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U
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Morgenz eitung der Landeshauptſtadt
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Bei=
treibunn fällt jeder Rahatt weg
Nummer 80
Donnerstag, den 22. März 1923
Einzelnummer 150.00 Mk.
Frankreichs Abſichten auf das Rheinland.
Bor neuen Ueberraſchungen.
London, 21. März. (Wolff.) Der Pariſer Berichterſtatter
der Times ſchreibt, in einigen franzöſiſchen Kreiſen beſtehe der
Wunſch, die augenblickliche Lage im Rheinland auszunutzen
und die Bevölkerung vom Reich abzubringen. Die
Ver=
handlungen, die auf die Ruhroperationen folgen würden,
könn=
ten ſich als für die Erörterung eines neuen dauernden Regimes
für die Rheinprovinz günſtig erweiſen, in der die Beweisgründe
einer Notwendigkeit für Frankreich, Sicherheit zu erhalten, von
den franzöſiſchen Diplomaten angeſandt werden könnten. In
den anderen Ländern würden die verſchiedenen Pläne für die
Internationaliſierung der Rheinlande oder
ihre Kontrolle durch den machtloſen Völkerbund nur mit der
äußerſten Vorſicht aufgenommen werden. Von dem Standpunkt
der unmittelbaren Realitäten geſehen, ſeien dieſe Vorſchläge
überflüſſig und machten nur ein an und für ſich ſchon
ge=
nügend ſchwieriges Problem noch verwickelter. Was die Anſicht
betreffe, daß Großbritannien einen Pakt begünſtigen würde,
der nicht nur Frankreich gegen einen deutſchen Angriff ſichert,
ſondern auch Deutſchland gegen einen franzöſiſchen Angriff, ſo
ſei es klar, daß ein ſolcher Pakt von Frankreich niemals
angenommen werden würde.
Amſterdam, 21. März. (Wolff.) Der Korreſpondent des
Allgemeen Handelsblad, Nypels, der ſich kürzlich in
Wies=
baden aufhielt, ſchreibt ſeinem Blatte: Bereits einige Zeit vor
dem Ruhrkrieg haben die Franzoſen begonnen, höhere
Be=
amte aus dem altbeſetzten Gebiet auszuweiſen,
und haben dies in größerem Maßſtabe fortgeſetzt, nachdem die
Aufmerkſamleit der Welt ſich auf die Ereigniſſe im Ruhrgebiet
konzentriert hatte. Alle, die auf dem Rhein und im Rheinland
Intereſſe haben, ſollten meines Erachtens neben dem Ruhrgebiet
auch dieſes andere von den Franzoſen beſetzte Gebiet im Auge
behalten, denn wenn nicht alle Zeichen trügen, haben wir dort
binnen kurzem Ueberraſchungen zu erwarten. Man
ſcheint auch dort weitreichende Pläne zu haben.
Vom Tage.
Der Reichstag ſird am Samstag in die Oſterfexien gehen und ſeine
erſte Sitzung nach den Ferien am 11. April wieder aufnehmen.
Der Geſamtfehlbetrag des Reichshaushalts beträgt für 1922
1
Bil=
lionen Mark. Er verteilt ſich mit 2,8 Billionen auf die allgemeine
Reichsverwaltung, mit 1 Billion auf die Betriebsverſaltungen und mit
3,1 Billionen auf den Haushalt zur Ausführung des Friedensvertrages.
Wie bekannt wird, beabſichtigt das Reichsverkehrsminiſterium keine
Erhöhung der Perſonen= und Gütertarife.
Die Botfchafterkonferenz hat geſtern vormittag den Bericht des
Ge=
nerals Nollet über die Militärkontrolle in Deutſchland zur Kenntnis
ge=
nommen. Die Kommiſſion hat am 15. März ihre Tätigkeit in
Deutſch=
land wieder aufgenommen.
Aus dem beſetzten deutſchen Gebiet melden die engliſchen
Bericht=
erſtatter, daß nach ihren Eindrücken Rheinland und Ruhr noch einige
Monate in ihrem Widerſtand unbeirrt ausharren können und werden.
Journse Induſtrielle beſtätigt die Verabſchiedung des bisherigen
Leiters der
ſchriſchen Ruhrkommiſſion, de Coſte, und nennt als ſeinen
Nachfolger Direftor Guilleaume vom Miniſterium für öffentliche
Arbeiten.
Wie nunmehr einwandfrei feſteht, begann am 12. dieſes Monats
die Funkenſtation der fränzöſiſchen 11. Infanteriediviſion in Caſtrop die
erausgabe eines Propagandafunkendienſtes in deutſcher Sprache: „An
Alle”.
Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf trifft am 23. März der
japaniſche Vizeadmiral und ſtell!
retender Chef des Admiralſtabs,
Baron Abo, in Begleitung der Kapitäne Ojura und Sato zu einem
Be=
ſuch des Ruhrgebietes ein.
Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Waſhington
demen=
tiert die franzöſiſche Botſchaft die Nachricht, Botſchafter Juſſerand hätte
nſtruktionen erhalten, Staatsſekretär Hughes zu bedeuten, daß jeder
Vermittlungsverſuch der Vereinigten Staaten in Paris als unwillkommen
betrachtet werde.
Dollarkurs in Frankfurt am 21. März,
abends //a7 Uhr: 20875.
K
S
Mtionen gegen
gebliche Attentate.
Frankfurt a. M. 21. März. (Wolff.) Wie wir erfahren,
hat die franzöſiſche Beſatzungsbehörde als Sanktion gegen
die angeblich von Deutſchen verübten Attentate gegen
franzöſiſche Soldaten von heute ab jeden Verkehr
nach und aus dem beſetzten Gebiet von 8 Uhr abends bis 5 Uhr
morgens verboten.
* Arheilgen, 21. März. Wie heute hier durch
Aus=
ſchellen bekannt gemacht wurde, verbietet die
Rheinlandkommiſ=
ſion von heute ab von abends 8 Uhr bis morgens 5 Uhr jeglichen
Verkehr aus dem unbeſetzten ins beſetzte Gebiet.
Ludwigshafen, 21. März. (Wolff.) Die franzöſiſche
Beſatzungskehörde hat über Ludwigshafen eine neue
Verkehrs=
ſperre verhängt, und zivar von abends 8 Uhr bis 5 Uhr
mor=
gens. Der Grund zu der neuen Sperrmaßnahme iſt noch nicht
zu erfahren.
Verhaftet. — Ausgewieſen.
* Darmſtadt, 21. März. Aus Mainz wurden weiter
ausgewieſen: der Rektor der Mainzer Volksſchule Schrod,
Rechtsanwalt Soldan, Lehrer Grünſchlag und die
ſtädri=
ſche Beamtin Frau Schapiro.
Der Kreisvorſitzende der Deutſchen Volkspartei in
Bin=
gen, Weinhändler J. P. Bern, iſt ohne Angabe von Gründen
ausgewieſen worden ebenſo der Verleger der Rhein= und
Nahe=
zeitung, W. Polex.
* Mainz, 21. März. Von den Franzofen iſt weiter
aus=
gewieſen worden die Fcmilie des am 3. d. M. verhafteten
Poſt=
ſchaffners Unkelbach aus Mainz.
* Ludwigshafen, 21. März. (Priv.=Tel.) Heute
mor=
gen wurde der Führer der pfälziſchen Sozialdemokraten, der
Landtagsabgeordnete Körner, von den Franzoſen verhaftet.
Irgendwelche Gründe für die Verhaftung wurden nicht
an=
gegeben.
Ludwigshafen, 21. März. (Wolff.) Der Vorſtand des
Poſtamts Ludwigshafen, Obervervaiter Schmidt, iſt geſtern
von den Franzoſen verhaftet worden. Der Pfälziſchen Poſt
zu=
ſolge ſteht ſeine Verhaftung im Zuſammenhang mit der
Feſt=
nahme des Praſidenten der Oberpoſtdirektion Speher.
Ludwigshafen, 21. März. (Wolff.) Auch bei dem
Vor=
ſitzenden der pfälziſchen Gruppe der Deutſchen Volkspartei, dem
in München weilenden Abg. Burger wurde eine
Haus=
lüchung durchgeführt. Es wurden verſchiedene Schriftſtücke
be=
ſchlagnahmt. Außerdem wurden 15 junge Leute unter dem Ver=
Lacht, einer Offiziervereinigung anzugehören, feſtgenommen,
des=
gleichen mehrere Polizei= und Feuerwehroffiziere. Schließlich
wurden auch der Staatsanwalt am Landgericht Frankenthal,
Fung, und der dortige Gefängnisverwalter von den
Fran=
zoſen verhaftet. Beide wurden nach Mainz abtrausportiert.
Speyer, 21. März. (Wolff.) Der Präfident der
Ober=
boſtdirektion für die Pfalz, Feineis, iſt geſtern von den
Franzofen herhaftet und nach Landau abtransportiert worden.
Die Verhaftung erfolgte, weil Feineis die Verordnung 152 der
Rheinlandkommiſſion, die er übrigens gar nicht kannte, nicht
befolgt hat.
vo
Offenburg, 21. März. (Wolff.) Der Bürgermeiſter
n Windſchläg iſt von den Franzoſen verhaftet wor=
teibheſt.te Drmnen der Grtlichen Geverlſchit ertſchen
Seie=
bahne, und der Beſitzer des Wirtshauſes zum Anker ſind mit
Fraftwagen von hier fortgeſchafft worden. Man vermutet, daß
ſie nach Straßburg gebracht wurden.
Unerſättlich.
* Paris, 21: März. (Priv.=Tel.) Vor einiger Zeit hatte
das Echo de Paris eine Unterſchriftenſammlung eingeleitet für
ein Verbot der deutſchen Luftſchiffahrt durch die Alliierten.
Geſtern wurde beſchloſſen, eine Abordnung zu Poincaré zu
ent=
ſenden. Dieſe Kommifſion ſoll den Miniſterpräſidenten bitten,
dem Willen der Unterzeichner des Aufrufes Rechnung zu tragen
und die deutſche Luftſchiffahrt als Pfand zu übernehmen.
15 Jahre Zuchthaus.
Bochum, 21. März. (Wolff.) Vor dem franzöſiſchen
Kriegs=
gericht in Werden hatte ſich der 20 Jahre alte Kaufmann
Franz Stach aus Kupferdreh wegen Mordverſuchs zu
verantworten. Der Angeſchuldigte hatte eines Nachts anläßlich
einer Paßreviſion durch franzöſiſche Soldaten die Flucht
er=
griffen, als er nach Waffen unterſucht werden ſollte. Auf der
Flucht gab er einen Schuß ab, durch den ein ihn verfolgender
Franzoſe am linken Unterſchenkel verletzt wurde. Das Urteil
lautete auf 15 Jahre Zuchthaus. Der Anklagevertreter
hatte lebenslängliche Zuchthausſtrafe beantragt.
Bochum, 21. März. (Wolff.) Die
Reviſionsver=
handlung gegen das Kriegsgerichtsurteil gegen den
Bürger=
meiſter Schäfer=Eſſen findet am 23. März in
Reckling=
hauſen ſtatt.
Die Berkehrslage im Ruhrgebiet.
TU. Bochum, 21. März. Die Verkehrslage im Ruhrgebiet
iſt unverändert. Die Poſikontrolle in Steele=Friedrichsfeld und
Dorſtfeld wird äußerſt ſcharf gehandhabt. Faſt aus jedem Zug
werden Fahrgäſte herausgeholt, die einer Leibesviſitation
unter=
zogen werden. An der Zentralſtelle in Scharnhorſt wurden
heute nacht von den Franzoſen mehrere Perſonen aus dem Zug
herausgeholt. Sie werden zum Teil noch feſtg halten. In
Gül=
heim=Speldorf haben die Franzoſen denit begonnen, Kohlen
und Briketts aus den Lagerbeſtänden auf Eiſenbahnwagen zu
verladen, desgleichen auf der Zeche „Konkordia” in Oberhaufen.
Aufklärungsarbeit in der Eſſener Mordſache.
1 Million Mark Velohnung.
Bochum, 21. März. (Wolff.) Die
Staatsanwalt=
ſchaft in Eſſen hat auf die Ermittelung des Täters,
der nächtlicherweile einen Franzoſen, der als Heizer im
Kel=
ler des Hauptbahnhofs beſchäftigt war, durch das Fenſter
er=
ſchoſſen haben ſoll, eine Belohnung von einer
Mil=
lion ausgeſetzt. Der Franzoſe iſt aus Noiſſeville bei Metz und
ſoll ſchon während des Krieges in Deutſchland beſchäftigt
ge=
weſen ſein. Man vermutet, daß den Täter perſönliche
Beweg=
gründe zu der Tat veranlaßt haben.
Zum Attentat gegen Smeets.
Auf der Spur des Täters.
Köln, 21. März. (Wolff.)) Wie das Wolffburean hört,
iſt es den Bemühungen der Kölner Polizei gelungen,
den Anſchlag gegen Smeets aufzuklären und die
Perſönlichkeit des Täters feſtzuſtellen. Nähere Angaben können,
um den Gang der Unterſuchung nicht zu gefährden, zur Zeit
nicht gemacht werden. Nach den in der Wohnung des Täters
vorgefundenen Papieren, ſcheint es ſich um einen
jugend=
lichen Phantaſten zu handeln. Der Aufklärungsarbeit der
amtlichen deutſchen Stellen ſtanden um ſo größere
Schwierig=
keiten entgegen, als jeder Anhalt für die Perſönlichkeit der
Täter fehlte.
Rußlands Balkanpolitik
Von
Prof. Dr. O. Hoetzſch, M. d. R.
Was Rußland in ſeiner Orient= und Balkanpolitik erftiebte,
iſt aus der ganzen Geſchichte des 19. Jahrhunderts bekannt,
nach=
dem Peter der Große die Linien angegeben hatte, auf denen ſich
dann die ruſſiſche Balkanpolitik, um den Modeausdruck zu
ge=
brauchen, „zwangsläufig” weiter bewegt hat bis zum Ende. Es
trar der Drang nach Häfen, Küſten, Meer, und es war das
Stre=
ben, die Raſſengerneinſchaft, die kirchliche und Sprachengemein=
einfach geweſen, die Vorherrſchaft Rußlands aufder
Balkanhalbinſel, die unter verſchiedenen Formen gedacht
werden konnte, und die Herrſchaft über Konſtantinopel und die
Meerengen, zu deren Erringung ideell=religiöſe und ſehr
mate=
riell=politiſche Intereſſen miteinander verbunden wurden.
Die verſchiedenen Kriege, die Rußland um dieſer Ziele willen
im 19. Jahrhundert geführt hat, und die verſchiedenen Friedens=
maht hit. Das heiſt. Fariſchrite ſind de Autſlaud dube
ge=
dingt geweſen. Indem ſich Rußland zum Schutzherrn der
chriſt=
lichen Untertanen der Türkei aufwarf, förderte es ganz gewiß
die Befreiung dieſer Balkanbewohner von der Türkei. Aber
da=
mit zugleich) auch die Cmanzipation der einzelnen, ſo
entſtehen=
den und unabhängig werdenden Staaten von einander
und damit ſchließlich auch die Emanzipation dieſer
ein=
eelnen Staaten von Rußland ſelbſt. Und in bezug auf
Konſtantinopel und die Meerengen iſt es gegen den
immer ſtärker werdenden Widerſtand des darin von
Eng=
land geführten Europas immer weniger vorwärts gekommen.
Das Hin und Her der verſchiedenen Friedensbeſtimmungen
über die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen
hat Rußlands Anſprüche und Forderungen im 19. Jahrhundert
niemals voll befriedigt.
Wie dabei der Gegenſatz zu Oeſterreich=Ungarn wuchs, welche
Laſt ſich dann auf den Fürſten Bismarck legte, der mit dieſen
beiden Rivalen in der orientaliſchen Frage zuſammengehen
wollte, das iſt bekannt und wird im einzelnen durch die große
Aktenpublikation des Auswärtigen Amtes für die ſiebziger und
achtziger Jahre höchſt intereſſant beleuchtet. Eine
Ent=
laſtung trat ein, als ſich Rußland mit voller
Wuch= der anderen Richtung ſeiner
Expanſions=
politik zuwandte, nach Aſien. Rußland ſuchte ſich, als
es den Beu der ſibiriſchen Bahn begann, den Rücken frei zu
machen und beſtärkte deshalb Oeſterreich=Ungarn in der paſſiven
Haltung gegenüber der orientaliſchen Frage und den einzelnen
Balkanſtaaten, die für die öſterreichiſche Orientpolitik zwiſchen
dem Grafen Andraſſy und dem Grafen Aehrenthal charakteriſtiſch
geweſen iſt. Das wurde 1897 in einem Abkommen zwiſchen den
beiden Staaten feſtgelegt und in dem weiteren Abkommen vom
2 Oktober 1903 (zu Mürzſteg) erneut bekräftigt, durch das auf
Betreiben Rußlands, die mazedoniſche und damit die ganze
brientaliſche Frage, ſoweit ſie Europa anging, zum Stehen kam.
Wie Rußland damals ſeine Balkanpolitik auffaßte, dafür iſt eine
amtliche „Mitteilung in Sachen Mazedoniens” bezeichnend, die
am 26. Februar 1903 im ruſſiſchen Regierungsanzeiger erſchien
und in der es zum Schluß hieß: „Um den Preis unzähliger
Opfer Rußlands zu einem ſelbſtändigen Leben berufen, können
die Balkanſtaaten auf die ſtändige Fürſorge der kaiſerlichen
Re=
gierung für ihre tatfächlichen Bedürfniſſe und auf ihre kräftige
Verteidigung der geiſtlichen und Lebensintereſſen der chriſtlichen
Bevölkerung der Türkei rechnen. Gleichzeitig hiermit aber müſſen
ſie indeſſen nicht aus dem Auge verlieren, daß Rußland weder
einen einzigen Blutstropfen ſeiner Söhne, noch den allerkleinſten
Beſitzteil des ruſſiſchen Volles opfern wird, falls die ſlawiſchen
Staaten den ihnen zeitig gegebenen einſichtspouen Ratſchlägen
zuwider den Entſchluß faſſen, durch revolutionäre und
Gewalt=
mittel eine Veränderung des gegenwärtigen Regimes der
Bal=
kanhalbinſel anzuſtreben.‟ Das die Situation zu Beginn des
20. Jahrhunderts.
In dieſer Situation, in der die Orientfrage in der Schwebe
und in Ruhe gehalten war und mit der ihre Gefahren für den
Frieden Europas vorübergehend gebändigt waren, vollzog ſich
von 1905 an, nach der Niederlage Rußlands im
ruſſiſch=japaniſchen Kriege, eine völlige
Um=
kehrung bis in den Weltkrieg hinein, den die ruſſiſche
Gene=
ralmobilmachung an der Orientfrage, genauer: an der von
Ruß=
land unterſtützten großſerbiſchen Agitation, entfeſſelte.
Die völlige Umwandlung der Stellung Rußlands zu
Eng=
land, die ſich im Laufe von noch nicht drei Jahren vollzog,
er=
leichterte von außen her die Wendung zurück nach dem nahen
Oſten, die ſeit Mitte 1908 ganz zielbewußt in Rußland von der
Preſſe und von der nichtamtlichen Politik vorgenommen und von
der amtlichen Politik nachgemacht wurde. Im Sommer 198
er=
ſchienen zum Erſtaunen der Welt die beiden alten Gegner der
orientaliſchen Frage vereint in einem Programm zur Löſung der
mazedoniſchen Wirren, das die beiden Miniſter Grey und
Js=
wolsky voriegten. Beide Staaten ſtanden nun zuſammen in der
Geghierſchaft gegen die Türkei als Todfeinde des „kranken
Man=
nes”. Welche Motive England dabei leiteten, wird an anderer
Stelle dieſes Werles (vergl. S. 47) geſchildert. Die ruſſiſche
Po=
litik aber konnte nun, ſo mit England verbunden und von der
eigenen öffe itlichen Meinung unterſtützt und getrieben, weiter
aktiv in der prientgliſchen Frage vorgehen.
Getrieben wurde ſie vor allem durch die Neubelebung
des Panflawismus, den ſogenannten Neopanſlawismus,
der ſogar die Polen für ſeine Idee zu gewinnen ſchien und der
eine große demokratiſche Geſamtbewegung des Slawentums auch
zur endlichen Löſung der orientgliſchen Frage im ruſſiſchen
Sinne darſtellen wollte. Da nit wurde ſofort wieder die alte
geſchichtliche Spannung zwiſchen Rußland und Oeſterreich, die
nur geruht hatte, imn vollſten Maße akut und bedrohte erneut
den europäiſchen Frieden. Schon im Januar 1908 hatte
Oeſter=
reich mit den Erklärungen Aehrenthals über die Bahnlinie durch
den Sandſchak Novipazar ſich aktiv der Orientfrage zugewandt,
2) Wir entnehuen dieſen intereſſanten Aufſatz dem in Verbindung
mit dem Arbeitsausſchuß deutſcher Verbände von Dr. Ziegler
heraus=
gegebenen Buch „Deutſchland und die Schuldfrage”, Verlag für Politig
und Wirtſchaft, Berlin W 35. Grundpreis 3,75 Mk.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. März 1923.
Numnter 80.
im Oktober 1908 vollzog es formell die Annexion von Bosnien
und Herzegowina. In der damit entſtehenden Kriſe, die bis zum
April 1909 währte, ſtand Deutſchland entſchieden an der Seite
Oeſterreichs. So verſchärfte ſich die Feindſchaft Rußlands auch
gegen Deutſchland mehr und mehr. Schon damals ſchien es, als
wenn Rußland nicht nur um der orientaliſchen Frage willen
mit Oeſterreich in Krieg geraten würde, ſondern daß ſich infolge
der engen Bündnisbeziehungen auf beiden Seiten der Krieg
ſofort zu einem ruſſiſchefranzöſiſch=engliſchen Kampfe mit
Deutſch=
land, Oeſterreich und Italien erweitern würde.
Graf Witte ſagt in ſeinen Erinnerungen, in denen er
durchgängig und zielbewußt für eine Friedenspolitik Rußlands
eintritt, ganz unverblümt, daß Rußland im Frühjahr
1909 zum Kriege noch gar nicht fähigwar. Das
hat=
ten guch der Zar und Stolypin begriffen, ſo daß Rußland kürzer
trat und Iswolsky, der immer unbedingter ſich zum Träger
einer aktiven rüfſiſchen Orientpolitik gegen Oeſterreich, auch auf
die Gefahr eines Krieges hin, gemacht hatte, im September 1910
zurücktrat. Auch Saſonow, der ihm folgte, und Kokowzew, der
Stolypin folgte, waren der Anſicht, daß Rußland, wenn es einen
Krieg entfeſſelte, leicht abermals in die Revolution ſtürzen könne,
und daß es zunächſt noch unbedingt Jahre des Friedens brauche.
Dieſe Jahre des Friedens hat Europa, wenn auch unter
gro=
ßen Kriſen, wie 1911 und 1913, noch genoſſen, vor allem
des=
halb, weil eben Rußland erſt wieder erſtarken wollte. Das
ge=
lang! Mehrere gute Ernten ſtärkten es wirtſchaftlich. Die
Nach=
wehen der Revolution wurden überwunden. Die Rüſtung zu
Lande und zu Waſſer wurde aufs äußerſte ausgebaut, und zwar
ſchon mit Begründungen, die gar keinen Zweiſel daran ließen,
daß das Parlament, das Offizierkorps, die Preſſe, die öffentliche
Meinung immer ſtärker und rückſichtsloſer zum Ausbruch jener
Kriſis trieben, von der man endlich die Verwirklichung der
gro=
ßen Orientziele Rußlands erwartete.
Nun rief auf der einen Seitze Italien durch ſeinen Krieg
gegen die Türkei die kaum beſchworene orientgliſche Gefahr
wie=
der wach. Auf der anderen Seite war der Gedanke eines
Bal=
kanbundes unter den Balkanſtaaten gereift, der dieſe auf
Koſten der Türkei gewaltſam erweitern ſollte und den die
ruſ=
ſiſche Politik förderte. Denn eine ſolche Balkanföderation ſollte
ein Inſtrument werden, mit dem Rußland die Orientfrage
end=
gültig löſen könnte.
Rußland ſuchte dafür ſeine Stütze von altersher bei
Bul=
garien, das recht eigentlich als Kind der ruſſiſchen Politik
ins Leben getreten war. Aber dieſes hatte ſich von Rußland
immer unabhängiger gemacht, und wenn auch Zar Ferdinand
ſpäter leidliche Beziehungen zu Rußland wiederhergeſtellt hat,
ſo hatte ſich — und dadurch wurde die Lage immer gefährlicher
— die ruſſiſche Politik und Agitation in den letzten Jahren doch
imer enger mit Serbien verbunden. Seit durch eine
ſchreck=
liche Freveltat in Serbien das Haus der Karageorgewitſch 1903
auf den Thron gekommen war, herrſchte dort ſowohl die
groß=
ſerbiſche Idee, die nur durch Zertrümmerung Oeſterreichs
ver=
wirſl werden konnte, wie die ruſſiſche Orientierung, die von
Rußland aus auf all und jede Weiſe und immer unverblümter
unterſtützt wurde. Es iſt bekannt, wie ſich Rußlands Geſandter
in Belgrad, Herr v. Hartwig, geradezu zum Mittelpunkt einer
großſerbiſchen und Oeſterreich todfeindlichen, fkrupelloſen und
wilden Agitation machte.
Dazu verſuchte man Rumänien von ſeiner
Bundes=
genoſſenſchaft mit Deutſchland und mit Oeſterreich=Ungarn
los=
zulöſen: im Sommer 1914 beſuchte der Zar ſelbſt die rumäniſche
Königsfäwilie in Konſtanza. Für Griechenland rechnete
man auf die verwandtſchaftlichen Beziehungen mit der däniſchen
und ruſſiſchen Herrſcherfamilie, von denen man hoffte, daß ſie
ſtärker ſein würden, als die Verbindung mit den Hohenzollern
in der Perſon der griechiſchen Königin und als die
deutſchfreund=
liche Orientierung König Konſtantins.
(Schluß folgt.)
Aktenmäßige Feſtſtellung franzöſiſcher Brutalitäten.
Berlin, 21. März. (Wolff.) Der deutſche
Geſchäftsträ=
ger in Paris hatte der franzöſiſchen Regierung am 25. Februar
eine Note überreicht, in der unter Anführung einiger beſonders
kraſſer Fälle gegen die an die Bevölkerung des Ruhrgebietes
verübten Gewalttätigkeiten, der franzöſiſchen Truppen
proteſtiert wurde. Dabei hatte die deutſche Regierung ſich
ausdrücklich vorbehalten, auf Grund des von ihr fortlaufend
geſammelten Materials für jedes begangene Unrecht volle
Ge=
nugtuung zu fordern. Vor einigen Tagen hat nun der deutſche
Geſchäftsträger in Paris der franzöſiſchen Regierung in einer
Note eine Sammlung weiterer Beiſpiele von
Gewalt=
aktenderfranzöſiſchen Truppen im Nuhrgebiet unter
Proteſt übermittelt.
In der Note werden zunächſt die Bluttaten in Eſſen,
Hörde, Bochum, Gelſenkirchen und Oberhauſen
angeführt. Ermordet wurden: Am 3. März in Eſſen der
Bahnwärter Franz Herold, als er nach Beſetzung des
Haupt=
bahnhofs aus feinem Wärterhäuschen noch einige Habſeligkeiten
zu retten verſuchte, am gleichen Tage in Eſſen=Frohnhauſen der
Dollax=
Schatzanweiſungen
des Deutſchen Reiches
Garantiert von der Reichsbank
Schluß der Zeichnung:
9
Sumabengfringkinattr.4s
Oeeich
Deutſche Proteſte.
Berlin, 20. März. (Wolff.) Der deutſche
Geſchäfts=
träger in Paris hat der franzöſiſchen Regierung eine Note
überreicht, in der es heißtt
Der deutſchen Regierung wird der Wortlaut eines von dem
Kommandanten der 47. franzöſiſchen Infanteriediviſion in
Reck=
linghauſen, General Laignelot, unter dem 28. Februar
er=
laſſenen Befehls bekannt, der angeblich der
Verhinde=
rung von Sabotageakten an Verkehrsmitteln dienen
ſoll. Der Befehl läuft auf die Einführung eines
all=
gemeinen Geiſelſyſtems hinaus und ſtellt einen neuen
Verſuch der franzöſiſchen Befehlshaber dar, die deutſchen
Be=
amten und die deutſche Bevölkerung mit
völkerrechts=
widrigen Mitteln zu Dienſtleiſtungen gegen das eigene
Land zu zwingen. Die deutſche Regierung proteſtiert gegen
dieſe neue Form der Vergewaltigung.
Gerichtsbeamte Hermann Löwe, als er ſeine neben der
Poli=
zeiwachentür liegende Haustüre öffnen wollte; ſeine Ehefrau
war vom Balkon der Wohnung aus Zeuge der Bluttat. Zur
gleichen Stunde wurde der Ingenieur Ewald Dirks in der
Hermannſtraße in Hörde von einem franzöſiſchen Soldaten,
an=
ſcheinend einem Unteroffizier, ohne jede Veranlaſſung durch
einen Revolverſchuß ſchwer verletzt und ſtarb am 5. März im
Krankenhaus. Der Soldat entfloh nach der Tat. In der Nacht
zum 4. März wurde der Kaufmann Ludwig in Bochum auf
der Hernerſtraße von einem franzöſiſchen Soldaten durch einen
Bajonettſtich getötet. Am 5. März wurde der Bergmann
Groote auf der Zeche Weſterholt in Gelſenkirchen erſchoſſen,
als er über die Anſchlußgleiſe der Zeche zur Arbeit gehen wollte.
Am 12. März wurde der Polizeibetriebsaſſiſtent Schneider
in Buer durch einen Gewehrſchuß ſchwer verletzt, ebenſo der
Kaufmann Oskar Greveloh in Kettwig. Bei der Beſetzung
der Eiſenbahnhauptwerkſtätte in Mülheim=Speldorf durch
fran=
zöſiſche Truppen wurde der Arbeiter Wilhelm Hellmuth
durch einen Bajonettſtich im Rücken verletzt.
Die deutſche Note fchildert dann weiter die
Mißhand=
lungen, die an einer Reihe von Beamten der Schutzpolizei
begangen wurden. 1. a. wurde, der Polizeiunterwachtmeiſter
Krock in Buer ohne Grund von franzöſiſchen Soldaten
ver=
haftet und mit einer Reitpeitſche und dem Gewehrkolben
miß=
handelt. Als Krock völlig erſchöpft auf dem Fußboden lag, traten
ein franzöſiſcher Poſten und die anderen in dem Raume
befind=
lichen Soldaten dauernd mit den nägelbeſchlagenen
Schuhen auf ihn. Die ärztliche Unterſuchung Krocks hat
ergeben, daß ſein ganzer Rücken eine blaue Fläche war. Die
Haut war vielfach ſtriemenweiſe aufgeriſſen. Mon konnte
deut=
lich etwa 36 blutunterlaufene, ſtark ſchmerzhafte Striemen ſehen.
Die Note ſchildert dann die Räubereien franzöſiſcher
Heeresangehöriger in Eſſen, Lütgendoxtmund und
Herne und die Sittlichkeitsverbrechen franzöſiſcher Soldaten,
darunter vor allem die Vergewaltigung eines Mädchens bei
Eſſen=Dellwig durch ſechs franzöſiſche Soldaten ſowie die
ver=
ſuchten Sittlichkeitsvergehen franzöſiſcher Offiziere
an den Frauen ausgewieſener Schutzpolizeibeamten in
Reckling=
hauſen. Die Namen der betroffenen Frauen ſind bekannt, ſollen
jedoch, wie es in der Note heißt, aus naheliegenden Gründen
nicht preisgegeben werden. Ferner wird in der Schilderung der
Gewaltmaßnahmen der Franzoſen in Bochum die
Mißhand=
lung von 15 Primanern der Oberrealſchule II, die
Auf=
hebung der Stadtverordnetenverſammlung und insbeſondere die
Plünderung der Handelskammer und des Landratsamtes in
Bochum beſtätigt.
Zum Schluß geht die Note auf die Plünderung bei
der Beſetzung von Bahnhöfen ein und ſtellt feſt, daß die
Franzoſen in Wanne, Bochum=Nord, Eſſen=Fintrop und
Ober=
hauſen ein wüſtes Bild der Zerſtörung hinterließen. Auch die
Dienſträume der Bahnhöfe Eſſen=Hauptbahnhof und Kray=Nord,
die am 3. März beſetzt wurden, wurden vollſtändig geplündert.
Bei den Unternehmungen gegen die Bahnhöfe Langendreer und
Weitmar, wurden bei den verſchiedenſten Dienſtſtellen faſt alle
Schränke und Pulte erbrochen, durchwühlt und beraubt.
Kapitalismus oder Sozialismus.
Unterhausdebatte über den Antrag Snowden.
* London, 21. März. (Priv.=Tel.) Die geſtern erfolgte
Debatte über Snowdens Antrag im Unterhaus, der das
kapi=
taliſtiſche Syſtem verdammte, hatte im Hauſe große
Anziehungs=
kraft. Die Rede wurde mit großem Intereſſe aufgenommen.
Beſonders wird der Nachdruck, mit dem Snowden die
Not=
wendigkeit einer allmählichen Entwicklung zu dem Ziel, das er
im Auge hatte, betonte, hervorgehoben. Die Sozialiſten würden
keinen Schritt vorwärts tun, ehe ſich nicht der vorhergehende
ge=
rechtfertigt habe. Eindruck machte auch ſeine Ablehnung des
Bolſchewismus. Wir ſollen keine Konfiszierung, erklärte er,
und ich würde mich ſtets dagegen ſträuben. Das iſt der längſte
Weg zur Erreichung eines Zieles, und er wird im
Zuſammen=
bruc enden. Es gibt keine Analogie zwiſchen Sozialismus und
Bolſchewismus. Sie ſind beide Antithefen. Der größte Teil
ſeiner Rede war der Prüfung der beſtehenden Zuſtände in
In=
duſtrie= Landwirtſchafts= und Wohnungsangelegenheiten
gewid=
met. Sie ſeien ein Beweis für den Fehlſchlag des bisherigen
Syſtems.
Der Nationalliberale Sir Alfred Mont antwortete ihm
und brachte eine Entſchließung ein, die ſich gegen die beantragte
Aenderung wandte, weil die Abſchaffung des Privatintereſſes
an den Produktionsmitteln und die Verteilung das Volk arm
mache und die beſtehenden Uebel, nur verſchliumnern würde
Die Reſolution bekräftigte ſerner den Entſchluß, Vorſchläge
durchzuführen, die zur Beſeitigung der üblen Folgen der
Mono=
pole führen würden. Es ſei töricht, dem Kapitalismus den
ſchlechten Geſundheitszuſtand, die Schwäche, Armut und
Un=
klugheit der Charaktere und Gehirne zuzuſchreiben. Die Natur
ſei launiſch in der Verteilung ihrer Gaben. Ehe nicht jeder
Ar=
beiter dazu überredet werden könne, ſchwerer für den Staat
oder die örtliche Behörde zu arbeiten als für den
Privatunter=
nehmer, beſtünde wenig Ausſicht, Erfolge im Sozialismus zu
erzielen.
Ein Appell Poincares an Bonar Law.
* Paris, 21. März. (Priv.=Tel.) Die Pariſer Ausgabe der
Daily Mail berichtet, der franzöſiſche Miniſterpräſident habe
einen Appell an Bonar Law gerichtet, um der engliſchen
Re=
gierung zu beweiſen, daß Frankreich und Belgien mit der
Be=
ſetzung des Ruhrgebietes nichts anderes anſtrebten, als die
An=
wendung und Durchführung des Verſailler Vertrages. Um die
Ruhraktion vor jeder falſchen Auslegung und vor jeder
Ver=
dunkelung ihres wahren Zweckes zu ſchüitzen, werde Bonar Law
gebeten, durch eine deutliche Zuſtimmung zu der franzöſiſch=
bel=
giſchen Aktion den Friedensvertrag; den England mit
unter=
ſchrieben habe, zu ſchützen. Denn Frankreich und Belgien
woll=
ten nichts anderes als Sicherheit und Frieden.
* London, 22. März. (Priv.=Tel.) Im Unterhauſe
er=
klärte Bonar Law, die franzöſiſche Regierung habe bei der
bri=
tifchen angefragt, ob ſie geneigt ſei, ſich den Maßnahmen
anzu=
ſchließen, welche die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages
über die Entwaffnung Deutſchlands und die Reparationen durch
die Kontrollkommiſſion erzwingen wollen. Bonar Law ſagte,
die Regierung werde den General Bingham anweiſen, mit der
Kommiſſion zuſanmnenzuarbeiten.
Lord d’Abernon in London.
TU. London, 21. März. Der engliſche Geſandte in
Ber=
lin, Lord d’Abernon, iſt am Dienstag nachmittag in London
ein=
getroffen und hat bereits am Dienstag abend eine Unterredung
mit Bonar Law und Lord Curzon gehabt. Der diplomatiſche
Korreſpondent der Weſtminſter Gazette verſichert, aus
autorita=
tiver Quelle erfahren zu haben, daß Deutſchland beabſichtige,
Frankreich zur Regelung der Reparationsfrage neue Vorſchläge
zu unterbreiten. Dieſe Vorſchläge werden aber nicht nur
Frankreich, ſondern allen Verbündeten übermittelt werden. Mit
dieſer Abſicht ſtehe auch der Beſuch des Botſchafters in
Ver=
bindung.
Der Brand des Wiesbadener Staatstheaters.
Von Paul Schweder=Rudolſtadt.
sh. Zu einer vollendeten Aufführung der „Tosca” mit dem
prachtvollen neuen Bariton Roth aus Breslau, von Dr.
Hage=
mann eingeladen, war ich am letzten Samstag hier eingetroffen.
Später fanden wir uns in dem feudalen „Naſſauer Hof”
zuſam=
men, und Dr. Hagemann ſtellte mich den Mitgliedern der
hieſi=
gen amerikaniſchen Kolonie vor, die ſich zur Förderung des
künſt=
leriſchen Lebens der ſchönen Bäderſtadt zuſammengefunden
haben und eine großzügige Propaganda in den Vereinigten
Staaten für den Beſuch Wiesbadens einleiten wollen. Der
ſtinpmgewaltige Roth iſt als muſikaliſcher Herold dieſer
begrü=
ßenswerten Abſicht eben zu einem für unſere Verhältniſſe
wär=
chenhaften Honorar verpflichtet worden und bot uns in ſpäter
Stunde — von der Hotelkapelle glänzend begleitet — Lieder vom
Rhein und vom Wein dar. Beim Abſchied lud mich Dr.
Hage=
mann zur „Rienzi”=Aufführung für den Sonntag ein. Allein,
der ſchöne Abend verleitete zu einem Spaziergang durch den
Kurhausgarten, und ſo wurde es zu ſpät für das Theater. Wir
ſaßen wieder im „Naſſaer Hof” die Muſik ſpielte gerade „Ich
hatte einſt ein ſchönes Vaterland”, als es plötzlich einen kurzen,
dumpfen Knall gab. Im nächſten Augenblick meldete ein Liftboy
dem Generaldirektor Bieger: „Das Theater brennt!” Auf und
hinaus vor das Portal war eins.
Da lag ſchräg gegenüber im nächtlichen Dunkel des herrlichen
Parkes Wilhelms II. Lieblingstheater, das hohe Bühnendach
von kleinen, irrlichternden Flämchen überſät, die ſchneller und
immer ſchneller die Simſe umkreiſten und plötzlich einen
mäch=
tigen Flammenkranz bildeten, ſo daß das impoſante Gebäude
wie mit einem Zauberſchlag taghell erleuchtet erſchien. Kein
Zweifel, daß irgend eine Exploſion im Schnürboden erfolgt war
und dieſen rundum unter Flanmnen geſetzt hatte. Im nächſten
Augenblick lohte eine mächtige Stichflamme empor, und gleich
darauf waren auch alle Fenſter des fünfſtöckigen Bühnenhauſes
wit grellem, weißem Licht erfüllt — ein Zeichen, daß auch die
Bühne brannte. Und wie brannte! Die angeblich imprägnierten
Sofitten gaben einen ausgezeichneten Brennſtoff ab, und ſchon
griffen die gierigen Flammen hinüber nach den Lagerräumen der
Bühne, in denen die unerießlichen Werte des einſtigen
Kaifer=
lichen Hoftheaters an Dekorationen, Koſtümen, Möbeln, Waffen,
Teppichen uſw. aufgeſtapelt waren. Gleichzeitig ſtanden auch
alle Künſtlerzimmer in Flamen. Erſt in dieſem Augenblick
er=
ſchien die Wiesbadener Feuerwehr, denn ſeit fünf Tagen iſt der
Fernſprechverkehr von den Franzoſen hier lahmgelegt, und alle
Bemühungen der wenigen Spaziergänger, vom Kurhaus, vom
„Naſſauer Hof” oder von dem der Brandſtelle unmittelbar
gegenüber gelegenen Hotel „Vier Jahreszeiten” aus Feuerwehr
und Bolizei zu benachrichtigen, mußten unter dieſen Umſtänden
hlſc agen. Trotzdem war die Wehr nur wenige Minuten nach
der erſten mündlichen Meldung am Platze, und zwar von allen
Stationen faſt gleichzeitig. Außerdem alarmierte ſie ihrerſeits
auch ſofort die Feuerwehren von Biebrich und Mainz.
Da das Theater von allen Seiten völlig freiſteht, konnte man
dem Brandherd verhältnismäßig leicht beikommen. Aber ſchon
um 10.36 Uhr (um 10.14 Uhr war die Exploſion erfolgt) ſtürzte
mit Donnergetöſe das gewaltige Bühnendach in den
Bühnen=
raum hinab, und ein einziger markerſchütternder Schrei ging
durch die Reihen des tiefergriffenen Wiesbadener Publikums:
Ihr geliebtes Hoftheater war tot, erſchlagen! Am Hotel „
Naſ=
ſauer Hof” fhand ein äußerſt theaterfreudiger franzöſiſcher Oberſt,
dem in dieſem Augenblick die hellen Tranen über das Geſicht
liefen. Und mit ihm weinten viele Hunderte in der Menge. Alte
Leute drückten ſich gegenſeitig in verhaltenem Schmerz die Hände
— es war ein ſchrecklicher, tiefergreifender Augenblick! Das
auf=
lodernde Flammenmeer übergoß das weiße Marmordenkmal des
Dichters der „Gloche” an der Parkſeite mit wagiſchem Licht.
Dann zerſtörte das gefährliche Element das im Rucken Schillers
befindliche prächtige Bühnenportal, und man ſah, daß hier nichts
mehr zu retten war.
Inzwiſchen hatte man von der Kolonadenſeite aus den
Haupteingang mit Aexten und Beilen aufgebrochen, und mit
den Feuerwehrleuten drang ich in das verqualmte Veſtibül ein.
Vorſichtig taſtend gingen wir an den Billettſchaltern vorüber in
die große Vorhalle mit der bangen Frage, ob der eiſerne
Vor=
hang gehalten habe. Schon durch die Glastüren der Logen ſah
man den in Weißglut ſtehenden Bühnenabſchluß, der
glücklicher=
weiſe ſeine Pflicht getan hatte. Nur an der rechten unteren Seite
klaffte ein etwa vier Meter hohes und ebenſo breites Stück
Well=
blech in das Orcheſter hinein. Die mächtige Eiſenkonſtruktion
des Bühnendaches hatte hier den eiſernen Vorhang getroffen
und im Fall das kleine Stück herausgeſchlagen, allerdings noch
immer groß genug, um die Logenbrüftung im erſten Rang in
Brand zu ſetzen. Raſch war der Schlauch an dem
Flurhydran=
ten angeſchraubt und der auflodernde Behang abgelöſcht. Dann
folgten zwei weitere, von den Pumpen der in der Anlage vor
dem Kurpark aufgeſtellten Dampfſpritzen geſpeiſte Schläuche, und
mit ungeheurer Kraft ergoſſen ſich nunmehr immenſe
Waſſer=
mengen in den Bühnenraum.
Ein ſchauerlich=ſchöner Anblick — der menſchenleere
Zu=
ſchauerrqum, vor ihm der glühende, ziſchende und dampfende
eiſerne Vorhang, und durch den Ausſchnitt hindurch der Blick
auf den einem rieſigen Baalstempel gleichenden Bühnenraum,
aus dem die Flammen frei in den ſternenüberſäten Nachthimmel
hinaufloderten. Mit Donnergepolter fielen die weißglühenden
Gegengewichte der Sofitten herab, der Zugwind brauſte vom
Zuſchauerraum in die Flammen, und auf der Bühne krachte,
ſtürzte und fiel, was als Gerüſt und Sims, als Mauerwerk und
Verzierung rund um das Bühnendach geſtanden hatte.
Im Orcheſter das gerade der letzte Muſiker verlaſſen hatte,
als der Brand begann, ſtieg das Waſſer langſam höher, auch der
Zuſchauerraum bekam ſein Teil ab. Aber die Hauptſache: er
wenigſtens bleibt uns in ſeiner lichten Höhe, ſeinen
wunder=
vollen Deckengemälden und dem Geſtühl erhalten. Das Syſtem,
Bühnenhaus und Zuſchauerraum getrennt zu erbauen und zu
halten, hat ſich bewährt, und ebenſo der eiſerne Vorhang, der
den ganzen ungeheuren Druck des durch fünf Stockwerke
herab=
geſtürzten Bühnendaches bis auf einen kleinen Teil ausgehalten
hat. Aber freilich hat es ſich auch gezeigt, daß dieſes Dach die
Kataſtrophe ins Unendliche hätte ſteigern können, und daß man
deshalb auf ſeinen Erſatz durch anderes Material ſinnen muß.
Die glühend gewordene Dachkonſtruktion vollte ſich vor dem
Einſturz förinlich zuſammen und blieb nicht, wie dies dem Et
bauer wohl vorgeſchwebt haben mag, im Feuer ſtabil.
An der Wilhelmſtraßenſeite, da, wo die Verwaltung, der
Zugang zur Bühne und zu den Magazinen ſich befindet, arbeitete
man während der ganzen Dauer des Brandes fieberhaft an der
Rettung der Koſtüme und Requiſiten. Leider reichten die erſten
Leitern nicht zu, ſonſt wäre ein weſentlicher Teil des Magazins
wohl noch zu retten geweſen. Man warf deshalb einzelne be
ſonders wertvolle Stücke hinunter auf den Raſen und rettete die
wertvollen Inſtrumente des Orcheſters. Faſt alle Künſtler des
Staatstheaters fanden ſich nach und nach ein und umſtanden
trauernd mit den Maſſen das brennende Gebäude, das ſchon
wenige Minuten nach Ausbruch des Feuers von einem Piquet
Marokkaner umſtellt wurde. Bald danach erſchienen zwei
Kom=
pagnien franzöſiſchen Militärs. Offiziere und Mannſchaften
er=
boten ſich zur Hilfeleiſtung, allein die deutſchen Feuerwehrleute
erklärten, daß ſie nach einem anderen Syſtem arbeiteten, und
ſo beſchränkten ſich die Truppen auf Abſperrungs= und
Kontroll=
maßregeln. Auch die franzöſiſche Gendarmerie trat in Tätigkeit
und war durchaus höflich und zuvorkommend.
Das verbrannte Material an Dekorationen und Koſtümen
geht naturgemäß in die Milliarden, denn alles das, was noch
unter Wilhelm II. für die Wiesbadener Hofbühne zu den
prunk=
vollen „Oberon”=, Wagner= und Klaſſiker=Aufführungen
ange=
ſchafft worden war, wurde zum größten Teil noch heute
ver=
wendet. Siebzig Verſicherungsgeſellſchaften ſind an dem
Staats=
theater und ſeinem Fundus beteiligt, allein die Nachverſicherung
dieſer unſchätzbaren Werte ſoll noch nicht geregelt ſein; in
die=
ſem Falle würde das Wiesbadener Theater ruiniert ſein. Das
darf natürlich nicht eintreten. Die Bedeutung des Wiesbadener
Staatstheaters gerade in der gegenwärtigen Zeit geht noch über
die des Berliner Theaters. Hier hat deutſche Kunſt bisher
Ge=
legenheit gehabt, vor dem ganzen feindlichen und neutralen
Auslande zu zeigen, was Deutſchland in Wahrheit iſt. Trotz
un=
geheurer Preiſe allabendlich ein ausverkauftes Haus — das
war nicht nur das Verdienſt eines Bühnenmannes von der
her=
vorragenden Bedeutung eines Hagemann und einer
glän=
zenden Künſtlerſchar, ſondern das der Großen und Größten
unſerer Meiſter, deren Andenken wir am beſten dadurch ehren,
daß wir im Reiche draußen den Wieshadenern ihr ſchönes ſtolzes.
Rumuter 80.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. März 1923.
Engliſch=franzöſiſche Arbeiterkonferenz.
FU. Paris, 21. März. Die Abgeordpeten der engliſchen
Arbeiterpartei, Adamſon, Buxton, Shaw und General Tompſon, Reichspoſtminiſter Stingi,
ſind Boßt Sonden, nach Paris abgereiſt. Die vier Abgeprdneten Geltungsdauer des Bohnungsmangelgeſetzes bis zum 30. Juni 193.
ſind von ihrer Partei mit einer offiziellen Aufgabe betraut und
werden mit ihren bolitiſchen Geſinnungsgenoſſen in Verbindung Der Ausſchuß erſucht die Reichsregierung, eine Verpachtung des
Poſt=
treten. Auch der Führer der engliſchen Arbeiterpartei, Mac= reklameweſens iu Erwägung zu ziehen. Ferner ſoll geprüft werden, ob
donald, ſowie der Abg. Henderſon, halten ſich augenblicklich in Liebesgabenpakete für das beſetzte Gebiet nicht zu ermäßigten Preiſen
Paris auf, um an dieſen Beſprechungen teilzunehmen.
befördert werden können. Der Ausſchuß verlangt weiter eine Verrin=
Eeite 3.
Paris, 20. März. (Wolff.) Die heute hier abgehaltene
ſozialiſtiſche Konferenz der alliierten Länder hat ſich
bis zum 29. Märzz vertagt, um inzwiſchen der Delegation,
die ſich nach Berlin begibt, Gelegenheit zu geben, mit der
deut=
ſchen Sozialdemokratiſchen Partei zu verhandeln. Die
Entſchlie=
ßung, die nach Beendigung der Beratung angenommen worden
iſt, hat folgenden Wortlaut:
1. Die Löſung des Reparationsproblems und
des Problems der internationalen Sicherheit iſt unerläßlich
für den friedlichen Wiederaufbau Europas. Dieſe Löſung darf
keinen politiſchen Hintergedanken verbergen, der
beiſpiels=
weiſe auf territoriale Annexion oder auf die künſtliche
Schaffung von Pufferſtaaten ausgeht.
2. Die augenblicklich betriebene Ruhrpolitik kann
keine Löſung dieſer Probleme bringen; wenn ſie bis zu
ihrer verhängnisvollen Kriſe weiterverfolgt wird, wird ſie die
wirtſchaftlichen und politiſchen Gefahren verſchärfen, die
augen=
blicklich auf den europäiſchen Nationen laſten.
3. Die Eigenliebe aller Regierungen bildet im Augenblick
ein Hindernis für Verhandlungen. Aus dieſem Grunde
be=
ſtimmt die Konferenz eine viergliedrige Delegation, die mit
der Sozialdemokratiſchen Partei verhandeln ſoll über
eine den augenblicklichen Notwendigkeiten angepaßte Faſſung
des Frankfurter Reparationsplanes und die
Be=
dingungen, unter denen internationale Sicherheit
ei=
langt werden kann.
Wie bereits berichtet, begibt ſich die aus einem Engländer,
einem Franzoſen, einem Italiener und einem Belgier beſtehende
Delegation morgen nach Berlin.
Türkiſch=arabiſche Brüderlichkeit.
Feindſelige Rufe gegen Frankreich.
Paris, 21. März. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung
aus Konſtantinopel meldet die anatoliſche Agentur, daß
Mu=
ſtapha Kemal Paſcha bei ſeiner Ankunft in Merſina von
den ſyriſchen Mohammedanern ſehr feierlich unter einem
Triumphbogen empfangen wurde, der mit ſchwarzen Fahnen
geſchmückt war, die die Inſchrift trugen: „Türkiſch=
arabi=
ſche Brüderlichkeit, vergeßt nicht Eure ſyriſchen
Lands=
leute! Befreit uns!” Einer Abordnung ſyriſcher
Mohamme=
daner erblärte Kemal, er wünſche, daß Syrien ſelbſt ſein
Geſchick beſtimme.
Nach der anatoliſchen Agentur ſollen ferner die von
fran=
zöſiſchen Behörden gebildeten armeniſchen
Truppen=
teile in der Umgegend von Aleppo und Alexandrette
Aus=
ſchreitungen gegen die mohammedaniſche Bevölkerung
be=
gangen haben. Die Reiſe Kemals habe eine gewiſſe Erregung
hervorgerufen. Privaten Nachrichten aus guter Quelle zufolge
ſei es bei einem Beſuche in Adana zu Kundgebungen
einer Gruppe türkiſcher Irredentiſten aus Antiochia und
Aleran=
drette gekommen, die zwei Tage lang mit ſchwarzen Fahnen die
Straßen von Adana durchzogen und feindſelige Rufe
gegen Frankreich ausgeſtoßen hätten. Die örtlichen
Blät=
ter hätten ein Manifeſt der Irredentiſten veröffentlicht, worin
Klage über die Verhältniſſe geführt werde, unter denen die
türkiſche Bevölkerung in den franzöſiſchen
Mandats=
gebieten lebe. Die Blätter enthielten lange Kommentare zu
der Antwort, die Kemal der Delegation erteilte: „Ein ſeit langen
Jahrhunderten türkiſches Land dürfe nicht in fremden Händen
10
bleiben!
Beginn der Londoner Vorkonferenz.
TU. London, 21. März. Die alliierten Delegierten, u. a.
der Franzoſe Bompard, der Generalſekretär Maſſigli
ſowie der Italiener Garonni, die ebenfalls —in Lauſanne
waren, ſind geſtern abend in London eingetroffen. Veniſelos
wurde für heute erwartet. Die Konferenz hat heute mittag
½12 Uhr begonnen. Die Delegierten werden ſich, wie in
Lau=
ſanne, in Kommiſſionen ſpalten. Es iſt wahrſcheinlich, daß dem
Antrage Poincarés entſprechend, keine offiziellen Communiqués
veröffentlicht werden. In Londoner offiziellen Kreiſen hofft
man, daß die Lauſanner Konferenz bald nach Oſtern
zuſammen=
treten kann, um den Vertrag mit den Türken zu unterzeichnen.
Nach Pariſer Privatmeldungen ſtellt man dort einen Umſchwung
in den offiziellen Kreiſen in der Orientpolitik feſt.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin 21. März. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſch:
Angenommen wird ein Geſetzentwurf für die Verlängerung der
Darauf wird die zweite Leſung des Poſtetats fortgeſetzt.
gerung der Zahl der Oberpoſtdirektionen, der Reichseiſeubahndirektionen
und der Landesfmnauzämter, ſowie eine geſetzliche Regelung der
Ab=
findung der verheirateten weiblichen Beamten. Die Geſchäftsbedürfniſſe
der Verwaltung ſollen nach Möglichkeit in den eigenen Bezirken
be=
ſchafft werden; dabei ſoll das Handwerk eine weitgehende
Berückſichti=
gung finden.
Abg. Delius (Dem.) ſpricht zunächſt den Poſtbeamten an der
Ruhr und am Rhein Anerkennung aus und den Dank des gauzen Hauſes.
Bei den Gebühren müſſe die Poſt mehr ſoziale Rückſicht nehmen; auch
die beſetzten Gebiete ſollten bevorzugt werden. Das Defizit würde ſich
verringern, weun die Poſt für die Ausgabe der Steuermarken beſſer
entſchädigt würde und wenn man die Bautätigkeit einſchränken wolle.
Die unreutable Poſtreklame follte man abſtoßen und dafür das
Funk=
weſen weiter ausbauen. Die mittleren wüirttembergiſchen Beamten
müſſen endlich in den Genuß der Vorteile des Staatsvertrages gelangen.
Reichspoſtminiſter Stingl hebt hervor, daß nach dem neuen Etat
mehr als ein Drittel ſämtlicher Beamtenſtellen bei der Poſt abgebaut
werden follen. Auf eine Beſchwerde der Linken erklärt der Miniſter,
daß es beſſer ſei, in den Kantinen alle Bilder zu entfernen, nicht mur
die von Marx und anderen Parteipolitikern. In den Dienſt gehöre
keine Politik. Der Miniſter wandte ſich gegen die Höhereinſtufung von
einzelnen Beamten. Die meiſten ſeien zufrieden. Der Miniſter ſchließt
ſich
dem Dank für die Beamten, namentlich im beſetzten Gebiet, an.
Ueber die württembergiſchen Beamten habe das Finanzminiſterium noch
nicht entſchieden. Der Funkverkehr ſei im Deutſchen Reiche
umfang=
reicher als in irgend einem anderen Lande.
Abg. Strahtmann (Dntl.) bemängelt die häßlichen
Briefmarken=
zeichnungen.
Damit ſchließt die allgemeine Ausſprache. Die Eutſchließung wird
angenommen. Der Antrag der Mehrheit über die Beſoldungsordnung
wird dem Hauptausſchwiß überwieſen.
Vor Eintritt in die Einzelbeſprechung wird der Verlängerung des
Beſoldungsgeſetzes und dem Ctat=Notgeſetz in zweiter und dritter Lefung
zugeſtimmt.
Es folgt dann die Einzelbeſprechung des Poſthaushalts, in der
wiederholt Wünſche auf Beſſerſtellung einzelner Beamtengruppen und
Ausbau des Verkehrs uſw. vorgebracht werden.
Abg. Schöpflin (Soz.) empfiehlt, die hohen Koſten für die
Tele=
graphenmaſten dadurch zu verringern, daß man ſie nicht eingrabe,
ſon=
dern einbetoniere. Damit habe man in Würtemberg fehr gute
Erfah=
rungen gemacht.
Reichspoſtminiſtee Stingl erwidert, Beton ſei zu teuer.
Impräg=
nierte Buchenſtumpen hätten ſich durchaus bewährt. Der Neſt des Etats
wird damit erledigt.
Das Haus vertagt ſich dann auf Donnerstag, 2 Uhr: Interpellation
gegen den ſächſiſchen Erlaß bezüglich der religiöſen Feiertage, kleine
Vor=
lagen. — Schluß 3,15 Uhr.
*
Berlin, 21. März. (Wolff.) Der Haushaltsausſchuß des
Reichs=
tags beſchloß bei Beratung des Nothaushalts für 1923, der eine
geſetz=
liche Grundlage zur Weiterführung der Verwaltung über den 1. April
hinaus ſchaffen ſoll, die Betriebsmitel durch Ausgabe von
Schatzanwei=
ſungen in Höhe von ſchätzungsweiſe 5 Billionen Mark zu verſtärken
und von dem im Haushaltsentwurfe für 1923 vorgeſehenen Anleihekredit
zur Beſtreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben zunächſt 500
Milliarden Mark im Wege des Kredits flüfſig zu machen.
Miniſterpräſidentenwahl in Sachſen.
Dresden, 21. März. (Wolff.) In der
Landtags=
ſitzung ſtand heute zum dritten Male die Wahl des
Mi=
niſterpräſidenten auf der Tagesordnung. Die beiden
Rechtsparteien hatten ſich auf die gemeinſame Kandidatur
Kai=
ſer (Deutſche Volkspartei) geeinigt, während die
Sozialdemo=
kraten und Kommuniſten ihre Stimmen für den bisherigen
Ju=
ſtizminiſter Dr. Zeigner abgaben. Anweſend waren 95
Ab=
geordnete. Bei der Abſtinymung entfielen auf Zeigner (Soz.)
49, auf Kaiſer (Dtſch. Vpt.) 39, auf Seifert (Dem.) 8 Stimmen.
Zeigner iſt alſo mit abſoluter Mehrheit gewählt.
Er leiſtete ſofort den Eid auf die Verfaſſung in die Hand des
Landtags)räſidenten. Darauf wurde die Sitzung geſchloſſen.
* Dresden, 22. März. (Priv.=Tel.) Der neugewählte
Miniſterpräſident Dr. Zeigner hat ſeine Miniſterliſte ſchon
fertig, die auch die Zuſtimmung der Kommuniſten gefunden hat.
Aus dem alten Kabinett hat er Finanzminiſter Geldt,
Wirt=
ſchaftsminiſter Fälliſch und Kultusminiſter Leißner
über=
nommen. Arbeitsminiſter wird der frühere Mehrheitsſozialiſt
und jetzige Radikale Graupe, und Miniſter des Innern der
ſehr radikale Unabhängige Liebmann aus Leipzig.
Juſtiz=
miniſter wird wahrſcheinlich der von Dr. Zeigner zum
Amts=
gerichtspräſidenten ernannte frühere Leipziger Rechtsanwalt
Neu werden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. März.
Das Ende unſerer Badeherrlichkeit.
2 Deutſchland hat ſchon im Mittelalter eine hohe
Blüte=
zeit der Badekultur beſeſſen, als überall Dampfbäder und
Bade=
häuſer entſtanden und von aller Welt „Badefahrten”, angetreten
wurden, von denen die Schriftſteller jener Epoche ſo viel zu
berichten wiſſen. Eine Wiederbelebung dieſes deutſchen
Bade=
weſens ſetzte in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts ein. Damals
ſchoſſen die neuzeitlich eingerichteten Volksbäder, Schwimmhallen uſw.
aus der Erde und der Zuſpruch wuchs von Jahr zu Jahr. So betrug
die Beſücherzahl z. B. 1912 in den ſechs ſtädtiſchen Badeanſtalten
Berlins 3 171 049, in der Volksbadeanſtalt zu Hamburg 2 449 871
Per=
ſonen. Aber durch den Krieg und ſeine Folgen iſt unſere
Badeherrlich=
keit jäh vernichtet worden, und wir befinden uns einem furchtbaren
Niedergang der Körperpflege in Deutſchland gegenüber, wie der
Hygie=
niker Prof. Bruno Heimann in einem Aufſatz der „Woche” eingehend
darlegt. Schon während des Krieges war der Betrieb der Bäder durch
Kohlennot und Perſonalmangel lahmgelegt worden, und die Verhältniſſe
haben ſich ſeitdem nur noch verſchlechtert. In den privaten Wohnungen
iſt das Bad zur Seltenheit gewordren, da die Sammelheizung immer
teurer wird und das früher übliche tägliche Bad zum unerſchwinglichen
Luxus geworden iſt. Die Koſten eines Bades belaufen ſich, ſelbſt wenn.
man einen teuren Badeofen beſitzt, bei den gegenwärtigen Gas= und
Waſſerpreiſen auf diele Hundert Mark. Der Mittelſtand nimmt
des=
halb mehr und mehr ſeine Zuflucht zu den Volksbädern, die er früher
wenig aufſuchte. Doch auch hier haben die Badegelder bereits das
Tauſendfache der Friedenspreiſe erreicht und die „kleinen Leute”, die
früher die öffentlichen Badeanſtalten bevölkerten, ſind zum großen Teik
verſcheucht, die beſſer geſtellten abgeſchreckt. So fiel z. B. im Berlinel
Stadtbad Wedding die Beſucherzahl von durchſchnittlich 584 134 Perſonen
1912 und 1913 auf nur 365 720 im Jahre 1922. Die Hälfte der ſtädtiſchen
Badeanſtalten mußte in Berlin vor einem Jahre geſchloſſen werden,
und weitere gehen ihrer Schließung entgegen. Die Schulbäder find zum
allergrößten Teil aufgegeben, und ſo muß der Hygieniker feſtſtellen,
„daß bereits Millionen von Menſchen auf das gewohnte allwöchentliche
Bad verzichten und durch einfache Waſchungen Erſatz ſuchetz. Aber
ſelbſt dieſer Ausweg iſt durch die ſparſame Verwendung warmen
Waſſers, durch die hohen Preiſe von Seife Schwämmen und dergl.
erſchwert. Nehmen wir hinzu, daß aus den gleichen Gründen die
Haar=, Nagel= und Mundpflege ſehr im Argen liegt, ſo wird es
verſtünd=
lich, daß bereits allerorten von einer Zunahme von Hautleiden
und anderen Krankheiten, die durch dieſe Vernachläſſigungen bedingt
oder begünſtigt werden, berichtet wird. Auch über vermehrte
Verbrei=
tung von Ungeziefer, beſonders der widerlichen und Krankheiten
über=
tragenden Kopf= und Kleiderläuſe wird vielfach geklagt. Die Feder
ſträubt ſich, die Tatſache zu buchen, daß 1922 in der Hauptſtadt des
Deutſchen Reiches monatlich etwa 7000 Menſchen in öffentlichen
Anſtal=
ten entlauſt werden mußten, ſodaß eine Entlauſungsanſtalt nicht mehr
genügte und eine aus Mangel an Zuſpruch geſchloſſene Volksbadeanſtalt
zu einer zweiten Entlauſungsanſtalt umgebaut wurde.‟ Dieſe traurigen
Verhältniſſe erfahren eine Verſchärfung durch den Wäſche= und
Kleidermangel, in weiteſten Volkskreiſen. Bei einer
Unter=
ſuchung in einer Berliner Gemeindeſchule zeigte ſich ſchon vor zwei
Jahren, daß von 650 Kindern 305 kein Hemd hatten. Beſonders
empfindlich iſt der Wäſchemangel in der Säuglingspflege, ſodaß die
Säuglinge in ſteigender Zahl an ſchweren Hautleiden erkranken. Die
Bettwäſche fehlt vielfach, und die dauernde Benutzung unbezogener
Betten und Decken führt zur Verſchmutzung der Lagerſtätten. Ja bei
Hunderttauſenden von Familien iſt ſelbſt die hygieniſche
Mindeſtfor=
derung: „Jedem Menſchen ſein Bett!” nicht erfüllt. Bei einer im
vorigen Jahr gehaltenen Nachfrage hatten von 5447 Jenenſer
Schul=
kindern 3941 kein Bett für ſich allein. So iſt alſo in Bezug auf die
Körperpflege ein Niedergang hereingebrochen, der zu den ſchwerſten
Bedenken Anlaß gibt.
Zur Linderung der Notlage der Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
hinterbliebenen in dem von fremden Truppen beſetzten Gebiet hat der
Reichsminiſter der heſſiſchen Hauptfürſorgeſtelle in Darmſtadt einen
wei=
teren Betrag von 50 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt. —
Chef=
redaktenr Dr. Kohut und Freunde, Berlin=Grunewald, haben 627 000
Mark dem heſſiſchen Miniſter des Innern, Herrn von Brentano, zur
Verteilung an die chriſtlichen und freien Gewerkſchaften zur
Verwen=
dung im Sinne des deutſchen Volksopfers zur Verfügung geſtellt.
— Heſſiſches Landestheater. Drumm=Quartett. Der heutige
Kamm
muſitabend des Drumm=Quartetts bringt zwei ſelten geſpielte
Werke: das große Cis=Moll=Quartett von Beethoven und unter
Mit=
wvirkung von Kammermuſiker Brückmann ein Quintett von Bruckner. Es
dürfte daher von Intereſſe ſein, die Werke zu hören.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht, Kleines Haus. Für die am
30. Juni beginnende Sommerſzielzeit hat Direktor Harprecht neben
einer Anzahl ausgezeichneter Luſtſpielnovitäten wie: „Die Hamburger
Filiale” von Kraatz, „Henne im Korb” von Bruno Frank, „Man ſoll
nie heiraten” von Richard Wilde, „Der Wauwau” (Komödie aus dem
Engliſchen von Horace Hodges), „Der blaue Heinrich” von Lengbach
und Schwarz, „Mexikogold”, ein Spiel um Geld und Liebe, von Lothar
und Bachwitz, „Der müde Theodor” von Neal; vielen Wünſchen
ent=
ſprechend auch einige gute alte Luſtſpiele erworben. Es kommen dafür
in Frage: „Zirkusleute” von Schönthan, „Der Salontiroler” von
Mo=
ſer, „Die ſelige Exzellenz” von Presber. Franzöſiſche Literatur iſt im
Spielplan nicht enthalten. Ein einmaliger Zyklus von vier
Sonntags=
matineen mit literariſchem Einſchlag, Björnſon: „Die Neuvermählten”,
Hartleben: „Lore” und „Abſchied vom Regiment”, Bierbaum: „
Stilpe=
komödie”, Sternheim: „Kaſſette” (in der Hamburger Inſzenierung) iſt
in Erwägung gezogen. Ueber den Ankauf der „Freier” von Eichendorff,
in der Zoffſchen Bearbeitung, ſchweben die Verhandungen. Im
Per=
ſonal werden wir neben vielen neuen Künſtlern eine Menge alte liebe
Theater mit allen Kräften wiederaufbauen helfen. Das muß
die Lofung der nächſten Tage ſein, denn ohne ſein Theater
würde Wiesbaden — bisher ein Fels im brandenden Meere der
feindlichen Propaganda — rettungslos verſinken!
*
Unſer Theatermitarbeiter ſchreibt uns: Das Staatstheater
wurde in den neunziger Jahren von den hebannten
Theater=
architekten Fellner und Hemer aus Wien erbaut, da ſich das
gemütliche alte Haus, das an der Stelle des „Naſſauer Hof”
ſtand, doch als allzu klein und unzeitgemäß erwieſen hatte. De
Platzfrage hatte damals alle Gemüter erregt, und mit der
end=
gültigen Löſung (Verbindung mit der ſüdlichen Kolonnade)
waren viele nicht einverſtanden. Doch blieb ſtädtebaulich mit
Rückſicht auf die Erhaltung der Anlagen um den Warmen Damm
kaum ein anderes übrig, denn für die uneingeſchränkte
monu=
mentale Wirkung des Rieſengebäudes wäre die Freilegung ganz
erheblicher Flächen nötig geweſen. So ſöhnte man ſich dann
ſchließlich mit der äſthetiſch durchaus nicht unwirkſamen und
praktiſch einwandfreien Löſung der Wener Architekten aus. Als
Kurioſität entſtand freilich die Tatſache, daß die hintere Seite
der künſtleriſch am reichſten ausgeſtattete Teil des Theaters
wurde, ein leidlicher Umſtand, über den damals viel gewitzelt
wurde. Jedenfalls war der ſtolze, in prächtigem präziſierenden
Barock gehaltene Bau eine Sehenswürdigkeit und ein Magnet
unſerer Stadt. Die praktiſche Eliederung im Innern, die
vor=
zügliche Ventilation, die Akuſtik, die vollkommene Erfüllung aller
techniſchen Bedingungen, endlich die glanzvolle, feſtliche
Innen=
dekoration des Zuſchauerraumes waren bald rühmend im Munde
von aller Welt. Was uns heute veraltet erſcheint, ſo der
pom=
böſe, mit Allegorien gefüllte Vorhang, die Ausgeſtaltung des
Plafonds mit Malerei, die in Plaſtik übergeht und immer ſehr
vielſagend iſt, wurde damals viel beſtaunt. Das Foyer in
Ro=
koko wurde mehrere Jahre ſpäter nach dem Entwurf des
bekann=
ten Stadtbaurats Genzmer angebaut. Es iſt in höfiſch betonter,
ſchwelgeriſcher Pracht gehalten und, ohne formal einen ſtarken
Schöpferwillen zu zeigen, in der Harmonie und feinen Abtönug
der Farben, doch ein Raum, in dem der Rhythmus heiterer
Lebens= und Genußfreude ſchwang. (Inwieweit dies alles nun
ein Rauh der Flammen wurde, entzieht ſich vorläufig noch
un=
ſerer Kenntnis, und es gelang hoffentlich, das Feuer auf einen
beſtimmten Herd zu beſchränken.) Das Theater hat ſchon ſeine
Geſchichte. Die Noynen der Jutendanten geben beſtimmte
künſt=
leriſche Programme. Unter den: erſten Intendanten, Georg
b. Hülſen, wurde das Haus im Sinne der prunkhaft
voll=
zugenen Eröffnungsfeier in der Tradition höfiſcher
Gebunden=
heit geleitet. Die alljährlich in Gegenwart Wilhelms II.
ver=
anſtaliet n Maifeſtſpiele waren ein Fortiſſimo dieſer
Kunſt=
pri.:”; ſie brachten berühmte Künſtler, unzählige Fremde und
Unatzsen Viesbaden zu einem Platz, an dem ſich in dieſer Zeit
eber die internationale Welt traf. Wirtſchaftlich erfolgreich,
war geſe Aera künſtleriſch freilich weniger ergiebig. Hülſens
Nachfolger, v. Mutzenbecher, war ein Aeſthet, hatte auch
freiheitliche Kunſtanſchauungen und ſchmuggelte hier und da
künſtleriſche Konterbande auf die Bühne, durfte es aber doch
nicht ernſtlich wagen, grundſätzlich von den tief gehorſamen
Hoftheatergleiſen abzubiegen. Dann kam der Uebergangs= und
Revolutionsintendant Legal, ein ſtrebſamer und beleſener
Mann, ſchauſpieleriſch und ſchriftſtelleriſch von Format, jedoch
ohne den großen ſchöpferiſchen Zug, der das Wiesbadener
Thea=
ter durch ſtarke Leiſtungen beſonderer Prägung und von eigener
Leuchtkraft an die Spitze des deutſchen Bühnenkunſtlebens
ge=
riſſen hätte. Vor vier Jahren übernahm Karl Hagemann
das ſchwierige Amt des Intendanten und hat neben
künſtleri=
ſchen Ausſchſveifungen perſönlicher Eigenwilligkeit ſeine B= als Theaterleiter wohl erwieſen. Gerade jetzt hatte er
ſich einen Weg voll reicher, künſtleriſcher Ausblicke vorgenommen.
Nun kam das Unglück und verbaute ihm den Weg. — „Oberon”
war die erſte Vorſtellung im neuen Hauſe.
J.
* Anton Bruckners Kammermuſik.
(Zur Aufführung ſeines Streichquintetts im Kl. Theater.)
Wie Künſtlerleid zur ſegenſpendenden Kraft werden kann, das zeigt
uns Anton Bruckners Erdenwallen und Künſtlerſchickſal. Seine jüngſt
hier mit ſo tiefem und hoffentlich nachhaltigem Eindruck aufgeführte
Meſſe in F=Moll iſt gleich ein Beiſpiel dafür. Er ſchuf ſie, als ihm
ſeine 1. Symphonie (C=Moll) 1868 in Linz einen Mißerfolg eingebracht
hatte, und rettete ſich ſo noch einmal aus der Verzagtheit des erſt Weg
und Ziel ſuchenden Symphonikers zurück in die kirchliche Muſik. Wir
Heutigen wiſſen, was er mit dieſer Meſſe der Welt für einen Schatz
tiefer Erbauung ſchenkte. Hanslick freilich empfand beim Anhören der
Meſſe „die Folter endloſer tödlicher Monotonie”, und bewies damit, wie
ſo oft, ſeinen Mangel an Urteil. Die Nachwelt hat dieſem bei
Leb=
zeiten arg überſchätzten und heute ſchon vergeſſenen Kritiker im Wiener
Univerſitätshofe ein Denkmal ſetzen zu ſollen geglaubt und ihm damit
ſicher keinen guten Dienſt erwieſen. Sein Wirken kann gar nicht raſch
genug vergeſſen werden. Bruckner aber hat unter den unſachlichen und
immer gehäſſiger werdenden Kritiken des einflußreichen Mannes ſchwer
gelitten; ſie verſperrten ihm den Weg zur Oeffentlihkeit mehr und
mehr. Die drei erſten Symphonien hatte Bruckner unter eigener
Lei=
tung wenigſtens noch zur Uraufführung bringen können. Die 4.
(romantiſche), 1874 entſtandene, lag aber jahrelang, ehe ſie (1881) unter
Hans Nichter aufgeführt wurde, und die gewaltige 5. Symphonie, in der
Bruckner den ſteilen Aufſtieg zur erhabenſten ſymphoniſchen Kunſt mit
einem gewaltigen Schritt erzwang, war zwar ſeit 1877 vollendet; er
ſollte ſie aber niemals hören: Als ſie 1894 in Graz unter Franz Schalk
endlich aufgeführt wurde, war Bruckner bereits ein Sterbender und
mußte fernbleiben. In ihr hat er der Welt ſein gewaltigſtes
Glaubens=
bekenntnis, dieſes aber bewußt aus dem Perſönlichen ins Weltenhafte
geſteigert, hinterlaſſen. Denn als ſolches, und beileibe nicht als bloßes
Spiel mit Choralmelodien, offenbart das Werk ſich dem Tieferblickenden.
Es wäre wohl zu verſtehen, wenn die ſtumme Klage dieſer mit
Herz=
blut geſchriebenen und doch zum Schweigen verurteilten Partitur den
ſpätreifen Künſtler wiederum wankend gemacht hätte im Glauben an
ſein Berufenſein zum Symphoniker. Vielleicht folgte er auch einem Rat
aus Freundeskreis; genug, er ſchuf 1879 ſein Streichquitett (F=Dur)
und damit ſein einziges Kammermuſikwerk. Vor Hanslicks Richterſtuhl
fand er natürlich auch damit keine Gnade. Nach der erſten öffentlichen
Aufführung (1885) meinte Hanslick, das ſei auf 5 Streichinſtrumente
ab=
gezogener reiner Wagnerſtil und vollte gar „die unendliche Melodie,
die Emanzipation von allen natürlichen Modulationsgeſetzen, das
Pathos Wotans, den irrlichterlierenden Humor Mimes und die in
uner=
ſättlichen Steigerungen ſich verzehrende Ekſtaſe Iſoldens” heraushören.
Den Beweis für dieſe törichten Behauptungen hätte er freilich ſchuldig
bleiben müſſen; aber er durfte ja als „bedeutender” Kritiker
unange=
fochten auch beweislos herunterreißen. Bemerkenswert iſt immerhin,
daß ſich ſein Tadel diesmal nicht gegen die Form des Werkes richtete.
In der Tat gibt dieſes, in der klaſſiſchen Sonatenform gehalten, darin
kein Rätſel auf. Es fällt ferner auf, wie der ſonſt ganz orcheſtermäßig
empfindende und erfindende Bruckner dieſes Werk ganz auf. Themen
aufbaut, die echt kammermuſikmäßig genannt werden müſſen.
So iſt gleich das den erſten Satz beginnende Hauptthema der
I. Themengruppe eine wundervolle kammermuſikaliſche Eingebung, ohne
Anſpruch auf Orcheſterfarbe und ohne übermäßige, die Grenzen der
Kammermuſik gefährdende innere Spannungsbelaſtung, und nicht minder
gilt das von dem zarten Seitenthema (Fis=Dur), das ſo eigenartig
ein=
geführt wird, nämlich nach einem Fortiſſimoabſtieg aller Inſtrumente
in breitgeſtrichener Achtelbewegung (G=Dur) über em unerwartetes
Pianiſſimo der Kniegeige auf Fis.
Den zweiten Satz bildet ein zierliches Scherzo mit einem Trio
voll von Wohllaut und heimlichem Behagen. Merkwürdigerweiſe
ge=
fiel dieſer Satz dem die Aufführung vorbereitenden Hellmesberger nicht,
und Bruckner ſchr
rieb als Erſatz ein Intermezzo, das dann aber doch
nicht geſpielt wurde. Beim Bruckner=Feſt des Bayreuther Bundes in
Stuttgart (1921) hörte man auch das Intermezzo neben dem Quintett,
das übrigens dort im Rahmen eines Kirchenkonzerts dargeboten wurde
und auch an dieſer Stelle volle Wirkung tat, feierlich im Getragenen
und edel im Anmutigen.
Namentlich der dritte Satz, das weithin berühmte Adagio in
Ges=Dur, ſtrömte eine unſägliche Weihe aus. Die erſte Geige und die
erſte Bratſche (Seitenthema) wetteifern in ihm ja aber auch in
wohllaut=
geſättigter, ausdruckstiefer Melodik.
Ein in Anſehung der Form eigenartiges Finale macht den
Be=
ſchluß: die erſte Themengruppe eröffnet und ſchließt ſerenadenartig
wiederkehrend, den Satz, nimmt aber an der Durchführung innerhalb
des Satzes nicht teil. Dieſe wird vielmehr von der zweiten
Themen=
gruppe (einem behaglich ſich wiegenden und anmutumſpielten
Geſangs=
thema) und einer dritten Gruppe beſtritten, die ſich auf einem eanz
brückneriſch kantigen Fugenthema von großer Kraft aufbaut und zu
prachtvollen Steigerungen emporführt.
An der Art, wie Bruckner beſonders in den Eckſätzen, ſeine
Steige=
rungen durchführt und ſeine Schlüſſe anlegt, iſt wohl am eheſten zu
fühlen, wie ſehr er ſonſt gewohnt war, mit dem großen Orcheſter zu
denken und mit ſeinen Möglichkeiten zu arbeiten, und wie ihm Tonfülle
und Klangfarbe der fünf Streicher nicht überall ſo recht genügen will.
r bleibt eben Symphoniker, auch wenn er einmal Kammermuſik ſchreibt.
Wogegen etwa Brahms, wie neulich ein vielgenannter
Muſikſchrift=
ſteller in dem gleichen Zuſammenhang bemerkte, auch als Symphoniker
imr er Kammermuſiker geblieben iſt, eine Feſtſtellung, die, wenn ſie
all=
gemein bedacht wurde, nur klärend wirken würde. Sicher iſt, daß mit
dieſem vergleichenden Hinweis Bruckners einzigem Kammermuſikwerk
kein Abbruch getan wird. Es iſt ein tönendes Zeugnis dafür, daß
Bruck=
ner ſich mit aller Liebe und herrlichem Gelingen auf den Kammermuſikſtik
hineinzudenken verſtanden hat.
Pr..
Seite 4.
Darnſtädter Tazblati, Donnerstng, den 22. März 1923.
Rummer 80.
Bekannte begrüßen. Die beliebten: Adolf Jordan, Franz Sauer, un ere
Landsleute: Karl Lindt, Rudolf Sang, Theo Bögel, ſowie Gretelotte
Füßmann, Marie Hillburg. Als Gäſte: Frieda Eichelsheim, Eliſabeth
Horn, Kurt Veſpermann, die ſchöne Lia Eibenſchütz. Mit einer Anzahl
beliebter Mitglieder des Landestheaters ſteht Direktor Harprecht betreffs
Gaſtſpielen in Unterhandlung. Es wird wie im vorigen Jahre ein
Montags=Abonnement von acht Novitäten zu ſtark ermäßigten Preiſen
aufgelegt, welches evtl. bei zu erwartender Ueberzeichnung auf
Donners=
tag verteilt wird. Alles Nähere wird bekannt gegeben.
— Die Ortsgruppe Darmſtadt des Schleſier=Vereins hatte zu einer
Bundesfeier eingeladen. Daß es ſich um keine alltägliche Veranſtaltung
handelte, bewieſen ſchon die geſchmackvollen Programme, die, mit
künſt=
leriſchen Steinzeichnungen und den Texten reich verſehen, eine ſchöne
Feſtgabe waren. Auch der Saal der Woogsturnhalle bot ein eigenes
Bild. Reicher Blumenſchmuck und eine große Zahl gerahmter
Kreide=
zeichnungen, durchweg Originalzeichnungen nach ſchleſiſchen Motiven,
ſchufen einen behaglichen Raum. Wenn er nicht ſo beſetzt war, wie zu
erwarten geweſen wäre, ſo lag das vor allem an dem Ausbleiben der
auswärtigen Gäſte infolge der Ungunſt der Verhältniſſe. Immerhin
war z. B. Aſchaffenburg recht ſtattlich vertreten. Nach dem
Eingangs=
lied des Chors, deſſen Leiſtungen ſeinem Dirigenten alle Ehre machen,
hörten wir einen Vorſpruch, der, gut vorgetragen, ſeine Wirkung nicht
verfehlte und in einem Gebet um die Wiedergewinnung der verlorenen
oberſchleſiſchen Heimat und dem gemeinſamen Liede. Ich hab' mich
er=
geben” ſchloß. Es folgten in bunter Reihe Chorvorträge und Geſänge.
Fräulein Kayſer=Darmſtadt ſang reizende Lieder und erntete mit ihrer
Begleiterin am Klavier wohlverdienten, rauſchenden Beifall.
Beſonde=
res Intereſſe aber erweckten die ſchleſiſchen Tänze, die in
ausgezeich=
neten, echten Koſtümen uns überraſchend ſchöne Bilder boten, ein
eige=
nes Gemiſch oſtdeutſchen Ernſtes mit ſlawiſcher Lebendigkeit. Sie
muß=
ten oft wiederholt werden. Auf die Begrüßung der Gäſte antwortete
der Vorſitzende des Aſchaffenburger Vereins, und für die anweſenden
Darmſtädter Verbände der Vorſitzende des Verbandes heimattreuer
Oſt=
preußen. Dann verkündete der kleine Herold den erſehuten
Kuchenver=
kauf. Echter ſchleſiſcher Mohn= und Streußelkuchen harrte ſeines
Schick=
ſals. Viel Freude boten die Schattenſpiele, die leider wegen der
vor=
geſchritten Zeit abgekürzt werden mußten. Es blieben ſo noch 2
Stun=
den für gemeinſamen Tanz, der durch die zahlreichen Koſtüme recht
farbenfroh wurde. Er beſchloß die ſchöne Feier, der ein ſtärkerer
Er=
folg zu gönnen geweſen wäre, zumal der Reingewinn für die
Ober=
ſchleſierhilfe beſtimmt war. — Am 20. März, dem Tage der
Abſtim=
mung, veranſtaltete der gleiche Verein eine Proteſtverſammlung bei
Chriſt. In der richtigen Erkenntnis, daß poſitive Arbeit der wirkſamſte
Proteſt ſei, wurde vor allem der Flüchtlinge gedacht, die jetzt in
Ba=
racken und Schulen notdürftig untergebracht ſind. Ihren Kindern, denen
die Volen das Vaterhaus niederbrannten und ausraubten, ſoll
wenig=
ſtens für einige Wochen ein Heim in deutſchen Familien geboten werden;
und es ſei bereits an dieſer Stelle die Bitte ausgeſprochen, ſolche
Kin=
der, die zum Teil verwaiſt ſind, aufzunehmen. Eine Sammlung ergab
die ſtattliche Summe von 160 000 Mark. Nach einem Vortrag über
„Schleſiſche Geſchichte von der Beſiedlung bis zur Jetztzeit”, der viel
Anregung brachte, blieb der Verein noch einige Zeit zuſammen. Alle
hier in Darmſtadt anſäſſigen Schleſier oder Oſtdeutſchen ſeien auf das
Wirken des Schleſiervereins aufmerkſam gemacht. Sie erfahren
Nähe=
res im Vereinslokal bei Herrn Chriſt, Grafenſtraße.
HI. S.
— Die Kaufmänniſche Stenographengeſellſchaft „Gabelsberger” hielt
einen Unterhaltungsabend zugunſten der Ruhrhilfe ab. Der Saal war
bis zum letzten Platz beſetzt. Ein ſehr ſchönes und reichhaltiges
Pro=
gram verlieh dem Abend genußreiche Stunden. Mit lieblichen
Melo=
dien unter den meiſterhaften Klängen der eigenen Muſikkapelle, dirigiert
von dem Mitglied Herrn Kurt König, begann pünktlich 71 Uhr die
Vortragsfolge. In dem ſehr reichhaltigen Programm wirkten
erfolg=
reich mit die Herren Kurt König, Kauck, Frl. Rothermel, Schaad
Lie=
beck, Bräunig, Germann, Herr Ganßmann, Herr Mayer. Recht reichen
Beifall ernteten auch die Damen und Herren des Bayernvereins, die
ver=
ſchiedene Schuhplattlertänze in taktvoller und muſtergültiger Weiſe zur
Aufführung brachten. Großen Lacherfolg hatte das Theaterſtück zu
ver=
zeichnen, um deſſen Aufführung ſich Herr Ferdinand Gubſch verdient
gemacht hat. Die Bühnenausſtattung verſah Herr H. Müller und Herr
A. Wörner. Ferner wurde der Abend verſchönert durch Tänze der Frl.
Elſe Falkenſtein und Frl. Anna Kraft vom Heſſiſchen. Landestheater
Darmſtadt. Die vier Tänze wurden in den wunderbarſten Koſtümen
ausgeführt. Der Phantaſietanz „Großmütterchen”, ausgeführt von Frl.
Käthe und Erika Dauer, erntete ebenfalls reichen Beifall. Herr
Hilde=
brandt brachte heitere Vorträge. Ganz beſonders muß hervorgehoben
werden, daß etwa 90 Prozent der mitwirkenden Damen und Herren
Mitglieder der Geſellſchaft geweſen ſind. Ein Beweis, daß außer der
beruflichen Arbeit auch Tonkunſt und Geſang gepflegt wird. Der 1.
Vor=
ſitzende, Herr Wilhelm Weber dankte ſämtlichen Mitwirkenden,
Gäſten und Mitgliedern. Der Neinerlös des Abends beträgt 60 000
Mark, die der Ruhrhilfe zur Verfügung geſtellt worden ſind.
— Die Einheitsſtenographie. Zu unſerem geſtrigen Artikel über
die Einheitsſtenographie wird uns von unterrichteter Seite geſchrieben:
Der Oktober=Entwurf iſt gefallen. Für ihn hatten ſich bedingungslos
nur Württemberg, Thüringen und Waldeck ausgeſprochen. Ihre
ſchrift=
liche Ablehnung hatten Baden und Schaumburg=Lippe erklärt.. Die
meiſten Länder und Reichsverwaltungen hatten ihre Zuſtimmung davon
abhängig gemacht, daß eine allgemeine Annahme des Entwurfes erfolge.
Heſſen erklärte, ſich andernfalls Handlungsfreihet vorzubehalten.
Preu=
ßen, Bayern, Sachſen und Braunſchweig ſprechen ſich ebenfalls gegen
den Entwurf aus. Es muß aber betont werden, daß nach einem ganz
beſtimmten Plan ein von den Regierungen ernannter Ausſchuß von
vier Köpfen (zwei Gabelsbergerianer, zwei Stolze=Schrehaner) gebildet
werden ſoll. Ob er zuſtande kommt, ſteht noch dahin. Schließlich liegt
nach wie vor die Entſcheidung bei den Regierungen. Es bleibt
abzu=
warten, was die heſſiſche Regierung zu tun gedenkt.
Schloßkirche. Der Kirchengeſangverein für Stadtkapelle und
Stadtkirche veranſtaltet am nächſten Sonntag, Palmarum, abends 6 Uhr,
in der Schloßkirche eine liturgiſche Paſſionsfeier als Ausklang des
Buß=
tags und zum Eingang in die ſtille Woche. Neben Chören von
Pa=
leſtrina und E. Grell werden „Die 7 Worte Jeſu am Kreuz” von R.
Bartmus zur Aufführung kommen, wobei Frau Studienrat Dern, Frau
Söder und Frl. M. Wurz ſoliſtiſch mitwirken. Die Orgel ſpielt Herr
A. Weber. Die Leitung liegt in den bewährten Händen von Herrn
Oberreallehrer Pfaff. Für inaktive Mitglieder wird der obere Kirchen= wirtſchaft iſt geſchloſſen, die Konzeſſion abgemeldet, in dieſen Räumen
raum bis ½4 Stunde vor Beginn vorbehalten. Der Eintritt iſt
unent=
geldlich, doch werden freiwillige Gaben zur Deckung der Koſten beim
Ausgang gerne angenommen.
— Der Verein für Geflügel und Vogelzucht „Ornis”, hielt ſeine
Monatsverſammlung in der Brauerei zum Anker ab. Nach Begrüßung
der zahlreich erſchienenen Mitglieder durch den 1. Vorſitzenden folgten
die Berichte über die vergangenen Ausſtellungen in NiederModau und
Pfungſtadt. Den Hauptteil des Abends füllte ein recht lehrreicher
Vor=
trag über Brut und Aufzucht aus, der von ſeiten der Mitglieder mit
lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Beſonders lehrreich ſchon
des=
wvegen, weil er den Betrieb einer größeren Brut= und
Geflügelzucht=
anſtalt beleuchtete, in weſcher der Vortragende längere Zeit tätig war.
Im weiteren ſtimmte die Verſammlung dem Beſchluß des Vorſtandes ausgeſprochen worden, weil Frau K. verſucht habe, bayeriſchen Käſe
erfreuliche Beträge wurden ſchon gezeichnet. Hoffentich können wir
unſere Raſſen durchhalten, zum Wohle der Allgemeinheit.
*3 Entſchädigung für an Maul= und Klauenſeuche gefallene Rinder
und Ziegen. Die Regierung will in einigen Punkten eine Abänderung worden. Knies ſei bei ſeinem körperlichen Zuſtand gar nicht in der
des bezüglichen Geſetzes vom 13. Mai 1921 heubeiführen. Nach Art. 2
iſt der Wert derjenigen Teile, die nach beſtehender Vorſchrift verwertet
werden können, in vollem Umfange auf die Entſchädgung anzurechen. Knies ſei nicht normal. Urteil: Der Frau Knies wird der Gewerbe=
Da bei Notſchlachtungen auf dem flachen Lande, beſonders bei
Schlach=
tungen aus Anlaß der Maul= und Klauenſeuche die Verwertung des
Fleiſches mit großen Schwierigkeiten verbunden iſt und der Erlös
des=
halb manchmal hinter dem wirklichen Wert des Fleiſches zurückbleibt,
ſind die Viehbeſitzer dort im Nachteil gegemüber denjenigen, die die
deſſen beſteht die Gefahr, daß die Landwirtſchaft keine Notſchlachtungen in Bieber Wirtſchaft geführt. Nach Anſicht der gehörten Ausſchüſſe geht
mehr vornehmen, ſondern ihre Tiere einfach zu Grunde gehen laſſen.
Dadurch gehen nicht unerhebliche Fleiſchwerte verloren und die
Geſamt=
belaſtung wird größer. Ein Ausgleich wird dahin erſtrebt, daß nur
Vierfünflel des Wertes der verwertbaven Teile auf die Entſchädigung Anwendung, das für Beurteilung der Bedürfnisfrage ſchärfere
Beſtim=
angerechnet wird. So bleibt ein Anreiz zur Verwertung der Tiere
be=
ſtehen. Es erſcheint billig, daß in Ausnahmefällen, in denen ein
Ver=
ſchulden des Beſitzers an der nicht friſtgerechten Anzeige vom Ausbruche
der Seuche, oder vom Seuchenverdacht nachweisbar nicht vorliegt, das
Miniſterium des Innern, wie im Abänderung des Art. 3 beantragt wird,
zubilligen kann. Der Staalszuſchuß von 100 000 Mk. wird in
Abände=
rung des Art. 6 auf 1 Millien erhöht und mit der Geldentwertung
be=
gründet
Spiesheimer am 27. März. Nächſter Verkauf 17. April. Nächſter Wein= Hilfsbedürftigkeit ſei keine Fortſetzung einer früher begründeten
Hilfs=
verkauf kurz vor Pfingſten. (Näh. Anz.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunker erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung ober Kritik.
— Bund der Kinderreichen. Auf die heutige
Mitglieder=
verſammlung des Bundes der Kinderreichen zum Schutz der Familie, Staatsvoranſchlags in erſter Leſung.
Ortsgruppe Darmſtadt, ſei nochmals hingewieſen.
marck ſtattfindende Extra=Konzert verweiſen wir hierdurch nochmals.
(Siehe Anzeige.)
Aus den Parteien.
Ausgewieſen!
* Im gelben Saal bei Sitte fand der ſechſte bolitiſche Abend der
Deutſchen Volkspartei ſtatt, der außerordentlich ſtark beſucht war. In
ſeinen Begrüßungsworten gedachte Herr Landtagsabgeordneter
Din=
geldey beſonders der aus dem beſetzten Gebiet Vertriebenen und wies
darauf hin, daß jetzt ſämtliche Führer der Deutſchen Volkspartei, die in
Mainz in der politiſchen Tätigkeit in vorderſter Linie ſtanden, von den
Franzoſen ausgewieſen ſind. Uns, die wir nicht wiſſen können, ob wir
nicht auch noch unter franzöſiſcher Willkürherrſchaft zu leiden haben
wverden, bleibt die Aufgabe, allen denen, die um ihrer Treue zum
deut=
ſchen Vaterland willen die Heimat verlaſſen mußten, ihr ſchweres
Schick=
fal nach Kräften zu erleichtern und ſo unſerem Dank auch durch die Tat
Ausdruck zu geben.
Danach ſchilderte Herr Landgerichtsrat Altendorf=Mainz ſeine
perſönlichen Erlebniſſe bei ſeiner Ausweiſung am 11. März. Mit
Vor=
liebe holen die Franzoſen ihre Opfer Sonntags früh aus dem Bett,
zwanzig Minuten werden zum Ankleiden und zum Einpacken des
not=
wendigſten Reiſebedarfs gewährt, dann wird man unter militäriſcher
Bedeckung nach der Kaſerne geſchleppt, und wenn eine genügende
An=
zahl Ausgewieſener zuſammen iſt, werden ſie meiſt im Laſtauto nach
Darmſtadt abgeſchoben. Die Gründe der Ausweiſung erfahren die
Be=
troffenen heute nur noch in den ſeltenſten Fällen; ſeit neueſtem ſind die
Franzoſen dazu übergegangen, die politiſchen Führer planmäßig zu
ver=
treiben, der Zweck dieſer Maßregel iſt klar: Sie wollen die Maſſe
füh=
rerlos und dadurch mürbe machen. Aber ſie werden auch auf dieſe
Weiſe ihre Ziele nicht erreichen; denn an die Stelle eines
ausgewie=
ſenen Führers treten ſofort zwei neue. Und was vorher im deutſchen
Land nicht möglich war, die Franzoſen haben es fertiggebracht: die
politiſchen Parteien, von den Deutſchnationalen bis zur
Sozialdemo=
kratie zu einer Einheit zuſammenzuſchweißen, welche gewillt iſt, allen
Parteihader zurückzuſtellen und einmütig den Abwehrkampf bis zum
guten Ende durchzufechten. Einträchtig wie nie zuvor ziehen die Führer
der Volkspartei des Zentrums und der Sozialdemokraten im Mainzer
Stadtparlament, alle zu gleicher Zeit ausgewieſen, unter dem Geſang
des Deutſchlandliedes in Darmſtadt ein! Ihre Hoffnung, die
Bevöl=
kerung des Rheinlandes dem Reich abſpenſtig zu machen, mußten die
Franzoſen längſt aufgeben. Wie in Wahrheit die Stimmung gerade
der Mainzer Bevölkerung iſt, das konnten die Franzoſen am 26.
Ja=
nuar ſehen, als die Menge vor das Gerichtsgebäude zog, wo man gegen
die verhafteten Zechendirektoren verhandelte, und dort ſpontan
vater=
ländiſche Lieder anſtimmte, ſodaß man im Sitzungsſaal die
Urteils=
gründe kaum verſtehen konnte, welche der franzöſiſche Offizier verlas.
Jetzt iſt an die Stelle der Politik des Zuckerbrots, wie ſie General
Man=
gin führte, die Politik der Peitſche getreten; dieſe Politik, die Politik
der Bedrückung und Drangfalierung, der Verhängung drakoniſcher
Strafen und der Ausweiſungen, dient nur dazu, den Haß gegen die
Fremdherrſchaft zu ſteigern und die Einigkeit des ganzen Volkes zu
fördern. Auf uns ſelbſt geſtellt, dürfen wir uns auf keine Hilfe vom
Auskand verlaſſen, ſondern müſſen den uns aufgezwungenen.
Abwehr=
kampf allein zu Ende führen.
Herr Rechtsanwalt Dr. Soldan=Mainz, der geſtern früh, gerade
als er nach Wiesbaden zur Verteidigung eines Klienten fahren wollte,
den Ausweiſungsbefehl erhielt, gibt dem Gefühl des Dankes der
Ver=
triebenen für die gute Aufnahme im unbeſetzten Gebiet Ausdruck. Haltet
durch, ſonſt verdient Ihr unterzugehen, ruft er der Verſammlung zu;
Deutſchland muß leben und wenn wir alle ſterhen!
Als dritter Redner ſpricht Herr Landgerichtsrat Schneider=
Mainz, der Führer des dortigen Jungtrupps; auch ihm ſind die Gründe
der Ausweiſung nicht bekannt, vielleicht, „weil er die Mainzer Jugend
gegen die Beſatzungstruppen aufgehetzt hat‟. Auch ſeine Worte klingen
in die Mahnung zum Durchhalten aus; der nationale Geiſt am Rhein
wird nicht ſterben!
Herr Abgeordneter Dingeldey kleidete den Dank und den
Bei=
fall der Verſammlung, der ſich in ſtarken Zuſtimmungskundgebungen
geäußert hatte, in herzliche Worte. Er überbringt Grüße des
Reichs=
wirtſchaftsminiſters Dr. Becker und bittet, feſtzuhalten im Vertrauen
zur Regierung und an den glücklichen Ausgang des Kampfes. Feſte
Nerven, Widerſtandskraft bis zum Aeußerſten brauchen wir; jeder
Ein=
zelne muß erkennen, daß er auf Gedeih und Verderb mit dem Schickſal
des Vaterlandes verbunden iſt, und danach ſein Verhalten einrichten;
dann dürfen wir dem Ende dieſes Kampfes getroſt entgegenſehen.
Der urſprünglich angeſetzte Vortrag des Herrn Dr. Mattern über
England und Rußland im Ruhrkrieg wurde auf den nächſten politiſchen
Ahend in drei Wochen verſchoben.
W.F.
Provinzialausſchuß.
*8 1. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Unterſagung des
Trö=
delgewerbes des Ernſt Heckhaus in Darmſtadt. Die Sache fällt
aus. H. hat den Betrieb freiwillig eingeſtellt.
2. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Unterſagung des Tröde
18
handels des Martin Rüdel zu Darmſtadt, Große Ochſengaſſe 2
Erſchienen Reg.=Aſſeſſor Strack und Martin Rüdel. Es liegen keine
Be=
ſtrafungen gegen N., wohl aber ſolche gegen ſeine im Gewerbebetrieb
tätige Ehefrau vor, und zwar aus 1918 wegen Hehlerei zugunſten einer
Einbrechergeſellſchaft: 6 Monate Gefängnis, wegen Hehlerei gleichfalls
in 1918: 1 Tag Gefängnis, wegen Unterſchlagung von Spargeldern.
Da gegen Frau R. eine neue Hehlereiunterſuchung im Gange iſt (es
handelt ſich um bei der Heag geſtohlenes Bleirohr), hat das Kreisamt
Erlaß einer einſtweiligen Verfügung auf vorläufige Unterſagung des
Gewerbebetriebs geſtellt, über den noch nicht entſchieden iſt. Auch der
Ehemann R. ſteht wegen Hehlerei (Bleirohr) in Unterſuchung. Die
Frau R. betrieb früher eine Kaffeewirtſchaft auf Grund erteilter
Kon=
zeſſion; Geſchäfte des Trödelhandels ſind in dieſem Lokal abgeſchloſſen
worden. Erlaß der einſtweiligen Verfügung wird damit begründet, daß
ſich das Verfähren wegen Unterſagung des Gewerbebetriebs zu lange
hinziehe, bis das die Schließung des Betriebs ausſprechende Urteil
rechts=
kräftig wird. Hier müſſe durch einſtweilige Verfügung Abhilfe geſchaffen
werden. R. betreibt das Geſchäft ſeit Mitte November 1922, die
Kaffee=
wird der Trödelhandel betrieben. Urteil: Dem M. Rüdel wird der
Ge=
werbebetrieb unterſagt. Der Antrag auf Erlaß einſtweiliger
Ver=
fügung wird abgelehnt.
3. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Unterſagung des
Gewerbe=
betriebs der Althändlerin Anna Knies hier, Ludwigsplatz 4.
Er=
ſchienen Anna Knies und ihr Vertreter R.=A. Kern. Begründet wird
der Antrag damit, daß Ehefrau Knies vom Schöffengericht
Aſchaffen=
burg wegen Schleichhandels beſtraft iſt (1 Woche Gefängnis), und dem
Ehemann K. vom Provinzialausſchuß am 2. Juni 1921 der Trödelhandel
durch Urteil unterſagt iſt. Das Kreisamt erachtet, daß die Ehefrau nur
vorgeſchoben ſei, um den Handel des Ehemanns weiter zu decken. Der
Anwalt der Frau Knies erklärt, die Strafe wegen Schleichhandels ſei
bei, der „De Gezet”=Futterbeſchaffungsgenoſſenſchaft beizutreten. Recht nach Heſſen ohne Erlaubnis auszuführen. Dieſe Beſtrafung rechtfertige
den kreisamtlichen Antrag keineswegs. Ehemann K. ſei zwar 12mal
vorbeſtraft, aber zu bedenken ſei, daß er im Kriege viermal verſchüttet
geweſen, zweimal an Gasvergiftung erkrankt, zweimal ſchwer verwundet
Lage, den Trödelhandel auszuüben, was ein ſiſtierter Zeuge beſtätigen
könne. Knies erklärt, er beziehe 20 Prozent Militärrente, wegen deren
Erhöhung Verhandlungen ſchwebten. Zeuge Heldmann iſt der Anſicht,
betrieb als Trödlerin unterſagt.
4. Geſuch des Otto Reinheimer zu Offenbach um Erlaubnis
zum Betriebe einer Schankwirtſchaft in Offenbach, Große Marktſtr. 17.
Gegen die Perſon des Geſuchſtellers und das Lokal liegen Bedenken
Möglichkeit einer beſſeren Verwertung des Fleiſches haben. Infolge= nicht vor. Die Bedürfnisfrage wird verneint. Reinheimer hat ſeither
die Wirtſchaft ſchlecht, in kurzer Zeit hat der Betriebwiermal gewechſelt.
Bezüglich der Bedürfnisfrage findet nun auch für Offenbach das
inzwi=
ſchen zur Abänderung der Reichsgewerbeordnung erlaſſene Notgeſetz
mungen einführt. In nächſter Umgebung ſind 10 Wirtſchaften, nach
amt=
lichen Ermittelungen geht die Wirtſchaft nach der letzten
Bierpreis=
erhöhung ſchlecht. Urteil: Das Geſuch wird abgelehnt.
5. Klage des Ortsarmenverbandes der Stadt Neuwied gegen den
Landarmenverband Darmſtadt wegen Erſtattung von Pflege=,
Beklei=
dungskoſten für den Arbeiter Karl Bremer. Für Neuwied und
Darmſtadt ſind Vertreter nicht erſchienen. Bremer wurde 1921 in
Neu=
wied obdachlos und daſelbſt hilfsbedürftig. Der Landarmenverband
* Weinkellerei des Muſikvereins. Ausgabe des beſtellten 1921er Darmſtadt und der der Rheinprovinz lehnen Zahlung ab, Bremers
bedürftigkeit, Bremer ſei im Beſitze von Mitteln, mithin nicht
hilfs=
bedürftig, auch völlig arbeitsfähig geweſen. Urteil: Abweiſung der
Klage.
Parlamentariſches.
* Der Finanzausſchuß erledigte geſtern ben ganzen Reſt des
Heute Donnerstag beginnen die Beratungen mit der Regierung, die
Kaffee Bismarck. Auf das heute im Kaffee Fürſt Bis= man bis ſpäteſtens nächſten Mittwoch abzuſchließen hofft. Dann würde
das Plenum am 10. April zuſammentreten, um bis gegen Pfingſten
den Staatsvoranſchlag erledigen zu können.
* Eherſtadt, 21. Märtz. Aus gewieſen. Herr Ober=
Felegrabhen=
inſxektor Wilhelm Duchardt von hier, iſt von den Franzoſen aus
Mainz ausgewieſen worden. Er hat bei ſeinem hochbetagten Vatet
hier Aufnahme gefunden.
Eberſtadt, 20. März. Der Odenwaldklub, Ortsgruppe
Cberſtadt, hielt ſeine Hauptverſammlung ab. Sie legte erneut
Zeug=
nis ab von dem guten Wadergeiſt, der in der Ortsgruppe herrſcht.
Der Voxſtand wurde in der Hauptſache wiedergewählt. An die Stelle
des zurückgetretenen Rechners, Herrn Ihrig, trat Herr
Berg=
ſträßer (Villenkolonie). Ferner wurde ein Jugendwandervart in
der Perſon des Herrn König gewählt. Der wiedergewählte erſte
Vor=
e, Her Fritz Bickelhaupt, konnte mit der Hoffnung auf das
ſitzende
weitere Wachſen, Blühen und Gedeihen der Ortsgruppe die gut
ver=
laufe
e Verſammlung ſchließen.
7. Pfungſtadt, 21. März. Verſteigerungserlös. Hier
kamen 55 Kiefernſtämme zur Verſteigerung. Pro Feſtmeter wurden
durchſchnittlich 200 000 Mark gelöſt. Der Geſamterlös beträgt 10 790 000
Mark. — Die Hofreite der Dicklerſchen Eheleute iſt für 4 Millionen
Mark an den Produktenhändler Seeger übergegangen.
e. Niederramſtadt, 21. März. Der angekündigte weitere
Volks=
miſſionsvortrag, der wegen Erkrankung des Redyers ausfall
mußte, findet am Donnerstag (21. März), abends 8 Uhr, in unſerer
Kirche durch Aſſeſſor Dr. 2bemarie ſtatt.
re. Reinheim, 21. März. Der verſehentlich hier augezeigte Vortrag
in der Kirche findet, nicht an unſerem Ort, ſondern in Nieder=Ramſtadt
ſtatt.
0- Erbach i. O., 21. März. Das Verſorgungsamt Erbach
mit der Verſorgungs=Auskunftsſtelle Heppenheim wird mit Beginn des
näckſten Monats aufgelöſt. Der Bezirk dieſes Amtes fällt dann an das
Darmſtädter Verſorgungsamt.
O Birkenau, 20. März. Hausbeſitzerverein. Schon
lange hegt man in weiten Kreiſen den Wunſch auch in hieſiger
Ge=
meinde einen Hausbefitzerverein zu gründen. Dieſer Wunſch wird uun
erfüllt werden. Zu dieſem Zwecke fand am Sonntag eine
Verſamm=
lung im Gaſthaus „Zum Bahnhof” dahier ſtatt. Ein Herr aus Heppen.
heim war ſo freundlich, dabei einen Vortrag über das „
Reichsmieten=
geſetz” zu halten. Bei der anſchließenden Diskuſſion bom dann durd
Fragen und Antworten Klarheit über den Zweck des Hausbeſitzerver.
eins zum Verſtändnis. Eine größere Anzahl Hausbeſitzer trat ſofort
dem neuen Verein bei, nachdem die Vorſtandswahl vorgenommen wau.
Möge der neugegründete Verein dazu beitragen, die Rechte der
Haus=
beſitzer zu wahren.
Aus dem Weſchnitztal, 20. März. Abbau?. Das Liter Milch
koſtet jetzt 600 Mk. ſeither 500 Mk., das Pfund Rindfleiſch 4000 Mk.,
ſeither 3200 Mk. Ebenſo iſt der Preis der Butter weſentlich geſtiegen;
auch 1800 Gr. Brot um 50 Mk.
zh. Heppenheim a. d. B., 21. März. Schienendiebſtahl. Dem
Tonwerk Heppenheim iſt zur Nachtzeit eine größere Partie
Eiſenbahn=
ſchienen, die größtenteils eine Länge bis zu 7 Metern hatten, geſtohlen
worden. Die Firma hat eine hohe Belohnung auf die Ergreifung der
Täter ausgeſetzt.
O Nieder=Liebersbach, 20. März. Wegen Mangel an
Brand=
material mußten geſtern die drei hiefigen Volksſchulklaſſen
geſchloſ=
ſen werden.
B. Gernsheim, 20. März. Wegen der ſtarken Preisſteigerung hatte
die Direktion der Realſchule angeordnet, alte Schulbücher von den
Schüler und Schülerinnen, welche entlaſſen ſind, anzukaufen oder durch
freiwillige Spenden abzugeben. Das Abholen wird von den Schülern
beſorgt. — Die Lehrerin, Frl. Fiſcher, von der oberen Mädchenklaſſe
der kath. Volksſchule veranſtaltete im Hagsſche Saale eine
Entlaſ=
ſungsfeier mit Liedeworträgen Deklamation und Theaterſpiel.
Herr Pfarrer Blum und Rektor Illert gaben den entlaſſenen
Schüilerin=
nen herzliche Wünſche für ihr ſpäteres Leben mit auf den Weg. Der
Saal lpar bis auf den letzten Platz beſetzt. — Am Freitag, den 23.
März, uachmittags, findet in der Turnhalle die Schlußfeier ſtatt, wozu
die Eltern und früheren Schiler und Schülerinnen eingeladen ſind.
Gernsheim, 21. März. Beſchlagnahmt wurde von den
Fran=
zoſen ein Auto mit Schuhen, die von Pirmaſens über die Grenze ohne
Zoll befördert werden ſollten. Die Schuhe haben einen Wert von 20
Millionen Mark. Aus Rache ſoll die Sendung den Franzoſen verraten
worden ſein. Die Inſaſſen des Autos wurden verhaftet und nach Mainz
gebracht. Ein Herr ſoll im Beſitze mehrerer Millionen. Mark
ge=
weſen ſein.”
+ Offenbach, 21. Mäuz. Seit Jahresbeginn zeigen die Sitzungen
unſerer Stadtverordnetenverſammlung ein weſentlich
verändertes Bild. Es ſitzen in der Verſammlung zwar wieder nur 20
Bürgerliche. Unter ihnen aber ſind Demokratie und Zentrum von 16
auf 8 zuſammengeſchmolzen. Deutſche Volkspartei, Hausbeſitz und
Deutſchnationale, alſo die Rechte, von 4 auf 12 Sitze geſtie
n. Auf der
äußerſten Linken ſind außerbem 7 Kommuniſten eingezogen, die ihr
Angriffe faſt nur gegen die Sozialdemokraten richten. Der
Zuhörer=
raum iſt immer zum Brechen voll, und die Sitzungen dauern mit
Ein=
ſchluß der nichtöffentlichen faft durchweg fünf Stunden, kein Wunder,
daß der Oberbürgermeiſter, der ſie leitet, manchmal gegen den
Zu=
höreraum etwas zu nachſichtig wird. In keiner anderen Körperſchaft
der Selbſtverwaltung iſt der Vorſitzende fünf Stunden ununterbrohen
an ſeinem Platze. Dazu erſcheinen die Kommuniſten im Zuhörerraum
in folcher Maſſe, daß ſich kein Bürgerlicher mehr unter ſie wagt. Man
kann ruhig behaupten, daß die Verſammlung unter dem Drucke der
Straße arbeitet und tagt. Jeder Beſchluß, der ihr nicht paßt, wird
mit Lärm und Pfuirufen begleitet. Der Oberbürgermeiſter beſitzt kein
Machtmittel, um die Zuhörer in ihre Schranken zu weiſen. Es ſind
nachgerade unhaltbare Zuſtände, die ſich ſo in unſever Stadt
herausge=
bildet haben. Wird nämlich der Zuhörerraum geräumt, ſo ſind die
Verhandlungen nicht mehr üffentlich, und das iſt ungeſetzlich. Man darf
geſpannt ſei, wie ſich dieſe Zuſtände weiter entwickeln.
Im
Main= 21. März. Rhein= und Mainſchiffahrt.
Schleppgeſchäft iſt es anhaltend ruhig. Mit Ausnahme einzelner
Schlep=
per, welche dem Kiesbetriebe dienlich ſind, liegen fämtliche deutſchen
Boote außer Betrieb. Der an und für ſich geringe Schiffsverkehr wird
durch Schleppboote unter holländiſcher Flagge aufrecht erhalten. Die
zu Tal beſtimmten beladenen Kähne fahren meiſt auf ſich zu Tal. Feſte
Schlepplöhne notiert man nicht; ſie unterliegen jeweils der
Verein=
barung. Dieſelben werden in Gulden bezahlt. — Die Witterung iſt
bei Oſtwind heiter und trocken, ſo daß das Waſſer des Aheins und
ſei=
ner Nebenflüſſe ſtärker zurückgeht. Immerhin ſind die
Waſſerſtands=
verhältniſſe noch derart günſtig, daß eine Einſchränkung in der
Ab=
ladung nicht zu erfolgen braucht. An dem hieſigen Brückenpegel
ver=
zeichnet man noch einen Waſſerſtand von 1,49 Metern. Die Nadelwehren
auf dem kanaliſierten Main ſind infolge des zurückgegangenen
Waſſer=
ſtandes wieder aufgerichtet worden. Die amtliche Tiefe des Fahrwaſſers
durch die Koſtheimer Schleuſe beträgt 2,30 Meter. Die Flößerei ruht
vollſtändig. Im hieſigen Schiffsbefrachtungsgeſchäft iſt es ziemlich
ruhig. Talladungen werden nur in beſchränktem Maße vergeben. An
Miete bezahlt man 120—150 Mark pro Eichtonne und Tag,
Reich und Ausland.
Beraubung eines Studenten durch Franzoſen.
Der während der Ferien in einer Offenbacher Maſchinenfabrik
be=
ſchäftigte Student W. N. aus Heidelberg, fuhr am Samstag nachmittag
auf ſeinem Fahrrad von Offenbach nach Darmſtadt. Hinter Langen
bei Egelsbach — die Straße bildet hier die Grenze des beſetzten
Ge=
biets — wurde er von fünf Ziviliſten, die an dem gebrochenen Deutſch
als Franzoſen zu erkennen waren, angehalten und nach ſeinen Papi
Bfi
jer
gefragt. Nach Durchſtöberung der mit 14tägigem Wochenlohn verſehenen
Brieftaſche erklärte man den mit ſeiner Photographie verſehenen
Darm=
ſtädter Hochſchulausweis für ungültig und verlangte eine „Kaution” von
5000 Mk. Als N. zunächſt unter Hinweis auf ſeinen Studentenausweis,
zumal er ſich auch nicht im beſetzten Gebiet befinde, die Zahlung
ver=
weigerte und Legitimation ihrerſeits verlangte, wieſen ſie ſich als
fran=
zöſiſche Zivilpoliziſten aus und drohten unter Handanlegung mit
Feſt=
nahme, falls nicht ſofort Zahlung erfolge. Dieſe erfolgte, nachdem ihm
die Zuſicherung freien Paſſierens gemacht worden war; es wurde ihm
eine auf ſeine Perſonalien lautende Quittung über 5000 Mk. als „
Kau=
tion infolge eines regelrecht feſtgeſtellten Vergehens gegen die
Verord=
nungen der hohen interalliierten Rheinlandkommiſſion” ausgeſtellt, die
vom „Directeur du ſervice der ſureté de larmée Francaiſe du Rhin”
unterzeichnet war. Nun änderten plötzlich die Franzoſen ihr Verhalten,
durchwühlten ſeine Taſchen, angeblich nach Waffen — er beſaß keine —
und nahmen ihm ſeine Wegekarte ab. Dann ſollte er ein eben
erſchie=
nenes Auto, deſſen Führer ein franzöſiſches Käppi trug, beſteigen; man
verſuchte ihm Uhr, Brieftaſche und Fahrrad die er krampfhaft mit den
Händen feſthielt, zu entreißen. Mit Stock= und Piſtolengriffſchlägen auf
Kopf, Rücken und Händen wurde er zu Boden geſchlagen und ins Auto
zu zerren verſucht. Dieſes gelang trotz längerer gemeinſter
Mißhand=
lung und Bedrohens mit Erſchießen den fünf Franzoſen nicht, da N.,
obgleich aus mehreren Wunden blutend, ſein Rad nicht losließ und ſo
durch nur paſſiven Widerſtand ſeine Verſchleppung verhinderte. Als
nun ein Auto in voller Fahrt herankam, rief N. um Hilfe; der Führer
bremſte und neigte ſich aus dem Wagen. Die Franzoſen ließen von
ihrem Opfer ab. Dieſen Augenblick benutzend, gelang es N., ſich auf
ſein Rad zu ſchwingen und in Richtung Darmſtadt zu entkommen. Der
Student hat von dem Vorfall den Eindruck, daß die Franzoſen ihn,
nachdem ſie bei der Durchſuchung die zirka 100 000 Mark enthaltende
Brieftaſche geſehen, durch die Mißhandlung zu aktiver Gegenwehr reizen
wollten, um ihn dann des Geldes, Nades und der Uhr berauben zu
können. Vielleicht lag auch die Abſicht zum Fang für die
Fremden=
legion vor.
Rummerk8o.
K u
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 22. März 1923.
Mannheim. Der Neuen Badiſchen Landeszeitung zufolge hat
Spiel, Sport und Turnen.
6 heute vormittag auf dem Rhein ein ſchweres Bootsunglück ereignet.
— DerDarmſtädter Schwimmklub „Jung=
Deutſch=
vei Männer wolten ſich einen mit Kohle ſchwerbeladenen Nachen in land” hat in den letzten Tagen wieder ſchöne Erfolge errungen. Am
* Nähe des Luitpoldhafens über den Rhein rundern und gerieten
4. März weilte er zum „Nationalen” bei dem 1. Frankfurter
Schwimm=
bei in den hohen Wellenſchlag eines vorbeffahrenden Dampfers. Der klub, das beſonders aus Süddeutſchland gut beſucht war. Die
Junior=
achen ſchlug hierbei um, und beide Männer, deren Namen bis jetzt noch lagenſtaffel wurde überlegen mit 8 Sekunden Vorſprung gewonnen. In
cht feſtgeſtellt ſind, ſind ertrunken.
der 2. kurzen Strecke 50 Meter wurde Schneider=„Jung=Deutſchland”
Eine Diebesbande ermittelt.
in der guten Zeit von 252/ Sek. Zweiter hinter J. Schmid=München,
der mit 24½½ Sek. einen neuen Bahnrekord aufſtellte. Das Junior=bel.=
Barmen. Der Kriminalpolizei iſt es nunmehr gelungen, die
jebe und Hehler zu ermitteln, die in der Nacht zum 8. März in einer
nterbarmer Firma durch Einbruch für etwa
0 Millionen. Mark
ummiband, Bänder und Seide geſtohlen haben. Die Waren, die zum
ößten Teil auch nach anderen Ländern gebracht worden waren,
konn=
wieder herbeigeſchafft werden. Einem Kraftwagenführer, der einen
zl der Diebesbeute weggeſchafft hatte, war eine halbe Million
Ent=
ädigung verſprochen worden. Insgeſamt ſind in die Angelegenheit
Perſonen verwickelt.
Das Staatsbürgerrecht der Südweſtafrikabeutſchen.
DAI. Der Adminiſtvator Sir Hofmehr, der mit Geſchick und Energie
r ſeine Pläne wirkt, machte jetzt wieder eine größere Rundreiſe in
übweſtafrika und ſprach dabei faſt überall in ſeinen Neden auch über
e Bürgerrechts frage und über die Reſolution des
Landes=
irals. Er betonte, er ſei demokratiſch geſinnt, jeder Weiße ſolle an de
erwvaltung des Landes teilnehmen. Verſchiedene Kreiſe, namentlich de
nionsbürger, die nun in Südweſt ihr Bürgerrecht nicht ausüben
könn=
n, aber auch fene Unionsbürger, die vor dem Kriege nach Südweſt g
mme und dort Deutſche geworden ſeien, drängten nun auf eine
öſung der Bürgerrechtsfrage. Das „Mandatsbürgerrecht”
ſei ein
belhafter Begriff und könne niemanden zufriedenſtellen. Es gebe nur
zei Wege: Entweder der Einzelne kowme und erſuche um
Natuvaliſa=
on, oder das Bürgerrecht werde jedem automatiſch übertragen, der
cht innerhalb von 12 Monaten erkläre, daß er es nicht haben wolle.
er zweite Weg werde von der Bevölkerung wohl vorgezogen, zumal
bei der Bevölkerung auch erſpart werde einen Treueid zu leiſten.
tit der Naturaliſation ſei aber nicht die Abſicht verbunden,
Südweſt=
rika als fünfte Provinz an die Union anzuſchließen.
je
naturali=
rten Deutſchen ſollten die gleichen Rechte wie alle anderen
eißen
ſben. Die Reſolution des Landesbeirats wrde, obgleich der
Admini=
cator ablehnte, irgend eine Zuſicherung bezüglich der künftigen
Re=
erugsform zu machen, in Swakopmund von der Verſammlung mit
len gegen 9 Stimmen augenommen. In Omaruru fand die
Reſolu=
on einſtimmige Annahme. Auch die Swakopmunder Zeitung, die ſich
rfänglich gegen die Reſolution ausgeſprochen hatte, iſt nun für die
Ne=
llution, da ſie in ihrer Faſſung kein Aufgeben der deutſchen
Staats=
agehörigbeit bedeute und da der Wortlaut derart unverbindlich ſei, daß
eutſchland beim ſpäteren Wunſche, ſeine Kolonien wieder zu bekomn
m.
waus kein Strick gedreht werden könne. Von den fünf in der che
als deutſchen Kolonie erſcheinenden Zeitungen treten nunmehr vier
ir die Reſolution ein und nehmen ſie alſo als „etwas uns durch die
Cgememe Not Aufgezwungeues, einſtweilen Unvermeidlich=s,
Norwen=
iges” hin. Auch der Adminiſtrator habe, ſo heißt es, als er bei der
bſtimmungen es unteriieß;, zur Gegenprobe aufzurufen ſehr geſchick
ehandelt und das Ceutſche Nationalgefühl geſchont. Der
Zwangs=
ſarakter der Proklamation bleibe durchaus gewahrt.
Hilfe aus den Vereinigten Staaten für deutſche Studenten.
DAI. Der Fremde, der heute in Deutſchland mit offenen Augen
eiſt und ſich nicht durch das falſche Bild blenden läßt, das die
Schau=
ite einiger großen deutſchen Städte bietet, wird bald die furchtbare
tor beuierken, die weite Kreiſe unſeres Volkes, zumal den einſtigen
ſtittelſtand, gepackt hat. Ter Profeſſor der Mauhematik em Williams
ollege in Williamstown (Maſſ. U. S.A.) E. J. Shepard, der ſich
jährend dieſes Herbſtes und Winters an vielen Orten Deutſchlands,
hließlich zu Studien in Tübingen aufhielt, hat tief ergriffen von dem
Uend, das er aus unmittelbarer Nähe kennen lernte zunächſt ſelbſt viel
eholfen, dann den Präſidenten Garfield des Williams College angeregt,
n dieſer Hochſchurle eine Sammlung zur Linderung der Not der
Tübin=
er Studentenſchaft zu veranſtalten. Präſident Garfield, ein Sohn de
zuheren Präſidenten der 1I.S.A., hat dieſer Bitte in großzigiger Weiſe
ntſprochen. Er hat die Angelegenkeit der Studentenſchaft des Williams
vllege vorgelegt. Das Ergebnis war, daß eine Summe von 500
Dol=
urs der noch weitere Betäge folgen dürften, am 17. Februar von
srofeſſor Shepard dem Nektor der Univerſität Tübingen, Prof. Rohr,
berreich wurde als eine Gabe der Studenten von Williams College an
je Studenten von Tübingen. Dieſe ſehr dankenswerte Hilfe wird
da=
urch beſonders wertvoll, daß ſie wie Präſident Garfield in einem
zriefe ſagt, als ein Ausdruck wahrer Anzeilnahme anzuſehen iſt und
I8 ein Zeichen des ernſten Wunſches, dazu beizutragen, den Abgrund
u überbrücken, der die beiden Völker ſeit 1914 getrennt hat.
Wer Air Besster Hrtse
eines gesunden ſungen
zeigen hocherfseut an
Mathan Lehmann u. Frad
Klotilde, geb. Berney
Darmstadt, 21. März 1923
Martinstr. 23
(*7967
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute verſchied ſanft im 81.
Le=
bensjahre unſereliebe gute Mutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Trioderike Weidhat
Frau deiewerete Metbhart
geb. Bau::ann
Witwe des Geh. Obermedizinalrats
Dr. Karl Neidhart.
Darmſtadt, 20. März 1923.
Lauterbach,
Im Namen der Hinterbliebenen:
Karl Reidhart.
Die Einäſcherung findet Freitag,
den 23. März 1923, nachm. 2 Uhr,
im Krematorium des Waldfrled=
(7974
hofes ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im
Sinne der Entſchlafenen.
R
Tun-Fedet Haitef
prakt. Ostergeschenk
von 9000 Mk. an (2084a
Stempal-Selniz, Rheinstr. 19, Laden
parterre
berden zuäußerſt günftigen Preiſen folgende
Gegenſtände verkauft: 1 fabrikneue Kappel=
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mit durchgehender Tür, Treſor u.
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und Außengewinde, 1 Rolle Zeichenpapier,
Ca. 30 gebrauchte Ordner, 12 neue Speiſe=
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Poſten Herrenbüſten.
Schwimmen 200 Meter war eine ſichere Beute von H. Schmuck=,Jung=
Deutſchland” in 2,274/ mit 12 Sek. Vorſprung. Im Jugend=bel.=
Schwim=
men 100 Meter konnten Ihrig und Bach einen 2. und 4. Platz belegen.
Die Damenlagenſtaffel wurde 2. hinter Frankfurt und die
Jugendlagen=
ſtaffel 2. hinter Heidelberg. — Am Sonntag, 11. März, trug „Jung=
H.
deutſchland” einen fälligen Klubwettkampf gegen S. V. Mannheim in
Mannheim aus, aus dem die Darmſtädter Mannſchaft als Sieger
her=
vorgehen konnte. „Jung=Deutſchland” war Sieger in:
Damenjugend=
ſtaffel 3X2 Bahnen in 2,23 Min.; Jugendlagenſtaffel in 2,552½ Min.;
Jugendſtaffel 3X2 Bahnen in 1,542s Min.; Damenjugendbruſtſtaffel
X2 Bahnen 2,511) Min. Bel. Staffel 5X2 Bahnen in 2,57 Min.;
Bel. Staffel 2, 4, 6, 4, 2 Bahnen in 6,117) Min. Mannheim gewann:
Lagenſtaffel, Damenjugendlagenſtaffel, Jugendbruſtſtaffel, Springen und
Waſſerballſpiel. — Zu neuen Taten begibt ſich die 1. Mannſchaft
die=
ſen Donnerstag auf eine größere Reiſe nach Magdeburg. „
Jung=
deutſchland” wird hier einer Einladung von „Hellas=Magdeburg folgen
und an den internationalen Einladungswettkämpfen vom 23. bis 25.
März teilnehmen. Außer der erſten deutſchen Klaſſe werden ſich die
beſten Schwimmer aus Ungarn, Holland und Schweden treffen. Die
Darmſtädter Mannſchaft wird mit folgenden Nennen an den S
gehen: 2. Lagenſtaffel 4X50 Meter; 2. Bruſtſchwimmen 100 Meter
2. Bel. Schwimmen 100 Meter; 2. Bel. Schwimmen 50 Meter: 2. Bel.
Staffel 3X100 Meter; 2. Bel. Staffel 5X50 Meter; 2. Bel. Staffel 50,
100, 200, 100, 50 Meter. Die Mannſchaft wird allerdings einen
ſchwe=
ren Stand haben in Anbetracht der ſcharfen Konkurrenz; ſie wird jedoch
auch manchen Erfolg an ihre Fahnen heften. Ueber das Ergebnis der
Reiſe verden wir berichten.
II.
Das Turn= und Sportabzeichen in Silber erwarb
ch, im 38. Lebensjahre ſtehend, Herr Regierungsbaurat Mangold.
Turnwart im Turnverein Dieburg (D. T.). Dieſe Leiſtung iſt umſo
höher zu bewerten, als Turnwart Mangold ſich ſeine turneriſche
Fertigkeit erſt nach dem Kriege angeeignet hat und außerdem Bein=
Kriegsbeſchädigter iſt. Mit großem Eifer und zäher Ausdauer arbeitet
Turnwart Mangold an der Geſtaltung der Turnſache, insbeſondere
der=
jenigen des Turnvereins Dieburg. Möge dieſe opferwillige Hingabe
im Dienſte der Jugendpflege in den Kreiſen auch der höheren
Beamten=
ſchaft vorbildlich wirken, zum Wohle unſerer heranwachſenden Jugend
und unſeres Vaterlandes. Gut=Heil!
H.A.
4.R. Entſcheidungsſpiel um die Gau=Meiſterſchaft des
Main=Rhein=Gaues der D. T. Turngemeinde Griesheim—Tv. Pfun
ig=
ſtadt 95 1:0 (0:0) nach 20 Minuten Spielverlängerung. Nach äu
rſt
ſcharfem Spiel gelang es den jungen Griesheimern mit 1:0 durch
Straf=
wurf in Führung zu gehen und ſich damit die Gaumeiſterſchaft für 1923
zu erringen. — Am kommenden Sonntag muß der Sieger nach
Aſchaffen=
burg fahren, um den Kampf um die nächſte Stufe, um die
Verbands=
meiſterſchaft des 9. Turnkreiſes auszutragen. Es ſtehen ſich hier der
Meiſter vom Odenwald, der Meiſter von Offenbach=Hanau und unſer
neugebackener Main=Rheinmeiſter gegenüber. Viel Glück auf den Weg!
er. Deutſcher, Luftverkehr 192
2. Vom
Reichsverkehrs=
miniſterium (Reichsamt für Luft= und Kmaſtfahrweſen) werden jetzt die
Leiſtungen der deutſchen Luftverkehrsunternehmungen im verggogenen
Jahre bekanntgegeben. Durch die einſchneidenden Beſtimmungen, die
die Inderalliierte Kommifſion dem deutſchen Luftverkehr ſo hemmend
in den Weg gelegt hat, waren von vornherein keine überragenden Zahlen
zu enwarten. Der Hauptverkehr ſpielte ſich im und nach dem Oſten
ab. da im Weſten und Süden die Eiſenbahnverbindungen zu günſtig
ind, um daneben noch ein Lufwerkehrsunternehmen rentabel geſtalten
zu können. Im ganzen wurden 204 Flüge ausgeführt, bei denen
1 203 680 Kilometer zurückgelegt wurden. Die Zahl der beförderten
Perſonen betrug hierbei 7730, die Regelmäßigkeit der Flüge 86,3 Proz.
Der Lloyd=Oſtflug hat auf der Strecke Berlin—Stettin—Danzig—Riga
mit 259 249 Klm. und 1614 beförderten Peyſonen die größten Zahlen
aufzuweiſen. Ueber 1000 Perſonen beförderten noch die Deutſche
Luft=
reederei (1429) auf der Strecke Hamburg —Berlin—Dresden (191 292
Kilometer), die Baheriſchen Rumpler=Werke auf der Strecke Berlin—
Leiyzig—Fürth—München—Augsburg (1128 Perſonen, 125 070 Klm.),
und der Deutſche Luft=Lloyd auf der Strecke Bremen-Hannover—
Leip=
zig—Dre
den (1070 Perſonen und 145 519 Kilometer). Im allgemeinen
begannen die Flüge am 1. April und endeten mit dem 30. September,
umfaſſen alſo nur die Somr
monate. — In welch ſchwieriger Lage
ſich die deutſche Luftfahrt befindet, ging am deutlichſten aus einem
Vor=
tuag vor geladenen Gäſten im Berliner Verbands=Flughaus durch den
7
ch glaube
D4
es jetzt,
IE2380
daß die sog. selhsttätigen
Waschmittel die Wäsche
zermürben, deshalb
reinige ich nur noch mit
dem sauerstoffreien
Seifenpulver
Schneekönig.
Verein deutſcher Luftfahrzeuginduſtrielleu hervor. Von Reichswegen
wurde allgenein eine Unterſtützung gefordert, da es der deutſchen
Luft=
fahrt bei der ſtändigen Geldentwertung nicht mehr möglich iſt, ſich aus
eigenen Mitteln zu erhalten.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakii
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 bes
Preſiſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Mit der Erbauung des neuen Hauptbahnhofes nebſt Anlagen
wurde der Stadt Darmſtadt eine äußerſt praktiſche Einrichtung
ge=
geben. Nur iſt es der Ciſenbahnverwaltung entgangen, die am
Werk=
ſtättenamt Ia befindliche alte Gleisanlage einer gründlichen Verbeſſerung
zu unterziehen, was ſich im Laufe der letzten Jahre als ein äußerſt übler
Mißſtand herausſtellte. Man kann alltäglich an dem Uebergang
Pallas=
wieſenſtraße—Blumenthalſtraße die Wahrnehmung machen, daß dieſe
Nangieranlage meiſt während der Hauptverkehrszeit benutzt wird, was
des öfteren zu unliebſamen Auseinanderſetzungen zwiſchen den
Paſſan=
ten und dem dortigen Eiſenbahnperſonal führt. Wenn das Reich heute
größere Summen aufzubringen, um neue
Vei=
noch in der Lage iſt,
kehrsanlagen zu errichten — uan braucht nur an den neuen Bahnhof
in Weimar zu erinnern — ſo glaube ich, daß die Verwaltung auch dieſem
Uebelſtande durch Anlegung einer Ueberführung abhelfen kann. Es
liegt dies im Intereſſe des Staates ſowie der werktätigen Bevölkerung
Ein täglicher Paſſant.
Darmſtadts.
Die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft hält bekanntlich, nachdem
ſie alte Materialbeſtände günſtig abzuſtoßen in der Lage war, die Zeit
für geeignet, ſich ihrer in Goldmark begründeten Prioritätsſchulden
zum Neunwert in Papiermark zu entledigen. In den Beſtſchen
Aus=
führungen wurde ja ſchon gebührend darauf hingewvieſen. Wenn heute
auf die Angelegenheit nochmals zurückgekommen wird, ſo geſchieht dies
nur, um uuf eine Bekanntmachung der Direktion der S. E.=G. vom
20. v. M. hinzutveifen, in der ſie „auf Grund der von der Heſſ.
Regie=
rung genehmigten Kündigung die Prioritätsgläubiger zur alsbaldigen
Einlöſung der Stücke auffordert. Wer ſich auf den Standpunkt ſtellt,
den Herr Präſ. Dr. Beſt vertritt, wird gut tun, ſich wegen ſolcher
Ein=
löſung vorerſt ablehnend zu verhalten.
*
Gültige Leben3mittelmarken vom 22. bis 27. März 1923
Nr. 37 und 42 je 800 gr Brot,
(st, 2391
Hiihnerdagen beseitigt sicher
K"
das Radikalmittel Lebeuvoht.
2
Hornhaut a. d. Pußsohlen verschwindet duroh
2
Lebewohl-Ballen-Scheiben.
In Drogerien u. Apotheken. (I,2104
4
Man verlange ausdrücklich „Lebewoh!‟
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Vorherſage für den 23. März.
Zeitweilig trüb, ohne weſentliche Niederſchläge, tagsüber etwas kühl.
Das Wetter ſcheint ſich zu verſchlechtern.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10
Uhr (C 19, Schauſpielmiete e 10): „Fauſt”. — Kleines Haus, 8 Uhr:
4. Kammermuſikabend des Drumm=Quartetts.
— Orpheum.
734 Uhr abends: „Perle der Frauen”. — Lichtbildervortrag
von Robert Delbermann 71. Uhr im Martinsgemeindehaus,
Moller=
ſtraße. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele; Kino=
Vorſtellungen.
Verſteigerungskalender. — Freitag, 23. März.
Mobiliarverſteigerung vormittags ½10 Uhr und nachmittags
½3 Uhr Ernſt=Ludwigſtraße 9
— Brennholzverſteigerung
vormittags 9 Uhr in Nieder=Beerbach, Zuſammenkunft Kreisſtraße nach
Ober=Beerbach am Eingang des Waldes.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Aummer hat 8 Seiten.
Todes=Anzeige.
Heute Vormittag entſchlief ſanft nach kurzem
ſchweren Leiden meine liebe Frau, unſere
treu=
ſorgende Mutter, Großmutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
44
Frau Budetie Beöer
geb. Opel
im 74. Lebensjahre.
Darmſtadt, Wiesbaden, München, 20. März 1923.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Adam Weber, Beckſtraße 52
Jean Weber, Oberingenieur
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Dr. Karl Weber, Fabrikdirektor.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3 Uhr
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße
ſtatt. Einſegnung um 2", Uhr im Eliſabethenſtift.
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Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Maſchinenfabrik Mvenus A.=G., Frankfurt a. M.
Die Geſellſchaft beantragt Erhöhung des Aktienkapitals von 45 Mill,
Stammaktien um 55 Mill. auf 100 Mill. und Erhöhung des
Vorzugs=
aktienkapitals von 2,8 Mill. um 1,6 Mill. auf 4,4 Mill. Das mehrfache
Stimmrecht der Vorzugsaktien ſoll, wie das der bereits vorhandenen,
auf die ſteuerfreien Fälle beſchränkt werden. Die näheren Bedingungen
der Kapitalserhöhung ſind noch nicht bekannt.
Deutſche Werft A.=G., Hamburg. Die Geſellſchaft
ver=
teilt für das abgelaufene Geſchäftsjahr aus einem Reingewinn von
55,94 Mill. eine Dibidende von 30 Prozent gegen 8 Prozent im
Vor=
jahr. An der Geſellſchaft ſind mehrere große Geſellſchaften, u. a. die
Hapag, die A. E.G., maßgebend beteiligt.
Auguſt Wegelin A.=G., Kalfcheuren bei Köln. Die
n. v. Generalverſammlung genehmigte die Kapitalscrhöhung um 42
Mill. Stammaktien von denen 2 Mill. an Werksintereſſenten begeben
werden, während 40 Mill. den Aktionären 1 zu 2 zu 2000 Prozent
ange=
boten werden. Die Bezugsrechtsſteuer träge die Geſellſchaft. Es
wer=
den weiter noch 8 Mill. 6proz. Vorzugsaktien mit 7fachem Stimmrecht
ausgegeben.
* Augsburger Kammgarnſpinnerei A.=G., Aug3. Der Aufſichtscat ſchlägt der auf den 15. April einberufenen
Generalverſammlung eine Dividende von 2 Goldmark (eine Goldmark
— 4250 Papiermank) vor (i. V. 22 Prozent und 15 Prozent Bonus).
Die Vorzugsaktien ſollen vorbehaltlich der Genehmigung einer
entſpre=
chenden Satzungsänderung 17 Prozent erhalten (i. V. 6 Proz.)
* Ilſe Bergbau A.=G., Grube Ilſe, Niederlauſitz,
Der Bericht der Geſellſchaft weiſt für das abgelaufene Geſchäftsjahr
außerorbentlich geſtiogene Bilanzziffern auf, die die Inanſpruchnahme
der Braunkohleninduſtrie erkennen laſſen. Der Rohgewinn betrigt
269 694 Mill. gegen 67 909 Mill. im Vorjahr. Die Abſchreibungen ſind
von 43 706 Mill. auf 85 338 Mill. erhöht. Aus dem Reingewinn von
184 356 Mill. (i. V. 24 202 Mill.) ſoll bekanntlich eine Dividende don
100 Proz. (i. V. 30 Pros.) auf 100 Mill. Aktienkapital und von 50 Pros.
auf das erſt mit 25 Proz. eingezahlte neu ausgegebene Akbenkapital von
40 Mill. verteilt werden. Die Vorzugsaktien erhalten 20 Prozent, um
das Intereſſe der Vorzugsaktionäre wachzuhalten, gegen ſatzungsgemäß
6 Prozent. — Die Geſellſchaft hat im vergangenen Jahr das
Haupt=
intereſſe deun Ausbau und der Fertigſtellung der Erweiterungsanlage
der Brikettfabrik der Grube Erika zugeſandt. Die erſten Brikettpreſſen
wurden im Dezember 1922 in Betrieb genommen. Die
Erweiterungs=
anlage wird vorausſichtlich im Mai ds. Js. voll im Betrieb ſein. Falls
nicht beſondere Ereigniſſe eintreten, fei auch für das laufende
Geſchäfts=
jahr mit einem befriedigenden Ergebnis zu rechnen.
* Metallwarenfabrik vorm. H. Wißner A.=G. in
Zella Mehlis. Die a. v. Generalverſammlung beſch oß
Kaditals=
erhöhung um 16,5 Mill. Stamm= und 750 000 Vorzugscitien auf 26
Mill. Die neuen, ab 1. Juni 1922 dividendenberechtigten Stammaktien
werden den Aktionären 2 zu 3 zu 200 Proz. angeboten, die
Bezugsreats=
ſreuer bis zum Betrag von Mi. 4000 haben die Aktionäre zu tragen, ein
etwvaiger Mehrbetrag geht zu Laſten der Geſellſchaft.
* Deutſche Patente in Japan. Der Deutſche Induſtrie=
und Handelstag veröffentlicht in Nr. 12 und 13 der Deutſchen
Wirt=
ſchaftszeitung zwei ihm vom Reichsminiſter der Juſtiz zugegangene
Liſten der in Japan liquidierken und freigegebenen, ſowie der mit
Kriegslizenzen belaſteten deutſchen Patente. Danach werden von
ins=
geſamt 900 unter Kontrolle geſtellten Patenten 124 liquidiert, ſodaß
76 zur Freigabe gelangen. Die erſte Liſte enthält ſämtliche Patente,
die in Kontrolle genommen worden ſind, in der Folge der Nummern,
den Tag der Kontrollbefehle, Name und Wohnort der Patentinhaber,
einen Vermerk darüber, ob das Patent liquidiert iſt oder noch
liqui=
diert werden ſoll und einen Hinweis auf die zweite Liſte, wenn für das
Patent eine Kriegslizenz erteilt worden iſt. Liſte 2 weiſt ſämtliche
Kriegslizenzen nach, geordnet nach dem Tag ihrer Erteilung unter
Hin=
zufügung der Dauer der Lizenzen und des Namens des
Lizenzberech=
tigten. Die beiden Nummern der Deutſchen Wirtſchaftszeitung ſind
vom Verlag, Reimar, Hobbing, Berlin SW. 61, Großbeerenſtraße 17,
für zuſammen 600 Maxk zu beziehen. Etwaige Anfragen ſind an den
Deutſchen Induſtrie= und Handelstag, Berlin C. 2, zu richten, der auch
zu etwaigen weiteren Ermittelungen bereit iſt.
Warenmärkte.
w. Berliner Produktenbericht. Am Getreidemarkt hielt
die außerordentliche Geſchäftsſtille auch heute an. Das Angebot vom
Inland iſt nach wie vor unbedeutend, und andererſeits ſtockt auch der
Abſatz. Die Unternehmungsluſt hält ſich zurück und man will
anſchei=
nend eine Klärung der Verhältniſſe abwarten. Weizen wurde vereinzelt
von auswärtigen und in geringem Grade von Berliner Mühlen
ge=
kauft. Roggen, Gerſte, Hafer und Mais waren durchweg billiger
an=
geboten. Es kam aber hierin ebenſo wenig zu Abſchlüſſen von
Bedeu=
tung, wie in Mehl und Futterſtoffen.
w. Autliche Notierungen der Frankfurter Getreidebörſe
vom 21. März. Alsbaldige Lieferung Parität Frankfurt a. M.:
Wei=
zen 82—25 000 Mk., Roggen 80—84 000 Mk., Sommergerſte 68—77000
Mark, Hafer inländiſcher 42—58 000 Mk., Weizenmehl, ſüdd., Spezial 0
125—170 000 Mk. bei Waggonladung ab Mühlenſtation, Roggenmehl
105—112000 Mk., Weizen= und Roggenkleie 39—42000 Mk. Tendenz:
Schwach.
Ed. Hamburger Warenbörſe. (Prib.=Tel.) Kaffee.
Der Markt verkehrte ziemlich ruhig. Es entwickelte ſich nur geringes
Platzgeſchäft. Die Offerten von druben waren unverändert, doch fanden
keine Abſchlüſſe ſtatt. Kakav. Das Lokogeſchäft geſtaltete ſich etwas
lebhafter; ſonſt lag der Markt ruhig. Schwimmend Bahia wurde mit
42sh Koſtfracht angeboten, Superior Sommer Ariba 53 sh Koſtfracht,
Superior Thome ſchwimmend 42sh 6d eif, Loko 42—43sh 6d, good
fermented. Acra Loko 39sh 6d. Getreide. Der Markt verkehrte
ruhig, doch zeigte ſich Schwächeneigung. Weizen koſtete 39 000—41000,
Roggen 37 000—39000, Hafer 29000—31 000, Gerſte 31000—3300,
Mais 38000—39 000, Futtererbſen 35 000—40 000, Leinſaat 60 000 bis
65000 Mk. pro Zentner. Auslandszucker. Am Markt fand nur
geringes Geſchäft bei unveränderten Preiſen ſtatt. Tſchechiſche Kriſtalle
Feinkorn März=April=Abladung 30sh 10½d, tſchechiſche Würfel März
32ch 1½—32 sh 3d, tſchechiſche Cubes Loko und April 32ch 6—52 sh
7d, Danziger Kriſtalle prompt und April 30sh, Schmalz amerikaniſches
Steames 31½ Dollar, farriniertes in Tierces 32¾—33sh, Hamburger
Schmalz 33½ Dollgr.
Börſen,
* Frankfurter Börſe vom 21. März. (Eigener Berickht.)
Bei weiter größter Zuvückhaltung war auch an der heutigen Börſe das
Geſchäft außerordentlich klein und die Umſätze blieben minimai. Das
an ſich geringe, herauskommende Material wurde aber williger
aufge=
noimmen und im Verlauf ſetzte ſich eine etwas freundlichere Stimmung
durch, ſo daß die Kurſe ſich etwas befeſtigen konnten. Die Sorge vor
dem Ultimo ſcheint geſchwunden, die Vorſorge für den kommenden
Quartalswechſel ſei ſchon weit vorangeſchritten. Infolge der
bewor=
ſtehenden Pauſe durch die Feierlage ging die Börſe jedoch nur wenig und
zögernd aus ihrer Zurickhaltung heraus. Montanaitien konnten im
Bösſenverlauf leicht anziehen, beſonders Deutſch=Luxemburger, die
nach=
bösslich mit 55 000 %, alſo pl. 5000 % gehandelt wurden, ſonſt
Harpe=
ner pl. 6000 % und Rheinſtahl pl. 1500 %, die anderen Werte waren im
großen und ganzen unverändert.
Am Chemieaktienmarkt waren die Werte des Anilinkonzerns kaum
veränder” etwas feſter lagen Scheid=anſtalt pl. 1800 %, Holzverkohlung
l. 300 %, und Goldſchmidt pl. 659 %, dagegen gaben Chem. Mainz
20.0 % nach, die übrigen Beränderungen waren kaum nennenswert.
Von Elekdr. Aktien waren etwas feſter A. E.G. pl. 500 %,
Accumn=
latoxen pl. 2000 %, Siemens u. Halske pl. 5000 %, dagegen gaben
Eleitr. Licht u. Kraft, Elektriſche Lieferung, und Schuckert um
Kleinig=
keiten nach, Felten u. Guillcaums „. 3060 %. Die Nebenwerho des
Marktes waren wenig verändert.
Moſch. u. Metallaktien lagen uneinheitlich, und eher ſchwicher,
ſtär=
ker angeboten Metallgeſellſchaft „/. 2500 %, Rheinmetall Vorzug ./. 1500
%, feſter dagegen Deutzer Gas pl. 5900 %.
Bankaktien waren kaum verändert, feſter Berliner
Handelsgeſell=
ſchaft pl. 2000 %, und Deutſche Bank pl. 2000 %.
Zuderaktien konnten ſich um einige 100 Prozent befeſtigen, von
Zell=
ſtoffwerten Aſchaffenburger ſchwächer „/. 2000 %.
Am Einheitsmarlt waren die Veränderungen ſehr umbedeutend, von
größeren Veränderungen ſeien genannt, Wegelin auf die kommende
Kapitalserhöhung pl. 6000 %, Elſäß. Bad. Wolle pl. 3500 %.
Lüden=
ſcheider dl. 3000 %, Siemens Glas pl. 3000 %. Filz Fulda pl. 3100 %,
Eiſen Meyer pl. 4000 %, Chamolte Anna pl. 12000 %, dagegen gaben
u. a. nach Jetter u. Scherer ./. 5000 % Ettlinger Spinnerei ./. 7800 %,
Sinalco „/. 7900 %, Buntpapier .1. 5900 %, Bremer Oel ./. 4990 %,
Rodberg .1. 1900 %.
Im Freiverkehr war das Geſchäft ſehr klei, man hörte u. g. Api
11500 %, Becker Stahl 12700 % Becker Kohle 11500 %. Benz
12500 %. Brown Boveri 7500 %, Elberfelder Kupfer 8500 %,
Frank=
ſurter Handelsbank 1250 %, Fvankfurter Verlag 1800 % Hanſa Lloyd
6500 %, Jnag 13.500 %, Knodt Metall 8600 %, Krügeeshall 15 500 %,
Kunſtſeide 75 000 %, Laſtauto 5500 % Meiz Söhne 7009 %, Petroleum
24 500 %, Naſtatter Waggon 6000 %, Tiag 5900 %, Ufa 7600 %,
Entre=
priſes 98 000, Luzerner Induſtrie, neue 80 000 Geld. Diamond Shares
135 000.
Für ausländiſche Renden wurde das Intereſſe im Verlauf lebhafter,
beſonders für alte und 5 % Lombarden und ſveiter für Türken, dagegen
gaben Oeſterr, und Ungar. Renten auf die demnächſtige Einſtellung der
Notiz nach, beſonders ſchwac) Ungarn Gold, die mit 54 000 % Br. 8009
% verloren.
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 21. März.
Unver=
ändert ſtill. Dollarnoten 20 900, Polenoten 52½—53. London 98000,
Holland 8250, Paris 1380, Schweiz 3845, Neu=York 20 875, Belgien 1180.
23. März 1923 Nr. 80
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Bei
undermü=
derter Geſchäftsſtille kam es auch an der heutigen Börſe zu keinen großen
Kursveränderungen. Vielfach hörte man die Meinung äußern, daß ſich
in der abwartenden Haltung vor Oſtern kaum viel ändern werde, weiſ.
bis dahin auch Klarheit über den Verlauf des Ultimo März, von dem
man im Waren= und Getreidehandel einige Schwierigkeiten befürchtet,
geſchaffen ſei. Mit Beſtimmtheit wird heute bereits von einer i die
Milliarden gehenden Zahlungsſchwierigkeit einer jüngeren, rührigen,
zu ziemlicher Bedeutung gelangten Firma am Metallmarkt geſprochen.
Bei der vorherrſchenden Zurückhaltung und der geringen Aufnahmeluſt
bewirkte das zum Verkauf gelangte geringe Material für Induſtrie,
Bank= und Schiffahrtsaktien Kurseinbußen von durchſchnittlich 100 ms
2009 Prozent und vereinzelt darüber, denen für einige wenige Papiere
Kurserhöhungen in ungefähr dem gleichen Ausmaß gegenüberſtanden.
Auslansrenten ſtellten ſich, mit Ausnahme der ungariſchen, die
über=
wiegend weiter zurückgingen, teilweiſe etwas höher. Weſentlicher
ſtie=
gen Kanada und Staatsbahnaktien. Heimiſche Rentenwerte behauptet,
Das Geſchäft ſchleppte ſich weiter träge hin, ſo daß Kursveränderungen
von Bedeutung kaum eintreten,
w. Deviſenm ekt. Frankfurt a. M., 21. März.
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613.— 621.— Prag ............ .... ......"
Agram .. . . . . . . . . . . ...... .." — —
w. Deviſenmarkt. Berlin 21. März Telegr. Auszahlungen für:
ARf ichGeld A.7
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„Brief. Amſterdam=Notterdam ... ... 8224 38 66 24 38 Brüſiel=Antwerpen .......... 1167.07 79 1192. 01 Khriſtiania . . . . . . . . . . . . ......" 3790,5 38/ 9.50 3792.90 Kopenhagen ................" 994.9 4016.02 4017 43 Stockholm .. . . . . . . . . . . . .. ..." 5543.60 557
1.40 143.60 Helſingfors ................." 565 08 67 92 567.54 eil.......... 1007.97 1009 47 von .. ... . . . . .... ......" 9775).- 97755. New=York ..... ... .. .. ......" 20857 7 2 20347.7. Baris......... . . . . . . . . ...." Schtveiz.. . . . . . . . . . . . . . .. ... 3893 3878. 0d Spanien ..................." 3206 32 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 28.86 — 28.89 30 Prag
............. 618.20 das
„. 19= 495 4.50 Buenos=Aires . .............. 7693.21 73 7693.21 Bulgarien .................." 16 3284 134.60 3 fapan .. . . . . .. . .. . . .. .... .. 9975.— 102.
).— 99/ Rio de Janeiro ............." 311.71 3316.20 2266,2. 2305 Belgrad. . . . . . . . . . . . . . ......" 216 45 2.7.55 211.30 213.53
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20000.—
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....
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B=
tt..
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* Hofmann .... 21000.— 520.— 20500.— L. Loewe & Co. ......! 31750.— A= 750. 17500.— ſ. Lorenz............ 600. 200.— 100 13100.— 19100.— 3750.— 13400.— 14000.— .
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ggon. . . . 10450.— 0450. 65000.— 300.— acher Hüttten..
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h...!" 1000.— 42000.— 10100.— 9700.— Siemens Glas.
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Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 21. März 1923.
Turopckiſche Staatspapiere.
Deutſche
5% Reichsanleihe. . . . . . . . . . . ."
8
.... ...
3½½ „ ..
..........."
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% HI.—IX.
Sparprämienanleihe .... ....."
Preuß. Konſols ........."
........."
36
........
4% Bad. An. unk. 1935.... ..
5½%
v. 1907... . . .
Bayern Anleihe .........
....
*
% Heſſen unk. 1924 ........
33% ..........
..
Württemberger .........
b) Ausländiſche.
5% Bognien L.=E.=B. v. 1914
5‟
„ . L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% „ v. 1902..........."
n ........
Bulgar. Tabak 1902 .....
59
13
Griech. Monopol ....
Oeſt. Staatsrente u. 1813
4½
ab 1918
......"
...
4½% Oeſt Schatz
eiſ., ſtir
v. 1914 .............."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente .....
50 Rum. am. Rente v. 03 .
4½2 Goldrente v. 13 ...
„ am. „ konv. ....
„ „ v. 05 „..."
4%
19. 3.
88.5
—
680.
4400.—
65.-
85.—
30.—
117.—
79.-
21.—
).—
120.—
115.—
11203.—
3500.—
40 000.—
6850.—
5000.—
5000.—
9800. —
4210.—
475 Türk (Admin.) v 1903 .. /42000.—
(Bagdad) Ser. I
T. /24500 —
47
v. 1911, Zollanl. 26 000.—
Staatsr. v. 14.... /24 000.—
4½% Ung.
48
„ Goldrente ....... /60500.—
Staatsr. v. 10....
Kronenrente ..... / 5600.—
42
Außereuropäiſche.
50 Mexik amort. innere. ..
konſ. äuß. v. 99 .
—
Gold v. 04. ſtfr. ..
4.
konſ. innere ..."
(½% „ Frrigationsanleihe 188000.
5% Tamaulipas. Serie 1 ... 200 000.—
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . ."
Gel. Car: Ludw=Bahn
8 Deſt. Südb. (Lomb.) ſtir
2,626 Alte Oeſtr. Sübb. (Lomb.)
2.62Neue
* Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
5% Ocſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. Em ...
32
150.—
2
2100.—
31 250.—
350.—
37600
32 500.—
3300.—
59 100.—
21. 3
89.75
1140.—
G50.—
8400.—
94.—
450
10.—
203.—
1i9 —
150.—
150.
116.—
.
*
109.—
10700.—
3200.—
40 100.—
5000.—
52 500.—
4000.—
6500.—
10100.—
4680 —
4510.—
26 750.—
28 500.—
54 000.—
11000.—
4300.—
150 000.
28. 000.
187000.
195 400.
2650.—
2600.—
34 000.—
1000.—
40 000.—
2000.—
58 000.—
Oblig. v. Transportanſt. (Btſ.) 19. 3.
3½ Oeſt. Staatsb v. 1885
52750.—
% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz 52500
15
v. 1895 ...
Ruvolfb. (Salzkammerg.) 2100.—
...... 31000.—
Anatolier I......"
Salon Conſt. J
ion. . .
alonique Monaſtir ..... 13 000.—
½ Tehuantepee . .......... 19200
41
Pfandbriefe.
49 Frankf. Hyp.=Bank 1920... 100.—
„ „
..
Frankſ. H. Ard.=Ver. 1821
ſ.
Mein. Hyp.=Bank 1922...
322...
fälz. „
923 ..
Rheir. „ h
12%
:
Südd. Boden=Tred.=Bank
160.—
München 1906 ..... .. ....".
% Heiſ. Lohyp.=Bank Pfdbr. 112.—
3½% Heſf. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.. .. 81.—
Deutſche Städte.
4
—
Darmſt. v 1919 bis 1925..
31
Darmſt. v. 1905 .......
25
% Fronkfurt v. 1913.......
D
v. 1903.......
105.—
4%o Mainz. v. 1919 bis 1926.
Bank=Aktien.
3550.—
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Baxiverein
..... 3550.
*
Berliner Handelsgei
aft .. 35 000.
Commerz= und Privatbank
000.—
.—
Darmſtädter u. Nationalbank. 66
7 500.—
Deurſche Bauk...........
4350.—
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Bereinsbank ... . .. 3000.—
9000.—
isconto=Geſellſchaft . . . . .. ...
6200.—
Dresdener Bank .............
Frankfurter Bank ..........."
P
Metallbank. ..
.......
Mitteldeutſche
ſtbank uus. 4500.—
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . / 7900.—
Reichsbank=Ant. .. . . . . . . . . . 6400.—
4300.—
Rhein. Creditbank ......."
Süddeutſche Disconto=Gefellſch. 70110.-
Wiener Bankverein ...... .. . 5800.—
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ..
... . . . .. . . . . . 16000.—
Bochumer Vergb. .... . .. . .. .
Buderus
...... . . . .. . . . . . . ſ23000.—
—
Dt. Lure
10000.
burger .. . . . . . . . . ..
Eſchweiler, Bergwerks-Akt.. .. . 38 100.—
Gelſenkirchen Bergw. . . . . . . . . 51 250.—
Harvener Bergbau .... . . . . . . 124 000.
50).—
Kaliwverke Aſcherzleben ..... ſ335
Weſteregeln ... ...."
W o
Lothringer Hütte ...... ... ..."
Mannesmann Röhren . . . . . . . . /41000.—
Mansfelder ................."
19859.—
6 000.—
Oberbedarf ................."
8500.—
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Phönix Bergbau .... ... . .. . 46 000.—
21. 3.
53 000.—
54 000.—
2125.—
16 000
189500
110.-
100.—
100.—
106 —
.—
170.—
101.—
80.10
4500.—
3300.
34 000.—
00. —
7625.—
18000.
30.—
3200.—
8750.—
6300 —
20.
3190
Rr
800—
6600.—
4500.—
7000.—
6000 —
15 750.—
3060.—
100.—
000. —
1 000.—
52 000.—
130 000.
8700.—
34 000.—
39 700.—
20 000.—
36500.—
31 009.—
46 000.—
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein Stahlwerke .... ......"
Riebeck Montan.. . .. .. . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . . . . .
Aktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ......."
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger ...................."
Mi Hei eee
ldler * Oppenheimer ......."
dlerwerke (v. Kleher)......."
E. G Stamm. „ug
.....
Anglo=Continental=G
w .. .."
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Hadenia (Weinheim) ....h.i,
Badiſche Anilin= u. Sodafe
zad Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .. . . . .. ......"
Bayriſch. Spiegel ...........
Beck & Henkel CCaſſel) ......."
Bergmann El. Verke ........"
ing. Metallwerke. . ........."
lei= u. Silberh. Bre
ach ..."
Brockhues, Nieder=Walluf. . ...
gementwerk Heidelberg ......"
Carlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
Chem. Berke Abert ........"
Griesheim Elektron ...."
Weiler=ter=mer ... . . . .."
Dainler Motoren
....
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin.
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........
dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
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Dyckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiferslautern ....."
iſenwerk L. Meher jr. ......
Aberfelder Farb. v. Baher ...
Elektr. Lieferungs=Geſ. .... ..."
Licht und Kraft .....
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Eßlinger Maſchinen ........"
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh. Bleiſtift.. . . . . . . .
„aber & Schleicher.........."
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Feinmechanik (Jetter) ......"
Feiſt Seltkellerei Frankf. a. M.
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7500.—
2509.—
000.—
3000.
12000.—
22 000. 25 000.—
32 100—
7004.—
12 750.—
29 000.—
11000 —
210/0.— 17800 17 000 — 7 600.— 23 040.— 25 000.— 27 000.— 27900.— 8000.— 7600 — 36 000.—
37600. 8100.— 8300.— 8500 — 7200.— 6500.— 19 500.— 10250.— 14000.— 14 300.— 1500 900.— 75000.— 77000.— 7000— 17200.— 2000.— 20 730.— 7600.— 7750.— 23600.— 25 400.— 24500.— 20 000.— 18000.— 17 500.— 9200.— 10 200.— 11200.— 11950.— 100.— 12 250.— 13080.— 57 000.— 19060.— 18500.— 8030 7700.— 12100 12009.— 00,). 28500.— 190.— 5000.— 11500.— —8. 32000.— 28 000.—
6350 —
8200.—
903.—
8800.—
6000.—
23 000
1.— 1:
7000.— 26 000.—
0.—
86900 —
9000.
6500.—
25 000.—
11500.—
19 3.
Ganz, Ludwig, Mainz ....... 8000.— 7990.—
6800.—
Geiling & Cie...
„..
Gelſenkirchen Guß
11...... . 15 000.— 18 990.—
Goldſchmidt Th. . . . . . . . . . . . . . 19800.—
Greffenius, Maſchinen Stamm 6500 —
Gritzner Maſchin. Durlach .. . . 34900.—
Gummiw. Peter ...... . . . . . . / 9450.—
Hammerſen (Osnabrück).. . . . . 33 000.—
1900.—
Hanfwerke Füſſen ...........
2900.—
Heddernheimer Aupfer .......
Heyligenſtaedt, Gießen .. . . . . . 22830.—
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . . 12530.—
1000.—
Hindrichs=Auffermann ......"
Hirſch Kupferu Meſſ.... . . . . . 37 500.—
Hoch= und Tiefbau .... .. . . . . 7910.—
Höchſter Farben ....... . . . . . . 17000.—
Holzmann, Phil. .. . . . . . . . . . . 810d.—
Holzverk =Induſtr. .. . . . . . . . . . 19000.—
Hotel A.=G., München ... . . . . 10500.— 110363.— f
Hydrometer Breslau . . . . . . . . . 35 000.—
Junghans Stamm. . . . . . . . . . . 13000.—
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . . 124,0.—
Klein, Schanzl. & Becker .... . / 8100.—
Konſervenfabrik Braun .. . . . . / 3200.—
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . .
ahmeher &. Co. ... . . . . . . . . . 17900.—
ch Augsburg .. . . . . . . . . . . . / 7050.—
ederw. Nothe .
. .. . . . . . . . . 161000.—
Lederwerke E
z ... .. . . . /10 100.—
Löhnberger Mühle .... . .. . . . 40 000.—
üdenſcheid Metallw ...... . . 9500.—
Lux’ſche Induſtrie .. .. . . . . . . . 13 000.—
Mainkraftwerke Höchſt..... . . / 5030.—
Reguin, Butzbach .. . . . . . . . . . 22030.—
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg.
Meyer, Dr. Paul. ........
5300.—
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 6500.—
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . . 7650.—
Motorenfabr. Deutz.........."
Motorenfabrik Oberurſel ..... 10800.—
Reckar ulmer Fahrzeugwerke .. 110300.—
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . . . 7200.—
Niederrhein Lederfabr. (Spie
Dleawerke Fran ſurt a. M. .. 126750.—
Pfälz. Nähm., Kayzſer .. . . . . . . 110000.—
Philipps A.=G. . . . . . . . . . . . . . . 9200.—
Porzeilan Weſſel ... . . . . . . . . . 120000.—
25 000.— Reiniger, Gebbert & Schall .. 12700.—
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . . . / 9000.—
10100.— Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. /11 000.—
Metall Vorzüge . . . . . . . 15 000.—
Rhenania, Aachen .. . . . . . . . . . 13000.—
Niedinger Maſchinen . . . . . (20 100.—
Rückforth, Stettin .. .... . . .."
Rütgerswerke ........ .... . . 122700.—
Schleußner (Frankfurt a.M.) ../ 5600.—
1000.—
Schneider & Hanau .........
Schnellpreſſen Frankenthal. . . 111500.—
Schramm Lackfabrik
11500.—
Schuckert Elektr. (Nü
g). .. /33000.—
Schuhfabrik Berneis=Weſſel 12500.—
.. 4500. 34 560.— Süddeutſche Immobilien ....." 3300 — 4500.— 22000.— Thüringer eleft. Lief=Geſ., Gotha 10100.— 9900.— 11500.—
119000.— Uhrenfabri: Furtwängler ... .." 7600.— 8000.— 11000.— Beithwerke in Sandbach ...." 28 500.— 29 000.— 11500.— erein f. Chem. Induſtr. Mainz 23 900.— 21500.— 36 000.— Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 7400.— Gummifabr „Bln.=Frl 10000.— Micte 17200— Pinſelfabr. Nürnberg.
„ 20000.— 18 100.— 7975.— Ultramarin .. . . . . . . . .. 19300.— Zellſtoff, Berlin. . . . . . . 10 000— 10000.— Bogtländ. Maſch. Vorzüge... 6300.— 134 000.— Stämme.. 7200.— 8900.— Voigt & Haeffner Vorzüge .... 6300.— 15 750.— Stämme. . . . 9500.— 7000.- 12 809.— Voltohm Seil .............." 21000.— 21800.— 8000. — Wayß & Frehtag ...........". 9900.— 980/ 5000.— Wegelin Rußfabrik.........." 32 000.— 38 000.— 17508.— Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . . 18000.— 18000.— 7475 — Zuckerfahr. Waghäuſel ......." 1 500.— Frankenthal ......" 10 000.— 10 100.— 9000.— Heilbronn ......."
9900.— 110,6.- 21 000.— Offſtein ........ 11200.— 11900.— 2500.— Rheingau ......." 12 000.— —5. 2.. 10760.— 1150.— 5060.— Transport=Aktien. 19900.— Schantung E. B. 6580.— 650.— Süddeutſche Eiſenbahn=Gef. 12 200.— Riſf 6000.— Hapag (Paketfahrt) .........." 3450.— 37100.— 7500.— Nordd. Lloyd ............." 20 000.— 20 100.— 7500.—
6900.— Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn Unnotierte Aktien. Beckerkohle ................. 11606.— 11000.- 10 000.— Beckerſtahl .... . ............" 12 009.— 12000.— Benz... . . .. ................ 12000.— 110 15 000.— Brown Boveri ............." 50. 8000. 26 750.— Cont. Kandelsbank ..... ...." 1960.— Hanſa Lloyd ..............." 2000. 9500.—
8500.— Fnag. . . . . . . . ... . . . . . .. .. . ..
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 80.
Das ewige Feuer.
Darmſtädter Zazblatt, Doninerstag, deu 22. März 1923.
Seite 7.
Nat.
i.
Roman von H. Richter,
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
(Nachdruck verboten).
Eiſchat fuhr fort. „Ja, damals war ich noch in Lauſanne
nd dachte nicht viel ans Heimkehren und erſt recht nicht an eine
aldige Hcirat. Bis mein Vater mich eines Tages abholte; er.
m aus Paris, und mich mit nach Hauſe nahm. Schon auf der
teife ließ er es nicht an Andeutungen fehlen, und ſogar ich mit
leinem harmloſen Gemüt merkte etwas, als wir in
Konſtan=
nopel ganz zufällig mit Alexander Tſcherſchwendice
zufammen=
afen, der, natürlich ganz zufällig, mit demſelben Schiff nach
fatum fahren wollte, auf demn auch wir Kabinen belegt hatten.
Fährend der Reiſe wich mir der Fürſt kaum von der Seite und
ahr auch ſpäter mit uns hierher nach Tiflis. Nichts war
natür=
cher, als daß wir auch von hier aus unſere Reiſe mit der Poſt
emeinſam weiter fortſetzten, und ſo kam es, daß ich faſt zwei
Lochen lang im engſten Verkehr mit ihm lebte. In Eriwan
prach mein Vater mit mir und eröffnete mir ſeinen Wunſch,
aß ich den Fürſten heiraten möchte. In den Wochen unſeres
zuſammenſeins hatte ich Alexander gründlich kennen gelernt;
eine herriſche und brutale Art hatte mir ſehr mißfallen. Ich
at alſo meinen Vater, nicht weiter in mich zu dringen. In
Lau=
anne hatte ich im Verkehr mit den Freundinnen doch andere
(nſchauungen über die Wahl des Gatten bekommen, als hier zu
lande herrſchen, und glaubte nun, daß meine Weigerung
genü=
en würde, um meinen Vater von ſeinem Plan abzubringen.
Da hatte ich mich getäuſcht; obwohl mein Vater viel in
Weſt=
uropa geweſen iſt, und manchen Winter in Paris verlebt hat,
o hatte er doch noch die alten Anſchauungen unſeres Landes und
ſielt an ihnen feſt. Wir fuhren nach Arweli und bald nach
inſerer Ankunft fand meine Verlobung und bald darauf die
dochzeit ſtatt. Mich hat man überhaupt nicht mehr gefragt.
Die Fürſtin ſchwieg eine Weile, als wolle ſie ſich auf alles
toch einmal genau beſinnen, ehe ſie mit ihrer Erzählung
fort=
uhr.
„Im erſten Jahre des großen Krieges ſtarb mein Vater und
vir wohnten teils in Arweli, teils in Eriwan, Alexander lieber
nder Stadt, wo er mit den Offizieren der ruſſiſchen Garniſon
erkehrte. Er ſpielte und trank noch mehr als die Offiziere, und
nanche Nacht habe ich ihn vergeblich erwartet. Mauchmal gab
rauch vor, in Eriwan mit den Offizieren zuſammen zu ſein und
betrog mich mit meiner Zofe. Ich wollte alte und häßliche
Be=
dienung einſtellen, aber er warf ſie hinaus und zwang mir neue
auf. Als ich mich weigerte und ihm ſeine Untreue direkt auf den
Kopf zuſagte, lachte er und ſagte: „So etwas ſieht eine Herrin
nicht.” So ſah ich meine Bedienung immer mit zweifelnden
Augen an: ich wußte ja nie, welche von ihnen gerade die Gunſt
des Schloßherrn genoß. Eines der Weiber wurde eines Tages
frech zu mir, ich warf ſie aus dem Hauſe, und am anderen Tage.
begegnete ich ihr in Eriwan, ſie ſaß im Wagen Seite an Seite
mit meinem Manne. Er wollte mich ſogar zwingen, ſie wieder
in meine Dienſte zu nehmen. Das gelang ihm nicht, aber ich
erfuhr, daß ſie auf einer unſerer nahegelegenen Beſitzungen
untergebracht ſei und daß mein Mann oft den Weg zu ihr fand.
War er ihrer überdrüſſig, ſo warf er ſie hinaus. Ich habe meinen
Gatten mit mancher teilen müſſen.
Da kam ein Rittmeiſter nach Eriwan in Garniſon, ein
be=
ſonders widerwärtiger Kerl, klein und gedrungen, mit langem
Schnauzbart, ein richtiger Landsknecht. Mit dem befreundete
ſich mein Mann und bald erſchien der Ruſſe auch als Gaft auf
Schloß Arweli. Sie tranken den ganzen Tag und ſpielten. Ain
Abend ſchlich ich mich herunter, um zu ſehen, was ſie trieben.
Der Kerl lag auf einem Didan, mein Mann ihm gegenüber; ſie
hatten die gelcerten Flaſchen auf der Erde ſtehen und ſpielten.
„Ich habe eine große Karte, Bruderherz,” hörte ich den
Ritt=
meiſter ſagen. „Eine große Karte bedingt einen großen Einſatz.
Ich ſetze mein Pferd, was ſetzt Du?”
„Nimm die Madeleine, wenn ich verſpiele,” ſagte Alexander.
Die Madelcine war die Zofe, mit der er immer noch verkehrte.
Der Kerl lachte.
„Was ſoll ich mit dem Weib. Du wirſt bald genug von ihr
haben, dann bekomme ich ſie doch. Setze etwas Beſſeres,
Bruderherz.”
Alexander ſah ihn mit glaſigen Augen an, trank einen
ſchweren Pokal mit einem Zuge leer und gröhlte:
„So ſetze ich mein Weib; nimm ſie, wenn Du gewinnſt, von
ihr habe ich längſt genug, nur kann ich ſie nicht hinauswerfen.”
Ich weiß nicht, wie ich mich aufrecht erhalten habe und wie
ich von dem Vorhang wegkam. Aber plötzlich ſtand ich in dem
Zimmer meines treuen Dieners, den ich vom Vater übernommen
hatte.
„Setze Dich auf Dein Pferd, Ali,” ſagte ich ihm, „und folge
dem Rittmeiſter, wenn er heimreitet nach Eriwan. Nimm Deinen
Dolch mit und ſorge, daß er Eriwan nicht erreicht.”
Der Mann ſagte: „Ja, Herrin” und ging.
Der Rittmeiſter hat Eriwan nie wiedergeſehen. Für wen
die Karte günſtig ſchlug, weiß ich nicht, aber eins wußte ich, der
Mann, dem die Fürſtin Tſcherſchwendice als Preis im
Karten=
ſpiel geboten wurde, der durfte nicht länger leben. Irgendwo
im Gebirge haben ſie ihn erſtochen gefunden und wohl
ange=
nommen, daß er Räubern in die Hände gefallen ſei.
Als Alexander am nächſten Tage ſeinen Rauſch
ausgeſchla=
fen hatte, ging ich zu ihm und ſagte ihm, man hätte mir von
ſeinem Spiel erzählt. Er begann zu toben und ſchrie, ich ſolle
ihm den Kerl nennen, der ſo etwas behaupte. Ja, ehe ich es
hindern konnte, lief er zum Kreuz und ſchwur, daß er ſo etwas
nie getn habe. Schwur bei der heiligen Gottesmutter von
Kaſan, wie die Ruſſen tun. Da ſagte ich ihm, daß ich ſelbſt es
gehört habe und daß heute der letzte Tag ſei, an dem ich mit ihm
zuſammen ſei. Ich würde fortgehen und die Scheidung
bean=
tragen. Schloß Arweli und meine Beſitzungen dürfe er nie
wie=
der betreten.
Als die Fürſtin geendet hatte, ſah der alte Arweli lange.
nachdenkend vor ſich hin.
„Armes Kind”, unterbrach er endlich das Schweigen, „nein,
an eine Wiedervereinigung iſt nicht zu denken. Aber um der
großen Sache willen dürfen wir ihm jetzt nicht in die Arme fallen.
Die Saat iſt ſchon zu reif und der Schlag kann jeden Tag fallen.
Er ſoll den Aufſtand da unten ſchüren, aber nie wird er als
Führer Georgiens in Frage kommen. Ich werde für Deinen
verſtorbenen Vater Deine Sache zu der meinen machen und
Rechenſchaft von ihm fordern.”
„Das überlaſſe mir, wenn die Zeit gekommen iſt: ich habe
auf meine Rache nicht verzichtet. Nicht umſonſt mußte ich ſeinen
Namen durch die letzten Jahre ſchleppen, weil das Gericht mir
die Ablegung nicht zugeſtanden hat. Ich werde ihn nun tragen
müſſen, bis ich einen neuen an ſeine Stelle zu ſetzen habe. Der
Mann, der mir einen neuen Namen geben wird, ſoll mich in
meiner Rache unterſtützen."
„Sage mir offen, Kind, fragte der Alte, „denkſt Du an den
Holländer?
Eiſchat ſah ihm feſt ins Geſicht.
„Ja.
„Ich ſagte vorhin, ich wollte für Deinen Vater Deine Sache
zu der meinen machen. Auf Deines Vaters Befehl wurdeſt Du
Alexanders Frau. Bring mir den Holländer, damit ich ihn
kennen lerne; wenn ich kann, will ich Deine Pläne fördern.”
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 8.
Dartſtüdter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Mücz 1923.
Numter 80.
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Im Abgrund des Hasses
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2, Kiefer 16,4;
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Maßholder 27, Kirſchbaum 7, Linde 6.
Kiefer 77,6, Lärche 1, Fichte 3;
Knüppelreiſig: Rm. Eiche 23, Birke 13.
Ahorn 6, Maßholder 16, Kiefer 2;
Gewöhnliches Reiſig: Wellen Buche
2775 Stamm=, 7926 Aſt=, Birke 1025
Beſenreiſig, Obſtbaum 25, Kiefer 1150;
Stöcke: Rm. Buche 302,6, Eiche 31,
Birke 4, Kiefer 19.
Auskunit erteilt Herr Förſter
Pfän=
der zu Forſthaus Sommersgrund bei
Eberſtadt. Am Montag, den 26., dürfen
nur mitbieten Einwohner der Riedorte
Pfungſtadt, Eſchollbrücken, Hahn, Eich
Crumſtadt, Goddelau. Am Dienstag
den 27., Einwohner von Eberſtadt,
Mal=
chen, Nieder= und Ober=Beerbach. (237!
Händler ſind vom Mitbieten
aus=
geſchloſſen.
Eberſtadt, den 19. März 1923.
Oberförſterei Eberſtadt.
Samstag, den 24. März, 8, Uhr
vormittags, werden in der Packkammer
des Poſtamts 1, Rheinſtraße 11/13, Hof
links, verſchiedene aus unanbringlichen
Poſtſendungen herrührende Gegenſtände
gegen Barzahlung an den Meiſtbietenden
verſteigert.
Darmſtadt, 19. März 1923.
2408)
Oberpoſtdirektlon.
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Kernſeie 250 gr Mk. 90
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V. Kelh, soderſtraße.
Den Pächtern ſtaatlicher Ländereie
und des Philippshoſpitals einſtweile
zur Nachricht, daß die vom kleinen Pacht
ausſchuß begutachtete Pachtfeſtſetzun
blos für Pachtjahr 1922 miniſteriell ge
nehmigt iſt und daß für Pachtjahr 192
und die folgenden Jahre der Pachtzin
nen und in Naturalwerten feſtgeſet
wird. Die Mietverträge über Räume
die nicht Wohnzwecken dienen (Scheuerr
Stallungen, Schuppen und dergleichen
werden hierdurch, zwecks Miete=Erhöh
ung, vorſorglich auf 1. April d8. J
KKK
gekündigt.
Darmſtadt, den 21. März 1923.
Ober förſtereien
Darmſtadt Beſſungen Kranichſtein
Zeh. Delp, van der Hoot
Dienstag, den 27. März 1923
vormittags 10 Uhr, werden in de
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förſterei Ernſthofen nachſtehend
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Fichte III.—Vb Kl.: 21,50 fm; Weiß
tanne II.—Vb Kl.: 17,50 fm; Wey
mouthskiefer IV. Kl.: 0,70 fm.
II. Derbſtangen: Fichte: 1,5 fm.
III. Reisſtangen: Fichte: 3,8 fm.
„v. Nutzknüppel: Erle: 6 rm.
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Krämer zu Wembach.
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Ernſthofen, den 21. März 1923.
Oberförſterei Ernſthofen.
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