Darmstädter Tagblatt 1923


11. April 1923

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauftftadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 99
Mittwoch, den 11. April 1923
186. Jahrgang

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uſw., eriſcht jede Verpflichtung auf Erfüllung der
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Bei Konſurs odrr gerſchtlicher Beitreibung fällt jeder

Neue Truppenkonzentration in Memel.
TU. Memel, 10. April. Am Montag ſind weitere Abtei=
lungen
litauiſcher Infanterie und Kavallerie in die Stadt Memel
eingezogen. Verſammlungen und Kundgebungen haben geſtern wiefen.
nicht ſtattgefunden. In verſchiedenen Stadtteilen wurde ge=
ſchoſfen
. Doch ſind bisher über die Urſache der Schießereien
Einzelheiten nicht zu erfahren. Der Generalſtreik dauert auch
gen geöffnet hatten, haben wieder geſchloſſen. Die Zahl der
Verhafteten, die teilweiſe nach Kawno geſchafft oder ausgewie=
ſen
worden waren, iſt weiter geſtiegen.
Während man vereinzelt mit einer Einigung zwiſchen dem
Beendigung des Generalſtreiks rechnet, glautbt man allgemein die Spitzeltätigkeit; vielmehr haben die Verhafteten eine Anklage wegen
nicht an eine ſchnelle Einigung. Die Verhandlungen in Paris / deshalb in Haft.
ſind, wie verlautet, abgebrochen worden.
Inſurgenten=Amiriebe in Kattowitz.
Kattowitz, 10. April. (Wolff.) Geſtern drangen, als auf
dem Diana=Sportplatz ein Fußballtreffen zwiſchen den Mann=
ſchaften
der Bezirke Königshütte und Kattowitz ausgetragen Kohlenſchiebungen, die bis in das Jahr 1921 zurückreichen und
werden ſollte, 150 Inſurgenten auf den Platz, riſſen die
Bänke aus dem Boden und warfen den den Platz umſäumenden haftet worden, darunter der Direktor der Kreiskohlenſtelle,
Zaun um. Die Störenfriede nahmen auch gegen die Zu=
ſchauer
eine drohende Haltung ein und jagten ſie nopel teilte den fremdländiſchen Schulen mit, daß ſie mindeſtens drei
den verprügelt.
Berlin, 10. April. Der polniſche Terror gegen
die Deutſchen in Oberſchleſien dauert weiter
an. Seit einiger Zeit haben die in Deutſch=Oberſchleſien an=
ſäſſigen
Arbeiter der Stickſtoffwerke in Chorzow unter den pol= ihn erſucht, die Regierung von Kanton aufzulöſen und nach Peking zu
niſchen Gewalttaten zu leiden. Verſchiedentlich wurden die Ar= kommen, um die Wiedervereinigung mit China zu erörtern.
beiter überfallen und verprügelt, und ihnen die zum Grenzüber=
tritt
erforderliche Verkehrskarte abgenommen. Allein geſtern
mußten ſich fünfzehn ſchwerverletzte Arbeiter in ärztliche Be=
handlung
begeben.

Vom Tage.
Der Reichsverkehrsminiſter hat dem Präfrdeuten der Reichsbahn=
direktion
Trier in Gießen zur Lünderung der Not der aus
ihren Wohnungen vertriebenen Ciſenbahner 30 Millionen M. über=
Nach einer Havasmeldung aus Koblenz hat die Intevalliierte Rhein=
landkommiſſion
in der Zeit vom 1.5. April 650 deutſche Beamte aus=
heute
noch unverändert an. Einzelne Geſchäfte, die heute mor= gewieſen, die zum größten Teil der Zoll= und Eiſenbahnverwaltung
angehören.
Die Reichsbahn hat zum 1. September alle Verträge über
Alkoholreklamen gekündigt.
Die Gerüichte über die Haftentlaſſung der Gebrüder
deutſchen und litauiſchen Standpunkt und mit einer baldigen Puttkammer ſind unrichtig. Die Veuhaſtung ſtützt ſich nicht auf
Beihilfe der Anſtiftung zum Mord zu erwarten und bleiben
Der Papſt hat, der perſönlichen Bitte des Reicksa beitsminiſters
Folge gebend, aus den ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln 200 000
Lire für die Fortführung des Hilfswerkes der Unterbringung
lungenkranker deutſcher Kinder in Davos beſtimmt.
In dem Waldenburger Gebiet in Schleſien wurden große
in die Milliarden gehen, aufgedeckt. Bis jetzt ſind ſieben Perſonen ver=
Die Aufſichtsbehörde für den öffentlichen Underricht in Konſtanti=
die
Beatenſtraße entlang. Leute, die Widerſtand leiſteten, wur= türkiſche Lehrer für den Unterricht in der Sprache, Geſchichte, Geo=
graphie
der Türkei einſtellen wüßten. Die Lehrer ſollen von der Be=
hörde
ernannt, aber nach dem Tarif der ausländiſchen Schulen bezahlt
werden.
Die chineſiſche Regierung ſandte ein Telegvamm an Sungatſen, das
Dollarkurs in Frankfurt am 10. Ppril,
abends //7 Uhr: 21200.

Puincaré, der Totengräßer Euronas
Erneſt Renauld (Lantern. v. 8. 10. 1921).
Von Senatspräſident a. D. Robert Schmölder.
(Schluß.)
Poincaré lenkt ſchließlich ſeine Schuld auf andere ab. Da=
bei
hält er feſt an der Alleinſchuld Deutſchlands, die
andere längſt fallen gelaſſen haben. Während der italie=
niſche
Premierminiſter Nitti ſie als ein: Kriegs=
waffe
, als eine Kriegslüge bezeichnet und Lloyd
George ſie durch ein Hineingleiten, Taumeln,
Stolpern der leitenden Nänner in den Krieg,
als wenn ſie mit Blindheit geſchlagen wären,
erſetzt, ſpielt erweiter den über Deutſchland ſitt=
lich
Entrüſteten. Auf den Projeſt des Erzbiſchofs von
Upſcla gegen ſeine neueſten Kriegstaten, gegen ſein Einbrechen
in die friedlichen Arbeitsſtellen an der Ruhr, mit Tanks und
Panzerautos, mit Maſchinengewehren und Flugzeugen erwidert
er: Deutſchland hat ſeine Nachbarn verbrecheriſch überfallen,
und Frankreich weiß, daß erſte Vorbedingung ſür das Verzeihen
eines Verbrechens iſt, daß der Verbrecher bereut.
Nun bricht aber die gegen Deutſchland erhobene Anklage
ſchon an der Tatſache der ruſſiſchen Mobilmachung zuſammen.
Ueber ſie iſt es zur vollkommenen Klarheit gekommen durch den
Suchomlinowprozeß vom Jahre 1917, durch die Mittei=
lungen
des Generals Dobrorolſki, Chef der ruſſiſchen Mo=
bilmachungsabteilung
, in der Belgrader Militärzeitſchrift Wo=
jenny
Sbornik (Juli=Auguſtheſt 1921), durch den Aufſatz von
Raymond Recouly in der Revue de France (N. 17 1921)
uind durch die Memoiren von Paléologue in der Revue
des deux Mondes (am 15. 1. 1922). P. slogue iſt, was noch
hervorgehoben werden muß, Jugendfreund und Intimus von
Poincaré. Er war Direktor im franzöſiſchen Außenminiſterium
und iſt am 15. 1. 1914 als Geſandter nach Petersburg geſchickt.
nachdem dort der Draufgänger Delcaſſé, wie Baron Guilleaume
ſeiner Regierung am 10. 3. 1914 berichtet hat, den Bogen etwas
überſpannt hatte‟. Nach dieſen Qu=llen hat ſich der Pro=
log
zu dem großen hiſtoriſchen Drama ſo nennt
Dobrorolfki die ruſſiſche Mobilmachung , ohne jedes Zutun
Deutſchlands folgendermaßen abgeſpielt:
Die Saat, die Poincaxé und Jswolſti geſät haben, war in
Rußland mächtig aufgegaugen. Während Frankreich mit dem
Dreifahrgeſetz eins Laſt aufzebürdet war, die zum Krieg in
kürzeſter Zeit drängte, hatte es Rußland zu einer Frie=
densſtärke
gebracht, wie ſie noch nie ein Staat auf=
gewieſen
hat‟. Der, dies ausſprechende, Arükel der Bir=
ſchewija
Wjedomoſti des Organs des Kriegsminiſters Suchom=
linow
, vom 13. 6. 1914, berechnet die Friedensſtärke auf 2320 00
Mann, auf das beinahe Dreifache der deutſchen Friedensſtärke.
Er verweiſt gleichzeitig auch auf die Anlage ven ſtrategiſchen
Bahnen, die den Aufmarſch nach Deutſchland erleichtern, und
er führt den bezeichnenden Titel: Rußland iſt bereit,
Frankreichmuß esauch ſein. In die durch dieſen Ar=
tikel
gekennzeichnete Stimmung iſt dann der zweite Beſuch von
Poincaré in den Tagen vom 19. bis 23. Juli, gefallen. 1eber
dieſen Beſuch hat der engliſche Geſandte Buchanan in ſeinem
Telegramm vom 24. 6. 1914 berichtet, und der Bericht iſt ſo aus=
gefallen
, daß man geglaubt hat, ihn im Blaubuch ſtreichen zu
ſollen. Kur in der Inhaltsangabe des Telegramms ſind, aus
Verſehen, die Worte ſtehen geblieben: Reſultate des Beſuchs
von Poincaré. Vollkommen genügend iſt aber hier ſchon die
Erzählung Paléologues, bei dem Feſt, das der Zar ſeinem Gaſt
am 22. Juli in Peterhof gegeben, habe die Großfürſtin Anaſtaſia
ihm, dem ſranzöſiſchen Botſchafter, begeiſtert zugerufen: Wir
erleben hiſtoriſche, heilige Tage. Vor Ende des
Monats haben wir Krieg. Unſere Heere werden
ſich in Berlin treffen. So drängte in Rußland alles
zum Krieg, und die Geſamtmobilmachung war der
Krieg. Bei den ruſſiſch=franzöſiſchen Abmachungen hatt=
General de Boisdeffre den Satz aufgeſtellt: La mo=
biliſation
c’était la déclaration, de guerre‟
und Zar Alexander III. hatte ihm zugeſtimmt. Aber
Nikolaus II. war ein willensſchwacher, ewig ſchwankender
Monarch. Er kennte ſich zu einem entſcheidenden Schritt
nicht entſchließen und wollte ſich, wenigſtens zunächſt, mit einer
Teilmobilmachung gegen Oeſterreich begnügen. Gegen dieſe er=
hob
Dobrorolfki militäriſche Bedenken. Gegen ſie ſprachen auch
die Verpflichtungen, die man Frankreich geg=nüber übernom=
inen
hatte, über die ſich Raymond Recouly dahin ausläßt:: Die
ruſſiſchen Generäle hätten gern das Gros, ihrer Heer= gegen
Oeſterreich eingeſetzt, das einen geringeren Widerſtand erwarten
ließ. Da war es beim Abkommen der Militärkonvention die
Huuptſorge unſeres Generalſtabes, Rußland zu einem Kriegs=
plan
zu bringen, der nicht nur gegen Oeſterreich, ſondern auch
gegen Deutſchland gerichtet war. Was Frankreich von Rußland
ertvartete, geht ja auch aus der Bitte des Kriegsminiſters
Meffimy hervor, alle ruſſiſchen Anſtrengungen möchten gegen
Deutſchland gerichtet ſein, Oeſterreich möchte als eine Quantité
negligeable betrachtet werden.
In dieſem Dilemna iſt man in Rußkaud auf eine Heimlich=
keit
berfallen, die man für unbedenklich hielt, wenn man nur
den Bundesgenoſſen alsbald einveihte. Paléologue erzählt:
Am 29. Juli, abends 11 Uhr, ſtellt ſich auf der franzöſi=
ſchen
Votſchaft Baſily, der Vizedir=ktor der Kanzlei des Außen=
miniſteriums
, ein und berichtet, die ruſſiſche Regierung habe
befohlen: 1. die Mobilmachung von 13 zur Operation gegen
Ocſterreich beſtimten Korps, 2. im Geheimen die Geſamt=
mobilmachung
.
Naymond Reculy fährt fort: Auf der franzöſiſchen Botſchaft
iſt ſofort ein Sekretär mit der ſelbſtverſtändlichen Weitergabe
nach Paris beauftragt. Inzwiſchen hatte aber der Zar den Be=
ſehl
zu 2. zurückgenommen. Die Miniſter haben trotzdem ihre
Arbeit fortgeſetzt, um am anderen Morgen, wenn die Zurück=
nahme
wieder zurückgenommen ſein würde, den Mechanismus
ohne Verzögerung in Gang zu bringen. Am anderen Morgen
iſt der Zar das teilt wieder Dobrorolfki mit von neueni
auf die militärtechniſchen Bedenken gegen eine Teilmobiliſierung
und auf die Bündnispflicht gegen Frankreich hingewvieſen und
der Zar hat dann, am 30. Juli, 1 Uhr mittags, den Befehl zu der
öffentlich bekannt zu gebenden Geſamtmobilmachung erteilt.
Dieſer Befehl konnte noch am ſelben Abend überallhin verſandt
werden. Er iſt am 21. Juli im aller Frühe Offentlich anz=
ſchlagen
.

Erötterung über das Reparationsproblen

. Paris, 10. April. Die Pariſer Preſſe beſchäftigt ſich
lebhaft mit der Frage des Reparationsproblems, deten Löſung Pexhaftet. Ausgewieſen. Verurteilt.
ſie al2 nahe bevorſtehend hält. Nachdem der Matiu geſtern
früh in einem ſcheinbar offiziöſen Artikel das frunzöſiſche. Prp=
gramn
genauer umſchrieben hat, kommt das Jourual des
Debats ſeinerſeits auf die Frage zu ſprechen. Das Blatt ent=
ſchuldigt
ſich, dieſem Gegenſtand ſo viel Aufmerkſamkeit zu ſchen=
ken
. Es ſei umſo unberechtigter, Einzelfragen des Problems zu
erörtern, da man jeden Augenblick auf deutſche Vorſchläge ſich nach Eſſen entfandte Staatsſekretär Hamm iſt in Scharnhorſt
gefaßt machen müſſe. Die Vorſicht gebiete, ſich ſo zu benehmen,
als ob Deutſchland ſeinen Widerſtand noch lange fortzuſetzen
beabſichtige. Aber wolle man politiſch ſein, ſo müſſe man auch
das jähe Ende des Widerſtandes vorausſetzen. Ueberraſchungen
gehörten nicht zu den Getvohnheiten Berlins. Nach anderen um=
Vir wollen, daß Deutſchland nachgibt; aber wenn es nachge= Verhaftung Hamms wird noch aufrechterhalten.
geben hat, wie wünſchen wir die Löſung des Reparations=
problems
? Das Blatt bkeibt die Antwort auf dieſe Frage ſo
Schuld fei nach dem letzten Zahlungsabkommen auf 132 Gold=
milliarden
feſtgeſetzt geweſen. Schon lange habe Poincaré von blieben. Wie verlautet, ſoll Staatsſekretär Hamm von den Fran=
der
Kompenſation der interalliierten Schulden geſprochen und in zoſen nach Bredeney oder Caſtrop gebracht worden ſein.
dieſem Falle Frankreichs Forderung auf 26 Milliarden Goldmark
ſehr lange Friſten vorgeſehen. Das müſſe nun anders werden.
Da das Ruhrgebiet den jeweils erfolgenden Zahlungen entſpre=
chend
geräumt werden ſoll, liege es auf der Hand, daß die Re=
parationszahlungen
jetzt in viel kürzeren Friſten erfolgen müſ=
ſen
. Ohne Zweifel würden die franzöſiſche und die belgiſche Re=
gierung
ſich über all dieſe Fragen beſprechen und ſie täten wirk= worden.
lich gnt daran, ihr definitives Programm feſtzulegen.
Das Syſtem der Vespſlichtungen.
Kein Uebereinkommen mit Deutſchland ohne
Regelung der alliierten Schulden.
rung nach Kompenſationen für cswvaige Linderungen ihrer Repa=
rationsanſprüche
ſucht, trotzdem andererſeits keine glatte Weige= ſträfe verurteilt.
rung gegen den Betrag von 26 Milliarden Goldmart beabſichtigt
war. Was die franzöſiſche Regiernng vor allen verlange, ſei die
Angabe der genauen Summe, auf die Frankreich ein Anrecht
habe, und Frankreich werde es vorziehen, einen geringeren Be= Henrichenburg wird noch gemeldet, daß ſich die Sprengungsſtelle
alſo zu der alten Lehre zurück, daß es kein wirkliches Ueberein= mit den Wiederherſtellungsarbeiten.
kommen mit Deutſchland gebe, ohne ein gleichzeitiges Abkommen
über die Schulden der Alliierten.

Kein Nachgeben Poincarés.
Paris, 10. April. (Wolff.) Der diplomatiſche Redakteur und in das Amtsgericht in einer Einzelzelle untergebracht,
der Havasagentur glaubt zu wiſſen, daß Poincaré am näch=
ſten
Sonntag bei der Einweihung eines Kriegerdenkmals in
Dünkirchen den bisherigen Standpunkt der franzöſi=
Ruhrgebiets vor der Erfüllung der deutſchen Verpflichtungen ſe= Die Stadtverwaltung hat bei dem Delegierten der Rheinland=
ſtätigen
werde. Loucheur wird in ſeiner Eigenſchaft als Ab= wurde eine Hausſuchung vorgenommen wegen des Verdachtes,
1
Kohnen.

Stagtsſekretär Hamm in Haft.
Stinnes, Giesberts und Stegerwald, die gleich=
falls
verhaftet wurden, wieder auf freiem Fuß.
Berlin, 10. April. (Wolff.) Der von der Reichsregierung
von den Franzoſen verhaftet worden. Außerdem ſind ver=
haftet
worden der frühere Reichspoſtminiſter Giesberts und
der frühere preußiſche Miniſterpräfident Stegerwald ſowie
der Induſtrielle Hugo Stinnes. Stinnes, Giesberts und
ſtändlichen Erklärungen dieſer Art ſagt das Blatt ſchließlich: Stegerwald wurden heute morgen wieder freigelaſſen. Die
FU. Berlin, 10. April. Wie wir von zuſtändiger Stelle
ziemlich ſchuldig und führt dann ganz allgemein aus, die deutſche erfahren, ſind die Nachforſchungen über den Verbleib des Staats=
ſekretärs
Hamm bis in die ſpäten Abendſtunden erfolglos ge=
Höchſt a. M., 10. April. (Wolff.) Von der franzöſiſchen
beziffert. Der ſpringende Punkt ſei aber der Nachlaß der inter= Beſatzungsbehörde ſind heute der Nagiſtratsbeamte Beyers=
allierten
Schulden. Das Problem ſei noch von einer anderen dorf, der Polizeibeamte Huben und der Magiſtratsaſſeſſor Or.
Stelle aus zu betrachten: Das Londoner Abkommen habe drei Burggraf ausgewieſen worden. Trotzdem letzterer ſich
heute vormittag einer ſchweren Operation unterziehen mußte,
ſoll die Ausweiſung vollzogen werden.
Mainz, 10. April. (Volff.) Der Chefredakteur des
Mainzer Anzeigers, Karl Nohaſcheck, iſt nach Ver=
büßung
einer vierwöchigen Gefängnisſtrafe ausgewieſen
Mainz, 10. April. (Wolff.) Der Magazinier Georg
Paulus aus Worms war von ſener Frau bei der franzöſiſchen
Polizei angezeigt worden, weil er eine Schußwaffe und einen
Dolch im Beſitz habe, womit er die Anklägerin bedroht haben
ſoll. Das franzöſiſche Polizeigericht verurteilte den Ehe=
mann
zu ſechs Monaten Gefängnis und 50 000 Mark Geldſtrafe.
Eſſen, 10. April. (Wolff.) Vom franzöſiſchen Kriegs=
* London, 10. April. (Pris.=Tel.) Der Pariſer Korre= gericht wurde der Regierungsbaurat Irmer von der Eſenbahn=
ſpondent
der Times meldet, daß, obwohl die franzöſiſche Regie= direktion Eſſen wegen angeblicher Beihilfe, zur Sabotage zu 5
Jahren Gefängnis und 10 Millionen Mark Geld=
Zur Sirengung des Rhein=Herne=Kanals.
Bochum, 10. April. (Wolff.) Ueber die am 8. April er=
folgte
Sprengung des RheinHerne=Kanals bei
trag zu nehmen, der frei ſei von belaſtenden Verpflichtungen, als an der Kreuzung der Kanalanlagen befindet. Das Kanalbecken
einen ſittiv höheren, auf dem ſchwere Laſten ruhen. Man kehre iſt bis zur Herne ausgelauſen. Die Franzoſen beginnen bereits
Das Zollamt Werden geſchloſſen.
TC. Werden, 10. April. Die Franzoſen haben das Zoſ=
amt
Verden geſchloſſen. Der Verwalter des Amtes, der 65
Jahre alte Oberzolleinnehnier Zimmermann, wurde verhaftet
Beſchſagnahme von Erwerbsloſengeldern.
Mainz, 10. April. Die Franzoſen beſchlagnahmten in der
ſchen Regierung in der Reparationsfrage: keine Heras= ſtädtiſchen Sparkaſſe eine Summe von etwa 14½ Millionen Mk.
ſetzung der deutſchen Schuld an Fraukreich, keine Räumung des Das Geld war zur Auszahlung an die Erwerbsloſen beſtimmt.
komimiſſion Proteſt erhoben. In der Mainzer Handelskammer
geordneter des Noddepartements perſönlich dieſer Feier bei= daß dort eine Zweigſtelle der Poſt eingerichtet ſei. Die Familie des
Handelskammerſyndikus, der verhaftet wurde, wurde ausgewieſen.

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Rummer 99.

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Mitlſvoch, den 11. April 1923

Nun iſt die öſterreichiſche Geſamtmobilmachung erſt am 31.
Jult, 11.30 Uhr vormittags, alſo zwei Tage, jedenfalls einen
Tag ſpäter, die deutſche Mobilmachung erſt am 1. Auguſt, 5 Uhr
nachmittags, alſo drei Tage, jedenfalls zwei Tage ſpäter, ver=
fügt
. Dieſer Umſtand brachte militäriſche Vorteile, für Poincars
aber auch eine arge Verlegenheit.
In Frankreich war nicht nur der zurückgerufene Bok=
ſchafter
Georges Louis, war außer ihm auch ein ſehr
erheblicher Teil des Volkes friedliebend. So
haben aus Frankreich 150 Senatoren und Deputierte, an der
Friedenskonferenz teilgenommen, die am Pfingſt=
ſonntag
1913, auf Veranlaſſung des deutſchen Reichstags=
abgeordneten
Ludwig Frank, in Bern getagt hat. Dort war
man mit Bruderkuß und dem Ruf: Auf Wiederſehen aus=
einandergegangen
, und Guſtave Hervé hat über das Er=
gebnis
geſchrieben: Die ſchöne Flamme des Idealismus und
der Brüderlichkeit, die gleichzeitig aus franzöſiſchen und deut=
ſchen
Herzen emporſtrömte, hat einen Block von Eis und Haß
geſchnnolzen. Dieſe Friedensliebe mußte beſeitigt werden, wenn
Poincarés Sterne ſtrahlen, wenn die franzöſiſche öffenuliche
Meinung auf die Notwendigkeit einer Teilnahme am Kriege mit
Erfelg vorbereitet werden ſollten. Das war bei dem bewunde=
rungswerten
Patriotisyts aller Franzoſen am leichteſten dann
zu erreichen, wenn man Rußland und mit ihm Frankreich als
den angegriffenen Teil hinſtellen konnte. Deshalb auch die von
Poincaré durch Iſwolſki nach Rußland geſandte Bitte, man
möge doch ohne vorherigen Gedankenaustauſch keinerlei Einzel=
handlung
vornehmen. Nun hatte ſich aber der Prolog zu dem
großen hiſtoriſchen Drama ausſchließlich auf ruſſiſchem Boden
abgeſpielt, und hatte Rußland ſich und mit ſich Fvankreich offen
als die Angreifer hingeſtellt.
Da mußte wieder Lug und Trug helſen. Poincaré hat
den Befehl ausgegeben: Das Gelbbuch iſt zu fälſchen. Alle Nach=
richten
über den wahren Hergang bei dem Prolog in Rußland
ſind geheim zu halten und abzuleuanen, und dieſem Befehl gibt
Erneſt Renauld in ſeiner Anklageſchrift Ausdruck mit fol=
genden
Worten:
Im Gelbbuch von 1914, dem Ihrigen, ſchreibt Paléologue,
Rußland habe ſeine Mobilmachung erſt am 31. Juli als Ant=
wort
auf die öſterreichiſche angeordnet, während ſie in Wirk=
lichkeit
zwei Tage früher angeordnet iſt. Alſo Ihr Gelb=
buchunterdrückt
, nach dem Zugeſtandnis von Paléologue,
die Wahrheit und verbreitet eine bewußte
Lüge. Was halten Sie aaich von der Offenheit eines Vi=
viani
, der am 31. Juli, abends 7 Uhr, dem deutſchen Botſchaf=
ter
v. Schoen verſichert hat, daß er von der ruſſiſchen Geſamt=
mobilwachung
nichts Kiſſe?
Ein ſchönes Wort aus dem Frankreich des 16. Jahrhun=
derts
lautet: G’estoit aux ſerfs de mentir, et aux libres de dir=
la
verité (Lügen iſt für Knechte. Freie ſagen die Wahrheit).
Ludwig XTV., Napoleen I. und Napoleon III. waren Freie.
Sie haben offen gefagt, was ſie erſtrebten. Poincaré iſt ein
Knecht, ein Knecht d2s Comité des forges der
franzöſiſchen Schwerinduſtrie. Deshalb ſitzt er in
einem Gewebe von Lügen.
Die Bezeichnung, die ſeine Landsleute für ihn geprägt haben,
bedarf einer Ergänzung. Sie muß lauten:
Poincaré la guerre et le menſonge.
(Poincaré der Krieg und die Lüg2.)
Poincars, der erſte Totengriber Europas.

Ausgewieſene Beamte.
Von den Franzoſen ſind in der Zeit vom 28. März bis zum
2. April 1923 aus dem beſetzten Teile Heſſens die nachſtehend ver=
zeichneten
Beamten und Angeſtellten der Reichsfinanzverwaltung
ausgewieſen worden:
Am 28. 3.: Pfaff, Lokomtotivführer, informator, beſchäftigt beim
Fiuanzamt Bingen.
Gerlac, Zollaſſiſtent vom Hauptzollamt Worms.
29. 3.: Mangold, Zollinſpektor vom Hauptzollamt Worms.
30. 3.: Nold, Zollaſſiſtent vom Hauptzollamt Worms.
Schilling, Zollſekretär vom Hauptzollamt Mainz
Willenbucher, Poſtſekretär v. H.=Zollamt Worms
31. 3.: Wetzel, Zollfekretär vom Hauptzollamt Worms.
Adam, Zollſupernumerar v. Hauptzollamt Bingen.
Metzroth, Zollſupernumerar b. H.=Zollamt Bingen.
Krammig, Poſtſekretär vom Hauptzollamt Bingen.
2. 4.: Wüller, Zollaſſiſtent vom Hauptzollamt Bingen.
Hildebrand, Zollaſſiſtent v. H.=Zollamt Bingen.
Ferner wurden am 29. März 7 am 21. Februar 1923 von den
Franzoſen in Unterſuchpingshaft genommene Zollbeamte des
Hauptzollamts Mainz freigelaſſen und über die Grenze abge=
ſchoben
. Ihre Nomen ſind: Zollinſpektor Köppen, die Zoll=
aſſiſtenten
Fritzges, Ebert, Breithaupt, Riedel,
Zollwachtmeiſter Glockmann, Hilfszollwachtmeiſter Veith.
Münſter, 10. April. (Wolff.) Heute morgen beſetzten die
Franzoſen den Bahnhof Dorn=Hahnenfurth an der Bahnſtrecke
Mettmann-Vohwinkel und führten das dort befindliche Eiſen=
hahnmaterial
fort. In Caſtrop ſind außer den bereits gemeldeten
250 fremden Arbeitern im Lauſe des heutigen Tages weitere 250
fremde Arbeiter eingetroffen, die für die Zeche Schwerin und
Erin beſtimmt ſind. Unter den fremden Arbeitern befinden
ſich ſolche aus Belgien und Polen.

Aus dein Reichseiſenbahnrat.
Berlin, 10. April. (Wolff.) Der ſtändige Ausſchuß des
Reichseiſenbahnrates iſt heute vormittag im großen Sitzungs=
ſaal
des Reichsverkehrsminiſteriums zuſammengetreten. Vor
Eintritt in die Verhandlung gedachte der Vorſitzende Staats=
ſekretär
Stieler ehrend der Toten von Eſſen, die zur dieſer
Stunde zur ewigen Ruhe geleitet wurden, weiter aber auch der
Tauſende tapfrer Ciſenbahner, die in vorderſter Kampflinie ſtehen
und ſtündlich Opfer von Mannesmut und treueſter Pflichterfül=
lung
bringen.
Der Ausſchuß unterzog dann die geſamte Wirtſchaftslage
einer eingehenden Erörterung, als deren Ergebnis die einmütige
Auffaffung ſo

ſchadet der Erſtattung der Schäden an den allgemeinen Reichs.
mitteln an der Deckung der Ausgaben durch die laufenden Ein=
nahmen
feſthalten müſſe.
Britiſche Reichskonferenz.
* London, 10. April. (Priv.=Tel.) Die Times ſchreibt zu
der Ankündigung, daß die britiſche Reichskonferenz
am 1. Oktober d. J. zuſamentreten wird, niemals habe in der
Geſchichte des britiſchen Reiches ein größeres Bedürfnis für die
Herſtellung dauernder Einigkeit beſtanden als jetzt. Bei den be=
ſtändigen
Kriegen in der auswärtigen Politik ſei eine gemein=
ſame
Außenpolitik für die britiſche Nation von der gleichen Be=
deutung
für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens wie für die
Harmonie des Reiches. Auch innerhalb des Reiches gebe es
Probleme von höchſter Wichtigkeit, die der Löſung harren, zum
Beiſpiel die Siedlung, die Verteidigung und die Hanbelsfrage,
Auch verſaſſungsrechtliche Fragen müßten ihre Löſung finden.
Auch ſei es zu begrüßen, daß die Wirtſchaftskonferenz, die Bonar
Law im vorigen Nr' ember angekündigt habe, gleichzeitig mit der
Konferenz der Min erpräfidenten 1age.
Beginn der neuen Lauſanner Konferenz.
* London 10. April. (Priv.=Tel.) Man iſt allgemein
der Anſicht, daß das von der Türkei vorgeſchlagene Datum des
23. April als Beginn der neuen Lauſanner Konfe=
renz
die Zuſtimmung der Allzierten finden wird. Die noch zu
beſprechenden Materien haben lediglich techniſchen Charakter, ſo
daß man hofſen kann, daß nicht wieder wie auf der früheren Kon=
ferenz
in Lauſanne ſich ſchwerwiegende politiſche Schwierigkeiten
ergeben werden.
Paris, 10. April. (Wolff.) Nach einer Meldung der Chi=
cago
Tribune aus Konſtantinopel ſoll die Nationalverſammlung
von Angora die Petroleumkonzeſſion in Moſſul, um
die ſich die Amerikaner Admiral Cheſter und der Oberſt Coet=
hals
bewarben, bewilligt haben. Die Konzeſſion erſtrecke ſich
auf 99 Jahre. Die Bewilligung ſei von dem Premierminiſter
Rauf Bey erteilt worden.
Der Ruhreinmarſch und die Glasverſorgung Amerikas.
Die Dow Service Daily Building Reports, das wichtigſte
Fachblatt für das Baugewerbe in den Vereinigten Staaten, be=
richtet
, daß die Glasverſorgung der Union durch den franzöſiſchen
Einmarſch ins Ruhrgebiet ernſtlich und von allen Baumateria=
lien
am allerſtärkſten betroffen worden ſei, und zwar gerade zu
einer Zeit, wo beſonders die Automobilwerke wegen der leb=
haften
Nachfrage nach Automobilen ſür 1923 einen ſtarken Bedarf
an Fenſterglas und die Möbelfabriken einen ähnlich bedeutenden
Bedarf an Spiegelglas angemeldet hätten. Wie das Fachblatt
ſchreibt, haben die Ford= und Durant=Werke in allerneueſter Zeit
beide eine größere Glasfabrik erworben, um ihre Glasverſorgung
ſicherzuſtellen. Die Möhelfabriken aber hätten ſich wegen Spiegel=
glas
und das Baugewerbe wegen Fenſterglas nach Deutſchland
und Oeſterreich gewandt, den zwei bedeutſamen Glaserzeugungs=
ländern
, die aber erklärt hätten, daß wegen der Abſperrung der
Kohlenzufuhr aus dem Ruhrgebiet infolge der franzöſiſchen Be=
ſetzung
die Leiſtungsfähigkeit ihrer Werke erheblich reduziert ſei
und ſie zu weſentlichen Lieferungen, um den amerikaniſchen Be=
darf
zu decken, nicht imſtande ſeien. Die Folge davon iſt eine leb=
hafte
Preisſteigerung in Glas bereits vor dem Einſetzen der
eigentlichen Bauſaiſon.
Die Beamtengehälter.
U. Berlin 10. April. Von zuſtändiger Seite wird nun=
mehr
mitgeteilt, daß am 15. April und am 15. Mai den Beamten
je ein halbes Monatsgehalt extra gezahlt wird. Die Reichs=
arbeiter
erhalten für Februar und März zwei weitere Wochen=
löhne
, die durch die am 19. März erfolgte Vorſchußzahlung ab=
gegolten
ſind. Am 16. April wird den Reichsarbcitern ein wei=
terer
Wochenlohn für April und am 11. Mai ein Wochenlohn für
Mai ausgezahlt.
*

Mit der Ablehnung des Reichsverbandes der Bankleitungen,
mit den Orgamiſationen der Bankbeamten in Verhandlun=
gen
über eine Erhöhung der Bankbeamtenge=
hälter
für April einzutreten, wollen ſich die Bankbeamten=
organiſationen
nicht zufrieden geben, ſondern noch einmal, ehe
die Angelegenheit dem Schlichtungsausſchuß übergeben wird,

an die Bankleitungen herantreten.

Hegith.
Zur Uraufführung der Oper von Karol Szymanowski
im Heſſiſchen Landestheater.
* Der ewis alte und immer neue Menſchheitskonflikt: Vater
und Sohn. Aber nicht das Heute und das Morgen, das Sein
und Werden, die alte und die neue Generation prallen hier auf=
einander
, nein, zweier Menſchen Machtwille. Ein alter und ein
junger König ſtehen ſich gegenüber.
Der alte König, der im Kampfe um den Thron und ſeine
Herrſchaft, um die Macht, in furchtbarem, fruchtloſeny Ringen um
die letzte Durchführung ſeines grenzenloſen Herrſcherwillens zer=
mürbt
und entkräftet auf dem Sterbebette liegt, und der reine
Jüngling, für den das Symbol des Kronreifs erſt eine magiſche
Viſion, die Macht etwas unerhört Geheimnisvolles iſt.
Dort der alte, in ſeiner eigenen Herrſchaft zum rückſichtsloſen
Deſpoten gewordene, totkranke König, den das Volk den Gro=
ßen
nennt, der aber fühlt, daß es ihm an der letzten Größe ge=
bricht
, und in dem ſich dieſe Erlenntnis mit dem verzweifelten
Willen zum Leben, mit dem Mißtrauen und der Eiferſucht auf
alle, die ſie erreichen könnten, denen er Stuſe ſein würde, ſtatt
ſelbſt Spitze geweſen zu ſein, und mit der grenzenloſen Erbit=
terung
gegen alles und ſich ſelbſt zu der Zähigkeit eint, die ihn
befähigt, gegen den Tod ſelbſt anzukämpfen. Auf der anderem
Seite der von der Welt unverdorbene Sohn, der von wunder=
baren
Gewalten getrieben, dem gebieteriſchen Drängen ſeines
königlichen Blutes gehorchend, unbewußt die Hände nach der
Krone ausſtreckt.
Nicht mehr um Vater und Sohn handelt es ſich. Der Jüng=
ling
iſt für den Vater nicht mehr Sohn, Erbe ſeiner Macht, ſon=
dern
Verſchwörer, der nach ſeinem Throne trachtet.
Zwiſchen beiden ſteht das Volk. Den alten König mehr aus
Angſt verehrend, dem jungen zujubelnd. Als der Oberprieſter,
um in ſchwerer Zeit die Dynaſtie zu ſeſtigen, öffentlich den jun=
gen
König ſalken läßt und das Volk dieſen begeiſtert begrüßt,
ſchleppt ſich der alte König unter Aufwendung der letzten Lebens=
kräfte
, die ihm die Angſt um den bedrohten Thron verleiht, voim
Kranlenlager weg und zwingt ſich ſein Volk wieder zurück, das
aus Furcht vor ihm huldigend in die Knie ſinkt. Der junge König
Eber joll in die Verbannung an die Grenze des Reiches gehen.

Noch einmal ſcheint der Vater Sieger zu ſein. Zwar ſeine Herz=
ſchläge
werden ſchwächer und ſchwächer, alle Arzneien waren um=
ſonſt
, aber der Leibarzt hat ein letztes, allerletztes Mittel: ein
junges unberührtes Mädchen kann dem Sterbenden Lebens=
wärme
, Lebenskraft wiedergeben, kann ſeinen krankhaften, ver=
bitterten
Lebens,willen, zu neuem jugendlichen Lebens,mut
ſandeln. Der Arzt warnt den König, das Opfer des jungen
Weibes anzunehmen: Er wird leben, ſie aber wird verblühen
und verdorren."
Der Heißhunger nach einem Leben, das der Sterbende noch
mit der Größe übevenſchlicher Heldentaten füllen zu müſſen
glaubt, läßt ihn den warneaden Unterton des Arztes überhören
und den einzigen Weg verfehlen, vor ſich ſelbſt die letzte, innere
Größe zu erreichen und auf die Aufopferung eines friſchen blühen=
den
Weibes zur Verjüngung ſeines alten, nur nach Befriedigung
ehrgeiziger Pläne lechzenden Lebens zu verzichten. Hagith foll
kommen. Wann kommt ſie? Nach Sonnenuntergang. Und wenn
es zu ſpät iſt? Der Arzt beugt ſich beſorgt über ihn.
Hagith, auf die aus Tauſenden die Wahl gefallen iſt, kommt,
um dem Befehl des Hohenprieſters Folge zu leiſten und ihrem
König zu dienen. Denn von dem jungen König glaubt ſie ſich
gerufen, als ihr der Bote die Nachricht bringt, in den Palaſt kom=
men
zu ſollen. Von dem jungen König, dem ſie unbeobachtet
nachblickte, wenn er in dem Olivenhain wandelte und ihn die
quälenden Gedanken und träumeriſchen Wünſche nicht ruhen
ließen, deſſen ſtille Zeugin ſie war, wenn die heimliche Sehnſucht
nach der Krone ihn beten ließ.
Das Weib tritt zwiſchen die beiden Könige.
Der Königsſohn ſieht Hagith im Palaſt und entbrennt in
heißer Liebe zu ihr. Sie ſoll mit ihm in die Verbannung kom=
men
. Wohin du willſt, zum Leben und zum Tod, ich bin bereit!
Aus dem liebenben reinen Rädchen iſt das kämpfende Weib ge
worden. Der Oberprieſter hält Hagith zurück. Sie hat das Los
zu tragen, das ihr zufiel. Dem alten König ſoll ſie ſich hingeben
und mit ihrem jung=glühenden Leben ſeine Lebensgeiſter neu
entfachen Entzieht ſie ſich der Pflicht, ſo iſt Ste nigung ihre
Strafe. In ihrer Hand liegt die Macht, den Kampf zwiſchen
Vater und Sohn zu entſcheiden. Hagith liegt im Widerſtreit mit
ſich ſelbſt, entweder das Gebot des Hohenprieſters, ihr Leben und
ihre Liebe zu opfern, zu erfüllen, oder dem Gebot ihres liebenden
Herzens nachzukommen. Aber verweigert ſie ſich dann dem alten

Die Trauerfeier in Eſſen.
Eſſen, 10. April. (Wolff.) Die Toten des Karſams=
tag
wurden heute unter der tiefſten und würdigften Teilnahme
der geſamten Bevölkerung des Ruhrgebietes zur letzten
Ruhe getragen. Die Arbeit ruhte in allen Be=
trieben
; ſämtliche Geſchäfte blieben zum Zeichen der
tiefen Trauer geſchloſſen. Die Fenſter waren verhängt.
An verſchiedenen Orten ſah man auch ſchwarzen Trauerflor.
Das Glockengeläut aller Kirchen ertönte als letzter Gruß für die
Opſer für Freiheit und Recht. Zwölf Todesopfer fraf=
zöſiſcher
Kugeln waren in dem großen Lichthof des Hauptver=
waltungsgebäudes
der Kruppſchen Gußſtahlfabrik aufgebahrt.
In dem matt erhellten Lichthof ſtanden 12 Särge unter einem
Hain von Lorbseren und Valmen und hunderte von Kränzen
aus allen Teilen der Bevölferung und aus allen deutſchen Gauen
verſinnbildlichten das Mitgefühl des deutſchen Volles. Zur
Teilnahme an der Trauerfeier waren um 9½ Uhr in der Guß=
ſtahlfabrik
ein enger Kreis von Angehörigen ſowie Mitglieder
der Werkleitung und Vertreter der Reichs= und Staatsbehörden
verſammelt. Der Kruppſche Männergeſangv=rein Gemeintvohl
leitete den Trquerakt zu dem gleichen Zeitpunkt ein, an dem im
Reichstag die Führer des Volkes, ſich zu einer gleichernſten
Trauerfeier verſammelten und im ganzen deutſchen Vaterlande
die Glocken zur Trauer und ernſtem Sinnen mahnten.
Nach dem Geſange ſprach Guſtav Krupp von Bohlen
und Halbach nachſtehende Abſchiedsworte:
Aus dem Herzen der Gußſtahlfabrik, der in deutſcher Treue
ihre Hände und ihrer Köpfe ſchaffend: Arbeit, gewidmet war,
vollen wir ihre um ſie tief trauernde Mitarbeiter, unſere lie=
ben
Kameraden und unvergeßlichen Toten zur letzten Ruhe=
ſtätte
begleiten. Schmerzlich bewegt und unausſprechlich be=
troffen
drücken wir den Angehörigen in dieſer ernſten Stunde
des Leides die Hand. Uns allen aber, die wir zur Kruppſchen
Werkgemeinſchaft gehören, möge dieſe gemeinſame Trauer da=
zu
dienen, daß wir enge zuſammenſtehen, um die ſchwere Ge=
genwart
zu tragen und zu überwinden. Ehre dem Andenken
der Cefallenen: Auch ſie ſtarben für die deutſche
Freiheit, deutſche Würde, deutſche Arbeit und
Verantwortung. Ihr Leben und Sterben bleibe ein
Bauſtein zur deutſchen Zukunft. Das walte Gott!
Unter den Klängen des Abſchiedsliedes trugen Kruppſche
Arbeiter die Särge ins Freie. Rund 60000 Mann der Krupp=
ſchen
Belegſchaft ſchritten den drei Leichenwagen voraus. Die
Spitze bildete die Fahnengruppe mit vielen Hunderten Fahnen.
Danach folgten die Scharen der Kranzträger, die u. a. den Kranz
des Reichspräſidenten und der Reichsregierung trugen.
Hinter den Leichenwagen ſchritten die Familienangehörigen.
Dann folgten der Betriebsausſchuß, der Betriebsrat, der Auf=
ſichtsrat
, das Direktorium, darunter Krupp von Bohlen=Halbach,
Vertreter der Reichs= und Staatsbehörden und der Verbände,
die Abteilungsdirektoren der Gußſtahlfabrik, die Direktoren der
Außenwerke, Abordnungen der Belegſchaften der Außenwerke,
ſchließlich Abordnungen anderer Vereine und Vereinigungen.
Die Trauerfeier im Freien wurde durch Vorträge des Eſſener
Volkschors umrahmt. Anſprachen hielten Superintendent Becker
und Prälat Euskirchen, der mit der Vertretung des Kardinal=
Erzbiſchofs Schulte=Köln beauftragt war. Als Vertreter des
Kruppſchen Direktoriums rief Dr. Wendt namens der Leitung
der Kruppwerke den Toten ein letztes Lebewohl zu. Dann nahm
Schloſſer Paul Brehme für den Betriebsrat das Wort
zu einer Anſprache, in der er u. a. ſagte:
Die Kruppſche Arbeiterſchaft hat ſtets die Anſicht vertre=
ten
, nicht unter Bajonetten zu grbeiten. Ich will nicht unter=
laſſen
, auch an dieſer Stelle zu ſagen, daß die Franzoſen ſich
ſchon vor dem 31. März Eingriffe in das Gelände der Fabrik
erlaubt haben. Unſere Kollegen haben alles verſucht, um Zu=
ſammenſtöße
mit dem franzöſiſchen Militär zu vermeiden, aber
blinder Militärgehorſam hat dreizehn in den
blühendſten, hoffnungsvollſten Jahren ſte=
hende
Kollegen dahingerafft. Bei Euch älteren
Kollegen iſt es ein tragiſches Geſchick, daß gerade Ihr
es wart, die die tödliche Kugel traf, Ihr, die Ihr Euch be=
müht
habt, Unbeſonnenheiten einzelner Perſonen zu vermei=
den
. Nicht mit Haß, nicht mit Kanonen und Getvehren, ſon=
dern
auch ferner werden wir beſtrebt ſein, durch friebliche Kul=
turförderung
der Arbeit und Völkerverſöhnung zu dienen.
Danach erfolgte im Beiſein der Familienaugehörigen die Bei=
ſetzung
der 13 Toten in drei Gräbern und die Einſegnung.
Eſſen, 10. April. (Wolff.) In der vergangenen Nacht iſt
wieder einer der am Karſamstag in den Kruppwerken Schwer=
verletzten
ſeiner Verwundung erlegen.
Bochum 10. April. (Wolff.) In Eſſen wurden heute
alle franzöſiſchen Soldaten anläßlich der Beiſetzung
der Krupp=Opfer von den Straßen zurückgezogen. Die
Beifetzung iſt bisher ohne Zwiſchenfall verlaufen. Die General=
ſtreikparole
der Kommuniſten machte ſich im Ruhrgebiet ſo gut
wie garnicht bemerkbar.

König, ſo muß ſie ſterben. Giht es einen Ausweg? Hagith kennt
nur mehr die Pflicht, dem jungen König zu dienen und muß
es ſein mit ihrem Leben den Thron für ihn einzuwechſeln.
Sie iſt bereit, ſich dem alten König hinzugeben, wenn er ſein
königliches Wort verpfändet, mit ihr in die Berge zu ziehen und
dem Sohne Platz zu machen.
Abdanken nein, er will ſein Leben als König zu Ende=
leben
, der andere ſoll warten, ſoll es nicht leichter haben, als er
ſelbſt, der erſt in ſpäten Jahren zu ſpät für ſeine hochfliegen=
den
Pläne den Thron erlangte. Wenn ſie ſich ihm aber ver=
weigere
, hätte er ſchon Mittel, ſie zu zwingen. Da ſteht der
Entſchluß in Hagith feſt. Gut, dann wird ſie ſterben, aber der
König auch. Man wird ſie töten, aber ohne ſie hat auch des
Königs todkrankes Herz ausgeſchlagen. Und über unſere Lei=
chen
zieht er ein, der junge König in den jungen Tag!
Da verſucht der König das letzte. Das, was ſie ihm in auſ=
opfernder
Hingabe ſchenken ſollte, will er ihr rauben. Ich reiße
dich an mich und hole kämpfend mir mein neues Leben. Aus
dem furchtbaren Ringen vermag ſich Hagith nur mit größter An=
ſtrengung
zu beſreien. Hagith ruft ihm höhnend ihre ganze Ver=
achtung
zu. Unwert ſei er, die Krone zu tragen, klein und jam=
mervoll
. Ein Weib braucht der große König, um leben zu kön=
nen
. Der König ſchleudert ſie zurück. Man ſoll nicht ſagen, daß
er von einem Weibe abhänge; aus eigener Kraft will er leben.
Aufgerichtet, triumphierend ſteht er vor ihr. Der Kampf ſcheint
eine ent liehenden Lebensgeiſter zurückgerufen zu heben, neues
Leben ſcheint ihn zu durchpulſen, er glaubt ſeine Kräfte wieder
erwacht, hohnlachend ſchickt er ſie fort, dem Sohne zu ſagen, daß
er. Menſch der eigenen Tat und Kraft, keines Weibes Gunſt be=
dürfe
, daß er lebe! Tauelnd ſtürmt er die Treppen hinauf, ſich
ſeinem Volk zu zeigen und bricht zuſammen. Hagith eilt ihrr
nach und verkündet es jubelnd: Der große König war; dort ruht
er aus von ſeiner Größe und von ſeinem Haß! Dem jungen
König iſt die Bahn frei.
Das Volk, mit dem Hohenprieſter an der Spitze, ſtrömt in
den Saal. Hagith aber wird hinausgeführt zum Richtplatz, ihr
Verbrechen gegen das Gebot des Prieſters zu ſühnen. Mit dem
Liebesgelöbnis auf den Lippen geht ſie in den Tod. Dem jungen
herbeiſtürzenden König tritt der Hoheprieſter entgegen: Hagith?
Du kommſt zu ſpät, ſie ſtirbt für dich! Der junge König
bricht verztveifelt an dem Marmorblock zuſammen, der die Krone,
ſeine Krone trägt.
lf.

[ ][  ][ ]

Eeite 3.

Rumtzter 99.

Dartziſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. April 1923.

sfeier für

Ne Ot

Die Trauerverſaminlung im Reichstag.
Berlin, 10. April. (Wolff.) Zur Stunde, da die Opfer
angemaßter franzöſiſcher Kriegsgewalt in Eſſen in das gemein=
ſame
Grab geſenkt wurden, vereinte auf Einladung der Reichs=
regierung
im Plenarſaal des Reichstages, auf deſſen Dach die
Fahnen ſchwarz=rot=gold halbſtocks die Trauer des deutſchen
Volkshauſes bekundeten, eine Trauerverſammlung, die die Sitze
des Saales und der Tribünen bis auf den letzten Platz füllte,
die Verkreter ſäntlicher gewerkſchaftlichen und Beamtenverbände,
die Spitzen der Berufsſtände, Vertreter der Länder, Kirchen,
Parlamente und Behörden. Der Saal war unter Leitung des
Reichskunſtwarts Dr. Redslob nach den Entwürfen des Bild=
hauers
Alfred Bocks=Berlin in ſchwarzem Flor und in Tannen=
grün
gekleidet. Der Präſidentenſitz war mit einer ſchwarz= rot=
goldenen
Fahne überdacht, über ihm an der Wand hing der
Reichsadler. Auf den Sitzen der Reichsreyierung hatten unter
Führung des Reichskanzlers die Mitglieder des Reichskabinetts
Platz genommen. Auf den Sitzen der ndervertreter neben
anderen die Mitglieder der preußiſchen B gierung mit dem
Miniſterpräſidenten Braun, die Mir

Berlin u. a. Neben dem Reichskanzler hatte der Reichstagsprä=
ſident
Löbe Platz genommen. Punkt 10 Uhr erſchien der Reichs=
präſident
, ehrfurchtsvoll von der Trauerverſammlung, die ſich
erhob, begrüßt, und nahm den üblichen Platz des Reichskanzlers.
Das Orcheſter der Staatsoper unter der Leitung des General=
muſikdirektors
Leo Blech leitete die Feier mit dem Trauermarſch
aus der Beethovenſchen Eroica ein.
Der Reichskanzler
führte in ſeiner Anſprache aus:
Herr Reichspräſident! Hochanfehnliche Trauerverſamuilung!
Zu dieſer Stunde, die uns zur Andacht hier vereinigt, ſoll
ſich in Eſſen das Grab ſchließen über dem, was ſterblich iſt an
den dreizehn ſchlichten deutſchen Nännern, die zwiſchen Kar=
freitag
und dem Auferſtehungstage, von franzöſiſchen Kugeln
durchbohrt, ihr Leben laſſen mußten. Den ſtillen Tug der teueren
Toten umſchweben die Gedanken des ganzen Volkes, Gedanken
des Leides, der Dankbarkeit und des Gelöbniſſes. Weitere deut=
ſche
Leben ſind am Karſamstag gewaltſam ausgelöſcht, dreizehn
Menſchen ſind hinweggenommen worden, die in ſchwerer Arbeit
ihr hartes Brot verzehrten. Wahllos riß ſie die franzöſiſche Kuge!
aus der Menge Eleicher. Nichts unterſchied ſie von den anderen,
als der Zufall, der ſie dem franzöſiſchen Blutbefehl zum Opfer
erlas, dieſe deutſchen Leben, die nur kurz an Freuden geweſen
ſein mögen in dem grauen Einerlei des arbeitsreichen Tages,
bedrängt von all ben Sorgen und Fragen, die landauf, landab
im Deutſchen Reich jedes Haus bedrücken. Sind dieſe Männer
von Eſſen nict
das Symbol unſeres gemeinſamen deutſchen Schickſals?
Quillt nicht, wenn tir ihrer gedenken, all das unendliche Leiden
dieſer Zeit und dieſes Landes unſtillbar in uns auf? Sehen wir
nicht die lange Reihe der Blutzeugen, Gemarterten,
Gequälten, Beleidigten, Verfolgten, Ausge=
wieſenen
Verurteilten und die Schar derer, die in
unwürdigem Gefängnis leiden, all der Mütter und Kin=
der
, die im Frieden ein Leid erleben, das im Kriege zu beſeitigen
ſeit Menſchenaltern das Beſtreben aller Kulturnationen war?
Mir iſt’s, als fähe ich hinter den Särgen die ſchmerzensreiche
Schar der vielen den Weg des Leides in Eſſen gehen, die der
Toten, wie der im Kerker Schmachtenden und in der Verbannung
Leidenden, die keine andere Schuld zu büßen hatten und haben
als das Schickfal, Deutſche zu ſein, die Schuld, es mit Wiſſen
und Willen zu ſein. Zittert nicht ein Wehſchrei der gepeinigten
deutſchen Erde durch die Glockenklänge, die in dieſer Stunde über
unſerem Vaterlande ſchwingen? Dreizehn deutſche Menſchen=
leben
von dem gleichen Leid geze chnet, aber von demſelben Wil=
len
erfüllt! Auch diefe Männer ind Jünglinge leitete der eine,
einfgche und große Gedanke, der unſeren Abwehrkampf vom erſten
Tage an beherrſchte. Sie ſtanden in Reih und Glied, nicht um
Gewalt mit Gewalk zu begegnen, ſondern um ihr den waffen=
loſen
Widerſtand des Rechts entgegenzuſetzen. Sie ſtanden vor
den franzöſiſchen Mordwaffen als die Träger und Schützer jenes
Rechts, das zu einer Macht geworden iſt, weil ein gemeinſamer
Wille es trägt. Klar und eindeutig iſt das furchtbare Bild dieſes
Blutopfers:
Recht und Axbeit auf der einen, Gewalt und Unrecht
auf der anderen Seite.
Nichts kann dieſe geſchichtlich klare Scheidung verwiſchen. Keinem
franzöſiſchen Soldaten iſt ein Haar gekrümmt worden; aber 50
deutſche Arbeiter liegen in ihrem Blute. Ob jene franzöſiſche
Soldaten ein Grauen vor der ihr Recht heiſchenden Maſſe an=
wandelte
, ob ſie blind einem blinden Befehl gehorchten, mag ihr
eigenes Gewiſſen darauf antworten. Nicht ſie klage ich in dieſer
Stunde an. Sie jvaren vielleicht unwillige, jedoch gefügige Werk=
zeuge
rechtloſer Getvalt.

Die Schuld trifft die franzöſiſchen Machüfaber,
die zur Durchſetzung ihrer rechtloſen und erfolgloſen Politik
Tauſende Deutſcher, weil ſie nicht Gehilfen des Unrechts ſein
wollten, von ihren Heimſtätten vertrieben, Hunderte eingelerkert
und zahlreiche Renſchenleben vernichtet haben, und auf deren
Getiſſen nun guch dieſes Maſſenſterben fällt, deſſen Opfer heute
beſtattet werden. Richt ein Wort des Bedauerns über dieſe Ver=
nichtung
deurſcher Menſchenleben habe ich aus dem Munde der
amtlichen Vertreter des franzöſiſchen Volkes vernommen. Gern
hätte ich geglaubt, daß Schein und Gewiſſen den franzöſiſchen
Gewalthabern Schſreigen geboten hätten. Iſt es Scham und
Gewiſfen des franzöſiſchen Volkes, daß man beruhigen will, in=
dem
auch hier eine Juſtizkomödie Unrecht in Recht
Recht in Verbrechen umfälſchen will? Kein Richter=
ſpruch
gegen Unſchuldige wird den Schrei des verbrecheriſch ver=
goſſenen
Blutes dämpfen, kein Urteil der Welt über die wahren
Schnildigen täuſchen und die Tatſache beſeitigen, daß zum Raub
ausgezogene franzöſiſche Soldaten waffenloſe deurſche Arbeiter,
ohne ein Leid von ihnen erfahren zu haben, mit der Waffe ge=
tötet
haben.
Gedanken des Leides, aber auch Gedanken der Dankbarkeit
beivegen uns in dieſer Stnde. Die Toten, die heute zur ewigen
Ruhe beſtattet werden, haben nicht die ihrige geſucht. Von jedem
von ihnen muß es heißen: Im Kampfe für dein Volk haſt du
dein ehrlich Haupt niedergelegt. Sie ſtanden in Reih und Glied,
der Waffengewalt Preisgegeben, ohne Befehl und ohne Zwang
in freiem deutſchen Opferwillen. Sie haben damit ein Beiſpiel
geſetzt, das der franzöſiſchen Gewalt das Maß von Entſchloſſen=
heit
zeigen mag, mit der ſie zu rechnen hat. Maſchinengewehre
können dieſe Entſchloſſenheit in einzelnen ihrer Träger vernich=
ten
, ſie aber niemals im ganzen Volke brechen. Indem ſie dieſes
bewieſen, leiſteten die Toten, auf dem Felde der Arbeitsehre
nicht nur ihren Arbeitsgenoſſen in dem bedrohten Gebiet, ſondern
der Geſamtheit der kämpfenden Bevölkerung und dem ganzen
Vaterlande den höchſten Dienſt mit der Hingabe des eigenen
Lebens. Etwas unendlich Hohes, aber auch ein furchtbarer Ernſt
liegen in dieſem Kampfe. Er greift an die Wurzeln aller menſch=
lichen
und ſtaatlichen Exiſtenz. Die Frage wird ausge=
kämpft
ob die grauſame Zeit des Altertums
wiederkehren ſoll, daß fremde Herrren über
ganze Völker wie über Sklavenhorden ſchalten
daß an die Stelle der in jahrhundertelanger Entwicklung erwor=
benen
Freiheit der Arbeit neue Hörigkeit treten ſoll die Hörig=
keit
von Nation zu Nation. Vielleicht befinden wir uns auf dem
Höhepunkt dieſes Kamnpfes. Sicherlich hat heute niemand mehr
die Entſchuldigung, nicht zu wiſſen, worum es geht. Hat im
deutſehen Volk noch jemand zweifeln können, ſo müſſen alle
Augen jetzt geöffnct ſein. Hat in Frankreich jemand leichten
Herzens die Tragweite des am 11. Januar begonnenen Unter=
nehmens
erkannt, ſo kann und muß auch dort heute jeder wiſſen,
zu welchem Abgrunde dieſes Beginnen führte. Hat die Welt
bisher mehr oder weniger intereiſiert in der Zuſchauerrolle demn
Schauſpiel am Rhein und an der Ruhr zugeſehen, ſo muß ſie
heute ſehen, wo Krieg iſt, wo Frieden, wo Sicherheit, wo Ueber=
antwortung
an die fremde Willkür. Und namens der Toten frage
ich die Völker der Erde:
Wie lange noch wollen die Völker warten,
ehe dieſem wahnwitzig=grauenvollen Mißbrauch der Eewalt
ein Ende geboten wird?
Dank und Treue des geſamten Volkes, deſſen
Dolmetſch wir hier ſein wollen, begleiten die teuren Toten auf
ihrem letzten Gange mit dem heißen Wunſche, daß ihre Hingabe
fürs Vaterland ein Segen werden möge ihnen, ihren Hinter=
bliebenen
und der deutſchen Sache. Wie ſie auf dem Ehrenfried=
hof
die letzte Ruhe finden, ſo ſollen ſie in unſerem Herzen unver=
geſſen
bleiben als deutſche Helden, die ihr Vaterland mehr lieb=
ten
als ihr eigenes Leben. Mit dem gleichen Empfinden geden=
ken
wir aller derer, die ihnen an Rhein und Ruhr mit dem
Opfer ihres Lebens, ihrer Geſundheit und Freiheit vorangegan=
gen
ſind. Ihnen auen gilt heute unſer Dank, unſer Gedenken.
Wie ärmlich klingen unſere Worte im Vergleich zu dem, was
dieſe Märtyrer der deutſchen Sache getan! Es iſt, als
ob uns aus der Schar der Toten, Verwundeten und Gefangenen
die vorwurfsvolle Mahnung entgegenklingt:
Das alles taten wir für Euch, auf daß Ihr in Freiheit
und Arbeit leben könnt. Und was tut Ihr?
Es iſt, als ob dieſe Frage aufgenommen und zu uns getra=
gen
wird von Millionen von Kämpfern am Rhein und an der
Ruhr, die täglich zu gewärtigen haben, was jenen geſchehen iſt,
und doch nicht müde werden in ihrer beſonnenen
paſſiven Abwehr feindlicher Uebergriffe. Ihnen allen,
denen unſere Gedanken heute beſonders nahe ſind, laſſen Sie
uns antworten mit dem Gelöbnis, alles zu tun, was in unſeren
Kräften ſteht, um ſie zu ſtützen und zu ſtärken in dem Abwehr=
ſtreit
und ihnen zu einer baldigen Befreiung zu verhelfen.
Verſtändigung boten wir an Geld und Gut den
Ertrag der Arbeit langer Jahre und Sicherheit
aus freiem Willen zum Frieden. Man hörte nicht,

ſelbſt dann noch, als der Feind im Lande ſtand, ließen wir
wiederholt erkennen, daß wir
zu freier, ehrlicher und gleichberechtigter Verhandlung bereit
ſind, ja, wir wieſen einen praktiſchen Weg, wie das durch
den Ruhreinfall faſt unentwirrbar gewordene Reparationspro=
blem
zu löſen iſt, indem wir uns zu dem Vorſchlag des Leiters
der amerikaniſchen Außenpolitik bekannten. Man hörte nicht.
Alles geſchah, um den Ruhreinmarſch zu vermeiden oder abzu=
kürzen
. So wird auch künftig nichts unterbleiben, was unſerem
Volke und Lande Freiheit und Frieden geben kann.
Aber Freiheit und Frieden müſſen geſichert ſein, wenn unders
nicht die Opfer nutzlos gebracht ſein ſollen, die wir an Rhein
und Ruhr beklagen. Die Reparationspflicht muß
auf das Maß des Erfüllbaren zurückgeführt
toerden. Die Erde in die wir heute die 13 Braven be=
ſtatten
. mußfrei werden vondem Fuß und der Hand
des Feindes. Den in Gefangenſchaft und Verbaunung
Leidenden müſſen Freiheit und Heimat wiedergegeben werden.
Keiner Regelung kann zugeſtimmt werden, die
Nuhr und Rhein territorial verfaſſungsmäßig
antgſtet.

mals zuvor, und ein Wille ſoll uns einen, die wir
alle nichts ſein wollen als Arbeiter am Wohle
des Volkes. Wie heute alle Stände und Berufe ſich vereinigt
haben in einer Trauer und einer Treue, ſo ſoll auch dieſes Haus
nur iehr den einen Wettſtreit der Parteien keu=
nen
, zu einen, zu tragen und zu opfern.
Alle Kraft zu Erreichung des Friedens und bis dahin einen
großen Abwehrkampf!
Die Toten habe ihre ganze Perſon für das Vaterland eingeſetzt.
So wollen wir es tun, indem wir uns im Geiſte mit der Trauer=
gemeinde
am Grabe der deutſchen Arbeiter vereinigen und

löbnis und Mahnung zugleich die Worte zurufen und befolgen:
Und handeln ſollſt Du, als hinge von Dir und Deinem Tun

allein das Schickfal der deutſchen Dinge ab!

Die Trauer in Köin.
Köln, 10. April. (Wolff.) Bei der Trauerkundgebung
anläßlich der Beiſetzungsfeierlichkeiten in Eſſen ruhte in allen
ſtädtifchen und privaten Bureaus, in den Geſchäften und den Be=
trieben
von 9 bis 10 Uhr vormittags die Arbeit. Der Verkehr
der Straßenbahn ſtand ſtill und der Fuhrwerksverkehr wurde in
dieſer Stunde auf den Straßen eingcſtellt. Nach Ablauf der
Stunde wurde der Verkehr in vollem Umfang wieder aufgenom=
men
. Beim Beginn und zum Schluß der Stunde läuteten fämt=
liche
Glocken. Auch im Eſenbahn=, Telegraphen= und Telephon=
betrieb
wurde von 9 bis 10 Uhr nicht gearbeitet.
Trauerkundgebung des ſachſiſchen Landtags.
U. Dresden, 10. April. In der heutigen Sitzung des
Landtages verlas Präſident Wintler eine Erklärung, in der er mit
ſcharfen Worten gegen das Eſſener Blutbad Proteſt einlegte
und den Hinierblielenen der Ermordeten das Mitgefühl des
Landtages ausſprach. Im Anſchluß daran verlas der Führer
der Kommuniſten, Abg. Bötticher, eine Erklräung, in der er
ebenfalls gegen die Bluttat der Franzoſen Proteſt einlegte und
ausführte, daß er ſich mit dieſem Proteſt eins fühle mit dem
franzöſiſchen Proletariat, wobei er allerdings die ermordeten
Arbeiter als Opfer der nationaliſtiſchen Treibereien in Eſſen be=
zeichnete
, die die Arbeiter vor die Bajonette der Franzoſen ge=
trieben
hätten. Stürmiſche Pfui= und Proteſtrufe durchtönten
darauf das Haus.
Nach Eintritt in die Tagesordnung ſtellte Miniſterpräſident
Zeiger dem Landtag die neuen Miniſter vor. Darauf führte er
in längerer Rede aus, die ſächſiſche Regierung ſei mit der Reichs=
regierung
darin einig, daß der Abwehrkampf mit allen Kräften
fortgeführt werden müſſe.
Trauerkundgebung des Münchener Stadtrates
TU. München, 10. April. Im Münchener Stadtrat kam
es heute zu einer großen Kundgebung gegen die franzöſiſche
Bluttat in Eſſen. Der 1. Bürgermeiſter hielt ein= Anſpracke,
worin ei der Heffnung Ausdruck gab, daß es dem geſchloſſenen
Widerſtand gelingen möge, die feindliche Gewaltherrſchaft zu
brechen, dem deutſchen Volke den Frieden und die Freiheit zu
ſichern und die Kultur vor dem Untergang zu retten. Die Mit=
glieder
des Stadtrates hatten ſich zum Zeichen des Proteſtes
und der Trauer von ihren Plätzen erhoben.

Gottfried Kellers zeichneriſche Bekenntniſſe.
ck. Wie manche große Dichter es ſei nur an den größten,
Goethe, erinnert hat auch Gottfried Keller eine ſtarke Neigung
zur bildenden Kunſt gehabt und die entſcheidenden Jahre ſeiner
Jugend darauf verwendet, ein Maler zu werden. Erſt nach
ſchverem Ringen ſiegte in ihm der Dichter, und er hat uns ſelbſt
dieſen ergreiſenden Zwieſpalt ſeines Künſtlertums in ſeinem
Grünen Heinrich dargeſtellt. Bei dieſer großen Bedeutung der
bildenden Kunſt in Kellers Begabung iſt es zur Kenntnis ſeiner
dichteriſchen Größe auch notwendig, jene Epoche ſeines Lebens
ſich zu dergegenwärtigen, in der er Stift und Pinſel handhabte
und bald andächtig den Geheimniſſen der Natur nachging, bald
ſich ſelbſtherrlich in ſeinen Zeichnungen eine neue Welt ſchuf.
Kellers Künſtlertum hat deshalb ſchon lange alle ſeine Verehrer
beſchäftigt, aber eine wiſſenſchaftliche Würdigung ſeines male=
riſchen
Werkes war ſo lange unmöglich, als er ſelbſt ſeine Ge=
mälde
, Entwürfe, Studienblätter und Skizzenbücher als Ver=
mächtnis
ſeiner Jugendzeit eiferſüchtig behütete, und auch nach=
her
iſt ſein Nachlaß nicht genügend berückſichtigt worden,
weil man über den Künſtler Keller durch die Schilderung des
Dichters Keller alles Wichtige zu wiſſen glaubte. In Wirklich=
keit
aber hat ſich Kellers maleriſche Entwicklung in mancher Hin=
ſicht
doch anders vollzogen, als er ſie in ſeinem Bekenntnisroman
darſtellte, und erſt jetzt erhalten wir in dem ſoeben bei Cotta in
Stuttgart erſchienenen Werk Gottfried Keller als Maler von
Paul Schaffner eine Darſtellung, die den Maler in ſeiner künſt=
leriſchen
Bedeutung ſelbſtändig würdigt und uns damit nicht
nur einen tiefen Einblick in das Weben und Walten ſeiner Phan=
tafie
, ſondern auch in die Welt ſeiner Dichtung eröffnet. Durch
die umfaſſende Benutzung der in ſeinem Nachlaß erhaltenen Ge=
mälde
, Skizzenbücher, Sammelmappen und autobiographiſchen
Aufzeichnungen wird ſeine ganze Entwicklung als Maler vor
uns ausgebreitet, ihr enger Zuſammenhang mit der Kunſt ſeiner
Zeit behandelt und ihre im allgemeinen beſcheidene, aber für
jeden Kellerfreund wichtige Bedeutung aufgezeigt. Gewiß war
Keller als Maler kein Genie; aber er hat doch auch hier Treff=
liches
vollbracht, und ein Kenner wie Hans Thoma hat ſeine
Künſtlerſchaft anerkannt, wenn er erklärte: Keller ſteckte offen=
bar
in einer gewiſſen herkömmlichen Handwerksmäßigkeit und
war eine viel zu komplizierte Natur, um ſich leicht davon frei zu
machen. Das, was er außerlich ſah in ſeiner Zeit, konnte ihn

nicht befriedigen, und ich glaube, daß er ſo das Intereſſe an der
Malerei verlor. Daß er aber aus dieſer Verlorenheit heraus ein
Bild machte, wie das runde Blick vom Zürichberg das ein
wahres Ideal von Landſchaft iſt, zeigt, wes Geiſtes Kind er war,
und daß er ſeine Perſönlichkeit nicht verloren hätte, wär er bei
der Malerei geblieben.
Auch als er der Malerei entſagt hatte, hat er in ſeinen Ge=
dichtmanufkripten
, Schreibunterlagen, Notizbüchern, ja ſogar in
ſeinen Protokollen als Staatsſchreiber vom Zeichnen nicht laſſen
können und in dieſen Schnurrpfeifereien wichtige Bekenntniſſe
hinterlaſſen. Da ſieht man Fratzengeſichter, Totenköpfe, winzige
Menſchlein, ſchreckhafte Hochgerichtsſzenen und wundervolle kleine
Landſchaften. Die Seite ſeines Weſens, die in der Landſchafts=
malerei
nur wenig zum Ausdruck kam, die Freude am Humor
und am Barocken, entfaltet ſich hier ungehemmt. Am reichſten
ließ Keller ſeine zeichneriſchen Künſte bei der Niederſchrift der
Gedichte von 1844 ſpielen und umrankt, die Verſe mit allerlei
bunten Arabesken und vieldeutigen Figuren. Wie er zeichneriſch
mit ſeinen unglücklichen Liebeswirren fertig wurde, das zeigen
ſeine noch erhaltenen Schreibunterlagen aus der Heidelberger
und Berliner Zeit. Er hat da ein wildes Chaos von Figuren
auf die Innenfläche des Deckels gekritzelt, in dem Liebe und Tod
ſich wunderlich vermiſchen, der Fiedler Tod unter einem Galgen
ſitzt, an dem Gehängte baumeln, andererſeits ſich der Dichter in
Zylinder und Frack ſich zur Liebeserklärung vorbereitet, oder in
mittelalterlicher Tracht, die Feder am Hut, beherzt auf die Ge=
liebte
zuſchreitet. Auf denſelben Grundakkord, Liebe und Tod,
ſind die Arabesken geſtimmt, in denen ſich der Liebesſchmerz um
die Angebetete ſeiner Berliner Zeit, die reizende Betty Tende=
ring
, austobte; auch hier wird das Dämoniſche und Tragiſche
innner wieder von Lächerlichem und Parodiſtiſchem unterbrochen.
Geigte in Heidelberg der Tod unter dem Galgen, ſo ſteht er jetzt
mit geſpreizten Knien, einen Federhut auf dem Schädel, im
Tanzſchritt da, oder ein Haus iſt hingezeichnet, deſſen Portal die
Inſchrift Betty trägt. Alle möglichen Ausrufe und Verſe oder
Bilderrätſel ſind dazwiſchen gekritzelt, ſo recht ein Sinnbild für
das wirre Durcheinander von Hoffnungen und Befürchtungen,
von weichen Gefühlen und grimmigem Humor, die in dem ſo
heiß empſindenden und dabei ſo ſchüchternen Dichter miteinander
rangen. Auch der Herr Staatsſchreiber hat noch in den langen
Sitzungen des Regierungsrates des öfteren ſeiner Phantaſie in
allerlei Zeichnungen die Zügel ſchießen laſſen. Die Neigung zu=

humoriſtiſchen Fratzen überwiegt; aber es gibt auch ausgeführtere
Skizzen, wie einige Kaſperleſzenen oder Gerichtsverhandlungen
und vortreffliche Landſchaften. Im Protokoll der Schlußſitzung
ſtehen dann die Worte des Fünfzigjährigen: Herkommt der Tod,
die Zeit geht hin, / Mich wundert, daß ich ſo fröhlich bin.

* Bühnenchronik. Ueber das Gaſtſpiel Hofrat Behrends als
Richend III. im Frankfurter Schauſpielhaus ſchreibt die Frbf. Ztg. u. a.:
Im Frankfurder Schauſpielhaus gab der frühere Intendant unſerer
Schaubühne Max Behrend den Unhelden in Shakeſpeares Richard III."
Seine Verkörperung hatte eine durchaus klare, ausdrucksvoll gezeichnete
Linienführung, die ſich in einzelnen Szenen rein mimiſch zu Kino= Gigan=
tiſchem
aufraffte. So die Szenen an der Totenbahre des Königs und
die letzte im Zelt vor ſeinem jämmerlichen Sturz. Der glänzend dis=
ponierende
Böſewicht bot ſtarke Eindrüche. Beſonders intereſſant
ſchreiben die Frankf. Nachr.: An der Stätte ſeiner früheren Inten=
dantentätigkeit
gaſtierte Hofuat Behrend in der Titelrolle von Richard
III. Ausgeſtattet mit ſtarker mimiſcher und geſtiſcher Ausdruckskraft,
ſpfelte er den titaniſchen Molch mit überlegenem Geiſt und farbiger
Lebendigkeit, einen aalglatten Tartüff, der doch bei aller abgwindigen
Verworfenheit durch ein nicht näher beſchreibliches Ctwas der Darſtel=
lung
ein königliches Format wahrte. Wenn auch dem Gaſt die heroiſchen
Schlußſzenen offenbar weniger liegen, ſo blieb doch ſeine Leiſtung auch
hier noch intereſſant und feſſelnd. Obwohl ſein ſtarkes Spieltempera=
ment
ſtellenweiſe erſt innere und im ungewohnten Enſemble ſzeni=
ſche
Hemmungen durchbrechen mußte, ſo beruhte andererſeits wieder
gerade auf dieſem Jähen und Exploſiven ein guter Teil ſeiner darſtelle=
riſchen
Wirkung. Wenn es alter Stil iſt, ſich aus Gebärden, nüancen=
reichem
Minenſpiel und einer gleichſam malenden Sprechmelodie eine
Atmoſphäre zu ſchaffen, einen ſchwingenden Dunſtkreis von Tönen, aus
dem wie zuchende Flamme hie und da ein Wort, ein ganzer Vers fäh
leuchtend hervorbricht, und auf dieſe ſeltſom muſikaliſch und plaſtiſch
gemiſchte Weiſe höchſte Eindringlichkeit erzielt wird, ſo ſpielte Hofrat
Behrend alten Stil, den man bewundern muß. Der Beifall wwar
verdientermaßen ſtark, W. D. Andere Frankfurter Blätten kuitiſieren
in ähnlicher Weiſe.
2 Zur Wohnungskriſe in Frankreich ſchreibt Progres
Civique: Die Wohnungsnot iſt ſchrecklich. Der geſunde Men=
ſchenverſtand
ſagt, ſchreit, heult, daß es zu ihrer Beſeitigung nur
ein Mittel gibt: Häuſer zu bauen. Nun leſe man die wichtigen
Debatten, die jüngſt in der Kammer ſtattfanden, nach und ſage
uns, ob daraus neue Häuſer he=vorgehen können! Die Regie=
rung
hat keine Wohnungspolitik, der Block National auch nicht
wie es ſich gehört.

[ ][  ][ ]

Seite 4:

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. April 1923.

Darmſtadt, 11. April,
Lebenswichtige Nährſioffe.
Von Dr. Hermann Engmann.
Es iſt eines der traurigſten Zeichen der heutigen Zeit, daß in einom
kulturell an der Spitze der Völker, ſtehenden Lande Blutarmut und
Unterernährung in erſchreckender Weiſe immer mehr um ſich greifen
ud drohen, die Volksgeſundheit zugrunde zu richten. Durch die nun
ſchon Jahre währende ungenügende Ernährungsmöglichteit iſt die
Widerſtandsfähigkeit vieler Organismen gegen Krankheiten geſchwächt
und furchtbane Seuchen, wie Tuberkuloſe, Grippe u. a. mehr, haben
erleichterten Zutritt zu dem Körper und tragen meiſt raſche Siege über,
die geſchwächten Hilfsmittel, die dieſem zur Verfügung ſtehen, davon.
Es iſt bis heute nicht gelungen, ſichere Heilmittel gegen dieſe Seuchen
zu finden, doch ſteht feſt, daß in erſter Linie die watürliche Widerſtands=
kraft
des Organismus es iſt, die den Kampf gegen die Erreger und
deren Produkte zu führen hat. Iſt der Körper jedoch ſchon irgendwie
geſchrächt, wie dies heute bei weitaus den meiſten Menſchen der Fall
iſt, ſo wird er leicht eine Beute obengenannter Seuchen.
Es iſt daher von allergrößter Wichtigkeit, ſeinen Körper durch
geeignete Lebensweiſe geſund und kräftig zu erhalten, um eben dem
Eindringen und der Ausbreitung der Erreger entgegenzuwirken und
vorzubeugen. Dies wird erreicht durch eine zweckentſprechende Ernäh=
rung
, d. h. unſere Nahrung ſoll nicht nur Eiweiß. Fette und Kohle=
hydrate
(Stärke), ſondern auch Nährſtoffe enthalton, die die Eigenſchaft
beſitzen, die Nährſtoffe durch beſſere Verarbeitung und Ausmützung für
den Körper produktiver zu geſtalten. Sind dieſe Stoffe nicht vorhanden,
ſo kam der Organismus trotz üppigſter Ernährung nicht gedeihen. Die
hauptſächlichſten Stoffe, die dieſe Eigenſchaften beſitzen, ſind die Vitamine
und die phosphorſauren Salze. Die Vitamine ſind beſonders in friſchem
Obſt und friſchen Gemüſen aller Art enthalten. Es iſt daher für den
Körper außerordentlich zuträglich, täglich friſches Obſt und friſches
Gemüſe, beſonders im rohem Zuſtande als Salat zu genießen. Die
Phosphorſäure geht jedoch zum größtem Teil für unſere Ernährung
verloven, weil infolge der verfeinerten Zubereſtung der Speiſen, wie
z. B. durch das Schälen der Reis= und Getreidekörner, der Hülfenfrüchte
und durch das Kochen derſelben, die in dieſen Nahrungsmitteln ent=
haltene
Phosphorſäure hinweggenommen wird.
Die Bedeutung der Phosphorſäure iſt jedoch für den Organismus
ganz gewaltig, denn ohne ſie iſt keine Muskelbewegung, keine Nerven=
betätigung
und keine Zellenentwicklung möglich. Ebenſo iſt die Phos=
phorſäure
für den Aufbau der Muskeln, Nepven und Knochen unent=
behrlich
. Die hauptſächlichſten Folgen des Mangels von Phosphor=
ſäurezufuhr
ſind: Mangelhafte körperliche und geiſtige Entwicklung im
Kindesalter Beſchwerden während der Entwicklungsjahre und in ſpäte=
ren
Altersſtufen, die ſich insbeſondere in Newven= und Stoffwechiel=
erkrankungen
zeigen. In erſter Linie kommt hier auch dig Unterewäh=
wung
und die Blutarmut in Frage. Bei Mangel an Phosphorſäure
fühlt ſich der Körper ſtets wüde und abgeſpannt, ſowie zur Arbeit un=
luſtig
, und iſt durch dieſen Mangel in ſeiner Widerſtandsfähigkeit
geſchwächt und damit den Erkältungs= und Inſektionskrankheiten mehr
ausgeſetzt wie ein Opganismus, der reichlich Phosphorſäure hat. Einer
Krankheit vorbeugen iſt aber ratſamer und leichter, wie eine Krankheit
heilen. Es iſt daher dringend notwendig, dem Körper täglich etwas
Phosphorſäure, am beſten in Form von Phosphorſäure=Tabletten, zu=
zuführen
. Die tägliche Ausgabe hierfür iſt nicht größer als für eine
Schnitte Brot.
Eine reichliche Phosphorſäure=Zufuhr regelt die Verdauung, fördert
den Stoffwechſel, ſtärkt und kräftigt den Körper, ſo daß er Schwäche=
und Erſchöpfungszuſtände körperlicher und geiſtiger Natur ſchell über=
windet
, macht ihn widerſtandsfähig gegen alle Arten von Krankheiten
und erhält Geſundheit und Lebenskraft. Dieſe Erfahrungen hoben ſich
in den letzten Jahren die praktiſchen Aerzte und die großen Kliniken
gunutze gemacht und verwenden Phosphorſäuve=Tabletten in ausgedehn=
tem
Maße als Heil= und Kräftigungsmittel bei einer großen Anzahl
von Krankheiten.
Es wäre im Intereſſe der Volksgeſundheit dringend erwünſcht, daß
weiteſte Kreiſe ſich die Ergebniſſe der Heilanſtalten und Aerzte zunutze
machen und Phosphorſäure zu einem regelmäßigen Beſtandteil ihrer
Nahrung werden laſſen.
Ernannt wurden: am 3. April 1923 der Kanzleigehilfe Wilhelm
Glaſer zum Kanzliſten bei dem Amtsgericht Darmſtadt I; am 4. April
1923: der Lehrer Johannes Jung zu Götzenhain zum Lehrer an der
Volksſchule zu Nieder=Modau, Kreis Dieburg; die Schulamtsanwärterin
Chriſtine Richardt aus Effelder in Thüringen zur Lehrerin an der
kathol. Volksſchule zu Gernsheim, Kreis Groß=Gerau; am 5. April:
die Anwärterinnen für das Lehrfach an höheren Mädchenſchulen,
Antonie Baur aus Darmſtadt, Lina Görlach aus Gießen, zu
Lehrerinnen an der höheren Mädchenſchule zu Gießen mit Wirkung vom
1. April 1923 ab.
Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
haben die Würde eines Doktor=Ingenieurs Ehren=
halber
verliehen: auf einſtimmigen Antrag der Abteilung
für Elektrotechnik: Herrn Direktor, Simon Johann Chriſtian
Roos in Berlin in Anerkennung ſeiner hervorragenden Ver=
dienſte
um die Ausbildung, Entwicklung und techniſche Verwen=
dung
des Elektromotors, ſowie ſeiner ausgezeichneten Organi=
ſationstätigkeit
auf dem Gebiete des Fabrikationsweſens der
Elektrotechnik, auf einſtimmigen Antrag der Abteilung für
Chemie: Herrn Kommerzienrat Dr. Rudolf Frank in Berlin in
Anerkennung der Schaffung und Leitung einer die geſamte chemi=
ſche
Induſtrie Deutſchlands umfaſſenden vorbildlichen Organi=
ſation
, Herrn Geheimrat Dr. Arthur v. Weinberg in
Weiſe bedeutenden techniſchen, theoretiſchewiſſenſchaftlichen und
prganifatoriſchen Leiſtungen auf dem chemiſchen Gebiete.
bom 31. Dezember 1923 hat der Leutnant d. Reſ. a. D. Herr Leonhard / 9. Symphonie von Bruckner zum Gegenſtand ſeiner Beſprechungen
Siefert, Lehrer in Winterkaſten, die Erlaubnis zum Tuagen der Uni= machen. Zu dieſen Kurſen ſind auch Hoſpitanten zugelaſſen, um auch
Am Donnerstag, den 12. April, findet die Erſtaufführung der burlesken / für Hoſpitanten 1000 Mk., für Schüler der Abademie 500 Mk. Gleich=
Ballettpantomime Petruſchka von Jgor Strawinsky und die Urauf=
das
Orcheſter ſtellen, mußte die Orcheſterbeſetzung bedeutend verſtärkt Abademie für Tonkunſt) können Dilettanten aller Orcheſterinſtrumente
werden. Da ſich der Orcheſterraum als zu klein erwies, wurden die
beiden Orcheſterlogen zur Unterbringung von Inſtrumenten herange= Kurſen im Sekretariat der Städtiſchen Akademie.
zogen. In der Pantomime, die einen äußerſt komplizierten techniſchen
Appariat erfordert es werden Szenenwechſel während einiger Sekun=
den
notwendig wirken außer dem geſamten Ballett noch der ganze Monatskalender des Vereins für Aquarien= und
Chor ſowie einige Mitglieder des Schauſpielenſembles mit. Strawinski
hat als bedeutendſter neuruſſiſcher Komponiſt ſtärkſtes Intereſſe durch
ſeine neuartige Orcheſterſprache, die er durch die eigenartige Verwen=
Strauß und Franz Schreker als kühner Meiſter einer virtuoſenhaften zu großen alten Tiere aus, ſondern wan ſetze junge Paare zuſammen,
Inſtrumentationstechnik. Die einaktige Oper Hagith rollt neue inter= die beſſere Zuchterfolge verſprechen als alte Tiere, die meiſtens über die
eſſante muſikaliſche Probleme auf und iſt in ihrer dramatiſchen Kon= Grenze der Forwflanzungsperiode hinaus ſind. Auch nehme man zur
bis zum Ende ſtetig fortſchreiten, dem Stil der Strauß=Oper Salome, niemals zur Zucht ſchveiten. Auch iſt dafür zu ſorgen, daß die Einrich=
und Elektra vergleichbar. Die Bühnenbilder und Bühnenarchitek= tung der Behälter für die Zucht der betreffenden Fiſche zweckentſpre=
tur
ſtammen von T. C. Pilartz. Die Geſamtregie führt Joſef Schlem= chend iſt. Es iſt bei Einrichtung dem beſonderen Bedürfms der Laichen=
bach
, bei Petruſchka zuſammen mit Nini Willenz.
Die durch die Oſterferien unterbrochenen Leſeabende werden am
Mittwoch, den 11. April, 8½ Uhr abends, im Gymnaſium wieder häufigſten Bewohner unſerer Aquarien angegeben. Von einheimiſchen
tes Buch. Gleichzeitig wird auf die am Freitag ſtattfin= Bitterling und der Stichling in Betracht. Für ihre Zucht ſind große
proſeſſor Dr. Curtius=Heidelberg ſprechen wird.
Jugendwerk. Ausſpracheabend. Am kommenden Don= muſchel verläßt häufig ihren Standort und hinterläßt auf dem Boden
nerstag, den 12. April, findet im Gemeindeſaal der Johannesgemeinde, tiefe Funchen; alle Pflanzen, die ihr im Wege ſind, werden auf ihrer
Jugend bei der Ausführung des neuen Jugendgerichtsgeſetzes. Herr nur reinen Flußſand zu verwenden. Erde wird zu leicht aufgewühlt,
Rechtsanwalt Städel wird die Beſprechung einleiten. Der vorläufige wodurch das Waſſer wübe wird. Die Pflanzen ſotzt man deshalb am
Ausſchuß des Darmſtädter Gemeinſamen Jugendwerkes beſten in Blumenſcherben.
lädt alle Darmſtädter Jugendorganiſationen zu den wichtigen Verhand=
lungen
ein.
Künſtler an der Verkaufsgelegenheit, die ſich während der Frank= haben meiſt nur den einen, allerdings recht großen Fechlev, daß ſie
furter Kunſtmeſſe im Nömer vom 15. bis 30. April bietet, iſt genügend, nzeiſtens ihre Jungen freſſen. Um dies zu verhüten und den Jungen die
und es iſt gelungen, eine geeignete Perſönlichkeit zu finden, die zugeſagt Möglickkeit des Entwiſchens zu bieten, ſind die Zuchtbehälter recht dicht
hat, die Annahme Aufſicht, Hängung und den Verkauf dort zu über= mit Pflanzen zu verſehen und zwar vor allem die dem Lichte zuge=
nehmen
. Die Beſchickung iſt Sache der Künſtler ſelbſt. Sammelſtelle wendete Seite des Aquariums, denn die eben Geboremem ſtreben bei
oder Sanmelſendung iſt nicht vorbereitet. Sämtliche Werke ſind am den erſten Schwimmbewegungen dem Lichte zu. Wenn dies geſchieht,

Wärnung. Es liegt Veranlaſſung vor, erneut darauf hin=
zuweiſen
, daß es gefährlich iſt, Notizen oder irgendwelche legenheit, Pflanzenmaterial zu ſammeln. Man verſäume nicht, die jetzt
Schriftſtücke bei ſich zu führen, wenn man in das beſetzte
Gebiet muß. Die Franzoſen üben ſehr ſcharfe Kontrolle und Waſſertiere in mit Gaze zugebundene Gläſer (größeve Einmachgläſer,
beſchlagnahmen und verhaften beim geringſten Verdacht.
Orpheum. Heute, Mittwoch, 11. April, Neuaufführung: Pſt!
Pſt! .., muſikaliſcher Schwank in 3 Akten, Muſik von Paul Lincke.
arbeiter Knorpel den Beſuchern vorzuſtellen. (S. Anz.)
Ruhrhilfe. Die Bedienſteten der Verkehrskontrolle 1
jetzt 580 000 Mark.
Aus dem Zuge geſtürzt. Heute Abend gegen 8 Uhr, ſtürzte der
Botaniſchen Gartens aus dem fahrenden Zug. Anſcheinend ſtand der hüte mon ſich auch in dieſem Falle vor einem mehr ſchadenden als
junge Mann auf der Plattform. Er wurde ſchwer verletzt durch die
Rettungswache mit dem Krankenkraftwagen nach dem Eliſabethenſtift
verbracht.
Tierſchutz. Man ſchreibt uns: Am 10. ds. Mts., früh um 8½
Uhr, wurde an der Ecke der Zeughaus= und Luiſenſtraße ein deutſcher
Schäferhund in unbeſchreiblich roher Weiſe mißhandelt. Eine Anzeige
wegen Tierquälerei und Erregung öffentlichen Aergerniſſes wird auf
handelten Hundes wird gebeten, ſeine Adreſſe auf dem Büro des Darm=
ſtädter
Tierſchutzvereins, Beckſtraße 55, baldgefälligſt abzugeben, damit ihren Laich bereits abgelegt, und bald wimmeln die Tümpel von
werden kann.
n. Strafkammer. Die beiden geſtrigen Verhandlungen fanden unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt, und es wurde in dem einen Fall der
Rjährige Kürſchner Karl Friedrich Haufe aus Auguſtenburg i. E.
fälſchung zu insgeſamt 6 Monaten 2 Wochen Gefängnis, abzüglich drei Pflanzen zu ſammeln.
Monate 2 Wochen Unterſuchungshaft verurteilt. Nach Verübung der
Namen beigelegt und dadurch unrichtige Einträge in die Gefängnis= einslokal Heſſ. Hof (Wilhelminenſtr. 1) abends 8 Uhr. Neichhaltige
regiſter uſw. veranlaßt. Die andere Anklage wegen fahrläſſigen
Falſcheides richtete ſich gegen den 2jährigen Schloſſer. Wilhelm
Lautenbach von Sanddorf, der in einem am Amtsgericht Lampert=
heim
anhängigen Alimentationsprozeß als Zeuge am 5. Oktober v. 28.
Verfahrens die Unrichtigkeit ſeiner Ausſage. Trotzdem endigte die Ver=
handlung
mit Freiſpruch, mit der Begründung, daß ſich der Angeklagte
in ſubjektiver Richtung eines Verſchuldens nicht bewußt, geweſen ſei
n. Schöffengericht. Recht ungewöhnlich war auf bffener Straße hier
der 36jährige Kaufmann Karl Jakob Schmitz aus Aſchaffenburg in im Hauſe des Sägewerksbeſitzers Kaffenberger in der Rügnerſtraße aus=
angetrunkenem
Zuſtand ausgeartet. Er rembelte zwei begegnende gebrochen. Das Feuer konnte vor dem Eintreffen der Feuerwehr, die
Damen angeblich ohne Abſicht an, benahm ſich ſtatt einer Entſchuldigung
beleidigend und wurde ſogar tätlich, ſo daß die eine Dame eine leichte
Kopfwunde erlitt und durch den Schlag der Schirmgriff des Täters ab=
brach
. Er machte ſich zwar nach dieſem üblen Streich aus dem Staube
und leugnete, auf dem Hauptbahnhof zur Rede geſtellt, alles, konnte aber
überführt werden. Dieſe Rohheit trug ihm nunmehr wegen gefähr=
licher
Körperverletzung 50 000 Mk. Geldſtrafe event. 1 Monat Gefängnis
ein. Immer noch geſchehen zahlreiche Metalldiebſtähle, da der hohe
Preis im Verein mit der Leichtigkeit des Abſatzes ſtarken Anreiz (zumal
auf Jugendliche) auszuüben pflegt. Von mehreren, jetzt verhandelten
Fällen dieſer Art iſt derjenige des jugendlichen Schloſſers K. R. deshalb
beſonders bemerkenswert, weil dieſer Dieb nicht einmal vor dem Fried=
hof
als Tatort zurückgeſchreckt war. Er ſtieg von der Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
aus abends auf die Friedhofsmauer und brach das Metallkreuz
eines anſtoßenden Grabmals ab, wobei er geſtört wurde, aber ein Stück
der Beute mitnahm. Das Urteil lautet auf 4 Monate Gefängnis.
In zwei anderen Fällen hatten Jugendliche aus einem landwirtſchaft=
lichen
Schuppen eine ſehr gewichtige Rübenwalze und in Nieder=Modau
eine ſchwere Transmiſſionsſcheibe entwendet.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hſerunler erſcheſnenden Notlzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung ader Krilk.
Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen. Am kommenden
der Beſſunger Turnhalle, Heidelberger Stuaße 131, einen Familienabend
mit Opevettenaufführung: Verliebte Leute von Mielke (Verfaſſer der
Operette Winzerlieſl) abhalten. Außer dem ſonſt ſehr gut gewählten
Programm wird die Muſik (15 Mann Orcheſter) die Operette zu einem
Genuß der Beſucher geſtalten.
Nach längerer Unterbrechung bevanſtaltet der Mandolinen=
den
Meiſtervirtuoſen auf der Mandoline, Herrn Felie Adam= Hanno=
ver
, für dieſen Abend zu gewinnen. Herr Adam hat bereits in allen
größeren Städten Deutſchlands konzertiert. Er ſpielt u. a. das neunte
Hebbel, Streichgitarre, Herren, Hinz und Döbel Gitarre), ſowie Herr
Hinz, Lieder zur Laute. Der Kartenvorverkauf hat bereits rege ein=
geſetzt
. (Siehe Anzeige.)

Ueber Werke, Künfkler und künſtleriſche Veranſtaliungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchſeht, behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Inerhalb des
Frankfurt a. M.=Niederrad in Anerkennung ſeiner in gleicher muſitpädagogiſchen Sominars finden ab 11. April Vorträge des Herrn
Dr. Bodo Wolf ſtatt über die muſibaliſche Formenlehre mit Analyſen
an Meiſterwerken. Dr. Bodo Wolf wird mit Rückſicht auf das Ende
Militärdienſtnachricht. Durch Verfügung des Reichswehrminiſters Mai ſtattfindende Muſikfeſt die 2. Symphonte von Mahler und die
form der Reſerveoffiziere des Feldartillerie=Regiments Nr. 74 erhalten, weiteven Kreiſen eine gründliche Einführung in die Werke unſerer
großen Meiſter zu ermöglichen. Die Vorträge ſind auf Mittwochs
Heſſ. Landestheater. Eine burleske Tanzpantomime, abends 78 Uhr im Saale der Städtiſchen Akademie feſtgeſetzt. Honorar
zeitig beginnen neue Kurſe für Harmoniumlehre, Kontrapunkt und Fuge
führung der Oper Hagith von Karol Szymanowski, Text von Felis der Herven Privatdogent Dr. Friedrich Noack und Dr. Bodo Wolf. An
Dörmann, ſtatt. Bei beiden Werken, die ung heure Anforderungen an den Orcheſterübungen (Inſtrumendalverein und Orcheſter der Städtiſchen
nach erfolgreichem Probeſpiel teilnehmen. Anmeldungen zu ſämtlichen
Terrarienkunde Hottonia‟ Darmſtadt.
* Der April iſt der Monat, in welchem man eigentlich erſt mit der
dung der Holz= und Blechbläſer ſchafft und erweiſt ſich neben Richard Zucht exotiſcher Zierfiſche beginnen ſoll. Zur Zucht wähle wan keine
zentration, der ungeheuren Spannungsſteigerungen, die vom Anfang Zucht keine ſchwächlichen, ſchlecht genährten Tiere, denn dieſe werden
den Mechnung zu tvagen, und es ſind Maßnahmen zu treffen, von deren
Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymaſiums. Vorhandenſein das Gelingen der Zucht gbhängig iſt. Auf eine Be=
ſchreibung
bis ins Einzelne kann wan hier nicht eingehen; aber in
folgenden Ausführungen ſind allgemeine Nichtlinien für die Zucht der
aufgenommen. Herr Studienrat Dr. Malzan lieſt Herodot, zwei= Fiſchen, die evtl. im Aquarium gezogen werden können, käme unſer
dende öffentliche Veranſtaltung hingewieſen, in der Univerſitäts= Behälter mit reichlichem Pflanzenwuchs zu benützen. Da ſich der Bitter=
ling
bei ſeinem Laichgeſchäft der Malermuſchel bedient, ſo iſt bei der
Einrichtung des Behälters auf dieſe Rückſicht zu nehmen. Die Maler=
Kahlertſtraße 24, ein Ausſpracheabend ſtatt über die Aufgaben der Wanderung ausgeriſſen, und empfiehlt es ſich daher, als Bodenbelag
Von den fremdländiſchen Zierfiſchen erfreuen ſich beſonders die
lebend=gebävenden Zahnkarpfen (Girardinus, Poezilia, Platypoezilia,
Frankfurter Kunſtmeſſe. Die Beteikigung der Hefſiſchen Gambuſia, Fiphophorus uſw.) großer Beliebtheit. Die alten Tiere
nicht vorher, nicht nachher, zwiſchen 10 und 6 Uhr im Römer wird der Liebhaber bei einiger Aufmerkamkeit immer, wenn nicht alle,
ſo doch den größten Teil der Jungfiſche retten. Ablaichkäſten oder
Drahtgeflechte uſw. ſind nicht zu empfehlen, da ſich die Fiſche an ſolchen
ſehr leicht verletzen.

Der Liebhaber einheimiſcher Gewächſe hat jetzt ſchon reichlich Ge=
bei
den Ausflügen mit ins Netz geratenen Larven der verſchiedenen
verſehen mit Bodenbelag und Pflanzen) jede Art für ſich zu ſetze
und die oft hochintereſſante Entwicklung zu beobachten. Froſchlaich bzw.
junge Kaulquappen werden bald in Maſſen gefangem. Um die Aquarien=
pflanzen
an beſten und ſchmellſten von den auf ihnen ſitzenden Algen
Das überaus heitere Stück gibt u. a. wieder Herrn Bertram Gelegen= zu veinigen, werden die Infaſſen der Behälter underweitig untergebract
heit, ſich in einer weiteren humoriſtiſchen Glanzrolle als Gelegenheits= und dann das Aquarium auf 810 Tage mit ſo viel Kaulquappen be=
ſetzt
, daß es ſchwarz darin wimmelt. Auf das Abſuchen der Blattläuſe
von den überſtändigen Pflanzen wird aufmerkſam gemacht, da man ſich
Darmſtadt haben als dritte Nate den Betrag von 180 400 Mark der ſonſt im Mai ihrer zahlreichen Nachkommenſchaft nicht mehr wehren
Reisbahndirektion Framkfurt zur Ruhrſpende abgeliefert; im ganzen bis kann. Zu Ende des Monats iſt es auch Zeit, mit der Einrichtung der
Freilandbecken zu beginnen.
Bei exotiſchen Tieren iſt an kühleren Tagen durch Heizung für eine
Schloſſer Georg Burkhard aus Niederramſtadt in der Nähe des entſprechende Erhöhung der Waſfertemperatur Vorſorge zu treffen, doch
nützenden Uebermaße.
Die Seelvaſſer=Aquarien erhalten neue Zufuhren an Tieren. Die
Behälter ſind vor allzu grellem Sonnenlichte zu ſchützen, damit eine zu
ſtarke Algenbildung vermieden wird. Der künſtlichen Durchlüftung ſei
immer größte Aufmerkſamkeit gewidmet.
Der Terrarien=Liebhaber denkt jetzt an das Einſcmmeln einheimi=
ſcher
Amphibien und Reptilien, denn infolge der eingetretenen wärme=
einwandfreie
Zeugen geſtützt, erfolgen. Der Beſitzer des ſo roh miß= ren Witterung dürfte kein Vertveter der einheimiſchen Terrarienfaung
auf dem Platze fehlen. Die braunen Fröſche und die Tritonen haben
noch die Höhe der Beſchädigung des mißhandelten Tieres feſtgeſtellt kleinen Froſch= und Tritonlarven. Dabei ſei auf die Unterſchiede des
Amphibienlaiches hingewieſen. Froſchlaich iſt leicht kenntlich an der
Klumpen= und Haufenform der Eimaſſen, während der Laich der Kröte
im Form von Schnüren um Waſſerpfanzen, Reiſer und dergleichen
geſchlungen wird. Auch die Flora bietet dem Terrarienfreunde ſchon
wegen Vergehens gegen 8 175, StGB. und intellektueller Urkunden= Gelegenheit, die ihm für ſein Terrarium am geeigwetſten erſcheinenden
Mitgeteilt vom Verein für Aquarium= und Terrarienkunde Hottonia=
erſteren
Tat in Bensheim feſtgenommen, hatte er ſich einen anderen Darmſtadt. Sitzungen jeden 1. und 3. Samstag im Monat im Ver=
Bibilothek und Präparatenſammlung vorhanden. Gäſte willkommen.
P. K.
v. Eberſtadt, 9. April. Wohnungsnot. In den beiden neuen in
vernommen worden war und beeidigt unwahr ausgeſagt hatte. Es der Ningſtraße im Bau befindlichen Doppelwohnhäuſern der Gemeinde,
kam für dieſe ſeine Bekundung ein einfacher Vorgang in Betracht, und deren Baukoſten über hundert Millionen betragen, gibt es nur acht
der bisher unbeſtraſte Angeklagte bekannte nach Einleitung des jetzigen Wohnungen. Aber zirka 25 Intereſſenten haben ſich dafür gemeldet.
Die Landwirtſchaftliche Abſatz= und Bezugsgenoſſenſchaft gab heute
Kartoffeln aus Bayern aus. Der Zentnerpreis ſtellte ſich auf
4200 Mark.
r. Pfungſtadt, 10. April. Ein kleiner Brand war dieſer Tage
glarmiert worden war, von den Bewohnern gelöſcht werden. Ver=
ſteigerungs
=Erlös. Die Verſteigerung der in der Malcher=
tanne
aufgearbeiteten Moos= und Nadelſtreu=Haufen (235 Stück) er=
brachte
einen Durchſchnittserlös von zirka 19 000 Mk. für einen Haufen.
Gegenwärtig wird auch im Diſtrikt Klingsackertanne eine Aufarbeitung
von Moosſtreu vorgenommen. Das Abheben von Erde zwecks Torf=
ſtechens
an der hieſigen Torfgrube wird ſich an Lohn auf ungefähr
eine Million Mark ſtellen. Muſikabend. Das Seeh’ſche Streich=
quartett
aus Weinheim, das auch z. B. ſchon in Eberſtadt großen Erfolg
mit ſeinen Aufführungen hatte, hielt hier am Sonntag abend einen
Kammermuſikabend ab. Viel Beifall fanden die virtuoſenhaften Dar=
bietungen
des Herrn Kraft, eines Schweizers. Bei einer Grund=
ſtücksverſteigerung
wurden für drei Aecker von insgeſamt zirka
6000 Quardratmetern 18 Millionen geboten. Für einen einzigen Acker
von einer Größe von zirka 3400 Quadratmetern bot man 9 Millionen.
Ein Zuſchlag erfolgte nicht.
Nieder=Ramſtadt, 9. April. Bei vollbeſetztem Saale im Gaſthauſe
Zur Poſt veranſtaltete geſtern Abend der Turnverein eine
Abendunterhaltung. Der erſte Vorſitzende, Herr Hans Voll,
begrüßte die Erſchienenen herzlichſt. Familie Trinkwitz mit Herrn von
Dungen eröffneten das Programm mit einem, wie immer meiſterhaft
vorgetragenen Zither= und Violinquartett. Es folgte ein Singſpiel
Im Förſterhauſe, weches an die Mitwirkenden, in geſanglicher Hin=
ſicht
, ſchwierige Anforderungen ſtellte. Alle Spielbeteiligten löſten ihre
Sonntag, den 15. April, wird der Zitherllub Darmſtadt=Beſſungen in Aufgabe ſehr gut. Herr Fritz Rückert erfreute durch zwei heitere Solo=
vorträge
. Herr und Frau Wilh. Mahr I brachten die Duoſzene Eine
muſikaliſche Ehe zum Vortrag, die durch den heiteren Inhalt und die
flotte Art des Spiels und Geſanges reichen Beifall fand. Nach einer
Pauſe wurde den Anweſenden wieder ein Vortrag von Trinkwitz= Dun=
gen
geboten, welchem noch eine Zugabe folgte, da ſich der Beifall nicht
legen wollte. Die Herren Wilh. Plößer und K. Trautmann brachten
kranz am Montag, 16. April, abends im Mozartſaal (Schulſtraße) eine Duoſzene zum Vortrag, die reichen Beifall brachte. Ganz beſon=
einen
Soliſtenabend. Dem eifrigen Bewühen des Veveins iſt es gelungen, ders gefiel das kleine Luſtſpiel Die Heimkehr vom Turnfeſt‟ Die
Klavierbegleitung beim Singſpiel und einer Duoſzene hatte Fräulein
Eliſabeth Block übernommen und beſtens durchgeführt. Ein meiſter=
hafter
Schlußvortrag Trinkwitz=v. Dungen ſchloß das Programm.
Konzert von Beriot, desgleichen Variationen von Op. 12. Gleichzeitig Noßdorf, 10. April. Am Freitag, den 13. April, abends 8 Uhr,
wird ſich Herr Adam auch als Zithervirtuoſe betätigen. Mitwirkende findet hier im evangeliſchen Gemeindeſaal (Kleinkinderſchule) Verſamm=
ſind
am Flügel Herr Kammermuſiker Horan, ein Gitarrentrio (Herr lung des Allg. Evang. Prot. Miſſionsvereins ſtatt,
Sprechen wird Miſſionsinſpektor Pfarrer, Devaranne aus Berlin
über: Braucht Japan das Chriſtentum? Der Eintritt beträgt für
Erwachſene 100 Mk., für Kinder 50 Mk. Miſſionsſchriften ſtehen zum
Verkauf. Die Kollekte iſt für die Miſſion in Japan beſtimmt.
Reinheim, 10. April. Der hieſige Turnverein (Deutſche
Turnerſchaft) hat durch Beſchluß der letzten Generalverſammlung den
Verein gerichtlich eintragen laſſen. Juzwiſchen hat der Verein, welcher
durch das letzte Gaufeſt von 1922 in der Blüte ſteht, ſich einen eigenen
Turnplatz gekauft, zwecks Erbauung einer Turnhalle. Herr Rittmeiſter
a. D. Max v. Willich, genannt von Poellnitz, hat dem Verein Ent=
gegenkommen
gezeigt, wofüür der Verein dem Herrn Rittmeiſter a. D.
von Willich ſeinen öffentlichen Dank ausſpricht. Das Grundſtück iſt
1½ Morgen groß und koſtet dem Verein nach dem heutigen Valuta=
ſtand
800 000 Mark. Um nun auch bald zur Erbauung der Turnhalle
ſchreiten zu können, müſſen die Vereinsmitglieder den ſeither ſo rühri=
gen
Vorſtand unterſtützen, damit der ſehnlichſte Wunſch des Vereins in
Erfüllung geht. Am 8. April I. Js. unternahm die Schülerabteilung
unter Führung des Kanzliſten P. Meyer und Finanzzgehilfen Ph. Weid=
mann
ſeine diesjährige erſte Wanderung in das ſchöne Modautal.
Durch das rauhe Wetter mußten die vorgeſehenen Spiele unterbleiben
und konnte die Wanderung in ſechsſtündiger Marſchzeit zurückgelegt
werden.
zh. Zwingenberg a. b. B., 10. April. Standesamtliches.
Im abgelaufenen erſten Vierteljahr weiſt das Standesamt=Regiſter fol=
gende
Zahlen auf: 17 Geburten (darunter 6 Mädchen), 7 Trauungen
und 11 Todesfälle.
zh. Auerbach a. b. B., 10. April. Das Hotel Zur Krone iſt
von ſeinem früheren Beſitzer Diefenbach pachtweiſe übernommen worden.
A* Offenbach, 9. April. In der Begründung einer Erhöhung der
ſtädt. Vergnügungsſteuer finden ſich folgende velſagende
Sätze: Die Befürchtung, daß der Steuerſatz in dieſer Höhe (40 v. H.)
zu einem Erliegen des Vereinslebens und des Gaſtwirtegewerbes führen
müſſe, iſt nicht zur Tatſache geworden. Es kann nur immer wieder
feſtgeſtellt werden, daß ſich die Vergnügungsſucht, namentlich
bei der Jugend, immer weiter ausbreitet. Bei der fortſchreitenden
Geldentwertung wird jeder Eintrittspreis gezahlt, der gefordert wird.
Die ſeither in Papiermark angegebenen Steuerſätze ſollen künftighin
in Goldmark ausgedrückt werden. Damit will man die ſelbſtätige An=
paſſung
der Steuerbeträge an die Geldentwertung erreichen. Der Be=
rechnung
der Goldmark wird der Ankaufspreis eines Zwanzigmark=
ſtückes
, wie ihn die Reichsbank jeweils amtlich feſtſtellt, zu Grunde gelegt.
Worms, 10. April. Polizeibericht. In der Nacht vom 7.
zum 8. d8. Mts. wurde gegen 1,15 Uhr der im Hauſe Mainzerſtraße 35
wohnhafte, verheiratete Schneider Johann Brand 1., geboren am 11.
Juli 1862 zu Altleiningen, im Hofe des genannten Hauſes mit einer
Wunde am Hinterkopf bewußtlos aufgefunden. Brand kam nicht mehr
zum Bewußtſein und verſtarb am 8. d3. Mts., nachmittags 3,15 Uhr. Ob
hier ein Unglücksfall oder ein Verbrechen vorliegt, wird die eingeleitete
Unterſuchung ergeben. Bei Brand wird eine abgegriffene ſchwarze Lack=
lederbrieftaſche
mit Druckknopfverſchluß mit etwa 23 000 Mark und
einem Perſonalausweis, ſowie eine kurze, etwas gebogene Tabakpfeife
vermißt,
Watzenborn=Steinberg, 9. April. Das Großfeuer in dem Säge=
werk
von Ruhl hat den umfangreichen Betrieb bis auf die Umfaſſungs=
mauern
der Gebäude vernichtet. Neben großen Lagerbeſtänden an Holz,
darunter auch fertig bearbeitete Hölzer, ſind zwei Motoren, eine Loko=
mobile
, eine Hobelmaſchine, zwei Bandſägen, drei Drehbänke und das
ganze Handwerksgerät mitverbrannt. Als Entſtehungsurſache des
Feuers wird Kurzſchluß angenommen. Die Verſicherung des Mobiliars
iſt nur gering. Den Brandſchaden ſchätzt man auf etwa eine Milliarde
Mark. Das Unglück hat den Eigentümer des Werks, einen ſtrebſamen
Mann, in ſchwerſter Weiſe getroffen und 8 bis 10 Arbeiter aus unſerer
Gemeinde, die in dem Unternehmen ihren Verdienſt fanden, ſtellenlos
gemacht. Man trägt ſich mit dem Gedanken, zu Gunſten der Geſchädig=
ten
ebentuell eine Hilfsaktion zu veranſtalten.

[ ][  ][ ]

Rummer 99.

Grünberg, 9. April. Die Feſtlichkeit des Oſtergottesdienſtes
ſpard hier durch einen merkwürdigen Zufall beeinträchtigt. Am erſten
Feiertagmorgen riß das Leder eines Glockenklöppels, wodurch die größte
Glocke außer Betrieb geſetzt wurde. Bald danach folgte der Klöppel
der Elf=Uhr=Glocke, ſo daß am zweiten Feiertagmorgen ſowohl beim
Kirchenläuten als auch beim Einzug der Konfirmanden zur Vorſtellung
ſtatt des ſchönen Geläutes, deſſen ſich unſer Städtchen ſonſt erfreut, nur
noch die kleinſte, die Vaterunſer=Glocke ihr einſames Liedlein ſang.
Auch ihr Klöppel hing ſozuſagen am letzten Faden und es war ein
Wunder, daß der Kirchturm am Auferſtehungsfeſte ſchließlich nicht ganz
berſtummen mußte.
Lauterbach, 9. April. Von der Freiherrlich Riedeſelſchen
Verwaltung find für den Monat März wieder anſehnliche Beträge
für die Ruhrhilfe abgeführt worden, ſo daß bis jetzt geſpendet
worden ſind: von den Freiherren Riedeſel zu Eiſenbach 16 950 000
Mk., von den Freiherrlich Riedeſelſchen Beamten 695 812 Mk., von den
Holzhauern in den Freiherrlich Riedeſelſchen Forſten 1 475 455 Mark, zu=
ſammen
alſo 19 121 267 Mk.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. April 1923.

Reich und Ausland.
Ein großer Schweizer Schiffszug auf dem Rhein.
Mannheim. Ein großer Schiffszug, der aus dem Schlepp=
bopt
Bern und ſieben Schleppkähnen beſtand, paſſierte geſtern auſ
der Bergfahrt nach Baſel die Rheinbrücke Mannheim-Ludwigshafen.
Die Schleppkähne hatten zum größten Teil Kohlen geladen. Wegen der
fvanzöſiſchen Zollboote führte der Schleppzug große Schweizer National=
fſaggen
und erregte großes Auffehen, zumal der Rheinſtrom wegen der
Stillegung der Rheinſchleppſchiffahrt durch das deutſche Maſchiniſten=
und Deckperſonal faſt vollſtändig verödet iſt. Das Maſchiniſten= und
Deckperſonal der Rheinſchleppſchiffahrt beharrt nach wie vor entſchloſſen
auf ſeiner Weigerung, unter franzöſiſcher Flagge zu fahren oder Repa=
rationsgütr
zu ſchleppen. Die Verſuche, mit elſäſſiſchem und franzöfi=
ſchem
Perſonal die Rheinſchleppfchiffahrt wieder in Gang zu bringen,
ſind bisher im Großen und Ganzen ergebnislos geblieben.
Brand im Nürnberger Bratwurſtglöcklein.
Nürnberg. Auf dem Dachſtuhl des weltbekanaten Nürnberger
Brawurſtglöckleins entſtand am Sonntag nachmittag ein Brand. Er
war von dem langjährigen Beſitzer Bauter ſelbſt gelegt worden. Dieſer
verſuchte dann Selbſtmord. Bauer war in der letzten Zeit geiſtesgeſtört.
Ein weſentlicher Schaden an dem hiſtoriſchen Gebäude des Nürnberger
Bmdwurſtglöckleins iſt durch den Brand nicht entſtanden.
Der Warenſchmuggel aus dem Ausland ins beſetzte Gebiet.
Köln. Infolge ungenüigender Bewachung der Landesgrenze in
der Aachener Gegend gelangen täglich rieſige Mengen unverzollter
Waren aus dem Auslande in das beſetzte Gebiet. Da ein großer Teil
der Sendungen nach Köln verſchoben wird, hat die Kölner Wucherpoli=
zei
in den letzten Tagen mehrfach alle Hauptzugangsſtraßen im Weſten
der Stadt beſetzt. Alle Kraftwagen und ſonſtigen Fuhrwerbe wurden
angehalten, wobei ungeheure Mengem Schmuggelwaren, insbeſondere
Kaffee, Kakao, Tabak. Zigaretten uſw. beſchlagnahmt wurden. Auch
bei Fußgängern mit Paketen, namentlich Frauen, wurden Reviſionen
vorgenommen, wobei insgeſamt zirka 50 Zentner roher und gebrannter
Kaffee, 40 000 Zigaretten, ſowie andere zollpflichtige Waren beſchlag=
nahmt
wurden.

Sport, Spiel und Turnen.
Turngemeinde Beſſungen 1865e. V., Darmſtadk.
Wieder ſteht ein großer Tag bevor, ſoll doch am 21. April I. Js.,
abends ½8 Uhr, das diesjährige Schauturnen ſtattfinden. Keine Mühe
wurde von der Vorturnerſchaft geſcheut, und hauptſächlich die raſtloſe
Tätigkeit des erſten Turnwarts kann nicht genug hervorgehoben werden.
Keine Mühe iſt ihm zu viel, um das Ziel der deutſchen Turner zu er=
reichen
. Nahm man ſich die Zeit und ging in das Turnhaus, konnte man
beobachten, daß mit Bienenfleiß in allen Abteilungen gearbeitet wurde,
und hier war es beſonders die Jugend, die recht zahlreich zum Turnen
antrat. Es iſt eine Freude, die Kleinſten bei der Arbeit zu ſehen. Hier
könnte ſich mancher Turner ein Muſter abſehen und ſich fragen, bin ich
Turner, oder nicht. Eigentlich ſollte es umgekehrt ſein und den Kleinen
ein Muſter abgeben. Es iſt doch ſicherlich nicht zuviel von einer Vor=
turnerſchaft
verlangt, daß diejenigen Mitglieder, die ſich am Turnen
aktid beteiligen, auch pünktlich und regelmäßig den Turnboden beſuchen,
nur durch Pünktlichkeit und unbedingte Unterordnung kann Großes ge=
leiſtet
werden. Die Turngemeinde hat eine Menge junger Leute, die
noch dem Turnen fern ſtehen, oder es mit dem Turnen lau nehmen,
denen ſei zugerufen, bekehret euch und beſucht fleißig den Turnboden.
Am Samstag, den 21. April I. Js., werden die Schülerinnen und
Schüler, Turnerinnen und Turner ihr Können in Freiübungen, am
Handgerät und am Turngerät zeigen und wäre es zu wünſchen, daß der

bildung des Körpers, die Geſundheit iſt, dem die Preiſe erſt in zweiter
Linie kommen, dem der beſcheidene Anfänger geuau ſo lieb iſt, wie der
Meiſterſchaftsathletiker? Der Wettkampfunfug iſt der Ruin
des Sports, der ewige Wettkampf erſtickt fedes gute Beginaen zur
körperlichen Ausbildung des ganzen Volbes. Das unaufhörliche Rüſten
zuim Wettkampf blendet die Vereinsleitungen, verbraucht ihre Energie
und Zeit. Sie findon keine Mittel, an die Durchbildung der Maſſen

ſind beim Hausmeiſter zu haben.
Hi.
Wanderabteilung der Turngeſellſchaft 1875.
Die dritte Wanderung der Wanderabteilung findet am nächſten
Sonntag in die Bergſtraße ſtatt. Es iſt bei dieſer Wanderung allen
Mitgliedern Gelegenheit geboten, die Blütenpracht unſerer Bergſtraße
zu bewundern. Die Marſchzeit beträgt nur 45 Stunden, und es iſt
dadurch den älteren Mitgliedern cuch die Gelegenheſt geboten, im
Kreife der Jugend einige vergnügte Stunden zu verleben. Abmarſch
um 7¾ Uhr vom Tierbrunnen. Die neuen Liederbücher nicht vergeſſen!
Jugendteilnehmer wüiſſen ſich bis Donerstag=Abend beim Wanderwart
gemeldet haben zwecks Fahrpreisermäßigung.
2. Mannſchaft V. f. R.=Darmſtadt gegen Ligaerſatz
Germania=Pfungſtadt 4:4, Halbzeit 1:2. Ccken 5:4. Ger=
mania
komplett, V.f.R. mit vier Mann Erſatz aus der dritten Mann=
ſchaft
; außerdem mit neum Mann.
L. Sf.
Wettkampfunfug. Sportlehrer Dörr warut im
Deutſchen Sport=Taſchenbuch 1922/23 mit folgenden
trefflichen Worten: Heute ſind vielfach die Vereine die Sklaven ihrer
Sportgrößen, und mit dem Verluſt einer Vereinskanone fürchret der
Verein, ſeinen Ruf zu verlieren. Das iſt ein Grundübel im Vereins=
und Sportleben, das leicht ausgerottet werden kann. Vielleicht ſind
Begriffsverwechſlungen an der Verſandung des deutſchen Sportvereins=
betriebs
ſchuld? In England, Amerika und Schweden reicht der Trieb,
rationelle Körperkultur zu treiben, in die Kreiſe der Familien hinein,
auch wenn dieſe zu keinem Sportverin gehören. In Deutſchland haben
dafür die wenigſten Sportsleute Verſtändnis. Bei uns glaubt der Ein=
zelne
, er werde Sportsmann, wenn er ſich ia die Liſte eines Sport=
vereins
einträgt und wenn er zuſieht, wie andere Sport treiben
Wo iſt der Athletikverein, deſſen erſtes Ziel die ſyſtematiſche Durch=
G

bildung müſſen zehafach höher gelten als die ſchönſten Meiſterſchafts=
erfolge
. Es iſt eine Sünde, wie vielfach die Jugenblichen ſchon im
Spezialſport ihres Vereins aufgehen, anſtatt daß die Vereine darauf
ſehen, erſt die in der Entwicklung begriffenen Körper vielſeitig zu bil=
den
. Dieſe beiden Aeußerungen geben wir an dieſe Stelle wieder,
weil ſie uns durch us beachtenswert erſcheinen und dem von uns ſtets
vertretenen Standpunft entſprechen. Möchten ſie auch in der Sport=
und Tagespreſſe die gebührende Beachtung finden!

Das deutſche Bolksopfer
ſtärkt den Abwehrkampf.
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 12. April:
Wolkig bis heiter, etwas wärmer, Südoſtwind. Eine allmähliche
Erwärmung ſteht zu erwarien.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus, Anfang 6½ Uhr, Ende 10½
Uhr (B 20, Schauſpielmiete b 10): Geſchichte Gottfriedens von Ber=
lichingen
Kleines Haus geſchloſſen. Orpheum, Anfang 734 Uhr:
Pſt! Pſt! Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpidle:
Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender Donnerstag, 12. April.
Nutzholzverſteigerung vorm. 9 Uhr im Gemeindewold Ober
Ramſtadt (Zuſammenkunft an der Kronertswieſe, Forſtort Tannacker.
Nutz= und Vrennholzverſteigerung vorm. 10 Uhr
auf der Burg Frankenſtein. Mobiliarverſteigerung
nachmittags 3 Uhr Hoffmannſtraße 26 II.

Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilletdn, Stadt und Lanb.
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.

Die glückliche Geburt eines
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Peter Mayer u. Frau
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Darmstadt, den 10. April 1923
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Für die überaus reichen Be=
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ſchlafenen
ſagen wir herzlichen Dank.
Familie Reinhardt.
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Auguſte Behrens
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nach langem mit großer Geduld getragenem Leiden heute Morgen
ins Jenſeits zu rufen.
In tiefer Trauer:
Carl Behrens und Kinder.
Traifa, den 9. April 1923.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 21/, Uhr vom Hauſe
aus ſtatt.
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Darmſtädter Tagblatt
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Sichel=A.G. wird außerdem eine Option auf 12,5 Millionen Franes 6425 Mk. Zoll, Tee, mittlerer Sorte mit 2830 000 Mk., gute Sorte
ſchen Werte aber bei der Muttergeſellſchaft in Mainz liegen. Dieſe 40000 Mk. Tendenz: feſt.
Neuordnung geſtatte eine überſichtlichere und beſſere Beurteilung des
ganzen Unternehmens.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
werden, um der Geſellſchaft auf lange Zeit die notwendigen Mittel zu Mk., d 270280 000 Mk., & 260270 000 Mk.; Sauen: 250270 000 Mk.
habe und daß ſich alle aufgenommenen Erz=ugniſſe bewährten. Die Schafen lebhaft, ausverkauft, mit Schweinen lebhaft, geräumt.
Viſtrawolle ſtelle einen großen Erfolg dar. Die Geſellſchaft plant die
Aufnahme enger Beziehungen zur Deutſchen Wollwarenmanufaktur A.=
Gef. in Grünberg, um die Erforſchung und Erprobung neuer Möglich=
keiten
in der Herſtellung von Webſtoffen aus heimiſchen Grundſtoffen
die Dividende vorausſichtlich 200 % erreichen.
ſortium, welches den Aktionären auf 5 alte 2 neue Aktien zu 3000
Millionen Mark an die Ad Aſtra=Verwaltungsgeſellſchaft gehen. Die nicht gewöhnt hat.
neuen Vorzugsaktien dienen zum Schutz gegen Ueberfremdungsgefahr.
dende von 200 % in Ausſicht geſtellt.
Generalverſammlung beſchloß die Verteilung einer Dividende von 50 % werden mußten.
und die Euhöhung des Aktienkapitals von 88 auf 165 Millionen Mark.
56 Millionen Mk. neue Aktien werden den Aktionären 5: 4 zu 3000. 7
angeboen werden.
* Kuxhavener Hochſeefiſcherei=A. G., Hamburg.
10 Millionen Stamm= und 25 Millionen Mark 4proz. Vorzugsakten Rheinmstall pl. 2800 %.
ausgegeben werden. Das Stimmrecht der Vorzugsaktien ſoll auf das
Mark Staum= und 500 000 Mark Vorzugsaktien. Die Aktien der Geſell=
ſchaft
ſind bekanntlich erſt vor wenigen Tagen an den amtlichen Ber=
liher
Börfenverkehr eingeführt worden.
liche Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeſchloſſen, da die Aktien für Nobenwerte waren nur unweſentlich verändert.
den Ausbau der mit der Gebrüder Ifrael A.G, abgeſchloſſenen Inter=
eſſengemeinſchaft
dienen.
Warenmärkte.
auch die Umſatztätigkeit war etwas lebhafter. Die Preiſe ſteigen weiter, loid Wacker 2500 % Greffenius 1000 %, Bremer Oel 1000 %, Bühring
obwohl die Deviſen ziemlich unverändert ſind. So forderte man für 4300 % Leder Spicharz 2000 %, Weſſel Porzellan 2000 %.

Ddede
heim. In Weizenmehl Spezial Null wird immer weniger verfügbare
Ware angeboten, ſo daß die zweite Hand nicht am Markte erſchien.
Julius Sichel, Kommandit=Geſellſchaft g. A. Der Mühlenrichtpreis wurde mit 185 000 gegen 175 000 Mk. letzte
Mainz. In der außerordentlichen Generalverſammlung wurde die Börſe feſtgeſtellt. Von Futterartikeln wurde Weizenkleie mit 50 000
Kapita Kerhöhung um 300 auf 500 Millionen gemehmigt. Die neuen Mk. Richtpreis und mit 46 000 Mk. aus zweiter Hand und Weizenfutter=
Aktien übernimmt die Tochtergeſellſchaft der Sichel A.,G., die Geſellſchaft mehl mit 60 000 Mk. ab Frankfurt angeboten. Die Kolonialwaren=
für
Induſtriewerte (Agfi) in Luzern, während ſämtliche deutſchen Be= abteilung zeigte ſtetige Haltung. Notiert wurden hier Kaffee Santos
teiligungen aus der Agfi wieder an die Sichel=A.G. zuwickgehen. Der Superior roh mit 15 30017 000 Mk., gewaſchen mit 1921000 Mk. bei
neue Agfi=Aktien eingeräumt. Von der Generaldirektion wurde aus= mit 3134 000 Mk. und feine Sorte mit 3538 000 Mk., inländ. Kakao
geführt, daß von der Mainzer Geſellſchaft ſämtliche Beteiligungen zum mit 58006000 Mk., holländiſcher Kakao mit 56005800, Burmahreis
Nennwerte bilanziert werden, und man im nächſten Jahre hoffe zu mit 1800 Mk. und ausländiſcher Zucker mit 3000 Mk. pro Kilo ab
einer Goldbilanz zurückkehren zu können. Der Aktienbeſitz der Sichel= Mannheim notiert. Offiziell lauteten die Kurſe netto Kaſſe pro 100
gruupe habe unter Zugrundiegung der letzten Notierungen einen Wert Kilo bahnfrei Mannheim für: Weizen 120 000 Mk., Noggen 9598000
von 17 Milliarden an amtlich notierten und von 2 Milliarden an nicht Mk., Gerſte 8288 000 Mk., inländiſcher Hafer 6080 000 Mk., Mais
amtlich notierten Werten, ohne die bedeutenderen Werte an überhaupt 110 000 Mk., Weizeumehl Spezial Null Richtpreis der Mühlen 185000
nicht gehandelten Aktien. Nach der Neuordnung werden die ſogenannten Mk., Weizenkleie 4045 000 Mk., Wieſenheu 4344000 Mk., Luzerne=
Edelvalutawerte bei der Agfi in Luzern, die deutſchen und luxemburgi= kleeheu 4850 000 Mk., Preßſtroh 4243 000 Mk., Bundſtroh 39= bis
h. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zum Montags=
ſchlachtviehmarkt
tuaren aufgetrieben: 170 Ochſen, 127 Bullen, 470 Kühe
und Rinder, 242 Kälber, 15 Schafe, 923 Schweine. Bezahlt wurden
pro 50 Kilo Lebendgewicht für Ochſen 1. Kl. 260380 000 Mk., 2. Kl.
230250 000 Mk., 3. Kl. 190220 000 Mk., 4. Kl. 140170 000 Mk.;
* Köln=Rottweil A. G. In der a.o. Generalverſamnlung Bullen 1. Kl. 220240 000 Mk., 2. Kl. 200220 000 Mk., 3. Kl. 160= bis
wurde gleichfalls die Kapitals=rhöhung um 125 auf 250 Millionen Mark 180 000 Mk.; Kühe und Rinder: 1. Kl. 260285 000 Mk., 2. Kl. 230=
Samm= und um 50 auf 125 Millionen Mk. Vorzugsaktien genehmigt. bis 250 000 Mk., 3. Kl. 180220 000 Mk., 4. Kl. 160180 000 Mk., 5.
Den Aktionären werden gleicherweiſe auf 5 alte 2 neue Aktien zu 3000 Kl. 120150 000 Mk.; Kälber: b 280300 000 Mk., e 270280 000 Mk.,
Prozent plus Bezugsrechtsſteuer angeboten, 75 Millionen bleiben zur 4 26020 000 Mk., e 250260 000 Mk.; Schafe: 2 140150 000 Mk.,
Verfügung der Verwaltung, der Roſt geht an die Ad Aſtra=Geſellſchaft. b 130140 000 Mk., C 120130 000 Mk., d 110120 000 Mk., e 100=
Von den Verfügungsaktien ſoll ein erheblicher Teil freihändig verkauft bis 110 000 Mk.; Schweine a und b 290300 000 Mk., C 280300 000
ſichevn. Auch hier wurde erklärt, daß ſich das Geſchäft gut entwickelt Tendenz: mit Großvieh mittelmäßig, geräumt, mit Kälbern und
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 10. April. (Eigewer Bericht.)
gemeirſam weiter zu betreiben. Auch bei der Köln=Rottweil=A.G, wird Die heutige Börſe verkehrte in ausgeſprochen feſter Haltung; teilweiſe
ſchritt die Spekulation wieder zu ſtärkeren Meinungskäufen, insbeſon=
* Dhnamit=A. G. vorm. Alfred Nobel u. Co., Ham= dere waren zu Anfang die weſtlichen Montanwerte begünſtigt, da man
burg. Die außerordentliche Generalverſammlung genehmigte die be= von den Verhandlungen zwiſchen Paris und London eine Erleichterung
antragte Kapitalserhöhung durch 125 Millionen Stamm= und 50 Mil= für das Nuhrgebiet erhofft. Oeſterreichiſche Bankaktien wurden auch
lionen Mark Vorzugsaktien. Die neuen Aktien übernimmt ein Kon= heute in großen Poſten zu ſtoigenden Kurſen gehandelt; aber auch deut=
ſche
Banhwert= begegneten im Börſenverkehr ſtärkerem Intereſſe. Das
plus Bezugsredlsſteuer anbietet. 50 Millionen Mk. neue Stammaktien Puhlkum ſelbſt war heute nur mit wenig Auſträgen am Markte, da
behä.t die Verwaltung zu ihrer Verfügung, während die reſtlichen 25 es ſich anſcheinend an die Einführung des Dienshag als Börſentag noch
Am Montanaktienmarkt gewannen Buders 4750 %
Der Abſcluß für das abgelaufene Geſchäftsjahr wird als befri=digend Deutſch=Luxemburger 6000 %; Gelſenkirchen 6000 %, beide wurden teil=
b
.zeicknet bei lebhaftem Auslandsg=ſchäft. Die Nachfrage nach Viſtra weiſe mit 79 000 % bezahlt, Harpener 9000 %, Mannesmann 5500 %,
hatte teilweiſe nickt voll befriedigt werden können. Es wird eine Divi= Phönig 4000 % Rheinſtahl 4500 %o; dagegen lagen Oberſchleſier heute
eher ruhiger, Oberhedarf pl. 3500 %, Caro pl. 2500 %, Laurahlitte pl.
Harburger Gummiwarenfabrik Phönix A. G. Die 1800 %. Sehr feſt waren Tellus, die plus 2200 %0 ſcharf rationiert
Am Chemiemarkt war das Geſchäft klein, die Werte erzielten
durchſchnittlich Beſſerungen von 12000 %; recht feſt Chem. Mainz plus
2700 %o, und Rütgers plus 3000 Vo.
Von Mafchinen= und Metallaktien lagen beſonders feſt
Die Geſellſchaft ſchlägt einer zum 25. April einberufenen a.o. G.=V. Hirſch Kupfer, die 3000 %, und nachbörslich weitere 2000 %o gewannen,
die Erhöhung des Aktienkapitals um 12,5 Millionen Mk. vor. Es ſollen, ſonſt Junghans pl. 1700 %, Heſſe pl. 2600 %. Eiſenhandel pl. 1400 %,
Elektriſche Aktien ſetzten ihre letzttägige Steigerung fort,
25fache erhöht werden. Das bisherige Aktienkapital beträgt 25 Millionen A. E.G. pl. 5250 %0, Lahmeher pl. 3250 % Elektr. Licferung pl. 2000 %,
Lichkt u. Kraft pl. 2400 %, Schuckert pl. 1200 %.
Am Bankaktienmarkt, konzentriere ſich das Hauptintereſſe
auf öſterreichiſche Bankwerte: Wioner Bankverein pl. 1750 %, Oeſterr.
* R. Friſter A. G., Berlin. Die a. o. Generalverſammlung Kredit pl. 1400 %, ſonſt ſehr feſt Deutſche Bank pl. 2600 % und nach=
beſchloß
die Erhöhung des Aktienkapitals um 50 auf 100 Millionen börslich pl. weitere 900 %. Diskonto pl. 1250 %, nachbörslich weitere
vom 1. Januar 1923 ab dividendenb=rechtigter Stamaktien. Die neuen 500 %, Dresdener Bank pl. 1500 %. Metallbank heute wegen des Be=
Aktien ſollen zu mindeſtens 100 Prozent ausgegeben werden; das geſel= zugsrechtsabſchlags geſtrichen, Berliner Handels vernachläſſigt. Die
Am Einheitsmarkt überwogen die Kursſteigerungen, höher
u. a. Badiſche Maſchinen pl. 3000 %, Dyckerchoff pl. 2400 %, Eiſenmeher
pl. 5500 %, Leder St. Ingbert pl. 3900 % Löhnberger Mühle pl.
3000 %. Lüdenſcheider pl. 4800 Jo, Lutz pl. 2000 %, Meguin pl. 2000 %,
Moenus pl. 2000 %, Philipps pl. 3500 %o, Rodberg pl. 1400 %. Leander
h. Mannheimer Produktenbörſe. An der Montags= pl. 2500 %, Kammgarn Kaiſerslautern pl. 3000 %, Ettlinger Spinnerei
börſe war die Nachfrage noch beſſer, als an den letzten Markttagen und pl. 2600 % rat., Voltohm pl. 1600 %. Dagegen gaben nach u. a. Zellu=
Weizen 120 000 Mk., Roggen 93 000 Mk., Gerſte 8288 000 Mk., Hafer Am Rentenmarkt fanden wieder lebhafte Umſätze in alten nicht ab=
5580 000 Mk., Mais 108110 000 Mk. je 100 Kilo ab Station Mann= geſtempelten öſterreichiſch=ungariſchen Renten ſtatt, beſonders ungariſche

11. April 1923 Nr. 99

Kronenrenke wurben in großen Verrägen mit zirka 8200 % gehandelt,
Bei den übrigen Nentenwerten waren die Veränderungen wenig bedeu=
tend
, die abgeſtempelten öſterr.=ungar. Renten wurden auch heute noch
nicht notiert.
Auch der Freiverkehr verkehrte zu faſt durchweg feſteren Kur=
ſen
, die im Verlauf noch weiter anziehen konnten. 1. a. Alsberg
3800 %. Api 1921 000 %, Beckerſtahl 17 500 %, Beckerkohle 16 500
Benz 17 500 %, Kontibank 2500 %, Elberfelder Kupfer 1617000
Emelka 77500 % Frankfurter Hande sbank 1920 %, Georgi 4000
Growag 1750 %, Hanſa Lloyd 11 000 %. Inaa 17 000 %, Knodt Metall
11 500 %, Krügershall 23 000 Jo, Laſtauto 9500 %, Luzerner Induſtrie
130 000 % Mez Söhne 12000 %, Meher Textil 44500 % Neckar
Gummi 3000 %, Otto u. Quantz 3500 % Petroleum 36 000 %, Rafratter
Waggon 11 500 %, Tiag 7500 % Ufa 12 000 %, Entrepriſes 115 000
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130 000 %, ohne Material.
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8275, London 98 350, Paris 1431, Schweiz 3862, New=York 21 150,
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........ 3219 43 3275.57 3215.93 3236.17 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 29.53 29.69 49.57 29.73 Prag
628.42 631 58 629 42 632.58 Budapeſt
......." 4.73 4.76 4 72 4.76 Buenos=Aires,
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4% Preuß. Konſols ........"
.........
3½½
........
8%
4% Bad. An.. unk. 1935... . . .
8½% v. 1907......
4½ Bayern Anleihe ........."
......
812
4½ Heſſen unk. 1924 ........
3½% ............"
8½ ............
4½ Württemberger ........"
b) Ausländiſche.
686 Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½½ v. 1902.......
............ . . ....
48
50 Bulgar. Tabak 1802 .....
19% Griech. Monopol ......
4½.% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ................"
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ................"
425 Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Rente .....
50 Rum. am. Rente v. 03 ..
4½% Goldrente v. 13 ...
4½ am. konv. ....
4% v. 05 ..

475 Türk (Admin.) v 1903
4% (Bagdab) Ser. I..
II..
v. 1911, Hollanl. ..

49
4½
4½% Unig. Staatsr. v. 14..
4½ Goldrente .....
Staatsr. v. 10....
42,
4½ Kronenrente .....
Außerenropäiſche.
50 Mexik. amort. innere. . ...
5%0 konf. äuß. v. 99 .
4½ Gold v. 04. ſtfr. . .
8% konſ. innere
4½% Irrigationsanleihs
5% Tamaulipas, Serie 1 ..."
Oblig. v. Transportguſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr ...
42o Gal. Car: Ludw=Bahn.
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
42
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
2.,6%Neue
425 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
8% Oeſt. Staatsb. 1. b 8. Eni.

8%

9.4
89.75
1169.
675.
4360.
93
85.
338.
208.
271.
130.
125
310.
220.
145.
115.
15.
15600.
5550.

7900.

8300.
16 100.
6050.
7000.
50 060.
48 750.
37 250.
38 730.

360 000.

232 260.
200 000.

4500.
3400.
37300.
40 000.
5300.
58 500.

10. 4.
89.75
1160.
665.
4350.
93.
81.
325.
190.
165.
272.
126.
125.
260.
133.
110.
116.
15800.
z150.
45 000.
8200.

8600.
16 400.
6500.
50 000.
46500.
36850
38250.

300 600

200 008.

4325.
3600.
37500.
800.
38000.
6000.
59 100.

Oblig. v. Transportanſt. (Stſ.)
3% Oeſt. Staatsb v. 1885 ...
3% Oeſt Staatsb. b, Erg. Netz
v. 1895 ..
48 Rudolfb. (Salskammerg.).
4½%0 Anatolier I......."
3% Salon Conſt. Jonction. . .
3% Salonique Monaſtir ....
5% Tehuantepee . ..
41%
Pfandbriefe.
5 Frankf. Hyp.=Bank 1920...
..
Frankf. H. Krd.=Ver. 1931
4% Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
1922...
Pfälz.
1923 ...
%o Rhein.
verl. ..."
Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ............"
425 Heſi. Ldhyb.=Bank Pfdbr.
3½4% Heſſ. Lohyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyzp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919 bis 1925.,
3½22 Darmſt. v. 1305 ......
2 Fronkfurt v. 1913 .......
3½%6 v. 1903 ......."
4% Mainz. v 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Banlverein .........
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank............"
DeutſcheEffetren= u. Wechſelbank
Deutſche Bereinsbank .......
Disconto=Geſellſchaſt . . ..
Dresdener Bank ........
Frankfurter Bauk ...........
Metallbank. ................
Mitteldeutſche Ereditbank ....
Oeſterreichiſche Crebikanſtalt . .
Reichsbank=Ant. ...........
Rhein. Creditbank ........."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Viener Bankoerein ........
Bergwerke=Aktien.
Berzelius
...
Bochumer Bergb. ...... . . . . .
Buderus.
....."
Dt. Luxembürger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt... ..
Gelſenkirchen Vergw. ..... ...
Harpener Bergbau .........."
Kaliwerke Aſchersieben ......"
Weſteregeln ....
Lothringer Hütte .....
Mannesmann Röhren. .......
Mansfelder .................
Oberbedarf ........... ......"
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......
Phönix Bergbau ...........

9. 4.
58 000.
58 0.0.
2700.
77500.
23 000.
200 000
175 090.
113.
92.
101.
115
110.
110.

105
98.
B.50

70.
30.

6009.
4800.
82560.
13 250.
26 500.
6u00.
4200.
14 000.
10280.
5675.
44 000.
7509
13900.
10 490.
5500.
11000.
10209
22500.
32 100.
69 068.
70 000.
68 000.
145000.
41500.
45060.
61 u00.
57500.
29 750.
46500.
46560.
66 000.

10.4.

3000.
46 400.
21 000.

108.
98.
101.
115.
110.
110.
82.
105.
92.50
80.

150.
90.

6500.
4930.
10500.
13 700.
29 100.
7003.
7300.
15 200.
11 700.
5675.
7100.
15 300.
9450.
5100.
17 900.
11950.

Serowerks=Aktien (Kortſ.)
Rhein Stahlwerke .........."
Riebeck Montan.. . ... ....
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte. . . ..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien.
Henninger Kempf=Stern ..
Löwenbräu München ..."
Schöfferhof (Binding) .......
Werger ..................

23 508.
36 750.
75 000.
71000.
75 000.
145 000.
4200).
48500.
62 000.

wche
Adler & Oppenheimer .......
Adlerwerke (v. Kleyer) .....
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano.
Aſchaffenburger Zellſtoff ....
Vadenia (Weinheim) .. . . . . . ."
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ......."
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ............."
Bahriſch. Spiegel ..........
Beck & Henkel Caſſel)
Bergmann El. Werke ...
Bing. Metallwerke ...."
Blei= u. Silberh. Braubach...
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
gementwerk Heidelberg ....."
Karlſtadt ........"
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ....... ..
Griesheim Elektron ....
Weiler=ter=mer ..... ..
Daimler Motoren ..........
Deutſch Eiſenhandel) Berlin.
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm)... . . . .
Düfſeld.=Ratinger (Dürr.) ...."
Dyckerhof & WVidm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern ...
Eiſenwerk L. Meyer ir. ...."
Elberfelder Farb. v. Baher ..
Elektr. Lieferungs=Geſ....
Licht und Kraf..
Elſäff Bad. Wolle.. ....
Emag, Frankfurt a. M.......
Emaille & Stanzw. Ullrich .... !
Enzinger Werke .............
Eßlinger Maſchinen ........."
Etlingen Spinnerei .........
Faber, Joh. Bleiſtift. . . .
faber & Schleicher........
Fahr, Gebr., Pirmaſenz. .. . ..
Felten & Guilleaume Carlsw
Feinmechanik (Jetter) ......
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas.. ...
Frankfurter Hof ........"
Fki. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm.. . . . .

9. 4.
57 000
174 910.
14 200.
43 000.

10 180.
37 0.0.
10 070.
18000.

11009.-
22.500.
94 000.
42503.
33000.
24000

Frankfurter Kursbericht vom 10. April 1923.

10. 4.
61500

17060.
448.0.

12099.
37 500.
12600
13 000.

60 000
111000.
20 750.
95 030.
47500.
10 600.
35 030.
127000.

230 00. G. 41000. 41000. 40 u00. 41000. 14500. 14 500. 42 900. 43 000. 14809. 15 600. 14000. 13 000. 25 000. 27 080. 18 009. 19 500. 22 040. 23 000. 17900. 17800. 81000. 81503. 26 500. 27800. 30 030. 32 000. 11250. 11750. 23500. 24 100. 33 006. 34 900. 20 003. 23 500. 26 100. 18500. = 20 000. 17 640. 20 000. 19 100. 199e0. 78 000. 83540. 28 509. 29 400. 14 090. 16 000. 20 609. 23 300. 41008. 41000. 8500. 9508. 35 600. 36 400. 17 109. 17 100. 39 900. 42500. 43 900. 42000. 9158. 3200 12200 12800. 69 000. 61 003. 8006. 7800. 11500. . 12000. 28000. 29 008. 8900. 8930. 15 100. 16 400.

9. 4.
Ganz, Ludwig, Matmz ... . . . . 12000.
Geiling & Cie. ...."
6000.
Gelſenkirchen Gußſtahl
31950
Goldſchmidt Th. .."
Greffenius. Maſchinen Stamm 14 030.
Gritzner Maſchin. Durlach .... 51500.
Hammerſen (Osnabrück).. . . . . 1390e9.-
Hanfwerke Füſſen ........ .. 135 250.
Heddernheimer Kupfer .... . . . 14 506.
Hehligenſtaedt, Gießen ....... 31000.
Hüpert Armaturen. . . . ..
12000.
160030.
Hindrichs=Auffermann ...
Hirſch Kupfer u. Meſſ....
51000.
Hoch= und Tiefbau ...... . . . 110500.
Höchſter Farben ...... /25 200.
110000.
Holzmann, Phil. ......
Holzverk Induſtr. .....
17 000.
Hotel A.=G., München ..
Hydrometer Breslau....
57 000.
.. 17700.
Junghans Stamm. .
116 600.
Karlsruher Maſchinen ..
14 400.
Klein, Schanzl. & Becker ..
8160.
Konſervenfabrik Braun
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 19508.
120 000.
Lahmeyer & Co. ....
96u0.
Lech Augsburg ...."
188 030.
Lederw. Rothe ...."
16560.
Lederwerke Spicharz
134 060.
Löhnberger Mühle ...
123 6060.
Lücenſcheid Metallw.
. 115 100.
Lur’ſche Induſtrie ......
Mainkraftwerke Höchſt ....... 6060.
Meguin, Butzbach ...... . . . 128000.
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg.
9250.
Meyer, Dr. Paul.. .
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. /11 100.
10 000.
Moenus Stämm. . ...
Motorenfabr. Deutz . ... . . . . /29 000.
Motorenfabrik Oberurſel ..... 19750.
Neckar ulmer Fahrzeugwerke .. 116800.-
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . . 13 000.
Niederrhein Lederfabr. (Spier//22 000.
Oleawerke Fran jurt a. M. .. . /36590.
Peter=Union=Frankfurt . .
.. 13000.
Pfalz. Nahm., Kayſer.
15 060.
Phlipps A.=G......
110 006.
.134 000.
Porzeilan Weſſel .....
Reiniger, Gebbert & Schall .. /21 100.
Rhein. Elektr. Stamm...
12500.
Rhein. Maſch. Cahen=Lendesdff. 15 000.
Metall Vorzüge ...
120 400.
Rhenania, Aachen .........
18 u0.
3iedinger Maſchinen .. . . . 31000.
Rückforth, Stettin .. . . . . . . . . . 17108.
Rütgerswerke ...... . .. . . . . . . /36 300.
Schleußner (Frankfurt a. M.) .. / 8600.
Schneider & Hanau . ........ /10000.
Schnellpreſſen Frankenthal. . 14500.
Schramm Lackfabrik.
17 000
41800.
Schuckert Elektr. (Nürnberg).
Schuhfabris Berneis=Weſſel . 10600.

10 4.
13 000.
60u0
21 03 I.-
3. 90).
13 600
52 600.
40 800.
37 800.
17 100.
32 000.
13500.
18 400.
54 000.
11500.
26 800.
10 500.
22 000.
19300.
20 503.
17 539.
14 000.
8300.
20500.
23250.
9800.
90 009.
14500.
37 000.
24 800.
15 500.
6600.
139 080.
10 090.
12.500.
13 000.
19900.
17 250.
11170.
23 005.
37 000.
12909.
16 000.
13500.
32 100.
21 500.
13 009.
15 500.
23500.
19 600.
31 100.
15 009.
39 000.
9100.
10000.
14 000.
17000.
43 000.
10500.

9. 4. 10. 4. Schuhfabrik Herz ......... 8500. 9000. Schuhf. Leander Offenbach ..." 900. 11500. Seilinduſtrie Wolff ......." 12 000. 11 700. Sichel & Co., Mainz ...... 14508. 15500. Siemens Elektr. Betriebe .... 4200. 4000. Siemens G’asinduſtrie ......" 43 000. Siemens & Halske .........." 65 000. Stöchicht=Offenbach=Gummi ... 6900 6900. 1 Süddeutſche Immohilien ....." 5800. 6000 Thüringer elett. Lief-Geſ., Gotha 13 900. 14500. Uhrenfabri Furtwängler ....." 12200. 12 200. Beithwerke in Sandbach ....." 36 009. 36 000. Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 30 000. 32 700. Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 26 000. Gummifahr Bln.=Frkf. 18 000. 17560. Pinſelfabr. Nürnberg .. 28 000. Ultramarin ........." 33 000. 35 000. Zellſtoff, Berlin....... 18 000. 18500. Vogtländ. Maſch. Vorzüge.... Stämme... 12600. 12500. Boigt & baeffner Vorzüge .... 10 000. 10 000. Stämme. . . 14 000. 14 000. Boltohm Seil ............... 15 900. 17500. Bayß & Frehtag ........" 16 000. 17 250. Begelin Nußfabrik .........." 54 900. 54 300. Zellſtoff Waldhof Stamm. 36 400. 37 600. Zuckerfabr. Waghäuſel". 165668. 17 000. Frankenthal 16 000. 16 700. Heilbronn ... 142. 0. 15 100. Offſtein .. 16 900. 16 700. Rheingau ..." Stuttgart ...." 16500 16500. Transport=Aktien. Schantung E. B. 9350. 9250. Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.. 13900. Hapag (Paketfahrt) 47560. 4 47 160. Nordd. Lloyd 23 900 130 000. Oeſterr. =Ungariſche Staatsbahn 250 000 Unnotierte Aktien. Beckerkohle ................." 16 000. I 16 068. Beckerſtahl ........
...... 17 000. 17 000. Benz........ .." 18 000. 17 008. Brown Boveri .. 11009. 12000. Cont. Handelsbank". 2300. 2600. Hanſa Lloyd .... 10000. 1 11000. Inag. ............... 17000. 17 009. Kabel Rhehdt ..........." 21 009. 25 000. Karſtadt R.
... 4500 4 00. Petroleum Dtſche. . ....... 36 000. 36 009. Raſtatter Waggon ........... 1 11080. 11910. Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ... 7500. 7.00. ufa Film .. . . .. . . . . . . . . ...." 11500. 11 12039. Darmſtädter Berte. Nachfr. Angeb. Bahnbedarf
110 10995. 1 10005. Dampfkeſſel Rodberg. 17 B. 17905. Heletia Konſervenfabrik.
2000 14 000. Gebr. Lusz
/49 2995. 54 1005. 1
Motorenfabrik Darmſtadt 12300. 1 14500. Gebr. Roeder
13009. 1 15 e00. Veluneth & Ellenberger ..... 00.

11D12 FUTN
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308. 1309
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten

Darmstadt
1 Luisenplatz 1

[ ][  ][ ]

Nummer 39.

Dartſtädter Tagblatt, Mittſoch, den 11. 2ip il 1923.

Seite 2.

49)

Das ewige Feuer.
Roman von H. Richter.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
Nachdruu verbolen).

Haller ließ ſich von der Schweſter erzählen, er wollte alles
wiſſen, jede kleine Einzekheit aus dem Leben der Mutter in die=
ſer
letzten Zeit, in der er der Heimat und den Angehörigen fremd
geworden.
Und was wird nun, Annelieſe?
Sie biß die Zähne aufeinander. Die Frage hatte ſie ſich in
den letzten Tagen ſelbſt ſo oft geſtellt und keine Antwort geſun=
den
. In Roſtock mochte ſie nicht bleiben, dort in der kleinen
Wohnung würde ihr die Verſtorbene immer fehlen, dort würde
ſie doppelt einſam ſein.
Ich weiß es ſelbſt nicht, nur eins weiß ich: fort von Roſtock,
ich kann dort nicht bleiben. Ich habe ja mancherlei gelernt, und
alte Standesvorurteile kommen in dieſer Zeit ja nicht mehr in
Frage. Ich könnte vielleicht eine Stelle annehmen.
Der Bruder ſah ſie erſtaunt an.
Kind, Du vergißt, daß Du einen Bruder haſt; die mate=
riellen
Sorgen für die Zukunft überlaß ruhig mir. Der perſön=
liche
Sekretär des Statthalters von Gruſien hat nämlich ein ganz
nettes Einkommen, das für ihn und ſeine Schweſter reicht.
Sie hielten vor dem Stadthaus. Der Bruder hatte nicht zu
viel geſagt, das Haus erinnerte an die vornehmen alten Palais
in der Wilhelmſtraße in Berlin.
Drinnen kam ihnen ein ſtattlicher alter Herr entgegen, in
deſſen Zügen Annelieſe manches von Adrigan van Utrecht wieder=
fand
. Willkommen im Haag und in meinem Hauſe, gnädige

Frau, begrüßte er ſie und ſtreckte ihr die Hand entgegen. Hinter
ihm erſchien eine alte Dame.
Meine Schweſter, Fräulein van Utrecht, ſonft in Naarden,
heute aber wegen unaufſchiebbarer Geſchäfte auf einen Tag im
Haag, ſtellte der Hausherr vor.
Auch die alte Dame begrüßte den Gaſt freundlich.
Sie ſind uns längſt keine Fremde mehr, ſagte ſie zu Anne=
lieſe
. Als Adriaan damals in Berlin war, kam Ihr Name oft
in ſeinen Briefen vor. Jetzt müſſen wir uns mit wenigen Zeilen
begnügen, ſeit er den Statthalterpoſten angenommen hat. Wenn
man nicht ſeinen Lebenslauf in den Zeitungen verfolgen könnte,
und wenn nicht Ihr Herr Bruder uns das Bild ergänzt hätte,
wir wüßten faſt nichts.
Annelieſe ſah die alte Dame geſpannt an. Das war alſo
die Frau, die Mutterſtelle an ihm vertreten hatte und die ihn in
den Jahren geleitet hatte, in denen das menſchliche Gemüt ſich
am meiſten beeinfluſſen läßt.
Ich kenne Ihr Heim aus den Erzählungen auch ſchon ein
wenig, Fräulein van Utrecht. Von einer gemütlichen Stube
ſprach Ihr Neffe gern und einer Lampe, bei deren Schein man
ausruhen kann, wenn man müde von draußen kommt. Die kleine
Stadi an der Zuiderſee muß er ſehr lieb haben.
Das alte Fräulein ſah Annelieſe erſtaunt an und nickte dann.
Ja, Naarden iſt ſeine zweite Heimat geworden, die immer
auf ihn wartet. Aber wir werden noch ſpäter miteinander plau=
dern
können. Ihr Zimmer iſt oben, Herr Haller weiß ja ſchon
im Hauſe Beſcheid.
Fräulein van Utrecht folgte ihrem Bruder in das Arbeits=
zimmer
. Wie gefällt Dir die junge Frau? fragte ſie ihn, und
nahm neben ſeinem Schreibtiſch etwas umſtändlich Platz.
Der Mynheer van Utrecht ſah ſie an. Warum fragſt Du?

Ich habe meine Gedanken. Dieſe Annelieſe Helmers ift in
ſein Leben und in ſeine Gedanken gekommen. Seine Briefe
machten mich ſchon damals auf die Frau neugierig, es lag etwas
wie ein tieferes Empfinden zwiſchen den Zeilen. Verlaß Dich
darauf, wir Frauen ſehen da ſchärfer. Wie weit er ſich damals
ſeiner Neigung ſelbſt bewußt geworden iſt, kann man ja jetzt nicht
mehr ſagen, aber er hat den Verkehr nicht fortgeſetzt. Die beiden
haben ſich aus den Augen verloren, wenigſtens er ſie. Damals
hat er ihr mehr erzählt, als er ſonſt zu tun pflegt. Dann kam die
Fürſtin. In Europa war ſie ihm ungefährlich, aber da unten inr
Orient nahm ſie ihn ganz gefangen. Haller berichtete uns ja
von ihr, ſie muß ſehr ſchön und ſehr ehrgeizig ſein.
Haller ſcheint ſie nicht leiden zu können, warf der Myn=
heer
ein.
Das iſt falſch ausgedrückt. Haller iſt ein gerader und ehr=
licher
Menſch, der ſich von dem bunten Zauber des Orients nicht
ſo leicht fangin läßt. Adriaan iſt da anders. In einem Punkte
hört auch bei den klügſten Männern die objektive Beurteilung
auf. Ich würde dieſe Fürſtin wohl gern einmal ſehen. Wir
Frauen ſind da nicht zu täuſchen.
Aber Ihr ſeid alle gleich darin, daß Ihr für Eure Schütz=
linge
ſtets einen neuen Schutzengel ſucht. Wenn Ihr ſelbſt es
nicht mehr ſein könnt, dann ſpäht Ihr nach der Frau, die das
Amt übernehmen kann. Vielleicht denkt Adriaan noch gar nicht
an eine Heirat.
Da kenne ich Deinen Sohn beſſer, er iſt kein Schürzenjäger.
Nein, aber er hat andere Ziele, die ihn ganz erfüllen. Du
haſt ja gehört, was Haller erzählte, da iſt kein Raum in ſeinem
Denken für Liebe.
Das alte Fräulein lächelte fein und ſtand auf.
Wir wollen es abwarten, ſagte ſie. (Fortſetzung folgt.)

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18 Milchbecher, 50 Suppenteller, 50
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Mts., 7 Uhr vormittags.
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Darmſtadt, den 9. Aprik 1923.
Heſſ. Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hopp.

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Hoffmannſtr. 26, 2. St.,
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1 Kredenz, 1 Plüſchſofa und
4 Stühle, 1 Kommode, 1 Uhr, 1
Spiegel, 1 Kücheneinrich=
tung
(Schrank, Anrichte, Tiſch und
Stühle) ſowie ſonſtige Haus= und
Küchengeräte.
Anzuſehen ½, Stunde vorher!
Kapp, Verſteigerer
Gerichtsvollzieher i. R.
Mauerſtr. 11.

[ ][  ]

Seite 8.

Daruſtädler Tagblatt, Mittiooch, den 11. Apifl 1923,

Rutztitter 99.

alast-Lichtstiele

Orpheum

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Das grinsende Gegicat
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