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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 109
Samstag, den 21. April 1923
186. Jahrgang
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Sel Konlufs oder gerſchtiſcher Beſitreiſbung fällt jeder
Rabait weg.
Kriegsgreuel.
Franzöſiſcher Vorſtoß auf Ortenburg.
Freiburg, 20. April (Wolff.) Ueber den Vorſtoß der
Franzoſen auf Ortenburg wird uns weiter berichtet,
daß keinerlei Anzeichen für eine Beſetzung von
Gengenbach zur Zeit mehr beſtehen. Da die Franzoſen
an=
dererſeits den Eintritt nach Offenburg von Niederſchopfheim aus
geſperrt haben, iſt anzunehmen, daß es ihnen bei ihrer neueſten
Maßnahme darauf angekommen iſt, den
Zuleitungsver=
kehr nach Offenburg, der teilweiſe durch Ortenburg geht,
wo ſich auch das Poſtamt von Offenburg befindet, zu unterbinden.
Karlsruhe, 20. April. Der Bahnhof Ortenburg iſt um
12 Uhr von den Franzoſen wieder geräumt worden. Sie haben
die Grenze zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet
vor der Ortſchaft und dem Bahnhof Ortenburg gezogen. Der
Achtuhrfrühzug iſt als Nachzug ſpäter abgelaſſen worden.
Offenburg, 20. April. (Wolff.) Die Franzoſen haben
an alle Gemeinden des beſetzten Gebietes einen Befehl
er=
laſſen, in dem mitgeteilt wird, daß folgende Orte, obwohl ſie
nicht mit Truppen belegt ſind, zum beſetzten Gebiet gehören:
Ortenberg, Ebersweiher, Rammersweiher, Kehl=Weihersbach,
Feſſenbach, Urloffen, Sutterwald und Altſchweiher.
Staatsan=
walt Burger erhielt für ſich und ſeine Familie den
Auswei=
ſungsbefehl, wahrſcheinlich wegen ſeines Proteſtes gegen die
Aufhebung der Kriminalpolizei.
Münſter, 20. April. (Wolff.) In Mülheim iſt es heute
morgen durch die Verſtärkung der Polizei aus
Duis=
burg und aus Mülheimer Bürgerkreiſen gelungen, die innere
Stadt und das Rathaus von den Aufſtändiſchen zu
ſäu=
bern. Zwanzig mit Karabinern bewaffnete Perſonen,
darunter zwei Rädelsführer, wurden verhaftet. In
den weſtlichen Stadtteilen machten ſich erneute Anſammlungen
bemerkbar. Die kommuniſtiſche Abſicht, die Arbeiter
heute früh vom Wege zu den Arbeitsſtätten abzuhalten, wurde
durch Säuberung der Straßen zunichte gemacht.
Nach der Säuberungsaktion.
Zwei Tage Kommuniſtenherrſchaft und ihre
Folgen.
Mülheim, 20. April. (Wolff.) Nachdem durch die große
Säuberungsaktion die Stadt in den frühen
Morgen=
ſtunden von der Herrſchaft der Aufrührer befreit wurde, zeigen
die Straßen, abgeſehen von Anſammlungen Neugieriger, wieder
das altgewohnte Bild. Die Läden ſind geöffnet und die
Straßen=
bahnen verkehren wieder. Der Terror der Aufrührer war kaum
erträglich. Bewaffnete hielten die Straßen beſetzt und
unter=
ſuchten die Paſſanten. Einem wurden 220 000 Mark
ge=
raubt, andere wurden getreten und geſchlagen. Es wurde
häufig geſchoſſen. Als gegen 4 Uhr nachmittags ſich
Ober=
bürgermeiſter Lembke am Fenſter zeigte, fiel von
drau=
ßen ein Schuß auf ihn. Die Kugel ging wenige Zentimeter
über den Kopf des Oberbürgermeiſters hinweg und ſchlug in die
gegenüberliegende Wand ein. Bei einem neuen Schießverſuch
tburde der Täter durch einen Kopfſchuß vom Rathaus aus
niedergeſtreckt. Das Schießen dauerte den ganzen Abend an.
Um 10½ Uhr abends kamen vier Aufrührer in das Lokal
des Wirtes Johann Roſendahl in Mülheim=Broich und
tran=
ken Bier. Als ſic ohne Bezahlung fortgehen wollten, fragte der
Wirt nach der Bezahlung. Mit den Worten, daß ſie in zehn
Minuten wiederkämen, um zu bezahlen, gingen die Leute fort.
Sie erſchienen auch tatſächlich zehn Minuten ſpäter vor dem vom
Wirt inzwiſchen geſchloſſenen Lokal, ſchlugen gegen die Tür und
verlaugten Einlaß. Als Roſendahl öffnete, wurde er ſofort
durch Schüſſegetötet, ſein Sohu erhielt vier
Meſſer=
ſtiche, ein als Gaſt amweſender Gerbereibeſitzer einen
Bauch=
ſchuß und ein Privatbeamter einen Halsſchuß.
In der Innenſtadt wurde inzwiſchen das Kaufhaus
Koopmann von Waffentragenden umſtellt. Es wurde
Her=
renkleidung im Werte von 18 Millionen Mark
ge=
raubt. Am Tage und am Abend wurden auf ſeiten der
An=
greifer, ſoweit bekannt, fünf Mann getötet und eine
grö=
ßere Anzahl verwundet.
Bezeichnend iſt, daß die Angreifer ihre
Verwunde=
ten und Toten in die von den Franzoſen beſetzte
Ka=
ſernebrachten, wo die Leute aufgenommen und verbunden
wurdei.
Die im Rathaus ſeit den frühen Morgenſtunden mit dem
Oberbürgermeiſter eingeſchloſſenen Beamten und
Polizeimannſchaften erhielten im Laufe des Tages und
während der Nacht Verſtärkung durch Polizeibeamte von
Duisburg, Oberhauſen und Sterkrade, ſowie durch beherzte
Bür=
gei. Um 4 Uhr morgens gingen die Belagerten, mit ſtarken
Knüppeln bewaffnet, in ſechs Gruppen gegen die Aufrührer
vor, die ſich ſchnell zurückzogen und verſchwanden. Es gelang,
verſchiedene mit Gewehren Bewaffnete, zunächſt etwa 20 und im
Laufe des Morgens weitere 10 zu verhaften. Einer ihrer
Führer, der frühere Lumpenhändler Kürten; der ſich
ſogleich zur Wehr ſetzte und dem Beamten an den Hals ſprang,
wurde ſchwerverletzt. Ex mußte ins Krankenhaus gebracht
nerden. Der bereits genannte Rädelsführer
Vom Tage.
Der Reichspräſident hat den päpſtlichen Delegaten für das
Ruhr=
gebiet, Teſta, empfangen. An der Beſprechung nahm auch der
Reichs=
arbeitsminiſter teil.
Der Reichspräſident ſandte an den ausgewieſenen Fürſten
Hatz=
feldt, den Reichskommiſſar der beſetzten Gebiete, ein Telegramm, in
dem der Dank des Präſidenten und der Reichsregierung für die
uner=
müdliche Tätigkeit des Reichskommiſſars zum Ausdruck kommt.
Die Stadt Frankfurt a. M. veranſtaltet im Einvernehmen mit der
Reichsregierung am 18. Mai dieſes Jahres eine Feier, die dem
An=
denken an das erſte deutſche Parlament und an ſeine Heimſtätte, die
Paulskirche, geweiht ſein wird.
Das Auslandsamt der Deutſchen Studentenſchaft deranſtaltet im
Laufe dieſes Jahres einen ſechs= bis achtwöchentlichen Studentenaustauſch
mit Ungarn, Lettland und Eſtland.
Die Regierung des Freiſtaates Irland ließ durch ihren Vertreter
in Genf dem Völkerbundsſekretariat ein Geſuch um Aufnahme in den
Völkerbund uberreichen.
Der iriſche Agitator Larkin iſt in Neu=York feſtgenommen
und unter Deportationsbefehl nach Ellis Island gebracht
worden.
die ſofortige Abdankung der Regierung gefordert wurde. Militär
mußte einſchreiten und von der Waffe Gebrauch machen. Es gab
mehrere Verletzte.
Dollarkurs in Frankfurt am 20. April,
abends /a7 Uhr: 25750.
Kropp iſt mit 12 Jahren Zuchthaus vorbeſtraft.
Den Mördern Roſendahls iſt man auf der Spur.
Die durch die Feſtnahme größtenteils führerlos gewordenen
Auf=
rührer zogen ſich in den großen Speldorfer Wald zurück. Auf
ſeiten der Belagerten wurden zwei Beamte durch Schüſſe ſchwer
und drei leicht verletzt.
In Barmen findet zur Zeit große Demonſtrationen
der Bauarbeiter ſtatt, die durch kommnniſtiſche
Agitatoren aufgewiegelt wurden.
Die Diktatur der Straße.
Ein Bericht von Augenzeugen.
Mülheim, 20. April. (Wolff.), Von Augenzeugen wird
über die hieſigen Vorfälle berichtet:
Die ſogenannten Arbeitsloſen ſind in Wirklichkeit nicht
als ſolche zu betrachten. Sie urden insgeſamt von der Stadt
mit Notſtandsarbeiten beſchäftigt und in voller Höhe der für die
betreffende Arbeitergruppe geltenden Tarifbeſtimmungen
ent=
lohnt. Sie waren aufgeputſcht von dem radikalgerichteten
kommuniſtiſchen Flügel, insbeſondere von den in Mülheim
ziem=
lich zahlreichen Syndikaliſten. Am geſtrigen Morgen
ver=
anſtalteten ſie unter Mitführung von ſchwarzen Fahnen, in denen
als Symbol eine Fackel angebracht war, eine Demonſtration vor
dem Rathauſe. Sie verlangten die ſofortige Hergabe von 150 000
Mark pro Perſon. Da dies nicht bewilligt werden konnte, weil
hierdurch die Mittel der Stadt in ungehöriger Weiſe angegriffen
und außerdem die in Arbeit ſtehenden Arbeiter benachteiligt
worden wären, wurde dieſes Anſinnen zurückgewieſen.
Hierauf verſuchten die Notſtandsarbeiter, deren
Zahl auf 2500 geſchätzt werden kann, das Rathaus zu
ſtür=
men. Es gelang ihnen, durch Axthiebe das eiſerne Hauptportal
zu zertrümmern und in das Rathaus einzudringen. Sie wurden
aber dann von Kriminalbeamien und dem Bureauperſonal durch
Abgabe von Schüſſen wieder hinausgetrieben., Seit dieſer Zeit
wurde das Rathaus belagert.
Die Notſtandsarbeiter, meiſt halbwüchſige
Burſchen, ſtanden unter einer einheitlichen Leitung, die
mili=
täriſch organiſiert war, und hielten, insbeſondere durch zahlreiche
Patrouillen von je drei Mann, die mit Revolvern, Jagdflinten
und dicken Knüppeln bewaffnet waren, während der ganzen Nacht
das geſamte innere Stadtgebiet feſt in der Hand. Das Rathaus
war ſtundenlang von allen Seiten zerniert. An allen wichtigen
Kreuzungspunkten waren Barrikaden in Geftalt von
quer=
geſtellten ſchweren Laſtwagen bemerkbar.
Gerüchtweiſe wurde erzählt, daß die
Kom=
muniſten ihre Verpflegung auf der
franzöſi=
ſchen Wache erhielten und dorthin auch ihre
Verwundeten und Toten gebracht hätten. Der
Bürgermeiſter war während der letzten beiden Tage im Rathaus
82 Kriminalbeamte zur Verſtärkung, denen die Säuberung
der zum Rathaus ſührenden Straßen bald gelang. Es wurden
15 Gefangene gemacht. Der Haupträdelsführer Max
Kropp, der dem ſyndikaliſtiſchen Ausſchuß angehört, wurde
verhaftet. Ein anderer Rädelsführer, der mehrere
und bei der Revolution Mitglied einer Matroſenabteilung
ge=
weſen war, widerſetzte ſich gewaltſam der
Verhaf=
tung und wurde dabei erſchoſſen.
Zwei deutſche Kriminalbeamte wurden bei dem Eindringen
der Kommuniſten in das Rathaus von dieſen feſtgenommen und
den Franzoſen zugeführt, woſelbſt ſie in Haft gehalten wurden,
weil ſie Revolver bei ſich führten. Bezeichnend ift, daß die
Fran=
zoſen die Kommuniſten ungehindert mit Gewehren herumlaufen
laſſen.
Von
General der Artillerie a. D. von Gallwitz, M. d. N.
Der Ruhrüberfall hat die Crörterung der
Frage der Kriegsgreuel wieder in lebhaften Fluß
gebracht. Militäriſche Uebergriffe im wirklichen
Kriege können und dürfen mit Gewalttaten, begangen
mitten im Frieden gegen eine wehrloſe Bevölkerung,
zwar nicht verglichen werden. Wir haben aber
Ex=
zellenz von Gallwitz gebeten, ſich zu der jetzt
neu entfeſſelten Kriegsgreuelhetze gegen
Deutſchland, durch die die franzöſiſchen Untaten
be=
ſchönigt werden, ſollen, zu äußern. Der bekannte
Heerführer, der u. a. den berühmten Donauübergang
unterhalb Belgrads leitete und hervorragendſten
An=
teil am ſerbiſchen Feldzug hatte, iſt dazu beſonders
berufen, da er ſelbſt als oberſter Gerichtsherr auf
mehreren Kriegsſchauplätzen gewirkt hat.
Die feindliche Propaganda — auf deutſch Verleumdungs=
In Bukaueſt fanden neuerdings große Kundgebungen ſtatt, wobei tätigleit — ruht nicht. Hatte ſie vor dem Kriege und beſonders
während desſelben den Zweck, uns einen politiſch ungünſtigen
Boden zu bereiten und uns in ein moraliſches Schuldverhältnis
hineinzumanövrieren, ſo will ſie jetzt der wieder erwachenden
Einſicht und der ſeeliſchen Reinigung des deutſchen Volkes
ent=
gegenwirken. Wohl bedacht; denn wir wiſſen auch aus
bedeut=
ſamem feindlichen Munde, duß mit dem Schuldbekenntnis,
viel=
mehr der Schuldlüge, die Grundlage des ſogenannten
Friedens=
diktats ſteht und fällt. Es gilt, ſie aufrecht zu erhalten, ſie zu
feſtigen. Northeliffe iſt tot, ſein Geiſt lebt. So hörten wir jüngſt,
daß die engliſchen Behörden in die Schulbücher Indiens alle
abgeſtandenen und abgetanen Märchen über unſere Barbarei friſch
einführen. So wurde mir vor kurzem eine in England
erſchei=
nende, ins Spaniſche überſetzte und in Südamerika verbreitete
Fachzeitſchrift für Augenheilkunde zugeſchickt, in der durch Wort
und Bild die Niedermetzelung verwundeter Belgier und das
An=
zünden der Augenklinik des Dr. Briboſia in Namur der Welt
glaub=
haft gemacht werden ſollte. Erfindung — ich leitete den Angriff
auf Namur. Man bemerke, in wie raffinierter Weiſe unpolitiſche
geiſtige Kanäle zur Verbreitung des Giftes benutzt werden!
Was hat es mit den „Kriegsgreueln” auf ſich? Daß der
Krieg, die ſchärfſte Form des Intereſſenkampfes der Völker,
ge=
waltſame Mittel erfordert, iſt klar, ebenſo, daß die dauernde
An=
wendung ſolcher Mittel geeignet iſt, die Naturen abzuſtumpfen,
zu Abtbeichungen von der geſvohnten Moral zu verführen. Wo
zwanzig Millionen um das künftige Geſchick Europas
aufein=
anderſchlagen, wo jeder Einzelne dauernd um ſeine Exiſtenz ficht
und ſorgt, bleibt die in allen Heeren vorgeſchriebene
Mannes=
zucht nicht unangetaſtet. Man denke doch nur daran, daß alle
brauchbaren Kräfte herangezogen werden mußten, daß in den
Heeren — mit Ausnahme der Schwerverbrecher — alle Elemente
zu finden waren, die auch im Frieden keine Lämmer ſind und
ſonſt vielleicht die Gefängniſſe gefüllt haben würden. Das ſind
dem Kriege eigene, wenn auch peinliche Begleiterſcheinungen.
Nicht, daß ſie überhaupt vorkommen, iſt ausſchlaggebend, ſondern
wie zahlreich eine Armee mit Schädlingen durchſetzt iſt, ob dieſe
Ausnahmen darſtellen oder dem Ganzen ein gewiſſes Gepräge
geben, ſowie mit welcher Stärke die Heeresleitung einem
Um=
ſichgreifen menſchlicher Inſtinkte zu begegnen verſteht.
Nieman=
dem wird es im Frieden einfallen, das Vorhandenſein von
Straf=
akten bei allen Gerichten an ſich als kennzeichnend für den
mora=
liſchen Tiefſtand einer Nation anzuſehen — ſie wollen nach
Um=
fang und Bedeutung gewertet werden. Es iſt nichts leichter, als
aus Millionenheeren Entgleiſungen zuſammenzuſtellen, fehlerhaft
aber iſt es, ſie ohne weiteres als typiſch zu ſtempeln.
Wie ſteht es nun mit der Berechtigung der gerade gegen uns
Deutſche erhobenen Vorwürfe? Ihren markanteſten Niederſchlag
finden wir in der „Kriegverbrecherliſte”, mit Hunderten von
Namen. Ich bekenne mich gern zu der Ehre, dieſe Liſte viermal
mit meinem Namen zu zieren und damit an der Spitze des
deut=
ſchen Verbrechertums zu marſchieren. Eine Beſchuldigung wie
die andere — Unfug! Gegen fünfzig Namen hatte der Gegner
aus der Liſte herausgezogen und dem Reichsgericht zur
beſchleu=
nigten Aburteilung überwieſen — alſo doch wohl die ſchlimmſten
Fälle. Das Reichsgericht hat ſogar ſchon achtzig ſolcher bearbeitet
— mit der Gewiſſenhaftigkeit, die dieſer höchſten Juſtizbehörde
eigen iſt. Das Ergebnis? Sechs Verurteilungen, im übrigen
Freiſprechung oder Niederſchlagung. Kennzeichnend!
Geht man auf die einzelnen Arten der gegen uns erhobenen
Vorwürfe ein, ſo ſcheide ich das Hineintragen des Krieges in
belgiſches Gebiet als einen politiſchen Vorgang an ſich hier aus,
Nachdem aber einmal der Kriegszuſtand, wiſchen uns und
Bel=
gien eingetreten war, konnte von unſeren Truppen nur nach dem
allgemeinen Kriegsrecht verfahren werden. Bewaffneter
Wider=
ſtand nichtuniformierter Einwohner mußte gebrochen, heimtücki.
ſche Ueberfälle mußten geſühnt werden. Aus ſolchen
unzuläſſi=
gen Handlungen der Zivilbevölkerung entſtanden die
beklagens=
werten Zerſtörungen in Löwen und Dinant, erklärt ſich die
kriegsrechtliche Exekution einer größeren Zahl von Einwohnern
Andennes, in welcher Stadt ein regelrecht vorbereiteter und
durchgeführter Feuerüberfall auf unſere durch die Straßen
mar=
ſchierenden Kolonnen ſtattgehabt hatte. Was im übrigen die
„Verwüſtungen auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz anlangt, ſo
werden jetzt durchweg alle Ruinen der Zerſtörungswut den
Deut=
ſchen auf Rechnung geſetzt. Zu Beginn des Krieges, während
unſeres Vorſchreitens, mögen es überwiegend deutſche Geſchoſſe
eingeſchloſſen. Um 3 Uhr frütz kamen von Oberhauſen und Kampfhandlungen geweſen ſein, die belgiſche und
fran=
zöſiſche Dörfer zerſtörten. Die Gegner verſchweigen aber, daß
während der mehrjährigen Periode der Stellungskämpfe
natur=
gemäß beide Parteien ihr Kampffeld freimachen und verſtärken
mußten, beide Oertlichkeiten beſchoſſen und beſchädigten, ja, daß
den ſchließlich erheblich überlegenen artilleriſtiſchen und Luft=
Züchthausſtrafen wegen Eigentumsverbrechen abgeſeſſen hatte kräften der Alliierten der Hauptanteil an den Zerſtörungen
bei=
zumeſſen iſt. Die blühende Stadt St. Quentin, in der ich fünf
Monate mein Hauptquartier hatte, in der das Leben faſt friedlich
Pulſierte, iſt nebſt ihrer herrlichen Kathedrale engliſchen
Ge=
ſchützen zum Opfer gefallen. Mein Quartier in Montmedy wurde
durch amerikaniſche Bomben vernichtet. Auch das ſind keine
Ver=
brechen, ſondern ſelbſtverſtändliche Kriegserſcheinungen, die ſich
aber für unſere Gegner empſindlicher bemerkbar machten, wweil
(s uns durch unſere Anfangsſiege gelungen war, die Kampfplätze
ſaſt ganz in feindliches Land zu verlegen. Soll dies etwa
In=
recht ſein? Nein — das Unmoraliſche liegt lediglich därin, daß
feindliche Entſtelluug alle Schäden als durch uns verurſacht und
Scheitern des Kommuniſten=Putſches.
Verhaftung von Rädelsführern. — Kommuniſtiſche Agitatoren in Barmen. — Kommuniſten
und Franzoſen unter einer Oecke.
Seite 2.
als abſichtlich ohne Not herbeigeführt hinſtellt, um das Weſen
des „Boches” des „Hunnen” herauszukonſtruieren. Ich empfehle
als nützliche Belehrung auf dieſem Gebiete die kleine Schrift des
Herrn Otto von Stülpnagel: „Wer hat zerſtört?”
Vergehen gegen das Eigentum ſind ebenfalls zu allen Zeiten
Begleiterſcheinungen des Krieges geweſen. Auch hier macht die
Gelegenheit Diebe, beſonders in verlaſſenen Häuſern und
Ort=
ſchaften. Der Anlaß iſt meiſt gar nicht das Suchen nach
Wert=
ſachen, ſondern nach Genußmitteln und Stücken zur Ergänzung
der Wäſche uſw. Wo das Herumſtöbern in Häuſern in Plündern
ausartet, trägt nicht ſelten die Erregung des Kampfes, unerlaubte
Teilnahme der Bewohner, Sugeſtion des Ringenden die Schutld.
Auch daß ſolche Handlungen vorkommen, iſt an ſich kein Zeichen
von Barbarei. Ein ſolches darf man erſt dann als vorliegend
anſehen, wenn es ſich nicht um Einzelfälle, ſondern
gewohnheits=
mäßige Roheit handelt. Unſeren deutſchen Truppen waren ſolche
fremd. Eine ſtrenge Führung und gewiſſenhafte Rechtspflege
ſuchte Unregelmäßigkeiten aufs ſchärfſte entgegenzuwirken.
Am wirkſamſten, am giftigften arleitet die Propaganda gegen
uns mit der Beſchuldigung von Verbrechen gegen das Leben.
Als oberſter Gerichtsherr auf den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen
weiß ich genau, wie überaus ſelten, wie ganz vereinzelt wirkliche
Grauſamkeiten oder gar Mordtaten vorgekommen ſind.
Zweifel=
los nicht mehr, ſondern weniger, als der Kriminalſtatiſtik der
Friedensbevölkerung entſpricht. Auch betreffs der ſexnellen
Ver=
gehen glaube ich, an die Ueberfülle dieſes Kapitels bei den
jetzi=
gen „friedlichen” Beſatzungstruppen innerhalb unſerer
Grenz=
pfähle denkend, unſere Leute mit gutem Gewiſſen als die
harm=
loſeren und der Gewalt abgeneigteren in Schutz nehmen zu
dür=
fen. Die aufgeſchlitzten Leiber endlich und die abgehackten
Kinder=
hände gehörten ja für jeden, der die deutſche Weſensart nur
einigermaßen kenat, in das Gebiet der Lächerlichkeit, wenn die
Folgen dieſer Verleumdungen in der Welt nicht ſo empfindlich
für uns, nicht ſo widerlich zu tragen wären. Wie ſolche Märchen
entſtehen, dafür ein perſönliches Erlebnis. Eine franzöſiſche Dame
wandte ſich bittend an mich, eine gerichtlich erkannte Geldbuße
von 1500 Fr. zu ermäßigen. Sie hatte verbreitet, unſere
Kom=
pagnieküche in M. habe Kinderhände in der Suppe verkocht.
Tat=
beſtand: Die Landſturmleute hatten einen Dachs gefangen und
das „Dachsklein” insbeſondere die handähnlichen Pfoten, beim
Mttageſſen verwertet, zu welchem ſich auch ſtets die ärmeren
Leute des Ortes, Kinder uſw. einzufinden pflegten. Ich lachte
und ging auf 500 Fr. herunter. Man ſtelle ſich vor, was im
„friedlichen” Ruhrrevier ſeitens der franzöſiſchen Machthaber
aus einer ähnlichen horrenden Beſchimpfung der edlen „solclats
de la grande nation” gemacht ſporden wäre!
Nein — Greuel liegen unſeren Leuten, liegen unſerer Nation
nicht. Wer unſere Mannſchaft jahrelang vor und in dem Kampf
beobachten durfte, wer die ruhige, ſelbſtſichere, von Uebermut
freie Siegesſtimmung auf ſich wirken laſſen, die feſte Ergebenheit
bei Rückſchlägen beobachten konnte, wer das geduldige Ertragen
unſerer Verwundeten, die wundervolle Stimmung unſerer
Feld=
gottesdienſte geſehen, wer ſich erinnert, wie harmlos und vertraut
unſere Leute im fremden Quartier mit den Bewohnern
verkehr=
ten, oft die Kleinen auf dem Arm tragend, der weiß, aus
wel=
chem Holz der Deutſche geſchnitzt iſt. Seltene Ausnahmen können
nur die Regel beſtätigen; nur Perfidie kann aus ihnen ein Zerrbild
unſeres Weſens, ein Schandmal unſerer Nation herausarbeiten.
Und doch wird ſolch geiſtiger Unrat für echt genommen. Nicht
nur beim Feinde, ſondern auch bei den Neutralen. Warum?
Unkeuntnis unſerer Eigenart, Lei=htfertigkeit der Auffaſſung
bil=
den den Nährboden, Skrupelloſigkeit der Ehrräuber, raffiniertes
Geſchick der Verbreitung durch Schrift, Bild, Film den Samen
des Haß= und Verleumdungsproduktes. Wird bei einem Teil
unſerer Gegner die Propaganda mit kalter Berechnung getrieben,
ſo will ich gern zugeben, daß ein anderer Teil ſelbſt daran glaubt,
weil das Erzählte, das Dargeſtellte ſeiner eigenen Auffaſſung
vom Kriege entſpricht, ſeiner Sinnesart verſtändlich erſcheint.
Stellen wir uns vor, daß wir den Feind nicht jenſeits unſerer
Grenzen feſtgehalten hätten, daß die Soldateska, deren
Helden=
taten wir jetzt an Rhein und Ruhr ſchaudernd und ingrimmig
erleben, in richtiger Kriegs= und Siegesſtimmung unſere Lande
überflutet hätte — welche Greuel würden wir zut ſchildern haben,
wie ſie unſere Altvordern in Jahrhunderten zur Genüge erlebt;
tvelche Kriegsverbrecherliſte könnten wir aufſtellen! Nicht zum
Scherz hat Voltaire das Wort über ſeine Landsleute geprägt:
„Halb Tiger, halb Affe!” Im franzöſiſchen Weſen überwiegt das
Deſtruktive das Aufbauende, das Oberflächliche das Gemütvolle.
Wir verfügen über eine Gegenliſte von Kriegsverbrechern,
ſtattlichen Umfangs, deren Veröffentlichung die Regierung bisher
unterlaſſen hat. Unſere Leute, die in Kriegsgefangenſchaft waren,
ſviſſen von der franzöſiſchen Ziviliſation zu erzählen. Es iſt
gegenüber den erneuten Verſuchen der Feinde, die Welt zu
be=
einfluſſen, Pflicht, heller aufklärend, ſchärfer ſezierend
vorzu=
gehen. In der Form lernen wir vom Gegner. Dabei wird die
Zehandlung von Einzelfällen, die Statiſtik, die Bewertung des
UImſtandes, daß der Gegner auf heimiſchem, wir auf feindlichem
Boden ſtanden, eine Rolle ſpielen. Voll erfaſſen kann aber die
Frage nur der, der ſich in die Volksſeele vertieft, der die
Weſens=
unterſchiede der Nationen erfaßt hat und die Dinge draußen mit
dem ungeprüften Auge der Menſchlichkeit von höherer Warte
aus zu beobachten beſtrebt geweſen iſt.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 21. April 1923.
Demonſirationen in Eſſen.
Bochum, 20. April. (Wolff.) Im Laufe des geſtrigen
Tages fanden in Eſſen Demonſtrationen der
Arbeits=
loſen und Notſtandsarbeiter ſtatt.
Am Vormittag fanden Verſammlungen ſtatt, in denen die
Forderungen eingehend erörtert wurden. Die
Notſtands=
arbeiter fordern u. a., daß ſämtliche Arbeiten, zu denen die
Ar=
beitsloſen bisher herangezogen wurden, ausſchließlich in
ſtädti=
ſcher Regie vorgenommen werden ſollen. Des weiteren
verlan=
gen die Notſtandsarbeiter, die bisher durchſchnittlich einen
Stun=
denlohn von 1750 Mark bezogen, den Tarifſtundenlohn, der nach
der jeweiligen Gruppe bezahlt wird, der der Notſtandsarbeiter
nach ſeiner beruflichen Ausbildung angehört. In dem bisherigen
Arbeitsloſenrat iſt eine Spaltung eingetreten. Das neue Komitce
hat ſich insbeſondere die Rechtsvertretung der Notſtandsarbeiter
angelegen ſein laſſen.
Im Laufe des geſtrigen Nachmittags fanden
Verhand=
lungen auf dem Nathaus ſtatt, die aber zu keinem
Ergebnis führten. Noch geſtern abend ſind, wie verlautet,
Vertreter der Stadtverwaltung und der Notſtandsarbeiter nach
Berlin gefahren, wo die ganze Frage endgültig geregelt werden
ſoll. Während der Demonſtration hatten die Geſchäfte aus
Sicherheitsgründen geſchloſſen. Zu Zwiſchenfällen iſt es
nicht gekommen.
Unruhen in Oberhauſen.
EU. Eſſen, 20. April. In Oberhauſen ſind in der
Nacht die Waffenläden geplündert worden. Bergleute,
die heute morgen in die Schächte einfahren wollten, wurden don
kommuniſtiſchen Trupps zurückgehalten. In den Hauptſtraßen
ſieht man ſtarke Menſchenanſammlungen ſich bilden, doch iſt es
bis jetzt noch nicht zu Zwiſchenfällen gekommen.
Erwerbsloſe, die mit dem Sowjetſtern geſchmückt
ſind, drangen in Ruhrort in das Rathaus ein. Es
gelang ihnen, die unteren Räume des Rathauſes zu beſetzen.
Zu Zuſammenſtößen kam es im Laufe der Nachr auch
in Hamborn. Bei einer ernſten Schießerei zwiſchen
bewaff=
neten Kommuniſten und Mitgliedern des Sicherheitsdienſtes
wurden zwei Sicherheitsbeamte verwundet.
Unter den Augen der Beſatzungsarmee fand
geſtern in Gelſenkirchen eine zweiſtündige militäriſche
Uebung von acht Hundertſchaften der Roten
Ar=
mee ſtatt, von denen zwei Hundertſchaften bewaffiet waren.
Die Brutalität der Franzoſen.
London, 20. April. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
des Mancheſter Guardian in Trier meldet, daß die Lage dort
äußerſt ſchlecht ſei. Die Beſatzung ſei äußerſt ſtreng.
Die Bevölkerung ſei ſo bitter gegen die Franzoſen geſtimmt, wie
ſonſt nirgends Große Scharen farbiger Truppen
ſeien in der Stadt untergebracht und behandelten die
Einwohner mit anmaßender Verachtung. Alle
Berliner und Kölner Zeitungen ſeien dort verboten und faſt alle
örtlichen Zeitungen unterdrückt. Kein Eiſenbahndienſt
ſei vorhanden. Jeder Bürger lebe in der täglichen Furcht vor
einer nur auf Stunden befriſteten Ausweiſung aus dem
beſetzten Gebiet oder aus ſeiner Wohnung. Die
Vertrei=
bung der Eiſenbahner aus den Wohnungen ſei allen
Augenzeugen zufolge mit großer Brutalität
durchge=
führt worden. Farbige Truppen mit aufgepflanztem Bajonett
ſeien verwendet worden, um die Einwohner aus den
Wohnun=
gen zu vertreiben.
Duisburg, 20. April. (Wolff.) Geſtern morgen wurden
die Generaldirektoren der Rheiniſchen Metallwaren=
und Maſchinenfabrik Eltze und Hermann Patthoff von den
Franzöſen verhaftet. Eltze war ſchon einmal verhaftet, dann
aber wieder freigelaſſen worden.
Dortmund. 20. April. (Wolff.) Wegen angeblicher
Be=
ſchädigung franzöſiſcher Telephonleitungen wurde am 19. April
Freiherr v. Romberg in Brüninghauſen bei Dortmund
ver=
haftet und ausgewieſen.
Hattingen, 20. April. (Wolff.) Die Franzoſen haben
wegen angeblicher Sabotage das Poſtamt bis zum 27. April
ge=
ſchloſſen. Mehrere Begmte wurden verhaftet. Der ſeit mehreren
Wochen in Haft befindliche Redakteur der Dortmunder Zeitung
iſt wegen eines von ihn in ſeiner Zeitung veröffentlichten
Ar=
tikels über die Vorſälle in Buer zu einem Jahr Gefängnis und
drei Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt worden.
Bonn, 20. April. (Wolff.) Redakteur Hoendel iſt vom
franzöſiſchen Kriegsgericht wegen eines in der Bonner Zeitung
veröffentlichten Artikels über das Attentat gegen Smeets zu fünf
Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Er befand ſich drei
Wochen in Unterſuchungshaft.
* Schickſalsmonat.
Es ſind oſt ganz einfache und an ſich gar nicht wichtige
Dinge, die ſür uns in beſtimmten Stunden des Lebens doch
ent=
ſcheidende Macht gewinnen können. Wir alle wiſſen von
Begeg=
nungen mnit Menſchen oder Büchern zu erzählen, die plötzlich in
unſer Schickſal eingriffen. Wir waren auf einer Reiſe, um
irgend=
eine Angelegenheit zu ordnen. Im Abteil des Zuges kommen
wir mit einem Unbekannten ins Geſpräch, in deſſen Verlauf ſich
Folgerungen von großer Tragweite ergeben. Oder wir greifen
in irgendeinem Wartezimmer nach einem umherliegenden Buche,
und uns erſcheint dieſes Buch gerade für uns, für unſeren
Zu=
ſtand geſchrieben.
So erging es mir, als ich in einer Abendgeſellſchaft im Hauſe
B. — es waren die bekannteſten und berühmteſten Menſchen der
Stadt anweſend — ins Geſpräch mit einem Gelehrten kam, der
von den neueſten Forſchungen aſtronomiſcher und aſtrologiſcher
Art erzählte. Mitten im Geſpräch fiel der Satz: „Entſcheidend
für den Menſchen iſt der Monat vor ſeiner Geburt. Und dieſer
Monat bleibt wichtig für die Dauer ſeines Lebens.”
Ich weiß genau, daß ich nur dieſen Satz noch hörte, nichts
rehr von den anderen Darlegungen des Geheimrats. Ich habe
mich auch an keinem anderen Geſpräch beteiligt. Ich hatte, kaum
daß dieſer Satz geſprochen war, das Gefühl, jetzt einen Schlüſſel
für mein Leben in der Hand zu halten, eindringen zu können in
innere Bezirke meines Schickſals, das Rätſel vieler
Lebens=
erſchütterungen löfen zu können.
Es war die Zeit, in der wieder einmal alle Welt die Karten,
die Hand, das Horoſkop befragte. Wahrſagerei,
Zukunftsprophe=
tie war wieder einmal die Hauptbeſchäftigung der Menſchen
ge=
worden. Alle Dinge ringsum hatten den Tanz begonnen, deſſen
Wildheit und deſſen Taumel verwirrten, die Ereigniſſe blieben
underſtändlich, die Zukunft erſchien dunkler als je. Da glaubte
man Rettung zu finden in den Stuben der Kartenlegerinnen, der
Graphologen, der Aſtrologen, der Wahrſager aller Art.
Man war wieder mehr auf das Rätſelhafte und Wunderbare
des Lebens eingeſtellt. Man konnte nur leben, wenn man dem
Wunder ſeine mächtige Rolle unter den Erſcheinungen anwies.
Und myſtiſche und magiſche Formeln hatten plötzlich wieder
ein=
mal Wünderkraft.
Der Monat vor der Geburt! Wie einleuchtend war dieſer
Gedanke! Die Zeit, da man ſchon ein Menſch und doch noch
nicht erſchienen war! Da das Leben nur durch ſeine tiefſten
Schächte und Wege zu uns herandrang. Da der neugeſchaffen=
Leib vor ſeinen erſten Erlebniſſen ſtand! Ja, das war ein
ein=
leuchtender Gedanke, daß die Seele des auf ſeine Geburt Harren=
den, noch tauſendfältig an das Geheimnis jenſeits des Lebens
Geknüpften empfänglicher und empfindlicher ſein mußte als
jemals!
Ich weiß, daß ich aus dem ſchönen Hauſe mit ſeinen Gemäl=
„den der jüngſten Meiſter an dieſem Abend ging und ſtundenlang
den Nachhauſeweg wanderte. So muß den Prinzen in den
ara=
biſchen Märchen zumute geweſen ſein, wenn ſie den goldenen
Schlüſſel genonnen hatten oder den Schleier des Lebens.
Ich bin im Juli geboren, und ich habe mir in dieſer Nacht
alle Junis meines Lebens vorzuſtellen verſucht. Es war ſehr
ſchwer. Wir haben ein ſchlechtes Gedächtnis. Aber an einige
Ereigniſſe im Juni erinnerte ich mich doch. Und — war’s
Täu=
ſchung, war’s Erkenntnis! — mir ſchien in der Tat, als ſei da
und dort die Entſcheidung über wichtige Dinge (und das Leben
dieſer Jahre war voll von wichtigen Dingen) im Juni gefallen.
Aber viel nachhaltiger war der Gedanke vom Schickſalsmonat
in allen kommenden Junis. Ich trat in dieſe Monate ein mit
geſpannteren, wacheren, bereiteren Sinnen. Ich ging durch dieſe
Wochen wie einer, der ein Geheimnis trägt. Und es wundert
mnich heute gar nicht, daß der Juni ſeitdem für mich der wichtigſte
Monat geworden iſt. Ich bin doppelhörig und doppelſichtig in
dieſen Tagen. Ich erlebe im Juni eindringlicher. Die
Land=
ſchaft, die Stunden des Tages, die Menſchen. Ich bin wie in
Verbindung mit Geiſtermacht. Es paſſieren eigentümliche Dinge.
Ich habe auch ſelber im Juni mehr Macht über andere Menſchen.
Mehr Einfluß. Ich ſcheine ſelbſt geheimnisvoller, da mir die
Welt geheimnisvoller erſcheint.
Es gab Juni=Erlebniſſe, die ſo beglückend waren, daß ſie
vor allen anderen ſich bewahrten. Ich vergeſſe nie den Juni in
Wien. Ein lachender Juni im Märchenwien. Die Nähe eines
Menſchen, deſſen Glaube auf das beſſere Ich beflügelnd war, die
Nähe guter Menſchen . . . Ich vergeſſe dieſen Juni nicht.
Ich möchte alle Menſchen, die vorübergehen, fragen: „Sind
Sie im Juli geboren? Achten Sie auf den Juni!” Ich möchte
allen Menſchen meine Erkenntnis und meine Erfahrung vom
Schickſalsmonat mitteilen. Iſt es unwichtig? Hat man keinen
Sinn dafür? Wird man mich für einen Sonderling halten, der
von einer fixen Idee beſeſſen iſt? Liebe Menſchen, nennen wir
es fixe Idee, Spleen, oder wie Ihr wollt! Dann aber vergeßt
nicht, daß das Motto zu einem der gewaltigſten Gedichtbücher
der letzten fünfzig Jahre, zu Charles Baudelaires „Blumen des
Böſen”, alſo lautet: „Spleen et Icleal.” Und Stefan George, der
deutſche Dichter, der dieſes Werk umgedichtet hat ins Deutſche,
überſetzt dieſes tiefgründige Wortpaar ſo: „Trübſinn und
Ver=
geiſtigtng.” In dieſem Sinne, meine ich, wollen wir ruhig vom
Spleen reden!
Rummer 109.
Nachklänge zum Eſſener Blutbad.
Deutſch=franzöſiſcher Notenwechſel.
Berlin 19. April. (Wolff.) Die franzöſiſche Regierung
beantwortete den deutſchen Proteſt vom 4. April gegen das an:
Oſterſamstag von den franzöſiſchen Truppen auf den Kruppſchen
Werken in Eſſen angerichtete Blutbad mit folgender an den
deut=
ſchen Geſchäftsträger in Paris gerichteten Note vom 18. April:
Ihr Schreiben vom 4. April, womit Sie mir Bemerkungen
Ihrer Regierung über die Zwiſchenfälle mitteilen, die ſich am
31. März in Eſſen abgeſpielt haben, enthält unrichtige
Behaup=
tungen, zu deren Berichtigung ich mich nach ſehr genauen
Feſt=
ſtellungen der von mir angeordneten Unterſuchung für
verpflich=
tet halte. Zunächſt muß feſtgeſtellt werden, daß die
Automobiſ=
halle der Kruppſchen Werke ſich nicht in der Mitte des
Fabrik=
gebäudes, ſondern am Rande einer Straße befindet. Die
Be=
ſetzung der Halle durch eine franzöſiſche Abteilung, die mit der
Requiſition der Automobile beauftragt war, konnte deshalb die
Tätigkeit der Arbeiter in keiner Weiſe ſtören. Der Offizier, der
die Abteilung befehligte, teilte überdies ſofort nach ſeinem
Ein=
treffen, alſo um 7 Uhr morgens, den Zweck ſeines Auftrages dem
Chef der Automobilhalle mit. Es konnte deshalb kein Zweifel
über den Grund ſeine: Anweſenheit beſtehen, die von den
Arbei=
tern überhaupt nicht bemerkt worden wäre, wenn ſie ihnen nicht
ſignaliſiert worden wäre. Erſt um 9 Uhr traten die Sirenen
infolge der Beſprechungen zwiſchen dem Betriebsrat und der
Werkleitung in Tätigkeit, wodurch die Arbeiter genötigt wurden,
die Werkſtätten zu verlaſſen und ſich um die Automobilhalte zu
ſammeln. Die Menge beobachtete zuerſt eine verhältnismäßig
ruhige Haltung; jedoch traten Redner auf, die Anſprachen
hiel=
ten und die Menge gegen den Offizier und die von ihm befehligte
Abteilung aufreizten. Auf dieſe Aufreizungen, für welche die
Werkleitung verantwortlich iſt, muß die feindſelige Haltung
zu=
rückgeführt werden, die von der Menge der Arbeiter in immer
zu=
nehmendem Maße eingenommen wurde. Die Arbeiter
ſchwan=
gen Spazierſtöcke und Revolver und begannen Steine und
Kols=
ſtücke auf die franzöſiſchen Soldaten niederhageln zu laſſen. Der
Offizier wurde ſogar an der Hand getroffen. Andererſeits
be=
gab ſich ein Teil der Aufwjegler hinter das Gebäude, um die
franzöſiſche Abteilung rückwärts zu faſſen, während eine
Loko=
motive an die äußere Mauer herangeführt und Dampfſtröme in
die Halle geleitet wurden, um die Beſatzungsabteilung zu
ber=
brühen. Der Offizier verlor trotz der ſehr kritiſchen Lage, in der
er ſich befand, keinen Augenblick ſeine Kaltblütigkeit, obwohl er
von allen Seiten umringt und bedroht war, überwältigt zu
wei=
den. Der Offizier veranlaßte die vorſchriftsmäßigen Warnungen
in deutſcher Sprache. Als dieſe Warnungen ohne Wirkung
blie=
ben, ließ er zwei Schüſſe in die Decke geben. Dann erſt befahl
der Offizier eine Salve, wobei er abſichtlich als Zielpunkt den
oberen Rand der Einfahrt der gegenüberliegenden Mauer angab.
Dadurch wurde es möglich, die Zahl der Opfer aufs äußerſte zu
beſchränken. Die Abteilung konnte ſich alsdann in guter
Ord=
nung zurückziehen. Ich füge hinzu, daß die Augenzeugen die
Nichtigkeit der Tatſachen, wie ich mich beehrt habe, ſie vorſtehend
wiederzugeben, beſtätigten. Dieſe Darſtellung ſcheint keinen
Zweifel über die Abſicht der Werkleitung und einiger
Partei=
gänger beſtehen zu laſſen, aus Anlaß der völlig normalen
Re=
quiſitionsmaßnahme einen Zwiſchenfall herbeizuführen, für den
ſie die Verantwortung tragen muß.
Genehmigen Sie uſw. . .
(gez.) Poincaré.
Die deutſche Antwort.
Die Reichsregierung ſchlägt die Einſetzung
einer internationalen
Unterſuchungskom=
miſſion vor.
Die Reichsregierung beauftragte den deutſchen
Geſchäfts=
träger in Paris, die vorſtehende franzöſiſche Note wie folgt zu
beantworten:
Die deutſche Regierung ſtellt mit Genugtuung feſt, daß die
franzöſiſche Regierung, die bisher die deutſchen Proteſte gegen
das Vorgehen ihrer Truppen im Ruhrgebiet unbeantwortet
ge=
laſſen hat, ſich jetzt veranlaßt ſieht, zu den blutigen Ereigniſſen,
die ſich am Oſterſamstag in Eſſen abgeſpielt haben, amtlich
Stel=
lung zu nehmen. Die Ausführungen der franzöſiſchen
Antwort=
note können jedoch nicht als zutreffend anerkannt werden. Die
der deutſchen Regierung inzwiſchen noch zugegangenen
Nachrich=
ten beſtätigen die Darſtellung der deutſchen Note vom 4. April
in allen Punkten, auf die es für die Beurteilung des
Sachver=
haltes ankommt, als richtig. Das gilt insbeſondere von den
Ge=
richtsprotokollen über die eidliche Vernehmung von mehreren
Arbeitern und Angeſtellten der Kruppſchen Werke, die
Augen=
zeugen der Vorfälle gejreſen ſind. Die deutſche Regierung iſt
be=
reit, beglaubigte Abſchriften dieſer Vernehmungsprotokolle der
franzöſiſchen Regierung zur Verfügung zu ſtellen, falls auch
dieſe ihr Beweismaterial herausgibt. Um jedoch ohne jede
Ver=
zögerung zu der von beiden Teilen anzuerkennenden Feſtſtellung
des Tatbeſtandes zu gelangen, ſchlägt die deutſche Regierung die
Einſetzung einer internationalen
Unterſuchungs=
kommiſſion vor, die gemäß dem Haager Abkommen von
Als ob wir ohne einen ſolchen Spleen ſein und leben
könn=
ten! Jch aber behaupte, daß die Frage des Schickſalsmonats für
mich gelöſt iſt. Ich fühle es.
Friedrich Wilhelm Fuchs.
Zuverſicht.
Von Michael Reitzel — ausgewieſen aus Mainz.
* Die Stimmung im Rheinlande iſt zur Zeit — obwohl ſie
ernſter geworden iſt — eine beſſere als im Anfang der
Zwangs=
maßnahmen durch die Franzoſen. Bei einer Sitzung der
Handels=
kammer in Mainz im Januar, einberufen durch den Arbeitgeber=
und Arbeitnehmerberband — wo ich als Vertreter der
Beamten=
ſchaft zugelaſſen war — wurde bei der Abfaſſung eines Proteſtes
gegen die erfolgten Verhaftungen um jedes Wort gefeilſcht. Der
Grund hierfür war die berechtigte Annahme der Vertreter der
Arbeitnehmer, daß die Franzoſen nicht in dieſer gemeinen Art
und Weiſe vorgehen würden, wie es wirklich eingetroffen iſt.
Jetzt, wo jeder Deutſche ſveiß, um was es geht, iſt der ſogen.
Hurrapatriotismus einem ſtillen Duldertum gewichen. Jeder
Arbeiter, jeder Beamte und jeder gute Deutſche leiſtet im
wahr=
ſten Sinne des Wortes paſſive Reſiſtenz. Auch iſt die Stimmung
unter der Landbevölkerung als ſehr gut zu bezeichnen. Es gibt
wohl — ſoviel ich feſtellen konnte — einige Miesmacher, jedoch
haben dieſe ſchon lange eingeſehen, daß ſie gegen den geſchloſſenen
Willen einer großen Einheitsfront nicht ankommen können. Es
wird nur zu oft die Frage aufgeworfen: Wird es uns gelingen,
dieſen Kampf zu beſtehen und hat die Reichsregierung Mittel in
Händen, um die Sache zu gutem Gelingen zu bringen? Ein
gro=
ßer Fehler iſt, daß der Bevölkerung nicht Zeitungen aus dem
un=
beſetzten Deutſchland zugängig gemacht werden, denn Artikel,
wie ſie manchmal von der allerdings unter ſcharfer Kontrolle
ſtehenden Preſſe des beſetzten Gehietes gebracht werden, können
nicht ſehr zur Hebung der Stimmung im Rheinlande beitragen.
Es müßte regierungsſeitig dafür geſorgt werden, daß „
Derarti=
ges” unterbliebe und Zeitungen auf jedmögliche Art den Führern
der Gewerkſchaften und den Beamten, ſowie der Induſtrie
über=
bracht werden.
An ein Umfallen der Beamtenſchaft iſt nicht zu denken, ſelbſt
dann nicht, wenn noch viel ſchärfere Maßnahmen ſeitens der
Franzoſen ergriffen würden. Nur muß weiter alles getan
wer=
den, um beſonders die Geſchäftswelt mit Geldmitteln uſw.
Ermerbsloſenfürſorge uſw. — zu unterſtützen.
Zum Schluſſe möchte ich noch bemerken, daß es mir und
anderen Kollegen direkt auffällt, daß die Stimmung über den
Enderfolg im beſetzten Gebiete weitaus beſſer iſt als im
unbeſetz=
ten Deutſchland.
Rummer 109.
Darmſtädter Tagblatt, Sanistag, der 21. 24ril 4323
1907 das beiderſeitige Beweismaterial zu prüfen und auch alle
ſonſtigen für den Zwiſchenfall in Betracht kommenden Tatfragen
aufzuklären hätte. Obwohl die deutſche Regierung den Antrag
auf Einſetzung einer ſolchen Kommiſſion anläßlich zweier
frühe=
rer Vorfälle im Ruhrgebiet vergeblich geſtellt hat, erwartet ſie,
daß ſich die franzöſiſche Regierung jetzt einem internationalen
Unterſuchungsverfahren nicht entziehen wird. Die franzöſiſche
Regierung wird nicht behaupten wollen, daß der Zwiſchenfall
von Eſſen ſeine einwandfreie Aufklärung in dem
kriegsgericht=
lichen Verfahren finden könnte, wie es anſcheinend gegen die
noch immer in Haft befindlichen drei Mitglieder der Direktion
der Kruppſchen Werke durchgeführt werden ſoll. Da es ſich um
die Frage handelt, ob die Schuld an dem Zwiſchenfall bei den
auf deutſcher Seite beteiligten Perſonen oder bei den
franzöſi=
ſchen Beſatzungstruppen liegt, würde ein aus Angehörigen dieſer
Truppen gebildetesKriegsgericht zugleich Partei und Richter ſein.
Lord Curzon wünſcht ein deutſches Angebot.
London, 20. April. (Wolff.) Unterhaus. Bei
Be=
ſprechung der Lage im Ruhrgebiet ſagte Lord Curzon nach
einer längeren Rechtfertigung der Haltung Englands und nach
Prüfung der Haltung Deutſchlands und Frankreichs: Ich kann
nicht umhin, zu giauben, daß, wenn Deutſchland irgendein
An=
erbieten ſeiner Bereitſchaft, zu zahlen, macht und den Wunſch
ausdrückt, die Reparationsſumme durch eigens zu dieſem Zwedk
beauftragte Autoritäten feſtſetzen zu laſſen, ein Fortſchritt
erzielt werden könnte, zumal wenn dieſes deutſche
Anerbieten auch eine genane Bürgſchaft über die
Fortſetzung der Zahlungen enthalten würde.
Frank=
reich gab mehr als einmal zu verſtehen, daß es gewillt ſei, einen
ſolchen deutſchen Verſchlag entgegenzunehmen, ganz gleich, ob er
Frankreich allein oder auch ſeinen Alliierten mitgeteilt werde.
Es liegt im allgemeinen Intereſſe, daß ein ſolcher Vorſchlag
ge=
macht werde, und je eher er gemacht werde, deſto beſſer werde
es für alle Beteiligten ſein. Das iſt der Kern des Rates,
den ich andauernd der deutſchen Regierung gegeben habe,
und ich ſehe keinen Grund, an ihrer Weisheit zu zweifeln.
So=
bald dieſer Schritt unternonunen ſein wird, wird Englands
Hilfe ſich für beide Parteien zeigen, und ich hoffe, daß auf
dieſer Linie noch eine Löſung gefunden werden kann.
Ich ſehe die Tür für noch nicht endgültig geſchloſſen an. Die
An=
ſtrengungen im Ruhrgebiet laſten ſchwer auf den Hilfsgquellen
der beiden Parteien, und wenn dieſer Zuſtand andauert, muß
das die Beziehungen der beiden großen Völker zueinander
ge=
fährden. Zwiſchen beiden Ländern muß
irgend=
eine Artvon Konkordat hergeſtellt werden, wenn
es irgend etwas wie Frieden oder Regelung in Zukunft geben
ſoll. Ich glaube ſogar, ſagte Lord Curzon zum Schluß, ich habe
auf beiden Seiten Symptome, wenn auch nicht für ein
Zuſam=
menkommen, ſo doch wenigſtens für eine Bereitſchaft, die
Be=
dingungen einer zukünftigen Regelung in Erwägung zu ziehen
oder ſogar zu beſprechen, wahrgenommen. Wir werden
weiter=
hin unſer Beſtes tun, um dieſe Entwicklung der Symptome zu
ermutigen. Ich bin voller Hoffnung, daß die Zeit kommen wird,
wo engliſcher Einfluß und engliſche Autorität
mit Nutzen in der Richtung eingeſetzt werden kann, daß ſie die
beiden Hauptparteien zu einer Beſprechung zuſammenbringen
und zur Entwicklung eines Planes, der nicht auf eine
gegen=
wärtige Löſung abzielt, wohl aber auf die Behandlung des
wich=
tigen Problems, das ein Welt= und Friedensproblem iſt.
Das Schickſal Deutſch=Südweſtafrikas.
Genf, 20. April. (Wolff.) Die heutige öffentliche
Vor=
mittagsſitzung des Völkerbundsrates führte zu einer
ein=
gehenden Debatte über das Schickſal der früheren
Ko=
lonie Deutſch=Südweſtafrika. Es handelte ſich darum,
die Frage der Nationalität der Einwohner in den ſogenannten
Mandatsgebieten B und C, das heißt in den früheren deutſchen
Kolonien in Deutſch=Südweſtafrika und im Stillen Ozean zu
regeln. Nach den Vorſchlägen der Mandatskommiſſion und den
engliſchen Abänderungsanträgen ſoll durch geſetzliche
Maßnah=
men der das Mandat ausführenden Macht die Frage gelöſt
wer=
den, aber derart, daß auf Grund des Artikels 22 des Paktes die
Nationalität der Bewohner von den Mandatsgebieten
ſich klar von der Nationalität der
Staatsangehö=
rigen der Mandatsmacht unterſcheidet, wobei aben
ein individueller Erwerb der letzteren Nationalität vorgeſehen
iſt. Im Laufe der Debatte ſtellte ſich nun ſchnell heraus, daß es
unmöglich iſt, die europäiſchen Bewohner, die nicht
die Nationalität des das Mandat ausübenden Landes beſitzen,
mit den Eingeborenen in der
Nationalitäten=
frage gleichzuſtellen. Nach einer ſehr langwierigen
Debatte wurde beſchloſſen, das Redaktionskomitee noch in
dieſer Tagung mit der Ausarbeitung gewiſſer
Richt=
linien auf Grund der vorliegenden Anträge für das
Natio=
nalitätsſtatut der Eingeborenen zu betrauen und davon
unab=
hängig die Frage der Deutſchen in Südafrika zu unterſuchen.
Eindrücke von der Ruhr.
Bericht der engliſchen Arbeiterdelegation.
London, 18. April. (Wolff.) Geſtern abend wurde der
vom 3. April datierte Bericht der aus den
Parlamentsmitglie=
dern Adamſon, Tom Shaw und Charles Buxton ſowie dem
Brigadegeneral Thomſon beſtehenden Arbeiterdelegation
über ihren Beſuch im Ruhrgebiet vom 21. bis 27. März
veröffentlicht.
Der Bericht ſtellt feſt, daß ſowohl im Rheinland (außerhalb
der britiſchen Zone), als auch im Ruhrgebiet der
Eiſenbahnver=
kehr in Mitleidenſchaft gezogen worden und daß der
Straßen=
bahnverkehr im Gegenſatz zu früher langſam, unpünktlich und
unregelmäßig iſt, daß der telegraphiſche und telephoniſche
Ver=
kehr für die Zivilbevölkerung ſo gut wie aufgehoben iſt und daß
das Geſchäftsleben im Ruhrgebiet ſtillſteht.
Ge=
neral Degoutte habe die Lage richtig als Blockade bezeichnet.
Auch die britiſche Zone im Rheinland ſei umzingelt.
Unter dieſen Umſtänden ſei die Lage der britiſchen Kaufleute
unmöglich geworden. Die allgemeine Anſicht ſcheine dahin zu
gehen, daß die Induſtrie um die Hälfte
zurückge=
gangen iſt. Von einem Lebensmittelmangel ſei nichts ſichtbar.
Die Lebensmittelpreiſe hätten Neigung gezeigt, zu fallen. Dies
könne zurückzuführen ſein auf die Anſtrengungen der deutſchen
Regierung, das Ruhrgebiet gut verſorgt zu halten.
Ueber die Haltung der Arbeiter beſagt der Bericht,
ſie ſei im ganzen vernünftig und gemäßigt geweſen.
Viele von ihnen hätten zugegeben, daß Deutſchland Reparationen
zahlen müſſe, ſie widerſetzten ſich jedoch bis auf den letzten Mann
entſchloſſen jeder Zerſtückelung Deutſchlands. Tatſächlich beſtehe
Grund zu der Annahme, daß die Arbeiter das mächtigſte
Element des Widerſtandes gegen die widerrechtliche
Aneignung der Kontrolle durch Frankreich in irgendeiner Geſtalt
kilden.
Was die deutſchen Induſtriemagnaten betreffe,
ſo weigerten ſie ſich, zu glauben, daß Frankreich wirklich nur
Re=
parationen wolle. Es ſei unmöglich, irgendeine Idee darüber zu
gewinnen, wie lange noch die großen deutſchen Induſtriekonzerne
im Ruhrgebiet durchhalten könnten. Die Magnaten ſeien im
Widerſtande gegen jede Verletzung der deutſchen
Souverä=
nität eins.
Zu der Haltung der franzöſiſchen Vertreter
heißt es in dem Bericht, Degouttes Politik ſei bisher nicht
vorſätzlich gegen die Arbeiter gerichtet geweſen, er ſcheine
jedoch bereit zu ſein, in naher Zukunft ſtärkere
Maßnah=
men zu ergreifen, da — nach ſeinen eigenen Worten
die Not, die aus der Weigerung der deutſchen Eiſenbahner, für
die Franzoſen zu arbeiten, entſtanden ſei, zunehme. Die
Auf=
gabe des franzöſiſchen Heeres ſei ſchwierig und heikel.
Ueber die Haltung der Deutſchen außerhalb des
Ruhrgebiets ſagt der Bericht, die deutſchen Arbeiterklaſſen
ſeien bereit, alles, was in ihrer Macht liege, zu tun, um die
auf=
richtigen Beſorgniſſe der Franzoſen zu beſänftigen. Aber mit
dem franzöſiſchen Heer im Ruhrgebiet und den franzöſiſchen
militäriſchen Poſten auf dem rechten Rheinufer von Mainz im
Süden bis Düſſeldorf im Norden ſeien ſie natürlich argwöhniſch,
daß die franzöſiſchen Forderungen nach Reparationen und
Sicher=
heiten nur ein Mantel für Annexionen ſind, und erklären, daß
Deutſchland Sicherheiten notwendiger brauche als Frankreich.
Der Bericht kommt zu dem Schluß, daß im Ruhrgebiet
Kriegszuſtand herrſcht. Die Fortdauer der augenblicklichen
Lage müßte eine Kataſtrophe ſein für den Welthankel,
insbeſon=
dere für den britiſchen Handel. Frankreich gebe Millionen für die
Beſetzung aus und erhalte dafür faſt nichts., Frankreich
derwende einen Walfiſch, um eine Sprotte zu
fangen. Eine ſolche Truppenmacht laufe Gefahr, unfehlbar
in den gemeinſamen Ruin verwickelt und vertilgt zu werden.
Die Unterzeichner des Berichts erklären ſich nicht für befugt,
Anſichten über die legale Seite dieſer Frage auszudrücken, wenn
aber die Ruhrbeſetzung legal ſei, ſo ſei Macht
Recht. Die augenblickliche Lage könne nicht angemeſſen
behan=
delt werden mittels einer durch den Vertrag von Verſailles
vor=
geſehenen Maſchinerie. Ein anderes Werkzeug ſei erforderlich,
international im Charakter, und an deſſen Entwurf das deutſche
Volk teilnehmen ſolle. Es folgt die Forderung eines
ſofortigen Appells an die franzöſiſche und die
deutſche Regierung, nähere Vorſchläge bezüglich der
Re=
parationen und der Sicherheit einem internationalen Tribunal
zu unterbreiten, ſowie die Forderung, daß die britiſche
Re=
gierung die Initiative ergreife in Geſtalt einer
offe=
nen endgültigen Erklärung der britiſchen Politik. Der Bericht
der engliſchen Delegation ſchließt wie folgt:
Wir machen den Vorſchlag, weil wir der Anſicht ſind, daß
keine Regelung in dieſer Hinſicht erwartet werden kann, wenn
die Franzoſen Belgier und Deutſchen ſich ſelbſt
überlaſſen werden. In dieſem Falle werden ſie den
Kon=
flikt ſpäter oder früher ausfechten mit furcht
baren unberechenbaren Folgen für Europa und
die Welt.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 2. April. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſch:
Wirtſchaftsminiſter Dr. Becker. Die zweite Leſung des
Haushalts=
planes wird fortgeſetzt beim Reichswirtſchaftsminiſterium.
Abg. Dr. Rieſſer (Dtſch. Vpt.) hebt hervor, daß die
Forderun=
gen der Linken ſtändig darauf hinauslaufen, daß die ſtarken Schultern
die Laſten des Staates in erſter Linie tragen ſollen. Um das zu
ei=
reichen, werden höhere Steuern verlangt, beſondere Notopfer,
Kon=
trollen aller Art, Kreditbeſchränkungen uſw. Bei der Durchführung
einer ſolchen Konfiskationspolitik werde es bald keine ſtarken Schultern
in Deutſchland mehr geben. (Zuſtimmung rechts.) Das Ergebnis werde
nicht nur die Vernichtung des deutſchen Vermögens, ſondern auch des
Erwerbs und des Sparſinns ſein. Als Folge würde ſich ein
Zuſam=
menbruch ergeben, der jede Hoffnung auf Wiederaufbau ausſchließt.
Das ſei dieſelbe Politik, die die Franzoſen jetzt im Ruhrgebiet
betrei=
ben, wie ſie die unſinnigſten Reparationsforderungen erheben, und die
Fähigkeit Deutſchlands, zu bezahlen, durch Zertrümmerung unſere
Wirtſchaft und unſeres Handels vernichten. Der Redner fordert
Rück=
kehr zu den alten Stein=Hardenbergſchen Grundſätzen, der
Förde=
rung aller produktiven Kräfte, die nicht gegeneinander,
ſondern miteinander kämpfen müſſen gegen den gemeinſamen Feind.
Der Redner ſtimmt den Maßnahmen zur Stützung der Mark und zur
Erleichterung der Lebensmitteleinfuhr zu. Der geringe Erfolg der
Dollaranleihe ſei nicht auf den ſchlechten Willen der Kapitaliſten
zurück=
zuführen. Unſere Induſtrie befand ſich in rückläufiger Bewegung.
Außerdem bezweifelten die Franzoſen der Reichsbank das Recht, für
dieſe Anleihe Garantie zu leiſten. Uebrigens ſeien 12½, Millionen
Dollar gar keine kleine Summe. Der Redner beſpricht dann die letzte
Dollar=Hauſſe und verlangt ſtrafrechtliche Maßnahmen
gegen die Spekulation, die die Notlage des Vaterlandes zu
gewinnfüchtigen Zwecken ausnütze. Eventuell müſſe der Goldſchatz der
Reichsbank angegriffen werden. Eine Preisſenkung kann ſich erſt
lang=
ſam durchſetzen. Der Redner dankt dem Miniſter dafür, daß er für
die Hexabſetzung des Kohlenpreiſes eingetreten ſei. Er bitte auch, die
Herabſetzung der Gütextarife zu bewirken. Notwendig ſei
auch eine Herabſetzung der Holzpreiſe. Handel und
Indu=
ſtrie müſſen ſich bei der Preisbemeſſung und Kalkulation die größte
Beſchränkung auferlegen. Die Arbeitsintenſität iſt zu erhöhen. Di
Feſtmark=Konten der Sparkaſſen entſprechen einem dringenden
Bedürf=
nis; ſie haben aber auch Bedenken. Der Redner warnt por jedem
übereilten Löſungsverſuch auf dieſem Gebiete. Beſonderer Fürſorge
be=
darf der Mittelſtand.
Abg. Keinath (Dem.) ſchildert die ſchlechte Wirtſchaftslage, die
unter dem Druck der ſchweren Reparationsleiſtungen immer ſchlimmer
geierden ſei. Die Kreditoren ſämtlicher deutſchen Bankinſtitute ſeien
zum Beiſpiel von 35 Milliarden auf 64 Millionen Goldmark geſunken.
„Im Außenhandelsverkehr haben wir ſeit dem Kriegsende eine
Unter=
bilanz von 11 Milliarden Goldmark. In letzter Zeit ſeien die
Groß=
handelspreiſe um 40—60 Prozent herabgegangen. Wenn dieſer
Preis=
abbau für den Konſumenten und Einzelhandel nicht ſo wirkſam
gewor=
den ſei, ſo ſei daran die nicht einheitliche Tarifpolitik in Staat und
Ge=
meinde ſchuld. Der Redner begrüßt die Erklärungen der Regierung
zur Markſtützungsaktion. Der größte Teil des deutſchen
Wirtſchafts=
lebens brauche keine ausländiſchen Zahlungsmittel. Das Gros der
Wirtſchaft unterſtütze dieſe Aktion. Der Redner fordert möglichſte
Stei=
gerung der Ausfuhr und Abbau der Außenhandelskontrolle. Die
Zu=
ſammenarbeit von Reichstag, Reichswirtſchaftsrat und Reichsrat müſſe
beſſer geregelt werden.
Abg. Heydemann (Komm.) bekämpft den Wirtſchaftsminiſter,
der nur ein Stinnes=Programm vertrete.
Abg. Rob. Schmidt (Soz.) ſtimmt der Stützungsaktion der Mauk
zu, hält aber die poſitiven Vorſchläge der Regierung für unzureichend.
Er fragt an, ob man den Dollar bei 30 0.0 ſtabiliſieren wolle, und
wen=
der ſich gegen ſolche Abſichten. Die Zerrüttung der Mark werde aus
rein ſpekulativen Gründen betrieben. Am erſten Tage des Markſturzes
wurden an der Berliner Börſe für 30 Mill. Goldmark Deviſen
ange=
fordert. Hinter dieſer Summe muß eine ungeheure Summe
ſpekula=
tiven Kapitals geſtanden haben. Dagegen befürwortet er
Zwangsmaß=
nahmen. Bei der Berliner Handelsgeſellſchaft ſeien die Deviſenkonten
bereits doppelt ſo groß als die Papiermarkeinlagen. Dieſer
Entwicke=
lung müſſe Einhalt geboten werden. Es gäbe keine Kreditnot. Die
Deviſen und Effekten müßten verkauft werden, ſie gehörten nicht in
die Banktreſors, ſondern in den Umlauf. Mit unſeren Preiſen ſeien
wir über die Entwertung der Mark bereits hinausgegangen.
Die Beratungen wurden abgebrochen.
Das Haus vertagt ſich auf Samstag, 10 Uhr: Berie
ausſchuſſes über die Verſchärfung der Strafen gegen
ſprengungen. — Schluß 6½ Uhr.
KeineVerlängerung der Steueret kickranssikiſt.
Berlin, 20. April. (Wolff.) Das Reichsfinanzminiſterium
mechte in immer wiederholten Preſſenotizen darauf aufmerkfau,
daß die Friſt für die Abgabe der Cinkommen= und
Ver=
mögensſteuererklärung mit dem 50. April abläuft, und
auch, daß mit einer Verlängerung nicht zu rechnen iſt. Trotzdem
tauchen immer wieder Gerüchte auf, daß eine Verlängerung
er=
folgen werde. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht,
daß davon nicht die Rede ſein kann. Es würde bei der
finan=
ziellen Lage des Reiches und aus Gründen ſteuerlicher
Gerechtig=
keit unerträglich ſein, die Friſt hinauszuſchieben. Die
Formu=
lare für die Steuererklärung ſind inzwiſchen den
Steuerpflich=
tigen zugegangen. Es wird von jedem verlangt werden müſſen,
daß er nunmehr mit der Abgabe der Erklärung keinen Tag mehr
zögert und insbeſondere auch die nach den geſetzlichen
Vorſchrif=
ten unmittelbar fälligen Steuerbeträge unverzüglich zahlt.
Säu=
mige werden auf Nachſicht nicht rechnen können.
Wie Bach ſeinen Namen komponierte.
* Bachs „Chromatiſche Fantaſie und Fuge” iſt das
geheim=
nisvollſte Werk für Klavier, das je geſchaffen wurde. Das
ge=
waltigſte Thema der Weltgeſchichte, Weltuntergang und
Welt=
ſchöpfung wird hier im Reich der Töne geſpiegelt, und es ſcheint
faſt, als ob die Grenzen der Klaviermuſik durch dieſes Kunſtwerk
geſprengt würden. Man hat ſich oft die Frage vorgelegt, was
Bach hier eigentlich komponiert hat, wovon er ausging und was
ihn zu der rätſelhaften Fuge anregte. Eine überraſchende
Ant=
wort darauf hat nun der bekannte Archäologe und Muſikkenner
Heinrich Sitte in einer bei Georg Stilke in Berlin erſchienenen
Schrift über Bachs „Chromatiſche” gegeben. Seine Deutung
klingt ebenſo einfach wie merkwürdig: Bach hat hier ſeinen
Na=
inen komponiert; er iſt von der chromatiſchen Ordnung ſeiner
vier Buchſtaben angeregt worden. Mit a, b, h, e ſetzt nach dem
Weltuntergang der Fantaſie die Fuge zuverſichtlich wieder ein.
A, b, h, e braucht man aber nur zu dechromieren, und es ergibt
ſich der Name Bach. Schon in dem alten, 1732 erſchienenen
Muſiklexikon von Walther iſt übrigens darauf hingewieſen. „Die
Bachſche Familie”, heißt es da, „ſoll aus Ungarn herſtammen,
und alle, die dieſen Namen geführt haben, ſollen, ſo viel man
weiß, der Muſik zugetan geweſen ſein, welches vielleicht daher
kommt, daß ſogar auch die Buchſtaben b, a, c, h in ihrer Ordnung
melodiſch ſind.‟ Es wird dann ausdrücklich verſichert, daß dieſe
Angaben von dem „Leipziger Herrn Bach” ſtammen. Man hat
auch bereits auf die Cis=Moll=Fuge des „Wohltemperierten
Kla=
viers” hingenieſen, in der man ebenfalls einen Anklang ſeines
Namens erhorcht hat. Ihr Gehalt kann aus dem „a, c h” des
Namens abgeleitet werden. „Bach war es nicht entgangen,” ſo
führt der Deuter dieſer Zuſammenhänge aus, „daß ſchon ein
Teil ſeines Namens einen Schmerzensruf im tiefſten Sinne der
Silbe „ach” enthalte; er hörte eindringlich den doppelten Wehruf
ſeines ganzen Namens. Er konnte aber noch mehr: er durfte
ſeinen Namen ganz erfaſſen, ihm das „leidvoll” gänzlich nehmen
und es „gedankenvoll” und kühn wandeln in ein „frendenvoll”, wie
keines ſonſt erklingen konnte. Er allein mußte bald, auch die
Bemerkung machen, daß dieſe vier Töne ſeines Namens ſich
lückenlos aneinanderfügen ließen in „chromatiſch” geordneter
Reihe, daß dadurch wieder auch der Sinn in reinſte Freude ganz
gewandelt werde. So war aus dem Doppelwehruf B—a—c—h
ein ununterbrochen auſfauchzender und immer von neuem
erhe=
bender Jubelruf a—B—h—e geworden.”
Hermann Bahr, der in ſeinem neueſten, ſoeben im Inſel=
Verlag erſcheinenden Eſſays=Band „Sendung des
Künſt=
lers” auf dieſe Entdeckung Sittes hinweiſt, deutet dieſe
Erklä=
xung noch weiter aus. Er geht davon aus, daß zunächſt in der
„Fantaſie” eine Welt in Trümmer ſtürzt und daß nur noch der
Herr Kantor Bach übrig bleibt. „Was nun? Was bleibt dem
Herrn Käntor in ſeiner vernichtenden Einſamkeit? Ja, das
fragt er ſich ſelber auch. So hat auch ſchon Phidias gefragt, ſo
wird Fauſt fragen, ſo Beethoven in der Neunten; es iſt die
Frage des Menſchen, der ſich die Welt durch Erkenntnis zerſtört
hat. Und der Herr Kantor antwortet: „Nichts bleibt mir, als der
Herr Kantor Bach: b, a, c,h; klingt übel genug, faſt ſo übel, als
mir die Welt klang — es wäre denn . ?” Und der Herr
Kan=
tor wird nachdenklich: „Mit mir kann ich machen, was ich will,
und ich habe mich doch bloß umzuſetzen, nämlich ſtatt „bach”,
wie bisher, nun einmal „abhe”, das klingt gleich viel
kouragie=
render, und die Welt fängt von vorn wieder an, jetzt aber richtig,
und, hört nur, auf einmal geht da jetzt dann alles zuſammen,
die Welt geht plützlich aufwärts!” In einem ſolchen heroiſchen
Entſchluß zu täglicher Entſagung hat ſich ſpäter der alte Goethe
das gewaltige Wort abgerungen: „Ueber Gräber vorwärts!“
Und ſo ſagt ſich der Herr Kantor auch: „Die Welt zerbrach, bau
ſie Dir halt’ ſelber wieder auf, und ſchöner!“
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Hochſchulnachrichten. Baurat Ernſt Hacker,
Hau=
burg, ein geborener Darmſtädter, hat ſich an der Techitiſchen
Hochſchule in Hannoder der Doktor=Iugenieur=
Prü=
fung unterzogen und ſie mit „gut” beſtanden.
* Leibniz als Freier. Als der große Philoſoph Leibniz
fünf=
zig Jahre alt war, dachte er Laran, ſich zu verheiraten, und ließ
einer Dame, die ihm dazu geeignet ſchien, durch einen
Mittels=
mann einen Autrag machen. Als dieſe aber erwiderte, ſie wolle
es ſich überlegen, atmete der Philyſoph erleichtert auf und ließ
ihr ſofort antworten, er habe es ſich ſchon überlegt; er wolle doch
lieber nicht heiraten. Tatfächlich ſtarb er als Junggeſelle.
* Treibjagd auf Löwen. Eine Treibjagd auf den König der
Tiere, die er mit einem anderen Jäger am Lujana im Norden
Südoſtafrikas veranſtaltete, ſchildert Otto Ludwig Becker im
„St. Hubertus‟. Die Buſchmänner, die ſie begleiteten, hatten
ein Dickicht aufgeſpürt, in dem ſich ein „Rudel” von fünf
aus=
gewachſenen Löwen befand. „Wir hatten unſeren Buſchleuten
den Befehl gegeben,” erzählt der Löwenjäger, „durch Schreien
und Zuſammenſchlagen von Kochgeſchirren zu verſuchen, die
Löwen auf uns zuzutreiben. Lange brauchten wir nicht auf den
Erfolg dieſes Unternehmens zu warten. Kaum hatten wir
un=
ſeren Stand eingenommen, als der Lärm drüben losging und
uns ein dumpſes, ſtoßweiſes Gebrüll das Hochwerden der Löwen
verkündete. Der Lärm kam ſchnell näher. Allen voran brach ein
gewaltiger Mähnenlöwe in mächtigen Sätzen aus dem
jen=
ſeitigen Dickicht. Zwei kurze Schüſſe — und wie der Blitz war
das Tier 40 Meter links an uns vorbei in dem jenſeitigen
ſchützenden Buſch verſchwunden. Gerade blieb uns Zeit zum
Repetieren, und weitere zwei Löwen waren im Anſprung.
Wieder feuerten wir beide zugleich auf den vorderſten der
an=
ſFringenden Löwen, doch ſcheinbar ohne Erfolg, denn nichts
deutete auf einen Treffer. Während jetzt mein Gefährte einen
mit Recht ſo gefürchteten Verſager hatte, gelang es mir noch,
einen Schuß ſpitz von hinten auf den letzten Löwen anzubringen
und mit Erfolg. Unweit vom Anſchuß ſollten wir ihn ſpäter
ver=
endet finden.‟ Die Buſchmänner waren unterdeſſen aus
Angſ=
hoch auf die Bäume hinaufgeklettert, von wo ſie aus ſicherer
Höhe einen Hölleulärm vollführten. Die Spur der drei
ange=
ſtchoſſenen Tiere wurde aufgenommen, und bald fand man das
Wundbett des erſten Löwen, deſſen ſtoßweiſes zorniges Gebrül(
zu hören war. Nach zwei weiteren Schüſſen brach er verendet
zuſammen und tpurde von ſechs Leuxen mit Mühe auf einer raſch
gefertigten Trage ins Lager gebracht. Die Suche nach den beiden
anderen Löwen ſpurde erſt am Nachmittag aufgenommen; beide
lagen bereits verendet im Buſch. Jeder der geſchoſſenen Löwen
wog ſeine drei bis dier Zentner; in den Mägen fand man große
Fell= und Fleiſchfetzen eines erſt in der Nacht zerriſſenen Baſtard=
Gemsbockes. Die Buſchleute brachten ihre Wut über die Könige
der Tiere mit lautem Geſchimpf zum Ausdruck und wollten an
ihnen mit ihren Speeren ihr Mütchen kühlen, wovon ſie aber
abgehalten wurden, um die prachtvollen Felle zu ſchonen. Sie
durften ſich dafür große Stücke Fett herausſchneiden, die ſie zum
Trocknen aufhingen.
C,K. Tiere mit drei Augen. Die Märchenphantaſie der
Völ=
ker hat ſich Weſen mit einem Auge vorgeſtellt, aber ſie ging nicht
ſo weit, Geſchöpfe mit drei Augen zu erfind en. Im Bereich der
Natur aber, das mannigfacher iſt als die menſchliche Vorſtellung,
gibt es merkwürdige Weſen, bei denen man noch auf das
Vor=
handenſein eines dritten Auges, das in verkünmmerter Weiſ
fortbeſteht, ſchließen kann. Zu dieſen „dreiäugigen” Tieren
rech=
net man ein merkwürdiges Geſchöpf, das auf einigen Inſeln in
der Nähe der Küſte von Neuſe=land lebt und „Tuatera” genannt
wird. Dieſes Tier, das zu den älteſten lebenden Tierarten 9‟
rechnet wird, beſitzt an der Spitze des Kopfes ein merkwürdiges
Organ, das man als Zirbeldrüſe bezeichnet hat, das aber in
Wirklichkeit ein drittes Auge vorſtellen ſoll. Ein anderes Tier
mit drei Augen in Neuſeeland iſt die Lamprete oder das
Neun=
auge, das nach Dr. Dendy zwar nicht neun, aber doch drei
Augen ſein eigen nennt. Das dritte Auge liegt oben am Kopf
und iſt mit einer dünnen Hautſchicht bedeckt. Es iſt jedoch mehr
als fraglich, ob die Lamprete dieſes rudimentäre Auge noch zu
Sehzwecken verwendet.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samslag, den 21. April 1923.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. April.
D Der Staatskommiſſar, für die wirtſchaftliche
Demobil=
machung in Heſſen teilt mit, daß die Friſt für die Anmeldung
von Bauholz bei der ſtaatlichen Bauſtoffbeſchaffungs= und
Be=
ratungsſtelle Frankfurt a. M., Obermainſtraße 51, bis zum
10. Mai 1923 erſtreckt iſt. Das Holz kann nur an
Kreisver=
bände, Gemeindeverbände, Gemeinden und gemeinnützige
Bau=
vereinigungen zum jeweiligen Marktpreis zur Zeit der
Ueber=
weiſung abgegeben werden. Der geſamte oder ein Teil des
Kaufpreiſes kann bis zum 30. September 1923 geſtundet werden.
Wird der Bauſtoffbeſchaffungsſtelle innerhalb dieſer Zeit
nach=
gewieſen, daß das zugewieſene Bauholz auch tatſächlich für den
Kleinwohnungsneubau verwendet worden iſt, werden 50 Prozent
des urſprünglichen Kaufpreiſes nachgelaſſen. Zur beſchleunigten
Ausführung der geſtellten Anträge werden die Belieferten
ge=
beten, der ſtaatlichen Bauſtoffbeſchaffungsſtelle umgehend
Mit=
teilung von der Ueberweiſung des Holzes zu geben mit genauer
Datumsangabe. Die Verbilligungsmöglichkeiten für
Schlacken=
ſteine, Ziegeleierzeugniſſe u. a. beſtehen nur für den mit
öffent=
lichen Mitteln unterſtützten Kleinwohnungsbau.
—Die Beſchränkungen des Verkehrs zwiſchen dem beſetzten
und unbeſetzten Gebiet während der Nachtzeit ſind, wie uns
amt=
lich mitgeteilt wird, für Pferdefuhrwerke und Fußgänger wieder
aufgehoben worden. Sie beſtehen für Automobile,
Motor=
räder und Fahrräder fort, die die Grenze des beſetzten Gebietes
in der Zeit von 8 Uhr abends bis 5 Uhr morgens nicht
über=
ſchreiten dürfen.
— Ernannt wurde am 13. April 1923 der Schulamtsanwärter Johann
Hartmann aus Burg Breuberg bei Neuſtadt i. Odw. zum Lehrer
an der Volksſchule zu Rai=Breitenbach, Kreis Erbach i. Odw.
— Aus dem Staatsdienſt entlafſen wurde am 17. April 1923 der
Polizeiwachtmeiſter Jakob Beſt aus Heppenheim a. d. B. auf ſein
Nach=
ſuchen mit Wirkung vom 1. Juli 1923.
— Erledigt ſind eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
der Volksſchule in Erbach i. O. Wohnung für einen verheirateten
Lehrer iſt ſchwer zu beſchaffen; zwei Schulſtellen an der Volksſchule in
Le:ygeſtern, Kreis Gießen, von denen eine mit einem evangeliſchen
Lehrer und eine mit einer evangeliſchen Lehrerin zu beſetzen iſt.
Fami=
lienwohnungen ſind ſchwer zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Sandbach, Kreis Erbach
i. D. Dienſtwohnung für verheirateten Lehrer wird in nächſter Zeit
fertiggeſtellt; eine Schulſtelle für eine evangeliſche Lehrerin an der
Volksſchule in Mühlheim, Kreis Offenbach. Wohnung kann
be=
ſchafft wrden.
— Skontogewährung bei Holzverkäufen der Staatsforſtverwaltung.
Wie uns mitgeteilt wird, gewährt die Heſſiſche Staatsforſtverwaltung
Käufern von Holz, die nach dem 1. April 1923 Holz
gekauft haben oder kaufen werden, bei baldiger
Bar=
zahlung Nachlaß (Skonto) auf ihre vertragsmäßige Schuldigkeit. Falls
die Zahlung in dem gleichen Kalendermonat, in dem der Kaufvertrag
abgeſchloſſen iſt, oder in dem darauffolgenden Kalendermonat erfolgt,
beträgt der Nachlaß 5 Prozent; mit jedem folgenden weiteren
Kalender=
monat ermäßigt ſich der Skontoſatz um je 1 Prozent; nach dem 31. Auguſt
1923 wird Skonto nicht mehr gewährt.
— Die Morgenfeier der Volkshochſchule fällt wegen Erkrankung
des Leiters aus.
— Kurſe über „Entwerfen von Möbeln und neuzeitlichem
künſt=
leriſchem Hausrat” und „Neuzeitliche Ornamentik”, finden
auch diesmal im Rahmen der Volkshochſchule von Architekten Emanuel
Joſef Margold ſtatt. Beſonders der Beſuch des neuen Kurſes
(Nr. 23 des Arbeitsplanes) über Ornamentik ſei empfohlen, da alle
Gebiete der Möbelinduſtrie und verwandter Gewerbe berückſichtigt
wer=
den; Möbelzeichner, Schreiner, Modelleur, Tapezier werden darin
ebenſo wie Bildhauev, Stukkateure und Andere wertvolle
Unterweiſun=
gen finden können. Außerdem wird darin das Entwerfen von
Sticke=
reien und anderen künſtleriſchen Handarbeiten gelehrt. Wer nicht
ent=
werfen, ſondern nach Entwürfen „Neuzeitliche künſtleriſche
Handarbei=
ten” ausführen will, beſuche den Kurſus (Nr. 24) von Ella Margold;
wer praktiſche Handarbeiten (wie Weißſtickerei, Wäſchenähen,
Kunſt=
ſtricken, Kunſthäkeln) vorzieht, findet Belehrung und Anleitung in
Kurſus 25 von Tina Krämer. Beginn der Kurſe 23. April; Karten
ſind vorher in der Geſchäftsſtelle zu löſen. Zeit für die Anmeldungen
verlängert bis 28. April,
— Beſtrafung von evangeliſchen Geiſtlichen wegen Ausübung
chriſtlicher Liebestätigkeit. Das franzöſiſche Militärpolizeigericht
in Wiesbaden hat kürzlich ſechs heſſiſche evangeliſche Geiſtliche zu
einer hohen Geldſtrafe verurteilt, weil ſie für die Ruhrhilfe eine
Sammlung eingeleitet hatten. Außerdem wurden die
geſam=
melten Beträge, ſoweit ſie ſich noch in den Händen der Geiſtlichen
befanden, beſchlagnahmt. Gegen dieſen geradezu ſinnloſen und
unverſtändlichen Gewaltakt hat, wie wir hören, des
Oberkon=
ſiſtorium feierliche Verwahrung bei der interalliierten
Rhein=
landkommiſſion eingelegt und Aufhebung der Strafe und
Rück=
erſtattung des weggenommenen Geldes gefordert. In der
Ver=
wahrung iſt darauf hingewieſen, daß die Beſtraften lediglich
einem Gebot chriſtlicher Liebespflicht und Barmherzigkeit, und
im vorliegenden Fall zudem einem ausdrücklichen Befehl ihrer
kirchlichen Oberen folgend, gehandelt haben, — es handle ſich
um einen Eingriff in die heiligen, unantaſtbaren Rechte der
chriſtlichen Kirche, mit deren Weſen es unlösbar verknüpft iſt,
chriſtliche Liebestätigkeit und Barmherzigkeit zu üben, ganz
ab=
geſehen von der Ehrenpflicht, die hier vorliegt, die Not eigener
Volksgenoſſen nach Kräften zu lindern, was kein Recht verbieten
könne, ohne aufzuhören, Recht zu ſein.
— Verein evangeliſcher Lehrer und Lehrerinnen in Heſſen. Unter
dieſem Namen haben ſich eine ganze Anzahl heſſiſcher Lehrer und
Lehrerinnen zuſammengeſchloſſen. Der Verein hat den Zweck ſeine
Mitglieder gegenſeitig in brüderlicher Verbindung in ihrem
Glaubens=
leben zu fördern, werbende Arbeit zu tun unter Lehrern, Lehrerinnen
und an den Seminarien für das Evangelium vom gekreuzigten und
auferſtandenen Chriſtus, die heſſiſchen Schulfragen im Sinn der
För=
derung einer bibliſchen Jugend= und Volkserziehung zu beſprechen,
be=
ſonders auch für Erhaltung und Pflege eines bibliſch=chriſtlichen
Reli=
gionsunterrichts zu arbeiten. Die Mitglieder gehören nicht mehr dem
Heſſiſchen Landeslehrerverein an, ſondern bilden eine ſelbſtändige
Gruppe im Verband deutſcher evangeliſcher Lehrer= und
Lehrerinnen=
vereine. Die Deutſche Lehrerzeitung” berichtet alle acht Tage über
An=
gelegenheiten des Verbandes und gibt auch in Zukunft die
Zuſammen=
künfte in dem neuen Verein evangeliſcher Lehrer und Lehrerinnen in
Heſſen bekannt. Auskunft über den Verein erteilt ſein Vorſitzender,
Lehrer A. Deggau in Oberbreidenbach, Poſt Romrod, Oberheſſen.
— Lichtbildervortrag über die Schwäbiſche Alb. Der Leiter der
Heimatabteilung der württembergiſchen Volksbildungszentrale, der
ſchwäbiſche Schriftſteller Hans Reyhing, ſpricht im Auftrag der
Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege in
Heſſen am Montag, den 23. April, abends 8 Uhr, im Saal des
Feier=
abend, Stiftſtraße 51, über „Land und Leute der Schwäbiſchen Alb”.
Die Schwäbiſche Alb iſt ja landſchaftlich ſo außerordentlich eigenartig
und charaktervoll nicht nur eine der anziehendſten Gegenden des
Schwa=
benlandes, ſondern Deutſchlands überhaupt: die Alb mit ihrem jähen
Steilabfall gegen das Neckarland, ihrer blitzenden Felſenſtirne, ihren
Nuinen und Schlöſſern, ihren tiefgeriſſenen Tälern, ihren weiten Heiden
und Fluren der Hochfläche. Sodann gehören die Bewohner der
ſchwä=
biſchen Alb zum kernigſten Teil des ſchwäbiſchen Stammes auf der
Hoch=
fläche ausſchließlich Bauernbevölkerung, die tief im ſchwäbiſchen Weſen
und in der Bauernarbeit verwurzelt iſt. Auch in das Buch der
Ge=
ſchichte hat die Alb ihre Schriftzüge eingetragen. Namen wie
Hohen=
ſtaufen, Lichtenſtein, Hohenzollern, Hohenneuffen, klingen weit ins
deutſche Land hinaus als Träger geſchichtlicher und dichteriſcher
Ueber=
lieferungen. Der Vortrag ſoll uns ein rundes Bild von Land und
Leuten dieſer Gegend bieten an der Hand trefflich gewählter Lichtbilder
aus Landſchaft und Volksleben, Berg und Tal, Schloß und Ruine, Fels
und Wald, Bauernarbeit und Bauerntracht, verbunden mit
charak=
teriſtiſchen Proben ſchwäbiſcher Mundart, Sagen, Geſchichten und
Schwänken aus dem Volksleben, ſodaß ein inhaltreicher veredelter
Unter=
haltun Zabend, ein richtiger Volksabend, zu erwarten iſt. Eingeladen
iſt Jedermann, insbeſondere die Darmſtädter Jugend. Der Eintritt iſt
frei. Zur Deckung rer Unkoſten wird eine Tellerſammlung veranſtaltet.
— Vom Bühnenvolksbund wird uns geſchrieben: Eine größere Zahl
von Mitgliedern unſerer Theatergemeinde iſt noch mit der Einzahlung
der 4. Rate der Theatermiete in Rückſtand. Um ſchleunige Erledigung
wird erſucht. (S. heutige Anzeige.) In unſerer Geſchäftsſtelle, Chriſtian
Arnold, Ernſt=Ludwigſtraße 9, können einige freigewordene Mietplätze
anderweitig abgegeben werden.
— Heimatwanderungen. Man ſchreibt uns: Zahlreiche
Wanderun=
gen und Führungen in die engere Heimat ſind in dieſem Sommer von
der Volkshochſchule geplant. Dabei kann ſich jedermann, je nachdem
nun das heimatkundliche oder kunſtgeſchichtliche oder geologiſche oder
anſchließen. Die etwa 8 geologiſchen Wanderungen (Nr. 14 des
Arbeits=
plans) führt Oberbergrat Profeſſor Dr. Klemm, erſtmalig Sonntag,
den 22. April, nach Nieder=Ramſtadt und Roßdorf (Treffpunkt:
Tier=
brunnen am Friedhof, 7 Uhr vormittags pünktlich;
Ruckſackverpfle=
haben, geologifhe Heimatkunde (Erdgeſchichte, Boden= und
Geſtein=
kunde) getrieben, ſo wollen die etwa 8 botaniſchen Wanderungen (Nr. 15
des Arbeitsplans) unter Führung von Dr. Hans Heil die heimiſche
Pflanzenwelt (ihr Leben und ihre Wunder) erſchließen; ſie finden
ge=
wöhnlich an Samstag=Nachmittagen ſtatt (vgl. auch den Wochenzettel).
Darmſtadt und ſeine Umgebung iſt reich an alten und neuen Gärten;
ſchon der Kriegsrat Joh. Heinrich Merck hat darüber geſchrieben. Dieſe
Anlagen will der frühere Direktor der Kabinettsbibliothek. Haupt=
18. Jahrhundert in ſeinen Bauten, Schlöſſern und Anlagen, als deutſche
Rokoko (Nr. 21 des Arbeitsplans) wird K. H. Ruppel in 6 Vorträgen
Dienstags und etwa 2—3 Sonntagsführungen nach Aſchaffenburg,
Amorbach, Bruchſal behandeln. Zu dieſen Kurſen (14, 15, 16, 21 des
Arbeitsplans), die jedermann zugänglich ſind, ſind Karten vor Beginn
in der Geſchäftsſtelle zu löſen. Allen Freunden, Hörern und
Mitglie=
dern der Volkshochſchule ſtehen koſtenlos vier Heimatwanderungen
(Nr. 13 des Arheitsplans) offen, von denen die erſte Sonntag, den
6. Mai, nach Bensheim-Lorſch—Schönberg—Auerbach führt (Abfahrt
Hauptbahnhof 7,04 vormittags, Sonntagskarten Bensheim,
Nuckſackver=
eflegung); ſchriftliche oder mündliche Anmeldung in der Geſchäftsſtelle
8 Tage vorher erbeten.
— Aus der Schloßgemeinde. Am Sonntag, 22. April, abends 8 Uhr,
veranſtalten Männervereinigung und Frauenverein, einen
Gemeinde=
abend für die Neukonfirmierten im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Ein
Vortrag von Herrn Oberſtudiendirektor Kiſſinger über „Jugendfreuden”
mit Lichtbildern bildet den Mittelpunkt der Veranſtaltung und wird von
muſikaliſchen und deklamatoriſchen Darbietungen umrahmt. Auch für
Teebewirtung iſt geſorgt. Gäſte ſind herzlich willkommen.
— Die Allgemeine Verſammlung der evang. Geiſtlichen von
Star=
kenburg findet am Mittwoch, 25. April (nicht 2. Mai), 10 Uhr, im
Lan=
deskirchentagsgebäude ſtatt. Die Pfarrer Dr. Dreſcher=
Eſcholl=
brücken und Schneider=Offenbach referieren über: „Ziel und Stoff
des Konfirmandenunterrichts.”
— Die Ausgabe höherwertiger Stempelmarken. Leider hat ſich die
Herausgabe neuer Stempelmarken bis zum 1. April ds. Js. noch nicht
ermöglichen laſſen. Die Verhandlungen ſind inſofern weſentlich
geför=
dert worden als beſtimmte Richtlinien für die Entwurfsbearbeitung der
neuen Stempelmarken aufgeſtellt wurden und hiermit auch die Frage
der Wertſtufenfeſtſetzung für die neuen Marken, ſoweit möglich, als
ab=
geſchloſſen zu betrachten iſt. Ferner wurden inzwiſchen auch
Skizzen=
entwürfe für die neuen Stempelmarken vorbereitet, die jedoch nicht als
endgültige Unterlagen für die Herſtellung neuer Stempelmarken
ange=
ſehen werden können und noch weitere Verhandlungen, unter
Umſtän=
den unter Zuziehung anderer, namentlich heſſiſcher Künſtler, notwendig
machen. Um nun dem inzwiſchen infolge Aenderung der Geſetzgebung
über den Urkundenſtempel und der Geldentwertung immer mehr
her=
vortretenden Bedürfnis nach Stempelmarken mit höheren Werten, als
ſie zurzeit gültig ſind, Rechnung zu tragen, hat das Miniſterium der
Finanzen veranlaßt, daß zunächſt unter Verwendung des alten
Stem=
pelmarkenbildes behelfsmäßig eine Vermehrung der einzelnen Werte an
Stempelmarken bis zu dem Höchſtbetrage von 50 000 Mk. durchgeführt
wird.
E. Für den Bezug von Brotkarten bei Reiſen von längerer
Dauer als vier Wochen bedarf es lediglich der Ausſtellung eines
Lebensmittelabmeldeſcheines, die vom Lebensmittelamt erledigt
wird. Eine polizeiliche Abmeldung iſt dazu nicht erforderlich.
Dagegen ſei immer wieder darauf hingewieſen, daß beim
Weg=
zuge von hier vor der polizeilichen Abmeldung die Abmeldung
beim Lebensmittelamt zu erfolgen hat. Unterbleibt dieſe
Ab=
meldung, ſo ift die ſofortige Aufnahme in der Verſorgung am
neuen Wohnorte nicht möglich, und die nachträgliche Aufnahme
verurſacht erhebliche Mühe und Koſten. Es verſäume deshalb
niemand, vor dem Wegzuge rechtzeitig die Abmeldung beim
Lebensmittelamt vorzunehmen.
—Paketverkehr mit dem Ruhreinbruchsgebiet. Nach
folgen=
den Orten des Ruhreinbruchsgebiets ſind gewöhnliche Pakete
aus dem unbeſetzten Deutſchland wieder zugelaſſen: Aprath,
Dor=
nap (Kr. Mettmann), Düſſeldorf nebſt Vororten, Heiligenhaus
(Niederrhein), Langenberg (Rheinland), Neviges, Tönisheide,
Velbert (Rheinland), Vohwinkel, Wülfrath (Kr. Mettmann).
Nach Herveſt=Dorſten ſind Pakete jeder Art zuläſſig; ebenſo
wie=
der Pakete nach Königswinter.
RDV. Wefentliche Milderung der Einreifebeſtimmungen. Infolge
der Hinweiſe von Verkehrsverbänden und Behörden auf die nachteiligen
Wirkungen einer allzu ſcharfen Durchführung der Einreiſebeſtimmungen
für wveite Kreiſe des deutſchen Wirtſchaftslebens, beſonders für das
Hotelgewerbe, den Kurgebrauch und Bäderverkehr, hat das Auswärtige
Amt im Benehmen mit dem Neichsminiſterium des Innern, wie die
„Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung” mitteilt, die
beſtehen=
den Vorſchriften einer Nachprüfung unterzogen. Wenn es zur Zeit
auch noch nicht angängig erſcheint, die aus der Notwendigkeit der
Ver=
hältniſſe entſtandenen Sperrmaßnahmen gegen die Ueberflutung
Deutſchlands mit unerwünſchten Elementen gänzlich oder grundſätzlich
wieder aufzuheben, ſo ſteht die Reichsregierung doch durchaus auf dem
Standpunkt, daß einwandfreie Ausländer, an deren Einreiſe ein
deut=
ſches politiſches, wirtſchaftliches oder kulturelles Intereſſe beſteht, nach
wie vor in Deutſchland willkommen ſind und bei der Erlangung des
Sichtvermerks keinen unnötigen Schwierigkeiten und
Scherereien ausgeſetzt werden dürfen. Im Einderſtändnis mit dem
Reichsminiſter des Innern ſind deshalb die beſtehenden
Einreiſebeſtim=
mungen nach Möglichkeit gemildert und die deutſchen Vertretungen im
Auslande mit entſprechenden Weiſungen verſehen worden.
n. Strafkammer. Beleidigung mittels anonymen Briefes iſt dem
Mjährigen, bisher unbeſtraften Kanzleigehilfen L. F. von hier zur Laſt
gelegt, und er wurde trotz hartnäckigen Beſtreitens dieſer Täterſchaft
für überführt erachtet. Er zog damals aus der Nähe ſeiner bisherigen
Braut in eine entferntere Straße und der Verkehr war mit Ausnahme
weniger Begegnungen beendigt. Beſonderer Anlaß zu Gehäſſigkeit oder
dergleichen ſeitens F.s lag nach dieſer eigener Initiative erwachſenen
Trennung nicht vor, und umſo unangenehmer fühlte ſich die Familie
der Betreffenden durch jenes mit der Poſt überſandte Machwerk berührt.
Auf vier großen Bogenſeiten war in ironiſcher, recht verletzender Form
eine Fülle, von Anzüglichkeiten, mit offenſichtlich verhöhnender Abſicht
zum Ausdruck gebracht, und das junge Mädchen nebſt ſeinen Eltern
angegriffen. Der Inhalt verriet genau Kenntnis aller einſchlägigen
Verhältniſſe, und als hervorſtechender Zug erſcheint die ſtarke
Herein=
ziehung von F.8 Perſönlichkeit. Beide Momente im Verein mit dem
an ſeine Sprechweiſe erinnernden Stil und ſonſtigen Umſtänden lenkten
den Verdacht, der Verfaſſer zu ſein, auf F., die Beleidigten ſtellten
Strafan=
trag und die Staatsanwaltſchaft, erhob mit Rückſicht auf die Art des Falles
die Verfolgung. Es konnte ermittelt werden, daß nach Ueberzeugung des
Sachverſtändigen, Gerichtschemikers Dr. Popp=Frankfurt a. M., jener Brief,
von dem der Angeklagte nicht das Geringſte wiſſen will, mit höchſter
Wahrſcheinlichkeit, eigentlich zweifellos auf der Maſchine in F.s Bureau
bei einer hieſigen Behörde geſchrieben worden iſt, und es geſchah auch
auf Kanzleipapier. Man hatte ihn zu Beginn der Verhandlung noch
auf den Vergleichsweg bei etwaigem Geſtändnis und Abbitte
aufmerk=
ſam gemacht. Dienſtlich wird ihm das beſte Zeugnis erteilt, und der
gute Leumund nebſt Erregung als Motiv kam mildernd in Betracht,
andererſeits die Niedrigkeit derartiger anonymer Angriffe, weshalb der
Angeklagte wegen Beleidigung zu 50 000 Mark Geldſtrafe evtl. bei
Un=
einbringlichkeit je 1 Tag Gefängnis für 150 Mark verurteilt wurde. —
Mit Berufung focht der bisher unbeſtrafte Chauffeur Leonhard
Kel=
ler aus Offenbach ſeine ſchöffengerichtliche Verurteilung zu 15 000 Mark
Geldſtrafe wvegen fahrläſſiger Tötung an. In einer Novembernacht
v. Js. hatte der Angeklagte auf der Heimfahrt mit ſeinem Kraftwagen
in Bieber den dortigen Arbeiter Wolf derart zur Seite geſchleudert,
daß er infolge ſchweren Schädelbruchs ſofort verſtarb. Es war dies
an einer Straßenkrümmung, und W. mit zwei Begleitern zu Fuß wurde
durch das in raſcher Gangart befindliche Auto überholt. Wie dieſe
überlebenden Zeugen und andere bekunden, hatten Erſtere das
Heran=
nahen des Kraftwagens nicht gehört bezw. war von K. die Hupe bei
der Begegnung nicht angewandt worden. Allerdngs kamen jene Drei
nach mehrſtündiger Vereinsfeier aus dem Wirtshaus und mögen in
leb=
hafter Unterhaltung geweſen ſein. Sie gingen auf der linken Hälfte
der Fahrbahn, K. hielt ſich nach den feſtgeſtellten Radſpuren anfangs
auf der rechten Seite und bog dann ſcharf nach links aus, wobei W.
von hinten erfaßt wurde. Nach Anſicht der Vorinſtanz war er
vor=
ſchriftswidrig zu ſchnell und ohne das erforderliche Warnungsſignal
ge=
fahren, was den Unfall verurſachte. Die Verteidigung plaidierte für
Freiſpruch mangelnden Verſchuldens, und der Staatsanwalt beantragte
Erhöhung der Strafe auf 100 000 Mark. Das Berufungsgericht
ver=
urteilte den Angeklagten zu 100000 Mark Geldſtrafe evtl. 1 Monat
Gefängnis.
Ruumer 109.
u. Schöffengericht I. Der Diebsſtreich dreier Jugendlichen von hier,
Sch., D. und M., die ſchon wiederholt mit dem Strafgeſetz in Konflikt
geraten ſind, zeichnet ſich durch beſondere Dreiſtigkeit aus. Sie
arbei=
teten bei einer hieſigen Althändlerin, brachten dabei einen eiſernen Tiſch
botaniſche Intereſſe bei ihm überwiegt, der ihm zuſagenden Gruppe auf die Seite, zerſchlugen denſelben und verkauften dann die Stücke an
Jene, der er nach Meinung der Angeklagten gehört hatte. Tatſächlich
war ein Anderer der Eigentümer. Jedem wurden zwei Wochen
Gefäng=
nis zuteil. — Schwerer Diebſtahl fällt den hieſigen Arbeitern Wilhelm
Rothaupt, Heinrich Merz und Leonhard Frickel zur Laſt, und es handelt
gung). Wird hier in Wanderungen, die nach Verabredung Franken= ſich außer einer gemeinſamen Tat noch um eine weitere M.s und Fr.s.
ſtein, Bensheim, Knoden, Lindenfels, Schriesheim uſw. ſpäter zum Ziel. Im erſteren Falle waren ſie in frühere Kaſernen hier eingeſtiegen und
hatten Bleirohr von Leitungen abgeſchnitten. Dieſes zerkleinerten ſie,
und es wurde ihnen eine ganze Karrenladung davon durch den hieſigen
Althändler Ernſt Heckhaus abgekauft, obwohl ihm aus der Perſönlichkeit
der Ueberbringer im Verein mit den friſchen Schnittflächen des neuen
Metalls Bedenken über den Erwerb hätten aufſteigen müſſen. Ebenſo
ſorglos erwies ſich der hieſige Althändler Moritz Hofmann, an den
Heck=
haus die verdächtige Ware abſetzte. Der Wert des Geſtohlenen bezw.
der Erſatz des angerichteten Schadens wird auf mehrere hunderttauſend
mann a. D. Zobel (Nr. 16 des Arbeitsplans) in etwa ſechs Führungen Mark geſchätzt, während die Diebe etwa 50 000 Mark erlöſten. Der
zeigen. Erſtmalig am 28. April, 3½ Uhr, Wilhelminenſtraße 3 II. Das zweite Einſteigdiebſtahl brachte dem M. und Fr. Kleiderſtoff von
300 000 Mark Wert, und ſie wollen dieſe Beute auf dem Markt an einen
unbekannten auswärtigen Landwirt für 15 000 Mark abgeſetzt haben.
Es wurden verurteilt: R. zu 10 Monaten, M. zu 1 Jahr 6 Monaten,
Fr. zu 1 Jahr 9 Monaten, Heckhaus als Hehler zu 6 Monaten
Gefäng=
nis und Hofmann wegen Hehlerei zu 150 000 Mark Geldſtrafe eblt.
4 Monate Gefängnis, trotzdem die beiden Letzteren in üblicher Weiſe
guten Glauben vorſchützten. — In dem Diebſtahlsfall der hieſigen
Lad=
nerin W. Sch. ſpielten Momente hinſichtlich des beſtohlenen
Geſchäfts=
inhabers mit, die den Ausſchluß der Oeffentlichkeit veranlaßten. Die
geſtändige, bisher unbeſtrafte Angeklagte berief ſich zwecks Milderung
ihrer fortgeſetzten Entwendung ſehr wertvoller Waren auf allzu geringe
Entlohnung und jenes Verhalten des Geſchädigten, das hinter
ver=
ſchloſſenen Türen erörtert werden mußte. Das Gericht erachtete 30 000
Mark Geldſtrafe evtl. 2 Monate Gefängnis in Anbetracht der ganzen
Umſtände als ausreichende Sühne. — Mit Freiſpruch endigte die
Ver=
handlung gegen den Arbeiter Georg Stork von Wixhauſen, da der
an=
läßlich der Juli=Ausſchreitungen hier weggenommene Gegenſtand als
völlig wertlos angeſehen wurde. Der Angeklagte hatte damals
angeb=
lich vor dem Hauſe v. Helmolt einen von der Plünderung herrührenden
zerriſſenen und ſonſt beſchädigten Schirm gefunden und behalten, was
nach langer Zeit angezeigt wurde. — Verwieſen an die Strafkammer
wurde die Anklage gegen den hieſigen Althändler Philipp Becker wegen
Hehlerei, da ſich Rückfall herausgeſtellt und die Zuſtändigkeit verändert
hat. Außer zwei früheren Verurteilungen in fraglicher Nichtung hat
B. erſt am 6. ds. Mts. eine ſolche zu 3 Mongten Gefängnis für Ankauf
geſtohlenen Eiſens erlitten,
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunier erſcheinenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritl.
— Aus der Jugendbewegung. Die Zentralſtelle zur
För=
derung der Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen veranſtaltet am
Montag, den 23. April, abends, im Feierabendſaal, einen
Lichtbildervor=
trag, der der Jugend gewidmet ſein ſoll. An Hand hervorragender
Lichthilder wird der Schriftſteller Reyhing aus Ulm über „Land und
Leute der Schwäbiſchen Alb” ſprechen.
— Wartburgverein. C.V. J.M. Darmſtadt. Altdarmſtadt=
Abend. Zur Heimatpflege und zur Einführung in unſere Darmſtädter
Ortsgeſchichte veranſtaltet der Wartburgverein am Mittwoch, den B.
ds. Mts., abends, im Gemeindeſaal der Martinsgemeinde,
Liebfrauen=
ſtraße 6, einen Vortragsabend: „Wanderung durch Alt=Darmſtadt”.
Herr Bibliothekar Weber wird eine Reihe ſchöner Lichtbilder aus Alt=
Darmſtadt vorführen, der Abend wird von allerlei muſikaliſchen
Dar=
bietungen umrahmt werden.
— Der Wegbezeichnungsausſchuß des
Odenwald=
klubs veranſtaltet am 2. April 1923 im Städtiſchen Saalbau ein
Konzert, deſſen Ertrag zum Beſten der farbigen Wegbezeichnung
ver=
wendet werden foll. Namhafte künſtleriſche Kräfte haben ihre
Mit=
wirkung zugeſagt. Näheres iſt aus der in heutiger Nummer
erſcheinen=
den Anzeige zu erſehen. Von dem Erfolg der Veranſtaltung und von
dem Ergebnis der bei Klubmitglied Bergmann aufgelegten
Zeichnungs=
liſte hängt es nun ab, ob die mit vieler Mühe geſchaffene
Wegbezeich=
nung erhalten werden kann oder dem Verfall überlaſſen werden muß.
Aus den Parteien.
zun Gaſcäi en e ele e e der ctegneif
Dingeldeh=Darmſtadt, M. d. L., über die „Politiſche Lage‟. Die
Mit=
glieder bezw. Vertrauensleute der Deutſchen Volkspartei aus dem Kreis
Bensheim ſind zu der Verſammlung herzlichſt eingeladen. Alle
Partei=
freunde werden gebeten, pünktlich und zahlreich zu erſcheinen, damit die
Tagung ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung deutſcher Treue in
ſchwerer Zeit geſtalte. Nach der Vertrauensmänner=Verſammlung, die
nur für Mitglieder der Deutſchen Volkspartei zugänglich iſt, findet noch
eine Kreisvertretertagung der Deutſchen Volkspartei für den Kreis
Bensheim ſtatt. Vorher, 2.15 Uhr nachmittags, verſammeln ſich die
Mitglieder der Ortsgruppe Bensheim der Deutſchen Volkspartei zu einer
Mitgliederverſammlung; es handelt ſich um eine Beſprechung
verſchie=
dener Fragen und um die Neuwahl des Vorſtandes.
Der von der Frauengruppe der Deutſchen
Demokra=
tiſchen Partei veranlaßte Vortrag des Herrn Rechtsanwalt
Staedel zu dem Thema:
„Die Pflichten und Befugniſſe der Schöffen
und das neue Jugendgerichtsgeſetz”,
erfreute ſich, wie das bei der Wichtigkeit und Neuheit der Materie,
ſpe=
ziell für die Frauenwelt, vorauszuſehen war, eines ſehr regen Beſuches.
Nach einer Begrüßungsanſprache der Vorſitzenden, Frl. Rahaus,
er=
griff Heru Staedel das Wort und wußte die an ſich ja trockenen und
rein ſachlichen Dinge durch ſeinen zündenden Vortrag derart zu beleben,
daß die geſpannte Aufmerkſamkeit der Hörer keinen Augenbick nachließ,
und wir nur bedauern müſſen, daß die an dieſer Stelle gebotene Kürze
uns nicht geſtattet, ausführlicher davon zu berichten. Er führte aus:
Nach Art. 109 der Verfaſſung haben grundſätzlich Männer und Frauen
die gleichen ſtaatsbürgerlichen Rechte und Pflichten. Durch das Geſetz
vom 25. 4. 1922 iſt dieſer Grundſatz hinſichtlich des Schöffen= und
Ge=
ſchworenenamtes durchgeführt, freilich mit der Einſchränkung, daß nach
wie vor zwar beide Schöffen Männer ſein können, aber nur höchſtens
ein Schöffe eine Frau. Die Schöffen ſollen das natürliche
Rechts=
empfinden des Volkes und des Bürgers zur Geltung bringen. Aber
auch ſie ſind an die poſitiven Beſtimmungen der Strafgeſetze gebunden,
ſie mrüſſen verurteilen, wenn der Tatbeſtand eines Strafgeſetzes
erfüllt iſt, ſie müſſen freiſprechen, wenn die begangene
Handlung nicht gegen ein ausdrücklich angeordnetes Strafgeſetz
ver=
ſtößt. Auch die Schöffen dürfen nicht Gnade vor Recht ergehen laſſen.
Dagegen iſt das Gericht in der Würdigung der Beweiſe vollkommen
frei. Die Schöffen ſind in allen Befugniſſen dem Berufsrichter
gleich=
geſtellt, ſie wirken aber nur in der Hauptverhandlung, im erkennenden
Ge=
richt mit; mit der Vorbereitung der Hauptverhandlung haben ſie
eben=
ſowenig zu tun, wie mit dem Strafvollzug, auch in der
Berufungs=
inſtanz wirken Schöffen nicht mit. Die Berufung der Schöffen zu ihrem
Amt iſt ſehr verwickelt: durch allgemeine Wahl wird der Kreistag
ge=
wählt, dieſer wählt den Kreisausſchuß, der Kreisausſchuß beſtellt 7
Ver=
trauensperſonen (die auch Frauen ſein können), die zuſammen mit dem
Amtsrichter und einem Staatskommiſſar die Jahresliſten der Schöffen
aufſtellen, aus ihr werden die Schöffen für die einzelnen Sitzungen durch
das Los beſtimmt.
Das Jugendgerichtsgeſetz vom 16. 2. 1923, das am 1. 7. 1923 in Kraft
tritt, bringt wichtige Neuerungen. Ein Kind unter 14 Jahren kann
jetzt überhaupt nicht mehr beſtraft werden, für die „Jugendlichen”, d. h.
Perſonen vom 14. bis 18. Jahre, ſteht der Gedanke im Vordergrund,
daß ſie noch der Erziehung bedürfen, und daß ſie nur ausnahmsweiſe
zu beſtrafen ſind. Sie können überhaupt nur beſtraft werden, wenn
feſtgeſtellt iſt, daß ſie nach ihrer geiſtigen und ſittlichen Entwickelung
fähig waren, das Ungeſetzliche der Tat einzuſehen und den Willen dieſer
Einſicht gemäß zu beſtimmen. Aber auch wenn dies feſtgeſtellt iſt, muß
das Gericht nicht ſtrafen, ſondern kann ſich auf Erziehungsmaßregeln
beſchränken, und wenn dieſe Vorausſetzungen nicht feſtgeſtellt werden,
kann das Gericht trotzdem Erziehungsmaßregeln anordnen. Alle
ſtraf=
baren Handlungen Jugendlicher kommen vor das Jugendgericht, d. h.
ein Schöffengericht, deſſen Vorſitz der Jugendrichter hat und dem
be=
ſondere Jugendſchöffen beiſitzen. Dieſe werden auf Vorſchlag des
Ju=
gendautes gewählt und in eine beſondere Liſte aufgenommen. Aus
er=
zieheriſchen Gründen iſt die Verhandlung vor dem Jugendgericht nicht
öffentlich. Das Jugendgericht ſelbſt hat die Befugnis, Strafaufſchub
und eine Bewährungsfriſt anzuordnen.
Die Ausſprache, an der ſich zahlreiche Damen und Herren
be=
teiligten, ſtand auf einem erfreulich hohen Niveau. Beſonders Frl.
A. Keller brachte zu dem Thema Jugendgerichtsgeſetz noch etliche
herzenswarme ergänzende Zuſätze und Einſchaltungen, die ebenſo mit
großem Beifall aufgenommen wurden, wie die packenden Schlußworte,
in denen der Vortragende, von allen Seiten aufrichtig und bedankt,
ſeine wertvollen Ausführungen und Anregungen ausklingen ließ.
Nummer 109.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 21. April 1923.
Seite 5.
„9
Das Vermieten der möblierten Zimmer iſt zu einer für nicht
uner=
hebliche Kreiſe uuſeres Volkes brennend wichtigen Frage geworden. Der
Umſchwung der geſamten wirtſchaftlichen Verhältniſſe hat auch auf
die=
ſem Gebiete durch Verſchiebung des „Selbſtreglers” von Angebot und Putzmaterial . . . . . . . . . . . . . . . 1000
Nachfrage Umſtellungen erbracht, die von beiden Seiten — der paſſiven
wie der aktiven — als Härten empfunden werden, und die auch den
geſetzgebenden Körperſchaften Anlaß zum Einſchreiten geben. Es wird
das Reichsmietengefetz geſchaffen, in deſſen Nahmen auch die
Frage des Untervermieters eine Regelung fand, die ergänzt wurde
durch Ausführungsbeſtimmungen des Landes und neuerdings der ver angemeſſen erſcheinen.
Stadt Darmſtadt. Ein an ſich ſehr ſchätzenzwerter Aufſatz des der Lage iſt, der tie dies nicht, um auf die Preishildung zu drücken
Herrn Beigeordneten Buxbaum (Nr. 103 des Darmſtädter Tag= und falſche Vorſtellungen der tatſächlichen Verhältniſſe zu erwecken,
ſon=
blatts) brachte über viele Unklarheiten Aufklärung, und läßt nün dern der melde ſeine Zimmer ausdrücklich als im Preis
wenigſtens ein Urteil über die Zweckmäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit reduzierte Zimmer zugunſten minderbemittelter Studenten bei
dieſer geſetzlichen Regelung zu. Es ſoll in Nachſtehendem der Verſuch dem Akademiſchen Wohnungsamt an.
gemacht werden, dieſes Urteil, das nach unſerer Anſicht nur „höchſt
unzulänglich und einſeitig” lauten kann, ſachlich zu
be=
gründen.
Vorausgeſchickt ſei zunächſt, daß wir ſelbſtverſtändlich vollſtes
Ver=
ſtändnis für die deutſche Studentenſchaft haben, die das größte
Kontingent der Zimmermieter ſtellt, und die heute vielfach unter
Ver=
hältniſſen ihrer ſchweren und ernſten Arbeit obliegt, die Bewunderung
abringt. In gleich ſchwieriger Lage und wirtſchaftlicher Not befindet 30. April im Großen Haufe ſtattfindet, hat der Verein den Opernſänger
ſich aber auch die große Mehrzahl der Zimmervermieterinnen. Max Roth von der Wfesbadener Staatsoper gewonnen, einen noch
nur ſolche kommen ja meiſtens in Frage, Und dieſes wichtige ſo= jugendlichen Künſtler von herusrragenden Gaben. Da man im Winter
ziale Moment ſcheint denn doch weder in dem Geſetz ſelbſt, noch in den großen Meiſtern des Geſanges neben unſeren beimiſchen Künſtler gar
Ausführungsbeſtimmungen genügend berückficſtigt. In einem „Satz ſelten ſegegnet iſt, wird Vielen die Bekanntſchaff mit dieſem glänzenden
faſt iſt hierfür der Bet
Bariton, den demnächt
kommen, die auch wir nach ſorgfältiger Nachbrüfung als durchaus
be=
ſcheiden begrüßten möchten:
10 Prozent der Einrichtungskoſten 500 000 Mk. — 4250 Mk.
Mietpreis (Durchſchnitt) . . . . . . . . . . . 2000
Waſſergeld . .... .. . . . . . „. . 450
Bedienung . . . . . . . . . . . . . . . . 6000
20 Prozent Verdienſt . . . . . . . . . . . . 2540
Summa: 16240 Mk.
Das dürfte als Durchſchnittspreis für ein beſcheidenes Zim=
Zum Schluß die Bitte: Wer zur Abgabe billigerer Zimmer in
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſſler und künſileriiche Veranſſaliungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
zeſchiaht, behöſt 7.ch die Redaſiſon ihr Irteiſl vor=
— Mozart=Verein. Zu ſeinem Jubiläumskonzert, das am
Berl eſche der e Sertd Wuenſite e eten
Lonzert Buſch—Serkin. Aus Mannheim wird
berich=
dalutaſtarker Ausländer hier nicht beſonders grörtert werden, tot: Profeſſor Adolf Buſch und ſein vorzüglicher Partner am Flügel,
ſoll. Dieſe Regelung fehlt in dem Geſetz ja ganz. Es iſt voßl billig, Rudolf Serkin, beſtritten den erſten Teil des Violinkonzertes, zu dem
wenn gefordert wird, daß die Ausländer mindeſtenz as Dop=; der Philharmoniſche Verein ſeine Mitglieder eingelaben hatte. Als
pelte zahlen wie Inländer, und daß dieſes Doppelt uicht der Ver= ; famoſen Mozartſpieler kennen wir Buſch ſeit langem. Wie er geſtern
mieterin zugute kommt (um die Bevorzugung der Ausländer zu ver= die Es=Dur=Songte ſpielte gewährte ungetrübte Freude. Unendſich
hindern), ſondern daß ein erheblicher Prozentſatz für minderbemittelte füß und weich ſang ſeiue Geige. Lebhaft empfunden war der Vortrag,
deutſche Studenten abzugeben iſt.
vollendet, mühelos, von makellofer Klarheit alles Techniſche, feingliedrig
Im einzelnen ſeien dem Buxbaumſchen Artikel die nachſtehenden das Zierwerl. In Rudolf Serkin hat Buſch einen Begleiter von ſelt=
Berechnungen und Schlußfolgerungen entgegengeſtellt. Wir ſtützen uns ſam künſt’eriſchem Ausmaß mitgebracht, der gerade bei Mozart
wunder=
dabei im weſentlichen auf Zuſchriften aus Kreiſen der Hausfrauen, bare Elaſtizitä= und Geiſtigkeit des Anſchlags und ſeltene
Einfühlungs=
die als Vermieterinnen, alſo als Nächſtbeteiligte, in Frage kommen; kraft hewies, als ein echtes Pianiſitentalent, das in die Saiten horht
Die Forderung, daß der Zuſchlag für die Ueberlaſſung von Ein= und mit vollem Berſtehen in die Empfindungswelt des Meiſters eindringt.
richtungsgegenſtänden „höchſtenfalls”, ſo viel betragen ſoll, wvie die Das zeiate ſich auch in Schuherts Nondo brillant, das beide Künſtler mit
Koſten des leeren Raumes, muß in vielen Fällen als unerfüllbar be= glanzvoller Meiſterſchaft ausdeuteten, ganz dem Ausdruck innigſten
zeichnet werden, denn es können z. B. Vermieter mit äußerſt koſtharen / Empfindens hinge eben, edel im Ton, tadellos in der Technik, und in
Möbeln in eine in baulicher Ausſtattung ſehr beſcheidene Wohnung in einem Zuſammenſpiel von idealer Einheitlichkeit. Wie ganz anders
ebenfalls beſcheidener Lage gezogen ſein, in welcher ſich die auf den legte Buſch dann wieder die Sonate für Sologeige von Bach aus mit
Raum entfallende Miete verhältnismäßig niedrig erweiſt, hingegen die ; welch bezwingendem Ausdruck ihrer tiefernſten Art, mit welch
feſſeln=
zur Verfügung geſtellten Einrichtungswerte in gar kein Verhältnis mit der Klarlegung des gewaltigen Fugenſatzes, mit welch überzeugender
denſelben zu bringen ſind. Dadurch kann die Vergütung abſolut nicht und erhebender Ausdeutung der herben, großen Tonſprache des
Mei=
in das gewünſchte Verhältnis zu dem vorgenannten Zimmer gebraht ſters! Den blühend ſchönen Ton ſtörte keine Unreinheit, keine leiſe
werden.
Trühung, und der Strich blieb in ſeiner kraftvollen Elaſtizität immer
Die Beſtimmungen für die Preisbildung der Untermiete ſind:
bewundernswert. Adolf Buſchs Kunſt geht hemmungslos auf im
1. Der monatliche Mietwert des leeren Raumes zum Selbſt= Geiſte des Meiſters und wirkt erhebend und beglückend. — Das
Kon=
koſtenpreis.
zert heute im Kleinen Haus verſpricht ein ausverkauftes Haus. Es
2. Die ſogenannten Zuſchläge für Einrich ung, Licht, Heizung, Be= etnpfiehlt ſich deshalb ſehr, ſich umgehend Karten bei Konzert=Arnold,
dienung uſwv. Letztere Leiſtungen, mii alſeiniger Ausnahme der Ein= Wilhelminenſtraße 9, zu ſichern.
richtung, ſelbſtverſtändlich auch zum Selbſtkoſtenpreis.
Was die Zuſchläge betrift, ſo ſind in erſter Linie diejenigen für
Ueberlaſſung von Einrichtungsgegenſtänden, alſo der Möhel, von Ausſtellung deutſche Kunſt 1923 in Darmſtadt.
Wichtigkeit. Daß dieſe Werte die einzigen ſind, welche dem ſchwer
not=
leidenden Mittelſtand und den Kleinrentnern geblieben ſind, ſoll — ſo
berechtigt dies wäre — nicht in den Vordergrund der Erö=te=un ge= hen Künſtlerinnen und Künſtler hat folgende Zuſammenſetzung:
rüickt werden. Es foll hier nur ſachlich gerechnet und geſchſußfolgert / Profeſſor Hölſcher, Profeſſor Kempin, Herr Eimer,
werden. Würden dieſe Möbel verkauft, ſo würde der Zinseutrag heute; Profeſſor Illner, Fräulein Bornemann, Herr Theſing,
* Die Jury für die zur Beſchickung aufgeforderten
heſſi=
ſchon mehr wie das Doppelte des hier Vorgeſchriebenen exgeben und Herr Habicht. Dieſe Jury wird am 25. April, 9 Uhr
vormit=
zwar als Reinertrag, während durch die unvermeidlichen tags zuſammentreten.
Koſten für Inſtandhaltung und Erſatzanſchaffungen, ganz beſonder
Aus der Jury und Mitgliedern des Ausſchuſſes iſt die
von Textilwerten, wozu Matratzen, Federzeug, Kolter, Polſtermöbel,
Teppiche, Vorhänge uſw. gehören, die ungeheuerlich im Preiſe ſtehen. Hängekommiſſion für die Kunſthalle und für die Mathildenhöhe
ſicher alles null für null aufgeht. Bitte: Wo bleibt da der Grundſatz beſtimmt worden.
von Leiſtung und Gegenleiſtung?
Die Ausſteller der Frankfurter Kunſtmeſſe werden gebeten,
Dann die Beſtimmung, daß der Anſatz für den leeren Raum unverkaufte Werke am 1. Mai abzuholen.
V. H.
nur mit Genehmigung des Mieteinigungsamtes überſchritten werden
darf! Soll heißen, daß ein leerer Naum ausſchließlich nur gegen den
eh. Grieshein, 19. April. Ev. Frauenverein. In der
auf denſelben entfallenden Teil des Mietpreiſes an Untermieter abzu= Hauptverſammlung wurde der ſeitherige Vorſtand (Geſchäftsführer Herr
geben iſt. Alſo keinerlei „Verdienſt” für die damit verbundenen Lei= Pfarrer Mangold) wiedergewählt und durch die Hinzuwahl von ſechs
ſtungen und Unbequemlichkeiten.
weiteren Mitgliedern verſtärkt. — Man hofft, trotz der hohen Un=
Es ergibt ſich alſo zu Punkt a: Daß Einnahmen und Ausgaben koſten, die Kleinkinderſchule erhalten zu können.
ſich decken. Punkt b: Für Licht ſind zu berechnen die Selbſtkoſten.
r. Pfungſtadt, 19. April. In der Torfgrube haben die Ar=
Punkt e: Für Heizung ſind zu berechnen die Selbſtkoſten. Punkt A: beiten, das Abheben und Planieren von Grund, begonnen. — Der Bei=
Die neuerdin
Eie Uiche dern Ge ei Duc Berteif ee ie di Wif eun Schie
unbedingt vorzunehmende Generalreinigungen, wozu, mit Ausnahme
allerbeſcheidenſter Räume, ſtets zwei volle Tage gehören. Wenn es
bei dieſem Satz unwiderruflich bleibt, muß vor allem jederlei
perſön=
liche Bedienung, wie Stiefelputzen, Kleidereinigen, Feuermachen,
mehr=
malige Waſchtiſchreinigung uſw., vollſtändig ausgeſchaltet werden. Das
zu bemerken, iſt dringend notwendig, damit die betreffenden
Unter=
mieter klar ſehen, mit welcher Berechtigung ihnen höhere
Bedienungs=
koſten angerechnet werden müſſen. Vom ortsüblichen Lohn einer
Lauf=
frau herrſchen recht große Unklarheiten. 200 Mark dürften wohl bei
Stellung von Koſt gedacht ſein, ſoviel uas bekannt iſt, beträgt der Satz
das Doppelte ohne Koſt. Punkt e: Bedeutet alſo für den Vermieter
weniger als die Selbſtkoſten. Punkt k: Für Wäſche ſind zu
berech=
nen für Material und Arbeitslohn die Selbſtkoſten. Es kannt niemand
zugemutet werden, dieſe hohen Werte Fremden für abſolut nichts zu
leihen und abnützen zu laſſen, und dazu die Sorge für
Wäſchebehand=
lung, Material uſw. zu übernehmen für die Selbſtkoſten. Dieſe
Ver=
ordnung bedarf doch wohl einer ganz gründlichen Nachprüfung.
Der Satz: „Bettwäſche iſt von dem Vermieter auf alle Fälle ſelbſt
zu ſtellen”, dürfte wohl auf einem Irrtum beruhen. Er ſoll darum
nicht wieder erörtert werden. Punkt g: Die Verpflegung kommt im
allgemeinen in der Frage des Preiſes für „möblierte Zimmer” nicht in
Betcacht, da ſolche nur Ausnahme iſt und beſonders berechnet wird.
Hierbei handelt es ſich nun um eine wirkliche Einnahme von 20 Prozent
der Verpflegungskoſten. Es darf doch als fraglich bezeichnet werden,
ob eine Vermieterin für dieſen Verdienſt ſich bereit finden wird,
Pen=
ſion zu geben. Jede Hausfrau weiß, welche Unſumme von Arbeit und
Zeit heute die Beſchaffung und Zubereitung von Eſſen erfordert.
Bezüglich des Lichtes ſind ebenfalls zu berechnen die Selbſttoſten.
Auch das führt zu ſchweren Mißhelligkeiten, denn es kommt dazu auch
der Lichtverbrauch, der zur Inſtandhaltung der Zimmer, Zubereitung
des Eſſens uſw. erforderlich iſt. Auch das wird überſehen, daß, ganz
gögeſehen von elektriſchen Birnen, die jeder Untermieter heute ſelbſt
ſtellen müßte, auch Reparaturen für lahm gewordene Schalterfedern
oder abgenützte Lampenſchnüre einzuſtellen ſind. Ebenſo darf man
z. B. auch heute über 2000 Mark für Ausputzen eines Ofens hinlegen,
den meiſt längſt abgereiſte Mieter benützt haben.
Ein Punkt, der auch nur reine Ausgabe bedeutet, iſt ganz
über=
ſehen, und zwar „das Putzmaterial”, das, ſelbſt für das
allerbeſchei=
denſte Zimmer, heute für durchſchnittlich 1000 Mark kaum mehr zu
be=
ſchaffen iſt; für beſſer ausgeſtattete Zimmer mit Parkettboden
Polſter=
möbeln, hellen Decken uſw., reicht dieſer Betrag abſolut nicht.
Ange=
ſichts dieſer Tatſachen drängt ſich die Frage auf, ob es bei ſolcher
Be=
rechnungsweiſe für die Zukunft nicht wundernehmen muß, wenn es
überhaupt noch möblierte Zimmer gibt. Weiter frage man ſich, kann
und darf man gerade eine ſolche Zumutung ausgerechnet an diejenigen
ſtellen, die durch das Einſetzen ihrer ihnen einzig gebliebenen
Ver=
mögenswerte eine beſcheidene Erwerbsmöglichkeit ſuchen? Iſt es
ge=
recht, gerade dieſen Minderbemittelten ſolche ungünſtig abgegrenzten
Vorſchriften zu mächen? Der ziemlich am Ende des betreffenden
Ar=
tisels angeführte, auf die vorhergegangene Berehnung ſich ſtützende
Satz: „Wir ſehen alſo, daß zurzeit (2) die Verteuerung das 300fache
beträgt”, krönt dieſe Berechnung ganz von ſelbſt, denn: Wer und vo
iſt men heute noch zufrieden, und wer kann es ſein mit einer „300fachen”
Erhöhung, wenn die allgemeine Indexzifer für alle
Lebenshaltungs=
koſten im Durchſchnitt das „4000fache” beträgt? Wenn alle, aber auh
alle Geſchäfts= und Gewerbetreibende, wie alle Handwerker und
Hand=
arbeiter dieſer ungeheuren Verteuerung angepaßte Einnahmen,
Ge=
hälter und Löhne mit Recht beanſpruchen! Ausgerechnet der
not=
leidende Mittelſtand ſoll ſich bereit finden, ſeine Leiſtungen „nur um
das 300fache” bewertet zu ſehen, bei welcher Belvertung es nunmehr
auch gewiß jedem Nachdenkenden klau werden wird, daß unter ſolchen
Umſtänden es begreiflich iſt, wenn die angeſetzten Einnahmen durch
die notwendig damit verbundenen, um das 4000fache erhöhten
Aus=
gaben aufgezehrt werden müſſen, infolgedeſſen auch die angemerkten
„30” zur Illuſion werden!
Eine Kommiſſion von Sachverſtändigen hat ſich dieſer Tage
mit dieſen Berechnungen befaßt und iſt zu nachſtehenden Sätzen ge=
trag der Gemeinde zur Freiwilligen Feuerwehr iſt auf 15000 Mk.
erhöht worden. — Die Neupflaſterung der Baumgartenſtraße iſt wegen
der hohen Koſten zurückgeſtellt worden. — Von der Volksſchule.
In die Schule neu aufgenommen wurden 73 Kinder und zwar 42 Knaben
und 31 Mädchen. An Oſtern ſind 144 Schüler aus der Schule
gekom=
men. Die Schülerzahl hat ſich ſomit um 71 verringert. Vergangene
Oſtern wurden noch 98 Schüer und Schülerinnen aufgenommen. Alſo
iſt auch hier die Zahl der A.B.C.=Schützen infolge des Krieges
zurück=
gegangen. — An der Geſellenprüfung (über die wir ſchon kurz
berichtet haben) beteiligten ſich insgeſamt 34 Junggeſellen. Der Leiter
der Fortbildungsſchule, Herr Lehrer Schäfer, unterzog ſie nochmals
einer eingehenden Prüfung. Auf die Berufe verteilten ſich die
Jung=
geſellen wie folgt: je 1 Buchdrucker, Schuhmacher, Zimmermann,
Kap=
penmacher und Wagenbauer, 3 Wagner, je 4 Schmiede und
Inſtalla=
teure, 7 Schreiner und 11 Schloſſer. — Der hieſige
Inſtrumental=
verein iſt wieder ins Leben gerufen worden. Das neue Orcheſter
umfaßt 15 Mann. — Die Knabenfortbildungsſchule umfaßt
acht Klaſſen. Die Knaben ſind nach Berufen getrennt. Seit Beginn
des neuen Schuljahres ſind die Wochenſtunden auf ſechs erhöht worden.
Die Handwerker haben bisher ſchon mit drei techniſchen Zeichenſtunden
ſieben Stunden gehabt. Auf den Vormittag ſind vier Stunden und
auf nachmittags zwei bezw. drei Stunden gelegt. In der
Mädchenfort=
bildungsſchule ſoll der hauswirtſchaftliche Unterricht ſchon im zweiten
Schuljahr eingeführt werden.
zh. Auerbach a. d. B., 19. April. Wegen
Steuerhinter=
ziehung iſt ein hieſiger Metzger und Viehhändler namens Knaup zu
einer empfindlichen Geldſtrafe verurteilt worden.
w. Bensheim, 19. April. Mitte Mai beginnt, wie in den
Vor=
jahren, wieder ein bienenwirtſchaftlicher Lehrkurſus,
zu dem Anmeldungen bis längſtens 10. Mai d. J. an Herrn Lehrer
i. R.Würth in Fehlheim erbeten werden. Der Kurſus verteilt ſich auf
7 Sonntag=Nachmittage im Mai, Juni und September. Die
theoreti=
ſchen und praktiſchen Unterweiſungen finden an den Bienenſtänden von
Bensheim und den Nachbarorten ſtatt.
z. Waldmichelbach i. O., 19. April. Ruhrkinder. Hier haben
17 Ruhrkinder freundliche Aufnahme gefunden. In verſchiedenen Orten
der Umgebung ſind ebenfalls Kinder aus dem Ruhrgebiet untergebracht.
R. Babenhauſen, 19. April. In die Höhere Bürgerſchule wurden
22 Kinder zu Beginn dieſes Schuljahres aufgenommen. Die
Volks=
ſchule erhielt nur 17 ABC=Schützen, wohl der ſchwächſte Jahrgang ſeit
Jahren.
R. Offenbach a. M., 19. April. Ein ſchwerer Unfall hat
ſich hier an der Schuttabladeſtelle hinter der Ziegelei an der
Mühl=
heimer Straße ereignet. Beim Abladen von Schlamm kam das
Ge=
fährt eines ſtädtiſchen Kehrichtwagens ins Rutſchen, und die beiden
Pferde verſanken vor den Augen des Kutſchers Schickedanz in der Tiefe.
Bad=Nauheim, 19. April. Der Hundefeind, der erſt vor
kur=
zem wie berichtet, hier mehrere Hunde mit Strychnin vergiftet hat,
treibt in unſerer Stadt noch immer ſein abſcheuliches Werk. Er hat jetzt
wieder mehreren Hunden den Vergiftungstod bereitet. — Zwei aus
Frankfurt ſtammende Spitzbuben, angeblich ein Friedrich von
Artus und ein Adolf Neumann, wurden hier verhaftet. Sie hatten
einem hieſigen Bäckermeiſter ſechs wertvolle Hühner mit Hahn
geſtoh=
len und gleich geſchlachtet und außerdem aus einer anderen Wohnung
noch ein großes Stück Dörrfleiſch entwendet.
th. Butzbach, 19. April. Das Waſſerwerk hat im vergangenen
Jahre ein Defizit von über 13 Millionen Mark gemacht.
he. Laubach (Oberh.), 19. April. An Oſtern wurden dieſes Jahr
in die hieſige Stadtſchule nur 9 ABC=Schüitzen aufgenommen, und zwar
5 Knaben und 4 Mädchen. Dieſe Ziffer iſt außerordentlich niedrig und
zeigt am beſten die ſchweren Nachwirkungen des Weltkrieges.
Wieſeck, 19. April. Ehrenkirchenvorſteher Jakob Neidel
er=
fuhr in= und außerhalb des Gottesdienſtes anläßlich ſeines 80.
Ge=
burtstages eine Menge von Beweiſen der Verehrung. Ein
Glückwunſch=
ſchreiben des Dekanats Gießen, deſſen Synode er lange Jahre
ange=
hörte, gedachte ſeiner. Der Ortsgeiſtliche übermittelte mit einem
Wandſpruch die Wünſche der Kirchengemeinde, des Kirchenvorſtands
und der Gemeindevertretung; auch verlas und übergab er ein
herz=
liches Schreiben des Landeskirchenamts.
Die Erweiterung der Preßſteinanlage in Wölfersheim.
— Die Brennmaterialiennot, die infolge der außenpolitiſchen Lag
immer größer wird und deren Geſtaltung für die Zukunft eine große
Rolle, beſonders auch in Heſſen ſpielen wird, kann durch unſere
ein=
heimiſche Braunkohle weſentlich gelindert werden, zur Not ſchließlic.
vollkommen behoben werden. Ein weiterer Fortſchritt auf dieſem Ge
biete ſoll daher durch Anlage einer Trockenanlage für Preßſteine in
Wölfersheim in Oberheſſen gemacht werden. Es iſt zuerſt beabſichtigt,
die ſeit 1919 ſtillgelegte Preßanlage mit Dampftrocknung, die ſich bei
dem Kraftwerk Wölfersheim befindet, wieder herzuſtellen und in
Be=
trieb zu nehmen. An den Wiederherſtellungsarbeiten wird ſeit Wochen
gearbeitet. Der Betrieb kann vorausſichtlich am 15. Mai wieder
auf=
genommen werden. Die für den Neſt des Rechnungsjahres noch zuk
es=
wartende Produktion wird auf 7 Millionen Preßſteine berechnet. Für
die Vermehrung der Produktion iſt der Plan gefaßt, eine 300 Meter
lange Trockenhalle zu erſtellen, worin die Preßſteine auf dem Wege der
billigen Lufttrocknung fertiggeſtellt werden follen. Man rechnet bis
Ende des Rechnungsjahres mit der Fertigſtellung von weiteren 2
Mil=
lionen Preßſteinen, vorausgeſetzt, daß es gelingt, dieſe Halle bis 1. Juli
zu erſtellen.
Materialien dafür ſind bereits geſichert. Das Holz
wird den ſtagtlichen Forſten entnommen.
Nachdem die Bruben mit Seilbahnen ausgeſtattet ſind, bleibt eine
genügende Menz Kohlen zur Fabrikation von Preßſteinen zur
Ver=
fügung. Die =Aindeſtproduktion der geſamten Anlagen wird mit 16
Millionen, Der arausſichtliche Bedarf, (für Bad=Nauheim,
Deputatkoh=
len, Heſſ. Behörden, Landabſatz) wird auf 11,1 Millionen geſchätzt,
ſo=
daß für ander Zwecke 4,9 Millionen, gleich etwa 100 000 Zeutner,
ver=
wendet werden können. Für 1924 ſoll die Produktion weiter erhöht
werden, doch fällt dafür Alt=Wölfersheim aus, da dieſe Grube bis
dort=
hin völlig abgebaut iſt. Trotzdem rechnet man 1924 mit einem
Ueber=
ſchuß von 120 000 Zentnern. Die Rentabilität der neuen Anlage darf
als geſichert betrachtet werden.
Heidelberg. Der dritte Wahlgang in der Bürgermeiſterfrage hat
wohl zur allgemeinen Ueberraſchung folgendes Ergebnis gezeitigt: Von
105 Wahlberechtigten waren 78 an der Urne erſchienen. Für Dr. Drach
wurden 58 Stimmen abgegeben, während der Kandidat Winhold der
Vereinigten bürgerlichen Gruppen 19 Stimmen erhielt. Außerdem
wurde ein weißer Zettel abgegeben. Dr. Drach hat alfo mehr als 53
Stimmen erhalten und iſt damit auf neun Jahre wiedergewählt.
Sport, Spiel und Turnen.
Der Gau IXd. B. D. R.
hält am Sonntag, den 22. April, wie alljährlich, ſein 50 Kilometer=
Gaurennen ab.
Für Darmſtadt und Umgebung wurde die Austragung dem
Darm=
ſtädter Radſport=Klub 1919 übertragen.
Die Strecke führt durch den Park über Meſſel—Urberach-Ober=
Roden—Eppertshaufen—Münſter bis 1 Kilometer vor Dieburg, daſelbſt
Wendepunkt und Hauptkontrolle, dann die gleiche Strecke
zurück.
Start Punkt 8 Uhr vormittags am Karlshof, Kranichſteiner Straße,
woſelbſt auch das Ziel iſt.
Die im Programm feſtgeſetzte Frühtour fällt aus, dagegen abends
8 Uhr Zuſammenkunft der Klubmitglieder im Fürſtenſaal, Grafenſtraße.
„Verein für Raſenſpiele” e. V., Darmſtadt.
Samstag=Nachmittagsſpiele hatten ſich bislang einer allgemeinen
Beliebtheit zu erfreuen. V.f.R. Darmſtadt hat daher auch in dieſem
Jahre ſolche Spiele in ſein Programm aufgenommen und läßt bereits
am heutigen Samstag=Nachmittag das erſte ſeiner Art in dieſem Jahre
ſtattfinden. Lokalrivale „Eintracht‟=Darmſtadt, Fußb.=Abt.
der Turngemeinde 1846, der ſich in den letzten Verbandsſpielen als
Benjamin der A=Klaſſe trotz ziffernmäßig unglücklichen Abſchneidens
durch ſeine friſche und in der letzten Zeit ſich immer mehr
vervollkom=
mendere Spielweiſe Sympathien zu verſchaffen wußte, iſt der Gegner.
Lokaltreffen ſind nun im allgemeinen mehr wie andere Treffen Kämpfe
um das Preſtige der Vereine, wobei bedauerlicherweiſe oft mehr Wert
auf ihr Endergebnis, denn auf ihre ſportliche Durchführung gelegt
wird. Und das hat ihnen in Sportkreiſen viel von ihrer Wertſchätzung
geraubt. Dabei ſind gerade ſie wie keine anderen geeignet, über die
Stärke eines Vereins, die in der Spielauffaſſung liegt zu orientieren.
Mit dieſer Stärke ſteht und fällt das Preſtige des Vereins. — Die
beiden zurückliegenden Begegnungen der obigen Vereine haben, von
vereinzelten Entgleiſungen in der Hitze des Gefechts abgeſehen, zu
Be=
anſtandungen keine Veranlaſſung gegeben. Das dritte Zuſammentreffe
am Samstag=Nachmittag auf dem Platz des V. f.N. (Exerzierplatz) wird
daher einer freundlichen Aufnahme ſicher ſein.
V.f.R. tritt an in der Aufſtellung:
Friedmann,
Jung, A. Waldhaus,
H. Winker, Meher, P. Dillmaun,
Berger, G. Müller, Schwarz, L. Schmidt, Nungeſſer.
Am folgenden Tag (Sonntag) iſt V.f.R. vom A=Meiſter des Gau
„Neckar”, der „Fußballgeſellſchaft 1910” Kirchheim, verpflichtet. Die
beiden aufeinanderfolgenden Spiele ſtellen ihn vor eine harte Prüfung,
zumal das Spiel gegen den „Neckargau=Meiſter” ihm in ſeiner Würde
als Bezirksmeiſter des Gau „Bergſtraße” gewiſſe
Repräſentationspflich=
ten auferlegt, die er auch in den im Zeichen der Neueinſtellungen
ſtehen=
den Freundſchaftsſpielen hat. Möge er ſich ſeiner Aufgaben nach beſtem
Können erledigen.
A. HI.
Box=Wertkampf Turn= und Sportgemeinde „
Ein=
tracht” Frankfurt—I. Darmſtädter Box=Klüb.
Wir machen nochmals auf die am Samstag, den 21. ds., abends
½,8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden Boxkämpfe
aufmerkſam. Karten ſind im Vorverkauf im Verkehrsbureau und im
Sporthaus Adelmann zu haben.
Nachfolgend geben wir noch die einzelnen Kämpfe bekannt.
Fliegergewicht: Zöll, Eintracht—O. Kurtz I. D. B.=C.
Kurtz wird alles daran ſetzen müſſen, um ein gutes Ende herbeiführen
zu können, denn Zöll, ein techniſch guter Kämpfer, wird ihm einen
Sieg nicht leicht machen.
Bantamgewicht: Wittmaher Eintracht—Schäfe=
Darmſtadt I. D. B.=C. Wittmaher, ein taleuti rter Kämpfer, wird alles
daran ſetzen, um ſeine letzte Niederlage gegen Sch. gutzumachen, wird
aber dem Darmſtädter infolge deſſen guter D ckung und Beinarbeit
nicht ſehr viel anhaben können.
Bantamgewicht: Wilz Eintracht-Ritzert I. D.
B.=C. Beide ſehr gute Kämpfer werden einen ſchönen Kampf führen,
hat es ſich doch in Frankfurt gezeigt, daß beide zu Boxen verſtehen, doch
iſt Ritzert der beſſere und wird ſich wohl einen Siegerkranz holen.
Federgewicht: Milke Eintracht—R. Kurtz
Darm=
ſtadt I. D. B.=C. Hier treffen zwei techniſch gute und ſchnelle Kämpfer
zuſammen. M., der in der Zwiſchenrunde um die Süddeutſche
Meiſter=
ſchaft ausſcheidet, wird wohl verſuchen, dem techniſch guten und ſchnellen
Kurtz den Sieg zu entreißen, und iſt hier der Ausgang des Kampfes
ſehr ungewiß.
Federgewicht: Stecher Eintracht-Bruder I. D.
B.=C. Bruder, der in Frankfurt gut kämpfte, und die drei Runden
führte, wurde zum allgemeinen Erſtaunen nicht zum Sieger erklärt.
Beide werden ihr Beſtes leiſten, und wird man dann wohl auch ſehen,
ob die Punktniederlage in Frankffurt gerecht war.
Leichtgewicht: Heymann Eintracht-Knöpp I. D.
B.=C. Knöpp, ein ſehr harter Kämpfer, hat den Frankfurter Hehmann
zum Gegner. Sein erſter Gegner, den er in Frankfurt in der zweiten
Runde zweimal zu Boden und ſchließlich zum Aufgeben brachte, tritt
nicht mehr gegen ihn an, doch traut man auch Knöpp in Darmſtadt die
Siegeschance zu.
Gemiſchtgewicht: Spielmann 136 Pf. Eintracht
—Platz 120 Pf. I. D. B.=C. Frankfurt ſtellt hier, ſeinen beſten
Mann in Weltergewicht des Süddeutſchen Meiſters. Platz, ein
fhm=
patiſcher und techniſch ſehr guter Kämpfer, wird wohl ganz aus ſich
herausgehen müſſen, um gegen den 12 Pfund ſchwereren Spielmann
ehrenvoll abzuſchließen, hier iſt ein äußerſt ſpannender Kampf zu
er=
warten.
Mittelgewicht: Koch Eintracht-Frick I. D. B.=C.
Frick, der z. Z. auf der Höhe ſeines Könnens ſteht, wird mit Koch einen
ſehr harten Kampf liefern. Koch, der gut im Geben ſowie im Nehmen
iſt, wird alles daran ſetzen, ſeine knappe Niederlage wieder gut zu
machen. Man wird hier, wohl den härteſten Kampf des Abends zu
C. B.
erwarten haben.
IS
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in Apotheken.
U.528
Wetterbericht der Gießener Wetterwarfe.
Vorherſage für den 22. April:
Wolkig, teilweiſe Niederſchläge, ohne daß aber die ſchlechte
Witte=
rung Beſtand hat. Nordwind,
Seite 6
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 21. AFril 1923.
Rummer 109
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie
Mitgeteilt durch Lotterie=Einnahme Petrenz, Rheinſtr. 33.
4. Klaſfe, 21. (247.) Lotterie, 1. Tag, 2. Ziehung.
1000 000 Mk. Nr.: 256287; 500 000 Mk. Nr. 353183; 100 000 Mk.
Nrn.: 23232 243177 245602; 50 000 Mk. Nrn.: 107434 248347: 30 00 Mk.
Nrn.: 201254 53165 70706 75292 80815 89736 93564 93943 97383 132292
136267 138261 143537 155065 181866 190192 214142 219745 223957 228494
237304 239926 242911 268631 270180 272605 285674 289597 295637 298714
335059 319081 319137 323470 324665 346022 357164 374430.
2. Tag, 1. Ziehung.
100 000 Mk. Nrn.: 312123 328736 370735; 500 000 Mk. Nrn.: 73736
81162 95179 176174 367998 373583; 30 000 Mk. Nrn.: 5647 50397 51461
61519 65972 72107 79823 89930 91285 93630 97103 102328 111219 112128
114264 161918 173958 17618 176993 180321 190521 212689 216077 226826
245331 245855 268217 279235 292392 294689 330807 330925 335444 336858
338000 368504 374680 161344 245381 348074 373557.
474 Gewinne 2. 20 000 Mk. und die Einſatzgewinne a 15000 Mk.
ſind aus den täglichen Gewinnliſten zu erſehen. (Ohne Gewähr.)
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
(E 22, Schauſpielmiete e 10): „Kabale und Liebe”, Kleines Haus.
Anfang 3 Uhr, Ende 5½ Uhr (Fremdenmiete P III0, blau): „Die
beiden Schützen”; abends 8 Uhr: Städt. Akademie für Tonkunſt:
Kon=
zert Prof. A. Buſch (Violine), Rud. Serkin (Klavier). — Orpheum,
7¾ Uhr: „Der dumme Auguſt”. — 1. Darmſtädter Boxklub,
abends 7½Uhr, Woogsplatzturnhalle: Box=Wettkampf. —
Darm=
ſtädter Keglerverband, abends 7½ Uhr, im Konkordiafaal
Frühlingsfeſt. — Klub Fröhlichkeit, abends 8 Uhr, im
Mathil=
denhöhſaal: Frühlingsfeſt. — Turngemeinde Beſſungen,
abends 7½ Uhr: Schau= und Werbeturnen. — Union=, Reſidenz=,
Zeil=
tral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Doooooooooooooooooss
Für dieſen Bezirk haben wir einen
neuen Botendienſt eingerichtet.
Be=
ſtellungen ab 1. Mai bitten wir
jetzt ſchon in der Geſchäftsjielle,
Rheinſtraße 23, aufzugeben.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
4sosogooebbosososooé
Druck und Ve=lag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Radolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”
„Reich und Ausland”: MaxStreeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Dei Tiefttäger eiit
und kaſſiert in den Tagen vom 14
Ids. Monats die Bezugsgelder für das
„Darmſtädter Tagblatt” bei den
Poſt=
beziehern für den nächſten Monat.
Wir bitten beim erſten Vorzeigen der
Poſtquittung den Betrag zu bezahlen,
damit in der Zuſtellung der Zeitung keine
Unterbrechung eintritt. Nach den neueſten
Poſt=Beſtimmungen wird der Briefträger
die Quitzugg nur einmal vorzeigen, bei
Nichtein.Fiup muß der Betrag alsdann
am Poſtſchaiter bezahit werden. (1447a
V
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
Die hentige Rammer hat 10 Seiten
Nachrichten des Standesamts Darnſfadt.
Geſtorbene. Am 7. April 1923: Müller, Heinrich. Metzger, 40 J.,
ledig, Große Ochſengaſſe 10. Am 6.: Müller, Ernſt Franz, 2 J., derh.,
Nieder=Ramſtädter Straße 9. Weitzel, Eva Kathariue, geb. Hild, 81 *
Witwe des Kreisamtsdieners Konrad W., LauteſchlägerFrr
6. Seid
Margarethe geb. Karg, 59 J., Ehefrau des Schneidermc ers Georg
Heid, Lichtenbergſtr. 78. Am 8.: Darmſtädter, Eliie, geb. Sgeger,
64 J., Ehefrau des Pläſterermeiſters Kaſpar Darmſta3ter,
Schloß=
gafſe 1. Wisker, Margarete, Diakoniſſin, I:dig, 77 J.. Erbachen Str. 25.
Eckel, Johann, ohne Beruf, 75 J., led., Fuchsſtr. 3. Wagnir Alice,
1 Tag, Wenckſtr. 22. Waldhaus, Helene, 2 St., Kranickhſteiner Str. 58.
Am 9.: Weicker, Georg Peter, Kirchenzat i. R., verw., Beckſtr. 67.
Fuchs, Jakob 2., Landwirt 53 J., verh., Hoxhohl, hier
Stadtkranken=
haus. Am 10.: Behrenz, Auguſte, geb. Hufnagel, 50 J., Ehefrau des
Gaſthausbeſitzers Karl B. in Traiſa, hier Steinſtr. 21. Wedel, Anna
Katharina, 15 J., ohne Beruf, Ober=Namſtadt, hier Stadtkrankenhaus.
Am 11.: Fändrich, Margarete, 1 J., Feldbergſtr. 30. Diehl, Ernſt
Karl, Schüler, 14 J., Heidelberger Str. 100. Puchmaher, Johann,
Bergmann, 35 J., verh., Stadtkrankenhaus. Konrath, Katharine geb.
Haller, 49 J., Ehefrau des Landwirts Peter K., Eberſtadt, hier
Eliſa=
bethenſtift. Am 12.: Wagner Andreas, Prihatier; led.,
Herrngarten=
ſtraße 5. Am 11.: Seibert, Kurt, 3 Mte., Mollerſtr. 45. Görke,
Eli=
ſabeth, geb. Geriſch, 76 J., Witwe des Oberpoſtſchaffners Karl Görke,
Kahlertſtr. 45. Am 12.: Kögel, Sophie, geb. Kögel, 54 J., Witwe des
Weißbinders Gg. K., Geiſtberg 7. Zimmer, Eliſabethe, geb. Gompf,
69 D Witwe des Lokomotioführers Adam Z., Kiesbergſtr. 57. Am 13.:
v. Kayſer, Adelheid, geb. Kuh 71 J., Witwe des Generalleutnants
Robert v. Kayſer, Martinſtr. 64. Guckenheimer, Rebekka, geb. Mars,
75 J., Witwve des Kaufmanns Nathan G., Frankfurter Str. 24.
Jor=
dan, Dorothea, ohne Beruf, 58 J., led., Eliſabethenſtr. 47. Am 14.:
Arneld, Anna, geb. Preiß, 45 J., Ehefrau des Schneiders Martin A.,
Barthausſtr. 71. Am 15.: Brommer, Iſidor, Kunſt= und
Handels=
gärtner, verh., Herdweg 14. Eidam, Eliſe, geb. Groß, 68 J., Witwe
des Malers und Zeichenlehrers Guſtav E., Soderſtr. 44. Am 14.:
Polſter, Nikolaus, Zimmermann, 67 J. verw., Heinrickſtr. 66.
Rein=
heimer, Katharina geb. Diebold, 58 J., Ehefrau des Werkmeiſters
Mar=
tin R., Weiterſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Am 16.: Bartel, Johannes
Affred Ferd., Betriebsleiter, 54 J., verh., Heidelberger Str. 177. Am
15.: Weil, Heinrich, Schloſſer, 94 J., verh., Groß=Umſtadt, hier
Eliſa=
bethenſtift. Am 16.: Kuhl, Anna, geb. Holz, 43 J., Ehefrau des
Schlöfſers Aug. K., Bismarckſtr. 123. Maurer, Anna, geb. Riefling,
54 J., Ehefrau des Fuhrmanns Wilhelm M., Lichtenbergſtr. 72. Berner
Marie, geb. Giebenhain, 44 J., Ehefrau des Taglöhners Franz
Chri=
ſtoph B., Lauteſchlägerſtr. 5. Vetter, Phil., Taglöhner, 56 J., verh.,
Ellenbach, hier Eliſabethenſtift. Naumann, Karl, Privatmann, 76 J.,
vertv., Kiesſtr. 125. Weltner, Eva Juſtina, geb. Burger, 77 J., Witwe
des Kapellmeiſters Johannes Weltner Nieder=Ramſtädter Str. 30. Am
17.: Schenk, Karl, Eiſenbahnanwärter, 24 J., led., Nieder=Ramſtädter
Str. 20. Euler, Elevnore geb. Kattrain, 87 J., Witwe des
Haupt=
inanns Eduard Euler, Grüner Weg 4. Wenzel, Laura, ohne Beruf,
led., Große Kaplaneigaſſe 5. Kaufmann, Hieronymus, Kaufmann,
46 J., verh., Barkhausſtr. 13. Am 18.: Fengel, Marie, geb. Rug,
40 J. Witwe des Hilfsarbeiters Chriſtian Adam F., Babenhauſen, hier
Eliſabethenſtift. Schmidt, Georg,, Feldſchütze i. R., verh.,
Weinberg=
ſtraße 26.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Edangeliſche Gemeinden.
Sonntag Jubilate (Jugendſonntag), den 22. April 1923.
In allen Kirchen Kollekte für die Heſſiſche evangeliſche Jugendpflege,
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre der Markusgemeinde.
Pfarzer Vogel. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lauten=
ſchläger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 2 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang; Nordtüre.
Stadtkapekle: Vorm. 9 Uhr: Cäriftenlehre. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfaurer Heß. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfr.
Vogel. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Kieberger.
Schſoßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um k7½4 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Pogel.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 22. April, vorm. 9 Uhr,
Chriſtenlehre der Reformationsgemeinde. Pfr. Lautenſchläger.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk
im Gemeindehaus: Pfarrer D. Waitz; für den Nordoſtbezirk im
Martinsſtift: Pfarzaſſiſtent Reinhardt. — Um 10 Uhr:
Hauptgoties=
dienſt. Pfarraſſiſtent Müller. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für
den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Johanueskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe. — Um 11½ Uhr Kindergottesdienſt. — Um 9 Uhr:
Chriſten=
lehre für den Südbezirk. Pfarrer Goethe; um 11 Uhr:
Chriſten=
lehre für den Weſtbezirk. Pfarrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre
(Mädchen). Pfarrer Wagner. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt,
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vorm. 81 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Rückert,
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſt. Wolf. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. — Nachm. 2½ Uhr:
Abend=
mahlsgottesdienſt für die beiden Jugendvereinigungen. Pfarraſſiſtent
Wolf. — Mittwoch, den 25. April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
Gemeindeſaal. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſ. Bellon.
Kollekte für die Eliſabethenſchule. — Um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt.
— Donnerstag, den 26. April, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde
(Mitgliederverſammlung). Lehrer Oſtheimer. — Abends 8 Uhr:
Deilamatorium (Roßdörfer Jugendbund). — Von Montag bis
Sams=
tag jeden Nachmittag 4 Uhr: Bibelſtunde von Paſtor Juhl=Hamburg.
— Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Funkerkaſerne bei
Henſel. — Jugendbund für E. C.: Sonntag, nachm. 21 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 41 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Abends 8 Uhr: Deklamatorium (
Jugend=
bund Roßdorf). — Von Montag bis Samstag: Teilnahme an den
Evangeliſations=Vorträgen des Paſtors Juhl=Hamburg.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtraße 6. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Teilnahme am Jugendgottesdienſt in der Martinskirche,
Ver=
einsgeiſtlicher Pfarraſſiſtent Müller. Mitwirkung des „Wartburg=
Po=
ſaunenchors” Sammlung des Vereins 20 Min, vorher auf dem
Rie=
gerplatz. (Choralbuch und Kuhlo I.) — Dienstag, abends ½9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde,
Chriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Dienstag, abends 81 Uhr:
Bibelſtunde (Daniel 2). — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für die Jugendabteilung. — Samstag, abends 8½ Uhr: Wochenſchluß=
Gemeinſchaftsſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Chriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 22. April,
vorm. 11¾ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 25. April, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 27. April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). — Donnerstag, den
26. April, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Erhardt.
Ehriſ=liche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 22. April, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Evangeliſation. — Abends ½8 Uhr:
Jugendbundſtunde. — Dienstag, den 24. April, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde, — Freitag, den 27. April, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ch=iſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 22. April, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 26. April,
abends 8 Uhr: Bibeiſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Internalienale Bexeinig=ing Ernſter Bibelforſcher (Ortsgruppe
Darmſtadt), Karlſtraße 16, 1.): Bibelſtunden Mittwochs und
Frei=
tags, abends 8 Uihr.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils=
Verſamm=
lung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr: Oeffentliche
Ver=
ſammlungen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 22. April, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 8½ Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 22. April,
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt, Prediger
Ricker aus Frankfurt a. M.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 22. April 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr, und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Vorm. von 51 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe mit Predigt. — Nachm.
3 Uhr: Bittandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6! Uhr:
Heil. Meſſe. — Nachm. ½4 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen=
Kongregation. — Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Vorm. 9½ Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht und Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Heil. Meſſe u. Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 5 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe.
— Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Amt mit
Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um ½3 Uhr: Andacht.
St. Fidelis: In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Wald=
ſtraße an allen Sonn= und Feiertagen morgens um 8 Uhr heil. Meſſe
mit Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr;
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt,
— Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And.
Familiennachrichten
Johanna Poth
Leonhard Herrmann
VERLOBTE
Roßdörferstr. 1 Erbacherste. 13
Johanna Zörgiebel
Simon Hitzel
VERLOBTE
Darmstadt
Alezaaderstr. 13 Rhönring 4
Ihre am Sonntag, den 22. April,
* nachm. 2½ Uhr, in der
Martins-
ktrche statttindende TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Philipp Horneft
Marie Horneff, geb. Stork
Darmstadt
Karlstr. 29
Arheilgerstr. 79
1*1099
Statt beſonderer Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die traurige
Nach=
richt, daß nach langem, ſchwerem
Leiden meine innigſtgeliebte Frau
und treuſorgende Mutter meines
Kindes, unſere liebe Tochter und
Schwiegertochter, Schweſter, Tante
und Schwägerin
kobert Werner
Elisabeth Werner
geb. Treusch
VERMAHLTE
Auerbach i. H., Burgstraße 13
Trauung: Sonntag, 22. April 1923, nachm.
21, Uhr, in der Stadtkapelle zu Darmstadt
(*11030
geb. Andrees
geſtern Nacht in die Ewigkeit
ab=
gerufen worden iſt.
76
In tiefer Trauer:
Im Namen aller Hinterbliebenen
Wilhelm Engel.
Hofgut Nackterwäldchen (Pfalz),
früher Sensfelder Oof.
Arheilgen, Wixhauſen u.
Darm=
ſtadt, den 21. April 1923.
Die Beerbigung findet morgen
Sonntag, 22. April, nachmittags
½ Uhr von der Friedhofshalle
in Wighauſen aus ſtatt.
e
Tauſche Eisſchrank
begen kleineren Kin=
Hertdagen init Ver=
(*11054
höhring 139, III.
Federsog abh nd gehon.
Da Täter erkannt, w.
um ſofortige Rückgabe
Sparherd
erſucht, andernf.
An=
zeige erfolgt. (*11056 (Amor) zu verk. 93il
Beſſungerſt. 79, Lhelmſtr. 28, I. (*11002
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach langem
mit Geduld ertragenem Leiden
mein herzensguter Mann, unſer
Vater, Sohn, Bruder, Schwager,
Schwiegerſohn und Onkel
Herr Richard Koch
Vorſchloſſer
im 38. Lebensjahre.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Frau 3da Koch, geb. Jox.
Darmſtadt Kaiſerswaldau, Ober=Beſſingen
Die Beerdigung findet Montag,
den 23. April, nachmitt. 2½ Uhr,
vom Portale des Waldfriedhofes
aus ſtatt. (*1103.
Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Tode unſres lieben Vaters,
Schwiegervaters u. Großvaters
ſagen innigen Dank (*109538
Familie Naumann
„ Bohnenberger.
Darmſtadt, 20. April 1923.
Guterh.
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Darmſtätter Zagblatt, Sumstag, den 2
Das ewige Feuer.
Roman von H. Richter.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
58)
(Nachdruck verboten).
Der Wagen hielt vor dem Direktionsgebäude. Kein Menſch
kümmerte ſich um Adrigan, als er ausſtieg und in das Haus trat.
Ein Gemiſch aller europäiſchen Sprachen klang ihm aus den
Büros entgegen. Ein junges Mädchen ſaß hinter einem
Fen=
ſter, an dem „Anmeldung” ſtand.
Iſt der Generaldirektor zugegen?”
„Miſter Knox, ja, wen kann ich melden?
„Laſſen Sie, ich melde mich ſelbſt an.”
„Das iſt verboten, mein Herr.”
Adriaan mußte unwillkürlich lachen. Das Werk hatte er
mitgeſchaffen, und wenn er nicht durch ſeinen Beamtenapparat
gemeldet wurde, kannte ihn kein Menſch.
„Auch für den Statthalter von Gruſinien?” fragte er.
Die Kleine wurde blaß.
„Den — Statthalter — — Ich werde Exzellenz ſofort
an=
melden.”
Gegenüber wurde eine Tür aufgeriſſen..
„Was iſt denn hier los?” Ein breitſchultriger Mann ſtand
in der Oeffnung.
„Um das zu erfahren, bin ich hier: Miſter Knox, nicht
wahr? Ich hatte noch nicht das Vergnügen, da Sie ſich in
Tiflis noch nicht vorgeſtellt haben. Baron Adriaan van
Utrecht.”
Der Breitſchultrige prallte zurück.
„Darf ich bitten, Herr Statthalter?”
Adriaan ging, ohne die Hand des anderen zu beachten, in
das Zimmer. „Sie arbeiten ſeit vier Wochen bei uns, Miſter
Knux?
„Ja, ich hatte viel zu organiſieren, ich dachte in
allernäch=
ſter Zeit—
„Laſſen Sie,” unterbrach ihn ban Utrecht. „Wie ſind die
Arbeiterbeſtände verteilt, ich meine nach Nationens”
„Da Europa nicht genügend Arbeiter ſtellt, mußte ich zu
chineſiſchen Hilfskräften greifen,” wand ſich Knox.
G
„Iſt Ihnen das Verbot der Regierung nicht befannt?“
„Doch, Sir, eine Eingabe liegt bereits vor.”
„Wo?‟
„Bei mir zur Unterſchrift.”
„Aha, und inzwiſchen haben Sie ſich ſelbſt geholfen?”
„Ich mußte wohl, Herr Baron.”
„Im öffentlichen Leben redet man den Statthalter. ,
zellenz” an, Herr Generaldirektor.”
Der Breitſchultrige warf ihm einen giftigen Blick zu.
„Nun, und wieviel Chineſen beſchäftigen Sie?
„Dreitauſend, Exzellenz.”
„Auch Ingenieure?
„Leider ja.”
„Ich laſſe Ihnen acht Tage Zeit, alle Nichtweißen zu
ent=
fernen, ich werde dann mit militäriſchen Maßnahmen gegen
unerwünſchte Landfremde vorgehen. Haben Sie mich
verſtan=
den, Herr Generaldirektor?”
„Das iſt unmöglich, Exzellenz, ich muß dann meiner
Regie=
rung Bericht erſtatten.”
„Welcher Regierung?
„Der der Vereinigten Staaten.”
„Sie ſtehen hier in gruſiniſchen Dienſter, Herr!”
„Ich bin vom einer amerikaniſchen Finanzgruppe geſandt,
Exzellenz.”
Van Utrecht ſah ihn kalt an.
„Tun Sie, was Sie nicht laſſen können.”
Adriaan van Utrecht verließ raſch das Gebäude und fuhr
nach dem Gouvernement. Seine Ankunft in Baku war
inzwi=
ſchen bekannt geworden, und der Kommandant erwartete ihn.
Ein ſchwarzhaariger, mittelgroßer Menſch mit unangenehm
ſtechendem Blick.
„Die Ankunft Eurer Exzellenz iſt mir erſt jetzt gemeldet
worden,” entſchuldigte er ſich.
„Sie ſind ſcheinbar überhaupt ſchlecht über das unterrichtet,
ſvas hier vorgeht, Herr Oberſt,” entgegnete der Statthalter
ſcharf.
„Ich glaube, meinen Dienſt ſachgemäß erledigt zu haben.
„Möglich, aber ich möchte den Truppen und ihrem Führern
Gelegenheit geben, die Verhältniſſe in allen Teilen des Landes
kennen zu lernen. Hier liegt eine Schwadron und eine
Kom=
pagnie, nicht wahr?”
„Jawohl.
„Schön. In einer halben Stunde trifft ein Detachement der
engliſchen Lanciers hier ein, was den Dienſt der Schwadron
übernehmen wird. Die Landeswehr=Kavallerie wird unter Ihrer
Führung heute abend verladen und löſt die Hafentruppen in
Batum ab, wo Sie den Befehl über die Landeswehr übernehmen,
Herr Oberſt, im Einverſtändnis mit dem Kommandanten des
dort liegenden britiſchen Kreuzers. Ich denke, der Wechſel kann
Ihnen nur angenehm ſein. Ihnen und der Schwadron.”
Der Armenier biß ſich auf die Lippen.
„Haben Sie ſonſt noch Wünſches”
„Nein, Exzellenz.”
„Dann danke ich Ihnen.”
Als Adriaan allein war, atmete er auf. Das tat gut. Jetzk
ſpürde er ſeinen Willen ſchon durchſetzen.
Unten fuhr ein Automobil vor, dem ber engliſche Kapitän
entſtieg.
„Meine Lanciers ſind zur Stelle, Sir,” meldete Wallace.
„Danke, Kapitän. Sperren Sie bitte ſtreng den Hafen ab
und laſſen Sie die Stadt dann nach den verdächtigen Elementen
unterſuchen. Ich denke, wenn wir eine Woche hier liegen, iſt
Baku gereinigt.”
„Zuverſichtlich, Sir, wir verſtehen uns auf ſolche
Reinigun=
gen. Und die Gentlemen mit den Gummiknüppeln?”
Adriaan lachte. „Ich habe ſie nicht gebraucht und brauche
ſie nicht mehr. Die Leute hier ſind verſchlagen, aber zur
Re=
bellion zu feige.”
(Fortſetzung folgt.)
nicht als Ihr Geheimnis betrachten,
Sie dürfen es daß Sie Ihre Kleider, Bluſen,
Gar=
dinen, Strümpfe uſw. mit den weltberühmten „Heitmann’s
Farben”, Marke „Fuchskopf im Stern”, ſelbſt färben, weik
dieſe die beſten ſind, ſondern Sie müſſen es auch all” Ihren Freun=
(T,3246
dinnen und Bekannten erzählen.
Auf Teilzahlung!
Der Dollar ſteigt und ich verkaufe
ſolange der Vorrat reicht:
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mäntel, Straßenkleider, Bluſen, Röcke
und Kinderkleider in jeder Größe, ſowie
Herren= und Damen=Leibwäſche
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Herrenanzüge treffen nächſte Woche ein.
Ausweiſe mitbringen. (*10947sg
Firma Wilh. Didzuhn
Kranichſteinerſtraße 6.
Aus den Amtsverkündigungen des Kreigamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Taſchenmeſſer mit rotem
Holzſtiel. 1 weißes Kinderröckchen. 1
Reiß=
ſchiene. 1 ſchwarzes Lackleder=Geldtäſchchen
mit über 600 Mk. 1 Paket Tapenreſter.
leeres ſchwarzes Portemonnaie. Eine größ.
Anzahl verſchiedene Schlüſſel. 1 hellbraun.
Haarpfeil. 1 grauer Handſchuh. 1 kleiner
Zirkel. 20 Mk. in Scheinen. 600 Mk. in
Scheinen. 1 braune Brieftaſche mit über
500 Mk. 1 Trauring, gez. M. G. 1 altes
Geldtäſchchen mit über 6000 Mk. 1
Ein=
tauſendmarkſchein. — Zugelaufen: 1 gelb
Hund mit weißer Bruſt, 1 Fox (rotbraun),
1 Huhn (braun).
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt ir
den Apotheken Darmſtadts: Es
ver=
ſehen den Sonntagsdienſt und in der
Woche vom 21. April bis einſchl. 28. Apri
den Nachtdienſt die Löwen=Apotbeke
Ballonpl. 11, die Adler=Apotheke,
Wilhel=
minenplatz 17, und die Hieſch=Apotheke
Nieder=Ramſtädterſtr. 21.
Bekanntmachung.
Auf Grund von § 1 der Bekannt
machung zur Fernhaltung unzuverläſſi
ger Perſonen vom Handel vom 23. Sep
tember 1915 haben wir dem Althändle=
Georg Täufer ſowie ſeiner Ehefrau
Anna Margarethe Täufer, geb. Rock,
Darmſtadt, Hinkelgaſſe 18, den Handel
mit Metallen und Möbeln wegen Unzu=
(3263
verläſſigkeit unterſagt.
Darmſtadt, den 16. April 1923.
Polizeiamt.
J. V.: Dr. Kayſer.
Bekanntmachung.
Auf Grund von § 1 der
Bekannt=
machung zur Fernhaltung
unzuverläſſi=
ger Perſonen vom Handel vom 23.
Sep=
tember 1915 haben wir der Althändlerin
Gertrude Fritz, Darmſtadt,
Pallas=
wieſenſtraße 54, den Handel mit
Roh=
produkten wegen Unzuverläſſigkeit unter=
(3262
ſagt.
Darmſtadt, den 16. April 1923.
Polizeiamt.
J. V.: Dr. Kayſer.
—
Bekanntmachung.
Wir haben dem Adolf Frichkel in
Darmſtadt, Langgaſſe 27, den
Trödel=
handel, insbeſondere den Handel mit
altem Eiſen, Metallen, Papier und
Fla=
ſchen wegen Unzuverläſſigkeit auf Grund
von § 1 der Bekanntmachung zur
Fern=
haltung unzuverläſſiger Perſonen vom
Handel vom 23. September 1915 unter=
(326(
ſagt.
Darmſtadt, den 13. April 1923.
Polizeicmt.
J. V.: Dr. Kayſer.
—
Bekanntmachung.
Auf Grund von § 1 der
Bekannt=
machung zur Fernhaltung
unzuverläſſi=
ger Perſonen vom Handel vom 23.
Sep=
tember 1915 haben wir dem Rudolf
Baxnewald, Arheilgerſtraße 48,
Darm=
ſtadt, den Handel mit Metallen, Lumpen,
Knochen und Papier wegen
Unzuver=
läſſigkeit unterſagt.
(3258
Darmſtadt, den 16. April 1923.
Polizeiamt.
J. V.: Dr. Kayſer.
Heutiger Eintrag ins Handelsregiſter
B: Firma: Eiſendau Donges,
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung. Sitz
Darmſtadt. Gegenſtand des
Unterneh=
mens: Herſtellung und Vertrieb von
Eiſen=
bauwerksteilen, insbeſondere Fortbetrieb
der zu Darmſtadt unter der Firma
Darm=
ſtädter Eiſenbauanſtalt Georg Donges
beſtehenden, vou den Geſellſchaftern
Ge=
org Donges und Konrad Müller,
Darm=
ſtadt, betriebenen Fabrikation von
Eiſen=
konſtruktionen und gewerbliche
Verwer=
tung der von den genannten Herren
an=
gemeldeten, oder ihnen erteilten Patente
und ſonſtigen Schutzrechte.
Stammkapi=
tal: 1500000 Mark. Der
Geſellſchafts=
vertrag iſt am 21. Februar 1923
feſtge=
ſtellt. Die Geſellſchaft wird, falls mehrere
Geſchäftsführer beſtellt ſind, durch
minde=
ſtens zwei Geſchäftsführer oder einen
Geſchäftsführer und einen Prokuriſten
vertreten. Geſchäftsführer: Fabrikant
Konrad Müller in Darmſtadt. Zu
Pro=
kuriſten ſind beſtellt: Oberingenieur
Wil=
helm Paulmann, Kaufmann Philipp
Vierheller, Ingenieur Heinrich Heldmann,
alle in Darmſtadt, in der Weiſe, daß
immer nur zwei Prokuriſten zuſammen
oder ein Geſchäftsführer und ein
Pro=
kuriſt die Firma zeichnen können. — Die
Geſellſchafter Georg Donges und Konrad! Suche Stell. a. Köch.,
D.Becker8 Co.
Frankfurt am Main
Schwedlerstrasse 5
nehmen Aufträge entgegen in
Pflanzenschutzmitteln
Rebschwefel
Kupfervitriol
Bast
Verlangen Sie sofort bemustertes Angebot.
Telegramm-Adresse: Schwefelbecker
Telephon Hansa 695 und folgende.
(1,9821
Tücht. Verkäuferin
für Kurzwaren
per bald oder ſpäter geſucht. Nur
Damen, die ſchon in größeren
Häu=
ſern m. Erfolg tärig waren, wollen
ausführl. Angeb. mit Bild, Zeugn.
und Gehaltsanſprüchen u. D 108 a.
d. Geſchäftsſt. d. Bl. richten, (3159ms
Weiblich
Heutiger Einrrag ins Handelsregiſter
B: Firma: Induſtriebedarf,
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung
Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand des
Unter=
nehmens: Betrieb des von dem
Geſell=
ſchafter H. Ludendorff in Schierſtein
be=
triebenen Geſchäfts ſowie allgemein die
Herſtellung und der Vertrieb von
Ge=
brauchsartikeln aus Aluminium oder
anderem Material zu
Haushaltungs=
zwecken ſowie die Vertretung anderer
Fabriken gleicher oder ähnlicher Branche
oder die Beteiligung an ſolchen Fabriken.
Stammkapital: 40000 Mark. Der
Ge=
ſellſchaftsvertrag iſt am 5. April 191
feſtgeſtellt und am 13. Februar 1923
ge=
ändert. Die Geſchäftsführer vertreten
jeder allein die Geſellſchaft. Geſchäfts
führer: Kaufmann Heinrich Ludendorff.
Darmſtadt. — Die Bekanntmachungen
der Geſellſchaft erfolgen durch den
Deut=
ſchen Reichsanzeiger.
(3251
Darmſtadt, den 13. April 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Für das Rechnungsjahr 1923 iſt die
Lieferung von etwa 50 Einheitsſärgen
zu vergeben, und zwar zu 2, 1,80, 1,5C
und 1,20 Meter Länge.
Angebote ſind bis ſpäteſtens 26. April
ds. Js. bei der unterzeichneten
Bürger=
meiſterei einzureichen. Die näheren
Be=
dingungen liegen daſelbſt zur Einſich
offen.
Roßdorf, 20. April 1923.
Bürgermeiſterei Roßdorf.
Lorenz.
3248)
am 29. und 30. April 1923 gs
im ſtädtiſchen Viehhof
Hauptmarkt für Gebrauchspferde
aller Art ſowie für Maſtvieh:
Heilung ohne Queoksilber ohne giftige
Ein-
spritzung ohne Berufsstr.; aufklär, Brosohuro
tans, freinüll. Danksohreib. uber
röhrenleiden (Ausänß), 2) Syphilis, 3)
Mammes-
sohwäche, 4) Weißäuß kostenlos in versohloss.
Briefumschlag ohne Aufdruck, gegeu Einsen- —
dnns ron Mk. 300.— für Porto ete.
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erhalten, hat abzug
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Rheinſtr. 39, 1*1105
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Schlachthof
Samstag vormittag
von 8 Uhr ab.
Müller, Fabrikanten in Darmſtadt, brin= Haush. (a. Hilfe in
gen das von ihnen unter der Firma Küchenbetr.). Ang. an
Darmſtädter Eiſenbauanſtalt Georg Don= 2: 2:, Saudwehrſ. 12.
ges betriebene Fabrikgeſchäft nebſt
Zu=
behör mit Aktiven und Paſſiven derge= Bandelsſchuleri!
ſtalt in die Geſellſchaft ein, daß das 15 Jahre, ſucht Stel
Geſchäft vom 1. April 1922 ab als auf lung aufkaufm. Büro
technung der Geſellſchaft mit beſchränk= a. d. Geſchſt. (C10965
ter Haftung geführt angeſehen wird:
hierfür wird jedem derſelben der Betrag
von 750 000 Mark als Stammeinlage Dung. Fkaulein
(5259 perfekte Stenograph.
angerechnet.
u. Maſchinenſchr., mit
Darmſtadt, den 13. April 1923.
allen Büroarb. vertr.,
Amtsgericht Darmſtadt I.
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a. d. Geſchſt. (*11057
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(Schriftſetzer) 21 J.,
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Karlſtr. 11, II. (*11026
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Prüfung, ſowie kauf
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die Geſchſt. (*10931
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Stellung
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Darm=
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voll. Familienanſchluß.
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Haus=
arbeiten und Nähen
ewandert. Sehe
wenig, auf hoh. Lohr
als auf gute Behandl.
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Anter dem Eindruck der Steuererklärungen.
Von Rechtsanwalt Dr. Harald Förſter,
Syndikus des Verbandes deutſcher Privatbankiers, und
Dr. Kurt Herkel, Dresden.
Durch Verordnung des Reichsminiſters der Finanzen iſt der
Endtermin für die Abgabe der Steuererklärungen bis
ſpä=
teſtens zum 30. April 1923 feſtgeſetzt worden. Wohl noch
nie=
mals hat der Steuerpflichtige vor ſolchen Schwierigkeiten
geſtan=
den, wie ſie jetzt vorliegen. In allerletzter Stunde, in größter Eile
und Ueberſtürzung ſind Neuerungen eingeführt worden, die für
die Steuererklärungen von großer Tragweite ſind. Das „Geſetz
über die Berückſichtigung der Geldentwertung in den
Steuer=
geſetzen” vom 20. März 1923 ändert 14 Steuergeſetze ab, darunter
auch das Einkommenſteuergeſetz,
Vermögens=
ſteuergeſetz und das Zwangsanleihegeſetz, für
welche jetzt die Erklärungen anzufertigen ſind. Es ſind neue
Pflichten und Rechte geſchaffen, deren Kenntnis zur Abgabe der
Steuererklärungen von ausſchlaggebender Bedeutung iſt. Der
Steuerpflichtige muß ſie kennen, denn er iſt für die Richtigkeit der
Steuererklärungen allein verantwortlich und kann die
Verant=
wortlichkeit auf keinen anderen, etwa den Steuerberater,
ab=
wälzen. Es iſt die traurige Folge der fortſchreitenden
Geldent=
wertung, daß ſtändig Aenderungen nötig waren, daß ein Geſetz
das andere jagt. Der Leidtragende iſt der Steuerpflichtige, der
beſtrebt ſein muß, die gebotenen Hilfsmittel zu
er=
ſchöpfen, um ſich vor größerem Schaden zu bewahren. Zweck
der folgenden Ausſührungen iſt, dem Steuerpflichtigen einen
Ausweg aus den ſchier unüberwindlichen Schwierigkeiten zu
zeigen. Die Darlegungen erheben nicht den Anſpruch auf
wiſſen=
ſchaftliche Forſchung, ſie wolen unter Auslaſſung alles
Ueber=
flüſſigen und Störenden dem Laien praktiſche
Finger=
zeige geben.
Verhältniſſe der drei Geſetze zueinander.
Der grundlegende Unterſchied zwiſchen dem
Einkommen=
ſteuergeſetz einerſeits und dem Vermögensſteuer= und
Zwangs=
anleihegeſetz andererſeits iſt, daß beim Einkommen lediglich
der Gewinn, der Ertrag, bei der Vermögensſteuer
und Zwangsanleihe dagegen das beſtehende Vermögen
beſteuert wird. Die für die Einkommenſteuer aufgeſtellte Bilanz
iſt daher für die Vermögensſteuer und Zwangsanleihe nicht ohne
weiteres brauchbar. Wenn man noch berückſichtigt, daß auch die
nach den Grundſätzen des Handelsgeſetzbuches aufgeſtellte
Han=
delsbilanz für die Einkommenſteuer nicht ohne weiteres
ver=
wendbar iſt, ſo kommt man zu dem unbefriedigenden Ergebnis,
daß heute der Kaufmann neben ſeiner ordentlichen Bilanz noch
zwei — wenigſtens proviſoriſche — Steuerbilanzen für die
Einkomptenſteuer einerſeits und für die Vermögensſteuer und
Zwangsanleihe andererſeits aufſtellen muß.
Einkommen und Körperſchaftsſteuer.
Was gehört zum Einkommen, das der Steuer unterliegt?
Alle Einkünfte in Geld oder Geldeswert, alſo auch
Naturalien, wie Waren, Genuß von Rechten und Gütern,
Wohnung, Koſt, Ausbeuten und verwertete Dienſtleiſtungen. Auch
Forderungen, die in dem Steuerjahr entſtehen, ſind
Ein=
künfte. Was man von einem anderen an Geldeswert zu
ver=
langen hat, iſt ein Recht, um das man bereichert iſt, das ſich
jeder=
zeit verwerten läßt. Das Einkommenſteuergeſetz unterſcheidet
fünf große Einkunftsgruppen, je nach der Quelle,
aus der das Einkommen fließt: Einkommen aus Grundbeſitz,
Gewerbebetrieb, Kapitalvermögen, Arbeit, ſonſtige Einnahmen.
Hier nur von allem das Wichtigſte, vor allem das Neueſte.
Aus Grundbeſitz fließen Miete, Pacht, Einkünfte aus
der Bewirtſchaftung von Grundſtücken, Einnahmen aus
Grund=
rechten und Gefällen. Hierher gehört der Wert der Nutzung einer
Wohnung im eigenen Hauſe. Haus= und Villenbeſitzer,
die in ihrem Hauſe wohnen, haben ihren Einkünften den
Miet=
wert ihrer Wohnung hinzuzurechnen. Es gilt der ortsübliche
Mittelpreis, der natürlicherweiſe hinter den jeweiligen auf Grund
des Reichswietengeſetzes feſtgelegten Mietspreiſen zurückbleibt,
weil in dieſem die Betriebskoſten, Koſten für Inſtandſetzungen
uſw. enthalten ſind. Auch jeder andere Steuerpflichtige, der eine
Wohnung unentgeltlich, z. B. bei Verwandten, inne hat, muß
deren Mietwert in Anſatz bringen. Zahlt er einen
außergewöhn=
lich niedrigen Mietpreis, der hinter dem ortsüblichen Mittel=
preis zurückbleibt, ſo hat er die Differenz zwiſchen beiden in
Anſatz zu bringen.
Einkommen aus Gewerbebetrieb beziehen die
Geſchäftsleute in dem Gewinn ihres Geſchäfts. Der Gewinn iſt
der Ertrag ihrer Arbeit. Es kommt dabei immer darauf an, ob
der Steuerpflichtige Unternehmer, Mitunternehmer iſt. Der ſtille
Geſellſchafter gehört deshalb nicht hierher, er bezieht Einkommen
aus Kapitalvermögen.
Die Einkünfte aus Kapitalvermögen fließen dem
Empfänger zu ohne Arbeit, nur weil er beſitzt. Für einen Teil
der Kapitalempfänger bringen die Tarif= und
Befreiungsvor=
ſchriften des Geldentwertungsgeſetzes eine beachtliche
Vergün=
ſtigung durch den § 22. Zur Milderung der Doppelbeſteuerung
erhalten die Bezieher von Dividenden und ſonſtigen
körperſchafts=
ſteuerpflichtigen Einkommen 15, 12½ reſp. 10 Prozent der auf
volle Tauſend nach unten abgerundeten Gewinnanteile auf die
Einkommenſteuer angerechnet, und zwar
15 Prozent, wenn das Einkommen dieſer Steuerpflichtigen das
Doppelte des Betrages nicht überſteigt, der dem geringſten
Einkommenſteuerſatz von 10 Prozent unterliegt (für 1922:
2X400 C00 Mark — 800 000 Mark),
12½ Prozent, wenn das Einkommen das Sechsfache des
ge=
nannten Betrages nicht überſteigt (für 1922: 6X 200 000
Mark — 2 400000 Mark),
10 Prozent, wenn das Einkommen das Sechsfache des
genann=
ten Betrages überſteigt.
Dieſe Vergünſtigung gilt erſt für das Steuerjahr 1923, kann
aber auf Antrag bereits für 1922 beanſprucht werden, ſofern
nämlich ſolche zu dem Einkommen gehörige Gewinnanteile an
einer Körperſchaft bereits nach dem Körperſchaftsſteuergeſetz mit
15 Prozent verſteuert ſind und die Gewinnanteile aus einem
Geſchäſtsjahr der Körperſchaft ſtammen, das nach dem 31.
De=
zember 1921 abgelaufen iſt — Gewinnanteile aus Abſchluß eines
Geſchäftsjahres am 31. Oktober 1921 kommen beiſpielsweiſe nicht
in Frage — und wenn die geſamten bezogenen Gewinnanteile
des Einkommenſteuerpflichtigen mindeſtens 10 000 Mark betragen.
Eine entſprechende Anrechnungsvorſchrift hat auch das
Körper=
ſchaftsſteuergeſetz erhalten. Einer Körperſchaft, in deren ſteuer=
lation), verfällt der Gewinn der Steuer. Die
Spekulations=
gewinne ſind ſteuerpflichtig. Der Nachweis der Spekulation
wird oft ſchwer ſein. Nach einer Anweiſung des
Reichsfinanz=
miniſters an die Finanzämter ſind in der Steuererklärung für
1922 alle Veräußerungen von Gegenſtänden vom
Steuerpflichti=
gen anzugeben, die er weniger als zwei Monate beſeſſen hat.
Unter dieſen Umſtänden gilt die Vermutung der Steuerpflicht,
dem Steuerpflichtigen bleibt es dabei belaſſen, das Gegenteil zu
weiſen.
Gewiſſe Einkünfte zählt das Geſetz auf (8 12), die nie als
ſteuerbares Einkomen gelten. Es ſind das in der Hauptſache
eine Reihe von Vermögensanfällen, wie Erbſchaften, Ausſteuer
und Ausſtattungen, verſchiedene Kapitalabfindungen aus
fami=
lienrechtlichen Verhältniſſen, aus Schadenerſatz für
Körperver=
letzung, Bezüge aus Kranlenverſicherung, gewiſſe Bezüge aus
öffentlichen Mitteln, zum Zwecke der Erziehung, Ausbildung,
Wiſſenſchaft und Kunſt.
Die Abzüge.
Die angeführten Einkünfte machen noch nicht das ſteuerbare
Einkommen aus. Es ſind Abzüge zuläſſig; nur, was nach
Vor=
nahme der Abzüge übrig bleibt, iſt ſteuerbar. In dem
Steuer=
erklärungsſormular ſind die zuläſſigen Abzüge vollſtändig
auf=
gezählt, ſo daß ſich eine Wiederholung an dieſer Stelle erübrigt.
Es ſoll nur einiges Beachtenswerte hervorgehoben werden.
Einige Poſten ſind unter keinen Umſtänden abzugsfähig. Es ſind
das alle Aufwendungen zur Verbeſſerung und Vermehrung des
Vermögens, zu Geſchäftserweiterungen, zu Kapitalanlagen und
zur Schuldentilgung oder zu Erſatzbeſchaffungen, ſoweit hierfür
bereits Werbungskoſten abgeſetzt ſind, Zinſen für im
Gewerbe=
betrieb und in der Land= und Forſtwirtſchaft angelegtes eigenes
Vermögen, die für den Haushalt und den Unterhalt von
Fa=
milienangehörigen aufgewendeten Beträge und ſchließlich die
Einkommenſteuer und ſonſtige Perſonalſteuern. Die
zuläſſi=
gen Abzüge zählt der 8 13 in acht einzelnen Poſten auf, deren
wichtigſten die Werbungskoſten, d. h. die zur Erwerbung,
Sicherung und Erhaltung der Einkünfte gemachten
Aufwendun=
gen darſtellen. Bei der Lohnſteuer der Lohn= und
Gehalts=
empfänger ſind die Abzüge bereits berückſichtigt. Sie ſind abge=
barem Einkommen Anteile an dem Gewinn einer anderen — und golten durch einen beſtimmten Pauſchſatz, der von der Steuer
zwar einer Erwerbsgeſellſchaft — enthalten ſind, werden 15 Pro= abgeſetzt wird. Reicht dieſer Satz zur Abgeltung nicht aus, ſo
zent, wenn es eine Erwerbsgeſellſchaft iſt, und 10 Prozent, wenn haben die Lohn= und Gehaltsempfänger mit über 400 000 Mark
es ſich um einen ſonſtigen Körperſchaftsſteuerpflichtigen handelt, Einkommen ſür 1922, bei denen Veranlagung Platz greift,
Ge=
der auf alle volle Tauſende nach unten abgerundeten Gewinn= legenheit, etwa entſtandene höhere Werbungskoſten und ſonſtige
anteile auf die Steuer angerechnet, und zwar findet die
Anrech=
nung für 1922 unter denſelben Vorausſetzungen ſtatt, wie ohen
bei der Einkommenſteuer dargelegt iſt.
Einkommen aus Arbeit haben die im öffentlichen oder
privaten Dienſte angeſtellten oder beſchäftigten Lohn= und
Ge=
haltsempfänger, die Empfänger von Wartegeldern,
Ruhegehäl=
tern, Witwen= und Waiſenpenſionen und von anderen Bezügen
für frühere Dienſtleiſtungen und Berufstätigkeit. Zu dieſer
Ein=
kommensart gehören auch die Einnahmen der Angehörigen der
freien Berufe aus ihrer Berufstätigkeit und die Bezüge der
Ver=
waltungs= und Aufſichtsratsmitglieder — ſofern ſie nicht zugleich
als Unternehmer anzuſehen ſind — von Geſellſchaften,
Genoſſen=
ſchaften und ſonſtigen Perſonenvereinigungen. Die weitaus
mei=
ſten der großen Klaſſe der Lohn= und
Gehaltsempfän=
ger werden mit der Steuererklärung nichts zu ſchaffen haben,
weil ihre Steuer durch den bei der Lohnzahlung vorgenommenen
Abzug als getilgt gilt. Das iſt aber nur ſoweit der Fall, als ihr
Lohn oder Gehalt im Jahre 1922 den Betrag von 400000 Mark
nicht überſteigt und ſie anderweites Einkommen über 5000 Mark
nicht gehabt haben. Es findet dann eine Veranlagung nicht
ſtatt. Veranlagung findet bei einem Lohneinkommen bis zu
400 000 Mark für das anderweite Einkommen allein ſtatt, wenn
dieſes 5000 Mark überſteigt. Sie findet natürlich ſtatt, ſofern die
Grenze des Arbeitseinkommens von 400 000 Mark
überſchrit=
ten wird.
Von dem Einkommen, beſtehend in ſonſtigen
Einnah=
men, ſeien beſonders hervorgehoben die Gewinne aus einzelnen
Veräußerungsgeſchäften. Dieſe ſind grundſätzlich nicht
ſteuer=
pflichtig, wenn ſie privat, das ſoll heißen außerhalb des
Rah=
mens des Geſchäftsbetriebes eines buchführenden Kaufmanns,
erfolgen. Innerhalb des gewerblichen Betriebes eines
buch=
führenden Kaufmanns oder einer einem ſolchen gleichſtehenden
Erwerbsgeſellſchaft gibt es ſteuerfreie einzelne
Veräußerungs=
geſchäfte überhaupt nicht. Ein Grundſtück, eine
Wohnungsein=
richtung können jederzeit verkauft werden, ohne daß der dabei
erzielte Gewinn der Einkommenſteuer unterzogen wird. Nur
dann, wenn der Erwerb des veräußerten Gegenſtandes zu dem
Zweck erfolgt, dieſen mit Gewinn wieder zu veräußern (Speku=
Abzüge nach § 13 bei ihrer Steuererklärung in Anſatz zu
brin=
gen. Aber auch nicht zur Veranlagung herangezogene
Lohn=
empfänger — Einkommen bis 400000 Mark — können
Veran=
lagung beantragen, wenn die bei der Lohnſteuer in Anſatz
ge=
brachten Abzüge zu gering ſind und der beanſpruchte
Abzugs=
betrag 12000 Mark im Jahre überſteigt. Eine neue, die Abzüge
des § 13 betreffende Vorſchrift bringt das Geldentwertungsgeſetz.
Vergünſtigungen genießen die Angehörigen der freien
Be=
rufe bei der Veranlagung für 1922. Sie erhalten für drei von
den Poſten der Abzüge, die der 8 13 zuläßt, einen beſonderen
Pauſchſatz als abzugsfähig zugebilligt. Die genannten drei Poſten
betreffen Abzüge für Beiträge zu Kranken=, Unfall=, Haftpflicht=,
Angeſtellten=, Indaliden= und Erwerbsloſenverſicherungs=,
Wit=
wen=, Waiſen= und Penſionskaſſen, Verſicherungsprämien auf den
Todes= oder Lebensfall und Spargelder für Tod und Alter. Zur
Abgeltung der Abzüge der genannten Auſwendungen darf ein
Pauſchſatz von 20 Prozent des Einkommens aus dem freien
Be=
ruf nach Abzug der Werbungskoſten, und zwar mindeſtens
30000 Mark, höchſtens aber 80 000 Mark, vom Geſamtbetrage der
Einkünfte in Abzug gebracht werden. Dieſe erweiterten Abzüge
ſind aber nur zuläfſig, wenn das ſteuerbare Einkommen
haupt=
ſächlich, d. h. zum größeren Teil, in Bezügen aus freier
Berufs=
tätigkeit beſteht.
Steuerfrei ſtellt die neue Geſetzgebung teilweiſe die
Auf=
wendungen für Kleinwohnungsbau. Zu deſſen
Förderung, für den bei der großen Verteuerung der Materialien
wenig Neigung und Anreiz beſteht, der aber dringend nötig iſt,
werden Aufwendungen, die für dieſe Zwecke im Laufe der Jahre
1922 bis 1926 gemacht ſind, zu drei Vierteln als ſteuerfrei vom
Einkommen abgezogen. Es iſt nicht mehr wie bisher
erforder=
lich, daß die Verwendung der Bauten zu Kleinwohnungszwecken
ſichergeſtellt iſt, auch wird der durch Veräußerung der Bauten.
erzielte Gewinn nicht ohne weiteres nachträglich noch zur Steuer
herangezogen. Wenn das ſteuerbare Einkommen zum Abzug der
für dieſe Zwecke gemachten Auſwendungen nicht ausreicht, ſo kann
der Abzug auch auf die folgenden Jahre verteilt werden. Unter
Kleinwohnungen verſteht das Geſetz ſolche mit einer nutzbaren
Wohnfläche bis zu 120 Quadratmeter Inhalt. (Fortſ. folgt.)
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Darmſtädter Tagblatt
21. April 4923 Nr. 109
Dndersdr
Handel und Wandel in Heſſen.
Hehligenſtädt u. Co., Werkzeugmaſchinenfabrik
und Eiſengießerei A.=G., Gießen. Die Verwaltung
bean=
tragt bei der zum 8. Mai einberufenen Generalverſammlung
Kapitals=
erhöhung um 8 Mill auf 16 Mill. und Aufnahme eines Darlehens gegen
Ausgabe von 8000 Genußſcheinen über je 1000 Mk. Das Stimmrecht
der beſtehenden 1 Mill. Vorzugsaktien ſoll erhöht werden. Von den
neuen Aktien werden 4 Mill. den Aktionären 2 zu 1 zu 700 Prozent,
zuzüglich 300 Prozent zur Abgeltung der Bezugsrechtsſteuer, angeboten,
4 Mill, ſollen im Intereſſe der Geſellſchaft verwvertet werden. Die
Genußſcheine werden 1 zu 1 zu 125 Prozent angeboten. Die Dividende
dürſte in Höhe von 100 bis 150 Prozent zur Ausſchiittung gelangen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Kapitalserhöhung im Mühlenbaukonzern. Die
in der „Miag=Gruppe” zuſammengeſchloſſenen Geſellſchaften beantragen
Kapitalserhöhungen in folgendem Ausmaß: Amme, Gieſecke u.
Konnegen A.=G. von 50 auf 120 Mill. 50 Mill. neue Aktien
wer=
den den Aktionären 1 zu 1 angeboten. — Mühlenbauanſtalt und
Maſchinenfabrik vorm. Gebr. Seck von 40 auf 95 Mill.;
gleichfalls Bezugsrecht 1 zu 1. — Luther Maſchinen von 30 auf
60 Mill. Bezugsrecht 3 zu 2. — Greffenius von 18 auf R Mill.
Bezugsrecht 2 zu 1. (Bezugsberechtigt ſind nur die Stammaktien.) —
Kapler Maſchinenfabrik von 8 auf 12 Mill. Bezugsrecht
4 zu 1. Der Ausgabekurs der neuen Aktien ſoll mit Rückſicht auf die
ſchwankenden Geldverhältniſſe erſt am Tage der Generalverſammlung
feſtgeſetzt werden, dürfte aber nach Angaben der Verwaltung zwiſchen
12 Proz. und 15 Proz, des Börſenkurſes liegen. Die überſchießenden,
nicht zum Bezug benötigten Aktien ſollen für Aktienaustauſch oder
An=
gliederungszwecken zur Verfügung der Verwaltungen bleiben. In
Aus=
ſicht genommen iſt hierbei u. a. ein Austauſch gegen Aktien der „Miag”,
um den einzelnen Geſellſchaften ein direktes materielles Intereſſe an der
Muttergeſellſchaft und an deren Geſchäften zu geben. Die
neuauszu=
gebenden Aktien ſind bereits für das am 30. Juni ablaufende
Geſchäfts=
jahr voll dividendenberechtigt. Ueber den Geſchäftsgang aller
Geſell=
ſchaften des Konzerns wurde mitgeteilt, daß trotz der derzeitigen
wirt=
ſchaftlichen und politiſchen Ungunſt der Verhältniſſe mit erheblich
ge=
ſteigerten Erträgniſſen zu rechnen ſei, die ihren Niederſchlag auch in den
Dividenden finden werden. Die „Miag”, die bekanntlich über die
Ma=
jorität aller fünf Geſellſchaften verfügt, wird das ihr zuſtehende
Be=
zugsrecht ohne Erhöhung ihres eigenen Kapitals ausüben. Das
Ka=
pital der „Miag” beſteht aus 152 Mill. Stamm= und 48 Mill.
Vor=
zugsaktien.
* Oberſchleſiſche Kokswerke und Chemifche
Fa=
briken A.=G., Berlin. Die Verwaltung ſchlägt einer auf den
14. Mai einberufenen a. o. Generalverſammlung Kapitalserhöhung um
100 Mill. Stammaktien vor, die unter Ausſchluß des geſetzlichen
Be=
zugsrechts als Schutzaktien begeben werden ſollen. Außerdem wird
be=
antragt, Genußſcheine bis zur Höhe von 40 Mill. zu ſchaffen, von denen
20 Mill. den Aktionären in der Weiſe angeboten werden ſollen, daß auf
5 Stammaktien ein Genußſchein gegen Zahlung von 1000 Mk. entfällt.
* Kochs Adler=Nähmaſchinenwerke A.=G
Biele=
feld. Die Geſellſchaft beantragt eine Dividende von 30 Goldpfennigen,
gleich 150 Proz.
* Chemiſche Fabrik von Heyden A.=G.,
Dresben=
winnanteilrechte und das Stimmrecht der beſtehenden Vorzugsaktien ſollen
abgeändert werden. A. o. Generalverſammlung am 16. Mai.
* Sachſenwerk Licht und Kraft A.=G.,
Niederſed=
litz. Die Geſellſchaft weiſt für 1922 einen Bruttogewinn von 793 Mill.
und einen Betriebsgewinn von 295,71 Mill. aus. Zu Abſchreibungen
werden 66,69 Mill. verwendet, ſodaß die geſamten Werksanlagen in
Nie=
derſedlitz und Radeberg nur noch mit wenigen Mark in der Bilanz
er=
ſcheinen. Es wird die Verteilung einer Dividende von 50 Proz. auf
die alten und von 25 Proz. auf die jungen Aktien (i. V. 20 Proz.), und
von 7 Proz. auf die Vorzugsaktien vorgeſchlagen, wozu insgeſamt
54,11 Mill. erfordert werden. Die Dibidende kann in bar oder wie im
vorigen Jahre durch Bezug neuer Aktien gezahlt werden, und zwar Söhne 18000 Brief, Meyer Textil 4300, Petroleum 41—42000, Tiag
5 zu 1, ſodaß auf 1000 Mk. Aktie nominal 200 Mk. neue Aktien 100 Proz.
plus Steuer bezogen werden können. Eine Kapitalserhöhung iſt hierzu
nicht erforderlich, da aus der letzten Emiſſion noch genügend Material
vorhanden iſt.
* Gehe u. Co., Dresden. Die Geſellſchaft beantragt eine
Dividende von 0,4 Proz. in Gold gleich 400 Proz. in Papier gegen
40 Proz. im Vorjahr. Generalverſammlung am 30. Mai.
Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A.=G.,
Elber=
feld. Der Aufſichtsrat beſchloß nach reichlichen Abſchreibungen und
Rückſtellungen, die den Zeitverhältniſſen weitgehendſt angepaßt ſind, der
auf den 12. Mai einberufenen Generalverſammlung die Verteilung einer
Dividende von 300 Proz. (i. V. 30 Proz.) vorzuſchlagen.
Goldanleihe der Neckar=A.=G., Stuttgark. Die
Geſellſchaft gibt zur Beſtreitung der Mittel für die Fertigſtellung zweier
Waſſerkraftwerke eine 5proz. Goldanleihe aus. Die erſte Serie dieſer
Anleihe wird demnächſt von einem unter Führung der
Württembergi=
ſchen Vereinsbank in Stuttgart ſtehenden Konſortium zur öffentlichen
Zeichnung aufgelegt werden. Der Zeichnungspreis beträgt 93½
Pro=
zent. Die einzelnen Stücke lauten auf den Geldwert von 10,5
Gold=
mark, gleich 2½ Dollar, bis 420 Goldmark, gleich 100 Dollar. Für die
Verzinſung der Schuldverſchreibungen und ihre Rückzahlung, die vom
Jahre 19B8 ab erfolgt, haben das Reich und die Länder Württemberg,
Baden und Heſſen die geſamtſchuldneriſche Bürgſchaft übernommen.
„h. Buderusſche Eiſenwerke in Wetzlar. Der
Auf=
ſichtsrat beantragt 100 Prozent (15 Prozent) Dividende.
* Wollwarenfabrik Mereur A.=G. Der Aufſichtsrat
ſchlägt der zum 9. Mai einberufenen Generalverſammlung die
Vertei=
lung einer Dibidende von 300 Prozent ( i. V. 36 Prozent einſchließlich
Bonus) vor.
* G. Egeſtorff, Salzwerke und Chemiſche
Fabri=
ken, Hannover. Die Geſellſchaft beantragt Kapitalserhöhung
bis zu 24 Mill. Stammaktien und Umwandlung der 3 Mill. 6proz.
Vorzugsaktien in Stammaktien, während gleichzeitig 6 Mill. neue
Schtitzaktien geſchaffen werden ſollen.
Neugründungen.
* Unter Bekeiligung der A. E. G. und der
Deut=
ſchen Werke A.=G., Berlin, iſt eine neue Aktiengeſellſchaft
ge=
gründet worden. Das Aktienkapital von 10. Mill. haben die beiden
Geſellſchaſten je zur Hälfte übernommen. Die neue Geſellſchaft wird
unter Uebernahme der Schreibmaſchinenfabrikation der A. E. G. in dem
der Deutſchen Werke A.=G. gehörigen Werk Erfurt Schreibmaſchinen
herſtellen. Die Deutſchen Werke A.=G. gehören bekanntlich dem Reich.
Börſen.
* Börſenbericht vom 20. April 1923. (Eigener Bericht.)
Am Deviſenmarkt trat heute eine kräftige Reaktion auf die letzttägige
Steigerung ein, die Kurſe gaben einen anſehnlichen Teil ihrer Gewinne
wieder her — Dollar 25 500 —. Am Renten= wie auch am Aktienmarkke
machte ſich im Zuſammenhang hiermit Angebot geltend, das nur zu
niedrigeren Kurſen untergebracht werden konnte. Im allgemeinen
waren jedoch die Kursrückgänge nicht ſehr bedeutend, und im Verlaufe
der Börſe, gleich nach den erſten Kurſen, ſetzte ſich bei kleinerem
Ve=
ſchäft eine etwas freundlichere Tendenz durch. Intereſſe zeigte ſich
ſchon von Beginn an für Montan=Aktien, die im Verlaufe, vermutlich
auch auf ausländiſche Käufe hin, ſtärker gefragt und grſteigert waren.
Nachbörslich machte ſich, auf die Feſtigkeit des Montanmarktes hin, auch
für andere Gebiete etwas Intereſſe geltend, ſo daß man bei lebhafterem
Geſchäft zu anziehenden Kurſen ſchloß.
Chemiewerte lagen zu Beginn der Börſe 2—3000% ſchwächer,
konnten ſpäter jedoch einen Teil ihrer Verluſte wieder einholen.
Am Elektrizitätsaktienmarkt waren einige Werte
ſtär=
ker geſucht, die übrigen erlitten kleinere Kurseinbußen.
Bei Maſchinen= und Metall=Aktien überwogen
eben=
falls die Kursrückgänge, doch waren die Veränderungen im großen und
ganzen minimal.
Auch Zucker=Aktien nur wenig verändert.
Montan=Aktien lagen, wie ſchon eingangs erwähnt, bei
Radebeul. Die Geſellſchaft beantragt Erhöhung des Stamm= und großen Umſätzen von Anfang an ſehr feſt, ſo beſonders Deutſch=Luxem=
Vorzugsaktienkapitals um einen noch feſtzuſetzenden Betrag. Die Ge= burger 91 000 rationiert, ſpäter bis 96 000 gehandelt, Gelſenkirchener
96 000, nachbörslich 99 000, Rheinſtahl 66 000, nachbörslich 77 000. Auch
die übrigen Werte erzielten Kursſteigerungen von mehreren tauſend
Prozent.
Bank=Aktien lagen nur wenig verändert.
Der Einheitsmarkt war etwas ſchwächer. Von größeren
Kursrückgängen ſeien genannt: Beck u. Henkel minus 3000, Jetter u.
Scherer minus 6800, Ultramarin minus 3000.
Im freien Verkehr zogen die Kurſe nach ſchwächerem
Be=
ginn ſpäter leicht an. Man hörte hier: Becker Stahl 18250, Becker
Steinkohlen 16500 Benz 22—B 000, Brown Boveri 12 250, Emelka
7500, Growag 1750, Hanfa Lloyzd 11 000, Krügershall 29 700. Mez
10 350, Ufa 17250—18 250.
Die Börſe ſchloß angeregt bei weiterem Intereſſe für
Montan=
werte: Gelſenkirchener bis 99000‟ Deutſch=Luxemburger 96 000%,
Buderus 52 000. Die Feſtigkeit übertrug ſich auf alle Marktgebiete.
Nordd. Lloyd 42 000%, Anilin 36 000%, Elberfelder Farben 33 500%.
ub. Frankfurter Abend=Deviſen vom 20. April. Im
Abendverkehr blieben die Kurſe behauptet. London und Neu=York leicht
befeſtigt. Dollarnoten 26 000, Polen 54. Belgien 1460, Holland 10 250,
London 120 000, Paris 1720, Schweiz 4675, Neu=York 25 750.
„b. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die von der
Re=
gierung geplanten und noch in Vorbereitung befindlichen Maßnahmen
zur Durchführung der Stützungsaktion des Markkurſes haben in
wei=
ten Kreiſen des Handels eine große Unſicherheit hervorgerufen und
jedenfalls bewirkt, das ziemlich viel, anſcheinend über den Bedarf hinaus
angeſchafftes Deviſenmaterial wieder an den Markt gelangt. Der
hier=
durch hervorgerufene Preisdruck für den Dollar, mit dem auch ein
weſentlich ruhigeres Geſchäft als an den beiden Vortagen verbundeg
war, machte ſich auch in der Stimmung am Effektenmarkt bemerkbar.
Hier herrſchte bis auf wenige Ausnahmen eine ziemliche, mit
Realiſa=
tionsluſt verbundene Zurückhaltung bei Kurseinbußen ven 1000 bis
4000 Prozent ſür die meiſten Papiere. Bis zu 10 000 Prozent
rück=
gängig waren Anglo=Guano, Riebeck Montan und Hamburg=
Südameri=
kaner. Von Valutapapieren mußten Otavis, Kanadas und Mexikaner
erhebliche Teile der geſtrigen Gewinne wieder hergeben. Ein größeres
ſpekulatives Intereſſe beſtand von Anfang an für Werte des Rhein=
Elbe=Union=Konzerns, ſowie für weſtdeutſche Hüttenaktien, die 8000 bis
15 000 Prozent gewannen, wobei beſonders Gelſenkirchener, Deutſh=
Luxemburger, Phönix und Mannesmann die Führung hatten. Im
all=
gemeinen hielt ſich das Geſchäft in engen Grenzen, und die Kurſe
unter=
lagen weiterhin mäßigen Schwankungen. Weſentlich höher wurden
Scheidemantel bezahlt. Heimiſche Renten waren wenig verändert. In
den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapieren war die
Kurs=
bildung bei kleineren Umſätzen ungleichmäßig.
Holland ...................." 1745.60
11770.50 1754.40
11829.50 1436.40
9976.—
118203.75 1443.60
10085.— Loxdon ...................." 137156 25 137833.75 118795.25 Baris ...................... 1332.65 1942.35 1690.75 1699 25 Schweiß... ..... 1....g ...7. 5336.60 5363.49 4609.95 4624.05 Seanien ................." 4551.10 457190 3890.25 3909. 75 Stalien ...................." 1465.30 1473.70 12-6.85 1263.15 Liſſabon=Sporto. . .. .. . . . . . .." Dänemark.. 5536.10 5563.90 4788.— 4812.— Rorwegen: 5324.15 550,85 458850 4611.50 Schweden.
„: 7880.25 7913.75 6807.35 6842.05 Helſingfors.
v.. 812.95 817.G Rew=York
30049.70 30200.30 25436.25 25563.75 Deutſch=Oſterreich (abg.). .. .. 4165 — 41.85 — 35.78 50 35.66 1. Budapeſt.
... . ........ 6,69 50 6.64 50 486 30 4.88. 70 Prag ..
........ 885.50 889.50 750 50 754 50 ..
Agram .. 299.25 300,75
w. Lebiſenmarlt. Berlin, 20. April Telegr. Auszahlungen für:
—Geld Ve Nfe
Geld Amſterdam=Rotterdam ... ... 1177050 11829.50 9975— 10025 Bruſſel=Antwerpen .......... 1685.75 1704.25 1463.83 1471.17 Chriſtiania .. . . . .. . . . .. . . ...." 5406.45 5433.55 458850 4611.07 Lopenhagen ...
..... 5635 87 5664. 13 4802.96 4827.0* Stockholm ..
...." 7730, 62 7769.38 6807.95 6812.07 Selſingfors.
.... 87.90 842.10 698. 25 701.75 Italien...
V.. 17131 1478.69 1254 85 1261.15 Kondon ...,
........" 138650.— 140350.— 118702.50 119297.50 New=York .. 29426.25 23573.,75 25186.12 25613,83 Paris...
.. 1980.06 1979.94 1680. 78 1389 22 Schweiz.
... 5361.58 5388.40 4588.50 4611.50 Spanien.
...... 4588.50 4611.60 3885.26 3904.74 Bien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 41.69 — 42.11— 35.78½ 35. 961g Prag ..
.. 897.75 902.25 758.10 76190 Budapeſt.
6.23— 6.27— 4.90 5.02— Buenns=Aires.
......" 1094756 11093.44 9251 9238. 19 Bulgarien.
T. 225. 43 22657 19 192.48 Japan ...
... 17463.75 14536 25 12269.25 12330.75 Nio de Janeiro ....
. 3291.75 3308.25 2668.31 2681.69 Belgrad.. . 296,75 298.25 255 38 256 64
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb==Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte . . . . . ..
Braunkohlen=Brikett ..
Bremer Bulkan ....."
„ Wolle....
Chem. Heuden
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen ....
Deutſch=Niedld. Tel. .
Deutſche Erdöl ......"
Deutſche Petroleum .. ./43030.— 43500.—
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . .
Dynamit Nobel .... . ./38800— 35000.—
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ....
R. Friſter ...
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl.
Geſ. f. elektr. Untern. 124500.— 23250.—
Halle Maſchinen .......
20. 4.
125000
38600.— 36009.—
187000.— 85000.—
107000
42000.—
58000.—
23000.—
5 8500.— 59000.—
72750.—
21100.— 20250.—
65000.—
18809.—
39250.—
24560.— 24800.—
37600 —
41000.—
42060.— 42000.—
17500.— 17500.—
95000.— 16000.—
43500.—
44500.— 441300.—
36000.— 35300.—
60900.— 70000.—
53000.— 53000.—
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Aßtien.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
Reichsanleihe. . . . . . . . . . .
2%5 IN. und V. Schatzanweiſ.
%HI.—IK.
n
parprämienanleihe .........
Preuß. Konſols ........."
„......
270
.........
Bab. An:. unk. 1935.... . .
b. 1907......
70
Bahern Anleihe ........."
.......
7%0
Heſſen unk. 1924 ........
z Württemberger .......
b) Ausländiſche.
9 Bosnien L.=E.=B. b. 1914
„ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
70 „ v. 1902....
............
Bulgar. Tabak 1902 .....
42 Griech. Monopol ....."
%o Oeſt. Staatsrente v. 1913
b 1918 ........."
%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
. 1914 ................"
Oeſt. Goldrente ......."
„ einheitl. Nente ....."
Run am. Rente v. 03 .
7 Goldrente v. 13 ...
am. „ konv.
. „ „ v. 05 „..
Türk (Admin.) v. 1903 ...
(Bagdad) Ser. 1..
II.
„ v. 1911, Zollaul. ..
20 Ung. Staatsr. b. 14....
Goldrente ......
„ Staatsr. v. 10....
„ Kronenrente ....."
Außereuropäiſche.
Mexik amort. innere. . ...
konf. äuß. v. 99 ..
Gold v. 04, ſtfr. ..
„ konſ. innere ....."
Frrigationsanleihs.
Tamaulipas, Seriel ....
Oblig. v. Transportanſt.
Eliſabetbahn ſtfr. ...."
Gal. Car: Ludw.=Bahn".
Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
O0 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
„...
Neue.
6 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
Oeſt. Staatsb 1. b. 8. Em.
„ 9. Em. ..."
„
v. 1895 ... 420 Rudolfb. (Salzkammerg.). 3500.— 41a% Anatolier I. . ... . . .. 57 000.— 56000.— 30 Salon Conſt. Jonctivn.. . 38 Salonique Monaſtir .....! 28000.— 24 500.— 5% Tehuantepee ............ ! 250 030. 230 000. 4½2% Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920... 110.— 110.—
Frankfurter Kursbericht vom 20. April 1923.
...
Frankf. H. Krb.=Ver. 1921
Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
Pfälz. „ „ 1922...
Rhein. „ „ 1923 ...
„ verl. ..."
2%0 „
4% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ......
4¾ Heſſ. Ldhhv.=Bank Pfdbr.
3½% Heſi. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
470 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
42 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 ......."
7 Fronkfurt b. 1913 ......
„ v. 1903 ......."
4%0 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie .....
Barmer Bankverein........
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deurſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . ... .."
Dresdener Bank .......
Frankfurter Bauk ......
Metallbank. ...............
Mitteldeutſche Creditbank ....."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. . .....
Nhein. Creditbank .....
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Viener Bankverein ........"
Berowerkö=Aktien.
Berzelius..... .............
Bochumer Bergb. ... . . . .. . . .
Buderus. . ........ . . . . . . ..."
Dt. Luxemburger ............
Eſchweiler, Bergwerks=Akt....
Gelſenkirchen Bergw. .....
Harpener Bergbau ..........
Kaliwerke Aſchersleben ..
Beſteregeln.
Lothringer Hütte.. . ..
Mannesmann Röhren..
Mansfelder .....
Oberbedarf ...."
Oberſchleſ. Eiſen CCaro
Phönix Bergbau .........."
140
110—
112.—
115.—
89.—
111.—
109.—
95.10
80.—
85.
95.—
9809.—
6500.—
74099.—
15 500.—
18750.—
30 500.—
8500.—
5950.—
18 000.—
16000.—
8000.—
40 000.—
9700.—
19 000.—
8100.—
6350.—
13 000.—
12500. —
27 800.—
—
45 000.—
85 900.—
75 000.—
84000.—
170 390.
45 589.—
58 000.—
67500.—
62000.—
34 000.—
49800.—
57 000.—
73500.—
120.—
110.—
120.—
115.—
85.—
109.—
95.—
80.—
8200.—
6250.—
75 900.—
14 606.—
18250.—
28500.—
9000.—
5950.—
18530.—
15750.—
8300.—
38500.—
9300.—
18850.—
9060.—
6500.—
12000.—
12500.—
27 600.—
92 000.—
91000.
75 000.—
90 000.—
165 060.
47 003.—
56 506.—
64 000.—
60 000.—
32000.—
*5000.—
57500.—
78000.—
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ....
..
Riebeck Montan.. . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahitte . . .........
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereten.
Henninger Kempf=Stern..
Löwenbräu München ...
Schöfferhof (Binding)...
Werger .............
A
Adler & Oppenheimer . ...... 66900.—
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ...."
Aſchaffenburger Zellſtoff ...."
Badenia (Weinheim) .... . . ..."
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach .......
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen
Baſt Nürnberg ......."
Bahriſch. Spiegel .."
Beck & Henkel CCafſel)
Bergmann El. Werke,
Bing. Metallwerke. . ....
Blei= u. Silberh. Braubach..."
Brockhues, Nieder=Walluf. . ...
gementwerk Heidelberg ......"
„ Karlſtadt ........"
„ Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert.. . . . . .. .
Griesheim Elektron ....
Weiler=ter-mer ........
Daimler Motoren ...:......"
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.. 37 000.—
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....."
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
Eiſenwerk L. Meher fr. ......
Elberfelder Farb. v. Baher ...
Elektr. Lieferungs=Geſ.....
Licht und Kraft
Erfäff. Bad. BBolle.. ...
Emag, Frankfurt a. M. .
Emaille & Stanzw. Ullrich....
Enzinger Werke ......"
Eßlinger Maſchinen.
Ettlingen Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſtift
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebr., Pirmaſenz:
Felten & Guilleaume. Car
Feinmechanik (Fetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas.
Frankfurter Hof.
Fki. Maſch. Pokornt & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm.. .
19. 4.
67000.—
20500.—
55 900.—
20.4.
66 009.—
20959.—
66 000.—
11900.—
36 500.—
10800.—
18 009.—
46 000.—
13686.—
27800.—
62500.—
36 600.—
28 060 —
38800.—
44500.—
46030.—
20 000.—
(50 009.—
21 000.—
15 800.—
30 000.—
22800.—
24 500.—
84 000.—
29 800.—
—
12250.—
30 000.—
— G.
32 500.— 130 080.—
23800.—
23 300.—
21500.—
25 000.—
88 060.—
33 560.—
15 760.—
24 269.—
40 068.—
16 809.—
45 800.— 48000.—
19000.—
51000.—
45 000.—
10909.—
15000 —
48009.—
69800.— 63 006.—
8800—
12 000.—
32000.—
9990.—
21680.—
12500.—
36 00 0.—
10596 —
18 000.—
52509.—
12000.—
25 000.—
66500.—
12000.— 12600.—
33 000. —
31 000.—
32 000.—
44 500.—
43000.—
17 000.—
51000.—
21300.—
14590.—
29 800.—
22750.—
23000.—
14000.—
82000.—
28 800.—
28 606.—
11800.—
30 400.—
36 560.—
18300.—
20500.—
20 000.—
22000.—
85 086.—
32 060.—
11300.—
24 000.—
42000.—
15900.—
17750.—
45 500.—
9900 —
14600.—
47800.—
8669.—
10300.—
34 006.—
9860.—
21000.—
19. 4. 20.4.
14900.— 14200.
Sanz, Ludwig, Malnz.
Geiling & Cie. ...
6300 — 6800.—
Geſſenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmibt Th. . . . . .. 36500.— 37 009.—
Greffenius, Maſchinen Stamm/17900.— 19500.—
Gritzner Maſchin. Durlach .... 53000.— 53 000.—
Hammerſen (Osnabrück). . . . . . 48509.— 45 000.—
Hanfwerke Füſſen ..... . . . . . . 37 750.— 35 000.—
Heddernheimer Kupfer ... . . . . 22 096.— 21500.—
Hehligenſtaedt, Gießen .... . . /40 000.— 42000.—
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . . 15 000.— 14 000.—
Hindrichs=Auffermann ...
26 008.— 24 500.—
Hirſch Kupfer u. Meſſ... . . . . . . 67 000.— 164 009.—
Hoch= und Tiefbau ....... . . . 12486.— 11100.—
Höchſter Farben . .... .. . . . . /29500.— 28560.—
Holzmann, Phil. ... . . . . . . . . . 12480.— 10600.-
Holzverk =Induſtr. . . . . . . . . . . . /24500.— 22 000.—
Hotel A.=G., München.
Hydrometer Breslau...
32 000.— 3500 0.—
Junghans Stamm. . .
121000.— 120 000.—
Karlsruher Maſchinen ..
122 400.— 22200.—
Klein, Schanzl. & Becker ..... 15 000.— 14 000.—
Konſervenfabrik Braun .....
9000.— 8000.—
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 37 009.— 34 009.—
Lahmeher & Co. .... . . . . . . . . 23900.— 22000.—
Lech Augsburg .. . . . . . . . . . . . 11500.— 11000.—
Lederw. Rothe .............
Lederwerke Spicharz ........ 17000.— 18300.—
Löhnberger Mühle ....... 34 000.— 34 000.—
Lüdenſcheid Metalliwv ........ /32000.— 31750.—
Lux’ſche Induſtrie .. . . . . . . . . . 18000.— 18 000.—
Mainkraſtwerke Höchſt....... 7500.— 7560.—
Meguin, Butzbach ... . . . . . . . . 37 000.— 138580.—
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. /21600.—
Meher, Dr. Paul. . .. . . . . 10506.— 10100.—
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. /14800.— 16 000.—
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . 14300.— 13600.—
Motorenfabr. Deutz .. . . . . . 35 006.—
Motorenfabrik Oberurſel ... . . 121200.— 121400.—
Neckar ulmer Fahrzeugwerke .. 18900.— 17 100.—
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . . . 11200.— 13500.—
Niederrhein Lederfabr. (Spier)/26 000.— 25 000.—
Oleawerke Fran jurt a. M. ... /55090.— 151500.—
Beter=Union=Frankfurt . . . . . . . 15890.— 15 009.—
„. 19900.— 19 009.—
Pfälz. Nähm., Kayſer ....
Philipps A.=G... . . . . .
10 008.— 12500.—
35 000.— 35 000.—
Porzellan Weſſel .....
Reiniger, Gebbert & Schall .. /21900.— 21000.—
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . . . . 15 090.— 120 000.—
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 18 000.— 17000.—
25 000.— 24 000.—
Metall Vorzüge.
Rhenania, Aachen ....
Riedinger Maſchinen.
16404— 15600.—
Rückforth, Stettin ...
42006.— 140500.-
Rütgerswerke ......
Schleußner (Frankfurt a.M.) .. / 9600.— 8600.—
13 600.— 17000.
Schneider & Hanau ...
19400.— 19500.—
Schnellpreſſen Frankenthal.
124 000 — 25 000.—
Schramm Lackfabrik..
47 000.— 55 900.—
Schuckert Elektr. (Nürnb
Schuhfabrik Berneis=
15 000.— 10 000.—
30 000.—
— B. 15500.—
22200.— 120 400.—
Schuhfabrik Herz..........."
Schuhf. Leander Offenbach ...
Seilinduſtrie Wolff ........"
Sichel & Co., Mainz........."
Siemens Elektr. Betriebe ....
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske .........."
Stöckicht=Offenbach=Gummf .. .
Süddeutſche Immobilien .....
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabri Furtwängler .....
Beithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
Gummifabr. Bln.=Frkf.
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin .. . . . . . . . . ."
„ Zellſtoff, Berlin.. ... . .
Vogtländ. Maſch. Vorzüge...
Stämme..
Voigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämme. . . .
Voltohm Seil.......
Wahß & Freytag ......
Wegelin Rußfabrik ......."
Zellſtoff Waldhof Stamm..
Zuckerfabr. Waghäuſel ......."
Frankenthal ...."
Heilbronn ....
Offtein ...
Rheingau ..
Stuttgart .. . . . ..
Transport=Aktien.
Schantung E. B. ..........."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ..
Hapag (Paketfahrt) .........
Nordd. Llohd .............."
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle .................
Beckerſtahl ................
Benz. ....................
Brown Boveri ............."
Cont. Handelsbatk .........."
Hanſa Llotzd ..............."
„fnag. . . . . . ................
Kabel Rheydt .............."
Karſtadt R. ...............
Petroleum Dtſche. .........
Raſtatter Waggon ...........
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ...
Ufa Film .... .. . .. . ......."
19.4.
1000o.—
14960.—
12608.—
17 000.—
4000.—
65 600.—
6450—
19 000.—
15 800.—
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20 000.—
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10 150.—
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19 000.—
18 000.—
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12 666.—
115060.—
20 000.—
Darmſtädter Berte.
Bahnbedarf .. . . .. . . .. ..."
Dampfkeſſel Rodberg......
Helvetia Konſervenfabrik. .
Gebr. Lutz ..............
Motorenfabrik Darmſtadt .
Gebr. Roeder ......
Veluneth & Ellenberger ..
20. 4.
11000.
14 400.—
11000.—
16250.—
4010.—
45000.—
70 080.—
8600.-
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Nachfr.
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Angeb.
14565.—
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50 205.—
17750.—
Bankgeschäft
Fernsprecher 1308, 1309
11½Ver 2MUTT
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1