Darmstädter Tagblatt 1923


08. Mai 1923

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
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Nummer 126
Dienstag, den 8. Mai 1923
186. Jahrgang

Eiſenach, 7. Mai. Geſtern ſprach hier der Führer der
Deutſchen Volkspartei Streſemann in einer Verſammlung
über die politiſche Lage. Er bezeichnete die Einheitsfront
von der Deutſchen Volkspartei bis zu den Sozialdemokraten
als die in der jetzigen Zeit einzig mögliche Parteikonſtellation.
In der jetzigen Zeit mit politiſchen Putſchen zu drohen, wie es
von angeblich nationalen Leuten geſchehe, ſei ebenſo verbreche=
riſch
, wie die von den Kommuniſten propagierte Zertrümmerung
der Staatsautorität. Wir müſſen wiſſen und verlangen es zu
hören, wer ſchuld daran iſt, daß die Mark nicht mehr zu halten
war. Man ſollte die Kritik eines ſolchen Zuſtandes nicht immer
der Sozialdemokratie überlaſſen. Wenn Frankreich die Umbil=
dung
des deutſchen Kabinetts verlange, müſſe man ihm antwor=
ten
, daß das eine rein deutſche Angelegenheit ſei, Frankreich
irre, wenn es glaube, daß irgendein anderes Kabinett, ganz
gleich, aus welchen Parteien es beſteht, den paſſiven Widerſtand
an der Ruhr beſeitigen könne.
Macdonald gegen die Gewaltpolitik.
TU. London, 7. Mai. Der Arbeiterführer Ramſey Mac=
donald
erklärte geſtern in einer Rede, daß das Verhalten Frank=
reichs
im Ruhrkonflikt nach der Anſicht der engliſchen Arbeiter
nicht gebilligt werden könne. Wenn Frankreich Reparationen
verlange, ſo ſolle es ſie nicht mit Gewalt eintreiben. Wenn es
Sicherheiten haben wolle, könne es dieſe auch anders erhalten.
Wolle es mit Deutſchland Handel treiben, ſo könne es ihn nicht
dadurch fördern, daß es den Warenaustauſch unterbinde.

Vom Tage.
Das Reichsfinanzminiſterium hat die Spitzengewerkſchaf=
ten
der Beamten und Reichsarbeiter für Mittwoch zu einer Be=
ſprechung
über die im Mai zu zahlenden Gehälter und Löhne
eingeladen.
Die Wiesbadener Stadtverordneten= Verſamm=
lung
hat für den Wiederaufbau des Staatstheaters
einen Kredit von 800 Millionen Mark bewilligt. Die Wiederaufbau=
arbeiten
ſind zum Teil ſchon in Angriff genommen, die Aufräumungs=
arbeiten
beendigt.
Der bei der Städtiſchen Sparkaſſe in Höchſt a. M. beſchäftigte
Bankbeamte Adolf Schmitt hat durch Urkundenfälſchungen Unter=
ſchleife
im Geſamtbetrag von 77 Millionen Mark begangen.
Ein finanzieller Schaden, erwächſt der Sparkaſſe nicht, da von dem Be=
ſitztum
Schmitts mehrere Automobile uſw. beſchlagnahmt werden
konnten. Schmitt befindet, ſich bereits in Haft.
Das Volksgericht Augsburg verurteilte den Schriftleiter
Hager der Kommuniſtiſchen Roten Fahne wegen Aufforderung zum
Hochverrat und Vergehen gegen das Republik=Schutzgeſetz zu einem
Jahr Feſtungshaft.
Wie der Matin mitteilt, werden Cachin und ſeine Mitange=
klagten
heute proviſoriſch in Freiheit geſetzt werden. Der
deutſche kommuniſtiſche Abgeordnete Höllein verbleibt in Haft.
Dollarkuxs in Frankfurt am 7. Mai,
abends ½2 Uhr: 32 250.

Petrachtungen zur Hochkonjunktur
in den Pereinigten Staaten.
Von
Virgil Jordan, Neu=York
Die Vereinigten Staaten ſind in eine Periode fieberhafter
induſtrieller und geſchäftlicher Tätigkeit eingetreten. Profite und
Löhne ſteigen gleichzeitig, und in manchen Fällen werden ſogar
die Höchſtpunkte, wie ſie während des Krieges und der Hoch=
konjunkturzeit
erreicht geweſen waren, überſchritten. Die auf=
fälligſten
Zeichen hierfür ſind die günſtige Lage der Arbeiter=
ſchaft
hinſichtlich der gezahlten Löhne und der Beſchäftigung, die
ſtarken Erträge aus der Einkommenſteuer im letzten Jahre, die
vielfachen Ausſchüttungen von hohen Dividenden und die aus=
gedehnten
Zurüſtungen, die die Eiſenbahnen treffen, um im
kommenden Sommer und Herbſt Transporte zu bewältigen, die
an Umfang alles hinter ſich laſſen würden.
Die Löhne ſind im ganzen letzten Halbjahr 1922 in faſt ſämt=
lichen
Induſtrien anhaltend geſtiegen. Zu Anfang des Jahres
1923 waren die Stundenlöhne um 111 Prozent höher als vor
dem Kriege. Die Wochenlöhne ſchwankten zwiſchen 17,11 Dollar
in den Baumwollſpinnereien der Südſtaaten und 32,03 Dollar
für gelernte Arbeiter in der Eiſen= und Stahlinduſtrie. Der
für eine halbe Million von Lohnempfängern, die ſich auf 23
verſchiedene Induſtrien verteilen, errechnete Durchſchnitts=
wochenlohn
betrug 24,80 Dollar, das ſind 102 Prozent mehr als
im Juli 1914. Anſang April wurden weitere beträchtliche Lohn=
erhöhungen
, die zwiſchen 10 und 30 Prozent variieren und ſich
beſonders auf die grundwichtigen Induſtrien beziehen, vorge=
nommen
; u. a. haben neuerdings der Stahltruſt und die Chicagoer
Fleiſchpacker die Löhne für ungelernte Arbeiter um 11 Prozent
heraufgeſetzt. Dieſe Lohnerhöhungen ſind zweifelsohne in den
meiſten Fällen diktiert worden durch eine ausgeſprochene Knapp=
heit
an Arbeitsträften gerade in den hauptfächlichſten Induſtrie=
bezirken
und ſind erfolgt in der Abſicht, die Arbeiter entweder
vom Abwandern abzuhalten oder ſie von anderen ſchlechter zah=
lenden
Induſtrien herüberzuziehen. Ueber das ganze Land ge=
rechnet
, beſteht noch immer kein Arbeitermangel. Die Nachfrage
ſchwankt beträchtlich je nach Beſchäftigungszweigen und Einzel=
ſtaaten
, und zurzeit machen beſonders die Landwirtſchaft und
das Baugewerbe, das wieder wie im letzten Jahr ſehr ſtark mit
Aufträgen verſehen iſt, ihren Bedarf geltend. Wenn demgegen=
über
die Zulaſſung einer größeren Menge von Einwanderern
verlangt wird, ſo iſt dazu zu ſagen, daß (ohne die Frage nach der
prinzipiellen Berechtigung einer Einwanderungsbeſchränkung be=
jähen
zu wollen) in den Vereinigten Staaten bis jetzt im Innern
noch nichts verſucht worden iſt, um Angebot und Nachfrage auf
dem Arbeitsmarkt zunächſt mit Hilfe der bereits im Lande be=
findlichen
Arbeitermengen auszugleichen. Da nun vor dem Zu=
ſammentritt
des nächſten Kongreſſes auf eine Erhöhung der
Zählungsquote für die Einwanderer aus den verſchiedenen
Ländern nicht zu rechnen iſt, ſuchen viele Arbeitgeber ihren Be=
darf
an Arbeitskräften anderweitig zu decken; ſo werden wir
Zeugen einer großen Wanderung von Negern, die, um der beſſe=
ren
Löhne im Norden willen, aus den Südſtaaten nach den gro=
ßen
Städten des Nordens abſtrömen, und zwar in ſolchem Um=
fange
, daß die Baumwollpflanzer ſich vor die Notwendigkeit ge=
ſtellt
ſehen, aus Mangel an Arbeitskräften den Anbau zu ver=
ringern
. Die Arbeitgeber verſuchen außerdem, mexikaniſche
Saiſonarbeiter ins Land zu ziehen und die Bewohner der ſüd=
lichen
Grenzſtaaten für die Induſtriearbeit zu gewinnen, der
ſie ſtets ſehr abgeneigt geweſen ſind. Sie ſcheinen es auch fer=
nerhin
vorziehen zu wollen, Mondſchein=Whisky herzuſtellen
und ſich ihres Lebens zu freuen.
Die Erträge der Einkommenſteuer für 1922 ſind derart be=
trächtlich
, daß im laufenden Jahr für die von den verſchiedenen
Sonderintereſſen an das Schatzamt gelangenden Anſprüche die
Mittel nicht fehlen werden. Die Bereitſtellung von ſtaatlichen
Mitteln für die Unterſtützung der Farmer iſt bereits erfolgt.
Nachdem in dieſem Jahr der Zinſendienſt für die engliſche
Kriegsſchuld einſetzen wird und weiterhin aus beinahe ſämt=
lichen
Steuerquellen und auf Grund ſowohl der höheren Zoll=
tarife
wie der vermehrten Einfuhr größere Erträgniſſe eingehen
werden, dürfte im Laufe des Jahres mit ziemlicher Sicherheit
die Gewährung des Bonus für die Kriegsteilnehmer durch den
Kongreß erfolgen. Die Eiſenbahnen haben Aufträge für rollen=
des
Material und ſonſtigen Bedarf im Werte von mehreren Mil=
liarden
Dollars vergeben, was ſie nicht abhalten wird, auch im
laufenden Jahre ſich als Penſionär des Staates zu gerieren,
wozu der gute Stand der Staatsfinanzen nur allzuſehr einlädt.
Wenn man fragt, was dieſer relativ plötzliche Boom für
die Amerikaner ſelbſt und für ihr Verhältnis zur übrigen Welt
bedeuten wird, ob er dieſer reichen Volk zum Anlaß wird, ſich
die Muße zu nehmen für weitergehende kulturelle und politiſche
Intereſſen, für eine großherzigere und freiere, geiſtgere Auf=
faſſung
der Dinge dieſer geſtörten Welt, ſo wird die Antwort
darauf nicht ſehr verheißungsvoll lauten können. Amerika iſt
ſtets unter den Nationen das verzogene Kind geweſen, das
hineingeboren iſt in einen beiſpielloſen Reichtum der Natur,
ohne daß ihm neidiſche Nachbarn dieſen ſtreitig machen können.
Und wie Wohlergehen jedes verzogene Kind noch mehr verdirbt,
ſo wird auch Amerika noch unduldſamer, noch weniger frei oder
großzügig werden in ſeiner Stellungnahme und Haltung zu der
Bewegung in ſeinem Innern und zu den Fragen, die die Welt
bewegen. Das rührt teilweiſe daher, daß ſein Wohlſtand kein
ganz ſicherer iſt und die Früchte des Wohlſtandes nicht entfernt
gleichmäßig verteilt ſind. Fords Automobilherſtellung wird un=
geahnten
Umfang annehmen, aber es werden wenig neue Ar=
beiterhäuſer
gebaut, wenig Farmen angelegt werden. Den
Lohnerhöhungen folgt die Steigerung der Lebenskoſten unmit=
telbar
, ſodaß der Lohnarbeiter im Grunde ſich immer am alten
Fleck findet, während die Induſtrie von dieſem Prozeß unge=
ſchoren
bleibt. Die hohen Löhne werden wieder wie im Kriege
teilweiſe ſehr ſchnell in Vergnügungen und Lurus umgeſetzt; es
iſt allerdings andererſeits beſonders bei den älteren Arbeitern
eine ſtarke Sparluſt nicht zu leugnen: ſo wurden beiſpielsweiſe
bei der am 15. April eröffneten erſten Gewerkſchaftsbank bereits
am erſten Tage rund 500 000 Dollar an Spargeldern eingelegt.
Die Induſtrie neigt wie gemeinhin in Hochkonjunkturzeiten
dazu, die Probleme zu überſehen, die ihr in den Zeiten der De=
preſſion
zu denken geben. Wohlfahrtseinrichtungen, Pläne wegen
einer Vertretung der Arbeiterſchaft bei der Betriebsführung,

Der franzöſiſche Botſchafter bei Lord Curzon.
London, 7. Mai. (Wolff.) Der Sunday Times zufolge
empfing Lord Curzon geſtern im Foreign Office die Bot=
ſchafter
Frankreichs und Belgiens. Bei der dabei
erſolgten formellen Ueberreichung des Wortlautes der franzöſi=
ſchen
und belgiſchen Antwort ſei der franzöſiſche Standpunkt
bezüglich der Art dargelegt worden, in der die Antwort an
Deutſchland beſchloſſen wurde. Von ſeiten Poincarés ſei
zum Ausdruck gebracht worden, daß er es ſehr vorgezogen hätte,
daß die Antwort an Deutſchland die Geſtalt einer Kollek=
tivnote
der Alliierten angenommen hätte, daß
dies aber unmöglich geweſen ſei infolge der Forderung der
franzöſiſchen Oeffentlichkeit und der Anſicht des
Parlaments, daß das deutſche Angebot ſofort abzulehnen
ſei. Curzon wurde die Verſicherung gegeben, daß, wenn in Zu=
kunft
Deutſchland ein Angebot mache, das in irgendeiner Weiſe
als Erörterungsgrundlage angeſehen werden könne, Poincaré
bereit ſein würde, es gemeinſam mit allen Alliierten zu
erſvägen.
Enttäuſchung in England.
Unzufriedenheit mit der franzöſiſch=belgiſchen
Ablehnung.
* London, 7. Mai. (Priv.=Tel.) Die Preſſe gibt ihrer
Enttäuſchung über die geſonderte Ablehnung des deut=
ſchen
Angebots durch Frankreich und Belgien offen Ausdruck.
Es wird betont, daß England an den Reparationen
in gleichem Maße intereſſiert iſt wie Frankreich und
Belgien.
Die Times ſchreiben, Frankreich und Belgien verſchärf=
ten
durch ihre unabhängige Antwort auf die deutſche Repara=
tionisnote
die bereits zwiſchen den Alliierten beſtehende ſchwie=
rige
Lage noch. Die deutſche Note ſei an die Weſtmächte ge=
richtet
geweſen. Wie hätte die alliierte Einigkeit ohne vorherige
Beratung aufrechterhalten bleiben können? Da das deutſche An=
gebot
auf den Wink Lord Curzons hin erfolgt ſei, könne
Großbritannien, es nicht vollkommen ignorieren und ſei ge=
zwungen
, eine Art von Antwort zu geben. Es würde vorgezogen
haben, gemeinſam mit Frankreich und ſeinen anderen Alliierten
zu antworten. Durch die ſeparate Beantwortung der
Note, die die britiſche Regierung zu beantworten verpflichtet ſei
und worauf die italieniſche Regierung wahrſcheinlich auch zu
antworten beabſichtige, hätten Frankreich und Belgien die Auf=
rechterhaltung
der Einheit der Alliierten un=
nötig
ſchwierig geſtaltet.
Noch deutlicher äußert ſich der Daily Telegraph. Das
Blett ſchreibt: Mit der Verwerfung der deutſchen Note hat die
franzöſiſche Note leider mehr als den Inhalt des Re=
paratsangebots
Cunos verworfen, nämlich auch den Ap=
pel
der britiſchen Regierung nach einer gemein=
ſamen
Aktion, den Lord Curzon in ſeiner Albert=Hall=
Rede vorgebracht hat. Die Lage, die infolge deſſen entſtehen
müſſe, ſei durchaus bedauerlich. Es gebe verſchiedene Arten, mit
denen Berlin klargemacht werden könnte, daß der Inhalt der
deutſchen Note unannehmbar ſei. Poincarés Vorgehen
ſei eine äußerſt unglückliche Antwort auf den Al=
bert
=Hall=Appell Curzons; ſie ſei um ſo überraſchender, als das
bcutſche Angebot ſelbſt als in gewiſſem Sinne durch Curzons
Rede beeinflußt angeſehen werden müſſe. Bei gutem Willen
hätte eine gemeinſame Antwort auf die deutſche Note
innerhalb weniger Tage entworfen werden können, insbeſondere
da die Anſicht der britiſchen Regierung, wie verlaute, die ſei,
daß, i ſhrend die Note ſelbſt als Verhandlungsgrundlage un=
annehmbar
ſei, ſie gut zum Ausgangspunkt zur Erreichung
erer ſolchen Grundlage genommen werden könne. Es ſei an=
zunehmen
, daß dies auch die Abſicht der italieniſchen
Regierung ſei. Man könne nicht umhin, zu denken, daß der
britiſche Staatsſekretär des Aeußern mit zu wenig Nückſicht be=
handelt
worden ſei.

Kabinettsſitzung in London.
London, 7. Mai. (Wolff.) Heute vormittag fand unter
dem Vorſitz Lord Curzons in der Downing Street eine Kabi=
nettsſitzung
ſtatt, in der dem Vernehmen nach die deutſche Note,
die franzöſiſch=belgiſche Antwort ſowie die Antwort der britiſchen
Regierung erwogen wurde. Reuter erfährt von unterrichteter
Selte, daß die britiſche Regierung wahrſcheinlich beſchließen
werde, dem Beiſpiel Frankreichs zu folgen und eine Separat=
note
an die deutſche Regierung zu ſenden. Dieſe Note
wird zwar klarmachen, daß das deutſche Angebot unbefriedigend
nnd unzulänglich ſei, jedoch trotzdem nicht in der Art einer glat=
ten
Ablehnung abgefaßt ſein, ſondern verſuchen, Verhandlungen
zwiſchen Deutſchland und den Alliierten zur Regelung der augen=
blrcklich
unbefriedigenden Lage möglich zu machen. Wie ver=
lauret
, wird die britiſche Antwort auf das deutſche Reparations=
angebot
etwa Mitte der Woche abgeſandt werden. Das deutſche
Angebot wird in britiſchen Kreiſen als Ausgangspunkt für Ver=
handlungen
, jedoch nicht als Verhandlungsgrundlage angeſehen.
Die italieniſche Anſicht iſt, wie angenommen wird, die gleiche.
Nach britiſcher Anſicht bedeutet die franzöſiſche Antwort an
Deutſchland kein Zuſchlagen der Tür. Es wird von britiſcher
Seite der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß Deutſchland die
Antwort Englands und Italiens abwartet und dann den Alli=
ierten
ein abgeändertes Angebot unterbreitet.
Die Pariſer Preſſe zur Antwortnote.
Brüskierung Englands. Iſolierung Frank=
reichs
.
Paris, 7. Mai. (Wolff.) In Beſprechung der franzöſiſch=
belgiſchen
Antwortnote erklärt das Echo de Paris, die Ant=
wort
laſſe ſoeder Kraft noch Klarheit vermiſſen. Angeſichts dieſer
Note kann ſich das Blatt nicht die Einwendungen denken, die
Lord Curzon finden könne. Die franzöſiſch=belgiſche Note über=
biete
nicht die franzöſiſch=belgiſche Politik vom 11. Januar. Das
ſeparate Vorgehen ſei Frankreich durch die Haltung
aufgezwungen worden, die das engliſche Kabi=
nett
ſeit dem 4. Januar beobachte, und deren Fortſetzung Lord
Curzon noch am 4. Mai angekündigt habe.
Die Ere Nouvelle ſchreibt, im Hinblick auf die Alliier=
ten
und die Neutralen könne man befürchten, daß Poincaré und
Theunis ihr Ziel verfehlten. Hinſichtlich der Haltung ge=
genüber
England ſagt das Blatt: Deutſchland haben wir
im höchſten Tone Nein geſagt; es wäre indeſſen gut, wenn wir
irgendjemandem Ja ſagen würden.
Guſtave Hervé ſchreibt in der Victoire, der franzöſiſche
Flieger Barbod habe durch ſeinen Flug über den Kanal auf
einer Maſchine mit ſchwachem Motor der Luftfahrt eine neue
Bahn gebrochen, wichtiger, als ſie Bleriot, mit ſeinem erſten
Flug von Frankreich nach England eröffnete. Begreifen unſere
engliſchen Freunde nicht im Lichte dieſer neuen Tat, die die
Luftfahrt revolutionieren wird, daß ſelbſt für eine Nation
von Inſelbewohnern die Zeit der Politik der
Splendit iſolation vorbei iſt ?
Die Action Frangaiſe ſchreibt: Wird Lord Curzon
ſich über ſeine neue Antwort an Deutſchland mit Muſſolini
verſtändigen? Wenn ja, dann hätte Lord Curzon vor den
Augen Deutſchlands die Entente in zwei Teile zer=
ſchnitten
. Der deutſche Widerſtand würde dann ermutigt
und infolgedeſſen verlängert. Dieſe gute Arbeit werde Bonar
Law bei ſeiner Rückkehr vorfinden.
Das Journal faßt ſein Urteil dahin zuſammen: Die fran=
züſiſch
=belgiſche Note erſcheint uns allen als eine Antwort
auf das Angebot Lord Curzons, das gemeinſame
Vorgehen wieber aufzunehmen. Dieſes gemeinſame Vorgehen
der Alliierten könne jedoch erſt nach der Liquidierung der Ruhr=
frage
wieder aufgenommen werden.
Der ſozialiſtiſche Populaire fragt: Warum legt man
ſolchen Vert darauf, England beiſeite zu ſchie=
ben
? Poincaré wolle, wie in Paris im Januar und wie im
Dezember und im Auguſt vorigen Jahres, nicht, daß es zu
Unterhandlungen komme. Zum allermindeſten handele die Re=
gierung
, als ob er es nicht wolle.
Der Eelair findet, die Antwort an Deutſchland hätte
gewonnen, wenn ſie kürzer und energiſcher geweſen wäre.

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Mai 1923.

Rummer 126.

Anſammlung von Arbeitsloſigkeitsfonds werden vergeſſen, weil
ja hohe Löhne gezahlt und dabei auch noch hohe Gewinne er=
zielt
werden können. Das ſoziale Verſtändnis ſchwindet, die
Klaſſengegenſätze weiten ſich. Schon hat der Oberſte Gerichtshof
das Geſetz über die Feſtſetzung von Minimallöhnen für weib=
liche
Arbeiter für verfaſſungswidrig erklärt und damit einen
Sturm der Entrüſtung bei den Franenverbänden ausgelöſt, die
20 Jahre hindurch gekämpft hatten, um in 14 Einzelſtaaten
dem Prinzip der Mindeſtlöhne zum Sieg zu verhelfen. Die
Arbeitnehmer begrüßen dieſe Maßnahme, weil ſie ihnen eine
Möglichkeit verſchafft, die Knappheit an männlichen Arbeits=
kräften
durch niedrig bezahlte Frauenarbeit auszugleichen. Die
Gewerkſchaften, die kein ausgeſprochenes Intereſſe für Frauen=
arbeit
hegen (außer, daß ſie bisweilen ein Unterbieten fürchten
müſſen), halten zurück mit ihrer Verurteilung dieſes Entſcheids,
der doch zeigt, wie mit der wirtſchaftlichen Blüte eine rückſchritt=
liche
, unhumane Haltung Hand in Hand geht. Dies kommt auch
zum Ausdruck in dem plötzlihen Wiedererwachen der Verfolgung
aller Radikalen, wie dem Prozeß gegen Mitglieder der hierzu=
lande
höchſt unbedeutenden kommuniſtiſchen Partei.
und vielleicht noch ſchlechter führt ſich dieſes verzogene Kind
Amerika in bezug auf ſein= auswärtigen Beziehungen auf.
Unſer überladener Magen macht uns zu Nörglern an den ande=
ren
Staaten. Staatsſekretär Hughes läßt einen fulminanten
Proteſt gegen Sowjetrußland los und vergißt Onkel Sams
Gentleman=Verpflichtungen, indem er droht, die Gemahlin Ka=
lenins
zu deportieren, nachdem ſie bereits die Reiſe über den
Ozean angetreten hat, um für die hungernden ruſſiſchen Kinder
zu werben und das nur, weil Rußland nicht auf ihn in einer
Frage gehört hatte, die eine rein ruſſiſche Angelegenheit dar=
ſtellt
und von der obendrein der Staatsſekretär, eine höchſt
mangelhafte Kenntnis beſaß.
Aehnlich iſt es um die Stellungnahme zum Völkerbund und
zur Ruhrfrage beſtellt. Wir wiſſen natürlich in beiden Fragen
genau Beſcheid und beide Fragen werden auch in unſerer Preſſe
ausführlich und zuverläſſig behandelt. Was die Ruhrfrage anbe=
langt
, fo haben wir je Europa unſer Vermittlungsangebot ins
Ohr geflüſtert; wenn es darauf nicht hören will, ſo möge es ſich ſamuenarbeit zwiſchen den deutſchen Induſtriellen, Ingenieu=
aufhängen
!
So ſieht man vergebens ſich nach der geiſtigen Großzügigkeit
und der Weite der Auffaſſung um, über die eine ſo reiche und
wenig Amerika unter dem Kriege gelitten und wie wenig es aus
ihm gelernt hat.
FU. Berlin, 7. Maf. Der amtliche Text der geſtern abend
note iſt, wie wir zuverläſſig erfahren, heute nacht um 4 Uhr in
zöſiſch=belgiſchen Antwortnote nehmen können, da hierfür der
amtliche Text eine unerläßliche Vorausſetzung iſt. So viel bis
jetzt feſtſteht, wird ſich jedenfalls das Kabinett im Laufe des
faſſen, zumal das Eintreffen des Reichskanzlers Dr. Cuno ſich
vorausſichtlich bis auf morgen verſchiebt. Zudem blabſichtigt
man, zuerſt auch die übrigen Antworten, insbeſondere die eng=
liſche
Antwort, abzuwarten, ehe eine endgültige Stellungnahme
daß bei dem Herrn Reichskanzler der Wunſch beſteht, an= aber Verhandlungen notwendig ſind, wird ein Weg gefunden
läßtzlich der dritten Leſung des Reichshaushalts im Plenum
des Reichstags zu den außenpolitiſchen Ereigniſſen und
insbeſondere zu der franzöſiſch=belgiſchen Antwort Stellung die Unannehmbarkeit des deutſchen Angebots durch ſehr ein=
zu
uehmen.
Berlin, 7. Mai. Der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel
teilte mit, daß der ihm übergebene Text der belgiſchen
Note dem der franzöſiſchen Antwort gleich= tiren, und das ſei die Hauptſache.
artig ſei. Auf drahtliche Uebermittlung der belgiſchen Note
wurde deshalb verzichtet. Es wird erſt nach dem Eintreffen des
brieflich übermittelten Tertes feſtgeſtellt werden, ob die belgiſche
Note von der franzöſiſchen irgendwelche Abweichungen zeigt.
Der Reichskanzler, der einen kurzen Erholungsurlaub
verbrachte, trifft aus Freudenſtadt morgen in Berlin ein.
Keine Regierungskriſe.
Berlin, 7 Mai. (Wolff.) Zu den in einem Teil der
frenzöſiſchen Preſſe enthaltenen Darſtellungen, wonach in
liche Parteien der deutſchen Volksvertretung ſind darin mit der
Regierung einderſtanden, daß wir den paſſiven Widerſtand nicht
aufgeben dürfen und daß wir jede Vergewaltigung, durch ein innerpolitiſcher Gründe wieder fallen gelaſſen. Man ſpricht hier
Diltat unbedingt ablehnen müſſen. Es liegt alſo nicht der ge=
ringſte
Grund vor, an einen Regierungswechſel zu denken. Es
ſtützt ſich auf eine parlamentariſche Einheitsfront, in die alle
demokraten einbegriffen ſind.
Uraufführung im Stadttheater Düſſeldorf.
Hans Gäl: Die heilige Ente.
* Die neue Oper des jungen öſterreichiſchen Komponiſten
Häns G äl erſcheint geeignet, zu beweiſen, daß man neue, ſelbſt=
alles
ſogenannte Alte über den Haufen zu werfen und blind=
ſpielt
(ſie hier zu erzählen, fehlt es an Platz, es genüge, wenn Kaim. Joſeph Marx und Fr. Gellert, als Uraufführung ein Halleluia
unſer Herz kingt). Gals Muſik beſitzt eine hervorragende
Eigenſchaft: ihren echten muſikaliſchen Humor. Wie der Kom=
zeugend
ſchildert, wie er witzig und ungequält die charakteriſti= von Richard Strauß eröffnet, das Operndirektor Grich Kleiber divigiert.
ſchen Ausdrucksmöglichkeiten der einzelnen Orcheſterinſtrumente
ausnützt und zuſammenklingen läßt, wie er ſeine handelnden
Perſonen farbig profiliert, das iſt oft zum Entzücken graziös
und voll feltener Anmut. Gal geht ſtellenweiſe auf Wegen, die
ſchon andere gingen, häufiger aber findet er Originelles; ſeine
gedanklichen Einfälle kommen ohne Berechnung von ſelbſt, ſein Neuerung reicher geworden, die den Käufern des Buches vor allen an=
feſtgeſtellt
werden, daß die Heilige Ente zu den wenigen mo= wertung nichts mehr anhaben kann. Durch das Syſtem der offiziellen
dernen Bühnenwerken gehört, die über den Tageserfolg hinaus
der Düſſeldorfer Oper. Lediglich Elſa Förſter als Li genügte
nicht, weil ſie wenig ſeeliſche Ausdruckskraft ihr eigen nennt. Da= lung genommen wird. Man kauft alſo z. B. heute ein Heft mit 5
gegen verdienen Aug. Richter als geſanglich und ſchauſpiele=
tiſch
prachtvoller Kuli. Karl Bara als beſonders darſtelleriſch
Tänzerin, W. Nies in der famos charakteriſierten Partie des
neter Bonze und H. Faber als köſtlich karikierter Haushoſ= handlungen, ausgibt. Er begnügt ſich ſelbſt mit einer beſcheidenen. An=
meiſter
lebhafteſte Anerkennung. Mit überzeugender perſönlicher kündigung eigener Verlagswerke zwiſchen den Wertſcheinen, mit denen
Teilnahme deutete Georg Szall die Muſik aus. Inner=
Th. Schlonski ſtimmte Intendant Dr. Becker als genialer rechnungsverfahren arbeitet, wird zweifellos dazu beitragen, den Um=
Regiekünſtler die Dauſtellung aus der Seele der Muſik heraus, von der Sorge zu befreien, daß die benötigten Bücher teuerer werden
harmoniſch ab. Der anweſende Komponiſt wurde ſtürmiſch
Wie
gefeiert.

Die Auffaſſung in Berlin.
* Berlin, 7. Mai. (Priv.=Tel.) In Berliner diplomati=
ſchen
Kreiſen beurteilt man die franzöſiſch=belgiſche Antwort,
wie vor dem Vorliegen einer Stellungnahme der Regierung und
de: Parteien nicht anders zu erwarten iſt, überaus zurückhaltend.
Man glaubt zwar aus der Ausführlichkeit der Note ohne weite=
res
den Schluß ziehen zu können, daß der Faden mit dieſer Ant=
wort
noch nicht abgeriſſen iſt, iſt aber auf der anderen Seite ziemlich
allgemein der Auffaſſung, daß es notwendig ſein wird, die mit
vielen Advokatenkniffen Poincarés ausgeſtattete Antwort zum
Teil polemiſch zu beantworten, was nicht gerade zur Erleichte=
rung
von künftigen Verhandlungen beitragen kann. Insbeſon=
dere
gilt dies von der in deutſchen Kreiſen ſehr überraſchenden
Darlegung, die Poinearé der deutſchen Forderung nach Wieder=
herſtellung
des Status quo angedeihen ließ.
Berlin, 7. Mai. Die Antwort, die Poincaré namens
Frankreichs und Belgiens auf die deutſchen Reparationsvor=
ſchläge
erteilte, wird von den Blättern eine reine Propaganda=
ſchrift
genannt, die in jeder Zeile die Abſicht vertrete, auf die
öffentliche Meinung der Welt zu wirken. Die Forderung Poin=
carés
nach Aufgabe des paſſiven Widerſtandes im Ruhrgebiet
wird von der geſamten Preſſe als unerfüllbar bezeichnet.
Der Berliner Lokalanzeiger betont, daß der fran=
zöſiſche
Einbruch in das Ruhrgebiet nicht nur den
Vertrag von Verſailles, ſondern auch das
Völkerrecht verletzt habe, und daß deshalb Deutſchland
das Recht und die Pflicht habe, den paſſiven Widerſtand fort=
zuſetzen
.
Die Germania ſchreibt: Der paſſive Widerſtand
iſt der Ausdruck des Volkswillens, und wenn, wie
Poincaré behauptet, die beiden Einbruchsmächte ſofort die Zu=
ren
und Arbeitern und den Verbündeten wünſchen, ſo wäre die rektoren Oeſterlen und Haß, ſowie der Botenmeiſter
Vorbedingung, daß ſie den Willen der Bevölkerung reſpektierten.
Die Oebatte über mögliche Modalitäten dieſes Widerſtandes
mächtige Nation verfügen ſollte. Und man merkt wieder, wie könnte alſo nur im völligen Giuberſtändmis mit der Nuhrbeböl= reſpondenz, die ganz durch die Hände des Zeugen gegangen ſei,
kerung geführt werden.
Auch Der Deutſche hebt hervor, daß die Idee des paſ=
ſiven
Widerſtandes ſowohl wie deſſen geſamte organiſche Grund=
lage
aus einer inſtinktiven Abwehr gegen das franzöſiſche Vor=
Das Reichskabinett und die Antwortnote. gehen, aus dem Willen des Volkes heraus, geſchaffen wurde. ihm aber trotzdem nicht verwunderlich geweſen, als das Sirenen=
Das Berliner Tageblatt fordert ſogar eine Ver=
zu
ſpäter Stunde in Paris und Brüſſel überreichten Anwort= ſtärkung des paſſiven Widerſtandes. Die bewun= Niederlegung der Arbeit die Sirenen gezogen würden.
dernswürdige Ruhrbevölkerung müſſe noch mehr als bisher auf
Berlin eingetroffen und wird zur Zeit im Auswärtigen Amt allgemeine tatkräftig: Unterſtützung zählen können, und das ſei er am Oſterſamstagmorgen den mit Perſonglangelegenheiten
überſetzt. Aus dieſem Grunde hat man im den beteiligten Re= gerede dann nötig, wenn man zu Verhandlungen kommen wolle, betrauten Direktor Klöpfer bei Krupp v. Bohlen gemeldet
gierungskreiſen naturgemäß noch nicht Stellung zu der fran= Von dieſer Anſicht vermögen uns weder Drohungen noch freund=
liche
Ermahnungen abzubringen.
Der Vorwärts ſagt: Das ganze deutſche Volk erblickt in
der Beſetzung des Ruhrgebiets ein Verbrechen
Montags noch nicht mit der franzöſiſch=belgiſchen Anzort be= wider das Völk rrecht, ein mitten im Frieden verübtes weilenden päpſtlichen Delegaten Mſgr. Teſta zu erwirken.
gewalttätiges unrecht, das ſo raſch wie möglich wieder
beſeitigt werden muß. Sollte die franzöſiſche Note beſagen, der Demonſtration am 31. März auch auf den hinter der Auto=
daß
die Verhandlungen erſt beginnen ſollen, wenn ſich der letzte
Deutſche den Befehlen der widerrechtlichen Gewalthaber willig
erfolgt. Wie wir ferner zuverläſſig erfahren, beſteht die Abſicht, füge, ſo wären Verhandlungen überhaupt niemals möglich. Da
werden müſſen, um dieſe Schwierigkeit zu beſeitigen.
Die Voſſiſche Zeitung erblickt darin, daß Poincars
gehende Darlegungen begründet, die Abſicht des franzöſiſchen und eine etwa 3 bis 5 Minuten mach der Kataſtrophe, während
Miniſterpräſidenten, die Akten nicht ſchließen zu wollen, ſondern, die Menge auseinanderſtob. Es ſei ihm nicht eingefallen, etwa
einen neuen Schriftſatz zu erwarten. Er wolle weiter diskus die Menge aufzufordern, Geſten zu machen. Als man ihn mit
Ein Ausweg‟.
* Genf, 7 Mai. (Priv.=Tel.) In hieſigen Völkerbunds=
päiſchen
Dilemma, indem das ganze Eiſenbahnnetz des Rhein= wieder dünner geworden. Wegmann habe auch genau die Vor=
landes
einer internationalen Geſellſchaft unterſtellt würde. Da=
daß
eine ſpätere deutſche Invaſion mit Hilfe dieſer Eiſenbahnen
Deutſchland eine Regierungskriſe unvermeidlich ſei, ſtellt, tiert, die zu einem gewiſſen Prozentſatz dem franzöſiſchen Staate gegenüber ſaß; er ſei zu Tode getroffen worden. Sofort habe
das Organ der Deutſchen Volkspartei, die Zeit, feſt: Sämt= als Mitbeteiligtem zur Verfügung ſtünden. Dieſes Programm die Menge zu flüchten begonnen, und es habe ſich eine Gaſſe
wurde bereits gleich nach dem Friedensſchluß von der Handels=
kammer
in Belfort in ähnlicher Weiſe behandelt, jedoch wegen
davon, daß dieſer Plan von dem Kommando der engliſchen Be= 2 Uhr vertagt.
ſatzung in Köln ausgearbeitet und der engliſchen Regierung vor=
iſt
auch keineswegs in Ausſicht genommen, an dem Beſtand des gelegt wurde. Das franzöſiſche Eiſenbahnminiſterium iſt mit wurde mit der Zeugenvernehmung fortgefahren. Kurz nach 6½=
Kabinets Cuno irgendetwas zu ändern. Das Kabinet Cuno der Prüfung dieſer Frage beauftragt worden. Elſäſſiſcherſeits Uhr war die Zeugenvernehmung im Prozeß beendet. Der Pro=
wird
dieſer Plan als günſtig beurteilt, weil ſich dadurch u. a.
Parteien von den Deutſchnationalen bis einſchließlich Sozial= ein Anſchluß an das elſaß=lothringiſche Eiſenbahnnetz ermög= finden die Plaidoyers des Staatsanwalts und der Verteidiger
lichen ließe.
Bühnenchronik.
Die erſte Muſikwoche zeitgenöſſiſcher Tonwerke iſt in Mann=
heim
für Ende Mai (B5.28.) dunch den dortigen Verkehrsverein unter
anſtaltungew, ſo iſt doch für dieſe Muſiktwoche, die dem neueren Chor=
ſtändige
Wege der Harmonik und Rhythmik gehen kann, ohne ſchaffon die Wege ebnen helfen ſoll, durch die Mitwirkung von insgeſamt in höchſter Aufregung, die Braut in Verzweiflung ließ. Während
Heidelberger Bachverein, das Amar bindemith=
lings
zu zerſchlagen. Die heilige Ente hat eine von 9. M. Quartett und die öer aus Eſſen befinden, eine würdige ſelten. Der berühmte Schauſpieler John Kemble gehört zu
Lepetzowv und Leo Feld hübſch erdachte Handlung, die in China Ausgeſtaltung gewährleiſtet. Das Orcheſter bringt Chorwerke von Gug) ihnen. Nach der Trauung mußte er ſofort ins Theater, um zu
von Ludwig Gaben und als örtliche Erſtaufführung Mar Regers 10o, ſpielen. Seine Rolle ergriff ihn ſo, daß er völlig vergaß, daß
geſagt wird, daß Ernſt und Scherz fein und geſchmackvoll durch= Pſalm. Zur Erſtaufführung gelangen im Rahmen der vorgeſehenen er verheiratet ſei, und nach dem Theater in ſeine Junggeſellen=
einander
geworfen werden und daß viel menſchlich Wahres an vier Muſikaufführungen weiterhin noch eine Bläſerſuite von Hermann wohnung zurückkehrte. Die Hochzeitsgeſellſchaft wartete unter=
Frauenchöre von Julius Weismann, Arnold Mendelsſohn und Hans begaben ſich die Freunde, die bereits etwas ahnten, nach ſeinem
voniſt die mancherlei luſtigen Situationen unmittelbar über= Gil. Die Muſkwoche, bei der hervorragende Soliſten (Alfred Höhn. Junggeſellenheim. Sie klopften lange an ſeiner Tür, bis Kemble
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Buchmark. Die Geldeniwertung iſt im Buchhandel
prattiſch überwunden. Der deutſche Buchhandel, von jeher erfinderiſch ſeit zwei Stunden. Ein bekannter engliſcher Geiſtlicher hatte
und bahnbrechend, in der Ueberwindung aller Hinderniſſe, iſt um eine ſich mit der Tochter eines Biſchofs verlobt. Er war ein leiden=
Gefühlsausdruck iſt warm und ehrlich. Als Geſamteindruck muß deren Verbrauchern den großen Vorzug gibt, daß ihnen die Geldent=
Schlüſſelzahl des Buchhändlerbörſenvereins, mit dem ſeit langem die
Verkaufspreiſe im Buchhandel feſtgeſtellt werden, iſt es möglich gewor=
Beſtand zu heben berechtigt erſcheinen. Die Aufführung den, die Buchmark auszugeben, die, zur Schlüſſelzahl, des Tages in
gehörte zu den beſten, künſtleriſch hochſtehendſten Darbietungen einer Buchhandlung gekauft, von dieſer Buchhandlung innerhalb eines es noch nicht zu ſpät war, löſte die Braut das Bündnis und
Jahres unter Anwendung, der dann geltenden Schlüſſelzahl, in Zah= ließ ihn weiter angeln.
Buchmark bei heutiger Schlüſſelzahl 2500 um 12500 Paviermark. Es
angenommen, im Herbſt mit 25 000 Mark angerechnet, wenn die
menſchlich vertieſter Mandarin, Aennchen Heyter als reizende Schlüſſelzahl dann 500 beträgt. Für den Inhaber der Buchmark Ver= Heimatſtadt Liverpool zurückgekehrt. Er lief mit 12 Jahren aus
den die Bücher alſo tatſächlich nicht mehr teuerer. Die Erfindung der
Gauklers. Erich Hanfſtängl als mit feiner Fronie gezeich= Buchmark hat der Verlag Habbel u. Naumann, Negensburg und Leit=
man
aber Bücher aller Verlage ohne irgend einen Unterſchied kaufen
halb bezaubernder, glutvoll=farbiger Bühnenbilder von kann. Die Buchmark, die im übrigen denkbar einfach und ohne Ab= eine kleine Farm in Kalifornien zu kaufen. Er arbeitete darauf
ſatz des Buchhandels gewaltig zu heben und dabei viele Bücherkäufer hatte, legte er ſie in anderen Gütern an. So erwarb er all=
könnten
. Die geſchmackvolle künſtleriſche Ausſtattung ſtammt von Otto mählich ſehr vie Grund und Boden, auf dem er mit größtem
Horn, Leipzig, den Druck beſorgte im Offſetverfahren die Druckerei Erfolge die Viehzucht betrieb. Heute iſt er einer der bedeutend=
C. G. Naumann in Leipzig.

Vor einer neuen Ruhrdebatte im Unterhaus.
London, 7. Mai. (Wolff.) Der Daily Mail zufolge wird
Stanley Baldwin heute im Unterhaus von dem Parlaments=
mitglied
Bennett gefragt werden, ob der Premierminiſter in
der Lage ſei, die Antwort der britiſchen Regierung
auf das deutſche Angebot mitzuteilen, und ob die britiſche
Anſicht formell von den Allierten, die im Ruhrgebiet operieren,
eingeholt worden ſei. Gelegenheit für eine volle Debatte über
die Ruhriage biete ſich im Unterhaus am Donnerstag, wenn
der Voranſchlag des Etats des Auswärtigen Amtes erörtert
werde.
London, 7 Mai. (Wolff.) Schatzkanzler Baldwin
teilte im Unterhaus auf verſchiedene Anfragen über die von der
britiſchen Regierung mit bezug auf die deutſche Note geplante
Aktion mit, er hoffe, in der Lage zu ſein, morgen eine Erklä=
rung
über dieſe Frage geben zu können.
Deutſchland vollſtändig entwaffnet.
London, 7. Mai. (Wolff.) Guineß teilte im Unter=
ha
=s auf eine Anfrage mit, die militäriſche Beratung der Regie=
rung
ſei der Anſicht, daß die Beſtimmungen des Verſailler Ver=
trages
über die Auslieferung von Waffen und Munition durch
Deutſchland ſoweit durchgeführt worden ſeien, daß im gegen=
wärtigen
Augenblick Deutſchland wirkſam entwaff=
uet
ſei. Aber die vollſtändige loyale Durchführung der in der
Allierten=Note vom Dezember vorigen Jahres niedergelegten
Beſtimmungen durch Deutſchland ſei notwendig, um die Dauer=
haftigkeit
der militäriſchen Garantien ſicherzuſtellen.

Der Krupp=Prozeß.

Werden, 7. Mai. (Wolff.) Erſt kurz nach 8½ Uhr vor=
mittags
begannen die Verhandlungen des dritten Prozeßtages.
Als Zeugen wurden der Privatſekretär Keupp v. Bohlens,
Schüppner, die Bureauvorſteher der Privatbureaus, die Di=
Gräulich vernommen, deren Ausſagen nichts Neues bieten.
Schüppner beſtätigt, daß Krupp v. Bohlen ſich in ſeiner Kor=
ſich
niemals in Angelegenheiten des Direktoriums gemiſcht habe.
Haß wußte von einer Vereinbarung, im Falle der Beſetzung
die Sirenen ziehen zu laſſen, bis zum 31. März nichts. Es ſei
geheul ertönte, da im ganzen Ruhrgebiet den Arbeitern bekannt
geweſen ſei, daß im Falle einer franzöſiſchen Beſetzung zwecks
Gräulich kommt in ſeiner Ausſage darauf zu ſprechen, daß
hatte.
Krupp v. Halbach erklärt, daß er Klöpfer beauftragt habe,
ihm durch den älteſten katholiſchen Geiſtlichen im Eſſen, Mon=
ſignore
Euskirchen, eine Unterredung mit dem damals in Eſſen
Der Arbeiter Zimmermann bezeugte, daß ſich im Laufe
halle vorbeiführenden Schienen der durch das ganze Kruppſche
Werk führenden Schmalſpurbahn ſich allmählich einige unter
Dampf ſtehende Lokomotiven anſammelten, und nicht weiter=
fehren
konnten, weil die demonſtrierende Menge die Gleiſe ver=
ſperrte
.
Der Werkphotograph Wegmann machte aus eigener Ini=
tiative
drei Aufnahmen von den Demonſtrationen, zwei vor
ſeinem Apparat habe am Fenſter erſcheinen ſehen, habe man
ihm zugewinkt und zugerufen. Ueberhaut ſei die Menge in keiner
Weiſe erregt oder drohend geweſen; die Stimmung ſei eher
humoriſtiſch geweſen. Auch hätten vor der Kataſtrophe bereits
verſchiedene Leute, denen die Sache anſcheinend zu langweilig
kreiſen glaubt man beſtimmt an einen Ausweg aus dem euro= geworden ſei, den Platz wieder verlaſſen. Die Menge ſei ſchon
gänge vor der Eröffnung des Feuers durch die Franzoſen mit=
mit
würde einerſeits das ſtarke Bedenken Frankreichs zerſtört, berbachtet. Die franzöſiſchen Truppen hätten ſchon vom Ein=
gang
der Autohalle aus gefeuert. Bei der erſten Salve ſei be=
möglich
wäre, andererſeits aber dadurch die Einnahmen garan= reits ein junger Mann heruntergeſtürzt, der auf dem Dache
gebildet, während die Franzoſen, die nun ausſchwärmten, das
Feuer ausſetzten.
Um 12 Uhr mittags wurde der Prozeß auf nachmittags
Werden, 7. Mai. (Wolff.) In der Nachmittagsſitzung
zeß wird auf Dienstag vormittag 9 Uhr vertagt. Am Vormittag
ſtatt. Das Urteil iſt in den Abendſtunden zu erwarten.
m
Bräutigams, die ihre Hochzeit vergeſſen. Alexis erzählt
in ſeinen Erinnerungen die Geſchichte eines Paſtors, der ein
leidenſchaftlicher Bücherliebhaber war und auf dem Wege zu
Beteiligung der Mannheimer Sängervereinigung in die Wege geleitet ſeiner Brau,t die er zur Trauung abholen wollte, in einen Alt=
worden
. Bedingt auch die Zaitlage eine gewuiſſe Einſchränkung der Ver= bücherladen geriet und dort ſo intereſſante Funde machte, daß
er den ganzen Tag über dort blieb und die Hochzeitsgeſellſchaft
25 Vereinigungen vokaler und inſtrumentaler Art, unten denen ſich der man noch nie gehört hat, daß eine Braut ihre Hochzeit vergeſſen
hätte ſind ſolche Fälle dergeßlicher Bräutigams gar nicht ſo
Grabner (Manuſkript), Hindemiths Lieder der jungen Magd, ſowie deſſen auf ihn in ſeiner neuen Wohnung, und als er nicht kam,
Jane Freund=Nauen 1. a.) mitwirken, wird mit dem feſtlichen Präludium ſchließlich im Nachtgewand am Fenſter erſchien und rief: Wer
iſt da? Aber, Kemble riefen die Freunde hinauf, wir warten
ja ſeit Stunden auf Dich in Deinem neuen Heim, und Deine
junge Frau iſt ganz gebrochen. Richtig, meine Frau, er=
widerte
Kemble, die hatte ich ganz vergeſſen. Ich ſchlafe ſchon
ſchaftlicher Angler, und am Morgen des Hochzeitstages ging er
noch an den Fluß, um en paar Fiſche zu fangen. Sein Lieb=
lingsſport
packte ihn ſo, daß er Hochzeit und Braut vergaß. Man
mußte nach ihm ſuchen und fand ihn ſchließlich friedlich am Ufer=
rand
ſitzen, ganz in die Seligkeiten des Angelns verſunken. Da
* Vom Milchjungen zum Millionär. Ein vielfacher Millio=
würde
, einen nicht gerade zu hoffenden, aber immerhin, möglichen Fall när, der rieſige Beſitzungen und Viehherden in Kalifornien ſein
eigen nennt, Dr. John Seddon, iſt jetzt nach 35 Jahren in ſeine
der Schule und friſtete zunächſt ſein Leben als Milchjunge. Dann
zig, gemacht, der die ihm geſetzlich geſchützten Scheine an die Buch= ging er nach vier Jahren nach Frankreich und wurde hier Jockey.
Als blinder Paſſagier gelangte er nach Amerika und begann in
der Neuer Welt ſeine Laufbahn mit 12 Dollar in der Woche. Da
er aber ſparſam war, ſo hatte er bald ſo viel zuſammen, um ſich
mit Glück weiter, und als er die erſten 10 000 Dollar zuſammen
ſten Großgrundbeſitzer Amerikas.

[ ][  ][ ]

Nummer 126

Seite 3

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Mai 1923.

Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 7. Mai. (Eigener Bericht. Am Regievungstiſche:
Reichsjuſtizminiſter Heinze.
Auf der Tagesordnung ſteht der Bericht des Geſchäftsordnungsaus=
ſchuſſes
, der die Frage geprüft hat, ob durch die Maßnahmen des
Berliner Polizeipräſidenten gegen die Deutſchvöl=
kiſche
Freiheitspartei eine Beſchränkung der perſönlichen
Freiheit der Abgeordneten dieſer Partei verurſacht worden iſt und die
Ausübung des Abgeordnetenberufes beeinträchtigt hat. Der Geſchäfts=
ordnungs
usſchuß hat dieſe Frage verneint. In Verbindung damit ſteht
ein ſchleuniger Antrag von Graefe (deutſchvölk.), der die ſofor=
tige
Aufhebung der Verordnung des Berliner Polizeipräſi=
denten
fordert. Abg. Brodauf (Dem.) berichtet über die Aus=
ſchußverhandlungen
.
Abg. Warmuth (Dnatl.) iſt der Anſicht, daß hier zweifellos ein
Eingriff in die Rechte einzelner Abgeordneter vorliegt.
Abg. Wulle (deutſchvölk.) hält es für undenbbar, daß der Polizei=
chef
eines Landes die Macht haben ſoll, die Geſchäftsſtelle einer Reichs=
partei
zu ſchließen. Unfaßlich ſei es, wenn der Reichstag das mit Gleich=
mut
ſchlucken würde, der an Kadavergehorſam grenzen würde. (Lärm
links.) Eine ſolche Behandlung von Abgeordneten vertrage ſich nicht
mit der Würde des Parlaments. (Lachen auf der Linken.) Da mache
die Linke ihren Freiſtaat zu einem Polizeiſtaat. Der ungekrönte König
von Berlin, der Polizeichef, habe erklärt, der Reichstag möge tun, was
er wolle, die Beſchlagnahms der Geſchäftsräume halte er aufrecht.
(Hört, hört! links.) Herr Weiß wiſſe alſo genau, was er dem Reichs=
tag
bieten könne. Hier liege ein glatter Verſtoß gegen die Verfaſſung vor.
Abg. Dittmann (Soz.) nennt es ein eigenartiges Vorgehen, daß
Abgeordnete der Rechtsparteiem eine Erweiterung des Inmnunitätsge=
ſetzes
verlangen, während ſie früher ſelbſt erklärt haben, dazu liege durch=
aus
kein Anlaß vor.
Abg. Dr. Bell (Ztr.) ſchließt ſich dem Beſchluſſe des Ausſchuſſes
an; von einer Verfaſſungsverletzung könne man nicht ſprechen, ſolange
die Entſcheidung über die Rechtmäßigkeit des Verbotes der Partei noch
nicht vorliege.
Abg. Dr. Kahl (D. Vpt.) lehnt für die Vorgänger in ſeinen Partei
den Vorwurf ab, daß ſie nicht für die berechtigte Immnität eingetreten
ſei; freilich müſſe man ſich gegen Auswüchſe wenden.
Abg. Remmale (Komm.) erhebt Einſpruch gegen die Betätigung
der Berliner Polizei.
Abg. Koenen (Komm.) beantragt die Vertagung der Abſtimmung.
Der Antrag wird gegen die Antragſteller abgelehnt. Die nament=
liche
Abſtimmung über den Ausſchußantrag wird bis zum Schluß der
Sitzung ausgeſetzt.
Die zweite Leſung des Haushaltsplanes wird beim Reichsarbeits=
miniſterium
fortgeſetzt.
Abg. Andre (Ztr.) hebt herbor daß das Jugendproblem nicht
mit geſetzlichen Maßnahmen allein gelöſt werden könne. Der religiöſe
Fakvor müſſe in der Jugenderziehung wieder zur Geltung gebracht
werden.
Abg. Frau Gröber (Soz.) verlangt in einer Entſchließung un=
gehende
Maßnahmen zum Schutze der durch die Steuergeſetzgebung brot=
los
gewordene Tabakarbeiter, die in andere Erwerbszweige nicht über
führt werden können.
Angenommen wird darauf eine Entſchließung, die von der Reichs=
regierung
eine erhöhte Tätigkeit im Sinne des Arbeiterſchutzes verlangt
ſowie ein Antrag, die Unterſtützungsſätze der Erwerbsloſen den Teue=
rungsſätzen
anzupaſſen. Der ſozialdemokratiſche Antrag, der einen Ge
ſetzentwvurf zugunſten der entlaſſenen Ruhrarbeiter fordert, wird an den
Ausſchuß verwieſen, wo er möglichſt raſch erledigt werden ſoll. An=
genommen
wird eine Entſchließung auf Förderung des Eigenwohnungs=
baues
, ſowie die ſozialdemokratiſche Entſchließung zugunſtem der Tabak=
arbeiter
.
Es folgt dann die bisher zurückgeſtellte Abſtimmung über die Frage,
ob durch die Maßnahmen der Berliner Polizei gegen die Deutſchvolkiſche
Freiheitspartei die Immunität der deutſchvölkiſchen Abgeordneben der=
letzt
worden ſei. Der Geſchäftsordnungsausſchuß hat dieſe Frage ver=
neint
. Das Haus tritt mit 203 gegen 116 Stimmen bei 3 Stimm=
enthaltungen
dem Ausſchmßbeſchluß bei. Dagegen ſtimmen die Deutſch=
nationalen
, die Deutſche und die Bayeriſche Volkspartei ſowie die Kom=
nuiniſten
. Darauf wird die Beratung des Haushalts des Reichsarbeits=
miniſteriums
fortgeſetzt und dieſer Haushaltsplan erledigt.
Das Haus vertagt ſich auf Dienstag 2 Uhr: Finuanzminiſterium,
dritte Leſung des Verſammlungsſprengungsgeſetzes.

Verſtärkung des franzöſiſchen Bahnſchutzes.
* Münſter, 7. Mai. (Priv.=Tel.) Um den Störungen
auf den von den Franzoſen betriebenen Eiſenbahnen im beſetz=
ten
und Einbruchsgebiet vorzubeugen, ſollen die im Bahnſchutz
eingeſetzten franzöſiſchen Truppen derart verſtärkt werden, daß
jede Brücke oder Ueberführung durch mindeſtens einen Infan=
teriezug
mit Maſchinengewehren beſchützt werden kann. Neben
den Brücken ſollen Poſtenſtände errichtet und dieſe mit Stachel=
draht
umgeben werden. Auf den Strecken ſelbſt ſoll ein regel=
mäßiger
Patrovillendienſt eingerichtet werden.
Eine Kommiſſion franzöſiſcher Abgeordneter durchreiſt im
Augenblick in Automobilen, die militäriſch geſichert ſind, das
Ruhrgebiet, um ſich über die Stimmungder Beſatzungs=
truppen
und die Eiſenbahneinrichtungen zu orientieren. Die
Führung der Abgeordneten hat der Chef des Generalſtabs des
Generals Degeutte übernommen. Die franzöſiſche Poſtzeniur
und die Uekerwachungsſtellen haben nunmehr ihr Hauptaugen=
mierk
auf die Berichte der deutſchen Preſſevertreter zu richien
und beſonders deren Informationsftellen zu erkunden. Offen=
bar
wollen die franzöſiſchen Behörden Unterlagen gewinnen,
um die deutſche Berichterſtattung im Ruhrgebiet zu unterbinden
und um mißliebige deutſche Preſſvertreter ausweiſen zu können.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 8. Mai.
Ernannt wurden: am 2. Maf der Studienaſſeſſor Hugo von
Muralt aus Büdingen zum Studienrat an der Real= und Landwirt=
ſchaftsſchule
zu Groß=Umſtadt, der Studiemaſſeſſor Dr. Otto Spaau
aus Rochenberg zum Studienuat an der Oberrealſchule in Alsfeld; am
3. Mai der Studienaſſeſſor Dr. Karl Dietz aus Lich zum Studienrat
an dem Realgymnaſium in Gießen ſämtlich mit Wirkung vom 1. Mai
dieſes Jahres ab; der Karl Herbſt aus Kixtorf mit Wirkung vom
1. Januar 1923 an zum Amtsgehilfen an der Chirurgiſchen Veterinär=
Klinik der Landesuniverſität Gießen; am 4. Mai der Vorſtand der Land=
wirtſchaftlichen
Schule zu Darmſtadt, Landwirtſchaftsrau Wilh. Haug
zu Darmſtadt, vom Tage ſeines Dienſtantritts an zum Vorſtand der
Landw. Schule zu Groß=Umſtadt unter Belaſſung der Amtsbezeichnung
als Landwirtſchaftsrat.
Heſſiſches Landestheater. Die Titelpartie der heutigen Rigoletto=
Aufführung ſingt anſtelle des ſchonungsbedürftigen Herrn Heuſer Herr
Adolf Permann, der lyriſche Bariton des Frankfurter Opernhauſes,
der als einer der bedeutendſten deutſchen Vertreter des Verdi=Stils
gilt und den Rigoletto zu ſeinen beſten Rollen zählt.
Zum Geſetz, betreffend die Gemeindenutzungen der Ortsbürger,
vom 21. Juni 1852 hat, wie aus den Entſcheidungen Jahrgang 11 Heft 26
Band 6 hervorgeht, der Heſſiſche Verwaltungsgerichtshof entſchieden,
daß nicht der Eintrag des Berechtigten in die Ortsbürgerliſte, ſondern
die richtig vorgebrachte Antvagſtellung auf Aufnahme in jene Liſte ent=
ſcheidend
iſt für die Entſtehung und den Rand des Ortsbürgerrechts.
Dienftjubiläum. Herr Polizeikommiſſar Peter Brandau iſt
am 8. Mai 1898 bei der hieſigen Schutzwannſchaft eingetreten und hat
ſomit am 8. d. M. eine 25jährige Dienſtzeit bei der Polizei zurückgelegt.
Herr Brandau, der jetzt im 52. Lebensjahre ſteht, wurde nach Ableiſtung
einer 6½jährigen Militärdienſtzeit am 8. Mai 1898 zur Dienſtleiſtung
beim 2. Polizeirevier eingeſtellt. Am 11. Oktober 1906 erfolgte ſeine
Beförderung zum Polizeioberwachtmeiſter beim 2. Polizeirevier. Vom
1. Juli 1820 ab wurde Herr Brandau zum Polizeikommiſſär ernannt
und ihm die Leitung des 3. Polizeireviers übertragen. Seit 1. Juli 1922
iſt er Vorſtand des 2. Polizeireviers. Herr Brandau iſt ein tüchtiger,
pflichtgetreuer und gegen jedermann zuvorkommender Beamter. Er
genießt ſowohl unter dem Publikum als auch bei ſeinen Vorgeſetzten,
Kollegen und Untergebenen große Achtung.
Eine für Apotheker wichtige Entſcheidung des Reichsgerichts. Ver=
packungsmangel
als Mangel der Ware ſelbſt wurde in folgendem Falle
anerkannt: Es handelte ſich um Lieferung von mediziniſchen Tabletten,
alſo eines Heilmittels, das im Handel in typiſchen Verpackungen auf=
tritt
, ſauber und anſehnlich ausſehen, insbeſondere dann, wenn es in
großen Mengen verkauft iſt, ordnungsmäßig verpackt ſein muß, um in
größeven Poſten weiterverkauft werden zu können.
Richard Wagner=Verein. Der Vorverkauf für das Johanna
Heſſe=Konzert am nächſten Samstag wird heute bei Konzert=
Armold eröffnet. Da der Andrang ganz außerordentlich iſt, und nur
eine geringe Anzahl von Plätzen für Nichtmitglieder zur Verfügung
ſtehen, iſt ſofortige Kartenbeſchaffung dringend anzuraten.
he. Stenographen=Verein Gabelsberger 1861 Darmſtadt. Der
Verein hielt am Sonntag im Städtiſchen Saalbau ſein 62. Stiftungs=
feſt
ab. Als Mitwirkende waren u. a. Frl. Fleiſchmann ( Sopran=
ſängerin
) gewonnen, die Liebhaber=Bühne Darmſtadt 1922
und der Quartettverein Darmſtadt, unter Leitung des Herrn
Kammermuſikers Adam. Im Verlauf des Programms wurde das
Ergebnis eines Vereins=Wettſchreibens bekannt gegeben, deſſen Höchſt=
leiſtung
200 Silben war.
Hotel und Reſtaurant Schmitz hat am Samstag ſeinen neuen,
bedeutend vergrößerten und durch Einbeziehung der großen Kaſtanien
verſchönten Garten eröffnet. Der Andrang war ſo ſtark, daß Samstag
und Sonntag viele Hundert wieder umkehren mußten.
Taubſtummengottesbienſt. Sonntag, den 13 Mai, nachmittags
2½ Uhr, findet in Darmſtadt im Gemeindehaus der Kiesſtraße Taub=
ſtummengottesdienſt
ſtatt. Wegen Fahrtausweiſe wende man ſich an
Pfarrer Heß, Mühlſtraße 64½.
C. Die April=Witterung in Darmſtadt. Der Berichtsmonat war
etwas zu kühl, während die Niederſchlagsmenge annähernd normal war.
Das Monatsmittel der Demperatur betrug 8,7 Grad Celſius (0,5 unter
dem Durchſchnitt), während ſich die Gegenſätze auf 20,6 cm 11. und 2,5
Grad am 10. ſtellten. Außer letzterem Tag war noch der 25. ein Froſt=
tag
mit einem Tiefſtand von 0,5. Bezeichnend war die ungemein
ſtarke Wärmezunahme von 23 Grad vom 10 auf den 11. Heitere Tage
wurden 5, trübe 9 verzeichnet, und die Bewölkungsziffer betrug 5,7 (12
bedeutet völlige Trübung, 0 völlige Heiterkeit des Himmels); die öſt=
liche
Luftſtrömung überwog bedeutend, woßei Südoſtwide beſonders
häufig waren. Tage mit Regen wurden 15, mit Schnee 1 und mit Hagel
ebenfalls 1 beobachtet, die im ganzen eine Niederſchlagsmenge von 38
Millämeter lieferten, wovon auf den 15. als dem näſſeſten Tag 14,7
Millimeter, alſo mehr als ein Drittel, entfielen. Auf die zweite Monats=
hälfte
kamen nur 7 Millimeter, ſo daß zuletzt, beſonders im Sandboden
unſerer Umgebung, empfindliche Trockenheit eintrat. Gewitter kamen
nicht zur Beobachtung. Der Barometerſtand ſchvanfte zwiſchen
754,4 Millinneter am 2. und 732,2 am 21., während das Monatsmittel
ſich auf 743,9 Millimeter (3,1 unter normal) ſtellte. Froſtſchäden von
Bedeutung wurden aus unſerer Gemarkung nicht gemeldet, und die Obſt=
baumblüte
verlief ziemlich normal.
Wir bringen in Erinnerung, ſchreibt uns das Polizeiamt, daß
das Ausklopfen, Ausſchütteln, Abkehren uſw. von Bett=
werk
, Teppichen, Kleidungsſtücken, Staubtüchern und ähnlichen Gegen=
ſtänden
nach Straßen, öfſentlichen Plätzen und Vorgärten hin
gemäß § 366 Ziffer 8 des Strafgeſetzbuches und Artikel 292 des Polizei=
ſtrafgeſetzes
unſtatthaft und aufgrund des Geldſtrafengeſetzes vom 27. 4.
1923 mit Strafe bis zu 300000 Mark bedroht iſt. Weiter machen wir
darauf aufmerkſam, daß das Klopfen von Teppichen. Bettwerk, Möbeln
u. dal., ſowie ähnliche mit Geräuſch oder Staubentwicklung verbundens
Verrichtungen vegelmäßig nur werktags in den Vormittagsſtunden zuvi=
ſchen
9 und 11 Uhr vorgenommen werden ſollten.

Von Rhein und Ruhr.
Köln, 7. Mai. (Wolff.) Die Franzoſen fordern, daß
der Wald beiderſeits der Strecke JünkerathCall auf vier=
zig
Meter abgeholzt werden ſoll.
Am 3. Mai ſind bei Blankenheim zwei Züge zu=
ſammengeſtoßen
. Auf der Strecke Jünkerath-Losheim
wurden die Einrichtungen der Eiſenbahnbureaus von den Fran=
zuſen
weggeſchafft.
Wiesbaden, 7. Mai. (Wolff.) Am Samstag iſt erneut
eine Anzahl Eiſenbahner, 28 an der Zahl, ausgewie=
ſen
worden.
Bürgermeiſter Fiſcher und Baurat Ulrich aus Dort=
mund
ſind wegen Verübung angeblicher Sabotageakte am der
franzöſiſchen Telegraphenleitung zu einer Geldſtrafe von 100
Millionen Mark verurteilt worden. Im Falle der Nichtzahlung
ſoll die Summe aus dem Vermögen der Stadt beigetrieben
werden.
Am geſtrigen Sonntag ſurde in Welper ein Mädchen
namens Martha Böhmer von franzöſiſchen Solda=
ten
in ihrer Wohnung überfallen und vergewaltigt.
Skandalſzenen im preußiſchen Landtag.
U. Berlin, 7. Mai. Im preußiſchen Landtag nimmt die
Obſtruktion der Kommuniſten immer heftigere Formen an.
Alles ſcheint zur Exploſion zu drängen. Die Montagsſitzung
nahm einen vorzeitigen Schluß. Die Kommuniſten hatten zur
Geſchäftsordnung eine Reihe von Anträgen eingebracht, darunter
den, ihren Antrag auf Aufhebung des Ausſchluſſes
des Abg. Katz ſofort zur Beratung zu ſtellen. Während die
Abgeordneten Schultz=Neukölln (Kom.) und Mentzel=Halle
(Kom.) das Wort zu dieſen Anträgen nahmen und eine Belei=
digung
des Präſidenten des Hauſes und einiger Mit=
glieder
auf die andere folgte, inſzenierten die übrigen Mitglieder
der kommuniſtiſchen Fraktion einen Obſtruktionslärm,
der alles bisher Dageweſene übertraf, ſoweit das
überhaupt möglich iſt. Als dann ein Schlußantrag, wie üblich,
der Ausſprache ein Ende machte, fuhren die Kommuniſten
fort, zu lärmen und zu toben, um eine ſachliche Beratung
zu verhindern.
Man trat in die Tagesordnung ein und es ergriff in Fort=
ſetzung
der Beratung des Kultushaushalts der Abg. Dr. Stef=
fen
von der Deutſchen Volkspartei das Wort. Zu hören war
von ſeinen Ausführungen nichts, ſo daß er ſeine Rede ſchließlich
den Stenographen in die Feder zu diktieren begann. Trotz der
wiederholten Aufforderung des Präſidenten legte ſich das von
den Kommuniſten verurſachte Getöſe nicht. Der Kommuniſt
Hoffmann wurde ſchließlich vom Präſidenten als Anfüh=
rer
der Skandalſzenen von der Sitzung ausge=
ſchloſſen
. Auf die Aufforderung des Präſidenten, den Saal
zu verlaſſen, weigert ſich der Abg. Hoffmann. Unter unge=
heuren
Skandalſzenen ſchließt der Präſident die Sitzung
und läßt ſämtliche Tribünen, einſchließlich der Preſſetribünen,
räumen, um ſodann den Abg. Hoffmann durch die Polizei aus
dem Saal entfernen zu laſſen. Inzwiſchen nahmen die übrigen
Mitglieder der kommuniſtiſchen Fraktion um den Sitz Paul
Hoffmanns herum Aufſtellung. Die weiteren Vorgänge ent=
ziehen
ſich der Berichterſtattung, da niemand von der Preſſe auf
den Tribünen zugelaſſen iſt.
Berlin 7. Mai. Die neue Sitzung des preußiſchen
Landtags wird vom Präſidenten mit der Mitteilung von dem
Ausſchluß des kommuniſtiſchen Abgeordneten Hoffmann eröffnet
und mit der Erklärung, daß gegen jeden Gewalt angewendet
würde, der ſich Widerſetzlichkeiten zuſchulden kommen ließe. Ein
kommuniſtiſcher Abgeordneter verlangt die ſofortige Beratung
eines kommuniſtiſchen Proteſtantrages gegen die Anordnung des
Präſidenten, nach der ſich Kriminalbeamte in großer Zahl im
Hauſe aufhalten. Der Redner wird, als er erneut die Polizei
verbrecheriſcher Handlungen beſchuldigt, zur Ordnung gerufen.
Hierauf wird ein Antrag auf Schluß der Ausſprache unter gro=
ßem
Lärm der Kommuniſten angenommen. Die nunmehrigen
Ausführungen eines Abgeordneten zum Kultusetat werden von
den Kommuniſten durch lärmende Zurufe unmöglich gemacht.
Der Präſident erſucht nach entſprechender Ankündigung weitere
kommuniſtiſche Abgeordnete, den Saal zu verlaſſen. Da die
hinausgetvieſenen Abgeordneten ſich weigern, wird die Sitzung
abermals auf eine halbe Stunde unterbrochen. Während der
Sitzungspauſe bleiben die hinausgewieſenen Abgeordneten im
Saal. Es kommt zu heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen
einzelnen kommuniſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Abgeordneten.
Berlin, 7. Mai. (Wolff.) Nachdem der Aelteſtenrat des
preußiſchen Landtags eine längere Sitzung abgehalten hatte,
betraten die zahlreich anweſenden Kriminalbeamten den
Sitzungsſaal und führten den kommuniſtiſchen Abgeordneten
Pauſ Hoffmann mit Gewalt aus dem Saal. Da ſich mehrere
kommuniſtiſche Abgeordnete den Beamten in die Arme warfen,
wurden ſie wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt eben=
falls
mit Gewalt aus dem Saal geführt. Einige von ihnen,
u. a. Scholem und Sobotia, wurden in einem Zimmer des
Landtagsgebäudes zurückgehalten.

Gewerbemuſeum.
Wo auf den Ausſtellungen und Meſſen der letzten Jahre
kunſtgewerbliche Arbeiten um die Palme rangen, trugen faſt
überall Arbeiten der Wiener Schule den Sieg davon. Leichte
Gewandtheit im Auftreten und der Eindruck liebenswürdiger
Sicherheit auf dem Boden alter Kultur geben ihnen eine Ueber=
legenheit
, gegen die anzukämpfen oft faſt ausſichtslos ſchien.
Und doch haben viele von uns nur mit Unbehagen dieſe Erfolge
der Wiener und ihren Einfluß auf die reichsdeutſche Kunſt
empfunden. Unſere Pulſe ſchlagen in anderem Takt. Die Gra=
zie
, die aus jenen Arbeiten ſpricht, iſt uns gewiß nicht feind,
aber doch nur ein Gaſt in unſerem Haus und unſerem eigenſten
Weſen fremd. Wie oft haben wir vergeblich nach Werken der
Kleinkunſt ausgeſchaut, in denen ernſtere Saiten widerklingen.
Im Gewerbemuſeum hat zurzeit der Frauen=Erwerbs=
und Ausbildungsverein in Bremen eine Ausſtel=
lung
, die in dieſer Richtung manchem Beſucher von Wert ſein
wwird. Vor vier Jahren, kurz vor dem Verluſt der Provinz
Poſen, vereinigte unſer Lichthof eine größere Anzahl von Hand=
arbeiten
und Zeichnungen aus der Gewerbeſchule für
Mädchen in Poſen und zeigte damit wohl das Beſte, was
auf dem Gebiet des Unterrichts in weiblicher Handarbeit gelei=
ſtet
wurde. Die Ausſtellung war die erſte nach dem Krieg und
hat deshalb vielleicht nicht bei allen, die es anging, Beachtung
gefunden. Die jetzige Ausſtellung, von etwas kleinerem Umfang,
knüpft an jene an. Eine der Poſener Lehrerinnen wurde nach
dem Zuſammenbruch nach Bremen berufen und konnte an der
Gewerbeſchule des genannten Vereins die Grundſätze der frühe=
ren
Poſener Schule zur Geltung bringen. Der Gegenſatz gegen
die Wiener Arbeiten ſpringt in die Augen. Auch hier haben
wir Freude an lebhaften Farben. Aber ihre Glut iſt auf einen
ſtarken Ernſt geſtimmt, und ſtatt des leichten Getändels in Linie
und Form ſpricht aus der Behandlung auch der einfachſten Dinge
eine gewiſſe Gradheit und Lauterkeit des Empfindens, die man=
chen
von uns wohltuend berühren wird. Jede Effekthaſcherei iſt
dieſen Arbeiten fremd. Ueberall ſpürt man das Streben mit ein=
fachen
Mitteln zu einem klaren Ziel. Ohne ſtrenge Diſziplin,
ohne Erziehung des ganzen Menſchen iſt ſolche Arbeit nicht mög=
lich
, und darin liegt ihr großer pädagogiſcher Wert, der über den
künſtleriſchen unſeres Erachtens weit hinausgeht. Die Arbeiten
ſind ſämtlich von Seminariſtinnen ausgeführt. Der
eigentliche Zweck der Ausſtellung wäre aber nur erreicht, wenn
der Geiſt dicſer Arbeiten auch auf den allgemeinen Handarbeits=
unterricht
unſerer Mädchenſchulen Einfluß gewänne. Wer über=

haupt Augen für dieſe Dinge hat, kann ſich nicht dem Eindruck
verſchließen, welche großen erziehlichen Werte in einem ſo ge=
leiteten
Handarbeitsunterricht beſchloſſen ſind.
Außer den ausgeführten Arbeiten ſind auch Muſter=
bücher
ausgeſtellt, wie ſie von jeder Schülerin geführt werden.
Eine größere Ausſtellung zur Darleung des Lehrgangs im
Zeichenunterricht wie bei jener Poſener Ausſtellung.
war diesmal nicht möglich. Es mag aber hervorgehoben ſein,
daß neben der praktiſchen Uebung im Zeichnen auch Farben=
betrachtungen
im Freien und regelmäßiger Muſeumsbeſuch zu
den Beſtandteilen dieſes Unterrichts gehören.
Lehrerin für Handarbeit iſt Margarete Beneke, für Wäſche=
nähen
Grete Martens, für Schneidern Cäcilie Lambrecht und
für Zeichnen Dora Wittig (früher in Poſen). Bei der Ausſtel=
lung
der farbigen Arbeiten twurde von einer techniſchen Gruppie=
rung
Abſtand genommen. Eine Ueberſicht über den techniſchen
Lehrgang wird aber durch die im Ausſtellungsraum ausgelegten
Tafeln erleichtert.
Haupt.

ck. Ein neues Bildnis von Klaus Groth. Klaus Groth iſt
erſt in ſeinem Alter als der große Dichter erkannt worden, als
den wir ihn heute verehren. Vorher wurde er durch die allge=
meine
Beliebtheit Reuters, der als der einzige bedeutende platt=
deutſche
Dichter galt, in den Schatten gedrängt. Mit dieſer ihm
ſo ſpät zuteil gewordenen Gerechtigkeit hängt es zuſammen, daß
wir faſt nur Bilder von Groth aus den letzten beiden Jahr=
zehnten
ſeines Lebens beſitzen. Aus der Frühzeit kannte man
bisher nur eine kleine terblaßte Photographie, einen Stich von
Weger und eine Aufnahme des Dichters mit ſeiner Familie
Erſt gegen das Jahr 1880 beginnt die Reihe der Grothſchen
Bildniſſe, die nach dem Ende ſeines Lebens zu immer häufiger
werden. Es iſt daher von beſonderer Wichtigkeit, daß nunmehr
ein unbekanntes Bild Groths aus ſeiner Früh=
zeit
aufgetaucht iſt. Prof. K. Lohmeher fand es in Hamburg
und veröffentlicht es in der Zeitſchrift Niederſachſen‟ Es iſt
42X80 Zentimeter groß, ſchon durch das ungewöhnliche Format
als rechtes Repräfentationsbild erſcheinend, auf Leinwand in
Oel gemalt. Der Dichter iſt als angehender Vierziger dargeſtellt.
Reiches bräunliches Haar umrahmt die hohe Stirn, blond iſt
der Bart um Lippen und Kinn; über der ſcharf hervortretenden
Adlernaſe blicken die ſtrahlenden blauen Augen ernſt und ſinnend
auf den Beſchauer. Auch die von der linken Augenhöhle zur
rechten Stirn ſich hinziehende gewaltige Narbe fehlt nicht, die
ſich Groth zuzog, als er als Knabe aus der Bodenluke ſeines
Vaterhauſes ſtürzte. Der linke Arm iſt auf die Seſſellehne ge=
ſtützt
, und die herabhängende Hand hält in den ſchmalen Fingern

Dat Bok den Quickborn. Das Bild trägt keinen Künſtler=
namen
, verrät aber einen tüchtigen Meiſter, und aus Groths
Briefen an ſeine Frau läßt ſich mit Sicherheit feſtſtellen, daß es
von einem Maler namens Camphövener geſchaffen worden
iſt. Er ſchreibt am 19. Mai 1859: Ich ſoll alsbald zu Maler
Camphövener, der mich durchaus malen will, um ſich zur Aus=
ſtellung
zu empfehlen. Von dem Künſtler, der heute ganz ver=
geſſen
iſt, läßt ſich nur feſtſtellen, daß er an der Akademie in
Dresden ſtudierte; Groth wird ihn dort während ſeines Auf=
enthaltes
im Jahre 1857 kennen gelernt haben. Jedenfalls iſt
uns durch dieſen verſchollenen Maler ein ausgezeichnetes Bild
aus des Dichters beſter Zeit hinterlaſſen.
C. K. Papierkrankheiten. Bereits vor dem Kriege wurde
darüber geklagt, daß das moderne Papier minderwertiger ſei
als das mit der Hand geſchöpfte Papier früherer Zeiten, und
äußeren Einflüſſen weniger Widerſtand leiſte. Dieſe Klage iſt
durchaus berechtigt, und wir dürfen nicht hoffen, daß unſer Pa=
pier
den Unbilden der Jahrhunderte ſo glänzend widerſtehen
wird, wie das der Gutenbergzeit. Papierkrankheiten ſind heute
nichts Seltenes. Sie entſtehen nach den Angaben von B. Haas
in der Papier=Zeitung durch die neueren Herſtellungsverfah=
ren
. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde das Papier
aus Textilfaſern mit tieriſchem Leim und meiſt ohne Füllmittel
verfertigt. Heute iſt man immer mehr zur Verarbeitung von
Natron= und Sulfit=Zellſtoffen und Holzſchliff übergegangen,
verwendet Harzleim und außerdem Füllmittel. Durch inter=
eſſante
Verſuche hat man die Gründe für die Zerſtörung des Pa=
viers
feſtgeſtellt. Ein von Trockenfäule ſtark angegriffenes Pa=
pier
wurde mit Nährgelatine beſeuchtet und der Einwirkung
naſſer Wärme ausgeſetzt. Mit den Krankheitskeimen, die ſich auf
der Närhgelatine entwickelten, wurden die einzelnen Papierſtoffe
geimpft. Dabei ſtellte ſich heraus, daß das Bleichen der Zell=
ſtoffe
die Widerſtandsfähigkeit verringert und daß Natron=,
Holz= und Strohzellſtoff weniger aushalten als Sulfitzellſtoff=
Beſonders ſchädlich ſind die Füllſtoffe, und auch die in den letz=
ten
Jahrzehnten vielgebrauchte Harzleimung unterſtützt die Ein=
wirkung
der Krankheitskeime. Die Krankheitserſcheinungen be=
ſtehen
in Verfärbung, Zermürbung, modrigem Geruch. An den
Papierkrankheiten können übrigens auch die heute zur Verwen=
dung
kommenden Druckfarben mitſchuldig ſein. Man hat be=
obachtet
, daß die Qualität und Zuſammenſetzung der Farben
den Farbton des Papiers ſtark beeinflußt und eine mehr oder
weniger deutliche Verfärbung des Papiers herbeiführen kann.
Für wichtige Druckzwecke, bei denen es auf lange Dauer an=
kommt
, ſollte man daher unter den heutigen Umſtänden den
höheren Preis des handgeſchöpften Papiers nicht ſcheuen.

[ ][  ][ ]

Seite 4.
ReinheimReichelsheimer Eiſenbahn. Vom 13. Mai 1923 ab
verkehren an Sonntagen bis auf weiteres folgende Züge: Rein=
heim
ab 7.00 Uhr vovm., Reichelsheim an 8.10 Uhr vorm., Reinheim
ab 8.55 Uhr nachm., Reſchelsheim an 9.55 Uhr nachm., und umgekehrt:
Reichelsheim nb 5.25 Uhr vorm., Reinheim an 6.30 Uhr vorm., Reichels=
heim
ab 6.55 Uhr machm., Reinheim an 8.05 Uhr nachm. Am 10. Mai
(Himmelfahrt) und am 21. Mai (Pfingſtmontag) verkehren die Züge wie
Werktags.
C. Stachelbeerſchädling. In den letzten Wochen tritt hier die kleine
grüne Stachelbeerraupe maſſenhaft auf und hat bereits große Verwüſt=
ungen
durch Abfreſſen der Blätter angerichtet, was für dem Strauch von
den nachteiligſten Folgen iſt. Als bewährtes Gegenmittel hat ſich bewährt
das Beſtreuen der Blätter mit pulveriſiertem Kalk, Dhomasmehl oder
Tabakftaub.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falſe irgendwie als Be prechung oder Kritik.
Ludwigshöhe. Himmelfahrt (Donnerstag, 10. Mai), wird
nach althergebrachter Weiſe Punkt 5 Uhr das Frühkonzerv mit dem
Choral Tobe den Herrn eröffnet. Ein einzigartiger Genuß iſt es für
jeden Frühaufſteher, die Waldespracht bei reinen Mufikklängen auf ſich
eimwirken zu laſſen. Am Nachmittag findet Feſtkonzert ſtatt. Zu beiden
Konzerten ſind Progvamme in Ausſicht genommen, welche für Jeden
etwas enthalten. Die Leitung hat Obermuſikmeiſter M. Weber.

Gewerbliche Ertragszuſchläge zur Reichsmiete.
Von Rechtsanwalt Dr. Hermrann Wolf, Darmſtadt.
* Unſere Mieterſchutzgeſetzgebung kann mit ihren Konſequenzen der
Entrechtung der Hauseigentumer nur durch den Grundgedanken gerecht=
fertigt
werden, daß ein Heimſtättenrecht jedes Deutſchen beſtehe und daß
der Goldwertbeſitz ſich dieſem Recht unterzuordnen habe. Die Frage,
inwieweit die ſo bewirkte Belaſtung einer einzelnen Gruppe überhaupt
nach dem Rechtsempfinden gebilligt werden kann, ift ſchon wiederholt
an dieſer Stelle von berufener Seite behandelt wonden, ſo daß ſie hier
nicht erörtert werden ſoll.
Die tatſächliche Ausübung: der Mieterſchutzgeſetzgebung iſt nun=
mehr
nach einer Richtung hin für den Hauseigentümer noch weit be=
laſtender
, als das Reichsmietengeſetz es vorſieht. Und bei jeder das
Rechtsempfinden zweifellos verletzeuden Abſchnürung vom Nechten iſt es
ohne Zweifel Pflicht der zuſtändigem Organe, die Erleichterungen anzu=
wenden
, die das Geſetz vorſieht.
Wenn es der Grundgedanke der Mieterſchutzgeſetzgebung geweſen
iſk, bei der allgemeinen Verarmung das Heimſtättenrecht und auch unter
gewiſſen Vorausſetzungem das Recht auf eine angemeſſene Betriebsſtätte
zu wahren, und wenn deshalb der Mietzzins zu Laſten der Goldwert=
beſitzer
wenigſtens für die Uebergangszeit künſtlich niedergehalten wer=
den
ſollte, ſo ſetzſt ſich dieſes Prinzip ſelbſt dort ſeine eigenen Grenzem.
wo der Goldwertbeſitz mit dem Goldwertbaſitz kollidiert. Das Halten
emes gewerblichen Betviebes ſtellt in gewiſſem Sinne einen Goldwert=
beſitz
dar, da mit dem Sinken des Markwertes ſich der Umſatz im gewerb=
lichen
Betrieben in der Regel vervielfacht. Eine euhebliche Gruppe von
gewerblichem Betrieben iſt jedenfalls in der Lage, einen Reingewinn
auszuwerfen, der dem Friedensgewinn dieſer Gewerbe, am Verhältnis
der Kaufkraft der Mark gemeſſen, gleichkommt oder ihm nahezu erreicht.
Während nun im Frieden dieſe Gewerbebetriebe einen erheblichen Pro=
zentſatz
ihres Reingewinns an denjenigen abzugeben genötigt warem,
der ihnen durch Ueberlaſſung der geeigneten Lokalitäten in geeigneter
Lage weſentliche Unterlagen für die Ausübung des Gewerbebetriebes
ſtellte, kaur zur Zeit der Hauseigentimer von dem gewerblichen Unter=
nehmer
, der ſich auf den Rechtsſtandpunkt ſtellen will, und der die ſog.
geſetzliche Miete zu zahlen ſich bereit erklärt, mit einem verſchwindenden
Bruchteil des gewerblichen Neingewinns abgeſpeiſt werden.
Einen ſolchen Erfolg hat das Reichsmietengeſetz keineswegs gebilligt,
und es iſt lediglich einer mißverſtändlichen Auslegung desſelben durch
die zuſtändigen Organe zuzuſchreiben, daß er nicht längſt beſeitigt wurde.
Im § 10 des Reichsmietengeſetzes ſind, zwei Arten von gewerblichen
Zuſchlägen zur Grundmiete vorgeſehen. Dev Abſatz 1 dieſes Paragra=
phen
ermächtigt die Mieteinigungsämter, einen beſonderen Zuſchlag
ſogar zur vollen geſetzlichen Miete feſtzuſetzen in Fällem, wo infolge des
Gcverbebetriebes erhebliche Betriebs= und Inſtondſetzungskoſten ent=
ſtehen
. Von dieſer Ermächtigung haben die Mieteinigumgsämter im
Durchſchnitt vollen Gebrauch gemacht. Der auf dieſe Weiſe ſichergeſtellte
Zuſchlag gewährt aber naturgemäß nicht dem Hauseigentümer eine ihm
zukommende höhere Rente, ſie ſchützt ihn nur vov dem Schadem, der ihm
durch die Abnutzung und allmähliche Entwertung der von ihm geſtellten
Gebäude entſtehen muß. Und auch dieſer Schutz erſcheint ſo lange
die Markentwertung fortſchreitet äußerſt dürftig, weil eine genügende
Kapitalanſammlung für bünftige Reſtaurierung unter dieſen Umſtänden
kaum möglich ſein dürfte.
Von weit größerer Bedeutung iſt die Anordnung
des Abſaßtzes 2 des genannten Paragraphen. Hier hat
das Reichsmietengeſetz in voller Konſequenz ſeines Grundgedankens
angeordnet, daß für gewverbliche Räume ein weiterer Zuſchlag zu der
Grundmiete feſtgeſetzt werden kann, der nach der allgemeinen Lage‟
des betreffenden Gewerbebetriebes zu bemeſſen iſt. Der Gefetzgeber
ſetzt ausdrücklich hinzu, daß bei Feſtſetzung dieſes Zuſchlags Rückſicht
darauf genommen werden ſoll, daß wirtſchaftlich, ſchwache Betriebe micht
in ihrer Exiſtenz gefährdet werden. Irgend welche Grenze bei wirtſchaft=
lich
ſtarken Betriebe will das Reichsgeſetz nicht vorſchreiben. Es empfiehlt,
die Zuſchläge nach Klaſſen (je nach der Rentabilität der Gewerbe) ab=,
zuſtufen.
Aus dieſer Vorſchrift ergibt ſich mit aller Deutlichkeit, daß das
Reichsmietengeſetz bei einer Kolliſion zwiſchen Goldwerdbeſitzer und
Goldwertbeſitzer eine Verkürzung des einen Teiles zugunſten des andern
nicht beabſichtigt.
Die Feſtſetzung dieſer gewerblichen Ertragsguſchläge
iſt bisher ganz auffallenderweiſe nur in einem verſchwindenden Teile
heſſiſcher Gemeinden erfolgt. In keiner größeren Stadt Heſſens hat
man ſeither den § 10 Abſ. 2 zur Anwendung gebracht. Dieſe verblüf=
fende
Tatſache beruht offenſichtlich auf einer mißverſtändlichen Geſetzes=
auslegung
durch die zuſtändigen Gemeindebehörden.
Die Bekanntmachung des Herrn Oberbürgermeiſters von Darmſtadt
vom 23. Septemher 1922 erklärt in ihrem § 3, daß man von der Feſt=
ſetzung
derartiger Zuſchläge mit Rückſicht auf die Verſchiedenartigkeit
der einzelnen Betriebe abſehe, und es den Mieteinigungsämtern über=
laſſe
, dieſen Sonderzuſchlag in Streitfällen zu fixieven. Dieſe Delegation
der Mieteinigungsämter war geſetzlich unzuläſſig. Nach § 10 Abſ. 2
R. M. G. iſt der gewerbliche Ertragszuſchlag (im Gegenſatz zu dem
Abmutzſungszuſchlag des Abf. 1) in Hundertſätzen der Grundmiete feſt=
zulegen
. Nach § 11 des Reichsgeſetzes iſt zur Feſtſetzung dieſer Hundert=
ſätze
die bberſte Landesbehörde zuſtändig, die dieſes Recht auf die Ge=
meindebehörden
übertragen kann.
In Heſſem hat nun das Möniſterium gemäß Art. 8 der Ausführungs=
verordnung
vom 13. Juni 1922 die Feſtſetzung der Zuſchläge den Ge=
meindebehörden
überlaſſen und beſtimmt, daß dieſe die Genehmigung
des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft auf dem Dienſtweg einzu=
holen
haben. In Art. 9 der Verordnung ſind weitere genaue Vor=
ſchriften
über die Art dieſer Feſtfetzung gegeben.
Es iſt klar, daß angeſichts dieſer eingehenden geſetzlichen Beſtim=
wngen
die Delegation der Mieteinigungsämter zur Feſtſetzung dieſer
Zufchläge in Hundertſätzen unmöglich war. Das Mieteinigungsamt
Darmſtadt hat dieſe geſetzliche Lücke erbannt, umd der Vorſitzende des
Amtes hat ſchon frühzeitig in klarer Darlegung die Stadwerwaltung
Davmſtadt auf die Rechtsunwirkſamkeit der in § 3 der Bekanntmachung
des Oberbürgermeiſters ausgeſprochenen Delegation der Mieteinigungs=
ämter
hingewvieſen. Trotzdem iſt bis heute, wachdem das Reichsmieten=
geſetz
bereits über dreiviertel Jahre in Wirkung getreten iſt, eine Feſt=
ſetzung
der geſverblichen Ertvagszuſchläge nicht erfolgt.
Die Tatſache bedeutet wie oben ausgeführt eine ganz erheb=
liche
Verkürzung der Rechte der Hausbeſitzer, die in der Mietevſchutz=
geſetzgebung
keine Grundlage findet, die umgekehrt nach dem Grundſätzen
des Reichsmietengeſetzes vermieden werden ſoll.
Es erſcheint unbedingt notwendig, daß das Vevſäumte von den zu=
ſtändigen
Organen ohne jedes Zögern machgeholt werde, umſomehr, als
wohl nach der Beſtimmung des § 11 des Reichsgeſetzes eine Feſtſetzung
der Hundertſätze mit Rückwirkung kaum möglich ſein wird. Es erſcheint
die Frage gerechtfertigt, ob den Hausbeſitzern nicht ein Schadenserſatz=
anſpruch
gegen die Stadt zuſteht, die ihnen auf Grund eines offenſicht=
lichen
Verſehens die Ausüibung reichsgeſetzlich fixierter Rechte unmög=
lich
gemacht hat.

v. Eberſtadt, 6. Mai. Todesfall. Geſtern, mittag wurde unter
großer Beteiligung Herr Hugo Vogelſang von hier zu Grabe ge=
tragen
. Dem Verſtorbenen wurden viele Ehrungen zuteil, da er ſich
auch in Darmſtädter Vereinen ſehr beliebt gemacht hatte. Insbeſon=
dere
wurde er bon mehreren Stenographen=Vertretern geehrt, da er
u. a: erſter Gauvorſitzender des Gaues Darmſtadt Gabelsbergerſcher
Stenographen war. An ſeinem Grabe ſprachen deshalb u. a. im Auf=
trage
des Gaues Darmſtadt Herr Büttel und im Namen des Bezirks
Darmſtadt Herr Roth, ferner die Vorſitzenden der Stenographen= Ver=
einigung
und des Stenogr.=Vereins 1861=Darmſtadt. Feuer. Heute
abend gegen 10 Uhr ertönte plötzlich die Feuerglocke. In einem Bauern=
hauſe
in der Kirchſtraße war ein Kaminbrand ausgebrochen, der in=
deſſen
bald gelöſcht werden konnte. Grober Unfug. In der
Nacht von Samstag auf Sonntag wurde von jungen Burſchen aus
Darmſtadt durch das Abheben von Kanaldeckeln in der Heidelberger=

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Mai 1923.

und Darmſtädterſtraße ein leichtſinniger Unfug getrieben, der leicht
ſchlimme Folgen für den Verkehr hätte haben können. Die Polizei
konnte erfreulicherweiſe die Burſchen namentlich feſtſtellen. Ar=
beitsmarkt
. Die Zahl der Arbeitsloſen und Kurzarbeiter hat
in der letzten Woche hier wiederum zugenommen. Unter den Betroffe=
nen
befinden ſich auch mehrere ältere Leute. Konzert. Im voll=
beſetzten
Saale des Bergſträßer Hofes hielt die Harmonie=Muſik= Ver=
einigung
Darmſtadt, aus 30 Inſtrumentaliſten beſtehend, ein Konzert
ab. Der Dirigent derſelben, Herr L. Kümmel=Darmſtadt, brachte
auch meherere Solo=Einlagen zum Vortrag. Gleichzeitig hielt im
Schwanenſaale heute abend der Geſangverein Laſſalia einen Konzert=
abend
ab, zu dem mehrere Darmſtädter Soliſten gewonnen waren.
Der Verein ſelbſt ſteht zurzeit unter Leitung des Herrn Dr. Wenz
aus Darmſtadt.
Aus dem Gerſprenztal, ſchreibt man uns: In Nr. 122 Ihrer ge=
ſchätzten
Zeitung vom 4. 5. 23 findet ſich eine Notiz Aus dem Ger=
ſprenztal
, in welcher der Zugverkehr auf der Strecke Rein=
heim
=Reichelsheim kritiſiert iſt. Ganz kurz iſt zuletzt der
Ausfall des in Reichelsheim um 7 Uhr vorm. abgehenden Zuges er=
wähnt
. Die Anſicht eines ſehr großen, wenn nicht des größten Teiles
der Bewohner des Gerſprenztals iſt die, daß für die Gerſprenztäler
dieſer 7 Uhr=Zug bedeutend wichtiger iſt als der Sonntagsverkehr.
Scheinbar iſt dem Einſender nicht bekannt, daß infolge Einſtellens
des erwähnten Zuges ſeit 15. 3. 23 der Unterricht an der Höheren
Bürgerſchule in Groß=Bieberau in den Nachmittagsſtun=
den
von 15½ Uhr abgehalten werden muß, weil der erſte Zug, der
in Reichelsheim um 5 Uhr vorm. abfährt, für die Schüler zu früh iſt,
da ſie auch erſt um 2,30 Uhr nachm. wieder nach Hauſe fahren könn=
ten
. Wenn die derzeitige Wärme weiter anhält, wird es bahd unmög=
lich
jeſn, den Unterricht in der ſeitherigen Weiſe durchzuführen.
Schriftliche Eingaben und perſönliche Rückſprache des Schulleiters mit
der Direktion der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft, um die Wieder=
herſtellung
des früheren Verkehrs zu erreichen, hatten keinen Erfolg.
Man hätte doch annehmen können, daß mit dem Ausfall jeglichen Sonn=
tagsverkehrs
auf der Strecke wenigſtens dieſer für das Gerſprenztal ſo
wichtige Zug wieder eingelegt werden würde. Wenn man bedenkt, daß
außer 5560 Schülern und etwa 80 in Drehereien Groß=Bieberaus
beſchäftigten Arbeitern noch eine ſehr große Anzahl von Fahrgäſten,
die mit dem Zug 8,16 Uhr in Reinheim nach Darmſtadt u. ſ.
weiterfuhren, den ausgefallenen Zug benutzt haben und benutzen wür=
den
, dann erſcheint es unverſtändlich, daß der Zug noch nicht wieder
eingelegt worden iſt. Wer Gelegenheit hatte, die Frequenz der ver=
ſchiedenen
auf der Strecke fahrenden Perſonenzüge zu ſtudieren, kommt
zu dem Schluß, daß der 7 Uhr=Zug einer der meiſt beſetzten der Strecke
geweſen iſt.
th. Sprendlingen, 6. Mai. Die Hundertſätze für April
wurden auf 6125 Prozent feſtgeſetzt. Zum Neubau von Wohnungen
in einigen Häuſern, wurde dem Gemeinderat eine Vorlage zur Ge=
nehmigung
von entſprechenden Kapitalien unterbreitet. Es wurde be=
ſchloſſen
, zunächſt die Beſchlagnahme=Verordnung abzuwarten.
R. Alsfeld (Oberh.), 7. Mai. Das abendliche Maiblaſen,
eine ſchöne alte Sitte, follte nach einem Beſchluß der Stadtverwaltung
in Wgfall kommen, da die Koſten hierfür in dieſem Jahre auf 100 000
Mk. zu ſtehen kommen. Jetzt wird dieſe Summe durch private Samm=
lung
aufgebracht.

Ausbau des Schloſſes Lichtenberg zur Wohuungsbeſchaffung.
Durch die zahlreichen, ſich ſtetig noch mehrenden Ausweiſungen
iſt die Wohnungsnot im Lande, beſonders in der Nähe des beſetzten Ge=
bietes
, auf das höchſte geſtiegen. Es erſcheint daher dringend geboten,
weitere Unterkunftsmöglichkeiten für Vertriebene zu
ſchaffen. Aber auch bei Ruheſtandsverſetzungen wird es unter dieſen
Verhältniſſen überaus ſchwierig werden, die Räumung der Dienſtwoh=
tuungen
herbeizuführem, da die abgehenden Beamtem keine Wohnung
findem können. Um Störungen und Hemmungen des Dienſtbetriebes zu
vermeiden, müßte auch hier Vorſorge getroffen und jede Möglichkeit zur
Beſchaffung von Wohnungen benutzt werden. Eine ſolche Möglichkeit
bietet ſich, vvorauf das Miniſterium der Finanzen in einer Regierungs=
note
hinweiſt, in dem Schloſſe Lichtenberg, wo in dem neu ausgebauten
Oſtflügel und im Dachgeſchoß des Mittelbaues nach den vorliegenden
Plänen elf Familignwohnungen mit je 34 Zimmern
eingerichtet werden können. Die Koſten werden nach der Grundfläche
der herzuſtellenden Räume berechnet rund 370 Millionen M. betragen.
Bei alsbaldiger Inangriffnahme der Herſtellungsarbeiten würden die
Wohnungen teilweiſe bis zum Sommer, ſämtlich jedenfalls bis zum
Herbſt dieſes Jahres, beziehbav werden.
In anbetra) der Dringlichkeit der Wohnungsbeſchaffung erſucht
das Miniſterium den Finanzausſchuß, ſeine Zuſtimmung zu dem Aus=
bau
des Schloſſes Lichtenberg nach den vorgelegten Plänen zu erteilen
und dafür beſorgt zu ſein, daß in dem Ausſchußbericht die machträgliche
Einſtellung des erforderlichen Betrages in den Vermögensteil des Vor=
anſchlages
1923 und ſeine Bewilligung durch den Landtag beantragt
wird.

Parlamentariſches.
* Der Finanzausſchuß des Landtags begab ſich geſtern
Nachmittag zu einer Beſichtigung nach Schloß Lichtenberg i. O. Be=
kanntlich
iſt dem Landtage eine Regierungsvorlage zugegangen, die den
Ausbau des Schloſſes, zu Wohnungen für Ausgewieſene bezweckt. Nach
den vorliegenden Plänen können in dem noch unausgebauten Oſtflügel
und im Dachgeſchoß des Mittelbaues 12 Familienwohnungen mit je
34 Zimmern eingerichtet werden. Die Koſten werden mit rund 370
Millionen veranſchlagt. Bei ſofortiger Inangriffnahme der Arbeiten
könnten die Wohnungen teilweiſe zum Sommer, der Reſt beſtimmt
bis zum Herbſt bezogen werden.
Die Vorlage wurde genehmigt, vorbehaltlich einer genauen Prüfung
der Pläne durch die Negierung, beſonders nach der wirtſchaftlichen
Seite.
Bei dieſer Gelegenheit wurden verſchiedene Vorlagen genehmigt
und zwar: Die Errichtung von Räumen an der Landesuniverſität
Gießen, zur Mobiliarbeſchaffung für den Erweiterungsbau der Uni=
verſitäts
=Frauen=Klinik in Gießen. Beide Vorlagen vorbehaltlich der
Möglichkeit der Aufbringung der erforderlichen Mittel. Dem Erwerb
des Grundſtücks, Goetheſtraße 46, zu Gießen, einer Schenkung der Her=
ren
Fabrikant Bopp und Architekt Meier in Höhe von 64000 Mk. für
ein kunſtwiſſenſchaftliches Inſtitut wurde zugeſtimmt. Die Gewährung
eines Gnadengehaltes an einen ordentlichen Profeſſor, der über 20
Jahre an der Univerſität Gießen gewirkt hat und der beſondere Ver=
dienſte
auf dem Gebiete der Erforſchung der Gaunerſprache zu ver=
zeichnen
hat, und infolge Krankheit penſioniert iſt, wurde bewilligt.
Zugeſtimmt wurde der Regierunasvorlage, betr. Errichtung von Be=
amtenwohnungen
, IV. Reihe (es ſind 100 Wohnungen zu einem Koſten=
aufwand
von 4 Milliarden Mark vorgeſehen), ebenfalls unter Vorbe=
halt
der Mittelbeſchaffung. Die Verlegung des Polizeireviers in
Mainz in das alte Juſtizgebäude war bereits genehmigt, ſoweit es den
Umbau betraf. Die heutige Beratung diente im Beſonderen der Mobi=
liarbeſchaffung
und Einrichtung. Die Koſten mit 41 Millionen wur=
den
gewehmigt. Ein Amtrag der Abgg. Kaul, Reiber, Storck und Gen.,
wonach die Mittel für die Volkshochſchulen auf 3 Millionen erhöht
werden ſollen, wurde zurückgeſtellt, um den Fraktionen nochmals Ge=
legenheit
zur Beratung zu geben.

Sport, Spiel und Turnen.
Straßenrennen Mannheim=Frankfurt=Mannheim
Ernſt, Volf vom V. C. D. belegt den 3. Platz.
Am vergangenen Sonntag rollte das Straßenrennen Mann=
heim
=Frankfurt=Mannheim um den Großen Straßenpreis von Mann=
heim
, das genau 100 Fahrer an den Start brachte. Wie bereits be=
richtet
, hatte die Rennmannſchaft des Velociped=Club 1899 hierzu eben=
falls
Meldungen abgegeben. Wiederum war es Ernſt Wolf, der
ſeinem Sieg in Dudenhofen, einen weiteren bedeutenden Erfolg beifügen
konnte und ſo die Farben des V. C.D. in erwarteter, vorzüglicher Weiſe
vertrat. Das Rennen führte über 160 Km. und ſah Wolf beim
Paſſieren Darmſtadts auf der Fahrt nach Frankfurt in der zirka 14
Mann ſtarken Spitzengruppe, welche Poſition er auch bis zum Schluſſe
durchhielt. Beim Rückweg durch Darmſtadt beſtand, dieſe Spitzengruppe
nur noch aus drei Fahrern Wolf, Roeſen, Däne die bereits einen
ſolch großen Vorſprung hatten, daß man ſie falls keiner mehr
Defekt bekommt , ſchon als Sieger bezeichnen konnte. Die geſetzten
Erwartungen gingem dann auch in Erfüllung. Roeſen, der Sieger der
großen Rheinlandrennen und Däne, Berlin (bis vor kurzem noch Be=
uufsfahrer
) verſuchten wohl noch den Darmſtädter abzuſchütteln, doch
ohne Erfolg. Wolf, der ſich noch in beſter Verfaſſung befand, ſetzte
zum letzten gewaltigen Endſpurt ein und wäre unbedingt Sieger ge
bieblen, wenn Roeſen und Däne ihn nicht in das Publikum abgedrückt
hätten, wodurch Wolf beinahe noch zum Sturz gekommen wäre. Das
Publikum nahm dann auch für Wolf lebhaft Partei und proteſtierte
gegen die unfaire Fahrweiſe von Roeſen und Däne. Leider wurde
von einer Diſtanzierung der Beiden abgeſehen, da Wolf, als ruhiger
verträglicher Charakter, dem ſelbſt jede unreelle Fahrweiſe zuwider iſt,
von einem Proteſt Abſtand nahm.
Die gefahrenen Zeiten ſind: Roeſen,
unden 9 Minuten
34 Sekunden; Däne, Berlin, 1½ Radlänge zurück; Wolf, Darmſtadt,
1 Radlänge hinter Där

Rutter 126.

Ernſt Wolf hat durch dieſe Leiſtung erneut bewieſen, daß in
ihm das nötige Zeug zu einem Straßenfahrer, ſteckt, daß er es jederzeit
mit den Großen Kollegen aufnehmen kann und daß er als Darmſtadts
zurzeit beſter Straßenrennfahrer anzuſprechen iſt. Möge ihm der erſte
große Erfolge der Saiſon 1923 ein Anſporn zu weiteren großen
Taten ſein.
Während des Rennens hatte ſich allenthalben eine große Zuſchauer=
menge
angeſammelt, ein Beweis dafür, daß man auch in Darmſtadt
allmählich dem Radſport hier dem Rennſport die ihm gebührende
Beachtung ſchenkt.
Sportintereſſenten, die Zeuge eines ſchönen Straßenrennens ſein
wollen, werden heute ſchon auf das am 27. Mai ſtattfindende Rennen
Rund um die Ludwigshöhe, veranſtaltet von dem Velociped=Club 1299,
aufmerkſam gemacht. Dieſes Rennen, das zugleich der erſte Lauf zur
Clubmeiſterſchaft des V.C.D. iſt, iſt wohl das intereſſanteſte aller
Straßenrennen, da hierbei das Rennen von Anfang bis. Ende beobach=
tet
werden kann. Das Reunen Rund um die Ludwigshöhe, führt
über die Strecke Böllenfalltor (Start) Nieder=Ramſtadt Mühl=
tal
Eberſtardt Heidelbergerſtraße Landskronſtraße Böllen=
falltor
(Ziel). Dieſe Strecke, muß 5mal durchfahren werden, der Erſte
jeder Runde erhält außer den ausgeſchriebenen Ehrenpreiſen jeweils
eine beſondere Rundenprämie. Während des Nennens findet am Start
und Ziel Böllenfalltor, Promenadenkonzert ſtatt. Nähere Einzelheiten
Siewener.
folgen an dieſer Stelle.
la. Jugend=Sportverein 98 e. V. I. Jgd. Eintracht.
Um 2,30 Uhr nachmittags trafen ſich am Sonntag zum fälligen
Verbandsſpiel obige Jugendmannſchaften. Nach ſchönem Kombinations=
ſpiel
kamen die Eintrachtler wiederholt vor das Sportvereinstor, ohne
die Chancen auszunützen. Der Sturm des Sportvereins zeigte jedoch
das beſſere Zuſammenſpiel. Trotzdem erzielte Eintracht, nach Durch=
bruch
durch Schmidt, das erſte Tor. Gleich darauf erzwang Sport=
verein
den Ausgleich. Als beſter Teil der Sportvereins=Elf dürften die
Gebrüder Wenner zu bezeichnen ſein, denen die Hintermannſchaft mit
Spengler, Ruckelshauſen. Schmidt nichts nachgibt. Als Beſte dürften
bei Eintracht der Torhüter Wicklaus ſowie Spatz und Falt als Ver=
teidiger
zu nennen ſein.
IIb Mannſchaft Sp.=V. I. Sp.=V. Roßdorf, 5:0 (2:0).
Sportvereins IIb Mannſchaft weilte Sonntag in Roßdorf und ge=
wann
gegen den dortigen Sportverein, mit 5:0. Die Elf, die erſt ſeit=
6 Wochen beſteht und die 6 Spiele, die ſie in dieſer Zeit ausgetragen
hat, mit einem Torverhältnis von 42:5 gewonnen hat, konnte ſich auf
dem kleinen Platze nicht zurechtfinden. Die ſeitherigen Reſultate der
Elf ſind: 3:2 gegen I. Groß=Zimmern, 9:0 gegen I. Jugendheim, 4:2
gegen I. Erbach, 7:0 gegen I. Groß=Zimmern, 14:1 gegen I. und II.
Niederurſel (B.=Klaſſe), 5:0 gegen I. Roßdorf. Am nächſten Donners=
tag
((Himmelsfahrtstag) begibt ſich die Elf an den Neckar, um in
Hirſchhorn der F. A. des dortigen T.=V. entgegenzutreten. Hirſch=
horn
iſt ſehr gute B=Klaſſe im Elſensgau. Am Sonntag ſpielt die
Frigi.
Elf., gegen die III. von Arheilgen auf hieſigem Platz.
wb. Vom Rhön=Segelflug=Wettbewerb. Der Frani=
furder
Verein für Luftfahrt teilt mit: Als Zuſatzpreiſe zum Rhön= Segel=
flug
=Wettbewerb 1923 hat der Ring der Flieger in 5proz. tvertbeſtän=
digen
Rentenbriefen der Roggenbank folgende Preiſe geſtiftet: 20 Ztr.
Roggen für den erſten Segelflug von mindeſtens 400 Meter Höhe über
dem Gipfel der Waſſerkuppe (gefeſſelter Start und Flug zuläſſig), der
dann im freien Segelflug (d. h. ohne Feſſelung) die Gegend Fuldas er=
erreicht
und nach einer Luftbildaufnahme Fuldas weſtlich der Bahn
SchlüchternFuldaHünfeld landet, und 2 Ztr. Roggen als Flieger=
gedenkpreis
für die beſte Lichtbildaufnahme der Fliegergedenkſtätte am
Tage ihrer Weihe, am 30. Auguſt 1923 aus einem zum Vor= oder Haupt=
wettbewerb
zugelaſſenen Flugzeug. Ferner ſind zu dem im § 7b der
Ausſchreibung zum Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1923 unter IV ge=
nannten
Zweiſitzerpreis von 400 000 Mk. ein zweiver Preis von 100 000
Mark als Wuppertalpreis vom Niederrheiniſchen Verein für Luftfahrt
(Sektion Wuppertal), und ein dritter Preis von 75 000 Mk. gebildet
wvorden. Die Flugwiſſenſchaftliche Vereinigung Frankenhauſen am Kyff=
häuſer
, Technikum für Luftfahrzeugbau in Frankenhauſen am Kyffhäuſer,
hat für den Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1923 einen Kyffhäuſer= Kon=
ſtruktionspreis
von 150 000 Mk. geſtiftet, der in erſter Linie neue Ideen
belohmen ſoll von Wettbewerbern, die nicht ſelbſt Segelflugzeuge bauen
konnten, ſondern ſich nur konſtruktiv und theoretiſch mit dem Segelflug=
zeugbau
beſchäftigt haben.

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I6. Mai
President Arthur
fuli
ar. Mai
President Fillmore
ar. Juni
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26. Mai
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Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für den 9. Mai:
Bei gleichmäßiger Luftdruckverteilung über dem Feſtland iſt morgen
mit merklich bühlerem Wetter zu rechnen. Gewitterneigung beſteht fort,

[ ][  ][ ]

Rummer 126.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Mai 1923.

Seite 5.
48 Gewinn zu 20 000 Mk. und die Einſatzgewinne zu 15 000 M
ſiud aus den täglichen Gewinnliſten zu erſehen. (Ohne Gewähr.)

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmi die Redaktſon keinerlei Ver=
antworiung
; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Amfange
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Der langerſehnte Sommer iſt nun endlich eingetroffen und hat
uns gleich mit einer fürchterlichen Hitze überfallen. Schon ſieht man,
wie Hunderte von Badeluſtigen nach den Ufern des Woogs wandern,
um ſich Abkühlung zu verſchaffen. Aber welche Enttäuſchung. Trotzdem
das Waſſer bereits eine Temperatur von 1516 Grad hat, iſt es ver=
boten
, zu baden. Wenn auch Herr Gunder die Liebenswürdigkeit
beſitzt und nichts dagegen einwendet, daß gebadet wind, ſo iſt man doch
gezwungen, ſeine Kleider außerhalb der Kabinen an einen Türpfoſten
oder ſonſt etwas aufzuhängen, da die Kabinen auf höheren Befehl noch
nicht geöffnet werden dürfen. Wann der Woog geöffnet werden ſoll,
weiß überhaupt niemand; man munkelt ſo etwas vom 15. Mai. So weit
ſollte man den Burequkratismus doch nicht treiben. Hier müßte im
Intereſſe des Publikums unbedingt Abhilfe geſchaffen werden, ganz
abgeſehen davon, daß der Woogspächter Tauſende verliert, die er ſehr
gut gebrauchen kann, zumal der letzte Winter äußerſt ungünſtig für ihn
Ein Badeluſtiger.
Der Herungarten.
Für unzählige Erwachſene und Kinder bedeutet unter den heutigen
Verhältniſſen der Herrngarten die einzige erreichbare Erholungsſtätte.
Der im vergangenen Jaihre mühſam aufgepumpte. Herrngartenteich iſt
wieder am Verlöſchen. Die Wege ſind jetzt derarti ſtaubig, daß für
viele Erholungsbedürftige der Aufenthalt im Herrngarten leider un=
möglich
wird. Es bedarf wohl nur dieſes Hinweiſes, um im Intereſſe
der Allgemeinheit aus geſundheitlichen Rückſichten zur Bekämpfung

der Staubplage wenigſtens ein regelmäßiges Beſprengen der Herrn=
gartenwege
zu veranlaſſen.
Aufhebung des Wohnungsamtes. Da die Nach=
frage
nach Wohnungen immer größer wird, das Angebot aber gleich
Null iſt, andererſeits aber immer kritiſiert wird, wird einſtimmig be=
ſchloſſen
, die Zuweiſung von Wohnungen überhaupt cinzuſiellen.
Wer eine Wohnung braucht, ſoll ſich ſelbſt eine ſuchen. Mit dieſem
Beſchluß werden nun wohl auch die Klagen über die Ungerechtigkeiten
aufhören. So läßt der Gemeinderat Aidenbach durch das Vilshofener
Tageblatt verkünden. Ob nicht, ſo ſchreibt man uns, durch einen gleichen
Beſchluß in Darmſtadt den Wohnungsſuchenden beſſer gedient wäre,
als durch den behördlichen Zwangsapparat, der ungeheuere Summen
koſtet und nur hemmend wirkt.
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
Mitgeteilt durch Lotterie=Einnahme Petrenz, Rheinſtr. 33.
4. Klaſſe, 16. Tag 2. Ziekung.
100 000 Mk. Nr. 2642 11767, 50 000 Mk. Nr. 11214 41110 42681 56211
64782 113131 133903 200770 209947 242336 359555, 30 000 Mk. Nr. 6301
19750 30302 33067 33332 81240 85789 87085 98231 101006 123734 142093
153220 159809 182193 184930 185146 186669 211729 248145 260404 273493
2i9274 289888 292053 321861 324520 337229 343606 347277 374506.
17. Tag 1. Ziehung.
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Nr. 38303 170480 210225 269286, 50 000 Mk. Nr. 15827 55722 70361,
30 000 Mk. Nr. 498 8546 15307 15463 53093 90254 97743 111150 11216
124140 149200 155637 168160 181882 188302 213197 215014 222635 224634
236591 249803 255384 279852 286346 287753 291385 296586 306905 311154
329497 344015 352606 356664 358947 365264 369270 370830.

beseitigt sicher
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das Radikalmittel Lebeivoht.
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Lebewohl-Ballen-Scheiben.
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Man verlange ausdrücklich Lebewohl‟"
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Landestheater Großes Haus, Aufang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
(E 25): Rigoletto Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
Orpheum. Anfang 73
(Zuſatzmiete 7*): Emilia Galotti
Uhr abends: Der keuſche Guſtav Union=, Reſidenz=, Zentral=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land
Reich und Ausland; MaxStreeſe; für den Inſergtenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Rummer hat 8 Seiten.

O4

je VERLOBUNG unserer
2 Tochter Mathilde mit
Herrn Hans Schüler geben
bekannt
Prof. Dr. Wilhelm Sonne
u. Frau Haria, geb. Hangs

ſeine VERLOBUNG mit
49r Fräol. Mathilde Sonne
zeige ich hierdurch an.
Hans Sehüler

Darmstadt

Maf 1923

Hamburg
(*12820

Kar6

Statt Karten
Unſere kirchliche Trauung findet heute Nach=
mittag
2 Uhr in der Schloßkirche ſtatt.
Dipl.=Ing. Arthur Tix u. Frau
Lina, geb. Schmidt

Bochum,
Darmſtadt,

den 8. Mai 1923

126

eine Verlobang mit Fräulein Erika
1Y1 von Varendorf, Tochter des Herrn
Sanitätsrates Dr. von Varendorff und seiner
Frac Gemahlin Elisabeth, geb. von Brann,
zeige ich ergebenst an.

Alfred Hallwachs

Darmstadt Frankturt a. M.
(Feldbergstr. 7)

Mai 1923

12794

Von vielen Haus-
frauen
bevorzugt!
werlangen Sie es bei
Ihrem Kaufmann für
die Feiertage.

Heute Dienstag u.
Mittwoch trifft au
dem Marktplatz eine
Sendung
Nordsee-
Habljau
ein, ſehr billig, ( 128:

Patente
Ausarbeitung; An=
meld
., Finanzierung,
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Lagerhausſtraße 32.
Tel. 1859, (*1usdgi

Die glückliche Geburt
eines gesunden Mädehens
zeigen hocherfreut an
Ialiug u. Belieia Breitermann

Darmstadt, 6. Mai 1923

Wf5

Dr. jur. Otto Engelbach
Lilli Engelbach
geb. Markwort
beehren sich ihre Vermählang
anzuzeigen
Gießen
Darmstadt
8. Mat 1923
(*12713

Tür die uns anläßlich unserer
1 Goldenen Hochzeitsfeier über-
sandten
Glückwünsche und Ge-
schenke
sagen wir auf diesem Wege
Allen herzlichsten Dank.
I. B. Silz und Frau
2726

Todes=Anzeige.
Heute Nacht ½11 Uhr verſchied
meine liebe Frau
Marie Kämmerer
geb. Dreieicher
nach langemmitGeduld ertragenem
2 Leiben.
Darmſtadt, den 7. Mai 1923
Die trauernden Hinterbliebenen:
F. A. Ludwig Kämmerer
Fran Kath. Kämmerer.
ie Beerdigung findet
14 Uhr au
friedhof

Unseren Freunden und Be-
kannten
zeigen wir hiermit den
Tod von
Otto Berryer
an, der im Blütenjahre an den
Folgen seines schweren Unfalles
erlegen ist.
Professeur I. Berryer
und Familie.
Die Beerdigung fndet Dienstag,
den 8. Mai, um 4 Uhr, auf dem
Waldfriedhof statt. (*12793

Dankſagung.

Für die vielen Beweife herz=
licher
Teilnahme bei dem Hinſchei=
den
unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir Allen, beſonders Herrn
Pfarrer Paul für ſeine Beſuche
während der Krankheit, ſowie für
die tröſtenden Worte am Grabe.
den verſchiedenen Vereinen, treuen
Freunden und Schulkameraden,
ebenſo für die zahlreichen Blumen=
ſpenden
unſeren innigſten Dank.
Familie Sch. Vogelſang.
Eberſtadt, 7. Mai 1923.

Freitag, den 11. Mai, nachmittags 2 Uhr,
laſſe ich in meiner Behauſung, Hambach bei
Heppenheim, Haus Nr. 81, einen

den Meiſtbietenden
abrikat Benz
verſteigern.

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. . 20. Juni
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in Mannheim: Reisebüro Karl M. Fournier, Mannheim C. 3 12
Prankfurt a. M.: J. Schottenfels & Co., Bethmannstr. 54
Tel.-Nr. Hansa 3385
Hendschels Reigebüro, Schillerplatz 3, Tel.-Nr. Hansa 5873/4
M Aenderungen vorbehalten.

Dampfkesselfabrik
vorm. Arthur Rodberg A.-G., Darmstact.
Auf Grund der in der ordentlichen Generalversamm-
lung
vom 20. März 1923 beschlossenen Kapitalerhöhung for-
dern
wir die Aktionäre auf, das Bezugsrecht bei Vermeidung
des Ausschlusses in der Zeit bis zum 26. Mai d. J. einschl.
bei der Mannheimer Bank, Aktiengesellschaft in Mannheim,
bei der Rheinischen Creditbank in Mannheim,
bei dem Bankhaus M. Hohenemser, Frankfurt a. H.,
bei der Deutschen Bank, Filiale Frankfurt in Fraukfurt
a. H.,
bei der Deutschen Bank, Filiale Darmstadt in Darmstadt,
bei der Darmstädter und Nationalbank, Eiliale Fraukfurt
in Frankfurt a., H.
auszuüben.
Die alten Aktien (ohne Gewinnanteilscheinbogen) sind
zu diesem Zwecke mit einem doppelt ausgefertigten Anmelde-
schein
in geordneter Nummernfolge zur Abstempelung einzu-
reichen
. Soweit die Ausübung des Bezugsrechts im Wege de.
Korrespondenz erfolgt, werden die Bezugsstellen die übliche
Bezugsprovision in Anrechnung bringen.
Auf M. 2000. alte Stammaktien können M. 1000.
neue Stammaktien mit Gewinnanteilberechtigung für das Ge-
schäftsjahr
1922/23 zum Kurse von 2300 zuzüglich eines
Pauschalbetrages als Abgeltung für die Bezugsrechtssteuel
und zuzüglich Börsenumsatzstener bezogen werden. Der
Pauschalbetrag für die Bezugsrechtsstener wird vor Ablauf
der Bezugsfrist bekanntgegeben.
Darmstadt, im Mai 1923.
Dampfkosselfabrik
vorm. Arthur Rodberg A.-G., Darmstadt.

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

8. Mai 1923 Nr. 126

Handel und Wandel in Heſſen.

Handelsbia

h. Oberrheiniſches Tonwerk und Baubedarf A. G.
in Heppenheim a. d. Bergſtr. Die beantragten 100 Prozent Divi=
derde
kommen durch Generalverſammlungsbeſchluß zur Auszahlung.
Einer demnächſt einzuberufenden außerordentlichen Generalverſamm=
lung
wird die Erhöhung des Grundkapitals um eine noch nicht bekannte
Summe zur Stärkung der Betriebsmittel für eine entſprechende Ausdeh=
nung
des Unternehmens vorgeſchlagen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
wb. Reichsbankausweis. Die zum letzten Monatsſchluß an
die Reichsbank geſtellten Anforderungen an Krediten und Zahlungs=
mitteln
waren weſentlich ſtärker als in der Vorwoche. Wie der Aus=
weis
der Bank vom 30. April ergibt, ſtiegen die Beſtände der Bank an
Reichsſchatzanweiſungen und zwar ausſchließlich infolge der Anſprüche
des Reichs, um 405,2 Milliarden Mark; gleichzeitig nahmen die Wechſel=
anlagen
um 227,9 Milliardem Mark und die Lombandforderungen
um 11,8 Milliarden Mark zu. Die geſamte Kapitalanlage der
Bank zeigte eie Erhöhung um 644,2 Milliarden Mark auf 9232,7 Mil=
liarden
Mark. Auf der anderen Seite weiſen die fremden Gelder eine
Vermehrung um 182,4 Milliarden Mark auf 3854,3 Millianden Mark
auf. Der Nerbedarf an Zahlungsmitteln übertraf zum Ultimo beträcht=
lich
die in den vorhergehenden Aprilwochen ausgewieſenen Ziffern, wenn
er auch die zum letzten Quartalswechſel beanſpruchte Summe nicht er=
reichte
. Der Banknotenumlauf wuchs nämlich um 449,9 Milliarden Mk.
auf 6546 Milliarden Mk. Der Umlauf an Darlehenskaſſenſcheinen ging
wieder um 0,8 Mill. Mk. auf 12,5 Mill. Mk. zurück. Im Ausweis vom
30. April kommt die Verſendung weiterer 52,5 Millionen Mk. Gold nach
dem Auslande zum Ausdruck; der in den Kaſſen der Bank befindliche
Goldbeſtand hat ſich um dieſen Betrag vermindert, während das bei
ausländiſchen Zentralnotenbanken ruhende unbelaſtete Golddepot um
ebenſoviel erhöht erſcheint. Dem Geſamtbetrage nach blieb der Gold=
beſtand
der Bank alſo unverändert. Die Vermehrung der Beſtände der
Bank an Münzen aus unedlem Metall befief ſich in der Berichtswoche
auf 0,5 Mill. M. Die Darlehenskaſſen des Reichs liehen 100,6 Mill.
neu aus; ihr Darlehensbeſtand iſt damit auf 1476,9 Milliarden Mk.
geſtiegen. Sie führten einen dieſer Zunahme entſprechenden Betrag an
Darlehnskaſſenſcheinen an die Reichsbank ab, ſo daß ſich deren Beſtände
an ſolchen Scheinen auf 1464,3 Milliarden Mark ausgedehnt haben.
wb. Portland=Zement= und Waſſerkalk=Werke
Mark=Neubeckum (Münſter). In der Generalverſammlung am
Samstag der Portland=Zement= und Waſſerkalk=Werke Mark=Neubeckum,
in welcher zwei Aktionäre ein Kapital von 2 567 000 Mk. vertraten,
wurde die Verteilung einer Dividende von 100 Prozent beſchloſſen. Die
Wickingſchen Portland=Zementwerke in Münſter, welche bereits 95 Pro=
zent
der geſamten Aktien der Mark beſitzen, machen erneut das An=
gebotz
, die Mark=Aktien gegen Wicking=Aktien umzutauſchen; die
Wicking=Werke erklären ſich erneut bereit, gegen nominell 2000 Mark=
Aktien nominell 3000 Mauk Wicking=Aktien zu gewähren. An dieſes
Angebot halten ſich di Wickingwerke bis zum 25. Mai d. J. gebunden.
ODie Lage des amerikaniſchen Giſen= und Stahl=
marktes
. Das amerikaniſche Fachblatt Iron Trads Review, Cleve=
land
in Ohio, kabelt über die Lage des amerikaniſchen Eiſen= und Stahl=
marktes
: Der große Verbrauch hält die Marktlage weiter angeſpannt,
obſchon neue Abſchlüſſe geringer geworden ſind. Der Stahltruſt erhöhte
die Preiſe für Feinbleche um 78 Dollar, für Weißbleche um 11 Dollar.
Der Preis für die Normalkiſte Weißblech beträgt jetzt 5,50 Dollar für
Liefevung im dritten Quartal. Die Eiſenbahnen verlangen große
Schienenmengen: die Pennſylvaniſche Eiſenbahn 150 000 Tonnen, die
Weſtern=Geſellſchaft weitere 100 000 Tonnen. Engliſches Fervomangan
ſtieg auf 130 Dollar, für Lieferung im zweiten Halbjahr 125 Dollar.
Von Indien wurden 2500 To. Roheiſen zu 35 Dollar frei San Franzisko
gekauft. Die Roheiſenproduktion im April war mit 3 547 000 Tonnen
die größte jemals erreichte. Im April wurden 15 Hochöfen neu in Be=
trieb
geſetzt, womit die Geſamtzahl der under Feuer ſtehenden Oefen
auf 3100 geſtiegen iſt.
Banken.
h. Handels= und Gewerbebank Heidelberg e. G. m.
b. H. Der Jahresumſatz betrug im Jahre 1922 4 866,53 Millionen M
(664,3), aus dem 156 (0,17) Millionen Mk. Reingewinn herausgewirt=
ſchaftet
wurden. Aus dem Neingewinn ſollen 20 Prozent Dividende
verteilt, die Geſchäftsanteile und Haftſumme infolge der Geldentwertung
erhöht werden.
Dividendenvorſchläge.
h. Rhenania, Verein Chemiſcher Fabriken Aachen=
Mannheim. Die Verwaltung ſchlägt der am 28. Mai ſtattfindenden
ordentlichen Generalverſammlung die Verteilung von 200 Prozent
Dividende für das Geſchäftsjahr 1922 vor.

Warenmärkte.

wb. Frankfurter Getreide=Börſe vom 7. Mai 1923.
Die Getreidebörſe, wird zurzeit wieder durch die unſichere Haltung be=
einflußt
, welche auf dem Deviſenmarkt vorherrſcht. Die Verkäufer nah=
men
in den erſten Geſchäftsſtunden abwartende Haltung ein. Die Stim=
mung
war als feſt zu bezeichnen, jedoch läßt die Umſatztätigkeit viel zu
wünſchen übrig. Das Angebot iſt beſcheiden und die Nachfrage nach
Roggen und Mais iſt reger. Die Preiſe entſprechen den letzten Notier=
ungen
. Mehl gut behauptet. Hafer und Gerſte ruhig. Futtermittel
finden vereinzelt Beachtung.
Amtliche Notierungen. (Getreide, /Hüülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Alsbaldige Lieferung, Parität Frankfurt a. M.) Preis je 100 Kg.
Weizen Mk. 135140 000, Roggen Mk. 130134 000, Sommergerſte für
Brauzwecke Mk. 110115 000, Hafer inländiſcher Mk. 90110 000,
Hafer ausländiſcher Mk. , Mais La Plata Mk. 150 000, Mais Mixed
Mk. 145 000 nominell, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null Mk. 220= bis
240 000, bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl Mk. 165=
180 000, Weizen= und Roggenkleie Mk. 6064 000, Erbſen 170200 000,
Heu ſüdd., gut, geſund 60 000, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt
5458 000, Biertreber getrocknet Mk. 6070 000. Tendenz: feſt.
wb. Berliner Produktenbericht. Die ſtarke Aufwärts=
bewegung
der Deviſenkurſe gab am Produktenmarkte den Anſtoß zur
Erhöhung der Preisforderungen. Einer Belebung des Geſchäfts wirkte
aber die Zuwickhaltung der Käufer entgegen. Weizen war in Mecklen=
burger
weniger guten Partien angeboten, die aber nur wenig Intereſſe
fanden, während andere Sorten zu hoch im Preiſe gehalten waren. In
Roggen erſchwerten die erheblich teueren Preiſe den Umſatz. Von Gerſte
wurde Brauware wegen der warmen Witterung wenig begehrt. Auch
für Hafev zeigte ſich ein Nachlaſſen der Nachfvage. Die Preisforderungen
ſtellten ſich aber höher. Mans und Mehl wieſen teuere Preiſe auf bei
geringen Umſätzen. Eine ſchärfere Aufwärtsbewegung wurde bei Mehl
durch Abgaben aus zweiter Hand aufgehalten. Futterſtoffe fanden für
ſpätere Lieferung mehr Kaufluſt.

Börſen.

* Börſenbericht vom 7. Mai 1923. Eigener Bericht.)
Infolge der ablehnenden Haltung Frankreichs zeigte der Deviſenmarkt
heute wieder eine anziehende Tendenz. Der Dollar, der zeitweiſe bis
39 000 gehandelt wurde, wurde ſchließlich mit 37 350 notiert. Am
Effektenmarkt beſtand zunächſt auf Grund der höheren Deviſenkurſe
etwas Kaufluſt, ſo daß das immerhin noch ziemlich herauskommende
Material glatt, in den meiſten Fällen, ſogar zu etwas höheren Kurſen
Aufnahme fand. Das Geſchäft war jedoch keineswegs groß, da die Zu=
rückhaltung
im Verlaufe der Börſe noch zunahm. Die Kurſe gaben
ſchließlich leicht nach und man ſchloß bei ruhigem Geſchäft.
Am ausländiſchen Rentenmarkt waren im Einklang
mit den Deviſenbeſſerungen die Kurſe etwas höher. Von Türken
handelte man Zolltürken mit zirka 52 250, II. Bagdadbahn mit zirka
51 000 %o, von Mex. Renten wurden 5% Gold=Mexikaner mit 595 000
plus 35 000 umgeſetzt.
Am Chemie=Aktien=Markt eröffnete man zu leicht be=
feſtigten
Kurſen. Im Verlaufe der Börſe trat kaum eine Aenderung
ein. So waren hier Badiſche Anilin=Aktien 46 250 plus 1250, Höchſter
38 000 plus 2000; ſchwächer lagen dagegen chemiſche Rhenania 32 000
minus 5800.
Am Elektrizitäts=Aktien=Markt gab es nur unweſent=
liche
Kursveränderungen. Lediglich Bergmann 73 000 plus 5000, Rei=
niger
, Gebbert und Schall 30 000 plus 5000 und Schuckert 111 000 plus
5000 lagen feſter.
Maſchinen= und Metallwerte lagen größtenteils etwas
ſchwächer, Eßlinger 24 000 minus 3000, Pokorny u. Wittekind 14 200
minus 1800.
Zucker=Aktien lagen kaum verändert.
Eine ausgeſprochene feſte Haltung zeigte wieder der Montan=
Aktien=Markt, an dem die Kurſe weiter ſtärker anziehen konnten.
So Deutſch=Lux 200 000 plus 30 000, Gelſenkirchener 215 000 plus 5000,
Karo 80 000 plus 3000 und Rheinſtahl 147 000 plus 12 000. Vank=
Aktien gaben unweſentlich im Kurſe nach.
Am Einheitsmarkt waren die Kursveränderungen im großen
und ganzen gering. Einen größeren Kursrückgang hatten hier nur
Leder St. Ingbert 56 750 minus 3250 aufzuweiſen.
Im Freien Verkehr gaben die Kurſe nach feſtem Beginn
ſpäterhin leicht nach. Man hörte: Beckerſtahl 28 500, Beckerkohle 26 000,
Benz 36 000, Brown Boveri 16 000, Continentale Handelsbank 3650,
Elberfelder Kupfer 21 500 Emelka 11 750, Entrepriſe 105 000, Frank=
furter
Handelsbank 2090, Gummineckar 5000, Hanſa Lloyd 10 000, Inag
13 000, Karſtadt 4800, Krügershall 38/38 500 Laſt=Auto 15/16 000 Main=
zer
Gas 30 000, Mez Söhne 20 500, Petroleum 58/60 000, Raſtatter
Waggon 18000, Tiag 15000 und Ufa 27 500/28 000.
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 7. Mai. Bei ruhi=
gem
Geſchäft wav die Stimmung ſchwankend. Dollarnoten 37 22537 500,

Belgien 2100, Holland 14 600, London 171 000, Paris 2500, Schweiz 6700,
Italien 1800, Neu=York 37 250.
wb. Berliner Börſenbericht. Die franzöſiſche Antwort=
note
gab natürlich Anlaß zu ſtarker Beſunruhiguung, die zutnächſt in er=
heblichen
Steigerungen der Deviſenkurſe zum Ausdruck kam. Im Zu=
ſammenhange
damit ſchritt die Spekulation zu Käufen in Induſtrie=
papieren
, und die Kursbewegung geſtaltete ſich ungleichmäßig, da wei=
tere
Kreiſe Zurückhaltung beobachteten und ihr Urteil über die Folgen
der Note von der Aufnahme bei unſerer Regierung und bei den übrigen
ausländiſchen Mächten abhängig machen. Bedeutende Steigerung erfuhren
ziemlich durchgängig die Werte des Montanmarktes, in erſter Reihe
Bochumer Guß, Deutſch=Luxemburger, Eſſener Steinkohlen, Ilſe Berg=
bau
, Phönix und ferner ſämtliche oberſchleſiſche Hüttenwerte. Von den
Elektrizitätspapieren waren Felten u. Guilleaume und Lahmeher bevor=
zugt
. Auch einzelne Maſchinenfabrikaktien, wie Berlimer Maſchinen
und Berlin=Karlsruher Induſtrie, ſtellten ſich um 67000 Prozent höher.
Die Lebhaftigkeit des Geſchäfts nahm ſpäterhin ab,, vereinzelt trat eine
leichte Abſchwächung ein. Valutapapiere veränderten ihren Stand im
allgemeinen wenig. Bemerkenswert war die weſentliche Erhöhung der
anatoliſchen Prioritäten.

w. Deviſenm irkt. Frankfurt a. M.

Mai
Geld

7. Mai.

Geld

Brief.

Antwerpen=Briſſel :....... 1325.30 1934.80 2104.70 2115.30 Holland ... ...... . ..... . .... 13265.75 13333.25 14613.35 14686.65 London .. ....... . ..... ..... 157665. 158395. 173515 60 174184.40 Paris...."
ooa- 2244.35 2255.65 2491.25 2503.75 Schweiz..
6109.70 6149.30 6738.10 6771.90 Spanien
.. 5199.45 5225.55 5675.75 5704.25 Italien 1653.35 1666.65 1820.50 1829.50 Liſſabon=Oporto.
.: Dänemark
. 6384. 6416. 6945.10 6979.90 Norwegen
... 5810.45 5839.55 6296.70 6328.30 Schweden
.... 9114.65 9160 35 9875.25 9324,75 Helſingfors
... 937.65 942.35 997.50 1602.50 New=York
... 34289.05 34460.25 37256.60 37443.40 Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . .. 48.13 48.37 52.495 52,755 Budapeſt.
6.95. 6.89. 6.608 6.642 Prag ...
1029.90 1035.10 1100.25 1105.75 Agram.. 239.40 246.60 254.35 255.65 w. Deviſenmarkt. Berlin, 7. Mai Telegr. Auszahlungen für: Jf Vf Gi Geld Amſterdam=Rotterdam ... ... 1336660 13483.50 14663 25 14736.75 Brüſſel=Antwerpen .........." 1980.02 1989.97 2159.58 2170.42 Chriſtiania. . . . . . . . . . . . . . . . .." 5795.70 5734.30 6319.16 6350.84 Kopenhagen ................" 6304.20 6385.86 694260 6977.40 Stockholm .. . . . . . .. . h......" 900 7.42 9052.58 9950.06 9999.94 Helſingfors ..
. 947.62 952.38 1029.42 1034.58 Italien. ..
ooooaoooaoa- 1665.82 1674.18 1822,33 1832.07 London .................... 156607.0 157392.50 173066.25 173933. 75 New=York .... . .. ... . ....... 34189.31 34360.69 37555.87 37744.13 Paris ...
. 2294.25 2305.75 2493.75 2506.25 Schweiz.
6219.41 6250.69 6758.06 6791.94 Spanien .. .. . . . . . . . . . ...... 5244.25 5270,65 5685.75 5714.25 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 48.02 48.28 52.16 52.44 Prag".
1029.47 1034.53 1119.21 1115.79 Budapeſt.
ooo- 6.48. 6.52 6.95 6.97 Buenos=Aires .... ...... ....." 12369.25 12330.75 13575.97 13644 03 Bulgarien ... .. . . ...... ... .. 268.34 364.66 286.28 287.72 Japan .. ... . .. . ... . . . . .. ... 16957.50 17042.50 18364. 18446. Rio de Janeiro ............." 3640.87 3659.13 3965.05 3984.95 Belgrad. . . . . . . . .. . . ........ 359.10 360.30 391.62 392.98

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)

Aktiengeſ. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ......
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan".
Wolle...
Chem. Heyden
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl=
Deutſche Petroleut
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Mur
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel ....
Elberfelder Farben ....
Elektr. Lieferung ..
...
R. Friſter ...........
Gaggenau Vorz. .....
Gelſenk. Gußſtahl ....."
Geſ. f. elektr. Untern. . .!
Halle Maſchinen

4. 5. 7. 5. 4. 5. 40008. 39250. Han. Maſch.=Egeſt.. 20e000 220000 74500. 74009. Hanſa Dampfſch. 46500. Anf 49500. Hemoor Zement 117060 32000. 39250. Hirſch Kupfer. 88000 90000. 41080. 41000. Höſch Eiſen". 149060 188000 Hohenlohe Werke 55060. 56500. 116800 111000 Kahla Porzellan 74000. 70000. 142030 131000 Lindes Eismaſch., 32600. 32000. 205000 Lingel Schuh 71750. 46000. 49000. Linke & Hofmann 81600. 86980. 40600. 40000. L. Loewe & Co. 99750. 130600 60406. C. Lorenz 28009. 27560. 32560. 3699s. Meguin. 44000. 44009. 48000. Niederländi d 90000. 2 145060 165000 Nordd. Gummi 28900 55560. 157000. Orenſtein 48360. 50000. 100080 115000 Rathgeber W 32600. 31508. 163060 173000 Rombacher Hüttten 55200. 58000. 131000 Roſitzer Zucker 49060. 145060. 45500. Rütgerswerke 57060. G1e0e 42180. Sachſenwerk. 23500. 24060. 22000. 20250. Sächſiſche Gußſtahl ... 110000 107000 31080. 77750. Siemens Glas. 63080. 44000. 146000 Volkſtedter Porzellan 69060. 60008. Weſtf. Eiſen Langendreer 51500. 46060. 39008. 40000. Wittener Gußſtahl .. 93660. 88060. 84086. Wanderer=Werke .. 70000. 66809.

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Abtien.

Frankfurter Kursbericht vom 7. Mai 1923.

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. .
4
.
3½½

4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% VI.IX.

Sparprämienanleihe .. . . . . . . ."
4% Preuß. Konſols ........."
.....
8½½
3%
........."
4% Bad. An!. unk. 1935.... . .
v. 1907......
8½2
4% Bahern Anleihe ........."
...
4% Heſſen unk. 1924 ........
8½½ .............
.
42 Württemberger
b) Ausländiſche.
6% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% v. 1902.
49
5% Bulgar. Tabak 1902
134% Griech. Monopol".
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..........
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................
4% Oeſt. Goldrente .. ... ...."
4% einheitl. Rente .....
6% Rum. am. Rente v. 03
4½% Goldrente v. 13 ..
4% am. konv. ..."
4% v. 05 ...
420 Türk (Admin.) v. 1903 ...
4½ (Bagdad) Ser. L.."
II..
v. 1911, Zollanl.
4%
4½% Ung. Staatsr. v. 14..
Goldrente .......
Staatsr. v. 10....
4% Kronenrente ...
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere. . . ..
konſ. äuß. v. 99 ..
Gold v. 04, ſtfr. ..
428
konſ. innere
4½% Irrigationsanleihe.
5% Tamaulipas, Serie l ...
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . .
40, Gal. Carl Ludw.=Bahn.
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
4%
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
2,6%Neue
8% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ... 11000
4%0 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. Em. ..."
8%

4. 5. 7. 5. 89.75 89.75 1170. 1180. 660. 550. 4525. 4576. 91. 90. 80. 78. 329. 320. 186. 186. 100. 135. 255. 210. 200. d 275. 300. 205. 110. 100. 120. 105. 110. 100. 28 800. 28 000. 27 000. 7900. 8000. 11000. 7500. 7400. 31500. 35 000. 25500. 24500. 8990. 7930. 10 000. 10 500. (66 000. 73 000. 68000. 61750. 51125 52 250. 52 250. 2000. 10 000. 300 000. 560 000 595 000. 350009. 405000. 400 000. 5500 7500. 4500. 4600. 7500. 57800. 67 500 168000 59 600. 12500. 112670. 134000. 110000.

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
30 Oeſt. Staatsb. v. 1885 ..
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ...
48 Rudolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I............"
3% Salon Conſt. Jan tion. . .
30 Salonique Monaſtir ....."
5% Tehuantepee . . . . .
4½%

Pfandbriefe.
40 Frankf. Hyp.=Bank 1920...
½9
42 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
4%0 Mein. Hyp.=Bank 1922 ..
1922 ..
4% Pfälz.
1923 ..
4% Rhein.
verl.
3½%0
4 Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 .......
40 Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Löhyp. Kom. Obl...
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt, b. 1905 .......
49 Frankfurt v. 1913......."
. v. 1903 ......"
3½
4½ Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein ......."
Berliner Handelsgeſellſchaft
Commerz= und Privatbank .
Darmſtädter u. Nationalbank.
.
Deutſche Bank ........
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . . . . .....
Dresdener Bank ............"
Frankfurter Bank...........
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank .....
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . .
Reichsbank=Ant. ... . . . . .. . .."
Rhein. Creditbank ........."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein ......
Bergwerks=Aktien.
Berzelius............. ....."
Bochumer Bergb. .... .. ."
Buderus...... .....
Dt. Luxemburger ...........
Eſchweiler, Bergwerks=Akt. ...
Gelſenkirchen Bergw. ... . . . .
Harpener Bergbau .........
Kaliwerke Aſchersleben .....
Weſteregeln ...
Lothringer Hütte ...... . . ... ."
Mannesmann Nöhren. ......
Mansfelder .............
Oberbebarf.. . . . . . . . .. .."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Phönix Bergbau ............

4.5. 7. 5. taasoo. 3500. 3320 70500. 86 500. 32000. 31500. 368 600 345 000. 25.00 95. 89. 91.00 115. 130. 102 162. 130. 130. 118. 110. 85 000. 90 600. 112.- 92. 92.10 76. 86. 79.50 80.
175.- 71. 8500.- 8500. 6900. 6500. 85 308. 86 800. 18 100. 17900. 21600. 20 000.- 31 250. 31100. 10060. 19 000. 6350. 6200. 22 000. 122000. 20 000. 18 008. 8000. 7800. 51000. 55 000. 10950. 9900. 32500. 32600. 13000. 12000. 5690. 7009. 13000rat. 21030 120500. 39860. 220 000. 202 000. 220 600. 77 000. 70000. 170 080. 1200 306. 103 000. 210000. 215 000. 260 300. 235 000. 62 000. 60 009. 73 000. 74000. 118000. 112000. 98800. 101 000. 46 500. 50 000. 70600. 71430. 77 000. 85 000. 132000. 136 000.

Bergiverks=Aktien (Fort ſ.)
Rhein. Stahlwerke ..
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . ..
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver., Laurahitte..

Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern . . .
Löwenbräu München .
Schöfferhof (Binding) ......"
Werger .........."

Akumulat. Berſin zszuss=
Adler & Oppenheimer .. . . . . .
Adlerwerke (v. Kleher).....
A. E. G. Stamm. . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ...
Aſchaffenburger Zellſtoff
Badenia (Weinheim) ..
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ......."
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen
Baſt Nürnberg .............
Bahriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel Caſſel) .......
Bergmann El. Werke ........"
Bing. Metallwerke. . ...... . . ."
Blei= u. Silberh. Braubach ..."
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
gementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt ........"
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ....... ..
Griesheim Elektron ....
Weiler=ter=mer ........
Daimler Motoren .........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern .. . ..
Eiſenwerk L. Meher ir. ......
Elberfelder Farb. v Baher ...
Elektr. Lieferungs=Geſ...... ..
Licht und Kraft ......"
Elſäſſ. Bad. Wolle.. ........."
Emag, Frankfurt a. M. .....
Emaill= &. Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Werke ........ ... ..
Eßlinger Maſchinen ......
Ettlingen Spinnerei ........
Faber, Joh., Bleiſtift. . . .
Faber & Schleicher.. ...
Fahr, Gebr., Pirmaſenz. . ..
Felten & Guilleaume. Carlsw.
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas.... . ..
Frankfurter Hof.........
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm. . . . .

4. 5. 7. 5. 135 800. 31500. 29 000. 70 006. 69 250.
14580. 15000. 17000.X 13250 12509 20 000. 74000. 15 000. 15 109. 37000. 37 006. 710g0. 71600. 14 750. 14 750. 45 000. 46 250. 39500. 38000. 43 000. 43000. 60 400. 60 008. 29 530. 28560. 68000. 27 000. 24 250. 16700. 17000. 41006. 39 800. 25 000. 28000. 25 500. 27900. 24 400. 19000. B 1108 000. 39 000. 39 000 39 600. 41750. 18 008. 16 500. 28 000. 27 000. 48 000. 46 250. 18800. 16 606. 30750 31008. 26 000. 25 090. 25 003. 26 000. 25 100. 14900. 12709. 127 000. 130330. 40 506. 135 580. 22000. 35 509. 35500. 53 008. 53 000. 19 009. 17 409. 68 600. 27 009. 124 630. 49750. 52 600. 54 009. 61500. 12880. 1050e 19969 20 009. 1 66 400. 77600. 78 983. 10300 10 006. 14 750. 13 100. 32000. 32000. 16 000. 14 200. 125 250. 25 200.

147 008. ) Ganz, Ludwig, Malnz
Geiling & Cie. ..
Gelſenkirchen Gußſtahl
Goldſchmidt Th...
Greffenius Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Hammerſen (Osnabrück)..
Hanfwerke Füſſen ......."
Heddernheimer Kupfer .......
Hehligenſtaedt, Gießen ...
Hilpert Armaturenf. . . . . .
Hindrichs=Auffermann
Hirſch Kupfer u. Meſſ...
Hoch= und Tiefbau ...
Höchſter Farben ....
Holzmann, Phil. ....
Holzverk =Induſtr. . . ..
Hotel A.=G., München".
Hydrometer Breslau.
Junghans Stamm..
Karlsruher Maſchinen.
Klein, Schanzl. & Becker.
42 090. Konſervenfabrik Braun ..
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . .
3000. Lahmeher & Co. ........=
Lech Augsburg .............
Lederw. Rothe .............
Lederwerke Spicharz ........
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw ........"
Lux’ſche Induſtrie .........
Mainkraftwerke Höchſt.......
Meguin, Butzbach ..........."
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg
Meher, Dr. Paul.. . .
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . .
Motorenfabr. Deutz .........."
Motorenfabrik Oberurſel .....
Reckar ulmer Fahrzeugwerke ..!"
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . . .
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran ſurt a. M....
21908. Beter=Union=Frankfurt
I
Pfälz. Nähm., Kayſer
Philipps A.=G. . . .
Porzeilan Weſſel .."
66 988. Reiniger, Gebbert & Schall .. 125 000.
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Rhein. Maſch. Cahen=Lendesdff
Metall Vorzüge ......."
Rhenania, Aachen ... ... . . . . . 37 800.
Riedinger Maſchinen . . . . . . 33 688.
Rückforth, Stettin ...........
Rütgerswerke ......."
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Schneider & Hanau ..
Schnellpreſſen Frankenthal. . . 21 000.
Schramm Lackfabrik.
Schuckert Elektr. (Nürnberg)
Schuhfabrik Berneis=Weſſei ..

4.5.
17500.
11000
8300 0.
60 286.
75003.
80900.
48080.
46 000.
26508.
46 000.
19 000.
37 800.
185 690.
15 300.
36 000.
15 000.
3260 0.
16 500.
47500.
22900.
25 060.
21900.
10200.
44750.
32250.
18450.
24 000.
38560.
39 008.
25 000.
12 100.
41900.
21900.
14 000.
20 800.
17900.
25 000.
21500.
26 000.-
11530.
60000.

18 000.
.. /55 000.
21 400.
20 000.
40 060
18900.
.160 008.
12900.
14400.
29 900
106 000.
12800.

7. 5.
17 100.
8500.
75 000.
62609.
24 906.
85 000.
47 200.
45 500.
25 500.
44090.
20 809.
37800.
85000.
15 106.
38 606.
14 250.
32 080.
18100.
45500.
22009.
24 000.
20 000.
10980.
42009.
31000.
18 500.
81000.
23 000.
34 000.
38500.
14 000.
43 000.
14 200.
19890.
18 000.
24 400.
21000.
11809.

1480).
25 900.
20 090.
54000.
39 099.
16 000.
20 600.
44003.
32 000.
35 060.
17900.
61 609.
14 000.
12000.
21500.
29 000.
111000.
12000.

Schuhfabrik Herz ... . . . . . . . . . 15 009.
Schuhf. Leander Offenbach .
Seilinduſtrie Wolff ........"
Sichel & Co., Mainz.........
Siemens Elektr. Betriebe ...
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske ..........
Stöckicht=Offenbach=Gummi . . . 10690.
Süddeutſche Immobilien ... . . 7000.
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabr i Furtwängler ... .."
Beithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Main;
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
Gummifabr. Bln.=Frkf. /26 930.
Pinſelfabr. Nürnberg .."
Ultramarin .. . . . . . . . . . 60 000.
Zellſtoff, Berlin. . . . . . . 22090.
Bogtländ. Maſch. Vorzüge.. . . G
Stämme..
Voigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämme. . . . 26 000.
Voltohm Seil ..... . . . . . . . . . . 24900.
Bahß & Frehtag .. . . . . . . . . . . 25 060.
Wegelin Rußfabrik ..... . . . . . 85 000. 83250.
Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . .
Zuckerfabr. Waghäuſel .. . . . . . 26500.
Frankenthal ......
Heilbronn .. . . . . . . 23750.
Offſtein ........
Rheingau ........"
Stuttgart .. . . .. .. 24 300.

Transport=Rktien.
Schantung E. B.
Süddeutſche Eiſenbahn=Gef..
Hapag (Paketfahrt) ..........
Nordd. Lloyd ... . . . . . . . . . . . . 42000.
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Rktien.
Beckerkohle ....."
Beckerſtahl ......"
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Cont. Handelsbank ..
Hanſa Lloyd.
Inag. . ..........."
Kabel Rheydt........ ....."
Karſtadt R. ..............."
Petroleum, Dtſche. . .... . ....
Raſtatter Waggon ............
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Motorenfabrik Darmſtadt .. ..
Gebr. Roeder .............."
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4. 5. 7. 5. 15 000. 23 000. 25 000. 16 900.- 15 006. 2500 0. 22000. 4510. 4060. 137 000. 149 009. 9800. 7060 11500 10 308. 18700. 18 750. 42 030. 41000. 35500. 37000. 38 589. 35 086. 25 006. 38 000. 33 269. 69 306. 20 108. 1210 17 750. 20 500. 19006. 20 000. 26 030. 24 700. 22 000. 42600. 41409. 24 900. 24 008. 22000. 23 000. 27 200. 27 006. 25 200. 25 600. 24 000. ....... 10200. 40 500, 93000. 89 500. 41700. 127 000. 27 600. 30 000. 27 000. 36 968. 38 000. 16 009. 16 000. 3060. 3050. 19003. 16000. 13 009. 13 500. 35 008. 34 008. 5200. 5060. 55 000. 55 080. 12063. 18 090. 14 000. 15 000. 77 000. 2 8 000. Nachfr. Angeb. 14495. 14505. 19995. 20 605. 17000. 19 000. 59995. 60 405. 23935. 24 305. 18060. 2 20 006. 40 000.

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1600
565

Mu
59080.
M.

23.
KM-

Nummer 126.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 8. Mai 1923.

Seite 2.

Das Griesheimer Haus.
Von
Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verboten).

Die Tannenſchatten wurden lang und länger und verſchwan=
den
im einbrechenden Abend. Der Mond ſchien heute nicht,
wahrſcheinlich aus dem Grunde, weil der Himmel mit Wolken
überzogen war, oder, weil er erſt vor drei Wochen voll geſchienen
hatte. Ehe ſich aber die Sonne ganz hinter der Eichwaleſchneiſe
verkroch, waren ſchon acht Dragoner mit Ober= und Untergewehr
in der Art als Poſten ausgeſtellt, da je zwei von denen der
äußerſte etwa fünfzig, der andere etwa zwanzig Schritte dom
Jagdhauſe entfernt ſtand miteinander korreſpondieren konnten.
Der Rittmeiſter hatte den Befehl gegeben, dieſe Wachtpoſten nach
einer halben Stunde abzulöſen. Die Nacht war zwar ziemlich
windſtill, ſchien aber, aus begreiflichen Urſachen, ſehr windſtill
werden zu wollen.
Auf den Wandleuchtern im Salon und auf den in dieſem,
ſowie in den übrigen Gemächern des Erdgeſchoſſes befindlichen
Tiſchen waren ſchon lange die Lichter angezündet worden, ſelbſt
der Gang und der Vorplatz waren erhellt, und alles ſchimmerte,
als hätte es einem Balle gelten ſollen; die im Hauſe zurück=
gebliebenen
Dragoner taten ihrerſeits auch alles Mögliche, die
Illumination ſo vollſtändig als möglich zu machen. Wir würden
nicht begreifen können, warum der Rittmeiſter dieſe Anſtalten
für nötig hielt, wenn wir nicht aus der Naturgeſchichte wüßten,
daß lichtſcheue Weſen, wie die Motten, Schnaken und alſo auch
Geſpenſter, gerade vom Lichte angelockt werden.
Der Rittmeiſter hielt ſich meiſtens in dem Salon auf; er
ſchin bald jemand zu erwarten, denn vor ihm auf dem Tiſche

In das Genoſſenſchaftsregiſter wurde
heute bei der Bäuerlichen Bezugs=
und Abſatzgenoſſenſchaft, einge=
tragene
Genoſſenſchaft mit be=
ſchränkter
Haftpflicht in Epperts=
hauſen
eingetragen: Die Firma lautet
jetzt: Bäuerliche Geld= und Waren=
genoſſenſchaft
eingetragene Ge=
noſſenſchaft
mit beſchränkter Haft=
pflicht
. Gegenſtand des Unternehmens
iſt weiter die Annahme von Spargel=
dern
und die Gewährung von Darlehen
an die Mitglieder. Die Haftſumme iſt
auf 2000 Mark erhöht.
(3730
Dieburg, den 4. Mai 1923.
Heſſiſches Amtsgericht.

lagen vier ſcharf geladene Piſtolen. Von Zeit zu Zeit beirat er
die übrigen Gemächer oder ging ins Freie hinaus; ſeine noch
übrigen Leute waren teils bei ihm im Salon, teils in den andern
Zimmern und tranken auf die Geſundheit der Geſpenſter. Mitter=
nacht
war vorüber.?) Die bereits öfter von der Ablöſung zu
rückgekommenen Leute hatten trotz aller Mühe und Liſt nichts
Verdächtiges geſehen und gehört; nur einer kam mit einem
blauen Auge zurück, welches er aber wahrheitsgetreu mehr einem
augenblicklichen Straucheln und darauf erfolgter Kolliſion mit
einem Tannenaſt, als der Tücke böſer Geiſter zuſchrieb. Niemand
ahnte, wie nahe die Kataſtrophe war.
Die in ſüdweſtlicher Richtung aufgeſtellten Poſten ſollten
zuerſt Gelegenheit haben, ihre Unerſchrockenheit zu beweiſen. In
ziemlich weiter Entfernung erhob ſich, wie es ihnen däuchte, ein
dumpfes Rauſchen, wie wenn der Wind die aufgewühlten
Tannennadeln am Boden vor ſich her triebe; es näherte ſich
mehr und mehr und ward in einem Nu zum heftigſten Sturme,
der die jungen Bäume tief zur Erde bog und die Wipfel der
alten Stämme brach und ſauſend herabſchmetterte. Um die
Schrecken dieſer Szene zu vermehren, fuhren zuckende, aber ſchnell
tieder verſchwindende Feuerſtreifen durch den Wald und kamen
den Poſten ſo nahe, daß ſie ihnen, wie ſie ſich ausdrückten, zuletzt
dicht um die Köpfe geflogen wären und gleichſam ihre Augen
geklendet hätten.
Wer kann es unter den bewandten Umſtänden dieſen
Männern verargen, daß ſie, ohne die Ablöſung abzuwarten,
einen unhaltbaren Poſten verließen und im Sturmſchritt dem
Hauſe zu rückten?
Die Erſcheinung einer Legion von Teufeln wäre dem Ritt=
meiſter
willkommener geweſen als die Erſcheinung ſeiner alſo
zurückgekehrten Wachpoſten. Zwar hatte auch er den das Haus
in ſeinen Grundfeſten erſchütternden Sturm vernommen, war

aber über die beiſpielloſe Inſubordination ſo empört, daß er
jene mit allen Flüchen eines alten Soldaten auf ihre Poſten
zurückjagte. Wer weiß, ob die Furcht vor Menſchen ſtärker als
vor Geſpenſtern auf ſie gewirkt hätte, wenn der Rittmeiſter nicht
mit ſeinen Piſtolen gedroht, und ihnen vier weitere Mann cls
Verſtärkung beigegeben hätte, ſo daß die Bewachung des Haki/s
jetzt nur noch aus acht Dragonern beſtand.
Noch brauſte mit weniger Unterbrechung der Sturmſpind
fort, und durch das nächtliche Grauſen flackerten bläuliche Flam=
men
ſogar um und über das Gebäude hin, deſſen beide hohe
Schornſteine auf oben beſchriebener Abbildung vergeſſen
zuweilen wie in Brand geraten ausſahen. Nach Mitternacht
aber legte ſich der Wind beinahe völlig und die flammenden
Geiſterboten erloſchen. Die abgelöſte Mannſchaft hatte nichts
von Erheblichkeit wahrgenommen, und die vier Verſtärkungs=
poſten
waren daher wieder ins Haus zurückgezogen worden. Im
Walde war es übrigens, wie ſich ein Dragoner ſpäter ausdrückte,
ſo dunkel wie in einer Patronentaſche.
So derging einige Zeit, und mit der Mitternacht ſchien das
Recht der Geiſter, Menſchen zu erſchrecken, ſein Ende erreicht zu
haben. Die Soldaten im Haus entſchädigten ſich für die auf den
Poſten ausgeſtandenen Mühſeligkeiten, während es den Wachen
vorkam, als würden ſie erſt alle zwei Stunden und nicht nach
Verlauf einer halben Stunde abgelöſt. Rittmeiſter Fuchs war
unwirſch, daß er mit Elementen zu tun haben ſollte und nicht
am nächſten Tage mit einem halben Dutzend Geſpenſterpack in
dem Kranichſteiner Schloßhof aufrücken könne, eine Hoffnung,
welche mit jeder Viertelſtunde geringer ward.
(Fortſetzung folgt.)

Ueber die Widerſprüche der Zeitbeſtimmungen vergleiche oben.

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(3754
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werden koſtenl.
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entlaſſenes Mädchen
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Mathildenſtr. 27, II
Zuverläſſ. Mädchen,
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geſucht Landwehr=
ſtraße
6.
(*12779
Ordentliche (12737
Frau
od. Mädchen f. Lauf
dienſt 3mal wöchentl.
geſucht Stoffgeſchäft,
Eliſabethenſtr. 2
Unabh.
ſaub. Mädchen
oder Frau für Haus=
arbeit
tagsüber ſo=
fort
geſucht. (*12817
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zuver=
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etwas Hausarbeit mit
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durch Vereinbarung.
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Stunden vormittags
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bei zeitgemäß. Loh=
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Näh. Geſchſt. (*12766

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für einen kl. Haus=
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gegen gute Be
handlung, gute Ver=
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u. Lohn per
ſofort geſucht. Näh
Geſchäftsſt. (*12769
Saubere, ehrliche

für täglich
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geſucht.
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Mädchen bis nach dem
Spülen geſ. (*12822
Karlſtr. 69, 1. St.
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und Umgebung
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geſucht. Getvährt wird
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12739

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[ ][  ]

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freundlichſt eingeladen.
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