder Farb. v. Baher
Elektr. Lieferungs=Geſ. ..
Licht und Kraft".
eiſäff Bad. Wolle.. ..
Emag, Frankfurt a. R...
Emaill- & Stanzw. Ullrich..
Enzinger Werke.......
Eßlinger Maſchinen ..
Ettlingen Spinnerei ..
Faber, Joh. Bleiſtift. ..
Faber & Schleicher....
Fahr, Gebr., Pirmaſenz..
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas.. ..
Frankfurter Hof ............"
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm.. ..

17. 5. 33. 5. 1220 000. 2s0 soo. 360 000. 506 069. 32939. 38880. 118900. 168 000. 16060. 17000. 85 360. 87 060. 19580. 22608 21580. 24 398. 86 000. 23 00e. 25500. 60 608. 65 806. 1e0090. Lngge. 15500. 17566. 54 960. 60 509. 43069 48000. 54 000. 65 980. 48860. 48 300. 56 806. 65 086. 32006. 139 006. 85 080. 194 690. 28750. 28000. 20509. 26 600 47500. 5100. 31 500. 33 080. 29 600. 31589. 23 008. 29560. 160 000. 179 000. 47000. 55 096. 45 030. 50 250. 17 900. 22.508. 30780. 48000. 64 908. 76 606. 1980e. 21750. 42500. 45 900. 23 800. 29 050. 35 080. 23 080. 25960. 14500. 16560. 65 000. 58 080. 59086. 25 900. 29 008. 42580. 47 609. 51260. 60 260. 26 668. 124 006. 85 098. 100 60e. 38800. 38770. 60 230. 80 989. 80 090. 1 14869. 15 390 21 608 25 006. 91688. 169 000. 85 88. 99 020. 19 000. 18080. 20 %80. 20 660 32000. 33600. 18008. 32000. 36 560. 40 060.

Sanz, Ludwig, Ralm ..
Geiling & Cie. ......
Gelſenkirchen Gußtahl.
Goldſchmidt Th.. . . . . . .
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Dürlach ...
Hammerſen (O3nabräck)...
Hanfwerke Füſſen .....
Heddernheimer Kupfer ......
Heyligenſtaedt, Gießen ..
Hilpert Armaturenf. . . . . .
Hindrichs=Auffermann
Hirſch Kupfer u. Meſſ...

Hoch= und Tiefbau ..
Höchſter Farben ...
Holzmann, Phil. ..
Holzverk =Induſtr. ..
Hotel A.=G., München.
Hydrometer Breslau..
Funghans Stamm. . .
Karlsruher Maſchinen . .
Klein, Schanzl. & Becker.
Konſervenfabrik Braun.
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. .......... ..
Lech Augsburg .... .... . ...."
Lederw. Rothe ..........."
Lederwerke Spichavz ........"
Löhnberger Mühle ..........
Lüdenſcheid Metallw ........"
Lux’ſche Induſtrie .........."
Mainkraftwerke Höchſt ..... . . 14000.
Meguin, Butzbach .........."
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbo
Meher, Dr. Paul. .f.
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz ..........
Motorenfabrik Oberurſel ..... /48 000.
Reckarſulmer Fahrzeugwerke ..
Reckarwerke Eßl. Stamm.. . ..
Riederrhein Lederfabr. (Spier)!t
Oleawerke Fran ſurt a. M. ...
Beter=Union=Frankfurt . . . . . . .
Bfälz. Nähm., Kayſer ...... ..
Philipps A.=G... . . . . . . . . . . . .
Porzellan Weſſel ............
Reiniger, Gebbert & Schall ..
Rhein. Eleltr. Stamm..
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzüge .... . ..
Rhenania, Aachen .....
Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin ....
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a.M.) ..
Schneider & Hanan .........
Schnellpreſſen Frankenthal. . .
Schramm Lackfabrik.
Schuckert Elektr. (Nürnberg).
Schuhfabrik Berneis=Weſſel .. 13500.

17.5.
19 080.
2170
80 860.
75 566.
25 000.
175 008.
52 900.
49 660
28 407.
60 063.
20 108.
37900.
13890.
30 g80.
44 060.
16 400.
38 600.
23 000.
66 280.
25 560.
36 860.
19 900.
9200.
5100.
35 800.
22 600
115 006.
21 606.
35 960.
45 090.
37 000.
62 360.
16560.
23 980.
6860.
31000.
13200.
50 006.
61500.
22 603.
24 030.
22000.
G
19 000.
24 080.
26 086.
42500.
37806.
18900. =
71008.
16 560.
15 000.
23 000.
30 000.
184 060.

23. 5.
24 008.
9900.-
80 008.
30 869.
28006

68 080.
61086.-
34 006.
61549.
26 006.
40508.
15 888.
35 008.
48 030.
18 100.
46500.
35 036.
80 006.

39 080.
21669.
11033.
58500.
40 250.
24 500.
G
24 000.
39 600.
60 069.
56 068.
15 080.
56 600.
24 000.
18 080.
29 696.
19860.
78000.
28568.
40 008.
14900.
67 080.
130 860.
26 030.
23 070.
S
25 890.
26 033.
26 000.
45 006.
4a 005.
39 160.
27 090.

18600.
25 008.
34 068.
178 060.
15005.

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Dattuſtädter Tagzblatt, Dolttterstag, deit 24. Mai 1923.

Seite 2.

Der junge Tod.
Roman von Fritz Demüth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
(Nachdruck verboten.)
Aſchenbrödel, war das nicht die Rolle des Kindes in ſeinem
bisherigen Leben geweſen? Ich zanderte, aber als ich ſah, wie
ſie aufmerkend vor mir ſtand, da nahm ich mich zuſammen, und
das Spiel begann.
Willſt Du die Mutter ſein?
Nein.
Was deun?
Aſchenputtel."
Gut, da ſaß ſie nun am Herde, räumte und wuſch, derweil
die Schweſtern und die Mutter im Schloſſe tanzten und guter
Dinge waren. Jetzt kommſt Du als Mutter vom Feſt zurück,
ſagte Marie Louiſe zu mir, und ich gehorchte, und ſpielte die
Mutter und dauach die Schteſtern, die alle Aſchenputtel der=
höhnten
; und ihr erzählten, wie herrlich ſie ſich auf dem Feſte
unterhalten hätten bei Tanz und Muſik und guten Speiſen.
Aſchenputtel ſchwieg und ſah mich an und hörte zu, wie ich
erzählte, lebhaft und in bunten Farben, da mich der Spieleifer
ergriff. So etwas möchte ich auch einmal ſehen, ſagte Aſchen=
puttel
, und nun mußte ich vorſchriftsmäßig höhniſch lachen. Da
feufzte ſie und ging an ihre Arbeit, ſcheuerte und wuſch.
Und nun ſpar’s wieder Abend, und Aſchenputtel war allein
und ſaß einſam in der Küche, ſann und träumte und faßte ſich
ein Herz, ging zu dem Bäumlein Rüttle dich und ſchüttle dich
und bat ſich ein Kleid aus, damit ſie auch zu dem Feſte gehen
könne, wie Muter und Schweſtern es getan hatten. So innig
und ſo gläubig bat das Kind, daß es mich rührte; das war ein
Menſch, der Sehnſucht und Armut, Verzicht empfunden hatte. Ich
V

ſchüttelte das Bäumlein, daß die Zweige rauſchten, und rief:
Gib acht, Marie Louiſe, nun kommt das goldgeſponnene Kleid
und dann die feinen Schuhe, die Haube und die goldenen Ket=
ten
. Sie ſtand und ſchaute nach oben, und wie ich wieder rief:
Jetzt, da ſenkte ſie den Blick, und nun raſchelten, von meiner
Vewegung gelöſt, ein paar Eichenblätter herab und fielen auf
ſie. Raſch nahm ich das Kind hoch und trug es davon. Jetzt
geht’s zum Wagen und im Galopp zum Feſt, und da iſt das
Schloß und der Saal im Glanze von zehntauſend Kerzen, und
nun tanzen wir beide, kleine Marie Louiſe, Du und ich, und ich
bin der Prinz, und Du biſt die Schönſte im ganzen Saale.
Atemverhaltend, mit geſchloſſenen Augen, glücklich hing das
Kind in meinen Armen.
UInd nun verlierſt Du den Schuh und dann huſch
davon. Langſam glitt Marie Louiſe ins Gras, gehorſam zog
ſie den einen Schuh vom Fuß und eilte durchs Gebüſch zu
unſerem Ruheplatz. Ich folgte ihr und hatte nun nochmal die
Mutter und die böſen Schweſtern vorzuſtellen. Und dann kam
ich als der Prinz und trug den Schuh auf der Hand. Bevor
aber Aſchenputtel ihn anziehen durfte, mußten die Schweſtern
ihn proben, und ich machte in der Rolle der Schweſtern allerlei
Verrenkungen, von denen ich dachte, daß ſie Marie Louiſe be=
luſtigen
würden. Die aber gab nicht acht darauf, verſonnen
und verſunken kauerte ſie am Boden, ſo ernſt war das ſchmale
dunkle Geſicht, die Hände lagen wie leblos im Schoße, und
nun kam ich zu ihr, und ſie hob den Kopf und ſchaute mich an
mit den großen Augen, fragend und ängſtlich und dennoch hof=
fend
zugleich. Und ich kniete vor ihr, probierte den Schuh, er
paßte, wie angegoſſen ſaß er, ich hielt den Fuß gegen mein
Knie geſtützt und rief: Da iſt ſie, die Prinzeſſin iſt gefunden!
Marie Louife ſah mich an, noch ungläubig vor ſo viel Herrlich=
keit
, aber wie ich ihr beide Hände reichte und auſſprang und
ſie an mich zog, da kam es über ſie, das ganze große Glück, es
ſtrahlte ihr aus den Augen und zitterte über ihre ausgeſtreckten
Arme und über die ſchmalen, in die Zukunft taſtenden Finger.
Ich wollte keine Rührung aufkommen laſſen, nein, lachen woll=

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ten wir beide, ich ſang den Brautmarſch aus dem Lohengrin
und ſchritt, meine Prinzeſſin an der Hand, dem Schloſſe zit.
Sie aber ging neben mir, feierlich, mit geſenktem Haupte,
und lächelte verſtohlen, als dürfe niemand das ſehen und ſie
ſelber eigentlich es nicht tnn. Da war der Hofſtaat, und allen
zeigte ich ſie als meine kleine wunderſchöne und heißgeliebte
Prinzeſſin Aſchenputtel. Die aber verbeugten ſich tief, wie ſich
das vor ſolch einem engelgleichen Geſchöpf ziemt.
Und nun war das Spiel eigentlich aus. Wie ſollte ich
zurückleiten in die Wirklichkeit, wie ſollte ich verneeiden, daß
dies glückſelige Geſchöpfchen neben mir aufwachte und mit
wehem Herzen empfand, daß alles ein Spiel war? Aber da
ſah ich: es iſt gar nicht aus, und es iſt gar kein Spiel, nein,
es iſt wahr, wie nur etwas wahr ſein konnte.
Im Mooſe unter der großen Tanne ſaß ich und Marie
Louiſe vor mir, den Kopf in meinem Schoße. Da jagte ich’s
ihr: Es war einmal ein kleines Mädchen, das hieß Maxie
Louiſe oder Aſchenputtel, und ſie war recht allein, und keiner
kümmerte ſich um ſie. Eines Tages aber, da ſahen es die Leute,
die um ſie waren, daß ſie ein reizendes liebes Mädchen war,
und hatten ſie lieb und freuten ſich über ſie. Und da war ſie
ihre Prinzeſſin, und das wird ſie nun immer bleiben.
Die Arbeit nahm mich viel in Anſpruch. Dann ſaß Marie
Louiſe ſtill neben mir, draußen in der Laube mit einer Hand=
arbeit
oder einem Buche beſchäftigt. Fortgehen wollte ſie
nicht und mit den Kindern ſpielen, die im Gaſthofe wohnten.
Ich hatte auch früher manche glücklich ſtillen Tage verlebt.
Aber das Wohlbehagen, das mich jetzt erfüllte, war doch neu,
dieſe ungehemmte Freude am Guten, das die Stunde bot, an
Sonnenſchein und Sternenglanz, an Blumenduft und Vogel=
geſang
, dieſe warme Luſt am Sein. Eine ſolch ſichere Freudig=
keit
erfüllte mich, wenn ich morgens aufſtand und ins Tages=
licht
ſchaute, alle Unraſt, alles Suchen und Drängen waren aus
dem Daſein geſchwunden, ich wußte, es würde gut ſein an
dieſem Tage, und jeder Angenblick würde ſeine Frucht in ſich
(Fortſetzung folgt.)
ſelber tragen.
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28. Mai, im Keller Eliſabethenſtr. 64 von
½268 Uhr. Preis 6000 . Jeder Be=
ſteller
erhält 5 Flaſchen.
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Freitag, den 29. Juni. Liſte im Keller
und beim Hausmeiſter.
Die beſtellten Spirituoſen ſtehen beim
Hausmeiſter zum Abholen bereit. (4197

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Geſchäftsſtelle. (*14458

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Beitrags=Mahnung.
Arbeitgeber, die mit der Abführung
der Beiträge für die Märzperiode Ifd. Js
und freiwillige Mitglieder, die mit den
Aprilbeiträgen im Rückſtand ſind, werden
aufgefordert innerhalb einer Woche die
ſchuldigen Beträge bei Vermeidung der
Zwangsbeitreibung und eines Aufſchlags
bis zum fünffachen Betrage der Schuld an
die Kaſſe abzuführen. Zahlſtunden ſind an
allen Wochentagen, mit Ausnahme Sams=
tags
, von ½81 Uhr.
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Därmſtadt, den 23. Mai 1923.
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Akrobaten

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Jongleur

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nachm. ununterbrochen. Sonst tägl.
10-1 Uhr u. eine Stunde vor Beginn.

(*14484

Für
katuralienwährugg: gentn.
Hafer, Roggen, Weizen, Gerste, geben
wir 4 gute Mittelplätze, für klemere
Mengen entsprechend weniger. Für
ein Landbrot geben wir einen guten
Sitzplatz. Annahme ab Montag und
an den folgenden Wochentagen beim
Stallmeister 106 Uhr, Wagen Nr. 9.

Auf Grund des § 2c letzter Abſat
und § 4a der Verordnung des Heſſiſchen
Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamtes
vom 1. Februar 1921 iſt die im 1. Stock
des Hauſes Grüner Weg 3 gelegene, durch
Wegzug des ſeitherigen Inhabers, Herrn
Kurt Hahn, freigewordene Wohnung
beſchlagnahmt worden.
Da deſſen Adreſſe nicht bekannt iſt,
vurde der Beſchlagnahmebeſchluß zum
Zwecke der öffentlichen Zuſtellung auf
die Dauer von 14 Tagen an der Anſchlags=
tafel
des Stadthauſes, Rheinſtraße 18.
(st4200
angeheftet.
Städt. Wohnungsamt.
Schrauth.

Bekanntmachung.
Auf Grund der weiterhin geſtiegenen
Kohlenpreiſe werden die Strompreiſe für
die Juni=Ableſung (Stromverbrauch
von Mitte Mai bis Mitte Juni) wie
folgt feſtgeſetzt:
(4195
Preis für Lichtſtrom: 1600 pro Kwſt.
Kraftſtrom: 1100
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.
Darmſtadt.

Scheit, Knüppel Stockholz

56 rm
3 Im 3 rm

(4180
18 rm
1 rm
3 rm
63 rm

Am Montag, den 28. Mai I. J.,
von vorm. 9 Uhr ab, werden im
hieſigen Rathausſaal folgende Brenn=
holzſortimente
öffentlich meiſtbietend
verſteigert:
Kiefer 123 rm 92 rm
Eiche
Birke
Fichte
Erle
Ulme 3 rm.
Außerdem kommen zur Verſteigerung
gerodetes Stockholz, und zwar 116 rm
Kiefer, 1 rm Eiche und 111 Im Fichte.
Das Holz iſt gut abzufahren. Zah=
lungsbedingung
: Gegen Stellung von
Bürgſchaft 3 Monate Ziel.
Das Holz wird auf Wunſch von dem
Forſtwartaſpirant. Obmann und Forſt=
gehilfen
Pullmann vorgezeigt.
Groß=Zimmern, den 18. Mai 1923.
Heſſ. Bürgermeiſterei Groß=Zimmern.

Dürres, trockenes
ſowie
Brennholz Kaſſeler
Braunkohlen empfiehlt
Trautmann
ſchwanenſtr. 13. (*141e

Cich. Schlafzimmer mit
Zteil. Schrank abzugeben
lleranderſtr. 9, (rutiseigl

Hasiorklinggl
werd, auf neu geſchliff.
Stück 30. Mk. (71a
Parfümerke Tillmann
Eltſabethenſtr. 21

Bd. d. Lichtfreunde
Anhäng, der Schönheit u.
Cheorie Dr. Ungewitters,
Ehepaare und Einzel=
perſ
. v. vorn. Geſinn.
w. u. Zuſchr. gebeten
u. L. 25 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (14418

Landwirtstochter, 23
F., ev., einz. Tochter
m. ſchön. Ausſtattung,
wünſcht ein. Herrn in
ſich, Stellg. kenn. zu
lernen zw. ſp. Heirat.
Angeb. unt. L. 38 an
die Geſchſt. (*14430

Aelt. Herr wünſcht
beſſ. Frau zwechs Heirat
kennen zulernen. Ang.
u. L 41 a. d. Geſchſt.
Anonyi verbet. (*14430

Beamter
39 J. alt, ev., wünſcht
ſich wieder zu ver=
heiraten
. Angebote,
mögl. m. Bikd, weſches
ſof.zurückgeſ. wird, bis
zum 30. d. Mts. unter
L 37 a. d. Geſchäftsſt.
d. Bl. erbeten. (*14385

/ 48 Jahre eb.,g.
G44., Charakter, i. all.
häusl. Arb. bewand., ſ.
ſ. m. achtb. Arb. od. Ge=
ſchäftsm
. z. verheiraten.
Witwerm. Kind nicht aus=
geſchl
. Angeb. 1. L. 26
Geſchäftsſt. (*14410

Kaufmann
Ende der 30er, ev., i.
geſ. Stellg., wünſcht
m. Fräulein zwv. Heirat
bek. zu werden. Ausf.
Angebote u. L. 32 an
die Geſchſt. (*14396

Berufs=
tätiges
Fräulein
anf. 30er, angenehm.
leußere, gute Ver=
angenheit
, tüchtig im
Haushalt, mit einf.
Ausſtattung und Er=
ſparnis
, wünſcht ſo=
den
, beſſ. Herrn,
auch Witwer, zwecks
kennen zu
Heikäl lern. Ernſt=
gemeinte
Zuſchr. nicht
anonym erbeten unt.
8 Geſchſt. (*14342

Witwer, Arbeiter,
52 J. alt, evgl., vom
Lande, m. erw.Kdrn.,
Jüngſter 16 J., inver=
orgt
. Stellung, ſucht
treue, liebev. Lebens=
gefähetin
kennen zu
lernen zwecks Hei=
rak
. Anonymi zweck=
los
. Angebote unt=
L. 50 an die Ge=
ſchäftsſtelle
, (*144

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DieTrauerfeier derDreizehn von Essen
Der Gefangene von
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Harry Piel, Das Gefängnis
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Sens.- u. Abenteurerfilm in 6 Akten
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Der schwarze Harlekin
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Ludwigſtraße 15, II. (*14455

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