Einzelnummer 150 Mark
 Anzeigenpreis: 
27 mm breſie Zeile im Kreiſe Darmſfadt 250 M. 
Bankanzeigen 375 M., Reflamezeile (92 mm breit) 
875 M. Anzeigen von auswäris 400 Mk., Banke 
anzeigen 600 M., 92 mm breite Rellamezeile 1400 M. 
Anzeigen nehmen enigegen: Geſchäftsſtelle 
            Rhein=
ſiraße 23, die Agenturen und Anzeigenexpeditionen. 
Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streſt 
uſw., erliſcht jede Verpſlichtung auf Erfüllung der 
Anzeigenaufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. 
Bei Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
 Bezugspreis: 
Beiwöchentlich 7maligem Erſcheinen monatl. 3400.-M. 
und 200.— M. Abtragegebühr, durch die Agenturen 
3600.— M. frei Haus. Beſtellungen nehmen 
            ent=
gegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 (
            Fern=
ſprecher 1, 2390 und 2391), die Agenturen und alle 
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von 
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht 
            übernom=
men. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge 
höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur 
            Kür=
zung des Bezugspreiſes. Beſtellungen und 
            Abbeſtel=
lungen durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet 
Nummer 126 
Dienstag, den 8. Mai 1923 
186. Jahrgang
 Eiſenach, 7. Mai. Geſtern ſprach hier der Führer der 
Deutſchen Volkspartei Streſemann in einer Verſammlung 
über die politiſche Lage. Er bezeichnete die Einheitsfront 
von der Deutſchen Volkspartei bis zu den Sozialdemokraten 
als die in der jetzigen Zeit einzig mögliche Parteikonſtellation. 
In der jetzigen Zeit mit politiſchen Putſchen zu drohen, wie es 
von angeblich nationalen Leuten geſchehe, ſei ebenſo 
            verbreche=
riſch, wie die von den Kommuniſten propagierte Zertrümmerung 
der Staatsautorität. Wir müſſen wiſſen und verlangen es zu 
hören, wer ſchuld daran iſt, daß die Mark nicht mehr zu halten 
war. Man ſollte die Kritik eines ſolchen Zuſtandes nicht immer 
der Sozialdemokratie überlaſſen. Wenn Frankreich die 
            Umbil=
dung des deutſchen Kabinetts verlange, müſſe man ihm 
            antwor=
ten, daß das eine rein deutſche Angelegenheit ſei, Frankreich 
irre, wenn es glaube, daß irgendein anderes Kabinett, ganz 
gleich, aus welchen Parteien es beſteht, den paſſiven Widerſtand 
an der Ruhr beſeitigen könne. 
Macdonald gegen die Gewaltpolitik. 
TU. London, 7. Mai. Der Arbeiterführer Ramſey 
            Mac=
donald erklärte geſtern in einer Rede, daß das Verhalten 
            Frank=
reichs im Ruhrkonflikt nach der Anſicht der engliſchen Arbeiter 
nicht gebilligt werden könne. Wenn Frankreich Reparationen 
verlange, ſo ſolle es ſie nicht mit Gewalt eintreiben. Wenn es 
Sicherheiten haben wolle, könne es dieſe auch anders erhalten. 
Wolle es mit Deutſchland Handel treiben, ſo könne es ihn nicht 
dadurch fördern, daß es den Warenaustauſch unterbinde.
 Vom Tage. 
Das Reichsfinanzminiſterium hat die 
            Spitzengewerkſchaf=
ten der Beamten und Reichsarbeiter für Mittwoch zu einer 
            Be=
ſprechung über die im Mai zu zahlenden Gehälter und Löhne 
eingeladen. 
Die Wiesbadener Stadtverordneten=
            Verſamm=
lung hat für den Wiederaufbau des Staatstheaters 
einen Kredit von 800 Millionen Mark bewilligt. Die 
            Wiederaufbau=
arbeiten ſind zum Teil ſchon in Angriff genommen, die 
            Aufräumungs=
arbeiten beendigt. 
Der bei der Städtiſchen Sparkaſſe in Höchſt a. M. beſchäftigte 
Bankbeamte Adolf Schmitt hat durch Urkundenfälſchungen 
            Unter=
ſchleife im Geſamtbetrag von 77 Millionen Mark begangen. 
Ein finanzieller Schaden, erwächſt der Sparkaſſe nicht, da von dem 
            Be=
ſitztum Schmitts mehrere Automobile uſw. beſchlagnahmt werden 
konnten. Schmitt befindet, ſich bereits in Haft. 
Das Volksgericht Augsburg verurteilte den Schriftleiter 
Hager der Kommuniſtiſchen „Roten Fahne” wegen Aufforderung zum 
Hochverrat und Vergehen gegen das Republik=Schutzgeſetz zu einem 
Jahr Feſtungshaft. 
Wie der „Matin” mitteilt, werden Cachin und ſeine 
            Mitange=
klagten heute proviſoriſch in Freiheit geſetzt werden. Der 
deutſche kommuniſtiſche Abgeordnete Höllein verbleibt in Haft. 
Dollarkuxs in Frankfurt am 7. Mai, 
abends ½2 Uhr: 32 250.
 Petrachtungen zur Hochkonjunktur 
in den Pereinigten Staaten. 
Von 
Virgil Jordan, Neu=York 
Die Vereinigten Staaten ſind in eine Periode fieberhafter 
induſtrieller und geſchäftlicher Tätigkeit eingetreten. Profite und 
Löhne ſteigen gleichzeitig, und in manchen Fällen werden ſogar 
die Höchſtpunkte, wie ſie während des Krieges und der 
            Hoch=
konjunkturzeit erreicht geweſen waren, überſchritten. Die 
            auf=
fälligſten Zeichen hierfür ſind die günſtige Lage der 
            Arbeiter=
ſchaft hinſichtlich der gezahlten Löhne und der Beſchäftigung, die 
ſtarken Erträge aus der Einkommenſteuer im letzten Jahre, die 
vielfachen Ausſchüttungen von hohen Dividenden und die 
            aus=
gedehnten Zurüſtungen, die die Eiſenbahnen treffen, um im 
kommenden Sommer und Herbſt Transporte zu bewältigen, die 
an Umfang alles hinter ſich laſſen würden. 
Die Löhne ſind im ganzen letzten Halbjahr 1922 in faſt 
            ſämt=
lichen Induſtrien anhaltend geſtiegen. Zu Anfang des Jahres 
1923 waren die Stundenlöhne um 111 Prozent höher als vor 
dem Kriege. Die Wochenlöhne ſchwankten zwiſchen 17,11 Dollar 
in den Baumwollſpinnereien der Südſtaaten und 32,03 Dollar 
für gelernte Arbeiter in der Eiſen= und Stahlinduſtrie. Der 
für eine halbe Million von Lohnempfängern, die ſich auf 23 
verſchiedene Induſtrien verteilen, errechnete 
            Durchſchnitts=
wochenlohn betrug 24,80 Dollar, das ſind 102 Prozent mehr als 
im Juli 1914. Anſang April wurden weitere beträchtliche 
            Lohn=
erhöhungen, die zwiſchen 10 und 30 Prozent variieren und ſich 
beſonders auf die grundwichtigen Induſtrien beziehen, 
            vorge=
nommen; u. a. haben neuerdings der Stahltruſt und die Chicagoer 
Fleiſchpacker die Löhne für ungelernte Arbeiter um 11 Prozent 
heraufgeſetzt. Dieſe Lohnerhöhungen ſind zweifelsohne in den 
meiſten Fällen diktiert worden durch eine ausgeſprochene 
            Knapp=
heit an Arbeitsträften gerade in den hauptfächlichſten 
            Induſtrie=
bezirken und ſind erfolgt in der Abſicht, die Arbeiter entweder 
vom Abwandern abzuhalten oder ſie von anderen ſchlechter 
            zah=
lenden Induſtrien herüberzuziehen. Ueber das ganze Land 
            ge=
rechnet, beſteht noch immer kein Arbeitermangel. Die Nachfrage 
ſchwankt beträchtlich je nach Beſchäftigungszweigen und 
            Einzel=
ſtaaten, und zurzeit machen beſonders die Landwirtſchaft und 
das Baugewerbe, das wieder wie im letzten Jahr ſehr ſtark mit 
Aufträgen verſehen iſt, ihren Bedarf geltend. Wenn 
            demgegen=
über die Zulaſſung einer größeren Menge von Einwanderern 
verlangt wird, ſo iſt dazu zu ſagen, daß (ohne die Frage nach der 
prinzipiellen Berechtigung einer Einwanderungsbeſchränkung 
            be=
jähen zu wollen) in den Vereinigten Staaten bis jetzt im Innern 
noch nichts verſucht worden iſt, um Angebot und Nachfrage auf 
dem Arbeitsmarkt zunächſt mit Hilfe der bereits im Lande 
            be=
findlichen Arbeitermengen auszugleichen. Da nun vor dem 
            Zu=
ſammentritt des nächſten Kongreſſes auf eine Erhöhung der 
Zählungsquote für die Einwanderer aus den verſchiedenen 
Ländern nicht zu rechnen iſt, ſuchen viele Arbeitgeber ihren 
            Be=
darf an Arbeitskräften anderweitig zu decken; ſo werden wir 
Zeugen einer großen Wanderung von Negern, die, um der 
            beſſe=
ren Löhne im Norden willen, aus den Südſtaaten nach den 
            gro=
ßen Städten des Nordens abſtrömen, und zwar in ſolchem 
            Um=
fange, daß die Baumwollpflanzer ſich vor die Notwendigkeit 
            ge=
ſtellt ſehen, aus Mangel an Arbeitskräften den Anbau zu 
            ver=
ringern. Die Arbeitgeber verſuchen außerdem, mexikaniſche 
Saiſonarbeiter ins Land zu ziehen und die Bewohner der 
            ſüd=
lichen Grenzſtaaten für die Induſtriearbeit zu gewinnen, der 
ſie ſtets ſehr abgeneigt geweſen ſind. Sie ſcheinen es auch 
            fer=
nerhin vorziehen zu wollen, „Mondſchein=Whisky” herzuſtellen 
und ſich ihres Lebens zu freuen. 
Die Erträge der Einkommenſteuer für 1922 ſind derart 
            be=
trächtlich, daß im laufenden Jahr für die von den verſchiedenen 
Sonderintereſſen an das Schatzamt gelangenden Anſprüche die 
Mittel nicht fehlen werden. Die Bereitſtellung von ſtaatlichen 
Mitteln für die Unterſtützung der Farmer iſt bereits erfolgt. 
Nachdem in dieſem Jahr der Zinſendienſt für die engliſche 
Kriegsſchuld einſetzen wird und weiterhin aus beinahe 
            ſämt=
lichen Steuerquellen und auf Grund ſowohl der höheren 
            Zoll=
tarife wie der vermehrten Einfuhr größere Erträgniſſe eingehen 
werden, dürfte im Laufe des Jahres mit ziemlicher Sicherheit 
die Gewährung des Bonus für die Kriegsteilnehmer durch den 
Kongreß erfolgen. Die Eiſenbahnen haben Aufträge für 
            rollen=
des Material und ſonſtigen Bedarf im Werte von mehreren 
            Mil=
liarden Dollars vergeben, was ſie nicht abhalten wird, auch im 
laufenden Jahre ſich als Penſionär des Staates zu gerieren, 
wozu der gute Stand der Staatsfinanzen nur allzuſehr einlädt. 
Wenn man fragt, was dieſer relativ plötzliche „Boom” für 
die Amerikaner ſelbſt und für ihr Verhältnis zur übrigen Welt 
bedeuten wird, ob er dieſer reichen Volk zum Anlaß wird, ſich 
die Muße zu nehmen für weitergehende kulturelle und politiſche 
Intereſſen, für eine großherzigere und freiere, geiſtgere 
            Auf=
faſſung der Dinge dieſer geſtörten Welt, ſo wird die Antwort 
darauf nicht ſehr verheißungsvoll lauten können. Amerika iſt 
ſtets unter den Nationen das verzogene Kind geweſen, das 
hineingeboren iſt in einen beiſpielloſen Reichtum der Natur, 
ohne daß ihm neidiſche Nachbarn dieſen ſtreitig machen können. 
Und wie Wohlergehen jedes verzogene Kind noch mehr verdirbt, 
ſo wird auch Amerika noch unduldſamer, noch weniger frei oder 
großzügig werden in ſeiner Stellungnahme und Haltung zu der 
Bewegung in ſeinem Innern und zu den Fragen, die die Welt 
bewegen. Das rührt teilweiſe daher, daß ſein Wohlſtand kein 
ganz ſicherer iſt und die Früchte des Wohlſtandes nicht entfernt 
gleichmäßig verteilt ſind. Fords Automobilherſtellung wird 
            un=
geahnten Umfang annehmen, aber es werden wenig neue 
            Ar=
beiterhäuſer gebaut, wenig Farmen angelegt werden. Den 
Lohnerhöhungen folgt die Steigerung der Lebenskoſten 
            unmit=
telbar, ſodaß der Lohnarbeiter im Grunde ſich immer am alten 
Fleck findet, während die Induſtrie von dieſem Prozeß 
            unge=
ſchoren bleibt. Die hohen Löhne werden wieder wie im Kriege 
teilweiſe ſehr ſchnell in Vergnügungen und Lurus umgeſetzt; es 
iſt allerdings andererſeits beſonders bei den älteren Arbeitern 
eine ſtarke Sparluſt nicht zu leugnen: ſo wurden beiſpielsweiſe 
bei der am 15. April eröffneten erſten Gewerkſchaftsbank bereits 
am erſten Tage rund 500 000 Dollar an Spargeldern eingelegt. 
Die Induſtrie neigt wie gemeinhin in Hochkonjunkturzeiten 
dazu, die Probleme zu überſehen, die ihr in den Zeiten der 
            De=
preſſion zu denken geben. Wohlfahrtseinrichtungen, Pläne wegen 
einer Vertretung der Arbeiterſchaft bei der Betriebsführung,
 Der franzöſiſche Botſchafter bei Lord Curzon. 
London, 7. Mai. (Wolff.) Der Sunday Times zufolge 
empfing Lord Curzon geſtern im Foreign Office die 
            Bot=
ſchafter Frankreichs und Belgiens. Bei der dabei 
erſolgten formellen Ueberreichung des Wortlautes der 
            franzöſi=
ſchen und belgiſchen Antwort ſei der franzöſiſche Standpunkt 
bezüglich der Art dargelegt worden, in der die Antwort an 
Deutſchland beſchloſſen wurde. Von ſeiten Poincarés ſei 
zum Ausdruck gebracht worden, daß er es ſehr vorgezogen hätte, 
daß die Antwort an Deutſchland die Geſtalt einer 
            Kollek=
tivnote der Alliierten angenommen hätte, daß 
dies aber unmöglich geweſen ſei infolge der Forderung der 
franzöſiſchen Oeffentlichkeit und der Anſicht des 
Parlaments, daß das deutſche Angebot ſofort abzulehnen 
ſei. Curzon wurde die Verſicherung gegeben, daß, wenn in 
            Zu=
kunft Deutſchland ein Angebot mache, das in irgendeiner Weiſe 
als Erörterungsgrundlage angeſehen werden könne, Poincaré 
bereit ſein würde, es gemeinſam mit allen Alliierten zu 
erſvägen. 
Enttäuſchung in England. 
Unzufriedenheit mit der franzöſiſch=belgiſchen 
Ablehnung. 
* London, 7. Mai. (Priv.=Tel.) Die Preſſe gibt ihrer 
Enttäuſchung über die geſonderte Ablehnung des 
            deut=
ſchen Angebots durch Frankreich und Belgien offen Ausdruck. 
Es wird betont, daß England an den Reparationen 
in gleichem Maße intereſſiert iſt wie Frankreich und 
Belgien. 
Die Times ſchreiben, Frankreich und Belgien 
            verſchärf=
ten durch ihre unabhängige Antwort auf die deutſche 
            Repara=
tionisnote die bereits zwiſchen den Alliierten beſtehende 
            ſchwie=
rige Lage noch. Die deutſche Note ſei an die Weſtmächte 
            ge=
richtet geweſen. Wie hätte die alliierte Einigkeit ohne vorherige 
Beratung aufrechterhalten bleiben können? Da das deutſche 
            An=
gebot auf den Wink Lord Curzons hin erfolgt ſei, könne 
Großbritannien, es nicht vollkommen ignorieren und ſei 
            ge=
zwungen, eine Art von Antwort zu geben. Es würde vorgezogen 
haben, gemeinſam mit Frankreich und ſeinen anderen Alliierten 
zu antworten. Durch die ſeparate Beantwortung der 
Note, die die britiſche Regierung zu beantworten verpflichtet ſei 
und worauf die italieniſche Regierung wahrſcheinlich auch zu 
antworten beabſichtige, hätten Frankreich und Belgien die 
            Auf=
rechterhaltung der Einheit der Alliierten 
            un=
nötig ſchwierig geſtaltet. 
Noch deutlicher äußert ſich der Daily Telegraph. Das 
Blett ſchreibt: Mit der Verwerfung der deutſchen Note hat die 
franzöſiſche Note leider mehr als den Inhalt des 
            Re=
paratsangebots Cunos verworfen, nämlich auch den 
            Ap=
pel der britiſchen Regierung nach einer 
            gemein=
ſamen Aktion, den Lord Curzon in ſeiner Albert=Hall= 
Rede vorgebracht hat. Die Lage, die infolge deſſen entſtehen 
müſſe, ſei durchaus bedauerlich. Es gebe verſchiedene Arten, mit 
denen Berlin klargemacht werden könnte, daß der Inhalt der 
deutſchen Note unannehmbar ſei. Poincarés Vorgehen 
ſei eine äußerſt unglückliche Antwort auf den 
            Al=
bert=Hall=Appell Curzons; ſie ſei um ſo überraſchender, als das 
bcutſche Angebot ſelbſt als in gewiſſem Sinne durch Curzons 
Rede beeinflußt angeſehen werden müſſe. Bei gutem Willen 
hätte eine gemeinſame Antwort auf die deutſche Note 
innerhalb weniger Tage entworfen werden können, insbeſondere 
da die Anſicht der britiſchen Regierung, wie verlaute, die ſei, 
daß, i ſhrend die Note ſelbſt als Verhandlungsgrundlage 
            un=
annehmbar ſei, ſie gut zum Ausgangspunkt zur Erreichung 
erer ſolchen Grundlage genommen werden könne. Es ſei 
            an=
zunehmen, daß dies auch die Abſicht der italieniſchen 
Regierung ſei. Man könne nicht umhin, zu denken, daß der 
britiſche Staatsſekretär des Aeußern mit zu wenig Nückſicht 
            be=
handelt worden ſei.
 Kabinettsſitzung in London. 
London, 7. Mai. (Wolff.) Heute vormittag fand unter 
dem Vorſitz Lord Curzons in der Downing Street eine 
            Kabi=
nettsſitzung ſtatt, in der dem Vernehmen nach die deutſche Note, 
die franzöſiſch=belgiſche Antwort ſowie die Antwort der britiſchen 
Regierung erwogen wurde. Reuter erfährt von unterrichteter 
Selte, daß die britiſche Regierung wahrſcheinlich beſchließen 
werde, dem Beiſpiel Frankreichs zu folgen und eine 
            Separat=
note an die deutſche Regierung zu ſenden. Dieſe Note 
wird zwar klarmachen, daß das deutſche Angebot unbefriedigend 
nnd unzulänglich ſei, jedoch trotzdem nicht in der Art einer 
            glat=
ten Ablehnung abgefaßt ſein, ſondern verſuchen, Verhandlungen 
zwiſchen Deutſchland und den Alliierten zur Regelung der 
            augen=
blrcklich unbefriedigenden Lage möglich zu machen. Wie 
            ver=
lauret, wird die britiſche Antwort auf das deutſche 
            Reparations=
angebot etwa Mitte der Woche abgeſandt werden. Das deutſche 
Angebot wird in britiſchen Kreiſen als Ausgangspunkt für 
            Ver=
handlungen, jedoch nicht als Verhandlungsgrundlage angeſehen. 
Die italieniſche Anſicht iſt, wie angenommen wird, die gleiche. 
Nach britiſcher Anſicht bedeutet die franzöſiſche Antwort an 
Deutſchland kein Zuſchlagen der Tür. Es wird von britiſcher 
Seite der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß Deutſchland die 
Antwort Englands und Italiens abwartet und dann den 
            Alli=
ierten ein abgeändertes Angebot unterbreitet. 
Die Pariſer Preſſe zur Antwortnote. 
Brüskierung Englands. — Iſolierung 
            Frank=
reichs. 
Paris, 7. Mai. (Wolff.) In Beſprechung der 
            franzöſiſch=
belgiſchen Antwortnote erklärt das Echo de Paris, die 
            Ant=
wort laſſe ſoeder Kraft noch Klarheit vermiſſen. Angeſichts dieſer 
Note kann ſich das Blatt nicht die Einwendungen denken, die 
Lord Curzon finden könne. Die franzöſiſch=belgiſche Note 
            über=
biete nicht die franzöſiſch=belgiſche Politik vom 11. Januar. Das 
ſeparate Vorgehen ſei Frankreich durch die Haltung 
aufgezwungen worden, die das engliſche 
            Kabi=
nett ſeit dem 4. Januar beobachte, und deren Fortſetzung Lord 
Curzon noch am 4. Mai angekündigt habe. 
Die Ere Nouvelle ſchreibt, im Hinblick auf die 
            Alliier=
ten und die Neutralen könne man befürchten, daß Poincaré und 
Theunis ihr Ziel verfehlten. Hinſichtlich der Haltung 
            ge=
genüber England ſagt das Blatt: Deutſchland haben wir 
im höchſten Tone Nein geſagt; es wäre indeſſen gut, wenn wir 
irgendjemandem Ja ſagen würden. 
Guſtave Hervé ſchreibt in der Victoire, der franzöſiſche 
Flieger Barbod habe durch ſeinen Flug über den Kanal auf 
einer Maſchine mit ſchwachem Motor der Luftfahrt eine neue 
Bahn gebrochen, wichtiger, als ſie Bleriot, mit ſeinem erſten 
Flug von Frankreich nach England eröffnete. Begreifen unſere 
engliſchen Freunde nicht im Lichte dieſer neuen Tat, die die 
Luftfahrt revolutionieren wird, daß ſelbſt für eine Nation 
von Inſelbewohnern die Zeit der Politik der 
„Splendit iſolation” vorbei iſt ? 
Die Action Frangaiſe ſchreibt: Wird Lord Curzon 
ſich über ſeine neue Antwort an Deutſchland mit Muſſolini 
verſtändigen? Wenn ja, dann hätte Lord Curzon vor den 
Augen Deutſchlands die Entente in zwei Teile 
            zer=
ſchnitten. Der deutſche Widerſtand würde dann ermutigt 
und infolgedeſſen verlängert. Dieſe gute Arbeit werde Bonar 
Law bei ſeiner Rückkehr vorfinden. 
Das Journal faßt ſein Urteil dahin zuſammen: Die 
            fran=
züſiſch=belgiſche Note erſcheint uns allen als eine Antwort 
auf das Angebot Lord Curzons, das gemeinſame 
Vorgehen wieber aufzunehmen. Dieſes gemeinſame Vorgehen 
der Alliierten könne jedoch erſt nach der Liquidierung der 
            Ruhr=
frage wieder aufgenommen werden. 
Der ſozialiſtiſche Populaire fragt: Warum legt man 
ſolchen Vert darauf, England beiſeite zu 
            ſchie=
ben? Poincaré wolle, wie in Paris im Januar und wie im 
Dezember und im Auguſt vorigen Jahres, nicht, daß es zu 
Unterhandlungen komme. Zum allermindeſten handele die 
            Re=
gierung, als ob er es nicht wolle. 
Der Eelair findet, die Antwort an Deutſchland hätte 
gewonnen, wenn ſie kürzer und energiſcher geweſen wäre.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Mai 1923.
Rummer 126.
 Anſammlung von Arbeitsloſigkeitsfonds werden vergeſſen, weil 
ja hohe Löhne gezahlt und dabei auch noch hohe Gewinne 
            er=
zielt werden können. Das ſoziale Verſtändnis ſchwindet, die 
Klaſſengegenſätze weiten ſich. Schon hat der Oberſte Gerichtshof 
das Geſetz über die Feſtſetzung von Minimallöhnen für 
            weib=
liche Arbeiter für verfaſſungswidrig erklärt und damit einen 
Sturm der Entrüſtung bei den Franenverbänden ausgelöſt, die 
20 Jahre hindurch gekämpft hatten, um in 14 Einzelſtaaten 
dem Prinzip der Mindeſtlöhne zum Sieg zu verhelfen. Die 
Arbeitnehmer begrüßen dieſe Maßnahme, weil ſie ihnen eine 
Möglichkeit verſchafft, die Knappheit an männlichen 
            Arbeits=
kräften durch niedrig bezahlte Frauenarbeit auszugleichen. Die 
Gewerkſchaften, die kein ausgeſprochenes Intereſſe für 
            Frauen=
arbeit hegen (außer, daß ſie bisweilen ein Unterbieten fürchten 
müſſen), halten zurück mit ihrer Verurteilung dieſes Entſcheids, 
der doch zeigt, wie mit der wirtſchaftlichen Blüte eine 
            rückſchritt=
liche, unhumane Haltung Hand in Hand geht. Dies kommt auch 
zum Ausdruck in dem plötzlihen Wiedererwachen der Verfolgung 
aller Radikalen, wie dem Prozeß gegen Mitglieder der 
            hierzu=
lande höchſt unbedeutenden kommuniſtiſchen Partei. 
und vielleicht noch ſchlechter führt ſich dieſes verzogene Kind 
Amerika in bezug auf ſein= auswärtigen Beziehungen auf. 
Unſer überladener Magen macht uns zu Nörglern an den 
            ande=
ren Staaten. Staatsſekretär Hughes läßt einen fulminanten 
Proteſt gegen Sowjetrußland los und vergißt Onkel Sams 
Gentleman=Verpflichtungen, indem er droht, die Gemahlin 
            Ka=
lenins zu deportieren, nachdem ſie bereits die Reiſe über den 
Ozean angetreten hat, um für die hungernden ruſſiſchen Kinder 
zu werben — und das nur, weil Rußland nicht auf ihn in einer 
Frage gehört hatte, die eine rein ruſſiſche Angelegenheit 
            dar=
ſtellt und von der obendrein der Staatsſekretär, eine höchſt 
mangelhafte Kenntnis beſaß. 
Aehnlich iſt es um die Stellungnahme zum Völkerbund und 
zur Ruhrfrage beſtellt. Wir wiſſen natürlich in beiden Fragen 
genau Beſcheid und beide Fragen werden auch in unſerer Preſſe 
ausführlich und zuverläſſig behandelt. Was die Ruhrfrage 
            anbe=
langt, fo haben wir je Europa unſer Vermittlungsangebot ins 
Ohr geflüſtert; wenn es darauf nicht hören will, ſo möge es ſich ſamuenarbeit zwiſchen den deutſchen Induſtriellen, 
            Ingenieu=
aufhängen! 
So ſieht man vergebens ſich nach der geiſtigen Großzügigkeit 
und der Weite der Auffaſſung um, über die eine ſo reiche und 
wenig Amerika unter dem Kriege gelitten und wie wenig es aus 
ihm gelernt hat. 
FU. Berlin, 7. Maf. Der amtliche Text der geſtern abend 
note iſt, wie wir zuverläſſig erfahren, heute nacht um 4 Uhr in 
zöſiſch=belgiſchen Antwortnote nehmen können, da hierfür der 
amtliche Text eine unerläßliche Vorausſetzung iſt. So viel bis 
jetzt feſtſteht, wird ſich jedenfalls das Kabinett im Laufe des 
faſſen, zumal das Eintreffen des Reichskanzlers Dr. Cuno ſich 
vorausſichtlich bis auf morgen verſchiebt. Zudem blabſichtigt 
man, zuerſt auch die übrigen Antworten, insbeſondere die 
            eng=
liſche Antwort, abzuwarten, ehe eine endgültige Stellungnahme 
daß bei dem Herrn Reichskanzler der Wunſch beſteht, an= aber Verhandlungen notwendig ſind, wird ein Weg gefunden 
läßtzlich der dritten Leſung des Reichshaushalts im Plenum 
des Reichstags zu den außenpolitiſchen Ereigniſſen und 
insbeſondere zu der franzöſiſch=belgiſchen Antwort Stellung die Unannehmbarkeit des deutſchen Angebots durch ſehr 
            ein=
zu uehmen. 
Berlin, 7. Mai. Der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel 
teilte mit, daß der ihm übergebene Text der belgiſchen 
Note dem der franzöſiſchen Antwort gleich= tiren, und das ſei die Hauptſache. 
artig ſei. Auf drahtliche Uebermittlung der belgiſchen Note 
wurde deshalb verzichtet. Es wird erſt nach dem Eintreffen des 
brieflich übermittelten Tertes feſtgeſtellt werden, ob die belgiſche 
Note von der franzöſiſchen irgendwelche Abweichungen zeigt. 
Der Reichskanzler, der einen kurzen Erholungsurlaub 
verbrachte, trifft aus Freudenſtadt morgen in Berlin ein. 
Keine Regierungskriſe. 
Berlin, 7 Mai. (Wolff.) Zu den in einem Teil der 
frenzöſiſchen Preſſe enthaltenen Darſtellungen, wonach in 
liche Parteien der deutſchen Volksvertretung ſind darin mit der 
Regierung einderſtanden, daß wir den paſſiven Widerſtand nicht 
aufgeben dürfen und daß wir jede Vergewaltigung, durch ein innerpolitiſcher Gründe wieder fallen gelaſſen. Man ſpricht hier 
Diltat unbedingt ablehnen müſſen. Es liegt alſo nicht der 
            ge=
ringſte Grund vor, an einen Regierungswechſel zu denken. Es 
ſtützt ſich auf eine parlamentariſche Einheitsfront, in die alle 
demokraten einbegriffen ſind. 
Uraufführung im Stadttheater Düſſeldorf. 
Hans Gäl: „Die heilige Ente.” 
* Die neue Oper des jungen öſterreichiſchen Komponiſten 
Häns G äl erſcheint geeignet, zu beweiſen, daß man neue, 
            ſelbſt=
alles ſogenannte „Alte” über den Haufen zu werfen und 
            blind=
ſpielt (ſie hier zu erzählen, fehlt es an Platz, — es genüge, wenn Kaim. Joſeph Marx und Fr. Gellert, als Uraufführung ein „Halleluia” 
unſer Herz kingt). Gals Muſik beſitzt eine hervorragende 
Eigenſchaft: ihren echten muſikaliſchen Humor. Wie der 
            Kom=
zeugend ſchildert, wie er witzig und ungequält die charakteriſti= von Richard Strauß eröffnet, das Operndirektor Grich Kleiber divigiert. 
ſchen Ausdrucksmöglichkeiten der einzelnen Orcheſterinſtrumente 
ausnützt und zuſammenklingen läßt, wie er ſeine handelnden 
Perſonen farbig profiliert, das iſt oft zum Entzücken graziös 
und voll feltener Anmut. Gal geht ſtellenweiſe auf Wegen, die 
ſchon andere gingen, häufiger aber findet er Originelles; ſeine 
gedanklichen Einfälle kommen ohne Berechnung von ſelbſt, ſein Neuerung reicher geworden, die den Käufern des Buches vor allen 
            an=
feſtgeſtellt werden, daß die „Heilige Ente” zu den wenigen mo= wertung nichts mehr anhaben kann. Durch das Syſtem der offiziellen 
dernen Bühnenwerken gehört, die über den Tageserfolg hinaus 
der Düſſeldorfer Oper. Lediglich Elſa Förſter als Li genügte 
nicht, weil ſie wenig ſeeliſche Ausdruckskraft ihr eigen nennt. Da= lung genommen wird. Man kauft alſo z. B. heute ein Heft mit 5 
gegen verdienen Aug. Richter als geſanglich und 
            ſchauſpiele=
tiſch prachtvoller Kuli. Karl Bara als beſonders darſtelleriſch 
Tänzerin, W. Nies in der famos charakteriſierten Partie des 
neter Bonze und H. Faber als köſtlich karikierter Haushoſ= handlungen, ausgibt. Er begnügt ſich ſelbſt mit einer beſcheidenen. 
            An=
meiſter lebhafteſte Anerkennung. Mit überzeugender perſönlicher kündigung eigener Verlagswerke zwiſchen den Wertſcheinen, mit denen 
Teilnahme deutete Georg Szall die Muſik aus. Inner= 
Th. Schlonski ſtimmte Intendant Dr. Becker als genialer rechnungsverfahren arbeitet, wird zweifellos dazu beitragen, den Um= 
Regiekünſtler die Dauſtellung aus der Seele der Muſik heraus, von der Sorge zu befreien, daß die benötigten Bücher teuerer werden 
harmoniſch ab. Der anweſende Komponiſt wurde ſtürmiſch 
Wie 
gefeiert.
 Die Auffaſſung in Berlin. 
* Berlin, 7. Mai. (Priv.=Tel.) In Berliner 
            diplomati=
ſchen Kreiſen beurteilt man die franzöſiſch=belgiſche Antwort, 
wie vor dem Vorliegen einer Stellungnahme der Regierung und 
de: Parteien nicht anders zu erwarten iſt, überaus zurückhaltend. 
Man glaubt zwar aus der Ausführlichkeit der Note ohne 
            weite=
res den Schluß ziehen zu können, daß der Faden mit dieſer 
            Ant=
wort noch nicht abgeriſſen iſt, iſt aber auf der anderen Seite ziemlich 
allgemein der Auffaſſung, daß es notwendig ſein wird, die mit 
vielen Advokatenkniffen Poincarés ausgeſtattete Antwort zum 
Teil polemiſch zu beantworten, was nicht gerade zur 
            Erleichte=
rung von künftigen Verhandlungen beitragen kann. 
            Insbeſon=
dere gilt dies von der in deutſchen Kreiſen ſehr überraſchenden 
Darlegung, die Poinearé der deutſchen Forderung nach 
            Wieder=
herſtellung des Status quo angedeihen ließ. 
Berlin, 7. Mai. Die Antwort, die Poincaré namens 
Frankreichs und Belgiens auf die deutſchen 
            Reparationsvor=
ſchläge erteilte, wird von den Blättern eine reine 
            Propaganda=
ſchrift genannt, die in jeder Zeile die Abſicht vertrete, auf die 
öffentliche Meinung der Welt zu wirken. Die Forderung 
            Poin=
carés nach Aufgabe des paſſiven Widerſtandes im Ruhrgebiet 
wird von der geſamten Preſſe als unerfüllbar bezeichnet. 
Der Berliner Lokalanzeiger betont, daß der 
            fran=
zöſiſche Einbruch in das Ruhrgebiet nicht nur den 
Vertrag von Verſailles, ſondern auch das 
Völkerrecht verletzt habe, und daß deshalb Deutſchland 
das Recht und die Pflicht habe, den paſſiven Widerſtand 
            fort=
zuſetzen. 
Die Germania ſchreibt: Der paſſive Widerſtand 
iſt der Ausdruck des Volkswillens, und wenn, wie 
Poincaré behauptet, die beiden Einbruchsmächte ſofort die 
            Zu=
ren und Arbeitern und den Verbündeten wünſchen, ſo wäre die rektoren Oeſterlen und Haß, ſowie der Botenmeiſter 
Vorbedingung, daß ſie den Willen der Bevölkerung reſpektierten. 
Die Oebatte über mögliche Modalitäten dieſes Widerſtandes 
mächtige Nation verfügen ſollte. Und man merkt wieder, wie könnte alſo nur im völligen Giuberſtändmis mit der Nuhrbeböl= reſpondenz, die ganz durch die Hände des Zeugen gegangen ſei, 
kerung geführt werden. 
Auch Der Deutſche hebt hervor, daß die Idee des 
            paſ=
ſiven Widerſtandes ſowohl wie deſſen geſamte organiſche 
            Grund=
lage aus einer inſtinktiven Abwehr gegen das franzöſiſche Vor= 
Das Reichskabinett und die Antwortnote. gehen, aus dem Willen des Volkes heraus, geſchaffen wurde. ihm aber trotzdem nicht verwunderlich geweſen, als das Sirenen= 
Das Berliner Tageblatt fordert ſogar eine 
            Ver=
zu ſpäter Stunde in Paris und Brüſſel überreichten Anwort= ſtärkung des paſſiven Widerſtandes. Die bewun= Niederlegung der Arbeit die Sirenen gezogen würden. 
dernswürdige Ruhrbevölkerung müſſe noch mehr als bisher auf 
Berlin eingetroffen und wird zur Zeit im Auswärtigen Amt allgemeine tatkräftig: Unterſtützung zählen können, und das ſei er am Oſterſamstagmorgen den mit Perſonglangelegenheiten 
überſetzt. Aus dieſem Grunde hat man im den beteiligten Re= gerede dann nötig, wenn man zu Verhandlungen kommen wolle, betrauten Direktor Klöpfer bei Krupp v. Bohlen gemeldet 
gierungskreiſen naturgemäß noch nicht Stellung zu der fran= Von dieſer Anſicht vermögen uns weder Drohungen noch 
            freund=
liche Ermahnungen abzubringen. 
Der Vorwärts ſagt: Das ganze deutſche Volk erblickt in 
der Beſetzung des Ruhrgebiets ein Verbrechen 
Montags noch nicht mit der franzöſiſch=belgiſchen Anzort be= wider das Völk rrecht, ein mitten im Frieden verübtes weilenden päpſtlichen Delegaten Mſgr. Teſta zu erwirken. 
gewalttätiges unrecht, das ſo raſch wie möglich wieder 
beſeitigt werden muß. Sollte die franzöſiſche Note beſagen, der Demonſtration am 31. März auch auf den hinter der 
            Auto=
daß die Verhandlungen erſt beginnen ſollen, wenn ſich der letzte 
Deutſche den Befehlen der widerrechtlichen Gewalthaber willig 
erfolgt. Wie wir ferner zuverläſſig erfahren, beſteht die Abſicht, füge, ſo wären Verhandlungen überhaupt niemals möglich. Da 
werden müſſen, um dieſe Schwierigkeit zu beſeitigen. 
Die Voſſiſche Zeitung erblickt darin, daß Poincars 
gehende Darlegungen begründet, die Abſicht des franzöſiſchen und eine etwa 3 bis 5 Minuten mach der Kataſtrophe, während 
Miniſterpräſidenten, die Akten nicht ſchließen zu wollen, ſondern, die Menge auseinanderſtob. Es ſei ihm nicht eingefallen, etwa 
einen neuen Schriftſatz zu erwarten. Er wolle weiter diskus die Menge aufzufordern, Geſten zu machen. Als man ihn mit 
Ein „Ausweg‟. 
* Genf, 7 Mai. (Priv.=Tel.) In hieſigen 
            Völkerbunds=
päiſchen Dilemma, indem das ganze Eiſenbahnnetz des Rhein= wieder dünner geworden. Wegmann habe auch genau die 
            Vor=
landes einer internationalen Geſellſchaft unterſtellt würde. 
            Da=
daß eine ſpätere deutſche Invaſion mit Hilfe dieſer Eiſenbahnen 
Deutſchland eine Regierungskriſe unvermeidlich ſei, ſtellt, tiert, die zu einem gewiſſen Prozentſatz dem franzöſiſchen Staate gegenüber ſaß; er ſei zu Tode getroffen worden. Sofort habe 
das Organ der Deutſchen Volkspartei, die „Zeit”, feſt: Sämt= als Mitbeteiligtem zur Verfügung ſtünden. Dieſes Programm die Menge zu flüchten begonnen, und es habe ſich eine Gaſſe 
wurde bereits gleich nach dem Friedensſchluß von der 
            Handels=
kammer in Belfort in ähnlicher Weiſe behandelt, jedoch wegen 
davon, daß dieſer Plan von dem Kommando der engliſchen Be= 2 Uhr vertagt. 
ſatzung in Köln ausgearbeitet und der engliſchen Regierung 
            vor=
iſt auch keineswegs in Ausſicht genommen, an dem Beſtand des gelegt wurde. Das franzöſiſche Eiſenbahnminiſterium iſt mit wurde mit der Zeugenvernehmung fortgefahren. Kurz nach 6½= 
Kabinets Cuno irgendetwas zu ändern. Das Kabinet Cuno der Prüfung dieſer Frage beauftragt worden. Elſäſſiſcherſeits Uhr war die Zeugenvernehmung im Prozeß beendet. Der 
            Pro=
wird dieſer Plan als günſtig beurteilt, weil ſich dadurch u. a. 
Parteien von den Deutſchnationalen bis einſchließlich Sozial= ein Anſchluß an das elſaß=lothringiſche Eiſenbahnnetz ermög= finden die Plaidoyers des Staatsanwalts und der Verteidiger 
lichen ließe. 
Bühnenchronik. 
— Die erſte Muſikwoche zeitgenöſſiſcher Tonwerke iſt in 
            Mann=
heim für Ende Mai (B5.—28.) dunch den dortigen Verkehrsverein unter 
anſtaltungew, ſo iſt doch für dieſe Muſiktwoche, die dem neueren 
            Chor=
ſtändige Wege der Harmonik und Rhythmik gehen kann, ohne ſchaffon die Wege ebnen helfen ſoll, durch die Mitwirkung von insgeſamt in höchſter Aufregung, die Braut in Verzweiflung ließ. Während 
Heidelberger Bachverein, das Amar—
            bindemith=
lings zu zerſchlagen. „Die heilige Ente” hat eine von 9. M. Quartett und die öer” aus Eſſen befinden, eine würdige ſelten. Der berühmte Schauſpieler John Kemble gehört zu 
Lepetzowv und Leo Feld hübſch erdachte Handlung, die in China Ausgeſtaltung gewährleiſtet. Das Orcheſter bringt Chorwerke von Gug) ihnen. Nach der Trauung mußte er ſofort ins Theater, um zu 
von Ludwig Gaben und als örtliche Erſtaufführung Mar Regers „10o, ſpielen. Seine Rolle ergriff ihn ſo, daß er völlig vergaß, daß 
geſagt wird, daß Ernſt und Scherz fein und geſchmackvoll durch= Pſalm”. Zur Erſtaufführung gelangen im Rahmen der vorgeſehenen er verheiratet ſei, und nach dem Theater in ſeine 
            Junggeſellen=
einander geworfen werden und daß viel menſchlich Wahres an vier Muſikaufführungen weiterhin noch eine Bläſerſuite von Hermann wohnung zurückkehrte. Die Hochzeitsgeſellſchaft wartete unter= 
Frauenchöre von Julius Weismann, Arnold Mendelsſohn und Hans begaben ſich die Freunde, die bereits etwas ahnten, nach ſeinem 
voniſt die mancherlei luſtigen Situationen unmittelbar über= Gil. Die Muſkwoche, bei der hervorragende Soliſten (Alfred Höhn. Junggeſellenheim. Sie klopften lange an ſeiner Tür, bis Kemble 
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. 
Die Buchmark. Die Geldeniwertung iſt im Buchhandel 
prattiſch überwunden. Der deutſche Buchhandel, von jeher erfinderiſch ſeit zwei Stunden.‟ Ein bekannter engliſcher Geiſtlicher hatte 
und bahnbrechend, in der Ueberwindung aller Hinderniſſe, iſt um eine ſich mit der Tochter eines Biſchofs verlobt. Er war ein leiden= 
Gefühlsausdruck iſt warm und ehrlich. Als Geſamteindruck muß deren Verbrauchern den großen Vorzug gibt, daß ihnen die Geldent= 
Schlüſſelzahl des Buchhändlerbörſenvereins, mit dem ſeit langem die 
Verkaufspreiſe im Buchhandel feſtgeſtellt werden, iſt es möglich gewor= 
Beſtand zu heben berechtigt erſcheinen. Die Aufführung den, die „Buchmark” auszugeben, die, zur Schlüſſelzahl, des Tages in 
gehörte zu den beſten, künſtleriſch hochſtehendſten Darbietungen einer Buchhandlung gekauft, von dieſer Buchhandlung innerhalb eines es noch nicht zu ſpät war, löſte die Braut das Bündnis und 
Jahres unter Anwendung, der dann geltenden Schlüſſelzahl, in Zah= ließ ihn weiter angeln. 
Buchmark bei heutiger Schlüſſelzahl 2500 um 12500 Paviermark. Es 
angenommen, im Herbſt mit 25 000 Mark angerechnet, wenn die 
menſchlich vertieſter Mandarin, Aennchen Heyter als reizende Schlüſſelzahl dann 500 beträgt. Für den Inhaber der Buchmark Ver= Heimatſtadt Liverpool zurückgekehrt. Er lief mit 12 Jahren aus 
den die Bücher alſo tatſächlich nicht mehr teuerer. Die Erfindung der 
Gauklers. Erich Hanfſtängl als mit feiner Fronie gezeich= Buchmark hat der Verlag Habbel u. Naumann, Negensburg und 
            Leit=
man aber Bücher aller Verlage ohne irgend einen Unterſchied kaufen 
halb bezaubernder, glutvoll=farbiger Bühnenbilder von kann. Die Buchmark, die im übrigen denkbar einfach und ohne Ab= eine kleine Farm in Kalifornien zu kaufen. Er arbeitete darauf 
ſatz des Buchhandels gewaltig zu heben und dabei viele Bücherkäufer hatte, legte er ſie in anderen Gütern an. So erwarb er 
            all=
könnten. Die geſchmackvolle künſtleriſche Ausſtattung ſtammt von Otto mählich ſehr vie Grund und Boden, auf dem er mit größtem 
Horn, Leipzig, den Druck beſorgte im Offſetverfahren die Druckerei Erfolge die Viehzucht betrieb. Heute iſt er einer der bedeutend= 
C. G. Naumann in Leipzig.
 Vor einer neuen Ruhrdebatte im Unterhaus. 
London, 7. Mai. (Wolff.) Der Daily Mail zufolge wird 
Stanley Baldwin heute im Unterhaus von dem 
            Parlaments=
mitglied Bennett gefragt werden, ob der Premierminiſter in 
der Lage ſei, die Antwort der britiſchen Regierung 
auf das deutſche Angebot mitzuteilen, und ob die britiſche 
Anſicht formell von den Allierten, die im Ruhrgebiet operieren, 
eingeholt worden ſei. Gelegenheit für eine volle Debatte über 
die Ruhriage biete ſich im Unterhaus am Donnerstag, wenn 
der Voranſchlag des Etats des Auswärtigen Amtes erörtert 
werde. 
London, 7 Mai. (Wolff.) Schatzkanzler Baldwin 
teilte im Unterhaus auf verſchiedene Anfragen über die von der 
britiſchen Regierung mit bezug auf die deutſche Note geplante 
Aktion mit, er hoffe, in der Lage zu ſein, morgen eine 
            Erklä=
rung über dieſe Frage geben zu können. 
Deutſchland vollſtändig entwaffnet. 
London, 7. Mai. (Wolff.) Guineß teilte im 
            Unter=
ha=s auf eine Anfrage mit, die militäriſche Beratung der 
            Regie=
rung ſei der Anſicht, daß die Beſtimmungen des Verſailler 
            Ver=
trages über die Auslieferung von Waffen und Munition durch 
Deutſchland ſoweit durchgeführt worden ſeien, daß im 
            gegen=
wärtigen Augenblick Deutſchland wirkſam 
            entwaff=
uet ſei. Aber die vollſtändige loyale Durchführung der in der 
Allierten=Note vom Dezember vorigen Jahres niedergelegten 
Beſtimmungen durch Deutſchland ſei notwendig, um die 
            Dauer=
haftigkeit der militäriſchen Garantien ſicherzuſtellen.
Der Krupp=Prozeß.
 Werden, 7. Mai. (Wolff.) Erſt kurz nach 8½ Uhr 
            vor=
mittags begannen die Verhandlungen des dritten Prozeßtages. 
Als Zeugen wurden der Privatſekretär Keupp v. Bohlens, 
Schüppner, die Bureauvorſteher der Privatbureaus, die Di= 
Gräulich vernommen, deren Ausſagen nichts Neues bieten. 
Schüppner beſtätigt, daß Krupp v. Bohlen ſich in ſeiner 
            Kor=
ſich niemals in Angelegenheiten des Direktoriums gemiſcht habe. 
Haß wußte von einer Vereinbarung, im Falle der Beſetzung 
die Sirenen ziehen zu laſſen, bis zum 31. März nichts. Es ſei 
geheul ertönte, da im ganzen Ruhrgebiet den Arbeitern bekannt 
geweſen ſei, daß im Falle einer franzöſiſchen Beſetzung zwecks 
Gräulich kommt in ſeiner Ausſage darauf zu ſprechen, daß 
hatte. 
Krupp v. Halbach erklärt, daß er Klöpfer beauftragt habe, 
ihm durch den älteſten katholiſchen Geiſtlichen im Eſſen, 
            Mon=
ſignore Euskirchen, eine Unterredung mit dem damals in Eſſen 
Der Arbeiter Zimmermann bezeugte, daß ſich im Laufe 
halle vorbeiführenden Schienen der durch das ganze Kruppſche 
Werk führenden Schmalſpurbahn ſich allmählich einige unter 
Dampf ſtehende Lokomotiven anſammelten, und nicht 
            weiter=
fehren konnten, weil die demonſtrierende Menge die Gleiſe 
            ver=
ſperrte. 
Der Werkphotograph Wegmann machte aus eigener 
            Ini=
tiative drei Aufnahmen von den Demonſtrationen, zwei vor 
ſeinem Apparat habe am Fenſter erſcheinen ſehen, habe man 
ihm zugewinkt und zugerufen. Ueberhaut ſei die Menge in keiner 
Weiſe erregt oder drohend geweſen; die Stimmung ſei eher 
humoriſtiſch geweſen. Auch hätten vor der Kataſtrophe bereits 
verſchiedene Leute, denen die Sache anſcheinend zu langweilig 
kreiſen glaubt man beſtimmt an einen Ausweg aus dem euro= geworden ſei, den Platz wieder verlaſſen. Die Menge ſei ſchon 
gänge vor der Eröffnung des Feuers durch die Franzoſen 
            mit=
mit würde einerſeits das ſtarke Bedenken Frankreichs zerſtört, berbachtet. Die franzöſiſchen Truppen hätten ſchon vom 
            Ein=
gang der Autohalle aus gefeuert. Bei der erſten Salve ſei 
            be=
möglich wäre, andererſeits aber dadurch die Einnahmen garan= reits ein junger Mann heruntergeſtürzt, der auf dem Dache 
gebildet, während die Franzoſen, die nun ausſchwärmten, das 
Feuer ausſetzten. 
Um 12 Uhr mittags wurde der Prozeß auf nachmittags 
Werden, 7. Mai. (Wolff.) In der Nachmittagsſitzung 
zeß wird auf Dienstag vormittag 9 Uhr vertagt. Am Vormittag 
ſtatt. Das Urteil iſt in den Abendſtunden zu erwarten. 
m 
— Bräutigams, die ihre Hochzeit vergeſſen. Alexis erzählt 
in ſeinen Erinnerungen die Geſchichte eines Paſtors, der ein 
leidenſchaftlicher Bücherliebhaber war und auf dem Wege zu 
Beteiligung der Mannheimer Sängervereinigung in die Wege geleitet ſeiner Brau,t die er zur Trauung abholen wollte, in einen 
            Alt=
worden. Bedingt auch die Zaitlage eine gewuiſſe Einſchränkung der Ver= bücherladen geriet und dort ſo intereſſante Funde machte, daß 
er den ganzen Tag über dort blieb und die Hochzeitsgeſellſchaft 
25 Vereinigungen vokaler und inſtrumentaler Art, unten denen ſich der man noch nie gehört hat, daß eine Braut ihre Hochzeit vergeſſen 
hätte ſind ſolche Fälle dergeßlicher Bräutigams gar nicht ſo 
Grabner (Manuſkript), Hindemiths „Lieder der jungen Magd”, ſowie deſſen auf ihn in ſeiner neuen Wohnung, und als er nicht kam, 
Jane Freund=Nauen 1. a.) mitwirken, wird mit dem feſtlichen Präludium ſchließlich im Nachtgewand am Fenſter erſchien und rief: „Wer 
iſt da?‟ Aber, Kemble” riefen die Freunde hinauf, „wir warten 
ja ſeit Stunden auf Dich in Deinem neuen Heim, und Deine 
junge Frau iſt ganz gebrochen.” „Richtig, meine Frau,” 
            er=
widerte Kemble, „die hatte ich ganz vergeſſen. Ich ſchlafe ſchon 
ſchaftlicher Angler, und am Morgen des Hochzeitstages ging er 
noch an den Fluß, um en paar Fiſche zu fangen. Sein 
            Lieb=
lingsſport packte ihn ſo, daß er Hochzeit und Braut vergaß. Man 
mußte nach ihm ſuchen und fand ihn ſchließlich friedlich am 
            Ufer=
rand ſitzen, ganz in die Seligkeiten des Angelns verſunken. Da 
* Vom Milchjungen zum Millionär. Ein vielfacher 
            Millio=
würde, einen nicht gerade zu hoffenden, aber immerhin, möglichen Fall när, der rieſige Beſitzungen und Viehherden in Kalifornien ſein 
eigen nennt, Dr. John Seddon, iſt jetzt nach 35 Jahren in ſeine 
der Schule und friſtete zunächſt ſein Leben als Milchjunge. Dann 
zig, gemacht, der die ihm geſetzlich geſchützten Scheine an die Buch= ging er nach vier Jahren nach Frankreich und wurde hier Jockey. 
Als blinder Paſſagier gelangte er nach Amerika und begann in 
der Neuer Welt ſeine Laufbahn mit 12 Dollar in der Woche. Da 
er aber ſparſam war, ſo hatte er bald ſo viel zuſammen, um ſich 
mit Glück weiter, und als er die erſten 10 000 Dollar zuſammen 
ſten Großgrundbeſitzer Amerikas.
Nummer 126
Seite 3
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Mai 1923.
 Deutſcher Reichstag. 
* Berlin, 7. Mai. (Eigener Bericht. Am Regievungstiſche: 
Reichsjuſtizminiſter Heinze. 
Auf der Tagesordnung ſteht der Bericht des 
            Geſchäftsordnungsaus=
ſchuſſes, der die Frage geprüft hat, ob durch die Maßnahmen des 
Berliner Polizeipräſidenten gegen die 
            Deutſchvöl=
kiſche Freiheitspartei eine Beſchränkung der perſönlichen 
Freiheit der Abgeordneten dieſer Partei verurſacht worden iſt und die 
Ausübung des Abgeordnetenberufes beeinträchtigt hat. Der 
            Geſchäfts=
ordnungs usſchuß hat dieſe Frage verneint. In Verbindung damit ſteht 
ein ſchleuniger Antrag von Graefe (deutſchvölk.), der die 
            ſofor=
tige Aufhebung der Verordnung des Berliner 
            Polizeipräſi=
denten fordert. Abg. Brodauf (Dem.) berichtet über die 
            Aus=
ſchußverhandlungen. 
Abg. Warmuth (Dnatl.) iſt der Anſicht, daß hier zweifellos ein 
Eingriff in die Rechte einzelner Abgeordneter vorliegt. 
Abg. Wulle (deutſchvölk.) hält es für undenbbar, daß der 
            Polizei=
chef eines Landes die Macht haben ſoll, die Geſchäftsſtelle einer 
            Reichs=
partei zu ſchließen. Unfaßlich ſei es, wenn der Reichstag das mit 
            Gleich=
mut ſchlucken würde, der an Kadavergehorſam grenzen würde. (Lärm 
links.) Eine ſolche Behandlung von Abgeordneten vertrage ſich nicht 
mit der Würde des Parlaments. (Lachen auf der Linken.) Da mache 
die Linke ihren Freiſtaat zu einem Polizeiſtaat. Der ungekrönte König 
von Berlin, der Polizeichef, habe erklärt, der Reichstag möge tun, was 
er wolle, die Beſchlagnahms der Geſchäftsräume halte er aufrecht. 
(Hört, hört! links.) Herr Weiß wiſſe alſo genau, was er dem 
            Reichs=
tag bieten könne. Hier liege ein glatter Verſtoß gegen die Verfaſſung vor. 
Abg. Dittmann (Soz.) nennt es ein eigenartiges Vorgehen, daß 
Abgeordnete der Rechtsparteiem eine Erweiterung des 
            Inmnunitätsge=
ſetzes verlangen, während ſie früher ſelbſt erklärt haben, dazu liege 
            durch=
aus kein Anlaß vor. 
Abg. Dr. Bell (Ztr.) ſchließt ſich dem Beſchluſſe des Ausſchuſſes 
an; von einer Verfaſſungsverletzung könne man nicht ſprechen, ſolange 
die Entſcheidung über die Rechtmäßigkeit des Verbotes der Partei noch 
nicht vorliege. 
Abg. Dr. Kahl (D. Vpt.) lehnt für die Vorgänger in ſeinen Partei 
den Vorwurf ab, daß ſie nicht für die berechtigte Immnität eingetreten 
ſei; freilich müſſe man ſich gegen Auswüchſe wenden. 
Abg. Remmale (Komm.) erhebt Einſpruch gegen die Betätigung 
der Berliner Polizei. 
Abg. Koenen (Komm.) beantragt die Vertagung der Abſtimmung. 
Der Antrag wird gegen die Antragſteller abgelehnt. — Die 
            nament=
liche Abſtimmung über den Ausſchußantrag wird bis zum Schluß der 
Sitzung ausgeſetzt. 
Die zweite Leſung des Haushaltsplanes wird beim „
            Reichsarbeits=
miniſterium” fortgeſetzt. 
Abg. Andre (Ztr.) hebt herbor daß das Jugendproblem nicht 
mit geſetzlichen Maßnahmen allein gelöſt werden könne. Der religiöſe 
Fakvor müſſe in der Jugenderziehung wieder zur Geltung gebracht 
werden. 
Abg. Frau Gröber (Soz.) verlangt in einer Entſchließung 
            un=
gehende Maßnahmen zum Schutze der durch die Steuergeſetzgebung 
            brot=
los gewordene Tabakarbeiter, die in andere Erwerbszweige nicht über 
führt werden können. 
Angenommen wird darauf eine Entſchließung, die von der 
            Reichs=
regierung eine erhöhte Tätigkeit im Sinne des Arbeiterſchutzes verlangt 
ſowie ein Antrag, die Unterſtützungsſätze der Erwerbsloſen den 
            Teue=
rungsſätzen anzupaſſen. Der ſozialdemokratiſche Antrag, der einen Ge 
ſetzentwvurf zugunſten der entlaſſenen Ruhrarbeiter fordert, wird an den 
Ausſchuß verwieſen, wo er möglichſt raſch erledigt werden ſoll. — 
            An=
genommen wird eine Entſchließung auf Förderung des 
            Eigenwohnungs=
baues, ſowie die ſozialdemokratiſche Entſchließung zugunſtem der 
            Tabak=
arbeiter. 
Es folgt dann die bisher zurückgeſtellte Abſtimmung über die Frage, 
ob durch die Maßnahmen der Berliner Polizei gegen die Deutſchvolkiſche 
Freiheitspartei die Immunität der deutſchvölkiſchen Abgeordneben 
            der=
letzt worden ſei. Der Geſchäftsordnungsausſchuß hat dieſe Frage 
            ver=
neint. Das Haus tritt mit 203 gegen 116 Stimmen bei 3 
            Stimm=
enthaltungen dem Ausſchmßbeſchluß bei. Dagegen ſtimmen die 
            Deutſch=
nationalen, die Deutſche und die Bayeriſche Volkspartei ſowie die 
            Kom=
nuiniſten. Darauf wird die Beratung des Haushalts des 
            Reichsarbeits=
miniſteriums fortgeſetzt und dieſer Haushaltsplan erledigt. 
Das Haus vertagt ſich auf Dienstag 2 Uhr: Finuanzminiſterium, 
dritte Leſung des Verſammlungsſprengungsgeſetzes.
 Verſtärkung des franzöſiſchen Bahnſchutzes. 
* Münſter, 7. Mai. (Priv.=Tel.) Um den Störungen 
auf den von den Franzoſen betriebenen Eiſenbahnen im 
            beſetz=
ten und Einbruchsgebiet vorzubeugen, ſollen die im Bahnſchutz 
eingeſetzten franzöſiſchen Truppen derart verſtärkt werden, daß 
jede Brücke oder Ueberführung durch mindeſtens einen 
            Infan=
teriezug mit Maſchinengewehren beſchützt werden kann. Neben 
den Brücken ſollen Poſtenſtände errichtet und dieſe mit 
            Stachel=
draht umgeben werden. Auf den Strecken ſelbſt ſoll ein 
            regel=
mäßiger Patrovillendienſt eingerichtet werden. 
Eine Kommiſſion franzöſiſcher Abgeordneter durchreiſt im 
Augenblick in Automobilen, die militäriſch geſichert ſind, das 
Ruhrgebiet, um ſich über die Stimmungder 
            Beſatzungs=
truppen und die Eiſenbahneinrichtungen zu orientieren. Die 
Führung der Abgeordneten hat der Chef des Generalſtabs des 
Generals Degeutte übernommen. Die franzöſiſche Poſtzeniur 
und die Uekerwachungsſtellen haben nunmehr ihr 
            Hauptaugen=
mierk auf die Berichte der deutſchen Preſſevertreter zu richien 
und beſonders deren Informationsftellen zu erkunden. 
            Offen=
bar wollen die franzöſiſchen Behörden Unterlagen gewinnen, 
um die deutſche Berichterſtattung im Ruhrgebiet zu unterbinden 
und um mißliebige deutſche Preſſvertreter ausweiſen zu können.
Stadt und Land.
 Darmſtadt, 8. Mai. 
— Ernannt wurden: am 2. Maf der Studienaſſeſſor Hugo von 
Muralt aus Büdingen zum Studienrat an der Real= und 
            Landwirt=
ſchaftsſchule zu Groß=Umſtadt, der Studiemaſſeſſor Dr. Otto Spaau 
aus Rochenberg zum Studienuat an der Oberrealſchule in Alsfeld; am 
3. Mai der Studienaſſeſſor Dr. Karl Dietz aus Lich zum Studienrat 
an dem Realgymnaſium in Gießen — ſämtlich mit Wirkung vom 1. Mai 
dieſes Jahres ab; der Karl Herbſt aus Kixtorf mit Wirkung vom 
1. Januar 1923 an zum Amtsgehilfen an der Chirurgiſchen Veterinär= 
Klinik der Landesuniverſität Gießen; am 4. Mai der Vorſtand der 
            Land=
wirtſchaftlichen Schule zu Darmſtadt, Landwirtſchaftsrau Wilh. Haug 
zu Darmſtadt, vom Tage ſeines Dienſtantritts an zum Vorſtand der 
Landw. Schule zu Groß=Umſtadt unter Belaſſung der Amtsbezeichnung 
als Landwirtſchaftsrat. 
Heſſiſches Landestheater. Die Titelpartie der heutigen „Rigoletto”= 
Aufführung ſingt anſtelle des ſchonungsbedürftigen Herrn Heuſer Herr 
Adolf Permann, der lyriſche Bariton des Frankfurter Opernhauſes, 
der als einer der bedeutendſten deutſchen Vertreter des Verdi=Stils 
gilt und den Rigoletto zu ſeinen beſten Rollen zählt. 
—Zum Geſetz, betreffend die Gemeindenutzungen der Ortsbürger, 
vom 21. Juni 1852 hat, wie aus den Entſcheidungen Jahrgang 11 Heft 26 
Band 6 hervorgeht, der Heſſiſche Verwaltungsgerichtshof entſchieden, 
daß nicht der Eintrag des Berechtigten in die Ortsbürgerliſte, ſondern 
die richtig vorgebrachte Antvagſtellung auf Aufnahme in jene Liſte 
            ent=
ſcheidend iſt für die Entſtehung und den Rand des Ortsbürgerrechts. 
Dienftjubiläum. Herr Polizeikommiſſar Peter Brandau iſt 
am 8. Mai 1898 bei der hieſigen Schutzwannſchaft eingetreten und hat 
ſomit am 8. d. M. eine 25jährige Dienſtzeit bei der Polizei zurückgelegt. 
Herr Brandau, der jetzt im 52. Lebensjahre ſteht, wurde nach Ableiſtung 
einer 6½jährigen Militärdienſtzeit am 8. Mai 1898 zur Dienſtleiſtung 
beim 2. Polizeirevier eingeſtellt. Am 11. Oktober 1906 erfolgte ſeine 
Beförderung zum Polizeioberwachtmeiſter beim 2. Polizeirevier. Vom 
1. Juli 1820 ab wurde Herr Brandau zum Polizeikommiſſär ernannt 
und ihm die Leitung des 3. Polizeireviers übertragen. Seit 1. Juli 1922 
iſt er Vorſtand des 2. Polizeireviers. Herr Brandau iſt ein tüchtiger, 
pflichtgetreuer und gegen jedermann zuvorkommender Beamter. Er 
genießt ſowohl unter dem Publikum als auch bei ſeinen Vorgeſetzten, 
Kollegen und Untergebenen große Achtung. 
— Eine für Apotheker wichtige Entſcheidung des Reichsgerichts. 
            Ver=
packungsmangel als Mangel der Ware ſelbſt wurde in folgendem Falle 
anerkannt: Es handelte ſich um Lieferung von mediziniſchen Tabletten, 
alſo eines Heilmittels, das im Handel in typiſchen Verpackungen 
            auf=
tritt, ſauber und anſehnlich ausſehen, insbeſondere dann, wenn es in 
großen Mengen verkauft iſt, ordnungsmäßig verpackt ſein muß, um in 
größeven Poſten weiterverkauft werden zu können. 
— Richard Wagner=Verein. Der Vorverkauf für das Johanna 
Heſſe=Konzert am nächſten Samstag wird heute bei Konzert= 
Armold eröffnet. Da der Andrang ganz außerordentlich iſt, und nur 
eine geringe Anzahl von Plätzen für Nichtmitglieder zur Verfügung 
ſtehen, iſt ſofortige Kartenbeſchaffung dringend anzuraten. 
he. Stenographen=Verein „Gabelsberger 1861‟ Darmſtadt. Der 
Verein hielt am Sonntag im Städtiſchen Saalbau ſein 62. 
            Stiftungs=
feſt ab. Als Mitwirkende waren u. a. Frl. Fleiſchmann (
            Sopran=
ſängerin) gewonnen, die „Liebhaber=Bühne Darmſtadt 1922‟ 
und der Quartettverein Darmſtadt, unter Leitung des Herrn 
Kammermuſikers Adam. Im Verlauf des Programms wurde das 
Ergebnis eines Vereins=Wettſchreibens bekannt gegeben, deſſen 
            Höchſt=
leiſtung 200 Silben war. 
Hotel und Reſtaurant Schmitz hat am Samstag ſeinen neuen, 
bedeutend vergrößerten und durch Einbeziehung der großen Kaſtanien 
verſchönten Garten eröffnet. Der Andrang war ſo ſtark, daß Samstag 
und Sonntag viele Hundert wieder umkehren mußten. 
— Taubſtummengottesbienſt. Sonntag, den 13 Mai, nachmittags 
2½ Uhr, findet in Darmſtadt im Gemeindehaus der Kiesſtraße 
            Taub=
ſtummengottesdienſt ſtatt. Wegen Fahrtausweiſe wende man ſich an 
Pfarrer Heß, Mühlſtraße 64½. 
C. Die April=Witterung in Darmſtadt. Der Berichtsmonat war 
etwas zu kühl, während die Niederſchlagsmenge annähernd normal war. 
Das Monatsmittel der Demperatur betrug 8,7 Grad Celſius (0,5 unter 
dem Durchſchnitt), während ſich die Gegenſätze auf 20,6 cm 11. und —2,5 
Grad am 10. ſtellten. Außer letzterem Tag war noch der 25. ein 
            Froſt=
tag mit einem Tiefſtand von —0,5. Bezeichnend war die ungemein 
ſtarke Wärmezunahme von 23 Grad vom 10 auf den 11. Heitere Tage 
wurden 5, trübe 9 verzeichnet, und die Bewölkungsziffer betrug 5,7 (12 
bedeutet völlige Trübung, 0 — völlige Heiterkeit des Himmels); die 
            öſt=
liche Luftſtrömung überwog bedeutend, woßei Südoſtwide beſonders 
häufig waren. Tage mit Regen wurden 15, mit Schnee 1 und mit Hagel 
ebenfalls 1 beobachtet, die im ganzen eine Niederſchlagsmenge von 38 
Millämeter lieferten, wovon auf den 15. als dem näſſeſten Tag 14,7 
Millimeter, alſo mehr als ein Drittel, entfielen. Auf die zweite 
            Monats=
hälfte kamen nur 7 Millimeter, ſo daß zuletzt, beſonders im Sandboden 
unſerer Umgebung, empfindliche Trockenheit eintrat. Gewitter kamen 
nicht zur Beobachtung. Der Barometerſtand ſchvanfte zwiſchen 
754,4 Millinneter am 2. und 732,2 am 21., während das Monatsmittel 
ſich auf 743,9 Millimeter (3,1 unter normal) ſtellte. Froſtſchäden von 
Bedeutung wurden aus unſerer Gemarkung nicht gemeldet, und die 
            Obſt=
baumblüte verlief ziemlich normal. 
Wir bringen in Erinnerung, ſchreibt uns das Polizeiamt, daß 
das Ausklopfen, Ausſchütteln, Abkehren uſw. von 
            Bett=
werk, Teppichen, Kleidungsſtücken, Staubtüchern und ähnlichen 
            Gegen=
ſtänden nach Straßen, öfſentlichen Plätzen und Vorgärten hin 
gemäß § 366 Ziffer 8 des Strafgeſetzbuches und Artikel 292 des 
            Polizei=
ſtrafgeſetzes unſtatthaft und aufgrund des Geldſtrafengeſetzes vom 27. 4. 
1923 mit Strafe bis zu 300000 Mark bedroht iſt. Weiter machen wir 
darauf aufmerkſam, daß das Klopfen von Teppichen. Bettwerk, Möbeln 
u. dal., ſowie ähnliche mit Geräuſch oder Staubentwicklung verbundens 
Verrichtungen vegelmäßig nur werktags in den Vormittagsſtunden 
            zuvi=
ſchen 9 und 11 Uhr vorgenommen werden ſollten.
 Von Rhein und Ruhr. 
Köln, 7. Mai. (Wolff.) Die Franzoſen fordern, daß 
der Wald beiderſeits der Strecke Jünkerath—Call auf 
            vier=
zig Meter abgeholzt werden ſoll. 
Am 3. Mai ſind bei Blankenheim zwei Züge 
            zu=
ſammengeſtoßen. Auf der Strecke Jünkerath-Losheim 
wurden die Einrichtungen der Eiſenbahnbureaus von den 
            Fran=
zuſen weggeſchafft. 
Wiesbaden, 7. Mai. (Wolff.) Am Samstag iſt erneut 
eine Anzahl Eiſenbahner, 28 an der Zahl, 
            ausgewie=
ſen worden. 
Bürgermeiſter Fiſcher und Baurat Ulrich aus 
            Dort=
mund ſind wegen Verübung angeblicher Sabotageakte am der 
franzöſiſchen Telegraphenleitung zu einer Geldſtrafe von 100 
Millionen Mark verurteilt worden. Im Falle der Nichtzahlung 
ſoll die Summe aus dem Vermögen der Stadt beigetrieben 
werden. 
Am geſtrigen Sonntag ſurde in Welper ein Mädchen 
namens Martha Böhmer von franzöſiſchen 
            Solda=
ten in ihrer Wohnung überfallen und vergewaltigt. 
Skandalſzenen im preußiſchen Landtag. 
U. Berlin, 7. Mai. Im preußiſchen Landtag nimmt die 
Obſtruktion der Kommuniſten immer heftigere Formen an. 
Alles ſcheint zur Exploſion zu drängen. Die Montagsſitzung 
nahm einen vorzeitigen Schluß. Die Kommuniſten hatten zur 
Geſchäftsordnung eine Reihe von Anträgen eingebracht, darunter 
den, ihren Antrag auf Aufhebung des Ausſchluſſes 
des Abg. Katz ſofort zur Beratung zu ſtellen. Während die 
Abgeordneten Schultz=Neukölln (Kom.) und Mentzel=Halle 
(Kom.) das Wort zu dieſen Anträgen nahmen und eine 
            Belei=
digung des Präſidenten des Hauſes und einiger 
            Mit=
glieder auf die andere folgte, inſzenierten die übrigen Mitglieder 
der kommuniſtiſchen Fraktion einen Obſtruktionslärm, 
der alles bisher Dageweſene übertraf, ſoweit das 
überhaupt möglich iſt. Als dann ein Schlußantrag, wie üblich, 
der Ausſprache ein Ende machte, fuhren die Kommuniſten 
fort, zu lärmen und zu toben, um eine ſachliche Beratung 
zu verhindern. 
Man trat in die Tagesordnung ein und es ergriff in 
            Fort=
ſetzung der Beratung des Kultushaushalts der Abg. Dr. 
            Stef=
fen von der Deutſchen Volkspartei das Wort. Zu hören war 
von ſeinen Ausführungen nichts, ſo daß er ſeine Rede ſchließlich 
den Stenographen in die Feder zu diktieren begann. Trotz der 
wiederholten Aufforderung des Präſidenten legte ſich das von 
den Kommuniſten verurſachte Getöſe nicht. Der Kommuniſt 
Hoffmann wurde ſchließlich vom Präſidenten als 
            Anfüh=
rer der Skandalſzenen von der Sitzung 
            ausge=
ſchloſſen. Auf die Aufforderung des Präſidenten, den Saal 
zu verlaſſen, weigert ſich der Abg. Hoffmann. Unter 
            unge=
heuren Skandalſzenen ſchließt der Präſident die Sitzung 
und läßt ſämtliche Tribünen, einſchließlich der Preſſetribünen, 
räumen, um ſodann den Abg. Hoffmann durch die Polizei aus 
dem Saal entfernen zu laſſen. Inzwiſchen nahmen die übrigen 
Mitglieder der kommuniſtiſchen Fraktion um den Sitz Paul 
Hoffmanns herum Aufſtellung. — Die weiteren Vorgänge 
            ent=
ziehen ſich der Berichterſtattung, da niemand von der Preſſe auf 
den Tribünen zugelaſſen iſt. 
Berlin 7. Mai. Die neue Sitzung des preußiſchen 
Landtags wird vom Präſidenten mit der Mitteilung von dem 
Ausſchluß des kommuniſtiſchen Abgeordneten Hoffmann eröffnet 
und mit der Erklärung, daß gegen jeden Gewalt angewendet 
würde, der ſich Widerſetzlichkeiten zuſchulden kommen ließe. Ein 
kommuniſtiſcher Abgeordneter verlangt die ſofortige Beratung 
eines kommuniſtiſchen Proteſtantrages gegen die Anordnung des 
Präſidenten, nach der ſich Kriminalbeamte in großer Zahl im 
Hauſe aufhalten. Der Redner wird, als er erneut die Polizei 
verbrecheriſcher Handlungen beſchuldigt, zur Ordnung gerufen. 
Hierauf wird ein Antrag auf Schluß der Ausſprache unter 
            gro=
ßem Lärm der Kommuniſten angenommen. Die nunmehrigen 
Ausführungen eines Abgeordneten zum Kultusetat werden von 
den Kommuniſten durch lärmende Zurufe unmöglich gemacht. 
Der Präſident erſucht nach entſprechender Ankündigung weitere 
kommuniſtiſche Abgeordnete, den Saal zu verlaſſen. Da die 
hinausgetvieſenen Abgeordneten ſich weigern, wird die Sitzung 
abermals auf eine halbe Stunde unterbrochen. Während der 
Sitzungspauſe bleiben die hinausgewieſenen Abgeordneten im 
Saal. Es kommt zu heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen 
einzelnen kommuniſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Abgeordneten. 
Berlin, 7. Mai. (Wolff.) Nachdem der Aelteſtenrat des 
preußiſchen Landtags eine längere Sitzung abgehalten hatte, 
betraten die zahlreich anweſenden Kriminalbeamten den 
Sitzungsſaal und führten den kommuniſtiſchen Abgeordneten 
Pauſ Hoffmann mit Gewalt aus dem Saal. Da ſich mehrere 
kommuniſtiſche Abgeordnete den Beamten in die Arme warfen, 
wurden ſie wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt 
            eben=
falls mit Gewalt aus dem Saal geführt. Einige von ihnen, 
u. a. Scholem und Sobotia, wurden in einem Zimmer des 
Landtagsgebäudes zurückgehalten.
 Gewerbemuſeum. 
Wo auf den Ausſtellungen und Meſſen der letzten Jahre 
kunſtgewerbliche Arbeiten um die Palme rangen, trugen faſt 
überall Arbeiten der Wiener Schule den Sieg davon. Leichte 
Gewandtheit im Auftreten und der Eindruck liebenswürdiger 
Sicherheit auf dem Boden alter Kultur geben ihnen eine 
            Ueber=
legenheit, gegen die anzukämpfen oft faſt ausſichtslos ſchien. 
Und doch haben viele von uns nur mit Unbehagen dieſe Erfolge 
der Wiener und ihren Einfluß auf die reichsdeutſche Kunſt 
empfunden. Unſere Pulſe ſchlagen in anderem Takt. Die 
            Gra=
zie, die aus jenen Arbeiten ſpricht, iſt uns gewiß nicht feind, 
aber doch nur ein Gaſt in unſerem Haus und unſerem eigenſten 
Weſen fremd. Wie oft haben wir vergeblich nach Werken der 
Kleinkunſt ausgeſchaut, in denen ernſtere Saiten widerklingen. 
Im Gewerbemuſeum hat zurzeit der Frauen=Erwerbs= 
und Ausbildungsverein in Bremen eine 
            Ausſtel=
lung, die in dieſer Richtung manchem Beſucher von Wert ſein 
wwird. Vor vier Jahren, kurz vor dem Verluſt der Provinz 
Poſen, vereinigte unſer Lichthof eine größere Anzahl von 
            Hand=
arbeiten und Zeichnungen aus der Gewerbeſchule für 
Mädchen in Poſen und zeigte damit wohl das Beſte, was 
auf dem Gebiet des Unterrichts in weiblicher Handarbeit 
            gelei=
ſtet wurde. Die Ausſtellung war die erſte nach dem Krieg und 
hat deshalb vielleicht nicht bei allen, die es anging, Beachtung 
gefunden. Die jetzige Ausſtellung, von etwas kleinerem Umfang, 
knüpft an jene an. Eine der Poſener Lehrerinnen wurde nach 
dem Zuſammenbruch nach Bremen berufen und konnte an der 
Gewerbeſchule des genannten Vereins die Grundſätze der 
            frühe=
ren Poſener Schule zur Geltung bringen. Der Gegenſatz gegen 
die Wiener Arbeiten ſpringt in die Augen. Auch hier haben 
wir Freude an lebhaften Farben. Aber ihre Glut iſt auf einen 
ſtarken Ernſt geſtimmt, und ſtatt des leichten Getändels in Linie 
und Form ſpricht aus der Behandlung auch der einfachſten Dinge 
eine gewiſſe Gradheit und Lauterkeit des Empfindens, die 
            man=
chen von uns wohltuend berühren wird. Jede Effekthaſcherei iſt 
dieſen Arbeiten fremd. Ueberall ſpürt man das Streben mit 
            ein=
fachen Mitteln zu einem klaren Ziel. Ohne ſtrenge Diſziplin, 
ohne Erziehung des ganzen Menſchen iſt ſolche Arbeit nicht 
            mög=
lich, und darin liegt ihr großer pädagogiſcher Wert, der über den 
künſtleriſchen unſeres Erachtens weit hinausgeht. Die Arbeiten 
ſind ſämtlich von Seminariſtinnen ausgeführt. Der 
eigentliche Zweck der Ausſtellung wäre aber nur erreicht, wenn 
der Geiſt dicſer Arbeiten auch auf den allgemeinen 
            Handarbeits=
unterricht unſerer Mädchenſchulen Einfluß gewänne. Wer über=
 haupt Augen für dieſe Dinge hat, kann ſich nicht dem Eindruck 
verſchließen, welche großen erziehlichen Werte in einem ſo 
            ge=
leiteten Handarbeitsunterricht beſchloſſen ſind. 
Außer den ausgeführten Arbeiten ſind auch 
            Muſter=
bücher ausgeſtellt, wie ſie von jeder Schülerin geführt werden. 
Eine größere Ausſtellung zur Darleung des Lehrgangs im 
Zeichenunterricht wie bei jener Poſener Ausſtellung. 
war diesmal nicht möglich. Es mag aber hervorgehoben ſein, 
daß neben der praktiſchen Uebung im Zeichnen auch 
            Farben=
betrachtungen im Freien und regelmäßiger Muſeumsbeſuch zu 
den Beſtandteilen dieſes Unterrichts gehören. 
Lehrerin für Handarbeit iſt Margarete Beneke, für 
            Wäſche=
nähen Grete Martens, für Schneidern Cäcilie Lambrecht und 
für Zeichnen Dora Wittig (früher in Poſen). Bei der 
            Ausſtel=
lung der farbigen Arbeiten twurde von einer techniſchen 
            Gruppie=
rung Abſtand genommen. Eine Ueberſicht über den techniſchen 
Lehrgang wird aber durch die im Ausſtellungsraum ausgelegten 
Tafeln erleichtert. 
Haupt.
 ck. Ein neues Bildnis von Klaus Groth. Klaus Groth iſt 
erſt in ſeinem Alter als der große Dichter erkannt worden, als 
den wir ihn heute verehren. Vorher wurde er durch die 
            allge=
meine Beliebtheit Reuters, der als der einzige bedeutende 
            platt=
deutſche Dichter galt, in den Schatten gedrängt. Mit dieſer ihm 
ſo ſpät zuteil gewordenen Gerechtigkeit hängt es zuſammen, daß 
wir faſt nur Bilder von Groth aus den letzten beiden 
            Jahr=
zehnten ſeines Lebens beſitzen. Aus der Frühzeit kannte man 
bisher nur eine kleine terblaßte Photographie, einen Stich von 
Weger und eine Aufnahme des Dichters mit ſeiner Familie 
Erſt gegen das Jahr 1880 beginnt die Reihe der Grothſchen 
Bildniſſe, die nach dem Ende ſeines Lebens zu immer häufiger 
werden. Es iſt daher von beſonderer Wichtigkeit, daß nunmehr 
ein unbekanntes Bild Groths aus ſeiner 
            Früh=
zeit aufgetaucht iſt. Prof. K. Lohmeher fand es in Hamburg 
und veröffentlicht es in der Zeitſchrift „Niederſachſen‟ Es iſt 
42X80 Zentimeter groß, ſchon durch das ungewöhnliche Format 
als rechtes Repräfentationsbild erſcheinend, auf Leinwand in 
Oel gemalt. Der Dichter iſt als angehender Vierziger dargeſtellt. 
Reiches bräunliches Haar umrahmt die hohe Stirn, blond iſt 
der Bart um Lippen und Kinn; über der ſcharf hervortretenden 
Adlernaſe blicken die ſtrahlenden blauen Augen ernſt und ſinnend 
auf den Beſchauer. Auch die von der linken Augenhöhle zur 
rechten Stirn ſich hinziehende gewaltige Narbe fehlt nicht, die 
ſich Groth zuzog, als er als Knabe aus der Bodenluke ſeines 
Vaterhauſes ſtürzte. Der linke Arm iſt auf die Seſſellehne 
            ge=
ſtützt, und die herabhängende Hand hält in den ſchmalen Fingern
 „Dat Bok” den Quickborn. Das Bild trägt keinen 
            Künſtler=
namen, verrät aber einen tüchtigen Meiſter, und aus Groths 
Briefen an ſeine Frau läßt ſich mit Sicherheit feſtſtellen, daß es 
von einem Maler namens Camphövener geſchaffen worden 
iſt. Er ſchreibt am 19. Mai 1859: „Ich ſoll alsbald zu Maler 
Camphövener, der mich durchaus malen will, um ſich zur 
            Aus=
ſtellung zu empfehlen.” Von dem Künſtler, der heute ganz 
            ver=
geſſen iſt, läßt ſich nur feſtſtellen, daß er an der Akademie in 
Dresden ſtudierte; Groth wird ihn dort während ſeines 
            Auf=
enthaltes im Jahre 1857 kennen gelernt haben. Jedenfalls iſt 
uns durch dieſen verſchollenen Maler ein ausgezeichnetes Bild 
aus des Dichters beſter Zeit hinterlaſſen.” 
C. K. Papierkrankheiten. Bereits vor dem Kriege wurde 
darüber geklagt, daß das moderne Papier minderwertiger ſei 
als das mit der Hand geſchöpfte Papier früherer Zeiten, und 
äußeren Einflüſſen weniger Widerſtand leiſte. Dieſe Klage iſt 
durchaus berechtigt, und wir dürfen nicht hoffen, daß unſer 
            Pa=
pier den Unbilden der Jahrhunderte ſo glänzend widerſtehen 
wird, wie das der Gutenbergzeit. Papierkrankheiten ſind heute 
nichts Seltenes. Sie entſtehen nach den Angaben von B. Haas 
in der „Papier=Zeitung” durch die neueren 
            Herſtellungsverfah=
ren. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde das Papier 
aus Textilfaſern mit tieriſchem Leim und meiſt ohne Füllmittel 
verfertigt. Heute iſt man immer mehr zur Verarbeitung von 
Natron= und Sulfit=Zellſtoffen und Holzſchliff übergegangen, 
verwendet Harzleim und außerdem Füllmittel. Durch 
            inter=
eſſante Verſuche hat man die Gründe für die Zerſtörung des 
            Pa=
viers feſtgeſtellt. Ein von Trockenfäule ſtark angegriffenes 
            Pa=
pier wurde mit Nährgelatine beſeuchtet und der Einwirkung 
naſſer Wärme ausgeſetzt. Mit den Krankheitskeimen, die ſich auf 
der Närhgelatine entwickelten, wurden die einzelnen Papierſtoffe 
geimpft. Dabei ſtellte ſich heraus, daß das Bleichen der 
            Zell=
ſtoffe die Widerſtandsfähigkeit verringert und daß Natron=, 
Holz= und Strohzellſtoff weniger aushalten als Sulfitzellſtoff= 
Beſonders ſchädlich ſind die Füllſtoffe, und auch die in den 
            letz=
ten Jahrzehnten vielgebrauchte Harzleimung unterſtützt die 
            Ein=
wirkung der Krankheitskeime. Die Krankheitserſcheinungen 
            be=
ſtehen in Verfärbung, Zermürbung, modrigem Geruch. An den 
Papierkrankheiten können übrigens auch die heute zur 
            Verwen=
dung kommenden Druckfarben mitſchuldig ſein. Man hat 
            be=
obachtet, daß die Qualität und Zuſammenſetzung der Farben 
den Farbton des Papiers ſtark beeinflußt und eine mehr oder 
weniger deutliche Verfärbung des Papiers herbeiführen kann. 
Für wichtige Druckzwecke, bei denen es auf lange Dauer 
            an=
kommt, ſollte man daher unter den heutigen Umſtänden den 
höheren Preis des handgeſchöpften Papiers nicht ſcheuen.
 Seite 4. 
Reinheim—Reichelsheimer Eiſenbahn. Vom 13. Mai 1923 ab 
verkehren an Sonntagen bis auf weiteres folgende Züge: 
            Rein=
heim ab 7.00 Uhr vovm., Reichelsheim an 8.10 Uhr vorm., Reinheim 
ab 8.55 Uhr nachm., Reſchelsheim an 9.55 Uhr nachm., und umgekehrt: 
Reichelsheim nb 5.25 Uhr vorm., Reinheim an 6.30 Uhr vorm., 
            Reichels=
heim ab 6.55 Uhr machm., Reinheim an 8.05 Uhr nachm. Am 10. Mai 
(Himmelfahrt) und am 21. Mai (Pfingſtmontag) verkehren die Züge wie 
Werktags. 
C. Stachelbeerſchädling. In den letzten Wochen tritt hier die kleine 
grüne Stachelbeerraupe maſſenhaft auf und hat bereits große 
            Verwüſt=
ungen durch Abfreſſen der Blätter angerichtet, was für dem Strauch von 
den nachteiligſten Folgen iſt. Als bewährtes Gegenmittel hat ſich bewährt 
das Beſtreuen der Blätter mit pulveriſiertem Kalk, Dhomasmehl oder 
Tabakftaub. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten, 
in keinem Falſe irgendwie als Be prechung oder Kritik. 
— Ludwigshöhe. Himmelfahrt (Donnerstag, 10. Mai), wird 
nach althergebrachter Weiſe Punkt 5 Uhr das Frühkonzerv mit dem 
Choral „Tobe den Herrn” eröffnet. Ein einzigartiger Genuß iſt es für 
jeden Frühaufſteher, die Waldespracht bei reinen Mufikklängen auf ſich 
eimwirken zu laſſen. Am Nachmittag findet Feſtkonzert ſtatt. Zu beiden 
Konzerten ſind Progvamme in Ausſicht genommen, welche für Jeden 
etwas enthalten. Die Leitung hat Obermuſikmeiſter M. Weber.
 Gewerbliche Ertragszuſchläge zur Reichsmiete. 
Von Rechtsanwalt Dr. Hermrann Wolf, Darmſtadt. 
* Unſere Mieterſchutzgeſetzgebung kann mit ihren Konſequenzen der 
Entrechtung der Hauseigentumer nur durch den Grundgedanken 
            gerecht=
fertigt werden, daß ein Heimſtättenrecht jedes Deutſchen beſtehe und daß 
der Goldwertbeſitz ſich dieſem Recht unterzuordnen habe. Die Frage, 
inwieweit die ſo bewirkte Belaſtung einer einzelnen Gruppe überhaupt 
nach dem Rechtsempfinden gebilligt werden kann, ift ſchon wiederholt 
an dieſer Stelle von berufener Seite behandelt wonden, ſo daß ſie hier 
nicht erörtert werden ſoll. 
Die tatſächliche Ausübung: der Mieterſchutzgeſetzgebung iſt 
            nun=
mehr nach einer Richtung hin für den Hauseigentümer noch weit 
            be=
laſtender, als das Reichsmietengeſetz es vorſieht. Und bei jeder das 
Rechtsempfinden zweifellos verletzeuden Abſchnürung vom Nechten iſt es 
ohne Zweifel Pflicht der zuſtändigem Organe, die Erleichterungen 
            anzu=
wenden, die das Geſetz vorſieht. 
Wenn es der Grundgedanke der Mieterſchutzgeſetzgebung geweſen 
iſk, bei der allgemeinen Verarmung das Heimſtättenrecht und auch unter 
gewiſſen Vorausſetzungem das Recht auf eine angemeſſene Betriebsſtätte 
zu wahren, und wenn deshalb der Mietzzins zu Laſten der 
            Goldwert=
beſitzer wenigſtens für die Uebergangszeit künſtlich niedergehalten 
            wer=
den ſollte, ſo ſetzſt ſich dieſes Prinzip ſelbſt dort ſeine eigenen Grenzem. 
wo der Goldwertbeſitz mit dem Goldwertbaſitz kollidiert. Das Halten 
emes gewerblichen Betviebes ſtellt in gewiſſem Sinne einen 
            Goldwert=
beſitz dar, da mit dem Sinken des Markwertes ſich der Umſatz im 
            gewerb=
lichen Betrieben in der Regel vervielfacht. Eine euhebliche Gruppe von 
gewerblichem Betrieben iſt jedenfalls in der Lage, einen Reingewinn 
auszuwerfen, der dem Friedensgewinn dieſer Gewerbe, am Verhältnis 
der Kaufkraft der Mark gemeſſen, gleichkommt oder ihm nahezu erreicht. 
Während nun im Frieden dieſe Gewerbebetriebe einen erheblichen 
            Pro=
zentſatz ihres Reingewinns an denjenigen abzugeben genötigt warem, 
der ihnen durch Ueberlaſſung der geeigneten Lokalitäten in geeigneter 
Lage weſentliche Unterlagen für die Ausübung des Gewerbebetriebes 
ſtellte, kaur zur Zeit der Hauseigentimer von dem gewerblichen 
            Unter=
nehmer, der ſich auf den Rechtsſtandpunkt ſtellen will, und der die ſog. 
geſetzliche Miete zu zahlen ſich bereit erklärt, mit einem verſchwindenden 
Bruchteil des gewerblichen Neingewinns abgeſpeiſt werden. 
Einen ſolchen Erfolg hat das Reichsmietengeſetz keineswegs gebilligt, 
und es iſt lediglich einer mißverſtändlichen Auslegung desſelben durch 
die zuſtändigen Organe zuzuſchreiben, daß er nicht längſt beſeitigt wurde. 
Im § 10 des Reichsmietengeſetzes ſind, zwei Arten von gewerblichen 
Zuſchlägen zur Grundmiete vorgeſehen. Dev Abſatz 1 dieſes 
            Paragra=
phen ermächtigt die Mieteinigungsämter, einen beſonderen Zuſchlag 
ſogar zur vollen geſetzlichen Miete feſtzuſetzen in Fällem, wo infolge des 
Gcverbebetriebes erhebliche Betriebs= und Inſtondſetzungskoſten 
            ent=
ſtehen. Von dieſer Ermächtigung haben die Mieteinigumgsämter im 
Durchſchnitt vollen Gebrauch gemacht. Der auf dieſe Weiſe ſichergeſtellte 
Zuſchlag gewährt aber naturgemäß nicht dem Hauseigentümer eine ihm 
zukommende höhere Rente, ſie ſchützt ihn nur vov dem Schadem, der ihm 
durch die Abnutzung und allmähliche Entwertung der von ihm geſtellten 
Gebäude entſtehen muß. Und auch dieſer Schutz erſcheint — ſo lange 
die Markentwertung fortſchreitet — äußerſt dürftig, weil eine genügende 
Kapitalanſammlung für bünftige Reſtaurierung unter dieſen Umſtänden 
kaum möglich ſein dürfte. 
Von weit größerer Bedeutung iſt die Anordnung 
des Abſaßtzes 2 des genannten Paragraphen. Hier hat 
das Reichsmietengeſetz in voller Konſequenz ſeines Grundgedankens 
angeordnet, daß für gewverbliche Räume ein weiterer Zuſchlag zu der 
Grundmiete feſtgeſetzt werden kann, der nach der „allgemeinen Lage‟ 
des betreffenden Gewerbebetriebes zu bemeſſen iſt. Der Gefetzgeber 
ſetzt ausdrücklich hinzu, daß bei Feſtſetzung dieſes Zuſchlags Rückſicht 
darauf genommen werden ſoll, daß wirtſchaftlich, ſchwache Betriebe micht 
in ihrer Exiſtenz gefährdet werden. Irgend welche Grenze bei 
            wirtſchaft=
lich ſtarken Betriebe will das Reichsgeſetz nicht vorſchreiben. Es empfiehlt, 
die Zuſchläge nach Klaſſen (je nach der Rentabilität der Gewerbe) ab=, 
zuſtufen. 
Aus dieſer Vorſchrift ergibt ſich mit aller Deutlichkeit, daß das 
Reichsmietengeſetz bei einer Kolliſion zwiſchen Goldwerdbeſitzer und 
Goldwertbeſitzer eine Verkürzung des einen Teiles zugunſten des andern 
nicht beabſichtigt. 
Die Feſtſetzung dieſer gewerblichen Ertragsguſchläge 
iſt bisher ganz auffallenderweiſe nur in einem verſchwindenden Teile 
heſſiſcher Gemeinden erfolgt. In keiner größeren Stadt Heſſens hat 
man ſeither den § 10 Abſ. 2 zur Anwendung gebracht. Dieſe 
            verblüf=
fende Tatſache beruht offenſichtlich auf einer mißverſtändlichen 
            Geſetzes=
auslegung durch die zuſtändigen Gemeindebehörden. 
Die Bekanntmachung des Herrn Oberbürgermeiſters von Darmſtadt 
vom 23. Septemher 1922 erklärt in ihrem § 3, daß man von der 
            Feſt=
ſetzung derartiger Zuſchläge mit Rückſicht auf die Verſchiedenartigkeit 
der einzelnen Betriebe abſehe, und es den Mieteinigungsämtern 
            über=
laſſe, dieſen Sonderzuſchlag in Streitfällen zu fixieven. Dieſe Delegation 
der Mieteinigungsämter war geſetzlich unzuläſſig. Nach § 10 Abſ. 2 
R. M. G. iſt der gewerbliche Ertragszuſchlag (im Gegenſatz zu dem 
Abmutzſungszuſchlag des Abf. 1) in Hundertſätzen der Grundmiete 
            feſt=
zulegen. Nach § 11 des Reichsgeſetzes iſt zur Feſtſetzung dieſer 
            Hundert=
ſätze die bberſte Landesbehörde zuſtändig, die dieſes Recht auf die 
            Ge=
meindebehörden übertragen kann. 
In Heſſem hat nun das Möniſterium gemäß Art. 8 der 
            Ausführungs=
verordnung vom 13. Juni 1922 die Feſtſetzung der Zuſchläge den 
            Ge=
meindebehörden überlaſſen und beſtimmt, daß dieſe die Genehmigung 
des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft auf dem Dienſtweg 
            einzu=
holen haben. In Art. 9 der Verordnung ſind weitere genaue 
            Vor=
ſchriften über die Art dieſer Feſtfetzung gegeben. 
Es iſt klar, daß angeſichts dieſer eingehenden geſetzlichen 
            Beſtim=
wngen die Delegation der Mieteinigungsämter zur Feſtſetzung dieſer 
Zufchläge in Hundertſätzen unmöglich war. Das Mieteinigungsamt 
Darmſtadt hat dieſe geſetzliche Lücke erbannt, umd der Vorſitzende des 
Amtes hat ſchon frühzeitig in klarer Darlegung die Stadwerwaltung 
Davmſtadt auf die Rechtsunwirkſamkeit der in § 3 der Bekanntmachung 
des Oberbürgermeiſters ausgeſprochenen Delegation der 
            Mieteinigungs=
ämter hingewvieſen. Trotzdem iſt bis heute, wachdem das 
            Reichsmieten=
geſetz bereits über dreiviertel Jahre in Wirkung getreten iſt, eine 
            Feſt=
ſetzung der geſverblichen Ertvagszuſchläge nicht erfolgt. 
Die Tatſache bedeutet — wie oben ausgeführt — eine ganz 
            erheb=
liche Verkürzung der Rechte der Hausbeſitzer, die in der 
            Mietevſchutz=
geſetzgebung keine Grundlage findet, die umgekehrt nach dem Grundſätzen 
des Reichsmietengeſetzes vermieden werden ſoll. 
Es erſcheint unbedingt notwendig, daß das Vevſäumte von den 
            zu=
ſtändigen Organen ohne jedes Zögern machgeholt werde, umſomehr, als 
wohl nach der Beſtimmung des § 11 des Reichsgeſetzes eine Feſtſetzung 
der Hundertſätze mit Rückwirkung kaum möglich ſein wird. Es erſcheint 
die Frage gerechtfertigt, ob den Hausbeſitzern nicht ein 
            Schadenserſatz=
anſpruch gegen die Stadt zuſteht, die ihnen auf Grund eines 
            offenſicht=
lichen Verſehens die Ausüibung reichsgeſetzlich fixierter Rechte 
            unmög=
lich gemacht hat.
 v. Eberſtadt, 6. Mai. Todesfall. Geſtern, mittag wurde unter 
großer Beteiligung Herr Hugo Vogelſang von hier zu Grabe 
            ge=
tragen. Dem Verſtorbenen wurden viele Ehrungen zuteil, da er ſich 
auch in Darmſtädter Vereinen ſehr beliebt gemacht hatte. 
            Insbeſon=
dere wurde er bon mehreren Stenographen=Vertretern geehrt, da er 
u. a: erſter Gauvorſitzender des Gaues Darmſtadt Gabelsbergerſcher 
Stenographen war. An ſeinem Grabe ſprachen deshalb u. a. im 
            Auf=
trage des Gaues Darmſtadt Herr Büttel und im Namen des Bezirks 
Darmſtadt Herr Roth, ferner die Vorſitzenden der Stenographen=
            Ver=
einigung und des Stenogr.=Vereins 1861=Darmſtadt. — Feuer. Heute 
abend gegen 10 Uhr ertönte plötzlich die Feuerglocke. In einem 
            Bauern=
hauſe in der Kirchſtraße war ein Kaminbrand ausgebrochen, der 
            in=
deſſen bald gelöſcht werden konnte. — Grober Unfug. In der 
Nacht von Samstag auf Sonntag wurde von jungen Burſchen aus 
Darmſtadt durch das Abheben von Kanaldeckeln in der Heidelberger=
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Mai 1923.
 und Darmſtädterſtraße ein leichtſinniger Unfug getrieben, der leicht 
ſchlimme Folgen für den Verkehr hätte haben können. Die Polizei 
konnte erfreulicherweiſe die Burſchen namentlich feſtſtellen. — 
            Ar=
beitsmarkt. Die Zahl der Arbeitsloſen und Kurzarbeiter hat 
in der letzten Woche hier wiederum zugenommen. Unter den 
            Betroffe=
nen befinden ſich auch mehrere ältere Leute. — Konzert. Im 
            voll=
beſetzten Saale des „Bergſträßer Hofes” hielt die Harmonie=Muſik=
            Ver=
einigung Darmſtadt, aus 30 Inſtrumentaliſten beſtehend, ein Konzert 
ab. Der Dirigent derſelben, Herr L. Kümmel=Darmſtadt, brachte 
auch meherere Solo=Einlagen zum Vortrag. Gleichzeitig hielt im 
Schwanenſaale heute abend der Geſangverein „Laſſalia” einen 
            Konzert=
abend ab, zu dem mehrere Darmſtädter Soliſten gewonnen waren. 
Der Verein ſelbſt ſteht zurzeit unter Leitung des Herrn Dr. Wenz 
aus Darmſtadt. 
Aus dem Gerſprenztal, ſchreibt man uns: In Nr. 122 Ihrer 
            ge=
ſchätzten Zeitung vom 4. 5. 23 findet ſich eine Notiz „Aus dem 
            Ger=
ſprenztal”, in welcher der Zugverkehr auf der Strecke 
            Rein=
heim=Reichelsheim kritiſiert iſt. Ganz kurz iſt zuletzt der 
Ausfall des in Reichelsheim um 7 Uhr vorm. abgehenden Zuges 
            er=
wähnt. Die Anſicht eines ſehr großen, wenn nicht des größten Teiles 
der Bewohner des Gerſprenztals iſt die, daß für die Gerſprenztäler 
dieſer 7 Uhr=Zug bedeutend wichtiger iſt als der Sonntagsverkehr. 
Scheinbar iſt dem Einſender nicht bekannt, daß infolge Einſtellens 
des erwähnten Zuges ſeit 15. 3. 23 der Unterricht an der Höheren 
Bürgerſchule in Groß=Bieberau in den 
            Nachmittagsſtun=
den von 1—5½ Uhr abgehalten werden muß, weil der erſte Zug, der 
in Reichelsheim um 5 Uhr vorm. abfährt, für die Schüler zu früh iſt, 
da ſie auch erſt um 2,30 Uhr nachm. wieder nach Hauſe fahren 
            könn=
ten. Wenn die derzeitige Wärme weiter anhält, wird es bahd 
            unmög=
lich jeſn, den Unterricht in der ſeitherigen Weiſe durchzuführen. 
Schriftliche Eingaben und perſönliche Rückſprache des Schulleiters mit 
der Direktion der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft, um die 
            Wieder=
herſtellung des früheren Verkehrs zu erreichen, hatten keinen Erfolg. 
Man hätte doch annehmen können, daß mit dem Ausfall jeglichen 
            Sonn=
tagsverkehrs auf der Strecke wenigſtens dieſer für das Gerſprenztal ſo 
wichtige Zug wieder eingelegt werden würde. Wenn man bedenkt, daß 
außer 55—60 Schülern und etwa 80 in Drehereien Groß=Bieberaus 
beſchäftigten Arbeitern noch eine ſehr große Anzahl von Fahrgäſten, 
die mit dem Zug 8,16 Uhr in Reinheim nach Darmſtadt u. ſ. 
weiterfuhren, den ausgefallenen Zug benutzt haben und benutzen 
            wür=
den, dann erſcheint es unverſtändlich, daß der Zug noch nicht wieder 
eingelegt worden iſt. Wer Gelegenheit hatte, die Frequenz der 
            ver=
ſchiedenen auf der Strecke fahrenden Perſonenzüge zu ſtudieren, kommt 
zu dem Schluß, daß der 7 Uhr=Zug einer der meiſt beſetzten der Strecke 
geweſen iſt. 
th. Sprendlingen, 6. Mai. Die Hundertſätze für April 
wurden auf 6125 Prozent feſtgeſetzt. Zum Neubau von Wohnungen 
in einigen Häuſern, wurde dem Gemeinderat eine Vorlage zur 
            Ge=
nehmigung von entſprechenden Kapitalien unterbreitet. Es wurde 
            be=
ſchloſſen, zunächſt die Beſchlagnahme=Verordnung abzuwarten. 
R. Alsfeld (Oberh.), 7. Mai. Das abendliche Maiblaſen, 
eine ſchöne alte Sitte, follte nach einem Beſchluß der Stadtverwaltung 
in Wgfall kommen, da die Koſten hierfür in dieſem Jahre auf 100 000 
Mk. zu ſtehen kommen. Jetzt wird dieſe Summe durch private 
            Samm=
lung aufgebracht.
 Ausbau des Schloſſes Lichtenberg zur Wohuungsbeſchaffung. 
Durch die zahlreichen, ſich ſtetig noch mehrenden Ausweiſungen 
iſt die Wohnungsnot im Lande, beſonders in der Nähe des beſetzten 
            Ge=
bietes, auf das höchſte geſtiegen. Es erſcheint daher dringend geboten, 
weitere Unterkunftsmöglichkeiten für Vertriebene zu 
ſchaffen. Aber auch bei Ruheſtandsverſetzungen wird es unter dieſen 
Verhältniſſen überaus ſchwierig werden, die Räumung der 
            Dienſtwoh=
tuungen herbeizuführem, da die abgehenden Beamtem keine Wohnung 
findem können. Um Störungen und Hemmungen des Dienſtbetriebes zu 
vermeiden, müßte auch hier Vorſorge getroffen und jede Möglichkeit zur 
Beſchaffung von Wohnungen benutzt werden. Eine ſolche Möglichkeit 
bietet ſich, vvorauf das Miniſterium der Finanzen in einer 
            Regierungs=
note hinweiſt, in dem Schloſſe Lichtenberg, wo in dem neu ausgebauten 
Oſtflügel und im Dachgeſchoß des Mittelbaues nach den vorliegenden 
Plänen elf Familignwohnungen mit je 3—4 Zimmern 
eingerichtet werden können. Die Koſten werden — nach der Grundfläche 
der herzuſtellenden Räume berechnet — rund 370 Millionen M. betragen. 
Bei alsbaldiger Inangriffnahme der Herſtellungsarbeiten würden die 
Wohnungen teilweiſe bis zum Sommer, ſämtlich jedenfalls bis zum 
Herbſt dieſes Jahres, beziehbav werden. 
In anbetra) der Dringlichkeit der Wohnungsbeſchaffung erſucht 
das Miniſterium den Finanzausſchuß, ſeine Zuſtimmung zu dem 
            Aus=
bau des Schloſſes Lichtenberg nach den vorgelegten Plänen zu erteilen 
und dafür beſorgt zu ſein, daß in dem Ausſchußbericht die machträgliche 
Einſtellung des erforderlichen Betrages in den Vermögensteil des 
            Vor=
anſchlages 1923 und ſeine Bewilligung durch den Landtag beantragt 
wird.
 Parlamentariſches. 
* Der Finanzausſchuß des Landtags begab ſich geſtern 
Nachmittag zu einer Beſichtigung nach Schloß Lichtenberg i. O. 
            Be=
kanntlich iſt dem Landtage eine Regierungsvorlage zugegangen, die den 
Ausbau des Schloſſes, zu Wohnungen für Ausgewieſene bezweckt. Nach 
den vorliegenden „Plänen können in dem noch unausgebauten Oſtflügel 
und im Dachgeſchoß des Mittelbaues 12 Familienwohnungen mit je 
3—4 Zimmern eingerichtet werden. Die Koſten werden mit rund 370 
Millionen veranſchlagt. Bei ſofortiger Inangriffnahme der Arbeiten 
könnten die Wohnungen teilweiſe zum Sommer, der Reſt beſtimmt 
bis zum Herbſt bezogen werden. 
Die Vorlage wurde genehmigt, vorbehaltlich einer genauen Prüfung 
der Pläne durch die Negierung, beſonders nach der wirtſchaftlichen 
Seite. — 
Bei dieſer Gelegenheit wurden verſchiedene Vorlagen genehmigt 
und zwar: Die Errichtung von Räumen an der Landesuniverſität 
Gießen, zur Mobiliarbeſchaffung für den Erweiterungsbau der 
            Uni=
verſitäts=Frauen=Klinik in Gießen. Beide Vorlagen vorbehaltlich der 
Möglichkeit der Aufbringung der erforderlichen Mittel. Dem Erwerb 
des Grundſtücks, Goetheſtraße 46, zu Gießen, einer Schenkung der 
            Her=
ren Fabrikant Bopp und Architekt Meier in Höhe von 64000 Mk. für 
ein kunſtwiſſenſchaftliches Inſtitut wurde zugeſtimmt. Die Gewährung 
eines Gnadengehaltes an einen ordentlichen Profeſſor, der über 20 
Jahre an der Univerſität Gießen gewirkt hat und der beſondere 
            Ver=
dienſte auf dem Gebiete der Erforſchung der „Gaunerſprache” zu 
            ver=
zeichnen hat, und infolge Krankheit penſioniert iſt, wurde bewilligt. 
Zugeſtimmt wurde der Regierunasvorlage, betr. Errichtung von 
            Be=
amtenwohnungen, IV. Reihe (es ſind 100 Wohnungen zu einem 
            Koſten=
aufwand von 4 Milliarden Mark vorgeſehen), ebenfalls unter 
            Vorbe=
halt der Mittelbeſchaffung. — Die Verlegung des Polizeireviers in 
Mainz in das alte Juſtizgebäude war bereits genehmigt, ſoweit es den 
Umbau betraf. Die heutige Beratung diente im Beſonderen der 
            Mobi=
liarbeſchaffung und Einrichtung. Die Koſten mit 41 Millionen 
            wur=
den gewehmigt. — Ein Amtrag der Abgg. Kaul, Reiber, Storck und Gen., 
wonach die Mittel für die Volkshochſchulen auf 3 Millionen erhöht 
werden ſollen, wurde zurückgeſtellt, um den Fraktionen nochmals 
            Ge=
legenheit zur Beratung zu geben.
 Sport, Spiel und Turnen. 
Straßenrennen „Mannheim=Frankfurt=Mannheim” 
Ernſt, Volf vom V. C. D. belegt den 3. Platz. 
Am vergangenen Sonntag rollte das Straßenrennen 
            Mann=
heim=Frankfurt=Mannheim um den Großen Straßenpreis von 
            Mann=
heim, das genau 100 Fahrer an den Start brachte. Wie bereits 
            be=
richtet, hatte die Rennmannſchaft des Velociped=Club 1899 hierzu 
            eben=
falls Meldungen abgegeben. Wiederum war es Ernſt Wolf, der 
ſeinem Sieg in Dudenhofen, einen weiteren bedeutenden Erfolg beifügen 
konnte und ſo die Farben des V. C.D. in erwarteter, vorzüglicher Weiſe 
vertrat. Das Rennen führte über 160 Km. und ſah Wolf beim 
Paſſieren Darmſtadts auf der Fahrt nach Frankfurt in der zirka 14 
Mann ſtarken Spitzengruppe, welche Poſition er auch bis zum Schluſſe 
durchhielt. Beim Rückweg durch Darmſtadt beſtand, dieſe Spitzengruppe 
nur noch aus drei Fahrern — Wolf, Roeſen, Däne die bereits einen 
ſolch großen Vorſprung hatten, daß man ſie — falls keiner mehr 
Defekt bekommt —, ſchon als Sieger bezeichnen konnte. Die geſetzten 
Erwartungen gingem dann auch in Erfüllung. Roeſen, der Sieger der 
großen Rheinlandrennen und Däne, Berlin (bis vor kurzem noch 
            Be=
uufsfahrer) verſuchten wohl noch den Darmſtädter abzuſchütteln, doch 
ohne Erfolg. Wolf, der ſich noch in beſter Verfaſſung befand, ſetzte 
zum letzten gewaltigen Endſpurt ein und wäre unbedingt Sieger ge 
bieblen, wenn Roeſen und Däne ihn nicht in das Publikum abgedrückt 
hätten, wodurch Wolf beinahe noch zum Sturz gekommen wäre. Das 
Publikum nahm dann auch für Wolf lebhaft Partei und proteſtierte 
gegen die unfaire Fahrweiſe von Roeſen und Däne. Leider wurde 
von einer Diſtanzierung der Beiden abgeſehen, da Wolf, als ruhiger 
verträglicher Charakter, dem ſelbſt jede unreelle Fahrweiſe zuwider iſt, 
von einem Proteſt Abſtand nahm. 
Die gefahrenen Zeiten ſind: Roeſen, 
unden 9 Minuten 
34 Sekunden; Däne, Berlin, 1½ Radlänge zurück; Wolf, Darmſtadt, 
1 Radlänge hinter Där
Rutter 126.
 Ernſt Wolf hat durch dieſe Leiſtung erneut bewieſen, daß in 
ihm das nötige Zeug zu einem Straßenfahrer, ſteckt, daß er es jederzeit 
mit den Großen Kollegen aufnehmen kann und daß er als Darmſtadts 
zurzeit beſter Straßenrennfahrer anzuſprechen iſt. Möge ihm der erſte 
große Erfolge der Saiſon 1923 ein Anſporn zu weiteren großen 
Taten ſein. 
Während des Rennens hatte ſich allenthalben eine große 
            Zuſchauer=
menge angeſammelt, ein Beweis dafür, daß man auch in Darmſtadt 
allmählich dem Radſport — hier dem Rennſport — die ihm gebührende 
Beachtung ſchenkt. 
Sportintereſſenten, die Zeuge eines ſchönen Straßenrennens ſein 
wollen, werden heute ſchon auf das am 27. Mai ſtattfindende Rennen 
„Rund um die Ludwigshöhe”, veranſtaltet von dem Velociped=Club 1299, 
aufmerkſam gemacht. Dieſes Rennen, das zugleich der erſte Lauf zur 
Clubmeiſterſchaft des V.C.D. iſt, iſt wohl das intereſſanteſte aller 
Straßenrennen, da hierbei das Rennen von Anfang bis. Ende 
            beobach=
tet werden kann. Das Reunen „Rund um die Ludwigshöhe”, führt 
über die Strecke — Böllenfalltor (Start) — Nieder=Ramſtadt — 
            Mühl=
tal — Eberſtardt — Heidelbergerſtraße — Landskronſtraße — 
            Böllen=
falltor (Ziel). Dieſe Strecke, muß 5mal durchfahren werden, der Erſte 
jeder Runde erhält außer den ausgeſchriebenen Ehrenpreiſen jeweils 
eine beſondere Rundenprämie. Während des Nennens findet am Start 
und Ziel Böllenfalltor, Promenadenkonzert ſtatt. Nähere Einzelheiten 
„Siewener”. 
folgen an dieſer Stelle. 
la. Jugend=Sportverein 98 e. V. — I. Jgd. „Eintracht”. 
Um 2,30 Uhr nachmittags trafen ſich am Sonntag zum fälligen 
Verbandsſpiel obige Jugendmannſchaften. Nach ſchönem 
            Kombinations=
ſpiel kamen die Eintrachtler wiederholt vor das Sportvereinstor, ohne 
die Chancen auszunützen. Der Sturm des Sportvereins zeigte jedoch 
das beſſere Zuſammenſpiel. Trotzdem erzielte Eintracht, nach 
            Durch=
bruch durch Schmidt, das erſte Tor. Gleich darauf erzwang 
            Sport=
verein den Ausgleich. Als beſter Teil der Sportvereins=Elf dürften die 
Gebrüder Wenner zu bezeichnen ſein, denen die Hintermannſchaft mit 
Spengler, Ruckelshauſen. Schmidt nichts nachgibt. Als Beſte dürften 
bei Eintracht der Torhüter Wicklaus ſowie Spatz und Falt als 
            Ver=
teidiger zu nennen ſein. 
IIb Mannſchaft Sp.=V. — I. Sp.=V. Roßdorf, 5:0 (2:0). 
Sportvereins IIb Mannſchaft weilte Sonntag in Roßdorf und 
            ge=
wann gegen den dortigen Sportverein, mit 5:0. Die Elf, die erſt ſeit= 
6 Wochen beſteht und die 6 Spiele, die ſie in dieſer Zeit ausgetragen 
hat, mit einem Torverhältnis von 42:5 gewonnen hat, konnte ſich auf 
dem kleinen Platze nicht zurechtfinden. Die ſeitherigen Reſultate der 
Elf ſind: 3:2 gegen I. Groß=Zimmern, 9:0 gegen I. Jugendheim, 4:2 
gegen I. Erbach, 7:0 gegen I. Groß=Zimmern, 14:1 gegen I. und II. 
Niederurſel (B.=Klaſſe), 5:0 gegen I. Roßdorf. — Am nächſten 
            Donners=
tag ((Himmelsfahrtstag) begibt ſich die Elf an den Neckar, um in 
Hirſchhorn der F. A. des dortigen T.=V. entgegenzutreten. 
            Hirſch=
horn iſt ſehr gute B=Klaſſe im Elſensgau. Am Sonntag ſpielt die 
Frigi. 
Elf., gegen die III. von Arheilgen auf hieſigem Platz. 
wb. Vom Rhön=Segelflug=Wettbewerb. Der 
            Frani=
furder Verein für Luftfahrt teilt mit: Als Zuſatzpreiſe zum Rhön=
            Segel=
flug=Wettbewerb 1923 hat der „Ring der Flieger” in 5proz. 
            tvertbeſtän=
digen Rentenbriefen der Roggenbank folgende Preiſe geſtiftet: 20 Ztr. 
Roggen für den erſten Segelflug von mindeſtens 400 Meter Höhe über 
dem Gipfel der Waſſerkuppe (gefeſſelter Start und Flug zuläſſig), der 
dann im freien Segelflug (d. h. ohne Feſſelung) die Gegend Fuldas 
            er=
erreicht und nach einer Luftbildaufnahme Fuldas weſtlich der Bahn 
Schlüchtern—Fulda—Hünfeld landet, und 2 Ztr. Roggen als „
            Flieger=
gedenkpreis” für die beſte Lichtbildaufnahme der Fliegergedenkſtätte am 
Tage ihrer Weihe, am 30. Auguſt 1923 aus einem zum Vor= oder 
            Haupt=
wettbewerb zugelaſſenen Flugzeug. Ferner ſind zu dem im § 7b der 
Ausſchreibung zum Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1923 unter IV 
            ge=
nannten Zweiſitzerpreis von 400 000 Mk. ein zweiver Preis von 100 000 
Mark als „Wuppertalpreis” vom Niederrheiniſchen Verein für Luftfahrt 
(Sektion Wuppertal), und ein dritter Preis von 75 000 Mk. gebildet 
wvorden. Die Flugwiſſenſchaftliche Vereinigung Frankenhauſen am 
            Kyff=
häuſer, Technikum für Luftfahrzeugbau in Frankenhauſen am Kyffhäuſer, 
hat für den Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1923 einen „Kyffhäuſer=
            Kon=
ſtruktionspreis” von 150 000 Mk. geſtiftet, der in erſter Linie neue Ideen 
belohmen ſoll von Wettbewerbern, die nicht ſelbſt Segelflugzeuge bauen 
konnten, ſondern ſich nur konſtruktiv und theoretiſch mit dem 
            Segelflug=
zeugbau beſchäftigt haben.
 Adbend zid Mfüd Aiid uukaf 
956 Br.-Reg.-Tonnen 
Der modernste, grösste und luxurlöseste Ozeandampfer 
Die höchsten Leistungen von Wissenschaft, Kapitalkraft und 
Erfndungsgeist finden in diesem Wunderschiff ihre 
            Verkörpe-
rung. Unvergleichliche Bequemlichkeiten in allen Klassen 
Erste Reise 
nach Neu Tork 
am 17. Jull 1823 
dann 7. August, 28. August usw., alle drei Wochen. 
Alles Nähere durch die untenstehenden Adressen 
Regelmässige Verbindung 
von Bremen über Southampton, Cherbourg nach New Vork 
durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer 
NACHSTE ABFAHRTEN: 
9. Mai 
T3. ſuni 
President Roosevelt 
I6. Mai 
President Arthur 
fuli 
ar. Mai 
President Fillmore 
ar. Juni 
President Harding . 
26. Mai 
2). Juni 
George Washington 
6. Juni 
rr. Juli 
18. Juli 
America .. ." 
16. Juni 
A bfahrt von Southampion und Cherbourg 1 Tag sbätel 
Prosp. v. 64 seit illustr. „Führer d. d. Verein, Staaten‟ Nr. 30 Kostenfrei 
Vorteilhafte Gelegenheit für düterbeförderung
 UNITED STATES LINES 
DARmSTADT 
BERLIN WA 
Unter den Linden 1 Frankfurterstr. 12/14 u. Rheinstr. 17 
General-Vertzetung: Norddeutscher Lloyd, Bremen
 WHornhaut, SchwielenV u. Warzen beseitigt 
schnell, sicher schmerz- und gefahrlos 
In vielen Millionen Fällen glänzend bewährt. 
KdktrO1 In Apoth. u. Drog. erhältlich. Gegen Brennen, 
Rußschweiß und Wundlaufen Kukirol-Eußbad. (II,1094 
Drogerien: Apotheker Logel, Elisabethenstraße 30, H. 
Schulte, Rheinstr. 17, u. C. Watzinger Nachf., Wilhelminenstr. 11.
 Weiterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherfage für den 9. Mai: 
Bei gleichmäßiger Luftdruckverteilung über dem Feſtland iſt morgen 
mit merklich bühlerem Wetter zu rechnen. Gewitterneigung beſteht fort,
Rummer 126.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Mai 1923.
 Seite 5. 
48 Gewinn zu 20 000 Mk. und die Einſatzgewinne zu 15 000 M 
ſiud aus den täglichen Gewinnliſten zu erſehen. (Ohne Gewähr.)
 Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmi die Redaktſon keinerlei 
            Ver=
antworiung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Amfange 
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht 
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden. 
Der langerſehnte Sommer iſt nun endlich eingetroffen und hat 
uns gleich mit einer fürchterlichen Hitze überfallen. Schon ſieht man, 
wie Hunderte von Badeluſtigen nach den Ufern des Woogs wandern, 
um ſich Abkühlung zu verſchaffen. Aber welche Enttäuſchung. Trotzdem 
das Waſſer bereits eine Temperatur von 15—16 Grad hat, iſt es 
            ver=
boten, zu baden. Wenn auch Herr Gunder die Liebenswürdigkeit 
beſitzt und nichts dagegen einwendet, daß gebadet wind, ſo iſt man doch 
gezwungen, ſeine Kleider außerhalb der Kabinen an einen Türpfoſten 
oder ſonſt etwas aufzuhängen, da die Kabinen auf höheren Befehl noch 
nicht geöffnet werden dürfen. Wann der Woog geöffnet werden ſoll, 
weiß überhaupt niemand; man munkelt ſo etwas vom 15. Mai. So weit 
ſollte man den Burequkratismus doch nicht treiben. Hier müßte im 
Intereſſe des Publikums unbedingt Abhilfe geſchaffen werden, ganz 
abgeſehen davon, daß der Woogspächter Tauſende verliert, die er ſehr 
gut gebrauchen kann, zumal der letzte Winter äußerſt ungünſtig für ihn 
Ein Badeluſtiger. 
Der Herungarten. 
Für unzählige Erwachſene und Kinder bedeutet unter den heutigen 
Verhältniſſen der Herrngarten die einzige erreichbare Erholungsſtätte. 
Der im vergangenen Jaihre mühſam aufgepumpte. Herrngartenteich iſt 
wieder am Verlöſchen. Die Wege ſind jetzt derarti ſtaubig, daß für 
viele Erholungsbedürftige der „Aufenthalt im Herrngarten leider 
            un=
möglich wird. Es bedarf wohl nur dieſes Hinweiſes, um im Intereſſe 
der Allgemeinheit aus geſundheitlichen Rückſichten zur Bekämpfung
 der Staubplage wenigſtens ein regelmäßiges Beſprengen der 
            Herrn=
gartenwege zu veranlaſſen. 
Aufhebung des Wohnungsamtes. „Da die 
            Nach=
frage nach Wohnungen immer größer wird, das Angebot aber gleich 
Null iſt, andererſeits aber immer kritiſiert wird, wird einſtimmig 
            be=
ſchloſſen, die Zuweiſung von Wohnungen überhaupt cinzuſiellen. 
Wer eine Wohnung braucht, ſoll ſich ſelbſt eine ſuchen. Mit dieſem 
Beſchluß werden nun wohl auch die Klagen über die Ungerechtigkeiten 
aufhören.” So läßt der Gemeinderat Aidenbach durch das Vilshofener 
Tageblatt verkünden. Ob nicht, ſo ſchreibt man uns, durch einen gleichen 
Beſchluß in Darmſtadt den Wohnungsſuchenden beſſer gedient wäre, 
als durch den behördlichen Zwangsapparat, der ungeheuere Summen 
koſtet und nur hemmend wirkt. 
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. 
Mitgeteilt durch Lotterie=Einnahme Petrenz, Rheinſtr. 33. 
4. Klaſſe, 16. Tag 2. Ziekung. 
100 000 Mk. Nr. 2642 11767, 50 000 Mk. Nr. 11214 41110 42681 56211 
64782 113131 133903 200770 209947 242336 359555, 30 000 Mk. Nr. 6301 
19750 30302 33067 33332 81240 85789 87085 98231 101006 123734 142093 
153220 159809 182193 184930 185146 186669 211729 248145 260404 273493 
2i9274 289888 292053 321861 324520 337229 343606 347277 374506. 
17. Tag 1. Ziehung. 
500 000 Mk. Nr. 292084, 250 000 Mk. Nr. 86001 314429, 100 000 Mk. 
Nr. 38303 170480 210225 269286, 50 000 Mk. Nr. 15827 55722 70361, 
30 000 Mk. Nr. 498 8546 15307 15463 53093 90254 97743 111150 11216 
124140 149200 155637 168160 181882 188302 213197 215014 222635 224634 
236591 249803 255384 279852 286346 287753 291385 296586 306905 311154 
329497 344015 352606 356664 358947 365264 369270 370830.
 beseitigt sicher 
Hiihneraugen 
das Radikalmittel Lebeivoht. 
Hornhaut a. d. Fußsohlen verschwindet durch 
Lebewohl-Ballen-Scheiben. 
In Drogerien u. Apotheken. (1,2104 
Man verlange ausdrücklich „Lebewohl‟" 
43 
Drog. Ant. Fischer, Frankfurterstr. 12/14, Drog. K. Steinhäuser, Nied.-
            Ram-
städterstr., Engeldrog. H. Schaub, Karlstr. 28, Gg. Liebig & Co., Luisenstr. 4. 
Adler-Drogerie, Gross-Umstadt. 
Tageskalender. 
Landestheater Großes Haus, Aufang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr 
(E 25): „Rigoletto” Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr 
Orpheum. Anfang 73‟ 
(Zuſatzmiete 7*): „Emilia Galotti” 
Uhr abends: „Der keuſche Guſtav” — Union=, Reſidenz=, Zentral= 
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. 
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und 
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land” 
„Reich und Ausland”; MaxStreeſe; für den Inſergtenteil: Paul 
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
O4
 je VERLOBUNG unserer 
2 Tochter Mathilde mit 
Herrn Hans Schüler geben 
bekannt 
Prof. Dr. Wilhelm Sonne 
u. Frau Haria, geb. Hangs
 ſeine VERLOBUNG mit 
49r Fräol. Mathilde Sonne 
zeige ich hierdurch an. 
Hans Sehüler
Darmstadt
Maf 1923
 Hamburg 
(*12820
Kar6
 Statt Karten 
Unſere kirchliche Trauung findet heute 
            Nach=
mittag 2 Uhr in der Schloßkirche ſtatt. 
Dipl.=Ing. Arthur Tix u. Frau 
Lina, geb. Schmidt
 Bochum, 
Darmſtadt,
den 8. Mai 1923
126
 eine Verlobang mit Fräulein Erika 
1Y1 von Varendorf, Tochter des Herrn 
Sanitätsrates Dr. von Varendorff und seiner 
Frac Gemahlin Elisabeth, geb. von Brann, 
zeige ich ergebenst an.
Alfred Hallwachs
 Darmstadt — Frankturt a. M. 
(Feldbergstr. 7)
Mai 1923
12794
 Von vielen 
            Haus-
frauen bevorzugt! 
werlangen Sie es bei 
Ihrem Kaufmann für 
die Feiertage.
 Heute Dienstag u. 
Mittwoch trifft au 
dem Marktplatz eine 
Sendung 
Nordsee- 
Habljau 
ein, ſehr billig, ( 128:
 Patente 
Ausarbeitung; 
            An=
meld., Finanzierung, 
Auskunft hoſtenlos. 
Ing. Krug, Darmſtadt 
Lagerhausſtraße 32. 
Tel. 1859, (*1usdgi
 Die glückliche Geburt 
eines gesunden Mädehens 
zeigen hocherfreut an 
Ialiug u. Belieia Breitermann
Darmstadt, 6. Mai 1923
Wf5
 Dr. jur. Otto Engelbach 
Lilli Engelbach 
geb. Markwort 
beehren sich ihre Vermählang 
anzuzeigen 
Gießen 
Darmstadt 
8. Mat 1923 
(*12713
 Tür die uns anläßlich unserer 
1 Goldenen Hochzeitsfeier 
            über-
sandten Glückwünsche und 
            Ge-
schenke sagen wir auf diesem Wege 
Allen herzlichsten Dank. 
I. B. Silz und Frau 
2726
 Todes=Anzeige. 
Heute Nacht ½11 Uhr verſchied 
meine liebe Frau 
Marie Kämmerer 
geb. Dreieicher 
nach langemmitGeduld ertragenem 
2 Leiben. 
Darmſtadt, den 7. Mai 1923 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
F. A. Ludwig Kämmerer 
Fran Kath. Kämmerer. 
ie Beerdigung findet 
14 Uhr au 
friedhof
 Unseren Freunden und 
            Be-
kannten zeigen wir hiermit den 
Tod von 
Otto Berryer 
an, der im Blütenjahre an den 
Folgen seines schweren Unfalles 
erlegen ist. 
Professeur I. Berryer 
und Familie. 
Die Beerdigung fndet Dienstag, 
den 8. Mai, um 4 Uhr, auf dem 
Waldfriedhof statt. (*12793
Dankſagung.
 Für die vielen Beweife 
            herz=
licher Teilnahme bei dem 
            Hinſchei=
den unſeres lieben Entſchlafenen 
ſagen wir Allen, beſonders Herrn 
Pfarrer Paul für ſeine Beſuche 
während der Krankheit, ſowie für 
die tröſtenden Worte am Grabe. 
den verſchiedenen Vereinen, treuen 
Freunden und Schulkameraden, 
ebenſo für die zahlreichen 
            Blumen=
ſpenden unſeren innigſten Dank. 
Familie Sch. Vogelſang. 
Eberſtadt, 7. Mai 1923.
 Freitag, den 11. Mai, nachmittags 2 Uhr, 
laſſe ich in meiner Behauſung, Hambach bei 
Heppenheim, Haus Nr. 81, einen
 den Meiſtbietenden 
abrikat Benz 
verſteigern.
 NOTAE TAL ENNE 
Die Königl. Englische Postdampfer-Linie 
gegr. 1839
 Regelmässiger beschlennigter Post-, Passagier- und Frachtdampferdienst 
HAMBURG-NEM VORK 
P.-D. „,Ohjo‟ (Neubau) . . . . 16. Mai 
. . 20. Juni 
23. Maf 
27. Juni 
P.-D. „Orbita‟ . 
P.-D. „Orca‟ (Neubauſ . . . 30. Mai 
4. Juli 
P.-D. „„Ordung‟ . . . . . . 6. Juni . . . . 11. Juli 
Bequemste Route Hamburg-SOUTHAMPTON mit obig. Dampfern
 BRASILIEN-EAPLATA 
von Southampton und Cherbourg 
P.-D, „Arlanza‟ . . . . 11. Mai P.-D. „.Avon . . . . 25. Mai
Nähere Auskunft erteilen:
 G. m. 7 
ROHALHAIL LINE b.HHambarg
Alsterdamm 39
 sowie deren Agenten 
UF148 
in Mannheim: Reisebüro Karl M. Fournier, Mannheim C. 3 12 
Prankfurt a. M.: J. Schottenfels & Co., Bethmannstr. 54 
Tel.-Nr. Hansa 3385 
Hendschels Reigebüro, Schillerplatz 3, Tel.-Nr. Hansa 5873/4 
M Aenderungen vorbehalten.
 Dampfkesselfabrik 
vorm. Arthur Rodberg A.-G., Darmstact. 
Auf Grund der in der ordentlichen 
            Generalversamm-
lung vom 20. März 1923 beschlossenen Kapitalerhöhung 
            for-
dern wir die Aktionäre auf, das Bezugsrecht bei Vermeidung 
des Ausschlusses in der Zeit bis zum 26. Mai d. J. einschl. 
bei der Mannheimer Bank, Aktiengesellschaft in Mannheim, 
bei der Rheinischen Creditbank in Mannheim, 
bei dem Bankhaus M. Hohenemser, Frankfurt a. H., 
bei der Deutschen Bank, Filiale Frankfurt in Fraukfurt 
a. H., 
bei der Deutschen Bank, Filiale Darmstadt in Darmstadt, 
bei der Darmstädter und Nationalbank, Eiliale Fraukfurt 
in Frankfurt a., H. 
auszuüben. 
Die alten Aktien (ohne Gewinnanteilscheinbogen) sind 
zu diesem Zwecke mit einem doppelt ausgefertigten 
            Anmelde-
schein in geordneter Nummernfolge zur Abstempelung 
            einzu-
reichen. Soweit die Ausübung des Bezugsrechts im Wege de. 
Korrespondenz erfolgt, werden die Bezugsstellen die übliche 
Bezugsprovision in Anrechnung bringen. 
Auf M. 2000.— alte Stammaktien können M. 1000.— 
neue Stammaktien mit Gewinnanteilberechtigung für das 
            Ge-
schäftsjahr 1922/23 zum Kurse von 2300 zuzüglich eines 
Pauschalbetrages als Abgeltung für die Bezugsrechtssteuel 
und zuzüglich Börsenumsatzstener bezogen werden. Der 
Pauschalbetrag für die Bezugsrechtsstener wird vor Ablauf 
der Bezugsfrist bekanntgegeben. 
Darmstadt, im Mai 1923. 
Dampfkosselfabrik 
vorm. Arthur Rodberg A.-G., Darmstadt.
 Bin unter Nr. 1084 
dem Fernſprechamt angeſchloſſen. 
            Gleich=
zeitig empfehle ich mich im Anfertigen u. 
Aufarbeiten von Polſtermöbeln u. Matratzen 
ſowvie Tapezierarbeiten. Karl Roth. 
Tapeziermeiſter, „Magdalenenſtraße 11 
12827 
Telephon 1084.
 Wäſche 
z.Waſchen Stärken u. Sei
 Bügeln wird 
            ange=
nommen, 
Mathildenpl. 11, Vdh. II.
 Nur noch hurze Zeit 
10%0 Rabatt 
Aluminium= 
Waren 
Große Auswahl 
Billige Preiſe 
Ludwig Kling 
Spenglerei und 
            In=
ſtallationsgeſchäft 
Luiſenſtr. 2 
im Mathildenplatz.
 R 
Gartenſchlauch 
Badehauben 
Gummi=Abſätze 
Gummi=Sohlen 
mit Garantie 6 
            Mo=
nate tragbar 
Bettunterlagen 
alles in Gummi. 
Da keine 
            Laden=
niiete, daher billige 
Preiſe. 
(*12816 
Zimmer 
Schuchardſtr. 14, I 
I
Auf
 erhalten Sie für die 
Frühjahrs= u. 
            Som=
mer=Saiſon (3736a 
Damen=, 
            Herren=
u. Kinder= 
Konfektion, 
ſowie Leibwäſche. 
Wilh. Didzuhn,
Kranichſteinerſtr. 6, I.
 A 
Telephon 1175! 
3ch taufe zu den hochſten 
Preiſen: 
Guß= u. Schmiedeeiſen Kilo 300.— 
ſowie Kupfer, Meſſing, Zink, Blei. 
Zinn, Papier, Lumpen, Felle, 
Flaſchen, Eisſchränke, 
            Zinkbade=
wannen zu ſehr hohen Preiſen. 
Händler erhalten hohe Preiſe! 
Katzenmeier 
Gr. Kaplaneigaſſe 17. 
Ea Bei Berkaufv. Eiſen u. Metall. 
Ausweis mitbringen. 
(*1273
 Brillanten 
Gold- Silber-Platin 
in Bruch und Gegenständen 
kauft zum hüchsten Tagespreis 
Adolf Aßmus 
Schustergasse 15 (Laden) 
Telephon 426 u.
 Am 10. und 24. Mai d8. 38. werden wir in 
Frankfurt a. M., Laboratorium der 
            Univerfi=
täts=Augenklinik beim Städt. Krankenhaus. 
Frankfurt / M.=Hachſenhauſen 
Eſchenbachſtraße 14 
anweſend ſein, um
 nach der Natur f. die 
            Pa=
tienten anzufertigen und 
einzupaſſen. 
F. Ad. Müller Söhne 
Biesbaden (1T‟ 
Anſtalt für künſtliche Augen.
 Keine Ausnahme Jage 
ſondern zahle
 für Platin=, Gold= und 
Silbergegenſtände. 
Jacob Eckſtein 
Uhrmacherm. 
Große Ochſengaſſe 1. 
Telephon 2253. (*12
 mit u. ohne 
Mittag=u. Abendtiſch Fleiſch im 
Abonnem. billig im Hoſpiz u. Vereinsh. 
Oberg. 12. Daſelbſt ſchöne 
            Fremden=
zimmer mit und ohne Penſion 
zu mäßig. Preiſen. Tel. 1767. (2490a
Gasfeuer fällt vollſtändig weg
 Bei Abnahme von Originalkiſten Preisermäßigung! 
Zum Braten und Backen. 
745
 Zette, Lele, Lebens= 11. Futkermittel 
bekanntlich ſtändig unter Konkurrenzpreiſen.
 de 
A
Heinheimerſtr.
 Kochen, Bachken und Steriliſieren 
ohne Apparat! 
A 
Bedeutend herabgeſetzte Preiſe. —u
 Adolf Kling, Inſtallationsgeſch 
Eche Wald= u. Grafenſtraße. Tel. 303.
 doschlechtsleidenk 
Blutuntersuchg. Ohne Berulsstörung. Kein Lugehslicel- 
Aufkl. Brosch. Nr. 21 gegen Eins. von 1500 Mk. 5 
V Ambula- 
Spen.-Arut Dr. Hollaender 8 toriam 
Trankfurt a. M., Bethmannstr. 56. 
Wr
Darmſtädter Tagblatt
8. Mai 1923 Nr. 126
Handel und Wandel in Heſſen.
Handelsbia
 h. Oberrheiniſches Tonwerk und Baubedarf A. G. 
in Heppenheim a. d. Bergſtr. Die beantragten 100 Prozent 
            Divi=
derde kommen durch Generalverſammlungsbeſchluß zur Auszahlung. 
Einer demnächſt einzuberufenden außerordentlichen 
            Generalverſamm=
lung wird die Erhöhung des Grundkapitals um eine noch nicht bekannte 
Summe zur Stärkung der Betriebsmittel für eine entſprechende 
            Ausdeh=
nung des Unternehmens vorgeſchlagen. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
wb. Reichsbankausweis. Die zum letzten Monatsſchluß an 
die Reichsbank geſtellten Anforderungen an Krediten und 
            Zahlungs=
mitteln waren weſentlich ſtärker als in der Vorwoche. Wie der 
            Aus=
weis der Bank vom 30. April ergibt, ſtiegen die Beſtände der Bank an 
Reichsſchatzanweiſungen und zwar ausſchließlich infolge der Anſprüche 
des Reichs, um 405,2 Milliarden Mark; gleichzeitig nahmen die 
            Wechſel=
anlagen um 227,9 Milliardem Mark und die Lombandforderungen 
um 11,8 Milliarden Mark zu. Die geſamte Kapitalanlage der 
Bank zeigte eie Erhöhung um 644,2 Milliarden Mark auf 9232,7 
            Mil=
liarden Mark. Auf der anderen Seite weiſen die fremden Gelder eine 
Vermehrung um 182,4 Milliarden Mark auf 3854,3 Millianden Mark 
auf. Der Nerbedarf an Zahlungsmitteln übertraf zum Ultimo 
            beträcht=
lich die in den vorhergehenden Aprilwochen ausgewieſenen Ziffern, wenn 
er auch die zum letzten Quartalswechſel beanſpruchte Summe nicht 
            er=
reichte. Der Banknotenumlauf wuchs nämlich um 449,9 Milliarden Mk. 
auf 6546 Milliarden Mk. Der Umlauf an Darlehenskaſſenſcheinen ging 
wieder um 0,8 Mill. Mk. auf 12,5 Mill. Mk. zurück. Im Ausweis vom 
30. April kommt die Verſendung weiterer 52,5 Millionen Mk. Gold nach 
dem Auslande zum Ausdruck; der in den Kaſſen der Bank befindliche 
Goldbeſtand hat ſich um dieſen Betrag vermindert, während das bei 
ausländiſchen Zentralnotenbanken ruhende unbelaſtete Golddepot um 
ebenſoviel erhöht erſcheint. Dem Geſamtbetrage nach blieb der 
            Gold=
beſtand der Bank alſo unverändert. Die Vermehrung der Beſtände der 
Bank an Münzen aus unedlem Metall befief ſich in der Berichtswoche 
auf 0,5 Mill. M. Die Darlehenskaſſen des Reichs liehen 100,6 Mill. 
neu aus; ihr Darlehensbeſtand iſt damit auf 1476,9 Milliarden Mk. 
geſtiegen. Sie führten einen dieſer Zunahme entſprechenden Betrag an 
Darlehnskaſſenſcheinen an die Reichsbank ab, ſo daß ſich deren Beſtände 
an ſolchen Scheinen auf 1464,3 Milliarden Mark ausgedehnt haben. 
wb. Portland=Zement= und Waſſerkalk=Werke 
Mark=Neubeckum (Münſter). In der Generalverſammlung am 
Samstag der Portland=Zement= und Waſſerkalk=Werke Mark=Neubeckum, 
in welcher zwei Aktionäre ein Kapital von 2 567 000 Mk. vertraten, 
wurde die Verteilung einer Dividende von 100 Prozent beſchloſſen. Die 
Wickingſchen Portland=Zementwerke in Münſter, welche bereits 95 
            Pro=
zent der geſamten Aktien der „Mark” beſitzen, machen erneut das 
            An=
gebotz, die „Mark”=Aktien gegen „Wicking”=Aktien umzutauſchen; die 
Wicking=Werke erklären ſich erneut bereit, gegen nominell 2000 „Mark”= 
Aktien nominell 3000 Mauk „Wicking”=Aktien zu gewähren. An dieſes 
Angebot halten ſich di Wickingwerke bis zum 25. Mai d. J. gebunden. 
ODie Lage des amerikaniſchen Giſen= und 
            Stahl=
marktes. Das amerikaniſche Fachblatt Iron Trads Review, 
            Cleve=
land in Ohio, kabelt über die Lage des amerikaniſchen Eiſen= und 
            Stahl=
marktes: Der große Verbrauch hält die Marktlage weiter angeſpannt, 
obſchon neue Abſchlüſſe geringer geworden ſind. Der Stahltruſt erhöhte 
die Preiſe für Feinbleche um 7—8 Dollar, für Weißbleche um 11 Dollar. 
Der Preis für die Normalkiſte Weißblech beträgt jetzt 5,50 Dollar für 
Liefevung im dritten Quartal. Die Eiſenbahnen verlangen große 
Schienenmengen: die Pennſylvaniſche Eiſenbahn 150 000 Tonnen, die 
Weſtern=Geſellſchaft weitere 100 000 Tonnen. Engliſches Fervomangan 
ſtieg auf 130 Dollar, für Lieferung im zweiten Halbjahr 125 Dollar. 
Von Indien wurden 2500 To. Roheiſen zu 35 Dollar frei San Franzisko 
gekauft. Die Roheiſenproduktion im April war mit 3 547 000 Tonnen 
die größte jemals erreichte. Im April wurden 15 Hochöfen neu in 
            Be=
trieb geſetzt, womit die Geſamtzahl der under Feuer ſtehenden Oefen 
auf 3100 geſtiegen iſt. 
Banken. 
h. Handels= und Gewerbebank Heidelberg e. G. m. 
b. H. Der Jahresumſatz betrug im Jahre 1922 4 866,53 Millionen M 
(664,3), aus dem 156 (0,17) Millionen Mk. Reingewinn 
            herausgewirt=
ſchaftet wurden. Aus dem Neingewinn ſollen 20 Prozent Dividende 
verteilt, die Geſchäftsanteile und Haftſumme infolge der Geldentwertung 
erhöht werden. 
Dividendenvorſchläge. 
h. Rhenania, Verein Chemiſcher Fabriken Aachen= 
Mannheim. Die Verwaltung ſchlägt der am 28. Mai ſtattfindenden 
ordentlichen Generalverſammlung die Verteilung von 200 Prozent 
Dividende für das Geſchäftsjahr 1922 vor.
Warenmärkte.
 wb. Frankfurter Getreide=Börſe vom 7. Mai 1923. 
Die Getreidebörſe, wird zurzeit wieder durch die unſichere Haltung 
            be=
einflußt, welche auf dem Deviſenmarkt vorherrſcht. Die Verkäufer 
            nah=
men in den erſten Geſchäftsſtunden abwartende Haltung ein. Die 
            Stim=
mung war als feſt zu bezeichnen, jedoch läßt die Umſatztätigkeit viel zu 
wünſchen übrig. Das Angebot iſt beſcheiden und die Nachfrage nach 
Roggen und Mais iſt reger. Die Preiſe entſprechen den letzten 
            Notier=
ungen. Mehl gut behauptet. Hafer und Gerſte ruhig. Futtermittel 
finden vereinzelt Beachtung. 
Amtliche Notierungen. (Getreide, /Hüülſenfrüchte und 
Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. 
Alsbaldige Lieferung, Parität Frankfurt a. M.) Preis je 100 Kg. 
Weizen Mk. 135—140 000, Roggen Mk. 130—134 000, Sommergerſte für 
Brauzwecke Mk. 110—115 000, Hafer inländiſcher Mk. 90—110 000, 
Hafer ausländiſcher Mk. —, Mais La Plata Mk. 150 000, Mais Mixed 
Mk. 145 000 nominell, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null Mk. 220= bis 
240 000, bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl Mk. 165= 
180 000, Weizen= und Roggenkleie Mk. 60—64 000, Erbſen 170—200 000, 
Heu ſüdd., gut, geſund 60 000, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt 
54—58 000, Biertreber getrocknet Mk. 60—70 000. — Tendenz: feſt. 
wb. Berliner Produktenbericht. Die ſtarke 
            Aufwärts=
bewegung der Deviſenkurſe gab am Produktenmarkte den Anſtoß zur 
Erhöhung der Preisforderungen. Einer Belebung des Geſchäfts wirkte 
aber die Zuwickhaltung der Käufer entgegen. Weizen war in 
            Mecklen=
burger weniger guten Partien angeboten, die aber nur wenig Intereſſe 
fanden, während andere Sorten zu hoch im Preiſe gehalten waren. In 
Roggen erſchwerten die erheblich teueren Preiſe den Umſatz. Von Gerſte 
wurde Brauware wegen der warmen Witterung wenig begehrt. Auch 
für Hafev zeigte ſich ein Nachlaſſen der Nachfvage. Die Preisforderungen 
ſtellten ſich aber höher. Mans und Mehl wieſen teuere Preiſe auf bei 
geringen Umſätzen. Eine ſchärfere Aufwärtsbewegung wurde bei Mehl 
durch Abgaben aus zweiter Hand aufgehalten. Futterſtoffe fanden für 
ſpätere Lieferung mehr Kaufluſt.
Börſen.
 * Börſenbericht vom 7. Mai 1923. Eigener Bericht.) 
Infolge der ablehnenden Haltung Frankreichs zeigte der Deviſenmarkt 
heute wieder eine anziehende Tendenz. Der Dollar, der zeitweiſe bis 
39 000 gehandelt wurde, wurde ſchließlich mit 37 350 notiert. Am 
Effektenmarkt beſtand zunächſt auf Grund der höheren Deviſenkurſe 
etwas Kaufluſt, ſo daß das immerhin noch ziemlich herauskommende 
Material glatt, in den meiſten Fällen, ſogar zu etwas höheren Kurſen 
Aufnahme fand. Das Geſchäft war jedoch keineswegs groß, da die 
            Zu=
rückhaltung im Verlaufe der Börſe noch zunahm. Die Kurſe gaben 
ſchließlich leicht nach und man ſchloß bei ruhigem Geſchäft. 
Am ausländiſchen Rentenmarkt waren im Einklang 
mit den Deviſenbeſſerungen die Kurſe etwas höher. Von Türken 
handelte man Zolltürken mit zirka 52 250, II. Bagdadbahn mit zirka 
51 000 %o, von Mex. Renten wurden 5% Gold=Mexikaner mit 595 000 
plus 35 000 umgeſetzt. 
Am Chemie=Aktien=Markt eröffnete man zu leicht 
            be=
feſtigten Kurſen. Im Verlaufe der Börſe trat kaum eine Aenderung 
ein. So waren hier Badiſche Anilin=Aktien 46 250 plus 1250, Höchſter 
38 000 plus 2000; ſchwächer lagen dagegen chemiſche Rhenania 32 000 
minus 5800. 
Am Elektrizitäts=Aktien=Markt gab es nur 
            unweſent=
liche Kursveränderungen. Lediglich Bergmann 73 000 plus 5000, 
            Rei=
niger, Gebbert und Schall 30 000 plus 5000 und Schuckert 111 000 plus 
5000 lagen feſter. 
Maſchinen= und Metallwerte lagen größtenteils etwas 
ſchwächer, Eßlinger 24 000 minus 3000, Pokorny u. Wittekind 14 200 
minus 1800. 
Zucker=Aktien lagen kaum verändert. 
Eine ausgeſprochene feſte Haltung zeigte wieder der Montan= 
Aktien=Markt, an dem die Kurſe weiter ſtärker anziehen konnten. 
So Deutſch=Lux 200 000 plus 30 000, Gelſenkirchener 215 000 plus 5000, 
Karo 80 000 plus 3000 und Rheinſtahl 147 000 plus 12 000. Vank= 
Aktien gaben unweſentlich im Kurſe nach. 
Am Einheitsmarkt waren die Kursveränderungen im großen 
und ganzen gering. Einen größeren Kursrückgang hatten hier nur 
Leder St. Ingbert 56 750 minus 3250 aufzuweiſen. 
Im Freien Verkehr gaben die Kurſe nach feſtem Beginn 
ſpäterhin leicht nach. Man hörte: Beckerſtahl 28 500, Beckerkohle 26 000, 
Benz 36 000, Brown Boveri 16 000, Continentale Handelsbank 3650, 
Elberfelder Kupfer 21 500 Emelka 11 750, Entrepriſe 105 000, 
            Frank=
furter Handelsbank 2090, Gummineckar 5000, Hanſa Lloyd 10 000, Inag 
13 000, Karſtadt 4800, Krügershall 38/38 500 Laſt=Auto 15/16 000 
            Main=
zer Gas 30 000, Mez Söhne 20 500, Petroleum 58/60 000, Raſtatter 
Waggon 18000, Tiag 15000 und Ufa 27 500/28 000. 
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 7. Mai. Bei 
            ruhi=
gem Geſchäft wav die Stimmung ſchwankend. Dollarnoten 37 225—37 500,
 Belgien 2100, Holland 14 600, London 171 000, Paris 2500, Schweiz 6700, 
Italien 1800, Neu=York 37 250. 
wb. Berliner Börſenbericht. Die franzöſiſche 
            Antwort=
note gab natürlich Anlaß zu ſtarker Beſunruhiguung, die zutnächſt in 
            er=
heblichen Steigerungen der Deviſenkurſe zum Ausdruck kam. Im 
            Zu=
ſammenhange damit ſchritt die Spekulation zu Käufen in 
            Induſtrie=
papieren, und die Kursbewegung geſtaltete ſich ungleichmäßig, da 
            wei=
tere Kreiſe Zurückhaltung beobachteten und ihr Urteil über die Folgen 
der Note von der Aufnahme bei unſerer Regierung und bei den übrigen 
ausländiſchen Mächten abhängig machen. Bedeutende Steigerung erfuhren 
ziemlich durchgängig die Werte des Montanmarktes, in erſter Reihe 
Bochumer Guß, Deutſch=Luxemburger, Eſſener Steinkohlen, Ilſe 
            Berg=
bau, Phönix und ferner ſämtliche oberſchleſiſche Hüttenwerte. Von den 
Elektrizitätspapieren waren Felten u. Guilleaume und Lahmeher 
            bevor=
zugt. Auch einzelne Maſchinenfabrikaktien, wie Berlimer Maſchinen 
und Berlin=Karlsruher Induſtrie, ſtellten ſich um 6—7000 Prozent höher. 
Die Lebhaftigkeit des Geſchäfts nahm ſpäterhin ab,, vereinzelt trat eine 
leichte Abſchwächung ein. Valutapapiere veränderten ihren Stand im 
allgemeinen wenig. Bemerkenswert war die weſentliche Erhöhung der 
anatoliſchen Prioritäten.
w. Deviſenm irkt. Frankfurt a. M.
 Mai 
Geld
7. Mai.
Geld
Brief.
Antwerpen=Briſſel :....... 1325.30 1934.80 2104.70 2115.30 Holland ... ...... . ..... . .... 13265.75 13333.25 14613.35 14686.65 London .. ....... . ..... ..... 157665.— 158395.— 173515 60 174184.40 Paris...."ooa- 2244.35 2255.65 2491.25 2503.75 Schweiz..
6109.70 6149.30 6738.10 6771.90 Spanien
.. 5199.45 5225.55 5675.75 5704.25 Italien 1653.35 1666.65 1820.50 1829.50 Liſſabon=Oporto.
.: Dänemark
. 6384.— 6416.— 6945.10 6979.90 Norwegen
... 5810.45 5839.55 6296.70 6328.30 Schweden
.... 9114.65 9160 35 9875.25 9324,75 Helſingfors
... 937.65 942.35 997.50 1602.50 New=York
... 34289.05 34460.25 37256.60 37443.40 Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . .. 48.13 48.37 52.495 — 52,755 — Budapeſt.
6.95.— 6.89.— 6.608 — 6.642 Prag ...
1029.90 1035.10 1100.25 1105.75 Agram.. 239.40 246.60 254.35 255.65 w. Deviſenmarkt. Berlin, 7. Mai Telegr. Auszahlungen für: Jf Vf Gi Geld Amſterdam=Rotterdam ... ... 1336660 13483.50 14663 25 14736.75 Brüſſel=Antwerpen .........." 1980.02 1989.97 2159.58 2170.42 Chriſtiania. . . . . . . . . . . . . . . . .." 5795.70 5734.30 6319.16 6350.84 Kopenhagen ................" 6304.20 6385.86 694260 6977.40 Stockholm .. . . . . . .. . h......" 900 7.42 9052.58 9950.06 9999.94 Helſingfors ..
. 947.62 952.38 1029.42 1034.58 Italien. ..
ooooaoooaoa- 1665.82 1674.18 1822,33 1832.07 London .................... 156607.0 157392.50 173066.25 173933. 75 New=York .... . .. ... . ....... 34189.31 34360.69 37555.87 37744.13 Paris ...
. 2294.25 2305.75 2493.75 2506.25 Schweiz.
6219.41 6250.69 6758.06 6791.94 Spanien .. .. . . . . . . . . . ...... 5244.25 5270,65 5685.75 5714.25 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 48.02— 48.28— 52.16 — 52.44 — Prag".
1029.47 1034.53 1119.21 1115.79 Budapeſt.
ooo- 6.48.— 6.52— 6.95— 6.97— Buenos=Aires .... ...... ....." 12369.25 12330.75 13575.97 13644 03 Bulgarien ... .. . . ...... ... .. 268.34 364.66 286.28 287.72 Japan .. ... . .. . ... . . . . .. ... 16957.50 17042.50 18364.— 18446.— Rio de Janeiro ............." 3640.87 3659.13 3965.05 3984.95 Belgrad. . . . . . . . .. . . ........ 359.10 360.30 391.62 392.98
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
 Aktiengeſ. ſür Anilinfr. 
Aſchaffenburger Zellſtoff 
Ausgb.=Nürnb. Maſch.. 
Berl.=Anhalt=Maſchinen 
Bk. f. Elektr. W. vorzug. 
Bismarckhütte ...... 
Braunkohlen=Brikett 
Bremer Vulkan". 
Wolle... 
Chem. Heyden 
Weiler 
Deutſch=Atlant. Tel 
Deutſche Maſchinen 
Deutſch=Niedld. Tel. 
Deutſche Erdöl= 
Deutſche Petroleut 
Dt. Kaliwerke 
Dt. Waffen u. Mur 
Donnersmarckhütte. 
Dynamit Nobel .... 
Elberfelder Farben .... 
Elektr. Lieferung .. 
... 
R. Friſter ........... 
Gaggenau Vorz. ..... 
Gelſenk. Gußſtahl ....." 
Geſ. f. elektr. Untern. . .! 
Halle Maſchinen
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Abtien.
Frankfurter Kursbericht vom 7. Mai 1923.
 Europäiſche Staatspapiere, 
a) Deutſche 
5% Reichsanleihe. . 
4‟ 
. 
3½½ 
„ 
4½% IV. und V. Schatzanweiſ. 
4½% VI.—IX. 
„ 
Sparprämienanleihe .. . . . . . . ." 
4% Preuß. Konſols ........." 
..... 
8½½ „ 
3% 
........." 
4% Bad. An!. unk. 1935.... . . 
v. 1907...... 
8½2 
4% Bahern Anleihe ........." 
... 
4% Heſſen unk. 1924 ........ 
8½½ „ „............. 
. 
42 Württemberger 
b) Ausländiſche. 
6% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 
5% „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914 
4½% „ v. 1902. 
49 
5% Bulgar. Tabak 1902 
134% Griech. Monopol". 
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 .......... 
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
v. 1914 ................. 
4% Oeſt. Goldrente .. ... ...." 
4% „ einheitl. Rente ..... 
6% Rum. am. Rente v. 03 
4½% „ Goldrente v. 13 .. 
4% „ am. „ konv. ..." 
4% „ „ „ v. 05 „... 
420 Türk (Admin.) v. 1903 ... 
4½ „ (Bagdad) Ser. L.." 
II.. 
v. 1911, Zollanl. 
4% 
4½% Ung. Staatsr. v. 14.. 
„ Goldrente ....... 
„ Staatsr. v. 10.... 
4% „ Kronenrente ... 
Außereuropäiſche. 
5% Mexik. amort. innere. . . .. 
konſ. äuß. v. 99 .. 
Gold v. 04, ſtfr. .. 
428 
konſ. innere 
4½% „ Irrigationsanleihe. 
5% Tamaulipas, Serie l ... 
Oblig. v. Transportanſt. 
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . 
40, Gal. Carl Ludw.=Bahn. 
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 
4% 
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.). 
2,6%Neue „ 
8% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ... 11000 — 
4%0 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em. 
9. Em. ..." 
8% „
 Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 
30 Oeſt. Staatsb. v. 1885 .. 
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz 
„ v. 1895 ... 
48 Rudolfb. (Salzkammerg.). 
4½% Anatolier I............" 
3% Salon Conſt. Jan tion. . . 
30 Salonique Monaſtir ....." 
5% Tehuantepee . . . . . 
4½% 
 
Pfandbriefe. 
40 Frankf. Hyp.=Bank 1920... 
½9 
42 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921 
4%0 Mein. Hyp.=Bank 1922 .. 
„ 1922 .. 
4% Pfälz. 
„ 1923 .. 
4% Rhein. 
„ verl. 
3½%0 
4‟ Südd. Boden=Cred.=Bank 
München 1906 ....... 
40 Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr. 
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr. 
42 Heſſ. Löhyp. Kom. Obl... 
Deutſche Städte. 
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925.. 
3½% Darmſt, b. 1905 ....... 
49 Frankfurt v. 1913......." 
.„ v. 1903 ......" 
3½ 
4½ Mainz. v. 1919 bis 1926.. 
Bank=Aktien. 
Bank für Brauinduſtrie ...... 
Barmer Bankverein ......." 
Berliner Handelsgeſellſchaft 
Commerz= und Privatbank . 
Darmſtädter u. Nationalbank. 
. 
Deutſche Bank ........ 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 
Deutſche Vereinsbank ........ 
Disconto=Geſellſchaft . . . . ..... 
Dresdener Bank ............" 
Frankfurter Bank........... 
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . . 
Mitteldeutſche Creditbank ..... 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 
Reichsbank=Ant. ... . . . . .. . .." 
Rhein. Creditbank ........." 
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 
Wiener Bankverein ...... 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius............. ....." 
Bochumer Bergb. .... .. ." 
Buderus...... ..... 
Dt. Luxemburger ........... 
Eſchweiler, Bergwerks=Akt. ... 
Gelſenkirchen Bergw. ... . . . . 
Harpener Bergbau ......... 
Kaliwerke Aſchersleben ..... 
Weſteregeln ... 
Lothringer Hütte ...... . . ... ." 
Mannesmann Nöhren. ...... 
Mansfelder ............. 
Oberbebarf.. . . . . . . . .. .." 
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......" 
Phönix Bergbau ............
— 175.- 71. 8500.- 8500.— 6900. 6500.— 85 308.— 86 800.— 18 100.— 17900.— 21600.— 20 000.- 31 250.— 31100.— 10060.— 19 000.— 6350.— 6200.— 22 000.— 122000.— 20 000.— 18 008.— 8000.— 7800.— 51000.— 55 000.— 10950.— 9900.— 32500.— 32600.— 13000.— 12000.— 5690.— 7009.— 13000rat. 21030 — 120500.— 39860.— 220 000. 202 000. 220 600. 77 000.— 70000.— 170 080. 1200 306. 103 000. 210000. 215 000. 260 300. 235 000. 62 000.— 60 009.— 73 000.— 74000.— 118000. 112000. 98800.— 101 000. 46 500.— 50 000.— 70600.— 71430.— 77 000.— 85 000.— 132000. 136 000.
 Bergiverks=Aktien (Fort ſ.) 
Rhein. Stahlwerke .. 
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . .. 
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. 
Ver., Laurahitte..
 Aktien induſtr. Unternehmung. 
Brauereien 
Henninger Kempf=Stern . . . 
Löwenbräu München . 
Schöfferhof (Binding) ......" 
Werger .........."
 Akumulat. Berſin „zszuss= 
Adler & Oppenheimer .. . . . . . 
Adlerwerke (v. Kleher)..... 
A. E. G. Stamm. . . . . . . . 
Anglo=Continental=Guano ... 
Aſchaffenburger Zellſtoff 
Badenia (Weinheim) .. 
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik 
Bad. Maſchf. Durlach ......." 
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen 
Baſt Nürnberg ............. 
Bahriſch. Spiegel ..........." 
Beck & Henkel Caſſel) ....... 
Bergmann El. Werke ........" 
Bing. Metallwerke. . ...... . . ." 
Blei= u. Silberh. Braubach ..." 
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . . 
gementwerk Heidelberg ......" 
Karlſtadt ........" 
Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert ....... .. 
Griesheim Elektron .... 
„ Weiler=ter=mer ........ 
Daimler Motoren .........." 
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin .. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.. 
Dingler, Zweibrücken ........ 
Dresdener Schnellpreſſen ..... 
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . . 
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) .... 
Dyckerhof & Widm. Stamm.. 
Eiſenwerk Kaiſerslautern .. . .. 
Eiſenwerk L. Meher ir. ...... 
Elberfelder Farb. v Baher ... 
Elektr. Lieferungs=Geſ...... .. 
Licht und Kraft ......" 
Elſäſſ. Bad. Wolle.. ........." 
Emag, Frankfurt a. M. ..... 
Emaill= &. Stanzw. Ullrich .... 
Enzinger Werke ........ ... .. 
Eßlinger Maſchinen ...... 
Ettlingen Spinnerei ........ 
Faber, Joh., Bleiſtift. . . . 
Faber & Schleicher.. ... 
Fahr, Gebr., Pirmaſenz. . .. 
Felten & Guilleaume. Carlsw. 
Feinmechanik (Jetter) 
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M. 
Frankfurter Gas.... . .. 
Frankfurter Hof......... 
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek. 
Fuchs Waggon Stamm. . . . .
14580.— 15000.— 17000.X 13250— 12509— 20 000.— 74000.— 15 000. 15 109.— 37000.— 37 006.— 710g0.— 71600.— 14 750.— 14 750.— 45 000.— 46 250.— 39500.— 38000.— 43 000.— 43000.— 60 400.— 60 008.— 29 530.— 28560.— 68000.— 27 000.— 24 250.— 16700.— 17000.— 41006.— 39 800.— 25 000.— 28000.— 25 500.— 27900.— 24 400.— 19000.— — B 1108 000. 39 000.— 39 000— 39 600. — 41750.— 18 008.— 16 500.— 28 000.— 27 000.— 48 000.— 46 250.— 18800.— 16 606.— 30750 — 31008.— 26 000.— 25 090.— 25 003.— 26 000.— 25 100.— 14900.— 12709.— 127 000. 130330. 40 506.— 135 580.— 22000.— 35 509.— 35500.— 53 008.— 53 000.— 19 009.— 17 409.— 68 600.— 27 009.— 124 630.— 49750.— 52 600.— 54 009.— 61500.— 12880.— 1050e — 19969 — 20 009.— 1 66 400.— 77600.— 78 983.— 10300— 10 006.— 14 750.— 13 100.— 32000.— 32000.— 16 000.— 14 200.— 125 250.— 25 200.—
 147 008. ) Ganz, Ludwig, Malnz 
Geiling & Cie. .. 
Gelſenkirchen Gußſtahl 
Goldſchmidt Th... 
Greffenius Maſchinen Stamm 
Gritzner Maſchin. Durlach .... 
Hammerſen (Osnabrück).. 
Hanfwerke Füſſen ......." 
Heddernheimer Kupfer ....... 
Hehligenſtaedt, Gießen ... 
Hilpert Armaturenf. . . . . . 
Hindrichs=Auffermann 
Hirſch Kupfer u. Meſſ... 
Hoch= und Tiefbau ... 
Höchſter Farben .... 
Holzmann, Phil. .... 
Holzverk =Induſtr. . . .. 
Hotel A.=G., München". 
Hydrometer Breslau. 
Junghans Stamm.. 
Karlsruher Maſchinen. 
Klein, Schanzl. & Becker. 
42 090.— Konſervenfabrik Braun .. 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . 
3000.— Lahmeher & Co. ........= 
Lech Augsburg ............. 
Lederw. Rothe ............. 
Lederwerke Spicharz ........ 
Löhnberger Mühle .........." 
Lüdenſcheid Metallw ........" 
Lux’ſche Induſtrie ......... 
Mainkraftwerke Höchſt....... 
Meguin, Butzbach ..........." 
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg 
Meher, Dr. Paul.. . . 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 
Moenus Stamm. . . . 
Motorenfabr. Deutz .........." 
Motorenfabrik Oberurſel ..... 
Reckar ulmer Fahrzeugwerke ..!" 
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . . . 
Niederrhein Lederfabr. (Spier) 
Oleawerke Fran ſurt a. M.... 
21908.— Beter=Union=Frankfurt 
„I 
Pfälz. Nähm., Kayſer 
Philipps A.=G. . . . 
Porzeilan Weſſel .." 
66 988. — Reiniger, Gebbert & Schall .. 125 000.— 
Rhein. Elektr. Stamm. 
Rhein. Maſch. Cahen=Lendesdff 
„ Metall Vorzüge ......." 
Rhenania, Aachen ... ... . . . . . 37 800.— 
Riedinger Maſchinen . . . . . . 33 688.— 
Rückforth, Stettin ........... 
Rütgerswerke ......." 
Schleußner (Frankfurt a.M.) .. 
Schneider & Hanau .. 
Schnellpreſſen Frankenthal. . . 21 000.— 
Schramm Lackfabrik. 
Schuckert Elektr. (Nürnberg) 
Schuhfabrik Berneis=Weſſei ..
 4.5. 
17500.— 
11000— 
8300 0.— 
60 286.— 
75003. 
80900.— 
48080.— 
46 000.— 
26508.— 
46 000.— 
19 000.— 
37 800.— 
185 690.— 
15 300.— 
36 000.— 
15 000.— 
3260 0.— 
16 500.— 
47500.— 
22900.— 
25 060.— 
21900.— 
10200.— 
44750.— 
32250.— 
18450.— 
24 000.— 
38560.— 
39 008.— 
25 000.— 
12 100.— 
41900.— 
21900.— 
14 000.— 
20 800.— 
17900.— 
25 000.— 
21500.— 
26 000.- 
11530.— 
60000.—
 18 000.— 
.. /55 000.— 
21 400.— 
20 000.— 
40 060— 
18900.— 
.160 008.— 
12900.— 
14400.— 
29 900 — 
106 000. 
12800.—
 7. 5. 
17 100.— 
8500.— 
75 000.— 
62609.— 
24 906.— 
85 000.— 
47 200.— 
45 500.— 
25 500.— 
44090.— 
20 809.— 
37800.— 
85000.— 
15 106.— 
38 606.— 
14 250.— 
32 080.— 
18100.— 
45500.— 
22009.— 
24 000.— 
20 000.— 
10980.— 
42009.— 
31000.— 
18 500.— 
81000.— 
23 000.— 
34 000.— 
38500.— 
14 000.— 
43 000.— 
14 200.— 
19890.— 
18 000.— 
24 400.— 
21000.— 
11809.—
 1480).— 
25 900.— 
20 090.— 
54000.— 
39 099.— 
16 000.— 
20 600.— 
44003.— 
32 000.— 
35 060.— 
17900.— 
61 609.— 
14 000.— 
12000.— 
21500.— 
29 000.— 
111000. 
12000.—
 Schuhfabrik Herz ... . . . . . . . . . 15 009.— 
Schuhf. Leander Offenbach . 
Seilinduſtrie Wolff ........" 
Sichel & Co., Mainz......... 
Siemens Elektr. Betriebe ... 
Siemens Glasinduſtrie ....... 
Siemens & Halske .......... 
Stöckicht=Offenbach=Gummi . . . 10690.— 
Süddeutſche Immobilien ... . . 7000.— 
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha 
Uhrenfabr i Furtwängler ... .." 
Beithwerke in Sandbach ....." 
Verein f. Chem. Induſtr. Main; 
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 
„ Gummifabr. Bln.=Frkf. /26 930.— 
„ Pinſelfabr. Nürnberg .." 
„ Ultramarin .. . . . . . . . . . 60 000.— 
„ Zellſtoff, Berlin. . . . . . . 22090.— 
Bogtländ. Maſch. Vorzüge.. . . — G 
Stämme.. 
Voigt & Haeffner Vorzüge .... 
Stämme. . . . 26 000.— 
Voltohm Seil ..... . . . . . . . . . . 24900.— 
Bahß & Frehtag .. . . . . . . . . . . 25 060.— 
Wegelin Rußfabrik ..... . . . . . 85 000.— 83250.— 
Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . . 
Zuckerfabr. Waghäuſel .. . . . . . 26500.— 
Frankenthal ...... 
Heilbronn .. . . . . . . 23750.— 
Offſtein ........ 
Rheingau ........" 
Stuttgart .. . . .. .. 24 300.—
 Transport=Rktien. 
Schantung E. B. 
Süddeutſche Eiſenbahn=Gef.. 
Hapag (Paketfahrt) .......... 
Nordd. Lloyd ... . . . . . . . . . . . . 42000.— 
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn 
Unnotierte Rktien. 
Beckerkohle ....." 
Beckerſtahl ......" 
Benz....... .. . . 
Brown Boveri. 
Cont. Handelsbank .. 
Hanſa Lloyd. 
Inag. . ..........." 
Kabel Rheydt........ ....." 
Karſtadt R. ..............." 
Petroleum, Dtſche. . .... . .... 
Raſtatter Waggon ............ 
Text. Ind. (Barmen (Tiag) ... 
Ufa Film .. .. .. . .. .. ... .. ..
 Darmſtädter Werte. 
Bahnbedarf............... 
Dampfkeſſel Nodberg.. ....." 
Helvetia Konſervenfabrik. . . . . 
Gebr. Lutz ............... 
Motorenfabrik Darmſtadt .. .. 
Gebr. Roeder .............." 
Veluneth & Ellenberger ......
 Benkdeschaft 
Fernsprecher 1308, 1309 
—
 11L2O 2 UN 
Aktien / Renten / Devisen / Sorten
 Darmstadt 
Luisenplatz 1
 1600 
565
 Mu 
59080.— 
M.—
 23. 
KM-
Nummer 126.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 8. Mai 1923.
Seite 2.
 Das Griesheimer Haus. 
Von 
Ernſt Elias Niebergall. 
(Nachdruck verboten).
 Die Tannenſchatten wurden lang und länger und 
            verſchwan=
den im einbrechenden Abend. Der Mond ſchien heute nicht, 
wahrſcheinlich aus dem Grunde, weil der Himmel mit Wolken 
überzogen war, oder, weil er erſt vor drei Wochen voll geſchienen 
hatte. Ehe ſich aber die Sonne ganz hinter der Eichwaleſchneiſe 
verkroch, waren ſchon acht Dragoner mit Ober= und Untergewehr 
in der Art als Poſten ausgeſtellt, da je zwei — von denen der 
äußerſte etwa fünfzig, der andere etwa zwanzig Schritte dom 
Jagdhauſe entfernt ſtand — miteinander korreſpondieren konnten. 
Der Rittmeiſter hatte den Befehl gegeben, dieſe Wachtpoſten nach 
einer halben Stunde abzulöſen. Die Nacht war zwar ziemlich 
windſtill, ſchien aber, aus begreiflichen Urſachen, ſehr windſtill 
werden zu wollen. 
Auf den Wandleuchtern im Salon und auf den in dieſem, 
ſowie in den übrigen Gemächern des Erdgeſchoſſes befindlichen 
Tiſchen waren ſchon lange die Lichter angezündet worden, ſelbſt 
der Gang und der Vorplatz waren erhellt, und alles ſchimmerte, 
als hätte es einem Balle gelten ſollen; die im Hauſe 
            zurück=
gebliebenen Dragoner taten ihrerſeits auch alles Mögliche, die 
Illumination ſo vollſtändig als möglich zu machen. Wir würden 
nicht begreifen können, warum der Rittmeiſter dieſe Anſtalten 
für nötig hielt, wenn wir nicht aus der Naturgeſchichte wüßten, 
daß lichtſcheue Weſen, wie die Motten, Schnaken und alſo auch 
Geſpenſter, gerade vom Lichte angelockt werden. 
Der Rittmeiſter hielt ſich meiſtens in dem Salon auf; er 
ſchin bald jemand zu erwarten, denn vor ihm auf dem Tiſche
 In das Genoſſenſchaftsregiſter wurde 
heute bei der Bäuerlichen Bezugs= 
und Abſatzgenoſſenſchaft, 
            einge=
tragene Genoſſenſchaft mit 
            be=
ſchränkter Haftpflicht in 
            Epperts=
hauſen eingetragen: Die Firma lautet 
jetzt: Bäuerliche Geld= und 
            Waren=
genoſſenſchaft eingetragene 
            Ge=
noſſenſchaft mit beſchränkter 
            Haft=
pflicht. Gegenſtand des Unternehmens 
iſt weiter die Annahme von 
            Spargel=
dern und die Gewährung von Darlehen 
an die Mitglieder. Die Haftſumme iſt 
auf 2000 Mark erhöht. 
(3730 
Dieburg, den 4. Mai 1923. 
Heſſiſches Amtsgericht.
 lagen vier ſcharf geladene Piſtolen. Von Zeit zu Zeit beirat er 
die übrigen Gemächer oder ging ins Freie hinaus; ſeine noch 
übrigen Leute waren teils bei ihm im Salon, teils in den andern 
Zimmern und tranken auf die Geſundheit der Geſpenſter. 
            Mitter=
nacht war vorüber.?) Die bereits öfter von der Ablöſung zu 
rückgekommenen Leute hatten trotz aller Mühe und Liſt nichts 
Verdächtiges geſehen und gehört; nur einer kam mit einem 
blauen Auge zurück, welches er aber wahrheitsgetreu mehr einem 
augenblicklichen Straucheln und darauf erfolgter Kolliſion mit 
einem Tannenaſt, als der Tücke böſer Geiſter zuſchrieb. Niemand 
ahnte, wie nahe die Kataſtrophe war. 
Die in ſüdweſtlicher Richtung aufgeſtellten Poſten ſollten 
zuerſt Gelegenheit haben, ihre Unerſchrockenheit zu beweiſen. In 
ziemlich weiter Entfernung erhob ſich, wie es ihnen däuchte, ein 
dumpfes Rauſchen, wie wenn der Wind die aufgewühlten 
Tannennadeln am Boden vor ſich her triebe; es näherte ſich 
mehr und mehr und ward in einem Nu zum heftigſten Sturme, 
der die jungen Bäume tief zur Erde bog und die Wipfel der 
alten Stämme brach und ſauſend herabſchmetterte. Um die 
Schrecken dieſer Szene zu vermehren, fuhren zuckende, aber ſchnell 
tieder verſchwindende Feuerſtreifen durch den Wald und kamen 
den Poſten ſo nahe, daß ſie ihnen, wie ſie ſich ausdrückten, zuletzt 
dicht um die Köpfe geflogen wären und gleichſam ihre Augen 
geklendet hätten. 
Wer kann es unter den bewandten Umſtänden dieſen 
Männern verargen, daß ſie, ohne die Ablöſung abzuwarten, 
einen unhaltbaren Poſten verließen und im Sturmſchritt — dem 
Hauſe zu rückten? 
Die Erſcheinung einer Legion von Teufeln wäre dem 
            Ritt=
meiſter willkommener geweſen als die Erſcheinung ſeiner alſo 
zurückgekehrten Wachpoſten. Zwar hatte auch er den das Haus 
in ſeinen Grundfeſten erſchütternden Sturm vernommen, war
 aber über die beiſpielloſe Inſubordination ſo empört, daß er 
jene mit allen Flüchen eines alten Soldaten auf ihre Poſten 
zurückjagte. Wer weiß, ob die Furcht vor Menſchen ſtärker als 
vor Geſpenſtern auf ſie gewirkt hätte, wenn der Rittmeiſter nicht 
mit ſeinen Piſtolen gedroht, und ihnen vier weitere Mann cls 
Verſtärkung beigegeben hätte, ſo daß die Bewachung des Haki/s 
jetzt nur noch aus acht Dragonern beſtand. 
Noch brauſte mit weniger Unterbrechung der Sturmſpind 
fort, und durch das nächtliche Grauſen flackerten bläuliche 
            Flam=
men ſogar um und über das Gebäude hin, deſſen beide hohe 
Schornſteine — auf oben beſchriebener Abbildung vergeſſen 
zuweilen wie in Brand geraten ausſahen. Nach Mitternacht 
aber legte ſich der Wind beinahe völlig und die flammenden 
Geiſterboten erloſchen. Die abgelöſte Mannſchaft hatte nichts 
von Erheblichkeit wahrgenommen, und die vier 
            Verſtärkungs=
poſten waren daher wieder ins Haus zurückgezogen worden. Im 
Walde war es übrigens, wie ſich ein Dragoner ſpäter ausdrückte, 
ſo dunkel wie in einer Patronentaſche. 
So derging einige Zeit, und mit der Mitternacht ſchien das 
Recht der Geiſter, Menſchen zu erſchrecken, ſein Ende erreicht zu 
haben. Die Soldaten im Haus entſchädigten ſich für die auf den 
Poſten ausgeſtandenen Mühſeligkeiten, während es den Wachen 
vorkam, als würden ſie erſt alle zwei Stunden und nicht nach 
Verlauf einer halben Stunde abgelöſt. Rittmeiſter Fuchs war 
unwirſch, daß er mit Elementen zu tun haben ſollte und nicht 
am nächſten Tage mit einem halben Dutzend Geſpenſterpack in 
dem Kranichſteiner Schloßhof aufrücken könne, eine Hoffnung, 
welche mit jeder Viertelſtunde geringer ward. 
(Fortſetzung folgt.)
Ueber die Widerſprüche der Zeitbeſtimmungen vergleiche oben.
 annnnnnnanannnannnannng 
B 
Jüngerer
 Die Erben der Georg Kramer VII. 
Eheleute in Pfungſtadt laſſen Mittwoch, 
den 9. Mai 1923, nachm. 3 Uhr, im 
Rathausſaale zu Pfungſtadt eine 
            Hof=
reite, beſtehend in Wohnhaus (2 Stock) 
mit Backhaus und Nebengebäude nebſt 
Garten, 757 qm, ſowie 5 Aecker, zuſam 
men 5038 qm, öffentlich verſteigern. 
Bedingungen können bei uns 
            einge=
ſehen werden. 
(3754 
Pfungſtadt, den 23. April 1923. 
Heſſiſches Ortsgericht.
 in ſelbſtändige dauernde 
Stellung bei hohem Gehalt 
geſucht. 
Es wollen nur erſte Kräfte 
            ſchrift=
liche Offerten einreichen, welche 
mit allen Kontorarbeiten 
            ver=
traut und perfekt in Stenographie 
und Schreibmaſchine ſind. 
Darmſtädter Kaufhaus 
G. m. b. H. 
(3749
vnaannnnnnnnnnanngnnnaans
 Feldbahnmaterial! 
Schienen, Gleiſe, Weichen, 
            Dreh=
ſcheiben ſowie Rollwagen, wenn 
auch reparaturbedürftig (1I,3524 
zu kaufen geſucht. 
Angebote unter M M 474 an Ala= 
Haaſenſtein & Vogler, Mannheim.
 das gut kochen kann, in jungen 
            Haus=
halt (2 Perſ.) bei hohem Lohn pe 
1. Juni geſucht. Vorzuſt, 2-4 Uhr. (*128 
Köhler, Rheinſtr. 44, I.
 Suche Stellung als 
* 
Korreſpondentinoder 
Buchhalterin 
geſtützt auf gründl. kaufm. u. 
            Allgemein=
bildung ſowie guter kaufm. Praxis. Ar 
ſelbſtändiges Arbeiten gewöhnt, würde 
Vertrauensſtellung in Großhandel oder 
Induſtrie bevorzugen. Angebote erbeten 
unter H G5 Geſchäftsſtelle. (*12854id
Weiblich
 Junge Dame 
m. Primareife, beſt. 
franz, und engliſchen 
Sprachkenntniſſ.,perf. 
in Stenographie un 
Maſchinenſchr., ſuch 
entfprechende Stellg 
Angeb. unter H 48 
Geſchäftsſt. (*12791
 
            Buch=
halterin 
einige Jahre 
            Fabrik=
kontor tätig, firm in 
doppelter 
            Buchfüh=
rung, ſucht Stellung 
Ang. unter H 55 
Geſchäftsſt. (3737
 2 Freundinnen 
in allen Hausarbeit. 
bewandert, ſuch, ſof 
Stellung im Ausland, 
Holland od. Schweiz 
Angeb. u. H 57 an 
d. Geſchäftsſt. (*1282
Männlich
 Inng., ehrl 
zuverl. Mann, 
22 Jahre alt, ſucht 
Schreibſtelle auf ein 
Büro, eventl, auch 
Werkſchreiber. An 
geb. unt. H 42 an 
die Geſchſt. (*12717
 Militär=Invalide 
mit guter Handſchr., 
firm in ſchriftlich. 
            Ar=
beiten, ſich. Rechner, 
ſucht Stelle bei 
            Be=
hörde, Bank od. Fab= 
Angeb. u. H 58 an 
die Geſchſt. (*12821
 Stellegeſucht. 
Jg. Mann, 
            Tape=
zierer und Polſterer, 
ſ. Stellung in 
            Darm=
ſtadt od. Umgebung 
Angebote u. H 56 
Geſchäftsſt, (*12804
 Lehrmädchen 
mit Kenntniſſen in 
Stenogr. ut. 
            Schreib=
maſchine iſt 
            Gelegen=
heit geboten, ſich in 
einem hieſ. Engros= 
Geſchäft in all. vork. 
Bureauarbeit. auszubild. 
Angebote unt. H 53 
Geſchäftsſt. (*12771
 Kunftſtrickerinnen 
b. hohem Lohn 
(6-15000) geſucht 
f. Jumpers, 
a. Wolle u. Seide 
Spezialarb. f. 
Palmmuſter 
            be=
vorzugt. Anf 
werden koſtenl. 
angelernt. 
Reiske, Neue 
Niederſtraße 21, 
2. St. (3750
 Lehrmädchen per 
            ſo=
fort geſucht Hau, 
Ludwigſtr. 7, (*12752
 GelernteAusſchneide 
rinnen (
            Laubſägear=
beit) geſucht. 
Kälber & Räſch 
Celluloidwarenfabrik 
Bismarckſtr. 76. (*len=
 Unabhäng. zuverl. 
Lauffran 
od. Mädchen geſucht. 
Näh. Heinrichſtr. 140 
1. Stock. (*12776 
1 aus der Schule 
entlaſſenes Mädchen 
tagsüber geſ. 
            Kaffen=
berger, Gardiſtenſtr. 
Nr. 4 (Laden). (*12778 
Tüchtige Putz= oder 
Lauffrau 2mal in d. 
Woche geſucht (*12763 
Mathildenſtr. 27, II 
Zuverläſſ. Mädchen, 
evtl. b. n. d. Spülen 
geſucht 
            Landwehr=
ſtraße 6. 
(*12779 
Ordentliche (12737 
Frau 
od. Mädchen f. Lauf 
dienſt 3mal wöchentl. 
geſucht Stoffgeſchäft, 
Eliſabethenſtr. 2‟ 
Unabh. 
ſaub. Mädchen 
oder Frau für 
            Haus=
arbeit tagsüber 
            ſo=
fort geſucht. (*12817 
Hotel Prinz Karl. 
Ich ſuche ein ſehr 
            zuver=
gläſſigesMädchen 
das kochen kann und 
etwas Hausarbeit mit 
übernimmt, für ſofort 
durch Vereinbarung. 
Vorzuſt, nachm. von guter Fam. per ſof. 
5 Uhr ab. (*12718id 
Frau von Bülow 
Eichbergſtr. 6. 
Lauffrau 
od. =Mädchen 2 bis 3 
Stunden vormittags 
geſucht Hoffmannſtr. 
Nr. 39, pt. (*12719 
Tüchtiges 
bei zeitgemäß. 
            Loh=
geſucht Frau Oberregie 
rungsrat Bühner, 
Hochſtraße 53, 2. St 
Geſucht in gut, Haus 
Näh. Geſchſt. (*12766
 Hausmädchen 
für einen kl. 
            Haus=
halt gegen gute Be 
handlung, gute 
            Ver=
pflegung u. Lohn per 
ſofort geſucht. Näh 
Geſchäftsſt. (*12769 
Saubere, ehrliche
 für täglich 
            Stun=
den geſucht. 
L. C. Wittick 
Rheinſtr. 23. 
Ehrliches, fleißiges 
Mädchen bis nach dem 
Spülen geſ. (*12822 
Karlſtr. 69, 1. St. 
Männlich — 
Vertreter 
oder Reiſender 
der 
            Bürobedarfs=
branche für 
            Darm=
ſtadt und Umgebung 
von erſtlaſſiger Firma 
geſucht. Getvährt wird 
Fixum u. Proviſion. 
Dauerſtellung. 
            Aus=
führl. Angeb. unter 
1 40 Gſchſt. (*12724 
Gae 
entl. Junge 
oder bald. Näheres als Laufburſche für 
leichte Arbeit aus 
geſucht Enunericher 
Waren=Exped., 
            Eliſa=
bethenſtr. 12, (*12806
 Laufburſche ſucht 
Bismarckſtr. 5. (*1272 
Geſucht tüchtig. ( 
Herrenfriſeur 
Lehrmädchen 
bei Höchſtbezahlung) Ehaiſelongue 
Wilhelminenſtr. 13.
 1 flotter 
12739
 möglichſt verheiratet, 
mit guten 
            Umgangs=
formen, zum baldig 
Eintritt geſ. Näheres 
Kaffeehaus 
„zur Oper”
 Kleineres. Fabrik 
unternehm. hierſelbſt 
ſ. zuverl., gewiſſenh. 
Nachtwächter 
Der Poſten iſt gedacht 
fürälteren, nicht mehr 
voll arbeitsf. Mann, 
Rentenempfänger. 
Angebote u. H 63 
Geſchäftsſt. (3751 bei Frau Roßkopf,
 Geweckter, kräftiger 
Junge 
aus anſtänd. Familie 
als Elektro=Lehrling 
geſ. Selbſtgeſchr. Off 
u. H46 Gſchſt. (*1275:
 Klapptiſch (ſchwerer, 
ſowie fein polierker 
Tiſch, nußbaum, 
            ab=
zugeb., Bilderrahmen, 
Spiegelrahmen, ſchw. 
Marmorplatte. Näh 
Geſchäftsſt. (*12714 
1 eiſ. Bettſt. m. Zteil
 Matr. ui. Federb. u. 
Kiſſ., eine gebr. 
            Näh=
maſchine bill. zu verk. 
Große Kaplaneig. 2 
im Laden. (*12824
 Zu verkaufen 
guterh. Bett, 2 Paar 
Herrenſtief. (44), 2.H. 
Hüte (W. 58) (*12749 
N.=Ramſtädterſt. 43, I. 
Anzuſ. von 9 Uhr ab
 Möbel=Verkauf! 
Vertiko, Kommode 
Pfeilerſchränkchen, 
Kleiderſchränke, 
Bauerntiſche, 
            Zim=
mertiſche, Stühle, 
Chaiſelonguem. Decke 
Zeller 
Holzſtraße 8. (*12715 
Küche 
bill. zu vk. (*12877in 
Wenckſtr. 2, I. link= 
Herrenanzng, 
ſehr gut erh., mittl. 
Größe, z. vk. (*12773 
Bismarckſtr. 24. Erdg
 Jüngerer, tüchtiger 
Buchhalter (in) 
per ſofort geſucht. (reesim 
Vorzuſtellen: Freitag, den 11. ds. Mts., 2 bis 5 Uh1 
Alleinmädchen RobertSiegelmann G. m. b. H. 
Wilhelminenſtr. 43. (Eingang Heinrichſtr
 Gartentiſch, Blumenbank, 
Kleiderſtänder, 
            Kranken=
tiſch, Waſchmaſch., ält 
Teppich zu verk. (*1*0 
Schloßgartenſt. 73, II.
 Funge 
Mädchen 
zu kieinem Kind ge 
Kinderwäſcheu. 
            Zim=
machen erforderlich, 
Zu erfragen bei 
Georg Merck 
dieburgerſtr 49. (270im
 Zuverläſſiges — 
Alleinmädchen 
bei guter Koſt und 
Lohn geſucht. Frau 
WernerPfarr,
            Olbrich=
we8 16, III. (*12753
 welchem Gelegenheit 
geboten iſt, auch im 
Geſchäft tätig zu ſein, 
geg. hohen Lohn, gute 
Behandlung u. gute 
Verpflegung per ſof 
geſucht. Ang. u. H 54 
Geſchſt. erbet. (*12772 
Geſucht in kleinen, 
ruh. Haushalt gegen 
guten Lohn, ein ält. 
durchaus ehrliches, in 
Küche und Haus erf 
Mädchen. Herdweg 
Nr. 110, II. (*12839
 Induſtrie=Vertreter, 
einmal wöchentlich welche in Darmſtadt und Umgebung 
gebildete Dame zur gut eingeführt ſind, können die frei= 
Hilfe bei Näharbeiten, gewordene Vertretung einer führenden 
Lack= und Lackfarben=Fabrik 
übernehmen. Neben Proviſionen 
            wer=
den noch hohe monatliche Speſen 
zuſchüſſe u. Bürovergütung gewährt 
Angebote unter J. V. 16D an die 
Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten. (J,3692
 Größeres Induſtrie=Unternehmen im 
            Darm=
ſtadt ſucht einen durchaus erfahr, ſelbſtänd 
 
Buchhalter 
der einem größeren Betriebe vorzuſtehen in 
der Lage iſt. Eintritt ſpäteſtens am 1. Jul 
Handſchriftliche Angebote mit 
            Zeugnisab=
ſchriften und Gehaltsforderungen unt. G 69 
an die Geſchäftsſtelle erbeten, (*12317fig
Friſeuſe Schrank preisw. abzue
Alexanderſtr. 9, Hth. (*12 Klubſofa
1 Seſſel, Schreibtiſe
Hugo Ortmann bill. zu vk. (*12875ir
Riegerplatz 5, 1. St Nußb. 2tür. Klei
derſchrank und 1tür
Eisſchrank zu der
kaufen
(*1279‟
Mathildenſtr. 32, 1 Sofa
Ehaiſelongue
Küchentiſch
Zteil. Matratze
zu verk. Krieger
Ballonplatz 6. (*12708 Billig zuverk.
1 Vertiko, poliert,
1 Kredenz, poliert,
Waſchſchrank, neu
Waſchtiſch, gebr.
1 Stegtiſch, poliert
Küchentiſch,
1 Treppenleiter,
1 eichenes Pfeiler=
ſchränkchen,
1 ſehr gut. Klappwag
u. b. miehr (*1280
Arheilgerſtr. 27 (Lad.) Zu verkaufen
ein1tüir. geſtr. Kleider
ſchrank, eine geſtr.
Waſchkommode. (*
Näh. Geſchäftsſt. Sehr gut erhalt.
Covercoat=Paletot
ſehr preisw. zu verk.
Schuchardſtr. 11, II. /R12759 Zu verkaufen:
Neuer Herren=Maß
anzug mittl. Größe
(1,65 m), guterhalt.
Herren=Panamahut,
Herrenſtehkragen (Gr.
41u. 42), 1 P. br. Kin=
derſandalen (Gr. 29),
1 Andrees Handatlas
4. Aufl.), 1 Reißbrett
(100X75 cm) (*1283=
Pankratiusſtr. 1, III. Paletot
faſt neu, bill. z. vk
Näh. Geſchſt. (*1278 Helkgrauer
Anzug
wenig getragen, für
mittelgroße, ſchlanke
Figur abzugeb. Preis
150000 Mk. (*12829
Rheinſtraße 3, I. Fmpräg. Seiden=
mantel (44) mit Hu=
zu verkaufen (*1277‟
Hoffmannſtr. 20, I. Verſchiedene Kinder=
kleider f. 4.6 Jahre,
1 Damenhut, faſt neu,
preiswert zu verkauf,
Schuchardſtraße 11,
2. Stock. (*12751 Grünes
Samtklei d
weiße Damenſchuhe,
heller Herrenüber=
zieher, Knabenanzug
(Leinen) u. Fußball=
ſchuhe, alles gut er
halten, billig abzu
geben Liebigſtraße 11
(*12731
1. Stock. Seidenkleid, dklblat
80 000 ℳℳ z. vk. Wald=
ſtr. 55, pt., r. (*12717 Sehr ſchönes gelb.
Jumperkl. (Handarb
zu verkaufen.
13.
Geſchäftsſt. Lein.=Koſtüm,
Boile=Bluſe, Gr. 42
1 P. Halbſchuhe (38)
zu verkauf. Richter,
Kranichſteinerſtr. 51,
Stb. I., 2. St. (*1272; Weiß. Boilekleid f.j.
Mädchen (mittl. Fig.
1P. ſch. Herrenhalb=
ſchuhe (43), 1 guterh.
Tennisſchläger, 1 Rad
fahrlaterne (Karbid),
elektr. Zuglampe, 1 Reiß=
zeug P.14 (Richter) zu vk.
Necharſtr. 26, II. r. (*1278
 Faſt n. drlbl. Koſtäm, 
weiß. Voilekl. (44), wß. 
Spangenſchuhe (38) 
Sommerhut, rot 
            Ta=
galm bl Seide, zuvk. 
* )Arheilgerſt. 14, H. I.
 Ein echt. Damen 
Pangmahut preisw. 
zu verkaufen (*12825 
Ludwigsplatz 4.
Damen=Friſier=To
lette, evtl. auch H.
Toilette,geg. Barzal
zu kaufen geſucht.
Ailhelm Volkmann
Friſeur, Weinheim
a. d. Bergſtr. (3734 Neuer Sparherd
tadellos brennend,
preistv. abzug. Näh.
Geſchäftsſt. (*1279 1 filb. Herrenuhr
1 Mädchen=Strohhn
(neu) zu verk. (*1274
Näh. Geſchäftsſtelle Zu verkaufen
1 großer Kinderlauf
ſtall, 1 Kleiderbüſt
m. Geſteil, 1 Paa
Goldkäferſchuhe, Gr
36, 1 faſt neuer, roter
Tagalhut, 3 m neuer
geſtr. Frotté, alles
ſehr preiswert (*1276
Bismarckſtr. 11, 2. St 1 Rivellier=
Inſtrument
1 eiſerne Bettſtelle u
einige Sieberohre zu
verk. Weinbergſtu. 4
Hinterhaus. (*12748 Herrenrad
Dainenrad
billig abzugeb. Stift
ſtraße 42, I. (*12733ic guterk
Herrenrad billig
zu verk. Liebfrauen=
ſtraße 48, III. (*12716 Gut erhalt. Herren
Fahrrad zu verkauf.
Eberſtadt b. D.,
Kirchſtraße 10.(*12721 Sehr guterh. Heuren=
Fahrrad mit Tor=
pedo=Freilauf preis
wert zu verkaufen;
anzuſehen von 11 bis
2 und nachm. von 6
Uhr ab bei Trippel,
Ahaſtraße 5. (*1278 Damenrad (nen)
Schladitz, beſte Marke
Herrenrad (nen)
Saalburg, noch ſehr
billig zu verk. (*12707
Dieburgerſtraße 42
Schilf
Reparaturwerkſtatt, Sehr guterhaltenes
Herren=
u. Damenrad
zu verkaufen (*12378
Wenckſtr. 20, pt. link Gut=
erhalt. Damenrad
billig zu verk. (*12833
Mathildenplatz 6. Damen= u. Herren=
zu verkf
Fahrrad Felobert
ſtraße 32½, pt. (*127 Gelegenheitskauf!
Starkes Fahrrad in.
Gebirgsmänt., wwenig
benutzt, günſtig zu
verkaufen. (*12810
Benz & Comp.
Fahrradhandlung
Grafenſtr. 20/22. Faſt neuer
erſtklafig. Drilling
preistv. zu vk. (*12803
G. Thon, Jugenheim
(Bergſtr. /Villenſtr. 14, Ein
kleines Bandgxign
u. 1 gute, alte Geige
zu verkauf, oder geg.
Fahrrad zu vertauſch
Habicht. Dieburger=
ſtr. 40, Stb. r., p. (*1278 1 gebr. Kinderwag.,
Babykorb, auch für
Zwillinge geeignet,
billig zu verk. (*12765
Neue Niederſt. 17. Volz.
 Eleganter 
Kinderwagen 
(Brennabor), Spar 
herd, Ablaufbr. vkfl. 
Karlſtr. 57, pt. (*12738
 Ein Sitz= und 
Liegewagen 
mit Verdeck zu verk. 
Karlſtr. 47, Hinterh. 
bei Luft, (*1280
 Moderner 
Sitz= 
Liegewagen 
gut erh., prsw z. verk. 
Lauteſchlägerſtr. 17 
Stb., II., Iks. (*1275.
 Guterh., groß., dkbl 
Kinderwagen 
(Brennabor) zu verk 
Karlſtraße 16 
Laden rechts. (*12741
 Klappſportwagen 
o. Verdeck 40 000 ℳ. 
Stiftſtr.46, pt. (*12704
 Hell. Klappwagen mie 
Verd. zu verk. (*12710 
Elkjabeihenku. 23, Stb. pt. 
3fl. Gasherd 
faſt neu, m. eiſernem 
Tiſch, unngeänderte 
Militärmantel, 
            Cover=
coat=Faſſon, ſow. eine 
Damen=Covereoat= 
Jacke preiswert 
            ab=
zugeb. Grüner WBe 
(*1285( 
Nr. 23, I. 
Brillantes— 
Pfingſtgeſchenk 
Schöne Briefmarken= 
Sammlung mit 
            zahl=
reichem, beſſerem 
            In=
halt umſtändehalber 
billig zu verkaufen. 
Näh. Geſchſt. (*12736 
2 elektr. Zuglampen, 
2 elektr. Stehlampen, 
1elektr. Klavierlampe 
billig verkäufl. (*12801 
Heilig 
Pankratiusſtr. 1, II. 
Zu verkaufen: 
1 tadell. Nähmaſchine, 
2. Damenmäntel, 
1 vorzügl. Wanderer= 
Fahrrad, 
zu kanfen geſucht: 
1 Kinderlaufſtällchen 
Heinrichſtr. 6, pt., 
4—5 Uhr nchm. 
*1
 Roederherd 
1m lang, zu verkauf. 
Sandbergſtr. 69. (*12n 
Möbl. Zimmer 
R 2 
2. St., Iks., b. 
            Hart=
mann, gut möbliert. 
Wohn= u. Schlafz. m 
2Betten z. vm. (*12732 
Zumieten geſucht!
 Große Tiſchtücher m. 
Serv. zu verk. (*1278 
Näh. in d. Geſchſt,
 Guterh. Kinderwag 
zu verk. 
            Pankratius=
ſtraße 17, IV.r. Anzuſ. 
nach 5 Uhr. (*12835
 Lauen 
für ruhiges ſauberes 
Geſchäft im Zentrur 
geſucht. Ang. u. H 47 
Geſchäftsſt. (12802 
Laden 
it Einrichtung fü 
feine BrancheimZer 
trum der Stadt zu 
mieten geſucht. Ang. 
erbeten u. H 61 an 
die Geſchſt. (*1281= 
Selbſtändiger — 
Kaufmann 
viel auf Reiſen, ſucht 
gut inöhl. Zimmer 
mit Frühſtlick 
Ang. unter H 50 
Geſchäftsſt. (*127
 * 
Geſucht 
trockene Räume zum 
Einſtellen v. Möbeln. 
Es kommen auch klei 
nere Räume in 
            Be=
tracht. 
2a 
Roſt & Fiſcher 
Alexanderſtraße 10.
 Kontoriſtin 
ſuchtſchönmöbliertes 
Zimmier in beſſeren 
Hauſe. Ang. an Bauer 
Kittlerſtr. 36. (*1277=
 Aelt., ſolid. Student 
ſucht ſofort möbliert. 
immer. (*12874 
Doſe, Lichten= 
A 
bergſtraße 78.
 Junge berufstätig 
Dame aus gut. Fan 
ſucht volſe 
 
Penſion 
mmanſtändigem Hauſe. 
Ang. unter H 4: 
Geſchäftsſt. (*12762 
Kömmobilien? 
B
 In der Altſtadt ſinſ 
2 Eckhäuſer m. 
            Läde=
ſofort zu verkaufen 
Eine 2 
            Zimmerwoh=
uſtng mit Küche twird 
frei. Alles Nähere dch 
Dingeldein & Glenz. 
Georgenſtr. 13, 1. St 
el. 3065. (*1280
 welche ihr Haus ver 
kaufen wollen, iſt 
            Ge=
legenheit geboten, ein 
gutgehendes Detail 
geſchäft zu 
            überneh=
men. Angeb. u. H 52 
Geſchäftsſt. (*12770
 Gymnaſtikkurſe 
Teilnehmerinnen 
            ge=
ſucht. Preis nach 
Uebereinkunft. (*12800 
Renate v. Keußler 
Nikolaiweg 6. 
kann ſich jung 
W0 Mann als
 ausbilden, vielleich 
nach 4 Uhr: 
Angebote u. H 34 
an die Geſchäftsſt. 
K
 Klappwagen m. od 
ohne Verd. zu kauf 
geſ. Angeb. u. H 3‟ 
a. d. Geſchſt. (*12711 
gebr., 
Damenrad o. Priv. 
geſ. Ang. an Frand 
furterſtr. 16½, pt. (* 
Schreibtiſch, evtl 
Herrenzimmer 
zu kaufen geſ. 
            An=
gebote unt. H 64 an 
die Geſchäftsſt. (*1225 
Schlafzimmer 
zu kaufe 
ſ. 
            An=
geb. unt. H 69 a 
die Geſchſt. (*128 
 Tat 
mit Nebenräumen od. ſonſtige 
gr. Räume (für Strickerei) 
Dei Huhet Srzuhtallg 
geſucht. Elektr. Licht, zentrale 
Lage Bedingung. Wollwarenſk. 
Albert Loeb, Marſtallſtraße 6, 
(3748 
Tel. 3475.
 Weinflaſchen St. 
400.4, 24Cogn. u. 
            Sekt=
flaſch. St. 175.4,
            ½Rot=
weinflaſch. St. 125.½, 
Rotw.=, Cogn.= 1 
Sektflaſch. St. 50.ℳ,, 
gr. Frauenhaare 
1100 ℳ, d. Kg. 
            Roß=
haare 1200 M., d. Kg. 
Zeitungen, Zeitſchr., 
Bücher 225 
SAlteiſene 
Kg. 200 ℳ, Lumpen 
Kg. 259 ℳ, 
            Zinn=
geſchirr (Teller, 
Becher 
            Bierglas=
deckel) Kg. 14000.0 
Kaninfelle St. bis 
1200 ℳ. Haſenfelle 
St. 4000 , 
            Zickel=
felle St. bis 5000 . 
Ziegenfelle St. bis 
10000 
Stanniol 
Kg. 1200 ℳ, Sektkorke 
St. 6 „. 
J. H. Goldmann 
Gr. Bachgaſſe 3. 
Telephon 1446. 
Beſtellung wird al 
geholt.
 
            Unterſchnall=
koppel 
zu kaufen geſ. 
            An=
geb. unt. H 68 an 
d. Geſchſt. (*12843 
ue 
Gradengäcke 
100 Gr. 1000.—, kauft 
G. Kanzler, 
Schulſtr. 12.
 Re 
tionierende 
Nähmaſchine 
von Privat zu kaufe 
geſucht. Näh. Angab. 
owie Preis u. H 45 
Geſchäftsſt. (*12757 
Siermarkt 
0,4 rebhf. 
Italiener 
22er, ſelt, ſchöne Tier 
zu verk. Tauſche alte 
Hühner ein (*12743 
Kiesſtraße 15
 Deutſcher 
Schäferhund 
„Rüde”, ſilbergrau, 
m. la Stammbaum, 
mannfeſt, 70cm hoch 
preiswert zu verkauf 
Landskronſtr. 91, I. (*
 Verloren 
1 goldene Nadel 
mit blauem Stein ui. 
klein. Brillanten zwv. 
Oſtbahnhof=Meßplatz 
am 7. Mai vormitt. 
9 Uhr. Abzugeb. geg 
Belohnung (*12740 
Zuwelier Wondra 
Wilhelminenſtraße 
Neues Nanmanu= 
Hermania=Fahrrad 
(Nr. 864 505) mit gelb. 
Felgen, rot. Decken 
aus d. ehem. Inf.= 
Kaſerne Alexanderſtr 
abhanden gekommen 
Wiederbringer erhält 
gute Belohnung. Vor 
Ankaufwird gewarnt. 
Abzug. Polizeiamt 
12869 
Hügelſtraße. 
„ohne
Lähne platte
 
            Zahn-
praris 10rAberger 
Frankfurterstr. 40 
Sprechstd. 10-12, 3-6 
Gute Behandlg., bill. 
Preise,Ratenzlg. *1350gi
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Mai 1923.
Nummer 126.
Se Hterchen ecalſele
 Friſche Tafel=Margarine Pfd.=Würfer 4090 
Ariſta=Nußbutter Pfund=Würfel Mk. 4300 
Ia goldklares Salat=Oel Schoppen Mr. 4000 
Malzkaffee . .. . . . . Pfund=Paket Mk. 850
 Kaffeemiſchung m. 10 %Bohnenkaffee Pfd. 1800 
gKunſthonig mit Fruchtgeſchmack (Aprikoſen, 
Himbeer, Erdbeer. Vanille, Pfd.=Würfel 900
 Prima Kernſeife 200 gr=Doppelſtück Mk. 850 
... . Mk. 840 
bei 10 Stück 
Flammers Seifenpulver . . . Paket Mk. 600
 ein Seglegime 
(3755
 gelbfleiſchig, wieder eingetroffen 
Ludwig Frank 
Gr. Kaplaneigaſſe 34, Tel. 140.
 V 
 
8 
MTaf 
Pau 
9 
Dr 4 
 Ludwigsplatz 2, 1. St. 
im Hauſe Arnheiter
+4+
 Geöffnet von 1/,9 bis 1 Uhr 
und von 1/a3 bis 1/7 Uhr
 Schuhpreiſe niederzuhalten 
betrachten wir als unſere Aufgabe! 
Wir geben uns alle Mühe, trotz enormer Steigerung ſeitens der Fabrikanten zu erträglichen Preiſen die 
            Bevöl=
kerung von Darmſtadt und Umgegend mit Schuhwaren zu verſorgen. Wir führen nur die beſten Fabrikate und 
ohne Rückſicht auf Dollarſteigerung oder Wiederbeſchaffungspreis verkaufen wir zu konkurrenzloſen billigen Preiſen! 
Wir unterhalten großes Lager und Sie ſparen enorme Summen beim Einkauf 
von Schuhwaren, wenn Sie jetzt ſofort Ihren Bedarf bei uns decken! 
Beſuchen Sie uns am Morgen wegen des großen Andranges an den Nachmittagen!
 Maſſen=Schuh=Verkauf Emanuel G. m. b. H. 
Gleicher Verkauf im Gewerkſchaftshaus Frankfurt a. M. und Gießen, Seltersweg 31 
(3747 
Größter Schuh=Verkauf Deutſchlands
 f 
U.-K. Girkus-Sens.-Drama in 6 Akt. 
mit Anita Berber u. Charles Willy Kaiser 
Das kleine Modistenmädel 
Lustspiel in 4 Alten 
Hauptrolle Tca v. Lenkerfy 
Die weiße Sklavin, IV. und 
K.rAe letzt, T. Verwehte Spuren 
Drama in 6 Akten mit Evi Eva. 
Der Eid des Stephan Huller I. Teil 
Drama in 6 Akten mit 
Hanni Weiße und Anton Edthofer. 
WI „Harry Piel‟ Die Geheimn. 
C.-A. d. Grkus Bare, Abenteuerkil. 
5 Akte. Die Macht der Versuchung, 5 Akte 
Die Bamie Hagse, Lustch
Markt 4.
Karlſtr. 47.
 Großer 
Fiſchabſchlag! 
In tadelloſer Eispackung empfehle: 
Ia Cabliau :. Schnitt Pfd. 1200.— 
1100.- 
Ia Geelachs. 
1400.- 
Ia Schellfiſche 
Ia Geehecht:. 
1800.—
ſ.
Pfd.
Achtung
 Inh. Joſ. Vogt 
offeriert 
12734 
Damen= und Herrenräder 
von 380-500 000 Mark 
ſowie ſämtl. Erſatzteile zu 
äußerſt günſtig. Preiſen 
Dechmäntel von 14—22000Mk. 
Schläuche . . . 5 — 7000Mk.
Palast-Lichtspiele
 Der Her2os von Aiertaf 
Drama in 6 Akten mit Johannes 
Riemann u. Erich Kaiser Titz, Geimd f
 Uschf studiert eine Rolle 
in 3 Akten mit Uschi Elleot.
 Orpheum 
Nur noch 4mal 
Der (3739 
keuſche Guſtav 
Muſikal. Schwank 
in 3 Akten 
Kart. :Verkehrsbüro, 
de Waal. Rheinſtr.14.
 Turngeſellſchaft 1875. 
Himmelfahrttag 
Familien=Ausflug 
mit Muſik (3727 
Abmarſch 620 vom Turnhaus.
 Theater=Verein Darmſtadt 1922 
Am Himmelfahrttag 
Familienausflug mit Muſik 
über Ludwigs=Eiche nach Nied.=Modau. 
Mitglieder, Freunde und Gönner ſind 
(*12831 
freundlichſt eingeladen. 
Abmarſch punkt 7 Uhr vom Paradeplatz, 
Der Vorſtand. 
Ke 
und Hinterbliebenen (Ortsgr. Darmſtadt) 
Dienstag, 8. Mai, Shends 8 Uhr 
Verſammlung 
im Hanauer Hof. 
Tagesordnung: Die Abänderung des 
            Reichs=
verforgungsgeſetzes u. d. derzeit, Stand 
der Verſorgung u. Fürſorge u. Verſch. 
Vollzähliches Erſcheinen Aller unbedingt 
3752 
erforderlich.
 Buchen=u. Eichenholz 
auf Ofenlänge geſchnitten oder gehackt, 
liefert in Fuhren zu Tagespreiſen 
Arthur Hobernheim 
38a) Bleichſtr. 40. 
Tel. 603.
 Landestheater. 
Dienstag, 8. Mai, 
Großes Haus. 
R 25. 
Rigoletto 
von G. Verdi. 
Anf. 7. Ende 9½ Uhr. 
preiſe: 2000-14000 M. 
Kleines Hans. (724e 
Sondermiete 7u, 
Emilia Galotti 
von G. E. Leſſing 
Anf. 7. Ende 9½ Uhr, 
Preiſe: 1000-6000 M.
 Rhe 
verkaufe ich immer noch 
zu billigſten Preiſen: 
Anzug=, Koſtüm= 
und Mantelſtoffe. 
Beigelman 
Darmſtadt, Heinheimerſtr. 48, part. 
Relle Bediennng, (41Bzeim
Hotel u. Restaurant Schmitz
 Waxner-Verein 
Lamstag, 12. Aai, 
abenſ3 8 Uhr, 
in der Turnhalle: 
Liederabend 
Mamz Nug 
Mn4 
Josef Rosenstock. 
1bach-Fügel von 
Heinrieh Arnold. 
Zuschlag für 
            Mit-
glieder: 200 Ml. 
            Kar=
ten für 
            Nichtmit-
glieder 1000—5000 
NI. bei Konzert- 
4rnold. (3742 
Programm: 100 Ml. 
Rabatt=Spar= 
Verein 
Darmſtadt. 
Einladung 
zur außerordentl. 
            Mitglieder=
verſammlung 
Mittwoch, 23. Mai, 
vorm. 11 Uhr, 
im Büro der 
            Ver=
einigung d. Darmſt. 
Einzelhandels. (anus 
Tagesordnung: 
Auflöſ. derVereins. 
Der Vorſtand. 
Gartenkies 
gbzug. Erbacherſtr. 4 
Teleph. 260, (*12756
Rheinstrasse 50
Telephon 192
Rheinstrasse 50
 Karten in der Aheintoranlage 
Heute Dienstag, Donnerstag (Himmelfahrttag) 
sowie jeden Samstag, Sonn- und Feiertag: 
Künstter-Konzert! 
bei ungünstiger Witterung in den Lokalitäten 
(3753
 Eis — Eis-Kaffee 
Eis-Schokolade 
Echtes Pilsener Urguell — Löwenbräu München — Rummelbräu Darmstadt 
Erstklassige preiswerte Küche e Separates Weinrestaurant.
 Verein der 
Hundefreunde 
von Darmſtadt 
und umgegend 
für Raſſezucht, 
            Po=
lizei=, Schutz= u. 
            Ge=
brauchshundweſen 
(e. V.). Die 
            Monats=
verſammlung iſt auf 
den 17. Mai verlegt.
 
            Muſik=
aufträge 
jeder Art werden 
            an=
genommen u. prima 
ausgeführt. Näh. durch 
V. Arnold 
Rhönring 29 
(*1274e 
Tel. 1389.
 Patente 
jadroschine 
Mnt Garantie 
broſse. — Natant 
ient Wermrie Fesin 4h
ſickelfelle
 814im 
kauft 
Pelzwarenhaus Jakob Epting 
Inh. der Firma Ph. Lorz 
Wilhelminenſtraße 35. 
Telephon 2478.
 GLPS. NSUI 
mit Beiwagen, 
            tadel=
los, bill, abzug, (7te 
Donges&Wieſt
 Ver näht mir 2 
Siletvorhänge, „mit 
Handhohlſaum! Näh. 
Taunusſtr. 10xpt.
 Frotteröcke, aparte Machart 
Seidenjumper, in allen Farben 
ſchöne. 
Sport=Zephirbluſen Streifen 
Voilebluſen, eleg. Ausarbeitung 
ſtets vorrätig u. preiswert zu verkaufen. 
Bluſenfabrikation E. Mayer
Orangerie=Allee 17.
(*12810
 Mf 
Billig! 
Billig! 
Spargelverkaufsſtelle 
Bleichſtraße Nr. 1 
Täglich friſch 
Na 
Ia Spargel 
Stets 200 Mk. unter Tagespreis! 
2764 
Bei 10 Pfd. Preisermäßigung
 Photo=Handlung 
Photograph 
Cartharius, Ludwigsplatz 6ß 
Für die Feiertagsausflüge empfehle: 
Fabrikfriſche Films u. Platten 
in allen gangbaren Größen, 
Uebernahme aller Amateurarbeiten. 
Fachgemäße u. reelle Bedienung. 
An= u. Verkauf photogr, Apparate.
 Ueberſetzung 
von ruſſiſch. Briefen 
geſ. Ang. unt. II 44 
Geſchäftsſt. (*12761
 Re 
Gute Betfedern, 
gem. m. Daunen, 
preisw. zu verkaut 
Zu erfr. in der Ge 
ſchäftsſtelle. (*1279