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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 130
Samstag, den 12. Mai 1923
186. Jahrgang
Anzeigenpreis:
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Finanz=Anzeigen 375 M., Reklamezeile (92 mm
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Aufruhr, Streik uſw., erliſcht jede Verpflichtung
auf Erfüllung der Anzeigenaufträge und Leiſtung
von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher
Beitreibung jällt j der Rabatt weg
Proteſt der heſſiſchen Regierung.
Die Schreckens= und Racheurteile von Werden
und Mainz ſind, als Ausbrüche eines gemein= und
menſch=
heitsgefährlichen Siegerwahnſinns, ein brutaler, aber erfolglos
bleibender Schlag gegen das deutſche Volk und ſeine einheitliche
Stellung zum heldenmütigen Kampfe der Ruhr= und
Rhein=
bevölkerung gegenüber den militäriſchen und imperialiſtiſchen
Gewaltplänen der Franzoſen und Belgier. Mit Abſcheu und
Empörung weiſt die geſamte Bevölkerung Heſſens dieſe
Juſtiz=
verbrechen der Amokläufer gegen die Ziviliſation zurück und
ge=
lobt unverbrüchliches Feſthalten am paſſiven Widerſtand bis
zur Erreichung ſeines Zweckes. Die Heſſiſche Regierung fühlt
ſich einig mit dieſer Auffaſſung des Volkes und ſpricht hiermit
den unter den furchtbaren Urteilen direkt leidenden
Volksgenoſ=
ſen ſowie deren Angehörigen, die mittelbar darunter zu leiden
haben, die herzlichſte Anteilnahme und innigſte Verehrung aus.
Ich bitte, dies den Beteiligten zur Kenntnis zu bringen.
Darmſtadt, den 11. Mai 1923.
Der Staatspräſident und Miniſter des Aeußern:
Ulrich.
Machtvolle Kundgebung der Eſſener Bevölkerung.
Eſſen, 11. Mai. (Wolff.) Die heutige Kundgebung
der geſamten Eſſener Bevölkerung,mit der ſich
das ganze Ruhrgebiet ſolidariſch fühlt, nahm einen wahrhaft
er=
hebenden Verlauf und zeigte den einheitlichen und
un=
beugſamen Willen der Bevöllerung. Alle Geſchäfte
und Hotels hatten geſchloſſen und ihre Fenſter verhängt.
Sämt=
liche Gymnaſien, Lyzeen und Schulen hatten die Schüler um
½11 Uhr entlaſſen. Um 11 Uhr begannen die Sirenen der
Fabriken zu heulen und alle Arbeiter und Angeſtellten ſtrömten
eiligſt nach Hauſe. Wie eine Herausforderung wurde es
empfunden, daß gerade in dieſem Augenblick ein
franzöſi=
ſches Auto mit höheren Offizieren ſich einen Weg
durch die von den Kruppſchen Arbeitermaſſen dichtgefüllte
Alten=
dorfer Straße bahnte. Ebenſo raſch wie die Straßen ſich füllten,
leerten ſie ſich dann auch. Um 12 Uhr wurde auch der
Straßen=
bahnverkehr eingeſtellt. Von 12 bis 3 Uhr war außer einigen
franzöſiſchen Soldaten und franzöſiſchen Autos kann Menſch
auf den Straßen zu ſehen. Kein einziger Betrieb arbeitete. Erſt
von 3 Uhr ab ſetzte der Verkehr langſam wieder ein. Um 4 Uhr
ricfen die Sirenen zu neuem Schaffen. Die aus dem Volk heraus
geborene Kundgebung iſt ein deutliches Zeichen dafür, daß
deut=
ſcher Stolz nicht gewillt iſt, ſich der fremden
Schreckensherrſchaft zu beugen.
Vom Tage.
Der Reichsaubeitsminiſter hat laut Voſſ. Ztg. deu Fürſorgeſtellen
Auweiſung gegeben, den Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
hinterbliebenen noch vor Pfingſten Teuerungszuſchüſſe
als Nachzahlung für Mai zu gewähren.
Der Präſident des Vorläufigen Reichswirtſchaftsrats, Staatsrat und
Reichstagsabgeordneter Edler von Braun (deutſchnational) iſt im
Alter von 60 Jahren geſtorben.
Für die Erinnerungsfeier an die erſte deutſche
Nationalberſammlung in der Paulskirche in Fraukfurt
a. M. macht ſich allgemein großes Intereſſe geltend. Wie wir hören,
geſagt.
Der Polizeipräſident Noertz tritt von ſeinem Poſten als
Münchener Polizeipräſident zurück. Geſtern vormittag verabſchiedete
er ſich von den Referenten des Hauſes und den Beamten der
Schuitz=
mannſchaft.
Geſtern machmittag fand in München ein Miniſterrat ſtatt, in
dem über die Frage der Nachfolgerſchuft des Polizeipräſidenten beraten
wurde. Es ſteht noch nicht feſt, ob ſofort ein neuer Polizeipräſident
er=
nannt oder ob nur ein Beamter mit der Wahrnehmung ſeiner
Funk=
tionen betraut wird.
In Galſentirchen kam es am 9. Mai zu einem
Zuſam=
menſtoß der Polizei mit Arbeitsloſen, die einen Angriff
auf die Polizeiwache unternahmen. Drei Demonſtranten und ein
Polizeibeamter wurden verletzt. Die Ruhr iſt wieder hergeſtellt.
In Eilenburg kam es anläßlich der Fahnenweihe des ehemaligen
Negiments 27 zu heftigen Zuſammenſtößen mit
Kommn=
niſten. Der Kommmuniſtenführer Michgelis und zahlreiche andere
Perſonen wurden ſchwer verletzt.
Der franzöſiſche Handelsminiſter reiſte geſtern zur Unterzeichnung
des Handelsabkommens zwiſchen Frankreich und der
belgiſch=
lugemburgiſchen Union nach Brüfſel. Die Unterzeichnung findet heute
ſtatt.
Meldungen, die aus Moskau über Helſingfors eintrafen und die
von verſchiedenen Seiten beſtävigt wurden, ſtellen feſt, daß die
Sow=
jetregierung auf die ihr zugeſtellte engliſche Note Ende
dieſer Wöche antwouten werde.
Nach einer Meldung der Chitago Tribune aus Nen=York hat der
Vorſitzende der American Exchange Nationalbauk, Lewis Clauke, einen
Plan in Vorſchlag gebracht, zwecks Einführung von
Arbei=
tern aus England und Deutſchland einen Fonds zu
Dieſer Plan Claufes wird von den Geweitſchaften bekämpft.
Doſſarkurs in Frankfurt am 11. Mai,
abends ½a7 Uhr: 40 500.
Ein erbärmliches Schauſpiel in
Mißhandlungen Deutſcher durch franzöſiſches Militär.
wd. Mainz, 10. Mai. Am geſtrigen Mittwoch kam es im
Bebelring zu ſchweren Mißhandlungen
Deut=
ſcher durch franzöſiſches Militär. Die Franzoſen
waren dazu übergegangen, zahlreiche im Bebelring wohnende
Eiſenbahnerfamilien einfach auf die Straße zu ſetzen und die
Wohnungen zu beſchlagnahmen. Die fürchterlichen Szenen, die
ſich dabei abſpielten, lockten zahlreiche Neugierige herbei, die den
Ausſetzungen zuſahen. Plötzlich erſchien im Bebelring ein Trupp
von etwa 30 Mann Spahis zu Pferd und jagte mit
ge=
zogenem Säbel, auf der Straße und den
Bürger=
ſteigen reitend, die Anſammlungen
auseinan=
der, während Spahis auf Fahrrädern vor den Reitern auf den
Fußſteigen herfuhren und mit Reitpeitſchen unbarmherzig
auf die auseinanderſtiebenden Menſchenmengen einſchlugen.
Die Vorfälle hielten bis zum Einbruch der Dunkelheit an. Von
Zeit zu Zeit erſchien der militäriſche Aufzug wieder in der
Straße, und dann bot ſich immer wieder das erbärmliche
Schauſpiel vor den Augen der entſetzt
Zuſchau=
enden.
Vergewaltigt.
* Woerde, 11. Mai. (Priv.=Tel.) Von einem belgiſchen
Soldaten des in Spellen liegenden Infanterieregimetts Nr. 4
wurde am hellichten Tage an einem hieſigen Dienſtmädchen ein
Gewaltakt verübt. Der Soldat hatte das Mädchen vorher auf
ſeinen Perſonalausweis revidiert, den es vergeſſen hatte.
Nach=
dem der Soldat die Richtigkeit der Perſonalien auf dem
Rat=
hauſe feſtgeſtellt hatte, zwaug er das Mädchen unter Bedrohung
mit dem Revolver, mit ihm ins Feld zu gehen, wo er das ſcheuß
liche Verbrechen begang. Anzeige iſt erſtattet worden.
Die Brutalität des franzöſiſchen Militarismus.
Eine Erklärung des Deutſchen
Gewerkſchafts=
bundes.
Berlin, 11. Mai. (Wolff.) Der Deutſche
Gewerk=
ſchaftsbund erläßt zu den Urieilen von Mainz und Werden
ſolgende Erklärung: Die Schandurteile der franzöſiſchen
Militärjuſtiz in Mainz und Werden erfüllten insbeſondere die
deutſchen Arbeitnehmer mit tiefſter Erbitterung und Erregung.
In Mainz werden deutſche Arbeiter, Angeſtellte und Beamte zu
jahrelangen Gefängnisſtrafen verurteilt, weil ihnen die Treue
zum eigenen Volke höher ſtand als die Anmaßung der fremden
Gewalthaber. In Werden ſuchte man die eigene Blutſchuld
da=
durch zu verdecken, daß man ſchuldloſeſte deutſche Männer auf
Jahrzehnte in den Kerker wirft. Durch das Urteil wird der
Wahrheit und Gerechtigkeit geradezu ins Geſicht geſchlagen.
Frankreich ſtellte durch den rechtswidrigen Einbruch in das
Ruhrgebiet Gewalt vor Recht. Was in Werden und Mainz
ge=
ſchah, iſt ein Hohn auf die elementarſten Rechtsgrundſätze.
Poli=
zei, Verbrecher und Richter in einer Perſon; als ſolcher tritt der
franzöſiſche Militarismus in ſeiner ganzen
Brutalität auf und läßt er jede Maske fallen. Dieſes
him=
melſchreiende Unrecht, welches Tag für Tag durch die
Vertrei=
bung von Hunderten von braven Eiſenbahnerfamitien von Haus
und Heimat noch verſtärkt wird, wird nur die eine Wirkung
haben, daß die einen wahren Frieden wünſchenden Arbeitnehmer
ſich umſo ſtärker für das mit Füßen getretene Recht einſetzen und
in unerſchütterlicher Abwehr ausharren, bis dem Rechte zum
Siege verholfen iſt.
Proteſt gegen franzöſiſche Willkür.
Eſſen, 11. Mai. (Wolff. Eine Konferenz der
Ver=
trauensleute des Gewerkvereins chriſtlicher
Berg=
arbeiter faßte geſtern eine Entſchließung nachſtehenden
Wort=
lauts: „Die am 10. Mai in Eſſen verſammelten Vertrauensleute
des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter erheben ſchärfſten
Proteſt gegen die Willkürherrſchaft des
fran=
zöſiſchen Imperialismus im Rhein= und Nuhrgebiet.
Insbeſondere proteſtiert ſie
1. gegen das Werdener Gerichtsurteil, das allem
Gerechtigkeitsempfinden Hohn ſpricht und eine Herausforderung
des Weltgewiſſens iſt;
2. gegen die Beſchlagnahme der Lohngelder auf
den Zechen:
3. gegen den gewaltſamen Eingriff in das freie
Bezugsrecht von Deputatkohle;
4. gegen die Beſchränkung der perſönlichen
Frei=
heit, wie ſie durch die Einführung des Paßzwangs im beſetzten
Gebiet durch die Rheinlandkommiſſion angedroht wird.
Die chriſtlich organiſierten Bergarbeiter halten nach wie vor
am paſſiven Widerſtand feſt, bis der franzöſiſche
Im=
perialismus von dem wahnwitzigen Vernichtungsplane Abſtand
nimmt und, zur friedlichen Verſtändigung bereit, die
widerrecht=
lich beſetzten Gebiete räumt und die Verhafteten in
Freiheit ſetzt, damit Deutſchland als gleichberechtigte
Nation am Wiederaufbau mitwirken kann.”
Eine weitere Entſchließung der Konferenz wendet ſich mit
Entrüſtung gegen das Verbot des
Streikpoſten=
ſtehens im Saargeviet durch die franzoſenfreundliche
Saarregierung. Das Verbot ſei ein ſcharfer Angriff auf das
freie Koalitionsrecht der Bergleute, den der franzöſiſche Arbeiter
und das gewerkſchaftsfeindliche Kapital unterſtützten, um den
Saarſtreik abzuwürgen. Die Vertrauensleute ſeien bereit, die
Kameraden an der Saar in ihrem berechtigten Kampfe zu
unterſtützen, damit der Streik zugunſten der Bergarbeiter
beendet werde.
Die britiſche Antwort fertiggeſiellt.
London, 15. Mai. (Wolff.) Wie Reuter erfährt, iſt die
britiſche Antwort auf die deutſche Note nunmehr
fer=
tiggeſtellt. Sie wird der franzöſiſchen Regierung jedoch
heute noch nicht mitgeteilt, ſie werde indeſſen wohl morgen nach
Paris geſandt. In dieſem Falle könne die Antwort
Deutſch=
land nicht vor Sonntagmitgeteilt werden, da
zwi=
ſchen der Mitteilung an die franzöſiſche Regierung und der
Uebermittelung an Deutſchland 24 Stunden liegen müſſen.
Von
Korbettenkapitän Gadoſ, Berlin.
Das engliſche Unterhaus hat dieſer Tage
mit großer Mehrheit einen Geſetzentwurf
an=
genommen, der den Ausban des Hafens von
Singapur zu einer ſtarken Seefeſtung
vor=
ſieht. Die Ausführungen unſeres
Marine=
mitarbeiters zeigen unſeren Leſern die volſe
Bedeutung dieſer Maßnahme.
Die Gründung Singapurs iſt heute über 100 Jahie ält; ſie
erfolgte 1819 durch Sir Stamford Raffles, einen echten Pionier
des engliſchen Weltreiches. Das erforderliche Gebiet, nämlich die
Iuſel Singapur nebſt einem ſtarken Sicherungsſtreifen
gegen=
über auf der Halbinſel von Malakta wurde dem Sultanat von Jo=
Hinterindien und dem malayiſchen Archipel, ſoweit nicht der
franzöſiſche Hafen von Saigon und das holländiſche Batavia
dieſer Aufgabe genügen, mälitäriſch in der unvergleichlich
be=
herrſchenden Lage an der Straße von Malakka, durch die der
Seehandel von und nach dem Fernen Oſten ſich dichtgebündelt
drängt. Die engliſche Admirglität hatte bereits 1919, als die
europäiſche Lage geregelt und das Proßlem des Fernen Oſtens,
d. h. die Abſvehr gegen das erſtartte Japan,, als dringlich
er=
ſchien, durch Admiral Lord Jellicve die ſtrategiſchen Bedingungen
an Ort und Stelle ſtudieren laſſen; dieſer hatte in Einvernehmen
mit den Regierungen der Dominions, deren Furcht vor
jada=
niſcher Inkaſion ſtändig im 22aäſen war, die Errichtung einer
Flottenbaſis erſten Ranges in Singapur und die Stationierung
einer ſtarken Flotte von 8 Linienſchiffen und 8 Sihlachtkreuzern
nebſt Zubehör im Fernen Oſten gefordert. Damals ſiegten
finan=
zielle Bedenken, auch naßte die Reichskonferenz (Sommer 1921)
über die Beibehaltung oder Aufgabe des engliſch=japaniſchen
Bündniſſes, auf die dann ſieder die große Wafhingtoner
Kon=
ſerenz (Ende 1922) mit ihren umfaſſengen Regelungen der
Zee=
machtsverhältniſſe folgte. Während dieſer Zeit ruhte das
Thenta Singatur, nur die ſtillehi Vorarbeiten gingen weiter.
Nachdem dann die Waſhingtoner Konferenz für die Bemeſſung
der Seeſtreitträfte wie ſür die Behaudlung der miilitäriſchen
Stützpunkte im Stillen Ozean endgiltige Formeln gefund=n
hatte, konnte der Gegenſtand neu in Angriff genoinnen werden.
Jene Beſtiinungen verbieten den militäriſchen Aursbau der
Stützpunkie aller Nationen von Hongkong uid den Philippinen
bis zuzr japaniſchen Hauptlande: Singgpur bleibt dabei frei und
ſein Ausbau als ein zweites Gibraltar ſau jetzt ſeinen Anfang
nehmeni.
Das engliſhe Unterhaus hatte, wie es ſeine Tradition
he=
dingt, zu dieſen neuen Plänen verſchiedenes zu hemerken,
iveni=
ger um der Regierung Schwierigkeiten zu bereiten — obgleich
ſich auch hier die Zeiten geändert haben —, als nur durch Frage
und Antwort den üblichen Kommentar zu liefern, in dem die
engliſche Staatskunſt ſolche Meiſterin iſi. Der Marineſekretär
fand Gelegenheit, zu ſagen, daß es ſich ſelbſtverſtändlich um
keinen feindſeligen Akt, ſondern nur um eine Maßnahme der
Sicherung handele. Man wird Mr. 2imery hier beiſtigiiten
kön=
nen, denn Hongkong iſt gefährlich in den Bereich eines möglichen
japaniſchen Angriffes geraten und die Anlage einer rückwärtigen
Aufnahme= und Sicherheitsſtellung, die zugleich ſo ausgezeichnet
das Defilé gegen Judien verteidigt, nur verſtändlich — daß dieſe
Stellung zugleich die Hand an der Gurgel des
oſtaſia=
tiſchen Handels bedeutet, iſt, engliſch ausgedrückt, eine „
un=
gewollte Beigabe und ſchränkt den reinen „Sicherungscharakter”
der Gründung nicht ein‟ Es iſt erſchütternd, zu vergleichen,
mit welcher Gelaſſenheit dieſer Anſpruch von der engliſchen
Reichsregierung erhoben wird, und nit welcher Wut und
Zähig=
keit der deutſche Verſuch, die nationale Sicherheit durch
Hochſee=
flotte und Nordjeeſtellungen zu begründen, als Angriffsaßſicht
uind tödliche Drohung ausgeſchrien und verwertet wurde.
Wenn der Marineſekretär dann ſagte, es handele ſich hier
um keine neue Strategie, ſo ſwird man nur lächeln können, denn
die drei marineſtrategiſchen Phaſen der neueren Zeit — bis 1903
Stellung der engliſchen Seemacht in Kanal und Mittelmeer
gegen Frankreich, 1903 bis 1914 Konzentrierung in der Nordſee,
und jetzt, nacſ 1919, Verlegung des Schwerpunktes nach
Oſt=
aſien — heben ſich hiſtoriſch zu deutlich aus ſolchem
parlamen=
tariſchen Nekel ab. Wenn er aber abſchließend zur Begründung
ausführt: „Zeine Macht, die Selbſtachtung beſitzt, kann es ſich
leiſten, für unbegrenzte Zeit in der Frage ihrer Sicherheiten und
ſogar ihrer Exiſtenz von einer anderen Macht abhängig zu ſein”,
ſo faſſen dieſe Worte eine ſolche Welt von Jammer und Hohn
für den Deutſchen in ſich, daß ſie ſich mit Flammenſchrift in unſer
Eedächtnis graben werden.
Por der Abſendung der engliſchen Note.
Paris, 11. Mai. (Wolff.) Havas berichtet aus London
über die engliſche Antwortnote auf die deutſchen
Vor=
ſchläge, die Redaltion der Antwort ſei beendet. Das
Schrift=
ſtück umfaſſe nur drei bis vier Seiten. Obwohl man noch nicht
endgültia Beſcheid wiſſe, werde die Antwort wahrſcheinlich heute
der franzöſiſchen Regierung und am Samstag der
deut=
ſchen Regierung überreicht werden.
Die Antwort Italiens.
ten. Die italieniſche Regierung werde die Neparationsftrage dort
anſchneiden, wo ſie durch die Ruhrbeſetzung abgebrochen wurde,
und auf die franzöſiſche Erklärung hinweiſen, wonach Frankreich
keine annexioniſtiſchen Ziele verfolge. Weiter werde Italien die
franzöſiſche Ablehnung zu rechtfextigen ſuchen, aber erklären, daß
es ihm angenehm geweſen wäre, wenn die Entente eine
gemein=
ſame Note abgefaßt hätte. Deutſchland wird dann eingeladen,
ſeine Vorſchläge näher zu umſchreiben, um ſeinen Ernſt und
ſeine guten Abſichten zu beweiſen. Italien verſichert
Deutſch=
land, es werde keine Gelegenheit unbenutzt laſſen, um die
An=
bahnung von Verhandlungen zwiſchen den Alliierten und
Deutſchland zu erleichtern.
Seite 2.
Nummter 130.
* Der ungariſche Miniſterpräſident
vorderReparationskommiſſionin Paris.
Paris, 10. Mai. Die Fahrt des Miniſterpäſidenten
Beth=
len nach Paris und die Rede, die er dort vor der
Reparations=
koyiniſſion hielt; zeigt in ſehr eindringlicher Weiſe, welche
An=
ſtrengungen Ungarn machen muß, um die finanziellen und
wirt=
ſchaftlichen Schwierigkeiten ſeiner Lage zu überwinden. In der
Zorkriegszeit war Ungarn in wirtſchaftlicher Hinſicht eine
orga=
niſche Einheit, ſein Gebiet war größer als das Italiens, durch
den Friedensvertrag von Trianon iſt jedoch dieſes Gebiet auf
den Umfang Portugals reduziert worden, und damit hat das
Land 72 Prozent ſeines Territoriums und 64 Prozent ſeiner
Be=
völkerung verloren. Dazu kommt noch die verheerende Wirkung
der Revolution und die bolſchewiſtiſche Kataſtrophe, ſowie eine
ſechs Monate dauernde Beſetzung des Landes durch fremde
Trup=
pen. Graf Bethlen ſchilderte dieſe außergewöhnlichem
Verhält=
niſſe des ſchwer heimgeſuchten Landes in einer ſehr anſchaulichen
Weiſe, betonte jedoch, daß er nicht gekommen ſei, jene Art der
Hochherzigkeit zu erbitten, die die Sieger Oeſterreich gegenüber
bekundeten. Es handle ſich für Ungarn um die Aufhebung des
im Friedensvertrage feſtgeſetzten Pfandrechts der Sieger, damit
es imſtande ſei, die Sicherungen für eine ausländiſche Anleihe
zu bieten, ohne welche ſeine Wiederherſtellung undenkbar i
In der höchſt ſachlichen Begründung dieſes natürlichen
Ver=
langens wirkt es beſonders wohltuend, daß Graf Bethlen nicht
ſo ſehr die Notlage des Landes, als vielmehr die zähen und
ausdauernden Bemühungen darſtellte, die das Volk und die
Re=
gierung ſeit dem Sturze der Bolſchewiſten und der Befreiung
von der fremden Beſetzung, alſo ſeit 1920, machen, um den
Zu=
fanumenbruch zu überwinden und in die Bahn eines geſunden
Entwicklungsweges einlenken zu können. Er hebt z. B. hervor,
daß die ungariſche Außenhandelsbilanz im Jahre 1922 gegen
das Vorjahr um 92 Millionen Goldkyonen ſich beſſerte,
kennzeich=
net die energiſchen Maßnahmen zur Einſchränkung der Einfuhr
nicht unbedingt notwendiger Waren, wie auch die
Anſtrengun=
gen, die gemacht werden, um die Produktion von Artikeln der
Webe= und Lederinduſtrie, die vorher in Ungarn hergeſtellt
wer=
den konnten, in Rumpfungarn jedoch eingeführt werden müſſen,
wieder zu beleben. Naſche Erfolge kann man aber nicht erhoffen,
da ja die induſtrielle Produktion in dem heutigen Gebiete
Uin=
garns im Jahre 1921 um 53 Prozent niedriger geſchätzt wurde,
als auf demſelben Gebiete vor dem Kriege. Auch die Ernte in
den dier wichtigſten Getreibeſorten ergibt um 35 Prozent
we=
niger. Die Abnahme der Agrarproduktion in einem Agrarlaude
wie Uingarn iſt dem Mangel an natürlichem Dünger ſowie an
Kapitalien zuzuſchreiben, die zur Beſchaffung von Maſchinen
und Kunſtdünger zu verwenden geweſen wären. Bei alldem
werke aber nichts vernachläſſigt, was zur Steigerung der
Pro=
duktion beizütragen vermochte. Dies geht ſchon aus der Tatſache
hervor, daß Ungarns Zuckerproduktion heute nicht nur zur
Be=
friedigung des (allerdiugs verringerten) Inlandskonſums
hin=
reicht, ſondern auch noch einen Exportüberſchuß liefert, während
im Jahre 1921 noch die Einfuhr von 2854 Tonnen Zucker not=
WBendig war. Auch die Kohlenproduktion Ungarns weiſt eine
ge=
wiſſe Entwicklung auf, indem die Produktion ſich von 55
Mil=
lionen Tonnen im Jahre 1921 für das nächſte Jahr auf 64
Mil=
lionen Tonnen erhöhte.
Aber gerade weil Graf Bethlen nicht den Bittenden
hervor=
kehren wollte und, ſoſeit es nur die Tatſachen erlaubten, alle
Lichtſeiten der emſigſten Konſolidierungsarbeit zur Anſchauung
brachte, gelang es ihm in äußerſt wirkungsvoller Weiſe, auf den
wirtſchaftlichen Abgrund hinzuweiſen, der nicht nur Ungarn,
ſon=
dern auch Mitteleuropa zu verſchlingen und zum Verhängnis des
Weltteils zu werden droht. „Ich kann der Kommiſſion verſichern.”
ſagte Graf Bethlen, „daß unſere finanzielle Lage mich mit den
ſchwerſten Beſorgniſſen erfüllt. Wir befinden uns zwiſchen der
Schlla einer ſinkenden Valuta und der Charybdis einer
unter=
bundenen Produktion. Mit Rückſicht auf unſere Not an
auslän=
diſchen Zahlungsmitteln ſind wir nicht in der Lage, unſere
Ju=
duſtrieſten nnd andere Importeure mit jenen ausländiſchen
Valuiten zu verſehen, die ſie mit Recht beauſpruchen. Wir können
ſie ihnen nicht zur Verfügung ſtellen, weil wir ſchlechterdings
leine haben. Natürlich können wir auch nicht geſtatten, daß ſie
unſere Krone exportieren, weil dies unſer Geld endgültig
zu=
grunde richten würde. . . . Wenn wir die für Valuta= und
ſon=
ſtige Transaktionen eingeführten Einſchränkungen wieder
ab=
ſtellen wollten, müßte die Krone zuſammenbrechen und die
Fi=
nanzlage des Landes hoffnungslos werden. Wenn zwir aber dieſe
Einſchräukungen aufrecht erhalten, erſtickt Ungarns Wirtſchaft
zwar langſam, aber unausweichlich.” Soſche Sätze von
arioma=
tiſcher Kraft bilden das Rückgrat der Bethlenſchen
Ausführun=
gen, aus denen es in überzengender Weiſe erſichtlich wurde, daß
es für Ingarn keinen Auseg aus der Sackgaſſe ſeiner
Bedräng=
niſſe gibt, als das Anſuchen um eine ausländiſche Anleihe,
mit=
hin um die Aufhebung des durch den Frieden von Trianon
ſta=
tuierten Generalpfandrechts der Siegerſtaaten. Die
Ausführun=
gen Bethlens waren um ſo überzeugender, weil er die
Anſtren=
gungen darlegte, die in der Einſchränkung des Staatshaushalts
gemacht werden, ſo daß weder an einer Vermehrung der Steuern,
noch an eine Verminderung der Beamtengehälter gedacht werden
kann. Die Jahresbezüge des Reichsverweſers ſind nur 13200
V
Adam Karrillon
zum ſiebzigſten Geburtstag.
Von Hans Otto Becker,
m 12. Mai begeht Dr. Adam Karrillon einen Tag, der
nach der üblichen Auffaſſung die Schwelle zwiſchen
Mannes=
uind Greiſenalter bedeutet, den ſiehzigſten Geburtstag. Aber
inan will es kaum glauben, daß auch Karrillon den Jahren
ſeinen Tribut zahlen muß, wenn man vor anderthalb Jahren,
als in Waldmichelbach, ſeinem Geburtsort, die Gedenktafel an
ſeinem Elternhaus enthüllt wurde, mit dem Gefeierten
zu=
ſammen war und ſeine ſtraffe Geſtalt, nicht minder aber ſeinen
funkelnden Witz bewunderte — ein Karrillon kann nicht alt
wverden, er bleibt evig jung in ſeinen Werken, die er uns
ge=
ſchenkt hat. Das rührt aber wohl vor allem daher, daß er als
Vollendeter, der nichts mehr zu ſeiner Entwicklung bedurfte,
als Fünfziger, in die literariſche Welt hinaustrat; da es bei
ihm keine Steigerung in ſeinem Schaffen gab, ſo gibt es auch
keinen Abſtieg.
Adam Karrillon erblickte in dem Odenwaldſtädtchen
Wald=
ichelbach am 12. Mai 1853 das Licht der Welt. Sein Vater
war ein ſchlichter Dorfſchulmeiſter, den die Mutter gegen den
Willen ihres Vaters, eines Großbauern voll bänerlichem Stolz,
geheiratet hatte, wie Karrillon uns in ſeinem Roman „Adams
Großvater” ſpäter geſchildert hat. Mit Hilfe dieſes Großvaters
ſtudierte der junge Adam Medizin, und nach einigemale
wieder=
holtem Wechſel ſeines Berufsortes ließ ſich der Arzt für lange
Zeit in Weinheim a. d. Bergſtraße nieder. Dort übte er
auch die Landpraxis im Odenwald aus, und gerade auf dieſen
Gängen und Fahrten im Beruf lernte er das Volk des Gebirges,
ſeine Eigenart, ſeine Fehler und ſeine Vorzüge kennen. Dabei
niachte er ſeine Charakterſtudien, dabei ſammelte er eine Fülle
von (indrücken und eine Unmenge von Anekdoten, Schnurren
ninid Witzen und Scherzen. Aber lange bewahrte er dieſen Schatz
in ſeinent Innern, bis er endlich zum Licht gehoben wurde, als
der Schriftſteller Karrillon Jahrzehnte nach dem Menſchen
Kar=
rillon geboren wurde.
Sein erſter Noman war der „Michael Hely”, die Geſchichte
des Dorfteufels von Waldmichelbach, ein Werk, mit dem
Kar=
rillon, wie eingangs geſagt, als ein Fertiger in die Literatur der
Welt trat. Es behandelt den Aufſtieg eines Menſchen aus den
Niederungen der Geſellſchaft zu höherer geſellſchaftlicher Schicht
mit all den tragiſch wirkenden Hemmniſſen und Hinderungen.
Jutereſſant war das Geſchick des Nomans, der zuerſt in einem
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Mai 1923
Schweizer Franes, eines Direktors der Staatsbahnen 916 Fres.,
eines Eiſenbahnarbeiters 514 Fres. Von den Gehältern der
Uni=
verſitäts= und Gymnaſiallehrer ſprach jedoch Bethlen nicht,
offen=
bar, weil ein uatürliches Schamgefühl ihn daran verhinderte. Es
iſt ja die Schmach der mitteleuropäiſchen Lage, daß ſie vor allem
die intellektuelle Arbeiterſchaft zugrunde gehen läßt.
Die Nede des Grafen Bethlen vor der
Reparationskommiſ=
ſion in Paris darf in ihrer ſchlichten Offenheit und ſachlichen
Eindringlichkeit geradezu als ein Meiſterwerk bezeichnet werden.
Sie ſcheint auch wirklich Erfolg gehabt zu haben. Denn obwohl
das Jutereſſe der franzöſiſchen Blätter in erſter Linie dem
deut=
ſchen Angebot zugewendet bleibt, befaßt ſich die Preſſe ſehr
ein=
gehend mit dem Bethlenſchen Anſuchen, das auch in politiſchen
Kreiſen eine günſtige Aufnahme fand.
Engliſche Kritik am Saar=Erlaß.
Paris, 11. Mai. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Konſtantinopel hat Adnan Bey, der im Namen ſeiner
egierung den kürzlich von dem ſtellvertretenden franzöſiſchen
Oberkommiſſar unternommenen Schritt beir, die
Beſchlag=
nahme der zehn Safes in den franzöſiſchen
Ban=
ken in Smyrna beantwortete, erklärt, daß das Geſetz über die
Liquidation der zurückgelaſſenen Güter bindend ſei. Die
fran=
zöſiſchen Staatsangehörigen könnten ihre Forderungen bei den
Liquidationsausſchüſſen vertreten und ihre Rechte geltend
machen.
London 11. Mai. (Wolff.) Im Verlauf der geſtrigen
Unterhaus=Debatte übte Aſquith eine ſehr ſcharfe Kritik
an dem Saarerlaß vom 7. März. Er ſagte, man könne alle
Annalen des Deſpotismus mit den ſchlimmſten Tagen der
ruſſi=
ſchen Geſchichte durchſuchen, ohne ſolch ein ungeheuerliches
Bei=
ſpiel deſpotiſcher Geſetzgebung zu finden. Aſquith führte Stellen
aus dem Verſailler Vertrag zum Beweis dafür an, daß
der Saarerlaß weder moraliſch noch juriſtiſch gerechtfertigt
weiden könne. Der Erlaß ſei eine offenkundige
Un=
gerechtigkeit. Aſquith fragte, weshalb der engliſche
Regie=
rungsvertreter nicht angewieſen worden ſei, zu ſagen, ſoweit
England in Betracht komme, wolle er an dieſer Frage
kei=
nen Anteil haben? Dies ſei bei weitem der ſchwerſte
Schlag, der gegen die Autorität des Völker
bundes geführt worden ſei. Er gefährde das Anſehen des
Völkerbundes und geſtatte dem deutſchen Volke, zu ſagen:
Der Völkerbund, wie er augenblicklich
zuſammen=
geſetzt iſt und geführt wird, iſt ein Phantom,
eine Farce und ein Betrug, er wird von den
Franzoſen betrieben und beherrſcht,
und wir würden keinen wirklichen loeus standi haben, wenn wir
ihm beiträten. Aſquith ſchlug vor, daß die Regierung
unverzüg=
lich Schritte unternehmen ſolle, um eine beſondere Sitzung des
Völkerbundes einzuberufen und, geftützt auf die
Autori=
tät des Uinterhauſes das von dem geſamten britiſchen
Reiche und, wie er glaube, von allen freien Ländern
der Welt unterſtützt werden würde, im Völkerbundsrat
vorzuſchlagen, daß dieſer Erlaß, der die Autorität
und den Ruf des Völkerbundes in verhängnisveller Weiſe
be=
ſchmutze, für ungültig erklärt werde.
Lord Cecil erklärte, er glaube nicht, das Aſquith über
etwas allzu ſtark geſprochen habe, was ihm als.
ein Verbrechen von ſeiten der Verwaltungskommiſſion des
Saargebietes und ein ſchwerer Mißbrauch ihrer Vollmacht
in dieſem Gebiet erſcheine. Der Erlaß ſei gar nicht zu
recht=
fertigen und müſſe ſofort zurückgezogen werden. Der Vorſchlag,
eine Sitzung des Völkerbundes einzuberufen, ſei der Ewägung
wert. Seiner Anſicht nach müſſe erwogen werden, ob nicht
irgend=
eine allgemeine Regelung zwiſchen Frankreich und Deutſchland
zur Neubildung der Saarverwaltung auf irgendeiner anderen
Grundlage ſtattfinden könne. Cecil erklärte bezüglich des
Er=
laſſes, eine fehrernſte Lage ſei hier eingetreten. Es ſei hier
eine Aktion unternommen worden, die wirklich des
preu=
ßiſchen Militarismus in ſeiner ſchlimmſten
Ge=
ſtalt würdig ſei. (Beifall bei der Abeiterpartei.) Einige der
Entwicklungen, die vor kurzem im Ruhrgebiet
ſtatt=
gefunden, ſeien von derſelben Art. Man nehme die Note
die die franzöſiſche Regierung vor kurzem an
Deutſch=
land geſandt habe. Sie ſei beklagenswert nach der
Formwie nach dem Inhalt. Er bedauere beſonders die
Tatſache, daß Belgien ſich der franzöſiſchen Haltung angeſchloſſen
habe. Die belgiſche Regierung und das belgiſche Volk ſchuldeten
England viel. Es ſei tief zu bedauern, daß die belgiſche
Re=
gierung es für recht und notwendig gehalten habe, ſich in dieſer
Frage von England zu trennen. Er ſei immer für eine
gemein=
ſame Aktion zwiſchen Frankreich und England geſpeſen, ſo lange
dieſe aufrechterhalten werden konnte.
London, 11. Mai. (Wolff.) Am Schluß der
Saar=
debatte erklärte namens der Regierung Mac Neill: Während der
Debatte ſei viel Kritik geübt worden. Sie ſei jedoch nicht
be=
rechtigt, geweſen gegen die britiſche Regierung. Der
Grund=
ſatz der Regierungspolitik werde bleiben, wie er von
Curzon im Oberhaufe bezeichnet wurde:
Aufrechterhal=
tung der Allianz mit Frankreich.
kleinen Weinheimer Verlag erſchien, mit deſſen Konkurs
ret=
tungslos zu verſchwinden ſchien, bis aus dieſem Unglück die
entſcheidende Wendung in Karrillons Geſchick erwuchs: der
bekannte Verlag G. Grote in Berlin nahm den „Michael Hely”
in ſeine „Sammlung von Werken zeitgenöſſiſcher Schriftſteller”
auf, und ſo wurde 1904 Karrillon und mit ihm der Oden vald
literaturfähig. 1906 folgte ein weiterer Odenwälder Roman:
„Die Mühle von Huſterloh” deren Schauplatz wieder das
Ulfen=
bachtal iſt; hierin wird der verzweifelte Kampf der kleinen
Mühle gegen die übermächtige Induſtrie geſchildert. Der 1909
erſchienene Roman „O Domina mea”, der in der
Würz=
burger Gegend ſpielt, behandelt das Geſchick des Gebildeten, des
Arztes in einer feindſeligen ungebildeten Umgebung; der bereits
angeführte Odenwald=Roman „Adams Großvater” (1918) den
Untergang eines ſtolzen Bauerngeſchlechts durch den
degenerier=
ten Sohn eines prachtvollen Vaters. Kleine Odenwaldgeſchichten
enthält das Buch „Bauerngeſelchtes” (1914), und endlich eine
Fülle von Schnurren, Anekdoten uſw. der Band „Am
Stamnt=
tiſch zum faulen Hobel”, der 1922 bei Reuß u. Itta in Konſtanz
herauskam.
Die Vorwürfe der Romane Karrillons ſind im tieferen
Sinne alle tragiſch. Aber Karrillon iſt ein Humoriſt; wer ihn
kennt, ſeiß das und liebt ihn darum. Uind doch iſt das
Tra=
giſche und Humoriſtiſche kein Gegenſatz, denn der echte Humor
iſt ja die Kunſt, unter Tränen zu lächeln. Und dieſe Kunſt hat
Karrillon. Man hat ihn ſchon mit unſeren größten
Humo=
riſten, ſogar nicht nur den deutſchen, ſondern auch denen der
Weltliteratur, verglichen. Aber nicht nur Humor, auch Geiſt
und Witz iſt Karrillons Gabe. Er verfügt über eine überlegene,
faſzinierende Art der Darſtellung, ſprühenden funkelnden Eſprit.
Faſt jeder Satz, den Karrillon ſchreibt, enthält Aphorismen,
Antitheſen, Paradoxe, Vergleiche, Bilder von barockem, oft
ſelt=
ſam knorrigem Humor, oder einer alle Grade zwiſchen Feinheit
und Derbheit aufweiſenden Komik. Freilich ſprechen in dieſem
geiſtvollen Stil alle in ſeinen Nonianen auftretenden Perſonen,
auch die ungebildeten, ſpas dielleicht unnatürlich wirken mag.
Aber Karrillons Kunſt iſt bei allem Realismus ſeiner
Darſtel=
lung eben doch keine realiſtiſche, ſondern eine ſtiliſierte Kunſt,
Er hat ſich eben ſeinen ihm eigenen Ausdruck geſchaffen — womiit
er aber ja nicht etwa als Expreſſioniſt gekennzeichnet werden
ſoll!
Außer ſeinen genannten Romanen veröffentlichte
Karril=
lon noch einige Reiſewerke, die auch alle Vorzüge ſeines
glän=
zenden, geiſt= und humorvollen Stils aufweiſen: „Eine moderne
Kreuzfahrt” 1897 bei Ackermann in Weinheim, „Im Lande
uinſerer Urenkel” und „Sechs Schwvaben und ein halber”, beide
Die unkaufmänniſchen Politiker.
Eine Forderung der Zentral=Handelskammer Amerikgs.
Paris, 11. Mai. (Wolff.) Nach einer Meldung des Neu=
York Herald aus Neu=York ſoll die
Zentralhandelskam=
mer der Vereinigten Staaten in einer Entſchließung
eine internationale Wirtſchaftskonferenz der
un=
mittelbar an der Reparationsfrage und an der Regelung der
Kriegsſchulden intereſſierten Nationen verlangt haben, an der
ausſchließlich Perſönlichkeiten des Geſchäftslebens teilnehmen
ſollen. Die Politiker werden beſchuldigt, daß ſie in der
Regarations= und Schuldenfrage wie das Blatt ſich
aus=
drückt — „politiſchen Fußball ſpielen” und ſollen deshalb von
der Konferenz ausgeſchloſſen bleiben. Die Entſchließung
ent=
ſpricht derjenigen, die auf dem Kongreß der Internationalen
Handelskammer in Rom angenommen wurde.
Die ſchädigende Wirkung des Ruhreinfalſs.
London 10. Mai. (Wolff.) Der frühere
Transportmini=
ſter Sir Erik Geddes erklärte in einer Rede in der
General=
verſammlung des Verbandes der britiſchen
Handelsſchutzgejell=
ſchaften, zu deren Präſident er gewählt war, über die Wirkung
der augenblicklichen Lage in Enropa auf den engliſchen Handel
und Erwerb, die Beſſerung in dem engliſchen Ausfuhrhandel ſei
aufgehalten worden. Der Grund dafür ſei ſeiner Anſicht nach
die Beſetzung des Ruhrgebiets und die
ungeord=
nete Lage in Europa. Alle wüßten, daß die Lage im
Ruhrgebiet tatſächlich eine ſchädigende Wirkung auf
die Kaufkraſt der beſonders betroffenen Länder, nämlich
Deutſchlands, Frankreichs und Belgiens haben werde. Hierdurch
turden ſchließlich alle Märkte der Welt in Mitleidenſchaft
ge=
zögen. Die Tatſache allein, daß keine Regelung des europäiſchen
Problems vorhanden ſei, koſte England rieſige
Sum=
men, trotzdem es keinen aktiven Anteil an den Aktionen im
Ruhrgebiet nehme. Der engliſche Handel in Europa ſchwinde
dahin und werde ſich noch weiter vermindern. Notwendig
ſei vor allem Stabiliſierung.
Die Folgen der Iſolierungspolitik Poincarés.
Paris 11. Mai. (Wolff.) Der Quotidien glaubt bereits
die Folgen der in den letzten Tagen mit beſonderer Schärfe
her=
vorgetretenen Iſolierungspolitik Poincarés zu
er=
kennen. England habe ſich daraufhin ſehr raſch umgeſtellt.
Einerſeits übe es auf Deutſchland einen Druck aus, damit es
ernſtere Angebote mache, andererſeits arbeite es für den
Fall, daß Deutſchland ſeinem Ratſchlag folgen werde, mit
Italien an einer internationalen Konf erenz. Welche
Haltung — fragt das Blatt — werden wir in dieſem Falle
ein=
nehmen? Auf dieſe Frage erteilten die von Poincaré inſpirierten
Blätter eine kategoriſche Antwort: ein derartiges Verfahren ſei
unangängig! Frankreich werde keinerlei Intervention geſtatten.
Was hingegen die Antwort der von Millerand inſpirierten
Blät=
ter anlange, ſo ſei ſie zwar im Grunde genommen nicht viel
ver=
ſchieden von der erſteren, enthalte jedoch eine bemerkenswert=
Reſerve, z. B. tadelten dieſe Blätter in aller Form die
Unnach=
giebigkeit Poincarss gegenüber Lord Curzon.
Guſtave Hervé, der Federführer des Präſidenten der
Repu=
blik, ſchreibt, daß Poincaré zu übereilt gehandelt
habe, daß man ſich vielleicht mit dem engliſchen Kabinett hätte
verſtändigen und eine gemeinſame Note aufſtellen können.
Dieſe von einem Offizioſus unterzeichnete Meinungsäußerung
verdiene Beachtung. Wenn Guſtave Hervé erkläre, daß die
Situation ſchon faſt unentwirrbar geworden ſei, ſo
habe er recht.
Von Rhein und Ruhr.
Krupp und die mit ihm verurteilten Direktoren uund
Betriebsratsmitglieder wurden am Mittwoch in
das Gefängnis zu Deerendörf überführt, wo ſie vorläufig bis
zur Entſcheidung über die gegen das Werdener Urteil eingelegte
Reviſion verbleiben.
Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf ſind, am
Sonntag ohne Zwiſchenfälle neue Halden auf den Zechen „
Schle=
gel und Eiſen”, Möller und Scholven mit Beſchlag belegt
worden.
Vor dem Kriegsgericht in Düſſeldorf wurde
gegen den Bürgermeiſter Schäfer, ſtellvertretenden
Ober=
bürgermeiſter von Eſſen, der von dem Kriegsgericht in
Brede=
ney und Recklinghauſen zu 2 und 3 Jahren Gefängnis
verur=
teilt worden war, verhandelt. Das Urteil lautete auf 1 Jahr
Gefängnis und 10 Millionen Mark Geldſtrafe.
Auf der militariſierten Strecke Wedau
Lintorf wurde in der Nacht zum Himmelfahrtstage eine
große Sprengung vorgenommen. Die Gleiſe wurden
er=
heblich beſchädigt. Der Bürgermeiſter des in der Nähe
der Spengſtelle liegenden Ortes Angermund iſt von den
Franzoſen als Geiſel verhaftet ſvorden.
Von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde in Ludwigs
hafen, wurden wiederum 79 Eiſenbahner, die ver
heiratet ſind, mit ihren Familien ausgewieſen.
g
bei Grote in neuerer Zeit, die ſeine Fahrten nach Kamerun und
noch Oſtaſien, die er als Schiffsarzt gemacht hat, uns ſchildern.
Heute lebt Karrillon im benachbarten Wiesbaden, nachdem
er während des Krieges 1917 Weinheim verlaſſen und in Witten
a. d. Ruhr tätig geweſen war. Er iſt einer unſerer Großen, an
dem wir in der Zeit der ſeeliſchen Not Erhebung haben, denn
ſein Humor mag uns über ſo diel Schweres hinweghelfen.
Frei=
lich wird die wirtſchaftliche Not der Gegenwart es wohl leider
immer ſchwerer machen, daß wertvolle Bücher von einem Verlag
herausgebracht und von Gebildeten gelauft werden können, und
es wäre darum ein Jammer, wenn gerade von Karrillon wir
in Zukunft weniger Bücher in die Hand bekämen. Noch hat der
Dichter Gaben für uns bereit! Hoffen wir, daß wir ſie auch
noch erhalten können!
* Die deutſchen und die engliſchen Kriegsverluſte. Die ganz
genauen Statiſtiken über die Kriegsverluſte des deutſchen und
des engliſchen Heeres werden erſt jetzt, wie wir Auszügen der
Kliniſchen Wochenſchrift entnehmen, veröffentlicht. Die deutſche
Statiſtik berichtet eingehend über die Sterbefälle der Perſonen
nach Zahl und Todesurſachen. Die Geſamtzahl aller Todesfälle
des deutſchen Heeres während des Krieges betrug 1 667 039;
davon ſind durch „gewaltſame Einwirkung” im Kampf 88,7
Pro=
zent, nämlich 1479066 Soldaten, geſtorben. Von Krankheiten
forderte der Typhus 10 548 Opfer, die Ruhr 8040, die Cholera
838. Unter „unbekannten” Urſachen werden 39003, d. h. 24
Prozent, aufgezählt. Die engliſchen Kriegsverluſte werden in
der endgültigen Statiſtik mit 946 023 angegeben. Verwundet
wurden 2 121906 Soldaten. Die Zahl der Kriegsteilnehmer
be=
trug 9 496 370, davon 6 211 427 aus dem Vereinigten Königreich
1615527 aus den Dominien und Kolonien, 1679 416 aus
Indien.
— Schadenerfatz wegen roten Haares. Eine Mrs. Mary
Fenn hat in Sheffield eine Schadenerſatzklage eingereicht gegen
eine Firma, durch deren Mittel ſie rotes Haar bekommen hat.
Die Firma erklärte ſich bereit, ihrem Haar, das nach einer
Krank=
heit dunkler geworden war, die urſprüngliche Farbe wieder zu
verleihen, von der Mrs. Fenn behauptet, ſie ſei aſchblond
ge=
weſen. Statt deſſen aber prangt ſie nunmehr in einem
Haar=
ſchmuck von leuchtendem Rot und behauptet, daß dieſe Farbe,
die ja bisweilen gewiſſen Vorurteilen begegnet, ihr ſehr ſchade.
Die Firma behauptete bei der Gerichtsverhandlung, ſie hätte nur
verſprochen, das Haar „heller zu färben” von Aſchblond ſei nicht
die Rede geweſen. Da es bei der Verhandlung zu keiner
end=
gültigen Entſcheidung kam, wird die Frage nach der „Schädlich
keit” des roten Haares noch weiter die Gerichte beſchäftigen.
HAde
erkenswerte
eunnach=
Curzou.
i der
Repu=
ehandelt
Darmftädter Tagblatt, Samstag, den 12. Maf 1923.
Sie tragiſchen Vorgänge in Lauſanne.
Zum Lauſanner Attentat.
Lauſanne, 11. Mai. (Wolff.) Die Leiche Worowskis
wurde heute vormittag nach dem Pathologiſchen Inſtitut der
hie=
ſigen Univerſität übergeführt. Das Befinden der beiden
Ver=
wundeten iſt unverändert. Sie wurden nach dem Hoſpital
verbracht.
Lauſanne, 11. Mai. (Wolff.) Die lebhaften Anklagen,
die geſtern das Mitglied der ruſſiſchen Delegation Ahrends von
ſeinem Krankenbett aus gegen die Haltung der Konferenz
er=
hoben hat, haben das Sekretariat veranlaßt, eine Mitteilung
herauszugeben, in der nochmals der bekannte Rotenwechſel
zwi=
ſchen Worowski und dem Generalſekretariat reſumiert wird.
In=
tereſſe verdient an dieſer Mitteilung, daß auf die Anfrage des
ſchweizeriſchen politiſchen Departements vom 30. April über die
zeichtung des Werteigtengblonnens derbichtet Kitzn, ſe
gegset=
wärtig nicht als Teilnehmer an der Konferen; zu betrachten ſeicn.
Erklärung der Lauſanner Polizei.
Laufanne, 11. Mai. (Wolff.) Zu Beginn des zweiten
Teiles der Lauſanner Konferenz richtete der mit der
Organiſa=
tion der Polizeimaßnahmen für die Konferenz beauftragte
kan=
tonale Polizeikommandant an Worowski die Anfrage,
ob er einen beſonderen Schutz= und
Ueberwachungs=
dienſt für die ruſſiſche Delegation für angebracht und erwünſcht
betrachte. Obwohl der Delegation nicht ein offizieller Charakter
zukomme, würde dieſer Schutz gerne angeordnet werden.
Wo=
rowski erwiderte, daß er dies nicht für notwendig
halte, und man richtete ſich nach ſeinem Wunſche. Außerdem
hat Worowski den Behörden nie von Bedrohungen Mitteilung
gemacht, denen er ausgeſetzt geweſen ſein ſoll.
Das Lauſanner Polizeidepartement veröffentlicht ebenfalls
eine lange Erklärung, in der es die Vorwürfe, zu entkräften
ſucht, daß ungenügende Ueberwachungsmaßnahmen getroffen
worden ſeien. Es verweiſt auf die guten
Ueberwachungsmaß=
nahmen auf der erſten Konferenz und ſtellt feſt, daß auf der
zwei=
ten Konferenz die Polizei nicht aufgefordert worden ſei,
Maß=
nahmen zum Schutze der Ruſſen zu ergreifen, die im übrigen
als Privatperſonen gegolten hätten. Außerdem habe die Polizei
keine Kenntnis von einem Komplott gegen Worowski gehabt.
Lauſanne, 11. Mai. (Wolff.) Heute morgen wurde der
Mörder Conradi vor den Unterſuchungsrichter geführt. Er
wie=
derholte, daß er ſeine in Rußland gemarterte Familie habe
rächen wollen. Auf die Frage, welcher Organiſation er
ange=
höre, verweigerte er die Auskunft. Eine Spur der Polizei ſcheint
nach Genf zu führen, von wo der Mörder geſtein einen Geldbrief
erhalten haben ſoll.
Das Beileid des Bundesrats.
Bern, 11. Mai. (Wolff.) Auf Erſuchen des Vorſtehers des
Politiſchen Departements berief der Bundespräſident auf
Freitag vormittag eine außerordentliche Situng des
Bundesrats ein, um zu der durch die Ermordnnn Worowskis
ge=
ſchaffenen Lage Stellung zu nehmen. Die Sitzung dauerte bis
12 Uhr. Am Schluß wurde folgende Mitteilung bekannt
ge=
geben: Der Bundesrat hat mit Entrüſtung die Nachricht
vernommen von dem Attentat, das geſtern abend in Lauſanne
gegen die Herren Worowski, Ahrens und Diwilkowski verübt
worden iſt. Er ſtellt feſt, daß es ſich um eine private Tat
der Rache handelt, die um ſo bedauerlicher iſt, als ſie an einem
Ort verübt wurde, wo gerade eine internationale Konferenz tagt.
Er verurteilt ſie öffentlich als eine Verletzung der Moral und
der Geſetze, die die demokratiſche Rechtsordnung ſchützt Er hat
beſchloſſen, nach Lauſanne einen hoßen Beamten des Politiſchen
Departements zu entſenden, um den Opfern des Attentats und
ihren Angehörigen ſein Beileid auszuſprechen.
Bern, 11. Mai. (Wolff.) Beim Bundesrat iſt am Freitag
vormittag ein Geſuch eingegangen um Erteilung eines
Vi=
ſums für den Chef der Sowjetmiſſion in Berlin
oder einen Angehörigen dieſer Miſſion zwecks Abholung der
Leiche Worowskis in Lauſanne. Das Viſum iſt erteilt worden.
Das Bedauern der Türken.
Lauſanne, 11. Mai. (Wolff.) Die türkiſche
Abord=
nung veröffentlicht folgende Mitteilung: Exzellenz General
Js=
met Paſcha ſpricht in ſeinem Namen und im Namen der
Dele=
gation, deren Präſident er iſt, in tiefſter Bewegung ſeine
leb=
haftes und aufrichtiges Bedauern aus über den tragiſchen
Tod des Herrn Worowski, der eine große und befreundete Macht
vertrat, mit dem Ismet Paſcha während der ganzen Konferenz
ausgezeichnete Beziehungen unterhielt und deſſen hervorragende
Eigenſchaften er ſtets geſchätzt hat.
Die übrigen Delegationen haben ſich bisher noch mit keinem
Wort zu den tragiſchen Vorgängen von geſtern abend geäußert.
* Berliner Theaterbrief.
Die Berliner Bühnen haben längſt aufgehört, eine
Heim=
ſtätte für Neuheiten zu bilden. Ihre Uraufführungen verraten
keine glückliche Hand mehr. Entweder man kann die Rückſicht.
auf das neue, nach plumpen Effekten haſchende Publikum nicht
unterdrücken, oder man will unter allen Umſtänden modern,
er=
preſſioniſtiſch ſein. Dabei kommt es dann nach der einen oder
anderen Seite hin zu Mißgriffen. Man braucht Nerven, um
dieſe ſeeliſchen Verkrampfungen, bei denen ſich die Schauſpieler
heiſer ſchreien, über ſich ergehen zu laſſen. Vergeblich ſucht man
Beſichern gelegentich in dieſer Hluſch zunuten, zecte erſt
turt=
lich die Uraufführung von Paul Kornfelds Drama „Die
Verführung” in den Kammerſpielen. Die
ſentimen=
tale Verherrlichung eines jugendlichen Verbrechers. Allerdings
handelt es ſich hier um die Ermordung eines Philiſters, der das
Bürgertum ſymboliſierte. Aber es blieb eben ein Mord, und
Bitterlich, der Mörder, kam hinter Schloß und Riegel. So hatte
er es gerade gewollt. Er ſuchte die Einſamkeit und das Leiden.
Nur um dahin zu gelangen, hatte er den feiſten Bürger
erſchla=
gen. Aber die menſchliche Liebe verfolgt ihn bis in den Kerker.
Da war vor allem ſeine Mutter, die er abſchütteln mußte, um
ſeiner Miſſion treu zu bleiben. Schließlich gelang es aber doch
einem hübſchen jungen Mädchen, ihn zu „verführen”, d. h. zur
Flucht zu bewegen. Gerade als er ſich mit neuerwachter Begierde
aus Leben klammert, trifft ihn die vergiftete Nadel von der
Hand des philiſtröſen Bruders ſeiner Geliebten. Die
Verwechs=
lung der Giftfläſchchen, der Selbſtmord des Pſeude=Schwagers
und verſchiedene andere „raffinierte” Winkelzüge ſollen die
Span=
nung erhöhen, gaben aber dem Stück indeſſen einen Beigeſchmack
von Hintertreppenliteratur. Vergeblich ſuchte Alexander
Gra=
nach in der Rolle des Bitterlich mit ſeinen erregten Gebärden
Mitleid für ſeinen Helden zu erwecken. Es fehlte vor allem an
der piychologiſchen Motivierung, deren klaffende Lücken auch die
äußerſt geſchickte Regie von Richard Révy nicht zu überbrücken
vermochte.
Eine der bedeutendſten Leiſtungen dieſer Saiſon brachte
uns Barnowskys Neuinſzenierung von Shakeſpeares
„Wie es Euch gefällt” im Leſſingtheater. Sie war
von einer Anmut, wie wir ſie ſelten in Berlin geſehen haben.
Namentlich prägte ſich das in einem abſolut vollendeten Zuſam=
Die übrigen Oeſegationen zurückhaltend.
Lauſanne, 11. Mai. (Wolff.) Bis jetzt iſt von den De=
Kommitee, das heute morgen zuſammengetreten iſt, mit der
An=
gelegenheit. Man nimmt als wahrſcheinlich an, daß die
Dele=
gierten als Antwort auf die Erklärungen Ahrens darauf halten
werden, in der Angelegenheit Klarheit zu ſchaffen. Der
General=
ſekretär der Konferenz begab ſich heute vormittag nach dem Hotel
Cecil, um ſich nach dem Befinden der Verwundeten zu erkundigen.
Bevorſiehender ruſſiſcher Proteſt.
ruſſiſchen Kreiſen zeigte die einmütige Auffaſſung, daß die
ruſ=
ſche Regierung eine außerordentlich ſcharfe Proteſtnote an die
Schweiz richten werde. Ob auch ein Proteſt an das
General=
ſekretariat der Konferenz gehen wird, ſteht noch nicht feſt. Man
betrachtet in den hieſigen Kreiſen der ruſſiſchen Diplomatie das
Attentat als eine Folge, und zwar als eine unmittelbare Folge
der ſeit kurzem vollzogenen Wendung der engliſchen Politik
gegenüber Rußland, und iſt der Auffaſſung, daß die geſtrige
Mordtat nicht gerade für den Erfolg dieſer Politik dienlich ſein
werde.
Die ruſſiſche Botſchaft in Berlin hat zum Zeichen der Trauer
aus Anlaß des Mordes die offizielle ruſſiſche Staatsfahne (rot)
auf Halbmaſt gehißt.
U. Lauſanne, 11. Mai. Der ruſſiſche Konmiſſar für
das Rote Kreuz in Bern, Devidowski, iſt heute in den erſten
Morgenſtunden im Auto hier eingetroffen und hat ſich, nachdem
er von den Vorgängen Kenntnis genommen hatte, ſofort
tele=
phoniſch mit der ruſſiſchen Botſchaft in Berlin in Verbindung
geſetzt. Die Beſtürzung über das Attentat iſt groß.
Proteſtaktion der Schweizer Kommuniſien.
Baſel, 11. Mai. (Wolff.) Das Zentralkomite der
Kommuniſtiſchen Partei der Schweiz iſt nach
Mitter=
nacht zuſammengetreten, um zu dem Attentat in Lauſanne
Stel=
lung zu nehmen. Es hat folgendes Telegramm an die rüſſiſche
Sowjetgeſandtſchaft in Berlin abgeſchickt: Worolvski in
Lau=
ſanne ermordet, beide Sekretäre ſchwer verletzt. Unſere Partei,
empört über die grauſame Tat, bezeugt innigſtes Beileid und
veranſtaltet ſofort Proteſtaktion. Erſucht um telegraphiſche
Vollmacht und Weiſungen bezüglich der Wahrnehmung der
In=
tereſſen der ruſſiſchen Delegation und Bergung der Leiche. Die
Zentrale der Kommuniſtiſchen Partei der Schweiz. (gez.) Melti.
Die Zentrale der Kommuniſtiſchen Partei trat ſofort mit
Bundesrat Motta in Verbindung, und am Freitag früh iſt
ein Vertreter der Zentrale nach Lauſanne abgereiſt. Die
Zen=
trale verlangt, daß die Miſſion ihres Vertreters in Lauſanne
er=
leichtert wird und daß ihm keine Schwierigkeiten in den Weg
gelegt weiden.
Preſſeſtimmen.
Lauſanne, 11. Mai. (Wolff.) Die Gazette de
Lau=
verurteilen mit der größten Energie das Attentat, das geſtern
ein Schweizer gegen die Sowjetdelegierten begangen hat. Die
Unterſuchung wird feſtſtellen, ob es wahr iſt, daß der Mörder
aus Rußland zurückgekehrt iſt und ſich perſönlich rächen wollte.
Die ſchweizeriſche Gaſtfreundſchaft iſt verletzt
worden, und zwar unter beſonders heiklen Umſtänden. Die Frie=
Segen gereichen würde, iſt durch einen individnellen Fehler mit
Blut befleckt worden. Es würde uns zu ungeheurem Kummer
gereichen, wenn dieſer Fehler den erwarteten und notwendigen
Friedensſchluß verzögern ſollte.
Ein Attentat auf Caillaux.
TU. Paris, 11. Mai. Wie der Petit Pariſien aus
Ton=
louſe meldet, wurde geſtern nachmittag der frühere
Mi=
niſterpräſident Caillaux in Geſellſchaft von vier
Freunden von einem Attentäter angefallen. Dieſer
Attentäter iſt der Advokat Etelot, der bereits im November
vorigen Jahres Caillaux tätlich angegriffen hatte. Wie aus den
Einzelheiten hervorgeht, ſtürzte er ſich mit anderen
Manifeſtan=
ten auf Caillaux und verletzte ihn durch
Knüppel=
ſchläge am Schädel ſowie amlinken Arm. Auch zwei
der Begleiter von Caillaux wurden verletzt. Der frühere
Miniſterpräſident brach bewußtlos auf dem Bürgerſteig
zuſam=
men. Am Abend konnte er jedoch ſchon den Journaliſten
er=
klären, daß er eine Unterredung beantragt habe, deren Neſultat
er baldigſt erwarte.
menſpiel aus. Sämtliche Schauſpieler ſchienen für ihre Rollen
wie geſchaffen. In erſter Linie Eliſabeth Bergner gab die
Geſtalt der Roſalinde mit einer ſchelmiſchen Grazie, die kaum
übertroffen werden konnte. Ebenſo ſtellte ſich Aenne Röttgen,
eine neue Schauſpielerin, bei ihrem Debut als Celia in
günſtig=
ſtem Lichte vor.
Völlig mißlungen war dagegen die Aufführung von Goethes
„Fauſt” 1. Teil im Staatlichen Schauſpielhauſe.
Jeſſner, der ſich früher in ſtrengſter Stiliſierung überbot, ſcheint
durch ſein jetziges Schauſpielerenſemble gänzlich aus ſeiner Bahn
geriſſen zu werden. Ein Mephiſtopheles als Hansnarr, wie ihn
ſich Eugen Klöpfer, der ſich damit im Staatstheater einführte,
ausgedrechſelt hatte, dürfte kaum je über die Bretter gehüpft
ſein. Auch das ſlawiſche Gretchen der Gerda Müller, an
deren Naivität man durchaus nicht glauben konnte, hätte ſicher
nicht die Zuſtimmung Goethes gefunden. Ebenſoſenig
befrie=
digte Carl Ebert als Fauſt. Ihm fehlen die notwendigſten
Vorbedingungen für dieſe Rolle: geiſtige Durchdringung und
deklamatoriſche Kraſt. Schließlich entſtellten die
unangebrach=
teſten Szenenkürzungen und Regie=Widerſinnigkeiten die
Dich=
tung in einer Weiſe, daß der ganze Abend keinen vollen Genuß
zu bringen vermochte.
„Curt Bauer.
C.K. Grauwerden über Nacht. In Romanen leſen wir oft
davon, daß der Held oder die Heldin durch ein tragiſches
Erleb=
nis ſo erſchüttert wird, daß er „über Nacht grau wird‟. Dieſe
Erſcheinung wird aber nicht nur von der blühenden Phantaſie
der Dichter geſchildert, ſondern es gibt tatſächlich eine Reihe
ein=
wandfrei bezeugter Fälle, in denen das Haar innerhalb von
wenigen Stunden grau geworden iſt. Wie ſich dieſer plötzliche
Wandel erklären läßt, darüber macht ein Arzt nähere Angaben.
Das Grauwerden des Haares iſt ja zumeiſt eine Folge des
Al=
ters, tritt aber frühzeitig auch bei jüngern Menſchen auf.
Manch=
mal erſolgt es ganz allmählich, indem es alle Haare in
Mit=
leidenſchaft zieht, ſo daß die Färbung langſam und kaum ſichtbar
abnimmt, bis ſchließlich das geaue Haar da iſt. Viel häufiger
aber iſt ein verſchiedenes Verhalten der Haare, ſo daß zunächſt
einzelne Stellen grau werden, beſonders an den Schläfen,
wäh=
rend die anderen Haare noch ihre urſprüngliche Farbe bewahren.
Das Haar iſt dann mit grauen Stellen geſprengelt. Nicht ſelten
treten zunächſt nur ſolche einzelne graue Stellen auf, und die
Natur zögert dann noch gleichſam damit, den Menſchen in das
„Greiſentum” zu drängen, begnügt ſich mit dieſen Zeichen des
Altwerdens, während das vollſtändige Ergrauen erſt viel ſpäter
einſetzt. Die Nügncierungen ſind ſehr verſchieden und reichen
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 11. Mai. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſch:
Reichsjuſtizminiſter Heinze. — Präſident Löwe eröffnet die
Sitz=
ung um 2,20 Uhr und gedenkt, während die Abgeordneten ſich von
den Plätzen erheben, des Ablebens des Abgeordneten Edlen
Braun (Onatl.) — Das Haus tritt dann in die Tagesordnung ein.
Die 8. Ergänzung des Beſoldungsgeſetzes wird ohne. „Ausſprache in
zweiter und dritter Leſung angenommen.
Der Antrag Müller=Franken (Soz.), die Koſten des
Ruhrein=
legationen der Lauſanner Konferenz noch kein Schritt bruchs durch eine Belaſtung der höheren Einkommen und Vermögen
unternommen worden. Zweifellos befaßte ſich das Politiſche zu decken, ſowie ein. Antrag Köhnen (Komm.), auf Erfaſſung der
Sachwerte, wird dem Steuerausſchuß überwieſen.
Bei der allgemeinen Finanzverwaltung wurde eine Entſchließung
Wurm (Soz.), die vorüübergehende Zollerleichterungen für die Einfuhr
von Wurſt= und Fleiſchwaren verlangt, gegen die Rechte, das Zentrum
und die Baheriſche Volkspartei angenommen.
Mieterſchutz= und Mieteinigungsämter.
Es folgr dann die zweite Leſung des Geſetzes über den
Mieter=
ſchutz und die Mieteinigungsämter.
Abg. Obermeyer (Soz.) verteidigt die Wohnungszwangswirt=
TU. Berlin, 11. Mai. Der erſte Eindruck in Berliner ſchaft. Die Wohnungsnot habe ſchon vor dem Kriege beſtanden, weil
eben der Boden Privateigentum ſei. Der Redner wendet ſich dagegen,
daß das Geſetz bereits am 1. Juli 1926 außer Kraft trete und daß alſo
nach drei Jahren die freie Wirtſchaft im Wohnungsweſen eintreten ſoll.
Dieſe Wiedereinführung des Wuchers in Grund und Boden werde uns
in den Abgrund führen.
Abg. Gutknecht (Dnatl.) tritt für die freie Wirtſchaft im
Wohnungsweſen ein, die die Verhältniſſe allein beſſern könne. Das
Geſetz werde nur den Ausländern und Schiebern auf Koſten der
Haus=
beſitzer nutzen. Seine Frattion lehne, daher die Vorlage ab.
Abg. Winnefeld (D.V.) rückt die ſozialen Geſichtspunkte in den
Vordergrund. Der Redner kritiſiert ſcharf das Verfahren der
Woh=
nungstauſchgeſellſchaften, die den Wohnungsſuchenden für den
Nach=
weis einer Tauſchwohnung Beträge von 50= bis 60 000 Mk. abnehmen.
Einer dringenden Regelung bedürfen die Wohnungsverhältniſſe in den
Kohlenbergbaubezirken. Im Weſten wären u. a. 15 000 Perſonen noch
in Werkswohnungen, arbeiten aber als Handwerker uſw. noch in
Holland.
Abg. Tremmel (Ztr.) fordert in erſter Linie Schutz der
kinder=
reichen Familien. Auch in den valutaſtarken Ländern herrſche trotz
des freien Wohnungsweſens noch große Wohnungsnot. Die Einniſtung
valutaſtarker Ausländer in Berliner Wohnungen errege
Empörung.
Abg. Knieſt (Dem.) erhofft von dem Geſetz eine Einigung
zwi=
ſchen Mieter und Vermieter. Der bayeriſche Einzelhandel habe das
Geſetz begrüßt und für die Wahrung ſeiner Intereſſen gedankt.
Abg. Schirmer=Franken (Baher, Volkspartei) begrüßt die
Vor=
lage, in der er einen Fortſchritt ſieht.
Abg. Eichhorn (Komm.) bekämpft die Wohnungspolitik des
Reiches, die nur dazu gedient habe, daß die Reichen in Hochbauten
und Paläſten leben, während die Armen ſich in Kellern und
Man=
ſarden herumdrücken müſſen.
Damit ſchließt die Ausſprache.
Im übrigen wird das Geſetz unter Ablehnung der
ſozialdemokra=
tiſchen. Anträge in der Ausſchußfaſſung mit den Anträgen der
Arbeits=
gemeinſchaft angenommen.
Das Haus vertagt ſich auf Samstag 2 Uhr: Dritte Leſung des
Haushaltsplanes (Miniſterium des Innern), ferner deutſchnatiouale
Interpellation, über die Auflöſung der deutſchvölkiſchen Freiheitsparkei.
Schluß nach 7 Uhr.
Das Arbeitsprogramm des Reichstags.
TU. Berlin, 11. Mai. Der Aelteſteurat des Reichstags
beſtimmte heute den Plan für die nächſten Tage in der Weiſe,
daß am Samstag mit der dritten Leſung des Reichshausbalts
ſanne ſchreibt zur Ermordung Vorowskis: Wir beklagen und für das Jahr 1923 begonnen wird. Von einer algemeinen
De=
batte wird abgeſehen werden. Die Beratungen beginnen
viel=
mehr mit der Ausſprache über die Innenpolitik auf Grund des
Haushaltes des Miniſters des Innern. In Verbindung mit
die=
ſer Debatte wird die Interpellation über das Verbot der
Deutſch=
völkiſchen Freiheitspartei beſprochen werden. Die Haushalte des
Reichskanzlers und des Miniſters des Aeußern werden an das
denskonferenz, von der wir erhofften, daß ſie der Welt zum Ende der Etatsberatung geſtellt werden, da die Regierung noch
die engliſche und die italieniſche Antwort abwarten will, ſo daß
dann am Mittwoch oder Donnerstag die letzte Plenarſitzung vor
der Pfingſtpauſe abgehalten werden kann.
Neuregelung der Beamtengehälter.
* Berlin, 11. Mai. (Prid.=Tel.) Ueber die Erhöhung
der Beamtenbezüge und Arbeiterlöhne für den
Monat Mai finden augenblicklich noch Verhandlungen der
Reichs=
regierung mit den Vertretern der Länder ſtatt. Nach deren
Er=
ledigung wird das Reichsfinanzminiſterium Einladungen an die
Spitzenorganiſationen der Gewerkſchaften zu weiteren
Beſpre=
chungen ergehen laſſen. Es iſt anzunehmen, daß die Konferenz
in einigen Tagen ſtattfinden wird. Die Organiſation der
Ber=
liner ſtädtiſchen Arbeiter hat ihre Mitglieder davon in Kenntnis
geſetzt, daß die Verhandlungen über die Mai=Löhne unmittelbar
bevorſtehen. Es iſt deshalb mit einiger Sicherheit zu erwarten,
daß trotz der Verſuche radikaler Elemente, beſonders in den Gas=
und Elektrizitätswerken, Tcilaktionen zu erzwingen, der Betrieb
in den Werken nicht neuen Störungen ausgeſetzt ſein wird.
von einem leichten Grau des Haares bis zur ſchlohweißen
Blei=
chung. Das Grauwerden wird hervorgerufen durch das Fehlen
der Pigmentierung und durch das Auftreten winziger
Luftbläs=
chen in der Haarſubſtanz. Meiſtens wirken beide Faktoren beim
Grauwerden zuſammen. Zweifellos wird das Haar, auch wenn
die Pigmentierung nicht abnimmt, durch das Auftreten von
Luft=
blaſen in ſeiner Färbung ſtark beeinträchtigt. Dieſer Vorgang
gibt nun eine Erklärung für das „Grauwerden über Nacht” an
die Hand. Es iſt nämlich möglich, daß infolge plötzlicher
Er=
regungen ſich ſehr ſchnell Luftbläschen in den äußeren Zellen
der Haarſubſtanz bilden, die ſie undurchſichtig machen, ſo daß
das Pigment verdunkelt wird. Schwere Krankheiten, die den
ganzen Organismus beeinfluſſen, bilden vielfach die Grundlage
ſür dieſes plötzliche Grauwerden; ebenſo angeſtrengte geiſtige
Ar=
beit, große ſeeliſche Erſchütterungen oder nervöſe Chocks. Dieſe
Dinge, die das Grauwerden beſchleunigen, können es in ſeltenen
Fällen auch in ganz kurzer Zeit hervorrufen. In einem
authen=
tiſchen Falle wurde das Haar einer Frau über Nacht grau,
nach=
dem ſie am Tage vorher einen plötzlichen finanziellen
Zuſam=
menbruch erlebt hatte. Nicht minder ſelten als die Erſcheinung
des Grauwerdens über Nacht iſt die, daß graugewordenes Haar
ſeine urſprüngliche Farbe wiedergewinnt. In einem Falle
wur=
den Kopf= und Barthaare eines Mannes erſt weiß und dann
wieder ſchwarz, und dieſer Wechſel trat in 30 Jahren dreimal
ein. Das Grauwerden ging ſehr ſchnell vor ſich, während das
Wiederſchwarzwerden des Haares vier bis fünf Jahre dauerte.
C.K. Der Revolver als Brautſchmuck. „Die Frauen von
Amerika haben jetzt den Revolver zu ihrem Lieblingsſpielzeug
erwählt, das ſie leider ſehr ernſthaft verwenden. Ich ſehe
vor=
aus, daß auch bald die Bräute, wenn ſie zum Altar gehen, ihren
Revolver als Berlocke am Gürtel ihres Brautkleides tragen
wer=
den, um den Bräutigam ſofort niederzuknallen, wenn er etwa im
letzten Moment noch widerſpenſtig werden ſollte. Die Saiſon für
das Erſchießen von Männern iſt jedenfalls eröffnet.” Mit dieſen
Worten, die eines grimmigen Humors nicht entbehren,
kennzeich=
net der oberſte Beamte von Neu=York, William McAdoo, die
kriegeriſche Geſinnung der modernen Amerikanerin in einer Rede,
die er auf der Internationalen Polizeikonferenz hielt. Die Fälle,
in denen Frauen in den Vereinigten Staaten widerſpenſtige
Liebhaber oder Männer, von denen ſie ſich betrogen glaubten,
niederſchoſſen, haben ſich außerordentlich vermehrt, ſ0 daß
MeAdoo den Revolver geradezu das „Erkennungszeichen der
Amerikanerin” nennt. Man will jetzt gegen dieſen höchſt
gefähr=
lichen Unfug, der ſich zu einer richtigen Mode ausgewachſen
hat, mit aller Schärfe vorgehen.
Seite 3.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Mai 1923.
Rummer 130.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Mai.
Der Odenwaldklub
wird am Sonntag, den 13. Mai in Schwetzingen ſeine diesjährige
Jahr ſeines Beſtehens. Er hat zurzeit nahezu 100 Ortsgruppen mit
über 16 000 Mitgliedern.
Aus dem Jahresbericht des Schriftführers entnehmen wir folgendes:
der Ortsgruppe Bensheim gehörte, mußte im Februar 19B niedergelegt Richterſtand, deſſen berufener Vertreter der Heſſiſche
Richter=
werden. An dem Kaiſerturm auf der Neunkircher Höhe und an
herſtellungsarbeiten vorgenommen werden, für die von den
Ortsgrup=
pen Darmſtadt und Heidelberg, ſehr erhebliche
Aufwendun=
ger gemacht wurden. Die Ortsgruppe Haßmersheim hat die
Schutzhütte auf der Eduardshöhe neu inſtandgeſetzt. Auch ſonſt herabzuſteigen, in denen ſich der Verfaſſer der Schmähartikel
Der Kaiſerturm wurde im vergangenen Jahre von 9640, der O9 yturm ſachlich vorträgt. Wir verbitten uns aber, daß Leute aus
eng=
auf dem Felsberg von 5700 Perſonen beſucht.
eine große Gefahr. Denn manche Beſitzer der ausgeſtellten Gegenſtände
fordern das früher überlaſſene Eigentum zurück, weil ſie ſehen, daß es
ſeiner eigentlichen Beſtimmung entzogen iſt. Die Ortsgruppe Reinheim
hat es an Anſtrengungen nicht fehlen laſſen, dieſen unerträglichen
Zwiſchenzuſtand zu beſeitigen. Möchten doch die maßgebenden Orts=
und Kreisbehörden erkennen, wie wichtig es iſt, daß dieſes mit ſo viel
Liebe und Verſtändnis geſchaffene Muſeum für uns ein Beſitz iſt, auf
den wir keineswegs verzichten können.
Unſerer ſatzungsgemäßen Aufgabe, für die Förderung und
Beſ=
gen, haben wir auch im verfloſſenen Jahre unſere Aufmerkſamkeit
zu=
gewendet. Unſer Odenwald iſt mehr als früher das Ziel einer großen
Schar von Wanderern und Erholungsbedürftigen. Es war deshalb
auch ſelbſtverſtändlich, daß wir gegenüber den
Verkehrsein=
ſchränkungen der „Südd. Eiſenbahn=Geſellſchaft
Verhandlungen, die hierüber im Heſſ. Finanzminiſterium und kürzlich
wieder in Reinheim ſtattfanden, nahmen wir teil durch unſer
Haupt=
ausſchußmitglied, Oberſtaatsanwalt Wünzer, der als genauer
Ken=
kraftvoll zum Ausdruck brachte. Herr Wünzer gehört jetzt einem en= zu haben. Im Intereſſe der Lugendarbeit, die der Wartburgverein in
geren Ausſchuß an, der nichts unverſucht laſſen wird, um die für den
Odenwald und ſeine Beſucher ſo ſtörende Lahmlegung des
Sonntags=
verkehrs im Gerſprenztal zu beſeitigen oder doch zu mildern. In
glei=
cher Weiſe werden wir bemüht ſein, die Verkehrsſchmerzen des
Modau=
tals zu lindern, das trotz ſeiner reichen wirtſchaftlichen
Entwicklungs=
möglichkeiten von jeher ein Stiefkind des Verkehrs war.
Die Tätigkeit des Wegbezeichnungs=
Ausſchuf=
ſes wurde ungünſtig beeinflußt durch mancherlei widrige Umſtände.
Auf der einen Seite machten ausgedehnte Holzfällungen, der zerſtörende
Einfluß der ungünſtigen Witterung, und manchmal leider auch der
Van=
dalismus verſtändnisloſer Rohlinge die Ergänzung und Erneuerung
der Farbzeichen in ausgedehntem Maße notwendig; andererſeits mußten
wvegen der ungeheuren Koſten die Arbeiten auf das Notwendigſte
be=
ſchränkt bleiben. Wenn es trotzdem unſern wackeren Wegbezeichnern
gelungen iſt, die Markierung in durchaus brauchbarem Zuſtande zu
er=
halten, ſo ſei ihnen für ihre mühevolle uneigennützige und im höchſten
Grade erſprießliche Arbeit der herzlichſte Dank des geſamten Klubs
ausgeſprochen.
Die ſchon, beſtehenden Jugendherbergen zu erhalten, aber
auch neue zu gründen und einzurichten, iſt der „Zweigausſchuß für
Jugendherbergen im Odenwald” und an ſeiner Spitze Herr,
Oberſtudien=
direktor Kiſſinger, unabläſſig bemüht. Groß ſind die Erfolge, die
Herr Kiſſinger in den letzten Jahren auf dieſem Gebiete, zu verzeichnen
hat. Aber auch er hat gegen Hinderniſſe und Hemmungen aller Urt
an=
ausſchuſſes für Jugendherbergen iſt leider durch das Vorgehen des
badi=
ſchen Miniſteriums für Kultus und Unterricht weſentlich, zerſtört
wor=
den. Dieſe Behörde, hat den im badiſchen Teil unſeres Odenwaldes
gelegenen Herbergen nahegelegt, aus dem Verband Odenwald
auszu=
ſcheiden und ſich dem Zweigausſchuß Baden anzuſchließen. Unterſtützt
wurde dieſes Anſinnen durch die Stellungnahme der Verbandsleitung,
Zweigausſchüſſe gelten laſſen will. Wir Männer des Odenwaldklubs
ſind anderer Meinung, aber machtlos. Es ſcheiden aus: Bruchſal,
Heidelberg, Mannheim, Mosbach, Lohrbach,
Wert=
heim, Eberbach. Sem Zweigausſchuß für Jugendherbergen
ge=
len, Jugenheim, Miltenberg; eine Notherberge bietet für
Sommer= und Herbſtferien die Volksſchule, zu Heppenheim. In
Vorbereitung ſind Herbergen in=Lorſch, Nauheim, Mörfelden,
bach verlief dank weitgehender Gaſtfreundſchaft der Bürger glänzend.
Um den diesjährigen Jugendwandertag bewirbt, ſich trotz der oben
ge=
ſchilderten Verhältniſſe dringend der Jugendring in Wertheim. Der
Führer ſchreibt: „Wir vom Odenwald bleiben verbunden im Geiſt und
längs des Maines wohnen, gehören zuſammen!”"
haften Beträgen beteiligt.
richtet; bisher ohne Erfolg.
und des Delberges vonſeiten der Steininduſtrie — haben wir uns wolle ſie nicht ergreifen, ſondem nur den Beteiligtem Gelegenheit zur
bemüht. Ueber die Delbergfrage wird auf der Hauptverſammlung Ausſprache geben. Fräulein Keller ſchilderte eingehend die Sachlage
Prof. Röth=Schriesheim berichten.
Lautz=Darmſtadt erſchienen ſind.
zweifelhaft. —
noch Erwähnung verdiente. Aber auch ſo wird der Leſer den Eindruck
gewonnen haben, daß der Wille zu nützlicher Arbeit im 41. Klubjahr faſt
Sternen ſeinen Aufſtieg fortſetzen.
Bauſchheim (Kreis Groß=Gerau), am V. März der Lehrer Karl Ludwig
Volksſchule zu Geinsheim (Kreis Groß=Gerau), am 20. April die
Schul=
amtsanwärterin Magdalene Lebert aus Heidesheim zur Lehrerin an
der Volksſchle zu Kelſterbach (Kreis Groß=Gerau).
— Entlaſſen wurde am 5. Mai der Polizeiwachtmeiſter Gottfried noch keinerlei finanzielle Verpflichtung zur Folge.
Bernſtein zu Offenbach auf ſein Nachſuchen aus dem Staatsdienſt
mit Wirkung vom 1. Mai 1923 ab.
iſt vorhanden.
Luſtſpiels „Die Freier” von Eichendorff angeſetzt.
Woche iſt folgendes Progvamm feſtgeſetzt: Am Montag, 14. Mai, ſpricht
Alle Veranſtaltungen ſind koſtenlos und fün Jedermann ohne weiteres widerhandlungen hätten ſie ſich ſelbſt zuzuſchreiben.
zugänglich. Der Beginn iſt auf halb 5 Uhr pünktlich feſtgeſetzt der
aus. Wiedenbeginn am 28. Mai.
Auguſt fallen die Sitzungen aus.
Der Selſche Aucherngsein eie u eine. Malener.
ſammlung vom 5. Mai folgende Reſolution: „Anläßlich der
Streitſache des ehemaligen Großherzogs gegen den heſſiſchen
Staat hat der „Volksfreund” in Darmſtadt heftige und
beleidi=
gende Angriffe gegen die erſte Zivilkammer des Landgerichts
und das Oberlandesgericht in Darmſtadt gerichtet. Das Miniſte=
Hauptverſammlung abhalten. Der Klub tritt damit in das 42. rium hat angeſichts der ganzen politiſchen Lage unſeres Landes
ſt die Stellung des Strafantrags abgelehnt und anheimgegeben,
einen anderen Weg zu finden, auf dem die Ehre des heſſiſchen
Richterſtandes gewahrt werden könnte. Der Vorſitzende der erſten
Von unſeren Türmen iſt einer den Zeitverhältniſſen zum Opfer Zivilkammer hat dies durch eine öffentliche Erklärung in der
gefallen. Der Ernſt Ludwig=Turm auf der Knadener Höhe, der Sitzung getan. Damit iſt die Angelegenheit für den heſſiſchen
dem Turm auf dem Weißen Stein mußten umfangreiche Wieder= verein iſt, nicht erledigt. Wir lehnen es natürlich ab, etwa durch
gerichtlichen Austrag uns Genugtuung zu verſchaffen und ſind
mit den Beroffenen einig in der Auffaſſung, daß uns unſere
rich=
terliche Würde und Selbſtachtung verbieten, in die Niederungen
waren die Ortsgruppen bemüht, ihre Anlagen zu erhalten und zu ver= wohlzufühlen ſcheint. Wir vertragen ſachliche Kritik und
neh=
beſſern. Es würde zu weit führen, hier alle Einzelheiten aufzuzählen, men ſachliche Belehrung von jedem Menſchen an, der ſie uns
Leider iſt es immer noch nicht gelungen, das Ortsmuſeum in ſtirniger Parteivoreingenommenheit heraus unſer Pflichtbewußt=
Reinheim wieder den Beſuchern zu öffnen. Es liegt in dieſer lan= ſein anzweifeln und uns Beweggründe unterſtellen, wie ſie
viel=
gen Unterbrechung der Beſuchsmöglichkeit für dieſes wertvolle Muſeum leicht bei Andersgeſinnten, aber niemals bei heſſiſchen Richtern
zu finden ſein werden. Wir haben unſeren Eid geleiſtet und
werden ihn halten, und nichnts wird uns von der Beachtung der
Geſetze abhalten, die allein für uns Maß und Richtſchnur unſeres
Handelns ſind und ſein dürſen.”
— Verband der Vereine kath liſcher Akademiker. Die religiös=
wiſſen=
ſchaftliche Heubſttagung der Vereine katholiſcher Akademiker findet in
dieſem Jahre in Ulm vom 35.—31. Auguſt ſtatt. Zur Vorbereitung
der Tagung hat ſich bereits ein „Diözeſankomitee gebildet, deſſen
Chren=
ſerung der Verkehrsverhältniſſe im Odenwald zu ſor= vorſitz der Biſchof Dr. Paul Wilhelm von Keppler von Rottenburg
übernommen hat.
— Wartburgverein Darmſtadt, Gemeindehaus der Martinsgemeinde,
Liebfnauenſtnaße 6. Das bekamte Wartburg=Orcheſter und der weithin
bekonnte Warthurg=Poſaunenchor, beide unter der Leitung der Herren
auf ihren Odenwaldlinien ſcharf Stellung nahmen. An den Kemmermuſker Ph. Stummfels und des Muſikers Hons Sturmfels,
ver=
anſtalten mit noch anderen hervoragenden muſikaliſchen Kräften am
Sonntag abend 8 Uhr im Gemeindeſaal (Liebrauenſtu.) zum Beſten ihrer
Jugendarbeit ein Konzert, zu dem Jedermann herzlich eingeladen iſt.
ner des Odenwalds und ſeiner Verkehrsbedürfniſſe unſeren Standpunkt Karten ſind noch bei Kirchendiener Walter und den Vereinsmitgliedern
— Evangeliſcher Bund. Der hieſige Zweigverein veranſtaltet am
nächſten Montag einen Vortragsabend bei dem der leitende
Arzt der inneren Abteilung des Eliſabethenſtiſts, der Fackarzt für
nervöſe Erkrankungen, Herr Dr. med. Carl Happich, über das Thema
„Frömmigkeit und Geſundheit” ſprechen wird. Der Vortragende wird Schwungerichtserkenntnis erfahren hatte. Die preußiſche
Strafanſtalts=
dabei über die Wechſelbeziehungen zwiſchen Leib und Seele, ſowie üben
die Möglichkeit des Geſundbetens, eine Frage, die infolge der
Propa=
gamdatätigkeit man ar Sekten, auch in der breiteren Oeffentlichkeit
Beachtung verdient, intereſſante Aufſchlüſſe erteilen. Damm lädt der
Bund zum Beſuche des Vortrags, der am Montag, 14. Mai, abends
8 Uhr, in der Aula des Gymmaſiums ſtattfindet, recht herzlich ein.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten, Darmſtadt. Der Leibgariſten=
Abend am 3. Mai im Reſtaurant „Sitte” erfreutg ſich eines guten
Be=
ſuchs. Der zweite Vorſitzende, Kam. Schröder, begrüßte an Stelle
des leidor verhinderten erſten Vorſitzenden die Anweſenden. Mit großem
Intereſſe hörte man danm die lebhaften Schilderungen an, die der zweite
Schriftführer, Kam. Georg Schmidt, üben ſeine Erlebniſſe in der
eng=
liſchen Gefangenſchaft machte. Am Schluſſe ſeiner Rede gedachte er
beſonderers der nun zum zweiten Male durch unerhörte, der
Gerechtig=
ſchaft geratenen Kameraden, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die
Befreiung von der Knute der Entente doch noch kommen muß. Großer
zukämpfen. Er berichtet uns folgendes: „Die ſchöne Arbeit des Zweig= Beifall damkte dem Redner. In gemütlicher Unterhaltung verlief dann
noch der Reſt des recht kameradſchaftlichen Abends. Der Vorſitzende des
Vengnügungsausſchuſſes, Kam. Krämer, machte noch auf dem am 27.
Mai, nachm. halb 2 Uhr, ab Orpheum ſtattfindenden Familienausflug
mach Meſſel aufmerkſam und bat um recht zahlreiche Beteiligung.
* Der Hypothekengläubiger=Schutzverband, Landesgruppe Heſſen,
die ebenfalls, die politiſchen Grenzen für das Gebiet der einzelnen hat nunmehr eine Auskunftsſtelle eingerichtet, um ſeinen
Mit=
gliedern Gelegenheit zu geben, ſich nach der neuen Rechtsauffaſſung in
der Frage der Hypotheken, Obligationen, deren Auſwvertung uſw., zu
orientieren.
— Der Zentralverband deutfcher Kriegsbeſchädigter, Kriegsteilnehmer
hören noch an: Darmſtadt, Otzberg, Michelſtadt, Wah= und Hinterbliebener, Ortsgrutpe Darmſtadt, ſchreibt uns: Wir erſuchen
umſene Mitglieder, zwecks höherer Werbungskoſten dem letzten
Renten=
beſcheid ſowie das Steuerbuch bei unſerem Schriftführer, Herrn Phil.
Dietenzwecks Antrag an die Finanzkaſſe, alsbald vorzulegen. Es iſt
Babenhauſen. Der dritte Jugendwandertag in Mos= zweckmäßiger, wenn die Ortsgruppe dem Antrag ſtellt. Es wird dem
Finanzamt viel Zeit und Arbeit dadurch erſpart.
w. Die geſtrige Verſammlung der Vermieter möblierter Zimmer
in der Loge war ſehr ſtark beſucht. Der geräumige Saal konnte nur mit
halten feſt zuſammen. Und nun keine Rede mehr von Scheidung. Die Not die Menge der Erſchienenen faſſen, und ſo erwies ſich, wie erwünſcht
für die Zimmewvermieter eine folche Grörterung und Ausſprache war.
Au der Nuhrhilfe haben ſich zahlreiche Ortsgruppen, mit nam= Ueberwiegand war die Frauenwelt erſchienen, und man ſah da manches
von Not und Sorge geſurchte Angeſicht. Frl. de Weerth eröffnete Landtagsabgeordneter Reiber über die Verhandlungen des Landtags
Wegen Sonntagskarten von den ländlichen Orten nach der die Verſammlung mit einer kurzen Darlegug, wie die Berufung der
Stadt haben wir wiederholt Eingaben an die Verkehrsbehörden ge= Veyſammlung aus dem Empfinden weiblicher Kreiſe, insbeſondere auch
ſolchen des Hausfrauenvereins, herausgewachſen ſei, den dunch die Lage
un die Erbaltung gefährdeter Naturdenkmäler der bechördlichen Beſtimmungen bedrängten Vermietern möblierten Zim= Monatskalender des Vereins für Aquarien= und
beſondere Gefahren drohen den Gipfeln des Katzenbuckels meu, und hierbei namentlich auch den Frauen, zu helfen. Aber Partei
zum Schluß machen wir noch auf die ausgezeichneten Oden= Ziummer beſtehenden ganz offenbarem Mißſtände. herr Geh. Nat Welcker zen in den Zimmer=Alquarien doch in einer Weiſe, wie man ein ſo ſchnel=
„alöpoſtkarten mit den ſchönen Zeichnungen von Buxbaum, ſetzte die behördlichen Vorſchriften und ihren Zuſammenhang unter les Wachstum, nur bei den Waſſer= und Sumpfgewächſen beobachten
ntebelobde und Schwab gufmerkſam, die kürzlich im Verlag Heinrich Einflechtung praktiſchen Hinweiſe auseinander und empfahl im Sinne kann. Sie bringen Blite um Blüte, Trieb um Trieb hervor, je ſonniger
Nön unſerem Liederbuch iſt auch die zweite Auflage nahezu der Zimmervermieter und Eimtritt in Verhandlungen mit der Bürgers bereits die Malermuſchel eingebracht, in die nun das mit der lang
ergriffen. Wh eine dritte bald herauskommen kann, erſcheint fehr meiſterei. Herr Stud, Scheffel legte ſeine Aufaſſung vom Stund= heraushängenden Legeröhre verſehene Veibchen ſeine Eier legen wird,
punkte der Studenten und ihrer geringen Zahlungskraft aus dar. Herr umzittert von dem in den herrlichſten Farben, ſchillernden Männchen.
Wir haben uns in dieſem kurzen Bericht aus Raummangel auf das Apotheker Winter, und noch ein anderer Nedner vertnaten wicder Schönere Fiſche, inbezug auf Farbe als das Mänchen des Bitterlings
alleweſentlichſte beſchränken und vieles beiſeite laſſen müſſen, was den Standpunkt der Veumieter. Die Verſamnlug verlief durchaus und des Stichlings, beſonders des dreiſtaheligen, zur Laichzeit, gibt es
berall lebendig war. Möge im 42.. Jahre der Klub unter beſſeren mit die Vermieter zu ihrem Necht, namentlich auch in dem Hauptpunkte, kleinen Algen ganz grün gefärbt wird. Hiergegen helfen die
Daphniel=
der Vergütung für die Benutzung der Möbel, kommen. Die in Umlauf und Cyelops=Arten. Letztere werden nach Entfernung der Fiſche in das
geſetztem Liſten zur Einzeichnung für einen Zuſammenſchluß der Zimmer= Aquarium eingeſetzt, ſodaß der ganze Inhalt ein Gewimmel von Daph=
Gengnnt twurden; gm 17. März der Schulautsmwärter Wilhelm bermieter bedeckten ſich raſch mit Unterſchriften. Aufgrund der Ergeb= nien uſw. bildet. Die langen, harten Fadenalgen müſſen durch Auf=
„bngider aus Mommenheim zum Lehner an der Volksſchule zu miſſe der Verſammlung ſoll nunmehr in Verhandlungen mit der Bürger= wickeln auf ein Stäbchen entfernt werden. Beim Fangen des lebenden
meiſtenei eingetreten werden zu der man allgemein das Zutrauten ge= Fiſchfutters, das jetzt ſchon reichlich vorhanden iſt, hüte man ſich vor
Stdn8 zu öſthofen, zum Lehrer an der Volksſchule zu Mainz, am rechter Prüfung hat. Nach dieſen Verhandlungen wird eine neue Ver= Einſchlehpung von Paraſten, gefährlichen Inſekten und deren Larven,
Abril der Lehrer Gmil Füg zu GwßEichen zum Lehver an der ſammlung der Zimmervermieter dunch die Preſſe emnberufen. Es wird Egeln und Süßwaſſerpolypen. Dieſe bekämpſt man immer noch am
träglich beim Hausfpauenverein abgeben. Die Unterſchriſt hat zunächſt friſch gefangene, ſetze ſie erſt ein paar Tage in ein beſonderes Glas und
worden, daß für die Folge die Verpflichtung zur Führung einer Nad= geſchlüpften Jungfiſchen ſehr gefährlich ſind. Zur Zucht der eierlegen=
Frlechigt iſt eine Lehrerſtelle füir einen ebangeliſchen Lehrer an fahrkarte für die Nadfahrer wegfällt, des weitenen iſt die Stempelpflicht, den Kärpflinge verwende man dichte Polſter von Rickia, Salinig oder
der Nolsſchle in Bötzenhain Kreis Ofſmbachl. Dienſtwohnung abgſchafft. Anmeldungen den Fahräder ſind deshalb nicht mehr ers Jadenalgen. Beſonders dieſe einen ſch ſehr gut. Nach 5 bis 8 Tagen
forderlich. Dagegen bleiben die übrigen Beſtimmungen über den Rad= legt man den Algenklumpen mit den Eiern in einen Aufzuchtbehälter
fahrverkehr in Kraft. Insbeſondere beſteht die Pflicht zum Rechtsfahren, und bringt in das Zuchtaquarium ein neues Bündel Algen. Gegen
— Heſſiſches Landestheater. Die 26. Vorſtellung der E= zur Mäßigung der Fahrgeſchwindigkeit innerhalb geſchloſſener Ortsteile. Ende des Monats Mai beginnt ſchon die Laichzeit der Chanchitos und
Miete findet im Kleinen Haus ſtatt. Da die geſamte L=Miete auf umüberſichtlichen und abſchüſſigen Wegen, und gegen welche Beſtim= der verſchiedenen Cichliden; bei ſonnigem Wetter ſchreiten auch die
Lah=
für das Kleine Haus zu umfangreich iſt, wird die Sonntagsvorſtellung mung immer wieder gefehlt wird, die Verpflichtung zur Führung einer rinthfiſche zum Bau ihrer Schaumneſter.
am 13. Mai, Stuindbergs „Rauſch”, denjenigen B=Mietern zugeteilt, helbvennenden Latemne bei Dunkolheit. Wenn dieſe Forderung in der
die nicht Zuſatzmiete V haben: ſie erhalten am der Tageshaſſe des Kleinen Verordnung über den Nadfahrverkehr geſtellt wird, ſo geſchieht dies nicht wärmung durch die Sonne, deren Strahlen uns in dieſem Monat noch
Hauſes nach Vorzeigen ihrer Mietkarte eine Tageskarte ausgehändigt, — aus kleinlicher polizeilicher Bevormundung heraus, ſondern aus der Not= nicht läſtig gefallen ſind, zu ſchützen. Etwaige Lücken im Tierbeſtande
Düir die W=Mieter, die gleichzeitig Inhaber der Zuſatzmiete U ſind, iſt wendigkeit, ſowohl die Nadfahrer ſelbſt, wie auch die anderen Benützer ſind jetzt leicht durch friſchen Bezug von den Küſtenplätzen der Nordſee
am Mittwoch, den 16. Mai, als 38. Vorſtellung die Erſtaufführung des der Straße vor Schädigungen zu wahren. Gerade in Gegenden ges auszufüllen.
birgiger Art, wie unſere Heimat, beſteht die Gefahr, daß bei Fahren
— Führungen und Borträge im Landesmuſeum. Für die kommende ohne Licht ernſte Unfälle entſtehen. Erſt im vengangenen Jahre war beſtand möglichſt zu ergänzen und zu vergrößern. Im Freien erſcheinen
in Rheinheſſen ein ſchwerer Unfall zu bedauern, der zwei Menſchenleben die letzten Tiere aus ihren Winterverſtecken. Die Schlangen und Eidech=
Dr. Freund über „Malenei des ſpäten Altertums III: Die Naum= koſtete, indem bei Dunkelheit zwei Radfahrer, die ohne Licht fuhren, ſen haben ihr altes Winterkleid abgeſtreiſt und ſchreiten ſo im
Hochzeits=
entſtehung: am Mittvoch, 16. Mai. Profeſſor Feigel über „Mittel= gegeneinander pannten und ſich zu Tode ſtürzten. Von der Einſicht der gerwande ſchon vielfach zur Paarung. An die Bepflanzung der Behälter
rheiniſche Terngkotten III: Höhebunkt und Ausklang”. Am Donnerstag, Radfahrer wird erwartet, daß ſie den aus guten Gründen erlaſſenen wird jetzt die letzte Hand gelegt, auch iſt im Terrarium auf große Rein=
17. Mai, Geheimrat Back über „Den Meiſtexr der Dominikuslegende”. Beſtimmungen entſprechen. Die unvermeidlichen Folgen etwaiger Zu= lichkeit zu ſehen, Naſenſtücke und Pflanzen auszuwechſeln. Beſondere
Eingana findet am Muſeumsturm ſtatt. Des nahen Pfingſtfeſtes wegen Bajadere‟, Operette in drei Akten: Muſik von Gmmeich Kalman, iſt jetzt kein Mangel mehr, die Fröſche und Kröten liefern vielen
Schlan=
iſt die Führung des Herm Geheimrat Back ausnahmsweiſe auf DoN= — Dieſes erfolgreiche Werk des durch die „Cſardasfürſtin”, Taſchings= genarten wieder die oft langentbehrte Speiſe, auch finden wir Käfer
nerstag verlegt. In der Woche nach Pfingſten fallen alle Führungen feg” u. a. m. ſehr bekannt gewordenen ungariſchen Komponiſten, wird und andere Inſekten als Erſatz für die bisher verfütterten Mehlwürmer,
ſeit Februar 1932 ununterbrochem im Beuliner Metropoltheater auf=
— Familiengeſchichtliche Vereinigung. Die nächſte Monatszuſammen= geführt; ein Grund mehr, um auch hier ein über das gewöhnliche Maß nia‟ Darmſtadt. Austauſch von Erfahrungen und Beobachtungen jeden
kunft findet Dienstag, 15. Mai, abends 8½ Uhr. im Staatsarchiv ſtatt, hinausgehendes Intereſſe zu erwecken. Anſang der Vorſtellung 348 Uhr, 1. und 3. Samstag im Monat im Vereinslokal, Brauhaus „Heſſiſcher
Allerlei Mitteilungen und Anfragen der Mitglieder. Vom Juni bis Ende gegen 11 Uhr. — Der Zugang zum Zuſchauerraum wird bei Be= Hof”, Wilhelminenſtraße 1, abends 8 Uhr. Reichhaltige Bibliothek und
ging der Bühnenhandlung geſperrt. (S. Anz)
Adein Kernſauterſtaufer, aun zunrtieh. e eient ugsfcle
Programm zugrunde, welches für das Konzert am Himmelfahrtstage
aufgeſtellt war, und unterſteht dieſes der Leitung des Herrn
Obermuſit=
meiſters H. Hauske. (S. Anz.)
— Sonntagszüge Reinheim—Reichelsheim. Wie wir erfahren, haben
Verbandlungen mit der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft, an denen
unter anderem der Landtagsahgeordnete Wünzer D. Vp.) als Vertreter
des Odenwaldklubs in hervorragender Weiſe beteiligt war, den Erfolg
gehabt, daß der Sonntagsverkehr auf der Strecke Neinheim-
Reſchels=
heim wieder eingeführt wird. Es wird allſeitig mit lebhafter
Befriedi=
gung begrüßt werden, daß es geglückt iſt, die Wiederaufnahme des
Soumtagsverkehrs auf dieſer ſo wichtigen und beliebten Strecke nach
verhältnismäßig kurzer Zeit wieder zu erreichen. Alle Freunde des
Odenwalds und alle Wanderluſtigen — wer gehörte nicht dazu —,
wer=
den den Beteiligten für ihr erfolgreiches Eintreten herzl. Dank wiſſen.
n. Zum Fall Weber. Der gemeinſam mit dem hieſigen Händler Fritz
Hofmanm wegen Mordes an deſſen Ehefrau in Unterſuchungshaft
be=
findliche Kriminalpolizeinſpektor Chriſtian Weber von hier iſt geſtern
durch eigene Hand aus dem Leben geſchieden. Man fand ihn bei der
Frühreviſion ſeiner Einzelzelle in der Strafanſtalt Butzbach, wohin er
vor Wochen zwelks beſſerer Iſolierung und möglichſter Abwehr von
Kolliſionsgefahr einſtweilen gebracht worden war, am Spind erhängt
vor, und der Selbſtmord ſchien nicht lange vorher erfolgt zu ſein.
Da=
mit hatz ſich der eine der an dem grauenhaften Verbrechen im Speſſart
Forſt Beteiligten der Gerechtigkeit entzogen, und es bleibt abzuwarten,
wie der andere, gleich ihm bis jetzt hartnäckig Leugnende nunmehr
ver=
halten wird. Beide erſcheinen nach dem Ergebnis der Nachforſchungen
aufs ſchwerſte belaſtet, und ſeit der die Indizienkette krönenden
Bekun=
dung über den näctlichen Autotransport ihres Opfers zum Tatort völlig
überführt. Gerade Weber war erfahren genug, die Wucht ſolcher
Be=
weiſe zu würdigen und einzuſ hen, daß das Spiel verloren ſei. Seit
Jahren hatte er gewiſſermaßen eine Maske getragen und noch unſichtbar
gezeichnet im Dienſte der Rechtspflege geſtanden, bis ſich der Schleier des
diſteren Geheimniſſes zu lüften begann. Von da an mußte er mit
Entdeckung rechnen, die Vergeltung nahte ſchrittweiſe, und eiſerne
Ner=
den waren demgegenüber erforderlich. Mitunter verſagten ſie bereits
bei Weber; er hatte im Verlauf des Verfahrens ſchwache Augenblicke,
wenn er auch noch jedes Schuldbekenntnis ablehnte, und zuletzt brach
die verzweifelte Selbſtbeherrſchung zuſammen. Ob er irgendwie ein
Geſtändnis hinterlaſſen oder ſein Leugnen über das Gnab hinaus
fort=
geſetzt hat, ſteht noch dahin, iſt auch nach Lage des Falls ohne weſentlichen
Belang. Sein Schickſal konnte kaum zweifelhaft ſein, und Weber gab
ſich (nach eigenen Aeußerungen zu ſchließen) wohl keiner Täuſchung hin.
Vielleicht haurte, weitere Verfehlung im Hintergrunde und drohte,
an den Weg zu treten. So rafſte er denn ſeine Entlſchloſſenheit
zu=
ſammen und kam dem, was verwirkt war, ſelbſt zuvor. Dieſer Ausgang
ließ ſich trotz aller Vorſicht nicht hindern, wie ſich ja bei ähnlicher
Ver=
unſerer Stadt treibt, ſei dieſes Konzert nochmals herzlich empfohlen. brecherenergie im Falle der wegen Gattenmords rechtskräftig zum Tod
verurteilten Frau Heydenich hier Ende 1915 ergab. Jene hatte offen
die Selbſtmordabſicht ausgeſprochen, und wurde daraufhin Tag und
Nacht durch eine Wärterin bewacht, entleibte ſich aber deſſen ungeachtet
durch Erhängen, nachdem ſie die Verwerfung ihrer Rebiſion gegen das
verordnung enthält allerdings u. a. die Feſſelung ſolcher mit der
Todes=
ſtrafe belegter Angeklagten; dieſe Vorſchrift bzw. Möglichkeit beſteht aber
in Heſſen nicht. Was den Mitbeſchuldigten Hofmann betrifft, ſo iſt er
nach wie vor im hieſigen Landgerichtsgefängnis untergebracht. — Mit
Webers Selbſtmord wird gleichzeitig eine Nachricht bekamnt, die
befrie=
digenderweiſe auch ein bisher dunkles Verbrechen aufklärt und dabei
haltloſes Gerede bezüglich Webers etwaiger Täterſchaft beſeitigt. Es
handelt ſich um die am 29. April vor, Js. hier geſchehene Tötung des
Polizeiwachtmeiſters Günther. Amtlicherſeits war man von Anfang an
der Anſickt, G. ſei das Opfer zufälliger Begegnung mit Einbrechern
oder dergleichen gewordon, die der befürchteten Feſtnahme durch jene
Piſtolenſchiſſe an der Eche der Eliſabethen= und Grafenſtraße
zuvor=
kamen. Es war damals bereits Tag, und gegen einen geplanten,
vor=
bereiteten Ueberfall forach außer ſonſtigen Momenten der Umſtand daß
aus jedem Fenſter der Nachbarſchaft irgend ein Zeuge den Auſtritt zu
keit hohnſprechenden Urteile am Nhein und an der Ruhr in Gefangen= beobachten vermocht hätte. Die im Sinne jener ſtaatsanwaltlichen
Auf=
faſſung erlaſſenen Ausſchroiben zeitigten ſchon früher einen gewiſſen
Erfolg, indem von der Stuttgarteu Kriminalpolizei Anhaltspunkte
ge=
meldet wurden. Es waren dort ähnliche Einbrüche wie die im jener
Naclt hier am Marienplatz und der Saalbauſtraße geſchehenen verübt
worden, und hatte der eins der dort entkommenen Täter mehrere
Schüſſe abgegeben. Die „Arbeit” der Diebe zeigte die nämlichen
Merk=
male, und man mußte auf getverbsmäßige Verbrecher ſchließen.
Nun=
mehr iſt in Stuttgart ein gewiſſer Kinkel aus Frankſurt a. M.
feſtge=
nommen, und dieſer hat etwa 50 derartige Einbwüiche, darunter die
erwähnten hieſigem eingeſtanden und fermer bekannt, daß en und ſein
inzwiſchen derſtorbener Mittäter damals das Zuſammentreffen mit G.
hatten und ihn erſchoſſen. Zur näheren Feſtſtellung iſt
Kriminalkom=
miſſär Daniel nach Stuttgart gereiſt und wind den dort Verhafteten
ver=
nehmen.
Lokale Veranſkaltungen.
Die hlerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlſießlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krſtilk.
— Verein ehem. 25er. Samstag, 12. Mai, abends 8.30 Uhr,
Hauptverſammlung in der „Kanone‟.
Aus den Parteien.
— Dautſche Demokratiſche Partei. Am Montag
findet im Fürſtenſaal (Kaiſerſaal) ein Staatsbürger=Abend ſtatt, bei dem
(Thegterfragen uſw.) berichten wird. Mitglieder und Gäſte willkommen.
Terrarienkunde „Hottonia‟ Darmſtadt.
Der Monat Mai iſt für den Aquarienliebhaber der angenehmſte.
und die auf dieſem Gebiete zuungunſten der Vermieter möhlierter Wenn es draußen auch mitunter noch recht kalt iſt, ſo treiben die
Pflan=
der ſchon in der Preſſe gegebenen Anregungen einen Zuſammenſchluß und heller die Behälter ſtehen. In die Bitterlings=Aguarien haben wir
harmoniſch. Es beſtand die allgemeime Auffaſſung, daß die behördlichen wohl kaum, ſchade nur, daß die Pracht nicht lange anhält. In Behäl=
Vorſchriften einer gründlichen Durchſicht dahin zu unterziehen ſind, da= tern mit ſonnigem Standorte wird es vorkommen, daß das Waſſer von
ſich empfehlen, daß die Zimmervermieter, die dem zu gründenden Ver= beſten durch Einſetzen der ſpitzen Schlammſchnecke (lümneg stagnalis).
band noch nicht beigetreten ſind, ihre Unterſchrift baldigſt noch nach= Man nehme entweder in Aquarien gezüchtete Exemplare oder reinige
laſſe ſie hungern. In Zuchtbecken, in denen Fiſche abgelaicht haben,
Die Beſtimmungen über den Raöfahrverkehr ſind dahin abgeändert dürfen keine Schnecken geduldet werden, da ſie dem Laich und den aus=
Das Seeaquarium iſt gut zu durchlüften und, wenn nötig, vor Eu=
Der Terrarienliebhaber hat jetzt die beſte Gelegenheit, ſeinen Tier=
Beachtung verdient das Waſſerbecken, da deſſen Verunreinigung leicht
— Orphenm. Heute Samstag, 12. Mai Erſtaufführung: „Die die gefürchtete Mundfäule nach ſich ziehen kann. An geeignetem Futter
(Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde „Hotto=
Präparatenſammlung vorhanden. Gäſte ſtets willkommen.) P.K.
Rummer 130.
Parlamentariſches.
* Neue Eingänge beim Landtag. Das
Geſamtmini=
ſterium hat dem Landtag, einen Geſetzentwurf über die
Forſtverwal=
tung im Volksſtaate Heſſen unterbreitet. Durch die Auflöſung der
Fideikommiſſe ſoll dieſer Geſetzentwurf bei der Bedeutung des
Groß=
waldbeſitzes für die Waldwirtſchaft und beſonders für die Landeskultur
Sicherungen treffen, die ſowohl die Aufrechterhaltung des Wa des in
ſeinem ungeteilten Beſtand, als auch ſeine ordnungsmäßige
Bewirt=
ſchaftung für die Zukunft gewährleiſten. Das Geſetz über die Auflöſung
der Fideikommiſſe ſieht deshalb die Bildung von Staatsforſten vor, die
unter eine erweiterte betriebstechniſche Oberaufſicht der
Staatsforſtver=
waltung geſtellt werden ſollen. Die Regelung dieſer Aufſicht bildet eine
weitere Aufgabe des vorliegenden Entwurfs, der in 54 Kapitel
einge=
teilt iſt. Weitere Regierungsvorlagen haben bereits im
Finanzaus=
ſchuß ihre Erledigung gefunden. Abg. Köhler (D.V.) beantragt den
Art. 1 des Geſetzentwurfs über die Ruhegehalte und
Hinterbliebenen=
verſorgung der Notare in ſeinem Abſ. 2 dahin zu ändern, daß der
gleiche Anſpruch auch dem Notar zuſteht, der inzwiſchen die
Rechts=
anwaltſchaft aufgegeben hat, wenn er nachweiſt, daß er mindeſtens 10
Jahre als vollbeſchäftigter Notar tätig war, ohne die
Rechtsanwalt=
ſchaft in nennenswertem Umfang ausgeübt zu haben. Die
Abgeord=
neten des Bauernbundes beantragen, die Regierung möge baldigſt einen
Geſetzentwurf zur Anderung des Wahlrechts für Landtag=,
Provinzial=
tag=, Kreistag= und Gemeindevertretungen, vorlegen und darin
beſon=
ders den Grundſatz der Wahlpflicht einführen, — ferner, daß der
vom Finanzausſchuß bewilligte Lehrauftrag für Körperkultur (zu Kap.
67 Landesuniverſität) in eine außerordentliche etatsmäßige Profeſſur
umgewandelt wird, — ferner zu Kap. 66, Förderung der Kunſt, den
auszuſetzenden Staatspreis nicht „Georg Büchner=Preis”, ſondern
„Goethe=Preis” zu nennen, oder unter der großen Anzahl heſſiſcher
Dichter oder Künſtler dem Ausſchuß die Feſtſetzung des Namens
über=
laſſen, da die dichteriſche Bedeutung Georg Büchners ſicher ſtark
über=
ſchätzt wurde. Abg. Frau Birnbaum beantragt, die Lieferung von Holz
an die chem. Fabrik Friedrichs=Hütte bei Laubach (Oberh.), um die
Stillegung des Betriebes zu verhindern, und Frau Abg. Hattemer
be=
antragt, den vor dem Kriege in den Ruheſtand getretenen Beamten die
während des Krieges geleiſtete Dienſtzeit ihrer früheren Dienſtzeit
zu=
zuzählen und bei Berechnung ihres Ruhegehaltes in vollem Maße zu
berückſichtigen.
v. Eberſtadt, 9. Mai. Holzfrevel. Gegen einen beſonderen
Erlaubnisſchein, der 100 Mark koſtet und 4 Wochen Gültigkeit hat,
kann man ſich. Holzſtöcke im Walde ausgraben. Die Arbeit dieſes
Stockholzrodens iſt, zwar oft ſehr mühſam, lohnt, ſich aber doch infolge
des Erhaltens von gutem Stockholz. In der letzten Zeit, iſt dabei aber
ſoviel. Mißbrauch getrieben worden, daß ſich die Bürgermeiſterei vor
die Frage geſtellt ſieht, ſämtliche Erlaubnisſcheine zurückzuziehen, falls
in dieſer Beziehung keine Beſſerung eintritt.
nt. Bensheim, 9. Mai. Die Stadtverwaltung veranſtaltete
dieſer Tage zu Ehren des 25jährigen Dieuſtjubiläums des
Kommandan=
ten der hieſigen Feuerwehr, Franz Schuhmann, in der
Städ=
tiſchen Turnhalle eine einfache, aber dennoch würdige Feierlichkeit. Auch
an ſonſtigen Chrungen fehlte es dem Jubilar nicht.
zh. Heppenheim a. d. B., 9. Mai. Herbſtzeitloſe. Mit
dem köpfen der Herbſtzeitloſe auf den Weideſtücken iſt zu Beginn dieſer
Woche begonnen worden. — Unbekannte Diebe verſuchten
in einer der letzten Nächte in eine hieſige Kirche einzudringen. Da
ſie koſtbareres Kirchengerät nicht erreichen konnten, entwendeten ſie
meh=
rere Prozeſſionsfähnchen.
zh. Heppenheim a. b. B., 9. Mai. Ein Zopfabſchneider,
der ſchon längere Zeit hier ſein Weſen treibt, hat in der
Karolinen=
ſtraße einem 14jährigen Mädchen beide. Zöpfe abgeſchnitten, nachdem er
ihm vorher eine betäubende. Flüſſigkeit in die Augen geſpritzt hatte.
Der Täter konnte auch in dieſem Falle unerkannt entkommen.
—Bon der Bergſtraße, 9. Mai. Eingelegte Züge. Auf eine
desfallſige Singabe hat die Eiſenbahndirektion Mainz geſtattet, daß
vom 1. Juni ab je ein Früh= und Spätzug von Weinheim aus nach
dem Weſchnitztal und dem Ueberwald eingelegt werden, was von den
Städtern freudigſt begrüßt wurde.
— Aus dem Weſchnitztal, 9. Mai. Infolge der andauernd warmen
Witterung und der vorhandenen Winterfeuchtigkeit iſt das Wachstum
der Pflanzen kräftig gediehen, beſonders unſere Futterpflanzen, Gras
und Klee, ſtehen ausgezeichnet, und ſind, nun die Landwirte der
Futter=
not glücklich enthoben. Dem teilweiſe verarmten Vieh kann nun wieder
kräftig aufgeholfen werden. — Die Kartoffeln konnten nun alle bei
günſtigem Wetter geſteckt werden und die frühgeſteckten durchbrechen
eben den Boden. — Unſere Obſtbäume verſprechen im allgemeinen eine
gute bis ſehr gute Ernte, beſonders gilt dies von den „Apeflbäumen,
die dieſes Jahr eine Blütenfülle, entwickelten, wie kaum zuvor, auch die
Blütenzeit iſt ſehr gut derlaufen. Die Birne und das Steinobſt hat
zwar auch reichlich geblüht, aber man, macht leider jetzt die Erfahrung,
daß viele Fruchtanſätze wieder abfallen. Immerhin dürfte mit einer
Mittelernte zu rechnen ſein.
— Aus dem Gorxheimer Tal, 9. Mai. Einbruch. In einem
Walddiſtrift bei Oberflockenbach wurde in die dortige Jagdhütte einge= daß in den einzelnen Kreiſen Ausſcheidungen vorgenommen werden
brochen. Dabei wurde die dem in Ludwigshafen wohnenden Jagd= müſſen. Wer eine feſtgeſetzte Punktzahl bei dieſen Vorkämpfen
pächter gehörige Jagdausrüſtung im Werte von nahezu 1 Million ge= erreicht, wird zu den Haupttämpfen in München zugelaſſen. Im 3.
ſtohlen.
tag und Sountag hier einen außerordentlichen Bezirkstag ab. Mit der und Odenwaldjahn angehören, wird am Sonntag den 13. Mai,
Tagung iſt ein großes Wettſchreiben verbunden. Gleichzeitig feiert in der Turnhalle der Turngemeinde Beſſungen und
der hieſige Stenographenverein ſein. B5jähriges Stiftungsfeſt.
R. Babenhauſen. 40jähriges Dienſtjubiläum. Bei trag bringen.
Beginn dieſer Woche waren 40 Jahre vergangen, ſeit der Leiter der
hieſigen Volksſchule, Herr Nektor, „P. Mathes, als Lehrer hierher Kunſtgeräte= und Naturgeräte= (volkstümliche) Uebungen, die zum Teil
zum Segen der Gemeinde und der ihm anvertrauten Jugend. Sem Aeltere und Frauen, durchgeführt werden.
reiches Wiſſen und Können ſtellte er auch außerhalb der Schule in den
Dienſt der guten Sache. Jahrzehntelang war er Lehrer an der hieſigen kampf der Männer, ſind Uebungen am Reck, Barren und Pferd,
Handwerkerzeichenſchule, lange Jahre, war er Leiter des früheren ge= 100 Mtr. Laufen, Weitſpringen und Kugelſtoßen beſtimmt. Dr die
miſchten Chors „Liederkranz” und des evangeliſchen Kirchenchors, zul= Einzelübungen den höchſten Schwierigkeitsgrad enthalten, haben nur
zeit iſt er noch Direktor der Babenhäuſer Volksbank, die er zur hohen ganz erprobte Turner hierbei Ausſicht auf Erfolg. Ein Zehn=
Blüte brachte. Kein Wunder, daß es ihm an reichen Ehrungen licht kampf umfaßt nur Geräteübungen. In einem Fünfkampf, ſind
fehlte. In dem ſchön geſchmückten Schulſaal, der altgeliebten Wirkungs= die volkstümlichen Uebungen 100 Meter Lauf, Hoch= und Weitſprung,
ſtätte ſeit 40 Jahren, brachten Lehrerkollegium und Kinder dem Jubilar Steinſtoß und Schleuderballwurf enthalten. Für volkstümliche
Ein=
in Wort und Lied ihre Glückwünſche dar. Eine Abordnung des
Ge=
die Zukunft im Namen der Stadt. Im Laufe dieſer Woche wurden noch Schlenderball= und Schlagballwerfen. An jeder Uebungsart nehmen nur
viele Ghrungen Herrn Nektor Mathes zuteil. Mit berechtigten Stolz 90—25 Turner teil, die aus den Ausſcheidungskämpfen der Kreiſe her=
und hoher Befriedigung kann er aus ihnen entnehmen, welch großer vorgehen. Die fünf Beſten gelten als Sieger, jeweils der Beſte erhält
Wertſchätzung er ſich hier erfreut.
können. Ich bitte zur Urteilsbildung doch folgendes zu beherzigen:
Nach 70/71 gab es in Elſaß=Lothringen eine recht große Anzahl Elfaß=
Lothringer, die ſich immer mehr deſſen erinnerten, daß ſie rein
deut=
ſchen Stammes ſeien. Insbeſondere war es ein Teil der Lehrerſchaft,
der den Mut hatte, aus ſeinem Herzen keine Mördergrube zu machen.
Nach 1918 hat nun eine große Anzahl Alt=Elſaß=Lothringer, teils durch
Ausweiſung, teils freiwillig, die alte Heimat verlaſſen, um
Unter=
kunft im wahren Mutterlande zu ſuchen und zu finden. Es waren
nicht in letzter Linie diejenigen, die im Lande geboren und trotzdem
kerndeutſch waren, die Heimat und Vaterhaus verließen, weil ſie nie
und nimmer Welſchland dienen wollten. Ich erinnere mich hierbei des
einſtigen Lehrers meines älteſten Sohnes, auch ein Alt=Elſäſſer, an eine
Alt=Elſäſſerin verheiratet. Er war bei den Welſchen allgemein beliebt
und als tüchtiger Pädagoge geſchätzt. Man wollte ihn behalten. Als
er aber trotz allem den Entſchluß faßte, zum Wanderſtab zu greifen,
ließ ihn der „Monſieur le Sous=Prefeet” kommen, um ihn nach den
Gründen ſeines Vorhabens zu befragen. Die Antwrt: Nein
per=
ſönliche Momente, zu denen er ſich nicht äußern wollte. Der
Mon=
ſieur le Sous=Prefect bot als Köder dem Lehrer eine Verbeſſerung
ſeiner Stellung an, ohne jeden Erfolg. Der Unterpräfekt befahl nun
die Frau zu ſich. Dieſe war kurz gebunden und erklärte: „Min Monn
iſch ditſch im gonze Herze!‟ — Das war wie eine Ohrfeige. Zuletzt
verſuchte man, als der kerndeutſche Mann, dem inzwiſchen bereits ein
neues Tätigkeitsfeld in Württemberg zugewieſen war, ſein Mobilar,
das ihm als Alt=Elſäſſer nicht unter Zwangsberwvaltung geſtellt
wer=
den konnte, verladen wollte, mit den tollſten welſhen Schikanen zum
Ziel zu kommen. Alles vergebens; heute amtiert dieſer Elſäſſer an
einer Schule in Württemberg. So ſind der Beiſpiele viele.
Wenn=
gleich mir perſönlich während des Krieges manche Bitterkeit als Elſaß=
Lothringer geworden, wenngleich man früher es nicht verſtand, uns
Deutſchfühlende von denen zu ſcheiden, vom Schlage Delſor, dem
Galizier Blumenthal und anderen vor 1870 eingewanderten Trägern
franzöſiſcher Namen, ſo habe auch ich mit noch vielen meiner
Lands=
leute hüben und drüben des Rheins, drüben teilweiſe nur
Mußfran=
zoſen geworden, niemals vergeſſen, daß ich deutſch bin, deutſch
weiter=
hin denke und bleibe. Aus alledem iſt es verſtändlich, wenn wir Alt=
Elſäſſer dagegen uns verwahren, daß alle Elſäſſer über einen Kamm
geſchoren werden ſollen. Hütet euch mehr noch vor ſolchen unſicheren
Kantoniſten, die nicht Elſaß=Lothringer ſind und Verrat an der eigenen
Volksfamilie üben.”
Selbſtmorde in den Vereinigten Staaten.
F.P.S. Die Save=a=Life League, die in den Vereinigten Staaten mit
einem gewiſſen Erfolg der Auffaſſung Geltung zu verſchaffen ſucht, daß
Selbſtmorde (die nach der Auffaſſung des Common law ſtrafbar ſind)
auf einen krankhaften Zuſtand der Selbſtmordkandidaten zurückzuführen
und darum auch zu verhindern ſeien, veröffentlicht einen Bericht über
die Selbſtmordepidemie in den Vereinigten Staaten ſeit dem Kriege.
Als beſonders glarmierend bezeichnet der Bericht die Zunahme der
Selbſtmorde von Jugendlichen, deren Zahl, ſoweit ſie der Liga bekannt
geworden, von 477 im Jahre 1919 auf rund 900 im Jahre 1922
hinauf=
geſchnellt iſt, wobei die Liga ſchätzt, daß ihr immer nur die Hälfte der
tatſächlich erfolgten Selbſtmorde bekannt wird. Das Durchſchnittsalter
der jugendlichen Selbſtmörder männlichen Geſchlechts war ſechzehn, das
der weiblichen Selbſtmörder fünfzehn Jahre; die jüngſte
Selbſtmör=
derin war ein Mädchen von fünf Jahren, die älteſte eine hundertjährige
Ururgroßmutter. Die Urſachen zum Selbſtmord, ſoweit bekannt
ge=
worden, waren zum Teil höchſt trivialer Natur. So ſchied ein Mädchen
aus dem Leben, weil ſie ſich das Haar hatte kurz ſchneiden laſſen und
ſich dann „nicht mehr hatte ſehen können”. An realen Urſachen wurden
jedoch ermittelt: ſchlimme häusliche Zuſtände, Mängel des Schulſyſtems
und Heiraten im jugendlichen Alter, die in den Vereinigten Staaten
ſehr häufig ſind; waren doch im Jahre 1920 nicht weniger als 1600 Verſicherung, Hauptſache iſt nur, daß die Scheiben voll verſichert ſind,
witwet. Eine andere Selbſtmörderkategorie iſt die der körperlich und
geiſtig Kriegsbeſchädigten, von denen ſeit Kriegsende rund 1000 im
Selbſtmord Erlöſung von ihrem Leiden geſucht haben. Von den ins= Stadt wie Darmſtadt, arbeiten, die Prämienſätze beträchtliche Höhen
geſamt für 1922 ſeitens der Liga regiſtrierten 15 530 Selbſtmorden ent= erreichen. Bei manchem kleineren und bei heutigen unnormalen Zeiten
fällt ein ziemlich ſtarker Anteil auch auf die begüterten und gebildeten
Schichten. Unter den Selbſtmördern aus dieſen Ständen befanden ſich
79 Millionäre, 64 wohlhabende Frauen, 88 Bankiers, darunter verſchie= wenn die Prämienſätze nicht Millionenſummen, wie es jetzt der Fall
dene Bankpräſidenten, und 100 Präſidenten und Leiter von
Aktiengeſell=
ſchaften. 84 Aerzte, 52 Richter und Anwälte, 15 Prediger, 50 Lehrer,
859 Perſonen freiwillig aus dem Leben. Als Todesart haben nach den
Feſtſtellungen der Liga in den letzten Jahren der Sturz von hohen
Ge=
an Häufigkeit zugenommen; eine Frau beging Selbſtmord, weil ſie zwei 100 Millionen Mark Prämieneinnahme haben. Mit dieſem Betrage
Züge der Untergrundbahn verfehlt hatte, eine andere, weil ſie nicht noch
einmal einen ſchweren Winter miterleben wollte.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Nach zehnjähriger Unterbrechung findet wieder in dieſem Jahre,
und zwar in der Zeit vom 14.—18. Juli, das Deutſche Turnfeſt in
München ſtatt. Weit über 100 000 Meldungen ſind bereits abgegeben
und noch laufen täglich neue Meldungen ein. Nahezu 40 000 Turner
und Turnerinnen haben ſich zu den derſchiedenen Wettkämpfen gemeldet.
Nur die Beſten werden, zu den Wettkämpfen in München zugelaſſen,
d. h. nur, wer eine gewiſſe Fertigkeit, ſowohl im Geräte=, als auch) im
Volksturnen nachzuweiſen, vermag, darf als Wetturner am Deutſchen
Turnfeſt teilnehmen. Auch die Gaue Main=Rhein, Main=Speſſart,
Odenwald=Jahn und Odenwald rüſten zum Deutſchen Turfeſt und
werden ihre Turner und Turnerinnen zu den am Sonntag, den 13. d.
M., ſtattfindenden Vorkämpfen, welche im Hauſe der T.G.B. 1865
aus=
getragen werden, entſenden. Wer hier 213 der in München verlanglen
Punktzahl erreicht, hat die Probe beſtanden und kann an den „
Haupt=
kämpfen in München teilnehmen. Auf die Anzeige in heutiger Nummer
machen wir beſonders aufmerkſam.
Sportverean Darmſtadt 1898.
se=Währond am morgigen Sonntag die Ligamannſchaft des
Sport=
vereins Darmſtadt 1898 C. V. ſich nach Speher begibt, um
gegen den dortigen Faßballverein ein Freundſchaftsſpiel auszutragen,
ſteht die Liga=Erſatzmannſchaft des Sportvereins auf
dem Stadion der erſten Mannſchaft des Akademiſchen
Sport=
klubs Darmſtadt gegenüber. Vor dieſem Spiele treten die
1. Schülermannſchaften (Sportverein gegen Sportklub Vikvoria=
Gries=
heim) und die zweiten Jugendmannſchaften (Sportverein gegen F.K.
Germanig=Pfungſtadt) ſich gegenüber. Ohne Zwveifel ſtehen auch bei
Abweſenheit der Ligaelf des Sportvereins intereſſante Spiele an dem
morgigen Sonntag den Beſuchern des Stadions bevor.
Fußball=Abteilung der Fr. Tgde. Darmſtadt.
Während die 2. Mannſchaft Sonntag nach Hähnlein" fährt,
emt=
fängt die 1. Mannſchaft nachmittags halb 4 Uhr auf dem Platze an der
Windmühle die gleiche Mannſchaft der Turngemeinde Hähnlein zu
einem Freundſchaftsſpiel. Wenn auch Hähnlein nicht die Spielſtärke
und die Spielerfahrung der letzten Gegner der Darmſtädter Mannſchaft
beſitzen dürfte, ſo wird doch die junge, eifrige Elf beſtrebt ſein, jederzeit
ein offenes, faires Spiel vorzuführen. Allerdings werden ſich die
Darmſtädter den Sieg wohl nicht nehmen laſſen. Vorher ſpielen die
erſten Jugendmannſchaften beider Vereine.
Der Schwimm=Sportverein „Möwel=Daumſtadt
E. V. hält vorausſichtlich am kommenden Sonntag Vormittag ſein
Anſchwimmen in Form eines erſten gemeinſchaftlichen Bades im Woog
ab. Für die Folge werden dann die Uebungsſtunden regelmäßig
Mon=
ags und Freitags abends von 7—9 Uhr im Woog ſtattfinden. Pr.
Dritter Deutſcher Hotelbeſitzertag.
S.&lI. Hannover. Unter Beteiligung von etwa 1000 Vertretern
des deutſchen Gaſthofgewerbes aus allen Teilen des Reiches, auch aus
dem beſetzten Gebiee, ſowie aus dem neutralen Auslande, fand im
Beet=
hobenſaal der Stadthalle die dritte Hauptverſammlung des
Reichsver=
bandes der deutſchen Hotels, Reſtaurants und verwandter Betriebe ſtatt.
Denkmalsweihe ehem. Inf.=Regt. 85.
Rendsburg. Das Denkmal für unſere gefallenen Kamer den
iſt bereits fertiggeſtellt. Die Denkmalsweihe, verbunden mit
Regimeuts=
feier, findet endgültig am 19. und 20. Mai (Pfingſten) in Rendsburg
ſtatt. Muſizieren wird unſere ehemalige Negimentskapelle. Anmeldung
zur Teilnahme baldigſt an Parnow, Hamburg I, Steinſtraße Nr. 5/9,
erbeten.
Keine Aufenthaltsſteuer mehr in Baden.
RDV. Bisher mußten Ausländer, welche in das badiſche Gebiet
einreiſer wollten, eine beſondere Aufenthaltsgenehmigung
nachſuchan, für deremn Erteilung aber eine nicht uubeträchtliche
Gebühr erhoben wurde. Soeben hat nun, wie die „Reichszentrale für
Deutſche Verkehrswerbung” mitteilt, die badiſche Regierung mit
ſofor=
tiger Wirkung die bisher geltenden Beſtimmungen aufgehoben; es
gel=
ten daher in Baden künftig lediglich die allgemein für die Einreiſe nach
Deutſchland geltenden Vorſchriften, ſo daß Ausländer nach Baden ohne
jede Schwierigkeit einreiſen und überall Aufenthalt nehmen können,
wenn ihr Paß den deutſchen Einreiſeſichtvermerk trägt. — Es wäre
dringend zu wünſchen, daß auch die anderen Länder dem Beiſpiel
Badens folgen und mit einer Maßnahme aufräumen, die mehr böſes
Blut geſetzt als je genützt hat.
Ein elſäſſiſcher Proteſt,
S. & HI. Elberfeld. Der hieſigen „Bergiſch=Märkiſchen Zeitung”
geht von einem geborenen und vertriebenen Elſäſſer eine Zuſchrift zu,
die auch Beachtung im unbeſetzten Gebiet verdient. Es heißt da: „In
den Straßen unſerer Stadt findet man angeklebte Zettel mit der
Warnung: „Vorſicht vor Spitzel, Spione ſind am Werk.‟ Hierbei
ſteht wörtlich verzeichnet: „Hüitet Euch vor jedem Eljäſſer!” Scheinbar
hat man bis heute noch nicht allſeits in unſerem Vaterlande gelernt,
daß nicht alle Elſaß=Lothringer über einen Kamm geſchoren werden
Sport, Spiel und Turnen.
Ausſcheidungskämpfe zum Deutſchen Turnfeſt in München.
Die Meldungen zu den Wettkämpfen ſind ſo zahlreich eingegangen,
Kreis der Deutſchen Turnerſchaft ſollen dieſe Ausſcheidungen, getrennt
he. Erbach, 9. Mai. Stenographentag. Der Bezirk in den Gauverbänden, an verſchiedenen Orten durchgeführt werden. De=
Darmſtadt Gabelsbergerſcher Stenographen hält am kommenden Sams= 2. Gauverband, dem die Gaue Main=Rhein, Main=Speſſart, Odenwald
auf ihrem Sportplatz, Heidelbergerſtraße, dieſe Vorkämpfe zum Aus=
Die Wettkämpfe beim Deutſchen Turnfeſt ſetzen ſich zuſammen aus
kam. Als tüchtiger, hochbegabter Schulmann wirkte er die lange Zeit für ſich allein, zum Teil in gemiſchten Wettkämpfen, für Männer,
Für den wichtigſten und ſchwierigſten Wettkampf, den
Zwölf=
meinderats, an ihrer Spitze Herr Bürgermeiſter Rühl, erſtattete dem Zelkämpfe ſind vorgeſehen, Laufen über 100, 200, 400, 800, 1500
und 3000 Meter, 110 Mtr Hürdenlauf, Weit=, Freihoch= und Stabhoch=
Gefeierten in ſeiner Wohnung Dank, Glück= und Segenswünſche für ſprung, Kugelſtoß (714 Kg.), Steinſtoß (15 Kg.), Diskus=, Speer=,
als Auszeichnung den Titel „Meiſter der D. T.‟ Der volkstümliche
Zehnkampf der Männer, an dem ebenfalls nur die 20—25 Beſten
teilnehmen dürfen, beſteht aus Laufen über 100 und 1500 Meter und
110 Meter Hürdenlaufen, Hoch=, Weit= und Stabhochſprung, Steinſtoß,
Kugelſtoß, Speer= und Diskuswerfen. Der Beſte erhält den Titel
„Meiſter der D. T. im Zehnkampf”.
Die Staffelläufe der Männer teilen ſich in Vereins= und
Kreisſtaffeln. An Vereinsſtaffeln ſind vorgeſehen, viermal 100 Meter,
10mal 100 Meter, 3mal 1000 Meter und eine 1600 Meter Staffel (8=
2=, 2=, 400), die Kreisſtaffel über 100 Meter iſt ein zuſammengeſetzter
Lauf mit folgenden Einzelſtrecken: 400. Mtr. (ein Turner), 75 Mtr.
(eine Turnerin), 75 Mtr. (ein Aelterer), 150 Mtr. (ein Turner), 100
Mtr. (eine Turnerin), 200. Mtr. (ein Turner).
Für Aeltere ſind Wettkämpfe in 3 Altersklaſſen vorgeſehen. Im
Neunkampf werden neben 7 Kunſtgeräteübungen, 2 volkstümliche
Uebungen gefordert. Ein Dreikampf in denſelben Altersklaſſen
beſteht aus volkstümlichen Uebungen im Lauf, Sprung und Stoß.
Die Wettkämpfe der Frauen, ſind an Zahl naturgemäß
bedeu=
tend geringer als bei den Männern. Im Neunkampf, der dem
Zwölfkampf der Männer entſpricht und den wichtigſten Teil der
Frauen=
kämpfe, darſtellt, ſind neben 7 Geräteübungen, 2 volkstümliche
Uebun=
gen im Sprung und Stoß enthalten. Ein Siebenkampf umfaßt
nur die Geräteübungen des Neunkampfes. Ein Vierkampf ſetzt
ſich aus den volkstümlichen Uebungen, 100 Meter Lauf, Hoch= und
Weitſprung und Kugelſtoßen zuſammen. Ferner ſind volkstümliche
Einzelkämpfe vorgeſehen, die die gleichen Uebungen wie der
Vierkampf, wozu auch das Speerwerfen kommt, umfaſſen.
Staffel=
läufe, führen über 400 und 1000 Meter.
Die Ausſcheidungskämpfe beginnen am Sonntag vorm. um 8 Uhr
für den Main=Rhein=Gau, um 10 Uhr für die übrigen Gaue. Nachm.
um 3. Uhr findet in der Turnhalle ein Probeturnen aller
Gemein=
übungen für Turner, Turnerinnen und Sportler ſtatt.
Wer einen Einblick in die reiche Arbeit eines Deutſchen Turnfeſtes
ſich verſchaffen will, verſäume nicht, dieſe Vorſchau am nächſten Sonntag
zu beſuchen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Am nächſten Mittwoch, den 16. d. M., abends 8 Uhr, findet im
Turnhaus, Woogsplatz, eine Verſammlung aller derjenigen
Turnerin=
nen und Turner ſtatt, die das Deutſche Turnfeſt in München beſuchen.
Jn dieſer Verſammlung ſoll das
veiterhin müſſen die Wohnungsgelder gezahlt werden. Das Erſcheinen
aller Münchenfahrer iſt alſo unbedingt erforderlich.
H.M.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffenilichungen unter dieſer Ceberſchrift übernimmi die Redaktion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 24 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Eiuſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurüskgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Die Schaufenſter=Verſicherung!
Das Reichsmietengeſetz hat in der „Frage der Fenſterverſicherung
ſtark eingreifende Aenderungen in das Wirtſchaftsſyſtem manchen
Kaufmanns gebracht. Während früher die Verſicherung der
Fenſter=
ſcheiben Sache des einzelnen Ladeninhabers war und derſelbe über die
Höhe der abzuſchließenden Verſicherung ganz nach ſeiner Veranlagung
beſtimmen konnte, iſt, nun jeder Hausbeſitzer berechtigt, bei irgendeiner
Knaben und 12000 Mädchen im Alter von fünfzehn Jahren bereits ver= abzuſchließen. Durch das neue Geſetz iſt dann der Mieter gezwungen,
heiratet; von letzteren waren bereits 500 wieder geſchieden oder ver= die Verſicherung anzuerkennen, wenn er nicht, bereits ſelbſt dafür Sorge
getragen hat, daß ſeine. Scheiben voll verſichert ſind. Es iſt nun ganz
erklärlich, wenn mehrere Verſicherungsgeſellſchaften, an einem Orte oder
auch größeren Kaufmann wird ein derartiger Eingriff in die Kaſſe nichr
gerade ermutigend wirken. Jedoch wäre dem wohl viel zu erleichtern,
iſt, erreichen. Durch Zuſammenſchließen der „Verbände des
Einzel=
handels und Gründung einer einzigen Glasverſicherung für Mieter
58 Studenten uſw. In der Stadt Neu=York ſchieden im letzten Jahre Darmſtadts, würden die Prämienſätze beträchtlich herabgeſetzt, da ein
derartiges Unternehmen keinerlei Gewinnabſichten hegen würde.
Z. B. Würde, eine Verſicherung, die fünftauſend Scheiben verſichert,
bäuden herab und der Tod unter den Rädern der Untergrundbahnen mit einer Prämieneinnahme von durchſchnittlich 20 000 Mk. peu Scheibe
könnten ſchon jährlich zirka 12 größere Scheiben erſetzt werden.
Während jetzt mancher Ladeninhaber, der mehrere Scheiben zu
ver=
ſichern hat, gleich eine Million, und noch mehr Prämie zu leiſten hat.
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
Mitgeteilt durch Lotterie=Einnahme Petrenz, Rheinſtr. 33.
4. Klaſſe. 17. Tag, 2. Ziehung.
1000 000 Mk. Nr. 172721, 250 000 Mk. Nr. 193801 310638, 100 000
Mk. Nr. 146388 165574 365304, 50 000 Mk. Nr. 118669 248980, 30 000 Mk.
Nr. 14187 18558 24747 32523 34992 39842 90098 90707 119552 127717
130139 153838 162533 167320 173643 1 75485 184732 187132 210726 248089
243966 257462 257804 263360 266937 289454 269809 320961 323391 336205
368303.
18. Tag, 1. Ziehung.
5 000 000 Mk. Nr. 195978, 100 000 Mc. Nr. 117137, 50 000 Mk. Nr.
88366 115905 143363 240347 267711 280362 302156, 30 000 Mk. Nr. 4265
8641 12090 19563 70552 74405 77690 91440 99296 143278 146533 150862
158521 166463 179322 190030 194668 207109 218331 224590 250420 282544
302714 302997 306069 317664 327610 335064 342243 343929 346328 351984
352343 365764. — 856 Gewinne zu 20 000 Mk.
18. Tag, 2. Ziehung.
30 000 000 Mk. Nr. 22919 250 000 Mk. Nr. 150286, 100 000 Mk. Nr.
35:848, 50 000 Mk. Nr. 114281 145607 305164 315962, 30 000 Mk. Nr.
3811 4863 6696 7558 8263 17938 25075 26616 32418 36924 38074 54598
58234 59964 76415 105434 156533 175787 194863 W2787 204792 205806
A06651 207555 211351 211623 213441 22400X 233194 238801 245656 248209
257994 269355 279507 291769 309873 315279 328158 330009 330945 347658
348828 349097 351196 351474 358135 373305 373590.
19. Tag, 1. Ziehung.
2000 000 Mr. Nr. 353969, 100 000 Mk. Nr. 42446 260805 327773,
50 000 Mk. Nu 7154 47829 59449 137940 141929, 30 000 Mk. Nr. 16862
24266 30262 33166 57708 58213 65911 74141 81731 83777 87133 87836
21625 99110 107542 115465 143616 153825 155643 161489 166034 173193
192790 204267 224986 233726 234539 243404 266313 237665 282627 300341
3. 5533 347587 350947 350056 353303 355239.
864 Gewinne zu 20 000 Mark.
19. Tag, 2. Ziehung.
10 000 000 Mr. Nr. 266331, 500 000 Mk. Nr. 318913, 250 00) Mk.
Nr. 92080 122119 100 000 Mk. Nr. 62454 67751, 50 000 Mk. Nr. 72
100705 141678 143989 145438 216194 216520, 30 000 Mk. Nr. 22858 35941
47287 47831 58811 70847 77914 97346 152967 190303 198187 202887 208489
209 084 214379 217461 22764 232583 232767 246732 246719 249385 261367
272712 277770 285544 323239 323797 327304 330626 333838 335316 344381
347151.
20. Tag, 1. Ziehung.
50 000 Mk. Nr. 19271 20664 92445 110690 342319, 30 000 Mk. Nr.
14537 21521 24324 29456 39349 40820 61436 63024 78471 81318 88719
100022 140002 140893 156432 173488 192051 193173 194764 230494 243217
258213 266111 273765 287019 291344 294718 307805 311162 322103 349673
354340 354919 371750.
870 Gewinne zu 20000 Mk. und die Eünſatzgewinne zu 15 000 Mk.
ſind aus den täglichen Gewinnliſten zu erſehen. (Ohne Gewähr.)
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 13. Mai:
Wolkig, vereinzelte Regenſchauer, kühl, Nordweſtwind. Eine
De=
reſſion iſt über uns hinweggegangen. Das Wetter bleibt weiterhin
unbeſtändig.
Mae
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr:
Bühnenſchau=
turnen der T. G.D. 1845. Kleines Haus, Anfang 7 Uhr. Ende 9½
(Zuſatzmiete VI 10): „Die beiden Schützen”. — Orpheum. Anfang
734 Uhr abends: „Die Bajadere‟ — Rich Wagner=Verein,
abends 8 Uhr in der Turnhalle: Liederabend Johanna Heſſe und Joſ=
Roſenſtock. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palgſt=Lichtſpiole:
Kinovorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”
„Reich und Ausland” i. V. Andreas Bauer; für den
Inſeraten=
teil: Paul Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Mai 1923.
Rugziuer 130.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 1. Mai: Kathar. Döll, 36 J., Neue Niederſtr. 13.
Am 30. April: Kathar. Daum, Schneiderin von Seeheim, 42 J., hier,
Eliſabethenſtift; Johann Peter Sior, Poſtſekretär a. D., 75 J.,
Beck=
ſtraße 8. Am 1. Mai: Viktor Würth, Hilfsarbeiter am Heſſ.
Landes=
nuſeum, Dr., Hoffmannſtr. 19; Heinrich Jacob, Schriftzeichner, 19 J.,
von Auerbach, hier Hermannſtraße 6. Am 30. April: Hans Roeder,
Apothekenbeſitzer, 42 J., Ballonplatz 11. Am 2. Mai: Robert Frentzel=
Beyme, Generalarzt a. D., 60 J., Eichbergſtraße 12; Irma Hildegard
Funk, 10 Mon., Heinrichſtr. 70; Anna Maria Eliſabeth Wagenſeil geb.
Diefenbach, Mauerſtr. 3; Emilie Butz, Privatin, 87 J., Heinrichſtr. 63.
Klara Wiegard, Kinderpflegerin, 61 J., Heinrichwingertsweg 1. Am 3.:
Gg. Landzettel Bierfahrer, 40 J., Kaudſtr. 2; Heinrich Vetter,
Schuh=
macher, 60 J., Mauerſtr. 8; Magdalene Buchert geb. Burki, 73 J., Wwe.,
Landwehrſtr. 79. Am 4.: Hedwig Lutz von Obeuklingen, hier
Hein=
heimerſtr. 21; Otto Hermann Joſef Berrher, 19 J., Friedrichſtraße 30.
Am 5.: Anna Strohmenger geb. Frey, 86 J., Kiesſtr. 19. Am 4.: Klara
Jäger, Putzmacherin, Kaſinoſtraße 26. Am 5.: Margar. Horr geb.
Ahl=
heim, 67 J., Gervinusſtr. 39; Mavgar. Müller geb. Stiep, 37 J.,
Lieb=
frauenſtr. 80, Anton Mayer, Damenſchneider, 49 J., Kiesbergſtraße 3
Heinrich Hübner, 15 J., Nieder=Namſtädter Straße 177; William Weber,
Maſchinenbauer, 24 J., Mauerſtr. 23; Jakob Hilbert, 6 Mon., Langg. 5;
Wilhelm Sepp, 1 Mon., Liebfrauenſtr. 39. Am 6.: Marie Kämmerer
geb. Dreieicher, 45 J., Riedeſelſtr. 68. Am 7.: Johannes Wunderlich,
Sattler, 26 J., von Groß=Umſtadt, hier Eliſabethenſtift; Amalie Fiſcher,
72 J., Erbacher Str. 25; Phil. Bormet, 5 Mon., von Gräfenhauſen hier
Stadtkrankenhaus; Lotte Albertine Pauline Schömbs geb. Schwarzbach,
Barkhausſtr. 11. Am 8.: Thomas Pohl 3 Mon., von Eberſtadt, hier
Heinheimerſtr. 21; Marg. Achenbach geb. Storck, 78 J., Witwe, Arheilger
Str. 52; Karl Jungblut, Feuerwehrm., 57 J., Kranichſteiner Str. 60½
Karl Schneider. Privatdiener, 63 J., Lichtenbergſtr. 23. Am 9.: Joh.
Loiſſet geb. Schmidt, 53 J., Witwe, Feldberaſtr. 11. Am 8.: Antonie
Aßmus geb. Beck, 70 J., Witwe, Erbacher Str. 25.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Exaudi, den 13. Mai 1923.
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre der Lukasgemeinde.
Pfaruer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner II. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Zimmer=
mann.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 13. Mai, nachm. 2½ Uhr
Taubſtummengottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Kirche: Pfarrer Beringer; für den Nordweſtbezirk im
Gemeindehaus: Pfarraſſiſtent Müller. — Um 10 Uhr:
Hauptgottes=
die iſt. Pfarrer D. Waitz. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den
Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Südbezirk
im Gemeindehaus: Pfarrer Goethe. — 10 Uhr: Hauptgottesdienſt,
Pfarrer Goethe. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt
Pfarrer Wagner,
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriftenlehre. Pfarrer Rückert.
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. — Mittwoch, den
16. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Gemeindeſaal. Pfr. Rückert.
Stiftskirche: (Feier des Jahresfeſtes des Eliſabethenſtifts.) Vorm.
10 Uhr: Einſegnungsgottesdienſt. Pfarrer Hickel. — Nachm 3 Uhr
in der Stadtkirche: Feſtgottesdienſt. Predigt: Pfarrer Schaefer
vom Landesverein für Innere Miſſion. Jahresbericht: Pfarrer Hickel.
— Evangeliſcher Sonntagsverein (Chriſtl. Verein junger
Mädchen): Beteiligung am Jahresfeſt des Eliſabethenſtifts. —
Donners=
tag, den 17. Mai: Die Betſtunde fällt aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Waldgottes=
dienſt am Hartigdenkmal. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde (Mitgliederverſammlung); — Abends
8½ Uhr: Evangeliſationsverſammlung. — Montag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Blau=
kreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der
Funkerkaſerne. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Paſtor
Ettling aus Bottrop. — Jugcdbund für E. C.: Sonntag,
vor=
mittags 9 Uhr: Waldgottesdienſt am Hartigdenkmal. — Nachmittags
2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Bibel=
ſtunde für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. —
Mon=
tag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Dienstag,
abends 81 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Chriſtliche Eiſenbahner: Sonntag, nachm. 4½ Uhr:
Bibel=
betrachtung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtraße 6. Dienstag, abends
½9 Uhr: Bibelbeſprechſtunde,
Chriſtlicher Verein junger Meinner Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Dienstag, abends 8½ Uhr:
Miſſions=Bibelſtunde (Familienkreis). Miſſionar Rottmann. Gäſte
willkommen. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für die
Jugendabteilung, — Samstag, abends 8½ Uhr: Wochenſchluß=
Gemein=
ſchaftsſtunde.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 81 Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldftr. 18): Sonntag, den 13. Mai,
vorm. 11¼ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 16. Mai, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde, — Freitag, den 18. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
13. Mai, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 49): Sonntag,
den 13. Mai, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
½ Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 13. Mai, nachm. 2½ Uhr:
Die Verlobong ihrer Tochter
Alexandra mit Herrn Dipl.-
Ing. Fritz Mever zeigen an
Dr. Wilhelm Pip u. Frau
Marielise, geb. Wolft
Offenbach a. M.
Darmstadt
Mai 1923
Friedrichstr, 26
Herdweg 99
(*13154
APPP
Hocherfreut zeigen
wir die glückliche
Ge=
burt eines kräftigen
Jodes= 4
Sohnes an
Anzeige.
Heinrich Lautz und Frau
Den Mitgliedern der Jungfrauen=
Kongregation die traurige Mittei=
Gertrud, geb. Beger
lung, daß am Himmelfahrttage
unſere liebe, teuere Ehrenpräfektin
10. Mai 1923 Karlſtr. 94
(3860
Fräul. Varbara Schicketanz
K
Elly Zimbrich
Willy Kahl
VERLOBTE
Darmstadt, im Mai 1923
Statt Karten.
Für dte anläßlich unserer
Ver-
mählung dargebrachten
Glück-
wünsche und
erwiesenenAufmerk-
samkeiten danken herzlichst
P. Reuter und Frau
Käthe, geb. Wagner
Darmstadt, Dieburgerrtr. 4, II. St.
(*13193
Dankſagung.
Für die dielen Beweiſe inniger
Anteilnahme, Kranz= und
Blumen=
ſpenden bei dem Hinſcheiden meines
lieben Gatten, unſeres treubeſorgten
Vaters
Loxenz Appel
Eiſenb.=Bed.
„ge ich Allen herzlichen Dank. Ganz
Geſonderen Dank de: Genieinde
Habitzheim:, den: Herrn Pfarrer uind
allen Vertretern der Behörden und
Vereinigungen ſolie Kollegen für
(*13313
ihre troſtreichen Worte.
Im Nawen dertrauernden Hinterbliebenen:
Frau Matilde Appel Ww.
und Kinder.
Habitzheim, 9. Mai 1923.
ſanft im Herrn entſchlafen iſt. Sie
ſtarb im Alter von 77 Jahren, von
welchen ſie 45 Jahre in treueſter
Hingabe der Leitung der
Kongre=
gation widmete. Ihr Andenken
wird in den Herzen der Sodalinnen
(*13141
nie erlöſchen.
Darmſtadt, 12. Mai 1923.
Marian. Jungfrauen=
Kongregation St. Ludwig.
Kaſtell, Dekan, Präſes.
E. Litzendorff, Präfektin.
Die Beerdigung findet heute
Nach=
mittag 3 Uhr vom Portale des Städt.
Friedhofs aus ſtatt. Seelenmeſſe
Montag, 14. ds., 6½ Uhr, in der
St. Ludwigskirche. Die Mitglieder
werden gebeten, recht zahlreich zu
erſcheinen. (Medaille und Band!)
Dankſagung.
Fär die Beweiſe der
Anteil=
nahme und Blumenſpenden beim
Heimgange meiner lieben Frau
ſage herzlichen Dank.
(7873
Bernhard Schömbs.
Darmſtadt, 11. Mai 1923.
Zahle von heute ab:
für 100 Gr. Frauenhaar 1200 Mk.
für 1 Kilo Roßhaar . . 1800 Mk.
für Eiſen. Lumpen, Papier, Zinn,
Kupfer, Mefſing, Zink. Blei uſw.
die höchſten Tagespreiſe.
Preistafel iſt ausgehängt!
Nur Langgaſſe 6, Laden.
Auf Wunſch wird alles abgeholt.
Genau auf Name u. Nummer achten
Georg Schnepper.
Sonntagsſchule, — 1Uin 141 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 17. Mai,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jede=ann herzlich tvillkommen.
Internationale Vereinigung Ernſter Bibelforſcher (Ortsgruppe
Darmſtadt, Karlſtraße 16, I.): Bibelſtunden Mittwochs und
Frei=
tags, abends 8 Uhr.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungs=
Verſamm=
lung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils=
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffent=
liche Verſammlungen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 13. Mai, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, den 17. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 6. Mai,
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt, Prediger
Ricker aus Frankfurt a. M.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 13. Mai 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr, und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe mit Predigt. — Nachm.
½3 Uhr: Chriſtenlehre; darauf Bittandacht. — Um 5 Uhr: Chriſtlicher
Mürter=Verein. — An allen Werktagen, abends 8 Uhr: Majandacht.
Kapelte der Bazinherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6!= Uhr:
Heil. Mefſe. — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. — Abends 6 Uhr:
Roſenkranzandacht.
Kazelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle int Griesheim: Vorm. 9½ Uhr: Hochamt.
Et. Eliſabetherkieche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zu: heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht u. Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt.
St. Martiuskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 5 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe.
— Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um ½3 Uhr: Andacht.
— Um 3 Uhr: Verſammlung der Gemeinde im Gemeindeſaal und
darauf Vortrag.
St. Fidelis: Im Kloſter der Engliſchen Fräulein an der Waldſtraße
um 8 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt,
— Nachm. ½5 Uhr: Mai=Predigt und Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And.
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Rummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Mai 1923.
Seite 7.
sins für Kopftoaschungen
undergleichlich, sie machen oas bdar
Geich und schon une ſe
Das Griesheimer Haus.
Von
Ernft Elias Niebergall.
9
(Nachdruck verboten).
Um indeſſen ſeinen tätigen Geiſt einigermaßen zu
beſchäf=
tigen, pflegte er einen Teil ſeines Tages mit Durchblätterung
der Bibliothek ſeiner Gönnerin hinzubringen. Sie beſtand nur
aus dem Katechismus und der Bibel, und er hatte die in letzterer
enthaltenen Kriegsgeſchichten, beſonders von Gideon und den
Makkabäern ſo oft durchſtudiert, daß er keine Unterhaltung mehr
davon fand. Er teilte ſich daher ſeine Stunden ein, ſtand des
Morgens etwas ſpät auf, trank Kaffee, las dann eine Stunde in
der Bibel, wobei er weniger Intereſſe verriet als bei ſeiner erſten
Morgenbeſchäftigung — ſpielte dann eine Stunde mit Maunz,
einem pechſchwarzen Kater, dem Liebling der Witwe, ging auch
wohl, ſo weit es ſeine Würde erlaubte, in der Küche zur Hand,
indem er Gerichte angab, die er in ſeinen Feldzügen bereiten
ge=
lernt hatte, und brachte die letzte Stunde des Vormittags damit
zu, daß er die Fliegen von den Fenſtern wegfing und ſich auf
das Mittageſſen freute. Der Mittag ging unter ähnlichen
Be=
ſchäftigungen hin. So verſtrich ein Tag nach dem andern und
er glich einem Prometheus, dem der Geier der Unzufriedenheit
täglich an der Leber nagte.
Mit inniger Betrübnis ſah die Witwe den Zuſtand ihres
Freundes und ſann auf Mittel, ihn mit dieſem Lehen
auszuſöh=
nen. Die Gelegenheit dazu kam ganz unerwartet. Auf einem
Jahrmarkt in G . .., erſchien ein fahrender Krämer, der außer
probater Schuhwichſe, Fleckſeife und ähnlichen Artikeln auch eine
Anzahl ſchöner Volksſchriften zum Verkauf ausſchrie wie; die
ſchöne Meluſine, der gehörnte Siegfried, Till Euienſpiegek und
ähnliche Bücher, „gedruckt in dieſem Jahr”2) Auch die Witwe war,
was ſelten geſchah, ausgegangen, um einige unentbehrliche
Haus=
gerätſchaften einzukaufen, und als ſie die Bücher ſah, war nichts
natürlicher, als daß ihr darüber der Schulmeiſter einfiel, deſſen
Gelehrſamkeit in ihren Augen unübertroffen und unerreichbar
daſtand.
Sogleich beſchloß ſie, ihm eine heimliche Ueberraſchung zu
bereiten. Unter den zum Verkaufe ausgebotenen Volksſchriften
erregte aber keine ihre Aufmerkſamkeit mehr, als ein mit großen
Lettern auf grobes Löſchpapier gedrucktes Werkchen, weſches jetzt
ſchwerlich mehr im Buchhandel zu haben iſt. Hätte ſie die Kunſt
des Leſens verſtanden, ſo würde ſie bald gewußt haben, daß es
den Titel führte: „Ourigeser Unterricht in der geheymen Kunſt
Teuffel aus denen beſeſſenen auszutreiben, Vieh und Menſchen
für den Verzauberungen zu präſerviren, ſowie auch aller Arten
Geiſter zu bannen, die armen Seelen derer Verſtorbenen zu
er=
löſen, und die in der Erden vergrabenen Schätze zu heben. Alſo
an das Licht geſtellt durch N. JTohannem Martinum
Thesaurur-
gum, Reutlingen 1712.*) So aber ſah ſie nur auf der Decke
ſchöne rote und ſchwarze Buchſtaben und darunter
unterſchied=
liche Figuren, teils mit Hörnern und Schwänzen, teils mit
Flü=
geln und Poſaunen. Ohne Bedenken kaufte ſie das Büchlein um
den mäßigen Preis von zwei Albus, und überbrchte es dem
Schulmeiſter, der in tiefer Melancholie dem Kater Maunz durch
Streicheln Funken aus dem ſchwarzen Pelz entlockte. Ein
huld=
voller Blick belohnte die Geberin überſchwänglich; der gelehrte
Mann ſetzte die ſchnurrende Katze auf die Erde, nahm das
Büch=
lein zur Hand und fing alſogleich an, darin zu leſen.
Bis zum folgenden Tage war er ſo weit gekommen, daß er
die Erklärung von ſich geben konnte, das ihm überreichte Werk
ſei nicht, wie er anfangs geglaubt habe, eine Sammlung
erbau=
licher Predigten, ſondern er ſei geneigt zu vermuten, daß es eine
Schilderung des jüngſten Gerichts zu enthalten ſcheine. Einen
Tag ſpäter geſtand er, das Buch ſei nicht ohne und enthalte mehr,
als er ſich anfänglich dabon verſprochen habe, und nach acht Tagen
kam er morgens ganz überwacht aus ſeinem Kämmerlein zu der
ungeduldig beim Kaffee harrenden Witwe, lächelte ſanft, drückte
ihre Hand — was ſie verſchämt duldete — und ſagte ihr
bedeu=
tungsvoll ins Ohr: „Ihr Glück iſt gemacht, Annemarie, und das
meinige auch.” Mehr ſagte er aber nicht. Er war überhaupt
kein Mann von vielen Worten, ſchmierte daher ſein Brot, tunkte
es im Kaffee und wiederholte dies fo oft, als ob er es auf den
gänzlichen Ruin ſeiner Wohltäterin abgeſehen hätte.
Von dieſer Zeit an war er des Abends öfter unſichtbar und
kehrte oft erſt in ſpäter Nacht zurück. War er auch einmal des
Abends zu Hauſe, ſo ſah er durch die runden, papierverklebten
Scheiben mehr nach dem Himmel und dem zunehmenden
Mon=
desviertel, als nach der Witwe, die doch bloß ſeinetwegen die
Suppe ſo lange warm gehalten hatte und daher gewiß auf Dank
rechnen konnte. Allein dies verdroß die gute Seele nicht, da ſie
gewohnt war, alles, was er tat, oder nicht tat, als auf guten
Gründen beruhend anzuſehen: und ein leiſer Verdacht, der
manchmal über ſein langes Ausbleiben in ihrem weiblichen
Ge=
müte aufgeftiegen war, legte ſich ſogleich, wenn ſie ſeine Züge
betrachtete, denen Strapazen, Gram und die Jahre Vieles von
ihrer früheren Annehmlichkeit geraubt hatten.
In deſſen ereignete ſich ein Vorfall, der in ſeiner Art ſo
un=
erhört war, daß man es ihr nicht verübeln kann, wenn ſie ihre
gewöhnliche Sanftmut auf Augenblicke vergaß.
(Fortſetzung folgt.)
22) Die ſehr verbreiteten Einzeldrucke dieſer Volksbücher trugen ſtatt
des Erſcheinungsjahres den Vermerk „gedruckt in dieſem Jahr”.
Der Titel ſcheint von Niebergall erfunden zu ſein.
9
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Seite 8.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Mai 1923.
Seite 9.
DroerMatdfada
* Entſcheidungen des Reichsfinanzhofs.
Die Befreiungsvorſchrift im § 3 Abf. 1 3. 1 Kap.Ertr. St. G.
erſtreckt ſich, ſoweit ſie ſich auf Genoſſenſchaften bezieht,
ledig=
lich auf ſolche Genoſſenſchaften, die gemäß dem Geſetze, betr. die
Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften vom 22. Mai 1898, in
das Genoſſenſchaftsregiſter eingetragen ſind. Genoſſenſchaften,
die gemäß §8 57, 65 des preuß. Geſetzes, betr. die Bildung von
Waſſergenoſſenſchaften vom 1. April 1879, gegründet ſind, um
durch Entwäſſerung von Grundſtücken deren Ertrag zu
ver=
beſſern, dienen gemeinnützigen Zwecken im Sinne des § 3
Abſ. 1 Z. 2b Kap.Ertr. St. G. — Nach § 40 Eink.St.G. hat der
Arbeitgeber alles von ihm herrührende Einkommen im
weiteren Sinne, nicht bloß das ſteuerbare, der länger als
zwei Monate bei ihm beſchäftigten Arbeitnehmer dem
Finanz=
amt mitzuteilen. Die Mitteilung der in §§ 34ff. Ausf.Beſt. zum
Eink. St. G. bezeichneten Lohnliſten und Gehaltsnachweiſungen
kann mit den Mitteln des § 202 Abg.O. erzwungen werden.
Dem Konkursverwalter liegen, ſoweit ſeine Verwaltung reicht,
in Anſehung der Umſatzſteuer die Pflichten des Steuerpflichtigen
ob. Beginnt die Verſilberung der Konkursmaſſe durch den
Kon=
kursverwalter mit Einzelverkäufen und endigt ſie mit dem
Ver=
kaufe des Reſtes des Warenlagers im Ganzen, ſo iſt auch dieſer
Verkauf umſatzſteuerpflichtig. — Geben die Angaben in der
Steuererklärung zu Zweifeln Anlaß und bietet der
Steuerpflich=
tige zur Aufklärung Büchereinſichtnahme an, ſo kann das
Finanz=
amt nicht ohne weiteres unter Ablehnung dieſes Angebots von
dem Steuerpflichtigen die Ausſüllung eines beſonderen, auf eine
große Reihe von ganz allgemein gehaltenen Einzelfragen ſich
erſtreckenden Erläuterungsbogens verlangen; ein ſolches
Ver=
langen überſchreitet die Grenzen des § 6 Abg.O. Das
Finanz=
amt hat dielmehr in einem ſolchen Falle zunächſt von der
an=
gebotenen Büchereinſichtnahme Gebrauch zu machen.
* Zur Beſteuerung ausländiſchen Vermögens
iſt eine Verordnung erlaſſen worden, die anzuwenden iſt: 1. auf
die Veranlagung zur Einkommenſteuer für 1922; 2. auf die erſte
Veranlagung zur Vermögensſteuer und Zwangsanleihe; 3. auf
die Fälle, in denen in 1923 eine Vermögensſteuerpflicht,
Erb=
ſchaftsſteuerpflicht oder eine Pflicht zur Vorauszahlung auf die
Einkommenſteuer begründet wird. Bei im Inland unbeſchränkt
ſteuerpflichtigen Pexſonen iſt auf Antrag der Wert des
auslän=
diſchen Betriebs= und Grundvermögens, des Kapitalwerts, der
Rechte auf ausländiſche Renten und andere wiederkehrende
Nutzungen, ſowie noch nicht fällige Lebens= und
Kapitalverſiche=
rungen (Rentenverſicherungen), aus denen der Berechtigte noch
nicht in den Rentenbezug eingetreten iſt, ſofern eine ausländiſche
Verſicherungsgeſellſchaft in Betracht fällt, von Hypotheken auf
ausländiſchen Grundſtücken, aus Einkommen von ſolchen
Ver=
mögen oder im Ausland ausgeübter Erwerbstätigkeit (
voraus=
geſetzt, daß die Einkommensbeträge im Ausland verblieben),
ſo=
fern es ſich um ausländiſche hochwertige Währung handelt, nach
einem Steuerſatze in deutſche Währung umzurechnen und
heran=
zuziehen. Gleiches gilt bezüglich der Erbſchaftsſteuer, wenn der
Erwerber nach § 8 Abſ. 1 I. Erbſch. St. G. mit dem geſamten
Erb=
anfalle ſteuerpflichtig iſt. Umrechnungskurs iſt ein
Durchſchnitts=
kurs, der ermittelt wird aus der durch 3 geteilten Summe der
Kurſe am Ende der erſten Hälfte des Jahres 1920, 1921 und
1922 einer= und dem Kurſe am 3. Oktober 1922 andererſeits. Als
Kurſe ſind die Wechſelkurſe der Berliner Börſe maßgebend;
mangels Notierung ſolcher erfolgt deren Ermittelung und
Feſt=
ſetzung durch den Reichsfinanzminiſter. Die Steuer wird vom
geſamten ſteuerpflichtigen Vermögen oder Einkommen nach dem
Hundertſatz erhoben, der ſich ergeben würde, wenn die Steuer
von dem nach dem Währungskurſe vom 31. Dezember 1913
er=
mittelten ausländiſchen Vermögen oder Einkommen zuzüglich
des übrigen Vermögens oder Einkommens erhoben würde.
Falls ſich hiernach kein Hundertſatz ergibt, wird die Steuer nach
dem niedrigſten in Frage kommenden Abgabeſatz erhoben. *
m
*Aus den Entſcheidungen des Reichsfinanzhofs
Eine für den Aerzteſtand wichtige Entſcheidung wurde
vom 5. Senat erlaſſen: Auslaigen eines praktiſchen Arztes für
Arzneimittel und Verbandſtoſfe, die er aus der Apotheke im
ganzen und im eigenen Namen bezieht und ſeinen Kranken
der=
abreicht, ſowie für Blutunterſuchungen, die er nach den von
ihm ſelbſt den Kranken entnommenen Blutproben, ſei es auch
mit deren Vorwiſſen, durch eine Blutunterſuchungsſtelle
vor=
nehmen läßt, ſind bei ihm nicht durchlaufende Poſten, ſondern
gehören zum umſatzſteuerpflichtigen Entgelt.
* Zur Einkommenſtener. Nach § 12 Z. 11 Eink. St. G. gelten
als ſteuerbares Einkommen nicht: „Bezüge aus öffentlichen
Mit=
teln oder aus Mitteln einer öffentlichen Stiftung, die als
Unter=
ſtützungen wegen Hilfsbedürftigkeit oder als Unterſtützungen für
Zwecke der Erziehung oder Ausbildung, der Wiſſenſchaft oder
Kunſt bewilligt ſind. Das Geldentwertungsgeſetz hat hier
fol=
genden Zufatz geſchaffen: „Nach näherer Anordnung des
Reichs=
finanzminiſters (die noch ausſteht. Anm. d. Ber.) können auch
andere als die im Satz 1bezeichneten Bezüge von
der Steuer befreit werden, ſofern ſie zu
ausſchließ=
lich mildtätigen oder gemeinnützigen Zwecken
gewährt weiden und dem Vermögen oder
Einkom=
men von phyſiſchen Perſonen, juriſtiſchen Perſonen oder
Per=
ſonenvereinigungen ohne Rechtsperſönlichkeit entſtammen, die
im Inland keinen Wohnſitz, Aufenthalt, Sitz oder Ort der
Lei=
tung haben. — Damit ſollen alſo die Zuwendungen
einkomnien=
ſteuerfrei werden, die aus hochvalutariſchen Ländern an
Deutſch=
land bewirkt werden, die ſeither als einkommenſteuerpflichtig
behandelt werden mußten.
„Az Eſt” teilt aus Ungaru über die Nückwirkung der
neuen Steuern auf den Fiskus mit: „Die neuen
Steuern, insbeſondere die allgemeine Umſatzſteuer, die
Vieh=
verkehrsſteuer und die Luxusumſatzſteuer haben eine derartige
Perſonalerhöhung bei der Staatskaſſe nötig gemacht, daß die
Regiekoſten im letzten Jahre von 75 Millionen K. auf zirka 900
Millionen Kronen gewachſen ſind. (Auch eine bezügliche
Unter=
ſuchung im Deutſchen Reiche würde wohl intereſſante Reſultate
zeitigen.)
* In einer kritiſchen Bemerkung zu der am 1. April 1923
in Oeſterreich in Kraft tretenden Warenumſatzſteuer ſagt Dr.
Guſtav Weiß=Wellenſtein in den „Berichten aus den neuei
Staaten”: „Die Warenumſatzſteuer iſt heute in allen Staaten
als letztes Mittel zur Behebung der Budgetnot eingeführt
wor=
den. Sie iſt aber wirklich nur ein letztes, hoffentlich
vorüber=
gehendes Auskunftsmittel, weil ſie eben eine der roheſten
Konſumſteuern iſt, die Differenzierungen nicht in
ent=
ſprechendem Maße zuläßt, einen komplizierten Einhebungs= und
Kontrollapparat vorausſetzt und in ihren Ergebniſſen
überall hinter den Erwartungen und Voranſchlägen
zurück=
geblieben iſt. Es iſt nur zu hoffen, daß das letztere in
Oeſter=
reich nicht zutrifft, weil ſonſt bei unſerer, ich möchte ſagen
mecha=
niſchen Steuerpolitik die Gefahr heraufbeſchworen würde, daß
einfach mit den Steuerſätzen hinaufgegangen wird und
Kontroll=
maßregeln eingeführt werhen, die den Verkehr unnötig belaſten,
durch ihre Koſtſpieligkeit aber immerhin einen Teil des Ertrags
abſorbieren. Wir müſſen alſo wünſchen, daß die
Waxenumſatz=
ſteuer die budgetmäßigen Voranſchlagsziffern erreicht und nicht
etwa die erſte Stufe einer pyogreſſiv anſteigenden
Warenumſatz=
ſteuer bildet, durch welche ſchließlich unſer ganzes
Birtſchafts=
leben tödlicher Gefahr ausgeſetzt werden könnte.”
G „Kunſtwerk” vom Standpunkt des
Umſatzſteuer=
geſetzes 1919 8 21 Abſ. 1 Nr. 2. Die Beſtimmung will den
Künſtler und nicht das Kunſtgewerbe ſchützen. Als fteuerlich
pribilegierte Kunſtweike werden ſolche anzuſehen ſein, die
ofſen=
ſichtlich ihrer ſelbſt, nicht des Gebrauchszwecks wegen da ſind, es
ſei denn, daß es ſich um Gegenſtände, die dem Gottesdienſte
V
geweiht ſind oder ſonſt der Allgemeinheit zu dienen beſtimmt
ſind, handelt. Gegenſtände dagegen, bei denen der
Gebrauchs=
zweck überragt, oder die lediglich als Zier, ſei es der
Innen=
einrichtung einer Wohnung, ſei es einer Perſon, dienen ſollen,
werden als Originalwerke der Kunſt, mögen ſie auch künſtleriſch
hergeſtellt ſein, nicht anzuſprechen ſein. Außer dieſem ſachlichen
Merkmal wird für die Steuerfreiheit die Herſtellung eines
Werkes durch eine vor der Verkehrsauffaſſung als Künſtler — im
Gegenſatz zum Kunſtgewerbetreibenden beſtehende Perſönlichkeit
in Betracht gezogen werden müſſen. Daß dieſe
Geſetzesausleg=
ung nicht bedenkenfrei iſt, verkennt der 6. Senat nicht, er glaubte
aber aus den angeführten Gründen allgemein erkennbare
Merk=
male aufſtellen zu ſollen. (Der Beſchwerdeführer ſtellt in ſeiner
kunſtgewerblichen Werkſtätte nach eigenen Entwürfen
Schmuck=
ſachen aus Edelmetallen und kunſtgeſverbliche Gegenſtände aus
unedlen Metallen her; er meint, daß ſowohl bei der
Verarbeit=
ung von edlem als auch unedlem Metall durch Ziſelieren geprüft
werden müſſe, ob Originalwerke der Plaſtik vorlägen, da auch
durch Ziſelieren ſolche Originalwerke im Sinne des
Umſatz=
ſteuergeſetzes geſchaffen werden könnten. Die Steuerinſtanzen
ſind dieſer Anſchauung nicht beigetreten, wie aus den Gründen
des Reichsfinanzhofes zu entnehmen iſt. Bei der Bedeutung
der Angelegenheit für Kunſt und Kunſtgewerbe wird es Sache
der bezüglichen Berufsvertretung ſein müſſen, auch ihrerſeits
S
Stellung zu nehmen.
G Kapitalertragſteuer, die nach dem 31. Dezember 1922
fällig geworden iſt, wird nicht mehr erſtattet oder auf die
Einkommenſteuer angerechnet. (§ 44 Eink.=St. G.)
* Geſetz gegen die Kapitalflucht, in der Faſſung vom 26.
Januar 1923. § 4 lautet: „Lieſern Banken ausländiſche
Wert=
papiere im Inland an Perſonen aus, die Nichtbankiers und
nicht ihre Kunden ſind, ſo haben ſie von den Empfängern eine
Empſangsbeſcheinigung in zweifacher Ausfertigung einzufordern.
und eine Ausfertigung an das für ihre Niederlaſſung zuſtändige
Finanzamt unverzüglich weiterzugeben. Geht die
Empfangs=
beſcheinigung bei der Bank nicht ſpäteſtens innerhalb eines
Monats ſeit Auslieferung der Wertpapiere ein, ſo iſt die Bank
verpflichtet, dem für ihre Niederlaſſung zuſtändigen Finanzamt
über die Auslieferung der Wextpapiere Anzeige zu machen. Die
Empfangsbeſcheinigung oder die Anzeige müſſen Namen und
Wohnort des Empfängers, ſowie die Bezeichnung der
Wert=
papiere nach ihren weſentlichen Unterſcheidungsmerkmalen
ent=
halten. Eine Ausfertigung der Empfangsbeſcheinigung oder
eine Abſchrift der Anzeige iſt von der Bank drei Jahre lang
auf=
zubewahren." Dieſer Artikel 4 iſt durch Art. VII § 3
des Geldentwertungsgeſetzes vom 20. März 1923
aufgehoben.
* Tſchechoſlowakei. Umſatzſteuerpauſchalierung in der
Land=
wirtſchaft. Anſtelle der Umſatzſteuer, ſowie der Steuer von
Arbeitsleiſtungen wird eine Steuerpauſchale feſtgeſetzt. Die
Pauſchalierung iſt freiwillig, jeder Landwirt kann ſich daher
freiwillig ſür die Parſchalierung oder für die normale
Beſteue=
rung entſcheiden. Anſpruch auf die Pauſchalierung der
Umſatz=
ſteuer, ſowie der Steuer von Arbeitsleiſtungen hat jeder
land=
wirtſchaftliche Unternehmer, der 1922 eine eigene oder gepachtete
Bodenfläche im Ausmaß von höchſtens 50 Hektar, nach
Aus=
ſcheidung der Wälder, bewirtſchaftet hat. Als landwirtſchaftlicher
Boden gelten: Aecker, Gärten, Wieſen, Weiden. Die
Steuer=
pauſchale wird wie folgt berechnet: Es wird der durchſchnittliche
Kataſtralreinertrag ermittelt, der auf jeden Hektar
landwirtſchaft=
lichen Bodens entfällt, deſſen Ertrag zu pauſchalieren iſt. Die
nach Maßgabe auf Grund der folgenden Zuſammenſtellung
die=
ſem Ertrage entſprechende pauſchalierte Umſatzſteuer für 1 Hektar
wird dann mit der Anzahl der geſamten eigenen und
zugepachte=
ten landwirtſchaftlichen Bodenfläche des einzelnen Landwirts
multipliziert. Das Produkt repräſentiert die geſamte
Pau=
ſchale des einzelnen Landwitts. Solche Pauſchalierung dürfte
ſich auch in Deutſchland empfehlen, ſie würde zur Vereinfachung
des Steuerbetriebs weſentlich beitragen können.
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Vekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Säbel und 1 grüne
Uni=
formmütze, 1 verſilberte, ovale Broſche,
1 Zwicker. 1 Bund (15 Stück) Schlüſſel
1 blaues Kindertäſchchen mit Taſchentuch
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Verdingungsunterlagen ſind, ſowei
der Vorrat reicht, zum Selbſtkoſtenpreis
bei der unterzeichneten Dienſtſtelle
er=
hältlich.
Der Verdingungstermin iſt auf
16. Mai 1923, vorm. 10 Uhr, feſtgeſetzt.
Nachträglich per Poſt eingehende
An=
gebote haben nur Gültigkeit, wenn deren
Schlußſummebis zum Verdingungstermin
bei dem Baubüro gemeldet iſt. (3856
R.=Verm.=Amt Wiesbaden
Baubüro Tr.=Ueb.=Platz Griesheim.
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einen Reingewinn von Mark 36 096 535,98 auf. Warenbeſtände
bilan=
zieren mit Mk. 178 483 134,88, während ſonſtiges. Inventar auf Mk. 3
abgeſchrieben wurde. Debitoren betragen Mark 123 870 M6.17, denen
Prozent Bonus zu, verteilen, für Ruhrſpende einen Betrag von Mark Aktien in Vorſchlag.
2 Millionen, für Beamtenunterſtützungsfonds Mark. 5 Millionen und
* Verein deutſcher Delfabriken, Mannheim. Die Dividende — Mk. 2000 Papiermark in Vorſchlag.
G.=V. genehmigte 50 Prozent Dividende und erklärte ſich mit einer
möglicherweiſe eintretenden Unterverſicherung einverſtanden. Die
Be=
ſchäftigung während der erſten drei Monate, des laufenden
Geſchäfts=
jahres ſei regelmäßig geweſen, jedoch, durch die im März d. J. erfolgte
gekommen.
übernommen und den Aktionären derart zum Bezug angeboten, daß auf wurden beſonders für ſpätere Termine geſucht.
je eine, alte Aktie eine junge Aktie zum Kurſe von 900 Prozent
ent=
beſtand zu angemeſſenen Preiſen ſei ſehr befriedigend.
* F. Thoerls vereinigte Harburger Delfabriken
A.=G., Harburg. Dem Geſchäftsbericht der Geſellſchaft für das
ab=
gelaufene Geſchäftsjahr, entnehmen wir folgende Zahlen: bei 35 Mill.
Mark Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 178 Millionen
Beteiligungen 1,3 Milionen Mark.
bronn. Die G.=V. faßte folgende Beſchlüſſe: Von den 250 Millionen heute Anatolier die Führung: I. Anatolier 168 000, II. 160 000.
Mark Aktien „4” werden 100 Millionen Mark unter Zuzahlung von
600 Prozent, von den reſtlichen 190 Millionen. Mark werden 175
Mil=
werden.
dad S. a. Madrid. Die Geſellſchaft bringt für das abgelaufene
9 Prozent im vergangenen Jahr.
Anlagen des Unternehmens teilweiſe in Unterverſicherungen bleiben. gon 19 000—23 500, Tiag 15 250 und Ufa 30 20—31 000.
Handelsblat
Der gemeinſchaftliche Richtpreisausſchuß des
Deutſchen Stahlbundes in Düſſeldorf hat die Richtpreiſe für
* Bahnbedarf A.=G., Darmſtadt. Dem Bericht der Ge= Halbzeug und Walzeiſen in Thomas=Handelsgüte ab 10. Mai um 23,5
ſellſchaft, die zum Konzern der J. Adler jun. Frankfurt a. M. gehört, Prozent und den Mehrpreis für Lieferung in Siemens=Martin=
Handels=
entnehmen wir für das abgelaufene Geſchäftsjahr folgende Abſchluß= güte und für Stabeiſen von 175 000 auf 200 000 Mk. erhöht. Für die
ziffern: bei 1 120,15 Millionen Kreditoren ſtehen 773,57 Millionen Mk. übrigen Erzeugniſſe wurden die Preiſe ab 10. Mai ebenfalls entſprechend
Debitoren und 592,57 Millionen Mark Vorräte gegenüber, mit Aus= feſtgeſetzt. Die beſchloſſene Erhöhung deckt ſich nicht mit der bisher
ein=
nahme der 0,99 Millionen Mark zu Buch ſtehenden Grundſtücke ſind getretenen Steigerung der Geſtehungskoſten. Jedoch hat man aus
all=
alle Anlagen abgeſchrieben. Ein „Werkerhaltungs=Konto” weiſt 136 gemeinen Gründen davon abgeſehen, die Steigerung voll in Rechnung
Millionen Mark auf, während der Reſervefonds nach Zuweiſung des zu bringen. Ab 10. Mai gelten demnach folgende Nichtpreiſe: „Werk=
Agios aus der Kapitalserhöhung 35,86 Millionen Mark aufweiſt. Die grundpreis mit den bekannten Frachtgrundlagen für Thomas=Handels=
Geſellſchaft war in allen Abteilungen ſtark beſchäftigt und auch das erſte güte bzw. für Siemens=Martin=Handelsgüte: 1. Rohblöcke 899 000 bzw.
Quartal des neuen Geſchäftsjahres habe, ein befriedigendes Ergebnis 1 061 000 Mk., 2. Vorblöcke 1004 000 bzw. 1 186 000 Mauk, 3. Knüppel
gezeigt. Die G.=V. am 14. d. M. will bekanntlich weitere Kapitalsver= 1 067 000 bzw. 1 261 000 Mk., 4. Platinen 1099 000 bzw. 1 239 000 Mk.,
doppelung des derzeitig 40 Millionen Mark betragenden Stamm= 5. Formeiſen 1 239 000 bzw. 1430 500 Mk., 6. Stabeiſen 1 250 000 bzw.
1 450 000 Mk., 7. Univerſaleiſen 1 351 000 bzw. 1 569 000 Mk., 8.
Bond=
eiſen 1509 000 bzw. 1 727 000 Mk., 9. Walzdraht 1 334 000 bzw. 1 849 000
Mark, Grobbleche 5 Millimeter und darüber 1 409 000 bzw. 1 641 000
Mark, 11. Mittelbleche 3 bis unter 5 Millemeter 1 583 00 bzw. 1.821 000
* Süddeutſche Handelsvereinigung A.=G., Frank= Mark, 12. Feinbleche 1 bis unter 3 Millimeter 1 817000 bzw. 2055 000
furt a. M. Der Abſchluß, der Geſelſchaft weiſt bei einem Aktien= und 13. Feinbleche unter 1 Millimeter 1971 000 bzw. 2 187 000 Mark.
Kapital von 20 Millionen Mark einen Reſerve=Fonds von Mk. Der Zuſchlag auf die Marküberpreiſe beträgt ab 10. Mai 6000 %.
Dividendenvorſchläge.
* Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G.,
Darm=
an Kreditoren Mk. 241 587 463,56 gegenüberſtehen. Die G.=V. von ſtadt. Für das abgelaufene Geſchäftsjahr „bringt die Geſellſchaft
3. ds. beſchloß, aus dem Neingewinn 20 Prozent Dividende und 30 6 Prozent für Vorzugs=Aktien und 200 Prozent Dividende auf Stamm=
Schriftgießerei D. Stempel A.=G., Frankfurt
zur Stärkung des Neſerbefonds Mark 16 Millionen zu verwenden. a. M. Die Geſellſchaft bringt für das Geſchäftsjahr 1922 200 Prozent
Warennärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Die beträchtliche De=
Beſetzung des Mannheimer Hafengebietes vollſtändig zum Stillſtand viſſenſteigerung veranlaßte am Produktenmarkt für die meiſten Artikel
eine emtſprechende Erhöhung der Preisſorderungen. Für die Getreide=
* Wäſche=Fabrik Ansbach A.=G. Die G.=V. beſchloß preiſe wirkte außerdem die vermehrte Nachfrage mach Mehl anregend.
Kapitalserhöhung um 11 Millionen Mark Stamm=Aktien und eine Roggen wurde anſcheinend wieder für die Reichsgetreideſtelle begehrt.
Million Schutz=Aktien mit 15fachem Stimmrecht in den bekannten drei Auch Gerſte und Hafer ſtellten ſich teurer. Mais war beſonders aus
ſteuerfreien Fällen. Die jungen Aktien werden von einem Konſortium dem Grunde feſter, weil vom Auslande nichts zu kaufen iſt. Futterſtoffe
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Für den
Kleinvieh=
fällt, wobei der Aktionär die Bezugsrechtsſteuer und den Schlußnoten= markt aun Mittvoch betrug der Auftrieb 63 Kälber, 0 Schafe, 106
ſtempel zu tragen hat. Die Schutzaktien und die von der Verteilung Schweine, 587 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für 50 Kilo
Lebend=
übrigen Stamm=Aktien 3 Millionen) verbleiben zur Verfügung des gewicht für Kälber b) 340—350 000 Mk., e) 320—330 000 Mk. 4) 310 000
Konſortiums, das verpflichtet iſt, die Geſellſchaft bei dem Erlös zu be= bis 320 000 Mk., e) 270—300 000 Mk.; Schweine 2) 410—420 000 Mk.,
teiligen. Die jungen Aktien nehmen an der Dividende ab 1. November b) und e) 400—410 000 Mk., 4) 390—400 000 Mk., e) 380—390 000 Mk.; New=York zuzug.
1922 teil. Nach dem Bericht des Vorſtandes hat ſich der Umſatz der Sauen 380—390 000 Mk.; Ferkel und Läufer 110—240 000 Mk. Tendenz:
Geſellſchaft in den letzten Monaten laufend erhöht und der Auftrags= Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig, kleiner Schweiz
Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig.
Börſen.
* Börſenbericht vom 11. Mai 1923. (Eigener Bericht.) Bulgarien .................."
Mark, aus dem wieder 75 Prozent Dividende und 22,5 Millionen M7ark. Am Deviſenmarkt ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung fort: Kabel Neu=York
für Rückſtellungen verwendet werden ſollen. Gläubiger haben 3050 kam mit 40 400 zur Notiz. Am Effektenmarkt hielten bei großen Kurs=
Millionen Mark zu fordern, andererſeits betragen Außenſtände 1314 ſteigerungen die Käufe am Montanaktienmarkt an, wodurch auch die
Millionen Mark, Vorräte N758 Millionen Mark, Wertpapiere und übrigen Großmärkte angevegt und weſentlich feſter wurden. Nach den
erſten hohen Kurſen wurde das Geſchäft etwas ruhiger und die Kurſe
* Großwaſſerkraft Württemberg. A.=G., Heil= gaben teilweiſe etwas nach. Am Markt der ausländiſchen Renten hatten Artiengeſ. ſür Anilinfr.
Chemiewerte beſſerten die Kurſe um 5—10 000 % auf. Der Ber=Anhalt=Maſchinen
500 Prozent in Aktien „B” umgewandelt, ſo daß ſich die bisher beſtehen= Elektr=Aktienmarkt hatte teilveiſe ſehr große
Kursſteigerun=
den 350 Millionen Mark Lit. B auf 450 Millionen Mark erhöhen. gen aufzuweiſen. Beſonders begehrt waren hier Schuckert, die anfongs Bismarckhütte . . . ...
Ferner werden weitere 250 Millionen Mark ab 1. Juli 1923 dividen= 15 000 und dann nachbörslich um tpeitere 15 000 % höher gehandelt Braunkohlen=Brikett ..
denberechtigte Aktien Litera B ausgegeben, ſo daß das geſamte Kapital wurden. Am Markte der Maſchinen= und Metallwerte Bremer Vulkan ..
nunmehr 850 Millionen. Mark beträgt und zwar 150 Millionen Mark war die Kursbeuvegung im allgemeinen nicht ſehr bedeutend. Zucer=
Aktien Lit. 4 und 700. Millionen Mark Lit. B. Von den neu zur aktien wurde 3—400 Prozent höher gehandelt. Zu außerordentlich
Ausgabe gelangten 250 Millionen Mark Lit. B übernimmt die Elektr. feſten Kurſen, die im Verlaufe der Vörſe noch zum Teil übepholt wur= Deutſch=Atlant, Fel.,
A.=6. vormals W. Lahmeyer, Frankfurt a. M. 60 Millionen Mark zu den, eröffnete der Montanaktienmarkt. Die Kursbeſſerungen Deutſche Maſchinen;
betrugen hier bis zu 80 000 %%. Von Bankaktien ſetzte Berliner Deutſch=Niedld. Tel.
lionen Mark im Verhältnis 2:1 zu 680 Prozent zum Bezug angeboten Handelsgeſellſchaft ihre ſtarke Aufwärtsbewegung fort, während die Deutſche Erdöl ...
übrigen Werte nur wenige Prozent höher waren. Im Gegenſatz zu der
Compania Hiſpano Americana de Eletriei= außevordentlich feſten Tendenz im Großverkehr waren die Kurſe am / Dt. Waffen u. Munition
Einheitsmarkt beſcheidener. Die Werte dieſes Marktes lagen Donnersmarckhütte . . .
Geſchäftsjahr eine Dividende von 11 Prozent in Vorſchlag gegenüber eher vernachläſſigt und die Kursgeſtaltung war nicht einheitlich; es üben= Dynamit Nobel ...."
wogen jedoch bei feſter Grundtendenz kleine Beſſerungen. Im freien
Ed= Hirſch Kupfer= und Meſſingwerke, Berlin. Verkehr handelte man zu anziehenden Kurſen. Man hörte hier:
Die Generalverſammlung der Hirſch Kupfer= und Meſſingwerke A.,G. in Beckerſtahl 33 000, Beckerkohle 29 000, Brown Boveri 16 500—17500.
Beulin ſetzte ohne Erörterung die Dividende auf 200 Prozent feſt und Gummi=Neckar 4800. Jnag 14 500, Krügerskall 48500, Meyer Textil Geſſenk. Gußſtahl . . 1
mahm von der Verwaltungs=Mitteilung Kenntnis, daß die Vorräte und 5400—5800. Mez Söhne 21 250, Petuoleum 73—74 000, Raſtatter Wag=
12. Mai 1923 Nr. 430
wb. Frankfurter Abenddeviſen vom 11. Mai. Die feſte
Tendenz hielt weiter an. Dollarnoten 40 750, Polennoten 8225, Wechſel
Belgien 2275, Holland 15 750 London 185 000, Paris 2650, Schweiz 7250,
Italien 1925, Neu=York 40 500.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die feſte Haltung
des Effektenmarktes erhielt eine kräftige Stärkung durch die
neuerlich=
bedeutende Steigerung der Deviſenkurſe. Für alle Gebiete machte ſich
ſtark vermehrte Kaufluſt bemerkbar. Neben der Spekulation traten in
größerem Umfange beſonders das Ausland und das Privatpublikum
als Käufer hervor. Die Kursgewinne betrugen bis zu 40000 Prozent.
Am Montanmarkt waren neben ſchweren Kohlenwerten und Deutſch=
Lrgembuuger namentlich oberſchleſiſche Papiere begehrt.
Laurahütt=
erreickten den Kurs von 100 000. Von Elektrizitätswerten gingen
Siemens u. Halske auf 200 000 hinauf bei einer Beſſerung um 49 000=
Balutagapiere ſtellten ſich entſprechend der Deviſenſteigerung höher,
be=
ſonders türkiſche Werte, Anatolier gewannen 60 000. Schiffahrts=
und Bankaktien ſchloſſen ſich der Aufwärtsbewegung an. Das G
ſchäft wunde im Verlaufe ruhiger, der feſten Stimmung geſchah aber
bein Abbruch.
....." 5249,60 5739.40 6097.20 Italien
...............! 1826.50 1829.50 19:77.70 Liſſabon=Oporto. . .. . . . . . . . . ." Dänemark . ... ........ .. .. ." 6976.10 70654.90 7705.209 Norwegen .....
......... 6321.65 6352,35 6333 3) Schweden.
.... 9975. 1209 10373.25 19726 25 Helſingfors
... 17240 737.60 1932.25 1192.75 Rew=York 37875. 37994.75 48293.— Deutſch=Oſterreich (abg.) . .... 52,933 — 53.269 — 56.35 586 Budapeſt 7636 7.644 — 7.98 — 1124.70 1136 30 1256 95 1213,05 igram.; 289 25 230 75
w. Tetiſenmarkt. Berlin, 11. Mai Telegr. Auszahlungen für:
Geld Amſterdam=Rotterdam ... ...Brüſſel=Antwerpen .........
Chriſtianig .................."
Kopenhagen ................"
Stockholm ..................
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6184.59
198250
1927,42
1813.45
7 563.— 4786.88
2160.39
6215.50
7317.50
10945.—
173258
1822.55
174425.— 15780 50
2381.78
6858.31
1561.20
17638. 18
1185 23
1216 20
183535 18761.
11107
1924,8
1886* 37675.57 37864.43 47372 81 43576.19 Paris.... 2398. 75 251i.27 2648 36 2661.64 6742,97 6s27.63 7241.85 7278.15 Spanien, 5735,62 5764.38 6134 62 El65.33 Wien (in Deutſch=Hſterr, abg.). 52.96 — 53.24 — 56.55— 58. 5— Prag.
1118.19 1183,81 1269.— 1206.— Budapeſt..................." 6.98- 7.09— 7.53.— 7.77— Buenos=Aires .... .... ......." 13399 9 13659.,7 14563.59 14638.50 39. 24 301 76 322,19 33,81 Jatzan ......... ............" 18:52.75 18546.25 19756.— 19839 50 Nio de Janeiro ............. 3949.13 3953 88 4189.50 42:8.50 Belgrad. . . 393,61 394.39 41845 42055
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung )
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Ausgb.=Nürnb. Maſch.
Bk. f. Elektr. W. vorzug.!
„ Wolle. . ..
Chem. Hehden ..
Weiler.
Deutſche Petroleum .../6
Dt. Kaliwerke .......
Elberfelder Farben ...
Elektr. Lieferung ...
N. Friſter ....
Gaggenau Vorz
Geſ. f. elektr. Untern. ..
Halle Raſchinen ......."!
8. 5.
43259.—
174890.—
48560.—
2000.—
46oga —
160300
11.5
46236.—
7866s.—
57000.—
33066.—
53006.—
91888.—
160003
4356e — 57300.—
37680.—
46008.— 58300.
171c39
61665.— 70600.—
148980 159339
18ea39 2oigvö
140030 160990
425e0.—
19080.—
28000.—
46038.—
362,6.—
41ße8.—
63600.— 82889.—
31839.— 36883.—
43889.—
22359.
28759.—
51386.—1
78008—
43599.—
119899
Han. Maſch.=Egeſt..
Hania Dampfſch.
Hemoor Zement
Hirſch Kupfer...
Höſch Eiſen
Hohenlohe Werke
Kahla Borzellan.
Lindes Eismaſch..
Lingel Schuh .
Linke & Hofmann.
L. Loewe & Co.
C. Lorenz..
Meguin...
Niederländi che Kohl
Nordd. Gummi.
Orenſtein .
Rathgeber W
Rombacher Hüttter
Roſitzer Zucker
Rütgerswerke.
Sachſenwerk.
Sächſiſche Suß
Siemens Glas.
Bolkſtedter Po
Weſtſ. Eiſen Langend
Bittener Gußſtahl ..
Banderer=Werke.
8
25a369
47600.—
198968
120663
81098.—
73068.—
3530 —
105669
133336
27669.—
33380.—
150480.—
46088.—
6588o.—
23180.—
1110ge
49509.—
Legge
65063.—
11. 5.
276690
56889.—
135869
188000
275000
88000.—
74906.—
36088.—
15569.—
112000
167796
38569.—
45408.—
110686
39009.—
71689.—
44008.—
72086 —
52108.—
6088.—
25560.—
6509.—
70608.—
56080.—
120630
70e33.—
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 11. Mai 1923.
Emropäiſche Staatspapiere,
) Deutſche
5% Reichsanleihe..
½3.
80
......:
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
41,% U.—IT.
Sparprämienanleihe .........
4%0 Preuß. Konſols ........
„........"
8½½
.........
3%
4% Bad. An. unk. 1935......
v. 1907......
3½%
42 Bahern Anleihe .........
3½%0
....
4½ Heſſen unk. 1924 ........
8½% „ ............."
..............
8% „
4% Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% „ L.=Inbeſt.=Anl.v. 1914
41% n b. 1902 ....
4% „.....
5% Bulgar. Tabak 1902
1342 Griech. Monopol ..
4½% Deſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .........
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................
42 Oeſt. Goldrente .. . . ....."
4% „ einheitl. Rente .....
5% Rum. am. Rente v. 03 ..
4½% Goldrente v. 13 ...
4% am. „ konv. ....
4% „ „ „ v. 05 „.
4%5 Türk (Admin.) v. 1903.
4½ „ (Bagdad) Ser. I..
II..
42
4% „ v. 1911, Bollanl.
41,%0 Ung. Staatsr. v. 14....
Sie
Goldrente ...
Staatsr. v. 10.:.
47
42 „ Kronenrente ....
Außereuropäiſche.
6% Mexik. amort, innere. ...
„ konſ. äuß. v. 99 ..
52
4% Gold v. 04, ſtfr. . .
8% „ konſ. innere ......"
4½%0 „ Irrigationsanleihe,
5% Tamaulipas, Serie1 ....
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr. . ...
42g Gal. Carl Ludw.=Bahn ..
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
48
2,8% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
2,69Neue ..
8%0 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
47 Oeſt. Staatsb. 1. b 8. Em.
9. Em. ...
8% „
8. 5.
89.75
1190.—
650.—
4600.—
90.—
78.—
310.—
186.—
120—
100.—
270.—
205.—
111.—
100.—
102—
106.—
27500.—
27 606.—
7800.—
7400.—
33 000.—
23000.—
7500.—
10 800.—
79 000.—
70 668.—
50 250.—
51250.—
15500.—
14 000.—
Hnnte
380 000.
4100.—
4260.—
55070.—
6s 000.—
13000 —
121000.
11. 5.
89.75
1200.—
518.—
4650.—
90.—
78.—
329.—
180.—
—
250.—
110.—
—
250.—
200.—
111.—
90.—
116.—
94.—
33 000.—
—
8400.—
8200.—
7000
31000.—
55 000.—
5060.—
24900.—
9010.—
10 756.—
89 000.—
90 660—
71750—
66 000—
18250.—
ſuem-
656 000.
400 000.
4250.—
1500.—
63 000.—
7a000—
62 000.—
11900—
130 000.
120 000.
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb v. 1885.
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 .
4½ Rudolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I..........."
3% Salon Conſt. Jonction.. .
32 Salonique Monaſtir ....
5% Tehuantepee .....
412% „
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp.=Bank 1930...
....
3½%
42 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
4% Mein. Hhp.=Bank 1932 ...
1922...
42 Pfälz.
1923 ...
425 Rhein.
verl. ...
312% n
% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ...........
42 Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
3½2% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
429 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
31.% Darmſt. v. 1905 ......
4%5 Fronkfurt v. 1913.......
3½½ „ v. 1903 .......
47 Mainz. v. 1919 bis 1926.
BankAktien.
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankoerein .........
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank .............!
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ....
Disconto=Geſellſchaft . . . . .
Dresdener Bank ......
Frankfurter Bank .....
Metallbank. . ....f..
Mitteldeutſche Creditbank ..
Heſterreichiſche Creditanſtalt .
Reichsbank=Ant. ....."
Rhein. Creditbank ..........
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein .......
Bergwerkö=Aktien.
Berzelius..
Bochumer Bergb. ..
Buderus.. . ..:
Dt. Luxemburger .........
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. ..
Gelſenkirchen Bergw. ..
Harpener Bergbau ....
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln.
Lothringer Hütte . . . . .
Mannesmann Röhren..
Mansfelder .......
Oberbedarf .......
Oberſchleſ. Eiſen Caro)
Phönir Bergbau ........."
— D
7.- 8003.— 9000.— 6709.— 9000— 98300.— 115 e00. 16 000.— 17000.— 20 000.— 22000.— 31 750.— 34300.— 19 3000.— 10 080.— 6000.— 6000.— 20 469.— 22 000— 18000.— 18000.— 7200.— — 56 000.— 63 000.— 9906.— 10 200.— 32060.— 35 750.— 13000.— 11000.— ( 6803.— 7560.— 14000.— 20038 — 22 000.— 36 000.— 4 z1089.— 270 909. 78000.— 8 84000.— 208500. 240000. 140 000. 118008. 1 230000. 312000. 265 300 3 313000. 75 000.— 8 86 905.— 84 660.— 104000. 121000. 15600. 121 006. 131000. 33000.— 67000.— 1 75000— 9 87000— 98360.— 106000. 139 000. 169 000.
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke".
Riebeck Montan.. ....
Tellus Bergb.= u. Hütten=kt.
Ver. Laurahitte . . ..
Aktien indnſtr. Unternehmung.
Brauereien.
Henninger Kempf=Stern .. . . . . —
Löwenbräu München ......"
Schöfferhof (Binding) ........ 15000.—
Verger .......aaafafffff. —G
Akkumulat. Berlin „zazsss=
Adler & Oppenheimer ..... . .
Adlerwerke (v. Kleher)......."
A. C. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff ..... /74250.—
Badenia (Weinheim) .. . . . . . . . 14709.—
Badiſche Anilin= u. Sobafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .............
Bahriſch. Spiegel ...........
Beck & Henkel Caſſel) ..
Bergmann El. Verke ...
Bing. Metallwerke. . . ...... .
Blei= u. Silberh. Braubach...
Brockhues, Nieder=Walluf. ...
gementwerk Heidelberg".
„ Karlſtadt ....... 27 000.—
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Abert ...... /106000.
„ Griesheim Elektron ... . 38800.—
„ Weilerter=mer .......
Daimler Motoren ..... . . . . . . 16 506.—
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ... . . . . . 18900.—
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).. . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dhckerhof & Widm. Stamm. 26 000.—
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
Eiſenwerk L. Meher jr. ......
Elberfelder Farb. v. Baher ... 42060.—
Elektr. Lieferungs=Geſ. .. . .. 19260.—
Licht und Kraft .. . .. . 35 299.—
Elſäſſ. Bad. Wolle.. ...
Emag, Frankfurt a. M. ... . .. 17759.—
Emaill= & Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Verke ........
Eßlinger Maſchinen.
Ettlingen Spinnerei ...
Faber, Joh., Bleiſtift. .
Faber & Schleicher..
Fahr, Gebr., Pirmaſenz.
Felten & Guilleaume, Carlsw. 63098.—
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas..
Frankfurter Hof ......
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.. 14806.—
Fuchs Waggon Stamm.. . . . . 25 109.— 13
Sanz, Ludwig, Maim ..
Geiling & Cie. ....
31806.— Gelſenkirchen Gußſtahl .
Goldſchmidt Th....
Greffenius. Maſchinen Stamm/24 960.—
Grisner Maſchin. Durlach ... . 85060.—
Hammerſen (Osnabrück)..
Hanfwerke Füſſen ......
17 203 — Heddernheimer Kupfer .
Hehligenſtaedt, Gießen ....... /44006.—
Hilpert Armaturenf. . ..
81000.— Hindrichs=Auffermann . ...... 33008.—
Hirſch Kupfer u. Meſſ.
Hoch= und Tieſbau ..
45500.— Höchſter Farben .....
151 660. Holzmann, Phil. ..
Holzverk =Induſtr. . . ..
Hotel A.=G., München.
43g00.— bydrometer Breslau..
Junghans Stamm. . . .
45 900.— Karlsruher Maſchinen . ..
Klein, Schanzl. & Becker ..
45.590.— gonſervenfabrik Braun ..
30 008.— Krauß & Co., Lokom..
Lahmeher & Co. .
Lech Augsburg.
Lederw. Rothe
4258Grat. ) Lederwerke Spicharz „
Löhnberger Mühle ......
Lüdenſcheid Metallw.
26 200 — 1 Lux ſche Induſtrie ...
14099.—
Mainkraftwerke Höchſt.
44700.—
42750— Meguin, Butzbach ...."
18008.— Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg /21 50.—
14 000.—
33006— Meher, Dr. Paul. . .
52 008.— Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. /20 000.—
17980.—
Moenus Stamm. . ..
Motorenfabr. Deutz . .. . . . .. .. 50 000.—
Motorenfabrik Oberurſel ..... /23 000.—
26 083.— Reckar ulmer Fahrzeugwerke .. 19500.—
25 100.— Reckarwerke aßl. Stamm.. ..
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
115 000. Oleawerke Fran furt a. M. ... 57 000.— 1
15 600.—
21009.— Beter=Union=Frankfurt . . .
Pfälz. Nähm., Kahſer ..... .. /22100.—
Philipps A.=G.. . . . . . . . . . . . . . 17 006.—
18760.— Porzellan Weſſel ........"
59 660.— Reiniger. Gebbert & Schall .. /23000.—
21 060.—
Rhein. Elektr. Stamm. . ...
27 030.— Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 20 500.—
38000.— 4.
Metall Vorzüge ...
31 000.— 3.
61500.— Rhenania, Aachen ....
35500.—
1100e — Riedinger Maſchinen
17000—
19000.— Rückforth, Stettin ...
64500.—
Rütgerswerke ....
7539— Schleußner (Frankfurt a.M.) .. /15000.—
13000.—
10660.— Schneider & Hanau ...
13000— Schnellpreſſen Frankenthal.
28 000 — .
33006.— Schramm Lackfabrik. . ..
15800.— 1 Schuckert Elektr. (Nürnberg)... 110000. 1.
Schuhfabrik Berneis=Weſſel . 12000.— 11
120 560.—
24 000.—
19600.—
10 000.—
42000.— 45 090.—
23 160.—
128000.—
19860—
10400.—
47500.— 131250.— 18750— 20 0060.— 23500.— — 34000.— 37600.— 38500.— 33 006.— (29 700.— 25 000.— 14 000.— 47 000.— 16 000.— 18 000.— 21 003.— 6100.— 45003.— 2 35000.— 18800.— 80 000.—1 17 000.— 4 3 12060.— 28009— 1 9 150 000. V a 12600.— 1 9
8. 5.
13 690.
„./15 036.—
Schuhfabrik Herz.
Schuhf. Leander Offenbach ... 98600.—
Seilinduſtrie Wolff.
Sichel & Co., Mainz ....... /21750 —
Siemens Elektr. Betriebe ..../ 4030.—
Siemens G’asinduſtrie ....
Siemens & Halske ........"
Stöckicht=Offenbach=Gummi ... 9880.—
Säddeutſche Immobilien . ... 6703.—
Thüringer elekt. Lief-Geſ., Gothal 9500 —
Uhrenfabr Furtwängler .. . . . 17860.—
Beithwerke in Sandbach . . . . 41080.—
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 35 000.—
42g30.— Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 34 080.—
„ Gummifabr. Bln.=Frkf. 23 988.—
Pinſelfabr. Nürnberg .. 33250.—
„ Ultramarin ..........."
Zellſtoff, Berlin. . . . . . . 21580.—
Bogtländ. Maſch. Vorzüge.. . 1560.—
Stämme. . 19759.—
Boigt & Haeffner Vorzüge . ... 21660.—
Stämme. . 46 060.—
Voltohm Seil .....
... 24960.—
Bayß & Freytag .. . . . . . . . . . . 122960.—
38 000. — Begelin Rußfabrik ..........
Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . . 40 060.—
Zuckerfabr. Waghäuſel ... . . . . 23756.—
Frankenthal ... . . . 22709 —
Heilbronn .... . . . . /29 740.—
Offſtein ......... /45 360.—
Rheingau ...... . . /22500.—
Stuttgart . . . . . . . . /23 000.—
Transport=Aktien.
Schantung E. B. . ... . . . . . . . 9 eF Bez.
22 038.— 1 Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. . . /50 690 K
Hapag (Paketfahrt) . .. . . . . . . . 30 696.—
Nordd. Lloyd ....... /46000.—
24400.— Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn)
Annotierte Aktien.
17 000.— Beckerkohle ..
... . 125 009.—
Beckerſtahl
Benz......
33600.
Brown Boveri ............. 15 000.— 17600.—
16 830.— Cont. Handelsbank ........ . . / 2900.— 3566.—
25 009.— 1 Hanſa Lloyzd.
.... . . . 13 968.—
19500.— Inag. . ..
112596.—
55 000.— Kabel Rhehdt ..
35 004.—
Karſtadt R.
4700—
62 000.—
24 750.— Petroleum, Dtſche. . .....
40906— ufa Film
Darmſtädter Werte.
Nachfr.
Bahnbedarf .. . . . . ."
15 395.—
Dampfkeſſel Rodberg.... . . . . /22995.—
Helvetia Konſervenfabrik. . . . . 16004.—
23 000. — 24 000.— Gebr. Lutz ............. . . . /61995.—
Motorenfabrik Darmſtadt .. . . 23945.—
Gebr. Roeder ...... .. . . . /19093.—
Veluneth & Ellenberger ...... 46069.—
17 500.—
26 500.—
9908.—
89 000.—
42866 —
560 680.
29 008.—
28 600.— 31600.—
36 666.—
17089.—
14560.—
38 080.—
5860.—
75686.—
23 66e.—
15086.—
30300.—
Angeb.
16 865.—
23 835.—
1868e.—
82 405.—
23885.—
21 034.—
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309
Darmstadt
1 11—2V1Ur 2BUT
1 Luisenplatz 1
Aktien / Renten / Devisen / Sorten —