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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenz eitung der Landeshauptſtadt
186. Zabrgang
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treibung fällt jeder Rabatt weg
Nummer 78
Dienstag, den 20. März 1923
Einzelnummer 150.00 Mk.
die große Schichſalsgemeinſchaft.
* Berlin, 19. März (Priv.=Tel.) Vergangenen
Sams=
i ſprach der preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer in
ner nichtöffentlichen Verſammlung vor den Anhängern der
riſtlichſozialen Bewegung über den Einbruch der Franzoſen
nd Belgier in das Ruhrgebiet. In ſeinen Ausführungen über
e wirtſchaftlich=ſoziale Struftur des Ruhrgebietes ſowie über
en gugenblicklichen Stand der dortigen Arbeiterbewegung
höpfte der Redner aus dem reichen Born ſeiner Erfahrungen.
ſer Miniſter war ja bekanntlich vor und nach dem Kriege in
ihrender Stellung innerhalb der chriſtlich=nationalen
Arbeiter=
ewegung tätig. Er führte u. a. aus, die Reitpeitſche der
fran=
öſiſchen Soldateska im Ruhrgebiet habe Wunder gewirkt. Sie
abe die Deutſchen aller Stände, Klaſſen und Berufsſchichten
t einer großen Schickſalsgemeinſchaft zuſammengeſchweißt. Auch
iejenigen, die ſich im Anfang dem räuberiſchen Einfall
gegen=
ber gleichgültig verhielten, haben jetzt angeſichts der ungeheuren
rutalität und Grauſamkeit des franzöſiſchen Militärs erkannt,
vorum es geht. Das Verhältnis der Maſſen zum Staate ſei
in ganz anderes geworden. Das bewieſen die ſpontanen
Ar=
eitsniederlegungen, wenn irgendwo ein Rgierungspräſident,
fürgermeiſter oder ſonſt ein Beamter verhaftet oder
ausgewie=
in werde. Die Arbeiter im Ruhrgebiet kämpften nicht ſo ſehr
m ihre Exiſtenz, als um den Beſtand und die Einheit des
Deut=
hen Reiches. Die Hauptſchwierigkeiten für das Durchhalten der
jevölkerung ſeien jetzt beholen. Die Ernährung ſei ſichergeſtellt.
der Mangel an Kaxtoffeln, der ſich in letzter Zeit bemerkbar
emacht habe, werde beſeitigt werden. Die Stabiliſierungsaktion
er Regierung habe dem weiteren Steigen der Preiſe Schranken
eſetzt. Die Regierung werde den einmal betretenen Weg
weiter=
ehen, bis Frankreich die Unrichtigkeit ſeines Vorgehens erkannt
abe. Wenn wir jetzt unterliegen, werden wir für immer Heloten
ein. An der Ruhr werde die Entſcheidung des Weltkrieges
allen,
Vom Tage.
Wie wir erfahren, wird der Reichskanzler Dr. Cuno ſeinte wuegen
der Verſchlimmerung der politiſchen Lage ſeinerzeit verſchobene Reiſe
nach München nunmehr am Donnerstag, den 22. März, antreten. Das
Programm wird in allen weſentlichen Einzelheiten dasſelbe ſein, wie es
zuerſt in Ausſicht genommen und beſtimmt war.
Der verhaftete Reichstagsabgeordnete Dr. Quaatz, Dr. Volmer,
ſo=
wie der Direktor des Barmer Bankvereins, Morian, ſind von den
Franzoſen in das Zuchthaus zu Werden gebracht worden.
Wie aus Dresden gemeldet wird, einigten ſich die
Verhandlungs=
ausſchüſſe der Sozialdemokraten und Kommuniſten auf ein gemeinſames
Programm. Die Kommuniſten werden zwar nicht in die Regierung
eintreten, ſie ſicherten aber der ſozialdemokratiſchen Regierung ihre
Unterſtützung zu und ſtimmen am Mittwoch für den ſozialdemokratiſchen
Miniſterpräſidenten.
Die vierte internationale Wiener Meſſe wurde am Samstag in
Anweſenheit der Mitglieder der Regierung, des diplomatiſchen Korps,
der Spitzen der Behörden, Vertreter der geſetzgebenden Kürperſchaften,
ſowie der wirtſhaftlichen Körperſchaften durch Bundespräſident Dr.
Hä=
niſch feierlich eröffnet.
Le Troglter iſt in Begleitung des Bergwerkdirektors Guilaume
und des Generalſekretärs im Eiſenbahnminiſterium Benoir nach dem
Ruhrgebiet abgereiſt.
Amtlich wird mitgeteilt, das italieniſche Eiſenbahnminiſterium habe
beſchloſſen, einige Nebenbahnen an Privatunternehmen zu übergeben
und den überſchüfſigen Betrag des Reingewins dem Staate
vorzu=
behalten.
Der italieniſche Sparkommiſſar hat beſonders das Miniſterium des
Innern ins Auge gefaßt. Er hat den Etat um 160 Millionen. Lire
herabgeſetzt.
Dollarkurs in Frankfurt am 19. März,
abends ½a7 Uhr: 20 900.
Fanen der Beſatzungstruppen.
Feſtnahme von Geiſeln. — Drahtverhaue gegen Kirchgänger.
Ein franzöſiſcher Poſten erſchoſſen.
Bochum, 19. März. (Wolff.) Nach franzöſiſchen
An=
faben iſt in der Nacht zum Sonntag im Eſſener Hauptbahnhof
in franzöſiſcher Poſten erſchoſſen worden. Da die Franzoſen
inehmen, daß der Poſten von einem Deutſchen erſchoſſen
wor=
den ſei, haben ſie heute früh als Geiſeln folgende Herren
verhaf=
iet: den Reichstagsabgeordneten Dr. Quaatz in ſeiner Eigenſchaft
als ehemaliger Eyndikus der Handelskammer,
Landgerichts=
präſident Dr. Volmer, ferner den Direktor der Eſſener
Reichs=
baukſielle Peckolt ſowie je einen Direktor der Eſſener Großbanken.
Der ſtellvertretende Bürgermeiſter Bode wurde von den
Franzo=
ſen geſucht, aber nicht gefunden.
Bochum, 19. März. (Wolff.) Außer dem
Reichstagsabge=
ordneten Geheimrat Dr. Quaatz, dem Reichsbankdirektor
Peckolt und dem Landgerichtspräſidenten Volmar wurden
von den Franzoſen im Laufe des Montag vormittags folgende
Herren in Eſſen als Geiſeln verhaftet: Direktor Brandi
von der Diskontogeſellſchaft, Direktor Kammann von der
Mitteldeutſchen Kreditbank. Direktor Bandmann von der
Kommerz= und Privatbank, Direktor Morian vom Barmer
BZankverein, Kurt Hirſchland vom Bankhaus Hirſchland,
Di=
rektor Heinrich v. Waldthauſen von der Eſſener
Kredit=
anſtalt und Direktor Kerl von der Dresdener Bank.
Deutſche Ermittelungen.
Bochum, 19. März. (Wolff.) Wie jetzt in Eſſen feſtgeſtellt
werden konnte, wurde die Leiche des erſchoſſenen Franzoſen in
die von den Franzoſen beſchlagnahmte Abteilung der Eſſener
ſtädtiſchen Kranlenanſtalt übergeführt. Der Soldat befand ſich
im Keller des beſetten Hauptbahnhofs. Er wurde von außen
durch einen Schuß getötet. Ueber den Hergang der Tat ſind
Er=
mittlungen von deutſcher Seite im Gange.
Mißhandlung deutſcher Bürger.
Berlin, 19. März. Zuſammenhängend mit der
Erſchieß=
ung des franzöſiſchen Poſtens am Eſſener Hauptbahnhof ſind
außer den als Geiſeln Verhafteten noch die Führer
ſämt=
licher Kraftwagen feſtgenommen worden, die einen
Stand am Bahnhof hatten. Die Chauffeure wurden bei der
Feſtnahme der Franzoſen mit Kolben und Bajonetten ſchwer
mißhandelt. Weiter wurden die Beamten und Beam
tin=
nen des Telegraphen= und Fernſprechamtes, die
ſich in den Räumen des ſeir Wochen ſtillgelegten Betriebes
auf=
hielten, vertrieben und das Gebäude von den Franzoſen
beſetzt.
In Lünen wurde laut Lokalanzeiger der Lehrer
Wo=
kowski durch einen Kopfſchuß ſchwer verletzt.
Za dem Anſchlag auf Smeets wird gemeldet: Der
Separa=
kiſtenführer befürchtete ſeit längerer Zeit ein Attentat und ging
deshalb meiſt in franzöſiſcher Offiziersuniform aus.
Ein Deutſcher aus dem Hinterhalt erſchoſſen
TT. Eſſen, 19. März. In der Nacht vom Samstag auf
Sonntag, ungefähr gegen 2½ Uhr, wurde die Feuerwvehr zur
Verlulesſtraße alarmiert. Sie fand einen deutſchen Paſſanten
Mit einem S huß in den Hinterkopf auf der Straße liegend. Nach
Angabe eines Zeugen ſollen drei Franzoſen iün erſchoſſen haben.
Die Frauzoſe.: hätten ſich den Erſchoſſenen angeſehen und wären
Lann elig fortgegangen. Man ſtellte in dem Erſhoſſenen den
2jühr gen Bichdruckereibeſitzer Kurt Schulte feſt. Die Feuer=
De9r bieſorgt: einen Krankenwagen, um den anſcheinend Toten
A2guhelen. Inzwiſchen kam eine franzöſiſche Patroniſle unter
Führung eines Offiziers. Dieſer erklärte, der Erſchoſſene hätte
vorher einen franzöſiſchen Koch im Keller des Handelshofes
durch einen Revolverſchuß verwundet. Schulte durde nun auf
Anordnung des franzöſiſchen Offiziers in Begleitung zweier
deutſcher Kriminalbeamter und einem deutſchen Arzt zum
Kohlenſyndikat, dem Sitz der franzöſiſchen Kommandantur,
ge=
bracht. Als man noch Lebzeichen bei ihm entdeckte, wurde er
dann dem Städtiſchen Krankenhaus zugeführt, wo er geſtern
nachmittag ſeinen Verletzungen erlegen iſt.
Drahtverhaue vor der Kirche.
Waltrop, 19. März. (Wolff.) Die franzöſiſchen
Be=
ſatzungstruppen haben den Prozeſſionsweg, der
Eigen=
tum der Kirchengemeinde iſt, durch Drahtverhau
ge=
ſperrt. Auf den Einſpruch des Kirchenvorſtandes wurde ein
weiterer, noch ſtärkerer Drahtverhau auf dem Kirchplatz bis
zur vorderen Kirchentür angelegt. Der Kommandant teilte auf
den Proteſt mit, daß dieſe Drahtverhaue zum Schutze der
fran=
zöſiſchen Truppen notwendig ſeien!
„Beſchlagnahmt”.
Köln 19. März. (Wolff.) Die Belgier haben bei der
Reichs=
bankſtelle in München=Gladbach ein Guthaben von 68 Millionen
Mark beſchlagnahmt. Der Direktor der Reichsbankſtelle iſt
ver=
haſtet worden. Hierauf ſchloſſen ſäentliche Banken. — Bei der
ſtädtiſchen Sparkaſſe in Julich wurden von den Franzoſen die
Gelder der Rhein= und Ruhrhilfe, angeblich 6 Millionen Maxk,
beſchlagnahmt.
Die Verkehrslage.
Münſter, 19. März. (Wolff.) Die Verkehrslage iſt
un=
verändert. Geſtern war die Kontrolle der Perſonenzüge auf den
an der Oſtgrenze des Einbruchsgebietes gelegenen Kontrollſtellen
beſonders ſcharf. Auf der militariſierten Strecke wurden die
Oberbahnhofsvorſteher Franz und Katzler von den
Bel=
giern als Geiſeln feſtgehalten und gezwungen, auf den
Lokomo=
tiven der franzöſiſchen Militärzüge mitzufahren. In Eſſen
wur=
den in der Nacht zum 18. März ſechs Perſonen von den
Fran=
zoſen feſtgenonmmen, die angeblich an der Sprengung der
Bahn=
ſtrecke Volmarſtein=Vorhalle beteiligt waren. In Witten wurde
das Kopfgeld auf jeden ſich in Witten aufhaltenden
Schutzpoli=
zeibeamten auf 500 00 Mark erhöht.
Ein franzöſiſcher Proviantzug entgleift.
Köln, 19. März. (Wolff.) Am 16. März gegen 9½ Uhr
abends entgleiſte bei der Ausfahrt aus dem Perſonenbahnhof
in Krefeld ein franzöſiſcher Proviantzug. Fünf Güterwagen
wur=
den beſchädigt, davon drei vollſtändig zertrümmert. Die Ein=
und Ausfahrt nach Düſſeldorf iſt geſperrt. Die
Aufräumungs=
arbeiten beanſpruchen längere Zeit. Ueber die Zahl der
Verletz=
ten iſt nichts Beſtimmtes bekannr. Der Materialſchaden iſt ſehr
erheblick.
Le Trocquer im Ruhrgebiet.
Paris, 19. März. (Wolff.) Der franzöſiſche Miniſter für
öffentliche Arbeiten hat ſeine wenigen Stunden, die er im
Ruhr=
gebiet verbrachte, wie Hadas meldet, damit zugebracht, ſich in
Düſſeldorf mit den Militärbehörden zu beſprechen, nach Eſſen
weiterzureiſen, die Konkordiagrube in Oberhauſen, die ſtaatlichen
Gruben und Kokereien von Weſterholt und die Gruben in
Reck=
linghauſen zu beſichtigen. Heute nachmittag wird ſich der
Mi=
niſter von dem Fortſchreiten der Arbeiten zur Räumung des
Rhein=Herne=Kanals überzeugen. Er wird von General
De=
goutte begleitet. Gegen 6 Uhr abends trifft er wieder in Düſſel=
dorf ein und reiſt noch heute abend nach Paris zurück,
Von
Walter Frowein=Lennep,
Vorſtandsmitglied des Eiſen= und Stahlvaren=Induſtriebundes.
Es wird genügend davor gewarnt, die augenblicklichen
fran=
zöſiſchen wirtſchaftlichen Nöte und deren Auswirkung auf die
Politik der franzöſiſchen Regierung zu überſchätzen. Auf der
an=
deren Seite iſt es jedoch direkt erſtaunlich, wie ſchnell ſich die
ganzen Verhältniſſe in einem für die Franzoſen ungünſtigen
Sinne entwickeln, ſchon allein durch die anſchwellende Teuerung
und ihre unausbleiblichen Folgen. Direkt herzerfriſchend wirkt
es auf den deutſchen Beobgchter, wenn er heute in den
fran=
zöſiſchen Zeitungen überall Nachrichten auftauchen ſieht über die
zahlreichen Konflikte mit den Arbeitnehmern, Unruhen,
Streik=
bewegungen, die im Augenblick vor ſich gehen und tagtäglich
zu=
nehmen. Verſtändlich iſt es jedem, daß die Arbeitnehmer unter
Hinweis auf die teurere Lebenshaltung mit Recht höhere Löhne
fordern. Selbſt der ſchläfrigſte Franzoſe bemerkt allmählich, daß
ihm das Ruhrunternehmen an den Beutel geht. Wer Frankreick,
als Rentnerſtaat kennt, weiß, was jede Teuerung in ihrer
Aus=
wirkung hier zu bedeuten hat. Auch kann dieſe nicht im
entfern=
teſten mit dem Maßſtabe unſerer eigenen Verhältniſſe gemeſſen
werden.
Die linksſtehenden Zeitungen erſcheinen mit großen
Man=
chetten: „Die Löhne ſind ungenügend und Erhöhungen unbedingt
erforderlich!” oder: „Wir ſtehen vor einer allgemeinen
Bewe=
gung, damit die Lölne erhöht werden, — nichts kann ſie
auf=
halten!” Wo lokale Verhandlungen ſtattfinden, geht es nur auf
Koſten der Arbeitgeber bezw. der Warenverteuerung. Da, wo
große Gruppen auftreten, lieſt man auch ganz andere
Forderun=
gen, die in bezug auf den jetzt als günſtig erachteten Zeitpunkt
zu denlen geben. Wenn ſchon vom Juni vorigen Jahres bis zum
Dezember Getreide von 76 00 auf 89,00 Frcs. die 100 Kilo, Zucker
von 16100 auf 219,00 Fres., Backöl von 215,00 auf 300,00 Fres.,
Kaffee von 181,00 auf 231,00 Frcs. geſtiegen waren, ſo wird man
ſich an Hand der Deviſenkurſe in bezug auf den franzöſiſchen
Franken ausrechnen können, wie heute dieſe Teuerungen weiter
laufen und zu einſchneidenden Maßnahmen drängen.
Auch findet man in den wirtſchaftlichen Zeitungen nichts
anderes wie Artikel, Gutachten, Anfragen, Eingaben uſw. über
die immer brenzlicher werdende Frage der Vertragslöſungen.
Die franzöſiſche Rechtfprechung kennt bis heute nur den ſtarren
Begriff der Vertragstreue. Sie wird demnächſt wohl genügend
zu tun bekommen, wenn die ſich jetzt zeigenden Schwierigkeiten
in bezug auf die beſtehenden Lieferungsverträge zum Austrag
gelangen. Eine Gruppe klagt über die Rückſichtsloſigkeit der
an=
deren. Alle wollen ſie leinen Schaden erleiden. Geradezu
be=
luſtigend iſt es zu ſehen, welche Anſtrengungen gemacht werden,
um das Ruhrunternehmen zu einem Fall „höherer Gewalt” zu
machen. Wenn es Herrn Poincaré allerdings gelingt, auch
un=
ſeren Herrgott noch abzuſetzen, dann können dieſe Leute wohl
recht haben.
Heute gibt die franzöſiſche Regierung auch im eigenen Lande
offen zu, daß die Ruhrbeſetzung nicht mehr als Pfand, ſondern
als Druckmittel gelten ſoll. Die franzöſiſche Induſtrie bemerkt
alſo, daß ſie ſich auf Verhältniſſe einſtellen muß, die ſie
niemals=
erwartet hat. Sie iſt im höchſten Grade beunruhigt, weil ſie ſich
auf den jetzt ihr zum Bewußtſein kommenden Wirtſchaftskrieg,
wie ſie behauptet, überhaupt nicht eingerichtet hat. Dagegen ſoll
es Deutſchland gelungen ſein, ſich in der beſten und vorſichtigſten
Weiſe darauf vorzulereiten. Sie fordert deshalb auch bei ihrer
Regierung, daß Deutſchland rückſichtslos daran gehindert wird,
ſeinen Verpflichtungen in bezug auf Brennſtofflieferungen
an=
deren Staaten gegenüber nachzukommen. Schon wird auch in
ihren Organen darauf hingewieſen, daß Gefahr beſteht für die
Stillegung der großen elettriſchen Kraftzentralen und auch der
Eiſenbahn.
Die wirtfchaftlichen Kreiſe ſind ſich ſehr wohl darüber klar,
welche Einwirkung die großen Einkäufe im Ausland, beſonders
in England, haben müſſen, hauptſächlich dadurch, daß jeder nach
eigener Willkür kauft und ſo alle Preiſe immer weiter
hinauf=
geſchraubt werden. Während der franzöſiſche Koks heute mit
150,00 Fres. offiziell notiert wird, ſtellt ſich der engliſche Koks
(Durham) in den letzten Tagen auf 330,00 Fres. eif Dünkirchen.
Der durch das offizielle Kotskontor zur Verteilung gelangende
Koks iſt für den Monat März auf 150 000 Tonnen einſchließlich
der Zuſchüſſe, die durch einige amerikaniſche und tſchechiſche
Lie=
ferungen entſtehen, veranſchlagt. Dabei iſt der geringſte heutige
normale Bedarf ſchon auf 700009 Tonnen monatlich zu
be=
meſſen. Dieſe Mitteilung iſt ſogar in einer der kedeutendſten
franzöſiſchen Zeitungen der Eiſen= und Stahlinduſtrie in fett
gedruckten Buchſtaben gebracht mit dem noch größer gedruckten
Zuſatz, daß infolge der bevorſtehenden Gefahr es außerordentlich
zu bedauern iſt, daß man die franzöſiſche Bevölkerung ſo wenig
über den wahren Stand der Lage unterrichtet hat.
Zugegeben wird von allen Seiten, daß von der Ruhr
über=
haupt keine Brennſtoffe eingegangen ſind. Die unmöglichſten
Vorſchläge werden gemacht, um die ſich anſammelnden Vorräte
zu verladen. Aus allem geht aber die vollſtändige Ratloſigkeit
ſelbſt der wirtſchaftlichen Größen Frankreichs hervor. Was man
aum wagt, zu ſagen, das iſt die große Enttäuſchung, die Bel=
unter der Ruhrbeſetzung gelitten hat, beſtimnte Koksmengen an
Frankreich im Austauſch von Sckrott liefern ſoll, und zwar drei
Waggons Koks gegen einen Waggon Schrott. Mehr wie 30
Ton=
nen Koks im Monat will die belgiſche Regierung jedoch nicht
her=
ausgeben. Inzwiſchen bekomnt aber die franzöſiſche Juduſtrie
überhaupt keinen Kols von Belgien. Man kann die Wut der
Franzoſen begreifen, wenn man weiß, daß im Jah e 1213 die
Schrottausfuhr von Frankreich rah Delgien 51 90. Tonnen im
Jahie betrug, während Belgien au Frankreich 511 G0 Tonren
Koks lieferte.
Die wöchentlich ſtattfindenden Situngen zwiſchen der
Re=
gierung, der Hütteninduſtrie und den Berzwerksbeſitzern haben
bisher auch kein anderes Ergebnis gezeitigt, als eine
Zwangs=
rationierung von Fall zu Fall für den dringendſten Bedarf. Im
ganzen ſollen gugenblicklich in den Propinzen Moſelle und
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. März 1923.
Rummer 78.
Meurthe=et=Moſelle nur noch 45 Hochöfen im Betriebe ſein,
ein=
ſchließlich der mit reduzierter Leiſtung, während es am 31.
De=
zember 88 Oefen waren. Die franzöſiſche Tageszeitung
L’Infor=
wation brachte vor einigen Tagen einen ſehr unvorſichtigen
Ar=
tikel, nach dem die Hauptſchuld an dem augenblicklichen Zuſtand
daran liegen ſoll, daß, anſtatt die Wiederherſtellung der
zerſtör=
ten Werke zu betreiben, was ohne weiteres möglich geweſen
wäre, ſich Frankreich ausſchließlich auf den billigen deutſchen
Koks eingeſtellt hat. Im Friedensvertrag iſt als Vorausſetzung
für die deutſchen Kohlen= und Kokslieferungen die allerſchnellſte
Wiederinſtandſetzung der franzöſiſchen Bergwerke niedergelegt.
Aus dem Artikel der L’Information geht klar und deutlich
her=
vor, daß alles getan worden iſt, um dieſe Wiederherſtellung zu
hintertreiben. Die Kokserzeugung im nördlichen Frankreich ſoll
1913 allein für die beiden Provinzen Nord und Pas de Calais
annähernd 2½ Millionen Tonnen betragen haben. Im Jahre
1921 ſollen dagegen nur 376000 Tonnen und 1922 auch nicht
mehr als 540 000 Tonnen herausgebracht worden ſein. Daraus
ergab ſich alſo eine Erzeugung von 22 Prozent der
Vorkriegs=
lieferungen. Der Ausbau der durch den Krieg unverſehrt
ge=
bliebenen Koksöfen iſt ebenfalls deshalb nicht erfolgt, weil keine
genügenden Auſträge vorlagen bezw., wie ſchon oben bemerkt,
alles ſich auf den billigen deutſchen Koks einſtellte. Aus dem
Artikel der L’Information geht ferner mit größter Gewißheit
hervor, daß, wenn die franzöſiſche Koksherſtellungsmöglichkeit
voll ausgenutzt worden wäre, ein Vorwand zur Ruhrbeſetzung
überhaupt nicht beſtanden hätte.
Man kann ſehr gut verſtehen, daß unter ſolchen Umſtänden
der Regierung inmer ſtärlere Vorwürfe gemacht werden dafür,
daß ſie das Ruhrunternehmen nur vom politiſchen und
militäri=
ſchen Standpunkte vorbereitet hat und nun die kataſtrophalen
wirtſchaftlichen Folgen ſich im Lande bemerkbar machen. Man
fFricht allerdings von Maßregeln ſeitens der franzöſiſchen
Re=
gierung, über die in der Oeffentlichkeit noch nichts verlauten
dar; bezw. die man ſich noch ſcheut, zur Anwendung zu bringen.
Sie ſollen es ermöglichen, den begonnenen Wirtſchaftskrieg beſſer
durchzuhalten und eine zu ungünſtige Einwirkung auf die
fran=
zöſiſche Währung zu vermeiden. Keiner weiß aber bisher zu
ſagen, was geſchehen kann, um dieſes zu erreichen. Inzwiſchen
jammert man überall über den Mangel an Brennmaterial,
Roh=
ſteffen uſw., befürchtet die Stillegung der meiſten Fabriken,
hat beſondere Angſt vor einer demoraliſierenden Entlaſſung der
Arbeitnehmer und weiſt vor allen Dingen auf die immer ſtärker
werdende Verteuerung mit all ihren noch unüberſehbaren
Fol=
gen hin.
Wir haben alſo gar keine Urſache, unſere bisherigen Erfolge
herunterzuſetzen. Im Gegenteil, heute iſt jeder Franzoſe durch
das Ruhrunternehmen wachgerüttelt. Die große Maſſe ſieht nur
die ihr auferlegten Opfer, ihr fehlt das Verſtändnis für etwas,
das nur Einzelnen zugute kommt. Beſonders aber fehlt ihr der
ſeeliſche Anklang, der bei uns die Fäuſte ballen und den Willen
hart werden läßt.
Das eine iſt ſicher und jeder ſollte ſich dieſes tagtäglich vor
Augen führen: Je länger wir in dem begonnenen Kampf
aus=
halten und unſeren unbeugſamen Willen zeigen, jedes, aber auch
jedes Opfer bringen, je wirkſamer und nachhaltiger ſtärken wir
unſere Lage, wenn es einmal zu Verhandlungen kommt, ſtärken
aber beſonders unſer Anſehen vor der Welt und vor uns ſelbſt.
Verhängung von Geld= und Freiheitsſtrafen.
Krefeld, 19. März. (Wolff.) Das belgiſche
Kriegs=
gericht verhandelte geftern in einer läängeren, bis in die
Abendſtunden dauernden Sitzung gegen eine Reihe von Zoll=
und Eiſenbahnbeamten, die an der Kundgebung am
Bahnhof Kaldenkirchen, anläßlich der Vehaftung des Zollrats
Deichmann und der Abführung der Oberzollinſpektoren
Morel und Ufer teilgenoumen haben. Es wurden nach der
Fölniſchen Volkszeitung folgende Strafen verhängt:
Zollinſpek=
tor Peterſen: vier Monate Gefängnis und 200000 Mark
Geld=
ſtrafe: Oberzollinſpektor Glickmann: zwei Monate Gefängnis und
109000 Mark Geldſtrafe; Oberzollinſpektor Strauch: ein Monat
Gefäugnis und 100000 Mark Geldſtrafe; die Zollinſpektoren
Schmidt und Sommer und die Zollwachtmeiſter Voſſen und
Gin=
ditzki: zwei Monate Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe. In
Abweſenheit wurden verurteilt: die Oberzollſkretäre Klug,
Damm und Senony ſowie der Angeſtellte Schröder zu drei
Mo=
naten Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe:
Eiſenbahninſpek=
tor Niſſen zu 100 000 Mark und der Eiſenbahnſupernumerar
Deliſſen zu 50 000 Mark Geldſtrafe.
Betrügereien der Ausbeuter.
U. Paris 19. März. Nach einer Meldung des Matin
aus Brüſſel berichtet das Blatt Le Soir aus Düſſeldorf über
Unterſchleife im belgiſchen Beſatzungsſektor, da Waren, die für
die Alliierten auf Reparationskonto reſerviert waren,
verſchwun=
den ſeien. Eine Unterſuchung habe feſtgeſtellt, daß hierdurch
eine Anzahl belgiſcher Beamter kompromittiert wurde.
Verſchie=
dene Verhaftungen ſind vorgenommen worden.
Konzerte.
F.N. Die Städtiſche Akademie für Tonkunſt
ver=
anſtaltete im Kleinen Haus des Landestheaters ein
Wohl=
tätigkeitskonzert, deſſen Ertrag der Darmſtädter
Not=
hilfe zufließen ſoll. Den größten Teil der Vortragsfolge beſtritt
der „Inſtrumentalverein und Orcheſter der Akademie” unter
Lei=
tung des Städtiſchen Muſikdirektors Herrn Wilhelm Schmitt.
Haydus bekannte Sinfonie mit dem Paukenſchlag begann. Sie
gehört mit ihrer großen Form und dem ſtets feſſelnden geiſtvollen
Inhalt zu den ſpäten Sinfonien für die von Haydn in London
geleiteien Konzerte und zeigt den Stil, der durch ihn zum
klaſſi=
ſchen Vorbild für Generationen wurde. Die Aufführung war
recht gut. Das Streichorcheſter, der Hauptträger der muſikaliſchen
Gedanken, ſpielte mit vorzüglicher Exaktheit, in der
kammer=
muſikartigen Ausfeilung des Striches und des Vortrags fühlt
man die ſachverſtändige und überaus ſorgfältige Einſtudierung.
Kontrabäſſe und Bläſer waren durch Künſtler des
Landestheater=
orcheſters ergänzt, und ſo war bei letzteren zuweilen ein kleiner
Zwieſpalt zwiſchen Dilettanten und Berufsmuſikern fühlbar, der
aber bei Liebhaberorcheſtern ſtets in Kauf genommen werden
muß, ſelbſt unter den günſtigſten Umſtänden.
Mit beſonderer Hingabe wurde die büſtere Maureriſche
Trauermuſik von Mozart vorgetragen, ein wundervolles,
tief=
ernſtes Adagio, in dem Klagen und ſchmerzliche Akzente
ab=
wechſeln, und das in dem verſöhnlichen C=Dur=Dreiklang
ver=
klärt abſchließt. Hier wurde der Ansdruck in den einzelnen
Inſtrumenten am ſtärkſten belebt und die Wirkung dadurch
be=
ſonders unmittelbar. Die ſogenannte „Jenaer” Sinfonie, die
Beethoven zugeſchrieben wird, machte den Schluß. Sie müßte
noch in Bonn entſtanden ſein, denn ſchon in den erſten Wiener
Werken des Meiſters, iſt die Fantaſie freier und bedeutſamer.
Ebenſogut könnte ſie von einem der Modekomponiſten der beiden
letzten Jahrzehnte im 18. Jahrhundert, etwa von Anton
Ro=
ſetti, ſammen. Heiteres, freudiges Muſizieren ſteht im
Vorder=
grund, bis auf kleine, beſonders feine Züge in Nachahmungen
und Variationen geht nichts über dasjenige hinaus, was man
damals an edlem Unterhaltungswert von guter Muſik forderte.
Auch hier hielt ſich das Orcheſter faſt ausnahmslos recht gut
brackſte das Werk ſympathiſch zum Vortrag und machte ſeinem
verdienſtvollen Dirigenten alle Ehre. Die Städtiſche Akademie iſt
därin anderen Anſtalten gegenüber beſonders günſtig geſtellt,
daß ſie durch die enge Verbindung mit dieſem leiſtungsfähigen
Orcheſter ihren Ausſldungsſchülern ſtarke Bildungsmöglichkeiten
derſchaffen lann.
Dazwiſchen ſpielte ein blinder Pianiſt, Herr Johann
Ver=
ſter, die C=Moll=Sonate von Chopin. Bei ausgezeichnet klarer
Technik und einer durch die Erſchwerung der ſonſt doch zum
Poincaré macht Verſprechungen.
Loucheur über das Frankreich von morgen.
* Paris, 19. März. (Priv.=Tel.) Auf einem Bankett der
Pariſer Journaliſten hielt Poincaré wieder einmal eine
Rede, in der er aber nur mit vompöſen Verſprechungen
auf=
warten konnte. Er warnte die Preſſe vor deutſchen
Preſſenach=
richten und ſchloß: Deutſchland wird bald gezwungen ſein, uns
Reparationen zu geben und unſere Sicherheit definitiv zu
garan=
tieren. Der ſo lange hinausgezögerte ungewiſſe Frieden wird
dann Wirklichkeit werden. — In Grnoble hielt Loucheur eine
Rede, die dagegen anders klang. Er erklärte, Frankreich habe
durchaus friedliche Abſichten. Das Frankreich von morgen werde
noch mehr ein Land des Friedens ſein. Aber das ſei nur möglich,
wenn die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern, die die
Natur zu Nachbarn nuachte, erſt definitiv geregelt ſeien. Da die
Ereigniſſe das Sicherheitsproblem wieder aufgeworfen hätten,
müſſe dieſes Problem zuerſt gelöſt werden. Frankreich ſüche keine
Vorherrſchaft, werde aber auch keine ertragen.
Song=
Satgnwehangen
des Deutſchen Reiches
Garantiert von der Reichsbank
Schluß der Zeichnung:
Sombengfvengkmätzk- g.
Die Ausgaben für die Ruhrbeſetzung.
Paris 19. März. (Wolff.) Havas erfährt offiziös, daß
die franzöſiſche Preſſe im allgemeinen die Ausgaben für die
Beſetzung des Ruhrgebietes ſtark übertrieben habe. In einem
Schreiben, das der Finanzminiſter ſoeben der
Finanzkommiſ=
ſion der Kammer habe zugehen laſſen, ſeien die Kredite ſür die
geſamten Ausgaben in den erſten vier Monaten des Jahres
an=
gefordert worden, und zwar mit 196 Millionen Franken. 36
Mil=
lionen ſeien von den Koſten als Unterhalt der franzöſiſchen
Truppen im Landesinnern abzuziehen, ſo daß ſich die durch die
Beſetzung entſtandenen Mehrausgaben in den erſten vier
Mo=
naten des Jahres auf netto 160 Millionen Franken beliefen.
Kommuniſt Höllein in Paris verhaftet.
Paris 19. März. (Wolff.) Der kommuniſtiſche
Reichstagsabgeordnete Höllein iſt nicht, wie die
geſtrigen Morgenblätter berichteten, am Samstag nach Schluß
der Proteſtkundgebung der franzöſiſchen Sozialiſten nach der
Grenze abgeführt worden. Höllein befindet ſich in Haſt und
iſt, wie ihm bei ſeiner erſten Vernehmung mitgeteilt wurde, in
den Anklagezuſtand verſetzt worden wegen
Ver=
gehens gegen die innere und äußere Sicherheit
des Staates auf Grund der am Samstag abend gehaltenen
Rede.
Ein Ereignis im engliſchen Parlament.
London, 19. März. Der morgen im Unterhaus
ſtatt=
findenden Ausſprache über den von dem Arbeitermitglied
Snowden einzubringenden Antrag ſieht man mit großem
Intereſſe entgegen. Der Antrag bezeichnet das kapitaliſtiſche
Sy=
ſtem als einen Fehlſchlag und fordert die allmähliche Erſetzung
des augenblicklichen Syſtems durch eine induſtrielle und ſoziale
Ordnung, die ſich auf Oeffentlichkeit, das Eigentum
und demokratiſche Kontrolle der Produktion
mittel und der Produktionserzeugniſſe gründe.
Der Anfrag wird als das wichtigſte parlamentariſche Ereignis
ſeit langer Zeit bezeichnet.
G ng
großen Teil durch die Augen geleiſteten Kontrolle beſonders
be=
wundernswerten Spielſicherheit hat dieſer Künſtler die Gabe
ſtarker innerer Konzentration und ganz perſönlicher
Durch=
dringung deſſen, was er vorträgt. Er ſpielte Chopin zuweilen
männlicher, ſpröder, als man es ſonſt hört, alles dies aber iſt
aus innerer Nötigung heraus entſtanden und klingt echt und
wahr. Die kurze Probe, der auf den begeiſterten Beifall noch
eine verzüglich geſpielte Etüde als Zugabe folgte, ließ den
Wunſch verſtehen, dieſen guten Pianiſten und ſchätzenswerten
Künſtler auch in anderen Leiſtungen kennen zu lernen.
N. Am gleichen Abend gab das Darmſtädter
Streich=
quartett der Herren Mehmel, Volke, Brückmann,
Andrä ſeinen dritten Kammermuſikabend im
Traubeſaal, wie gewohnt bei gutem Beſuch. Hörten wir geſtern
vom Schnurrbuſch=Quartett das a=moll=Streichquartett aus
Schumanns op. 41, ſo erklang heute das vorwiegend heitere, in
den letzten Sätzen ſtärkere Leidenſchaft atmende F=dur=Quartett
aus demſelben Werk. Ganz beſonders erinnert an Schumanns
glückliche Liebeszeit, die den herrlichen Liederfrühling hervorrief,
das klanglich blühende Thema mit den prachtvollen Variationen,
die mit großer Wärme geſpielt wurden. Ein Klavierquartett in
C-moll von Theodor Kirchner, einem Romantiker, der im
weſent=
lichen der Schumann=Schule folgt, aber auch von Liſzt und
Wagner nicht unbedeutende Anregungen erhält, folgte dann
unter Mitwirkung von Herrn Kapellmeiſter Joſeph
Roſen=
ſtock. Gediegene Arbeit, ſchöner Klang und perſönliche Wärme
zeichnen dies Werk aus, manches in ihm beginnt allerdings ſchon
zu verblaſſen. Beſonders feſſeln die wuchtigen Rhythmen der
Einleitung und das herrliche Adagio, das mit einer Melodie im
Violoncell verträumt ausklingt. Von beſonderem Wert iſt das
Streichquartett von dem leider ſo jung geſtorbenen Ottokar
Noväcek, op. 10, ein Stück friſcheſter, geſundeſter Muſizierlaune
voll liebenswürdiger, melodiſcher Einfälle und rhythmiſcher
Pi=
kanterie. Böhmiſches Muſikantentum reicht ſich hier die Hand
mit gediegenſtem Können und feiner Herzensbildung. Der
Bei=
fall, den die beliebten Künſtler durch die volle Hingabe an die
Werke ernteten, war wohlverdient. Herr Roſenſtock ſchien
auf einem wenig günſtigen Flügel zu ſpielen, denn die bei ihm
gewohnte Klarheit des Tons und Flüſſigkeit der Technik war
wohl mit dem Auge bei ſeiner Spielart zu verfolgen, kam aber
recht unvollkommen und ungleichmäßig zu Gehör. Wir ſind
da=
rum der Ueberzeugung, daß dies am Inſtrument lag, das ſich
in dem kalten Saal ebenſo unbehaglich fühlte, wie die Zuhörer,
und in einigen Tönen auch merklich ſeine Verſtimmung hören
bieß. Ein Glück, daß das Intereſſe für die Werke und
Dar=
bietungen ſo erwärmte, daß man ſeine kalten Füße zuweilen
vergaß.
Auf Umwegen.
„Entmilitariſierung” der Rheinlande,
London, 19. März. (Wolff.) Der Pariſer
Bericht=
erſtatter der Times ſchreibt, es verlaute, daß die
franzöſi=
ſche Regierung die britiſche befragt habe, ob Großbritannien
geneigt ſei, ſich an Maßnahmen zu beteiligen, die dazu beſtimmt
ſeien, die Durchführung der
Abrüſtungsbeſtim=
mungen des Friedensvertrages Deutſchland gegenüber zu
er=
zwingen. Wie auch der tatſächliche Wortlaut der franzöſiſchen
Mitteilungen beſchaffen ſein möge — es ſei klar, daß formell
eine neue Frage vorgebracht werde, und daß die Tür für
interalliierte Beratungen über die Sicherheit Frankreichs
geöff=
net werde. In einem Augenblick, wo das Problem der
poten=
tiellen militäriſchen Stärke Deutſchlands den Alliierten vorgelegt
werde, werde es leichtt ſein, die Verhandlungen von der Frage
der Reparationen auf die der Sicherheit
auszu=
dehnen. Wie erinnerlich, ſeien nichtoffiziell verſchiedene
Pläne zur Erzielung der Sicherheit Frankreichs vorgebracht
wor=
den. Der eine Plan ſehe die Schaffung einer
interalliier=
ten oder internationalen Kontrolle der Rhein=
und Ruhrbahnen, ein anderer die
Entmilitari=
ſierung des linken Rheinufers unter der
Kon=
trolle der Alliierten vor; weitere Pläne umfaßten die
Schaffung eines autonomen Pufferſtaates und die
„Internationaliſierung” des linken
Rhein=
ufers unter der Kontrolle des Völkerbundes.
Dem Berichterſtatter der Times zufolge ſchiene der
augen=
olickliche Schritt Frankreichs in der einen oder anderen Weiſe
eine endgültige Erweiterung der künftigen Beratungen und,
ob=
wohl dies als unrichtig hingeſtellt werde, eine allgemeine
Er=
örterung der franzöſiſch=deutſchen Beziehungen zu bedeuten. Man
ſei zurückgekommen zu der franzöſiſchen Idee einer
gründ=
lichen Abänderung des Verſailler Vertrages
mit Bezug auf die militäriſchen Beſtimmungen. Die
Ar=
tikel 42, 43 und 44 (die militäriſchen Anordnungen für das
Rheinland betreffend) ſeien, wie behauptet werde, in ihrer
augenblicklichen Geſtalt nicht wirkſam. Es werde
daher erwartet, daß Poincaré bald ſeine Anſichten über dieſen
Punkt öffentlich bekannt geben und erklären werde, daß die
Hin=
ausſchiebung der Räumung des Rheinlandes nicht genüge,
um der Gefahr zu begegnen. Im Zuſammenhang damit ſeien
Andeutungen von britiſcher Seite, daß unter gewiſſen Umſtänden
und unter gewiſſen Bedingungen ein militäriſcher
Ga=
rantiepakt wieder angeboten werden könne, in Paris gut
aufgenommen worden. Ein ſolcher Pakt aber würde, wie der
Berichterſtatter hervorhebt, aller Wahrſcheinlichkeit nach ge
nügen, um die Franzoſen von dem Wunſche nach einem „nen
günſtigeren Rheinlandregime, als ſie es jetzt hätten,
abzu=
bringen.
London, 19. März. (Wolff.) Die Daily News ſchreibt,
der Plan der En=militariſierung der Rheinlande
unter internationalen Bürgſchaften an Stelle der
augenblicklichen Beſetzung finde in Frankreich und
andersw=
wachſende Zuſtimmung. Das Blatt gibt jedoch zu, daß der
Pian nicht von außen auferlect werden könne und daß er zu
Boden fallen müſſe, wenn er von Frankreich oder Deutſchland
verworfen werde. Die Daily News bezeichnet die
halbamtlich=
franzöſiſche Erklärung, daß Frankreich jedes
Vermittlungs=
angebot als feindlichen Akt anſehen werde, als eine
törichte Handlung, die auch als eine ſolche behandelt werder
müſſe. Sowohl als Alliierte und Aſſoziierte während des
Krie=
ges wie auch als Unterzeichner der Völkerbundsſatzung hätten
die Nachbarn Frankreichs zweifellos das Recht und die
Pflicht ihre Vermittlung anzubieten und Angebote mit kon.
ſtruktiven Vorſchlägen zu begleiten.
Roßbach verhaftet.
Berlin, 19. März. (Wolff.) Am 17. März abends fand
in Wannſee bei Berlin eine Zuſammenkunft jüngerer Leute ſtatt
die dem ehemaligen Freikorpsführer Roßbach und deſſen Ge
ſinnungsgenoſſen naheſtehen. Die Verſammlung wurde von der
Berliner politiſchen Polizei aufgelöſt. Roßbach, der perſönlick
an der Verſammlung teilnahm, wurde feſtgenommen und
dem Berliner Polizeipräſidium zugeführt. Es iſt gegen ihn ein
polizeiliches Ermittelungsverfahren wegen des dringenden Ver
dachtes gegen das Geſetz zum Schutze der Republik im Gange
Nach Abſchluß dieſes Ermittelungsverfahrens wird Roßbac
dem Richter vorgeführt.
Ein Falſchmünzerneſt ausgehoben.
Berlin, 19. März. (Wolff.) In Halenſee wurde eine
Falſchmnünzerwerkſtätte ausgehoben, die ſeit Frühjahr 1922 in
Deutſchland, Frankreich, Polen, Belgien und Rußland ſehr gut
nachgemachte Fälſchungen engliſcher Zehnpfundſcheine in Umlau
brachte, ſo daß ſelbſt eine Reihe engliſcher Banken mit den Fäl
ſchungen betrogen wurden. Der Haupttäter iſt ein ruſſiſcher
Kunſtwaler Miſſejedoff, der, als die Krimianlbeamten in
ſeine Wohnung eindrangen, gerade mit der Herſtellung falſche:
amerikaniſcher Hundertdollarnoten beſchäftigt war.
Goethes „Urfauſt”
Anfang 1887 entdeckte Erich Schmidt als junger Leiter des
Weimarer Goethearchivs im Nachlaß des Hoffräuleins von
Göchhauſen die Abſchrift, die den „Fauſt” in ſeiner älteſten
Ge=
ſtalt erhalten hat. Dieſer Entdeckung folgte alsbald die Heraus
gabe, in deren Einleitung die Entſtehungsgeſchichte des „Fauſt !“
endgültig klargeſtellt wurde.
Danach erhält der ſogenannte „Urfauſt”, was von Goethe
vor ſeiner Ueberſiedlung nach Weimar niedergeſchrieben wurde
zuſammengeſtellt zur Vorleſung im Kreiſe der Weimarer
Hof=
geſellſchaft. Dieſer Geſellſchaft gehörte das Fräulein Luiſe von
Göchhauſen als vertrauteſte Freundin Anna Amalias an. Auch
ſie empfand den tiefen Eindruck dieſer Vorleſung: die beiden
Pole, um die ſich ber erſte Teil der Tragödie dreht, der
Tita=
nismnus des Geiſtes und die Weltluſt der Sinne, waren bereits
gefunden und übten ihre magiſche Kraft aus.
Freilich: Fauſts Erkenntnisdrang entbrennt mit elementarer
Gewalt nur im Anfangsmonolog. Durch die wuchtige Erſchei
nung des Erdgeiſtes niedergedrückt und während des Geſpräches
mit dem trockenen Schleicher nur innerlich fortſchwelend, geläng
ſein Feuer noch nicht zu dem neuen Ausbruch des zweiten
Mono=
logs mit ſeinen Selbſtmordgedanken, harrt es auch noch ver
gebens der hölliſchen Erſcheinung, die ihm einen anderen Aus
gang verſchaffen follte. Vielmehr klafft hier eine große Lücke
die größte des „Urfauſt” und auf das Geſpräch mit
Wagne=
folgt unvermittelt die Schülerſzene, in der Mephiſto vor den
Studenten den Profeſſor und Teufel ſpielt — noch zu burles
gegenüber der ſpäteren Faſſung. Auch die darauffolgende
Szen=
in Auerbachs Keller iſt hier in derberem Ton gehalten; die Ver)
wechſeln noch mit ſtudentiſcher Profa, und den tollen Weinſpu
verübt Fauſt in eigener Perſon, wie in der Sage. Manche per
ſönliche und lokale Beziehungen, voll Reiz ür die intimerer
Goethefreunde, wurden ſpäter getilgt und ſind alſo nur durd
den „Urfauſt” erhalten.
Wenn der junge Goethe für die Darſtellung ſeines Erkennt
nisdranges nach dem Weſen der Welt noch nicht reif genug war
ſo hatte ihn doch den Lauf derſelben in Luſt und Schmerz die
Liebe kennen gelehrt. Aus Wahrheit und Dichtung unlöslich ver
woben, iſt ſchon im „Urfauſt” das Gretchendrama in allen
weſent=
lichen Zügen enthalten. Der Fauſt des jungen Goethe bedurfte
freilich keiner Verjüngung: die grandioſe Szene der Hexenkuch”
mit ihren ſchrillen Tönen und fratzenhaften Geſtalten fehlt da
her. Statt ihrer leitet jenes ſtiwmungsvolle kleine Momentbild
in dem Teufel und Erdenſohn am Kreuz vorbei ihre Straße zie
hen, aus Auerbachs lärmendem Keller in Gretchens ſtille Sphaks
Rummer 28.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. März 1923.
Eeite 3.
Die Rede des Reichspräſidenten.
*
Hamm, 19. März. Der Reichspräſident iſt in Begleitung
riniger Reichs= und Staatsminiſter geſtern in Hamm
eingetrof=
fen und hielt eine Anſprache an die Vertreter der Induſtrie, der
Beamten= und Arbeiterſchaft des beſetzten Gebietes, in der er
etwa folgendes ausführte:
In dieſen ſchickſalsſchweren Tagen habe ich das „dhafte
Be=
dürfnis emipfunden, mit Ihnen, den berufenen Vertretern des
wirtſchaftlichen und öffentlichen Lebens im Ruhrgebiet, in
per=
fönliche Ausſprache zu treten, in dem wir gemeinſam erörtern
wollen, wie Reich und Staat die Schäden der us
aufgedrun=
genen Abwehr lindern und heilen können. Nach der Feſtellung
der Tatſache, daß Deutſchland ſeit Abſchluß des Verſailler
Frie=
densberttages alles getan habe, was in ſeinen Kräften ſtand, um
die rückſichtsloſen Forderungen der Entente zu befriedigen, fuhr licher Dank gezollt für die Bekundung ihrer
Zuſammengehörig=
der Reichspräſidenr fort:
„So können wir mit rühigem Gewiſſen vor aller Welt
feſt=
ſtellen, daß Deutſchland es nicht iſt, das dieſe
Ausein=
anderfetzung verſchuldet oder gar geſucht hat. Die
Unruhe=
ſtifter, die Schuldigen an dieſem Konflikt, der immer weitere
Wellen ſchlägt, und heute ſchon ganz Europa in Mitkeidenſchaft
zieht, ſitzen da, tvo man ſchon ſeit Jahrhunderten nach der
Rheingrenze ſtrebt, wo man deutſche Stämme und
Ge=
biete wie Regerkolonien mit Gewalt an das eigene Land
an=
ſchmieden will, wo man die Ruhrbeſetzung ſchon lange
beſchloſ=
ſen hatte, ehe man ſich die Ziffern der Kohlen= und
Holzlieferun=
gen zurecht gemacht hatte. Dieſer Einbruch eines fremden
Hee=
res in ein friedliches und arbeitſames Gebiet, heuchleriſch der
Welt als Entſendung einer Iugenieurkommiſſion mit geringer
militäriſcher Bedeckung angekündigt, iſt der leichtfertigſte Bruch
von Recht und Moral, den die neuere Geſchichte keunt, durch
nichts veranlaßt und begründet, wirtſchaftlich ein vollkommener
Wahnſinn. Dieſer Einbruch iſt die kraſſe und faſt unverhüllte
Aeußerung des franzöfiſ hen politiſchen und wirtſchaftlichen
Im=
perialismus. So wurde dieſer ruchloſe Einbruch auch von
Ihnen, Männern und Frauen an der Ruhr, gleich erkannt. Sie
wußten, daß hier ein Anſchlag auf Ihre und unſre Lebensbedin=
4 gungen gemacht wurde, daß unter dem fadenſcheinigen Vorwand
von Reparationszielen deutſches Land und deutſche Arbeit
frem=
der kapitaliſtiſcher Beut=ſucht dienſtbar gemacht werden ſollen;
Sie, Arbeiter wie Unternehmer, wußten, daß das deutſche
Wirt=
ſchaftsleben und die deutſche Einheit in höchſter Gefahr ſtanden.
Ohne daß es auch nur einer Aufforderung der Regierung bedurft
hätte, ſchloſſen Sie ſich in einigem und entſchloſſenem Widerſtand
zuſcmmen. Das iſt gerade das Große an dieſer Abwehr, daß ſie
nicht befohlen oder angeordnet wurde. Kein Plan über
Organi=
ſation und Methode dieſer Abwehr lag vor. Aus dem Boden
der Heimat, aus dem zähen Willen ihrer Bewohner, aus eigener
politiſcher und wirtſchaftlicher Erkenntnis entſtand ſpontan und
allerorts die Front des Widerſtandes gegen militäriſche Verge= reit iſt. Noch herrſcht bei ihnen der Geiſt militäriſcher und
wirt=
waltigung. Sie haben durch dieſe Haltung, durch dieſen
impul=
ſiben Willen der Einzelnen, der zuſammenfloß zu dem Willen
eines Volkes, der Welt gezeigi, daß
die Macht der Idee größer und ſtärker iſt als die Idee der Macht.
Mit nüchterner Ueberlegung, Entſchloſſenheit und zähem Willen
zur Selbſtbehauptung, geſtützt auf unfer unerſchütterliches gutes
Recht, leiſten Sie einer bis an die Zähne bewaffneten
Militär=
macht Widerſtand. Zähneknirſchend ertragen Sie brutale Ge= dauernd unſerer Arbeit entzogen wäre, wenn es dann zu Ende
waltakte, ohne ſich durch alle dieſe rohen, geradezu
ſadiſti=
ſchen Quälereien zu Unbeſonnenheiten hinreißen zu laſſen.
So haben Sie mit der Macht des eiſernen Willens den Erfolg
erkämpft.
Nichts hat der Gegner erreicht, alle ſeine Methoden ſind fehl= 1
geſchlagen.
Das dankt Ihnen heute mit bewundernder Anerkennung das
genze deutſche Volk! Das ganze Volk, das einig und geſchloſſen
hinter ſeinen Brüdern im Ruhrgebie ſteht! In herzlicher
Be=
wegung gedenken wir aller derer, die in dieſem Abwehrkampfe
im Vordertreffen ſtehen, der Beamten des Reiches, des Staates
und der Kommunen und der Männer der Schutzpolizei, gegen die
ſich mit beſonderem Haß die brutale Roheit einer enttäuſchten
Soldateska richtet, der Eiſenbahner aller Dienſtzweige, die eher
Freiheit, Haus und Hof dahingeben, als ſich fremdem Joche
beu=
gen, der Schiffer und Transportarbeiter, die verächtlich auf alle
Lockungen und Bedrohungen blicken, der in zähem und
ent=
ſchloſſenem Willen zuſamenſtehenden Bergleute, der Führer
des Bergbaues und aller Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die die
Not und Laſt dieſen paſſiven Widerſtandes tragen. Was von der
Baden. Allen danke ich im Namen des Reiches aufs herzlichſte. anfgezwungenen Kampfe ſteht. Der Widerſtand gegen den
fre=
die Kämpfer an Ruhr und Rhein dem Vaterland in ſchwerſter Weſtfalicus äußere ſich nicht in unbeſonnenen Ausdrücken, ſon=
Zeit geleiſtet haben! In Trauer und Empörung gedenken wir
aber auch der erſchreckend zahlreichen toten Volksgenoſſen, die
eine brutale, Recht und Geſetz mit Füßen tretende fremde
Militärwillkür ermordet hat, die einem unmenſchlichen
Militär=
terror zum Opfer gefallen ſind. Ihrer Hinterbliebenen zu
geden=
ken, ihnen unſere Fürſorge zuzuwenden, ſoll eine Ehrenpflicht
des ganzen Volkes ſein.
Mit freudiger Befriedigung können wir feſtſtellen, daß die
Pflicht, den Bedrängten im Einbruchsgebiet helfen zu müſſen,
und der Wille, ihnen nach Kräften beiziſtehen, in allen Schichten
des deutſchen Volkes lebendig iſt; auch dieſe Opferfreude iſt eine
impulſive, wie der Wille zur Abwehr von ſelbſt entſtanden in
allen Kreiſen des Volkes. Groß iſt die Fülle der Spenden und
Gaben, die aus dem ganzen Reiche, von vielen Deutſchen jenſeits
unſerer Grenzen und zahlreichen Deutſchenfreunden im
Aus=
lande täglich zuſammenfließen. Allen dieſen Gebern ſei
herz=
keit zu den Brüdern in Not und ihre Hilfsbereitſchaft, die wir
auch weiter brauchen. Wir hoffen zuverſichtlich, daß dieſe
Opfer=
bereitſchaft nicht erlahmt, ſondern erſtarkt.
Jeder neue Druck, jede neue Gewalttat der Geguer muß mit
neuer Hilfe für die Bedrückten erwidert werden.
Beſonders erfreulich iſt, daß hier im Hammer Revier wie in den
andren deutſchen Kohlenbezirken die Bergleute im Bewußtſein,
auch in äußerſter Arbeitsleiſtung dem deutſchen Wirtſchaftsleben
zu helfen, mit den Ueberſchichtenleiſtungen in die Breſche
ſprin=
gen; ihnen danke ich dafür beſonders herzlich.
Schwer liegt die Hand des fremden Eroberers auf dem
Ge=
biet, das bisher nur den Pulsſchlag friedlicher Arbeit kannte;
groß iſt die Not an vielen Orten und in vielen Familien,
insbe=
ſondere da, wo die Willkür der fremden Gewalthaber die
arbeit=
ſamen Bewohner des Landes zur Arbeitsloſigkeit gezwungen,
wo ſie Beamte und Arbeiter aus den Wohnungen verjagt, wo
ſie Verkehr und Verſorgung verhindert haben. Sie dürfen
über=
zeugt ſein, daß Reich und Preußen alles, tun werden, um
jeder Not zu ſteuern, und jeder Zermürbung der
Bevöl=
kerung, wie ſie der Gegner ſyſtematiſch betreibt,
entgegenzuwir=
ken. Kein Opfer darf uns zu groß ſein, wenn es gilt, der Not
zu wehren, insbeſondere die Ernährung ſicherzuſtellen. Wo ſich
aber ſtatt Gemeinſinn und Opferbereitſchaft Gewinnſucht
Ein=
zelner zeigt, wo Preistreiberei und Wucher ſich breit machen,
muß gegen ſolches Schmarotzertum mit aller Energie und
Schärfe vorgegangen werden. Wer in dieſer Zeit unſerer
ſchier=
ſten Not ſeine perſönlichen Intereſſen nicht denen der
Geſamt=
heit untrordnet, handelt verbrecheriſch!
Bis jetzt iſt der fremde Anſchlag auf dieſem durch Recht und
Arbeit geheiligten Boden unſerer Väter abgewehrt, am
eiſernen Willen der Männer der Roten Erde zerſchellt.
Aber noch zeigen die Gegner keine Bereitſchaft zu freier und
ge=
rechter Verſtändigung, zu der die deutſche Regierung immer
be=
ſchaftlicher Diktatur. Niemand von uns kann darüber im
Zwei=
fel ſein, was es bedeuten würde, wenn wir uns den
Machtge=
lüſten Frankreichs unterwürfen; dann wäre es geſchehen um
Beſtand, Selbſtbeſtimmung und Zukunft der deutſchen
Redu=
blik, um die wirtſchaftliche und ſoziale Stellung der deutſchen
Arbeiter und ihre Weiterentwicklung, die dem franzöſiſchen
Kapi=
talismus ein Dorn im Auge iſt! Wir wiſſen, welche Folgen es
für unſere Volkswirtſchaft hätte, wenn dieſes Land der Kohle
wäre mit der Selbſtändigkeit und Wettbeiverbsfähigkeit der
deut=
ſchen Wirtſchaft, mit der unſer Daſein aufs engſte verknüpft iſt:
die Lebensmöglichkeit vieler hunderttauſend deutſcher Arbeiter
wäre vernichtet. Dieſe Erkenntnis gibt uns den feſten Willen
und die Kraft, auszuhalten in der Abwehr. Auf uns allein
geſtellt, müſſen wir dieſen ſchweren Kampf weiterſühren; wir ſind
wehrlos, wir können ihn nur führen mit der Waffe des
paſ=
ſiven Widerſtands, geſtützt auf unſer gutes Recht, auf
unſeren feſten, unbeugſamen Willen. Bei Euch, Ihr Männer
von der Ruhr, liegt die Laſt der Abwehr, aber auch ihre Kraft!
Auf Euch vertraut Deutſchland. Haltet aus, ſeid wie bisher
tapfer, feſt, ruhig und beſonnen. Dann iſt unſerer gerechten
Sache der Erfolg ſicher. Und dazu: Glückauf!“
Die Kundgebung in Hamm.
TI. Hamm, 19. März. Nach der großen Rede des
Reichs=
präſidenten ſprachen die Führer der wirtſchaftlichen Verbände
der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Jeder der drei R=dner
wurde mit gleichmäßigem Beifall begrüßt. Der Vertreter der
Arbcitnehmer im Ruhrkohlenbergbau dankte dem Reichspräſi=
Ruhr gilt, gilt vom Rhein, von Heſſen, der Pfalz und denten dafür, daß die Regierung hinter den Kämpfern in dem
Nie wird und darf Deutſchland vergeſſen, welch große Dienſte chen Einbruch ſei im Herzen des Volkes entſtanden. Der Furor
dern in zähneknirſchendem erbittertem Feſthalten. Wir wollen
lieber, ſagte der Redner, eine heruntergekommene Wirtſchaft
wie=
der hoch bringen; wenn ſie nur deutſch bleibt. Im Kampfe ſtehen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer Schulter an Schulter
zuſam=
men. Die Ausſtreuungen, als ob die Arbeitgeber nicht mehr
auf dem Boden der Arbeitsgemeinſchaft ſtänden, entſprechen
nicht den Tatſachen. Ein Vertreter des allgemeinen
Ardeit=
geberverbandes erinnerte an die Worte, die der perſtorhene
Ar=
beiterführer Hue im Jahre 1920 in Spaa bei den Verhandlungen
über die Kohlenlieferungen ſprach, daß ſich als ſechſte Großmicht
an den Verhandlungstiſch die Bergarbeiter ſetzten, da könn= man
wohl Beſchlüſſe faſſen, nicht aber mit Baionetten die
Kohlenför=
derung ſteigern. Auch ſpäter hatten die Bergleute immer
wie=
der betont, daß ſie ſich eine Beſetzung des Ruhrgebietes nicht
ge=
fallen laſſen würden. Sie würden das Einrücken
feldmarſch=
mäßig bewaffneter Truppen ins Ruhrgebiet als einen Schlag
ins Geſicht empfinden. Nur die Ueberleiſtungen der Beigleute
häiten ja die Regierung überhaupt in den Stand geſeßzt, die
Koölen zu beliefern, die die Entente bisher bekommen babe.
Selbſt das Verſailler Diktat gebe uns das Recht, ſo diel Kohlen
zu behalten, als wir für unſer Volk brauchen, um es vor Hunger
und Kälte zu ſchützen. E3 handle ſich um Sein oder Nichtſein,
daher müſſe der Widerſtand fortgeſetzt werden. Die Laſt des
Widerſtandskrieges müßte aber auf das ganze Volk und
beſon=
ders auf die leiſtungsfähigen Kreiſe gelegt werden. Dem 23icen
zuf: Wiederaufbau der zerſtörten fremden Gebiete müſſe die
Möglichkeit gegenüberſtehen, auch bei uns das im eignen Lano
Zerſtörte wieder aufzubauen. Wie Arbeitgeber und
Arbeitneh=
mer am Verhandlungstiſch ihre Differenzen ausgleichen, ſo müßte
dies auch zwiſchen den Regierungen der Entente und
Deutſch=
land geſchehen, wobei die ſechſte Großmacht ein gewichtiges Wort
zum Wohle des Vaterlandes mitzuſprechen haben werde. Ein
Vertreter der Eiſeninduſtrie führte aus, ein Volk könne gegen
ſeinen Willen nicht vergewaltigt werden. Die vergangenen
Wochen hätten das bewieſen. Die geſchloſſene Front der
Arbeit=
geber und Arbeitnehmer haben die franzöſiſche Raubpolitik
zu=
ſchanden gemacht. Die Franzoſen hätten eingeſehen, daß ſie auf
dem jetzigen Wege nicht weiterkommen, und drohten ftärkere
Maßnahmen an, die aber ebenſo erfolglos bleiben würden. Der
chriſtliche Bergarbeiterverband und die Angehörigen ſämtlicher
chriftlichen Gewerkſchaften und des Deutſchen
Gewerkſchaftsbun=
des ließen durch ihre Vertreter erklären, ſie ſeien darauf gefaßt,
daß von uns in den nächſten Wochen und Monaten noch viel
mehr verlangt werde als in den letzten Wochen verlangt worden
ſei. Auch ſie würden im Kampfe feſtſtehen. Nach der letzten Rede
wurde ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf das deutſche
Vaterland ausgebracht, worauf die Teilnehmer das
Deutſchland=
lied ſangen.
* Rumänien und die deutſche Kultur.
Die Bukareſter „Liga Culturale” erläßt mit der Unterſchrift
des bekannten Nationaliſten Profeſſor Jorga einen Aufruf an die
rumäniſche Intelligenz zur Gründung eines allromaniſchen
Bun=
des, der ein Gegengewicht gegen den „übermächtigen
germani=
ſchen Einfluß” darſtellen ſoll. Gefordert wird der
Zufammen=
ſchluß aller lateiniſchen Völker zur Zuſammenarbeit auf
kulturel=
lem und wirtſchaftlichem Gebiete, damit die an Selbſtüberhebung
leidende germaniſche Kultur nach Kräften zurückgedrängt werde.
Namentlich in Rumänien ſoll franzöſiſche Bildung den deutſchen
Einftuß völlig überwinden, zu welchem Zweck die Ausgabe von
billigen franzöſiſchen Büchern, Veranſtaltung von
Kunſtausſtel=
lungen im romaniſchen Geiſte, Gründung einer franzöſiſchen
Papierfabrik uſt. geplant werden. Der Aufruf ſchließt mit der
Einladung zur Gründung eines Vereins „Lateiniſche
Zuſam=
menarbeit”, für den lebhaſte Propaganda gemacht wird. Soll
etwa dieſe lateiniſche Arbeitsgemeinſchaft gleich auch die
Unter=
drückung der nationalen Minderheiten in Rumänien und
beſon=
ders die des ſiebenbürgiſch=ſächſiſchen Volkes, auf ihre Fahne
ſchreiben? Bekanntlich repräfentieren die Sachſen ein kulturell
wie guch wirtſchaftlich hochbedeutſames und durch ihre Loyalität
ausgezeichnetes Element in dem neuen Rumänien, und es wäre
tief zu beklagen, wenn ſie in einen Kampf um die Erhaltung
ihrer alten hiſtoriſchen Verfaſſungsrechte gedrängt würden. Der
extrem nationaliſtiſche Kurs, den die Liga Culturale in
Rumä=
nien vertritt, ſcheint ſich die Aufgabe zu ſtellen, das
Zuſammen=
leben der verſchiedenen rumäniſchen Minderheiten, wie Deutſche,
Magyaren, Ukrainer, Serben uſw., durch einen „allromaniſchen”
Ueberſchwang unmöglich zu machen. Als ſpeziell die
Siebenbür=
ger Sachſen bei der Abtrennung vom ungariſchen Stammlande
ſich unter Führung von Rudolf Brandſch an das neue Rumänien
freiwillig anſchloſſen, geſchah dies auf Grund des Beſchluſſes der
Karlsburger Nationalverſammlung, wonach die Wahrung der
Autonomie der Nationalitäten zum Staatsgrundgeſetz erhoben
werden müſſe. Die neue rumäniſche Verfaſſung will aber das
Recht der Minderheiten völlig totſchtveigen. Man ſollte in
Ru=
mänien bedenken, daß auch eine ſogenannte „lateiniſche
Arbeits=
gemeinſchaft” nicht die Grundlage der europäiſchen Kultur
ver=
leugnen darf und keinen Vernichtungskrieg gegen die
nichtlatei=
niſchen Volksſtämme führen ſollte, zumal die Rumänen ſelbſt
ein ſlawiſch=lateiniſches Miſchvolk ſind, in welchem das ſlawiſche
Eiement überwiegt.
p. m..
hinüber. Und nun folgen alle die Szenen, die Fauſt und das
ſchlichte Bürgerkind einander nahe und näher bringen und in
wundervoller Steigerung vom lieblichſten Idyll zur
ergreifend=
ſten Tragik führen. Kaum vermißt wird in dieſer Szenenfolge
der erhalene Fauſtmonolog von „Wald und Höhle”, noch
weni=
ger die „Walpurgisnacht”, und nur beim Auftritt des Valentin
empfindet man ſtärker das Unabgeſchloſſene. Wenn endlich die
Schlußſzene ſich durch ihre ungezügelte Proſa von der ſpäteren
metriſch gebändigten Faſſung unterſcheidet, ſo verdankt ſie doch
dieſer Form ihre wuchtige Kraft, die den Wunſch erhöht, daß
dieſer Gefallenen das „Gerettet” erſchalle!
Dieſen Ruf der Begnadigung brachte erſt die vollendete
Ausgabe. Das „Fragment” von 1790, die erſte Veröfſentlichung,
verwarf die Proſa und brachte ſich ſo um die ſprachgewaltigen
letzten Szenen, mit Gretchens Ohnmacht im Dome abreißend.
Aus elendem Grunde wurde 1780 der Uebermut der zechenden
Geſellen in Versketten gelegt und ſowohl dort als auch in der
Schülerſzene und an anderen Stellen das allzu Burleske, das
Vulgäre und Mundartliche, ſowie das rein Perſönliche erſetzt
und geſtrichen. Andererſeits gewährte dieſem „Fragment”
Ita=
lien die Hexenküche und Fauſts Monolog in „Wald und Höhle”,
was natürlich ein Zurichten und Ummodeln der benachbarten
Szenen zur Folge hatte. Erſt 1808 erſchien in der „Tragödie
erſtem Teil” die uns gewohnte letzte Geſtaltung. Nun ſchließt
ſich an Wagners Abgang Fauſts zweites Selbſtgeſpräch an, in
dem er zuletzt nach dem Gifttrank faßt, durch den Oſtergeſang
aber vor dem Letzten bewahrt bleibt: Darauf nun die bunt
be=
wegte ländliche Volksſzene „Vor dem Tor” deren Schluß den
Teuſel jetzt in Pudelgeſtalt dämoniſch einführt. Den neuen
Monlog des im Teſtament nach Wahrheit Suchenden unterbricht
das geſpenſtiſche Gebaren des hölliſchen Tieres, die Beſchwörung
enthüllt „des Pudels Kern”, es folgt das erſte Zwiegeſpräch
mit Mephiſto und dann, auch erſt in dieſer Faſſung, die wichtige
Paktſzene, die den weiteren Verlauf des Dramas auf ein ganz
neues und viel höheres Niveau hebt. Und nun iſt auch der
Schluß der Tragödie wieder angefügt. Die Valentinepiſode
er=
ſcheint jetzt vollkommen eingearbeitet, wobei die Ermordung des
Bruders den Seelenzuſtand Gretchens ſchon in der Domſzene
mit zu erklären hat, und nach dieſer erhält die inzwiſchen
ge=
dichtete grandioſe „Walpurgisnacht” mit dem „
Walpurgisnachts=
traum” ihre klaſſiſche Stelle. Alles erſcheint nun in Verſen, auch
die erſchütternde Kerkerſzene; nur in „Trüber Tag, Feld” hat
ſich Feuſts nagende Wut über Gretchens Schickſal in der
packen=
den Proſa des „Urfauſt” erhalten.
des „Urfauſt”.)
Nachwort zur Inſel
Neue Bücher.
e. Bücher für ernſte Stunden und denkende
Men=
ſchen (Anthropos=Verlag Prien, Obb.) ſind zurzeit in einer
reichhal=
tigen Auswahl im Erker der Buchhandlung Heinrich Schroth (vorm.
Büchner) ausgeſtellt und werden abends im wechſelnden farbigen
Licht=
bild angeprieſen. Aus der reichhaltigen Sammlung liegen uns zur
Be=
ſprechung zwei Werke vor, die ſicherlich Anſpruch auf ernſte Beachtung
erheben können und die geeignet ſind, auch Mißtrauen zu bekämpfen und
Zweifler zu bekehren. Vor allem dürfte dazu geeignet ſein das ernſte
Buch der Schwedin E. Hellberg: „Telepathie — Okkulte
Kräfte”, ein Buch für Uneingeweihte (Ueberſetzung von Rhea
Stern=
berg). Das Ueberſinnliche im Menſchen, die Fähigkeiten des Hellſehens,
Vorherſehens, Fernſehens, das Wirken der okkulten Kräfte werden in
dieſem Werk unterſucht und dargeſtellt. Die Verfaſſerin hat dieſe
Pro=
bleme in allen Weltteilen an den Quellen ſtudiert. Die von ihr
ge=
gebenen Anleitungen zur Erlangung okkulter Fähigkeiten entſpringen
nicht nur den Erfahrungen im eigenen Land, obgleich Schweden das
Land der okkulten Kräfte iſt. Auf ihren Weltreiſen iſt die Verfaſſerin
überall dieſen Fragen nachgegangen und gibt nun in dem aus dem
Schwediſchen überſetzten Werk ihre reichen Erlebniſſe wieder. Wer
ſeine eigenen geheimen Kräfte prüfen und entwickeln will, findet hier
den Weg. Ernſt und ſachlich behandelt die Autorin das doppelte
Be=
wußtſein, die gedanklichen und gefühlten — ſeeliſchen — Kräfte. Ein
beſonderes Kapitel iſt den Fauſtkünſten gewidmet, das Schlußkapitel der
okkulten Entwickelung. — Das zweite Werk ſtammt von Profeſſor
Lud=
wig Gurlitt und behandelt das wichtige und ſtots aktuelle Thema
„Glückliche Ehen”, ihre Urſache und Ueberwindung. Hier ſpricht
ein Mann, deſſen Ruf eine tiefgreifende Erfaſſung des Problems
ver=
bürgt. Prof. Gurlitt war ſchon einmal für urſer Volk ein Rufer, ein
Führer aus der Not ſchwerer pädagogiſcher Kriſen. Heute greift er die
Frage der immer noch zunehmenden Ehezerrüttungen unerſchrocken an.
Gurlitt iſt kein Theoretiker und nennt die Dinge beim rechten Namen,
gibt wirklich praktiſche Natſchläge, wie unglückl he Ehen verhütet und
vor allem auch überwunden werden können. Dieſe Schrift müßte in
jeder Ehe von beiden Teilen geleſen werden, dann würde zahlloſes Leid
verhütet und überwunden werden.
hart Haugtmmnns Järhendrama „Und Pippa tanzt. .. nachgedichtet
von Emil Kläger. Einband und Vignetten zeichnete Prof. Franz
Wacik. (Wila=Verlag A. G., Wien und Leipzig.) In dieſen
Trauer=
tagen wird das wundervolle Märchen Emil Klägers, indem es den
derborgenſten Seelenſpiegel unzerſtörbaren deutſchen Weſens in der
Dichtung Hauptmanns enthüllt, zum Buch des Troſtes. Gerhart
Haupt=
mann ſagt in der dem Werk gewidmeten Zueignung u. a.: „Sie haben
ſich mit Liebe und Glück — ich möchte ſagen — dem Märchenkörper
an=
genähert, den ich unter „Und Pippa tanzt. . ." zur Erſcheinung bringen
wollte. Sie haben neben mein Werk gleichſam ein eigenes Werk geſtellt,
das, in ſchlicktem Fluß der Erzählung, manches Verborgene im
Tor=
bild nach außen zieht” „Gerhart Hauptmann enkennt den beſonderen
Wert, amerkennt die u „Pippas Tanz” liegonde erläuternde Kraft, die,
wie er ſelbſt fagt, ſeinem „eigenen Drama den Weg bereiten hilft”. —
Es gibt wohl kefnen Verehrer Hautmanns, der nicht für eine ganze
Weile dieſem vielleicht tiefſten, von dunkeln Schönheiten erfüllten Werk
hörig geweſen wäve. Viel Kampf gabs um die Deutung von
Haupt=
nranns Draya: Paul Schlenther, der beſte Biograph Hauptmanns,
be=
kannte, daß er keine Erklärung für den Geſamtſinn wiſſe, Freiherr von
Berger, Profeſſor Arnold und viele andere Kritiker und angeſehene
Literaturforſcher gaben die Deutungsverſuche auf. Und Hauptmann
ſelbſt ſchwieg beharrlich. Er ließ ſich keine Erklärung abringen. Nun
kommt dieſes Buch im Hauptmannjahr wie eine Gabe des Feſtes, ein
Geſchenk an das deutſcheLeſeprblikum und löſt mit einem in einfackſter,
dichteriſcher Form geſchriebenen Märchen alle Schwierigkeiten und
Dunkelheiten wie mühelos auf! Wir ſchauen entzückt dieſer gewoltigen
deu ſchen Dichtung bis in die Tiefe als wäre ſie ſelbſt kriſtallklares Glas.
Klägers Werk iſt eine packende Dichtung, die ein verborgenes Kleinod
Hauptmanns endlich entſchleiert.
— Im Elſter=Verlag, Greiz, erſchien ſoeben ein intereſſantes Buch
von dem bekannten Schriftſteller Dr. Reinh. Eichacker „
Deutſch=
land muß leben‟. Das Buch iſt ein Spiegelbild feindlichen Haſſes
und zeigt uns die Franzuſenherrſchaft in Deutſchland, beſonders wie
ſie jetzt im Ruhrgebiet betrieben wird. Wer heute ſeinen Brüdern und
Schwveſtern ein nationales Buch in die Hand drückt, die ſeine nationale
Empörung entflammt, gibt ihnen eine Waffe in die Hand, die ſtärker
iſt als Maſchinengewehr und Kanonen. Darum empfehlen wir jedem
Deutſchen das Buch „Deutſchland muß leben”.
se. „In Wiege und Windeln”, das Tagebuch eines kleinen
Kindes von Flore und Fritz Büchner. (Selbſtverlag Darmſtadt.) In
fröhlich=ſinnig=innigen Verſen nach Wilheim Buſch rollt der Tag eines
Säuglings am Leſer vorüber mit all ſeinen kleinen, wichtigen Beg=
ben=
heiten, und in entzückenden Zeichnungen, in flotter, ſicherer
Strichfüh=
rung und feinem Gefühl für die Wirkung der Linie und nur
angedeu=
tetem Kolorit erſteht die kleine Erdenbürgerin — auf die die Eltern
noch ſo ſtolz und begeiſtert ſind, daß ſie zu dichteriſchem Tun anregen —
lebendig und roſig in Bildern. Allen Kinderfreunden wird das
Büch=
lein eine Freude ſein.
Buchanzeigen.
Deutſche Kunſt und Dekoration. Märzheft. (Verlagsanſtalt Alexander
Koch, G. m. b. H., Darmſtadt.)
Recken und Strecken. Nutzbringende Körperübungen für Vielbeſchäftigte
und Stubenhocker von Chriſtian Silberhorn, Leiter der
Privatturn=
anſtalt München. Mit 76 Strichzeichnungen. Preis Anfang März
Mk. 1500 (Verlag Geſundheitswacht A.=G., München)
Der Wanderer von A. Fendrich. Mit 56 Bildern im Text und 16
Kunſtdrucktafeln 10. Auflage (Franckhs Sportverlag Dieck u. Co.,
Stuttgart).
Hermann Kaſack: Die Heimſuchung. Erzählung. (Verlag Die Schmiede,
Berlin W. 50),
Erzählungen von Otto Flacke. (Verlag Die Schmiede, Berlin W. 50).
La Rochefoneauld: Gebanken zur Liebe. Nach der Ausgabe von 1678
ausgewählt und verdeutſcht von Klabund. (Verlag. Die Schmiede,
Berlin W. 50).
Honoré de Balzae: Modeſte Mignon. Die Geſchichte einer romantiſchen
Liebe. Deutſch von Hans Jacob. (Verlag Die Schmiede, Verlin
W. 50).
Seite 4.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. März.
Margarine. (Nachdrnck verdoten).
* Da die Butter infolge ihres phantaſtiſch hohen Preiſes zu
den Luxusartikeln gehört und für Minderbemittelte längſt nicht
mehr erſchwinglich iſt, müſſen die meiſten Haushaltungen ſich mit
den allerdings ebenfalls ſehr teuren Erſatzmitteln begnügen.
Eines der beliebteſten iſt die Margarine, die zwar der
Natur=
butter an Nährwert und Ausgiebigkeit erheblich nachſteht, aber
immerhin bei guter Qualität einen brauchbaren Erſatz bildet.
In der Einſchätzung der Margarine ſeitens des Publikums hat
ſich im Laufe der letzten Jahrzehnte ein gewaltiger Umſchwung
vollzogen. Die große Menge der Verbraucher nahm noch vor
nicht allzu langer Zeit der Margarine gegenüber eine Haltung
ein, wie ſie in dem einſt vielgeſungenen Couplet zum Ausdruck
gelangte: „Margarine, Butter von der weichen, — Margarine,
Butter ohnegleichen, — Margarine, ſtets gedenk’ ich dein, — Du
liegſt mir tief im Herzen drin, — Drum muß ich imner
ſchrei’n” uſw.
Im Gegenſatz zur Naturbutter, die bereits im alten Rom
bekannt und während des Mittelalters ziemlich weit verbreitet
war, iſt die Margarine eine Errungenſchaft der neueren Zeit,
ſie kann erſt auf eine 50jährige Vergangenheit zurückblicken. Das
Verdienſt, ſie erfunden zu haben, gebührt den Franzoſen. Die
Anregung zu ihrer Erfindung ging von Napoleon III. aus, der
1869 den Chemiker Mege=Mouriés beauftragte, Unterſuchungen
darüber anzuſtellen, ob es möglich ſei, einen wohlſchmeckenden,
nahrhaften, dauerhaften, dabei unſchädlichen und billigen Erſatz
für Naturbutter zu ſchaffen. Die Verſuche führten ſchließlich zum
Ziel, und 1871 erſtand in Paris die erſte Margarinefabrik.
Zur Herſtellung der erſten Margarine wurde
Ochſennieren=
fett verwendet, dem man ſpäter der Billigkeit wegen
Pflanzen=
öle, wie Baumwoll=, Erdnuß=, Seſam= und Olivenöl, hinzuſetzte.
Nach verſchiedenen Abänderungen und Verbeſſerungen gelang es,
eine brauchbare Kunſtbutter auf den Markt zu bringen, die jedoch
im Anfang nur wenig Abnehmer fand, zumal ſie im Verhältnis
zur Naturbutter, die damals 75 bis 100 Pfg. koſtete, viel zu teuer
war. Nordamerika nahm die Idee der Margarineherſtellung
ſofort auf und brachte in den 70er Jahren ſogenannte Butterine,
Oeſterreich ſeine Sparbutter in den Handel. Infolge der vielen
Verfälſchungen von echter Butter wurde bei uns 1887 ein Geſetz
erlaſſen, welches die Bezeichnung Kunſtbutter verbot und den
Namen Margauine fſii Brtterzurrogate feſtſetzte. Er verdankt
ſeine Entſtehung dem garin oder der Margarinſäure, wie
man urſprünglich das zei der Herſtellung von Kunſtbutter ſich
bildende Stearin oder Palmitin, die ehemals für eine einzige
chemiſche Verbindung gehalten wurden, nannte.
Schon längere Zeit iſt der Verbrauch an Margarine bei uns
bedeutend geweſen, einen neuen gewaltigen Aufſchwung aber hat
die Fabrikation ſeit dem ſogenannten Frieden genommen, und
nicht nur für die Zubereitung von Speiſen und Gebäck, ſondern
auch als Brotaufſtrich ſpielt die Erſatzbutter eine wichtige Rolle.
Wenn ihre Nährkraft auch derjenigen des Naturprodukts nicht
gleichkommt, ſo enthält gute Margarine doch eine Anzahl
kräfte=
bildender Subſtanzen, wie pflanzliche Oele, Kokosnuß= und
Rindernierenfett. Der Hauptheſtandteil der Naturbutter, das auf
dem Umwege durch die Milch gewonnene Fett, iſt auch in guter
Margarine enthalten, dazu kommt noch Eigelb. Je nachdem es
ſich um Margarine zum Brotaufſtrich oder zum Backen, Braten
und Kochen handelt, ſind die einzelnen Rohprodukte in größeren
oder kleineren Mengen darin vorhanden.
Dem immer noch häufig gegen die Margarine erhobenen
Einwand, daß zu ihrer Herſtellung Fett von kranken oder
ge=
fallenen Tieren, ja ſogar von Pferden, Verwendung finde, muß
entſchieden entgegengetreten werden. Abgeſehen davon, daß
der=
artige Vergehen ſchwer beſtraft werden, würde, da bei der
Kom=
pliziertheit der Margarinefabrikation nur größere Betriebe in
Frage kommen, die Vervendung geſundheitsſchädlichen
Mate=
rials bei der großen Zahl der Mitwiſſer nicht lange geheim
ge=
halten werden können. Man braucht ſich alſo durch derartige
haltloſe Redereien den Genuß von Margarine nicht verleiden
zu laſſen.
Reimérdes.
— Ernaunt wurden: am 6. März 1923 der Oberaſſiſtent beim
Amtsgericht Ober=Ingelheim Philipp Jakob Heinz zum
Juſtizſekre=
tär, der Kanzleiaſſiſtent beim Amtsgericht Darmſtadt I Wilhelm Hahl
zum Oberafſiſtenten und der Kanzliſt beim Amtsgericht Butzbach
Wil=
helm Seipp zum Kanzleiaſſiſtenten; am 15. März 1923 der
Privat=
dozent an der Landesuniverſität Gießen Dr. med. vet. Wilhelm
Schau=
der zu Gießen zum außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſor
bei der veterinärmediziniſchen Fakultät der Landesuniverſität Gießen,
der Rechtsanwalt Rudolf Wendecker in Wöllſtein zum Notar mit
dem Amtsſitz in Sprendlingen (Rheinheſſen).
— Erledigt ſind zwei Schulſtellen für zwei katholiſche Lehrer an
der Volksſchule zu Klein=Auheim, Kreis Offenbach.
Dienſt=
wohnungen ſind nicht vorhanden, Familienlvohnungen ſchwer zu
be=
ſchaffen; eine mit einem hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrer zu
be=
ſetzende Stelle an der Fortbildungsſchule zu Guntersblum, Kreis
Oppenheim. Uebertragung zunächſt komiſſariſch. Wohnung für einen
unverheirateten Lehrer oder Schulverwalter kann beſchafft werden.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 15. März 1923 der
Gen=
darmeriewachtmeiſter Bartholomäus Heinrich in Finthen mit Wir
kung vom 1. April 1923 an.
— Heſſiſches Landestheater. Vorſtellungsänderungen.
Infolge Erkrankungen im Opernperſonal kann heute und Freitag im
Kleinen Haus nicht „Die beiden Schützen” gegeben werden. Heute
ge=
langt ſtatt deſſen „Der tapfere Soldat” zur Aufführung, am Freitag
„Cofi fan tutte‟. Für beide Vorſtellungen bleiben Mieten und Preiſe
wie angekündigt.
— „Urfauſt”. In der heutigen Erſtaufführung des „Urfauſt”, im
Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſpielt Walter Reymer
den Fauſt, Franz Schneider den Mephiſtopheles und Eliſabeth Stieler
das Gretchen. Regie: Guſtav Hartung, Bühnenarchitektur: C. T. Pilartz.
* Die Feier des allgemeinen Buß= und Bettages. Für den
allge=
meinen Buß= und Bettag, der nach alter, frommer Sitte wiederum
am Sonntag Palmarum zu begehen iſt, ſind die nachfolgenden
Schrift=
worte als Predigttexte beſtimmt worden: 1. Für den Vormittag:
Jeremia 14,7: Ach Herr, unſere Miſſetaten haben’s ja verdient, aber
hilf doch um deines Namens willen. 2. Für den Nachmittag: Hebräer
12, 7: So ihr die Züchtigung erduldet, ſo erbietet ſich euch Gott als
Kindern; denn wvo iſt ein Sohn, den der Vater nicht züchtiget?
— Der Hamburger Hafen im Film. Die Volkshochſchule will nach
dem eileitenden Vortrag ihres Leiters, Dr. Bräuning=Oktavio,
mit dieſem Film denen, die das aus naheliegenden Gründen in anderer
Weiſe nicht erreichen können, die Stätten deutſcher Arbeit nahebringen.
Dazu ſind nun die bisher gezeigten Filme, und auch der zuletzt
vorge=
führte vom Hamburger Hafen ganz hervorragend geeignet. Wie
ſeinerzeit der Eiſenhüitten= und Walzwerk=Film, ſo ſtellt auch der vom
Hamburger Hafen eine techniſche und regietechniſche Muſterleiſtung
deut=
ſcher Filminduſtrie dar, und hat die Bedeutung einer kulturellen Tat.
Wer ſich vor Augen führt, was Hamburg, der drittgrößte Hafen der
Welt und der größte des enropäiſchen Feſtlandes, durch Krieg und
Um=
ſturz verloren hat, war erſchüttert durch dieſen ſcheinbar unerſetzlichen
Verluſt; es wirb ihn aber mit frendigem Stolz erfüllen, wenn er ſieht,
wie hier neues Leben aus den Ruinen wächſt. Man ſieht Ein= und
Aus=
fahrt großer Seeſchiffe, das Verladen von Gütern aus aller Herren
Länder mit großen Kränen, Kohlenkippern, Getreidehebern uſw., ihre
(Einlagerung in Speicher und Beförderung ins Innere Deutſchlands
durch Eiſenbahn und Flußſchiffe. Wir ſchauen am Werfihafen
Rieſen=
krane, die bis 250 000 Kilogramm heben können, erleben den
Stapel=
lauf des größten Schiffes der Welt, des Dampfers „Bismarck” (56000
Tonnen), wie große Seeſchiffe aus dem Waſſer emporgehoben im
Schwimmdock liegen, und die Hebung des im Hafen gekenterten Schiffes
„Avare‟. Man beobachtet, wie ſich Schleuſen und Eiſenbahndrehbrücken
öffnen, um Schiffen Durchfahrt zu gewähren, wdie ein Eiſenbahnzug
durch ein Fährſchiff über eine Waſſerſtraße geführt wird, wie
Arbeiter=
maſſen auf Fährdampfern durch den Hafen fahren oder den Elbtunnel
benutzen, je Fuhrwerke an den Einfahrtshallen des Tunnels in die
Tiefe ſinken und wiedr emporſteigen. Und wie eine Kunde deutſcher
Zukuinft melden ſich die Anſätze zur Erneuerung unſerer Handelsflotte,
wenn der wiedererworbene Prachtdampfer „Cap Polonio” aus
Süd=
awerika heimkehrt oder der Hapag=Dampfer „Hanſa”, Niederdeutſche
aus Amerika unter dem Jubel Hamburgs zum erſten Male nach dem
Kriege auf deutſcher Erde, dem Heimatboden, landet.
Mufikverein, Karfreitagskonzert. Zum Ausgleich der
Geldentwer=
urig mnußte eine Beitragserhöhung erfolgen. Dieſe wird bei
Aus=
gabe ver Aintritskarten zum Konzert und Hauptprobe vom 20. bis 22.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 20. März 1923.
Rummer 78.
an der Tageskaſſe des Landestheaters erhoben. Die Neuausgabe der
Karten erfolgt nur gegen Nückgabe ſämtlicher vorher ausgegebenen
Mitglieds= und ſonſtiger Karten, da ſonſt Verwechſelungen und
Doppel=
beanſpruchung der Plätze nicht vermieden werden können. (S. Anz.)
— Dirigentenkurſus. Dieſe Veranſtaltung der Zentralſtelle zur
Förderung der Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen begegnet einem
ſo lebhaften Jutereſſe, daß aus allen Teilen des Landes fortgeſetzt neue
Anmeldungen einlaufen. Mehr als 50 Anmeldungen konnten wir zu
unſerem Bedauern nicht mehr berückſichtigen, ſo daß ſich die
Notwendig=
keit ergibt, im Herbſt, wenn irgend möglich, einen weiteren Kurſus
dieſer Art abzuhalten. Beſonders erfreulich iſt auch hier, daß ſowohl
die Vertreter der Arbeitergeſangvereine als auch die anderen
Männer=
geſangvereine ſich zur Teilnahme herandrängen, und vor allem, daß
auch aus dem beſetzten Gebiet viele Dirigenten wieder den Weg zu Fuß
und zu Rad zurücklegen, um an der Veranſtaltung teilnehmen zu
können. Der Kurſus begann am Montag, den 19. März, und dauert
bis einſchließlich 24. März, und findet in den Räumen der Städtiſchen
Akademie für 2onkunſt zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 36, ſtatt.
HI.K. Geſchäfts=Stenographenprüfung. Die von den
Handelskam=
mern auf Wunſch der Intereſſentenkreiſe eingeführten Prüfungen für
Geſchäftsſtenographen finden in Fachkreiſen immer größere Beachtung.
Ihr Zweck iſt, allen denjenigen, die ſich der Prüfung unterziehen wollen,
Gelegenheit zu geben, vor einem aus Arbeitgebern, Angeſtellten und
Fachſtenographen zuſammengeſetzten Ausſchuß ihre Fähigkeiten zu
be=
weiſen. Ueber den Erfolg der abgelegten Prüfungen werden jeweils
Zeugniſſe ausgeſtellt, die ein klares Bild über die tatſächlichen
ſtenogra=
phiſchen Fähigkeiten des Betreffenden geben. Angeſtellten wird
hier=
durch die Bewerbung um eine Anſtellung, den Arbeitgebern die
Beurtei=
lung der Fähigkeiten eines neu einzuſtellenden Angeſtellten erleichtert.
Es nimmt daher nicht Wunder, daß die Bedeutung derartiger
Prüfungs=
zeugniſſe ſtändig wächſt. Die nächſte Prüfung für die Provinz
Starken=
burg ſoll am Sonntag, den 15. April d3. Js., vormittags 9 Uhr, in der
Mittelſchule II. Darmſtadt, Hermannſtraße, ſtattfinden. Die näheren
Prüfungsbedingungen werden durch die Handelskammer Darmſtadt
mit=
geteilt, wohin auch die Anmeldungen bis ſpäteſtens Donnerstag, den
5. April ds. Js., für alle in der Provinz Starkenburg anſäſſigen
Prüf=
linge zu richten find.
* Neua, der Hypnoſeforſcher, hielt in der Turnhalle am Woogsplaß
einen Experimentalvortrag. Der Saal war ſehr ſtark beſetzt, ein
Be=
weis dafür, daß immer noch das Geheimnisvolle, Unerforſchte auf ſtarkes
Intereſſe in der Bevölkerung ſtößt. Wer nun allerdings von dem
Vortrag Nenas ſehr viel Neues erwartet hatte, oder gar wirkliche „
Auf=
klärungen” ber Dinge zwiſchen Himmel und Erde uſw., der wurde
ent=
täuſcht. Hingegen kam ſcheinbar doch die Mehrheit der Beſucher auf
ihre Koſten, was der ſtarke Beifall bewies. Die wenigen Experimente
auf dem Gebiete der Telepathie und Gedankenübertragung gelangen Nena
überraſchend gut und ſchnell. Frappierend war ſeine Selbſthypnoſe. In
ganz kurzer Zeit vermochte er ſich in hypnotiſchen Hochſchlaf zu verſetzen,
der ihn vollſtändig unempfindlich machte. Der eigentliche Zweck des
Vortrages ſchien übrigens die — Propaganda für die Okkulte
Vereini=
gung zu ſein, für die der Vortragende zum Schluſſe des Abends
Mit=
glieder warb.
— Rauchverbot. Zu unſerer kürzlichen Meldung über das von der
T. G. D. 1846 für ihre Jugendlichen erlaſſene Rauchverbot, und dem
hieran angeſchloſſenen Wunſche, daß auch Sportvereine und
Sportbehör=
den in gleiche Weiſe verfahren möchten, ſchreibt man uns aus
Sport=
kreiſen, daß der Süddeutſche Fußballverband, der in Tauſenden von
Vereinen ſämtliche Fußball= und ſonſtigen Raſenſport treibenden
Ver=
eine Süddeutſchlands umfaßt, bereits auf ſeinem Augsburger
Ver=
bandstag vom Juli 1922 einen noch weit eingreifenderen Beſchluß dahin
gefaßt hat, daß nur ſolche Vereine Jugendabteilungen
ſich angliedern dürfen, die ſich verpflichten, ihre Jugendlichen
von Alkohol= und Nikotingenuß, insbeſondere während der Ausübung
der ſportlichen Tätigkeit, abzuhalten, zu der auch der Weg vom und
zum Spiel gehört. Dieſer Beſchluß wird allerſeits ſtrengſtens
durch=
geführt und ſeine Beachtung dauernd überwacht.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Gemeinſames Werk Darmſtädter Jugend. Am
Dienstag, den 20. März, abends, findet im Städt. Jugendheim eine
Jugendführerbeſprechung ſtatt, in der vor allem das Jugendſchutzgeſetz
und das Notgeſetz erörtert werden.
Aus den Parteien.
Politiſcher Abend der Deutſchen Volkspartei.
Bei dem Vortrag von Dr. Mattern über „England und Rußland im
Ruhrkrieg”, der am Dienstag, abends 8 Uhr, im Gelben Saal bei Sitte
ſtattfindet, werden auch verſchiedene ausgewieſene Parteifreunde aus
Mainz anweſend ſein. Einer von ihnen, Herr Landgerichtsrat
Alten=
dorf=Mainz, Vorſitzender der Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei
in Mainz, der vor einigen Tagen ausgewieſen wurde und zurzeit in
Darmſtadt weilt, wird über die Verhältniſſe im beſetzten Gebiet ſeit
Beginn der Ruhraktion und über die perſönlichen Erlebniſſe berichten.
Dieſer Bericht wird noch vor dem Portrag von Herrn Dr. Mattern
ſtattfinden. Die Mitglieder der Partei werden daher gebeten, recht
pünktlich und in ſtattlicher Anzahl zu erſcheinen, um den Freunden aus
dem beſetzten Gebiet zu zeigen, daß die Darmſtädter Parteifreunde ihre
Lage und ihr Schickſal mit voller und herzlicher Anteilnahme verfolgen.
Der Vorſtand erwartet, daß dieſer politiſche Abend ganz beſonders gut
beſucht ſein wird.
Franenausſchuß der Deutſchnationalen
Volks=
partei. Mittwoch, den 21. März, findet in der Geſchäftsſtelle,
Wil=
helmſtraße 17, nachmittags 5 Uhr eine Sitzung des erweiterten
Aus=
ſchuſſes ſtatt, zu dem die Ausſchußmitglieder gebeten werden, vollzählig
zu erſcheinen.
Demokratiſche Jugendgruppe. Am Heimabend des
kommenden Mittwoch ſpricht ein Redner über das Thema „
Entwicke=
lung der Jugendbewegung zur politiſchen Bewegung‟. Der Vortrag
dürfte allgemeines Intereſſe erwecken. Anſchließend Beſprechung über
eine 48er=Feier innerhalb der Jugendgruppe. Mitglieder und Freunde
werden um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
Parlamentariſches.
* Dem Landtage ſind eine Reihe Vorlagen zugegangen. Eine
umfangreiche Druckſache betrifſt den Entwurf eines Geſetzes über die
Auflöſung der Familienfideikommiſſe. Eine Regierungsvorlage
be=
trifft den Entwurf zu einem Geſetz zur Abänderung des Geſetzes vom
13. Mai 1921 über Entſchädigungen für an Maul= und Klauenſeuche
gefallene Rinder und Ziegen. Eine Regierungsvorlage fordert
Er=
höhung des Betriebsſtockes der Hauptſtaatskaſſe von 5 Millionen auf
eine Milliarde Mark. Für die Herſtellung einer elektriſchen Lichtanlage
für den Domanialhof Schiffenberg werden 12825 000 Mark, für den
Univerſitätsforſtgarten 4 777 000 Mark angefordert. Zur Deckung
außer=
ordentlicher Staatsausgaben werden 2862 450 000 Mark angefordert,
die im Wege des Staatskredits zu einem dem Geldmarkt
entſprechen=
den Zinsfuße in Schuldverſchreibungen oder Schatzanweiſungen
be=
ſchafft werden ſollen. — Ein Antrag Dr. Oſann fordert die
Wieder=
errichtung der Oberſekunda der Realſchule zu Butzbach.
* Der Petitionsausſchuß des Landtags iſt für
Donners=
tag, 22. d. M., vormittags 10 Uhr, einberufen. Die Tagesordnung
um=
faßt 20 Punkte. Von beſonderem Intereſſe ſind: Antrag Abgg.
Wer=
ner und Genoſſen, betr. Ueberfremdung des heſſiſchen Haus= und
Grund=
beſitzes, Abg. Hofmann=Seligenſtadt, betr. Feſtſtellung der Mehl= und
Brotgetreidevorräte.
Arheilgen, 18. März. Heute fand in den beiden Gottesdienſten die
Vorſtellung und Prüfung der diesjährigen Konfirmanden ſtatt.
Die der Mädchen erfolgte durch Herrn Pfarrer Grein, die der Knaben
durch Herrn Pfarraſſiſtent Wetzel. — Kommenden Samstag und
Sonn=
tag findet in der hieſigen Schulturnhalle eine
Vorturnerprü=
fung des erſten Bezirks im 9. Kreiſe des Arbeiter=Turn und
Sport=
bundes Deutſchlands ſtatt. Am Sonntag wird außerdem ein „
Kinder=
ſchauturnen” im Saale des Gaſthauſes „Zum goldenen Löwen”
abge=
halten werden. — Der freireligiöſe Unterricht, der bisher
durch einen Lehrer aus Wixhauſen für die ſchulpflichtige hieſige Jugend
erteilt wurde, iſt nun durch den hieſigen Lehrer Engel, der ſeinen
Aus=
tritt aus der Landeskirche erklärt hat, übernommen worden.
— Gundernhauſen, 19. März. Am Sonntag abend fand hier im
Saale des Gaſtwirts Gg. Hanſtein ein Lichtbildervortrag:
„Eine Rheinreiſe von Mainz nach Köln” zum Beſten der Rhein= und
Nuhrhilfe ſtatt. Der Männergeſangverein „Sängerluſt” hatte ſich in
dankenswerter Weiſe durch gutes Vortragen ſeh: ſchöner Lieder zur
Verfügung geſtellt. Der Abend hatte den Erfolg, daß, nach Abzug der
Unkoſten, der Rhein= und Nuhrhilfe 2600 Mk. übervieſen werden
Aonnten.
st. Nieder=Ramſtadt, 19. März. Herr Werkmeiſter Trinkwitz,
hier, veranſtaltete am geſtrigen Abend in dem geräumigen Saale des
Gaſthauſes „Zur Poſt” einen Konzertabend. Der Reinertrag
dieſes Konzertes war für die Ruhrhilfe beſtimmt. Das Programm
bor eine reichhaltige Abwechſelung. Die zu Gehör gebrachten
Muſik=
ſtücke waren wiederum ganz hervorragend. Es war erſtaunlich, wie das
gut zuſammengeſtellte Orcheſter, beſtehend aus 3 Violinen, Klavier,
3 Konzertzithern und Laute, ſich ſeiner Aufgabe entledigte. Beſonders
gut gefielen die Zithervorträge der Herren Trinkwitz und Dörr jr.
Ganz beſondere Leiſtungen vollbrachte der 1. Geigenſpieler Herr vor
Dungen aus Darmſtadt, der ſein Inſtrument meiſterhaft beherrſcht.
Frl. Trinkwitz brachte die Zuhörer durch die humorvollen Liedervorträge
zur Laute in heitere Stimmung. Auch die übrigen Mitwirkenden, dis
Herren Praſſe, Heil und Bickelhaupt, ſowie Frl. v. Dungen aus
Darm=
ſtadt, taten ihr Möglichſtes, um dem Abend einen guten Abſchluß zu
geben. Die zahlreich erſchienenen Zuhörer dankten mit rauſchenden
Bei=
fall. Allen Mitwirkenden ſei an dieſer Stelle nochmals gedankt. Wie
wir hören, belief ſich der Reinertrag auf über 40000 Mk.
H. Ober=Ramſtadt, 19. März. Gemeinderatsſitzung. Noch
einer kurzen Geſchäftsordnungsdebatte, die ſich mit den perſönlichen
Be=
ſchuldigungen der gegenſeitigen Fraktionsmitglieder des Gemeinderats
aus der letzten Sitzung befaßte und gegen die Gemeinderat Braband
heute nochmals proteſtierte, ging man zur Tagesordnung über. Für die
Anſchaffung von Schulutenſilien ſoll der Betrag von 3 Millionen Mark
bei der Bezirksſparkaſſe Reinheim aufgenommen werden. Was die
Schülerzahl der Fortbildungsſchule betrifft, beſchließt der Gemeinderat,
ſoweit angängig, die Schüler der umliegenden Gemeinden möglichſt in
ihre Heimatsorte zum Schulbeſuch zu verweiſen, ſoweit in dieſen
Fach=
ſchulen beſtehen. Ein Geſuch des Friedrich Huthmann II. um Ankauf
von Gelände am Rathaus wird abgelehnt Weiter werden abgelehnt,
die Anträge der Bäckerinnung um Abgabe von Tarifholz, und des Franz
Stuckert um Ankauf von Gelände an ſeinem Wohnhaus in der
Ammer=
bachſtraße. Die Vergütung des Unternehmers Finger für Fahren des
Leichenwagens wird ab 1. ds. Mts. auf 5000 Mk. pro Inanſpruchnahme
feſtgeſetzt. Vom 1. April d8. Js. ab ſoll ſich die Vergütung nach den
jeweiligen Taxen der vereiniagten Fuhrunternehmer richten bezw. ſoll
nach den Sätzen des landwirtſchaftlichen Lohntarifs abgeboten werden.
Georg Schneider II. verliert infolge Inanſpruchnahme des Geländes für
Bauzwecke am Nieder=Ramſtädterpfad ein Allemendlos, das von ihm
be=
reits gedüngt worden war. Der Gemeinderat beſchließt deshalb, daß
demſelben als Erſatz fünf Einſpänner=Wagen Miſt aus dem Faſelhof
an das neu zugeteilte Allemendlos Hinterm Mühlberg angefahren
wer=
den. Peter Weber II, hat ein Allemendgrundſtück erhalten, das zurzeit
nicht zu bebauen iſt. Es wird ihm daher Erſatz in der Form eines
ſolchen in der Pommerwieſe zugeſprochen. Die Feſtſetzung der
Orts=
löhne betreffend tritt der Gemeinderat für eine 300prozentige Erhöhung
des ab 1. Januar 1923 für Ober=Ramſtadt gültigen Ortslohnes ein.
Dem Gg. Heinr. Schuchmann wird das erforderliche Bauholz und
Dar=
lehen ſeitens der Gemeinde zugeſprochen. Die Bürgermeiſterei ſoll mit
dem Bauherrn darüber einen entſprechende Vertrag abſchließen. Der
Gemeinderat ſetzt ferner die Gebühr für Bekanntmachungen durch die
Ortsſchelle auf 2000 Mk. für Private und 120 Mk. für Vereine feſt. Die
Vergütung des Tierarztes Dickeſcheid wird auf 20000 Mk. für das
Ka=
lenderjahr 1923 feſtgeſetzt. Der Gemeinderat erklärt ſich mit der
Ver=
legung der Baufluchtlinie am Nieder=Ramſtädterpfad einverſtanden.
Bürgermeiſter Rückert gibt dem Gemeinderat von der
Mandatsnieder=
legung des Gemeinderats Jakob Schulz Kenntnis. Um der
Arbeits=
loſigkeit hierſelbſt zu ſteuern, ſollen Notſtandsarbeiten ausgeführt
wer=
den, die die Fürſorge= und An= und Verkaufskommiſſionen noch näher
be=
ſtimmen ſollen. Zu dieſem Zweck ſollen 5 Millionen Mark bei der
Be=
zirksſparkaſſe Reinheim aufgenommen werden. Zum Schluß der Sitzung
ſtanden Wohlfahrtsſachen zur Beratung.
r. Pfungſtadt, 19. Marz. Die Oſterferien an der hieſigen
Volksſchule beginnen am 28. März; ſie dauern bis zum 17. April. Am=
Tage vorher werden die A=B=C=Schützen aufgenommen. — Die Zahl.
der diesjährigen Konfirmanden beträgt insgeſamt 144, darunter
ſind 73 Mädchen. — Seit heute hat der Zugverkehr von hier nach
Eberſtadt eine neue Verbeſſerung erfahren. — Die hieſige evang.
Kir=
chengemeinde hat aus dem Rechnungsjahr 1921 einen Fehlbetrag
von 49 000 Mark, der zunächſt durch eine Anleihe gedeckt werden mußte,
und für das laufende Rechnungsjahr 1922 iſt mit einem vorausſichtlichen
Defizit von 500 000 Mark zu rechnen. Der Kirchenvorſtand hat ſich
des=
wegen zu einer weſentlichen Erhöhung der Parochialumlage entſchließen
müſſen.
re. Pfungſtadt. Die erſten der religiöſen Volksvorträge finden
am Mittwoch, Donnerstag und Freitag dieſer Woche allabendlich um
8 Uhr in unſerer Kirche ſtatt. Evangeliſt Laskowski ſpricht über
Be=
weiſe für das Daſein Gottes, die Frage der Unſterblichkeit der Seele
und über Bibelwunder und Wiſſenſchaft.
r. Nieder=Beerbach, 18. März. Der Turnverein (D. T.)hielt
heute ein größeres Schauturnen ab, das zeigte, daß auch in den kleinen
Landvereinen Großes auf dem Gebiete der Jugenderziehung geleiſtet
wverden kann. Am Nachmittag veranſtaltete der Verein einen kleinen
Umzug mit Spieleuten und Muſik, der auch die Aufmerkſamkeit der
durchkommenden Wanderer auf ſich lenkte.
r. Babenhauſen. Unter ſtarker Beteiligung wurde geſtern die Leiche
des verunglückten Eiſenbahnſchaffners Hch. Zwilling zu
Grab=
getragen. Beſonders zahlreich vertreten waren die Eiſenbahner
von hier und der nahen Umgebung, um ihrem Kameraden die letzte
Ehre zu erweifen. — Eine Vereinigung der Kameraden des Jahrgangs
1904 veranſtaltete am Sonntag, 18. März, eine Abendunterhaltung int
Gaſthaus zum Adler. Im Mittelpunkte der geſelligen Feier ſtand das
Trauerſpiel „Das Volk in Not”, das die Not und das Elend des
armen, geknechteten Tirolervolkes dor über 100 Jahren in ergreifenden
Sprache ſchilderte. Alle Mitwirkenden entledigten ſich ſehr gut ihrer
zum Teil ſehr ſchwierigen Rollen und ernteten den lebhaften Beifall
der zahlreich erſchienenen Zuhörer. Erwähnt ſeien die hübſchen
hiſto=
riſchen Koſtüme. Der Reinertrag ſoll der örtlichen Nothilfe zugeführt
werden.
X Groß=Gerzu, 18. März. Der Jungſchweinemarkt wurde
nach längerer Unterbrechung wieder eröffnet. Das Geſchäft war ſehr
ſchlep=
pend, es wurde allgemein zurückgehalten, ſodaß ein großer Ueberſtand
blieb. Erlöſt wurden für Ferkel 65—110 000 Mk., für Springer 115
bis 130 000 Mk. und für Einleger 200 000 Mk.
— Neu=Iſenburg, 18. März. Es dürfte in unſerer Zeit nur zu
be=
grüßen ſein, wenn praktiſche Schulmänner ins Volk gehen und hier über
pädagogiſche Fragen ſprechen, für die das Intereſſe der Eltern und
Freunde der Schule gewonnen werden ſoll. Von dieſem Gedanken
aus=
gehend, hatte der Volksbildungsverein Neu=Iſenburg Herrn Lehrer
Hilsdorf aus Darmſtadt zu einem Vortrag gelvonnen, in dem er die
Frage zu beantworten ſuchte: „Was verſteht man unter
Ar=
beitsſchule?” — Schlicht und einfach verſtand es der Redner, die
Zuhörer in das Weſen des Arbeitsſchulgedankens einzuführen, wobei er
den Unterſchied zwwiſchen „Arbeitsſchule” und „Werkunterricht” ganz
be=
ſonders betonte. Die Beiſpiele, die Herr H. aus ſeiner eigenen Arbeit
gab, und eine Auslage von Schüilerarbeiten haben ſicher viel zur
Auf=
klärung beigetragen.
X Rüffelsheim, 18. März. Ueberfahren und getöter
wurde von einem beladenen Wagen ein zweijähriges Mädchen, das aus
Unvorſichtigkeit in den Wagen hineinlief.
X Rodheim v. 5. H., 18. März. Für die Ermittelung der Täter, die
dem Gaſtwirt, Rullmann don hier zwei Pferde geſtohlen haben,
iſt eine Belohnung von 1 Million Mark ausgeſetzt. Es ſind bereits 5
Perſonen unter dem Verdachte der Täterſchaft verhaftet worden und
ebenſo der Hehler.
Vorſchläge für neue Leiſtungen des
Reichs=
verſorgungsgeſetzes.
Die Tageszeitung „Der Deutſche” bringt in ihrer Nummer vom
17. März 1923 einen Aufſatz des Reichstagsabgeordneten Thiel über
die Verhandlungen des Reichstags zur Aenderung des
Reichsverſor=
gungsgeſetzes. Ueber die Einzelauswirkung der von der
Reichsregie=
rung in Ausſicht genommenen Beſtimmungen gibt der Verfaſſer in dem
Aufſatz die folgende Ueberſicht:
Nach dem Vorſchlag der Regierung ſoll ſich künftig die Rente der
Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen zuſammenſetzen aus einer
Rente und einer Zuſatzrente. Die letztere iſt von der Beantwortung der
Bedürftigkeitsfrage abhängig. Auf Rente und Zuſchlagrente iſt ein
Auf=
ſchlag zu gewähren, der der jedesmaligen Teuerung angepaßt werden
muß. Unter Berückſichtigung des Geſagten würde ſich nach dem
Re=
gierungsvorſchlag die Rente für den Monat März wie folgt berechnen:
a) Kriegsbeſchädigte mit 2 Kindern bei einer Minderung der
Er=
werbsfähigkeit im . . . . . erhalten:
Rente Zuſatzreute insgeſauk
30 v. H. . . .
12 480
„ 12 480
16 640
40 v. H.. „. „ „ 16 640
50 v. H. . ...... *
24 960
60 v. H.. .. ...
31 200
80 v. H. . .....
50 960
100 v. H. . . . ..
84 240
dal. m. einf. Pflegezulage
105 040
b) Witwen und Waiſen:
Erwerbsfähige ohne Kinder
19 760
Witwen mit mindeſtens 1 Kind . 32 240
erwerbsunfähige oder über 50
Jahre alte Witwen ..."
39 520
Waiſen
.
13 520
Doßdelwaiſen
. „
19 760
()Eltern, Teil .....
16 540
Elternpaar
26 000
27 300
27 30)
37 800
68 800
58 820
21000
21000
10500
15 750
10 500
15 750
52 260
58 500
88 760
148040
163 840
19 760
53 240
60 520
24 020
3 510
27 110
41 750
Das gilt für Ortsklaſſe 4 mit einfacher Ausgleichszulage. Für
aka=
demiſch gebildete oder in ähnlicher Berufsſtellung getveſene
Kriegs=
beſchädigte oder deren Hinterbliebene kommt eine um 25 v. H. der Mellte
höhere Ausgleichszulage in Betracht.”
Der Verfaſſer, der die Deutſche Volkspartei im 19. Ausſchuß des
Reichstags vertritt, hat in der allgemeinen Ausſprache über das Geſetz
die Grenzen, wie ſie die Reichsregierung gezogen hat, als zu eng De‟
zeichnet, und weiſt in dem genannten Aufſatz nach, daß unter
Berückſiy=
tigung des geſunkenen Geldwertes die Neuregelung hinter den „*
ſprünglichen Leiſtungen des Reichsverſorgungsgeſetzes zurückbleibt.
Rummer 28.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Ein Millionenraub wurde geſtern in dem Hauſe
Blumen=
ße 45 verübt. Hier befindet ſich die Schuhfabrik von Fürſtenſtein.
ei Lehrmädchen pflegten ſchon ſeit längerer Zeit allwöchentlich von
Filiale der Diskonto=Geſellſchaft in der Großen Frankfurter Straße
Lohngelder für den Betrieb abzuholen. Dabei müſſen ſie beobachtet
„den ſein. Geſtern holten die beiden Mädchen in zwei ſchwarzen
entaſchen wieder 2½ Millionen ab. Bei der Rückkehr begab ſich eins
Mädchen zu einer Beſorgung in den Milchladen im Hauſe
Blumen=
ße 45. Als nun das andere mit beiden Aktentaſchen in der Hand
Treppe zum Kontor hinaufſtieg, begegnete ihr auf dem erſten Abſatz
etwa 28 Jahre ater Mann. Dieſer verſetzte plötzlich dem Mädchen
m ſo heftigen Stoß, daß es die Treppe hinuntertaumelte, entriß ihr
de Taſchen mit dem Gelde und entfloh damit. Auf die Hilferufe der
raubten nahmen ſofort mehrere Paſſanten die Verfolgung des
Räu=
s auf, doch gelang es dem Flüchtenden, mit der Beute durch die
ſſage nach der Frankfurter Straße zu entkommen.
Der Reichskanzler beim Reitt=urnier.
Berlin. Kurz nach dem Beginn der geſtrigen
Nachmittagsprü=
ggen des Reittourniers erſchien Reichskanzler Dr. Cuno mit ſeiner
milie im Sportpalaſt. Im Namen der Tournierleitung begrüßte
af Weſtfalen die Gäſte und geleitete ſie in die den Ehrengäſten
vor=
haltene Mittelloge, in der ſich auch der preußiſche
Landwirtſchafts=
niſter und der Chef der Heeresleitung, General von Seekt,
eingefun=
vhatten. In der Pauſe wurde die bekannte Frederizianiſche Quadrille
geritten, und das Publikum, dem die Anweſenheit des Reichskanzlers
zt unbekannt geblieben war, erhob ſich von den Plätzen zu einer
ſtür=
ſchen vaterländiſchen Kundgebung, die ihren eindrucksvollen
Höhe=
nkt fand, als die Tauſenden entblößten Hauptes das Deutſchlandlied
igen.
Auf dem Berliner Märzfriebhof.
Berlin. Der geſtrige 18. März brachte dem kleinen ſtillen
Fried=
f in Friedrichsheim einen Maſſenbeſuch, wie man ihn kaum je in der
rkriegszeit geſehen hat. Die anarchiſtiſchen Gruppen und Vereine, die
iher ſo viele Gedenkzeichen niedergelegt hatten, fehlten diesmal
gänz=
z. Auch die Kommuniſtiſche Parkei war nicht vertreten, ſondern man
ib nur einen Kranz der Roten Faßne. Dagegen waren die
Sozialdemo=
tiſche Partei und die Deutſche Demokratiſche Partei nicht von der
wohnheit abgewichen, der Märzkämefer durch Blumenſpenden zu
ge=
aken. Um 12 Uhr mittags beaaun daun der Anmarſch der
Kommu=
ſten. In großen und kleinen Zügen rückten die Bezirke mit roten
ihnen und Sowjetsſtern heran. Aus Spandau und Oberſchöneweide
men einzelne Hundertſchaften auf Laſtautomobilen und begaben ſich
chdem Friedhof. Dert ſprachen einzelne Redner. Um 2 Uhr kamen
nn die letzten Züge, die Mitglieder der V.S.P.D. mit ſchwarz=rot=
Idenen Fahnen, und in ben Abendſtunden legten eine Anzahl
republi=
niſcher Verbände unter Fadelbeleuchtung Kränze an den alten
Grä=
rn nieder. Trotz des Maſienheſuchs verlief die Kundgebung ohne
törung.
Das Staatstheater iu Wiesbaden abgebrannt!
Wiesbaden. Letzte Nacht entſtand kurz nach der Abendvor=
Uung „Rienzi” im Bühnenraum des Staatstheaters Feuer, das mit
ſender Schnelligkeit um ſich griff und ſchon nach kurzer Zeit über das
ſamte Bühnenhaus ſich erſtreckte. Die Feuerſpehr war machtlos.
An=
hörige der Beſatzungstruppen nahmen ſofort Abſperrungen der
ge=
hrdeten Stellen vor. Das Bühnenhaus iſt bis auf die Grundmauern
1sgebrannt. Der Schaden beläuft ſich auf viele Milliarden Mark. Der
uſchauerraum wurde unter Waſſer geſetzt und blieb ſo vom Feuer
ver=
vont. Das Staatstheater, in den Kuranlagen, unweit der
Wilhelm=
raße und dem Kurhauſe gelegen, war eines unſerer prächtigſten
heatergebäude in Deutſchland. Die Werte an
Bühnenausſtattungs=
aterialien, die verloren gingen, allein gehen ins Unermeßliche. Nach
orliegenden Meldungen ſoll das Fener infolge einer Exploſion
ent=
anden ſein.
Schwerer Unfall bei Eröffnung der Kieler Meſſe.
Kiel. Bei der Eröffnung der Kieler Frühjahrsmeſſe ereignete ſich
n ſchwerer Unglücksfall. Als geſtern Befucher auf dem Platz vor der
auptpoſt die landwirtſchaftlichen Maſchinen, die im Freien aufgeſtellt
ad, beſichtigten, ſtürzte eine hehe Kornwendemaſchine zuſammen. Das
ehrere Meter hohe Gerüſt brach mitten durch und begrub unter ſich
ler Meſſebefucher. Einer von ihnen, ein jünger Kieler Kaufmann, war
fort tok, ein zweiter iſt im Laufe des Tages geſtorben. Es iſt ein
uswärtiger Meſſebeſucher, ebenſo die beiden anderen, die ſchwer
ver=
tzt ſind.
Allgemeinte Bureau=Ausſtellung 1923.
— Die Allgemeine Bureau=Ausſtellung 1923, welche vom Deutſchen
fachverband der Burcau=Judüſtrie E.V. vom 25. April bis 6. Mai im
Zerliner Sportpalaſt veranſtaltet wird, und mit der als be=
Juderer Anziehungspunkt das große Schreibmaſchinen=Wettſchreiben um
ie Meiſterſchaft von Deutſihland derbunden iſt, verſpricht in jeder
Hin=
icht ein voller Erfolg zu werden. Die große impoſante Halle des
Sportpalaſtes mit den ausgedehnten Wandelgängen und dem
geräumi=
en erſten Rang iſt heute ſchon bis auf den letzten Quadratmeter gefüllt.
Namen, die in der Burcauinduſtrie alleverſten Klang haben,
Bahn=
recher der Branche, ſind ſämtlich in der Ausſtellung vertreten. Was
Technik ud raſtlos arbeitender Geiſt in den letzten Jahrzehnten an
ſteuerungen und Verbeſſerungen geſchaffen haben, wird der Beſucher
u ſehen bekommen.
Gm
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. März 1923.
Seite 5.
Spiel, Sport und Turnen.
H. M. Aus der T.G.D. 1846. Am Samstag, den 24. März,
hält Herr Dipl.=Sportlehrer Adamheit im kleinen
Turnſaal der Woogsplatz=Turnhalle einen Vortrag mit Lichtbildern
über: „Leibesübungen”. Zu dieſem Vortrag ſind alle Mitglieder der
T.G.D. 1846 nebſt Angehörigen herzlichſt eingeladen, ebenſo die
Mit=
glieder der hieſigen Turn= und Sportvereine. Der Vortrag verſpricht
äußerſt intereſſant zu werden, da der Vortragende über reiches,
prak=
tiſches und theoretiſches Wiſſen verfügt. Näheres folgt noch an dieſer
Stelle. — Die Einzeichnungsliſte für die Teilnehmer des Deutſchen
Turnfeſtes 1923 in München, liegt noch bis Ende dieſes Monats beim
Hauswirt auf. Alle Intereſſenten wollen deshalb bis zu dieſem
Zeit=
punkt ihre Eintragung vollzogen haben.
R. Allgem. D. Turnerbund Main=Rodgau. Der
Gauausſchuß des Main=Rodgaues beſchloß in ſeiner am Sonntag
ſtatt=
gefundenen Sitzung, das alljährlich im Mai ſtattfindende volkstmliche
Bergturnfeſt auf dem Frankenſtein in Anbetracht der unklaren
Verhält=
niſſe im beſetzten Gebiet auf den Herbſt zu verlegen. Es ſoll Anfang
September ſtattfinden. — Für das am 8. Juli in Wixhauſen
ge=
plante Gauturnfeſt ſollen die Vorbereitungen weitergehen.
0 „Eintracht‟=Darmſtadt I. gegen F.=V. „
Ger=
mania”=Eberſtadt I 3: 1. Die beiden Mannſchaften ſtanden ſich
am Sonntag Vormittag in Darmſtadt gegenüber. „Eintracht” war nicht
vollzählig angetreten und ſpielte zuletzt nur noch mit 8 Mann. Das
Spiel ließ viel zu wünſchen übrig; zuletzt mußte ſich „Eintracht” ganz
auf die Verteidigung einſtellen. Mit 3:1 Toxen endete das Spiel, von
dem man mehr erwartet hatte, mit einem Siege der Darmſtädter
Mannſchaft.
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
—Am Sonntag trat unſere Fußballabteilung zwecks Austragung
von Freundſchaftsſpieſen mit 3 Mannſchaften in Griesheim a. M. als
Gaſt des dortigen Fußballvereins 08 an. Griesheim rechtfertigte ſeinen
guten Ruf, als einer der ſpielſtärkſten Vereine des Kreiſes zu gelten,
und ſchickte die Darmſtädter Mannſchaften mit einem reichen Torſegen
nach Hauſe. Reſultat: 1. Mannſchaften 4:1 (2:1) für Gr., 2.
Mann=
ſchaften 9:0 für Gr., 3. Mannſchaften 4:0 für Gr. — Kommenden
Sonn=
tag empfängt unſere 1. Mannſchaft anläßlich des an dieſem Tage hier
ſtattfindenden Bezirksfußballtages zu einem Propagandaſpiel die gleiche
Mannſchaft der Freien Turnerſchaft Offenbach a. M.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakiion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Der Weg über den Exerzierplatz von der
Eliſa=
bethenſtraße nach dem Bahnhof
war ſeither vollſtändig unbehindert. Er führte ſogar, regelrecht
ange=
legt, in ſeiner äußeren halben Länge durch die dort ſchon ſeit einigen
Jahren beſtehenden Kleingärten. Die offenbar nach der Karte
abge=
ſteckte Richtung weiſt genau nach dem Schnittpunkt der Eliſabethenſtraße
und der alten Bahnhofsanlage. Man hätte annehmen ſollen, daß bei
Erweiterung der Gartenanlagen der Weg bis an die Anlagen
durch=
geführt würde. Dies iſt aber nicht der Fall. In dem ſeither
unbe=
bauten Teil ſind jetzt Gärten in der Anlage begriffen, die ohne
Rück=
ſicht auf dieſen Weg abgeſteckt ſind, quer in der Richtung liegen, bei
Tage kaum einen Durchgang finden laſſen, und bei Nacht den Weg
voll=
ſtändig verſperren. Da der Weg für das ganze Viertel
Eliſabethen=
ſtraße, Hügelſtraße, Sandſtraße uſw. mit ihren öſtlichen
Verlängerun=
gen unbedingt nötig iſt, muß hier ein grobes Verſehen vorliegen, und
es wäre ein großes Verdienſt um die Allgemeinheit, den Fehler wieder
gut zu machen. Aber Eile tut not. Die Gärten ſind erſt teilweiſe
not=
dürftig umzäunt und umgegraben, aber noch nicht gedüngt und bepflanzt.
Continental=
Regenmän=
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Kinder, In einschlägigen
Geschäften erhältlich.
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1000 000 Mk. auf Nr. 221 924, 150 000 Mk. auf Nr. 124 004, 75 000
Mark auf Nr. 211 522 50 000 Mk. auf Nr. 108 594 120 771, 30 000 Mk.
auf Nr. 48 057 70 511 170 368 285 085 335 956 374 434.
3. Klaſſe, 2. Tag.
300 000 Mk. auf Nr. 287 276, 75 000 Mk. auf Nr. 188 710, 50 000
Mark auf Nr. 1108 228 513 280 035, 30 000 Mk. auf Nr. 66 221 78399
N5 437 353 673.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Vorherſage für den 21. März:
Für morgen iſt mit etwas ſtärkerer Bewölkung, ſonſt aber mit der
Fortdauer der herrſchenden Witterung zu rechnen. Das Hochdruckgebiet,
das faſt über ganz Europa liegt, wird ſchwächer.
über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevölkerung:
Kühuly (3. Rate) 4000 Mk., Hauff, Wilh., 3300 Mk., Prokuriſt A.
Oehlſchläger 2000 Mk., Ungenannt 10 000 Mk., Rechnungsr. Schreiner,
Eberſtadt (2. Rate) 2000 Mk., Frl. K. Eichberg, Lehrerin i. R. (2. Rate)
1000 Mk., Dr. P. S. 10 000 Mk., Recha.=Rat Schilling 2000 Mk., Prof.
Kremer, Martinſtr. 93, 5000 Mk., Karl Geller, Rheinſtr. 14, 10000 Mk.,
Aus einer Spende einer Schweizer Freundin durch Johannes Aff 18000
Mk., Rudolf Finkenwirth (3. Rate) 1000 Mk., Hptm. Morell 25 000 Mk.,
Jakob Hugenſchiitz 10 000 Mk. P. Arndt (2. Rate) 1000 Mk., Frau Kath.
Schmaus, geb. Merkel 2000 Mk., E. H. 30 Mk., Adolf Riehl (2. Rate)
5000 Mk., Jul. Nachel 1000 Mk., Dr. Hüffell (2. Rate) 5000 Mk., von
den Einnahmen des 2. Bruckner=Konzerts am 11. März 1923 200000
Mk., Oberſteuerſekretär Grüll 3000 Mk., E. K. (2. Rate) 2000 Mk.,
2. Klaſſe der evang. Schule (Gilbert), Habitzheim 5276 Mk., H. L. 2000
Mk., L. L. 100 Mk., Arbeiter der Fa. Reinhardt u. Co., Eiſengießerei
20 110 Mk., Fa. Neinhardt u. Co., Eiſengießerei 100 000 Mk., Strauch,
Friedrichſtr. 13, 10 000 Mk., Mangold, Miniſterialrat (2. Rate) 2500
Mk., Ferd. Wartensleben, Rheinſtraße 10 000 Mk., Konfirmanden des
Südbez. der Johannesgemeinde 150 Mk., Dr. M. Sch. 5000 Mk., Schule
zu Kleeſtadt 7100 Mk., Samstag Stammtiſch des Reſtaur. Bender 10000
Mk., Eiſ.=Ing. Schwinn, Sammlung 21000 Mk., 4 Kreisfürſorgerinnen
der Zentrale für Mutter= und Säuglingsfürſorge (2. Rate) 8000 Mk.,
Regierungsrat Bender 5000 Mk., Beamten der Hefſ. Landw.
Genoſſen=
ſchaft 11500 Mk., Frl. Anna Schulz 1000 Mk., Karl Schulz (2. Rate)
500 Mk., Hagemann, Lagerverw. i. R. (2. Nate) 1000 Mk.,
Männer=
geſangverein Werſau 55 455 Mk., Ungenannt 5000 Mk.,
Telegraphen=
bautrupp Sekermann (Telegraphenarbeiter des beſetzten Gebiets) 20000
Mk., Hans Scharmanu 1500 Mk., Pfarrer Uhl, Weiterſtadt 7000 Mk.
1. Quittung 336 810 Mk., 2. Quittung 382 210 MT., 3. Quittung
480 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 689 703 Mk., 6.
Quit=
tung 416 536 Mk., 7. Qnittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1 251 261 Mk.,
9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 146 238 Mk., 11. Quittung
525 881 Mk., 12. Qnittung 557 984 Mk., 13. Qnittung 1 577 273 Mk.,
14. Quittung 597 255 Mk., 15. Quittung 834 316 Mk., 16 Qnittung
477 914 Mk., 17. Quittung 627 518 Mk., 18. Quittung 494 353 Mk., 19.
Quittung 765 358 Mk., 20. Quittung 570 580 Mk., 21. Qnittung 936 478
Mk., 22. Quittung 2 736 219 Mk., 23. Quittung 504 042 Mk., 24.
Quit=
tung 341 900 Mk., 25. Quittung 620 271 Mk., 26. Quittung 439 447 Mk.
27. Quittung 536 085 Mk., 28. Quittung 631 221 Mk.
zuſ. 20 219 957 Mk.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
4 18, Schauſpielmiete a 9): „Fauſt”. — Kleines Haus, Anfang 7½
Uhr, Ende 10 Uhr (Sondermiete 6‟): Die beiden Schützen”. — Kleines
Haus, nachm. 3 Uhr und 5 Uhr, Film: Tiſchlein deck dich! —
Or=
pheum 7¾ Uhr: „Die Perle der Frauen”. — Union=, Reſidenz=,
Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”,
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten.
RRf
EcccceskoopD=
Rr
Statt Karten.
Für die uns anläßlich unserer
Vermählung überbrachten
Glück-
wünsche und für dte uns
über-
reicbten Geschenke sagen auf
die-
ß sem Wege herzlichen Dank
Peter Schwinn u. Frau
Ria, geb. Raiss
W Kaupstraße 5
U
Dssssssssekesccscccee‟
Heute entſchlief unerwartet
mein lieber Bruder
Mar Heumann
Oberſt a. D.
Hugo Heumann
Pfarrer i. R.
Darmſtadt, 18. März 1923.
Beerdigung: Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtr., Dienstag
Nach=
mittag 4 Uhr. (*7632
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
und heizlicher Teilnahme bei dem
Heimgang unſeres lieben
unvergeß=
lichen Kindes
Ludwig
ſagen auf dieſem Wege unſeren herz=
(*7613
lichen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Göbel, gofgarteninſpektor
u. Frau Marie, geb. Walter.
Todes=Anzeige.
Heute ſtarb unſere liebe Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter,
Schweſter und Tante
Frau
geb. Pſeil
im völlendeten 66. Lebensjahre,
Darmſtadt, 18. März 1923.
Heinheimerſtr. 38,
Törrach.
Ludw. Kärting, ober=Stadtbauinſpektor
Georg Hürting, Weinhandlung.
Beerdigung: Mittwoch Nachmittag
2½ Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Namſtädterſtraße, (*7746
Ke
ſchuhe Gr. 41) Rah.
menarbeit, faſt neu
zu vk.
Lauteſchläger=
ſtraße 3, ., I. (*7685
Elegant. groß,
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herb zu verk. (*7635
Wilhelmſtr. 20, 1.
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2. Ganggetriebe;
da=
ſelbſt 2 faſt neue
Sozius,
Motorrad=
uhren u.
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Oberbetten, 1 kupf.
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Wanne zu vk. (*7667
Viktoriaſtr, 50, 1. St.
Dollar=Schatzanweiſungen
des Deutſchen Reiches
garantiert von der Reichsbank,
am 15. April 1926 zu 1200 rückzahlbar.
Stücke zu 5, 10,20,50 und 100 Dollar.
Zeichnung vom 12. bis 24. Märzd. Js.
Zeichnungen werden bei den unterzeichneten Zeichnungsſtellen
entgegengenommen. Proſpekte mit den näheren Bedingungen liegen
bei allen Zeichnungsſtellen auf und werden auf Wunſch abgegeben.
Reichsbankſtelle Darmſtadt, Darmſtädter und Nationalbank,
Deutſche Bank, Deutſche Vereinsbank, Disconto=Geſeliſchaft,
Heſſiſche Landes=Hypothekenbank, Kommunale Landesbank.
Ve
Perſonenauto verk.
Gütting Schuchardſtr. 10
Teleph. 3014. (*768
Fon Abbrutk
Kolz bill. zu vk. (77712
Kl. Kaplaneigaſſe 4.
30 Stück Ki= ern=
Gartenpoſten zu vk.
Kranichſteinerſtr 49 I.
(v. 5 Uhr ab). (*7743
Tiermarkt
K
*7659
abzugeben.
Pallaswieſenſtraße 63.
V
Schäferhunde
korrekt in all. Teilen,
1Hündin, 2½ J. alt,
mit prima
Sieger=
ſtammb., 2 Rüden (6
u. 8 Monat alt) ſof
zu vk. Gri=sheim b. D.
Oberndorferſt. 4. (
— 10 Monate alter —
Teu ſicher
Schäferhund
mit prima
Stamm=
baum zu verk. eter
Sauer, Affolterbach
(Odenwald), (2315
Ne
rufiſte
Schäfer=
hund zu verkaufen.
tüdel, Gr. Ochſen=
(*7707
gaſſe 22,
Rüde, mindeſt.
Gb4 einjährig, zu kf.
geſucht Martinſtr. 57,
2. Stock.
(27643
V
22er groter weißer Hahn
t. Pl. R., zu berkf.
oder gegen Huhn zu
tauſchen.
(*7719
Bruchwieſenſtr. 8, I.
für den Betrieb der
*
Backereien in Stadt u. Land
ſind in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts
Rheinſtraße 23 zu haben.
Darmſtädter Tagblaft
Handelsbia
Dollar=Schatzanweiſungen.
Unter Hinweis auf die in unſerem Blatte veröffentlichten
Bekannt=
machungen bringen wir unſeren Leſern nochmals die wichtigſten
Einzel=
heiten, die der Intereſſent wiſſen muß.
Dollarſchatzanweifungen des Deutſchen Reiches, von der Reichsbank
garantiert.
Höhe der Anleihe 50 Millionen Dollar, Zeichnung bis zum 24. d. M.
bei den bekannten Banken und Girozentralen, Zeichnungspreis 100
Prozent.
Einzahlung in amerikaniſchen Dollar und anderen Deviſen, auch Noten
zu beſtimmten Umrechnungskurſen, und zwar mindeſtens 40 Prozent
Einzahlung bei der Zeichnung, der Reſt bis zum 14. April 1923.
Vergütung für Einzahlungen vor dem 14. April 1 pro Mille in Mark
für jede volle Woche der Vorauszahlung in Noten oder telegraphiſchen
Auszahlungen.
Stückelung: 5, 10, 20, 50 und 100 Dollar.
Rückzahlung nach 3 Jahren zu 120 Prozent in Dollar oder Gold, mithin
eine Verzinſung von über 6 Prozent.
Beleihbarkeit. Die Dollarſchatzanweiſungen werden bei den
Darlehens=
kaſſen beliehen zu 60 Prozent des Börſenkurſes, wenn der
Darlehens=
nehmer die Verpflichtung übernimmt, ſeine Rückzahlung 4 Wochen
vor dem in Ausſicht genommenen Zahlungstage anzukündigen, ohne
ſolche Bindung zu 40 Prozent, wobei der Kurswert des Dollars
höch=
ſtens mit 20 000 angenommen wird.
Steuerliche und ſonſtige Erleichterungen. Die Rückzahlung erfolgt
ohne jeden Abzug. Die Hingabe der ausländiſchen
Zahlungs=
mittel zum unmittelbaren Erwerb der Dollarſhatzanweiſungen auf
Grund einer Zeichnung iſt von der Deviſenumſatzſteuer
be=
freit. Die ſelbſtgezeichneten Dollarſchatzanweiſungen können für die
Veranlagung zur Einkommen= und Körperſchaftsſteuer
mit demſelben Werte eingeſetzt werden, mit dem die als Gegenwert
hingegebenen Dewiſen einzuſetzen ſein würden. Aktiengeſellſchaften
und Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, die ihre geſetzlichen Reſerven
oder einen Teil davon in Dollarſchatzanweiſungen anlegen und aus
dieſem Beſitz Verluſte infolge Rückganges des Dollarkurſes erleiden,
dürfen dieſen Verluſt vom geſetzlichen Reſervefonds
abſchreiben. Dollarſchatzanweiſungen werden als Sicherheit
für Zollkredite angenemmen.
Handel und Wandel in Heſſen.
Schrammſche Lack= und Farbenfabriken A.=G.,
Offenbach. Die Verwaltung beantragt Verteilung einer Dividende
von 40/Prozent (i. V. 22 Prozent). Generalverſammlung am 12. April.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
2 Peters Union A.=G., Frankfurt a. M. Der
Aufſichts=
rat hat beſchloſſen, die nach dem Generalverſammlungsbeſchluß vom
8. Dezember vorgeſehenen, aber noch nicht begebenen 70 Mill. Mk.
Aktien mit Dividendenberechtigung für das laufende Geſchäftsjahr dem
der Geſellſchaft naheftehenden Bankkonſortium zu 1500 Prozent zu
über=
laſſen mit der Verpflichtung, 65 Mill. Mk. den Aktionäen zum gleichen
Kurs plus Bezugsrechtsſteuer 2 zu 1 anzubieten und die reſtlichen 5 Mill.
beſtmöglichſt unter Gewinnbeteiligung der Geſellſchaft zu veräußern.
*Julius Berger, Tiefbau=A.=G., Berlin. In der
Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der auf den 14. April
einzube=
rufenden ordentlichen Generalverſammlung die Verteilung einer
Divi=
dende von 100 Prozent (i. V. 30 Prozent) auf das dividendenberechtigte
Aktienkapital von 40 Mill. (i. V. 16 Mill.) vorzuſchlagen.
* Vereinigte Berlin=Frankfurter
Gummiwaren=
fabrik A.=G. In der Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der am
18. April ſtattfindenden Generalverſammlung die Verteilung einer
Dividende von 60 Prozent (i. V. 20 Prozent) vorzuſchlagen.
* Allgemeine Lokal= und Straßenbahn=
Geſell=
ſchaft Berlin. Die Verwaltung beantragt die Verteilung einer
Dividende von 10 Prozent wie im Vorjahr und eines Bonus von 50
Prozent (i. V.0 Prozent). Generalverſammlung am 11. April.
* Rauchwaren=Zurichterei und Färberei vorm.
Louis Valter Nachf., Markranſtädt. Der Aufſichtsrat
be=
ſchloß, eine Dividende von 300 Prozent (i. V. 40 Prozent) und einen
Bonus von 100 Prozent (i. V. 0 Prozent) in Vorſchlag zu bringen.
Außerdem wird eine Kapitalserhöhung beantragt, wahrſcheinlich iſt mit
einer Verdoppelung des zurzeit 24 Mill. Mk. betragenden Aktienkapitals
zu rechnen. Der Geſchäftsgang wird als zufriedenſtellend bezeichnet.
* Eiſenwerk L. Meyer A.=G. in Harzgerode. Die
Generalverſammlung beſchloß die Verteilung einer Dividende von 30
Pfg. zum Goldankaufspreis der Reichsbank vom 14. Februar d. J.,
gleich 2100 Mk. für die Stammaktie. Die Kapitalserhöhung um 37 Mill.
Mk. Stamm= und 1 Mill. Mk. 7proz. Vorzugsaktien mit 15fachem
Stimmrecht wurde genehmigt. Die neuen Stammaktien übernimmt ein
Konſortium unter Führung der Deutſchen Bank zu 150 Prozent und
bietet auf 1 alte 3 neue zum gleichen Kurs zuzüglich Bezugsrechtsſteuer
an, 4 Mill. Mk. neue Stammaktien bleiben zur Verfügung der
Geſell=
ſchaft. Die Vorzugsaktien werden von dem Konſortium zu Pari
über=
nommen. Sämtliche neuen Aktien ſind ab 1. Januar 1923
dividenden=
berechtigt. Die Verwaltung glaubt auch für das laufende Geſchäftsjahr
mit einem befriedigenden Ergebnis rechnen zu können.
Warenmärkte.
w. Frankfurter Getreidemarkt vom 19. März. Die
Ge=
ſchäftsſtille am Getreidemarkt hält an. Es kam im Frühverkehr nur zu
beſcheidenen Abſchlüſſen, da die Käufer nur wenig Neigung zeigen, zu
erhöhten Preiſen zu kaufen. Jür Weizen und Roggen war gut
be=
hauptete Tendenz unverkennbar. Sonſt blieb die Stimmung für Hafer
und Gerſte anfänglich noch ruhig. Weizen= und Roggenmehl fand zu
beſſeren Preiſen Aufnahme. Futterartikel liegen feſter. (Amtliche
Notierungen. Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack,
Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je 100 Kg.
Als=
baldige Lieferung. Parität Frankfurt a. M. Weizen 87 000—30000
Mk., Roggen 85 000—88000 Mk., Sommergerſte für Brauzwecke 70000
bis 78 000 Mk., Hafer, inländiſcher 45 000—60 000 Mk., Hafer,
auslän=
diſcher 77 000—80000 Mk., Mais, La Plata 94 000—96 000 Mk., Mais,
mixed 90 000—95 000 Mk., Weizenmehl, ſüdd. Spezial=Null 135 000 bis
170 000 Mk. bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl 108 000
bis 115 000 Mk., Weizen= und Roggenkleie 40 000—45 000 Mk.,
Speiſe=
erbſen 120 000—150 000 Mk., Biertreber, getrocknet 50 000—52 000 Mk.
nominell. Tendenz: ſchwächer.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 19. März. (Eigener Bericht.)
Die allgen eine Luſtloſigkeit am Effektenmarkt hielt auch heute an, bei
ſehr kleinem Geſchäft und geringer Aufnahmewilligkeit bröckelten die
Kurſe überwiegend weiter ab, nur wenige Werte konnten ihren
Kurs=
ſtand verbeſſern. Es tritt als erſchwerendes Moment in Zeiten
gerin=
ger Kursveränderungen ſtark in Erſcheinung, wie außerordentlich die
ſehr hohen Koſten der Börſenumſätze das Geſchäft hemmen und belaſten.
Man eröffnete am Montanmarkt zu nur unweſentlich veränderten
Kurſen, durchſchnittlich lagen die Kurſe 1—2000% unter denen der
letz=
ten Börſe. Gut behauptet waren Mannesmann, Buderus konnten zum
1. Kurs 1000% gewinnen. Stärker gedrückt waren Harpener, die 9000%
nachgaben, und Riebeck .I. 10 000%
Am Chemiemarkt waren die Werte des Anilinkonzerns wenig
ver=
ändert. Bad. Anilin eine Kleinigkeit feſter, Griesheim und Höchſter
gaben leicht nach. Die Aktien der A.=G. für Anilinfabrikation Belin=
Treptow wurden heute zum erſten Male in Frankfurt amtlich notiert,
der Kurs ſtellte ſich auf 17 500%. Goldſchmidt konnten 1850%
an=
ziehen, Rütgerswerke verhältnismäßig feſt pl. 2600%, Chem. Mainz
„. 2000%, Albert pl. 5000%.
Am Elektr.=Aktienmarkt betrugen die Kursveränderungen nur wenige
hundert Prozent, nur Lahmeyer „. 1750% und Reiniger Gebbert
1. 1600% ſtärker angeboten.
Maſchinen= und Metallaktien lagen z. T. Kleinigkeiten feſter, ſo
Karlsruher pl. 900%, Junghans pl. 1150%, Hirſch Kupfer pl. 1500%
Spinnerei= und Zellſtoffwerte waren faſt nicht verändert,
Zucker=
aktien gaben etwa 1000%, nach.
Bankaktien waren im allgemeinen angeboten, aber die Einbußen
gingen kaum über 1000% hinaus.
Am Einheitsmarkt überwogen die Kursrückgänge, u. a. Deutſch=
Ueberſeebank ./. 35 000%, Wegelin ./. 8000%, Weſſel Porzellan .1. 5000%,
Zelluloid Wacker .I. 7250%, Siemens Glas „/. 8000%, Allg. Lokalbahn
„. 6500%, Berzelius „/. 3000%, Eiſen Meher .. 2000%, Rodberg
„. 3006%, Lutz „/. 1900% uſw. Höher waren dagegen u. a. Siegener
Eiſen pl. 10 000% rat., Ullrich pl. 3900%, Olcawerke pl. 1850%, Sinalco
pl. 7900%, Trikot Beſigheim pl. 17 000%, Gritzner pl. 2300%, Gebr.
Fahr pl. 2500% uſw.
Im Freiverkehr waren bei außerordentlich geringen Umſätzen die
Kurſe nur wenig verändert, u. a. Api 12 500%, Becker Stahl 12 000%,
Becker Kohle 11 000% Benz 12 500%, Brown Boveri 7500%,
Conti=
bank 1900%, Elberfelder Kupfer 8500%, Emelka 4000% Frankfurter
Handelsbank 12500 di Georgi 3500%, Hanſa Lloyd 6700%, Inag
13 000%, Knodt Metall 8500, Krügershall 14 500%, Kunſtſeide
60 000%, Laſtauto 5500%, Mez Söhne 7000%, Petroleum 22 000%,
Kabel Rheydt 16 500, Tiag 5800%, Ufa 7500%; Entrepriſes waren
mit 105 000 geſucht auf Gerüchte, man ſei bei den Bohrungen fündig
geworden.
Nachbörslich entwickelte ſich einiges Geſchäft in Valutawerten,
aus=
gehend von Otavi, die mit 145 000 bis 170 000 in größeren Poſten aus
dem Markt genommen wurden. South Weſt Shares 16 000, und von
Türkenwerten Zölle von 26 000% bis 27 500%, II. Bagdad 24 500%
bis 26 0000, Admintürken 42000%. Dagegen lagen Ungarnrenten
luſtlos und ſchwächer. Mexikaner unverändert.
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 19. März. Auch
im Abendverkehr hielt die ruhige FHaltung an, und die
Kursderände=
rungen hielten ſich in engſten Grenzen. Belgien 1155, Holland 8342½
20. März 1923 Nr. 76
London 98 050, Paris 1332½, Schweiz 3872, Neu=York 20 300.
noten 54,25, Dollarnoten unverändert 20 900.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Das in weite
Kreiſen der Geſchäftswelt und der Bevölkerung vorherrſchende
Gefüh=
der Unſicherheit über die weitere Entwickelung der politiſchen und wirt
ſchaftlichen Verhältniſſe bewirkte auch heute an der Börſe ein Anhalte.
der Geſchäftsſtille. Bei der geringen Unternehmungsluſt und der al
wartenden Haltung waren die Kurſe nur wenig verändert. In de
Hauptſache ergaben ſich für die meiſten Papiere Abſchwächungen vo
1000 bis 3000 Prozent, für oberſchleſiſche Kokswverke 9000 Prozent,
Ri=
beck Montan 12000 Prozent. Füir einige wenige ſtellten ſich auch d
Kurſe höher, ſo Anglo=Guano 3000, Harpener und Scheidemantel
5000 Prozeut. Von Auslandsrenten ſetzten die ungariſchen ihre rüe
läufige Kursbewegung fort. Die übrigen, ſowie heimiſche Anleihe
wieſen nur geringfügige Aenderungen auf. Die Geſchäftsſtille hie
auch weiterhin vor, ſo daß ſich der Kursſtand nur ſvenig verändert
Für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiexe iſt gleichfal
überwiegend mit iäßigen Abſchwächungen zu rechnen. Auch am Dev
ſenmarkt hielt die Geſchäftsſtille an.
w. Beviſenm rkt. Frankfurk a. M., 19. März.
Narz Antwerpen=Brüſſel. ........: 1099.75 n 152. Holland ..................." 8226 90 8221.90 London ...................." 2765,5.20 97894 85 Paris ........". 1336.70 1389.15 Schweiz .. . . . . . . . . . . . . . ..... 3872.80 3862.80 Spanien ........ ..........." 3216.35 3201.35 Italien
..... 1931.50 1002.50 Liſſabon=Sp=
D... Dänemark
..... 4934.00 4055.1 4022.30 Norweger
... 3765.55 3784 3775.55 Schweden
5526.15 5511.20 Helfingfors New=York 20822.80 20927 20 Heutſch=
...." 28.7 29.01 2.78 Budapeſt
.. 5.78 55 5.61 45 Prag 618.— 621.— G175. Agram 33
w. Dediſenmarkt. Berlin 19. März Telegr. Ausza
Beid Amſterdam=Rotterdam ... ... 8213 70 2Ge.6 8224 Brüſſel=Antwerpen .........." 1122.18 1127 82 117.12 Ehriſtiania . . . . . . .. .. .. ..... 3773 54 3792.46 3770.55 Kopenhagen ......... . . . . ... 41 17.43 4737 .75 4017 43 Stockhoim .. . . . . . . . . . . . . ...." 5344,39 5576.41 Helſingfors ................." 575 5‟ 578 45 Italien....... 1012 48 1007.52 Lonvon ...................." 9775) — 96245.— New=York ....
. 20857 72 20962 28 Paris ...
D.. 1704 23 1310 77 1325 Schweiz.
.. 3375.28. 3694.72 68. Spanien
........." 321295 53222.05 3211.95 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 26 89— 28.96— 28.79 Prag .. 618.40 621.55 618 Budapeſt . ...
....... 5.77— Buenos=Aires ..............." 398 20 736.90 Bulgarien ... .. . . . . .. . ...... 124.68 125.32 Japan
...... ............ 9975.— 10425.— 9375. Rio de Janeiro ......." 2334. 22 2315.78 223 Belgrad. . . . .. . . . 21047 2 1.53 210.47
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Ber.=Auhalt=Maſchinen
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Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſch=Niedld. Tel. ....
Deutſche Erdöl ........
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52500.—1 Rat.
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36100
6225
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Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. . .
8.
..........."
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% Ul—IK.
Sparpränie anleihe ........"
4% Preuß Konſols ........."
........
5½
.......
48 Bad. An unk. 1235,.....
v. 1907.... .."
3½
48 Bayern Anleihe ........."
........
8½%
4% Heſſen unk. 1924 ........"
........
8½%
..............
4% Württemberger ......
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% „ 2.=Inpeſt.=Anl.v. 1914
4½% b. 1902 ........."
...
6% Bulgar. Tabak 1902 .....
1½% Griech. Monopol .....
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918
4½.% Oeſt Schatzanweiſ., ſifr.
v. 1914 ..........
470 Oeſt. Goldrente .......
4% „ einheitl. Rente ....."
16. 3 19. 3.
Rift
1120.—
660.—
4400.—
91.—
83.—
300.—
180.—
191.—
88.50
1130.—
660.—
4400.—
93.
43
2665.—
185. —
147.—
295 — 280 —
129.— 125.—
117.—
155.—
125.—
110.—
130.—
110.—
117.—
170.—
121.
100.—
120.—
115.—
12000.— 11200.—
Rum. am. Rente v 03
Goldrente v. 13
2o
„ am. „ konv.
„ „ v. 05 „
Türk (Admin.) v 1903
(Bagdad) Ser. I
I.
v. 1911, Bollanl.
4600.—
4000.—
36500.—
6500.
73000.—
6000.—
10000.—
4490 —
4490.—
40 000.—
24300.—
25 730.—
41s%0 Hug. Staatsr. v. 14..
Goldrente
Staatsr. v. 10...
425 „ Kronenrente .
Außereuropäiſche.
50 Mexik. amort. innere. .
„ konf. äuß. v. 99 .
58
4% „ Gold u 04 ſtfr. ..
3%o „ konf. in
4½2 „ Irrigatinsankeih=
52 Tamaulipas. Serie 1.
Oblig. v. Trausportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtft. . . . . . . 3600.—
2360.—
42p Gal. Car: Ludw.=Bahn.
5e Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 31 0/60.—
1300.—
429
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.) 37500 —
31000.—
2.6%Neue „
40 Oeſt. Staatsb. v. 1883
32 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em. 58000.
9. Em
3% „
62 000.
.3000.—
6120.-—
188060.
3500.—
40 000.—
6850.
7000.—
5000.—
5000.—
9800. —
4210.—
42000.—
24560
26 000.
2000.—
30500.—
5609.—
188000.
240 60G.
3150.—
2100.
31259 —
1350.—
37500.—
32500.—
3300.—
159 000.—
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb v 1885 . . . 153 700.—
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
„ v. 1885
4% Rudolfb. (Salzkammerg.)
4½% Anatolier I.
...
Salon Conſt. Jonction.. .
30 Salonique Monaſtir ..
5% Tehuantepee.
4½%
.
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp.=Banl 1920..
3½%
.
4% Frankf. H. Krd.=Ber. 1921
48 Mein Hyp.=Bank 1922.
42o Pfälz.
„ 1922 ...
425 Rhein.
„ 1923..
3½
verl..
40 Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 .........
42 Heſi. Ldhyv.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Lphpp. Kom. Obl. ..
Deutſche Städte.
42 Darmſt. v 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 .... . .."
4% Fronkfurt v. 1913 .... . . . 250.—
v. 1903.......
42 Mainz. v. 1919 bis 1926.
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ..
Barmer Banlverein ......."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privarbank ..
Darmſtädter u. Nationolbank.
Deutſche Bank
.."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . . 9550.—
Dresdener Bank ............"
Frankfurter Bank ..........."
Metallbank. ...............
Mitteldeutſche Credikbank ....."
Oeſterreichiſche Ereditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. ......"
Rhein. Creditbank ..
Süddeutſche Discontv=Gefellſch.
Wiener Banwerein ....."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
.
Bochumer Bergb. .... .. . . . .
Buderus.
Dt. Luremburger ..........."
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. . . .
Gelſenkirchen Bergw. ........
Harpener Berabau .....
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln
Lothringer Hütte...
Mannesmann Röhren. ..
Mansfelder ......
Sberbedarf .........
Oberſchleſ. Eiſen Caro)
Phönix Bergbau ...."
15 000.—
190000 192 000. 31 060.—
15 000.— Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern .. . . . . 11800.— Löwenbräu München ....... 118200.— 1.500.— 115.— 100.— Schöfferhof (Binding........
Verger ..............." 11000.— 6440 — 110.—
110.—
140.—
81.— 98.—
110.— Rrrumulat. Berlin ..f.a.. Adler * Oppenheimer ....... 34 000.— 105 — 105.— Adlerwerke (v. Kleyer 1....... 7500.— 160.— 1 A. E. G Stamm.. .. ........ 12600.— 110.— 110.— Anglo=Conti jental=Gue ano Aſchaffenburger Zellſto off ...." 30 000.— 160.— Badenia (Weinheim) .. 13.500.— 12000.— 107.— 112.— Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad Maſchf. Durlach e1750.—
18000 — 22 000.—
17 800 — 90.— 81.— Bad. Uhrenfabr. Furtwanget 17500.— 17000— Baſt Nürnberg .. 23 500.— B000. Bayriſch. Spiegel ...
Beck & Henkel Cafſel) 8600— 27 000.—
8000.— Bergmann El. Verke 36 700.— 36 000.— 25.— Bing. Metallwerke. ...... 9350.— 8100 — 87.— 8.— Blei= u. Silberh. Braubach.. 2000.— 8500 — 105.— Brockhues, Nieder=Walluf.. . 18 000.— 16500. 4200.— 3500.— Eementwerk Heidelberg
„ Karlſtadt .. 12000.—
15 750.— 10250.—
14 300.— 3450.— 3500.— „ Lothringen (Metz). 8750.— 35 000.— 35 000.— Chem. Werke Albert ..... 70 000.— 75000.— 6500.— 6000.— Griesheim Elektron ..." 17 900.— 17000.— 6990.— 6625.— Weiler=ter=mer .. 21 000.— 22000.— 18 750.— 17500.— Daimler Motoren
....." 8250.— 7600.— 4300.— 4350.— Deutſch Eiſenhandel) Berlin 13.300.— 3200.— 3000.— Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 24 600.— 23 600.— 9000.— 1 Dingler, Bweibrücken ......." 24 900.— 24500.— 7800 — 6200.— Dresdener Schnellpreſſen ....." 18300.— 18000.— 5400.— 4100.— Dürioppwerk (Stamm)..... 15 000.— 32500.— 31 000.— Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ...." 9500.— 9200.— 4500.— 4500.— Dyckerhof & Widm. Stamm. 12500.— 11200.— 7900 — 7900.— Eiſenwerk Kaiſerslautern .. 13700.— 13 000.— 7500.— 6600.— Eiſenwerk L. Meher jr. ..... 85 000.— 53000.— 5000.— 4300.— Elberfelder Farb. v. Baher ..."
Elektr. Lieferungs=Geſ.. ...... 19 000.— 17 000.— 7500.— 7010.— 9900.— 8000.— 5800 — 5800.— Licht und Kraft . 12609.— 11100.— 19 500.— 16000.— Erfäſt Bad. Wolle....
Emag, Frankfurt a. M. 24500.—
5500.— 2, 000.—
5100.— 48000.— Emaill- & Stanzw. üllrich 23000.— 26900.— 21250.— 23000.— Enzinger Werke .... 52000. — 50 000.— Eßlinger Maſchinen 10200.— (45 000.— 38 100.— Ettlingen Soinnerei. 53 000.— 51250.— Faber, Joh. Bleiſtift 25500 — 28 000.— — 124 000. Jaber & Schleicher..
Jahr, Gebr., Pirmaſenz 6500.— 6350 — 29 000.— 23503.— 8506 — 8200.— 34 000.— 33500.— Felten & Guilleaume Carlsw 49 000.— 48 000.— Feinmechan:” (Jetter) 71200 — 41600.— 41000.— Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M 8800.— 8800.— 20 600 — 19850.— Frankfurtr Gas. 6500.— 6009.— 38009.— 35 000.— Frankf: t 26 670.— 29 080.— 128500.— Fk. Maſch. Bokornh & W‟ 8000.— 7000. — 46 000.— Fuchs o von Stamm. u1 0— 12600.—
Frankfurter Kursbericht vom 19. März
Ganz, Ludwig. Mainz
Geiling & Cie...
Gelſenkirchen Gußſtahl.
Goldſchmidt Th.
Greffenius. Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ...
Gummiw. Peter .......
Hammerſen (Osnabrück).
Hanfwerke Füſſen ...."
Heddernheimer Kupfer.
Henligenſtaedt, Gießen.
Hilpert Armaturen . ..
Hindrichs=Auffermann.
Hirſch Kupfer u Meſſ..... .. .
Hoch= und Tiefban .........."
Höchſter Farben ............
Holzmann, Phil. ....
Holzverk Induſtr. . .."
Hotel A.=G., München.
Hydrometer Breslau. ..
Junghans Stamm. . . .
Karlsruher Maſchinen .. . . . . .
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun .....
Krauß + Co., Lokom. . . .
Lahmeyer & Co. ....."
Lech Augsburg ..
Lederw. Rothe ...."
Lederwerke Spicharz
Löhnberger Pühle ......."
Lüdenſcheid Metallw ......."
Lux’ſche Induſtrie ...
Mainkraftwerke Höchſt
Mequin, Butzbach .
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg.
Meher, Dr. Paul.
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm..
......
Motorenfabr. Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ..... 11900.—
Reckar ulmer Fahrzeugwerke
Neckarwerke Eßl. Stamm.....
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran jurt a. M. ..
Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G......... . . . .
Porzellan Weſſel ..........."
Reiniger. Gebbert & Schall
Rhein. Elektr Stamm.
11500.— Rhein Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzüge
Rhenania, Aachen ..."
Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin.
Rütgerswerke
Schleußner (Frankfurt a.!
Schneider & Hanau
Schnellpreſſen Frankent
23 006 — Schramm Lackfabrik.
Schuckert Elektr. (Nürnberg)
Schuhfabrik Berneis=Weſſel
3. 500.—
13250.—
11 503.—
9900. —
5900.—
114 000.—
19 000.—
7500 —
66 00.— 14 500.—
33 000.—
13000.—
12 4.0.—
z100.—
5200.—
17900.—
7500.—
161004.— 12400.— 10 100.— 20 000.— 20 000.— 10 000.— 9500.— 13 000.— 5000.— 5000.— 20 000.— 22 030.— 6000.— 5300.— 7500.— 6500.— 7700.— 7620.— 21 070 — 10 800.— 10200.— 110300.— 9000.— 7200.— 24 200.—
11000.—
9200.—
25 000.—
13600.—
0560.—
12000.—
15 100.— 26 750.—
10 000.—
9200.—
20 / 10.—
12 000.—
14 000. —
11000.—
15 000.— 13000 — 13000 — 21300.— 20 106.— 15 000 — 20800.— 22500.— 6100.— 5600.— 11900.— 11000. 11000.— 11500.— 12000 — 11506.— 33000.— 33060.— 12.500.— 20 000—
Schuhfabrik Herz
Schuhf. Leander Offenbad
Seilinduſtrie Wolff
Sichel & Co., Mainz ......"
Siemens Elektr. Betriebe ...."
Siemens Glasinduſtrie ......."
Siemens & Halske ........."
Süddeutſche Immobilien ....
Thüringer eleft. Lief=Geſ., Gotha
Uhrenfabri Furtwängler ..
Beithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Gummifabr „Bln.=Frrf.
„ Pinſelfabr. Nürnberg .."
„ Ulrramarin . . . . . . . . . . ."
„ Zellſtoff Berlin. . ... ..
Bogtländ. Naſch. Borzüge. ...
Stümme...
Voigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämm
Boltohm Seil.
Wayß & Freytag.
Wegelit Rußfabrik
Zellſtoff Waldhof Stamm
Zuckerfabr. Waghäufel
Frankenthal
Heilbronn.
Offſtein.
Rheingau ......"
Stuttgart
Transport=Aktien.
Schantung E. B.
Süiddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt)
Nordd, Lloyd
Oeſterr. Ungariſche Staatsbahn
Annotierte Aktien.
Beckerkohle ................."
Beckerſtahl
.........
Benz.
........ .. .......
Brown Boveri ............."
Cont. Handelsbank .........."
Hanſa Llohd .............."
Inag
........... ..
Kabel Rheydt.............."
Karſtadt R.
..."
Petroleum, Dtſche.
Naſtatter Waggon
Stöckicht=Gummi
......!
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ..."
Ufa Film
......
16 3.
8000.-
850l.
11750 —
4400.—
46 000—
4450.—
10300.—
8000 —
32 500.—
2,500.—
21 00.—
10 100.—
18 500.—
120 300 —
10 100.—
1509.—
85!.
6500.—
9700.—
21000.—
10300.—
40 000.—
18500.—
10800.—
11000.—
10 7. 0.—
11400.—
—
10500.—
3 000.—
13 000.—
12 000.
Bü0B.—
1400.—
6500.—
12500.—
18004.—
2700 —
28000
6000.—
5509.—
8500.—
Darmſtädter Verte.
Bahnbedarf
Dampfkeſſel Roöberg... ...
Helvetia Konſervenfabrik. ..."
Gebr. Lutz
...
Motorenfabrik Darmſtadt ..
Gebr. Roeder
Veluneth & Ellenberger .....
1000
20 10
1000
720
630
950
210
32 0.
800
10
1100
1120
170
6z2
366
2300
1100
1204
1201
750
M
17 M
250
40
Nachfr. An
6 195.—
8995.—
10 650.—
32345.—
8000.—
9500.—
20000.—
650
9‟
1200
30 04
100
1150
Bankgeschaft
Fe
precher 1308, 1309
11—DWer 2FTT
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1
Rummer 28.
Das ewige Feuer.
Roman von H. Richter.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
(Nachdrnck verboten!
Neuntes Kapitel.
In Tiflis gärte es unter der Oberfläche. Die Häuſer im
tientaliſchen Stadtteil lagen verſchloſſen und geheimnisvoll
ie immer da, kein Fenſter ſah nach der Straße hinaus und die
üren ſchienen nie geöffnet zu werden. Aber hinter den Türen
blich es hin und her, es wiſperte um die Mauern. Durch
ge=
eimnisvolle Gänge ſchlich es von Haus zu Haus. Wände
dreh=
n ſich lautlos in unſichtbaren Angeln, Stufen hinauf und
rab, Fackeln, leiſe Worte. Eine Macht war am Werk, die der
ewalt der bolſchewiſtiſchen Machthaber ſpotkete.
Im Regierungspalaſt im europäiſchen Viertel ſaßen die
ommiſſare wie auf Kohken. Man ahnte etwas, aber man
nnte es nicht greifen, man wußte nicht einmal, was dieſes
Es” war. Die Orientalen konſpirierten, einflußreiche
Mit=
lieder aller georgiſchen Familien waren wieder in Tiflis
auf=
taucht und hatten Perſien heimlich verlaſſen. Man wollte
zu=
reifen und überſchwemmte Tiflis mit einem Heer von
Geheim=
genten. Hausſuchungen waren auf dem Awlabar an der
agesordnung, aber man fand nichts. Die Häuſer waren leer,
nd die geheimnisvollen Gänge öffneten ſich den Ruſſen nicht.
jie beklopften die Wände, krochen auf dem Boden herum,
horch=
nund unterſuchten, aber immer erfolglos. Schloß ſich aber die
ür hinter den Wächtern, dann gingen die Mauſelöcher wieder
uf und die ununterbrochenen Beratungen wurden fortgeſetzt.
ie Regierung ſperrte die Grenzen, doch die Gruſinier lachten.
Ver wollte ihnen den Weg verlegen? Immer wieder wurden
ie Poſten irregeführt, ſie ſtürzten an ſchroffen Stellen ab, man
und ſie ertrunken im Fluß, oft mit einem Meſſer im Rücken,
je aber faßte man den Gegner.
Daruſtädter Zagblntt, Dienstag, den 20. März 1923.
Eeite 7.
Was die Gewalt nicht erreichte, das bewirkte das Gold und
edle Steine, mit denen man nicht kargte, wenn es darauf ankam,
Freunde in den Reihen der Truppen zu gewinnen. Keiner
traute dem anderen mehr. Standen zwei irgendwo auf
ein=
ſamem Poſten, dann fürchtete der eine den anderen mehr als
die dunkle Ungewißheit, die um ihn lagerte und die mit ihren
weſenloſen Tatzen nach ihm griff, die ihn einhüllte in einen
Mantel des Entſetzens. Wer war der Genoſſe? Geſtern hatten
ſie noch zuſammen gegeſſen und getrunken, aber zwiſchen dem
Geſtern und dem Heute lag eine Nacht. Wo war er in der
Nacht? Hatte er nicht heimlich das Lager verlaſſen, ſich
vorſich=
tig durch die leeren Straßen geſchlichen, um an verborgenem
Ort neue Dienſte zu nehmen?
Mancher Poſten kehrte nicht wieder, aber durch den freien
Paß zogen dunkle Geſialten und ſchleppten Waffen aus Perſien
über die Grenze.
Die Kommifſare in Tiflis ſchäumten. Genügten Poſten
nicht, ſo würde man Schwadronen ſtellen. Doch die
Schwadro=
nen wurden zerfetzt, nur die Stützen der Regierung, die
Chine=
ſen, blieben, die anderen — man war keines Mannes ſicher.
Von Haus zu Haus liefen die geheimen Gänge, von Dach
zu Dach konnte man ſpringen, menſchenleer lagen die engen
Straßen und hinter den Mauern rang ein Neues ſich hindurch
zum Leben.
Eiſchat Tſcherſchwendice war in Tiflis eingetroffen, auch
ſie hatte den Weg über die perſiſche Grenze gefunden. Keiner
hätte wohl mehr die elegante Weltdame in ihr erkannt, als ſie
ſich in der Nacht in Männerkleidung durch die Poſten der
Sow=
jets ſchlich. In den uralten feſten Sitzen der Georgier hatte ſie
auf ihrer Reiſe mit den Stammesgenoſſen verhandelt. Von
Burg zu Burg ging heimlich die Kunde: „Der Tag iſt
gekom=
men” Im Schutze der Nacht kamen ſie zuſammen, in Eriwan,
in Kars und Ardechan. Hoch oben hatten ſie geſeſſen an den
Uſern der wilden Kura und überall hatte Eiſchat dasfelbe
ge=
ſagt: Haltet euch bereit, es iſt Zeit! In kleinen Trupps waren
die Georgier mit ihren Getreuen durch das Gebirge gezogen,
und die orientaliſche Stadt von Tiflis hatte ſie verſchluckt. Sie
brachten ihre Säbel, ihre Flinten und ihre Revolver mit, aber
damit noch nicht geuug, moderne Waffen, ſeit Jahren für dieſen
Tag verſteckt, wurden zuſammengetragen, Maſchinengewehre,
Flammenwerfer, an heimlichen Stellen ſtanden ſogar Geſchütze.
In der Europäerſtadt lagen die Schwadronen der
Sowjet=
truppen und ſchickten ihre Patrouillen nach dem Awlabar.
Kamen ſie in größerer Zahl, ſo fanden ſie leere Straßen, aber
mancher einzelne Mann verſchwand und ward nicht mehr
geſehen.
Doch nicht nur hier bereitete ſich den Sowjets das
Verhäng=
nis. Die Kornkammer Rußlands, das Gebiet der unteren
Wolga, litt unter der Dürre, die Städte wurden nicht mehr
aus=
reichend verſorgt, auch der Bauer fand nicht immer mehr, was
er brauchte.
Die Verzweiflung ergriff die Maſſen, ſie verhandelten
Haus und Hof um ein Pferd und den Wagen, auf den ſie ihre
Habſeligkeiten aufluden, um nach Weſten zu fliehen. Die neuen
Herren wurden ihres Beſitzes nicht froh und manches Dorf lag
verlaſſen und verödet da. Durch die vertrocknete Ebene aber
wälzte ſich ein Volkshaufen auf Moskau zu. Die Peſt wütete
unter den Naſenden, aber keiner dachte an den anderen.
Treue Truppen der Sowjets, Letten und Chineſen,
ſtemm=
ten ſich den Maſſen entgegen. Rückſichtslos gingen ſie mit der
Waffe vor, aber nichts half. Sie trugen heimlich in der Nacht
die Peſtkranken und die Toten in das Lager der Truppen, die
Seuche griff um ſich, das Eutſetzen faßte die Soldaten, ſie flohen
mit und wurden der Vortrupp, dem man von Moskau aus neue
Truppen entgegenwerfen mußte.
Eine zweite Völkerwanderung bog nach Süden ab und
näherte ſich den Republiken des Kaukaſus. Aber es waren nur
ſchwächere Scharen. Aus den Gebieten von Kuban und Terek
zogen ihnen Koſaken entgegen und lenkten den Zug ab. Die
Gefahr für den Kaukaſus ſchien abgewendet. (Fortſ. folgt.)
Stellengeſuche
O
ängere Stenotypiſtin
usgebildet in
Steno=
graphie,
Schreib=
taſchine und Buck
ührung, ſucht al
April oder ſpäte
Stelle. Angeb. und
V 101 Geſchſt. (*7652
wünſcht
19. Fkl. Stellung,
Lebenm. pd. Kurzw.=
Branche bevzgt., evtl.
uch Mith. im Hausl
Lng. unt. W 84 an
ie Geſchſt. (*
Filialleiterin
von großer deutſcher Schokoladenfabrik für
Darm=
ſtadt geſucht. Repräſentable, verkaufsgewandte
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men wollen ſelbſtge chriebene ausführliche Bewer
bungen nebſt Bild unter W 91 an die
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ſtelle dieſes Blattes richten.
(2325
Lehrling geſ.
Hartung & Wolf
Schneidermeiſter
7714) Barkhausſtr. 13.
Aeltere, S
anſt. Frau
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kaſſe deren Handbücher zur Einſicht offen,
da mit Genehmigung des Miniſteriums
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desgleich., 1 gold. Vorſtecknabel mit Perlen
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Darmſtadt, den 19. Tärz 1923.
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Zuſamwenkunft Kreisſtraßenach Ober,
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Nieder=Beerbach, den 18. März 1923.
Heſſ. Bürgermelſterei Nieder=Beerbach.
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Pritſch.
Verdingung.
Für den Neubau eines Offiziers=
Kaſinos in Gonſenheim ſollen die
untenſtehenden Arbeiten im öffentlicher
Wettbewerb vergeben werden. Die
Ver=
dingungsunterlagen liegen in der Kanz
lei der Bauabteileng des
Reichsveimö=
gensamts Mainz=Stadt, Münſterplatz 2,
I., in der Zeit von 9— 12 Uhr vormittags
und von 2—5 Uhr nachmittags zur
Ein=
ſicht auf, bezw. können gegen Erſtattung
der Herſtellungskoſten dort bezogen
wer=
den. Auswärtige Bewerber können ihre
Angebote in doppeltem Umſchlag der
hieſigen Poſtſperre wegen nach dem R.
V. A. Wiesbaden, Rheinbahnſtr. 5,
ein=
ſenden. Zur Vergebung gelangen:
Schreinerarbeiten und Glaſeraxbeiten.
Die Angebote ſind verſchloſſen mit
der Aufſchrift: „Angebot für
Schreiner=
arbeiten Offizier=Kaſino Gonſenheim”
bezw. „Angebot für Glaſerarbeiten Offiz.=
Wohnungen in Gonſenheim II. Folge‟
ſpäteſtens zum Mittwoch, den 4. Aprl!
1923, vormittags 10 Uhr, das Angebot
für Schreinerarbeiten und 10,05 Uhr das
Angebot für Glaſerarbeiten einzureichen,
woſelbſt die Eröffnung der einzelnen
Angebote ſtattfindet.
(72310
Zuſchlagsfriſt 10 Tage.
Mainz, den 12. März 1923.
Reichsvermögensamt Mainz=Stadt.
Verſteigerung.
Donnerstag, den 22. März,
nach=
mittags 1/,3, und Freitag, vorm.
1 10 Uhr und nachm. /„3 Uhr
be=
ginnend, verſteigere ich wegen
Auflö=
ſung eines Wirtſchaftsbetriebes und eines
daushaltes in meinem Lokale (2324
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nachfolgend verzeichnete Mobilien gegen
Barzahlung:
1 Büfett, nußbaum;
1 Schlafzimmer, Satin, beſtehend
aus 2 Betten mit Seegrasmatratzen,
1 Waſchkommode, 1 Nachtſchrank;
1 Schreibtiſch, Diplomat, eiche mit
engl. Zügen, 2 kleine Büchergeſtelle, 1
Kleiderſchrank, nußbaum, 1 Kleiderſtock,
Kleiderhaken, 1 Sofa, 36 Stühle, 1
Konſol mit Marmorplatte:
1 Gläſerſchrank, 1 Muſikſchrank,
6 Wirtstiſche, 1 Spültiſch mit
Zink=
einſatz, 1 Tiſch mit Zinkbeſchlag, 1
Wandpult, 1 Ladenkaſſe, 25 Römer,
2. Weingläfer aller Art, Steinkrüge,
2 Einmachſäßchen, 1 Korkziehermaſch.,
1 Bowle, Kühler, 1 Seil;
1 Küchenſchrank, 1 Tiſch, 1
Waſ=
ſerbank, 1 Topfbrett, 2 Stühle, 1
Eis=
ſchrank, 1 kl. Füllofen, 1 Gasheizofen,
1 Gasherd, 1 Sparherd, buntes
Tiſch=
zeug;
nußb., tadellos
1 Klavier, erhalten;
1 Schreibmaſchine, Mignon, mit
2 Farbbändern, Kaſten und allem
Zu=
behör, 1 Grammophon mit Platten:
1 vierrädr, Handwagen,
Trag=
kraft 10 Zentner;
1 Flügelpumpe mit Rohr.
Beſichtig.: Mittwoch von 2—5 Uhr.
Darmſtadt, den 20. März 1923.
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Amtsgerichtstaxator.
Dennerstag, 22. März.
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