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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
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Nummer 140
Mittwoch, den 23. Mai 1923
186. Jahrgang
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von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher
Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Nerpoſität in Lauſanne.
Lauſanne, 22. Mai. (Wolff.) Gerüchte über
militä=
riſche Maßnahmen der Türken als Antwort auf die
Drohungen Griechenlands haben geſtern in
Konferenz=
kreiſen eine ſtark peſſimiſtiſche Stimmung
hervorgeru=
fen. So wurden Meldungen verbreitet, daß türkiſche Truppen
in Oſtthrazien gelandet wären. Man brachte dieſe Nachrichten
ſofort in Zuſammenhang mit dem Beſuche, den Venizelos
heute Rumbold abgeſtattet hat, und mit der Konferenz der
Alliierten=Vertreter, die ſpät abends unerwartet am Sitze der
franzöſiſchen Delegation abgehalten wurde. Eine Beſtängung der
beunruhigenden Meldungen war noch nicht zu erhalten; auf jeden
Fall kennzeichmen ſie die Nervoſität, die infolge des
unge=
löſten griechiſch=kürkiſchen Reparationskonflikts die
Konferenz=
kreiſe ergiffen hat.
London, 22. Mai. (Wolff.) Reuter meldet aus Athen:
Die Nachricht, daß türkiſche Truppen die Maritza=
Brücke, die Adrianopel mit Karagatſch verbindet, in die Luft
geſprengt hätten, rief in Athen Beſtürzung hervor.
Eine franzöſiſche Oemarche in Athen.
Parts, 2. Mai. (Priv.=Tel.) Der franzöſiſche Vertreter
in Athen uternahm eine Demarche beim griechiſchen
Miniſter=
präfidenten und riet ihm davon ab, an die Türkei ein Ultimatum
zu entſenden oder irgend etwas mit bewaffneter Hand zu
unter=
nehmen. Bonatas verſicherte, daß Griechenland nur friedliche
Maßmahmen zu unternehmen gedenke.
Pom Tage.
Die nach den Beratungen mit dem Ausſchuß des
Reichseiſenbahn=
rates in Ausſicht ſtehenden Erhöhungen der Tarife bei der
Reichsbahn treten vom 1. Juni ab in Kraft. Es werden
er=
höht: Die Güter= und Tiertarife um 50, die Perſonen= und
Gepäck=
tarife um mund 100 Prozent der heutigen Sätze.
Die geſamte Warſchauer Preſſe ſetzt die Hetze
gegen Danzig fort. Einige Zeitungen erkläven, daß Danzig „auf gerten geſchäftlichen und induſtriellen Hochkonjunktur; Profite
die Knie” gezwungen weuden ſoll. Die Kmakauer Blätter empfehlen, und Löhne ſteigen ſo luſtig wie der Saft in den Bäumen, und
ſich an dem Vorgehen der Franzoſen im Ruhrgebiet ein Beiſpiel zu man erwartet allgemein nach einem leichten Sommer für den
wehmen und Dauzig mit polniſhen Truppen zu beſetzen.
der deutſchen und der amerikaniſchen Forderungen eingeſetzten
Kom=
miſſion, wurde zum Unparteiiſchen der Kommiſſion ernamt. Nach
Ernennung des neuen amerikaniſchen Mitgliedes der Kommiſſion wird, Dageweſene, während ſie in andern Fällen, wie das zum
Bei=
wie es heißt, wahrſcheinlich eine nene Prüfung der bereits er= ſpiel von den landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen gilt, weit
zurück=
örterten Forderungen aus dem Untergang der „
Zuſi=
tania” norwendig ſein.
Die Journée Induſtrielle” erfährt aus Straßburg, daß nach mal ununterſucht bleiben, Zweifel laut geworden. Bedeutende
langen Verhandlungen mit der Handelskammer und der Stadt die Ein= Nationglökonomen haben Warnungen ergehen laſſen und zur
richtung einer Handelsbörſe Straßburg beſchloſſen wurde.
ſcher Seite gegen Ismet Paſcha beabſichtigtes Attentat der Erſcheinung der Hochkonjunktur wird in den Vereinigten
um. Die ſchweizeriſchen Grenzbehörden ſind zu beſonderer Wachſam= Staaten ziemlich allgemein die Theorie des „bussiness Gvele”,
keit angehalten worden. In Lauſame hat die Polizei die ſtrengſten des Kreislaufs des Geſchäfts, das heißt, die Auffaſſung vertreten,
Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
Fimanzierumg der mexikaniſchen Notenbank getroffen, die nächſten
Monat eröffnet werden ſoll.
abends /7 Uhr: 58 400.
Gcagtangter Salsloin,
Bondon, 22. Mak. (Wolff.) Die König hat den
bisheri=
hen Schatzkanzler Stanley Baldwin zum Premiermini=
Rer ernannt.
* Paris, 22. Mak. (Priv=Tel.) Aus London wird
gemeldet: Baldwin hat die Stellung des Miniſterpräſidenten
angenommen. Eine frühere Meldung beſagt, daß Baldwin heute
nachmittag 3.15 Uhr vom König empfangen wurde.
Ueber die Pläne Bonar Laws wird mitgeteilt, daß der
frühere Minifterpräſident ſeinen Wählern ſeinen Entſchluß
mit=
teilte, zum mindeſten während der jetzigen Sitzungsdauer ſeinen
Platz im Unterhauſe zu behalten, obwohl es wenig wahrſcheinlich
ſei, daß er in der nächſten Zeit den Sitzungen werde beiwohnen
konnen.
Wie Reuter meldet, wird Sir Robert Horne, der ſchon
im Lloyd George=Kabinett Schatzkanzler war, unter Baldwin
dasſelbe Amt wieder übernehmen. Evening Standard zufolge
verlautet, daß keine großen Veränderungen in der
Zuſammen=
ſetzung des Kabinetts eintreten werden. Lord Curzon ſei,
wie es heißt, bereit, das Amt des Außenminiſters
weiter=
zuführen. In gut unterrichteten unioniſtiſchen Kreiſen werde
mitgeteilt, daß Baldwin eine rieſige Anhängerſchaft in der
City habe. Weiter verlautet, daß Sir Robert Horne auf
Er=
ſuchen Baldwins ſich bereit erklärt habe, Schatzkanzler zu werden.
Wahrſcheinlich tpird die Zuſammenkunft der unioniſtiſchen
Par=
tei am Dienstag oder Mittwoch der nächſten Woche ſtattfinden.
Wie die Blatter melden, wird Baldwin zugleich
Premier=
miniſter und Führer des Unterhauſes ſein.
Baldwin zur gegenwärtigen Lage.
General Smuts über die Lage Europas.
Reuter meldet aus Kapſtadt: In Erwiderung auf die
vom Oppoſitionsführer Hertzog geübte Kritik ſagte General
Smuts in ſeiner Rede im Parlament über die Stellung
der britiſchen Dominions zur europäiſchen
Lage, ſeines Erachtens ſei das britiſche Reich eine Gruppe
freier Staten, die auf der Grundlage der Freiheit und
Gleich=
heit zuſammengehalten würden und auf Grund gemeinſamer
Beratungen zuſammenarbeiteten. Was die Möglichkeit einer
neuen europäiſchen Kataſtrophe betreffe, ſo müſſe die Politik des
britiſchen Reiches feſtgeſtellt werden. Südafrika wünſche nicht, an
den neuen europäiſchen Kriegen teilzunehmen. Südafrika müſſe
ſeinen Einfluß geltend machen und nicht mehr als
untergeord=
nete Kolonie, ſondern als einer der Staaten des „
Common=
wealth‟. Dieſer Einſluß müſſe auf die Herſtellung des
Welt=
friedens gerichtet ſein.
Die deutſche Note durch den Regierungswechſel
verzögert.
U. Berlin, 22 Mai. Der durch den Rücktritt Bonar
Laws herbeigeführte Wechſel in der Leitung des engliſchen
Kabi=
netts wird bedauerlicherweiſe wohl eine kurze
Verzöge=
rung in der Abgabe der deutſchen Note nötig
machen, da man hier vorher die Richtung kennen lernen will, in
der ſich gewiſſe neue Strömungen nach der Ernennung des
Nach=
folgers zeigen könnten.
m. London, 22. Mai. Der als Nachfolger Bonar Laws
ernannte Schatzkanzler Baldwin verwies in einer in ſeinem
Wahlkreis gehaltenen Rede auf die Bedeutung eines
völ=
ligen Friedens in Europa im Zuſammenhang mit der
Wiederherſtellung des Handels, insbeſondere ſoweit die
Repara=
tionsfrage die Lage beeinfluſſe. Es könne keine allgemeine
Auf=
nahme des Handels geben, bevor eine völlige Löſung des
Re=
parationsproblems zwiſchen den Deutſchen und den Alliierten
erfolgt ſei. Es beſtehe natürlich eine ſehr ſchwierige Lage
durch die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Frankreich und
Belgien auf der einen und Großbritannien auf der anderen
Seite. Man müfſe jetzt auf weitere Mitteilungen von
Deutſchland warten, die, wie gehofft werde, etwas enthalten
würden, was eine Vereinbarung zwiſchen den
Alli=
ierten zuſtande bringen und ſchließlich zu einer
Rege=
lung führen werde. Die augenblickliche Lage könne nicht
un=
begrenzt fortdauern, ohne auf die davon berührten Nationen
zurück zu wirken.
Periinax über den Kabinettswechſel.
IU. Paris, 22. Mai. Im Echo des Paris unterſucht
Pertinax die Stellung des neuen Mannes in
England in der Neparationsfrage. Man dürfe die
Be=
deutung eines Regierungswechſels in England nicht übertreiben.
Jedenfalls würden die gegenwärtigen Ereigniſſe die neuen
Machthaber in der Downingſtreet zu gewiſſen Erforſchungen
ver=
anlaſſen. Es ſei ſicher, daß ſie eine Bilanz der Geſchäfte ſofort
ziehen werden. Wenn ſich dieſe Operation für die Entente
cor=
diale nicht durch einen Fortſchritt äußern werde, ſo werde das
undermeidlich zu einem Rückſchritt führen. Ueberdies hätte das
Londoner Kabinett auch ohne die Demiſſion Bonar Laws ſeine
Politik neu beſtimmen müſſen. Vor acht Tagen erklärte Lord
Curzon, daß alle internationalen Anleiheprojekte nichtig ſeien;
doch ſei das Benehmen der engliſchen Regierung in der
Repara=
tionsfrage ſtändig und ſtetig von dem Glauben an die
Möglich=
keit dieſer Anleihen beherrſcht geweſen. Das engliſche
Mi=
niſterium müſſe ſich daher entſchließen, entweder die von
Frankreich und Belgien ſeit dem 11. Januar
einge=
ſchlagene Methode zu billigen oder etwas
völ=
lig Neues vorzubereiten: In beiden Fällen ſei ein
Bruch mit der Vergangenheit unvermeidlich und es bleibe nur
zu wünſchen, daß die franzöſiſch=britiſche Spaltung beſeitigt werde.
Itaſien und die kommende deutſche Note.
TU. Rom, 22. Mai. In den dem Auswärtigen Amt
nahe=
ſtehenden diplomatiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die
er=
wartete neue deutſche Note die Vorſchläge der vorhergehenden in
einigen weſentlichen Punkten abändern werde, nicht nur
hinſicht=
lich der Garantien, ſondern auch der Höhe des zu leiſtenden
Be=
trages ſowie des Zahlungsmodus, denn ſonſt werde die Lage
ſchwerlich aus dem toten Punkt herauskommen, den die deutſche
Note vom 2. Mai eben überwunden hatte.
Vor einer beigiſchen Regierungskriſe.
IU. Paris, 22. Mai. In der Ere Nonvelle lenkt der
poli=
tiſche Mitarbeiter die Aufmerkſamkeit auf den Umſchwung in
der belgiſchen Politik. Er ſchreibt: Sehr genaue Mitteilungen
erlauben uns die Verſicherung, daß wir in kurzer Zeit das Ende
der Politik vom 11. Januar erleben werden. König Albert
hat die Initiative ergriffen, da ihn die
diploma=
tiſche Iſolierung, in die ſich Belgien infolge der Methoden von
Theunis und Poincaré hineinbegeben habe, ſehr beunruhigt. Es
beſteht die Anſicht, daß dieſe Befürchtung von vielen
herdor=
ragenden Perſönlichkeiten geteilt wird, und daß der König an
eine Kabinettsumbildung denkt, die Herrn Theunis
durch andere Männer, die die Fühlung mit dem Volke wieder
aufrecht erhalten, erſetzen werde. Bolgien, ſo heißt es weiter,
beginne einzuſehen, daß nur die interallierte
Ein=
heitsfront die Kapitulgtion Deutſchlands herbeiführen könne
und Europa wieder auſerſtehen laſſe.
Belgien und Frankeeich.
Paris, 22. Mai. (Wolff.) Zu den von Belgien in Paris
eingegangenen Anregungen ſchreibt der Gaulois, es könne eine
gemeinſame Antworr auf die neuen deutſchen Vorſchläge nicht
geben, wenn man nicht vorher eine Verſtändigung über ein
ge=
meinſames Programm erzielt habe. Um aber dazu zu gelangen,
müßten zuerſt Belgien und Frankreich ſich über die
unabänder=
liche Grundlage eines Projektes verſtändigt haben. Geſchehe das
nicht, ſo laufe man Gefahr, in einer allgemeinen Diskuſſion
iſo=
liert zu werden, wenn es ſich zum Beiſpiel um die Feſtſetzung
der belgiſchen Schuld haudele.
Von
Virgil Jordan, Neu=York.
Die Vereinigten Staaten durchleben in dieſem Frühjahr das
Hochgefühl und den Optimismus einer in raſchem Tempo geſtei=
Frühherbſt einen beiſſpielloſen „boom”, alſo eine Höchſtkonjunk=
Richter Parker, das amerikaniſche Mitglied der zur Prüfung tur. Die Bewegung ift als Ganzes genommen ihrem Charakter
nach ſehr ungleichmäßig und unausgeglichen; ſo überſteigen
bei=
ſpielsweiſe in manchen Induſtriezweigen Preiſe und Löhne alles
bleiben. Ueber die innere Berechtigung und die Dauer der
Hoch=
konjunktur ſind deswegen, ob mit Recht oder Unrecht möge dies=
Vorſicht und zu entſchiedeneren Maßnahmen gergten, damit die
Seit geſtern gehen in Lauſanne Gerüchte über ein von armeni= Konjunktur in gemäßigtere Bahnen geleitet werde. Hinſichtlich
als wenn Hochkonjunktur und Depreſſion im Wirtſchaftsleben
Nach einer Havasmeldung aus Mexiko haben amerikaniſche Ban= regelmäßig und u—abwendbar wie auf Grund eines Naturgeſetzes
kiers Abmachungen über eine frangöſiſchen Bankiers zu aufeinander folgen müßten. Unterſuchungen über das Auf und
gewähnende Anleihe von 25 Millionen, Dollars zur Ab in der amerikaniſchen Wirtſchaft geben jedoch Grund zu der
Annahme, daß die unheilvollen Folgen ſolcher Kreisläufe
teil=
weiſe wenigſtens durch Kontrollmaßnahmen ſeitens des Bank=
Dolſarkurs in Frankfurt am 22. Mai, ſyſtems und einzelner Induſtrieller und Induſtriekonzerne wie
auch ſeitens der Konſumenten vermieden werden können,
beſon=
ders in Zeiten, wo eine rapide Zunahme der Produktion und
des Umſatzes ſtattfindet, wie das gerade zurzeit nach
Wegräu=
mung der aus der Kriegszeit und Nachkriegszeit hinterlaſſenen
Hinderniſſe der Fall iſt. Man hofft, dieſe Steigerung
verlang=
ſamen und ſie über einen längeren Zeitraum ausdehnen zu
kön=
nen, und zwar vermittels einer bewußten Regſtlierung von
ſei=
ten derer, die ſich in der dafür günſtigſten überragenden
Poſi=
tion befinden.
Die Grundtatſachen, von denen die Konjunktur ausgeht,
er=
ſcheinen als durchaus geſund, und auch für eine finanzielle
Infla=
tion auf finanziellem Gebiet iſt einſtweilen kein Anhalt
vorhau=
den. Die Steigerun, iſt faſt ausſchließlich eine Steigerung der
Produktion, und von einer Ueberſpannung des Kredits kann
einſtweilen ganz und gar nicht die Rede ſein. Aber die Preiſe
ſteigen ſo raſch, daß bald ein Käuſerſtreik eintreten dürfte, der
die Lage ernſtlich gefährden kann, ſoſern dann nicht der Kredit
ausgedehnt wird. Dieſer Gedanke deutet auf das Bezeichnendſte
an der Entwickelung der ganzen Verhältniſſe, die nämlich auf
dem geſteigerten inländiſchen Konſum und nicht auf dem
Außen=
handel beruht. So geſehen, ergibt ſich der Eindruck, als höbe die
amerikaniſche Induſtrie ſich ſelbſt bei ihren Schuhſtrippen vom
Boden oder verſchaffte ſich Bewegung wie ein Eichhörnchen im
Käfig, das ſich auf einmial ungewöhnlich betriebſam vorkommt.
Die Fähigkeit des Inlandsmarktes, dieſe geſteigerte Produktion
zu abſorbieren, hängt von einer entſprechend geſteigerten
Kauf=
kraft ab, die nur dann noch weiter geſteigert werden kann, wenn
die Löhne beſtändig etwas mehr ſteigen als Preiſe und
Produk=
tion. Dieſe Erwägungen werfen etwa die Frage auf, wodurch
dieſe Bewegung ausgelöſt worden iſt, welches ihr Ziel und ihre
Auswirkungen ſind, dieſe ſowohl vom Standpunkt des
Innen=
wie auch des Außenhandels geſehen.
Der während des Krieges erfolgte Ausbau der
Produktions=
fähigkeit der amerikaniſchen Induſtrie war größtenteils durch
die ſtarke Nachfrage vom Ausland her veranlaßt worden. Die
gegenwärtige Hochkonjunktur kann ſomit vielleicht nichts anderes
bedeuten, als daß jetzt einmal die ganze Leiſtungsfähigkeit auf
den Inlandsmarkt losgelaſſen wird, was durch die immer noch
ſtarken Erſparniſſe aus der Kriegszeit begünſtigt ſein mag. Bleibt
aber die Frage offen, weshalb ſich die amerikaniſche Induſtrie
hierzu nicht früher ſchon entſchloſſen hat, und weshalb gerade
dieſes Jahr gewählt worden iſt. Eine Antwort dafür wäre etwa
in den politiſchen Verhältniſſen zu finden, beſonders in der
Tat=
ſache, daß die Kampagne, für die Präſidentſchaftswahlen im
Jahre 1924 bereits eingeſetzt hat. Vielleicht iſt es ein bloßer
Zu=
fall, fehr wahrſcheinlich aber mehr, daß die letzte Depreſſion in
der amerikaniſchen Wirtſchaft nach der letzten
Präſidentſchafts=
wahl eingeſetzt hat, aber in die Wege geleitet worden iſt zu einer
Zeit, als noch ſtarke demokratiſche Einflüſſe am Werke waren,
daß ferner die jetzige günſtige Konjunktur gerade vor einer neuen
Präſidentenwahl einſetzt, und zwar zu einer Zeit, wo die Partei
an der Macht ſich befindet, deren Leiſtungen in den künftigen
Wahlkämpfen allerhand Zweifeln und Angriffen ausgeſetzt
wer=
den dürften. In dieſem Zuſammenhange darf nicht vergeſſen
werden, daß einen der ſtärkſten Einflüſſe auf die Geſtaltung der
Wirtſchaftslage das „Federal Reſerve Bogd” auszuüben vermag,
das die Kontrolle über die Ausdehnung des Kredits und die
Ge=
ſtaltung des Diskonts in der Hand hat. Es liegt durchaus in
der Hand dieſer ſtaatlichen Organiſation, deren Leiter von der
jetzigen Adminiſtration beſtellt ſind, von ſich aus den Verlauf der
Konjunktur zu beſtimmen; dauert dieſe bis ziemlich weit in das
nächſte Jahr hinein, ſo wird das auf die Präſidentſchaftswahlen
im November den gewünſchten Einfluß zugunſten der
republika=
niſchen Partei ausüben.
Neben dieſen innerpolitiſchen Erwägungen her beſtehen noch
Zuſammenhänge zwiſchen der momentanen Hochkonjunktur und
der Außenpolitik Hardings. Da die jetzige günſtige Lage der
amerikaniſchen Wirtſchaft allem Außeren Anſchein nach mit dem
Außenhandel der Vereinigten Staaten nichts zu tun hat, dürfte
ſie für die Politik des Hardingſchen Kabinetts hinſichtlich einer
Fernhaltung von dem europäiſchen Fragenkomplex ein weiteres
ſtarkes Argument abgeben. Es mag ſo dargetan werden, daß
die Vereinigten Staaten ſehr gut ohne den Wiederaufbau
Euro=
pas exiſtieren können, und da die Frage der Teilnahme
Ame=
rikas an den europäiſchen Beratungen einen der wichtigſten
Programmpunkte bei den Wahlkämpfen abgeben wird, kann die
jetzige Hochkonjunktur ein augezeichnetes Argument für die
repu=
blikaniſche Politik der „alookness” (Fernhaltung) abgeben.
Dieſe „kleinamerikaniſche‟ Einſtellung der republikaniſchen
Partei wird jedoch eine gewiſſe Modifizierung erfahren durch
den Umſtand, daß die infolge der ſtarten Goldeinfuhr vorhandenen
ſtarken Meugen freien Kapitals eine Juvenſtierung außerhalb
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. Mai 1923.
Rummer 140.
der Union verlangen. Dieſe Inveſtierungen beanſpruchen mehr
und mehr für ſich die diplomatiſche Unterſtützung Waſhingtons
und verwickeln die Vereinigtea Staaten in immer zahlreichere
außenpolitiſche Angelegnheiten. Ein ſtarker, Kapitglabfluß ſchen Anilin=und Sadofabrik ſind die von den
Fran=
findet beſonders nach Südamerika ſtatt, wo nordamerikaniſches
Geld europäiſches und beſondersengliſches Kapital ablöſt. Starke bis abends 7 Uhr in verſchiedenen Schichten damit beſchäftigt,
amerikaniſche Finanzintereſſen (Cheſter=Konzern) haben im
Nahen Oſten ſich ins Spiel gemiſcht, und es verlautet auch von
Abſichten, ſich an der Neuordnung zu beteiligen, die einmal das
auf die republikaniſche Adminiſtration in der Richtung aus, daß
ſie bei ihrer Iſolierungspolitik in bezug auf Europa um gewiſſe
Modifizierungen nicht wird herumkommen können.
Aus dieſen Gründen hat in der Hauptſache auch die
Admini=
ſtration Harding den Vorſchlag des Beitritts zum Permanenten
Gerichtshof im Haag als Wahlparole herausgeſtellt. Hardings
Aeußerungen zugunſten des Schiedsgerichts weiden trotz ſeiner
gegenteiligen Verſicherungen allgemein doch als ein erſter Schritt
in Richtung auf irgendeine Art Völkerbund gedeutet und dürften
ein Folge davon ſein, daß amerikaniſches Kapital in immer
ſtärkerem Umfang von den pölitiſchen Angelegenheiten Europas
tangiert wird. Sollten die Vereinigten Staaten wirklich ihre
Unterſtützung dem Haager Schiedsgericht leihen, ſo könnte das
dieſer Inſtitution eine Autorität und einen Einfluß verſchaffen,
die über das Anſehen und den Einfluß des Völkerbundes, wie er
jetzt geartet iſt, weit hinausgehen. Das Ganze ſtellt ſomit eine
höchſt geſchickte ſtrategiſche Bewegung von ſeiten der
republika=
niſchen Adminiſtrotion dar, die ſich ſowohl den nicht
wegzuleug=
nenden amerikaniſchen Ideglismus für irgendeine Form von
Völkerbund zunutze inachen und zugleich den Vereinigten
Staa=
ten die Möglichkeit wahren will, ſich in ihrer neuen Rolle als
„Exporteur” von Kapital vor allem damit verbundenen
politi=
ſchen Komplikationen zu ſichern. um den Konflikten aus dem
Weg zu gehen, in die Amerika als Weltbankier mit den alten
kapitalexportierenden Ländern in der Zukunft, und zwar in der
allernächſten ſchon geraten könnte, hat Harding den Ausweg des
Beitritts zum Haager Gerichtshof gewählt, nicht ohne dabei dem
Völkerbund in ſeiner jetzigen Geſtalt und ſeinem Weſen eine
Ver=
urteilung ſchärfſter Natur angedeihen zu laſſen. Dieſe erfolgte
gelegentlich einer aufſehenerregenden Rede Hardings beim
jähr=
lichen Luncheon der Afſociated Preß am 24. April in Neu=York,
mit der Harding ſeine große Rede=Tournee durch die Union
er=
öffnete und in der er nochmals betonte, daß ein Beitritt zum
Völ=
kerbund „weder burch die Seitentür, noch durch die Hinter= oder
die K=llertür” beabſichtigt ſei. um die Option Amerikas für den
Geriehtshof zu begründen, führte Harding — auch um zu
be=
legen, daß er ſei je gegen den Beitritt zum Völkerbund geweſen
— aus einer früheren Rede an: „Dieſer (der Haager Gerichtshof)
zivien des Rechts walten, die ohne Leidenſchaft und ohne
Vor=
urteil angewandt tverden; jener (der Völkerbund) iſt eine
Ver=
einigung von Diplomaten und Politikern, deren Entſcheidungen
ſicher ſind, durch Erwägungen wie Selbſtſucht und nationalem
Gigennutz (by oonsiderations of expediener, and national
sel-
fishmess) beſtimmt zu werden.”
Von Ruhr und Rhein.
Gelſenkirchen, 22. Mai. Die Franzoſen beſetzten heute
bormittag das Hauptpoſtamt und verlangten von deſſen
Leitung, daß ihnen Anſchlüſſe und Leitungen zur Verfügung
ge=
ſtellt würden. Dieſe Forderung wurde abgelehnt. Die
Franzo=
ſen requirierten die Telephonapparate.
In Wanne rückte am Pfingſtmontag Abend ein
Infan=
terie=Regiment, ein, das in vier Schulen und einigen
Sälen untergebracht wurde. Ferner wurde eine größere Anzahl
von Privatquartieren verlangt. Wattenſcheid erhielt zwei
Bataillone des 40. Infanterie=Regiments, das direkt aus
Frankreich kommt. Ein weiteres Bataillon rückte in die kleineren
Gemeinden des Amtes Wattenſcheid ein.
Franzöſiſche Lockungen.
Ludwigshafen, 22. Mai. (Wolff.) Franzöſiſche Polizei
perſönlichen Widerſtand mit allen Mitteln zu
brechen.
Maſſenausweiſungen.
Ludwigshafen, 22. Mai. (Wolff.) In Ludwigshafen
worden.
Köln, 22. Mai. (Wolff.) Die Familien der
Eiſen=
bahner in Neuß, die einen Ausweiſungsbefehl erhalten
hat=
ten, laut welchem ſie das beſetzte Gebiet bis heute abend 6 Uhr
verlaſſen haben mußten, ſind ſofort mit Sonderzug nach
Worrin=
gen und Köln befördert worden, wo ſie heute mittag eintrafen.
Es handelt ſich um 36 Familien, vornehmlich Frauen und
Kin=
ſonen. Die Ausgewieſenen, die nur ein kleines Handpaket mit
erfolgte.
Ein Ehrentag der Peſialozzi=Froebelhäuſer.
Zum 50jährigen Jubiläum
des Berliner Vereins für Volkzerziehung.
abgeordneten Karl Schrader, Henriette, eine Nichte
Froe=
erziehungsftätte legte, die unendlichen Segen geſtiftet hat und
Jahre 1872 an das Ohr der bedeutenden Pädagogin drang, die in
einer langen Reihe von Jahren vor ihrer ſpäten Ehe nach der
Neu=Watz um bei Wolfenbüttel einen Kreis begabter Schüle=
Feuergeiſt erfüllt hatte. Ein Teil dieſer Schülerinnen, Hedwig Hehl,
Annette Hamminck=Schepel, Mary Lyſchinska u. a. traten damals
Großſtadtkinder ſowie des von Frau J. Mahrenholz
gegrün=
deten, zurückgehenden „Volkskindergartens” in der ſüdweſtlichen
Friedrichſtadt annahm und für die Fortbildung des leitenden
Perſonals ihre ganze Kraft einſetzten. Mit größtem Intereſſe
kann man in dem eben erſchienen vorzüglichen Memoirenwerk
von Mary Lyſchinska: „Henriette Schrader=Brugmann”. (
Ver=
lag Vereinigung wiſſenſchaftlicher Verleger Walter de Gruyter
den Gedankenwelt verfolgen, die von dieſer beſcheidenen
Grün=
dung ihren Ausgang nahm. Kindergärtnerei, Frauenbildung,
Volkserziehung waren Begriffe, denen erſt Geltung verſchafft
werden mußte, und da ſie wie Räder ineinandergriffen, konnte es
nicht ausbleiben, daß ſie tief an der Wurzel erfaßt werden
muß=
ten, ſollte die erziehriſche Arbeit Früchte tragen. Bald
verſam=
melte Henriette Schrader, um die nötigen Anweiſungen zu
bekom=
men und ſich über ihre Erfahrungen und Beobachtungen
auszu=
ſprechen, einen Kreis von Helferinnen. Allmählich blühte neues
Leben in der Anſtalt. Der Kindergarten erfreute ſich eines regen
Beſuches; man lernte den Tätigkeitstrieb der Kinder, der leicht
als Zerſtörungstrieb ausartet, in die richtigen Bahnen zu lenken,
und nach und nach brachte man Freude am Geſchaffenen in die
Kinderſeelen. Froebels und Peſtalozzis Ideen wurden in
die=
ſem Kreiſe zu lebendigem Leben umgeſtaltet. Im Jahre 1878
wurde dem Kindergarten die Arbeitsſtube für Schulkinder
ange=
gliedert. Hier führten die Froebelſchen Beſchäftigungen über zur
Die Lage bei der Badiſchen Anilin=Fabrik.
Ludwigshafen, 22. Mai. (Wolff.) In der
Badi=
zoſen eingeſtellten Arbeiter ununterbrochen von morgens 4 Uhr
die beſchlagnahmten Farbſtoffe abzuführen. Hauptſächlich
wird das Alizarin=Lager ſtark abgebaut. Obwohl den
Fran=
zoſen nach dem Verſailler Vertrag nur das Recht zuſteht, 25
Chaos an der Nuhr ablöſen muß. Dieſes alles übt einen Druck Prozent in Anſpruch zu nehmen, holen ſie bedeutend daß ein etwaiger deutſcher Verſuch, das Gold zurückzuführen,
größere Mengen.
1Otägige Verkehrsſperre über Krefeld.
Krefeld, 22. Mai. Die Beſatzungsbehörden verhängten
Kempen die Verkehrsſperre für vorläufig zehn
Tage. In den letzten Tagen wurden nämlich auf der
Bahn=
ſtrecke Krefeld—München=Gladbach in der Nähe des Forſthauſes die Reparationsfrage geregelt und ausreichende Sicherheiten
ge=
zwei Bomben gefunden, von denen die eine zur
Ent=
zündung kam; dabei wurde eine von den Beſatzungstruppen
ge=
führte Lokomotve mit Güterwagen ſchwer beſchädigt.
Das Treiben der Sonderbündler.
Trier, 22. Mai. (Wolff.) Nach den Vorgängen im
ſtädti=
ſchen Elektrizitätswerk am Pfingſtſamstag begaben ſich die
Son=
derbündler zumfranzöſiſchen Oberdelegierten,
um ihm eine gegen das Werkdirektorium ausgearbeitete Anklage= bezug auf Verhandlungen nicht entgegenkommen könne, ſo ſei der
ſchrift vorzulegen. Später erhielt die Stadtverwaltung Mittei= Abbruch der Beziehungen unvermeidlich. Die
des Oberdelegierten abgeſetzt ſei und die
Werkange=
ſtellten Weiß und Schneider zu Direktoren eingeſetzt ſeien; wand zur Herbeiführung eines Bruches geweſen
dieſe beiden hatten ſich am Putſch beteiligt. Die
Stadt=
lung. Die beiden Feiertage ſind ruhig verlaufen.
Sinnloſes Wüten der Franzoſen.
öffentlicht das Ergebnis der amtlichen Uunterſuchung
über die Schießerei der franzöſiſchen Wache an der Neckar= derholt habe.
brücke am 18. Mai und in der Nacht vom 18. zum 19. Mai. Die Der Daily Telegraph ſchreibt in einem Leitartikel,
amtliche Darſtellung lautet: Kurz vor 12 Uhr nachts eröffnete die wenn es wahr ſei, was Litwinow dem Moskauer
Bericht=
franzöſiſche Wache auf der nördlichen Seite der Friedrichsbrücke erſtatter des Mancheſter Guardian geſagt habe: daß Curzon ſich
auf die Umgebung der Wache, auf das linke Neckarufer und
be=
ſonders auf die Friedrichsbrücke ein regelrechtes Infanteriefeuer.
Auf der Brücke herrſchte um dieſe Zeit noch reger Verkehr. Die
iſt ein juriſtiſches Tribungl, in welchem feſte und gültige Prin= gerade auf der Brücke befindlichen Paſſanten flüchteten, nachdem bruch gegenüber dem Unterhaus in dieſer Frage vor.
ſie zunächſt hinter den eiſernen Pfeilern Schutz geſucht hatten,
auf die linke Neckarſeite zurück. Als einige Minuten Ruhe
ein=
getreten war, verſuchten Fußgänger erneut, über die Brücke zu
kommen. Als ſie in der Mitte der Brücke anlangten, wurden ſie
wieder mit lebhaftem Gewehrfeuer empfangen. Wieder flüchtete genöſſiſchen politiſchen Departements an den rufſiſchen
die Menge zurück und ſuchte Deckung auf dem linken Ufer. Gegen Volkskommiſſar des Auswärtigen vom 19. Mai heißt es
12 Uhr 10 Minuten kam dann ein Straßenbahnwagen der unter anderem:
Linie 16, der nach dem Depot in der Neckarſtadt fahren ſollte, an
der Halteſtelle Friedrichsbrücke an. Die Paſſanten drängten ſich
nun in großer Zahl in den Wagen, in der Meinung, auf dieſe
Weiſe ſicher über die Brücke gelangen zu können. Das Schießen der Demokratie zuwiderlaufe. Als Zeichen ſeiner menſchlichen
hatte inzwiſchen vollkommen aufgehört. Auf Drängen der In= Teilnahme ließ er der Witwe Worowſtis durch einen Beamten
ſaſſen fuhr der Führer mit dem vollbeſetzten Wagen ab. Etwa, des politiſchen Departements ſein Beileid ausſprechen. Er hatte
am anderen Ende der Brücke angekommen, ſetzte das wilde Schie= die Abſicht, Dewolkowſki gegenüber ein Gleiches zu tun, wurde.
freier Zeugenausſage dem Wagen nach und feuerte von hinten Mächte an der Konferenz in Lauſanne haben dem Bundesrat
in den Wagen hinein. Die Inſaſſen warfen ſich auf den Boden.
Beginn der Schießereien auf dem anderen Neckarufer weilte, nehmer zu betrachten ſei. Die Frage der Einladung war
ſo=
der Schießereien lauten die Ausſagen verſchieden. Ein Zeuge erſten Zuſammenkunft der Konferenz hatte Vorowfki der
behauptet, kurz vor 12 Uhr ſei in der Breiteſtraße vor K 1, etwa Wagdländiſchen Polizei erklärt, er verlange für ſeine Perſon
einen halben Kilometer von der franzöſiſchen Wache entfernt, ein keine beſondere Ueberwachung. Als die Konferenz zum
Revolverſchuß gefallen. Daraufhin hätten die Franzoſen mit
der Schießerei angefangen. Ein anderer Zeuge, der gegenüber regel ſogar außer Acht gelaſſen, ſich polizeilich anzumelden. Trotz=
und Agenten verſuchen fortwährend das Eiſenbahnper= der franzöſiſchen Wache ſtand und leicht verletzt wurde, gibt an,
ſonal für die Regie zu gewinnen. Sie verſprechen 800 000 die Franzoſen hätten ohne erſichtlichen Grund das Feuer eröff= einem unauffälligen Sichrheitsdienſt umgeben worden; jedoch ſei
Mark und 50 Prozent weitere Zuſchläge als Monatsgehalt. Aus net. Ein dritter Zeuge behaupte, die franzöſiſchen Boſten ſeien
ihren Aeußerungen geht hervor, daß ſie den Auftrag haben, von einem Paſſanten bedroht worden. Der amtliche Bericht
zieht aus obigen Tatſachen folgenden Schluß: Wie bei der
Er=
ſchießung des Polizeiwachtmeiſters Traub wurde auch hier in hätten, daß Angehörige einer waadländiſchen Vereinigung
geradezu verbrecheriſcher Weiſe auf wehrloſe Menſchen gefeuert. Schritte unternommen hätten, um die ruſiſche Delegation zum
Kein Wort iſt ſcharf genug, um dieſes Treiben zu verurteilen,
und auch von dieſer Stelle muß gegen das ſinnloſe Wüten gegen= hörden unverzüglich dazwiſchen getreten, um dieſen Vorgängen
ſind heute etwa 30 Eiſenbahnbeamte ausgewieſen über der friedlichen Bürgerſchaft ſchärffter Proteſt einge= ein Ende zu bereiten. Auch nicht der geringſte Anhaltspunkt
legt werden.
Deutſche Goldbeſtände in Amerika.
Waſhington berichtet, iſt lebhaftes Intereſſe durch Nachrichten er= ren. Wohl aber habe der Bundesrat ein Recht, von der
Sowjet=
der, aber auch Greiſinnen und Säuglinge, insgeſamt 140 Per= in den Vereinigten Staaten verfüge in Form von und Beraubung zu verlangen, wie ſie an Hunderten von Schwei=
Goldbeſtänden von über einer Milliarde Dol= zer Bürgern begangen worden ſeien. Der Bundesrat ſchulde
den nötigſten Gegenſtänden mitnehmen durften, wurden hier lar, die auf Abruf zurückgezogen werden könnten, ſo daß die aber niemand anderem Rechtfertigung als der Pflicht, die ihm
beköſtigt, worauf ihre Weiterreiſe nach Bielefeld und Weſel amerikaniſchen Bankiers, wenn ſie die Zurückziehung verhindern vorſchreibe über die unparteiſche Anwendung der im Lande
gel=
wollten, gezwungen wären, Deutſchland eine große Anleihe zu tenden Geſetze zu wachen.
IE
die Grundlage zum erſten „Hort”, war gegeben. Ein Seminar Sonne, das Himmelsfeld das ſeine Schriſt bedeck enſoll, und die
für erwachſene Schülerinnen und Hoſpitantinnen entſtand, wor= Stellung des Beſchauers dazu wohl in Rechnung gezogen werden.
unter ſich mehrere junge Mütter befanden. Henriette Schrader. Er ſelbſt muß das Bild des Textes in Spiegelſchrift ſeinem
Ge=
erteilte in demſelben faſt den geſamten Unterricht. Im Jahre, dächtnis feſt eingeprägt haben, damit das Reflexbild am Himmel
* Im Mai dieſes Fahres ſind 50 Jahre verſtrichen, ſeit eine 1879 wurden die erſten Elternabende eingerichtet, damals ein in umgekehrter Weiſe vor dem Beſchauer auftaucht. Zug um Zug
edle Frau, die Gattin des Eiſenbahndirektors und Reichstags= vollſtändiges Novum, ebenſo die Kinderſpeiſung, das Kinder= muß er es beherrſchen denn ſobald er die Fahrt in die Lüfte
be=
baden. Die Gründung eines billigen Mädchenheims bot die er= gonnen hat, iſt keine Zeit mehr, Skizen, Pläne und Inſtrumente
bels, mit ihrem Mann die geiſtigen Bauſteine zu einer Volks= weiterte Gelegenheit zur hauswirtſchaftlichen und hausmütter= zu Rate zu ziehen. Auch die Größenverhältniſſe und Lage der
für weite Kreiſe vorbildlich wurde. Ein Notſchrei war es, der im deten Kochſchule ihren Abſchluß im Jahre 1884. Inzwiſchen hatte müſſen nicht nur in der richtigen Größe und in gleichmäßigen Ab=
Methode Froebels und Peſtalozzis in ihrer Erziehungsanſtalt zu Kreiſe widmeten ihr ihr beſonderes Intereſſe und ihre Kräfte, die für gewöhnlich bei der Himmelsſchrift, verwendet werden,
rinnen zu wertvollen Menſchen herangebildet und ſie mit ihrem ein beſonderes Verſtändnis für Volkserziehung beſaß, übernahm mäßig große Anzeige der Himmelsreklame würde auf Erden die
das Protektorat, 1896 wurde dem Verein für Volkserziehung Strecke von Calais bis Dover, mit ihren Schriftzügen bedecken.
zu einem Arbeitskreis zuſammen, der ſich der berwahrloſten Anſtalten in Schöneberg zwei prächtige Häuſer errichten ließ, Schrift am Himmel länger als eine Stunde lesbar.
in denen unter der tüchtigen Leitung der leider auch ſchon
ver=
ſtorbenen Frau Klara Richter und zurzeit unter Fräulein Lili
Dröſcher und Dora Martin in Haus II hervorragende Arbeit am das die im Verlage von Georg Stilke erſcheinenden „Oſtdeutſchen
Volke geleiſtet wird. Henriette Schraders Verdienſt war es, aus Monatshefte” ſoeben herausgeben und das eine Fülle von
Bei=
den Werken Peſtalozzis das Prinzipielle für die grundlegende trägen aus Nord und Süd über die Kulturſtätten des Balten=
Erziehung hervorgehoben zu haben, und dieſe grundlegenden landes vereinigt, weiſt Alexander von Bodiſo mit Stolz darauf
Ideen für Haus, Kindergarten und Schule in moderne Form ge= hin, daß das älteſte Schillerdenkmal nicht in der deutſchen Heimat
in Berlin), den Entwicklungsgang einer pädagogiſch weittragen= kleidet und für das Leben brauchbar gemacht zu haben. Daß die ſelbſt, ſondern in den baltiſchen Provinzen errichtet worden iſt,
Anſtalten ſich in der Zeit des Zuſammenbruchs des alten Deutſch= Schon im Jahre 1813 hat Frau Wilhelmine von Helwig, die
land doppelt bewähren, macht die Berliner Peſtalozzi=Froebel= Gemahlin des eſtländiſchen Landrats Thure von Helwig zu
Kreiſe mehr denn je intereſſiert ſind.
* Die Schrift am Himmel. Das Firmament für Zwecke der
Lichtreklame mit Hilfe weißen Rauches zu benutzen, dieſer Brauch
hat ſich in England in dem Jahre, das ſeit der Erfindung durch
den Major Savage verfloſſen iſt, immer mehr eingebürgert. Doch
von den Schwierigkeiten, die hier für den Schreiber der
Himmels=
ſchrift zu überwinden ſind, macht ſich der Laie, der in ſchönen
Sommernächten die Nieſenbuchſtaben plötzlich auftauchen ſieht,
kaum eine richtige Vorſtellung. Denn, wie eine engliſche
Zeit=
ſchrift ausführt, iſt das Schreiben am Himmel durchaus keine
leichte Kunſt. Zunächſt gilt es für den Piloten, den geeigneten
Platz ausfindig zu machen, von dem er aufſteigen will;, dabei
Wu e Hrldeſen Werde die Augehene Hife des Leutſchen.
Guthabens ſtark bezweifelt.
Mr. Grosvener Jones vom Außen= und
Innenhandels=
bureau, der den Stand der Goldvorräte in den Vereinigten
Staaten ſtdiert habe, erkläre, der genaue Betrag der
Gold=
beſtände oder Goldzertſicherheiten, die Deutſchland in den
Ver=
einigten Staaten angeſanamelt habe, laſſe ſich zwar nicht
ab=
ſchätzen, er halte ihn aber nicht für höher als 500 Millionen
Dol=
lar, eher für niedriger. Unter Berückſichtigung des Umſtandes,
ein ſofortiges Anziehen des amerikaniſchen Marktes zur Folge
hätte, bezweifle Mr. Jones, daß es irgendeinem Lande auf dieſe
Weiſe möglich wäre, in angemeſſener Zeit auch nur 250
Millio=
nen Dollar in den Vereinigten Staaten aufzubringen. Dagegen
habe eine offizielle Perſönlichkeit des Schatzamtes bei
Beſpre=
über den Stadt= und Landkreis Krefeld ſowie den Kreis chung der gleichen Möglichkeiten die überraſchende Erklärung
ab=
gegeben, daß die amerikaniſchen Bankiers es begrüßen würden,
Deutſchland mindeſtens zwei Milliarden Dollar zu leihen, wenn
boten würden.
Der engliſch=ruſſiſche Konflikt.
London, 22. Mai. (Wolff.) In einer Unterredung mit
dem Möskauer Berichterſtatter des Daily Telegraph trat
Tſchitſcherin für Verhandlungen als einzige Methode
zur Regelung der zwiſchen Großbritannien und Rußland
ſtrit=
tigen Punkte ein. Wenn Lord Curzon der Sowjetregierung in
lung, daß das Direktorium des Verkes auf Befehl Sowjetregierung wäre dann zu der Annahme gezwungen, daß
die engliſchen Beſchwerden überhaupt nur ein
Vor=
ſeien; ſie käme dann notwendigerweiſe zu dem Schluß, daß
Cur=
verwaltung und die Arbeiterſchaft nehmen heute zur Lage Stel= zons Hauptbeweggrund die Schaffung wirtſchaftlicher
Schwierig=
keiten ſei, die den Sturz der Sowjetregierung zur Folge haben
ſollten. Das wäre das auf einer falſchen Vorausſetzung
be=
ruhende Ziel. Die Sowjetregierung bedauere in höchſtem Maße,
daß Curzon bei der Unterredung mit Kraſſin nicht
Mannheim, 22. Mai. (Wolff.) Die Polizeidirektion ver= den geringſten Verſuch unternommen habe, irgendwelche
Zuge=
ſtändniſſe zu machen, ſondern einfach ſeinultimatum
wie=
in ſeiner Unterredung mit Kraſſin auf eine Wiederholung ſeiner
urſprünglichen Forderung und das Erſuchen um ihre
be=
dingungsloſe Annahme beſchränkt habe, ſo liege eine Art Treu=
Die Schweizer Antwort an Rußland.
Bern, 22. Mai. (Wolff.) In der Antwort des eid=
Der Bundesrat hat ſich nichts vorzuwerfen. Sobald er
von dem Verbrechen Kenntnis erhielt, verurteilte er es
öffentlich als eine Handlung, die der Moral und den Grundſätzen
ßen wieder ein. Ein franzöſiſcher Soldat lief nach einwand= aber gegen ſeinen Willen daran gehindert. Die teilnehmenden
am 4. Mai durch ein Schreiben des Sekretariats die Mitteilung
Zwei Fahrgäſte wurden ſchwer verletzt, ein Fußgänger, der zu gemacht, daß Vorowfki nicht als
Konferenzteil=
wurde leicht verletzt. Ueber die Veranlaſſung und den Beginn mit von der einzig zuläſſigen Inſtanz entſchieden. Anläßlich der
zweiten Male zuſammengetreten ſei, habe er die
Vorſichtsmaß=
dem ſei Worowſki mit der ganzen ruſſiſchen Delegation von
nicht der geringſte Grund für ein gegen ſie gerichtetes Komplott
vorhanden geweſen. Als die ſchweizeriſchen Behörden erfahren
Verlaſſen ſchweizeriſchen Bodens zu veranlaſſen, ſeien die
Be=
habe die Annahme erlaubt, daß die waadländiſche Vereinigung
zu den Mördern Beziehungen unterhalten habe, Konradi
gebe an, er habe ſich für die entſetzlichen Leiden rächen wollen, die
ſeine Familie in Rußland habe erdulden müſſen. Die Juſtiz
Paris, 22. Maf. (Wolff.) Wie der Neu=York Herald aus werde ihre Aufgabe in voller Unabhängigkeit
durchfüh=
weckt worden, wonach Deutſchland über ein Guthaben regierung Wiedergutmachung der unerhörten Akte der Gewalt
lichen Tätigkeit und fand in der von Frau Hedwig Hehl gegrün= Schrift müſſen vorher wohl erwogen werden. Die Buchſtaben
die Anſtalt, deren Ausbildungszweige ſich immer mehr ausdehn= ſtänden geſchrieben werden, ſondern ſie dürfen auch nicht
durch=
ten, in der Steinmetzſtraße in Berlin ein Heim gefunden. Weite einander ſchwanken und ſtürzen am Firmament. Die Buchſtaben,
und die Kronprinzeſſin, die nachmalige Kaiſerin Friedrich, die haben eine Größe von annähernd einer halben Meile. Eine
in Frau Wentzel Heckmann eine Bauherrin beſchert, die ſeinen Unter beſonders günſtigen atmoſphäriſchen Verhältniſſen iſt die
— Das älteſte Schillerdenkmal. In einem „Balten=Heft”,
Häuſer zu einem wertvollen Volksgut, an deſſen Erhaltung weite Schloß Werder, eine glühende Bewunderin des großen Dichters,
in den hübſchen Anlagen auf der reizenden Park=Inſel Pucht,
die zum Schloß Werder gehört, ein kleines Denkmal errichtet. Es
war 1,28 Meter hoch und trug auf der Vorderſeite die Worte:
Die Dichtkunſt reicht Dir ihre Götterrechte, / ſchwingt ſich mit
Dir den ewgen Sternen zu, mit einer Glorie hat ſie Dich
um=
geben, / Du ſchufſt fürs Herz, Du wirſt unſterblich leben.” Auf
der Rückſeite las man: „Dem Andenken Friedrich von Schillers,
Deutſchlands erhabenem Dichter und Liebling der Muſen.
Ge=
widmet 1813.” In Deutſchland wurde das erſte Denkmal erſt
1827 errichtet, ſo daß Eſtland den Ruhm für ſich in Anſpruch
nehmen kann, dem Genius Schillers die erſte Huldigung
dar=
gebracht zu haben. Leider iſt das Denkmal heute nicht mehr
er=
halten; es wurde im Kriege 1917 von ruſſiſchen Soldaten
gleich=
zeitig mit den Gebäuden des Gutes zerſtört,
Nmnmer 140.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. Maf 1323,
Internationaler Sozialiſtenkongreß in Hamburg.
Hamburg, 22. Mai. (Wolff.) Der internationale
Sozialiſtenkongreß wurde von Henderſon (
Eng=
land) eröffnet. Dieſer teilte dem Kongreß mit, daß die engliſche
Delegation geſtern die Nachricht erhalten habe, daß die engliſche
Regierung ein Ultimatum auf unbedingte Erfüllung aller
For=
derungen bis Mittwoch an die Sowjetregierung gerichtet habe.
Nach feiner Anſicht müſſe man vor dieſem Kongreß entſchieden
gegen dieſe Art, diplomatiſche Verhandlungen zu führen,
Ver=
wahrung einlegen. (Beifall.) Die Zeit, wo Ultimaten als
Mittel des diplomatiſchen Verkehrs zwiſchen Staaten möglich
waren, müſſe vorüber ſein. Die engliſche Arbeiterſchaft werde
nicht nur hier auf dem Kongreß, ſondern auch im eigenen Lande,
gegen dieſes Vorgehen ihrer Regierung Einſpruch erheben.
Abramowitſch (Rußland) ſchloß ſich namens der ruſſiſchen
Arbeiter dieſem Proteſt an. Er nehme die ruſſiſche Regierung
durchaus nicht gegen die engliſchen Anklagen in Schutz, jedoch
würde durch den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen eine
neue Hungerblockade über das ruſſiſche Volk heraufbeſchworen
und eine neue Kriegsgefahr geſchaffen. Er hoffe, daß die
eng=
liſche Arbeiterſchaft alles aufbieten werde, um dieſer Gefahr
ent=
gegen zu treten. Die Teilnehmer des Kongreſſes erhoben ſich
zum Zeichen einmütigen Proteſtes von ihren Plätzen. — Hierauf
trat man in die Tagesordnung ein.
Bauer=Oeſterreich erſtattete einen Bericht über den „
inter=
nationalen Kampf gegen die internationale Reaktion”, wobei er
fünf Gefahrzentren unterſchied: Rußland, Deutſchland, Italien,
Ungarn und den Völkerbund.
Die internationale Arbeitsgemeinſchaft ſozialiſtiſcher
Par=
teien (Wiener 2½=Internationale) beſchloß mit 99 gegen 6
Stim=
men auf Antrag Adler, daß, falls die Gründung einer
ſozialiſti=
ſchen Arbeiter=Internationale zuſtande kommt, die Zweite
Inter=
nationale gleichfalls ihre Auflöſung ausſpricht und die Funktion
der Wiener Internationale als beendet und ihre Organiſation
als aufgelöſt erklärt wird.
Streik in Doximund.
Dortmund, 22. Mai. (Wolff.) Während in Dortmund=
Land noch alles ruhig iſt, wird in Dortmund=Stadt auf faſt allen
Werken und Zechen, mit Ausnahme von Scharnhorſt, wo
teil=
weiſe gearbeitet wird, geſtreikt. Auf der Zeche Union drangen
heute früh ungefähr 300 Mann in die noch im Betrieb
befind=
lichen Abteilungen und legten ſie ſtill. Herbeigeholte Polizei
trieb die Eindringlinge zurück. Dabei wurden zwei Poliziſten
und ein Arbeiter verletzt. Auch heute nachmittag fanden
Ver=
ſammlungen der Streikenden ſtatt. Sie fordern 50 Prozent
Lohn=
erhöhung für die erſte Maihälfte und für die zweite Maihälfte
eine Lohnerhöhung entſprechend der fortſchreitenden Teuerung,
ſowie ferner eine einmalige Beihilfe von 150 000 Mark.
Spitzel im Ruhrgebiet.
Eſſen, 22. Mai. (Wolff.) Bei einer Verſammlung der
kommuniſtiſchen Jugend am Pfingſtſonntag wurde man
auf zwei Perſonen aufmerkſam, die ſich auffällig benahmen. Es
entſtand der Verdacht, daß ſie ſich als Spitzel in die
Verſamm=
lung eingeſchlichen hatten. Man ſuchte die beiden aus dem Saal
herauszudrängen. Plötzlich zog einer von ihnen einen Revolver
und feuertemehrere Schüſſe ab, durch die einjunger
Mann aus der Verſammlung getötet wurde. Der Täter
ſuchte mit ſeinem Begleiter zu entkommen. Einer von beiden
wurde noch im Saalbau engriffen und verprügelt, der andere auf
der Straße eingeholt und niedergeſchlagen. In den
Taſchen der beiden fand man franzöſiſche
Ausweis=
papiere. Beide wurden zum Kohlenſyndikat gebracht.
Die Grundgehälter der Beamten.
* Berlin, 22. Mai. (Priv.=Tel.) Die von einem Teil der
Gewerkſchaften geäußerten Wünſche, nach dem Scheitern der
Be=
ſprechungen in der letzten Woche neue Verhandlungen mit dem
Reichsfinanzminiſterium zur Regelung der
Beamten=
gehälter anzuknüpfen, um auf dem Wege der direkten
Ver=
einbarung ein Abkommen zu treffen, haben ſich nicht erfüllt. Die
Regierung wird jetzt ihren Geſetzentwurf dem Reichstag zugehen
laſſen, und zwar in abgeänderter Form, da der inzwiſchen
fort=
geſchrittenen Teuerung, befonders dem neuen Brotpreis
Rech=
nung getragen werden ſoll.
Die Koſien der Ruhrbeſetzung.
EU. Paris, 22. Mai. Bei der heute beginnenden Debatte
über die Ruhrkredite dürfte eine Verſchiedenheit der
Koſtenrechnung erwartet werden, die in der Kammer beſprochen
wird. Poincaré hat vor der Finanzkommiſſion am Donnerstag
angegeben, daß die Ruhrkoſten nicht mehr als 63 650 000 Franken
betragen, während die Einnahmen bereits 72050 686 Franken
betragen. Drei Tage ſpäter aber hat der Berichterſtatter der
Finanzkommiſſion Dumont in einem Nachtrag zu dem Bericht
erklärt, daß die Ausgaben 145 Millionen Franken und
die Einnahmen 102 Millionen ausmachen. Während alſo der
Miniſterpräſident einen Gewinn von 9 Millionen Papierfranken
autsrechnete, ſprach der öffentliche Bericht von einem Verluſte von
43 Millionen Franken.
Eindrücke vom erſten London=Berlin=Flug.
* Ein Berichterſtatter des Mancheſter Guardian, der als
Paſſagier an dem erſten glücklich vollendeten Fluge von London
nach Berlin teilnahm, ſchildert ſeine Eindrücke in einem längeren
Aufſatz, dem wir einige intereſſante Abſchnitte entnehmen. Der
Flieger, Kapitän Hinchliffe, der in einem De Haviland=,
Flug=
omnibus” mit drei Paſſagieren und einem Mechaniker in zwei
Tagen von London nach Berlin und zurück flog, legte den
Hin=
weg von etwa 1000 Kilometern in etwa 7 Stunden zurück, wobei
der Aufenthalt in Amſterdam, Bremen und Hamburg abgezogen
iſt. Von dem Londoner Flugplatz Croydon ging die Fahrt über
Kent nach Dover. „Der Kanal wurde in 15 Minuten überquert,”
ſchreibt der Berichterſtatter, „und dann wendeten wir uns
nord=
öſtlich an der franzöſiſchen Küſte hin, wo Napoleons Heer uns
vor einem Jahrhundert bewachte, bei Dünkirchen und Newport
vorbei, wo ſich die deutſchen und engliſchen Heere in letzten Krieg
gegenüberlagen. In einem Sprühregen flogen wir über Oſtende
und über Zeebrügge mit ſeiner berühmten Mole. 2 Stunden und
20 Minuten, nachdem wir England verlaſſen hatten, gingen wir
auf dem holländiſchen Flugplatz vor Amſterdam nieder, um
Pe=
troleum aufzunehmen. Nach dem Frühſtück ſtiegen wir wieder
auf, kreuzten die Zuiderſee und ſteuerten Nordoſt. Die deutſche
Grenze wurde überflogen, und nun ſchwebten wir mehr als 100
Kilometer weit über ſchwarzem fetten Moorboden mit
kultivier=
ten Stellen und dunklen Wäldern. Dann gingen wir in Bremen
nieder, um Briefe abzugeben. Freundliche Begrüßung wurde
ge=
wechſelt; eine Stunde blieben wir in Bremen und hatten einen
flüchtigen Eindruck von der Stadt. Dann folgten wieder ſchwarze
Moore, Wälder, beſtellte Felder, die ſich wie lange Streifen
hin=
zogen, kleine Städte, Fabriken, Flüſſe. Dann ragte Hamburg
gigantiſch auf, und um 6 Uhr fliegen wir von dort nach Berlin
ab, wobei das leuchtende Band der Elbe uns eine Zeitlang den
Weg zeigt; dann erſcheinen die Funktenürme von Nauen, und
nun ſpringt das Lichtmeer Berlins aus der dunkelnden
Land=
ſchaft empor.” Beim Rückweg ſucht der Engländer einen
flüch=
tigen Blick von Deutſchland zu gewinnen. „Es iſt merkwürdig,”
ſchreibt er, „wie leer die Umgegend von Berlin iſt, verglichen mit
Surrey und Eſſex, wo Städtchen und Dörfer ſich
aneinander=
drängen. Die ſchwarzen Felder und Wälder paſſen zu der
ge=
drückten Stimmung, die jetzt über Berlin brütet. Aber beſondere
BZeichen von Deutſchlands Elend laſſen ſich aus der Luft nicht
gewinnen. Eine ganze Menge neuer Häuſer, allerdings ſehr
Stadi und Land.
Darmſtadt, 23. Mai.
Steigerung der Brotpreiſe.
Erhöhung der Abgabepreiſe der
Reichs=
getreideſtelle.
Eine Erhöhung der Abgabepreiſe der Reichsgetreideſtelle, die
vom 4. Juni ab eine Steigerung der Brotpreiſe
Die Preiſe, zu denen die Reichsgetreideſtelle Getreide und Mehl
und immer wieder eintretenden Geldentwertung des laufenden
Erntejahres nur ganz wenige Male erhöht worden. Die letzte
Preisfeſtſetzung auf 200 000 Mark für abgegebenes Getreide
ſtammt vom Anfang Januar. Dieſe Preisfeſtſetzung iſt durch die Regenerationslehre”), ferner Kammermuſik und Liedervorträge.
Entwicklung längſt überholt, da der Preis für das
Auslands=
getreide beim Noggen jetzt rund 1½4 Millionen Mark beträgt und
zwiſchen auf durchſchnittlich 600 000 Mark feſtgeſetzt war.
Da=
durch ſind im Laufe der Zeit derartige Verluſte bei der noch nachgetragen, daß der Flügel in entgegenkommendſter Weiſe von
Reichsgetreideſtelle entſtanden, daß die Reichsregierung
trotz ihres Beſtrebens, auf die geſamte Preisgeſtaltung mäßigend
einzuwirken, eine Fortſetzung des bisherigen Vorſchußſyſtems
bei der Reichsgetreideſtelle nicht mehr für tragbar erachten kann.
Dabei iſt auch zu berückſichtigen, daß die Feſthaltung des
Abgabe=
preiſes durchaus noch keine Feſthaltung des
Brot=
preiſes bedeutet hat. Denn da der Anteil des Getreidepreiſes
im Brotpreis durchſchnittlich nur etwa drei Fünftel oder noch
wveniger ausmacht, ſo ſind die übrigen Preisbeſtandteile, wie
Unkoſten für Transport zum Verbrauchsort und innerhalb
des=
ſelben, Vermahlung, Verpackung u. dgl., alſo ungefähr zwei
Fünftel des Brotpreiſes (ein gewiſſer Unterſchied beſteht zwiſchen
den Kommunalverbänden, die von der Reichsgetreideſtelle
Ge=
treide, und denen, die Megl beziehen) der Geldentwertung auch
ſeit Anfang Januar unterworfen geblieben. Das hat zur Folge
gehabt, daß trotz der Feſthaltung des Abgabepreiſes der Reichs= im Café Fürſt Bismarck ſtattfindende Extrakonzert wird nochmals
ver=
getreideſtelle die Brotpreiſe ſich ſeitdem erheblich geſteigert haben, wieſen. (S. Anzeige)
nämlich im Durchſchnitt um faſt zwei Drittel. In dieſer
Entwick=
lung muß, damit unſere Volkswirtſchaft überhaupt aufrecht er= macht. Der Abmarſch erfolgt 1.30 Uhr ab Orpheum. Bei ungünſtiger
ſtelle eingefügt werden. Die beſchloſſene Erhöhung von
200 000 Mark auf 800 000 Mark wird wiederum, weil
ſie nur einen Teil des Brotpreiſes beeinflußt, nicht etwa in einer
„Vervierfachung des Brotpreiſes, ſondern je nach den örtlichen Erlebniſſe in Paläſtina, Afrika uſw. ein Vortrag gehalten wird, wird
doppelung des Brotpreiſes ſich auswirken. Das und Jugendherberge, von Herrn Oberſtudienrat Kiſſinger, wurde auf
Reichskabinett hat ſich mit diefer Feſtſetzung in den engſtmög= Sonnenwende, 21. Juni, verlegt.
lichen Grenzen gehalten, wie ſchon daraus hervorgeht, daß der
Preis für freien Roggen zurzeit mehr als das Doppelte des ge=
Hinausſchiebung des Termins bis zum 4. Juni, men mit drei Maſten und zwei Menagen, iſt ſeinen urſprünglichen
Be=
die übrigens auch für die Vorbereitungen durch die Kommunen
notwendig iſt, wird die Möglichkeit geben, daß die öffentlichen gruppen. Das artiſtiſche Perſonal beſteht aus einer Ausleſe der allen=
Löhnen, Unterſtützungen uſw. auf den neuen Brotpreis, nehmens übertreffen bei weitem das bisher Dageweſene, und der Beſus
einrichten, damit der Brotpreis für die verbrauchende
Bevölke=
rung tragbar iſt.
W. T. B.
— Der Steuerabzug ab 1. Juni 1928. Eine naturgemäße Folge der
Geldentwertung iſt eine entſprechende zahlenmäſige Erhöhung der
Ge=
hälter. Gemäß dieſem Steigen ſind auch die Summen erhöht worden,
die beim geſetzlichen Steuerabzug als ſteuerfrei gelten. Genaue Zahlen Naſſaus ſtatt, die ſehr gut beſucht war, trotzdem das beſetzte Gebiet
gibt uns der „Lohnſchlüſſel für Juni 1923” eine überſichtliche Tabelle, leider uiemanden latte entſenden können. Die Tagung wurde eröffne:
die infolge ihrer leichtverſtändlichen Gebrauchsanweiſung für jeden Ar= durch eine Beguüßung durch die Vorſitzende der Frankfurter
Orts=
beitegeber recht erleichternd und nutzbringend iſt. Verlag Reinhold
Kühn A. G., Berlin S.W. 68, Kochſtr. 5. Preis vorläufig bis 26. Juni Gäſte dankte. Der Vormittag brachte einen äußerſt gehaltvollen Vor=
750 Mk. zuzüglich Nachnahmeſpeſen.
Heſſ. Landestheater. Marionettenbühne. Heute nachmittag
um 3 Uhr und abends um 6 Uhr wird auf der Marionettenbühne des
Kleinen Hauſes „Der geſtiefelte Kater gegeben.
„Hagith” und „Petruſchka”. Im Großen Haus kommen
„Petruſchka”, Tanzpantomime von Strawinsky, zur Aufführung. Die
Muſikpreſſe vielfach und gut beſprochen worden.
im Großen Haus in neuer Einſtudierung zum erſtenmale „Madame
Butterfly”, Oper von Puceini zur Aufführung. — Madame Butterfly”
Darmſtädter Theaters.
und Herr Verbandsdirektor Thoma=München gewonnen ſind. Letzterer holfrage, deren Bedeutung ſie ins volle Licht zu rüicken verſtanden. Die
tums in der Gegenwart.” Am darauffolgenden Sonntag, den 2. Mai,
dete Organiſationen uſw. ſind hierzu eingeladen, und wenn der ſonſt ſo durch liebenswürdigſte, großzügige Gaſtfreundſchaft geforgt. B R.
ſchöne Mai an ſeinem Ausgang ſich von einer liebenswürdigeren Seite
anſchließenden ſachkundigen Führungen in die herrliche Umgebung, dem dort am Freitag, den 25. d8, über das Thema ſpricht: „Die
Franzoſen=
gemeinſamen, zeitenſprechenden Mittageſſen und dem Nachmittagsgar= herrſchaft am Rhein”.
Man ſieht wenig Kraftwagen auf den Straßen und wenige neue und der lehrhafte, alle übermäßig ſchwierigen Probleme um=
Lufthäfen trugen ſchäbige Uniformen. Ein Luftreiſender wird und Literatur. Deshalb iſt das franzöſiſche Buch unter all den
bald zum Sammler. Er ſammelt Städte, Dörfer, Flüſſe oder Völkern verbreitet, welche ſich der abendländiſchen Geiſteswelt
Weiſe ſammeln, was man wünſcht. Da gibt gs Dutzende von Werke in zahlreichen Fällen nur verwirrend. Aus demſelben
reizenden in Rot und Aſchgrau ſchimmernden alten deutſchen Grunde tritt dann im geiſtigen Leben dieſer Völker, ſoweit ſie
Man erinnert ſich an all die vielen Städte von England, Frank= gen Unabhängigkeit vorbereitet. Schon jetzt herrſcht in
Argen=
reich, Belgien, Holland und Deutſchland, die man auf dem Fluge, tinien ganz allgemein der Wunſch, die geiſtigen Erzeugniſſe aller
ſah. Man kann ſo vieles aus der Luft beobachten, beſonders Völker unmittelbar kennen zu lernen und in echt amerikaniſcher
Dörfer flatterten von weißen Fähnchen. Die Rückreiſe verlief
liſchem Boden.”
* Argentinien, dieſes Land, das über ſo gewaltige
Reich=
tümer verfügt, iſt zweifellos eine Weltmacht der Zukunft, und
deshalb iſt es von großer Bedeutung, daß wir die Eigenart
dieſes ſtolz aufſtrebenden Volkes, das ſich während des Krieges
uns gegenüber in einer ſchönen Mäßigung gehalten hat und den
Willen zur Verſtändigung mit Deutſchland beſitzt, richtig
ver=
ſtehen und würdigen. Die beſte Möglichkeit dazu bietet ein
ſo=
über Argentinien, das einen der hervorragendſten Kenner des
Landes, den Herausgeber der Buenos Aires=Handelszeitung,
Dr. Albert Haas, zum Verfaſſer hat. Haas erklärt den
Charak=
ter des argentiniſchen Volkes aus ſeiner Geſchichte und zeigt,
einem entſcheidenden Punkte angelangt iſt. Argentinien
einigten Staaten von 1870 entſpricht und dürfte in einem halben
reicht haben, die der der Union nahekommt. Bedeutſam iſt an
dieſem Wendepunkt der argentiniſchen Geſchichte die Abkehr. Einflüſſen, beſonders von den franzöſiſchen, befreien und
ſelb=
von dem franzöſiſchen Einfluß. Seit dem Ende des
18. Jahrhunderts hatten hauptſächlich franzöſiſche Werke die
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tenkonzert allen Beteiligten, insbeſondere auch den ebenfals freundlichſt
eingeladenen Familienangehörigen und Freunden, in beſter
Erinne=
rung bleiben wird.
— Bayreuther Bund. Die Ortsgruppe beſchließt ihre Winterarbeit
mit einer am nächſten Sonntag ſtattfindenden Morgenfeier (Anzeige in
der heutigen Nummer), die Bruckners 9. Symphonie gewidmet
iſt. Oberpoſtrat Pretzſch wird das gewaltige Werk, deſſen Aufführung
hier bevorſteht, im Aufbau erläutern und dabei mit ſeiner Gattin am
Flügel vierhändig wiedergeben. Nach dem ſchönen Erfolg einer gleichen
Einführung in die 5. Symphonie desſelben Meiſters iſt auch dieſe
Mor=
genfeier in ſo großem Rahmen angelegt, daß Gäſte ohne weiteres
Zu=
zur Folge haben wird, iſt vom Reichskabinett beſchloſſen worden, tritt erhalten können. Der Ertrag fließt in die Stiftung zur
Erhal=
tung der Bayreuther Feſtſpiele. Die Ortsgruppe kann auf einen
arbeits=
an die Kommunalverbände abgibt, ſind trotz der ungemein ſtarken, reichen Winter zurückblicken: an 7 Hausabenden wurde „Parſifal”
dich=
teriſch und muſikaliſch erläutert, an 4 ebenſo Siegfr. Wagners „
Sternen=
gebot”; auch deſſen anderwärts ſo erfolgreiches Märchenſpiel „An allem
iſt Hütchen ſchuld” wurde behandelt. Weitere Abende brachten
gehalt=
volle Vorträge („R. Wagner und die Revolution 1848‟, „R. Wagners
— Orpheum. Nach dem erfolgreichen Abſchluß des Bertram=
Gaſt=
ſpiels tritt in den täglichen Vorſtellungen eine kurze Unterbrechung ein,
welihe den Vorbereitungen zu einer Operettenſpielzeit dient, die am
auch der Preis für die zweite Hälfte das Umlagegetreides ins Samstag, 2. Juni, ihren Anfang nimmt. Weitere Mitteilungen folgen.
H. Turngemeinde Darmſtadt 1846. Zum Bühnenſchauturnen ſei
der Fima Karl Arnold, Erbacherſtraße, zur Verfügung geſtellt wor=
den war.
C. Die Periode der Eisheiligen, iſt dieſesmal in Darmſtadt glücklich
vorübergegangen. Erſt am 18. d8. Mts, wurde die tiefſte Temperatur,
die jedoch immer noch 1,2 Grad Celſius über Null betrug, an der
Beob=
achtungsſtation des Phyſikaliſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule
im Herrngarten beobachtet. Seitdem ſind die täglichen Tiefſtände in
ſtetem Steigen begriffen. Außerhalb der Stadt haben ſich jedoch einzelne
Froſtſchäden bemerkbar gemacht, wie z. B. im Botaniſchen Garten an
einem ausländiſchen Nußbaum, deſſen jungen Triebe gelitten haben, und
an der Eſchenallee, am Weſtrand des Botaniſchen Gartens.
Lokale Veranſtaitungen.
r erſcheinenden Notizen ſind ausſchließiich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrochten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſil.
Tafé Bismarck. Auf das am Donnerstag, den 24. d. M.,
Verein. früh. Leibgardiſten. Auf den Sonntag, den 27.
Mai, ſtattfindenden Familienausflug nach Meſſel wird aufmerkſam
ge=
halten werden kann, auch der Abgabepreis der Reichsgetreide= Witterung Abfahrt 1.20 Hptbhf. oder 1.26 Nordbhf (nicht 2.25 bezw. 2,32).
(Siehe Anzeige.)
Bund der Kinderreichen zum Schutze der
Fa=
milie (Ortsgruppe Darmſtadt). Auf die am Donnerstag, den 24. Mai,
im Feierabendſaal ſtattfindende Mitgliederverſammlung, in der über
Verhältniſſen durhſchnittlich nur in einer reichlichen Ver= nochmals hingewieſen. Der Lichtbildervortrag über Jugendwanderung
Einen Rekordſpielplan kündigt Zirkus Straßburger
für ſein am Freitag auf dem Meßplatz beginnendes Gaſtſpiel an.
Zir=
planten Abgabepreiſes der Reichsgetreideſtelle beträgt. Die kus Straßburger, das einzige in Europa exiſtierende
Zirkusunterneh=
ſtimmungen treu geblieben. Er bringt wahre Zirkuskunſt, gediegene
Pferdemaſſendreſſuren prächtige neue Löwen= und Bärendreſſaren=
Verbände und das Wirtſchaftsleben ſich mit den Gehältern, beſten Künſtler vom Zirkus und Varieté. Die Leiſtungen des
Unter=
iſt in jeder Weiſe zu empfehlen.
Aus den Parteien.
Demokratiſche Frauentagung in Frankfurt am
Main. Am 17. Mai fand im Geſellſchaftshauſe des Zoologiſchen
Gartens eine Tagung der demokratiſchen Frauen Heſſens und
Heſſen=
guuppe, Frau Dr. Ohr, der Frau Dr. Grein=Offenbach namens der
trag von Frau Profeſſor Epſtein über „Die politiſche Lage und wir
Frauen‟. Die klaren, tiefdurchdachten Ausführungen ſtellten der
Ver=
ſammlung den ſchweren Ernſt unfever Lage vor Augen und erklärten
ſie aus der voraufgegangenen Politik von Ausbruch des Krieges an.
Der Vortnag klang aus in einen Appell an das ſoziale
Verautwort=
heute abend um 7 Uhr „Hagith”, Oper von Szymanowski und lichkeitsgefühl, da der Kampf, in dem unſer Volk ſteht, nur
durch=
gefochten werden kann, wenn alle zueinander und füreinander ſtehen
Darmſtädter Aufführung dieſer beiden Werke iſt von der Darmſtädter in inneren Geſinnungseinheit, die ja gleichbedeutend iſt mit wahrer
Demokratie. Die nachfolgende lebhaſte Ausſprache hielt ſich durchweg
„Madame Butterfly”. Am Freitag, den 25. Mai, kommt auf der Höhe der Ausführungen der Refeventin. — Der Nachmittag
war der Sozialpolitik gewidmet, indem Frau Balſer über die
Klein=
rentnerfürſorge in Darmſtadt ſprach, und Frau Prof. Neißer über
gehörte in früheven Jahren zu den beliebteſten Repertoire=Opern des die Frankfurter Geſundheitshilfe, die nicht
krankenverſichorungsberech=
tigten Perſonen in Krankheitsfällen bei der Aufbrigung der Koſten
— Das Landeskartell Heſſen des Deutſchen Beamtenbundes, welchem von Arzt, Krankenhausbehandlung uſw. Nah und Erleichterung
ge=
mehr als 25 000 Reichs=, Staats= und Gemeindebeamten angeſchloſſen währt. Auch hier brachte die Diskuſſion wertvolle Beiträge zu dem
ſind, veranſtaltet am Samstag, den 26. Mai, nachmittags 31 Uhr, im Thema, und beſonders Frau Prof. Bluntſchli verlieh dem Schmenz der
Gartenſaal der altberühmten „Krone” in Jugenheim eine Beamtenver= warmherzigen denkenden Frau über den inmeren und äußeren Zuſtaud
ſammlung, für welche als Neferenten der 1. Bundesvorſitzende des unſeres Volkes in ergreifenden Worten Ausdruck. Am Abend ſprachen
D.B.B., Herr Flügel=Berlin, ferner Herr Stadtſchulrat Bach=Mainz noch Fräulein v. Blücher und Frau Profeſſor Edinger über die
Alko=
referiert über das Thema: „Die Stellung des deutſchen Berufsbeamten= ganzen Verhandlungen waren getragen von ſolch tiefem Ernſt und
ſolch heißer, hingebender und daher abſolut phraſenloſer
Vaterlands=
findet ebenfalls in Jugenheim, die offizielle Uebernahme und liebe, daß ſie einen würdigen Auftakt bildeten zu der weihevollen, er=
Einweihung des zum Beamten=Erholungsheim be= hebenden Feſer in der Paulskirche am folgenden Tage. — Für die
ſtimmten, wohl bekannten Kurhauſes „Zur Krone” ſtatt. Regierung leiblichen Bedürſniſſe und Unterkunft der Teilnehmerinnen der Tagung
und Landtag, ſämtliche Reichs=, Staats= und Gemeindebehörden, befreun= hatten Frankfurter und Offenbacher Parteifreunde und freundinnen
Die Ortsgruppe Groß=Umſtadt der Deutſchen
Demo=
als bisher zeigt, darf damit gerechnet werden, daß dieſe Feier mit den kratiſchen Partei teilt mit, daß Reichstagsabg. Pfarrer Korell
mcht
kleine, fallen auf, und viele Häuſer und Tore ſind neu geſtrichen. Geiſtesrichtung Argentiniens beſtimmt. „Die Ueberſichtlichkeit
Schiffe auf den Werften von Hamburg und Bremen. Keine Koh= gehende Ton des franzöſiſchen Schrifttums”, ſagt Haas, „eignet
lenwaggons waren ſichtbar; die Soldaten und Poliziſten in den ſich in der Tat ganz vorzüglich zur Einführung in Wiſſenſchaft
Brücken. Auf dem Luftweg nach Deutſchland kann man in dieſer anſchließen wollen. Auf ſie wirken die deutſchen oder engliſchen
Städten, dann große Häuſer an Seen, an dunklen Wäldern und wirklich entwicklungsfähig ſind, ein Augenblick ein, in dem ſie
Mooren, Bilder, die an Grimmſche Märchen erinnern. Holland den bisherigen Lehrmeiſter entbehren können. Und das
argen=
bietet anmutige Szenen mit ſeinen fröhlichen Windmühlen und tiniſche Geiſtesleben iſt auf dieſem Punkte angelangt, ſo daß es
dem Glanz der kleinen Gewäſſer, die durch die Städte fließen, ſich auf die letzten Schritte zur Erringung ſeiner völligen
geiſti=
große Wäſche. In Holland ſchien Waſchtag zu ſein, Städte und Weiſe alles zu prüfen, um das Beſte von allem zu behalten. Der
ſtärkſte Beweis für die unaufhaltſame Entwicklung Argentiniens
ruhig und gemütlich, und ſicher landeten wir wieder auf eng= in dieſer Richtung wird durch die geradezu übermenſchlichen
An=
ſtrengungen des offiziellen Frankreich geliefert, welches zu
offen=
baren politiſchen Zwecken die frühere Vorzugsſtellung der Lite=
ArgentiniensBefreiungdom franzöſiſchenEinfluß, ratur ſeines Landes aufrechterhalten will und dadurch das
Gegenteil auf die Dauer erreichen wird.‟ Der Träger dieſer
geiſtigen Unabhängigkeitsbewegung iſt der neue argentiniſche
Mittelſtand, der dem Luxusdaſein der früheren Patrizier ein
ernſthaftes Ningen um die geiſtigen Fragen entgegenſtellt. Dieſe
Argentinier des Mittelſtandes wollen Gründlichkeit, weil ſie nur
aus ſolchem Wiſſen Nutzen ziehen können. Sie ſtudieren nicht
auf Europas hohen Schulen, weil es zum guten Ton gehört, an
dieſen Stätten alter Kultur geweſen zu ſein, ſondern ſie wollen
eben bei Fr. A. Perthes in Stuttgart=Gotha erſchienenes Buch dort wirklich etwas lernen, und in dieſen Kreiſen begegnen wir
auch einem Verſtändnis für deutſches Weſen und deutſche
Wiſſen=
ſchaft. In erſter Linie freilich wird ſich das neue Argentinien
der ſpaniſchen Kultur anſchließen, von der das Land
ausgegan=
gen und mit der es am innerlichſten verwandt iſt. Dieſen
Au=
daß die hiſtoriſche Entwicklung dieſer Nation gegenwärtig an ſchluß an Spanien fordert der Führer der jetzigen Generation
Manuel Galvez in ſeinem 1910 erſchienenen Werk „El diario de
befindet ſich heute in einem Stadium, das etwa dem der Ver= Gabriel Quiroga”, das als Markſtein des argentiniſchen
Unab=
hängigkeitskampfes anzuſehen iſt. Sein Grundgedanke iſt der,
Jahrhundert eine weltwirtſchaftliche und weltpolitiſche Macht er= daß der Argentinier ou heute eine ausgeſprochene nationale
Eigenart beſitzt, daß ei ſich daher von allen ihm aufgedrängten
ſtändig werden muß.
Numcher 140.
K.
Aus den Richtinien zum Keimrentnergeſeh.
bom 4. Februar 1923 — hat es gedauert, bis endlich die Richtlinien ſtellen wünde, wenn ſich die Gemeinde an der Soz. Bauhütte beteilige.
ſüchtig warteten. Die Richtlinien tveten am 1. Jumi in Kraft. Wir möge, da er doch nicht einer Wirtſchatsgruppe, ſondern der
Allgemein=
ſührung der Kleimentner fürſorge enfordetlichen Anondnungen, gegeben. Obgleich nach kreisamtlicher Mitteilung der Beitrich der
In der Regel ſollen die Verbände der freien Wohlfahrtspflege zur Gemeinde zur Spar= und Darlehnskaſſe geſetzlich nicht zuläſſig iſt,
be=
ung von Art und Höhe der Fürſorgeleiſtungen und es ſogar auf ein Verfahren vor dem Kreisausſchuß ankommen
Enaherzigkeit entſchieden werden. Die Eimkommens= und Ver= mehrung der Feuerglamſtellen wird der Finanzkommiſſion überwieſen.
mögensverhältniſſe des Gmpfängers, die ihm von dritter Seite zu= Das Geſuch der Anwahnen des Rutſenbaches um Gpwerbung des kleinen
bene Arbeitäkraft zu verwerten, ſind angemeſſen zu benickhſichtigen. Nycdratmeten feſtgeſetzt. Die Entſcheidung des Kreisausſchuiſſes, betr.
Bedürſtigkeit ſoll nicht deshalb verneint werden, weil der Enpfänger
von Dritten umterſtützt wird, die ihm gegemüber keine rechtliche oder ſittliche Schließung der Raitbahn für den durchgehenden Autoverkehr, wird
beſicherung und im Wege der außerordenlichen Notſtandsmaßmahmen, dem Bauverein das erforderliche Baybolz zur Verfügung geſtellt
wer=
geübt wird, nach Art und Umfang angleichen. Dieſe Angleichung
foll nicht einförmig ſein. Die Unterſtützung muß ſich den Berhältniſſen
des Einzelfalles gmpaſſen und aus der Eigenart des Notzſtandes
her=
aus die Mittel zur Abhilfe wählen; ſie kann in Geld oder
Sachleiſtun=
vegbilligtem Lebensbedarfs, Zuſchüſſe für Wohnzwwecke Beihilfe zum
Ankauf von Lebensmitteln und Gleidern, ſowvie Heigſtoffen in Betracht.
In beſonderen Fällen können Darlehen gewährt
Hilfe, von Arzneien und Heilbehandlung Sorge zu tragen. Bei Ge=
Erträge des Vermögens zur Beſtreitung des Lebensuntenkalts in
geeigneter Weiſe verwendet werden. Der Stamm des Vermögens darf
bei Lebzeiten des Empfängers mur ausnahmsweiſe und nur inſowheit
in Anſpruch genommen werden, als es dem Vermögem und Alter des
Embfängers und ſeinen ſonſtigen Verhältmiſſen entſpricht und die
Her=
tigta Angehörige, die beim Tode des Empfängers ſelbſt der öffentlichen Partie gebrauchte Ziegeln vom Beigeordneton Bauer
Geſchwiſter und andere Pegſonen, mit demen Emwpfänger in häuslicher
Gemeinſchaft lebte oder die ihm ohne Rechtspflicht oder üben ſolche
Erwartnug einer Zuwandung von Lodeswegem, unterſtützen oder pfle= Mittel hierzu hofft man auf dem Wege freiwilliger Leiſtungen
aufzu=
gen. Die Heranziehung des Vermögens für den laufenden
Lebens=
unterhalt kann auch durch Abſchluß von Nentenverträgen erfolgen.
Bei größeren außerordentlichen
Hilfsmaßnah=
men zugunſten des Empfängers, deren Koſten den Betuag der
durch=
ſchnittlichen Fürſorgeleiſtungen eines 2monatigen Zeitpaums
überſtei=
gen, iſt regelmäßig Vorſorge zu treffen, daß das Vermögen mit
her=
angezogen wird, und daß insbeſondene eime ſeinerzeitige Erſtattung
aus dem Nachlaſſe des Empfängers feſtgelegt wind. Bei ſonſtigen
insbeſondere laufenden Unterſtützungen iſt das Verlangen nach ſich auf dem Feſtlatze im Freien ab.
Erſtatgung nur zuläſſig, wenn und inſoweit das
Vermö=
gen über den jeweiligen vermögenſteueufreien Betrag
hinausgeht oder der Verzicht auf Erſtattung ſich nach den geſamten vorm. 81z Uhr, im Dienſtzimmer der Büvgermeiſterei zu Mörlen=
Verhältniſſen des Empfängers nicht rechtfertigen läßt. Bei einer
der=
artigen Henanziehung des Vermögens oden des Nachlaſſes ſind die
bei der Vermögensſteuer zugelaſſenen Ausnahmen
bezüglich des Barvermögens, des Hausrats uſw. zu
be=
rückſichtigen. Von Erſtattung kann überhaupt abgeſehen werden,
wenn ſie eine offenſichtliche Härte bedeutet. Von dem im Reichshaus= 750 Mark.
halt zur Verfügung geſtellten Mittel werden 90 Prozent an die
Län=
der verteilt, und zuar dreiviertel nach der Geſamteinwohnerzahl,
ein=
viertel auf die im Ortstlaſſewerzeichniſſe zum Reichsbeſoldungsgeſetz
der neueſten Volkszählung.)
Rhein=und Ruhrſpende der Forſtverwaltangen Heſſens.
I. Staatswald.
4) Provinz Starkenburg.
Es wurde geſpendet von der Oberförſtenei Hirſchhorn von den
Atbeitnehmern B856 Mk. und von dem Heſſ. Staat 107 457 Mr.
Lampertheim 141 104 Mk. und 564 416 Mk: Lörzenbach 146 153 und
584 610 Mk.; Rothenberg 9286 Mk. und 37 144 Mk.; Seligenſtadt
190 958 Mk. und 764 309 Mk.: zuſammen von den Arbeitnehmemn
516 357 Mk. und vom heſiſchen Staat 2057 946 Mk.
b) Provinz Obepheſſen.
Es wurde geſtendet von der Oberförſterei Alsfeld von den
Arbeit=
nehnarn 147 322 Mk. und von dem Heſſ. Staat 589 B8 Mk.;
Fried=
berg 9721 Mk. und 38 880 Mk.; Hochweiſel 181 281 Mk. und (Meldung
ſteht aus); Grebenau 102069 Mk. und 408 276 Mk. Grebenhain
32 180 Mk. und 138 719 Mk.: Nomrod=Nord 19 137 Mk. und 488 758
Mark: Nomroh=Sid 16 656 Mk. uud 65 959 Mk.: Schottem 91 175 Mk.
und 364 700 Mk.; von den Waldarbeitern der Förſterei Treis,
Ober=
förſterei Treis a. d. Lda., 15 000 Mk. und — Ulnichſtein 34 184 Mk.
und 132 537 Mk.” zuſammen von den Arbeitnehmerm 761 725 Mk. und
von dem Heſſ. Staat 2217 117 Mk.
II. Gemeindewald.
2) Provinz Starkenburg.
Es ſpurde geſpendet in der Gemeinde Balkhauſen von dem
Arbeit=
nehmer 21 308 Mk. und von der Gemeigde 80 393 Mk.; Dietesheim
— und 50 000 Mk.; Gberſtadt — und 230 000 M.; Fränkiſch= Czurmbach
93140 Mk. und 119563 Mk.; Fürth 51 693 Mk. und —; Hainſtadt
10 000 Mk. und 90 000 Mk.; Klein=Auheim — und 100 000 Mk.=
Klein=Krotzenburg — und 50 000 Mk.: Lörzenbach 13 855 Mk. und
110 835 Mk.; Seligenſtadt — und 345 868 Mk.; Unter=Hiltersklingen
3069 Mk. und 12 248 Mk.: Weſchnitz — und 105 821 M.; zuſammen
von den Apbeitnehmern 198059 Mk. und von den Gemeinden
1287 728 Mk.
b) Provinz Oberheſſen.
Es wurde geſpendet in der Gemeinde Allendorf vom den
Arbeit=
uehmern 14 800 Mk. und von den Gemeinde —3 Auleondiebach 31 28
Mark und 124 932 Mk.; Büches 13 643 Mk. und 54 572 Mk. Blofeld
8882 Mk. und 35 528 Mk. Biſſes 16 860 Mk. und 67443 Mk.,
Feld=
krücken 8 600 Mk. und 34 400 Mk.; Fleſchenbach — und 43 127 MF.=
Grebenhain — und 22 230 Mk.: Holzheim — und 48 657 Mk.; Kirchgör?
— und 123 978 Mk.; Lang=Göns — und 150 000 Mk. Mark Griedel
—und 320 758 Mk.: Mark Holzheim — 94 872 Mk.: Mark Treis=
Min=
zenberg 3600 Mk. und 14 400 Mk.: Merkenfritz 44 610 Mk. und 158 309
Marl: Niederbeſſingen 7068 Mk. und 28 268 Mk.: Ober=Widdersheim
13964 Mk. und 55 856 Mk. Pohl=Göns — und 6297 Mk.; Reichlos
25 222 Mk. Modheim 32690 Mk. und 130 760 Mk.: Nohrhach
20 780 Mk. und 83 121 Mk.: Wennings — und 530 226 Mk.;
Wölfers=
heim 14 691 Mk. und 58 763 Mk.” zuſammen von den Apbeitnehmern
701 426 Mk. und von den Gemeinden 2B8 423 Mk.
III. Standesherrliche Forſtverwaltungen.
) Provinz Starkenburg.
Es wurde geſpendet von der Freiherrl. v. Gemmingenſchen
Forſt=
vertualtung Lindenfels von den Arbeitnehmerm 12 628 Mk. und vom
Arbeitgeber 62551 Mk.
b) Provinz Oberheſſen.
Es wurde geſpender von deu Oberförſterei Rabenau von den
Arbeitnehmern 95 474 Mk. und vom Arbeitgeber 900 000 Mk.;
Frei=
herrl., b. Notsmnannſchen Forſtverwaltung Alsfeld — und 50 65 Mk.=
Freiherrl. b. Schentſchen Nedier Keſtrich=Romrod 8768 Mk. und 35 093
Mark: Gräfl. Solms=Laubachſche Rentkammer, Laubach 230 194 Mk.
und 3 640 000 Mk.; zuſammen von den Arbeitnehmern 334 438 Mk.
und vön den Arbeitgebenn 4 625 158 Mk.
c) Preußiſche Verwaltungen.
Es wvurde geſpendet von der Freiherrl. Schenkſchen Oberförſterei
Schwveinsberg von den Arbeitnehmern 77820 Mk. und vom
Arbeit=
geher 311 30 Mk.; Gräfl. Aſenbuogiſche Nentkamuer Meerholz
und 400 000 Mk.; zuſammen von den Arbeitgebern 711 30 Mk.
TV. Sonſtige Spenden.
Es wurden geſpendet von den Beamten der Freiherrl. Schenkſchen
Oberförſterei Schweinsberg 50 (00 Mk., von den Beamten und
An=
s.Laubachſchen Hauſes 247520 Mk
geſtellten des Gräfl.
Aenburg und Büdingen wurden
Von dem Grafen Guſtau
außer der Geldſpende 10 Flüchtlinge im Schloſſe aufnenommen, von
welchen 5 koſtenloſe Verpflegung erhalten. 2Zimmer zur Aufnahme
weitere Flüchtlinge waren am 6. Ifd, Mts. zur Verfügung geſtellt.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. Mai 1933.
* Arheilgen, 22. Mai. In der letzten
Gemeinderatsſitz=
ung teilte der Bürgermeiſter mit, daß Gemeinderat Nungeſſer ſeim
* Ueber drei Monate — ſeit dem Inkrafttweten des Reichsgeſetzes Amt als ſolcher niedergelegt, da er ſich in Gegenſatz zu ſeinen Wählern
des Reichs erſchienen ſind, auf die gemade die Berecktigten feither fehn= Der Gemeinderat iſt jedoch der Anſicht, daß en ſein Amt weiterführen
geben im Nachſtehenden die für den Stand wichtigſten Beſtimmungen heit Rechnumg tragen möge. Ferner wurde das Ergebnis beim
Ver=
wieder: Die Landesregierungen treffen die für die gleichmäßige Durch= kauf eines abgängigen Faſelochſen, nämlich 4222 400 Mk. bekannt=
Mitarbeit bei der Fürſorge herangezogen werden. Bei Feſtfetz= ſchließt die Verſammlung, auf ihrem früherem Beſchluſſe zu verharren
kollen Perſonen aus dem Kaeiſe dar Fürſorgeemp= zu laſſen. Sodann wurde der Soz. Bauhütte mit einem Kapital von
fänger zugezogen werden. Db Bebürſtigkett vonliegt, foll ohne 100 000 Mk. beigetreten. Der Antrag der Freiw. Feuerwehr um
Ver=
fließenden Umterhaltsbeiträge und die Möglichkeitem, die ihun verblie= Bornpfades wird genehmigt. Der Kaufpreis für an dem Arbeiter=
Turn= und Sporwerein verkauftes Gelände wird auf 30 Mk., pro
Verpflichtungen dazu haben Als erlwerbsunfchig erſchrint, wer infolge nun Kenntnis genommen. Die Prüfung der Blitzableiter auf den
hießi=
körperlicher odev geiſtiger Gebrechen nichkt mur vorübergehend außer= aa Schulen wird beſchloſſen. Die Erhöhung der Gebühren für die
ſtande iſt, durch Arbeit einen weſentlichen Beitrag zu den Koſten ſeiner Erbbearäbnisplätze ſoll durch die Finanzkommiſſion feſtgeſetzt werden.
Lebensführung zu verdienen. Zu 8 3 des Geſetzes iſt geſagt: Die Für= Zur Vergebung der Gemeindejagd ſollen der Bürgermeiſten und die
forge ſoll ſich der für Sozialrentner, wie ſie auf Grund des Gemeinderäte Kung und Stumpf an dem am 23. Mai ſtattfindenden
Geſetzes vom 7. Degember 1931 über Notſtandsmaſnahmen zur Unter= Termin teilnehmen. Von der Einführung von Liegekuvent ſoll in dieſem
ſtützung von Rentenempfängern den Indaliden= und Angeſtelltenver= Jahre abgeſehen werden. Zur Förderung des Wohnungsbaues ſoll
den. Auch dem durch Brandſchaden geſchädigten Weber ſoll das
ent=
ſprechende Bauholz zugewieſen wenden. Es folgt geheime Sitzung.
r. Wirhanſen, 22. Mai. Gemeinderatsbericht. Die Pachten
für die Gemeindemieſen wurſen auf Vorſchlag der Finanzkommiſſion der Ungunſt der Verhältniſſe ſeine Anziehungskraft erfreulicher Weiſe
gen beſtehen. Neben reinen Geldunterſtützungen kommnen Beſchaffung wie folgt erhöht: die Wieſen im Hahnfang um das 150fache, auf der nicht verloren. Auch von auswärts waren eine ganze Reihe von Teil=
Nachtweide um das 90fache der ſeitherigen Sätze. Bei einer
nachge=
wieſenen Mißernte in der Hahnhecke ſoll dem Pächter auf deſſen An= Wettergottes herrſchte während der Pfingſtfeiertage reger Sportbetieb
trag ein Teil der Pacht nachgelaſſen werdem, jedoch vorerſt nur für
werden. Bei Erkrankungen iſt, für venbilligte Beſchaffung ärztlicher 1928 gültig. Die Mictſätze wurden un 5500 Prozent erhöht; wenn der ſtand naturgemäß das Herreneinzelſpiel um den Pokal von Heſſen, den
Mieter die Wohnung ſelbſt in Ordnung hält nur 2000 Prozent ab
währung laufender unterſtützungen iſt dafür zu ſorgen, daß auch die 1. Mai. Die Gemeinde übernimmt Bürgſchaft für Baubolz zu zwei nach der Ausſchreibung dreimal oder zweimal in aufeinanderfolgenden
neu zu erbauenden Häuſern. Den Holzhauern foll für Werkzeug 30 000
Wark vergütet werden. Der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr werden übergeht. Leider fehlte diesmal der Sieger des Vorjahres, Aſſeſſor
für Reinigen der Geräte, und Gerätehalle 5000 Wark bewilligt. Dem
Vertrauensmann der Kriegsbeſchädigten follen für ſeine Bewhungen
10 000 Mk. vergütet werden. Das zugsteilte Hol= ſoll möglichſt gleich Darmſtädter Tennisklub, der ſo ohne ſeinen weitaus ſtärkſten Spieler
anziehung billigerweiſe verlangt werden kann. Auf underholtsberech= bezahlt werden. Die Gemeinde kauft zum Ausbeſſern der Dächer ein= antreten mußte. Seine beſte Klaſſe hatte Mannheim entſandt und außer
eh. Griesheim, 22. Mai. Feldſchutz. Das Betreten der Felder der frühere Breslauer Spieler, Dr. Schneider, gekommen, um um die
Fürſarge arheimfallen bürden, iſt Rückſicht zu nehmen. Ghenſo aul, iſt gegenwärtig nur in der Zeit von morgens 6 uhr bis abends 8 uhr heſſiſche Tennistrophäe zu kämpfen. Um es vorweg zu ſagen: Der Sieg
hinaus und ohne entſprechende Gegenleiſtung, wenn auch vielleicht m Kirchenvorſtandes nunmehr eine weſentliche Ausbeſſerung erfahren. Die
bringen.
r. Eberſtadt, 22. Mai. Ueberfahren. Im Mühltal wurde
dieſer Tage von jugendlichen Radfahrern ein Mühlenbeſitzer in der
davon. Die Täter, die ſich um den Paſſanten nicht kümmerten, ſind er= des harten Schlages, über den er jetzt verfügt, würden ſeine
Turnier=
kannt worden.
j. Bickenbach, 22. Mai. Radfahrerfeſt. Der Arb.=Radfahrer=
Beteiligung von nah und fern ſeine Bannerweihe. Der Weiheakt ſpielte
O Heppenheim, 21. Mai. Amtstage. Das Kreisamt wird
mächſtens folgende Amtstage abhalten: Am Donmſerstag, 24. Mat,
bach, am Montag, 28. Mai, machmittags 2 Uhr, im Rathauſe zu
Neckarſteinach.
höhung. Die Landwirtſchaftliche Vereinigung des Kkeiſes hat den umterſtüötzh wird. Sehr ſchönes Spiel zeigte ihr Kampf mit Fr. Hoeck=
Mückbreis abermals erhöht. Die Berbraucher zahlen jetzt für 1 Oiter Walluf, auf die ſie in der dritten Runde traf, während ſich auf der
O Birkenau, 21. Maf. Wiedereröfffnung des
Volks=
bades. Nachdem unſer Volkshad im meuen Schulhaus nahezu zwei hier der Frankfurkerin beugen, die mit 8:6, 6 2 den Sieig davontragen.
Jahre wegen Waſſermangels geſchloſſen war, wurde dasſelbe am 19. konnte. Den 1. Preis im gemiſchten Doppelſpiel ohne Vorgabe konnte
genannten Orte der Klaſſen 4—D derart, daß muf die Einwohner der d. Mts wieder in Betrieb genommen. Freitags badet das weibliche das Mannheimer Paar, Fr. Hoeck=Oppenheimer, erringen, das im der
Klaſſe 4. 35 Prozent, K 20 Prozent, C. 10 Prozent mehr entfallen, und Samstags das männliche Geſchlecht. Ein Wannenbad koſtet 200 britten Nunde nach hartem Kampf Frl. Weihermann=Fritz ſchlug, um
als auf die Cinwohner der Klaſſe D. (Maßgebend ſind die Ergebniſſe und em Brauſehad 100 Mk. — Der hieſige Gemeindeuat ſaßte kürz= dann in der Schlußrunde auf Fr. Schüler=Schüler zu treffen. Das
Vor einigen Tagen wurde auf der hieſigen Bahnſtatlom eim Waggon Herr Heß 1 o. Sp. Ueber die noch nicht zu Ende gebrachten Konkur=
Speiſekartoffeln, der Zentner zu 4800 Mk. ausgewwogen. Die Kartoffeln renzen werden wir noch berichten.
fanden millige Abnehmer.
Uebung iſt ein Feuerwehrmann aus 5 Meter Höhe von einer Leiter ge= ſolchen Gelegenheiten bekanntlich niemals ausbleiben — der Turnierz
ſtürzt. Er hat erhebliche Verletzungen am Kopfe davongetragen.
el. Beerfelben i. O., 22. Mai. Verſteigerungs=Erlös. Bei
der kürzlich ſtattgefundenen Grünfutter=Verſteigerung wurde für die
Nutzung eines Viertelmorgens bis zu 30 000 Mk. erzielt. — Bei einer in
Raummeter Buchen=Scheitholz bis zu 80 000 Mk. geboten.
folge der hohen Koſten der Betriebsſtoffe, Löhne uſw, fo daß mun war. Es ſtanden mithin:
mit Verluſten rechnen muß, gänzlich eingeſtellt.
o- Eppertshauſen (Kr. Dieburg), 22. Mai.
Genofſenſchaft=
liches. Die General=Verſammlung der Landwirtſchaftlichen Bezugs=
und Abſatzgenoſſenſchaft E. G. m. b. H.) hat einſtimmig die Auf=
Iöſung der Genoſſenſchaft beſchloſſen.
r Babenhaufen, 2. Mai. Mehrere ausgewieſene
Eiſenbah=
nerfamilien, wurden in letzter Zeit im unſevem Städtchem
unter=
gehracht. Wohl iſt auch bei uns die Wohnungsnot recht groß, doch „Germania!
ließen ſich bei gutem Willen und größeren Geldopfern immerhin noch
eimge Wohnungen herrichten. — Die Spargelernte iſt zurzeit hemerkbar und beeinträchtigt ſehr das ſonſt planvolle Spiel der Pfung=
Offenbach und Frankfurt kauſten vor den Feiertagen alle Mengen, die mangelhaft. Durch Umgehen geht V. f. R. 15 Min, nach Beginn in
nur zu haben waren, zu jedem geforderten Preiſe auf.
— Aus Oberheſſen, 22. Mai. Am vergangenen Samstag fand in
Mittelgründau in Oberheſſen ein Drama ſeinen furchtbaren
Zeit Differenzen, die ſich in der letzten Zeit ſtark zugeſpitzt hatten. Es
ſcheint ſich um familiäre Dinge dabei gehandelt zu haben. Am Sams= hingegen Meyzer ſich im Stürmen nicht wohlfühlt und nicht dem
tag vor Pfingſten erſchien Knies bei ſeinem Kollegen Uhl in deſſen Sturme den erforderlichen Zuſammenhalt bringen kann. Lobenswert
Klaſſe und ſchickte die Schüler weg. Zwiſchen den Beiben ſcheint es dagegen die beiden Läuferreihen und Verteidigungen, die die Laſt des
bann zu einem erregten Wortwechſel gekommen zu ſein, in deſſen
Ver=
lauf Knies einen Revolver zog und auf Uhl zwei Schüſſe abgab, die fallen zu ſollen, als H. Weicker noch auf den Toulinie den zu ſchwachen
den Uhl in Bruſt und Unterleib trafen. Uhl wurde in das Krankenhaus Schuß Polſters zu Ecke tritt. — Nach der Pauſe klappts im
Pfung=
eingeliefert und verſtarb kurz danach. Nach der Tat hat ſich der
Lehrer Knies durch einen Schuß ſelbſt getötet. Das Dorf befindet
ſich durch den Vorgang in begreiflicher Aufregung.
Reich und Ausland.
Marktgerichte.
— Mannheim. Ein Marktgericht wird zunächſt berſuchswveiſe
in Mamheim, als bem für einen großen Teil des Landes Baden
be=
ſonders wichtigen Marktor”, vom badiſchen Juſtizminiſterum nach dem
Beiſpiel anderer deutſcher Länder eingerichtet werden. Die
Einnich=
tung iſt in der Weiſe gedacht, daß an Marktuagen ein Richter und ein
Gewichtsſchreiber, ſowie ein Staatsanwalt zur ſofortigen Aburteilung
von Preistreibereien und Händlern ohne Handelserlaubnis im
Straf=
beſehlsverfahren zur Verfügung ſtehen. Das Marktgericht wird ſich
mit Hilfo der Wucherpolizei die nachhaltige und vaſche Erfaſſung der
Schuldigen angelegen ſeim laſſen. Bewährt ſich die Einrichtung in
Mannheim, ſo wird ſie guch an anderen wichtigen Marktorten
getrof=
fen wenden.
Die Erdroſſelung der deutſchen Schulen in Tirol,
D.4.I. Der „Tiroler”, das Bozener Blatt, enthält einen Bericht,
wie deutſche Schulen in Südtirol erdroſſelt werden. Als das Dekret
der Kömiglichen Präfektur in Trient verfügte, daß vom 10. Januar ab
die deutſche Unterrichtsſprache an der Volksſchule in Leifers durch
die italieniſche Sprache erſetzt werde und daß nur ausnahmsweiſe und
für die erſte Zeit beim Unterricht das Deutſche als
Verſtändigungs=
ſprache benutzt werden dürfe, entſtand eine große Aufregnug, eine
Debutation begab ſich zum Präfekten, der zuſagte, daß die Eltern ind”
vidnell Nekurſe gegen die getroffene Verfügung einbringen follten und
daß, wenn eine hierauf vorzunehmende Feſtſtellung ergebe, daß über
40 Kinden von Familien, mit deutſcher Umgangsſprache duvon
be=
troffen würden, der Erhaltung von Klaſſen mit deutſcher
Unterrichts=
ſprache nichts entgegenſteche. Daraufhin brachten 82 Familien Rekurſe
ein und Mitte Febwuar erſchienen italieniſche Kommiſſionen, die die
Eltern vorluden und ſie befragten, woher die Familien ſtammten und
Eltern und die jKnder italieniſch könnten. Es wurden auch
Sprachprüfungen vorgenommen und ſobald die Eltern oder die Kin=
* auch nur einige Worte ihalieniſch derſtanden, wurde feſtgeſtellt, daß
ſie kein Recht hätter eine deutſche Schule zu verlangen. Von 51
Eltern der Ortſchaft Leifers erhielten auf dieſe Weſſe nur 8 das Recht,
L e nchn Sle ſicen ud dan dun Se Ne.
kunſen überhaupt wurden nur 18 beutſche Kinder feſtgeſtellt. Die
Be=
dingung, daß 40 deutſche Kinder vorhanden ſein müißten, war alſo
nicht gegeben und die deutſche Schule konnte abgelehnt werdeu.
„Quod erat demonſtamdum!”
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(ür die Versffentſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktlon keinerlel
Ver=
antwortung: Kr ſe bleſbt auf Grund des 824 Abl 2 des Preſſgeſetzes in vollem Amfange
der Einſender veraniwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
— Den hartbedrängten Hausfrauen wurden am letzten Samstag auf
dem Wochenmarkt ungeheure Preiſe für Gemüſe und Salat gefordert.
So wurden z. B. für Salat und Nömiſchkohl 600—700 Mk. pro Pfund
gefordert, während am vorletzten Markttage für dieſelben Waren 20 bis
300 Mk. gefordert wurden. Mit welcher Berechtigung? Wo bleibt hier
die Preisprüfungsſtelle?.
Eine Hausfrau.
— Der Durchgang durch den alten Palaisgarten von der
Wilhel=
minenſtraße nach der Luiſenſtraße wurde bald nach deſſen Eröffnung
während des Umbaues wieder geſchloſſen. Es wäre wohl an der Zeit,
nachdem der Umban ſchon ſeit Wochen längſt bendet iſt, die Tore wieder
zu öffnen.
K.B.
Sport, Spiel und Turnen.
Lawn=Tennis.
Das Darmſtädter Pfingſtturnier.
* Das Frühjahrsturnier des Darmſtädter Tennnisklubs hat trotz
nehmern eingetroffen und trotz der nicht gerade ſtrahlenden Laune des
auf den Spielplätzen am Böllenfalltor. Im Vordergrund des Intereſſes
im Jahre 1908 der Großherzog als Wanderpreis geſtiftet hat und der
Jahren gewonnen werden muß, bevon er in den Beſitz des Siegers
Landmann, der wegen Teilnahme an dem großen Berliner
Pfingſt=
turnier den Pokal nicht verteidigen konnte. Bedauerlich auch für den
den hier ſchon bekannten Spielern wie Klopfer und Oppenheimer war
geſtattet. — Das Pfarrhaus ſoll nach einem Beſchluß des Epang, von Klopfer, der mit 6:3, 6:3, 2:6 zaz, in der Schlußrunde Schneider
ſchlug, war wohl verdient. Sein ausgeglichenes präziſſes Spiel machte
ihn zum zweifellos beſten Mann im Felde. In der vierten Nunde traf
er auf den derzeit ſicherlich beſten Darmſtädter Spieler, Schüler, den er
erſt nach hartem Ningen 2:8, 4i5, 7:5, bezwingen konnte. Herr Schüler
hat ſein Spiel in den letzten zwei Jahren ſtark verbeſſert. Schärferes
Dunkelheit angefahren. Der Ueberfahrene trug ſchwere Verletzungen Angrifſsſpiel, auch einem ſtarken Gegner gegenüber, größere Ausnutzung
ausſichten zweifellos noch verbeſſern.
Schöne Kämpfe bot auch das Herrendoppelſpiel ohne Vorgabe, in
Verein. Triſch auf” feierte an den Pfingſt=Feiertagen unter zahlreicher dem Daub.Schüler in der vietten Nunde auf die Mannheimer
Oppen=
heimer—Klopfer trafen, die ſie nach hartem Kampf bezwangen, um dann
im der Schlußrunde Fritz—Megroz verhältnismäßig leicht 6:1, 3:6, 6:0,
6:3 zu ſchlagen. Der Frankfurter Fritz , der ja auch zu den bekannten
Darmſtädter Tennisgäſten gehört, ſpielte während dieſes Turniers weit
unter ſeiner Form, was auch beſonders bei den Einzelſpielen zutage trat.
Das Damen=Einzelſpiel ohne Vorgabe mußte von vornherein als
ſichere Beute der Frankfurterin, Frl. Weihermann, angeſehen werden,
O Aus bem Kreiſe Hepbenheim, 31. Mai. Milchpreiser= derem präziſes, ſcharfes Spiel dunch eine erhebliche Turntererfahrung
oberen Hälſte Frl. Weihe=Freiburg verhältnismäßig leicht bis zur
Schlußrunde huchkämpfge. Nach hartem Kampf mußte dieſe ſich jedoch
lich den Beſchluß, die Friedensmiete auf das 80fache zu erhöhen. — Herren=Einzelſpiel mit Vorgabe Kl. 4 gewann Kerv Krebs, gl. B
Alles in allem war das diesjährige Pfingſturnfer ein boller Erfolg
be. Michelſtadt i. O., 22. Mai. Unfall. Bei einer Feuerwehr= des veranſtaltenden Klubs und — trotz mancher Kümmerniſſe, die bef
leitung.
B. f. R. Darmſtadt—8.G. „Germanig 03” Pfungſtadt 2:1 01:0).
— Am Samstag nachmittag empfing V. f. N. zu einem Freund=
Hber=Sensbach ſtattgefundenen Holzverſteigerung wurden für den ſchaftsſpiel F.C. „Germanta (34 Pfungſtadt, der zu dieſem Spiel ohne
den Mittelſtürmer Böttger=Eſſer und ſeinen Mittelläufer Hillgärtner
O Hirſchhorn, 19. Mai. Die Neckarſchiffahrt wurde ime antrat, während V. f. N. ohng A. Waldhans und Müller zm Stelle
V. f. R.
Friedmiamn,
Jung, P. Dillmnann.
H. Weicker, K. Weicher, Döring.
Berger, H. Waldhaus, Meher, H. Schmidt, Nungeſſer
Stetter, Reinhandt. Kaiſer, Nickel, Geiß,
Weben, Eck, Steinmetz.
Polſter, W. Hillgärtmetn.
Peemüller.
Gleich zu Beginn macht ſich das Fehlen der Pfungſtädter Stützen
infolge der kühlen Witterung nicht beſonders ertragreich. Händler aus ſtädter. Im Sturm fehlt die Führung und auch das Zuſpiel iſt ſehr
Führung, der eine Flanke Bergers prächtig einköpft. Kaiſer köpft
gleich darauf eine gleiche Chonce über V. f. R.=Tor. Abwechſelnd
ver=
ſchießem im der Folge beiderſeits die Innenſtürmer ausſichtsreiche
Tor=
gelegenheiten, nachdem ſich das Spiel in der Hauptſache in den Mitte
Abſchluß, das bereits lange Zeit die Einwohner in Spannung hielt, des Spielfeldes abſpielt. Sehr gut gefällt Eck als Mittelläufer bei
Zwiſchen den beiden Lehrern Knies und Uhl beſtanden ſeit längerer Pſungſtadt, der im Zerſtören und Aufbau in gleicherweiſe
Hervor=
nagendes leiſtet. Auch K. Weiker, der heute für Meyer den
Mittel=
läuferpoſten des V. f. R. füllt, entſpricht ganz den Erwartungen, wo=
Spieles im der Hauptſache zu tragen haben. Kurz vor Pauſe ſcheint
der Ausgleich durch Polſter, der mit Nickel den Platz getauſcht hat,
ſtädter Sturm um ein Geringes beſſen, was zur Folge hat, daß der
längſt verdiente Ausgleich burch Kaiſer nach 25 Minutem fällt. Eine
weitere Torchance für Pfungſtadt hebt Polſter über das leere V.f. R.=
Tor. Unentſchieden ſcheint das Spiel ſeinem Verlauf emtſprechend
endenr zu ſollen, da kommt Schmidt an der Pfungſtädter Verteidigung
vorbei, gibt von der Linie zur Mittg und H. Waldhaus drückt dem
Ball ½9 Minute vor Schluß zum führenden Tor, für V. f. N. ein.
Damit iſt, das Spiel zugunſten des V. f. N. entſchieden, der ſich Mühs
gab, mach einigen Niederlagan gegen Pfungſtadt zu einem ehrenvollen
Ergebnis zu gelangen. Der Sieg iſt mithin berdient. Sckwächen
gab es beiderſeits, und in der Hauptſache waren den Stürmerreihen
Schußumermögen gemein. Dazu hemmte noch Eigenbrödelei den
Fluß der Anguiffsaktionen umd in entſcheidenden Momenten ihre
Krö=
nung. Herr Selzam vom V. f. N. Heidelberg war ein einwandfreier
4, II.
Leiter.
V. f. R. Darmſtadt—F.C. „Sport 08” Ketſch 1:2 (0:2).
Die Gäſte von Ketſch drehen dem Shieß um und ließen den V.f.N.
mit dem Reſultat vom Samstag am 2. Feiertag vormittag unterliegen.
Schwache Stürmerleiſtungen des V.f.R. brachten ihm die Niederlage
eim die nach dem Verlauf des Spieles, beſonders dem der 2. Hälfte
und gegen Schluß nicht hätte ſein brauchen. Daß ſchließlich die
Ver=
teidiger und Läufer des VfN, ſich im Torſchuß verſuchten, iſt
der=
ſrändlich, wenngleich ſolches Tun die Ausſicht auf Erfolg nicht erhöhte.
Ketſch entſprach ganz den Erwartungen und bot neben tochniſch guten
Leiſtungen ein flinkes, friſches Spiel, das den Sieg durch gute
Stür=
merarbeit ſicherſtellte, während V.f. R. duuch ebenſo ſchlechte einen
dem Verlauf entſprechonden höheren Sieg aus der Hand gab.
Eigen=
nutz vendarb hier die beſten Chaneen. Ketſch erzielte durch ſeinen
Halblimken das 1. Tor in der 38. Minute und fügt dieſem ein gweites
eine Minute nach Pauſe durch ſeinen Halbrechtem an. Nach der
Pauſe und bis Schluß wird die Ueberlegenheit des
* immer
drückender, bis endlich nach dielen Verſuchen eine Flanke Nungeſſers
von H. Waldhaus zum Ehrentreffer genutzt wird. (1 Mönute vor
Schluß.)
Die Gäſte hatten im Sturme, der erfolgreich Flügelarbeit leiſtete,
ihre Stärke und danken dieſem den Sieg. Nicht zurück ſtanden
Läufer=
reihe und Verteidigertrio, während VfM. im Sturme mit einer gauz
unzulänglichen Leiſtung aufwartete. Lediglich Berger und Weicke,
gehugten. Dagegen darf die Läuſerreihe und Hintermannſchaft, dem
Rückgrat der VfR.=Glf. auch neuerlich velle Anerkennung gezollt
wer=
den, die gegen Schluß den Gegner ganz in ſeine Hälfte zuwickgedrängt
hatten. Herr Ebenrhardt, Pfungſtadt, leitete ſehr gut.
4, II.
Rummer 170.
Darmſädter Tagblatt, Mitttoch, gen 23. Mai 1923.
Seſte 5.
Sp.=Ver. 98 Darmſtadt Ib Jug. — V. f. R. Butzbach, 1:4.
Am 2. Pfingſtfeiertag weilte die Ib Jug. des Sp.=Ver. 98 beim
V.f. R. Butzbach, deſſen Jugend im Lahnkreife (weſtdeutſcher
Spielver=
band) die Meiſterſchaft errang. Sp.=Ver., der mit 4 Mann Erſatz antrat,
führte in den erſten 20 Minuten 1:0. Butzbach kann dann durch einen
wundervollen Fernſchuß ihres Mittelläufers ausgleichen, und bis zur
Pauſe zwei weitere Tore vorlegen. Nach Halbzeit zieht Darmſtadt
mächtig los, ohne zunächſt einen Erfolg zu buchen. Endlich werden die
Anſtrengungen belohnt, ein ſchöner Flachſchuß findet ſeinen Weg in
Butzbachs Tor. Der Schiedsrichter pfeift, und gibt zum maßloſen
Er=
ſtaunen beider Mannſchaften und des Publikums — „Abſeit‟.
Darm=
ſtadts Mittelſtürmer hatte nämlich, um Abſeit zu vermeiden, das
Spiel=
feld verlaſſen. Seiner Abſeitsenſtcheidung fügte der Schiedsrichter noch
den Platzverweis hinzu, da der Spieler ohne ſeine Genehmigung den
Platz verlaſſen habe. Am Ende der zweiten Halbzeit fällt durch
Elf=
meter das vierte Tor für Butzbach.
Butzbach ſtellte eine körperlich ſtarke Elf ins Feld, der die
erſatz=
geſchwächte Sp.=Ver.=Mannſchaft nicht ſtandhalten konnte, beſonders, da
beim Gegner Mittelläufer und Mittelſtürmer aus der erſten Mannſchaft
zur Verſtärkung herangezogen waren. Der Schiedsrichter konnte außer
der oben erwähnten „merkwürdigen” Entſcheidung gefallen. -Argus-
Sportverein Darmſtadt 1898 E. V.
e Mit dem am heutigen Nachmitdag auf dem Stadion
ſtattfinden=
den Ligafußballwettſpiel wartet der Sportverein Darmſtadt
mit einem ganz beſonderen ſportlichen Ereignis auf. Der auf einer
Pfingſtreiſe befindliche Sportklub Hannover hat es ſich auf
eine Einladung des Sportvereins hin nicht nehmen laſſen, auch ihrer
Liga=Elf gegenüber zu treten. Man wird nicht fehl gehen, zu behaupten,
daß man dieſem Spiel eine beſondere Bedeutung nicht abſprechen kann.
Zum erſtenmal tritt eine norddeutſche Mannſchaft von guter Klaſſe einer
Darmſtädter Mannſchaft gegenüber. Ob die Darmſtädter der beſonderen
norddeutſchen Spielweiſe ſtandzuhalten vermögen, muß der Ausgang des
Spieles zeigen. Schon von jeher wurde dem ſüddeutſchen flachen
Paß=
ſpiel, wie es die Einheimiſchen pflegen, der Vorzug für den Erfolg
ge=
geben. Zweierlei Art in der Ausübung eines Raſenſportes iſt
intereſ=
ſant zu beobachten, die ſchließlich auf eins auf den Enderfolg des Spieles
gemeinſam zuſtreben. Und das wird es ſein, was das Spiel auch
be=
ſonders intereſſant geſtalten wird. Wünſchen wir dem Sportverein für
ſein erneutes anſprechendes Unternehmen auch den Erfolg.
Sportvereinigung Arheilgen 04 E. V.
Die veranſtalteten Pfingſtwettſpiele nahmen einen guten Verlauf.
Das Spiel am erſten Feiertag gegen Spielvereinigung Ludwigshafen=
Mundenheim (Befäh.=Liga), entwickelte ſich nach anfänglichem Fühlen
zu einem ſpannenden Kampf zweier ziemlich gleichſtarker Mannſchaften.
In flinkem Tempo wechſelten die Torgelegenheiten andauernd, dieſe
nutzte Arheilgen jedoch nicht aus und L.=M. verdarb ſich ſolche durch
Abſeits. In der 15. Minute erzielte Arheilgen durch ſeinen
Mittel=
läufer in ſchöner Einzelleiſtung das erſte Tor, dem es kurz vor Schluß
in gutem Stürmerſpiel ein zweites folgen läZt.
Das anſchließende Spiel der Alten=Herren=Mannſchaften Wixhauſen
und Arheilgen hatte viele heitere Augenblicke und endete 0:0. — Das
Spiel am zweiten Tag zeigte beſſeres Zuſammenſpiel, wobei beſonders
Arheilgens Mannſchaft überlegen war und dem Tore Mutterſtadts
pft gefährlich wurde. Die erſten ſchwachen Torſchüſſe landeten zwar
da=
ueben, wurden aber dann immer gefährlicher und fanden in der letzten
Viertelſtunde dreimal durch den zahlreich verteidigenden Gegner ihren
Weg ins Tor von M. Arheilgens Mannſchaft in der neuen Aufſtellung
gibt zu guten Hoffnungen Anlaß.
Der Schwimm=Sportverein „Möve‟=Darmſtadt E. V.
hat die Pfingſtfeiertage dazu benutzt, um mit ſeiner Jugend eine
drei=
tägige Wanderung an den Neckar zu unternehmen. Die Bahn brachte
die jungen Leute bis Gaimühle im Odenwald, von wo die Wanderung
über den Katzenbuckel durch die Wolfsſchlucht nach Zwingenberg an den
Neckar und dann weiter den Neckar abwärts, bis nach Heidelberg führte.
Nach Beſichtigung des Heidelberger Schloſſes wurde am Montag Abend
die Heimreiſe angetreten. Da das Wetter durchaus günſtig war, ſind die
jungen Möven voll und ganz auf ihre Koſten gekommen, um ſo mehr,
als der oben beſchriebene Weg außerordentlich reich an eindrucksvollen
Naturſchönheiten iſt. Der Verein wird im kommenden Sommer
ähn=
liche Wanderungen noch öfters beranſtalten, um auch auf dieſe Weiſe
ſeinen Beſtrebungen, auch geiſtig auf ſeine Jugend einzuwirken, gerecht
Pr.
zu werden.
Der I. Darmſtädter Box=Club auswärts.
Einer Einladung der Boxabteilung der Turngemeinde Bockenheim
Folge leiſtend, begaben ſich unſere erprobten Kämpen Büttel, Kurtz R.,
Bantamgewicht und Blatz, Leichtgewicht, nach Bockenheim bei
Frank=
furt am Main, um ſich dort ebenbürtigen Gegnern zu ſtellen. Vor einem
vollbeſetzten Hauſe trafen ſich die Boxer im Ring, darunter 2 ſüddeutſche
Meiſter, und war nur guter Sport zu ſehen. Da dem Sieger eines
jeden Kampfes ein wertvoller Ehrenpreis winkte, wurden die Paare zur
vollſten Entfaltung ihres Könnens angeſpornt. Wie ſchon voraus zu
ſehen war, bewährten ſich unſere jungen Darmſtädter Boxer in jeder
Beziehung, und konnten Büttel nebſt Blatz je einen Ehrenpreis mit nach
Haufe nehmen, während R. Kurtz, welcher in Offenbach a. M. mit dem
harten Frankfurter Gemmrich zuſammentraf und dieſen glatt
aus=
punktete, ſich aber in Bockenheim von dem ſüddeutſchen Meiſter Röder
eine knappe Punktniederlage gefallen laſſen mußte, was aber immerhin
als Erfolg gegen dieſen guten Gegner zu bezeichnen iſt. Die Kämpfe
gingen über 5 Nunden zu 2 Minuten und wurden von Herrn
Junfer=
mann, Frankfurt, ſicher und ſtreng ſportlich geleitet.
Kleemann=Bockenheim 106 Pfd. — Büttel I. D.B.C.
109 Pfd. Beide Kämpfer zogen gleich bei Gongſchlag ſcharf vom Leder,
Kleemann fiel durch gutes techniſches Können auf, ſchlug ſchnell links
und rechts, die Büttel anfangs einſteckte, aber dann gut blockte, und
ſeinem Gegner durch gute Beinarbeit entwich. Vülkel war in beſter
Form und landete ſeinen Linken wo er wollte. In der vierten und
fünften Runde gingen beide nochmals aus ſich heraus, und konnten einige
Schlagſerien Büttels ihm zum ſicheren Punktſiege verhelfen, und war
ſein Ehrenpreis wohl verdient.
Röder=Frankfurt, Süddeutſcher Meiſter 1923, 108
— R. Kurtz, I. D.B.C., 108 Pfd. Kurtz eröffnet den Kampf gut auf
Diſtanz, unterſtützt durch ſehr gute Beinarbeit, und hält ſich ſo den
ſicheren Meiſter vom Leibe. Bis zur vierten Runde geht Röder in
Nahkampf über und gewinnt ſo einen einen kleinen Punktvorſprung, den
Kurtz in ſeinem darauffolgendem Diſtanzkampf aber wieder aufholen
kann, und ſo ausgleicht. Die lettze Runde bringt heftige
Nahkampf=
ſerien, in welchen Kurtz etwas offen war, und ſo dem Meiſter einen
knap=
pen Punktſieg überlaſſen mußte. Es war ein flottes Treffen und
ernte=
ten beide Kämpfer lohnenden Beifall.
Becker=Bockenheim, 124 Pfd. — Blatz, I. D.B.C., 120 Pfd.
Ruhig und mit Kopf gehen beide in die Auslage, aus welcher Becker
an=
greift, aber von Blatz hart geſtoppt wird. Etwas vorſichtiger greift
Becker wieder an, landet ſeinen Rechten, der aber bei dem Darmſtädter
keine Wirkung verriet, dieſen aber für die nächſten Rundem warnte:
denn immer wieder verſuchte Becker ſeinen Rechten zu gebrauchen, der
aber durch brillantes Ducken und Ausweichen von Blatz in der Luft
verpuffte. Der Darmſtädter gefiel durch ſeine große Ruhe und ſchoß
ſeinen Linken ab, welcher faſt nie ſein Ziel verfehlte. In der fünften
Runde ſuchte Becker ſeinen Glückstreffer anzubringen, aber ſämtliche
Stöße wurden von Blatz abgehalten und hart geſtoppt. Das Treffen
en=
dete mit einem ſicheren Punktſieg für Bkatz, welcher als der ruhigſte
Kämpfer des Abends betrachtet werden konnte.
Der reiche Beifall des Publikums zeigte wieder einmal, daß Boxen
keine wüſte Schlägerei iſt, ſondern als der vollkommenſte Sport für
körperliche und geiſtige Ausbildung zu werten iſt.
Spielplatzwerbetag am 27. Mai 1923.
Ausſchuß für Leibesübungen. Die Vorbereitungen
gu dem Stermwerbelauf am 27. Mai 1923 ſind ſo weit
ge=
diehen, daß weitere Mitteilungen gemacht werden können. An dem
Laufe beteiligen ſich außer den hieſigen Tur= und Sportvereinen,
Hochſchile, Heſſiſche Schutzpolizei Darmſtadt und Schullem, Vereine
von Arhetlgen, Eberſtadt, Griesheim und Wixhauſem.
Der Lauf iſt in 8 Läufergruppen eingeteilt, ſodaß ſolche aus allen
Himmelsrichtungen zu dem Sammelplatz der Kundgebung, dem
Mu=
ſeum, im Anlauf ſind. Die Südgruppe under Führung des
Ob=
manns Schröck kommt von der Hermannſchule und nimmt ihren
Weg durch die Wilhelminenſtraße, Rheinſtraße. Die Südoſtgruppe
(Führung: Söllinger) vom Sportplatz, Hochſchule, dann Nieder=
Ram=
ſtädter Straße, Kapellſtraße, Kirchſtraße, Marktplatz. Die
Oſt=
gruppe (Führung: Imbeſcheid) vereinigt ſich mit der vom Großen
Woog kommenden Schwimmergruppp an dem Sportplatz der T.G.D.
am Hallenſchwimmbad, von da Schwimmbadplatz, Landgraf Georgſtr.,
Mavktplatz. Die Nordgruppe (Führung: Hüick) von der Schule
in der Emilſtraße, durch die Frankfurter Straße, Mathildenplatz,
Zeug=
hausſtraße. Nordoſtgruppe (Führung: Aßmuth) von der
Turnhalle in der Dieburger Stvaße, durch dieſelbe, Alexanderſtraße.
Die Weſtgruppe (Führung: Deuker) vom Exerzierplatz durch die
Anlage, Rheinſtraße. Die Südweſtgruppe (Führung: Rühl),
Turnhalle Heidelberger Straße, durch die Heidelbergev Straße,
Neckar=
ſtraße, Rheinſtraße. Gruppe Schupo von der Kaſerne durch die
Heidelberger Straße, Marienplatz, Scalbauſtvaße, Gliſabethenſtraße,
Grafenſtraße, Rheinſtraße. Die Aufſtellung des Zugs, in welchem ſich
Fechter, Radfahrer und Mitglieder in Zivil beteiligen, findet auf dem
Marienplatz ſtatt. Der Zug nimmt ſeinen Weg durch die Neckarſtraße,
Rcheimſtraße über den Paradeplatz nach dem Muſeum. Er iſt von
Muſik begleitet. Die Vereine erſcheinen mit ihren Fahnen. Der
Ab=
warſch iſt auf 11 Uhr vormittags feſtgeſetzt. Eintreffen am Muſeum
11 Uhr 15 Mimten. Die Läufergruppen laufen je nach dem
zurdick=
zulegenden Weg ſo ab, daß der Abwarſch um 11½ Uhr vollzogen iſt.
Die Wirkung der Veranſtaltung liegt in der Beteiligung der
Maſſe. Es iſt daher Pflicht der teilnehmendem Vereine, die
Kund=
gebung dadurch erfolgreich zu geſtalten, daß ſie jedes Mitglied
ver=
pflichtem, in irgend einer Form teilzunehmen. Die Möglichkeit iſt auch
den älteren Mitgliedern durch die Beteiligung an dem Zuge, der um
cfs.
11 Uhr am Marienplatz abgeht, gegeben.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
— Alle Abteilungen beteiligen ſich am nächſten Sonntag bei, den
Veranſtaltungen des Spielplatz=Werbetages. Die Mitglieder der
Ab=
teilungen verſammeln ſich zu dieſem Zweck auf dem Turn= und
Spiel=
platz am Finanzamt. Alle Teilnehmer müſſen um 10.30 Uhr in ihrer
Turn= oder Sportkleidung antreten. Nähere Bekanntmachungen
er=
folgen auf den Uebungsplätzen. Die Singwannſchaft und die
nicht=
ausüübenden Mitglieder der T.G.D. 1846 ſeiem herzlich gebeten, ſich
recht zahlreich im dunklen Straßenanzug an dem Feſtzug beteiligen zu
wollen. Samelpunkt Turnhaus vormittags 10 Uhr. — Füin die
Jugend=Turnabteilungen (Turnſchüler und Turnſchülexinnen) iſt am
nächſten Mittwoch Turnſtunde.
H. M.
Preußiſch=Süddeutſche Klafſenlotterie.
Mitgeteilt durch Lotterie=Einnahme Petrenz, Rheinſtr. 33.
4. Klaſſe, 26. Tag, 2. Ziehung.
100 000 Mk. Nrn.: 33084 196617 209717; 50 000 Mk. Nrn.: 217933
374554; 30 000 Mk. Nrn.: 8572 14139 33618 38541 44579 57353 57688 62890
161064 165452 177829 182509 219 853 220839 243089 257940 262870 283143
292735 298643 309081 311012 343908 350051 350061 372052.
27. Tag, 1. Ziehung.
100 000 Mk. Nrn.: 34059 101838; 50 000 Mk. Nrn.: 36296 114158
203865 231199 356069; 30 000 Mk. Nrn.: 1422 22502 24956 25026 35708
58307 63242 68386 76872 83093 87303 90029 98603 104497 107555 119180
119459 124256 151337 158796 160556 177564 182545 201974 204869 223374
224111 226711 229902 240556 241620 258288 269782 298140 305305 309587
314768 335632 338363 345940 353139 360942 366282.
894 Gewinne 4 20000 Mk. und die Einſatzgewinne 4 15 000 Mk.
ſind aus den täglichen Gewinnliſten zu erſehen. (Ohne Gewähr.)
4. Klafſe, 27. Tag, 2. Ziehung.
250 000 Mk. Nrn.: 105277 226596; 100 000 Mk. Nr.: 348495; 50 000
Mk. Nrn.: 125808 132681 164610 249773; 30 000 Mk. Nrn.: 8526 11634
25909 62657 86216 95405 96061 97802 113960 123921 142389 153936 155157
165189 169831 175088 175736 190143 193754 199967 208680 216051 223895
245404 263421 272328 281634 290305 306596 308359 309236 310224 317932
326449 357944 370727 373169.
450 Gewinne 4 20 000 Mk.
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Hornhaut a. d. Fußsohlen verschwindet durch
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In Drogerien u. Apotheken. (I,2104
Man verlange ausdrücklich „Lebewohl‟.
Drog. Ant. Fischer, Frankfurterstr. 12/14, Drog. K. Steinhäuser, Nied.-
Ram-
städterstr., Engeldrog. H. Schaub, Karlstr. 28, Gg. Liebig & Co., Lnisenstr. 4.
Gebr. Vierheller, Drog., Schustergasse 14. Adler-Drogerie, Gross-Umstadt.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 24. Mai:
Noch immer wolkig, mäßig warm, zeitweiſe etwas Regen. Da die
weſtliche Luftſtrömung anhält, wird der Witterungscharakter noch keine
weſentliche Aenderung erfahren.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 9½
Uhr (B 26): „Hagith, Petruſchka” Kleines Haus, 3 und 6 Uhr:
Puppenſpiele: „Der geſtiefelte Kater”. — Union=, Reſidenz=, Zentral=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino=Vorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Nudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”
„Reich und Ausland”: MaxStreeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Die gläckliche Geburt eines
L gesunden Mädchens
zeigen hocherfreut an
Dplomingenienr Hans Heinmäller
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Pftngsten 1923
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Aenne Schubert
Fritz Rahn, cand. dipl. ing.
Verlobte
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Darmſtadt
Pfingſten 1923
Sceageosalnsheooosss
Füe die anläßlich unserer Ver- W
T mählung übersandten
Glück-
wünsche und Geschenke sagen auf
5 dtesem Wege heeslichsten Dank 0
Georg Knörzer u. Frau
Darmstadt, Barkhaussts. 11
(*1432
Statt besonderer Anzeige.
Die Verlobung unserer jüngeren Tochter
Griseldis mit Herrn Hans Dorsch,
Wein-
gutsbesitzer zu Forst a. d. Haardt, Rheinpfalz,
beehren wir uns anzuzeigen.
Dr. Gerlach, Generaloberarzt a. D.
Frau Helene Gerlach, geb. Kraetzer
Darmstadt, Mai 1923.
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Für die anläßlich unserer
Vermählung erwiesenen
zahl-
reichen Aufmerksamkeiten
0 sprechen wir auf diesem Wege
unseren innigsten Dank aus.
Ernst Flath u. Frau
Anais, geb. Kress
Maf 1923
*14
Dankſagung.
Heimgekehrt von der Ruheſtätte
unſeres kleinen Frohſinns, unſerer
ſonnigen Immerfroh, ſagen wir
Allen, die unſerem unvergeßlichen
Herzblatt ſoviel Liebe und uns ſoviel
Anteilnahme bewieſen haben, großen
Dank. Insbeſondere danken wir
Herrn Pfarrer Vogel für die
troſt=
reichen Worte beim Heimgang
un=
ſeres teuren Lieblings,
Im Namen der tlefgebengten
Hinterbliebenen:
Frau Dipl.=Ing. Otto Borck
geb. Steinmetz.
Darmſtadt, den 21. Mai 1923.
(*14286
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Geschlochtsleiden!
Hahlreiche Erſolge b. Harnröhrenlelden (krisch u.
veralt.), Weissfluss, Syphilis, Mannesschwäche.
KeineBerufsstörg. Aller die k-et. L-iden kurz angabon.
Aufklär. Broschüre H. 50.—. Porto ertrz. Dr. med.
H. Schmidt, Spezialinstitut G. m. b. H., Berlin 1;
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Statt beſonderer Anzeige
(4148
Unterfertigter erfüllt hiermit die
traurige Pflicht, ſeine lb. A. H. u.
ia. C. B. von dem in Dortmund
erfolgten Ableben unſeres Ib. A. H.
(
2.Mbfe (XX,X
Mac.=Vis. Han. (X), rec. 1891
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
J. 2. d. C. C. d. „Haſſia”
G. Bloem (
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herzlicher Anteilnahme bei
unſerem ſchweren Verluſte
ſagen innigſten Dank
Carl Behrens
14326) und Kinder.
Traiſa, den 23. Mai 1923.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, am Pfingſtmontag unſeren
lieben, treuſorgenden Gatten und
Vater, Bruder, Schwager und
Onkel
1
Techn. Eiſenbahnoberſekretär
unerwartet zu ſich in die Ewigkeit
zu nehmen.
In tiefer Trauer:
Frau Anna Jäger u. Kinder
(Aliceſtr. 27)
nebſt Angehörigen.
Die Beerdigung findet
Donners=
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Darmſädter Tagblatt
23. Mai 1923 Nr. 440
Handelsblq
Handel und Wandel in Heſſen.
Helvetia=Konſerven=Fabrik. A.=G., Groß=Gerau.
Dem Geſchäftsbericht der Geſellſchaft, die für das abgelaufene
Geſchäfts=
jahr 50 Prozent Dividende zur Auszahlung brachte, entnehmen wir
fol=
gendes: Im abgelaufenen Geſchäftsjahr erwarb die Geſellſchaft die
an=
grenzenden Fabrikanlagen der Oelfabriken Groß=Gerau A.=G., Bremen,
ferner ſei eine Beteiligung an zwei weiteren Unternehmungen, die jedoch
im Bericht nicht namentlich erwähnt ſind, aufgenommen worden. Für
die neuen Beteiligungen und Erwerbungen wurden Mittel geſchaffen
durch die Erhöhung des Aktien=Kapitals von 25 auf 42 Millionen, wobei
gleichzeitig für die Stärkung der Betriebsmittel geſorgt wurde. Der
Bericht beſchäftigt ſich nicht weiter mit dieſer Kapitalstransaktion.
7 Millionen der neuen Aktien ſind in den Beſitz der Gemeinſchaft der
Süddeutſchen Zuckerfabriken übergegangen, die die Mehrheit des Aktien=
Kapitals der Geſellſchaft bei dieſer Gelegenheit von der Schweizeriſchen
Lenzburg=Konſervenfabrik erwarb. Die Geſellſchaft weiſt einen
Fabri=
kationsgewinn von 250,48 Millionen aus, ſowie nicht ſpezifizierte
Er=
trägniſſe aus Effekven, Beteiligungen und ſonſtigen Einnahmen von
29,29 Millionen Mark. Handlungsunkoſten nebſt Zinſen und
Repara=
turen und Werkerhaltungskoſten beanſpruchten 198,04 Millionen Mark.
Durch dieſe Zuſammenfaſſung wird die tatſächliche Ertragslage bei dem
Unternehmen völlig unüberſichtlich. Die Abſchreibungen ſind auf 43,49
Millionen Mark bemeſſen, ſo daß mit Ausnahme eines Grundſtück=
Kontos in Höhe von 150 000 Mark nunmehr ſämtliche Anlagen,
ein=
ſchließlich des Effekten= und Beteiligungskontos auf eine Mark abgebucht
ſind. Allein beim Effektenkonto betrug die Sonderabſchreibung 11,18
Millionen Mark. Es ſtand Ende 1921 mit noch 5 Millionen Mark zu
Buch. Ueber eine Zuſammenſetzung wird nichts berichtet. Es verbleibt
ein Reingewinn von 38,5 Milliönen Mark, woraus wie erwähnt 50
Prozent Dioidende zur Verteilung gelangten. Die Bilanz verzeichnet
bei 42 Millionen Mark Aktien=Kapital die offenen Reſerven mit 8,28
Millionen Mark, Kaſſe= und Poſtſcheck=Guthaben erſcheinen in Höhe von
239 Millionen Mark, Debitoren mit 327,78 Millionen Mark, wobei
diesmal unter dieſem Konto 111,56 Millionen Mark Bankguthaben
be=
ſonders verzeichnet ſind. Die vorrätigen Betriebsmittel ſind mit 19,16
Millionen Mark bewertet, die Fertigfabrikate mit 44,86 Millionen Mark,
die Rohprodukten und Materialien mit 199,75 Millionen Mark, die
Faſtage und Emballage mit 104,93 Millionen Mark. Vexpflichtungen
an Kreditoren und Akzepte ſind mit 707,76 Millionen Mark aufgeführt.
Die Bilanz macht die in 1922 eingegangenen Zugänge auf Anlagekonto
nicht erſichtlich. Im neuen Jahre haben ſich die Abſätze der Produktion
der Geſellſchaft gut angelaſſen, jedoch nach Beſetzung des Ruhrgebietes
ſei das Abſatzfeld erheblich verkleinert; dennoch konnte der Betrieb
bis=
her aufrecht erhalten werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Voigt u. Haeffner A.=G., Frankfurt a. M. Die
Ge=
ſellſchaft, die zum 25. ds. Mts. G.=V. beruft, wird 150 Prozent Dividende
für das abgelaufene Geſchäftsjahr zur Verteilung bringen. Ferner ſoll
Beſchluß gefaßt werden über Erhöhung des Aktienkapitals um 110
Mil=
lionen Mk. Stammaktien, die im Verhältnis 1:1 den Stamm= und
Vor=
zugsaktionären I zum Bezug angeboten werden ſollen. Das
Aktienkapi=
tal beträgt zurzeit 80 Millionen Mk. Stamm= und 10 Millionen. Mk.
Vorzugsaktien I und II. Die 10 Millionen Mk. Vorzugsaktien, die im
Oktober 1920 geſchaffen wurden, ſollen zum 1. Januar 1924 in
Stamm=
aktien umgewandelt werden, ſoweit die Vorzugsaktionäre auf ſie eine
noch näher zu beſtimmende Zuzahlung leiſten. Ueber den Bezugskurs
der jungen Aktien iſt ſeither nichts bekannt geworden.
* Vereinigte Elbeſchiffahrtsgeſellſchaften A.=G.,
Dresden. Die Geſellſchaft berichtet über einen ohne nennenswerte
Störungen verlaufenen Betrieb bis Jahresſchluß. Im eigenen
Fachge=
ſchäft wurden 674 000 Tonnen und im Schleppgeſchäft 1062 Millionen
Tonnen befördert. Die der Geſellſchaft von Seiten des Reiches
zuge=
floſſenen Entſchädigungen ſind in der Hauptſache zur Ergänzung des
Schiffsparkes verwandt worden. Der Abſchluß weiſt nach Verwendung
der vertragsmäßigen Gewinnanteile an den Vorſtand, ſtellvertretende
Direktoren und Prokuriſten, ſowie Gratifikationen an Beamte und
ſatzungsgemäßen Gewinn=Anteils an den Aufſichtsrat einen
Brutto=
gewinn von Mk. 50 604 661 aus. Für Abſchreibungen wurden Mk.
5 230 272 verwandt, ſo daß ein Reingewinn von Mk. 45 374 389 verbleibt,
der wie folgt verteilt werden ſoll: Zuweiſungen zum Schiffverſicherungs=
Fonds Mk. 12 Millionen, Zuwendungen für Wohlfahrtszwecke Mk. 2
Millionen, 6proz. Vorzugs=Dividende auf Mk. 2,7 Millionen Vorzugs=
Aktien — Mk. 162 000, 150 Prozent Dividende auf Mk. 20 Millionen
Stamm=Aktien Mk. 30 Millionen und Vortrag auf neue Rechnung Mk.
1 212 389. Die Geſellſchaft, die ihr Aktien=Kapital auf Mk. 60 Millionen
erhöhte, berichtet daß die Beſchäftigungsverhältniſſe trotz kurzer
Unter=
brechung durch Treibeis und Hochwaſſer ſich günſtig entwickelt hätte.
Der Bilanz entnehmen wir noch folgende Zahlen: Kaſſe Mk. 32,04
Millionen, Außenſtände inkl. Bank=Guthaben Mk. 407,76 Millionen,
Effekten und Beteiligungen Mk. 8,7 Millionen, Materialien Mk. 194,5
Millionen. Der geſamte Schiffspark ſtehr mit Mk. 14,92 Millionen zu
Buch. Die ſchwebenden Verbindlichkeiten betrugen Mk. 430,75 Millionen.
* Aktiengeſellſchaft für Glasinduſtrie, vormals
M. Friedrich Siemens, Dresden. Die Geſellſchaft berichtet
über das abgelaufene Geſchäftsjahr über eine ſehr reichliche
Beſchäf=
tigung in den deutſchen und ebenſo über eine genügende in ihren
pol=
niſchen Unternehmungen. Nicht nur in Flaſchen konnte die erhöhte
Produktion abgeſetzt werden, ſondern auch die Spezialfabrikation hatte
einen erfreulichen Mehraufwand aufhuweiſen. Die Förderung des
Koh=
lenbergwerkes erfuhr eine weitere Steigerung. Die
tſchechoſlowaki=
ſchen Werke hatten leider ſchwer zu kämpfen. Der Bedarf im Inlande
ging dort außerordentlich zurück, dazu kam noch, daß der Export infolge
der ungünſtigen Valuta und der hohen Produktionskoſten zuletzt
un=
möglich wurde und deshalb die Betriebe im Dezember bis auf weiteres
ihre Produktion einſtellen mußten. Die Grazer Fabrik hat im letzten
Geſchäftsjahr trotz der im allgemeinen mißlichen Verhältniſſe in Deutſch=
Oeſterreich zufriedenſtellend gearbeitet. Die Entwickelung der Fabrik
feuerfeſter Produkte in Wirges, deren Bedarf in Ton durch die vor
einigen Jahren angekaufte große Tongrube des Weſterwaldes auf
Jahrzehnte hinaus geſichert iſt, nahm einen günſtigen Verlauf. Das im
Oſterwald erſchloſſene mächtige Steinkohlenflöz wurde zum Abbau
vor=
gerichtet. Der Reigewinn beträgt 101 542 235 Mk. Das
Werkerhal=
tungskonto iſt um 100 Millionen Mk. erhöht worden, während für
Ab=
ſchreibungen im voraus 5 966 104 Mk. abgeſetzt wurden und ebenfalls
die vertrags= und ſatzungsmäßigen Tantiemen vor Feſtſtellung des
Rein=
gewinnes ausſcheiden. Der Reingewinn ſoll wie folgt Verwendung
fin=
den: für geſetzliche Rücklage 1,4 Millionen Mk., Dividende auf mit 25
Prozent eingezahlte 15 Millionen Mk. Vorzugsaktien — 225 000 Mk. —
200 Prozent Dividende auf 30 Millionen Mk. Stammaktien 60
Mil=
lionen Mk. Für ſoziale Zuwendungen iſt der Privatwohlfahrtskaſſe
30 Millionen Mk. und dem Vortrag für neue Rechnung 9 917 235 Mk.
zugefloſſen. Nach der Bilanz betrugen Außenſtände 828 681 314 Mk.,
Wechſel 34 690 118 Mk., Effekten und Beteiligungen 3 947 062 Mk.,
Wa=
ren 89 627 440 Mk., während die ſchwebenden Verbindlichkeiten mit
678 673 030 Mk. erſcheinen.
* Emaillier= und Stanzwerk, vormals Gebr.
UII=
rich, Maikammer. Die Geſellſchaft beruft zum 12. Juni ds. Js.
eußerordentliche Generalverſammlung, die über Erhöhung des
Grund=
kapitals um 15,5 Millionen Mk. durch Ausgabe von 14.5 Millionen Mk.
Stamm= und einer Million 7proz. Vorzugsaktien mit 10fachem
Stimm=
recht, beide gewinnberechtigt ab 1. 7. 22, Beſchluß faſſen ſoll. Das
der=
zeitige Aktienkapital beträgt 6 Millionen Mk., beſtehend aus 5,5
Mil=
lionen Mk. Stamm= und 0,5 Millionen Mk. Vorzugsaktien.
— Zuſammenſchluß in der Textilinduſtrie. Die
durch eine Intereſſengemeinſchaft ſeit Jchvesfriſt verbundenen
Aktien=
geſellſchaften K. u. E. Buchwald und Wolff u. Glaſerfeld haben
be=
ſchloſſen, ſich zu fuſionieren und in einer demnächſt einzuberufenden
Generalverſammlung der Wolff u. Glaſerfeld A.G. die Aenderung der
Firma in Herna=Konzern A. G. Wolff u. Glaſerfeld=K. u. E. Buchwald,
ferner die Erhöhung des Aktienkapitals von 8,5 Millionen Mk. durch
Ausgabe von 11,5 Millionen Mk. Stamm= und 1 Million Mk.
Vor=
zugsaktien mit 10fachem Stimmrecht auf insgeſamt 21 Millionen Mk.
zu beantragen. Während die 1 Million Mk. Vorzugsaktien zur
Ver=
fügung der Verſvaltung verbleiben, finden 8,5 Millionen Mk.
Stamm=
aktien der Wolff u. Glaſerfeld A.G. Verwendung für die Fuſion mit
der K. u. E. Buchwald A.G., während die reſtlichen 3 Millionen Mk.
von einem Konſortium unter Führung der Darmſtädter und
National=
bank im Intereſſe der Geſellſchaft beſtmöglichſt verwertet werden. —
Die Herna=Konzem=A. G. wird neben der Wäſche=, Pyjama=, Krawatden=
und Wirkwarenfabrikation durch Aufnahme anderer Firmen der Herren=
Ausſtattungsbranche ihren Geſchäftskreis weſentlich ewveitern.
Gg
* Norddeutſche Wollkämmerei und
Kammgarn=
ſpinnerei, Bremen. Die G.=V. gemehmigte 600 % Dividende
auf Stammaktien und Gemußſcheine. Wir tragen aus der Bilanz das
folgende nach: das Aktienkapital betrug am 31. Dezember 1922 56,5
Millionen Mr. Stamm= und 4,5 Millionem Mk. Vorzugsaktien.
Genuß=
ſcheine wurden in Höhe von 45 Millionen Mk. ausgewieſen. Die
ge=
ſetzliche Reſerve erſcheint mit 15 Millionen Mr., Genußſcheimkonto mit
2 812500 Mk., Rücklagen mit 15 Millionen Mk., Werkerhaltngskonto
inkl. 50 Millionen Mk. Vortrag von 1921 in Hohe von 300 Millionen
Mk., Vorräte mit 3 718930 773 Mk., und Debitoren in Höhe von
2 223 557 042 Mk., Beteiligungen mit 18 440 006 Mk., und Wertpapiere
mit 22 638 310 Mk., Grundſtücke und Fabrikanlagen einſchl. Maſchinen
und Inventar, ſowie Konto für landwirtſchaftliche Betriebe ſtehen mit
18 081 451 Mk. zu Buch, während Kaſſe und Wechſelkonto in Höhe von
20 116 113 Mk. ausgewieſen iſt. Penſions= Witwen= und Waiſen=Kaſſe
für Beamte und Meiſter erſcheinen in Höhe von 60 Millionen Mk.,
ein weiteres in Höhe von 2 437 207 Mk., Währungsrücklage in Höhe
von 500 Millionen Mk. Gläubiger ſind mit 4 413550 282 Mk.
ausge=
wieſen; inkl. des Vortrages von 1921 in Höhe von 1140 017 Mark
erſcheint ein Reingewinn von 609 340 027 Mk.
* K. u. E. Buchwald A. G. In der Generalverſammlung am
4. Mai wurde die vorgelegte Bilanz vom 31. Dezember 1922, die nach
veichlichen Abſchreibungen und Reſerveſtellungen mit einem
ausgewie=
ſenen Reingewinn von 63,2 Millionen Mk. abſchließt genehmigt.
Bei=
einem Aktienkapital von 8,5 Millionen Mk. und eiem Reſervefonds
von 1,8 Millionen Mk. ſind Verpflichtungen in Höhe von 245,6
Mil=
lionen Mk. vorhanden, denen an Kaſſa= und Bankguthaben 36
Mil=
lionen Mark am Debitoren 228,8 Millionen Mark, an Waren 53,9
Millionen Mk. gegenüberſtehen. — Das Maſchinen= und Einrichtungs
konto iſt, nachdem im Geſchäftsjahr 1922 mehrere Webſtühle angeſchafft
worden ſind, auf 1 Mk. abgeſchrieben. Von dem Neingewinn werden
für Steuern 25 Millionen Mk., für den ordentlichen und Spezial=
Reſervefonds 6,9 Millionen Mk., für Tantiemen 12,8 Millionen Mk.
berwandt; nach Zahlung eimer Vordividende von 4 % wird auf das
Aktiemkapital eine Dividende von 0,40 Goldmark, umgerechnet zum
Krrſe: 1 Goldmark — 5000 Papiermark; verteilt. 1,5 Millionen Mk.
werden auf neue Rechnung vorgetragen. — Nach dem Bericht des
Vor=
ſtandes erfuhr der Umſatz im vergangenen Geſchäftsjahr, insbeſondere
für den Export, eine erhebliche Steigerung; er überſchritt, namentlich
in den Waremmengem, bereits wieder den des letzten Friedensjahres.
Auch das neue Geſchäftsjahr habe eine weitere Belebung des Geſchäfts
gebracht. — Die ſich aus der Indereſſengemeinſchaft mit der Wolff u.
Glaferfeld A. G. ergebenden gemeinſchaftlichen geſchäftlichen Beziehungen
hätten ſich befriedigend entwichelt. Die Generalverſammlung
geneh=
migte ferner einen zwiſchen den beiden Geſellſchaften geſchloſſenen
Vor=
vertrag, der noch im laufenden Geſchäftsjahre zu einer Fuſion der
K. u. E. Buchwald A.G. mit der Firma Wolff u. Glaſerfeld. A. G.
führen durrfle.
* Oberſchleſiſche Koks= und Chemiſche Fabrik
A.=G., Berlin. Kapitalserhöhung um 100 Millionen Mk.
Stamm=
aktien auf 275 Millionen Mk. Die Aktien ſollen als Schutzaktien dienen
und vorläufig mit 25 Prozent eingezahlt werden. Die
Dividendenberech=
tigung ruht vorerſt und tritt erſt nach Vollzahlung ein. Eine
Schä=
digung der Aktionäre, für die ein Bezugsrecht nicht in Frage kommt,
träte daher nicht ein. Von den zur Ausgabe gelangenden 40 000 Stück
Genußſcheinen zu 1000 Mk. werden 20000 Stück den jetzigen Stamm=
Aktionären in der Weiſe angeboten, daß auf je 5 Stammaktien ein
Ge=
nußſchein gegen Einzahlung von 1000 Mk. entfällt. Die reſtliche Hälfte
der Genußſcheine ſollen als „Verwertungs=Genußſcheine” dienen. Ihre
Verwendung bleibt der Verwaltung überlaſſen, ſie ſollen auch zum
An=
kauf werbender Objekte verwandt werden. Betreffend der Genußſcheine
iſt zu erwähnen, daß ſie bezüglich des Dividenden=Anſpruchs den Aktien
gleichgeſtellt ſind, und bei Auflöſung der Geſellſchaft wird nach
Rück=
zahlung des Nennwertes auf die Aktien der Nennwert auf die
Genuß=
ſcheine zurückgezahlt und der verbleibende Reſt zwiſchen Aktien= und
Ge=
nußſchein=Inhabern geteilt. Die G.=V. genehmigte den
Intereſſen=
gemeinſchaftsvertrag mit der Chemiſchen Fabrik auf Aktien, vormals
E. Scherring. Dreiviertel des Stammkapitals dieſer Geſellſchaft
befin=
der ſich im Beſitze der Oberſchleſiſchen Kokswerke. Der
Intereſſengemein=
ſchaftsvertrag ſieht eine Zuſammenlegung der Gewinne derart vor, daß
die Aktien beider Geſellſchaften gleich hohe Dividenden erhalten und im
Falle der Liquidation mit den gleichen Beträgen am Liquidationserlös
teilnehmen. Sollte eine der Geſellſchaften den
Intereſſengemeinſchafts=
vertrag kündigen, oder die Auflöſung der Intereſſen aus einem
wich=
tigen Grunde durchſetzen, ſo iſt die andere Geſellſchaft in der Lage, das
geſamte Vermögen der erſten Geſellſchaft gegen Aktienumtauſch im
Ver=
gleich 1:1 zu erwerben, wodurch die Gewähr gegeben iſt, daß eine
Auf=
löſung ohne gegenſeitiges Einverſtändnis unter keinen Umſtänden
mög=
lich ſei. Etwaige Rechte, die eine Geſellſchaft ihren Aktionären gewährt,
ſollen im gleichen Maße auch den Aktionären der anderen Geſellſchaft
gewährt werden.
* Rhein=Main=Schiffahrt. Der Umſchlagsbetrieb in den
hieſigen und Guſtavsburger Häfen iſt noch ein ziemlich ruhiger. Der
Betrieb bei den fiskaliſchen Umſchlagseinrichtungen ruht gänzlich. Die
Hauptanfuhren beſtehen in engliſchen Kohlen, Nohbraunkohlen und Heu.
Der Stückgutdampferverkehr deutſcherſeits wurde wieder teilweiſe
ein=
geſtellt. Der Güterdampferverkehr der Köln—Düſſeldorfer
Dampffchiff=
fahrtsgeſellſchaft iſt noch im Gange. Ein Mangel an leeren Kähnen in
allen Größen iſt nicht zu verzeichnen. Die Fracht für große
Kalkſtein=
ladungen ab der hieſigen nach der Bonner Gegend notierte man mit
8000 Mk. pro Tonne, diejenige für Quarzit ab dem Binger Revier nach
dem Mittelrhein mit 15—16 000 Mk. pro Tonne. Das Floßgeſchäft iſt
anhaltend ruhig. Ganz vereinzelte Floße ſchleppen mit holländiſchen
Booten nach dem Mittelrhein, teils auch nach Holland, wo es ſich jedoch
um Tranſitgut handelt. Ein Mangel an Schleppkraft iſt nicht zu
ver=
zeichnen. Schlepplohn ab hier nach Höchſt—Frankfurt 30—50 holl. Cents.
Der Schiffsverkehr auf dem kanaliſierten Main hat in der letzten Zeit
wieder zugenommen. Namentlich kommen beträchtliche Mengen engliſche
Kohlen an. Verſchiedene nach Frankfurt beſtimmte holländiſche Kähne
wurden an der Höchſter Schleuſe wegen fehlender Einfuhrerlaubnis
feſt=
gehalten. Die Waſſerſtandsverhältniſſe ſind noch als ſehr günſtige zu
verzeichnen. Die amtliche Tiefe des Fahrwaſſers durch die Koſtheimer
Schleuſe beträgt 2,30 Meter. An dem hieſigen Brückenpegel verzeichnet
man noch einen Stand von 1,42 Meter. Die meiſten Kähne können ihre
Ladefähigkeit noch ganz ausnützen. Leichterungen kommen vorerſt nicht
in Frage. Bei der anhaltend regneriſchen Witterung iſt mit weiterem
günſtigen Waſſerſtand zu rechnen.
Meſſen.
t. Die Frankfurter Herbſtmeſſe. Die Frankfurter
Herbſt=
meſſe ſoll in der Woche vom 23. bis 29. September ſtattfinden.
Melde=
ſchluß iſt am 9. Juni. Da die vergangene Frühjahrsmeſſe den Beweis
dafür erbrachte, daß die Frankfurter Meſſen, dant ihrer Organiſationen,
ihren Zweck in jeder Wirtſchaftslage erfüllen, indem ſie preisregelnd
wirken, iſt damit zu rechnen, daß der nicht ſchon im voraus belegte
Platz ſehr bald in Anſpruch genommen ſein wird. Es empfiehlt ſich
deshalb, die Anmeldung als Ausſteller auf der nächſten Frankfurter
Meſſe unbedingt ſofort vorzunehmen.
— Die Leipziger Herbſtmeſſe 1923. Die diesjährige
Herbſtmeſſe wird vom 26. Auguſt bis 1. September ſtattfinden. Die
An=
meldungen für die amtlichen Meßadreßbücher müſſen bis zum 16. Juni
erfolgen.
— „Haus der Elektrotechnik” auf der Leipziger
Meſſe. Das von der deutſchen elektrotechniſchen Induſtrie erbaute
„Haus der Elektrotechnik” wird ſich ſeinen Beſuchern zur
Techniſchen Herbſtmeſſe, die vom 26. Auguſt bis 2. September 1923
ſtattfindet, fertig präſentieren. Bekanntlich konntem zur Techniſchen
Frühjahrsmeſſe nicht alle projektierten Bauteile ausgeführt werden
und ein Teil der Firmen keine Aufnahme finden. Die weitere ſehr
rege Beteiligung gab Gelegenheit zur Durchführung des erſten
Ent=
wurfes, und den Firmen, die in don neuen Bauteilen (Hörnchen) einen
Ausſtellungsplatz gefunden haben, iſt die Möglichkeit für Ausſtellung
ihrer Erzeugniſſe zur kommenden Herbſtmeſſe gegeben. Mir Ausbau
der beiden Stmpfflügel iſt das urſprüngliche Profekt durchgeführt
und es ſind zivka 6500 Quadratweter Netto=Ausſtellungsfläche von
210 Firmen beſetzt.
Entſchließungen weiterer Groß= und Spezialfirmen gaben
Veran=
laſſung zum Beſchluß, die große Mittelhalle mit den beiden
Seiten=
ſchiffen um drei Binderfelder zu verlängern, womit wiederum zirka
800 Quadvatweter Ausſtellungsfläche zur Verfügung geſtellt werden,
die bereits vergeben ſind. Da bei Verlängerung der Mittelhalle mit
Seitenſchiffen die große Giebelwand verſetzt, abgebrochen und wieder
aufgebaut werden muß, bietet ſich aber für die etwa noch ausſtehender
Firmen noch einmal Gelegenheit zur Beteiligung. Man beabſichtigt,
D
G
die Halle ebentuell um ſechs Binderfelder zu veplängern, womit zirkc
1600 neue Quadratmeter gewonnen würden, ſo daß im Hauſe der
Elektrotechnik alsdann eine Geſamtnutzfläche von zirka 8000
Quadrat=
meter zur Verfügung ſtänden. Für Intereſſenten, die beabſichtigen,
in Zukunft die Meſſe zu beſchicken, oder gelegentlich der Tagungen
elekwotechniſcher Verbände ſich an Ausſtellungen zu beteiligen, bietet
ſich eie letzte Gelegenheit zum Anſchluß, der aber bis ſpäteſtens 24.
Mai erklärt werden muß an die Berliner Geſchäftsſtelle des Vereins,
Berlin NW. 40, Friedrich Karl=Ufer 2—4.
Dividendenvorſchläge.
* A. G. für Zellſtoff= und Papierfabrikation in
Aſchaffenburg. Die Geſellſchaft beantragt 300 % Dividende für
das abgelaufene Geſchäftsjahr.
* Daimlerwerke. Das Geſchäftsjahr 1922 ſchließt mit einem
Reingewinn von 401 075 087 Mk. Die Geſellſchaft beantragt 200
Dividende. 8915 087 Mk. ſollen auf neue Rechnung vorgetragen
wer=
den. Das Aktienkapital der Geſellſchaft wurde Ende 1922 von 200
Millioeen auf 460 Millionen Mk. durch Ausgabe von 260 Millionen
Mark ab 1. Januar 1923 dividendenberechtigtem Aktien erhöht.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Der Produktenmarkt
ſtand vollſtändig unter dem Einfluß der Deviſenſteigerung. Die Preiſe
bewegten ſich in raſchen Sprüngen nach oben. Aus der Provinz und
aus zweiter Hand war wenig Material zu kaufen. Infolgedeſſen hielten
ſich die Umſätze in engen Grenzen. Für Futterſtoffe zeigte ſich mehr
Begehr. Oelkuchen wurden beſonders für ſpätere Lieferung verlangt.
. Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter
ſchreibt uns: Eine Aufwärtsbewegung des Geſchäfts an dem
ausländi=
ſchen Holzmärkten, namentlich in England und auch in Dänemark,
fällt mit der Senkung unſeres Markkurſes zuſammen. Daraus ergeben
lich für den deutſchen Holzhandel große Schwierigkeiten. Holzhandel
und Holzverbrauch ſind auf den Bezug von Schnittholz aus
Pommerel=
len angewieſen. Die Sägewerksbeſitzer in Pommerellen haben nun die
Möglichkeit, nach dem Auslande Verkäufe zu tätigen und hierfür
Edel=
valuta bezahlt zu erhalten. Sie ziehen das den Geſchäften in
deut=
ſcher Reichsmark vor, und ſo wird es für den einheimiſchew Holzhandel
immer ſchwieriger, ſich das nötige Schnittholz zu beſchaffen. Wenn
die Abſatzverhältniſſe im Konſum geregelter wären, als ſie es
tarſäch=
lich ſind, hätte man am Holzmarkt eine ſtürmiſche Hauſſe von einem
noch nie dageweſenen Ausmaß gplebt. Dadurch, daß ſich aber die
Möbelfabriken und Großtiſchlereien im Einkauf einſchränken, iſt die
Nachfrage aus dieſen Kreiſen nicht ſo erheblich. Es bleibt daher nur
die Kaufluſt des Platzholzhandels übrig, der allerdiegs in letzter Zeit
ſtark im Einkauf tätig war. Neuerdings bemerkt man in den Kreiſen
der Sägewerksinduſteiellen, die ihre Einſchnitte erſt teilweiſe veräußert
haben, eine ſtarke Zurückhaltung gegenüben dem Anfragen des
Holz=
handels. Die bayeriſchen Sägewerke ziehen es dor, abzuwarten. Das
Geſchäft im Ruhrgebiet war ſehr ruhig, nur hier und da flackerte die
Kaufluſt etwas auf. Beſonders unerquicklich iſt die Geſchäftslage für
den Grubenholzhandel, der mit dem Wnldbeſitz größere Abſchlüſſe
ge=
tätigt hat und nun nicht in der Lage iſt, rechtzeitig ſeine
Abnahme=
verpflichtungen zu erfüllen. In Telegvaphenſtangen wurden mehrere
Verkäufe von Lieferanten der Zentralbehördee bekannt. Auch hat das
Eiſenbahnzentralamt einige Abſchlüſfe in Werkſtättenhölzern und
Schwellen vollzogen. Die Möbelinduſtrie in Oeynhauſen, Lippe und
Weſtfallen hat wieder etwas mehr zu tun. Indeſſen reichen die
ein=
gehenden Aufträge nicht aus, um dem Arbeiterſtamm durchwegs
Be=
ſchäftigung zu bietem. Man ſteht auch im der Holzinduſtrie vor neuen
Lohnerhöhungen.
Börſen.
wb. Frankfurter Börſenſtimmungsbild. Am
heuti=
gen Börſenruhetag, der nur für den amtlichen Deviſen= und Notenmarkt
geöffnet war, war die Tendenz ſehr feſt. Auszahlung London und
New=York im Vormittagsverkehr ſtärker begehrt. Der Dollar zeigte in
den erſten Morgenſtunden einen Stand von 52—53 500, ſpäter zirka
54 000. Dollarſchatzanweiſungen bewegten ſich zwiſchen 53 500 und
55 000. Im Effektenverkehr von Büro zu Büro machte ſich eine feſte
Stimmung auf den meiſten Märkten geltend. Bei anhaltender
Nach=
frage ſind Zolltürken mit 130 000 Bagdad II mit 250 000 genannt. Sehr
feſt Budapeſter und Anatolier I und II. 3proz. Reichsanleihe fanden
bei erhöhtem Kurſe Beachtung. Für Montanpapiere wurden höhere
Kurſe genannt. Größere Beachtung fanden Nordd. Lloyd 53 — 55
Hapag 125000. Begehrt waren Elektrowerte, wobei A.E.G., Licht und
Kraft, Felten und Guillegume in Vordergrund rückten. Neben Maſch.
Karlsruhe, ſind auch Badenia, Daimler, Kleyer, Bahnbedarf
Darm=
ſtadt begehrter. Feſt liegen Peters Union und Julius Sichel 57 000,
Zellſtoff Waldhof ſowie Aſchaffenburger. Lebhaftem Intereſſe
begeg=
neten auch chemiſche Aktien. Für Scheideanſtalt wurden 75 000 geboten.
Badiſche Anilin, Griesheim, Thh. Goldſchmidt anziehend. Von
un=
notierten Werten nannte man folgende Kurſe: Benz Motoren 54 500,
Inag 23 500—24 000, Becker Stahl 41 000, Becker Kohle 37 500, Hanſa
Lloyd 16 500. Sehr geſucht Schwäbiſche Möbel 8000 Geld, Entrepriſe
230 000, Brown=Boveri 17 775, Grovag 1950—1975. Man hörte ferner
noch A. E.G. bei großen Umſätzen 74 000, Licht und Kraft 51 000,
Heil=
bronner Zucker lebhaft, begehrt. — Dollarnoten gegen Schluß 56 575,
Dollarſchatzanweiſungen 56—57—60 000.
wb. Frankfurter Abenddebiſen vom 22. Mai. B
ſehr feſter Tendenz ſchließen die Abendkurſe. Dollarnoten 58 775,
Polennoten 102 Belgien 3450, Holland 23 000, London 272 000, Paris
3925, Schweiz 10 600, Italien 2900 Neu=York 58 400.
wb. Berliner Börſenbericht. Unter dem Einfluß der
ungünſtigen Beurteilung der politiſchen Lage machte die Entwertung
der Mark heute ſehr erhebliche Fortſchritte. Von allen Seiten wurden
ausländiſche Zahlungsmittel begehrt, während ziemlich allein die
Reichs=
bank Abgaben machte. Nachdem ſchon am Vormittag der Dollar von
51000 auf 54 000 geſtiegen war, zog er während des amtlichen Verkehrs
weiter bis auf 57 000 an. Unter den Effektenhändlern herrſchte ziemliche
Aufregung. Allgemein ſieht man für die morgige Börſe bedeutende
Steigerungen voraus. Hauptſächlich zeigte man Intereſſe für
Bank=
aktien, Schiffahrtsaktien, A. E.G. und auch Rombacher wurden viel
ge=
nannt.
w. Debiſenmzekt. Frankfurt a. M.; 22. Mai.
21945.— 3208.—
22675— Holland ..
ooooaas- 19261.85 19223.15 London .. ........ .. . . . . .. .. 227928.75 22907 1.25 269350.— 269350.— Paris ........ . .. . . . . ....... 3286.75 3303.25 3740.60 3750.40 Schweiz .. . . . . . . . . .... ... ... 8865.30 8909.70 19174.50 10225.50 Spanien ...... .. .... .. . . ... 7456.30 7493.70 8541.10 8583.90 Italien .....
D... 2289.— 2401.— 2713.20 2720.80 Liſſabon=Oporto. .. . . . . . . . . . . Dänemark.
„........ 9052.30 9097.50 10374.— 10428.— Norwegen
v 8029.85 8078.15 9177.— 9223.— Schweden
12267.50 13032.50 14984.50 15037.50 Helſingfors
. 1356.60 1363.49 New=York.
T. 49272.50 49523.50 5610935 56399,65 Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . ..
Budapeſt..
...
Prag
0 63 80
9.R 70.20
9.59 1 79.80 —
10.95 — 80.20 —
11.55 — 1461.35 1468,65 Agram. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. w. Deviſenmarkt. Berlin, 22. Mai Telegr. Auszahlungen für: Me Rf Geid Aite Bet Ae Amſterdam=Rotterdam ... „. 18652 25 19147.75 21446.25 21553.75 Brüſſel=Antwerpen ... ......." 2817.93 2832.67 3182.52 3197.88 Chriſtiania . . . . . . . . . . . . . . . . .. 7980.— 8920.— 8903.68 8847.32 Kopenhagen ................" 9977.25 9132.75 10199.43 8871.63 Stockholm .. . . . . . . . . . ... ... . 13067.25 13132.75 14787 93 14862.67 Helſingfors ................." 1360.59 1367.41 1571.66 1578.94 Italien . . . . .. .. .. ... . .... ... 2384.02 2395.98 2683.37 2693.73 London ..... ....... . ....... 234437.1). 225562.50 256656.25 258143.75 ..........
New=York ..." 48877.50 45122.50 56857.50 57143.50 .
Paris.
.
Schweis 3272.79 3289.21 3630,75 3709.25 8825.38 8859.62 10124.62 16175.38 ...
Spanien .. 7401.45 7439.55 8533.61 8576.39 Bien (in Deutſch=Hſterr. abg.). 69.07— 69.43— 79.30 — 79.70 — .
Prag .. 1461.33 1468.67 169e 75 1704.25 Budapeſt.
-, 9.67.— 9.13— 10.59 10.65— Buenos=Aires . . . . . . . . . . .. . .." 17553.— 17644.— 19950.— 20050.— Bulgarien ........ . . . .... 399.— 401.— 453.86 456 14 Fapan .. .... ... .. . .. . ... ... 23940.— 24u66.— 27191.87 27318.13 Rio de Faneire ............." 4837.50 5012.50 5735.63 5764 48 Belgrad. . . . . . . . . . . . . . . . .. .. 508.72 511.58 584.33 587.67
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309
11L— W2 2 DrT
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1
Nummer 140.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. Mai 1923.
Seite 7.
Der junge Tod.
Roman von Fritz Demuth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
(Nachdruck verboten.)
„Jetzt mußt Du aber ſchlafen, Kind,” ſprach ich, gerührt von
dem Anteil, den ſie zum erſtenmal deutlich an mir nahm, und
in der Abſicht, ſie nicht dadurch, daß ich ihr dieſe meine
Ergriffen=
heit zeigte, noch mehr aufzuregen, ging ich zur Tür, löſchte das
Licht, bettete dann das Kind in ihre Decke, küßte ſie auf die Stirn
und wollte gehen.
Da hielt ſie mich feſt mit einer heftig zupackenden Bewegung,
einen Augenblick. Ich blieb, ſetzte mich auf den Bettrand und
legte die Rechte leicht auf Marie Louiſes mir zugewandte
Schul=
ter. Schlaf, mein Kind” ſagte ich, „hab keine Angſt, ich gehe
nicht fort, bis Du einſchläfſt, und laſſe nichts Böſes zu Dir.
Marie Louiſe antwortete nicht und rührte ſich nicht. Nach
einer ganzen Weile ſpürte ich eine leiſe Bewegung ihres
Kör=
pers in der Richtung näher zu mir.
„Schläfſt Du?‟
„Nein.”
„Haſt Du noch Angſt?”
„O nein.”
Dies Wort, dies „o nein” war die erſte Liebkoſung, die ich
von meinem Kinde empfing, ſie rührte mich tief.
„Schlaf, Marie Louiſe.”
Wie edler Art war das Mädchen.
Lange ſaß ich am Bette, den Schlummer des Kindes
be=
wachend. Mählich erkannte ich die Gegenſtände umher an ihren
Linien, dann begann es zu dämmern. Es wurde heller,
vor=
ſichtig ſtand ich auf und ging in mein Zimmer.
Ein Morgen kam mir in die Erinnerung, der auch einer
durchwachten Nacht gefolgt war, vor langen Jahren, als ich in
meinen jungen Studentenſemeſtern nach einem Balle Lilli nach
Hauſe begleitet hatte, die feine liebliche Lilli, die ſo zart war,
daß nur Gedauken und Stimmungen wie Sonnenſtäubchen an
ſie heran konnten, und die doch manchmal wieder ſo luſtig lachte.
Da war ich durch die menſchenleere Stadt gewandert, gelöſt ohne
Müdigkeit, hatte zu ſchlafen beabſichtigt und dennoch wach
ge=
legen, traumlos träumend, ſinnend in keinen faßbaren
Vorſtel=
lungen, denkend in Formen, die nichts von den gewohnten
hatten. Ein Sein zwiſchen Himmel und Erde war mir das
damals erſchienen, ich erinnerte mich ſo genau daran, ein
unfaß=
barer Zwiſchenzuſtand in unendlicher Milde und Sanftheit.
Ich mochte nicht ſchlafen und ging in den Garten, ein reiner
ſchöner Sommermorgen umgab mich. So lieb hatte ich das
kleine Mädchen.
G
Als ich Marie Loutiſe beim Frühſtück ſah, kam mir ein
Ge=
danke. Ich brauchte ein paar Wochen ruhiger Sammlung für
meine Arbeit. „Marie Louiſe, wir wollen verreiſen, Du und
ich, wir beide allein.”
„Oh,” ſagte ſie, „Reiſen iſt fein.”
Fräulein Kernke gab ich von meinem Plane Kenntnis, ſie
meinte, das Kind ſei doch recht unſelbſtändig und zu wenig
er=
fahren, um nur für ihre Kleidung zu ſorgen.
Es blieb dabei, und an einem der „nächſten Nachmittage
reiſten wir für einige Wochen ins deutſche Mittelgebirge, wo ich
zwiſchen Wieſen und Tannenwald einen freundlichen ſauberen
Gaſthof kannte. Im Zuge ſaß Marie Louiſe am Fenſter und
ſchaute hinaus, mein Platz war daneben, wir waren zum
erſten=
mal miteinander auf lange Stunden allein, und es ſiel mir nicht
leicht, die Zeit hinzubringen. Ich erzählte von den Telegraphen,
die da draußen vorübereilten, und von Lokomotiven und
Fabrik=
ſchornſteinen und dann, als ich ſah, daß ſolche techniſchen Dinge
Marie Louiſe nicht intereſſierten, ſo ſehr ſie ſich Mühe gab,
meinen Worten zu folgen, von den Enten, Gänſen und Schafen,
die auf den Höfen am Wege ihr Weſen trieben. Marie Louiſe
ſagte wenig und kaum ein Wort aus eigenem. Dann wurde
ſie müde und ſchlief. Von der Bahnſtation fuhren wir im Wagen
durch den Wald nach unſerem Beſtinmungsort. Da ſtanden
unter den Tannen hohe Farren und Fingerhut; Marie Louiſe
fragte nach denen und nach den Bäumen und den weiten
Moos=
flächen, und wie der See heiße, der da dunkelgrün zwiſchen
hohen Bäumen lag, und nun ſproch ſie, um ihren guten Willen
zu beweiſen, das merkte ich beitlich, vom Telegraphen, über den
ich ihr erzählt hatte. „Da läuft er wieder, der Telegraph, und
er braucht von Berlin aus nur ein taar Augenblicke, um den
ganzen Weg zurückzulegen, ſo ſchneü iſt er.”
Im Gaſthofe gefiel es ihr guz; wir hatten ein gemeinſames
Zimmer, da zwei Näume nebeneitanßer niſt frei waren, und Gebrumone lesgelaſſen hatte, Marie Louiſe werde ſich fürchten,
der Wieſe über in Waldesſchatten, ans Ufer eines Baches, auf
mooſigen Boden. Marie Louiſe verzehrte ihr Frühſtück, ich
beugte meinen Kopf zurück und ſchaute in das grüngewölbte
Baumdickicht und in den blauen Himel darüber. Heiß duftete
es von Harz und Tannen, von grünem Laub, die Inſekten
ſummten, in hellen und dunklen, ſcharfen und milden Tönen
klang ihr Flug in der Luft, der Wind ſtreifte die Baumkronen,
Vögel zwitſcherten und flatterten hin und her, hübſch war es
und innig und wie aus alter vergeſſener Zeit.
Marie Louiſe taute auf, ſie fragte, wie die Vögel hießen;
ich zeigte ihr den rundlichen Buchfinken und die flinken
zier=
lichen Meiſen, Namen fielen mir ein, Eigentümlichkeiten der
kleinen Geſchöpfe, die mir ſeit Jahren entſchwunden waren, und
ſo ward die Erinnerung wach an Ferien der Kinderzeit, die ich
als Knabe auf dem Gute von Mutters Bruder verbrachte, wo ich
die Tiere kennen gelernt hatte und der Natur nahegekommen
war. Ich erzählte Marie Louiſe davon, und jetzt ging es leichter
und freier, als da ich von den Telegraphen und Eiſenbahnen
geſprochen hatte; gern hörte das Kind zu und ſtellte
Erkundi=
gungen an, wollte wiſſen, was in meiner Kindheit geweſen ſei.
„Erzähle mir eine Geſchichte,” forderte ich Marie Louiſe auf,
und nach einigem Zögern, erzählte ſie mir den Inhalt eines
Kinderbuches, das ſie geleſen hatte, anſchaulich und verſtändig.
Währenddem fiel mir ein, wie wir als Kinder Märchen geſpielt,
ihren Inhalt mit verteilten Rollen dargeſtellt hatten. Das,
ſchlug ich Marie Louiſe vor, wollten wir nun auch verſuchen.
Als ſie begriffen hatte, wie es gemeint war, ging ſie darauf ein,
und wir ſpielten Rotkäppchen. Ich war die Mutter, von der ſie
Abſchied nahm, mein Platz im Graſe war die Küche, ein aus
Blättern geflochtenes Körbchen ward mit einigen Kieſeln gefüllt,
die den Kuchen für die Großmutter darſtellten. Dann ging
Rot=
käppchen in den Wald hinein, und am nächſten Baume begegnete
ich ihr als der Wolf. Ich beſorgte ein wenig, als ich mein erſtes
früh ſchon wegen der Anſtrengung der Fahit ſchittte ich des Kind aber dem war nicht ſo. Der Wolf wurde dann von mir „mit
zu Bett. Dann ſaß ich im Freien und überdahte den Tag. Ich Vorſicht und nicht allzu greulich agiert, er hatte, ſogar
humo=
konnte einer gewiſſen Enttäuſchung nicht Herr werden; die riſtiſche Anwandlungen, und wenn er einen ſeltſamen Sprung
warme innige Zuſammengehörigkeit, die in jener Nacht zisiſchen machte, dann lachte Marie Louiſe herzlich, wie ich es noch nicht
uns gewaltet, hatte ſich inzwiſchen nicht wieder eingeſtellt.
Die äußeren Umſtände waren günſtig, das Sommerwetter:
war ſchön, das Gaſthaus, die Bedienung angszeſſen, und
Fremde, die hätten ſtören können, waren nicht zugegen. Morgens
nach dem Frühſtück gingen wir in den Wald, ich war angetan
von dem Wunſche, Marie Louiſe froh zu ſehen, und fand den
richtigen Weg. Ich machte keine Pläne, führte ſie nicht, ſondern
ließ mich von ihr führen, folgte ihren Wünſchen, wie ich ſie nur
ergründen konnte. So ſaßen wir im Graſe, Marie Louiſe neben
mir, kletterten auf Steine und abgehauene Baumſtämme, lebten
im engen Umkreiſe. Marie Loniſe ſammelte Blumen und
ord=
nete ſie zu Sträußen. Die Sonne ſtieg höher, wir ſiedelten von
Rern
von ihr vernommen hatte.
„Was ſpielen wir nun?”
„Aſchenputtel,” meinte Marie Louiſe.
(Fortſetzung folgt.)
Ua
Eiegant kurch Färben mit Heitmann’s Renovator.
Rensvigre Leder nur mit Heitmann’s Renovator.
K
MMur in den bekannten Paketen
niemals lose, gibt es überall
Guiefa-
mit feinem Behnenkaffee. /
Berufstät. Dame ſucht
geeig. Perſönlichkeit z.
Inſtandhrd. kl. Haush.
für halbe Tage gegen
Entgelt und
Mittags=
tiſch.
(*14273
Näh. Geſchäftsſtelle.
Lauffrau
vormittags mehrere
Tage in d. Woche geſ.
Friedrichſt. 34, II. (elo
Für kleinen Haushalt
LAur. Maldih.
(14290
geſucht
Landwehrſtraße 24,
Daine, perſ.
Schneiderin, ſ. Stellg.
Ang 1 K130 Gſchſt euce
Aelteres Mädchen,
das ſchon gedient hat,
ſucht
Stellung
in beſſerem Haushalt.
Angeb. unter K 114
Geſchäftsſt. (14230
ASfene Stelen g
Weiblich
Schreibgew. E427
Fräulein
für Bürp u. Laden,
1 Frau od. Mädchen
für leichte
Beſchäf=
tigung. Damen und
Herren für leichte
Reiſetätigkeit b. hoher
Proviſion geſucht
Herzberger
Buchhdlg.— Karlſtr. 30
Warz.
Suche per ſofort od.
ſpäter eine tüchtige
Zuarbeiterin
Roſa Rieffel
C=
mädchen
aus guter Fantilie z.
Verkauf, Beſorgen
von Ausgängen und
leichter Schreibarbeit
in Inſtallationsgeſch.
t. K 117
214237
aus achtbar
milie für den
Ver=
kauf per 1. Juni geſ.
Bluſen=
Modenhaus=
S. Wagner
29 Wilhelmi=
Dauffrau
geſucht Rheinſtr. 8,
1. Stock, (*14313
Spülfreau 1.
Küchenmädchen
ſofort geſucht (*1430
Karl Canz,
Heidelbergerſtraße 89,
Mädchen kann das
gründlich
Bügeln erlernen
Rückertſtr. 14. (14258
Arbeiterin
f. Lampenſchirnte
ſo=
fort geſucht. Kann
an=
gelernt werd. (Keine
Heimarbeit), (*14250
Emil Engel,
Land=
wehrſtraße 6
Diglerin geſucht
Nückertſtr. 14. (14259
Geſucht
Hausmädchen
das ſchon gedient hab.
muß und gute Zeug
niſſe beſitzt. Gute
Verpflegung u.
zeit=
gemäße Bezahlung
zugeſichert. (40782
Litera Akt.=Geſ.
Direktion
Eſchollbrückerſtr. 18
Zuverl. ehrliches
Mädchen
bei hohem Lohn geſ.
Nied.=Namſtädterſtr.
Nr. 152, Ecke
Kekulé=
ſtraß
(13785mdl
od. Mäd=
Br. Frau chen bis
n. d. Spülen geſucht
Grüner Weg 18. (aud
Brutze
od. beſſ. Mädchen, in
allen häusl. Arbeiten
durchaus erfahren, bei
zeitgentäß. John und
gut. Vexpflegung ge
Näh. Qiktoriaſtr, 22
parterre. (*14260
Aelt., tücht. 44168mi
Mädchen
das Liebe zu Kindern
von ſ4 und 2 Jahren
hat u. etwas
Haus=
arbeit übernintnut, z.
1. Juni geſ. Näheres
Hügelſtraße 35, I.,
bei Brugal.
Saubere Frau
oder jung. Mädchen
von 8 Uhr bis nach d
Spülen geſ. (*14338
Blumenthalſtr. 66, II.
Das Kind in den Entwickungsjahren muß
be=
ſondere Pflege haben, und auf ſeine Ernährung iſt
große Sorgfalt zu verwenden. Das Wachstum
er=
fordert Kräfte. Wenn dieſe nicht immer wieder
recht=
zeitig und in genügendem Maße erneuert werden,
wird das Kind matt, ſchwächlich, unluſtig, verliert
ſein friſches Ausſehen und ſein heiteres Weſen, der
Appeiit nimmt ab und allerlei Störungen ſtellen ſich
ein. Beugen Sie ſolchen üblen Erſcheinungen bei
Ihrem Kinde vor und kräftigen Sie es durch ein ſo
bewährtes Stärkungsmittel wie „Kufeke‟! Geben
Sle ihm morgens zum Frühſtück, ehe es zur Schule
geht, eine bis zwei Taſſen „Kufeke” mit Milch oder
Kakao, das, iſt die beſte Grundlage und viel
vorteil=
hafter als Kaffee und Tee. Mittags und abends
reichen Sie dem Kinde als Vorſpeiſe noch je einen
Teiler „Kufekel=Suppe, die wegen ihres guten
Ge=
ſchmacks, ſtets mit Vorliebe genommen wird, — auf
dieſe Weiſe erhalten Sie Ihr Kind geſund, friſch und
widetſtatzdsfähig. Die Billigkeit und Ergiebigkeit des
Präparates erleichtern jeder Mutter die Anwendung.
Tüchtiges
gegen hohen Lohr
ſofort geſucht. (4171
Jafé FürſtBigmarck.
Lauffrau
für vorm. 2 Stunden
geſ. Dieburgerſtr. 89,
(*14331
Lontor.
Lauffrau
geſ. 3mal die Woch
2 Stund. Schottler,
Martinſtr. 79. (14306
Männlich
oder
Prov.s
Reiſender
mit etwas Kapital
geſ. für pat.
konkur=
renzloſ. Artikel.
Größte Abſatz= und
Verdienſtmöglichkeit.
Branchekenntnis nicht
erf. Näheres unter
K 115 an die Ge
ſchäftsſtelle. (4146
Tüchtiger —
Reiſender
z. Beſuch von
Bäcke=
reien und ähnlichen
Betrieben für bald
oder 1. Juli geſucht.
Ang, m. Lebenslau
u. Lichtbild erb. unt.
K 126 Geſchſt. (4158
Für ein
konkur=
renzloſes, in jedem
Haushalt gebrauchtes
Nahr.= und Genußmitte!
werd einige (*14318
Herren geſucht
welche in d. Verkel,
mit der
Pridatkund=
ſchaft bewandert ſind.
Neben zeiigemäßer
Proviſion wird
Spe=
ſen=Zuſchuß getvährt
Gefl. Angeb. u. K 140
an die Geichſt. d3. B:
Meineres. Fabrik
unternehrnen ſuche
achttwächter.
für Neutenempfäng.
oder Indalide.
Ange=
bote unter L. 5 an
die Geſchſt, (4172
ſucht erſtklaſſigen
Derrteket
für Darmſtadt und Umgebung,
welcher bei der Metall verarbeitenden
Induftrie gut eingeführt iſt. (T,4157
Burnhard & Co.
Schmirgelwerk
Frankfurt (Main) Weſt.
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ſonr erteilt j. Dame
Wel tägl, engl. u.
franz= Unterricht.
Angebote mit Preis
unter K 139 an die
Geſchäftsſt, (*14297
Allerfeinſtes Blütenmeh
ſüddeutſches Fabrikat, von beſter
Backart Tagespreis Pfund Mk. T000.
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Pfund Mk. 1000.—
Suppennudeln, Suppenmaccaroni, Eiergerſte
Ia Paniermehl Nr. 1
Grünkernmehl, Hafermehl, Tapioka in Paketen
Hohenlohe Haferflocken in Paketen
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Ia Haferflocken gewogen
Pfund Mk. 1450.—
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Eier=Gemüſe=Nudeln;
Hartgrieß=Maccaroni
Familien; Gerſte; Reis; Grünkern;
Sohenloh iche B RiebelerErbſen;ErbſenreisiErbſen
mitspechk;Pilz; Tapfoka; Tomaten;
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Thüringer Wurſtwaren
nur echte Fabrikate; Verkauf nur in
ganzen kleinen Enden
Mettwurſt, Teewurſt,
Cervelat, Salami
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Sitte
9
*
Ia 1922er
8
Oberheſſiſcher Draldrelfgt
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Schoppen Mk. 3000.—-
Bei größerer Abnahme Borzugspreiſe
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Prompter Verſand nach allen Stadtteilen
und Auswärts.
Verpackung wird, zum berechneten Preis
zurückgenommen.
Preiſe freibleibend.
Moriz Landau
Suppen
in Würfeln
Heutige Einträge in das
Handels=
regiſter: Abt. A: Bei der Firma
Fried=
rich Heißner Apparatebau=Anſtalt
in Darmſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt
auf die Firma Friedrich Heißner
Appa=
ratebauanſtalt Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung in Darmſtadt übergegangen.
Die Firma wird hier gelöſcht. Die
Pro=
kura der Wilhelmine Heißner iſt erloſchen.
— Abt. B: Neu eingetragen die Firma
Friedrich Heißner
Apparatebau=
anſtalt Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung. Sitz: Darmſtadt.
Gegen=
ſtand des Unternehmens: Herſtellung und
Vertrieb von Metallapparaten aller Art,
Armaturenfabrik und Metallgießerei,
ins=
beſondere Erwerb und Fortführung des
unter der Firma Friedrich Heißner
Appa=
ratebquanſtalt in Darmſtadt beſtehenden
Fabrikationsgeſchäfts. Stammkapital:
4000000 Mark. Geſchäftsführer:
Wil=
helmine Heißner, Joſef May, Kaufmann,
beide in Darmſtadt. Der
Geſellſchafts=
vertrag iſt am 22. Februar 1923
feſtge=
ſtellt. Die Geſellſchaft wird, wenn
mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind.
durch zwei Geſchäftsführer oder durch
einen Geſchäftsführer und einen
Proku=
riſten vertreten. Die Geſellſchafter
Lud=
wig Heißner Erben, nämlich Johannette
Heißner, geb. Ewald, Mathilde Heißner,
Wilhelmine Heißner, alle in Darmſtadt,
und Eliſabeth Mittermayr, geb. Heißner
in Ludwigshafen am Rhein, bringen das
von ihnen unter der Firma Friedrich
Heißner Apparatebauanſtalt zu
Darm=
ſtadt betriebene Fabrikationsgeſchäft nebſt
Zubehör mit Aktiven und Paſſiven nach
dem Stand vom 2. Januar 1923 und
die in der Gemarkung Darmſtadt
ge=
legenen Fabrikgrundſtücke in die
Geſell=
ſchaft ein. Von dem Geſamtwert wird
der Betrag von 1 980000 Mark den
ein=
bringenden Geſellſchaftern als
Stamm=
einlage angerechnet. — Die
Bekannt=
machungen der Geſellſchaft erfolgen im
(4144
Deutſchen Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 16. Mai 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
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(*1414gm
empfiehit prign Anaschank- und
Finsedten-Weine
Mittag- u. Abendtiach nach Wahl.
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n. noch einige Abende frei.
für Feſtlichkelten
und Vorträge
Diatt noch frel.
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Nach
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Im Handelsregiſter Abt. 4 wurde
heute bei der Firma Joſeph Müller
in Dieburg eingetragen: Inhaber der
Firma iſt jetzt Kaufmann Franz Adam
Müller in Dieburg. Die Prokura der
Margarete Müller und des Adam Müller
in Dieburg iſt erloſchen.
(4154
Dieburg, den 16. Mai 1923.
Heſſiſches Amtsgericht.
Mathildenplatz 1.
Telephon 116.
Wegzugshalber verſteigert der
Unter=
zeichnete am Montag, den 28. Mai
1923, vormittags 9” Uhr, im Hauſe
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