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eiwöchentlich 7maligem Crſcheinen monatl. 3400.-M 
1 700.— M. Abtragegebühr, durch die 2 genturen 
o.— N. frei Haus. Beſtellungen nehmen 
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gen die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 (
            Fern=
recher 1, 2590 und 291), die Agentren und alle 
oſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von 
nzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht 
            übernom=
en. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge 
ſherer Gewalt berechtigt den Be=ieher nicht zur 
            Kür=
ng des Be ugspreiſes. Beſtellungen und 
            Abbeſtel=
ngen durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt. 
186. Jahrgang 
Nachdruck ſämtlicher mit s verſehenen Original=Aufſäge und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
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anzeigen 600 M. 92mm breite Reklamezeile 1400 M. 
Anzeigen nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle 
            Rheit=
ſtraße B. die Agenturen und Anzeigenerpeditionen, 
Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, 
Streiß uſw, erliſcht jede Verpſlichtung auf. 
            Er=
füllung der Anzeigenaufträge und Leiſtung von 
Schadenerſatz. Bei Konhurs oder gerichtlicher 
            Bei=
treibun, fällt jeder Rabati weg
Nummer 79
Mittwoch, den 21. März 1923
Einzelnummer 150.00 Mk.
 Beißbuch über den Ruhreinfall. 
TU. Berlin, 20. März. Das Auswärtige Amt hat dem 
teichstag ein Weißbuch über den Ruhreinfall zugehen laſſen. 
das Weißbuch umfaßt die Aktenſtücke über den franzöſiſch=
            belgi=
hen Einmarſch, die Beſetzung von Offenburg und Appenweier 
nd die Häfen von Weſel, Emmerich und ferner des Gebiets 
            zwi=
hen den Brückenköpfen und anderes mehr. Außerdem enthält 
as Weißbuch Aktenſtücke über die wirtſchaftlichen Maßnahmen 
er Reichsregierung aus Anlaß des Ruhrüberfalles. 
Eine Flugſchrift der Reichsregierung. 
TU. Berlin, 20. März. Wie wir aus parlamentariſchen 
kreiſen erfahren, befindet ſich bei der Reichsregierung eine 
            Denk=
hrift über die wirtſchaftliche Lage des Deutſchen Reiches vor 
er Fertigſtellung, die demnüchſt als Flugſchrift zur Aufklärung 
er öffentlichen Meinung des Auslandes veröffentlicht werden 
ell. Die Flugſchrift baut ſich auf den ſtaatlichen Angaben des 
atiſtiſchen Reichsamtes auf und enthält Tatſachen und Zahlen 
ur Beurteilung der Leiſtung und der Zahlungsfähigkeit 
            Deutſch=
ands bis kurz vor dem Einbruch der Franzoſen und Belgier in 
as Ruhrgebiet. Eine Menge graphiſcher Tabellen erläutert das 
mfangreiche Material. 
Unerſchütterlichkeit der Abwehrfront. 
Elberfeld, 20. März. (Wolff.) Der Vertretertag 
er in der Vereinigung leitender Angeſtellten (Vela) 
            zuſammen=
ſeſchleſſenen techniſchen, kaufmänniſchen und wiſſenſchaftlichen 
Oberbeamten des privaten Bergbaues, der Induſtrie, des 
            Han=
ſels und des Bankbetriebes beſchäftigte ſich erneut mit der durch 
ſie franzöſiſche und belgiſche Gewaltaktion 
            ge=
chaffenen Lage. Abgeordnete der derſchiedenen Gruppen 
            erſtatte=
en Bericht. Einmütig wurde die Unerſchütterlichkeit 
der Abwehrfront in allen Wirtſchaftszweigen feſtgeſtellt.
Vom Tage.
 Der Reichsfinanzminiſter ſtellte laut Lokalanzeiger, der deutſchen 
Beamtengenoſſenſchaftsbank in Berlin einen Betrag bis zu dreißig 
            Mil=
lionen Mark zwecks Kredithilfe für Reichsbeamte zur Verfügung. 
Auf Grund der Vorſtellungen des Geſchäftsführers der 
            Handels=
kammer Eſſen iſt der Reichstagsabgeordnete Dr. Quaatz von den 
            Fran=
zuſen mit der Begründung, daß er nicht verantwortlich für die 
            Ge=
ſchäftsführung der Handelskammer ſei, aus dem Zuchthaus in Werden 
entlaſſen worden. 
Havas meldet aus Düſſeldorf: Die Verlegung des Generalſtabs der 
Rheinarmee von Mainz nach Düſſeldorf iſt durchgeführt worden. Die 
Dienſtſtellen des Generalſtabs werden im Stahlhofe in Düſſeldorf 
untergebracht. 
Nach einer Meldung der Financiel Times aus Eſſen hat der 
alliierte Militärkommandant infolge der Nachrichten in der neutralen 
Preſſe über die Vorgänge in Buer beſchloſſen, allen neutralen 
            Preſſe=
vertretern die Erlaubnis zum Aufenthalt im Ruhrgebiet zu entziehen. 
Viele Journaliſten haben am Montag das beſetzte Gebiet verlaſſen 
müſſen. 
Wie aus London gemeldet wird, werden die engliſchen, franzöſiſchen 
und italieniſchen Fachleute zur Prüfung der türkiſchen Gegenvorſchläge 
am heutigen Mittwoch ihre erſte Sitzung abhalten. Man nimmt an, 
daß die Wiederaufnahme einer Friedenskonferenz früheſtens am 9. oder 
10. April ſtattfinden kann. 
Nach einer Meldung des Petit Pariſien hat der amerikaniſche 
            Dele=
gierte in der letzten Sitzung der Konferenz für die Beſatzungskoſten 
            ge=
fordert, daß den Vereinigten Staaten ein abfolutes Privileg ſowohl für 
die zukünftigen Barzahlungen wie auch für die Sachleiſtungen 
            ein=
geräumt werde, um ihre Beſatzungskoſten zu decken. Dieſe Forderung 
ſei aber ſehr ſchwer annehmbar. 
Dollarkurs in Frankfurt am 20. März, 
abends ½7 Uhr: 20 900.
 Ein neuer Gewaltakt der Franzoſen 
Berhaftung von Gewerkſchaftsmitgliedern. — Beſchlagnahme von Privatgeldern und 
der Gewerkſchaftskorreſpondenz deutſcher Eiſenbahner. 
Karlsruhe, 20. März. (Wolff.) Ein neuer Gewaltakt 
Schienenſprengung in Düſſelderf. 
der Franzoſen wird aus Offenburg gemeldet: Fünf Mitglieder
 der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner (chriſtliche 
Bewerkſchaft), darunter der Obmann der Gewerkſchaft Bieſer, 
hatten ſich geſtern abend in dem Nebenzimmer einer Offenburger 
Wirtſchaft zu einer Beſprechung über gewerkſchaftliche 
            Ange=
legenheiten zuſammengefunden. Noch ehe die Beſprechung 
            begin=
nen konnte, erſchienen franzöſiſche Gendarmen im 
            Wirtſchafts=
zimmer und erklärten die Anweſenden für verhaftet. 
            Hier=
auf begaben ſich Gendarmen in die Wohnung des Obmannes der 
Gewerſchaft und nahmen dort die Privatgelder Bieſers, die 
            Ge=
werſchaftsbeiträge, ſowie die Korreſpondenz der Gewerkſchaft an 
ſich. Der Obmann Bieſer ſowie ein anderes Mitglied der 
            Ge=
werkſchaft wurden in Haft behalten; die übrigen ſind wieder 
            frei=
gelaſſen worden. 
Die Lage im Direktionsbezirk Ludwigshafen. 
Ludwigshafen, 20. März. (Wolff.) Die von den 
Franzoſen auf den ſchmalſpurigen Lokalbahnen 
            Groß=
karlbach=Ludwigshafen und Ludwigshafen= 
Meckenheim bisher gefahrenen Arbeiter= und Perſonenzüge 
waren ſo ſchlecht beſetzt, daß der Betrieb auf dieſen Strecken 
            wie=
der eingeſtellt wurde. 
Wie uns heute von zuverläſſiger Seite mitgeteilt wird, erlitt 
ein franzöſiſcher Leutnant, bei der Inbetriebnahme 
der Maſchinen in der bahneigenen Gasfabrik in 
            Ludwigs=
hafen in der vergangenen Woche eine Verletzung, an deren 
Folgen er geſtorben iſt. 
In Ludwigshafen ſollen deutſche Arbeitswillige, die 
bei den Franzoſen arbeiteten, wegen Diebſtahls in Haft 
genommen worden ſein. Sonſt iſt die Lage im 
            Reichsbahndirek=
tionsbezirk Ludwigshafen unverändert. 
* Das Provokationskommando. 
Der Petit Pariſien ſchreibt: „Ein Gewaltſtreich der deutſchen 
Rationaliſten würde viel zur Klärung der Sachlage beitragen.” 
Und Oeupre gibt die Aeußerung eines Offiziers des franzöſiſchen 
Generalſtabes wieder: „Wenn die Deutſchen uns angreifen 
            wür=
den, dann wäre unſere Aufgabe leichter, dann könnten wir z. B., 
falls die Eiſenbahnbeamten den Dienſt verweigern, nach 
            Kriegs=
recht eingreifen und ſie auf andere Art beſtrafen, als durch bloßes 
Gefängnis.” 
Herr Nollet läßt auf Befehl von Herrn Poincars franzöſiſche 
Offiziere ſeit dem 15. März für die famoſe 
            Militärkontrollkom=
miſſion in voller Uniform in Deutſchland herumreiſen. „Iſt es
 bommen ſein. „Wenn die Deutſchen uns angreifen würden, ſo 
wäre unſere Aufgabe leichter.” 
Feſtnahme weiterer Geiſeln. 
Berlin, 20. März. Der Lokalanzeiger meldet aus Eſſen: 
Von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ſind noch einige 
            wei=
tere Bankdirektoren als Geiſeln verhaftet worden. Aus 
ſranzöſiſcher Quelle verlautet, daß die Feſinahme von 
            Bank=
leitern erfolgte, um den Eingang der Geldbuße ſicher zu 
ſtellen, die der Stadt Eſſen für den Fall angedroht wurde, 
daß der Mörder der franzöſiſchen Soldaten nicht ermittelt wird.
 FU. Düfſeldorf, 20. März. Zwiſchen Düſſeldorf und 
Tuisburg iſt eine Schienen=Sprengung erfolgt, die den Betrieb 
auf drei bis vier Tage ſtillgelegt hat. Die Belgier haben 
            darauf=
hin drei Geiſeln feſtgenommen und mit ihrer Erſchießung 
            ge=
droht, wenn derartige Vorfälle ſich wiederholen ſollten. 
Gewaltſame Handelsſpionage. 
TU. Eiſen, 2. März. Am 10. März, vormitags gegen 
3 lihr, nurde der Eingang der Auguſt Thyſſen=Werte in 
            Ham=
born von einem ſtarken belgiſchen Truppenaufgebot mit 
            Ma=
ſchinengeipehren und Panzerautos beſetzt. Eine Kommiſſion, 
            be=
ſtehend aus etwa acht franzöſiſchen Ingenieuren, verlangte von 
den Leitern ein Verzeichnis der genauen Beſtände und die 
            Zu=
ſtimmung zu einer Beſichtigung des Werkes. Beide 
            Forderun=
gen wuiden ſowohl von der Werkleitung als auch von der 
            Ar=
beiterſchaft abgeleynt. Trotz der Verwahrung der Werkleitun 
drang die Kommiſſion unter militäriſchem Schutz in die W 
            rk=
anlagen ein, nahm die Beſtände an Kohlen, Halb= und 
            Fertig=
fabrikaten auf und machte auf dem Lagerplatz photsgraphiſche 
Aufnah.nen. Ganz beſondere Aufmerkſamkeit ſchenkten die 
            Mif=
glieder der Kommiſſion den neuen Anlagen, welche die Augrift 
Thyſſen=Hütte als Erſatz für die verlorengegangene Hagendinger 
(Lothringer) Anlage errichtete. Auch dort wurden überall 
            pho=
togiaphiſche Aufnahmen genracht. In einer Kraftzentrale 
            wur=
den z. B. die Auzahl der bereits montierten Maſchinen und die 
Leiſtungszahlen der Ngreggte notiert. 
Ausgewieſen. 
* Darmſtadt, 20. März. Der Vizepräſident des 
            Land=
tages, Soherr=Bingen, wurde heute vormittag 7 Uhr von 
den Franzoſen verhaftet und ausgewieſen. Er wurde bei 
Worms über die Grenze gebracht. 
* Mainz, 20. März. In Mainz ſind weitere 
            Ausweiſun=
gen von Poſt= und Telegraphenbeamten durch die Franzoſen 
            er=
folgt. U. g. wurden ausgewieſen: die Poſtſekretäre 
            Vorth=
mann, Prahm und Stühler, ſowie der Oberpoſtſchaffner 
Reich. 
Knebelung der Preſſe. 
* Griesheim, 2. März. Der Kreisdelegierte der 
            inter=
alliierten Kommiſſion in Groß=Gerau hat das Erſcheinen des 
hieſigen Lokalblattes Neuer Griesheimer Anzeiger 
auf die Dauer von 10 Tagen verboten. Gründe wurden nicht 
angegeben. 
Zum Attentat auf Smeets. 
Köln, 20. März. (Wolff.) Die Cologne Poſtteilt piit,
 Ue elſche eu e ele e ue eie 
Teil werde und daß die polizeilichen Nachforſchungen n.ch dem 
Mörder mit allem Nachdruck betrieben würden. Mit Rückſicht 
auf mögliche Zwiſchenfälle ſeien dem Kreisdelegierten 
            be=
ſondere Vollmachten nach Artikel 12 des Rheinland=
            Ab=
kommens übertragen worden (Verbot von Verſammlungen und 
des Nachtverkehrs), doch werde er davon keinen Gebrauch machen, 
weil ſich keine Anzeichen der Beunruhigung zeigten. Zum 
Schutz der Druckerei der Rheiniſchen Republi? ſeien 
aber beſondere Vorkehrungen getroffen.
 Von 
Profeſſor Dr. Müller, 
Geſchäftsführer der Heſſiſchen Juduſtrieſielle, Berlin. 
Der Ruhreinfall Frankrcichs hat die wahren Abſichten dieſes 
Gegners klar zum Ausdruck gebracht. Wer bisher noch glaubte, 
daß Frankreich lediglich Wert auf Erfüllung der 
            Reparations=
lieferungen legte, dürfte hoffentlich nunniehr eines Beſſeren 
            be=
lehrt ſein. Es geht nicht um Reparationslieferungen, ſondern 
um die ganze Zukunft des deutſchen Volkes. Der 
            Friedensver=
trag hat den Franzoſen die wirtſchaftliche Vormacht auf dem 
Kontinent gegeben, und um ſie zu feſtigen und gegenüber 
            ſpäte=
ren Berichtigungen zu ſchützen, bedurften ſie des Ruhrgebietes 
mit ſeinen Kohlenſchätzen. Was Clemenccan ſeiner Zeit nicht 
            ſo=
fort erreichen konnte, haben deſſen Nachfolger mit Zähigkeit und 
Geduld verfelgt, wobei es ihnen in geſchickter Weiſe die 
            Eng=
länder matt zu ſetzen gelang: Angeſichts der folgenſchweren 
            Er=
eigniſſe der letzten Woche, verlohnt es ſich, einen Blick in jene 
Gegend zu werfen, in der um Deutſchlands Schickſal von 
            unſe=
ren Beamten, Arbeitnehmern und Arbeitgebern in ſtillem 
            Hel=
dentum gekämpft wird. 
Als Grundlage einer induſtriellen Entwickelung dient das 
Eiſenerz und die Kohle, die beide in wirkſamer Form 
            mitein=
ander vereint, uns das Eiſen als wichtigſtes Bauelement geben. 
An dem auf über 10 Milliarden Tonnen geſchätzten 
            Eiſenerzvor=
kommen Europas waren 1913 Deutfchland mit 26 Prozent, 
Frankreich mit 35 Prozeut und Großbritannien mit 10 Prozent 
beteiligt. Die Losreißung Elſaß=Lothringens verringerte den 
deutſchen Vorrat um ſein wichtigſtes Eiſenerzgebiet mit 1,8 
            Mil=
liarden Tonnen, ſo daß es nur noch über 7 Prozent, d. h. 0,7 
Milliarden Tonnen verfügt, während Frankreich nunmehr weit 
über die Hälfte der europäiſchen Vorräte, nämlich über 5,3 
            Mil=
liarden, im Beſitze hat. Damit iſt Frankreich auf dem Gebiete 
der Eiſenerzgewinnung Europas das ausſchlaggebende Land; es 
produziert etwa dreimal ſoviel Eiſenerz als England und 
            ſechs=
mal ſoviel als Deutſchland. 
Im Ruhrgebiet ſelbſt wird das Eiſenerz nicht gevonnen, 
            da=
für aber die Kohle, die zur Verarbeitung des Erzes notwendig 
iſt. Das geſamte Steinkohlen=Porkommen in Europa wird auf 
740 Milliarden To. geſchätzt, das Braunkohlenvorkommen auf 50. 
Milliarden To. Vor dem Kriege waren an dieſen 
            Steinkohlen=
ſchätzen Deutſchland mit 55, Frankreich mit 2 und England mit 
26 Prozent beteiligt. Der Verſailler Vertrag brachte auch hierin 
große Aenderungen zu Ungunſten: Deutſchlands, das mit =
            Aus=
ſchluß des Saargebietes nur noch 33=Prozent der europäiſchei 
Steinkohlenvoxkommen umfaßt, während an dritter Stelle 
            nun=
mehr hinter England Polen mit 23 Prozent folgt; Oberſchleſien 
brachte Polen 20 Prozent der Vorkommen ein. Das Ruhrgebier 
umfaßt 29 Prozent mit einer Jahresproduktien (1943) von 18 
Prozent, bezogen auf diejenige Europas. 
Deutſchland mußte alſo durch das Diktat der Sieger 146 
Milliarden To. Vorrat an Polen und 1 Milliarde To, an 
            Frand=
reich abtreten, ſowie die 16 Milliarden To. Vorrat im 
            Saar=
becken der Ausbeutung der Franzoſen überlaſſen; es bleiben ihm 
nur noch 248 Milliarden To. übrig. Dagegen verfügt Frankreich 
einſchließlich des Saarbeckens über einen Vorrat von 33 
            Milliar=
denden To. Der Einfluß, den es ſich über die öſtlichen Länder 
zu verſchaffen wußte, ſichert ihm einen Vorat von insgeſamt 226 
Milliarden To., d. h. ein Drittel der geſamten europäiſchen 
            Vor=
kommen. Aus allen dieſen Daten erkennt man deutlich das 
            In=
tereſſe, das Frankreich am Ruhrgebiet haben muß, wenn es ſeine 
Pläne durchführen will. Der Beſitz des Ruhrgebietes würde 
Frankreich drei Fünftel des geſamten europäiſchen 
            Kohlenvor=
kommens ſichern, ſeine Kohlenreſerven würden damit über 
            zwei=
einhalbmal ſo groß ſein als die Englands. 
Das ungeheure Steinkohlenvorkommen im Nuhrgebiet war 
die Grundlage der Entwickelung der dortigen Rohſtoff= und 
Weiterverarbeitungsinduſtrie, denn die Wirtſchaftlichkeit eines 
Betriebes iſt umſo größer, je geringer die Unkoſten ſind; auf 
letztere hat der Transport bedeutenden Einfluß, wobei man nur 
an die Verteuerung aller Gegenſtände durch die heutigen hohen 
Frachtſätze zu denken braucht. 
Das Ruhrgebiet hatte alſo alle Vorausſetzungen, wie ſie ſür 
die Entwickelung einer Juduſtrie notwendig ſind, den Brennſtoff, 
die Kohle im Innern, die Waſſerſtraßen an ſeiner Peripherie, 
wodurch die Erze billig herangeführt werden konnten. Nach der 
Losreißung Elſaß=Lothringens fehlt Deutſchland aber das Erz, 
das es nunmehr faſt ganz aus dem Ausland einführen muß; 
Frankreich beſitzt zwar Erz, aber nicht genügende Kohlenmengen, 
ſo daß hierin die Hauptgründe für die Forderungen Frankreichs 
liegen. Beſonders für eine lothringiſche Minette benötigt 
            Frank=
reich große Mengen Ruhrkoks, den es aus ſeinen eigenen, in den 
nördlichen Departements liegenden Bergwerken nicht erſetzen 
kann. Die Wechſelſeitigkeik der Beziehungen geht aus folgenden 
Zahlen deutlich hervor: Der geſamte Erzverbrauch des 
            Ruhrge=
biets betrug 1913 12 Millionen To., von denen aus Lothringen, 
Luxemburg und Frankreich rund 5 Millionen ſtammten; 
            anderer=
ſeits verſandte das Ruhrgebiet nach Elſaß=Lothringen, 
            Luxem=
burg und Frankreich rund 3 Millionen To. Steinkohlen und rund 
8 Millionen To. Koks. 
Frankreichs Politik gegenüber dem Ruhrgebiet iſt alſo die 
geradlinige Fortſetzung der Politik des Verſailler Vertrages: 
auf die Losreißung des Erzgebietes muß logiſcher Weiſe der 
Wunſch nach der Angliederung des Kohlengebietes folgen. Wird 
dieſe Abſicht verwirklicht, dann iſt Frankreich im Beſitz der 
            größ=
ten Roheiſenproduktion Europas. Von insgeſamt 46 Millionen 
To. des Jahres 1913 wird es unter Einſchluß ſeiner Vaſallen 
56 Prozent unter ſeiner Kontrolle haben; auf das unbeſetzie 
Deutſchland entfallen dann nur noch 6 Prozent, gegenüber früher 
6 Prozent, und auf England 23 Prozent. Die abſolute Menge 
des von Frankreich erzeugten Roheiſens wird ſich dann auf 26 
Millionen To. belaufen, d. h. das zweieinhalbfache der engliſchen 
Produktionsfähigkeit. 
Um über die Größe des induſtriellen Komplexes des 
            Rhein=
landes und Ruhrgebietes eine Anſchauung zu bekommen, 
            ver=
lohnt es ſich, die Verkehrsbeziehungen zu analyſieren. Das 
augenblicklich beſetzte Gebiet iſt mit 53 Prozent am geſamten 
deutſchen Eiſenbahngüterverkehr und mit 61 Prozent am 
            deut=
ſchen Binnenſchiffahrtsverkehr beteiligt bei einer 1913 
            eingetrere=
nen Geſamttonage von 453 Millionen To. für die Eiſenbuhn
Seite 2.
Darmftädter Tagblatt, Mittwoch, den 21. März 1923.
 und 96 Millionen To. für die Binnenſchiffahrt. Das Ruhrgebiet 
allein nahm 1913 33 Prozent bezw. 41 Prozent für ſich in 
            An=
ſprüch. In abſoluten Zahlen wies das Ruhrgebiet einen 
            Güter=
verkehr von 189 Millionen To., das ganze beſetzte Gebiet einen 
ſolchen von 300 Millionen To. auf, bei 549 Millionen To. 
            Ge=
ſamtverkehr des deutſchen Reiches. 
Ein Drittel der auf deutſchen Eiſenbahuen, Flüſſen und 
Kanälen bewegten Gütermaſſen berühren alſo in Ankunft und 
Abgang das Ruhrgebiet. Wir finden daher im Nuhrgebiet die 
größte Verkehrsdichte, denn der regionale Umfang beträgt nur 
den hundertſten Teil des deutſchen Reichsgebietes. Dieſe 
            Tat=
ſache kann natürlich nur durch ein entſprechend weitverzweigtes 
Eifenbahnnetz ermöglicht werden. Im Jahre 1913 betrug die 
Einfuhr 18 Prozent vom jetzt unbeſetzten Teil Deutſchlands, 11 
Prozent von Elſäß=Lotbringen und Frankreich und 20 Prozent 
voin übrigen Ausland, dagegen gingen von den Erzeugniſſen des 
Ruhrgebietes 31 Prozent nach dem jetzt unbeſetzten Teil 
            Deutſch=
lands, 12 Prozeut nach Elſaß=Lothringen und Frankreich und 
33 Prozcnz nach dem übrigen Ausland. 
Aus den dargelegten Zahlen läßt ſich die ungeheure 
            Wichtig=
keit des Ruhrgebictes für unſer Wirtſchaftsleben deutlich 
            erken=
nen. Verlieren wir das Gebiet, ſo iſt Deutſchland nur noch ein 
geographiſcher Begriff; ſeine Lebenskraft wird dann für alle 
Zeiten gebrochen ſein und wir werden nur noch wie Deutſch= 
Oeſterreich dahinſiechen. Von einem Siege der Franzoſen hat 
das beſetzte Gebiet nicht allein die Nachteile, auch das übrige 
Reichsgebiet und das deutſche Volk in ſeiner nationalen 
            Geſamt=
heit würden vernichtend getroffen werden und deshalb uuß jeder 
Deutſche den tapferen Vorkämpfern an Ruhr und Rhein jede 
nür erdenkliche Hilfe leiſten, um den Anſturm der Feinde 
            auf=
zuhalten. Möge das deutſche Volk ſich der Schwere der Stunde 
bewußt ſein!
 Proteſt gegen die Berhaftung von Geiſeln. 
„Antrag auf internationale unterſuchung. 
EU. Berlin, 21. März. Der deutſche Geſchäftsträger in 
Paris iſt angewieſen worden, der franzöſiſchen Regierung eine 
Note zu überſenden, in der es u. a. heißt: Der deutſchen 
            Regie=
rung geht die Meldung zu, daß die militäriſehen Befehlshaber 
in Eſſen am 19. März morgens 10 angeſehene Einwohner der 
Stadt als Geiſeln haben feſtnehmen laſſen. Der Anlaß zu 
            die=
ſer Maßnahme iſt anſcheinend darin zu erblicken, daß in der 
Nacht vom 17. zum 18. März ein franzöſiſcher Poſten in einem 
von franzöſiſchen Truppen beſetzten Hotel am Hauptbahnhof in 
Eſſen erſchoſſen worden iſt. Die deutſche Regierung proteſtiert 
gegen die Feſtnahme dieſer Perſonen und verlangt ihre ſofortige 
Freilaſſung. Da die deutſche Regierung nach dem bisherigen 
Verlauf der Ermittelungen über den von ihr vor kurzem zur 
Sprache gebrachten ähnlichen Vorfall in Buer befürchten muß, 
daß die zuſtändigen deutſchen Behörden ſich in Eſſen ebenſo wie 
in Buer an einer erſchöpfenden Feſtſtellung des Sachverhalts 
behindert ſehen werden, ſtellt ſie außerdem den Antvag, ſolvohl 
den Vorfall in Buer als auch den Vorfall in Eſſen ſofort einer 
internationalen Unterſuchungskommiſſion zu unterbreiten. Dieſe 
würde gemäß dem Haager Abkommen über die Erledigung 
internationaler Streifälle von 1907 alle bei dieſen Vorfällen in 
Betracht kommenden Tatfragen aufzuklären haben. 
Wiederkehr des Oberſchleſiſchen Abſtimmungstages. 
Berlin, 20. März. (Wolff.) Heute nachmittag 4 Uhr fand 
aus Anlaß der Wiederkehr des oberſchleſiſchen 
            Abſtimmungs=
tages in Gegenwart des preußiſchen Miniſterpräſidenten ein 
Empfang des Vorſtandes des Oberſchleſiſchen Hilfsbundes, 
            ſo=
wie einer Abordnung aus Oberſchleſien beim Reichskanzlen 
ſtatt. Der Sprecher der Abordnung, Reichstagsabgeordneter 
Uritzka, wies darauf hin, daß aus rechtlichen, politiſchen und 
kulturellen Gründen nach dem deutſchen Abſtimnmungsſieg 
            Ober=
zchleſien hätte vereint beim Deutſchen Reiche bleiben müſſen. Die 
Teutſchen Anſprüche auf Oberſchleſien würden 
nie erlöſchen. Bei allen Sorgen für den Weſten dürfe der 
Oſten nicht vergeſſen werden, weil der Ausgang des 
            Abwehr=
kampfes an der Ruhr und am Rhein auch für den Oſten 
            ent=
ſcheiderd ſei. Die Anſprache Ulitzkas klang in ein Treugelöbnis 
Oberſchleſiens zum Deutſchen Reich aus. 
Reichskanzler Dr. Cuno erwiderte darauf mit folgender 
Anſprache: Die Augen von ganz Deutſchland ſind in dieſen 
Tagen nach dem Weſten gerichtet, zum Rhein und zur Ruhr, wo 
ein friedliches, arbeitſames Volk im ſchwerſten Abwehrkampfe 
ſteht und täglich neue Beweiſe von Tapferkeit und Diſziplin 
erbringt, die die Weltgeſchichte werten wird als das 
            ſchlum=
uerude Gewiſſen unſerer Zeit. Vielfach traten in der 
            Bevöl=
kerung Befürchtungen zutage, der Ruhrkonflikt könne nach dem 
Oſten übe greifen. Dieſe Befürchtung hat ſich bisher nicht als 
berechrigt erwieſen. Im Oſten ſind Schwierigkeiten nicht 
            einge=
treter:. Wir hoffen, daß auch künftig die Ruhe im Oſten erhalten 
bleiben möge. Gleichtvohl haben aber gerade die letzten Wochen 
auch dem Oſten unſeres Vaterlandes ſchwere Wunden geſchlagen. 
Ueber das Memelgebiet iſt die Entſcheidung ergangen, ohne daß 
die Bevökkerung in einer Volksabſtimmung ihren Wunſch, wie=
Heſſiſches Landestheater.
 Großes Haus. — Dienstag, den 20. März. 
Urfauſt 
Von Goethe. 
Ideen und Geſtalt von Goethes Fauſt iſt etwas Zeitloſes, 
allgemein Menſchliches; im deutſchen Kunſt= und Geiſtesleben 
ein Höhepunlt wie Beethovens Neunte. Der Urfauſt aber iſt 
dieſer Wertſtellung noch ſehr fern. Er iſt literaturgeſchichtlich 
intereſſant als Betrachtung, wie Goethe in jungen Jahren den 
Fauſt als erſten Entwurf aufgefaßt hatte. Noch ſind es einzelne 
Szenen, die vielfach des logiſchen Zuſammenhaltes entbehren. 
Wie und als was Mephiſto in die Erſcheinung tritt, iſt nicht 
            er=
kenntlich. Der Szene in der Studierſtube fehlt die 
            Ausarbei=
tung; bleibt nur die Gretchentragödie, die allerdings reich an 
undergänglichen Schönheiten iſt. 
In dieſem Winter hatten wir noch kein großes klaſſiſches 
Schauſpiel auf unſerer Bühne zu ſehen bekommen, von Goethe 
nur Jugendwerke, die mangels Bühnenwirkſamkeit andernorts 
kaum aufgeführt werden. Die Großſtadt München kann ſich in 
ihrem reichen Spielplan auch den Urſauſt erlauben, aber in 
Darmſtadt iſt es ſchade, gerade in heutiger Zeit einen großen 
Aufwand künſtleriſcher Kraft an ſolche Verſuche zu verſchwenden, 
während der Ruf nach Wilhelm Tell und anderen großen 
            Dra=
men ungehört verhallt. Doch perſönlicher Ehrgeiz und Reklame 
nach außen ſtehen hier über den Wünſchen und künſtleriſchen 
Anſprüchen des Volkes. 
Es tut mir leid, ſagen zu müſſen, daß Herr Reymer ſeinen 
Fauſt im erſten Akt verpatzte. Die Verſe wurden ſehr ſchön 
deklämiert, aber es fehlte ganz das Verſtändnis für das, was 
in Fauſtens Seele vorgeht: die Erkenntnis des 
            Transzenden=
talen, ſeine Wiedergeburt in der Welt des Geiſtes. Es iſt ſchier 
unfaßbar, wie Gocthe ſchon in jenen jungen Jahren dieſe Welt 
in ſich fühlte und wie ſein Genie das zum Ausdruck brachte in 
einer Form, die nie wieder erreicht werden kann. Reymers 
falſche Auffaſſung zeigte ſich auch im Spiel, das nur auf daß 
Sichtbare, rein Materielle gerichtet war. Ganz anders iſt ſeine 
Leiſtung in den folgenden Szenen, da iſt er der feurige 
            Lieb=
haber mit hinreißender, bezwingender Gewalt. Sein 
            wohl=
gebauter, elaſtiſcher Körper ſteht ganz im Dienſt edler Haltung 
und vornehmer Beivegungen. Seine Sprache zu Gretchen 
            ſchmei=
chend weich und betörend, wie groß und elementar im 
            Aus=
bruch leidenſchaftlicher Gefühle. Den Mephiſto gab Herr 
Schneider. Auch ein Mephiſto; nicht der ſonſt gewohnte 
            aal=
glatte, gkänzende Kavalier, ſondern mehr Schelm, nicht Dämon, 
eher ein höſer Geſell 
ift neu, aber ſie ſchlug
 der dem alten Vaterlande anzugehören, ausdrücken dürfte. 
            Un=
ſere Proteſte, die wir aufrecht erhalten, ſind ungehört verhalltt. 
Auch der Südoſten hat in dieſen Tagen Schweres erlitten, indem 
im Kreiſe Ratibor die beiden Dörſer Haatſch und Sandau, die 
um ihr Deutſchtum gekämpft und gelitten haben, ungehört der 
Tſchechoſlowakei zugeſprochen wurden. Der Reichskanzler ſchloß: 
Wenn alle unſere Volksgenoſſen ſo zuſammenhalten und ſo zum 
Vaterlande ſtehen wie Oſt und Weſt, dann werden wir auch 
aus der gegenwärtigen Not, Bedrängnis und Elend einen Weg 
finden in beſſere Zeiten: aus Knechtſchaft zur Freiheit. 
„Entmilitariſierung” des Rheinlandes. 
Um Frankreichs „Sicherheit” 
Loucheurs Plan im Widerſpruch mit dem 
            Ver=
ſailler Vertrag. 
London, 20. März. (Wolff.) Der Pariſer 
            Bericht=
erſtatter der Times wiederholt heute, daß nach 
            franzöſi=
ſcher Anſicht die Artikel 42, 43 und 44 des Verſailler 
            Ver=
trages, die Deutſchland militäriſche Anlagen auf dem linken 
und rechten Rheinufer verbieten, nicht wirkſam ſein würden, 
nachdem die Beſatzungsheere zurückgezogen ſein würden, wenn 
nicht ein neues Regime oder Garantieſyſtem entdeckt 
werden könne. Eine paſſende Formel müſſe noch gefunden 
            wer=
den. Daß die Franzoſen Sicherheit — entweder einen 
Pufferſtaat oder internationale Kontrolle oder eine interallierte 
Verwaltung der Eiſenbahnen oder eine „ähnliche Schwächung” 
der Bande, die das Rheinland mit dem Reiche verknüpften, — 
verlangten, ſei die Theſe, die ſtets in einflußreichen Kreiſen 
            ver=
fochten worden ſei. Die kürzlich erfolgte Ausweiſung preußiſcher 
Beamter ſei nach der Anſicht des Berichterſtatters bezeichnend; 
die Franzoſen beſtänden darauf, daß auf jeden Fall die 
            rheini=
ſchen Provinzen von rheiniſchen Beamten verwaltet werden 
müßten. 
Der diplomätiſche Berichterſtatter des Daily Chronicle 
hebt hervor, daß Loucheurs letzter Vorſchlag betreffs 
der Loslöſung der Rheinlande von Deutſchland als unabhängige 
Republik nicht nur dem Geiſt und dem Buchſtaben des 
            Ver=
ſailler Vertrages, ſondern jedem auerkannten 
internationalen Recht entgegengeſetzt ſei. Er 
bedeute nicht nur die Zertrümmerung der deutſchen Einheit, 
            ſon=
dern die Stellung dieſer Zerſtückelung Deutſchlands unter die 
Aegide des Völkerbundes, deſſen moraliſches Preſtige durch 
die Uebernahme einer ſolchen Verantwortung ruiniert würde. 
Der Grundton der britiſchen Politik. 
London, 20. März. (Wolff.) Dem diplomatiſchen 
            Be=
richterſtatter der Daily News zufolge verdient die 
            Grenob=
ler Rede Loucheurs über die Vorſchläge zur 
            Entmilitari=
ſierung des linken Rheinufers beſondere Aufmerkſamkeit, weil ſie 
zweifellos die in Frankreich immer mehr verbreiteten Anſichten 
widerſpiegele und weil ſie ſowohl die Aehnlichkcit als auch die 
ſehr wichtigen Verſchiedenheiten zwiſchen der franzöſiſchen und 
britiſchen Auffaſſung über dieſe Frage zeige. Mit Bezug auf 
die Erklärungen Louchers, daß die Rheinprovinz von 
Preußen losgelöſt werden müſſe, daß es jedoch ein Fehler 
ſein würde, zu verſuchen, die Rheinprovinz politiſch und 
            wirt=
ſchaftlich vom Deutſchen Reich zu trennen, ſchreibt der 
            Berichter=
ſtatter, dieſer Vorſchlag ſcheine über alles hinauszugehen, was 
eine irgendwie verantwortliche Perſon in England je 
            vorgeſchla=
gen habe und was irgend eine engliſche Regierung unterſtützen 
könne. Der Grundton der britiſchen Politik 
            be=
züglich der Entmilitariſierung des Rheinlandes 
ſei, daß ein feſter Entſchluß beſtehen muß, daß die Rheinprovinz 
teder politiſch noch wirtſchaftlich, noch in irgend einer anderen 
Weiſe von Deutſchland losgetrennt werden dürfe. Das, was in 
England vorgeſchlagen worden ſei, gehe nicht über die 
            prak=
tiſche und wirkſame Anwendung der Rheinlandartikel des 
            Frie=
densvertrages hinaus. Dieſer Plan könne, ſoweit er endgültige 
Eeſtalt angenommen habe, wie folgt zuſammengefaßt werden: 
1. Ein allgemeiner Vertrag bei gegenſeitiger 
            Garan=
tie unter der Aegide des Völkerbundes mit beſonderen 
            Abmach=
ungen zum Schutze ſowohl Frankreichs als auch Deutſchlands. 
2. Anwendung der Artikel 42 und 44, die eine dauernde 
Entmilitariſierung des linken Nheinufers 
vorſehen; 
3. Entwicklung (beſonders Ueberwachung der 
            ſtrate=
giſchen Bahnen) der Aufgaben, die dem Völkerbund auf 
Grund des Artikel 213 zugewieſen worden ſind und in denen 
vorgeſehen wird, daß der Völkerbundsrat mit der Anſtellung 
einer Unterſuchung beauftragt wird, die die Mehrheit ſeiner 
Mitglieder zur Beobachtung der militäriſchen Beſtimmungen 
des Vertrages für notwendig hält.
 ein Kabinettsſtück. In den anderen Szenen ſtört ſein gewohntes 
breitgezogenes Sprechen, es verliert dadurch an eindringlicher 
Ueberzeugung der Echtheit; jedenfalls paßt es nicht zu Goethe. 
Die Hauptgeſtalt im Urfauſt iſt eigentlich das Gretchen, das 
hier Fräulein Stieler verkörperte. Im ruhigen Sprechen 
ſtören noch die Naſallaute, aber in leidenſchaftlichen Ausbrüchen 
iſt Fräulein Stieler groß. Der Schmerz am Marienbild und der 
Jammer im Gefängnis waren packende, eindringliche Szenen, 
das Schlußbild war vielleicht der Höhepunkt der Vorſtellung. 
Das Spiel iſt oft bewegungsarm und ſcheint teilnahmslos, wie 
in dem Auftritt bei der Nachbarin, als dieſe vom Tobe ihres 
Mannes erfährt. In der Gartenſzene leidet der Fluß der ſo 
wundervollen Geſpräche der beiden luſtwandelnden Paare durch 
das jeweils längere ſtume Beiſammenſtehen beim Wechſel der 
Dialoge, d. i. bei Auftreten und Weggehen von der Szene. 
Herr Kenter erfreute durch gutes Spiel als Schüler, 
ebenſo wie Herr Sebald einen famoſen Famulus abgab. Der 
Valentin des Herrn Kuliſch hat hier nur einen kleinen 
            Mono=
log, tritt nicht in die Handlung ein; aber ſeine Worte wurden 
ertränkt durch leidenſchaftliches Hervorſtoßen im Fortiſſimo ohne 
Steigerung. Frau Horn ſprach gut und eindringlich als böſer 
Geiſt, und Frau Gothe war eine famoſe Nachbarin, ſie hätte 
nur in der Szene mit Mephiſto in ihrem Zimmer etwas ſtärker 
noch auftragen dürfen. Das Beſte zuletzt: die vier Studenten 
in Auerbachs Keller, (die Herren Baumeiſter, Jürgas, 
Tangheinz und Bögel); das iſt in erſter Linie ja ein 
            Ver=
dienſt der Regie, aber dieſe vier Herren gaben ein einheitliches 
Bild köſtlichſter Wirkung. Herr Jürgas in ſeiner Maske und 
im Spiel unübertrefflich; der Geſang des Quartetts bei aller 
Derbheit voll feinen Humors. Herr Schneider überraſchte hier 
auch als guter Sänger. 
Die Spielleitung des Herrn Hartung ſchuf Bilder, die 
das Weſentliche der einzelnen Szenen vorteilhaft hervorhob, 
Der Dom war grandios geſtaltet; der von vorn treffende 
            Licht=
kegel betonte gut die Rede der eizelnen Bilder. Nur daß bei 
Gretchen vor der Marienſäule nur deren Kopf beleuchtet wird, 
iſt auf dem großen dunklen Bühnenbild allzu ſpärlich. Zeitlos 
iſt das Erlebnis zwiſchen Fauſt und Gretchen, zeitlos waren 
            des=
halb auch hier die Koſtüme gewählt. Aber mehr Phantaſie dabei 
hätte den feldgrauen Huſaren (Valentin) und die ſchwarzen 
Lackſchuhe mit hohen Abfötzen bei Sretchen verme den können 
vis. 
Kleines Haus. 
Märchen im Film. 
* Märchen ſind ſehr ſchwierig in ben 
            Fil=
n. Und
 London, 20. März. (Wolff.) In einem „Frankreichs 
Weg zur Sicherheit” überſchriebenen Leitartikel führt die 
Weſtminſter Gazette aus, in Paris werde Poincars 
die Abſicht zugeſchrieben, die Alliierten zu fragen, wie am 
            ſicher=
ſten wohl die Entwaffnungsverpflichtungen 
Deutſchlands erfüllt würden. Wenn eine ſolche Frage 
            ge=
ſtellt werde, ſo werde klar erſichtlich, daß eine Konferenz 
von ernſter Bedeutung ſtattfinde. Welche Antwort auch immer 
gegeben werde, es könne nicht die von Loucheur gewünſchte 
ſein, der die Frage der Errichtung einer rheiniſchen 
            Re=
püblik wieder aufgeworfen habe. Es wäre wünſchenswert, 
daß die franzöſiſchen Staatsmänner ſich mit den Wirklichkeiten 
beſchäftigten und nicht mit Träumen. Es beſtehe nicht die 
            ge=
ringſte Ausſicht auf die Errichtung einer ſolchen Republik. Die 
ſeutſchen Bewohner dieſes Gebietes dächten nicht an die 
            Los=
löfung von Deutſchland, im Gegenteil, der deutſche 
            Wider=
ſtand ſei von Woche zu Woche feſter geworden. Präſident 
Ebert fordere die Männer des Ruhrgebiets auf, feſtzuhalten. 
und finde willige Bereitſchaft. Trotzdem ſei zu hoffen, daß die 
Darlegungen, die Deutſchland über ſeine Lage zu machen bereit 
ſei, zu weiteren Verhandlungen führen. Es ſei zwecklos, wenn 
Frankreich erkläre, daß eine Intervention einer 
            an=
deren Macht als feindſelige Handlung angeſehen 
verde, Früher oder ſpäter müßte der Verſuch erfolgen, einen 
Ausweg aus dem augenblicklichen Stillſtand durch 
            Verhandlun=
gen zu finden. Deutſchland müſſe jede Anſtrengung in dieſer 
Richtung ermutigen, und es werde ſehr wenig Sympathie 
            fin=
den, wenn es alles auf den Widerſtand ſetze und keine 
            Bereit=
ſchaft zeige, die Bedingungen anzunehmen, die zur Grundlage 
diplomatiſcher Erörterungen gemacht werden müßten. Wenn die 
Forderung Frankreichs nach Wiederherſtellung an 
            zwvei=
er Stelle komme, dann ſei es Frankreichs Sache, ſeine 
            Wieder=
herſtellungsvorſchläge abzuändern und den würgenden Griff vom 
Ruhrgebiet wegzunehmen, ſowie Sicherheiten auf 
            eige=
nem Wege zu leiſten. 
Bayern und die Nationalſozialiſten.
 München, 20. März. (Wolff.) Der 
            Verfaſſungs=
ausſchuß des Landtages beſchäftigte ſich heute mit drei 
            An=
trägen der Sozialdemokraten, der bayeriſchen Volkspartei 
und der Demokraten auf Auflöſung der 
            Sturmabtei=
lungen und Stoßtrupps. 
Der ſozialdemokratiſche Antrag erſucht die 
            Re=
gierung, alle beſtehenden Sturmahteilungen und Stoßtrupps 
            ſo=
fort aufzulöſen, Vorkehrungen gegen Neubildungen zu treffen 
und die Ausübung der allen Deutſchen garantierte 
            Verſamm=
lungsfreiheit ſicherzuſtellen. 
Der Antrag der Bayeriſchen Volkspartei 
            er=
ſucht, derartige Einrichtungen ſcharf zu überwachen, um zu 
            ver=
hüten, daß ſie über ihre Satzungen, die den Verſammlungsſchutz 
vorſehen, hinausgehen. 
Der Antrag der Demokraten fordert die Regierung 
auf, alle Sturmabteilungen, Stoßtrupps, bewaffnete 
            Sicher=
heitsabteilungen oder ſonſtige parteipolitiſch eingeſtellte 
            Einrich=
tungen ähnlicher Art, die zur Störung der öffentlichen Ordnung 
geeignet erſcheinen, aufzulöſen. 
Nach Ausführungen des Abgeordneten der Bayeriſchen 
Voltspartei Schaeffer, der darauf hinwies, daß der 
            ſozial=
demokratiſche Antrag ſich nur nach einer Richtung wende, und 
des Abg. Timm (Soz.), der in ausführlicher Darſtellung die 
Tätigkeit der nationalſozialiſtiſchen Sturmtrupps beleuchtete, 
nahm Miniſter Schweyer das Wort. Er bedauerte, daß die 
politiſchen Kämpfe Formen angenommen hätten, die jeden 
            Vater=
landsfreund und die Regierung mit Beſorgnis erfüllen müſſe. 
Auch die Staatsregierung halte es ſür dringend notwendig, daß 
Eingriffe und Uebergriffe von Volksgenoſſen in Verſammlungen 
politiſcher Gegner vermieden würden. Die Regierung habe 
ſchön früher ſtrafrechtlichen Schutz gegen die Sprengung 
            öffent=
licher Verſammlungen verlangt. Dieſem Verlangen ſei aber 
von den ſozialdemokratiſchen Mitgliedern und der Regierung 
entgegen getreten worden. Die Nationalſozialiſten handhaben 
den Verſammlungsſchutz geradezu rigoros und in der brutalſten 
Weiſe. Sie erregten durch ihr Auftreten innerhalb und 
            außer=
halb der Verſammlungen bei weiteſten Kreiſen der Bevölkerung 
Anſtoß und kamen wiederholt mit dem Geſetz in Konflikt. Die 
mehr und mehr wieder aufgekommenen Expeditionen von 
bewaffneten Truppen nationalſozialiſtiſcher oder anderer 
            Sturm=
abteilungen, deren Auſtreten manchmal an 
            Landfriedens=
bruch grenze, müſſen hintangehalten werden. Der Antrag der 
Sozialdemokraten auf Auflöſung aller Sturmabteilungen ſei 
            be=
greiflich. Die Regierung verfolge die nationaſozialiſtiſche 
            Be=
wegung mit der größten Aufmerkſamkeit und halte alle 
            Macht=
mittel bereit, um gegen Uebergriffe nach dieſer Seite 
            einzu=
ſchreiten. Troßzdem beſtänden gegen die Auflöſung der 
            Sturm=
trupps und Sturmabteilungen überhaupt nicht unerhebliche 
Bedenken. Die Auflöſung von Vereinigungen, ſoweit ſie 
            geſetz=
lich nicht vorgeſehen ſeien, könne auch polizeilich nicht verfügt 
und nicht durchgeführt werden. In verſchiedenen anderen deut=
 keiten in der Verlebendigung toter Dinge, in der Beweglichkeit 
des Unbeweglichen und in der Schaffung von märchenhaften 
„Wundern” dazu berufen, das Unmögliche möglich zu machen. 
Schwierigkeiten bringt ihm eigentlich nur die Unmöglichkeit, 
Märchenſtimmung und Märchenzauber zu erzeugen und zu 
            ver=
breiten, dieſer Schwierigkeiten allerdings wird der Film 
            reſt=
los nie Herr werden. Aber er hat Möglichckeiten, dieſen zarten 
Blütenſtaub, der gerade die deutſchen Märchen ſo innig ſchillern 
und glitzern läßt, zu erſetzen durch Schönheit und zwingende 
Ueberzeugungskraft des lebendigen Bildes und des tatſächlichen 
Geſchehens. Das geht dann über das geſchriebene und gedruckte, 
auch über das illuſtrierte Wort hinaus und gebiert 
            gewiſſer=
maßen eine neue Art des Märchens, ein für die heutige Jugend 
„moderniſiertes” Bei gutem Willen und Geſchick braucht auch 
dieſes Märchen nicht des geheimnisvollen Nimbus romantiſchen 
Geſchehens aus Kinderland zu entbehren. Freilich, das gut 
erzählende Wort iſt dabei nicht zu entbehren. 
Der geſtern im Kleinen Haus gezeigte Film des bekannten 
Märchens vom „Tiſchlein, deck dich” bietet einen ſehr 
            be=
achtenswerten Weg zum Ziel des derfilmten Märchens. Aufe 
nahmen und Kompoſition ſind gut, auch die dramatiſche 
            Ge=
ſtaltung. Ob ſich nicht die „Stinnung” des Märchens im Bild 
noch zarter, blühender geſtalten läßt, iſt eine Frage, die ſicher 
nicht mit „Nein” zu beantworten iſt. Die Verlegung der 
            Hand=
lung ins Zeitloſe oder in eine vergangene Epoche (die übrigens 
nicht reſtlos durchgeführt iſt) genügt m. E. noch nicht. Aber das 
ſind Beanſtandungen, die nicht ſehr ins Gewicht fallen. Die 
zahlreiche kleine Zuſchauerſchar ſchien das richtige Verſtändnis 
für das Geſchehen zu haben, eine Märchenſtimmung war 
nicht über die kleine Schar ausgebreitet. Das lag vielleicht an 
dem begleitenden geſprochenen Text, der ſich im weſentlichen auſ 
Wiedergabe und poeſielofe Ergänzung der Filmtextinſchriften 
beſchränkte. Das genügt nicht. Vielleicht iſt es vorteilhaft, den 
Text im Film ganz wegzulaſſen und das ganze Märchen zu 
erzählen im Zeitmaß des abrollenden Bildes (wobei die 
            Lach=
tauſen einzurechnen ſind) oder aber durch die Bildfolge und 
Ceſteltung den Text überhaupt übe fluſſig zu machen. 
            Jeden=
falls bedeutet dieſer „Tiſchlein, deck dich”=Film eine 
            ausgezeich=
nete filmtcchniſche Leiſtung. 
M. St.
 Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Vom Arbeiter zum Hochſchulplofeſſor. Bie 
wir erfahren, erhielt der bekannte Gewerkſchaftsführer und 
            Thed=
retiker der chriſtlich=nationalen Arbeiterbewegung Theodor 
Brauer den ehrendollen Ruf als ordentlicher Profeſſor für 
Volkswirtichaft an 
ſchule Karlsruhe. Theodor
Nummer 39.
 hen Staaten ſei die nationalſozialiſtiſche Arbeiterpartei 
            ver=
oten worden. Demgegenüber ſtehe die bayer, che Regierung 
uf dem Standpunkt, daß es nicht ihre Aufgabe ſei, die politiſche 
zewegung als ſolche zu bekämpfen, daß vielmehr dieſe Aufgabe 
er aufklärenden Arbeit, nicht der Polizei vorbehalten werden 
rüſſe. Von den beiden Anträgen werde der der baheriſchen 
ſolkspartei dem erſtrebten Ziel beſſer gerecht. 
Der demokratiſche Redner, Abg. Dr. Dirr, wies u. a. 
            dar=
uf hin, daß die Führer der Nationalſozialiſten kein Hehl 
            da=
aus machten, daß ſie mit ihren Sturmtrupps die anderen 
            Par=
jen und die Staatsregierung bekämpfen wollen. Sie planten 
icht nur Attentatsverſuche gegen den Parteiführer der 
            Sozial=
emokraten, Abgeordneten Auer, ſondern auch gegen den Miniſter 
ſchweher. (Lebhaftes Hört! Hört!) 
Eiſenbahnfragen. 
Berlin, 20. März. (Wolff.) Im Haushaltsausſchuß des 
teichstags erklärte bei der Etatsberatung über die deutſchen 
keichsbahnen Verkehrsminiſter Gröner, er ſei auf Grund 
iner Erfahrungen im Jahre 1922 zu der Ueberzeugung 
            zurück=
ekehrt, daß in der Perſonalfrage den einzelnen 
            Direk=
onen nicht volle Selbſtändigkeit gewährt werden dürfe. Jede 
geumächtige Neueinſtellung von Perſonal ſei grundſätzlich den 
direktionen verboten worden. Allerdin
Darmſtädter Tagblatt, Mitttpoch, den 21. März 1923,
Seite 3.
 siſenbahnein untergebracht, die freiwillig Zimmer zur 
            Ver=
ügung ſtellen. Für die Eiſenbahner, die eigene Möbel 
            mitge=
racht haben, werden alle von der Eiſenbahn kontrollierten 
            Woh=
ungen, namentlich Neubauten, beſchlagnahmt. Auch Geldmittel 
ür den Ausbau von Wohnungen ſeien bereitgeſtellt. Trotzdem 
Ifo eine große Anzahl von Wohnungen bereitſtehe, wurden nur 
venige bisher in Anſpruch genommen, weil die Eiſenbahner die 
(usweiſung nur als vorüberg=hende Erſcheinung anſähen. — 
für Bayern beſtünde bezüglich aller dieſer 
            Fürſorgemaßnah=
ten auf Wunſch der bayeriſchen Staatsregierung eine 
            Son=
erorganiſation in Mannheim. 
Ueber die Maßnahmen zur Kohlenerſparung führte 
in Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums aus, die 
            Reichs=
jahn arbeite mit allen Mitteln daran, den 
            Lokomotiv=
ohlenverbrauch zu verringern, da dieſer mehr als 90 
Frozent der von der Bahn verwendeten Kohle erfordere. Sehr 
froße Erſparniſſe würden von der Anwendung der 
            Dampftur=
ſine im Lokomotivbetrieb erhofft. Die erſte 
            Turbinenloko=
notive ſolle dieſen Sommer fertiggeſtellt und im Betriebe 
            er=
robt werden, wenn ihre Fertigſtellung bei Krupp nicht durch 
ſie Ruhrbeſetzung verzögert werde. Die Ausrüſtung des 
            ge=
amten Güterwagenparks mit der Kunze=Knorr=Bremſe 
olle Ende 1926 beendet ſein. Vom Jahre 1927 ab würden alſo 
die Handbremſen im allgemeinen nicht mehr verwendet, was 
ine Erſparnis von mindeſtens 30000 Köpfen ausmache. 
Berlin, 20. März. (Wolff.) Bei den Beratungen des 
Ausſchuſſes des Reichseiſenbahnrates am 20. März im 
Reichsverlehrsminiſterium unter dem Vorſitz des Staatsſekretärs 
Stieler wurde aufs lebhaſteſte die von der 
            Reichsbahndertal=
ung gemachte Vorlage über eine Frachtermäßigung für 
Schnittholz von Oſtpreußen und Oberſchleſien und die 
Einführung von Waſſerumſchlagstarifen 
            er=
örtert. Nach Anhörung der Berichterſtatter und der 
            Sachver=
tändigen über die erſte Vorlage ſtellte ſich der Ausſchuß faſt 
            ein=
timmig auf den Standpunkt, daß die Wiedereinführung des 1919 
aufgehobenen Spezialtarifs für Holz, der ſogenannten Oſtbahn= 
Holzſtaffel und der oberſchleſiſchen Holzſtaffel, die 
            Sonderver=
günſtigungen in der Holzfracht für den Oſten Deutſchlands 
            dar=
ſtellen, nichr zugeſtimmt werden kann. Die Ausſprache über die 
Einführung von Waſſerumſchlagstarifen gipfelte darin, daß der 
Ausſchuß entſprechend dem Vorſchlage der 
            Reichsbahnverwal=
tung der Einführung von Umſchlagstarifen für Kohle zuſtimmte. 
Der Reichsbahnverwaltung wird empfohlen, die Vorlagen für 
Umſchlagstarife von Gütern aller Art ſpäterhin zur Beratung 
zu ſtellen. Die Verhandlungen werden am 21. März in einer 
Vollverſanmnlung des Reichseiſenbahnrates fortgeſetzt. 
Gegen die Idee einer „Rheinlandrepublik” 
London, 20. März. (Wolff.) Der diplomatiſche 
            Bericht=
erſtatter des Daily Telegraph ſchreibt, in London ſei man 
über die Idee einer Rheinlandrepublik innerhalb des 
Reiches, aber losgelöſt von Preußen ſehr überraſcht und übe 
            Kri=
tik daran. Die einfache Entmilitariſierung des Rheinlandes 
            un=
ter Aufſicht des Völkerbundes würde ſtarke Unterſtützung in 
            Lon=
don finden.
 Deutſcher Reichstag. 
* Berlin, 20. März. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſch: 
Innenminiſter Dr. Oeſer. 
Präſident Löbe eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20 Minuten und 
macht zunächſt Miteilung von der Verhaftung des Abg. Dr. 
Ouaatz (D. Vpt.) durch die Franzoſen. Dr. Quaatz wurde als 
            Gei=
ſel verhaftet und in das Zuchthaus zu Werden an der Ruhr verſchleppt, 
wo ſich außer ihm noch andere 242 Deutſche unter den unwürdigſten 
            Ver=
hältniſſen und in geſundheitswidrigſten Zuſtänden befinden. (Große 
Bewegung und Pfuirufe.) Der Außenminiſter hat ſofort energiſch 
            Pro=
teſt erhoben, und Dr. Ouaatz iſt inzwiſchen auch bereits 
            frei=
gelaſſen worden, ſeine Leidensgefährten aber bis zur Stunde 
noch nicht. Der Proteſt wird daher aufrecht erhalten. (Lebh. Beifall.) 
Wegen der Verhaftung des Abg. Höllein (Komm.) in 
Paris iſt ſofort eine amtliche Anfrage an die 
            franzö=
ſiſche Regierung gerichtet worden. Der Präſident erklärt, daß 
durch ſolche Drangfalierung von Abgeordneten der deutſche Reichstag 
ſich nicht davon abhalten laſſen werde, Proteſt zu erheben gegen die 
            fran=
zöſiſchen Gewalttaten. Die Abgeordneten werden 
            Krän=
kungen und Mißhelligkeiten, die ſie erfahren, als eine 
Ehre und nicht als eine Schändung empfinden. (Lebh. 
Beifall.) 
Der Geſetzentwurf über Notſtandsmaßnahmen für die Empfänger 
von Renten aus der Angeſtellten= und Invalidenverſicherung wird 
            an=
genommen. 
Die Vorlage über die Elbſchiffahrtsakte wird in erſter und zweiter 
Leſung angenommen. 
Es folgt die zweite Leſung des Haushaltsplanes 
für das Reichspoſtminiſterium. 
Abg. Dietrich=Baden (Dem.) berichtet über die 
            Ausſchußver=
handlungen. Der ordentliche Poſthaushalt erfordere einen 
Zuſchuß von 1204 Milliarden, und der 
            außeror=
dentliche Haushalt einen Zuſchuß von 323 Milliarden 
Mark. Der Ausſchuß ſieht dies als eine Kataſtrophe an. Ein 
Ausgleich ſei überhaupt nicht mehr möglich. Infolge der 
            Gebühren=
erhöhungen gehe auch der Verkehr dauernd zurück, wobei nur das 
            Tele=
phon eine kleine Ausnahme mache. 
Reichspoſtminiſter Stingl weiſt darauf hin, daß er ſein Amt vor 
vier Monaten in wenig erfreulichem Zuſtande vorgefunden habe. Eine 
falſ he Finanzgebarung ſei daran ſchuld geweſen. Sein Vorgänger 
Giesberts habe ſich die größte Mühe gegeben. Der Miniſter dankte den 
Beamten, dem Beirat und den parlamentariſchen Körperſchaften für 
ihre Mitarbeit, und gibt dann eine Ueberſicht über die ſchweren Folgen, 
die der Ruhreinbruch für das Verkehrsweſen gehabt habe. Allen 
            For=
derungen der Einbruchsarmee ſei das Perſonal mit geſundem 
            vater=
ländiſchem Empfinden entgegengetreten. Beifall.) Der Miniſter 
            er=
innert daran, daß zahlreiche Beamte ausgewieſen, verhaftet und ſogar 
erſchoſſen worden ſind. Der Miniſter ſchildert einzelne Brutalitäten 
der Beſatzungstruppen. Dadurch werde der Widerſtand aber nicht 
            er=
ſchüttert werden. (Beifall.) Er dankt den Beamten für ihre Treue. Die 
deutſche Verwaltung müſſe die Verantwortung für die Verluſte und 
Verzögerungen ablehnen, die durch die Beſchlagnahme von deutſchem 
Material entſtehen. Die ausländiſchen Poſtverwaltungen ſeien auf dieſe 
Verhältniſſe hingewieſen worden. Für die ausgewieſenen Beamten 
werde ausreichend geſorgt. Der Miniſter verweiſt dann auf das 
            bedauer=
liche Defizit. Den Tariferhöhungen ſeien Grenzen gezogen durch die 
Tragfähigkeit des Verkehrs. Der Paketverkehr fei bereits auf ein Drittel 
zurückgegangen. Die Gebührenerhöhungen wirkten auch ungünſtig auf 
die Warenpreiſe, namentlich auf die Papierpreiſe. Die Funkenteleraphie 
ſoll ausgebaut werden, ſo daß ſechs Telegramme zu gleicher Zeit 
            aufge=
geben werden könnten. Das Reichsfunkennetz ſei bedeutend erweitert 
worden. Der Telephonverkehr habe nicht abgenommen. Anmeldungen 
müßten unberückſichtigt bleiben. Der Miniſter ſpricht dann die Hoffnung 
aus, daß es möglich ſein wird, ohne unerträgliche Gebührenerhöhungen 
den Wünſchen der Bevölkerung nachzukommen. 
Abg. Taubadel (Soz.) bedauert die letzte Tariferhöhung. 
            Ned=
ner fordert Verminderung der Zahl der Oberpoſtdirektionen und 
            Ver=
beſſerung der Telephonverhältniſſe. Der Perſonalabbau muß nach 
            ſo=
zialen Geſichtspunkten erfolgen. 
Abg. Allekotte (Ztr.) hält ebenfalls durchgreifende Sparſamkeit 
im Poſtweſen für erforderlich und durchführbar. 70 Prozent der 
            Hilfs=
kräfte ſeien überflüſſig. Man ſolle ſie dorthin ſchicken, woher ſie 
            gekom=
men ſeien, nämlich zur Landwirtſchaft. Durch dieſe Abſtoßung 
            überflüſ=
ſigen Perſonals könne man jährlich 360 Milliarden Mark ſparen. Der 
Redner bringt die Wünſche der verſchiedenen Beamtengruppen vor und 
verlangt die Beſeitigung von Ungerechtigkeiten. Die Abfindung für 
verheirgtete Beamtinnen müſſe geſetzlich geregelt werden. Einzuziehen 
ſeien viele überflüſſige Briefkäſten. 
Abg. Morath (D. Vpt.) ſchließt ſich dem allgemeinen Dank an die 
Beamten des Einbruchsgebiets an. Er billigt im großen Ganzen das 
Programm des Miniſters, bemängelt aber, daß die Gehaltsklagen der 
Beamten nicht genügend berückſichtigt würden. Redner trägt die Wünſche 
der einzelnen Beamtengruppen vor und verlangt deren 
            Sonderbehand=
lung. Beamtenorganiſationen mit politiſchem Beigeſchmack ſeien nicht 
verhandlungsfähig. 
Darauf werden die Beratungen abgebrochen. Mittwoch 2 Uhr: 
            An=
träge, Ctatsnotgeſetz, Weiterberatung. — Schluß gegen 6½ Uhr.
 Präſidentſchaftskandidat für Sachſen. 
Berlin 20. März. Der Vorwärts erfährt aus 
            Dres=
den: Die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion und 
die Landesparteiinſtanzen erklärten ſich einmütig mit den mit 
den Kommuniſten vereinbarten Richtlinien 
            einver=
ſtanden. Da auch von den Kommuniſten die endgültige 
            Zuſtim=
mung vorliegt, kam eine Vereinbarung über die 
            Regierungsbil=
dung zuſtande. Zum Miniſterpräſidenten wird von der 
ſozialdemokratiſchen Fraktion der bisherige Juſtizminſter Dr. 
Zeigner vorgeſchlagen. 
 Stadt und Land. 
Darmſtadt, 21. März. 
* Die heſſiſche Landeswanderbühne. 
Seit Tagen gehen Gerüchte um und ſind auch ſchon in 
            ver=
ſchiedene Tageszeitungen übergegangen, nach denen die 
            Hefſi=
ſche Landeswanderbühne aufgehört habe, zuexiſtieren. 
Dem iſt erfreulicherweiſe nicht ſo. Richtig iſt 
            aller=
dings, daß die Landeswanderbühne ihre Pforten 
            vorzei=
tig, d. h. bereits am 10. März, geſchloſſen hat. 
Und das iſt höchſt bedauerlich. Wir haben uns an die 
            Zentral=
ſtelle zur Förderung für Volksbildung gewandt und die 
            nach=
ſtehende Begründung erhalten: 
„Während der diesjährigen Spielzeit der Heſſiſchen 
            Landeswander=
bühne wurden ungefähr 240 Vorſtellungen veranſtaltet. Die diesjährige 
Spielzeit der Bühne wurde nicht, wie urſprünglich beabſichtigt, erſt am 
10. April, ſondern ſchon am 10. März beendet. Maßgebend für den 
fri heren Schluß war vor allen Dingen die Entwickelung der politi= 
Rhein; denn dadurch iſt vorerſt für 
2
 lich gemacht. Zu dieſen äußeren Schwierigkeiten, die nicht zu 
            überwin=
den ſind, geſellten ſich auch noch Schwierigkeiten anderer Art. Der harte 
Abwehrkampf, in dem wir ſtehen, erregt und beſchäftigt alle Gemüter 
aufs tiefſte. Bei der Bevölkerung des Landes iſt dadurch natürlich niht 
allgemein die rechte Stimmung und nicht überall die genügende 
            Auf=
nahmefähigkeit für die Gaben der Kunſt vorhanden. Die ſiehenden 
Theater der größeren Städte werden davon weniger berührt. Sie 
            bie=
ten in dieſer Richtung keinen geigneten Vergleichsmaßſtab, da ſie im 
allgemeinen ihr Stammpublikum haben. — Sehr weſentlich für den 
früheren Schluß war aber auch, daß ſich im Zuſamenhang mit der 
            poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Geſamtlage die Verhältniſſe hinſichtlich der 
Saal= und Garderobenbeheizung, des Transportes, der 
            Quartierbeſchaf=
fung uſw. von Tag zu Tag mißlicher geſtalten. Eine ganze Reihe von 
Erkrankungen des Perſonals ſind auf die hier zutage tretenden, nicht 
abſtellbaren Mängel und die langandauernde naßkalte Witterung 
            zurück=
zuführen. Dieſe Erkrankungen ſelbſt aber machten ſich natürlich bei der 
Durchführung des Spielplans ſehr ſtörend geltend. Der frühere Schluß 
der diesjährigen Spielzeit hat vielfach Bedauern erweckt; ein Beweis 
dafür, daß ſich die Heſſiſche Landeswanderbühne trotz der kurzen Zeit 
ihres Beſtehens im Bewußtſein des Volkes verankert hat. Wir hegen 
die feſte Hoffnung, daß die neue Spielzeit im Herbſt unter beſſeren 
            poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen wieder beginnen kann; die 
Vorarbeiten dazu ſind bereits im Gange.” 
Schwierigkeiten ſind dazu da, daß ſie überwunden werden. 
Und wenn die Beſetzung mit allen Verſchärfungen, die ſie 
brachte, das Theaterſpielen im beſetzten Gebiet tatſächlich 
            un=
möglich gemacht hat, was wir doch bezweifeln möchten, ſo hät 
die Landeswanderbühne doch auch im unbeſetzten, beſonders inr 
Randgebiet, noch einen großen und ſchönen Wirkungskreis 
            ge=
habt. Wenn wir recht berichtet ſind, ſind Spielverpflichtungen 
in Obe=keſſen und Starkenburg abgelöſt worden durch andere 
Theaterunternehmungen. Erkrankungen im Künſtlerperſonal 
ſind nie zu vermeiden. Dafür gibt’s ſchließlich 
            Spielplan=
änderungen und Erſatkräfte. 
Mit Recht ſchließt man aus dem Bedauern über den frühen 
Schluß oder die befürchtete völlige Auflöſung, daß ſich die 
Landeswanderbühne feſt „im Bewußtſein des Volkes verankert” 
hat. Das aber legt auch Verpflichtungen auf. Kein 
Theaterleiter darf, wenn Schwierigkeiten ſich häufen, die Flinte 
ins Korn werfen. Bei der Landeswanderbühne handelt es ſich 
nicht um ein prirates Erwerbsunternehenen, ſondern um ein zu 
großer kultureller Miſſion berufenes Unternehmen des 
            Lan=
des. Das iſt zu beachten. 
St. 
— Erledigt ſind eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an 
der Volksſchule zu Bretzenheim Kreis Mainz; eine Lehrerſtelle 
für einen evangeliſchen oder freiproteſtantiſchen Lehrer an der 
            Volks=
ſchule zu Flomborn, Kreis Alzey. Dienſtwohnung iſt vorhanden. 
— Heſſiſches Landestheater. Am Freitag, den 23. März, gelangr 
im Großen Haus der „Urfauſt” zur Aufführung (Sondermieten 5 
und 12). Im Kleinen Haus wird Mozarts „Entführung aus dem 
Serail” in der Zuſatzmiete IV gegeben. — Am Donnerstag, den 22. 
März, findet der letzte Kammermuſikabend des Drumm=Quartetts ſtatt. 
Es kommen zu Gehör: das große Cis=Moll=Quartett von Beethoven 
und unter Mitwirkung von Kammermuſiker Brückmann ein Quintett 
von Bruckner. 
— Die „Kunſt und Keramik” teilt mit, daß nunmehr die letzte Woche 
der photographiſchen Ausſtellung iſt. Dieſelbe zeigt u. a. die letzten 
Arbeiten von Suſanne Homann. 
— Stadtkirche. Am Abend des Palmſonntags (25. März), des 
            Lay=
des=Buß= und Bettags, um 7½ Uhr, wird der Kirchengeſangverein der 
Stadtkirche die Matthäus=Paſſion von Heinrich Schütz 
zur Aufführung bringen, die er ſeit einer Reihe von Jahren zur 
            Er=
bauung der Gemeinde regelmäßig in der Paſſionszeit gebracht hat. In 
dankenswerter Weiſe ſtellen die Herren Biſchoff und Dr. Wenz 
ihre wertvolle Mitwirkung in den Dienſt der guten Sache; Erſterer ſingt 
wieder die Worte Jeſu, Letzterer den Evangeliſten. Der Eintritt in 
die geheizte Kirche iſt frei mit Ausnahme der ſüdlichen Empore, deren 
Plätze zur Deckung der Koſten im Vorverkauf bei den Kirchendienern 
der Stadtgemeinde ſowie in den Geſchäften von Heckmann, Waitz und 
Arnold (Wilhelminenſtr.) zum Preiſe von 100 Mk. zu haben ſind. 
            Frei=
willige Gaben zur Unterſtützung der Beſtrebungen des 
            Kirchengeſang=
vereins werden beim Ausgang erbeten. Die Kirchenbeſucher werden 
gut tun, das neue Teſtament mitzubringen, um die Worte des 
            Evan=
geliſten Matthäus, an die ſich Schütz genau hält, nachleſen zu können.
 In franzöſiſcher Unterſuchungshaft, 
Von Karl Lange, Darmſtadt.
 Wo umweht vom Frühlingswind 
Liegt Alldeutſchlands liebſtes Kind, 
Im Königreich des Weins, 
Goldene Heimat, gold’nes Mainz! 
Frei und froh ſangen wir dieſes Lied vor 25 Jahren an 
der jener Stellen in Mainz, wo ſich heute die Mitglieder 
            ver=
jedenſter Völkerraſſen in den eigentümlichſten Spielen 
            tum=
eln. Keiner von uns würde damals geglaubt haben, daß die 
anzoſen auf deutſchem Boden ſo viel Macht erlangen könnten, 
n Deutſche zu verhaften und im deutſchen Gefängnis in Mainz 
ſchuldig ſchinachten zu laſſen. 
Hat jemand im Dezember v. J. daran gedacht, daß man über 
ankfurt fahren müſſe, um ſicher nach der „Aurea Moguntia” 
gelangen? Geſchäftsſinnige Kraftwagenführer haben zu ſpät 
e Verbindung mit Mainz auſgenommen. 
Wir mußten daher den Zug um 8 Uhr vormittags nach 
rankfurt benutzen. Dieſer hatte bereits Verſpätung; der 
            vor=
gehende war überhaupt noch nicht abgefahren. Die Laſchen 
Eiſenbahnſchienen waren am Tage vorher von den 
            Fran=
ſen bei Arheilgen gelockert worden. Der Zugverkehr mußte 
ſer eingleiſig geleitet werden. Mit Verſpätung wurde 
            Frank=
erreicht. Wegen Platzmangels konnten wir dort den großen 
erſonenkraftwagen nicht benutzen. In einem kleinen 
            Kraft=
gen, der eigentlich für vier Perſonen beſtimmt war, fanden 
r mit noch fünf Perſonen und Gepäck Platz. Bei Nied a. M. 
urde die franzöſiſche Zollgrenze erreicht. Quer über die 
            Land=
ße zog ſich ein Steinwall, der in der Mitte genau für einen 
ſagen Raum zur Durchfahrt freiließ. Neben uns ſahen wir 
erſonenkraft= und Laſtwagen ſowie Fuhrwerke ſtehen. Alles — 
rſonen, Wagen und Gepäck — wurde von den Franzoſen 
            ge=
u rebidiert. Dadurch, daß in unſerem Wagen eine Elſäſſerin 
as genommen und ſich als ſolche ausgewieſen hatte, entgingen 
ir der eingehenden Zollreviſion. Vor Hattersheim wurden die 
Eſſe nochmals von einem franzöſiſchen Gendarmen nachgeſehen. 
Auf der Landſtraße begegneten uns fortwährend Kraftwagen 
ſtfuhrwerke, Radfahrer und Fußgänger. Alle haſtig dem Ziele 
ſtrebend. Von der Erbenheimer Warte aus ſahen wir die ſtol= 
Türme des Mainzer Doms. Frühlingsſonne ſpiegelte ſich in 
grünen Fluten des Rheins. Unbehelligt erreichten wir dann 
zen 11 Uhr Mainz. Dort erfuhr ich, von 2 bis 6 Uhr 
            nach=
ttogs ſei der Beſuch unſerer von den Franzoſen unſchuldig 
            ver=
fteten Freunde geſtattet. Nachdem ich mir eine Einlaßkarte für 
Gefängnis verſchafft hatte, ſtand ich von 2 Uhr an in einem 
gen Gang mit ungefähr 150 bis 200 Perſonen, meiſtens Frauen
 und Kindern, zuſammen. Reſigniert und leiſe erzählten ſich die 
armen Angehörigen die ſchlimmſten Erfahrungen, die ſie in dieſen 
Wochen des „Kriegszuſtandes” in Mainz machen mußten. 
            Da=
zwiſchen dröhnte die eiſerne Tür, die zu den eigentlichen 
            Ge=
fängniszellen führte. Namen wurden aufgerufen, die 
            Betreffen=
den eilten, um in der kurzen Spanne Zeit mit ihren Angehörigen 
zuſammen zu weilen. Sie waren alle mit Lebensmittelpaketen 
ſchwer beladen. Tränen in den Augen, kehrten dieſe armen 
Frauen und Kinder noch, 5 Minuten wieder zurück. Endlich um 
4 Uhr wurde auch mein Name aufgerufen, und mit Schaudern 
betrat ich die Gefängnisräume, in denen ſo viel unverſchuldetes 
Elend und nur rohe Gewalt herrſchen. 
Ich hatte Erlaubnis erhalten, nur einen Freund beſuchen zu 
dürfen. Die Rauchwaren, die ich zu mir geſteckt hatte, mußte ich 
zuvor auf einem Tiſch ausbreiten, wo andere Lebensmittel 
kunterbunt und zerbrochen herumlagen. Alle Pakete wurden 
            näm=
lich geöffnet, unterſucht und die Backwaren auseinandergebrochen. 
Brot und Kuchen wurden durch das Auseinanderbrechen 
            unan=
ſehnlich. Nachdem mir die Zelle gezeigt worden war, fand ich 
hinter einem engmaſchigen Gitter noch drei andere Freunde 
ſtehen. Ein freier Raum trennte dann die Gefangenen nochmals 
durch ein gleiches engmaſchiges Gitter von mir. Ich erkundigte 
mich über die Verpflegung. Seit Montag hatten die unſchuldig 
Verhafteten Gefängniskoſt erhalten, die ſehr ſchlecht und völlig 
unzureichend iſt. Auch würde dieſe Koſt in ſchmutzigen Gefäßen 
gereicht. Die Matratzen ſind ebenfalls ſchlecht. In manchen Zellen 
können ſich die Gefangenen des Ungeziefers nicht erwehren. Ich 
ſprach den Freunden Mut zu und verſicherte, Erleichterungen für 
ſie zu erwirken. Ich überbrachte die Grüße von anderen 
            Freun=
den Weiter erzählte ich ihnen, daß ihre ausgewieſenen Frauen 
und Kinder im Kurhotel zur Krone in Jugenheim gut 
            unterge=
bracht worden ſeien. Trotz des Einſpruchs des Dolmetſchers 
            be=
trat ich auch die Zelle, in welcher weitere Freunde ſtanden. Die 
Unterhaltung bewegte ſich in gleichem Sinne, wie bereits 
            ge=
ſchildert. Ich hatte den Eindruck, daß die Inhaftierten frohen 
Mutes waren. Natürlich hatte das Ausſehen meiner Freunde in 
dieſem Luftkurort erheblich gelitten. Hier erfuhr ich auch, daß 
ein Freund erkrankt ſei. Der Kranke verweigerte aus gewiſſen 
Gründen die Annahme von Tabletten, die ihm die Franzoſen 
gereicht hatten. Sonſtige Pflege war ihm nicht geworden. Mit 
rauher Stimme erinnerte der Dolmetſcher daran, daß die 
            Be=
ſuchszeit zu Ende ſei. Tief ergriffen verließ ich die unheimlichen 
Zellen. 
Die weitere Sorge war, nun ſofort Erleichterungen für die 
Gefangenen zu verſchaffen. Durch Vermittlung erlangte ich auch 
unter .äancherlei Schwierigkeiten eine Unterredung mit einer 
            ein=
flußreichen ſranzöſiſchen Perſönlichkeit. In beſtimter Weiſe 
ſchilderte ich dieſer die Leiden meiner Freunde. Ganz beſonders
 erinnerte ich an den erkrankten Freund. Ich frug, aus welchen 
Gründen den Gefangenen die deutſche Zuſchußkoſt verweigert 
wird. Wenn es Mehrarbeit verurſachen ſollte, wollte ich gern 
der franzöſiſchen Verwaltung die Koſten vergüten laſſen. Es 
wurde mir erklärt, dies ſei Anordnung der hohen interalliierten 
Kommiſſion. Nun wurde die Zwiſchenfrage geſtellt, aus welchen 
Gründen ſich meine Kollegen im Gefängnis befänden. Die 
            Ant=
wort lautete, das wüßte kein Menſch. Schließlich erinnerte ich 
noch daran, wan möge das Verfahren endlich zu Ende führen, 
damit vor allem dieſe Ungewißheit der Unterſuchungshaft von 
ihnen genommen würde. Nach einigen Unterhandlungen 
            ver=
ſprach der Franzoſe, daß, ſoweit es ihm möglich ſei, das Los der 
Geſangenen erleichtert werden würde. 
Auf der Rückfahrt paſſierte ich Rödelheim. Dort mußten 
ſämtliche Paſſagiere des Perſonenkraftwagens ſich einer 
            eingehen=
den Zollreviſion unterziehen laſſen; ſie beſtand ſogar im Abtaſten 
des ganzen Körpers. 
Der Zweck dieſer Zeilen ſoll ſein, manchem Leſer vor Augen 
zu führen, daß von einer beſtimmten Klaſſe unſerer Volksgenoſſen 
Pflichten verlangt werden, die mit großem und frohem Mut 
            er=
füllt werden. Viele Leſer begreifen aber heute noch nicht, daß 
ſo viel Elend und Leid über uns gekommen iſt. Hier kann auch 
durch die größte materielle Hilfe niemals das Verlorene, die 
            Hei=
mat, erſetzt werden. 
Difficile est satiram non seribere. 
— Salomoniſche Weisheitfranzöſiſcher 
            Anklä=
ger. Ein Kaufmann aus Worms hatte die im Schaufenſter 
            ſei=
nes Ladens zum Verkauf ausgeſtellten elektriſchen Apparate nur 
mit dem Grundpreis etikettiert, und auf einer ebenfalls im 
Schaufenſter ausgehängten Tafel die prozentualen 
            Teuerungs=
zuſchläge bekannt gegeben, ſo daß ſich der Käufer die 
            Verkaufs=
preiſe ſelbſt ausrechnen mußte. Der Militärſtaatsanwalt erhob 
Anklage wegen Uebertretung der Preisetikettierungsvorſchriften, 
weil die in Worms einquartierten marokkaniſchen 
Schützen Analphabeten ſeien, und deshalb nicht 
            im=
ſtande ſeien, die Verkaufspreiſe zu berechnen. Der Verteidiger, 
Rechtsanwalt Neumann=Mainz, beantragte Freiſprechung, weil 
eine Uebertretung der Preisetikettierungsvorſchriften nicht 
            vor=
liege. Der Angeklagte habe ſeine Pflicht erfüllt; 
            Analpha=
beten ſeien auch nicht imſtande die 
            Preiseti=
ketten zu leſen. Das Gericht erkannte auf Freiſprehung. 
Fünf Studierende des Rheiniſchen Technikums in Zingen 
ſind in Wiesbaden verhaftet worden, weil ſie ſich über die Flau 
eines franzöſiſchen Unteroffiziers wegen der auffälligen Schminke 
luſtig gemacht hatten: Strafe: je 50 000 Mark Geldſtrafé.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deut 21. März 1923
Seite 4.
 * Die Einheitsſtenographie. Die jahrelangen Kämpfe zwiſchen den 
einzelnen Syſtemſchulen, die ſich um die Einführung bzw. Durchführung 
einer Einheitsſtenographie drehten, ſchienen faſt beendigt, die Arbeiten 
abgeſchloſſen, als der letzte ſogen. Oktoberentwurf ſowohl von Stolze= 
Schrey als beſonders auch von den bayeriſchen Behörden abgelehnt 
wurde. Die Arbeiten ſind damit auf einem toten Punkt angelangt. Auch 
beſteht in abſehbarer Zeit keine Ausſicht, daß die Verhandlungen nach 
irgend einer Seite hin wieder aufgenommen werden. Faſt ſieht es aus, 
als ſollte die Arbeit vollſtändig umſonſt geweſen ſein, denn die 
            Heraus=
geber von Lehrbüchern der hauptbeteiligten Syſtemſchulen, wie 
            Gabels=
berger und Stolze=Schrey, ſind zu Aenderungen ihrer Auflagen 
            über=
gegangen, womit lange Zeit Zurückhaltung geübt warb. Nach Lage der 
ganzen Sache darf man annehmen, daß die Emheitsſtenographie ein 
ungeborenes Kind bleiben wird. 
— Zugverkehr. Ab 19. März 1923 verkehren bis auf weiteres 
wieder nachſtehende Züge: 1. Auf der Strecke Bickenbach— 
Seeheim die Züge 3553/3556 W. 3563/3566 W, 3567/3570 W 
und 3571/3572 W. 2. Auf der Strecke Eberſtadt—
            Pfung=
ſtadt die Züge: 911/954 W Pfungſtadt—Darmſtadt und zurück 
wie bisher, 3514 W, 3515 nur Samstags, 3517 W außer 
            Sams=
tags, 3526/ 3527 W. An Sonn= und Feiertagen tritt eine 
            Aen=
derung gegen bisher nicht ein. 
n. Strafkammer. In einer mondhellen Dezembernacht d. J. war 
der Jagdpächter Fabrikant Spielmann bei Groß=Steinheim mit einem 
Begleiter auf dem Anſtand, um dort ſchon ſeit einiger Zeit vermuteten 
Wilderern das Handverk zu legen. Man behielt beſonders die 
            benach=
barten, eine gewiſſe Deckung gewährenden Schrebergärten im Auge, 
und es fiel auch bald aus einem am Rande befindlichen Lattenhäuschen 
ein Schuß auf Haſen. Kaum waren die beiden Jäger von verſchiebenen 
Seiten darauf losgeeilt, als eine Geſtalt aus dem Häuschen ſprang und 
ungeachtet mehrmaligen Anrufens in großen Sätzen das Weite ſuchte. 
Der Mann wurde mit Schrotſchüſſen verfolgt und anſcheinend auch 
            ge=
troffen, entkam aber. Nach Uebrzeugung der Beobachter trug er unter 
feinem Radmantel eine Flinte. Es war, wie ſich durch die Unterſuchung 
ergab, der Hilfsweichenſteller Peter Wernecke von Klein=Steinheim; 
er wurde wegen Wilderei angeklagt, und das Schöffengericht Offenbach 
ſprach ihn unter Betonung des ſtärkſten Verdachts doch mangels 
            Bewei=
ſes frei, was die Staatsanwaltſchaft anfocht. Vor dem Berufungsgericht 
leugnete W. nach wie vor damalige oder ſonſtige Jagdausübung, wollte 
von dem Schuß aus dem Gartenhäuschen nichts wiſſen und aus 
            harm=
loſem Grunde daſelbſt verborgen geweſen ſein. Bis auf einige leicht 
eingedrungene Schrote war er unverletzt geblieben, und die ſo 
            gefähr=
liche Flucht hatte er angeblich nur deshalb gewagt, um dem Verdacht 
der Wilderei vorzubeugen. Die nochmalige Beweiserhebung ließ volle 
Ueberzeugung der Schuld W.s Platz greifen, und er wurde nunmehr 
im Sinne der Anklage zu 50000 Mart Geldſtrafe ev. 2 Monaten 
            Ge=
fängnis verurteilt. — Fabrikdiebſtahl größeren Umfangs fällt dem 
29jährigen Ludwig Edler aus Mainz, dem 23jährigen Wilhelm 
Müller aus Erfelden und dem 25 Jahre alten Johann Friedrich 3. 
aus Dornheim zur Laſt, und ſie ſind deſſen geſtändig. Während der 
Beſchäftigung als Arbeiter der Firma Opel=Rüſſelsheim, wo ſie nach 
jahrelanger, einſvandfreier Tätigkeit volles Vertrauen genoſſen, 
            entwen=
deten ſie im vorigen Herbſt binnen mehrerer Monate eine bedeutende 
Menge ſchon zugeſchnittenen Autoleders im dermaligen Werte von 
            meh=
veren hunderttauſend Mark. Die Anregung zu dieſer Untreue geſchah 
durch die bisher unbeſtraften Angeklagten E. und M., die den im 
            Leder=
lager beaufſichtigenden Fr. überredeten. Dieſer war einmal gering 
            vor=
beſtraft und legte den beiden verabredungsgemäß Stücke an eine 
            ver=
horgene Stelle, wo ſie von ihnen dann weggeholt wurden. Alles blieb 
trotz des längeren Treibens unbemerkt, und erſt die Abfaſſung einer 
Hehlerin in Offenbach veranlaßte das Strafverfahren. Durch 
            verſchie=
dene Begünſtiger und Hehler war ein Teil der Beute zu der 
            genann=
ten Händlerin, Frau Hartmann von Wiesbaden, gelangt, und es 
ſind deshalb nunmehr außer den Dieben noch ſechs weitere Perſonen 
zitbeſchuldigt. Sie befinden ſich auf freiem Fuß und wohnen in Maing, 
ſowie Wiesbaden, ſo daß die Verkehrsverhältniſſe ihre ſpätere 
            Abur=
teilung bedingen und jetzt nur gegen die drei Diebe zu verhandeln 
war. Natürlich ſind ſie beim Abſatz des Leders übers Ohr gehauen 
ivorden, und der Anteil eines jeden am Erlös betrug nur 7000—8000 
HNark. Sie waren damals angemeſſen entlohnt, ſollen aber in Not 
            ge=
weſen ſein. Das Gericht zog den groben Vertrauensbruch, die Höhe 
des durch Beſchlagnahme wieder ausgeglichenen Schadens und die 
            wirt=
ſchaftliche Gemeingefährlichkeit ſolcher Fabrikdiebſtahle ſchärfend in 
            Be=
tracht und verurteilte jeden zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, abzüglich 
4 Monate Unterſuchungshaft. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu 
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
g. Kriegerdankbund. Die vorausſihtlich Ende April hier 
ſtattfindenden Vorträge des Leiters der Hamburger Ortsgruppe, Paſtors 
Juhl, lauten: Generalthema: Der Geiſt des Menſchen und die 
            Geiſter=
welt; 1. Vortrag über: Tagesbewußtſein und Unterbewußtſein; 2. 
            Vor=
trag über: Fernwirkung im Raum; 3. Vortrag über: Fernwirkung in 
der Zeit; 4. Vortrag über: Das Traumleben; 5. Vortrag über: 
            Spiritis=
mus; 6. Vortrag über: Aus anderen Welten; 7. Vortrag über: Eins 
aber. Der Redner, welcher in den verſchiedenen größeren Städten 
Deutſchlands in ſtets überfüllten Räumen Vorträge gehalten hat, war 
längere Jahre in ſibiriſcher Gefangenſchaft und derfügt außerdem über 
reiche Erfahrungen auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft. Die Vorträge 
ſind unſerer heutigen Zeit voll und ganz angepaßt. 
— Lichtbildervortrag. Wandervögel haben, ſo ſchreibt 
man uns, ohne Sprachkenntniſſe und ohne Geld das Land im Süden 
„erobert” und ſind bis Neapel vorgedrungen. Sie haben viele 
            Licht=
bilder und Lieder mitgebracht. Robert Oelbermann will darüber 
            be=
richten, wie man ſo etwas erreichen kann. (Näh. ſiehe Anzeige.) 
Aus den Parteien. 
Deutſche Demokratiſche Partei. Die 48er=Feier am 
kommenden Samstag bringt ein ganz auserleſenes künſtleriſches 
            Pro=
gramm; darunter als neu für Darmſtadt die melodramatiſche 
            Bearbei=
tung von Hektors Tod aus der Ilias mit der Muſik von Botho 
            Sig=
wart. Neben den beiden köſtlichen Trios Nr. 1 von Haydn und Op. 99 
B=Dur von Schubert, ausgeführt von der Meiſterhand der 
            Triovereini=
gung Roſenſtock=Drumm=Andrege, werden Liedervorträge unſerer 
            be=
liebten Sängerin Frau Jacobs und Deklamationen von Gedichten aus 
der Zeit der 48er Jahre vorgetragen von Herrn Gielen vom 
            Landes=
theater, abwechſeln. Die Klavierbegleitung hat Herr Hofrat 
            Otten=
heimer freundlichſt übernommen. Betr. Kartenverkauf ſiehe die Anzeige 
und die Programme. Der Reinertrag iſt für die 
            Ruhr=
hilfe beſtimmt. Die Feſtanſprache wird Herr Pfarrer 
Korell, M. d. R., halten, der unlängſt von den Franzoſen aus ſeiner 
langjährigen Wirkungsſtätte ausgewieſen wurde wegen ſeines 
            uner=
müdlichen Eintretens für die Intereſſen des beſetzten Rheinlandes.
 * Die Beſoldung der ſtädtiſchen Beamten. 
Der Reichsfinanzminiſter hat unterm 20. Februar 1923 folgende 
Verfügung erlaſſen: 
„Mehrfach iſt bei mir Beſchwerde geführt worden, daß Gemeinden 
mit der Zahlung der aus Beſoldungserhöhungen ſich ergebenden Beträge 
an ihre Beamten uſw. ſtark im Verzuge ſind. Während ich beſtrebt bin, 
durch möglichſt ſchnelle Bereitſtellung der angeforderten 
            Beſoldungsvor=
ſchüſſe die Möglichkeit dafür zu ſchaffen, daß auch die Gemeinden 
            recht=
zeitig in den Beſitz der für die Zahlung an die Beamten uſw. nötigen 
Geldmittel gelangen, ſollen manche Gemeinden dieſe ganz oder zum Teil 
zu anderen kommunalen Zwecken verwenden. Die dadurch verurſachte 
Hinausſchiebung der Befriedigung der Beamten wird gemeinhin der 
Reichsfinanzverwaltung zur Laſt gelegt. Indem ich mir darauf 
            hinzu=
weiſen geſtatte, daß ich die Verwendung der zu Beſoldungszwecken 
            über=
wieſenen Mittel für irgend einen anderen Zweck für durchaus 
            unzu=
läſſig und mit den Beſtimmungen und Abſichten des vom Reichsrat 
            be=
reits genehmigten Entwurfs eines Finanzausgleichgeſetzes nicht 
            verein=
bar halte, bitte ich um tatkräftiges Eingreifen gegen die betreffenden 
            Ge=
meinden. Ich würde in wieder vorkommenden Fällen der bezeichneten 
Art nicht umhin können, dem betreffenden Lande für diejenigen Beträge, 
welche eine Gemeinde dem durch geſetzliche Vorſchriften beſtimmten 
Zweck entzieht und anderweit verwendet, einen Zinsanſpruch zu erheben, 
und zwar zu dem Satze von 2 Prozent über den Diskontſatz der 
            Reichs=
bank hinaus. Zu dieſem Zweck würde ich jeder weiteren Beſchwerde 
nachzugehen genötigt ſein, um die ſäumige Gemeinde und den 
            zurück=
behaltenen Geldbetrag feſtzuſtellen. 
Angeſichts der Unzufriedenheit, die die Zahlungsverzögerung in 
weiten Kreiſen der Gemeindebeamtenſchaft erregt hat, glaube ich hierbei 
auf die wirkſame Unterſtützung aller Landesregierungen rechnen zu 
können.” 
Die in vorſtehendem Erlaß geforderte Verwendung der für die 
            Be=
ſoldung der Beamten uſw. zur Verfügung geſtellten Reichsmittel dürfte 
in Darmſtadt ſtets ſtattgefunden haben, da ſchon im vorigen Jahre die 
Fraktion der Deutſchen Volkspartei für die 
            Stadtverordnetenverſamm=
lung in einem Antrag darauf hingewieſen hat, daß die aus 
            Reichs=
mitteln für Beamtenbeſoldungen überwieſenen Müttel lediglich für dieſen 
Zweck Verwendung finden müſſen. Da Klagen in Darmſtadt bisher 
nicht laut wurden, iſt anzunehmen, daß die Verwaltung dementſprechend 
gehandelt hat,
 Parlamentariſches. 
* Der Finanzausſchuß trat geſtern wieder zuſammen und 
ſetzte die Beratung des Staatsvoranſchlages bei Kap. 33 (
            Schutz=
polizei) fort. Die Regierung wird um Aufklärung über verſchiedene 
Fragen, wvie über die Miete der Beamten, Pferdehaltung u. a., gebeten, 
ferner wie weit die Aufklärung des Mordes, an dem Wachtmeiſter 
Günther gediehen iſt, der im vorigen Jahre hier erſchoſſen wurde. Das 
Kapitel wird genehmigt. Ebenſo Kap, 59: Taubſtummenanſtalten, und 
Kap. 60: Blindenanſtalten. Bei letzterem Kapitel wird empfohlen, noch 
einen alleinſtehenden Blindenverein mit Rückſicht auf die Wohltätigkeit 
ebenfalls auf den Staat zu übernehmen. Bei Kap. 67: 
            Landesuniver=
ſität, wird beſonders über die Notlage der Profeſſoren und Dozenten 
Klage geführt und der Regierung nahegelegt, für dieſe Beamten in 
irgend einer Form einzutreten. Ferner wird als notwendig bezeichnet 
eine Profeſſur für Literaturgeſchichte. Kap. 68: Techniſche Hochſchule, 
wird angenommen. Ebenſo 76 (Stellvertretungskoſten), 
77: Poſtgebühren, 78: Hochbauweſen, 79: Geologiſche Landesanſtalt 
80: Pachteinigungsämter, 82: Landwirtſchaftlicher Unterricht und 
            Ver=
ſuchsweſen, 83: Bodenverbeſſerung und Waſſerverſorgung. Bei letzterem 
wird die Regierung um Aufklärung gebeten wegen der Regulierung 
der Weſchnitz und des Riedes. Kap. 84: Förderung der 
            Landwirtſchafts=
kammer, wird ohne Debatte angenommen.
 kämpft das ganze deutſche Volk am Rhein und Ruhr. 
E8 iſt heilige Pflicht, die
 Opfer des Kampfes 
vor dem Aeußerſten zu ſchützen. Das kann wirkſam 
            ge=
ſchehen durch Spende zum 
Deutſchen Volksopfer.
 Kreistag. 
Anweſend ſind 28 Mitglieder. Auf der Tagesordnung ſtehen 
Wahlen zum Kreisausſchuß. Es liegen Wahlvorſchläge der 
            Deutſch=
nationalen, der Deutſchen Volkspartei, der Demokraten und der 
            Ver=
einigten Sozialdemokratiſchen Partei vor. Der Wahlvorſchlag der 
Deutſchnationalen erhielt 5, der Deutſchen Volkspartei 7 der 
            Demokra=
ten 3, der Vereinigten Sozialdemokratiſchen Partei 13. Zu wählen 
waren 6. Ausſchußmitglieder und 6 Erſatzmänner. Gewählt ſind von der 
Sozialdemokratiſchen Partei als Kreisausſchußmitglieder: Lorenz=
            Erz=
hauſen, Riegel=Darmſtadt, Keil=Nieder=Ramſtadt, die Demokraten 
            er=
hielten kein Mitglied; von der Deutſchen Volkspartei ſind gewählt 
Beig. Ritſert und Geh. Rat von Römheld=Darmſtadt, von den 
            Deutſch=
nationalen: Grünewald=Noßdorf. Verbunden waren die Vorſchläge der 
Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen Volkspartei. Als 
Punkt 1 der Tagesordnung wird der Nachtragsvoranſchlag für den Kreis 
Darmſtadt für 1923 behandelt. Wir erwähnen die Poſition 
            Kreis=
ſtraßenweſen, eingeſtellt ſind 12 Mill., die nicht reichen und ſchon um 
4—5 Mill. überſchritten ſind. Miniſterialrat Knapp ſchlägt Einſtellung 
eines Mehrbedarfs von 18 Mill. deshalb vor, was angenommen wird. 
Die Beſoldung der Kreisbeamten bedingt eine Ausgabe von 10 Mill. 
Ueber den Poſten Kreisabdeckerei (Vertrag mit der Stadt Darmſtadt, 
die Stadt hat ſeither die Uebernahme der Abdeckerei abgelehnt; es 
            be=
darf noch Bereitſtellung von Mitteln, damit die Stadt in der Lage iſt, 
den Vertrag ihrerſeits auszuführen) referiert Reg.=Rat Wolff (ſeither 
in Groß=Gerau), nun beim Kreisamt Darmſtadt, der Kreistag ſoll ſich 
damit einverſtanden erklären, daß 6 Mill. Mk. vom Kreiſe zu 
            genann=
tem Zwecke zur Verfügung geſtellt werden. Nur die notwendigſten 
            Ar=
beiten ſollen ausgeführt werden, man hofft aber, unter den 6 Mill. Mk. 
bleiben zu können. Auf Anfrage erläutert Reg.=Rat Wolff: Die 
            Ab=
deckerei beſteht ſeit 1903, ſeit 1917 ſind Zuſchüſſe nötig, die Abdeckerei 
iſt, wie auch andere benachbarte gleichartige Unternehmen, kein 
            rentier=
liches Unternehmen, weil kein Anfall an Vieh mehr ſtattfindet; die 
Stadt übernehme in der Abdeckerei erhebliche Laſten, hoffentlich kann 
ſie beſſer wirtſchaften, da ihr techniſche Kräfte in der 
            Schlachthofver=
waltung und dem Fuhrpark zur Verfügung ſtehen. Schenck=Darmſtadt 
bemängelt, daß die 6 Mill. Mk. aus Anlehensmitteln dauernd beſtritten 
würden, das ſei nicht kaufmänniſch; da es keine werbende Anlage ſei 
müſſe man die 6 Mill. Mk. baldigſt abbuchen. Gegen Lorenz=Erzhauſen 
verteidigt Schenck ſeine Anſchauung. Dr. Bender=Darmſtadt glaubt, 
daß man die beiden ſich entgegenſtehenden Anſichten vereinigen könne, 
indem man die Abbuchung auf eine Reihe von Jahren verteile. Schenck 
will, daß die Schuld nicht von unſeren Nachkommen erſt getilgt werde, 
iſt aber damit einverſtanden, daß die ganze Frage dem Kreisausſchuß 
zur Erledigung zugewieſen werde. Der Nachtragsporanſchlag wird 
nunmehr endgültig angenommen. 
Ein weiterer Punkt betrifft: Beitritt des Kreiſes zur heſſiſchen 
Girozentrale; es referiert Kreisdirektor Muhl. Wird angenommen. 
Ein Antrag Lorenz=Erzhauſen will den Kreistagsmitgliedern, die in 
Arbeit ſtehen ud Verluſt deshalb erleiden, außer den 
            Tage=
geldern zwei Drittel der Tagegelder als Entſchädigung zugebilligt 
wiſſen. Aus grundſätzlichen Erwägungen ſpricht Dingeldei=Darmſtadt 
(Deutſche Volkspartei) dagegen, da dann auch die Angehörigen freier 
Berufe ſolche Entſchädigungen beanſpruchen könnten. Dr. 
            Ben=
der=Darmſtadt hält den Antrag nach Art. 29 der Kreis= und 
Provinzialordnung für unzuläſſig. Die Kreistagsmitglieder, die ein 
Ehrenamt bekleiden, erhalten zurzeit ein Tagegeld von 8000 Mk., die 
Auswärtigen ſogar von 12000 Mk. Schenck=Darmſtadt kann ſich aus 
den von Dr. Bender vorgeſchlagenen Gründen auch ſeinerſeits nicht mit 
dem Lorenzſchen Antrag befreunden. Die Abſtimmung über den 
            An=
trag ergibt deſſen, Ablehnung (14 gegen 13 Stimmen). Keil=Nieder= 
Ramſtadt will anſchließend an die Abſtimmung erſuchen, daß die 
            Sitzun=
gen des Kreistages wie die des Kreisausſchuſſes künftig, am 
            Nachmit=
tag abgehalten werden, was zugeſagt wird. Die Tagesordnung war 
um 12½ Uhr erſchöpft. 
*
 ch. Griesheim, 19. März. Der Gemeinderat hat den Ankauf 
der noch bei den hieſigen Schreinern vorhandenen Särge beſchloſſen. 
Die Gemeinde trat der Fraukfurter Allgemeinen Verſicherungs= 
Aktiengeſellſchaft zu einer jährlichen Prämie von 800 Mark 
für je 100 Einwohner bei, was bei 7000 Einwohnern eine jährliche 
            Aus=
gabe von 56 000 Mark erforderlich macht. — Der Beitritt zum Reichs= 
Arbeitgeberverband wurde abgelehnt. — Waldſtreu ſoll demnächſt 
zum Selbſternten abgegeben werden. — Alle ortsüblichen Taglöhne 
ſollen um 1500 Prozent erhöht werden. — Der Schulvorſtand iſt neu 
gebildet worden. Er beſteht aus drei Gemeinderäten, drei 
            Elternver=
tretern und den Vertretern der Lehrerſchaft und Geiſtlichkeit. — 
            Ver=
loren. Ein hieſiges Mädchen, das zwecks Wareneinkaufs nach 
            Darm=
ſtadt gefahren war und ihre Geldtaſche an das Fahrad gehängt hatte, 
hat dieſe Taſche, die zirka 30 000 Mark enthielt, unterwegs verloren. 
— Volksbank. Nach 20jähriger Tätigkeit gibt Herr Direktor Eckſtein 
ſeine hieſige Stellung auf, um die Leitung der Reinheimer 
            Bezirksſpar=
kaſſe zu übernehmen. Die Generalverſammlung der Volksbank hat 
            be=
ſchloſſen, den Geſchäftsanteil jedes Mitglieds auf 10000 Mark und die 
Haftſumme auf 20 000 Mark feſtzuſetzen. — Auf dem Wege des 
            freihän=
digen Angebots wurde der Zuchtftier und Eber der Gemeinde vergeben. 
Für den erſteren wurden 1810 Mark und für den Eber 1500 Mark für 
das Pfund Lebendgewicht geboten. 
r. Griesheim, 20. März. Die Aerzte deren Vergütung vom 
Gemeinderar mit Rückwirkung vom Januar ab erhöht worden iſt, ſollen 
in Zukunft einen regelrechten Sonntagsdienſt leiſten. — Der 
            Gemeinde=
rat hat die Vergütung des Vorſitzenden des Ortsausſchuſſes für 
            Kriegs=
beſchädigte abgelehnt. 
v. Eberſtadt, 18. März. Der erſte ſchöne Vorfrühlingstag 
brachte geſtern unſerem Städtchen zahlreichen Verkehr, beſonders aus 
Darmſtadt. Auf dem Frankenſtei, auf dem die Fernſicht allerdings 
noch zu wünſchen übrig ließ, herrſchte reges Leben. — Oſternnaht. 
In der evangeliſchen Kirche fand die Vorſtellung der diesjährigen 
            Kon=
firmanden ſtatt. Die Konfirmation fällt auf den 2. Oſtertag. — Die 
oberſte Mädchenklaſſe hielt im Turnſaal eine ſchlichte 
            Entlaſiungs=
feier. Gedichtvortrage, gemeinſame Lieder, Reigen uſw. der 
            Mäd=
chen wechſelten in bunter Reihenfolge mit einander ab. Herr Rektor 
Vogel hielt eine auf die Bedeutung der Schulentlaſſung näher eingehende 
Anſprache.
Rummer 29.
 v. Eberſtadt, 20. März. Kauft am Platze heißt jetzt wieder die 
Parole. Da eine Straßenbahnfahrt nach Darmſtadt hin und zurüd 
jetzt 1000 Mark koſtet, gehen viele Konſumenten dazu über, wieder in 
den hieſigen Geſchäften mehr zu kaufen als ſeither. Ein ähnliches 
            Zei=
chen der teuer gewordenen Verkehrsmittel iſt auch das Auftreten emer 
großen Reihe von Händlern. Beſonders Stoffe Stiefel uſw. werden 
täglich der Einwohnerſchaft von hauſierenden Kleinkaufleuten ange 
boten. — Hier kamen Kartoffeln von auswärts zum Ausladen 
an der Bahn. Der Preis beträgt durchſchnittlich 4800—5000 Mark. 
e. Reinheim, 20. März. Der angekündigte weitere Volks 
miſſionsvortrag, der wegen Erkrankung des Redners ausfallen 
mußte, findet am Donnerstag abend um 8 Uhr in unſerer Kirche durck 
Afſeſſor Dr. Avemarie ſtatt. 
Erbach i. D., 20. März. Ausführung des Reichs 
mietengeſetzes. Nach eingehenden Verhandlungen vor dem Kreis 
amk, an denen Vertreter der Gemeinden, ſowie der Vermieter und der 
Mieter des Kreiſes Erbach teilgenommen haben, ſind mit Wirkung von 
1. April d. J. an neue Richtlinien für die Berechnung der Wohnungs 
mieten aufgeſtellt worden. Man war einhellig der Auffaſſung, daſ 
eine im Rahmen des Erträglichen bleibende Erhöhung des 
            Mietzinſe=
auch im Kreiſe Erbach nicht zu vermeiden iſt, wenn nicht erhebliche Schä 
digungen der Hauseigentümer, die letzten Endes auch auf die Miete 
zurückwirken müſſen, eintretem ſollen. Die Kreisverwaltung hatte der 
anwefenden Gemeinde= und Intereſſentenvertretern vorgeſchlagen, di 
Hundertſätze von 2000 auf 3500 zu erhöhen. Die drei anweſenden Ver 
tretergruppen der Gemeinden der Vermieter und der Mieter zoger 
ſich nach gemeinſamen Verhandlungen zu geſonderter Beratung zurüe 
und kamen dabei zu folgendem Eugebnis: Die Vermieter hielten ein 
Erhöhung der Hundertſätze auf 4000 für angemeſſen, die Mieter erklärter 
ſich mit einer Erhhöung von 3000 Prozent einverſtanden, die unpartei 
iſchen Gemeindevertreter ſprachen ſich für eine Feſtſetzung der Hundert 
ſätze auf 3600 aus. Das Ergebnis der aufgenommenen Schlußverhand 
lungen ging dahin, daß ſämtliche Anweſenden einſtimmig ſich für ein 
Erhöhung von 3500, wie urſprünglich von dem Kreisamt vorgeſchlagen 
einigten. Im Ergebnis wird nach den neuen Feſtſetzungen, die de 
Gemeinden als Richtlinien empfohlen werden, ſtatt wie bisher des run 
17fachen rund der 29fache Betrag der Friedensmiete zu zahlen ſein 
bei einer Friedensmiete von beiſpielsweiſe 500 Mark ſind ab 1. Apri 
14 400 Mark zu bezahlen. Wenn man bedenkt, in welchem Maße di 
gewzaltige Geldentwertung, die hoffentlich ihren höchſten Stand nunmeh 
überſchritten hat, auf die Verteuerung ſämtlicher Lebensbedürfniſſe ein 
gewirkt hat wird dieſer Betrag als mäßig und erträglich erſcheinen, un 
ſo mehr, als auch die Hausbeſitzer, die nach wie vor für Inſtandſetzunger 
und Ausbeſſerungen der Wohnungen von ihren Mietern verantwortlie 
geniacht werden, ſich wirtſchaftlich großenteils in durchaus ſchwieriger 
Lagen befinden. Es iſt ein außerordentlich erfreuliches Zeichen de 
Bereitwilligkeit der verſchiedenen Interefſentengruppen unſeres Kreiſe 
zu friedlichem Zuſammenwirken, daß die Beſchlüſſe am letzten Mittwoc 
einſtimmig gefaßt worden ſind. Möge die Einigkeit, die aus der Hal 
tung der ſämtlichen erſchienenen Vertreter der Vermieter und Mieter 
ſolie der Gemeinden ſich ergab, auch auf anderen Gebieten ſich bewäl 
ren, zu Nutz und Frommen unſerer lieben Odenwälder Heimat! 
ds. Heppenheim, 20. März. Beigeordnetenwahl. Bei de 
geſtern ſtattgefundenen Beigeordnetenwahl, zu der drei Kandidaten au 
geſtellt waren, wurde mit 1417 Stimmen der vom Zentrum anfgeſtellt 
Stadtrat Rupp als Beigeordneter gelvählt, während die anderen Kandi 
daten 743 bzw. 419 Stimmen erhielten. Die Wahlbeteiligung war, ab 
geſehen vom Zentrum, das ſeine Wähler wohl reſtlos zur Wahlurn 
brachte, da es ja gegen einen „evangeliſchen” Kandidaten zu kämpfe 
galt, eine laue, da von 4256 Wahlberechtigten nur 259) von ihrer 
Stimmrecht Gebrauch machten. 
* Gernsheim, 20. März. Die in dieſem Jahre die Schiiler ent 
laſſende Mädchenſchule veranſtaltete am Sonntag abend einen Eltern 
abend, der außerordentlich gut beſucht war. Herr Pfarrer Blun 
begrüßte die Erſchienenen, mahnte die zur Entlaſſung gekommen 
Jugend, auch fernerhin Eltern, Lehrern Vorgeſetzten uſw. gegenübe 
Hochachtung zu bewahren und tüchtige Helfer zu werden. Rektor Iller 
wies auf die Fortbildungsſchule hin, die für die Weiterbildung der ent 
laſſenen Jugend große Vorteile bringe. Hierauf erfolgte eine Theatet 
aufführung unter Leitung der Lehrerin Frl. Fiſcher, die allfeitiget 
Beifall fand. 
rn. Lampertheim, 20. März. Feuerwehr=Inſpektior 
Heute fand durch den Kreisfeuerwehr=Inſpektor aus Bensheim eine 
ſpektion der hieſigen Freiwilligen= und Pflichtfeuerwehr ſtatt. Die Jr 
ſpektion iſt zufriedenſtellend verlaufen. 
r. Wixhauſen, 3. März. Gemeinderatsbericht. Der Orts 
taglohn wird um 1500 Prozent erhöht. In der Hahnhecke liegen noe 
einige Landteile, die noch nicht urbar gemacht ſind. Der Gemeinderg 
beſchließt, dieſelben an Leute zu vergeben, die kein Land beſitzen. 
Erhöhung der Pachten für die Gemeindegrundſtücke wird vertagt. 
noch nicht gepflaſterten Straßen ſollen derart ausgebeſſert werden, d. 
ſie auch bei naſſem Wetter gangbar ſind; die Baukommiſſion foll 
            ſi=
damit befaſſen. Der Erwerbsloſenausſchuß wird neur gebildet und ſetz 
ſich zuſammen aus drei Arbeitgebern, den Herren K. Koch, Schmied 
meiſter, Karl Petry, Zimmermeiſter, und Ludwig Melt Maurermeiſter 
als Arbeitnehmern den Herren Heinr. Stork 12., Joh. Katzenmayer un 
Georg Grein. Der Vorſchlag, den Ortsbauplan zu erneuern, wird abge 
lehnt in Anbetracht der ſchlechten Geldverhältniſſe. Zum Schluß Armen 
ſachen. 
zl. Seligenſtadt, 20. März. Ein ſchrecklicher Unglücks 
fall hat ſich hier ereignet. Auf dem Hofe eines Zivil=
            Ingenienr=
ſtand ein kleiner Motor, der zur Probe lief. Da geriet das im Ho 
ſpielende Söhnchen des Technikers dem Motor zu nahe, es wurde blitz 
ſchnell erfaßt und ſo zu Boden geworfen, daß es an den erlittenen Ver 
letzungen ſtarb. 
Offenbach, 20. März. Jugendliche Diebe. Am Samsta 
früh fielen einem Polizeibeamten am Marktplatz zwei junge Leute mie 
ſchwerbepackten Ruckſäcken auf, weshalb er die beiden anhielt und die 
Ruckſäcke auf ihren Inhalt unterſuchte. Dabei wurden einige geräu 
cherte Schinken und ſonſtige Räucherwaren vorgefunden. Die beiden 
Leute, die aus Pflochsbach bei Lohr ſtammen, konnten ſich über der 
rechtmäßigen Erwerb der Waren nicht ausweiſen. Es ſtellte ſich ſchließ 
lich heraus, daß ſie ſie bei einem Metzgermeiſter in Lohr mittels Ein 
bruchs geſtohlen hatten. Die Ware hatte einen Wert von 450 000 Mark 
Die beiden Diebe wurden dem Gericht zugeführt. 
R. Aus Oberhefſen, 20. März. Ruppertenrod. Der hieſige 
Gemeinderat hat im Einvernehmen mit dem S hulvorſtand trotz der 
teuren Zeiten den Neubau eines unbedingt notvendigen 
            Schulhauſe=
beſchloſſen. — Ettinghauſen. Hier iſt die Schafräude 
            ausge=
brochen, dagegen iſt die Maul= und Klauenſeuche, die ſeither ſtark im 
ganzen Landkreis Gießen gewütet hat, faſt gänzlich zum Erlöſchen 
            ge=
kommen. — Ruppertsburg. Mit der Erbaung eines neuen 
Schulhauſes beſchäftigte ſich die Gemeinderatsſitzung, welcher Schulrat 
Huff und Regierungsbaumeiſter Vogt beiwohnten. Es wurde beſchloſſen, 
einen Neubau für die beiden Schulklaſſen zu errichten, und dabei einen 
Turn= und Spielplatz anzulegen. — Queckborn. Der erſte ſchöne 
Fruhlingstag fand unſere fleißigen Landwirte auf den Feldern und 
Wieſen beſchäftigt. Künſtliche Dünger wurden geſtreut, Pfuhl und Mift 
gefahren und mit dem Säen des Hafers begonnen. — 
            Ettings=
hauſen. Unſer waldreiches Dorf hat aus Bau=, Werk= und 
            Brenn=
holz 150 Millionen Mark gelöſt. Dazu kommen 4 Millionen jährliche 
Jagdpacht. Das Induſtriedorf Klein=Linden dagegen hat weder Wald 
noch Jagd. 
K. Gießen, 20. März. Rieſige Holzpreife zeitigte die 
            heu=
tige Holzverſteigerung im herrſchaftlichen Walde: 2 Meter Eichenſcheit 
300 000 Mark, 2 Meter Kiefernſcheit 210000 Mark, 2 Meter Knüppel 
180 000 Mark, 2 Meter Kiefernſtöcke 120000 Mark, 5 Meter 
            Eichen=
wellen 200 000 Mark, 5 Meter Kiefernreiſig 50—60 000 Mark, 5 Meteu 
Fichtenreiſig 30—35 000 Mark. — Zeichen der Zeit. Auch die 
hieſigen Putzfrauen fangen jetzt an, ſich zu organiſieren, um ihre 
Löhne einheitlich zu beſtimmen. Am Sonntag fand die erſte 
            Putzfrauen=
verſammlung ſtatt. 
K. Gießen, 20. März. Auf dem Braunſteinbergwerk wurden für 
mehrere Millionen Kupferdraht entwendet. Als Täter 
            wur=
den mehrere junge Arbeiter von hier ermittelt. Sie wurden verhaftet, 
Gießen, 20. März. Diebſtahl im Goldwarengeſchäft. 
Zwei fahrende Schauſteller, die gegenwärtig in Marburg ihre Künſte 
zeigen, machten am Samstag einen Abſtechr nach Gießen, um hier 
            Trau=
ringe zu kaufen. Bei dieſer Gelegenheit ließen ſie von der Auswahl 
des Goldarbeiters drei Ringe verſchwinden. Der Geſchäftsinhaber 
merkte die Manipulation und alarmierte die Nachbarſchaft. Die Täter 
fküchteten, wurden jedoch ergriffen und in Haft genommen. Die Ringe 
konnten nicht bei ihnen gefunden werden. Sie haben ſie wahrſcheinlich 
auf der Flucht weggeworfen. — Ein Poſthelfer, der 
            Dollar=
briefe aus Amerika plünderte. Am Samstag wurde ein 
Poſthelfer von hier in Haft genommen, der auf ſeinen Beſtellgängen! 
ein Hauptaugenmerk aus Briefe aus Amerika hatte, dieſe auf ihren 
            In=
halt unterſuchte und in einigen Fällen die in den Briefen vorgefundeneit 
Dollarnoten an ſich nahm. Die ſo in ſeinen Beſitz gekommenen größereil 
Geldbeträge verpraßte er. 
R. Aus Oberheffen, 19. März. Gießen. Die Schuhmacher= 
Zwangs=Innung hat auf die letzten Richtpreife einen Abſchlag von 10 
Prozent eintreten laſſen. — Uetzhauſen bei Schlitz. Der ſeitherige 
Beigeordnete Johs. Wahl iſt zum Bürgermeiſter gewählt worden. Der 
ſeitherige Bürgermeiſter Schäfer, der aus Geſundheitsrückſichten ſent 
Amt niederlegen mußte, ſtand der Gemeinde 10 Jahre vor. — 
            Bau=
bach. Hier wurden von einem auswärtigen Händler Ferkel verkauſt. 
Der Mann nahm aber kein Geld, ſondern nur Buchenholz in Zahlung. 
Dabei ſtellte ſich ein Ferkel von 10—12 Wochen ſo teuer wie anderthalh 
Raummeter Holz.
Rummer 29.
 Reich und Ausland. 
Verhaftung eines Muſeumdiebes. 
Berlin. Nach einer Meldung des 12=Uhr=Blattes iſt es infolge 
vor einigen Tagen in Celle erfolgten Verhaftung des Kaufmanns 
1 aus Hannover gelungen einen der gefährlichſten Muſeumsdiebe zu 
nüteln. Hell ſuchte ſeit Jahren die Muſeen der größeren und mittle= 
Städte heim und ſoll u. a. auch die Diebſtähle im Goethe=
            National=
ſeum in Weimar, wo die goldene Tabaksdoſe Goethes, ſeine goldene 
indeluhr, ſowie der goldene Trauring Goethes und ſeiner Frau ge= 
Ilen wurden, begangen haben. 
Einem Schiinöler in die Hände gefallen. 
Berlin. Mit einer gefälſchten 100=Dollarnote arbeitete ein 
            Schwind=
der am Samstag abend kurz vor Geſchäftsſchluß in einem hieſigen 
nfektionsgeſchäft erſchien und zehn kunſtſeidene Kleider kaufte. Er 
            er=
ite, er habe nur eine Hundertdollarnote bei ſich. Da die Banken 
eits geſchloſſen waren, konnte ſich der Geſchäftsinhaber über die 
ſtheit der Note nicht vergewiſſern. Er nahm ſie nicht nur in Zahlung 
dern zahlte dem Kunden auch noch den Reſtbetrag aus ſeinem 
            Ein=
f in Höhe von fiebzig Dollar heraus. Wie ſich bald nach ſeinem 
ggang herausſtellte, war die angebliche Hundertdollarnote eine durch 
chicktes Umändern der Zahlen verfälſchte Eindollarnote. 
Der Ueberſeeklub Hamburg 
ſendet ſoeben ſeinen Jahresbericht für 1922. Wir entnehmen dem 
            Be=
zt folgendes: Seit ſeiner Gründung im Juni 1922 hat ſich der 
            Ueber=
klub Hamburg recht befriedigend entwickelt. Die wirtſchaftliche und 
litiſche Kriſe unſeres Vaterlandes hat das Verſtändnis dafür verkieft, 
6 im Zuſammenſchluß unſere Rettung liegt. Da der Ueberſeeklub 
gleiche Richtung verfolgt, ſo iſt es nur natürlich, daß die Erkenntnis 
ner Bedeutung wächſt. Der Klub verläßt das Jahr 1922 mit einer 
itgliederzahl von 3004. Die Klubveranſtaltungen zeigen großes 
            In=
eſſe an den Beſtrebungen des Klubs. Abgeſchloſſen wurde ein 
            Ver=
ig mit der Hamburgiſchen Geſellſchaft zur Befürderung der Künſte 
d nützlichen Gewerbe (Patriotiſche Geſellſchaft). Das auf dem Boden 
richgerichteter Intereſſen entſtandene Abkommen giht im Weſentlichen 
m Ueberſeeklub für eine lange Reihe von Jahren das Verfügungs= 
Aht über das Haus, während es der Patriotiſchen Geſellſchaft die 
            Fort=
hrung ihrer Tradition und die Erfüllung ihre; gemeinnützigen 
            Auf=
ben auf ſicherer Grundlage gewährleiſtet. Die derſchiedenen Ausſchüſſe 
8 Ueberſeeklubs entfalten eine lebhafte Tätigiei Der Stand, der 
nanzen kaun dank dieſen Arbeiten als befriedigend bezeichnet werden. 
iſchüſſe zu den Mitgliedsbeiträgen für 1922 brauchten trotz der großen 
nierung nicht erhoben werden. Für 1923 können freilich die im 
            Som=
er 1922 auf 1000 Mark bzw. 100 Mark bemeſſenen Mitgliedsbeiträge 
3 ausreichend nicht mehr angefehen werden. Wollte man der 
            Geld=
twertung genau Rechnung tragen, ſo müßten für Beginn 1923 als 
titgliedsbeitrag etſva 60 000 Mark bzw. 6000 Maxk entſprechend den 
oldankaufspreiſen der Reichsbank angeſetzt werden. Bon den Aufgaben 
s Ueberſeeklubs, die bei der Gründung angedeuket wurden, mußten 
anche hinter dringlicheren Anfangsarbeiten zurüicktreten. — Für den 
Fſammenſhluß und die den wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprechende 
ereinfachung gleichgearteter Einrichtungen konnte ſich der Ueberſeeklub 
doch ſchon derart einfetzen, daß die vier bisher getrennt arbeitenden 
            Or=
iniſationen unter weſentlicher Verringerung des Perſonals vereinigt 
urden. Der Wirtſchaftsdienſt G. m. b. H. hat im Jahre 1922 die im 
ründungsprogramm in Ausſicht geſtellte finanzielle Unterſtützung 
            er=
ilten. Sie ſoll auch 1923 im Rahmen der verfügbaren Mittel geleiſtet 
erden. Der Ueberſeeklub hat einen Geſchäftsanteil der 
            Wirtſchafts=
enſt G. m. b. H. übernommen. Außer der finanziellen Unterſtützung 
eine fachliche Zuſammenarbeit beabſichtigt. — Die Unkoſten der 
weigſtelle des Auswärtigen Amtes für Außenhandel, die bisher von 
nem kleinen Kreiſe der Kauſmannſchaft uneigennützig getragen wurden, 
it der Klub für 1923 garantiert. Die ſertvollen Dienſte dieſer Stelle 
ir den ſchnellen Verkehr mit dem Auswärtigen Amt in wirtſchaftlichen 
ragen werden den Klubmitgliedern koſtenlos geboten, während 
            Nicht=
iitglieder ſich an der Aufbringung der Unkoſten werden beteiligen 
tüſſen. — Zu den Aufgaben des Klubs gehört die Mitarbeit an der 
igen Verbindung mit den Deutſchen im Auslande und mit den 
            Freun=
en Deutſchlands und insbeſondere Hamburgs. Die Eingliederung des 
ormaligen Weitbundes der Auslandsdeutſchen in den Ueberſeeklub iſt 
in Schritt in dieſer Richtung. Die Beziehungen des Ueberſeeklubs nach 
eberſee ſollen niemals dazu führen, die einheitliche, feſte, innere 
            Ge=
hloſſenheit zu lockern. Der Ueberſeeklub will im Gegenteil die Freunde 
deutſchlands Ueberſee — gerade in einer Zeit wie heute — in ihrer 
freundſchaft beſtärken und neue Freunde dazu gewinnen, um dadurch 
ie innere Geſchloſſenheit noch zu erhöhen. 
Entdeckung einer Rieſenölquelle in Venezuela. 
London. Reuter meldet aus Neu=Orleans, daß in Larao nahe bei 
ſtarazaibo eine Oelquelle gefunden worden iſt, die täglich 120000 Faß 
Zetroleum liefert.
Darmſtädter Tanblati, Mitltuoch, deu 21. März 1923.
Seite 5.
 Spiel, Sport und Turnen. 
Pr. Der Schwimm=Sportverein „Möve‟=
            Darm=
ſtadt E.V., der im vorigen Sommer neu gegründet wurde, iſt jetzt 
Mitglied des Deutſchen Schwimm=Verbandes geworden und wurde dem 
Gau I des Kreiſes V zugeteilt. 
H.II. Main=Rhein=Turngau. Durch die berſchiedenen 
Ausgaben des Liederbuches der Deutſchen Turnerſchaft ſind vielfach 
Zweifel entſtanden, welche Wanderlieder für die diesjährige 
            Gauwan=
derung beſtimmt find. Es ſeien deshalb die drei Lieder nachſtehend 
            mit=
geteilt: „Ein Ruf iſt erklungen”, „Ich kenn” einen Wahlſpruch, der 
            Gol=
des iſt wert” „Stimmt an mit hellem, hohem Klang, ſtimmt an das 
Lied der Lieder”. 
L. Turnwarteübung im 4. Bezirk des Main=Rhein= 
Gaues Deutſcher Turnerſchaft in Dieburg. Die am 
Sonntag, den 18. d3. Mts., in der geräumigen Turnhalle der 
            Bezixks=
ſchule in Dieburg abgehaltene Turnwarteübung des 4. Bezirks des 
Main=Rhein=Gaues war von ſämtlichen dem Bezirke angehörenden 
Turnvereinen gut beſucht. Insgeſamt traten an: 13 Turnwarte, 5 
            Vor=
turner, 18 Turner und 13 Turnerinnen. Bezirks=Oberturnwart Löffler 
eröffnete die Uebung und der 1. Sprecher des Turnvereins Dieburg, 
Turner Jean Rödler, hieß die Angetretenen herzlich willkommen. Als 
Vorturner traten in Tätigkeit: Remſpecher=Dieburg (Frei= und 
            Stab=
übungen für das Deutſche Turnfeſt), Grim=Nieder=Roden (Uebungen für 
das diesjahrige Jugendwetturnen), Simon=Nieder=Roden (Uebungen 
Gau=Oberſtufe und das Deutſche Turnfeſt), Münkler=Roßdorf (
            Uebun=
gen Gau=Unterſtufe), Lohrum=Dieburg (Uebungen für alle diesjährigen 
Veranſtaltungen des Frauenturnens). Sämtliche Vorturner erledigten 
ihre Aufgabe zur vollen Zufriedenheit. Nachdem die turneriſche Arbeit 
erledigt war, fand anſchließend im „Mainzeu Hof” Beſprechung ſtatt, in 
der über Stellen einer Bezirksriege beim Deutſchen Turnfeſt in 
            Mün=
chen geſprochen und der Bezirksausſchuß gewählt wurde. Dieſer ſetzt 
ſich zufammen: Löffler=Roßdorf, Bezirksoberturnwart; Simon=Nieder= 
Roden, Stellvertreter; Mangold=Dieburg, Bezirksſchriftwart, und 
            Loh=
rum=Dieburg Bezirksfrauenturnwart. Die einzelnen Warte teilen ſich 
in die noch zu beſetzenden Fachwarte. Viele Zuſchauer aus Dieburg und 
Umgegend hatten der Veranſtaltung beigewohnt, und unter ihnen hielt 
wieder der alte „Vater Treber‟=Dieburg wacker bis zuletzt aus.
 Briefkaſten. 
Fr. S. Münzkataloge gibt es. Wenn Sie Jutereſſe für ſolche 
haben, empfehlen wir Ihnen, ſich an Ihren Buchhändler zu wenden 
Adreſſen bermitteln wir prinzipiell nicht. 
Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakiion 
keinerle: Veranwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des 
            Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich. 
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſanbt, die Ablehnung 
nicht begründet werden. 
Preisabbau bei den Bäckern. 
Im Hinblick auf die gegenwärtige wirtſchaftliche Lage, die von allen 
Ständen die Herbeiführung einer wirtſchaftlich möglichen 
            Preisermäßi=
gung verlangt, hat die Bäckerinnung in . . . Nürnberg beſchloſſen, den 
Preis für Semmeln und für markenfreies Brot herabzuſetzen. Nachdem 
noch die meiſten Bäcker teures Mehl auf Lager haben und auch die 
            Her=
ſtellungskoſten keine Ermäßigung, ſondern eine Erhöhung erfahren 
haben, hat die Bäckerinnung Nürnberg, im Bewußtſein, daß das Brot 
das wichtigſte Nahrungsmittel iſt, ſich doch zu dieſem Preisabbau 
            ent=
ſchloſſen. Dabei wird aber von den Bäckern die Hoffnung zum 
            Aus=
druck gebracht, daß ihr Vorgehen auf den ſehr erwünſchten allgemeinen 
Preisabbau fördernd wirken möchte.
 Verſteigerungskalender. — Donnerstag, 22. März. 
Holzverſteigerung vormittags 9 Uhr im Fürſtenſaal. — 
            Nutz=
holzverſteigerung vormittags 9 Uhr im Gemeindewald 
            Nie=
der=Ramſtadt, Zuſammenkunft am Bonstal in der Nähe der Ziegelei 
Dächert. — Verſteigerung eines Faſelochſen nachmittags 3½ Uhr 
im Faſelſtall in Nieder=Modqu. — Mobiliarverſteigerung 
nachmittags 3½ Uhr Ernſt=Ludwigſtraße 9. — Verſteigerungil 
von Mobiliar uſw. vormittags 10 Uhr Marienplatz (Kaſerne). 
Nutzholzverſteigerung vormittags 9 Uhr in Ober=Ramſtadt, 
Zuſammenkunft im Forſtort Fichelberg am Eingang zum Brückenweg. 
— Pferdverſteigerung nachmittags 2 Uhr Luifenſtraße 6.
 Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Vorherfage für den 22. März: 
Für die nächſten Tage iſt mit der Fortdauer des ſchönen Wetters 
zu rechnen.
 Regelmässige Verbindung 
von Bremen über Southampton, Cherbe rg nach New Fork 
durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer 
NACHSTE ABFAHRTEN: 
2. Mai 
George Washineton 
28. März 
9. Mai 
President Roosevelt . . . . . . . . 4. April 
President Arthur . . . . . . . . . . Tr. April 6. Mai 
.. 18. April er. Mai 
President Fillmore ..." 
25. April 26. Mai 
President Harding 
Abfahrt von Southampton und Cherbourg I Tag später 
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Der Priefträger kommt
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K
 und kaſſiert in den Tagen vom 18.—23. 
ds. Monats die Bezugsgelder für das 
„Darmſtädter Tagblatt” bei den 
            Poſt=
beziehern für den nächſten Monat. 
Wir bitten beim erſten Vorzeigen der 
Poſtquittung den Betrag zu bezahlen, 
damit in der Zuſtellung der Zeitung keine 
Unterbrechung eintritt. Nach den neueſten 
Poſt=Beſtimmungen wird der Briefträger 
die Quittung nur einmal vorzeigen, bei 
Nichteinlöſung muß der Betrag alsdann 
am Poftſchalter bezahlt werden. (1447a 
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
 Tageskalender. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr 
(E 19): „Der ferne Klang”. — Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 
91½ Uhr (Zuſatzmiete II2): „Rauſch”, nachmittags 3 und 5 Uhr Film: 
„Tiſchlein deck dich”. — Orpheum: 7¾ Uhr abends: „Die Perle 
der Frauen” — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino= 
Vorſtellungen.
 Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und 
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land” 
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul 
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
 Iusre Trauung findet mor- 
Dgen Donnerstag, 22. März, 
nachmittags 21/, Uhr, in der 
St. Elisabethenkirche statt. 
Anneliese Schreiber 
Dr. Alfons Herbert 
Darmstadt, Pallaswiesenstr. 14 
(e7782
 Ihre Vermählar- zeigen an 
Dr. Wilhelm Köhler 
Irma Köhler 
geb. Schmidt 
Darmstadt, 18. März 1923 
Orangerieallee 8 
(*7808
 Todes=Anzeige. 
Heute entſchlief ſanft im 34. 
Lebensjahre nach ſchwerem Leiden 
mein guter Mann, der treuſorgende 
Vater ſeiner drei kleinen Kinder, 
Sohn, Schwiegerſohn u. Schwager 
Oib Mieue 
Polizeiwachtmeiſter. 
In tiefem Schmerz: 
Karolina Riecke u. Kinder. 
Darmſtadt den 19. März 1923. 
(2367 
Wilhelmſtr. 16. 
Beerdigung Donnerstag nachm. 
½3 Uhr auf dem Waldfriedhof.
Ren
Statt Karten.
 Für die überbrachten 
            Glück-
wünsche anläßlich unserer V. 
            r-
mählung sowie für die uns 
            über-
reichten Geschenke sagen auf die- 
G sem Wege herzlichsten Dank 
Wilhelm Köbel u. Frau u 
Elisabeth, geb. Schuch 
7785 
OossssssssgesseeccceW Salatpllanzen 
abzugeben (2373mdl 
Peter Walter 
Arheilger Weg 
Fernſprecher 2222. 
Magerkeit 
Dankſagung. 
Schöne volle Körpe 
Allen, die durch ihre liebevolle /lform dlunſ.oriental. 
Kkraftpil en (f. Damen 
Teilnahme bei dem uns ſo ſchwer Whervorragend, ſchöne 
betroffenen Verluſte zur Linderung WBüſte), preisgekr. m 
gold. M.dailie u. 
unſres tiefen Schmerzes beigetragen, Ehrendiplomen, in 6. 
ſowie Herrn Pfarrer Zimmermann /Wochen b. 30 Pfd. 
Bun. Gar. unſchädl. 
und Herrn Ober=Schulrat Ritſert WAerztl.empf Streng 
für die troſtreichen Worte am Grabe Areell. Viele 
            Dank=
ſchreib. Preis: Packg. 
ſagen wir nnigſten Dank. (*7875 
(100 St.) Mk. 950.— 
zuz. Porto (Poſtanw. 
Familie Rich ardSung, glod. Nachn.) Fabr. 2. 
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G. m. b. H., Berlin 
W 30/371, (E,231
 Heute entſchlief ſanft unſere 
liebe Mutter 
Frau Lunſe peppler. 
Darmſtadt, 20. März 1923. 
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Die trauernden Hinterbliebenen: 
Familie Wilhelm u. Heinr. Schmidt. 
Die Beerdigung findet Donnerstag 
Nachm. 2" Uhr auf dem Friedhof 
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*7765 
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 Goldrechnungen. 
Der Hauptausſchuß des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags 
            be=
ſchäftigte ſich in ſeiner Sitzung am 13. März d. J. mit der immer 
            drin=
gender werdenden Schaffung einer wertbeſtändigen Rechnungseinheit für 
das deutſche Wirtſchaftsleben, insbeſondere mit der 
            Feſtmarkbilan=
zierung und der Einführung eines Goldgiroverkehrs.‟ 
            Da=
bei wurde eine Ermächtigung der Regierung, die geſetzlichen Vorſchriften 
über die Bilanzierung durch Verordnung zu andern, abgelehnt und 
hierfür ein Geſetz für nötig gehalten. Ein Bedürfnis, die 
            Mindeſt=
beträge von Aktien, die Ausgabebeſtimmungen für 
Aktien und die Zulaſſung zum Börſenhandel geſetzlich 
oder gar durch Verordnang zu regeln, wurde als nicht vorliegend 
            be=
zeichnet. Eine Ermächtigung der Gewerbetreibenden, nach den von 
Schmalenbach empfohlenen Regeln Goldmarkbilanzen aufzumachen, 
wurde für zweckmäßig erachtet. Dabei dürfte jedoch das 
            Nominal=
kapital, ſoweit es in Papiermark eingezahlt iſt, nach Umwertung 
der Aktiven und Schulden in Goldmark, nicht von dieſer Umrechnung 
ausgeſchloſſen werden, wie Schmalenbach das vorſchlägt. Dagegen 
wurde es abgelehnt, nach dem 31. Dezember 1926 die 
            Feſtmarkbilanzie=
rung obligatoriſch zu machen, weil erſt mit der fakultativen 
            Ein=
führung der Goldrechnung Erfahrungen geſammelt werden müßten. 
Ebenſowenig können die Zulaſſungsſtellen berechtigt werden, ſchon vor 
dieſem Termin die Zulaſſung von Aktien und Schuldverſchreibungen 
von der Durchführung der Goldmarkrechnung in dem betreffenden 
            Un=
ternehmen abhängig, zu machen. 
Es wurde ferner bezweifelt, ob ein für alle gewerblichen Zweige 
paſſender Index aufzufinden ſei. Die Zuhilfenahme verſchiedener 
Indexziffern für die einzelnen Gewerbezweige wurde als unzweckmäßig 
abgelehnt. Als brauchbarer Weg zur Errechnung des Goldwertes der 
Mark wurde empfohlen, die Papiermark auf Grund der Friedensparität 
nach ihrem Verhältnis zu der jeweils höchſtwertigen Goldwährung 
            um=
zurechnen. 
Den Folgen allgemeiner Goldmarkbilanzierung für das 
            Steuer=
weſen muß die Steuergeſetzgebung Rechnung tragen. 
Unabhängig von der fakultativen Einführung von 
            Goldmarkbilan=
zen wurde es als ein berechtigtes Bedürfnis des Wirtſchaftslebens 
            be=
zeichnet, daß Goldgirokonten bei den Banken eingerichtet werden. 
Hinderniſſe, die etwa in der Deviſenordnung hiergegen beſtehen, ſollten 
durch deren Aenderung beſeitigt werden. 
Eiſenbahntarife und Warenpreiſe. 
Seit dem Fallen des Dollars werden an ſeiner Stelle die 
            Eiſen=
bahntarife für hohe Preiſe verantwortlich gemacht. Die Aufklärung des 
wahren Sachverhalts, der ſich weit von derartigen Behauptungen und 
Vorwänden entfernt, liegt daher im Intereſſe des Preisabbaues und 
damit der Volkswirtſchaft. Zu dieſem Zwecke mögen die Frachtenanteile 
für eine Reihe wichtiger Güter und für die durchſchnittliche 
            Transport=
weite von 170 Kilometer in Prozent des Warenpreiſes nach der letzten 
Tariferhöhung um volle 100 Prozent hier folgen. Die zugehörigen 
Fracktanteile in der Zeit vor dem Kriege ſind in Kſa=mnern beigefügt. 
Der Frachtanteil in Prozent des Preiſes beträgt om 15. 2. 23 ab für 
Kartoffeln . . . . . 20 ( 8,1) 
Milch . . . . .. . 74 (10,8) 
Briketts . . . . . . 9,3 (35,5) 
Steinkohle . . . . . 12,5 (32,6) 
Stabeiſen . . . . . 3,7 ( 7,7) 
Ein Blick auf dieſe Zahlen zeigt, daß der Frachtanteil am 
            Waren=
breis zurzeit viel geringer iſt als in der Zeit vor dem Kriege, und daß 
er überhaupt auch nach der letzten ſtarken Tariferhöhung ſehr gering iſt. 
Angeſichts dieſer Tatſachen können daher die Eiſenbahnfrachten 
            unmög=
lich für die Höhe der Preiſe verantwortlich gemacht werden. 
Obwohl ſchon nach dieſen Zahlen nicht der Verdacht aufkommen 
kann, daß die Ciſenbahntarife im Gegenſatz zu vielen anderen Preiſen 
überſetzt ſeien, ſoll doch außerdem noch gezeigt werden, wie hoch die 
Eiſenbahmtarife durchſchmittlich nach Maßgabe der Preiſe für 
            Eiſenbahn=
bau= und Betriebsſtoffe, insbeſondere von Kohle und Eiſen, und nach 
den Lohn= und Gehaltsſätzen des Eiſenbahnperſonals ſein wüßten. Die 
Preiſe ſind geſtiegen für: 
Steinkohlenbriketts . .. . auf das 17 514fache 
„ 12 086fache 
Stückkohlen . . 
Mittelbleche . .. 
„ „ 12 346fache 
Stabeiſen . . . ... „ „ 11 155fache 
Schienen . . . . . .. „ „ 9 320fache 
Kutfer . . . .... „ „ 5 610fache 
Oele 
„ 7 115fache 
Löhne und Gehälter . . „ „ 2 650fnche- 
 
khres Friedensſtandes. 
Hieraus ergibt ſich ein Betriebsausgabenindex vom 6060fachen des 
Friedensſtandes. Demgegenüber ſind die Durchſchnittseimahmen für 
die gleiche Beförderungsleiſtung im Güterverkehr (1 Tonnenkilom.) auf 
rund das 4000ſache, im Perſonenverkehr ſogar nur auf das 800fache 
ihres Fri=densſtandes geſtiegen. Im Güterverkehr ſind von dieſer 
            Er=
hihung 7 Prozent, im Perſonenverkehr 10—16, im Durchſchnitt rund 
12 Prozent für Verkehrsſteuern abzuziehen, die in die allgemeine 
            Reichs=
kaſſe fließen. Die wirklichen Erhöhungen betragen hiernach rd, das 
3700fache im Güter= und rd. das 700fache im Perſonenverkehr. Der 
            er=
hebliche Unterſchied zwiſchen Ausgabenindex und Durchſchniltseinnahmen 
wird ausgeglichen durch Verzicht auf die Verzinſung des Anlagekapitals, 
burch Zuſchüiſſe zu den Betriebskoſten, durch ſparſame Verwaltung, durch 
beſſere Ausnützung des Verkehrsapparates und leider auch zu einem 
großen Teil durch Zehren vom Beſtande der Unternehmen, weil die 
Unterhaltung und Erneuerung von Bahnanlagen und Betriebsmitteln 
noch lange nicht auf der Höhe der Vorkriegszeit angelangt iſt. Im ganzen 
zeigen jedenfalls, auch dieſe Zahlen, daß die Tarife keineswegs zu hohe 
find, daß ſie im Gegenteil zu Bedenken hinſichtlich der Aufrechterhaltung 
der vollen Leiſtungsfähigkeit der Bahnen Anlaß geben. Auch von dieſem 
Geſichtspunkte aus kann alſo von einer Ueberſetzung der Tarife keine 
Rede ſein. 
Handel und Wandel in Heſſen. 
*d- Julius Sichel u. Co., Kommanditgeſellſchaft 
auf Aktien in Mainz. (Priv.=Tel.) In Fortſetzung der im 
            Vor=
jahre begonnenen Politik der Julius Sichel u. Co., 
            Kommanditgeſell=
ſchaft auf Aktien in Mainz, die deutſchen und wirtſchaftlichen 
            benah=
barten Werte des Sichelkonzerns in der Mainzer Geſellſchaft zu 
            ver=
einigen, hat der Aufſichtsrat der Sichelgeſellſchaft in ſeiner letzten 
Sitzung dem Beſchluß zugeſtimmt, wonach die noch im Beſitz der 
            Aktien=
geſellſchaft für Induſtriewerte in Luzern (Agfi) befindlichen bzw. von 
dieſer neu erworbenen deutſchen und Luxemburger Werte auf die 
Sichelgeſellſchaft überführt werden müiſſen. Es handelt ſich dabei um 
die Aktien oder Kuxen der Gewerkſchaft Mariaglück in Brühl bei Köln, 
der Gewerkſchaft Düren in Düren, der Mitteleuropäiſchen Bergbau= und 
Induſtriegeſellfchaft, der Gewerkſchaften Sidonie und Proſpina der 
            Che=
miſchen Fabrik für Hüttenprodukte in Düſſeldorf. Der Zuwach, den 
die Sichelgeſellſchaft durch den Erwerh der vorgenannten Werte erhält, 
iſt von beſonderer Bedeutung, weil dadurch der Konzern neben der 
            Han=
noverſchen Rohöl=Unternehmen eine eigene linksrheiniſche Kohlenbaſis 
und ferner durch die luxemburgiſche Beteiligung Frankenwerte erhält. 
Da die neuen Erwerbungen ſämtlich mit laufenden Kupons von 1922 
bzw. 1922/23 an die Sichelgeſellſchaft übergehen und die Erzeugniſſe 
dieſer Erwerbungen übertragen werden, ſo iſt, wenn nicht 
            unvorher=
geſehene Ereigniſſe eintreten, die für das laufende Jahr bei Sichel in 
Ausſicht ſtehende größere Dividende auch für das erhöhte Aktienkapital 
zu erwarten. 
Meſſen. 
— Frankfurter Meſſe=Neubauten. Während der 
Frankfurter Frühjahrsmeſſe vom 15.—21. April werden im Bezirk der 
Frankfurter Meſſe=Anlagen zwei neue große Bauten in Benützung 
            ge=
nommen: Das Haus „Schuh und Leder” und der Meſſe=Güterbahnhof. 
Die Arbeiten an beiden Gebäuden ſind während der letzten Wochen 
raſch und planmäßig vorangeſchritten. Die innere Einrichtung für das 
Haus „Schuh und Leder”, die auf eine gemeinſame, künſtleriſch 
            einwand=
freie Note gebracht werden wird, iſt von dem bekannten Architekten 
Profeſſor Hugo Eberhardt entworfen worden. Die Beſchickung der 
Frankfurter Frühjahrsmeſſe vom 15.—21. April wird das bekannte 
Bild einer außerordentlich umfangreichen nach Warengruppen 
            geord=
neten. Angebot und Nachfrage überſichtlich zuſammenfaſſenden 
            Muſter=
ſchau aus allen Gebieten gewerblicher und induſtrieller Produktion 
zeigen. Alle Auskünfte werden durch das Meßamt Frankfurt a. M. 
bereitwilligſt erteilt. 
*D0
21. März 1923 Nr. 70
 Wirtſchaftliche Rundſchau. 
* Württembergiſche Baumwollſpinnerei und 
Weberei, Eßlingen a. N. Die Verwaltung beantragt eine 
            Divi=
dende von 100 Prozent (i. V. 30 Prozent) auf die Aktien und von 48 
Prozent auf die Genußſcheine. 
* Cröllwitzer Aktienpapierfabrik in Halle a. S. 
Die Geſellſchaft plant Erhöhung des Aktienkapitals um 14,5 auf 25 
            Mil=
lionen, die näheren Begebungsmodalitäten ſind noch nicht bekannt. 
* Ver. Metallwarenfabrik, vorm. Haller u. Co. 
in Altona. Die Verwaltung ſchlägt Erhöhung des 
            Stammaktien=
kapitals um 10,5 auf 20 Mill. Mk. vor. Gleichzeitig ſoll das Stimmrecht 
der beſtehenden 0,5 Mill, Mk. 7proz. Vorzugsaktien vom zehn= auf das 
zwanzigfache erhöht werden. Die neuen Aktien gehen zu 100 Prozent 
an eine Bankengruppe, die den Aktionären zum gleichen Kurs auf eine 
alte eine neue Aktie anbietet. 1 Mill. Mk. neue Aktien ſollen zur 
            Ein=
führung an der Hamburger und Dresdener Börfe verwendet werden. 
* Oberſchleſiſche Kokswerke und Chemiſche 
            Fa=
briken A.=G. Aus der Aufſichtsratsſitzung der Geſellſchaft wird 
folgendes mitgeteilt: Für 1922 wird die Ausſchüttung einer Dididende 
von 400 Prozent, die etwa dem zweihundertſten Teil der 
            Friedens=
dividende entſpricht, in Vorſchlag gebracht (i. V. 30 Proz.). Hierbei 
wird den Aktionären freigeſtellt, daß anſtelle des auf je 25 Stück 
            Divi=
dendenſcheine der Stammaktien entfallenden Barbetrages gegen 
            Ein=
reichung bis zum 23. April eine Fünfdollarſchatzanweiſung des 
            Deut=
ſchen Reiches gefordert werden kann. Dem Fonds für ſoziale Zwecke 
ſollen etwa 110 Mill. Mk. überwieſen werden. 
w. Schantung=Eiſenbahn=Geſellſchaft, Berlin. 
Von der ihr in der Generalverſammlung vom 5. Dezember 1922 
            er=
teilten Ermächtigung Gebrauch machend, hat die Verwaltung der 
            Schan=
tung=Eiſenbahn=Geſellſchaft nunmehr den Abfindungsvertrag mit der 
deutſchen Regierung unterfertigt. In langwierigen Verhandlungen iſt 
es gelungen, eine nicht unerhebliche Heraufſetzung der 
            Entſchädigungs=
ſumme zu erreichen. Das Reich wird der Geſellſchaft als Erſatz für 
das ihr infolge des Verſailler Vertrages entzogene Eigentum eine 
            Ent=
ſchädigung von insgeſamt 2 850 000 000 Mark in 4proz. Schatzann 
bzw. 10 000 000 Mark in bar zahlen. Letzterer Betrag wird jedoch auf 
die vom Reich erhaltenen Vorſchüſſe in Höhe von 10 000 000 Mark 
            ver=
rechnet, ſo daß alſo eine Auszahlung dieſes Betrages nicht erfolgt. Das 
Reich gewährt Schatzanweiſungen mit einer Laufzeit von 6 Monaten 
260 000 000 Mark, von 1 Jahr 400 000 000 Mark, von 2 Jahren 
500 000 000 Mark, von 3 Jahren 280 000 000 Mark, von 4 Jahren 
280 000 000 Mark, von 5 Jahren 280 000 000 Mart, von 6 Jahren 
280 000 000 Mark von 7 Jahren 280 000 000 Mark, von 8 Jahren 
280 000 000 Mark, zuſammen 2 840 000 000 Mark. Die Geſellſchaft hat 
ſich verpflichtet, hiervon 525 000 000 Mark für den Wiederaufbau im 
Inlaude und — oder — Auslande und außerdem 1 050 000 000 Mark 
für den Wiederaufbau im Auslande innerhalb der nächſten 8=Jahre 
zu verwenden. Eine Bilanz der Schantung=Eiſenbahn=Geſellſchaft wüirde 
hiernach im allgemeinen auf der Aktivſeite nur den Betrag der vom 
Reich erhaltenen Entſchädigung und auf der Paſſivſeite das Aktienkapital 
und die Wiederaufbauverpflichtung ausweiſen. 
-d- Berliner Hafen= und Lagerhaus=A.=G. Unter 
dem Namen „Berliner Hafen= und Lagerhaus=A.=G., Generaldirektion 
der Berliner Häfen” wurde eine Aktiengeſellſchaft in das Leben gerufen. 
Der Gegenſtand des Undernehmens iſt die Bewirtſchaftung von in 
Groß=Berlin liegenden Hafenanlagen Lagerhäuſern und Ladeſtraßen, 
der Abſchluß von hierauf bezüglichen Erbbau= und Pachtverträgen, 
die Uebernahme und Durchführung von Frachtführergeſchäften, 
            Ree=
derei= und Speditionsgeſchäften, ferner die Uebermittelung von 
            Ver=
ſicherungen und der Erwerb von Grundſtücken. Die Geſellſchaft 
            über=
nimmt von der Stadtgemeinde Berlin, die u. a. zu den Gründern 
            ge=
hört, zur Durchführung des Geſchäftes den Oſt= und den Weſthafen, 
ſowie den Spandauer Südhafen, den Neuköllner Tegeler= und Urban= 
Hafen. Das Aktienkapital beträgt 420 Millionen Mark und iſt eingeteilt 
in 20000 Stammaktien zu 10000 Mk., 2000 Stammaktien zu 100 000 
Mark und 4 Vorzugsaktien zu 5 Mill. Mk. Unter den 
            Aufſichtsratsmit=
gliedern befindet ſich der Berliner Oberbürgermeiſter Guſtav Böß. 
w. Auswüchſe des Reklameweſens. In letzter Zeit ſind 
wiederholt Nachahmungen von Reichsbanknoten (ſogen. Blüten) zu 
Reklamezwecken verbreitet worden. Trotz der vorhandenen 
            Abweichun=
gen zeigen dieſe Blüten, beſonders wenn ſie zuſammengefaltet ſind, eine 
gewiſſe Aehnlichkeit mit den echten Noten, durch die es in einer ganzen 
Reihe von Fällen Betrügern gelungen iſt, ſie zu Zahlungen zu 
            ver=
nenden. Es erſcheint angebracht, insbeſondere die gewerblichen Kreiſe 
darauf hinzuweiſen, daß nach § 360 Ziffer 6 St. G.B. die Anfenbigung 
und Verbreitung von Warenempfehlungskarten Ankündigungen oder 
änderen Druckſachen und Abbildungen, die in Form oder Verzierung 
dem Papiergelde ähnlich ſind, ſtrafbar iſt. Das Reichsbankdirektorium 
warnt daher vor Anfertigung, Verbreitung, und gleichzeitig auch vor 
Annahme derartiger Blüten. 
 
w. Die Wertergebniſſe des deutſchen 
            Außenhan=
dels im Januar. Ueber die mengenmäßige Entwicklung des 
            deut=
ſchen Außenhandels im Januar ſind bereits Mitteilungen gemacht 
            wor=
den. Bezüglich der Werte wird vom Statiſtiſchen Reichsamt folgendes 
bekannt gegeben: 
Wie in den Vormonaten wurden auch im Januar die Eimfuhrwerte 
durch Schätzungen ermittelt. Dank der Mitarbeit einer weitenen großen 
Anzahl von Sachverſtändigen aus Handel und Induſtrie konnte die Zahl 
der geſchätzten ſtatiſtiſchen Nummern von 324 im Dezember auf 463 im 
Januar erweitert werden. Der Anteil der geſchätzten Werte an dem 
Geſamteinfuhrwert hat ſich gleichzeitig, gemeſſen an den deklarierten 
Werten, von 77 v.H. auf 92 v.H. erhöht. 
Für die reſtlichen 8 v.H. wurde ein Schätzungswent wieder derart 
ermittelt daß man die deklarierten Werte mit dem Koeffizienten, der 
ſich aus der Diviſion der geſchätzten Werte (92 v.H.) durch die 
            deklarier=
ten Werte engab, mltiplizierte. So wurde für den Januar ein 
            Geſamt=
einfuhrwert von 563,8 (im Durchſchnitt des Vorfahrs 516,7) Millionen 
Goldmark gewonnen. Rechnet man wie bisher den deklarierten 
            Aus=
fuhrwert über den Dollarkurs des Januar in Goldmark um, ſo ergibt 
ſich ein Geſamtausfuhrwert von 311,4 (im Durchſchnitt des Vorjahres 
330,8) Milliomem Goldmark. 
Die Einfuhr im Januar weiſt gegenüber dem Monatsdurchſchnitt 
des Vorjahres eine Zunahme um 47,1 Millionen Goldmark oder 8 vom 
Hurdert auf. Die Ausfuhr iſt dagegen um 19,4 Millionen Goldmark 
oder 6 v.H. zurückgegangen. 
Ed- Rhein=Main=Donau=A.=G. München. Die außer= London ... 
ordentliche Generalverſammlung der Rhein=Main=Donau=A.=G. nahm 
            Schweis=
die Anträge der Verwaltung an. Danach werden neue 
            Teilſchuldver=
ſchreibungen bis zu 6 Mill. Friedensmark in Reichsmark oder in 
            wert=
beſtändiger Form ausgegeben. Das Grundkapital ſoll durch Ausgabe / Liſſabon=Sporto., 
von Stammaktien, 3 1000 Mk., um 1200 Mill. Mk. auf 2100 Mill. Mk. Dänemark 
unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre und Aus= Norwegen 
von Stammaktien 2 1000 Mk., um 1200 Mill. Mk. auf 2100 Mill. Mk. 
werden dem Deutſchen Reich, 430 Mill. Mk. dem bayeriſchen Staat 
            über=
laſſen. Die Geſellſchaft, deren Hauptziel die Schaffung des Waſſerweges / Deutſch=Oſterreich (abg.). . . . . ." 
Rhein—Main—Donau zur Zeit durch die Verhältniſſe faſt unmöglich Budapeſt.. 
gemacht iſt, ſieht ihre Tätigkeit vorläufig im weſentlichen als Elektrizi= Prag. 
tätswerk an. Die im Ausbau begriffene Stufe Vireth am Main bei Aaran 
Bamberg wird im nächſten Jahre in Betrieb genommen. Die 
            Eröff=
nung der Mainmühle bei Würzburg ſteht in kurzer Zeit bevor. Das 
Werk Kachlet oberhalb Paſſau ſoll in vier Jahren fertiggeſtellt ſein. 
Ed- Aus dem Rückforth=Konzern. (Priv.=Tel.) In der 
außerordentlichen Generalverſammlung des Rückforth=Konzerns, in der Brüſſel=Antwerpen ... .. . . ..." 
die beantragte Kapitalserhöhung genehmigt wurde, berickſtete die Ver= Chriſtiania. . .. . . . . .. . . . ....." 
waltung einheitlich über ſtark geſteigerte Umſätze und recht befriedigende Kopenhagen .... .. . .. 
Reſultate. Bei den vier Konzern=Geſellſchaften könnte, wenn nicht noch / Stockholm ..... 
unvorhergeſehene Verhältniſſe eintreten, für das laufende Geſchäftsjahr 
mit einer weſentlich höheren Dividende als i. V. gerechnet werden. 
Banken. 
* Deutſche Bank Berlin. In der Generalverſammlung / Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 
der Deutſchen Bank wurde die Kapitalserhöhung um 700 Mill. Mk. auf 
1500 Mill. Mk. genehmigt. Die neuen Aktien dienen der Befriedigung 
des Geldbedarfs, und es werden 100 000 Akrien 4 1000 Mk. und 120000 
Aktien 3 5000 Mk. ausgegeben. Von den neuen Aktien gehen 300 Mill. 
Mk. zum Nennwert an eine Gruppe unter Führung der Württember= Rio de Janeiro ... 
giſchen Vereinsbank in Stuttgart, die 200 Mill. Mk. zu einem noch / Belgrad.
 feſtzuſetzenden Kurs den Aktionären 4 zu 1 anbietet und 100 Mill. Mk. 
nach Weiſung des Vorſtandes verwertet. Die neuen Aktien ſind ab 
1. Januar (7—3 dividendenberechtigt. Die Feſtſetzung des Bezugskurſes 
wird weiter hinausgezögert, um einen Kurs zu wählen, der weitgehendſte 
Ausnutzung zur Geldbeſchaffung ermöglicht. Der den Nennwert von 
300 Mill. Mk. überſteigende Nutzen iſt von der Uebernahmegruppe an 
die Deutſche Bank abzuführen. Die verbleibenden 400 Mill. Mk. neuen 
Aktien werden zu Pari mit zunächſt 25 Prozent Einzahlung an die 
Deutſche Treuhandgeſellſchaft in Berlin begeben. Die Vollzahlung kann 
eventuell auch in Teilbeträgen eingefordert werden, bis zur erfolgten 
Vollzahlung ruht der Anſpruch auf Dividende. Der Anſpruch auf 
            Di=
vidende ſetzt erſt mit dem Beginn des Geſchäftsjahres ein, in dem die 
Vollzahlung erfolgt. Die weitere Feſtſetzung der Bedingungen, auch für 
die Sicherungsaktien, wird der Verwaltung überlaſſen. 
Warenmärkte. 
w. Berliner Produktenbericht. Der Produktenmarkt 
war mangels Unternehmungsluſt heute ausgeſprochen geſchäftsſtill. 
            Wei=
zen wurde vormittags von den Mühlen vereinzelt etwas h. er als 
die geſtrigen Notizen gehandelt. Später bröckelten die Preiſe aber 
wieder ab. Bei größerem Angebot waren für Roggen die geſtrigen 
Preiſe nicht mehr zu erzielen. Das Geſchäft in Gerſte, Hafer und Mais 
war ebenſo wie das für Mehl und Futterartikel ſehr gering. 
h. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung an 
der Montagsbörſe war weiterhin ruhig und das Geſchäft klein. Die 
Preiſe hielten ſich ziemlich auf der Donnerstags=Baſis. Gefordert 
            wur=
den für Weizen 90 000 Mk., Roggen 86 000—88 000 Mk., Gerſte 7500 
bis 80000 Mk., inländiſcher Hafer 50 000—70 000 Mk., ausländiſcher 
90 000—95 000 Mk., Mais 95 000—102000 Mk., alles pro 100 Kilo 
            fracht=
frei Mannheim. In Mehl macht ſich ein kleines Anziehen der Preiſe 
bemerkbar, beſonders für ſolche Ware, die außerhalb des beſetzten 
            Ha=
fens frei zur Verfügung ſteht. Für ſolches Mehl wurde bis zu 1500 
Mk. pro Doppelzentner mehr bezahlt. Die zweite Hand verlangte 
140000 Mk. Futtermittel wurden etwas mehr angeboten bei 
            unver=
änderten Preiſen. Weizenkleie koſtet 38000—40000 Mk. ab Mühle, 
Trockenſchnitzel 25 000—26 000 Mk., Biertreber und Malzkeime 48000 
bis 50000 Mk. ab Fabrikſtation, alles pro 100 Kilo. In der 
            Kolonial=
warenabteilung war die Tendenz gleichfalls ruhig. Notiert wurden: 
Kaffee, Santos Superior, roh 14 200—15 920 Mk., gewaſchen 18 520 bis 
19 000 Mk. bei 6638 Mk. Zoll, Tee, mittlere Sorte 30 000—33 000 Mk., 
gute Sorte 34 000—37000 Mk., feine Sorte 38 000—40 000 Mk., inländ. 
Kakao 5500 Mk., holländiſcher Kakao 6000 Mk., Burmah=Reis 1900 Mk. 
und ausländiſcher Zucker 2600 Mk. pro Kilo ab Mannheim. Amtlich 
wurden pro 100 Kilo netto Kaſſe bahnfrei Mannheim notiert: Weizen 
96 009—98 000 Mk., Roggen 88 000 Mk., Gerſte 75 000—85000 Mk., 
            in=
ländiſcher Hafer 50 000—75000 Mk., ausländiſcher Hafer 95000 Mk., 
Mais 100 000—105 000 Mk., Wieſenheu 41 000—43000 Mk., 
            Luzerne=
kleeheu 48000—50 000 Mk., Preßſtroh 40 000—42000 Mk., Bundſtroh 
40 000 Mk., Biertreber 50 000 Mk., Weizenmehl Spezial=Null (
            Richt=
preis) 170 000 Mk., zweite Hand 140 000 Mk., Weizenkleie 40000 bis 
45 000 Mk. Tendenz: ruhig. 
h. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem 
            Montags=
markt waren zugeführt: 174 Ochſen, 91 Bullen, 585 Kühe und Rinder, 
383 Kälber, 0 Schafe, 958 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilo 
            Le=
bendgewicht für Ochſen 1. Kl. 210 000—220 000 Mk., 2. Kl. 190 000 bis 
210 00 Mk., 3. Kl. 160 000—170 000 Mk., 4. Kl. 110000—140 000 Mk.: 
Bullen 1. Kl. 170 000—180 000 Mk., 2. Kl. 160 000—170 000 Mk., 3. Kl. 
140 00—150 000 Mk.; Kühe und Rinder 1. Kl. 210 000—225 000 Mk., 
2. Kl. 190 00—210 000 Mk., 3. Kl. 170 000—190 000 Mk. 4. Kl. 150 000 
bis 160 000 Mk., 5. Kl. 100000—130 000 Mk.; Kälber b 210000 bis 
220 00 Mk., C 200 000—210 000 Mk., d 180 000—190 000 Mk., e 170000 
bis 180 000 Mk.; Schweine a 250 000—265000 Mk., b 250 000—260 000 
Mk., e, d und e 240 000—250 000 Mk.; Sauen 230 000—250 000 Mk. 
Tendenz: mit Großvieh ruhig, kleiner Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, 
langſam geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, geräumt. 
h. Mannheimer Pferdemarkt. Für den Pferdemarkt 
am Montag waren aufgetrieben: 8 Wagenpferde, 126 Arbeitspferde, 
25 Schlachtpferde. Bezahlt wurden pro Stück für Wagenvferde 1 300000 
bis 4 500 000 Mk., Arbeitspferde 1 400 000—4 500 000 Mk., 
            Schlacht=
pferde 300 000—800 000 Mk. Der Handel war in allen drei Gattungen 
mittelmäßig. 
Börſen. 
w. Frankfurter Börſe. Die heutige Kursbewegung am 
            De=
viſen= und Notenmarkt war äußerſt beſcheiden. Dollarnoten mit 20 85C 
bis 20900 gegen geſtern kaum verändert. Im Effektenverkehr „von 
Bureau zu Bureau ſchien ſich die rückgängige Tendenz nicht fortzuſetzen 
Der Verkehr lag in ausgeſprochener Abhängigkeit vom Deviſenmarkt, 
ſo daß ſich das Geſchäft auch hier nach wie vor in engſten Grenzen 
            ab=
wickelte. Eine weitere Befeſtigung ſetzte in Türkenwerten ein, wo die 
Nachfrage ziemlich rege war. Bagdad II wurden mit 26 000—26 500 
und Zolltürken mit 26 775—27 225—28000 gehandelt. Otavi=Minen 
160 000. Eine leichte Erholung war in chemiſchen Aktien zu beobachten. 
Die Aktien der Aktiengeſellſchaft für Anilinfabrikation Berlin=Treptow, 
die mit 17 500 zur erſten Notiz kamen, werden von morgen ab zuu 
bariablen Notierung zugelaſſen. Sonſt ſchien für Induſtriepapiere nur 
geringes Intereſſe vorzuherrſchen. Montanpapiere behaupteten ihren 
Kursſtand. Infolge der luſtloſen und geringen Geſchäftstätigkeit 
            konn=
ten Preisangaben nur in vereinzelten Fällen gemacht werden. Von 
den Freiverkehrswerten nannte man: Benz 12 500, Knorr Heilbronn 
13 250, Ufa 7400, Brown Boveri 7400 Geld, Grovag 1225, Mansfelder 
19 750, Becker Stahl 12 000. Dollarnoten zeitweiſe 20 920. 
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 20. März. Bei 
            be=
ſcheidenen Umſätzen behaupteten ſich die Debiſenpreiſe im Abendverkehr, 
Paris blieb etwas begehrter. Dollarnoten unverändert 20900, 
            Polen=
noten zirka 55. Belgien 1170, Holland 8245, London 98 000, Paris 1355, 
Schweiz 3870, Italien 1010. 
w. Berliner Debiſenmarkt. Infolge allſeitiger 
            Zurück=
haltung hielt auch heute die Geſchäftsſtille im Deviſen= und freien 
Effektenverkehr an. Die Devifennotierungen wieſen wiederum nur 
            un=
bedeutende Veränderungen auf. Etwas feſter liegt Paris. Für 
            Effel=
ten waren nur ganz wenige und zumeiſt underänderte Kurſe zu hören. 
w. Teviſenm ekt. Frankfurt a. M., 20. März.
o- 1329. 15 1335.*5 1361.60 1364.40 D. 3862.80 3882 20 3860.30 3879.70 Spanien
.... 3201.95 3218.05 3202.35 3223 05 Italien. . ..
-
. 002.50 1007.50 1009.95 1015.05 . 4022.40 4042,50 4012.35 4032,55 . 3765.55 3784.45 3740 60 3759.40 Schweden.
..." 5511.20 5538.81 5538.10 1565.90 Helſingfors
D 566.60 569 30 New=York
20822.80 20127.20 20817.80 20922 20 B.78— 28.92 — 28.75 1 28.89 %, 5.23 70 5.26 30 4,86 50 4.88 50 61750 620.50 617.— 621.— 221 50 222.50 w. Deviſenmarkt. Berlin, 20 März Telegr. Auszahlungen für: 19. W. K Geld Brel. B. 1Brief. Amſterdam=Rotterdam ... „. 3224 38 8265. 62 R2t 36 265.62 1147.12 1152 88 1167.07 1172.93 3770.55 3789.45 379050 381 9.50 4017 43 4037.57 3994.98 4016.02 Doco. 5548.59 5576.31 5543.60 55 71.40 Helſingfors.
570.57 573 43 575 08 567 92 Italien.
. 1001 40 1006.51 1007 97 1013.08 London
.. 97755.— 92245.— 9775)— 98245.— New=York
. 20440.26 20941.74 20857 72 20962 28 Paris.
... 1326.67 1333.33 1759 03 1365 91 Schweiz
... 3868.31 3885.69 3859.32 3878.68 Spanien
3211.95 3228.05 3206 96 3223.04 8.79 — 28.95 — 28.86— 29 02— D.
Prag .." 618.45 621.55 618.45 621.55 Budapeſt
D. 5.23 52 4.33— 4.87— Buenos=Aires .. . . . . . . . . .. ..." 633 21 7731 79 7693.21 731.73 Bulgarien"
ossssc-.. 126.68 127 33 132.16 132.84 Japan ......... ... . .. ... . .. 9975.— 10025 — 9975.— 10025.— 2294.25 2305 75 2311.71 2316.20 210.47 21153 216 45 27.35
 Bankgeschaft 
Fernsprecher 1308, 1309
 11—Or 2 er 
Aktien / Renten / Devisen / Sorten
 DarttlSrder 
1 Luisenplatz 1
(864
[ ← ][ ][ → ]Rummer 39.
 Das ewige Feuer. 
Roman von H. Richter. 
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin. 
(Nachdruck verboten). 
Eiſchat Tſcherwendice hatte bei ihrem Onkel, dem Fürſten 
weli, Unterkunft gefunden. Sie ſaß ihm in dem mit üppiger 
jentaliſcher Pracht ausgeſtatteten Hofraum des Hauſes 
            gegen=
ſer. Mitten im Hofe ſtieg ein Springbrunnen in die Höhe und 
rbreitete Kühlung um ſich. 
„Du biſt rechtzeitig gekommen,” ſagte der Fürſt. „Unſere 
eit ſcheint gekommen, wenn der Schlag jetzt treffſicher geführt 
ird, erheben ſich die Völker des Kaukaſus gegen ihre 
            Unter=
ücker, und ein großes Georgien erſtreckt ſich bald vom Kaſpiſchen 
ee bis hinüber an die Ufer des Schwarzen Meeres.” 
„Unſere Freunde im Süden, in Eriwan, Alexandropol, Kars, 
rdachan und Achslzich ſind bereit; ich habe auf meiner Reiſe 
it ihnen geſprochen. Du weißt, daß ſie Dir Hilfstruppen nach 
iflis geſchickt haben, weil hier der Hauptſchlag fallen muß. Sie 
iben aber noch genug Leute, um die ſchwachen Garniſonen zu 
verwältigen und das neue Reich auszurufen. Der Südweſten 
ſicher.” 
„Im Nordoſten wartet Dein Gatte in Baku auf das Zeichen 
im Aufſtand” — er ſah ſie fragend an — „und auf ein Zeit„en 
on Dir.” 
Die Fürſtin fuhr unwillig auf. „Du weißt, daß ich mit ihm 
ichts mehr zu tun haben will. Ich bin nicht zurückgekommen, 
m eine neue Gemeinſchaft anzubahnen. Unſere Ehe iſt 
            rechts=
iltig geſchieden und ſoll es bleiben.” 
„Er kann Dir eine Krone bieten, ſein Anhang iſt groß, und 
in Geſchlecht alt und angeſehen. Er wäre wohl der Mann, der 
ſeorgien unter einer Hand vereinigen könnte.” 
„Brutal genug iſt er dazu,” erwiderte Eiſchat. „Aber glaube 
ir, Oheim, man wird ihm im Weſten nie freiwillig huldigen. 
dſie Zeit für ein Königreich Georgien ſcheint mir gekommen, aber 
en König ſehe ich noch nicht.” 
Der Alte atmete erleichtert auf. „Es kam Kunde aus 
uropa, daß Du nicht mehr frei nach Hauſe zurückkehren 
            wür=
eſt. Man ſah Dich mit einem Holländer zuſammen und man 
zeiß, daß der Mann mit großen Plänen hierher gekommen iſt.” 
„Er iſt in Tiflis,” fuhr Eiſchat auf, „ich hätte es Dir 
            ge=
jgt, ohne daß Du Spione auf meine Ferſen zu hetzen brauch=
Datikiftädter Ziinklati, Militesh, den 21. Mätz 1923.
Seite 3.
 teſt. Noch heute wollte ich mit Dir über ihn ſprechen. Die 
Zeiten ſind vorbei, in denen man einen Umſturz vorbereiten 
konnte, ohne die Welt um ihre Anſicht zu befragen. Mein 
            Ehr=
geiz ging nie dahin, einen Schattenſtaat hier unten in den 
            Ber=
gen aufzurichten. Ein neues Weltreich ſoll hier entſtehen und 
dieſes Reiches König wird niemals Alexander ſein.” 
„Und Adriaan van Utrecht?” 
„Man hat im Weſten gelernt, daß nicht Könige und Miniſter 
die Geſchicke der Völker in den Händen haben, ſondern 
            über=
ragende Köpfe, die vorſichtig genug ſind, nicht in den 
            Vorder=
grund zu treten, ſvenn ihre Zeit noch nicht gekommen iſt. Unſere 
Macht liegt in den Bodenſchätzen des Landes, deretwegen der 
Holländer zu uns gekommen iſt. Er will das tote Baku zu 
neuem Leben erwecken. Ueberall auf Apſcheron ſollen die 
            Bohr=
türme wieder erſtehen, die Rohre ſich in die Erde freſſen und 
das Oel in hohen Fontäuen ſpringen. Baku und Großny ſollen 
eine neue Induſtrie bekommen. Die heiligen Feuer ſollen wieder 
unter die Retorten gebändigt werden und die Leitung nach 
            Ba=
tum wieder fließen. An unſerer politiſchen Umwälzung wird er 
ſich nicht beteiligen, aber wir werden ihm den Schutz angedeihen 
laſſen, den er für ſeine friedliche Arbeit braucht.” 
„Und werden abhängig ſein vom Ausland, ehe wir die 
            Frei=
heit geſehen haben,” warf Arweli ein. 
„Wir werden durch unſere Handelsbeziehungen im Ausland 
Freunde ſichen und Freunde finden; nur ſo kann unſer Reich 
von Dauer ſein. Man wird von Rußland aus auf uns drücken; 
allein werden wir den Kampf nicht durchführen können. Unſere 
Freunde im Auslande aber werden uns zur Seite ſtehen.” 
„Die erſte Sorge erſcheint mir der Zuſammenhalt im Innern, 
nur ein einflußreicher und energiſcher Mann kann den erreichen. 
Was haſt Du gegen Alexander? Wir glaubten, Ihr lebtet 
            glück=
lich miteinander, bis er eines Tages kam und ſagte, Du habeft 
ihn verlaſſen und ſeiſt verſchwunden. Einen Grund wollte oder 
konnte er uns nicht ſagen. Dann erfuhren wir, daß Du nach 
dem Weſten gereift ſeieſt; wir wußten Dich in Budapeſt, in Wien 
und zuletzt in Deutſchland.” 
„Und habt mich ſtets mit Spionen umgeben. Geſchah das 
auf den Befehl Alexanders?” 
„Nein. Er hat alle Hebel in Bewegung geſetzt, um die 
            Schei=
dung zu hintertreik n, die Du bei dem Gericht hier in Tiflis 
beantragt hatteſt. Aber man hörte nicht auf ihn; ſie gaben ſich 
nicht mit langen Unterſuchungen ab, die ihnen unbequem ſind, 
dieſe neuen Machthaber. Die Scheidung wurde ausgeſprochen.
 „Aber Ihr bliebt mit dem Fürſten in Verbindung, Ihr, 
meine Verwandten, die auf meiner Seite ſtehen ſollten.” 
„Wir durften ihn nicht verdammen, ehe wir wußten, warum 
Du ihn verlaſſen hatteſt. Er ſagte es uns nicht und Du warſt 
nicht im Lande. Ueber der Verwandtſchaft aber ſteht der 
            Zu=
ſammenhalt der Geſchlechter. So warteten wir auf Deine 
            Rück=
kehr und Deine Worte.” 
„Eine wichtige Miſſion habt Ihr ihm ohne Unterſuchung 
übergeben, ohne zu wiſſen, ob er würdig iſt, mit Euch zuſammen 
das Land zu befreien. Ja, Ihr wollt ihn ſogar zum König von 
Georgien machen. Ihn, Alcxander Tſcherſchwendice, den 
            Wei=
berhelden, den Spieler, den Trinker, den Meineidigen.” 
Der alte Arweli fuhr zurück. 
„Jetzt mußt Du ſprechen, ich fordere es von Dir, um unſerer 
großen Sache willen. Was iſt zwiſchen Euch geſchehen?” 
Die Fürſtin holte tief Atem. 
„Du weißt, daß es der Wunſch meines Vaters war, daß ich 
und Alexander einander heirateten. Der Name Arweli ſtand 
nur noch auf vier männlichen Augen; der Vater und Du, ihr 
waret die Letzten unſeres alten Geſchlechts, da Ihr beide keine 
männlichen Nachkommen habt. Mein Vater iſt tot und mit Dir 
ſtirbt der Name aus. Es lag ihm nun daran, die Güter unſerer 
Linie an ein befreundetes Haus zu vererben, und ſeine 
            Wahl=
fiel auf die Tſcherſchwendice, deren Beſitzungen am Aras den 
unſerigen bei Eriwan benachbart lagen.” 
„Das weiß ich alles,” unterbrach ſie der alte Arweli, „ich 
habe es ſelbſt mit Deinem Vater auf Schloß Arweli beſprochen. 
Du narſt damals noch in Lauſanne in einem Penſionat, und 
bald nach Deiner Rückkehr ſollte die Hochzeit gefeiert werden.” 
(Fortſetzung folgt.)
 J., aus gut. Familie 
ott in Schreibmaſch 
Stenogr., bewand. 
engl. und franz 
ſand. lskorreſp., ſucht 
ofort Stellung als 
ontoriſtin od. andere 
eeignete Tätigkeit. 
ngeb. u. W 244 an 
Geſchſt. (*7795 
ſ.Stellung. 
friſeuſe Angeb. u. 
V 128 Geſchſt. (*7753 
Gebild. Frl. 
v., Mitte 30, ſucht 
ſem Haushalt. 
Ang. unter W 134 
47776 
geſchäftsſt. 
Frau g. graben 
Wak 3
 Jüngere zuverläſſige 
Aageristim 
zur Führung einer Lagerkartei zum 
1. April geſucht. Nur durchaus 
            ver=
trauenswürdige Perſonen wollen Offerte 
mit Angabe d. bisherigen Tätigkeit 
            un=
ter WV 140 an die Geſchäftsſtelle ds. 
Bl. richten. 
(*7832 
Für kl. kinderloſen, Pmtztran 
herrſchaftl. Haushalt für größeres. Büro 
n Wiesbaden werd, ab ſoſort geſucht. 
fein bürgerliche Ernſt=Ludwigſtr. 6 
2. Stock. 
(2358
ſpwie durchaus tücht.
 uus der Eiſen= und 
Maſchinenbranche, 
velcher zurzeit eine 
Vertretung in 
            Frank=
furt a. M. hat, in allen 
Bürparbeiten 
            bewan=
dert, ſucht Ste lung 
gleich welcher Art. 
Ang. unter W 121 
Geſchäftsſt. (*7768 
Vertrauenspoſten 
ſucht ſtrebſ., gewviſſenh. 
Mann verſtänd. Alters 
mit guten 
            Ungangs=
formen als Reiſender 
(auch Inkaſſo) einen 
gangbaren Branche 
Gefl. Angeb. erb. u. 
W12. a. d. Gſchſt. (*7761 
Funger Manz 
17 J. alt (Eiſenbr 
ſucht Stellung auf 
kaufmänn. Büro ſof. 
oder ſpäter. (*7752 
Angebote u. W 127 
an die Geſchäftsſt.
 bei mtl. Gehalt von 
te lun; in frauen= 12 000—15 000 ℳ 
            ge=
ſucht. Rauſcheubach, 
Wiesbaden, 
Bierſt adterſtr. 23.(*‟ 
Ehrl. Madchen 
Täh.=Geſchſt. (27868/v. mnorgens b. n. b. 
Spülen in H. Haush. 
geſ. Withelm, 
            Arkil=
lerieſtr. 4, I. (*7665 
Mäochen geſucht v. 
vormittags 8 Uhr bis 
nach dem Spülen. 
Mit Verpflegung. 
Sandſtr. 20. I. (*.64( 
Frau od. Mädchen 
z. Hilfe im Haushalt 
tagsüber geſ., daſelbſt 
auch Putzfran (27664 
Heidelbergerſtr. 9½, I. 
            Schul=
entlaſſenes Mädch. 
für nachmittags zu 
Kind ſofort geſucht. 
Zu melden Ahaſtr. 8 
(Laden). (*7634 
Fgs. 
            Landwirtsehe=
paar m. 2Kind. ſucht 
ältere Frau 
für leichte Hausarbeit ein einfaches 
u. zurBeaufſichtigung 
der Kinder. Ang. u. 
W 132 Geſchſt. (*7784 
Ordl. ält. Mädchen 
od. alleinſt. Frau z. 
Führung e. kl. Haush. 
(2 Perſ.) geſ. Roß=
 Frau 
od. Mädchen 
das auch kochen kann, 
in klein. Haushalt für 
vormittags geg, gute 
Bezahlung ſofort geſ. 
Bleichſtr. 11. (*7794
 Braves 
mit allen vorkommend geſucht 
Arbeiten vertraut, zum Frankfurterſtr. 59, pt.
 Für Kranke, Schwache uud Geneſende gehört 
zu jeder Mahlzeit eine Taſſe „Kufeke‟. Wenn man 
„Kufeke” in Waſſer aufkocht und auf beſonderen 
Wunſch vielleicht noch etwvas Milch hinzufügt, ſo ergibt 
dies ein Getränk von feinem Wohlgeſchmack, das 
            kräf=
tigend wirkt, leicht verdaulich iſt und gern genommen 
wird. Solch ein „Kufeke‟=Getränk übertrifft an 
            Be=
kömmlichkeit Kaffee, Tee, Kakao, ſelbſt die Milch, und 
ift dabei billiger, 
V26
 Reinl. Perſönlichkeit 
zu= 
(e7821 
Hilfe i. Haushalt 
für einige Stunden 
vormittags, evtl. bis 
nach dem Spüilen geſ. 
Liebigſtr. 46, I. I. /*782
Braves, ſchulentlaſſ
 zu 1½ Jahr altem 
Kind u. zum Spülen 
geſ., nach Oſtern vor 
½9—½7. Daſelbſt 
Putzfrau 
Dienstag u. Freitag 
Hausmädchen nachm. einige Stund 
(*784c
 April geſucht. (*" 
Roquetteweg 33
Durchaus zuverläſt
 Roch od. Kochfrt. 
f. klein. Sanatorium 
(20 Gäſte) auf badd geſ 
Gehalt ca. 35 000 bis 
50 000 K. Heidelberg 
in k. Haush. (3 Perſ.) Moltkeſtr. 8. (2347m
 nach Frankfurt geſ. 
15000 Mk. Lohn und Tüchtige Köchin 
Zulagen für Anſchaf= d. Hausarb. 
            mitüber=
fungen. Näheres bei nimmt, baldigſt geg 
Krauſe, Schloßgarten= hohen Lohn geſucht 
ſtraße 55, 111. (*7769 Annaſtr. 33. (*788
 Für kleinen herr= Unabhängige Frau 
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Hofrat Paul Ottenheimer, Trio=Vereinigung der Herren Marktſtand= und Kaffeebudenplätze 
Kapellmeiſter Roſenſtock, Konzertmeiſter Drumm,ſauf dem Marktplatz und Schillerplatz für 
Kammermuſiker Andreae. 
die Zeit vom 1. April 1923 bis Ende 
Anſprache: Herr Pfarrer Korell. M. b. R. 
März 1924 öffentlich meiſtbietend ver= 
Proyramm: Trio von Haydn, Nr. 1; Trio von Schubert, 
B-Dur, op. 99; Lieder: „Der Kreuzzug” (Schubert),/ſteigert. Der Belegungsplan und die 
Olüge nicht” (Robert Franz), „Heimweh” (Hugo Wolf), /Verſteigerungsbedingungen liegen bei 
Drei Bolkslieder: „Sag, wo ſind die Veilchen hin”. Im dem ſtädt. Marktmeiſter (Rathaus) zur 
Wald bei der Amſel”, „Spinnerliedchen” (Frau Jakobs, / Einſicht offen, 
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Herr Ortenheimer). 
Darmſtadt, den 13. März 1923. 
Gedichte von Herwegh, Uhland, Prutz (Herr Gielen). 
Der Oberbürgermeiſter. 
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1 braunes Geldſcheinmäppchen mit übe 
20 000 Mk. — Zugelaufen: Bei Privat 
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mit braunen Beinen. 1 Hofhund, ſchwarz 
braun. 1 Dobermann.
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Ich habe den Pferdemetzgern Kon 
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beide hier wohnhaft, jeden Verkauf vor 
Fleiſch= und Wurſtwaren am hieſige: 
Platze vervoten, da feſtgeſtellt wurde 
daß ſie für den menſchlichen Genuß un 
taugliches Fleiſch und Fleifchteile eine 
kranken Pferdes der Nachunterſuchung 
entzogen haben und zum Verkauf brin= 
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Verkaufs=, Zucker= und 
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