Darmstädter Tagblatt 1923


18. April 1923

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauftſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattel
Nummer 106
Mittwoch, den 18. April 1923
186. Jahrgang

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Rabait weg.

Ein neuer Gewaltakt.
TU. Kohl enz, 17. April. Die interalliierte Rheinlandkom=
miſſion
hat ſoeben dem Reichskommiſſar für die be=
ſetzten
Gebiete mitgeteilt, daß ſie mit dem heutigen Tage
ſeine Tätigkeit und die ſeiner Behörde im beſetzten
Gebiet als beendet betrachte und ſeine ſowie ſeiner Behörde
Abreiſe aus dem beſetzten Gebiet erwarte.
Berlin, 17. April. (Wolff.) Der Reichskommiſſar für die
beſetzten Gebiete, Fürſt Hatzfeldt, hat gegen die Auflöſung
des Reichskommiſſariats für die beſetzten Gebiete ſoſort Ein=
ſpruch
unter dem Hinweis erhoben, daß das Aggrement zu
ſeiner Ernennung nicht von der interalliierten Rheinlandkommiſ=
ſion
, ſondern von der Botſchafterkonferenz erteilt worden ſei,
und daß er demgemäß der Rheinlandkommiſſion nicht das Recht
zuerkennen könne, ſeine Miſſion für beendet zu erklären.
Hierzu wird von zuſtändiger Stelle bemerkt: Es handelt ſich
um einen neuen Gewaltakt der Rheinlandkommiſ=
ſion
, der die Einrichtung des Reichskommiſſariats von Anfang
an mißliebig war. Nachdem der unterdrückten rheiniſchen Be=
völkerung
durch die Zeitungsverbote und ſonſtige Knebelung der
Preſſe faſt vollſtändig die Möglichkeit genommen iſt, Uebergriffe
und Gewaltakte der Beſatzungsbehörden bezws truppen zur
Sprache zu bringen, ſoll ihr auch jetzt noch der Weg abgeſchnitten
werden, ihre Beſchwerden durch den beglaubigten Vertreter der
Reichsregierung bei der Rheinlandkommiſſion vorzubringen. Die
Einrichtung einer derartigen Vertretung bei der Okkupations=
gewalt
war weder im Vertrage von Verſailles, noch im Rhein=
landabkommen
ausdrücklich vorgeſehen. Doch entſpricht dieſe Ein=
richtung
einem Herkommen bei vertragsmäßßiger militäriſcher
Okkupation, wie denn auch im Hauptquartier des Feldmarſchalls
Manteuffel ein Vertreter der franzöſiſchen Regierung in der
Perſon des Grafen St. Vallier bis zum Schluß der Beſetzung
beglaubigt war.
Die Reichsregierung hat in Paris, London und Brüſſel ener=
giſch
proteſtiert. Fürſt Hatzfeldt verläßt einſtweilen entſprechend
den ihm erteilten Inſtruktionen und der Gewalt weichend mit
ſeinem geſamten Begmtenſtab das beſetzte Gebiet.

Vom Tage.

Ueber die Verkehrslage im Ruhrgebiet wird berichtet,
daß von den 26 Bahnhöfen des Ruhrreviers 107 von den Ein=
bruchstruppen
beſetzt ſind. Auf 60 dieſer beſetzten Bahnhöfe ruht
der deutſche Betrieb vollſtändig.
Der päpſtliche Delegat Mſgr. Teſta verließ geſtern das Ruhr=
gebiet
und begab ſich nach Berlin.
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion ließ durch eine
Kommiſſion eine Entſchließung ausarbeiten, in der die Reichs=
regierung
aufgefordert wird, die in der Reichsverfaſſung verheißene
Reform ber Bodenverteilung durchzuführen. Die Fraktion
hat ferner einen Geſetzentwurf in Vorbereitung, nach welchem die plan=
mäßige
Enteignung des Großgrundbeſitzes über 750
Hektar zum Zwecke rationeller Bewirtſchaftung durchgeführt und ein
Teil des enteigneten Bodens ſofort für Siedlungszwecke zur
Verfügung geſtellt werden ſoll.
Da zwiſchen dem Reichsverband der Bankleitungen und den
Organiſationen der Bankbeamten über die Aprilgehälter
keine Einigung erzielt werden konnte, iſt nunmehr die Entſhei=
dung
des Schlichtungsausſchuſſes angerufen worden, der am Donners=
tag
im Reichsarbeitsminiſterium zuſammentreten wird.
Die Militärkommiſſion des polniſchen Seim hat den Geſetzentwurf,
betreffend die Militärdienſtpflicht, beraten. Angenommen wurde ein
Antrag, demzufolge die Dienſtzeit auf eineinhalb Jahre
feſtgeſetzt wird, ferner ein Antrag, welcher die Frauen im Alter von
20 bis 40 Jahren zum militäriſchen Hilfsdienſt verpflichtet.
Nach Meldungen aus Prag ſind die Durchführungsverordnungen
zum Sprachengeſetz bereits fertiggeſtellt. Sie ſind auf
der Grundlage einer Dreiteilung des Staatsgebiets in ein rein tſchechi=
ſches
, ein gemiſchtes und vorwiegend deutſches und ein maghariſches
Gebiet aufgebaut.
Der Völkerbundsrat eröffnete geſtern ſeine 24. Tagung
unter dem Vorſitz des engliſchen Vertreters Ward. Der Rat erledigte
dann in geheimer Beratung verſchiedene Verwaltungsfragen, darunter
die Ernennung einzelner Kommiſſionsmitglieder.
Dollarkurs in Frankfurt am 17. April,
abends 17 Uhr: 22 400.

Bwangsarbeit

Bochum, 17. April. (Wolff.) Der kommandierende Gene=
ral
veröffentlicht durch Maueranſchlag eine Verordnung Nr. 25
vom 20. März, in der es heißt, daß mit lebenslänglicher
Zwangsarbeit oder mit Zwangsarbeit nicht unter 10 Jahren
oder lebenslänglicher Gefangenſchaft beſtraft
wird, wer in den beſetzten Teilen des Ruhrgebiets irgendwie den
Poſt=, Telegraphen= oder Fernſprechdienſt durch
Zerſtörung unterbricht und infolgedeſſen die Sicherheit und
den Unterhalt der Beſatzungstruppen oder die öffentliche Ord=
nung
gefährdet. Liegen mildernde Umſtände vor, ſo kann auf
Gefängnisſtrafe bis zu fünf Jahren und eine Geldſtrafe bis zu
10 Millionen Mark oder auf eine von beiden Strafen erkannt
werden. Die Strafen, die auf über fünf Jahre Zwangsarbeit
vder Gefängnis lauten, können in der Strafanſtalt desjenigen
Staates verbüßt werden, dem das urteilfällende Gericht angehört.
Recklinghauſen, 17. April. (Wolff.) Im Bereiche des
bon der 47. franzöſiſchen Diviſion beſetzten Gebietes erließ der
Befehlshaber General Laignelot eine Verordnung, wonach
bei nächtlichem Verkehr in der Nähe von Eiſenbahn= und
Kaualanlagen, beim Paſſieren von Eiſenbahn= und Kanalbrücken,
Viadukten uſw brennende Laternen zu tragen ſind.
Im Falle der Nichtbefolgung dieſer Verordnung ſeien die
Paſſanten der Beſchießung durch franzöſiſche Poſten aus=
geſetzt
.
Der Krieg gegen die Arbeitsloſen.
Köln, 17. April. (Wolff.) Kurze Zeit, nachdem geſtern
vormittag eine größere Summe Geldes in die Räume der Ar=
beitsloſenfürſorge
im Kunſtgewerbemuſeum in Düſ=
ſeldorf
gebracht worden war, drangen die Franzoſen
dort ein und nahmen 22½ Millionen Mark fort.
Der, Kaſſierer und der Liſtenführer wurden mitgenommen
Man ſuchte ſie zu Ausſagen zu bewegen, ließ ſie dann aber wie=
der
frei. Dem Kaſſierer legte man eine franzöſiſch geſchriebene
Erklärung vor, wonach es ſich nicht um Geld der Erwerbskoſen=
fürforge
, ſondern um ſolches der Rhein= und Ruhrhilfe handele,
was er aber nicht gewußt habe. Der Kaſſierer, der zufällig Frau=

handele. Die Franzoſen nahmen auch die Liſten der Erwerbs=
loſen
und die Karte: mit.
Die Berhandlung gegen die Krupp Direktoren.
* Werden a. d. Ruhr, 17. April. (Priv.=Tel.) Geſtern iſt
Dr. Krupp von Bohlen und Halbach als Zeuge in
der Angelegenheit der verheſteten Direktoren der Kruppſchen
Werke von dem franzöſiſchen Unterſuchungsrichter vernom=
men
worden. Die Anklage richtet ſich nur gegen drei Direktoren
der Kruppſchen Werke, nämlich gegen Hartwig, Oeſterle und
Bruhn, während der vierte Direktor Ritter, aus der Haft ent=
laſſen
worden iſt. Die Liſte der Verteidiger wird durch den
Schweizer Anwalt Morteaux, Mitglied der juriſtiſchen Fakultät
der Univerſität Genf, erweitert. Die Verhandlung ſoll in der
üßernächſten Woche ſtattfinden.
Perhaftung von Beannten.
* Mainz, 17. April. Von den Franzoſen ſind weiter ver=
haftet
ivorden: am 3. April abends der Pofrdirektor Baldauf
vom Poſtamt 1 in Mainz und am 13. April der Oberpoſtinſpektor
Münch, der Oberpoſtſekretär Lauff und der Poſthelfer Kahl
vom Poſtamt in Bingen (Rhein).

Diktatur der Rheinlandkommiſſion.

TU. Koblenz, 17. April. Die Rheinlandkommiſſion hat
dem Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete mitge=
teilt
, daß ſie beſchloſſen habe, die in Artikel 18 der Ordonnanz 3
in der Faſſung der Ordonnanz 12 vorgeſehenen Sondervollmach=
ten
bis zum 30. Juni 1923 vorbehaltlich weiterer Verlängerung
zu übergeben:
1. ihren Oberdelegierten in den Bezirken Bonn, Koblenz,
Rheinheſſen, Trier und Wiesbaden,
2. allen Bezirks= und Kreisdelegierten in der belgiſchen Be=
ſatzungszone
.
Weiter hat die Rheinlandkommiſſion mitgeteilt, daß die kom=
mandierenden
Genevale der Armee berechtigt ſeien, bei einem all=
gemein
hervortretenden Bedürfnis den Anſchlag der Kurſe des
Dollars, Sterlings, des belgiſchen und des franzöſiſchen Franken
durch die Banken in Gewäßheit des Artikels 29 der Verord=
nung
2 in Verbindung mit der Verordnung 31 anzuordnen.
Mißhandlung eines Polizeibeamien.
Mannheim, 17. April. (Wolff.) Geſtern wurde ein
Polifeibeamter aus der Altriperſtraße von einem franzöſiſchen
Offizier darüber zur Rede geſtellt, weshalb er ihn nicht grüßte
Der Polizeibeamte erwiderte zunächſt nichts und antwortete auf
wiederholtes Befragen mit Nein. Daraufhin ſchlug ihm
der Offizier den Helm vom Kopf, wobei der Be=
amte
zu Boden fiel. Mit Hilfe eines von der Wache her=
beigerufenen
franzöſiſchen Soldaten brachte der Offizier den Poli=
zeibeamten
nach der Wache. Dort wurde dieſer nach Abnahme
ſeiner Ausrüſtungsgegenſtände (Säbel und Gummiknüppel) in
einen Holzſchuppen eingeſperrt. Nach einiger Zeit
wurde er vorgerufen und befragt, ob er nunmehr grüßen wolle
Er antwortete wiederum mit Nein! Daraufhin wurde er die
ganze Nacht hindurch in dem Holzſchuppen zu=
rückgehalten
. Heute früh wurde er von franzöſiſchen Sol=
daten
über die Altriperſtraße nach Ludwigshafen transportiert
und dort einer franzöſiſchen Stelle vorgeführt. In Ludwigs=
hafen
war die Rede nicht mehr vom Grüßen, ſondern vom Be=
treten
beſetzten Gebietes. Der Polizeibeamte wurde im Laufe
des Vormittags wieder auf freien Fuß geſetzt.
Geſtellungsforderung.
TT. Eſſen, 17. April. Heute erſchien in der Wohnung des
Geſchäftsführers der Eſſener Handelskammer, Dr. Rechlin,
erneut eine ſtarke franzöſiſche Militärabteilung. Da er nicht an=
tveſend
war, ſurde ſeinen Angehörigen eröffnet, daß die Woh=
nung
innerhalb fünf Tagen beſchlagnahmt und ſeine Familie
ausgewieſen werden würde, ivenn Dr. Rechlin ſich nicht unver=
züglich
dem franzöſiſchen Diviſionskommando ſtelle. Dem Ver=
waltungsdireitor
der Handelskammer wurde gleichfalls durch ein

aufhin wiſſen laſſen, daß er nach wie vor im Kanmmerbezirk weile
und allein für die Leitung der Geſchäftsführung verantwortlich
ſei. Daher müßte er Einſpruch gegen die Androhung der Ver=
haftung
eins ihnn unterſtellten Beamten der Kammer erheben.
Eine Stellung vor ein franzöſiſches Militärgericht ober einer
Zivilkommiſſion käme für ihn als deutſchen Staatsbürger über=
haupt
nicht in Frage,

Der Eintritt der amerifaniſchen
Regierung ins Geſchäft

Von

Virgil Jordan.
Neu=York, 28. März.
Die Vereinigten Staaten ſind nach Urſprung und Entwick=
lung
ſtets das große Land des laisses faire geweſen. Der Grund=
ſatz
daß in den Gang der privaten Geſchäfte von Regierungsſeite
ſo wenig als möglich eingegriffen werden dürfe, daß natürliche
oder ökonomiſche Gefetze immer noch hinreichend ſeien, um die
private Tätigkeit von Gruppen und Einzelperſönlichkeiten mit
dem Wohlergehen der Geſamtheit in Einklaug zu bringen, und
daß dem Intereſſe des Landes am beſten gedient ſei durch Ect
währung vouer Freiheit für den Einzelnen in ſeinen Unter=
nehmungen
, ſoweit ſie im Rahmen des Geſetzmäßigen bleiben
dieſe Sätze und die Variationen darüber gehören zur heiligſten
ſozialen und politiſchen Tradition der Vereinigten Staaten, deren
Bewohner in ihren lauteſten und entſchiedenſten Sprechern ſich
auch heute noch in dem Glauben wiegen, ein Pioniervolk in einem
Land der Fülle und der gleichen Möglichkeit für alle zu ſein. In
alledem glaubt man ſich zu unterſcheiden von den älteren euro=
päiſchen
Staaten, wo die Dichtigkeit der Beyölkerung und der
eingeſchränlte Bereich der wirtſchaftlichen Entwicklung zwangs=
läufig
ſoziale und politiſche Traditionen und Grenzſetzungen zur
Folge gehabt hat, die ſich als eine immer noch zunehmende Ein=
ſchränkung
der Freiheit des Einzelnen und eine beſtändige Aus=
dehnung
der Funktionen der Regierungen darſtellen.
Die Freiheit der unbegrenzten Möglichkeiten wird in den
Vereinigten Staaten auch heute noch unter den ganz veränderten
Bedingungen der neueſten Zeit mit mehr Emphaſe als Berech=
tigung
vertreten, und zwar nicht nur etwa von ſeiten des Arbeit=
gebers
und der Induſtrie, des Bankiers und des Geſchäfts=
mannes
, ſondern (was vielleicht in Europa immer wieder Wun=
der
nehmen wi:d) auch ſeitens der Gewerkſchaften, und meiſt um
ſo emphatiſcher, je ſchwieriger es wird, ſie wahrzumachen. Je
mehr der Durchſchnittsamerikaner ſich von ſeiner individuellen
Freiheit mit Reden zu überzeugen ſucht, um ſo mehr und mit
jedem Tage ſtärker ſieht er ſich verwickelt in ein alierdings noch
immer weitmaſchiges Netz von Einſchränkungen, die ſeine Ge=
ſchäfte
, ſeine = und Trinkgewohnheiten, ſeine Denk= und Rede=
freiheit
, feine Literatur zu regulieren und zu zenſurieren unter=
nehmen
freilich unter anderen Formen, ais etwa zu den Zeiten
des Squatter=Regulators. Die Regierung Harding muß Indu=
ſtrie
und Geſchäft immer ſchärfer überwachen und zwangsläufig
ſich immer mehr darauf einlaſſen, ſelber Betriebszweige, Indu=
ſtrien
, Transportanſtalten zu übernehmen, zu verſtaatlichen oder
doch ſich an ihnen zu beteiligen, worüber manche Unterſchiede der
Vereinigten Staaten gegenüber Europa verſchwinden.
Seit den Kriegsjahren hat Waſhington ſich in das Schiff=
fahrtsgeſchäft
eingelaſſen; da Harding mit ſeiner Schiffahrts=
ſubſidienbill
nicht durchgedrungen iſt, wird die Regierung nun
ſo leicht und ſo bald nicht wieder davon loskommen. Durch die
mehrfachen Bewilligungen von Krediten für die notleidenden
Farmer iſt der ainerikaniſche Staat auch in das Bankgeſchäft
hineingeraten. Die Zuſtände im Kohlenbergbau und an den
Eiſenbahnen endlich werden notgedrungen zu irgendeiner Art
von Verſtaatlichung führen.
Die ungeheure Entwicklung der amerikaniſchen Induſtrie in
den letzten zwanzig Jahren hat zuſammen mit den Folgeerſchei=
nungen
des Weltkrieges den Einzelnen wie auch ganze Stände
auf Gnade und Ungnade Faktoren ausgeliefert, die man ſelber
nicht mehr zu überſehen, geſchweige denn zu kontrollieren ver=
mag
. Ganz auf ſich ſelbſt geſtellt ſein und das laisses faire
können im Zeitalter der modernen Induſtrie als leitende Prin=
zipien
für das innerſtaatliche Leben nicht mehr in Frage kom=
men
, und ſo müſſen ſich Individuen und Gruppen mehr und
mehr an die Regierung um Hilfe, Unterſtützung und Schutz wen=
den
. Es iſt ein gewiſſer und nicht gerne zugeſtandener Glaube
an die Allmacht der Regierung erwachſen; und der Regierungs=
apparat
ſeinerſeits iſt in zunehmendem Maße darauf eingeſtellt
worden, das zu tun, was Individuen oder Gruppen ſelber nicht
mehr zu ſchaffen vermögen.
Während des Krieges verſtand es ſich natürlich ganz von
ſelbſt, daß nur die Regierung alles tun könne und ſolle, was die
Zeitumſtände erforderten. So leitete ſie Fabriken, baute Schiffe,
übernahm den Betrieb von Eiſenbahnen, regulierte Löhne und
Arbeitszeiten, kauſte und verkaufte die Ernten und überwachte
den Bankkredit. Nach Kriegsende verſuchte ſie, ſich von dieſen
unwillkommenen Laſten ſo weit als möglich frei zu machen. Aber
die Induſtrien und Betriebe, die ſie übernommen gehabt hatte,
wollten nicht mehr funktionieren oder florieren; ſie konnte ihre
allzu koſtſpielig gebaute Handelsflotte nicht an Private abſtoßen
ohne große Opfer für den Staatsſäckel; den Eiſenbahnen mußte
ſie auch noch nach der Entſtaatlichung eine Mindeſteinnahme
garantieren und in großen Beſchäftigungszweigen ihre ſchieds=
richterliche
Funktion über Lohnſtreitigkeiten auch in der Folge
beibehalten.
Die Farmer haben nach der ſchlimmen Deflationszeit, die ſie
am ſchwerſten betroffen hatte, und ſeit der Verſchlechterung der
ausländiſchen Abſatzmöglichkeiten neuerdings durch den Farm=
Block, die Vertretung der Landwirtſchaft im Kongreß, ihre Zu=
flucht
bei der Regierung geſucht. Hinſichtlich der Mittel und
Wege zur Unterſtützung der Farmer haben ſich zweierlei Mei=
nungen
herausgebildet. Nach der einen ſoll die Regierung einen
richtigen Bankendienſt für die Farmer und ihre Verbände ein=
richten
, der ſich auf Fonds gründei, die unmittelbar aus ſtaat=
lichen
Mitteln bereitgeſtellt werden, und der dem Farmer es er=
möglichen
ſoll, auf ſeine Ernteerträge hin langfriſtige Kredite
aufzunehmen, oder ihm den Abſatz ſeiner Erzeugniſſe nach dem
Ausland erleichtern würde. Nach anderer Anſicht ſollte mit Hilfe
der Kreditmöglichkeiten, wie ſie das Bundesreſerveſyſtem dar=
bietet
, das Privatkapital angeregt werden, zu längerfriſtigen
Darlehen an einzelne Farmer und Farmgenoſſenſchaften ſich zur
Verfügung zu ſtellen. Ein bundesſtaatliches Finanzierungsinſtitut

wirtſchaftlichen Organiſationen Darlehen zu gewähren. Loch ge=
nügt
dieſe Einrichtung dem Farmerblock nicht eutfernt, der raſch
noch im letzten Kongreß eine Art Kompromißgeſetzgebung durch=
gedrückt
hat. Damit wurde ein recht kompliziertes Syſtem der

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Seite 2.

Rumicr 136.

Darmſtädter Tagblatt, Mittſoch, den 18. April 1923.

Finanzhilfe für die Lardwirtſchaft ins Leben gerufen, in deren
Nützlichkeit man berechtigte Zweifel ſetzen darf.
Die traurige, aber nicht zu beſtreitende Tatſache iſt die, daß
die amerikaniſche Landwiriſchaft als Stand ſo gut wie andere
Stände in den Vereinigten Staaten das Opfer von Umſtänden
geworden iſt, auf die irgendwelche private Initiative keinerlei
effektiven Einfluß mehr auszuüben in der Lage iſt, und das
Opfer von neuen ökonomiſchen Geſetzen, die jene alten abgelöſt
haben, auf die die Gründer der Union und die Generationen
rach ihnen geſchworen haben. Die politiſchen Umwälzungen der
letzten vierzig Jahre haben das ganze ökonomiſche Gefüge der
Staaten aus den Fugen gebracht und haben ſchließlich in einem
Weltkrieg kulminiert, der die Auflöſung völlig gemacht hat. Dar=
über
hat ſich logiſcherweiſe und unvermeidlich das Gefühl ein=
geſtellt
, daß die Politiker und Regierungen das, was ſie ange=
ſtellt
haben, auch ungeſchehen machen können. Das iſt natürlich
eine Illuſion; aber die Regierungen ernten jetzt einmal, was ſie
geſät haben. Die Regierenden in den Vereinigten Staaten haben,
direkt oder indirekt, die Geſundheit und Produktivität der Land=
wirtſchaft
ihres Landes zerſtört, und die Farmer ſind nun der
Meinung, daß, wenn das Land eine Landwirtſchaft will, es dafür
aufkommen muß.
Das gleiche gilt in der Hauptſache auch vom Bergbau, haupt=
ſächlich
dem Kohlenbergbau, und von den Eiſenbahnen des
Landes. Die Regierung hat zugelaſſen, daß dieſe lebenswichtigen
Wirtſchaftszweige durch private Ausbeuter und durch den Man=
gel
einer Planwirtſchaft im höheren Sinne, d. h. ein Zuſammen=
wirken
mit allen übrigen Induſtvien des Landes, ruiniert wor=
den
ſind, und ſie wird nun an eine Löſung herangezwungen
werden.

Stiſſes Heldenium.
Frankfurt a. M., 17. April (Wolff.) Die Franzoſen fuh=
ren
heute nachmittag einen Sonderzug an der Grenze des be=
ſetzten
Gebietes bei Griesheim a. M. an, der 111 ausgewieſene
Eiſenbahnbeamte der Reichsbahndirektionen Mainz und Frank=
furt
enthielt. Außerder ſind 49 Eiſenbahnbeamte und =arbeiter
der rechten Rheinſtrecke ausgewieſen worden, darunter in Groß=
Gerau 15 Eiſenbahner. Im Bonner Gefängnis befinden ſich in
Haft der Bahnhofsvorſteher Bänder aus Stolzenfels und die
Eiſenbahnbedienſteten Andreas Groß und Joſef Ecker aus
Rhens. Der Grund der Verhaſtung iſt unbekannt.
Ludwigshafen, 17. April. (Wolff.) Die Ausweiſungen
von Eiſenbahnperſonal aus der Pfalz gehen weiter. Bis zum
16. d. M. nurben insgeſamt 283 Eiſenbahner ausge=
wieſen
. Auch neue Gewaltakte und Wohnungsverweiſungen
und dergleichen werden aus den verſchiedenſten Städten gemeldet.
Batzern gegen Frankreichs Rheinlandpolitik.
TU. Müuchen, 17. April. Der heute wieder zuſammen=
getretene
Haushaltsausſchuß des bayeriſchen Landtages hat die
Beratungen des Etats des Miniſteriums des Innern in Angriff
genommen, wobei die Redner auch auf die Lage in der Pfalz zu
ſprechen kamen. Miniſter des Innern Dr. Schweyer ergriff
das Wort, um über die Gewaltpolitik der Franzoſen im beſetz=
ten
Gebiet, beſonders in der Pfalz zu ſprechen. Alle Grund=
lagen
des Völkerrechts ſeien verletzt.
Anſichere‟ Firmen.
Vaterlandsverräter.
Berlin, 16. April. Es ſind weiter die folgenden Fir=
men
und Perſonen mitzuteilen, welche trotz der deutſchen
Warnungen und Verbote mit den von den Einbruchsmächten ein=
gerichteten
Aus= und Einfuhrſtellen Verbindung geſucht haben:
Sagreva u. Co., Korkſtopfenfabrik in Mainz:
Rhenanig=Dental=Gefellſchaft m. b. H, Wiesbaden, Markt=
platz
3:
Chemiſche Fabrik Pglatina, Speyer a. R.=Dudenhofen=
Hamburg:
Reibel, A.=G. für internationale Transporte und Schiffahrt,
Mannheim.
Zwecks Erlangung einer Anſtellung haben ſich die folgenden
Perſonen den franzöſiſchen Außenhandelsſtellen angeboten:
Bruno Gallaſch, Kölm=Marienburg, Parkſtraße 14:
Hans Kurt Hahn, Nachen, Krefelder Str. 65, Grohs Tivoli;
Heinrich Müller, Wiesbaden, Rheinſtraße 113 TV;
Willy Gröhbühl, Aachen, Bismarckſtr. 70;
Fr. Steltzner, Lucherberg (Bez. Aachen), Kolonie 90;
Herm. aus dem Kahraen, Duisburg=Meiderich, Stahlſtraße 50;
Heinrich Weiß, Höchſt a. M., Langgaſſe 3:
Paul Goriſſen, Amern St. Georg bei M.=Gladbach (Rhld.);
Heinrich Suhr, Wiesbaden, Gerichtſtraße 2;
Helene Eichhorn, Beuel, Steinerſtraße 78.

Verſtändigung zwiſchen Paris und Brüſſel.
Ein franzöſiſch=belgiſcher Reparationsplan.
Paris, 17. April. (Wolff.) Ueber die geſtern vormittag
abgehaltene Befprechung zwiſchen Poincaré und den franzöſi=
ſchen
Mitgliedern des Komitees, das von der franzöſiſch= belgi=
ſchen
Konferenz Ende voriger Woche zum Studium des
franzöſiſch=belgiſchen Reparationsplans einge=
ſetzt
worden war, Barthou, Maucdon, Peretti und Seydoux, be=
richtet
Havas halbamtlich, man habe die Grundlagen für die
demnächſtigen Studien über den franzöſiſch=belgiſchen Plan be=
ſprochen
. Es habe den Anſchein, daß eine Verſtändi=
gung
zwiſchen Paris und Brüſſel leicht zu erzielen
ſein werde. Dieſer Plan werde den durch das alliierte Zahlungs=
ſtatut
vom 5. Mai 1921 geſchaffenen Rahmen wahrſcheinlich nicht
überſchreiten. Deutſchland werde die Bonds A und B in Höhe
von 50 Milliarden Goldmark zu begleichen haben, von denen
52 Prozent 26 Milliarden Goldmark an Frankreich, 8 Pro=
zent
4 Milliarden an Belgien, 22 Prozent an Großbritannien,
10 Prozent an Italien fielen. Die Bons C ſollen nicht ausgege=
ben
werden, ſondern zur Kompenſation der alliierten Schulden
dienen. Nach den Beſtimmungen des Zahlungsſtatuts vom
5. Mai 1921 ſteht Deutſchland für die Bezahlung eine Höchſtfriſt
von etwa 35 Jahren zur Verfügung, wobei es jährlich annähernd
1½ Milliarden zu zahlen habe. Da ſich aber die Räumung
des Ruhrgebietes im Verhältnis zu den deut=
ſchen
Zahlungen vollziehen ſolle, werde Deutſchland
ein Interefſe daran haben, ſich ſo raſch wie möglich und insbe=
ſondere
auch durch die Initiative zu einer internationalen
Anleihe ſeiner Verpflichtungen zu erledigen.
Paris, 17. April. (Wolff.) Der Düſſeldorfer Sonderbericht=
erſtatter
der Liberts meldet, der belgiſche Kriegsminiſter, der von
dem franzöſiſchen Kriegsminiſter in Düſſeldorf empfangen wurde,
habe mit dieſem eine längere Unterredung gehabt, der auch der
franzöſiſche Generalſtabschef Buat, General Degoutte und
der belgiſche Oberkommandierende General Rucguoi bei=
wohnten
. Die Konferen zhabe hauptſächlich die Stärkever=
teilung
der alliierten Truppen zum Gegenſtand
gehabt.
Gleichzeitig habe der franzöſiſche Finanzminiſter mit dem
Kabinettschef des belgiſchen Miniſterpräſidenten, dem franzöſi=
ſchen
und belgiſchen Finanzſachverſtändigen bei der interalliier=
ten
Rheinlandkommiſſion und dem Vertreter der Ingenieur=
kommiſſion
eine Beſprechung gehabt, die ſich auf die Kohlen=
ſteuer
, die Ausſtellung der Ausfuhrbewilligungen und das
allgemeine Verrechnungsweſen der Beſatzungsbehörden bezogen
habe.
Preſſeſtimmen zur Roſenberg=Rede.
Berlin, 17. April. Zur geſtrigen Reichstagsrede des deut=
ger
: Wir wollen nie vergeſſen, wie genügſam wir ſind, wenne
wir dem Ziele nachſtreben, dem das Kabinett Cuno nachſtrebt.
Wir wollen ihm aber jene Stütze geben, daß es in die Lage
kommt, jenes Mindeſtprogramm deutſcher Freiheit und deutſcher
Zukunftsmöglichkeiten wenigſtens durchzuführen.
Nede war eine gut gegliederte, wirkſame Auseinanderſetzung mit Deutſchland ſich durch die Ergreifung der Pfänder ſehr behindert
den politiſchen Gegenwartsproblemen, getragen vor allem durch
die ruhige Feſtigkeit, die der volle Erfolg unſerer Abwehr gegen
die franzöſiſche Machtpolitik im Ruhrrevier verleiht.
Der Vorwärts meint: Von uns aus hätte der Miniſter
auf alles Pathos verzichten können, wenn er klare Entſchlüſſe ver=
kündet
hätte. Auf dieſen Platz gehört ein Mann, der den Mut
hat, ſchwierige Sachen feſt anzufaſſen. Die Probe iſt er uns der Erfüllung und Ausführung der geſchloſſenen Verträge
vorläufig ſchuldig geblieben. Ob und wie ſich der Reichsaußen=
miniſter
v. Roſenberg mit der ſozialdemokratiſchen Auffaſſung
auseinanderſetzen wird, iſt nicht bekannt.
Das Berliner Tageblatt betont: Jeder, der hören
und ſehen will, ſieht hier ein klar umriſſenes, wenn auch elaſti=
ſches
Verhandlungsprogramm Deutſchſands.
Nach der Voſſiſchen Zeitung muß es Dr. v. Roſen=
berg
als ein Verdienſt angerechnet werden, daß er ſich durch die
Sucht nach innerpolitiſchenn Beifall nicht hat verleiten laſſen,
ſeinen Ausführungen eine ſchroffere Form zu geben, als ſie er=
träglich
wäre, wenn man nicht alle Brücken zu einem Ueberein=
kommen
abbrechen wollte.

Entlaſtet haben ſich nach Unterſuchungen amtlicher und
unamtlicher Handelsvertretungen die folgenden früher hier ge=
nannten
Firmen: Jakob Lintz, Buch= und Steindruckerei, Trier;
Moritz Herz u. Co., Möbel und Innendekoration, Wiesbaden,
Friedrichſtraße 38: Stark u. Friedrich, Lebensmittelimport,
Mainz; Paul Weyel u. Täſchner, Düren (Rhld.); Deutſche Sol=
vahwerke
, Rheinberg.

Günſtige Aufnahrne in Dänemark.
Kopenhagen, 17. April. (Wolff.) Die mit großer
Spannung erwartete Rede des Miniſters des Aeußern Dr.
v. Roſenberg, die heute von allen Zeitungen an hervor=
ragender
Stelle wiedergegeben wird, fand bei der hieſigen Preſſe
allgemein eine günſtige Aufnahme.

Aus Juſtus von Liebigs Jugendjahren.
(Zu ſeinem 50. Todestage, 18. April.)
* Der Todestag des größten deutſchen Chemikers, des Be=
ünders
dieſer Wiſſenſchaft für Deutſchland, in der wir heute
er Welt vorangehen, Juſtus von Liebigs, der ſich am 18. April
um 50. Male jährt, lenkt unſere Blicke wieder zurück in jene
Lindheitstage der chemiſchen Forſchung, da der Chemiker noch
l8 eine Art Alchimiſt und Goldmacher galt und die Gründung
ines wiſſenſchaftlichen Laboratoriums eine unerhörte Neuerung
jedeutete. Liebig lag das Experimentieren von Kindheit an im
Blut, und er erbte dieſe bei ihm genial ausgebildete Kunſt be=
eits
von ſeinem Vater, der mit Farbſtoffen handelte und aller=
ei
Methoden nachſann, um ſeine Waren zu verbeſſern. Für die
Schule hatte der kleine Juſtus gar keinen Sinn und ſchmückte
beſtändig die letzte Bank, ſo daß man ihn ſchließlich für ganz
ntauglich erklärte und ihn von der Schule entließ, weil er ſich
u viel mit Spielereien abgab. Dieſe Spielereien waren ſeine
(aturwiſſenſchaftlichen Verſuche, und die unternahm er mit größ=
er
Ausdauer und Kühnheit, wie er ſie nur in erreichbaren
Büchern beſchrieben fand. Chemiker wollte er werden. Aber wo
ib es jemanden abgeſehen von dem fernen Paris, wo dieſe
Liſſenſchaft damals blühte , der ihn darin unterrichten konnte?
die einzige Form des Cyemikers, die er kannte, war der Apo=
ſeker
, der ja als Miſcher von Tränklein und wunderlichen Mir=
tren
dem Knaben der von ihm geliebten Geheimlehre am näch=
en
zu ſtehen ſchien. So trat er alſo als Lehrling bei dem Apo=
heker
in Heppenheim in der Nähe ſeines Geburtsortes Darm=
tadt
ein, merkte aber bald den großen Unterſchied, der zwiſchen
m gelehrten Studium und der beſchränkten praktiſchen Anwen=
ung
beſtand, und kehrte enttäuſcht nach zehn Monaten nach
auſe zurück. Er war damals noch in naturphiloſophiſchen An=
hauungen
befangen und ſchwärmte für Schelling, von dem er
jäter geſagt hat,eer ſei ihm für ſeine Laufbahn ſehr ſchädlich ge=
jeſen
. Während ſeines Studiums in Bonn und Erlangen grün=
te
er unter den Studenten naturwiſſenſchaftliche und chemiſche
ereine und machte in Erlangen ſeinen Doktor. Die Freigebig=
eit
des Großherzogs von Heſſen geſtattete ihm dann, ſeine
vemiſchen Studien in Paris fortzuſetzen. Seine Erſtlingsarbeit
ber das Knallgas erregte das Aufſehen der gelehrten Welt und
rachte Alexander von Humboldt mit dem jungen Forſcher in

Verbindung. Humboldt, der Förderer aller Wiſſenſchaften,
brachte ihn zu dem großen Chemiker Gah=Luſſac, in deſſen Pri=
vatlaborgtorium
er nun wirklich in die Geheimniſſe der neueſten
Chemie eingeweiht wurde. Auf Humboldts Rat entſchloß er
ſich, als Lehrer dieſer Wiſſenſchaft zu wirken und alle Schwierig=
keiten
zu überwinden.
Ein Profeſſor der Chemie war damals in Deutſchland ſo
ſelten nie ein weißer Rabe, und als er an der Landesuniverſität
Gießen dieſen Poſten bekleidete, hatte er zunächſt unendlich viele
Vorurteile zu überwinden. Er ſchuf hier mit Hilfe der Darm=
ſtädter
Regierung ein Laboratorium, an dem die Studenten
eine praktiſche Ausbildung erhielten. Was für eine Revolution
das bedeutete, davon bekommt man heute, wo man ſich Chemie
ohne Laboratoriumsarbeite nicht mehr vorſtellen kann, eine
ſchwache Vorſtellung aus den Verteidigungsartikeln, die Liebig
ſchrieb. Er erzählt uns unter anderem, daß im Jahre 1830 zwei
junge Preußen nach Gießen kamen, um Chemie zu ſtudieren, da
es in ihrem Lande keine Laboratorien gab, und daß ihnen von
der preußiſchen Regierung befohlen wurde, ſofort zurückzukehren
und don einem ſo revolutionären Beginnen abzulaſſen. Allmäh=
lich
aber ſetzte ſich mit dem raſchen Wachſen ſeines wiſſenſchaft=
lichen
Anſehens auch die Lehrmethode Liebigs durch, und haupt=
ſächlich
auf ſeine Forderung hin wurden die deutſchen Univerſi=
täten
mit Laboratorien ausgeſtattet, die dann zu ſo hoher Ver=
vollkommnung
gebracht wurden. Liebigs Bedeutung für die Gie=
ſchichte
der Chemie liegt nicht nur in der Errichtung des Gieße=
ner
Laboratoriums und der Einführung des chemiſchen Unter=
richts
, ſondern in ſeiner Entdeckung neuer Tatſachen, in der Ver=
beſſerung
vorhandener Methoden und Apparate, in der Ausbil=
dung
der theoretiſchen Themie und in ihrer Anwendung auf alle
Lebensgebiete, vor allem auf die menſchliche und tieriſche Er=
nährung
und auf den Ackerbau. Der Landwirtſchaft brachte er
mit ſeinen neuen Düngemethoden Aufklärung über den Haushalt
des Bodens, ſein Fleiſchextrakt, der ſeinen Namen über die
ganze Welt trug, war das Ergebnis ſeiner Ernährungsforſchun=
gen
. Um die Verbreitung und Bekanntmachung ſeiner Wiſſen=
ſchaft
hat er ſich ein unſterbliches Verdienſt erworben durch die
lichtvolle und ſpannende Darſtellung ſeiner Chemiſchen Briefe,
die für die populärwiſſenſchaftliche Literatur bahnbrechend wur=
den
. Mit Gießen ſind ſeine größten Leiſtungen, iſt der Ruhm
ſeines Namens verknüpft. Nur ungern entſchloß er ſich 1852 auf
das Drängen Königs Maximilian II. nach München überzuſie=

Das Echo der Rede in London.
London, 17. April. (Wolff.) Der Berliner Berichkerſtatter
der Times, der ſeinem Blatte einen ſehr ausführlichen Bericht
über die Rede Roſenbergs geſandt hat, ſchreibt: Die Rede des
deutſchen Außenminiſters bringe die Lage nicht um einen Zoll
weiter. Die Rede enthalte kein Anzeichen einer konſtruktiven
Politik oder auch nur eines Fortſchritts in der Richtung einer
ſolchen Politik. Sie ſei eine glatte Verneinung.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Tele=
graph
führt aus: Das neue deutſche Angebot ſtelle einen
weſentlichen Fortſchritt gegenüber früheren Angeboten
dar. Es ſei ſehr ſchade, daß man nicht eine Summe von
40 Milliarden unterbreitet habe, die nicht vollkommen
hätte verworfen werden können, jedenfalls nicht als mögliche
Erörterungsgrundlage. Dies ſei die allgemeine Anſicht in Lon=
don
, und dies ſeiauchder Rat, der Berlin von Lou=
don
erteilt worden ſei, anſcheinend jedoch nur mit ge=
ringem
Erfolge. Dem Berichterſtatter zufolge iſt Poincaré dafür,
daß die britiſche Regierung weitere Schritte unternimmt, um
einen ſtärkeren Druck auf Deutſchland auszuüben: aber das Wie
ſei ſehr ſchwierig zu ſagen. Der franzöſiſche Botſchafter habe
geſtern im Zuſammenhang mit den laufenden Geſchäften beim
Foreign office vorgeſprochen.
Der Pariſer Berichterſtatter der Daily Mail meldet, die
franzöſiſche Regierung werde von der Rede keinerlei Notiz neh=
men
und habe beſchloſſen, daß die Räumungsperiode für
das Rheinland noch nicht begonnen habe, und daß
die letzte Rheinlandzone nicht geräumt werde bis fünfzehn Jahre,
nachdem Deutſchland nach der Anſicht Frankreichs wirklich be=
gonnen
habe, Reparationszahlungen zu machen. Von hervor=
ragender
Stelle hat der Berichterſtatter erfahren, daß die fran=
zöſiſche
Regierung keineswegs auf die ſofortige Löfung
des Sicherheitsproblems dringe, da die Beſetzung des
Ruhrgebietes und des Rheinlandes allein ſchon eine ſofortige
Garantie für Frankreich gegen einen deutſchen Angriff gewährten.
Der Berliner Berichterſtatter der Daily News ſchreibt,
der Ton der Rede des deutſchen Außenminiſters ſei wich=
tiger
als ihr Inhalt. Er lieſt aus der Erklärung Roſen=
bergs
, wonach das Reparationsangebot von 30 Milliarden Gold=
mark
vom letzten Januar den Ausgangspunkt für irgendwelche
neuen Verhandlungen biete, die Bereitſchaft der deut=
ſchen
Regierung heraus, beträchtlich mehr zu zah=
len
, als dieſe Summe.
Die Morning Poſt äußert in einem Leitartikel, die Rede
Poincarés in Dünkirchen und die geſtrige Reichstagsrede Roſen=
bergs
brächten keine Hoffnung auf eine baldige Regelung in der
Ruhrfrage wit ſich. Es ſei ſehr notwendig, den Deutſchen
klarzuſtellen, daß ſie in ihrem Widerſtand gegen
Frankreich nicht auf irgendwelche Unterſtützung
von ſeiten Englands rechnen können.
Franzöſiſche Preſſeſiimmen.
TU. Paris, 17. April. Soweit Kommentare der Pariſer
Blätter vorliegen, ſprechen ſie zum größten Teil von den lächer=
lichen
und unzureichenden Angeboten.
Die Information ſchreibt: Beißen wir die Zähne zu=
ſchen
Außenminiſters ſchreibt der Berliner Lokalanzei= ſammen und halten wir aus! ſagte Herr von Roſenberg. In
dieſem Fall hat ſich Herr v. Roſenberg unglücklich ausgedrückt.
Hat Deutſchland die Abſicht, auf die Vorſchläge des Herrn Berg=
mann
zurückzukommen, die dieſer während der Pariſer Konfe=
renz
im Januar nach Paris brachte? Es iſt ganz überflüſſig,
ſich jetzt mit ihnen zu beſchäftigen, da ſie ja Bedingungen vor=
ausſetzen
, die wir nicht annehmen können. Beſonders bemerkens=
Die Deutſche Allgemeine Zeitung erklärt: Die wert erſcheint dem Blatt die Aeußerung Roſenbergs, wonach
fühlt. Deutſchland beißt die Zähne zuſammen, aber es fängt
bereits an zu ſtöhnen.
Petit Pariſien iſt von der Rede verblüfft. Weder
Frankreich noch Belgien würden vor der Kapitulation Deutſch=
lands
nachgeben. Keine von beiden Mächten habe es eilig.
Deutſchland müſſe ſich entſcheiden, ob es ſein eigenes Verderben
vorziehe.
Dem Matin, der an die Vorſchläge des Herrn Bergmann
anknüpft, will es ſcheinen, als ob Herr von Roſenberg Richt=
punkte
aufgeſteckt habe.
Demiſſion des Wiener Kabinetts.
Wien, 16. April. (Wolff.) Mit Rückſicht auf die aus Er=
ſparungsgründen
beſchloſſene Auflaſſung mehrerer Miniſterien
gab heute die Bundesregierung ihre Demiſſion,
welcher demnach nur formale Bedeutung zukommt. Der Bundes=
präſident
betraute den Bundeskanzler, den Vizekanzler, ſowie die
übrigen Miniſter, ſoweit nicht die von letzteren bisher geleiteten
Bundesminiſterien gemäß der erwähnten Erſparungsmaßnahme
als ſelbſtändige Miniſterien zu beſiehen aufgehört haben, mit der
vorläufigen Fortführung ihrer Aemter. Bereits in der mör=
gigen
Sitzung des Nationalrates ſoll jedoch die Neuwahl des
Miniſteriums vorgenommen werden.
deln, wo er bis zu ſeinem Tode gewirkt hat. Ich habe mich
verkauft, ſagte er damals zu ſeinem Freunde Pettenkofer. Als
er am 18. April 1873, drei Wochen vor ſeinem 70. Geburtstäg,
die Augen ſchloß, da war ſein Name und ſein Werk in allen Tei=
len
der Erde als eines Wohltäters der Menſchheit bekannt.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
An 10. März 1923 iſt Herr Kommerzienrat Alfred
Kaſper zum Dr. phil. h. e. der Univerſität Marburg promo=
viert
wegen ſeiner Verdienſte um die Förderung der deutſchen
Volkswirtſchaft in der Kriegs= und Nachkriegszeit, insbeſondere
durch die Beſchaffung preiswerter und wohlſchmeckender Nähr=
mittel
für die Maſſenverſorgung des Volkes aus überwiegend
einheimiſchen Rohſtoffen auf Grund wiſſenſchaftlich erdachder und
erprobter Verfahrensweiſe, ſowie wegen ſeiner warmherzigen
Fürſorge für die Wiſſenſchaft und für die Wohlfahrt ſeiner Ar=
beiter
und ihrer Familien.
s. Preisgekröntes Gedicht. In einem Preisaus=
ſchreiben
der Deutſchen Lieder des Verlages Hermann Kiehne
(Frankfurt und Gießen) wurde das Gedicht Der erſte und
der letzte Schnee von Frau Elſe Marlott Seitz aus
Darmſtadt preisgekrönt.
Eine neue Fornarina Raffaels. Ein
Schweſterbild, der berühmten ſogen. Fornarina von Raffael iſt
aus den Lagern der Galleria Corſini in Rom ans Tageslicht ge=
zogen
worden. Wie im Cicerone berichtet wird, hat man auf
Grund dieſes neuen Werkes die ganze Frage nach der Perſön=
lichkeit
der Dargeſtellten wieder aufgerollt und behauptet nun,
daß dieſe beiden Bildniſſe überhaupt nicht die von Raffael ge=
liebte
ſogen. Fornarina darſtellen, ſondern Porträts der Bea=
trice
Ferrareſe ſeien, einer berühriten Schönheit jener Zeit. Auch
ſoll nicht Raffael, ſondern Sebaſtiano del Piombo der Schöpfer
des weltbekannten Werkes ſein.

Bühnenchronik. Der von Hofrat Max Behrend entdeckte
Tenor Adam Helfmann aus Griesheim, der ſeine ſtimm=
liche
Ausbildung in der Geſangsſchule von Frau Klara Bögel
in Darmſtadt erkalten hat, iſt auf mehrere Jahre an das Frank=
furter
Opernhaus verpflichtet worden.

[ ][  ][ ]

Rummer 106.

Reichstagsplenum und Außenminiſterium.
Abg. Streſemann zur Reparationsfrage.

* Berlin, 17. April. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſch:
Reichskauzler Dr. Cuno, Außenminiſter von Roſenberg, Wirt=
ſchaftsminiſter
Dr. Becker.
Präſident Löbe eröffnet die Sitzung um 2.20 Uhr. Die politiſche
Ausſprache beim Auswärtigen Amt wird fortgeſetzt.
Abg. Gothein (Dem.) weiſt darauf hin, daß Poincaré mehrfach
erklärt habe, daß Frankreich ein wiedererſtarktes Deutſchland zu be=
fürchten
habe. So erkläre ſich die Politik der franzöſiſchen Regierung.
Frankreich glaube, daß jetzt die Zeit gekommen fei, das durchzuſetzen,
was es 1919 bei den Friedensverhandlungen nicht zu erreichen vermochte.
Schon damals wollte es die Rheingrenze mit den Brückenköpfen auf
dem rechten Rheinufer beſetzen. Heute wolle es die tatſächliche Be=
herrſchung
des Ruhrgebiets. Gewiß, es wolle das nicht auf dem Wege
der formellen Annexion, weil das zu ſchwierig ſei. Die Franzoſen
wüßten auch ganz genau, daß ſie dann der Bevölkerung des Ruhrreviers
und des Saargebiets das Wahlrecht nicht verſagen könnten, das wäre
eine zu große Gefahr für Herrn Poincaré. Sie wünſchten daher mehr
einen Souveränitätsſtaat, wählten die Formel der Beſetzung
des Ruhrgebiets, ſolange keine Reparationszahlungen erfolgt ſind. Sie
wvählen dieſe Pfänderpolitik bis zur Erledigung aller Zahlungen. Das
iſt das Gefährlichſte von allem, denn jetzt brauchen ſie der Bevölkerung
keinerlei Wahlrecht und keinerlei Mitwirkung bei der Verwaltung zu
geben. Sie können einfach auf Grund eines angemaßten Rechts die
militäriſche Diktatur
ausüben. Die Ruhrbevölkerung kämpft jetzt um ihre
Zugehörigkeit zum Reich. Von einer etappenweiſen Näumung
des Ruhrgebiets kann keine Rede ſein. Ebenſo ſei ein Rheinſtaat unter
Völkerbundskontrolle undiskutierbar. Lieber Armut als
dauernd Knechtſchaft! Wir müſſen aber das ſchwere Joch
der Bevölkerung möglichſt erleichtern. Der Einmarſch in das Ruhr=
gebiet
ſei ein flagranter Friedensbruch geweſen. Bei der jetzigen Ein=
ſtellung
Poincares und ſeiner Verbündeten kommen Verhandlungen
doch nicht zuſtande. Solche Summen, wie Poincaré ſie fordert, gibt es
in der ganzen Welt nicht. Das reiche England habe ſich Amerika
gegenüber nur bereit erklärt, ganze 19 Milliarden zu zahlen und zwar
verteilt auf 62 Jahre. Von uns wird mehr verlangt, obwohl man
unſere Wirtſchaft ſinnlos zerſtört hat. Ein deutſches
Angebot würde, wie manche glauben, im Ausland einen günſtigen
Eindruck machen. Aber, dieſes Angebot könne doch nur ſehr be=
dingt
ſein. Es müßte außerdem garantiert werden von den Finanz=
männern
der Welt. Wenn wir über die Produktionsmittel frei verfügen
könnten, ſo würden wir ganz andere Leiſtungen vollbringen können.
Heute ſind wir tatſächlich leiſtungsunfähig. Der Redner erklärt ſich be=
reit
, die Politik zu unterſtützen, die den Abſchluß eines Garan=
tievertrags
bezweckt. Die Regierung müſſe unterſtützt werden.
Abg. Dr. Streſemann (D. Vpt.): Danken müſſen wir den=
jenigen
, die uns in der Not nicht verlaſſen haben: den Neutralen im
Ausland und insbeſondere unſeren Landsleuten in Deutſchöſterreich und
im früheren Deutſchböhmen, die mit uns im Reich gewetteifert haben.
Beſonders danken wir dem Kanzler Seipel, der Worte geſprochen hat,
die zeigen, daß alle Bemühungen der Entente nicht vermocht haben, die
Blutsverwandtſchaft zu zerſtören. Mit den geſtrigen Aus=
führungen
des Außenminiſters ſind wir in allen weſentlichen Punkten
einverſtanden. Wir haben in den letzten Tagen eine lebhafte Erörte=
rung
in der Oeffentlichkeit darüber gehabt, daß die Reichsregierung
mehr aktive Politik entfalten ſolle. Wir haben geſtern eine Auseinander=
ſetzung
gehabt, was aktive Politik ſei. Die größte Anerkennung für
den Miniſter war es, daß Herr Hötzſch erklärte, daß er in ſolchem Maße
eine aktive Politik der Regierung nicht erwartet hätte.
Aktive Politik bedeutet, gegenüber jeder internationalen Politik gerüſtet
zu ſein, um für Deutſchland handelnd eingreifen zu können.
Man mag unterſcheiden zwiſchen Reden und Handeln. In unſerer
internationalen Situation heißt. Handeln, daß wir den Weg frei machen
müſſen zu internationalen Abmachungen über die Reparationen und da=
mit
das Ruhrgebiet und das Rheinland frei machen. Das Handeln kann
beſtehen aus parlamentariſcher oder diplomatiſcher Fühlungnahme, in
Reden und Noten. Mir ſcheint, daß der Außenminiſter geſtern die im
Januar begonnene aktive Politik der Reichsregierung in
günſtiger Weiſe fortgeführt hat. Ich ſehe das Entſcheidende darin, daß
dieſe Politik eine geeignete Grundlage abgibt für inter=
mationale
Abmachungen, falls die Entente und beſonders
Frankreich eine Verſtändigung wollen. Unſer Angebor vom Januar
iſt, wie der Miniſter geſtern ſagte, ſtiefmütterlich behandelt worden.
Dieſes Angebot war die Grundlage, ſollte die Grundlage ſein der Pa=
ziſer
Verhandlungen. Die Ablehnung durch Herrn Poincaré vereitelte
das. Die Ruhrinvaſion unterbrach jede weitere Diskuſſion, wobei aller=
dings
die Frage gekſärt werden muß, ob man nicht in amtlichen Ver=
ſuchen
auf die damalige Bereitwillgkeit der deutſchken Regierung hätte
hinweiſen können. (Sehr wahr!) Demgegenüber kann man die Frage
aufwerfen: Steht damit nicht im Widerſpruch die Rede des Außen=
minſters
im Auswärtigen Ausſchuß, nicht in Widerſpruch, als Herr
von Roſenberg ſagte und ihm faſt alle Redner zuſtimmten, niemand
werde es wagen, heute eine Ziffer zu nennen, ſteht damit nicht in Wider=
ſpruch
, daß ein Zuſtand geſchaffen iſt, der es Deutſchland überhaupt nicht
erlaubt, die Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit feſtzuſetzen?
Mau kann gar nicht die Frage der Reparationen irgendwie durch
Neunung einer Biffer begrenzen.
Der Pariſer Vorſchlag gab einmal eine konſtante Summe; die Ver=
zinfung
dieſer konſtanten Summe war abhängig gemacht von dem inter=
uationalen
Bankkredit. Der Vorſchlag gab andererſeits zwei konditio=
nelle
Zahlen, die abhängig waren von der Entwickelung der Leiſtungs=
fäligkeit
Deutſchlands. Hier beſteht wohl ein Zuſammenhang mit der
Nede des Außenminiſters, der davon ſprach, daß das Pariſer Angebot
doch wohl der Ausgangspunkt für neue Verhandlungen ſein könnte.
Beachtenswert erſcheinen die Ausführungen des Abg. Müller, wir könn=
ten
nicht den Geſamtkomplex der Fragen abhängig machen von der
internationalen Abſchätzung, die ſich monate=, womöglich jahrelang hin=
ziehen
könnten. Wir können nicht verlangen, daß im
Ruhrgebiet ein paſſiver Widerſtand geleiſtet wird,

der wartet, bis internationale Sachverſtändige zu
einem Ergebnis gekommen ſind. (Sehr richtig!) Man
kann die Fräge aufwerfen: Wird man überhaupt einen ſolchen deut=
ſchen
Vorſchlag als beachtlich anſehen? Soweit ich die Pariſer Preſſe=
urteile
über die Rede Dr. Roſenbergs geleſen habe, weiß ich mich noch
nicht recht in die Situation hineinzufinden. Welche Phaſen hat niht
dieſe Neparationsdebatte ſchon international durchlaufen! Iſt es denn
nicht die ſchärfſte Kritik an dem Verſailler Vertrag
und allen denen, die ihm nachgebildet ſind, daß die Welt eine inter=
nationale
Konferenz nach der anderen erlebt, die jedoch nur aus der
Idee geboren ſind, die Schäden, die man im der ganzen Welt ſpürt,
einigermaßen wieder gut zu machen?
Wir taumeln von einer Konferenz in die andere.
In der Zeit aber verſchwinder immer ein Teil der deutſchen Leiſtungs=
fähigkeit
nach dem anderen. (Sehr gut!) Dr. von Roſenberg hat
geſtern ein Beiſpiel angeführt, das, wenn man es ſo flüchtig lieſt, leicht
einen falſ hen Eindruck erwecken kann. Ich möchte deshalb hier hinzu=
fügen
, daß das erſte Angebot unter der Vorausſetzung
gemacht worden iſt, daß die deutſchen Auslandsvermögen und die deut=
ſchen
Kolonien bei Deutſchland verbleiben, und daß deshalb mehr als
180 Milliarden Goldmark von Deutſchland bereits geleiſtet worden
wären. (Sehr richtig!)
Der Frieden wird für Frankreich immer teurer.
Soll das Redarationsproblem nach Anſicht der Herren, die Frankreich
regieren, tatſächlich gelöſt werden, oder treibt die franzöſiſche Politik
abſichtlich dazu, die Reparationswunde immer offen zu laſſen, um da=
durch
das Ziel der Zerſtörung der deutſchen Staatseinheit zu erreichen?
Frankreich weiſt darauf hin, daß es durch den Krieg am meiſten ge=
litten
habe. In der Propagands, die es in den Vereinigten Staaten
macht, legt es dar, was es für den Wiederaufbau ſeiner zerſtörten Ge=
biete
ausgegeben habe, ſeine Menſchenverluſte, ſeine finanziellen Ver=
luſte
, und die falſche Gegenüberſtellung der zerſtörten Gebiete Frank=
reichs
und der angeblich unzerſtörten Gebiete Deutſchlands. Man geht
da an der Tatfache einfach vorbei, daß ein großer Teil der deutſchen
Bebölkerung einfach entgeignet iſt. (Sehr richtig!) Die franzöſiſchen
Geſchädigten erhalten einen Erſatz in irgendeiner Form. Wer entſchä=
digt
aber die Deutſchen, die Kriegsanleihe gezeichnet haben, die Hypo=
thekengläubiger
, die ihr Vermögen verloren haben?
Deutſchland kann überhaupt aus der Situation, in die es durch den
verlorenen Krieg gekommen iſt, nur herauskommen, indem es rückſichts=
los
die Skagtsintereffen über die Jntereffen ganzer Klaffen ſtellt.
Wenn man zugibt, daß Frankreichs Finanzen zerſtört ſind, daß es emi=
nente
Aufwendungen für ſeine zerſtörten Gebiete gemacht hat wobei
zweifelhaft iſt, ob all dieſe Summen auch tatſächlich für die zerſtörten
Gebiete aufgewendet ſind (Lebhafte Zuſtimmung) , ſo iſt es ein
volkswirtſchaftlicher und politiſcher Unſinn, die
Befeitigung aller Schäden von Deutſchland zu for=
dern
. Man ſtellt heute die franzöſiſchen Forderungen in den Vorder=
grund
. Dieſe Rechnung kann nicht aufgehen, vielmehr muß Deutſch=
lands
Leiſtungsfähigkeit der Ausgangspunkt ſein. Das ſage ich nicht
als deutſcher Parlamentarier, das iſt nicht die egoiſtiſche Meinung
Deutſchlands. Auf der Pariſer Konferenz hat ja auch Bonar Law den
Gedanken ausgeſprochen und es entſchieden zurückgewieſen, daß der
Ausgangspunkt der ſein müßte, was die Alliierten brauchten. Er hat
gemeint, der Ausgangspunkt müſſe der ſein, was Deutſchland leiſten
könne. Redner zitiert Bonar Law:
Wir können dieſer Frage nur näher kommen und ſie glücklich
löſen, wenn wir einen ganz entgegengeſetzten Weg gehen und zunächſt
feſtſtellen, was Deutſchland leiſten kann. Wir können keine großen
Leiſtungen erwvarten, wenn wir nicht erſt Deutſchlands Kredit wieder=
herſtellen
. Wer ſoll ihn herſtellen? Wer ſoll feſtſtellen,
was Deutſchland leiſten kann? Nicht die Alliierten ſelbſt,
ſondern wir müſſen das einer Kommiſſion von Leuten übergeben,
die außerhalb ſtehen. (Hört, hört!) Indem er auf die Notwendigkeit
eines Moratoriums hinweiſt, ſchließt er ſeine Ausführungen auf
die Poincaré mit keinem Wort eingeht : Die einzige Chance, die
wir haben, frühzeitige Zahlungen zu erhalten, iſt der Weg der inter=
nationalen
Anleihe, und ohne daß wir den deutſchen Kredit wieder=
herſtellen
, iſt dieſe internationale Anleihe unmöglich. (Hört, hört!)
Wenn man unſere Forderung annimmt, daß man die Leiſtungsfähig=
keit
Deutſchlands zugrundelegt, ſo wird man den deutſchen Kredit
wiederherſtellen.
Das kann man doch nicht als Ausflüchte der deutſchen Regierung
hinſtellen, ſondern man muß mit Bonar Law, der doch einer der Füh=
rer
iſt, die gegen uns gefochten haben, dieſelben Grundſätze auch in
Frankreich vertreten, die von den Mitgliedern dieſes Hauſes, von den
Parteien und auch von der Regierungsbank hier vorgebracht worden
ſind (Sehr gut!), und zwar nicht als ſubjertive Meinung, ſondern als
Meinung aller, wie ſie ſich auch aus den Worten des engliſchen Miniſter=
präſidenten
ergibt. Streſemann lenkt dann die Aufmerkſamkeit des
Hauſes auf eine Entſchließung des internationalen
Handelskammerkongreſſes in Rom, die mit der Stimme
der franzöſiſchen Wirtſchaftsvertreter angenommen worden iſt, und in
der es heißt:
Es iſt zwecklos, den Komplex der Reparationsfragen zu betrachten,
ohne gleichzeitig diejenigen Maßnahmen in Betracht zu ziehen, die
wirklich die endgültige Regelung gewährleiſten. Die Erfüllung der
Reparationsverpflichtungen allein iſt nicht genügend. Es iſt weſentlich,
daß das Vertrauen wiederhergeſtellt und die Sicherungen geſchaffen
werden, daß die Welt von der Leiſtung für die öffentlichen Rüſtungen
befreit wird.
an die deutſche Schutzpolizei gedacht. (Heitere Zuſtimmung.)
Durch die Zuſtimmung der franzöſiſchen Wirtſchaftler zu der Eutſchlie= erſteren Punktes in acht Tagen, hinſichtlich der Hauptſache in
ßung iſt deutlich die Verurteilung des franzöſiſchen Ruhrabenteners drei Wochen verkündet werde.

Das Streichholz und der Oritte.
* Ich weiß nicht mehr, wer es war, der mir das Streichholz
zurückwies, mit dem zwei Zigaretten ſchon angezündet worden
waren. Ich war erſtaunt. Denn warum ſollte man nicht ſparen?
Mit ſolchen Kleinigkeiten ſind wir ja alle gern bei der Hand,
wenn es gilt, ein Prinzip zu befolgen. Fangt bei den Streich=
hölzern
an zu ſparen, und raucht dafür lieber beſſere und ein
paar mehr Zigaretten! So lautet doch die Philoſophie der Ver=
ſchwender
. Oder nicht? Kurz und gut, obwohl damals ein
Streichholz noch nicht eine Mark koſtete, glaubten wir, ſparen
zu müſſen. Und griffen ſofort zur Zigarettentaſche, wenn irgend=
wo
ein Streichholz aufflammte. Es gab ſogar einen Sport, an
einer Flamme recht viele Zigaretten zu entzünden.
Plötzlich drang in dieſe materialiſtiſche Naucherwelt ein
ſpukhaftes Element, eine Welle des Geheimnisvollen. Eine
Welle! Ein Meer des Aberglaubens drang herein und vergrub
alle Raucher der Welt unter ſich.
Wo drei Herren zuſammenſaßen und rauchten, verdichtete
ſich die Luft zu ſchickſalsvoller Atmoſphäre. Die glatten, wohl=
erzogenen
Geſichter der eleganten, jungen Männer waren ſo, als
ſchwiegen alle über eine Kataſtrophe, die nahe war. Und zündete
einer ein Streichholz an, ſo lächelten, die anderen zwei viel=
ſagend
. Es war nicht mehr ein Gebot der Höflichkeit, das Zünd=
holz
dem Zweiten und Dritten zu reichen. Es war nur erlaubt,
den Zweiten an der Flamme teilnehmen zu laſſen: Der Dritte
mußte ein neues Zündholz nehmen.
Ich hatte dieſe Zeremonie ſchon öfter beobachtet. Sie war
mir weder ſonderbar, noch komiſch vorgekommen. Jeder Menſch
hat das Recht zu den Lebensformen, die ihm gut und notwen=
dig
ſcheinen. Allmählich drang aber dieſe Streichholzſitte, die
ihimer dem Dritten eine eigentümliche Rolle anwies, in breitere
Kreiſe. Zu denen auch ich gehöre. Und als Rudolf und Hans,
Oswald und Paul, als gar Frau Emilia und Jngeborg ſtreng
darauf achteten, daß niemand einem Dritten das Zündholz
reichte, blieb mir nichts anderes übrig, als mich auch dieſem un=
geſchriebenen
Geſetz zu beugen.
Aber wir tun nicht gern etwas, ohne uns Rechenſchaft da=
über
abzulegen. Ich habe alle Damen und Herren gefragt, wa=
rum
es verboten ſei, daß ein Dritter . . . Von vielen erhielt ich
gar keine Aufklärung, andere verſicherten, daß dem Dritten ein
Unglück zuſtoßen würde, wenn . .. Da andere Aufklärung nicht

zu erlangen war, mußte man dieſe neue Sitte als einen neuen
Aberglauben anſehen und annehmen. Es kam ja ſchon nicht
mehr darauf an.
Der Dritte, das war ſo einer wie der Siebente oder der
Dreizehnte. Das Schickſal zählt die Menſchen aus. So, wie es
gerade kommt. Und der Dritte, der Siebente, der Dreizehnte
das ſind G=zeichnete. Uralte Zahlenkabbaliſtik ſpukt hier
nach. Niemand kennt die tiefere Bedeutung, aber jeder weiß
noch etwas davon.
Etwas anderes war es gewiß auch nicht bei dieſ m Streich=
holzaberglauben
. Aber woher kam es ſo plötzlich? Und wie
konnte es eine ſolche Ausbreitung erlangen? War nur die Zeit,
die für alles Zauberhafte ſehr empfänglich war, daran ſchuld?
Mir ſcheint, erſt ſeit dem Kriege ſei dieſe Sitte zu uns gekom=
men
. Vielleicht von anderen Fronten herüber zu uns? Vielleicht
erzeugt durch allerhand Ereigniſſe, die, legendenhaft umgeſtältet,
weitererzählt wurden?
Ich habe verſäumt, dieſen Fragen nachzugehen. Wie ſo
viel? Dinge, mußte ich auch dieſes Streichholzrätſel beiſeite
legen, denn es war Wichtigeres zu tun. Einmal unterrichtete
ich mich flüchtig über die Geſchichte der Streichhölzer. Aber die
iſt erſt neunzig Jahre alt und gibt keinen Stoff zur Legenden=
bildung
. Wie mir ſchien. Bis ich eines Tages
Eines Abends ſitze ich in der Halle des Hotels Atlantic=
Hamburg, um einen Freund zu erwarten. Mir gegenüber ſitzt
auch jemand. Ich ſehe aber nur ſeine Hände, die eine große
engliſche Zeitung halten, feine, ſchmale Hände. Sie gefallen
mir, es ſind nicht ungefährliche Hände. Und hinter dem ent=
feſſelten
Mancheſter Guardian ſteigt der Rand einer Zigarette
auf. Ich ſehe zur Uhr. Menſchen gehen an mir vorüber. Ein
Telephon klingelt. Damen öffnen ſtehend am Tiſch des Portiers
Briefe mit ausländiſchen Marken. Geſpräche, halbe Worte. Da
iſt ein Mädchen von auffälliger Schönheit! Plötzlich ſagt jemand
laut und mit ganzer Seele: Oh! Im ſelben Augenblick fällt
der Mancheſter Guardian auf den Tiſch, der Leſer mit den
eleganten Händen ſpringt auf und läuft davon.
Ihm wird etwas eingefallen ſein, das er faſt vergeſſen
hatte, ſage ich mir, und warte weiter. Aber da kommt der Un=
bekannte
auch ſchon zurück, tritt wieder an den Tiſch, verbeugt
ſich, ſagt ein Wort der Entſchuldigung und nimmt von neuem
die Zeitung. Aber er iſt unruhig; er läßt das Blatt wieder
ſinken. Sieht mich an. Ich nehme gerade eine Zigarette aus
meiner Ledertaſche. Er tut dasſelbe. Ich entzünde ein Streich=

ausgeſprochen wuorden. (Sehr richtig!) Ferner iſt in dem Gutachten
von Caſſel und anderen Finanzſachverſtändigen ausführlich geſagt,
daß ohne eine endgültige Löfung die geſunde Grundlage für eine An=
leihe
fehlt. Weiter hat Caſſel die Notwendigkeit betont, zuerſt mit
neuen Verwüſtungen aufzuhören, wenn man die früheren Verwüſtun=
gen
wieder gut machen wolle. (Sehr richtig!)
Frankreich möge erſt einmal aufhören, durch neue Verwüſtungen die
Wirtſchaft der Welt in Unordnung zu bringen.
Das engliſche Blaubuch bietet ein ganz umfangreiches Material in der
Reparationsfrage, das zugunſten Deutſchlands ſpricht. Die Regierung
ſollte eine Reihe populärer Flugſchriften in die Welt ſchleudern. (Sehr
richtig!) Der Temps hat die Behauptung aufgeſtellt, Deutſchland
ſuche Zwietracht unter den Alliierten zu ſäen, um daraus Vorteil für
ſich zu ziehen. Der Temps wird den deutſchen Politikern wohl zu=
trauen
, daß ſie aus den letzten Jahren gelernt haben, daß alle Streitig=
keiten
unter den Allierten immer wieder auf dem Rücken Deutſchlands
ausgetragen werden.
Man müſſe ſich allmählich von der Illuſion losmachen, daß die
Erſchütterungen eines Weltkrieges an einem Volk allein vorübergehen.
Finanziell könne dieſe Frage überhaupt nicht gelöſt werden. Hier gibt
es ganz andere Möglichkeiten der Entwicklung, und es iſt ſeltſam, daß
das offizielle Frankreich von dieſer Entwicklung nichts mehr wiſſe.
Reichskanzler Dr. Cuno habe in ſeiner Hamburger Rede von dem Zu=
ſammenwirken
der Induſtrie geſprochen, und er wies darauf hin, daß
vielleicht die Entwicklung der Verhältniſſe uns dazu bringen werde,
ganz anders als früher die Frage zu erörtern, ob nicht alle Länder
wirtſchaftlich zuſammengehen und der Welthandel nicht länger durch
Barrieren an der Grenze abgeriegelt werden ſoll. (Lebhafte Zu=
ſtimmung
.) Ein wirtſchaftliches Zuſammenwirken würde uns wenig=
ſtens
wirtſ haftlich mit Frankreich näher zuſammenbringen. Eine poli=
tiſche
Annäherung habe die Politik Poincares für lange Zeit unmög=
lich
gemacht. Deutſchland wiſſe, daß ein Kampf der Alliierten gegen=
einander
immer noch auf ſeinem Rücken ausgefochten werde. Aber eine
Einigung über die Verwendung der Zahlungen für den franzöſiſchen
und belgiſchen Wiederaufbau könne, nie wirkſam werden. Der Zu=
ſtand
Europas werfe die Frage auf, ob die Aufrechterhaltung einer
ſtaatlichen Ordnung noch möglich ſei. Frankreich und Deutſchland ſoll=
ten
beginnen, wirtſchaftlich miteinander zu leben. Das deutſche Volt
und die deutſchen Parteien werden Widerſtand his zum äußerſten
leiſten, wenn uns das Rheinland und das Ruhrgebiet genommen wer=
den
ſollten. Der Seelenzuſtand des deutſchen Volkes ſei durch die fran=
zöſiſche
Grauſamkeit auf eine harte Probe geſtellt worden. Aber es
ſei notwendig, an der Politik der nationalen Geſinnung feſtzuhalten.
Dr. Streſemann erklärte zum Schluß, wenn Frankreich Reparationen
wolle, dann ſei eine Verſtändigung möglich, wolle es aber Rhein und
Ruhr behalten, dann könne es darüber keine Verhandlungen geben.
Das Haus ſtimmte mit lebhaftem Beifall zu.
Am Mittwpoch ſoll die politiſche Ausſprache zu Ende gebracht
werden.

* Vor der 1. Ziviljammer des Landgerichts Darmſtadt wurde
geſtern der Prozeß des Großherzogs gegen die heſſiſche
Regierung verhandelt. Vor Eintritt in dieſe Erörterung ver=
las
der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Geh. Rat Dr. Rüſter,
namens des Gerichtshofes den nachſtehenden
Proteſt
gegen Angriffe aus Anlaß des Prozeſſes, insbeſondere der jüngſt
ergangenen einſtweiligen Verfügung:
Anläßlich der heute zur Verhandlung ſtehenden Ange=
legenheit
ſind in einem hieſigen Blatte Artikel erſchienen, die
ſchwere Beleidigungen der Richter der 1. Zivilkammer des
Landgerichts und des Oberlandesgerichts enthalten. Wir er=
blicken
in jenen Veröffentlichungen den Vorwurf der Rechts=
beugung
und der Eidesverletzung, ſowie den Tatbeſtand der
verſuchten Nötigung.
Bei der beſenderen politiſchen Lage unſeres Landes ſcheint
unſere vorgeſetzte Behörde nicht imſtande zu ſein, uns den ge=
bührenden
und gebotenen Schutz zu gewähren. Andererſeits
entſpricht es nach unſerer Auffaſſung nicht unſerer Stellung
und der richterlichen Würde, uns mit den Urhebern jener Ver=
unglimpfungen
perſönlich auseinanderzuſetzen.
Unter dieſen Umſtänden bleibt uns nichts anderes übrig,
als von hier aus nachdrücklichſt und feierlich Verwahrung ein=
zulegen
gegen die durch nichts gerechtfertigte Unterſtellung, als
ob wir jemals nicht nach Pflicht und Gewiſſen, nach Recht und
Geſetz gehandelt hätten oder handeln würden, und daß wir
uns bei unſeren Entſchließungen und Entſcheidungen jemals
durch perſönliche oder politifche Rückſichten hätten leiten laſſen
oder leiten laſſen würden. Wir geben zugleich unſerem tiefſten
Bedauern darüber Ausdruck, daß man es unternommen hat,
das Anſehen der Juſtiz in ſo ſchwerer Weiſe zu gefährden,
gewiſſe Kreiſe der Bevölkerung geradezu gegen uns aufzu=
wiegeln
und unſer an ſich ſo verantwortungsvolles Amt noch
ſchwvieriger zu geſtalten.
Wir werden trotz alledem unſer Amt weiter verwalten in
dem ſtolzen Bewußtſein, in ſtrengſter Pflichterfüllung kraft Ge=
ſetzes
lediglich dem Geſetze untertan zu ſein, und daß kein Staat
und keine Staatsform jemals einer geordneten Rechtspflege,
der Juſtiz, entraten oder ohne ſie überhaupt exiſtieren kann.
Denn für alle Zeiten und Völker gilt unabweisbar die ewige
Wahrheit: Justitia fundamentum vegnorum."
Nach dieſer Kundgabe verhandelten die beiderſeitigen Rechts=
anwälte
zur Sache, ſowohl über die einſtweilige Verfügung,
gegen deren Rechtsgültigkeit die heſſiſche Regierung Einſpruch
Der internationale Handelskammerkongreß hat dabei wohl kaum erhoben hatte, als auch über die Klag= ſelbſt. Es erging alsdann
Gerichtsbeſchluß, daß die Entſcheidung hinſichtlich des
holz; er ſchaut darauf; ich reiche es ihm. Er zündet ſeine Ziga=
rette
an, verbeugt ſich und fragt plötzlich: Wiſſen Sie, woher die
Sitte kommt, daß nie drei dasſelbe Zündholz benützen dürfen?
Ich antworte nicht ſofort. Da reicht er mir das Blatt, und
ich leſe die Geſchichte, die alle leſen müſſen.
Es iſt eine Anekdote aus den ſpaniſchen Kämpfen in Ma=
rokko
. Die ſpaniſchen Offiziere, obwohl ſie nahe vor dem Feind
liegen, haben Langeweile. Sie ſitzen in der Nacht beeinander
im Dunkeln und rauchen. Alle drei nehmen wieder eine neue
Zigarette. Der eine entzündet ein Streichholz, brennt ſeine
Zigarette an, reicht es dem Ziveiten, reicht es dem Dritten. Im
Augenblick, da deſſen Zigarette aufglüht, fällt ein Schuß. Der
Offizier bricht zuſammen, durch den Kopf geſchoſſen. Ein paar
Tage ſpäter fällt wieder ein Offizier, wieder in der Nacht, da
er ſich mit zwei anderen eine Zigarette entzündete. Das wi= der=
holt
ſich. Es iſt ſchaurig. Immer der Dritte. Die Geſchichten
gehen von Mund zu Mund. Die ſpaniſchen Offizier= werden
abergläubiſch. Sie wagen es nicht mehr, zu Dreien an einem
Zündholz teilzunehmen.
Der Krieg iſt vorbei. Sie fahren zu Schiff nach Hauſe. Es
iſt eine jener Mittelmeernächte, die man nicht verſchlafen kann.
Sie ſitzen beieinander. Und denken der toten Kameraden. Und
einer ſagt: Jetzt weiß ich, warum immer die Dritten fielen!
Die anderen ſtarren ihn an.
Es iſt ganz einfach und natürlich, ſagt er. Die marokka=
niſchen
Poſten ſahen in unſerer Linie das Streichholz auf=
blitzen
und wurden aufmerkſam, ſahen die erſte Zigarette auf=
glühen
und legten an, ſahen den zweiten glühenden Punkt, und
zielten und ſchoſſen, als der dritte aufglomm. . . Es iſt alles
ganz einfach und natürlich zu erklären.
Alle ſchwiegen und ſchauten vor ſich hin. War es wirklich
ſo einfach zu erklären?
Ich legte die Zeitung beiſeite. Sah mein Gegenüber an=
Es iſt nicht unmöglich, daß er recht hat, ſagte ich.
Es klingt wirklich ſehr glaubwürdig, entgegnete der Herr
mit den prachtvollen Händen. Aber es muß doch wohl mehr
dahinter ſein, daß immer gerade der Dritte . .
Ich mußte das Geſpräch abbrechen; mein Freund kam die
Treppe herunter.
Aber dieſe Geſchichte müſſen alle Raucher leſen. Und ich
bin neugierig, wieviel ähnliche Anekdoten aus dem letzten Kriege
jetzt erzählt werden. Aber wird man ſich entſchließen, nicht mehr.
Fridrich Wilhelm Fuchs.
abergläubiſch zu ſein?

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 18. April 1923.

Aumiter 106.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 18. April.
Bauſtoffe.
Der Staatskommiſſar für die wirtſchaftliche Demobilmachung in
Geſſen teilt uns mit:
Zur Beſeitigung der vielſeitigen Klagen über die Schwierigkeiten in
der Holzbeſchaffung und über die hohen Preiſe gibt der Heſſiſche Staat
an Kreisverbände, Gemeindeverbände, Gemeinden und gemeinnützige
Bauvereinigungen wie Baugenoſſenſchaften u. ä. Bauholz aus
Staatswaldungen durch Vermittlung der Heſſiſchen Staatlichen Bauſtoff=
beſchaffungs
= und Beratungsſtelle, Sitz in Frankfurt a. M., Obermain=
ſtraße
51, Telephon Hanſa 7734, zu dem jeweiligen Marktpreis zurzeit
der Ueberweiſung ab. Der geſamte oder ein Teil des Kaufpreiſes kann
auf Antrag bis 30. September 1923 geſtundet werden. Wird der Bau=
ſtoffbeſchaffungsſtelle
innerhalb dieſer Zeit nachgewieſen, daß das zuge=
wieſene
Bauholz auch tatſächlich für den Kleinwohnungsbau verwendet
worden iſt, werden 50 Prozent des urſprünglichen Kaufpreiſes nachge=
laſſen
. Die näheren Bedingungen für dieſe verbilligte Holzabgabe
waren in Nr. 8 der Heſſiſchen Bauwirtſchaftlichen Nachrichten, die
ſämtlichen Behörden und Baugenoſſenſchaften allmonatlich koſtenlos zu=
geht
, enthalten und können von der Bauſtoffbeſchaffungsſtelle bezogen
werden. Die Anmeldefriſt für dieſes Holz läuft am
20. April 1923 einſchließlich ab. Verfpätete Anträge können
wegen der vorgeſchrittenen Jahreszeit nicht mehr berückſichtigt werden.
Auch die meiſten Privatwaldbeſitzer haben ſich bereit erklärt, im Jahre
1923 in größerem Umfange wie bisher, Bauholz für den Klein=
wohnungsbau
unter Marktpreis abzugeben. Viele Gemeinden ſind in
anerkennenswerter Weiſe dazu übergegangen, den Baugenoſſenſchaften
anſtelle der Geldzuſchüſſe Baumaterialien, insbeſondere Bauholz koſten=
los
zur Verfügung zu ſtellen und ſie damit zeitlich von dem Inſtanzen=
zug
, der bei der Verteilung der Zuſchüſſe Verzögerungen mit ſich bringt,
im Intereſſe der Baubeſchleunigung, möglichſt unabhängig zu machen.
Der Verband Oberheſſiſcher Sägewerksbeſitzer hat ſich im Prinzip damit
einverſtanden erklärt, das vom Staat, Privatwaldbeſitzern und Gemein=
den
den Baugenoſſenſchaften u. ä. überwieſene Rundholz zu billigeren
Lohnſätzen zu ſchneiden oder es zu bevorzugten Bedingungen in Aus=
tauſch
mit gelagertem Holz zu bringen.
Außerdem liegen zur Zeit der Bauſtoffbeſchaffungsſtelle vorteilhafte
und frachtgünſtige Angebote für geſchnittenes Bauholz vor. Raſches
Zugreifen empfiehlt ſich. Mit den größeren und leiſtungsfähigeren
Schlackenſteinfabriken wurde ſeitens der Staatlichen Bauſtoff=
beſchaffungsſtelle
vertraglich ein Rabatt von 10 Prozent der jeweiligen
Tagespreiſe zur Zeit der Lieferung für Kleinwohnungsneubauten im
Baujahr 1923 vereinbart. Zur Kontrolle über zeitliche und preisgeſtal=
tende
Bevorzugung empfiehlt es ſich, die Auſträge baldigſt genannter
Stelle zugehen zu laſſen. Der gleiche Rabatt wurde von Ziegeleien,
Lack=, Farben= und Eiſenwarenfabriken zugeſtanden. Die
Deutſchen Werke A.=G. gewähren auf Aufträge für Normen=
fenſter
und Normentüren, die ihr durch die Bauſtoffbeſchaf=
fungsſtelle
zugehen, einen Rabatt von 2030 Prozent auf den heutigen
Liſtenpreis, je nach Größe des Kaufabſchluſſes. Zur weiteren Verbilli=
gung
hat die Bauſtoffbeſchaffungsſtelle in Frankfurt a. M. zur Beſchleu=
nigung
der Bautätigkeit ein größeres Vorratslager von Zement und
Glas errichtet, aus dem ſofort beliebige Mengen abgegeben werden.
Der Kaufpreis wird zunächſt geſtundet und bei Fälligkeit der Baukoſten=
zuſchüſſe
mit dieſen aufgerechnet. Zur weiteren Verbilligung und Ver=
fohlen
, die von der Bauſtoffbeſchaffungsſtelle allmonatlich heraus=
gegebene
Tagespreisliſte für ſämtliche Bauſtoffe als Richtlinie für ihre
Kaufabſchlüſſe zu beziehen. Da genannter Stelle auch außerhalb der
Tagespreisliſten günſtigere Kaufangebote täglich zugehen, wird anheim=
gegeben
, vor größeren Kaufabſchlüſſen telephoniſch oder ſonſtwie be=
ſchleunigt
die Bauſtoffbeſchaffungsſtelle um ihren kaufmänniſchen Rat
anzugehen. Jede Auskunft und Auftragsvermittlung der verbilligten
Staatl. Bauſtoffbeſchaffungs= und Beratungsſtelle, Beſuchszeit vorm.
82 Uhr, zu beſichtigen.
Mit Rückſicht auf die überragende Bedeutung der Bautätigkeit auf
geſundheitlichem, moraliſchem und wirtſchaftlichem Gebiet ſowie zur
Unterbindung der Freizügigkeit ſind die Kommunen angewieſen, die Er= hieſigen Turngemeinde eine erſtklafſige Vortragsfolge zuſammengeſtellt.
werbsloſenunterſtützung produktiv, d. h. in erſter Linie und möglichſt
ausſchließlich nur gegen Arbeiten, die zur Förderung des Wohnungs=
baues
dienen und zwar dafür mit den höchſten Sätzen zu gewähren.
Es wurde daher mit der Geſellſchaft für Beton= und Eiſenbeton in
Gießen die leihweiſe Ueberlaſſung ihrer Formen zur Herſtellung von
U=Platten zu Vorzugspreiſen vereinbart. Die gleiche Vergünſtigung ge=
währen
die Ambi=Werke.
jeweiligen örtlichen Materials empfiehlt es ſich, mit der Staatlichen Bau=
ſtoffbeſchaffungsſtelle
ebenfalls in Verbindung zu treten. Ferner kön=
nen
aus einem alten Lager Werkzeuge der verſchiedenſten Art durch
Vermittlung der genannten Stelle abgegeben werden. Der baldigſten
Einleſtung der Bautätigkeit ſind die Wege foweit wie möglich geebnet. Auguſt mit ſeiner melodienreichen Muſk und eimer von Zirkusroman=
Einberufung des Heſſiſchen Landtags. Das Plenum des reiche Wiederholungen erleben. (S. Anz.)
Landtags iſt ſoeben für Dienstag, den 24. d. M., vormittags
10 Uhr, einberufen. Die Tagesordnung umfaßt 85 Punkte, wo=
von
28 zur Kenntnis gebracht werden. Als letzter Punkt ſteht der
Staatsvoranſchlag 1923.
Aus dem Schuldienſt entlaſſen wurde am 10. April die Lehrerin
an der Höheren Mädchenſchule zu Bingen Elſe Petſcher mit Wir=
kung
vom 1. April 1923 ab auf Nachſuchen.
Ernannt wurde am 13. April die Anwärterin für das Lehrfach
an höheren Mädchenſchulen Eliſabeth Luthmer aus Zabern zur
Lehrerin an der Schillerſchule zu Friedberg mit Wirkung vom 1. April ab.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der
Volksſchule zu Klein=Welzheim (Kreis Offenbach). Schöne ge=
räumige
Dienſtwohnung für einen verheirateten Lehrer iſt vorhanden.
Landestheater. Der B=Miete iſt als nächſte Vorſtellung Macht
der Finſternis von Tolſtoi am Mittwoch zugeteilt. Ihr fällt
damit zum vierten Male ein Schauſpiel zu. Dieſer Umſtand iſt dadurch
entſtanden, daß ſie früher mehrmals hintereinander Opern bekam, und durch Poſtawweiſung erledigen, werden alſo zur Zeit Fahrgelder
daß mit den anderen Mieten ein Ausgleich geſchaffen werden muß.
Beim Eintritt in die 4. Rate wird B ebenſo wie 4 11 Schauſpiele und
10 Opern haben, C und D 11 Opern und 10 Schauſpiele. Die nächſte
Oper für B wird eine Wiederholung des Tannhäufer am 2. Mai
ſein. Zu der 21. Vorſtellung jeder Mietreihe bekommen die Mieter
den Theaterzettel umſonſt, weil auf der Rückſeite Preiſe, Zahltage,
Zahlſtellen uſw. der nächſten Rate angegeben ſind.
Ausſtellung Deutſche Kunſt 1923 in Darmſtadt. Die Vor=
bereitungen
für unſere ſommerliche Kunſtſchau ſind rüſtig vor= nungen und Befürchtungen geäußert, da wird vom Durchalten geredet
wärts geſchritten. Eine großzügige Reklame, die ſich über ganz
Deutſchland erſtreckt, nach Holland und der Schweiz hineingreift
und auf den Lloyddampfern der Hamburg=Amerika=Linie Fuß
faſſen wird, iſt abgeſchloſſen. Ein wirkſames Plakat iſt gewonnen
worden, das den Namen der Kunſtſtadt Darmſtadt von neuem
in alle Welt tragen wird. Auch die beiden Plakatflächen für gebrauchen können zum Nachteil und zum unberechenbaren Schaden
den Bahnhofs= und Ernſt=Ludwigs=Platz ſind zur Ausführung
in Künſtlerhand gegeben. Von fachkundiger Seite wird Gedanke, allen Deutſchen dringend ans Herz gelegt werden, überall, wo ſie ihrer
und Ausführung unſerer Ausſtellung als eine große Sache be=
zeichnet
. Auf jeden Fall wird ſie eine Verkaufsausſtellung erſten
Nanges werden. Ihr Kennzeichen im Unterſchied zur Karls= zu üben und ſich mehr wie ſonſt Zurückhaltung aufzuerlegen.
ruher mehr rückſchauenden Kunſtſchau wird ſein, daß nur neue
Werke, zum Teil auch von hier noch unbekannten Künſtlern, ge=
v
. HI.
zeigt werden, die alle zum Verkauf ſtehen.
Die Buchhilfe des Realgymnaſiums, über die vor einiger
Zeit hier berichter wurde, iſt mit Beginn dieſes Schuljahres ver=
wirklicht
worden. Die beteiligten Elternkreiſe ſind verſtändnis=
voll
auf den Plan eingegangen und haben zu ſeiner Durch=
führung
nach Kräften beigetragen. Ueber Einzelheiten werden
wir demnächſt berichten. Heute verweiſen wir auf die Bitte im
Anzeigenteil, noch vorhandene Schulbücher zur Verfügung zu
ſtellen, entweder als Geſchenk oder, wenn dies unmöglich ſcheint,
gegen mäßige, den vorhandenen Mitteln entſprechende Bezahlung.
Die Bücher werden auf Verlangen abgeholt. Es iſt zu wünſchen,
daß ale, die dazu in der Lage ſind, helfen, die Ausbildung der
heranwachſenden Jugend zu ſichern.
Die Vereinigung früherer Leibgardiſten von Darmſtadt und Um= ſer verhandelte ausſchließlich mit ihm und ließ von vornherein das
gebung hielt im Reſtaurant Sitte einen Familienabend ab. Hiermit
wurde dem ſchon lange gehegten Wunſche der jüngeren Leibgardiſten
und Regimentsſchweſtern Rechnung getragen. Der 1. Vorſitzende, Herr
Major a. D. Müller=Hickler, der leider nur auf kurze Zeit anweſend
ſein konnte, begrüßte die zahlreich Erſchienenen mit einer kernigen An=
ſprache
, in der er beſonders an die Ruhrkämpfer dachte und wiederholt
an Einigkeit und Aushalten ermahnte. In das auf unſer Heimatland
ausgebrachte dreifache Hurra wurde jubelnd eingeſtimmt und ſtehend
das Deutſchlandlied geſungen. Die von zwei Mitgliedern, Kamerad
Döll (Klavier) und Kamerad Kraft WVioline) fleißig aufgeſpielten Wei= der, ohne daß der Zeuge den geringſten Argwvohn geſchöpft haben will.
ſen fanden allgemeine Anerkennung. Von zwei kleinen Leibgardiſten
ſehr nett vorgetragene Gedichte: Rheintreue und Des Großherzogs
Spaziergang, vorgetragen von Elfriede Treß, und Geharniſchte
Sonette 1813 vorgetragen von Heinrich Ströher, fanden großen Beifall. Was nach dem Verlaſſen des Lſchen Kraftwagens im Waldesdickicht

Evangeliſcher Bund. Der Ebangeliſche Bund veranſtaltet im
Laufe der nächſten Woche eine Vortragsreihe, bei der Herr Dr.
Ohlenmüller=Berlin, der wiſſenſchaftliche Mitarbeiter im Zen=
tralvorſtand
des Bundes, ſprechen wird. Die Vorträge werden ſich mit
den brennenden Fragen, die ſich durch das erhebliche Erſtarken des
Katholizismus in der Gegenwart für die evangeliſche Sache ergeben
haben, befaſſen und lauten: 1. Deutſchland und der Vatikan. 2. Der
deutſche Katholizismus. 3. Neukatholiſche Beſtrebungen. Der Evan=
geliſche
Bund lädt mit allem Nachdruck zum Beſuche dieſer Vorträge ein,
die dadurch ſo intereſſant zu werden verſprechen, daß Herr Dr. Ohle=
müller
durch langjährigen Aufenthalt in Rom und an anderen katho=
liſchen
Weltzentren über unbeſtrittene Sachkenntnis, wie ſonſt wohl
wenige, verfügt. Die Vorträge, die durch die jeweils ſich anſchließende
Diskuſſion auch Andersdenkenden die Möglichkeit ſachlicher Ausſprache
geben, finden am kommenden Dienstag, den 24. April, ſowie Donners=
tag
, den 26. und Freitag, den 27. April, im Saale des Feierabend
(Stiftſtraße 51) ſtatt. Der Eintritt iſt frei.
Odenwaldklub. Der Wegbezeichnungsausſchuß des Odenwald=
klubs
wird am Freitag, den 27. April, im Städtiſchen Saalbau ein volks=
tümliches
Konzert veranſtalten, deſſen Ertrag der Erhaltung unſerer
vorbildlichen farbigen Wegbezeichnung im Odenwald dienen ſoll. Her=
vorragende
Kräfte, ſo der Inſtrumentalverein und das Orcheſter der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt die Madrigalvereinigung, die Man=
dolinen
= und Gitarrevereinigung, Frau Momber=Manecke, Herr Robert
Schneider u. a. haben ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Nähe=
res
wird noch durch Anzeigen in den Tageszeitungen demnächſt be=
kannt
gegeben. Karten zu 2000 Mark, 1000 Mark und 500 Mark ſind
jetzt ſchon bei Robert Bergmann, Wilhelminenſtraße, und im Sekreta=
riat
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt zu haben.

(inig und ſtark

ſich lautlos zwiſchen Frau H. und den beiden abgeſpielt hat, harrt woch
des Bekenntniſſes. Die Leiche wurde bald darauf unter einem Bäum=
chen
(als liege Erhängen, Selbſtmord vor) entdeckt, und der nähere
Befund deutete auf Tötung durch Erwürgen mittels eines Strickes odeu
dergleichen nebſt doppelten Strangulationsſpuren hin. Es fanden ſei=
tens
der Staatsanwaltſchaft Aſchaffenburg unter Zuziehung des Ge=
richtschemikers
Dr. Popp=Frankfurt a. M. umfaſſende jedoch erfolg=
loſe
Ermittelungen bezüglich der Ermordeten, ſowie der Täterſchaft
ſtatt, die unbekannte Leiche wurde beſtattet und die vorher genommene
Photographie nebſt den Kleidern uſw. aufbewahrt. Das darüber ver=
öffentlichte
ſtaatsanwaltliche Ausſchreiben war in Fahndungsblättern
enthalten und natürlich auch zu Webers amtlicher Kenntnis gelangt,
während er lediglich die durch Hofmann nach Monaten erſtattete Anzeige
des Vermiſſens der Ehefrau in recht harmloſer Faſſung zu Protokoll
nahm und keine beſonderen Schritte tat. Nach dieſer Anzeige war der
Unglücklichen leichter Lebenswandel nachgeſagt und die Vermutung aus=
geſprochen
, ſie habe ſich in ihre pfälziſche Heimat Dürkheim gewandt,
vielleicht frühere Beziehungen zu Franzoſen aufgenommen und ſei ſo
etwa zu Schaden gekommen. So verliefen die bayeriſchen und ſonſti=
gen
Ermittelungen fruchtlos, bis endlich Licht in dieſes düſtere Geheim=
mis
ſchwerſten Verbrechens fiel. Möge die volle Aufklärung die Unter=
ſuchung
krönen und Vergelt für die feige, tückiſche Hinmordung einer
armen, ſchwachen, noch im Grabe verleumdeten Frau platzgreifen. Beide
Angeſchuldigte ſind im Intereſſe der Unterſuchung weit getrennt, H. be=
findet
ſich im hieſigen Landgerichtsgefängnis, und W. wurde einſtweilen
in eine Iſolierzelle der Strafanſtalt Butzbach übergeführt. Erſterer
iſt noch nicht erheblich vorbeſtraft, W. galt bis zum vorigen Herbſt als
durchaus einwandfrei, doch erwuchs damals aus verſchiedenen anderen
Beanſtandungen ein Diſziplinarverfahren gegen ihn, er wurde vom
Dienſte ſuspendiert, und es ſtand bereits Verhandlung vor dem Ver=
waltungsgerichtshof
an, die vertagt werden mußte. Er ſtammt aus
Oberheſſen, war urſprünglich Kutſcher, kam als Militäranwärter von
den Dragonern Nr. B zur Polizei und wußte ſich das Vertrauen maß=
gebender
Faktoren zu gewinnen, deſſen er ſo wenig wirdig war. Locke=
rer
Lebenswandel wurde ihm zum Unheil, und es ſcheint ſich dieſer
traurige Fall derart zu geſtalten, daß er an die ſchaurigen Ausgeburten
der Kino= und Detektioliteraturerzeugniſſe erinnert, aber furchtbare
Wahrheit zu ſein ſcheint.

ſind alle deutſchen Stämme im
Abwehrkampf an der Ruhr
Wer nicht in der Front kämpft, hat die
heilige Pflicht, die Kämpfer zu ſtützen
durch
das deutſche Volksopfer!

Vogelsberger Höhenklub. Am Sonntag, den 15. ds. Mts., hatte
dem Rufe der Führer zur erſten Wanderung im neu begonnenen Wan=
meidung
von Preisüberſchreitungen wird den Bauherren dringend emp= derjahre trotz des ungünſtigen Wetters, woran man in dem launiſchen
Monat April gewohnt iſt, eine immerhin ſtattliche Zahl getreuer Wan=
derer
Gefolgſchaft geleiſtet. Die Wanderung begann am Botaniſchen
Garten und verlief über die Katzenſchneiſe, an der Scheftheimer= Forſt=
hauseiche
vorbei, nach dem Einſiedel, wo einſtündige Raſt gehalten
wurde. Der Weitermarſch erfolgte über die Bornſchneiſe, Unter= Stock=
ſchlagweg
, an dem Dianateich vorbei, nach dem Arheilger Mühlchen, wo
man noch einige Stunden in beſter V.H.C.=Stimmung verbrachte. Die
Bauſtoffe erfolgt koſtenlos. Zur Einführung neuzeitiger und billiger Führer hatten tüchtig für Unterhaltungsſtoff geſorgt, worin Groß und
Bauſtoffe empfiehlt es ſich, die Bauſtoffaufſtellung bei der Klein gegenſeitig wetteiferten. Nur allzu früh wurde das Zeichen zum
Aufbruch, um den heimatlichen Gefilden zuzuſchreiten, gegeben. Näch=
ſten
Sonntag, den 22. ds. Mts., nachmittags, findet in der Turnhalle
am Woogsplatz das diesjährige Dekorierungsfeſt ſtatt. Es iſt in Ver=
bindung
mit erſten künſtleriſchen Kräften und unter Mitwirkung der
Eine lebhafte Beteiligung aller V. H.C.er wird daher erwartet. Er=
ſcheinen
im Wanderanzug iſt erwünſcht.
Orpheum. Heute Mittwoch, 18. April, Erſtaufführung:
Der dumme Auguſt Operette in 3 Akten, Muſik von Rudi
Gfaller. Mit Einſtudierung dieſes Werkes verläßt das Bertram=
Enſemble den Boden des muſikaliſchen Schwankes und hat ſich für die
Wegen des geeigneten Miſchverhältniſſes nach der Beſchaffenheit des Dauer dieſer Aufführungen höhere künſtleriſche Ziele geſteckt. Für die
Titelpartie (Tenor) iſt Herr Karl Walbröhl (Theater des Weſtens,
Berlin) gewonnen worden; die weiteren Hauptrollen haben Marga
Peter und Guſtav Bertram, unter deſſen Regie ſorgfältige Vorproben
ſtattfanden, die eine gute Aufführung gewährleiſten. Der dumme
tik durchwehten Handlung, welch letztere überdies folgerichtig aufge=
baut
iſt, wird ſicherlich auch hier ſtärkſtes Intereſſe erwecken und zahl=
Seltener Fang. Im Altrhein bei Gernsheim wurde ein Rieſen=
ſalm
gefangen, der das Gewicht von 19 Pfd. aufwies. Der ſeltene Lecker=
biſſen
kam in die Küche des Hotel Zur Traube‟.
RDV. Die Erſtattung von Eiſenbahnfahrgeldern. Die Reichsbahn
erſtattet für nachweislich nicht benutzte Fahrkarten den gezahlten Be=
trag
, jedoch nur unter Abzug von 10 Prozent für die aus dem Erſtat=
tungsantrag
entſtehenden Verwaltungskoſten; denn die Reichsbahn iſt
rechtlich nicht verpflichtet, für Reiſen, die ein Fahrgaſt aus perſönlicheu
Gründen aufſchiebt oder unterläßt, das Fahrgeld zu erſtatten. Dieſe
Entſchädigungen werden nur aus Billigkeitsgründen durchgeführt. Bis=
her
waren als Mindeſtbetrag für Verwaltungskoſten 5 Mk. feſtgefetzt,
und ebenſo wurden nurr Beträge über 5 Mk. ausgezahlt, ſo daß Fahr=
gelder
bis zu 10 Mk. nicht erſtattet wurden. Seit dem 1. April ſind
dieſe Beträge einheitlich feſtgeſetzt, und zwar entſprechend der Poſt=
gebihr
für einen gewöhnlichen Fernbrief. Von den Reichsbahndirek=
tionen
und Eiſenbahnverkehrsämterm, die ſchriftliche Erſtattungsanträge
unter 100 Mark nicht mehr erſtattet. Bei den Fahrkarten=
ausgaben
, die mündlichen Anträgen im Fernverkehr durch ſofortige
Auszahlung entſprechen, wird dieſer Mindeſtſatz nur zur Hälfte be=
rechnet
, ſo daß bei Rückzahlungen mideſtens 50 Mark abgezogen werden.
Vorſicht bei Geſprächen in den Eiſenbahnzügen. Wo heutzutage
mehrere Menſchen zuſammen kommen, da iſt ſelbſtverſtändlich faſt ſtets
die Rede vom Ruhreinbruch; da werden Anſichten ausgetauſcht, Hoff=
und mancher ſtille Zuhörer ſchüttelt den Kopf über die vielfach recht
eigentümlichen Gedankengänge, die da zutage treten. Unter dieſen ſtillen
Zuhörern iſt auch ſehr häufig einer von jener Sorte, die man allgemein
mit dem Namen Spitzel oder Spion bezeichnet. Von dieſer Sorte wim=
melt
es zurzeit im beſetzten und unbeſetzten Gebiet. Die Leute gehen
dann hohnlächelnd hinaus und verwerten, was ſie aus all dieſem Gerede
für das Vaterland. Namentlich auf dem größten Verkehrsmittel, der
Eiſenbahn, iſt man nie ſicher vor ſolchen Nachbarn. Es muß darum
Umgebung nicht ganz ſicher ſind, namentlich aber bei Reiſen, auf Stra=
ßen
= und Eiſenbahnen, bei allen ihren Aeußerungen größte Vorſicht
n. Auf den Spuren ſchwerſter Tat. Die kürzlich gegen den hieſigen
Händler Fritz Hofmann und den Leiter der Kriminglabteilung
des Polizeiamts, Polizeinſpektor Chriſtian Weber, eröffnete
Vorunterſuchug wegen Mords ſcheint das allzulang ungefühnt geblie=
bene
, an H.8 Frau zweifellos verübte Verbrechen allmählich aufzu=
klären
. Zwar leugnen beide Verhaftete dem Vernehmen nach beharr=
lich
, doch ſollen die Belaſtungsindizien ſich vermehrt und verſtärkt
haben, wozu meuerdings ein äußerſt bedeutungsvolles Moment getreten
iſt. Es erwuchs durch die Bekundung eines ſich freiwillig meldenden
Zeugen und dürſte das Verbindungsglied zwiſchen dem damaligen Ver=
laſſen
des polizeilichen Gewahrſams durch das unglückliche Opfer und
deſſen gewaltſamem Ende im Rohrbrunner Forſt bilden. Dieſes ſpäte,
hochwichtige Zeugnis wird von dem hieſigen Autofuhrunternehmer Lehe
erſtattet und lautet dahin, daß er am Abend jenes verhängnisvollen
Apriltages 1921 mit ſeinem Kraftwagen die zwei Angeſchuldigten nebſt
Frau Hofmann von hier nach dem Speſſart und ohne letztere wieder
zurückbeförderte. Ihm war dabei nur Weber perſönlich bekannt, die=
Ganze in durchaus unverfänglichem Lichte erblicken, wenn auch manches
ſeltſam anmuten konnte. L. war um 8 Uhr abends mit dem Gefährt
an die St. Ludwigskirche beſtellt, die Drei kamen von der Hügelſtraße
her, und W. erläuterte den Sachverhalt dahin, die Fremde ſei eine
Spionin die, nunmehr freigelaſſen, in größerer Entfernung von der
Grenze des beſetzten Gebiets ausgeſetzt werde. Nach etwa anderthalb=
ſtündiger
Fahrt hielt man an einſamer Stelle der Landſtraße, L.
wurde beauftragt, zu warten, die zwei Männer verſchwanden mit ihrer
Begleiterin im Dunkel und erſchienen nach nicht langer Zeit allein wie=
Er hatte angeblich auch ſpäter bis in die Gegenwart keinen Anlaß zu
Bedenken, und wurde erſt durch die jüngſte Entwickelung des aufſehen=
erregenden
Falles zum Hervortreten mit ſeiner Beobachtung beſtimmt.

Lokale Veranſtaltungen.

Die hierunter erſcheſnenden Nofizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krſil.
e. Stadtmiſſion. Das neue Heim des Jugendbundes, das
am Sonntag ſeiner Beſtimmung in einer überaus zahlreich beſuchten
Feier übergeben wurde, kann auch an Wochentagen nach vorheriger An=
meldung
in der Buchhandlung noch beſichtigt werden. Am kommen=
den
Sonntag Nachmittag ſpricht Lehrer Oſtheimer in einer jedermann
zugänglichen Mitgliederverſammlung über die Einführung einer Kur=
rende
in Darmſtadt, ein Plan, der jetzt endlich vor ſeiner Verwirklichung
ſteht. Am Abend um 8 Uhr findet eine deklamatoriſch=muſikaliſche
Feier ſtatt, in deren Mittelpunkt der Vortrag der Dichtung: Die drei
Edelſteine‟ (1. Kor. 13, 13) durch Mitglieder des Roßdörfer Jugend=
bundes
ſteht. Mehrere Chöre werden mitwirken. Der Eintritt iſt frei,
Dauer der Veranſtaltung zwei Stunden.
Auf den heute abend im Saalbau ſtattfindenden Vortrag
des Herrn Poſtſekretär a. D. Süß über das Nuhrgebiet wird noch
einmal ganz beſonders hingewieſen. Herr Süß, der bereits in über
30 Orten über dieſes Thema ſprach, wird über Eindrücke und Erlebniſſe,
die er ſelbſt auf einer 14tägigen Reiſe durch das Ruhrgebiet unlängſt
empfing, berichten. Die Ausführungen werden begleitet ſein von einer
großen Anzahl Lichtbilder aus dem Ruhrgebiet, z. T. von dem Einzug
der Franzoſen und von ihren dortigen Taten. Der Beſuch des Vor=
trages
kann nur warm empfohlen werden.
Klub Fröhlichkeit. Nach längerer Pauſe tritt der Klub
Fröhlichkeit am Freitag, den 2., und Samstag, den 21. April, mit ſeinenr
diesjährigen Frühlingsfeſt an die Oeffentlichkeit. Der Klub hat auch
diesmal wieder ein auserleſenes Program aufgeſtellt, das alle vorher=
gehende
Unterhaltungsabende überbieten wird. Als Schlußeffekt des
Abends kommt die Operette in drei Aufzügen: Der Jäger aus der
Pfalz zur Aufführung, die wohl neu für Darmſtadt ſein dürfte, und
für deſſen Erfolg der Vorſtand keine Koſten noch Mühe geſcheut hat,
Am 22. April ſchließt ſich eine kleine Nachfeier im Hanauer Hof an,
(Siehe Anzeige.)
Der Bund der Kinderreichen zum Schutze der Familie,
Ortsgruppe Darmſtadt, deſſen Verſammlung Donnerstag, 19. ds. Mts.,
im Feierabendſaal ſtattfindet, wird einen, höheren Beſuch erwarten.
Eine Dame, die ſich um die öffentliche Wohltätigkeit ſchon ſehr verdient
gemacht hat, wird, als erſte auf dieſem Gebiete der Nächſtenliebe, einen
vom Vorſtande des Bundes langerſehnten Wunſch in die Wege leiten)
Es wäre daher von großem Intereſſe, wenn die Mitglieder recht zahls
reich erſchienen, da außerdem noch die Eintragung über Verbilligung
der Milch in die Liſte erfolgt und letztere bis Freitag mittag dem Wohl=
fahrtsamt
übergeben werden muß.
Darmſtädter Keglerverband. Zu Ehren der Städte=
mannſchaft
veranſtaltet der Darmſtädter Keglerverband am Samstag,
den 21. April, abends, im Konkordiaſaal (Waldſtraße) ein Frühlings=
feſt
, wozu ſich bekannte Kräſte zur Verfügung geſtellt haben. Außerdem
findet am Sonntag, den 22. April, nachmittags, ein Familienausflug
nach Nieder=Ramſtadt mit Einkehr im Darmſtädter Hof ſtatt. (Siehe
Anzeige.)
Kunſinotizen.

(eber Werte, Künfiter und künffileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachfiehenden Erwähnung
geſchieht, behäit ſich die Redation ihr Urteit vor.
Konzert BuſchSerkin. Wohl kaum ein Geiger deu
Gegenwart hat ſo ungeheuere Erfolge im Konzertſaal zu verzeichnen,
wie unſer neuer Mitbürger Profeſſor Adolf Buſch. Von ihm
kann man mit Recht behaupten, daß er das künſtleriſche Erbe Joſeph
Joachims, ſowohl ſoliſtiſch als auch mit dem nach ihm benannten Streich=
quartett
, angetreten hat. Zurückgekehrt von einer großen Tournee, die
ihn mit ſeinem Begleiter Nudolf Serkin und ſeinen Quartettgenoſſen
durch Italien und die Schweiz führte, einer Tournee, die man mit Recht
einen Triumphzug deutſcher Kunſt im Ausland nennen kann, wird er
ſich am Samstag, den 21. d3. Mts., mit Rudolf Serkin zu einem Konzert
im Kleinen Haus des Landestheaters vereinigen. Rudolf Serkin hat
ſich, erſt 19jährig, bereits einen hervorragenden Namen als Klavierſpie=
ler
in der muſikaliſchen Welt gemacht; es gibt wohl kaum eine Nummer
der Fachpreſſe, die nicht über die großen Erfolge der beiden Künſtler
zu berichten weiß. Es iſt deshalb nicht zu verwundern, wenn das Kon=
zert
am Samstag ganz beſonderem Intereſſe begegnet. Es empfiehlt
ſich, möglichſt umgehend einen Platz für den Abend bei der Fa, Konzert=
Arnold, Wilhelminenſtr. 9 (Tel. 2560), zu ſichern.

Das Oekorierungsfeſt des Odenwaldklubs.
Der ſchöne Saal der Jugenheimer Krone, vom Heſſiſchen Be=
amtenbund
freundlich zur Verfügung geſtellt, von fleißigen Händen der
Jugenheimer Klubgenoſſen mit friſchem Grün ſinnig geſchmückt, umfaßte
am Sonntag eine ſtattliche Feſtgemeinde. Zu ehren galt es die treuen
Wanderer, die im Jahreslauf an allen Wanderungen teilgenommen
haben. Man hatte das Dekorierungsfeſt, das in glücklicheren Zeiten
den Darmſtädter Saalbau in einen Wald verwandelte und durch Pracht
und Vielſeitigkeit ſeiner Darbietungen zu den gelungenſten und begehr=
teſten
Veranſtaltungen des feſtfrohen Winters gehörte, in die maien=
grüne
Bergſtraße getragen. Von allem äußeren Aufwand hatte man
abgeſehen bei dem Gedanken an die furchtbare Not bedrängter Volks=
genoſſen
, die ſich jetzt verzweifelt am Grenzgebiet des Klubbezirkes ſtaut,
vielleicht auch bei dem Blick in die papierene Kaſſe und in der Erkennt=
nis
, daß der letzte arme Tauſender der gemeinnützigen Tätigkeit des
Klubs, der Erhaltung ſeiner Wegbezeichnung und ſeiner Türme zuge=
wendet
werden müſſe. War dem Feſt auch der Riemen enger geſchnallt,
wie der erſte Vorſitzende Bürgermeiſter Mueller, in ſeiner feinge=
ſchliffenen
, bilderreichen Begrüßungsanſprache ſagte, ſo war die Feier.
gerade durch Einfachheit und Würde gewürzt, der Ton war inniger und
wärmer denn je, und das durch Wort und Lied entfachte vaterländiſche
Gemeinſchaftsgefühl packte mächtig die Herzen. Die Wanderer von den
Klubgenoſſen Langsdorf und Scharmann geführt, waren von Darmſtadt
durch das Oberbeerbacher Tal über Balkhauſen nach Jugenheim mar=
ſchiert
, die Damen und Freunde des Klubs, waren mit der Bahn ge=
folgt
. Die Leitung der Feier übte mit Schwung und Kraft der 2. Vor=
ſitzende
, Oberſtudiendirektor Kiſſinger. Er konnte erfreuliche Mittei=
lungen
machen von dem Wachſen der Jugendherbergen und dem Plan,
auch in Jugenheim eine Bleibe zu ſchaffen. Für Unterhalturn ſorgte
das guteingeſpielte Klampforcheſter der Jungmannſchaft Falke, und
miteinander wetteifernd kürzten die Stunden die Klubmitglieder R. Fey,
der prächtig bei Stimme war, Hanauer, Göbel, Thomas und Gutkäſe.
Lenz und Wandern prieſen die gemeinſam geſungenen Lieder. Die
Grüße der Ortsgruppe Jugenheim entbot Fabrikant Schnäbele, die
Nachbarortsgruppe Seeheim vertrat in launiger Anſprache Dr. Koppe.
Den Dekorierungsakt nahm Dr. Köſer vorz er konnte 117 Wanderern
der Ortsgruppe Darmſtadt das goldene Abzeichen ſpenden und dabei
einzelne Kämpen beglückwünſchen, die das Ehrenzeichen des Klubs ſich
zum 15., 16., 17. und 18. Male erworben haben. Er überreichte eben=
falls
die goldene Nadel den ſiegberechtigten Damen und Herren der
Ortsgruppe Jugenheim. Unter dieſen befand ſich Geheimerat Luthmer,
der lange Jahre als Vorſitzender des Vogeſenklubs ſich um das deutſche
Elſaß die größten Verdienſte erworben hat und jetzt, von ſeiner alten
Wirkungsſtätte Straßburg vertrieben, ſeine Liebe zu den deutſchen Ber=
gen
nach unſerem Odenwald getragen und in Jugenheim eine neue
Heimat gefunden hat.

[ ][  ][ ]

Veranſtaltung der Deutſchen Volkspartei in
Bensheim. Am Sonntag, den 22. April 1923, nachmittags, ſpricht
im großen Saale des Bahnhof=Hotels in Bensheim Herr Landtags=
abgeordneter
Rechtsanwalt Dingeldey=Darmſtadt über: Die po=
litiſche
Lage‟. Die Verſammlung iſt für die Vertrauensleute bzw. Mit=
glieder
der Deutſchen Volkspartei aus dem Kreiſe Bensheim beſtimmt,
die hiermit zu der Veranſtaltung herzlich eingeladen werden. Die Mit=
glieder
der Partei werden gebeten, rechtzeitig zu erſcheinen, da ſich
an die Verkrauensmännerverſammlung noch eine Kreisvertretertagung
anſchließt.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Zuſammenkunft am Mittwoch, den 18. April 1923, fällt aus. Der
nächſte Buchbinderkreis findet Montag, den 23. April, ſtatt.
Deutſche Demokratiſche Partei, Frauengruppe.
Herr Rechtsanwalt Staedel hat ſich in dankenswerter Weiſe bereit
finden laſſen, bei der am Donnerstag, den 19. April, abends, im Weißen
Saal (Kaiſerſaal) ſtattfindenden Monatsverſammlung über die Pflih=
ten
und Befugniſſe der Schöffen und über das neue Jugendgerichts=
geſetz
zu ſprechen. Beide Themen dürften in Frauenkreiſen regem
Intereſſe begegnen; iſt doch das Schöffenamt ein vollkommen neues Ge=
biet
für die Frau, über deſſen ernſte Verantwortung ſie ſich erſt klar
werden muß. Ebenſo wird das Jugendgerichtsgeſetz, das die Hand=
habe
bieten ſoll, die vom rechten Wege abgekommenen Jugendlichen
wieder zu nützlichen Mitgliedern des Volkes zu machen, alle Kreiſe,
denen das Wohl der Allgemeinheit am Herzen liegt, intereſſieren. Auch
Gäſte ſind an dieſem Abend herzlich willkommen.
v. Eberſtadt, 17. April. Ein neuer Arzt wird in Kürze hier
ſeine Praxis aufnehmen: Herr Dr. med. Blum, Sohn des Herrn Leh=
rers
Blum. Damit werden hier in Zukunft vier Aerzte ihres Amtes
walten. Diebſtahl. Schon wieder hat hier ein junges Mädchen
einen Diebſtahl begangen. Dieſes ſtahl in einem Geſchäft die Brief=
taſche
des Geſchäftsinhabers.
r. Pfungſtadt, 16. April. Unterbringung von Flücht=
lingen
. Auch hier und beſonders in den benachbarten Riedorten,
wie in Hahn und in dem nahe an der Grenze des beſetzten Gebietes
liegenden Crumſtadt, ſoll eine größere Anzahl ausgewieſener Beamten
(beſonders handelt es ſich um Eiſenbahner) untergebracht werden.
Mehrere Familien haben bereits in Hahn uſw. eine Unterkunft finden
können. In der hieſigen Handwerkerſchule fand am Sonntag die
feierliche Ueberreichung der Gefellenbriefe durch den Prüfungs=
ausſchuß
(Vorſitzender Herr L. Spalt) ſtatt. Viele Eltern, Lehreo und
ſonſtige Intereſſenten waren bei dem feierlichen Akte zugegen, und zeig=
ten
auch viel Intereſſe für die ausgeſtellten Geſellenſtücke.
r. Hahn bei Pfungſtadt, 14. April. Beerdigungsweſen.
Für Särge ſoll nach einem Beſchluß des Gemeinderates für ein Jahr
das nötige Holz durch Ankauf von Kiefernſtämmen beſchafft werden.
zh. Zwingenberg, 16. April. Zugunſten der Ruhrhilfe
hielt im Löwen die hieſige Kreisvereinigung ehem. Kriegsgefangener
einen wohlgelungenen Theaterabend ab. Zur Aufführung gelangte das
Schauſpiel Der Erbförſter von Otto Ludwig. Die Hauptſpieler und
Darſteller waren Gäſte aus Darmſtadt. Die Freiwillige Feuer=
wehr
hielt am Sonntag vormittag eine Uebung ab.
B. Gernsheim, 16. April. Durch den Verein Sängerluſt
fand im Saalbau Haas eine Theatervorführung: Der Jäger aus der
Pfalz ſtatt. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Sämtliche
Mitwirkende haben lobende Anerkennung erhalten. Herr Lehrer Müller
und Joh. Meiſter (Schneidermeiſter) verdienen beſonderen Dank für die
ſchöne Abendunterhaltung. Nächſten Sonntag wird das Theaterſtück
wiederholt.
Dieburg, 16. April. Am geſtrigen Sonntag hielt Herr Dr. med.
Heyer im Saale des Hotels zum grünen Baum (Krausmann) ſeinen
erſten Vortrag zu der für dieſes Jahr geplanten Vortragsreihe: Der
deutſchen Völker Wille zum Leben. Nach einer allgemei=
nen
Einführung in den zur Behandlung gelangten Stoff behandelte
Redner mit Wärme und tiefem Ernſt eine unſerer aktuellſten Tages=
fragen
: Die Tuberkuloſe, ihre Entſtehung, Ver=
hütung
und Bekämpfung, und erläuterte den ſehr zahlreich
erſchienenen und geſpannt lauſchenden Zuhörern an Hand zahlreicher,
ſehr deutlicher Lichtbilder das Weſen und die große Bedeutung dieſer
ſtändig wachſenden Volkskrankheit. Jeder, der ein Freund der Volks=
wohlfahrt
, ein aufmerkſamer Beobachter des Volkslebens iſt, kann an
dieſer Frage nicht achtlos vorübergehen. Die Lungentuberkuloſe, ſo
führte Redner aus, läßt ſich leichter verhüten, als heilen; deshalb iſt
das Wichtigſte die Prophylaxe, die Verhütung dieſer Krankheit. Ein=
gehend
wurde die darauf hiezielende Maßnahme beſprochen und Wege
gezeigt, die jeder Einzelne mit Erfolg beſchreiten kann. Der Beifall
am Schluſſe des Vortrages mag dem Redner ein Beweis dafür ſein,
daß er allen Teilnehmern aus dem Herzen geſprochen hat, und daß dieſe
mit Ernſt ſeinen Anregungen folgen werden. Schon heute dürfen wir
dem Wunſche Ausdruck geben, daß bald dieſe Vorträge fortgeſetzt wer=
den
mögen. Wie wir hören, findet am Sonntag, den 22. April, der=
ſelbe
Lichtbildervortrag in Münſter ſtatt, ebenfalls abends 8 Uhr,
im Saale der Frau Giegerich.
o- Groß=Gerau, 16. April. Gemeinde= und Baugenvſ=
ſenſchaft
. Die hieſige Gemeinde iſt der neugegründeten Baugenoſ=
ſenſchaft
unter Uebernahme von 20 Anteilſcheinen zu je 50 000 Mk. bei=
getreten
. Gleichzeitig hat die Gemeinde der Genoſſenſchaft auf deren
Geſuch Baumaterial und Bauplätze überlaſſen.
nr. Seligenſtadt, 16. April. Der Gemeinderat hat die An=
ſchaffung
von Lehrbüchern für die gewerbliche Fortbildungsſchule be=
ſchloſſen
. Die Ueberlaſſung von Gelände zur Urbarmachung für
Schrebergärten an der ſogen. Pfingſtweide geſchieht auf Pacht=
freiheit
für drei Jahre. Die der Gemeinde noch zur Verfügung
ſtehenden Kartoffeln ſollen für 1000 Mk. für den Zentner an Minder=
bemittelte
abgegeben werden.
Offenbach, 16. April. Von der Berliner Kriminalpolizei wurden
ein Buchhalter Wunſch und ein Fabrikarbeiter Köhler, beide aus Offen=
bach
, als Schwerverbrecher entlarvt. Nach Straftaten aller Art, wie
Eibrüchen, Unterſchlagungen uſw., ſind beide aus Offenbach, wo ſie
verheiratet waren, geflohen und in den Revolutionstagen nach Berlin
gekommen. Mit Hilfe von Freunden ließen ſie ihren Frauen mitteilen,
daß ſie als Opfer der Revolution gefallen ſeien. Sie verſchafften ſich
neue Papiere auf die Namen Eich und Zimmermann und gingen nach
Bromberg, wo ſie ihnen anvertraute Vertrauenspoſten mißbrauchten.

Als die Stadt von den Polen beſetzt wurde, kehrten beide nach Berlin
zurück und ließen ſich als Polenflüchtlinge, die angeblich ihr ganzes
Hab und Gut verloren hatten, je 1½ Millionen Mark Entſchädigung
auszahlen. Dann verheirateten ſich beide zum zweiten Male und be=
gingen
große Veruntrenungen in einer Berliner Fabrik, wo ſie Beſchäf=
tigung
gefunden hatten. Sie verleiteten ferner noch einen Verwalter
Reinecke, der in einer großen Seidenfabrik angeſtellt war, zu umfang=
reichen
Diebſtählen. Eich iſt jetzt verhaftet worden, während ſein
Freund Zimmermann flüchtig iſt.
Sport, Spiel und Turnen.
V. f. R. DarmſtadtF. C. 09 Weinheim (B=Liga) 2:1 (1:1).
V. f. R. Darmſtadt, der in der Letztzeit verſchiedene Niederlagen
zuwege brachte, die ſeinen Spielſtärke nicht entſprachen, rehabilitierte
ſich am vergangenen Sonntag im Kampfe gegen den ſpieltlichtigen
F. C. 09 Weinheim mit einem wohlverdienten 2:1=Siege. V. f. R.
der ohne H. Weicker, H. Waldhaus und Müller antrat und P. Dill=
mann
in die Läuferreihe zitierte, hatte Kindjger auf den Linksaußen=
poſten
geſtellt. Daß ſeine Hintermannſchaft und Läuferreihe gegen
den obigen Gegner befriedigen dürfte, war vohl anzunehmen, wie
aber der Sturm, das Schmerzenskind in letzter Zeit, ſeine Aufgabe
entledigen würde, war eine offene Frage. Nach dem letztſonntäglichen
Spiel darf geſagt werden, daß auch, nachdem für die Beſetzung des
Sturmes Erfahrungen vorliegen, dieſe Frage bald glücklich gelöſt ſein
wird. Die Mängel des Sturmes, das oft gerügte falſche Stellungs=
ſpiel
und das Nichtzurückgehen bei gegneriſchen Angriffen, ſuchte der
letztſonntägliche Sturm nach Möglichkeit abzuſtellen. Trotzdem wurde
auch er noch oft genug von Weinheims Läuferreihe abgedeckt anderer=
ſeits
von der eigenen Läuferreihe nicht immer beim Angriff unter=
ſtüitzt
. Das ſind Mängel, die noch abgeſtellt werden müſſen, und die
durch kleine Aenderungen in der Mannſchaftsaufſtellung wohl ver=
mieden
werden. Auffallend war bei obigem Spiel, daß ſich der V. f. R.=
Sturm dem Spiel von Weinheims Verteidigung, die mit ihrem
Stellungsſpiel das Abſeitsſtellen bis zur Vollendung erreichte, ſehr
ſchlecht anpaßte. Ungezählte Angriffe wurden dadurch zunichte.
Anſonſten aber konnten die Leiſtungen der V. f. R.=Elf befriedigen.
Im Sturme Kindinger, der alte Kämpe, ſehr flink, H. Schmidt ſehr
gut, ſein Verſtändnis für das Spiel ſeiner Nebenleute, und ſein Spiel
mit dieſen, ſowie ſein Zurückgehen zur Unterſtützung der Hintermann=
ſchaft
lobenswert, Schwarz energiſch und guter Balltechniker, wird mit
der Zeit ein guter Dirigent des Angriffes, H. Waldhaus trotz eines
ſoeben überſtandenen Sturzes der Forſcheſten einer, Berger befriedi=
gend
. In der Läuferreihe P. Dillmann, Meyer und K. Weicker in
gleicher Weiſe arbeit= und wirkſam. Meher, das Nückgrat der Mann=
ſchaft
, ſchied in der zweiten Hälfte lange Zeit aus, was nicht unmerk=
lich
auf das Spiel abfärbte. Die Verteidigung mit Jung und Nun=
geſſer
ließ flachen, befreienden Schlag vermiſſen, zeigte aber gutes Zer=
ſtörungsſpiel
. Friedmann im Tor bis auf das erſte und einzige Tor,
das er paſſieren ließ, gut und rechtzeitig eingreifend.
Weinheim zeigte gute Ballbehandlung und Zuſammenarbeit, hatte
aber mit einzelnen Torſchüſſen Pech. Sehr gut die Verteidigung und
ihr Stellungsſpiel, der Mittelläufer, der ebenſo wie ſein Gegenüber
der Halt der Mannſchaft iſt, und das Innentrio des Sturmes.
Im Ganzen: Zwei gleichwertige Mannſchaften die ein gleichver=
teiltes
, intereſſantes und ſtets lebhaftes Spiel vorführten, in dem zwe:
prächtige Mittelläufer zu ſehen ein Vergnügen machte, und das in
einem befriedigenden Schiedsrichter ſeine würdige Leitung hatte. Miß=
fallen
mußten allerdings deſſen dem Wortlaute wohl, nicht aber dem
Sinne der Regeln entſprechenden Entſcheidungen, die der regelwidrig
ſpi=lenden Partei Vorteil brachten. Abſeits entſchied er nach der
landläufigen, nicht aber neueren Auslegung. Letztere wählt den Mo=
ment
des Ballſpielens als Grundlage für abſeits.
Die Tore: Das erſte und einzige für Weinheim fiel bereits in der
7. Minute. Der Halbrechte Weinheims hatte ſich zwiſchen der Ver=
teidigung
des V. f. R. durchgeſpielt und plazierte flach an dem ver=
blüfften
und daher nicht abwehrenden Friedmann vorbei. V. f. R.
gleicht in der 32. Minute durch H. Schmidt, der einen zurückgeſpielten
Ball vor dem zu ſpät ſtartenden Torhüter Weinheims erhält und ein=
ſchießt
, aus. 10 Minuten vor Schluß nachdem Meyer nach ſeinem
Wiedereintritt ſich als Mittelſtürmer betätigt, erzielt dieſer auf bild=
ſchöner
Flanke des auf dem rechten Flügel nunmehr ſtürmenden
Schwarz ein ebenſo ſchönes Tor durch Kopfball.
A. HI.
F.A. Eintracht der Turngemeinde 1846 Darmſtadt
gegen F.F.V. Phönix=Frankfurt I. Mannſchaften 5:4.
Gäſte aus Frankfurt (F.F.V. Phönis I. und II. Elf) waren am
Sonntag das Gegenüber der Fußballabteilung Eintrucht der hieſigen
Turngemeinde 1846. Die Spiele gingen bei teilweiſe ſtrömendem
Regen von ſtatten. Naturgemäß wurde daher auch nichts Bemerkens=
wertes
gezeigt. Zuerſt begegneten ſich die zweiten Mannſchaften beider
Vereine; hier ſiegten die Frankfurter verdient mit 5:1 Toren über
die ſtark erſatzgeſchwächten Einheimiſchen. Dann kamen die erſten
Mannſchaften. Phönix war die erſte Spielzeithälfte ob ihres größeren
Eifers und mit dem Wind im Rücken als Bundesgenoſſen bedeutend
im Vorteil und ging dann auch mit zwei Toren Vorſprung in die
Pauſe. Eintracht war vor dieſer ſehr mäßig und gegen die letzten
Spiele faſt nicht zu erkennen. Die zweite Halbzeit hatte ein weſentlich
anderes Geſicht, obwohl auch hier nichts Beſonderes geboten wurde.
Zunächſt holten die 1846er auf, buchten ſogar noch den dritten Treffer,
den dann aber die Frankfurter ebenfalls ſofort wettmachten. Ein
gleich darauffolgendes viertes Tor verſchaffte den Eintrachtlern erneut
die Führung, doch Phönix verſtand es abermals einen Fehler der
Turnerverteidigung auszunutzen, ſodaß die Partie ſchon wieder un=
entſchieden
ſtand. Erſt jetzt beſannen ſich die T.G.D.ler ihres guten
Rufs und ſpielten, was ihnen ſchließlich nach langem Drängen vor
dem Frankfurter Tor den fünften und letzten Erfolg einbrachte. Die
letzte Viertelſtunde flauten die Frankfurter, die ſich zu ſtark verausgabt
hatten, ſehr ab und die Hieſigen hatten das Heft, vollſtändig in der
Hand. Die Mainſtädter enttäuſchten gegen das Vorſpiel nach der
angenehmſten Seite; ſie haben ſich viel gebeſſert und waren vor allem
anerkennenswert eifrig. Allerdings erlaubten ſie ſich gegen Schluß des
Spiels, als die Turner zum Endſpurt anzogen, einige grobe Unſport=
lichkeiten
, womit ſie ſich bei den Zuſchauern viel verſcherzten. Eintracht
zeigte wohl eines ihrer allerſchlechteſten Spiele. Nur die letzte Viertel=
ſtunde
lebte ſie auf, nachdem ſie erkannt hatte, daß man auch bei derarti=
gen
Begegnungen um den Erfolg kämpfen muß. Im übrigen ließ
der völlig aufgeweichte Platz und der ſchwere naſſe Ball nichts Sehens=

wertes aufkommen. Der Schiedsrichter (Herr Leiderer vom Sp.V.
Darmſtadt), der in entgegenkommender Weiſe für den ausgebliebenen
Unparteiiſchen einſprang, leitete gerecht und einwandfrei. heima=
Das Stiftungsfeſt des Veloeiped=Clubs 1899 E. V.
Am Sonntag, den 29. April, begeht der Velociped=Club 1899 im
Saalbau das Feſt ſeines, 24jährigen Beſtehens. Das Stiftungsfeſt
wird im allgemeinen eine kleine Wiederholung des Winterſportfeſtes
bringen und wird im Rahmen eines Saalſportfeſtes mit anſchließen=
dem
Ball abgehalten. Es ſoll dadurch den Sportfreunden, die infolge
ausverkauften Hauſes das Winterſportfeſt des V. C. D. nicht befuchen
konnten, erneut Gelegenheit gegeben werden, ſich die Sportarten des
Radſports anzuſehen. Die Vorführungen wechſeln ab im Kunſtfahren,
Kunſtreigen, Jugend=, Schmuck=, Damen= und Schulreigen; ferner ſind
bekaunte Radballmannſchaften verpflichtet worden. Der Beginn des
Saalſportfeſtes iſt auf 5 Uhr nachmittags feſtgeſetzt, ab 7 Uhr Ball
im Großen Saale, in den Nebenräumen erwarten die Beſucher
wiederum die Kaffeeſtuben, Likör= und Tanzdielen in der bekannken
vorzüglichen Aufmachung. Der Kartenverkauf hat bereits ſeit Diens=
tag
lebhaft eingeſetzt, und empfiehlt es ſich, Karten rechtzeitig zu er=
ſtehen
, die nur bei dem Zahlmeiſter G. Kanzler, Schulſtraße 12 (Laden),
erhältlich ſind. Nähere Einzelheiten über die gemeldeten Mannſchaften
Sielvener
ergehen noch an dieſer Stelle.
Das Eröffnungsrennen des Veloeiped=
Clubs 1899 E. V.
Das Eröffnungsrennen des V. C. D., das am vergangenen Sonn=
tag
bei jeder Witterung ausgefahren werden ſollte, da durch die vielen
Termine faſt kein freier Sonntag mehr übrig bleibt, mußte leider doch
ausfallen. Durch den tagelangen Regen war die Landſtraße aufgeweicht
und für ein Rennen vollkommen unfahrbar, ſo daß ein einwandfreies
Rennen mit Zeiten nicht gewährleiſtet war. Das Rennen findet nun=
mehr
am kommenden Sonntag ſtatt. Start, Ziel, Kontrollen und Ab=
fahrzeiten
bleiben wie bereits mitgeteilt. Inzwiſchen ſind noch weitere
Meldungen eingegangen, ſo daß der Belociped=Club Darmſtadt am
Sonntag 35 Fahrer an den Start bringt. Hoffentlich hat der Wetter=
gott
ein Einſehen und ſorgt für das bei einem Rennen unbedingt er=
forderliche
Wetter.
Siewener.
Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt.
Am Sonntag unternahm die Wanderabteilung bei nicht ſo vorzüg=
lichem
Wanderwetter ihre 3. Wanderung an die Bergſtraße. Um
8 Uhr ging es vom Böllenfalltor über den Frankenſtein, Magnet= und
Tannenberg hinunter nach Jugenheim. Nach einer Magenſtärkung
führte der Weg am Alsbacher Schloß vorbei hinüber abfs Auerbather
Schloß. Hier erläuterte Wanderwart Huthmann die Vergangenheit des
alten Schloſſes. Nun führte der Weg hinunter nach Auerbach, und
mit dem Zuge 6,22 Uhr ging es der Heimat entgegen. Leider kam
wegen des ſchlechten Wetters die Blütenpracht nicht recht zur Geltung.
Nächſte Wanderung Gauwanderung 6. Mai 1923.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Am kommenden Samstag, den 21. d. M., abends halb 8 Uhr, wird
die aktive Jugend der Turngemeinde Beſſungen zu ihrer erſten größe=
ren
turneriſchen Veranſtaltung in dieſem Jahre auf den Plan treten.
Frühjahrs=Schau= und Werbetikrnen, ſo nennt ſich die Veranſtaltung,
die an dieſem Abend die Jugend beiderlei Geſchlechts an der Arbeit
finden wird. Eine fröhliche Turnſtunde wird es ſein, welche den
Eltern der Jugend, unſeren Mitgliedern, Freunden und Gönnern
deutſches Turnen zeigen ſoll, was in den Wintermonaten gelernk wurde,
und wie in den verſchiedenen Abteilungen gearbeitet wird. Weit über
200 Turner und Turnerinnen, Schüler und Schülerinnen, ſowie
Jugendturner, werden an dieſem Feſtabend, denn als ſolcher ſoll und
muß dieſe Veranſtaltung angeſprochen werden, zur Arbeit im Gewande
jugendlicher Freunde antreten. In bunter Folge werden die verſchie=
denſten
Gruppen zeigen, daß unter den zahlreichen Leibesübungen ge=
rade
die turneriſchen Uebungen obenan ſtehen, weil ſi die vielſeitigſten
ſind und den ganzen Körper erfaſſen. Frei= und Handgeräte=, ſowie
Geräteübungen füllen den Abend aus, und in nicht mehr denn zwei=
einhalb
Stunden wird die Jugend den Wert einer geſunden Leibes=
übung
allen Anweſenden vor Augen führen. Die Vorarbeiten,
welche inzwiſchen zum Abſchluß gelangt ſind, laſſen erkennen, daß vom
Guten nur das Beſte geboten wird. Mit den Grundübungen auf dem
Gebiete der Freiübungen und des Geräteturnens werden die jüngſten
Schüler und Schülerinnen die Uebungsfolge eröffnen, und bunt im
Wechſel werden alle anderen Gruppen folgen. Wie eingangs erwähnt,
wird die Veranſtaltung pünktlich um 7½ Uhr ihren Anfang nehmen
und um 10 Uhr zu Ende ſein. Karten ſind beim Hausmeiſter des Ver=
einshauſes
zu haben. Auf die demnächſt in dieſer Zeitung erſcheinende
Anzeige wird beſonders hingewieſen.
rh.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Vorherſage für den 19. April.
Wolkig, trocken, geringe Erwärmung. Die Luftdruckgegenſätze
haben ſich ausgeglichen.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr
(B 21, Schauſpielmiete b 11): Macht der Finſternis Kleines Haus,
Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (Sondermiete 910, Schülermiete gelb 10:
Aleſſandro Stradella, Orpheum, 734 Uhr abends: Der
dumme Auguſt. Hypothekenglänbiger= Schutzver=
band
, abends 8 Uhr, im Feierabendſaal ſpricht Rechtsanwalt Dr.
Mattern. Bund Deutſcher Bodenreformer nachm.
5 Uhr, in der Techn. Hochſchule, Saal 137: Mitgliederverſammlung.
Zugunſten der Ruhrhilfe, abends 8 Uhr, im Städt.
Saalbau, Vortrag: Eindrücke und Erlebniſſe im Ruhrgebiet.
Muſikverein 8 Uhr, im Saale des Vereinshauſes: Sonaten=
Abend. Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kino=Vorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Nudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land,
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten

Die Geburt eine=
gesunden
Jungen
zeigen an
Ludwig Nungesser u. Frau
Beate, geb. Reich
Darmstadt, 14. April 1923
210644

Todes=Anzeige.
Verwandten und Bekannten die
traurige Nachricht, daß Montag
Nachmittag 5 Uhr im Alter von
43 Jahren meine liebe, treue Frau,
unſere herzensgute Mutter
Anna Kuhl
geb. Holz
nach langem ſchweren Leiden ſanft
entſchlafen iſt.
(*10647
Um ſtilles Beileid bitten
Auguſt Kuhl u. Tochter
Bismarckſtraße 123.
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 19. April, nachm. 3 Uhr,
vom Waldfriedhof aus ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchlief ſanft unſer
lieber Vater, Schwiegervater und
Großvater
Carl Ferdinand
Naumann
im Alter von 76 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Naumann
Bohnenberger.
Darmſtadt, 16. Aprik 1923.
Die Einäſcherung des Verſtor=
benen
findet am 19. April, um
1/,3 Uhr, auf dem Waldfried=
hof
ſtatt. (*10659

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß meine liebe Frau,
unſere liebe Mutter, Großmutter,
Schwägerin und Tante

geb. Riefling
am 16. April, abends 9½ Uhr, von
ihrem ſchweren mit überaus großer
Geduld getragenem Leiden im
Alter von 54 Jahren ſanft ent=
ſchlafen
iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliedenen:
Familie Wilhelm Maurer u. Kinder
L. Riefling
K. Maurer.
Darmſtadt, Lichtenbergſtr, 72,
Erbach i. d., Bichenbach, Aachen,
Cleveland (Ohio) Nord=Amerika.
Die Beerdigung findet Donners=
tag
um 2 Uhr auf dem Wald=
friedhof
ſtatt. (*10695

Alleinſt., geb. K
berufst. DAm
in mittl. Jahren, ſ. An=
ſchluß
an ähnl. mögl.
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zw. gemütl. Zuſammenſ.,
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an Sonn= u. Feiert
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die Geſchſt. (*10661

Am 13. April verſchied unſre
liebe Schweſter, Schwägerin und
Tante
Dora Jordan
nach kurzem Leiden.
Die Beiſetzung fand aufWunſch
der Verſtorbenen in aller Stille
(*10509
ſtatt.
Familie J. Ruoff.

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beſten Säfte, der Menſch wird blutarm,
nervös, elend und ſchlapp. Bleichſüchtige
und blutarme Frauen und Mädchen, Magen=
K und weißflußleidende ſowie vervöſe Per=
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Eingeweidewürmern, erhennen aber ihre
Krankheit nicht. Ehe Sie etwas dagegen
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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt
*
Handel und Wandel in Heſſen.
* Darmſtädter und Nationalbank, K. a. A. Die Bank
hat ſich den maßgebenden Einfluß auf die Oſtbank für Handel und Ge=
werbe
in Königsberg geſichert und gewinnt dadurch auch Einfluß auf
die Danziger Bank für Handel und Gewerbe, die aus der Königs=
berger
Bank hervorgegangen iſt. In der nächſten Generalverſamm=
lung
ſoll durch Zuwahl von Aufſichtsräten der neuen Konſtellation
Reihnung getragen werden.
* Metallwerke Starkenburg A.=G., Auerbach,
Bergſtraße Die Geſellſchaft beantragt Kapitalserhöhung um 12,6
auf 30 Mill. zu noch nicht feſtſtehenden Bedingungen.
R. Odenwald=Granit=Werke, Heppenheim. Die
G. m. b. H. iſt erloſchen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Hackethal=Draht= und Kabelwerke Hannover.
Auf der Tagesordnung der für den 8. Mai einberufenen Generalver=
ſammlung
ſteht u. a. ein Antrag auf Kapitalserhöhung in einem bisher
noch ungenannten Betrag.
* Tiefbau= und Kälteinduſtrie A.=G. vorm. Geb=
hard
u. König, Nordhauſen. Die zum 5. Mai einberufene
Generalverſammlung ſoll Beſchluß faſſen über eine Erhöhung des
Grundkapitals um 3 Mill. Stammaktien auf 10,5 Mill. Die neuen
Stamaktien ſollen ab 1. Februar 1923 dividendenberechtigt ſein. Die
Geſellſchaft hat ihr Kapital außer durch im letzten Jahre ausgegebene
4 Mill. Vorzugsaktien ſeit der Vorkriegszeit noch nicht erhöht.
* Deutſche Continentale Gasgeſellſchaft, Deſſau.
Der am 15. Mai ſtattfindenden Generalverſammlung wird die Ver=
teilung
einer Dividende von 50 Prozent (i.V. 15 Prozent) vorgeſchla=
gen
werden.
* Armaturen= und Maſchinenfabrik A.=G. vorm.
J. A. Hilpert, Nürnberg. Die Geſellſchaft beantragt Vertei=
lung
einer Dividende von 80 Prozent gegen 14 Prozent im Vorjahre.
Der Reingewinn beträgt 59,686 Mill (i. V. 2,052 Mill.). Dem Werk=
erhaltungskonto
werden 30 Mill. überwieſen. Das Werk iſt zurzeit
durch den laufenden Auftragseingang noch voll beſchäftigt, ſo daß unter
dem üblichen Vorbehalt auch für das laufende Geſchäftsjahr mit einem
befriedigenden Ergebnis gerechnet werden darf.
Maſchinenfabrit Gritzner A.=G., Durlach. Die
Geſellſchaft ſchlägt Verteilung einer Dividende von 150 Prozent (i. V.
35 Prozent) vor. Bei einem Aktienkapital von 9 Mill. Stamm= und
1 Mill. Vorzugsaktien beträgt der Reingewinn 121 340 201 gegen
8197 903 Mark im Vorjahre. Einem Werkerhaltungskonto für Neu=
bauten
werden 60 Mill. überwieſen, die Kreditoren betragen 485,44 Mill.
gegen 452,39 Mill. Debitoren, Wertpapiere und Bankguthaben 158,10
Millionen. Der Betrieb ſei in allen Abteilungen weit über die Lei=
ſtungsfähigkeit
hinaus ſtark beſchäftigt geweſen, der Umſatz der Menge
und den Beträgen nach ſtark geſtiegen, über die Ausſichten laſſe ſich
nichts ſagen. Die Generalverſammlung findet am 18. Mai ſtatt.
* Cröllwitzer Aktien=Papierfabrik Halle a. d. S.
Die Verwaltung teilt entgegen unſerer geſtrigen Meldung mit, daß ſie
in Ausſicht genommen habe, die neuen Aktien nicht zu 500 Prozent,
ſondern zu 6300 Prozent zu begeben, bei Durchführung der Kapitals=
erhöhung
in dieſer Form ſeien der Geſellſchaft zirka 913 Mill. zuge=
flofſen
, während durch die auf Antrag der Oppoſition abgeänderten Be=
ſchlüſſe
nur zirka 570 Mill. eingehen würden. Somit ſei die Begrün=
dung
der Oppoſition, daß durch ihren Antrag den Intereſſen der Geſell=
ſchaft
beſſer gedient ſei und mehr Mittel eingehen würden, unzutreffend.
* Eiſengießerei vorm. Keyling u. Thomas A.=G.
Die Geſellſchaft ſchlägt Verteilung einer Dividende von 1000 Prozent
gegen 60 Prozent im Vorjahre vor.
* Bürſtenfabrik Emil Kränzlein A.=G., Erlangen.
Der auf den 3. Mai einberufenen Generalverſammlung wird u. a.
die Erhöhung des Grundkapitals um 24,2 Mill. Stamm= und 800000
Vorzugsaktien vorgeſchlagen.
* Hammerſtein u. Hofius A.=G., Frankfurt a. M.
Die Geſellſchaft beantragt eine Dividende von 100 Prozent gegen 20
Prozent p. r. t. für 6 Monate im erſten Geſchäftsjahr.
* Emag, Elektrizitäts=A.=G., Frankfurt a. M. Die
Geſellſchaft beantragt 150 Prozent Dividende (i. V. 22 Prozent) und
Kapitalserhöhung um 65 auf 110 Mill. 45 Mill. neue Stammaktien
ſollon den Aktionären 1 zu 1 zu einem ſpäter feſtzuſetzenden Kurſe ange=
boten
werden.
* Hugo Schneider A.=G., Leipzig=Paunsdorf. Die
Geſellſchaft beautragt die Verteilung einer Dividende von 150 Prozent
(i. V. 30 Prozent) und Ausgabe von neuen Aktien, von denen ein Teil=
betrag
den Aktionären zu einem noch feſtzuſetzenden Kurſe angeboten
werden ſoll.
Oberſchlefiſche Kokswerke und Chemiſche Fa=
briken
A.=G., Berlin. In der Generalverſammlung wurde die
vorgeſchlagene Dividende von 400 Prozent genehmigt. Ueber den Ver=
lauf
des bisherigen Geſchäfsjahres wurde mitgeteilt, daß er befriedigend
geweſen ſei, der Abſatz, ſowie die Umſätze in den Produkten der Geſell=

18. April 4923 Nr. 406

ſchaft ſei im allgemeinen gut, ſo daß die Verwaltung glaubt, auch für
das laufende Geſchäftsjahr ein günſtiges Ergebnis zu erzielen,

wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
hält ſich das Geſchäft weiter in engen Grenzen und vom Inland bleibt
das Angebot nach wie vor gering. Der Preisſtand war daher verhält=
nismäßig
nur geringfügig verändert. Für Weizen zeigte ſich Nachfrage
nur nach beſonders guten Sorten und für Roggen wurden nur ver=
einzelt
Käufe vorgenommen, die hauptſächlich für Rechnung der Reichs=
getreideſtelle
gingen. Von den übrigen Artikeln iſt bei der vorherrſchen=
den
Geſchäftsſtille kaum etwas zu melden.
h. Mannheimer Produktenbörſe. Die neuerlichen poli=
tiſchen
Vorgänge, die auf eine Einigung zwiſchen Frankreich und Eng=
land
hinzielen, haben die Handelskreiſe wieder zu einer abwartenden
Haltung veranlaßt, die Tendenz aber eher etwas befeſtigt, da aus ſol=
chen
Einigungen immer Opfer Deutſchlands herauskommen. Die Preiſe
zogen neuerdings an, die Umſatztätigkeit war aber unbedeutend. Man
verlangte bei Beginn der Börſe für Weizen 120 000123000 Mk., Rog=
gen
95 000 Mk., Gerſte 85 00093000 Mk., Hafer 60 00075 000 Mt.
und Mais 110000115 000 Mk. pro 100 Kilo ab Station Mannheim.
Mehl ſwird immer noch gering gehandelt, und der Richtpreis für Weizen=
mehl
Spezial=Null ſtellte ſich um 5000 Mk. mit 180 000 Mk. pro Doppel=
zentner
gegen die letzte Börſe niedriger, die zweite Hand hält ſich mit
170 000 Mk. nicht weit von dieſem Satz entfernt. Von Futtermitteln
wurden die üblichen Artikeln angeboten, nämlich Weizenkleie zum er=
höhten
Preis von 55 000 Mk. ab Mühle, Biertreber zu 50 000 Mk.,
Malzkeime zu 50 000 Mk. ab Mannheim, vollwertige Zuckerſchnitzel zu
48 000 Mk. ab baheriſche Station und Trockenſchnitzel zu 28 00036 000
Mk. je nach Abgangsſtation. Offiziell wurden pro 100 Kilo netto Kaſſe
bahnfrei Mannheim notiert: Weizen 120000122000 Mk., Roggen
95 000100 000 Mk., Gerſte 8500093000 Mk., inländiſcher Hafer
60 00075 000 Mk., Mais 110 000115 000 Mk., loſes Wieſenheu 41000
bis 43 000 Mk., Luzernekleeheu 48 00050000 Mk., Preßſtroh 42000
bis 43000 Mk., Bundſtroh 3900040 000 Mk., Biertreber 50000 Mk.,
Weizenmehl Spezial=Null Richtpreis 180 000 Mk., zweite Hand 170 000
Mk.,, Weizenkleie 45 00050 000 Mk. Tendenz: feſter.
m. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zum Schlacht=
viehmarkt
am Montag waren zugeführt und wurden pro 50 Kg. Lebend=
gewicht
je nach Klaſſe bezahlt (alles in 100 Mk.): 110 Ochſen 140280,
137 Bullen 180230, 550 Kühe und Rinder 120285, 305 Kälber 220
bis 300, 915 Schweine 260320. Tendenz: mit Großvieh mittelmäßig,
langſam geräumt; mit Kälbern lebhaft, ausverkauft, mit Schweinen
mittelmäßig, kleiner Ueberſtand.
m. Mannheimer Pferdemarkt. Zum Pferdemaukt am
Montag waren zugeführt 5 Wagenpferde, 59 Arbeitspferde, 10 Schlacht=
pferde
. Bezahlt wurden für Wagenpferde 1,6 bis 5,5 Millionen, für
Arbeitspferde 2 bis 7 Millionen und für Schlachtpferde 330000 bis
950 000 Mark pro Stück. Der Markt wurde geräumt.

Am Einheitsmarkt überwog das Angebok. Von größeren
Kursrückgängen ſeien genannt. Bahnbedarf minus 1500 Proz., Bremen
Beſigheimer Oel minus 2500 Proz., Eiſenmeher minus 3000 Proz.,
Jetter u. Scherer minus 9500 Proz., Lutz minus 5000 Proz. Feſt waren
dagegen Schnellpreſſen Dresden 30 000 Proz., rationiert plus 1(00 Proz.,
Beck u. Henkel plus 1000 Proz.
Im freien Verkehr waren auf Kapitalerhöhungsgerüchte Ufa
ſtärker geſteigert 13 500/17 000 Proz. Auch die übrigen Werte konnten
ihre Anfangskurſe im Verlaufe der Börſe ausbeſſern. Man hörte
Beckerkohle 16 250 Proz., Benz 18 750/19 000 Proz., Brown Boveri
11000 Proz., Continentale Handelsbank 2600 Proz., Growag 1725 Proz.,
Hanſa=Lloyd 10 750 Proz., Inag 10 000/10 500 Proz., Krügershall
27/29500 Proz., Mez Söhne 14 250/15500 Proz., Meyer Textil 4400.
Proz., Petroleum 34 500 Proz., Raſtatter Waggon 12000 Proz.,, Kabel
Rheydt 27 000 Proz. und Tiag 10 500 Proz.
wb. Frankfurter Abend=Deviſen vom 16. April. In=
folge
ſtärkeren Bedarfs trat eine merkliche Befeſtigung auf dem Deviſen=
markt
ein. Dollarnoten bewegten ſich von 22000 bis 22 750, Polen=
noten
49½ Belgien 1300, Holland 8800, London 105 000, Paris 1475,
Schweiz 4100, Neu=York 22600. Tendenz: feſt.

* Börſenbericht vom 17. April 1923. (Eigener Bericht.)
In Nachwirkung der geſtrigen nachbörslichen Abſchtächung eröffnete die
heutige Börſe bei kleinem Geſchäft in luſtloſer und abgeſchwächter Hal=
tung
. Es machte ſich jedoch im Verlaufe, wohl auch im Zuſammenhang
mit dem leichten Anziehen der Deviſenkurſe Dollar zur Notiz 21 400,
ſpäter bis 22000 eine allgemeine Befeſtigung der Tendenz bemerkbar.
Die Kurſe zogen auf faſt allen Gebieten an und man ſchloß bei lebhaf=
terem
Geſchäft zu anziehenden Kurſen. Dies gilt beſonders für den
Markt der Auslandsrenten, der anfangs ziemlich vernach=
läſſigt
war ſo Zolltürken 36 375, aber nachbörslich 40 000, II. Bagdad=
bahn
34 250, ſpäter ebenfalls bis 38000 Proz. erholt. Stärkeres In=
tereſſe
zeigte ſich auch für Otavi=Anteile, die 230/251 000 und ſchließlich
bis 260 000 gehandelt wurden , Oeſterr. Bankaktien ebenfalls anziehend,
Kreditaktien 16 500/17 500 Proz.
Am Chemie=Aktienmarkt lagen die Kurfe zirka 2/3000
Proz. unter geſtern, ſo Badiſche Anilin minus 2000 Proz., Scheideanſtalt
minus 1300 Proz., Griesheim minus 2600 Proz.
Der Elektrizitäts=Aktienmarkt lag mit Ausnahme
von Voigt u. Haeffner Stamm= und Vorzugs=, ſowie Lahmeher=Aktien,
die ihre Kurſe behaupten konnten, allgemein ſchwächer, befonders A. E.G.
minus 2500 Proz., Bergmann minus 3500 Proz. Peters Union verloren
800 Proz.
Am Markt der Maſchinen und Metallwerte bröckel=
ten
die Kurſe leicht ab. Die Veränderungen hielten ſich jedoch in den
engſten Grenzen.
Zucker=Aktien waren gut behauptet.
Am Montan=Aktienmarkt gab es beſonders für ober=
ſchleſiſche
Werte ſtärkere Kursrückgänge, ſo verloren Laurahiitte 6000
Proz., Oberbedarf 5000 Proz., Caro 2500 Proz., aber auch weſtliche
Werte bis 5000 Proz. ſchwächer, nur Buderus zogen 3000 Proz. an.
Bankaktien leicht nachgebend.

w. Debiſenm iekt. Frank furt a. M. 17. April . f
Belo Re
Geld
Briel Antwerpen=Bräſſel . .. ..s...7 1202 1208. 1226.90 1233.10 Holland ........ .. ..... ..... 826t.30 8305.70 8394.20 8345.80 London .......... ... .. .. ... 98203.85 98696.15 98602.85 99097.15 Paris..... .. .. ... .......... 1406.45 1413,55 1409.45 1465.55 Schweis .. . . . . . . . . . . . . . . . ... 3837.90 3857.10 3835.40 3854,60 Spanien ...."
... 3237.90 3253. 10 3229.40 3245.50 Italien".
1051.35 1056.65 1049.85 1054.65 Liſſabon=Oporto. . . . . . . . . . . . . Dänemark . . .
......... 3973,05 3992.,35 2990. 4010. Norwegen.
3781.50 3809.50 3815.45 3834.55 Schweden
.. 5610.96 5630 05 5673.30 5701.79 Helſingfors
... 583.55 586.45 New=York
21134.55 21240.45 21346.50 21453.50 Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . . . 29.64 29.78 29.83 30.02 Budapeſt.
.. 4.68
630 40 4.70 4.73 80 4.73 20 Prag ..."
633.60 T 637.40 640.60 Agram. . . . . . . . . . . . . . . .. .... 214.45 215.55 w. Deviſenmarkt. Berlin 17. April Telegr. Auszablungen für: O 16. Apri
Ge Gele Amſterdam=Rotterdam ... ... 8249 33 290.63
1223.65 8270 25 (320,75 Brüſſel=Antwerpen ....... ..." 1216.95 1213.25 1220.35 Chriſtiania . . . . . . . . . . .. . . . . .." 3735 53 3794.47 3775,53 3794.47 Kopenhagen ..
D 972.54 3992.46 3280 02 3999.98 Stockholm ..
.... 5603.45 5031.55 5628 91 5649.03 Helſingfors .... . . . . . . . . .. ..." 584 28 587.22 596.52 593.48 Italien ... . .. . . .. ... . .. ..... 1049.37 1054.63 1943 38 19485.32 London .. .......... ........ 3787968 98370.32 98253.75 98736.25 New=York.
D 21397. 12 21202.88 21153.97 21263.03 Paris ...
T 1445.47 1413 53 1438.96 1416.04 Schweiz.. 3835.33 3854.62 3833.88 3857.62 Spanien ..
......... 3229 40 3245.60 3235.81 3283.19 Wien (in Deutſch=Hſterr. abg.). 29.66 29.82 29.87 30.03 Prag ... 628.92 632.08 632.41 635.59 Budapeſt...."
D 4.69 4.73 4.72- 4.76 Buenos=Aires .. . . . . . . . ... ..." 7495.71 7734.29 7730.63 7769.38 Bulgarien ..
... 159.60 160.40 159.10 159 39 Japan .........
..... 9975. 10525. 10324.37 10275 53 Rio de Janeiro .. 2464.32 2275.08 2304.22 2315 78 Belgrad.. 214 46 215.54 217.45 218.55

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Geſ. f. elektr. Untern. . .
Halle Maſchinen .. . . . . . 152000.

16. 4. 17. 4. 16 4. 295 00. 28750. Han. Maſch.=Egeſt.. . 124080 4000. 54003. Hanſa Dampfſch. . . . 35900. 32590. 32500. Hemoor Zement 184000. 29038. Hirſch Kupfer. .. 64000 30000. 27030. Höſch Eiſen". 76759. Hohenlohe Werke. 43300. 66000. 66000. Kahla Porzellan ...." 55090. 110000 108030 Lindes Eismaſch.. . . . . . 23080. 14 21600. Lingel Schuh .. . . . . . 23500 25800. Linke & Hofmann". 63500. 57750. 27509. 27000. L. Loewe & Cs. .. 40250. 38188. C. Lorenz .. 20000. 25608. Meguin.. 32000. 33006.1 Niederländi che Kohle. 65250. 184e0e. 84840. Nordd. Gummi", 18600. 1 36500. Orenſtein". 67000. 65809. Rathgeber Waggon. 23000. 116500 142000 Rombacher Hüttten .. / 33000.1 180009 98034. Roſitzer Zucker 41069. 34000. 32109. Rütgerswerke.. 33800. 3 32200. 30500. Sachſenwerk. 16909. 15080. Sächſiſche Gußſtahl ... 73000. 17700 14003. Siemens Glas.... . 48003. 4 33969. 31000. Volkſtedter Porzellan 40000. 32950. Weſtf. Eiſen Langendreer 27000. 20600. 1256. Wittener Gußſtahl ... 56e00. 50580. Wanderer=Werke ... . . . 49800.

17. 4.
126606

10109.
77000.

Zuf-

16. 4. 17. 4. 55 000. 19900. 58 030. 160 000. 3000. 3450. 48 509. 47000. 22000. 198560. 197 500. 196. 115. 92. 88. 107.50 110. 108 110. 116. 110. 115. 120. 80. 82. 110. 109.50 106. 100. 78. 95. 150. 83. 9360. 7150. 6700. 6250. 86 000. 78 080. 1601. 19 090. 18300. 31800. 29 750. 9580. 9000. 5900. 5400. 20 000. 18250. 16750. 6 090. 6900. 7500. 39 000. 37 000. 10 200. 9400. 16 660. 16700. 11000. 9500. 6950. 6050. 12500. 1500. 1150e 11600. 24000. 40 009. 43 000. 75 098. 75500. 72 000. 65 000. 76 000. 75 500. 150 00. 47 500. 44 00). 58 500. 55 000. 58 000. 65 000. 63 000. 58 000. 32 500. 29 250. 54 000. 49300. 59 509. 57 000. 70000. 67 750. Ganz, Ludwig, Mainz ..
Geiling & Cie. ......" 16. 4.
13.500. 17. 4.
14 400. 5900 5900. Gelſenkirchen Gußſtahl .. 130 000 32003. Goldſchmidt Th... . .. . ...... 35500. 32 109. Greffenius, Maſchinen Stamm 16 000. 16100 Gritzner Maſchin. Durlach ..." 55 000. 51000. Hammerſen (Osnabrück)......" 47 009. 43500. Hanfwerke Füſſen ..........." 37 750. 35 50. Heddernheimer Kupfer ... . . .." 19900. 19900. Heyligenſtaedt, Gießen ......." 44500. Hilpert Armaturenſ. . . . . . . . . . 14000. 14 900. Hindrichs=Auffermann .. 24 800. 23600. Hirſch Kupfer u. Meſſ.. 65 000. 6000. Hoch= und Tiefbau. .. 11700. 1650. Höchſter Farben .....
Holzmänn, Phil. .. 29 068. 27 300. 10500. 10 309. Holzverk =Induſtr. .. . 24500. 23 009. Hotel A.=G., München. 16 590. Hydrometer Breslau... 39 500. 35090. Junghans Stamm. . . 20 950. 21002.* Karlsruher Maſchinen . . 19800. Klein, Schanzl. E Becker ...." 14 000. 14500. Konſervenfabrik Braun .. . . .." 8000. Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 31 000. 30 000. Lahmeyer & Co. ............ 22 000. 22 030. Lech Augsburg ... ...... ...." 10509 Lederw. Rothe ......." 85 009. 83 000. Lederwerke Spicharz .. 17 060. 17 600. Löhnberger Mühle ..... 35 000. 33750.I Lüdenſcheid Metallw 29 400. 27 500.4 Lux’ſche Induſtrie .. 18 000. 17 800. Mainkraftwerke Höchſt.. (000. 6500.5 Mechuin, Butzbach ..........." 34 000. 12 630. Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. 17 900. 19 000.5 Meher, Dr. Paul.. . .. 10 000. Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 4400. 12500. Moenus Stamm. . . . 14 400. 13 800. Motorenfabr. Deutz.... 30 009. Motorenfabrik Oberurſel ..... ! 20000. Reckar ulmer Fahrzeugwerke .. 17250. 15 890. Neckarwerke Eßl. Stamm. . . . . 11530. 14 800. Niederrhein Lederfabr. (Spier) 25 000. Oleawerke Fran ſurt a. M. ... 49 000. 48 000. Beter=Union=Frankfurt .. . . . . . 15 500. 14708.1 Pfälz. Nähm., Kayſer......" 18 008. Philipps A.=G. .. . . . . 13 009. 12000.9 Porzeilan Weſſel .........

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. . . . . . . . . . ..
4%

D
3½½
..
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% VI.TX.

Sparprämienanleihe .. . . . . . . .
49 Preuß. Konſolz .........

3½2½
........
3%
4% Bad. An . unk. 1935.... ..
v. 1907.... ..
8½=½
4% Bahern Anleihe ........."
.......
3½%
4% Heſſen unk. 1924 ........
3½% ........"
3%
......
4½ Württemberger .. . . . .. ..
b) Ausländiſche.
6 Bosnien L.=E.=B. v. 1914
50 L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% v. 1902........"

2 Bulgar. Tabak 1902 .....
1270 Griech. Monopol .....
½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............."
½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914..............."
% Oeſt. Goldrente ........."
o einheitl. Rente ....."
g Rum. am. Rente v. 03 .
%0 Goldrente v. 13 ...
3 am. konv. ...."
%0 v. 05 .."

7 Tärk (Admin.) v 1903.
9 (Bagdad! Ser. I
% v. 1911, Zollanl.
75% Ung. Staatsr. b. 14..
Goldrente .
Staatsr. v. 10....
*3
ſ Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
%5 Mexik. amort. innere. . .
konſ. äuß. v. 99 ..
No
% Gold v. 04, ſtfr. ..
2a konſ. innere .. . .."
½% Irrigationsanleihe.
525 Tamaulipas, Serie 1 ...."
Oblig. v. Transportanſt.
% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . .
Gal. Car: Ludw.=Bahn ..
% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
26
69 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
6%Neue . .
%o Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
% Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. Em. ..."
*

16.8 17. 4. 89.75 89.75 1160. 1140. 620. 590. 4350. 4380. 93. 93. 83. 83. 302. 307. 180. 195. 150. 135. 260. 247. 125. 134. 125. 110. 230. B0. 219. 200. 130. 130. 114. 110. 130. 116. 116. 115. 16 000. 15 000. 5200. 6200.
9000. 2000. 17000. 15 700. 9106. 2350. 16 400. 16 500. 6500. 6400. 6900. 7310. 49 800. 49 500. 46 000. 36 500. 34 250 37 109. 36 375. 8600. 93000. 310900 200 600. 3900. 4500. 3930. 3400. 37850. 38 000. 405 Gr. 42000. 44750 9000. S. 65 000. (52 000. 160 000.

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
30 Oeſt. Staatsb v. 1885 ...
30 Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ..."
40 Rudolfb. (Salzkammerg.).
410 Anatolier I............
30 Salon Conſt. Jonction. . .
3% Salonique Monaſtir ....."
5% Tehuantepee . . . . . . . . . . ..
4½% .......
Pfandbriefe.
40 Frankf. Hyp.=Bank 1920...
3½9

49o Franki. H. Krd.=Ver. 1921
4%o Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
1922....
4% Pfälz.
1923 ...
4% Rhein.
verl. .
3½%
4% Südd. Boden=Fred.=Bank
München 1906 ..... ... ..."
4 Heſſ. Ldhyv.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.. . .
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 ......."
49 Fronkfurt v. 1913 .... ..."
v. 1903......"
3½9
4½ Mainz. v. 1919 bis 1936..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ...
Barmer Bankverein".
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank .."
Darmſtädter u. Nationalbank. .
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank .... . . . .
Disconto=Geſellſchaft . .
...
Dresdener Bank ..

Frankfurter Bank ..
Metallbank. . . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank
Oeſterreichiſche Creditanſtalt.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank.
Süddeutſche Disconto=Geſellſch
Wiener Bankverein ..
Bergwerk3=Aktien.
Berzelius .. . . . . . . . . . . . . . . . . 125 956.
Bochumer Bergb. . . . . . . . . . .."
Buderus.. . . . . . . . .
Dt. Luxemburger .. . . . . . .
Fſchweiler Bergwerks=Akt.. .
Gelſenkirchen Bergw. .
Harpener Bergbau ..
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln".
Lothringer Hütte .. . ."
Mannesmann Röhren..
Mansfelder ..."
Oberbedarf
Oberſchleſ. Eiſen CCar
Phönix Bergbau ...."

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke .. ... . . . .."
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . ."
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte. . . . . . . . . .
Aktien indnſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern . . . . .
Löwenbräu München . . . . . ."
Schöfferhof (Binding) ....."
Werger ............."

Akkumulat. Berlin .. . . . . . . .."
Adler & Oppenheimer .. . . . . ."
Adlerwerke (v. Kletzer).......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . ."
Anglo=Continental=Guano .. ..
Aſchaffenburger Zellſtoff....."
Badenia (Weinheim) . . . . . . . . . 11000.
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen".
Baſt Nürnberg .. . .. ... ...."
Bahriſch. Spiegel ...........
Beck & Henkel (Caſſel) ......."
Bergmann El. Werke ... . . . ..
Bing. Metallwerke. . . . . .. . . . ."
Blei= u. Silberh. Braubach ..."
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
gementwerk Heidelberg ....."
Karlſtadt ......"
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ... . . . . ..
Griesheim Elektron ....
Beiler=ter mer ... . . .."
Daimler Motoren .. . . . . . . . . . 11500.
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 136 369.
Dingler, Zweibrücken ..... .."
Dresdener Schnellpreſſen .. . .
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . ."
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) .. . . /23 400.
Dyckerhof & Widm. Stamm.
Siſenwerk Kaiſerslautern ....."
Eiſenwerk L. Meher jr. .. . . .."
Elberfelder Farb. v. Baher ..."
Elektr. Lieferungs=Geſ. ... . ..
Licht und Kraft .. . . . . /23 500.
Elſäſf. Bad. Wolle......
Emag, Frankfurt a. M. .. . . . .
Emaill= &. Stanzw. Ullrich .. . . 41 600.
Enzinger Werke ... . .... ....."
Eßlinger Maſchinen .. . . . . . ..
Ettlingen Spinnerei .. . . . . . . . 50 000.
Faber, Joh., Bleiſtift..
Faber & Schleicher.....
Fahr, Gebr., Pirmaſenz..
Felten & Guilleaume. Carlsw.
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektlellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas... . . . . . . .
Frankfurter Hof.........."
Fki. Maſch. Pokornh & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm. . . . . .

16. 4.
32 000.

19500.
8004.

13.580.
36 500.
11250.
13 003.

63 000.
11588.
28 600.
43 906.
3.000.
28 000
30 000.
42609.
40 000.
16003.
52009.
17609.
13 808.
29 500.
21500.
26 50.
18000.
80 004.
29 699.
32 009.
28 066.
16 000.
24 250.
22 009.
19000.
83 060.
31 500.
15 800.
41008.
12900.
17509.
42569.
9503.
12999
47 039.
(69 500.
7700
10500.
30 000.
9500.
18900.

17. 4.
60 900.-

19 009.-
52040.-

12990.
36 580.-
100c4
18 099.

1009.
25 500.
98 060.
52000.
10 500.
31000.
30 600.
34 000.
44 606.
40598.
17 600.
48500.
15 400.
13.500.
29 080.
20 750.
25 000.
76000.
27 000.
30 006.
11400.
26 000.
34 960.
13000.
30 009.
20 200.
21000.
19700.
22 090.
80 0s0.
29 300.
14506.
21500.
41003.
11500.
42503.
17000.
9000
12 100.
44 600.
60 600.
7898.
18000.
33000.
9480.
18900.

Reiniger, Gebbert & Schall n.. /23000.
14 430.
Rhein. Elektr. Stamm. . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Lendesdff. 17 700.
25500.
Metall Vorzüge ...
20 000.
Rhenania, Aachen .....
(32 800.
Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin . . .
16509.
41000.
Rütgerswerke ... . . ."
9100.
Schleußner (Frankfurt a. M.)
9900.
Schneider & Hanau
17500.
Schnellpreiſen Frankenthal.
26 000
Schramm Lackfabrik.
45 000.
Schuckert Elektr. (Nürnberg)
10 000.
Schuhfabrik Berneis=Weſſel

21 000.
17 038.
18 600.-
23 009.
20 000.
32 008.
14 750.-
38 750.
8990
9609.
17000.
23500.
43 600.
19300.

15.4. 17. 4.
Schuhfabrik Herz...."
9600. 9500.
Schuhf. Leander Offenbach ... /14000. 14800.
Seilinduſtrie Wolff.
11504. 111000.
Sichel & Co., Mainz
17 400. 15 250.
Siemens Elektr. Betriebe ..
4400.
Siemens G’aZinduſtrie .. . . . . . /44 000. 45 300.
Siemens & Halste ... . . . . . . . 60 000. 55 000.
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. . 8490. 8000.
Süddeutſche Immobilien ... . . 6400 5200.
40 000. Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gotha 17900. 17000.
Uhrenfabri Furtwängler ... .. 13200. 13 600.
Beithwerke in Sandbach .. . . . 41000. 41000.
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 29 560. 28 600.
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 30 000. (31300.
Gummifabr Bln.=Frkf. 18000. 17500.
Pinſelfabr. Nürnberg .. /30 069.

Ultramarin . . . . . . . . . . . 38 009.
Zellſtoff, Berlin. . . . . . . 18500. 17000.
Vogtländ. Maſch. Vorzüge. . ..
Stämme. . 12900. 12000.
20 009. Voigt & Haeffner Vorzüge .... 11590. (11500.
Stämme. . . . 16 006. 16 080.
7800.1 Voltohm Seil ...... . . . . . . . . . 19000. 19 060.
Wahß & Frehtag .. . . . . . . . . . . 16 300. 16 030.
Wegelin Rußfabrik .. . . . . . . . . 54 000. 52000.
10 239.3 Zellſtoff Baldhof Stamm. . . . . 39250. 385060.
Zuckerfabr. Waghäuſel .... . . . 17000. 16 686.
Frankenthal .. . . . . 16306. 16959.
Heilbronn .. . . . . . . 15 410. 15900.
Offſtein .. . . . . . . . 17308. 16750.
Rheingau .. . . . . . . 18500.
Stuttgart .. . . . . . . 16700. 15 706.
Transport=Aktien.
8690.1 Schantung E. B. ...."
../ 9600. 9050.
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. . . 19800. 18309.
Hapag (Paketfahrt) .. . . . . . . . . /48890. 47060.
Nordd. Lloyd .. . . . . . . . . . . . . . 30900. 28900.
19 103.7 Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Annotierte Eiktien.
Beckerkohle ... . . . . . . . . . . . . . . 17 000. 17 900.
48000. Beckerſtahl .. . . . . . . . . . . . . . . . 19009. 18080.
Benz.. . . . . .... . .. .. ....
21069. 2100.
Brown Boveri .. . . . . . . . . . . . 11759. 11 008.
Cont. Handelsbank .......
3700. 2768.
16 109. Hanſa Lloyd ........."
.. /12009. 11000.
Jnag. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12600. 110 509.
31009. Kabel Rheydt .. .. . . . . . . . . . . 123 008. 28 008.
Karſtadt R. . . . . . . . . . . . . . . . 4683. 4400.
Petroleum, Dtſche. . . . . . . . . . . 38 900. 38 060.
Raſtatter Waggon .... . .. . . . . 12000. 12086.
Text. Ind. (Barmen (Tiag) .. . 11600. 110050.
Ufa Film .. . . . . . . . . . . . . . . . . 13 750. 13 000.

Darmſtädter Berte.
Bahnbedarf
.
Dampfkeſſel Rodberg....."
Helvetia Konſervenfabrik.
Gebr. Lutz............."
Motorenfabrik Darmſtadt
Gebr. Roeder ...........
Veluneth & Ellenberger ..

12495. 12585.
.. . 15985. 16005.
... 14006. 16 008.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 18. April 1923.

Seite 3.

Das ewige Feuer.
Roman von H. Richter.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
56)
(Nachdruck vervoren).
Unſer Profeſſor in Baku erwartet mich, lenkte er ab, ich
werde noch einige Tage am Kaſpiſchen Meer zubringen müſſen.
Die Cholera greift wieder um ſich, und es ſollen Maßnahmen
zum Schutze des Landes ergriffen werden. Auch die Oelfelder
erwarten den Beſuch des Statthalters, der ſich viel zu ſelten dort
ſehen läßt. Europa hat das Recht, einen offiziellen Bericht zu
verlangen, wie die Dinge da ſtehen, wo ſein Geld und ſeine
Arbeitskräfte ſtecken.
Du haſt doch Deine Kommiſſionen, laß die doch ſich den
Kopf zerbrechen. Auch der oberſte Regierungsbeamte hat ein
Recht auf Ruhe.
Adriaan ſchüttelte den Kopf. Ich werde die ſchönen Tage
in Arweli doppelt genießen, wenn alle Arbeit hinter mir liegt.
Die zehn Tage bis zu unſerer Verlobung mußt Du ſchon noch
allein am Araxes bleiben.
Aber dort ſind wir dann unter uns, ja? ſchmeichelte ſie.
Ich mag nicht immer daran erinnert werden, daß wir nur von
Europas Gnaden leben. Laß den Kapitän mit ſeinen Lanciers
in Tiflis und, wenn es durchaus ſein muß, beordere eine
gruſiniſche Wache auf das Schloß.
Adriaan lachte. Iſt Dir der Engländer ſo unangenehm?
Ich habe Stilgefühl, und die Kakhis paſſen nicht auf das
Schloß meiner Väter.
Der Kapitän erhält ſeine Weiſungen von London und
Genf, er unterſteht mir nicht. Aber ich werde ihn in Deinem
Sinne erſuchen, von einer Ehrenwache Abſtand zu nehmen.
Eiſchat fiel ihm um den Hals und küßte ihn.
Wie ſteht es doch in der Bibel, dachte Adriaan, verriet nicht
auch Judas den Herrn mit einem Kuß?
Einundzwanzigſtes Kapitel.
Häller ſaß in Naarden in dem blühenden Garten hinter
dem kleinen Landhauſe mit ſeiner Schweſter und Fräulein van
Utrecht beim Tee.
Ich übe mich fleißig im Holländiſchen, erzählte Anne=
lieſe
. Das, was hier geſchieht, nennt man Koffie drinke, und
das Weſen, das Dir vorher die Tür aufgemacht hat, iſt keine
Zoſe und keine Jungfer, ſondern het Sprotje, und ich bin nicht
Deine Schweſter, ſondern die Mevrouw, die in der Logeerkam=
mer
wohnt.

Bravo, lachte das alte Fräulein, Sie haben wirklich ſchon
etwas gelernt.
Solch ein Sprachtalent ſollte man ausnutzen, meinte
Haller nachdenklich.
Wie denkſt Du Dir das, Ernſtel, haſt Du Pläne, heraus
mit der Sprache.
Haller ſah vor ſich hin.
Ich wollte Dich fragen, ob Du nicht Luſt hätteſt, mit mir
nach dem Kaukafus zu fahren und mir die Wirtſchaft zu füh=
ren
. Es iſt nichts, wenn man ſo ganz ohne Weiblichkeit lebt.
Und Irene? neckte ſie.
Die kann mir doch nicht den Haushalt führen, fuhr Ernſt
entrüſtet auf. Wir leben doch nicht wie bei den Kaffern. Ver=
zeihung
, gnädiges Fräulein, aber im geſchwiſterlichen Verkehr
rutſcht das manchmal ſo heraus.
Schadet nichts, Herr Haller, wir hier in den Nederlanden
ſind nicht ſo zart beſaitet. Aber Spaß beiſeite, für Ihr Schwe=
ſterchen
wäre das ſchon etwas, und da ſie ja in Deutſchland
nichts verloren hat
Ein ſtrohgelbes Landmädchen trat aus dem Hauſe.
Was iſt, Antje?
Das Mädchen kam raſch heran, daß ihre Holzſchuhe klappten.
Das Telephon.
Schrecklich, dieſes Telephon, ſchalt das alte Fräulein,
aber mein Bruder tut es nicht anders. Da muß ich ſchon ſelbſt
einmal . .
Annelieſe ſprang auf. Kann ich Ihnen das nicht ab=
nehmen
?
Nein, Kind, Ihr Holländiſch iſt ja ganz ſchön, aber dafür
reicht es vielleicht doch noch nicht.
Daran habe ich gar nicht gedacht, ſagte Annelieſe kleinlaut.
Gleich darauf kam Antje wieder aus dem Hauſe. Der Myn=
heer
mögt an het Telephon.
Nanu, ſagte Haller und ſprang auf.
Nach einer Weile kam er mit Fräulein ban Utrecht zurück.
Im Haag iſt ein Funkentelegramm der Admiralität aus
London angekommen. Der Statthalter hat durch den engliſchen
Geſchwaderchef funken laſſen, daß ich ſofort nach Tiflis fahren
oll. Nun eilts, Schweſterchen.
Wann fährſt Du?
Haller überlegte.
Heute nach Rotterdam, dort Beſprechung mit dem Baron,
Abwicklung der letzten Geſchäfte. Morgen abend.
Ich fahre mit, ſagte Annelieſe entſchloſſen. Aber die
Päſſe?

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uns nach Batum bringt.
Woher weißt Du denn das alles ſchon?
Das Telegramm iſt ſehr ausführlich abgefaßt und ſehr
dringend. Da unten iſt etwas nicht in Ordnung. Ich weiß
doch nicht, ob ich Dich jetzt ſchon mitnehmen ſoll.
Nun verdirb mir die Freude nicht. Was geſagt iſt, das
gilt. Nicht wahr, Fräulein van Utrecht, Sie halten es doch auch
für richtig, wenn ich fahre?
Ich denke, wo Ihr Bruder iſt, da wird es ſchon jemand
geben, der Sie ſchützen kann, auch, wenn es einmal nicht gan;
ruhig im Lande iſt. Außerdem iſt ja auch mein Neſfe noch da.
Annelieſe wurde dunkelrot.
An ihn hatte ich gar nicht gedacht.
Wirklich nicht?
Als Statthalter kann er ſich doch nicht um jedes Einzel=
ſchickſal
kümmern.
In dem Telegramm ſteht auch, daß der Baron ſich von
Tiflis wahrſcheinlich nach Schloß Arweli begeben wird, um dort
ſeine Verlobung mit der Fürſtin Tſcherſchwendice zu feiern,
ſagte Haller.
Nach Arweli, Verlobung was meinſt denn Du dazit,
Ernſtel?
Haller zuckte die Achſeln. Ich habe das ſchon lange ge=
fürchtet
. Daß ich aber ſo raſch zurückkommen ſoll, ſcheint mir
ein ſchlechtes Zeichen. Wenn alles glatt ginge, ließe man mich
lieber in Europa.
Du magſt ſie auch nicht, nicht wahr, Ernſtel?
Nein, geſtand Haller ehrlich. Ich traue ihr nicht zu, daß
ſie den Baron liebt, er iſt zu ſchade für ſie.
Was wird der Statthalter ſagen, wenn ich mitkomme?
Haller lachte leiſe. Darauf bin ich auch neugierig, vielleicht
kommen wir noch zu einem recht vergnügten Verlobungsfeſt.
Er ſtand auf. Jetzt aber packen, Schweſterchen, mit dem
nächften Zug müſſen wir fahren."
Wenige Stunden ſpäter verließen ſie die rußige Bahnhofs=
halle
in Rotterdam und gingen durch die Straßen nach dem
Utrechtſchen Geſchäftshaus. In der Nähe des Hafens kam
ihnen ein elegant gekleidetes Paar entgegen.
Grüß Gott, rief der Markgraf von Piacenza, dies Hol= iſt ein Dorf, man kommt nicht umeinander herum. Küß
die Hand, gnäf Frau, wohin, wenn die Frag geſtattet iſt?
Ein Telegramm ruft mich plötzlich nach Tiflis zurück, ich
bin hier, um die letzten Geſchäfte abzuwickeln.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deu 18. April 1923.

Rummer 106.

Erſt=Aufführung:

der dumme Auguſt
9
Heute Mittwoch
Oaf
Großé Operette in 3 Akten. Muſik v. Rudi Gfaller. Hauptrollen: Marga Peter, Guſtav Vertram
jeit
315
Titelrolle: Karl Walbröhl (Theater des Weſtens, Berlin
18. April.

Das Mädchen aus dem
goldenen Wegten
Komödie in FAkten, mit
Maria Zelenka sllime
Gipfel der Macht
Historischer Großfilm in 5 Akten.

nſt.

Samstag, den 21. Ar il, abends 8 Uhr,
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* Heute e
Mittwoch, 18. April:
Erſtaufführung!
Der (2185
dumme Auguſt
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Geſchäftsſt. (*10685

Die Kegelbrüder werden nochmals an das

mit Tanz
am Samstag, den 21. April, abends 7½ Uhr,
im Konkordigſaal (uoses
der Vergnügungsausſchuß.
erinnert.

1865
e. V.

Hamstag, den 21. April 1923
abends 7½ Uhr, pünktlich
Schau= und
Werbeturnen
aller Abteilungen (Bz133
Karten ſind beim Hausmeiſter zu haben.

Heute Mittwoch
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zu der am 23. April, abds. 71, Uhr,
im Fürſtenſaal ſtattfindenden
Generalverſammlun
Tagesorbnung:
1. Vorlage der Jahresabrechnung per
31. Dezember 1922; Beſchlußfaſſung
über die Gewinn=Verteilung und
Entlaſtung des Vorſtandes.
2. Satzungs=Aenderungen.
3. Erhöhung des Geſchäftsanteiles.
4. Neuwahl für ein ſatzungsgemäß
ausſcheidend. Aufſichtsrats=Mitglied
5. Anträge. Etwaige Anträge ſind bis
ſpäteſtens 20. ds. Mts. bei dem Vor=
ſtand
einzureichen. Die Jahresab=
rechnung
iſt im Geſchäftslokal zur
Einſichtnahme angeſchlagen.
Darmſtadt, den 12, April 1923,
Konſum=Verein Merckſcher Beamten
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Nachfeier im Hanquerhof.

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In unſer Handelsregiſter, Abteilung
B, wurde heute unter Nr. 235 die Geſell=
ſchaft
mit beſchränkter Haftung unter der
Firma:
(3143
Joſeph Stade & Co. Nachfolger,
Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen.
Gegenſtand des Unternehmens iſt
der Handel mit Textilwaren aller Art
und Wäſche. Das Stammkapital beträgt
3 900 000 Mark. Der Geſellſchaſtsvertrag
iſt am 19. Dezember 1922, bezw. 26. Fe=
bruar
1923 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft
wird durch mindeſtens zwei Geſchäfts=
führer
vertreten. Kaufmann Max Levy
in Darmſtadt iſt durch den Geſellſchafts=
vertrag
zum Geſchäftsführer beſtellt mit
der Befugnis, allein die Geſellſchaft zu
vertreten. Im Falle der Liquidation
kann die Geſellſchaft immer nur durch
zwei Liquidatoren vertreten werden, es
ſei denn, daß überhaupt nur ein Liqui=
dator
vorhanden iſt. Die Geſellſchaf=
ter
Kaufmann Julius Levy und Kauf=
mann
Willy Schwab, beide zu Frank=
furt
a. M., bringen das bisher von ihnen
als alleinige Geſellſchafter, in Form der
offenen Handelsgeſellſchaft unter der
Firma Joſeph Stade & Co. Nachfolger
in Darmſtadt betriebene Handelsgeſchäft
als Ganzes, mit allen Aktiven und Paſ=
ſiven
und dem Recht, die Firma unver=
ändert
weiterzuführen, dergeſtalt, in die
Geſellſchaft ein, daß das Geſchäft von
1. Januar 1923 ab als auf Rechnung
der Geſellſchaft geführt angeſehen wird.
Hierfür wird, jedem dieſer Geſellſchafter
der Betrag von 1800000 Mark als
Stammeinlage angerechnet. Die Bekannt=
machungen
der Geſellſchaft erfolgen durch
den Deutſchen Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 13. April 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.

In unſer Handelsregiſter. Abt. B,
wurde heute bei der Firma: (3144
Erſte Darmſtädter Herdfabrik und
Eiſengießerei Gebrüder Roeder,
Aßtiengeſellſchaft
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Generalverſamm=
lung
vom 22. März 1923 iſt der Geſell=
ſchaftsvertrag
geändert.
Die Firma heißt jetzt: Gebr. Roeder
Aktiengeſellſchaft.
Darmitadt, den 13. April 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.

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In unſer Handelsregiſter, Abteilung
B, wurde heute unter Nr. 234 die Geſell=
ſchaft
mit beſchränkter Haftung unter
(3145
der Firma:
Lauer & Co., Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen.
Gegenſtand des Unternehmens iſt der
Handel mit Textilwaren aller Art und
Wäſche. Das Stammkapital beträgt
2100000 Mark. Der Geſellſchaftsver=
trag
iſt am 19. Dezember 1922, bezw.
am 26. Februar 1923 feſtgeſtellt. Die
Geſellſchaft wird durch mindeſtens zwei
Geſchäftsführer vertreten. Kaufmann
Willy Schwab in Frankfurt a. M. iſt
zum Geſchäftsführer beſtellt mit der Be=
fugnis
, allein die Geſellſchaft zu vertre=
ten
. Im Falle der Liquidation kann die
Geſellſchaft immer nur durch zwei Liqui=
datoren
vertreten werden, es ſei denn,
daß überhaupt nur ein Liquidator vor=
handen
iſt Die Bekanntmachungen
der Geſellſchaft erfolgen nur durch den
Deutſchen Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 13. April 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.

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2 Pfund=Dofe Mk. 1900.
1 Pfund Doſe Mk. 1000.

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mittags
9 Uhr anfengend, werden
im Gundernhäuſer Gemeindewald ver=
(3141
ſteigert:
84 Fichten=Stämme 20,74 fm,
715 St. Fichten=Derbſtangen 36,50 fm;
=Reisſtangen (Bohnen=
3745
ſtangen) 9,00 fm,
17 St. Erlen=Stämme 7,75 fm.
Die Zuſammenkunft iſt auf dem
Meſſeler Weg am Eingang des Waldes.
Dienstag, den 22. dr. Mts., vor=
mittags
9 Uhr anfangend, werden
ebendaſelbſt verſteigert:
16 St. Eichen=Stämme (Wagnerholz)
6,88 fm,
125 St. Kieſern=Stämme 76,83 fm,
16, Lärchen= 6,89
Zuſammenkunft iſt auf der Herren=
wieſenſchneiſe
an der Abtriebsfläche in
Abteilung 22.
Sodann werden Montag, den 23.,
vormittags 8 Uhr, an der Pfarrhofreite
2 Fichtenſtämme von 1,27 fm Inhalt
öffentlich verſteigert.
Gundernhauſen, den 16. Aprik 1923.
Bürgermeiſterei Gundernhauſen.
Schütz.

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Ausgabe der Abfuhrſcheine bei den Zahl=
ſtellen
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