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höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur 
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
R 
Morgenzellang der Landesttaplfdol 
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Nummer 93 
Donnerstag, den 5. April 1923 
186. Jahrgang
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uſw., eriſcht jede Verpſtichtung auf Erfüllung der 
Anzeigenaufträge mnd Teiſtung von Schadenerſat. 
Bei Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung fällt jeder 
Rabat weg.
 Deutſchlands Wirtſchaftslage nach dem 
Weltkrieg. 
Berlin, 4. April. (Wolff.) Unter dem Titel „
            Deutſch=
lands Wirtſchaftslage unter den 
            Nachwirkun=
gen des Weltkrieges” wird vom Statiſtiſchen Reichsamt 
eine Materialzuſammenſtellung veröffentlicht, die berufen iſt, 
den zahlloſen falſchen und halbrichtigen Urteilen über die 
            deut=
ſche Wirtſchaftskraft und die ökonomiſche 
            Leiſtungs=
fähigkeit im In= und namentlich aber im Auslande den 
Boden zu entziehen. 
In dem erſten Abſchnitt wird ausgeführt, was 
            Deutſch=
land bisher auf Grund des Waffenſtillſtandsvertrages 
und des Vertrages von Verſailles geleiſtet hat. Es 
wird mit unwiderleglichem Zahlenmaterial dargetan, wie 
ungeheuerlich groß die Paſſivſeite der deutſchen 
            Volkstwirt=
ſckaft heute iſt, und welche in ihren letzten Folgen noch gar 
nicht abſehbaren Amputationen wir uns haben gefallen laſſen 
müſſen; kurzum, wie himmelweit das heutige Deutſchland 
in ſeinen wirtſchaftlichen Grundlagen von dem Vorktiegs= 
Deutſchland verſchieden iſt. 
Der zweite Abſchnitt beſchäftigt ſich mit den 
            Wirkun=
gen dieſer wirtſchaftlichen Verſtümmelung 
auf die Deckung des Nahrungs= und Rohſtoffbedarfs, ſowie 
der Arbeitskraftreſerven. Ein beſonderes Kapitel iſt der 
Geſtaltung der Zahlungsbilanz gewidmet, deren 
Beantwortung für das Reparationsproblem grundlegend iſt. 
Das Problem der Reichshaushaltsführung 
und ferner die Frage der deutſchen 
            Steuerbe=
laſtung finden entſprechende Berückſichtigung. In dem 
Schlußabſchnitt wird reichhaltiges Zahlenmaterial 
            zuſammen=
getragen, das die Wirkungen des Verſailler 
            Ver=
trages auf das Ausland darlegt. 
Das Ganze iſt eine lebendige Rechnungslegung des 
deutſchen wirtſchaftlichen Soll und Habens und 
ein Grundriß neudeutſcher Wirtſchaftskunde. 
Eine engliſche, franzöſiſche, italieniſche und ſpaniſche Ausgabe 
werden in Kürze erſcheinen,
 Vom Tage. 
Reichsernährungsminiſter Dr. Luther iſt in München 
            einge=
troffen und hat zurzeit Beſprechungen mit dem Miriſterpräſidenten 
Dr. von Knilling und dem Landwirtſchaftsminiſter Wutzelhofer über 
Ernährungsfragen und Wucherbekämpfung. Ueber das 
rgebnis der Beſprechungen wird ein amtliches Communizué 
            ausgege=
ben werden. 
Kardinal Erzbiſchof von Faulhaber hat unmittelbar nach 
den Oſterfeiertagen auf einem Dampfer der Hamburg=Amerika=Linie eine 
Reiſe nach den Vereinigten Staaten angetreten, um den 
amerikaniſchen Wohltätern perſönlich zu danken und in einigen Städten 
Predigten und Vorträge zu halten. Die Reiſe hat nicht politiſchen, 
            ſon=
dern rein charitativen Zweck und war im Stillen lange vor der 
            Amerika=
reiſe des Kardinals Mercier geplant. 
In Aſchersleben ſind die Metallarbeiter weil ſie die 
nachträglich für März geforderten Löhne nicht erhalten haben, in den 
Streik getreten. Dreizehn Fabriken liegen infolgedeſſen ſtill. 
Der Sitz des franzöſiſch=belgiſchen 
            Eiſenbahn=
regimes für die beſetzten Gebiete, der proviſoriſch in Düſſeldorf 
            auf=
geſchlagen wurde, ſoll am 6. April nach Mainz verlegt werden. 
Auf dem Bahnhof Ehrang bei Metz ſollen etwa 3000 Tonnen 
Kors aus dem Ruhrgebiet für die lothringiſchen Werke 
            ange=
kommen ſein. 
Loucheur, der ſich augenblicklich in England aufhält, hatte eine 
            Un=
terredung mit Lloyd George. 
Der frühere Großweſir und türkiſche Botſchafter in Wien, Hilmi 
Paſcha, der ſeit dem Krieg in Wien, als Privatmann lebte, iſt 
            ge=
ſtorben. 
In Venebig wurde ein internationaler Eſperantokongreß 
eröffnet, an dem Vertreter von 40 Nationen teilnehmen. 
Die öffentliche Schuld Amerikas hat am 31. März 
22 192 479 000 Dollar gegen 22 523 088 060 Dollar am 2. Februar 
            be=
tragen. 
Dollarkurs in Frankfurt am 4. Ppril, 
abends /27 Uhr: 24200.
Die deutſche Regierung fordert volle Genugtuung und ſofortige Entlaſſung der Verhafieten.
 Berlin, 4. April. Der deutſche Geſchäftsträger 
in Paris wurde beauftragt, der franzöſiſchen 
            Regie=
rung wegen des Vorfalls in Eſſen folgende Note zu überreichen: 
Die Beſonnenheit und Geduld, mit der die 
            Be=
völkerung des Ruhrgebietes lange Wochen hindurch alle Arten 
von Gewalttaten der Einbruchstruppen ertragen hat, haben es 
nicht verhindert, daß franzöſiſche Soldaten an dieſer Bevölkerung 
jetzt ein Verbrechen verübt haben, das alle bisherigen 
            Un=
taten in den Schatten ſtellt. 
Am 31. März hat ein in die Kruppſchen Werke in Eſſen 
eingedrungenes franzöſiſches Kommando, ohne angegriffen 
pder auch nur bedroht zu ſein, in eine Menge friedlich 
            demon=
ſtrierender Arbeiter hineingeſchoſſen und ein entſetzliches 
Blutbad angerichtet. Dreizehn Arbeiter wurden 
getötet, mehr als dreißig verwundet. Die 
            Ver=
wundungen ſind zum Teil ſo ſchwer, daß weitere Todesfälle 
zu befürchten ſind. 
Im einzelnen wurde über den Verlauf der Ereigniſſe von den 
deutſchen Behörden folgendes ſeſtgeſtellt: Am 31. März, 
            mor=
gens gegen 7 Uhr, beſetzten franzöſiſche Militärabteilungen 
ohne vorherige Ankündigung in den Kruppſchen Werken die 
            bei=
den Hallen der Laſt= und Perſonenkraftwagen. Währ ud die 
            Ve=
ſetzung der Halle der Laſtkraftwagen alsbald aufgehoben wurde, 
verblieb in der mitten in der Fabrik gelegenen Halle der 
            Per=
ſonenkraftwagen ein Kommando von einem Offizier 
und elf Mann, das die Halle beſetzt halten wollte, bis eine 
Kommiſſion franzöſiſcher Offiziere die brauchbaren Fahrzeuge 
ausgeſucht und beſchlagnahmt haben würde. Auf den Krupp= 
Werken beſtand, ähn ich wie auf anderen Werken, zwiſchen ber 
Werkleitung und dem Betriebsausſchuß der Arbeiter= und 
            Be=
amtenſchaft die Verabredung, daß im Falle einer militäriſchen 
Beſetzung ein Signal für die Arbeitseinſtellung 
auf den beſetzten Werkteilen gegelen werden ſollte. Nachdem 
ettda um 8 Uhr zwei Mitglieder des Betriebsrates vergebl: ch 
mit dem Führer des Kommandos verhandelt hatten, wurden auf 
Grund jener Verabredung, und zwar im Einvernehm.n zwiſchen 
dem Direktorium und dem Betriebsrat, gegen 9 Uhr als 
            Sig=
nal für die Arbeitseinſtellung in dem benachbarten 
Fabriklezirk die Dampfſirenen gezogen. Die Arbeiter 
dieſes Bezirls verließen darauf die Arbeitsſt tte und 
            derfammel=
ten ſich in großer Menge in der Umgebung der beſetzien Haue, 
um gegen den militäriſchen Eingriff zu demonſtrieren. 
Die Führer der Arbeiterſchaft wiederholten ihren Verſuch, 
das Kommando unter Gewührleiſtung ſeiner perſönlichen 
Sicherheit zum Fortgehen zu bewegen. Obwohl der 
            franzöſi=
ſche Offizier das Anerbieten ablehnte, blieb die Menge in 
voller Nuhe. Sie hat während der ganzen Zeit den Razm 
vor der beſetzten Halle freigelafſen; auch wurden um 19½ Uhr 
die Sirenenſignale eingeſtellt. Kurz nach 11 Uhr 
lieſ; jedoch der franzöſiſche Offizier ohne jede Herausforderung 
durch die Arbeiter und oline jede Warnung plötzlich das Feuer 
eröfſnen. Nach dem erſten Schniß lief die Menge auseinäuder, 
wurde aber auf der Flucht noch weiter beſchoſſen.. Die 
            fran=
zöſiſchen Soldaten haben dann die Kruppſchen Werke verlaſſen, 
rhug daß auch nur einem von ihnen ein Caar gekrümmt 
            wor=
dei wärc. 
Vergeblich wird von franzöſiſcher Seite 
            ver=
ſucht dieſen Tatbeſtand zu fälſchen und ſo über 
das ſchwere Verſchulden der Beſatzungstruppen
 einen Schleier zu werfen. Sofort nach dem Vorfall hat 
die Havasagentur Meldungen zu verbreiten gewußt, wonach die 
Arbeiter das franzöſiſche Kommando mit Revolvern bedroht, mit 
Steinen beworfen und mit heißen Dämpfen angegriſfen hätten. 
Die Agentur fügt hinzu, das ganze Unglück ſei von entlaſſenen 
Beamten der Schutzpolizei provoziert worden, die man zu dieſem 
Zwca in die Betriebe eingeſtellt habe. 
Die vernommenen Augenzeugen bekunden 
            übereinſtim=
mend, daß keiner der Arbeiter einen Revolver hatte und daß 
ſich die Menge trotz ihrer begreiflichen Erregung zu keiner 
            Tät=
lichkeit oder Drohung hat hinreißen laſſen. 
Die Havasagentur ſelbſt muß zugeben, daß die Soldaten 
nicht die geringſte Verletzung erlitten haben. 
Ihrer Mitteilung über einen angeblichen Angriff mit heißen 
Dämpfen liegt nichts anderes zugrunde, als die Tatſache, daß 
hinter der beſetzten Halle eine Schmalſpurlokomotive tand, deren 
Abdämpfe in die Fenſter der Halle eindrangen. Die Unterſtellung, 
der Vorfall ſei auf Veranlaſſung der Werkleitung von früheren 
Beamten der Schutzpolizei provoziert worden, iſt zu plump, als 
daß ſie der Widerlegung bedürſte. 
An dem Verſuch die Schuld an dem Vorfall dem 
            Di=
rektorium der Werke zuzuſchieben, will ſich 
            anſchei=
nend auch der franzöfiſche Befehlshaber in Eſſen 
            be=
teiligen. Er hat am Tage nach dem Vorfall drei Mitglieder 
des Direktoriums uud einen Abteilungsleiter 
verhaften und ins Zuchthaus von Werden 
            ab=
führen laſſen. Dieſes neue Unrecht, das ſchuldloſe Männer 
der Freiheit und zugleich das größte Unternehmen des 
            Nuhr=
gebietes der Führung beraubt, kann den wahren Sachverhalt nicht 
verdunkeln. In Wahrheit iſt von deutſcher Seite nichts anderes 
geſcheher, als daß die Arbeiterſchaft auch in dieſem Falle 
            gegen=
über dem rechtswidrigen Eingriff in ihre Produktionsſtätten 
ihren Entſchluß bekundet hat, nicht unter franzöſiſchen Bajonetten 
zu arbeiten. Dieſer Entſchluß iſt ebenſo wie die ruhige Art, in 
der er belundet wurde, den franzöſiſchen Truppen aus ihren 
früheren Erfahrungen im Ruhrgebiet genau bekannt, ſo daß er 
ihnen nicht im geringſten Anlaß zu ihrem mörderiſchen Vorgehen 
bicten konnte. 
Die Verantwortung für die unheilvolle Tat fällt 
aber nicht allein auf die franzöſiſchen Truppen, 
            ſon=
dern auch auf die franzöſiſche Regierung ſelbſt. 
In zahlreichen deutſchen Proteften wurde ihr das 
            gewalt=
tätige Vorgehen der Truppen im Nuhrgebiet immer 
wieder vor Augen geführt. Die Proteſte ſind 
            unbeant=
wortet geblieben, und es iſt nichts davon bekannt geworben, 
daß ſie zu einem Einſchreiten gegen die Schuldigen Anlaß 
gegeben hätten. 
So iſt es nur zu erklärlich, daß die Vergewaltigung der 
            Be=
völkerung von Woche zu Woche gröbere Formen angenommen 
hat, und daß die franzöſiſchen Soldaten es nun auch fertig 
bringen, durch ſkrupelloſe Beſchießung der wehrloſen und 
            fried=
lichen Menge zahlreiche Menſchenleben zu vernichten. 
Die deutſche Regierung erhebt feierlichen Proteſt 
gegen die frivole Bluttat. Sie fordert für die Opfer 
und ihre Angehörigen volle Genugtuung und verlangt, 
daß die zur Bemüntelung der franzöſiſchen Schuld verhafteten 
Perſonen ſofort in Freiheit geſetzt werden. 
Die Note iſt zugleich auch den übrigen Hauptmächten des 
Verſailler Vertrages zur Kenntnis gebracht worden.
 Butſauger. 
Die Reichsregierung hat eine weitere Deukſchrift über dig 
Beſatzungskoſten in den Rheinlanden für das Jahr 1922 
            ber=
öffentlicht, die in ihrer Fülle von Zahlen und Tatſachen ein 
grelles Licht auf die wahnſinnigen Forderungen wirft, welche 
aus Deutſchland auch im vergangenen Jahre herausgepreßt 
            wur=
den. Beſonders intereſſant ſind die Angaben für die einzelnen 
Abteilungen der Rheinlandkommiſſion, die bei den zuſtändigen 
deutſchen Behörden zur Beſtreitung der angeblichen Bedürfniſſe 
dieſer Kommiſſion angefordert wurden. Daß dem deutſchen 
Verlangen nach Rechnungslegung über die Verwendung der 
Ausgaben nicht nachgekommen wird, iſt ſtändige Praxis 
            gewor=
den. Die Denkſchrift muß ſich daher darauf beſchräuken, die 
nackten Zahlen aufzuführen, wobei natürlich zu berückſichtigen 
iſt, daß der Wert der deutſchen Maxk in den Jahren 1321 und 
1922 noch erheblich höher war, wie gegenwärtig. 
Im Kalenderjahr 1922 betrugen die Koſten der 
Rheinlandkommiſſion 5 166 132 951 Mark, die 
in Barvorſchüſſen, in Deviſen und in Sachleiſtungen aller Art 
(Unterbringung ufw.) gezahlt wurden. Es entſpricht nur dem 
bekannten Bilde, wenn Frankreich mit ſeinen Forderungen 
mit 1896 797 379 Mark an erſter Stelle rangiert, während 
England mit 541 427 273 Mark in weitem Abſtande an zweiter 
Stelle folgt. Die im Laufe der einzelnen Monate angeforderten 
Papiermarkbeträge der einzelnen Abteilungen der 
            Rheinland=
kommiſſion ſtiegen vom Januar 1922 bis zum Dezember von 2,5 
Millionen auf 78 Millionen Papiermark. Auch in den 
            Deviſen=
anforderungen iſt im Laufe des Jahres ein außerordentliches 
Anwachſen zu verzeichnen, vor allem, ſoweit es Belgien betrifft. 
Ob und wieweit dieſe Erhöhungen mit den finanziellen 
            Vor=
bereitungen des Einbruchs in das Ruhrgebiet in 
            Zuſammen=
hang zu bringen ſind, mag dahingeſtellt bleiben. Der hehe 
Perſonalbeſtand der Kommiſſion und die maßloſen Anſprüche 
an Quartier und die ſonſtigen Sachleiſtungen hatten zur Folge, 
daß auch in dieſer Kategorie der Zahlungen das Ende des 
Jahres erheblich größere Forderungen brachte, als in den erſten 
Monaten. 
Ein Kapitel für ſich iſt die Unterbringung der 
            Mit=
glieder der Rheinlandkommiſſion in Koblenz. 
Der Vorſitzende der Kommiſſion bewohnt in Koblenz das 
            Lienſt=
gebäude des Oberpräſidiums, das 17 Wohn=, Rauch= und 
Speifezimmer, ſowie Salons, 22 Schlafzimmer und 
die Wirtſchaftsräume enthält. Außer der Wohnung in Koblenz 
waren für den Vorſitzenden der Rheinkandkommiſſion in den 
Jahren 1920 und 1921 ſtändig vier Zimmer und ein Badezimiier 
im Hotel „Naſſauer Hof” in Wiesbaden beſchlagnahmt, um ihm 
bei ſeiner Anweſenheit in Wiesbaden als Abſteigequartier zu 
dienen. Dem Reiche entſtanden dadurch Koſten in Höhe von 
380 450 Mark. Ende des Jahres 1921 gab der Vorſitzende die 
Wohnung im „Naſſauer Hof” auf und bezog eine Villa in der 
Parkſtraße in Wiesbaden, die das Reich möblieren mußte. 
Koſten: 221 816,60 Mark. Dabei iſt zu bemerken, daß das Reich 
lediglich für die Koſten aufzukommen hat, die aus der 
            dienſt=
lichen Anweſenheit des Vorſitzenden der Rheinlandkommiſſion 
in Wiesbaden entſtehen, nicht aber für die einer ſtändigen 
            zwei=
ten Reſidenz. 
Der Vertreter des franzöſiſchen Oberkommiſſars wdar bis 
Ende 1920 im Dienſtgebäude des Vorſitzenden untergebracht. 
Ab 1921 mußte für dieſen Vertreter eines der vornehmſten 
Häuſer in Koblenz beſchlagnahmt werden und auf Koſten des 
Reiches ausgebaut und möbliert werden. An Räumlichleiten 
ſind 19 Geſellſchafts=, Wohn= und Schlafzimmer nebſt den 
            zu=
gehörigen Nebengelaſſen vorhanden. Die Ausſtattung des 
Hauſes hat nach dem Gutachten der Sachverſtändigen einen Wert 
von 4 736 000 Mark; die Miete für das Gebäude betrug bis 
Ende des Jahres 1922 1 400 550 Mark, ohne die Koſten für die 
Heizung und Ausbeſſerungsarbeiten. 
Die im März 1921 durch Requiſitionsbefehl angeforderte 
Einrichtung einer Druckerei für die 
            Rheinland=
kommiſſion, die bereits damals einen Koſtenaufwand ron 
944 000 Mark erforderte, mußte in der Zeit vom 1. Januar 1722 
bis 30. September ganz erheblich erweitert werden, wodurch das 
Reich wiederum mit 311000 Mark belaſtet wurde. Außerdem 
ſind an laufenden Ausgaben für dieſe Druckerei in der gleichen 
Zeit entſtanden 765 015 Mark. 
Die Wohnungsanſprüche der Kreis= und 
Bezirksdelegierten in der franzöſiſchen Zone ſind 
            ge=
regelt in den Einquartierungsbeſtimmungen für die franzöſiſche 
Armee vom 18. November 1922. Die Verfügung des franzöſiſchen 
Oberkommiſſars der Rheinlandkommiſſion vom 29. November 
1920 iſt dort ausdrücklich aufrechterhalten. In dieſer Verfügung 
wird die Zahl der zu beanſpruchenden Wohnräume auf das 
engſte umſchrieben. Trotzdem ſetzen ſich die franzöſiſchen 
            Dele=
gierten über die Beſtimmungen hinweg, was bereits in den 
früheren Denkſchriften der Reichsregierung zur Genüge bewieſen 
wurde. Immerhin verdienen einige neue, beſonders 
            bezeich=
nende Fälle der Beleuchtung. In Pirmaſens ſtand 1920 bis 1921 
dem Delegierten das Hotel „Schwan” zur Verfügung, das auf 
beſonderen Wunſch des Delegierten für dieſe Zwvecke durc die 
Regierung mit einem Koſtenauſwand von 200000 Mark 
            um=
gebaut worden war. Bei einem Wechſel in der Perſon des 
Reichsdelegierten wurde mit Unterſtützung des Bezirksdclegie= zur Beſchlagnahme der Villa des Kommerzienrats Jahr 
geſchritten, die innerhalb 48 Stunden von den Beivohnern 
            ge=
räumt werden mußte. Der Delegierte hat nach den 
            Einquar=
tierungsbeſtimmungen Anſpruch auf fünf Herrſchaftszimmer 
ſamt Nebengelaß. In Wirklichkeit nimmt er ein beſonderes 
Haus mit 14 Herrſchaftszimmern für ſich in Anſpruch. Als 
            kor=
läufige Entſchädigung des verdrängten Beſitzers ſind 3/0 000 
Mark angemeldet. In Germersheim hat der Delegierte mit 
ſeinem Perſonal das ganze Dienſtgebäude der Fortifilaiton inne, 
d.h. drei Stockwerke mit doppeltem Hinterbau, Garage, Stall 
und großem Garten. Er iſt Junggeſelle. Für den franzöſiſchen 
Kreisdelegierten in Jülich mußten in der Zeit von Wai 1121 
bis Juli 1922 zwei Wohnungen geſtellt und bezahlt werdin. n 
Krefeld bewohnt der belgiſche Delegierte ein Haus in der 
            Eliſa=
bethſtraße mit 25 Räumen. Obrohl das Haus he 
            herrſhaft=
lich mit guten Möbeln ausgeſtattei war, muß:e die „uuelic! 
            s=
ſtattung ſeinerzeit noch ergänzt werd n. Der Areisgeiezierte in 
Bergheim lehnte das Beziehen des vom Reice gelaute.:, für 
ihn vorgefehenen Kommandantenhauſes ab und bew ihnt im 
Rathauſe zehn Räume.
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 5. April 1923
 Bei der großen Zahl von Kreis= und Bezirksdelegierten, 
von denen jeder einzelne für ſich und ſein Perſonal nach den 
Einquartierungsbeſtimmungen großzügig zugemeſſene Anſprüche 
zu ſtellen hat, die in ſehr zahlreichen Fällen, wie die Beiſpiele 
zeigen, noch erheblich überſchritten werden, bedeutet die 
            Unter=
bringung eine ſchwere Bedrückung der Bevölkerung 
und eine erhebliche finanzielle Belaſtung des 
Reiches.
 Proteſi gegen die Verhaftung des Abg. Körner. 
TT. München, 4. April. Der deutſche Geſchäftsträger in 
Paris hat im Auftrage der deutſchen Regierung bei der 
            fran=
zöſiſchen Regierung gegen die Verhaftung des bayeriſchen 
            Land=
tagsabgeordneten Körner nachdrücklich proteſtiert und ſeine 
ſofortige Freilaſſung verlangt. Die franzöſiſche Regierung war 
über den Sachverhalt nicht unterrichtet und hat baldige Antwort 
zugeſichert. 
Die Beerdigung der Eſſener Opfer. 
T.U. Eſſen, 4. April. Die Beerdigung der Eſſener 
Opfer, deren Zahl ſich inzwiſchen auf 13 erhöht hat, 
wird vorausſichtlich erſt Ende der Woche erfolgen. Es iſt 
            beab=
ſichtigt, die Opfer in einem gemeinſamen Grabe auf dem 
            wäh=
rend des Krieges angelegten Ehrenfriedhof in Eſſen beizuſetzen. 
Die Kruppſchen Werke, auf denen heute vormittag nach 
            Beendi=
gung des 24ſtündigen Proteſtſtreikes die Arbeit wieder 
            aufge=
nommen wird, werden an dem Tage der Beerdigung abermals 
ſtilliegen. 
Bochum, 4. April. (Wolff.)) Der konqnandierende 
            Gene=
ral in Eſſen richtete heute an die Belegſchaft der Firma Krupp 
folgendes Schreiben: Der kommandierende General widerſetzt ſich 
nicht der öffentlichen Beſtattung der am 31. März gefallenen 
            Ar=
beiter unter der Bedingung, daß die Ordnung nicht geſtört wird 
weil er der Anſicht iſt, daß die Ereigniſſe nicht durch die Arbeiter 
ſelbſt, ſondern durch die Vertreter des deutſchen Kapitalismus 
verurſacht worden ſind, die die Arbeiter gegen die Soldaten 
aufgehetzt haben. (!) 
Ein amtliches franzöſiſches Protokoll. 
TU Paris, 4. April. Die Pariſer Blätter veröffentlichen 
heute eine offiziöſe Darſtellung der Vorgänge in 
Eſſen, welche die deutſchen Anklagen widerlegen ſoll. Das 
Intereſſanteſte an dieſem Verteidigungsderſuch iſt die 
Tatſache, daß der franzöſiſche Preſſedienſt ſich für ſeine Angaben 
auf das Zeugnis einiger kommuniſtiſcher Zeitungen beruft, die 
angeblich deutſche Herausforderungen und ſogar Angriffe gegen 
die Soldaten feſtgeftellt haben ſollen. Es wird auch ein 
            amt=
liches Protokoll, unterzeichnet von einem franzöſiſchen 
            Militär=
arzt, abgedruckt, in dem zu leſen iſt, daß die franzöſiſchen Kugeln 
die Toten alle in die Bruſt und in den Kopf getroffen haben, 
daß alſo nicht, wie engliſche Mitteilungen behaupten, auſ die 
Fliehenden geſchoſſen worden ſei. Dieſes Protokoll ſpricht nur 
von den zehn Toten, die nach den erſten Salven geſallen ſind. 
Das Protokoll über die Wunden der 40 Verletzten wird 
            wahr=
ſcheinlich anders lauten. Dieſe wurden nach den Berichten neu 
traler Blätter ſämtlich auf der Flucht getroffen. Die meiſten 
Zeitungen begnügen ſich mit dem Abdruck dieſer amtlichen 
            Mit=
teilung und verzichten auf eigene Kommentare. 
Zurückhaſtung in England. 
TU. London, 4. April. Unterrichtete engliſche Kreiſe 
ſprechen über die Vorfälle in Eſſen ihr Bedauern aus, bewahren 
aber im übrigen ihre übliche Zurückhaltung. Zu einer amtlichen 
Aeußerung könnten die Ereigniſſe, ſo beklagenswert ſie auch ſeien, 
angeſichts der engliſchen Neutralität keine Veranlaſſung bieten. 
Proteſt des Allgemeinen Arbeiterverbandes. 
Paris, 4. April. (Wolff.) Der Allgemeine 
            Arbeiterver=
band beröffentlicht im Peuple einen Proteſt zu den Vorgängen 
in Eſſen und appelliert an alle Arbeiter, damit der für die 
            Repa=
rationen und den Weltfrieden ſo ſchädlichen Politik ein Ende 
            ge=
macht werde. Das einzige Mittel, die Wiederkehr dieſer 
            Zwi=
ſchenfälle zu vermeiden, ſei eine Intervention des Völkerbundes. 
Dieſe von der Gewerkſchaftsinternationale verlangte Löſung ſei 
heute noch entſchiedener geboten als bisher. 
Die Lage auf den beſetzten Zechen. 
Bochum 4. April. (Wolff.) Auf der neubeſetzten Zeche 
„Bergmannsglück” befindet ſich die Belegſchaft noch im Streik. 
Die Zechenbahnen von „Bergmannsglück” und „Weſterholt” ſind 
nicht benutzbar. Die Franzoſen ſind ohne vorherige Anmeldung 
dazu übergegangen, mit eigenhändig entwendetem Material die 
Koks= und Kohlenzechen der Plätze abzuzäunen. Auch auf der 
Zeche „Rheinbaben” wird noch geſtreikt. Es iſt einwandfrei 
            feſt=
geſtellt, daß die Franzoſen bei ihren Bemühungen, die Koks= und 
Kohlenbeſtände abzufahren, franzöſiſche Gefangene als Arbeiter 
benutzen, die unter ſtrenger Aufſicht ſtehen und mit der Peitſche 
zur Arbeit angetrieben werden.
 An die Arbeiter der Welt. 
TT. Berlin, 4. April. Der Allgemeine Deutſche 
            Gewerk=
ſchaftsbund, die Arbeitsgemeinſchaft der freien 
            Angeſtelltenver=
bande, der Deutſche Gewerkſchaftsbund und der 
            Gewerkſchafts=
ring deutſcher Arbeiter= und Angeſtelltenverbände richtete 
            fol=
genden Aufruf an die Arbeiter der Welt: 
Der völkerrechtswidrige Einbruch des franzöſiſchen 
            Milita=
rismus in das Ruhrgebiet mitten im Frieden hat neue blutige 
Opſer gefordert. Geſtützt auf das unveräußerliche Recht, die 
Freiheit ihrer Arbeit zu verteidigen, aus freiem Entſchluß und 
unbeeinflußt von Werkleitung unb Regierung, demonſtrierten 
unbewaffnete Arbeiter auf den Krupp=Werken in Eſſen gegen die 
Beſetzung der Werke durch die Franzoſen. Die Antwort darauf 
waren 13 Tote und eine weit größere Zahl von Verwundeten. 
Alle Greuel des Krieges leben wieder auf 
nur zügelloſer, noch häßlicher, des letzten Scheines von Recht 
entkleidet. Was will der franzöſiſche Militarismus im 
            Ruhr=
gebiet? Angeblich Reparationen und produktive Pfänder. 
            Wie=
der und wieder haben das deutſche Volk und ſeine beruſenen 
Vertreter, haben insbeſondere auch die deutſchen Gewerkſchaften 
ihr Bereitwilligkeit zur Reparation im Rahmen der 
            Leiſtungs=
fähigkeit durch Wort und Tat verkündet. Deutſche Vorſchläge 
haben in London und Paris vorgelegen und hätten bei allſeittg 
gutem Willen eine Verhandlungsgrundlage werden können. Was 
geſchieht ſtatt deſſen? 
Brutale Gewalt, bewaffnete Gewalt beſetzte 
die deutſchen Arbeitsſtätten und trat an die Stelle der deutſchen 
Verwaltung. Tauſende von Beamten, die Organe der öffentlichen 
Ordnung und Sicherheit wurden verhaftet, mißhandelt und 
            aus=
gewieſen. Verkehrsmittel, Kohlen, ſelbſt die Löhne der Arbeiter, 
die Unterſtützungen der Erwerbsloſen wurden wahllos 
            beſchlag=
nahmt. Faſt täglich werden neue Tauſende von Arbeiter und 
Angeſtellten erwerbslos, Ungezählte von ihnen wurden 
            ange=
klagt, mit Frauen und Kindern aus ihren Wohnungen gejagt, 
andere ohne jeglichen Anlaß getötet oder verwundet. 
Das Maſſaker von Eſſen ſtellt den neueſten und 
furchtbarſten, aber keineswegs den einzigen Fall der 
            Hin=
ſchlachtung unbewaffneter Arbeiter durch den 
franzöſiſchen Militarismus dar. Die Freiheit der 
Arbeiter, die Achtung des Arbeiters als eines vollwertigen, 
für ſich ſelbſt verantwortlichen, aus freiem Willen handelnden 
Menſchen, ſie wird im Ruhrgebiet, im ganzen beſetzten 
            Deutſch=
land durch . militäriſche Diktatur mißachtet und unterdrückt 
Das franzöſiſche Volx verkündete vor mehr als hundert 
Jahren die Ienſchen= und Bürgerrechte. Die heutigen 
            Gewalt=
haber Frankreichs wollen die freie Arbeit in Sklaverei 
            verwan=
deln. Die koſtbaren Errungenſchaften jahrhundertlanger ſozialer 
Kämpfe und eine Vorbedingung jeder wahren Kultur ſind in 
Gefahr. 
Arbeiter der Welt! Oeffnet die Augen und Ohren! Dieſe 
Gefahr beſteht nicht für den deutſchen Arbeiter allein, ſie droht 
euch allen, wenn die Gewalt über das Recht triumphiert. Ar 
beiter der Welt! Seid gewarnt und ſchützt die Freiheit der 
            Ar=
beit, ehe es zu ſpät iſt! 
Terroriſierung der Induſtrie. 
Düſſeldorf, 4. April. (Wolff.) Der Rheiniſchen 
            Metalſ=
warenfabrik wurde am 3. April auferlegt, innerhalb von drei 
Werktagen elf neue auf dem Werk fertiggeſtellte Lokomotiven zur 
Verfügung der Beſatzungstruppen zu ſtellen. Falls die Firma 
mit der Lieferung im Verzug bleibt, wird ihr eine tägliche 
Geldſtrafe von einer Million Mark auferlegt. 
            Außer=
dem ſollen die bereits verhafteten Werkleiter gerichtlich verfolgt 
werden. 
Poſikontrolle. 
Gladbeck, 4. April. (Wolff.) Der ſtellvertretende 
            Bür=
germeiſter Gladbecks, Stadtbaurat Dr. Korn, iſt wegen der 
Verweigerung von Betten an die Beſatzungsbehörden vor ein 
Kriegsgericht geſtellt worden. In Gladbeck wurde geſtern die 
Poſt von den Franzoſen auf verboiene Zeitungen aus dem 
            un=
beſetzten Gebiet unterſucht. Auch die Poſtboten wurden aus 
dem gleichen Anlaß auf den Straßen angehalten und durchſucht. 
Neue Ausweiſungen. 
Wiesbaden, 4. April. (Wolff.) Mit dem 74jährigen 
Stadtverordnetenvorſteher Dr. Alberti und zwei anderen 
Herren wurden gleichzeitig noch weitere ſieben Perſonen, 
            barun=
ter der Generalleutnant a. D. de Graaff, 66 Jahre alt, 
            Ge=
neralmajor a. D. Koſſack, Oberleutnant a. D. Werner und 
Major a. D. Göhring ausgewieſen. In allen dieſen Fällen 
wurde mit beſonderer Härte verfahren. Generalleutnant de 
Graaff hatte ſich ſeit drei Jahren von jeglicher politiſcher 
            Tätig=
keit zurückgezogen. 
* 
Vochum, 4. April. (Wolff.) In der Nacht vom 29. zum 
30. März wurde in der Nähe Eſſens ein Eiſenbahngleis 
            ge=
ſprengt und ein unweit davon liegendes Haus beſchädigt. Drei 
Perſonen wurden von den Franzoſen verhaftet.
Rummer 93.
 Neue Gewalttaten der Beſatzungstruppen. 
TU Eſſen, 4. April. In Witten wurde der 
            Schutzpolizei=
beamte Oberwachtmeiſter Berger in ſeiner Wohnung 
verhaftet. In Dortmund iſt aus unbekannten Grüuden 
eine Frau Budde in ihrer Wohnung von den Franzoſen 
in Haft genommen worden. In der Nacht vom 3. zum 4. 
wurden auch Beamte des Reichswaſſerſchußes 
            feſt=
genommen, im Laufe des Tages aber wieder auf freien Fuß 
geſetzt. Heute morgen haben die Franzoſen den Vahnhof 
Kray=Nord beſetzt. Im Bergiſchen Land ſind geſtern noch 
Wiehlmünden und Grabenderhöhe beſetzt worden, 
Auf der ſtaatlichen Zeche „Rheinbaben” bei Bottrop verſuchen 
die Franzoſen noch immer, die dort aufgeſtapelten Koksmengen 
fortzuſchaffen. In Witten überfuhr geſtern nachmittag ein 
franzöſiſches Auto einen Bergmann und verletzte ihn 
lebensgefährlich. In Bochum beſchlagnahmten 
            Beſat=
zungstruppen bei einer Bank der Eiſenbahn gehörige 
            Geld=
beträge in Höhe von 250 Millionen Mk. 
Frankfurt a. M., 4. April. (Wolff.) Wie wir erfahren, 
iſt das Höchſter Kreisblatt von der franzöſiſchen 
            Beſatz=
ungsbehörde wiederum auf 8 Tage verboten worden. Das 
Verbot iſt auf einen Artikel zurückzuführen, der ſich mit der 
widerrechtlichen Beſchlagnahme von 10 Milliarden Mark 
            Reichs=
bankgeldern in Höchſt a. M. beſchäftigt. 
* Bochum, 4. April. (Priv.=Tel.) Seit Samstag bewegen 
ſich die Franzoſen wieder frei in der Stadt. Während bis dahin 
die Mannſchaften zurückgehaiten worden ſind, beſuchen ſie jetzt 
die öffentlichen Lokale. Im Stadttheater haben die 
            Beſatzungs=
behörden zwei Logen mit Beſchlag belegt. Die Geſchäfte ſind 
wieder offen. Die Straßenſperre iſt aufgehoben. Wie verlauiet, 
ſind die Verkehrserleichterungen darauf zurückzuführen, daß der 
Beſuch des päpſtlichen Delegierten in Bochum unmittelbar 
            be=
vorſteht. 
Gelſenkirchen, 4. April. (Wolff.) Der ſeit einiger Zeit 
von den Belgiern beſetzte Hafen „Gutehoffnungshütte” in 
            Wal=
ſum iſt ſeit Sonntag wieder frei. Die im Hafen abgehenden 
Frachten können künftig ohne Beſcheinigung der 
            Beſatzungs=
behörden entladen und beladen werden. Ausgenommen ſind nach 
wie vor Kohlen. 
Im Gefängnis. 
TU Bottrop, 4. April. Wie der Stadtverwaltung 
            offi=
ziell bekannt geworden iſt, befindet ſich Oberbürgermeiſter Dr. 
Bauer im Gefängnis in Zweibrücken. Nach ihr zugegangenen 
Mitteilungen wert n die verhafteten Bürgermeiſter dort in 
            halb=
dunkler Zelle wie Gefängnisinſaſſen, die ſchwere Strafen zu 
verbüßen haben, behandelt. Bürgermeiſter Dr. Mihm war auch 
im Gefängnis in Zweibrücken untergebracht. Ob er ſich heute 
noch dort befindet, iſt der Stadtverwaltung nicht bekannt. 
Japaniſche Stimmen zur Ruhrfrage. 
Tokio, 4. April. (Wolff.) Die japaniſche Liga für 
ben Völkerbundsgedanken hat zur Nuhrfrage 
            nach=
ſtehende ( ſchließung an 60 Schwefterligen der verſchiedenen 
Staaten ge andt: 
Dje Frage der Reparation und der Ruhrbeſetzung ſtört 
nicht nur den Frieden zwiſchen Frankreich und 
            Deutſch=
land, ſondern auch von ganz Europa, ja ſogar den der Welt. 
Die Regierungen und Völker der verſchiedenen Staaten 
ſehnen daher die möglichſt baldige Löſung dieſer Frage 
            her=
bei. In dieſem Zuſammenhange wünſcht die japaniſche Liga, 
daß der Völkerbundsrat ſchleunigſt dieſe Frage, und zwar 
insbeſondere die der Zahlungsfähigkeit und der 
            Zahlungs=
modulität Deutſchlands, prüfe und nach Befragung eines 
internationalen 
            Sachverſtändigenausſchuſ=
ſes, einſchließlich der amerikaniſchen Sachverſtändigen, einen 
Bericht erſtatten. Die japaniſche Liga iſt überzeugt, das die 
Ligen aller Staaten zuſammenwirken müſſen, um dieſes Ziel 
zu erreichen. Es wäre daher wünſchenswert, daß jede Liga 
in dieſem Sinne an die Regierung ihres Staates und an 
den Völkerbund Anfragen richte. 
Die japaniſche Liga hat ſich in dieſem Sinne bereits direkt 
an die japaniſche Regierung und den 
            Völkerbunds=
rat mit entſprechenden Anträgen gewandt. 
Loucheur in London. 
London, 4. April. (Wolff.) Der Mancheſter Guardian 
ſchreibt: Der Beſuch Loucheurs bei Lloyd George wird 
            beträcht=
liches Intereſſe erregen. Der Beſuch muß bereits vor einiger 
Zeit vereinbart geweſen ſein. Es wird vermutet, daß Lloyd 
Georges Entſchluß, bei der letzten Ruhrdebatte im Unterhauſe 
nicht zu ſprechen, nicht nur auf die von ihm gegebene Erklärung, 
daß er erſt Cunos Rede abwarten wolle, zuruckzuführen ſei, 
            ſon=
dern auch auf den Wunſch, die Ruhrfrage mit Loucheur zu 
            er=
örtern. 
G 
Freilafſung eines kommuninschen Abgeordneten. 
TU München, 4. April. Der württembergiſche 
            kommu=
niſtiſche Landtagsabgeordnete Karl Müller, der in Augsburg 
auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft wegen Verdachts des 
Hochverrats verhaſtet worden war, iſt aus der Haft entlaſſen 
worden, nachdem der württembergiſche Landtag auf Grund der 
Reichsverfaſſung die Haftentlaſſung durch die bayeriſche 
            Staats=
regierung verlangt hatte.
 Heſſiſches Landestheater. 
Kleines Haus. — Mittwoch, den 4. April. 
Aleſſondro Stradella 
Komiſche Oper von F. v. Flotow. 
Stradella iſt ein idealer Opernſtoff. Kraft und Macht der 
Muſik ſind ſein Gegenſtand. In demſelben Sinne, nur natürlich 
in ganz anderer Einſtellung, ſind Orpheus und Tannhäuſer beſte 
Opernſtoffe. Auch ſie ſchildern den Sieg der Muſik über 
            Schick=
fal, Tod und Leben. In welcher Weiſe dieſe weſensähnlichen 
Stoffe dramatiſch geſtaltet wurden, welcher Art die beſondere 
muſikaliſche Begabung fähig war, dieſe Stoffe zu meiſtern, macht 
ihre Unterſchiede aus. Ein Vergleich iſt nicht ohne Reiz. Flotow 
ſchneidet hierbei nicht gerade gut ab. Das liebenswürdige Werk 
des bühnengeſpandten Schweriner Hofintendanten bleibt an der 
Oberfläche, leichten Erfolges ſicher. Es derdankt ihn der 
            Salon=
romantik des an ſich ärmlich, indes leidlich geſtalteten Dramas, 
der geglückten Zeichnung der Banditen und einer Muſik, deren 
Fküfſigleit, Melodik und Anmut wohlgefällt. Es hat die 
            dank=
barſten Rollen; alles ſingt ſich und hört ſich wie 
            ſelbſtverſtänd=
ließ, geiſtige Anſtrengung wird nicht erfordert, muſikaliſche 
            Ueber=
röſchungen gibt es nicht. Aber dieſe Muſik hat in der Tat Glazie 
und eine Eleganz der Form, die man heutzutage glücklichertveiſe 
auch wieder zu ſchätzen beginnt, nachdem die einſeitige 
            Ver=
götterung Wagners ihr Ende gefunden. 
Die heutige Vorſtellung ließ nun gerade das Fein=Graziöſe, 
(legante in mancher Hinſicht vermiſſen, wenn ſie auch im 
            allge=
meinen in Kräften, Leitung und Inſzenierung angenehm war. 
Hans Hoefflin wpar gut herausgebracht und ſang die 
Titelrolle mit der ſtrahlenden Schönheit ſeiner jungen Stimme. 
Das noch nicht abgerundete Spiel hat für mich den Reiz des 
Theaterfremden noch nicht Abgebrauchten. Routine beginnt 
            übri=
gens wirkſam zu werden. Als Leonore ſtand ihm Fritzi Jokls 
ansgereifte Kunſt zur Seite. Ich bewundere immer wieder, daß 
ihr teingeſchliffenſter Kunſtgeſang ſolche Wärme leſitt. Die 
            bei=
den Banditenrollen waren Kabinettsſtücke der Herren Kuhn 
und Siegfried, wie ſie in dieſer Vollendung wohl einzig 
ſind. Die raliſ ten ileßgrireilungen im zweiten Aft ſind zber
 Heinrich Hölzlin lieh der kleinen Baſſi=Rolle ſeine herrliche 
Stinime. Vorzüglich machte ſich das Maskentreiben im erſten 
Akt, gerade im engbegrenzten Raum des Kleinen Hauſes, in das 
die Oper unbedingt gehört. Sachlich und ſarbig die 
            Bühnen=
bilder, beſonders gelungen im dritten Akt. Auch ein richtiges 
Ballett bekam man zu ſehen — und fand ſogar Freude daran. 
Walter Beck hatte Bühne und Orcheſter gut in der Hand 
H. D. Kenter zeigte eine flotte perſönliche Spielleitung. 
Das alte Werk gefiel ausgezeichnet. Die Herren Hoefflin 
und Kuhn erhielten Frühlingsſträuße. 
v. H.
 Zum 80. Stiftungsſeſt des Mozart=Vereins. 
*. Die Feier des 75jährigen Beſtehens zerſchlug furchtbare 
Kriegsnot dem Mozart=Verein. Seine Hoffnung, das 80. 
            Stif=
tungsfeſt um ſo freudiger, um ſo glanzvoller zu begehen, hat ſich 
leider nicht erfüllt. Trotz der Ungunſt der Zeiten will der Verein 
aber diesmal das Gedenken an ſeine Gründung vor 80 Jahren 
nicht im Verborgenen üben, ſondern durch ein Konzert im 
            Gro=
ßen Hauſe des Landestheaters beweiſen, daß alle Hemmungen 
der Gegenwart ſeiner kraſtrollen Eigenart nichts haben antun 
können. Bei dem Anſehen, das der Mozart=Verein allezeit im 
muſikaliſchen Leben unſerer Stadt genoſſen hat, wird ein 
kurzer Rückblick auf ſeine Entwicklung der Oeffentlichkeit 
            will=
kommen ſein 
Begeiſterte Sänger und Freunde der Kammermuſik boten 
ſam 30. Januar 1843 zur Erinnerung an Mozarts Geburtstag 
im „Prinz Karl” ein Konzert, das nur Tonſchöpfungen dieſes 
unſterblichen Meiſters enthielt und ungeteilten Beifall fand. Der 
Zuſammenſchluß dieſer kühnen Wager zu einem Verein erfolgte 
m März 1843. Der Name „Mozart=Verein” erhob Mozart zum 
Legweiſer und Zielſetzer, und der den Blick auf den großen 
Meiſter zwingende Name wirkte immerfort als Erwecker des 
Wahren und Guten und ſchützte vor Entgleiſung und 
            Ver=
irrung. Jahrelang kannte das Konzertprogramm nur Werke von 
Mozart, erſt allmählich kamen alle Klaſſiker des 
            Männerchor=
geſangs zu Gehör neben dem echten Volkslied. Nur Mitglieder 
durften anfangs im Konzert mitwirken. Den Berufsſänger, den 
„Soliſten”, neben den Vereinsſängern rief ſchließlich der Wunſch 
abgeſchmackt und fallen aus dem Rahmen dieſer feinen Oper.
 nach Abwechslung auf den Plan, und ſeit Jahrzehnten ſtreuen 
anerkannte Meiſter von Ruf und auftretende Talente des 
            Ge=
ſangs= und Inſtrumentalvortrags ihre Gaben in den Konzerten 
des Vereins aus. Der erſte Dirigent war Hofchordirektor 
            Neu=
käufler, ihm folgte Kammermuſiker Niederhof. Der als 
Komponiſt und Nachſchöpſer edler Tonwerke geſeierte Carl 
Amand Mangold gab nach erfolgreicher Dätigkeit den Stab 
ab an Willem de Haan. Der begeiſterungweckende, 
            jugend=
liche Führer warf den Chor in die Au gabe vollendeter 
            Geſtal=
tung der großen Chorwerke mit Soli und Orcheſter. Er berief 
zur Wiedergabe der Solopartien die bedeutendſten Künſtler und 
ſah in ſeinen Konzerten Männer wie Johannes Brahms, Julius 
Stockhauſen, Max Bruch und Friedrich Bodenſtedt. Als dem 
Hofkapellmeiſter ſein Wirken am Theater die Zeit für den 
            Mo=
zart=Verein raubte, übernahm ſein Werk der als Geſangskünſtler 
und Chormeiſter gleich bedeutende Richard Senff. Seine 
heutige Höhe verdankt der Chor der zielbewußten, künſtleriſch 
beſchwingten, effektfreien Leitung von Friedrich Rehbock. 
In nahezu zwanzigjähriger Arbeit hat ſein hohes Künſtlertum 
einen Männerchor geſchaffen, auf den der Verein und unſere 
Stadt mit Recht ſtolz ſein dürſen. 
Unter den Vorſitzenden verdient mit beſonderen Ehren 
            ge=
nannt zu werden Wilhelm Pfeil, der über 30 Jahre den 
Verein geleitet und für ihn das ſchöne Heim, das Mozart=Haus 
in der Schulſtraße, gewonnen hat. Jederzeit hat ſich der Chor 
gern in den Dienſt der Wohltätigkeit geſtellt und an 
            gro=
ßen muſikgliſchen Veranſtaltungen in Stadt und Vaterland, 
z. B. an den Feſten des Mittelrheiniſchen Muſikerverbandes und 
an den deutſchen Sängerfeſten, ruhmreich teilgenommen. B= iſt die Anziehungskraft der geſelligen Veranſtaltungen des 
Vereins. Wer kennt nicht den Mozart=Ball und die „bunten 
Akende”, die in der Fülle der Darbietungen einander 
            übertra=
fen? Stadt und Staat geftern und heute haben dem Verein 
laute Anerkennung gezollt, mit den Mitgliedern wuchs die 
            Ge=
mainde treuer Konzertbeſucher, und der Chor kann heute an di= 
150 Sänger auf die Bühne ſtellen. Gerade die Gegenwart, die 
die Menſchen gemeinhin nach äußeren Gütern jagen und haften 
läßt, hat edlere Geiſter gelockt zur Einlehr in die unvergängliche 
Welt des deutſchen Liedes und dem Mozart=Verein die Kraft 
gegeben, mit froher Zuverſicht in die Zukunft zu blicken.
Ar4 2
Rummer 93.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 5. April 1923.
Seite 3.
 Angora zum Frieden bereit. 
TU Paris, 4. April. Das türkiſche Preſſebureau in Paris 
gibt folgende Meldung aus: Die türkiſche Regierung hat don der 
Antwortnote der Verbündeten Kenntnis genommen 
und ſie nach der Prüfung der großen 
            Nationalver=
ſammlung vorgelegt. Ismed Paſcha, der bei dieſer 
Gelegenheit der Verſammlung genaue Aufklärung gab, führte im 
Anſchluß daran aus, daß es für die kommenden 
            Friedensver=
handlungen von Vorteil wäre, wenn ihr Ergebnis einer 
            neu=
gewählten Nationalverſammlung zur Natifikation 
vorgelegt würde. Er ſchlug deshalb die Ausſchreibung 
von Neuwahlen vor. Der Vorſchlag fand die Unterſtützung 
von 12 Abgeordneten und wurde ſchließlich einſtimmig 
            ange=
nommen. Das jetzige Parlament wird bis zum Zuſammentritt 
der neuen Verſammlung ſeine Tagung fortſetzen. 
Paris, 4. April. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung 
aus Konſtantinopel ſcheint in offiziellen Kreiſen in Angora 
hinſichtlich der Friedensverhandlungen 
            Optimis=
mus vorzuherrſchen. Die Note der Alliierten werde als ein 
Schritt betrachtet, der dem Frieden näher führe. In ihrer 
            Ant=
tvort erkläre ſich die Regierung von Angora mit einer neuen 
Konferenz in Lauſanne einverſtanden, die zwiſchen dem 
15. und 20. die Verhandlungen aufnehmen ſoll. 
Bulgariſcher Proteſt gegen griechiſche Gewalt. 
TU Sofia, 4. April. Die bulgariſche Regierung hat dem 
franzöſiſchen, engliſchen, italieniſchen und amerikaniſchen 
            Ver=
treter in Sofia eine Note geſandt, in welcher ſie gegen die 
            Ge=
walttätigkeiten der griechiſchen Behörden gegen Bulgaren in 
Weſtthrazien proteſtiert. Die bulgariſche Regierung bittet die 
Großmächte, in Athen Schritte zu unternehmen, um dieſem 
Treiben ein Ende zu machen. Der Note iſt ein Dokument 
            bei=
gefügt, in dem die Methoden der Verwaltung don Weſtthrazien, 
die rohe Behandlung von Bulgaren, die Ausweiſungen, Morden 
und Internierung auf InſelK ausgeſetzt ſind, ausführlich 
            be=
ſchrieben werden. 
Lord Robert Gecil in Amerika. 
London, 4. April. (Wolff.) Die Dimes meldet aus 
Neu=York: Lord Robert Cecil hielt am Montag im 
            Ver=
ein für auswärtige Politik ſeine erſie Rede über den 
            Völ=
kerbund. Unter den Anweſenden befand ſich auch die 
            Ge=
mahlin des früheren Präſidenten Wilſon. 
Cecil erklärte in ſeiner Rede, die Hauptſache ſei, daß die 
internationale Furcht und das internationale Mißtrauen 
            be=
ſeitigt würden, die eine Gefahr für den Frieden bildeten. Die 
Abrüſtung könne nur dann mit Erfolg 
            durchge=
führt werden, wenn ſie allgemein ſei, und ivenn alle 
Nationen bereit ſeien, ihre Nachbarn gegen ebentuelle Angriſſe 
zu ſchützen. Ohne dieſe Zuſicherungen würden z. B. Frankreich 
und Deutſchlands ſtets Mißtrauen gegeneinander hegen. Wenn 
keine Sicherheit vorhanden fei, könnten weder Frankreich noch 
Deutſchland getadelt werden, daß ſie Arglvohn oder Furcht 
empfänden. Eine weſentliche Bedingung zur Wahrung 
des Friedens zwiſchen traditionell gegeneinander 
            arg=
tvöhniſchen Völkern würde eine entmilitariſierte Zone 
unter internationaler Autorität ſein. Die 
            Ab=
rüſtung könne gleichfalls am beſten unter der Aufſicht einer 
internationalen Autorität, wie ſie der Völlerbund ſei, erſolgen. 
Frankreich und die Waſhingtoner Verträge. 
TU Paris, 4. April. Der Berichterſtatter des 
            Kammer=
ausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten empfahl die 
            Rati=
fikation der Konferenzbeſchlüſſe von Waſhington unter dem 
            Vor=
behalt, daß eine Bindung über 15 Jahre hinaus ausgeſchloſſen 
ſein ſolle und daß Frankreich im Iutereſſe des Weltfriedens die 
Verletzung ſeiner maritimen Intereſſen im Augenblick 
            zurück=
ſtellen wolle. Bekanntlich ſehen die Verträge eine Feſtſetzung 
der Tonnage der Großſchiffe im Verhältnis von 5:5:3: 1,75 
vor, wodurch auf Frankreich und Italien je 175 000 Tonnen 
entfallen. Sämtliche Staaten, bis auf Frankreich, haben 
            rati=
fiziert. Wie man weiß, arbeitet Poincaré auf eine Annahme 
der Beſchlüffe hin, um die Vereinigten Staaten zu geſvinnen. 
Ein Opfer kommt dabei keineswegs in Frage, da Frankreich auf 
Großſchiffe längſt verzichtet und ſich in U=Booten und Kreuzern 
freie Hand vorbehalten hat. Im übrigen würden auch die 
            fran=
zöſiſchen Finanzen abweichende koſtſpielige Pläne nicht geſtatten. 
Das franzöſiſche Flottenprogramm ſieht den Neubau von drei 
Kreuzern, ſechs Zerſtörern, 12 Torpedobooten und 12 U=Booten 
vor. Ein Kammerbeſchluß über die Ratifikation der Verträge 
iſt noch nicht erfolgt. Die Bedeutung eines ſolchen Beſchluſſes 
von ſeiten der letzten noch ausſtehenden Großmacht würde u. a. 
darin liegen, daß für die Vereinigten Staaten ein wichtiges 
            for=
males Hindernis für die Veranſtaltung einer neuen Reparations= 
Weltkonferenz entfallen würde, wie ſie heute von Hughes 
            an=
geſtrebt wird. 
China. 
Peking, 4. April. (Wolff.) Der Finanzminiſter 
            be=
nachrichtigte die fremden Geſandtſchaften, daß die 
chineſiſche Regierung beabſichtigt, die Amortiſierung der 
inneren Anleihen während eines Jahres einzuſtellen 
und keine Verloſungen zu veranſtalten. Es verlautet, 
daß der Gewinn dieſer Maßnahme auf 24 Millionen Dollar 
geſchätzt wird. Dieſer Betrag ſoll zum Teil zur Regelung 
            aus=
wärtiger Verpflichtungen, zum Teil für Verwaltungsausgaben 
verwendet werden.
 (e 
Die Tgung aiter Oblsſcalen und Seidentwerfung.
 * Wie wir in unſerer Nummer 88 vom Freitag, den 30. März, 
bereits mitteilten, hat das Oberlandesgericht Darmſtadt eine 
            Ent=
ſcheidung gefällt, daß alte Goldſchulden durch Zahlung von 
Papiermark im gleichen Nennbetrag nicht getilgt werden können 
und daß ein Hypothekengläubiger auf Grund einer ſolchen 
            Zah=
lung die Löſchung der Hypothek nicht zu bewilligen braucht. Wir 
halten dieſe Entſcheidung für ſo bedeutſam, daß wir nachſtehend 
die Entſcheidungsgründe mitteilen: 
Seit der Bankgeſetznovelle vom 1. Juni 1909 und den 
            Ge=
ſetzen vom Auguſt und September 1914 ſind die Reichsbanknoten 
und Reichskaſſenſcheine gleich der Goldmark geſetzliche 
            Zahlungs=
mittel und deshalb Währung. Das Währungsgeld aber muß 
grundſätzlich nicht nur an ſich, ſondern auch zum Nennwert in 
Zahlung genommen werden. Dieſer Grundſatz erfährt eine 
            Aus=
nahme inſoweit, als die Macht des Verkehrs ihn außer Kraft 
            ge=
ſetzt hat. Iſt dies der Fall, ſo iſt der Kurswert des gemeinen 
Verkehrs entſcheidend (Enneccerus=Kipp, Bürg. Recht, Bd. II, 
§ 231). So lange die Reichsbanknoten gedeckt und der Kredit 
von Reich und Reichsbank unerſchüttert waren, ſtanden Gold= 
und Papiermark einander gleich. Mit dem Schwinden dieſer 
Vorausſetzungen ſchwand in inmer weiterem Umfange die 
            Gleich=
heit, und das Verhältnis der Papiermark zur Goldmark, die ihre 
Parität bewahrt hat, kommt im Dollarkurſe, den Indizen, dem 
Goldankaufspreiſe, den Preiſen der wertbeſtändigen Anleihen 
u. a. m. zum Ausdruck. Da die gleichzeitige Gleichheit und 
            Un=
gleichheit von Gold= und Papiemark widerſinnig iſt, läßt ſich 
die Meinung, daß der Verkehr den Nennwertzwangskurs der 
Papiermark beſeitigt habe, vertreten. Verneint man die Frage, 
ſo ſtehen der Tilgung alter Goldſchulden durch Papiermark vom 
gleichen Nennbetrage die 88 157, 242 und 138 B. G.B. entgegen. 
Daß es nach Treu und Glauben bei Darlehen der 
            Vertrags=
abſicht nicht entſpricht, daß der in Gold oder vollwertigem 
            Pa=
pier hingegebene Betrag in nahezu wertloſes Papier vom 
            glei=
chen Nennwert erſtattet werden kann, bedarf ſchon im Hinblick 
auf 8 607 B.G.B. keiner Darlegung. Daran wird auch dadurch, 
daß die Rückerſtattung in Reichswährung bedungen iſt, nichts 
geändert. Denn die Vertragsteile hatten die zur Zeit des 
            Ver=
tragsſchluſſes beſtehende Gold= oder gedeckte Papierwährung im 
Auge und konnten an einen Zuſtand, wie Krieg und Revolution 
ihn geſchaffen haben, nicht denken.” 
Nach § 242 B.G.B. iſt die geſchuldete Leiſtung ſo zu 
            be=
wirken, wie Treu und Glauben mit Rückſicht auf die Verkehrsſitte 
es erfordern. Die Tilgung einer Goldſchuld durch Papiermark 
vom Bruchteil eines Tauſendſtels der Kaufkraft des 
            Empfange=
nen ſteht aber mit Treu und Glauben jedenfalls dann im 
            Wider=
ſpruch, wenn der Schuldner das Empfangene oder ſeinen Wert 
noch beſitzt. Dies träte beſonders deutlich zutage, wenn der 
Schuldner von 60 000 Mark die empfangenen 3000 Doppelkronen 
noch beſäße und mit einer derſelben ſeine Schuld mit dem 
Verlangen tilgen wollte, daß ihm vom Gläubiger 25000 
            Papier=
mark herausgegeben werden. Ganz ebenſo verhält es ſich aber, 
wenn der Schuldner das Empfangene in Geſtalt von 
            Grund=
beſitz oder Waren uſw. fortbeſitzt, die er damit angeſchafft hat. 
Daß die bezeichneten Verſtöße gegen Treu und Glauben auch 
mit der Verkehrsſitte nicht im Einklang ſtehen, ergibt ſich aus den 
Prozeſſen und dem Zuſammenſchluſſe der Gläubiger, die die 
Kündigungen der letzten Monate im Gefolge hatten. Das 
            Reichs=
gericht, das der Berückſichtigung der Geldentwertung inſolange 
widerſtrebt hat, als ſie verhältnismäßig gering war, hat ihr 
mit ihrem Wachſen in immer weiterem Umfange Rechnung 
            ge=
tragen. Zunächſt unter immer mehr gemilderten Vorausſetzungen 
bei beiderſeits unerfüllten Lieferungsverträgen und dann auch 
bei fortbeſtehenden Vertragsverhältniſſen, wo der Richter 
            ein=
greifen ſoll, wenn Treu und Glauben dies erfordern. Unterm 
27. Juni 1922 hat dann das Reichsgericht in einem Pachtfalle 
die buchſtäbliche Durchführung des § 589 Abſ. 3 ausgeſchloſſen, 
da Gold= und Papiermark trotz ihrer geſetzlichen Gleichſtellung 
wirtſchaftlich nicht vergleichbar ſeien und eine einfache 
            Aus=
gleichung der Markbeträge ohne zuvorige Umrechnung der 
            Gold=
mark in Papiermark den mit § 589 Abſ. 3 verfolgten Zweck 
nicht erfüllen könne. Daß die Erwägungen, die dieſer 
            Entſchei=
dung zugrunde liegen, auch bei der Erfüllung alter Goldſchulden 
platzgreifen, wird unter beſonderem Hinweis auf das Darlehen 
in J.W. 1923, S. 111 dargelegt. Im Gegenſatz zu der 
            Entſchei=
dung V. 484/20 hat das Reichsgericht unterm 31. Januar 1923 
die Berückſichtigung der Geldentwertung auch bei 
            Vorkriegsver=
trägen über Grundſtücke gefordert. Es erkennt in der 
            Entſchei=
dung ausdrücklich an, daß die vor Jahren bedungene Geldleiſtung 
heute nur noch einen geringen Bruchteil ihres früheren Wertes 
darſtellt und daß deshalb der Gläubiger gegen Treu und 
            Glau=
ben verſtößt, wenn er die verſprochene Sachleiſtung für den 
ſeinerzeit vereinbarten Betrag verlangt. Ganz ebenſo wie nach 
dem Vorſtehenden der Sachgläubiger, handelt aber auch der 
Schuldner einer reinen Geldſchuld, insbeſondere der 
            Hypo=
theken= und ſonſtige Darlehensſchuldner, gegen Treu und 
            Glau=
ben, wenn er ſich durch Zahlung eines verſchwindenden 
            Wert=
bruchteils des Empfangenen von ſeiner Schuld befreien will. 
Dementſprechend hat ſchon in der J.W. von 1921, S. 830 f. 
            Pro=
feſſor Dr. Heymann, Berlin, eine Aufwertung der Hypotheken 
für den nach Obigem jetzt eingetretenen Fall verlangt, daß eine 
ſolche den Immobiliarkaufpreiſen zuerkannt werde. Wenn das 
Reichsgericht dem bisher nicht entſprochen, ſondern die durch 
die Geldentwertung gebotene Abhilfe, abgeſehen vom 
            Valuta=
verzugsſchaden, im weſentlichen auf die voraufgeführten Fälle 
beſchränkt hat, ſo ſteht dies mit der Billigkeit ebenſo wie mit den 
Forderungen von Mügel, Düringer, Zeiler und anderen 
            nam=
haften Juriſten im Widerſpruch und erſcheint auch im Geſetz 
nicht begründet. Wo es Abhilfe gewährt, ſtützt ſich das 
            Reichs=
gericht, wie erwähnt, auf die 88 157 und 242 B. G.B. Von einer
 Beſchränkung dieſer Vorſchriften auf beiderſeits unerfüllte oder 
laufende Verträge iſt aber im Geſetz ebenſowenig wie von einer 
ſolchen auf ſynallagmatiſche die Rede. Insbeſondere kommt dem 
Synallagma, wie dies auch Senatspräſident Lobe in der D.J.3. 
1923, S. 130 anerkennt, nicht die Bedeutung einer Vorausſetzung 
für die Anwendung der 85 157 und 242 B.G.B. zu. Es 
            begrün=
det vielmehr lediglich die Vermutung für die beabſichtigte 
            Aequi=
valenz oder doch ein beſtimmtes Wertverhältnis von Leiſtung 
und Gegenleiſtung, deren grundlegende Verſchiebung durch die 
Geldentwertung die unveränderte Durchführung des Vertrages 
mit Treu und Glauben unvereinbar macht (E.3, 103, S. 179). 
Der beabſichtigte Wert ſteht aber durch § 607 B.G.B. beim 
            Dar=
lehen in weit ſicherer Weiſe feſt, und die Frage, ob eine 
            Papier=
markleiſtung im Nennbetrage der Goldſorderung mit Treu und 
Glauben im Einklange ſteht, kann leicht auch ſonſt außerhalb des 
Synallagmas feſtgeſtellt werden. Auch der Umſtand, daß die 
Bankgeſetznovzelle vom 1. Juni 1909 und die Geſetze vom 4. Auguſt 
1914 die Papiermark zum geſetzlichen Zahlungsmittel gemacht 
haben, ſteht einer Aufwertung der reinen Geldforderung nicht 
im Wege. Wie der Rechtsgrundſatz, daß Verträge zu halten ſind, 
müſſen auch die Vorſchriften, die die Papiermark zum geſetzlichen 
Zahlungsmittel machen. dem Einfluß der §8 157, 242 B.G.B. 
unterliegen. Um ſo mehr, als die Aequivalenz der Papiermark, 
die man noch beim Erlaß der Geſetze vom Auguſt und 
            Sep=
tember 1914 unterftellte, längſt nicht mehr zutrifft und, wie ſich 
aus der Begründung insbeſondere des Geſetzes vom 28. 
            Sep=
tember 1914 ergibt, der Geſetzgeber mit den Auguſt= und 
            Sep=
tembergeſetzen die entſchädigungsloſe Enteignung und 
            unge=
rechtfertigte Vermögensverſchiebung, die ihre unveränderte 
            An=
wendung zur Folge hat, keineswegs beabſichtigte. Und um ſo 
mehr, als die Fiktion, daß der Geldgäubiger das Riſiko der 
Währung übernommen habe, gegenüber einem ſo kataſtrophalen 
Markſturze nicht aufrechtzuerhalten iſt. Selbſtverſtändlich können 
die 8§ 157, 242 B.G.B. die Papiermark ihrer Eigenſchaft als 
Zahlungsmittel in guali nicht entkleiden. Aber das Quantum 
der Zahlung muß im Verhältnis der Geldentwertung geändert 
werden. Und ſo geht ja auch das Reichsgericht innerhalb der 
von ihm eingehaltenen Grenzen vor. Es wertet die Papiermark 
auf und knüpft da, wo es den Nücktritt des Sachſchuldners 
            ge=
ſtattet, dieſen an die Vorausſetzung verweigerter Aufwertung 
(E.3. 103, S. 328 ff.). 
Da hiernach die Tilgung in Gold begründeter 
            Darlehens=
oder ſonſtiger reiner Geldforderungen durch einen gleichen 
            Be=
trag Papiermark vom Kursſtande der letzten Monate nach 
            An=
ſicht des Gerichts nicht erfolgen kann, hat das 
            Vormundſchafts=
gericht die Genehmigung der Löſchungsbewilligung mit Recht 
verſagt. Auf die Anwendbarkeit des 8 138 B.G.B. auf den 
            vor=
liegenden Fall brauchte hiernach nicht weiter eingegangen zu 
werden. Das Gericht bemerkt aber, daß es die Kündigung und 
Rückzahlung einer Hypothek oder ſonſtigen alten Goldſchuld, die 
offenſichtlich nur zum Zwecke der Ausbeutung eines beſonderen 
Marktiefftandes erfolgt, auf Grund der bezeichneten Vorſchrift 
als nichtig betrachtet. Wenn hinſichtlich des Begriffs der guten 
Sitte 8 138 nicht auf beſonderes Feingefühl abſtellt, ſo iſt doch 
auch nicht das robuſte Empfinden desjenigen maßgebend, der 
alles für ſittlich erlaubt hält, was ihn mit dem Strafgeſetz nicht 
in Berührung bringt. Dem normalen Anſtands= und 
            Billigkeits=
gefühl aber läuft es zweifellos zuwider, wenn derjenige, der 
Goldwert empfangen hat und fortbeſitzt, die Markentwertung 
und die allgemeine Noklage ausnützt, um ſich zum möglichen 
Ruin ſeines Gläubigers auf deſſen Koſten ungerechtfertigt zu 
bereichern. Daß der Schuldner dabei von einem vertragsmäßigen 
Kündigungsrecht Gebrauch macht, ſteht der Nichtigkeit nicht 
            ent=
gegen. Denn wer unter Ausbeutung der Geldentwertung 
            ver=
trägliche Rechte geltend macht, die unter ganz anderen 
            Verhält=
niſſen begründet waren, handelt dem Vertragswillen zuwider 
und verſtößt gegen Treu und Glauben. (So Düringer im Antrag 
auf Erlaß eines Sperrgeſetzes, E.3. 100, S. 82 und D.J.3. 23, 
S. 22). Daß es ſich bei dem Tun ſolcher Schuldner um ein 
Gegenſtück des Wuchers nach § 138 Abſ. 2 handelt, wird in der 
J.W. 1923, S. 111 dargelegt. und wie der Gläubigerwucherer 
ſich nicht auf die geſetzliche Vertragsfreiheit berufen kann, kann 
der Schuldnerwucherer der Nichtigkeit nicht durch Berufung auf 
die Geſetze von 1909 und 1914 begegnen. Beide erſtreben 
            wuche=
riſche, d. h. ſolche Vermögensvorteile, die in auffälligem 
            Miß=
verhältnis zur Gegenleiſtung ſtehen. Die Vorſchrift des § 138 
Abſ. 2 ſchließt den Begriff des Schuldnerwuchers nicht aus, da 
die Faſſung „insbeſondere” den Gläubigerwucher nur als ein 
einzelnes Beiſpiel ſittlich verwerflicher Rechtshandlung 
            erſchei=
nen läßt. 
Zur Vermeidung von Prozeſſen und da der Richter nur 
denen, die ihn anrufen, helfen kann, wäre eine geſetzliche 
            Sonder=
regelung dringend erwünſcht. Zum Vorteil des Grundbeſitzes 
und der Ausſteller von insbeſondere induſtriellen 
            Inhaberſchuld=
verſchreibungen hat aber der Geſetzgeber bisher verſagt. Und die 
Gründe ſeiner Untätigkeit waren, ſoweit ſie überhaupt bekannt 
gegeben wurden, wenig einwandfrei. Die Bevölkerung aber kann 
es — nach dem Vorſtehenden mit Recht — nicht verſtehen, 
            wes=
halb bei Darlehens= und anderen reinen Geldforderungen die 
tatſächlich faſt wertloſe Papiermark als vollwertiges 
            Zahlungs=
mittel behandelt wird, während auf Grund einer im Geſetz nicht 
begründeten Theorie beim Synallagma die Minderwertigkeit 
derſelben Papiermark den Sachſchuldner zum Rücktritt oder zur 
Aufwertung Eerechtigt. Auch verſteht man es nicht, daß der 
            Gold=
gläubiger dieſelbe Papiermark als Goldmark annehmen muß, 
die er dann nur mit der Kaufkraft eines kleinen 
            Pfennigbruch=
teils verwenden kann. Deshalb muß, ſoll nicht das Vertrauen in 
die Rechtspflege ſchwerſten Schaden erleiden, der Richter auf 
Grund der allgemeinen Vorſchriften helfend eingreifen.
 Vom deutſchen geiſtigen Leben in Poſen. 
* Nach dem Zuſammenbruche der deutſchen kulturellen 
Beſtrebungen in der ehemaligen Prodinz Poſen, der auf das 
Kriegsende folgte, beginnt jetzt die Arbeit des Wiederaufbaues, 
über deren erſte Erfolge Dr. Hermann Nauſchning in den „
            Oſt=
deutſchen Monatsheften” einen genaueren Bericht erſtattet. Die 
Umwandlung aller deutſchen Kulturinſtitute durch die Polen 
ging außerordentlich gründlich vor ſich. Die kaiſerliche Akademie 
in Poſen war eine polniſche Uniderſität geworden, die Kaiſer 
Wilhelm=Bibliothek eine polniſche Univerſitäts=Bibliothek, die 
für das allgemeine Publikum geſchloſſen blieb; das Kaiſer 
Friedrich=Muſeum war zu einem Großpolniſchen Muſeum 
            um=
gewandelt, die Provinzial=Wanderblibliothek hatte ihren Betrieb 
eingeſtellt, die Beſtände der Zentrale für Volksunterhaltung 
mußten unbenutzt bleiben. Aus dem neugeſchaffenen 
            Hinden=
burgmuſeum wurde ein Polniſches Armeemuſeum, das Deutſche 
Stadttheater blieb nur bis zum Sommer 1919 beſtehen, und 
auch die deutſchen kulturellen Vereinigungen mußten ihre 
            Tätig=
keit entweder ganz einſtellen oder konnten ſie vereinzelt nur in 
ſehr beſchränktem Umfange weiterführen. Sehr gefährdet 
            wur=
den alle dieſe Beſtrebungen durch die ſtarke Abwanderung, und 
erſt als dieſe ſich in ihrem Umfange richtig überſehen ließ, konnte 
an einen Wiederaufbau des deutſchen Geiſteslebens in Poſen 
gedacht werden. Allmählich ließen ſich die Grenzen für ein jetzt 
für das Deutſchtum noch mögliches geiſtiges Leben abſtecken 
und die Organiſationen für die Kulturpflege ſchaffen. Zunächſt 
handelte es ſich um die Bildung einer dem allgemeinen Publikum 
zugänglichen deutſchen Bücherei. Durch Zuſammenlegung 
            der=
ſchiedener wiſſenſchaftlicher und Volksbüchereien konnte die 
Deutſche Bücherei in Poſen geſchaffen werden, die mit 
ihren 46000 Bänden, darunter über 10 000 Bänden 
            Unterhal=
tungsliteratur, die größte Standbücherei des abgetretenen 
            Ge=
bietes in deutſcher Verwaltung iſt. Ihr wurde die Bibliothek 
der Hiſtoriſchen Geſeliſchaft angegliedert, die wertyolſe Samm=
 lungen zur Geſchichte Polens und des Deutſchtums in Polen 
enthält, ebenſo die Bibliothek des Deutſchen 
            Naturwiſſenſchaft=
lichen Vereins. In einem Leſeraum werden führende deutſche 
Tageszeitungen und wertvolle deutſche Zeitſchriften ausgelegt, 
Leſezirkel vermitteln ihre Benutzung auch in den Probinzſtädten 
und auf dem Lande. Das deutſche Vortragsweſen 
tpurde durch einen Dozentenausſchuß organiſiert, und eine Fülle 
von Vorträgen aus allen Gebieten des Wiſſens iſt bereits 
            ver=
anſtaltet worden. Praktiſche Kurſe und Vorträge über geiſtige 
und wirtſchaftliche Fragen der Gegenwart traten neben die 
            Auf=
gabe der Erziehung zum eigenen Volkstum. Bei der beſonderen 
Bedeutung, die in Poſen eine kulturelle Pflege in den lleinen 
und kleinſten Gemeinſchaſten bis zum Anſiedlerdorf hat, war die 
Schaffung einer Beratungsſtelle für Volksbildung und 
            Unter=
haltung bei der Deutſchen Bücherei von großer Wichtigkeit. Vor 
allem ſollte ein breiteres Publikum wieder für die dergeſſenen 
Werte der Volksüberliefrungen gewonnen werden. Es wurde 
bereits eine Anzahl Programme ausgearbeitet, das dazu 
            not=
wendige Material handſchriftlich vervielfältigt und ausgeliehen; 
eine Materialſammlung, die neben Druckwerken auc größere 
Lichtbilderbeſtände führen ſoll, iſt im Entſtehen. In Poſen 
wurde auch ein Theaterverein gegründet und eine 
            Wanderſpiel=
gemeinde, die wie in Deutſchland aus der Jugendbeſvegung 
            er=
wachſen war, unterſtützt. Es galt nicht nur den kleineren Orten 
dramatiſche Aufführungen zu bieten, ſondern auch durch die 
neue Form der Aufführung, durch den lebendigen Ausdrucksſtil 
und die Ausſchaltung alles Aeußerlichen örtliche 
            Liebhaberauf=
führungen anzuregen. Allerdings ſtieß das Spielen ohne 
            Ku=
liſſen in farbigen Vorhängen nicht überall auf Verſtändnis. 
Aufführungen wie „Der zerbrochene Krug” von Heinrich v. Kleiſt, 
„Schluck und Jau” von Gerhart Hauptmann, „Wa3 Ihr wollt” 
von Shakeſpeare und Hans Sachs=Spiele boten wirkliche 
            Kunſt=
leiſtungen; eine Aufführung expreſſioniſtiſcher Dramen fand 
allerdings kein aufnahmefähiges Publikum. Unter den 
            zahl=
reichen muſikaliſchen Vereinen kam vor allem der Bach=Verein
 und der Verein deutſcher Sänger in Frage; neben den Konzerten 
mit einheimiſchen Kräften erfreuten ſich Konzerte reichsdeutſcher 
Künſtler, insbeſondere das des Berliner Blüthner=Orcheſters, 
regen Zuſpruchs. Auch eine Ausſtellung deutſcher Künſtler in 
Poſen hatte guten Erfolg. Ebenſo haben die Gelehrten=
            Geſell=
ſchaften, die Hiſtoriſche Geſellſchaft für Poſen und der Deutſche 
Naturwiſſenſchaftliche Verein, ihre Vorträge und die 
            wiſſen=
ſchaftliche Arbeit wieder aufgenommen; im Auftrage beider 
            Ge=
ſellſchaften wurde eine „Zeitſchrift für deutſche wiſſenſchaftliche 
Forſchung in Polen” mit einem Beiheft „Poſener Landeskunde‟ 
von Profeſſor Hermann Schütze herausgegeben. Eine Reihe 
„Poſener Drucke” zur Geſchichte deutſchen Geiſtes in Polen wird 
im Verlage der Poſener Deutſchen Bücherei erſcheinen. 
C. K. Königswuſterhauſen, die größte Röhrenſtation der 
Welt. Obgleich die drahtloſe Telegraphie und Tclephonie bei 
uns noch nicht den Aufſchwung genommen hat wie in den 
            angel=
ſächſiſchen Ländern, ſo iſt doch das innerdeutſche Funlnetz nach 
dem Krieg in großzügiger Weiſe ausgebaut worden. Die 
            Haupt=
funkſtelle iſt jetzt die frühere militäriſche Station 
            Königswuſter=
hauſen. Daß hier innerhalb weniger Jahre eine großartige 
Anlage geſchaffen worden iſt, geht aus dem Urteil eines 
            bekann=
ten amerikaniſchen Fachmannes für drahtloſe Telegraphie, Lee 
de Fores, hervor, das in der „Umſchau” erwähnt wird. Der 
Gelehrte äußeite ſich nach einer Studienreiſe durch Deutſchland 
folgendermaßen: „Ich war erſtaunt, feſtzuſtellen, daß 
            Deutſch=
land uns in mancher Beziehung in der Entwicklung der 
            draht=
loſen Telegraphie überflügelt hat. Beſonders erwähnenswert 
iſt die Regierungsfunkſtelle bei Königswuſterhauſen. Sie hat 
elf Sendeapparate, die gleichzeitig in Betrieb ſind; etwas 
            ähn=
lches gibt es in den Vereinigten Staaten nicht. 
            Königswuſter=
hauſen hat zehn KW=Röhrenſender und iſt die größte 
            Nöh=
renſtation der Welt, die größere und beſſere Sender hat, 
als wir jemals in Amerika herzuſtellen vermochten, obwvohl wir 
ſie erfunden haben.”
Seite 4
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 5. April 1923.
Rummer 93.
 Stadt und Land. 
Darmſtadt, 5. April. 
Der „Wahnſinn” unſeres Zeitalters. 
* Daß unſere Zeit krank, toll, verdreht, verrückt, wahnſinnig 
ſein ſoll, das hören wir immer wieder. Hat aber dieſe 
            Bezeich=
nung irgendeinen anderen als bildlichen Sinn, kann mran 
            wirk=
lich die politiſchen, ſozialen und kulturellen Zuſtände einer 
            pſycho=
dathologiſchen Betrachtung unterziehen? Der Direkjor der 
            Ber=
liner Univerſitäts=Nervenklinik, Geheimrat Bonhoeffer, nimmt zu 
dieſer ebenſo aktuellen wie bedeutſamen Frage in einem 
            tiefgrün=
digen Aufſatz der Kliniſchen Wochenſchrift Stellung. Er erwähnt, 
daß ſchon die alten Griechen den Bürgerzwiſt als eine „Krankheit 
des Staates” zu bezeichnen pflegten und daß man beſonders in 
kritiſchen Zeitperioden imer wieder ſtaatliche Verhältniſſe als 
krank bezeichnet hat. Das führte nach dem „tollen Jahr” 1848 zu 
ſo verſchiedenartigen Beurteilungen, daß Virchow die Reaktion 
in eine biologiſche Beziehung zur Cholera= und Typhusepidemie 
fetzte und alle drei Erſcheinungen als abnorme Zuſtände des 
Volkslebens auffaßte, während ein anderer Arzt, Groddek, eine 
Diſſertation über die „demokratiſche Krankheit” ſchrieb. Solche 
Verſuche, politiſche und ſoziale Ideen für die Pathologie in 
            An=
ſpruch zu nehmen, müſſen der Lächerlichkeit verfallen. Eine 
            an=
dere Frage iſt es, inwieweit die aus der Individual=
            Pſycho=
pathologie gewonnene Anſchauungsweiſe auch auf allgemeine 
ſtaatliche Vorgänge angewandt werden kann. In gewiſſen 
            Zei=
ten iſt eine pſychiſche Beeinfluſſung der Maſſen leichter als in 
anderen, wie z. B. der Glaube an ganz ſinnloſe Gerüchte in den 
erſten Tagen des Krieges oder in der Zeit der Revolution 
            be=
wies. „Daß in unſerer Zeit eine ſolche Neigung zu 
            maſſen=
pſychifcher Reaktion beſteht, kann kaum geleugnet werden,” ſagt 
Bonhoeffer. „Wir ſehen heute auch auf anderen Gebieten eine 
auffällige Bereitſchaft, Maſſengefolgſchaften für Ideen zu bilden 
und zwar ſind es dem Inhalte nach vor allem Ideen myſtiſchen 
oder abergläubiſchen Charakters, die wir in faſt epidemiſchem 
Umfang ſich der Bevölkerung bemächtigen ſehen. Auch das 
            geſtei=
gerte Intereſſe für Hypnoſe und Pfychoanalyſe im großen 
            Publi=
kum enſtammt derſelben Quelle. Ein Blick auf die 
            Anſchlags=
ſäulen, in den Anzeigenteil gewiſſer Tageszeitungen, in die 
            Aus=
lagen der Buchläden und ihren Abſatz, die Nachfragen auf den 
Bibliotheken nach dieſer Literatur, der Zulauf zu den 
            entſprechen=
den Vorträgen und Verſammlungen gibt ein ungefähres Bild 
von dem Umfang dieſer Bewegung. Einen gewiſſen Maßſtab für 
die Auswirkung gerade der okkultiſtiſchen Epidemie haben wir 
auch in den Erfahrungen der Klinik, nicht nur in dem Sinne, daß 
wir bei vielen eingelieferten Pſychopathen mehr als früher ein 
geſteigertes Intereſſe für okkultiſtiſche Betätigung feſtſtellen 
            kön=
nen, ſondern es ſcheint geradezu eine ſpezifiſche Form der 
            Pſy=
choſe aufzutreten, die ſich vor allem im Gefolge des „
            Geiſt=
ſchreibens” der Pſychographie, einſtellt. 
Aber das ſind noch keine krankhaften Erſcheinungen des 
            ſozia=
len und kulturellen Lebens, ſondern ſolche myſtiſche Dinge haben 
zu allen Zeiten eine Rolle geſpielt und ebenſo kann man von 
einer Tanz=, Spekulations= Sport= und Wett=Epidemis ſprechen, 
die ſich mit der myſtiſchen Mode ſogar verbindet, wie dies z. B. 
bei dem Finanzmann der Fall iſt, der die Tips für ſeine 
            Speku=
lationen ſich durch das „ſideriſche Pendel” eingeben läßt. 
            Wich=
tiger iſt es, daß die Erregung und Beeinfluſſung der Maſſen, 
ebenſo wie des Einzelnen, durch körperliche und ſeeliſche 
            Stua=
pazen, durch Ueberanſtrengung, Schlafbehinderung uſw. geſteigert 
werden kann. „Daß eine Folge Jahre dauernder Entbehrungen 
und deprimierender ſeeliſcher Eindrücke eine allmähliche und 
            des=
halb weniger augenfällige Wirkung auf die Affektivität des 
            Ein=
zelnen haben kann, zeigt uns das Leben und die kliniſche 
            Er=
fahrung,” ſagt der Verfaſſer. „Auf der Straße, im öffentlichen 
Verkehr tritt uns allerwärts geſteigerte Affekterregbarkeit, leichte 
Entflammbarkeit, Neigung zu Haufenbildung, zu 
            Zuſammen=
kottung entgegen. Ja ſelbſt im parlamentariſchen Verkehr ſehen 
wir eine Steigerung der Affektivität bis zum kurzſchlüſſigen 
Verfahren der Handgreiflichkeit einziehen. Wir erkennen alſo 
als Grundlage der Neigung zum epidemiſchen Umſichgreifen 
            be=
ſtimmter Ideenkomplexe im kulturellen Leben unſerer Zeit eine 
verſchiedenen Urſachen entſtammende, über die Norm 
            hinaus=
gehende Steigerung der Affektibität. Man wird die 
            Aeußerungs=
formen im ſozialen Körper deshalb nicht nur im übertragenen, 
ſondern im tatſächlichen Sinne als pathologiſch anſprechen 
            dür=
fen.” Sodann aber zeigt ſich auch ein pſycho=pathologiſches 
Moment in der leichten Beeinflußbarkeit der Maſſen durch 
            Füh=
rer, die geiſtig nicht normal ſind. Man hat nachgewieſen, daß die 
Perſonen, die ſich während der Revolution an hervorragende 
Stelle brachten, zu einem nicht geringen Teile Geiſteskranke 
waren. Dieſen Pſychopathen erliegt eine nervös erregte Maſſe 
leichter als eine geſunde. Zuſammenfaſſend ſagt Bonhoeffer; 
„Soweit man in unſerer Zeit von krankhaft bedingten kulturellen
 und ſozialen Erſcheinungen ſprechen kann, ſind ſie verurſacht 
durch eine abnorme Affektivität der Maſſe, die durch eine 
            be=
ſondere Affinitet 
ewinen pſychopathiſchen Führertypen in 
ihrem pathologiſchen Charakter eine Steigerung erfährt.”
 — Heſſiſches Laudestheater. Heute wird im Großen Haus „Die 
Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen” wiederholt. Beginn der 
            Vor=
ſtellung 6½ Uhr; im Kleinen Haus „Figaros Hochzeit”, Anfang 7 Uhr. 
„Waffenſchmied” als Volksvorſtellung zu 
            Ein=
heitspreiſen. Am Samstag, den 7. April, abends 7 Uhr wird 
im Großen Haus Lortzings Oper „Der Waffenſchmied” als 
            Volkspor=
ftellung zu Einheitspreiſen gegeben. Preiſe der Plätze 1000, 2500 und 
4000 Mark. — Valeska Gert=Tanzabend. Am Montag, 
den 9. April, findet im Kleinen Haus ein Tanzabend von Valeska Gert 
ſtatt. — „König Nikoly”. Die Erſtaufführung von Wedekinds 
„König Nikolo” mit Walter Kuliſch in der Titelrolle und Fritta Brod 
aus Frankfurt a. M. als Alma findet am Freitag, den 6. April, um 
7 Uhr, im Kleien Haus ſtatt. 
Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Kreisausſchufſes des 
Kreiſes Darmſtadt am Montag, den 9. April 1923, nachmittags 3 Uhr: 
1. Das Verhalten des Polizeidieners Leißler zu Traiſa. 2. Klage des 
Lehrers P. Falkenſtein zu Gernsheim gegen die Gemeinde Gernsheim 
wegen verweigerter Aufnahme als Ortsbürger.
Durchhalten und Siegen
 kann Deutſchland im Kampfe an der Ruhr und am 
Rhein nur, wenn alle ſich ihrer Pflicht bewußt 
bleiben. Stärkt den Kampfſchatz durch reiche Spenden
zum Deutſchen Volksopfer
 Tagesordnung zur Sitzung des Provinziglansſchuſſes der Provinz 
Starkenburg am Mittwoch, den 11. April 1923, vormittags 10 Uhr 
1. Geſuch des Philipp Appfel zu Darmſtadt um Erlaubnis zum 
            Be=
triebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Beſſunger Straße 6. 2. Geſuch 
des Philipp Appfel zu Darmſtadt um Erlaubnis zum Betriebe einer 
Schankwirtſchaft im Hauſe Nieder=Ramſtädter Straße 64. 3. Geſuch der 
Frau Eliſabethe Schwarz Wwe., geb. Rauſch, zu Darmſtadt um 
            Er=
laubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Beſſunger 
Straße 66. 4. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Unterſagung des 
Althandels des Hans Herring zu Darmſtadt, Schloßgaſſe 22. 5. Klage 
des Georg Mayer zu Groß=Gerau gegen das Heſſiſche Kreisamt daſelbſt 
wegen Verſagung der Ausſtellung eines Wandergewerbeſcheins. 6. Klage 
des Ortsarmenverbandes Darmſtadt gegen den Ortsarmenverband 
Bensheim wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten für Otto Zubrod Wwe., 
geb. 16. Februar 1884 zu Gilthing. 
— Bismarckfeier. Der deutſchvölkiſche Turnverein „Jahn”=
            Darm=
ſtadt hielt am Bismarckturm unter ſtarker Beteiligung ſeitens des 
Deutſchordens, des Nationalverbandes deutſcher Soldaten und anderer 
Gäſte ſeine Bismarckfeier ab. Eine wundervolle Vollmondnacht. An 
der Rampe vor dem Turm eine ſtattliche Schar von Banner= und Wim 
pelträgern. Vor ihnen im Schei,e der Fackeln der Halbkreis der in 
Gruppenkolonne anmarſchierten Teilnehmer. Im Hintergrunde das 
lodernde Feuer des Holzſtoßes. Flammende Dichterworte, zündende 
            Bis=
marck=Gedächtnisanſprachen, brauſender Sang völkiſcher Freiheits= und 
Bismarcklieder. Vor den Angen der Zuhörer erſteht die deutſche Not 
an Rhein und Ruhr, aus deutſchem Herzen klingt der Schwur treuen 
Aushaltens, ſteigt tatbereite Sehnſucht nach Freiheit. Und über allem 
ſchweben die Manen Bismarcks, des Wegweiſers und Führers in die 
deutſche Zukunft. Noch einmal eindringlich mahnende Worte des 
            Ob=
mannes an die Jungmannſchaft des deutſchvölkiſchen Turnvereins 
„Jahn” zur Weihe ihres neuen Wimpels, beantwortet von deren 
            Treu=
gelöbnis. Abmarſch im Gleichſchritt und Marſchgeſang zur Stadt. 
Würdige Feierſtunden, ein ſtimmungsvoller Auftakt zum 
            Auferſtehungs=
feſte der Natur.
 — Kriegsgrüberfürſorge. Die vom „Volksbund Deutſche 
            Kriegs=
gräberfürſorge” in ſeiner Zeitſchrift „Kriegsgräberfürſorge” 
            veröffent=
lichten Berichte über den Zuſtand deutſcher Kriegerfriedhöfe im 
            Aus=
lande laſſen immer deutlicher erkennen, wie weit unſere auf den 
            weſt=
lichen Kriegsſchauplätzen gelegenen Kriegergräber der fremden Willkür 
überlaſſen, ſind. Die Nachrichten über Verlegungen ganzer Friedhöfe, 
über das fortſchreitende Verblaſſen der Kreuzaufſchriften, über 
            Zuſam=
menlegungen in Maſſengräber uſw. mehren ſich von Monat zu Monat. 
Zahlreiche Nachrichten aus Polen, Rußland, Lirauen, Lettland, 
            Ru=
mänien, Jugoſlavien, Ungarn, aus der Tſchecho=Slowakei und der 
            Tur=
kei enthalten für die Angehörigen von Gefallenen wertvolle Hinweiſe 
und geben ein überſichtliches Bild über die ſegensreiche Tätigkeit des 
Volksbundes. Für die Fortführung dieſer durch die Geldentwertung 
bedrohten Arbeit wirbt der Volksbund Patronate zu mindeſtens 10 00 
Mark; daß es erfreulicherweiſe noch Viele gibt, die mithelfen wollen,
 eine Ehrenpflicht gegenüber unſeren Gefallenen zu erfüllen und 
            gleich=
zeitig das deutſche Anſehen im Auslande zu ſtärken. 
— Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft „Gabelsberger 
(Verein für Geſchäftsſtenographie) eröffnet, wie aus dem Anzeigenteil 
unſeres Blattes erſichtlich, am Freitag, den 6. und am Dienstag, den 
10. d. M., in ihren eigenen Unterrichtsräumen, Mathildenplatz 8, neue 
Kurſe in Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die Kurſe werden für 
jüngere und ältere Teilnehmer getrennt durch bewährte in der Praxis 
ſtehende Kräfte abgehalten. 
—Der vorbeſtellte März=Zucker, der jetzt zum größten Teib 
angefahren iſt, kann in den Geſchäften abgeholt werden. Für 
Säuglinge und ſtillende Mütter erfolgt wieder eine Sonderzuwei 
ſung auf Marken, die unter Vorlage der grünen 
            Milchausweis=
karte im Lebensmittelamt abzuholen ſind. (Siehe Anzeige.) 
Verlierer geſucht. Ein Paketbeſteller hat am 10. März 
auf der Straße 2 Brotkarten und einen Barbetrag von 680 Mark 
            ge=
funden. Der Eigentümer, der die Verluſtſtelle anzugeben vermag, kann 
dieſe Fundſache beim Poſtamt 2 in Empfang nehmen. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen Eu 
betrachten, in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
Gartenbauverein Darmſtadt. Die 
            Aprilverſamm=
lung findet erſt am 12. April ſtatt, und wird Herr Weigold jr. dabei 
einen Vortrag über nützliche Garteninſekten halten. Näheres in der 
erſcheinenden Anzeige. 
Verein ehem. 117er Darmſtadt. Heute abend im 
Alexandereck, Alexanderſtr. 2, Hauptverſammlung. Erſcheinen der 
            Mik=
glieder dringend nötig. 
Kaffee Bismarck. Es wird nochmals auf den heute im Kaffee 
Fürſt Bismarck ſtattfindenden Schlager=Abend aufmerkſam gemacht. 
(Nähere ſiehe Anzeige.) 
Aus den Parteien. 
Nächſter politiſcher Abend der Deutſchen 
            Volks=
partei. Der 7. politiſche Abend der Deutſchen Volkspartei wird 
            vor=
ausſichtlich am Dienstag, den 7. April, abends, bei Sitte ſtattfinden 
Herr Dr. Zſcherner=Darmſtadt wird über Oberſchleſien ſprechen. 
            Nähe=
res wird noch bekannt gegeben. 
Die Deutſche Volkspartei zu Bismarcks 
            Geburts=
tag. Am 1. April, dem Geburtstag Bismarcks, hat der 
            Landesver=
band der Deutſchen Voltspartei am Bismarck=Denkmal in Darmſtadt 
einen Kranz mit Widmung und Schleife niederlegen laſſen, zum be 
ſonderen Zeichen deſſen, daß man in weiteſten Kreiſen des deutſchen 
Volkes in der heutigen trüben Zeit mit ſchmerzvoller Erinnerung des 
eiſernen Kanzlers gedenkt.
 Das Hilfswerk für Ruhr= und Rheinkinder. 
Uinter Leitung der Zentralſtelle für Kinderhilfe im Ruhr= 
und Rheingebiet, Berlin W. 9, Potsdamer Straße 134 a, werden 
im Reich und im Auslande umfangreiche Vorbereitungen für die 
Aufnahme von Kindern aus dem beſetzten Gebiet getroffen. Das 
Hilfswerk iſt eine der großzügigſten Aktionen deutſcher 
            Wohl=
fahrtsſelbſthilfe. „Kind in Not”, „Altershilfe‟, „
            Notgemein=
ſchaft” ſie bleiben weit zurück hinter dem, was deutſche 
            Hilfs=
bereitſchaft, empörtes Rechtsgefühl und nationale 
            Selbſtbehaup=
tung für die Kinder an Ruhr und Rhein hergab. Die 
            ange=
botenen Sachleiſtungen und Spenden, deren Hauptanteil dem in 
der Gewährung von Landaufenthaltsſtellen führenden 
            Reichs=
landbund gutzuſchreiben iſt, werden von der Zentralſtelle auf 
148 Milliarden geſchätzt. Die von 
            Wohlfahrtsorganifa=
tionen und Berufsvereinigungen angebotene Verwaltungshilfe 
und Betreuungsarbeit in wirtſchaftlicher, erziehlicher und 
            geſund=
heitlicher Beziehung entſpricht einenn Sachwert von etwa 62 
Milliarden. Die Auslandshilfe bleibt hierbei außer Anſatz= 
Daß die amtlichen Stellen des Reiches und der Länder das 
            Hilfs=
werk in jeder Weiſe zu fördern ſuchen, iſt ſelbſtverſtändlich. Die 
Zentralſtelle ſtützt ſich in Preußen auf Nebenſtellen bei den 
            Ober=
präſidien, in den anderen Ländern auf die Landesregierungen 
ſoweit dieſe nicht, wie B. Bayern, beſondere Zentralſtellen 
            ge=
ſchaffen haben. Die Zweigſtellen verfügen als Landeszentral= 
und Provinzialſtellen des Vereins „Landaufenthalt für 
            Stadt=
kinder” über Erfahrungen in der Kinderverſchickung. Um die 
Jangjährigen Erfahrungen und die Organiſation dieſes Vereins 
zu benutzen, wurde ihm die Bildung der Zentralſtelle übertragen. 
So kommt auch in der Organiſation der Selbſthilfecharakter des 
ganzen Werkes zum Ausdruck. Was das Reich und öffentliche 
Körperſchaften an Verwaltungshilfe und Gewährung von 
            Fahr=
preisermäßigung beiſteuern, wird auf rund 7 Milliarden 
            ge=
ſchätzt. Einen Zuſchuß gewährt das Reich bisher nicht. 
Die Zentralſtelle glaubt, 400 000 Kinder während des 
            Som=
merhalbjahres im Reich und Ausland unterbringen zu können, 
und hofft, darüber hinaus 25000 Kindern ſechscöchige 
            Heil=
kuren in Heimen zu beſchaffen. Bisher konnten den die Aus 
ſendung der Kinder regelnden Stellen in Vonn, Münſter, 
            Wies=
baden, Mainz, Ludwigshafen und Manaheim 200 000 
            Land=
aufenthaltsſtellen und 6000 Heimplätze zugewieſen werden. 
Auskunft über die Aufnahme von Kindern geben die 
            Ver=
waltungsbehörden.
 * Freie Pereinigung Darmſtädter Künſtler. 
Zu ihrem 25jährigen Beſtehen. 
Unſerer ſchnellebigen Zeit, die in den letzten Jahren ſo viele neue 
Künſtlergruppen und Organifationen entſtehen und vergehen ſah, 
            dürf=
ten einige Angaben über das Wirken der angeſehenſten der heſſiſchen 
Gruppen willkommen ſein. 
Es muß der „Freien Vereinigung” unvergeſſen bleiben, daß ſie es 
war, die unter Führung von Wilhelm Bader und Adolf Beyer 
in ihrem Gründungsjahre 1898 mit größter Energie und vollem 
            Ge=
lingen die erſte neuzeitliche Kunſt= und 
            Kunſtgewerbe=
ausſtellung in Darmſtadt veranſtaltete. Auf ihr wurden neben 
Plaſtik und Gemälden der jungen Heſſen und des drei Jahre vorher 
verſtorbenen Heinz Heim das neue Kunſtgewerbe und vollſtändige 
neuzeitlich eingerichtete Näume vorgeführt. Künſtler, die ſpäter zu Welt 
ruf gelangten und zu Führern der modernen Bewegung wurden, ſtellten 
damals bereits in Darmſtadt aus, ſo H. E. von Berlepſch, Hans 
            Chri=
ſtianſen, Otto Eckmann, Th. von Goſen, Karl Groß, von Heider, Karl 
Köpping, Max Läuger, Richard Riemerſchmid, Schumz=Baudiß, von 
Ausländern Emile Gallé. Der Erfolg und das Aufſehen dieſer erſten 
Ausſtellung, an derem Gelingen Alexander Koch ebenfalls großen 
            An=
teil hatte, war ganz außerordertlich. Kein Zweifel, daß die erſt drei 
Jahre ſpäter ſtattfindende erſte Ausſtellung der inzwiſchen durch 
            Groß=
herzog Ernſt Ludwig gegründeten Künſtlerkolonie ohne die Vorarbeit der 
„Freien Vereinigung” nicht zu denken iſt. Mit welchem Feuereifer, mit 
welcher Begeiſterung haben damals Ludwig Habich, Adolf Beyer, 
            Mel=
chior Kern, Auguſt Wondra, Richard Hoelſcher, Philotto Schäfer 
            ge=
wirkt! Wilhelm Bader hatte die Rieſenarbeit eines großen Giebelfeldes 
für das Kunſtvereinsgebäude auf ſich genommen, denn man wollte auch 
dem äußeren Gebäude Leben und Farbe geben und das nüchterne Grau, 
das dem Rheintore außen und innen anhaftete, bezwingen. Noch in den 
Abendſtunden vor dem Eröffnungstag vergoldeten unſere Künſtler 
            eigen=
händig das Gitter des alten Rheintores, um auch dieſem ein feſtliches 
Ausſehen zu geben. Großherzog Ernſt Ludwig aber hatte die 
            Bedeu=
tung dieſer erſten Ausſtellung erkannt, und nicht geringes Aufſehen 
machte damals die Dekorierung der drei Leiter der Ausſtellung mit dem 
Ritterkreuz des Philippsordens! 
Wenn wir heute gewohnt ſind, Darmſtadt unter den deutſchen 
            Kunſt=
ſtädten zu nennen, und hier nun überall Zeugniſſe einer neuen 
            Kunſt=
geſinnung vorfinden, hält es jüngeren Leuten ſchwer, ſich das damalige 
Darmſtadt, in dem nichts, aber auch gar nichts von künſtleriſchen 
            Be=
ſtrebungen zu ſehen war, vorzuſtellen. 
Im nächſten Jahre, 1899, wurde, ebenfalls unter Zuziehung des 
neuen Kunſtgetverbes, eine größere, allgemein heſſiſche Kunſtausſtellung 
voranſtaltet, zu deren Durchführung mehr Raum als die Kunſthalle 
bieten konnte, benötigt wurde. Deshalb baute die „Freie Vereinigung” 
unter der geſchickten Bauleitung von Fritz Kritzler an der Weſtſeite des 
Gebäudes einen zweiten großen Oberlichtſaal an. Daß man dieſen 
prachtvollen Raum nicht ſtehen ließ, ſondern die Vereinigung zwang, ihn 
nach Beendigung der Ausſtellung ſofort wieder abzureißen, iſt heute 
ganz unverſtändlich und tief zu bedauern. Auf diefer zweiten 
            Veran=
ftaltung trat Eugen Bracht mit der großen Sammlung von Werken 
ſeiner neuen Entwickelungsperiode erſtmalig auf und hatte damit einen 
durchſchlagenden Erfolg. Auch Ludwig von Hofmann mit heru 
lichen Frühwerken, Karl Bantzer mit ſeinem großen, der 
            National=
galcrie gehörigen Bilde „Abendmahlsfeier in Heſſen”, ſowie Ott= 
Heinrich Engel geſellen ſich nun zu den Darmſtädter Genoſſen 
Edmund Harburger †, Peter Halm †, Karl Küſtner 
Paul Meyer=Mainz †, Otto Ubbelohde †. Eduard
 Selzam u. a. waren Mitglieder geworden, von auswärtigen Aus 
ſtellern der angewandten Kunſt traten beſonders die bedeutenden Künſtler 
Obriſt, Pankok, Bruno Paul, Richard Riemerſchmid hervor. Von 
            Aus=
ländern waren die berühmten Keramiker Alexander Bigot=Paris, Gallé= 
Naney, die Kopenhagener Königl. Porzellanmanufaktur, Charles 
            Tif=
fany=Neu=York mit glänzenden Erzeugniſſen vertreten. Erſtmalig traten 
nun aber auch unſere Darmſtädter Möbelfirmen Alter, Glückert 
und Trier mit neuzeitlichen Einrichtungsſtücken auf den Plan. Die 
Bedeutung dieſer ausgezeichneten Ausſtellung wurde allgemein 
            aner=
kannt, zahlreiche Kunſtzeitſchriften brachten Illuſtrierte Aufſätze, ſo die 
Bruckmannſche „Kunſt für Alle” in München und ſogar das Studio, Lon 
don. Der Anbau hatte indes ein Defizit gebracht, deſſen Deckung unſere 
jungen Darmſtädter auf ſich nahmen und es mit perſönlichen Opfern 
nach und nach abtrugen. Als Mittel zur Deckung des Fehlbetrags wurde 
1901 ein Madpenwerk mit Beiträgen von Mitgliedern herausgegeben, 
das ausgezeichnete Nadierungen und Steinzeichnungen enthielt. 
Die Ausſtellung im Jahre 1900 war die letzte, die eine 
            kunſtgeſverb=
liche Abteilung enthielt, auf ihr trat J. J. Scharvogel, der ſpätere 
Leiter der Großherzöglichen Keramiſchen Manufaktur, zum erſtenmal in 
Darmſtadt auf, — im nächſten Jahre fand ja die erſte Ausſtellung der 
Künſtlerkolonie ſtatt, unſere Maler brauchten nun nicht mehr fürs 
Kunſtgewerbe einzutreten. Unter den Werken der Malerei war auf 
dieſer Ausſtellung eine Sammlung von Paſrellen Ludwig vor 
Hofmanns zu nennen, die in einem eigenen Raum vereinigt waren 
und das Entzücken der Kenner bildeten. 
Die nächſten Jahre brachten dann eine Erweiterung der Vereinigung 
durch Zuziehung der Schwälmer Heſſen (Bantzer, Thielmann, Giebel 
Otto, Waentig). Neben den Ausſtellungen in Darmſtadt wurden ſolche 
in Worms, Mainz, Gießen, Frankfurt a. M. und in norddeutſchen 
Städten abgehalten. War es nicht immer möglich, eigene 
            Veranſtal=
tungen zu unternehmen, ſo traten unſere heſſiſchen Künſtler infolge der 
geſchaffenen Zuſammenhangs nun auch fleißig auf anderen größeren 
Kunſtausſtellungen auf, beſonders wurden die Ausſtellungen des „
            Ver=
bandes der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein” meiſt vorzüglich 
von Darmſtadt aus beſchickt. Nachdem 1908 die große heſſiſche 
            Landes=
ausſtellung auch der heſſiſchen Malerei einen unerwartet ſtarken Erfolg 
gebracht hatte und 1910 der Deutſche Künſtlerbund (unter Vorſitz von 
Graf Leopold von Kalckreuth) auf Veranlaſſung Beyers hier ausſtellte, 
organiſierte die „Freie Vereinigung” 1911 eine große deutſche 
            Kunſt=
ausſtellung auf der Mathildenhöhe, die zu den ſchönſten Ausſtellungen 
gehörte, die wir hier je in Darmſtadt hatten. 1912 folgte die große 
Eugen Bracht=Ausſtellung, deren glänzender Erfolg ja noch 
in Aller Gedächtnis iſt. Die ſchöne Sammlung heſſiſcher Gemälde, welche 
die Vereinigung 1914 im Kunſtverein als dritte der gleichzeitig hier 
ſtattfindenden Kunſtausſtellungen vorführte, hatte durch den 
            Kriegsaus=
bruch das gleiche Schickſal, wie die anderen Ausſtellungen, ſie wurd 
vorzeitig geſchlofſen. Furchtbare Verluſte erlitt, wie die ganze deutſch 
Kunſt, ſo auch im beſonderen die „Freie Vereinigung” durch den 
            Helden=
tod ihrer genialen Mitglieder Karl Thylmann, Hans 
            Sut=
ter und Paul W. Reiske (Mainz). Erſt nach drei Jahren, 1917, 
konnte die Gruppe wieder eine große heſſiſche Ausſtellung auf der 
Mathildenhöhe organiſieren. Zahlreiche hervorragende Werke waren 
damals vereinigt, die Sonderausſtellung Ludwig von 
            Hof=
manns, dem anläßlich ſeiner Berufung nach Dresden der Ehrenſaal 
und der nächſtfolgende Raum allein gewidmet wuar, brachte dem 
            be=
rühmten Landsmann und der Vereinigung durch den vornehmen 
            Ein=
druck, den ſie machte, hohe Ehre. Die künſteriſchen Wirxen, die uns 
auch in Darmſtadt nicht erſpart blieben — ſehr im Gegenteil! — ließ 
unſere „Freie Vereinigung” hier nicht mehr recht zu Worte kommen, 
indes war ſie in der Luge, 1922 in Nürnberg eine glänzend ausgefallene
 große Ausſtellung, die 322 Kunſtwerke enthielt, zu veranſtalten; 1S21 
folgte eine in drei Serien mt wechſelndem Inhalt geteilte 
            Sommer=
ausſtellung im Darmſtädter Kunſtverein, bei der auch beſonders der 
künſtleriſche Nachwuchs in den Vordergrund geſtellt wurde. Durch 
            Zut=
wahl neuer Mitglieder aus den Kreiſen der begabten heſſiſchen 
            Künſtler=
jugend hat ſich die „Freie Vereinigung D. K.” friſch und leiſtungsfühig 
gehalten, ohne dabei ihre gute Tradition, ſich auf die beſten 
Meiſter zu ſtützen, aufzugeben. Unentwegt, nicht von den 
            wech=
ſelnden Moden und Schlagworten beeinflußt, hat die Vereinigung bei 
der Wahl ihrer Mitglieder nur wirkliches Können und ernſthafte 
            Be=
gabung beachtet; ſie hat keinen Zwang auf die Richtung ihrer 
            Mitglie=
der ausgeübt und bereinigt in kollegialer Zuſammenarbeit die 
            verſchie=
denſten Anſchauungen, Individualitäten, Alte und Junge. Bieten 
            in=
folgedeſſen die Ausſtellungen der Vereinigung auch kein einheitliches 
Bild, wie es Vertreter einer gleichen Anſchauung geben können, ſo 
wirken ſie ſtets anregend und abwechſelungsreich und geben ein treues 
Spiegelbild der Vielgeſtaltigkeit deutſchen Kunſtſchaffens. 
Ein beſonderes Wort wäre noch der bedeutungsvollen Gründung zu 
widmen, die ihr Beſtehen der Freien Vereinigumg verdankt, wir meinen 
die Vereinsſammlung „Moderne Galerie und graphiſche 
Sammlung”, die bereits 1914 begonnen wurde. Ausgehend von 
dem Geſichtspunkt, daß die Räume der Gemäldegalerie des 
            Landes=
muſeums der modernen Abteilung keine weſentliche Vergrößerung 
            er=
möglichen und daß dadurch der Kunſt der Gegenwart, vorab unſerer 
heſſiſchen Kkinſtlerſchaft, nicht gewüigend Raum zur Verfügung ſieht, 
begründete die Vereinigung eine Kunſtſammlung, die trotz der Ungunſt 
der Kriegs= und Nachkriegsjahre von größter Bedeutung wurde. Sie 
enthi t durch geſchickte Käufe und hochhherzige Stiftungen eine große 
Anzahl hervorragender Gemälde, Handzeichnungen, Graphik, 
            Bild=
hauerarbeiten, eine Sammlung moderner Plaketten. Zahlreiche heſſiſche 
Künſtler ſind in dieſer Sammlung in der ganzen Vielſeitigkeit ihres 
Schafſens vertreten. Allen zuvor Eugen Bracht, der als 
            Ehven=
mitglied der Vereinigung dieſer und ſeiner Vaterſtadt eine großartige 
und umfangreiche Sammlung von Gemälden und vor allem 
            Handzeich=
nungen ſtiftete. In ähnlicher Weiſe, wenn auch nicht ſo umfangreich, 
ſind Wilhelm Bader, Karl Thylmann. Otto Ubbelohde 
Ludwig v. Hofmann. Carl Küſtner Ernſt Eimer, Otto Heinrich 
Engel, Peter Halm, Wilhelm Thielmann, Adolf Beyer, 
Willy und Enil Preetorius, Karl Schmoll von 
            Eiſen=
werth. Jakob Weinheimer, Walter Waentig u. a. vertreten. 
Auch von anderen hervoragenden Malern, die keine Heſſen ſind, beſitzt 
die Vereinigung ausgezeichnete Werke: Albert Haueiſen, Walter 
Püttner, Adolf Münzer, Leo Putz, Carl Reiſer, Theodor 
Gſſer, Rob. Breyer ſind mit Gemälden vertreten; Hans Thoma, 
Georg und Wilhelm Altheim. Siegfried Berndt, Reiske, Leo 
Kayſer, Zernin, Oppler, Heinrich Wolf, Fritz Erler und 
viele andere mit herrlichen Handzeichnungen und Graphik. 
Es ſteht zu hoffen, daß die ganz bedeutende Sammlung noch in 
dem Jubiläumsjahr der Vereinigung zu öffentlicher Ausſtellung 
            ge=
longen kann. Wir beabſichtigen, demnächſt eingehender auf die einzelnen 
wertvollen Stiftungen einzugehen. Am Jubiläumstage ſind uiehvere 
neute Geſchenke von hohem Wert eingegangen. 
Während des Beſteheus der „Freien Vereinigung D. K.” ſind 
            nadr=
ſtehende Mitglieder geſtorben: Prafefſor Ludwig von Löfftz, Profeſſar 
Edmund Harburger, Paul Meher=Mainz, Auguſt Wondra, Karl 
            Thyl=
mann. Hans Sutter, Paul W. Reiske, Wilhelm Altheim, Wilhelu= 
Bader, Profeſſor Auauſt Gaul. Geheimerat Profeſſor Eugen Bracht, 
Profeſſor Dr. Otto Ubbelohde, Anna Beyer, Profeſſor Peter von Halz
Rummer 93.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 5. April 1923.
Al
Seite 5.
 Hilfstätigkeit für Ausgewieſene. 
—Die Deutſche Volkspartei Darmſtadt ſetzt ihre 
Hilfstätigkeit für Ausgewieſene fort. Es ergeht noch einmal an 
alle aus dem beſetzten Heſſen ausgewieſenen Mitglieder und 
Freunde der Deutſchen Volkspartei die ebenſo herzliche wie 
            drin=
gende Bitte, auf der Geſchäftsſtelle der Partei, 
            Wilhelminen=
ſtraße 5, Hof, Gartenhaus, vorzuſprechen, um dort in die Liſten 
eingetragen zu werden. Die Hilfstätigkeit der Partei erſtreckt ſich 
vor allem auf die Zuweiſung von möblierten Zimmern für die 
erſte Unterbringung in Darmſtadt und auch auf dem Lande. Es 
haben ſich auch erfreulicherweiſe mehrere Parteifreunde im 
            Oden=
wald und in Oberheſſen bereit erklärt, Kinder von 
            Ausgewieſe=
nen bei ſich aufzunehmen. Alles Nähere hierüber, auch über die 
in Darmſtadt und außerhalb bereitſtehenden möblierten Zimmer 
uſw., kann auf der Geſchäftsſtelle erfahren werden. Die 
            Mit=
glieder der Partei ſelbſt werden noch einmal dringend 
            aufgefor=
dert, Teile ihrer Bohnung oder einzelne Zimmer, möbliert oder 
unmöbliert, für die ausgewieſenen Freunde bereitzuſtellen und 
der Geſchäftsſtelle der Partei anzumelden. Es iſt zwar eine 
            grö=
ßere Anzahl von Zimmern bereits zur Verfügung geſtellt worden, 
doch reicht die Zahl bei weitem nicht aus, beſonders wenn, wie 
zu erwarten iſt, die Ausweiſung in demſelben Maße fortgeſetzt 
wird wie bisher. 
* Arheilgen, 4. April. Bei der am 1. Feiertag durch die hieſige 
Freireligiöſe Gemeinde veranſtalteten Feier empfingen drei 
Knaben, zwei hieſige und einer aus Nieder=Modau, die „Jugendweihe‟. 
Die Veranſtaltung wurde durch die Herren Profeſſor Mirus und Lehrer 
Engel vorgenommen. — Eine am gleichen Tage im Hauptgottesdienſte 
der evangeliſchen Gemeinde erhobene Kollekte für das Rote Kreuz zur 
Wiederherſtellung der Räderbahre ergab die Summe von 17 676 Mark. 
Auf Grund des Artikels 39 Abſ. 2 des Feldſtrafgeſetzes werden die 
hieſigen Taubenhalter aufgefordert, ihre Tiere in der Zeit vom 5. bis 
20. d. M. im Schlage zu halten. Zuwiderhandelnde werden durch das 
Feldſchutzperſonal unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. 
ch. Griesheim, 4. April. Diebſtahl. Aus einem hieſigen 
            Hut=
den iſt am hellen Tage ein Schirm geſtohlen worden. Von dem 
Spitzbuben fehlt jede Spur. — Die 3. Hausſammlung für die hieſige 
Norhilfe erbrachte 273 545 Mark. Außerdem floſſen ihr 65 000 Mark 
Reingewinn aus einem Theatemabend zu, den Theo Magor 
            abgehal=
ten hatte. 
v. Eberſtadt, 4. April. Brennholzabgabe. Für die reſtliche 
Belieferung der Nichtortsbürger reicht die vorhandene Menge an Scheit= 
und Knüppelholz nicht aus. Die Gemeinde iſt deshalb gezwungen, die 
Belieferung teilweiſe in Stockholz auszuführen. Der Preis für einen 
Raummeter beträgt 11 000 Mk. — Jugend von heute. Da bei 
den letzten Vorſtellungen im hieſigen Volkstheater durch jugendliche 
Galeriebeſucher Störungen verurſacht wurden, hat ſich die 
rektion 
veranlaßt geſehen, Jugendlichen den Zutritt zur Galerie zu derbieten. 
Der Fahrgäſterückgang auf der Elektriſchen beträgt ungefähr 
80 Prozent. Dagegen hat ſich faſt der geſamte Arbeiter= un 
            Angeſtell=
tenverkehr ſeit Eintritt der warmen Witterung der Main=Neckarbahn 
zugewandt, die täglich bis zu 200 Perſonen nach und von Darmſtadt 
befördert. 
r. Pfnugſtadt, 3. April. Die letzte Gemeinderatsſitzung 
ſetzte den Waſſerpreis auf 350 Mk. für das 4. Quartal 1922 feſt. Die 
Jahresmindeſtmiete des Waſſermeſſers beträgt 800 Mk. An Zinſen für 
diejenigen Hausanſchlüſſe, durch die kein Waſſer bezogen wird, werden 
200 Mk. berechnet. 
N. Ober=Ramſtadt, 4. April. Der Odenwälder Muſikerverband hielt 
in Reinheim im Gaſthaus Schmidt eine außerordentliche 
            Generalver=
ſammlung ab. Auf der Tagesordnung ſtand unter anderem, am 5. April 
eine aus fünf Kreiſen des Verbandes zuſammengeſetzte Deputation 
an das Miniſterium zu beordern, um für die derzeitig beſtehende 
            Tanz=
genehmigungszeit Abänderung zu beantragen. Ferner wurde auf 
            Sonn=
tag, den 15. April Gei Regenwetter jedoch am 22. April) ein Ausflug 
mit folgenden Tagesordnung beſchloſſen: Für Hieſige Abjahrt morgens 
mit einfacher Fahrkarte nach Wiebelsbach, wo ſich alle Teilnehmer 
            zu=
ſammenfinden. Von da Abmarſch mit einer 25 Mann ſtarken 
            Muſik=
tapelle nach Heubach, wo das Frühſtück eingenommen wird. Dann 
            Ab=
marſch nach der Lungenheilſtätte, wo die Kapelle eine halbe Stunde 
            kon=
zertiert, danach über die Burg Breuberg nach Neuſtadt, wo nach 
            geſelli=
gem Zuſammenſein und Tanz der Heimweg über Sandbach nach Höhſt 
angetreten wird. Zu dem Ausflug haben der Geſangverein Eintracht= 
Ober=Ramſtadt und der Männergeſangverein Heubach ihren Anſchluß 
gemeldet, ſo daß auch einige ſchöne Lieder zu Gehör kommen werden. 
ut. Schönberg b. Bensheim, 3. April. Zuſammenſtoß. Im 
Schönberger Tal iſt am 2. Oſtertage ein Motorradfahrer, mit einem 
Radfahrer zuſammengeſtoßen. Während Letzterer mit leichteren 
            Ver=
letzungen davonkam, wurde der Motorfahrer ſchwer verletzt ins 
            Bens=
heimer Hoſpital gebracht. 
zh. Heppenheim a. b. B., 3. April. Entwäſſerungsfragen. 
Durch die letzten großen Uebrrſchwemmungen in unſerer Gemarkung iſt 
die Frage der Entwäſſerung mehr als je ſpruchreif geworden. Es iſt 
beabſichtigt, den ſogenannten Schwarzen Graben in die Stadtbach zu 
leiten. Es handelt ſich dabei im weſentlichen um eine Unterführung 
desſelben unter der Stadtbach hin. — Zur Hebung der 
            Wohnungs=
not hat jeder Bauluſtige 1 Million Mark anzuzahlen. Die 2. Million 
braucht er nicht unbedingt bei Fertigſtellung des Hauſes zu bezahlen, 
ſondern kann dies auch nach und nach geſchehen. — Die 
            Holzdieb=
ſtähle im Walde haben ſo zugenommen, daß der Gemeinderat 
            be=
ſchloſſen hat, die Namen aller Holzdiebe imn der Zeitung zu 
            veröffent=
lichen. 
zh. Von der Bergſtraße, 3. April. Die Frühjahrsſaat iſt 
infolge des günſtigen Wetters im weſentlichen beendet. Auch die 
            Früh=
jahrsarbeiten in den Weinbergen ſind weit vorgeſchritten. 
ro. Ortenberg (Oberheſſen), 3. April. Zu Siedlungszwecken 
hat die hier anſäſſige Standesherrſchaft 50 Morgen Land zur Verfügung 
geſtellt. Trotzdem können nicht alle Intereſſenten befriedigt werden.
Reich und Ausland.
 Berlin. Am erſten Feiertag, abends, hat ſich in der Rähe von 
            Hoppe=
garten ein ſchwerer Automobilunfall zugetragen. Der Mitinhaber der 
Kunſthandlung Paul Caſſierer, der Kunſthändler Leo 
            Blu=
menreich, befand ſich mit ſeiner Gattin und ſeiner Schwiegertochter 
auf der Heimkehr von einem Beſuch. Kurz vor Hoppegarten vollte ein 
zwanzigjähriges Mädchen die Straße noch ſchnell überqueren, ehe das 
herankommende Auto vorbeifuhr. In der Mitte der Straße rannte das 
Mädchen aber wieder zurück. Der Chauffeur, der damit gerechnet hatte, 
daß die Paſſantin über die Straße gehen würde, war ſchon nach der 
linken Seite ausgewichen und verſuchte, als er das Mädchen zurücklaufen 
ſah, mit aller Gewalt das Auto zu bremſen. Er zog die Bremſe ſo 
ſtark an, daß ſich der Kraftwagen vollkommen überfchlug. Dabei 
wurde das junge Mädchen vom Wagen erfaßt, kam unter den Wagen 
zu liegen und wurde getötet. Der Chauffeur und die Inſaſſen des 
Wagens wurden aus dem Wagen geſchleudert. Dabei erlitt der 
            Chauf=
feur Kloſe einen Schädelbruch, an dem er ſofort ſtarb. Die anderen 
Perſonen ſind ſehr ſchwer derletzt.
 Vier Kinder von einer Granate zerriſſen. 
Berlin. Eine folgenſchwere Exploſion ereignete ſich Oſtermpntag 
abend auf dem Lindenthaler Exerzierplatz bei Leipzig. Kinder fanden eine 
Eierhandgranate, die von einer Uebung der Reichswehr liegen geblieben 
war. Sie ſpielten mit der Wurfwaffe. Plötzlich explodierte die 
            Gra=
nate und tötete den zehnjährigen Schüler Flöter. Drei andere Knaben 
erlitten ſchwere Verletzungen im Geſicht und an den Armen. Die 
            Feuer=
wehr ſchaffte ſie ins Krankenhaus; ihr Zuſtand iſt hoffnungslos. 
Schwere Schiffsunfälle auf der Unterelbe. 
Verlin. Aus Hamburg werden weitere Schiffsunfälle auf der 
            Unter=
elbe gemeldet. Der Dampfer „Heddernheim” erlitt bei einen 
            Zuſam=
menſtoß ſo ſchwere Beſchädigungen, daß er ſeine Reiſe aufgeben und nach 
Hamburg zurückkehren mußte. Auch der norwegiſche Dampfer, Jethow” 
mußte infolge einer Kolliſion mit einem unbekannten Dampfer die 
            Wei=
terfahrt einſtellen und in den Hamburger Hafen zurückfahren. Der 
            eng=
liſche Dampfer „Samton” mit einer Kohlenladung aus Hull hatte bei 
dem dichten Nebel einen Zuſammenſtoß mit einem noch unbekannten 
Dampfer, wobei er Havarie erlitt. Der britiſche Dampfer „Cano” wurde 
gleichfalls bei einer Kolliſion ſchwer beſchädigt. Alle dieſe Dampfer 
mußten in Hamburger Werften zur Reparatur gebracht werden. 
Eine beutfch=amerikaniſche Kunſtaktion. 
S. u. H. Wiesbaden. Der Brand des Wiesbabeneu 
            Staats=
thcaters hat das Zuſtandekonnen eines bedeutſamen Unternehmens der 
behannten deutſch=amerikaniſchen Imprefaria Miß Norma Lutge aus 
Neu=York beſchleunigt, die vor kurzem hier eingetroffen war, um eine 
Verſtändigungsaktion auf dem Gebiete der Kuuſr zwiſchen Deutſchland 
und Amerika herbsizuführen. Die Dame iſt die Tochter des 
            Theater=
direltors Otto Maehl, eives verdienſtvollen Piomiers der 
            Schauſpiel=
kunſt in der Neuen Welt, der als einer der erſten den Amerikanern die 
Klaſſiker der dramatiſchen Weltlitevatur in muſtergültigen Aufführ.
            m=
gen vermittelte. Seine Tochter erbte von ihm das Talent der 
            Einfüh=
rung deutſcher künſtleriſcher Kräfte in das Land der unbegrenzten 
Möglichkeiten. So holte ſie 1900 das Leipziger Philharmoniſche 
Orcheſter unter Winderſtein über den großen Teich und „machte‟ 
dank ihrem erſtaunlichen Managertalent als alleinſtehende Frau Künſtler 
wie Jan Kubelik, Guſtav Mahler, Ottilie Genee, Karl Sontag. Ellen 
Neyz u. a. m. Mit Brahms und Joachim verbanden ſie herzliche 
            Be=
ziehungen, und während des Weltkrieges war ſie im Intereſſe der 
            deut=
ſchen Interniertenfürſorge bemuht. Nun iſt ſie wieder in Deutſchland, 
hat inzwiſchen den Berliner Domchor zu einer Tournee durch Amerika 
verpflichtet und hat von den durch den Staatstheaterbraud in 
            Mit=
leidenſchaft gezogenen Soliſten eine ganze Anzahl — an der Spitze den 
von Dr. Carl Hagemaun in Breslau entdeckten Heldenbariton Noth 
für eine Tournee nach der Neuen Welt verpflichtet. 
Noth — ein geborener Solinger —, der i Köln ſeine erſte 
            Aus=
bildung empfing und innerhalb ſechs Jahren zu einem Wagnerſänger 
größten Stils herangöwachſen iſt, bildet den Glanzpumkt der 
            Wies=
badener Oper, die ja ſchon immer mit ihren Kräften, wie Streib, Geiße= 
Wikel, der Geyersbach, Marta Bowmer, Frl. Müller=Rudonff u. a. m. 
an der Spitze der deutſchen Bühnen manſchierte. — Miß Lutge plant im 
Zuſammenhang mit dieſen Engagemen: deutſcher Künſtler für Amerika 
die Schaffung einer deutſch=amerikaniſchen Austauſchzentrale in 
            Wies=
baden auf künſtleriſchem Gebiete, die deutſcher Kunſt und Kultur wieder 
in Amerika Boden ſchaffen und an einer Verſtändigung der beiden 
Nationen arbeiten ſoll. Andererſeits foll darüber eine gleiche 
            Arbeits=
ſtelle geſchaffen werden, die den Europa beſuchenden Amerikaner von 
iesbaden aus an alle hiſtoriſch und künſtleriſch bedeutſamen Plätze 
Deutſchlands führen ſoll. Die bisherigen Erfahrungen auf dieſem 
            Ge=
biete haben leider gezeigt, daß das neue Deutſchland dem Amerikaner 
vielfach als Spartakiſtenland verebelt wird. Auch die angebliche 
            Aus=
raubung der Dollarmenſchen auf deutſchem Boden wird von der drüben 
gegen uns arbeitenden feindlichen Propaganda als Abſchreckungsmittel 
benutzt. Nicht zuletzt aber leuguet man unſere künſtleriſchen und 
            kul=
turellen Fortſchritte. Dabei ſteht feſt, daß zahlreiche Amerikaner nach 
ihrer Heimkehr von der Eu 
ropareiſe drüben ausdrücklich feſtſtellten, daß 
man gegenwärtig in keimem andeven europäiſchen Staate ſo ruhig, 
ſicher und angenehm leben könne wie gerade in Deutfchland. Dieſe 
            Er=
kenntnis zu verbreitern und zu dertiefen, iſt die neue deutſch=
            amerika=
niſch= Kulturaktion in erſter Linie beſtimmt, und ſie läuft damit parallel 
der politiſchen Aktion der Reichsregierung, durch die gegenwärtig 
            drü=
ben Aufklärung über den republikaniſchen Staatsgedanken in der 
            leut=
ſchen Welt Amerikas geſchaffen werden ſoll. — Zum Zwecke der Bildung 
des Wiesbadener Ausſchuſſes iſt für die nächſten Tage eine Sitzung 
von Vertretern der Staats= und Gemeindebehörden mit den Angehörie 
gen der großen Wiesbadener Amerikaniſchen Kolonie in den Näumen 
des Naſſauer Hof” vorgeſehen. Die amerilaniſche Geſchäiftsſtelle iſt 
im Waldorf=Aſtoria=Hotel in Neu=York. 
Die ſteilſte Bahn der Welt. 
S. & H. Schwarzburg (Thür.). Sang= und klanglos iſt am 
1. b. M. im Herzen des ſchönen Thüringer Landes die ſteilſte Bahn der 
Welt dem Verkehr übergeben worden — ein Ereignis, das zu anderer 
Zeit eine wahre Völkerwanderung nach dem lieblichen Schwarzburg, der 
einſtigen Sommerreſidenz des älteſten deutſchen Fürſtengefchlechts der 
Schtrarzburger und im erſten Revolutionsjahr auch des 
            Reichspräſiden=
ten Ebert, verurſacht haben würde. Es iſt ein Wunderwerk deutſche 
Technik, das nun ſeinen Betrieb aufgenommen hat unb wohl wert, daß 
man gerade in der gegenwärtigen trüben Zeit ein „wenig von ihm 
ſpricht. Vor dem Kriege geplant und begonnen, hat die neuartige 
Bahnanlage zwar im Laufe der langwierigen Bauzeit erhebliche 
            Mehr=
aufwendungen erfordert, allein allen Schwierigkeiten zum Trotz iſt ſie 
unter Mitwirkung des Freiſtaates Schwarzburg=Rudolſtadt und der vier 
Gemeinden Oberweißbach, Cursdorf. Deesbach und Lichtenhain 
            fertig=
geſtellt und ſchon jetzt der Zielpunkt vieler Tauſender von Beſuchern 
es nahegelegenen Schwarztales und des Kurortes Schwarzburg. 
Die vier an dem kühnen Bahnbau beteiligten Ortſchaſten liegen rund 
350 Meter höher als die von Rottenbach nach Katzhütte führende 
Schwarzatalbahn. Die Erbauung einer gewöhnlichen Reibungsbahn 
wäre zwar möglich geweſen ſie hätte aber ſo hohe Koſten erfordert, daß 
an die Ausführung in abſehbarer Zeit nicht zu denken war. Auch eine 
Zahnradbahn, wie ſie für die ſteilſten Stellen, zwiſchen Schleuſingen 
und Ilmenau hergeſtellt iſt, wäre immer noch zu teuer gekommen. 
            Des=
wegen hat man ſich entſchloſſen, den großen Höhenunterſchied durch eine 
Steilrampe mit einer Neigung von rund 1 zu 4 zu überwinden, auf 
der die Eiſenbahnwagen an einem Seil auf= und abwärts befördert 
werden, in ähnlicher Weiſe, wie es in Bergwerken bei den ſogenannten 
Bremsbergen üblich iſt. Die Eifenbahnwagen laufen aber nicht wie 
ſonſt unmittelbar auf den Schienen, weil ſie dann viel zu ſchräg ſtehen 
würden, ſondern werden auf einen Unterwagen geſtellt, der ſo 
            eingerich=
tet iſt, daß die beladenen Wagen in wagrechter Lage bleiben. Es 
läuft ſtets gleichzeitig ein Wagen aufwärts und ein anderer abwärts. 
8. 
tal, wo ein neuer Perſonenhaltepunkt von der Staatsbahn errichtet iſt, 
das Ende bei Bahnhof Lichtenhain. An die Steilrampe ſchließt ſich auf 
der Höhe eine gewöhnliche, regelfpurige Kleinbahn an. Auf dieſer 
            wer=
den Perſonen= und Güterwagen in der gewöhnlichen Weiſe gefahren. 
Das Fehlen einer Eiſenbahnverbindung war während der Kriegszeit 
in den genannten Orten ſehr fühlbar geworden. Die Einwohner leben 
halb von Landwirtſchaft und halb von gewerblicher Tätigkeit. 
            Lebens=
mittel müſſen unbedingt in größeren Mengen von außerhalb bezogen 
werden. Induſtrie iſt ohne Zufuhr von Rohſtoffen und Materialien 
kerung durch Erhaltung und Ausbau der vorhandenen Induſtriezweige 
Gelegenheit zu lohnender Beſchäftigung. Auch ſoll ſie durch Einbau 
eines Rodelſchlittenaufzuges künftig dem Winterſport in Thüringen 
dienſtbar gemacht werden.
 Statt Karten. 
Ihre am Samstag, den 7. April, 
nachmittags 3 Uhr, in der 
            Petrus-
kirche (Bessungerstr. ) statttindende 
Trauung beehren sich anzuzeigen 
Liesel Kölsch 
Heinz Weber 
Darmstadt.
 Habe ſortwährend preiswert abzugeben: 
—in vielen Farben, 
Heidentrikots äußerſt billig! 
Frottés in aparten Streifen und Karos 
Wollft ne lbluſen ſehr preiswert! 
Zephirbluſen in den feinſten Stoffen 
Frottéröcke in allen Farben. 
(*9218
 Drangerie=Allee 17, 1. Stock 
(Linie 3: Hermannſtraße).
 Heute Abend entſchlief nach 
längerem ſchweren Leiden unſer 
lieber Freund
 Kammermufiker i. R. 
Für die traueruden Hinterbliebenen: 
Seine Freunde. 
Darmſtadt, 3. April 1923 
(*9209 
Hügel r. 29. 
Die Beerdigung findet Freitag, 
den 6. April, nachri. 1„3 Uh7, 
auf dem Waldfriedhof ſtati.
 Spiel, Sport und Turnen. 
Fußballklub „Sport 06” Ketſch-V. f. R. Darmſtadt 4:0 (2:0). 
A.Fl. Ketſch und Kirchheim ſollte V. f. R., ſo war es vorgeſehen, 
an den beiden Oſtertagen gaſtieren. Kirchheim blieb aus, und ſo blieb 
nur das Spiel gegen den A=Bezirksmeiſter des Neckargaues, „Sport 06‟ 
Ketſch, am 1. Feiertag auf dem Programm. Leider mußte P. f. R. den 
größten Teil ſeiner Spieler beurlauben, was im Intereſſe einer 
            wür=
digen Repräſentation bedauerlich war. Es waren daher nur wenige 
von der 1. Elf, die durch Erſatz aus den Reſerven komplettiert wurden, 
die die Fahrt nach Ketſch mitmachten. In Ketſch wurde der Mannſchat 
nebſt ihrer Begleitung ein herzlicher Empfang zuteil, wie es überhaupt 
über die freundliche Aufnahme und die kulinariſchen Genüſſe der 
            Gaſt=
geber mur eine Stime des Lobes gab. 
Friedmann 
Berger Straub 
Bürger K. Weicker Döring 
Helme Kuhn Röder Schwarz P. Döllugnn 
waren die Manen des V. f. R., die der kompletten Mannſchaft Ketſchs 
gegenüberſtanden; ihre Ausſichten nicht gerade glänzend. Sie enttäuſ 
ten angenehm und zeigten anſprechende Leiſtungen. 2 
Daher ausgegliche 
nes Spiel vor und nach der Pauſe, bis gegen Schluß Ketſch das Feld 
ziemlich behauptete. In beiden Spielhälften fielen je zwei Tore für 
Ketſch, und das Spiel ſelbſt wurde ſehr fair durchgeführt. Bergez, 
Döring, Schwarz und Friedmann die Beſten, bei Ketſch die linke 
            Sturm=
ſeite einſchließlich des Mittelſtürmers und der linke Verteidiger. — 
Für den Kommers am Abend, der zu Ehren der anweſenden „Olympia”= 
Baſel, einem B=klaſſigen Schweizer Verein, und des V. f. R. arrangiert 
war, waren alle Vorbedingungen gegeben, und da das geiſtige und 
            mate=
rielle Deſſert hinlänglich geboten wurde, auch der harmoniſche 
            Ver=
lauf desſelben ſichergeſtellt. Ein Morgenrundgang durch Ketſch, von 
dem eine durch ihren Umfang und ihre Reichhaltigkeit das Intereſſe 
der Naturforſcher der Gaſtvereine erweckende Käfer= und 
            Schmetterlings=
ſammlung erwähnt ſei — in vierjähriger Arbeit hat hier ein Sammler 
zirka 26 000 Käfer aller Größen und Schattierungen zu einem Moſaie 
vereinigt — ein Abſtecher nach Heidelberg mit den Schweizer 
            Sport=
freunden und zu den rugbyſpielenden Oxforder Studenten, die übrigens 
Heidelberg mit 23:0 ſchlugen, füllten den 2. Feiertag. In angenehmer 
Erinnerung dürften die Feiertage allen Beteiligten bleiben; der 
            Gaſt=
geber aber hat den herzlichſten Dank verdient. 
Eberſtädter Sportergebnis. 
R. Am 1. Feiertag hatte der F=V. Germania den Sportverein 
Heidelberg=Handſchuhsheim zu Gaſt. Die beiden Maunſchaften der Gäſte 
zeigten ein einwandfreies, faires Fußballſpiel. Die 1. Mannſchaft der 
Gäſte ſiegte mit 3:2 Toren (bei etwas mehr Eifer hätte der Sieg den 
Eberſtädtern gehören können), dagegen verlor die 2. Mannſchaft der 
Heidelberger gegen die 2. Eberſtadts, die mit 3:0 Toren das Feld 
            ver=
laſſen konnte. Beide Spiele wurden in einwandfreier Weiſe von zwei 
Eberſtädter Schiedsrichtern, den Herren Grünewald und Kölſch, 
geleitet.
 Stimmen aus demn Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebakiion 
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 bes 
            Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.) 
Einſenbungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung 
nicht begründet werden. 
Für das reiſende Publikumt Fahrkarten am Schalter 
ſelbſt nachprüfen, ob ſie richtig ſind. Den gezahlten Preis vergleichen 
mit dem auf der Tabelle für die betreffende Kilometerzahl angegebenen. 
Die Tabelle hängt im Hauptbahnhof den Schaltern gegenüber rechts 
von der Gebäckannahme. 
Ein dreimal Hereingefallener. 
— In Darmſtadt iſt man noch ſo rückſtändig, daß die 
            Mitglieder=
beiträge für Vereine immer noch har erhoben werden. Wäre es nicht 
an der Zeit, dieſe Beiträge an ein anzugebendes Poſtſcheckkonto zu 
leiten und zu beſtimmen, daß die Laſtſchrift des Poſtſcheckamts als 
            Aus=
weis über die Mitgliedſchaft dient? 
T. 
E Lahnpraris Hornberger, Fraukfarterstr. 40. 
 
9 
Anfertigungnaturgetreuer, 
Umarbeiten unpassender Hobiage 
Gute Behandig., bill. Preise. Ratenzahl. (300z2mdo
 Eine Agentur unſeres Blattes haben wir bei 
Herrn Andreas Roth 
Neue Darmſtädterſtraße 163 
eingerichtet. Die Agentur wird für früheſte 
Belieferung der Bezieher beſorgt ſein. 
Beſtellungen werden dortſelbſt jederzeit 
entgegengenommen. 
(2713md 
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
 Tagekalender. 
* Anfang der Steilrampe liegt bei Obſtfelderſchmiede im Schwarza= Landestheater, Großes Haus Anfang 6½ Uhr, Ende 10½ Uhr 
(Sondermiete 132 und 141): „Geſchichte Gottfriedens von 
            Berlichin=
gen”. — Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10½ Uhr (Zuſatz= 
Uhr= 
„D. 
— Orpheum, 7 
miete IIT): „Figaros Hochzei 
blonde Engel”. — Union= Reſidenz=, Central=Theater, Palaſt=
            Licſt=
ſpiele: Kino=Vorſtellungen.
 Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und 
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land” 
nicht möglich. Mit der Betriebseröffnung bietet die Bahn der Bevöl= „Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul 
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer het 8 Seiten
 Dankſagung. 
Für die vielen, vielen Beweiſe 
            aufrich=
tiger Teilnahme bei dem Heimgang 
            un=
ſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir allen 
innigſten Dank. 
Im Nanzeu der Hinterbllebenen: 
Auna Riedeſel Freifrau zu Eiſenbach
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 Sehr gut erhalten. 
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Schloßgarteuſtr. 43, pt. Biktorfantr.25, 11 (*9280
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe 
innigſter Teilnahme bei dem 
Heimgang unſeres 
            unvergeß=
lichen Entſchlafenen ſagen wir 
allen, beſonders den alten 
Kameraden der ehem. Garde= 
Untoffz.=Komp., unſeren 
            herz=
lichſten Dank. 
(29264 
Familien 
Schneider u. Wagner.
 
            Ver=
ziurter Eiſendragt Nähraafegine 
zu verk. 
            Beſſunger=
ſtraße 88
 ch 
preisw. z. verk. (*9261 
( 2165 Eichbergſtr. 26, part,
 Ne 
Fertiggenag. Kiſten 
ſowie Kiſtenteile in 
jeder Größe u. 
            Holz=
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Darmſfädter Tagblatt
Handeisbla
Wirtſchaftliche Rundſchau.
 und 20 Mill. Vorzugsaktien vorzuſchlagen. 25 Mill. neue Stammaktien haft und ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand. 
ſollen den Aktionären 1 zu 1 zu 2000 Proz. angeboten, die reſtlichen 
10 Mill. ſollen beſtens verwertet werden. 
Porzellanfabrik Schönwald A.=G. Die 
            General=
verſammlung genehmigte die vorgeſchlagene Dividende von 100 Prozent 
und beſchloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 6 Mill. Die neuen, heutige Börſe verkehrte nach der längeren Pauſe in ſehr feſter Haltung, 
ab 1. Januar 1923 dividendenberechtigten Stammaktien übernimmt ein Geldflüſſigkeit bei den Banken, ſowie die jetzt herauskommenden Ge= 
Konſortium unter Führung der Bank in Thüringen, vorm. B. M. ſchäftsberichte mit ihren in Paviermarkzahlen glänzenden Abſchluß= 
Strupp in Meiningen, und bietet den Aktionären auf 2 alte 1 neue 
Aktie zu 100 Prozent zuzüglich Stempel und einer noch feſtzuſetzenden zifſern. Das anfangs ſehr lebhafte Geſchäft ließ im Verlaufe etwas 
Pauſchale für Bezugsrechtsſteuer an. Die reſtlichen Aktien werden zu nicht überall voll behaupten, jedoch blieb der Grundton der Börſe feſt. 
Angliederungszwecken uſw. im Jutereſſe der Geſellſchaft verwertet. 
chenen Aufkäufe in Harpener Aktien von der Phönix=A.=G. ausgegangen tereſſengemeinſchaft mit Harpen beſonders feſt, pl. 14 500%, dagegen 
ſein. Zwiſchen beiden Geſellſchaften ſollen zurzeit Verhandlungen 
            ſchwe=
dung eines Verkaufsvereins ſoll geplant ſein. Hinter der Phönix=A.=G. bedarf pl. 4750% und Laura 7250% 
ſteht bekanntlich eine ſtarke holländiſche Intereſſentengruppe. 
Brown=Boveri=Geſellſchaft in Baden in der Schweiz übernommen. 
E Gebrüder Adt A.=G., Wächtersbach. Die Geſellſchaft 
für die im linksrheiniſchen Gebiete verloren gegangenen Werke zu dem Kraſt pl. 5300% A. E.=G. pl. 2600%, Siemens u. Halske pl. 14500%3 
tenen 35,4 Mill. noch ungefähr 300 Mill. bekommt. Die Zahlung wird Kurſen an. 
zu einem kleinen Teil in bar, zum größeren Teil in 
            Reichsſchatzanwei=
ſungen erfolgen. 
i. d. Lauſitz. Die Geſellſchaft bringt eine Dividende von 1,5 
            Gold=
ſchlag, gleich etwa 500 Prozent Papiermark. Das Aktienkapital ſoll um fahrtsaktien Hapag bl. 8000%, Lloyd pl. 6250%. 
8 Mill. Stammaktien auf 25 Mill. erhöht werden, davon ſollen den Ak= 3000—4000% höher, 
tionären auf 5 alte Aktien 1 neue Akkie zu 500 Prozent angeboten 
            wer=
zugsaktienkapital ſoll um 1,5 Mill. 6ſtimmige Vorzugsaktien auf 2,5 Mill. waren weſentlich feſter, jedoch wurden die erzielten Gewinne zum Teil 
erhöht werden. 
* Döring u. Lehrmann A.=G., Helmſtedt. Die 
            Geſell=
ſchaft ſchlägt eine Dividende von 50 Prozent gegen 16 Prozent im Vor= rungen, u. a. Badenia pl. 2000%, Beck u, Henkel pl. 3500% rat. 
            Bre=
jahre vor, 
ſchaft betrugen vom 1. Januar bis 31. Dezember 1922 134 071 000 Peſe= Lüdenſcheider Metall pl. 4900%. Hindrichs Auffermann pl. 6000%, 
tas gegen 125 057 000 Peſetas in der gleichen Zeit des Vorjahres, alſo Näh Kayſer pl. 3000 %, Rodberg pl. 3500 %, Dresdener Schnellpreſſen 
9014 000 Peſetas mehr. Die Nettobetriebseinnahmen zeigen noch eine pl. 8000%, Schramm Lack pl. 4000 %, Siegener Eiſen pl. 5000%, Sinalco 
bis 31. Dezember 1922 mit 57 03 000 Peſetas gegen 41 097 000 Peſetas lin pl. 8000% uſw. 
im Vorjahre ein Plus von 15 976 000 Peſetas, d. i. eine Vermehrung 
der Rettobetriebseinnahmen von faſt 40 Prozent. 
Warenmärkte. 
Geſchäft war in den erſten Morgenſtunden ſehr ruhig. Von ſeiten des Kurſen geſucht. II. Bagdad zirka 36 000%, Zölle 28—39 000 %, 08er 
Getreide, Hülſenfrüchte und Viertreber ohne Sack. Weizenmehl, Roggen= den Kurſen geſucht, Mexikaner waren durchweg höher. 
mehl und Kleie mit Sack. Alsbaldige Lieferung. Preis je 100 
            Kilo=
gramm. Parikät Frankfurt a. M. Weizen 90—95 000 Mk., Roggen die Kurſe im Verlaufe leicht nach, man hörte u. a. Api 19—18 000%, 
bis 75 000 Mk., do. ausländiſcher 84—92 000 Mk. Mais Laplata 105 000) Brown Boveri 13—12 500%, Elberfelder Kupfer 17 500%, Frankfurter 
Mark do. mixed 95—100 000 Mk., Weizenmehl, ſüdd. Spezial Null / Handelsbank 2200%, Growag 1900%, Hanſa Lloyd 12—11 500%, Emelka 
150—17000 Mk. bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl / 9000%, Inag 17 000%, Knodt Metall 14 500%, Kunſtſeide 8000%, 
115—120 000 Mk., Weizen= und Roggenkleie 43—45000 Mk. Tendenz: Krügershall 26 000%, Laſtauto 9000%, Mez Söhne 15 000%, Meyer 
feſter. 
waren aufgetrieben: 98 Lchſen 108 Bullen 430 Kühe und Ninder, 251 den Freiverkehr wurden heute Kalrwerke Hailer=Aktien mit 5600%. 
Kälber, 119 Schafe und 255 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilo 
Mark, 3. Kl. 170—20 000 Mk., 4. Kl. 130—150 000 Mk.; Bullen 1. Kl. 21 150 Schweiz 3900, Dollarnoten 21 200, Polennoten 4980 
210—230 000 Mk., 2. Kl. 190—200 000 Mk., 3. Kl. 160—180 000 Mk.; 
Kühe und Rinder 1. Kl. 260—275 000 Mk., 2. Kl. 230—250 000 Mk., Ultimo ohne die vielfach befürchteten Schwierigkeiten vorübergegangen 
Mark; Kälber b) 380—230 000 Mk., c) 260—270 000 Mk., 0) 250—260 000 Verkehr der Börſe nach der ſechstägigen Unterbrechung wieder in recht 
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Ahtien.
 Mark, e) 220—240 000 Mk.: Schafe a) 130—140 000 Mk.. b) 120—130000 
Mark, c) 110—120 00 Mk., d) 100—110000 Mk. e) 80—100 000 Mk.; 
Varziner Papierfabrik A.=G. Der Aufſichtsrat hat Schweine 3) 270—300 000 Mk., b) 280—300 000 Mk., c) 280—300 000 Mk., 
beſchloſſen, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 41 260—280 000 Mk., e) 250—260 000 Mk.: Sauen 240—260 000 Mk. 
300 Prozent und die Erhöhung des Aktienkapitals um 35 Mill. Stamm= Tendenz: mit Großvieh lebhaft geräumt; mit Kälbern und Schafen leb= 
Börſen. 
* Frankfurter Börſe vom 4. April. (Eig. Bericht.) Die 
angeregt durch die glatte Ueberwindung des Ultimo und die erhebliche 
nach, und infolge von Gewinnſicherungen konnten ſich die erſten Kurſe 
An den großen Märkten erzielten Montanaktien bedeutende 
Intereſſengemeinſchaft Phönis — Harpener Kursſteigerungen, Bochumer pl. 5000%, Deutſch=Luxemburger pl. 
Bergbau A.=G. Nach der Rhein=Weſtf. Ztg. ſollen die vielbeſpro= 11000%, Gelſenkirchen pl. 2500%, Phönis auf die Gerüchte einer 
            In=
ben über die Bildung einer Art von Intereſſengemeinſchaft. Die Bil= Harpener ſelbſt anfangs ſchvächer, dann pl. 9000%, Rheinſtahl pl. 
8000%, Mansfelder pl. 3900% und Oberſchleſier Caro pl. 2350%, Ober= 
Auch der Chemiemarkt lag ſehr feſt, Bad. Anilin pl. 7000%, 
Brown=Boveri A.=G, Mannheim. Die a. b. Genes Griesheim pl. 3600 %, Elberfelder pl. 4500 %, Chem. Mainz pl. 5000%, 
ralverſammlung beſchloß die beantragte Erhöhung des Aktienkapitals Scheideanſtalt pl. 5000%, Holzverkohlung pl. 5500%, Rhenania pl. 
von 210 auf 250 Mill. Die neuen Aktien werden ſämtlich von der 4200% Goldſchmidt pl. 3800%. Jedoch konnten chemiſche Werte ihre 
Kursgewinne zum Teil nicht voll behaupten. 
Am Elektromarkt gab es gleichfalls bedeutende 
            Kursſteige=
teilt mit, daß die Verhandlungen mit dem Reiche über die Entſchädigung rungen. Reiniger, Gebbert pl. 7100%, Bergmann pl. 2000 %, Licht u. 
Vergleich geführt haben, daß die Geſellſchaft außer den bereits erhal= im Börſenverlauf hielt die Nachfrage bei zum Teil weiter erhöhten 
Am Maſchinen= und Metallmarkt beſonders feſt Hirſch 
Kupſer pl. 12000% rat., Metallgeſellſchaft pl. 11 000%, Neckarſulmer 
Elſäſſiſch=Badiſche Vollfabriken A.=G., Forſt pl. 4700% Heſſe pl. 2900% Eßlinger pl. 4250%, Junghans pl. 3200%. 
Von ſonſtigen Werten ſehr feſt Hanf Füßen pl. 11 000%, 
mark zahlbar in Dollarſchatzanweiſungen des Deutſchen Reiches in Vor= Hammerſen pl. 4000%, Waldhof pl. 7900%; ebenfalls ſehr feſt Schiff= 
Zuckeraktien 
Auch Bankaktien lebhaft und feſt, Metallbank pl. 6250%, 
den, der Reſt ſoll zu Angliederungszwecken verwendet werden. Das Vor= Deutſche Bank pl. 2900 %, Diskonto pl. 3900%; auch mittlere Bankwerte 
nicht voll behauptet. 
Am Einheitsmarkt gab es faſt nur bedeutende 
            Kursſteige=
mer Oel pl. 5000% Dyckerhof pl. 2100% rat., Faber u. Schleicher pl. 
Compania Hiſpano=Amerieana de Eleetrici= 4400%, Jetter u. Scherer pl. 15 000%, Ganz pl. 3000%, Frankfurter 
dad S.=A. in Madrid. Die Bruttobetriebseinnahmen der Geſell= Gas pl. 5500%, Kemp. pl. 3000%, Löhnberger Mühle pl. 8000%, 
bedeutend größere Steigerung. Sie ergaben in der Zeit vom 1. Januar pl. 15 000%, Ultramarin pl. 3000%, Vogtl. Maſchinen pl. 3000%, Wege= 
Bezugsrechte waren ſtark geſucht, für das Bezugsrecht Metall= Buenos=Aires ............... 
geſellſchaft und Metallbank konnte auch im Spitzenausgleich keine Notiz 
zuſtande kommen. 
Am Rentenmarkt war das Geſchäft in Türken lebhaft auf 
            an=
geblich ausſichtsreiche Verhandlungen der Regierung von Angora mit 
w. Frankfurter Getreidemarkt vom 4. April. Das der Entente; auch nachbörslich blieben Türkiſche Werte zu ſteigenden 
Deviſenmarktes fehlt es an Anregung. Die Preiſe für Weizen und Türken 34 000%. Für nicht abgeſtempelte öſtereichiſche Renten wurde Atiengeſ, ſür Anilinfr 
Roggen lauten unverändert. Gerſte behauptete ihren Stand. Hafer bei heute die Notiz eingeſtellt, in abgeſtempelten fanden kaum Umſätze ſtatt. Aſchaffenburger Zelſtoff. 
kleinem Angebot feſt. Mehl ziemlich feſt, aber ruhig. Für Kleie zeigte Von Valutawerten lagen heute ſehr feſt Otavi die mit 235 000 33 000 Ber.=Anbalt=Maſchinen 13450.— 
ſich etwas Bedarf. Futterſtoffe ſtill. Amtliche Notierungen, Mk. ver Stück gewannen. Auch rumäniſche Renten waren zu ſteigen= Br. ſ. Eletr. W. vorzug!30009.— 
Der freie Markt eröffnete in ſehr feſter Haltung, jedoch gaben 
90—92 000 Mk., Sommergerſte 72—80 000 Mk., Hafer inländiſcher 48 000 Becker Stahl 2—2100% Becker Kohle 19000%, Benz 19 500%, 
Textil 5500%, Petroleum 37—38 500%, Kabel Rheydt 28 500% Tiag Deutſche Erdöl ........! 
h. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zu dem wegen 9000% Ufa 14 500%, Entrepriſes 115—130 00, Diauond Shares, 
            Ber=
des Oſtermontag=Feiertages auf Dienstag verlegten Schlachtviehmarkt liner Stücke, 135 000, Frankfurter Stücke 139 000. Neu eingeführt in 
v. Frankfurter Abenddeviſen vom 4. April. Sehr ſtill. 
Lebendgewicht für: Ochſen 4. Kl. 260—270 000 Mk., 2. Kl. 220—240 000 London 98 700, Paris 1360, Brüſſel 1165. Amſterdam 8325, Neu=York 
Nachdem der 
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. 
3. Kl. 190—210 000 Mk., 4. Kl. 1609—180 000 Mk., 5. Kl. 120—150 000 iſt und der Geldmarkt wieder eine größere Flüſſigkeit zeigt, ſetzte der Geſ. ſ. elektr. Untern. „13800
5. Aprit 1923 Nr. 93
 feſter Haltung ein. Bei den Banken und Bankgeſchäften hatten ſich 
in der Zwiſchenzeit ziemlich erhebliche Kaufaufträge namentlich von 
            aus=
wärts angeſammelt, die vornehmlich den zu Einheitskurſen gehandelten 
Induſtriepapieren zugute kamen. 
Bei verhältnismäßig lebhaften Umſätzen erfuhren im Großverkehr 
einzelne Werte ganz beträchtliche Kursſteigerungen. So ſtiegen 
            Har=
pener um 12000, Phönix um 15 000, Stettiner Vulkan um 17 000, 
            Nie=
beck Montan und Otavi um je 25 000 und Stoehr um 35 000. Sonſt 
            be=
trugen die Kurserhöhungen durchſchnittlich 3000 bis 5000 Prozent und 
vereinzelt 8000 bis 10 000 Prozent. 
Die Steigerungen erſtreckten ſich ziemlich gleichmäßig auf alle 
            In=
duſtrie=, Bank= und Schiffahrtsaktien. Auch ausländiſche Rentenpapiere, 
Bahn= und Stadtanleihen erzielten teilweiſe recht beträchtliche 
            Kurs=
gewinne. Für heimiſche Rentenpapiere hielten ſich dieſe in engen 
            Gren=
zen. Das Geſchäft wurde im Verlaufe ſtiller, wobei die erzielten 
            Kurs=
aufſchläge nicht überall aufrecht erhalten werden konnten. Für die 
            Ein=
heitskurs=Induſtriewerte iſt ebenfalls mit anſehnlichen 
            Kursſteigerun=
gen zu rechnen. Im Deviſenmarkt waren die Kursveränderungen und 
Umſätze wiederum unbedeutend.
96.60 Paris ........... .. . . .. . . ... 107. 361. 1368.40 Schlveiz....... . . . . .. . ... ... M04.75 Spanien ................... 3279: 323 3238 1 Italien .................. 062.3
73 1087,65 z 1062,65 Liſſabon=Bporto. ........... Dänemarl. ......a.700000 4039,85 1060. 15 4029.90 zaß0. 10 Norwegen .................. 3740.60 3759.40 329.55 Schweden.
................." 5623.40 5651.70
—. 3. Heiſingfors ................. 5626.55
— New=York .................. 21196,85 21300.1 21137 21243.— Deutſch=Oſterreich (abg.).... .. 29.32 30.08 — * 30.03 — Budapeſt..... . . . . . . . .. . . . .. 4.9 2 4.93 4.76 20 Prag ....................." 628.30 531.6 7583 631.05 Aaram. .. . . .. .............. 21150 212 50
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Brüſſel=Antwerven „„uaaaasa. 
Chriſtiania .naaaaaaaaasagas 
Kopenhagen „naaaaaaaaaasas 
Etockholn ......... 
Heiſingfors ................ 
Italien. .................... 
Lonbon ........... ........ 
Neiv=Bork .................. 
Baris aaaazaa as anaaaaaa777 
Schweiz... .. .. ... . . . . . . . . .." 
Spanien ..................." 
Bien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 
Prag ................ 
Budapeſt .................. 
Bulgarien .................." 
Japan ......... .. .. . . ... ..." 
Rio de Janeire ............." 
Belgred.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
279 8320,75 2274 25 320.75 119 12 3.— 177. 1181.45 3801 47 3819.53 389 22 04 4019 32 4040.08 40.9.9 4949.08 .
F5e6. 5ölt.— 5593.48 5621.52 5i5.55 578 4 576 9. 1054 8 1080 1654 85 10
050. 15 98/04.* 984 9704 4 8395. 38 *
21947.25 *
211 76
21F79 21185 34 93. 1105.07 1371.5 3:8.44 3”. 3909.75 30.25 909.75 32269 3243.0 7.09 29.72 — 29.86 — 2. 30.03— 26. 92 630
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M0.— 
23800.— 
13000.— 
00.— 
750.— 
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71000.— 
15000.— 
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26000.— 
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60000. — 
4500.— 
40000.— 
39600.— 
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56000.—
 G 
Frankfurter Kursbericht vom 4. April 1925.
 Europäiſche Staazspapiere. 
a) Deutſche 
5% Reichsanleihe. . . . . . .... .." 
„......" 
.........." 
8½5 
........... 
22 
4½% IV. und V. Schatzanweiſ. 
% VI.—Ik. 
Sparprämienanleihe ........ 
42 Preuß Konſols ......... 
........" 
*5
 Bad. An unk. 1985...... 
122 
v. 1907...... 
2 Bahzern Anieihe ......... 
........" 
12% 
% Heſſen unk. 1924 ........" 
3½% ............. 
................
 28 3. 
89.75 
1170.— 
673. 
4350.— 
* 
8.50 
306.
 265.- 
125. 
120.— 
210.— 
2— 
120.- 
125.—
 2 Württemberger ......... 
b) Ausländiſche. 
% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 16 000.— 
„ . 2.=Inveſt.-Anl.b. 1914 
72 „ v. 1902 ... . . . . . . . . / 5000 —
 3 Bulgar. Tabe 
1302 .... 
Griech Monzpol ...... 
Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 
......... 
½%5 Oeſt. Schatzanweiſ., ſifr 
v. 1914 ........ 
2 Oeſt Goldrente ......... 
% „ einheitl. Rente .....
3300.
 4.4 
89.75 
1170.— 
665.— 
4400. 
332— 
190. 
70— 
160.— 
3. 
10.— 
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130 — 
130.— 
116.— 
1670.— 
6200.—
 Rum. am. Rente v 03 
7%0 „ Goldrente v. 19 
„ am. „ konv. 
„ . v. 05
 7700.— 9000.— 
— 
50 000.— 
4100.— 
8000.— 
14300. — 17300.— 
6490.— 
Süuü — 
 
6500.
 Türk (Admin.)v 1903 ... 
GBagdad) Ser. 1.. 
II. 
v. 1911, Zollanl. .. 
½% Ung. Staatsr. v. 14... 
Goldrente ......" 
Staatsr. v. 10.... 
Kronenrente ....." 
Außereuropäiſche. 
Mexik amort. innere 
konſ. äuß. v. 99 .. 
Gold v. 04 ſtfr. . . 
konſ. imere . 
Frigatiunsauleihe. 
4c 
6 Tamanlipas. Serie!. 
Oblig. v. Transportanſt. 
Eliſabethbahn ſti. .. 
Gal. Car: Ludw Bahn 
Oeſt. Sübb. (Lomb.) ſtſr. 
625 Alte Oeſtr. Südb (Lomb.) 
62Neue 
Oeſt. Staatsb. v. 1883 ... 
Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em. 
9 Em ..."
 48000.— 
—
 30500 — 
32675.— 
12800.— 
56000.— 
8600.— 
5800 — 
160 0 
0200-
 2700.— 
37600.— 
1100.— 
45 000.— 
39 500.— 
55500.—
 36 000.— 
36 9,0.—
 184000. 
300 000.
 230 (00. 
1200 000.
 4100.— 
3500.— 
38 000.- 
175.— 
44250.— 
3560.— 
54 000.—
 Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 
70 Leſt. Staatsb v 1885 .. 
8% Leſt Staatzb. b. Erg. Neß 
v. 1895 ... 
4% Rudolſb. (Salzkammerg.) 
½=% Angtolier I..........." 
3% Salon Conft. Fonction. . 
Salonique Monaſtir ..... 
7 Tehuantevee ........... 
„ 
4½% 
Pfandbriefe. 
4% Frankf. Hyp.=Banl 1920... 
Franki, H. Krd.=Ver. 1921 
Mein. Hyp.=Banl 1922 ... 
2o Pfälz. 
1922... 
Rhein. „ 1928 ... 
33 
„ verl..." 
*0 
Südb. Boden=Ered.=Bank 
München 1906 ......... 
20 Hefi. Ldhyp.=Bank Pfdbr. 
3½% Heiſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr. 
420 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl... 
Deutſche Städte. 
470 Darmſt. v. 1919 bis 1925. 
3½0 Darmſt. v. 1905 ......! 
425 Frenifurt v. 19 
13....... 
9½% 
v. 1909 ....... 
4%0 Mainz. v. 1919 bis 1926. 
Bank=Aktien. 
Bank für Brauinduſtrie ......" 
Barmer Baniverein........ 
Berliner Hanvelsgeiellſchaft .. 
Commerz= und Privatbanr ... 
Darmſtädter u. Nationalbank. 
Deutſche Bank ...." 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 
Deutſche Vereinsbank ........ 
Disconto=Geſeliſchaft . . ....... 
Dresdener Bank ............ 
Frankfurter Bank.......... 
Metallbant . ............." 
Mitteldentſche Creditbank ..... 
Seſterreichiſche Creditanſtalt . . 
Reichsbank=Ant. ......... 
Nhein. Creditbank ... 
Süddeutſche Disconto=Geſeliſch 
Wiener Bankverein ........" 
Vernverkä=Aktien. 
Mernie 
....... 
Bochumer Bergb. ........... 
Buderus ............... 
Di. Luremburger .........." 
Eſchweiler, Bergwerks=Akt.... 
Gelienlirchen Bergw. ....... 
Harpener Bergbau ........." 
Kaliwerke Aſchersleben ...... 
Weſteregeln ....... 
Lothringer Hütte......... 
Mannesmann Nöhren....... 
Mansſelder ............... 
Cberbedarf ..... ........ 
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ...... 
Phönix Bergbau ...........
 28. 3. 
52500.— . 
52000.— 
2900.— 
38 000.— 43000.— 
19400.— 
200 000.
 4. 4. 
52 000.—
109.—
198.—
 2300.— 
21 000.— 
204 000 
T76000. 
115.— 
N= 
115— 
116.— 
119.—
 Bergwerks=Aktien (Fortf.) 
Rhein Stahlwerke .......... 
Niebeck Montan.. .1.... 
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. 
Ver. Laurahitte . ............ 
Aktien induſtr. Unternehmung. 
Brauereien 
Henninger Kempf=Stern ... . . . 
Löwenbräu München ....... 
Schöfferhof (Binding)......." 
WVerger .........ffffffff
 110. 
77.10 
90.10
 200.— 
Me 
170.— 
5500.— 
4770.— 
84 000.— 
800.— 
10400.— 
24 950.— 
6005.— 
3505.— 
112.0— 
700.— 
5200.— 
39 750.— 
6200.— 
9i00. 
9450.— 
5000.— 
8.00.— 
7100.—
 6000.— 
570.- 
82 000.— 
10 600.— 
12100 
26000 — 
7.00.— 
4800. 
14 600.— 
10 400 — 
5400. 
45 900.— 
8700 
12300.— 
2050.- 
7000 — 
11600.— 
9100 —
22 700.— 24900.—
 31 500.— 
68 000.— 
65 100. 
68750 — 
146000. 
4100 1.— 
43500.— 
48500. 
56900 — 
. 
29970. 
45 000.— 
42650.— 
59 500.—
 39900.— 
79000.— 
77 600.— 
712.0.— 
35600. 
7000.— 
z0 000.— 
76 000.— 
2100.— 
3800 — 
49 750.— 
45 000.— 
70000.—
 Akiumulat. Berlin .....asa.! 
Adler + Oppenheimer ....... 
Adlerwerke (v. Kleyer)....... 
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . . 
inglo=Continental=Guano ...." 
Aſchaffenburger Zellſtoff ....." 
Badenia (Weinheim) ...... 
Bodiſche Anilin= u. Sodafabrik 
Bad Maſchf. Durlach ....... 
Bad. Uhrenfabr. Furtzwangen. 
Baſt Nürnberg ............." 
Bayriſch. Spiegel ........... 
Beck & Henkel CCaſſel) ....... 
Bergmann El. Verke ........ 
Bing. Metallwerke .........." 
Blei= u. Silberh. Brau 
ſch... 
Brochues, Nieder=Walluf. . .. 
gementwerk Heidelberg ......" 
Karlſtadt ....... 
Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert . 
... 
Griesheim Elektron .... 
Weiler=ter mer ........ 
Daimler Motoren 
Deutſch Eiſenhandel) Berlin. 
Di. Gold= u. Eilberſcheideanſt. 
Dingler, Zweibrücken ......" 
Dresdener Schmellpreſſen ..... 
Dürioppwerk /Stamm).. . 4.. 
Düſſeld =Ratinger (Dürr.) ... 
Oyckerhof & Widm. Stamm. 
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....." 
Eiſenwerk L. Meyer fr. ..... 
Fiberfelder Farb. v. Bayer ... 
Eleftr. Lieferungs=Geſ........ 
Licht und Kraft ......" 
Eſäſt Bad. Wolle. 
....... 
M....... 
Emag, Frankfurt a. 
Emaille &. Stanzw. Ullrich...." 
Enzinger Verke ............ 
Eßlinger Maſchinen ......... !1 
Ettlingen Spinnerei ......... 
Gaber, Joh. Bleiſtift. ...... .. 
„aber & Schleicher ........." 
Tahr, Gebr., Pirmaſenz...... 
Felten & Guilleaume. Carlsw. 
Feinmechanik Jetter) 
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M. 
Flankfurter Gas. . . .. f. 
Frunkfurter Hof .........." 
Fk. Maſch. Pokorny & Wittek. 
Fuchs Waggon Stamm.. . ...
 28. 3. 
5 3000.- 
150000. 
19300.— 
36 750.—
 11000.— 
36000.— 
500 — 
15000.— 
44500.— 
1o000.— 
18900.— 
33000.— 
17 100.— 
32 000.— !: 
23000 — 2 
23 100.— 
40 000.— 
39 000. 
11500.— 
41500.— 
14300— 
13 000.— 
25 0v0.— 
11600.— 
20 ,00.— 
115.0.— 
27400— 
3:090. 
10500. 
19730 — 
31400.— 3 
134 000.— 
20 000.— 
13 500.— 
15 900.— 
15 109.— 
74530. 
24 500.— 
2Su0. 
19700.— 
38 000.— 
8.00.— 
31000.— 
15750.— 2 
39 300.— 
35 000.— 
800)— 
14 000.— 
40 000— 5 
9200.— 
9u00. 
27 000 — 
11030.— 
14500.—
 4. 4. 
61000.— 
180 000. 
18800.— 
44 u00.—
 11000.- 
36 006.— 
9300.— 
15 000.— 
45 000.— 
1350.— 
19.-00.— 
46000.— 
19 000.— 
38 200.— 
2,500- 
(e0 510.— 
4 1000.— 
41000. 
15 000— 
44000.— 
18000— 
10 001.— 
30 000.— 
21000.— 
2: 8.0.— 
10600.— 
2240 
34430.— 
13 00.— 
27 000.— 
38 500.— 
38 000.— 
23000.— 
18500.— 
18000.— 
20 000.— 
74 900.— 
35 100.— 
15 400.— 
24 001.— 
44 000.— 
9500.— 
31000.- 
24900.— 
34 500 — 
12400.— 
16 003 — 
55 000.— 
14500.— 
27000.— 
13 900.— 
17500 —
 28 3. 4. 4. 
Sanz, Ludwig, Mainz ....... /10000.— 13000.— 
Geiling & Cie. ..... ....../ 9800 — 
— 
Gelſenkirchen Gußſtahl ...... 
Goldſchmidt Th. . . . . . . . . . . . . . 34000.— 135 500 — 
Greffenius. Maſchinen Stamm /15 000 — 14000.— 
Gritzner Maſchin. Durlach . .. /41700.— 29800.— 
Dammerſen (O3nabrück).. . . . . /43000.— 46900.— 
Hanfwerke Füſſen . ......... /33000. — 144 000.— 
10.— 
Heddernheimer Kupfer ......./1. 
— 17800.— 
B100.— 31500.— 
Heyligenſtaedt, Gießen ....... 
Hilpert Armaturen. . ... . . . . . / 9000.— 
Hindrichs=Auffermann ....... /15000.— 21000.— 
Hirſch Kupfer u Meſſ....... 
G. 152 100.— 
Hoch= und Tiefbau .........110900.— 
3900.— 
230. 
Höchſter Farben .... ... . . . . . . 28000.— 
Holzmann, Phil. ......../70500.— 12500.— 
Holzverk Induſtr. . . . . . . . . . . /77 000.— 
0750.— 
Hotel A.=G., München ....... 411500.— 15 600.— 
Hydrometer Breslau ........ /41500.— 
Junghans Stamm .. . . . . . . . . /20000.— 25 400.— 
Karlsruher Maſchinen ... . . . . 1184,30.— 20000.— 
Klein, Schanzl. & Becker ....: 112000 
— 114250.— 
Konſervenfabrik Braun ..... / 8400.— 9900.— 
Krauß & Co., Lokom. . . .. .. . . / 77400.— 19500.— 
Lahmeyer & Co. . ...... . .. .. 119500. — 24000.— 
Lech Augsburg „uusasssssrsss/ 900.— 10500.— 
Lederw. Rothe ............ 
Lederwerke Spicharz ........ /15960.— 18000.— 
Löhnberger Pühle ......... /23000.— 33 000.— 
Lüdenſcheid Metallw .......16 100.— 21 000.— 
Luxſche Induſtrie .....nss: 15800.— 10500.— 
Mainkraſtwerke Höchft ...... . 6300.— 7000.— 
Mequin, Butzbach . .... . . . . (260,0.— 32000.— 
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. 15 000. — 2.-000.— 
Meyer, Dr. Paul. .. 
9060.— 11000.— 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. /11350.— 13500.— 
Moenus Stamm. . . . m.../11 00.— 1 
2900.— 
Motorenkabr. Deutz ....... ſ27000.— 
Motorenfabrik Oberurſel ..... /15500.— 21 500.— 
Reckar ulmer Fahrzeugwerke 17800.— 119500.— 
7500.— 
Neckarwerke Eßl. Stamm. . 
Niederrhein Lederſabr. (Spier/l16 003.— 20 000.— 
Oieawerke Fran urt a. M. .. /36 500.— 139000.— 
— (14 100.— 
Beter=Union=Frankfurt . . . . . . 
Pfülz. Nähm. Rayier .... . 112010.— 15 000.— 
Philipps A.=G. . . ... . . . . . . 12500.— 14 000.— 
Vorzeilan Weſſel ......... 31 003.— 
Reiniger. Gebbert & Schaul 
17 400.— 24500.— 
Rhein. Elelt, Stamm. 
13 000.— 14500.— 
.— 1 
15 000.— 
Rhein. Maſch. Cahen=Lendesdff 
14000. 
Metall Vorzüge . ....." 22 903.— 124 000.— 
Rhenania, Aachen . ..... . . . 18800.— 122 000.— 
Riedinger Maſchinen ..... 24 000.— 
Rückforth, Stettin . ..... . . . /15900.— 17500 — 
Rütgerswerke ....... . . . . . . 37 250.— 49 003.— 
Schleußner (Frankfurt a.M.) . 9900.— 8050.— 
Schneider & Hanau 
/16900.— 
Schnellpreſſen Frankenthal. 17000.— 17600.— 
Schramm Lackfabrik . ..... 16 000.— 20 000 — 
— 42000 
42000. 
Schuckert Elektr. (Nürnberg). 
Schuhfabrtik Berneis=Weſſel 11 750— 13000.—
 Schuhfabrik Herz............ 
Schuhf. Leander Offenbach ... 10 000.— 
Seilinduſtrie Wolff ....... 10000.— 
Sichel & Co., Mainz ........ 13930.— 
Siemens Elektr. Betriebe .... 
Siemens Gasinduſtrie . ...... 
Siemens & Halske .. 
Stöckicht=Offenbach=Gu 
ni..." 
Süddeutſche Immolilien .... 5000 — 
Thüringer elett. Lief-Geſ. Gotha 12000.— 
Uhrenfabri Furtwängler .... 15 000.— 
Beithwerke in Sandbach ...." 
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 
Gummifabr „Bln.=Frkf. 14000.— 
ſinſelfabr. Nürnberg . 
Ultramarin 
.......... 
Zeliſtoff, Berlin. .... 
Vogtländ. Maſch. Borzüge...
 gachmn eslt. erau= 
Banß & Freytag ........ 
Begelin Rußfabrik ......" 
Zellſtoff Waldhof Stamm. 
Zuckerfabr. Baghäufel ... 
Frankenthal .. 
Heilbronn .... 
Ofſtein „... 
Rheingau ...." 
— Ha
 Transport=Aktien. 
Schantung E. B. 
... 
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.. 
Hapag (Paketfahrt) ......... 
Nordd. Lloyd............. 
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn 
Unnotierte Aktien. 
Beckerkohle ................." 
Beckerſtahl ..... 
Benz.......... .. ..a aaa7.3 
Brown Boveri ............. 
Cont. Handelsbank .........." 
Hanſa Lloyo .............." 
Inag. ..................... 
Kabel Rheydt ............." 
Karſtadt R. ............ 
Petroleum. Dtſche. ......... 
Raſtatter Waggon 
..... 
Text. Ind. (Barmen (Tiag) ..." 
Ufa Film . ... . .... . . 12000.— 1
 Darmſtädter Berte. 
Bahnbedarf 
......... 
Dampfkeſſel Rodberg.. .... 
Helvetia Konſervenfabrik. .. 
Gebr. Lutz .. 
...... 
Motorenfabrik Darmſtadt .. 
Gebr. Roeder .... 
..." 
Veluneth & Ellenberger .....
12 750.— 18400— 3000.— 8600.— 36 000.— ..... 58 000.— 60 000— 7000.— 15 000.— 17 000.— (35 500.— 39 800.— z 31000.— 36 0/0.— . 2880.— 30
23 100.— 23 00.— 2, 35 000. 15 000.— 22 000.— 2200.— 11500.— 153500.— 100.— 12.100.— 12500— 14500.— „ 123 000.— 15800.— 121000.— 50 000.— 68000.— 29 500.— 36 000.— 15500.— 20 000.— 15000.— 19300.— 17000.— 175,0 16300— 18500.— 15.500.— 20500.— 16000.— 19 500.— 7800.— 9900.— 13990.— 4 000.— 44 000.— 2000.— 280u0 250= 230 050 240 000 20 000.— 22000.— 71000.— 2.000— 0.-
17000 19 100.— 10000 13000.— 2.0
00.— 2600.— 10 000.— 12003.— 15 000.— 1 17500.— 18000 —2 23 000.— 3800.— 5600.— 340 0.— 37 000.— 89 11. 12100.— (ü0.— S700.— 14 000.— ersh Nachſe. 11395.— 111405.— 19945.— 20 005.— 12 300— 14 500.— 49995.— 5 50 005.— 11563— 16500.— 40000.—
 Bankgeschaft 
Fernsprecher 1808, 1309
 FRIEDRCH ZAUN 
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
 Darmstadt 
1 Luieenplatz 1
Wn
[ ← ][ ][ → ]Nummer 93.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 5. April 1923.
Seite 2.
 Das ewige Feuer. 
Roman von H. Richter. 
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin. 
43) 
(Nachdruck vervoien:. 
Die Fahrt war fürchterlich. Alle Städte waren überfüllt 
von Menſchen und Wagen. Sie fuhren durch, ohne zu halten, 
nur wenn ſie mußten, legten ſie an, mitten in der Nacht. 
Der Kapitän ſtarrte auf die Waſſerfläche. 
„Iſt das noch ein Fluß?” fragte er. „Das iſt doch ein See, 
wir ſind ſicher längſt über die Mündung hinausgefahren, und 
der Schiffer verſchweigt es uns.” 
Die Ernährung war ſchlecht, die Vorräte an Bord knapp, 
und in den ausgehungerten Gouvernements gab es nichts zu 
kaufen. 
Irene ſprach mit dem Schiffer, ob man landen ſollte, aber 
er wollte nicht, es hätte wohl auch nichts genützt, in den Städten 
gab es auch nichts zu kaufen. So verſuchten ſie es mit Fiſchfang; 
am Abend hielten ſie an, ſetzten ein Boot aus, und Patrick leitzte 
das Unternehmen. So fingen ſie den Bedarf für die 
            Mannſchaf=
ten und die Paſſagiere. Ab und zu kamen neue Mitreiſend=, 
aber der Schiffer nahm nur Leute auf, die genügend Proviant 
für ſich mit hatten und als Zahlung auch noch davon abgeben 
kennten. 
Ein entgegenkommendes Schiff, dem ſie bei Aſtrachan 
            begeg=
neten, berichtete ihnen von dem Umſturz im Kaukaſus. 
„Und Du fährſt wieder hinauf?” fragte der Schiffer. 
„Nur um Holz zu kaufen und Petroleum zu verkaufen, fahre 
ich, ſie verlangen es da unten, nur dafür bekam ich Heizmaterial, 
ſo viel ich wollte.” 
Holz hatten ſie, man würde ſie alſo gut aufnehmen. Das 
Schiff ſchlängelte ſich durch die vielarmige Mündung, das Meer 
lag vor ihnen, und ſie fuhren geraden Kurſes hinaus.
 Was tat es, daß ein Sturm den Dampfer hin und her warf, 
daß widrige Winde die Fahrt verlangſamten, fuhr man doch 
einem Lande mit geordneten Verhältniſſen, der Freiheit, der 
Ruhe entgegen. 
Fünfzehntes Kapitel. 
Haller hatte das Haus verlaſſen und war durch die Straßen 
nach dem Krankenhauſe zu gegangen. Er hatte das Bedürfnis, 
ſich mit jemand auszuſprechen, und da ſchien ihm der Schweizer 
Profeſſor Rueffli gerade der rechte Mann zu ſein. 
„Der Profeſſor iſt beim Eſſen,” ſagte der Torſchließer, als 
er ihn einließ. 
Haller ſchritt durch die bekannten langen Gänge. Er hatte 
ja damals, als ſie nach Baku kamen, proviſoriſch dieſes Haus 
            ein=
gerichtet, denn wenn es auch an allem fehlte, Vorbedingung war, 
daß die Krauken ein Unterkommen fanden und iſoliert wurden. 
Als dann ſpäter der Profeſſor kam, hatte der ſeine Anordnungen 
gelobt und auf dem Grundplan weiter gebaut. 
„Ein ſeltener Gaſt” begrüßte Profeſſor Rueffli ſeinen 
            Be=
ſuch. „Nehmen Sie Platz, Verehrteſter, Sie kommen gerade recht 
zur Nachſpeiſe; unſere Schweſter Erika, die die Küche unter ſich 
hat, verſteht ſich auf ſolche nahrhaften Dinge. Was führt Sie 
zu mir?” 
„Das Bedürfnis, Sie einmal zu ſehen und mit Ihnen zu 
ſprechen. 
Der Arzt ſah ihn durch ſeine ſcharfen Brillengläſer 
prüfend an. 
„Da ſtimmt etwas nicht, beſter Herr, ſolche Bedürfniſſe ſpürt 
man meiſtens, wenn man ſich mit ſeiner täglichen Umgebung 
nicht mehr auskennt.” 
Haller winkte verlegen ab. 
„Nein, nein, es iſt alles in ſchönſter Ordnung. Herr van 
Utrecht fährt heute abend nach Tiflis, und ich bleibe hier als 
Herr der Heerſcharen. Weil ich nun die ganze Zeit nicht als 
            Ein=
ſiedler leben möchte, ſo komme ich fragen, ob Schweſter Erika
 einen geplagten Menſchen mehr für dieſe Zeit in Koſt und Pflege 
nehmen will. 
Gerade trat die Genannte mit dem Tablett auf dem Arm 
herein und hörte die letzten Worte. 
„Für einen mehr reichts immer noch,” rief ſie Haller 
            freund=
lich zu. „Es iſt auch ganz gut, wenn der Herr Profeſſor jemand 
hat, der mit ihm nach Tiſch eine Zigarre raucht, unſer Chefarzt 
übertreibt die Arbeitswut ein bißchen ſehr und wird uns noch 
ſelber krank.” 
„Die ganze Diſziplin wird durch dieſe Schweſter Erika in 
Frage geſtellt,” ſeufzte. Dr. Rueffli in komiſcher Verzweiflung. 
„Alle zehn Schweſtern ſtehen wie die Drachen um meinen 
            Ar=
beitstiſch, daß ich mich nur nicht überarbeite,” erzählte er leiſe 
weiter, „und dabei ſchaffen die Mädel den ganzen Tag und 
haben die Ruhe am allernötigſten.” 
Die Schweſter war wieder hinausgegangen, und die beiden 
Herren ſaßen bei einer Zigarre. 
„Für heute nachmittag habe ich die letzte Unterſuchung des 
in Quarantäne liegenden Wolgadampfers angeſitzt. Es ſind 
merkwürdige Leute unter den Paſſagieren. Sie werden ja 
            mor=
gen auch mit ihnen zu tun bekommen.” 
„Ich bin heute frei; wenn Sie nichts dagegen haben, 
            be=
gleite ich Sie.” 
Sie gingen dem Hafen zu. 
„Seit wir die Quarantäneſtation eingerichtet haben, fühle 
ich mich als Arzt ſchon bedeutend ſicherer,” erzählte der Profeſſor. 
„Was nützen alle hygieniſchen Anordnungen, wenn der Keim 
auf immer neuen Wegen Einlaß findet. Der Hafen iſt am 
ſchlimmſten, auf den Landſtraßen kommt nicht ſo viel fremdes 
Volk, ſeit wir die Einwanderungsepidemie gedämpft haben 
Der Hauptſtrom wendet ſich da auf das unglückliche Moskau zu.” 
„Das Rote Kreuz hat auch da ſchon manches gebeſſert, hier 
aber ſind wir uns ſelbſt am nächſten. Von Humanitätsduſelei 
kann ein Land, das ſelbſt niedergebrochen iſt, nicht leben. Wir 
müſſen rückſichtslos und grauſam ſein.” 
(Fortſ. folgt.)
 Zuckerverkauf. 
Der vorbeſtellte März=Zucker wird 
mit 1 kg auf den Kopf gegen Rückgabe 
der Marke Nr. 24 bis 14. April 
            ausge=
geben. Die Marken ſind durch die 
            Ge=
ſchäfte bis ſpäteſtens 17. April 
            zurück=
zuliefern. 
Für Häuglinge bis zum Alter von 
2 Jahren und ſtillende Mütter wird 
außerdem 1 kg Zucker ausgegeben. Die 
dafür gültigen Marken können nach 
            Vor=
lage der grünen Milchausweiskarte au 
Zimmer 3 unſere” Amtes abgeholt 
            wer=
den. Der Preis für Kriſtallzucker iſt 
1340 Mh. für das Pf: d. Näheres in 
den ſtädt. Aushängekaſten. 
(st2774 
Darmſtadt, den 4. April 1923. 
Lebensmittelamt.
 Zwangsverſteigerung. 
Die nächſtehend bezeichneten 
            Grund=
ſtücke, die zur Zeit der Eintragung des 
Verſteigerungsvermerks auf den Namen 
der Enßlinger, Oskar, Enßlinger, 
Ida, geb. Rößler, Ehefrau des 
            Os=
kar Enßlinger, als Geſamtgut der 
Errungenſchaftsgemeinſchaft im 
            Grund=
buch eingetragen waren, ſollen (1831a 
Freitag, den 20. April 1923, 
vormittags 10 Uhr, 
durch das unterzeichnete Gericht, Zimmer 
Nr. 219, neues Gerichtsgebäude am 
            Ma=
thildenplatz, verſteigert werden. 
Die Verſteigerung erfolgt zum Zweck 
der Aufhebung der 
            Errungenſchaftsge=
meinſchaft. 
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 
29. September 1922 in das Grundbuch 
eingetragen worden. 
Inſoweit Rechte zur Zeit der 
            Ein=
tragung des Verſteigerungsvermerks aus 
dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, 
ſind ſie ſpäteſtens im 
            Verſteigerungs=
termin vor der Aufforderung zur 
            Ab=
gabe von Geboten bei dem 
            unterzeich=
neten Gericht anzumelden und, wenn der 
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu 
machen, widrigenfalls ſie bei der 
            Feſt=
ftellung des geringſten Gebots nicht 
            be=
rückſichtigt und bei der Verteilung des 
Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des 
Gläubigers und den übrigen Rechten 
nachgeſetzt werden. 
Diejenigen, welche ein der 
            Verſteige=
rung entgegenſtehendes Recht haben, 
            wer=
den aufgefordert, vor der Erteilung des 
Zuſchlags die Aufhebung oder 
            einſtwei=
lige Einſtellung des Verfahrens 
            herbei=
zuführen, widrigenfalls für das Recht 
der Verſteigerungserlös an die Stelle 
des verſteigerten Gegenſtandes tritt. 
Darmſtadt, den 26. Febr. 1923. 
Heſſiſches Amtsgericht I. 
Bezeichnung der Grundſtücke: 
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, 
Band 3, Blatt 152: 
Kulturart und 
Ord. Flur Nr. 
Gewann Am 
Nr.
 2= 
19
 Am Mittwoch, den 11. ds. Mts., 
beginnend vormittags 9 Uhr, 
            wer=
den in dem Gemeindewald von 
            Arheil=
gen nachſtehend verzeichnete Stämme 
öffentlich verſteigert: 
Eichen 1. Kl. 1 Stamm etwa 2,85 fm
1
 793 Hofreite 
Schulſtr. Nr. 3, 428 
794 Grabgaiten 
55 
daſelbſt
 vor Beginn der Verſteigerung 
            bekannt=
gegeben. 
Treffpunkt der Steigerer Kreuzung 
Turmſchneiſe—Forſtſchneiſe. 
(2766 
Arheilgen, den 3. April 1923. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei. 
Jung.
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16 III. Kl. 15,20 fw, 24 Iſ. Kl. 15,39 
tm. 21 V. Kl. 9,34 fm, 15 Vl. Kl. 
5,19 tm. Buche: 6 VI. Kl. 6,65 fm, 
9 Akazien VI. Kl. 2,15 fm, Erle: 
1 I. Kl. 0,90 fm. Kiefern: 26 III. 
Kl. 19,05 fm, 28 IN. Kl. 13,55 fm, 
1 V. Kl. 0,31. Lärche: 1 III. Ki. 
0,94 im, 6 IV. Kl. 3,70 fm, 50 V. Kl. 
12,69 fm. (Zaunpfoſten und 
            Dach=
ſparren.) Fichte: 2 0,44 fm. 
            Wey=
muthskiefern: 1 II Kl. 2,17 fm, 
4 III. Kl. 2,90 fm. 5 IV. Kl. 2,51 fm, 
4 V. Kl. 0,66 fm. (Schönes 
            Schnitt=
holz). 
Derbſtangen: Lärche 76 — 9,13 fm, 
Fichte: 3 — 0,16 fm. 
Rutzſcheiter: Buche geſpalten 76 rm, 
Hainbuche rund 2 rm, 
            Kiefern=
rollen 60 rm. (Gutes Brennholz). 
Nutzknüppel: Ahorn 2,2 rm. 
Brennholz 
7,6 rm Kiefernſtöcke Sommersgrund. 
Die Buchenſtämme, welche verſteigert 
werden, ſind blau unterſtrichen, das 
übrige Holz nicht. Auskunft bei Herrn 
Förſter Pfänder, Forſthaus Sommer?, Poſt Eberſtadt, Fernſprecher 252. 
Eberſtadt, 2. April 1923. 
Oberförſterei Eberſtadt.
 Einträge in das Handelsregiſter A: 
Am 26. März 1923: Firma C. J. 
Schneider, Darmſtadt, iſt erloſchen. 
Am 27. März 1923: Firma Carl 
Brüchner Witwe, Darmſtadt: Geſchäf 
ſamt Firma iſt auf Fabrikant Georg 
Pullmann in Darmſtadt übergegangen 
Die Prokura des Georg Pullmann iſt 
erloſchen. Georg Pullmann Ehefrau, 
Paula, geborene Wedekind in Darmſtadt, 
iſt zur Prokuriſtin beſtellt. 
Fr. Müller, Darmſtadt: Kaufiann 
Ludwig Müller in Darmſtadt iſt in das 
Geſchäft als perſönlich haſtender 
            Geſell=
ſchafter eingetreten. Die offene 
            Handels=
geſellſchaft hat am 1. Januar 1923 
            be=
gonnen. Die Firma iſt geändert in: Fr. 
Müller & Sohn. 
Philipp Jungmann, Darmſtadt: 
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die 
            Spezial=
haus für Tapeten und Linoleum Philipp 
Jungmann Nachf. Geſellſchat mit 
            be=
ſchränkter Haftung in Darmſtadt 
            über=
gegangen. Die Firma wird hier geköſcht. 
Die Prokurg des Philipp Jungmann iſt 
erloſchen. 
KKK 
Darmſtadt, den 28. März 1923. 
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
 N 
verfteigerung. 
Freitag, den 6. April, vormittags 
9 Uhr, verſteigere ich in Lengfeld i. O. 
(Holzplatz der Firma Gebr. Müller gemäß 
8 373 Handelsgeſ.=B. für Rechnung deſſen, 
den es angeht: 
2 Waggon hobelfähige Fichtenbretter 
(3—5 Meter lang, 5—7 Zoll breit, 
1 Zoll ſtark). 
2 Waggon Rauhſpundbretter (3—5 
Meter lang, 4—7 Zoll breit, 1 Zoll 
ſtark). 
(2771 
Diehl, 
Gerichtsvollzieher in Groß=Umſtadt.
 Freitag, den 6. April ds. Js., 
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich in 
Machenheim i. O. auf gerichtliche 
            An=
ordnung ein im Prozeß ſtehendes
Pferd
 Schimmelwallach) meiſtbietend gegen 
Barzahlung. Zuſammenkunft an der 
Wirtſchaft Jöſt. 
(2714md 
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