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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 133
Dienstag, den 15. Mai 1923
186. Jahrgang
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Einzelnummer 150 Mark
Das Ende des Saar=Bergarbeiter=Streiks.
Saarbrücken, 14. Mai. (Wolff.) Die in den letzten
Tagen zwiſchen der franzöſiſchen Bergwerksdirektion
und den Vertretern der ſtreikenden Bergarbeiter geführten
Verhandlungen haben zu felgendem Ergebnis geführt:
Maßregelungen aus Anlaß des Streiks finden
nicht ſtatt. Die Löhne ſind in der oberſten Stufe um
5 Franken pro Schicht und in der unterſten Stufe um 3½
Franken pro Schicht erhöht worden. Die Vertreter der
Organiſationen empfehlen den Belegſchaften, von morgen
Dienstag ab die Arb it wieder aufzunehmen.
Der Gewerkverein chriſtlicher Bergarbeiter hat ſoeben in
einer außerordentlich zahlreich beſuchten Revierkonferenz die
Wiederaufnahme der Arbeit von morgen ab beſchloſſen. Die
Entſcheidung des ſozialdemokratiſchen alten
Berg=
arbeiterverbandes ſteht noch aus; doch iſt auch hier mit einer
Annahme der Abmachungen zu rechnen.
Saarbrücken, 14. Mai. (Wolff.) Auch der Alte (
ſo=
zialdemokratiſche) Bergarbeiterverband hat in
einer Revierkonferenz heute mittag beſchloſſen, die
Ar=
beit zu den mit der Bergverwaltung getroffenen
Vereinbarun=
gen vom 15. Mai an wieder aufzunehmen. Damit hat
der Streik der Scarbergleute nach einer Dauer von genau 100
Tagen ſein Ende genommen.
Saarländiſcher Proteſt gegen die Notverordnung.
Saarbrücken, 14. Mai. (Wolff.) In der heutigen
Sitzung des Landesrates gaben ſämtliche Parteien eine
gemeinſame Erklärung ab, in der gegen die ſogenannte
Notverordnung der Regierungskommiſſion und gegen die
am 2. Mai erlaſſene Einſchränkung des
Streikpoſten=
ſtehens in der entſchiedenſten Weiſe proteſtiert wird. In
der Erklärung wird die Regierungskommiſſion vor aller Welt
angeklagt, daß ſie ihre vornehmſte durch den Verſailler Vertrag
geſtellte Aufgabe, für die Wohlfahrt der Saarbevölkerung zu
ſorgen, wiederum in der unerhörteſten Weiſe verletzt habe.
Sie mache die Bevölkerung zum Objekt ihrer einſeitigen
poli=
tiſchen Beſtrebungen und das Saargebiet, das einzige der Obhut
des Völkerbundes anvertraute Land, zu einer Einöde, einer
Sklaverei. Zum Proteſt gegen die Verordnungen der
Regie=
rungskommiſſion lehnt der Landesrat es ab, heute eine Sitzung
abzuhalten.
Der Eindruck in Berlin.
Prüfung der Noten durch den Kabinettsrat.
Enttäuſchung über die radikale Kritik des
deutſchen Vorſchlags. — Kein Abbruch der
Diskuſſion.
Berlin, 14. Mai. Die engliſche und italieniſche
Note ſind vormittags der Gegenſtand der Prüfung und
Erörterung ſowohl in der Wilhelmſtraße als auch bei
den Parteien im Reichstage geweſen, wo mehrere
Frak=
tionen und Fraktionsvorſtände verſammelt waren. Der
Reichs=
kanzler, der in der Mittagsſtunde in Berlin eingetroffen iſt,
wird abends eine Sitzung des Reichskabinetts präſidieren, die
ſich mit den beiden Antwortnoten auf das jüngſte deutſche
An=
gebot beſchäftigen wird. Es iſt jedoch nicht zu erwarten, daß
bereits in dieſer Sitzung entſcheidende Beſchlüſſe gefaßt werden.
Ueber den Eindruck, den die beiden Noten in Berlin
hervorriefen, teilen die Blätter mit, daß unverhohlene
Ent=
täuſchung über die beiden Noten zum Ausdruck gekommen
iſt, insbeſondere über die radikale Kritik des deutſchen
Vor=
ſchlages und darüber, daß die beiden Noten zur Löſung des
Reparations= und des Ruhrkonflikts durch poſitive Anregungen
in keiner Weiſe beitragen. Die Ruhrfrage wird mit keinem Wort
erwvähnt. Auch das Problem der politiſchen Sicherungen bleibt
gänzlich außer Betracht, ebenſo wie Deutſchlands Vorſchlag einer
wirtſchaftlichen Kooperation mit Frankreich nicht berückſichtigt
wird. Die einzige poſitive Anregung laſſe ſich in dem Rate
zu=
ſammenfaſſen, Deutſchland ſolle ſeine Vorſchläge nochmals
er=
wägen und erweitern. Das bedeute nach der Auffaſſung der
zu=
ſtändigen Stellen keinen Adbruch der Diskuſſion und
man neige deshalb dazu, bei allen ferneren Erwägungen dieſe
Tatſache in erſter Linie zu berückſichtigen.
Geteilte Aufnahme in England.
London, 14. Mai. (Wolff.) Die britiſche Antwort
auf die deutſche Reparationsnote findet in der Preſſe geteilte
Aufnahme. Die daran geübte Kritik berrifft hauptſächlich
das Fehlen einer klaren Darlegung der
briti=
ſchen Reparationspolitik und insbeſondere die
Jgno=
rierung des deutſchen Vorſchlages, die geſamte
Reparationsfrage einem unparteiiſchen internationalen
Tribunal zu unterbreiten. Die meiſten Blätter ſtimmen
je=
doch Curzons Anregung bezüglich neuer deutſcher Vorſchläge zu.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily
Telegraph=
ſchreibt, die Amerikaner würden zweifellos bedauern, ebenſo
wie dies die Franzoſen hochſchätzen ſollten, daß die britiſche
Re=
gierung den Gedanken aufgegeben habe, Deutſchlands
Zahlungs=
fähigkeit durch einen internationalen Sachverſtändigenausſchuß
feſtſetzen zu laſſen. Doch ſei dies vielleicht unverneidlich geweſen.
Daily Chronicle ſtimmt der britiſchen Note zu.
Eben=
ſo wie die italieniſche halte ſie die Tür für weitere Erörterungen
offen und ſei von dem Wunſche eingegeben, den augenblicklichen
Kampf beendet und nicht verlängert zu ſehen.
Vom Tage.
Im preußiſchen Landtage wurde ein demokratiſcher Antrag auf
Schaffung einer ſtändigen Landtagswache mit den
Stimmen der bürgerlichen Parteien angenommen.
Univerſitätsprofeſſor Dr. Otto Gerlach, der wiſſenſchaftliche Leiter
der Handelshochſchule in Königsberg i. Pr., iſt geſtern geſtorben.
Die Reviſion im Prozeß gegen den früheren Huſarenleutnant
Köhn, der unlängſt vor dem Zwichauer Schwurgericht ſtattfand, wird
am 18. Juni vor dem Neichsgericht in Leipzig verhandelt werden.
Im Brandenburger Zuchthaus brachen erneut
Un=
ruhen aus. Einige Sträflinge verſuchten, ſich von den Fenſtern aus
mit der Außenwelt zu verſtändigen. Durch Schüfſe wurden ſie von den
Fenſtern vertrieben, dabei wurde ein Sträfling durch einen Schuß
ver=
letzt. 200 Sträflinge ſollen aus der Anſtalt herausgenommen werden.
Zum Polizeipräſidenten von München wurde
interimiſtiſch der bisherige Oberregierungsrat bei der Regierung
Schwaben und Neuburg Karl Mantel ernannt.
Die Reviſionsverhandlung im Krupp=Prozeß ſoll
am nächſten Freitag in Düſſeldorf ſtattfinden.
Die aus dem Rhein= und Ruhrgebiet Ausgewieſenen haben ſich in
einer Reihe von Orten zu Ortsgruppen zuſammengeſchloſſen. Die
vor=
läufige Zentralſtelle des Verbandes (Verband der Rhein= und
Ruhr=
ausgewieſenen) befindet ſich in Marburg, Stadtſäle.
Der franzöſiſche Abgeordnete Herriot, der in Coulonniers das
Programm der radikalſozialiſtiſchen Partei,
haupt=
ſächlich in innerpolitiſcher Beziehung, entwickelte, erklärte bei einem
kurzen Ueberblick über die Außenpolitik der Partei, die deutſchen
Kapitaliſten müßten bezahlen.
In den Kundgebungen der Unabhängigen
Arbei=
terpartei Englands auf dem Trafalgar Square, in denen gegen
die britiſche Note an Sowjetrußland proteſtiert wurde, wurde
eine Reſolution angenommen, worin die Zurückziehung des
Ultimatums, eine Konferenz zwiſchen der britiſchen und der
ruſſiſchen Regierung und die volle Anerkennungder
Sowjet=
regierung gefordert wird.
In der Saargebietsfrage ſchreibt der Lauſanner Berichterſtatter
des Journal des Débats ſeinem Blatte: Es beſtehen gewiſſe Anzeichen
in Genf dafür, daß die engliſche Regierung mit dem Gedanken umgeht,
demnächſt beim Rate des Völkerbundes eine internationale Unterſuchung
im Saargebiet zu beantragen.
Dollarkurs in Frankfurt am 14. Mai,
abends //a7 Uhr: 44800.
Unter der Ueberſchrift „Ein Wegweiſer für Deutſchland”
ſchreibt die Daily News, Curzons kluge Erwiderung
igno=
riere die deutſche Forderung, daß Frankreich das
Ruhrgebiet räumen müſſe, bevor die Verhandlungen
wieder aufgenommen werden könnten. Aber ſie ignoriere auch
die parallele franzöſiſche Bedingung, daß der deutſche
Wider=
ſtand im Ruhrgebiet aufhören müſſe. Die Note ſei jeboch,
ob=
gleich ſie in der Form nur in Deutſchland gerichtet ſei,
tatſäch=
lich faſt ebenſo an Frankreich gerichtet. Poincaré werde
Deutſch=
land vielleicht nicht befriedigen können. Poincaré ſei aber
nicht Frankreich. Zum Schluß tritt die Daily News
da=
für ein, daß Deutſchland ohne Zeit zu verlieren Curzons
Führung folge und einen geſunden umfaſſenden
Repa=
rationsplan unterbreite.
Der Daily Expreß erklärt, die Tür werde weiterhin
offen gehalten. Deutſchland möge ſie bnutzen, um einzutreten,
während es dies noch könne, mit einem Plan, den die Alliierten
auf der Grundlage eines praktiſchen „Buſineß” erwägen könnten.
Die Morning Poſt iſt der Anſicht, daß die Antwort
Cur=
zons die Frage nicht viel weiter bringe. Die
Ruhr=
frage ſei der Schlüſſel zu der geſamten Lage.
Genugtuung in Paris.
U. Paris, 14. Mai. Die Antwortnoten Italiens und
Englands bilden in der Morgenpreſſe den Gegenſtand
ausführ=
licher Beſprechungen, u. a. wird mit Genugtuung von der
ſchar=
fen Tonart dieſer Noten Kenntnis genommen, aber man bemerkt
auch mißhellig, daß die Ruhrfrage darin mit Stillſchweigen
über=
gangen worden iſt.
Echo de Paris erzählt, daß der Eindruck in den
Regie=
rungskreiſen ein guter ſei. Die Hauptſache iſt, daß die engliſche
und italieniſche Note die Möglichkeit einer Anlehnung an den
franzöſiſch=belgiſchen Standdunkt ergeben. Diesmal müſſe
Deutſchland begreifen, worum es ſich handele, und es könne nicht
länger ausweichen.
Philippe Millet im Petit Pariſien möchte keinen
Zweifel darüber walten laſſen, daß die Verhandlungen, die
ſo=
wohl von London wie von Rom gewünſcht werden, die
Zuſtim=
mung Frankreichs erſt nach Erfüllung der beiden bekannten
Be=
dingungen erfahren werden. Solange Deutſchland ſich weigert,
dieſe beiden Grundſätze der franzöſiſch=belgiſchen Politik
anzu=
erkennen, blieben die in noch ſo guter Abſicht zur Beſeitigung
des gegenwärtigen Konfliktes unternommenen Bemühungen von
vornherein dem Mißerfolg ausgeſetzt.
Marcel Nay im Petit Journal ſchlägt eine weniger
entſchiedene Sprache an. Er bedauert, daß die Antwortnoten der
vier Regierungen nach einer kurzen Beratung nicht an demſelben
Tag abgegangen ſeien, denn die Uebereinſtimmung der
Verbün=
deten wäre auf dieſe Weiſe klar bewieſen worden. Schließlich
meint er, die Atmoſphäre zwiſchen London und Paris habe ſich
ſchon ohnehin gebeſſert. Die geheimen, aber doch nachhaltigen
Beſprechungen der letzten Tage hätten das ihrige, dazu
bei=
getragen.
Im Journal ſagt St. Brice, wie der Temps von geſtern
abend feſtſtellt, daß London und Rom beſſer daran getan hätten,
ſich nicht als Urheber der verfehlten deutſchen Vorſchläge zu
be=
kennen. Jetzt könnten dieſe beiden Länder nur zwei Wege
ein=
ſchlagen: entweder zugeben, daß ſie ſich in ihrem Appell an den
guten Willen Deutſchlands getäuſcht hätten, oder aber von dem
Mißerfolg ſoweit wie möglich abrücken.
Was nun?
Von unſerer Berliner Redaktion.
Es iſt bezeichnend für die Nerboſität, die nicht nur in
Ber=
lin, ſondern auch in den politiſchen Zentren der Alliierten
herrſcht, daß ſchon am Montag, ja teilweiſe ſogar bevor die
deutſche Regierung noch in den Beſitz der engliſchen Note
gekom=
men war, verſchiedene Lesarten über das, was die Regierung
Cuno zu tun beabſichtige, in Umlauf geſetzt wurden. Von der
Gefahr einer akuten Regierungskriſe bis zu
be=
reits beſchloſſenen Rückfragen an die engliſche Areſſe
wird die ganze Stufenleiter von Möglichkeiten bereits eingehend
erörtert und dabei hat das Kabinett Cuno erſt am Montag
abend, nachdem der Kanzler aus Münſter zurückgekehrt war, zum
erſten Male Gelegenheit gehabt, ſich mit dem geſamten Komplex
der Noten, alſo nicht nur mit der italieniſchen und engliſchen,
ſondern auch mit der ſchon früher vorliegenden franzöſiſchen
Note zu beſchäftigen, woraus ſich ohne weiteres ergibt, daß eine
Entſcheidung von heute auf morgen nicht zu
er=
warten iſt. Immerhin, es kann nichts ſchaden, wenn man
ein=
mal verſucht, den Rahmen wenigſtens abzuſtecken, innerhalb
deſſen die künftigen Ereigniſſe ſich abſpielen werden. Daß Herr
Dr. Cuno ſich die engliſche Note vielleicht nicht einmal ſo ſehr
dem Inhalt als der Form nach anders gedacht hat, darüber iſt
wohl kein Streit. Er wird hie Antwort, die Lord Curzon ihm
gegeben hat, als eine perſönliche Niederlage empfinden,
aber er wird, wie die Verhältniſſe gelagert ſind, nicht daran
denken können, daraus die Folgerungen zu ziehen, ſondern,
nach=
dem er das Amt einmal übernommen hat, auch bis zum bitteren
Ende gehen müſſen.
Deshalb iſt zunächſt einmal das eine ſicher, daß für eine
Regierungskriſis, im Augenblick wenigſtens, kein Grund vorliegt,
denn die engliſche Note läßt immerhin noch einen dünnen
Zwirnsfaden, an dem die Verhandlungen
fortge=
führt werden können, und die Zwangslage, in der wir uns
befinden, gebietet, daß wir von uns aus den Zwirnsfaden nicht
zerreißen. Inirgendeiner Form muß alſo die
Re=
gierung antworten. In welcher Form, iſt eine
Frage der Zweckmäßigkeit. Man könnte ſich denken,
daß ſie zunächſt Rückfragen veranſtaltet. Man könnte ſich auch
denken, daß der Notenwechſel jetzt für einige Zeit ſuspendiert
wird und ein Syſtem von Rede und Gegenrede erfolgt bis zur
weiteren Klärung. Man könnte ſich aber auch denken, daß die
Regierung es für notwendig hält, gerade, um ſonſtigen
Mißver=
ſtändniſſen vorzeubeugen, mit einem amtlichen Schriftſtück nach
London zu gehen. Dieſe Antwort in drei Teile zerfallen müſſe,
Das einfachſte iſt die Frage der Garantien, weil hier
Möglich=
keiten einer weiteren Auseinanderſetzung gegeben ſind. Die
engliſche Regierung hät den Wunſch ausgeſprochen, nähere
Ein=
zelheiten zu erfahren über die Art, wie Deutſchland ſich die
Sicherheiten denkt, die es für die internationale Anleihe geben
will. Da das Kabinett Cuno bisher lediglich aus
Zweckmäßig=
keitsrückſichten ſeine Gedanken dazu nicht entwickelt hat, wird es
ſich nicht ſträuben, genauere Angaben über die Art zu machen,
wie es ſich die Durchführung der Sicherheiten denkt. Um ſo
un=
günſtiger liegen aber die Verhältniſſe bei dem eigentlichen
Kern=
ſtück, dem Zahlenangebot. Lord Curzon möchte die von
Deutſch=
land vorgeſchlagenen 30 Milliarden mit einer Handbewegung
wegwiſchen. So einfach ift das jedoch nicht. Es wäre jetzt noch
einmal die Zeit, ihm und der Welt von beutſcher Seite das
vor=
zurechnen, was wir bisher alles geleiſtet haben und wo die
Grenzen unſerer Kraft ſind. Das Kabinett Cuno kann nach
der Form, in der es ſich feſtgelegt hat, ein neues
Zahlen=
angebot unmöglich machen. Es könnte höchſtens einen
anderen Vorſchlag über die Zahlungsmodalitäten in
Jahres=
raten vorlegen, obwohl das auch gerade bei der franzöſiſchen
Einſtellung keine Ausſicht auf Erfolg hat. Vielleicht
aber könnten wir hier einmal den Spieß umdrehen und Lord
Curzon darauf hinweiſen, daß er unſeren ernſtgemeinten
Vor=
ſchlag, durch Sachverſtändige der ganzen Welt die deutſche
Zah=
lungsfähigkeit zu prüfen, als nicht vorhanden betrachtet, daß
es deshalb nun ſeine Aufgabe ſein müßte, einen anderen W=g
zur Feſtſtillung der Renten aus dem deutſchen Volksvermögen
anzugeben. Hier aber wird ſich ein klares und entſchiedenes
„Nein” gegenüber den unangemeſſenen Milliardenhoffnungen
aus der deutſchen Reparationsſchuld nicht vermeiden laſſen,
bleibt alſo der für uns diffizilſte Punkt die
poli=
tiſchen Sicherheiten, die Frankreich an Rhein und Ruhr
verlangt, im Zuſammenhang mit der Fortführung der paſſiven
Reſiſtenz.
Lord Curzon könnte ſolche Nebenſächlichkeiten vorläufig aus
der Debatte zurückſtellen. Darin werden wir ihmn kaum folgen
können. Denn es wäre verhängnisvoll, wenn etwa die Welt
dem Glauben verfallen würde, daß eine wirtſchaftliche
Verſtän=
digung ohne gleichzeitige politiſche Verſtändigung möglich wäre.
Hier heißt es: Farbe bekennen auf alle Konſequenzen hin. Da
kann es für uns ein Kompromiß nicht geben und darin ſind ſich
ja auch die Parteien von den Deutſchnationalen bis zu den
So=
zialdemokraten bisher durchaus einig geweſen. Alles in allem:
es wird Pfingſten und wohl noch ſpäter werden, bis die
Reichs=
regierung zu einem endgültigen Entſchluß gekommen, iſt. Sie
hat mit der Formulierung ihrer Note das erſtemal nicht
ſonder=
lich geſchickt operiert. Es üre deshalb wünſchenswert, wenn ſie
diesmal die Parteiführer früher zu Rate zöge und die Bedenken
annähme, die ſich nach der Wirkung unſerer erſten Note
nach=
träglich als nur zu gerechtfertigt erwieſen haben.
Zurückhaltung unter den Parteien.
U Berlin, 14. Mai. Die Fraktionen des Reichstages
haben für heute nach Schluß der Plenarſitzung
Fraktionsſitzun=
gen angeſetzt, um ſich über die Noten Englands und Italiens
auszuſprechen. Die Abgeordneten aller Parteien, ſoweit ſie der
Regierung naheſtehen, äußern ſich nur mit größter
Zurückhal=
tung über ihre Auffaſfung. Nach den Beratungen der Fraktionen
wird ſich wohl ein klares Bild von der aügemeinen Auffaſſung
ergeben. Nur ſoviel ſei noch geſagt, daß, wenn hier und da von
Anhängern der extremen Auffaſſung davon geſprochen wird, daß
nur ein neues Kabinett neue Vorſchläge machen könne, dieſe
Aeußerungen keine ſachlichen Unterlagen haben.
IU. Berlin, 14. Mai. Am Montag nachmittag fanden
beim Reichskanzler Beſprechungen ſtatt, die die
eng=
liſche und italieniſche Note zum Gegenſtand hatten. An der
Ausſprache nahm ein engerer Kreis von
Kabinettsmitglie=
dern teil.
Seite 2.
Nummer 133.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Mai 1923.
Perſklavung oder Eingriff in die Subſianz?
Von unſerer Berliner Redaktion.
* Berlin, 14. Mai. (Priv.=Tel.) Dr. Streſemann
beröffentlicht in der „Zeit” einen längeren Aufſatz über Politik
und Wirtſchaft, dem wir folgende die Frage der Beſteuerung
der Sachwerte und des Eingriffs in die
Sub=
ſtanz der deutſchen Wirtſchaft behandelnde
Ausfüh=
rungen entnehmen:
Wir werden im Notenkampf der nächſten Zeit den Weg der
Erörterungen weiterzugehen haben, der uns von einer
inter=
nationalen Konferenz zur anderen bisher geleitet hat.
Inner=
halb der Grenzen der Erfüllungsmöglichkeiten wird jede deutſche
Regierung das leiſten müſſen, was die deutſche Volkskraft
herzu=
geben vermag. Aber klar müſſen wir uns über das eine ſein:
wir ſtehen vor der Frage, was wir höher ſchätzen: die
poli=
tiſche Freiheit oder Entgegenkommen
hinſicht=
lich der materiellen Leiſtungen. Wenn wir große
Konzeſſionen in bezug auf die Freiheit des Rheinlandes machen,
können wir uns ſicherlich viele Goldmilliarden erſparen. Aber
gerade jene deutſchnationalen Kreiſe, die ſich mit einer ſo
hef=
tigen Agitation gegen die Leute wenden, die davön ſprechen, daß
die Beſteuerung der deutſchen Sachwerte in Kauf genommen
werden müſſe, wenn wir dafür unſere Souveränität wieder
erkämpften und durch wirtſchaftliche Leiſtungen die Grundlage
für einen baldigen Abzug der Franzoſen aus Rhein und Ruhr
ſchüfen, werden doch, wenn anders das Wort „deutſchnational”
einen Sinn haben ſoll, auch ihrerſeits die Freiheit von Volk und
Vaterland höher ſchätzen, als materielle Leiſtungen. Ein Volk,
dem die Freiheit wirtſchaftliche Leiſtungen nicht wert iſt, kann
ſich vielleicht wieder zu Wohlſtand erheben, hat aber die ſittliche
Grundlage zu ſeinem Wiederaufſtieg vernichtet. Nachdem unſere
Armee dahin iſt, haben wir nur noch zwei deutſche
Kraft=
quellen: die eine iſt ein einheitliches nationales
Denken und Fühlen, die zweite iſt die deutſche
Wirt=
ſchaft. Aber in der Wirtſchaft ſollte man ſich darüber klar
ſein, daß ſie nicht Selbſtzweck, ſondern Mittel zum Zweck iſt.
Ihr Blühen und Gedeihen iſt mit dem Schickſal des deutſchen
Volkes eng verbunden. Das Weltwort „Navigare necesse est,
vivere non necesse est” bedeutet, ins Deutſch der Gegenwart
überſetzt: daß Reich und Volk erhalten bleibt, iſt
notwendig, daß die Subſtanz der
Einzelwirt=
ſchaft ſich erhält, iſt nicht notwendig. Wenn es
dahin kommt, daß wir dieſe Subſtanz angreifen müſſen, um
da=
mit die deutſche Freiheit zu ſichern, ſo muß das von allen an
der deutſchen Wirtſchaft Beteiligten getragen werden. Wir
haben das Staatsintereſſe in den Vordergrund
zuſtellen. Das gilt für die Deviſenpolitik nach innen ebenſo,
wie für die Garantien der Wirtſchaft nach außen. Das deutſche
Volk wird ſtolz auf ſeine Wirtſchaft ſein, wenn ſie es verſteht,
ſich in dieſem Sinne als höchſte Kraftquelle des Staates zu
be=
währen, die in einer entſcheidenden Stunde des deutſchen
Schick=
ſals für unſere Zukunft eingeſetzt wird, um das zu ſichern,
was höher ſteht als materielle Intereſſen: Freiheit und
Frieden!
Die Lage im Ruhrgebiet.
Erbitterung gegen die franzöſiſche Willkür.
Eſſen, 14. Mai. (Wolff.) Aus gut unterrichteten Kreiſen
des Ruhrgebietes wird uns mitgeteilt: Die gegenwärtige
Lage im Ruhrgebiet wird gekennzeichnet durch
Ver=
ſuche der Franzoſen, mit militäriſch=politiſchen Mitteln
um jeden Preis einen Umſchwung in der Stimmung
der Bevölkerung herbeizuführen. Dieſem Zwecke
diente das Werdener Kriegsgerichtsurteil im Krupp=Prozeß
eben=
ſo wie die zahlreichen unerhörten Kriegsgerichtsurteile der letzten
Tage. Es iſt kein Zufall, daß in der letzten Woche zum erſten
Male ein Todesurteil ausgeſprochen wurde. Vom franzöſiſchen
Preſſedienſt in Düſſeldorf wurde in den letzten Tagen wiederholt
zum Ausdruck gebracht, daß die franzöſiſche Hand an
der deutſchen Gurgel ſich bis zum äußerſten verſchärfen
würde. Von derſelben Stelle wurde auch zugegeben, daß es
an=
geſichts der gegenwärtigen politiſchen Situation nicht mehr
darauf ankomme, das Ruhrgebiet wirtſchaftlich für
die franzöſiſchen Intereſſen nutzbar zu machen.
Die letzten Verordnungen Degouttes verfolgen
des=
halb auch weniger wirtſchaftliche Ziele, ſondern ſie ſind
poli=
tiſchen Urſprungs. Das gilt im beſonderen von der
Ver=
ordnung Nr. 38, die ſich inhaltlich mit der Ordonnanz 167 der
Rheinlandkommiſſion deckt und die für das Gebiet des
Brücken=
kopfes Düſſeldorf und für das Einbruchsgebiet den Paßzwang
einführen will. Obgleich dieſe Verordnung vom 8. Mai datiert
iſt, wurde ſie erſt am Sonntag mittag von franzöſiſcher Seite in
Eſſen angeſchlagen. Soweit die Verordnung bisher im
Ruhr=
gebiet bekannt wurde, hat ſie den Zweck der Einſchüchterung nicht
erreicht, ſondern nur neue Erbitterung gegen die
franzöſiſche Willkür hervorgerufen. Den Franzoſen
kommt es nicht auf die Kontrolle des Verkehrs an, für dieſen
Zweck würden ihre bisherigen Maßnahmen auf den Kontroll=
Im Einbruchsgebiet.
Wir erhalten folgenden Bericht:
Bis Schwerte fährt der D=Zug. Umſteigen in den
Per=
ſonenzug nach D. „Wenn wir Glück haben, ſind wir um 10 ſtatt
um 8 Uhr in D.‟, meinte unſer Begleiter, ein Direktor eines
be=
kannten Hüttenwerkes. Auf der Kontrollſtation revidierten die
Franzoſen nur die vorderen Wagen des Zuges — wir hatten
Glück und kamen unbeläſtigt ins Einbruchsgebiet. In D. auf
den Straßen Leben und Treiben wie ſonſt — von Franzoſen
nichts zu ſehen. Erſt anderen Tages tauchten Franzoſen auf,
zu zweit, zu dritt. Hatte die Stadt wie jede andere im
Ruhr=
gebiet in den erſten Tagen des Einbruchs ſchwer gelitten, ſo gab
es glücklicherweiſe hier keine Tote. Wenn man auch rein
äußer=
lich von dem Kampf nichts merkt, ſo ſpürten wir ſchon bei den
erſten Beſprechungen mit Arbeitern und Unternehmern: hier
wird gekämpft! Mit einer Sicherheit, einer
Selbſtver=
ſtändlichkeit, die ſich gar nicht beirren läßt durch ein „ob
viel=
leicht und wie lang und vielleicht nicht”,
So ging zum Beiſpiel der Zug bei der Maifeier
unan=
gemeldet mitten durch die von den Franzoſen belegten Straßen
der Stadt, unbeläſtigt — aber angeſtaunt. Die frühe
Polizei=
ſtunde hätte gleich zu Anfang eine Theateraufführung unmöglich
gemacht. Die Arbeiterſchaft ließ dem franzöſiſchen General
ſagen, die Vorſtellung werde nicht ausfallen; er könne ja, wenn
er wolle, um 10 Uhr am Theaterausgang die ſämtlichen Beſucher
verhaften. Aehnlich war es in B., als nach Einführung der
Polizeiſtunde auf 8 Uhr wie auf Kommando die Bewohner auf
die Straßen eilten, ſo daß niemals vorher ſoviele Menſchen nach
8 Uhr auf der Straße waren wie gerade danach. Schon hier
offenbarte ſich ein Unterſchied in den Möglichkeiten, wie ſie im
beſetzten Gebiet gegenüber dem Einbruchsgebiet beſtanden.
In D. ſahen wir Wagen mit dem koſtbaren Gut, um das
der Kampf tobt: Kohle! Je weiter wir nach dem Weſten kamen,
deſto ſeltener wurde ſie. Wohl waren auf Halden ungeheuere
Mengen Kohlen aufgeſtapelt; wohl lagerten kilometerlang links
und rechts der Eiſenbahn bei L. Kohlenberge, die ihrer
Ver=
ladung harrten. In E. war es aus mit Kohle; denn gerade
in den letzten Tagen hatten die Franzoſen weitere ſcharfe
Stra=
fen angedroht, ſowohl für den, der Kohle transportiert, als den,
der ſie empfangen ſoll. Bedauerlicherweiſe verzögerte ſich der
Abtransport an Private. Obwohl die Bergleute immer wieder
darauf gedrängt hatten, die geförderte Kohle abzufahren, gleich
wohin, nur weg damit, verſtrichen koſtbare Wochen, da man in
offi=
ziellen Kreiſen geglaubt hatte, es liege den Franzoſen nur an Koks
— und nun haben ſie angefangen, auch Kohle abzufahren.
ſtellen genügen, ſie wollen vielmehr die Bevölkerung
mürbe und gefügig machen. Sie wollen aber vor allen
Dingen die Abſchnürung der beſetzten Gebiete von
dem unbeſetzten Deutſchland völlig durchführen. In
franzöſiſchen Kreiſen rechnet man ſelbſt nicht damit, daß in
nen=
nenswertem Umfange die Bewohner der beſetzten Gebiete um
Abſtempelung der Ausweispapiere bei dem jeweiligen Platzkom= rung haben Beratungen ſtattgefunden, in denen zu den von den
mandanten nachſuchen, oder daß Deutſche aus dem unbeſetzten
Deutſchland den Diviſionsgenerälen, wie es in der Verordnung
heißt, Bittſchriften um Geleitbriefe vorlegen werden. Die
Tatſache, daß die Verordnung bereits für den 15. Mai wirkſam
werden ſoll, zeigt am deutlichſten, daß es den Franzoſen im
weſentlichen auf die Abſchnürung ankommt. Im übrigen darf
die einſchneidende Wirkung dieſer Verordnung auf den einzelnen
und die wirtſchaftlichen Folgen dieſer Verordnung nicht verkannt
werden. Es bedarf großer perſönlicher und auch materieller
Opfer, um dieſe widerrechtliche Verordnung unwirkſam zu
machen. Im Ruhrgebiet iſt man zu ſolchen Schritten bereit in
der Erkenntnis, daß durch die ungebrochene Fortführung des
paſſiven Widerſtandes der jetzige Zuſtand völliger Rechtloſigkeit
kann.
Franzöſiſche Uebergriffe.
TU. Mannheim 14. Mai. Wie erſt jetzt bekannt wird,
haben ſich die Franzoſen in Offenburg ſchwere
Ueber=
griffe gegen den König Guſtav von Schweden
und den ehemaligen Großherzog Friedrich von
Baden erlaubt. Wie berichtet wird, kamen aus Anlaß der
Beerdigung der Großherzogin Luiſe von Baden der König von
Schweden ſowie der frühere Großherzog von Baden durch
Offenburg. Dort wurden ſie von der franzöſiſchen Beſatzung
an=
gehalten und zur Kommandantur gebracht, wo ſie vom
Kom=
mandanten einige Stunden lang verhört und gefangen gehalten
wurden, bis es dem Einſpruch des Königs von Schweden
ge=
lang, die Freiheit wieder zu erhalten. Der franzöſiſche
Kom=
mandant hat Offenburg verlaſſen und dürfte vermutlich nicht
mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren. Da die Feſtnahme des
Königs von Schweden eine ſchwere Verletzung ſeiner
Souve=
ränitätsrechte bedeutet, wird dieſer Vorfall noch ein
diploma=
tiſches Nachſpiel haben.
TU. Mannheim 14. Mai. Die Franzoſen haben heute
morgen im Hafen von Rheinau die Brikettfabrik von Stinnes
ſowie die Braunkohlenbrikettfabrik beſetzt und den Arbeitern den
Eintritt in die Fabriken verwehrt. Gleichzeitig haben ſie 30
elſäſſiſche Arbeiter herbeigebracht, um die Briketts auf ein im
Hafen liegendes Schiff zu verladen.
* Herne, 14. Mai. (Priv.=Tel.) Poſtdirektor
Nie=
hörſter iſt von den Franzoſen verhaftet und kurz darauf
aus=
gewieſen worden.
* Oberhauſen, 14. Mai. (Priv.=Tel.) Am 10. Mai ſind
hier zwei Männer von den Franzoſen erſchoſſen
worden. In einem Fall handelte es ſich um einen ehemaligen
deutſchen, jetzt franzöſiſchen Staatsangehörigen, der ſich
beſuchs=
weiſe in Oberhauſen aufhielt.
In Froentrop haben die Franzoſen die Anſchlußgleiſe
zur Guten=Hoffnungs=Hütte beſetzt und dadurch den Verkehr
vollkommen abgeſperrt. Als Sanktion für die letzten
Sprengun=
gen ſperrten die Franzoſen die Eiſenbahnſtrecke Kirchdern—
Borten acht Tage für jeden Verkehr.
Die Truppenverſchiebungen im Gebiet von
Dort=
mund=Caſtrop dauern an. Es handelt ſich um Ablöſungen.
Wie vor kurzem gemeldet wurde, forderten die Franzoſen
vor einiger Zeit von den der Otto Wolff=Gruppe naheſtehenden
Werken „Phönix”, „Rheintal” und „Rheinmetall” die
Entrich=
tung der Kohlenſteuer binnen kurzer Friſt. Da keines
die=
ſer Werke der Forderung nachkam, ließen die Franzoſen Ende
voriger Woche eine neue Aufforderung zugehen, darunter eine
an die Rheiniſche Metallwaren= und Maſchinenfabrik mit einer
Forderung von mehreren hundert Millionen auf der
Dollar=
grundlage, die ungefähr der Hälfte des jetzigen Dollarkurſes
entſpricht. Die Franzoſen drohten mit der Verhaftung leitender
Perſönlichkeiten, wenn die Steuer nicht bezahlt würde. Es iſt
anzunehmen, daß auch der neuen Forderung keine Folge
ge=
geben wird.
Am 27. März iſt der ſtellvertretende Syndikus der Eſſener
Handelskammer ohne jeden Grund von den Franzoſen verhaftet
worden und in das Gefängnis nach Werden verbracht worden,
wo er heute noch verweilt, ohne daß eine Rechtsgrundlage für
ſeine Verhaftung gegeben war. Eine Verhandlung gegen ihn iſt
bis jetzt noch nicht erfolgt.
Die Franzoſen beſetzten die beiden Zechen „Zollern I"
und „Germania II”, wo neben den eigentlichen Zechenanlagen
hauptſächlich die Kohlen= und Kokshalden mit Beſchlag belegt
wurden.
Den Regierungen von Paris, London und Brüſſel iſt von
ſeiten der deutſchen Regierung im Anſchluß an eine bereits
er=
folgte Proteſtnote gegen die Auzweiſung von Beamten durch die
Interalliierte Rheinlandkommiſſion eine weitere Liſte von 1378
Ausweiſungen mit einer Proteſtnote übergeben allgemein unter dem abgekürzten Namen „Naxos=Union”
be=
worden.
Wie der Kampf um die Deputatkohle ausgeht, vermag
niemand zu ſagen. Aber daß die Franzoſen jetzt Ziehkarren
be=
ſchlagnahmen, beweiſt, daß ſie bewußt gegen die Bergarbeiter
„Kohlen= und Schlotbarone” die Arbeiterſchaft zu ködern, ſchlagen
ſie jetzt drein, nur um zu terroriſieren. Daß die Franzoſen oder
wer ſonſt dem Bergarbeiter „ſeine Kohle, die er aus der
Erde heraufſchafft, die ihm gehört, ſtehlen wollen, das wird er
ſich nicht gefallen laſſen”, ſagte uns ein Bergarbeiterführer. Um
„ſein altes Recht” wird der Bergmann kämpfen. Sollte
nun die Beſchlagnahme aller Autos, beſonders von Laſtautos,
in E. erneut durchgeführt werden, ſo wäre die Verpflegung der
Bevölkerung unterbunden und das Schlimmſte zu befürchten.
Ob aber die Franzoſen die Bevölkerung ſo zur Verzweiflung
treiben wollen? Man ſtelle ſich vor: um Eſſen ſind große
Ge=
ſchütze eingebaut, ſo daß ſie die Stadt in wenigen Minuten zu Vafonett.
einem Trümmerhaufen zuſammenſchießen könnten. Alle
Hilfs=
mittel moderner Kriegsführung, vom Drahtverhau zum
Flug=
zeug, ſind in Tätigkeit geſetzt, die „friedliche” Tätigkeit der
In=
genieurkommiſſion zu erleichtern. Eingekeilt in ein
unüberſeh=
bares Häuſermeer, wirkt der ganze militäriſche Apparat wie
eine Maskerade bei einem Leichenzug. Gegen wen richten ſich
Drahtverhau, Bajonett und Kugel? Gegen eine
vieltauſend=
köpfige waffenloſe Maſſe, die beherrſcht iſt von dem einen
großen Menſchheitsgedanken der Arbeit!
Der Telephonverkehr ruht ſo gut wie ganz; nur in
D. konnten wir noch telephonieren. Die meiſten Bahnhöfe, wie
Eſſen, Duisburg, Düſſeldorf, ſind militariſiert; es verkehren alſo
nur Franzoſenzüge mit (und ohne) Kohle, aber ohne
deutſches Fahrperſonal und ohne deutſche Reiſende. Der
Ver=
kehr iſt nur möglich dadurch, daß das ganze Gebiet mit einem
engen Netz von elektriſchen Bahnen überzogen iſt. Von
Dortmund bis Eſſen über Mülheim, Duisburg fährt die
Elek=
da fährt die Reichsbahn nach Vohwinkel, Elberfeld und Hagen
heimwärts. Eigentümlicherweiſe iſt die Strecke von Vohwinkel—
Elberfeld—Barmen über Hagen bis vor Schwerte nicht beſetzt, aufgepflanztem Bajonett vor Poſt, Bahnhof uſw. ſchleichen ſie
obwohl alle Orte füdlich und nördlich dieſer Linie von
Fran=
zoſen beſetzt ſind. Mit Rückſicht auf die Engländer, die ſich eine
Ausfallspforte nach Often ſichern wollten? Auf dieſer an ſich
kur=
zen Strecke muß man dreimalige Paßkontrolle (Gerresheim,
Vohwinkel und Hengſten), noch dazu durch Elſäſſer, über ſich
ergehen laſſen . . . Wo auch die Elektriſche verſagt, helfen
ſoli=
daritätsbewußte Laſtwagenführer freudig aus.
Ueberall ſind, Hotels, Schulen, öffentliche Gebäude, auch
Krankenhäuſer beſchlagnahmt; die meiſten Geſchäfte weigern ſich
nach wie vor, an Franzoſen zu verkaufen: Verräter werden bald
Maßnahmen gegen den Paßzwang.
* Eſſen, 14. Mai. Priv.=Tel.) Zwiſchen maßgebenden
Vertretern des geſamten norddeutſchen Wirtſchaftslebens, den
Gewerkſchaften und den zuſtändigen Stellen der
Reichsregie=
franzöſiſchen Behörden getroffenen Verkehrsbeſtimmungen und
Einſchränkungen Stellung genommen wurde. Vor allem bildeten
die Anordnungen über den Eiſenbahnverkehr, die Bezahlung
der von den Beſatzungsbehörden verlangten Geldſtrafen, der
an=
geordnete Paßzwang den Gegenſtand eingehender Erörterungen.
In allen Fragen gelangte man zu völliger Uebereinſtimmung
mit der Reichsregierung. Es wurde beſchloſſen, in allen Kreiſen
der Bevölkerung dahin zu wirken, daß die Franzoſenzüge unter
keinen Umſtänden von Deutſchen benutzt werden, weil ihre
Be=
nutzung den Deutſchen verboten iſt. Ferner iſt die Bezahlung
von Strafen an die franzöſiſchen Kriegsgerichte,
Beſatzungskom=
mandos uſw. im Einbruchsgebiet verboten. Unter das Verbot
und ſyſtematiſcher Bedrückung erfolgreich, überwunden werden, fallen auch ſogenannte Finanz= und Verwaltungsſtrafen. Ferner
wurde betont, daß die bekannte Paßverordnung der
Interalliier=
ten Rheinlandkommiſſion Nr. 167 nur für das altbeſetzte Gebiet
gilt. Die Einholung der geforderten Stempel iſt aber auch im
altbeſetzten Gebiet nur in den dringendſten Bedarfsfällen
geſtat=
tet. Die Einreiſe in das altbeſetzte Gebiet aus dem
Einbruchs=
gebiet und dem unbeſetzten Gebiet ſoll nur bei dringendſten
Be=
dürfniſſen vorgenommen werden. Die im Einbruchsgebiet
er=
laſſenen franzöſiſchen Beſtimmungen, gleich welchen Inhalts,
dür=
fen nicht befolgt werden. Ausgenommen iſt der Grenzverkehr,
wenn es ſich um Perſonen handelt, die auf dem Wege zu ihrer
Arbeitsſtätte die Abſperrungslinie paſſieren müſſen. Ebenfalls
ausgenommen ſind diejenigen Perſonen, die bedarfsmäßig
zwi=
ſchen dem Einbruchsgebiet und dem unbeſetzten Deutſchland
ver=
kehren müſſen.
Italien und die Schuldenregelung.
Mailand, 14. Mai. (Wolff.) In ſeiner bereits kurz
er=
wähnten Rede ſagte Miniſter de Stefani über die Frage der
Reparationen und der interalliierten Schulden,
es ſei der italieniſchen Regierung gelungen, auf der Londoner
Konferenz die Verknüpfung des Problems der von Deutſchland
geſchuldeten Reparationen mit der Frage der europäiſchen
inter=
alliierten Schulden zu erreichen. Immer mehr trete die
gegen=
ſeitige Abhängigkeit dieſer beiden Fragen zutage. Es fei
augen=
ſcheinlich, daß Italien Deutſchland nur in dem Maße
entgegen=
kommen könne, in dem ihm ſeine Gläubiger entgegenkämen. Von
der allgemeinen europäiſchen Regelung erwartet Italien die
Re=
gelung ſeiner Schulden an England und hinſichtlich der
Vereinig=
ten Staaten beſtehe Italien ausſchließlich darauf, daß ſie ihm
in weitem Maße für ſeine Schulden Erleichterungen
gewähren, die mit den England gewährten Erleichterungen in,
Verhältnis ſtehen müßten und zwar mit Rückſicht auf die großen
Mannigfaltigkeiten der Formen der italienſchen Wirtſchaft und
auf den großen Beitrag, den Italien zur Erreichung des
gemein=
ſamen Sieges geleiſtet hat.
Verſchärfung der preußiſchen Ordnungsbeftimmungen.
Berlin, 14. Mai. (Wolff.) Der
Geſchäftsordnungs=
ausſchuß des preußiſchen Landtags verſchärfte
geſtern die Ordnungsbeſtimmungen. Die Dauer von
Bemerkungen zur Geſchäftsordnung ſoll grundſätzlich auf fünf
Minuten beſchränkt werden. Während ſich bisher die
Ausſchlie=
ßung von Abgeordneten höchſtens auf 15 Sitzungstage erſtrecken
konnte, ſoll fortan in beſonderen Fällen oder bei wiederholtem
Ausſchluß die Teiknahme an 20 Sitzungen unterſagt werden
können. Dem Landtag ſoll ferner die Annahme einer
Beſtim=
mung empfohlen werden, nach der der Präſident den
Abgeord=
neten, die trotz ihres Ausſchluſſes verſuchen, in Sitzungen des
Landtages oder ſeiner Ausſchüſſe einzudringen oder ſonſt die
Ordnung in den Landtagsräumen ſtören, bis zum Ablauf des
letzten Ausſchlußtages den Aufenthalt im Landtagsgebäude
unterſagen kann.
Eine Berichtigung der Naxos=Union.
Frankfurt a. M., 14. Mai. (Wolff.) Um wiederholt
vorgekommene Verwechſelungen klarzuſtellen, erſucht uns die
Geſellſchaft des echten Naxos=Schmirgels, Naxos=Union,
Frank=
furt, Julius Pfungſt, geründet 1871, mitzuteilen, daß ſie in
kei=
ner Weiſe identiſch iſt mit dem wenige Jahre vor dem Kriege
entſtandenen Naxos=Schmirgelwerk „Phönix”, Flörsheim a. M.,
das als mit den Beſatzungsbehörden in Verbindung ſtehend auf
der ſchwarzen Liſte genannt worden iſt. Die Verwechſelung
iſt jedenfalls darauf zurückzuführen, daß die erſtgenannte Firma
kannt i.ſt
entdeckt. So wurde vor einiger Zeit in D. einer Wäſcherei, die
für Franzoſen gewaſchen hatte, die Kohlenzufuhr geſperrt.
Wie in B. ſo herrſchte in E. von Beginn die
Reit=
ausholen. Nachdem es nicht gelang, durch Haßurteile gegen peitſche. Arbeiter ſagten uns, daß ſie jedem Konflikt aus
dem Wege gingen, indem ſie ihren Weg nicht anders als
frei=
willig auf dem Straßendamm zurücklegen. „Wenn mir einer
mit ſeiner Hundepeitſche ins Geſicht geſchlagen hätte, ich weiß
nicht, was geſchehen wäre”, meinte ein Vergarbeiter, „einer
wäre am Platze gekiieben.‟ Es fehlt auf ſeiten der Bevölkerung
alles Herausfordernde; es iſt ein ſtilles Tragen des Unrechts,
der täglich neuen Drohungen, Vergewaltigungen und Ueberfälle.
Es kocht in den Menſchen — aber mit einer ſchier unglaublichen
Selbſtüberwindung halten ſie an ſich; gehen ihrer Arbeit
nach ſaſt wie ſonſt, nicht als ſchritte zwiſchen ihnen der
Ein=
dringling mit Peitſche, Stock, Gewehr und aufgepflanztein
Ueberall, in jeder Stadt, gibt es dunkle Elemente. Auch im
Ruhrgebiet finden ſich Geſellen, die für die Franzoſen arbeiten,
Kohlen verladen; aber dieſe Streikbrecher zählen nicht.
Wie jahen in B. und E., wie zwei oder drei von ihnen din
franzöſiſchen Soldaten auf offener Straße freundſchaftlich die
Sände ſchüttelten; wir ſahen es — aber an der Bevölkerung
gleitet es ab als Einzelfall aus der Hefe. In E. iſt der
Bahn=
hof von lichtſcheuem Geſindel umlagert; junge Burſchen, die
herumgröhlen und ſich ſchubſen. Werden ſie einmal Dummheiten
machen? Polizei iſt ſo gut wie keine zu ſehen. Die
Schutz=
polizei iſt größtenteils verjagt, gelegentlich verſieht blaue Polizei
den Dienſt; in E. auch nur der Teil, der urſprünglich zum
Innen=(Melde=)Dienſt gehörte.
Seit den erſten Wochen hat ſich manches in der Haltung
der Franzoſen geändert; wie die Fyanzoſen gewohnt
waren, in Düſſeldorf aufzutreten, als „Herrſcher”, die ſich auf
triſche nach Düſſeldorf; von Düſſeldorf nach Gerresheim; von einen Rechtsbuchſtaben (Sanktionen!) ſtützen, ſo zuerſt auch im
Einbruchsgebiet. Aber kommt man von E. nach Düſſeldorf, ſo
merkt man den Unterſchied. Trotz Stacheldraht und Poſten mit
heute in E. über die Straßen zu zweit, zu dritt, Offiziere oft
unter Bedeckung. Es fehlt ihnen das Bewußtſein
des Rechts, darum das der Sicherheit!
In Düſſeldorf ſind beſtimmte Hotels und Reſtaurants als
„Franzoſenlokale” gemieden; im ganzen aber beherrſcht der
franzöſiſche Soldat und Offizier das Straßenbild. Man merkt
rein äußerlich, daß man an einem Hauptpunkt franzöſiſcher
Pro=
paganda und im Hauptquartier lebt. Wein iſt ſelten
gewor=
den, denn die Franzoſen haben wegen des Nichtzahlens der
Weinſteuer die meiſten Weinkeller beſchlagnahmt. In Köln, wo
Rummer 133.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Mai 1923.
Eeite 3.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin 14. Mai. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſch:
Reichsinnenminiſter Dr. Oeſer.
Präſident Löbe eröffnet die Sitzung um 2,20 Uhr.
Die dritte Leſung des Haushaltsplanes in Verbindung mit den
deutſchnationalen Interpellationen über die Auflöſung der
Deutſch=
nationalen Freiheitspartei wird darauf fortgeſetzt.
Abg v. Guerard (Ztr.) bedauert, daß es nicht möglich war, in
dieſer Zeit die Beſprechung einer ſolchen Angelegenheit zu verhindern.
(Beifall in der Mitte.) Das iſt beſonders auch die Meinung der
Abge=
ordneten aus den beſetzten Gebieten. (Zuſtimmung.) Wir ſtehen dort
jetzt auf einem Höhepunkt des Kampfes, die Regierung befindet ſich vor
den allerſchwerſten Entſcheidungen, nachdem die engliſche und die
ita=
lieniſche Note in Berlin eingetroffen ſind. Die Entſcheidung der
Reichs=
vegierung muß getragen ſein von der Zuſtimmung der überwältigenden
Mehrheit des deutſchen Volkes, das in einheitlicher Front hinter ſeiner
Regierung ſtehen muß. (Beifall.) Dieſe einheitliche Front wird aber
durch Debatten wie die vom Samstag gefährdet. (Zuſtimmung.) Der
Redner bedauert auch die herabſetzenden Kritiken am Staatsgerichtshof.
Man verlangt jetzt ein Eingreifen gegen Preußen, warum denn nicht
auch gegen Bayern? Die Deutſchvölkiſchen und die Nationalſozialiſten
ſeien gleich gefährlich. Die Selbſtſchutzorganiſationen der Arbeiter in
Sachſen und Thüringen ſeien nur die Teile einer Roten Armee; nur der
Staat habe für Ordnung und Sicherheit zu ſorgen.
Abg. Koch (Dem.) hält es für außerordentlich bedauerlich, daß
ge=
rade jetzt von rechts und von links gegen die deutſche Republik angeſtürmt
wird. Dieſe ſtehe zwar heute feſter als je, aber im Auslande entſtehe
der Eindruck, als ob die deutſche Republik einem Anſturm der
Rechts=
radikalen erliegen könnte. Darunter leide unſere Kreditfähigkeit. Dem
Staate müſſen alle Machtmittel an die Hand gegeben werden, die er in
ſeinem Kampfe gegen rechts und limks braucht. Der Nedner warnt
auch davor, die Juden nur wegen ihrer Geſinnnug zu verfolgen. In
Bahern habe Hitler von „Idioten und Kanaillen in der Reichsregierung”
geſprochen und eine „Abrechnung mit der Fauſt” gefordert. Wäre die
bayeriſche Regierung früher energiſch eingeſchritten, ſo wäre uns manche
Erregung erſpart geblieben. Unverſtändlich ſei die Behauptung
Scheide=
mauns, daß die Kommuniſten ſich von der Gewalt abgewandt hätten.
Das Gegenteil ſei der Fall. Der Redner appelliert an das Volk, in
dieſer Stunde von den Parteikämpfen abzulaſſen. Der Feind ſteht nicht
rechts und nicht links, ſondern vor den Toren und innerhalb der Grenzen
des Reiches.
Abg. v. Graefe (deutſckv.) hält der Regierung vor, ſie ſei genau
barüber unterrichtet geweſen, daf di deutſchvölkiſchen Organiſationen
durchaus legaler Natur ſeien.
Reichsjuſtizminiſter Dr. Heintze+iſt di. Vorwürfe gegen die
Reichsjuſtizverwaltung entſchieden zurück. Es ſei ein Strafverfahren
eingeleitet gegen gewiſſe Leute, die beſchuldigt ſind, ſchwere Verbrechen
begangen zu haben. Man dürfe dem Reichsjuſtizminiſter nicht
zu=
mutenn, in ein ſchwebendes Verfahren einzugreifen.
Innemminiſter Oeſer erwidert dem Abg. v. Graefe, daß ſeine
Angriffe gegen die Reichsregierung gänzlich unberechtigt ſeien. Ihm ſei
nichts davon bekannt, daß die Reichsregierung von der Freiheitspartei
über ihre Maßnahmen informiert worden ſei. Vielleicht hondle es ſich
bei dieſer Behauptung um eine Offiziersverſammlung in Wannſee, die
von Roßbach einberufen wurde. Wie ein Reichswehroffizier berichtete,
habe Roßbach dort erklärt, die nationalen Vereie ſeien der Grundſtock
für die Bildung von freiwilligen Regimentern für den Freiheitskrieg
gegen die Fvanzoſen. Sollte die Regierung ſie auflöſen wollen, ſo
müſſe es zu einem offenen Entſcheidungskampf mit den linksgerichteten
Organiſationen kommen. (Hört, hört!) Reichsbanzler Du. Cuno iſt
von dieſen Plänen unterrichtet worden. Er verhielt ſich aber
intereſſe=
los und verwies auf den Ernſt der inneren Lage. General von Seeckt
habe Herrn Roßbach nicht empfangen. Das ſei alles — ſo erklärte der
Miniſter, was ihm von dieſem Vorgamge bekannt ſei. Er beſpricht dann
die aufſchiebende Entſcheidung des Staatsgerichtshofes gegenüber der
Freiheitspartei und hält ſie für durchaus gerechtfertigt. Legale
Partei=
tätigkeit ſolle nicht unterbunden werden. Als das Kabinett ſeine
Tätig=
keit begann, wurde diel vom Bürgerkrieg geredet. Die Bevölkerung
mußte daher beruhigt werden. In Preußen iſt dank dem Vorgehen
Severings eine Beruhigung eingetreten. Sachſen und Thüringen haben
ſich bereit erklärt, ihre Selbſtſchutzorganiſationen aufzulöſen, ſobald die
baheriſche Gefahr aufhöre. Wir werden alſo bald dahin kommen, daß
alle Machtmittel nur in den Händen des Staates ſind. (Beifall.)
Abg. Henke (Soz.) fordert die Reichsregierung auf, nun endlich
zu erklären, was ſie mit der Freiheitsdartei beſprochen habe. Sonſt
müiſſe das Kabinett Cuno jedes Vertrauen verlieren.
Junenminiſter Oeſer teilt dann mit, daß er vom Reichskanzler
er=
mächtigt worden ſei, mitzuteilen, daß dieſer nur eimmal mit Herrn
Roß=
bach über die Ertüchtigung der Jugend geſprochen habe. Nachdem er
nähere Erkundigungen eingezogen hätte, habe er ihn nicht mehr
empfan=
gen; er habe es auch abgelehnt, Herrn v. Graefe an Herrn General
v. Seeckt zu empfehlen,
Mit einem Schlußſvort des Abg. Lavrenz (deutſchnatl.) nahm
die Ausſprache ihr Ende. — Am Dienstag wird die Etatberatung
fortgeſetzt.
Perteuerung der Lebenshaltungskoſten.
UU. Berlin, 14. Mai. In der Woche vom 5. bis 11. Mai
hat ſich die Teuerungsziffer von 3253 auf das 3464fache erhöht,
alſo um 6,5 Prozent, nachdem in der erſten Maiwoche eine
Ver=
teuerung um 5,92 Prozent ſtattgefunden hatte. Zu der
Verteue=
rung der Lebenshaltungskoſten während der vergangenen Woche
trug vornehmlich die Steigerung der Lebenskoſten bei, deren
In=
der von 4233 auf das 4564fache, ſomit um 8,8 Prozent, ſtieg.
Wie=
derum ſind es die Fett= und Fleiſchpreiſe, die hauptſächlich die
Aufwärtsbewegung der Lebensmittelgruppe verurſachten. Eine
ſtarke Steigerung erfuhren auch die Koſten" für häusliche
Ge=
brauchsartikel, nämlich 12,6 Prozent, infolge weiterer
Verteue=
rung von Seife.
A.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Mai.
Die Hauptverſammlung des Odenwaldklubs
führte am Sonntag 66 Ortsgruppen mit insgeſamt 2642 Wanderern
bei=
derlei Geſchlechts nach Schwetzingen, der alten Kurfürſtenſtadt.
Der Wettergott, der ja die Wanderer beſonders in ſein Herz geſchloſſen
hat, hatte es gur gemeint, nach den furchtbaren Regengüſſen der
ver=
gangenen Tage zeigte ſich wieder die Sonne, und wenn auch der letzte
der Eisheiligen am Sonntag noch herrſchte, ſo konnte man doch zufrieden
ſein — es hätte ſchlimmer ſein können. Die Feſtſtadt prangte im
Flag=
genſchmuck, der den Gäſten froh entgegenwinkte. Die Bürgerſchaft
Schwetzingens hatte alles aufgeboten, um den Klubgenoſſen den
Aufent=
halt ſo ſchön und behaglich als möglich zu machen; für die beveits am
Samstag gekommenen Gäſte gab es, ſogar freie Quartiere. Der
Sams=
tag Abend vereinigte die Mitglieder des Hauptausſchuſſes mit den
Ein=
heimiſchen und mit den Klubgenoſſen anderer Ortsgruppen zu einem
Feſtbankett im Saale des Hotels „Falken”, das einen allgemein
befrie=
digenden Verlauf nahm. Muſik= und Geſangsvorträge des „
Lieder=
kranz”=Schwetzingen ſowie die Aufführung des dramatiſchen Werks
„Der Geſpenſterſpuk im Schloßgarten” von Hans Teuſcher, das die Welt
des Kurfürſten Karl Theodor wieder aufleben ließ, boten den Gäſten
reiche Genüſſe, die dankbar aufgenommen wurden. Die
Hauptverſamm=
lung fand am Sonntag gleichfalls im „Falken” ſtatt und erledigte unter
der Leitung des Vorſitzenden des Hauptausſchuſſes, Herrn
Oberbürger=
meiſters Gläſſing=Darmſtadt, in knapp zwei Stunden eine
um=
fangreiche Tagesordnung. Der Vorſitzende begrüßte die Verſammlung,
insbeſondere auch die Vertreter der ſtaatlichen Behörden, von denen die
Verwaltungs= und Forſtbehörden ſtets mit dem Odenwaldklub zuſammen
arbeiten. Auch den Klubgenoſſen aus dem beſetzten Gebiet, Mannheim,
Ludwigshafen und Mainz, entbot er beſonders ſeinen Gruß, mit dem
Wunſche und der Hoffnung auf endliche Befreiung von fremder Bedrückung.
Auch des Pfälzer Waldvereins wurde gedacht. Für die
Staatsverwal=
tung ſprach Oberamtmann Strack=Schwetzingen, der beſonders die
Pflege der Ideale bei dem äußeren Druck betonte, wie ſie im
Oden=
waldklub ja geübt wird. Bürgermeiſter Neinhard übermittelte die
Grüße der Stadt Schwetzingen und Rechtsanwalt Nörber die der
feſtgebenden Ortsgruppe.
Oberbürgermeiſter Gläſſing dankte allen Rednern für ihre
Empfangsworte und ebenſo dem Schriftführer, Studienrat Dr.
Hin=
richs, für ſeinen Jahresbericht, an deſſen Hand der Vorſitzende den
Bericht über die Klubtätigkeit im vergangenen Jahre erſtattete. Er
ge=
dachte zunächſt der verſtorbenen Hauptausſchußmitglieder, Juſtizrats
Jäger und Bürgermeiſters Dr. Löslein, beide von Bensheim, zu
deren Ehrengedächtnis die Verſammlung ſich von ihren Sitzen erhob.
Da der Jahresbericht im Darmſtädter Tagblatt veröffentlicht worden iſt,
kann auf eingehenderen Bericht verzichtet werden.
Oberſtaatsanwalt Wünzer, der Vorſitzende des
Wegbezeichnungs=
ausſchuſſes, berichtete über deſſen Tätigkeit und über die zugunſten der
Markierungsarbeiten unternommene Hilfsaktion, die notwendig war
wegen der Gefährdung dieſes Zweiges der Klubarbeit infolge der
Geld=
entwertung. Die Koſten der Wegmarkierung verſchlangen im letzten
Jahre nicht weniger als 3 Millionen. Erfreulicherweiſe brachte das von
der Ortsgruppe Darmſtadt veranſtaltete Konzert 1 Million ein, andere
kleine Ortsgruppen wie Heppenheim, Traiſa, Lichtenberg, Hockenheim,
leiſteten gleichfalls erhebliche Beiträge. Ihnen wurde warmer Dank.
Jetzt erſt wird die Schönheit der Heimat recht gewürdigt, da ſie unſere
einzige Erholung geblieben iſt, aber deshalb iſt die Pflege der Heimat
beſonders notwendig. Die Wegbezeichnung bildet die Grundlage der
Klubtätigkeit und iſt untrennbar mit der Geſchichte des Klubs verknüpft.
Der Redner gedachte der um die Markierung ſo beſonders verdienten
Männer, wie des verſt. Oberamtsrichters Ludwig Seibert=Höchſt,
Fried=
rich Loewe= und Juſtus Weber=Darmſtadt, ſowie der beſonderen Arbeit
der Ortsgruppe Mannheim, die die Nandlinien an beiden Neckarufern
angelegt hat, ferner Heidelbergs, Heppenheims, Schönbergs. Der warme
Aufruf an die Ortsgruppen, die Wegbezeichnungsarbeit durch
Zuwen=
dung von Mitteln zu fördern und damit Dienſt an Heimat und
Vater=
land zu leiſten, fand lebhaften Beifall. Die Rechnung für 1922/23 wurde
geprüft und dem Rechner der Hauptkaſſe, Stadtſekretär Friedrich
Loewe=Darmſtadt, Dank und Entlaſtung zuteil. Ein Voranſchlag
für 1923/24 wurde nicht vorgelegt, weil eine Aufſtellung bei dem ewigen
Wechſel im Geldwert ein Ding der Unmöglichkeit iſt. Die
Hauptver=
ſammlung 1924 findet am 1. Juni in Wimpfen ſtatt; der anweſende
Vertreter Wimpfens dankte für die Wahl der Stadt. Herr Huber=Langen
erklärte, daß Langen mit Rückſicht auf die Beſetzung diesmal ſeine
frühere Einladung nicht wiederholt habe. Zur Frage der
Vereinszeit=
ſchrift die „Dorflinde” iſt voriges Jahr eingegangen — erklärte der
Schriftführer, daß die Vorſchläge, die Zeitſchrift „Friſchauf” der
Orts=
gruppe Mannheim und die gleichnamige Zeitſchrift des Vogelsberger
Höhenklubs dem Odenwaldklub zur Verfügung zu ſtellen, keine geeignete
Löſung bedeute, und daß es bei dem ſeitherigen — hoffentlich nur
vor=
übergehenden — Zuſtand vorerſt bleiben ſolle. Der Beitrag für 1923/24
wurde auf 500 Mark für das zweite Halbjahr feſtgeſetzt. Aus der
Ver=
ſammlung wurden Stimmen laut, einen höheren Beitrag zu bewilligen;
von Intereſſe war der Vorſchlag des Herrn Dr. Müller=Mannheim,
einen gleitenden Beitrag nach einer „Weck=Währung” zu erheben, allein
Beigeordneter Daub=Darmſtadt betonte, daß man auch Rückſicht
neh=
men müſſe auf viele alte verdiente Mitglieder des Klubs, deren
Ein=
kommen nicht ſo geſtiegen ſei, wie die Geldentwertung fortgeſchritten.
Zu Mitgliedern des Hauptausſchuſſes wurden der Vorſitzende der
Orts=
gruppe Weinheim, Keller, und für Bensheim Beigeordneter
Ren=
kel neu gewählt. Zu der ſchon ſeit Jahren brennenden Frage der
Er=
haltung des Oelbergzipfel wurde beſchloſſen, an das badiſche Staats=
und Kultusminiſterium eine Eingabe zu richten, daß die Bergumriſſe
erhalten bleiben ſollen. Endlich wurde mitgeteilt, daß am 8./9. Juli in
Wertheim der diesjährige Jugendwandertag des
Zweig=
vereins Odenwald des Verbandes Deutſcher Jugendherbergen
ſtattfindet, daß am 23. Juni auf dem Breuberg eine
Sonnwend=
feier gehalten wird, daß Lützelſachſen Mitte Juli ein Waldfeſt
ver=
anſtaltet, Sinsheim am 9. September ein Steinsbergfeſt feiert. Die
Anregung Heidelbergs, den Erwerb der lebenslänglichen Mitgliedſchaft
zu ermöglichen, wurde vom Geſamtklub für untunlich erachtet, aber den
einzelnen Ortsgruppen überlaſſen. — Rechner Loewe übermittelte den
Dank der Familie Schönbein, der ehemaligen Turmwärter auf der
Neun=
kircher Höhe, für die Liebesgaben der Odenwaldwanderer. Der
Vor=
ſitzende gedachte noch des 70. Geburtstages des Odenwalddichters Adam
Karrillon am 12. Mai, dem der Klub ſeine herzlichſten Wünſche
ausſpricht. Der Vorſitzende des Pfälzer Waldvereins ſprach noch ſeinen
Dank dafür aus, daß man heute ſo warm des beſetzten Gebiets gedächt
habe und betonte, wie die Heimatliebe als ein roter Faden die ganze
Verhandlung heute durchzogen habe. Herr Huber=Langen dankte, dem
Hauptausſchuß für ſeine hingebende Arbeit und widmete ihm ein
drei=
faches „Friſchauf” wofür Oberbürgermeiſter Gläſſing dankte, der die
Verhandlung mit einem Hoch auf das Vaterland ſchloß. Damit war der
offizielle Teil der Hauptverſammlung erledigt. Am Nachmittag zeigte
ſich Schwetzingens Bürgerſchaft noch einmal in einem hiſtoriſchen Feſtzug
mit den Geſtalten des Kurfürſten Karl Theodors, der Jahreszeiten uſw.
auf Prunkwagen, mit vollem Erfolg bemüht, den Gäſten etwas Schönes
zu bieten. Am Vormittag fand während der Verhandlungen ein
vor=
treffliches Konzert im Schloßgarten ſtatt. Ein Genuß ſoltener Art war
es, in der Morgenfrühe in der dichten grünen Wildnis dieſes herrlichen
Parks mit ſeinen alten Bäumen und Alleen zu wandeln und im Anblick
der Statuen, Tempel, Baſſins und all der vielen anderen Erzeugniſſen
der Rokoko=Kultur einer verſchwundenen graziös=heiteren Zeit zu
ge=
denken, der einſt den Namen Schwetzingens berühmt gemacht hat und
auch heute noch ein wertvolles Dokument der deutſchen Kulturgeſchichte
bedeutet.
— Ernannt wurden am 27. März 1923 der Schulamtsanwärter
Phi=
lipp Weber aus Heimersheim zum Lehrer an der Volksſchule zu
Kel=
ſterbach, Kreis Groß=Gerau; am 4. Mai 1923 der prov. Fachlehrer Joſef
Dittel aus Mainz zum Fachlehrer an den Fortbildungsſchulen zu
Fürth, Lindenfels und Waldmichelbach, der prov. Fachlehrer Alfred
Schleſe aus Hamburg zum Fachlehrer an den Fortbildungsſchulen zu
Bensheim, Jugenheim, Seeheim und Zwingenberg, Kreis Vensheim;
am 8. Mai 1923 der Vermeſſungspraktikant Ludwig Poth aus
Weiter=
ſtadt vom 1. April ds. Js. ab zum Landoberſekretär bei dem
Landamt=
mann für die Provinz Starkenburg=Nord zu Darmſtadt.
— Aus dem Schuldienſt entlafſen wurde am 22. März 1923 der
Leh=
rer Joſef Kloſter zu Mainz auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom
1. April 1923 ab.
— Erledigt iſt eine Schulſtelle für einen Lehrer an der evangeliſchen
Volksſchule in Dieburg. Wohnung für einen verheirateten Lehrer
iſt vorhanden.
— Heſſiſches Landestheater. „Figaros Hochzeit” In der
heutigen Aufführung von „Figaros Hochzeit” ſingt, für das erkrankte
Fräulein Jokl. Lili Beranek vom Opernhaus in Frankfurt a. M. die
Suſanne. Die Gräfin ſingt Gertrud Gercke. — „Die Freier”. Am
Mittwoch, den 16. Mai, um 7 Uhr, findet im Kleinen Haus die
Erſtauf=
führung von Joſef von Eichendorffs Luſtſpiel „Die Freier” in der
Be=
arbeitung von Otto Zorff und mit der Muſik von Lehuſen ſtatt. „Die
Freier” wurden in Frankfurt, Berlin, München und Hamburg mit
un=
gewöhnlichem Erfolg geſpielt. — Pfingſtaufführungen im Landestheater:
Im Großen Haus, Pfingſtſonntag: „Die Meiſterſinger von Nürnberg”,
Pfingſtmontag: „Die Verſchwörung des Fiesko zu Genua”. Im Kleinen
Haus, Pfingſtſonntag: „König Nikolo”, Pfingſtmontag: „Figaros
Hochzeit”.
Gewerbemuſeum. Die Biblioihek der Zentralſtelle für die
Ge=
werbe erwarb in letzter Zeit für den praktiſchen Bedarf von
Maſchinen=
bauern, Elektrotechmiker und verwandten Gewerben u. a. die
nachr=
folgenden Werke: Seufert: Anleitung zur Durchführung von Verſuchen
an Dampfmaſchinen, Dampfkeſſeln, Dampfturbinen und
Verbrennungs=
kraftmaſchinen: Seufert: Verbrennungslehre und Feuerungstechnit;
Techniſche Unvrſuchungsmethoden zur Betriebskontrolle, insbeſondere
zur Kontrolle des Dampfbetriebs; Meher: Techmologie des
Maſchinen=
technikers; Kreſta: Vorkalkulation im Maſchinem= und Elektromotoren
bau; Herberg: Handbuch der Feuerungstechnik und des
Dampfkeſſel=
betriebs; Graetz: Kurzer Abriß der Elektrizität; Laudien: Elektrotecmit;
Thierbach: Schaltungsbuch für elektriſche Lich anlagen; Zacharias:
Hand=
buch des Elektrotechnihers für Beleuchtungs= und Schwachſtromanlagen;
Eſche: Einführung in die Elestrizität; Lilienthal: Fabrikorganiſation,
Fabrikbuchführung und Selbſtkoſtenberechnung.
Die amtliche Fürſorgeſtelle der Kriegsbeſchädigten= und
Kriegs=
hinterbliebenenfürſorge der Stadt Darmſtadt teilt uns mit, daß nac
Verfügung des Herrn Reichsarbeitsmiiſters die laufenden
Teuerungs=
zuſchüſſe für nicht im Erverbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte.
Hintgr=
bliebene, Altrentner und Altrentyerinnen uſw. für den Monat Mai
dieſes Jahres nochmals zur Auszahlung kowmen. Zahlung erfolgt om
17. d. M., vormittags von halb 9 bis halb 1 Uhr auf der Stadtkaſſe.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Um allgemeinem Wünſchon zu
ent=
ſprechen, findet am Freitag abend um 8 Uhr im Fürſtenſaal ein
Licht=
bilderwortag über „Schmuck von Balkonen und Vorgärten” ſtatt. Das
Thema dürfte gerade in der Jetztzeit großem Intereſſe begegnen, und
ſind auch Nichtmitglieder herzlich willkommen.
* Eine Fachausſtellung für das Hotel= und Gaſtwirtegewerbe
vei=
anſtaltet der Rhein=Main=Gaſtwirteverband (Heſſ. Landesverband) und
die Gaſtwirte=Innung Darmſtadt vom 16. bis 20. Juni d. J. im
Städti=
ſchen Saalbau. Beide veranſtaltenden Gaſtwirteorganiſationen können
in dieſem Jahre auf ein 40jähriges Beſtehen zurückblicken. Die
Aus=
ſtellung, die nach den vorliegenden Meldungen ſehr ſtark beſchickt werden
wird, ſoll alles veranſchaulichen, was zur Einrichtung und zum Betriebe
von Hotels und Gaſtwirtſchaften gehört. Die Küfer=Innung, die zu
gleicher Zeit ihren Verbandstag in Darmſtadt abhält, wird ſich mit einer
Kollektiv=Ausſtellung gleichfalls beteiligen. Die Geſchäftsſtelle der
Aus=
ſtellung befindet ſich Alexanderſtraße 12, im „Perkeo”.
* Hauskauf durch die Regierung. Wie wir hören, iſt der Regierung
Gelegenheit geboten, das Haus der Fürſten Erbach=Schönberg in
Darm=
ſtadt, Heidelberger Straße 22, zu einem Preiſe von 188 000 Gulden zu
erwerben, das dem Staatspräſidenten als Wohnung zur Verfügung
ge=
ſtellt werden ſoll.
nach wie vor die Engländer ſitzen, hat ſich das gute
Einverneh=
men von 1919 zwiſchen Zivil und Beſatzung erhalten, wenn nicht
gelegentlich ſo entwickelt, daß manche vergeſſen, doß dort ebenſo
der Kampf um den Rhein und die Ruhr gekämpft wird; denn
noch iſt England Frankreichs Verbündeter.
In Zechen, in Betrieben, auf der Straße, in Büros, in
Eiſenbahnen, bei Arbeitern und Unternehmern, Angeſtellten und
Beamten zeigt ſich der eine ſtarke Wille, ſie halten
zu=
ſammen. Man ſpricht dort nicht von Einheitsfront, wie
die Weſtfalen nicht viel ſprechen. Aber wir ſpürten, wie feſt
dieſe Menſchen mit dem Boden, mit ihrer Arbeit verwachſen
ſind; vielleicht, außer bei Bauern, bei keinem Berufe ſo ſtark,
wvie beim Bergmann. Wir waren in Hochofenwerken,
wie ſie den Leſern durch die meiſterhaften Filme der
Volkshoch=
ſchaile bekannt ſind, waren faſt 4 Stunden in einer Zeche, gerade
als das franzöſiſche Gericht in Werden den Krupp=Prozeß
eroffnete; der Betriebsrat war geſchloſſen nach Werden gefahren.
Wir ſprachen mit Betriebsvorſtänden, Direktoren.
„yimer wieder die geſchloſſene Front, das vorſichtige
Ab=
wägen aller Abwehrmaßnahmen. Proteſtſtreik oder Verlaſſen
der Betriebe nur als letztes Mittel. Unternehmer und
Ar=
beiter ſind ſich trotz Mangel an Rohſtoffen einig, es wird
gear=
beitet: die Arbeiter ſollen einfahren, ſollen in den Betrieben
ge=
halten werden. Arbeiter jeder Gewerkſchaftsrichtung, ob
chriſt=
lich oder freigewerkſchaftlich, ſind ſich klar, daß der wirtſchaftliche
Gegenſatz zwiſchen Unternehmer und Arbeiter wohl fortbeſteht;
aber im Kampf um die Ruhr, um deutſches Land gegen
fran=
zöſiſche Gewalt gibt es nur Eines; das Gefühl der
Zuſam=
mengehörigkeit, der Einigkeit, die ſich nicht nur im Werk,
ſondern überall in gemeinfamer Arbeit in paritätiſchen
Ausſchüſſen änßert. Die Widerſtandskraft, die ungebrochen
iſt, braucht nicht erſt von außen hineingetragen zu werden;
die Bevölkerung braucht nicht erſt von außen, alſo vom
un=
beſetzten Deutſchland, aufgepeitſcht zu werden.
Deutlich wurde uns auch, daß die Art des
Abwehr=
kampfes nicht nach ſtarren Richtlinien geführt werden kann!
Es beſtehen nicht nur Unterſchiede zwiſchen alt= und neubeſetztem
Gebiet (etwa Köln, Düſſeldorf), die Unterſchiede beſtehen ebenſo
zwiſchen beſetztem Gebiet, wo Verordnungen der interalliierten
Kommiſſion einen Rechtstitel haben, und Einbruchsgebiet (etwa
Düſſeldorf, Eſſen und Bochum); ſie beſtehen aber auch für
Ruhr und Rhein, vor allem für die Grenzgebiete. Wir
war=
nen hier; uns ſcheinen die Grenzgebiete, auch Heſſen, mit am
gefährlichſten bedroht, weil hie; am erſten Hungerkrawalle
aus=
brechen würden, bei kleinlicher Enge der verantwortlichen
Stellen. Das unbeſetzte Deutſchland kann nur eine Aufgabe
haben: zu geben, zu ſammeln, zu helfen, durch Geld, durch Be=
reitſtellen von Wohnungen und Kurhäuſern; jede Tauſend Mark
helfen denen, die keine oder ſo gut wie keine Arbeit haben. Aber
Geld allein tut es nicht! Damit ſie den Geiſt nicht morden,
nüſſen die Gebiete, die aus mancherlei Gründen zuerſt durch
Arbeitsloſigkeit leiden (Eſſen hat nur 3500 Arbeitsloſe),
alles daran ſetzen, Unzufriedenheit, Gleichgültigkeit, Verſagen
zu vermeiden. Es handelt ſich dabei um Materielles und
Gei=
ftiges! Auch wenn die Zukunft dunkel iſt, wenn das Problem:
„Dort Eiſen, hier Kohle — Koks!” noch ungelöſt iſt, ſolange wir
nicht durch Zweifel den paſſiven Widerſtand
ſchwächen, ſolange werden die Franzoſen auch durch die
Schreckensurteile von Mainz und Werden keinen
Keil in die Abwehrfront treiben können! Arbeiter und
Unter=
nehmer ſtehen dort zuſammen und werden durch den ſinnloſen
Terror, wie er im „Namen des franzöſiſchen Volkes” geübt wird,
nur enger zur Schickſalsgemeinſchaft im Namen
deutſcher Arbeit. Wer immer Du ſeiſt, der dies lieſt, haſt
Du darüber nachgedacht: ſchon Monate lang leiden und
kämpfen waffenloſe Menſchen, die von Arbeit zu
Arbeit eilen, unter dem Druck von Tanks, Panzerautos und
Bajonetten! Dulden für Dich, für Dein Volk, für die
Selbſt=
beſtimmung des deutſchen Staates.
Was tuſt Du, zu helfen?
Arnold Mendelsſohn=Konzert.
N. Mit größter Freude begrüßen wir es, daß Michael
Bal=
ling mit ſeinem vortrefflichen Orcheſter uns eine Ausleſe von
Inſtrumentalwerken unſeres heimiſchen Tonmeiſters vorgeführt
hat. Suite — Konzert — Sinfonie. Es klingt wie ein
Be=
kenntnis, ſind es doch die drei Formen, durch welche die
Inſtru=
mentalmuſik im 18. Jahrhundert ihren Sieg über die Vokalmuſik
davongetragen hat, in denen ſich die Entwicklung bis zu den
Wiener Klaſſikern und darüber hinaus abſpielte. Auch Arnold
Mendelsſohn hat in den letzten Jahren ſich immer mehr
dem inſtrumentalen Schaffen zugewandt, und wenn er in dieſen
überkommenen Formen ſeine Gedankenwelt ausſpricht, ſo
be=
weiſt dies, daß er auf dem Boden ſtehen will, der in allmählich
ſich entwickelndem Werden Fortſchritt, Einkehr und Rückſchau
miteinander verbindet.
Von hohem Intereſſe war darum die C=Dur=Sinfonie, die
ihre Uraufführung erlebte. Nach den neuen Liedern, die wir
kürzlich im Richard Wagner=Verein hörten, mußte man darauf
geſpannt ſein, ob die Kühnheiten, die dort hervortraten, auch
ihr ein von den bekannten Werken abweichendes Gepräge geben
würden. Dies iſt nicht der Fall, ſondern das Neue gegenüber
der erſten Sinfonie liegt in der ſtarken Einheit des Thematiſchen
— liegt doch der gleiche Gedanke allen vier Sätzen zugrunde
der Stimmung und des Aufbaus. Markig, kraftvoll geſtaltet ſich
der erſte Satz, das Hauptthema herrſcht in allen ſeinen
Abſchnit=
den, ganz beſonders in der kontrapunktiſch reichen Durchführung,
der ſchöne zweite Gedanke bleibt Epiſode. In tiefem Ernſt und
ſchwerer Traurigkeit folgt der zweite Satz, eine Variationsform,
die Beethovenſchem Stil nachgebildet iſt, und auch in dem
lebens=
vollen Scherzo werden wir in einem Zwiſchenſatz wieder an dieſe
Stimmung erinnert, die mit abſichtlicher Breite gegenüber all
den reizvollen Einfällen der übrigen Abſchnitte hervortreten.
Und daran ſchließt unmittelbar der Schlußſatz mit ſeiner
tief=
ſchmerzlichen Einleitung an, bis mit plötzlicher Energie ſich der
Komponiſt von all dem Düſteren befreit und mit jugendlicher
Freude und Ausgelaſſenheit in den Strudel des jubelnden
Hauptteils hineinſpringt. Hier wird richtig getollt, Haydnſcher
Humor hat Pate geſtanden, klanglich ſchwelgen wir in richtiger
C=Dur=Helle. Ein kleiner Rückfall in ernſtere Gedanken hält
das Vorwärtsdrängen nur um Augenblicke auf. Balling zeigte
durch die vorzügliche Wiedergabe des Werkes und ſeine
lebens=
volle, ſcharf charakteriſierende Auffaſſung wieder ſeine
wunder=
bare Gabe, nachzuempfinden, zu geftalten und aufzubauen. Die
intereſſante Inſtrumentierung, die bald nach voller Schönheit
des Klanges, bald nach lokalen Einzelfarben und Gegenſätzen
ſtrebt, blühte zu prachtvollen Klangbildern auf.
Schon bekannt, aber ſtets wieder gern gehört waren die
bei=
den anderen Werke. In der abwechslungsreichen, an perſönlichem
Reiz in ihrer gefälligen, liebenswürdigen, manchmal faft drolligen
Art beſonders wertvolle Suite für Blas= und Schlaginſtrumente
iſt ein prachtvoller Reichtum in Klangfarben erzielt, ein launiger
Einfall löſt den anderen ab. Das ſchöne Violinkonzert wurde
ſchon vor anderthalb Jahren durch Herrn Drumm vorzüglich
wiedergegeben, heute aber wirkte es ganz beſonders warm und
unmittelbar, denn die liebevolle Hingabe des ausgezeichneten
Künſtlers, die zarte Inſtrumentierung des Orcheſters kamen in
dem kleineren Raum ganz beſonders zur Geltung. Auch hier
überall bei Meiſter Mendelsſohn neben dem ernſthaften, ſtrengen,
ja faſt herben Geſtalter der gütige freundliche Menſch und der
humorvolle Beobachter, der Späße erzählt wie das Suitenſätzchen
mit der famoſen Poſaunenbegleitung, oder auch einmal einen
Gaſſenhauer pfeift, wie das ulkige Seitenthema im letzten
Konzertſatz.
Nach allen Werken wurde der Meiſter mit reichem Beifall
überſchüttet. Freudige Zurufe und zahlreiche Blumenſpenden
zeigten ihm, wie dankbar wir für das ſind, was er uns gegeben
hat und mit unermüdlicher Friſche noch gibt. Michael Balling
und das Orcheſter hatten an dem erhebenden Verlauf des
Abends verdienten Anteil.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Mai 1923.
Nummer 133,
— „Im Lande des Dollars”. Perſönliche Reiſeerlebniſſe
in Süd= und Nordamerika. Wie aus den Untertiteln der
öffentlichen Plakate hervorgeht, kann es ſich bei dem Vortrag des Herrn
Dr. Koch=Wawra am Samstag, den 19. d3. Mts., nicht etwa um einen
trockenen Vortrag handeln, der ſich darauf beſchränkt, empfangene
Ein=
drücke über Land und Leute einfach aufzuzählen. In rechter
Lausbuben=
manier wird manches Erlebnis zum Beſten gegeben werden und auch
manches pikante Abenteuer dürfte kaum fehlen. Der Vortrag iſt mit
Lichtbildern eigener Aufnahmen. Karten bei Konzert=Arnold,
Wil=
helminenſtraße 9.
n. Zum Mord Günther. Volle Aufklärung konnte jetzt, nach mehr
als einem Jahr, davüber erbracht werden, wie Polizeiwachtmeiſter
Friedrich Günther von hier in der Frühe des 29. April v. J8. das
Opfer treuer Pflichterfüllung geworden iſt. Das bereits kurz berichtete, franzöſiſchen Gewalttaten im beſetzten Gebiet zu proteſtieren, da die
in Stuttgart abgelegte Geſtändnis des Täters beſtätigte ſich durch die deutſchen Militariſten während des Krieges in Frankreich und Belgien
dortigen Ermittelungen des Kriminalkommiſſärs Daniel, und es er= ähnlich gehauſt hätten. (Große Unruhe, Lärm, lebh. Pfuirufe. Die
Ab=
ſcheint dadurch der Sachverhalt in einwandfreier Weiſe feſtgeſtellt. Es geordneten der bürgerlichen Parteien verlaſſen den Saal.) Den
Ent=
war die zufällige Begegnung zweier gemeingefährlicher, zu allem ent= rüſtungsrummel machten die Kommuniſten nicht mit, da ſie nicht
ge=
ſchloſſener Verbrecher mit einem trefflichen, beherzten, Sicherheits= meinſam mit Leuten demonſtrieren könnten, an deren Händen noch das
beamten, der ſo ihren Kugeln erlag und eine Witwe nebſt mehreren. Blut von Millionen Toten und Kriegskrüppel klebe. Dann polemiſiert
kleinen Kindern hinterließ. Gerade die nun zutage getretenen Einzel= der Redner gegen den Abg. Werner und die völkiſchen Organiſationen.
heiten rücken das damalige Verhalten des aus dem Beruf jählings Dieſe Helden hätten in den Tagen des Kapp=Putſches die Arbeiter abge=
Dahingerafften in helles Licht und begründen ſeine ehrende Aner= ſchlachtet, und deshalb hätten die Kommuniſten keine Veranlaſſung, den
kennung. Der in Stttgart Verhaftete heißt Karl Wilhelm Kinkel, iſt Klaſſenkampf zu verdecken. Wenn die Kommuniſten Hundertſchaften
31 Jahre alt entſtamt einer geachteten Frankfurter Familie und bilden, dann ſei dies die Folge der Bildung von Hundertſchaften der
genoß gute Erziehung nebſt höherer Schulbildung. Von Jugend auf Rechten. In Sachſen ſeien bereits Hundertſchaften gebildet, in Thü=
Schwierigkeiten bereitet haben, er gerjet auf Abwege und verſchaffte ſich Fall. (Unruhe Rufe auf der Tribünes Präſident Adelung:
Kund=
ſchon ſeit Jahren den Umerhalt als gewerbsmäßiger Einbrecher um gebungen der Tribüne ſind nicht zuläſſig!) Die Sozialdemokraten ſeien
den reichen Errrag dieſes Treibens liederlich zu vergeuden. Seine mitſchuldig an der jetzigen Entwickelung in Deutſchland. Er erinnere
Feſtnahme erfolgte nachts auf der Straße in Begleitung der einen ſei= an Noske. Er hoffe, daß die Sozialdemokratie künftig an der Seite der
ner beiden Geliebten; dieſe trug u. a. einen von K. geſtohlenen
koſt=
baren Pelzmantel, das Paar war aufs feinſte ausgeſtattet, und K. feiern. Der Staatspräſident hätte als Sozialdemokrat gegen die Feiern
hatte bedeutende Barmittel im Beſitz, ebenſo fand man einen ſcharf= einſchreiten müſſen. In Heſſen nähere man ſich bürgerlichen
Verhält=
geladenen Revolver ſtarken Kalibers bei ihm. Der urſprümgliche
Ver=
dacht verdichtete ſich, und es gelang nach und nach dem K. die Zunge Der Miniſter des Innern müſſe alle Organiſationen, die die Republik
zu löſen, wobei außer anderen Momenten eine gewiſſe prahleriſche bekämpfen und ſich gegen die Linksparteien richten, verbieten.
Eitelkeit desſelben in Betracht gekommen ſein dürfte. Das von ihm
bekannte und, ſoweit nachprüfbar, als richtig erwieſene Sündenregiſter
K.8 iſt von einem ſelbſt für die Gegenwart ungewöhnlichen Umfang, Walten. Die Autorität des Staates muß gewahrt werden, dann nur
geben. Bis zur hieſigen Bluttat war ihm dabei ein Paul Schumacher wohlfühlten. Dann wendete ſich der Nedner dem Etat ſelbſt zu. Die
aus Gailsbach (Würemberg) Genoſſe, der aber von da an
tuberkuloſe=
krank in ſeiner Heimat weilte und dort vor etwa einem Vierteljahr
geſtorben iſt. Beide pflegten ſich öffentliche Gebäude oder dergleichen
auszuſuchen, nach mehreren Eimbrüchen zu verſchwinden und die Tätig= ärzte müſſe ausgebaut werden. Die Zentrumsfraktion ſtehe nach wie
keit in einer anderen Stadt fortzuſetzen. So hatten ſie im Herbſt 1921
Darmſtadt den erſten Beſuch abgeſtattet und in der Tech niſchen
Hoch=
ſchule, dem alten Gymnaſium und dem Seminar der „Viktoriaſchule
Beute gemacht. Offenbach, Gießen, Kaſſel uſw. bildeten weitere
Tat=
prte, und auch in Stuttgart wurde gewinkt. Bei letzterer Gelegenheit, Sonderzuſchläge müſſe gerecht geregelt werden.
fowie in Gießen ereignete es ſich, daß von ihnen auf Störende
rickſichts=
los (jedoch ohne Verletzung) geſchoſſen wurde. Als Beide Ende April
vorigen Jahres wiederum hier erſchienen, waven ſie mit je zwei ſcharf= hier gebraucht hat. Dem Abgeordneten müſſe er „Pfui!” zurufen, ſelbſt
getadenen Piſtolen ausgerüſtet, hatten die Ausführung verſchiedener wenn er zur Ordnung gerufen werde. (Glocke des Präſidenten. Abg.
Einbrüche genau geplant, und begingen ſolche zuerſt im Kreisamt,
ſo=
wie kurz darauf während jener Nacht zum 29. April in der Handwerks= ner die Regimentsfeiern und hebt hervor, daß der Staatsgerichtshof nicht
kammer (Saalbauſtraße), ſowie bei der landwirtſchaftlichen
Zentral=
genoſſenſchaft am Marienplatz. Sie waren dadurch länger, als beab= funden habe. Der Bund wolle nichts mit Gewalt erreichen, ſondern nur
ſichtigt, aufgehalten worden und wollten noch das Bureau der auf geſetzlichem Wege. Die Antwort des Miniſters bezüglich des Jung=
H. E. A.=G. in der Luiſenſtraße heimſuchen. Auf dem Wege dorthin deutſchen Ordens befriedige ihn, aber das Verbot der Regimentsfeiern
wpar ihnen in der Wilhelminenſtraße der gerade ſeine Nachtreviſions= müſſe aufgehoben werden. Man, rede zu viel aneinander vorbei. Er
meldung zum Polizeiamt bringende Polizewachtmeiſter Günther in werde dem Abg. Widmann das Wort nicht vergeſſen, er werde eine
Uniform begegnet, ohne daß es zu näherer Berührung kam. In der ſoziale Monarchie einer ſcharfmacheriſchen Nepublik vorziehen. Die
Luiſenſtraße ſchien es den Einbrechern ſchon zu belebt, und ſie drangen junge Studentenſchaft, die junge Generation, die jetzt heranwachſe, denke
ſtatt deſſen in das vorher, auserſehene Haus Ecke der Grafen= und und fühle ebenſo ſozial wie die Herren der Linken. Dieſe jungen Leute
Eliſabethenſtraße mittels Dietrichs ein, wo ein Rechtsanwaltsbureau
ihr Ziel war. Bis in deſſen Räume gelangt, merkten, ſie die An= rufsbeamtentum habe uns den Namen einer großen Nation in der Welt
weſenheit eines ſchlafenden Bewohners, traten deshalb ſofort den Rück= verſchafft. Dann kommt der Redner auf die Nationalſozialiſten in
Mün=
zug unbehindert an und wollten das Haus nach der Eliſabethenſtraße chen zu ſprechen. Er wiſſe, daß ſehr viele Nationalſozialiſten ſehr
tüch=
verlaſſen, als im nämlichen Augenblick der auf dem Heinweg befind= tige, vaterlandstreue Deutſche ſeien, die nicht durch die Parteibrille die
liche Günther auf dem gegenüberliegenden Fußſteig ſichlbar wurde. Sie Dinge anſähen. Sie lehnten den Parlamentarismus ab. Die
Deutſch=
erkannten ihn von der erſten Begegnung wieder, prallten in den Haus= nationalen lehnten alle Gewalttaten ab, auch die in München. Die Frage
gang zurück und hielten die Türe zu, während G. mit dem Ruf „Poli= der Staatsform ſei eine Sonntagsarbeit und wir haben noch ſo viel
All=
zei‟ Emlaß forderte. Ihre Piſtolen waren ſofort bereit, 9. ſprang tagsarbeit zu verrichten, daß dieſe Frage noch lange nicht erörtert
wer=
unter den Worten „Hände hoch” als Führer aus der Tür, ſchlug die den könne.
Hand des waffenloſen G. zur Seite und durchbohrte ihm mit zwei
Schüſſen die Bruſt. Tödlich getroffen, taumelte G. noch um die Ecke nern die Entwickelung der Gemeinden? Die Gemeinden müßten ſo
ge=
von Zeugen beobachtet, durch die Zimmerſtraße davon. K. brachte es angewieſen ſeien. Die Gemeinden ſeien in der größten Verlegenheit, ſie
ſpäter über ſich, von Frankfurt hierher zu fahren und ſich das Leichen= wüßten ſich nicht mehr zu helfen. Die Gemeinden könnten Anleihen nur
begängnis ſeines Opfers anzuſehen, wie er ſich auch aus der Preſſe über unter den drückendſten Bedingungen aufnehmen. Eine Wandlung müſſe
den Erfolg ſeiner Tat auf dem Laufenden hielt. Er zeigt einen Zug durch das Reich eintreten. Bis heute ſei das Programm des
Reichs=
ins Phantaſtiſche, iſt Diſſident und Kommuniſt. Nach der Trennung finanzminiſters noch nicht erfüllt. Wenn eine radikale Neuordnung nicht
von Schumacher hatte er ſich beſonders auf Silberdiebſtahl verlegt, geſchaffen werden könne, dann müſſe den Gemeinden ein größerer
An=
ſchmolz die Beute ein und ſetzte ſie u. a. in Pforzheim ab wo die teil an der Einkommenſteuer werden. Sie hätten ihre Steuerquellen
Stuttgarter Polizei nach der jetzigen Entdeckung noch eine größere An= zum größten Teil an den Staat abgeben müſſen. Der Miniſter des
In=
zahl Millionen des Erlöſes beſchlagnahmen konnte. Ebenſo wurde ein nern dürfe die Hand nicht dazu bieten, daß der Staat in weitem Um=
Motorrad beſchlagnahmt, auf das K. 300 000 Mark anbezahlt hatte. Er. fange die Umſatzſteuer für ſich in Anſpruch nehme.
ſoll über die Tötung G.s keinerlei Reue empfinden, nahm vielmehr
ſtets den Standpunkt ein, es gelte, bei den Einbrüchen jedem Störer angeſichts der gegenwärtigen Situation die Ausſprache unnötig geweſen
zuvorzukommen und durch deſſen Beſeitigung eigene Ergreifung zu ſei, doch ich glaube, daß die Ausſprache wefentlich zur Klärung
beige=
verhindern. Das Verhängnis führte den pflichttreuen G. mit beiden tragen hat. Der Abg. Kindt hat geglaubt, eine neue Entdeckung ge=
Verbrechenn zuſammen, er handelte für die Allgemeinheit und mußte macht zu haben, indem er meine Aeußerung von der ſozialen Monarchie
ſein Leben hingeben,
Aus den Parteien.
— Deutſche Demokratiſche Partei, Ortsverein wendet ſich der Redner Steuerfragen zu. Leider müſſe geſagt werden,
Darmſtadt. Gegenüber eingetretenen Mißverſtändniſſen ſtellen wir daß in weiten Kreiſen des Volkes, gar kein Intereſſe für die
Bedürf=
hiermit feſt, daß zu dem Ausſchuß der demokratiſche Begmten und niſſe des Staates vorhanden ſei. Der Profit werde ganz beſonders auch
Arbeitnehmer ohne weiteres alle im der Deutſchen Demokratiſchen Partei, in den Kreiſen, die ſich national nennen, vor die Intereſſen des Staates
organiſierten Beamten, Lehrer und Arbeitnehmer gehören. Es hondelt geſtellt.
ſich hier um den ſogenannten „Reichsverein”. Auf den heute abend
ſtattfindenden Vortrag des Herrn Amtsgerichtsrats Dr. Müller: „Ueber ſchen Volkes ſind durch die Ausnahmegeſetze rechtlos geworden. Wenn
modernes Beamtenrecht” weiſen wir alle dieſe Kreiſe deswegen nochmals es ſchon Ausnahmegeſetze gebe, dann muß man ſie nicht nur gegen rechts,
beſonders hin.
— Deutſche Demokratiſche Partei. Wir weiſen unſere Kommuniſtiſche Partei, trotz ihrer Gewalttaten, auch noch nicht aufge=
Mitglieder nochmals auf den heute abend ſtattfindenden kommmnalpoli= löſt. Auch gegen den Heſſiſchen Volksfreund ſei von der Regierung trotz
tiſchen Abend hin. Zur Beſprechung kommen hauptſächlich Beamten= ihrer „Mobilmachung” nichts unternommen worden. Die Träger der
und Steuerfragen. Die Zuſammenkunft findet abends 8.15 Uhr im heſſiſchen Rechtſprechung ſeien tatſächlich rechtlos geworden. Der Kampf,
Partzilokal ſtatt.
mals auf den Heimabend am Mittwoch aufmerkſam gemacht. Als Nodner Kampf gegen eine ſolche Geſetzgebung. Bravol rechts.)
wurde Herr Finanzrat Lucius gewonnen. Er ſpricht über das
Sied=
lungsſveſen.
Ausftellung Deutſche Kunſt 1923 in Darmſtadt, was er geſagt habe. Der Nationalſozialismus ſei eine nicht viel kleinere
Nur kurze Zeit noch trennt uns von den Eröffnungen der Gefahr wie der Kommunismus, wie er vom Abg. Ebner vertreten werde.
Ausſtellung am Freitag, den 18. Mai, 4 Uhr nachmittags in der Die beiden Bewegungen könnten ſich die Hände reichen.
Kunſthalle und Samstag, den 19. Mai, 11.30 Uhr vormittags auf der Abg. Kindt (Ontl.) nochmals gegen den Staatsgerichtshof zum
der Mathildenhöhe. An beiden Orten ſtehen die Vorbereitungen Schutze der Republik — ſeiner Einſeitigkeit wegen. In Bahern und
vor dem Abſchluß. Die Einladungen ſind ergangen.
Die Ausſtellung der heſſiſchen Künſtler in der Kunſthalle Republiken in Süddeutſchland gefährdet ſeien.
hat durch ernſte Auswahl ein höheres Niveau erhalten, weil nur
Qualität, nicht Verkaufsmöglichkeit entſcheidend war. Sie hat rüber zu urteilen, ob eine Maßnahme in einem Nachbarſtaate zu weit
natürlich keine einheitliche Note, dafür viele feſſelnde Einzel= gehe oder nicht. Jedenfalls ſtehe den Organiſationen der
Beſchwerde=
heiten. Zu dieſer Ausſtellung haben die Mitglieder des Kunſt= weg pffen.
vereins in gewohnter Weiſe freien Eintritt, jedoch nur bei
Vor=
zeigung der Mitgliedskarte. Es iſt dies unerläßlich, da an der
Kaſſe die Mitglieder nicht bekannt ſind, die in ihrem neuen
Zu=
wachs ſelbſt der Vereinsdiener nicht mehr alle perſönlich kennt. Stimmen angenommen, und der Antrag auf Aufbebung des Verbots
Die Ausſtellung der Mathildenhöhe hat unverkennbar einen
Zug ins Große. Alles atmet Friſche und Urſprünglichkeit. Deutſcknationalen und des Bauernbundes abgelehnt
Ueberall Geiſt und mutiges Wagen. Und deshalb feſſelnd und
anregend in höchſtem Maße. Es iſt geglückt, eine Ergänzung der vehmigt.
Oelgemälde durch eine Sammlung von Werken in Waſſerfarben, Ausbildung der Waiſenkinder in den Anſtalten ihnr „Veranlagung
Nadierung, Steinzeichnung, Holzſchnitt derſelben Künſtler in gemäß,
ſorgfältiger Auswahl zuſammenzuſtellen, die ganz beſonders
zur Betrachtung, Vergleichung und Belehrung reizen wird.
Beide Ausſtellungen haben den Vorzug, daß ſie ſich ergän= Gemeinden und der Geiſtlichkeit.
zen und beſtimmte Programme zeigen, die unnachſichtig
einge=
halten wurden; vor allem aber, daß ſie fertig ſind und in ihren
Anordnungen geſchloſſene künſtleriſche Darbietungen geben. v. H.
v. Eberſtadt, 14. Mai. Eine Jungbauern=Ortsgruppe der Kommuniſtiſchen Partei erwerben.
hat ſich hier gegründet.
Von der Bergſtraße, 14. Mai. Der Odenwalddichter Dr. Adam
Karrillon, gebürtig aus Waldmichelbach, zurzeit in Wiesbaden, der durch
Jahrzehnte in Weinheim als Arzt gewirkt hatte, wurde zu ſeinem 70.
Geburts age zum Ehrenbüirger der Stadt Weinheim ernannt. — Behufs
Vervollkommnung des Weinbaues an der Bergſtraße wurde unter
Vor=
ſitz von Altbürgermeiſter Förſte=Leutershauſen die „Winzervereinigung
Bergſtraße”, e. G. m. b. H., für die Orte Weinheim, Lützelſachſen,
Hohen=
ſachſen, Großſachſen und Leutershauſen gegründet.
Heſſiſcher Landtag.
Darmſtadt, 14. Mai.
Präfident Adelung eröffnet die Sitzung gegen 934 Uhr.
Eine kleine Anfrage des Abg. Roth (Komm.) über den Preis des
der Gemeinde Sprendlingen überwieſenen Holzes für Minderbemittelte
beantwortet Landesforſtmeiſter Weber.
Dann wird die
Beratung des Voranſchlages
beim Kap. Miniſterium des Innern fortgeſetzt.
Abg. Ebner (Komm.) beſtreitet dem Haus das Recht, gegen die
ſoll er den noch lebenden Eltern trotz Begabung uſw. mannigfach= ringen ſeien dazu Anſätze vorhanden und auch in Heſſen ſei dies der
Kommuniſten ſtünde. Dann ſpricht der Redner von den
Regiments=
niſſen. Das habe man aus der Rede des Abg. Werner heraus gehört.
Abg. Hofmann=Seligenſtadt (Ztr.): Trotz aller Treibereien, von
rechts und links wiſſen wir dem Miniſter Dank für ſein zielbewußtes
wußte er doch bereits nicht weniger als fünſzig ſchwere Diebſtähle anzu= könnten wir bald wieder in einem Staate leben, in dem wir uns alle
Wohlfahrtspflege ſei Sache der Kirche und der Privaten, aber in Fällen
der Not müſſe der Staat beiſpringen. Die Wohlfahrtsämter ſeien beim
Miniſterium des Innern gut untergebracht. Das Inſtitut für
Schul=
vor auf dem Boden des Berufsbeamtentums. Gerade in dieſen Tagen
habe das Berufsbeamtentum dem Staate die größten Dienſte geleiſtet.
Deshalb müſſe man aber auch den berechtigten Wünſchen der Beamten,
beſonders der im beſetzten Gebiet, entgegenkommen. Die Frage der
Abg. Kindt (Ontl.): Was werden die Angehörigen unſerer zwei
Millionen Toten ſagen, wenn ſie die Worte hören, die der Abg. Ebner
Ebner ruft: „Ich fühle mich nicht beleidigt.”) Dann verteidigt der
Red=
das Geringſte gegen den Deutſchvölkiſchen Schutz= und Trutzbund
ge=
ſtünden mit ihrem letzten Blutstropfen für Deutſchland ein. Das Be=
Abg. Dr. Oſann (D. Vpt.): Wie denkt ſich der Miniſter des
In=
in die Graſenſtraße und brach zuſammen, die Veubrecher aber eilten, ſtellt werden, daß ſie nicht mehr allein auf die Zuſchäſſe des Staates
Abg. Widmann (Soz.): Der Abg. Schian hat geglaubt, daß
wiedergab. Dem iſt nicht ſo. Frankreich iſt ohne Zweifel ſo eine
Re=
publik, die wir alle haſſen. Wir ſind überzeugte Republikaner, weil wir
die Republik als eine Vorausſetzung für den Sozialismus anſehen. Dann
Abg. Dr. Werner (Dntl.): Weite wertvolle Kreiſe unſeres
heſſi=
ſondern auch gegen links anwenden. Der Miniſter habe bisher die
der ſich gegen den überwiegenden Einfluß irgend eines Volksteiles wende,
— Demokratiſche Jugendgruppe. Es ſei hier noch= müſſe mit legalen Mitteln geſtattet ſein. Er werde nicht ablaſſen im
Miniſter v. Brentano: Die Geſetze ſeien nicht einſeitig
ge=
handhabt worden. Alle ſeien demſelben Geſetz unterworfen. Der Abg.
Werner habe unrecht, wenn er von einer Rechtloſigkeit der Träger der
Rechtſprechung in Heſſen ſpreche. Der Abgeordnete glaube ſelbſt nicht,
Nach kurzen Bemerkungen des Abg. Ebner (Komm.) wendet ſich
Württemberg ſei die völkiſche Betätigung nicht verboten, ohne daß die
Miniſter v. Brentano betont, daß ihm kein Recht zuſtehe, da=
Abg. Werner (Deutſchnatl.): Der Beſchwerdeweg iſt beſchritten
worden.
Nach kurzen Bemerkungen des Miniſters und des Aba. Weiner
vird das Kapitel gegen die kommuniſtiſchen und deutſchnationalen
egimeutsfeiern gegen die Stimmen der Deutſchen Volkspartei, der
Mach der Pauſe werden die Kapitel 28—31 und 34 debattelos ge=
Beim Kap. Landeswaiſenanſtalten wünſcht die Aba. Roth (Komm.)
Miniſter v. Brentano wünſcht Unterlagen.
Abg. Hattemer (Ztr.): Die Kinder unterſtehen den Behörden,
Kav. 35 wird genehmigt.
Zei Kap. 36 klagt die Abg. Rorh (Komm.) über Mißſtände in
hungsanſtalt, Klein=Zimmern.
Lenhardt (Btr.): Die Leitung des Hauſes Klein=
Zim=
gern iſt vorhildlich. Keine dieſer Anſtalten wird das Wohlgefallen
Das Kabitel wird genehmigt, wie auch das Kapitel 37
Abg. Ebner (Komm.): Wann wird endlich die Vorlage über die
rennung von Staat und Kirche kom
Für die Kirche hat man
übrig, nicht aber für das notleidende
Proleta=
anden, d
Summen alljährlich zur
eſtellt
Re
Gegen die Stimmen der Sozialdemokuaten und Kommuniſten städterstr., Engeldrog, H. Schaub, Karlstr. 28, 6g. Liebig & Co., Lnisenstr. 4,
findet auch das Kapitel Genehmigung.
Weiter werden debattelos genehmigt die Katz. 39 und 40.
Beim Kap. 41 fordert die Abg. Steinhäuſer (Soz.)
Vor=
legung des Hebammengeſetzes. Dem Wunſche ſchließen ſich die Abgg.
Hattemer (Zentr.), Birnbaum (Dtſch. Vpt) und Roth
(Komm.) an.
Die Beratung des Kap. 42 (Heil= und Pflegeanſtalten) ruft den
Abg. Ehner (Komm.) auf den Plan, der Wünſche des Perſonals
vor=
trägt. Bei der Unterbringung würden Unterſchiede gemacht und auch
die Bezahlung ſei unzulänglich.
Abg. Kindt (Deutſchmatl.): Wie ſollen die Koſten für die
Unter=
bringung der Leute aufgebracht werden, die nicht mehr ſelbſt dazu in
der Lage ſind und für die auch die Gemeinden nichts tun können.
Abg. Hardt (Soz.) wünſcht, daß die Angehörigen Sonntags die
Kranken beſuchen dürfen.
Der Miiſter des Imem beantwortet dann die verſchiedenen
Fragen.
Abg. Wünzer (Dtſch. Vpt.) bedauert die Schwierigkeiten, mit
denen die Aufnahme einer gemeingefährlichen Perſon in eine derartige
Anſtalt verknüpft ſei.
Abg. Ebner (Komm.): Der Herr Miniſter hat behauptet, ich
hätte einen Reinfall mit meinen Vorſtellungen erlebt. Dem iſt nicht ſo.
Der Herr Miniſter ſoll einmal die Aerzte der Anſtalt Goddelan auf
ihren Geiſteszuſtand unterſuchen laſſen.
Der Miniſter betont, daß er dazu keine Veranlaſſung habe.
Abg. Kindt (Deutſchnatl.): Mit der Anſtalt dürfe kein
Miß=
brauch getrieben werden, und Verbrecher dürften, nicht dem Richter
entzogen werden under dem Deckmantel der Geiſtesgeſtörtheit.
Abg. Widmann (Soz) wünſcht beſſeres Zuſammenarbeiten
zuiſchen den Angeſtellten und Beamten mit ihren Vorgeſetzten. Mit
der Lage der Angeſtelltn habe man ſich ſchon beſchäftigt, bevor der
Abg. Ebner das Haus mit ſeiner Anweſenheit beglückt habe.
Auch der Abg. Knoll (Ztr.) ſchließt ſich den Wünſchen des Abg.
Widmann an.
Abg. Ebner (Komm.) iſt damit einverſtanden, daß „verſchiedene
Perſonen auf ihren Geiſteszuſtand unterſucht” werden. Dieſe
Perſo=
nen ſeien bis in die Miniſterien hinein zu ſuchen. Er erinnere an
den Morphiumunfug in Bürſtadt und das Gutachten der
Univerſitäts=
profeſſoren. Poſitives hätten die Sozialdemokraten und die Freunde
des Herrn Knoll bisher nicht geleiſtet.
Abg. Delp (Soz.): Ueber „poſitive Arbeit” kann mon
verſchie=
demer Anſicht ſein. Im übrigen ſei in Goödelau manches beſſer beſtellt
wie in Hexpenheim, wenn man auch zugeben müſſe, daß dort die
Ge=
bäulichkeitem älter ſeien. Er vermiſſe aber dort auch die Regiearbeit
und den Beſitz eigenen Grund und Bodens, damit ſich die Anſtalt
wirt=
ſchaſtlich ſelbſt erhalten könne. Das Koalitionsrecht müſſe den
Beam=
den guch in den Heil= und Pflegeanſtalten eingeräumt werden. Die
Mitarbeit der Betriebsräte dürfe nicht ausgeſchloſſen werden.
Dann wird das Kapitel genehmigt und das Haus auf
Diens=
tag, vormittags 9 Uhr, vertagt. Schluß 1,15 Uhr.
Parlamentariſches.
* Der Geſetzgebungsausſchuß nahm geſtern nachmittag
das Geſetz über die Schutzpolizei mit geringen redaktionellen
Aenderun=
gen an. Dabei wurde eine Vorſtellung des Verbandes heſſiſcher
Polizei=
beamten mitverhandelt.
* Der Finanzausſchuß nahm geſtern zunächſt eine
Beſich=
tigung der Räume des Staatsminiſteriums vor, wo er Gelegenheit hatte,
die dortigen Amtsräume wie auch die Wohnung des Staatspräſidenten
als vollſtändig unzulänglich feſtzuſtellen. Der vorliegende Entwurf zu
einem Umbau des Staatsminiſteriums wurde vorläufig zurückgeſtellt,
da die Regierung eine andere Löſung in Kürze in Ausſicht ſtellte.
Auch die Frage der Neuordnung der Tagegelder wurde in der
Beſchluß=
faſſung zurückgeſtellt, um den Fraktionen nochmals Gelegenheit zur
Be=
ſprechung zu geben. Angenommen wurde der Antrag Kaul, betr. die
Erhöhung des Beitrages für die Volkshochſchulen von 2 auf 3
Mil=
lionen Mark.
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Rütäiiites 1
Sport, Spiel und Turnen.
Rund um die Ludwigshöhe des D. R. C. 1919.
Der Darmſtädter Radſport=Klub hält, wie alljährlich, ſein Rennen
„Rund um die Ludwigshöhe” am 2. Pfingſtfeiertag ab. In ſportlicher
Beziehung iſt jedem Radſportanhänger Gelegenheit gegeben, ein
Ren=
nen, das dreimal um die Ludwigshöhe auf der Strecke Böllenfalltor—
Landskronſtraße—Eberſtadt—Nieder=Ramſtadt-Böllenfalltor gefahren
wird, in allen Stadien während des Rennens zu verfolgen. Da das
Ringen um den Klubwanderpreis ſpeziell in dieſem Jahre ein heißes
ſein wird (es ſtarten etwa 20 Fahrer, u. a. Offental, Dieter, Pech,
Ganß, Enders, Maſſing, Wagner und Kunz, welche ſich in beſter Form
befinden), iſt der Sieger nicht im voraus zu beſtimmen. Verteidiger
des Klubwanderpreiſes iſt Offenthal. Während des Rennens findet am
Start Promenadenkonzert ſtatt und iſt auch für Erfriſchungen Sorge
getragen. Start erfolgt vormitags 8 Uhr am Böllenfalltor. Das
Re=
ſultat wird abends im Klublokal bekannt gegeben. Bei ungünſtiger
Wit=
terung wird das Rennen um 14 Tage verſchoben und findet dann am
3. Juni ſtatt.
Sportverein Darmſtadt 98 1.a Jugendmannſchaft—Sportverein Roßdorf
1. Jugend 4:0 (3:0).
Zum letzten Spiel in der Vorrunde der Jugendverbandsſpiele trafen
ſich in Roßdorf am letzten Sonntag Sp.=V. Roßdorf 1. Jgdm.—Sp.=V.
Darmſtadt 98 1. Jgdm. Die Darmſtädter Mannſchaft lieferte ein
bedeu=
tend beſſeres Spiel als am vergangenen Sonntag gegen Eintracht,
zu=
mal ſie das Spiel mit nur 10 Mann austrug. Darmſtadt ſpielt gleich
bei Beginn gut durch, und Bebes ſchoß knapp über die Latte. In der
14. Minute ſpielt ſich Wenner, G., gut durch und ſchießt das erſte Tor.
Als 1 Minute ſpäter derſelbe Spieler eine Flanke von Köhler zum 2. Tor
verwandelt, und wieder eine Minute ſpäter durch raffinierten Flachſchuß
das 3. Tor erzielte, war der Sieg Darmſtadts ſichergeſtellt. Nach der
Pauſe hatte Roßdorf den Wind im Rucken, kann aber außer einigen
Eck=
bällen nichts erzielen. Darmſtadt ſchießt durch Guſtad Wenner, der
einen Strafſtoß verwandelte, das vierte Tor. Als kurz darauf der
Schiedsrichter ohne weiteren Grund Darmſtadts Mittelläufer vom Platze
verwvies, konnte Darmſtadt keinen weiteren Erfolg mehr buchen.
Noß=
dorf ſtellte eine durchweg eifrige Mannſchaft. Bei Darmſtadt
Vertei=
digung ſowie Torwächter gut, Koch als Mittelläufer den Anforderungen
entſprechend, Wenner, Guſtav, der beſte Stürmer. Herr Ritter, Groß=
Durugester Engbiakt, Dienstag, den 15. ini 4323.
Seite G.
iden Mann
tete das Spiel zür Zufrieden
Eckvallverhältnis 3:4.
Guivei.
Jugendverbandsſpiele. „Eintracht‟ Darmſtadt 1. Jug.—04 Arheilgen
1. Jug. 1:0 (1:0).
Obgige Mannſchaften trafen ſich am vergangenen Sonntag am „Ar=
ſammenhanglos, mit Ausnahme des wirklich guten Mittelſtüirmers E.
Schmidt. Der beſte Teil der Mannſchaft war wiederum das
Verteidiger=
trio Wicklaus, Spatz, Falk, welches unſeres Erachtens das beſte in
Darm=
ſtadt und Umgebung darſtellt. Abßerdem gefiel noch der Mittelläufer
K. Schmidt. Bei Arheilgen waren die beſten Leute Torwart,
Mittel=
läufer und Mittelſtürmer. Das Tor der Darmſtädter war ein wegen
„Hände” im Strafraum berechtigter Elfmeter, den E. Schmidt ſchon 10
Minuten nach Spielbeginn äußerſt plaziert und für den Hüter
unhalt=
bar verwandelte. Der Schiedsrichter, ein Herr vom hieſigen V. f. R. —
Spektator.
amtierte ohne Tadel.
Volkstümliches Schwimmfeſt zugunſten der Ruhrhilfe.
Wir machen hiermit nochmals auf das heute abend 8 Uhr im
Städtiſchen Hallenbad ſtattfindende volkstümliche Schwimmfeſt,
veran=
ſtaltet vom Schwimmklub Jung=Deutſchland, aufmerkſam. Näheres iſt
aus dem Anzeigenteil zu erſehen.
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
Mitgeteilt durch Lotterie=Einnahme Petrenz, Rheinſtr. 33.
4. Klaſſe, 21. Tag, 1. Ziehung.
500 000 Mk. Nr. 232654, 250 000 Mk. Nr. 310370, 50 000 Mk. Nr.
21385 68673 282684 290732 301629 359967 361974, 30 000 Mk. Nr. 3642
16280 18553 19474 29590 42078 46128 46371 58401 63175 76754 78595
106309 107577 116589 123244 132242 145753 148234 161788162616 170356
182856 194327 196070 202764 207747 216105 217675 233278 233660 241688
275835 289133 315910 324361 338466 340260 349908 353260 355773 358254
364703 366874.
2. Ziehung.
5000 000 Mk. Nr. 220703, 1006 000 Mk. Nr. 300048 500 000 Mk.
Nr. 245 359, 100 000 Mk. Nr. 181 727. 50 000 Mk. Nr. 23391 244461,
30 000 Mk. Nr. 25101 39601 41701 43522 46939 52070 64978 68818 71559
88186 89611 92767 102419 106469 122740 129769 159449 163059 167492
198618 216578 240167 274388 283574 235915
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w
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 16. Mai:
Wetter noch immer unbeſtändig und kühl bei weſtlichem Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr. Ende vor 10½
Uhr (A4 25, Schauſpielmiete a 12): „Die Verſchwvörung des Fiesto
zu Genua”. Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (
Sonder=
miete 11½): „Figaros Hochzeit”. — Orpheum, Anfang 7¾ Uhr:
„Die Bajadere‟. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=
Lichr=
ſpiele: Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender — Mittwoch, 16. Mai.
Mobiliarverſteigerung nachmittags 3 Uhr Eliſabethenſtr. 47.
— Grasverſteigerung vorm. 9 Uhr im Reſturant Heilig=
Vae
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”,
„Reich und Ausland” i. V. Andreas Bauer; für den
Inſeraten=
teil: Paul Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
Dr. phil. Suſiav Hebermehl
Zulie Hebermehl, geb. Steding
beehren ſich ihre Vermählung anzuzeigen
Frankfurt,
den 15. Mai 1923
Darmſtadt,
Gießen
(13413
1. Mgiſten
zu verkaufen (3923
Fahrzeugfabrik,
A.=G.,
Eſchollbrückerſtr. 18.
Eine komplette
Schlegelpumpe
wie neu, billig zu
ver=
aufen
(3952
Stumpf, Roßdorf
Oberramſtädterſtr. 19
Else Amelung
Hans Partheil
sagen hierdurch für die überseichen
Blumenspenden und Gratulationen
anläßlich ihrer Verlobung
herz-
lichen Dank.
Unterfertigter erfüllt hiermit die
traurige Pflicht, ſeine lieben A. H
u. ia. Cb. von dem zu Hanau a. M
erfolgten Ableben unſeres lieb. A,H.
Külz
Statt beſonderer Anzeige.
Unſer lieber Vater, Großvater,
Urgroßvater, Schwiegervater und
Bruder, der
Freiherrl. Riedeſeliſche
Kammer=
kaſſier i. R.
iſt zu Lauterbach am 12. Ifd. Mts.
im 100. Lebensjahre ſanft
ver=
ſchieden.
(3961
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen
bittet um ſtille Teilnahme
Hermann Handmann
Oberlandesgerichtsrat,
Darmſtadt, 14. Mai 1923.
(rec. 1870)
Major a. D.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
J. A. d. C. C. d. „Haſſia”
hochachtungsvoll!
Frich Schwartzkopff p.
R
Nach 2½jähriger Aſſiſtententätigkeit an
der med. Klinik Krankenhaus Altſtadt
Magdeburg (Prof. Dr. Otten) habe ich mich in
Nieder=Ramſtadt
alsprakt. Arztniedergelaſſen.
Dr. med. Müller
Gaſth. z. Traube.
Sprechſtunde 1—3 Uhr nachm.
Ag"
Todes=Anzeige.
Am Sonntag entſchlief ſanft
nach längerem Leiden unſere gute
Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Frau
Zwe.
Kardine Laupad
au-
geb. Schiel
im 76. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Büttner und Frau Marie
geb. Laubach
Familie Heinrich Laubach
„ Wilhelm Laubach
„ Karl Laubach.
Beerdigung findet Dienstag.
en 15
Uhr, auf
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine liebe Frau, unſere
treubeſorgte Mutter
Frau
geb. Müller
nach ſchwerem, mit Geduld
tragenem Leiden, zu ſich abzurufen
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Friedr. Geißler u. Kinder.
Die Beerdigung findet Mittwoch
nachmittag 3½ Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Von Bei
Mittwoch, den 16. Mai 1923, läßt
Unterzeichneter in Gernsheim bei
Gaſt=
wirt Haas Nachſtehendes wegen
Weg=
zug verſteigern:
(*13455
Ein Geſpann, Doppelponyſchimmel,
142 u. 145 cm Bandmaß mit
Sielen=
geſchirr u. Kreuzleine, in jedem Geſchirr,
auch in Acker gehend, ſowie als
Lauf=
pferde zu verwenden; ein faſt neuer
Maſchinengewehrwagen m. Bremſe, eine
Ponychaiſe, 1= u. 2ſpännig zu fahren,
ein Paar modern gebogene Scheerbäume,
ein Parallelſchraubſtock, 70 Pfd. ſchwer,
12 cm Backenbreite, auswechſelbar, eine
Schneidekluppe,vollſtändig, v.15—22mm,
zwei ſchwere engl. Ketten, eine
Wagen=
winde, verſchiedene Betten, ein Säulenofen
mit extra Feuerungsbuchſe, etwa 300
verſchied. neue Schraubeiſen, ein kompl.
Satz Schneidezeug lks., ein Zentralf.=Jagd=
Schrotgewehr, Kal. 16, mit Patronen,
rauchlos, wenig gebraucht, ſowie
Spatzen=
flinte mit Patronenauswurf.
Helfrich.
Eliſabethenſtraße 47
Rächſten Mittwoch, den 16. Mai, nachm. 3 Uhr
u. a. 1 ſehr gutes vollſtändiges Bett mit
Roßhaarmatratze, 2 einfachere gute Betten
mit Oberbett, 1 Nachttiſch, 1 zweitüriger,
ſehr gut. Kleiderſchrank, 1 eintüriger dsgl.,
2 gute Sofas, 1 Klappſeſſel, 2 Klapptiſche,
verſchiedene andere Tiſche, 6—8
Rohr=
ſtühle, 1 Gasherd, 1 Blumentiſch, 1Bücher
geſtell, 1 großer Spiegel, 1 Kleiderſtock,
1 Anrichte, 1 Treppenſtuhl, Topfbretter,
Galerieſtangen uſw.
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Darmſtadt
Hch. Hilsdorf
Waldſtraße 3
Amtsgerichtstaxator.
Heutige Einträge in das
Handels=
regiſter B bei der Firma: „Chaſalla‟,
Schuhgeſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Durch Beſchluß
der Geſellſchafterverſammlung vom 28.
Fe=
bruar 1923 iſt der Geſellſchaftsvertrag
geändert. Gegenſtand des Unternehmens
iſt lediglich der Vertrieb der von der
Aktiengeſellſchaft G. Engelhardt & Co.
zu Caſſel hergeſtellten Erzeugniſſe und
der von dieſer Aktiengeſellſchaft durch
Handelsgeſchäft erworbenen Waren. —
Neu die Firma: Heſſiſche
Apparate=
ba= u. Motorengeſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung, Sitz Darmſtadt.
Gegenſtand des Unternehmens:
Herſtel=
lung und Vertrieb von Apparaten,
Mo=
toren und Maſchinen jeglicher Art. Die
Geſellſchaft kann auch ihre Tätigkeit auf
die Herſtellung und den Vertrieb anderer
Erzeugniſſe und Waren der Eiſen= und
Metallinduſtrie ausdehnen.
Stammkapi=
al: 500 000 Mark. Der
Geſellſchaftsver=
trag iſt am 27. April 1923 feſtgeſtellt.
Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo
wird die Geſellſchaft durch mindeſtens
wei Geſchäftsführer oder durch einen
Geſchäftsführer und einen Prokuriſten
vertreten. Geſchäftsführer: Fabrikant
und Ingenieur Friedrich Ströhle in
Lud=
wigshafen. Die Bekanntmachungen der
Geſellſchaft erfolgen nur im Deutſchen
(3925
teichsanzeiger.
Darmſtadt, den 9. Mai 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Immobiliarberſteigerung.
mittags 11 Uhr, werden auf
freiwilli=
gen Antrag des Heinrich Alexander, früher
in Frankfurt a, d. Oder, jetzt in
Eber=
ſtadt, die nachſtehenden in der
Gemar=
kung Darmſtadt, Bezirk II, belegenen
Immobilien:
(38971d
Flur II, Nr. 1275, Hofreite, früher Neu
Irenenſtraße, jetzt Barkhausſtr. Nr.
10: 103 qm,
Flur II, Nr. 1274, Grasgarten daſelbſt,
39 qm,
auf meiner Geſchäftsſtube, Bismarckſtr.
Nr. 39 dahier, öffentlich verſteigert. Es
ſoll nur eine Verſteigerung ſtattfinden.
Darmſtadt, den 15. Mai 1923.
Der Notar:
Hermann Metz, Geh. Juſtizrat.
Donnerstag, 17. Mai, vorm. 9 Uhr
anfangend werden im Roßdörfer
Ge=
meindewald aus Abteilung 2 verſteigert:
Eichenſtämme 6 St. 4. Kl. 1,09 fm
Kiefernſtämme 2 , 2. „ 1,17
22 „ 3. „ 12,23„
5„ 4. „ 1,84„
0,74.
2 „ 5.
1,41,
Fichtenſtämme 1 . 3.
5,53
6, 4.
26 „ 5a. „ 17,05
422 „ 5b. „ 121,60
20,55
Derbſtangen 189
Zuſammenkunft an der Kubig; be
ungünſtiger Witterung findet die
Ver=
ſteigerung im Rathaus ſtatt.
Roßdorf, 14. Mai 1923.
Bürgermeiſteref.
(3942
Lorenz.
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Darm=
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Geſchäftsſt. (*13518
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die Ge
Sſt.
Frankfurter HIypothekenbaak in Frankfart a. H.,
Pfälzische Hypothekenbank in Lndwigshafen a, Rh.,
Rheinische Hypothekenbank in Hannheim,
Süddentsche Bodenereditbank in München,
Württembergische Hypothekenbank in Stuttgart.
Die Obligationen sind zu
10%
verzinslich und frühestens zum 1. Dezember 1928
kündbar. Als Deckungsunterlagen dienen nach
Maß-
gabe der gesetzlichen Vorschriften Darlehen und
Bürgschaftstorderungen an inländische, besonders
süd-
dentsche, öffentlich-rechtliche Verbände, die speziell
für werbende Aniagen aufgenommen und
ge-
gebenenfalls durch Hypotheken gesichert sind.
Jede Bank haftet für ihre Obligationen
außer-
dem mit ihrem ganzen Vermögen.
Zeichnungen werden bei den Banken und Bankiers
bis 6. Juni 1923 zum Vorzugskurs von 103%
(II,3946
entgegengenommen.
Frankfurt. Ay
Rheinische
Süddentsche
Bodenereditbank.
enbank.
Märttembergische Aypothekenbank.
Adeschlechtsleiden
Blutuntersuchg. Ohne Berufsstörung. Kein Quocksilber.
Aufkl. Brosch. Nr. 21 gegen Eins. von 1500 Mk.
Ambula-
Spen.-Arat Dr. Follaender 8 torfam
Frankiurt a. H., Bethmannstr. 5G.
„I Jf 7
Am Prugttfallbrag, Lo. Mial Lond
bleiben die Geſchäftsräume unſerer
Mitglieder
geſchloſſen.
Vereinigung Darmſtädter Banken
31
und Bankiers.
15. Mai 1923 Nr. 133
Handel und Wandel in Heſſen.
* Bahnbedarf A. G., Darmſtadt. In der heutigen
ordent=
lichen Generalverſammlung der Bahnbedarf A.G. in Darmſtadt waren
von 14 Aktionären 29 788 Stammaktien und 4000 Vorzugsaktien
vertre=
ten. Das Kapital wird um 40 Millionen Mk. Stammaktien und um
4 Millionen Mk. Vorzugsakvien erhöht. Die Stammaktien werden einem
Bukkonſortium unter Führung der Damſtädter und Nationalbank
übergeben, welches die Verpflichtung übernimmt, den alten Stamm=
und Vorzugsaktionären auf je zwei alte Aktien eine nebe Aktie zum Kurs
von 1400 Prozent zu übergeben, wobei die Bezugsrechtsſteuer zu Laſten
der Aktionäre geht. Die reſtlichen Stammaktien werden von dem
Kon=
ſortium im Intereſſe der Geſellſchaft verwertet. Die außerdem
geſchaf=
fenen 4000 neuen Vorzugsaktien werden den alten Vorzugsaktionären
übergeben. Die Dividende wird mit 70 Prozent auf die Stammaktien
— ſofort auszahlbar — feſtgeſetzt. In den Aufſichtsrat wurden
wieder=
gewählt die Herren Rechtsanwalt Dr. Hermann Fiſcher=Berlin,
Bank=
direktor Deutſch=Retze, Darmſtädter und Nationalbamk, Frankfurt a. M.,
Wilhelm Mexzbach, Bankier in Offenbach a. M.; neu hinzugewählt
wur=
den die Herren Generaldirektor Böhm, Sächſiſche Gußſtahlfabrik,
Dres=
den, Fabrikant Carl Flech=Frankfurt a. M., Fabrikaut Paul Nohde, in
Firma Mansfeld u. Co., Berlin. Sämtliche Anträge der
Verſamm=
lung, auch die vorgeſchlagenen Statutenänderungen, wurden einſtimmig
genehmigt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
wb. Reichsbankausweis. Wie der Ausweis der Reichsbank
vom 7. Mai ergibt, hat ſich die Zunghme der Anlagekonten der Bank
in der erſten Maiwoche erheblich verlangſamt. Die Anſprüche des
Reichs an die Reichsbank waren (u. a. im Zuſammenhange mit
größe=
ven Steuereingängen) geringfügig; auch die Neuanforderungen von
privater Seite waren niedriger als in den letzten drei Vorwochen. Die
geſamte Kapitalsanlage, zeigt eine Erhöhung um 143,8
Mil=
liarden Mark, eine Ziffer, die ſeit dem 23. Januar d. J. ſtändig
über=
ſchritten worden war; ihr Beſtand ſtellte ſich danach am 7. Mai auf
9376,5 Milliarden Mk. Von der Zunahme entfiel diesmal der größere
Teil auf das Wechſelkonto, das um 102,5 Milliarden Mk. ſtieg. Die
Beſtände der Bank an diskontierten Reichsſchatzanweiſungen wuchſen um
36,7 Milliarden Mk., die Lombardforderungen um 4,7 Milliarden Mk.
Die fremden Gelder erfuhren eine Vermehrung um 125,3
Mil=
liarden Mk. auf 3979,6 Milliarden Mc.
Der Neubedarf amn Zahlungsmitteln hat, wie im Vormonat, nach
Abwickelung des Ultimoverkehrs etwas nachgelaſſen. Der
Bank=
norenumlauf hob ſich weiter um 177,1 Milliarden Mk. auf 6723,1
Milliarden Mk., während der Umlauf an
Darlehnskaſſen=
ſcheinen um 45,6 Milliarden auf 12,5 Milliarden Mk. zurückging.
Während der Berichtswvoche ſind 12,75 Millionen Mk. Gold aus
ben Kaſſen der Bank ins Ausland gelegt wordon; gleichzeitig wurde das
im Auslande befindliche Gold mit einem Darlehen in Höhe von 6.
Mil=
lionen Goldmark neu belaſtet. Demgemäß hat ſich der zur freien
Ver=
fügung der Bank ſtehende Goldbeſtand um dieſen Betwag auf insgefamt
913,9 Millionen Mk. vermindert, und zwar ſtellte ſich der
Goldkaſſen=
beſtand der Bank am 7. Mai auf 689,9 Millionen Mk., das im Ausland
ruhende unbelaſtete Gold auf 224,0 Millionen Mk. Die Beſtände der
Bank an Münzen aus unedlem Metall weiſen eine Abnahme um 82,5
Millionen Mk. auf.
Da die Darlehnskaſſen des Reichs ihre Ausleihungen um
174,9 Milliarden Mk. auf 1651,8 Milliarden Mk. ausdehnten, hatten ſie
der Reichsbank einen dieſer Zunahme entſprechenden Betrag an
Dar=
lehnskaſſenſcheinen zuzuführen. Somit haben ſich die Beſtände der Bank
an ſolchen Scheinen auf 1639,2 Milliarden Mk. erhöht.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Entſprechend der
ſcharfen Steigerung der Deviſenpreiſe ſind auch die
Getreidenotierun=
gen ſeit vorgeſtern weiter in die Höhe gegangen und haben heute
vor=
mittag ihren höchſten Stand erreicht. Dieſer war an der Mittagsbörſe
anfangs nur noch vereinzelt durchzuſetzen. In Verbindung mit der
ſchwächer gewordenen Tendenz für die Deviſenpreiſe traten für Weizen
und Roggen leichte Preisermäßigungen ein. Dies war übevwiegend
auch bei den anderen Artikeln zu beobachten, ſo beſonders bei Hafer und
Mais. Gerſte war don den Mälzereien ſtärker geſucht. Die Mehlpreiſe
erhöhten ſich entſprechend der Bewegung der Getreidenotierungen. Auch
für Futtermittel uſw. erfolgten der Allgemeintendenz entſprechende
Steigerungen.
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 14. Mai. Die
Stimmung geſtaltete ſich an der heutigen Getreidebörſe feſt. Das
Ge=
ſchäft war jedoch im allgemeinen ruhig. Die Preiſe haben im Einklang
mit den Debiſen eine Erhöhung erfahren. Das Angebot iſt
beſchei=
den, aber auch die Nachfrage bleibt hinter den Erwartugen zurück.
Kaufneigung bemerkte man für Weizen und Roggen, auch Weizenmehl
ſchien begehrter. Hafer, Gerſte und Mais lagen ruhiger. Für
Futter=
mittel beſteht mäßiger Bedarf. Hülſenfrüchte bei kleinen Umſätzen
behauptet. Heu und Stroh feſt. — Amtliche Notierungen (Getreide,
Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und
Kleie mit Sack. Alsbaldige Lieferung. Parität Frankfurt a. M. Preis
je 100 Kilo): Weizen Wetterauer 16 000—16 500, mitteldeutſcher
Roggen 14 300—14 800, Sommergerſte für Brauzwecke 12500—13 500,
Hafer inländiſcher 100—130 000, Hafer ausländiſcher ——, Mais La
Plata 160—170 000, do. Mixed 160—165 000, Weizenmehl ſüddeutſches
Spezial Null 255—285 000 Mk. (bei Waggonbezug ab Mühlenſtation),
Roggenmehl 175—195 000, Weizen= und Roggenkleie 68—73 000,
Speiſe=
erbſen 190—220 000, Heu, ſüdd., gutes, geſund, trocken, 60—70 000,
Stroh von Weizen und Roggen (drahtgepreßt) 56—60 000, Biertreber
getrocknet 80—82 000 Mk. Tendenz: feſt.
m. Mannheimer Produktenbörſe. Die geſtrige
Pro=
duktenbörſe verkehrte in durchaus feſter Haltung. Verlangt wurden für
die 100 Kilo bahnfrei Mannheim (alles in 1000 Mk.): für Weizen
176—178, Roggen 140—144. Gerſte 128—135, inländ. Hafer 110—125,
Mais 160—170 Preßſtroh 48—50, beg. Stroh 45—46, Biertreber 72,
Weizenmehl (Richtpreis) 285, Kleie 70.
m. Mannheimer Viehmarkt. Zum geſtrigen
Schlachtvieh=
markt wurden zugeführt und pro Pfund Lebendgewicht verkauft: 186
Ochſen 2200—3900 Mk., 135 Bullen 2400—3200 Mk., 450 Kühe und
Nin=
der 2200—4000 Mk., 338 Kälber 3400—4300 Mk., 448 Schweine 4100 bis
4600 Mk. Die Tendenz im Handel mit Großvieh und Kälbern war
lebhaft, der Markt wurde geräumt; mit Schweinen mittelmäßig,
lang=
ſam geräumt. Der nächſte Montagsmankt iſt auf Mittwoch, 23. Mai,
verlegt worden.
wb. Frankfurter Viehmarkt vom 14. Mai. Der
Haupt=
markt war im Auftrieb von Großvieh weſentlich ſchwächer als in der
Vorwoche; es ſtanden nur 793 Rinder zum Verkauf gegenüber 1119 auf
dem Vormarkt, und zwar 94 Ochſen, 37 Bullen, 661 Färſen und Kühe,
1 Freſſer, ferner 350 Kälber, 26 Schafe und 1465 Schweine. Gegemiber
dem letzten Hauptmarkt verteuerten ſich Rinder um 60—100 000 Mr.,
Kälber um 5—600 Mk. und Schweine um 200 Mk. der Zentner
Lebend=
gewicht. Notiert wurden für den Zentner Lebendgewicht (in Tauſend):
Ochſen 390—440. 330—380 und 280—320 Mk.; Bullen 340—100 und 280
bis 330 Mk.; Färſen und Kühe 360—420, 350—400, 300—350, 230—340,
240—280 und 180—230 Mk.; Kälber b) 410—460, c) 350—400 und 4)
280—340 Mk.; Schafe a) 250—280 Mk.; Schweine von 80—100 Kilo
440—460 Mk., unter 80 Kilo 400—440 Mk.. von 100 bis über 100 Kilo
450—470 Mk. Sauen und Eber 400—440 Mk. Mavktverlauf: Bei
leb=
haftem Handel geräumt. — Der Pfingſtfeiertage wegen findet der
Haupt=
markt für alle Viehgattungen am Mittwoch, 23. Mai, ſtatt. Am
Don=
nerstag, 24. Mai, wird nur Markt für Kälber und Schafe abgehalten.
*Börſembericht vom 14. Mai. (Eigener Bericht.) Die
ziem=
lich ablehnende Haltung Englands und Frankreichs in ihren
Antvort=
noten hatten zur Folge, daß der Deviſenmarkt weiterhin
außerordent=
lich feſt lag. Dollar vorbörslich teilweiſe bis 48 000. Zu Beginn der
Börſe gaben die Deviſen doch etwas nach, und infolge Abgaben der
Reichsbank wurde der Dollar mit 44 650 amtlich notiert. Dieſe
nach=
laſſende Haltung am Deviſenmarkt verurſachte an der Effektenbörſe eine
etwas unſichere Haltng. Nach teilweiſe recht feſtem Beginn bröckelten
die Kurſe leicht ab. Nachbörslich war die Tendenz bei ruhigem Geſchäft
zurückhaltend. Am Markte der ausländiſchen Renten konnten ſich im
Verlaufe der Börſe die im vorbörslichen Freiverkehr genannten
Höchſt=
kurſe nicht feſt behaupten. Von Chemiewerten lagen heute ſehr feſt:
Scheideanſtalt +9000, Anglo=Guano +34 000. Anilinwerte auf die
gün=
ſtigen Abſchlüſſe hin ebenfalls feſter. Am Elektrizitätsaktienmarkt zogen
nur einzelne Werte ſtärker an. Maſchinen= und Metallwerte, mit
Aus=
nahme von Metallgeſellſchaft, Hirſch=Kupfer und Karlsruher Maſchinen
kaum verändert. Der Montanaktienmarkt war heute uneinheitlich. Ein
Teil der letzthin beſonders geſteigerten Werte lag heute etwas
ſchwä=
cher. Bankaktien durchweg ſehr feſt. Der Einheitsmarkt verkehrte zum
größten Teil in feſter Haltung. Die Kursbeſſerung war jedoch nicht
ſehr bedeutend. Im freien Verkehr wurden die Kurſe ſpäterhin etwas
niedriger. Man hörte: Beckerſtahl 38—36 000 Beckerkohle 37000
bis 33 000 %, Benz 39 000 %, Brown Boverin 16 750 %, Elberfelder
Kupfer 23 750 %, Hanſabank 1900 %, Hanſa=Lloyd 16 000 %, Inag
16 500%, Karſtadt 5500 %, Knorr 27 200 %, Krüigershall 51 000—49 500,
Meher Textil 5800 % Raſtatter Waggon zirka 25 000 %, Kabel Rheydt
42—40 000 %, Tiag 15 500 % und Ufa 32 500—32 000 %.
wb. Frankfurter Abenddeviſen vom 14. Mai. Im
Abendverkehr war die Kursbewegung ruhiger und die Preiſe vorwiegend
behauptet. Dollarnoten 44 500—45 000, Polennoten 91,75. Es
notier=
ten: Belgien 2500, Holland 17 700, London 208 000, Paris 2975, Schweiz
8000, Italien 2100, Neu=York 44 800.
wb. Frankfurter Börſentage. Der Börlenvorſtand teilt
mit: In Aenderung unſerer Bekanntmachung vom 28. April findet die
Wertpapierbörſe ſtatt: Mittwoch, den 16. Mai, und Donnerstag, den
17. Mai. Am Freitag, 18. Mai, werden nur Deviſen und Noten notiert.
Am Samstag, 19. Mai, bleibt die Börſe für jeden Verkehr geſchloſſen.
— In der Woche nach Pfingſten findet eine Wertpapierbörſe am
Mitt=
woch, 23. Mai, und Freitag, 25. Mai ſtatt. An den übrigen Tagen:
Dienstag, 22. Mai, Donnerstag, 24. Mai, und Samstag, 26. Mai,
wer=
den nur Deviſen und Noten nohiert.
wb. Berliner Börſenbericht. Die ſcharfe Steigerung der
Deviſenpreiſe, die den Dollarkurs in den Vormittagsſtunden bis auf über
48000 brachte, machte bei Eröffnung der Börſe einer mehr
ſchwanken=
den und ſchließlich einer nachgiebigeren Haltung Platz, ſo daß der
Dol=
larkurs bis 46 000 und nach der amtlichen Feſtſetzuung noch weiter
zurück=
ging, da die Nachfrage nicht mehr den ſtürmiſchen Charakter des
Vor=
mittags trug, und die Reichsbank hatte es aus dieſem Grunde nicht mehr
nötig, größere Summen zu geben. In Rückwirkung auf die ſeit dem
vergangenen Freitag eingetretene Deviſenhauſſe war die
Grundſtim=
mung für Effekten ausgeſprochen feſt, doch entſprachen die
Kursſteige=
rungen nicht den vielfach gehegten hohen Erwartungen. Die
Spekula=
tion legte vielmehr wegen der am Geldmarkt ſchärfer hervorgetretenen
Zurüickhaltung der großen Geldgeber ſich eine gewiſſe Reſerve auf.
Immerhin traten ganz erhebliche Kursſteigerungen auf; ſo ſtiegen
Berlin=Karlsruher Maſchinen, Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie. Stöhr,
Rheinſtahl, Linke=Hoffmann und Harpener um 30—40 000, ferner eine
ganze Anzahl von Bergwerks= und Induſtriewerten um 10—20 000.
Sonſt aber bewegten ſich die Kursbeſſerungen zumeiſt zwiſchen 3000 und
10 000. Weſentlich waren die Erhöhungen naturgemäß für
Valuta=
papiere, von denen Auslandsrenten teilweiſe bis 10 000, Otavis 40000
und Baltimore and Ohio 70 000 gewannen.
w. Teviſenm rkt. Eran” urt a. M., 14. Mai
N Ma Ge Geld Brie Antwerpen=Brüſſel........ 2218,65 24265 2533.50 2606.50 Holland............. 16678.25 75 17955.— 18445. — London
.. 197465 25 187333. 210971.35 212528.75 Paris .........
.. 2505.45 3932 48 3917 35 Schweiz.
.. 7845.30 7263 8154.,55 819 45 Spanien
v (i521.13 6553.35 6795.20 6929 80 Italien
. 2084.80 2675 20 2278.35 2218.05 Liſſabon=Spor Dänemark. 892.,85 4270.15 8428.06 8171.95 Norwegen. 7057.30 7032.70 7330 — 7445.— Schweden.
. 11340 5) 114:3.45 11471 25 11528 75 Helſingfors
1182 03 1137 95 Rew=York
42892.50 47137.50 44734,35 44761.65 Deutſch=Oſte
g.)...... 59.975 — 60 27) 72.65 66.:35 Budapeſt
. 8.52 — 7.92 — Prag
... 12.8.80 1285.20 1312 70 1326.30 Agram w. Detiſenmarkt. Be lix, 14 Mai Tel=gu Auszhlungen für: Ge Amſterdam=Retterdam ... ... 14791.63 17955 — Wieo. Brüſſel=Antwerpen ......... 2431 35 2:63.65 2618 43 2671.57 Chriſtiania.......... ..... . .." 703.-.43 7057.69 7653. 92 7689.18 Kopenhagen ................" 7956 66 7994.34 8598.42 88 1.58 Stockholm .... .. . . . . . . .. . . .." 1125/.77 11318.23 12059.74 12136.25 Helſingfors .. . . . . . . . . . .... .. 1189,94 1185.36 1211.36 1218 64 Italien.
oaoocooo 2986 78 2691.22 2254 25 2263.65 London.
.. 196543,75 193991. 25 21216 50 212532.50 New=York.
D- 42391.25 43207.75 45853 81 46115.— Paris..
„..... 263.32 2358.38 3337,88 3052.62 Schweiz...."
............. 7639.72 7723.28 8079.75 8124.25 Spanien ..... . . . ......... .." 6533.62 6566.38 6633 25 6716.75 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 59.89 — 60.21 — 63.24— 63.58— Prag.
......
..." 1261.71 1228.22 1321.68 1395.32 Budapeſt... . . . .. . .. . . ... . .." 7.88— 7.32— 8.19.— 8. 16- Buenos=Aires .. .. .. . . . . .. . .." 1536150 15438.50 16458 75 16:41.25 Bulgarien ......
.. 347.13 343 87 352.11 353.89 Japan ....... 21947.25 21154.,75 21446.25 21553,75 Rio de Janeiro ............." 4389.— 4411 — 4389.— 4411.- Belgrad. . ...... . . . . . . . .. .. 444.88 447.12 458.85 461.15
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Darmſtadter und Nattonaloank, Kommandit=Geſeuſchaft auf ustten.
Frankfurter Kursvericht vom 14. Hat 1825.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
50 Reichsanleihe. . . . . . . . . . . .
42
3½½
..
30,
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½½VI.—IK.
Sparprämienanleihe ........."
4% Preuß. Konſols ........."
.........
8½½
„
% Bad. An.. unk. 1935... . ..
b. 1907......
Bahzern Anleihe .........
Heſſen unk. 1934 ........
% ............
..............
4% Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
5‟ Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½½ „ v. 1902..........."
...
4%
6% Bulgar. Tabak 1902 .....
12% Griech. Monopol ...
41.% Deſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ........
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ...............
4% Oeſt. Goldrente ........"
4% „ einheitl. Rente ....."
5% Rum am. Rente v. 03 ...
½%0 „ Goldrente v. 13 ...
„ am. „ konv. ...."
„ „ „ v. 05 .."
420 Türk (Admin.) v. 1903 ...
(Bagdad) Ser. I.."
S
II.
42
b. 1911, Bollanl.
4½% Ung. Staatsr. v. 14.
„ Goldrente .....
Staatsr. v. 10..
Kronenrente ...."
Außereuropäiſche.
50 Mexik. amort. innere. . . ..
„ konſ. äuß. v. 99 ..
57
4% „ Gold v. 04. ſtfr. ..
8% „ konſ. innere .. . . .."
4½-% „ Irrigationsanleihe.
5½ Tamaulipas, Serie l...."
Oblig. v. Trausportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . .
40 Bal. Carl Ludw.=Bahn .
5½ Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
42
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.)
2,6%Neue „
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883
8% Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Eni.
9. Em.
3%
11. 5.
89.75
1200.—
546.—
4650.—
79.
323.—
189.—
239.—
118.—
250.—
206.—
111.—
99.—
110.—
94.—
33 000.—
8460.—
8280.—
7090 T
31000.—
65 804.—
5980.—
24900.—
9010.—
10650.—
89 000.—
90 600.—
73 750.—
66 006.—
18 250.—
10 600.
556 000.
400 000.
4250.— 4200.—
4500.—
63 934.— 68 660.—
70008.—
62 660.—
11909.—
130039.
120 006.
14.5
89.75
1225.—
525.—
1550.—
90.—
78.—
320.—
180.—
235 .—
150.—
180.—
193.—
118.—
105.—
130 —
108.—
31 589.—
8860.—
—
— C
26 000.-
54 000.
25 90.
92990.
89 193.
89 000.—
90 G8o.
76460.-
71566.-
11860.—
610000
4770.—
77000.—
11900.—
145 680.
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb v. 1885 ...
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 .
4%o Rudolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I............"
3%0 Salon Conſt. Jonction. . .
Salonique Monaſtir ....."
Tehuantepee ...
..
4½%
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1930...
3½
....
4% Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
42o Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
1922...
4% Pfälz. „
„ 1923 ...
4% Rhein. „
verl. .
3½2
42 Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ............
42 Heſſ. Ldhyv.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
42 Heſi. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 ......."
42o Fronkfurt v. 1913.......
3½% „ v. 1903 ......
4% Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ..
Barmer Bankverein ..
Berliner Handelsgeſellſchaft
Commerz= und Privatbank
Darmſtädter u. Nationalbank..
Deutſche Bank ..............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank .... . ..
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . .. ."
Drezdener Bank ......"
Frankfurter Bank ...."
Metallbank. ......
Mitteldeutſche Creditbank ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt.
Reichsbank=Aut.
Rhein. Creditbank .... ......."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein ...
Bergwerks=Aktien.
Berzelius........
Bochumer Bergb. ......
Buderus... .. . . . . .
Dt. Luxemburger .. . . . . ."
Eſchweiler, Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Bergbau ..
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln".
Lothringer Hütte.. . .
Mannesmann Röhren.
Mansfelder ..
Oberbedarf .. . ..."
Oberſchleſ. Eiſen Caro).
Phönir Vergbau ....
11. 5.
115 989.
120090.
28e9 —
168 400.
47 030.—
110.—
99.—
190.—
102.25
126.—
95.—
89.—
80.—
80.—
7.—
9098.—
6980.—
115 869.
17689.—
23 869.—
34 566.—
18 630.—
6006.—
22 060.—
18560.—
73609.—
63 069.—
10 230.—
35 750.—
11086.—
7596.—
22 000.—
41080.—
270 869.
84 629.—
246 089.
180 909.
31203.—
330088.
8630½—
184 068.
126 680.
131093.
67 b89.—
87 069.—
10S 36 9.
169 000.
14. 5.
3500.—
218800
53 000.—
410ge
169.—
85.—
166.—
172—
125.—
90.—
111.—
95.—
85.50
90.25
155.—
B5.
10089.—
7608.—
124 060.
19 059.—
29 030.—
59 509.—
12 860.—
6480.—
27 238.—
25 069.—
79 060.—
69 868.—
1240.—
26 500.—
12006.—
7803.—
15 066.—
220:0 —
65 600.—
80 088.—
230 080.
176 940.
294689.
360 380.
8800e.—
38 069.—
165 860.
135 C90.
169 800.—
84 069.—
138 860.
185 008.
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ..
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . ..
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahätte . . . . . . . .
11 5.
182eve.
405 008.
31880.—
107060.
Aktien indnſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern.. . . . .
Löwenbräu München
...
Schöfferhof (Binding)..
Werger ..........
—Iiche
Adler &4 Oppenheimer:
Adlerwerke (v. Kleyer).
A. E. G. Stamm. . . . . . .
..
Anglo=Continental=Guano ..
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Badenia (Weinheim) .. . . . . . ..
Badiſche Anilin= u. Sodafabril
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ............."
Bayriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel (Caſſel) ......."
Bergmann El. Werke ...... .."
Bing. Metallwerke. . . . . . . . . . ."
Blei= u. Silberh. Braubach ..."
Brockhues, Nieder=Walluf. .. . .
cementwerk Heidelberg ......"
„ Karlſtadt ........
Lothringen (Meß).
Chem. Werke Albert ....... ..
„ Griesheim Elektron ...."
„ Weiler=ter=mer .. . . . . . .
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin .. !
Dt. Gold= u. Silberſcheideanft..
Dingler, Zweibrücken ........" ſ
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dirkoppwerk (Stamm)... . . . .
Düffeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
Eiſenwerk L. Reyer jr. ......"
Elberfelder Farb. v. Baher ...
Elekt. Lieferungs=Geſ........
Licht und Kraft ......"
Elſäſſ Bad. Wolle........"
Emag, Frankfurt a. M. ...
Emaill- &. Stanzw. Ullrich....
Enzinger Werle ......
..
Eßlinger Raſchinen ......"
Ettlingen Spinnerei ....
Faber, Joh., Bleiſtift.
..:
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebr., Pirmaſenz .... . .
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. B.
Frankfurter Gas....
Frankfurter Hof....."
Fkf. Raſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm.
16 099.—
85 980.—
17 243.—
19 809. —
81800.—
75 000.—
17 768.—
43598.—
15109s.
77588.—
14 108.—
53 860.—
34 B08.—
45 900.—
— G
45 589.—
39 088.—
82089.—
26 980.—
18689.—
*2 528.—
38 698.—
27809.—
23230.—
120 069.
44 030.—
42 750.—
18 039.—
32 688.—
52630.—
20 008.—
32 689.—
33 er6.—
26 689.—
25 080.—
3 980.—
155 598.
49896.—
21 009.—
89 039.—
18 709.—
59069.—
27 930.—
59 506.—
61569.—
11663.—
19 900.—
77530.—
10 689.—
13 060.—
32 663.—
15 800.—
30 400.—
14. 5.
215 809.
395 990.
32 780.—
103300.
16 600.—
87 680.—
17580.—
29 066.—
86 809.—
75 088. —
18300.—
44509.—
185 800.
30 96.—
13.590.—
37 996 —
48 036.—
39 066.—
49 866.—
30 090.—
81883.—
28 969.—
19688.—
30 008.—
32900.—
29 008.—
25 089.—
140 008.
46 090.—
45585.—
18588.—
29039.—
61869.—
21309.—
35 669.—
35608.—
28 086.—
26 029. —
14530.—
159 688.
51500.—
21 260.—
39 068.—
52080.—
19 608.—
69593.—
27 099.—
59 569.—
74088.—
13639.—
28 194 —
83333.—
79830.—
11033.—
14 940.—
32 203.—
16 688.—
35 6e9.—
Sanz, Ludwig, Maim
Geiling & Eie.
Gelſenkirchen Gußſtahl.
Goldſchmidt Th..
Greffenius Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Hammerſen (Osnabrück)..
Hanfwerke Füſſen ....."
Heddernheimer Kupfer.
Heyligenſtaedt, Gießer ..
Hilpert Armaturenf. . . . . .. . .
Hindrichs=Auffermann .. . .. .."
Hirſch Kupfer u. Meſſ..... ..
Hoch= und Tiefbau ...
Höchſter Farben ...
Holzmann, Phil.
Holzverk =Induſtr.
Hotel A.=G., München
Hydrometer Bresleu.
Junghans Stamm..
Karlsruher Maſchinen.
Klein, Schanzl. & Becker.
Konſervenfabrik Braun
Krauß & Co., Lokom. . .
Lahmeher & Co. .
Lech Augsburg
Lederw. Rothe
Lederwerke Spicharz ........
Löhnberger Rühle ........."
Lüdenſcheid Metallw ....."
Lux’ſche Induſtrie ...."
Mainkraftwerke Höchſt
Meguin, Butzbach ......"
Metall ſvorm. Dannhorn) Nrög
Meher, Dr. Paut.. ..
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz...... .. . .
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Reckar ulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Aßl. Stamm.. . . .
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran furt a. M. ...
Peter=Union=Frankfurt .. . . . .
Pfilz. Nähm., Kahſer ........
Philipps A.=G... . . . . . . .
Porzellan Weſſel ......"
Reiniger, Gebbert & Schall
Rhein. Elektr. Stamm.. . .. . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
„ Metall Vorzüge.
Rhenania, Aachen ..."
Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin ..
Rütgerswerke ....
Schleußner (Frankfurt a. M.
Schneider & Hanan
Schnellpreſſen Frankenthal.
Schramm Lackfabrik.
Schuckert Elektr. (Nürnberg)=
Schuhfabrik Bergeis=Weſſe
11. 5.
18 200.—
9980.—
70 682.—
72666.—
22360.—
82089.—
54 989.—
48530.—
27 163.—
49063.—
17809.—
36860.—
192688.
23 060.—
42938.—
14930.—
32 688.—:
17 036.—
45 090.—
23 180.—
28089.—2
19800—ſ
19400.—
47500.—
38 030. —
20 062.—
— G
37 690.—
33 609.—
25 030.—
14 080.—
47630.—
16 830.—
22090.—
18000.—
34 402.—
21 006.—=
17 008.—
61090.—
16 081.—
25 630.—
19500.—
55 090.—
24 750.—
23 400.—
45 003.—14
40 008.—
35090.— 137 503.—
18 899.—
89 003.—
17 009.—
12030. — 14900.—
27 606.—
28 069.— 26 380.—
150 038.
12609.—
14.5.
13 000.—
9966 —
89 668.—
72546.—
25 660.—
105 068.
53 869.—
27 186.—
54039.—
19548.
369 08.
115 236.
22060.—
44089.—
17660.—
35 920.—
20 099.—
50 904.—
26 988.—
38 080.—
30 800.—
10 907.—
48 508.—
36509.—
20 608.—
— G
7030.—
41029.—
14 900.—
*9 863.—
24 808.—
15 580.—
23 009.—
195e0.—
26 100.—
26000.—
55 000.—
18089.—
25 760.—
20 008.—
—
20 500. —
23680.—
23530.—
z0l—
18989.—
78 306.—
19.560.—
24 080.—
152 060.
4809.—
Schuhfabrik Hen..
Schuhf. Leander Offenbach ...
Seilinduſtrie Wolff.
Sichel & Co., Mainz
Siemens Elektr. Betriebe" .
Siemens Glasinduſtrie..
Siemens & Halske
Stöckicht=Offenbach=Gummi.
Süddeutſche Immobilien ..
Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gotha
Uhrenfahr Furtwängler .. . . ."
Beithwerke in Sandbach
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Berein. deutſch. Olfabr. Mannh.
Gummifabr Bln.=Frrf.
Pinſelfabr. Nürnberg.
„ Ultramarin . . . . . . . . . . ."
Zellſtoff, Berlin.. . . . . .
Bogtländ. Maſch. Vorzüge. . . .
Stämme...
Boigt & Haeffner Vorzüge.
Stämme.
Boltohm Seil..."
Wayß & Freytag ......
Wegelin Rußfabrik .....
Zellſtoff Waldhof Stamm.
Zuckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal".
Heilbronn.
Offſtein ..
Rheingau ......"
Stuttgart.
Trandport=Aktien.
Schantung E. B.
:...
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ...
Nordd. Llohyd
...
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Annotierte Aktien.
Beckerkohle ........"
Beckerſtahl
Benz...
Brown Boveri .............
Cont. Handelsbank .........."
Hanſa Lloyd .. . . . . ........
Jnag. . . . . . . . . .... . . .... ....
Fabel Rheydt.............
Karſtadt R.
Petroleum, Otſche. ........."
Raſtatter Waggon .........
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ...
Ufa Film
Darmſtädter Werte. Nachfr.
Bahnbedarf
........... 17 495.—
Dampfkeſſel Rodberg. . . . . . . . . 24895.—
Helvetia Konſervenfabrik. . . . . . 129099.—
Gebr. Lutz ..... . . . . . . . . . . . . /74985.—
Motorenfabrik Darmſtadt .. . . 20415.—
Gebr. Roeder .. . . . . . . . . . . . . . 21089.—
Beluneth & Ellenberger .. . . . . 49660.—
Bankgeschaft
1 1—2e 2BUTN
DCrerGUr
uisenplatz 1
Fernsprecher 1308, 1309
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
13478
[ ← ][ ][ → ]Rummer 133.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Mai 1923.
Seite 7.
12)
Das Griesheimer Haus.
Von
Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verboten.)
Indem ſchrie ein Kuckuck — Kuckucke ſchlafen bekanntlich des
Nachts, und der Schatzgräber wußte, daß ſie nicht laut träumen;
er wußte ferner auch, daß dieſe Gattung von Vögeln in der
Ge=
gend von G.. . . .mzu den größten Seltenheiten gehört.”)
Wäh=
rend er noch darüber klügelte und in die Hände ſpuckte, um ſein
Werk neugeſtärkt fortzuſetzen, huſchte ein Schatten von der Größe
eines Menſchen an ihm vorüber und verſetzte ihm einen Schlag
ins Genick, daß er, auf ſo unerwartete Ereigniſſe nicht
vorbe=
reitet, ſich ſchneller auf die Erde ſetzte, als er ſonſt zu tun pflegte.
Den alten Krieger brachte dies jedoch nicht aus der Faſſung.
Er ſprach eine kurze Gebetsformel gegen den tückiſchen Kobold,
ſah ſich dann im Kreiſe um, erblickte nichts und griff wieder zu
ſeinem Säbel.
War der Säbel oder deſſen Führer, des Grabens ungewohnt,
genug, nach einer kleinen Weile raſtete Letzterer und ſah, da er
nichts Beſſeres zu tun wußte, in die Höhe und nach allen Seiten.
Er erblickte — o Grauſen! — etliche Geſtalten in weißen,
ſchlep=
penden Leichenkitteln, welche, unartikulierte Töne ausſtoßend, ihn
in einem weiten Kreiſe umtanzten. Mutig ſchwang er, was vom
Säbel noch übrig geblieben war, und ſchrie die vorgeſchriebenen
Beſchwörungen.
Der Held unſerer Geſchichte hielt ſich für ein Sonntagskind,
dem Geiſter nichts anhaben können. Allein er mußte über den
Tag ſeiner Geburt gröblich getäuſcht ſein; denn ehe er noch einen
günſtigen Erfolg ſeines Tuns bemerken konnte, ſprang von der
Tanne, die ihre Aeſte über ihn ausbreitete, ein ſchweres Etwas
auf ſeine Schulter mit ſolcher Gewalt, daß er halb betäubt über
und über in die Grube kugelte und nur noch ſah, wie die Kobolde
über ihn herſtürzten. Ohnedem war er an Geiſt und Körper
durch die erlittenen Mißhandlungen ſowohl, als durch ſeine durch
die Erwartung eines großen Glückes veranlaßte Aufregung
ziem=
lich entkräftet, und war daher außer Stande, zu bemerken, was
weiter vorging, da er gleich nach ſeinem Falle in tiefer Ohnmacht
lag.
Die frühe Morgenſonne beſchien einen bedauernswürdigen
Mann. Sie glänzte regenbogenfarbig in den Tauperlen, die
dem Schulmeiſter im Bart, in den Wimpern und der Zopfperücke
hingen, und weckte durch ihre ſanfte Wärme allmählich deſſen
Lebensgeiſter. Der Unglückliche fand ſich, als er die Augen
auf=
ſchlug, in der halbvollendeten Grube, die er ſo zuverſichtlich in
ſchweigender Mitternacht begonnen hatte; bis an die Bruſi war
er mit Erde, wie mit einer Bettdecke zugedeckt und fühlte, als er
aufſtand, in allen Gliedern jenes unbehagliche Gefühl, welches
ſtets die Folge erlittener körperlicher Mißhandlungen iſt; er war
faſt nicht im Stande, aufrecht zu ſtehen, und ſchwankte, nach
einem ſchmerzlichen Blick auf das Grab ſeiner Hofffnungen,
lang=
ſam davon. Ach, ſtatt wie er gehofft, durch Hände voll Gold die
Manen des Katers ſühnen zu können, ging er jetzt neuen
Gefah=
ren entgegen, die ſeiner in dem bisherigen Zufluchtsorte
war=
teten.
Allein wie vorher die Hoffnung, täuſchte ihn jetzt die Furcht.
Die gutmütige Frau, die nur zuweilen ſich von ihrer Heftigkeit
hinreißen ließ, hatte über Nacht ihr Unrecht vollkommen
einge=
ſehen, und war darüber ſo untröſtlich, daß ſie kein Auge zutun
konnte, denn wenn ſie im Einſchlafen begriffen war, ſahe ſie ihren
verſtoßenen, mißhandelten Freund entweder damit beſchäftigt,
die tiefſte Stelle des Landgrabens”) auszuſpähen, um darin ſeine
Leiden zu endigen, oder ſie erblickte, wie er mit einer Hand den
Aſt einer Tanne prüfte und ſich mit der anderen einen Strick um
den Hals legte. Sie war daher lange vor Sonnenaufgang auf,
vergoß einige Tränen, als kein Maunz kam, um das mechaniſch
bereitete Frühſtück aus dem irdenen Schüſſelchen im Ofenwinkel
zu verzehren; ſie weinte noch bitterlicher, als ſie einen Blick auf
des Schulmeiſters Frühſtück warf, welches gleichfalls unberührt
ſtand.
Da ließen ſich leiſe, ſchüchterne Tritte auf dem Hausgang
hören wie die eines verſchämten Armen, der nicht anzupochen
wagt, und als ſie voll freudiger Ahnung öffnete, ſtand der
Er=
ſehnte leibhaftig vor ihr, mit einer Miene, die mehr um
Ver=
zeihung flehte, als es die beredteſten Worte hätten tun können;
er ſtand vor ihr mit ſchlotternden Knien, blaſſem, doch
geſchwolle=
nem Geſicht, Tannennadeln, Sand und Ameiſen in der Perücke,
Spinnweben und Tautropfen auf dem Frack.
Dieſer Anblick öffnete aufs neue den Quell ihrer Tränen.
Sie klagte ſich laut der Grauſamkeit an, und war der
Verzweif=
lung nahe, als jener beim Morgenimbiß erzählte, warum er
ge=
faſtet und geſchwiegen und warum er die Tage des Katers
ver=
kürzt hatte.
Im kleinen Hausgärtchen wurden noch an demſelben Tage
Maunzens Reſte feierlich beſtattet. Acht Tage darauf brachte der
Schulmeiſter einen noch viel ſchöneren Kater zufriedend lächelnd
ins Haus und erlöſte vier Wochen nachher ſeine Freundin vor
dem Altar aus ihrem Witwenſtande.
Das nächtliche Abenteuer blieb aber ein Geheimnis. Doch
hörte der Schulmeiſter einſt zu ſeinem Befremden, daß einige
ſeiner ehemaligen, nun hoch aufgeſchoſſenen Schüler faſt ſo genau
davon unterrichtet waren als er ſelbſt, und ſchalt mit Recht auf
ihre Undankbarkeit, daß ſie ihm nicht zu Hilfe gekommen ſeien, da
ſie doch gewiß dabei gegenwärtig geweſen ſein mußten. An
Schatzgraben dachte er jedoch dabei weiter nicht.
Hiermit endigen die Nachrichten, welche wir inbezug auf das
„Griesheimer Haus” geſammelt haben.
Ende.
*) Die Griesheimer hatten den Spitzuamen „Kuckuck‟. Den ihn
erklärenden Schwank vgl. J. W. Wolf, Heſſiſche Sagen, Göttingen 1853,
) Den Landgraben ließ Landgraf Georg I. anlegen.
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