Darmstädter Tagblatt 1923


11. Mai 1923

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Einzelnummer 150 Mark

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Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtel=
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeskauptſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 129
Freitag, den 11. Mai 1923
186. Jahrgang

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Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streſt
uſw., erliſcht ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzelgenaufträge und Teiſtung von Schadenerſatz.
Bei Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabait weg.

Eine Perordnung Bayerns.
U. München, 11. Mai. Die bayeriſche Regierung hat
heute auf Grund des Artikel 48 Abſ. 4 der Reichsverfaſſung und
des § 64 der baheriſchen Verfaſſungsurkunde eine aus 12 Para=
graphen
beſtehende und ſofort in Wirkſamkeit tretende Verord=
nung
erlaſſen, welete ſich gegen verräteriſche Zuſammenarbeit
mit den Feinden, ge n Verſammlungsexzeſſe, gegen eine uner=
laubte
Plakatpropaganda, gegen gewiſſe Selbſtſchutzvereinigun=
gen
und gegen Preſſevergehen wendet.

Ein Aufruf der bageriſchen Regierung.
Gleichzeitig mit der don ihr erlaſſenen Verordnung hat die
bayeriſche Staatsregierung heute einen Aufruf an das baheriſche
Volk erlaſſen, in dem es heißt: Der Ordnung drohen gegenwärtig
Gefahren von zwei Seiten. Linksradikale Kreiſe treiben eine
unerträgliche Hetze gegen Staat und Geſellſchaft. Die Kommu=
niſten
unterſtützen im beſetzten Gebiet den Gegner durch Bildung
von proletariſchen Hundertſchaften und rüſten ſich zum gewalt=
ſamen
Umſturz. Ein gewiſſer Vorwand für ein derartiges Trei=
ben
wird durch jene Kreiſe geſchaffen, die, ſtatt ihre Aufgabe in
der Unterſtützung der ordnungsmäßigen Regierung zu ſehen, wie
es die frühere Einwohnerwehr getan hat, ihre eigene in den
Zielen recht unklare, in den Methoden aber unmögliche Politik
verfolgen, ſelbſt im offenen Widerſtand mit der Staatsregierung.
Die Erfahrungen mamentlich des 1. Mai, haben gezeigt, daß die
Regierung ſolchen Auswüchſen der politiſchen Kampfesweiſe
entgegentreten kann. Sie iſt entſchloſſen, die erforderlichen Maß=
nahmen
zur Wahrung der Staatsautorität und zum Schutze der
öffentlichen Ordnung mit allen Mitteln durchzuführen. Alle
wahrhaft vaterländiſchen Kreiſe müſſen ſich vertrauensvoll um
die ihrer vaterländiſchen Pflicht bewußte Regierung ſcharen und
ſie in der Abwehr aller Angriffe gegen die öffentliche Ordnung
unterſtützen. Der Aufruf trägt die Unterſchriften des Geſamt=
miniſteriums
.

Vom Tage.
Der Reichswirtſchaftsminiſter erklärte zu der Frage des Verbotes
des Warenverkehrs mit Frankreich und Belgien, für das Präſidium und
Vorſtand des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie ſich wiederholt
ausſprachen, daß ſeitens des Reiches, ein ſolches Verbot, nicht zu er=
warten
ſei.
Der Reichswehrhauptmann Fiſcher, der in einem Beleidigungs=
prozeß
in Breslau ſtark antirepublikaniſcher Aeußerungen, vor ſeiner
Kompagnie beſchuldigt wurde, wurde vom Reichswehrminiſter vorläufig
vom Dienſt dispenſiert.
Aus St. Goar eingetroffene Reiſende berichten, einer Blättermel=
dung
zufolge, daß ein von Franzoſen geführter Zug in den Rhein ge=
ſtürzt
ſei; bisher ſeien 29 Tote geborgen. Die Franzoſen hätten die
Umgebung abgeſperrt, um nichts über den Vorfall bekannt werden zu
laſſen.
Der Verein Großberliner und Brandenburgiſcher Lichtſpieltheater=
beſitzer
erklärte ſich den Behörden gegenüber bereit, in beſonders wich=
tigen
Fällen polizeiliche Steckbriefe, koſtenlos in ſeinen Theatern zu
veröffentlichen.
Die Frage der Ruhrkredite wird am 22. Mai auf der Tagesordnung
der franzöſiſchen Kammer ſtehen. Ein Bericht der Finanzkommiſſion iſt
an die Abgeordneten verteilt worden. Danach handelt es ſich um die
Kredite für die Ruhrausgaben, für die Zeit vom 11. Januar bis 31. Mai.
Ihre Geſamtziffer wird mit 231½ Millionen Franes angegeben.
Lord Curzon wies den britiſchen Vertreter in Moskau an, mit der
ganzen engliſchen Miſſion nach England zurückzukehren, falls die Sow=
jetregierung
die britiſche Note nicht binnen 10 Tagen beantworte oder
wenn die Antwort offenbar unbefriedigend ſei.
Das Kirchenkonzil in Moskau beſchloß mit allen gegen eine Stimme,
die Teilnehmer an dem Kattowitzer Konzil der Emigranten=Geſellſchaft
zu exkommunizieren, weil ſie die Kirche in den Dienſt der Gegenrevo=
lution
geſtellt hätten.

Orangſalierung von Eiſenbahnern durch Spahis.

Ehrang die Straßen durch franzöſiſche Gendarmen, Marokkaner werden erſucht, am Freitag morgen ſchnellſtens dahin zu wirken,
und berittene Spahis abgeſperrt. Gendarmen, forderten die 11 bis 4 Uhr die Arbeit ruht.
Eiſenbahner auf, die Arbeit aufzunehmen und ſich ſofort zu er=
klären
. Auf das Nein, das ſie überall erhielten, gaben ſie Be= rend dieſer Zeit ihre Betriebe geſchloſſen zu halten.
fehl, binnen 15 Minuten die Wohnung zu verlaſſen und nur
die notwendigſte Wäſche und Kleidungsſtücke mitzunehmen. Mit= nehmer ſofort nach Hauſe. Durch reſtloſe Beachtung vorſtehen=
wpurde
verboten. Das Vieh durfte nicht fortgeſchafft werden.
Kinder durften keinen Kaffee bekommen. Mitnahme von Kaffee
für erkrankte Kinder wurde verweigert. Nach 15 Minuten wur=
den
die 40 Familien, zuſammen 150 Perſonen, in einem be= Das Gefühl der Gerechtigkeit beleidigt.
reitſtehenden Leerzug abgeführt unter Bedeckung wie Schwer= London, 10. Mai. (Wolff.) Der diplomatiſche Bericht=
gewehren
. Um 12.45 Uhr erfolgte Abtransport über Koblenz ſentimental wegen des über Krupp gefällten franzöſiſchen Ur=
nach
Mainz, von Mainz Rücktransport nach Koblenz. Auf die=
ſer
Fahrt wurde der Transportzug in Boppard durch einen aus=
fahrenden
Güterzug ſchwer gefährdet, der auf einen Meter zum ſtand aufzugeben oder mit neuen und beſſeren Reparations=
Halten kam. Die Leute waren in größter Angſt zum Teil ſchon
aus dem Zuge geſprungen. Dann ging es weiter nach Diez, von
Diez zu Fuß zur Grenze. Unterwegs wurde auf dem Transport
die Entnahme von Waſſer verboten. Trotz aller Drangfalierung
iſt kein Bedienſteter ſeiner Pflicht untreu geworden. Weitere ver=
ſchärfte
Ausweiſungen ſtehen in Ausſicht. Für Unterbringung
und entſprechende Behandlung wird geſorgt. Bei der geſtrigen
Ausweiſung in Gerolſtein wurden Kinder in aller Frühe aus
den Betten geriſſen. Die Möbel wurden zur Ausſtattung von
Dienſträumen herausgeſchleppt. Auch Kinderſpielzeug wurde
mitgenommen,
Zum Tode verurteilt.
TV. Düſſeldorf, 11. Mai. Das franzöſiſche Kriegsgericht Gewerkſchaften und paſſiver Widerſtand.
verhandelte in ſeiner Sitzung am Dienstag und Mittwoch gegen
den Kaufmann Schlageder aus Berlin, den Kaufmann Sa=
dowski
, den Studenten der Medizin Becker, den Schloſſer
Werner von Potsdam, den Kaufmann Zimmermann,
den Zeichner Bispin aus Eſſen und den Kaufmann Kuh=
April im beſetzten Gebiet zum Schaden der Beſatzungstruppen
Nachrichten geſammelt, verbreitet und den Berliner Behörden
vermittelt zu haben. Ferner wurden ſie beſchuldigt, Anſchläge
gegen Bahnanlagen, Sprengungen und dergleichen verübt oder
verſucht zu haben. Ein weiterer Punkt der Anklage betraf die
Erſchießung des Kommuniſten und franzöſiſchen Spitzels Lin=
der
, der angeblich von Sadowski erſchoſſen worden ſein ſoll.
Die Angeklagten haben in der Verhandlung ſämtliche ihnen zur
Laſt gelegten Vergehen in Abrede geſtellt. Das Kriegsgericht ver=
urteilte
Schlageder zum Tode, Sadowski zu lebenslänglicher
Zwangsa=beit, Becker zu 15 Jahren Zwangsarbeit, Werner zu
20 Jahren Zwangsarbeit, Bispin zu 5 Jahren Gefängnis, Kuh=
mann
zu 7 Jahren Gefängnis und Zimmermann zu 10 Jahren
Gefängnis. Gegen Sadowski wird außerdem noch wegen Er=
ſchießung
des Kommuniſten Linder verhandelt.
Proteſiſtreif gegen das Juſtizverbrechen.
Eſſen, 9. Mai. (Wolff.) Die Ortsausſchüſſe der gewerk=
ſchaftlichen
Spitzenorganiſationen erlaſſen folgenden Aufruf:
Arbeiter, Angeſtellte, Beamte, Bürger! Das unerhörte Urteil
des franzöſiſchen Kriegsgerichts zu Werden hat die Empörun
Aler helle entfacht. Dieſes Urteil augenblicklich einer rechten
Würdigung zu un erziehen, iſt unmöglich. Nach Bekanntgabe
des Streikbeſchluſſes des Kruppſchen Betriebsrats traten auch
die Ortsausſchüſſe zuſammen und faßten folgende Beſchlüſſe: viſion nicht vor Mitte nächſter Woche getroffen werden ſolle.

Ehrang, 10. Mai. (Wolff.) Geſtern morgen wurden in 1. Die Obmänner und Betriebsräte aller Eſſener Betriebe
daß in ihren Betrieben ebenfalls wie bei der Firma Krupp von
2. Geſchäftsführer und Gaſtwirte werden aufgefordert, wäh=
3. Jeder Verkehr auf der Straße hat möglichſt zu ruhen.
4. Nach Arbeits= und Geſchäftsſchluß begeben ſich alle Arbeit=
nahme
von Waſſer, Eßbeſteck, Schirmen, Stöcken, Kinderwagen der Punkte wollen wir in Eſſen geſchloſſen unſeren Abſchen
gegen das Werdener Juſtizverbrechen zum Ausdruck bringen.
Wir arbeiten auch in Zukunft nicht unter Bajonetten.
verbrecher. Dann erſchienen Begleitkommandos mit Maſchinen= erſtatter des Daily Telegraph ſchreibt, man werde hier zwar nicht
teils, ſei jedoch der Anſicht, daß das Urteil kaum dazu angetan
ſei, die Deutſchen zu ermutigen, ihren paſſiven Wider=
vorſchlägen
hervorzutreten.
Die Weſtminſter Gazette ſagt in ihrem Leitartikel: Die bri=
tiſche
Regierung merde vielleicht nicht den Mut haben, irgend=
eine
öffentliche Vorſtellung wegen der Werdener Ur=
teile
zu machen, aber das franzöſiſche Volk könne aus der eng=
liſchen
Preſſe die Warnung entnehmen, daß es das Gefühl
der Gerechtigkeit beleidigt habe, das bei dem Durch=
ſchnittsengländer
verhanden ſei. Die Werdener Urteile ſtießen
durch ihre Strenge faſt jedem Teil der politiſchen Meinung in
England vor den Kopf. Das Blatt erwartet davon eine Feſti=
gung
des paſſiven Widerſtandes in allen Klaſſen
Deutſchlands.
Berlin, 9. Mai. (Wolff.) Der Allgemeine Deutſche Ge=
werkſchaftsbund
, der Deutſche Gewerkſchaftsbund und der Deut=
ſche
Gewerkſchaftsring beſchäftigen ſich in einer gemeinſamen
Kundgebung mit dem deutſch=franzöſiſchen No=
tenwechſel
über die Beendigung des Ruhrkonflikts. Da es
mann. Den Angeklagten wird zur Laſt gelegt, im März und ſich hierbei um Lebensfragen des arbeitenden Volkes handle und
jetzt ſchon Irrtümer zutage getreten ſeien, erklären die Ver=
bände
, daß ſie in dem Wunſche, die Nachwirkungen des Krieges
baldmöglichſt zu heilen, von jeher für Reparationen eingetreten
ſeien und an der Erfüllung der Verpflichtungen mitgewirkt
haben, ſoweit das im Rahmen des Möglichen lag. Allerdings
werde der Wiederaufbau aber nur durch verſtändnis=
volles
internationales Zuſammenwirken auf
der Grundlage des Friedens und der wirtſchaftlichen Tatſachen
möglich ſein. Da aber der Ruhreinbruch eine Vertragsverletzung
darſtelle, ſeien die Arbeiter in den paſſiven Widerſtand einge=
treten
und würden darin verharren, bis dieſem Zuſtand ein
Ende bereitet wird. Zum Schluß ſpricht der Aufruf die Hoff=
nung
aus, daß über die Machtgebote und Irrtümer der Ne=
gierungen
hinweg die vielumkämpfte internationale Frage der
Reparationen ſchließlich doch noch eine Löſung auf dem Boden
der Vernunft und Gerechtigkeit ſinden werde.
Reviſion im Krupp=Prozeß.
Paris, 9. Mai. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
erden wird der Reviſionsprozeß gegen die im Zuſam=
ſienhang
mit dem Zwiſchenfall bei Krupp Verurteilten wahr=
einlich
in Düſſeldorf ſtattfinden. Im Widerſpruch hierzu be=
agt
eine vom Temps veröffentlichte Düſſeldorfer Meldung daß
die Entſcheidung über die von den Verteidigern eingelegte Re=

Der Oitgestag der Tranzoſtichen ibltlfalion.
Militgrismus und Arbeitermangel in Frankreich.
Franzöſiſche Wirtſchaft in Polen.

Die franzöſiſchen Konſulate und Miſſionen in Polen und
der Tſchechoſlowakei werben Arbeiter, beſonders Bergleute, zur
Arbeit in Frankreich. Es wird ein ſehr hoher Lohn und freie
und gute Unterkunft verſprochen. So wird in Polniſch= Ober=
ſchleſien
ein Bericht des Wohnungsausſchuſſes des Verbandes
franzöſiſcher Gruben veröffentlicht, in dem den fremden anzu=
wverbenden
Grubenarbeitern geradezu das Paradies verſprochen
wird. Es iſt erſtaunlich, wie Frankreich auf einmal, für die
Landfremden ſein ſoziales Herz entdeckt hat, von dem die eigenen
Areiterkategorien ſo wenig verſpüren. Der Bedarf an Arbeitern
und Bergleuten in Frankreich iſt im Augenblick aber ſo groß,
daß er kaum befriedigt werden kann. Aus Polen werden all=
ſoöchentlich
größere Transporte nach Frankreich geführt.
Am 11. April ging ein ſolcher Arbeitertransport über Danzig
nach Frankreich, denen am 13., am 20. und 24. April bereits
weitere folgten. Der Bedarf Frankreichs iſt aber noch lange nicht
befriedigt, die Werbungen in Polen wie auch der Tſchechoſlowa=
kei
werden von den Franzoſen mit allen Mitteln und Ver=
ſprechungen
betrieben.
Wir führen die Tätigkeit der franzöſiſchen Miſſion in einer
einzigen Stadt, in Myslowitz, deshalb beſonders an, um an
dieſem Beiſpiel zu zeigen, wie groß der Arbeitermangel in
Frankreich ſein muß. Wir fügen dazu den Bericht aus einer
Verſammlung der Fédération des Induſtriels et des Commer=
cant
Francais, die vor kurzem in Paris zur Löſung dieſer
Frage des Arbeitermangels tagte. Nach dieſem Bericht tritt der
Mangel an Arbeitskräften am ſtärkſten in Erſcheinung in der
Schuh= und Lederinduſtrie, der Textilinduſtrie, der Landwirt=
ſchaft
und in den franzöſiſchen Gruben. Wir greifen die Textil=
induſtrie
heraus. Sie iſt im Bezirk Lille=Ronbaix=Tourcoing,
alſo im ehemaligen Kriegsgebiet, gegenwärtig zu 90 Prozent
ihres Vorkriegsſtandes wieder betriebsfähig. Sie kann aber in
den Spinnereien nur 50 bis 70 Prozent der Vorkriegsleiſtung,
in den Webereien nur bis zu 60 Prozent aufbringen, einfach,
weil die erforderlichen Arbeiter nicht vorhanden ſind.
In dieſer Sitzung erklärte der Vorſitzende der Vereinigung fran=
zöſiſcher
Landwirte, die Zulaſſung ausländiſcher Arbeiter
ſei unvermeidlich, um nur einigermaßen die gegenwärtige Kri=
ſis
zu überwinden.
Auch über die Gründe dieſes in faſt allen Wirtſchafts=
zweigen
beſtehenden Mangels an Arbeitskräſten wurde dis=
kutiert
. Man gab den Kriegsderluſten an Menſchen die Schuld,
der rückläufigen Bewegung der Geburten und der Erweiterung
der franzöſiſchen Induſtrien. Aber man hütete ſich wohlweis=
lich
, an die Haupturſache zu rühren, an den franzöſi=
ſchen
Militarismus. Frankreich hält dauernd 800 000
Mann der leiſtungfähigſten Altersklaſſen unter den Fahnen, und
das bei einer Geſamtbevölkerung von nur etwas über 40 Millio=
nen
. Würde es nur die Hälfte dieſer 800 000 Mann produktiver
Arbeit zuführen, es wäre kein Arbeitermangel in Frankreich.
Die franzöſiſche Induſtrie brauchte nicht in Polen, der Tſchecho=
ſlowakei
, Jugoſlawien und Italien monatlich tauſende von frem=
den
Arbeitern anzuwerben. Sie brauchte nicht Millionen für
den Bau von ganzen Häuſerreihen für dieſe Einwanderer auf=
zubringen
.
Und wozu braucht Frankreich dieſes 800 000=Mann.=Heer?
Es ſabotiert den Frieden und den Wiederaufbau Europas, es
legt im Ruhr= und Rheingebiet die deutſche Wirtſchaft lahm,
führt eine Politik der Zerſtörung. Und die Koſten dieſer Zer=
ſtörungspolitik
muß Deutſchland tragen. Mehr als ein
Viertel der franzöſiſchen Armee ſteht heute auf deutſchem Boden.
Mehr als 5 Milliarden Goldmark hat der Beſetzungswahnſinn
am Rhein ſchon gekoſtet. Das Heer ſchmarotzt, faulenzt und für
die Arbeit in Frankreich müſſen fremde Arbeiter importiert wer=
den
. Wie lange ſoll dieſer Irrſinn noch währen: auf der einen
Seite 800000 Mann unter den Waffen, auf der anderen Seite
Arbeiternrangel!
Ein Paradies auf Erden verſpricht man oberſchleſiſchen
Bergleuten, wenn ſie ſich nach Frankreich anwerben laſſen. Ob
die Franzoſen allerdings mit ihren Verſprechungen viel Glück
haben werden, möchten wir bezweifeln, nachdem ſie in Polen
bereits genügend Gelegenheit hatten, ſich in ihrem wahren Licht
zu zeigen.
Der Seimabgeordnete Stanczyk ſchildert in der Gazeta
Robotnicza Nr. 90 vom 22. April die Wirtſchaft der Franzo=
ſen
im Dombrowaer Kohlenrevier. Wir entnehmen
den Schilderungen folgende Ausführungen in wortgetreuer

Ueberſetzung:
Wenn man das Vorgehen der franzöſiſchen Kapitaliſten in
unſerem Kohlenrevier beobachtet, dann hat man den Eindruck,
daß es Leute ſind, die die eigene Volksgeſamtheit aus ihrer Mitte
hinausgeworſen hat und die, weil ſie dort nichts mehr zu tun
haben, nach Polen gegangen ſind, um ohne die Kontrolle der
öffentlichen Meinung ihres eigenen Landes hier ungeſtraft zu
wüten ..
Einzeln betrachtet, bieten die Verhältniſſe einen geradezu
entſetzlichen Anblick. Ganze Gegenden ſind ohne Waſſer.
Die Leute ſind gezwungen, das Waſſer aus den Flüſſen zu ſchöp=
fen
, die durch Schmutz aus den Fabriken und den Gruben ver=
unreinigt
ſind; denn die Franzoſen richten es ſich ſo bequem ein,
daß ſie, wenn ihnen das Waſſer zur Verſchlemmung in den eige=
nen
Behältern ausgeht, ganz einfach den Waſſerleitungen Waſ=
ſer
entnehmen, weshalb die des Waſſers beraubte Bevölkerung
auf die Magiſtrate ſchimpft. Dieſe erheben bei den Franzoſen
Vorſtellungen, die aber in den Papierkorb geworfen werden.
Wenn wir eine einer franzöſiſchen Bergwerksgeſellſchaft gehörige
Arbeiterkolonie betreten, dann fällt uns ſofort der ſchreckliche
ſanitäre Zuſtand der Wohnungen in die Augen, die oft
ohne Fenſter ſind, eingeſtürzte Zimmerdecken
haben und überall vor entſetzlichem Schmutz ſtrotzen. Das ſetzt
uns in Erſtaunen und Verwunderung über die Widerſtandskraft
und den heldenmütigen Heroismus der Weſen, die dieſe Häuſer
bewohnen".
Nehmen wir z. B. die Statiſtik der Unfälle irgendeiner
Grube vor, und wir werden erfahren, daß 90 v. H. der Unfälle
durch ſtrafbare Außerachtlaſſung der geſetzlichen Be=
ſtimmungen
über die Art und Weiſe der Durchführung der
Bergarbeiten veranlaßt worden ſind. Unterſuchen wir das
Syſtem der Durchſührung der Arbeiten unter Tage, und wir

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Seite 2.

Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 11. Mai 1923.

Rummer 129.

werden uns überzeugen, daß es ein Raubſyſtem iſt. Es gibt
Fälle, in denen 50 b. H. der Kohle, deren Förderung größeren
Aufwand erfordert, für immer unter der Erde verbleiben und
beiter Geſundheit und Leben verlieren und wieviel Vermögen / Sache.
der Staat einbüßt.
Sosnowice, in dem die dortige franzöſiſche Geſellſchaft die Be= der Seite Frankreichs verharrt hätte.
ſeitigung der Pächter kleiner Kohlengruben fordert, nicht etwa
dern, wie die Klage ausdrücklich beſagt, um ſie zuzuſchütten, könnten, daß er ſie bewirkt habe.
heißt es in dem Artikel weiter: Daß die in dieſen Gruben ge=
förderte
Kohle, weun die Abſichten der Franzoſen verwirklicht
werden ſollten, für den Staat für immer verloren ginge und
über 20 000 Menſchen ihrer Arbeitsſtätte und damit
dieſe Gründe vor Gericht diskret verſchwiegen; wir werden ſie die ſichere Freundſchaft Englands rechnen dürfe.
enthüllen. Der eigentliche Grund liegt darin, daß die kleinen
Gruben den großen Konkurrenz zu machen beginnen; um ſich
dieſer Konkurrenz zu entledigen, müſſen ſie geſchloſſen werden.
Das iſt franzöſiſche Wirtſchaft. So arbeiten die Fran=
ſie
dem Profit im Wege ſtehen!
Der Siegeszug der franzöſiſchen Ziviliſation!
Verhaftet. Ausgewieſen.
Es iſt weiter von den Franzoſen verhaftet worden am
4. Mai der Poſtmeiſter Ring in Budenheim. Die dreiköpfige
Familie des Genannten iſt am 8. Mai aus dem beſetzten Gebiet in der geſtrigen Oberhausſitzung die Regierung, welche Infor=
ausgewieſen
worden.
den heute wiederum über 70 Eiſenbahner mit ihren Familien
ausgewiefen.
Die Lage in Offenburg.
Offenburg, 9. Mai. (Wolff.) Zwei franzöſiſche Gen=
darmen
ſind in die im unbeſetzten Gebiet liegende Gemeinde, ſei ſo alarmierend, daß keine Regierung die Fortdauer
Ohlsbach eingedrungen, um dort die Frau eines Feldhüters zu
vernehmen.
Eiſenbahnſekretär Hurſt aus Ortenberg, der bei dem Ueber=
urteilt
worden.
ſchriften und Broſchüren, in denen die wirtſchaftliche Lage
Deutſchlands in vollkommen irreführender Weiſe dargeſtellt wird.
Vor dieſen Schriften wird aufs dringendſte gewarnt.
In Appenweier, wurden der Vorſtand der Bahnmeiſterei, nicht zufrieden ſein. (Hört, hört!)
Schwarz, ſowie der Hilfsſchreiber Fiſcher angeblich wegen Dieb=
ſtahls
verhaftet und nach Kehl gebracht. Der Diebſtahl beſteht gemeſſenen Heimatſchutz gegen Luftangriffe
weil ſie dort benötigt wurden.
nommen.
aller Form verboten ſei.
Der Eindruck der engliſchen Regierungserklärung, ſei es einer befreundeten oder einer nicht befreundeten, auf Eng=
Engliſche Preſſeſtimmen.
rungen vollſtändig überraſcht worden.
den Häuſern machte der Ernſt der Regierungsmitteilung einen meiden.
tiefen Eindruck. Sie enthielt zweifellos eine Note des Vorwurfs
gegen Frankreich und Belgien. Curzon legte klar, daß die fran=
zöſiſch
=belgiſche Aktion Ueberraſchung verurſachte. Weiter be=
Curopa und der aſiatiſchen Türkei herrſchen könne. Der Times den keine ausländiſchen Forderungen ſtreichen
zufolge beſteht kaum ein Zweifel, daß die Regierung eine ſolche und für keine auswärtige Nation deren Schulden einziehen.
funden ſperden könne. Auch die wärmſten Freunde Frankreichs Schulden bei uns hat. Im Staatsdepartement wahre man
im Un ferhaus ſeien der Ueberzeugung, daß Frankreich mit ſtrenges Stilſchweigen.
ſeiner Antwort einen ſchweren taktiſchen Feh=
ler
begangen habe. Geſtern ſei allgemein anerkannt wor=
den
, daß der Wortlaut der Negierungserklärung ungewöhnlich
tragen würde.
der italieniſchen Regierung vorliegen ſollen. Man erwarte, daß ſchen Ungarn und Oeſterreich feſtgeſetzt.
die italieniſche Note eine der Haltung Großbritanniens ent=
ſprechende
Stellung einnehmen werde; ſie werde jedoch etwas
länger ſein und vielleicht beſonders auf die techniſchen Fragen,
z. B. die Sachleiſtungen Deutſchlands, eingehen. Man rechnet
jetzt mit der Ueberreichung der britiſchen Note an den deut= wurden die drei Mitglieder der ruſſiſchen Delegation, der rufſi=
ſchen
Botſchafter in London für Donnerstag oder Freitag.

Daily Chronicle und Weſtminſter Gazette ſind
übereinſtimmend der Anſicht, daß die Regierungserklärung im
ganzen Lande allgemeine Zuſtimmung finde. Es ſei ſicherlich an
der Zeit, Frankreich daran zu erinnern, daß England immer noch
beſtehe und die Abſicht habe, in Fragen, die es unmittelbar be=
rührten
, wie die der Reparationen und die Durchführung des
Verſailler Vertrages, ſeine Stimme vernehmen zu laſſen.

Verſtimmung in Paris.
TU. Paris, 9. Mai. Die geſtrigen Mitteilungen der eng=
für
das Land verloren ſind. Das Syſtem der Arbeiten beruht liſchen Miniſter werden in den hieſigen. Blättern ungünſtig be= komitee beriet heute eine neue Faſſung der Vertragsartikel
einzig und allein darauf, in möglichſt kurzer Zeit auf die mög= urteilt. Pertinax ſchreibt im Echo de Paris: Die von über die Verteilung der ottomaniſchen Schuld,
lichſt billige Art und Weiſe Kohle aus der Erde herauszuholen, den Miniſtern Baldwin und Curzon eingenommene Hal= die die Sachverſtändigen auf Grund einer erſten Faſſung, über
ſobiel ſich herausholen läßt, ohne Rückſicht darauf, wiebiele Ar= tung iſt nicht zuläſſig und fördert keineswegs ihre, wie unſere, die in den vorhergehenden Sitzungen kein Einverſtändnis erzielt
Nach einem Hinweis auf einen Prozeß vor dem Gerichte in darauf zurück, daß Belgien ihnen nicht beigetreten, ſondern an Auseinanderſetzung führte jedoch das Problem der Ver=
dazu
, um dieſe Gruben in eigene Verwaltung zu nehmen, ſon= eben zu ungenügend, als daß wir Herrn Curzon Dank wuiſſen ſeinen Anteil ebenſo wie die abgetretenen früheren Provinzen
Engliſch=italieniſche Annäherung.
auch ihres Unterhaltes beraubt werden würden, das in äußerſt ſympathiſcher Weiſe die Trinkſprüche, die geſtern bei. Die Sachverſtändigen werden ſich nochmals mit der Angelegen=
rührt
die Franzoſen überhaupt nicht. Was für einen ſachlichen der Hoftafel zwiſchen den Monarchen Italiens und Englands heit befaſſen, die aber angeſichts der geſchloſſenen Front, die
Grund aber kann man anführen, um die Zuſchüttung dieſer ausgetauſcht wurden und hebt beſonders die Worte des engli= hier zwiſchen Allierten und Türken beſteht, kaum noch eine für
Gruben zu rechtfertigen? Die Verteidiger der Franzoſen haben ſchen Königs hervor, daß Italien jedenfalls in der Zukunft auf Griechenland günſtige Löſung finden dürfte.
Die italieniſche Antwortnote.
D
TU. Rom 9. Mai. Die italieniſche Regierung wird die
zoſen in dem befreundeten Polen! Raubwirtſchaft, die deutſche Note beſonders beantworten. Wie an maßgebenden angeſchloſſenen Dekrete vom 14. September 1903, 24. Mai und
Arbeiter gehalten wie Sklaven, auf die Straße geworfen, wvenn Stellen verlautet, wird die Note morgen abgehen. In der Note 4. Juni 1911 ſowie die Dekrete über die vor dem 1. Nobember
wird die italieniſche Regierung bemerken, daß das deutſche An= 1914 abgeſchloſſenen Anleihen.
gebot nicht genügend ſei, daß es aber trotzdem geeignet wäre,
für Verhandlungen den Weg zu bahnen und ſo eine weitere
Verſchärfung zu verhindern. Die Note wird in allen weſent= niſche Schuld gehören nicht mehr die Delegierten der deut=
lichen
Teilen mit der engliſchen Note übereinſtimmen.
England und der deutſche Flugzeugbau.
London, 10. Mai. (Wolff.) Lord Birkenhead fragte
mattonen ſie über den Bauvon Flugzeugen in Deutſch= heiten, beſtanden, durch Annahme dieſes Artikels zu präjudizie=
vd
. Mainz, 9. Mai. Aus Bingen und Bingerbrück wur= land habe, 1. für militäriſche und Flottenzwecke, 2. für Handels= ren. Die Türken wiederholten, daß ſie durchaus bereii
zwecke, und welches die Politik der Regierung hinſichtlich des
Luft=Standards ſei, den die Sicherheit Englands erfordere. Eng= vorher die Frage des Zahlungsmodus einwandfrei gelöſt wer=
land
beſitze 54 Fliegerabteilungen mit 399 Flugzeugen, dagegen den müſſe. Da hierbei das ganze Problem des gegenwärtig die
Frankreich 140 Fliegerabteilungen mit 1260 Flugzeugen. geſamten franzöſiſch=türkiſchen Auseinanderſetzungen beherrſchen=
Dieſes Mißverhältnis in der Stärke der zwei benachbar= den Streits über den Zahlungsmodus von neuem aufge=
ten
Länder ſo freundſchaftlich auch ihre Beziehungen ſeien rollt wurde, mußte ſchließlich die Sitzung aufgehoben werden,
dieſes Mißverhältniſſes geſtatten könne. Er ſtelle dieſe beſondere
Frage über Deutſchland, um klarzuſtellen, ob irgend eine ſo
furchtbare Bedrohung im Mittelpunkte Europas beſtehe, wie ein
fall, der Franzoſen auf Ortenberg verhaftet wurde, weil ſich Teil der Preſſe behaupte. Er habe Mitteilungen geleſen, wonach ton: Anläßlich des ueberfalls auf einen Eiſenbahnzug in
Lohngelder bei ihm vorfanden, iſt wegen Auszahlung von Lohn= in Deutſchland und in Rußland unter Leitung früherer deutſcher Schantung, dem verſchiedene Amerikaner zum Opfer ge=
geldern
vom Militärgericht in Kehl zu 14 Tagen Gefängnis ver= Offiziere fieberhaft an der Herſtellung von Flugzeugen gearbeitet, fallen ſind, teilte der Kriegsſekrtär mit, daß das Kriegsdeparte=
werde
. Alle ihm zur Verfügung ſtehenden Informationen lau=
Die Franzoſen verteilen neuerdings an den Paßſtellen Flug= teten jedoch entgegengeſetzt. Seine Quellen ſeien, obgleich nicht ſcheidungen, die das Staatsdepartement oder der Geſandtenrat
offiziell, doch zuverläſſig. Wenn es wahr ſei, daß die Deutſchen in Peking treffen wird, mit Waffengewalt zu erzwin=
ihren
Verpflichtungen aus dem Verſailler Vertrag nachgekom=
ſtattſinde
, ſo könne man mit den Zahlen, die er gegeben habe, Bedrohung des guten Einbernehmens zwiſchen Amerika und
Lord Haldane erklärte, England müſſe einen au=
darin
, daß ſie Eiſenbahngeräte ins unbeſetzte Gebiet brachten, haben. Lord Salisbury erwiderte namens der Negie= lieniſche Geſandtſchaft beim chineſiſchen Außenminiſter Vorſtel=
rung
, was die beſondere Frage über Deutſchland betreffe, lungen wegen des Zugüberfalls be Lin=Scheng er=
Zwei Eiſenbahnbeamte in Offenburg, wurden heute morgen, ſo beſtehe keinerlei Grund zu der Annahme, daß die deutſche Re=
6 Uhr, von den Franzoſen aus der Wohnung geholt und feſtge= gierung dem Verſailler Vertrag zuwiderhandele, die deutſche verantwortlich gemacht werde. Geſtern vormittag kabe eine Kon=
Flugzeuginduſtrie ſcheine jedoch bis zu einem gewiſſen Maße
Wie der Petit Pariſien mitteilt, hat der franzöſiſche Kom= außerhalb Deutſchlands entwickelt zu werden. Die im Bau be= ten die ausländiſchen Geſandten dem chineſiſchen Miniſterpräſi=
miſſar
, in den Rheinkanden am 6. Mai den Delegierten der findlichen Handelsflugzeuge entſprächen alle den unter dem denten einen Beſuch abgeſtattet. Der Zivil= und der Mili=
Rheinlandkommiſſion in der Pfalz, General de Metz, ange= Friedensvertrag aufgeſtellten Regeln, mit Ausnahme eines Luft= tärgouverneurwürden beſtraft und die verantwortlichen
wieſen, jeden Pafſierſchein für bayeriſche Beamte, ſchiffes, das in Deutſchland für die Vereinigten Staaten gebaut Militärkommiſſare verabſchiedet werden. Die Mi=
zu
verweigern, denen das Betreten der Pfalz künftig in werde. Salisbury erklärte ſchließlich, es würde verfrüht ſein, litärkommiſſare der verſchiedenen an den Ort des Anſchlags
irgend eine Erklärung über den erforderlichen Luftſtandard anſtoßenden Provinzen würden Befehl erhalten, die prompte
abzugeben. Birkenhead verglich die Stärke Englands mit der Freilaſſung der Gefangenen und die Unterdrückung
befreundeten Macht. Zweifellos müſſe die Luftſtärke jeder Macht, des Banditenweſens durchzuſetzen.
land zurückwirken. Er würde es jedoch bedauern, wenn die Auf= Gewalt der Banditen; drei Franzoſen, zwei amerika=
London, 9. Mai. (Wolff.) Die geſamte Preſſe befaßt ſich durch jene große befreundete Macht ſeine Lufſtreitkräfte auf= mehrere andere Ausländer. Die ausländiſchen Frauen ſeien
mit den geſtrigen Erklärungen Curzons und Baldwins, ſtelle. England bleibe Freund mit Frankreich. Es ſei nicht freigelaſſen worden. Auch etwa 100 Chineſen befänden ſich unter
Der Daily Expreß bezeichnet die Erklärung der briti= ganz fair, die Franzoſen wegen der Schaffung ihrer Luftſtreit= den Gefangenen. Die Banditen hielten ſich etwa 30 Meilen von
ſchen Regierung als vorſichtig gefaßte, aber unmißverſtändliche kräfte zu kritiſieren. Die Lage in Europa ſei immer noch Lin=Scheng in einer Gegend auſ, wo Räubereien häufig vor=
Zurechtweiſung Frankreichs und Belgiens wegen der unnötigen ſehr geſpannt, und es würde ſehr falſch ſein, in Anbetracht kämen. Für die Freilaſſung der ausländiſchen Gefangenen ver=
Haſt. mit der dieſe ihre gemeinſame Amtwort abgeſandt und das des ſehr natürlichen Wunſches Frankreichs, jede Vorſicht auszu= langten die Banditen hohes Löſegeld. Einige von ihnen
deutſche Reparationsangebot verworfen hätten. Oberhaus und üben, Klage darüber zu führen, daß Frankreich ſo bedeutende, hätten Unterhandlungen eingeleitet.
Unterhaus ſeien durch den Ernſt der Regierungserrlä= Luftſtreitkräfte geſchaffen habe. Es ſei zu hoffen, daß die Ver=
nunft
der europäiſchen Staatsmänner einen Weg finde, um jeden
ſelbſtmörderiſchen Rüſtungswettbewerb, der Regierungs= und Beamtenvertretungsgeſetz.
Die Times ſchreibt in ihrem Parlamentsbericht: In bei= nur ſchließlich zu einer Verſuchung zum Kriege führe, zu ver=
Amerikas Reparationspolitik.
Paris, 9. Mai. (Wolff.) Nach einer Meldung der Chi= zu den in der zweiten Leſung geſaßten Beſchlüſſen des 23. Reichs=
tonte
die Times, daß Mitglieder aller politiſchen Parteien die eago Tribune aus Waſhington nehmen die Regierung und tagsausſchuſſes zum Beamtenvertretungsgeſetz vorzubereiten.
Erklärungen Curzons und Baldwins zuſtimmend aufgenommen, die Parteiführer des Kongreſſes die Forderung in der Anwort Eine abſchließende Stellungnahme iſt noch nicht erfolgt. Die
hätten. Morgen biete ſich nun im Unterhaus Gelegenheit zu Poinearés, die deutſche Reparationsſchuld herab= überwiegende Zahl der Vertreter ſprach ſich jedoch mit bemer=
einer
Debatte. Der unabhängige Liberale Lambert beabſich= zuſetzen, falls die Vereinigten Staaten ihre Forderungen ſtrei= kenswerter Schärfe gegen die Ergebniſſe der zweiten Leſung aus
tige, die Regierung morgen zu fragen, ob ſie in eine offene und chen würden, nicht günſtig auf. Der Vorſitzende des Senats= und erklärte, die Einräumung eines über die Zugeſtändniſſe der
volle Erörterung mit der franzöſiſchen Regierung eintreten wolle, ausſchuſſes, Smoot, der auch der Schuldenkommiſſion ange= Reichsregierung hinausgehenden Mitwirkungsrechtes der Be=
da
ohne die Solidarität der Allierten kein dauernder Frieden in hört, habe dem mit den Worten Ausdruck verliehen: Wir wer= amten könne aus mancherlei Gründen nicht in Frage kommen,
Erörterung begrüßen würde, wenn eine Grundlage dafür ge= Wir verhandeln einzeln mit jeder Nation, die Großhandelspreiſe April und Anfang Mai.
Die Botſchafterkonferenz.
deutlich ſei und fehr vorteilhaft zur Klärung der Lage bei= renz hat ſich geſtern mit der militäriſchen Kontrolle des Friedensſtandes im Durchſchnitt März auf das 5212fache
in Ungarn und Bulgarien befaßt. Aus den Mitteilun= oder um 6,6 v. H. im Durchſchnitt April emporführte. Der Dol=
Der Daily Telegraph weiſt darauf hin, daß die bri= gen der in beiden Ländern arbeitenden interallierten Kontroll= lar wurde im April mit 24 457 Mark gegen 21 190 Mark im
tiſche Negierung mit ihrer Erklärung habe bekunden wollen, daß kommiſſionen geht nach dem Communigué der Botſchafterkonfe= März notiert. Die Höherbewertung beträgt 154 v. H. Dieſer
die frauzöſiſche Regierung ſich in einer nicht zu renz hervor, da ßdie Kontrolle mit Schwierigkeiten zu kämpfen Bewegung ſind die Einfuhrwaren mit einer Steigerung von dem
rechtfertigenden Art benommen habe, insbeſondere, hat. Die Konferenz hat Abhilfemaßnahmen beraten, ſie hat fer= 6816fachen auf das 7466fäche oder um 9,5 v. H. nur zögernd ge=
da
die deutſche Note in Beantwortung einer öffentlichen Rede ner einen Proteſt gegen die Entſcheidung der litauiſchen folgt. Die vorwiegend im Inland erzeugten Waren haben gleich=
Curzons erfolgt ſei. Der diplomatiſche Berichterſtatter des Regierung unterbreitet, Memel ein autonomes Regime zeitig von dem 4503fachen auf das 4761fache oder um 5,7 v. H.
Daily Telegraph erklärt, daß die Regierungserklärung in aus= zu gewähren. Dieſe Eutſcheidung wird von ihr als verfrüht be= angezogen. Im einzelnen ſtiegen Getreide und Kartoffeln von
wärtigen diplomatiſchen Kreiſen großen Eindruck hervorgerufen, trachtet mit der Begründung, daß über die Angelegenheit noch dem 2803fachen auf das 3473fache, Fette, Zucker, Fleiſch und
habe, insbeſondere wegen der allgemeinen Zuſtimmung, mit der keine endgültige Verſtändigung erzielt ſei. Der litauiſchen Re= Fiſche von dem 4375fachen auf das 4802fache, Kolonialwaren von
ſie durch alle Parteien in beiden Parlamenten begrüßt worden gierung wird gußerdem ein Proteſt der Botſchafterkonferenz dem 5208fachen auf das 5917fache, Lebensmittel zuſammen von
ſei. Die britiſche Note an Deutſchland werde, nicht weniger gegen die Proklamation des Oberkommandierenden der litauiſchen dem 3336fachen auf das 3952fache oder um 18,5 v. H.; ferner
würdevoll und zwingend gehalten ſein als die geſtrige Erklärung. Armee zugehen, die auf die Wiedereinnahme von Wilna ab= Häute und Leder von dem 5674fachen auf das 6566fache, Textilien
Sie werde an dem letzten deutſchen Angebot ernſte Kritik üben; zielt und von der Konferenz als ein Umſturzverſuch be= von dem 8933fachen auf das 9698fache, Metalle und Petroleum
andererſeits werde ſie es jedoch vermeiden, im Ruhrkonflikt Par= trachtet wird. Schließlich hat die Botſchafterkonferenz ihre Ver= von dem 5982fachen auf das 6346fache. Nur die Gruppe Kohlen
tei zu ergreifen. Der britiſche Entwurf hätte bereits geſtern handlungen über die Verteilung des rollenden Materials zwi= und Eiſen, in der die im Anſchluß an die Deviſenſenkung vor=
Ein faſciſtiſches Atteniat.
ſche Vertreter Worowski, ſowie der frühere Preſſechef der Niveau der Großhandelspreiſe Anfang Mai erneut angezogen,
und deſſen Privatſekretär im Speiſeſaal des Hotel Cecil von auf das 6188fache oder um 78 v. H. am 5. Mai. Gleichzeitig
einem im Auftrage der ſogenannten nationalen Liga (Schweizer ſind von den Hauptgruppen die Lebensmittel von dem 4481fachen
Faſeiſten) haudelnden Lauſanner durch Revolverſchüſſe tödlich auf das 4802fache oder um 72 v. H., die Induſtrieſtoffe von dem
verletzt. Worowski iſt der Verletzung ſofort erlegen. Der Mör= 8089fachen auf das 8779fache oder um 8,5 v. H., ferner die In=
der
iſt ein früherer Schweizer Offizier von etwa 38 Jahren landswaren von dem 5141fachen auf das 5364fache oder um 4.3
ſich ſofort nach der Tat der Polizei geſtellt.

Lauſanne.

Lauſanne 9. Mai. (Wolff.) Das Finanz=
werden
konnte, neu ausgearbeitet haben. In den meiſten Fra=
Journal führt die Aeußerungen der engliſchen Miniſter gen kam es zu einer grundſätzlichen Löſung. Eine langwierige
teilung der Schuld für die Eiſenbahnen. Die Allierten
Petit Pariſien ſchreibt, die deutſchen Vorſchläge ſind und die Türken waren ſich darüber einig, daß Griechenland
der Türkei auf Grund eines allgemeinen Verteilungsplanes be=
rechnen
müſſe, während Veniſelos darauf beſtand, daß
Griechenland nur für die auf griechiſchem Gebiet befind=
lichen
Eiſenbahnſtrecken aufzukommen habe. Sein Vorſchlag,
II. Rom, 9. Mai. Die italieniſche Preſſe kommentiert die Frage einem Schiedsgericht zu überweiſen, wurde abgelehnt.
Zu ſehr lebhaften Debatten zwiſchen Alliierten und Türken
kam es aber anläßlich der neuen Faſſung des Artikels 56, der
folgenden Wortlaut hat:
Das Dekret von Muharem wird beſtätigt, ebenſo die
Dem Verwaltungsrat, für die öffentliche ditoma=
ſchen
, öſterreichiſchen und ungariſchen Titresinhaber an.
Die Türken erhoben gegen Abſatz 2 des Artikels keine Ein=
wendungen
, bekämpften aber Abſatz 1, da ſie hier eine Abſicht der
Allierten wittern, die Frage des Zahlungsmodus für die Ku=
pons
, über die bekanntlich bisher ernſte Meinungsverſchieden=
ſeien
, ihre Verpflichtungen einzuhalten, daß aber
ohne daß ein Beſchluß gefaßt werden konnte.
Ein Zwiſchenfall in China.
London, 9. Mai. (Wolff.) Reuter meldet aus Wafhing=
ment
ſich bereit hält, nötigenfalls die Durchführung von Ent=
gen
. Die Lage, die durch den Ueberfall entſtanden iſt, wird in
men ſeien, und daß heute in Europa kein großer Flugzeugbau Waſhington als ernſt angeſehen. Man glaubt, daß ſie eine
China bedeutet.
Paris, 9. Mai. (Wolff.) Nach einer Meldung aus Pe=
king
haben geſtern die engliſche, die amerikaniſche und die ita=
hoben
. Sie hätten erklärt, daß die chineſiſche Regierung dafür
ſerenz des diplomatiſchen Korps ſtattgefunden. Anſchließend hät=
Nach einer weiteren Meldung aus Schanghai ſind in der
faſſung entſtünde, als ob England wegen der Angriffsdrohung niſche Oberſten, von denen einer verwundet iſt, ein Italiener und
Berlin, 9. Mai. (Wolff.) Dieſer Tage haben in Berlin
Verhandlungen mit den Landesregierungen ſtattgefunden, um
die Stellung der Reichsregierung und der Landesregierungen
Die ſeit Anfang April aufwärts gerichtete Bewegung der
Großhandelspreiſe erfuhr durch die in der zweiten Hälfte des
Monats eingetretene Steigerung der Deviſenkurſe einen neuen
Antrieb, der das Nibeau der Großhandelspreiſe nach den Be=
Paris, 10. Mai. (Wolff.) Die Botſchafterkonfe= rechnungen des Statiſtiſchen Reichsamts von dem 4888fachen
genommenen Preisherabſetzungen erſt im April zur vollen Aus=
wirkung
gelangten, zeigt einen Rückgang von dem 7988fachen
auf das 7309fache oder um 8,5 v. H., ſo daß ſich für die Haupt=
gruppe
der Induſtrieſtoffe im Durchſchnitt eine Senkung von
IU Lauſanne 11. Mgi. Geſtern abend gegen 9 Uhr dem 7790fachen auf das 7566fache oder um 2,9 v. H. ergibt.
Infolge der weiteren Steigerung der Debiſenkurſe hat das
ruſſiſchen Dclegation, Ahrens, von der Berliner Botſchaft und zwar von dem 5738fachen des Friedensſtandes am 25. April
namens Konradi, ſeit geſtern aus Zürich eingetroffen, und hat v. H. und die Einfuhrwaren von dem 8723fachen auf das 10309 oder um 182 v. H. geſtiegen.

[ ][  ][ ]

Rummer 129.
Heſches Londesiſeater.
Großes Haus. Donnerstag, den 10. Mai.
Triſtan und Jſolde.
Handlung von Richard Wagner,
drückte der Vorſtellung den Stempel ihrer reifen Kunſt auf. Es
war ein künſtleriſches Erlebnis. Die außerordentliche. Wert= halten am Glauben und zur Pflege des kirchlichen Lebens und zum
ſchätzung und die warme Verehrung, die dieſe große Künſtlerin, Ausbau der begonnenen Arbeit im evangeliſchen Gemeindeleben.
volles Haus gebracht, das die weihevolle Darbietung mit auf=
richtiger
Bewunderung beifallsfreudig und dankdar entgegen=
nahm
.
Hier iſt nichts zu kritiſieren, nur zu empfangen und zu ge=
nießen
. Ausgerüſtet mit allen erlernbaren Fertigkeiten ihrer
Kunſt, geſtützt auf Erfahrung und Bühnenkenntnis, im Beſitz
von ſeltenen Vorzügen körperlicher Erſcheinung, ſtimmlicher Be=
gabung
und überlegener Beherrſchung aller Mittel, von ur=
ſprünglichem
und feinem muſikaliſchen Empfinden, gezügelt von
ſcharfem Kunſtwverſtand, und fähig ſtarken ſeeliſchen Erlebens
ſchöpft die begnadete Künſtlerin großzügig aus dem Vollen. Ganz
in der Rolle aufgehend, bleibt ſie ihr in keinem Zuge etwas Fugend=Sonntag. Zum erſten Male, feierte die hieſige Gv.
ſchuldig, getreu dem Werk und ſeinem Meiſter, und ſchafft dennoch Jugend hier am Sonntag einen Jugendtag. In feierlichem Zuge zog
aus heißem Temperament heraus Eigenes in perſönlicher Prä=
gung
. So zeigt ſich echte Künſtlerſchaft.
Erklingen der erſten Takte an den Zuhörer mit unwiderſtehlicher
Macht in ſeinen Bann zieht. Mehr wie je war dies heute der Obſtbaumſchnitt. Er erklärte dabei die Mängel, die bei der vorher=
Fall. Selten war der Zuſammenhang zwiſchen Bühne und Zu=
Augen, Ohren und Sinne einer unübertrefflichen Leiſtung, die
alle Mitwirkenden und das unter Ballings Meiſterhand wunder=
voll
ſpielende Orcheſter mitriß, ihr Beſtes zu geben, und jedem
unvergeßlich bleiben wird.
v. HI.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Mai.
Heſſiſches Landestheater. Da mehrere erſte Opernſoliſten erkrankt
ſind, kann die für heute angeſetzte Vorſtellung. Ariadne auf Naxos
nicht ſtattfinden. Das Kleine Haus bleibt geſchloſſen. Die gelöſten Ein=
trittskarten
behalten für die in der nächſten Woche ſtattfindende Wieder=
holung
Gültigkeit.
Vorſtellungsänderung. Am Sonntag, den 13. Mai, fin=
det
anſtatt Die Freier eine Aufführung von Strindbergs, Rauſch
ſtatt. Diejenigen E=Mieter, welche nicht Zuſatzmiete 5 haben, erhalten
als Ausweis gegen Vorzeigung ihrer Mietkarte an der Kaſſe eine Tages=
Mai eine Aufführung der Freier von Eichendorff angeſetzt.
Orpheum. Heute, Freitag, zum letzten Male: Der keuſche
Guſtav Morgen, Samstag, 12. Mai, Erſtaufführung: Die Baja=
dere‟
, Operette in 3 Akten, Muſik von Emmrich Kälman, dem erfolg=
reichen
Komponiſten von Czardasfürſtin, Faſchingsfee. Zigeunerprimas
u. a. m. Die Tenorpartie ſingt wiederum Karl Walbröhl vom Theater
d. W. Berlin die Titelrolle Marga Peter. Perſonal und Orcheſter wur=
den
bedeutend verſtärkt. SSiehe Anzeige.)
Steuerbücher und Steuermarken für 1922 mit Ablauf des Monats Ja= Oopenheimer Friedhof beerdigt. Er war ein pflichttreuer Beamter und
mar d8. J3. abzuliefern waren, iſt dies in vielen Fällen nicht geſchehen, erfreute ſich in den weiteſten Kreiſen allgemeiner Beliebtheit. Auch war
Es wird deshalb nochmals, darauf hingewieſen, daß die genannten
Steuerbücher und die verklebten Steuermarken bis ſpäteſtens 16. Mai
geliefert werden müſſen. Andernfalls werden die Steuermarken für
verfallen erklärt und können auf die für 1922 noch zu bezahlende Steuer
unter keinen Umſtänden mehr in Anrechnung gebracht werden.
RDV. Die Reife nach Karlsruhe. Vielfach auftretenden Gerüchten
gegenüber, nach denen Karlsruhe, die Hauptſtadt Badens, von den
Franzoſen beſetzt ſei, wird darauf hingewieſen, daß die Stadt
Karlsruhe nicht beſetzt und der Eiſenbahn= und Güterder=
kehr
ugeſtört und von keiner Paß= oder Zollkontrolle gehemmt iſt.
Es iſt lediglich der etwa eine Stunde weſtlich Karlsruhe gelegene
Rheinhafen beſetzt, und wenn zuweilen von einer Ausdehnung der
Beſetzung Karlsruhes geſprochen wird, ſo iſt damit nur eine Ver=
ſtärkung
der Hafenwache gemeint, die auf das Leben in der Stadt ohne
wald, die gleichfalls nicht beſetzt und aus allen Teilen des Reiches
phne Paß= oder Zollſchwierigkeiten, zu erreichen ſind.
n. Strafkammer. Vorſätzliche Kindestötung von einer Jugendlichen
gen Schwurgericht angeklagt, war Gegenſtand der unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit geführten Verhandlung gegen die aus Groß=Umſtadt
ſtammende bisher unbeſtwafte Eliſabeth S. Sie zählt erſt 16 Jahre, zwei Nouten, Karlsruhe Pforzheim Freudenſtadt Hauſach
und hatte ſofort, dem Einfluß hochgradiger Erregung nachgebend, das lingen (Triberg) Freiburg, wählen kann, iſt jetzt nach Einrichſtung
nommene Angeklagte inſofern geleugnet, ſie habe das Kind für tot ge=
halten
, während ſie ſpäter das gegenteilige Bewußtſein einräumte. Das Breslau uſwp. Speiſe= und Schlafwvagenverkehr bietet ebenfalls wei=
Gericht billigte ihr mildernde Umſtände zu und erkannt auf 1 Jahr tere Bequemlichkeiten, für die Zureiſe. Das Städtiſche Verkehrsamt
Gefängnis, abzüglich 1 Monat der Unterſuchungsbaft.

Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. Mai 1923.
* Arheilgen, 10. Mai. Am Sonntag, Rogate, fand hier
ordentliche Kirchenviſitation, durch den Superintendenten Ge=
heimrat
Dr. D. Flöring, ſtatt. Im Hauptgottesdienſte, der durch Vor=
träge
des Poſaunenchors und des Kirchengeſangvereins verherrlicht
wurde, ſprach Pfarrer Grein über die Worte des Apoſtels Paulus an
die Koloſſer Haltet an am Gebet, während im Nachmittagsgottes=
dienſte
die Prüfung der Katechismusſchüler durch den Pfarraſſiſtenten
Wetzel ſtattfand, woran ſich ein Kindergottesdienſt ſchloß. In beiden
Ils Iſolde gaſtierte heute Fohanna Heſſe aus Dresden und Gottesdienſten richtete der Vertreter der oberſten Kirchenbehörde zu
Herzen gehende Worte an die Verſammelten und mahnte ſie zum Feſt=
unlängſt
eine Zierde unſere Bühne, mit Recht genießt, hatte ein Geſtern früh 4 Uhr wurde die hieſige Bewohnerſchaft durch Feuer=
ſignal
aus dem Schlafe geweckt. In der Weberſchen Hofraite in der
Guten=Gartenſtraße, war auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weiſe ein ſtädten Gerne, Gelfenkirchen, Recklinghauſen, wurden
Brand ausgebrochen, dem ein Holzſchuppen zum Opfer fiel. Auch eigene ſchwediſche Aktionen durchgeführt, insbefondere in ſtädtiſchen
Holzvorrat und einiges Heu waren den Flammen zum Opfer gefallen, reiche Kinder aus anderen Ruhrſtädten erhielten Freiplätze in Kinder=
briefe
durch den Ortsgewerbeverein wirkten der Ge= in Schweden konzertiert, hat aus dem Ertrag eines Konzertes für
ſangverein Sängerbund und der Wolfskehler Mandolinenklub mit. Ruhrkinder 25 volle Freiplätze geſtiftet. Auch Wohlfahrtseinrichtun=
Der Vorſitzende des Prüfungsausſchuſſes, Herr. Ziumermeiſter gen im übrigen Deutſchland erhielten durch Nädda Barnen nam=
Schick, hielt eine Begrüßungsanſprache. Gleichzeitig betonte er, daß hafte Geldſpenden. Beſonders wertvoll iſt die Verteilung von zuei
für jeden, der etwas leiſten kann, das Handwerk immer noch einen gol= Waggons in Schweden geſammelter, Kleidungs= und Wäſcheſtücke. Der
denen Boden habe. In ähnlicher Weiſe ſprach u. a. Herr Gewerbe= Verein Rädda Barnen,, der unermüdlich für deutſche Kinder tätig iſt,
lehrer Engel, der treffliche Mahnworte an die Junggeſellen richtete. verdient unſeren beſonderen Dank.
die Jugend in den Vormittagsgottesdienſt. Am Nachmittag zogen
die Teilnehmer des Kindergottesdienſtes in das Eichwäldchen.
Abends wurde das Deklamatorium, die Seligpreiſungen aufgeführt.
Es gibt kaum ein Werk, das, wie Triſtan und Jſolde, bom Vortrag. In der Gartenbeſitzer=Vereinigung hielt bieſer Tag=
deren
Vorſitzender. Herr Gärtner Mahr einen Vortrag über den
gegangenen Beſichtigung von Obſtbäumen feſtgeſtellt worden waren. deu erſten Viertelſtunde glatt überlegen. Die Hintermannſchaft der
ſchauerraum ſo nahgeknüpft und unabreißbar. Begeiſtert folgten Die 3. Nothilfe=Sammlung hatte ein Ergebnis von 330 715 Giuheimiſchen, in veränderter Aufſtellung, hat ſchwer zu arbeiten. In
Mark. Eine vierte Sammlung iſt im Gange. Stenographi= raſendem Laf bringen die Mannheimer Stürmer den Ball immer gut
ein Vereins=Schön= und Nichtigſchreiben ab. Abends fand die Bekannt= Spiel offen. D. H.=Kl. leitet ſeine wohldurchdachten Angriffe ein.
gabe des Ergebniſſes im Verlaufe einer kleinen Vereinsfeier ſtatt. Halblimks ſchießt aus nächſter Nähe hoch übers Tor, Rechtsaußen knapp
ein Schauturnen ab, das mit einem Platzkonzert verbunden war.
zt. Anerbach a. d. B., 10. Mai. Einreuiger Sünder. Wäh= Spiel, das teiner Partei einen Erfolg bringt.
rend einer Kirchweiße vor mehr als 20 Jahren bekam ein hieſiger
ten. Nun kam dieſer Tage ein anonymer Brief, an den betr. Geſcäfts= das raffinierte Stellungsſpiel der Verteidiger kommt V. f. N. gut auf,
mann, dem 10 000 Mk., beilagen und in dem ſich der damalige Tätet und es entſtehen kritiſche Situationen vor Darmſtadts Tor, die nu=
für
die Tat entſchuldigte.
mord an dem Kreisbeterinärarzt Dr. Gerhardt aus Oppenheim iſt noch vor. Eine Flanke des Linksaußen verwandelt der Mittelſtüirmer zum
nachzutragen, daß von Seiten der deutſchen Aerzte feſtgeſtellt wurde, ausgleichenden Vor, V. f. N. greiſt ungeſtüim an. Die nechte Seite
daß die Kopfverletzung des Beraubten von einem Gewehrkolbenſchlag des Sturmes kommt wiederholt gut vor, doch werden die Vorlagen in
herrührt. Die deutſchen Aerzte lehnten jedoch aus gewiſſen Gründen ab, der Mitte micht verwertet. D. H=Kl. ſpielt ſich ſtets ſchön frei, zu Er=
ihre
Ausſagen über den Befund der Leiche zu machen und überließen folgen aber reicht es nicht. Die V. f. N.=Verteidigung verſteht es glän=
die
Feſtſtellung franzöſiſchen Aerzten. Es liegt die Vermutung nahe, end, die Angriffe durch Abſeitsſtellen des Sturmes zu underbinden.
tate Kür dieienigen RMieter, welche Zuſatzmiete 5 haben, iſt an 1. abends von Schwabsburg kau, von einer franzöſiſchalgeriſchen Streif= ſehr ſchmelle, ſpieltüichtige Mannſckaft, jeder Poſten war ſehr aut bsſetzt
beraubt wurde. Man ſpricht dies in Nierſtein wie auch in Oppenheim Rechtsaußen. Der Sturm kombiniertee ſchnell und ſicher, aber nicht
nicht öffentlich aus, aber doch geht das Gerücht in dieſem Sinne vonl raumgreifend; auch fehlte es am Platzhalten.
Mund zu Mund. Ein Deutſcher, der einen der Wachpoſten bei dem
Erſchlagenen geſehen haben will, wurde verhaftet und zwar aus dem eine Umſtellung vornehmen. Dadurch war die Mannſchaft, wenn auch
Grunde, weil er ſich in dieſem Sinne geäußert haben ſoll. Jede Aeuße= nicht geſchwächt, doch benachteiligt, was ſich beſonders in der erſten
rung, hierüber kann natürlich immer die Verhaftung zur Folge haben. Viertelſtunde fühlbar machte. Nackher lieferte ſie dem Gegner ein
Nur die Gedanken ſind Gott ſei Dank wenigſtens dieſe noch bei ehenbürtiges Spiel und hatte wohl trotz der ſtarken Gäſteverteidigung
uns zu Lande ſtraf= und zolfrei. Dr. Gerhardt wurde geſteru unter die größeren Torchanen. Sie ſpielte, wie gewohnt, aufopfernd und
IAhlieſerung der Steuerbicher für das Jahr 1922. Trotzdem die ſtarker Beteiligung der Bevölkerung aus Stadt und Land auf dem ſicher. Jeder Stieler gab ſein Beſtes,
ſein treuer deutſcher Geiſt in ſeiner näheren Umgebung bekannt.
bei dem Finanzamt Darmſtadt=Stadt. Lindenhofſtr. 15, Zimmer 2, ab= pachtung wurden 800 Silbermark gelöſt. Die diesjährige Pachtſumme Roſario, Tot.: 13:10; 10. 10:10. Wiesbadener Jagdrennen. 1. Pfi=
ein
Frankfurter Metzger.
Reich und Ausland.
Keine Beſetzung von Schwarzwaldkurorten.
Immer wieder tauchen die Behauptungen auf und drücken ſich
in Zuſchriften an einzelne Orte aus, daß in Verbindung mit der Be=
ſetzung
Offenburgs auch Plätze und insbeſondere Kurorte, des Schwarz=
walds
in die Beſetzungszone einbezogen und daher nicht, oder nur ſchwer
zu erreichen, oder mit Zureiſe= und Aufenthaltsbeſchränkungen belaſtet
Einfluß iſt. Dasſelbe gilt für Baden=Baden und den Schwarz= ſeien. Nichts von alledem iſt zutreffend. Der geſamte Schlurrzwald Sabbatausgang 8 Uhr 55 Min.
mit all ſeinen bekannten und berühmten Bade= und Kurorten iſt voll=
ſtändig
unbeſetzt und in keiner Hinſicht für den Fremdenverkehr und 55 Min.
Aufenthalt beſchränkt. Die Folge der Beſetzung. Offenburgs, das be=
kanntlich
in der Rheinebene und an der Oeffnung des Kinzigtales ledig=
verübt
und deshalb nicht vor dem ſonſt für ſolches Vevbrechen zuſtändi= lich am Schwarzwald gelegen iſt. beſteht nun in einer Aenderung des Landestheater Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr
Zureiſeweges, der von Karlsruhe ab weiter öſtlich über badiſch=
württembergiſche
Hilfslinien zu wählen iſt. Dieſer Zureiſeweg, der Vermieter möbl. Zimmer nachmittags 5 Uhr im Saal der Loge. Sand=
war
in ihrer Dienſtſtelle zu Reimheim außerehelich niedergekommen Triberg Villingen Freiburg und Pforzheim Rottweil Vil= Kinovorſtellungen.
lebende Kind im dem Abort geworfen, wo es erſtickte. Die Tat geſchah in entſprechender Verbindungen gut und raſch bedient. Beſtehen doch z. B. Druck und Verlag: 9. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
dem Augenblick, als die von dem Ereignis übervaſchte Dienſtherrin nach von Franffurt an die badiſche Schwarzwaldbahn, mit Triberg wieder Wirtſchaft: Nudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land,
Hilfe weggeeilt war. Anfänglich hatte die im Unterſuchungshaft ge= ſieben Zufahrtsmöglichkeiten täglich, darunter direkte Schnellzüge vom Reich und Ausland i. V. Andreas Bauer; für den Inſeraten=
Rheinland, Weſtfalen, Bremen. Hamburg, Berlin, Leipzig, Dresden,
Triberg hat eine Bearbeitung ſämtlicher neuen Verbindungen nach der
E

badiſchen Schwarzwaldbahn von Weſt=, Mittel= Nord= und Südoſt=
deutſchland
nach dem Stand vom 1. Mai herausgegeben, das gegen
Erſtattung der Selbſtkoſten (200 Mark), bezogen werden kann. Da auch
die ſtaatliche Fremdenſteuer in Baden, gefallen iſt, ſo beſtehen tatſäch=
lich
außer den Kurtaxen oder Uebernachtungsgebühren die pflichtmäßig
von jedermann erhoben werden, keine weiteren Belaſtungen des Reiſe
verkehrs, der ganz nach freier Wahl ſich ſein Ziel wählen, kann.
Die ſchwediſche Kinderhilfe Rädda Barnen,
die ſeit 3 Jahren deutſche Kinder in großzügiger Weiſe unterſtützt,
hat zu Gunſten des Nuhrgebietes über 13 000 ſchwvediſche Kronen ge=
ſammelt
. Ein großer Teil davon wurde ſchon durch die Geſchäfts=
137,

wurden Teile der Scheuer in Mitleidenſchaft gezogen. Ein größerer Erholungsheimen, Tuberkuloſe= und Säuglings=Fürſorgeſtellen. Zahl=
G. Griesheim, 10. Mai. Bei der Ausgabe der Geſellen= heimen. Der junge deutſche Celliſt Hans Bottermund, der
Sport, Spiel und Turnen.
Hockey.
Darmſtädter Hockehklub 1.V. f. R. Mannheim 1.
2:2 (1:2).
V. f. R. legt zu Beginn ein äußerſt ſchapfes Tempo vor und iſt in
ſches. Der StenographenVerein Gabelsberger hielt am Sonntag vor, und kunz nacheinander werden 2 Tore erzielt. Dam wird das
Im neuen Schulhofe hielt die Freie Turnerſchaft am letzten Sonutag danehen. Dann fällt nach Vorlage von Halblinks das erſte Tor für
Darmſtadt. Der Reſt der erſten Spielhälfte vergeht in wechfelſeitigem
Nach Seitenwechſel greif D. H.=Kl. mächtig an 2 ſcharfe Schüſſe
Kaufmann, in Hochſtädten die Gummireifen ſeines Fahrads zerſchnit= aus nächſter Nähe hält der V. f. N.=Torwächter hervorragend. Durch
durch das aufopfernde Spiel der Hintermannſchaft geklärt werden
Nierſtein a. Rh., 10. Mai. Zu dem von hier aus gemeldeten Raub= können. Auch der Sturm iſt nicht müßig und trägt ſchnelle Angriffe
daß Dr. Gerhardt, der bei ſeiner dienſtlichen Betätigung nach 2 Uhr Der Schlußtfiff trennt zwei gleichwertige Gegner, V. f. N. ſtellt eine
wache angerempelt, mit dem Gewehrkolben zuſammengeſchlagen und dann Heuporzuhebei iſt die Verteidigung, Torwächter, Mittelläufer und
D. H.=Kl. mußte für zwei fehlende Spieler Erſatz einſtellen und
Frankfurt a. M., 10. Mai. (Wolff.) Pferderennen. Er=
öffnungs
=Rennen. 1. b. Opels Gentiefer, 2. Modedame, 3. Sternfels.
u. Lißberg, 10. Mai. Jagderlös. Bei der hieſigen Jagdvet= Pot: 35:l0. Frühlings=Rennen, 1. v. Opels Rih, 2. Strhpa ll. 3.
beträgt danach zirka 120 000 Mk. Unter den Pächtern befindet ſich ſters Delin, 2. Valte, Tot : 941l0; 13, 24110. Preis vom PackKlub.
1 Mayers Jahn, 2. Minneſang, 3. Bogarwvo. Tot.: M:10; 21, 58:10.
Mai=Ausgleich. 1. Sachs Kirchbach, 2. Fateider, 3. Gildemeiſter. Tot.:
50:10; 20, 17:10. Mai=Jagdrennen. 1. Schreibers Neduloſti, 2. Flie=
gender
Aar, 3, Lotſe. Tot.: 21:10; 15, 14:10. Blüten=Preis, 1. von
Opels Frivora. 9. Diana, 3. Donnerwette.
Wuencheni der ieaeliſce eletengeneie.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 11. Mai. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 12. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr. Abend3 8 Uhr
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eines ſchweren Leidens, unſer
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vater
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im Alter von 75 Jahren,
2. In tiefer Trauer die Hinterbliebenen:
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Wilh. Ruths u. Familie.
Franz Bolz u. Familie.
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Groß=Bieberau, 11. Mai 1923.
Die Einſegnung findet Samstag,
den 12. Mai, nachm. 21o Uhr, im
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[ ][  ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. Mai 1923.

Nummer 129.

Das Griesheimer Haus.
Von
Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verboten).
8)
Es währte einige Zeit, bis man ſich zu dem Streifzuge ver=
einigte
. Mit Werkzeugen des Ackerbaues bewaffnet, den biedern
Gevatter K. . . . an der Spitze, zog das Häuflein durch den
ſchwach vom Mond durchbrochenen Nebel dahin und langte glück=
lich
auf dem Mühlwege an. Bald rief Einer, er ſehe eine große
Schlange am Rande des Waldes kriechen, es war die Peitſche
des Geſuchten, von deren Identität ſich Gevatter K . . . alsbald
überzeugte. Die Divinationsgabe des Nachtwächters war nun
über jeden Zweifel erhaben, umſo mehr, als ein Anderer fünfzig
Schritte davon faſt gleichzeitig eine neue, mit Rauſchgold betrod=
delte
Pelzmütze in einem Waſſergraben fand, und ein Dritter
mit ſtummem Erſtaunen einen Schuh brachte, den er aus einer
Hecke hervorgezogen, wo ihn die blinkende Stahlſchnalle verraten
hatte. Es unterlag jetzt keinem Zweifel mehr, daß die gefun=
denen
Gegenſtände dem durch Menſchen oder Geiſtergewalt
Verunglückten gehörten, und es galt nun, ihn oder wenigſtens
ſeine Leiche zu finden.
Und er ward gefunden aber in welchem Zuſtande? Am
Fuß einer halbwüchſigen Tanne erblickte man mit Grauſen einen
Körper, der im Laternen= und Mondſchein ziemlich ausfah wie
der eines Menſchen, der kopfunter herabgeklettert und eben am
Boden angekommen iſt; und als man näher trat, gewahrte man,
daß es M. war, der auf dem Rücken lag und die Beine auf=
wärts
um den Stamm geſchlungen hatte, als hätte er auf eine
ſonſt nicht üble Art hinaufſteigen wollen. Mit der linken Hand
hatte er einen Ginſterſtrauch, mit der rechten ſeine eigne Gurgel
gefaßt; barhäuptig lag er da, am linken Fuße ſchimmerte der
weiße Wollenſtrumpf, und ein tiefes Stöhnen, wie das eines be=
täubt
Schnarchenden, war das einzige Zeichen ſeiner noch vor=
handenen
Lebensgeiſter. Es durfte nicht lange geſäumt werden,
ihn aus einer Lage zu befreien, die ihm bei ſeiner Korpulenz den
Stickfluß hätte zuziehen können; einige rüſtige Burſchen, von
Menſchlichkeit und der Erwartung eines Trinkgeldes beſeelt,
unterzogen ſich der Laſt und brachten ihn nach Pfungſtadt in die
Behauſung ſeines Gevatters, der vor Begierde brannte, die Um=
ſtände
zu erfahren, welche jenen in eine ſolche Lage verſetzt hatten.

Seine Neugierde ward jedoch erſt am folgenden Morgen befrie=
digt
; denn eher war aus dem Geretteten nichts herauszubringen,
weil er in wahrer Lethargie bis faſt zum Mittag ſchnarchte.
In dem dichten Nebel der verwichenen Nacht langſam dahin=
fahrend
, bemerkte der als ſehr bedächtig und dem Trunke beſon=
ders
abgeneigt bekannte Mann links vom Weg eine kleine
Flamme, welche ungefähr zwei Fuß über der Erde neben dem
Wagen herſchwebte. Während er genau hinſah, um ſich zu über=
zeugen
, daß ſeine Augen ihn nicht täuſchten, kam es ihm vor, als
würden aus der einen Flamme erſt zwei, dann drei, ſechs, zuletzt
eine Menge hin= und herflackernder Flämmchen, zugleich ſtanden
die Pferde und fingen dergeſtalt zurückzuhufen an, daß er, um
mit dem Wagen nicht in das Gebüſch zu kommen, abſtieg in der
Abſicht, das widerſpenſtige Geſpann eine Strecke fortzuführen.
Als er vor die Pferde kam, erſchrak er vor einem großen Hund,
der bald dieſe, bald ihn mit glühenden Augen anglotzte. Mehr
aus Angſt, denn aus Mut führte er einen kräftigen Peitſchen=
ſchlag
gegen die Erſcheinung und traf leere Luft.
Dies war ſchon genug, um die Haare des Beherzteſten ſträu=
ben
zu machen; allein es kam noch ſchlimmer, als M. vyne
eigentlichen Grund, vielleicht um den Rücken zu decken hin=
ter
ſich blickte. Eine lange dürre Geſtalt in einen grauen Jäger=
rock
gekleidet, die Flinte auf dem Rücken, einen runden Filzhut
auf dem Kopfe, ſtand hinter ihm und ſtarrte ihn mit einem Ge=
ſichte
an, welches wie faules Holz leuchtete, eine Erſchei=
nung
, welche an die oben gedachte erinnert. So zu gleicher Zeit
von vorn und im Rücken bedroht, wußte er keinen anderen Rat,
als ſchnell ſeinen Wagen zu beſteigen; allein in dieſem Augen=
blick
riſſen die ſcheu gewordenen Pferde aus; er fiel, und als er
ſich wieder aufraffte, ſtand der Jäger Bruſt an Bruſt ihm ge=
genüber
, und Flämmchen ohne Zahl tanzten rings umher. Nun
blieb ihm keine Wahl. Hals über Kopf rannte er der nächſten
Schneiſe zu es war die Pfungſtädter Hausſchneiſe , und ſein
erſchrockener Blick traf auf das doch längſt abgebrochene Gries=
heimer
Haus, welches auf ſeinem Hügel erleuchtet ſtand. In der
höchſten Angſt, kehrte er um und ſah abermals den geiſterhaften
Waidmann, der wie eine Bildſäule, mit übereinander geſchla=
genen
Armen daſtand und ihm ins Geſicht ſchaute. Halb eutſeelt
vor Entſetzen ſtürzte er wegab in den Wald; es ſchien ihm als
ſtünde der Wald in Flammen, und dann und wann ſah ihm
das mattſchimmernde Angeſicht ſeines Verfolgers über die Schul=
tern
. Zuletzt ſtürzte er bewußtlos hin, und wußte die Situation,
in der er gefünden worden, ſo wenig zu erklären, als diejenigen,
welche ihn fanden.

Vorſtehende Begebenheit haben wir wenn wir nicht irren,
im Jahre 1832 von einem alten Bauer in G.. . . . . . . erfahren,
der ſie von dem Helden des Abenteuers ſelbſt gehört zu haben
verſicherte. Derſelbe iſt auch unſer Gewährsmann bei der folgen=
den
, nicht minder außerordentlichen Hiſtorie.
In den achtziger Jahren lebte zu G. . . . . . . . ein Schulmeiſter,
der wegen eines vorherrſchenden Hanges zu geiſtigen Getränken,
wodurch er der lieben Schuljugend manches unſchuldige Amufe=
ment
zu bereiten pflegte, mit Hintanſetzung aller chriſtlichen Nach=
ſicht
, von Amt und Brot entfernt worden war. Der gute Mann
war eigentlich an ſeinem Unglück völlig unſchuldig. In früheren
Jahren hatte er unter den kurmainziſchen Huſaren gedient, war
mit in der Schlacht bei Roßbach geweſen, wo die Reichsarntee die
Franzoſen unterſtützte, hatte drei Finger ſeiner linken Hand ver=
loren
und infolge davon durch Gönner ſeine Stelle als Bildner der
G..... . . . Jugend erhalten. Freilich verſtand er das G.
Reiten noch immer beſſer als das Leſen, und das Hauen beſſer
als das Schreiben, unterhielt ſeine Eleven lieber mit Erzählungen
aus der Wachtſtube und dem Biwak, als mit der bibliſchen Hi=
ſtorie
, und verabſcheute philanthropiniſche Ideen; allein die Kin=
der
wuchſen doch unter ſeinem Stock geſund und kräftig heran,
und man tat Unrecht, ihn abzuſetzen und dem Mangel preiszu=
geben
. In ſeinem Amte hatte er ſich nichts erſparen können, die
Wandelkoſt hörte auf, und er hätte, da ſein Nachfolger von ſeiner
Wohnung Beſitz nahm, auf freiem Felde Hungers ſterben konnen,
wenn er nicht in der Perſon einer rechtſchaffenen Witwe ſeiner
erſten Liebe die am äußerſten Ende des Dorfes ein Hüttchen
bewohnte, eine Stütze gefunden hätte. Sie gewährte ihm ein
beſcheidenes Aſyl, ſpendete ihm Trank und Speiſe, ſo viel ſie er=
ſchwingen
konnte, und hielt ihn ſauber in Kleider und Wäſche.
Es wäre nun zu erwarten geweſen, daß er für alles dies mit
Dank gegen den Himmel erfüllt geweſen wäre.
Allein dem war nicht ſo. Unvertilgbarer Mißmut wachte mit
ihm auf und ſchlief mit ihm ein; ſprach er, ſo klagte er über die
Verkennung ſeiner Verdienſte; ſetzte er den Fuß vor die Schwelle,
ſo zog keiner von den Jungen, die er vordem unumſchränkt be=
herrſcht
hatte, die Pelzkappe, ſondern gaffte ihm ſo ironiſih als
möglich ins Geſicht. Hierbei blieb ihm nur die ärmliche Zatis=
faktion
, daß er dieſe Undankbaren ſowohl als ſeinen Nachfolger,
einen jungen ungewaſchenen Lecker mit Verachtung ſtrafte. Zu=
letzt
blieb er ganz daheim und ließ ſich lieber von ſeiner guten
Beſchützerin eine Herzſtärkung ins Haus holen, als daß er ſich in
derSchenke den Späßen ungeſchliffener Bauern ausſetzte, die ihre
Kinder an ihm zu rächen hatten.
(Fortſetzung folgt.)

Die Bajadere

Der Schlager des Berliner Metropoltheaters
ſeit Februar 1922
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Komponiſt von Czardasfürſtin, Faſchingsfee, Zigeunerprimas.

Die Bajadere
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