Darmstädter Tagblatt 1923


24. April 1923

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Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauttſtadt
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Nummer 112
Dienstag, den 24. April 1923
186. Jahrgang

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Vom Rhein und Ruhr.
Neue Raubzüge.
Köln, 23. Abril. (Wolff.) Am 21. April beſetzte eine
franzöſiſche Abteilung von 5 Mann das Gockelwerk in Beuren
am Rhein, welches für Rechnung des Reiches Reichsbahn=
und franzöſiſche Beute=Wagen inſtand ſetzt. Nach Weigerung
der Belegſchaft, die Arbeit fortzufetzen, holten die Franzoſen
etwa 45 deutſche Reparatur= und franzöſiſche Beutewagen aus
dem Werk und brachten ſie nach dem Bahnhof Beuren. Da die
Werkeingänge militäriſch beſetzt ſind, ruht der Betrieb im Werk.
Weitere Verhaftungen und Ausweiſungen im franzöſiſch und bel=
giſch
beſetzten Teil des Kölner Bezirks ſind erfolgt.
Neue Zugzuſammenſtöße.
Köln, 23. April.. (Wolff.) Am 20. April gegen 9 Uhr
vormittags fuhr der D=Zug Eſſen-Paris, auf einen vor dem
Bahnhof Düren haltenden Kokszug auf, welcher kein Signal
führte. Es ſollen mehre Wagen zertrümmert, und eine Anzahl
Perſonen getötet wvorden ſein. Der Bahnhof wurde ſo=
gleich
abgeblendet und die Unfallſtelle in großem Umkreis ab=
geſperrt
. Am 21. April ſtieß ein aus der Richtung Düren kom=
mender
Zug. bei der Einfahrt in den Bahnhof Euskirchen
auf einen Leerzug. Die Trümmer ſind erheblich und man ver=
zeichnet
angeblich vier Tote.

* Berlin, 23. April. (Priv.=Tel.) In hieſigen diploma=
tiſchen
Kreiſen beſteht auf Grund guter Informationen die Auf=
faſſung
, daß England tiotz der allgemein abweiſenden Hal=
tüng
der Pariſer Preſſe und der Rede Poinearés vom geſtrigen
Sonntag ſeine Bemühungen um eine Vermittlung
ſortſetzen wird. Die engliſchen Blätter weiſen im Zuſammen=
haug
damit darauf hin, daß noch in dieſer Woche in Brüſſel
zwiſehen dem belgiſchen König und dem engliſchen Kronprinzen
ein Schritt getan werden dürſte, der eine belgiſch= eng=
liſche
Annäherung bedeuten könnte. Es wäre ſo möglich,
daß Belgien, das ſchon ſeit einiger Zeit auf Zugeſtändniſſe in
der Reparationsfrage drängt und eine Milderung des franzöſi=
ſchen
Standpunktes herbeiführen will, weil es ſelbſt bei einem
allzu großen franzöſiſchen Erfolg politiſche Beſorgniſſe hegen
müßte, den ſchon ſeit mindeſtens drei Wochen unabläſſig in Brüſ=
fel
erfolgenden engliſchen Bemühungen gegenüber nicht ab=
lehnend
bliebe. Das dürſte aber eine gewiſſe Iſolierung
Poincarés und des Teiles ſeiner Anhänger bedeuten, die
heute noch einer engliſchen Vermittlung ablehnend gegen=
überſtehen
.
Es iſt bisher nicht erklärt worden, ob der Petit Pariſien,
der die Summe von 30 Milliarden als für Frankreich lächerlich
bezeichnet, dieſen Ausdruck im halbamtlichen Auftrag oder nur
pridg gebraucht hat. Richtig iſt, daß noch keinerlei amt=
liche
franzöſiſche Aeußerung vorliegt und daß die
engliſch=franzöſiſche Einigung auf Grund der Vorſchläge Bonar
Laws vom Januar denkbar wäre. Man glaubt in Berlin, daß
die Spannung uigefähr 20 Milliarden , die zwiſchen dem
Vorſchlag Bonar Laws und dem deutſchen Angebot für die Pari=
ſer
Konferenz beſtand, den erſten Hauptgegenſtand von even=
tuellen
Verhandlungen bilden könnte. Ebenſo fragt man ſich,
wvie Lord Curzon die internationalen Autoritäten
verſtanden haben will, die die dentſche Leiſtungsfähig=
keit
einſchätzen ſollen. Da Lord Curzon darauf hingzwieſen
hatte, daß die Vorſchläge des amerikaniſchen Staatsſekretärs
Hughes von Frankreich abgelehnt worden ſeien, ſo vermutet man,
daß unter dieſer Autorität doch wohl die Reparations=
kommiſſion
und vielleicht noch das im Juni vorigen Jahres
tagende Anleiheromnitee verſtanden werden könnte. Viel=
leicht
glaubt man in England, daß die Reparationskommifſion
in dem Augenblick von Deutſchland als internationale Autorität
anerkannt würde, in dem der amerikaniſche Vertreter dort ſeine
ihm nach dem Verſailler Friedensvertrag zuſtehende Stimme
geltend macht. Es iſt durchaus denkbar, daß eine ſolche Aktivi=
tät
Amerikas in der Reparationskommiſſion
zugleich mit dem Wiederzuſammentritt eines
Anleihelomitees eintreten würde.
In der Frage der Sicherungen ſcheint man in Berliner
politiſchen Kreiſen die Formel Curzons:
Keinerlei Antaſtung der deutſchen Souveränität und Siche=
rung
auf Grund von Gegenſeitigkeit
für diskuſſionsfähig zu halten. Vielleicht allerdings beruht dieſe
Diskuſſionsfähigkeit auf der Aügemeinheit der Formel, und auch
ier würde die Verhandlung felbſt erſt die wirklichen ſachlichen
Auseinanderfetzungen bringen. In Berlin herrſcht der Ein=
druck
vor, daß die engliſche Vermittlung mit der Voraus=
ſetzung
angekündigt wurde, daß Deutſchland den paſſiven Wider
ſtand auch ſpährend der eventuellen Verhandlungen fortſetzt. Da
Curzon darüber ausbrücklich niehts geſagt hat, glaubt man hier
Laß die Sache ſo gemeint iſt. Nür dann iſt auch die engliſche
Vermittlung für Deutfchland überhaupt denkbar.
Man glaubt, daß die offiziöſe Mitteilung, die Reichsregie=
rung
ſehe in der Rede Curzons eine völlige Erneuerung der Lage,
im Zuſammenhang mit der Bergtung der Spitzengewerkſchaften
mit dem Reichskanzler Dr. Cuno und dem Außenminiſter Dr.
v. Roſenberg zunächſt eine Prüfung der Möglichkeiten der eng=
lifchen
Vermittlung durch die beutſche Regierung eingeleitet hat.
Ueber die nächſten Schritte, die getan werden könnten, iſt bisher
näheres noch nicht bekannt. Vor allem fehlt jeder Anßaltspunkt
dafür, daß die heuttige franzöſiſche Regierung das Programm
Curzons billigk. Da ber England mit Beigien zuſammen in
Paris einen gewiſſen Druck ausübt, ſo iſt es möglich, die eng=
liſche
Vermittlung zu diskutieren, bevor noch in Frankreich eine
Entſcheidung gefallen iſt.

Vom Tage.
Die Flaggenhiſſung auf dem Gebäude des Kohlenſyn=
dikates
in Eſſen ſoll auf den Wechſel des Poſtens des Platzkom=
mandanten
zurückzuführen ſein, der zum erſtenmal mit einem General
beſetzt wurde. Die Flaggenhiſſung ſoll an jedem Sonntag mit großer
Feierlichkeit vorgenommen werden.
Nach einer Meldung aus Call iſt am 20. April ei franzöfi=
ſcher
ſchwarzer Soldat in dem Wäldchen in der Nähe von
Calls erſchoſſen aufgefunden worden.
Die Beanten des Fahr= und Zugdienſtes der Köln-Bonner
Eiſenbahnen find in einen Lohnſtreir getreten. Der Betrieb
ruht vollſtändig.
Fürſt Chriſtian Kraft von Hohenlohe=Oehringen
hat für Zwecke der Neuanſiedlung zwei Domänen im Um=
fange
von 3000 Morgen zur Verfügung geſtellt und 6000
Morgen an kleine Landwirte im Wege der Anliegerſiedlung ausgeteilt.
Eine von den Nationalſozialiſten in Kronach einberufene Ver=
ſammlung
wurde durch Kommuniſten verhindert. Der national=
ſozialiſtiſche
Rediter Profeſſor Bonsberg=Nümberg erhielt einen Stich
in den Hinterkopf. Bannerträger der Nationalſozialiſten wurden nie=
dergeſchlagen
, mit Stöcken bearbeitet und bewußtlos durch den Saal
geſchleift, ſowie mit Fußtritten bedacht.
Lord Curzon hat in einer am Samstag gehaltenen Rede über
Parteipolitik erklärt, Bonar Law habe nicht die mindeſte Abſicht,
zurückzutreten.
Dolſarkurs in Frankfurt am 23. April,
abends 1/7 Uhr: 28000.

Die Reichsregierung und die Curzon=Rede.
FV. Berkin, 23. April. Der offizielle Wortlaut der Rede
des englifchen Aufenminiſters Lord Curzon iſt erſt Montag
vormittag in Berlin eingeiroffen und unterliegt zurzeit der Nach=
prüfung
der amtlichen Stellen. Die Reichsregierung hatte ja
bereits öffiziös mitgeteiit, daß dieſe Rede Curzons eine wich
tige politiſche Tatſache ſei, wodurch die bisherige Situa=
tion
nicht unweſentlich beeinflußt werden könnte. Es iſt aber
anzunehmen, daß die Wirkungen nicht bereits von heute auf
morgen in Erſcheinung treten werden, weil jeder Schritt ſelbſt=
verſtändlich
ſehr vorſichtig auf ſeine Folgen nach allen Seiten
hin geprüft werden muß, da Deutſchland den Zuſammenhang
zwiſchen dem Reparationsproblem im engeren Sinne und der
Sicherung unſerer Grenzen nicht verwiſchen laſſen darf.
Vor einem Eingreifen der Reichsregierung?
TU. Berlin, 23. April. Wie wir erfahren, iſt die Re=
gierung
gewillt zu einem poſitiven Vorgehen.
Dafür kommen rein äußerlich vorläufig drei Wege in Frage:
1. Eine Exwiderung des Reichskanzlers Dr. Cuno und des
Außenminiſters Dr. Rofenberg vor dem Plenum des
Reichstags.
2. Eine amtliche Verlautbarung durch das W. T. B.
3. Eine Kollektivnote an alle Signatarmächte des Verfailler
Vertrages, in der ein feſt umriſſener Vorſchlag enthal=
ten
wäre.
In der Note würde das aufrichtige Intereſſe der
deutſchen Regierung bekundet werden, über die Repa=
rationsfrage
zu verhandeln. Außerdem würde man auf die
Schlußworte Poincarés in ſeiner letzten Rede eingehen, in der
er über die Sicherungen der Reparation ſprach. Die deutſche
Regierungwürde ſich noch einmal ausdrücklich bereit er=
klären
, Reparationen zu leiſten und Sicher=
heiten
zu geben, wie das bereits des öfteren geſchehen iſt.
Iu politifchen Kreiſen neigt man der Anſicht zu, daß die Re=
gierung
ſich entſcheiden werde, den dritten Weg zu beſchreiten,
da er mehr Erfolg verſprechen dürfte als die beiden anderen.
Der nächſte Schritt der Reichsregierung.
* Berlin 23. April. (Priv.=Tel.) Wie wir hören, wird
das Reichskabinett eine erſte Beratung über die
Curzon=Rede ſchon heute nachmittag abhalten und es wird
ſich im Verlauſe dieſer Sitzung ein Bild über die möglichen wei=
teren
Schritte gewinnen laſſen. Eine ſofortige Cinberufung
des Auswärtigen Ausſchuſſes iſt zunächſt noch
nicht beabſichtigt. Dagegen werden in den nächſten Tagen meh=
rere
Beſprechungen zwiſchen Mitgliedern der Reichsregierung
und hervorragenden Parlamentariern und Induſtriellen ſiatt=
finden
, die zur Klärung der Lage erheblich beitragen werden.
Man neigt in politiſchen Kreiſen der Anſicht zu, daß ſich die
Reichsregierung entſchließen werde, eine Antwort auf die Rede
Lord Curzons in Form eine Kollektivnote an alle Signatär=
mächte
des Verſailler Vertrages zu geben, die einen feſtumriſſe=
nen
Vorſchlag enthält.
Briand zur Reparazionsfrage.
Paris 23. April. (Wolff.) Briand hat geſtern in
Nautes bei einem Bankett der Kriegsveteranen eine Rede ge=
halten
, die wiederholt von einer Pariſer Aboidnung der Came=
lots
du Roi geſtört wurde. Im Verlaufe ſeiner Ausführungen
kam Briand auch auf die Reparationsfrage zu ſprechen.
Er ſagte: Frankreich mit ſeiner ganzen Vergangenheit, mit ſeinen
Traditionen, Frankreich, um das ſich alle Ziviliſation der Welt
gruppiert, das Frankreich derFreiheit und das ſchöne Frankreich
der franzöſiſchen Revolution iſt ſich der Gefahr bewußt geweſen,
der es durch den Krieg ausgeſetzt war. Dieſes Frankreich hat
Anſpruch auf die Wiederherſtellung des ihm zugefügten Schadens,
Das Gegenteil wäre eine Herausforderung der Gerechtigkeit.

Hert Kitſer.
g. München, 21. April 1923.
Aus der Reihe innerpolitiſcher Fragen, die die bayeriſche
Politik des Tages zur Erörterung ſtellt, beherrſcht der von den
nationglaktiven Verbänden Bayerns vom Zaun gebrochene Kon=
flikt
mit der Regierung wegen des Vollzugs des Republikſchutz=
geſetzes
, der latent unverändert andauert, nach wie vor die
öffentliche Meinung in höherem Maße. Die in München bereits
vor Tagen eingelaufenen Haftbefehle gegen die an ſich wirk=
lich
höchſt unbedeutenden Preſſeſünder Eckart und Weger
ſind bisher nicht zur Durchführung gekommen. Wir ſind weit
dabon entfernt, dieſeukalb, wie dies in der Linkspreſſe ſchon wie=
der
prompt geſchehen iſt, mit Anklagen gegen bayeriſche Behörden
aufwarten zu wollen, die nach unſerer Kenntnis völlig unbegrün=
det
ſind und in ihrem Ziele, die Haftbefehle ſollten nicht voll=
zogen
werden, abſolut fehlgehen. Man wird den Vollzugs=
behörden
in Zeiten liefgreifender Spannungen, wie ſie nun ein=
mal
angeſichts der intranſigenten Haltung der Nationalſozia=
liſten
und ihres Anhanges gegeben ſind, ſchon das Recht ein=
räumen
müſſen, die Befehle dann zu vollziehen, wenn dies
ohne weitgreifende Erſchütterungen möglich iſt. Allerdings wird
man ſich die Frage vorlegen müſſen, wie es überhaupt möglich
war, daß innerdienſtliche Anordnugen, wie die Haftbefehle ſie
darſtellen, vor ihrem Vollzug zur Kenntnis der breiteſten Oef=
fentlichkeit
gebracht werden konnten, was den Betrofſenen undihren
Hintermännern erſt ermöglichte, ſich auf eine Abwehr einzuſtel=
len
. Hier hätten die bayeriſchen Aufſichtsbehörden unſeres Er=
achtens
allen Anlaß, in den untergebenen Stellen nach dem
Rechten zu ſehen und derartige Mißſtände für die Zukunft zut
unterbinden.
Bleibt ſo, in praxi betrachiet, der konkrete Auſaß des Kon=
flikts
zunächſt noch offen, ſo hat der Ablauf der zergangenen.
Woche in politiſcher Hinſicht doch ganz zweiſellos eine Klärung
der Lage und mit ihr eine Entſpannung in der Richtung ge=
bracht
, daß der unbedingte Wille aller verantwortlichen
Faktoren Bayerus erneut bekräftigt wurde, der verſuchten Sabo=
tage
verfaſſungsmäßig zu Rectt beſtehender Geſetze gegenüber
feſtzubleiben und ſich nicht auf die Bahn mehr oder minder ver=
hüllter
Divergenzen mit der Reichsleitung drängen zu laſſen.
Die geſamte Parteipreſſe mit Einſchluß der deutſchnationalen hat
unbeſchadet der grundſätzlichen Stellungnahme gegen die
Schutzgeſetzgebung als Ausnahmerecht, die guch im deutſchen
Norden in weireren Parteikreiſen und deren Preſſe durchaus ge=
billigt
wird den nationalaktiven Vorſtoß einmütig auf das
ſchärfſte mißbilligt und ſich guch durch die widerwärtigſten An=
griffe
und Verunglimpfungen ſeitens der ſogenannten völ=
kiſchen
Organe, deren Haltung alles andere denn währhaft
deutſchvölkiſch iſt, nicht aus ihrer entſchiedenen Haltung ab=
drängen
laſſen. Wir möchten glauben, daß in dieſen teilweiſe
mit äußerſter Schärfe und Eindeutigkeit für die unbedingte Wah=
rung
der Staatsautorität jeder verſuchten Sabotage gegenüber
eintretenden Stimmen die Stellung einer erdrückenden
Mehrheit des bayeriſchen Volkes zum Ausdruck kommt. An
dieſer Haltung werden auch Uebungen, Paraden und Ver=
ſammlungen
der Saboteure nichts ändern, mögen ſie auch nocht
ſo eindrucksvoll nach außen aufgezogen ſein. Uind dann was
die Draßtzieher der neuen Konfliktsſtimmung offenbar auch ver=
geſſen
zu haben ſcheinen : München iſt nicht Bayern.
Wer im Lande draußen mit Rännern aller Schichten und
Stände über die gegenwärtige Lage fprechen konnte, wird ſich
überzeugt haben, daß dort für Machenſchaften dieſer Art nicht
das mindeſte Verſtändnis aufgebracht wird.
Die gleiche Einmütigkeit in der Beurteilung des rechtsradi=
kalen
Vorgehens trat auch bei der politiſch ſicherlich noch be=
deutſameren
Ausſprache zutage, die im Finanzausſchuß des
Landtages mit der Beratung des Innenetats auch die letzten
Vorgänge eingehend beleuchtete. Wenn auch der ſozialdemokra=
tiſche
Redner mit den Erklärungen der Regierung nicht bis ins
Letzte zuſammenging die von dieſer Seite geforderte Auf=
löſung
der nationalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen konnte als
Gegenſtand der nächſten Plenarſitzung am kommenden Dienstag
naturgemäß nicht in den Mitteilungen vor dem Ausſchuß
behandelt werden! und wenn auch der deutſchnationale Ver=
treter
über Einzelvorfälle bei den daterländiſchen Verbänden
im Hinblick auf den durchaus nicht zu beſtreitenden guten
Grundgedanken der vaterländiſchen Bewegung hinweggeſehen
haben wollte: im Endziel der Verurteilung ſolcher Ausſchrei=
tungen
war man ſich von rechts bis links einig. Dabei mochten
Verſchiedenheiten in der Nüanzierung des Urteils getroſt mit
unterlaufen. Von ſeltener Eindringlichkeit waren beſonders die
Mahnungen getragen, die alle Redner der pfälziſchen Par=
teigruppen
nach dem äußerſten rechten Flügel richteten. Deutſche
Volkspartei, Bayeriſche Volkspartei und die Mitte wußten ſich
einig darin, daß jede innere Erſchütterung die ſchwerſte Be=
laſtung
für die Volksgeſamtheit, in erſter Linie aber für die
kämpfende Bevölkerung in der Pfalz, dem Rheinland und an
der Ruhr zurFolge haben müßte. Und es hieße an dem geſun=
den
Sinn, an dem vaterländiſch=nationalen Denken eines großen
Teiles jener Männer verzweifeln, die ſich in ſchwerſten Tagen
zum Schutz des Vaterlandes zuſammenſchloſſen, wenn ſie heute
nicht anerkennen wollten, daß ſie von Fanatikern oder bewußt
verantwortungsloſen Strebern zum Werkzeug von Plänen ge=
macht
werden ſollen, die weder deutſch=patriotiſch
nochtbayeriſch=vaterländiſch gerichtet ſind.
Daß es ſich bei den gerügten Erſcheinungen lediglich um
eine Führerfrage handelt, iſt auch in den Darlegungen des
Innenminiſters für jeden Kenner der Lage unbeſtritten
zum deutlichen Ausdruck gekommen. Sein Appell an die ein=
ſichtsvollen
Mitglieder der Verbände ſelbſt wird kaum ungehört
verhallen, mögen auch die Führer durch Verkündung einer
neuen freundſchaftlichen Arbeitsgemeinſchaft der vaterlän=
diſchen
Kampfverbände eine innere Geſchloſſenheit der Be=
wegung
vortäuſchen wollen, die tatſächlich nicht vorhanden
iſt. Die gleiche Beachtung aber möchte man ſeinem Hine
weis an die Preſſe im Reich wünſchen, nicht durch
Uebertreibungen Unruhe zu ſchaffen, wo ein tatſächlicher Unter=
grund
zu ſolcher nicht gegeben iſt, und ebenſo ſeiner Mahnung
an alle, in dieſen Zeiten alles zu vermeiden, was die Front im
Weſten erſchüttern könnte. Wenn in dieſem Zuſanmenhang auch
dem Staatsgerichtshof nahegelegt wurde, von ſeinem Recht zu
Tagungen in Süddeutſchland in gegebenen Fällen Gebrauch zu
machen, ſo wird dies umſo eher zu unterſtreichen ſein, als eine
Erfüllung dieſer Wünſche geeignet wäre, den Saboteuren in

K

Die Bedeutung der Rede Loré Curzons. Diplomatiſche Möglichkeiten.
in Berlin. Engliſch=belgiſche Annäherung.

Mon!
Sachliche Prüfung

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. April 1923.

Rumgier 112.

Bahern und anderwärts den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Wir möchten dringend wünſchen, daß dieſe Anregung Beachtung
fände denn ſchließlich brauchte man je nicht von Leipzig ge= Großbritannien will die geſamten Kriegs=
rade
nach München zu gehen.
Bleibt ſomit abſchließend feſtzuſtellen, daß die feſte und ent=
ſchiedene
Haltung der auf alle verantwortlichen Parteien des
Landes geſtützten Regierung jede Möglichkeit einer irgendwie ge=
arteten
Spannung mit der Reichsleitung abſolut ausſchließt, ſo
kann damit nicht geſagt ſein, daß jeder Anlaß zu innerpolitiſcher den Alliierten im Januar vorgelegt wurde. Die allgemeine Auf=
Sorge beſeitigt ſei. Aus der verantwortungsloſen und mit einer faſſung iſt, daß vielleicht die Form, in der er vorgelegt wurde,
Perfidie ſondergleichen von den Aktiviſten in Preſſe und Ver=
ſamnilungen
betriebenen Hetze und Aufpeitſchung ihrer Anhän=
ger
, den Vollzug der Haftbeſehle unter allen Umſtänden und
um jeden Preis zu verhindern, könnten Komplikationen erwar=
tet
werden, denen die Hintermänner, ſelbſt wenn ſie wollten,
möglicherweiſe machtlos gegenüberſtehen würden. Daß die Be= faſſen ſei, als ob die Einzelheiten unverändert bleiben müßten.
fehle durchgeführt werden, ſteht außer allem Zweifel und iſt
von dem amtlichen Organ ausgangs der Woche erneut bekräftigt
worden. Daß dazu weder auswärtige Kriminaliſten noch gar
nichtbayeriſche Truppenteile benötigt werden, brauchte ſich Hitler,
auf dieſem Wege ſagen zu laſſen. Von dem Geſchick der Voll=
zugsbehörden
einerſeits und dem vorhandenen Grade von Ver=
antwortungsbewußtſein
der Führer und Geführten im anderen
Lager wird es abhängen, ob ein offener Konflikt, deſſen Aus=
gang
auch Hitler und ſeinen Mannen klar ſein dürfte, vom Zaun
gebrochen wird. Oder ſollte er ſelbſt in Wahnideen befangen
ſein, die ſeinem Organ ſcheinbar anflogen, als es ihn zu ſeinem
Geburtstag an die Seite Friedrichs des Großen und Bis=
marcks
ſtellte und emphatiſch verkündete: Wir können heute
ſchon ſagen, daß der Name Hitler nicht nur für uns myſtiſchen
Klang (I) angenommen hat. Dieſer Name geht ſchon als Symbol
durch die ganze Welt. Gehaßt iſt er und geliebt wie alles
Große ..
Wir wiſſen uns frei von Haß gegen Hitler oder irgendeinen
parteipolitiſchen Gegner, doch hinter ſeine Größe erlauben wir
uns, die wir in Bismarck den letzten großen Deutſchen verehren,
ein beſcheidenes Fragezeichen zu ſetzen. Deutſche Heroen fie=
len
bislang in der Geſchichte dem ringenden Lande auch im ge=
ſprochenen
Wort nicht in den Rücken...

England ſucht Belgiens Unterſtützung.
* London, 23. April. (Priv.=Tel.) Sämtliche Bericht=
erſtatter
engliſcher Blätter in Berlin beſchäftigen ſich mit dem
Eindruck der Curzon=Rede auf die Reichsregierung und die
Reichstagsparteien. Sie ſtellen übereinſtimmend feſt, daß durch
die Rede die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und der
Entente erleichtert werden dürften. In der engliſchen öffent=
lichen
Meinung wird die Reparationsfrage augenblicklich völlig
durch die engliſch=belgiſche Freundſchaftswoche verdrängt, die
geſtern mit der Enthüllung eines Denkmals der im Kriege in
Zeebrügge gefallenen engliſchen Matroſen begonnen hat. Sie
wird Ende der Woche in Brüſſel in den zwiſchen London und
Brüſſel vorher vereinbarten Bankettreden zwiſchen dem König
Albert und dem Prinzen von Wales ihren Höhepunkt finden,
die keineswegs politiſch bedeutungslos ſein werden. Obwohl
die Leitartikel der großen engliſchen Blätter heute morgen ſich
über Poincarés neueſte Rede ausſchweigen, geht aus der Auf=
mächung
und der Kommentierung der Pariſer Berichterſtatter
Londoner Blätter hervor, daß man den unverſöhnlichen Toi:
in der Rede gar nicht ungern ſieht, weil man dadurch eine Be=
ſchleunigung
der engliſch=belgiſchen Annäherung erwartet.
Gurzon für Bonar Law.
TU. Paris, 23. April. In einer Rede, die Lord Curzon
am Samstag abend gehalten hat, dementierte er in kategori=
ſcher
Weiſe etwaige Demiſſionsabſichten Bonar Laws, und er
griff heftig die Urheber dieſer Gerüchte an, nämlich Mitglieder
der Konſervatiben Partei, und im vorliegendent Fall beſonders
Lord Birkenhead und ſeine Freunde, die den Premierminiſter
als unfähig hinſtellen, aus Geſundheitsrückſichten die Regie=
rungsgeſchäfte
zu führen. Dabei leide er nur an einer gewiſſen
Heiſerkeit. Andererſeits weigert ſich Lord Curzon, den Gerüch=
ten
Glazben zu ſchenken, denen zufolge ſeine ehemaligen Mini=
ſterkollegen
von der Kolationsregierung danach trachten, in da3
Kabinett einzutreten.
Stinnes und Luberſac.
U. Berlin, 23. April. Im Haushaltsausſchuß des
Reichstages fragte Abg. Dr. Pachnicke an, ob die Gerüchte
auf Wahrheit beruhten, die von neuen Verhandlungen
zwiſchen Stinnes und Luberſac ſprechen. Staats=
ſekretär
Müller erklärte, daß ihm von derartigen Verhandlungen
nichts bekannt ſei. Zwiſchen Stinnes und Luberſae ſei
nach ſeinen Kenntniſſen lediglich ein Abkommen am 4. Septem=
ber
1922 geſchloſſen worden.

Der Plan Bonar Laws.
darlehen erlaſſen, wenn..."
London, 23. April. (Wolff.) Im Anſchluß an die letzte
Rede Lord Curzons zeigt die Preſſe erneutes Inter=
eſſe
für den britiſchen Reparationsplan, der
dazu beitrug, daß man ſeine Vorzüge unbeachtet gelaſfen habe,
obgleich Curzon andeutete, nichts berechtige zu dem Schluß,
daß der Plan, wenn er erneut vorgelegt würde, eine günſtigere
Aufnahme finde. Er habe auch erklärt, daß die Regierung ihre
Vorſchläge nicht zurückgezogen habe, was aber nicht ſo aufzu=
Die Sunday Times erklärt, der Plan Bonar Laws ſtelle
den hoffnungsvollſten und ausſichtsreichſten dar, der von den
Staatsmännern ſeit dem Waffenſtillſtand vorgelegt wurde. Es
wäre als das glücklichſte Ereignis zu bezeichnen, wenn er er=
der
die Grenzen ſeiner Macht doch wohl kennen dürfte, kaum erſt neut in Erwägung gezogen würde. Der britiſche Plan hatte
bekanntlich vorgeſehen:
1. Herabſetzung der Reparationsſumme auf 2500 Millionen
Pfund.
2. Einſetzung einer internationalen Körperſchaft zur Reor=
ganiſation
der deutſchen Finanzen.
3. Ein von einer Garantie begleitetes Moratorium von vier
Jahren.
4. Beteiligung Großbritanniens an einer allgemeinen Aktion
zur zwangsweiſen Beſchlagnahme deutſcher Einkünfte und
Gelder, und Ausdehnung des beſetzten Gebietes, falls die Ga=
rantien
ſich als wirkungslos erweiſen ſollten.
Als Gegenleiſtung für die allgemeine Annahme eines fol=
chen
Planes hat Großbritannien den Erlaß faſt der
geſamten Kriegsdarlehen angeboten.
Eine neue Rede Poincarés.
TU. Paris, 23. April. Poincaré hat geſtern anläß=
lich
einer Denkmalsenthüllung in Void eine politiſche Rede ge=
halten
, in der er unter anderem erklärte: Wir ſind in das Ruhr=
gebiet
eingezogen, um unſere Schuldenforderungen zu ſichern.
Wir kamen nicht in feindſeliger Abſicht und mit drohenden
Mienen. Weit davon entfernt, hätten wir erwartet, uns an
Ort und Stelle mit Induſtriellen und Arbeitern auseinanderzu=
ſetzen
, damit die Ausbeutung der Bergwerke zu Reparations=
zwecken
unter Aufſicht der Verbündeten vorgensnmen werde.
Die von der Reichsregierung ausgegebenen Loſungsworte und
der allgemeine organiſirte Widerſtand, ſowie der ſyſtematiſche
Streik der Beamten hat uns gezwungen, den militäriſchen Cha=
rakter
unſerer Okkupation zu verſchärfen und auf Deutſchland
einen ſteigenden Druck auszuüben, um es zur Erfüllung ſeiner
Verpflichtungen zu bewegen. Der deutſch: Außenminiſter be=
hauptete
, daß wir ohne ernſthaften Grund in das Ruhrgebiet
gegangen ſeien, und daß wir im Januar 1923 ein den geſamten
Verbündeten gemachtes Angebot von 30 Milliarden Goldmark
zurückgewieſen hätten. Dieſes nachträglich erfundene Angebot
iſt niemals erfolgt. Es hat Herrn Roſenberg gefallen, zu er=
klären
, daß Deutſchland auf die allmähliche Räumung des
Ruhrgebiets nicht eingehe. Poincars führte Beiſpiele von 1871
an, aus denen die Rückſichtsloſigkeit Bismarcks hervorgehen ſoll.
Die Rede, die Poincaré am Sonntag gehalten hat und die
als eine Antwort auf die Erblärungen des Außenminiſters von
Rofenberg gedacht war, wird dabei die Abſichten der deutſchen
Regierung vermutlich nicht beeinfluſſen. Sie iſt in ihren Mo=
tiven
zu durchſichtig, als daß ſie ihren Zweck erreichen könnte,
und in ihrer Tendenz ſo ungeſchickt, daß ſie ſelbſt in London
einigermaßen peinlich überraſchen ſollte. Eine von Poincaré er=
wähnte
Note aller Alliierten, worin die deutſche Regierung auf=
gefordert
wird, der Schutzpolizei ihren militäriſchen Charakter
zu nehmen, iſt in Berlin bisher noch nicht eingetroffen.
Der Krupy=Prozeß wieder verſchoben.
* Eſſen, 23. April. (Priv.=Tel.) Der auf Ende dieſer
Woche angeſetzte Termin des Prozeſſes gegen die
Krupp=Direktoren iſt plötzlich wieder verſchoben wor=
den
. Der Prozeß wird nun endgültig am Mittwoch, den 2. Mai,
beginnen, und vorausſichtlich drei Tage dauern. Die Verteidi=
gung
hat, wie verlautet, den Eindruck, daß die Anklage wegen
Komplotts gegen die Sicherheit der Beſatzungstruppen fallen ge=
laſſen
wurde und daß man nun die Kollektiv=Verantwortung
der Direktoren für die Vorgänge am Karſamstag unter Anklage
ſtellen wird.
Gegen Landesverräter.
* Berlin, 23. April. (Priv.=Tel.) Eine Verordnung des
Reichspräſidenten zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicher=
heit
und Ordnung iſt dem Reichstag zugegangen. Danach kön=
nen
Perſonen, denen eine Unterſtützung der an dem widerrecht=
lichen
Einbruch in deutſches Reichsgebiet beteiligten Mächte
nachgewieſen wird, in ihrer Abſicht durch Einſchränkung ihrer
perſönlichen Fretheit gehindert werden. Zur Durchführung der
Anordnungen wird ein Reichskommiſſar ernannt, der dem
Reichsminiſter des Innern unterſtellt iſt. Für Zuwiderhandlun=
gen
ſind Freiheits= und Geldſtrafen bis zu 2 Millionen Mark
vorgeſehen.

Saarfragen vor dem Völkerbund.
Aufhebung der Notverordnung? Hectors
Nachfolger in der Regierungskommiſſion
des Saargebiets. Vertagung des Völker=
bundsrates
.
* Saarbrücken, 23. April. (Priv.=Tel.) Wie hier ver=
lautet
, ſoll in einer geheimen Sitzung des Völkerbundsrates be=
ſchloſſen
worden ſein, die Noiverordnung im Saar=
gebiet
aufzuheben. Eine Beſtätigung dieſer Nachricht war
bis zur Stunde nicht zu erreichen.
Genf, 23. April. (Wolff.) Der Völkerbundsrat be=
riet
heute in vierſtündiger geheimer Sitzung über die zur Ver=
handlung
ſtehenden Saarfragen. Der größte Teil der Be=
ratungen
galt der von der Regierungskommiſſion erlaſſenen
Notverordnung. Der Präſident der Regierungskommiſ=
ſion
Rault verteidigte in ſehr heftigen Wendungen und in
ſtark gereiztem Tone die Verordnung. Er entwarf ein ſtark über=
triebenes
Bild der gefährlichen politiſchen Spannung im Saar=
gebiet
und wiederholte die bekannten Behauptungen über eine
Frankreich feindliche Agitation der ſaarländiſchen Zeitungen.
Aufgabe des Völkerbundes und der Regierungskommiſſion ſei
es, Frankreich für ſeine Reparationsforderungen den Beſitz und
den Ertrag der Bergwerke zu ſichern.
Branting, der die Aufhebung der Notverordnuug be=
fürwortete
, übte Kritik an der Verordnung, deren Ausjahme=
charakter
er betonte, und forderte die Kommiſſion auf, auf eine
ſchnelle Beilegung des Bergarbeiterſtreiks bedacht zu ſein. Ein
Beſchluß wurde vorerſt nicht gefaßt.
Genf, 23. April. (Wolff.) Die zweite wichtige auf der
Tagesordnung ſtehende Frage war die Ernennung eines
ſaarländiſchen Mitgliedes der Regierungs=
kommiſſion
an Stelle des ausgeſchiedenen Dr. Hector,
deſſen Amt gegenwärtig durch den von Hector ſelbſt ernannten
früheren Loiterieeinnehmer Land proviſoriſch verwaltet wird.
Obwohl die ſaarländiſche Vertretung ein anderes Mitglied in
Vorſchlag brachte, wurde Land vom Völkerbund in ſeinem Amte
beſtätigt, und zwar bis zum 13. Februar 1924, d. h. bis zum
Ablauf der Amtsdauer aller Kommiſſionsmitglieder.
Genf, 23. April. (Wolff.) Der Völkerbund hat in
ſeiner heutigen Schlußſitzung 50 000 Goldfranes für das Hilfs=
werk
Nanſens zugunſten der kleinaſiatiſchen Flüchtlinge bewil=
ligt
. In einer geheimen Sitzung ernannte er an Stelle Ein=
ſteins
den holländiſchen Phyſiker Lorentz zum Mitglied der
Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit und nahm verſchiedene
Ernennungen zum gemiſchten Schiedsgericht vor. Um 8 Uhr
abends ſchloß der Präſident Wood die 24. Tagung des Völker=
bundes
.
(röffnung der Lauſanner Konferenz.
U. Lauſanne, 23. April. Am heutigen Montag wird
in Laufanne die zweite Orientkonferenz eröffnet, d. h. es iſt die
Fortſetzung der im Februar abgebrochenen Verhandlungen der
Alliierten mit der Türkei. Die türkiſche Delegation iſt bereits
am Samstag vollzählig angekommen und wieder im Palazzo=
Hotel abgeſtiegen. Auch die übrigen Delegationen ſind im Laufe
des Samstags und Sonntags in ihren früheren Quartieren ein=
getroffen
. Die ruſſiſche Delegation wird an dem zweiten Teil
der Konferenz nicht mehr teilnehmen.
Anterzeichnung des tärkiſchen Friedensvertrages?
U. Paris, B3. April. Zu der Lauſanner Konferenz heißt
es, daß die Hauptdelegierten Frankreichs, die Herren Bompard
und Barrere, nur zur Unterzeichnung des Friedens
nach Lauſanne kommen würden. Es ſollen morgen nur rein tech=
niſche
Fragen behandelt werden. Der hoffnungsfreudige und
zuverſichtliche Ton, den die Blätter nach dem Ausgang der Lon=
doner
Beſprechungen anſchlugen, iſt mißvergnügten und peſſi=
miſtiſchen
Koymmentaren gewichen. Man findet, daß die einfach=
ſten
Regeln der Pſhchologie den Türken gegenüber verſagen
und ihre Politik in Ueberraſchungen beſteht.
Frankreich und die Lauſanner Konferenz.
TU. Paris, 23. April. In Paris betont man mit etvas
verdächtigem Eifer die ungünſtigen Ausſichten der Verhandlun=
gen
, die heute in Lauſanne beginnen. In den Kreiſen des
Quai d’Orſay wäre man allem Anſchein nach gar nicht unzu=
frieden
, wenn die Konferenz recht lange dauerte. Man hat ſogar
den Eindruck, daß das amtliche Frankreich es gern ſehen würdg,
wenn die Verhandlungen von Lauſanne den Ruhrkonflikt über=
dauerten
. Zum Verſtändnis dieſer ſcheinbaren Gleichgültigkeit,
die offenbar von den im Orient direkt intereſſierten franzöſiſchen
Wirtſchaftskreiſen nicht geteilt wird, muß man ſich daran er=
innern
, daß das Quai d’Orſay einen gewiſſen Zuſammenhang
zwiſchen der Orientfrage und der Reparationspolitik als ge=
geben
häft.

Konzert.
E.N. Das rühmliche Streben der Männerchorvereine, neben
ihren muſikaliſch=geſelligen Zwecken, ſich in den Dienſt edler
Volksbildung zu ſtellen und ihren Veranſtaltungen den Charakter
Vertvoller Volksunterhaltung zu geben, veranlaßte das Orth=
ſche
Männerquartett dazu, am Sonntag nachmittag eine
würdige Feier dieſer Art zu veranſtalten. Daß die Konkurrenz
des ſchönen Wetters und vor allem der Meſſe den Beſuch beein=
trächtigten
, iſt ſelbſtverſtändlich, denn zwiſchen ernſter Kunſt und
den Lockungen der Achterbahn ſchwankt man nicht lange. Den
Anwpeſenden aber wurden Kunſtgaben in ſolcher Menge geboten,
daß es faft zu viel war für die Aufnahmefähigkeit eines Durch=
ſchnittsmenſchen
. Unter der Leitung ſeines trefflichen Dirigen=
ten
, Herrn Kapellmeiſter Friedel Fiſcher, gab der Chor man=
nigſaltige
Proben ſeines gereiften Könnens vom einfachen Lied
bis zum komplizierten größeren Chorwerk. Daß Herr Fiſcher
außerdem noch Klavierſtücke von Sinding und Raff virtuos
ſpielte und ſämtliche Solodarbietungen mit größter muſikaliſcher
Sicherheit begleitete, beweiſt ſeine große Vielſeitigkeit. An
Stelle des verhinderten Herrn Biſchoff ſang Herr Hoefflin
vom Landestheater eine Reihe Schumannſcher Lieder ſowie
Opernſzenen von Lortzing und Wagner mit ſeinem erquickend
friſchen und ſchönen Organ. Mehrere Schubertlieder und eine
Arie von Mozart wurden von Fräulein Löſch vorgetragen,
deren recht gut geförderte Sopranſtimme durch großes Volumen
und ſympathiſchen Klang anſprach. Ein junger Violinſpieler,
Herr Konrad, erfreute durch eine achtungswerte Probe ſeiner
Kunſt. Von ſtarker Wirkung waren die Rezitationen von Herrn
Bredy Wiener, der in der Forum=Szene aus Shakeſpeares
Julius Caeſar eine feindurchdachte und wohlabgerundete Lei=
ſtung
gab, in den Melodramen Das Glück von Edenhall und
Der Page von Hochburgund von Uhland=Kolbe und Münch=
hauſen
=Woikowsky ſeine beſondere Begabung für dieſe Kunſt=
gattung
dartat. Sein Vortrag, lyriſch vom Chor unterſtützt, den
Herr Fiſcher vom Flügel aus leitete, brachte dann auch das
Chorwerk Columbus von Krinninger zu eindrucksvoller Wir=
kung
? Der reiche Beifall, den all dieſe trefflichen Darbietungen
fanden, ſteigerte ſich noch nach dem famos dargeſtellten und
prachtvoll geſungenen Singſpiel Das Heimweh von W. O.
Büchner und Krauſe, das den Uebergang zu dem geſelligen Teil
bildete, der bezeichnenderweiſe bedeutend beſſer beſucht war.

* Münchener Kunſtbrief.
München hat an Max Reger eine ungeheuere Schuld abzu=
tragen
. Hier wurden ihm ſchnere Enttäuſchungen und Bitter=
niſſe
bereitet. Er klagte oft, daß er in der Hauptſtadt ſeines
Heimatlandes keine Anerkennung, kein Verſtändnis gefunden
und nur Feinde gehabt habe. Heute, wo der Verewigte unter
die Unſterblichen aufgenommen wurde, lpetteifert man, ſeine
Werke würdig aufzuführen. Was man dem Lebenden verſagt,
gibt man dem Toten mit Schuldzinſen. Die Münchener Orts=
gruppe
der Max Reger=Geſellſchaft, die treue Hüterin ſeines
Vermächtniſſes, hatte es unternommen, zu Max Regers 50. Ge=
burtstag
am 19. März in der Zeit vom 5. bis 19. März eine
großangelegte Reger=Gedächtnisfeier zu veranſtalten.
Alle bedeutenden muſikaliſchen Organiſationen ſetzten ihr Beſtes
daran, dem großen deutſchen Meiſter eine würdige Gedenkfeier
zu weihen. Dieſe bildete einen großartigen Ueberblick über deſſen
Lebenswerk. München hat mit dieſer Feier reuige Buße getan.
Wenn Reger auch gerade hier ſtets einen Kreis treuer Freunde
hatte, ſo waren die ſechs Jahre, die er in München verbrachte,
gerade die, wo um ſeine Kunſt am heſtigſten gekämpft wurde.
Den Anfang machte die Muſikaliſche Akademie, die
unter der Leitung Hans Knappertsbuſch eines der gewal=
tigſten
Werke Regers, den 100. Pfalm, mit dem Lehrer=
geſangverein
zur Aufführung brachte. Dieſes gigantiſche
Werk, das zu den allergrößten aller Zeiten gehört, ragt in jene
Sphären, da Gott ſelbft ſpricht. Die Aufführung bildete in ihrer
Vollendung durch Knappertsuſch ein gewaltiges memento mori
für deſſen viel zu früh geſchiedenen Schöpfer. Vorhergegangen
waren die Variationen über ein Mozartſches Thema, die eine
glänzende Manifeſtation des Regerſchen Genius darſtellen und
das von Felix Berber mit unerreichbarer Vollkommenheit,
Vertiefung und meiſterlicher Reiſe ſchon als Gedächtnis=
leiſtung
bewunderungswürdig geſpielte Violinkonzert Opus
101. Am Schluſſe wurde lebhaft nach Konrad Neuger, dem
Leiter des Lehrergeſangvereins, gerufen.
Das zweite Konzert hatte der Münchener Bach= Ver=
ein
unter Leitung ſeines Dirigenten Dr. Ludwig Lands=
hoff
übernommen. Es brachte das Konzert im alten Stil für
Orcheſter Opus 123 und die erſte Aufführung der Choralkantate
Auferſtanden, ja auferſtanden und die beiden herrlichen Ge=

ſänge Einſiedler und Requiem für gemiſchten Chor, ſowie
die Hiller=Variationen für Orcheſter Opus 100. Wie ſehr Reger
in der alten Kunſt J. S. Bachs wurzelt und dennoch ein ganz
eigener iſt, offenbart dieſes erſtgenannte Werk. Die beiden Ge=
ſänge
erſterer von Joſef Kiechle, beſonders das Requiem
von Regers treueſter Freundin und Schülerin, Kammerfängerin
Anna Erler=Schnandt, in ergreifender Schönheit des Aus=
drucks
geſungen Aeußerungen der Einſamkeit und Sehnſucht,
gehören zu dem Letzten, was Reger geſchaffen hat. Sie ſcheinen
Vorahnungen ſeines baldigen Abſcheidens zu ſein. Dr. Lands=
hoff
hatte alle Ehrfurcht und Liebe darangeſetzt, eine vollendete
Aufführung zuſtande zu bringen.
Das dritte Konzert veranſtaltete der Münchener Ton=
künſtler
=Veretn. Es ſollte ein Bild von Regers kammer=
muſikaliſchem
und liedlyriſchem Schaffen geben. Die Violon=
cello
=Sonate in F=Dur Opus 78, geſpielt von Johannes Hegar
und Franz Dorfmüller, eröffnete das Konzert. Dieſer
folgte die von Jan5 Szanto, Alois Schellhorn und Phi=
lipp
Haaß entzückend vorgetragene, liebliche Flöten=Serenade
für Flöte Violine und Viola in D=Dur Opus 77 und das groß=
artige
Streichſexteit in F=Dur Opus 118, ein Werk von gran=
dioſer
Konzeption, von einer Genialität, einem Schwung und
einer Schönheit, wie wir deren nur wenige beſitzen, geſpielt
vom Münchener Streichquartett Janö Szanto,
F. Saupe, Ph. Haaß und Dißlez, erweitert durch Johan=
nes
Hegar und Lalentin Härtl. Auch die Wiedergabe
war eine Meiſterleiſtung. Dazwiſchen ſang Anna Erler=
Schnaudt, die beſte und unerreichte Reger=Sängerin Deutſch=
lands
, Perlen der Regerſchen Lieder in ergreifender Durch=
geiſtiguns
.
Auch der Konzertverein hatte Reger ſeine Huldigung
dargebracht. Er hatte dazu ein Monumentalwerk, die große
Orgelfantaſie mit der Fuge über B4CH, gewählt und
Regers beſten Freund, den Thomas=Kantor Karl Straube
aus Leipzig, gewonnen. Dieſes Werk iſt von einem kontrapunkt=
lichen
Erfindungsreichtum, der nicht zu überbieten iſt. Die
rieſenhaft angelegte Fuge krönt das ganze. Karl Straube
baute es mit höchſter Vollendung auf. Es folgte, von Prof.
Eberhard Schwickerath dirigiert, von der Konzert=
geſellſchaft
für Chorgeſang geſungen, das große
Chorwerk Die Nonnen Opus 112, eine Schöpfung von großem
Ausmaß und tiefem ſeeliſchen Gehalt. Zuletzt trat Siegmund

[ ][  ][ ]

Rummer 112.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. April 1923.

Feite 3

FBerlin, 23. April. (Wolff.) In der Sitzung des Zentral=
ausſchuſſes
der Reichsbank wurde der Beſchluß des Reichsbank=
direktoriums
, den Diskont von 12 auf 18 Prozent zu erhöhen,
von den Mitgliedern des Zentralausſchuſſes einſtimmig gut=
geheißen
.
Der Vorſitzende, Reichsbankpräſident Habenſtein, gab
zunächſt eine Ueberſicht über die Entwickelung des Status der
Reichsbank ſeit der letzten Zentralausſchußſitzung und ſeit der
letzten Diskonterhöhung, und führte des weiteren aus:
Ich brauche im Einzelnen nicht darzulegen, worauf die
nieuen gewaltigen Anſprüche an Krediten und Zahlungsmitteln
zurückzuführen ſind. Es ſind neben den früher wiederholt dar=
gelegten
und weiter fortwirkenden Urſachen vor allem die wei=
teren
Auswirkungen des Einbruchs der Franzoſen und Belgier
in das Ruhrgebiet, wo die Aufrechterhaltung der Produktion
die Gewährung umfangreicher Kredite notwendig machte, da
Abſatz nach dem unbeſetzten Deutſchland und nach dem Ausland
nahezu unmöglich geworden iſt. Aber auch im unbeſetzten
Deutſchland ſind naturgemäß die Anſprüche außerordentlich
ſtark geweſen infolge der Störungen, die mit der Abſchnürung
des Ruhrgebiets auch für das übrige Deutſchland entſtanden
ſind. Dabei hat ſich die Reichsbanckleitng nach wie vor be=
müht
, die Kredite auf das geringſtmögliche Maß einzuſchrän=
ken
, was ein Gebot der Notwendigkeit war, wenn die Inter=
ventionstätigkeit
zur Stützung des Markkurſes von Dauer und
Erfolg ſein ſollte.
Wir halten aber nunmehr den Zeitpunkt für gekommen,
dieſe Zurückhaltung aufzugeben, indes zugleich für geboten, die
Erhöhung in einem Ausmaß vorzunehmen, das ſtark über die
bisherige Uebung hinausgeht. Unſer Volk und Land ſteht in
einem ſchweren Kampf, deſſen Ausgang vielleicht für lange Zeit
über ſeine Zukunft entſcheidet. Wir ſind waffenlos) nicht wehrlos. Dieſe letzten drei Monate haben den
Beweis geliefert, daß auch von einem waffenloſen Volk Recht
gegen Gewalt mit Erfolg verteidigt werden kann, wenn die Re=
gierung
, die Wirtſchaft und alle Schichten des Volkes geſchloſſen
und entſchloſſen zuſammenſtehen und nur das eine Ziel ſehen,
durch ihre Abwehrhaltung ſich das Recht zu erkämpfen und zu
wahren, wieder in Freiheit zu arbeiten und zu ſchaffen auf
freiem Boden.
Der Kampf kann noch lange dauern.
Wir müſſen uns darauf einrichten, ihn noch lange und mit Er=
folg
zu führen. Dieſer Geſichtspunkt muß auch richtunggebend
ſein für die Politik der Reichsbank. Ihre ſeit bald drei Mo=
naten
geführte Stützungsaktion iſt ein ſehr weſentlicher Teil
dieſes Abwehrkampfes. Das große Mittel, das Reich und
Reichsbank hierfür in Anwendung gebracht haben und deſſen
Zweck allen beteiligten Wirtſchaftskreiſen ſehr ernſt und klar
zur Kenntnis gebracht war, die Auflegung der Gold=
ſchatzanweiſungsanleihe
hat den Erwartun=
gen
, die daran geknüpft werden durften, nicht entſpro=
chen
. Wen wir auch nie einen Zweifel daran gehabt und ge=
laſſen
haben, daß die in der ausländiſchen, namentlich der fran=
zöſiſchen
und belgiſchen Preſſe, vielfach verbreiteten Behauptun=
gen
von einem viele Goldmilliarden betragenden Deviſenbeſitz
der deutſchen Wirtſchaft nichts weiteres waren, als ein, und
zwar nur ein bewußtes Gebilde der Phantaſi=, ſo durfte doch
füglich erwartet werden, daß der größte Teil der aufgebrachten
Anleihe gezeichnet werden würde. Das iſt nicht geſchehen, und
das hat die Wirkung gehabt, daß unſere Gegner die Widerſtands=
kraft
und den Widerſtandswillen der deutſchen Wirtſchaft glaub=
ten
ſchwächer einſchätzen zu dürfen, als ſie ſind, daß aber auch
und das war das Schlimmere in dem eigenen Lande
wieder Sonderintereſſen ſich zum Schaden des Ganzen in ſtärke=
rem
Maße betätigten und die Anſprüche an den Debiſenmarkt
und an die Reichsbank ſich von Woche zu Woche und ſchließlich
zu einem Umfange ſteigerten, der weit über den normalen Be=
darf
unſerer Wirtſchaft hinausging und auch die Tagesſpekula=
tion
ſich wieder, unbekümmert um das Wohl des Ganzen, in
ſtärkerem Maße hervorwagte und durch Vorverkäufe an dem
einen und Eindeckung au der Börſe am anderen Tage die
Stützungsaktion erſchwerte. Wir haben aber auch mit tiefem
Bedauern und mit ernſter Sorge wahrnehmem müſſen, daß
nicht nur jene Tagesſpekulation ihrem eigenen Acker pflügte,
ſondern daß in dieſer Zeit des ſchwerſten Ringens Deutſch=
lands
auch ernſte Kreiſe unſerer Wirtſchaft das Recht zu haben
glaubten, ſich nicht nur für den zwingenden Bedarf naher Zu=
kunft
, ſondern auch weiterhin auf Vorrat oder für Deviſen,
die ſie abgeſtoßen hatten, mit großen Beträgen einzudecken, und
ſelbſt vor Konzernaufträgen nicht zurückſchreckten. Das alles
geht heute nicht an, denn das heißt, wenn auch nicht abſichtlich,
aber doch tatſächlich, der großen gemeinſamen Kampffront und
der Aktion, die Reich und Reichsbank im Intereſſe unſerer Poli=
tik
und Wirtſchaft führen, in den Rücken fallen.
Dfeſer Kampf fordert gebieteriſch, daß alle Sonderintereſſen
rückhaltlos zurückgeſtellt werden
und daß der für die nächſte Zukunft erforderliche Deviſenbedarf
gedeckt wird. Das Reichsbankdirektorium würde es bedauern,
G

wenn es einer im Intereſſe des Ganzen zuwiderlaufenden Be=
tätigung
der Sonderintereſſen und des Eigennutzes mit den ihm
zur Verfügung ſtehenden Machkmitteln entgegentreten müßte.
Die Stützungsaktion wird vielleicht noch auf
lange hinaus notwendig ſein. Der trotz aller Reſtrik=
tionen
ſtark zunehmende Beſtand der Reichsbank an Wechſein
und die noch gewaltigere zu phantaſtiſchen Ziffern ſich anwach=
ſende
Zunahme der ſchwebenden Schuld der Schatzanweiſungs=
beſtände
der Reichsbank und des Papiergeldumlaufes wirkten
der Stützungsaktion entgegen. Die Diskonpolitik muß beſtrebt
ſein, auch dieſe Wirkungen abzuſchwächen. Aus dieſen Gründen
hält das Reichsbankdirektorium eine ſtarke, ungewöhnliche Er=
höhung
des Diskonts für geboten.
Das Reichsbankdirektorium gibt ſich der Erwartung hin, daß
die beſchloſſenen Diskonterhöhungen nicht auch für die Bankwelt
das Signal bedeuten werden, ihrerſeits der geſamten Kundſchaft
den Kredit, der jetzt bereits mit doppelten, dreifachen und teil=
weiſe
noch höheren Zinſen belaſtet iſt als bei der Reichsbank,
die, wenn auch durch die wachſenden Unkoſten der Banken hervor=
gerufen
, doch für große Teile unſerer Wirtſchaft bereits bis an
die Grenze des Ertragbaren herangehen, entſprechend weiter zu
verteuern. Wir müſſen annehmen, daß die Vereinbarungen zwi=
ſchen
den Banken über die Feſtſetzung der Zinſen, Gebühren und
Proviſionen es ihnen ohne weiteres ermöglichen, dieſem Wunſche
der Reichsbank im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft nach=
zukommen
.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 23. April. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſche:
Reichsinnenmimiſter Dr. Oeſer, Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker,
Reichswirtſchaftsminiſterium.
Abg. Knieſt (Dem.) führt Beſchwerde über eine mangelhafte Be=
rückſichtigung
der Wünſche des Handwerks und verlangt eine Verbillig=
ung
der Rohſtoffe, vor allen Dingen der Kohle. Er kritiſiert vor allem
auch die Preispolitik der Länder und die Holzfrage.
Abg. Dr. Reichert (Deutſchnatl.) verlangt die Schaffung einer
abgabefreien Ausfuhr gegenüber dem jetzigen Syſtem der Einſchränkung
der Ausfuhr. Die Induſtrie ſei unbedingt für eine Fortſetzung der
Markſtützungsaktion; der geſteigerte Deviſenbedarf der Induſtrie müfſe
befriedigt werden. Der Auswärtige Ausſchuß wiſſe im Intereſſe des
Abwehrkampfes die Regelung des geſchäftlichen Verkehrs mit Frankreich
und Belgien beſchleugigen.
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker
weiſt gegenüber einer Kritik des Abg. Dr. Hertz darauf hin, daß er im
Reichswirtſchaftsrat ausdrücklich eine ſehr lange Dauer des
Ruhyabenteuers vorausgeſagt habe. Den gleichen Gedanken
habe er auch immer wieder in der Oeffentlichkeit ausgeſprochen und dar=
auf
hingewieſen, die ganze Bevölkerung müſſeden Nuhr=
kämpfern
zur Seite ſtehen. Die Zulaſſung einer begrenzten
Anzahl vor Händlern zur Einfuhr von Kohle liege im Intereſſe unſerer
Wirtſchaft. Die Preisauszeichnung der Waren und die Preismeiberei=
ordnung
, ſowie eine Neuordnung der Handwerksorganiſationen befinden
ſich in Ausarbeitung. Dem Wunſche nach Neueinſtellung eines Mini=
ſterialrates
für die Bearbeitung der Handwerkerfragen könne nicht
entſprochen werden, wenn der Reichstag Stellen für Miniſterialräte
ſtreichen wolle. Gegenüber einem Wunſche des Abg. Rießer auf eine
Herabſetzung der Gütertarife müſſe man ſich leider damit begnügen, daß
die jetzt beſtehenden Tarife nicht noch mehr erhöht worden ſeien. Die
Holzpreiſch, ſeien in der letzten Zeit erheblich zurückgegangen. Die an=
gekundigten
Maßnahmen gegen die Deviſenſperulation werden in aller
Kürze zur Durchführung gelangen. Aus denr Geſchäftsbericht der Ber=
liner
Handelsgeſellſchaft dürfe der Abg. Schmidt nicht auf einen allge=
meinen
Deviſenreichtum in Deutſchland ſchließen, denn man babe hier
nicht eine typiſche Bank mit vielen Filialen vor ſich, ſondern eine Zen=
tralbank
, die nur die allergrößten Firmen und Konzeune als Kunden
habe. Sie könne infolgedeſſen auch mehr Debiſen als Papiermarfnoten
in ihren Büchern haben. Dem Bedauern des Abg. Keinakh, daß Reichs=
tag
, Reichsrat und Reichswirtſchaftsrat ſich über ein und dasſelbe wirt=
ſchaftlich
äußern, ſchließt der Miniſter ſich an. Die Sozialiſierungskom=
miſſion
, deren Titel heute vollkommen unberechtigt ſei, könnte man zu
einer Kommiſſion von Praktikern und Theoretikern bilden, die für die
Parlamente wertvolle Vorarbeiten leiſten würde. Die Behauptung des
Abg. Schmidt, daß die Preiſe für Kohle und Eiſen nur von den großen
Konzernen willkürlich feſtgeſetzt würden, treffe durchaus nicht zu, daßei
wirkten auch der Reichskohlenrat, Verbraucher und Regierung mit.
Gegenüber der Forderung des Abg. Schmidt, die Ausfuhrkaxen nieh
weiter herabzuſetzem, müfſe man auch darauf hintveiſen, daß dia meiſten
unſerer Waren heute im Preiſe weit über den Weltmarktpreiſen ſtehen;
die deutſche Ware ſei heuts mit viel größeren Unkoſten belaſtet, als die
ausländiſche. Das ausländiſche Kapital, welches die deutſche Induſtrie
brauche, koſte 4050 Prozent Zinſen. Zum Schluſſe erblärte der Mini=
ſter
noch mit Bezug auf den Stickſtoffvertrag der Badiſchen Anilin= und
Sodafabrik, er habe nicht dieſe Fabrik verteidigen wollen; aber auch die
Regierung treffe in dieſer Hinſicht keine Schuld, da nach einer Auskunft
des früheren Reichswirtſchaftsminiſters und der übrigen Beamten dem
Miniſterium von dem Abſchluß eines ſolchen Vertrages nichts bekannt
Sworden ſei.
Damit ſchließt die Ausſprache. Das Gehalt des Miniſters wird be=
willigt
. Die Ausſchußentſchließungen wurden angenommen. Auch die
Forderung auf Abbau der Ausfuhrabgabe wird bewilligt. Gegen die
Rechte wird beſchloſſen, einen geeigneten Herrn ausſchließlich mit der
Preispyüfung für Bauſtoffe zu betrauen. Angenommen wird ferner ein
Antuag, zur Förderung des Hanf= und Flachsbaues eine Summe von
10 Millionen Mark einzuſtellen. Die Beratung wird darauf ab=
gebrochen
.
Das Haus vertagt ſich auf Dienstag, 2 Uhr: Fluchtlingsſied=
lungsgeſetz
, Verſamnlungsſprengungsgeſetz. Schluß (.30 Uhr.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. April.
Einführung von Sofort=(Blitz=)Geſprächen
im Fernſprechverkehr.
Der Zentralverband des Deutſchen Großhandels richtete an den
Herrn Reichspoſtminiſter eine Eingabe, in welcher er auf die Zweck=
mäßigkeit
der Einführung von Sofort=(Blitz=/Gieſprächen hinſies. Der
Reichspoſtminiſter hat dem Zentralverband erwidert, daß die Frage der
Einführung von Sofort=(Blitz=)Geſprächen eingehend geprüft worden
iſt. Dabei haben ſich wegen der gegenwärtigen ſtarken Belaſtung faſt
aller Fernleitungen, namentlich derjenigen auf größere Entfernungen,
erhebliche Bedenken gegen die gewünſchte Geſprächsart ergeben. Die
Fernſprechleitungen zwiſchen den wichtigeren Orten ſind gegenwärtig
nicht nur während der Hauptverkehrsſtunden, ſondern weit darüber hin=
aus
faſt ausſchließlich durch dringende Verbindungen in Anſpruch ge=
nommen
, wovom der überwiegende Teil auf Anmeldungen des Groß=
handels
und der Bankanſtalten entfällt. Würden Blitzgeſpräche zuge=
laſſen
werden, ſo würden vorausſichtlich wiederum dieſe Stellen in erſter
Linie davon Gebrauch machen. Es wäre auch damit zu rechnen, daß
kein Betrieb, was namentlich auf die Banken zutrifft, hinter dem anderen
zurückſtehen wollte, und daß deshalb die Zahl der Blitzgeſpräche bald
ſtark anwachſen würde. Dadurch würde der übrige Handel, die Indu=
ſtrie
und andere Teilnehmer, die die hohen Gebühren für Blitzgeſpräche
nicht aufwenden, in ihrem Fernſprechverkehr ſtark zurückgedrängt wer=
den
und ſicher mit lebhaften Klagen kommen; es wäre auich unmöglich,
Blitzgeſpräche in größerer Zahl mit der nötigen Beſchleunigung abzu=
wicheln
. Under den obſvaltenden Verhältniſſen können jedenfalls Blitz=
geſpräche
zwiſchen Orten. zwiſchen denen nur eine Leitung zur Ver=
fügung
ſteht, nicht zugelaſſen werden, da der einzige Weg für eine mög=
lichſt
breite Teilnehmerſchicht offen gehalten werden müßte. Aehnlich
liegen die Verhältnifſe, wenn die Zahl der Leitungen gering iſt. Stehen
dagegen zahlreichs Leitungen zur Verfügung, was mamentlich bei kurzen
Entfernungen zutrifft und in immer größerem Umfange der Fall ſein
wird, wenn das im Bau befindliche große Fernkabelnetz nach und nach
in Betrieb kommt, ſo werden auch gewöhnliche, mindeſtens aber drin=
gende
Geſprächsaumeldungen in verhältnismäßig kurzer Friſt erledigt
werden. Zur Einführung von Blitzgeſprächen liegt dann kein Bedürfnis
vor. Wenn einzelne Betriebe nach beſtimmten Orten beſonders ſtarkeit
Geſprächsberkehr haben, der die Aufwendung hoher Fernſprechgebühren
lohnt, ſo empfiehlt es ſich, wie es in letzte Zeit ſchon in einigen Fällen
geſchehen iſt unmittelbare Fernſprechwerbindungen für den eigenen
Gebrauch herſtellen zu laſſen oder zu mieten. Die Bedingungen, unter
denen ſolcha Leitungen (Querberbindungen, beſondere Telegraphen) be=
reitgeſtellt
werden, könnten bei dem Oberpoſtdirektionen erfragt werden.
Eruannt wurde der Steuerbetriebsaſſiſtent Friedrich Wolff; zu
Darmſtadt zum Steueraſſiſtenten.
Kammermuſikabend des Bläſerquintetts am Mittwoch, den
25. April. Das Bläſerquintett, eine Bereinigung von erſten Bläſern
des Heſſiſchen Landestheaterorcheſters, gibt am Mittwoch, B. April,
abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters einelr
Kammermuſikabend. Zur Aufführung gelangen Mozart: Quitett in
Es=Dur; Schubert: Introduktion und Variationen für Flöte über das
Lied Trockene Blumen (Soliſt Martin Geißler); Thuille: Sextett in
B=Dur. Es wirken mit: Martin Geißler (Flöte), Georg Kreß (Oboe),
Fritz Heynau (Klarinette), Emil Wiſchert (Fagott), Auguſt Jaud (Horn)
und Kapellmeiſter Joſeph Roſenſtock am Flügel. Das Bläſerquintett
trat ſchon im Januar in einem Konzert des Richard Wagner=Vereins in
die Oeffentlichkeit. Die Veranſtaltungen der Vereinigung verdienen
allein ſchon wegen der Seltenheitz ſolcher Kammermuſikabende von
Bläſern beſondere Beachtung.
A=Miete. Die heutige Vorſtellung von Strindbergs Nauſch im
Kleinen Haus iſt denjenigen A=Mietern zugeteilt, die zugleich Zuſatz=
miete
I haben; ſie haben gegen Vorzeigung ihrer Zuſatzmietekarte Ein=
tritt
. Füir A=Mieter, die keine Zuſatzmiete haben, iſt als Vorſtellung
A 23 mm Dienstag, den 1. Mai, eine Aufführung von Bunbury an=
geſetzt
worden. Nähere Mitteilungen hierüber erfolgen noch.
* Sprachverein. Robect Schneiders Name übte eine ſolche
Anziehungskraft aus, daß für viele Freunde ſeiner Dichtung der Feſtſaal
des Realgymmiaſiums nicht einmal vor der Tür ein beſcheidenes Steh=
plätzchen
geſvähren konnte. Der Vortragende ließ die verſchiedenen
Seiten ſeiner Kunſt wirken; ernſte Töne drangen in die Tiefe des Ge=
mütes
, und drollige Einfälle führten zu ausgelaſſener Heiterkeit.
er den Menſchen in feierlich ſtiller Natur darſtellte oder in bewegten
häuslichen Verhältniſſen, ob er Zuſtände hier am Orte heranzog oder
Vorgänge in der Staatenwelt: jedesmal zeigte er ſich als ein die Men=
ſchen
liebender Lenner ihrer Seele und als ein Meiſter in der Ver=
wendung
der ausdrucksreichen Mundart. Außer Eigenem gab er Pro=
ben
von Schafſnits, Kaminskys und Hohmanns Dichtung, und mit
mancher Zulage mißte er die nimmerſatten Hörer beſchwichtigen. Daß
die Wortgeſtalten hieſiger uind benachbarter Mundarten uicht das Er=
gebnis
iugend welch haltloſer Laune ſind, ſondern ſtrengen Regelu
unterliegen, das bewies Studienrat Pickeut, indem er die Sprache
des Mittelalters heranzog und dabei den Nutzen aufdeckte, der aus der
Kenntnis einer echten Mundart für die Beſchäftigung mit deutſcher
Sprachwiſſenfchaft entſteht. Der Obmaun des Sprachbe eins Profeſſor
Dr. Bergmann forderte auf, die von einigen gelehrten Landsleuten
angeregte Sammlung ſüdheſfiſcher mundartlicher Ausdrücke zu unter=
ſtitzen
. Beſonders erwiinſcht ſind Wendungen, in welchen von Völkern
und Berufen die Rede iſt, und Redensarten, die ſich auf Kirche und
Frömmigkeit beziehen, ferner Maßbezeichnungen für Raum und Zeit.
ſowie volkstümliche Namen für Tieve und Pflanzen. Solche Beiträge,
mit Angabe des Ortes, wo der Ausdruck lebt, und des Einſenders,
könncn im Marſtall bei der Volksbildungsſtelle abgegeben
werden.
Die Plakatmiſſion auf den Bahnhöfen wieder zugelaffen. Ein
Antrag des badiſchen Landesvereins für Innere Miſſion auf Zulaſſung
der bekannten Plakatmiſſion auf den Bahnhöfen wurde ſeinerzeit vom
Reichsverkehrsminiſterium abgelehnt. Nunmehr teilt auf ein Schreiben
der Geſchäftsſtelle der Plakatmiſſion Reichsverkehrsminiſter Groener
dem Abg. D. Mumm mit, daß er mit Rückſicht auf die heutige Lage
des deutſchen Volkes unter Zurückſtellung erheblicher Bedenken jetzt
ſeine Zuſtimmung zum ausnahmsweiſen Aushang der Plakate ohne
Zahlung einer Reklamepacht auf den Bahnhöfen erteilen wolle. Man
wird darin eine erfreuliche Anerkennung der Unentbehrlichkeit der
Eeligiöſen Kräfte durch die oberſte Reichsbehörde, erblicken dürfen.

d. Hausegger auf und geftaltete den Sinfoniſchen Prolog
zu einer Tragödie in hinreißender Pracht.
Das von der Münchener Ortsgruppe der Reger= Geſell=
ſchaft
veranſtaltete fünfte Konzert brachte zunächſt das D=Moll=
Quartett Opus 74, vom Berber=Quartett trotz der unge=
heueren
rhythmiſchen und harmoniſchen Schwierigkeiten in un=
übertrefflicher
Meiſterſchaft geſpielt, ſowie die Erſtaufführung
des Klavierquintetts in C=Moll Opus 21, vom Berber=
Quartett mit Prof. Schmid=Lindner am Klavier mit
hinreißender Brauour herausgebracht.
Anr 19. März, Regers 50. Geburtstage ſelbſt, wurde die
eigentliche Gedenkfeier von ehemaligen Kollegen des Verewig=
ten
, Lehrkräften der Akadewie der Tonkunſt, gehalten. Regers
Schwanengeſang, das Klarinettenquintett Opus 146, leitete den
Abend ein. Dieſes von Todesahnungen erfüllte, erdenmüde
Werk gehört zum Ergreifendſten, was wir beſitzen. Sodann
ſpielte Felix Berber mit einer faſt überirdiſchen Vertiefung
die Violin=Soli in A=Moll Opus 91. Es war, als umſchwebe
Regers Geiſt den Spielenden. Es iſt eine göttliche Miſſion, in
ſolcher Weiſe zum Mittler zwiſchen einem Abgeſchiedenen und
den Lebenden zu werden. Zum Schluſſe hielt Regers Freund
und Schüler, Prof. Joſef Haas, eine Gedächtnisrede, in der er
in liebevoller Verſenkung Reger als Menſchen und echten deut=
ſchen
Tondichter ſchilderte.
So hat das ganze Reger=Feſt manches gut gemacht, wvas
München an dem frühvollendeten Meiſter geſündigt hatte. Möge
davon neue Saat aufgehen zur Stählung des deutſchen Geiſtes!
Iu der Folge hatten wir noch außergewöhnlich große muſi=
kaliſche
Genüſſe: Bruckners 9. Sinfonie und deſſen Te=
deum
, dirigiert von Bruckners hervorragendſtem Schüler Fer=
dinand
Loewe ſowie desſelben Meiſters Große Meſſe
in F=Moll, dieſes über alle Maßen gewaltige Zwiegeſpräch
einer erſchütterten Seele mit Gott, das erhabenſte Werk nächſt
Beethovens Miſſa ſolemnis. Zu deſſen Aufführung hatte die
Konzertgeſellſchaft für Chorgeſang Dr. Hanns Rohr berufen,
der deſſen erhabenen Geiſt intuitiv erfaßte und als ein Wunder
des Göttlichen nachſchuf, unterſtützt vom Konzertvereinsorcheſter
Anna Erler=Schnaudt, Amalie Merz=Tunner, An=
toni
Kohmann und Joſef Kiechle als Geſangsſoliſten.
Eine ganz wundervolle Aufführung fand die Johannes=
Paſſion von J. S. Bach durch den Bach=Verein unter Lei=

tung Dr. Ludwig Landshoffs, der wie immer die kontra
punktlichen Feinheiten bis ins kleinſte herauszuarbeiten ver=
ſtand
. Die fromme Erhabenheit dieſes hehren Werkes wurde
beſonders durch den unvergleichlichen Geſang Philippine
Landshoffs, ſo ie die ergreifende Wiedergabe der Partie
des Jeſus durch Heinrich Rehkemper zum Ausdruck gebracht.
Die ebenſo ſchwierige und anſtrengende als undankbare Partie
des Evangeliſten fand in Karl Erb einen ebenſo aufopfernden
als vollendeten Vertreter.
Zuletzt hatten wir Mozarts Requiem vom Sing=
chor
des Nationaltheaters unter der Leitung von deſſen
ſo überaus verdienſtvollen Dirigenten Konrad Neuger, mit
Philippine Landshoff Erneſtine Färber=Straſſer
Carl Erb und Julius Gleß. Eine Künſtlergruppe allererſten
Ranges und eine der Veranſtalterin außerordentlich würdige
Aufführung. Das Publikum bewies dem Dirigenten Konrad
Neuger durch ehrfurchtsvolle Andacht ſeine Hingabe.
Einen erleſenen Genuß bereitete, den Zuhörern der Mo=
zart
=Abend, den Prof. Wolfgang Ruoff mit einem Kam=
merorcheſter
von Mitgliedern des Nationaltheaters veranſtaltete.
Guſtad Kaleve und Max Büttner ſpielten das Konzert für
Flöte, Harfe und Orcheſter, Helene Zimmermann, Li Sta=
delmann
und Wolfgang Ruoff das Konzert für drei Kla=
viere
, die Herren M. Uffinger, K. Wagner, H. Noeth
und J. Baumeiſter das Konzert für Bläſerquartett und
Orcheſter,
Heinrich Rehkämper ſang mit ſeiner ſpundervollen
Stimme Schuberts Schöne Müllerin und hatte Hans Pfietz=
ner
am Flügel, was eine ſeltene Vollendung ergab.
Walter Rummel ſpielte im Odeon einen Abend nur Cho=
pin
, und das zeugte von feinfühligem Geſchmack, denn die ge=
radezu
viſionäre Einführung des Künſtlers in den Geiſt Cho=
pins
hätte nichts anderes vertragen. Technik, Seele, Schwung
und Rhythmus dieſes zu den Allergrößten zählenden Pianiſten
ſind über alles Lob erhaben.
Was nun das Theater betrifft, ſo brachte unſer National=
theater
eine großzügig inſzenierte Aufführung von Hebbels
Nibelungen heraus, ein Verdienſt des Generalintendanten
Geheimrat Zeiß als Regiſſeur. Ulmer ſpielte den Siegfried,
Nadler den Hagen, Magda Lena die Frigga, Fräulein Holz
die Brunhild und Fräulein Pregler die Chriemhild. Es war

eine Tat, die die ſeltenen Fähigkeiten des Regiſſeurs Zeiß er=
wies
, alle Kräfte des ihm als Intendanten unterſtellten Appa=
rates
zu einer ſo ungeheueren einheitlichen Aufgabe zuſammen=
zufaſſen
, wie ſie die Verlebendigung des größten Werkes eines
unſerer Allergrößten bedeutet.
In Hermann Bahrs Luſtſpiel Der Krampus ſchuf
Guſtav Waldau in der R=lle des ewiggrantigen Hofrats Ne=
grelli
ein Kabinettsſtück, eine köſtliche Miſchung von Altwiener
Adelsgeiſt, pretentiöſem Bureaukratentum, verbitterter Galligkeit
und halbverkümmertem Gemüt, während Herta v. Hagen als
Generalin von Matt, die vollendete Wiener Ariſtokratin, eine
ebenbürtige Partnerin war. Richard Kellerhals iſt ſchlecht=
hin
der Charakterkomiker, wie er uns lange fehlte.
Uebrigens hat unſer Waldau in dieſen Tagen ſein 25 jäh=
riges
Bühnenjubiläum gefeiert und das theaterliebende Mün=
chen
mit ihm, denn dieſer große Menſchendarſteller und liebens=
würdige
Menſch iſt der Liebling aller ernſten Theaterfreunde. Die
wahrhaft ariſtokratiſche Art dieſes von Geburt und Geiſt
Adeligen, die ihm oft mit einem diskreten Spiel ſeiner Hände
eigene Kunſt, verhaltene Befühle auszudrücken, Geſtalten zu
charakteriſieren, macht ihn zu einem einzigen Künſtler auf der
deutſchen Bühne.
Nach einer Neueinſtudierung von Shakeſpeares Win=
termärchen
mit Hermine Körner als Hermione, ſahen
wir im Schaufpielhaus eine neue Komödie von Bernard Shaw
Der Teufelsſchüler in einer ſehr guten Aufführung, in der
Rudolf Hoch ſeine treffliche Regiekunſt erwies.
Dem lachluſtigen Publikum bereitete in dieſer ernſten Zeit
Heinz Steinberg mit ſeiner ſeltenen humoriſtiſchen und
parodiſtiſchen Gabe in mehreren Vorleſungsabenden großen
Genuß.
Ausnahmsweiſe müſſen wir hier auch einmal lebloſer Pup=
pen
gedenken. Es war eine literarahiſtoriſche Rarität, die, auſ
Anregung des Goetheforſchers Prof. Dr. Arthur Kutſcher, die
Münchener Marionettenbühne in der Von=der=Tann=Straße bot,
durch Aufführung des alten Puppenſpiels vom Doktor Fauſt,
das den jungen Goethe einſt zur Dichtung ſeines gewaltigſten
Werkes angeregt hatte. Dieſe kleine Doudezvorſtellung neben
der Darſtellung des Urfauſt im Nationaltheater bietet Ge=
legenheit
zu außerordentlich intereſſanten Vergleichen und iſch
etwas ganz Beſonderes für literariſche Feinſchmecker.
Clarg Ebert,

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. April 1923.

Rummer 112.

II. Turngemeinde Darmſtadt 1848. Nachdem im vergangenen Jahre
burch die uneigennützige und opferwillige Arbeit ſeitens der zur Turn=
gemeinde
Darmſtadt 1846 gehörenden Weißbinder= und Malermeiſter
unſere Woogsplatzhalle ein neues ſchönes Innenkleid bekommen hatte,
haprte auch die Bühne noch der Erneuerung. Der Kampf um das Be=
ſtehen
des Vereins, hervorgerufen durch die finanziellen Sorgen, durch
Geldentwertung und das Anziehen aller Preiſe, die ſelbſt die Erhaltung
ben unumgänglich notwendigſten Geräte in Froge ſtellt, hätte eine ſolche
Erneuerung unmöglich gemacht, wenn nicht die hieſige Firma Ranzow
u. Hohmann ſich in uneigenmütziger Weiſe bereit erklärt hätte, die
Bühne unentgeltlich völlig neu herrichten zu laſſen. Nun, nachdem
dies vorbildliche Werk, das beredtes Zeugnis ablegt von verſtändiger
Opferwilligkeit und hoher, tätiger Begeiſterung für unſere beutſche Turn=
ſache
, ſeine Vollendung erfahren hat und die Bühne in ihrem neuen
ſchmuucken Gewande zur Freude aller Turngenoſſen daſteht, ſei auch auf
dieſem Wege der hockherzigen Firma der Dank der geſamten Turn=
gemeinde
Darmſtadt 1846 ausgeſprochen.
Das vom Klub Fröhlichkeit vevanſtaltete Frühlingsfeſt verlief
auf das beſte. Die Darbietungen haben alle Erwartungen übertroffen.
Gleich zu Anfang überraſchte das Orcheſter, 12 Muſikev, das eine Fan=
taſie
aus der Oper La Traviata mit Feinheit und Exaktheit wiedergab.
Alsdann folgten zwei Chöre, geſungen von der Gefangsabteilung des
Klubs. Ein beſondever Kunſtgenuß war das Solo für Tenor Serenade‟
von Toſelli, geſungen von Herun Reichert, am Klavier Herr Spät, und
das Solo für Kontrabaß Swuwvemir von Madensky, ſowie Elegie
von Botteſſini, vorgetragen von Herrn Kammermmſiker Fricke. Als
Exrgeinlage ſang das Soloquartett: Reichert, Hilmer und Gehr. Spät:
Abſchied von der Mutter und Rheiniſches Mädchen und erntete da=
mit
reichem Beiſall. Die im zweiten Teil des Programms hier zum
erſtenmal zur Aufführung gelangte luſtige Volksopyerette Der Jäger
aus der Pfalz von J. Marcellus erzielte einen durchſchlagenden Er=
folg
. Die Operette, reich geſchmückt an Tanzeinlagen, Geſangsduetten,
Verzetten uſw., iſt ein Schlager erſten Nanges. Die Komik mancher 1
Stellen ruft zwerchfellerſchitetunde Lachſalven hervor. Die Darſteller,
ſämtlich Mitglieder des Klubs, haben ſich ihrer Rollen mit beſtem Er=
folg
entledigt. Der Jäger aus der Pfalz (Herr Böcking), Frl. Hilden=
beutel
als Loye und Herr Reichert als Veitl verkörperten ihre Rollen
mit vielem Geſchick. Beſonders beifällig wurden die geſanglichen Leiſtun=
gen
des Herm Reichert aufgenomme. Frl. Hiüldenbeutel ſah als Lore
ganz veizend aus und iſt ſtimmlich allen Anforderugen gewachſen, ſchweren Notzeit unſeres Volkes und der großen Aufgabe, die der
Schönbein prächtig. Der Landwirt von Herrn Pfeiffer erweckte ebenſalls fiele, und tat in beſonders herzlichen Worten der vielen ausgewieſe=
große
Heiterekit. Die weiteren Nollen, wie Zwickel, der Schneider (Herr
Walter), Sträußel, der Bäcker (Herr Völger), Bühlebum, ein alter
chilfsjäger (Herr Spieß), waren den ihnen geſtellen Aufgaben gewachſen.
Auch der gemiſchte Chor, ſowie der Chor der Kinder wurden den an Vogel=Gernsheim aufs neue zum Dekan, Herr Pfarrer Marguth= See=
ſie
geſtellten Anforderungen gerecht und verrieten gute Schulung. Be=
einmalige
Wiederholung.
werden.
Die Teuerungszahlen der fünf größten Städte Heffens aufgrund
(269 206), einſchließlich Bekleidung 343 806 (337 373); Offenbach und 18000 Mk.
257 842 (243 261) Worms 21 669 (246 220), einſchließlich Bekleidung
70 161 (70 550), zuſammen 337 594 (318 766). Die Teueruumg ausſchließlich ſtiegen iſt.
Bekleidung ſt vom 7. März um 52 Prozent, einſchließlich Bekleidung
Prozent und einſchließlich Bekleidung um 5,9 Prozent geſtiegen.
Der Spargel iſt da! Man ſchätzte ihn ſchon im Altertum ganz Landwirten zuſammen.
ebenſo wie heute. Bei den alten Deutſchen war er allerdings zunächſt
alten Römer verſpeiſten den Spargel ungeſchält und ausgequetſcht als antragt werden, daß die Holzverſorgung der Gemeinde Wishauſen, die
Mus mit Butter, eine delikate Zubereitung.
focht. Der damals rechtskräftig mit mehreren Jahven Zuchthaus belegte. Wohnung nur an Mitglieder der Baugenoſſenſchaft zu vermieten, wird 9
* Otto zur Linde.
Zu ſeinem 80. Geburtstag am 25. April 1923.
Von Erich Bockemühl.
den großen Ereigniſſen des deutſchen tragiſchen Geſchehens alleinigen, im Erlebnis gegebenen, anders nicht möglichen,
unſerer Tage zu betrachten.
Meines Volkes Geſchick geht ſchlimmen Weg ...
Oh, beſinnt euch doch. Auf den Bergen euer Heiligtum,
Euer Wald, liegt verdorrt. Denn ihr entzoget ihm
Die Kraft ſeiner Wurzeln. Ein Volk ſtirbt, das ſeine Wurzeln der Expreſſionismus, der immer galt, nicht aus Theorie, ſon=
verpflanzt
.
Vorausſage deſſen, was geſchah. Prophetentum aber iſt nicht iſt Otto zur Linde nicht aus Entſcheidung und Stellungnahme
ein Wiſſen, das von außen zukommt, nicht ein abwägendes deutſch, ſondern urſprünglich. Lebensorganiſch. Indem er allein
Vorausahnen, ſondern Erleben und Empfinden aus Innen, ein ſich ſelbſt erfüllt. Deutſch, indem ſich Deutſchtum offenbart in
Glauben, das zuletzt aus gründenden Tiefen her im Bewußt= ihm und durch ihn indem Methaphyſiſches ſich vollzieht in
wendigkeit deutſchen Volks= und ſogenannten Geiſtums, daß er Korrektiv und Gewiſſen deutſcher Volksſeele und daher eben
die ungeheure Kataſtrophe wußte, ob er denn immer und immer ſein Prophetenruf, ſein Ermahnerruf, ſein Zornruf, ſeine
auch die Hoffnung einer letzten Beſinnung nicht verlor. Otto Jeremiasklage und tiefe Traurigkeit. Daher ſeine Unermüd=
zur
Linde war der Prediger in der Wüſte, den man verlachte lichkeit. Nur eine ſo ſtarke Perſönlichkeit kann ſich freihalten
ob ſeiner zu aller Ziviliſation beziehungsloſen dichteriſchen von Parteiorientierung und vorausſetzungslos deutſches Geiſt=
Form, die Urform und konſequenteſter Ausdruck ſeines Weſens tum ſchaffen. Aber verſtehen wir recht: Otto zur Linde iſt
war und iſt, ob ſeiner Sprache, die neue Sprache war im Dichter. Auch im krafwvollen Wort ſeines Prophetentums iſt
Gegenſatz zum undeutſchen Rhythmus antiker Versmaße, die er Geſtalter einer germaniſch=deutſchen Sprache .. . Man
aber als deutſche Sprache eines deutſchen Rhythmus alt und wird Otto zur Linde einſt erkennen und ihn den Wiederent=
echt
war. Oto zur Linde mußte einſam bleiben und ſeine, decker deutſcher Sprache nennen: ihres Rhythmus, ihrer Muſik
Getreuen, deren geiſtige Durchdringung durch das Volk er er= man wird ihn erkennen in ſeiner Ethoskraft als den Er=
hoffte
, mit ihm. Wir erkennen dieſe Tatſache heute, da, das neuerer deutſchen Weſens, aus der Religiöſität ſeiner Weltſeele,
letzte geſchah, der Zuſammenbruch des Rationalismus, auf dem die unendlich gebreitet iſt, als den Führer in das Dunkel des
das deutſche Leben ſtand. Was Otto zur Linde wollte? Das werdenden Jahrtauſends hinein.
perſönlich=organiſche Leben des Einzelnen in der Verantwortung
ſeiner ſelbſt. Individualismus immerhin in dem Sinne Werk iſt Die Hölle darin ſein Denken, aus Urgründig=
aber
, daß Metaphyſiſches ſich erfülle, aus den Tiefen der Men= keiten her ſich verzweigt in die Peripherien d’s äußeren Lebens
ſchenſeele ſich kriſtalliſiere zur Tat. Im ſchaffenden Menſchen der Volksgemeinſchaft, der Politik und der Ehe. Gerade ſeine
zur adäquaten Form, die nicht erdacht, ſondern innerſtnotwen= Ergründungen in den Beziehungen Mann und Weib und Kind
dige Erfüllung ihrer ſelbſt iſt. Form von imen heraus, Eigen= ſind erſtmalig in dieſer Klarheit und Einfachheit, in dieſer
bewegung der Vorſtellungen‟. Dieſe Formelung nennen die geiſtigen Wahrheit. Erhöhet die Frauen iſt das oftmals wie=
Zünftigen heute Expreſſionismus und haben damit der Kunſt derkehrende Wort, das in engſter Beziehung, ſteht zu ſeinem
eine neue Richtung gegeben, haben neue Theorien geſchaffen, Marien=Symbol: Es iſt geſtellt keine griechiſche Göttin hin
die die andern ablöſten und die, wenn dieſer Expreſſionismus Maria iſt nicht Zeugungsſymbol, Fleiſcherhöhung, die ſo tiefer
mit ſeiner Manier und Technik abgewirtſchaftet hat, einer fällt , keines Weibes Gnade dies je mehr ſein ſoll . Aus
wiederum neuen Theorie Raum geben werden, Und die Kunſt den zahlreichen wunderbar ſchönen Marienliedern dieſer Dich=
Die wahre Kunſt bleibt von alledem unberührt. Sie wird in tung ergibt es ſich, wie die Marienverehrung organiſch in der
der äußeren und inneren Nach=Erkennung nie ihre Beziehung Sehnſucht großen ſeeliſch=inbrünſtigen Menſchtums notwendig

von ſetzts er zwei Bettücher und ein Ueberſchlagetuch von etwa 48000
Mark Geſamtwert an T. für 6000 Mark ab, und bei dieſem wurden
ſpäter die Sachen in der Wohnung beſchlagnahmt. Er kannte den Sp.
als Geſellen eines Geſchäfts, wo er mitunter arbeiten ließ, und küm=
merte
ſich um die nach den ganzen Begleituſtänden ſehr verdächtige
Herkunft der Wäſche nicht weiter, obwohl auch aus einem Stück das
Monogramm von Sp. herausgetrennt war. Deſſen fragwürdige Vor=
ſpiegelung
über reellen Ewerb genügte ihm für den billigen Ankauf.
Hieuach drang T., der übrigens zweimal wegen Diebſtahls vorbeſtraft
iſt, auch am Berufungsgericht mit dem behaupteten guten Glauben nicht
durch und erreichte nur, daß nunmehr auf 50 000 Mk. Geldſtrafe evtl.
1. Monat Gefängnis erkannt wurde.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunfer erſcheinenden Roilzen ſind ausſchließſich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
im keſnem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krſtil.
Lichtbildervortrag: Wanderung durch Alt= Darm=
ſtadt
im Wartburgverein, Gemeindehaus der Martinsgeuneinde,
Liebfpauremſtraße 6. Mittwoch abend. Zu dieſem Heimatabend iſt jeder=
mann
herzlich willkommen. Karten ſind noch bei Kirchendiener Walter=
zu
haben.
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei. Vortrag über das Ruhrgebiet. Am
Freitag, den 27. April 1923, abends, ſpricht im Fürſtenſaal ( Guafen=
ſtraße
) ei Parteifreund aus dem Ruhrgebiet über die dortige Lage
und ſeine Erlebniſſe. Da die Vevanſtaltung ganz vertnaulich iſt, können
nur Mitglieder zugelaſſen werden. Es wird jetzt ſchon betont, daß der
Gintritt zu der Beuanſtaltung nur für eingeſchriebene Mitglieder der
Deutſchen Volkspartei gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte geſtattet
iſt. Der Eintritt iſt frei. Ausgewieſene eingeſchriebene Mitglieder die
Mitgliebskarten ihrer Heimatorganiſationen nicht wehr haben ſollten,
können auf der Geſchäftsſtelle (Wilhelminenſtraße 5) Ausweiſe, die zum
Eintritt berachtigen, erhalten.

Eberſtadt, 20. April. Am Mittwoch fand in der Kirche zu Eber=
ſtadt
der Dekanatstag des Dekanats Eberſtadt ſtatt,
Die Verhandlungen wurden durch Geſang, Schriftverleſung und Gebet
eröfnet. In den einleitenden Ausführungen gedachte der Dekan der
Geſanglich und darſtelleriſeh gut verkörperte Herr Lang den Faßbimder. Kirche gerade hierdurch geſtellt iſt. Er wies darauf hin, daß ein Teil, gab dem ſieggewohnten D.H.Al. eine, harte Nuß zu knacken. Auf dem
Das Schreiberle oder Die Altenburger Obrigkeit verkörperte Herr des Dekanats in den Bereich des durch Franzoſen beſetzten Gebiets harten Heidelberger Platz entwickelte ſich das Spiel in ſchärfſtem Tempo,
nen Familien des Bezirks Erwähnung, und forderte zuletzt zur Lin= licher Ueberlegenheit Darmſtadts drängt Heidelberg den Gegner zurück.
derung ihrer Notſtände auf. Nach Prüfung der Wahlen zum Dekanats=
tag
und nach der Veratung des Voranſchlags wurde Herr, Dekan hüten. Durch eine verwandelte Ecke geht Heidelberg in Führung. In
ſonderer Dank gebührt Herrn Kammermuſitker Sturmſels, der das Ramſtadt zum Stellvertreter beider im Dekanatsausſchuß gewählt. Von der Lage. Tore zu erzielen, obwohl mehrmals gute Gelegenheiten
ſchöne Stüick einſtudierte, das Orcheſter zuſammenſtellte und Leiter der den weltlichen Mitgliedern wurden in den Dekanatsausſchuß gewählt gegeben ſind. Der D,H,Kl.=Sturm untereimmt ſchnelle Vorſtöße und
Geſangsabteilung iſt. Am 5. Mai erfolgt im Mathildenhöhſagle eine die Herren Bürgermeiſter Hill=Seeheim, Bürgermeiſter Geibel=Hahn, erzielt durch Halbrechts und Mitte bis zur Halbzeit noch zwei ſchöne
Rechnungsrat Geiß=Pfungſtadt und Forſtmeiſter Hoffmann=Gberſtadt. Tore. Nach Seitenwechſel zunächſt verteiltes Spiel. Heidelberg holt
4.K. Die Bilanzierung nach dem Gelbentwertungsgefetz. Auf hem Herr Pfarrer Marguth=Seeheim erſtattete ſodann den Bericht über den ein Tor auf. Der D.H.Kl.=Mittelſtürmer ſtellt das Reſultat auf 4:9.
im heutigen Anzeigenteil angekündigten Vortrag, über die Frage kinchlichen und ſittlichen Zuſtand des Dekanats in den Jahren 1921
der Bilanzierung nach dem Geldentwertungsgeſetz in bezug auf die und 1922. An dieſen Bericht ſchloß ſich eine lebhaſte Ausſprache an, der alte Unterſchied wieder hergeſtellt. Beim Stande 5:3 ſetzt D. H,Kl.
bevorſtehenden Einkommen= und Vermögensſteuer=Erklärumgen wird Ueber die Lage der Inneren Miſſion berichtete Herr Pfarrer Hofmann= zum Endſpurt ein. Die Heidelberger werden glatt überſpielt. In
beſonders aufmerkſam gemacht. Der Vortrag findet auf Veranlaſſung Nieder=Beerbach. Um etwaigem üblem Denunzianten= und Spekulan= prachtvoller Kombination geht der Sturm vor. Präzis geht der Ball
der Handelsbammer Darmſtadt ſtatt, um den Firmen ihres Bezirks tentum im beſetzten Gebiet einen Niegel vorzuſchieben, wurde be= in vollem Tempo von Linkzaußen, Halblinks, Mitte zum Halbrechten.
Gelegenheit zur Orientierung über die bei Abgabe der Steuererklärun= ſchloſſen, das Oberkonſiſtorium zu bitten, darauf zu halten und dem= der freiſtehend einſchießt. Das ſchönſte Tor des Tages, Kurz darauf
gen zu beachtenden Geſichtspunkte zu geben. Mit Rüchſicht auf die bei entſprechend die Kinchenvorſtände anzuweiſen, daß die laufenden Pacht=
ungenigender
Abgabe der Steuererklärungen dem Steuerpſlichtigen verträge der Kirchen= und Pfarräcker für die ausgewieſenen Familien, daneben. Der Mittelſtürmer verwandelt eine Flanke, von Rechtsaußen
drohenden Nachteile ſollte keine Firma dieſen Vortrag verſäumen. Auch auch nach deren Ausweiſung, wenn dieſe es wünſchen, in Gültigkeit zu aus der Luft zum ashten Tor. Heidelberg erzielt nach Durchbruch
den mit der Veranlagung gur Einkommen= und Vermögensſteuer be= bleiben haben und nach ihrer Rückkehr ihnen ſofort ganz uneingeſchränkt Nr. 4 und zum Schluß der Halblinke für, D.H.Kl. Nr. 9.
ſchäftigten Fimanzbehörden kann der Beſuch nur beſtens empfohlen wieder zufallen. Mit den letzten Verſen des Liedes Ein feſte Burg
iſt unſer Gott wurde der Dekanatstag geſchloſſen.
o. Gundernhauſen Kr. Dieburg, 22. April. Die Mietſätze für
der Preiſe vom 11. April 1923 (21. März) ausſchließlich der Bekleidung den April ſind gegen die Märzſätze um 50 Prozent erhöht worden. amt. E. mit Erſatz für Rupp erzielte durch Freh den 1. Treffer, dem
betrugen für Mainz, 269 371 (247282): Darmſtadt, 268139 Die Tarifholzpreiſe ſchwanken je nach Sorte zwiſchen 9000 Union nach Halbzeit ein glattes Abſeitstor entgegenzuſetzen vermochte.
338 986 (313 037) Gießen 20145 (242 113), einſchließlich Bekleidung ſchule hat in dieſem Schuljahr einen alle Erwartungen übertreffen= man unterließ. U. konnte infolgedeſſen gegen die zum Schluß nur noch
337 645 311 780). Die Durchſchnittsteuerungszahl für die fünf größten den Zuwachs bekommen. Während in früheren Jahren die Zahl der mit 8 Mann ſpielenden Eintrachtler, bei welchen ſich das vorhergegangene
Städte beträgt für die Emährung 213 082 (197 661), für Heigung und an Oſtern eintretenden Schüler und Schülerinnen etwa 20 betrug. Abendſpiel ſtark bemerkbar machte, noch fünf Treffer buchen. Jedenfalls
Beleuchtung 51817 (48919). Wohnung 2534 (1636), für Bekleidung traten dieſes Jahr 48 Kinder ein, ſo daß die Schülerzahl auf 97 ge= gebührt dem auf dieſe Weiſe errungenen Sieg der Unionelf als aus dem
pb. Auerbach a. b. B, 22. April. In Hachſtädten fand erneut ſehr wenig Ehre.
und 106 Prozent und vom 21. März ausſchließlich Bekleidung um 77 Gemeinderatswahl ſtatt, da die letzte. Wahl für ungültig erklärt wor= Freie Tade, Darmſtadt I Mannheim=gäferthal l.
den war. Der Gemeinderat ſetzt ſich nun aus 4 Arbeitern und 3
r Wirhauſen, D. April. Gemeinderatsbericht. Die Windmühle im Freundſchaftsſpiele gegenüber. Die Darmſtädter Mann=
nicht
als Gemüſe, ſondern nur als Heiſpflanze bekannt, als welche man Pachten, der Gemeindegrundſtücke wurden um das Bofache und die ſchaft war gegen ihre bei dem letzten Treffen gezeigte Spielweiſe nicht
ihn auch in den alten Kräuterbüchern verzeichnet findet, helfend gegen Gelände in der Hahnhecke um das 125fache erhöht. Auch der Preis mehr zu erkennen. Ein neuer Geiſt ſcheint endlich hier Einkehr ge=
Gicht, Waſſerſucht und Krankheiten des Herzens. In mediziniſcher Hin= für die Wieſen foll erhöht werden, wurde aber zurückgeſtellt und die halten zu haben. Auf jeden Fall hat die Mannſchaft die an ſie ge=
ſicht
kann man ihn aber nur, wie eigentlich jedes Gemüſe, als blutreis Finanzkommiſſion, ſoll ſich erſt damit befaſſen. Als Richtlinien ſoll bei ſtellten Erwartungen weit übertroffen! So weiter, dann bleiben auch
nigend anſprechen, inſofern er die Darmtätigkeit anregt. Im zeitigen allen Pachten der Getreidepreis am 1. September gelten. Die Gras= bei den kommenden Spielen die Erfolge nicht aus. Nächſten Sonntag
Mittelalter war der Spargel auch als Gemüſe bekannt und um 1600 nutzung der Flurgräben ſoll Samstag mittag 3 Uhr verpachtet werden, ſtehen ſich nun zum längſt fälligen Netourſpiel Tade Iſenburg 1 und
herum legte man überall Spargelbeete an. Erſt von Deutſchland aus Die Taxen wurden um das 35fache erhöht. Als außerordentliche Holz=
iſt
der Spargel in andere Länder gekommen. Wir Deutſche ziehen mehr fällung wurden 60 Feſtmeter beantragt und vom Gemeindergt geneh= Darmſtadt I gegenüber. Darmſtadt hat die im Vorſpiel erlittene unge=
den
weißen Spargel vor, andere lieben aber auch den grünen. Die migt. Beim Miniſterium für Forſt= und Kameralverwaltung ſoll be= gelingens. Nähere Bekanmtgabe erfolgt noch.
ſeither zur Oberförſterei Mörfelden gehörte, dort abgetrennt und der
n. Strafkammer. In einem größeren Offenbacher Diebſtahlsfalle Oberförſterei Kranichſtein zugeteilt wird, weil die Mörfelden Waldun= Der Athletenverein. Vorwärts Groß= Zimmern, hatte am Samstag
war vom dortigen Schöffengericht unter anderem der 42jährige An= gen für die Gemeinde zu ungelegen und dieſe ihren Holzbedarf ſeit alker einen erfolgreichen Abend. Er hatte die Ringermannſchaft der Kraft=
ſchläger
Heinnich Türk daſelbſt wegen Hehlerei zu einem Monat Ge= Zeit in den Kronichſteiner Waldungen gedeckt hat. Ein Antrag, der ſportvereinigung von 1895=Stuttgart zu Gaſt, eine der beſten Mannſchaf=
fängnis
verurteilt, was er zwecks Freiſpruchs oder Strafmilderug an= gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft, jede durch ihr Bauen frei werdende ten Süddeutſchlands. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt;
26 Jahre alte Schuhmacher Michgel Spachmann hatte durch ſeine Ge= abgelehnt, weil er gegen das Reichsmietengeſetz verſtößt. Cin Geſuch garter Mannſchaft war körperlich kräſtiger. Sie mußte ſich aber der
liebte, eine Waſchfrazu, die Gelegenheit erfahren umd daraufhin von der hieſigen freiwilligen Feuerwehr um Genehmigung eines angemeſs Technik und Routine der Groſz=Zimmerer beugen. Die Kämpfe verliefen
einem Hausſpeicher zum Trocknen aufgehängte Wäſche entwendet. Da= ſenen Betrags für Reinigung der Geräte und Gerätehalle wird zurück= unter der alübewährten Leitung des Unparteiſchen Herm Voll ſen, von

geſtellt. Herr Max Waldmann will auf ſeinem Grundſtück an der
Frankfurterſtraße ein Wohnhaus errichten, ſein Geſuch wird geneh=
migt
unter der Bedingung, daß er auf Waſſereitung, elektriſches Licht
und örtliche Bekanntmachung verzichtet. Hierauf folgt geheime Sitzung.
hr. Seligenſtadt, 21. April. Diebſtahl. In einer hieſigen
Schuhfabrik iſt, ein großer Lederdiebſtahl vorgekommen. Ein Teil des
Diebesgutes, deſſen Geſamtwert ſich auf mehrere. Millionen beläuft,
konnte in einem Verſteck in der Nähe des Kapellplatzes aufgefunden
werden. Die Ehrentafeln für, die Gefallenen des Weltkriegs,
die an der Einhard=Baſilika angebracht ſind, gehen ihrer Vollendung
entgegen.
th. Alsfeld (Oberh.), 23. April. Der Wohnung8inſpektor
Beigeordneter Weitz, hat ſein Amt niedergelegt. Gleichzeitig hat die
geſamte Wohnungsdeputation ihre Aemter niedergelegt; es iſt ein
neuer Ausſchuß gebildet worden.
N. Aus Oberheffen, 21. April. Ober=Ohmen. Die hieſige Kirche
ſoll eine neue Orgel erhalten. Die Anſchaffungskoſten ſtellen ſich auf
56 Millionen Mk. Alte Bberheſſen, die jetzt in Amerika weilen,
haben bereits größere Geldbeträge geſtiftet. Ober=Lais. Im
Diſtrikt Eichholz war, auf Fauerbacher Gemeindegebiet. Feuer ausge=
brochen
. Da der Brand, glücklicherweiſe frühzeitig entdeckt wurde und
ſo ſchnell die Bewohner von hier und der Umgegend glarmiert, werden
konnten, konnte er keine allzu große Ausdehnung annehmen. Butz=
bach
. Der Neubau unſerer Volksſchule erfordert einen Koſtenauf=
wand
von 200 Millionen. Lauterbach. Die Bezirksſparkaſſe
Lauterbach hat im März einen Umſatz von über 3 Millionen Mark
gehabt. Damit iſt die hieſige Bezirksſparkaſſe, eine der größten Spar=
kaſſen
Oberheſſens geworden. Geiß=Nidda. Im Warteraum
der hieſigen Finanzkaſſe ſind einer Witwe, die dort eine größere Zah=
lung
leiſten wollte, 300 000 Mk. entwendet worden.

Beſthe.
Darmſtädter Hockehklub I Durngemeinde Heidel=
berg
I 9:4 (3:1).
* Die Heidelberger Mannſchaft, zumeiſt aus früheren Mitgliedern
des Hockehklubs Heidelberg und des Heidelberger Ruderklubs beſtehend,
das die größten Anfordrungen an die Spieler ſtellte. Nach anfäng=
Mit teilweiſe viel Glück kann die D.H.Kl.=Verteidigung Erfolge ver=
glänzendem
Aleingang über das ganze Feld gleicht der Halblinke
heim zum Dekanatsſtellvertreter und Herr Pfarrer Weigel=Nieder= Darmſtadts aus. Heidelberg ſpielt weiter überlegen, iſt jehoch nicht in
Wieder iſt. Heidelberg erfolgreich, doch bald iſt durch den Halblinken
ſchießt der Linksaußen ſcharf plaziert ein. Einige weitere Schüſſe gehen
Eintracht IUnion Beſſungen=Liga 2:6 (1:0).
Beide Mannſchaften trafen ſah zum fälligen Rückſpiel am Finanz=
Als dann E. durch Elfmeter abermals in Führung gehen konnte,
Groß=Bieberan, 21. April. Die hieſige Höhere Bürger= ſchlug Union eine Spielweiſe an, welche nachzuahmen. Gott ſei Dank,
höchſt blamablen Betragen der Unionanhänger während des Spiels
Bs.
5:1 (8:0.
Dieſe Mannſchaften ſtanden ſich Sonntag auf dem Platze an der
wöhnlich hohe Niederlage von 10:0 Toren wettzumachen. Wird es
Athleten=Verein Vorwärts Groß=Zimmern.
Publikum und Mannſchaften verhielten ſich muſtengültig. Die Stutt=

I
Kunſt nämlich, die Otto zur Linde in ſeiner Pſychologie der
Dichtkunſt, einer Streitſchrift gegen Arno Holz, damals aus den
Klammern des Naturalismus beſreien wollte, indem er ſie in
die einzige Formelung brachte: die Kunſt ſei Menſchheitsſein.
Otto zur Lindes dichteriſches und philoſophiſches Geſamt= Es gibt nur ein Gebot: die abſolute Ehrlichkeit des Künſtlers,
werk iſt, wie kaum eins in dieſer Zeit, in engſter Beziehung mit alſo, daß er ſein Erleben aus Unbewußtſeinstiefen in der
immer einmaligen abäquaten Form ſich erfüllen laſſe. Ster=
ben
vor dem Objekt‟. Nicht der Künſtler packt di= Dinge an
die Dinge ſollen ihn anpacken. Dies iſt Frömmigkeit. Iſt
Ehrfurcht und Verantwortung vor dem Vollzug des Ewigen im
Menſchen, iſt, wenn man ſo will: Expreſſionismus, aber eben
dern als jedesmalige Tatſächlichkeit im Werden des wahren
Worte, wie dieſe, 1912 gbichtet, ſind eine prophetiſche Kunſtwerkes aus der Seele des Menſchen. So war und
ſein zum Wiſſenwird: Otto zur Linde, der wie kaum einer urſprünglich deutſcher Seele und damit deutſches Geiſttum,
aus drutſchen Urtrieben und Urinſtinkten lebte, empfand die Ab= deutſche Kunſt und Philoſophie wird. So wird Otto zur Linde
Sein letztes nach 60 000 Verszeilen immer noch wachſend’s
zur Vergangenheit verlieren, da ſie immer aus urdeutſchem bedingt iſt. Zugleich aber ſei dabei an die Parallelität mit

dem deutſchen Mittelalter erinnert, die ſich oftmals auch
in myſtiſchen Erkenntiſſen Eckehardſcher Formulierung findet.
Ebenſo könnte das Eddawort Neun lange Nächte hing ich an
windigen Baum aus einer der großen myichologiſchen Dichtun=
gen
zur Lindes ſein in denen das Geheimnis, das nicht zu
ſagen, aber der empfindſamen Seele erſpürbar iſt, Bild gewor=
den
iſt. Ich denke der Chriſtus= und der Mariageſtaltungen,
der Wurzeln des Raums uſw., der Bücher Charontiſcher
Mythus und Wege, Menſchen, Ziele.
Es iſt das Schickſal dieſes Dichters geweſen, daß man ihn,
den in aller Einheitlichkeit Vielſeitigen, immer nur partiell ſah
und ihn aus der Enge der eigenen politiſchen, religiöſen oder
kunſtheoretiſchen Dogmatik ablehnte oder als gebräuchlich er=
kannte
obwohl alles Einzelne, ſei es die ſyſtemloſe Philoſo=
phie
der Kugel oder ſeiner Relationenlehre oder die ſub=
tilſten
Feſtſtellungen der Eigenbewegung des Reims oder der
Phyſis des Worts niemals Einzeldinge ſind, ſondern in der Be=
ziehung
zum Ganzen, als Angelegenheiten, ehrlichen Menſch=
tums
immer das Ganze zugleich bedeuten. Gerade die Totali=
tät
Otto zur Linde ſollte erkannt werden. Das iſt ſo weſent=
lich
, daß in bieſer Erkenntnis, ſofern das Volk an ihr Anteil
hätte, eine Erlöſung geſchähe.
Wotan, Wanderer, die Deutſchen
Nahmen ihre Sehnſucht mit in jedes Wanderland, und nahmen
Aus jedem Wanderland ſich heim der Deutſchen Sehnſucht.
Alle Weisheit der Welt ſoll ſich erfüllen
In deutſchem Denken. Alle Flüſſe Gottes ſollen ſich ergießen
In deutſche Seele. Alle Ringe deutſcher Zukunft ſollen eng
ſich ſchließen
um deutſchen Weſens Kern. Die Erde wartet und wir wollen
Deutſche ſein.
Und doch für dich, o deutſches Volk, bereite dich
Hineinzugehn ins Volk der Morgenröte
Und jag die Schakalhunde höhnend in die Wüſte.
oh, höhne nicht. Denn deime Söhne
Werden wohl tun wie du. Du aber ſühne.
Ich ſetze dieſe Worte des Glaubens und der Mahnung
hierher, trotzdem die Zeit anders zu deuten ſcheint. Aber die
Schakalhunde ſind die tieriſchen Triebe der eigenen Neidſucht
(Wir gehn den Weg zu Schuld und Scham und Volksentwur=
zelung
. . .), alſo es heißt, daß wir uns ſelber finden: daß
Volksdeutſches Thule auferſtehen ſoll . . .! und Otto zur
Lindes Werk geſtalteten Menſchtums kann uns Führung ſein,
wie kaum eins der Gegenwart und weiten Vergangenheit. Es
iſt zugleich in allem Leid der Zeit Harmonie der Welt, tröſt=
licher
Schönheit reich es ſingt das Lied der ewigen Seele:
Selig, doch ungreifbar liegt des Glücks
Mantel um uns.

[ ][  ][ ]

Nieder=Ramſtadt auf das ſpannendſte. Die einzelnen Kämpfe: Bantam=
gewicht
: Schweißer=Stttgart gegen Herbert 2.=Groß=Zimmern erſter
Gang wach 10 Minuten unentſchieden, zweiter Gang Sieger Herbert nach
6 Minutem. Federgewicht: Mann=Stuttgart gegen Weidner=Groß=Z.
nach 10 Minuten unentſchieden, zweiter Gang Sieger Weidner nach
5.35 Minuten. Leichtgewicht: Holſtein=Stuttgart gegen Ohl=Groß=Z.
erſter und zweiter Gang nach 10 Minuten unentſchieden. Leichtmittel=
gewicht
: Köpf=Stuttgart gegen Dölcher=Groß=Zimnern, erſter Gang
Sieger Köpf=Stuttgart in 6.55 Mmuten, zweiter Gang nach 10 Minuten
unentſchieden. Schwermittelgewicht: Kirchbaum=Stuttgart gegen Her=
bert
1.=Groß=Zimmern, erſter Gang nach 10 Minuten unentſchieden,
Zweiter Gang Sieger Herbert nach 4.25 Mimten. Schwergewicht:
Haag=Stuttgart gegen Danz=Groß=Zimmern, erſter Gang Sieger Danz
nach 2.55 Minuten, zweiter Gang nach 10 Minuten unentſchieden. Das
Geſamtreſultat: erſter Gang 66 Punkte, zweiter Gang 93 Punkte
für Groß=Zimmern. Groß=Zimmern blieb hierwit Sieger mit ſechs
Punkten Vorſprung. Die erſte Mannſchaft von Groß=Zimmer iſt
weiter am 29. April nach Klein=Oſtheim verpflichtet und am 10. Mai
mit der erſten und zweiten Mannſchaft beim Mannſchaftsringen in
Frankfurt gegen folgende Vereine: Frankfurt Aſchaffenburg, Offenbach,
Heddernheim, Sindlingen und Bockenheim. Wir wünſchen den Mann=
ſchaften
auch bei dieſen Kämpfen einen ehrenvollen Sieg. F. G.
Mannheimer Frühjahrs=Pferderenmen.
Die Mannheimer Frühjahrs=Pferderennen finden diesmal am
Sonntag, 29. April, Dienstag, 1., und Sonntag, 6. Mai, ſtatt. Zu den
dreitägigen Entſcheidungen werden zirka 75 Pferde evwartet mit durch=
fchmittlich
17 Nennungen pro Rennen. Der Stall Opel wird erſtmals
in Maunheim ſtarten und in Verbindung mit dem Lot des Berliner
Trainers Roſak durch Gegemüberſtellung des nond= bzw. ſüddeutfchen
Materials der Veranſtaltung das ſportliche Gepräge geben. Das Pro=
gramm
iſt ſo aufgebaut, daß jeden Tag zwei Jagdrennen, ein Hürden=
rennen
und vier Flachrennen ſtattfinden. Die Eintrittspreiſe bewegen
ſich zwiſchen 500 und 5000 Mk. Der niederſte Einſatz am Tovaliſator,
der auf dem Hauptplatz, dem Sattelplatz und dem erſten Platz betrieben
wird, beträgt 1000 Mk.

Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 934 Uhr
(Sondermiete 4 und 11 Schülermiete blau 10): Der fliegende
Holländer. Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (4 23):
Rauſch. Orpheum, Anfang 734 Uhr: Der dumme Auguſt.
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtel
lungen.
Verſteigerungskalender. Mittwoch, 25. April.
Mobiljarverſteigerung vorm. ½10 und nachm. ½3 Uhr Ernſt
Ludwig=Straße 9. Grundſtücksverſteigerung nachmittags
6 Uhr im Rathaus zu Eberſtadt.

Preußiſch=Süddeutfche Klafſenlotterie.
4. Klaſſe 21. (247.) Lotterie, 3. Tag, 2. Ziehung.
(Mitgeteilt durch Lotterie=Einnehmer Petrenz, Rheinſtvaße 33.
1000 000 Mk. Nr. 325 712. 500 000 Mk. Nr. 214 407, 250 000 Mk.
Nr. 124 114 241 415, 100000 Mk. Nr. 177 182, 50 000 Mk. Nr. 137 815
148 245 265 059 357 213, 30 000 Mk. Nr. 5081 19212 37905 50624 60064
145640 148374 148536 152798 181193 182073 183878 188483 194865 222222
223988 234187 283788 288302 294755 304274 316788 339788 353005 360900.
4. Tag, 1. Ziehung.
500 000 Mk. Nr. 349580, 100 000 Mk. Nr. 122695 206498, 50 000 Mk.
Nr. 10962 14894 37875 126153 142762 211809 319911 343624, 20 000 Mk.
Nr. 923 3181 41284 49896 59586 61660 62219 70775 74075 81451 103293
103904 111058 113389 114315 152151 158481 166682 196827 210609 224242
227039 227820 230157 239706 252355 263083 266867 266957 272153 275089
287295 294920 324934 332231 341331 367608.
848 Gewinne zu 20000 Mk. und die Einſatzgewinne zu 15000 Mk
ſind aus den täglichen Gewinnliſten zu erſehen.
4. Tag, 2. Ziehung.
50 000 Mk. Nr. 88401 214219 326202 374133 30000 Mk. Nr. 4735
16377 23106 30359 39116 56945 79876 74743 87074 91071 92158 107913
112470 122129 142095 156232 160525 161450 161509 166788 204644 208373
218927 231053 238632 241394 243188 247468 253937 254208 262459 272882
282616 303556 317346 340270 343586 364599.
5. Tag, 1. Ziehung.
250 000 Mr. Nr. 323746, 100 000 Mk. Nr. 171339, 50 000 Mk. Nr.
63695 95735 101435 179959 307968 313904, 30 000 Mk. Nr. 5490 5747 6539
7100 34867 49859 59898 62396 62923 65957 114321 117230 118286 133394
170775 204739 213440 223553 227741 245118 268313 275796 299372 303441
319231 333491 328539 351134.
856 Gewinne zu 20000 Mk. und die Einſatzgewinne zu 15 000 Mk.
ſind aus den täglichen Gewinnliſten zu erſehen. (Ohne Gewähr.)

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36. Quittung

über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevölkerung:
9. Sammlung beim Poſtamt 1 23500 Mk., Juſtizinſpektor Büttel
1000 Mk., Rudolf Finkenmith, Hoffmannſtr. 47, 4. Gabe, 1000 Mk.,
R. J. Z. 200 Mk., Frau Sophie Koch 5000 Mk., G. F. Knapp, 5. Gabe,
1000 Mk., N. N. 1000 Mk., Carl Malzi, 2. Nate, 5000 Mk., Q. L. 50
Mk., Eiſenbahnoberinſpektor Sand, 2. Rate, 3000 Mk., Jakob Fleiſch=
mann
465 Mk., Dr. Walther, Miniſterialrat, 5000 Mk., Lehrer der
Knaben=Fortbildungsſchule 12000 Mk., Miniſterialdirektor Schäfer
25 000 Mk., Maiwald, L. F. A., 1000 Mk., Götz, L. F. A., 1000 Mk.,
Vollrath, L. F. A., 1000 Mk., Frau Geh. Oberfinanzrat Büttel, 2.
Spende, 1000 Mk., Mhs. 3000 Mk., Schulrat Löſch, 3. Rate, 2000 Mk.,
Leichtweiß 1000 Mk., Kollegium der Knaben=Mittelſchule 1 21000 Mk.,
Andreas Ernſt Seeber 5000 Mk., Roos, Stationsmeiſter, Bf. Gaimühle,
Poſt Strümpfelbrunn bei Eberbach i. Baden, 1900 Mk., E. K., (3.
Rate) 3000 Mk., Ungenant 2000 Mk., W. Jung (4. Rate) 3000 Mk.
1. Quittung 336 810 Mk., 2. Quittung 382 210 Mk., 3. Quittung
490 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 689 703 Mk., 6. Quit=
tung
416 536 Mk., 7. Quittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1 251 261 Mk.,
9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 146 238 Mk., 11. Quittung
525 881 Mk., 12. Qnittung 557 984 Mk., 13. Quittung 1577 273 Mk.,
14. Quittung 597 255 Mik., 15. Quittung 834 316 Mk., 16 Quittung
477 914 Mk., 17. Quittung 627 518 Mk., 18. Qnittung 494 353 Mk., 19.
Quittung 765 358 Mk., 20. Qnittung 570 580 Mk., 21. Quittung 936 478
Mk., 22. Quittung 2 736 219 Mk., 23. Quittung 504 042 Mk., 24. Quit=
tung
841 900 Mk., 25. Quittung 620 271 Mk., 26. Quittung 439 447 Mk.
27. Qnittung 536 085 Mk., 28. Quittung 631 221 Mk., 29. Quittung
240 065 Mk., 30. Qujttung 719 917 Mk., 31. Quittung 393 980 Mk.,
32. Quittung 457 470 Mk., 33. Quittung 780 100 Mk., 34. Quittung
619 721 Mk. und 3 Silberkronen, 35. Quittung 937 138 Mk., 36. Quit=
tung
129 115 Mk.
zuſ. 24 506 463 Mk.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wetterborherſage für den 25. April:
Wolkig, geitweilig kühl. Nordweſt= und Weſtwind. Die Wetterlage
ſteht noch im Zeichen eines Tiefdrucks.

Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land,
Reich und Ausland: MaxStreeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten

Am Sonntag ist ein
gesundes Töchterchen
angekommen.
Studienrat Karl Schmidt
u. Frau Emilie, geb. Kilian
Darmstadt, 23. April 1923
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Der Allmächtige hat meinen
lieben, guten Mann und Vater
Herrn Karl Schönwolf
zu ſich genommen.
Die trauernde Frau
und Tochter.
Darmſtadt, 23. April 1923.
Die Beerdigung findet Dienstag
Nachmittag 3½. Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt. (*11220

Habe noch äußerſt
greiswert zu verkauf.:
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Koſtäm= und

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe wohltuen=
der
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Entſchlafenen, vor
allem Herrn Pfarrer Frank für ſeine
troſtreichen Worte und Schweſter
Sophie für die liebevolle Pflege
auch für die vielen Kranzſpenden
ſagen innigen Dank
(*11307
Frau Marie Kirſchner
und Kinder.
Rohrbach, den 20. April 1923,

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſeherz=
icher
Teilnahme beidem Heim=
gange
unſeres lieben Entſchla= Trockenes dürres
fenen ſagen wir auf dieſem /Buchen und Tannen=
Wege unſeren innigſten Dank. Kaſſler Braunkohlen
Frau Kath. Brommer Bwe.
und Kinder.
Darmſtadt, 21, April 1923
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Dankſagung.
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unſerer geliebten Mutter, Großmutter,
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Frau

geb. Mars
ſagen herzlichen Dank
Die trauernd Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Eberſtadt, Caſſel, Frankfurt a. M.,
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den 23. April 1923.

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Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hierdurch zu der
am 14. Mai 1923, nachmittags 5 Uhr, im Gebäude der Darmstäd-
ter
und Nationalbank, Darmstadt, stattfindenden ordentlichen
Generalversammlung eingeladen.
Ungesordnung:
1. Vorlage der Bilanz per 31. 12. 22 nebst Gewinn- und Ver-
lustrechnung
, sowie Bericht des Vorstandes und Aufsichts-
rats
,
2. Genehmigung der Bilanz und Beschlußfassung über Ver-
teilung
des Reingewinnes,
3. Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrats,
4. Erhöhung des Aktienkapitals durch Ausgabe von 40000
Stück Stammaktien von je ℳK 1000. insgesamt
40 000 000. und 1 Stück Vorzugsaktie zu 4000000.
insgesamt 4000000.
5. Modalitsten der Begebung und des Bezugsrechtes,
6. Aenderung der Satzungen, §4 Grundkapital, 814 und 819
Ziffer 4 Bezüge des Aufsichtsrats.
Hinsichtlich der Abstimmung über die Kapitalserhöhung und
der Satzungsänderungen wird neben den Beschlüssen der gesam-
ten
Generalversammlung besondere Abstimmung der verschiede-
nen
Aktiengattungen stattfinden.
7. Wahlen zum Aufsichtsrat,
8. Verschiedenes, Feuer-Versicherungsfrage.
Aktionäre, welche in der Generalversammlung das Stimm-
recht
ausüben wollen, haben ihre Aktien ohne Gewinnanteil-
scheine
und ohne Erneuerungsscheine, oder eine Bescheinigung
über die bei einem deutschen Notar bis nach Abhaltung der Ge-
neralversammlung
niedergelegten Aktien, spätestens am 3. Werk-
tage
vor dem Tage der Generalversammlung
in Darmstadt bei der Kasse der Gesellschaft, oder
der Darmstädter und Nationalbank, Darm-
stadt
, oder
der Direction der Discontogesellschaft, Fi-
liale
Darmstadt;
in Frankfurt a. M. bei der Aguila Aktiengesellschaft für Han-
dels
- und Industrie-Unternehmungen oder
Darmstädter und Nationalbank, Filiale
Frankfurt a. M.,
Direction der Disconto-Gesellschaft,
Dresdner Bank, Filiale Frankfurt a. M.;
bei der Darmstädter und Nationalbank.
in Berlin
Berlin, oder
der Direction der Disconto-Gesellschaft,
Berlin, oder
der Dresdner Bank, Berlin,
in Offenbach a. M. bei dem Bankhaus S. Merzbach, Offenbach
am Main
bis nach der Generalversammlung zu hinterlegen.
rädrig, FeVerldäg. Darmstadt, den 23. 4pril 1923.
Bahnbedarf Aktien-Gesellschaft
Der Vorstand.

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zugsaktien in Stammaktien, die den alten Aktionären 5 zu 1 zu 36000
Proz, angeboten werden ſollen. Nicht bezogene Aktien werden im In=
E Bahnbedarf. A.=G., Darmſtadt. Die Geſellſchaft bean= tereſſe der Geſellſchaft verwertet. Weiter werden 1 Mill. neue Gproz.
Banken.
* Deutſche Bank, Berlin. Den Aktionären der Deutſchen
h. Verein für cemiſche Induſtrie in Mainz. Der Bank werden 200 Mill. neue Aktien mit Dibidendenberechtigung ab
Warenmärkte.
wb. Frankfurter Getreide=Börſe vom 23. April.
Rechnungsabſchluß der Faber u. Schleicher A.G. in Offenbach für 1922 Die Unſicherheit, welche am Deviſenmartt herrſcht, trug viel zur Zurück=
lautet
: 6 Prozent für die Vorzugsaktien und (5 Proz, p. 2 (15 Proz.) baldige Lieferung, Parität Frankfurt a. M.) Preis je 100 Kg.: Weizen
Weizenmehl, ſüdd. Spezial Null Mk. 190210 000 bei Waggonbezug ab
wb. Gummiwerke Karl Stoeckicht A. G., Offenbach Mühlenſtation, Roggenmehl Mk. 140155 000, Weizen= und Roggen=
Biertreber, getrocknet, Mk. 55 000 nominell. Tendenz: feſter.

Börſen.

Darmſfädter Tagblatt
Handel und Wandel in Heſſen.
tragt eine Dividende von 6 Prozent auf die Vorzugs= und von 70 Porzugsaktien mit 6fachem Stimmrecht geſchaffen.
Prozent auf die Stammaktien (i. V. 15 Prozent). Das Aktienkapital
foll um 4 Mill. Vorzugs= und um 40 Mill. Stammaktien erhöht wer=
den
, wobei den Aktionären ein Bezugsrecht 2 zu eingeräumt werden ſoll.
Rohgewinn beträgt 181,72 Millionen Mk., wovon nach Abzug der Ab= 1. 1. 23 zum Bezuge angeboten. Auf Mk. 4000 alte Aktien können
ſchreibungen und Unkoſten 123,45 Millionen Mk. Reingewinn verbleihen. Mk. 1000 neue Aktien zu 10 000 Prozent bezogen werden, Bezugsrechts=
Auf die Stammaktien ſollen 1250 Mk. und auf die Genußſcheine 625 Mk. ſteuer zu Laſten der Deutſchen Bank. Die Bezugsfriſt läuft am
Gewinn fallen. Das Grundkapital ſoll um 13 Millionen Mk. Stamm= 25. Mai ab.
und 500 000 Mk. Vorzugsaktien auf 41,5 Millionen Mk. erhöht und eine
Million Mk. alte Vorzugsaktien i Stammaktien umgewandelt werden.
wb. Faber u. Schleicher A. G., Offenbach a. M. Der
ergibt nach Vorahme von Abſchreibungen in Höhe von rund 28,5 Mil= haltung bei. Bei kleinen Umſätzen bewegten ſich die Preiſe in ein=
lionen
Mark (i. V. 340 000 Mk.) einen Reingewinn von 11 588 400 Mk. zelnen Artikeln nach oben. Für Weizen und Roggen war. Nachfrage
T 402 27 Mk.). Der Generalverſammlung am 24. Mai ſoll vorgeſchlagen vorhanden, während Gerſte und Hafer ruhiger lagen. Mehl ſtellte ſich
werden, dem Delkrederefonds 940 000 Mk. (i. V. dem Spezialreſervefonds feſter. Hülſenfrüchte ſtill. Futtermittel hatten ſchleppendes Geſchäft.
100 000 Mk.) und dem Arbeiter=Unterſtützungsfonds 2 Millionen Mark Amtliche Notierungen. (Getreide, Hülſenfrüchte und Bier=
(50 000 Mk.) auzuweiſen. Der Vorſchlag für die Dividendeverteilung treber ohne Sack; Weizenmehl, Noggenmehl und Kleie mit Sack. Als=
auf
das erhöhte Stammkapital von 12 Millionen Mk., von denen 6/4 Mk. 110115 000, Roggen Mk. 100105 000, Sommergerſte für Brau=
Millionen Mk. mur das halbe Jahr dividendeberechtigt ſind. Nach Abzug zwecke Mk. 90100 000, Hafer, inländiſcher, Mk. 6090 000, dito, aus=
der
Tantieme des Aufſichtsrats verbleiben alsdann rd. 792 000 Mark ländiſcher, , Mais La Plata 12 50013 500, dito Mixed 1250013 500,
(131 000 Mk.) zum Vortrag.
a. M. Der Börſenvorſtand der Frankfurter Börſe teilt mit: Ab Diens= kleie Mk. 5456 000, Erbſen Mk. 1518000, Heu, ſüdd., gut, geſund,
tag, 24. April, werden die Stammaktien der Offenbacher Gummiwerke trocken, Mk. 5256 000, Stroh von Weizen und Roggen Mk. 4244 000,
Karl Sweckicht A.G. auch variabel notiert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Linke=Hofmann=Lauchhammer Oberſchle= *Börſenbericht vom 23. April 1923. (Eigener Bericht).
ſiſche Eiſeninduſtrie Caro. In der Aufſichtsratsſitzung der Die heutige Börſe eröffnete zunächſt in unſicherer, abwartender Hal=
beiden
Geſellſchaften wurde beſchloſſen, an die Aktionäre der Linke= tung. Wohl im Zuſammenhang mit der zu anfang der Börſe bekannt
Hofmann=Geſellſchaft eine Dibidende, von 240 Prozent (i. V. 24 Proz.) gewordenen Erhöhung des Reichsbank=Diskont=Satzes von 12 auf 18
und an die der Caro=Geſellſchaft eine ſolche von 200 Prozent (i, V. Prozent waren die Kurſe, bei nicht ſehr bedeutenden. Umſätzen, anfangs
15 Prozent) zu verteilen. Der Generalverſammlung ſoll ferner die gedrückt. Die Börſe wurde jedoch im Verlaufe auf ein ſtetiges An=
Genehmigung einer Jutereſſengemeinſchaft vorgeſchlagen werden, deren ziehen der Deviſenpreiſe hin Dollar ſchließlich zur Notiz 29000
Einzelheiten demnächſt bekannt gegeben werden. Eine ſpätere Voll= ebenfalls kaufluſtiger, ſo daß die Kurſe bei lebhafterem Geſchäft im
fuſion iſt in Ausſicht genommen. Zu dieſem Zweck erhöht die Linke= Allgemeinen anziehen konnten. Das größte Intereſſe war auch heute
Hofmann=Lauchhammer=Geſellſchaft ihr Kapital um 200 auf 500 Mill. wieder bei Montan=Aktien, wo die Kursſteigerungen teilweiſe recht be=
und gibt daneben weitere 150 Mill. neue Aktienkaus, die zunächſt zur deutend waren.
Verfügung der Verwaltung bleiben, und nur mit 25 Prozent einbezahlt
Am. Markte der ausländiſchen Werte war die Ten=
werden
ſollen. Es iſt beabſichtigt die Fuſion im Verhältnis 1 zu 1 durch= denz feſt, beſonderes Intereſſe beanſpruchten wieder Wiener Bank=
zuführen
, wozu 175 Mill. Linke=Hofmann=Aktien benötigt werden. Die Aktien, die zu ſteigenden Kurſen ſehr lebhaft umgeſetzt wurden. Oeſter=
Linke=Hofmann=Geſellſchaft hat außerdem drei Viertel des Aktienkapitals reichiſche Credit 22 100 bis 24 500, Wiener Bankverein 14 500 bis 16 000.
der Archimedes=Geſellſchaft erworben.
Von ausländiſchen Renten waren Oeſterreichiſche Bahnwerte, feſt 5 %,
3 Maſchinenbau A.=G. Balcke, Bochum. Die Geſell= Lombarden 46 000 ſtark rationiert plus 3000, 3% alte Staatsbahn 115 beantragt unter Abſchreibung ſämtlicher Gebäude und Maſchi= plus 119 000. Mexikanerrenten lagen mehrere 10000 % höher. Von
nen auf Mk. 1 eine Dividende von 500 Prozent gegen 40 Prozent im türkiſchen Werten wurden gehandelt: Zolltürken 454746 000, II.
Vorjahr.
Bagdadbahn 42 75044 000. Von deutſchen wertbeſtändigen Anleihen,
Eintracht Braunkohlenwerke und Brikett= für die ſich im Verlaufe der Börſe auf Grund der ſtarken Deviſen=
fabriken
, Nieder=Welzov. Die Generalverſammlung ſetzte ſteigerung lebhaftes Intereſſe zeigte, wurden die Goldſchatzſcheine
die Dividende auf 200 Proz. feſt. Auf Anfrage teilte die Verwaltung 2627 000 pro Dollar und die Rhein=Main=Donauanleihe 2324000
mit, daß beſondere Schuldurkunden auf das zunächſt mit 40 000 Pfund, pro Dollar gehandelt.
d. i. eine Tonne Briketts pro Aktie, beſchloſſene Darlehen wegen der Chemiſche Werte eröffneten, faſt unverändert, ſpäter traten
hohen Herſtellungskoſten nicht ausgegeben werden ſollen, daß vielmehr Kurserhöhungen von 23000 % ein. So ſchloſſen Badiſche Anilin
die Schuldbeträge gleichzeitig in den Aktien enthalten ſind.
37 000 plus 4000, Goldſchmidt 37 000 plus 2000, Elberfelder Farben
Döring und Lehrmann, A.=G. für Bergwerks=, 34 250 plus 2250.
Erd= und Bauarbeiten, Helmſtedt. Die Generalverſamm=
Aehnlich waren die Kursbewegungen am Markte der aſchaffenburger Zellſtoff 65009.
lung genehmigte die Dividende von 50 Proz, und gab einem Antrage Elektrowerte. Stärkerem Intereſſe begegneten Schuckertaktien Ausgb=Nürnb. Maſch., /37000.
auf Grhöhung auf 200 Prozent nicht ſtatt. Weiter wurde die beantragte 63200 % plus 8200, Felten und Guilleaume, 57 000 plus 10 000. Voigt Bert.=AnhaltMaſchinen 132000.
Kapitalserhöhung um 7 Mill. Stammaktien mit Dividendenberechtigung u. Häffner Stammaktien 17250 unverändert, dergl. Vorzüge 12500 Bk. f. Elektr. B. vorzug /27350.
ab 1. Jan. 23 genehmigt. 2 Mill. neue Aktien übernimmt das Bankhaus plus 1000.
Jacquier und Seeurius, Berlin, zu 500 Prozent und bietet ſie den
Bei Maſchinen= u. Metallwerten waren die Kursver= Bremer Vulkan ......./118000
Aktionären 4 zu 1 zu 1500 Prozent an, ſämtliche Koſten der Kapitals= änderungen im Allgemeinen nur minimal, ſchwächer lagen Metall=
erhöhung
einſchl. Bezugsrechtsſteuer und Börſeneinführung übernimmt geſellſchaft 42 000 minus 5000 Montanaktien waren, wie ſchon erwähnt, Chem. Heyden ...
die Bankfirma Jacguier u. Seeurius. Die reſtlichen 5 Mill. übernimmt ausgeſprochen feſt, Deutſch=Lux 100 000 plus 9000, Gelſenkirchener Deutſch=Atant, Fel=
das
gleiche Bankhaus zu pazi und begibt ſie nach Weiſung der Geſell= 101 000 plus 11 000, Harpener 177000 plus 12 000. Ferner gewännen / Deutſche Maſchinen;
ſchaft, der volle Erlös fließt der Geſellfchaft zu. Dem Antrag der Phöni= und Rheinſtahl je 10 000 %. Bankaktien waren kaum derändert. Deutſch=Niedld. Tel.;
Vorzugsaktionäre, ihnen, gleichfalls ein Bezugsrecht zu gewähren, wurde
Der Einheitsmarkt zeigte überwiegend kleine Kurs= Deutſche Erdöl ....
ſtattgegeben, auf 4 Vorzugsaktien, kann gleichfalls eine neue Stamm= beſſerungen. So waren u. a. Berlin=Frankfurter Gummi 22 000 plus Deutſche Petroleum .../43500. 45500.
aktie zu 1500 Prozent bezogen werden. Dem Bankhaus Jacquier und 4000, Jetter u. Scherer 66 000 plus 3000, Eiſenmayer 87000 plus 2000. Dt. Kaliverke ........ 70600. 69000
Seeurius verbleiben demnach nur noch 4,55 Mill. neue. Aktien zur Bahnbedarf 15 750 plus 1250, Siegener Eiſen 90 000 rationiert. Im Donnersmarckhütte . . 188000 96000.l Roſitzer Zucker
freihändigen Verwertung.
freien Verkehr, wo das Geſchäft nach ſtillem Beginn ſpäter ebenfalls / Dynamit Nobel. .....:.135000. 38000
* Gardinenfabrik Plauen. Die Generalverſammlung be= lebhafter wurde, hörte man Becker Stahl 18 500, Becker Steinkohle / Elberfelder Farben ....134000. 34500.
ſchloß die Kapitalserhöhung um 10 auf 19 Mill. 4,5 Mill. neue Aktien 17 000, Brown Boveri 12000, Emelka 7400, Growag 1725, Krügershall / Elektr. Lieferung ..... . ./14590. 14800.
werden den Aktionären 2 zu 1 zu 600 Prozent zuzüglich Bezugsrechts= Kali 33 000, Mez Söhne 16 000, Meher Textil 4500, Tiag 10 750 und R. Friſter .. ......... /15009. 16.,00.
und Börſenumſatzſteuer angeboten.
Ufa 19 500.
* Continental=Asphalt=A.=G., Hannover. Die a.
Frankfurter Abend=Debiſen vom B. Abril. Geſ. f. elektr. Untern. 123250 24500
v. Generalverſammlung beſchloß die Umwandlung der 1 Mill. Vor= Im Abendverkehr waren die Kursbewegungen beſcheidener. Dollar= Halle Raſchinen.

24, April 1923 Nr. 112

noten nannte man 28 50029 000, Polennoten 57½, Belgien 1650, Hol=
land
11 100, London 13 100, Paris 1900, Schweiz 5200, New=York 28000.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Zu. Beginn
der heutigen Börſe lagen zahlreiche Kaufaufträge ſeitens des Privat=
publikums
und anſcheinend auch des Auslandes vor. Die Kurs=
bewegung
war aber ungleichmäßig, weil die Spekulation mit Rückſicht
auf die bedeutende Diskonterhöhung der Reichsbank eher zu Abgaben
neigte. Als ſpäterhin die Deviſen wieder kräftig anzogen und bei der
amtlichen Kursfeſtſtellung für Deviſen ſeitens der Reichsbank ſtarke
Repartierungen vorgenommen wurden, bewegten ſich die Kurſe bei be=
feſtigter
Haltung aufwärts. Im allgemeinen behielt aber der Verkehr
den Charakter der Unſicherheit, weil man die Wirkung der Diskont=
erhöhung
auf den Markt noch nicht klar überſehen konnte. Sehr feſt
waren Oberſchleſiſche Eiſenbahnbedarf und Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie
ſowie Zinkhütten. Valutapapiere wurden, durchweg höher bezahlt.
Schiffahrtsaktien wurden zu höheren Kurſen aus dem Markt genommen,
namentlich Hamburger Paketfahrt. Nordd., Lloyd, Hamburg= Süd=
amerikaner
und Kosmos, Bankaktien waren eher ſchwächer, öſterreichiſche
jedoch weſentlich gebeſſert. Deutſche Anleihen wieſen nur unbedeutende
Aenderungen auf. Dallarſchatzanweiſungen wurden heute zum erſten
Mal im freien Verkehr zu 26 000 umgeſetzt.
w. Beviſenm ykt. Fransfurt a. M., 23. April.

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Brief Antwerpen=Brüſſel zuz zeier 1889.25 1492,75 Mif 1604. Holland zuuuuuauuezrrazzst.= 10924 25 11275.65 16972. 11027.50 London ......
............" 120945 %5 121553.15 130049.05 136709.95 Baris ...................... 1225.,65 1734.35 1877.80 188720 Schweit...
. 4750,62 477049 5167.65 5129.95 Spanien.
.. 3/89. 4000. 439.10 2360 90 Italien ..
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.....: Dänemark.
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... 4063.30 488770 5167 20 5132,80 Schweden :
.... 6945.10 6379.90 7330,8 7669 15 Helingfors
.. 293.20
36333,65 726.80 Rew=York
..." 25 16.15 28927.50 29072.50 Deutſch=Oſterreich (abg.) ..... 36.79 1. 38.06 J= 49.40 42.60 Budapeſt.
Brag ....
Agram..
. 519 5.5l 5.98 50 8.0150 782,55 786.55 869.50 853.50

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....... 6937.56 6992.44 73.1.,62 7368.33 Helingfors ...
........ 731.16 731.84 763 03 7693 Italien....
......." 1285 77 1293.23 1361 58 1368. 42 London ...
... 126936.87 121553.13 127181.75 127818.,35 New=York:
... 5984.82 26115.15 27431 25 27568 75 Paris..
... 1725.8i 173433 1825 22 1834.58 Schweiz:
.. 4748.10 7771.90 497.50 6012.50 Spanien
......" 4034.91 4045.09 4209 42 4230.75 Vien (in Deutſch=Oſterr, abg.). 37.05 37.B 40.14 40.36 Prag .....
.......: 793.01 796.99 817.95 822.05 Budapeſt . ...
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187030. 90000
Dt. Waffen u. Munition/ 128500 139000
Gaggenau Vorz. ..... /33000. 34000.
Gelſenk. Gußſtahl . ... .140600. 41950.
53750. 64800.

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)

23. .
32030.
70000.
34000.
121150.
71900.

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Altien.

Enropäiſche Etgatspaviere,
Deutſche
6% Reichsanleihe. . . . . . . . . . . . 89.75
...........
........... 590.
½=
...........
4½% II. und V. Schatzanweiſ. 93.
41% H.IK.

Sparprämienanleihe ........."
4% Preuß. Konſols ........
8½a%
4% Bab. An. unk. 1935.... ..
v. 1907...... 110.
812% n
42 Bahern Anleihe .........
......... 210.
42, Heſſen unk. 1924 ........
8½% ....aaaaa*
.................
47 Bürttemberger ........
b) Ausländiſche.
529 Bosnien L.=E.=B. v. 1914 18000.
5% L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% 1. 1202..........
anannzufffrr1

58 Bulgar. Tabak 1902 .....
13% Griech. Monopol ......"
412% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..m.7..1...3
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtſr.
b. 1914 .................m
42 Oeſt. Goldrente .........
4% einheitl. Rente .....
6%=Rum. am. Rente v. 03 ..
4½% Goldrente v. 18 ...
42 am. konv. ....
42 v. 05 ..."

499 Türk (Admin.) v. 1903 ...
4% (Bagbad) Ser. 1..
I..
n. 1911, Zollanl. ..
45
20 Ung. Staatsr. v. 14..
Goldrente. .
Staatsr. v. 10.:
4% Kronenrente ..
Außereuropäiſche.
29 Mexik. amort, innere ...
konſ. äuß. v. 99 ..
59
Gold v. 04. ſtfr. ..
42
bonſ. innere .....
4½% Frrigationsanleihe,
5% Tamaulipas, Seriel ..."
Oblig. v. Transportanſt.
425 Eliſabethbahn ſtfr. .
42, Gal. Car: Ludw.=Bahn
58 Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
42
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
2,69Neue
4B Oeſt. Staatsb. v. 1883 ..
8B Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. Em.
3%0

20 4. 23. 4 1140.-
4300.
82.
315. 5i 89.75
110.
570.
4300.
93.
80.
3l3. 180. 195. ...:.:.:: 258. 242 120. 139. 116
260. 300. 139. 139. 115. 110. 135. 110 110. 110. 19 600. zu- 7650. 7600 7500. 7200. 15 500. 1700. Ui- 10 000. 13800. 20 100. 22000 7800. 8100. 8430. 8500. 52 500. 40 000 43750. 32750. F50- uecl- 190. 400 180. 4900. 4900. 4300. 4000. 43000 46060 1300. 1190.Br. 50000 53 000. 45 000. 46000. 10500. 910. 96000. 115000. 8 81000

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 20. 4.
3% Deſt. Staatsb v. 1885
8% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
30.
b. 1895 ..
43 Rubolfb. (Salzkammerg.)
4½0 Anatolier I.........
3% Salon Conſt. Fonction.
3% Salonique Monaſtir ....
5% Tehuantepee ..
4½%
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1930..
313%
4% Frankf. 6. Krd.=Ver, 1921
48 Mein. Hyp.=Bank 1932 ...
4% Pfälz.
1922...
1923 ...
4% Rhein.
3½%
verl. ..
49. Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ..
42 Heſſ. Ldhht.=Bank Pfbbr. 109.
3½2 Heſf. Lohyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Deutſche Städte.
g Darmſt. b. 1919 bis 1925..
312% Darmſt. b. 1905 .......
42 Fronkfurt v. 1913 .......
b. 1903......
1%
425 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ..
Barmer Bankverein.......=
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank.
...".."
DeutſcheEffelten= u. Bechſelbank
Deutſche Vereinsbank .....
Disconto=Geſellſchaft . .......
Dresdener Bank ......
Frankfurter Bank ....
Metallbank. ........
Mitteldeutſche Ereditbank ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 18800.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Ereditbank
Süddeutſche Disconto=Geſelſch, 12009.
Wiener Bankverein ...
Berawerks=Aktien.
Berzelius. .........
Bochumer Bergb. ......
Buderus.. .......
Dt. Luxemburger ..........
Eſchweiler Bergwerks=Akt....
Gelfenkirchen Bergw. . . .. 9
Harpener Bergbau ...."
Faliverke Aſchersleben ..
Weſteregeln .....
Lothringer Hütte . ........... 9
Mannesmann Röhren. ......
Mansfelder ....."
Oberbedarf ........
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ...... 57500.
Phönis Bergbau ....

80 000. 87700. 3900. 56 000. 61 000. 24500. 26750. 230 000. 250 000. 110 183.15 89. 120. 250. 110 105. S5. 89. 102. 95. 90. 89. 80. 130. 140. 8200. 80go. 6450. 5606. 75 680. 74099 14600. 15500. 18250. 18500. 28500. 29300. 2060. 5950. 5975. 18530. 19000 15750. 15 750. 8769. 8000. 38500. 37500. 9300. 9109 24 000 9000. 8700. 6569. 6000. 12 603.

Frankfnrter Kursbericht vom 23. April 1923.

12500. 15500

92000.
43 000.
91 000.
75 000.
90 000.
165 000.
47003
s6 500.
64 000.
66 000.
32 009.
52600.
78 000.

27 000. 27 900.

50 000.
1000c0.
80 000.
101008.
177800.
45060.
69 600.
73 100
75 000
45000.
53000.
65 008.
88509.

23. 4. 1 Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 29.4.
Rhein. Stahlwerke ........ .. 66 000.
Riebeck Montan.. ......
Tellus Bergb.= u. Hütten-Hut.
Ver. Laurahltte. ..
Aktien indnſtr. Unternehmung.
Brauereien.
Henninger Kempf=Stern ....
Lbwenbräu München
Schöfferhof (Binding)..
Berger ....
9. Alumulat. Berlin zzaaazaz: 52500.
125. Adler & Hppenheimer ......
Adlerwerke (b. Kleher) ......
A. E. 6. Stamm.. .....
Anglo=Continental=Guano ..: 115000.
4 Aſchaffenburger Zellſtoff ..... /66560.
Badenia (Weinheim) .."
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik 33 600.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg.
Bahriſch. Spiegel ..
Beck & Henkel Caſſel) .
Bergmann El. Verke.
Bing. Metallwerke. . ...
Bleie u. Silberh. Braubach:.. 14500.
Brockhues, Nieder=Walluf. . . .. 29860.
gementwerk Heidelberg ..
Karlſtadt ... ... 23000.
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Alberk .......
Griesheim Elektron ..
Weiler=ter mer .....
Daimler Motoren .. .... ... 11800.
9560 Deutſch. Eiſenhandel) Berlin .. 130000.
Dt. Gold= u. Silberſcheibeanſt.
Dingler, Bweibrücken .......: 18500.
Dresdener Schnellpreſſen . .... 30 060.
Dürkoppwerk (Stamm)... . . ..
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) .... 20568.
Oyckerhof & Widm. Stamm. 20 066. 21 600. 1
Eiſenwerk Kaiſerslautern ...
Eiſenwerk L. Meher ir. ... 85030.
Elberfelder Farb. v. Baher ... 32060.
Elektr. Lieferungs=Geſ. ..
Licht und Kraft ...... 34000.
Elſäſf. Bad. Wolle. . .. . . . 42000. 38038.
Emag. Frankfurt a. M. . . 15900.
Emaill= &. Stanzw. Ullrich..
Enzinger Werke ............
Eßlinger Maſchinen ....
Ettlingen Spinnerei ..
Faber, Joh. Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher..
Fahr, Gebr., Virmaſenz
Felten & Guillegume. Carlsw. /47800 57000.
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. W. 8606.
Frankfurter Gas.
Frankfurter Hof. ...
Fkſ. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm..

23. 4. 72500 20 950. 22 800. 66000. (F6800. 112580. 128080. 36000. 35000 1a565 10250. 1886. 130063. 62 006. 12808. u5a.- 25 066. 25750 74000. 13 508. 37000. 31 006. 31 180 32000. 35 000. 44500. 45504. 43000. 46300. 17 969. 18000 51 000. 61500. 21300 22 600. 14869. 30 000. 122 758. 23000. 25 000. 14060. 18566. 82009. 81000. 28800. 30 000. 28006. 22000. 11206. 30 000. 36560. 36000. 31 060. 23 (00. 31 009. 22 060.
15300.
48003.
77 750. 87 6eo.
34 250.
15000.
15 908.
45 000. 1
u7660. 2
47 268. (45560. 4 3906 10 16. 14600. 13000 2 63 508. 66000. 8600 10300. 10000. 134 000. 30 000. 9800. 930. 21000. I. 20980

20. 4.
Ganz, Ludwig, Malw
114200.
Geiling & Cie. ..
6800.
Gelſenkirchen Gußſtahl.
30 000.
Goldſchmidt Th. ... .... ſ35 006.
Greffenius, Maſchinen Stamm /19500.
Gritzner Waſchin. Durlach .... 33 600.
Hammerſen (Osnabräck) . ..... /45 000.
Hanfwerke Füſſen .........: 635600.
Heddernheimer Kupfer .....,/a1500.
Sehligenſtaedt. Gießer .... ... /44000.
Hilpert Armaturenſ. . . . 14 000.
Hindrichs=Auffermann ......./34500.
Hirſch Kupfer u. Meſſ...., /64600.
Hoch= und Tiefbau ........../11100.
Höchſter Farben . .... . . . . . 28560.
Holzmann. Phil. ...........: 10608.
Holzverk Induſtr. ...... . . . /32 400.
Hotel A.=G., München ....... /15 500.
Hydrometer Breslau...
. 135460.
Funghans Stamm...
121000.
Karlsruher Maſchinen ..
122 200.
Klein, Schanzl. & Becker .u.:14000
Konſervenfabrik Braun ...
8980.
Krauß & Co., Lokom.
134 066.
Lahmehzer & Co.
22 000.
Lech Augsburg
11000.
Lederw. Rothe ..

Lederwerke Spicharz .
/18800.
Löhnberger Rühle ..
34 000.
Lüdenſcheid Metallw.
31750
Lurſche Induſtrie ...
18060.
Wainkraftwerke Höchſt
7500.
Meguin, Butzbach .!......... 36500.
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg.
Mehzer, Dr. Paul. .. .... 10100.
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 16009.
16300. Moenus Stamm.... s15800. 1
Motorenfabr. Deutz ..........).
Motorenfabrik Oberurſel ..... 21400.
Reckar ſulmer Fahrzeugwerke .. /17 100.
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . 13500.
Niederrhein Lederfabr. (Spfer)/35 000.
Dleawerke Fran ſurt a. M. ... /51500. 5
Beter=Union=Frankfurt . . . . . . . 15060. 14700.
24 109 Pfälz. Nähm., Kayſer ... .. 19 000 19 0050.
Bhilipps A.=G. . . . . . . . . . . . 7. 12,500. 12 109.
Porzellan Weſſel......... .. 35000. 33000.
Reiniger. Gebbert & Schall ./e1600
Rhein. Glektr. Stamm. ...... 14900.
Nhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 17 600.
Metall Vorzüge . . .. .. /24600.
Rhenania, Aachen ........
120 400. 2
Kiedinger Maſchinen .....
Rückforth, Stettin . ...... .. .. 15600. 14 700
Rütgerswerke ........ . ... /40560.
Schleußner (Frankfurt a.M.) ../ 8600.
Schneider & Hanau ......:. 113000.
Schnellpreſſen Frankenthal. . . 19500. 18500.
Schramm Lackfabrik. ....... /25 060. 2
Schuckert Elektr. (Nürnberg). .. 55 000. 6
Schuhfabrik Berneis=Weſſel
11450 8. 1

23. 4.
11000
7e00
36000.
37 660.
21 000.
56000.
47000.
38400.
20 109.
42000.
14000.
26 266.
61500.
13409.
30 060.
9556.
23000.

39500.
24900.
21 480.
114900.
8000.
42 060.
22250.
11509
88060.
17000.
13060.
32800.
19 230.
7500.
35500.
9600.
16900.
13960.
19000.
16 400.
13660.
23000.

er000.
20 000.
77506.
26 000
21 005.
42008.1
9059.
12300.
25900
63200.
10000.

Schuhfabrik Herz ..........."
Schuhf. Leander Offenbach ...
Seilinduſtrie Wolf ..........
Sichel & Co, Mainz ..::n=
Siemens Elektr. Betriebe .
Siemens Glasinduſtrie ..
Siemens & Halske ........"
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien .....
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha
uhrenfabri Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach .....
Vereinf. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
Gummifabr. Bln.=Frkf.
Binſelfahr. Nürnberg ..
Ultramarin ...........
Zellſtoff, Berlin. . . . ..
Bogtländ. Maſch. Vorzüge.. ..
Stämme.
Boigt & Haeffner Vorzäge ....
Stämme. ..
Voltohm Seil .......
Bahß & Frehtag
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Baldhof Stamm
Zuckerfabr. Waghäuſel
Frankenthal ,
Heibronn...
Offſtein ..
Rheingau ...
Stuttgart:

20. 4.
111 00.-
14 460
11 000.
16250.
1930.
45 000.
70 890.
8600.
17750.
VD
W0e

. 33. 4.
luog.
14000.
11003.
15750
3500.

6400 6400.
16800. 114e6a.
40 750. 40500.
29 900. 28606.
30 600. 27 000.
18000. 22 000.
37 003. 38 000.
17270 18490.
13 030. 12060.
11500. 125r6.
17250 K7350.
19 008. 19 000.
77 500. 17560.
57 750. 65 000.
38 608. 37 200.
18 760. 17900.
17 756. 17009.
17 000. 15750
17000. 17 460.
18300. 47 500.
17 750. 16300.

e
Schantung E. B. .....
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) . ..
Nordd. Llohd ...............
Oeſterr.=Ungariſche Staatzbahn
unnotierte Aktien.
Beckerkohle .................
Beckerſtahl ......sassunss..:
Benz. . ........ faaaJasaa
Brown Boveri ..........."
Cont. Handelsbank .........
Hanſa Llohd ...............
Inag...................
Kabel Rhetzdt .......sa..!
Karſtadt R. ......:ansaarses
Petroleum. Dtſche. .........
Raſtatter Waggon .........
Text.Ind. (Barmen Tiag) ...
Ufa Film .......

10 100.
21 400.
53000
32900.
38 0000.
17 600.
18008.
32 006.
12088.
3000.
11009.
11000
ſa6 000
4600.
43000.
12000.
11000.
17 600.

Darmſtädter Berte.
Bahnbedarf
........
Dampfkeſſel Rodberg.. . ...
Helvetia Konſervenfabrik. ..
Gebr. Lutz ..........
Motorenfabrik Darmſtadt ...
Gebr. Roeder .............
Veluneth & Ellenberger .....

Nachfr.
15 75.
15 485.
10 000.
49995.
15500.
16000.
30 000.

9308.
23 000.
64 966.
38250
400000.

18ce
24 060.
14 000.
3000.
1106.
10 009.
27 062.
4880.
43000
12009.
11006.
18 000.

Angeb.
15 755.
15505.
18 000.
50 006.
17565.
77007.

Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309

1 11L211Ur FUTT
Aktien / Renten / Delisen / Sorten

Darmstadt
1 Luisenplatz 1

20. 4. B 4. Han. Maſch.=Egef.. . .. 1125800 143080 Hanſa Dampfſch.. ... 116000. 87500. 40000. Hemoor Zement .... 185000. 91000. Hirſch Kupfer. 162500. 63750 Höſch Eiſen .......: 107000 110069 Hohenlohe Werke .... 42000. 42000. Kahla Porzellan :.....! 158000. 47000 Lindes Eismaſch.. ... 28060. 38000. Lingel Schuh ..... 12000. 11800 Linke & Hofmann 153000 63000. 8. Loewe & Co. 72750. 71250. E. Lorenz. 20250. 26600. Meguin. . 37000. 36000. Niederländi che Kohle 165000. 67000. Nord. Gummi 118800 19800 Orenſtein , 139350. 41000 Nathgeber Waggon. 2400. 23000. Rombacher Hüttten 137500 46200 41000. 13 41060. Rütgerswerke. 42000. 41900. Sachſenwerk. 17500. 18000. Sächſiſche Gußſtal 10000. 90000. Siemens Glas. 43500. 45750. Bolkſtedter Porzellan 47300. 44800. Weſtſ. Eiſen Langendree‟ 35309. 39000 Wittener Gußſtahl .... 70060. 75e00. Wanderer=WBerke. 1 53000 50000. [ ][  ][ ]

5
136700.8
188721
5129.95
4360 90
1426.05

5us
120.75
40.36
87.0
5.5
zic ?
2167.40
20,73
1auf

Rummer 112.

A
BMl.-
MMM-
Mai.

AMt=
fBM
=
100.-
100.-

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. April 1923.

Seite 3.

61)

Das ewige Feuer.
Roman von H. Richter.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
(Nachdruck verboten).
Das glaube ich, aber es geht nicht, wir machen keine Ver=
gnügungsreiſe
.
Hat Dir der Kapitän der Tiflis Aufklärung gegeben?
Nein, er weiß ſelbſt nichts. Er hat in Batum telegraphi=
ſchen
Befehl erhalten, mich in Konſtantinopel zu erwarten. Dort
kam die zweite Order, nach dem Piräus zu fahren, weil Kon=
ſtantinopel
keine Eiſenbahn und Schiffsverbindung hat. Er trat
an die Brücke. Wann ſind wir in Konſtantinopel, Kapitän?;
Morgen mittag, Herr Haller. Wir werden wohl das einzige
Schiff ſein, das durchgelaſſen wird; die Engländer paſſen ſehr
gut auf.
Was liegt dort?
Das ganze Geſchwader unter Lord Leslie.
Haller trat wieder zurück.
Ich werde mich um unſere Gäſte kümmern müſſen.
Warſt Du nicht zu rückſichtslos, Ernſt?
Der Gräfin gegenüber? Nein, Kind. Sie nimmit es auch
gar nicht übel, ſo groß war die Sehnſucht nach Athen nicht; Kon=
ſtantinopel
wird ſie eher bedauern, aber auch da geht es ohne
Halt durch.
Er ging raſch in die Kafüte.
Als Annelieſe am anderen Morgen erwachte, ſah ſie, daß die
Jacht dicht unter Land fuhr. Sie kleidete ſich raſch an und lief
an Deck; die anderen ſtanden ſchon längſt oben.
Wo ſind wir denn, ſchon bei Konſtantinopel?
Der Markgraf küßte ihr die Hand. Nein, Gnädigſte, aber
zwiſchen den alten Dardanellenſchlöſſern geht’s durch, dort dieſer
Landzipfel iſt Gallipoli, ein Maſſengrab von Tauſenden von tap=
feren
Soldaten.
Und dort vor uns die Forts?
Das ſind keine Forts, das ſind die Großkampfſchiffe Lord
Leslies, der es vorgezogen hat, ſich mit ſeinem Gros von Kon=
ſtantinopel
etwas zurückzuziehen."

Nach dem Frühſtück waren ſie ganz nahe an das Geſchwader
herangekommen. Eben paſſierte die Tiflis das erſte Schiff,
dippte die Flagge und wurde von dem Engländer höflichſt wieder
begrüßt. Aus der Maſſe der Schiffe ſchon ein Torpedojäger auf
ſie zu. Intereſſiert ſtanden alle an der Reling.
Was will er denn? fragte die Gräfin.
Am Vormaſt drüben flog ein Signal in die Höhe.
Ich ſoll ſtoppen rief der Kapitän.
Schön, meinte Haller, ſtoppen Sie. Vor ein paar Jahren
wäre mir das höchſt unangenehm geweſen, wenn uns ein engli=
ſcher
Torpedojäger geſtoppt hätte.
Sind Sie ihnen damals ſo nahe geweſen?
Haller lachte. O ja, in Kirkwall.
Das Torpedoboot lag jetzt dicht neben ihnen.
Miſter Haller an Bord? rief der Kommandant durch das
Sprachrohr.
Ja, tutete der Kapitän zurück.
Der kommandierende Admiral Lord Leslie läßt Herrn Hal=
ler
an Bord bitten.
Machen Sie das Boot frei, rief Haller, aber drüben ſtieß
ſchon eine Jölle ab. Wenig ſpäter ſtand Haller dem Bootskom=
mandanten
gegenüber, den er von Batum her kannte.
Gute Geſchäfte gemacht? Der Engländer lachte breit.
Danke, Kapitän. Wo iſt der Admirals
Weit genug, daß Sie auf einen Whisky in meine Meſſe
kommen können; er hat ſeinen Wimpel auf der Queen Mary.
Das Torpedoboot ſchoß an den Nieſenleibern der Kampf=
ſchiffe
vorbei.
Viel Stahl, Kapitän.
Man braucht viel Stahl, um hier Ordnung zu halten.
Der Admiral begrüßte Haller zuvorkommend. Ich habe
Sie erwartet, Herr Haller, und ſeit zwei Tagen Befehl gegeben,
Sie zu mir zu bitten. Wir liegen leider nicht mehr vor Batum:
ich habe plötzlich Marſchbefehl erhalten, aber im Intereſſe Ihres
Landes hätte ich gewünſcht, wir wären dort geblieben.
Haller ſah ihn fragend an. Was iſt dort unten geſchehen,
Exzellenz, ich weiß von nichts, nur den Befehl habe ich erhalten,
alles abzubrechen und zurückzufahren.
Ich habe den Funkſpruch ſelbſt nach London gegeben. Der

Grasverſteigerung.
Die Grasnutzungen an den =
ſchungen
und in den Straßengräben
der Kreisſtraßen des Kreiſes Darmſtadt
ſollen an Ort und Stelle auf drei Jahre
meiſtbietend verſteigert werden, und zwar
Donnerstag, den 28. April ds.
Mts., 8 Uhr, Straße Darmſtadt
Griesheim-Wolfskehlen mit Ab=
zweigung
nach Büttelborn, beginnend
an der Abzweigung nach Mainz.
An demſelben Tage, nachmittags
21, Uhr, Straße Darmſtadt Weiter=
ſtadt
Braunshardt Worfeldenmit
Abzweigung nach Schneppenhauſen,
beginnend am Bahnübergang der Nied=
bahn
.
An demſelben Tage, vorm. 8 Uhr,
Straße Darmſtadt Roßdorf Spach=
brücken
, beginnend am Glasberg.
2½) Uhr, Straße Roßdorf Gundern=
hauſen
, beginnend am Ortsausgang
Roßdorf- Ober=Ramſtadt, beginnend
bei Roßdorf.
Freitag, den 27. April, vorm.
8 Uhr, Straße Darmſtadt Arheil=
gen
-Baierseich, beginnend an der
Hammelstrift; daran anſchließ. Abzwei=
gung
Frankfurterſtr.Erzhauſen.
An demſelben Tage, nachmittags
2‟/, Uhr, Straße Arheilgen Kranich=
ſtein
, beginnend bei Arheilgen; daran
anſchließend Straße Gichtmauer
Bahnübergang Kranichſtein ( Drei=
ſchlägerweg
).
An demſelben Tage, vorm. 8 Uhr
Straße EberſtadtNieder=Ramſtadt Kommanditgeſellſchaft auf Aktien,
Ober=Ramſtadt, beginnend bei Eber=
ſtadt
.
Montag, den 30. April, vorm.
8 Uhr, Frankfurterftr.Aumühle;
WixhauſenGräfenhauſen.
hauſen Mörfelden, beginnend an der
Kreisabdeckerei.
An demſelben Tage, vorm. 8 Uhr,
Straße Ober=RamſtadtNieder=Mo= den ſeitherigen Geſellſchafter Kaufmann
dau, beginnend am Ortsausgang Ober=
Ramſtadt; daran anſchließend Straße
Ober=Ramſtadt-Rohrbach u. Ober=/1923: Adam Kadel, Darmſtadt: Die
Ramſtadt=Hahn.
An demſelben Tage, nachmittags
2:/, Uhr, Straße Ober=Ramſtadt
Tannenbaum, beginnend bei Ober=
Ramſtadt.
Dienstag, den 1. Mai, vorm.
8 Uhr, Straße Emmelinenhütte
Nieder=Ramſtadt Waſchenbach, be=
ginnend
an der Emmelinenhütte.
Andemſelben Tage, nachm. 2 Uhr,
Straße Darmſtadt Schachenmüh=
len
, beginnend am Böllenfalltor; daran
anſchließend Abzweigung gegen Nieder=
Ramſtadt, dann Abzweigung nach
Traiſa am Bahnwärterhaus und dann
Straße EmmelinenhütteTraiſa.
An demſelben Tage, vorm. 8 Uhr,
Straße DarmſtadtMeſſel Urbe=
rach
, beginnend an der Kaſtanienallee,
daran anſchließend MeſſelOffenthal,
alsdann Straße Meſſel Eppertshau=
ſen
und Straße MeſſelBahnhof.
Mittwoch, den 2. Mai, vorm.
8, Uhr, Straße Darmſtadt Eber=
ſtadt
=Bichenbach, beginnend an der
Halteſtelle Ludwigshöhe.
An demſeiben Tage, nachmittags
21, Uhr, Straße EberſtadtSeeheim,
beginnend am Ortsausgang Eberſtadt.
An demſelben Tage, vorm. 8 Uhr,
Straße DarmſtadtEſcholbrücken,
beginnend an der Trainkaſerne; daran
anſchließend Straße Eſchollbrücken
Crumſtadt, beginnend bei Eſchollbrücken.
Donnerstag, den 3. Mai, vorm.
8 Uhr, Straße Kühler Grund Nie=
der
=Beerbach, beginnend am Kühlen
Grund.
An demſelben Tage, nachmittags
21, Uhr, Straße Bickenbach Pfung=
ſtadt
Griesheim (bis Straßenkreuz),
beginnend bei den Torfgruben; daran
anſchließend Pfyngſtadt Eſcholl=
brücken
.

Statthalter traut ſeiner Umgebung nicht mehr. Dort iſt jetzt nur
noch die Ruhe vor dem Sturm.
Das Land ſchien konſolidiert, alles in beſten Bahnen
Schien, Miſter Haller, war aber nicht. Ich habe neue Be=
richte
, der Statthalter iſt einige Tage in Balu geweſen und hat
das Petroleumgebiet jetzt verlaſſen. Mir ſcheint, er führt eiſe
Generalreinigung durch, die Glasgow funkte mir, daß die Gar=
niſonen
Batum und Baku ausgewechſelt wurden.
Baku iſt heißer Boden.
Der Engländer blies den Rauch ſeiner Zigarette vor ſich hin.
Sehr heißer, Sir.
Und wo finde ich den Statthalter?
Er iſt nach dem Araxes gefahren, ſagte Lord Leslie und
ſah ſein Gegenüber ſcharf an.
Alſo nach Arweli; dieſe Verlobung ſoll alſo doch ſtati=
finden
?
Sie ſind dagegen?"
Ja, ſie iſt ein Unglück für den Statthalter; er darf dieſe
Kaukaſierin nicht heiraten.
Ich bin ganz Ihrer Anſicht, Herr Haller, ſtimmte der Lord
zu und ſtreckte ihm die Hand hin. Ich war es auch, der dem
Statthalter den Glauben nahm, und den Anſtoß zu Ihrer Rück=
berufung
gab. Es tut mir leid, daß ich ſelbſt nicht mehr für ihn
tun kann. Ich mußte fort, und es ſind ja nicht allein engliſche
Intereſſen, die dort drüben vertreten werden; da ſpricht noch
inanches andere mit, was der ſimple Kriegsmann nicht verſteht.
Sagen Sie aber dem Statthalter, wenn er in Gefahr iſt, wird er
England nicht umſonſt anrufen. Es wird ſtets die Ehrenpflicht
eines britiſchen Admirals ſein, einem Manne wie ihm zu helfen.
Und wie weit darf Baron van Utrecht auf dieſe Hilfe bauen,
Exzellenz!
Perſönlich bis an die Grenze des Menſchenmöglichen, Herr
Haller, politiſch bin ich gebunden. Ich darf nicht Englands Waf=
fen
für ſeine Politik einſetzen, aber ihn ſelbſt ſchützen kann ich.
Iſt es ſo gefährlich?"
Vielleicht ſehe ich zu ſchwarz. Aber um die Antennen
eines Kriegsſchiffes ſchwingt mancherlei. Fahren Sie jetzt, Herr
Haller. Verſichern Sie den Statthalter meiner aufrichtigen
(Fortſetzung folgt.)
Freundſcheſt.

An demſelben Tage, nachmittags
21. Uhr, Straße PfungſtadtGries= ASteſengeitnien
heim, beginnend am Straßenkreuz.
Freitag, den 4. Mai, vormittags!
8/, Uhr, Straße EberſtadtPfung= 17jähr, Fräulein
ſtadt- HahnKreisgrenze, begin= ſucht ſoſort Stellung
nend bei Eberſtadt; daran anſchließend in kleinem Haushalt.
Eſchollbrücken-Hahn, beginnend bei kunft. Gute Behandl,
Hahn.
Hauptbeding. Gefl.
An demſelben Tage, nachmittags Angeb. u. E 90 an

Weiblich
Lohn nach Ueberein=

21. Uhr, Straße Darmſtadt Ein=
ſiedel
, beginnend an den Hirſchköpfen.
Darmſtadt, den 14. Aprik 1923.
Der obere Baubeamte bei der
Kreisbauverwaltung.

Heutige Einträge in das Handels=
regiſter
B bei den Firmen:
(3328
a. Tuch=Wenzel, Geſellſchaft mi=
beſchränkter
Haftung, Zweignieder=
laſſung
Darmſtadt: Durch Beſchluß der
An demſelben Tage, nachmittags Geſellſchafterverſammlung vom 29. De=
zember
1922 iſt der Geſellſchaftsvertrag
geändert.
von Roßdorf; daran anſchließend Straße b. Kling & Loſcher, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung, Darm=
ſtadt
: Die Geſellſchaft ift durch Beſchluß
der Geſellſchafter vom 15. März 1923
aufgelöſt. Die ſeitherigen Geſchäftsführer
Jean Kling, Agent, und Fritz Loſcher,
Kaufmann, beide in Darmſtadt, ſind

Liquidatoren.
Darmſtadt, den 18. April 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.

Einträge in das Handelsregiſter:
Abteilung B am 14. April 1923:
Darmſtädter und Nationalbank,
Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Die Pro=
kura
des Carl Bruns und Hermayn
Meuter in Bremen iſt erloſchen.
Abteilung A, am 13. Aprik 1923:
daran anſchließend Frankfurterſtr. darmſtädter Eiſenbauanſtalt Georg
Donges, Darmſtadt: Die offene Han=
Andemſelben Tage, nachmittags delsgeſellſchaſt iſt aufgelöſt und die
2½, Uhr, Straße DarmſtadtG.äfen= Firma erloſchen; am 16. April 1923:
W. Dexheimer, Darmſtadt: Die Firma
iſt erloſchen; Friſch u. Klein, Darm=
ſtadt
: Die offene Handelsgeſellſchaft iſt
aufgelöſt. Geſchäft ſamt Firma iſt auf
Hirſch Sigall in Darmſtadt als Einzel=
kaufmann
übergegangen; am 17. April
(3327
Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 18. April 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. Arril 1923.

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abends 8 Uhr, über die Frage.
der Bilanzierung nach dem
Geldentwertungsgeſetz

in Bezug auf die bevorſtehenden Ein=
kommen
=u, Vermögensſtener=Erklärungen.
Anſchließend Diskuſſion.
Die Firmen unſeres Bezirks werden
hierzu ergebenſt eingeladen. (3336
Handelskammer Darmſtadt.

Die am 12. Dezember 1922 ſtattge=
habte
außerordentl. Generalverſammlung
unſererGefellſchaft hatfolgende Mitglieder
des Aufſichtsrates gewählt:

Herrn Karl Aoeder (Zürich)
und
(3329
Herrn Viktor Auckuk (Raſtatt i. B.)
Darmſtadt, den 21. April 1923.
Gebrüder Roeder A.=G.
Phil. Roeder.

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Deutſiche Lanvwwiktſchafts- Unk
zu Darmſtadt. Generalverſammlung auf
ſtraße 24, ein.
Aufſichtsrates 2. Genehmigung der Bilanz und Verteilung des Reingewinns
3. Entlaſtungserteilung an den Vorſtand und Aufſichtsrat

Hierdurch laden wir unſere Aktionäre zur ordentlichen
Hamstag, den 12. Mai 1923, vermittags 10 Uhr
in das Konferenzzimmer des Muſikvereins Darmſtadt, Stein=
Tagesordnung.
1. Vorlage der Bilanz ſowie der Gewinn= und Verluſtrechnung
für das Jahr 1922 und Berichts des Vorſtandes und des
4. Erhöhung des Grundkapitals um 400 Millionen Mark Nenn=
betrag
durch Ausgabe von Inhaber=Stammaktien unter Aus=
ſchluß
des geſetzlichen Bezugsrechts und Uebertragung der
näheren Einzelheiten der Aktienbegebung an Vorſtand und
Aufſichtsrat.
5. Satzungsänderung entſprechend den Beſchlüſſen zu 4., ferner
hinſichtlich des
8 8, Erhöhung der Verzugszinſen bei verſpäteter Kapital=
einzahlung
, des
8 22, betreffend Feſtſetzung desGewinnanteils des Aufſichtsrats
824, Kreditbewilligung und Feſtſetzung der Zins= unb Ge=
bührenſätze

6. Zuwahlen zum Aufſichtsrat.
Ueber die Punkte 46 der Tagesordnung wird neben dem
Beſchluß der Generalverſammlung ein in geſonderter Abſtimmung
zu faſſender Beſchluß der Aktionäre jeder Gattung herbeigeführt
werden.
Aktionäre, die an der Generalverſammlung teilnehmen
wollen, haben ihre Aktien bis ſpäteſtens am dritten Werktage vor
der Generalverſammlung bei der Geſellſchaftskaſſe unter Beifügung
eines doppeltausgefertigten Nummernverzeichniſſes zuhinterlegen.
Das Recht zur Hinterlegung bei einem deutſchen Notar bleibt
unberührt.
Darmftadt, den 21. April 1923.
Der Vorſtand:
Nothis
(3339
Fiebig,