Darmstädter Tagblatt 1923


24. März 1923

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Nummer 82

Samstag, den 24. März 1923

Einzelnummer 150.00 Mk.

An die Schleswig=Holſteiner!
Berlin, 23. März. (Wolff.) Schleswig=Holſteiner: Am
Närz jährt ſich zum 75. Male der Tag, an dem Söhne und
Eurex micerumſchlungenen Heimat die unauslöſchliche
t aller Deutſchen nach ſtaatlicher Einheit in heißer
ebe öffentlich mit Wort und Tat bekannten und da=
ſcheidenden
Anftoß zum Erwachen des deutſchen
in allen ſeinen Stämmen gegeben haben. Im
iſte 1
Freiheitsliebe erhöben ſich Eure Väter zur Wah=
rung
ihrer verfaſſungsmäßigen Rechte und entzündeten in der
e ur
Zreite des vielfach noch ſchlummernden deutſchen
olksbewüßtſeins den unzeibrechlichen Wiklen zur
freien Selbſtbeſtimmung Deutſchlands nach innen
und außen. Eure Väter, deren Namen in Ehren in Deutſchland
weiterleben ſollen, haben als die erſten Zeugen deutſcher Ein=
heit
Gut und Blut für Einigkeit, Recht und Freiheit des Vater=
landes
eingeſetzt.
Schleswig=Holſteiner! Das Hoffen und Harren Eurer Väter
in den trüben Tagen bis zur Reichsgründung und die Kraft
Eurer Lieder in den folgenden Entwicklungsjahren des jungen
Reiches ſind Gemeingut des deutſchen Volkes gewor=
den
. Sie ſollen unſere Kraft ſein auch in dieſen Jahren des Lei=
dens
unter unrechtmäßiger Gewalt. Ihr aber, die Ihr im Kampf
um Euer Recht und Euer Volkstum durch ein Jahrtauſend er=
probt
ſeid, werdet davon iſt die Reichsregierung überzeugt
auch den fremden Umtrieben, die in dieſen Tagen der
deutſchen Not in Eurer Heimat auftreten, gegenüber in alter
Treue ſtandhalten. Wie unſere Brüder an Rhein und Ruhr,
werdet auch Ihr feſtſtehen für Recht und Freiheit, geſtützt auf die
großen geſchichtlichen Ueberlieferungen und Erinnerungen Eurer
Heinna:,
Allen Gewalten zum Trotz ſich erhalten,
rufet den Geiſt der Väter herbei!
Berlin, 23. März.
gez.: Ebert, Reichspräſident.

Bom Tage.
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion dichtete an den Vorſitzen=
den
des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstages. Abg. Streſemann,
das Erſuchen, eine Sitzung des Ausſchufſes in den allernächſten Tagen
ſtattfinden zu laſſen. Zu dem Erſuchen gab die Münchencu Rede des
Reichskanzlers und die daran geknüpften Aeußerungen der Rechtspreſſe
den Anlaß.
Am nächſten Dienstag findet eine Sitzung des Reichskohlenverbandes
mit Vertretern des Reichsſinunzminiſteriums und des Reichswirtſchafts=
miniſteriums
ſtatt, in der über die Herabſetzung der Kohlenſteuer be=
raten
werden ſoll,
Vor dem belgiſchen Kriegsgerit iſt der erſte Beigeordnete der
Stadt Duisburt

Monaten Geſänguis bei ſofortiger Verhaftung verurteilt worden.
Die für Donnerstag nachmittag angeſetzte Revierkonferenz der
Jariforganiſationen aller Richtungen des oberſchleſiſchen Vergbaues
fand nicht ſtatt. Infolgebeſſen iſt auch über die ebentuelle Ausrufung
des Generalſtreiks in Oberfchleſien noch nicht entſchieden.
Der Kaſſationsgerichtshof in Paris beſchäftigte ſich mit der Be=
rufug
der vom Kriegsgericht iu Mainz verurteilten ſieben Vergwerks=
direktoven
, Fritz Thhſſen und Genoſſen. Nach zwveiſtündiger Beratug
wurde die Kaſſation verwopfen.
Der Warſchauer Seim nahm das Geſetz, nach dem die polniſche
Sprache bei Gerichten und Notariaten Poſens und Pommerellens die
alleinige Amtsſprache ſein ſoll, in allen drei Leſungen an.
Nach einer in Helſingfors eingetroffenen Moskauer Meidung ver=
ſichert
man in eingeweihten ruſſiſchen Kreiſen entgegen den offiziellen
Meldungen, daß der Zuſtand Lenins hoffnungslos ſei. Sein Ableben
könne jeden Augenblick eintreten. Keinesfalls beſtehe noch eine Aus=
ſicht
auf ſeine Rettung.
Dollarkurs in Frankfurt am 23. März,
abends ½a7 Uhr: 20850.

Dauernde Verſchärfung des Gewaltregines

TU. Koblenz, 23. März. Die Rheinlandkommiſſion hat
in den beiden letzten Tagen wiederum über 300 Perſonen aus
dem beſetzten Gebiet ausgewieſen. Die Zahl der Ausgewieſenen
hat nunmehr 1800 überſchritten. Da es ſich faſt ausnahmslos
um verheiratete Beämte handelt, die zum Teil recht große Fa=
milien
haben, beträgt insgeſamt die Zehl der bisher aus dem
altbeſetzten Gebiet ausgewieſenen Perſonen ungefähr 8000.
Unter den neuerdings Vertriebenen befinden ſich außer Zoll=
und Bahnbeamten mehrere Lehrer, Poſtbeamten, Bürgermeiſter=
ſekretäre
, Privatperſonen, und der bekannte Pater Muckermann
in Bonn. Beſonders die Ausweiſung dieſes Letzteren, einer im
Rheinland in den weiteſten, auch nicht katholiſchen Kreiſen be=
kannte
Perſönlichkeit, wird ungeheures Aufſehen erregen.
Verhaftungen in Mainz.
Mainz, 23. März. (Wolff.) Von der Beſatzungsbehörde
ſpurden heute nach vorhergegangenen Hausſuchungen verhaftet:
Direktor Will vom Mainzer Anzeiger, der Direktor des Natur=
hiſtoriſchen
Muſeums Profeſſor Dr. Schmidtgen und Rechts=
anwalt
Schwörer.
Mainz, 23. März. (Wolff.) Wie das Echo du Rhin mel=
det
, hat der Oberdelegierte der Rheinlandkommiſſion für Rhein=
heſſen
den Automobilverkehr über die Brücken von
Mainz und Koſtheim von 8 Uhr abends bis 5 Uhr morgens
unterſagt.
Am 20. März wurde der techniſche Direktor der Opelwerke,
Dipl.=Ing. Dr. Wilhelm Scholz, ohne Angabe von Gründen von
den Franzoſen ausgewieſen. Die Familie hat innerhalb der üb=
lichen
Friſt zu folgen.
Oberſtein, 23. März. (Wolff.) Die Oberſteiner
Neueſten Nachrichten ſind von der franzöſiſchen Be=
ſatzungsbehörde
auf zwei Tage verboten worden. Auf einen
Monat verboten wurde das hieſige ſozialdemokratiſche Organ
Nahe=Tal=Bote.
Worms, 23. März. (Wolff.) Ausgewieſen wurden
heute nachmittag Zollſekretär Weber und die Oberzollaſſiſten=
ten
Gerlach, Gönner und Kiſſel. Geſtern wurden aus=
gewieſen
Oberzollinſpektor Stefan, Zollinſpektor Mar=
quardt
und Zollſekretär Mitſchka. Die Familien der Aus=
gewieſenen
müſſen innerhalb vier Tagen das beſetzte Gebiet ver=
laſſen
haben.
Oberhauſen, 23. März. Der dortige Hauptbahnhof, der
bereits zweimal von den Franzoſen beſetzt und in völlig ver=
wüſtetem
Zuſtand zurückgelaſſen worden war, ſoll neuerdings
durch Belgier beſetzt werden. Belgiſche Offiziere kündigten bei
der Eiſenbahndirektion Eſſen die Beſetzung für heute an und er=
klärten
bei dieſer Gelegenheit, daß ſie über den Zuſtand, in dem
ſie den Oberhauſener Bahnhof angetroffen hätten, ſehr ungehal=
ten
ſeien. Bevor ſie den Bahnhof übernähmen, müßten ſie ihrer
vorgeſetzten Behörde davon Mitteilung machen.
Die Nachforſchungen in der Angelegenheit Smeets.
Feſtnahme des Täters.
Köln, 23. März. (Wolff.) In der Angelegenheit Smeets
iſt durch die weiteren eingehenden Nachforſchungen der Kölner
Polizei feſtgeſtellt worden, daß der Täter, der ſich den Namen
Karl Kalbers zugelegt hatte, richtig Karl Deutſchmann
heißt. Er iſt am 2. April 1895 in Ohligs geboren. Im Jahre
1920 wohnte er einige Monate in Köln und verzog dann nach
Neuenahr. Ju Jahre 1921 iſt er aus dem Gefängnis in Wies=
dorf
ausgebrochen, wo er eine Strafe verbüßte. Er wird noch
wegen verſchiedener Straftaten geſucht. Ueber ſeine Perſonalien
kann noch folgendes mitgeteilt werdens 1,50 Meter groß, ſchlank,

mager, glatt raſiert, vorſtehende Backenkuochen, dunkelblondes, faſt
ſchwarzes Haar, das er zurückgekämmt trägt. Am Tage nach der
Tat trug er einen dunklen, wahrſcheinlich neuen Anzug, grauen
Schlüpfer mit ſchwarzem Pelzkragen und dunklen Schnitthut mit
heruntergebogener Krempe.
In der Angelegenheit Smeets ſind zwei weitere Per=
ſonenwegen
des dringenden Verdachts der Mittäterſchaft bezw.
wegen Begünſtigung des Verbrechens verhaftet worden.
Köln, 23. März. (Wolff.) Wie mitgeteilt wird, iſt der
Täter, der das Attentat auf Smeets unternommen
hat, Karl Deutſchmaun, heute mittag von der Kölner Po=
lizei
feſtgenommen worden. Er leugnet vorläufig noch.
Die am Tatort anweſend geweſenen Zeugen haben ihn aber
beſtimmt als den Täter erkannt, ſo daß er als überführt
gelten kann.
Amerika und das Reparationsproblem.
Rom, 23. März. (Wolff.) Das Giornale d’Italia befragte
Hobſen, den Vorſitzenden der engliſchen Delegation der inter=
nationalen
Handelskammer, über den Vorſchlag der ame=
rikaniſchen
Delegation für die Löſung der Repara=
tionsfrage
. Hobſen erklärte, Einzelheiten über den ameri=
kaniſchen
Vorſchlag nicht angeben zu wollen, weil dieſer noch
vertraulich ſei. Der Vorſchlag ſei von Both, dem Vizepräſiden=
ten
des Garanty=Truſts in Neu=York, ausgearbeitet worden. Die
engliſche Delegation habe ihm bereits zugeſtimmt. Der ameri=
kaniſche
Vorſchlag werde einſtimmig angenommen werden, weil
er geeignet ſei, alle intereſſierten Länder zu befriedigen und
Mitteleutopa Ruhe und Frieden wiederzugeben.
Das Ziel der Arbeiterpartei.
London, 23. März. (Wolff.) Ramſay Macdonald
hielt geſtern vor der Vereinigung der ausländiſchen
Preſſe eine Rede, in der er ſagte, Frankreich und Eng=
land
müßten Freunde bleiben. Die ſchwebenden Probleme
könnten nicht durch Gewalt oder durch eine Allianz gelöſt
werden, ſondern ausſchließlich durch die moraliſche Ueber=
zeugung
der Nationen. Dies ſei der große Grundſatz,
nach deſſen Verwirklichung die Arbeiterpartei in der auswärtigen
Politik ſtrebe. Die Arbeiterpartei billige die Aktion im Ruhr=
gebiet
nicht. Man könne ſich fragen, ob Frankreich ſeiner Sache
ſicher ſei. Die Regierungen könnten ſich zuweilen in eine Lage
bringen, aus der ſie ſich nur ſchwer wieder herausfinden könn=
ten
. Der allgemeinen Wohlfahrt könne kein größerer Dienſt er=
wieſen
werden, als wenn einer ſolchen Regierung geholfen
werde, aus den Schwierigkeiten herauszugelangen und den
Wegneuer Verhandlungen zu eröffnen. Dies habe die
Arbeiterpartei, die die offizielle Oppoſition im Parlament ſei,
bei den jüngſt im Unterhaus ſtattgehabten Erörterungen ſich
zum Ziele geſetzt. Die Arbeiterpartei habe, wie erinnerlich,
vorgeſchlagen, daß die Vertreter der britiſchen, franzöſiſchen, ita=
lieniſchen
und belgiſchen Parlamente gemeinſam
einen Ausweg aus der gegenwärtigen Schwie=
rigkeit
ſuchen ſollten, die infolge des franzöſiſch=belgiſchen
Vorgehens im Ruhrgebiet entſtanden ſei. Er und einige ſeiner
Kollegen hätten darüber vor einigen Tagen in Paris mit fran=
zöſiſchen
, italieniſchen und belgiſchen ſozialiſtiſchen Parlaments=
mitgliedern
geſprochen. Man habe dort beſchloſſen, eine Ab=
ordnung
nach Deutſchland zu ſchicken, um die deutſche
Partei zu fragen, was ſie für die Repacationen und die Sicher=
heit
Frankreichs zu tun gedenke. Dieſe Abordnung komme heute
in Berlin an. In der folgenden Woche würden die ſozialiſtiſchen
Vertreter der pier genannten Parlamente von neuem zuſammen=
kommen
und dann über vollſtändigere Mitteilungen verfügen.
Wenn dieſe zweite Zuſammenkunft zu einem Erfolge führe, ſei
zu hoffen, daß etwas getan oder vorgeſchlagen werden könne,
was den beteiligten Regierungen die Möglichkeit gebe, ſich aus
der ſchwierigen Lage herauszuhelfen.

Ein Vorſtoß Lord Birkenheads.
Am Anfang eines neuen Wettrüſtens?
Im ergliſchen Oberhaus fand am Mittwoch nachmittag eine
Ausſprache ſtatt, welche die politiſche Lage blitzartig beleuchtet
und welche zeigt, daß jetzt, vier Jahre nach dem ſogenannten
Friedensſchluß, die Dinge ſcheinbar den gleichen Verlauf neh=
men
wollen wie zu Beginn des Jahrhunderts. Lord Birkenhead
richtete an die engliſche Regierung eine dringliche Anfrage über
das Verhältnis der Luftſtreitkräfte Frankreichs zu denen Groß=
britanniens
. Die von Frankreich als dauernd in Ausſicht ge=
nommene
Friedensſtärke ſeiner Luftſtreitkräfte betrage mehr
als das Doppelte der engliſchen. Vier Jahre ſeien ſeit dem
Waffenſtillſtand vergangen, aber nicht um eine Elle ſei man in
der Richtung auf eine Wiederherſtellung der Ruhe auf dem euro=
päiſchen
Kontinent weitergekommen. Lord Birkenhead gab zu=
nächſt
einen Ueberblick über die Verteilung der britiſchen und
franzöſiſchen Luftſtreitkräfte in der Heimat und in anderen
Weltteilen, wobei er beſonders betonte, daß, während England
einen großen Teil ſeiner Luftſtreitkräfte dauernd in anderen
Weltteilen ſtationiert habe, Frankreich faſt ſeine geſamte Luft=
macht
ſtändig in der Heimat konzentriert halte. Während in
England im Jahre 1922 insgeſamt nur 200 Flugzeuge für zivile
und militäriſche Zwecke gebaut wurden, ſind in Frankreich 3300
gebaut worden, und zwar 3000 für militäriſche und nur 300
für zitile Zwecke. Das iſt überaus beunruhigend, erklärte
Birkenhrad, und ich habe niemals geglaubt, daß eine Nation,
die England rieſige Summen ſchuldet, Mittel für ſolche gewaltige
Leiſtungen in einer Zeit bereitſtellen könnte, in der nicht die ge=
ringſte
Ausſicht beſteht, daß auch nur ein Pfennig des geſchül=
deten
Geldes jetzt oder in naher Zukunft oder überhaupt jemals
zurückgezahlt werden kann. Nun habe man erklärt, daß große
deutſche Luftvorbereitungen gegenwärtig im Gauge ſeien. Er
habe aber von Offizieren erfahren, die in letzter Zeit die deut=
ſchen
Verhältniſſe eingehend kennen gelernt hätten, daß dieſe
Mitteikungen außerordentlich übertrieben ſeien, daß aber auf
jeden Fall keine deutſche Luftbedrohung für die nächſten zwei
Jahre beſtehe und auch keine Luſtbedrohung von ſeiten Deutſch=
lands
im Verein mit Rußland zu befürchten ſei.
Aber dies würde die Lage noch beunruhigender machen.
Großbritannien könne mit einer Unterlegenheit in der Luft wäh=
rend
der nächſten drei, vier oder fünf Jahre nicht mehr zufrieden
ſein, als es mit einer Uuterlegenheit zur See vor dem Jahre
1914 hätte zuſrieden ſein können. Ein geringerer als der Ein=
mächteſtandard
biete keine Sicherheit. Er würde jedes Opfer
bringen, um die für die Ziviliſation und den Wiederaufbau der
Welt notwendige Freundſchaft mit Frankreich aufrecht zu er=
halten
; er glaube aber nicht, daß es für irgendeine Regierung in
England möglich ſein würde, einen Standard in der Luft an=
zunehmen
, der niedriger ſei als die Gleichheit mit irgendeiner
auswärtigen Macht.
Die Aufnahme der Ausführungen Birkenheads war überaus
bemerienswert. Sämtliche Redner gaben zu, daß die Lage Eng=
lands
überaus mißlich ſei, und man war ſich eini, darüber, daß
dem gegenwärtigen Zuſtand unbedingt abgeholfen werden müſſe.
Der Frage der Verteidigung gegen Luftangriffe müſſe eingehen=
dere
Aufmerkſamkeit gewidmet werden, erklärte Lord Haldane,
wenn er auch betonte, daß er nicht glaube, daß Frankreich zum
Kriege mit England treibe, daß er auch nicht glaube, daß Frank=
reich
von einem Kriege mit England träume. England müſſe
aber auf alle Eventualitäten vorbereitet ſein.
In der ganzen Debatte war nur von Frankreich als dem
möglichen Gegner Englands die Rede, ſo daß es faſt komiſch
wirkte, wenn trotzdem die meiſten Redner ſich bemüßigt fühlten,
ihre freundſchaftlichen Gefühle Frankreich gegenüber zu betonen.
Von beſonderer Bedeutung ſind die Ausführungen Lord Greys.
So lange man im Zweifel ſei über die Sicherheit der Heimat,
werde es immer mehr notwendig, die Verpflichtungen Englands
außerhalb der Heimat zu verringern. Er hoffe, es werde in
Frankreich allgemein anerkannt; daß die Sicherheit Frankreichs
auf die Dauer von der Freundſchaft Großbritanniens abhänge.
Er wünſche aber auch, daß es in England mehr er=
kannt
würde daß die Sicherheit Englands von
der Freundſchaft Frankreichs in einem nie ge=
dachten
Maße abhänge. Seit dem Waffenſtillſtand ſei die
Lage immer unſicherer geworden. Man ſtünde am Rand eines
neuen Rüſtungswettſtreites, wenn nicht das Gefühl allgemeiner
Sicherheit in Europa erzeugt werden könne, welche durch eine
allgemeine Herabſetzung der Luftſtreitkräfte ebenſo wie der an=
deren
Streitkräfte herbeigeführt würde. Die Rüſtungen würden
Kriege nicht verhindern, ſie würden im Gegenteil zu künftigen
Kriegen führen. Dieſes Jahr, das ſo viel Beſorgnis verurſache,
ſei für den Kontinent überaus. kritiſch. In den allernächſten
Monaten werde es ſich zeigen, ob man der Sicherheit Europas
entgegengehe oder ſich von ihr entferne.
Klarer ſind im engliſchen Parlament noch niemals die ſehr
ernſten Auswirkungen des Verſailler Diktats für England ge=
kennzeichnet
worden. Die Sicherheit Englands hängt von der
Freundſchaft Frenkreichs ab. Die Zerſtörung der deutſchen Wehr=
macht
hat das europäiſche Gleichgewicht für abſehbare Zeit zer=
ſtört
, und man ſieht ſich jetzt vor die überaus ſchwere Aufgabe
geſtellt, Sicherheiten gegen das militäriſche Uebergewicht Frank=
reichs
zut ſchaffen, weſches mit engliſchem Geld gefördert wurde.
Für die Entwicklung der europäiſchen Kriſis iſt die Haltung
Englands überaus bedeutungsvoll, und die Oberhausdebatte gibt
wertvolle Aufſchlüſſe über die Triebfedern engliſchen Handelns.

Zur Regelung der amerikaniſchen Beſatzungskoſten.
Paris, 23. März. (Wolff.) Die interalliierte Kommiſſion
zur Regelung der amerikaniſchen Beſatzungskoſten hat geſtern
nachmittag eine weitere Sitzung abgehalten. Die Vertreter der
alliierten Regierungen haben dem amerikaniſchen Unterhändler
eine Note überreicht, in der ſie neue Vorſchläge machen. Der
amerikaniſche Delegierte wird dieſe Note durch weitere Er=
kundigungen
vervollſtändigen und ſie dann mit ſeinem eigenen
Kommentar der Regierung von Waſhington unterbreiten. Die
nächſte Sitzung findet am kommenden Dienstag ſtatt.

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Seite

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. März 1923.

Mummer 82.

Der Reichskanzler in Stuttgart.

Abfahrt von München.
München, 23. März. (Wolff.) Der Reichskanzler
fuhr heute früh in Begleitung des Reichspoſtminiſters Stingl
und des Staatsſekretärs Hamm nach Stuttgart weiter. Zur
Verabſchiedung hatten ſich u. a. Miniſterpräſident Knilling
und der Miniſter des Innern Schweyer auf dem Bahnhof
eingefunden.
Ankunft in Stuttgart.
Stuttgart, 23. März. (Wolff.) Der Reichskanzler
traf heute nachmittag 1 Uhr in Begleitung des Reichswehr=
miniſters
Dr. Geßler, des Reichspoſtminiſters Stingl, des Staats=
ſekretärs
Hamm und einiger Beamten der Reichsregierung hier
ein. Zum Empfang fanden ſich am Bahnhef der württembergi=
ſche
Staatspräſident Dr. v. Hieber, den ſeit Jahren freund=
ſchaftliche
Beziehungen mit dem Reichskanzler verbinden, und
Juſtizminiſter Bolz in Begleitung einiger Beamten der Staats=
regierung
ein, außerdem waren anweſend Präſident Sige, von
der Reichsbahndirektion, Präſident v. Metzger von der Ober=
poſtdirektion
, General Reinhardt, Oberſtleutnant v. Ombery vom
Wehrkreiskommando 5 und der württembergiſche Geſandte Hil=
denbrand
. Die Herren fuhren vom Bahnhof zum Staa 3 mini=
ſterium
. Auf dem Vorplatz und auf dem Wege zum Staats=
miniſterium
hatte ſich eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge
aufgeſtellt, die den Reichskanzler begeiſtert begrüßte. Im Staats=
miniſterium
fand ſofort eine Beſprechung des Reichskanzlers mit
der württembergiſchen Staatsregierung ſtatt. Im Anſchluß daran
ſtattete der Reichskanzler dem Landtagspräſidenten im Land=
tagsgebäude
einen kurzen Beſuch ab und empfing hierauf Ver=
treter
der württembergiſchen Preſſe.
Stuttgart, 23. März. (Wolff.) Bei ſeiner Beſprechung
mit Vertretern der württembergiſchen Preſſe gab der Reichs=
kanzler
ſeiner Freude darüber Ausdruck, erneut beweiſen zu
können, welch außerordentlich großen Wert er auf die Mitarbeit
der Preſſe bei der Durchführung der jetzigen Politik der Regie=
rung
lege. Regierung und Preſſe hätten die Aufgabe, die
Schwachen bei dem jetzigen Kampfe zu ſtützen, die Schwanken=
den
zu halten und auf dem geraden Wege fortzuſchreiten.
Nach einem Frühſtück im engſten Kreiſe bei dem Staatspräſi=
denten
ſtattete der Reichskanzler dem Oberbürgermeiſter im Rat=
haufe
einen Beſuch ab.
Reichskanzlerrede in Stuttgart.
EU. Stuttgart, 23. März. Aus Anlaß des Beſuches des
Reichskanzlers fand heute abend im Handelshof ein geſelliges
Beiſammenſein ſtatt, an dem außer den Begleitern des Reichs=
kanzlers
die derzeitigen württembergiſchen Miniſter, zahlreiche
Mitglieder des Landtages, ſowie Vertreter der wirtſchaftlichen,
politiſchen und wiſſenſchaftlichen Welt Württembergs teilnahmen.
Staatspräſident Dr. v. Hieber hieß den Reichskanzler namens
der Staatsregierung und des württembergiſchen Volkes herzlich
willkommen und gab der Freude und dem Dank über den Beſuch
des Kanzlers im Süden Ausdruck.
Hierauf ſprach Reichskanzler Dr. Cuno. Er führte u. a.
aus: Gewiß ſeien Schattierungen grundſätzlicher Art vorhanden.
Aber überall habe er Verſtändnis dafür gefunden, daß die gegen=
wärtige
Zeit zu ernſt ſei, als daß man jetzt im Innern Hader
und Meinungsverſchiedenheiten ausfechten ſollte. Alle Augen
müſſen jetzt auf das eine große Ziel, die Wiederbefreiung un=
ſeres
Volkes und Vaterlandes von frembem Joch, gerichtet ſein.
(Beifall.) Dieſe einheitliche Einſtellung finde er wie bei der
bayeriſchen ſo auch bei der württembergiſchen Regierung. Wie
er nicht anders erwartet habe, kenne man auch in Württemberg
einmütig nicht nur die Gefahr, ſondern auch die Notwendigkeit
des Zuſammenhaltens von Nord und Süd und das Gebot der
Sttnde. Der Zuſammenhalt von Nord und Süd gibt uns in
Beulin, ſo fuhr der Kanzler fort, neue Kraft, neue Stärke, neue
Entſchloſſenheit, unbeirrt den Weg weiter zu gehen, den die
Politik der Reichsregierung eingeſchlagen hat in Uebereinſtim=
mung
mit dem Volksteil, der Gut und Blut im täglichen Ab=
wehrkampf
aufs Spiel zu ſetzen hat. Nicht oft und nicht ein=
dringlich
genug kann man dazu wahnen, daß kein Tag vergehen
ſollte ,ohne daß mit dankbaxem Herzen und Bewunderung dieſer
Männer und Frauen gedacht werde. Den Frauen und Männern
am Rhein und an der Ruhr können die großen Opfer nur zu=
gemutet
werden, wenn wir in uns, vor unſerem Gewiſſen und
vor unſerem Gott die Ueberzeugung haben, daß wir alles getan
haben, was geſchehen konnte, um dieſes Unglück von unſerem
Vaterlande abzuwenden.
Der Kanzler legte dar, mit weſcher Vorſicht die deutſche Po=
litik
eingeſtellt war, ſeitdem die Ruhr beſetzt wurde. Aber, ſo
erklärte er, daran müſſen wir feſthalten, daß dieſer paſſive Wider=
ſtand
, der aus dem Volke heraus ſich entwickelt hat und nicht auf
Befehl oder Organiſation der Berliner Regierung hin, mit allen
Mitteln am Leben bleibt, ſo lange, bis wir am Ende dieſes
ſchweren und langen Weges ſein werden. Aber eines müſſen
wir tun. Die Selbſtzucht und moraliſche Stärke der Ruhr= und
Rheinbevölkerung muß auch auf das unbeſetzte Gebiet übertra=
gen
werden. (Lebhafter Beifall.)
Wiy können nur zum Ziele kommen, wenn wir den geraden
Weg weitergehen, und wir werden zum Ziel kommen. (Leb=

m

hafter Beifall.) Wir können die Waffe des paſſiven Widerſtandes
nicht niederlegen und nicht aus der Hand geben, wenn dies nicht
auch der Gegner tut. Aber was bisher auf der Gegenſeite uns
entgegengeklungen iſt, lautet noch nicht ſo, als ob wir bald dar=
auf
rechnen könnten, zu Ende zu kommen. Der beſte Patriot iſt
der, der in der heutigen Zeit die ganze Schwere der Verant=
wortung
erkennt und ſich einheitlich einſtellt auf die gleiche
Durchführung der Abwehr an der Ruhr und am Rhein. Der
Weg, der zu gehen ſein wird, wird immer ſchwerer und nicht
leichter werden. Stellen Sie das Volk ein auf dieſe Stimmung.
Es iſt beſſer, wir ſagen dem Volke: Es wird noch lange dauern
und laſſen wir uns überraſchen durch eine frühere Beendigung,
als daß unſer Atem auch nur um fünf Minuten ku kurz ſein wird.
Der Kanzler ſchloß ſeine wiederholt von lebhaftem Beifall
unterbrochenen Ausführungen mit dem Ausdruck der Ueberzeu=
gung
, daß die Empfindung des Vertrauens und die Liebe zum
Vaterlande ihm ein treuer und helfender Begleiter ſein werden
auf dem Wege ſeiner weiteren Arbeit. Die Rede klang aus in
ein Hoch auf Württemberg, in das die Verſammlung begeiſtert
einſtimmte.

Oollax=
Schatzanweiſungen
des Deutſchen Reiches

Garantiert von der Reichsbank
Schluß der Zeichnung:

Sumbelgvinz kmattrsg.)

Das Echo der Kanzlerrede in Paris.
TU. Paris, 23. März. Die Münchener Rede des Reichs=
kanzlers
wird in der Pariſer Preſſe ſpärlich kommentiert, da der
Wortlaut ſpät bekannt geworden iſt. Pertinax meint im Echo
de Paris, daß es nicht mehr ſo ſehr auf Verhandlungen an=
komme
, denn es werde Deutſchland ſchließlich nichts übrig blei=
ben
, als zu kapitulieren. (2) Die Hauptſache ſei die Ausbeutung
des Ruhrgebiets, und dieſe greifbare Aufgabe ſei mehr wert als
alle Verträge (!) und Verſprechungen. Die übrige Preſſe betont,
daß alles undiskutierbar ſei, ſolange Deutſchland nicht präziſe
Vorſchläge mache.
Verſtärkung der Ruhrbeſetzung.
Paris, 23. März. (Wolff.) Im Laufe der heutigen Kam=
merdebatte
erklärte Kriegsminiſter Marginot, daß die Re=
gierung
verpflichtet ſei, die Truppenſtärke im Ruhrgebiet dem=
nächſt
um 29 000 Mann zu erhöhen. Außerdem hat die Kammer,
nachdem es zwiſchen der Regierung und der Linken zu ſcharfen
Zwiſchenfällen gekommen war, die beiden Budgetzwölftel für
die Monate April und Mai angenommen, ferner das proviſo=
riſche
Zudgetzwölftel für den Wiederaufbau.
Prüfung der türkiſchen Gegenvorſchläge.
London, 23. März. (Wolff.) Die drei Unterausſchüſſe zur
Unterſuchung der türkiſchen Gegenvorſchläge hielten geſtern am
Vor= und Nachmittag Sitzungen ab. Um 6 Uhr abends hatte
der politiſche Unterausſchuß ſeine Arbeit beendet. Die beiden
anderen werden heute weiter beraten. Möglicherweiſe wird
Veniſelos heute von dem finanziellen Unterausſchuß gehört wer=
den
. Sobald die drei Ausſchüſſe ihre Arbeit vollendet haben,
wird das Ergebnis der Beratungen der Vollſitzung der alliier=
ten
Delegationen unterbreitet werden. Dann wird die Antwort
auf die türkiſchen Gegenvorſchläge mit begleitenden Schreiben
entworfen werden. Wahrſcheinlich wird die Antwort nächſte
Woche nach Angora geſandt werden können.
Paris, 23. März. Nach einer Havasmeldung aus Kon=
ſtantinopel
verlautet aus Angora, Muſtafa Kemal Paſcha
habe ein Manifeſt an das amerikaniſche Volk erlaſſen, in dem er
ſich über das Kriegsziel der Türkei ausſpricht und Amerika auf=
fordert
, ſich nicht von der türkenfeindlichen Propaganda beein=
fluſſen
zu laſſen.

Ruhrdebatte in der holländiſchen Kammer.
Haag, 23. März. (Wolff.) In der Zweiten Kammer ſtand
die ſozialdemokratiſche Interpellation auf der Tagesordnung,
Sprecher ber ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei war Bräuti=
gam
. Er ſagte, er wolle nicht die rechtliche Grundlage der Ruhr=
beſetzung
erläutern, ihre Folgen ſeien aber ſehr ernſt für Holland,
deſſen Wohlfahrt zum großen Teil von der Freiheit des Handels
und der Induſtrie abhängig ſei. Zehntauſende von Holländern
ſeien für ihre Exiſtenz auf die Arbeit im Ruhrgebiet oder für
das Ruhrgebiet angewieſen. Der Handel leide unter der Un=
ſicherheit
der Lage. Der Interpellant fragte u. a., ob der Mini=
ſter
bereit ſei, ſich mit den Regierungen anderer Staaten in Ver=
bindung
zu ſetzen, deren Intereſſen mit denen Hollands überein=
ſtimmten
, um bei der franzöſiſchen und der belgiſchen Regierung
gemeinſam aufzutreten, damit die Beſtimmngen der Rhein=
ſchiffahrtsakte
lohal durchgeführt würden. Der Miniſter des
Aeußern, van Karnebeck, ſagte in Beantwortung der Interpella=
tion
, man dürfe nicht überſehen, daß der Rückſchlag, der ſich in
Holland bemerkbar mache, nicht nur auf das im Ruhrgebiet ein=
geführte
Regime, ſondern auf die Tatſache der Beſetzung ſelbſt
zurückzuführen ſei. Die niederländiſche Regierung habe ſich an
die in Frage kommenden Regierungen gewandt und eine gün=
ſtige
Antwort erhalten. Zunächſt hätten die beſetzenden Mächte
eine Liſte von Gütern aufgeſtellt, die frei eingeführt werden
könnten, dann ſei eine Regelung über die am 1. Januar unter=
wegs
befindlichen Güter gekommen. Der deutſche Tarif für freie
Güter fei jetzt wieder hergeſtellt; ferner ſei eine Regelung zu=
ſtande
gekemmen, wonach die Kontrakte, die am 1. Februar lie=
fen
, ausgeführt werden könnten. Binnen kurzem ſollte der alte
deutſche Tarif wahrſcheinlich wieder hergeſtellt werden. Die zehn=
prozentige
Abgabe würde alſo dann entfallen. Für neue Kon=
tratte
ſeien die Ausſichten nicht günſtig. Weiter erklärte der Mi=
niſter
, Holland ſei ſtets für die Aufrechterhaltung der Rheinfahrt=
akte
eingetreten, habe ſich aber nicht zum Dolmetſcher der Klagen
anderer gemacht. Der niederländiſchen Regierung ſei nichts be=
kannt
davon, daß andere Länder wünſchten, Holland möge für
ihre Intereſſen eintreten. Seines Erachtens handele Holland
richtig, wenn es vorläufig für ſeine eigenen Intereſſen ſorge. Er
ſei vorläufig nicht in der Lage, den Gedanken eines gemeinſamen
Auftretens zu erwägen.
Haag, 23. März. (Wolff.) In der Ruhr=Debatte in der
Zweiten Kammer fragte Dreſſelhuys (Liberal), welches die
völkerrechtliche Stellung Hollands, im Ruhr=
gebiet
ſei? Dort würden Gewalttaten gegen Holländer began=
gen
und holländiſche Güter feſtgehalten. In erſter Linie ſei eine
Verletzung der Rhein=Schiffahrtsakte zu ver=
zeichnen
. Trotz aller Zuſagen der franzöſiſchen Regierung wür=
den
die tatſächlichen Rechtsverletzungen fortgeſetzt. Daher
müſſe die Regierung Genugtuung, d. h. Schadenerſatz
verlangen. Abgeſehen von der Rheinſchiffahrtsfrage könne man
ſich auch nicht bei dem Unrecht beruhigen, das Holland im be
ſetzten Gebiet angetan werde. Man müſſe fragen, ob es völker=
rechtlich
geſtattet ſei, daß eine Macht im Frieden eine Blockad
zur Anwendung bringe, durch die die wirtſchaftlichen Intereſſer
eines Nachbarlandes geſchädigt würden. Der Friede bedeut
eine Verſchlechterung der Lage für Holland, weil es jetzt keiner
neutralen Status mehr habe. Das Ziel der Beſetzung ſei, die
Deutſchen zu zwingen, ihre rückſtändige Schuld zu bezahlen. Alle
Taten, die dieſes Ziel nicht förderten, müßten als ein Unrech
betrachtet werden. Der Redner fragte zum Schluß, ob der Mi=
niſter
des Aeußern bereit ſei, mit nichtoffiziellen Körperſchaften
zuſammenzuwirken, um Schadenerſatz und Wiedergutmachun=
des
Unrechts zu erlangen.
Coliin (Antirebolutionäre Partei) erklärte, er vermiſſe i
der Antwort des Miniſters noch zu ſehr den Ausdruck der Ent
täuſchung über die fortdauernde Rechtsverletzung auf den
Rhein. Die Regierung müßte ſtändig wegen dieſer Rechtsver
letzung Einſpruch erheben, deren Opfer Holland ſei.
ban Ravenſtein (Komm.) führte aus, es handele ſich in
erſter Linie nicht um eine Schädigung von Intereſſen, ſonder
um eine Rechtsfrage. Der Verfailler Vertrag ſe
ſeinem Weſen nach ein Unrecht und müſſe imme=
neues
Unrecht verurſachen. Die Beſetzung des Ruhr
gebietes bedeute nichts anderes als die Fortſetzung de
Weltkrieges.
Zum Schluß ergriff nochmals Außenminiſter bar
Karnebeek das Wort und verſprach, der Handelskam
mer eine Liſte der abgabefreien Güter zuzuſtellen. Die Frag
von Dreſſelhuys biete für ihn nichts Neues. Sie ſei gleich vor
Anfang an geprüft worden, doch ſei ihre Beantwortung ſchwie
rig. Vor der Beſetzung des Ruhrgebietes habe es eine Beſetzun
des linken Rheinufers gegeben und für dieſe ſei in Verſaille
ein beſonderes Recht ins Leben gerufen worden; aber in de
Frage, welches Recht im Ruhrgebiet denn eigentlich gelte, taſt
man im Dunkeln. Bei ſeiner Geſchäftsführung halte er, der Mi
niſter, deshalb den Standpunkt Colijns für beſſer als den vo
dem erſten Redner berührten Standpunkt, verliere indeſſen au
den letzteren nicht aus dem Auge. Man müſſe nicht zuviel au
einmal unternehmen. Im übrigen ſei jeder Holländer der An
ſicht, daß das Recht gewahrt bleiben müſſe; Holland hab
in dieſer Beziehung auch nichts verſäumt. Der Miniſter ſchlof
mit der Bemerkung, er habe nicht den Eindruck, daß Poincar=
bezüglich
ſeines Willens, die Rheinakte zu achten, irgend einen
Vorbehalt gemacht habe. Die Rheinſchiffahrtskommiſſion wert
am 4. April zuſammentreten.

Darmſtädter Erinnerungen.
Von Dr. jur. et phil. Karl Eſſelborn.
VII.
Dem volkstümlichſten Darmſtädter Originale iſt eine Aufſatz=
reihe
Das alte Darmſtadt und ſeine Originale in
den Nummern 232 bis 236 der Darmſtädter Zeitung vom 22. bis
26. Auguſt 1865 gewidmet. Der Verfaſſer, der nur mit g. zeich=
net
, hat ſeinen Plan, eine Ueberſicht über die Darmſtädter Ori=
ginale
zu geben, nicht ausgeführt, ſondern iſt bei dem Kirch=
höfer
ſtehen geblieben. Indem er aber das Bild dieſes zwerg=
haften
und verwachſenen Privatlehrers ausmalt, ſchildert er zu=
gleich
das Leben in Darmſtadt zu ſeiner Jugend in ſehr anſchau=
licher
Weiſe. Dieſe Schilderungen beziehen ſich etwa auf das
Jahr 1805, wo der Verfaſſer des Aufſatzes in die Schule gekom=
Pflege der Schauſpielkunſt durch die Darmſtädter Bürger geſagt
iſt; es deckt ſich zum Teil mit dem, was Hermann Knispel in
ſeinen Bunten Bildern aus dem Theaterleben (Darmſtadt
1900) nach einer ihm von Ernſt Pasqué ſeinerzeit überlaſſenen
Handſchrift mitteilt.
Den Selbſtbiographien zuzuzählen iſt auch der
Lebensabriß des Hofhiſtoriographen Johann Wilhelm
geſt. am 29. März 1870 in Darmſtadt) in deſſen Schrift Fünf
hiſtorifche Aufſätze zur Feier eines ſechzigjährigen Staatsdienſt=
jubiläums
zu Darmſtadt am 28. Juli 1868. Iſt dieſe Lebens=
beſchreibung
wegen ihres widerlich ſervilen und ſelbſtbeweih=
räuchernden
Tones heute auch nicht mehr genießbar, ſo ſpiegelt richtung allen ähnlichen Unternehmungen als vorbildlich hin=
ſich
darin doch die in gewiſſen Kreifen des Darmſtädter Beamten=
und insbeſondere Hofb=amtentums herrſchende Denkungsweiſe
wieder, und außerdem enthält ſie einige Mitteilungen über den
bekannten Stadtpfarrer Friedrich Chriſtoph Kyritz, den Gym=
naſialdirektor
Johann Georg Zimmermann, ſowie über die heſ=
ſiſche
Landwehr der Jahre 1813 bis 1819.
In den Beginn der Franzoſenzeit führt die Erwähnung Darm=
ſtadts
in der Reiſebeſchreibung des Engländers John Carr
(17722832) ,A Tour throngh Holland along the right and lett Banks of
the Rhine to the Sonth of Germany in the Summer and Autumn of 1806

(London 1807, S. 460465) Carr wohnte, da die Traube‟
beſetzt war, in der Poſt‟. Das Leben in Darmſtadt rühmt er
als ſehr billig, die Geſellſchaft als ſehr angenehm. Wie mächtig
der franzöſiſche Einfluß war, zeigt der Umſtand, daß ein Po=
ſtillon
, der, um den Weg zu kürzen, dem beſtehenden Verbot zum
Trotz über die Wieſen fuhr, den fremden Reiſenden bat, ſich,
falls er angehalten werden ſollte, für einen Franzoſen auszu=
geben
, dann werde keine Beſtrafung erfolgen.
Als der Pädagoge Ludwig Boclo (17801856) auf
einer Wanderung ron Melſungen aus (Fußreiſe aus der
Gegend von Kaſſel über den Vogelsberg nach Heidelberg und
Koblenz‟, Darmſtadt 1815, S. 117144, Neuausgabe in den
Heſſ. Volksbüchern, Bd. 9, ebd. 1911, S. 2539) am 9. Sep=
tember
1813 mit ſeinen Zöglingen nach Darmſtadt kam, bot ihm
dieſes den Anblick einer im Werden begriffenen Stadt: die neue
Vorſtadt wurde täglich erweitert und verſchönert, in dem Schloß
men ſein mag. Sehr bemerkenswert iſt das, was dort über die waren oder wurden die Sammlungen neu aufgeſtellt und ge=
ordnet
, und die Opernaufführungen des Theaters durften als
das Weitergehtsnicht der Kunſt bezeichnet werden. Die Be=
ſchreibung
Boclos verdient um deswillen Beachtung, weil ſie
erſchöpſend aufzählt, was ein Reiſender, der, wie Boclo, ein
Bahnbrecher auf dem Gebiete des Fußwanderns als Erziehungs=
mittel
, wirklich zu reiſen verſtand, dort für hervorhebenswert
erachtete.
Das Darmſtädter Muſeum wird, von keinem Ge=
Chriſtian Steiner (geb. am 15. Februar 1785 in Roßdorf, ringeren als Goethe, der vom 9. bis 11. Oktober 1814 und
vom 18. bis 20. September 1815 in Darmſtadt weilte, in dem
Werke Aus einer Reiſe am Rhein, Main und
Neckar 1814 und 1815 als eine der vorzüglichſten unter
den Anſtalten dieſer Gegend gerühmt, ſeine muſterhafte Ein=
geſtellt
und im einzelnen gewürdigt. Auch der höchſt reichen,
ebenſo würdig als reinlich aufgeſtellten Bibliothek wird das
Zeugnis ausgeſtellt, daß ſie den Reiſenden in Verwunderung
ſetze und in ihm den Wunſch errege, längere Zeit von dieſen
Schätzen Gebrauch machen zu können.
Um das Jahr 1813 gruppiert ſeine Jugenderinnerungen der
Stadtpfarrer Friedrich Ritſert (18031883), der, von ſei=
ner
Studentenzeit und ſpäteren Ferienreiſen abgeſehen, ſein
ganzes Leben in Darmſtadt zugebracht hat. In lebendigen Far=
ben
zieht in dieſen Erinnerungen, die als ein Rückblick Vor

vierzig Jahren in den Jahren 1853 bis 1855 entſtander
ſind, in der Zeitſchrift Die Muſe veröffentlicht und 1920 al
Band 44 und 45 der Heſſiſchen Volksbücher unter dem Tite
Aus meiner Jugendzeit, Darmſtädter Knabenerinnerunge
eines Fünfzigjährigen aus der Zeit der Befreiungskriege vor
Karl Eſſelborn neu herausgegeben wurden, das Leben in Darn
ſtadt in allen ſeinen Beziehungen an dem Auge des Leſers vor
über. Die verſchiedenen Originale der Stadt, von der Hökeri
Bell und dem Pfläſterer Fuchs an bis zu dem Schacherjuder
Benedikt und dem ſchon erwähnten Kirchhöfer, werden darin b
ſchrieben, das Leben in den Darmſtädter Bürgerfamilien un
Schulen, ſowie die perſönliche Anteilnahme, die die Darmſtädte
Einwohnerſchaft allen Vorgängen am Hofe entgegenbrachte, wir
geſchildert. Der Verfaſſer zeigt, wie die heſſiſchen Truppen nae
Rußland ziehen, wie das Exerzierhaus nach der Schlacht be
Hanau voll gefangener Franzoſen geſtopft iſt, wie die Koſakel
in die Stadt kommen und wie die heſſiſchen freiwilligen Jäge
begeiſtert gegen Frankreich ins Feld ziehen. Ritſerts Aufzeich
nungen ſind eine wahre Fundgrube für die Darmſtädter Ge
ſchichte.
Die Dichterin Helming von Chézy, geb. v. Klenck
(17831856), lebte vom Frühjahr 1813 bis Frühjahr 1814 mil
ihren Söhnen Wilhelm (18061865) und Max (18081846) it
Darmſtadt. Zu ihrem näheren Umgang daſelbſt gehörte Hen
riette von Montenglaut, geb. von Cronſtain (17681838) di
vom Sommer 1810 bis Sommer 1814 unter dem Namen Wille
als Schauſpielerin und Sprachlehrerin in Darmſtadt wirkte, ſo
wie der bekannte Komponiſt und Orgelſpieler Abt Georg Joſep
Vogler (17491814). Im zweiten Teil ihrer Denkwürdigkeiten
die unter dem Titel Unvergeſſenes im Jahre 1858 in Leipz:
erſchienen behandelt ſie ihren Aufenthalt in Darſtadt aus
führlich (S. 66108). Im Mittelpunkt ihrer Schilderungen ſtel
der Durchzug Verwundeter und Gefangener nach der Schlach
bei Hanau und dann der Koſaken, Vorgänge, wie ſie auch Friel
rich Ritſert in ſeinen Jugenderinnerungen beſchrieben hat. Er
gänzt werden die Aufzeichnungen Helmings durch die ihre
Sohnes Wilhelm Aus dem Leben einer Dichterin im 50. Jahr
gang des Morgenblatts für gebildete Leſer (Stuttgart un
München 1856, S. 12091212, 12271229), die, wenn auch de
Erzähler nicht in der erſten Perſon ſpricht, doch nur deſſen eign
Erlebniſſe und Eindrücke wiedergeben.

[ ][  ][ ]

Numuer 82.

Deutſcher Reichstag.

Saruſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. März 1923.

Seite 3.

uther.

* Berlin, 23. März. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſch:
eichksarbeitsminiſter Brauns, Reichsernährungsminiſter Dr.

Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der Krankenkaſſen.
Abg. Dr. Streiter (D. Vpt.) berichtet über die Ausſchußverhand=
ingen
. Nach den Ausſchußbeſchlüſſen ſollen voll arbeitsfähige Kranke
n Viertel der Arzneikoſten ſelbſt tragen müſſen. Neue Betriebs=
ankenkaſſen
ſollen nicht mehr gegründet werden.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns weiſt darauf hin, daß die
rankenkaſſen vor allen Dingen durch die Mitgliedſchaft der Frauen
ark belaſtet werden, da die Frauen bekanntlich die Krankenkaſſen viel
ſters in Anſpruch nehmen als die Männer. Ein Wochenbett koſtet
eute 5060 000 Mark. Hoffentlich wird zwviſchen Aerzteſchaft und
rankenkaſſen hald ein dauernder Fvieden geſchloſſen.
In der Ausſprache wird dem Geſetzentwurf durchweg zugeſtimmt,
ur die Kommuniſten verlangen eine Erhöhung der Leiſtungen.
Die einzelnen Beſtimmungen werden in zweiter und dritter Leſung
ngenommen. Die namentliche Abſtimmung findet ſpäter ſtatt.
Angenommen wird eine Entſchließung, die einen Geſetzentwurf for=
ert
, wonach die Verwaltungskoſten für die geſamte Wochenfürforge den
xankenkaſſen erſetzt werden ſollen.
Es folgt die zweite Leſung des Haushalts des Reichsminiſteriums
ir Ernährung und Landwirtſchaft. Der Ausſchuß beantragt hierzu
me große Reihe von Entſchließungen. Er forderr u. a. die Ablehnung
der Beteiligung des Reiches an der Getreidekredit=A.=G., ferner Verbilli=
ung
des Brotes für Minderbemittelte, Beſchaffung einer Brotgetreide=
eſerve
für 1923/24, Abſtandnahme von weiteren Getreideumlagen, Ver=
orgung
des beſetzten Gebietes mit Sämereien, Preisbemeſſung für das
itte Sechſtel des Umlagegetreides, ausreichende Verſorgung mit Diinge=
nd
Futtermitteln, Herabſetzung des Zuckerpreiſes. Die Sozialdemo=
raten
verlangen, Vergünſtigungen für die Einfuhr von Kühl= und Ge=
rierfleiſch
beizubehalten und eine Getreideumlage von 4½ Millionen
spnnen feſtzuſetzen. Ein deutſchnationaler Antrag verlaugt die Auf=
ebung
der ſächſiſchen Höchſtpreisverordnung für Milch.
Abg. Janſon (D. Ppt.) empfiehlt als Berichterſtatter die Aus=
chußbeſchlüſſe
.
Abg. Schmidt=Köpenick (Soz.) hält eine Getreideumlage für
inbedingt notwendig. Der Zucker= und der Milchpreis ſollten herab=
eſetz
: werden. Vor allem aber müſſe für billigeres Brot Sorge ge=
ragen
werden.
Abg. Pennemann (Ztr.) erinnert daran, daß die deutſche Land=
virtſchaft
1300 000 Kinder von der Ruhr aufgenommen hätte. Die
Landwirtſchaft werde das Vertrauen der Eltern rechtfertigen. Eine
Viederholung der Getreideumlage ſei unmöglich. Mit Hilfe der land=
virtſchaftlichen
Organiſationen werde eine ausreichende Brotgetreide=
eſerve
geſichert werden. Die im beſetzten Gebiet lagernden großen
Xleiemengen ſollten den dortigen Landwirten zur Hebung der Milchver=
orgung
zugeführt werden.
Darauf wird die Beratung unterbrochen und die namentliche Ab=
timmung
über den Geſetzentwurf zur Erhaltung der leiſtungsfähigen
Krankenkaſſen angenommen. Der Geſetzentwurf wird 303 gegen 35
Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen angenommen.
Die Ausſprache über das Ernährungsminiſterium wird dann fort=
eſetzt
.
Nach weiteren Ausführungen des Redners iſt inzwiſchen zur Frage
er Getreideumlage ein Antrag der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft
eingegangen, in welchem feſtgeſtellt wird, daß von einer weiteren Ge=
treideumlage
abgeſehen werden müſſe. Eine Reſerve an Brotgetreide
müſſe unter Mitwirkung der i Frage kommenden Organiſationen
ſichergeſtellt werden. Für Minderbemittelte ſoll der Brotbezug verbilligt
werden. Die Koſten für eine ſolche Brotverbilligung müßten durch
eine Belaſtung des Beſitzes eingebracht werden.
In einer Entſchließung des Abg. Hergt (Dntl.) wird gleichfalls
die Abſchaffung der Getreideſmlage verlangt, ſowie die Aufköſung der
Reichsgetreideſtelle zum 1. Oktober 1923, und die Schaffung einer Brot=
getreidereſerve
gefordert.
Ein kommuniſtiſcher Ankrag verlangt Beibehaltung der Brotgetreide=
umlage
und eine Erhöhung ihres Ertrags auf 4,5 Millionen Tonnen.
Die Sozialdemokraten verlangen die Aufbringung der Mittel für
die Brotberbilligung durch eine Erhöhung der Vermögensſteuer.
Der Reichsernährungsminiſter Dr. Luther gibt dann einen Ueber=
blick
über den Stand der Ernährungslage des deutſchen Volkes. Der
Miniſter ſtellt feſt, daß die Brotverſorgung bis in den Sommer hinein
geſichert iſt. Wegen des Kartoffelbedarfes brauchen wir gleichfalls keine
Sorgen zu haben. Bei Fett beſteht die große Gefahr, daß infolge der
mangelnden Kaufkraft unſeres Geldes die Vorräte zurückgehen. Die
Reichsregierung lege größtes Gewicht auf die Verbilligung des Brotes.
Bei der Brotgreisfrage müßten drei Geſichtspunkte berückſichtigt wer=
den
: 1. Förderung der Erzeugung; 2. Sicherung einer Reſerve in Hän=
den
des Reiches; 3. Verbilligung. Eine große Brotgetreidereſerve
müſſe auf jeden Fall geſchaffen werden. Die Reichsregierung rechne da=
writ
, 2 Millionen Tonnen aus dem Auslande beziehen zu müſſen.
1½ Millionen Tonnen müßten von der Landwirtſchaft, den Genoſſen=
ſchaften
uſw. aufgebracht werden. Bezüglich der Verbilligung des
Brotpreiſes ſtehe die Regierung auf dem Boden des Antrages der bür=
gerlichen
Mittelparteien. Dr. Luther erklärte ſich mit der Aufhebung
der Getreideumlage einverſtanden, wenn die Landwirtſchaft bereit ſei, die
Brotverſorgung ſicherzuſtellen.
Um 7½ Uhr ſchlug der Präſident Vertagung vor, während der
Abg. Schulz=Bromberg Weiterberatung wünſchte, damit das Haus
gleich in die Ferien gehe könne. Vor der Abſtimmung verließen aber
die Sozialdemokraten den Saal, ſo daß das Haus beſchlußunfähig
wurde. Der Präſident ſetzte eine neue Sitzung auf 10 Minuten ſpäter
an, um eine Verſtändigung herbeizuführen.
In der nächſten Sitzung erklärten ſich die bürgerlichen Parteien da=
mit
einverſtanden, am Samstag nochmals zu tagen. Die morgige
Sitzung wird bereits um 10 Uhr beginnen.

Verrat militäriſcher Geheimniſſe.
Leipzig, 23. März. (Wolff.) Der Strafſenat des
Reichsgerichts verurteilte den Handlungsgehilfen Hans
Philipp Striewe aus Düſſeldorf wegen Verrats mili=
täriſcher
Geheimniſſe zu drei Jahren Zuchthaus
und fünf Jahren Ehrverluſt. Striewe hatte an franzöſiſche
Spionagebureaus Material geliefert.

Verfahrengegen die deutſch=völkiſche Freiheitspartei
* Berlin, 24. März. (Priv.=Tel.) Wie wir erfahren, ſind
noch im Laufe des geſtrigen Freitags die polizeilichen Unter=
ſuchungen
gegen Roßbach und gegen alle anderen Mitglieder
der Deutſchvölkiſchen Freiheitspartei, ſoweit ſie nicht aus der
Haft entlaſſen worden ſind, beendet worden. Roßbach wurde
mehrere Stunden vernommen. Da Oberregierungsrat Weiß,
der die Unterſuchung zum größten Teil ſelbſt vorgenommen hat,
im Landtag war, haben die Kommiſſare Scherler und Maß=
lak
Leutnant Roßbach vernommen. Weiter wurden geſtern
auch noch andere führende Perſönlichkeiten der Deutſchvölkiſchen
Freiheitsxartei, die in der Nacht oder in den Vormittagsſtunden
verhaftet worden waren, auf das genaueſte verhört, u. a. Major
Krogh, Pohland=Lindow und Schulz aus Steglitz,
und ein Kaufmann Schäfer, ſowie ein Herr Charles de
Beauleu. Auch ſie ſind in erſter Linie über die Turnerorga=
niſation
der Deutſchvölkiſchen Freiheitspartei gehört worden,
da der dringende Verdacht beſteht, daß dieſe militäriſch ſtraff
gegliederten Formationen dazu beſtimmt waren, bei gewiſſen
Ereigniſſen als Kampforganiſationen in Tätigkeit zu treten.
Noßbach wird im Laufe des heutigen Tages nach Moabit
übergeführt, wo er ſofort vom Uuterſuchungsrichter vernommen
werden ſoll. Das Polizeipräſidium hat über das bisherige Er=
gebnis
der Vernehmngen bereits ein umfangreiches Material
zuſammengeſtellt, das von den Gerichtsbehörden als Unterlage
für das einzuleitende Verfahren benutzt werden ſoll. Soweit
es ſich um den Verdacht des Hochverrats handelt, müſſen die in
Frage kommenden Unterſuchungen durch das zuſtändige Reichs=
gericht
ausgeführt werden. Da jedoch die noch ſehr umfangrei=
chen
Vernehmungen und polizeilichen Feſtſtellungen am ſchnellſten
und ſicherſten durch die zuſtändigen Stellen in dieſem Falle
die Berliner Behörden vorgenomnten werden können, dürfte
Oberreichsanwalt Ebermayer, der bereits über den Kern
der Angelegenheit unterrichtet worden iſt, die zuſkändigen Moabi=
ter
Gerichtsbeamten mit der Durchführung der Unterſuchung
betrauen.
Zur Landtagsrede Severings.
Berlin, 23. März. (Wolff.) Von amtlicher preußiſcher
Stelle wird uns zu der heutigen Landtagsrede des Miniſters
Severing erklärt, daß die Vorſicht, mit der der Miniſter vermie=
den
hat, das von einzelnen Teilen des Hauſes erwartete Mate=
rial
über den von der deutſch=völkiſchen Freiheitspartei geplanten
Gewaltſtreich dem Parlament zu unterbreiten, darauf zurückzu=
führen
iſt, daß noch wichtige Exekutivmaßnahmen im Gange ſind
und auch die durch den Oberreichsanwalt in Angriff genommene
Unterſuchung nicht beein ächtigt werden darf. Gleichermaßen
war es begreifliche Rückſicht, aus innen= und außenpolitiſchen
Intereſſen, die ihn davon abſehen ließen, Einfelheiten über den
rein militäriſchen Ausbau und den genau bekannten Umfang der
Kampforganiſation der Rechtsradikalen zu geben. Des weiteren
wird uns noch einmal ausdrücklich betont, daß die Gefährlichkeit
des geplant geweſenen und rechtzeitig aufgedeckten Putſches der
deutſch=völkiſchen Freiheitspartei nicht einen Augenblick unter=
ſchätzt
werden darf.
Einführung einer Arbeitsloſenverſicherußg.
Berlin, 23. März. (Wolfſ.) In der heutigen Sitzung des
Reichswirtſchaftsrates wurde der Geſetzentwurf über die Ar=
beitszeit
der Angeſtellten endgültig angenomen, ebenſo der
Entwurf, über die Einführung einer Arbeitsloſenverficherung,
nachdem die Arbeitgebervertreter der Landwirtſchaft erklärt hat=
ten
, daß ſie die Verantwortung dafür nicht übernehmen können,
der Landwirtſchaft dieſe Laſten aufzubürden, mit denen dieſe an
ſich nichts zu tun habe, da in der Landirtſchaft keine Arbeits=
loſigkeit
beſtehe. Dos Haus vertagte ſich darauf auf unbeſtimmte
Zeit.
Friftverlängerung.
Einkommenſteuererklärung, Zwangsanleihe
und Umſatzſteuer.
Berlin, 22. März. (Wolff.) Amtlich. Wegen der Ver=
zögerung
in der Verabſchiedung des Geldentwertungsgeſeßes
konnte die Friſt für die Abgabe der Vermögens= und Ein=
kommenſteuererklärung
, für die urſprünglich der Mo=
nat
Februar und dann der Monat März vorgeſehen waren,
nicht innegehalten werden. Nachdem das Geſetz nunmehr verab=
ſchiedet
worden iſt, iſt, wie von zuſtändiger Seite beſtätigt wird,
als Friſt für die Abgabe der Steuererklärung der Monat April
beſtimmt. Die Finanzämter werden den Steuerpflichtigen die
Vordrucke für die Vermögens= und Einkommenſteuererklärung
in den erſten Tagen des Monats April zuſenden. Zurzeit hat es
keinen Zweck, ſich wegen Aushändigung der Vordrucke an die
Finanzämter zu wenden, da dieſe die Vordrucke erſt Anfang
April zur Verfügung haben.
Was die Zwangsanleihe anlangt, ſo iſt der Zeit=
punkt
, bis zu dem ſpäteſtens zwei Drittel der Zwangsanleihe
im voraus zu zeichnen und einzuzahlen ſind, bis zum 30. April
hinausgeſchoben worden. Der Zeichnungspreis beträgt bis zum
30. April 100 Prozent; erſt vom Mai ab erhöht ſich der Zeich=
nungspreis
um 10 Prozent monatlich. Es wird ferner darauf
hingewieſen, daß bei der Umſatzſteuer der Unterſchied zwiſchen
den bisher für die Umfätze 1922 geleiſteten Vorauszahlungen
und dem Steuerbetrage, der ſich aus der im Januar abgegebenen
Umſatzſteuererklärung ergibt, bis zum 15. April 1923 zu entrich=
ten
, und daß die Vorauszahlungen auf die Umſatzſteuer für das
erſte Vierteljahr 1923 bis zum 30. April 1923 zu leiſten ſind.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. März.
Die Verwendung des Deutſchen Volksopfers.
Wie bei vielen Samimlungen, machen ſich jetzt auch an das
Deutſche Volksopfer unverantwortliche Kräfte heran, um das
Vertrauen zu dem großen nationalen Hilfswerk zu untergraben.
Es kann nur angenommen werden, daß hier vom feindlichen
Auslande her jene Verdächtigungspropaganda mitſpielt, die
unſere Volksſtimmung zum Schaden unſerer geſchloſſenen Ab=
wehr
zerſetzen und die Teilnahme unſerer Volksgemeinſchaft
und beſonders des Auslandes am Deutſchen Volksopfer ſabo=
tieren
ſoll".
Ueber die Verteilungder Sammelgelder entſchei=
det
ein Arbeitsausſchuß, bei deſſen Zuſammenſetzung auf die
Heranziehung von Perſönlichkeiten aus den beſetzten Ge=
bieten
beſonders Bedacht genommen iſt.
Die Zuſammenſetzung des Arbeitsausſchuſ=
ſes
dürfte jede Gewähr für die ordnungsmäßige, zweckentſpre=
chende
und paritätiſche Verteilung des Deutſchen Volfsopfers
bieten. Auch der Vorwurf, daß heute nach vielen Wochen die
in Betracht kommenden Stellen im Einbruchsgebiet noch keiner=
lei
Ueberkeiſungen erhalten hätten, entbehrt jeder Grundlage.
Erſt kürzlich ſind wiederum ſo große Beträge des Deutſchen
Volksopfers den im beſetzten Rhein= und Ruhrgebiet errichteten
Verteilungsſtellen über ieſen worden, daß bereits über die
Hälfte der bei der Reichsſammelſtelle des Volksopfers einge=
gangenen
Gelder verausgabt iſt und es der angeſpannte=
ſten
dauernden Sammeltätigkeit bedarf, um weitere Mittel
zu beſchaffen, die zur Bekämpfung der mit der Dauer der Be=
ſetzung
wachſenden Not unumgänglich erforderlich ſind.
Die Verwaltungskoſten des Deutſchen Volksopfers
ſind auf das geringſte Maß herabgedrückt, da das Reich und die
Länder di Perſonal= und Sachkoſten im weſentlichen übernom=
mten
haben.
Endlich ſei betont, daß das Deutſche Volksopfer keinem an=
deren
Zweck Lient, als dem des ausſchließlich carita=
tiven
Hilfswerks für die notleidenden und ſchwerbedräng=
ten
Volksgenoſſen an Ruhr und Rhein ohne Unterſchied der
Klaſſen, Parteien und Konfeſſionen. Die Verwendung der Gel=
der
erfolgt im einzelnen gemäß den im Reichsarbeitsausſchuß
feſtgelegten Richtlinien durch die zuſtändigen Stellen der ört=
lichen
Wohlfahrtspflege, weiche auf Grund ihrer genauen Kennt=
nis
der Verhältniſſe am beſten in der Lage ſind, durch geeignete
Fürſorgemaßnahmen (Barunterſtützungen an Kleinrentner,
Kriegsverletzte und Kriegshinterbliebene, Lebensmittelbeſchaf=
fung
, Milchverſorgung, Wöchnerinnenfürſorge, Einrichtung von
Speiſungen, Kleiderbeſchaffung) die Not da zu lindern, wo ſie
nach ihrer Anſicht am größten iſt.
Alle Behauptungen, die im Widerſpruch mit den oben mit=
geteilten
Tatſachen ſtehen, ſind unrichtig und entbehren jeder
Grundlage.
Ernannt wurde am 1. März Hans Oskar Brückel aus Darm=
ſtadt
zum Regierungsrat am Landesfinanzamt in Hamburg a. d. Elbe.
Ernannt wurden: Am 2. Oktober 1922 der Lehrer Martin Peth
zu Oſthofen, Kreis Worms, zum Rektor an der Volksſchule daſelbſt; am
19. März 1923 der Landwirtfchaftsaſſeſſor Dr. Leo König zu Lich)
mit Wirtung vom 1. Arril 1323 ab zum Landwirtſchaftsrat an einer
heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Schule.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der
Volksſchule in Sörgenloch, Kreis Mainz.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 19. März 1923 der Lehrer
an der Volksſchule zu Bad=Nauheim im Kreiſe Friedberg Franz
Schnitzler auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem
Staate geleiſteten Dienſte vom 1. April 1923 an.
* Die Allgemeine Verſammlung der Geiſtlichen von Starkenburg
findet Mittwoch, 25. April (nicht 2. Mai), 10½ Uhr, im Landes=
fynodalgebäude
in Darmſtadt ſtatt. Referate von Pfarrer Schnei=
der
=Offenbach und Pfarrer Dr. Dreſcher=Eſchollbrücken über
Ziel und Stoff des Konfimandenunterrichts.
Wochenſpielplan des Heſſ. Landestheaters vom 25. März
bis 2. April. Großes Haus. Sonntag und Montag: Ge=
ſchloſſen
. Dienstag, 6½ Uhr: Geſchichte Gottfriedens von
Berlichingen. 4 19, a 10. 1000 bis 7000 Mark. Mittwoch,
7 Uhr: Der Troubadour. B 18. 1000 bis 7000 Mark. Grün=
donnerstag
, 7 Uhr: Hauptprobe zur Matthäus=Paſſion. 400 bis
2000 Mark. Karfreitag, 6 Uhr: Konzert des Muſikvereins:
Matthäus=Paſſion. 520 bis 3000 Mark. Karſamstag: Ge=
ſchloſſen
. Oſterſonntag, 5½ Uhr: Die Meiſterſinger von Nürn=
berg
. D 18. 2000 bis 14000 Mark. Oſtermontag, 7 Uhr:
Fauſt in der Urfaſſung. E 20, e 9. 1000 bis 7000 Mark.
Kleines Haus. Sonntag, Montag und Dienstag: Ge=
ſchloſſen
. Mittwoch, 7 Uhr: Rauſch, Schauſpiel von Strind=
berg
. Sondermiete 1 (10). 1000 bis 4000 Mark. Gründonners=
tag
, Karfreitag und Karſamstag: Geſchloſſen. Oſterſonntag,
6½ Uhr: Zum erſten Male: König Nikolg, Schauſpiel von
Wedekind. Zuſatzmiete II 9. 1500 bis 6000 Mark. Oſtermon=
tag
, 7 Uhr: Neu enſtudiert: Aleſſandro Stradella, Oper von
Flotow. Sondermiete 15 (5). 1500 bis 6000 Mark.
Fürſorgeausſchuß der Darmſtädter Nothilfe. Wegen noch
zu erledigender Rechnungsarbeiten und zur weiteren Vorberei=
tung
neuer Ausgaben muß die Geſchäftsſtelle, Waldſtr. 19,
auch in der nächſten Woche geſchloſſen bleiben. In der
Woche nach Oſtern werden ausnahmsweiſe nur am Dienstag
(3. Feiertag) Anträge entgegengenommen, und zwar von 9 bis
12 und von 3 bis 6 Uhr. In den kommenden Wochen geſchieht die
Antragsaufnahme dann wieder wie ſeither üblich.

Moderne Seeräuber.
* Das goldene Zeitalter des Seeräuberlebens ſcheint mit den
Fortſchritten der drahtloſen Telegraphie unwiderbringlich zu
Ende zu ſein. Dennoch ereignen ſich auch noch in unſeren Tagen
berwegene Ueberfälle auf Schiffe, die beweiſen, daß ſich das Pi=
ratentum
den veränderten Lebensbedingungen ſehr wohl anzu=
paſſen
verſteht. So iſt es heute ein öfter angewandter Trick der
Piraten, als Pafſagiere verkleidet ſich einzuſchiffen, um dann
auf hoher See die Maske abzuwerfen und ſich zu Herren des
Schiffes zu machen. Ein ſolcher Fall ereignete ſich erſt vor we=
nigen
Monaten auf dem engliſchen Dampfer Sui=An auf der
Fahrt von Macao nach Hongkong. Hier hatten ſich die Seeräuber
als Paſſagiere erſter und zweiter Klaſſe ins Schiff eingeſchlichen;
doch kaum hatte der Dampfer einige Meilen zurückgelegt, als bie
Piraten durch ein wildes Feuer, das ſie eröffneten, die Mann=
ſchaft
wie die Paſſagiere überwültigten und in den Kajüten ein=
ſchloſſen
, wo ſie zuſammengedrängt die Nacht verbringen mrußten.
Wer den geringſten Widerſtand leiſten wollte, wurde mit dem
Tode bedroht. Dann wurde das Schiff in allen Räumen durch=
ucht
und kunſtgerecht ausgeplündert. Reich mit Beute beladen,
ſuchten die Räuber auf Booten das Weite. Eine ganz beſondere
Note erhielt dies Abenteuer dadurch, daß der Kommandant der
berwegenen Bande eine Frau geweſen iſt, die, wie einige
andere der Truppe, bei ihrem Beutezuge verwundet wurde.
Ebenſo erfolgreich waren die chineſiſchen Abenteurer, die im
Jahre 1913 den franzöfiſchen Dampfer Robert Lebaudy über=
fielen
. Sie ſchifften ſich in Stärke von 30 Mann in Yung=ki ein,
überwältigten auf hoher See die Beſatzung, ſetzten ſich in den
Beſitz des Kaſſenſchlüſſels, wo ſie 30 000 Dollar erbeuteten; dann
wurden noch die Paſſagiere völlig ausgeplündert und ſchließlich
der Kapitän gezwungen, die ungebetenen Gäſte bei der erſten ſich
bietenden Gelegenheit unbehelligt mit ihrer Beute ans Land zu
ſetzen. Man braucht aber gar nicht bis zum fernen Oſten zu
gehen, um auch aus unſeren Tagen noch von Seeräubern zu be=
richten
. Im Juli vergangenen Jahres wurde vor einem fran=
zöſiſchen
Gericht gegen ſieben Mann verhandelt, die angeklagt
waren, auf einem franzöſiſchen Dampfer während einer Fahrt
über das Schwarze Meer Seeraub begangen zu haben. Auch
dieſe waren in Batunn als Paffagiere an Bord gekommen und

hatten zwei Stunden, nachdem der Dampfer in See gegangen
war, die Offiziere mit Revolvern überfallen und zunächſt die
drahtloſe Telegraphie außer Dienſt geſetzt. Dann wurden die
Paſſagiere aller ihrer Habe beraubt und zum Schluß der Ka=
pitän
gezwungen, in die Nähe der Küſte zu ſteuern und die Räu=
ber
mit ihrer Beute an Land zu ſetzen. In friſcher Erinnerung
dürfte auch noch der kühne Handſtreich ſein, durch den ſich vier
Banditen im Oktober des vergangenen Jahres zu Herren des im
Hafen von Kuxhaven liegenden Motorſchoners Bertha machten.
Ihr Boot legte ungeſehen am Schiff an, das Bord wurde ſchnell
erklommen, der Kapitän verwundet und in die Kajüte einge=
ſchloſſen
und die Mannſchaft mit vorgehaltenem Revolver ge=
zwungen
, Kurs auf Dänemark zu nehmen. Sodann ſuchten ſich
die Räuber mittels der vorgefundenen Kleider der Beſatzung in
harmloſe Schiffsmannſchaft zu verwandeln, jedoch nicht, ohne ſich
die Taſchen mit allem Gelde, deſſen ſie auf dem Schiffe habhaft
werden konnten, zu füllen. Indeſſen ſchien der neuernannte
Steuermann des Weges unkundig zu ſein; das Schiff geriet auf
eine Klippe und begann zu ſinken. Während es bei der allgemei=
nen
Verwir ung dem Kapitän gelang, zu entkommen und den
Leuchtturm von Vorßlapp zu erreichen, wo ihm die erſte Hilfe
zuteil wurde, ſuchte ſich die falſche Mannſchaft in dem Takelwerk
des ſchnell ſinkenden Schiffes zu retten. Hier gewahrte ſie ein
vorüberkommender Dampfer und nahm ſie auf. Jedoch der wahre
Charakter der Schiffbrüchigen wurde vom Leuchtturm aus dem
Kapitän ſignaliſiert, der ſie bei ſeiner Landung der Polizei
übergal.
* Ein Bonmot des alten Kaiſers Wilhelm. Der alte Kaiſer
Wilhelm I. war im allgemeinen kein Freund von Witzen. Aber
er beſaß, wie ſo manche ſeiner Briefe zeigen, einen guten Kumor.
Den bewies er auch bei einer Gelegenheit, die ſich nach dem Be=
ſuch
des Schahs von Perſien bot. Der orientaliſche Herrſcher
hatte ſich in Berlin durchaus nicht nach abendländiſchen Be=
griffen
benommen, und die Gemächer, in denen er wohnte, in
einem furchtbar ſchmutzigen Zuſtand zurückgelaſſen. Als der Kai=
ſer
am nächften Morgen die Parole für die Berliner Garniſon
ausgab, lautete dieſe: Schwein furt
* Die oberen Zehntauſend von Waſhington als Alkohol=
ſünder
. Tragikomiſches Aufſehen hat in den Vereinigten Stag=

ten die Veröffentlichung einer Liſte erregt, auf der 500 Perſonen
aus der beſten Geſellſchaft von Waſhington erſcheinen, und zwar
als Abnehmer eines großangelef en Alkoholſchmuggels. Vor
einer Woche entdeckte die Polizei einen Alkoholverkäufer, der ſich
brüſtete, man könne ihm nichts anhaben, weil er zu feine Kun=
den
beſitze. Man ſtellte feſt, daß er dauernd an die beſten Kreiſe
der Geſellſchaft große Mengen von Alkohol lieferte, im Durch=
ſchnitt
200 Käſten nit Whisky die Woche. Den Vertrieb be=
ſorgte
eine ſchöne, hochelegant gekleidete Dame, die in einenn
ſtattlichen Kraftwagen Beſuche bei den oberen Zehntauſend
machte und unauffällig ſein Paket mitnahm. Während ihr Wa=
gen
unten wartete, händigte die Beſucherin das geſchmuggelte
Getränk den Kunden ein. Die Waſhington Poſt war nun in der
Lage, die Liſte dieſer Kunden der eleganten Schmugglerin zu
veröffentlichen. Es befinden ſich darunter die Namen vieler Mit=
glieder
des Kongreſſes und von mehr als 50 hohen Offizieren
im Heer und in der Marine.
* Ueber eine Milliarde für ein paar Bücher. Auf der letzten
Bücherverſteigerung bei Sotheby, in der die koſtbaren Bücher
von S. R. Chriſtie=Müller verkauft wurden, zahlte der bekannte
amerikaniſche Antiquar Dr. Roſenbach für 35 Bände die Rieſen=
ſumme
von 13 625 Pfund Sterling, was in deutſcher Papiemark
weit über eine Milliarde beträgt. Den höchſten Preis erzielte
ein Exemplar mit drei Gedichten von George Chapman, datiert
aus den Jahren 1594, 1595 und 1598, nämlich 2300 Pfund Ster=
ling
. Für ein aus dem Jahre 1595 ſtammendes Buch Cynthia
von Richard Barnfield wurden 1550 Pfund Sterling gezahlt.
Der Geſamtertrag des erſten Tages belief ſich auf 14821 Pfund
Sterling.
* Die Rache der Wölfin. Eine Wolfstragödie ſpielte ſich
dieſer Tage in dem Gebiete von Mugello nördlich von Florenz
ab. Zwei rieſige Wölfe hatten die Bauern der Umgegend in
Schrecken verſetzt, und zwei Jäger ſpürten ihr Lager auf. Der
männliche Wolf, der darin war, wurde erſchoſſen, und der eine
Jäger nahm die jungen Wölfe mit fort, während der andere auf
das weibliche Tier wartete. Als die Wölfin bei ihrer Rückkehr
die Jungen nicht mehr vorfand, griff ſie in ihrer Wut den Jäger
an, der feuerte und fehlte. Darauf biß ihm die raſende Mutter
die Kehle durch, ſo daß er ſofort tot war.

[ ][  ][ ]

Eine Fürſorgeſtelle für ausgewieſene Beamte der Reichs=
finanzverwaltung
befindet ſich ſeit Anfang Februar d. J. beim
Landesfinanzamt Darmſtadt, Altes Palais, Luiſenplatz
Nr. 5, in den Zimmern 183 und 184 des zweiten Obergeſchoſſes.
Die Fürſorgeſtelle iſt auch Samstags nachmittags ſowie Sonn=
tags
von vormittags 8 Uhr bis abends 8 Uhr geöffnet.
Volkshochſchule=Morgenfeier. Am kommenden Sonntag, 25. März,
vormittags 11½ Uhr, beſchließt die Volkshochſchule mit einer Her=
mann
Löns=Morgenfier die beiden Vortragswochen,
die mit Bürgel und Reſch ſo viel Anregung und Wertvolles vermittelt
haben. Dank dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Herrn Direk=
tors
Wienkop iſt es möglich die Morgenfeier, wie früher, wieder m
der Aula der Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße 3) abzuhalten.
Staatswiſſenſchaftlicher Kurſus. Auf zahlreiche Anfragen aus
Nichtlehrerkreiſen antwortet die Zentralſtelle zur Förderung der Volks=
bildung
und Jugendpflege in Heſſen, daß der ſtaatswiſſenſchaftliche
Kurſus, der vom 3. bis 8. April in Darmſtadt ſtattfindet, für Alle offen
ſteht, die in einem größeren oder kleineren Kreis Führer ſind. Außer
Lehrern ſind daher Vereinsvorſitzende, Jugendführer, Parteiſekretäre,
Gewerkſchaftsführer, Pfarrer, Zeitungs= und Zeitſchriftenleiter, Verwal=
tungsbeamte
uſw. zu dem Lehrgang eingeladen. Prof. Kantorowicz
ſpricht über Die Aufgabe der Staatsbürgerkunde, das Weſen des Staa=
tes
, Volk und Nation, Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker, politiſche
Parteienlehre und das Weſen der Republik und der Demokratie‟. Für
eine begrenzte Anzahl auswärtiger Teilnehmer gewährt die Zentral=
ſtelle
Erſatz der Bahnkoſten 4. Klaſſe hin und zurück und einen Zuſchuß
zu den Aufenthaltsunkoſten in Höhe von 500 Mk. täglich. Außerdem
ſind verbilligte Unterkunfts= und Verpflegungsmöglichkeiten vorbereitet.
Gewerbemſeum. Die Ausſtellung der Fachklaſſe Ludwig
Enders, die ſich andauernd eines regen Beſuches erfreut, bleibt noch
bis zum 3. April geöffnet. Auch die Ausſtellung von Hermann
Pfeiffer, ſowie die der Wandſprüche von Wilhelm Gerſtung
bleibt bis auf weiteres zugänglich. Die Reklamemarken der
Stadt Offenbach ſeien dringlichſt der Stadt und auch den ſtaat=
lichen
Behörden empfohlen. In Offenbach haben die verſchiedenen In=
duſtrien
dieſe geſchmackbollen und wirkſamen Marken herſtellen laſſen,
und die Behörden verwenden ſie in ihrem geſamten Poſtverkehr. So
iſt beiden Teilen gedient, und die Reklame koſtet der Stadt nichts.
Kunſtverein für Heſſen. Die Eröffnung der Anna Beyer= Ge=
dächtnisſchau
am vergangenen Sonntag hatte eine große Zahl von Be=
ſuchern
in der Kunſthalle am Rheintor verſammelt. Eine herrliche
Frühlingsfonne trug dazu bei, daß die farbenfreudigen Schöpfungen der
ullzu früh dahingegangenen Künſtlerin zu prachtvoller Geltung kamen.
Es war deshalb unter den Erſchienenen auch nur eine Stimme dar=
über
, daß man dem Kunſtverein für die Veranſtaltung dieſer Ausſtel=
lung
beſonderen Dank ſagen müſſe. Mehrere der beſten Arbeiten fan=
den
auch ſofort Liebhaber. So wurden bereits verkauft: Weiße und
gelbe Tulpen Aſtern in Kupferſchale Bergſtraße bei Schönberg
im Herbſt und Weiße Noſen Bezüglich verſchiedener anderer Werke
ſchweben ſchon Verhandlungen. Da nur etwa ein Drittel der ausgeſtell=
ten
Sachen verkäuflich und hier die letzte Gelegenheit geboten iſt, aus
dem geſamten künſtleriſchen Nachlaß eine Wahl zu treffen, muß etwai=
gen
Intereſſenten empfohlen werden, eine vielleicht beſtehende Ankaufs=
abſicht
baldmöglichſt zu realiſieren.
Meiſterprüfung 1923. Die Anmeldung zur diesjährigen Meiſter=
prüfung
für die Provinz Starkenburg hat begonnen und muß bis zum
15. April erfolgt ſein. Der junge Handwerker ſoll durch die Prüfung
beweiſen, daß er ſich die nötigen Kenntniſſe erworben hat, um ſeinem
Geſchäft als Meiſter vorzuſtehen, was bei den heutigen Verhältniſſen
nicht ganz ſo leicht iſt. Er erwirbt ſich gleichzeitig mit der Prüfung
und dem Meiſtertitel das Recht, Lehrlinge anleiten zu dürfen, welches
ihm laut Geſetz ſonſt unmöglich iſt. Um den jungen Handwerkern Ge=
legenheit
zu geben, ſich für die Prüfung in dem theoretifchen Teil zu
verkollkommnen und die Kenntniſſe nufzufriſchen, hat ſich der Unter=
richtsausſchuß
des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung
Darmſtadt bereit erklärt, Kurſe für die Meiſterprüfung zu veranſtalten,
inſofern ſich genügend Teilnehmer melden. Die Bürgermeiſtereien bit=
ten
wir insbeſondere, die Anzeige bekannt zu machen. Die Anmeldung
erfolgt auf der Geſchäftsſtelle der Handwerkskammer, Saalbauſtr. 60,
woſelbſt auch Auskunft erteilt wird. (Näh. ſ. heutige Anz.)
Schülermonatskarten auch für Lehrlinge. Der Deutſche Induſtrie=
und Handelstag teilt mit, daß nunmehr die Schiilermonatskarten allen
Lehrlingen unter den gleichen Vorausſetzungen wie den Handwerkslehr=
lingen
zugänglich gemacht werden. Neben einer Beſcheinigung des
Lehrherrn darüber, welchen Beruf der Lehrling erlernt, und daß ein
ſchriftlicher Lehrvertrag geſchloſſen iſt, muß noch eine Beſcheinigung der
Handels=, Handwerks= oder Landwirtſchaftskammer oder der in den ein=
zelnen
Ländern ihre Obliegenheiten verſehenden Berufsvertretung dar=
üiber
vorgelegt werden, daß die Angaben richtig ſind, und daß ihr der
Lehrvertrag vorgelegen hat. Von ſolchen Lehrlingen, deren Lehrherren
derartigen Berufsvertretungen nicht angehören, ſind die Beſcheinigun=
gen
der unteren Verwaltungsbehörden (Landratsämter, Kreisdirektio=
nen
uſw.) einzuholen.
Ortsverband evangeliſcher Männervereinigungen. Man ſchreibt
uns: In der Vorſtandsſitzung am Mittwoch abend wurde rückblickend
auf das jetzt ablaufende Geſchäftsjahr feſtgeſtellt, daß der Verband trotz
der ſchweren Zeit eine Reihe von Erfolgen zu verzeichnen hat. Dank
der Gebefreudigkeit der Mitglieder und infolge einer Anzahl größerer
Spenden iſt die finanzielle Lage des Verbands zurzeit zufriedenſtellend.
Die Heranziehung von Diakonen zur Pflege kranker Männer findet im=
mer
mehr Anklang, ſodaß die ſeit 1. November v. J. mit zwei evang.
Diakonen beſetzte Station Forſtmeiſterſtr. 9, Fernruf 9883 eine
reiche Tätigkeit entfalten und mit Segen zum Wohle der leidenden
Menſchheit wirken konnte. Das Männerheim das mit der Station
verbunden iſt, bietet trotz ſeiner räumlichen Beſchränkung bei ſeiner
idhlliſchen Lage den dort befindlichen alten Männern einen angenehmen
Aufenthalt, über den ſie ihre volle Zufriedenheit geäußert haben. Man
hofft, in Kürze vielleicht zur Gründung eines Landesverbands der Män=
nervereinigungen
Heſſens ſchreiten zu können, und bedauerte nur, daß
in zwei Gemeinden unſerer Stadt ſich noch keine Männervereinigungen
aufgetan haben. Daß die Arbeit des Verbandes, ſolche Fortſchritte
machen konnte, iſt neben der regen Tätigkeit der Diakonen Henzler und
Häupel und einer Anzahl von Vorſtandsmitgliedern es ſeien nur die
Herren Profeſſor Rothermel, Rechnungsrat Bender, Buchhalter Dill=
mann
und Metzgermeiſter Kahl hier genannt insbeſonder der nie er=
müdenden
Sorge des Vorſitzenden, Herrn Pfarrer Kleberger, zu danken.
Dieſer Dank wurde mit warmen Worten zum Ausdruck gebracht. Die
das laufende Geſchäftsjahr beſchließende Hauptverſammlung ſoll in Ver=
bindung
mit einem Unterhaltungsabend am 29. April d. J. im Ge=
meindehaus
(Kiesſtraße) ſtattfinden. Alsdann geht die Leitung des
Verbandes ſatzungsgemäß in die Hände des Vorſitzenden des Männer=
vereins
der Johannesgemeinde über.
Vom Reichsverband weibl. Hausangeſtellten, Ortsgruppe
Darmſtadt, wird uns geſchrieben: In vielen Zeitungen, ſo auch in
Nr. 61 des Tagblatts, werden die deutſchen Mädchen davor gewarnt,
nach dem Auslande auszuwandern und ermahnt, ſtatt deſſen ihre Ar=
beitskräfte
dem eigenen Vaterlande zu widmen. Wie viel lieber wür=
den
die meiſten Hausangeſtellten dies auch tun, wenn nur ihre Lohnver=
hältniſſe
in Deutſchland beſſer wären. Um dieſe herbeizuführen, hat
unſere Ortsgruppe neuerdings 10000 Mk. monatlich als Mindeftlohn
feſtgeſetzt, und wir richten die dringende Bitte an die Hausfrauen, Ver=
ſtändnis
für dieſe Forderung zu haben. Wir wiſſen wohl, daß es man=
cher
Familie ſchwer fällt, dieſen Gehalt neben den jetzt auch ſehr hohen
Unterhaltskoſten zu zahlen, aber alle Leute, die der Geldentwertung ent=
ſprechende
Einnahmen haben, wie Beamte jeder Art, Kaufleute uſw.,
ſind wohl in der Lage, zeitgemäße Löhne zu geben, wie ſie Hausangeſtellte
benötigen, und doch geſchieht das häufig nicht. Jeder Einſichtige weiß,
daß es auch bei 10000 Mark Monatslohn kaum möglich iſt, Neuanſchaf=
fungen
an Kleidern oder Schuhen zu machen, die nach langen Jahren
in denen dies ſchon unterlaſſen werden mußte, auch einmal nötig wer=
den
. Wer gerecht denkt, wird daher unſere Forderung nicht unbillig
finden. Im übrigen tritt unſer Reichsverband bei ſeinen Mitgliedern
immer für tüchtige Leiſtungen und ein gutes, vertrauensvolles Verhält=
nis
zu den Arbeitgebern ein. Berufsgenoſſinnen, die das auch erſtreben
und gewillt ſind, unſeren Stand zu heben und zu fördern, ſind herzlich
gebeten, ſich unſerer Organiſation anzuſchließen. Empfehlungen in gute
Häufer ſtehen unſeren Mitgliedern ſtets zur Verfügung. Auskunft er=
halten
Hausfrauen und Angeſtellte in unſerem Vereinslokal: Feierabend,
Stiftſtraße 51. Nächſte Verſammlung: 5 April, 8½ Uhr abends.
DDer vorbeſtellte Februar=Zucker, der jetzt zum größten
Teil angefahren iſt, kann in den Geſchäften abgeholt werden.
Für Säuglinge und ſtillende Mütter erfolgt wieder eine Sonder=
zuweiſung
auf Marken, die unter Vorlage der grünen Milch=
ausweiskarte
im Lebensmittelamt abzuholen ſind. (S. Anzeige.
n Strafkammer. Wegen unternommener Verleitung zum Meineid
hatte ſich der 30jährige Monteur Joſeph Becker aus Wackernheim
zu verantworten, der jede Schuld in Abrede ſtellt. Er war 1919 in ein
hier anhängiges Diebſtahlsverfahren als Hehler verwickelt, weil er
mehreren Dieben einen Teil der entwendeten Wäſche abgekauft hatte,
uind iſt deshalb rechtskräftig verurteilt. In jenem Fall berief ſich B.
auf guten Glauben mit dem Bemerken, die Diebe hätten die Wäſche
als im beſetzten Gebiet reell erworben bezeichnet. Nach ſeiner Angabe
ſollte der mehrfach vorbeſtrafte Ernſt Reinhardt von hier die fragliche
Unterredung mitangehört haben, und es wurde daraufhin dieſer Zeuge
vor dem Unterſuchungsrichter, ſowie in der Verhandlung ſelbſt ver=
nommen
. Er behauptet ſpäter und jetzt noch, von B. bei Begegnung
tvährend gemeinſamen Aufenthalts im Unterſuchungsgefängnis zwecks
wahrheitswidriger Beſtätigung, des erwähnten Vorbringens beeinflußt
worden zu ſein, doch ergab die jetzige Verhandlung keine genügende Be=
gründung
, und B. wurde daher mangels Beweiſes freigeſprochen,

Lokale Veranſtaltungen.
Die Iieruter Aſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
betra ten, iu keinem Falle irgendwie ald Beſprechung oder Kzitik.
Der Kriegerverein Darmſtadt hält am Sonntag,
den 25. d. M., nachmittags, in der Reſtauration Stadt Koburg, Wald=
ſtraße
2, ſeine Jahreshauptverſammlung, zu der eine recht zahlreiche Be=
teiligung
der Kameraden erwüinſcht iſt. (Näh. Anz. 17. d. M.)
Aus den Parteien.
Deutſche Demokratiſche Partei. Der Erinnerungs=
abend
an die 75jährige Wiederkehr der März=Ereigniſſe des Jahres
1848, welcher am Samstag, den 24., abends 7½ Uhr, im Kleinen Haus
des Landestheaters ſtattfindet, verſpricht ein politiſch=künſtleriſches Er=
eignis
erſten Ranges zu werden. Die muſikaliſche Umrahmung der
Darbietungen hat bekanntlich das Trio Roſenſtock=Drumm=Andreae über=
nommen
, welches trotz ſeines kurzen Beſtehens als eine der hervor=
ragendſten
Tonküinſtler=Vereinigungen anerkannt wird. Dieſelbe wird
das Trio Nr. 1 von Haydn und das B=Dur=Trio von Schubert zum
Vortrag bringen. Ganz beſonderem Intereſſe begegnet auch die ſelten
gehörte Rezitation der tiefergreifenden melodramatiſchen Dichtung Hek=
tors
Beſtattung von Botho Siegwart, deſſen Begleitung am Klavier
Hofrat Ottenheimer freundlichſt übernommen hat. Einen beſonderen
Genuß werden die Liedervorträge von Frau Jacobs (Hugo Wolf, Ro=
bert
Franz, Joh. Schulz) und die Deklamationen des Herrn Gielen vom
Landestheater (von Schenkendorf, Herwegh, Prutz, Uhland) gewähren.
Die politiſche Bedeutung der Ereigniſſe des Jahres 1848 in Verbin=
dung
mit den Geſchehniſſen der Gegenwart wird Pfarrer Korell, Mit=
glied
des Reichstags, der als Opfer der Fremöherrſchaft auch jüngſt
von Haus und Hof bertrieben wurde, in ſeiner Feſtanſprache entſpre=
chend
würdigen. Es iſt verſtändlich, daß die Nachfrage nach Karten
unter dieſen Umſtänden außerordentlich ſtark iſt, zumal, da der Ueber=
ſchuß
der Ruhrhilfe zur Verfügung geſtellt wird. Die noch vorhandenen
Karten find bei Herrn Buchhändler Saeng, am Realgymnaſium (für
Mitglieder der Deutſchen Demokratiſchen Partei im Parteiburcau), und
an der Abendkaſſe zu bekommen.
Aus der Deutſchnationalen Volkspartei, Oxts=
gruppe
Darmſtadt. Montag, 26. März, abends, findet im gel=
ben
Saale des Gaſthofes Sitte, Karlſtraße, die Jahreshauptverſammlung
der Ortsgruppe Darmſtadt ſtatt. Tagesordnung: Bericht des Herrn
Abg. Kindt, Rechnungsabnahme für 1922, Ergänzungswahl für den Vor=
ſtand
, Bericht des Frauenausſchuſſes, Neuwahl des Frauenausſchuſſes,
Bericht der Jugendgruppe, Verſchiedenes.

Parlamentariſches.
* Der Finanzausſchuß erledigte geſtern zunächſt zwei Re=
gierungsvorlagen
. Der Betriebsſtock der Hauptſtaatskaſſe wird mit
Rückſicht auf die Geldentwertung und die ſtändig wachſenden Anfor=
derungen
auf 6 Milliarden erhöht und die Regierung ermächtigt, die
hierzu erforderlichen Beträge im Wege des Staatskredits flüſſig zu
machen. Weiter wird zur Deckung des Geldbedarfs für außerordentliche
Staatsausgaben, vornehmlich für Bauzwecke, der Betrag von
2 862 450 000 Mk. bewilligt. Eine Reihe von Anträgen und Vorſtel=
lungen
zu den geſtern verabſchiedeten Kapiteln wurde für erledigt er=
klärt
. Kapitel 4 (Weingüter) wird genehmigt. Bei Kapitel 6 (Bad=
Nauheim und Bad=Salzhauſen) wird von der Regierung auf Anfrage
mitgeteilt, daß die Bäderpreiſe auf Grund der Selbſtkoſten berechnet
werden und gleitend geſtaltet ſind. Danach koſtet ein Bad zurzeit
5250 Mk., für Ausländer den dreifachen Betrag, nämlich 15 750 Mk.
Eine noch ſchärfere Erfaſſung der Ausländer, die von einer Seite ge=
fordert
wurde, lehnt die Regierung ab, da ſie nicht den Intereſſen
Bad=Nauheims entſpricht. Hierauf ergriff der Finanzminiſter das Woxt
zu einem längeren Ueberblick über die Finanzlage des Landes. Da=
raus
geht hervor, daß die wirtſchaftliche Entwickelung ſeit der Aufſtel=
lung
des Voranſchlags dazu geführt, daß alle Zahlen des Voranſchlags
heute weit überſchritten. Der Miniſter entwickelt im Einzelnen, wie er
ſich die Deckung des gewachſenen Bedarfs denkt, und ſtellt die Erhöhung
der Grundſteuer und der übrigen Landesſteuern in Ausſicht. Daneben
teilte er mit, daß im Schoße der Regierung zurzeit ein größeres, ſich
auf alle Reſſorts erſtreckendes Sparprogramm ausgearbeitet werde. In
die Beſprechung der Einzelheiten wurde nicht eingetreten, die Regierung
vielmehr aufgefordert, ihre Vorſchläge ſchriftlich vorzulegen. Die Ka=
pitel
810 (Steuern) wurden darauf angenommen. Zum Schluß wurde
Kapitel 7 (Landestheater) beſprochen. Die Regierung machte Mittei=
lung
über die Einnahmeentwickelung des Theaters. Daraus geht her=
vor
, daß die Einnahmen auf das 1300fache, die Ausgaben auf das 900 geſtiegen ſind. Auch der Fehlbetrag iſt lange nicht ſo geſtiegen wie
die allgemeine Geldentwertung. Auf eine Anfrage wurde mitgeteilt,
daß für frühere Angeſtellte des Landestheaters über die Rechtsverpflich=
tung
hinaus 15,9 Mill. Mk. aufgewendet werden. Im Einzelnen wurde
nachgewieſen, daß eine Schließung des Landestheaters (die übrigens
nicht etwa gefordert wurde) im erſten Jahre einen Aufwand von mehr
als 600 00000 Mark für weiterlaufende Verpflichtungen erfordern
würde. Fortſetzung Montag Vormittag.
Der Petitionsausſchuß des Landtages ſetzte geſtern ſeine
Beratungen fort. Ein Antrag Abg. Diehl=Hochweiſel, betr. Vergütung
der Verwalter der Poſthilfsſtellen, wird dahin erledigt, daß die Regie=
rung
bei dem Reichsminiſterium nochmals vorſtellig werden ſoll, daß die
Aufwandentſchädigung für Räume, Heizung und Beleuchtung der Geld=
entwertung
angepaßt und die Oberpoſtdirektion angewieſen wird, durch
eine Reichsverfügung dem zu entſprechen. Die Vorſtellung des För=
ſters
Karl Zimmer zu Glashütten, betr. Penſionierung, wird für er=
ledigt
erklärt. Abgelehnt wird der Antrag Dr. v. Helmolt und Gen.
betr. Aufhebung der Verordnung über Ankauf von Butter und Käſe
vom 13. Dezember 1922, mit 4 gegen 2 Stimmen. Durch die Regie=
rungsantwoxt
für erledigt erklärt wird die Vorſtellung des Heſſiſchen
und Naſſauiſchen Radfahrerbundes zu Biſchofsheim, betr. Inſtandhal=
tung
der Staatsſtraßen. Vorſtellungen zur Feldbereinigung werden
zurückgeſtellt.
v. Eberſtadt, 22. März. Reichliches Quellwaſfer. Ju
Gegenſatz zu ſonſt fließen die für das hieſige Gemeinde=Waſſerwerk be=
ſtimmten
Quellen dieſes Jahr ſehr reichlich. Schon ſeit September
vorigen Jahres brauchte nicht mehr Waſſer gebumpt zu werden. Es iſt
alſo überſchüſſiges Waſſer da, zumal wohl der Waſſerverbrauch aus
Sparſamkeit der Bevölkerung zurückgegangen iſt.
v. Eberſtadt, 23. März. Diebſtahl. In der letzten Nacht dran=
gen
unbekannte Diebe in ein hieſiges Kolonialwarengeſchäft in der
Bickenbacher=Straße ein, das von einer Witwe geführt wird. Sie
erbeuteten eine größere Menge Lebensmittel, andere haben ſie in ſolcher
Weiſe zu vernichten geſucht daß man ſo recht den Mutwillen der Ein=
dringlinge
daran erkennen kann.
* Jugenheim, 22. März. Man ſchreibt uns: In dem Artikel Das
Ende unſerer Badeherrlichkeit wird der Rückgang un=
ſerer
Badeherrlichkeit bedauert. Daß es aber gerade führende Per=
ſonen
im ſtaatlichen ſowie im privaten Beruf ſind, die zur Förderung
einer beſtehenden Einrichtung (Kommiſſionen oder Vereinigungen, die
nach dem Ziel ſtreben, ein Bad für die Oeffentlichkeit zu errichten) alles
daranſetzen, um das geplante Projekt zu verzögern, ja ſogar unmöglich
zu machen, iſt noch mehr zu bedauern. Um dem Wunſch, ein Volksbad
zu errichten für die Bevölkerung von Jugenheim und Umgebung, ge=
recht
zu werden, hat ſich im Februar vorigen Jahres eine Kommiſſion
gebidet (Volksbad=Baukommiſſion), die ſich zur Aufgabe machte, eine
Badegelegenheit zu ſchaffen. Da nun in Jugenheim und Umgebung
kein geeigneterer Platz als die Eisteiche (des zum Hotelbetrieb Zur
goldenen Krone, gehörenden Grundſtückes), Eigentum des Heſſ. Kran=
kenkaſſenverbandes
zur Wahrung der Intereſſen der Krankenkaſſen im
Freiſtaat Heſſen, zu finden war, auch für den Verband und Hotelbetrieb
entbehrlich iſt, ſo beſchloß unſere Kommiſſion, zwecks Ankaufs dieſes
Grundſtückes ſich an den Krankenkaſſenverband zu wenden. Mit welchen
Schwierigkeiten man uns aber bis heute noch enrgegenkam, iſt einfach
unbeſchreiblich und unerklärlich. Ich hoffe und wünſche, daß alle die=
jenigen
Kreiſe, die zur Errichtung von dieſem Bad beitragen wollen,
unſere Bad=Bauvereinigung zu Jugenheim a. B. unterſtützen, um auch
noch die letzten Schwierigkeiten zu überwinden.
zc. Bensheim a. d. B., 21. März. Bubenſtreich. Im Schön=
berger
Tal haben anſcheinend junge Burſchen, deren Namen aber leider
noch nicht feſtgeſtellt werden konnten, mehrere junge Obſtbäumchen um=
geknickt
, bezw. abgebrochen. Da dies nur auf dem Gelände eines einzi=
gen
Landwirts geſchehen iſt, liegt die Vermutung nahe, daß es ſich um
einen Racheakt handelt.
n. Michelſtadt, 24. März. Aus bisher noch nicht feſtgeſtellten Be=
weggründen
war vor einiger Zeit der hieſige Gerichtsvollzieher Dicke
plötzlich verſchwunden, und es konnte über den Verbleib des Ver=
mißten
nichts ermittelt werden. Es tauchte ſogar u. a. das Gerücht auf
daß er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ſei. Nun hat ſich Aufklä=
rung
inſoweit ergeben, als D. durch Selbſtmord (wohl in Geiftesver=
wirrung
) geendigt hat. Er ſcheint, nervös überreizt, bisher herum=
gereiſt
zu ſein und dergiftete ſich nunmehr in Heidelberg mit
Sublimat. Noch lebend in das dortige Krankenhaus gebracht, ſtarb er
alsbald in geſtriger Nacht, und die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt er=
hielt
amtliche Nachricht von dieſem tragiſchen Ableben. D. hatte in
einem an ſeine Frau gerichteten Brief den ſeeliſchen Zuſammenbruch
und ſeine Selbſtmordabſicht erwähnt. Er genoß allgemeines Anſehen
und ſtand im kräftigſten Mannesalter.
th. Klein=Linden, 21. März. Paſſionsandacht.: Am Sonn=
tag
veranſtaltete die Kirchengemeinde eine Paſſionsandacht, in der der
Kirchengeſangverein ſowie der Poſaunenchor mitwirkten. Die Anſpraihe
des Pfaurers Ackermann hinterließ einen erhebenden Eindruck.

Bis zum 19. d. M. ſind aus dem beſetzten Teile Heſſens die
nachſtehend verzeichneten Beamten und Angeſtellten der Reichs=
finanzverwaltung
ausgewieſen worden: Am B. Januar 1923.
Horn, Oberzollinſpektor beim Hauptzollamt Mainz, Wißner, Ober=
zollinſpektor
beim Hauptzollamt Mainz, Bönſel, Oberzollſekretär beim
Hauptzollamt Mainz.
Am 29. Januar 1923: Hellwig, Zollrat beim Hauptzollamt
Bingen, Weingärtner, Oberzollſekretär beim Hauptzollamt Bingen.
Am 30. Januar 1923: Dörr, Zollrat beim Hauptzollamt Worms.
Bäumer, Oberzollinſpektor beim Hauptzollamt Worms.
Am 4. Februar 1923: Dr. Offenbächer, Oberregierungsrot
beim Hauptzollamt Mainz.
Am 15. Februar 1923: Löffler, Reg.=Rat, Vorſteher des Finanz=
amts
Groß=Gerau.
Am 16. Februar 1923: Schneider, Oberzollinſpektor beim Haupt=
zollamt
Bingen.
Am 21. Februar 1923: Strauß, Zollinſpektor beim Hauptzoll=
amt
Mainz.
Am 24. Februar 1923: Schneegans, Zollaſſiſtenk beim Haupt=
zollamt
Bingen.
Am 4. März 1923: Froböſe, Zollbetr.=Aſſiſtent beim Hauptzoll=
amt
Mainz, Gimbel, Zollſekretär beim Hauptzollamt Mainz, Ger=
mann
, Zollſekretär beim Hauptzollamt Mainz, Schrödter, Zoll=
betriebs
=Afſiſtent beim Hauptzollamt Mainz, Stegmaier, Oberzoll=
ſekretär
beim Hauptzollamt Mainz, Schäfer, Zollſekretär beim
Hauptzollamt Mainz.
Am 7. März 1923: Höfel Zollinſpektor beim Hauptzollamt Bin=
gen
, Kronenberger, Zollinſpektor beim Hauptzollamt Bingen,
Schmitt, Zollinſpektor beim Hauptzollamt Bingen, Ohlg, Zoll=
aſſiſtent
beim Hauptzollamt Bingen.
Am 8. März 1923: Helfrich, Zollſekretär beim Hauptzollamt
Bingen.
Am 9. März 1923: Lindenſtruth, Regierungsrat, Vorſteher
des Finanzamts Wörrſtadt, Schmitt, Zollafſiſtent beim Hauptzoll=
amt
Worms.
Am 10. März 1923: Hiſſerich, Oberzollinſpektor beim Haupt=
zollamt
Mainz, Buſch Zollaſſiſtent beim Hauptzollamt Worms,
Dippel, Oberzollinſpektor beim Hauptzollamt Worms, Diehl, Zoll=
aſſiſtent
beim Hauptzollamt Worms, Kühne Zollaſſiſtent beim Haupt=
zollamt
Worms, Spilger; Oberzollinſpektor beim Hauptzollamt
Worms.
Am 11. März 1923: Bolbach Fdch. Oberzollinſpektor beim
Hauptzollamt Mainz, Feuerlein Zollaſſiſtent beim Hauptzollamt
Mainz, Dietz, Bollſekretär beim Hauptzollamt Mainz, Hennhöfer,
Oberzollſekretär beim Hauptzollamt Mainz, Sauerwein, Oberzoll=
ſekretär
beim Hauptzollamt Worms.
Am 12. März 1923: Scharmann, Oberzollinfpektor beim Haupt=
zollamt
Mainz, Freiburg, Zollaſſiſtent beim Zollamt Groß=Gerau,
Burtſchell, Oberzollſekretär beim Hauptzöllamt Bingen. Ditt=
mayer
. Zollwachtmeiſter beim Hauptzollamt Bingen, Thies, Zoll=
aſſiſtent
beim Hauptzollamt Bingen.
Am 14. März 1923: Schlörb Zollinſpektor beim Hauptzollamt
Worms, Gröber, Zallaſſiſtent beim Hauptzollamt Worms, Darm=
ſtadt
, Zollſupernumerar beim Hauptzollamt Worms, Schröder
Hilfsamtsdiener beim Hauptzollamt Worms Engel, Zollaiſiſtent beim
Hauptzollamt Bingen, Roth, Finanzamtsgehilfe beim Finanzamt
Groß=Gerau.
Am 16. März 1923: ban der Does, Oberzollſekretär beim
Hauptzollamt Mainz, Schnecko, Zollinſpektor beim Hauptzollamt
Mainz, Klein, Zollſekretär beim Hauptzollamt Mainz, Karn,
Oberzollinſpektor beim Hauptzollamt Mainz, Schnabel, Zollfekretär
beim Hauptzollamt Worms, Blum, Zollſupernumerar beim Haupt=
zöllamt
Worms, Hamel Zollſekretär beim Hauptzollamt Mainz.
Am 17. März 1923: Müller, Oberzollſekretär beim Hauptzoll=
amt
Mainz, Gſchwindt, Oberzollſekretär beim Hauptzollamt Mainz
Deubert, Zollſekretär beim Hauptzollamt Mainz, Lehrhard,
Oberzollſekretär beim Hauptzollamt Worms Blum, Zollaſſiſtent beim
Hauptzollamt Worms, Klippel, Zollaſſiſtent beim Hauptzollamt
Worms, Vogt, Zollſekretär beim Hauptzollamt Bingen, Wagner,
Oberzollinſpektor beim Hauptzollamt Worms, Siebert Zollfuper=
numerar
beim Hauptzollamt Bingen, Seidel Oberpoſtſekretär heim
Finanzamt Mainz III, Brehm, Zollaſſiſtent beim Hauptzollamt Bin=
gen
, Geck, Zollſupernumerar beim Hauptzollamt Bingen, Rens=
mann
Zollſupernumerar beim Hauptzollamt Bingen.
Außerdem ſitzen noch 7 Zollbeamte vom Hauptzollamt Mainz im
Gefängnis zu Mainz, woſelbſt ſie ihrer Aburteilung entgegenſehen. Ihre
Familien wurden bereits ausgewieſen. Die Ausgewieſenen mit ihren
Familienangehörigen, 67 Männer, 67 Frauen und 80 Kinder, insgeſamt
214 Perſonen, wurden von der Fürſorgeſtelle des Landesfinanzamts
betreut. Soweit ihnen nicht bereits Wohnungen zugewieſen wurden,
oder ſie Unterkunft bei Angehörigen oder Bekannten gefunden haben,
wurden ſie, bis über die weitere dienſtliche Verwendung der Beamten
Entſcheidung getroffen iſt, vorläufig in geeigneten Hotels und Penſionen
an der Bergſtraße und in Oberheſſen untergebracht.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Die Not der Ruhrbewohner beutete, wie wir bereits mit=
teilten
, eine Schwindlerin aus, die ſich Frau Doktor Margot Frauke‟
nannte. Die Dame ſtellte ſich an den belebteſten Plätzen Groß=
Berlins auf, las irgendeine Zeitung und geriet plötzlich in helle Ent
rüſtung über die neueſte Gewalttat der Belgier und Franzoſen. Den
Leuten, die ſich alsbald um ſie ſammelten, ſchilderte ſie, wie ſie ſelbſt
unter dem Einbruch der Feinde zu leiden habe. Dabei zeigte ſie ihre
Arme, die aber nicht von Mißhandlungen, ſondern von unzähligen Mor=
phiumeinſpritzungen
ganz entſtellt ſind. Die mitleidigen Leute nahmeen
den vermeintlichen Flüchtling mit nach Hauſe ud unterſtüitzten ihn
reichlich. Große Darlehen erſchwindelte ſie ſich durch falſche Vorſpiege=
lung
. So betrog die Frau Doktor nach den bisherigen Ermittlungen
bereits mehrere 1000 Perſonen. Zuletzt ſah ein Bekrogener die
Schwindlerin auf dem Stuttgarter Platz, als ſie ſich gerade aus einer
Apotheke wieder Morphium holen wollte, und ließ ſie feitnehmen. Die
Verhaftete wurde feſtgeſtellt als eine 25 Jahre alte Herta Voges. Wäh=
rend
der Kriegszeit beſchwindelte ſie mitleidige Leute mit der Vorſpiege=
lung
, daß ihr Mann als Fliegeroffizien in Stuttgart vor ihren Augen
tödlich abgeſtürzt ſei.
Exploſion im Müllkaſten. Wegen einer einzigartigen,
noch nicht dageweſenen Exploſion, wurde am Mittwoch nachmittag in
der zweiten Stunde die 5. Kompagnie der Berlimer Feuerwehr nau
der Münz=Ecke=Grenadierſtraße alarmiert. Dort war aus bisher noch
unbckannter Urſache ein Müllkaſten auf einem Wagen der Wirtſchafts=
genoſſenſchaft
explodiert. Die Grenodierſtraße war mit Glasſcherben
wie beſät. Zahlreiche Schaufenſter und mehr als 400 Fenſterſcheiben
in Wohnungen lagen in Trümmern auf Damm und Bürgerſteig. Zum
Glück ſind Perſonen ernſtlich nicht zu Schaden gekommen, obwohl uu
der Münz= und Grenadierſtraße ein ſehr lebhafter Verkeh= herrſchte.
Ein voller Müllkaſten wurde infolge der Exploſion mehrere Meter weit.
aus dem Wagen herausgeſchleudert und lag auf dem Bürgerſteig. Die
Kutſcher des Müllwagens blieben unverletzt, weil ſie gerade einen Kaſten
Müll aus einem Hauſe holten. Die Feuerwehr mußte Müill. Scherben
und den abgefallenen Putz der Häuſer fortſchaffen. Nach einhalbſtundi=
ver
Tätigkeit konnte ſie wieder abrücken. Man vermutet daß ſich zwi=
ſchen
dem Müll Munition oder Carbid befunden hat, das durch
irgendeine Urſache zur Exploſion kam.
Verhängnisvolle Spielſchulden.
Der große Silbergerätediebſtahl im Schloß Bebenhaufen iſt auf=
geklärt
. Im Sommer 1922 ſind aus dem Schloß wertvolle Kunſtgegen=
ſtände
in großer Zahl verſchwunden. Nun iſt es der Polizei in Tu=
bingen
gelungen, den Dieb feſtzunehmen. Es iſt der wegen Betruge
reien und dieſes Diebſtahls ſteckbrieflich verfolgte 25jährige Student der
Forſtwiſſenſchaft Bauerle. Zwei Ruckfäcke voll der Geräte hat Bauerle
im Juli und September nach Freiburg, wo er ſtudierte, gebracht und
an einen Kaufmann aus Genf angeblich um 100 000 Mark verkauft. Nach
ſeiner Angabe iſt er wegen Spielſchulden zu dem Diebſtahl veranlaßt
worden; auch den erhaltenen Betrag will er im Spiel verloren haben.
Automobilunglück.
Auf der Fahrt von Rinteln nach Hameln überſchlug ſich an eimer
Straßenbiegung in der Nähe der Sommerfriſche Steinhagen das Auto=
mobil
des Großkaufmanns Reichert aus Hameln. Der im Wagen
ſitzende Kaufmann Abbetmeher wurde getötet, Reichert ſo ſchwer ver=
letzt
, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird.
Bad=Homburg v. d. H. Wie die Blätter berichten, fanden am
Sonntag nachmittag Spaziergänger im ſogenannten Buſch bei Dorn=
holzhauſen
an einem Baum mit den Händen über den Kopf angebunden
einen etwa 25 Jahre alten, nur mit einer Hoſe und Hemd bekleideren,
unbekannten Mann, deſſen Arme durch die Knebelung ſtark angeſchwol=
len
waren und der einen erſchöpfenden Eindruck machte. Der Fremoe
wurde aus ſeiner Lage befreit und gab an, er ſei in früher Morgeiſe
ſtunde mit einer Anzahl gefangener Deutſcher von Franzoſen dorrhil
gebracht und allein ausgeſetzt worden. Er habe bis vor kurzem in Biſek
gearbeitet und ſei dann von den Franzoſen verhaftet worden.

[ ][  ][ ]

Rummer 82.

Spiel, Sport und Turnen.
Br. Eintracht=Darmſtadt. Am Sonntag Vormittag treffen
ſich auf dem Sportplatze am Finanzamt die 1. Mannſchaften des S.C.
Viktoria=Griesheim und des Platzvereins. G., als ebenfo faire wie
flinke Mannſchaft bekannt, befindet ſich, nach den letzten von derſelben
erzielten Reſultaten zu urteilen, zurzeit in guter Form, und auch E.
ſcheint ſich langſam auf die verlangten A=Klaſſeleiſtungen einſtellen zu
zvollen. Zeigen beide Geguer ein ihrer ſelbſt würdiges Spiel, ſo dürfte
dasſelbe für jeden Fußballinterefſenten eine angenehme Vormittags=
unterhaltung
bieten.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. März 1923.

Seite 5.

th. Freie Turngemeinde Darmſtadt. Um den Dele=

gierten des Bezirksfußballtages nach der Sitzung des Vormittags eine
willkommene Abwechſelung zu bieten, hat der Spielausſchuß in letzter
Stunde für die plötzlich abgeſagte Offenbacher Mannſchaft den A= Klaſſe=
vertreter
, 1. Mannſchaft der Fr. Tgde. Bickenbach, zu einem Geſellſchafts=
ſpiel
mit der gleichen Mannſchaft der Darmſtädter Turngemeinde nach
hier gewonnen. Da Bickenbach mit ſeiner kompletten Mannſchaft auf
dem Plan erſcheint, und auch Darmſtadt bei ſeinen letzten Spielen eine
erfreuliche Zunahme ſeiner Spielſtärke gezeigt hat, iſt jedenfalls guter
Sport zu erwarten. Das Spiel ſelbſt findet nachmittags 3 Uhr auf dem
Platze an der Windmühle, an dem übrigens die Erdarbeiten für das
im Sommer daſelbſt ſtattfindende Bezirksturnfeſt ſchon in vollem Um=
fange
begonnen haben, ſtatt. Vorher treffen ſich die zweiten Mann=
ſchaften
beider Vereine.
Berichtigung: F.A. Eintracht IGermania=Eberſtadt I 3:1 (2:0).
Eintracht betrat vollſtändig das Feld und erzielte 10 Minuten vor
Schluß, nachdem zwei Eintrach’ſpieler ohne wirklichen Grund vom
Spielfeld verwieſen worden waren, den dritten von dem ſchlecht ſehenden
Schiedsrichter anerkannten Treffer.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr
(Sondermiete 2): Cavalleria ruſticana, hierauf: Der Bajazzo‟
(Pagliacci). Kleines Haus, abends 7½ Uhr: Künſtleriſche Gedenk=
feier
des Jahres 1848. Orpheum, 784 Uhr: Perle der Frauen.
Union=, Reſidenz=, Central=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino=
Vorſtellungen.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakiion
keinerlet Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des s 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Zurzeit werden auf dem Kranichſteiner Gut die letzten der da=
ſelbſt
einſt einen kleinen Hain bildenden uralten Hainbuchen gefällt,
wohl um den Ofen zu heizen. Ob dieſe maleriſchen Erſcheinungen nicht
für dieſen Zweck zu ſchade ſind, möchte Einſender dieſes zu fragen ſich er=
lauben
? In dem bekannten Werk Bemerkenswerte Bäume des Groß=
herzögtums
Heſſen in Wort und Bild werden dieſe Buchen bei der
Ludwigsbuche erwähnt. Sie verdienten als die letzten ihrer Art da=
ſelbſt
erhalten zu bleiben!

Briefkaſten.
C. Manuſkript liegt zum Abholen bereit.

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Wetterbericht der Gießene= Betterwarte.
Vorherſage für den 25. März:
Ziemlich heiter, trocken, warme ſüdliche Winde. Das ſchöne Wetter
hält vorausſichtlich weiter an.

Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Nudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land
Reich und Ausland: Max Streefe; für den Inſeratenreil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Rummer hat 8 Geiten.

30, Quittung

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Au 15. März: Wernher, Margaretha Wilhelmine,
geb. Kornmann, Modiſtin, Kiesbergſtr. 42, hier Stadtkrankenhaus. Am
16.: May, Peter, 1 J., Feldbergſtr. 75. Am 15.: Hau, Karl Friedrich,
Kaufmann, 31 J., verh., Wenckſtr. 10. Hofmann, Phil., Metzgermeiſter,
50 J., Eberſtadt, hier Eliſabethenſtift. Am 16.: Frieß, Heinrich, Bäcker=
meiſter
, 51 J., Groß=Umſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Bauer, Kath.
geb. Litzinger, 21 J., Ehefrau des Zimmermanns, Große Bachgaſſe 26.
Gölzenleuchter, Helene, geb. Leiberger, 76 J., Witwe des Weißbinders,
Grafenſtr. 13. Steinmann, Anna Chriſtine, geb. Helduann, 73 J.,
Ehefrau des Handelsgärtners, Klappacherſtr. 64. Am 17.: Spieß, Katha=
rina
, geb. Grasmück, 83 J., Witwe des Wiegemeiſters, Eckhardtſtr. 3.
Am 16.: Jung, Ludwig Karl, Gymnaſiaſt, 17 J., Ernſt=Ludwigſtr. 9.
Schönig, Hen

Erna, 1 Mon., Mühlſtr. 8. Am 18.: Heumann, Max, Oberſt a. D.,
66 J., led., Herdweg 110. Am 17.: Brommer, Eliſabeth, geb. Mahr,
57 J. Witwe des Schloſſermeiſters Heinrich B., Arheilger Str. 8. Am
18.: Härting, Eliſe, geb. Pfeil, 66 J., Witwe des Küfermeiſters und
Weinwirts Ludwig H., Heinheimerſtr. 38. Am 19.: Brunner, Doro=
thea
, Privatin, 72 J., led., Frankfurter Str. 38. Kirchner, Johannes,
Landwirt, 52 J., verw., Nieder=Klingen, hier Stadtkrankenhaus. Rein=
heimer
. Anna Katharina, geb. Bender, 60 J., Witwe des Landwirts
Goktlieb N., Groß=Gerau, hier Eliſabethenſtift. Riecke, Otto, Polizei=
wachtmeiſter
, 33 J., verh., Wilhelmſtr. 16. Am 20.: Peppler, Louiſe,
geb. Durodé, 80 J., Witwe des Ratsdieners Johannes Peppler, Mühl=
ſtraße
20. Neidhart, Friederike, geb. Baumann, 80 J., Witwe des Geh.
Obermedizinalrats Dr. Karl N., Heinrichſtr. 79. Weber, Babette, geb.
Opel, 74 J., Ehefrau des Privatiers Adam W., Beckſtr. 52. Am 21.:
Hehl, Margarete geb. Fiſcher, 79 J., Witwe des Lehrers Wilhelm H.,
Wilhelminenſtr. 31. Schönberger, Matthäus, Rechnungsrat, verw.,
Teichhausſtr. 52. Mees, Wilhelm, Bäcker, 60 J., verw., Rheinſtr. 47.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Palmarum, den 25. März 1923.
Landes=Buß= und Bettag.
Predigttexte: Vorm.: Jeremia 14, 4; nachm.: Hebräer 12, 7.
In allen Kirchen Kollekte für bedürftige evangeliſche Gemeinden des
Landes an Orten mit überwiegend katyoliſcher Bevölkerung.
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusge=
meinde
. Pfarrer Bogel. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. 11¾ Uhr: Kin=
dergottesdienſt
. Pfarrer Heß. Nachm. 5 Uhr: Abendmahlsgottes=
dienſt
. Pfarrer Vogel. Abends 7½ Uhr: Aufführung der Mat=
thäuspaſſion
von H. Schütz durch den Kirchengeſangverein.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller. Um 1:½ Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Zimmermann.
Abends 6 Uhr: Paſſionsfeier des Kirchengeſangvereins.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 31. März: Pfarrer
Wagner, Alexanderſtraße 1; vom 1. April ab: Pfarrer Vogel,

Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Kirche: Pfarrer Beringer; für den Nordweſtbezirk im
Gemeindehaus. Pfarraſſiſtent Müller. Um 10 Uhr: Häuptgottes=
dienſt
. Pfarrer Beringer. Feier des heil. Abendmahls mit Borbe=
reitung
. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfr.
Beringer. Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt. Feier des
heil. Abendmahls mit Vorbereitung.
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarraſſiſtent Reinharbt.
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Goethe. Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 5½ Uhr: Pfarrer Marx.
In beiden Gottesdienſten Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung.
Beſſunger Kieche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gortesdienſt
. Pfarrer Waguer. Feier des heil. Abendmahls mit Beichte.
Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. Nachm. 2 Uhr: Kin=
dergottesdienſt
. Pfarrer Vagner. Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent
Gerſtenmaier. Feier des heil. Abendmahls mit Beichte. Anmeldung
von ½6 Uhr an in der Sakriſtei.
Bauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
½10 Uhr an. Abends; Uhr: Pfarraſſiſtent Wolf. Feier des heil.
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von ½6 Uhr an.
Stiftskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar
Bellon. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr:
Paſſionsandacht. Montag, nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht. Diens=
tag
, nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Paſ=
ſionsandacht
mit Beichte.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Somtag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde.
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Prediger Brück. Montag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. Dienstag, abends
8½ Uhr: Lichtbildervortrag. Miſſionar Nottmann. Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, (Römerbrief.) Karfreitag, nachm.
3½ Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Schäfer. Abends 81 Uhr: Evan=
geliſation
. Jugendbund für E. C.: Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. Um 4½ Uhr: Bibelbeſprech=
ſtunde
für Jungfrauen. Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Montag,
abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen. Dienstag, abends
8½ Uhr: Lichtbildervortrag. Miſſionar Rottmann. Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge, Karfreitag, abends
8½ Uhr: Evangeliſation.
Chriſtliche Eiſenbahner: Sonntag, nachm. 4½ Uhr: Bibel=
betrachtung
.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtr. 6. Sonntag, vormittags
10 Uhr: Kirchgang. Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Karfreitag, vorm. 10 Uhr: Kirchgang. Abends 8 Uhr: Gemein=
ſamer
Abendmahlsgang zur Martinskirche. Treffen ½8 Uhr abends
vor der Kirche.
Chriſtlicher Berein Junger Männer, E. V., Infanterie=Kaſerne:
Sonntag, abends 8½ Uhr: Gemeinſchaftsſtunde, Bußtagsgedanken.
Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde (Daniel 2). Karfreitag, nachm.
4½ Uhr: Karfreitagsbetrachtung. Abends 7 Uhr: Gemeinſchaftlicher
Abendmahlsgang.
Ehriſtlicher Fugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.) Mitt=
woch
, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 25. März,
vorm. 11¾ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 28. März, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
, Freitag, den 30. März, vorm. 10 Uhr: Bibelſtunde.

über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevölkerung:
L. T. 10000 Mk., Kapfenberger 5000 Mk., Frau Dir. Goldmann
3000 Mk., Beamten der Heſſ. Verſicherungsanſtalt für gemeindliche Be=
amte
42000 Mk., Lutz, Lehrer i. R. (2. Rate) 1000 Mk., Rechnungsrat
W. Paul Ww. 500 Mk., Drogiſt Fr. Schömer 500 Mk., Fa. Herm.
Heinmüller 50 000 Mk., Angeſtellten der Fa. Herm. Heinmüller 20 500
Mk., Ernſt Herrmann (2. Nate) 1000 Mk., Wilhelm Mahr 5000 Mk.,
Fa. Geiger u. Günther Nachf. 15 000 Mk., Dr. Schiffer (2. Rate) 3000
Mk., Geburtstagsgabe 300 Mk., Ludwig, Zigarrengeſchäft, 5000 Mk.,
Oberſteuerſekretär Junck 5000 Mk., Juan Font 10 000 Mk., N. N. 268
Mk., J. Meyer 500 Mk., Arbeiter und Angeſtellten der Falkon=Werke
A.=G., Ober=Ramſtadt 319 240 Mk., Wilhelm Wedler, Alfred Meſſel=
weg
34, 10 000 Mk., Liebhaber=Bühne Darmſtadt 10 000 Mk., Oberrechn.=
Rat Martin Bormet (3. Rate) 5000 Mk., L. M. 200 Mk., Dr. Barthel
2000 Mk., Angeſtellten der Fa. Gebr. Roeder 159 200 Mk., 2. Rate Emil
Horn, Eiſenb.=Inſp., 5000 Mk., Ungenannt 1030 Mk., Frl. Doris Mar=
tin
, Offenbach a. M., Mittelſeeſtr. 9, 379 Mk., Hellmann Ww. 300 Mk.,
4. Rate drittes Polizeirevier 21 000 Mk., Dr. jur. Hermann Reuß,
Rheinſtr. 12, 1000 Mk., General und Frau von Rode (2. Rate) 5000 Mk.,
Archivrat Dr. Herrmann (2. Rate) 2000 Mk.
1. Quittung 336 810 Mk., 2. Quittung 382 210 Mk., 3. Quittung
490 850 Mk., 4. Quittung 578 465 Mk., 5. Quittung 680 703 Mk., 6. Quit=
tung
416 536 Mk., 7. Quittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1 251 261 Mk.,
91 Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 146 238 Mk., 11. Qnittung
525 881 Mk., 12. Quittung 557 984 Mk., 13. Quittung 1 577 273 Mk.,
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V
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
25. März, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gottes=
dienſt
. Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). Karfreitag, den
30. März, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſt dt (Mollerſtr. 49): Sonntag;
den 25. März, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. Uim 11 Uhr: Sonn=
tagsſchule
. Nachm. 3 Uhr: Evangeliſation. Abends ½8 Uhr:
Jugendbundſtunde. Dienstag, den 27. März, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Freitag, den 30. März, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde,
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 25. März, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule., Um ½4 Uhr: Predigt. Donnerstag, den 29, März,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 25. März, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung, Umr
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Abends 8½ Uhr:
Jugendſtunde. Karfreitag, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 25. März;
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Predigt. Prediger
Ricker aus Frankfurt a. M.
Katholiſche Gemeinden.
Palmſonntag, den 25. März 1923.
Kollekte für arme Erſtkommunikanten.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr, und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil, Meſſe mit Predigt.
Um 8 Uhr: Singmeſſe. Um 9 Uhr: Palmenweihe und Hochamt
mit lateiniſcher Paſſion nach Matthäus. Um 11½ Uhr: Letzte heil.
Meſſe. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht. Abends 8 Uhr: Faſten=
predigt
. Montag, Dienstag, Mittwoch, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegen=
heit
. Die Spätmeſſe findet in der Karwpche und Oſterwoche um
9 Uhr ſtatt.
Kapelle der Barmherzigen Schr=ſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr:
Heil. Meſſe. Nachm. ½4 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen= Kon=
gregation
. Abends 6 Uhr: Noſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr, und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe. Um ½10 Uhr:
Hochamt und Palmenweihe. Nachm. 2 Uhr: Andacht und Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Sonntag, vorm. ½10 Uhr: Amt und
Palmenweihe,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um 6½ Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um 9¼ Uhr: Hochamt und Predigt.
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. 7 Uhr;
Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen=
heit
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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

Dandelsdra

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Dollarſchatzanweiſungen des Deutſchen
Reiches. Unter den verſchiedenen Maßnahmen, welche in letzter Zeit
zur Stützung der Mark ergriffen worden ſind, iſt eine der wichtigſten
die Emiſſion der zur Zeichnung aufliegenden Dollarſchatzanweiſungen.
Das Ergebn=3 iſt zum Teil dazu beſtimmt, die Durchführung dieſer
Mazuahmen für längere Zeit zu gewährleiſten, vor allem aber durch
nachhaltige Beeinfluſſung der Preiſe der notwendigen Lebensbedürf=
niſſe
der breiten Maſſe der Bevölkerung die Grundlage ihrer Exiſtenz
zu ſichern. Ein Zeichnungserfolg würde dazu beitragen, den morali=
ſchen
Eindruck zu verſtärken, den die erfolgreich verlaufene Stützungs=
aktion
der Reichsbank in ihren Wirkungen auf die geſamte Volkswirt=
ſchaft
gehabt hat. Die Anleihe iſt dreifach geſichert, einmal durch die
Rückzahlungsverpflichtung des Reiches, zweitens durch die Garantie der
Reichsbank, und drittens dadurch, daß die Deviſen einem Deviſenaus=
gleichsfonds
zufließen, der bis zur Rückzahlung der Dollarſchatzanweiſun=
gen
als ſolcher erhalten bleiben ſoll und aus dem Abgaben ohne Gegen=
leiſtung
nicht ſtattfinden dürfen. Neben dieſer abſoluten Sicherheit haben
die Dollarſchatzanweiſungen erhebliche Vorzüge vor den Deviſen. Die
Dellarſchatzanweiſungen bringen über 6 Prozent Zinſen, während es
teine Dollarguthaben mit einem auch nur annähernd, ſo hohen Zins=
erträgnis
gibt. Deviſen ſind nicht beleihbar, während die Dollarſchatz=
anweiſungen
nach den bekannten Bedingungen der Darlehenskaſſen be=
liehen
werden, und zwar zu einem Satze in Höhe von 1 Prozent über
Bankdiskont, der zur jetzigen Zeit der Geldknappheit ganz außerordent=
lich
günſtig iſt. Dazu kommt, daß die Dollarſchatzanweiſungen, ſoweit
ſie ſelbſt gezeichnet ſind, für die Veranlagung zur Einkommen= und Kör=
derſchaftsſteuer
mit demſelben Wert eingeſetzt werden dürfen, mit dem
die als Gegenwert hingegebenen Deviſen einzuſetzen ſein würden. Außer=
dem
iſt die Hingabe der Deviſen zur Zeichnung der Dollarſchatzanwei=
ſungen
von der Devifenumſatzſteuer befreit. Aktiengeſellſchaften, die
ihre geſetzlichen Reſerben oder einen Teil davon in Dellarſchatzanwei=
jungen
anlegen, dürfen, wenn ſich aus dieſem Beſitz infolge Beſſerung
der Mark ein Verluſt ergeben ſollte, dieſen Verluſt vom geſetzlichen Re=
ſervefonds
abſchreiben. Schließlich werden die Dollarſchatzanweiſungen
als Sicherheit für Zollkredite, und zwar zum Kurswert (höchſtens zum
Neunwert), angenommen. Diefe Ausſtattung, namentlich ihre Rüick=
zahlung
ohne Abzug nach drei Jahren zu 120 Prozent in Dollar oder
Gold, macht ſie zu einem Anlagepapier ganz außerordentlich gee net.
Niemand ſollte deshalb verſäumen, ſich Dollarſchatzanweifungen zu ſichern,
zumal nach der Zeichnung die Nachfrage danach erheblich ſein wird.
Obendrein iſt es aber vaterländiſche Pflicht, in der Gegenwart alles zu
tun, was zur Erleichterung der ſchwierigen Lage der deutſchen Volks=
wirtſchaft
beitragen kamn.
* Deutſche Maſchinenfabrik A.=G., Duisburg. Der
Aufſichtsrat beantragt Erhöhung des Stammaktienkapitals um 120 Miu.
auf 240 Mill. durch Ausgabe neuer, ab 1. Januar 1923 dividen de=
herechtigter
Stammaktien. Ein Teil der neuen Aktien ſoll den Aktio=
nären
angeboten werden, die Feſtſetzung der Modalitäten bleibt der
Generalverſammlung überlaſſen, die auf den 24. April nach Berlin ein=
berufen
iſt.
Bedburger Wollinduſtrie A.=G., Bedburg. Die
Geſellſchaft verteilt aus einem Reingewinn von 22,312 Mill. (i. V. 2,017
Mill.) eine Dividende von 1½ Goldmark nach dem Ankaufspreis vom
31. Dezember 1922, d. ſ. 150 Proz. gegen 25 Proz. im Vorjahr. Die
Geſellſchaft ſchlägt, wie ſchon gemeldet, Kapitalserhöhung um 20 auf
40 Mill. vor. Näheres über die Begebungsmodalitäten iſt noch nicht
bekannt.
* Hille=Werke A.=G., Dresden. Die Generalverſamm=
lung
ſetzte die Dividende auf 6 Proz. für die Vorzugsaktien und 100
Proz. für die Stammaktien feſt. Ferner wurde die Kapitalserhöhung
um 2 Mill. Vorzugsaktien und um 29 Mill. Stammaktien auf 54 Mill.
beſchloſſen. Den Aktionären werden auf eine alte eine neue Attie zu
2000 Proz. angeboten, 1 Mill. neuer Aktien behält die Verwaltung zur
Verwertung unter 80 Proz. Gewinnbeteiligung der Geſellſchaft.
* Dresdener Schiffswerft und Maſchinenfabrik
Uebigau A.=G. Die Generalverſammlung beſchloß die Verſchmel=
zung
mit der Görlitzer Waggon= und Maſchinenbau=A.=G. Auf zwei
Uebigau=Aktien werden zwei junge Görlitzer Aktien mit Dividenden=
berechtigung
ab 1. Januar 1923 gewährt, auf die zwvei weitere junge
Görlitzer Aktien zu 5750 Proz. bezogen werden können. Die Aktionäre
von Uebigau erhalten außerdem als Entſchädigung für die ausgefallene
Devidende 360 Mk. in bar pro Aktie.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
hat ſich in der Geſchäftsſtille nichts geändert. Für Weizen und Roggen
zeigte ſich etwas Kaufneigung bei wenig veränderten Preiſen. Für
Gerſte verſuchten die Käufer niedrigere Preiſe durchzuſetzen. Auch für
Hafer zeigte ſich etwas Konſumnachfrage. In Mais, Mehl und Futter=
artikeln
blieb das Geſchäft bei wenig veränderten Preiſen belanglos.

h. Mannheimer Produktenbörſe. Die ruhige Haltung
blieb auch an der Donnerstagsbörſe beſtehen, gleichwohl zogen die
Preiſe um etw 35000 Mk. an, da das Angebot durch die Zurückhaltung
der Verkäufer klein iſt. Die Käufer laſſen ſich dadurch aber nicht be=
irren
und kaufen nur das Allernotwendigſte. Verlangt wurden für
Weizen 9335 000 Mk., Roggen 8587 000 Mk. Gerſte 7378 000 Mk.,
inländiſcher Hafer 5070 000 Mk., Hafer 95 000 Mk., Mixed=Mais 92000
Mk., La=Plata=Mais 102000 Mk. pro 100 Kilo bahnfrei Aannheim.
Die Mehlpreiſe blieben trotz der Weizenpreisſteigerung unverändert,
die Umſätze waren ſehr gering. Der Richtpreis beträgt weiterhin für
Weizenmehl Spezial Null 170,000 Mk., die ziveite Hand gibt zu
140 000 Mk. pro. Doppelzentner ab. Von Futterartikeln wurden
Weizenkleie mit 3842 (0 Mk., Wieſenheu mit 44 000 Mk., Luzerne=
kleeheu
mit 5052 000 Mr., Preßſtroh mit 3940 000 Mk. und gebun=
denes
Stroh mit 3536000 Mk. pro Doppelzentner angeboten, aber
wenig gehandelt.
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleiviehmarkt
am Donnerstag waren zugetrieben: 23 Kälber, 61 Schafe, 145 Schweing
und 52 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendewicht:
Kälber b 249260 000 Mk., c und d 230240000 Mk., e 220230000
Mk.; Schafe a und b 100110 000 Mk., & 90100 020 Mr., d 8590000
Mk. e 7080 000 Mk.; Schweine a und b 270280 000 Mk., & 260= bis
270 000 Mk., d und e 250260 000 Mk., Sauen 250270 000 Mk.; Fei=
kel
und Läufer 60140 000 Mk. Tendenz: mit Kälbern mittelmäßig,
geräumt, mit Schafen lebhaft, mit Schweinen mittelmäßig, mit Ferkeln
mittelmäßig, geräumt.
Börſen.
Frankfurter Börſe vom 23. Mär; (Eigener Bericht.)
Bei immer noch ſehr kleinem Geſchäft ſchritt die Spekulation heute zu
ftärkeren Meinungskäufen, ſo daß ſich das Kursniveau nicht unerheblich
befeſtigen konnte, da auch größere Verkäufe nicht mehr beobachtet wur=
den
. Weiterhin ſetzte ſich die freundlichere Haltung weiter durch und
hielt beſonders für Chemie= und Montanwerte auch nachbörslich an.
Am Markt der Auslandsrenten war lebhaftes Intereſſe für Türken=
werte
, I. Bagdad 44 000 %, II. Bagdad bis 28500 %, Zölle bis 31000
J. Ungarn waren bis auf Goldrente, die etwas feſter lagen, vernach=
läſſigt
, dagegen gaben öſterr. Renten auf die Einſtellung der Notiz wei=
der
nach.
Der Montanaktieymarkt lag ausgeſprochen feſt, beſonders Deutſch=
Lux. pl. 6750 %, Gelſentirchen pl. 6000 %. Buderus pl. 4900
Mannesmann pl. 3750 %, Caro pl. 4000 % und Laurahütte pl. 3000 7
Auch am Chemiemarkt waren die Kursbeſſerungen zum Teil erheb=
lich
, die Werte des Anilinkonzerns lagen 2 bis 3000 % feſter und zogen
nachbörslich noch weiter an, ſonſt Rütgers bl. 6400 %, Chem. Mainz pl.
5400 %, Scheideanſtalt pl. 3600 und Albert pl. 12 000 % rat. Die ande=
ren
Werte 2 bis 3000 % feſter.
Am Elektromarkt beſonders gefragt Felten u. Guilleaume pl.
5250 %0 und Siemens u. Halske pl. 6000 %. Die übrigen Werte zirka
2000 % feſter.
Von Maſchinen= und Metallwerten ſvaren beſonders Junghans ge=
fragt
, die 3450 % gewinnen konnten, ſonſt Metzallgeſellſchaft pl. 6500
Girſch Kupfer pl. 3000 %, Deutzer Gas pl. 2100 %. Die ſonſtigen
Steigerungen betrugen zirka 1000 %. Zuckeraktien verbeſſerten ihre
Kurſe um etwa 1000 % auch Zellſtoff= und Papierwerte höher, bis auf
Waldhof, die kaum verändert waren.
Bankaktien waren zum Teil recht feſt, beſonders Berliner Handels=
geſellſchaft
pl. 11000 %, Metallbank pl. 3350 % und Deutſche Bank pl.
2500 %.
Am Einheitsmarkt lagen die Kurſe faſt durchweg höher, u. a.
Badenia pl. 2500 %, Bremer Oel pl. 4900 %, Eiſenmeher pl. 7000 %o
rot., Frantfurter Hof pl. 2000 %. Leder Ingbert pl. 4000 Leder
Spickharz pl. 3000 %, Rodberg pl. 2300 % rat., Tellus pl. 2000 Chr=
hardt
u. Sehmer pl. 5500 %, Heſſer Maſch. pl. 2006 %, Elſäß. Bad.
Wolle pl. 11 000 %. Dagegen gaben nach u. a. Jettek u. Scherey
3900 % Dürkopp ./. 2000 %, Emaill Ullrich .I. 3000 %, Lüdenſcheider
I. 1500 %, Voltohm /. 1800 %. Schuhſtoff Fulda wurden heute nach
langer Pauſe mit 7000 %o ſcharf rat, wieder notiert.
Im Freiverkehr war das Geſchäft noch vecht klein, aber die Kurſe
zogen überwiegend an u. a. Api 12000 %o, Becker Stahl 1313500 %,
Becker Kohle 11 700 %, Benz 13000 %, Brown Bovcri 8000 %7, Elber=
felder
Kupfer 9000 % Frankfurter Handelsbank 1390 %, Growag
1150 % Gummi Neckar 3000 %, Hamerſtein u. Hofius 7530
Hanſa Llotzd 7000 %o, Inag 14 000 %, Karſtadt 2700 %, Kuodt Metall
8900 %, Krügershall 15000 %. Mez Sühne 7500 % Meher Textil
3200 %, Petroleum 25 000 %, Kabel Rhetzdt 17,000 %. Tiag 5000 %,
Ufa 9000 %, Entrepriſes 100 000, Diamond Shares 135 500.
Frankfurter Abend=Deviſen vom 23. März. Bei ſtillem
Geſchäft bleiben die Veränderungen eng begrenzt. Dollarnoten 20900,
Polennoten 49,, Belgien 1185, Holland 8250, London 9800, Paris
1367½, Schweiz 3860, Neu=York 20 850.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Aus dem Ge=
fühl
heraus, daß mit den in den letzten Tagen bekannt gewordenen Zah=
lungseinſtellungen
in der Metall= und Getreidebranche und in der aus=

24. März 1923 Nr. 82

wärtigett Politik das Schlimmſte überwunden ſein dürfte, was des
Ultimoverlauf bringen konnte, griff in Verbindung mit einem deutlicher
ſich bemerkbau machenden Nachlaſſen der Spannung am Geldmarkte eine
beruhigtere Auffaſſung an der Börfe Platz. Die Spekulation, die in
der letzten Zeit überwiegend nach unten engagiert war, ſchritt, wenn
auch zögernd, zu Deckungen und Rückkäufen. Dies verlieh dem Geſchäft
zeitweiſe ein lebhafteres Ausſehen; doch iſt zu bemerken, daß das Pu=
blikum
ſich noch immer abſeits hielt.
Die Kurſe der meiſten Induſtrie=, Bank= und Schiffahrtsaktien er=
fuhren
daher Erhöhungen von durchſchnittlich 2000 bis 3000, vereinzelt
auch darüber, für Riebeck=Montan 8000, Anglo=Guano 13 000. Am
Markte der feſtverzinslichyn Werte ſtellten ſich Auslandsrenten, nameut=
lich
ungariſche, nach den Rückgängen der letzten Zeit etwas höher. Hei=
miſche
Renten zumeiſt underändert. Die freundliche Grundſtimmung
konnte ſich auch weiterhin behaupten. Etwas regeres Intereſſe beſtand
am Montanmaukt zeitweiſe für die Werte des Rhein=Elbekonzerns. Im
allgemeinen herrſchte aber wieder Geſchäftsſtille. Die zu Einheitspreiſen
gehandelten Induſtriepapiere waren bei geringer Beteiligung des Pu=
blikums
überwiegend gebefſert.

w. Deviſenm iekt. Frankfurt a. M., 23. März;

ie
Geld.
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Dosscses- ... 1416.45 1423.55 1364.10 137030 Schweiz.......
-. .. 3842.85 3862.15 3851.35 3870.65 Spanien ...
D. 3218.95 323 0 3216.95 3233.05 Italien .. ........ .. ...... 1029.90 1035.10 1014.95 1020.05 Liſſabon=Oporto. . . . . . . . . . . .. Dänemark .. 3990. 4010. 4009.95 4020.05 Norwegen T. 3765.55 3784.45 3768.05 3786.95 Schweden .. 5541.10 5568.90 5543.60 5571.40 Helſingfors . 563.60 586.40 666. 10 568.90 New=York ... 20822.80 20927.20 20847.75 20952.25 Deutſch=Oſterreich (abg.). .. .. 28.80 10 28.94 1. B.93 29.06 Budapeſt .. 4:53 90 4.56 10 3.61 60 3.63 40 Prag
... .. 618. 621. 618 25 621.5 Agram. " 200.59 210.50

w. Deviſenmarkt. Berlin, 23. März Telegr. Auszahlungen für:

Ne
Geld
Bri Kf
Geld Amſterdam=Rotterdam . .." S224 38 205.62 Mff Brüſſel=Antwerpen ...." . 1214.38 1250.62 1192.01 1197.38 Chriſtiania . . .. . . . . . . . .. .. ... 3765 56 3784.44 3765.55 3884. Kopenhagen .........." . 3999.97 4020.03 4019 92 4040.05 Stockholm.
oooa- . 5548.10 5573.90 5543.60 571. Helſingfors ............ . 564 68 567.42 562.09 56 Italien...
... 1024 93 1037.07 1922 43 10 London ....
.. 97755. 98245. 77755. 9824 New=York ... 20880 21 20964.79 20847.75 2095 Paris.. .. 1408.36 1416.04 1369.06 1375.9. Schweiz.. 3877.55 3867.45 3855.33 3874.6 Spanien
. ..... 3214.43 3235.57 321195 Vien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 28.9 29.00 28.95 Prag ......."
..... T.. 617.95 621.05 617.95 Budapeſt.. . . . ....... 4.54 4.58 4,73 Buenos=Aires ...." 7648.21 (731.79 (700.70 Bulgarien .. 139.15 139.85 118.62 Japan.
.. 9975. 10025. 9975. 1092: Rio de Janeiro ... 2304 22 2315.78 2299.23 231077 Belgrad.. 2i4 21 215.29 213.96 214.08

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)

Aktiengeſ. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff. /28003.
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Ber.=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .........
Braunkohlen=Brikett ..
Bremer Vulkan ....."
Wolle.
Chem. Henden
Weiler
Deutſch=Atlant.
Deutſche Maſchine
Deutſch=Niedld.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petrole
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel
Elberfelder Farben".
Elektr. Lieferung.
R. Friſter ..
Gaggenau Vorz
Gelſenk. Gußſtahl .
Geſ. f. elektr. Untern. . ./10000.
Halle Maſchinen.

21. 3.
17750. 23 3
20300. Han. Maſch.=Egeſt. 21.:
83060. 29602. Hanſa Dampfſch.. 23500. 23750. 124509. Hemoor Zement 29700 19259. 19500. Hirſch Kupfer. 35000 * 19750. 21750.1 Höſch Eiſen. 161000. 49590. Hohenlohe Werke
Kahla Porzellan 21200. = 48000. 30000. 65000. 68000. Lindes Eismaſch.. 14500. Lingel Schuh 6300. 17000. 19800. Linke & Hofme 23600. 20500. 20000. L. Loewe & C 35000. 17560. 21030. C. Lorenz 12500. 13100. Meguin. 18750. 14003. 15760. Niederländi ſche 45000.5 66500. 72000. Nordd. Gumt 7000. 24000. 28250. Orenſtein. 23700. 51000. 55250. Rathgebe 10450. 165000. 71000. Rombacher Hüttten 15100. 55500. Roſitzer Zucker 30160. 20000. 21900. Rütgerswerke B500. 19000. 21006. Sachſenwerk 10000. 8000 9300. Sächſiſche Gußſte 42000. 9740. Siemens Glas. 130600. 23 116900. 19500. Bolkſtedter Vorzellan 28505. 19500. 19500. Weſtf. Eiſen Langendreer/ 33000. 11566 Wittener Gußſtahl .. . ./45250. 40700. Wanderer=Werke . ... . .131000.

g0ch.
26960.-
60500.
35730.
61000.
2500.
36000.
15600.
7200.
25000.
39250.
14750.
20000.
50000.
8000.
26000.
11003.
17000
30300.
27500.
43000.
32500.
28300.
33500.
45250.
3000.*

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Abtien.

Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
50 Reichsanleihe. . . . . . .. . . . .

.
13

4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
41% W.lk.

Sparprämienanleihe ........."
4% Preuß. Konſols ........."
v.....
3½3%
.........
Of
4% Bad. An.. unk. 1935... ..
3½3% v. 1907......
4% Bahern Anleihe ....... .."
....
3½%
4% Heſſen unk. 1924 ..... ...
3½% .............
8% ............"
42 Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
5 Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% v. 1902.... . . ....."
47 .
................
5 Bukgar. Tabak 1902 .....
17%0 Griech. Monopol ....."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............"
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ................
4% Oeſt. Goldrente ....... .."
4% einheitl. Rente ....."
50 Rum. am. Rente v. 03
4½% Goldrente v. 13 ...
40 am. kowv. ...."
4½ v. 05 ..

475 Türk Admin.) v 1903.
49 (Bagdab) Ser. L.
429
II..
4½ v. 1911, Bollanl.,
4½% Ung. Staatsr. b. 14....
Goldrente .
Staatsr. v. 10...
%o Kronenrente ..

Außereuropäiſche.
Mexik. amort. innere.
konſ. äuß. v. 99
Gold v. 04. ſtfr.
konſ. innere .
(½% Frrigationsanleihs
5½ Tamaulipas, Serie1 .."
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . .
4), Gel. Tar: Ludw.=Bahu".
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.

49
2,6%0 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).

..
2,6%0Neue
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
30 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
8% 9. Em. ..."

21. 3 B 3. 89.75 5i 89.75 1140. 1170.- 650. 670. 4400. 4400. 95. 94. 84.50 (3.50 290. 348. 200. 180.4 147. 143. 275 255. 126. 135. 110 110. 150. 165. 150. 145. 116. 121. 102. 103. 125. 125. 109. 109. 10700. 13 000. 3200. 4850. 5000. 40 100. 5000. 4800. 52 500. 50 600. 4000. 6500. 6000. 10 100. 11000. 4690 4690. 4510. 4510.- 46 000. 44 069. 26 750. 25 750 1 2.300. 30 250. 14 300. 54 000. 55 000. 11000. 13 060. 4300. 4609. 150 083. 150 300. 284 000. 2c7000. 170 000. 187000. 177000. 195 (00. 198 000. 2650. 2250. 2000. 2500. 34 000. 34 600. 1000. 900. 40 000. 41000. 36 060. 2000. 58 000. 50 500.

Oblig. v. Trausportanſt. (Ftſ.) 21. 3.
3% Oeſt. Staatsb v. 1885 .. . 53 000.
3%6 Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz 54 900.
v. 1895 ..
420 Nudolfb. (Salzkammerg.) 2125.
4½% Anatolier I......."
3% Salon Conſt. Jonction..
16 000.
3% Salonique Monaſtir
59 Tehuantepee
189500.
4½%
.
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920... 110.
...... 100.
4% Frankf. H. Krd.=Ver. 1921 110.
% Mein. Hhp.=Bank 1922 ... 165
1922 ... 140.
420 Pfälz.
4% Rhein.
1923... 110.
3½9
85.
verl..
4% Südb. Boden=Cred.=Bank
München 1906.
170.
4% Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr. 101.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Gefi. Ldhyp. Kom. Obl.. . . 80.10
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½½ Darmſt. b. 1905 ...
2o Frenkfurt v. 1913 ... . . . . 235.
v. 1903......."
20 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie .....
4500.
Barmer Bankverein ......... 3300.
Berliner Handelsgeſellſchaft .. (37 000.
Commerz= und Privatbank ... 6400.
Darmſtädter u. Nationalbank. 6625.
Deutſche Bank ....... 1180060.
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 4250.
Deutſche Vereinsbank .. . . . . . 3200.
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . . 8750.
Dresdener Bank ....... .. .. . 6300
Frankfurter Bank .... . . . . . . . 4800.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . 31 900.
Mitteldeutſche Creditbank . . ... 4800
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 8208.
Reichsbank=Ant. ..... . . . . . . . 6600.
ein. Creditbank .... . . . . . . . 4500.
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 7000.
Wiener Bankverein ......."
6009
Berzwerks=Rktien.
Berzelius ................"
15 750.
Bochumer Bergb. .... ... ...."
Buderus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22100.
Dt. Luxemburger . . . . . . . . . . . . 43 068.
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. . . . 40 000.
Gelſenkirchen Bergiv. . . . . . . . . 52000.
Harpener Bergbau ........ . . 130000.
Kaliwerke Aſchersleben ... . . . 28700.
Beſteregelt ....... 34030.
Lothringer Hütte .. . . ... ...."
Mannesmann Röhren. .. . . . .. 39 700.
Mansfelder .. . . . . . . . . . . . . . . . 20 000.
Oberbedarf .... . . . . . . . . . . . . . 36 500.
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ..... . 31006.
Phönix Bergbau ... . . . . . . . . . 146 000.

m
G 2
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309

Frankfurter Kursbericht vom 23. März 1923

23. 3.
53 000.
57 000.
211.
35 000.
17250.
190 000.

100.
*8.
100.
106.
125.-

160.
109.

31.
9.
8i.
4800.
3500.
48 000.
6000.
7200.
26 500.
4509.
3210.
9405.
7000.
4003.
35 050.
4700.
8100.
6525.
4580.
7000.
6200.
16900.
55 850.
24 008.-
59 750.
44 000.
58 000.
137 000.
3200).
134 700.
43000.
22 450.
13 000.
35 000.

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein Stahlwerke .
.
Riebeck Montan.. . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ber. Laurahütte..
Aktien indnſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern.
Löwenbräu München ..
Schöfferhof (Binding)....
Werger ...................."

Akumulat. Berlin .......,
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher)......."
A. E. G Stamm.. . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ...."
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Bademia (Weinheim) .. . . . . . . . 11000.
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ............."
Bahriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel CCaſſel) ..
Bergmann El. Werke ..
Bing. Metallwerke. ........
Blei= u. Silberh. Braubach ..."
Brockhues, Nieder=Walluf.
Eementwerk Heidelberg
Karlſtadt .
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Abert ........
Griesheim Elektron ..
Weiler=ter=mer ..
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken .. . . . . ..
Dresdener Schuellpreſſen ....."
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . ..
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern ...."
Eiſenwerk L. Meyer jr. ... . . ."
Elberfelder Farb. v. Baher ..
Elektr. Lieferungs=Geſ. ..
Licht und Kraft ....."
Efäſi Bad. Bolle.........
Emag, Frankfurt a. M. .. . . .."
Emaill- &. Stanzw. UUlrich..
Enzinger Werke.....
Eßlinger Maſchinen ..
Ettlingen Spinnerei ..
Faber, Joh., Bleiſtift.
Faber & Schleicher..
Fahr, Gebr., Pirmaſenz
Felten & Guilleaume. Carlsw
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf.
Frankfurter Gus.
Frankfurter Hof
Fri. Maſch. Pokornt &
Fuchs Waggon Stamm.

21. 3. 23. 3. 43500. 47 000. 120 060. 8600. 10 000. 127 000. 30 000. 10000. 10 100. 21 509. 26 000. 6500. (500 G. G. 35 000. 40 200. 32 000. 7008. 7800. 12 750. 14 000. 70 000. 29 000. 32 000. 13.500. 21010. 23 300. 17 000 17 900. 16 700. 25 000. 25 000. 27900. 28500. 7600. 8109. 37 600. 38250. 8300. 4800. 7500. 9900. 19 500. 19 080. 14900. 14700. 15 000. 15 200. 14 900. 77 000. 89000. 17 200. 20 000. 20 750. 24 106. 7550. 7300. 17500. 25 490. 28000. 20 000. 124 000. 17500. 17 500. 13 000. 10200. 9200. 11950. 12 250. 13 099. 53 000. 160900. 18500. 21 400. 7700. 4359. 12000. 14000. 23 508. 139300. 5000. 5650. 25 100. 22060. 10 100. 11500. 32 003. 36 500. 26 600. 26 100. 6050. 7000 8300 9000. 36930 33 002. 8900. 7030. 6500. 25 000. 27 090. 6300. 11500. 12800.

Ganz, Ludwig, Mainz
Geiling & Cie.
Gelſenlirchen Gußſtahl.
Goldſchmidt Th.. . ........
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ...
Gummiw. Peter ........."
Hammerſen (Osnabrück)..
Hanfwerke Füſſen ......"
Heddernheimer Kupfer.
Hehligenſtaedt, Gießen..
Hilpert Armatureni. . .. . . . . . .
Hindrichs=Auffermann .. ....."
Hirſch Kupfer u. Meſſ..... . . . .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben .....
Holzmann, Phil.
Holzverk =Induſtr. .
Hotel A.=G., München
Hydrometer Breslau
Junghans Stamm. . .
Karlsruher Maſchinen.
Klein, Schanzl. & Becker.
Konſervenfabrik Braun,
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. .... . .. . . . . . 17500.
Lech Augsburg ............."
Lederw. Rothe ............."
Lederwerke Spicharz .......
Löhnberger Mühle ..........
Lüdenſcheid Metallw ........"
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraſtwerke Höchſt ....
Meguin, Butzbach .........."
Metall ivorm. Dannhorn) Nrbg.
Meher, Dr. Paul. ....
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm.. .
Motorenfabr. Deutz ...
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckar ulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm.. ...
Niederrhein Lederfabr. (Spier,
Oleawerke Fran jurt a. M. ...
Pfälz. Nähm., Kahſer...... ..
Philipps A.=G. .. . . . . . .. . . . .."
Porzellan Weſſel ... . . . . . . . . . 19 100.
Reiniger, Gebbert & Schall
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzüge .......
Rhenania, Aachen ....
Niedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin ..
Rütgerswerke ..
Schleußner (Frankfurt a
Schneider & Hanau
Schnellpreſſen Frankentha
Schramm Lackfabrik.
Schuckert Elektr. (Nürnberg). . . 32 000 =
Schuhfabrik Berneis=We

21. 3. 23 3. 7990. 7700. 630). 6500. 18000. 18200. 20 100 20000. 2125. 8500 33 000. 33 000. 8950. 8950. 34 500. 36 000. 22006. 25 000. 11500. 124530. 19 000. 23 030. 11000. 11500. 12000. 35 000. 38 000. 7400. 83/0. 17 200. 17 500. 7975. 8309. 19300. 231200. 10503. 9650. 34 000. 40 000. 11550. 15 750. 12800. 13 0,0. 8000. 9900. 5000. 6100. 14 200. 17909. 7475 7500. 7450. 9000. 12000. 21000. 21 000. 12500. 11000. 5009. 5700. 19 000. 21 030. 47500. 6000. 6100. 7500. 8350. 7500. 8200. 26 900. 24 000. 13000. 10000. 10860. 8900. 15 000. 26 750. 28500. 9500. 10000. 8500. 8000. 12000. 13 800. 8000. 13 600. 11000. 13500. 15509. 1 12 490. 14600. 20 100. 9506 11500. 20 600. 27 000. 6050. 6300. 10060. 11000. 10 200. 12000 12000. 12.500. 34 400.1 11400. 11090.1

1 PDer 2RUT
iIe
AKtieh / Fienten / Beuseh / Soffen

Transport=Aktien.
Schantung E. B. ....... ....
Süddeutſche Eiſenbahn=Gef...
Hapag (Paketfahrt) ...

Nordd. Lloyd ...............
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle ................. .
Beckerſtahl ................." !1
Benz.......... .............
14 000. Brown Boveri .............
Cont. Handelsbank .........."
Hanſa Lloyd ..... ..........
Inag. . ....................
Kabel Rhehdt .............. 11
Karſtadt R. ...............
Petroleum, Dtſche. ... . . . . . . . 2
Raſtatter Waggon ..........."
11000. I Stöckicht=Gummi .. . . . . . . . . . ."
Text. =Ind. (Barmen (Tiag) ...
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Tarmſtädter Werte.
Bahnbedarf.........."
Dampfkeſſel Rodberg.....
Helvetia Konſervenfabrik. . .
Gebr. Lutz .........
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Motorenfabrik Darmſtadt ...
Gebr. Roeder ..........
Veluneth & Ellenberge

Darmstadt
1 Luisenplatz 1

[ ][  ][ ]

Rummer 82.

Das ewige Feuer.
Roman von H. Richter.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
9
(Nachdruck verboten).
Ein befriedigendes Lächeln glitt über deſſen Züge.
Wir haben nun nicht wehr nötig, uns Ihnen gegenüber in
Beheimniſſe zu hüllen. Sie ſehen in mir, Baron, den Oheim
der Fürſtin Eiſchat, Fürſt Arweli, und hier die Angehörigen
der älteren Geſchlechter der Länder am Kaukaſus, vom Kaſpiſchen
Meer bis hinunter nach Batum, vom Terekgebiet bis an die per=
iſche
Grenze bei Eriwan. Es iſt kein Zufall, daß wir gerade
zier zuſammengetroffen ſind. Wir wollen dem Reiche erneut
die Ausdehnung geben, die es früher unter Thawar gehabt hat.
Es gärt unter den Völkern des Kaukaſus, die die Mißwirtſchaft
der Sowjets nicht länger ertragen wollen. Unſere Freunde in
Eriwan, in Batum, im Terekgebiet und Kuban warten auf das
Zeichen, das wir ihnen von Tiflis aus geben ſollen. Die Trup=
pen
werden nur zum kleinſten Teil bei den Sowjets ſtehen, die
Letten und Chineſen werden über die Grenze gedrängt oder nie=
dergemacht
, die anderen ſtehen zu uns. Die Kommiſſare werden
verjagt und widerſtandslos wird die Vereinigung des Landes
erfolgen. Die Ruſſen haben gute Arbeit für uns geleiſtet. Was
zerſtört iſt, ſoll wieder aufgebaut werden, und Ihnen wollen wir
die Einnahmequelle des Landes, das Oel, anvertrauen. Wir
wiſſen, daß Sie gekommen ſind, um auf Apſcheron neues Leben
zu erwecken. Sie ſollen uns ſtützen, und wir helfen Ihnen. Ohne
Induſtrie kann das Land nicht aufblühen, ohne die Anerkennung
des Auslandes können wir nicht gegen unſeren mächtigen Nach=
barn
im Norden beſtehen.
Der alte Arweli ſchwieg und Adrigan ſah nachdenklich vor

Darmſtädter Dagblatt, Saustag, den 24. März 1923.

Seite 3.

ſich hin. Was er da gehört hatte, war für ihn von größter Wich=
tigkeit
, die Entwickelung in Rußland hatte ſeine Pläne faſt un=
mglich
gemacht, die Peſt und der Hunger brachten Gefahren mit
ſich, denen er nicht begegnen konnte. Gelang dieſe Revolution,
dann zog ſich eine feſte Grenze nördlich des Oelgebiets und ſchloß
es von dem unheilvollen Einfluß der Sowjets ab. Ganz Europa
mußte er dann an ſeinem Unternehmen beteiligen, dann würde
Europa ihn ſtützen. Die neue Lage ſchien ihm nicht ungünſtig.
Ich ſtehe nicht für mich allein hier, ſagte er bedächtig, ich
betrachte mich als einen Vorkämpfer der europäiſchen Staaten.
Sie wiſſen, daß viel fremdes Kapital in den Oelfeldern ſteckt, und
eine Freundſchaft mit den Großmächten iſt unmöglich, wenn man
ihre alten Rechte nicht anerkennt. Die Sowjetregierung hat ſich
über alle Eigentumsfragen hinweggeſetzt und noch war für
Europa nicht die Zeit gekommen, mit den bolſchewiſtiſchen Macht=
habern
abzurechnen. Ihr Vorhaben hängt von Ihrer Stellung=
nahme
Europa gegenüber ab.
Die Verſamelten ſchienen mit van Utrechts Worten ein=
verſtanden
zu ſein. Wieder machte ſich Arweli zum Sprecher der
Allgemeinheit.
Wir wollen das Ausland im weiteſten Maße an unſerer
Induſtrie intereſſieren, und deshalb mache ich Ihnen heute unſe=
ren
Vorſchlag. Uebernehmen Sie es, für uns mit den Mächten,
beſonders mit der Hochfinanz in Paris, London, Berlin und
Neu=York zu verhandeln, bringen Sie uns die Verträge und
übernehmen Sie die Leitung des ganzen Unternehmens. Ihr
eigenes Haus wird ſich wohl, wie ich hörte, mit großem Kapital
beteiligen können. Stützen Sie unſer Unternehmen und wir
werden Sie ſpäter ſtützen.
Nein, in die innere Politik des Landes kann und will ich
mich nicht einmiſchen, ſo lange keine verhandlungsfähige Regie=
rung
vorhanden iſt. Schaffen Sie die aus eigener Kraft, und

ich werde ſofort mit den Verhandlungen beginnen. Kein Tag
ſoll dann mehr verloren werden.
Fürſt Arweli erhob ſich.
Wir werden darüber beraten, Jonkheer van Utrecht. Ich
muß Sie jetzt bitten, uns allein zu laſſen, was hier heute noch be=
ſprochen
wird, muß geheim bleiben.
Aber ich hoffe, miſchte die Fürſtin ſich ins Geſpräch, daß
Sie nun auch mir noch eine Stunde ſchenken. Von Staats=
angelegenheiten
iſt jetzt genug geredet worden, laſſen Sie uns
plaudern. Die Dächer von Tiflis ſind ein kühler Aufenthalts=
ort
in dieſer heißen Zeit. Kommen Sie, Baron.
Sie führte ihren Gaſt die Treppe hinauf in den Dachgarten,
ſvo Kiſſen und bequeme Seſſel ſchon bereitſtanden.
Ali iſt ein aufmerkſamer Diener, lächelte ſie. Sehen Sie,
es iſt alles für uns bereitet.
Sie klatſchte in die Hände und ſofort kam der mohammeda=
niſche
Diener und brachte den Tee. Die Fürſtin griff nach einem
Steinkrug und einem Becher, ſchenkte ein und bot ihn ihrem
Gaſte. Trinken Sie, Baron, es iſt Waſſer der Kura. Ein altes
Wort hier im Kaukaſus ſagt: Wer einmal Kurawaſſer getrunken
hat, kommt wieder. Ich möchte Sie an unſer Land feſſeln.
(Fortſetzung folgt.)
Das Geld behält ſeinen
Wert. Man muß es nur richtig anwenden. Das erkennt man am
beſten, wenn man ſeine Kleider, Bluſen, Gardinen, Strümpfe uſw.
mit den weltberühmten Heitmann’s Farben, Marke Fuchs=
kopf
im Stern ſelbſt färbt und dann ſieht, welch’ prachtvollen
Erfolg man durch die kleine Ausgabe erzielt hat.
(J,1757

Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Bruchband. 5 Brotkar=
ten
. 1 brauner Spazierſtock mit Silber=
knopf
. 1 ſchwarzes Lacklederportemonnaie
mit Kamm und Bürſtchen. 1 Fünfmark=
ſchein
. 1 weiße Kinderpelzmütze, 1 braune
Kinderhaarſpange. 1 brauner Kinderſamt=
hut
. 1 Tauſendmarkſchein. 1 Brieftaſche
mit 2500 Mk. und Brotmarken. 1 Geld=
ſcheinmäppchen
mit über 4000 Mk. 1 ſilb.
Medaillon mit Kettchen. 160 Mark in
Scheinen. Zugelaufen: Im Aſyl: Ein
dunkelgrauer Schäferhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es ver=
ſehen
den onntagsdienſt und in der Woche
vom 24, März bis einſchließlich den 31. März
den Nachtdienſt die Löwen=Apotheke,
Ballonpl. 11, die Adler=Arotheke, Wilhel=
ininenplatz
17, und die Hirſch=Apotheke,
Nieder=Ramſtädterſtr. 21.

Zuckerverkauf.
Der vorbeſtellte Februar=Zucker Mühle.
wird mit 1½, kg auf den Kopf gegen! Nieder=Beerbach, den 22. März 1923.
Rückgabe der Marke Alfred Zimmermann
(Nr. 84) bis 31. März abgegeben. Die
Marken ſind durch die Geſchöfte bis
ſpäteſtens 5. April zurückzuliefern.
Für Säuglinge bis zum Alter von
2 Jahren und ſtillende Mütter wird
außerdem 1 Kilo Zucker ausgegeben.
Die dafür gültigen Marken können nach
Vorlage der grünen Milchausweiskarte
auf Zimmer 3 unſeres Amtes abgeholt
werden. Der Preis für Kriſtallzucker iſt
760 für das Pfund. Näheres in den KStellengeſuche
ſtädt. Aushängekaſten.
(st2456
Darmſtadt, den 22. März 1923.
Lebensmittelamt.
Heutiger Cintrag in das Handels= mächtig, auch Büro=
regiſter
B: Schlager & Beſt, Geſell=larbeiten, Stenogra
ſchaft mit beſchränkter Haftung, phie u. Schreibmaſch.
Darmſtadt: Durch Geſellſchafterbeſchluß ſucht Stellg. a. Büro
vom 8. Februar 1923 iſt der Geſell= in Darmſt.vd. Umgeb.
fchaftsvertrag geändert. Jeder Geſchäfts= Ang. u. 94 U Herdechel
führer iſt für ſich allein zur ſelbſtändi=
gen
Vertretung der Geſellſchaft berechtigt.
Kaufmann Fritz Tuteur in Darmſtadt
iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt. Junger Mann
Der Geſchäftsführer Albert Kunold hat / 18 Jahre alt, 3½ Ihr
jetzt ſeinen Wohnſitz in Darmſtadt. (2451 auf einem Finanzamt
Darmſtadt, den 17. März 1923. tätig, ſucht ſich zu ver=
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I. ſändern, gegebenenf
die Holzverſteigerung Nr. 4
iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine kön=
nen
von Dienstag, den 27. d8. Mts., ab mit guten Zeugniſſen,
bei den Kaſſenſtellen eingelöſt werden. /25 Jahre gewiſſenhaf
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag Diens= und zuverläſſig, ſucht
tag, den 27. ds. Mts.
Darmſtadt, den 23. März 1923.
Oberförſterei Beſſungen.
Delp.
Bekanntmachung.
Für das Rechnungsjahr 1923 iſt die
Lieferung von 75 Särgen zu vergeben, Lehrmädchen für
und zwar:
50 Stück Särge 2 2 m lang Fam, geſ. Arnheiter,
1,80
10
10 1,50
5 1,20
Angebote ſind bis ſpäteſtens 31. März/(2 Perſ.) geſ. Roß
ds. Js., getrennt für ſolche mit Holz= dörferſt. 48, I. (*.½m
lieferung, ſowie ohne Holzlieferung ein=
zureichen
. Die Särge ſind mit innerem
Ausſchlag und in einfacher Aufmachung Kaffee (Ausflugsort
zu liefern.
Die näheren Bedingungen können Angebote unter 2 99
während der Geſchäftsſtunden auf der
unterzeichneten Bürgermeiſterei einge=
ſehen
werden.

Arheilgen, den 23. März 1923.
Bürgermeiſteref.
Jung.
Zekanntmachung. pfehlg, weſches ſelb=
Der Hauſierer Peter Schüler der 8te / Haush., 3 Erw., ſelb=
aus
Griesheim, Sandgaſſe 23, iſt durch ſtdg, verſehen kann, z.
rechtskräftigen Strafbeſcheid des unter= 15. April geſ. Anf. Finanzamts vom 31. März / Geh. 18000 Mk. Näh.
1922 wegen Umſatzſteuerhinterziehung auf / Geſchäftsſtelle. (849
Grund der 88 359, 362 A.O. zu einer Geld=/Zuv. Gtundenfrau
ſtrafe von 13 275 Mark und zu den Koſten
des Verfahrens verurteilt worden. Gleich= Frau präſident Milkau
zeitig iſt die Veröffentlichung der Be=/Luiſenplatz 3. ( 8226 achtbarer Eltern in
ſtrafung im Darmſtädter Tagolatt und Braves Mädch. bei
in. Griesheimer Anzeiger auf Koſten zeitgem. Lohn geſucht.
des Verurteilten angeordnet worden. Näh. Geſchſt. (*8206
Darmſta.t, den 16. März 1923.
Ffnanzamt Darmſtadt=Land, tiges BauSmad
J. A.: Jgcoby.

kung.

Mittwoch, den 28. März, vor=
mittags
9 Uhr anfangend, werden
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Akazien 17 Stück II.VI. Kl.
5/74 fm,
Eſche 3 Stück IF.T. Kl.
0,72 fm,
Weide 1 Stück III. Kl.
1,40 fm,
Derbſtangen: Lärche 57 St. 4,43 fm,
Fichte 10 0,75 fm.
Blau unterſtrichenes Holz kommt
nicht zum Ausgebot.
Zuſammenkunft an der Roßmanns=
Heſſ. Bürgermeiſterei Rieder=Beerbach.
Pritſch.
Fliegende Arbeitskolonne
des ſtädt. Arbeitsamtes
erledigt vorübergehende Arbeiten und
Beſorgungen jeder Art durch zuverläſ=
ſige
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Ober=Ingelheim
a. Rhein. (28237
Anſtänd. Mädch.
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ſtraße
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Sof. geſ. Frau od.
rl. z. Mith. i. Haush.
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Frl. Friedrich, Frank=
furterſtr
. 74, I. (r8222
Frau od. Mädchen
ſtundenweiſe geſucht.
Näh. Geſchſt. (*8207
Männlich
Tücht. ( euesg
Reiſekraft
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ſtungsf
. Großhandl.
der Schokoladen= und Haus=Tauſch!

In der Not
unſerer Feit
die ſo manche alte Gewohnheit zerſtört hat,
heißt es auch bei Geſchenken in erſter Linie
diewirtſchaftliche Seite bedenken. Schon iſtes
üblich, bei Einladungen der Dame des Hauſes
ein Angebinde in Schokolade oder Pralinen
zu überreichen. Doppelt willkommen ſind
ſolche Aufmerkſamkeiten zu feſtlichen Tagen
wie Geburtstag, Einſegnung oder Oſtern.
Reichardt=
Schokoladen= Pralinen
haben mannigfaltigen Reiz: ſie ſind ſinnig
wie Blumen und köſtlich wie Edelfrüchte,
dabei infolge vorſorglicher Eindeckung heute
noch äußerſt preiswert. Schon ihrer hohen,
anregenden Nährkraft wegen ſollten ſie in
unſerer mageren Zeit allen anderen Gaben
vorgezogen werden. Die vornehme künſt=
leriſche
Ausſtattung, die das Reichardtwerk
ſeinen Pralinenpackungen mitgibt, ſind das
Entzücken allerKenner. Reichardt=Fabrikate,
erhältlich in allen an den bekannten blauen
Schildern kenntlichen Geſchäften, ſind daher
das ſchönſte und
billigſte Geſchenk.

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Nr. 39, II., r. (*8125
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mantel
, auch als
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wendbar

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Annaſtraße 8, part.
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ſtüm
zu verk. (*8186
Näh. Geſchäftsſtelle.
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bzug. (Gr. 1,95 X 0,80)
(Rahmholz)m. Schiebe=
vorrichtung
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in der Gſchſt. (*8170
Meſſing: Petroleumſteh=
ampe
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(4 Ltr.) zu vk. (*8187
Lirchſtr. 12, III., Iks.

Wegen

zu verl
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Ballonplatz 4, Stb

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