Darmstädter Tagblatt 1923


22. März 1923

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Nummer 80

Donnerstag, den 22. März 1923

Einzelnummer 150.00 Mk.

Frankreichs Abſichten auf das Rheinland.
Bor neuen Ueberraſchungen.
London, 21. März. (Wolff.) Der Pariſer Berichterſtatter
der Times ſchreibt, in einigen franzöſiſchen Kreiſen beſtehe der
Wunſch, die augenblickliche Lage im Rheinland auszunutzen
und die Bevölkerung vom Reich abzubringen. Die Ver=
handlungen
, die auf die Ruhroperationen folgen würden, könn=
ten
ſich als für die Erörterung eines neuen dauernden Regimes
für die Rheinprovinz günſtig erweiſen, in der die Beweisgründe
einer Notwendigkeit für Frankreich, Sicherheit zu erhalten, von
den franzöſiſchen Diplomaten angeſandt werden könnten. In
den anderen Ländern würden die verſchiedenen Pläne für die
Internationaliſierung der Rheinlande oder
ihre Kontrolle durch den machtloſen Völkerbund nur mit der
äußerſten Vorſicht aufgenommen werden. Von dem Standpunkt
der unmittelbaren Realitäten geſehen, ſeien dieſe Vorſchläge
überflüſſig und machten nur ein an und für ſich ſchon ge=
nügend
ſchwieriges Problem noch verwickelter. Was die Anſicht
betreffe, daß Großbritannien einen Pakt begünſtigen würde,
der nicht nur Frankreich gegen einen deutſchen Angriff ſichert,
ſondern auch Deutſchland gegen einen franzöſiſchen Angriff, ſo
ſei es klar, daß ein ſolcher Pakt von Frankreich niemals
angenommen werden würde.
Amſterdam, 21. März. (Wolff.) Der Korreſpondent des
Allgemeen Handelsblad, Nypels, der ſich kürzlich in Wies=
baden
aufhielt, ſchreibt ſeinem Blatte: Bereits einige Zeit vor
dem Ruhrkrieg haben die Franzoſen begonnen, höhere Be=
amte
aus dem altbeſetzten Gebiet auszuweiſen,
und haben dies in größerem Maßſtabe fortgeſetzt, nachdem die
Aufmerkſamleit der Welt ſich auf die Ereigniſſe im Ruhrgebiet
konzentriert hatte. Alle, die auf dem Rhein und im Rheinland
Intereſſe haben, ſollten meines Erachtens neben dem Ruhrgebiet
auch dieſes andere von den Franzoſen beſetzte Gebiet im Auge
behalten, denn wenn nicht alle Zeichen trügen, haben wir dort
binnen kurzem Ueberraſchungen zu erwarten. Man
ſcheint auch dort weitreichende Pläne zu haben.

Vom Tage.
Der Reichstag ſird am Samstag in die Oſterfexien gehen und ſeine
erſte Sitzung nach den Ferien am 11. April wieder aufnehmen.
Der Geſamtfehlbetrag des Reichshaushalts beträgt für 1922
1 Bil=
lionen
Mark. Er verteilt ſich mit 2,8 Billionen auf die allgemeine
Reichsverwaltung, mit 1 Billion auf die Betriebsverſaltungen und mit
3,1 Billionen auf den Haushalt zur Ausführung des Friedensvertrages.
Wie bekannt wird, beabſichtigt das Reichsverkehrsminiſterium keine
Erhöhung der Perſonen= und Gütertarife.
Die Botfchafterkonferenz hat geſtern vormittag den Bericht des Ge=
nerals
Nollet über die Militärkontrolle in Deutſchland zur Kenntnis ge=
nommen
. Die Kommiſſion hat am 15. März ihre Tätigkeit in Deutſch=
land
wieder aufgenommen.
Aus dem beſetzten deutſchen Gebiet melden die engliſchen Bericht=
erſtatter
, daß nach ihren Eindrücken Rheinland und Ruhr noch einige
Monate in ihrem Widerſtand unbeirrt ausharren können und werden.
Journse Induſtrielle beſtätigt die Verabſchiedung des bisherigen
Leiters der
ſchriſchen Ruhrkommiſſion, de Coſte, und nennt als ſeinen
Nachfolger Direftor Guilleaume vom Miniſterium für öffentliche
Arbeiten.
Wie nunmehr einwandfrei feſteht, begann am 12. dieſes Monats
die Funkenſtation der fränzöſiſchen 11. Infanteriediviſion in Caſtrop die
erausgabe eines Propagandafunkendienſtes in deutſcher Sprache: An
Alle.
Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf trifft am 23. März der
japaniſche Vizeadmiral und ſtell!
retender Chef des Admiralſtabs,
Baron Abo, in Begleitung der Kapitäne Ojura und Sato zu einem Be=
ſuch
des Ruhrgebietes ein.
Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Waſhington demen=
tiert
die franzöſiſche Botſchaft die Nachricht, Botſchafter Juſſerand hätte
nſtruktionen erhalten, Staatsſekretär Hughes zu bedeuten, daß jeder
Vermittlungsverſuch der Vereinigten Staaten in Paris als unwillkommen
betrachtet werde.
Dollarkurs in Frankfurt am 21. März,
abends //a7 Uhr: 20875.

K
S
Mtionen gegen
gebliche Attentate.

Frankfurt a. M. 21. März. (Wolff.) Wie wir erfahren,
hat die franzöſiſche Beſatzungsbehörde als Sanktion gegen
die angeblich von Deutſchen verübten Attentate gegen
franzöſiſche Soldaten von heute ab jeden Verkehr
nach und aus dem beſetzten Gebiet von 8 Uhr abends bis 5 Uhr
morgens verboten.
* Arheilgen, 21. März. Wie heute hier durch Aus=
ſchellen
bekannt gemacht wurde, verbietet die Rheinlandkommiſ=
ſion
von heute ab von abends 8 Uhr bis morgens 5 Uhr jeglichen
Verkehr aus dem unbeſetzten ins beſetzte Gebiet.
Ludwigshafen, 21. März. (Wolff.) Die franzöſiſche
Beſatzungskehörde hat über Ludwigshafen eine neue Verkehrs=
ſperre
verhängt, und zivar von abends 8 Uhr bis 5 Uhr mor=
gens
. Der Grund zu der neuen Sperrmaßnahme iſt noch nicht
zu erfahren.
Verhaftet. Ausgewieſen.
* Darmſtadt, 21. März. Aus Mainz wurden weiter
ausgewieſen: der Rektor der Mainzer Volksſchule Schrod,
Rechtsanwalt Soldan, Lehrer Grünſchlag und die ſtädri=
ſche
Beamtin Frau Schapiro.
Der Kreisvorſitzende der Deutſchen Volkspartei in Bin=
gen
, Weinhändler J. P. Bern, iſt ohne Angabe von Gründen
ausgewieſen worden ebenſo der Verleger der Rhein= und Nahe=
zeitung
, W. Polex.
* Mainz, 21. März. Von den Franzofen iſt weiter aus=
gewieſen
worden die Fcmilie des am 3. d. M. verhafteten Poſt=
ſchaffners
Unkelbach aus Mainz.
* Ludwigshafen, 21. März. (Priv.=Tel.) Heute mor=
gen
wurde der Führer der pfälziſchen Sozialdemokraten, der
Landtagsabgeordnete Körner, von den Franzoſen verhaftet.
Irgendwelche Gründe für die Verhaftung wurden nicht an=
gegeben
.
Ludwigshafen, 21. März. (Wolff.) Der Vorſtand des
Poſtamts Ludwigshafen, Obervervaiter Schmidt, iſt geſtern
von den Franzoſen verhaftet worden. Der Pfälziſchen Poſt zu=
ſolge
ſteht ſeine Verhaftung im Zuſammenhang mit der Feſt=
nahme
des Praſidenten der Oberpoſtdirektion Speher.
Ludwigshafen, 21. März. (Wolff.) Auch bei dem Vor=
ſitzenden
der pfälziſchen Gruppe der Deutſchen Volkspartei, dem
in München weilenden Abg. Burger wurde eine Haus=
lüchung
durchgeführt. Es wurden verſchiedene Schriftſtücke be=
ſchlagnahmt
. Außerdem wurden 15 junge Leute unter dem Ver=
Lacht, einer Offiziervereinigung anzugehören, feſtgenommen, des=
gleichen
mehrere Polizei= und Feuerwehroffiziere. Schließlich
wurden auch der Staatsanwalt am Landgericht Frankenthal,
Fung, und der dortige Gefängnisverwalter von den Fran=
zoſen
verhaftet. Beide wurden nach Mainz abtrausportiert.
Speyer, 21. März. (Wolff.) Der Präfident der Ober=
boſtdirektion
für die Pfalz, Feineis, iſt geſtern von den
Franzofen herhaftet und nach Landau abtransportiert worden.
Die Verhaftung erfolgte, weil Feineis die Verordnung 152 der
Rheinlandkommiſſion, die er übrigens gar nicht kannte, nicht
befolgt hat.

vo

Offenburg, 21. März. (Wolff.) Der Bürgermeiſter
n Windſchläg iſt von den Franzoſen verhaftet wor=

teibheſt.te Drmnen der Grtlichen Geverlſchit ertſchen Seie=
bahne
, und der Beſitzer des Wirtshauſes zum Anker ſind mit
Fraftwagen von hier fortgeſchafft worden. Man vermutet, daß
ſie nach Straßburg gebracht wurden.

Unerſättlich.
* Paris, 21: März. (Priv.=Tel.) Vor einiger Zeit hatte
das Echo de Paris eine Unterſchriftenſammlung eingeleitet für
ein Verbot der deutſchen Luftſchiffahrt durch die Alliierten.
Geſtern wurde beſchloſſen, eine Abordnung zu Poincaré zu ent=
ſenden
. Dieſe Kommifſion ſoll den Miniſterpräſidenten bitten,
dem Willen der Unterzeichner des Aufrufes Rechnung zu tragen
und die deutſche Luftſchiffahrt als Pfand zu übernehmen.
15 Jahre Zuchthaus.
Bochum, 21. März. (Wolff.) Vor dem franzöſiſchen Kriegs=
gericht
in Werden hatte ſich der 20 Jahre alte Kaufmann
Franz Stach aus Kupferdreh wegen Mordverſuchs zu
verantworten. Der Angeſchuldigte hatte eines Nachts anläßlich
einer Paßreviſion durch franzöſiſche Soldaten die Flucht er=
griffen
, als er nach Waffen unterſucht werden ſollte. Auf der
Flucht gab er einen Schuß ab, durch den ein ihn verfolgender
Franzoſe am linken Unterſchenkel verletzt wurde. Das Urteil
lautete auf 15 Jahre Zuchthaus. Der Anklagevertreter
hatte lebenslängliche Zuchthausſtrafe beantragt.
Bochum, 21. März. (Wolff.) Die Reviſionsver=
handlung
gegen das Kriegsgerichtsurteil gegen den Bürger=
meiſter
Schäfer=Eſſen findet am 23. März in Reckling=
hauſen
ſtatt.
Die Berkehrslage im Ruhrgebiet.
TU. Bochum, 21. März. Die Verkehrslage im Ruhrgebiet
iſt unverändert. Die Poſikontrolle in Steele=Friedrichsfeld und
Dorſtfeld wird äußerſt ſcharf gehandhabt. Faſt aus jedem Zug
werden Fahrgäſte herausgeholt, die einer Leibesviſitation unter=
zogen
werden. An der Zentralſtelle in Scharnhorſt wurden
heute nacht von den Franzoſen mehrere Perſonen aus dem Zug
herausgeholt. Sie werden zum Teil noch feſtg halten. In Gül=
heim
=Speldorf haben die Franzoſen denit begonnen, Kohlen
und Briketts aus den Lagerbeſtänden auf Eiſenbahnwagen zu
verladen, desgleichen auf der Zeche Konkordia in Oberhaufen.
Aufklärungsarbeit in der Eſſener Mordſache.
1 Million Mark Velohnung.
Bochum, 21. März. (Wolff.) Die Staatsanwalt=
ſchaft
in Eſſen hat auf die Ermittelung des Täters,
der nächtlicherweile einen Franzoſen, der als Heizer im Kel=
ler
des Hauptbahnhofs beſchäftigt war, durch das Fenſter er=
ſchoſſen
haben ſoll, eine Belohnung von einer Mil=
lion
ausgeſetzt. Der Franzoſe iſt aus Noiſſeville bei Metz und
ſoll ſchon während des Krieges in Deutſchland beſchäftigt ge=
weſen
ſein. Man vermutet, daß den Täter perſönliche Beweg=
gründe
zu der Tat veranlaßt haben.
Zum Attentat gegen Smeets.
Auf der Spur des Täters.
Köln, 21. März. (Wolff.)) Wie das Wolffburean hört,
iſt es den Bemühungen der Kölner Polizei gelungen,
den Anſchlag gegen Smeets aufzuklären und die
Perſönlichkeit des Täters feſtzuſtellen. Nähere Angaben können,
um den Gang der Unterſuchung nicht zu gefährden, zur Zeit
nicht gemacht werden. Nach den in der Wohnung des Täters
vorgefundenen Papieren, ſcheint es ſich um einen jugend=
lichen
Phantaſten zu handeln. Der Aufklärungsarbeit der
amtlichen deutſchen Stellen ſtanden um ſo größere Schwierig=
keiten
entgegen, als jeder Anhalt für die Perſönlichkeit der
Täter fehlte.

Rußlands Balkanpolitik
Von
Prof. Dr. O. Hoetzſch, M. d. R.
Was Rußland in ſeiner Orient= und Balkanpolitik erftiebte,
iſt aus der ganzen Geſchichte des 19. Jahrhunderts bekannt, nach=
dem
Peter der Große die Linien angegeben hatte, auf denen ſich
dann die ruſſiſche Balkanpolitik, um den Modeausdruck zu ge=
brauchen
, zwangsläufig weiter bewegt hat bis zum Ende. Es
trar der Drang nach Häfen, Küſten, Meer, und es war das Stre=
ben
, die Raſſengerneinſchaft, die kirchliche und Sprachengemein=

einfach geweſen, die Vorherrſchaft Rußlands aufder
Balkanhalbinſel, die unter verſchiedenen Formen gedacht
werden konnte, und die Herrſchaft über Konſtantinopel und die
Meerengen, zu deren Erringung ideell=religiöſe und ſehr mate=
riell
=politiſche Intereſſen miteinander verbunden wurden.
Die verſchiedenen Kriege, die Rußland um dieſer Ziele willen
im 19. Jahrhundert geführt hat, und die verſchiedenen Friedens=

maht hit. Das heiſt. Fariſchrite ſind de Autſlaud dube ge=
dingt
geweſen. Indem ſich Rußland zum Schutzherrn der chriſt=
lichen
Untertanen der Türkei aufwarf, förderte es ganz gewiß

die Befreiung dieſer Balkanbewohner von der Türkei. Aber da=
mit
zugleich) auch die Cmanzipation der einzelnen, ſo entſtehen=
den
und unabhängig werdenden Staaten von einander
und damit ſchließlich auch die Emanzipation dieſer ein=
eelnen
Staaten von Rußland ſelbſt. Und in bezug auf
Konſtantinopel und die Meerengen iſt es gegen den
immer ſtärker werdenden Widerſtand des darin von Eng=
land
geführten Europas immer weniger vorwärts gekommen.
Das Hin und Her der verſchiedenen Friedensbeſtimmungen
über die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen
hat Rußlands Anſprüche und Forderungen im 19. Jahrhundert
niemals voll befriedigt.
Wie dabei der Gegenſatz zu Oeſterreich=Ungarn wuchs, welche
Laſt ſich dann auf den Fürſten Bismarck legte, der mit dieſen
beiden Rivalen in der orientaliſchen Frage zuſammengehen
wollte, das iſt bekannt und wird im einzelnen durch die große
Aktenpublikation des Auswärtigen Amtes für die ſiebziger und
achtziger Jahre höchſt intereſſant beleuchtet. Eine Ent=
laſtung
trat ein, als ſich Rußland mit voller
Wuch= der anderen Richtung ſeiner Expanſions=
politik
zuwandte, nach Aſien. Rußland ſuchte ſich, als
es den Beu der ſibiriſchen Bahn begann, den Rücken frei zu
machen und beſtärkte deshalb Oeſterreich=Ungarn in der paſſiven
Haltung gegenüber der orientaliſchen Frage und den einzelnen
Balkanſtaaten, die für die öſterreichiſche Orientpolitik zwiſchen
dem Grafen Andraſſy und dem Grafen Aehrenthal charakteriſtiſch
geweſen iſt. Das wurde 1897 in einem Abkommen zwiſchen den
beiden Staaten feſtgelegt und in dem weiteren Abkommen vom
2 Oktober 1903 (zu Mürzſteg) erneut bekräftigt, durch das auf
Betreiben Rußlands, die mazedoniſche und damit die ganze
brientaliſche Frage, ſoweit ſie Europa anging, zum Stehen kam.
Wie Rußland damals ſeine Balkanpolitik auffaßte, dafür iſt eine
amtliche Mitteilung in Sachen Mazedoniens bezeichnend, die
am 26. Februar 1903 im ruſſiſchen Regierungsanzeiger erſchien
und in der es zum Schluß hieß: Um den Preis unzähliger
Opfer Rußlands zu einem ſelbſtändigen Leben berufen, können
die Balkanſtaaten auf die ſtändige Fürſorge der kaiſerlichen Re=
gierung
für ihre tatfächlichen Bedürfniſſe und auf ihre kräftige
Verteidigung der geiſtlichen und Lebensintereſſen der chriſtlichen
Bevölkerung der Türkei rechnen. Gleichzeitig hiermit aber müſſen
ſie indeſſen nicht aus dem Auge verlieren, daß Rußland weder
einen einzigen Blutstropfen ſeiner Söhne, noch den allerkleinſten
Beſitzteil des ruſſiſchen Volles opfern wird, falls die ſlawiſchen
Staaten den ihnen zeitig gegebenen einſichtspouen Ratſchlägen
zuwider den Entſchluß faſſen, durch revolutionäre und Gewalt=
mittel
eine Veränderung des gegenwärtigen Regimes der Bal=
kanhalbinſel
anzuſtreben. Das die Situation zu Beginn des
20. Jahrhunderts.
In dieſer Situation, in der die Orientfrage in der Schwebe
und in Ruhe gehalten war und mit der ihre Gefahren für den
Frieden Europas vorübergehend gebändigt waren, vollzog ſich
von 1905 an, nach der Niederlage Rußlands im
ruſſiſch=japaniſchen Kriege, eine völlige Um=
kehrung
bis in den Weltkrieg hinein, den die ruſſiſche Gene=
ralmobilmachung
an der Orientfrage, genauer: an der von Ruß=
land
unterſtützten großſerbiſchen Agitation, entfeſſelte.
Die völlige Umwandlung der Stellung Rußlands zu Eng=
land
, die ſich im Laufe von noch nicht drei Jahren vollzog, er=
leichterte
von außen her die Wendung zurück nach dem nahen
Oſten, die ſeit Mitte 1908 ganz zielbewußt in Rußland von der
Preſſe und von der nichtamtlichen Politik vorgenommen und von
der amtlichen Politik nachgemacht wurde. Im Sommer 198 er=
ſchienen
zum Erſtaunen der Welt die beiden alten Gegner der
orientaliſchen Frage vereint in einem Programm zur Löſung der
mazedoniſchen Wirren, das die beiden Miniſter Grey und Js=
wolsky
voriegten. Beide Staaten ſtanden nun zuſammen in der
Geghierſchaft gegen die Türkei als Todfeinde des kranken Man=
nes
. Welche Motive England dabei leiteten, wird an anderer
Stelle dieſes Werles (vergl. S. 47) geſchildert. Die ruſſiſche Po=
litik
aber konnte nun, ſo mit England verbunden und von der
eigenen öffe itlichen Meinung unterſtützt und getrieben, weiter
aktiv in der prientgliſchen Frage vorgehen.
Getrieben wurde ſie vor allem durch die Neubelebung
des Panflawismus, den ſogenannten Neopanſlawismus,
der ſogar die Polen für ſeine Idee zu gewinnen ſchien und der
eine große demokratiſche Geſamtbewegung des Slawentums auch
zur endlichen Löſung der orientgliſchen Frage im ruſſiſchen
Sinne darſtellen wollte. Da nit wurde ſofort wieder die alte
geſchichtliche Spannung zwiſchen Rußland und Oeſterreich, die
nur geruht hatte, imn vollſten Maße akut und bedrohte erneut
den europäiſchen Frieden. Schon im Januar 1908 hatte Oeſter=
reich
mit den Erklärungen Aehrenthals über die Bahnlinie durch
den Sandſchak Novipazar ſich aktiv der Orientfrage zugewandt,

2) Wir entnehuen dieſen intereſſanten Aufſatz dem in Verbindung
mit dem Arbeitsausſchuß deutſcher Verbände von Dr. Ziegler heraus=
gegebenen
Buch Deutſchland und die Schuldfrage, Verlag für Politig
und Wirtſchaft, Berlin W 35. Grundpreis 3,75 Mk.

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. März 1923.

Numnter 80.

im Oktober 1908 vollzog es formell die Annexion von Bosnien
und Herzegowina. In der damit entſtehenden Kriſe, die bis zum
April 1909 währte, ſtand Deutſchland entſchieden an der Seite
Oeſterreichs. So verſchärfte ſich die Feindſchaft Rußlands auch
gegen Deutſchland mehr und mehr. Schon damals ſchien es, als
wenn Rußland nicht nur um der orientaliſchen Frage willen
mit Oeſterreich in Krieg geraten würde, ſondern daß ſich infolge
der engen Bündnisbeziehungen auf beiden Seiten der Krieg
ſofort zu einem ruſſiſchefranzöſiſch=engliſchen Kampfe mit Deutſch=
land
, Oeſterreich und Italien erweitern würde.
Graf Witte ſagt in ſeinen Erinnerungen, in denen er
durchgängig und zielbewußt für eine Friedenspolitik Rußlands
eintritt, ganz unverblümt, daß Rußland im Frühjahr
1909 zum Kriege noch gar nicht fähigwar. Das hat=
ten
guch der Zar und Stolypin begriffen, ſo daß Rußland kürzer
trat und Iswolsky, der immer unbedingter ſich zum Träger
einer aktiven rüfſiſchen Orientpolitik gegen Oeſterreich, auch auf
die Gefahr eines Krieges hin, gemacht hatte, im September 1910
zurücktrat. Auch Saſonow, der ihm folgte, und Kokowzew, der
Stolypin folgte, waren der Anſicht, daß Rußland, wenn es einen
Krieg entfeſſelte, leicht abermals in die Revolution ſtürzen könne,
und daß es zunächſt noch unbedingt Jahre des Friedens brauche.
Dieſe Jahre des Friedens hat Europa, wenn auch unter gro=
ßen
Kriſen, wie 1911 und 1913, noch genoſſen, vor allem des=
halb
, weil eben Rußland erſt wieder erſtarken wollte. Das ge=
lang
! Mehrere gute Ernten ſtärkten es wirtſchaftlich. Die Nach=
wehen
der Revolution wurden überwunden. Die Rüſtung zu
Lande und zu Waſſer wurde aufs äußerſte ausgebaut, und zwar
ſchon mit Begründungen, die gar keinen Zweiſel daran ließen,
daß das Parlament, das Offizierkorps, die Preſſe, die öffentliche
Meinung immer ſtärker und rückſichtsloſer zum Ausbruch jener
Kriſis trieben, von der man endlich die Verwirklichung der gro=
ßen
Orientziele Rußlands erwartete.
Nun rief auf der einen Seitze Italien durch ſeinen Krieg
gegen die Türkei die kaum beſchworene orientgliſche Gefahr wie=
der
wach. Auf der anderen Seite war der Gedanke eines Bal=
kanbundes
unter den Balkanſtaaten gereift, der dieſe auf
Koſten der Türkei gewaltſam erweitern ſollte und den die ruſ=
ſiſche
Politik förderte. Denn eine ſolche Balkanföderation ſollte
ein Inſtrument werden, mit dem Rußland die Orientfrage end=
gültig
löſen könnte.
Rußland ſuchte dafür ſeine Stütze von altersher bei Bul=
garien
, das recht eigentlich als Kind der ruſſiſchen Politik
ins Leben getreten war. Aber dieſes hatte ſich von Rußland
immer unabhängiger gemacht, und wenn auch Zar Ferdinand
ſpäter leidliche Beziehungen zu Rußland wiederhergeſtellt hat,
ſo hatte ſich und dadurch wurde die Lage immer gefährlicher
die ruſſiſche Politik und Agitation in den letzten Jahren doch
imer enger mit Serbien verbunden. Seit durch eine ſchreck=
liche
Freveltat in Serbien das Haus der Karageorgewitſch 1903
auf den Thron gekommen war, herrſchte dort ſowohl die groß=
ſerbiſche
Idee, die nur durch Zertrümmerung Oeſterreichs ver=
wirſl
werden konnte, wie die ruſſiſche Orientierung, die von
Rußland aus auf all und jede Weiſe und immer unverblümter
unterſtützt wurde. Es iſt bekannt, wie ſich Rußlands Geſandter
in Belgrad, Herr v. Hartwig, geradezu zum Mittelpunkt einer
großſerbiſchen und Oeſterreich todfeindlichen, fkrupelloſen und
wilden Agitation machte.
Dazu verſuchte man Rumänien von ſeiner Bundes=
genoſſenſchaft
mit Deutſchland und mit Oeſterreich=Ungarn los=
zulöſen
: im Sommer 1914 beſuchte der Zar ſelbſt die rumäniſche
Königsfäwilie in Konſtanza. Für Griechenland rechnete
man auf die verwandtſchaftlichen Beziehungen mit der däniſchen
und ruſſiſchen Herrſcherfamilie, von denen man hoffte, daß ſie
ſtärker ſein würden, als die Verbindung mit den Hohenzollern
in der Perſon der griechiſchen Königin und als die deutſchfreund=
liche
Orientierung König Konſtantins.
(Schluß folgt.)

Aktenmäßige Feſtſtellung franzöſiſcher Brutalitäten.
Berlin, 21. März. (Wolff.) Der deutſche Geſchäftsträ=
ger
in Paris hatte der franzöſiſchen Regierung am 25. Februar
eine Note überreicht, in der unter Anführung einiger beſonders
kraſſer Fälle gegen die an die Bevölkerung des Ruhrgebietes
verübten Gewalttätigkeiten, der franzöſiſchen Truppen
proteſtiert wurde. Dabei hatte die deutſche Regierung ſich
ausdrücklich vorbehalten, auf Grund des von ihr fortlaufend
geſammelten Materials für jedes begangene Unrecht volle Ge=
nugtuung
zu fordern. Vor einigen Tagen hat nun der deutſche
Geſchäftsträger in Paris der franzöſiſchen Regierung in einer
Note eine Sammlung weiterer Beiſpiele von Gewalt=
aktenderfranzöſiſchen
Truppen im Nuhrgebiet unter
Proteſt übermittelt.
In der Note werden zunächſt die Bluttaten in Eſſen,
Hörde, Bochum, Gelſenkirchen und Oberhauſen
angeführt. Ermordet wurden: Am 3. März in Eſſen der
Bahnwärter Franz Herold, als er nach Beſetzung des Haupt=
bahnhofs
aus feinem Wärterhäuschen noch einige Habſeligkeiten
zu retten verſuchte, am gleichen Tage in Eſſen=Frohnhauſen der

Dollax=
Schatzanweiſungen
des Deutſchen Reiches
Garantiert von der Reichsbank
Schluß der Zeichnung:
9
Sumabengfringkinattr.4s

Oeeich
Deutſche Proteſte.
Berlin, 20. März. (Wolff.) Der deutſche Geſchäfts=
träger
in Paris hat der franzöſiſchen Regierung eine Note
überreicht, in der es heißtt
Der deutſchen Regierung wird der Wortlaut eines von dem
Kommandanten der 47. franzöſiſchen Infanteriediviſion in Reck=
linghauſen
, General Laignelot, unter dem 28. Februar er=
laſſenen
Befehls bekannt, der angeblich der Verhinde=
rung
von Sabotageakten an Verkehrsmitteln dienen
ſoll. Der Befehl läuft auf die Einführung eines all=
gemeinen
Geiſelſyſtems hinaus und ſtellt einen neuen
Verſuch der franzöſiſchen Befehlshaber dar, die deutſchen Be=
amten
und die deutſche Bevölkerung mit völkerrechts=
widrigen
Mitteln zu Dienſtleiſtungen gegen das eigene
Land zu zwingen. Die deutſche Regierung proteſtiert gegen
dieſe neue Form der Vergewaltigung.

Gerichtsbeamte Hermann Löwe, als er ſeine neben der Poli=
zeiwachentür
liegende Haustüre öffnen wollte; ſeine Ehefrau
war vom Balkon der Wohnung aus Zeuge der Bluttat. Zur
gleichen Stunde wurde der Ingenieur Ewald Dirks in der
Hermannſtraße in Hörde von einem franzöſiſchen Soldaten, an=
ſcheinend
einem Unteroffizier, ohne jede Veranlaſſung durch
einen Revolverſchuß ſchwer verletzt und ſtarb am 5. März im
Krankenhaus. Der Soldat entfloh nach der Tat. In der Nacht
zum 4. März wurde der Kaufmann Ludwig in Bochum auf
der Hernerſtraße von einem franzöſiſchen Soldaten durch einen
Bajonettſtich getötet. Am 5. März wurde der Bergmann
Groote auf der Zeche Weſterholt in Gelſenkirchen erſchoſſen,
als er über die Anſchlußgleiſe der Zeche zur Arbeit gehen wollte.
Am 12. März wurde der Polizeibetriebsaſſiſtent Schneider
in Buer durch einen Gewehrſchuß ſchwer verletzt, ebenſo der
Kaufmann Oskar Greveloh in Kettwig. Bei der Beſetzung
der Eiſenbahnhauptwerkſtätte in Mülheim=Speldorf durch fran=
zöſiſche
Truppen wurde der Arbeiter Wilhelm Hellmuth
durch einen Bajonettſtich im Rücken verletzt.
Die deutſche Note fchildert dann weiter die Mißhand=
lungen
, die an einer Reihe von Beamten der Schutzpolizei
begangen wurden. 1. a. wurde, der Polizeiunterwachtmeiſter
Krock in Buer ohne Grund von franzöſiſchen Soldaten ver=
haftet
und mit einer Reitpeitſche und dem Gewehrkolben miß=
handelt
. Als Krock völlig erſchöpft auf dem Fußboden lag, traten
ein franzöſiſcher Poſten und die anderen in dem Raume befind=
lichen
Soldaten dauernd mit den nägelbeſchlagenen
Schuhen auf ihn. Die ärztliche Unterſuchung Krocks hat
ergeben, daß ſein ganzer Rücken eine blaue Fläche war. Die
Haut war vielfach ſtriemenweiſe aufgeriſſen. Mon konnte deut=
lich
etwa 36 blutunterlaufene, ſtark ſchmerzhafte Striemen ſehen.
Die Note ſchildert dann die Räubereien franzöſiſcher
Heeresangehöriger in Eſſen, Lütgendoxtmund und
Herne und die Sittlichkeitsverbrechen franzöſiſcher Soldaten,
darunter vor allem die Vergewaltigung eines Mädchens bei
Eſſen=Dellwig durch ſechs franzöſiſche Soldaten ſowie die ver=
ſuchten
Sittlichkeitsvergehen franzöſiſcher Offiziere
an den Frauen ausgewieſener Schutzpolizeibeamten in Reckling=
hauſen
. Die Namen der betroffenen Frauen ſind bekannt, ſollen
jedoch, wie es in der Note heißt, aus naheliegenden Gründen

nicht preisgegeben werden. Ferner wird in der Schilderung der
Gewaltmaßnahmen der Franzoſen in Bochum die Mißhand=
lung
von 15 Primanern der Oberrealſchule II, die Auf=
hebung
der Stadtverordnetenverſammlung und insbeſondere die
Plünderung der Handelskammer und des Landratsamtes in
Bochum beſtätigt.
Zum Schluß geht die Note auf die Plünderung bei
der Beſetzung von Bahnhöfen ein und ſtellt feſt, daß die
Franzoſen in Wanne, Bochum=Nord, Eſſen=Fintrop und Ober=
hauſen
ein wüſtes Bild der Zerſtörung hinterließen. Auch die
Dienſträume der Bahnhöfe Eſſen=Hauptbahnhof und Kray=Nord,
die am 3. März beſetzt wurden, wurden vollſtändig geplündert.
Bei den Unternehmungen gegen die Bahnhöfe Langendreer und
Weitmar, wurden bei den verſchiedenſten Dienſtſtellen faſt alle
Schränke und Pulte erbrochen, durchwühlt und beraubt.
Kapitalismus oder Sozialismus.
Unterhausdebatte über den Antrag Snowden.
* London, 21. März. (Priv.=Tel.) Die geſtern erfolgte
Debatte über Snowdens Antrag im Unterhaus, der das kapi=
taliſtiſche
Syſtem verdammte, hatte im Hauſe große Anziehungs=
kraft
. Die Rede wurde mit großem Intereſſe aufgenommen.
Beſonders wird der Nachdruck, mit dem Snowden die Not=
wendigkeit
einer allmählichen Entwicklung zu dem Ziel, das er
im Auge hatte, betonte, hervorgehoben. Die Sozialiſten würden
keinen Schritt vorwärts tun, ehe ſich nicht der vorhergehende ge=
rechtfertigt
habe. Eindruck machte auch ſeine Ablehnung des
Bolſchewismus. Wir ſollen keine Konfiszierung, erklärte er,
und ich würde mich ſtets dagegen ſträuben. Das iſt der längſte
Weg zur Erreichung eines Zieles, und er wird im Zuſammen=
bruc
enden. Es gibt keine Analogie zwiſchen Sozialismus und
Bolſchewismus. Sie ſind beide Antithefen. Der größte Teil
ſeiner Rede war der Prüfung der beſtehenden Zuſtände in In=
duſtrie
= Landwirtſchafts= und Wohnungsangelegenheiten gewid=
met
. Sie ſeien ein Beweis für den Fehlſchlag des bisherigen
Syſtems.
Der Nationalliberale Sir Alfred Mont antwortete ihm
und brachte eine Entſchließung ein, die ſich gegen die beantragte
Aenderung wandte, weil die Abſchaffung des Privatintereſſes
an den Produktionsmitteln und die Verteilung das Volk arm
mache und die beſtehenden Uebel, nur verſchliumnern würde
Die Reſolution bekräftigte ſerner den Entſchluß, Vorſchläge
durchzuführen, die zur Beſeitigung der üblen Folgen der Mono=
pole
führen würden. Es ſei töricht, dem Kapitalismus den
ſchlechten Geſundheitszuſtand, die Schwäche, Armut und Un=
klugheit
der Charaktere und Gehirne zuzuſchreiben. Die Natur
ſei launiſch in der Verteilung ihrer Gaben. Ehe nicht jeder Ar=
beiter
dazu überredet werden könne, ſchwerer für den Staat
oder die örtliche Behörde zu arbeiten als für den Privatunter=
nehmer
, beſtünde wenig Ausſicht, Erfolge im Sozialismus zu
erzielen.
Ein Appell Poincares an Bonar Law.
* Paris, 21. März. (Priv.=Tel.) Die Pariſer Ausgabe der
Daily Mail berichtet, der franzöſiſche Miniſterpräſident habe
einen Appell an Bonar Law gerichtet, um der engliſchen Re=
gierung
zu beweiſen, daß Frankreich und Belgien mit der Be=
ſetzung
des Ruhrgebietes nichts anderes anſtrebten, als die An=
wendung
und Durchführung des Verſailler Vertrages. Um die
Ruhraktion vor jeder falſchen Auslegung und vor jeder Ver=
dunkelung
ihres wahren Zweckes zu ſchüitzen, werde Bonar Law
gebeten, durch eine deutliche Zuſtimmung zu der franzöſiſch= bel=
giſchen
Aktion den Friedensvertrag; den England mit unter=
ſchrieben
habe, zu ſchützen. Denn Frankreich und Belgien woll=
ten
nichts anderes als Sicherheit und Frieden.
* London, 22. März. (Priv.=Tel.) Im Unterhauſe er=
klärte
Bonar Law, die franzöſiſche Regierung habe bei der bri=
tifchen
angefragt, ob ſie geneigt ſei, ſich den Maßnahmen anzu=
ſchließen
, welche die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages
über die Entwaffnung Deutſchlands und die Reparationen durch
die Kontrollkommiſſion erzwingen wollen. Bonar Law ſagte,
die Regierung werde den General Bingham anweiſen, mit der
Kommiſſion zuſanmnenzuarbeiten.
Lord d’Abernon in London.
TU. London, 21. März. Der engliſche Geſandte in Ber=
lin
, Lord d’Abernon, iſt am Dienstag nachmittag in London ein=
getroffen
und hat bereits am Dienstag abend eine Unterredung
mit Bonar Law und Lord Curzon gehabt. Der diplomatiſche
Korreſpondent der Weſtminſter Gazette verſichert, aus autorita=
tiver
Quelle erfahren zu haben, daß Deutſchland beabſichtige,
Frankreich zur Regelung der Reparationsfrage neue Vorſchläge
zu unterbreiten. Dieſe Vorſchläge werden aber nicht nur
Frankreich, ſondern allen Verbündeten übermittelt werden. Mit
dieſer Abſicht ſtehe auch der Beſuch des Botſchafters in Ver=
bindung
.

Der Brand des Wiesbadener Staatstheaters.
Von Paul Schweder=Rudolſtadt.
sh. Zu einer vollendeten Aufführung der Tosca mit dem
prachtvollen neuen Bariton Roth aus Breslau, von Dr. Hage=
mann
eingeladen, war ich am letzten Samstag hier eingetroffen.
Später fanden wir uns in dem feudalen Naſſauer Hof zuſam=
men
, und Dr. Hagemann ſtellte mich den Mitgliedern der hieſi=
gen
amerikaniſchen Kolonie vor, die ſich zur Förderung des künſt=
leriſchen
Lebens der ſchönen Bäderſtadt zuſammengefunden
haben und eine großzügige Propaganda in den Vereinigten
Staaten für den Beſuch Wiesbadens einleiten wollen. Der
ſtinpmgewaltige Roth iſt als muſikaliſcher Herold dieſer begrü=
ßenswerten
Abſicht eben zu einem für unſere Verhältniſſe wär=
chenhaften
Honorar verpflichtet worden und bot uns in ſpäter
Stunde von der Hotelkapelle glänzend begleitet Lieder vom
Rhein und vom Wein dar. Beim Abſchied lud mich Dr. Hage=
mann
zur Rienzi=Aufführung für den Sonntag ein. Allein,
der ſchöne Abend verleitete zu einem Spaziergang durch den
Kurhausgarten, und ſo wurde es zu ſpät für das Theater. Wir
ſaßen wieder im Naſſaer Hof die Muſik ſpielte gerade Ich
hatte einſt ein ſchönes Vaterland, als es plötzlich einen kurzen,
dumpfen Knall gab. Im nächſten Augenblick meldete ein Liftboy
dem Generaldirektor Bieger: Das Theater brennt! Auf und
hinaus vor das Portal war eins.
Da lag ſchräg gegenüber im nächtlichen Dunkel des herrlichen
Parkes Wilhelms II. Lieblingstheater, das hohe Bühnendach
von kleinen, irrlichternden Flämchen überſät, die ſchneller und
immer ſchneller die Simſe umkreiſten und plötzlich einen mäch=
tigen
Flammenkranz bildeten, ſo daß das impoſante Gebäude
wie mit einem Zauberſchlag taghell erleuchtet erſchien. Kein
Zweifel, daß irgend eine Exploſion im Schnürboden erfolgt war
und dieſen rundum unter Flanmnen geſetzt hatte. Im nächſten
Augenblick lohte eine mächtige Stichflamme empor, und gleich
darauf waren auch alle Fenſter des fünfſtöckigen Bühnenhauſes
wit grellem, weißem Licht erfüllt ein Zeichen, daß auch die
Bühne brannte. Und wie brannte! Die angeblich imprägnierten
Sofitten gaben einen ausgezeichneten Brennſtoff ab, und ſchon
griffen die gierigen Flammen hinüber nach den Lagerräumen der
Bühne, in denen die unerießlichen Werte des einſtigen Kaifer=
lichen
Hoftheaters an Dekorationen, Koſtümen, Möbeln, Waffen,
Teppichen uſw. aufgeſtapelt waren. Gleichzeitig ſtanden auch
alle Künſtlerzimmer in Flamen. Erſt in dieſem Augenblick er=
ſchien
die Wiesbadener Feuerwehr, denn ſeit fünf Tagen iſt der
Fernſprechverkehr von den Franzoſen hier lahmgelegt, und alle
Bemühungen der wenigen Spaziergänger, vom Kurhaus, vom
Naſſauer Hof oder von dem der Brandſtelle unmittelbar
gegenüber gelegenen Hotel Vier Jahreszeiten aus Feuerwehr
und Bolizei zu benachrichtigen, mußten unter dieſen Umſtänden
hlſc agen. Trotzdem war die Wehr nur wenige Minuten nach

der erſten mündlichen Meldung am Platze, und zwar von allen
Stationen faſt gleichzeitig. Außerdem alarmierte ſie ihrerſeits
auch ſofort die Feuerwehren von Biebrich und Mainz.
Da das Theater von allen Seiten völlig freiſteht, konnte man
dem Brandherd verhältnismäßig leicht beikommen. Aber ſchon
um 10.36 Uhr (um 10.14 Uhr war die Exploſion erfolgt) ſtürzte
mit Donnergetöſe das gewaltige Bühnendach in den Bühnen=
raum
hinab, und ein einziger markerſchütternder Schrei ging
durch die Reihen des tiefergriffenen Wiesbadener Publikums:
Ihr geliebtes Hoftheater war tot, erſchlagen! Am Hotel Naſ=
ſauer
Hof fhand ein äußerſt theaterfreudiger franzöſiſcher Oberſt,
dem in dieſem Augenblick die hellen Tranen über das Geſicht
liefen. Und mit ihm weinten viele Hunderte in der Menge. Alte
Leute drückten ſich gegenſeitig in verhaltenem Schmerz die Hände
es war ein ſchrecklicher, tiefergreifender Augenblick! Das auf=
lodernde
Flammenmeer übergoß das weiße Marmordenkmal des
Dichters der Gloche an der Parkſeite mit wagiſchem Licht.
Dann zerſtörte das gefährliche Element das im Rucken Schillers
befindliche prächtige Bühnenportal, und man ſah, daß hier nichts
mehr zu retten war.
Inzwiſchen hatte man von der Kolonadenſeite aus den
Haupteingang mit Aexten und Beilen aufgebrochen, und mit
den Feuerwehrleuten drang ich in das verqualmte Veſtibül ein.
Vorſichtig taſtend gingen wir an den Billettſchaltern vorüber in
die große Vorhalle mit der bangen Frage, ob der eiſerne Vor=
hang
gehalten habe. Schon durch die Glastüren der Logen ſah
man den in Weißglut ſtehenden Bühnenabſchluß, der glücklicher=
weiſe
ſeine Pflicht getan hatte. Nur an der rechten unteren Seite
klaffte ein etwa vier Meter hohes und ebenſo breites Stück Well=
blech
in das Orcheſter hinein. Die mächtige Eiſenkonſtruktion
des Bühnendaches hatte hier den eiſernen Vorhang getroffen
und im Fall das kleine Stück herausgeſchlagen, allerdings noch
immer groß genug, um die Logenbrüftung im erſten Rang in
Brand zu ſetzen. Raſch war der Schlauch an dem Flurhydran=
ten
angeſchraubt und der auflodernde Behang abgelöſcht. Dann
folgten zwei weitere, von den Pumpen der in der Anlage vor
dem Kurpark aufgeſtellten Dampfſpritzen geſpeiſte Schläuche, und
mit ungeheurer Kraft ergoſſen ſich nunmehr immenſe Waſſer=
mengen
in den Bühnenraum.
Ein ſchauerlich=ſchöner Anblick der menſchenleere Zu=
ſchauerrqum
, vor ihm der glühende, ziſchende und dampfende
eiſerne Vorhang, und durch den Ausſchnitt hindurch der Blick
auf den einem rieſigen Baalstempel gleichenden Bühnenraum,
aus dem die Flammen frei in den ſternenüberſäten Nachthimmel
hinaufloderten. Mit Donnergepolter fielen die weißglühenden
Gegengewichte der Sofitten herab, der Zugwind brauſte vom
Zuſchauerraum in die Flammen, und auf der Bühne krachte,
ſtürzte und fiel, was als Gerüſt und Sims, als Mauerwerk und
Verzierung rund um das Bühnendach geſtanden hatte.
Im Orcheſter das gerade der letzte Muſiker verlaſſen hatte,
als der Brand begann, ſtieg das Waſſer langſam höher, auch der

Zuſchauerraum bekam ſein Teil ab. Aber die Hauptſache: er
wenigſtens bleibt uns in ſeiner lichten Höhe, ſeinen wunder=
vollen
Deckengemälden und dem Geſtühl erhalten. Das Syſtem,
Bühnenhaus und Zuſchauerraum getrennt zu erbauen und zu
halten, hat ſich bewährt, und ebenſo der eiſerne Vorhang, der
den ganzen ungeheuren Druck des durch fünf Stockwerke herab=
geſtürzten
Bühnendaches bis auf einen kleinen Teil ausgehalten
hat. Aber freilich hat es ſich auch gezeigt, daß dieſes Dach die
Kataſtrophe ins Unendliche hätte ſteigern können, und daß man
deshalb auf ſeinen Erſatz durch anderes Material ſinnen muß.
Die glühend gewordene Dachkonſtruktion vollte ſich vor dem
Einſturz förinlich zuſammen und blieb nicht, wie dies dem Et
bauer wohl vorgeſchwebt haben mag, im Feuer ſtabil.
An der Wilhelmſtraßenſeite, da, wo die Verwaltung, der
Zugang zur Bühne und zu den Magazinen ſich befindet, arbeitete
man während der ganzen Dauer des Brandes fieberhaft an der
Rettung der Koſtüme und Requiſiten. Leider reichten die erſten
Leitern nicht zu, ſonſt wäre ein weſentlicher Teil des Magazins
wohl noch zu retten geweſen. Man warf deshalb einzelne be
ſonders wertvolle Stücke hinunter auf den Raſen und rettete die
wertvollen Inſtrumente des Orcheſters. Faſt alle Künſtler des
Staatstheaters fanden ſich nach und nach ein und umſtanden
trauernd mit den Maſſen das brennende Gebäude, das ſchon
wenige Minuten nach Ausbruch des Feuers von einem Piquet
Marokkaner umſtellt wurde. Bald danach erſchienen zwei Kom=
pagnien
franzöſiſchen Militärs. Offiziere und Mannſchaften er=
boten
ſich zur Hilfeleiſtung, allein die deutſchen Feuerwehrleute
erklärten, daß ſie nach einem anderen Syſtem arbeiteten, und
ſo beſchränkten ſich die Truppen auf Abſperrungs= und Kontroll=
maßregeln
. Auch die franzöſiſche Gendarmerie trat in Tätigkeit
und war durchaus höflich und zuvorkommend.
Das verbrannte Material an Dekorationen und Koſtümen
geht naturgemäß in die Milliarden, denn alles das, was noch
unter Wilhelm II. für die Wiesbadener Hofbühne zu den prunk=
vollen
Oberon=, Wagner= und Klaſſiker=Aufführungen ange=
ſchafft
worden war, wurde zum größten Teil noch heute ver=
wendet
. Siebzig Verſicherungsgeſellſchaften ſind an dem Staats=
theater
und ſeinem Fundus beteiligt, allein die Nachverſicherung
dieſer unſchätzbaren Werte ſoll noch nicht geregelt ſein; in die=
ſem
Falle würde das Wiesbadener Theater ruiniert ſein. Das
darf natürlich nicht eintreten. Die Bedeutung des Wiesbadener
Staatstheaters gerade in der gegenwärtigen Zeit geht noch über
die des Berliner Theaters. Hier hat deutſche Kunſt bisher Ge=
legenheit
gehabt, vor dem ganzen feindlichen und neutralen
Auslande zu zeigen, was Deutſchland in Wahrheit iſt. Trotz un=
geheurer
Preiſe allabendlich ein ausverkauftes Haus das
war nicht nur das Verdienſt eines Bühnenmannes von der her=
vorragenden
Bedeutung eines Hagemann und einer glän=
zenden
Künſtlerſchar, ſondern das der Großen und Größten
unſerer Meiſter, deren Andenken wir am beſten dadurch ehren,
daß wir im Reiche draußen den Wieshadenern ihr ſchönes ſtolzes.

[ ][  ][ ]

Rumuter 80.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. März 1923.

Engliſch=franzöſiſche Arbeiterkonferenz.
FU. Paris, 21. März. Die Abgeordpeten der engliſchen
Arbeiterpartei, Adamſon, Buxton, Shaw und General Tompſon, Reichspoſtminiſter Stingi,
ſind Boßt Sonden, nach Paris abgereiſt. Die vier Abgeprdneten Geltungsdauer des Bohnungsmangelgeſetzes bis zum 30. Juni 193.
ſind von ihrer Partei mit einer offiziellen Aufgabe betraut und
werden mit ihren bolitiſchen Geſinnungsgenoſſen in Verbindung Der Ausſchuß erſucht die Reichsregierung, eine Verpachtung des Poſt=
treten
. Auch der Führer der engliſchen Arbeiterpartei, Mac= reklameweſens iu Erwägung zu ziehen. Ferner ſoll geprüft werden, ob
donald, ſowie der Abg. Henderſon, halten ſich augenblicklich in Liebesgabenpakete für das beſetzte Gebiet nicht zu ermäßigten Preiſen
Paris auf, um an dieſen Beſprechungen teilzunehmen.
befördert werden können. Der Ausſchuß verlangt weiter eine Verrin=

Eeite 3.

Paris, 20. März. (Wolff.) Die heute hier abgehaltene
ſozialiſtiſche Konferenz der alliierten Länder hat ſich
bis zum 29. Märzz vertagt, um inzwiſchen der Delegation,
die ſich nach Berlin begibt, Gelegenheit zu geben, mit der deut=
ſchen
Sozialdemokratiſchen Partei zu verhandeln. Die Entſchlie=
ßung
, die nach Beendigung der Beratung angenommen worden
iſt, hat folgenden Wortlaut:
1. Die Löſung des Reparationsproblems und
des Problems der internationalen Sicherheit iſt unerläßlich
für den friedlichen Wiederaufbau Europas. Dieſe Löſung darf
keinen politiſchen Hintergedanken verbergen, der beiſpiels=
weiſe
auf territoriale Annexion oder auf die künſtliche
Schaffung von Pufferſtaaten ausgeht.
2. Die augenblicklich betriebene Ruhrpolitik kann
keine Löſung dieſer Probleme bringen; wenn ſie bis zu
ihrer verhängnisvollen Kriſe weiterverfolgt wird, wird ſie die
wirtſchaftlichen und politiſchen Gefahren verſchärfen, die augen=
blicklich
auf den europäiſchen Nationen laſten.
3. Die Eigenliebe aller Regierungen bildet im Augenblick
ein Hindernis für Verhandlungen. Aus dieſem Grunde be=
ſtimmt
die Konferenz eine viergliedrige Delegation, die mit
der Sozialdemokratiſchen Partei verhandeln ſoll über
eine den augenblicklichen Notwendigkeiten angepaßte Faſſung
des Frankfurter Reparationsplanes und die Be=
dingungen
, unter denen internationale Sicherheit ei=
langt
werden kann.
Wie bereits berichtet, begibt ſich die aus einem Engländer,
einem Franzoſen, einem Italiener und einem Belgier beſtehende
Delegation morgen nach Berlin.
Türkiſch=arabiſche Brüderlichkeit.
Feindſelige Rufe gegen Frankreich.
Paris, 21. März. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung
aus Konſtantinopel meldet die anatoliſche Agentur, daß Mu=
ſtapha
Kemal Paſcha bei ſeiner Ankunft in Merſina von
den ſyriſchen Mohammedanern ſehr feierlich unter einem
Triumphbogen empfangen wurde, der mit ſchwarzen Fahnen
geſchmückt war, die die Inſchrift trugen: Türkiſch= arabi=
ſche
Brüderlichkeit, vergeßt nicht Eure ſyriſchen Lands=
leute
! Befreit uns! Einer Abordnung ſyriſcher Mohamme=
daner
erblärte Kemal, er wünſche, daß Syrien ſelbſt ſein
Geſchick beſtimme.
Nach der anatoliſchen Agentur ſollen ferner die von fran=
zöſiſchen
Behörden gebildeten armeniſchen Truppen=
teile
in der Umgegend von Aleppo und Alexandrette Aus=
ſchreitungen
gegen die mohammedaniſche Bevölkerung be=
gangen
haben. Die Reiſe Kemals habe eine gewiſſe Erregung
hervorgerufen. Privaten Nachrichten aus guter Quelle zufolge
ſei es bei einem Beſuche in Adana zu Kundgebungen
einer Gruppe türkiſcher Irredentiſten aus Antiochia und Aleran=
drette
gekommen, die zwei Tage lang mit ſchwarzen Fahnen die
Straßen von Adana durchzogen und feindſelige Rufe
gegen Frankreich ausgeſtoßen hätten. Die örtlichen Blät=
ter
hätten ein Manifeſt der Irredentiſten veröffentlicht, worin
Klage über die Verhältniſſe geführt werde, unter denen die
türkiſche Bevölkerung in den franzöſiſchen Mandats=
gebieten
lebe. Die Blätter enthielten lange Kommentare zu
der Antwort, die Kemal der Delegation erteilte: Ein ſeit langen
Jahrhunderten türkiſches Land dürfe nicht in fremden Händen
10
bleiben!
Beginn der Londoner Vorkonferenz.
TU. London, 21. März. Die alliierten Delegierten, u. a.
der Franzoſe Bompard, der Generalſekretär Maſſigli
ſowie der Italiener Garonni, die ebenfalls in Lauſanne
waren, ſind geſtern abend in London eingetroffen. Veniſelos
wurde für heute erwartet. Die Konferenz hat heute mittag
½12 Uhr begonnen. Die Delegierten werden ſich, wie in Lau=
ſanne
, in Kommiſſionen ſpalten. Es iſt wahrſcheinlich, daß dem
Antrage Poincarés entſprechend, keine offiziellen Communiqués
veröffentlicht werden. In Londoner offiziellen Kreiſen hofft
man, daß die Lauſanner Konferenz bald nach Oſtern zuſammen=
treten
kann, um den Vertrag mit den Türken zu unterzeichnen.
Nach Pariſer Privatmeldungen ſtellt man dort einen Umſchwung
in den offiziellen Kreiſen in der Orientpolitik feſt.

Deutſcher Reichstag.
* Berlin 21. März. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſch:
Angenommen wird ein Geſetzentwurf für die Verlängerung der
Darauf wird die zweite Leſung des Poſtetats fortgeſetzt.

gerung der Zahl der Oberpoſtdirektionen, der Reichseiſeubahndirektionen
und der Landesfmnauzämter, ſowie eine geſetzliche Regelung der Ab=
findung
der verheirateten weiblichen Beamten. Die Geſchäftsbedürfniſſe
der Verwaltung ſollen nach Möglichkeit in den eigenen Bezirken be=
ſchafft
werden; dabei ſoll das Handwerk eine weitgehende Berückſichti=
gung
finden.
Abg. Delius (Dem.) ſpricht zunächſt den Poſtbeamten an der
Ruhr und am Rhein Anerkennung aus und den Dank des gauzen Hauſes.
Bei den Gebühren müſſe die Poſt mehr ſoziale Rückſicht nehmen; auch
die beſetzten Gebiete ſollten bevorzugt werden. Das Defizit würde ſich
verringern, weun die Poſt für die Ausgabe der Steuermarken beſſer
entſchädigt würde und wenn man die Bautätigkeit einſchränken wolle.
Die unreutable Poſtreklame follte man abſtoßen und dafür das Funk=
weſen
weiter ausbauen. Die mittleren wüirttembergiſchen Beamten
müſſen endlich in den Genuß der Vorteile des Staatsvertrages gelangen.
Reichspoſtminiſter Stingl hebt hervor, daß nach dem neuen Etat
mehr als ein Drittel ſämtlicher Beamtenſtellen bei der Poſt abgebaut
werden follen. Auf eine Beſchwerde der Linken erklärt der Miniſter,
daß es beſſer ſei, in den Kantinen alle Bilder zu entfernen, nicht mur
die von Marx und anderen Parteipolitikern. In den Dienſt gehöre
keine Politik. Der Miniſter wandte ſich gegen die Höhereinſtufung von
einzelnen Beamten. Die meiſten ſeien zufrieden. Der Miniſter ſchließt
ſich
dem Dank für die Beamten, namentlich im beſetzten Gebiet, an.
Ueber die württembergiſchen Beamten habe das Finanzminiſterium noch
nicht entſchieden. Der Funkverkehr ſei im Deutſchen Reiche umfang=
reicher
als in irgend einem anderen Lande.
Abg. Strahtmann (Dntl.) bemängelt die häßlichen Briefmarken=
zeichnungen
.
Damit ſchließt die allgemeine Ausſprache. Die Eutſchließung wird
angenommen. Der Antrag der Mehrheit über die Beſoldungsordnung
wird dem Hauptausſchwiß überwieſen.
Vor Eintritt in die Einzelbeſprechung wird der Verlängerung des
Beſoldungsgeſetzes und dem Ctat=Notgeſetz in zweiter und dritter Lefung
zugeſtimmt.
Es folgt dann die Einzelbeſprechung des Poſthaushalts, in der
wiederholt Wünſche auf Beſſerſtellung einzelner Beamtengruppen und
Ausbau des Verkehrs uſw. vorgebracht werden.
Abg. Schöpflin (Soz.) empfiehlt, die hohen Koſten für die Tele=
graphenmaſten
dadurch zu verringern, daß man ſie nicht eingrabe, ſon=
dern
einbetoniere. Damit habe man in Würtemberg fehr gute Erfah=
rungen
gemacht.
Reichspoſtminiſtee Stingl erwidert, Beton ſei zu teuer. Impräg=
nierte
Buchenſtumpen hätten ſich durchaus bewährt. Der Neſt des Etats
wird damit erledigt.
Das Haus vertagt ſich dann auf Donnerstag, 2 Uhr: Interpellation
gegen den ſächſiſchen Erlaß bezüglich der religiöſen Feiertage, kleine Vor=
lagen
. Schluß 3,15 Uhr.
*
Berlin, 21. März. (Wolff.) Der Haushaltsausſchuß des Reichs=
tags
beſchloß bei Beratung des Nothaushalts für 1923, der eine geſetz=
liche
Grundlage zur Weiterführung der Verwaltung über den 1. April
hinaus ſchaffen ſoll, die Betriebsmitel durch Ausgabe von Schatzanwei=
ſungen
in Höhe von ſchätzungsweiſe 5 Billionen Mark zu verſtärken
und von dem im Haushaltsentwurfe für 1923 vorgeſehenen Anleihekredit
zur Beſtreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben zunächſt 500
Milliarden Mark im Wege des Kredits flüfſig zu machen.

Miniſterpräſidentenwahl in Sachſen.
Dresden, 21. März. (Wolff.) In der Landtags=
ſitzung
ſtand heute zum dritten Male die Wahl des Mi=
niſterpräſidenten
auf der Tagesordnung. Die beiden
Rechtsparteien hatten ſich auf die gemeinſame Kandidatur Kai=
ſer
(Deutſche Volkspartei) geeinigt, während die Sozialdemo=
kraten
und Kommuniſten ihre Stimmen für den bisherigen Ju=
ſtizminiſter
Dr. Zeigner abgaben. Anweſend waren 95 Ab=
geordnete
. Bei der Abſtinymung entfielen auf Zeigner (Soz.)
49, auf Kaiſer (Dtſch. Vpt.) 39, auf Seifert (Dem.) 8 Stimmen.
Zeigner iſt alſo mit abſoluter Mehrheit gewählt.
Er leiſtete ſofort den Eid auf die Verfaſſung in die Hand des
Landtags)räſidenten. Darauf wurde die Sitzung geſchloſſen.
* Dresden, 22. März. (Priv.=Tel.) Der neugewählte
Miniſterpräſident Dr. Zeigner hat ſeine Miniſterliſte ſchon
fertig, die auch die Zuſtimmung der Kommuniſten gefunden hat.
Aus dem alten Kabinett hat er Finanzminiſter Geldt, Wirt=
ſchaftsminiſter
Fälliſch und Kultusminiſter Leißner über=
nommen
. Arbeitsminiſter wird der frühere Mehrheitsſozialiſt
und jetzige Radikale Graupe, und Miniſter des Innern der
ſehr radikale Unabhängige Liebmann aus Leipzig. Juſtiz=
miniſter
wird wahrſcheinlich der von Dr. Zeigner zum Amts=
gerichtspräſidenten
ernannte frühere Leipziger Rechtsanwalt
Neu werden.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. März.
Das Ende unſerer Badeherrlichkeit.
2 Deutſchland hat ſchon im Mittelalter eine hohe Blüte=
zeit
der Badekultur beſeſſen, als überall Dampfbäder und Bade=
häuſer
entſtanden und von aller Welt Badefahrten, angetreten
wurden, von denen die Schriftſteller jener Epoche ſo viel zu
berichten wiſſen. Eine Wiederbelebung dieſes deutſchen Bade=
weſens
ſetzte in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts ein. Damals
ſchoſſen die neuzeitlich eingerichteten Volksbäder, Schwimmhallen uſw.
aus der Erde und der Zuſpruch wuchs von Jahr zu Jahr. So betrug
die Beſücherzahl z. B. 1912 in den ſechs ſtädtiſchen Badeanſtalten
Berlins 3 171 049, in der Volksbadeanſtalt zu Hamburg 2 449 871 Per=
ſonen
. Aber durch den Krieg und ſeine Folgen iſt unſere Badeherrlich=
keit
jäh vernichtet worden, und wir befinden uns einem furchtbaren
Niedergang der Körperpflege in Deutſchland gegenüber, wie der Hygie=
niker
Prof. Bruno Heimann in einem Aufſatz der Woche eingehend
darlegt. Schon während des Krieges war der Betrieb der Bäder durch
Kohlennot und Perſonalmangel lahmgelegt worden, und die Verhältniſſe
haben ſich ſeitdem nur noch verſchlechtert. In den privaten Wohnungen
iſt das Bad zur Seltenheit gewordren, da die Sammelheizung immer
teurer wird und das früher übliche tägliche Bad zum unerſchwinglichen
Luxus geworden iſt. Die Koſten eines Bades belaufen ſich, ſelbſt wenn.
man einen teuren Badeofen beſitzt, bei den gegenwärtigen Gas= und
Waſſerpreiſen auf diele Hundert Mark. Der Mittelſtand nimmt des=
halb
mehr und mehr ſeine Zuflucht zu den Volksbädern, die er früher
wenig aufſuchte. Doch auch hier haben die Badegelder bereits das
Tauſendfache der Friedenspreiſe erreicht und die kleinen Leute, die
früher die öffentlichen Badeanſtalten bevölkerten, ſind zum großen Teik
verſcheucht, die beſſer geſtellten abgeſchreckt. So fiel z. B. im Berlinel
Stadtbad Wedding die Beſucherzahl von durchſchnittlich 584 134 Perſonen
1912 und 1913 auf nur 365 720 im Jahre 1922. Die Hälfte der ſtädtiſchen
Badeanſtalten mußte in Berlin vor einem Jahre geſchloſſen werden,
und weitere gehen ihrer Schließung entgegen. Die Schulbäder find zum
allergrößten Teil aufgegeben, und ſo muß der Hygieniker feſtſtellen,
daß bereits Millionen von Menſchen auf das gewohnte allwöchentliche
Bad verzichten und durch einfache Waſchungen Erſatz ſuchetz. Aber
ſelbſt dieſer Ausweg iſt durch die ſparſame Verwendung warmen
Waſſers, durch die hohen Preiſe von Seife Schwämmen und dergl.
erſchwert. Nehmen wir hinzu, daß aus den gleichen Gründen die
Haar=, Nagel= und Mundpflege ſehr im Argen liegt, ſo wird es verſtünd=
lich
, daß bereits allerorten von einer Zunahme von Hautleiden
und anderen Krankheiten, die durch dieſe Vernachläſſigungen bedingt
oder begünſtigt werden, berichtet wird. Auch über vermehrte Verbrei=
tung
von Ungeziefer, beſonders der widerlichen und Krankheiten über=
tragenden
Kopf= und Kleiderläuſe wird vielfach geklagt. Die Feder
ſträubt ſich, die Tatſache zu buchen, daß 1922 in der Hauptſtadt des
Deutſchen Reiches monatlich etwa 7000 Menſchen in öffentlichen Anſtal=
ten
entlauſt werden mußten, ſodaß eine Entlauſungsanſtalt nicht mehr
genügte und eine aus Mangel an Zuſpruch geſchloſſene Volksbadeanſtalt
zu einer zweiten Entlauſungsanſtalt umgebaut wurde. Dieſe traurigen
Verhältniſſe erfahren eine Verſchärfung durch den Wäſche= und
Kleidermangel, in weiteſten Volkskreiſen. Bei einer Unter=
ſuchung
in einer Berliner Gemeindeſchule zeigte ſich ſchon vor zwei
Jahren, daß von 650 Kindern 305 kein Hemd hatten. Beſonders
empfindlich iſt der Wäſchemangel in der Säuglingspflege, ſodaß die
Säuglinge in ſteigender Zahl an ſchweren Hautleiden erkranken. Die
Bettwäſche fehlt vielfach, und die dauernde Benutzung unbezogener
Betten und Decken führt zur Verſchmutzung der Lagerſtätten. Ja bei
Hunderttauſenden von Familien iſt ſelbſt die hygieniſche Mindeſtfor=
derung
: Jedem Menſchen ſein Bett! nicht erfüllt. Bei einer im
vorigen Jahr gehaltenen Nachfrage hatten von 5447 Jenenſer Schul=
kindern
3941 kein Bett für ſich allein. So iſt alſo in Bezug auf die
Körperpflege ein Niedergang hereingebrochen, der zu den ſchwerſten
Bedenken Anlaß gibt.
Zur Linderung der Notlage der Kriegsbeſchädigten und Kriegs=
hinterbliebenen
in dem von fremden Truppen beſetzten Gebiet hat der
Reichsminiſter der heſſiſchen Hauptfürſorgeſtelle in Darmſtadt einen wei=
teren
Betrag von 50 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt. Chef=
redaktenr
Dr. Kohut und Freunde, Berlin=Grunewald, haben 627 000
Mark dem heſſiſchen Miniſter des Innern, Herrn von Brentano, zur
Verteilung an die chriſtlichen und freien Gewerkſchaften zur Verwen=
dung
im Sinne des deutſchen Volksopfers zur Verfügung geſtellt.
Heſſiſches Landestheater. Drumm=Quartett. Der heutige
Kamm
muſitabend des Drumm=Quartetts bringt zwei ſelten geſpielte
Werke: das große Cis=Moll=Quartett von Beethoven und unter Mit=
wvirkung
von Kammermuſiker Brückmann ein Quintett von Bruckner. Es
dürfte daher von Intereſſe ſein, die Werke zu hören.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht, Kleines Haus. Für die am
30. Juni beginnende Sommerſzielzeit hat Direktor Harprecht neben
einer Anzahl ausgezeichneter Luſtſpielnovitäten wie: Die Hamburger
Filiale von Kraatz, Henne im Korb von Bruno Frank, Man ſoll
nie heiraten von Richard Wilde, Der Wauwau (Komödie aus dem
Engliſchen von Horace Hodges), Der blaue Heinrich von Lengbach
und Schwarz, Mexikogold, ein Spiel um Geld und Liebe, von Lothar
und Bachwitz, Der müde Theodor von Neal; vielen Wünſchen ent=
ſprechend
auch einige gute alte Luſtſpiele erworben. Es kommen dafür
in Frage: Zirkusleute von Schönthan, Der Salontiroler von Mo=
ſer
, Die ſelige Exzellenz von Presber. Franzöſiſche Literatur iſt im
Spielplan nicht enthalten. Ein einmaliger Zyklus von vier Sonntags=
matineen
mit literariſchem Einſchlag, Björnſon: Die Neuvermählten,
Hartleben: Lore und Abſchied vom Regiment, Bierbaum: Stilpe=
komödie
, Sternheim: Kaſſette (in der Hamburger Inſzenierung) iſt
in Erwägung gezogen. Ueber den Ankauf der Freier von Eichendorff,
in der Zoffſchen Bearbeitung, ſchweben die Verhandungen. Im Per=
ſonal
werden wir neben vielen neuen Künſtlern eine Menge alte liebe

Theater mit allen Kräften wiederaufbauen helfen. Das muß
die Lofung der nächſten Tage ſein, denn ohne ſein Theater
würde Wiesbaden bisher ein Fels im brandenden Meere der
feindlichen Propaganda rettungslos verſinken!
*
Unſer Theatermitarbeiter ſchreibt uns: Das Staatstheater
wurde in den neunziger Jahren von den hebannten Theater=
architekten
Fellner und Hemer aus Wien erbaut, da ſich das
gemütliche alte Haus, das an der Stelle des Naſſauer Hof
ſtand, doch als allzu klein und unzeitgemäß erwieſen hatte. De
Platzfrage hatte damals alle Gemüter erregt, und mit der end=
gültigen
Löſung (Verbindung mit der ſüdlichen Kolonnade)
waren viele nicht einverſtanden. Doch blieb ſtädtebaulich mit
Rückſicht auf die Erhaltung der Anlagen um den Warmen Damm
kaum ein anderes übrig, denn für die uneingeſchränkte monu=
mentale
Wirkung des Rieſengebäudes wäre die Freilegung ganz
erheblicher Flächen nötig geweſen. So ſöhnte man ſich dann
ſchließlich mit der äſthetiſch durchaus nicht unwirkſamen und
praktiſch einwandfreien Löſung der Wener Architekten aus. Als
Kurioſität entſtand freilich die Tatſache, daß die hintere Seite
der künſtleriſch am reichſten ausgeſtattete Teil des Theaters
wurde, ein leidlicher Umſtand, über den damals viel gewitzelt
wurde. Jedenfalls war der ſtolze, in prächtigem präziſierenden
Barock gehaltene Bau eine Sehenswürdigkeit und ein Magnet
unſerer Stadt. Die praktiſche Eliederung im Innern, die vor=
zügliche
Ventilation, die Akuſtik, die vollkommene Erfüllung aller
techniſchen Bedingungen, endlich die glanzvolle, feſtliche Innen=
dekoration
des Zuſchauerraumes waren bald rühmend im Munde
von aller Welt. Was uns heute veraltet erſcheint, ſo der pom=
böſe
, mit Allegorien gefüllte Vorhang, die Ausgeſtaltung des
Plafonds mit Malerei, die in Plaſtik übergeht und immer ſehr
vielſagend iſt, wurde damals viel beſtaunt. Das Foyer in Ro=
koko
wurde mehrere Jahre ſpäter nach dem Entwurf des bekann=
ten
Stadtbaurats Genzmer angebaut. Es iſt in höfiſch betonter,
ſchwelgeriſcher Pracht gehalten und, ohne formal einen ſtarken
Schöpferwillen zu zeigen, in der Harmonie und feinen Abtönug
der Farben, doch ein Raum, in dem der Rhythmus heiterer
Lebens= und Genußfreude ſchwang. (Inwieweit dies alles nun
ein Rauh der Flammen wurde, entzieht ſich vorläufig noch un=
ſerer
Kenntnis, und es gelang hoffentlich, das Feuer auf einen
beſtimmten Herd zu beſchränken.) Das Theater hat ſchon ſeine
Geſchichte. Die Noynen der Jutendanten geben beſtimmte künſt=
leriſche
Programme. Unter den: erſten Intendanten, Georg
b. Hülſen, wurde das Haus im Sinne der prunkhaft voll=
zugenen
Eröffnungsfeier in der Tradition höfiſcher Gebunden=
heit
geleitet. Die alljährlich in Gegenwart Wilhelms II. ver=
anſtaliet
n Maifeſtſpiele waren ein Fortiſſimo dieſer Kunſt=
pri
.:; ſie brachten berühmte Künſtler, unzählige Fremde und
Unatzsen Viesbaden zu einem Platz, an dem ſich in dieſer Zeit
eber die internationale Welt traf. Wirtſchaftlich erfolgreich,
war geſe Aera künſtleriſch freilich weniger ergiebig. Hülſens

Nachfolger, v. Mutzenbecher, war ein Aeſthet, hatte auch
freiheitliche Kunſtanſchauungen und ſchmuggelte hier und da
künſtleriſche Konterbande auf die Bühne, durfte es aber doch
nicht ernſtlich wagen, grundſätzlich von den tief gehorſamen
Hoftheatergleiſen abzubiegen. Dann kam der Uebergangs= und
Revolutionsintendant Legal, ein ſtrebſamer und beleſener
Mann, ſchauſpieleriſch und ſchriftſtelleriſch von Format, jedoch
ohne den großen ſchöpferiſchen Zug, der das Wiesbadener Thea=
ter
durch ſtarke Leiſtungen beſonderer Prägung und von eigener
Leuchtkraft an die Spitze des deutſchen Bühnenkunſtlebens ge=
riſſen
hätte. Vor vier Jahren übernahm Karl Hagemann
das ſchwierige Amt des Intendanten und hat neben künſtleri=
ſchen
Ausſchſveifungen perſönlicher Eigenwilligkeit ſeine B= als Theaterleiter wohl erwieſen. Gerade jetzt hatte er
ſich einen Weg voll reicher, künſtleriſcher Ausblicke vorgenommen.
Nun kam das Unglück und verbaute ihm den Weg. Oberon
war die erſte Vorſtellung im neuen Hauſe.
J.
* Anton Bruckners Kammermuſik.
(Zur Aufführung ſeines Streichquintetts im Kl. Theater.)
Wie Künſtlerleid zur ſegenſpendenden Kraft werden kann, das zeigt
uns Anton Bruckners Erdenwallen und Künſtlerſchickſal. Seine jüngſt
hier mit ſo tiefem und hoffentlich nachhaltigem Eindruck aufgeführte
Meſſe in F=Moll iſt gleich ein Beiſpiel dafür. Er ſchuf ſie, als ihm
ſeine 1. Symphonie (C=Moll) 1868 in Linz einen Mißerfolg eingebracht
hatte, und rettete ſich ſo noch einmal aus der Verzagtheit des erſt Weg
und Ziel ſuchenden Symphonikers zurück in die kirchliche Muſik. Wir
Heutigen wiſſen, was er mit dieſer Meſſe der Welt für einen Schatz
tiefer Erbauung ſchenkte. Hanslick freilich empfand beim Anhören der
Meſſe die Folter endloſer tödlicher Monotonie, und bewies damit, wie
ſo oft, ſeinen Mangel an Urteil. Die Nachwelt hat dieſem bei Leb=
zeiten
arg überſchätzten und heute ſchon vergeſſenen Kritiker im Wiener
Univerſitätshofe ein Denkmal ſetzen zu ſollen geglaubt und ihm damit
ſicher keinen guten Dienſt erwieſen. Sein Wirken kann gar nicht raſch
genug vergeſſen werden. Bruckner aber hat unter den unſachlichen und
immer gehäſſiger werdenden Kritiken des einflußreichen Mannes ſchwer
gelitten; ſie verſperrten ihm den Weg zur Oeffentlihkeit mehr und
mehr. Die drei erſten Symphonien hatte Bruckner unter eigener Lei=
tung
wenigſtens noch zur Uraufführung bringen können. Die 4.
(romantiſche), 1874 entſtandene, lag aber jahrelang, ehe ſie (1881) unter
Hans Nichter aufgeführt wurde, und die gewaltige 5. Symphonie, in der
Bruckner den ſteilen Aufſtieg zur erhabenſten ſymphoniſchen Kunſt mit
einem gewaltigen Schritt erzwang, war zwar ſeit 1877 vollendet; er
ſollte ſie aber niemals hören: Als ſie 1894 in Graz unter Franz Schalk
endlich aufgeführt wurde, war Bruckner bereits ein Sterbender und
mußte fernbleiben. In ihr hat er der Welt ſein gewaltigſtes Glaubens=
bekenntnis
, dieſes aber bewußt aus dem Perſönlichen ins Weltenhafte
geſteigert, hinterlaſſen. Denn als ſolches, und beileibe nicht als bloßes
Spiel mit Choralmelodien, offenbart das Werk ſich dem Tieferblickenden.
Es wäre wohl zu verſtehen, wenn die ſtumme Klage dieſer mit Herz=
blut
geſchriebenen und doch zum Schweigen verurteilten Partitur den
ſpätreifen Künſtler wiederum wankend gemacht hätte im Glauben an
ſein Berufenſein zum Symphoniker. Vielleicht folgte er auch einem Rat
aus Freundeskreis; genug, er ſchuf 1879 ſein Streichquitett (F=Dur)

und damit ſein einziges Kammermuſikwerk. Vor Hanslicks Richterſtuhl
fand er natürlich auch damit keine Gnade. Nach der erſten öffentlichen
Aufführung (1885) meinte Hanslick, das ſei auf 5 Streichinſtrumente ab=
gezogener
reiner Wagnerſtil und vollte gar die unendliche Melodie,
die Emanzipation von allen natürlichen Modulationsgeſetzen, das
Pathos Wotans, den irrlichterlierenden Humor Mimes und die in uner=
ſättlichen
Steigerungen ſich verzehrende Ekſtaſe Iſoldens heraushören.
Den Beweis für dieſe törichten Behauptungen hätte er freilich ſchuldig
bleiben müſſen; aber er durfte ja als bedeutender Kritiker unange=
fochten
auch beweislos herunterreißen. Bemerkenswert iſt immerhin,
daß ſich ſein Tadel diesmal nicht gegen die Form des Werkes richtete.
In der Tat gibt dieſes, in der klaſſiſchen Sonatenform gehalten, darin
kein Rätſel auf. Es fällt ferner auf, wie der ſonſt ganz orcheſtermäßig
empfindende und erfindende Bruckner dieſes Werk ganz auf. Themen
aufbaut, die echt kammermuſikmäßig genannt werden müſſen.
So iſt gleich das den erſten Satz beginnende Hauptthema der
I. Themengruppe eine wundervolle kammermuſikaliſche Eingebung, ohne
Anſpruch auf Orcheſterfarbe und ohne übermäßige, die Grenzen der
Kammermuſik gefährdende innere Spannungsbelaſtung, und nicht minder
gilt das von dem zarten Seitenthema (Fis=Dur), das ſo eigenartig ein=
geführt
wird, nämlich nach einem Fortiſſimoabſtieg aller Inſtrumente
in breitgeſtrichener Achtelbewegung (G=Dur) über em unerwartetes
Pianiſſimo der Kniegeige auf Fis.
Den zweiten Satz bildet ein zierliches Scherzo mit einem Trio
voll von Wohllaut und heimlichem Behagen. Merkwürdigerweiſe ge=
fiel
dieſer Satz dem die Aufführung vorbereitenden Hellmesberger nicht,
und Bruckner ſchr
rieb als Erſatz ein Intermezzo, das dann aber doch
nicht geſpielt wurde. Beim Bruckner=Feſt des Bayreuther Bundes in
Stuttgart (1921) hörte man auch das Intermezzo neben dem Quintett,
das übrigens dort im Rahmen eines Kirchenkonzerts dargeboten wurde
und auch an dieſer Stelle volle Wirkung tat, feierlich im Getragenen
und edel im Anmutigen.
Namentlich der dritte Satz, das weithin berühmte Adagio in
Ges=Dur, ſtrömte eine unſägliche Weihe aus. Die erſte Geige und die
erſte Bratſche (Seitenthema) wetteifern in ihm ja aber auch in wohllaut=
geſättigter
, ausdruckstiefer Melodik.
Ein in Anſehung der Form eigenartiges Finale macht den Be=
ſchluß
: die erſte Themengruppe eröffnet und ſchließt ſerenadenartig
wiederkehrend, den Satz, nimmt aber an der Durchführung innerhalb
des Satzes nicht teil. Dieſe wird vielmehr von der zweiten Themen=
gruppe
(einem behaglich ſich wiegenden und anmutumſpielten Geſangs=
thema
) und einer dritten Gruppe beſtritten, die ſich auf einem eanz
brückneriſch kantigen Fugenthema von großer Kraft aufbaut und zu
prachtvollen Steigerungen emporführt.
An der Art, wie Bruckner beſonders in den Eckſätzen, ſeine Steige=
rungen
durchführt und ſeine Schlüſſe anlegt, iſt wohl am eheſten zu
fühlen, wie ſehr er ſonſt gewohnt war, mit dem großen Orcheſter zu
denken und mit ſeinen Möglichkeiten zu arbeiten, und wie ihm Tonfülle
und Klangfarbe der fünf Streicher nicht überall ſo recht genügen will.
r bleibt eben Symphoniker, auch wenn er einmal Kammermuſik ſchreibt.
Wogegen etwa Brahms, wie neulich ein vielgenannter Muſikſchrift=
ſteller
in dem gleichen Zuſammenhang bemerkte, auch als Symphoniker
imr er Kammermuſiker geblieben iſt, eine Feſtſtellung, die, wenn ſie all=
gemein
bedacht wurde, nur klärend wirken würde. Sicher iſt, daß mit
dieſem vergleichenden Hinweis Bruckners einzigem Kammermuſikwerk
kein Abbruch getan wird. Es iſt ein tönendes Zeugnis dafür, daß Bruck=
ner
ſich mit aller Liebe und herrlichem Gelingen auf den Kammermuſikſtik
hineinzudenken verſtanden hat.
Pr..

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darnſtädter Tazblati, Donnerstng, den 22. März 1923.

Rummer 80.

Bekannte begrüßen. Die beliebten: Adolf Jordan, Franz Sauer, un ere
Landsleute: Karl Lindt, Rudolf Sang, Theo Bögel, ſowie Gretelotte
Füßmann, Marie Hillburg. Als Gäſte: Frieda Eichelsheim, Eliſabeth
Horn, Kurt Veſpermann, die ſchöne Lia Eibenſchütz. Mit einer Anzahl
beliebter Mitglieder des Landestheaters ſteht Direktor Harprecht betreffs
Gaſtſpielen in Unterhandlung. Es wird wie im vorigen Jahre ein
Montags=Abonnement von acht Novitäten zu ſtark ermäßigten Preiſen
aufgelegt, welches evtl. bei zu erwartender Ueberzeichnung auf Donners=
tag
verteilt wird. Alles Nähere wird bekannt gegeben.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Schleſier=Vereins hatte zu einer
Bundesfeier eingeladen. Daß es ſich um keine alltägliche Veranſtaltung
handelte, bewieſen ſchon die geſchmackvollen Programme, die, mit künſt=
leriſchen
Steinzeichnungen und den Texten reich verſehen, eine ſchöne
Feſtgabe waren. Auch der Saal der Woogsturnhalle bot ein eigenes
Bild. Reicher Blumenſchmuck und eine große Zahl gerahmter Kreide=
zeichnungen
, durchweg Originalzeichnungen nach ſchleſiſchen Motiven,
ſchufen einen behaglichen Raum. Wenn er nicht ſo beſetzt war, wie zu
erwarten geweſen wäre, ſo lag das vor allem an dem Ausbleiben der
auswärtigen Gäſte infolge der Ungunſt der Verhältniſſe. Immerhin
war z. B. Aſchaffenburg recht ſtattlich vertreten. Nach dem Eingangs=
lied
des Chors, deſſen Leiſtungen ſeinem Dirigenten alle Ehre machen,
hörten wir einen Vorſpruch, der, gut vorgetragen, ſeine Wirkung nicht
verfehlte und in einem Gebet um die Wiedergewinnung der verlorenen
oberſchleſiſchen Heimat und dem gemeinſamen Liede. Ich hab' mich er=
geben
ſchloß. Es folgten in bunter Reihe Chorvorträge und Geſänge.
Fräulein Kayſer=Darmſtadt ſang reizende Lieder und erntete mit ihrer
Begleiterin am Klavier wohlverdienten, rauſchenden Beifall. Beſonde=
res
Intereſſe aber erweckten die ſchleſiſchen Tänze, die in ausgezeich=
neten
, echten Koſtümen uns überraſchend ſchöne Bilder boten, ein eige=
nes
Gemiſch oſtdeutſchen Ernſtes mit ſlawiſcher Lebendigkeit. Sie muß=
ten
oft wiederholt werden. Auf die Begrüßung der Gäſte antwortete
der Vorſitzende des Aſchaffenburger Vereins, und für die anweſenden
Darmſtädter Verbände der Vorſitzende des Verbandes heimattreuer Oſt=
preußen
. Dann verkündete der kleine Herold den erſehuten Kuchenver=
kauf
. Echter ſchleſiſcher Mohn= und Streußelkuchen harrte ſeines Schick=
ſals
. Viel Freude boten die Schattenſpiele, die leider wegen der vor=
geſchritten
Zeit abgekürzt werden mußten. Es blieben ſo noch 2 Stun=
den
für gemeinſamen Tanz, der durch die zahlreichen Koſtüme recht
farbenfroh wurde. Er beſchloß die ſchöne Feier, der ein ſtärkerer Er=
folg
zu gönnen geweſen wäre, zumal der Reingewinn für die Ober=
ſchleſierhilfe
beſtimmt war. Am 20. März, dem Tage der Abſtim=
mung
, veranſtaltete der gleiche Verein eine Proteſtverſammlung bei
Chriſt. In der richtigen Erkenntnis, daß poſitive Arbeit der wirkſamſte
Proteſt ſei, wurde vor allem der Flüchtlinge gedacht, die jetzt in Ba=
racken
und Schulen notdürftig untergebracht ſind. Ihren Kindern, denen
die Volen das Vaterhaus niederbrannten und ausraubten, ſoll wenig=
ſtens
für einige Wochen ein Heim in deutſchen Familien geboten werden;
und es ſei bereits an dieſer Stelle die Bitte ausgeſprochen, ſolche Kin=
der
, die zum Teil verwaiſt ſind, aufzunehmen. Eine Sammlung ergab
die ſtattliche Summe von 160 000 Mark. Nach einem Vortrag über
Schleſiſche Geſchichte von der Beſiedlung bis zur Jetztzeit, der viel
Anregung brachte, blieb der Verein noch einige Zeit zuſammen. Alle
hier in Darmſtadt anſäſſigen Schleſier oder Oſtdeutſchen ſeien auf das
Wirken des Schleſiervereins aufmerkſam gemacht. Sie erfahren Nähe=
res
im Vereinslokal bei Herrn Chriſt, Grafenſtraße.
HI. S.
Die Kaufmänniſche Stenographengeſellſchaft Gabelsberger hielt
einen Unterhaltungsabend zugunſten der Ruhrhilfe ab. Der Saal war
bis zum letzten Platz beſetzt. Ein ſehr ſchönes und reichhaltiges Pro=
gram
verlieh dem Abend genußreiche Stunden. Mit lieblichen Melo=
dien
unter den meiſterhaften Klängen der eigenen Muſikkapelle, dirigiert
von dem Mitglied Herrn Kurt König, begann pünktlich 71 Uhr die
Vortragsfolge. In dem ſehr reichhaltigen Programm wirkten erfolg=
reich
mit die Herren Kurt König, Kauck, Frl. Rothermel, Schaad Lie=
beck
, Bräunig, Germann, Herr Ganßmann, Herr Mayer. Recht reichen
Beifall ernteten auch die Damen und Herren des Bayernvereins, die ver=
ſchiedene
Schuhplattlertänze in taktvoller und muſtergültiger Weiſe zur
Aufführung brachten. Großen Lacherfolg hatte das Theaterſtück zu ver=
zeichnen
, um deſſen Aufführung ſich Herr Ferdinand Gubſch verdient
gemacht hat. Die Bühnenausſtattung verſah Herr H. Müller und Herr
A. Wörner. Ferner wurde der Abend verſchönert durch Tänze der Frl.
Elſe Falkenſtein und Frl. Anna Kraft vom Heſſiſchen. Landestheater
Darmſtadt. Die vier Tänze wurden in den wunderbarſten Koſtümen
ausgeführt. Der Phantaſietanz Großmütterchen, ausgeführt von Frl.
Käthe und Erika Dauer, erntete ebenfalls reichen Beifall. Herr Hilde=
brandt
brachte heitere Vorträge. Ganz beſonders muß hervorgehoben
werden, daß etwa 90 Prozent der mitwirkenden Damen und Herren
Mitglieder der Geſellſchaft geweſen ſind. Ein Beweis, daß außer der
beruflichen Arbeit auch Tonkunſt und Geſang gepflegt wird. Der 1. Vor=
ſitzende
, Herr Wilhelm Weber dankte ſämtlichen Mitwirkenden,
Gäſten und Mitgliedern. Der Neinerlös des Abends beträgt 60 000
Mark, die der Ruhrhilfe zur Verfügung geſtellt worden ſind.
Die Einheitsſtenographie. Zu unſerem geſtrigen Artikel über
die Einheitsſtenographie wird uns von unterrichteter Seite geſchrieben:
Der Oktober=Entwurf iſt gefallen. Für ihn hatten ſich bedingungslos
nur Württemberg, Thüringen und Waldeck ausgeſprochen. Ihre ſchrift=
liche
Ablehnung hatten Baden und Schaumburg=Lippe erklärt.. Die
meiſten Länder und Reichsverwaltungen hatten ihre Zuſtimmung davon
abhängig gemacht, daß eine allgemeine Annahme des Entwurfes erfolge.
Heſſen erklärte, ſich andernfalls Handlungsfreihet vorzubehalten. Preu=
ßen
, Bayern, Sachſen und Braunſchweig ſprechen ſich ebenfalls gegen
den Entwurf aus. Es muß aber betont werden, daß nach einem ganz
beſtimmten Plan ein von den Regierungen ernannter Ausſchuß von
vier Köpfen (zwei Gabelsbergerianer, zwei Stolze=Schrehaner) gebildet
werden ſoll. Ob er zuſtande kommt, ſteht noch dahin. Schließlich liegt
nach wie vor die Entſcheidung bei den Regierungen. Es bleibt abzu=
warten
, was die heſſiſche Regierung zu tun gedenkt.
Schloßkirche. Der Kirchengeſangverein für Stadtkapelle und
Stadtkirche veranſtaltet am nächſten Sonntag, Palmarum, abends 6 Uhr,
in der Schloßkirche eine liturgiſche Paſſionsfeier als Ausklang des Buß=
tags
und zum Eingang in die ſtille Woche. Neben Chören von Pa=
leſtrina
und E. Grell werden Die 7 Worte Jeſu am Kreuz von R.
Bartmus zur Aufführung kommen, wobei Frau Studienrat Dern, Frau
Söder und Frl. M. Wurz ſoliſtiſch mitwirken. Die Orgel ſpielt Herr
A. Weber. Die Leitung liegt in den bewährten Händen von Herrn
Oberreallehrer Pfaff. Für inaktive Mitglieder wird der obere Kirchen= wirtſchaft iſt geſchloſſen, die Konzeſſion abgemeldet, in dieſen Räumen
raum bis ½4 Stunde vor Beginn vorbehalten. Der Eintritt iſt unent=
geldlich
, doch werden freiwillige Gaben zur Deckung der Koſten beim
Ausgang gerne angenommen.
Der Verein für Geflügel und Vogelzucht Ornis, hielt ſeine
Monatsverſammlung in der Brauerei zum Anker ab. Nach Begrüßung
der zahlreich erſchienenen Mitglieder durch den 1. Vorſitzenden folgten
die Berichte über die vergangenen Ausſtellungen in NiederModau und
Pfungſtadt. Den Hauptteil des Abends füllte ein recht lehrreicher Vor=
trag
über Brut und Aufzucht aus, der von ſeiten der Mitglieder mit
lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Beſonders lehrreich ſchon des=
wvegen
, weil er den Betrieb einer größeren Brut= und Geflügelzucht=
anſtalt
beleuchtete, in weſcher der Vortragende längere Zeit tätig war.
Im weiteren ſtimmte die Verſammlung dem Beſchluß des Vorſtandes ausgeſprochen worden, weil Frau K. verſucht habe, bayeriſchen Käſe
erfreuliche Beträge wurden ſchon gezeichnet. Hoffentich können wir
unſere Raſſen durchhalten, zum Wohle der Allgemeinheit.
*3 Entſchädigung für an Maul= und Klauenſeuche gefallene Rinder
und Ziegen. Die Regierung will in einigen Punkten eine Abänderung worden. Knies ſei bei ſeinem körperlichen Zuſtand gar nicht in der
des bezüglichen Geſetzes vom 13. Mai 1921 heubeiführen. Nach Art. 2
iſt der Wert derjenigen Teile, die nach beſtehender Vorſchrift verwertet
werden können, in vollem Umfange auf die Entſchädgung anzurechen. Knies ſei nicht normal. Urteil: Der Frau Knies wird der Gewerbe=
Da bei Notſchlachtungen auf dem flachen Lande, beſonders bei Schlach=
tungen
aus Anlaß der Maul= und Klauenſeuche die Verwertung des
Fleiſches mit großen Schwierigkeiten verbunden iſt und der Erlös des=
halb
manchmal hinter dem wirklichen Wert des Fleiſches zurückbleibt,
ſind die Viehbeſitzer dort im Nachteil gegemüber denjenigen, die die
deſſen beſteht die Gefahr, daß die Landwirtſchaft keine Notſchlachtungen in Bieber Wirtſchaft geführt. Nach Anſicht der gehörten Ausſchüſſe geht
mehr vornehmen, ſondern ihre Tiere einfach zu Grunde gehen laſſen.
Dadurch gehen nicht unerhebliche Fleiſchwerte verloren und die Geſamt=
belaſtung
wird größer. Ein Ausgleich wird dahin erſtrebt, daß nur
Vierfünflel des Wertes der verwertbaven Teile auf die Entſchädigung Anwendung, das für Beurteilung der Bedürfnisfrage ſchärfere Beſtim=
angerechnet
wird. So bleibt ein Anreiz zur Verwertung der Tiere be=
ſtehen
. Es erſcheint billig, daß in Ausnahmefällen, in denen ein Ver=
ſchulden
des Beſitzers an der nicht friſtgerechten Anzeige vom Ausbruche
der Seuche, oder vom Seuchenverdacht nachweisbar nicht vorliegt, das
Miniſterium des Innern, wie im Abänderung des Art. 3 beantragt wird,
zubilligen kann. Der Staalszuſchuß von 100 000 Mk. wird in Abände=
rung
des Art. 6 auf 1 Millien erhöht und mit der Geldentwertung be=
gründet

Spiesheimer am 27. März. Nächſter Verkauf 17. April. Nächſter Wein= Hilfsbedürftigkeit ſei keine Fortſetzung einer früher begründeten Hilfs=
verkauf
kurz vor Pfingſten. (Näh. Anz.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunker erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung ober Kritik.
Bund der Kinderreichen. Auf die heutige Mitglieder=
verſammlung
des Bundes der Kinderreichen zum Schutz der Familie, Staatsvoranſchlags in erſter Leſung.
Ortsgruppe Darmſtadt, ſei nochmals hingewieſen.
marck ſtattfindende Extra=Konzert verweiſen wir hierdurch nochmals.
(Siehe Anzeige.)

Aus den Parteien.
Ausgewieſen!
* Im gelben Saal bei Sitte fand der ſechſte bolitiſche Abend der
Deutſchen Volkspartei ſtatt, der außerordentlich ſtark beſucht war. In
ſeinen Begrüßungsworten gedachte Herr Landtagsabgeordneter Din=
geldey
beſonders der aus dem beſetzten Gebiet Vertriebenen und wies
darauf hin, daß jetzt ſämtliche Führer der Deutſchen Volkspartei, die in
Mainz in der politiſchen Tätigkeit in vorderſter Linie ſtanden, von den
Franzoſen ausgewieſen ſind. Uns, die wir nicht wiſſen können, ob wir
nicht auch noch unter franzöſiſcher Willkürherrſchaft zu leiden haben
wverden, bleibt die Aufgabe, allen denen, die um ihrer Treue zum deut=
ſchen
Vaterland willen die Heimat verlaſſen mußten, ihr ſchweres Schick=
fal
nach Kräften zu erleichtern und ſo unſerem Dank auch durch die Tat
Ausdruck zu geben.
Danach ſchilderte Herr Landgerichtsrat Altendorf=Mainz ſeine
perſönlichen Erlebniſſe bei ſeiner Ausweiſung am 11. März. Mit Vor=
liebe
holen die Franzoſen ihre Opfer Sonntags früh aus dem Bett,
zwanzig Minuten werden zum Ankleiden und zum Einpacken des not=
wendigſten
Reiſebedarfs gewährt, dann wird man unter militäriſcher
Bedeckung nach der Kaſerne geſchleppt, und wenn eine genügende An=
zahl
Ausgewieſener zuſammen iſt, werden ſie meiſt im Laſtauto nach
Darmſtadt abgeſchoben. Die Gründe der Ausweiſung erfahren die Be=
troffenen
heute nur noch in den ſeltenſten Fällen; ſeit neueſtem ſind die
Franzoſen dazu übergegangen, die politiſchen Führer planmäßig zu ver=
treiben
, der Zweck dieſer Maßregel iſt klar: Sie wollen die Maſſe füh=
rerlos
und dadurch mürbe machen. Aber ſie werden auch auf dieſe
Weiſe ihre Ziele nicht erreichen; denn an die Stelle eines ausgewie=
ſenen
Führers treten ſofort zwei neue. Und was vorher im deutſchen
Land nicht möglich war, die Franzoſen haben es fertiggebracht: die
politiſchen Parteien, von den Deutſchnationalen bis zur Sozialdemo=
kratie
zu einer Einheit zuſammenzuſchweißen, welche gewillt iſt, allen
Parteihader zurückzuſtellen und einmütig den Abwehrkampf bis zum
guten Ende durchzufechten. Einträchtig wie nie zuvor ziehen die Führer
der Volkspartei des Zentrums und der Sozialdemokraten im Mainzer
Stadtparlament, alle zu gleicher Zeit ausgewieſen, unter dem Geſang
des Deutſchlandliedes in Darmſtadt ein! Ihre Hoffnung, die Bevöl=
kerung
des Rheinlandes dem Reich abſpenſtig zu machen, mußten die
Franzoſen längſt aufgeben. Wie in Wahrheit die Stimmung gerade
der Mainzer Bevölkerung iſt, das konnten die Franzoſen am 26. Ja=
nuar
ſehen, als die Menge vor das Gerichtsgebäude zog, wo man gegen
die verhafteten Zechendirektoren verhandelte, und dort ſpontan vater=
ländiſche
Lieder anſtimmte, ſodaß man im Sitzungsſaal die Urteils=
gründe
kaum verſtehen konnte, welche der franzöſiſche Offizier verlas.
Jetzt iſt an die Stelle der Politik des Zuckerbrots, wie ſie General Man=
gin
führte, die Politik der Peitſche getreten; dieſe Politik, die Politik
der Bedrückung und Drangfalierung, der Verhängung drakoniſcher
Strafen und der Ausweiſungen, dient nur dazu, den Haß gegen die
Fremdherrſchaft zu ſteigern und die Einigkeit des ganzen Volkes zu
fördern. Auf uns ſelbſt geſtellt, dürfen wir uns auf keine Hilfe vom
Auskand verlaſſen, ſondern müſſen den uns aufgezwungenen. Abwehr=
kampf
allein zu Ende führen.
Herr Rechtsanwalt Dr. Soldan=Mainz, der geſtern früh, gerade
als er nach Wiesbaden zur Verteidigung eines Klienten fahren wollte,
den Ausweiſungsbefehl erhielt, gibt dem Gefühl des Dankes der Ver=
triebenen
für die gute Aufnahme im unbeſetzten Gebiet Ausdruck. Haltet
durch, ſonſt verdient Ihr unterzugehen, ruft er der Verſammlung zu;
Deutſchland muß leben und wenn wir alle ſterhen!
Als dritter Redner ſpricht Herr Landgerichtsrat Schneider=
Mainz, der Führer des dortigen Jungtrupps; auch ihm ſind die Gründe
der Ausweiſung nicht bekannt, vielleicht, weil er die Mainzer Jugend
gegen die Beſatzungstruppen aufgehetzt hat‟. Auch ſeine Worte klingen
in die Mahnung zum Durchhalten aus; der nationale Geiſt am Rhein
wird nicht ſterben!
Herr Abgeordneter Dingeldey kleidete den Dank und den Bei=
fall
der Verſammlung, der ſich in ſtarken Zuſtimmungskundgebungen
geäußert hatte, in herzliche Worte. Er überbringt Grüße des Reichs=
wirtſchaftsminiſters
Dr. Becker und bittet, feſtzuhalten im Vertrauen
zur Regierung und an den glücklichen Ausgang des Kampfes. Feſte
Nerven, Widerſtandskraft bis zum Aeußerſten brauchen wir; jeder Ein=
zelne
muß erkennen, daß er auf Gedeih und Verderb mit dem Schickſal
des Vaterlandes verbunden iſt, und danach ſein Verhalten einrichten;
dann dürfen wir dem Ende dieſes Kampfes getroſt entgegenſehen.
Der urſprünglich angeſetzte Vortrag des Herrn Dr. Mattern über
England und Rußland im Ruhrkrieg wurde auf den nächſten politiſchen
Ahend in drei Wochen verſchoben.
W.F.

Provinzialausſchuß.
*8 1. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Unterſagung des Trö=
delgewerbes
des Ernſt Heckhaus in Darmſtadt. Die Sache fällt
aus. H. hat den Betrieb freiwillig eingeſtellt.
2. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Unterſagung des Tröde
18
handels des Martin Rüdel zu Darmſtadt, Große Ochſengaſſe 2
Erſchienen Reg.=Aſſeſſor Strack und Martin Rüdel. Es liegen keine Be=
ſtrafungen
gegen N., wohl aber ſolche gegen ſeine im Gewerbebetrieb
tätige Ehefrau vor, und zwar aus 1918 wegen Hehlerei zugunſten einer
Einbrechergeſellſchaft: 6 Monate Gefängnis, wegen Hehlerei gleichfalls
in 1918: 1 Tag Gefängnis, wegen Unterſchlagung von Spargeldern.
Da gegen Frau R. eine neue Hehlereiunterſuchung im Gange iſt (es
handelt ſich um bei der Heag geſtohlenes Bleirohr), hat das Kreisamt
Erlaß einer einſtweiligen Verfügung auf vorläufige Unterſagung des
Gewerbebetriebs geſtellt, über den noch nicht entſchieden iſt. Auch der
Ehemann R. ſteht wegen Hehlerei (Bleirohr) in Unterſuchung. Die
Frau R. betrieb früher eine Kaffeewirtſchaft auf Grund erteilter Kon=
zeſſion
; Geſchäfte des Trödelhandels ſind in dieſem Lokal abgeſchloſſen
worden. Erlaß der einſtweiligen Verfügung wird damit begründet, daß
ſich das Verfähren wegen Unterſagung des Gewerbebetriebs zu lange
hinziehe, bis das die Schließung des Betriebs ausſprechende Urteil rechts=
kräftig
wird. Hier müſſe durch einſtweilige Verfügung Abhilfe geſchaffen
werden. R. betreibt das Geſchäft ſeit Mitte November 1922, die Kaffee=
wird
der Trödelhandel betrieben. Urteil: Dem M. Rüdel wird der Ge=
werbebetrieb
unterſagt. Der Antrag auf Erlaß einſtweiliger Ver=
fügung
wird abgelehnt.
3. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Unterſagung des Gewerbe=
betriebs
der Althändlerin Anna Knies hier, Ludwigsplatz 4. Er=
ſchienen
Anna Knies und ihr Vertreter R.=A. Kern. Begründet wird
der Antrag damit, daß Ehefrau Knies vom Schöffengericht Aſchaffen=
burg
wegen Schleichhandels beſtraft iſt (1 Woche Gefängnis), und dem
Ehemann K. vom Provinzialausſchuß am 2. Juni 1921 der Trödelhandel
durch Urteil unterſagt iſt. Das Kreisamt erachtet, daß die Ehefrau nur
vorgeſchoben ſei, um den Handel des Ehemanns weiter zu decken. Der
Anwalt der Frau Knies erklärt, die Strafe wegen Schleichhandels ſei
bei, der De Gezet=Futterbeſchaffungsgenoſſenſchaft beizutreten. Recht nach Heſſen ohne Erlaubnis auszuführen. Dieſe Beſtrafung rechtfertige
den kreisamtlichen Antrag keineswegs. Ehemann K. ſei zwar 12mal
vorbeſtraft, aber zu bedenken ſei, daß er im Kriege viermal verſchüttet
geweſen, zweimal an Gasvergiftung erkrankt, zweimal ſchwer verwundet
Lage, den Trödelhandel auszuüben, was ein ſiſtierter Zeuge beſtätigen
könne. Knies erklärt, er beziehe 20 Prozent Militärrente, wegen deren
Erhöhung Verhandlungen ſchwebten. Zeuge Heldmann iſt der Anſicht,
betrieb als Trödlerin unterſagt.
4. Geſuch des Otto Reinheimer zu Offenbach um Erlaubnis
zum Betriebe einer Schankwirtſchaft in Offenbach, Große Marktſtr. 17.
Gegen die Perſon des Geſuchſtellers und das Lokal liegen Bedenken
Möglichkeit einer beſſeren Verwertung des Fleiſches haben. Infolge= nicht vor. Die Bedürfnisfrage wird verneint. Reinheimer hat ſeither
die Wirtſchaft ſchlecht, in kurzer Zeit hat der Betriebwiermal gewechſelt.
Bezüglich der Bedürfnisfrage findet nun auch für Offenbach das inzwi=
ſchen
zur Abänderung der Reichsgewerbeordnung erlaſſene Notgeſetz
mungen einführt. In nächſter Umgebung ſind 10 Wirtſchaften, nach amt=
lichen
Ermittelungen geht die Wirtſchaft nach der letzten Bierpreis=
erhöhung
ſchlecht. Urteil: Das Geſuch wird abgelehnt.
5. Klage des Ortsarmenverbandes der Stadt Neuwied gegen den
Landarmenverband Darmſtadt wegen Erſtattung von Pflege=, Beklei=
dungskoſten
für den Arbeiter Karl Bremer. Für Neuwied und
Darmſtadt ſind Vertreter nicht erſchienen. Bremer wurde 1921 in Neu=
wied
obdachlos und daſelbſt hilfsbedürftig. Der Landarmenverband
* Weinkellerei des Muſikvereins. Ausgabe des beſtellten 1921er Darmſtadt und der der Rheinprovinz lehnen Zahlung ab, Bremers
bedürftigkeit, Bremer ſei im Beſitze von Mitteln, mithin nicht hilfs=
bedürftig
, auch völlig arbeitsfähig geweſen. Urteil: Abweiſung der
Klage.
Parlamentariſches.
* Der Finanzausſchuß erledigte geſtern ben ganzen Reſt des
Heute Donnerstag beginnen die Beratungen mit der Regierung, die
Kaffee Bismarck. Auf das heute im Kaffee Fürſt Bis= man bis ſpäteſtens nächſten Mittwoch abzuſchließen hofft. Dann würde
das Plenum am 10. April zuſammentreten, um bis gegen Pfingſten
den Staatsvoranſchlag erledigen zu können.

* Eherſtadt, 21. Märtz. Aus gewieſen. Herr Ober= Felegrabhen=
inſxektor
Wilhelm Duchardt von hier, iſt von den Franzoſen aus
Mainz ausgewieſen worden. Er hat bei ſeinem hochbetagten Vatet
hier Aufnahme gefunden.
Eberſtadt, 20. März. Der Odenwaldklub, Ortsgruppe
Cberſtadt, hielt ſeine Hauptverſammlung ab. Sie legte erneut Zeug=
nis
ab von dem guten Wadergeiſt, der in der Ortsgruppe herrſcht.
Der Voxſtand wurde in der Hauptſache wiedergewählt. An die Stelle
des zurückgetretenen Rechners, Herrn Ihrig, trat Herr Berg=
ſträßer
(Villenkolonie). Ferner wurde ein Jugendwandervart in
der Perſon des Herrn König gewählt. Der wiedergewählte erſte Vor=
e
, Her Fritz Bickelhaupt, konnte mit der Hoffnung auf das
ſitzende
weitere Wachſen, Blühen und Gedeihen der Ortsgruppe die gut ver=
laufe

e Verſammlung ſchließen.
7. Pfungſtadt, 21. März. Verſteigerungserlös. Hier
kamen 55 Kiefernſtämme zur Verſteigerung. Pro Feſtmeter wurden
durchſchnittlich 200 000 Mark gelöſt. Der Geſamterlös beträgt 10 790 000
Mark. Die Hofreite der Dicklerſchen Eheleute iſt für 4 Millionen
Mark an den Produktenhändler Seeger übergegangen.
e. Niederramſtadt, 21. März. Der angekündigte weitere Volks=
miſſionsvortrag
, der wegen Erkrankung des Redyers ausfall
mußte, findet am Donnerstag (21. März), abends 8 Uhr, in unſerer
Kirche durch Aſſeſſor Dr. 2bemarie ſtatt.
re. Reinheim, 21. März. Der verſehentlich hier augezeigte Vortrag
in der Kirche findet, nicht an unſerem Ort, ſondern in Nieder=Ramſtadt
ſtatt.
0- Erbach i. O., 21. März. Das Verſorgungsamt Erbach
mit der Verſorgungs=Auskunftsſtelle Heppenheim wird mit Beginn des
näckſten Monats aufgelöſt. Der Bezirk dieſes Amtes fällt dann an das
Darmſtädter Verſorgungsamt.
O Birkenau, 20. März. Hausbeſitzerverein. Schon
lange hegt man in weiten Kreiſen den Wunſch auch in hieſiger Ge=
meinde
einen Hausbefitzerverein zu gründen. Dieſer Wunſch wird uun
erfüllt werden. Zu dieſem Zwecke fand am Sonntag eine Verſamm=
lung
im Gaſthaus Zum Bahnhof dahier ſtatt. Ein Herr aus Heppen.
heim war ſo freundlich, dabei einen Vortrag über das Reichsmieten=
geſetz
zu halten. Bei der anſchließenden Diskuſſion bom dann durd
Fragen und Antworten Klarheit über den Zweck des Hausbeſitzerver.
eins zum Verſtändnis. Eine größere Anzahl Hausbeſitzer trat ſofort
dem neuen Verein bei, nachdem die Vorſtandswahl vorgenommen wau.
Möge der neugegründete Verein dazu beitragen, die Rechte der Haus=
beſitzer
zu wahren.
Aus dem Weſchnitztal, 20. März. Abbau?. Das Liter Milch
koſtet jetzt 600 Mk. ſeither 500 Mk., das Pfund Rindfleiſch 4000 Mk.,
ſeither 3200 Mk. Ebenſo iſt der Preis der Butter weſentlich geſtiegen;
auch 1800 Gr. Brot um 50 Mk.
zh. Heppenheim a. d. B., 21. März. Schienendiebſtahl. Dem
Tonwerk Heppenheim iſt zur Nachtzeit eine größere Partie Eiſenbahn=
ſchienen
, die größtenteils eine Länge bis zu 7 Metern hatten, geſtohlen
worden. Die Firma hat eine hohe Belohnung auf die Ergreifung der
Täter ausgeſetzt.
O Nieder=Liebersbach, 20. März. Wegen Mangel an Brand=
material
mußten geſtern die drei hiefigen Volksſchulklaſſen geſchloſ=
ſen
werden.
B. Gernsheim, 20. März. Wegen der ſtarken Preisſteigerung hatte
die Direktion der Realſchule angeordnet, alte Schulbücher von den
Schüler und Schülerinnen, welche entlaſſen ſind, anzukaufen oder durch
freiwillige Spenden abzugeben. Das Abholen wird von den Schülern
beſorgt. Die Lehrerin, Frl. Fiſcher, von der oberen Mädchenklaſſe
der kath. Volksſchule veranſtaltete im Hagsſche Saale eine Entlaſ=
ſungsfeier
mit Liedeworträgen Deklamation und Theaterſpiel.
Herr Pfarrer Blum und Rektor Illert gaben den entlaſſenen Schüilerin=
nen
herzliche Wünſche für ihr ſpäteres Leben mit auf den Weg. Der
Saal lpar bis auf den letzten Platz beſetzt. Am Freitag, den 23.
März, uachmittags, findet in der Turnhalle die Schlußfeier ſtatt, wozu
die Eltern und früheren Schiler und Schülerinnen eingeladen ſind.
Gernsheim, 21. März. Beſchlagnahmt wurde von den Fran=
zoſen
ein Auto mit Schuhen, die von Pirmaſens über die Grenze ohne
Zoll befördert werden ſollten. Die Schuhe haben einen Wert von 20
Millionen Mark. Aus Rache ſoll die Sendung den Franzoſen verraten
worden ſein. Die Inſaſſen des Autos wurden verhaftet und nach Mainz
gebracht. Ein Herr ſoll im Beſitze mehrerer Millionen. Mark ge=
weſen
ſein.
+ Offenbach, 21. Mäuz. Seit Jahresbeginn zeigen die Sitzungen
unſerer Stadtverordnetenverſammlung ein weſentlich
verändertes Bild. Es ſitzen in der Verſammlung zwar wieder nur 20
Bürgerliche. Unter ihnen aber ſind Demokratie und Zentrum von 16
auf 8 zuſammengeſchmolzen. Deutſche Volkspartei, Hausbeſitz und
Deutſchnationale, alſo die Rechte, von 4 auf 12 Sitze geſtie
n. Auf der
äußerſten Linken ſind außerbem 7 Kommuniſten eingezogen, die ihr
Angriffe faſt nur gegen die Sozialdemokraten richten. Der Zuhörer=
raum
iſt immer zum Brechen voll, und die Sitzungen dauern mit Ein=
ſchluß
der nichtöffentlichen faft durchweg fünf Stunden, kein Wunder,
daß der Oberbürgermeiſter, der ſie leitet, manchmal gegen den Zu=
höreraum
etwas zu nachſichtig wird. In keiner anderen Körperſchaft
der Selbſtverwaltung iſt der Vorſitzende fünf Stunden ununterbrohen
an ſeinem Platze. Dazu erſcheinen die Kommuniſten im Zuhörerraum
in folcher Maſſe, daß ſich kein Bürgerlicher mehr unter ſie wagt. Man
kann ruhig behaupten, daß die Verſammlung unter dem Drucke der
Straße arbeitet und tagt. Jeder Beſchluß, der ihr nicht paßt, wird
mit Lärm und Pfuirufen begleitet. Der Oberbürgermeiſter beſitzt kein
Machtmittel, um die Zuhörer in ihre Schranken zu weiſen. Es ſind
nachgerade unhaltbare Zuſtände, die ſich ſo in unſever Stadt herausge=
bildet
haben. Wird nämlich der Zuhörerraum geräumt, ſo ſind die
Verhandlungen nicht mehr üffentlich, und das iſt ungeſetzlich. Man darf
geſpannt ſei, wie ſich dieſe Zuſtände weiter entwickeln.
Im
Main= 21. März. Rhein= und Mainſchiffahrt.
Schleppgeſchäft iſt es anhaltend ruhig. Mit Ausnahme einzelner Schlep=
per
, welche dem Kiesbetriebe dienlich ſind, liegen fämtliche deutſchen
Boote außer Betrieb. Der an und für ſich geringe Schiffsverkehr wird
durch Schleppboote unter holländiſcher Flagge aufrecht erhalten. Die
zu Tal beſtimmten beladenen Kähne fahren meiſt auf ſich zu Tal. Feſte
Schlepplöhne notiert man nicht; ſie unterliegen jeweils der Verein=
barung
. Dieſelben werden in Gulden bezahlt. Die Witterung iſt
bei Oſtwind heiter und trocken, ſo daß das Waſſer des Aheins und ſei=
ner
Nebenflüſſe ſtärker zurückgeht. Immerhin ſind die Waſſerſtands=
verhältniſſe
noch derart günſtig, daß eine Einſchränkung in der Ab=
ladung
nicht zu erfolgen braucht. An dem hieſigen Brückenpegel ver=
zeichnet
man noch einen Waſſerſtand von 1,49 Metern. Die Nadelwehren
auf dem kanaliſierten Main ſind infolge des zurückgegangenen Waſſer=
ſtandes
wieder aufgerichtet worden. Die amtliche Tiefe des Fahrwaſſers
durch die Koſtheimer Schleuſe beträgt 2,30 Meter. Die Flößerei ruht
vollſtändig. Im hieſigen Schiffsbefrachtungsgeſchäft iſt es ziemlich
ruhig. Talladungen werden nur in beſchränktem Maße vergeben. An
Miete bezahlt man 120150 Mark pro Eichtonne und Tag,

Reich und Ausland.
Beraubung eines Studenten durch Franzoſen.
Der während der Ferien in einer Offenbacher Maſchinenfabrik be=
ſchäftigte
Student W. N. aus Heidelberg, fuhr am Samstag nachmittag
auf ſeinem Fahrrad von Offenbach nach Darmſtadt. Hinter Langen
bei Egelsbach die Straße bildet hier die Grenze des beſetzten Ge=
biets
wurde er von fünf Ziviliſten, die an dem gebrochenen Deutſch
als Franzoſen zu erkennen waren, angehalten und nach ſeinen Papi
Bfi
jer
gefragt. Nach Durchſtöberung der mit 14tägigem Wochenlohn verſehenen
Brieftaſche erklärte man den mit ſeiner Photographie verſehenen Darm=
ſtädter
Hochſchulausweis für ungültig und verlangte eine Kaution von
5000 Mk. Als N. zunächſt unter Hinweis auf ſeinen Studentenausweis,
zumal er ſich auch nicht im beſetzten Gebiet befinde, die Zahlung ver=
weigerte
und Legitimation ihrerſeits verlangte, wieſen ſie ſich als fran=
zöſiſche
Zivilpoliziſten aus und drohten unter Handanlegung mit Feſt=
nahme
, falls nicht ſofort Zahlung erfolge. Dieſe erfolgte, nachdem ihm
die Zuſicherung freien Paſſierens gemacht worden war; es wurde ihm
eine auf ſeine Perſonalien lautende Quittung über 5000 Mk. als Kau=
tion
infolge eines regelrecht feſtgeſtellten Vergehens gegen die Verord=
nungen
der hohen interalliierten Rheinlandkommiſſion ausgeſtellt, die
vom Directeur du ſervice der ſureté de larmée Francaiſe du Rhin
unterzeichnet war. Nun änderten plötzlich die Franzoſen ihr Verhalten,
durchwühlten ſeine Taſchen, angeblich nach Waffen er beſaß keine
und nahmen ihm ſeine Wegekarte ab. Dann ſollte er ein eben erſchie=
nenes
Auto, deſſen Führer ein franzöſiſches Käppi trug, beſteigen; man
verſuchte ihm Uhr, Brieftaſche und Fahrrad die er krampfhaft mit den
Händen feſthielt, zu entreißen. Mit Stock= und Piſtolengriffſchlägen auf
Kopf, Rücken und Händen wurde er zu Boden geſchlagen und ins Auto
zu zerren verſucht. Dieſes gelang trotz längerer gemeinſter Mißhand=
lung
und Bedrohens mit Erſchießen den fünf Franzoſen nicht, da N.,
obgleich aus mehreren Wunden blutend, ſein Rad nicht losließ und ſo
durch nur paſſiven Widerſtand ſeine Verſchleppung verhinderte. Als
nun ein Auto in voller Fahrt herankam, rief N. um Hilfe; der Führer
bremſte und neigte ſich aus dem Wagen. Die Franzoſen ließen von
ihrem Opfer ab. Dieſen Augenblick benutzend, gelang es N., ſich auf
ſein Rad zu ſchwingen und in Richtung Darmſtadt zu entkommen. Der
Student hat von dem Vorfall den Eindruck, daß die Franzoſen ihn,
nachdem ſie bei der Durchſuchung die zirka 100 000 Mark enthaltende
Brieftaſche geſehen, durch die Mißhandlung zu aktiver Gegenwehr reizen
wollten, um ihn dann des Geldes, Nades und der Uhr berauben zu
können. Vielleicht lag auch die Abſicht zum Fang für die Fremden=
legion
vor.

[ ][  ][ ]

Rummerk8o.

K u

Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 22. März 1923.

Mannheim. Der Neuen Badiſchen Landeszeitung zufolge hat
Spiel, Sport und Turnen.
6 heute vormittag auf dem Rhein ein ſchweres Bootsunglück ereignet.
DerDarmſtädter Schwimmklub Jung= Deutſch=
vei
Männer wolten ſich einen mit Kohle ſchwerbeladenen Nachen in land hat in den letzten Tagen wieder ſchöne Erfolge errungen. Am
* Nähe des Luitpoldhafens über den Rhein rundern und gerieten
4. März weilte er zum Nationalen bei dem 1. Frankfurter Schwimm=
bei
in den hohen Wellenſchlag eines vorbeffahrenden Dampfers. Der klub, das beſonders aus Süddeutſchland gut beſucht war. Die Junior=
achen
ſchlug hierbei um, und beide Männer, deren Namen bis jetzt noch lagenſtaffel wurde überlegen mit 8 Sekunden Vorſprung gewonnen. In
cht feſtgeſtellt ſind, ſind ertrunken.
der 2. kurzen Strecke 50 Meter wurde Schneider=Jung=Deutſchland
Eine Diebesbande ermittelt.
in der guten Zeit von 252/ Sek. Zweiter hinter J. Schmid=München,
der mit 24½½ Sek. einen neuen Bahnrekord aufſtellte. Das Junior=bel.=

Barmen. Der Kriminalpolizei iſt es nunmehr gelungen, die
jebe und Hehler zu ermitteln, die in der Nacht zum 8. März in einer
nterbarmer Firma durch Einbruch für etwa
0 Millionen. Mark
ummiband, Bänder und Seide geſtohlen haben. Die Waren, die zum
ößten Teil auch nach anderen Ländern gebracht worden waren, konn=
wieder
herbeigeſchafft werden. Einem Kraftwagenführer, der einen
zl der Diebesbeute weggeſchafft hatte, war eine halbe Million Ent=
ädigung
verſprochen worden. Insgeſamt ſind in die Angelegenheit
Perſonen verwickelt.
Das Staatsbürgerrecht der Südweſtafrikabeutſchen.
DAI. Der Adminiſtvator Sir Hofmehr, der mit Geſchick und Energie
r ſeine Pläne wirkt, machte jetzt wieder eine größere Rundreiſe in
übweſtafrika und ſprach dabei faſt überall in ſeinen Neden auch über
e Bürgerrechts frage und über die Reſolution des Landes=
irals
. Er betonte, er ſei demokratiſch geſinnt, jeder Weiße ſolle an de
erwvaltung des Landes teilnehmen. Verſchiedene Kreiſe, namentlich de
nionsbürger, die nun in Südweſt ihr Bürgerrecht nicht ausüben könn=
n
, aber auch fene Unionsbürger, die vor dem Kriege nach Südweſt g
mme und dort Deutſche geworden ſeien, drängten nun auf eine
öſung der Bürgerrechtsfrage. Das Mandatsbürgerrecht
ſei ein
belhafter Begriff und könne niemanden zufriedenſtellen. Es gebe nur
zei Wege: Entweder der Einzelne kowme und erſuche um Natuvaliſa=
on
, oder das Bürgerrecht werde jedem automatiſch übertragen, der
cht innerhalb von 12 Monaten erkläre, daß er es nicht haben wolle.
er zweite Weg werde von der Bevölkerung wohl vorgezogen, zumal
bei der Bevölkerung auch erſpart werde einen Treueid zu leiſten.
tit der Naturaliſation ſei aber nicht die Abſicht verbunden, Südweſt=
rika
als fünfte Provinz an die Union anzuſchließen.
je naturali=
rten
Deutſchen ſollten die gleichen Rechte wie alle anderen
eißen
ſben. Die Reſolution des Landesbeirats wrde, obgleich der Admini=
cator
ablehnte, irgend eine Zuſicherung bezüglich der künftigen Re=
erugsform
zu machen, in Swakopmund von der Verſammlung mit
len gegen 9 Stimmen augenommen. In Omaruru fand die Reſolu=
on
einſtimmige Annahme. Auch die Swakopmunder Zeitung, die ſich
rfänglich gegen die Reſolution ausgeſprochen hatte, iſt nun für die Ne=
llution
, da ſie in ihrer Faſſung kein Aufgeben der deutſchen Staats=
agehörigbeit
bedeute und da der Wortlaut derart unverbindlich ſei, daß
eutſchland beim ſpäteren Wunſche, ſeine Kolonien wieder zu bekomn
m.
waus kein Strick gedreht werden könne. Von den fünf in der che
als deutſchen Kolonie erſcheinenden Zeitungen treten nunmehr vier
ir die Reſolution ein und nehmen ſie alſo als etwas uns durch die
Cgememe Not Aufgezwungeues, einſtweilen Unvermeidlich=s, Norwen=
iges
hin. Auch der Adminiſtrator habe, ſo heißt es, als er bei der
bſtimmungen es unteriieß;, zur Gegenprobe aufzurufen ſehr geſchick
ehandelt und das Ceutſche Nationalgefühl geſchont. Der Zwangs=
ſarakter
der Proklamation bleibe durchaus gewahrt.
Hilfe aus den Vereinigten Staaten für deutſche Studenten.
DAI. Der Fremde, der heute in Deutſchland mit offenen Augen
eiſt und ſich nicht durch das falſche Bild blenden läßt, das die Schau=
ite
einiger großen deutſchen Städte bietet, wird bald die furchtbare
tor beuierken, die weite Kreiſe unſeres Volkes, zumal den einſtigen
ſtittelſtand, gepackt hat. Ter Profeſſor der Mauhematik em Williams
ollege in Williamstown (Maſſ. U. S.A.) E. J. Shepard, der ſich
jährend dieſes Herbſtes und Winters an vielen Orten Deutſchlands,
hließlich zu Studien in Tübingen aufhielt, hat tief ergriffen von dem
Uend, das er aus unmittelbarer Nähe kennen lernte zunächſt ſelbſt viel
eholfen, dann den Präſidenten Garfield des Williams College angeregt,
n dieſer Hochſchurle eine Sammlung zur Linderung der Not der Tübin=
er
Studentenſchaft zu veranſtalten. Präſident Garfield, ein Sohn de
zuheren Präſidenten der 1I.S.A., hat dieſer Bitte in großzigiger Weiſe
ntſprochen. Er hat die Angelegenkeit der Studentenſchaft des Williams
vllege vorgelegt. Das Ergebnis war, daß eine Summe von 500 Dol=
urs
der noch weitere Betäge folgen dürften, am 17. Februar von
srofeſſor Shepard dem Nektor der Univerſität Tübingen, Prof. Rohr,
berreich wurde als eine Gabe der Studenten von Williams College an
je Studenten von Tübingen. Dieſe ſehr dankenswerte Hilfe wird da=
urch
beſonders wertvoll, daß ſie wie Präſident Garfield in einem
zriefe ſagt, als ein Ausdruck wahrer Anzeilnahme anzuſehen iſt und
I8 ein Zeichen des ernſten Wunſches, dazu beizutragen, den Abgrund
u überbrücken, der die beiden Völker ſeit 1914 getrennt hat.

Wer Air Besster Hrtse
eines gesunden ſungen
zeigen hocherfseut an
Mathan Lehmann u. Frad
Klotilde, geb. Berney
Darmstadt, 21. März 1923
Martinstr. 23
(*7967

Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute verſchied ſanft im 81. Le=
bensjahre
unſereliebe gute Mutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Trioderike Weidhat
Frau deiewerete Metbhart
geb. Bau::ann
Witwe des Geh. Obermedizinalrats
Dr. Karl Neidhart.
Darmſtadt, 20. März 1923.
Lauterbach,
Im Namen der Hinterbliebenen:
Karl Reidhart.
Die Einäſcherung findet Freitag,
den 23. März 1923, nachm. 2 Uhr,
im Krematorium des Waldfrled=
(7974
hofes ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im
Sinne der Entſchlafenen.

R
Tun-Fedet Haitef
prakt. Ostergeschenk
von 9000 Mk. an (2084a
Stempal-Selniz, Rheinstr. 19, Laden

parterre
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mit durchgehender Tür, Treſor u. Geldſchub=
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und Außengewinde, 1 Rolle Zeichenpapier,
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Poſten Herrenbüſten.

Schwimmen 200 Meter war eine ſichere Beute von H. Schmuck=,Jung=
Deutſchland in 2,274/ mit 12 Sek. Vorſprung. Im Jugend=bel.= Schwim=
men
100 Meter konnten Ihrig und Bach einen 2. und 4. Platz belegen.
Die Damenlagenſtaffel wurde 2. hinter Frankfurt und die Jugendlagen=
ſtaffel
2. hinter Heidelberg. Am Sonntag, 11. März, trug Jung=
H.
deutſchland einen fälligen Klubwettkampf gegen S. V. Mannheim in
Mannheim aus, aus dem die Darmſtädter Mannſchaft als Sieger her=
vorgehen
konnte. Jung=Deutſchland war Sieger in: Damenjugend=
ſtaffel
3X2 Bahnen in 2,23 Min.; Jugendlagenſtaffel in 2,552½ Min.;
Jugendſtaffel 3X2 Bahnen in 1,542s Min.; Damenjugendbruſtſtaffel
X2 Bahnen 2,511) Min. Bel. Staffel 5X2 Bahnen in 2,57 Min.;
Bel. Staffel 2, 4, 6, 4, 2 Bahnen in 6,117) Min. Mannheim gewann:
Lagenſtaffel, Damenjugendlagenſtaffel, Jugendbruſtſtaffel, Springen und
Waſſerballſpiel. Zu neuen Taten begibt ſich die 1. Mannſchaft die=
ſen
Donnerstag auf eine größere Reiſe nach Magdeburg. Jung=
deutſchland
wird hier einer Einladung von Hellas=Magdeburg folgen
und an den internationalen Einladungswettkämpfen vom 23. bis 25.
März teilnehmen. Außer der erſten deutſchen Klaſſe werden ſich die
beſten Schwimmer aus Ungarn, Holland und Schweden treffen. Die
Darmſtädter Mannſchaft wird mit folgenden Nennen an den S
gehen: 2. Lagenſtaffel 4X50 Meter; 2. Bruſtſchwimmen 100 Meter
2. Bel. Schwimmen 100 Meter; 2. Bel. Schwimmen 50 Meter: 2. Bel.
Staffel 3X100 Meter; 2. Bel. Staffel 5X50 Meter; 2. Bel. Staffel 50,
100, 200, 100, 50 Meter. Die Mannſchaft wird allerdings einen ſchwe=
ren
Stand haben in Anbetracht der ſcharfen Konkurrenz; ſie wird jedoch
auch manchen Erfolg an ihre Fahnen heften. Ueber das Ergebnis der
Reiſe verden wir berichten.
II.
Das Turn= und Sportabzeichen in Silber erwarb
ch, im 38. Lebensjahre ſtehend, Herr Regierungsbaurat Mangold.
Turnwart im Turnverein Dieburg (D. T.). Dieſe Leiſtung iſt umſo
höher zu bewerten, als Turnwart Mangold ſich ſeine turneriſche
Fertigkeit erſt nach dem Kriege angeeignet hat und außerdem Bein=
Kriegsbeſchädigter iſt. Mit großem Eifer und zäher Ausdauer arbeitet
Turnwart Mangold an der Geſtaltung der Turnſache, insbeſondere der=
jenigen
des Turnvereins Dieburg. Möge dieſe opferwillige Hingabe
im Dienſte der Jugendpflege in den Kreiſen auch der höheren Beamten=
ſchaft
vorbildlich wirken, zum Wohle unſerer heranwachſenden Jugend
und unſeres Vaterlandes. Gut=Heil!
H.A.
4.R. Entſcheidungsſpiel um die Gau=Meiſterſchaft des
Main=Rhein=Gaues der D. T. Turngemeinde GriesheimTv. Pfun
ig=
ſtadt
95 1:0 (0:0) nach 20 Minuten Spielverlängerung. Nach äu
rſt
ſcharfem Spiel gelang es den jungen Griesheimern mit 1:0 durch Straf=
wurf
in Führung zu gehen und ſich damit die Gaumeiſterſchaft für 1923
zu erringen. Am kommenden Sonntag muß der Sieger nach Aſchaffen=
burg
fahren, um den Kampf um die nächſte Stufe, um die Verbands=
meiſterſchaft
des 9. Turnkreiſes auszutragen. Es ſtehen ſich hier der
Meiſter vom Odenwald, der Meiſter von Offenbach=Hanau und unſer
neugebackener Main=Rheinmeiſter gegenüber. Viel Glück auf den Weg!
er. Deutſcher, Luftverkehr 192
2. Vom Reichsverkehrs=
miniſterium
(Reichsamt für Luft= und Kmaſtfahrweſen) werden jetzt die
Leiſtungen der deutſchen Luftverkehrsunternehmungen im verggogenen
Jahre bekanntgegeben. Durch die einſchneidenden Beſtimmungen, die
die Inderalliierte Kommifſion dem deutſchen Luftverkehr ſo hemmend
in den Weg gelegt hat, waren von vornherein keine überragenden Zahlen
zu enwarten. Der Hauptverkehr ſpielte ſich im und nach dem Oſten
ab. da im Weſten und Süden die Eiſenbahnverbindungen zu günſtig
ind, um daneben noch ein Lufwerkehrsunternehmen rentabel geſtalten
zu können. Im ganzen wurden 204 Flüge ausgeführt, bei denen
1 203 680 Kilometer zurückgelegt wurden. Die Zahl der beförderten
Perſonen betrug hierbei 7730, die Regelmäßigkeit der Flüge 86,3 Proz.
Der Lloyd=Oſtflug hat auf der Strecke BerlinStettinDanzigRiga
mit 259 249 Klm. und 1614 beförderten Peyſonen die größten Zahlen
aufzuweiſen. Ueber 1000 Perſonen beförderten noch die Deutſche Luft=
reederei
(1429) auf der Strecke Hamburg BerlinDresden (191 292
Kilometer), die Baheriſchen Rumpler=Werke auf der Strecke Berlin
LeiyzigFürthMünchenAugsburg (1128 Perſonen, 125 070 Klm.),
und der Deutſche Luft=Lloyd auf der Strecke Bremen-Hannover Leip=
zig
Dre
den (1070 Perſonen und 145 519 Kilometer). Im allgemeinen
begannen die Flüge am 1. April und endeten mit dem 30. September,
umfaſſen alſo nur die Somr
monate. In welch ſchwieriger Lage
ſich die deutſche Luftfahrt befindet, ging am deutlichſten aus einem Vor=
tuag
vor geladenen Gäſten im Berliner Verbands=Flughaus durch den

7
ch glaube
D4
es jetzt,
IE2380
daß die sog. selhsttätigen
Waschmittel die Wäsche
zermürben, deshalb
reinige ich nur noch mit
dem sauerstoffreien
Seifenpulver
Schneekönig.

Verein deutſcher Luftfahrzeuginduſtrielleu hervor. Von Reichswegen
wurde allgenein eine Unterſtützung gefordert, da es der deutſchen Luft=
fahrt
bei der ſtändigen Geldentwertung nicht mehr möglich iſt, ſich aus
eigenen Mitteln zu erhalten.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakii
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 bes Preſiſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Mit der Erbauung des neuen Hauptbahnhofes nebſt Anlagen
wurde der Stadt Darmſtadt eine äußerſt praktiſche Einrichtung ge=
geben
. Nur iſt es der Ciſenbahnverwaltung entgangen, die am Werk=
ſtättenamt
Ia befindliche alte Gleisanlage einer gründlichen Verbeſſerung
zu unterziehen, was ſich im Laufe der letzten Jahre als ein äußerſt übler
Mißſtand herausſtellte. Man kann alltäglich an dem Uebergang Pallas=
wieſenſtraße
Blumenthalſtraße die Wahrnehmung machen, daß dieſe
Nangieranlage meiſt während der Hauptverkehrszeit benutzt wird, was
des öfteren zu unliebſamen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Paſſan=
ten
und dem dortigen Eiſenbahnperſonal führt. Wenn das Reich heute
größere Summen aufzubringen, um neue Vei=
noch
in der Lage iſt,
kehrsanlagen zu errichten uan braucht nur an den neuen Bahnhof
in Weimar zu erinnern ſo glaube ich, daß die Verwaltung auch dieſem
Uebelſtande durch Anlegung einer Ueberführung abhelfen kann. Es
liegt dies im Intereſſe des Staates ſowie der werktätigen Bevölkerung
Ein täglicher Paſſant.
Darmſtadts.
Die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft hält bekanntlich, nachdem
ſie alte Materialbeſtände günſtig abzuſtoßen in der Lage war, die Zeit
für geeignet, ſich ihrer in Goldmark begründeten Prioritätsſchulden
zum Neunwert in Papiermark zu entledigen. In den Beſtſchen Aus=
führungen
wurde ja ſchon gebührend darauf hingewvieſen. Wenn heute
auf die Angelegenheit nochmals zurückgekommen wird, ſo geſchieht dies
nur, um uuf eine Bekanntmachung der Direktion der S. E.=G. vom
20. v. M. hinzutveifen, in der ſie auf Grund der von der Heſſ. Regie=
rung
genehmigten Kündigung die Prioritätsgläubiger zur alsbaldigen
Einlöſung der Stücke auffordert. Wer ſich auf den Standpunkt ſtellt,
den Herr Präſ. Dr. Beſt vertritt, wird gut tun, ſich wegen ſolcher Ein=
löſung
vorerſt ablehnend zu verhalten.
*
Gültige Leben3mittelmarken vom 22. bis 27. März 1923
Nr. 37 und 42 je 800 gr Brot,
(st, 2391

Hiihnerdagen beseitigt sicher
K"
das Radikalmittel Lebeuvoht.
2
Hornhaut a. d. Pußsohlen verschwindet duroh
2
Lebewohl-Ballen-Scheiben.
In Drogerien u. Apotheken. (I,2104
4
Man verlange ausdrücklich Lebewoh!
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Vorherſage für den 23. März.
Zeitweilig trüb, ohne weſentliche Niederſchläge, tagsüber etwas kühl.
Das Wetter ſcheint ſich zu verſchlechtern.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10
Uhr (C 19, Schauſpielmiete e 10): Fauſt. Kleines Haus, 8 Uhr:
4. Kammermuſikabend des Drumm=Quartetts.
Orpheum.
734 Uhr abends: Perle der Frauen. Lichtbildervortrag
von Robert Delbermann 71. Uhr im Martinsgemeindehaus, Moller=
ſtraße
. Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele; Kino=
Vorſtellungen.
Verſteigerungskalender. Freitag, 23. März.
Mobiliarverſteigerung vormittags ½10 Uhr und nachmittags
½3 Uhr Ernſt=Ludwigſtraße 9
Brennholzverſteigerung
vormittags 9 Uhr in Nieder=Beerbach, Zuſammenkunft Kreisſtraße nach
Ober=Beerbach am Eingang des Waldes.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Aummer hat 8 Seiten.

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Heute Vormittag entſchlief ſanft nach kurzem
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Frau Budetie Beöer
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im 74. Lebensjahre.
Darmſtadt, Wiesbaden, München, 20. März 1923.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Adam Weber, Beckſtraße 52
Jean Weber, Oberingenieur
7933)
Dr. Karl Weber, Fabrikdirektor.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3 Uhr
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße
ſtatt. Einſegnung um 2", Uhr im Eliſabethenſtift.

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

Donderdera

Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Maſchinenfabrik Mvenus A.=G., Frankfurt a. M.
Die Geſellſchaft beantragt Erhöhung des Aktienkapitals von 45 Mill,
Stammaktien um 55 Mill. auf 100 Mill. und Erhöhung des Vorzugs=
aktienkapitals
von 2,8 Mill. um 1,6 Mill. auf 4,4 Mill. Das mehrfache
Stimmrecht der Vorzugsaktien ſoll, wie das der bereits vorhandenen,
auf die ſteuerfreien Fälle beſchränkt werden. Die näheren Bedingungen
der Kapitalserhöhung ſind noch nicht bekannt.
Deutſche Werft A.=G., Hamburg. Die Geſellſchaft ver=
teilt
für das abgelaufene Geſchäftsjahr aus einem Reingewinn von
55,94 Mill. eine Dibidende von 30 Prozent gegen 8 Prozent im Vor=
jahr
. An der Geſellſchaft ſind mehrere große Geſellſchaften, u. a. die
Hapag, die A. E.G., maßgebend beteiligt.
Auguſt Wegelin A.=G., Kalfcheuren bei Köln. Die
n. v. Generalverſammlung genehmigte die Kapitalscrhöhung um 42
Mill. Stammaktien von denen 2 Mill. an Werksintereſſenten begeben
werden, während 40 Mill. den Aktionären 1 zu 2 zu 2000 Prozent ange=
boten
werden. Die Bezugsrechtsſteuer träge die Geſellſchaft. Es wer=
den
weiter noch 8 Mill. 6proz. Vorzugsaktien mit 7fachem Stimmrecht
ausgegeben.
* Augsburger Kammgarnſpinnerei A.=G., Aug3. Der Aufſichtscat ſchlägt der auf den 15. April einberufenen
Generalverſammlung eine Dividende von 2 Goldmark (eine Goldmark
4250 Papiermank) vor (i. V. 22 Prozent und 15 Prozent Bonus).
Die Vorzugsaktien ſollen vorbehaltlich der Genehmigung einer entſpre=
chenden
Satzungsänderung 17 Prozent erhalten (i. V. 6 Proz.)
* Ilſe Bergbau A.=G., Grube Ilſe, Niederlauſitz,
Der Bericht der Geſellſchaft weiſt für das abgelaufene Geſchäftsjahr
außerorbentlich geſtiogene Bilanzziffern auf, die die Inanſpruchnahme
der Braunkohleninduſtrie erkennen laſſen. Der Rohgewinn betrigt
269 694 Mill. gegen 67 909 Mill. im Vorjahr. Die Abſchreibungen ſind
von 43 706 Mill. auf 85 338 Mill. erhöht. Aus dem Reingewinn von
184 356 Mill. (i. V. 24 202 Mill.) ſoll bekanntlich eine Dividende don
100 Proz. (i. V. 30 Pros.) auf 100 Mill. Aktienkapital und von 50 Pros.
auf das erſt mit 25 Proz. eingezahlte neu ausgegebene Akbenkapital von
40 Mill. verteilt werden. Die Vorzugsaktien erhalten 20 Prozent, um
das Intereſſe der Vorzugsaktionäre wachzuhalten, gegen ſatzungsgemäß
6 Prozent. Die Geſellſchaft hat im vergangenen Jahr das Haupt=
intereſſe
deun Ausbau und der Fertigſtellung der Erweiterungsanlage
der Brikettfabrik der Grube Erika zugeſandt. Die erſten Brikettpreſſen
wurden im Dezember 1922 in Betrieb genommen. Die Erweiterungs=
anlage
wird vorausſichtlich im Mai ds. Js. voll im Betrieb ſein. Falls
nicht beſondere Ereigniſſe eintreten, fei auch für das laufende Geſchäfts=
jahr
mit einem befriedigenden Ergebnis zu rechnen.
* Metallwarenfabrik vorm. H. Wißner A.=G. in
Zella Mehlis. Die a. v. Generalverſammlung beſch Kaditals=
erhöhung
um 16,5 Mill. Stamm= und 750 000 Vorzugscitien auf 26
Mill. Die neuen, ab 1. Juni 1922 dividendenberechtigten Stammaktien
werden den Aktionären 2 zu 3 zu 200 Proz. angeboten, die Bezugsreats=
ſreuer
bis zum Betrag von Mi. 4000 haben die Aktionäre zu tragen, ein
etwvaiger Mehrbetrag geht zu Laſten der Geſellſchaft.
* Deutſche Patente in Japan. Der Deutſche Induſtrie=
und Handelstag veröffentlicht in Nr. 12 und 13 der Deutſchen Wirt=
ſchaftszeitung
zwei ihm vom Reichsminiſter der Juſtiz zugegangene
Liſten der in Japan liquidierken und freigegebenen, ſowie der mit
Kriegslizenzen belaſteten deutſchen Patente. Danach werden von ins=
geſamt
900 unter Kontrolle geſtellten Patenten 124 liquidiert, ſodaß
76 zur Freigabe gelangen. Die erſte Liſte enthält ſämtliche Patente,
die in Kontrolle genommen worden ſind, in der Folge der Nummern,
den Tag der Kontrollbefehle, Name und Wohnort der Patentinhaber,
einen Vermerk darüber, ob das Patent liquidiert iſt oder noch liqui=
diert
werden ſoll und einen Hinweis auf die zweite Liſte, wenn für das
Patent eine Kriegslizenz erteilt worden iſt. Liſte 2 weiſt ſämtliche
Kriegslizenzen nach, geordnet nach dem Tag ihrer Erteilung unter Hin=
zufügung
der Dauer der Lizenzen und des Namens des Lizenzberech=
tigten
. Die beiden Nummern der Deutſchen Wirtſchaftszeitung ſind
vom Verlag, Reimar, Hobbing, Berlin SW. 61, Großbeerenſtraße 17,
für zuſammen 600 Maxk zu beziehen. Etwaige Anfragen ſind an den
Deutſchen Induſtrie= und Handelstag, Berlin C. 2, zu richten, der auch
zu etwaigen weiteren Ermittelungen bereit iſt.
Warenmärkte.
w. Berliner Produktenbericht. Am Getreidemarkt hielt
die außerordentliche Geſchäftsſtille auch heute an. Das Angebot vom
Inland iſt nach wie vor unbedeutend, und andererſeits ſtockt auch der
Abſatz. Die Unternehmungsluſt hält ſich zurück und man will anſchei=
nend
eine Klärung der Verhältniſſe abwarten. Weizen wurde vereinzelt
von auswärtigen und in geringem Grade von Berliner Mühlen ge=
kauft
. Roggen, Gerſte, Hafer und Mais waren durchweg billiger an=
geboten
. Es kam aber hierin ebenſo wenig zu Abſchlüſſen von Bedeu=
tung
, wie in Mehl und Futterſtoffen.

w. Autliche Notierungen der Frankfurter Getreidebörſe
vom 21. März. Alsbaldige Lieferung Parität Frankfurt a. M.: Wei=
zen
8225 000 Mk., Roggen 8084 000 Mk., Sommergerſte 6877000
Mark, Hafer inländiſcher 4258 000 Mk., Weizenmehl, ſüdd., Spezial 0
125170 000 Mk. bei Waggonladung ab Mühlenſtation, Roggenmehl
105112000 Mk., Weizen= und Roggenkleie 3942000 Mk. Tendenz:
Schwach.
Ed. Hamburger Warenbörſe. (Prib.=Tel.) Kaffee.
Der Markt verkehrte ziemlich ruhig. Es entwickelte ſich nur geringes
Platzgeſchäft. Die Offerten von druben waren unverändert, doch fanden
keine Abſchlüſſe ſtatt. Kakav. Das Lokogeſchäft geſtaltete ſich etwas
lebhafter; ſonſt lag der Markt ruhig. Schwimmend Bahia wurde mit
42sh Koſtfracht angeboten, Superior Sommer Ariba 53 sh Koſtfracht,
Superior Thome ſchwimmend 42sh 6d eif, Loko 4243sh 6d, good
fermented. Acra Loko 39sh 6d. Getreide. Der Markt verkehrte
ruhig, doch zeigte ſich Schwächeneigung. Weizen koſtete 39 00041000,
Roggen 37 00039000, Hafer 2900031 000, Gerſte 310003300,
Mais 3800039 000, Futtererbſen 35 00040 000, Leinſaat 60 000 bis
65000 Mk. pro Zentner. Auslandszucker. Am Markt fand nur
geringes Geſchäft bei unveränderten Preiſen ſtatt. Tſchechiſche Kriſtalle
Feinkorn März=April=Abladung 30sh 10½d, tſchechiſche Würfel März
32ch 1½32 sh 3d, tſchechiſche Cubes Loko und April 32ch 652 sh
7d, Danziger Kriſtalle prompt und April 30sh, Schmalz amerikaniſches
Steames 31½ Dollar, farriniertes in Tierces 32¾33sh, Hamburger
Schmalz 33½ Dollgr.
Börſen,
* Frankfurter Börſe vom 21. März. (Eigener Berickht.)
Bei weiter größter Zuvückhaltung war auch an der heutigen Börſe das
Geſchäft außerordentlich klein und die Umſätze blieben minimai. Das
an ſich geringe, herauskommende Material wurde aber williger aufge=
noimmen
und im Verlauf ſetzte ſich eine etwas freundlichere Stimmung
durch, ſo daß die Kurſe ſich etwas befeſtigen konnten. Die Sorge vor
dem Ultimo ſcheint geſchwunden, die Vorſorge für den kommenden
Quartalswechſel ſei ſchon weit vorangeſchritten. Infolge der bewor=
ſtehenden
Pauſe durch die Feierlage ging die Börſe jedoch nur wenig und
zögernd aus ihrer Zurickhaltung heraus. Montanaitien konnten im
Bösſenverlauf leicht anziehen, beſonders Deutſch=Luxemburger, die nach=
bösslich
mit 55 000 %, alſo pl. 5000 % gehandelt wurden, ſonſt Harpe=
ner
pl. 6000 % und Rheinſtahl pl. 1500 %, die anderen Werte waren im
großen und ganzen unverändert.
Am Chemieaktienmarkt waren die Werte des Anilinkonzerns kaum
veränder etwas feſter lagen Scheid=anſtalt pl. 1800 %, Holzverkohlung
l. 300 %, und Goldſchmidt pl. 659 %, dagegen gaben Chem. Mainz
20.0 % nach, die übrigen Beränderungen waren kaum nennenswert.
Von Elekdr. Aktien waren etwas feſter A. E.G. pl. 500 %, Accumn=
latoxen
pl. 2000 %, Siemens u. Halske pl. 5000 %, dagegen gaben
Eleitr. Licht u. Kraft, Elektriſche Lieferung, und Schuckert um Kleinig=
keiten
nach, Felten u. Guillcaums . 3060 %. Die Nebenwerho des
Marktes waren wenig verändert.
Moſch. u. Metallaktien lagen uneinheitlich, und eher ſchwicher, ſtär=
ker
angeboten Metallgeſellſchaft /. 2500 %, Rheinmetall Vorzug ./. 1500
%, feſter dagegen Deutzer Gas pl. 5900 %.
Bankaktien waren kaum verändert, feſter Berliner Handelsgeſell=
ſchaft
pl. 2000 %, und Deutſche Bank pl. 2000 %.
Zuderaktien konnten ſich um einige 100 Prozent befeſtigen, von Zell=
ſtoffwerten
Aſchaffenburger ſchwächer /. 2000 %.
Am Einheitsmarlt waren die Veränderungen ſehr umbedeutend, von
größeren Veränderungen ſeien genannt, Wegelin auf die kommende
Kapitalserhöhung pl. 6000 %, Elſäß. Bad. Wolle pl. 3500 %. Lüden=
ſcheider
dl. 3000 %, Siemens Glas pl. 3000 %. Filz Fulda pl. 3100 %,
Eiſen Meyer pl. 4000 %, Chamolte Anna pl. 12000 %, dagegen gaben
u. a. nach Jetter u. Scherer ./. 5000 % Ettlinger Spinnerei ./. 7800 %,
Sinalco /. 7900 %, Buntpapier .1. 5900 %, Bremer Oel ./. 4990 %,
Rodberg .1. 1900 %.
Im Freiverkehr war das Geſchäft ſehr klei, man hörte u. g. Api
11500 %, Becker Stahl 12700 % Becker Kohle 11500 %. Benz
12500 %. Brown Boveri 7500 %, Elberfelder Kupfer 8500 %, Frank=
ſurter
Handelsbank 1250 %, Fvankfurter Verlag 1800 % Hanſa Lloyd
6500 %, Jnag 13.500 %, Knodt Metall 8600 %, Krügeeshall 15 500 %,
Kunſtſeide 75 000 %, Laſtauto 5500 % Meiz Söhne 7009 %, Petroleum
24 500 %, Naſtatter Waggon 6000 %, Tiag 5900 %, Ufa 7600 %, Entre=
priſes
98 000, Luzerner Induſtrie, neue 80 000 Geld. Diamond Shares
135 000.
Für ausländiſche Renden wurde das Intereſſe im Verlauf lebhafter,
beſonders für alte und 5 % Lombarden und ſveiter für Türken, dagegen
gaben Oeſterr, und Ungar. Renten auf die demnächſtige Einſtellung der
Notiz nach, beſonders ſchwac) Ungarn Gold, die mit 54 000 % Br. 8009
% verloren.
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 21. März. Unver=
ändert
ſtill. Dollarnoten 20 900, Polenoten 52½53. London 98000,
Holland 8250, Paris 1380, Schweiz 3845, Neu=York 20 875, Belgien 1180.

23. März 1923 Nr. 80

w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Bei undermü=
derter
Geſchäftsſtille kam es auch an der heutigen Börſe zu keinen großen
Kursveränderungen. Vielfach hörte man die Meinung äußern, daß ſich
in der abwartenden Haltung vor Oſtern kaum viel ändern werde, weiſ.
bis dahin auch Klarheit über den Verlauf des Ultimo März, von dem
man im Waren= und Getreidehandel einige Schwierigkeiten befürchtet,
geſchaffen ſei. Mit Beſtimmtheit wird heute bereits von einer i die
Milliarden gehenden Zahlungsſchwierigkeit einer jüngeren, rührigen,
zu ziemlicher Bedeutung gelangten Firma am Metallmarkt geſprochen.
Bei der vorherrſchenden Zurückhaltung und der geringen Aufnahmeluſt
bewirkte das zum Verkauf gelangte geringe Material für Induſtrie,
Bank= und Schiffahrtsaktien Kurseinbußen von durchſchnittlich 100 ms
2009 Prozent und vereinzelt darüber, denen für einige wenige Papiere
Kurserhöhungen in ungefähr dem gleichen Ausmaß gegenüberſtanden.
Auslansrenten ſtellten ſich, mit Ausnahme der ungariſchen, die über=
wiegend
weiter zurückgingen, teilweiſe etwas höher. Weſentlicher ſtie=
gen
Kanada und Staatsbahnaktien. Heimiſche Rentenwerte behauptet,
Das Geſchäft ſchleppte ſich weiter träge hin, ſo daß Kursveränderungen
von Bedeutung kaum eintreten,

w. Deviſenm ekt. Frankfurt a. M., 21. März.

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Brief. Amſterdam=Notterdam ... ... 8224 38 66 24 38 Brüſiel=Antwerpen .......... 1167.07 79 1192. 01 Khriſtiania . . . . . . . . . . . . ......" 3790,5 38/ 9.50 3792.90 Kopenhagen ................" 994.9 4016.02 4017 43 Stockholm .. . . . . . . . . . . . .. ..." 5543.60 557
1.40 143.60 Helſingfors ................." 565 08 67 92 567.54 eil.......... 1007.97 1009 47 von .. ... . . . . .... ......" 9775).- 97755. New=York ..... ... .. .. ......" 20857 7 2 20347.7. Baris......... . . . . . . . . ...." Schtveiz.. . . . . . . . . . . . . . .. ... 3893 3878. 0d Spanien ..................." 3206 32 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 28.86 28.89 30 Prag
............. 618.20 das
. 19= 495 4.50 Buenos=Aires . .............. 7693.21 73 7693.21 Bulgarien .................." 16 3284 134.60 3 fapan .. . . . . .. . .. . . .. .... .. 9975. 102.
). 99/ Rio de Janeiro ............." 311.71 3316.20 2266,2. 2305 Belgrad. . . . . . . . . . . . . . ......" 216 45 2.7.55 211.30 213.53

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung
Aktiengef. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff. /28100.
1.
Hanſa Dampfſch.. . . . . .
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
20000.
50.
Hemoor Zement ...../4900
*G

Lengchiſte.
....
Fei
Braunkohlen= B=
tt
..
Bremer Vulkan .. . . . ..
Wolle..... . . . . ."
Chem. Hehden .........
Weiler ........"
Deutſch=Atlant. Tel....
Deutſche Maſchinen ....
Deutſch=Niedld. Tel. ....
deutſche Erdöl ......."
eutſche Petroleum .."
t. Kaliwerke" ,
...

Mantſdel ez =
Elberfelder Far
n..
Eleftr. Lieferung .....
. Friſter ...........
Gaggenau Vorz. ....
Geſſenk. Gußſtahl
Geſ. ſ. elektr. Untern.
Halle Maſchinen .....

19. 3
17500.9 N Han. Maſch.=Egeſt.. . .. 19. 3. 1. 3.
000.- 500. 49000. 2900. 250. Hirſch Kupfer. . .... . . . 35c 36000 18250. 19750 Höſch Eiſen
....... 61609. 61000.- Hohenlohe Wer
ke....." 21500.
00.
(4 Afe 156003. 49500. Kahla Porzellan ....." 30000- 63003. 65600. Lindes Eismaſch.. . .. . 13600. 14500. Lingel Schuh ........" 6700. 6400. 17000. 17000. Lin
* Hofmann .... 21000. 520. 20500. L. Loewe & Co. ......! 31750. A= 750. 17500. ſ. Lorenz............ 600. 200. 100 13100. 19100. 3750. 13400. 14000. .
Ve
9 2000. 5000.- 00. 66500. Nordd. Gummi .. . . . . . 10. 000. 124000. 4000. Orenſtein
..... 21000. 23700. 1900. Nathgeber
ggon. . . . 10450. 0450. 65000. 300. acher Hüttten..
Ro 100 5100. 300ſ koſi
zer Zucker ......." 100. 30160. 500. 1. Rütgerswerke........" 22000. 23500. 33/0.
1. 19000. Sachſenwerk..
...
.. 11750. 10000. 8100.- 8000 Sächſiſche Guß
h...!" 1000. 42000. 10100. 9700. Siemens Glas.
.." 9610. 0600.- 116000. 900.3 ellan
Volkſtedter Por 23300. 800 19500 Beſtf. Eiſen Langendreen zu00 10000. Wittener Gußſtahl ...." 45000. 0- /46090. 40700. Wanderer=Werke . ..... 33003. 31000.

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.

Frankfurter Kursbericht vom 21. März 1923.

Turopckiſche Staatspapiere.
Deutſche
5% Reichsanleihe. . . . . . . . . . . ."
8
.... ...
3½½ ..
..........."
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% HI.IX.
Sparprämienanleihe .... ....."
Preuß. Konſols ........."
........."
36
........
4% Bad. An. unk. 1935.... ..
5½%
v. 1907... . . .
Bayern Anleihe .........
....
*
% Heſſen unk. 1924 ........
33% ..........
..
Württemberger .........
b) Ausländiſche.
5% Bognien L.=E.=B. v. 1914
5
. L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% v. 1902..........."
n ........
Bulgar. Tabak 1902 .....
59
13
Griech. Monopol ....
Oeſt. Staatsrente u. 1813
4½
ab 1918
......"
...
4½% Oeſt Schatz
eiſ., ſtir
v. 1914 .............."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Rente .....
50 Rum. am. Rente v. 03 .
4½2 Goldrente v. 13 ...
am. konv. ....
v. 05 ..."
4%

19. 3.
88.5

680.
4400.
65.-
85.
30.
117.
79.-
21.
).
120.
115.
11203.
3500.
40 000.

6850.

5000.
5000.
9800.
4210.

475 Türk (Admin.) v 1903 .. /42000.
(Bagdad) Ser. I
T. /24500
47
v. 1911, Zollanl. 26 000.
Staatsr. v. 14.... /24 000.
4½% Ung.
48
Goldrente ....... /60500.
Staatsr. v. 10....
Kronenrente ..... / 5600.
42
Außereuropäiſche.
50 Mexik amort. innere. ..
konſ. äuß. v. 99 .

Gold v. 04. ſtfr. ..
4.
konſ. innere ..."
(½% Frrigationsanleihe 188000.
5% Tamaulipas. Serie 1 ... 200 000.

Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . ."
Gel. Car: Ludw=Bahn
8 Deſt. Südb. (Lomb.) ſtir
2,626 Alte Oeſtr. Sübb. (Lomb.)
2.62Neue
* Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
5% Ocſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. Em ...
32

150.
2
2100.
31 250.
350.
37600
32 500.
3300.
59 100.

21. 3
89.75
1140.
G50.
8400.
94.
450
10.
203.
1i9
150.
150.
116.
.
*
109.
10700.
3200.
40 100.
5000.
52 500.
4000.
6500.
10100.
4680
4510.

26 750.
28 500.
54 000.
11000.
4300.

150 000.
28. 000.

187000.
195 400.
2650.
2600.
34 000.
1000.
40 000.
2000.
58 000.

Oblig. v. Transportanſt. (Btſ.) 19. 3.
3½ Oeſt. Staatsb v. 1885
52750.
% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz 52500
15
v. 1895 ...
Ruvolfb. (Salzkammerg.) 2100.
...... 31000.
Anatolier I......"
Salon Conſt. J
ion. . .
alonique Monaſtir ..... 13 000.
½ Tehuantepee . .......... 19200
41

Pfandbriefe.
49 Frankf. Hyp.=Bank 1920... 100.

..
Frankſ. H. Ard.=Ver. 1821
ſ.
Mein. Hyp.=Bank 1922...
322...
fälz.
923 ..
Rheir. h
12%
:
Südd. Boden=Tred.=Bank
160.
München 1906 ..... .. ....".
% Heiſ. Lohyp.=Bank Pfdbr. 112.
3½% Heſf. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.. .. 81.
Deutſche Städte.
4

Darmſt. v 1919 bis 1925..
31

Darmſt. v. 1905 .......
25
% Fronkfurt v. 1913.......
D
v. 1903.......
105.
4%o Mainz. v. 1919 bis 1926.
Bank=Aktien.
3550.
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Baxiverein
..... 3550.

*
Berliner Handelsgei
aft .. 35 000.
Commerz= und Privatbank
000.
.
Darmſtädter u. Nationalbank. 66
7 500.
Deurſche Bauk...........
4350.
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Bereinsbank ... . .. 3000.
9000.
isconto=Geſellſchaft . . . . .. ...
6200.
Dresdener Bank .............
Frankfurter Bank ..........."
P
Metallbank. ..
.......
Mitteldeutſche
ſtbank uus. 4500.
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . / 7900.
Reichsbank=Ant. .. . . . . . . . . . 6400.
4300.
Rhein. Creditbank ......."
Süddeutſche Disconto=Gefellſch. 70110.-
Wiener Bankverein ...... .. . 5800.
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ..
... . . . .. . . . . . 16000.
Bochumer Vergb. .... . .. . .. .
Buderus
...... . . . .. . . . . . . ſ23000.

Dt. Lure
10000.
burger .. . . . . . . . . ..
Eſchweiler, Bergwerks-Akt.. .. . 38 100.
Gelſenkirchen Bergw. . . . . . . . . 51 250.
Harvener Bergbau .... . . . . . . 124 000.
50).
Kaliwverke Aſcherzleben ..... ſ335
Weſteregeln ... ...."
W o
Lothringer Hütte ...... ... ..."
Mannesmann Röhren . . . . . . . . /41000.
Mansfelder ................."
19859.
6 000.
Oberbedarf ................."
8500.
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Phönix Bergbau .... ... . .. . 46 000.

21. 3.
53 000.
54 000.
2125.

16 000
189500

110.-
100.
100.
106
.
170.
101.
80.10

4500.
3300.
34 000.
00.
7625.
18000.
30.
3200.
8750.
6300
20.
3190
Rr
800
6600.
4500.
7000.
6000
15 750.
3060.
100.
000.
1 000.
52 000.
130 000.
8700.
34 000.
39 700.
20 000.
36500.
31 009.
46 000.

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein Stahlwerke .... ......"
Riebeck Montan.. . .. .. . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . . . . .
Aktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ......."
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger ...................."
Mi Hei eee
ldler * Oppenheimer ......."
dlerwerke (v. Kleher)......."
E. G Stamm. ug
.....
Anglo=Continental=G
w .. .."
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Hadenia (Weinheim) ....h.i,
Badiſche Anilin= u. Sodafe
zad Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .. . . . .. ......"
Bayriſch. Spiegel ...........
Beck & Henkel CCaſſel) ......."
Bergmann El. Verke ........"
ing. Metallwerke. . ........."
lei= u. Silberh. Bre
ach ..."
Brockhues, Nieder=Walluf. . ...
gementwerk Heidelberg ......"
Carlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
Chem. Berke Abert ........"
Griesheim Elektron ...."
Weiler=ter=mer ... . . . .."
Dainler Motoren
....
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin.
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........
dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiferslautern ....."
iſenwerk L. Meher jr. ......
Aberfelder Farb. v. Baher ...
Elektr. Lieferungs=Geſ. .... ..."
Licht und Kraft .....
Elfäff Bad. Wolle.......... . . ſ
Emag, Frankfurt a. M. .. . . ..
Emaill- & Stanzw. Ullrich .. .. 26900.
Enzinger Werke ........... ..
Eßlinger Maſchinen ........"
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh. Bleiſtift.. . . . . . . .
aber & Schleicher.........."
ahr, Gebr., Pirmaſenz......
Felten & Guilleaume Carlsw.
Feinmechanik (Jetter) ......"
Feiſt Seltkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . . .
Frankfurter Hof .........."
Fki. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm.. . . . . 12600. 1

19. 3. 21. 3. 42000. 43 500. 9400. 8360. 27 009. 27 000. 11800. 10000. 19500. 31500. 6400 6500. G. S.
7500.
2509.
000.
3000.
12000.
22 000. 25 000.
32 100
7004.
12 750.
29 000.
11000
210/0. 17800 17 000 7 600. 23 040. 25 000. 27 000. 27900. 8000. 7600 36 000.
37600. 8100. 8300. 8500 7200. 6500. 19 500. 10250. 14000. 14 300. 1500 900. 75000. 77000. 7000 17200. 2000. 20 730. 7600. 7750. 23600. 25 400. 24500. 20 000. 18000. 17 500. 9200. 10 200. 11200. 11950. 100. 12 250. 13080. 57 000. 19060. 18500. 8030 7700. 12100 12009. 00,). 28500. 190. 5000. 11500. 8. 32000. 28 000.
6350
8200.
903.
8800.
6000.
23 000
1. 1:
7000. 26 000.
0.
86900
9000.
6500.
25 000.
11500.

19 3.
Ganz, Ludwig, Mainz ....... 8000. 7990.
6800.
Geiling & Cie...
..
Gelſenkirchen Guß
11...... . 15 000. 18 990.
Goldſchmidt Th. . . . . . . . . . . . . . 19800.
Greffenius, Maſchinen Stamm 6500
Gritzner Maſchin. Durlach .. . . 34900.
Gummiw. Peter ...... . . . . . . / 9450.
Hammerſen (Osnabrück).. . . . . 33 000.
1900.
Hanfwerke Füſſen ...........
2900.
Heddernheimer Aupfer .......
Heyligenſtaedt, Gießen .. . . . . . 22830.
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . . 12530.
1000.
Hindrichs=Auffermann ......"
Hirſch Kupferu Meſſ.... . . . . . 37 500.
Hoch= und Tiefbau .... .. . . . . 7910.
Höchſter Farben ....... . . . . . . 17000.
Holzmann, Phil. .. . . . . . . . . . . 810d.
Holzverk =Induſtr. .. . . . . . . . . . 19000.
Hotel A.=G., München ... . . . . 10500. 110363. f
Hydrometer Breslau . . . . . . . . . 35 000.
Junghans Stamm. . . . . . . . . . . 13000.
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . . 124,0.
Klein, Schanzl. & Becker .... . / 8100.
Konſervenfabrik Braun .. . . . . / 3200.
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . .
ahmeher &. Co. ... . . . . . . . . . 17900.
ch Augsburg .. . . . . . . . . . . . / 7050.
ederw. Nothe .
. .. . . . . . . . . 161000.

Lederwerke E
z ... .. . . . /10 100.
Löhnberger Mühle .... . .. . . . 40 000.
üdenſcheid Metallw ...... . . 9500.
Lux’ſche Induſtrie .. .. . . . . . . . 13 000.
Mainkraftwerke Höchſt..... . . / 5030.
Reguin, Butzbach .. . . . . . . . . . 22030.
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg.
Meyer, Dr. Paul. ........
5300.
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 6500.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . . 7650.
Motorenfabr. Deutz.........."
Motorenfabrik Oberurſel ..... 10800.
Reckar ulmer Fahrzeugwerke .. 110300.
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . . . 7200.
Niederrhein Lederfabr. (Spie
Dleawerke Fran ſurt a. M. .. 126750.
Pfälz. Nähm., Kayzſer .. . . . . . . 110000.
Philipps A.=G. . . . . . . . . . . . . . . 9200.
Porzeilan Weſſel ... . . . . . . . . . 120000.
25 000. Reiniger, Gebbert & Schall .. 12700.
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . . . / 9000.
10100. Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. /11 000.
Metall Vorzüge . . . . . . . 15 000.
Rhenania, Aachen .. . . . . . . . . . 13000.
Niedinger Maſchinen . . . . . (20 100.
Rückforth, Stettin .. .... . . .."
Rütgerswerke ........ .... . . 122700.
Schleußner (Frankfurt a.M.) ../ 5600.
1000.
Schneider & Hanau .........
Schnellpreſſen Frankenthal. . . 111500.
Schramm Lackfabrik
11500.

Schuckert Elektr. (
g). .. /33000.
Schuhfabrik Berneis=Weſſel 12500.

21. 3. 19. 3. 21. 3. Schuhfabrik Herz............" 5400. 6500. 630½. Schuhf. Leander Offenbach ... 8930. 8600. Seilinduſtrie Wolff ........." 7000. 7150. 20 000 Sichel & Co., Mainz........" 10000 10500. 7125. Siemens Elektr. Betriebe .... 4000. 3609. 133000. Siemens Glasinduſtrie . . . . . . . 128000. 31000. 8950. Siemens & Halske
.. 4500. 34 560. Süddeutſche Immobilien ....." 3300 4500. 22000. Thüringer eleft. Lief=Geſ., Gotha 10100. 9900. 11500.
119000. Uhrenfabri: Furtwängler ... .." 7600. 8000. 11000. Beithwerke in Sandbach ...." 28 500. 29 000. 11500. erein f. Chem. Induſtr. Mainz 23 900. 21500. 36 000. Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 7400. Gummifabr Bln.=Frl 10000. Micte 17200 Pinſelfabr. Nürnberg.
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Nummer 80.

Das ewige Feuer.

Darmſtädter Zazblatt, Doninerstag, deu 22. März 1923.

Seite 7.

Nat.

i.

Roman von H. Richter,
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
(Nachdruck verboten).
Eiſchat fuhr fort. Ja, damals war ich noch in Lauſanne
nd dachte nicht viel ans Heimkehren und erſt recht nicht an eine
aldige Hcirat. Bis mein Vater mich eines Tages abholte; er.
m aus Paris, und mich mit nach Hauſe nahm. Schon auf der
teife ließ er es nicht an Andeutungen fehlen, und ſogar ich mit
leinem harmloſen Gemüt merkte etwas, als wir in Konſtan=
nopel
ganz zufällig mit Alexander Tſcherſchwendice zufammen=
afen
, der, natürlich ganz zufällig, mit demſelben Schiff nach
fatum fahren wollte, auf demn auch wir Kabinen belegt hatten.
Fährend der Reiſe wich mir der Fürſt kaum von der Seite und
ahr auch ſpäter mit uns hierher nach Tiflis. Nichts war natür=
cher
, als daß wir auch von hier aus unſere Reiſe mit der Poſt
emeinſam weiter fortſetzten, und ſo kam es, daß ich faſt zwei
Lochen lang im engſten Verkehr mit ihm lebte. In Eriwan
prach mein Vater mit mir und eröffnete mir ſeinen Wunſch,
ich den Fürſten heiraten möchte. In den Wochen unſeres
zuſammenſeins hatte ich Alexander gründlich kennen gelernt;
eine herriſche und brutale Art hatte mir ſehr mißfallen. Ich
at alſo meinen Vater, nicht weiter in mich zu dringen. In Lau=
anne
hatte ich im Verkehr mit den Freundinnen doch andere
(nſchauungen über die Wahl des Gatten bekommen, als hier zu
lande herrſchen, und glaubte nun, daß meine Weigerung genü=
en
würde, um meinen Vater von ſeinem Plan abzubringen.
Da hatte ich mich getäuſcht; obwohl mein Vater viel in Weſt=
uropa
geweſen iſt, und manchen Winter in Paris verlebt hat,
o hatte er doch noch die alten Anſchauungen unſeres Landes und
ſielt an ihnen feſt. Wir fuhren nach Arweli und bald nach
inſerer Ankunft fand meine Verlobung und bald darauf die
dochzeit ſtatt. Mich hat man überhaupt nicht mehr gefragt.
Die Fürſtin ſchwieg eine Weile, als wolle ſie ſich auf alles
toch einmal genau beſinnen, ehe ſie mit ihrer Erzählung fort=
uhr
.
Im erſten Jahre des großen Krieges ſtarb mein Vater und
vir wohnten teils in Arweli, teils in Eriwan, Alexander lieber
nder Stadt, wo er mit den Offizieren der ruſſiſchen Garniſon
erkehrte. Er ſpielte und trank noch mehr als die Offiziere, und
nanche Nacht habe ich ihn vergeblich erwartet. Mauchmal gab
rauch vor, in Eriwan mit den Offizieren zuſammen zu ſein und

betrog mich mit meiner Zofe. Ich wollte alte und häßliche Be=
dienung
einſtellen, aber er warf ſie hinaus und zwang mir neue
auf. Als ich mich weigerte und ihm ſeine Untreue direkt auf den
Kopf zuſagte, lachte er und ſagte: So etwas ſieht eine Herrin
nicht. So ſah ich meine Bedienung immer mit zweifelnden
Augen an: ich wußte ja nie, welche von ihnen gerade die Gunſt
des Schloßherrn genoß. Eines der Weiber wurde eines Tages
frech zu mir, ich warf ſie aus dem Hauſe, und am anderen Tage.
begegnete ich ihr in Eriwan, ſie ſaß im Wagen Seite an Seite
mit meinem Manne. Er wollte mich ſogar zwingen, ſie wieder
in meine Dienſte zu nehmen. Das gelang ihm nicht, aber ich
erfuhr, daß ſie auf einer unſerer nahegelegenen Beſitzungen
untergebracht ſei und daß mein Mann oft den Weg zu ihr fand.
War er ihrer überdrüſſig, ſo warf er ſie hinaus. Ich habe meinen
Gatten mit mancher teilen müſſen.
Da kam ein Rittmeiſter nach Eriwan in Garniſon, ein be=
ſonders
widerwärtiger Kerl, klein und gedrungen, mit langem
Schnauzbart, ein richtiger Landsknecht. Mit dem befreundete
ſich mein Mann und bald erſchien der Ruſſe auch als Gaft auf
Schloß Arweli. Sie tranken den ganzen Tag und ſpielten. Ain
Abend ſchlich ich mich herunter, um zu ſehen, was ſie trieben.
Der Kerl lag auf einem Didan, mein Mann ihm gegenüber; ſie
hatten die gelcerten Flaſchen auf der Erde ſtehen und ſpielten.
Ich habe eine große Karte, Bruderherz, hörte ich den Ritt=
meiſter
ſagen. Eine große Karte bedingt einen großen Einſatz.
Ich ſetze mein Pferd, was ſetzt Du?
Nimm die Madeleine, wenn ich verſpiele, ſagte Alexander.
Die Madelcine war die Zofe, mit der er immer noch verkehrte.
Der Kerl lachte.
Was ſoll ich mit dem Weib. Du wirſt bald genug von ihr
haben, dann bekomme ich ſie doch. Setze etwas Beſſeres,
Bruderherz.
Alexander ſah ihn mit glaſigen Augen an, trank einen
ſchweren Pokal mit einem Zuge leer und gröhlte:
So ſetze ich mein Weib; nimm ſie, wenn Du gewinnſt, von
ihr habe ich längſt genug, nur kann ich ſie nicht hinauswerfen.
Ich weiß nicht, wie ich mich aufrecht erhalten habe und wie
ich von dem Vorhang wegkam. Aber plötzlich ſtand ich in dem
Zimmer meines treuen Dieners, den ich vom Vater übernommen
hatte.
Setze Dich auf Dein Pferd, Ali, ſagte ich ihm, und folge
dem Rittmeiſter, wenn er heimreitet nach Eriwan. Nimm Deinen
Dolch mit und ſorge, daß er Eriwan nicht erreicht.
Der Mann ſagte: Ja, Herrin und ging.

Der Rittmeiſter hat Eriwan nie wiedergeſehen. Für wen
die Karte günſtig ſchlug, weiß ich nicht, aber eins wußte ich, der
Mann, dem die Fürſtin Tſcherſchwendice als Preis im Karten=
ſpiel
geboten wurde, der durfte nicht länger leben. Irgendwo
im Gebirge haben ſie ihn erſtochen gefunden und wohl ange=
nommen
, daß er Räubern in die Hände gefallen ſei.
Als Alexander am nächſten Tage ſeinen Rauſch ausgeſchla=
fen
hatte, ging ich zu ihm und ſagte ihm, man hätte mir von
ſeinem Spiel erzählt. Er begann zu toben und ſchrie, ich ſolle
ihm den Kerl nennen, der ſo etwas behaupte. Ja, ehe ich es
hindern konnte, lief er zum Kreuz und ſchwur, daß er ſo etwas
nie getn habe. Schwur bei der heiligen Gottesmutter von
Kaſan, wie die Ruſſen tun. Da ſagte ich ihm, daß ich ſelbſt es
gehört habe und daß heute der letzte Tag ſei, an dem ich mit ihm
zuſammen ſei. Ich würde fortgehen und die Scheidung bean=
tragen
. Schloß Arweli und meine Beſitzungen dürfe er nie wie=
der
betreten.
Als die Fürſtin geendet hatte, ſah der alte Arweli lange.
nachdenkend vor ſich hin.
Armes Kind, unterbrach er endlich das Schweigen, nein,
an eine Wiedervereinigung iſt nicht zu denken. Aber um der
großen Sache willen dürfen wir ihm jetzt nicht in die Arme fallen.
Die Saat iſt ſchon zu reif und der Schlag kann jeden Tag fallen.
Er ſoll den Aufſtand da unten ſchüren, aber nie wird er als
Führer Georgiens in Frage kommen. Ich werde für Deinen
verſtorbenen Vater Deine Sache zu der meinen machen und
Rechenſchaft von ihm fordern.
Das überlaſſe mir, wenn die Zeit gekommen iſt: ich habe
auf meine Rache nicht verzichtet. Nicht umſonſt mußte ich ſeinen
Namen durch die letzten Jahre ſchleppen, weil das Gericht mir
die Ablegung nicht zugeſtanden hat. Ich werde ihn nun tragen
müſſen, bis ich einen neuen an ſeine Stelle zu ſetzen habe. Der
Mann, der mir einen neuen Namen geben wird, ſoll mich in
meiner Rache unterſtützen."
Sage mir offen, Kind, fragte der Alte, denkſt Du an den
Holländer?
Eiſchat ſah ihm feſt ins Geſicht.
Ja.
Ich ſagte vorhin, ich wollte für Deinen Vater Deine Sache
zu der meinen machen. Auf Deines Vaters Befehl wurdeſt Du
Alexanders Frau. Bring mir den Holländer, damit ich ihn
kennen lerne; wenn ich kann, will ich Deine Pläne fördern.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 8.

Dartſtüdter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Mücz 1923.

Numter 80.

ta die Män
Jana
MertBto,ate LauZerli der Bor b44
Liebesdrama in 6 Akten, aus dem
Zeitalter der Renaissance. (2306imd
Im Abgrund des Hasses
Kriminalfilm in 6 Akten mit
Fritz Fernau und Sybill Morell.

MR4
Late 1At 31 AidIulail en
Donnerstag, den 22. März:
7R
ein Meidoienkraun.
der verſtärßten Hauskapelle
Veitung
2387
Kapellmeiſter Ph. A. Fornoff
Diele: Stimmungsmuſik.

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bis 8 Uhr im Hauſe, Steinſtr. 24, nur gegen
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Liſte liegt bis 28. März beim Haus=
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Keller, ſowie bis 14. April beim Haus=
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den 27. März, jedesmal um 10 Uhr
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Scheiter: Rm. Buche 327, Eiche 6, Linde
2, Kiefer 16,4;
Knüppel: Rm. Buche 41,/4, Eiche 16
Maßholder 27, Kirſchbaum 7, Linde 6.
Kiefer 77,6, Lärche 1, Fichte 3;
Knüppelreiſig: Rm. Eiche 23, Birke 13.
Ahorn 6, Maßholder 16, Kiefer 2;
Gewöhnliches Reiſig: Wellen Buche
2775 Stamm=, 7926 Aſt=, Birke 1025
Beſenreiſig, Obſtbaum 25, Kiefer 1150;
Stöcke: Rm. Buche 302,6, Eiche 31,
Birke 4, Kiefer 19.
Auskunit erteilt Herr Förſter Pfän=
der
zu Forſthaus Sommersgrund bei
Eberſtadt. Am Montag, den 26., dürfen
nur mitbieten Einwohner der Riedorte
Pfungſtadt, Eſchollbrücken, Hahn, Eich
Crumſtadt, Goddelau. Am Dienstag
den 27., Einwohner von Eberſtadt, Mal=
chen
, Nieder= und Ober=Beerbach. (237!
Händler ſind vom Mitbieten aus=
geſchloſſen
.
Eberſtadt, den 19. März 1923.
Oberförſterei Eberſtadt.

Samstag, den 24. März, 8, Uhr
vormittags, werden in der Packkammer
des Poſtamts 1, Rheinſtraße 11/13, Hof
links, verſchiedene aus unanbringlichen
Poſtſendungen herrührende Gegenſtände
gegen Barzahlung an den Meiſtbietenden
verſteigert.
Darmſtadt, 19. März 1923.
2408)
Oberpoſtdirektlon.

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Obſtbranntwein . . . 5000
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Grüne Heringe Pfd. Mk. 480.
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Große Bücklinge. . . mk. 900.
im Ausſchnitt
Ia Kabliau u. Kpteletts. Mk. 1100.
Flußfiſche
Fiſchpreiſe ſind etwas angezogen und
kann es ſich bei etwaigen billigeren
Angeboten nur um letztwöchentlicher
Lagerware handeln.

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fa 200 gr Mk. 80
Kernſeie 250 gr Mk. 90
Ecke. Inſel= und
V. Kelh, soderſtraße.

Den Pächtern ſtaatlicher Ländereie
und des Philippshoſpitals einſtweile
zur Nachricht, daß die vom kleinen Pacht
ausſchuß begutachtete Pachtfeſtſetzun
blos für Pachtjahr 1922 miniſteriell ge
nehmigt iſt und daß für Pachtjahr 192
und die folgenden Jahre der Pachtzin
nen und in Naturalwerten feſtgeſet
wird. Die Mietverträge über Räume
die nicht Wohnzwecken dienen (Scheuerr
Stallungen, Schuppen und dergleichen
werden hierdurch, zwecks Miete=Erhöh
ung, vorſorglich auf 1. April d8. J
KKK
gekündigt.
Darmſtadt, den 21. März 1923.
Ober förſtereien
Darmſtadt Beſſungen Kranichſtein
Zeh. Delp, van der Hoot

Dienstag, den 27. März 1923
vormittags 10 Uhr, werden in de
Lantelmeſchen Gaſtwiriſchaft z
Rohrbach aus verſchiedenen Forſt
orten des Koloniewaldes der Ober
förſterei Ernſthofen nachſtehend
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Buche II.IV. Kl.: 6 im; Eſche
Kl.: 1 fm; Kiefer II.IV. Kl.: 25,5
im; Lärche III.V. Kl.: 5 fn.
Fichte III.Vb Kl.: 21,50 fm; Weiß
tanne II.Vb Kl.: 17,50 fm; Wey
mouthskiefer IV. Kl.: 0,70 fm.
II. Derbſtangen: Fichte: 1,5 fm.
III. Reisſtangen: Fichte: 3,8 fm.
v. Nutzknüppel: Erle: 6 rm.
Nähere Auskunft erteilt Rottmeiſte
Krämer zu Wembach.
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Ernſthofen, den 21. März 1923.
Oberförſterei Ernſthofen.
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