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en. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge 
iherer Gewalt berechtigt den Be=ieher nicht zur 
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenz eitung der Landeshauptſtadt 
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Nummer 78
Dienstag, den 20. März 1923
Einzelnummer 150.00 Mk.
 die große Schichſalsgemeinſchaft. 
* Berlin, 19. März (Priv.=Tel.) Vergangenen 
            Sams=
i ſprach der preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer in 
ner nichtöffentlichen Verſammlung vor den Anhängern der 
riſtlichſozialen Bewegung über den Einbruch der Franzoſen 
nd Belgier in das Ruhrgebiet. In ſeinen Ausführungen über 
e wirtſchaftlich=ſoziale Struftur des Ruhrgebietes ſowie über 
en gugenblicklichen Stand der dortigen Arbeiterbewegung 
höpfte der Redner aus dem reichen Born ſeiner Erfahrungen. 
ſer Miniſter war ja bekanntlich vor und nach dem Kriege in 
ihrender Stellung innerhalb der chriſtlich=nationalen 
            Arbeiter=
ewegung tätig. Er führte u. a. aus, die Reitpeitſche der 
            fran=
öſiſchen Soldateska im Ruhrgebiet habe Wunder gewirkt. Sie 
abe die Deutſchen aller Stände, Klaſſen und Berufsſchichten 
t einer großen Schickſalsgemeinſchaft zuſammengeſchweißt. Auch 
iejenigen, die ſich im Anfang dem räuberiſchen Einfall 
            gegen=
ber gleichgültig verhielten, haben jetzt angeſichts der ungeheuren 
rutalität und Grauſamkeit des franzöſiſchen Militärs erkannt, 
vorum es geht. Das Verhältnis der Maſſen zum Staate ſei 
in ganz anderes geworden. Das bewieſen die ſpontanen 
            Ar=
eitsniederlegungen, wenn irgendwo ein Rgierungspräſident, 
fürgermeiſter oder ſonſt ein Beamter verhaftet oder 
            ausgewie=
in werde. Die Arbeiter im Ruhrgebiet kämpften nicht ſo ſehr 
m ihre Exiſtenz, als um den Beſtand und die Einheit des 
            Deut=
hen Reiches. Die Hauptſchwierigkeiten für das Durchhalten der 
jevölkerung ſeien jetzt beholen. Die Ernährung ſei ſichergeſtellt. 
der Mangel an Kaxtoffeln, der ſich in letzter Zeit bemerkbar 
emacht habe, werde beſeitigt werden. Die Stabiliſierungsaktion 
er Regierung habe dem weiteren Steigen der Preiſe Schranken 
eſetzt. Die Regierung werde den einmal betretenen Weg 
            weiter=
ehen, bis Frankreich die Unrichtigkeit ſeines Vorgehens erkannt 
abe. Wenn wir jetzt unterliegen, werden wir für immer Heloten 
ein. An der Ruhr werde die Entſcheidung des Weltkrieges 
allen,
Vom Tage.
 Wie wir erfahren, wird der Reichskanzler Dr. Cuno ſeinte wuegen 
der Verſchlimmerung der politiſchen Lage ſeinerzeit verſchobene Reiſe 
nach München nunmehr am Donnerstag, den 22. März, antreten. Das 
Programm wird in allen weſentlichen Einzelheiten dasſelbe ſein, wie es 
zuerſt in Ausſicht genommen und beſtimmt war. 
Der verhaftete Reichstagsabgeordnete Dr. Quaatz, Dr. Volmer, 
            ſo=
wie der Direktor des Barmer Bankvereins, Morian, ſind von den 
Franzoſen in das Zuchthaus zu Werden gebracht worden. 
Wie aus Dresden gemeldet wird, einigten ſich die 
            Verhandlungs=
ausſchüſſe der Sozialdemokraten und Kommuniſten auf ein gemeinſames 
Programm. Die Kommuniſten werden zwar nicht in die Regierung 
eintreten, ſie ſicherten aber der ſozialdemokratiſchen Regierung ihre 
Unterſtützung zu und ſtimmen am Mittwoch für den ſozialdemokratiſchen 
Miniſterpräſidenten. 
Die vierte internationale Wiener Meſſe wurde am Samstag in 
Anweſenheit der Mitglieder der Regierung, des diplomatiſchen Korps, 
der Spitzen der Behörden, Vertreter der geſetzgebenden Kürperſchaften, 
ſowie der wirtſhaftlichen Körperſchaften durch Bundespräſident Dr. 
            Hä=
niſch feierlich eröffnet. 
Le Troglter iſt in Begleitung des Bergwerkdirektors Guilaume 
und des Generalſekretärs im Eiſenbahnminiſterium Benoir nach dem 
Ruhrgebiet abgereiſt. 
Amtlich wird mitgeteilt, das italieniſche Eiſenbahnminiſterium habe 
beſchloſſen, einige Nebenbahnen an Privatunternehmen zu übergeben 
und den überſchüfſigen Betrag des Reingewins dem Staate 
            vorzu=
behalten. 
Der italieniſche Sparkommiſſar hat beſonders das Miniſterium des 
Innern ins Auge gefaßt. Er hat den Etat um 160 Millionen. Lire 
herabgeſetzt. 
Dollarkurs in Frankfurt am 19. März, 
abends ½a7 Uhr: 20 900.
 Fanen der Beſatzungstruppen. 
Feſtnahme von Geiſeln. — Drahtverhaue gegen Kirchgänger.
 Ein franzöſiſcher Poſten erſchoſſen. 
Bochum, 19. März. (Wolff.) Nach franzöſiſchen 
            An=
faben iſt in der Nacht zum Sonntag im Eſſener Hauptbahnhof 
in franzöſiſcher Poſten erſchoſſen worden. Da die Franzoſen 
inehmen, daß der Poſten von einem Deutſchen erſchoſſen 
            wor=
den ſei, haben ſie heute früh als Geiſeln folgende Herren 
            verhaf=
iet: den Reichstagsabgeordneten Dr. Quaatz in ſeiner Eigenſchaft 
als ehemaliger Eyndikus der Handelskammer, 
            Landgerichts=
präſident Dr. Volmer, ferner den Direktor der Eſſener 
            Reichs=
baukſielle Peckolt ſowie je einen Direktor der Eſſener Großbanken. 
Der ſtellvertretende Bürgermeiſter Bode wurde von den 
            Franzo=
ſen geſucht, aber nicht gefunden. 
Bochum, 19. März. (Wolff.) Außer dem 
            Reichstagsabge=
ordneten Geheimrat Dr. Quaatz, dem Reichsbankdirektor 
Peckolt und dem Landgerichtspräſidenten Volmar wurden 
von den Franzoſen im Laufe des Montag vormittags folgende 
Herren in Eſſen als Geiſeln verhaftet: Direktor Brandi 
von der Diskontogeſellſchaft, Direktor Kammann von der 
Mitteldeutſchen Kreditbank. Direktor Bandmann von der 
Kommerz= und Privatbank, Direktor Morian vom Barmer 
BZankverein, Kurt Hirſchland vom Bankhaus Hirſchland, 
            Di=
rektor Heinrich v. Waldthauſen von der Eſſener 
            Kredit=
anſtalt und Direktor Kerl von der Dresdener Bank. 
Deutſche Ermittelungen. 
Bochum, 19. März. (Wolff.) Wie jetzt in Eſſen feſtgeſtellt 
werden konnte, wurde die Leiche des erſchoſſenen Franzoſen in 
die von den Franzoſen beſchlagnahmte Abteilung der Eſſener 
ſtädtiſchen Kranlenanſtalt übergeführt. Der Soldat befand ſich 
im Keller des beſetten Hauptbahnhofs. Er wurde von außen 
durch einen Schuß getötet. Ueber den Hergang der Tat ſind 
            Er=
mittlungen von deutſcher Seite im Gange. 
Mißhandlung deutſcher Bürger. 
Berlin, 19. März. Zuſammenhängend mit der 
            Erſchieß=
ung des franzöſiſchen Poſtens am Eſſener Hauptbahnhof ſind 
außer den als Geiſeln Verhafteten noch die Führer 
            ſämt=
licher Kraftwagen feſtgenommen worden, die einen 
Stand am Bahnhof hatten. Die Chauffeure wurden bei der 
Feſtnahme der Franzoſen mit Kolben und Bajonetten ſchwer 
mißhandelt. Weiter wurden die Beamten und Beam 
            tin=
nen des Telegraphen= und Fernſprechamtes, die 
ſich in den Räumen des ſeir Wochen ſtillgelegten Betriebes 
            auf=
hielten, vertrieben und das Gebäude von den Franzoſen 
beſetzt. 
In Lünen wurde laut Lokalanzeiger der Lehrer 
            Wo=
kowski durch einen Kopfſchuß ſchwer verletzt. 
 
Za dem Anſchlag auf Smeets wird gemeldet: Der 
            Separa=
kiſtenführer befürchtete ſeit längerer Zeit ein Attentat und ging 
deshalb meiſt in franzöſiſcher Offiziersuniform aus. 
Ein Deutſcher aus dem Hinterhalt erſchoſſen 
TT. Eſſen, 19. März. In der Nacht vom Samstag auf 
Sonntag, ungefähr gegen 2½ Uhr, wurde die Feuerwvehr zur 
Verlulesſtraße alarmiert. Sie fand einen deutſchen Paſſanten 
Mit einem S huß in den Hinterkopf auf der Straße liegend. Nach 
Angabe eines Zeugen ſollen drei Franzoſen iün erſchoſſen haben. 
Die Frauzoſe.: hätten ſich den Erſchoſſenen angeſehen und wären 
Lann elig fortgegangen. Man ſtellte in dem Erſhoſſenen den 
2jühr gen Bichdruckereibeſitzer Kurt Schulte feſt. Die Feuer= 
De9r bieſorgt: einen Krankenwagen, um den anſcheinend Toten 
A2guhelen. Inzwiſchen kam eine franzöſiſche Patroniſle unter
 Führung eines Offiziers. Dieſer erklärte, der Erſchoſſene hätte 
vorher einen franzöſiſchen Koch im Keller des Handelshofes 
durch einen Revolverſchuß verwundet. Schulte durde nun auf 
Anordnung des franzöſiſchen Offiziers in Begleitung zweier 
deutſcher Kriminalbeamter und einem deutſchen Arzt zum 
Kohlenſyndikat, dem Sitz der franzöſiſchen Kommandantur, 
            ge=
bracht. Als man noch Lebzeichen bei ihm entdeckte, wurde er 
dann dem Städtiſchen Krankenhaus zugeführt, wo er geſtern 
nachmittag ſeinen Verletzungen erlegen iſt. 
Drahtverhaue vor der Kirche. 
Waltrop, 19. März. (Wolff.) Die franzöſiſchen 
            Be=
ſatzungstruppen haben den Prozeſſionsweg, der 
            Eigen=
tum der Kirchengemeinde iſt, durch Drahtverhau 
            ge=
ſperrt. Auf den Einſpruch des Kirchenvorſtandes wurde ein 
weiterer, noch ſtärkerer Drahtverhau auf dem Kirchplatz bis 
zur vorderen Kirchentür angelegt. Der Kommandant teilte auf 
den Proteſt mit, daß dieſe Drahtverhaue zum Schutze der 
            fran=
zöſiſchen Truppen notwendig ſeien! 
„Beſchlagnahmt”. 
Köln 19. März. (Wolff.) Die Belgier haben bei der 
            Reichs=
bankſtelle in München=Gladbach ein Guthaben von 68 Millionen 
Mark beſchlagnahmt. Der Direktor der Reichsbankſtelle iſt 
            ver=
haſtet worden. Hierauf ſchloſſen ſäentliche Banken. — Bei der 
ſtädtiſchen Sparkaſſe in Julich wurden von den Franzoſen die 
Gelder der Rhein= und Ruhrhilfe, angeblich 6 Millionen Maxk, 
beſchlagnahmt. 
Die Verkehrslage. 
Münſter, 19. März. (Wolff.) Die Verkehrslage iſt 
            un=
verändert. Geſtern war die Kontrolle der Perſonenzüge auf den 
an der Oſtgrenze des Einbruchsgebietes gelegenen Kontrollſtellen 
beſonders ſcharf. Auf der militariſierten Strecke wurden die 
Oberbahnhofsvorſteher Franz und Katzler von den 
            Bel=
giern als Geiſeln feſtgehalten und gezwungen, auf den 
            Lokomo=
tiven der franzöſiſchen Militärzüge mitzufahren. In Eſſen 
            wur=
den in der Nacht zum 18. März ſechs Perſonen von den 
            Fran=
zoſen feſtgenonmmen, die angeblich an der Sprengung der 
            Bahn=
ſtrecke Volmarſtein=Vorhalle beteiligt waren. In Witten wurde 
das Kopfgeld auf jeden ſich in Witten aufhaltenden 
            Schutzpoli=
zeibeamten auf 500 00 Mark erhöht. 
Ein franzöſiſcher Proviantzug entgleift. 
Köln, 19. März. (Wolff.) Am 16. März gegen 9½ Uhr 
abends entgleiſte bei der Ausfahrt aus dem Perſonenbahnhof 
in Krefeld ein franzöſiſcher Proviantzug. Fünf Güterwagen 
            wur=
den beſchädigt, davon drei vollſtändig zertrümmert. Die Ein= 
und Ausfahrt nach Düſſeldorf iſt geſperrt. Die 
            Aufräumungs=
arbeiten beanſpruchen längere Zeit. Ueber die Zahl der 
            Verletz=
ten iſt nichts Beſtimmtes bekannr. Der Materialſchaden iſt ſehr 
erheblick. 
Le Trocquer im Ruhrgebiet. 
Paris, 19. März. (Wolff.) Der franzöſiſche Miniſter für 
öffentliche Arbeiten hat ſeine wenigen Stunden, die er im 
            Ruhr=
gebiet verbrachte, wie Hadas meldet, damit zugebracht, ſich in 
Düſſeldorf mit den Militärbehörden zu beſprechen, nach Eſſen 
weiterzureiſen, die Konkordiagrube in Oberhauſen, die ſtaatlichen 
Gruben und Kokereien von Weſterholt und die Gruben in 
            Reck=
linghauſen zu beſichtigen. Heute nachmittag wird ſich der 
            Mi=
niſter von dem Fortſchreiten der Arbeiten zur Räumung des 
Rhein=Herne=Kanals überzeugen. Er wird von General 
            De=
goutte begleitet. Gegen 6 Uhr abends trifft er wieder in Düſſel= 
 
dorf ein und reiſt noch heute abend nach Paris zurück,
 Von 
Walter Frowein=Lennep, 
Vorſtandsmitglied des Eiſen= und Stahlvaren=Induſtriebundes. 
Es wird genügend davor gewarnt, die augenblicklichen 
            fran=
zöſiſchen wirtſchaftlichen Nöte und deren Auswirkung auf die 
Politik der franzöſiſchen Regierung zu überſchätzen. Auf der 
            an=
deren Seite iſt es jedoch direkt erſtaunlich, wie ſchnell ſich die 
ganzen Verhältniſſe in einem für die Franzoſen ungünſtigen 
Sinne entwickeln, ſchon allein durch die anſchwellende Teuerung 
und ihre unausbleiblichen Folgen. Direkt herzerfriſchend wirkt 
es auf den deutſchen Beobgchter, wenn er heute in den 
            fran=
zöſiſchen Zeitungen überall Nachrichten auftauchen ſieht über die 
zahlreichen Konflikte mit den Arbeitnehmern, Unruhen, 
            Streik=
bewegungen, die im Augenblick vor ſich gehen und tagtäglich 
            zu=
nehmen. Verſtändlich iſt es jedem, daß die Arbeitnehmer unter 
Hinweis auf die teurere Lebenshaltung mit Recht höhere Löhne 
fordern. Selbſt der ſchläfrigſte Franzoſe bemerkt allmählich, daß 
ihm das Ruhrunternehmen an den Beutel geht. Wer Frankreick, 
als Rentnerſtaat kennt, weiß, was jede Teuerung in ihrer 
            Aus=
wirkung hier zu bedeuten hat. Auch kann dieſe nicht im 
            entfern=
teſten mit dem Maßſtabe unſerer eigenen Verhältniſſe gemeſſen 
werden. 
Die linksſtehenden Zeitungen erſcheinen mit großen 
            Man=
chetten: „Die Löhne ſind ungenügend und Erhöhungen unbedingt 
erforderlich!” oder: „Wir ſtehen vor einer allgemeinen 
            Bewe=
gung, damit die Lölne erhöht werden, — nichts kann ſie 
            auf=
halten!” Wo lokale Verhandlungen ſtattfinden, geht es nur auf 
Koſten der Arbeitgeber bezw. der Warenverteuerung. Da, wo 
große Gruppen auftreten, lieſt man auch ganz andere 
            Forderun=
gen, die in bezug auf den jetzt als günſtig erachteten Zeitpunkt 
zu denlen geben. Wenn ſchon vom Juni vorigen Jahres bis zum 
Dezember Getreide von 76 00 auf 89,00 Frcs. die 100 Kilo, Zucker 
von 16100 auf 219,00 Fres., Backöl von 215,00 auf 300,00 Fres., 
Kaffee von 181,00 auf 231,00 Frcs. geſtiegen waren, ſo wird man 
ſich an Hand der Deviſenkurſe in bezug auf den franzöſiſchen 
Franken ausrechnen können, wie heute dieſe Teuerungen weiter 
laufen und zu einſchneidenden Maßnahmen drängen. 
Auch findet man in den wirtſchaftlichen Zeitungen nichts 
anderes wie Artikel, Gutachten, Anfragen, Eingaben uſw. über 
die immer brenzlicher werdende Frage der Vertragslöſungen. 
Die franzöſiſche Rechtfprechung kennt bis heute nur den ſtarren 
Begriff der Vertragstreue. Sie wird demnächſt wohl genügend 
zu tun bekommen, wenn die ſich jetzt zeigenden Schwierigkeiten 
in bezug auf die beſtehenden Lieferungsverträge zum Austrag 
gelangen. Eine Gruppe klagt über die Rückſichtsloſigkeit der 
            an=
deren. Alle wollen ſie leinen Schaden erleiden. Geradezu 
            be=
luſtigend iſt es zu ſehen, welche Anſtrengungen gemacht werden, 
um das Ruhrunternehmen zu einem Fall „höherer Gewalt” zu 
machen. Wenn es Herrn Poincaré allerdings gelingt, auch 
            un=
ſeren Herrgott noch abzuſetzen, dann können dieſe Leute wohl 
recht haben. 
Heute gibt die franzöſiſche Regierung auch im eigenen Lande 
offen zu, daß die Ruhrbeſetzung nicht mehr als Pfand, ſondern 
als Druckmittel gelten ſoll. Die franzöſiſche Induſtrie bemerkt 
alſo, daß ſie ſich auf Verhältniſſe einſtellen muß, die ſie 
            niemals=
erwartet hat. Sie iſt im höchſten Grade beunruhigt, weil ſie ſich 
auf den jetzt ihr zum Bewußtſein kommenden Wirtſchaftskrieg, 
wie ſie behauptet, überhaupt nicht eingerichtet hat. Dagegen ſoll 
es Deutſchland gelungen ſein, ſich in der beſten und vorſichtigſten 
Weiſe darauf vorzulereiten. Sie fordert deshalb auch bei ihrer 
Regierung, daß Deutſchland rückſichtslos daran gehindert wird, 
ſeinen Verpflichtungen in bezug auf Brennſtofflieferungen 
            an=
deren Staaten gegenüber nachzukommen. Schon wird auch in 
ihren Organen darauf hingewieſen, daß Gefahr beſteht für die 
Stillegung der großen elettriſchen Kraftzentralen und auch der 
Eiſenbahn. 
Die wirtfchaftlichen Kreiſe ſind ſich ſehr wohl darüber klar, 
welche Einwirkung die großen Einkäufe im Ausland, beſonders 
in England, haben müſſen, hauptſächlich dadurch, daß jeder nach 
eigener Willkür kauft und ſo alle Preiſe immer weiter 
            hinauf=
geſchraubt werden. Während der franzöſiſche Koks heute mit 
150,00 Fres. offiziell notiert wird, ſtellt ſich der engliſche Koks 
(Durham) in den letzten Tagen auf 330,00 Fres. eif Dünkirchen. 
Der durch das offizielle Kotskontor zur Verteilung gelangende 
Koks iſt für den Monat März auf 150 000 Tonnen einſchließlich 
der Zuſchüſſe, die durch einige amerikaniſche und tſchechiſche 
            Lie=
ferungen entſtehen, veranſchlagt. Dabei iſt der geringſte heutige 
normale Bedarf ſchon auf 700009 Tonnen monatlich zu 
            be=
meſſen. Dieſe Mitteilung iſt ſogar in einer der kedeutendſten 
franzöſiſchen Zeitungen der Eiſen= und Stahlinduſtrie in fett 
gedruckten Buchſtaben gebracht mit dem noch größer gedruckten 
Zuſatz, daß infolge der bevorſtehenden Gefahr es außerordentlich 
zu bedauern iſt, daß man die franzöſiſche Bevölkerung ſo wenig 
über den wahren Stand der Lage unterrichtet hat. 
Zugegeben wird von allen Seiten, daß von der Ruhr 
            über=
haupt keine Brennſtoffe eingegangen ſind. Die unmöglichſten 
Vorſchläge werden gemacht, um die ſich anſammelnden Vorräte 
zu verladen. Aus allem geht aber die vollſtändige Ratloſigkeit 
ſelbſt der wirtſchaftlichen Größen Frankreichs hervor. Was man 
aum wagt, zu ſagen, das iſt die große Enttäuſchung, die Bel=
 unter der Ruhrbeſetzung gelitten hat, beſtimnte Koksmengen an 
Frankreich im Austauſch von Sckrott liefern ſoll, und zwar drei 
Waggons Koks gegen einen Waggon Schrott. Mehr wie 30 
            Ton=
nen Koks im Monat will die belgiſche Regierung jedoch nicht 
            her=
ausgeben. Inzwiſchen bekomnt aber die franzöſiſche Juduſtrie 
überhaupt keinen Kols von Belgien. Man kann die Wut der 
Franzoſen begreifen, wenn man weiß, daß im Jah e 1213 die 
Schrottausfuhr von Frankreich rah Delgien 51 90. Tonnen im 
Jahie betrug, während Belgien au Frankreich 511 G0 Tonren 
Koks lieferte. 
Die wöchentlich ſtattfindenden Situngen zwiſchen der 
            Re=
gierung, der Hütteninduſtrie und den Berzwerksbeſitzern haben 
bisher auch kein anderes Ergebnis gezeitigt, als eine 
            Zwangs=
rationierung von Fall zu Fall für den dringendſten Bedarf. Im 
ganzen ſollen gugenblicklich in den Propinzen Moſelle und
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. März 1923.
Rummer 78.
 Meurthe=et=Moſelle nur noch 45 Hochöfen im Betriebe ſein, 
            ein=
ſchließlich der mit reduzierter Leiſtung, während es am 31. 
            De=
zember 88 Oefen waren. Die franzöſiſche Tageszeitung 
            L’Infor=
wation brachte vor einigen Tagen einen ſehr unvorſichtigen 
            Ar=
tikel, nach dem die Hauptſchuld an dem augenblicklichen Zuſtand 
daran liegen ſoll, daß, anſtatt die Wiederherſtellung der 
            zerſtör=
ten Werke zu betreiben, was ohne weiteres möglich geweſen 
wäre, ſich Frankreich ausſchließlich auf den billigen deutſchen 
Koks eingeſtellt hat. Im Friedensvertrag iſt als Vorausſetzung 
für die deutſchen Kohlen= und Kokslieferungen die allerſchnellſte 
Wiederinſtandſetzung der franzöſiſchen Bergwerke niedergelegt. 
Aus dem Artikel der L’Information geht klar und deutlich 
            her=
vor, daß alles getan worden iſt, um dieſe Wiederherſtellung zu 
hintertreiben. Die Kokserzeugung im nördlichen Frankreich ſoll 
1913 allein für die beiden Provinzen Nord und Pas de Calais 
annähernd 2½ Millionen Tonnen betragen haben. Im Jahre 
1921 ſollen dagegen nur 376000 Tonnen und 1922 auch nicht 
mehr als 540 000 Tonnen herausgebracht worden ſein. Daraus 
ergab ſich alſo eine Erzeugung von 22 Prozent der 
            Vorkriegs=
lieferungen. Der Ausbau der durch den Krieg unverſehrt 
            ge=
bliebenen Koksöfen iſt ebenfalls deshalb nicht erfolgt, weil keine 
genügenden Auſträge vorlagen bezw., wie ſchon oben bemerkt, 
alles ſich auf den billigen deutſchen Koks einſtellte. Aus dem 
Artikel der L’Information geht ferner mit größter Gewißheit 
hervor, daß, wenn die franzöſiſche Koksherſtellungsmöglichkeit 
voll ausgenutzt worden wäre, ein Vorwand zur Ruhrbeſetzung 
überhaupt nicht beſtanden hätte. 
Man kann ſehr gut verſtehen, daß unter ſolchen Umſtänden 
der Regierung inmer ſtärlere Vorwürfe gemacht werden dafür, 
daß ſie das Ruhrunternehmen nur vom politiſchen und 
            militäri=
ſchen Standpunkte vorbereitet hat und nun die kataſtrophalen 
wirtſchaftlichen Folgen ſich im Lande bemerkbar machen. Man 
fFricht allerdings von Maßregeln ſeitens der franzöſiſchen 
            Re=
gierung, über die in der Oeffentlichkeit noch nichts verlauten 
dar; bezw. die man ſich noch ſcheut, zur Anwendung zu bringen. 
Sie ſollen es ermöglichen, den begonnenen Wirtſchaftskrieg beſſer 
durchzuhalten und eine zu ungünſtige Einwirkung auf die 
            fran=
zöſiſche Währung zu vermeiden. Keiner weiß aber bisher zu 
ſagen, was geſchehen kann, um dieſes zu erreichen. Inzwiſchen 
jammert man überall über den Mangel an Brennmaterial, 
            Roh=
ſteffen uſw., befürchtet die Stillegung der meiſten Fabriken, 
hat beſondere Angſt vor einer demoraliſierenden Entlaſſung der 
Arbeitnehmer und weiſt vor allen Dingen auf die immer ſtärker 
werdende Verteuerung mit all ihren noch unüberſehbaren 
            Fol=
gen hin. 
Wir haben alſo gar keine Urſache, unſere bisherigen Erfolge 
herunterzuſetzen. Im Gegenteil, heute iſt jeder Franzoſe durch 
das Ruhrunternehmen wachgerüttelt. Die große Maſſe ſieht nur 
die ihr auferlegten Opfer, ihr fehlt das Verſtändnis für etwas, 
das nur Einzelnen zugute kommt. Beſonders aber fehlt ihr der 
ſeeliſche Anklang, der bei uns die Fäuſte ballen und den Willen 
hart werden läßt. 
Das eine iſt ſicher und jeder ſollte ſich dieſes tagtäglich vor 
Augen führen: Je länger wir in dem begonnenen Kampf 
            aus=
halten und unſeren unbeugſamen Willen zeigen, jedes, aber auch 
jedes Opfer bringen, je wirkſamer und nachhaltiger ſtärken wir 
unſere Lage, wenn es einmal zu Verhandlungen kommt, ſtärken 
aber beſonders unſer Anſehen vor der Welt und vor uns ſelbſt.
 Verhängung von Geld= und Freiheitsſtrafen. 
Krefeld, 19. März. (Wolff.) Das belgiſche 
            Kriegs=
gericht verhandelte geftern in einer läängeren, bis in die 
Abendſtunden dauernden Sitzung gegen eine Reihe von Zoll= 
und Eiſenbahnbeamten, die an der Kundgebung am 
Bahnhof Kaldenkirchen, anläßlich der Vehaftung des Zollrats 
Deichmann und der Abführung der Oberzollinſpektoren 
Morel und Ufer teilgenoumen haben. Es wurden nach der 
Fölniſchen Volkszeitung folgende Strafen verhängt: 
            Zollinſpek=
tor Peterſen: vier Monate Gefängnis und 200000 Mark 
            Geld=
ſtrafe: Oberzollinſpektor Glickmann: zwei Monate Gefängnis und 
109000 Mark Geldſtrafe; Oberzollinſpektor Strauch: ein Monat 
Gefäugnis und 100000 Mark Geldſtrafe; die Zollinſpektoren 
Schmidt und Sommer und die Zollwachtmeiſter Voſſen und 
            Gin=
ditzki: zwei Monate Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe. In 
Abweſenheit wurden verurteilt: die Oberzollſkretäre Klug, 
Damm und Senony ſowie der Angeſtellte Schröder zu drei 
            Mo=
naten Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe: 
            Eiſenbahninſpek=
tor Niſſen zu 100 000 Mark und der Eiſenbahnſupernumerar 
Deliſſen zu 50 000 Mark Geldſtrafe. 
Betrügereien der Ausbeuter. 
U. Paris 19. März. Nach einer Meldung des Matin 
aus Brüſſel berichtet das Blatt Le Soir aus Düſſeldorf über 
Unterſchleife im belgiſchen Beſatzungsſektor, da Waren, die für 
die Alliierten auf Reparationskonto reſerviert waren, 
            verſchwun=
den ſeien. Eine Unterſuchung habe feſtgeſtellt, daß hierdurch 
eine Anzahl belgiſcher Beamter kompromittiert wurde. 
            Verſchie=
dene Verhaftungen ſind vorgenommen worden. 
 Konzerte. 
F.N. Die Städtiſche Akademie für Tonkunſt 
            ver=
anſtaltete im Kleinen Haus des Landestheaters ein 
            Wohl=
tätigkeitskonzert, deſſen Ertrag der Darmſtädter 
            Not=
hilfe zufließen ſoll. Den größten Teil der Vortragsfolge beſtritt 
der „Inſtrumentalverein und Orcheſter der Akademie” unter 
            Lei=
tung des Städtiſchen Muſikdirektors Herrn Wilhelm Schmitt. 
Haydus bekannte Sinfonie mit dem Paukenſchlag begann. Sie 
gehört mit ihrer großen Form und dem ſtets feſſelnden geiſtvollen 
Inhalt zu den ſpäten Sinfonien für die von Haydn in London 
geleiteien Konzerte und zeigt den Stil, der durch ihn zum 
            klaſſi=
ſchen Vorbild für Generationen wurde. Die Aufführung war 
recht gut. Das Streichorcheſter, der Hauptträger der muſikaliſchen 
Gedanken, ſpielte mit vorzüglicher Exaktheit, in der 
            kammer=
muſikartigen Ausfeilung des Striches und des Vortrags fühlt 
man die ſachverſtändige und überaus ſorgfältige Einſtudierung. 
Kontrabäſſe und Bläſer waren durch Künſtler des 
            Landestheater=
orcheſters ergänzt, und ſo war bei letzteren zuweilen ein kleiner 
Zwieſpalt zwiſchen Dilettanten und Berufsmuſikern fühlbar, der 
aber bei Liebhaberorcheſtern ſtets in Kauf genommen werden 
muß, ſelbſt unter den günſtigſten Umſtänden. 
Mit beſonderer Hingabe wurde die büſtere Maureriſche 
Trauermuſik von Mozart vorgetragen, ein wundervolles, 
            tief=
ernſtes Adagio, in dem Klagen und ſchmerzliche Akzente 
            ab=
wechſeln, und das in dem verſöhnlichen C=Dur=Dreiklang 
            ver=
klärt abſchließt. Hier wurde der Ansdruck in den einzelnen 
Inſtrumenten am ſtärkſten belebt und die Wirkung dadurch 
            be=
ſonders unmittelbar. Die ſogenannte „Jenaer” Sinfonie, die 
Beethoven zugeſchrieben wird, machte den Schluß. Sie müßte 
noch in Bonn entſtanden ſein, denn ſchon in den erſten Wiener 
Werken des Meiſters, iſt die Fantaſie freier und bedeutſamer. 
Ebenſogut könnte ſie von einem der Modekomponiſten der beiden 
letzten Jahrzehnte im 18. Jahrhundert, etwa von Anton 
            Ro=
ſetti, ſammen. Heiteres, freudiges Muſizieren ſteht im 
            Vorder=
grund, bis auf kleine, beſonders feine Züge in Nachahmungen 
und Variationen geht nichts über dasjenige hinaus, was man 
damals an edlem Unterhaltungswert von guter Muſik forderte. 
Auch hier hielt ſich das Orcheſter faſt ausnahmslos recht gut 
brackſte das Werk ſympathiſch zum Vortrag und machte ſeinem 
verdienſtvollen Dirigenten alle Ehre. Die Städtiſche Akademie iſt 
därin anderen Anſtalten gegenüber beſonders günſtig geſtellt, 
daß ſie durch die enge Verbindung mit dieſem leiſtungsfähigen 
Orcheſter ihren Ausſldungsſchülern ſtarke Bildungsmöglichkeiten 
derſchaffen lann. 
Dazwiſchen ſpielte ein blinder Pianiſt, Herr Johann 
            Ver=
ſter, die C=Moll=Sonate von Chopin. Bei ausgezeichnet klarer 
Technik und einer durch die Erſchwerung der ſonſt doch zum
 Poincaré macht Verſprechungen. 
Loucheur über das Frankreich von morgen. 
* Paris, 19. März. (Priv.=Tel.) Auf einem Bankett der 
Pariſer Journaliſten hielt Poincaré wieder einmal eine 
Rede, in der er aber nur mit vompöſen Verſprechungen 
            auf=
warten konnte. Er warnte die Preſſe vor deutſchen 
            Preſſenach=
richten und ſchloß: Deutſchland wird bald gezwungen ſein, uns 
Reparationen zu geben und unſere Sicherheit definitiv zu 
            garan=
tieren. Der ſo lange hinausgezögerte ungewiſſe Frieden wird 
dann Wirklichkeit werden. — In Grnoble hielt Loucheur eine 
Rede, die dagegen anders klang. Er erklärte, Frankreich habe 
durchaus friedliche Abſichten. Das Frankreich von morgen werde 
noch mehr ein Land des Friedens ſein. Aber das ſei nur möglich, 
wenn die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern, die die 
Natur zu Nachbarn nuachte, erſt definitiv geregelt ſeien. Da die 
Ereigniſſe das Sicherheitsproblem wieder aufgeworfen hätten, 
müſſe dieſes Problem zuerſt gelöſt werden. Frankreich ſüche keine 
Vorherrſchaft, werde aber auch keine ertragen.
 Song= 
Satgnwehangen 
des Deutſchen Reiches 
Garantiert von der Reichsbank 
Schluß der Zeichnung:
Sombengfvengkmätzk- g.
 Die Ausgaben für die Ruhrbeſetzung. 
Paris 19. März. (Wolff.) Havas erfährt offiziös, daß 
die franzöſiſche Preſſe im allgemeinen die Ausgaben für die 
Beſetzung des Ruhrgebietes ſtark übertrieben habe. In einem 
Schreiben, das der Finanzminiſter ſoeben der 
            Finanzkommiſ=
ſion der Kammer habe zugehen laſſen, ſeien die Kredite ſür die 
geſamten Ausgaben in den erſten vier Monaten des Jahres 
            an=
gefordert worden, und zwar mit 196 Millionen Franken. 36 
            Mil=
lionen ſeien von den Koſten als Unterhalt der franzöſiſchen 
Truppen im Landesinnern abzuziehen, ſo daß ſich die durch die 
Beſetzung entſtandenen Mehrausgaben in den erſten vier 
            Mo=
naten des Jahres auf netto 160 Millionen Franken beliefen. 
Kommuniſt Höllein in Paris verhaftet. 
Paris 19. März. (Wolff.) Der kommuniſtiſche 
Reichstagsabgeordnete Höllein iſt nicht, wie die 
geſtrigen Morgenblätter berichteten, am Samstag nach Schluß 
der Proteſtkundgebung der franzöſiſchen Sozialiſten nach der 
Grenze abgeführt worden. Höllein befindet ſich in Haſt und 
iſt, wie ihm bei ſeiner erſten Vernehmung mitgeteilt wurde, in 
den Anklagezuſtand verſetzt worden wegen 
            Ver=
gehens gegen die innere und äußere Sicherheit 
des Staates auf Grund der am Samstag abend gehaltenen 
Rede. 
Ein Ereignis im engliſchen Parlament. 
London, 19. März. Der morgen im Unterhaus 
            ſtatt=
findenden Ausſprache über den von dem Arbeitermitglied 
Snowden einzubringenden Antrag ſieht man mit großem 
Intereſſe entgegen. Der Antrag bezeichnet das kapitaliſtiſche 
            Sy=
ſtem als einen Fehlſchlag und fordert die allmähliche Erſetzung 
des augenblicklichen Syſtems durch eine induſtrielle und ſoziale 
Ordnung, die ſich auf Oeffentlichkeit, das Eigentum 
und demokratiſche Kontrolle der Produktion 
mittel und der Produktionserzeugniſſe gründe. 
Der Anfrag wird als das wichtigſte parlamentariſche Ereignis 
ſeit langer Zeit bezeichnet. 
 
G ng 
großen Teil durch die Augen geleiſteten Kontrolle beſonders 
            be=
wundernswerten Spielſicherheit hat dieſer Künſtler die Gabe 
ſtarker innerer Konzentration und ganz perſönlicher 
            Durch=
dringung deſſen, was er vorträgt. Er ſpielte Chopin zuweilen 
männlicher, ſpröder, als man es ſonſt hört, alles dies aber iſt 
aus innerer Nötigung heraus entſtanden und klingt echt und 
wahr. Die kurze Probe, der auf den begeiſterten Beifall noch 
eine verzüglich geſpielte Etüde als Zugabe folgte, ließ den 
Wunſch verſtehen, dieſen guten Pianiſten und ſchätzenswerten 
Künſtler auch in anderen Leiſtungen kennen zu lernen. 
N. Am gleichen Abend gab das Darmſtädter 
            Streich=
quartett der Herren Mehmel, Volke, Brückmann, 
Andrä ſeinen dritten Kammermuſikabend im 
Traubeſaal, wie gewohnt bei gutem Beſuch. Hörten wir geſtern 
vom Schnurrbuſch=Quartett das a=moll=Streichquartett aus 
Schumanns op. 41, ſo erklang heute das vorwiegend heitere, in 
den letzten Sätzen ſtärkere Leidenſchaft atmende F=dur=Quartett 
aus demſelben Werk. Ganz beſonders erinnert an Schumanns 
glückliche Liebeszeit, die den herrlichen Liederfrühling hervorrief, 
das klanglich blühende Thema mit den prachtvollen Variationen, 
die mit großer Wärme geſpielt wurden. Ein Klavierquartett in 
C-moll von Theodor Kirchner, einem Romantiker, der im 
            weſent=
lichen der Schumann=Schule folgt, aber auch von Liſzt und 
Wagner nicht unbedeutende Anregungen erhält, folgte dann 
unter Mitwirkung von Herrn Kapellmeiſter Joſeph 
            Roſen=
ſtock. Gediegene Arbeit, ſchöner Klang und perſönliche Wärme 
zeichnen dies Werk aus, manches in ihm beginnt allerdings ſchon 
zu verblaſſen. Beſonders feſſeln die wuchtigen Rhythmen der 
Einleitung und das herrliche Adagio, das mit einer Melodie im 
Violoncell verträumt ausklingt. Von beſonderem Wert iſt das 
Streichquartett von dem leider ſo jung geſtorbenen Ottokar 
Noväcek, op. 10, ein Stück friſcheſter, geſundeſter Muſizierlaune 
voll liebenswürdiger, melodiſcher Einfälle und rhythmiſcher 
            Pi=
kanterie. Böhmiſches Muſikantentum reicht ſich hier die Hand 
mit gediegenſtem Können und feiner Herzensbildung. Der 
            Bei=
fall, den die beliebten Künſtler durch die volle Hingabe an die 
Werke ernteten, war wohlverdient. Herr Roſenſtock ſchien 
auf einem wenig günſtigen Flügel zu ſpielen, denn die bei ihm 
gewohnte Klarheit des Tons und Flüſſigkeit der Technik war 
wohl mit dem Auge bei ſeiner Spielart zu verfolgen, kam aber 
recht unvollkommen und ungleichmäßig zu Gehör. Wir ſind 
            da=
rum der Ueberzeugung, daß dies am Inſtrument lag, das ſich 
in dem kalten Saal ebenſo unbehaglich fühlte, wie die Zuhörer, 
und in einigen Tönen auch merklich ſeine Verſtimmung hören 
bieß. Ein Glück, daß das Intereſſe für die Werke und 
            Dar=
bietungen ſo erwärmte, daß man ſeine kalten Füße zuweilen 
vergaß.
 Auf Umwegen. 
„Entmilitariſierung” der Rheinlande, 
London, 19. März. (Wolff.) Der Pariſer 
            Bericht=
erſtatter der Times ſchreibt, es verlaute, daß die 
            franzöſi=
ſche Regierung die britiſche befragt habe, ob Großbritannien 
geneigt ſei, ſich an Maßnahmen zu beteiligen, die dazu beſtimmt 
ſeien, die Durchführung der 
            Abrüſtungsbeſtim=
mungen des Friedensvertrages Deutſchland gegenüber zu 
            er=
zwingen. Wie auch der tatſächliche Wortlaut der franzöſiſchen 
Mitteilungen beſchaffen ſein möge — es ſei klar, daß formell 
eine neue Frage vorgebracht werde, und daß die Tür für 
interalliierte Beratungen über die Sicherheit Frankreichs 
            geöff=
net werde. In einem Augenblick, wo das Problem der 
            poten=
tiellen militäriſchen Stärke Deutſchlands den Alliierten vorgelegt 
werde, werde es leichtt ſein, die Verhandlungen von der Frage 
der Reparationen auf die der Sicherheit 
            auszu=
dehnen. Wie erinnerlich, ſeien nichtoffiziell verſchiedene 
Pläne zur Erzielung der Sicherheit Frankreichs vorgebracht 
            wor=
den. Der eine Plan ſehe die Schaffung einer 
            interalliier=
ten oder internationalen Kontrolle der Rhein= 
und Ruhrbahnen, ein anderer die 
            Entmilitari=
ſierung des linken Rheinufers unter der 
            Kon=
trolle der Alliierten vor; weitere Pläne umfaßten die 
Schaffung eines autonomen Pufferſtaates und die 
„Internationaliſierung” des linken 
            Rhein=
ufers unter der Kontrolle des Völkerbundes. 
Dem Berichterſtatter der Times zufolge ſchiene der 
            augen=
olickliche Schritt Frankreichs in der einen oder anderen Weiſe 
eine endgültige Erweiterung der künftigen Beratungen und, 
            ob=
wohl dies als unrichtig hingeſtellt werde, eine allgemeine 
            Er=
örterung der franzöſiſch=deutſchen Beziehungen zu bedeuten. Man 
ſei zurückgekommen zu der franzöſiſchen Idee einer 
            gründ=
lichen Abänderung des Verſailler Vertrages 
mit Bezug auf die militäriſchen Beſtimmungen. Die 
            Ar=
tikel 42, 43 und 44 (die militäriſchen Anordnungen für das 
Rheinland betreffend) ſeien, wie behauptet werde, in ihrer 
augenblicklichen Geſtalt nicht wirkſam. Es werde 
daher erwartet, daß Poincaré bald ſeine Anſichten über dieſen 
Punkt öffentlich bekannt geben und erklären werde, daß die 
            Hin=
ausſchiebung der Räumung des Rheinlandes nicht genüge, 
um der Gefahr zu begegnen. Im Zuſammenhang damit ſeien 
Andeutungen von britiſcher Seite, daß unter gewiſſen Umſtänden 
und unter gewiſſen Bedingungen ein militäriſcher 
            Ga=
rantiepakt wieder angeboten werden könne, in Paris gut 
aufgenommen worden. Ein ſolcher Pakt aber würde, wie der 
Berichterſtatter hervorhebt, aller Wahrſcheinlichkeit nach ge 
nügen, um die Franzoſen von dem Wunſche nach einem „nen 
günſtigeren Rheinlandregime, als ſie es jetzt hätten, 
            abzu=
bringen. 
London, 19. März. (Wolff.) Die Daily News ſchreibt, 
der Plan der En=militariſierung der Rheinlande 
unter internationalen Bürgſchaften an Stelle der 
augenblicklichen Beſetzung finde in Frankreich und 
            andersw=
wachſende Zuſtimmung. Das Blatt gibt jedoch zu, daß der 
Pian nicht von außen auferlect werden könne und daß er zu 
Boden fallen müſſe, wenn er von Frankreich oder Deutſchland 
verworfen werde. Die Daily News bezeichnet die 
            halbamtlich=
franzöſiſche Erklärung, daß Frankreich jedes 
            Vermittlungs=
angebot als feindlichen Akt anſehen werde, als eine 
törichte Handlung, die auch als eine ſolche behandelt werder 
müſſe. Sowohl als Alliierte und Aſſoziierte während des 
            Krie=
ges wie auch als Unterzeichner der Völkerbundsſatzung hätten 
die Nachbarn Frankreichs zweifellos das Recht und die 
Pflicht ihre Vermittlung anzubieten und Angebote mit kon. 
ſtruktiven Vorſchlägen zu begleiten. 
Roßbach verhaftet. 
Berlin, 19. März. (Wolff.) Am 17. März abends fand 
in Wannſee bei Berlin eine Zuſammenkunft jüngerer Leute ſtatt 
die dem ehemaligen Freikorpsführer Roßbach und deſſen Ge 
ſinnungsgenoſſen naheſtehen. Die Verſammlung wurde von der 
Berliner politiſchen Polizei aufgelöſt. Roßbach, der perſönlick 
an der Verſammlung teilnahm, wurde feſtgenommen und 
dem Berliner Polizeipräſidium zugeführt. Es iſt gegen ihn ein 
polizeiliches Ermittelungsverfahren wegen des dringenden Ver 
dachtes gegen das Geſetz zum Schutze der Republik im Gange 
Nach Abſchluß dieſes Ermittelungsverfahrens wird Roßbac 
dem Richter vorgeführt. 
Ein Falſchmünzerneſt ausgehoben. 
Berlin, 19. März. (Wolff.) In Halenſee wurde eine 
Falſchmnünzerwerkſtätte ausgehoben, die ſeit Frühjahr 1922 in 
Deutſchland, Frankreich, Polen, Belgien und Rußland ſehr gut 
nachgemachte Fälſchungen engliſcher Zehnpfundſcheine in Umlau 
brachte, ſo daß ſelbſt eine Reihe engliſcher Banken mit den Fäl 
ſchungen betrogen wurden. Der Haupttäter iſt ein ruſſiſcher 
Kunſtwaler Miſſejedoff, der, als die Krimianlbeamten in 
ſeine Wohnung eindrangen, gerade mit der Herſtellung falſche: 
amerikaniſcher Hundertdollarnoten beſchäftigt war.
 Goethes „Urfauſt” 
Anfang 1887 entdeckte Erich Schmidt als junger Leiter des 
Weimarer Goethearchivs im Nachlaß des Hoffräuleins von 
Göchhauſen die Abſchrift, die den „Fauſt” in ſeiner älteſten 
            Ge=
ſtalt erhalten hat. Dieſer Entdeckung folgte alsbald die Heraus 
gabe, in deren Einleitung die Entſtehungsgeſchichte des „Fauſt !“ 
endgültig klargeſtellt wurde. 
Danach erhält der ſogenannte „Urfauſt”, was von Goethe 
vor ſeiner Ueberſiedlung nach Weimar niedergeſchrieben wurde 
zuſammengeſtellt zur Vorleſung im Kreiſe der Weimarer 
            Hof=
geſellſchaft. Dieſer Geſellſchaft gehörte das Fräulein Luiſe von 
Göchhauſen als vertrauteſte Freundin Anna Amalias an. Auch 
ſie empfand den tiefen Eindruck dieſer Vorleſung: die beiden 
Pole, um die ſich ber erſte Teil der Tragödie dreht, der 
            Tita=
nismnus des Geiſtes und die Weltluſt der Sinne, waren bereits 
gefunden und übten ihre magiſche Kraft aus. 
Freilich: Fauſts Erkenntnisdrang entbrennt mit elementarer 
Gewalt nur im Anfangsmonolog. Durch die wuchtige Erſchei 
nung des Erdgeiſtes niedergedrückt und während des Geſpräches 
mit dem trockenen Schleicher nur innerlich fortſchwelend, geläng 
ſein Feuer noch nicht zu dem neuen Ausbruch des zweiten 
            Mono=
logs mit ſeinen Selbſtmordgedanken, harrt es auch noch ver 
gebens der hölliſchen Erſcheinung, die ihm einen anderen Aus 
gang verſchaffen follte. Vielmehr klafft hier eine große Lücke 
die größte des „Urfauſt” und auf das Geſpräch mit 
            Wagne=
folgt unvermittelt die Schülerſzene, in der Mephiſto vor den 
Studenten den Profeſſor und Teufel ſpielt — noch zu burles 
gegenüber der ſpäteren Faſſung. Auch die darauffolgende 
            Szen=
in Auerbachs Keller iſt hier in derberem Ton gehalten; die Ver) 
wechſeln noch mit ſtudentiſcher Profa, und den tollen Weinſpu 
verübt Fauſt in eigener Perſon, wie in der Sage. Manche per 
ſönliche und lokale Beziehungen, voll Reiz ür die intimerer 
Goethefreunde, wurden ſpäter getilgt und ſind alſo nur durd 
den „Urfauſt” erhalten. 
Wenn der junge Goethe für die Darſtellung ſeines Erkennt 
nisdranges nach dem Weſen der Welt noch nicht reif genug war 
ſo hatte ihn doch den Lauf derſelben in Luſt und Schmerz die 
Liebe kennen gelehrt. Aus Wahrheit und Dichtung unlöslich ver 
woben, iſt ſchon im „Urfauſt” das Gretchendrama in allen 
            weſent=
lichen Zügen enthalten. Der Fauſt des jungen Goethe bedurfte 
freilich keiner Verjüngung: die grandioſe Szene der Hexenkuch” 
mit ihren ſchrillen Tönen und fratzenhaften Geſtalten fehlt da 
her. Statt ihrer leitet jenes ſtiwmungsvolle kleine Momentbild 
in dem Teufel und Erdenſohn am Kreuz vorbei ihre Straße zie 
hen, aus Auerbachs lärmendem Keller in Gretchens ſtille Sphaks
Rummer 28.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. März 1923.
Eeite 3.
Die Rede des Reichspräſidenten.
*
 Hamm, 19. März. Der Reichspräſident iſt in Begleitung 
riniger Reichs= und Staatsminiſter geſtern in Hamm 
            eingetrof=
fen und hielt eine Anſprache an die Vertreter der Induſtrie, der 
Beamten= und Arbeiterſchaft des beſetzten Gebietes, in der er 
etwa folgendes ausführte: 
In dieſen ſchickſalsſchweren Tagen habe ich das „dhafte 
            Be=
dürfnis emipfunden, mit Ihnen, den berufenen Vertretern des 
wirtſchaftlichen und öffentlichen Lebens im Ruhrgebiet, in 
            per=
fönliche Ausſprache zu treten, in dem wir gemeinſam erörtern 
wollen, wie Reich und Staat die Schäden der us 
            aufgedrun=
genen Abwehr lindern und heilen können. Nach der Feſtellung 
der Tatſache, daß Deutſchland ſeit Abſchluß des Verſailler 
            Frie=
densberttages alles getan habe, was in ſeinen Kräften ſtand, um 
die rückſichtsloſen Forderungen der Entente zu befriedigen, fuhr licher Dank gezollt für die Bekundung ihrer 
            Zuſammengehörig=
der Reichspräſidenr fort: 
„So können wir mit rühigem Gewiſſen vor aller Welt 
            feſt=
ſtellen, daß Deutſchland es nicht iſt, das dieſe 
            Ausein=
anderfetzung verſchuldet oder gar geſucht hat. Die 
            Unruhe=
ſtifter, die Schuldigen an dieſem Konflikt, der immer weitere 
Wellen ſchlägt, und heute ſchon ganz Europa in Mitkeidenſchaft 
zieht, ſitzen da, tvo man ſchon ſeit Jahrhunderten nach der 
Rheingrenze ſtrebt, wo man deutſche Stämme und 
            Ge=
biete wie Regerkolonien mit Gewalt an das eigene Land 
            an=
ſchmieden will, wo man die Ruhrbeſetzung ſchon lange 
            beſchloſ=
ſen hatte, ehe man ſich die Ziffern der Kohlen= und 
            Holzlieferun=
gen zurecht gemacht hatte. Dieſer Einbruch eines fremden 
            Hee=
res in ein friedliches und arbeitſames Gebiet, heuchleriſch der 
Welt als Entſendung einer Iugenieurkommiſſion mit geringer 
militäriſcher Bedeckung angekündigt, iſt der leichtfertigſte Bruch 
von Recht und Moral, den die neuere Geſchichte keunt, durch 
nichts veranlaßt und begründet, wirtſchaftlich ein vollkommener 
Wahnſinn. Dieſer Einbruch iſt die kraſſe und faſt unverhüllte 
Aeußerung des franzöfiſ hen politiſchen und wirtſchaftlichen 
            Im=
perialismus. So wurde dieſer ruchloſe Einbruch auch von 
Ihnen, Männern und Frauen an der Ruhr, gleich erkannt. Sie 
wußten, daß hier ein Anſchlag auf Ihre und unſre Lebensbedin= 
4 gungen gemacht wurde, daß unter dem fadenſcheinigen Vorwand 
von Reparationszielen deutſches Land und deutſche Arbeit 
            frem=
der kapitaliſtiſcher Beut=ſucht dienſtbar gemacht werden ſollen; 
Sie, Arbeiter wie Unternehmer, wußten, daß das deutſche 
            Wirt=
ſchaftsleben und die deutſche Einheit in höchſter Gefahr ſtanden. 
Ohne daß es auch nur einer Aufforderung der Regierung bedurft 
hätte, ſchloſſen Sie ſich in einigem und entſchloſſenem Widerſtand 
zuſcmmen. Das iſt gerade das Große an dieſer Abwehr, daß ſie 
nicht befohlen oder angeordnet wurde. Kein Plan über 
            Organi=
ſation und Methode dieſer Abwehr lag vor. Aus dem Boden 
der Heimat, aus dem zähen Willen ihrer Bewohner, aus eigener 
politiſcher und wirtſchaftlicher Erkenntnis entſtand ſpontan und 
allerorts die Front des Widerſtandes gegen militäriſche Verge= reit iſt. Noch herrſcht bei ihnen der Geiſt militäriſcher und 
            wirt=
waltigung. Sie haben durch dieſe Haltung, durch dieſen 
            impul=
ſiben Willen der Einzelnen, der zuſammenfloß zu dem Willen 
eines Volkes, der Welt gezeigi, daß 
die Macht der Idee größer und ſtärker iſt als die Idee der Macht. 
Mit nüchterner Ueberlegung, Entſchloſſenheit und zähem Willen 
zur Selbſtbehauptung, geſtützt auf unfer unerſchütterliches gutes 
Recht, leiſten Sie einer bis an die Zähne bewaffneten 
            Militär=
macht Widerſtand. Zähneknirſchend ertragen Sie brutale Ge= dauernd unſerer Arbeit entzogen wäre, wenn es dann zu Ende 
waltakte, ohne ſich durch alle dieſe rohen, geradezu 
            ſadiſti=
ſchen Quälereien zu Unbeſonnenheiten hinreißen zu laſſen. 
So haben Sie mit der Macht des eiſernen Willens den Erfolg 
erkämpft. 
 
Nichts hat der Gegner erreicht, alle ſeine Methoden ſind fehl= 1 
geſchlagen. 
Das dankt Ihnen heute mit bewundernder Anerkennung das 
genze deutſche Volk! Das ganze Volk, das einig und geſchloſſen 
hinter ſeinen Brüdern im Ruhrgebie ſteht! In herzlicher 
            Be=
wegung gedenken wir aller derer, die in dieſem Abwehrkampfe 
im Vordertreffen ſtehen, der Beamten des Reiches, des Staates 
und der Kommunen und der Männer der Schutzpolizei, gegen die 
ſich mit beſonderem Haß die brutale Roheit einer enttäuſchten 
Soldateska richtet, der Eiſenbahner aller Dienſtzweige, die eher 
Freiheit, Haus und Hof dahingeben, als ſich fremdem Joche 
            beu=
gen, der Schiffer und Transportarbeiter, die verächtlich auf alle 
Lockungen und Bedrohungen blicken, der in zähem und 
            ent=
ſchloſſenem Willen zuſamenſtehenden Bergleute, der Führer 
des Bergbaues und aller Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die die 
Not und Laſt dieſen paſſiven Widerſtandes tragen. Was von der 
Baden. Allen danke ich im Namen des Reiches aufs herzlichſte. anfgezwungenen Kampfe ſteht. Der Widerſtand gegen den 
            fre=
die Kämpfer an Ruhr und Rhein dem Vaterland in ſchwerſter Weſtfalicus äußere ſich nicht in unbeſonnenen Ausdrücken, ſon= 
Zeit geleiſtet haben! In Trauer und Empörung gedenken wir 
aber auch der erſchreckend zahlreichen toten Volksgenoſſen, die 
eine brutale, Recht und Geſetz mit Füßen tretende fremde
 Militärwillkür ermordet hat, die einem unmenſchlichen 
            Militär=
terror zum Opfer gefallen ſind. Ihrer Hinterbliebenen zu 
            geden=
ken, ihnen unſere Fürſorge zuzuwenden, ſoll eine Ehrenpflicht 
des ganzen Volkes ſein. 
Mit freudiger Befriedigung können wir feſtſtellen, daß die 
Pflicht, den Bedrängten im Einbruchsgebiet helfen zu müſſen, 
und der Wille, ihnen nach Kräften beiziſtehen, in allen Schichten 
des deutſchen Volkes lebendig iſt; auch dieſe Opferfreude iſt eine 
impulſive, wie der Wille zur Abwehr von ſelbſt entſtanden in 
allen Kreiſen des Volkes. Groß iſt die Fülle der Spenden und 
Gaben, die aus dem ganzen Reiche, von vielen Deutſchen jenſeits 
unſerer Grenzen und zahlreichen Deutſchenfreunden im 
            Aus=
lande täglich zuſammenfließen. Allen dieſen Gebern ſei 
            herz=
keit zu den Brüdern in Not und ihre Hilfsbereitſchaft, die wir 
auch weiter brauchen. Wir hoffen zuverſichtlich, daß dieſe 
            Opfer=
bereitſchaft nicht erlahmt, ſondern erſtarkt. 
Jeder neue Druck, jede neue Gewalttat der Geguer muß mit 
neuer Hilfe für die Bedrückten erwidert werden. 
Beſonders erfreulich iſt, daß hier im Hammer Revier wie in den 
andren deutſchen Kohlenbezirken die Bergleute im Bewußtſein, 
auch in äußerſter Arbeitsleiſtung dem deutſchen Wirtſchaftsleben 
zu helfen, mit den Ueberſchichtenleiſtungen in die Breſche 
            ſprin=
gen; ihnen danke ich dafür beſonders herzlich. 
Schwer liegt die Hand des fremden Eroberers auf dem 
            Ge=
biet, das bisher nur den Pulsſchlag friedlicher Arbeit kannte; 
groß iſt die Not an vielen Orten und in vielen Familien, 
            insbe=
ſondere da, wo die Willkür der fremden Gewalthaber die 
            arbeit=
ſamen Bewohner des Landes zur Arbeitsloſigkeit gezwungen, 
wo ſie Beamte und Arbeiter aus den Wohnungen verjagt, wo 
ſie Verkehr und Verſorgung verhindert haben. Sie dürfen 
            über=
zeugt ſein, daß Reich und Preußen alles, tun werden, um 
jeder Not zu ſteuern, und jeder Zermürbung der 
            Bevöl=
kerung, wie ſie der Gegner ſyſtematiſch betreibt, 
            entgegenzuwir=
ken. Kein Opfer darf uns zu groß ſein, wenn es gilt, der Not 
zu wehren, insbeſondere die Ernährung ſicherzuſtellen. Wo ſich 
aber ſtatt Gemeinſinn und Opferbereitſchaft Gewinnſucht 
            Ein=
zelner zeigt, wo Preistreiberei und Wucher ſich breit machen, 
muß gegen ſolches Schmarotzertum mit aller Energie und 
Schärfe vorgegangen werden. Wer in dieſer Zeit unſerer 
            ſchier=
ſten Not ſeine perſönlichen Intereſſen nicht denen der 
            Geſamt=
heit untrordnet, handelt verbrecheriſch! 
Bis jetzt iſt der fremde Anſchlag auf dieſem durch Recht und 
Arbeit geheiligten Boden unſerer Väter abgewehrt, am 
eiſernen Willen der Männer der Roten Erde zerſchellt. 
Aber noch zeigen die Gegner keine Bereitſchaft zu freier und 
            ge=
rechter Verſtändigung, zu der die deutſche Regierung immer 
            be=
ſchaftlicher Diktatur. Niemand von uns kann darüber im 
            Zwei=
fel ſein, was es bedeuten würde, wenn wir uns den 
            Machtge=
lüſten Frankreichs unterwürfen; dann wäre es geſchehen um 
Beſtand, Selbſtbeſtimmung und Zukunft der deutſchen 
            Redu=
blik, um die wirtſchaftliche und ſoziale Stellung der deutſchen 
Arbeiter und ihre Weiterentwicklung, die dem franzöſiſchen 
            Kapi=
talismus ein Dorn im Auge iſt! Wir wiſſen, welche Folgen es 
für unſere Volkswirtſchaft hätte, wenn dieſes Land der Kohle 
wäre mit der Selbſtändigkeit und Wettbeiverbsfähigkeit der 
            deut=
ſchen Wirtſchaft, mit der unſer Daſein aufs engſte verknüpft iſt: 
die Lebensmöglichkeit vieler hunderttauſend deutſcher Arbeiter 
wäre vernichtet. Dieſe Erkenntnis gibt uns den feſten Willen 
und die Kraft, auszuhalten in der Abwehr. Auf uns allein 
geſtellt, müſſen wir dieſen ſchweren Kampf weiterſühren; wir ſind 
wehrlos, wir können ihn nur führen mit der Waffe des 
            paſ=
ſiven Widerſtands, geſtützt auf unſer gutes Recht, auf 
unſeren feſten, unbeugſamen Willen. Bei Euch, Ihr Männer 
von der Ruhr, liegt die Laſt der Abwehr, aber auch ihre Kraft! 
Auf Euch vertraut Deutſchland. Haltet aus, ſeid wie bisher 
tapfer, feſt, ruhig und beſonnen. Dann iſt unſerer gerechten 
Sache der Erfolg ſicher. Und dazu: Glückauf!“ 
Die Kundgebung in Hamm. 
TI. Hamm, 19. März. Nach der großen Rede des 
            Reichs=
präſidenten ſprachen die Führer der wirtſchaftlichen Verbände 
der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Jeder der drei R=dner 
wurde mit gleichmäßigem Beifall begrüßt. Der Vertreter der 
Arbcitnehmer im Ruhrkohlenbergbau dankte dem Reichspräſi= 
Ruhr gilt, gilt vom Rhein, von Heſſen, der Pfalz und denten dafür, daß die Regierung hinter den Kämpfern in dem 
Nie wird und darf Deutſchland vergeſſen, welch große Dienſte chen Einbruch ſei im Herzen des Volkes entſtanden. Der Furor 
dern in zähneknirſchendem erbittertem Feſthalten. Wir wollen 
lieber, ſagte der Redner, eine heruntergekommene Wirtſchaft 
            wie=
der hoch bringen; wenn ſie nur deutſch bleibt. Im Kampfe ſtehen
 Arbeitgeber und Arbeitnehmer Schulter an Schulter 
            zuſam=
men. Die Ausſtreuungen, als ob die Arbeitgeber nicht mehr 
auf dem Boden der Arbeitsgemeinſchaft ſtänden, entſprechen 
nicht den Tatſachen. Ein Vertreter des allgemeinen 
            Ardeit=
geberverbandes erinnerte an die Worte, die der perſtorhene 
            Ar=
beiterführer Hue im Jahre 1920 in Spaa bei den Verhandlungen 
über die Kohlenlieferungen ſprach, daß ſich als ſechſte Großmicht 
an den Verhandlungstiſch die Bergarbeiter ſetzten, da könn= man 
wohl Beſchlüſſe faſſen, nicht aber mit Baionetten die 
            Kohlenför=
derung ſteigern. Auch ſpäter hatten die Bergleute immer 
            wie=
der betont, daß ſie ſich eine Beſetzung des Ruhrgebietes nicht 
            ge=
fallen laſſen würden. Sie würden das Einrücken 
            feldmarſch=
mäßig bewaffneter Truppen ins Ruhrgebiet als einen Schlag 
ins Geſicht empfinden. Nur die Ueberleiſtungen der Beigleute 
häiten ja die Regierung überhaupt in den Stand geſeßzt, die 
Koölen zu beliefern, die die Entente bisher bekommen babe. 
Selbſt das Verſailler Diktat gebe uns das Recht, ſo diel Kohlen 
zu behalten, als wir für unſer Volk brauchen, um es vor Hunger 
und Kälte zu ſchützen. E3 handle ſich um Sein oder Nichtſein, 
daher müſſe der Widerſtand fortgeſetzt werden. Die Laſt des 
Widerſtandskrieges müßte aber auf das ganze Volk und 
            beſon=
ders auf die leiſtungsfähigen Kreiſe gelegt werden. Dem 23icen 
zuf: Wiederaufbau der zerſtörten fremden Gebiete müſſe die 
Möglichkeit gegenüberſtehen, auch bei uns das im eignen Lano 
Zerſtörte wieder aufzubauen. Wie Arbeitgeber und 
            Arbeitneh=
mer am Verhandlungstiſch ihre Differenzen ausgleichen, ſo müßte 
dies auch zwiſchen den Regierungen der Entente und 
            Deutſch=
land geſchehen, wobei die ſechſte Großmacht ein gewichtiges Wort 
zum Wohle des Vaterlandes mitzuſprechen haben werde. Ein 
Vertreter der Eiſeninduſtrie führte aus, ein Volk könne gegen 
ſeinen Willen nicht vergewaltigt werden. Die vergangenen 
Wochen hätten das bewieſen. Die geſchloſſene Front der 
            Arbeit=
geber und Arbeitnehmer haben die franzöſiſche Raubpolitik 
            zu=
ſchanden gemacht. Die Franzoſen hätten eingeſehen, daß ſie auf 
dem jetzigen Wege nicht weiterkommen, und drohten ftärkere 
Maßnahmen an, die aber ebenſo erfolglos bleiben würden. Der 
chriſtliche Bergarbeiterverband und die Angehörigen ſämtlicher 
chriftlichen Gewerkſchaften und des Deutſchen 
            Gewerkſchaftsbun=
des ließen durch ihre Vertreter erklären, ſie ſeien darauf gefaßt, 
daß von uns in den nächſten Wochen und Monaten noch viel 
mehr verlangt werde als in den letzten Wochen verlangt worden 
ſei. Auch ſie würden im Kampfe feſtſtehen. Nach der letzten Rede 
wurde ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf das deutſche 
Vaterland ausgebracht, worauf die Teilnehmer das 
            Deutſchland=
lied ſangen. 
* Rumänien und die deutſche Kultur. 
Die Bukareſter „Liga Culturale” erläßt mit der Unterſchrift 
des bekannten Nationaliſten Profeſſor Jorga einen Aufruf an die 
rumäniſche Intelligenz zur Gründung eines allromaniſchen 
            Bun=
des, der ein Gegengewicht gegen den „übermächtigen 
            germani=
ſchen Einfluß” darſtellen ſoll. Gefordert wird der 
            Zufammen=
ſchluß aller lateiniſchen Völker zur Zuſammenarbeit auf 
            kulturel=
lem und wirtſchaftlichem Gebiete, damit die an Selbſtüberhebung 
leidende germaniſche Kultur nach Kräften zurückgedrängt werde. 
Namentlich in Rumänien ſoll franzöſiſche Bildung den deutſchen 
Einftuß völlig überwinden, zu welchem Zweck die Ausgabe von 
billigen franzöſiſchen Büchern, Veranſtaltung von 
            Kunſtausſtel=
lungen im romaniſchen Geiſte, Gründung einer franzöſiſchen 
Papierfabrik uſt. geplant werden. Der Aufruf ſchließt mit der 
Einladung zur Gründung eines Vereins „Lateiniſche 
            Zuſam=
menarbeit”, für den lebhaſte Propaganda gemacht wird. Soll 
etwa dieſe lateiniſche Arbeitsgemeinſchaft gleich auch die 
            Unter=
drückung der nationalen Minderheiten in Rumänien und 
            beſon=
ders die des ſiebenbürgiſch=ſächſiſchen Volkes, auf ihre Fahne 
ſchreiben? Bekanntlich repräfentieren die Sachſen ein kulturell 
wie guch wirtſchaftlich hochbedeutſames und durch ihre Loyalität 
ausgezeichnetes Element in dem neuen Rumänien, und es wäre 
tief zu beklagen, wenn ſie in einen Kampf um die Erhaltung 
ihrer alten hiſtoriſchen Verfaſſungsrechte gedrängt würden. Der 
extrem nationaliſtiſche Kurs, den die Liga Culturale in 
            Rumä=
nien vertritt, ſcheint ſich die Aufgabe zu ſtellen, das 
            Zuſammen=
leben der verſchiedenen rumäniſchen Minderheiten, wie Deutſche, 
Magyaren, Ukrainer, Serben uſw., durch einen „allromaniſchen” 
Ueberſchwang unmöglich zu machen. Als ſpeziell die 
            Siebenbür=
ger Sachſen bei der Abtrennung vom ungariſchen Stammlande 
ſich unter Führung von Rudolf Brandſch an das neue Rumänien 
freiwillig anſchloſſen, geſchah dies auf Grund des Beſchluſſes der 
Karlsburger Nationalverſammlung, wonach die Wahrung der 
Autonomie der Nationalitäten zum Staatsgrundgeſetz erhoben 
werden müſſe. Die neue rumäniſche Verfaſſung will aber das 
Recht der Minderheiten völlig totſchtveigen. Man ſollte in 
            Ru=
mänien bedenken, daß auch eine ſogenannte „lateiniſche 
            Arbeits=
gemeinſchaft” nicht die Grundlage der europäiſchen Kultur 
            ver=
leugnen darf und keinen Vernichtungskrieg gegen die 
            nichtlatei=
niſchen Volksſtämme führen ſollte, zumal die Rumänen ſelbſt 
ein ſlawiſch=lateiniſches Miſchvolk ſind, in welchem das ſlawiſche 
Eiement überwiegt. 
p. m..
 hinüber. Und nun folgen alle die Szenen, die Fauſt und das 
ſchlichte Bürgerkind einander nahe und näher bringen und in 
wundervoller Steigerung vom lieblichſten Idyll zur 
            ergreifend=
ſten Tragik führen. Kaum vermißt wird in dieſer Szenenfolge 
der erhalene Fauſtmonolog von „Wald und Höhle”, noch 
            weni=
ger die „Walpurgisnacht”, und nur beim Auftritt des Valentin 
empfindet man ſtärker das Unabgeſchloſſene. Wenn endlich die 
Schlußſzene ſich durch ihre ungezügelte Proſa von der ſpäteren 
metriſch gebändigten Faſſung unterſcheidet, ſo verdankt ſie doch 
dieſer Form ihre wuchtige Kraft, die den Wunſch erhöht, daß 
dieſer Gefallenen das „Gerettet” erſchalle! 
Dieſen Ruf der Begnadigung brachte erſt die vollendete 
Ausgabe. Das „Fragment” von 1790, die erſte Veröfſentlichung, 
verwarf die Proſa und brachte ſich ſo um die ſprachgewaltigen 
letzten Szenen, mit Gretchens Ohnmacht im Dome abreißend. 
Aus elendem Grunde wurde 1780 der Uebermut der zechenden 
Geſellen in Versketten gelegt und ſowohl dort als auch in der 
Schülerſzene und an anderen Stellen das allzu Burleske, das 
Vulgäre und Mundartliche, ſowie das rein Perſönliche erſetzt 
und geſtrichen. Andererſeits gewährte dieſem „Fragment” 
            Ita=
lien die Hexenküche und Fauſts Monolog in „Wald und Höhle”, 
was natürlich ein Zurichten und Ummodeln der benachbarten 
Szenen zur Folge hatte. Erſt 1808 erſchien in der „Tragödie 
erſtem Teil” die uns gewohnte letzte Geſtaltung. Nun ſchließt 
ſich an Wagners Abgang Fauſts zweites Selbſtgeſpräch an, in 
dem er zuletzt nach dem Gifttrank faßt, durch den Oſtergeſang 
aber vor dem Letzten bewahrt bleibt: Darauf nun die bunt 
            be=
wegte ländliche Volksſzene „Vor dem Tor” deren Schluß den 
Teuſel jetzt in Pudelgeſtalt dämoniſch einführt. Den neuen 
Monlog des im Teſtament nach Wahrheit Suchenden unterbricht 
das geſpenſtiſche Gebaren des hölliſchen Tieres, die Beſchwörung 
enthüllt „des Pudels Kern”, es folgt das erſte Zwiegeſpräch 
mit Mephiſto und dann, auch erſt in dieſer Faſſung, die wichtige 
Paktſzene, die den weiteren Verlauf des Dramas auf ein ganz 
neues und viel höheres Niveau hebt. Und nun iſt auch der 
Schluß der Tragödie wieder angefügt. Die Valentinepiſode 
            er=
ſcheint jetzt vollkommen eingearbeitet, wobei die Ermordung des 
Bruders den Seelenzuſtand Gretchens ſchon in der Domſzene 
mit zu erklären hat, und nach dieſer erhält die inzwiſchen 
            ge=
dichtete grandioſe „Walpurgisnacht” mit dem „
            Walpurgisnachts=
traum” ihre klaſſiſche Stelle. Alles erſcheint nun in Verſen, auch 
die erſchütternde Kerkerſzene; nur in „Trüber Tag, Feld” hat 
ſich Feuſts nagende Wut über Gretchens Schickſal in der 
            packen=
den Proſa des „Urfauſt” erhalten. 
des „Urfauſt”.) 
Nachwort zur Inſel
 Neue Bücher. 
e. Bücher für ernſte Stunden und denkende 
            Men=
ſchen (Anthropos=Verlag Prien, Obb.) ſind zurzeit in einer 
            reichhal=
tigen Auswahl im Erker der Buchhandlung Heinrich Schroth (vorm. 
Büchner) ausgeſtellt und werden abends im wechſelnden farbigen 
            Licht=
bild angeprieſen. Aus der reichhaltigen Sammlung liegen uns zur 
            Be=
ſprechung zwei Werke vor, die ſicherlich Anſpruch auf ernſte Beachtung 
erheben können und die geeignet ſind, auch Mißtrauen zu bekämpfen und 
Zweifler zu bekehren. Vor allem dürfte dazu geeignet ſein das ernſte 
Buch der Schwedin E. Hellberg: „Telepathie — Okkulte 
Kräfte”, ein Buch für Uneingeweihte (Ueberſetzung von Rhea 
            Stern=
berg). Das Ueberſinnliche im Menſchen, die Fähigkeiten des Hellſehens, 
Vorherſehens, Fernſehens, das Wirken der okkulten Kräfte werden in 
dieſem Werk unterſucht und dargeſtellt. Die Verfaſſerin hat dieſe 
            Pro=
bleme in allen Weltteilen an den Quellen ſtudiert. Die von ihr 
            ge=
gebenen Anleitungen zur Erlangung okkulter Fähigkeiten entſpringen 
nicht nur den Erfahrungen im eigenen Land, obgleich Schweden das 
Land der okkulten Kräfte iſt. Auf ihren Weltreiſen iſt die Verfaſſerin 
überall dieſen Fragen nachgegangen und gibt nun in dem aus dem 
Schwediſchen überſetzten Werk ihre reichen Erlebniſſe wieder. Wer 
ſeine eigenen geheimen Kräfte prüfen und entwickeln will, findet hier 
den Weg. Ernſt und ſachlich behandelt die Autorin das doppelte 
            Be=
wußtſein, die gedanklichen und gefühlten — ſeeliſchen — Kräfte. Ein 
beſonderes Kapitel iſt den Fauſtkünſten gewidmet, das Schlußkapitel der 
okkulten Entwickelung. — Das zweite Werk ſtammt von Profeſſor 
            Lud=
wig Gurlitt und behandelt das wichtige und ſtots aktuelle Thema 
„Glückliche Ehen”, ihre Urſache und Ueberwindung. Hier ſpricht 
ein Mann, deſſen Ruf eine tiefgreifende Erfaſſung des Problems 
            ver=
bürgt. Prof. Gurlitt war ſchon einmal für urſer Volk ein Rufer, ein 
Führer aus der Not ſchwerer pädagogiſcher Kriſen. Heute greift er die 
Frage der immer noch zunehmenden Ehezerrüttungen unerſchrocken an. 
Gurlitt iſt kein Theoretiker und nennt die Dinge beim rechten Namen, 
gibt wirklich praktiſche Natſchläge, wie unglückl he Ehen verhütet und 
vor allem auch überwunden werden können. Dieſe Schrift müßte in 
jeder Ehe von beiden Teilen geleſen werden, dann würde zahlloſes Leid 
verhütet und überwunden werden.
 hart Haugtmmnns Järhendrama „Und Pippa tanzt. .. nachgedichtet 
von Emil Kläger. Einband und Vignetten zeichnete Prof. Franz 
Wacik. (Wila=Verlag A. G., Wien und Leipzig.) In dieſen 
            Trauer=
tagen wird das wundervolle Märchen Emil Klägers, indem es den 
derborgenſten Seelenſpiegel unzerſtörbaren deutſchen Weſens in der 
Dichtung Hauptmanns enthüllt, zum Buch des Troſtes. Gerhart 
            Haupt=
mann ſagt in der dem Werk gewidmeten Zueignung u. a.: „Sie haben 
ſich mit Liebe und Glück — ich möchte ſagen — dem Märchenkörper 
            an=
genähert, den ich unter „Und Pippa tanzt. . ." zur Erſcheinung bringen 
wollte. Sie haben neben mein Werk gleichſam ein eigenes Werk geſtellt, 
das, in ſchlicktem Fluß der Erzählung, manches Verborgene im 
            Tor=
bild nach außen zieht” „Gerhart Hauptmann enkennt den beſonderen 
Wert, amerkennt die u „Pippas Tanz” liegonde erläuternde Kraft, die, 
wie er ſelbſt fagt, ſeinem „eigenen Drama den Weg bereiten hilft”. — 
Es gibt wohl kefnen Verehrer Hautmanns, der nicht für eine ganze
 Weile dieſem vielleicht tiefſten, von dunkeln Schönheiten erfüllten Werk 
hörig geweſen wäve. Viel Kampf gabs um die Deutung von 
            Haupt=
nranns Draya: Paul Schlenther, der beſte Biograph Hauptmanns, 
            be=
kannte, daß er keine Erklärung für den Geſamtſinn wiſſe, Freiherr von 
Berger, Profeſſor Arnold und viele andere Kritiker und angeſehene 
Literaturforſcher gaben die Deutungsverſuche auf. Und Hauptmann 
ſelbſt ſchwieg beharrlich. Er ließ ſich keine Erklärung abringen. Nun 
kommt dieſes Buch im Hauptmannjahr wie eine Gabe des Feſtes, ein 
Geſchenk an das deutſcheLeſeprblikum und löſt mit einem in einfackſter, 
dichteriſcher Form geſchriebenen Märchen alle Schwierigkeiten und 
Dunkelheiten wie mühelos auf! Wir ſchauen entzückt dieſer gewoltigen 
deu ſchen Dichtung bis in die Tiefe als wäre ſie ſelbſt kriſtallklares Glas. 
Klägers Werk iſt eine packende Dichtung, die ein verborgenes Kleinod 
Hauptmanns endlich entſchleiert. 
— Im Elſter=Verlag, Greiz, erſchien ſoeben ein intereſſantes Buch 
von dem bekannten Schriftſteller Dr. Reinh. Eichacker „
            Deutſch=
land muß leben‟. Das Buch iſt ein Spiegelbild feindlichen Haſſes 
und zeigt uns die Franzuſenherrſchaft in Deutſchland, beſonders wie 
ſie jetzt im Ruhrgebiet betrieben wird. Wer heute ſeinen Brüdern und 
Schwveſtern ein nationales Buch in die Hand drückt, die ſeine nationale 
Empörung entflammt, gibt ihnen eine Waffe in die Hand, die ſtärker 
iſt als Maſchinengewehr und Kanonen. Darum empfehlen wir jedem 
Deutſchen das Buch „Deutſchland muß leben”. 
se. „In Wiege und Windeln”, das Tagebuch eines kleinen 
Kindes von Flore und Fritz Büchner. (Selbſtverlag Darmſtadt.) In 
fröhlich=ſinnig=innigen Verſen nach Wilheim Buſch rollt der Tag eines 
Säuglings am Leſer vorüber mit all ſeinen kleinen, wichtigen Beg=
            ben=
heiten, und in entzückenden Zeichnungen, in flotter, ſicherer 
            Strichfüh=
rung und feinem Gefühl für die Wirkung der Linie und nur 
            angedeu=
tetem Kolorit erſteht die kleine Erdenbürgerin — auf die die Eltern 
noch ſo ſtolz und begeiſtert ſind, daß ſie zu dichteriſchem Tun anregen — 
lebendig und roſig in Bildern. Allen Kinderfreunden wird das 
            Büch=
lein eine Freude ſein. 
Buchanzeigen. 
Deutſche Kunſt und Dekoration. Märzheft. (Verlagsanſtalt Alexander 
Koch, G. m. b. H., Darmſtadt.) 
Recken und Strecken. Nutzbringende Körperübungen für Vielbeſchäftigte 
und Stubenhocker von Chriſtian Silberhorn, Leiter der 
            Privatturn=
anſtalt München. Mit 76 Strichzeichnungen. Preis Anfang März 
Mk. 1500 (Verlag Geſundheitswacht A.=G., München) 
Der Wanderer von A. Fendrich. Mit 56 Bildern im Text und 16 
Kunſtdrucktafeln 10. Auflage (Franckhs Sportverlag Dieck u. Co., 
Stuttgart). 
Hermann Kaſack: Die Heimſuchung. Erzählung. (Verlag Die Schmiede, 
Berlin W. 50), 
Erzählungen von Otto Flacke. (Verlag Die Schmiede, Berlin W. 50). 
La Rochefoneauld: Gebanken zur Liebe. Nach der Ausgabe von 1678 
ausgewählt und verdeutſcht von Klabund. (Verlag. Die Schmiede, 
Berlin W. 50). 
Honoré de Balzae: Modeſte Mignon. Die Geſchichte einer romantiſchen 
Liebe. Deutſch von Hans Jacob. (Verlag Die Schmiede, Verlin 
W. 50).
Seite 4.
 Stadt und Land. 
Darmſtadt, 19. März. 
Margarine. (Nachdrnck verdoten). 
* Da die Butter infolge ihres phantaſtiſch hohen Preiſes zu 
den Luxusartikeln gehört und für Minderbemittelte längſt nicht 
mehr erſchwinglich iſt, müſſen die meiſten Haushaltungen ſich mit 
den allerdings ebenfalls ſehr teuren Erſatzmitteln begnügen. 
Eines der beliebteſten iſt die Margarine, die zwar der 
            Natur=
butter an Nährwert und Ausgiebigkeit erheblich nachſteht, aber 
immerhin bei guter Qualität einen brauchbaren Erſatz bildet. 
In der Einſchätzung der Margarine ſeitens des Publikums hat 
ſich im Laufe der letzten Jahrzehnte ein gewaltiger Umſchwung 
vollzogen. Die große Menge der Verbraucher nahm noch vor 
nicht allzu langer Zeit der Margarine gegenüber eine Haltung 
ein, wie ſie in dem einſt vielgeſungenen Couplet zum Ausdruck 
gelangte: „Margarine, Butter von der weichen, — Margarine, 
Butter ohnegleichen, — Margarine, ſtets gedenk’ ich dein, — Du 
liegſt mir tief im Herzen drin, — Drum muß ich imner 
ſchrei’n” uſw. 
Im Gegenſatz zur Naturbutter, die bereits im alten Rom 
bekannt und während des Mittelalters ziemlich weit verbreitet 
war, iſt die Margarine eine Errungenſchaft der neueren Zeit, 
ſie kann erſt auf eine 50jährige Vergangenheit zurückblicken. Das 
Verdienſt, ſie erfunden zu haben, gebührt den Franzoſen. Die 
Anregung zu ihrer Erfindung ging von Napoleon III. aus, der 
1869 den Chemiker Mege=Mouriés beauftragte, Unterſuchungen 
darüber anzuſtellen, ob es möglich ſei, einen wohlſchmeckenden, 
nahrhaften, dauerhaften, dabei unſchädlichen und billigen Erſatz 
für Naturbutter zu ſchaffen. Die Verſuche führten ſchließlich zum 
Ziel, und 1871 erſtand in Paris die erſte Margarinefabrik. 
Zur Herſtellung der erſten Margarine wurde 
            Ochſennieren=
fett verwendet, dem man ſpäter der Billigkeit wegen 
            Pflanzen=
öle, wie Baumwoll=, Erdnuß=, Seſam= und Olivenöl, hinzuſetzte. 
Nach verſchiedenen Abänderungen und Verbeſſerungen gelang es, 
eine brauchbare Kunſtbutter auf den Markt zu bringen, die jedoch 
im Anfang nur wenig Abnehmer fand, zumal ſie im Verhältnis 
zur Naturbutter, die damals 75 bis 100 Pfg. koſtete, viel zu teuer 
war. Nordamerika nahm die Idee der Margarineherſtellung 
ſofort auf und brachte in den 70er Jahren ſogenannte Butterine, 
Oeſterreich ſeine Sparbutter in den Handel. Infolge der vielen 
Verfälſchungen von echter Butter wurde bei uns 1887 ein Geſetz 
erlaſſen, welches die Bezeichnung Kunſtbutter verbot und den 
Namen Margauine fſii Brtterzurrogate feſtſetzte. Er verdankt 
ſeine Entſtehung dem garin oder der Margarinſäure, wie 
man urſprünglich das zei der Herſtellung von Kunſtbutter ſich 
bildende Stearin oder Palmitin, die ehemals für eine einzige 
chemiſche Verbindung gehalten wurden, nannte. 
Schon längere Zeit iſt der Verbrauch an Margarine bei uns 
bedeutend geweſen, einen neuen gewaltigen Aufſchwung aber hat 
die Fabrikation ſeit dem ſogenannten Frieden genommen, und 
nicht nur für die Zubereitung von Speiſen und Gebäck, ſondern 
auch als Brotaufſtrich ſpielt die Erſatzbutter eine wichtige Rolle. 
Wenn ihre Nährkraft auch derjenigen des Naturprodukts nicht 
gleichkommt, ſo enthält gute Margarine doch eine Anzahl 
            kräfte=
bildender Subſtanzen, wie pflanzliche Oele, Kokosnuß= und 
Rindernierenfett. Der Hauptheſtandteil der Naturbutter, das auf 
dem Umwege durch die Milch gewonnene Fett, iſt auch in guter 
Margarine enthalten, dazu kommt noch Eigelb. Je nachdem es 
ſich um Margarine zum Brotaufſtrich oder zum Backen, Braten 
und Kochen handelt, ſind die einzelnen Rohprodukte in größeren 
oder kleineren Mengen darin vorhanden. 
Dem immer noch häufig gegen die Margarine erhobenen 
Einwand, daß zu ihrer Herſtellung Fett von kranken oder 
            ge=
fallenen Tieren, ja ſogar von Pferden, Verwendung finde, muß 
entſchieden entgegengetreten werden. Abgeſehen davon, daß 
            der=
artige Vergehen ſchwer beſtraft werden, würde, da bei der 
            Kom=
pliziertheit der Margarinefabrikation nur größere Betriebe in 
Frage kommen, die Vervendung geſundheitsſchädlichen 
            Mate=
rials bei der großen Zahl der Mitwiſſer nicht lange geheim 
            ge=
halten werden können. Man braucht ſich alſo durch derartige 
haltloſe Redereien den Genuß von Margarine nicht verleiden 
zu laſſen. 
Reimérdes.
 — Ernaunt wurden: am 6. März 1923 der Oberaſſiſtent beim 
Amtsgericht Ober=Ingelheim Philipp Jakob Heinz zum 
            Juſtizſekre=
tär, der Kanzleiaſſiſtent beim Amtsgericht Darmſtadt I Wilhelm Hahl 
zum Oberafſiſtenten und der Kanzliſt beim Amtsgericht Butzbach 
            Wil=
helm Seipp zum Kanzleiaſſiſtenten; am 15. März 1923 der 
            Privat=
dozent an der Landesuniverſität Gießen Dr. med. vet. Wilhelm 
            Schau=
der zu Gießen zum außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſor 
bei der veterinärmediziniſchen Fakultät der Landesuniverſität Gießen, 
der Rechtsanwalt Rudolf Wendecker in Wöllſtein zum Notar mit 
dem Amtsſitz in Sprendlingen (Rheinheſſen). 
— Erledigt ſind zwei Schulſtellen für zwei katholiſche Lehrer an 
der Volksſchule zu Klein=Auheim, Kreis Offenbach. 
            Dienſt=
wohnungen ſind nicht vorhanden, Familienlvohnungen ſchwer zu 
            be=
ſchaffen; eine mit einem hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrer zu 
            be=
ſetzende Stelle an der Fortbildungsſchule zu Guntersblum, Kreis 
Oppenheim. Uebertragung zunächſt komiſſariſch. Wohnung für einen 
unverheirateten Lehrer oder Schulverwalter kann beſchafft werden. 
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 15. März 1923 der 
            Gen=
darmeriewachtmeiſter Bartholomäus Heinrich in Finthen mit Wir 
kung vom 1. April 1923 an. 
— Heſſiſches Landestheater. Vorſtellungsänderungen. 
Infolge Erkrankungen im Opernperſonal kann heute und Freitag im 
Kleinen Haus nicht „Die beiden Schützen” gegeben werden. Heute 
            ge=
langt ſtatt deſſen „Der tapfere Soldat” zur Aufführung, am Freitag 
„Cofi fan tutte‟. Für beide Vorſtellungen bleiben Mieten und Preiſe 
wie angekündigt. 
— „Urfauſt”. In der heutigen Erſtaufführung des „Urfauſt”, im 
Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſpielt Walter Reymer 
den Fauſt, Franz Schneider den Mephiſtopheles und Eliſabeth Stieler 
das Gretchen. Regie: Guſtav Hartung, Bühnenarchitektur: C. T. Pilartz. 
* Die Feier des allgemeinen Buß= und Bettages. Für den 
            allge=
meinen Buß= und Bettag, der nach alter, frommer Sitte wiederum 
am Sonntag Palmarum zu begehen iſt, ſind die nachfolgenden 
            Schrift=
worte als Predigttexte beſtimmt worden: 1. Für den Vormittag: 
Jeremia 14,7: Ach Herr, unſere Miſſetaten haben’s ja verdient, aber 
hilf doch um deines Namens willen. 2. Für den Nachmittag: Hebräer 
12, 7: So ihr die Züchtigung erduldet, ſo erbietet ſich euch Gott als 
Kindern; denn wvo iſt ein Sohn, den der Vater nicht züchtiget? 
— Der Hamburger Hafen im Film. Die Volkshochſchule will nach 
dem eileitenden Vortrag ihres Leiters, Dr. Bräuning=Oktavio, 
mit dieſem Film denen, die das aus naheliegenden Gründen in anderer 
Weiſe nicht erreichen können, die Stätten deutſcher Arbeit nahebringen. 
Dazu ſind nun die bisher gezeigten Filme, und auch der zuletzt 
            vorge=
führte vom Hamburger Hafen ganz hervorragend geeignet. Wie 
ſeinerzeit der Eiſenhüitten= und Walzwerk=Film, ſo ſtellt auch der vom 
Hamburger Hafen eine techniſche und regietechniſche Muſterleiſtung 
            deut=
ſcher Filminduſtrie dar, und hat die Bedeutung einer kulturellen Tat. 
Wer ſich vor Augen führt, was Hamburg, der drittgrößte Hafen der 
Welt und der größte des enropäiſchen Feſtlandes, durch Krieg und 
            Um=
ſturz verloren hat, war erſchüttert durch dieſen ſcheinbar unerſetzlichen 
Verluſt; es wirb ihn aber mit frendigem Stolz erfüllen, wenn er ſieht, 
wie hier neues Leben aus den Ruinen wächſt. Man ſieht Ein= und 
            Aus=
fahrt großer Seeſchiffe, das Verladen von Gütern aus aller Herren 
Länder mit großen Kränen, Kohlenkippern, Getreidehebern uſw., ihre 
(Einlagerung in Speicher und Beförderung ins Innere Deutſchlands 
durch Eiſenbahn und Flußſchiffe. Wir ſchauen am Werfihafen 
            Rieſen=
krane, die bis 250 000 Kilogramm heben können, erleben den 
            Stapel=
lauf des größten Schiffes der Welt, des Dampfers „Bismarck” (56000 
Tonnen), wie große Seeſchiffe aus dem Waſſer emporgehoben im 
Schwimmdock liegen, und die Hebung des im Hafen gekenterten Schiffes 
„Avare‟. Man beobachtet, wie ſich Schleuſen und Eiſenbahndrehbrücken 
öffnen, um Schiffen Durchfahrt zu gewähren, wdie ein Eiſenbahnzug 
durch ein Fährſchiff über eine Waſſerſtraße geführt wird, wie 
            Arbeiter=
maſſen auf Fährdampfern durch den Hafen fahren oder den Elbtunnel 
benutzen, je Fuhrwerke an den Einfahrtshallen des Tunnels in die 
Tiefe ſinken und wiedr emporſteigen. Und wie eine Kunde deutſcher 
Zukuinft melden ſich die Anſätze zur Erneuerung unſerer Handelsflotte, 
wenn der wiedererworbene Prachtdampfer „Cap Polonio” aus 
            Süd=
awerika heimkehrt oder der Hapag=Dampfer „Hanſa”, Niederdeutſche 
aus Amerika unter dem Jubel Hamburgs zum erſten Male nach dem 
Kriege auf deutſcher Erde, dem Heimatboden, landet. 
Mufikverein, Karfreitagskonzert. Zum Ausgleich der 
            Geldentwer=
urig mnußte eine Beitragserhöhung erfolgen. Dieſe wird bei 
            Aus=
gabe ver Aintritskarten zum Konzert und Hauptprobe vom 20. bis 22.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 20. März 1923.
Rummer 78.
 an der Tageskaſſe des Landestheaters erhoben. Die Neuausgabe der 
Karten erfolgt nur gegen Nückgabe ſämtlicher vorher ausgegebenen 
Mitglieds= und ſonſtiger Karten, da ſonſt Verwechſelungen und 
            Doppel=
beanſpruchung der Plätze nicht vermieden werden können. (S. Anz.) 
— Dirigentenkurſus. Dieſe Veranſtaltung der Zentralſtelle zur 
Förderung der Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen begegnet einem 
ſo lebhaften Jutereſſe, daß aus allen Teilen des Landes fortgeſetzt neue 
Anmeldungen einlaufen. Mehr als 50 Anmeldungen konnten wir zu 
unſerem Bedauern nicht mehr berückſichtigen, ſo daß ſich die 
            Notwendig=
keit ergibt, im Herbſt, wenn irgend möglich, einen weiteren Kurſus 
dieſer Art abzuhalten. Beſonders erfreulich iſt auch hier, daß ſowohl 
die Vertreter der Arbeitergeſangvereine als auch die anderen 
            Männer=
geſangvereine ſich zur Teilnahme herandrängen, und vor allem, daß 
auch aus dem beſetzten Gebiet viele Dirigenten wieder den Weg zu Fuß 
und zu Rad zurücklegen, um an der Veranſtaltung teilnehmen zu 
können. Der Kurſus begann am Montag, den 19. März, und dauert 
bis einſchließlich 24. März, und findet in den Räumen der Städtiſchen 
Akademie für 2onkunſt zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 36, ſtatt. 
HI.K. Geſchäfts=Stenographenprüfung. Die von den 
            Handelskam=
mern auf Wunſch der Intereſſentenkreiſe eingeführten Prüfungen für 
Geſchäftsſtenographen finden in Fachkreiſen immer größere Beachtung. 
Ihr Zweck iſt, allen denjenigen, die ſich der Prüfung unterziehen wollen, 
Gelegenheit zu geben, vor einem aus Arbeitgebern, Angeſtellten und 
Fachſtenographen zuſammengeſetzten Ausſchuß ihre Fähigkeiten zu 
            be=
weiſen. Ueber den Erfolg der abgelegten Prüfungen werden jeweils 
Zeugniſſe ausgeſtellt, die ein klares Bild über die tatſächlichen 
            ſtenogra=
phiſchen Fähigkeiten des Betreffenden geben. Angeſtellten wird 
            hier=
durch die Bewerbung um eine Anſtellung, den Arbeitgebern die 
            Beurtei=
lung der Fähigkeiten eines neu einzuſtellenden Angeſtellten erleichtert. 
Es nimmt daher nicht Wunder, daß die Bedeutung derartiger 
            Prüfungs=
zeugniſſe ſtändig wächſt. Die nächſte Prüfung für die Provinz 
            Starken=
burg ſoll am Sonntag, den 15. April d3. Js., vormittags 9 Uhr, in der 
Mittelſchule II. Darmſtadt, Hermannſtraße, ſtattfinden. Die näheren 
Prüfungsbedingungen werden durch die Handelskammer Darmſtadt 
            mit=
geteilt, wohin auch die Anmeldungen bis ſpäteſtens Donnerstag, den 
5. April ds. Js., für alle in der Provinz Starkenburg anſäſſigen 
            Prüf=
linge zu richten find. 
* Neua, der Hypnoſeforſcher, hielt in der Turnhalle am Woogsplaß 
einen Experimentalvortrag. Der Saal war ſehr ſtark beſetzt, ein 
            Be=
weis dafür, daß immer noch das Geheimnisvolle, Unerforſchte auf ſtarkes 
Intereſſe in der Bevölkerung ſtößt. Wer nun allerdings von dem 
Vortrag Nenas ſehr viel Neues erwartet hatte, oder gar wirkliche „
            Auf=
klärungen” ber Dinge zwiſchen Himmel und Erde uſw., der wurde 
            ent=
täuſcht. Hingegen kam ſcheinbar doch die Mehrheit der Beſucher auf 
ihre Koſten, was der ſtarke Beifall bewies. Die wenigen Experimente 
auf dem Gebiete der Telepathie und Gedankenübertragung gelangen Nena 
überraſchend gut und ſchnell. Frappierend war ſeine Selbſthypnoſe. In 
ganz kurzer Zeit vermochte er ſich in hypnotiſchen Hochſchlaf zu verſetzen, 
der ihn vollſtändig unempfindlich machte. Der eigentliche Zweck des 
Vortrages ſchien übrigens die — Propaganda für die Okkulte 
            Vereini=
gung zu ſein, für die der Vortragende zum Schluſſe des Abends 
            Mit=
glieder warb. 
— Rauchverbot. Zu unſerer kürzlichen Meldung über das von der 
T. G. D. 1846 für ihre Jugendlichen erlaſſene Rauchverbot, und dem 
hieran angeſchloſſenen Wunſche, daß auch Sportvereine und 
            Sportbehör=
den in gleiche Weiſe verfahren möchten, ſchreibt man uns aus 
            Sport=
kreiſen, daß der Süddeutſche Fußballverband, der in Tauſenden von 
Vereinen ſämtliche Fußball= und ſonſtigen Raſenſport treibenden 
            Ver=
eine Süddeutſchlands umfaßt, bereits auf ſeinem Augsburger 
            Ver=
bandstag vom Juli 1922 einen noch weit eingreifenderen Beſchluß dahin 
gefaßt hat, daß nur ſolche Vereine Jugendabteilungen 
ſich angliedern dürfen, die ſich verpflichten, ihre Jugendlichen 
von Alkohol= und Nikotingenuß, insbeſondere während der Ausübung 
der ſportlichen Tätigkeit, abzuhalten, zu der auch der Weg vom und 
zum Spiel gehört. Dieſer Beſchluß wird allerſeits ſtrengſtens 
            durch=
geführt und ſeine Beachtung dauernd überwacht. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu 
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
Gemeinſames Werk Darmſtädter Jugend. Am 
Dienstag, den 20. März, abends, findet im Städt. Jugendheim eine 
Jugendführerbeſprechung ſtatt, in der vor allem das Jugendſchutzgeſetz 
und das Notgeſetz erörtert werden. 
Aus den Parteien. 
Politiſcher Abend der Deutſchen Volkspartei. 
Bei dem Vortrag von Dr. Mattern über „England und Rußland im 
Ruhrkrieg”, der am Dienstag, abends 8 Uhr, im Gelben Saal bei Sitte 
ſtattfindet, werden auch verſchiedene ausgewieſene Parteifreunde aus 
Mainz anweſend ſein. Einer von ihnen, Herr Landgerichtsrat 
            Alten=
dorf=Mainz, Vorſitzender der Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei 
in Mainz, der vor einigen Tagen ausgewieſen wurde und zurzeit in 
Darmſtadt weilt, wird über die Verhältniſſe im beſetzten Gebiet ſeit 
Beginn der Ruhraktion und über die perſönlichen Erlebniſſe berichten. 
Dieſer Bericht wird noch vor dem Portrag von Herrn Dr. Mattern 
ſtattfinden. Die Mitglieder der Partei werden daher gebeten, recht 
pünktlich und in ſtattlicher Anzahl zu erſcheinen, um den Freunden aus 
dem beſetzten Gebiet zu zeigen, daß die Darmſtädter Parteifreunde ihre 
Lage und ihr Schickſal mit voller und herzlicher Anteilnahme verfolgen. 
Der Vorſtand erwartet, daß dieſer politiſche Abend ganz beſonders gut 
beſucht ſein wird. 
Franenausſchuß der Deutſchnationalen 
            Volks=
partei. Mittwoch, den 21. März, findet in der Geſchäftsſtelle, 
            Wil=
helmſtraße 17, nachmittags 5 Uhr eine Sitzung des erweiterten 
            Aus=
ſchuſſes ſtatt, zu dem die Ausſchußmitglieder gebeten werden, vollzählig 
zu erſcheinen. 
Demokratiſche Jugendgruppe. Am Heimabend des 
kommenden Mittwoch ſpricht ein Redner über das Thema „
            Entwicke=
lung der Jugendbewegung zur politiſchen Bewegung‟. Der Vortrag 
dürfte allgemeines Intereſſe erwecken. Anſchließend Beſprechung über 
eine 48er=Feier innerhalb der Jugendgruppe. Mitglieder und Freunde 
werden um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
 Parlamentariſches. 
* Dem Landtage ſind eine Reihe Vorlagen zugegangen. Eine 
umfangreiche Druckſache betrifſt den Entwurf eines Geſetzes über die 
Auflöſung der Familienfideikommiſſe. Eine Regierungsvorlage 
            be=
trifft den Entwurf zu einem Geſetz zur Abänderung des Geſetzes vom 
13. Mai 1921 über Entſchädigungen für an Maul= und Klauenſeuche 
gefallene Rinder und Ziegen. Eine Regierungsvorlage fordert 
            Er=
höhung des Betriebsſtockes der Hauptſtaatskaſſe von 5 Millionen auf 
eine Milliarde Mark. Für die Herſtellung einer elektriſchen Lichtanlage 
für den Domanialhof Schiffenberg werden 12825 000 Mark, für den 
Univerſitätsforſtgarten 4 777 000 Mark angefordert. Zur Deckung 
            außer=
ordentlicher Staatsausgaben werden 2862 450 000 Mark angefordert, 
die im Wege des Staatskredits zu einem dem Geldmarkt 
            entſprechen=
den Zinsfuße in Schuldverſchreibungen oder Schatzanweiſungen 
            be=
ſchafft werden ſollen. — Ein Antrag Dr. Oſann fordert die 
            Wieder=
errichtung der Oberſekunda der Realſchule zu Butzbach. 
* Der Petitionsausſchuß des Landtags iſt für 
            Donners=
tag, 22. d. M., vormittags 10 Uhr, einberufen. Die Tagesordnung 
            um=
faßt 20 Punkte. Von beſonderem Intereſſe ſind: Antrag Abgg. 
            Wer=
ner und Genoſſen, betr. Ueberfremdung des heſſiſchen Haus= und 
            Grund=
beſitzes, Abg. Hofmann=Seligenſtadt, betr. Feſtſtellung der Mehl= und 
Brotgetreidevorräte. 
Arheilgen, 18. März. Heute fand in den beiden Gottesdienſten die 
Vorſtellung und Prüfung der diesjährigen Konfirmanden ſtatt. 
Die der Mädchen erfolgte durch Herrn Pfarrer Grein, die der Knaben 
durch Herrn Pfarraſſiſtent Wetzel. — Kommenden Samstag und 
            Sonn=
tag findet in der hieſigen Schulturnhalle eine 
            Vorturnerprü=
fung des erſten Bezirks im 9. Kreiſe des Arbeiter=Turn und 
            Sport=
bundes Deutſchlands ſtatt. Am Sonntag wird außerdem ein „
            Kinder=
ſchauturnen” im Saale des Gaſthauſes „Zum goldenen Löwen” 
            abge=
halten werden. — Der freireligiöſe Unterricht, der bisher 
durch einen Lehrer aus Wixhauſen für die ſchulpflichtige hieſige Jugend 
erteilt wurde, iſt nun durch den hieſigen Lehrer Engel, der ſeinen 
            Aus=
tritt aus der Landeskirche erklärt hat, übernommen worden. 
— Gundernhauſen, 19. März. Am Sonntag abend fand hier im 
Saale des Gaſtwirts Gg. Hanſtein ein Lichtbildervortrag: 
„Eine Rheinreiſe von Mainz nach Köln” zum Beſten der Rhein= und 
Nuhrhilfe ſtatt. Der Männergeſangverein „Sängerluſt” hatte ſich in 
dankenswerter Weiſe durch gutes Vortragen ſeh: ſchöner Lieder zur 
Verfügung geſtellt. Der Abend hatte den Erfolg, daß, nach Abzug der 
Unkoſten, der Rhein= und Nuhrhilfe 2600 Mk. übervieſen werden 
Aonnten. 
st. Nieder=Ramſtadt, 19. März. Herr Werkmeiſter Trinkwitz, 
hier, veranſtaltete am geſtrigen Abend in dem geräumigen Saale des 
Gaſthauſes „Zur Poſt” einen Konzertabend. Der Reinertrag 
dieſes Konzertes war für die Ruhrhilfe beſtimmt. Das Programm 
bor eine reichhaltige Abwechſelung. Die zu Gehör gebrachten 
            Muſik=
ſtücke waren wiederum ganz hervorragend. Es war erſtaunlich, wie das 
gut zuſammengeſtellte Orcheſter, beſtehend aus 3 Violinen, Klavier, 
3 Konzertzithern und Laute, ſich ſeiner Aufgabe entledigte. Beſonders 
gut gefielen die Zithervorträge der Herren Trinkwitz und Dörr jr. 
Ganz beſondere Leiſtungen vollbrachte der 1. Geigenſpieler Herr vor
 Dungen aus Darmſtadt, der ſein Inſtrument meiſterhaft beherrſcht. 
Frl. Trinkwitz brachte die Zuhörer durch die humorvollen Liedervorträge 
zur Laute in heitere Stimmung. Auch die übrigen Mitwirkenden, dis 
Herren Praſſe, Heil und Bickelhaupt, ſowie Frl. v. Dungen aus 
            Darm=
ſtadt, taten ihr Möglichſtes, um dem Abend einen guten Abſchluß zu 
geben. Die zahlreich erſchienenen Zuhörer dankten mit rauſchenden 
            Bei=
fall. Allen Mitwirkenden ſei an dieſer Stelle nochmals gedankt. Wie 
wir hören, belief ſich der Reinertrag auf über 40000 Mk. 
H. Ober=Ramſtadt, 19. März. Gemeinderatsſitzung. Noch 
einer kurzen Geſchäftsordnungsdebatte, die ſich mit den perſönlichen 
            Be=
ſchuldigungen der gegenſeitigen Fraktionsmitglieder des Gemeinderats 
aus der letzten Sitzung befaßte und gegen die Gemeinderat Braband 
heute nochmals proteſtierte, ging man zur Tagesordnung über. Für die 
Anſchaffung von Schulutenſilien ſoll der Betrag von 3 Millionen Mark 
bei der Bezirksſparkaſſe Reinheim aufgenommen werden. Was die 
Schülerzahl der Fortbildungsſchule betrifft, beſchließt der Gemeinderat, 
ſoweit angängig, die Schüler der umliegenden Gemeinden möglichſt in 
ihre Heimatsorte zum Schulbeſuch zu verweiſen, ſoweit in dieſen 
            Fach=
ſchulen beſtehen. Ein Geſuch des Friedrich Huthmann II. um Ankauf 
von Gelände am Rathaus wird abgelehnt Weiter werden abgelehnt, 
die Anträge der Bäckerinnung um Abgabe von Tarifholz, und des Franz 
Stuckert um Ankauf von Gelände an ſeinem Wohnhaus in der 
            Ammer=
bachſtraße. Die Vergütung des Unternehmers Finger für Fahren des 
Leichenwagens wird ab 1. ds. Mts. auf 5000 Mk. pro Inanſpruchnahme 
feſtgeſetzt. Vom 1. April d8. Js. ab ſoll ſich die Vergütung nach den 
jeweiligen Taxen der vereiniagten Fuhrunternehmer richten bezw. ſoll 
nach den Sätzen des landwirtſchaftlichen Lohntarifs abgeboten werden. 
Georg Schneider II. verliert infolge Inanſpruchnahme des Geländes für 
Bauzwecke am Nieder=Ramſtädterpfad ein Allemendlos, das von ihm 
            be=
reits gedüngt worden war. Der Gemeinderat beſchließt deshalb, daß 
demſelben als Erſatz fünf Einſpänner=Wagen Miſt aus dem Faſelhof 
an das neu zugeteilte Allemendlos Hinterm Mühlberg angefahren 
            wer=
den. Peter Weber II, hat ein Allemendgrundſtück erhalten, das zurzeit 
nicht zu bebauen iſt. Es wird ihm daher Erſatz in der Form eines 
ſolchen in der Pommerwieſe zugeſprochen. Die Feſtſetzung der 
            Orts=
löhne betreffend tritt der Gemeinderat für eine 300prozentige Erhöhung 
des ab 1. Januar 1923 für Ober=Ramſtadt gültigen Ortslohnes ein. 
Dem Gg. Heinr. Schuchmann wird das erforderliche Bauholz und 
            Dar=
lehen ſeitens der Gemeinde zugeſprochen. Die Bürgermeiſterei ſoll mit 
dem Bauherrn darüber einen entſprechende Vertrag abſchließen. Der 
Gemeinderat ſetzt ferner die Gebühr für Bekanntmachungen durch die 
Ortsſchelle auf 2000 Mk. für Private und 120 Mk. für Vereine feſt. Die 
Vergütung des Tierarztes Dickeſcheid wird auf 20000 Mk. für das 
            Ka=
lenderjahr 1923 feſtgeſetzt. Der Gemeinderat erklärt ſich mit der 
            Ver=
legung der Baufluchtlinie am Nieder=Ramſtädterpfad einverſtanden. 
Bürgermeiſter Rückert gibt dem Gemeinderat von der 
            Mandatsnieder=
legung des Gemeinderats Jakob Schulz Kenntnis. Um der 
            Arbeits=
loſigkeit hierſelbſt zu ſteuern, ſollen Notſtandsarbeiten ausgeführt 
            wer=
den, die die Fürſorge= und An= und Verkaufskommiſſionen noch näher 
            be=
ſtimmen ſollen. Zu dieſem Zweck ſollen 5 Millionen Mark bei der 
            Be=
zirksſparkaſſe Reinheim aufgenommen werden. Zum Schluß der Sitzung 
ſtanden Wohlfahrtsſachen zur Beratung. 
r. Pfungſtadt, 19. Marz. Die Oſterferien an der hieſigen 
Volksſchule beginnen am 28. März; ſie dauern bis zum 17. April. Am= 
Tage vorher werden die A=B=C=Schützen aufgenommen. — Die Zahl. 
der diesjährigen Konfirmanden beträgt insgeſamt 144, darunter 
ſind 73 Mädchen. — Seit heute hat der Zugverkehr von hier nach 
Eberſtadt eine neue Verbeſſerung erfahren. — Die hieſige evang. 
            Kir=
chengemeinde hat aus dem Rechnungsjahr 1921 einen Fehlbetrag 
von 49 000 Mark, der zunächſt durch eine Anleihe gedeckt werden mußte, 
und für das laufende Rechnungsjahr 1922 iſt mit einem vorausſichtlichen 
Defizit von 500 000 Mark zu rechnen. Der Kirchenvorſtand hat ſich 
            des=
wegen zu einer weſentlichen Erhöhung der Parochialumlage entſchließen 
müſſen. 
re. Pfungſtadt. Die erſten der religiöſen Volksvorträge finden 
am Mittwoch, Donnerstag und Freitag dieſer Woche allabendlich um 
8 Uhr in unſerer Kirche ſtatt. Evangeliſt Laskowski ſpricht über 
            Be=
weiſe für das Daſein Gottes, die Frage der Unſterblichkeit der Seele 
und über Bibelwunder und Wiſſenſchaft. 
r. Nieder=Beerbach, 18. März. Der Turnverein (D. T.)hielt 
heute ein größeres Schauturnen ab, das zeigte, daß auch in den kleinen 
Landvereinen Großes auf dem Gebiete der Jugenderziehung geleiſtet 
wverden kann. Am Nachmittag veranſtaltete der Verein einen kleinen 
Umzug mit Spieleuten und Muſik, der auch die Aufmerkſamkeit der 
durchkommenden Wanderer auf ſich lenkte. 
r. Babenhauſen. Unter ſtarker Beteiligung wurde geſtern die Leiche 
des verunglückten Eiſenbahnſchaffners Hch. Zwilling zu 
            Grab=
getragen. Beſonders zahlreich vertreten waren die Eiſenbahner 
von hier und der nahen Umgebung, um ihrem Kameraden die letzte 
Ehre zu erweifen. — Eine Vereinigung der Kameraden des Jahrgangs 
1904 veranſtaltete am Sonntag, 18. März, eine Abendunterhaltung int 
Gaſthaus zum Adler. Im Mittelpunkte der geſelligen Feier ſtand das 
Trauerſpiel „Das Volk in Not”, das die Not und das Elend des 
armen, geknechteten Tirolervolkes dor über 100 Jahren in ergreifenden 
Sprache ſchilderte. Alle Mitwirkenden entledigten ſich ſehr gut ihrer 
zum Teil ſehr ſchwierigen Rollen und ernteten den lebhaften Beifall 
der zahlreich erſchienenen Zuhörer. Erwähnt ſeien die hübſchen 
            hiſto=
riſchen Koſtüme. Der Reinertrag ſoll der örtlichen Nothilfe zugeführt 
werden. 
X Groß=Gerzu, 18. März. Der Jungſchweinemarkt wurde 
nach längerer Unterbrechung wieder eröffnet. Das Geſchäft war ſehr 
            ſchlep=
pend, es wurde allgemein zurückgehalten, ſodaß ein großer Ueberſtand 
blieb. Erlöſt wurden für Ferkel 65—110 000 Mk., für Springer 115 
bis 130 000 Mk. und für Einleger 200 000 Mk. 
— Neu=Iſenburg, 18. März. Es dürfte in unſerer Zeit nur zu 
            be=
grüßen ſein, wenn praktiſche Schulmänner ins Volk gehen und hier über 
pädagogiſche Fragen ſprechen, für die das Intereſſe der Eltern und 
Freunde der Schule gewonnen werden ſoll. Von dieſem Gedanken 
            aus=
gehend, hatte der Volksbildungsverein Neu=Iſenburg Herrn Lehrer 
Hilsdorf aus Darmſtadt zu einem Vortrag gelvonnen, in dem er die 
Frage zu beantworten ſuchte: „Was verſteht man unter 
            Ar=
beitsſchule?” — Schlicht und einfach verſtand es der Redner, die 
Zuhörer in das Weſen des Arbeitsſchulgedankens einzuführen, wobei er 
den Unterſchied zwwiſchen „Arbeitsſchule” und „Werkunterricht” ganz 
            be=
ſonders betonte. Die Beiſpiele, die Herr H. aus ſeiner eigenen Arbeit 
gab, und eine Auslage von Schüilerarbeiten haben ſicher viel zur 
            Auf=
klärung beigetragen. 
X Rüffelsheim, 18. März. Ueberfahren und getöter 
wurde von einem beladenen Wagen ein zweijähriges Mädchen, das aus 
Unvorſichtigkeit in den Wagen hineinlief. 
X Rodheim v. 5. H., 18. März. Für die Ermittelung der Täter, die 
dem Gaſtwirt, Rullmann don hier zwei Pferde geſtohlen haben, 
iſt eine Belohnung von 1 Million Mark ausgeſetzt. Es ſind bereits 5 
Perſonen unter dem Verdachte der Täterſchaft verhaftet worden und 
ebenſo der Hehler.
 Vorſchläge für neue Leiſtungen des 
            Reichs=
verſorgungsgeſetzes. 
Die Tageszeitung „Der Deutſche” bringt in ihrer Nummer vom 
17. März 1923 einen Aufſatz des Reichstagsabgeordneten Thiel über 
die Verhandlungen des Reichstags zur Aenderung des 
            Reichsverſor=
gungsgeſetzes. Ueber die Einzelauswirkung der von der 
            Reichsregie=
rung in Ausſicht genommenen Beſtimmungen gibt der Verfaſſer in dem 
Aufſatz die folgende Ueberſicht: 
Nach dem Vorſchlag der Regierung ſoll ſich künftig die Rente der 
Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen zuſammenſetzen aus einer 
Rente und einer Zuſatzrente. Die letztere iſt von der Beantwortung der 
Bedürftigkeitsfrage abhängig. Auf Rente und Zuſchlagrente iſt ein 
            Auf=
ſchlag zu gewähren, der der jedesmaligen Teuerung angepaßt werden 
muß. Unter Berückſichtigung des Geſagten würde ſich nach dem 
            Re=
gierungsvorſchlag die Rente für den Monat März wie folgt berechnen: 
a) Kriegsbeſchädigte mit 2 Kindern bei einer Minderung der 
            Er=
werbsfähigkeit im . . . . . erhalten: 
Rente Zuſatzreute insgeſauk 
30 v. H. . . . 
12 480 
„ 12 480 
16 640 
40 v. H.. „. „ „ 16 640
 50 v. H. . ...... * 
24 960 
60 v. H.. .. ... 
31 200 
80 v. H. . ..... 
50 960 
100 v. H. . . . .. 
84 240 
dal. m. einf. Pflegezulage 
105 040 
b) Witwen und Waiſen: 
Erwerbsfähige ohne Kinder 
19 760 
Witwen mit mindeſtens 1 Kind . 32 240 
erwerbsunfähige oder über 50 
Jahre alte Witwen ..." 
39 520 
Waiſen 
. 
13 520 
Doßdelwaiſen 
. „ 
19 760 
()Eltern, Teil ..... 
16 540 
Elternpaar 
26 000
 27 300 
27 30) 
37 800 
68 800 
58 820
 21000 
21000 
10500 
15 750 
10 500 
15 750
 52 260 
58 500 
88 760 
148040 
163 840 
19 760 
53 240 
60 520 
24 020 
3 510 
27 110 
41 750
 Das gilt für Ortsklaſſe 4 mit einfacher Ausgleichszulage. Für 
            aka=
demiſch gebildete oder in ähnlicher Berufsſtellung getveſene 
            Kriegs=
beſchädigte oder deren Hinterbliebene kommt eine um 25 v. H. der Mellte 
höhere Ausgleichszulage in Betracht.” 
Der Verfaſſer, der die Deutſche Volkspartei im 19. Ausſchuß des 
Reichstags vertritt, hat in der allgemeinen Ausſprache über das Geſetz 
die Grenzen, wie ſie die Reichsregierung gezogen hat, als zu eng De‟ 
zeichnet, und weiſt in dem genannten Aufſatz nach, daß unter 
            Berückſiy=
tigung des geſunkenen Geldwertes die Neuregelung hinter den „* 
ſprünglichen Leiſtungen des Reichsverſorgungsgeſetzes zurückbleibt.
Rummer 28.
 Reich und Ausland. 
Aus der Reichshauptſtadt. 
Ein Millionenraub wurde geſtern in dem Hauſe 
            Blumen=
ße 45 verübt. Hier befindet ſich die Schuhfabrik von Fürſtenſtein. 
ei Lehrmädchen pflegten ſchon ſeit längerer Zeit allwöchentlich von 
Filiale der Diskonto=Geſellſchaft in der Großen Frankfurter Straße 
Lohngelder für den Betrieb abzuholen. Dabei müſſen ſie beobachtet 
„den ſein. Geſtern holten die beiden Mädchen in zwei ſchwarzen 
entaſchen wieder 2½ Millionen ab. Bei der Rückkehr begab ſich eins 
Mädchen zu einer Beſorgung in den Milchladen im Hauſe 
            Blumen=
ße 45. Als nun das andere mit beiden Aktentaſchen in der Hand 
Treppe zum Kontor hinaufſtieg, begegnete ihr auf dem erſten Abſatz 
etwa 28 Jahre ater Mann. Dieſer verſetzte plötzlich dem Mädchen 
m ſo heftigen Stoß, daß es die Treppe hinuntertaumelte, entriß ihr 
de Taſchen mit dem Gelde und entfloh damit. Auf die Hilferufe der 
raubten nahmen ſofort mehrere Paſſanten die Verfolgung des 
            Räu=
s auf, doch gelang es dem Flüchtenden, mit der Beute durch die 
ſſage nach der Frankfurter Straße zu entkommen. 
Der Reichskanzler beim Reitt=urnier. 
Berlin. Kurz nach dem Beginn der geſtrigen 
            Nachmittagsprü=
ggen des Reittourniers erſchien Reichskanzler Dr. Cuno mit ſeiner 
milie im Sportpalaſt. Im Namen der Tournierleitung begrüßte 
af Weſtfalen die Gäſte und geleitete ſie in die den Ehrengäſten 
            vor=
haltene Mittelloge, in der ſich auch der preußiſche 
            Landwirtſchafts=
niſter und der Chef der Heeresleitung, General von Seekt, 
            eingefun=
vhatten. In der Pauſe wurde die bekannte Frederizianiſche Quadrille 
geritten, und das Publikum, dem die Anweſenheit des Reichskanzlers 
zt unbekannt geblieben war, erhob ſich von den Plätzen zu einer 
            ſtür=
ſchen vaterländiſchen Kundgebung, die ihren eindrucksvollen 
            Höhe=
nkt fand, als die Tauſenden entblößten Hauptes das Deutſchlandlied 
igen. 
Auf dem Berliner Märzfriebhof. 
Berlin. Der geſtrige 18. März brachte dem kleinen ſtillen 
            Fried=
f in Friedrichsheim einen Maſſenbeſuch, wie man ihn kaum je in der 
rkriegszeit geſehen hat. Die anarchiſtiſchen Gruppen und Vereine, die 
iher ſo viele Gedenkzeichen niedergelegt hatten, fehlten diesmal 
            gänz=
z. Auch die Kommuniſtiſche Parkei war nicht vertreten, ſondern man 
ib nur einen Kranz der Roten Faßne. Dagegen waren die 
            Sozialdemo=
tiſche Partei und die Deutſche Demokratiſche Partei nicht von der 
wohnheit abgewichen, der Märzkämefer durch Blumenſpenden zu 
            ge=
aken. Um 12 Uhr mittags beaaun daun der Anmarſch der 
            Kommu=
ſten. In großen und kleinen Zügen rückten die Bezirke mit roten 
ihnen und Sowjetsſtern heran. Aus Spandau und Oberſchöneweide 
men einzelne Hundertſchaften auf Laſtautomobilen und begaben ſich 
chdem Friedhof. Dert ſprachen einzelne Redner. Um 2 Uhr kamen 
nn die letzten Züge, die Mitglieder der V.S.P.D. mit ſchwarz=rot= 
Idenen Fahnen, und in ben Abendſtunden legten eine Anzahl 
            republi=
niſcher Verbände unter Fadelbeleuchtung Kränze an den alten 
            Grä=
rn nieder. Trotz des Maſienheſuchs verlief die Kundgebung ohne 
törung. 
Das Staatstheater iu Wiesbaden abgebrannt! 
Wiesbaden. Letzte Nacht entſtand kurz nach der Abendvor= 
Uung „Rienzi” im Bühnenraum des Staatstheaters Feuer, das mit 
ſender Schnelligkeit um ſich griff und ſchon nach kurzer Zeit über das 
ſamte Bühnenhaus ſich erſtreckte. Die Feuerſpehr war machtlos. 
            An=
hörige der Beſatzungstruppen nahmen ſofort Abſperrungen der 
            ge=
hrdeten Stellen vor. Das Bühnenhaus iſt bis auf die Grundmauern 
1sgebrannt. Der Schaden beläuft ſich auf viele Milliarden Mark. Der 
uſchauerraum wurde unter Waſſer geſetzt und blieb ſo vom Feuer 
            ver=
vont. Das Staatstheater, in den Kuranlagen, unweit der 
            Wilhelm=
raße und dem Kurhauſe gelegen, war eines unſerer prächtigſten 
heatergebäude in Deutſchland. Die Werte an 
            Bühnenausſtattungs=
aterialien, die verloren gingen, allein gehen ins Unermeßliche. Nach 
orliegenden Meldungen ſoll das Fener infolge einer Exploſion 
            ent=
anden ſein. 
Schwerer Unfall bei Eröffnung der Kieler Meſſe. 
Kiel. Bei der Eröffnung der Kieler Frühjahrsmeſſe ereignete ſich 
n ſchwerer Unglücksfall. Als geſtern Befucher auf dem Platz vor der 
auptpoſt die landwirtſchaftlichen Maſchinen, die im Freien aufgeſtellt 
ad, beſichtigten, ſtürzte eine hehe Kornwendemaſchine zuſammen. Das 
ehrere Meter hohe Gerüſt brach mitten durch und begrub unter ſich 
ler Meſſebefucher. Einer von ihnen, ein jünger Kieler Kaufmann, war 
fort tok, ein zweiter iſt im Laufe des Tages geſtorben. Es iſt ein 
uswärtiger Meſſebeſucher, ebenſo die beiden anderen, die ſchwer 
            ver=
tzt ſind. 
Allgemeinte Bureau=Ausſtellung 1923. 
— Die Allgemeine Bureau=Ausſtellung 1923, welche vom Deutſchen 
fachverband der Burcau=Judüſtrie E.V. vom 25. April bis 6. Mai im 
Zerliner Sportpalaſt veranſtaltet wird, und mit der als be= 
Juderer Anziehungspunkt das große Schreibmaſchinen=Wettſchreiben um 
ie Meiſterſchaft von Deutſihland derbunden iſt, verſpricht in jeder 
            Hin=
icht ein voller Erfolg zu werden. Die große impoſante Halle des 
Sportpalaſtes mit den ausgedehnten Wandelgängen und dem 
            geräumi=
en erſten Rang iſt heute ſchon bis auf den letzten Quadratmeter gefüllt. 
Namen, die in der Burcauinduſtrie alleverſten Klang haben, 
            Bahn=
recher der Branche, ſind ſämtlich in der Ausſtellung vertreten. Was 
Technik ud raſtlos arbeitender Geiſt in den letzten Jahrzehnten an 
ſteuerungen und Verbeſſerungen geſchaffen haben, wird der Beſucher 
u ſehen bekommen. 
Gm
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. März 1923.
Seite 5.
 Spiel, Sport und Turnen. 
H. M. Aus der T.G.D. 1846. Am Samstag, den 24. März, 
hält Herr Dipl.=Sportlehrer Adamheit im kleinen 
Turnſaal der Woogsplatz=Turnhalle einen Vortrag mit Lichtbildern 
über: „Leibesübungen”. Zu dieſem Vortrag ſind alle Mitglieder der 
T.G.D. 1846 nebſt Angehörigen herzlichſt eingeladen, ebenſo die 
            Mit=
glieder der hieſigen Turn= und Sportvereine. Der Vortrag verſpricht 
äußerſt intereſſant zu werden, da der Vortragende über reiches, 
            prak=
tiſches und theoretiſches Wiſſen verfügt. Näheres folgt noch an dieſer 
Stelle. — Die Einzeichnungsliſte für die Teilnehmer des Deutſchen 
Turnfeſtes 1923 in München, liegt noch bis Ende dieſes Monats beim 
Hauswirt auf. Alle Intereſſenten wollen deshalb bis zu dieſem 
            Zeit=
punkt ihre Eintragung vollzogen haben. 
R. Allgem. D. Turnerbund Main=Rodgau. Der 
Gauausſchuß des Main=Rodgaues beſchloß in ſeiner am Sonntag 
            ſtatt=
gefundenen Sitzung, das alljährlich im Mai ſtattfindende volkstmliche 
Bergturnfeſt auf dem Frankenſtein in Anbetracht der unklaren 
            Verhält=
niſſe im beſetzten Gebiet auf den Herbſt zu verlegen. Es ſoll Anfang 
September ſtattfinden. — Für das am 8. Juli in Wixhauſen 
            ge=
plante Gauturnfeſt ſollen die Vorbereitungen weitergehen. 
0 „Eintracht‟=Darmſtadt I. gegen F.=V. „
            Ger=
mania”=Eberſtadt I 3: 1. Die beiden Mannſchaften ſtanden ſich 
am Sonntag Vormittag in Darmſtadt gegenüber. „Eintracht” war nicht 
vollzählig angetreten und ſpielte zuletzt nur noch mit 8 Mann. Das 
Spiel ließ viel zu wünſchen übrig; zuletzt mußte ſich „Eintracht” ganz 
auf die Verteidigung einſtellen. Mit 3:1 Toxen endete das Spiel, von 
dem man mehr erwartet hatte, mit einem Siege der Darmſtädter 
Mannſchaft. 
Freie Turngemeinde Darmſtadt. 
—Am Sonntag trat unſere Fußballabteilung zwecks Austragung 
von Freundſchaftsſpieſen mit 3 Mannſchaften in Griesheim a. M. als 
Gaſt des dortigen Fußballvereins 08 an. Griesheim rechtfertigte ſeinen 
guten Ruf, als einer der ſpielſtärkſten Vereine des Kreiſes zu gelten, 
und ſchickte die Darmſtädter Mannſchaften mit einem reichen Torſegen 
nach Hauſe. Reſultat: 1. Mannſchaften 4:1 (2:1) für Gr., 2. 
            Mann=
ſchaften 9:0 für Gr., 3. Mannſchaften 4:0 für Gr. — Kommenden 
            Sonn=
tag empfängt unſere 1. Mannſchaft anläßlich des an dieſem Tage hier 
ſtattfindenden Bezirksfußballtages zu einem Propagandaſpiel die gleiche 
Mannſchaft der Freien Turnerſchaft Offenbach a. M.
 Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakiion 
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des 
            Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.) 
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung 
nicht begründet werden. 
Der Weg über den Exerzierplatz von der 
            Eliſa=
bethenſtraße nach dem Bahnhof 
war ſeither vollſtändig unbehindert. Er führte ſogar, regelrecht 
            ange=
legt, in ſeiner äußeren halben Länge durch die dort ſchon ſeit einigen 
Jahren beſtehenden Kleingärten. Die offenbar nach der Karte 
            abge=
ſteckte Richtung weiſt genau nach dem Schnittpunkt der Eliſabethenſtraße 
und der alten Bahnhofsanlage. Man hätte annehmen ſollen, daß bei 
Erweiterung der Gartenanlagen der Weg bis an die Anlagen 
            durch=
geführt würde. Dies iſt aber nicht der Fall. In dem ſeither 
            unbe=
bauten Teil ſind jetzt Gärten in der Anlage begriffen, die ohne 
            Rück=
ſicht auf dieſen Weg abgeſteckt ſind, quer in der Richtung liegen, bei 
Tage kaum einen Durchgang finden laſſen, und bei Nacht den Weg 
            voll=
ſtändig verſperren. Da der Weg für das ganze Viertel 
            Eliſabethen=
ſtraße, Hügelſtraße, Sandſtraße uſw. mit ihren öſtlichen 
            Verlängerun=
gen unbedingt nötig iſt, muß hier ein grobes Verſehen vorliegen, und 
es wäre ein großes Verdienſt um die Allgemeinheit, den Fehler wieder 
gut zu machen. Aber Eile tut not. Die Gärten ſind erſt teilweiſe 
            not=
dürftig umzäunt und umgegraben, aber noch nicht gedüngt und bepflanzt.
 Continental=
            Regenmän=
el für Damen, Herren, 
Kinder, In einschlägigen 
Geschäften erhältlich.
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Fdtese Schuitzmorke!
28. Quittung
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Bschweiß und Wundlaufen Kukirol-Eußbad (1I,1094 
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Schulte, Rheinstr. 17, u. C. Watzinger Nachf., Wilhelminenstr. 11
 21. Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. 
Mitgeteilt durch Lotterie=Einnahme Petrenz, Rheinſtr. 33 
1000 000 Mk. auf Nr. 221 924, 150 000 Mk. auf Nr. 124 004, 75 000 
Mark auf Nr. 211 522 50 000 Mk. auf Nr. 108 594 120 771, 30 000 Mk. 
auf Nr. 48 057 70 511 170 368 285 085 335 956 374 434. 
3. Klaſſe, 2. Tag. 
300 000 Mk. auf Nr. 287 276, 75 000 Mk. auf Nr. 188 710, 50 000 
Mark auf Nr. 1108 228 513 280 035, 30 000 Mk. auf Nr. 66 221 78399 
N5 437 353 673.
 Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Vorherſage für den 21. März: 
Für morgen iſt mit etwas ſtärkerer Bewölkung, ſonſt aber mit der 
Fortdauer der herrſchenden Witterung zu rechnen. Das Hochdruckgebiet, 
das faſt über ganz Europa liegt, wird ſchwächer.
 über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene 
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevölkerung: 
Kühuly (3. Rate) 4000 Mk., Hauff, Wilh., 3300 Mk., Prokuriſt A. 
Oehlſchläger 2000 Mk., Ungenannt 10 000 Mk., Rechnungsr. Schreiner, 
Eberſtadt (2. Rate) 2000 Mk., Frl. K. Eichberg, Lehrerin i. R. (2. Rate) 
1000 Mk., Dr. P. S. 10 000 Mk., Recha.=Rat Schilling 2000 Mk., Prof. 
Kremer, Martinſtr. 93, 5000 Mk., Karl Geller, Rheinſtr. 14, 10000 Mk., 
Aus einer Spende einer Schweizer Freundin durch Johannes Aff 18000 
Mk., Rudolf Finkenwirth (3. Rate) 1000 Mk., Hptm. Morell 25 000 Mk., 
Jakob Hugenſchiitz 10 000 Mk. P. Arndt (2. Rate) 1000 Mk., Frau Kath. 
Schmaus, geb. Merkel 2000 Mk., E. H. 30 Mk., Adolf Riehl (2. Rate) 
5000 Mk., Jul. Nachel 1000 Mk., Dr. Hüffell (2. Rate) 5000 Mk., von 
den Einnahmen des 2. Bruckner=Konzerts am 11. März 1923 200000 
Mk., Oberſteuerſekretär Grüll 3000 Mk., E. K. (2. Rate) 2000 Mk., 
2. Klaſſe der evang. Schule (Gilbert), Habitzheim 5276 Mk., H. L. 2000 
Mk., L. L. 100 Mk., Arbeiter der Fa. Reinhardt u. Co., Eiſengießerei 
20 110 Mk., Fa. Neinhardt u. Co., Eiſengießerei 100 000 Mk., Strauch, 
Friedrichſtr. 13, 10 000 Mk., Mangold, Miniſterialrat (2. Rate) 2500 
Mk., Ferd. Wartensleben, Rheinſtraße 10 000 Mk., Konfirmanden des 
Südbez. der Johannesgemeinde 150 Mk., Dr. M. Sch. 5000 Mk., Schule 
zu Kleeſtadt 7100 Mk., Samstag Stammtiſch des Reſtaur. Bender 10000 
Mk., Eiſ.=Ing. Schwinn, Sammlung 21000 Mk., 4 Kreisfürſorgerinnen 
der Zentrale für Mutter= und Säuglingsfürſorge (2. Rate) 8000 Mk., 
Regierungsrat Bender 5000 Mk., Beamten der Hefſ. Landw. 
            Genoſſen=
ſchaft 11500 Mk., Frl. Anna Schulz 1000 Mk., Karl Schulz (2. Rate) 
500 Mk., Hagemann, Lagerverw. i. R. (2. Nate) 1000 Mk., 
            Männer=
geſangverein Werſau 55 455 Mk., Ungenannt 5000 Mk., 
            Telegraphen=
bautrupp Sekermann (Telegraphenarbeiter des beſetzten Gebiets) 20000 
Mk., Hans Scharmanu 1500 Mk., Pfarrer Uhl, Weiterſtadt 7000 Mk. 
1. Quittung 336 810 Mk., 2. Quittung 382 210 MT., 3. Quittung 
480 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 689 703 Mk., 6. 
            Quit=
tung 416 536 Mk., 7. Qnittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1 251 261 Mk., 
9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 146 238 Mk., 11. Quittung 
525 881 Mk., 12. Qnittung 557 984 Mk., 13. Qnittung 1 577 273 Mk., 
14. Quittung 597 255 Mk., 15. Quittung 834 316 Mk., 16 Qnittung 
477 914 Mk., 17. Quittung 627 518 Mk., 18. Quittung 494 353 Mk., 19. 
Quittung 765 358 Mk., 20. Quittung 570 580 Mk., 21. Qnittung 936 478 
Mk., 22. Quittung 2 736 219 Mk., 23. Quittung 504 042 Mk., 24. 
            Quit=
tung 341 900 Mk., 25. Quittung 620 271 Mk., 26. Quittung 439 447 Mk. 
27. Quittung 536 085 Mk., 28. Quittung 631 221 Mk. 
zuſ. 20 219 957 Mk.
 Tageskalender. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr 
4 18, Schauſpielmiete a 9): „Fauſt”. — Kleines Haus, Anfang 7½ 
Uhr, Ende 10 Uhr (Sondermiete 6‟): Die beiden Schützen”. — Kleines 
Haus, nachm. 3 Uhr und 5 Uhr, Film: Tiſchlein deck dich! — 
            Or=
pheum 7¾ Uhr: „Die Perle der Frauen”. — Union=, Reſidenz=, 
Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
 Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und 
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”, 
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul 
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten.
RRf
 EcccceskoopD= 
Rr 
Statt Karten.
 Für die uns anläßlich unserer 
Vermählung überbrachten 
            Glück-
wünsche und für dte uns 
            über-
reicbten Geschenke sagen auf 
            die-
ß sem Wege herzlichen Dank 
Peter Schwinn u. Frau 
Ria, geb. Raiss 
W Kaupstraße 5 
U 
Dssssssssekesccscccee‟
 Heute entſchlief unerwartet 
mein lieber Bruder 
Mar Heumann 
Oberſt a. D. 
Hugo Heumann 
Pfarrer i. R. 
Darmſtadt, 18. März 1923. 
Beerdigung: Friedhof, Nieder= 
Ramſtädterſtr., Dienstag 
            Nach=
mittag 4 Uhr. (*7632
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger 
und heizlicher Teilnahme bei dem 
Heimgang unſeres lieben 
            unvergeß=
lichen Kindes 
Ludwig 
ſagen auf dieſem Wege unſeren herz= 
(*7613 
lichen Dank 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Heinrich Göbel, gofgarteninſpektor 
u. Frau Marie, geb. Walter.
 Todes=Anzeige. 
Heute ſtarb unſere liebe Mutter, 
Großmutter, Schwiegermutter, 
Schweſter und Tante 
Frau
 geb. Pſeil 
im völlendeten 66. Lebensjahre, 
Darmſtadt, 18. März 1923. 
Heinheimerſtr. 38, 
Törrach. 
Ludw. Kärting, ober=Stadtbauinſpektor 
Georg Hürting, Weinhandlung. 
Beerdigung: Mittwoch Nachmittag 
2½ Uhr, auf dem Friedhof an der 
Nieder=Namſtädterſtraße, (*7746
 Ke 
ſchuhe Gr. 41) Rah. 
menarbeit, faſt neu 
zu vk. 
            Lauteſchläger=
ſtraße 3, ., I. (*7685
 Elegant. groß, 
            der=
renmantel, 
            Spar=
herb zu verk. (*7635 
Wilhelmſtr. 20, 1.
 Faſt neue 
            vinaben=
ſtiefet (37) zu 
            ver=
kaufen Bleichſtr. 45 
(*7713 
3. Stock.
 2flamm. Gasherd zu 
verkauf. Karlſtr. 55, 
„Stock, links. (7641
 Faſt n. Anzug 
ſchl. Fig, u. 3 I 
Anzugsſt. billig zu 
verk. Alexanderſtr. 18 
(*7720 
Uhrenl.
 Naglan= 
Sommer=Mantel 
(neu), preist. zu v1 
Ludwigſtr. 16, II (*7
 1 Paar Schaftenſtiefe 
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Niederſtr. 11, III., r.
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Stempel-Seun g, Rheinstr. 19, Laden
 Guterh. Klappwag. m. 
Vedeck abzug. (*7617 
Niedeſelſtr. 33, Manſ.
 Reißzeug 
ſow. Reißbrett m. =ſchiene 
billig zu verk. 
            Wald=
ſtraße 25, I., H. r. (7720
 Prachtvolle (I.231 
Notgeld= 
Sammlung mit 500 
verſch. Scheinen in 
fein. Album 13000 K, 
m. 1000 Schein. 27000 
Mk. u Porto. E. 
            Falken=
berg, Berlin=Tegel 20.
 1 Roederherd (links) 
zu verk. Langgaſſe 27, 
Hths., 2. St. (*7668
 Motorrad 
Aſtoria, neu, 3 PS., 
2. Ganggetriebe; 
            da=
ſelbſt 2 faſt neue 
Sozius, 
            Motorrad=
uhren u. 
            Kilometer=
zähler billig, zu verk. 
Liebfrauenſtr. 32 (*7
 Reue u. gebrauchte 
Hert. Fahräder 
hat zu verk. S hilf, 
Dieburgerſt. 42. (*7615
 2 Küchenherde bill. 
z. vk. Teichhausſt. 38. (*
 Led.=Schulranzen 
Matroſ.=Somerüber 
zieher f. 12—13 J. z. b 
ügelſ.
 T grey. 
2räd. 9andwagen 
zu verkaufen. 
            Laute=
ſchlägerſtr. 3, 1. I. (*7"
 Breaf 
(auch Ceſchäſtswagen) 
erſt ½ Jahr im 
            Ge=
brauch, zu verkaufen 
Oel=Zentrale 
Luiſenſtr. 40. (*7622
 Betifedernf. zwei 
Oberbetten, 1 kupf. 
Gasbadeofen in. gr 
Wanne zu vk. (*7667 
Viktoriaſtr, 50, 1. St.
 Dollar=Schatzanweiſungen 
des Deutſchen Reiches 
garantiert von der Reichsbank, 
am 15. April 1926 zu 1200 rückzahlbar. 
Stücke zu 5, 10,20,50 und 100 Dollar. 
Zeichnung vom 12. bis 24. Märzd. Js. 
Zeichnungen werden bei den unterzeichneten Zeichnungsſtellen 
entgegengenommen. Proſpekte mit den näheren Bedingungen liegen 
bei allen Zeichnungsſtellen auf und werden auf Wunſch abgegeben. 
Reichsbankſtelle Darmſtadt, Darmſtädter und Nationalbank, 
Deutſche Bank, Deutſche Vereinsbank, Disconto=Geſeliſchaft, 
Heſſiſche Landes=Hypothekenbank, Kommunale Landesbank.
 Ve 
Perſonenauto verk. 
Gütting Schuchardſtr. 10 
Teleph. 3014. (*768
 Fon Abbrutk 
Kolz bill. zu vk. (77712 
Kl. Kaplaneigaſſe 4.
 30 Stück Ki= ern= 
Gartenpoſten zu vk. 
Kranichſteinerſtr 49 I. 
(v. 5 Uhr ab). (*7743
Tiermarkt
 K 
*7659 
abzugeben. 
Pallaswieſenſtraße 63.
 V 
Schäferhunde 
korrekt in all. Teilen, 
1Hündin, 2½ J. alt, 
mit prima 
            Sieger=
ſtammb., 2 Rüden (6 
u. 8 Monat alt) ſof 
zu vk. Gri=sheim b. D. 
Oberndorferſt. 4. (
 — 10 Monate alter — 
Teu ſicher 
Schäferhund 
mit prima 
            Stamm=
baum zu verk. eter 
Sauer, Affolterbach 
(Odenwald), (2315
 Ne 
rufiſte 
            Schäfer=
hund zu verkaufen. 
tüdel, Gr. Ochſen= 
(*7707 
gaſſe 22,
 Rüde, mindeſt. 
Gb4 einjährig, zu kf. 
geſucht Martinſtr. 57, 
2. Stock. 
(27643 
V
 22er groter weißer Hahn 
t. Pl. R., zu berkf. 
oder gegen Huhn zu 
tauſchen. 
(*7719 
Bruchwieſenſtr. 8, I.
 für den Betrieb der 
* 
Backereien in Stadt u. Land 
ſind in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts 
Rheinſtraße 23 zu haben.
Darmſtädter Tagblaft
Handelsbia
Dollar=Schatzanweiſungen.
 Unter Hinweis auf die in unſerem Blatte veröffentlichten 
            Bekannt=
machungen bringen wir unſeren Leſern nochmals die wichtigſten 
            Einzel=
heiten, die der Intereſſent wiſſen muß. 
Dollarſchatzanweifungen des Deutſchen Reiches, von der Reichsbank 
garantiert. 
Höhe der Anleihe 50 Millionen Dollar, Zeichnung bis zum 24. d. M. 
bei den bekannten Banken und Girozentralen, Zeichnungspreis 100 
Prozent. 
Einzahlung in amerikaniſchen Dollar und anderen Deviſen, auch Noten 
zu beſtimmten Umrechnungskurſen, und zwar mindeſtens 40 Prozent 
Einzahlung bei der Zeichnung, der Reſt bis zum 14. April 1923. 
Vergütung für Einzahlungen vor dem 14. April 1 pro Mille in Mark 
für jede volle Woche der Vorauszahlung in Noten oder telegraphiſchen 
Auszahlungen. 
Stückelung: 5, 10, 20, 50 und 100 Dollar. 
Rückzahlung nach 3 Jahren zu 120 Prozent in Dollar oder Gold, mithin 
eine Verzinſung von über 6 Prozent. 
Beleihbarkeit. Die Dollarſchatzanweiſungen werden bei den 
            Darlehens=
kaſſen beliehen zu 60 Prozent des Börſenkurſes, wenn der 
            Darlehens=
nehmer die Verpflichtung übernimmt, ſeine Rückzahlung 4 Wochen 
vor dem in Ausſicht genommenen Zahlungstage anzukündigen, ohne 
ſolche Bindung zu 40 Prozent, wobei der Kurswert des Dollars 
            höch=
ſtens mit 20 000 angenommen wird. 
Steuerliche und ſonſtige Erleichterungen. Die Rückzahlung erfolgt 
ohne jeden Abzug. Die Hingabe der ausländiſchen 
            Zahlungs=
mittel zum unmittelbaren Erwerb der Dollarſhatzanweiſungen auf 
Grund einer Zeichnung iſt von der Deviſenumſatzſteuer 
            be=
freit. Die ſelbſtgezeichneten Dollarſchatzanweiſungen können für die 
Veranlagung zur Einkommen= und Körperſchaftsſteuer 
mit demſelben Werte eingeſetzt werden, mit dem die als Gegenwert 
hingegebenen Dewiſen einzuſetzen ſein würden. Aktiengeſellſchaften 
und Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, die ihre geſetzlichen Reſerven 
oder einen Teil davon in Dollarſchatzanweiſungen anlegen und aus 
dieſem Beſitz Verluſte infolge Rückganges des Dollarkurſes erleiden, 
dürfen dieſen Verluſt vom geſetzlichen Reſervefonds 
abſchreiben. Dollarſchatzanweiſungen werden als Sicherheit 
für Zollkredite angenemmen. 
Handel und Wandel in Heſſen. 
Schrammſche Lack= und Farbenfabriken A.=G., 
Offenbach. Die Verwaltung beantragt Verteilung einer Dividende 
von 40/Prozent (i. V. 22 Prozent). Generalverſammlung am 12. April. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
2 Peters Union A.=G., Frankfurt a. M. Der 
            Aufſichts=
rat hat beſchloſſen, die nach dem Generalverſammlungsbeſchluß vom 
8. Dezember vorgeſehenen, aber noch nicht begebenen 70 Mill. Mk. 
Aktien mit Dividendenberechtigung für das laufende Geſchäftsjahr dem 
der Geſellſchaft naheftehenden Bankkonſortium zu 1500 Prozent zu 
            über=
laſſen mit der Verpflichtung, 65 Mill. Mk. den Aktionäen zum gleichen 
Kurs plus Bezugsrechtsſteuer 2 zu 1 anzubieten und die reſtlichen 5 Mill. 
beſtmöglichſt unter Gewinnbeteiligung der Geſellſchaft zu veräußern. 
*Julius Berger, Tiefbau=A.=G., Berlin. In der 
Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der auf den 14. April 
            einzube=
rufenden ordentlichen Generalverſammlung die Verteilung einer 
            Divi=
dende von 100 Prozent (i. V. 30 Prozent) auf das dividendenberechtigte 
Aktienkapital von 40 Mill. (i. V. 16 Mill.) vorzuſchlagen. 
* Vereinigte Berlin=Frankfurter 
            Gummiwaren=
fabrik A.=G. In der Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der am 
18. April ſtattfindenden Generalverſammlung die Verteilung einer 
Dividende von 60 Prozent (i. V. 20 Prozent) vorzuſchlagen. 
* Allgemeine Lokal= und Straßenbahn=
            Geſell=
ſchaft Berlin. Die Verwaltung beantragt die Verteilung einer 
Dividende von 10 Prozent wie im Vorjahr und eines Bonus von 50 
Prozent (i. V.0 Prozent). Generalverſammlung am 11. April. 
* Rauchwaren=Zurichterei und Färberei vorm. 
Louis Valter Nachf., Markranſtädt. Der Aufſichtsrat 
            be=
ſchloß, eine Dividende von 300 Prozent (i. V. 40 Prozent) und einen 
Bonus von 100 Prozent (i. V. 0 Prozent) in Vorſchlag zu bringen. 
Außerdem wird eine Kapitalserhöhung beantragt, wahrſcheinlich iſt mit 
einer Verdoppelung des zurzeit 24 Mill. Mk. betragenden Aktienkapitals 
zu rechnen. Der Geſchäftsgang wird als zufriedenſtellend bezeichnet. 
* Eiſenwerk L. Meyer A.=G. in Harzgerode. Die 
Generalverſammlung beſchloß die Verteilung einer Dividende von 30 
Pfg. zum Goldankaufspreis der Reichsbank vom 14. Februar d. J., 
gleich 2100 Mk. für die Stammaktie. Die Kapitalserhöhung um 37 Mill. 
Mk. Stamm= und 1 Mill. Mk. 7proz. Vorzugsaktien mit 15fachem 
Stimmrecht wurde genehmigt. Die neuen Stammaktien übernimmt ein 
Konſortium unter Führung der Deutſchen Bank zu 150 Prozent und
 bietet auf 1 alte 3 neue zum gleichen Kurs zuzüglich Bezugsrechtsſteuer 
an, 4 Mill. Mk. neue Stammaktien bleiben zur Verfügung der 
            Geſell=
ſchaft. Die Vorzugsaktien werden von dem Konſortium zu Pari 
            über=
nommen. Sämtliche neuen Aktien ſind ab 1. Januar 1923 
            dividenden=
berechtigt. Die Verwaltung glaubt auch für das laufende Geſchäftsjahr 
mit einem befriedigenden Ergebnis rechnen zu können. 
Warenmärkte. 
w. Frankfurter Getreidemarkt vom 19. März. Die 
            Ge=
ſchäftsſtille am Getreidemarkt hält an. Es kam im Frühverkehr nur zu 
beſcheidenen Abſchlüſſen, da die Käufer nur wenig Neigung zeigen, zu 
erhöhten Preiſen zu kaufen. Jür Weizen und Roggen war gut 
            be=
hauptete Tendenz unverkennbar. Sonſt blieb die Stimmung für Hafer 
und Gerſte anfänglich noch ruhig. Weizen= und Roggenmehl fand zu 
beſſeren Preiſen Aufnahme. Futterartikel liegen feſter. (Amtliche 
Notierungen. Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack, 
Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je 100 Kg. 
            Als=
baldige Lieferung. Parität Frankfurt a. M. Weizen 87 000—30000 
Mk., Roggen 85 000—88000 Mk., Sommergerſte für Brauzwecke 70000 
bis 78 000 Mk., Hafer, inländiſcher 45 000—60 000 Mk., Hafer, 
            auslän=
diſcher 77 000—80000 Mk., Mais, La Plata 94 000—96 000 Mk., Mais, 
mixed 90 000—95 000 Mk., Weizenmehl, ſüdd. Spezial=Null 135 000 bis 
170 000 Mk. bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl 108 000 
bis 115 000 Mk., Weizen= und Roggenkleie 40 000—45 000 Mk., 
            Speiſe=
erbſen 120 000—150 000 Mk., Biertreber, getrocknet 50 000—52 000 Mk. 
nominell. Tendenz: ſchwächer. 
Börſen. 
* Frankfurter Börſe vom 19. März. (Eigener Bericht.) 
Die allgen eine Luſtloſigkeit am Effektenmarkt hielt auch heute an, bei 
ſehr kleinem Geſchäft und geringer Aufnahmewilligkeit bröckelten die 
Kurſe überwiegend weiter ab, nur wenige Werte konnten ihren 
            Kurs=
ſtand verbeſſern. Es tritt als erſchwerendes Moment in Zeiten 
            gerin=
ger Kursveränderungen ſtark in Erſcheinung, wie außerordentlich die 
ſehr hohen Koſten der Börſenumſätze das Geſchäft hemmen und belaſten. 
Man eröffnete am Montanmarkt zu nur unweſentlich veränderten 
Kurſen, durchſchnittlich lagen die Kurſe 1—2000% unter denen der 
            letz=
ten Börſe. Gut behauptet waren Mannesmann, Buderus konnten zum 
1. Kurs 1000% gewinnen. Stärker gedrückt waren Harpener, die 9000% 
nachgaben, und Riebeck .I. 10 000% 
Am Chemiemarkt waren die Werte des Anilinkonzerns wenig 
            ver=
ändert. Bad. Anilin eine Kleinigkeit feſter, Griesheim und Höchſter 
gaben leicht nach. Die Aktien der A.=G. für Anilinfabrikation Belin= 
Treptow wurden heute zum erſten Male in Frankfurt amtlich notiert, 
der Kurs ſtellte ſich auf 17 500%. Goldſchmidt konnten 1850% 
            an=
ziehen, Rütgerswerke verhältnismäßig feſt pl. 2600%, Chem. Mainz 
„. 2000%, Albert pl. 5000%. 
Am Elektr.=Aktienmarkt betrugen die Kursveränderungen nur wenige 
hundert Prozent, nur Lahmeyer „. 1750% und Reiniger Gebbert 
1. 1600% ſtärker angeboten. 
Maſchinen= und Metallaktien lagen z. T. Kleinigkeiten feſter, ſo 
Karlsruher pl. 900%, Junghans pl. 1150%, Hirſch Kupfer pl. 1500% 
Spinnerei= und Zellſtoffwerte waren faſt nicht verändert, 
            Zucker=
aktien gaben etwa 1000%, nach. 
Bankaktien waren im allgemeinen angeboten, aber die Einbußen 
gingen kaum über 1000% hinaus. 
Am Einheitsmarkt überwogen die Kursrückgänge, u. a. Deutſch= 
Ueberſeebank ./. 35 000%, Wegelin ./. 8000%, Weſſel Porzellan .1. 5000%, 
Zelluloid Wacker .I. 7250%, Siemens Glas „/. 8000%, Allg. Lokalbahn 
„. 6500%, Berzelius „/. 3000%, Eiſen Meher .. 2000%, Rodberg 
„. 3006%, Lutz „/. 1900% uſw. Höher waren dagegen u. a. Siegener 
Eiſen pl. 10 000% rat., Ullrich pl. 3900%, Olcawerke pl. 1850%, Sinalco 
pl. 7900%, Trikot Beſigheim pl. 17 000%, Gritzner pl. 2300%, Gebr. 
Fahr pl. 2500% uſw. 
Im Freiverkehr waren bei außerordentlich geringen Umſätzen die 
Kurſe nur wenig verändert, u. a. Api 12 500%, Becker Stahl 12 000%, 
Becker Kohle 11 000% Benz 12 500%, Brown Boveri 7500%, 
            Conti=
bank 1900%, Elberfelder Kupfer 8500%, Emelka 4000% Frankfurter 
Handelsbank 12500 di Georgi 3500%, Hanſa Lloyd 6700%, Inag 
13 000%, Knodt Metall 8500, Krügershall 14 500%, Kunſtſeide 
60 000%, Laſtauto 5500%, Mez Söhne 7000%, Petroleum 22 000%, 
Kabel Rheydt 16 500, Tiag 5800%, Ufa 7500%; Entrepriſes waren 
mit 105 000 geſucht auf Gerüchte, man ſei bei den Bohrungen fündig 
geworden. 
Nachbörslich entwickelte ſich einiges Geſchäft in Valutawerten, 
            aus=
gehend von Otavi, die mit 145 000 bis 170 000 in größeren Poſten aus 
dem Markt genommen wurden. South Weſt Shares 16 000, und von 
Türkenwerten Zölle von 26 000% bis 27 500%, II. Bagdad 24 500% 
bis 26 0000, Admintürken 42000%. Dagegen lagen Ungarnrenten 
luſtlos und ſchwächer. Mexikaner unverändert. 
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 19. März. Auch 
im Abendverkehr hielt die ruhige FHaltung an, und die 
            Kursderände=
rungen hielten ſich in engſten Grenzen. Belgien 1155, Holland 8342½
20. März 1923 Nr. 76
 London 98 050, Paris 1332½, Schweiz 3872, Neu=York 20 300. 
noten 54,25, Dollarnoten unverändert 20 900. 
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Das in weite 
Kreiſen der Geſchäftswelt und der Bevölkerung vorherrſchende 
            Gefüh=
der Unſicherheit über die weitere Entwickelung der politiſchen und wirt 
ſchaftlichen Verhältniſſe bewirkte auch heute an der Börſe ein Anhalte. 
der Geſchäftsſtille. Bei der geringen Unternehmungsluſt und der al 
wartenden Haltung waren die Kurſe nur wenig verändert. In de 
Hauptſache ergaben ſich für die meiſten Papiere Abſchwächungen vo 
1000 bis 3000 Prozent, für oberſchleſiſche Kokswverke 9000 Prozent, 
            Ri=
beck Montan 12000 Prozent. Füir einige wenige ſtellten ſich auch d 
Kurſe höher, ſo Anglo=Guano 3000, Harpener und Scheidemantel 
5000 Prozeut. Von Auslandsrenten ſetzten die ungariſchen ihre rüe 
läufige Kursbewegung fort. Die übrigen, ſowie heimiſche Anleihe 
wieſen nur geringfügige Aenderungen auf. Die Geſchäftsſtille hie 
auch weiterhin vor, ſo daß ſich der Kursſtand nur ſvenig verändert 
Für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiexe iſt gleichfal 
überwiegend mit iäßigen Abſchwächungen zu rechnen. Auch am Dev 
ſenmarkt hielt die Geſchäftsſtille an.
w. Beviſenm rkt. Frankfurk a. M., 19. März.
Narz Antwerpen=Brüſſel. ........: 1099.75 n 152. Holland ..................." 8226 90 8221.90 London ...................." 2765,5.20 97894 85 Paris ........". 1336.70 1389.15 Schweiz .. . . . . . . . . . . . . . ..... 3872.80 3862.80 Spanien ........ ..........." 3216.35 3201.35 Italien
..... 1931.50 1002.50 Liſſabon=Sp=
D... Dänemark
..... 4934.00 4055.1 4022.30 Norweger
... 3765.55 3784 3775.55 Schweden
5526.15 5511.20 Helfingfors New=York 20822.80 20927 20 Heutſch=
...." 28.7 29.01 2.78 Budapeſt
.. 5.78 55 5.61 45 Prag 618.— 621.— G175. Agram 33
w. Dediſenmarkt. Berlin 19. März Telegr. Ausza
Beid Amſterdam=Rotterdam ... ... 8213 70 2Ge.6 8224 Brüſſel=Antwerpen .........." 1122.18 1127 82 117.12 Ehriſtiania . . . . . . .. .. .. ..... 3773 54 3792.46 3770.55 Kopenhagen ......... . . . . ... 41 17.43 4737 .75 4017 43 Stockhoim .. . . . . . . . . . . . . ...." 5344,39 5576.41 Helſingfors ................." 575 5‟ 578 45 Italien....... 1012 48 1007.52 Lonvon ...................." 9775) — 96245.— New=York ....
. 20857 72 20962 28 Paris ...
D.. 1704 23 1310 77 1325 Schweiz.
.. 3375.28. 3694.72 68. Spanien
........." 321295 53222.05 3211.95 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 26 89— 28.96— 28.79 Prag .. 618.40 621.55 618 Budapeſt . ...
....... 5.77— Buenos=Aires ..............." 398 20 736.90 Bulgarien ... .. . . . . .. . ...... 124.68 125.32 Japan
...... ............ 9975.— 10425.— 9375. Rio de Janeiro ......." 2334. 22 2315.78 223 Belgrad. . . . .. . . . 21047 2 1.53 210.47
 Aktiengeſ. ſür Anilinfr. 
Aſchaffenburger Zellſtoff. 
Ausgb.=Nürnb. Maſch. 
Ber.=Auhalt=Maſchinen 
Bk. f. Elektr. W. vorzug.! 
Bismarckhütte 
..." 
Braunkohlen=Brikett ... 
Bremer Vulkan .. 
Wolle. .. 
Chem. Henden. 
Weiler 
Deutſch=Atlant. Tel. 
Deutſch=Niedld. Tel. .... 
Deutſche Erdöl ........ 
Dt. Kaliverke .. 
Kaffeit u. Muniti= 
Do nersmarckhütte". 
Dynamit Nobel. 
Elberfelder Farben . 
Clektr. Lieferung. 
R. Friſter .. 
Gaggenau Vorz. .... 
Gelſenk. Gußſtahl ....... 
Geſ. f. eleſtr. Untern. . . 
Halle Maſchinen .......
2/100 — 20000.
 Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung, 
16. 3. 19 
18000.— 17500.— Han. Maſch.=Egeſt. 
31000.— 28103.— Hanſa Dampfſch. .. 
Hemoor Zement .." 
12300. — 19303.— Hirſch Kupfer... 
2u500 — 18259.—1 Höſch Eiſen 
Hohenlohe Werke 
50060. — 56005 —l Kahla Porzellan ... 
— 63001.— Lindes Eismaſch.. . 
Lingel Schit 
... 
18000 — 17000.— Linke & Höfmann .. 
22069.— 21500.—1 L. Loewe & Co. ...... 
17560.— 18750.—1 C. Lorenz ......... 
Deutſche Maſchinen .. . /14930.— 100,10 Meguin 
. 
(1.,333. — 13303.— Niederländi che Kohle. 
(64300.— 65000.— Nordd. Gummi 
52500.—1 Rat. 
5350 
Rafac 
(6.)360 — Be 
ütten 
57600 — 
Weee 
19,300— 19530 — Rütgerswerke 
23.03. — 93/0.— Sachſenwerk. 
8703 — 8100.—1 Sächſiſche G5ſt 
1156.— 10103.—1 Siemens Glas 
18000.— 16000. 
Voltſtedter Porzellan 
13739.— 18800.—3 Weſtf. Eiſen Langendreer; 
1N2s0. — 9638 —1 Wittener Gusſtahl 
42500.— 46630.— 9 Wanderer=Werte
Deutſche Petroleum .. .1240/0.— 24006.—1 Orenſtein
  
36100 
6225 
42
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellichaft auf Aktien.
 Europäiſche Staatspapiere. 
a) Deutſche 
5% Reichsanleihe. . . 
 
8. 
..........." 
4½% IV. und V. Schatzanweiſ. 
4½% Ul—IK. 
Sparpränie anleihe ........" 
4% Preuß Konſols ........." 
........ 
5½ 
....... 
48 Bad. An unk. 1235,..... 
v. 1907.... .." 
3½ 
48 Bayern Anleihe ........." 
........ 
8½% 
4% Heſſen unk. 1924 ........" 
........ 
8½% 
.............. 
4% Württemberger ...... 
b) Ausländiſche. 
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 
5% „ 2.=Inpeſt.=Anl.v. 1914 
4½% b. 1902 ........." 
... 
6% Bulgar. Tabak 1902 ..... 
1½% Griech. Monopol ..... 
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 
4½.% Oeſt Schatzanweiſ., ſifr. 
v. 1914 .......... 
470 Oeſt. Goldrente ....... 
4% „ einheitl. Rente ....."
16. 3 19. 3.
 Rift 
1120.— 
660.— 
4400.— 
91.— 
83.— 
300.— 
180.— 
191.—
 88.50 
1130.— 
660.— 
4400.— 
93. 
43 
2665.— 
185. — 
147.—
 295 — 280 — 
129.— 125.—
 117.— 
155.— 
125.— 
110.— 
130.— 
110.—
 117.— 
170.— 
121. 
100.— 
120.— 
115.—
12000.— 11200.—
 Rum. am. Rente v 03 
Goldrente v. 13 
2o 
„ am. „ konv. 
„ „ v. 05 „
 Türk (Admin.) v 1903 
(Bagdad) Ser. I 
I. 
v. 1911, Bollanl.
 4600.— 
4000.— 
36500.—
6500.
 73000.— 
6000.— 
10000.— 
4490 — 
4490.— 
40 000.— 
24300.— 
25 730.—
 41s%0 Hug. Staatsr. v. 14.. 
Goldrente 
Staatsr. v. 10... 
425 „ Kronenrente . 
Außereuropäiſche. 
50 Mexik. amort. innere. . 
„ konf. äuß. v. 99 . 
58 
4% „ Gold u 04 ſtfr. .. 
3%o „ konf. in 
4½2 „ Irrigatinsankeih= 
52 Tamaulipas. Serie 1. 
Oblig. v. Trausportanſt. 
4½ Eliſabethbahn ſtft. . . . . . . 3600.— 
2360.— 
42p Gal. Car: Ludw.=Bahn. 
5e Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 31 0/60.— 
1300.— 
429 
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.) 37500 — 
31000.— 
2.6%Neue „ 
40 Oeſt. Staatsb. v. 1883 
32 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em. 58000. 
9. Em 
3% „
 62 000. 
.3000.— 
6120.-—
188060.
 3500.— 
40 000.— 
6850. 
7000.— 
5000.— 
5000.— 
9800. — 
4210.— 
42000.— 
24560 
26 000. 
2000.— 
30500.— 
5609.—
 188000. 
240 60G. 
3150.— 
2100. 
31259 — 
1350.— 
37500.— 
32500.— 
3300.— 
159 000.—
 Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 
3% Oeſt. Staatsb v 1885 . . . 153 700.— 
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz 
„ v. 1885 
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) 
4½% Anatolier I. 
... 
Salon Conſt. Jonction.. . 
30 Salonique Monaſtir .. 
5% Tehuantepee. 
4½% 
. 
Pfandbriefe. 
42 Frankf. Hyp.=Banl 1920.. 
3½% 
. 
4% Frankf. H. Krd.=Ber. 1921 
48 Mein Hyp.=Bank 1922. 
42o Pfälz. 
„ 1922 ... 
425 Rhein. 
„ 1923.. 
3½ 
verl.. 
40 Südd. Boden=Cred.=Bank 
München 1906 ......... 
42 Heſi. Ldhyv.=Bank Pfdbr. 
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr. 
4% Heſſ. Lphpp. Kom. Obl. .. 
Deutſche Städte. 
42 Darmſt. v 1919 bis 1925.. 
3½% Darmſt. v. 1905 .... . .." 
4% Fronkfurt v. 1913 .... . . . 250.— 
v. 1903....... 
42 Mainz. v. 1919 bis 1926. 
Bank=Aktien. 
Bank für Brauinduſtrie .. 
Barmer Banlverein ......." 
Berliner Handelsgeſellſchaft .. 
Commerz= und Privarbank .. 
Darmſtädter u. Nationolbank. 
Deutſche Bank 
.." 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 
Deutſche Vereinsbank ........" 
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . . 9550.— 
Dresdener Bank ............" 
Frankfurter Bank ..........." 
Metallbank. ............... 
Mitteldeutſche Credikbank ....." 
Oeſterreichiſche Ereditanſtalt .. 
Reichsbank=Ant. ......" 
Rhein. Creditbank .. 
Süddeutſche Discontv=Gefellſch. 
Wiener Banwerein ....." 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius 
. 
Bochumer Bergb. .... .. . . . . 
Buderus. 
 
Dt. Luremburger ..........." 
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. . . . 
Gelſenkirchen Bergw. ........ 
Harpener Berabau ..... 
Kaliwerke Aſchersleben 
Weſteregeln 
Lothringer Hütte... 
Mannesmann Röhren. .. 
Mansfelder ...... 
Sberbedarf ......... 
Oberſchleſ. Eiſen Caro) 
Phönix Bergbau ...."
15 000.—
190000 192 000. 31 060.—
15 000.— Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern .. . . . . 11800.— Löwenbräu München ....... 118200.— 1.500.— 115.— 100.— Schöfferhof (Binding........
Verger ..............." 11000.— 6440 — 110.—
110.—
140.—
81.— 98.—
110.— Rrrumulat. Berlin ..f.a.. Adler * Oppenheimer ....... 34 000.— 105 — 105.— Adlerwerke (v. Kleyer 1....... 7500.— 160.— 1 A. E. G Stamm.. .. ........ 12600.— 110.— 110.— Anglo=Conti jental=Gue ano Aſchaffenburger Zellſto off ...." 30 000.— 160.— Badenia (Weinheim) .. 13.500.— 12000.— 107.— 112.— Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad Maſchf. Durlach e1750.—
18000 — 22 000.—
17 800 — 90.— 81.— Bad. Uhrenfabr. Furtwanget 17500.— 17000— Baſt Nürnberg .. 23 500.— B000. Bayriſch. Spiegel ...
Beck & Henkel Cafſel) 8600— 27 000.—
8000.— Bergmann El. Verke 36 700.— 36 000.— 25.— Bing. Metallwerke. ...... 9350.— 8100 — 87.— 8.— Blei= u. Silberh. Braubach.. 2000.— 8500 — 105.— Brockhues, Nieder=Walluf.. . 18 000.— 16500. 4200.— 3500.— Eementwerk Heidelberg
„ Karlſtadt .. 12000.—
15 750.— 10250.—
14 300.— 3450.— 3500.— „ Lothringen (Metz). 8750.— 35 000.— 35 000.— Chem. Werke Albert ..... 70 000.— 75000.— 6500.— 6000.— Griesheim Elektron ..." 17 900.— 17000.— 6990.— 6625.— Weiler=ter=mer .. 21 000.— 22000.— 18 750.— 17500.— Daimler Motoren
....." 8250.— 7600.— 4300.— 4350.— Deutſch Eiſenhandel) Berlin 13.300.— 3200.— 3000.— Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 24 600.— 23 600.— 9000.— 1 Dingler, Bweibrücken ......." 24 900.— 24500.— 7800 — 6200.— Dresdener Schnellpreſſen ....." 18300.— 18000.— 5400.— 4100.— Dürioppwerk (Stamm)..... 15 000.— 32500.— 31 000.— Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ...." 9500.— 9200.— 4500.— 4500.— Dyckerhof & Widm. Stamm. 12500.— 11200.— 7900 — 7900.— Eiſenwerk Kaiſerslautern .. 13700.— 13 000.— 7500.— 6600.— Eiſenwerk L. Meher jr. ..... 85 000.— 53000.— 5000.— 4300.— Elberfelder Farb. v. Baher ..."
Elektr. Lieferungs=Geſ.. ...... 19 000.— 17 000.— 7500.— 7010.— 9900.— 8000.— 5800 — 5800.— Licht und Kraft . 12609.— 11100.— 19 500.— 16000.— Erfäſt Bad. Wolle....
Emag, Frankfurt a. M. 24500.—
5500.— 2, 000.—
5100.— 48000.— Emaill- & Stanzw. üllrich 23000.— 26900.— 21250.— 23000.— Enzinger Werke .... 52000. — 50 000.— Eßlinger Maſchinen 10200.— (45 000.— 38 100.— Ettlingen Soinnerei. 53 000.— 51250.— Faber, Joh. Bleiſtift 25500 — 28 000.— — 124 000. Jaber & Schleicher..
Jahr, Gebr., Pirmaſenz 6500.— 6350 — 29 000.— 23503.— 8506 — 8200.— 34 000.— 33500.— Felten & Guilleaume Carlsw 49 000.— 48 000.— Feinmechan:” (Jetter) 71200 — 41600.— 41000.— Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M 8800.— 8800.— 20 600 — 19850.— Frankfurtr Gas. 6500.— 6009.— 38009.— 35 000.— Frankf: t 26 670.— 29 080.— 128500.— Fk. Maſch. Bokornh & W‟ 8000.— 7000. — 46 000.— Fuchs o von Stamm. u1 0— 12600.—
Frankfurter Kursbericht vom 19. März
 Ganz, Ludwig. Mainz 
Geiling & Cie... 
Gelſenkirchen Gußſtahl. 
Goldſchmidt Th. 
Greffenius. Maſchinen Stamm 
Gritzner Maſchin. Durlach ... 
Gummiw. Peter ....... 
Hammerſen (Osnabrück). 
Hanfwerke Füſſen ...." 
Heddernheimer Kupfer. 
Henligenſtaedt, Gießen. 
Hilpert Armaturen . .. 
Hindrichs=Auffermann. 
Hirſch Kupfer u Meſſ..... .. . 
Hoch= und Tiefban .........." 
Höchſter Farben ............ 
Holzmann, Phil. .... 
Holzverk Induſtr. . .." 
Hotel A.=G., München. 
Hydrometer Breslau. .. 
Junghans Stamm. . . . 
Karlsruher Maſchinen .. . . . . . 
Klein, Schanzl. & Becker ..... 
Konſervenfabrik Braun ..... 
Krauß + Co., Lokom. . . . 
Lahmeyer & Co. ....." 
Lech Augsburg .. 
Lederw. Rothe ...." 
Lederwerke Spicharz 
Löhnberger Pühle ......." 
Lüdenſcheid Metallw ......." 
Lux’ſche Induſtrie ... 
Mainkraftwerke Höchſt 
Mequin, Butzbach . 
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. 
Meher, Dr. Paul. 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 
Moenus Stamm.. 
...... 
Motorenfabr. Deutz ........." 
Motorenfabrik Oberurſel ..... 11900.— 
Reckar ulmer Fahrzeugwerke 
Neckarwerke Eßl. Stamm..... 
Niederrhein Lederfabr. (Spier) 
Oleawerke Fran jurt a. M. .. 
Pfälz. Nähm., Kahſer ........" 
Philipps A.=G......... . . . . 
Porzellan Weſſel ..........." 
Reiniger. Gebbert & Schall 
Rhein. Elektr Stamm. 
11500.— Rhein Maſch. Cahen=Leudesdff. 
Metall Vorzüge 
Rhenania, Aachen ..." 
Riedinger Maſchinen 
Rückforth, Stettin. 
Rütgerswerke 
Schleußner (Frankfurt a.! 
Schneider & Hanau 
Schnellpreſſen Frankent 
23 006 — Schramm Lackfabrik. 
Schuckert Elektr. (Nürnberg) 
Schuhfabrik Berneis=Weſſel
3. 500.—
13250.—
11 503.—
9900. —
5900.—
114 000.—
19 000.—
7500 —
66 00.— 14 500.—
33 000.—
13000.—
12 4.0.—
z100.—
5200.—
17900.—
7500.—
161004.— 12400.— 10 100.— 20 000.— 20 000.— 10 000.— 9500.— 13 000.— 5000.— 5000.— 20 000.— 22 030.— 6000.— 5300.— 7500.— 6500.— 7700.— 7620.— 21 070 — 10 800.— 10200.— 110300.— 9000.— 7200.— 24 200.—
11000.—
9200.—
25 000.—
13600.—
0560.—
12000.—
15 100.— 26 750.—
10 000.—
9200.—
20 / 10.—
12 000.—
14 000. —
11000.—
15 000.— 13000 — 13000 — 21300.— 20 106.— 15 000 — 20800.— 22500.— 6100.— 5600.— 11900.— 11000. 11000.— 11500.— 12000 — 11506.— 33000.— 33060.— 12.500.— 20 000—
 Schuhfabrik Herz 
Schuhf. Leander Offenbad 
Seilinduſtrie Wolff 
Sichel & Co., Mainz ......" 
Siemens Elektr. Betriebe ...." 
Siemens Glasinduſtrie ......." 
Siemens & Halske ........." 
Süddeutſche Immobilien .... 
Thüringer eleft. Lief=Geſ., Gotha 
Uhrenfabri Furtwängler .. 
Beithwerke in Sandbach ....." 
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 
„ Gummifabr „Bln.=Frrf. 
„ Pinſelfabr. Nürnberg .." 
„ Ulrramarin . . . . . . . . . . ." 
„ Zellſtoff Berlin. . ... .. 
Bogtländ. Naſch. Borzüge. ... 
Stümme... 
Voigt & Haeffner Vorzüge .... 
Stämm 
Boltohm Seil. 
Wayß & Freytag. 
Wegelit Rußfabrik 
Zellſtoff Waldhof Stamm 
Zuckerfabr. Waghäufel 
Frankenthal 
Heilbronn. 
Offſtein. 
Rheingau ......" 
Stuttgart
 Transport=Aktien. 
Schantung E. B. 
Süiddeutſche Eiſenbahn=Geſ. 
Hapag (Paketfahrt) 
Nordd, Lloyd 
Oeſterr. Ungariſche Staatsbahn 
Annotierte Aktien. 
Beckerkohle ................." 
Beckerſtahl 
......... 
Benz. 
........ .. ....... 
Brown Boveri ............." 
Cont. Handelsbank .........." 
Hanſa Llohd .............." 
Inag 
........... .. 
Kabel Rheydt.............." 
Karſtadt R. 
..." 
Petroleum, Dtſche. 
Naſtatter Waggon 
Stöckicht=Gummi 
......! 
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ..." 
Ufa Film 
......
 16 3. 
8000.- 
850l. 
11750 — 
4400.— 
46 000— 
4450.— 
10300.— 
8000 — 
32 500.— 
2,500.— 
21 00.— 
10 100.— 
18 500.— 
120 300 — 
10 100.— 
1509.— 
85!. 
6500.— 
9700.— 
21000.— 
10300.— 
40 000.— 
18500.— 
10800.— 
11000.— 
10 7. 0.— 
11400.— 
— 
10500.—
 3 000.— 
13 000.— 
12 000. 
Bü0B.— 
1400.— 
6500.— 
12500.— 
18004.— 
2700 — 
28000 
6000.— 
5509.— 
8500.—
 Darmſtädter Verte. 
Bahnbedarf 
Dampfkeſſel Roöberg... ... 
Helvetia Konſervenfabrik. ..." 
Gebr. Lutz 
... 
Motorenfabrik Darmſtadt .. 
Gebr. Roeder 
Veluneth & Ellenberger .....
 1000 
20 10 
1000 
720 
630 
950 
210 
32 0. 
800 
10 
1100 
1120 
170
 6z2 
366 
2300
 1100 
1204 
1201 
750 
M 
17 M 
250 
40
Nachfr. An
 6 195.— 
8995.— 
10 650.— 
32345.— 
8000.— 
9500.— 
20000.—
 650 
9‟ 
1200 
30 04 
100 
1150
 Bankgeschaft 
Fe 
precher 1308, 1309
 11—DWer 2FTT 
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
 Darmstadt 
1 Luisenplatz 1
Rummer 28.
 Das ewige Feuer. 
Roman von H. Richter. 
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin. 
(Nachdrnck verboten! 
Neuntes Kapitel. 
In Tiflis gärte es unter der Oberfläche. Die Häuſer im 
tientaliſchen Stadtteil lagen verſchloſſen und geheimnisvoll 
ie immer da, kein Fenſter ſah nach der Straße hinaus und die 
üren ſchienen nie geöffnet zu werden. Aber hinter den Türen 
blich es hin und her, es wiſperte um die Mauern. Durch 
            ge=
eimnisvolle Gänge ſchlich es von Haus zu Haus. Wände 
            dreh=
n ſich lautlos in unſichtbaren Angeln, Stufen hinauf und 
rab, Fackeln, leiſe Worte. Eine Macht war am Werk, die der 
ewalt der bolſchewiſtiſchen Machthaber ſpotkete. 
Im Regierungspalaſt im europäiſchen Viertel ſaßen die 
ommiſſare wie auf Kohken. Man ahnte etwas, aber man 
nnte es nicht greifen, man wußte nicht einmal, was dieſes 
Es” war. Die Orientalen konſpirierten, einflußreiche 
            Mit=
lieder aller georgiſchen Familien waren wieder in Tiflis 
            auf=
taucht und hatten Perſien heimlich verlaſſen. Man wollte 
            zu=
reifen und überſchwemmte Tiflis mit einem Heer von 
            Geheim=
genten. Hausſuchungen waren auf dem Awlabar an der 
agesordnung, aber man fand nichts. Die Häuſer waren leer, 
nd die geheimnisvollen Gänge öffneten ſich den Ruſſen nicht. 
jie beklopften die Wände, krochen auf dem Boden herum, 
            horch=
nund unterſuchten, aber immer erfolglos. Schloß ſich aber die 
ür hinter den Wächtern, dann gingen die Mauſelöcher wieder 
uf und die ununterbrochenen Beratungen wurden fortgeſetzt. 
ie Regierung ſperrte die Grenzen, doch die Gruſinier lachten. 
Ver wollte ihnen den Weg verlegen? Immer wieder wurden 
ie Poſten irregeführt, ſie ſtürzten an ſchroffen Stellen ab, man 
und ſie ertrunken im Fluß, oft mit einem Meſſer im Rücken, 
je aber faßte man den Gegner.
Daruſtädter Zagblntt, Dienstag, den 20. März 1923.
Eeite 7.
 Was die Gewalt nicht erreichte, das bewirkte das Gold und 
edle Steine, mit denen man nicht kargte, wenn es darauf ankam, 
Freunde in den Reihen der Truppen zu gewinnen. Keiner 
traute dem anderen mehr. Standen zwei irgendwo auf 
            ein=
ſamem Poſten, dann fürchtete der eine den anderen mehr als 
die dunkle Ungewißheit, die um ihn lagerte und die mit ihren 
weſenloſen Tatzen nach ihm griff, die ihn einhüllte in einen 
Mantel des Entſetzens. Wer war der Genoſſe? Geſtern hatten 
ſie noch zuſammen gegeſſen und getrunken, aber zwiſchen dem 
Geſtern und dem Heute lag eine Nacht. Wo war er in der 
Nacht? Hatte er nicht heimlich das Lager verlaſſen, ſich 
            vorſich=
tig durch die leeren Straßen geſchlichen, um an verborgenem 
Ort neue Dienſte zu nehmen? 
Mancher Poſten kehrte nicht wieder, aber durch den freien 
Paß zogen dunkle Geſialten und ſchleppten Waffen aus Perſien 
über die Grenze. 
Die Kommifſare in Tiflis ſchäumten. Genügten Poſten 
nicht, ſo würde man Schwadronen ſtellen. Doch die 
            Schwadro=
nen wurden zerfetzt, nur die Stützen der Regierung, die 
            Chine=
ſen, blieben, die anderen — man war keines Mannes ſicher. 
Von Haus zu Haus liefen die geheimen Gänge, von Dach 
zu Dach konnte man ſpringen, menſchenleer lagen die engen 
Straßen und hinter den Mauern rang ein Neues ſich hindurch 
zum Leben. 
Eiſchat Tſcherſchwendice war in Tiflis eingetroffen, auch 
ſie hatte den Weg über die perſiſche Grenze gefunden. Keiner 
hätte wohl mehr die elegante Weltdame in ihr erkannt, als ſie 
ſich in der Nacht in Männerkleidung durch die Poſten der 
            Sow=
jets ſchlich. In den uralten feſten Sitzen der Georgier hatte ſie 
auf ihrer Reiſe mit den Stammesgenoſſen verhandelt. Von 
Burg zu Burg ging heimlich die Kunde: „Der Tag iſt 
            gekom=
men” Im Schutze der Nacht kamen ſie zuſammen, in Eriwan, 
in Kars und Ardechan. Hoch oben hatten ſie geſeſſen an den 
Uſern der wilden Kura und überall hatte Eiſchat dasfelbe 
            ge=
ſagt: Haltet euch bereit, es iſt Zeit! In kleinen Trupps waren
 die Georgier mit ihren Getreuen durch das Gebirge gezogen, 
und die orientaliſche Stadt von Tiflis hatte ſie verſchluckt. Sie 
brachten ihre Säbel, ihre Flinten und ihre Revolver mit, aber 
damit noch nicht geuug, moderne Waffen, ſeit Jahren für dieſen 
Tag verſteckt, wurden zuſammengetragen, Maſchinengewehre, 
Flammenwerfer, an heimlichen Stellen ſtanden ſogar Geſchütze. 
In der Europäerſtadt lagen die Schwadronen der 
            Sowjet=
truppen und ſchickten ihre Patrouillen nach dem Awlabar. 
Kamen ſie in größerer Zahl, ſo fanden ſie leere Straßen, aber 
mancher einzelne Mann verſchwand und ward nicht mehr 
geſehen. 
Doch nicht nur hier bereitete ſich den Sowjets das 
            Verhäng=
nis. Die Kornkammer Rußlands, das Gebiet der unteren 
Wolga, litt unter der Dürre, die Städte wurden nicht mehr 
            aus=
reichend verſorgt, auch der Bauer fand nicht immer mehr, was 
er brauchte. 
Die Verzweiflung ergriff die Maſſen, ſie verhandelten 
Haus und Hof um ein Pferd und den Wagen, auf den ſie ihre 
Habſeligkeiten aufluden, um nach Weſten zu fliehen. Die neuen 
Herren wurden ihres Beſitzes nicht froh und manches Dorf lag 
verlaſſen und verödet da. Durch die vertrocknete Ebene aber 
wälzte ſich ein Volkshaufen auf Moskau zu. Die Peſt wütete 
unter den Naſenden, aber keiner dachte an den anderen. 
Treue Truppen der Sowjets, Letten und Chineſen, 
            ſtemm=
ten ſich den Maſſen entgegen. Rückſichtslos gingen ſie mit der 
Waffe vor, aber nichts half. Sie trugen heimlich in der Nacht 
die Peſtkranken und die Toten in das Lager der Truppen, die 
Seuche griff um ſich, das Eutſetzen faßte die Soldaten, ſie flohen 
mit und wurden der Vortrupp, dem man von Moskau aus neue 
Truppen entgegenwerfen mußte. 
Eine zweite Völkerwanderung bog nach Süden ab und 
näherte ſich den Republiken des Kaukaſus. Aber es waren nur 
ſchwächere Scharen. Aus den Gebieten von Kuban und Terek 
zogen ihnen Koſaken entgegen und lenkten den Zug ab. Die 
Gefahr für den Kaukaſus ſchien abgewendet. (Fortſ. folgt.)
 Stellengeſuche 
O
 ängere Stenotypiſtin 
usgebildet in 
            Steno=
graphie, 
            Schreib=
taſchine und Buck 
ührung, ſucht al 
April oder ſpäte 
Stelle. Angeb. und 
V 101 Geſchſt. (*7652 
wünſcht 
19. Fkl. Stellung, 
Lebenm. pd. Kurzw.= 
Branche bevzgt., evtl. 
uch Mith. im Hausl 
Lng. unt. W 84 an 
ie Geſchſt. (*
 Filialleiterin 
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. März 1923.
Nummer 78.
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Stiftſtr. 42, I. (27637
 Buchen, Eichen und 
Kiefern, alte Fillung 
liefern preiswert 
Gebr. Friedrich 
Ahaſtraße 8 
64 
Tel. 1647.
 MOTAL HIAI EIIE 
SDie Königl. Englische Postdampfer-Linie 
gegr. 1839
 Regelmissiger beschleunister Fost-, Passagier- und Frachtdampferdienst 
Hamburg-New Vork 
Postdampfer „Orduna‟ 
28. März 1923
Postdampter „„Ohio‟‟
3. April 1923
 A Diese Dampfer besitzen vorzügl. Einrichtungen für Passagiere in der 
Kejüteu 3. Kl.—Fahrpreis: Hampurg-Southampton Kabine u. 2, Kl. &5.— 
Brasilien-La Plata 
von Bouthampton 
Postdampfer „„Avon‟ . 23. Märr / / Postdampfer „Almanzora”” 6. April
 Regelmäßiger Frachtdampfer-Dienst von Hamburg nach 
Westindien-Westküste Amerikag 
Nähere Auskunft erteilen:
 G. m. 
ROTAL MAIE HINE H.HI. 
(UV,146 
sowie deren Agenten 
in Mannheim: Reisebüro Harl H. Pournter, Mannheim C. 3 12 
„ Franklurt a. M.: J. Bchottenfels & Co., Bethmannstr 54 
Tel.-Nr Hanza 3385 
Hendschels Reisebüro, Schillerplatz 3, Tel.-Nr. Hansa 5873/4 
M Lenderungen vorbehalten. E9
 Bekanntmachung. 
Der ſtädtiſche Verwaltungsbericht 
für 1919 und 1920 liegt von Mittwoch, 
den 21. d8. Mts. ab, während der Friſt 
von einer Woche im Stadthaus, Zimmer 
Nr. 39, zur Einſicht offen. Zur gleicher 
Zeit liegen in den Räumen der 
            Stadt=
kaſſe deren Handbücher zur Einſicht offen, 
da mit Genehmigung des Miniſteriums 
des Innern für die genannten Jahre 
ſtechnungen nicht, zu ſtellen ſind. 
            Wäh=
rend der Offenlegungsfriſt kann jeder 
Beteiligte von dem Verwaltungsbericht 
ind von den Handbüchern Einſicht 
            neh=
men und ſchriftliche Bemerkungen dazu 
(st2328 
bei mir einreichen. 
Darmſtadt, den 17. März 1923. 
Der Oberbürgermeiſter.
 Montag, den 26. März ds. Js, 
vorm. 10 Uhr, werden im Ebeiſtädter 
Gemeindewald, Forſtort Klingsackertanne, 
13 Stück Kief.=Stämme Kl. I — 28,70 fm 
29 
„ II —36,29 , 
„ III — 49,00 „ 
30 
„ IV— 8,17, 
16 
ffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle 
verſteigert. Die Zuſammenkunft der 
Steigerer findet an der Schirmſchneiſe 
(Halteſtelle der elektr. Straßenbahn) ſtatt. 
Nähere Auskunſt erteilt Förſter Kirſchner. 
 
Eberſtadt, den 16. März 1923. 
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt. 
Schäfer. 
2308
  
 (Gemeindewa d Ober=Ramſtadt.) 
Donnerstag, den 22. Mirz 1923, 
vorm. 9 Uhr anfangend, werden im 
Forſtort Fichelberg verſteigert: (2309 
Stämme: Buchen Kl. I, 1 — 1,58 fm 
„ II, 3 — 3,53 
„ III, 17 — 18,98 „ 
IV, 16 — 12,85 „ 
V, 1— 0,34, 
Eichen , II. 1— 091 , 
„III. 2— 2,46, 
IV. 25 — 19,00 „ 
V. 13 — 6,60 
VI, 5— 1,61, 
Kiefern II, 2— 3,25 
III, 85 — 77,06 
IV, 53 — 29,51 , 
Lärchen, V, 41— 7,58 , 
Lärchen=Derbſtang. Kl. I, 16 — 1,35 
„ I, 11— 1,39 
Fchten= 
Zuſammenkunft der Steigerer im 
            Forſt=
ort Fichelberg am Eingang zum Brü 
kenweg. 
Ober=Ramſtadt, den 17. März 1923. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei. 
Rückert.
 Verſteigerung. 
Zum Oſterputz 
nächſten Donnerstag, 22. März, vorm. 10 Uhr, 
Marienglatz=Kaſerne am Haupteing, links
 Zillige Sei 
Ia Haushaktungs=Seife 
200 Gramm=Doppelſtück Mk. 
Echte Flammers Seife 
200 Gramm=Stück Mk. 
Ermels Blitzblank Putz=Sand 
Paket — Mk. 10. 
10 Pakete — Mk. 300.- 
Perſil, Thompſon,Flammers Seifenpulver 
Stärke, Henkels Bleichfoda uſw.
 AllerFein 
74585 
Tafel=Margarine 
1e Natne 
wie fri 
bstter, Zag=Bpreis 
Fel Mk. B000. 
Hchlinks Palmin: Eſtol
 U. a. 1 vollſt. gutes Beit mit Oberbett, 
1 Sitzbadewanne, 3 Rohrſtühle, 1 nußb. 
Ausziehtiſch, 2 Pfeilerſpiegel, 1 1tür. 
Fleiderſchrank, 2 ſeidene Damenkleider. 
Ferner 1 ſehr ſchönes Bertiko (nußb.), 
1 ſehr ſchöne Plüſchgaenitnr (Sofa mit 
6 Stühlen), 1 gold. Damenuhr, 1 ſilberne 
desgleich., 1 gold. Vorſtecknabel mit Perlen 
und Brillanten, 1 vergold große 
            Hals=
kette, 1 Broſche, 22 geſchliffene 
            Wein=
gläſer, 1 Kaffeemaſchine, 1 
            Kinderklapp=
wagen, 1 Sparherd. Feſt neue moderne 
Schreibmaſchine. 
Die Goldſachen können vorher auf meinenn 
Büro angeſehen und event, freihändig ver= 
2330 
kauft werden. 
Darmſtadt Hch. Hilsdorf 
Waldſtr. 3 Amtsgerichtstarator.
 Verſand nach allen Stadtteilen! 
Miott Lanban 
Mathildenplatz 1 asss Telephon 116
 Pferd= 
Berſteigerung. 
Donnerstag, den 22. d. M., nachm. 
2 Uhr, verſteigere ich in dem Hauſe 
6 Luisenstrasco 6 
1 braunen Wallach 
Raſſepferd, etwa gjähr., ſotter Sänger. 
Darmſtadt, den 19. Tärz 1923. 
Eaab 
Amtsgerichistaxater,
 Freitag, den 23. März 1fd. Js., 
vormittags o Uhr anfangend, 
            wer=
den in Forſtort Forſtbühl und 
            Schweizer=
ſoch öffentlich verſteigert: 
150 Rm. Buchen=Scheit 
Akazien= „ 
Kiefern= 
25 „ Buchen=Knüppel 
 
Eichen= 
Kie ern= 
Buchen=Stock 
81 
 
Eichen 
1050 Stück Buchen=Stamm=Wellen 
1100 
„ =Aſt=Wellen. 
Zuſamwenkunft Kreisſtraßenach Ober, 
Beerbach am Eingang des Waldes. 
Nieder=Beerbach, den 18. März 1923. 
Heſſ. Bürgermelſterei Nieder=Beerbach. 
(232* 
Pritſch.
 Verdingung. 
Für den Neubau eines Offiziers= 
Kaſinos in Gonſenheim ſollen die 
untenſtehenden Arbeiten im öffentlicher 
Wettbewerb vergeben werden. Die 
            Ver=
dingungsunterlagen liegen in der Kanz 
lei der Bauabteileng des 
            Reichsveimö=
gensamts Mainz=Stadt, Münſterplatz 2, 
I., in der Zeit von 9— 12 Uhr vormittags 
und von 2—5 Uhr nachmittags zur 
            Ein=
ſicht auf, bezw. können gegen Erſtattung 
der Herſtellungskoſten dort bezogen 
            wer=
den. Auswärtige Bewerber können ihre 
Angebote in doppeltem Umſchlag der 
hieſigen Poſtſperre wegen nach dem R. 
V. A. Wiesbaden, Rheinbahnſtr. 5, 
            ein=
ſenden. Zur Vergebung gelangen: 
Schreinerarbeiten und Glaſeraxbeiten. 
Die Angebote ſind verſchloſſen mit 
der Aufſchrift: „Angebot für 
            Schreiner=
arbeiten Offizier=Kaſino Gonſenheim” 
bezw. „Angebot für Glaſerarbeiten Offiz.= 
Wohnungen in Gonſenheim II. Folge‟ 
ſpäteſtens zum Mittwoch, den 4. Aprl! 
1923, vormittags 10 Uhr, das Angebot 
für Schreinerarbeiten und 10,05 Uhr das 
Angebot für Glaſerarbeiten einzureichen, 
woſelbſt die Eröffnung der einzelnen 
Angebote ſtattfindet. 
(72310 
Zuſchlagsfriſt 10 Tage. 
Mainz, den 12. März 1923. 
Reichsvermögensamt Mainz=Stadt.
 Verſteigerung. 
Donnerstag, den 22. März, 
            nach=
mittags 1/,3, und Freitag, vorm. 
1 10 Uhr und nachm. /„3 Uhr 
            be=
ginnend, verſteigere ich wegen 
            Auflö=
ſung eines Wirtſchaftsbetriebes und eines 
daushaltes in meinem Lokale (2324 
9 Ernſt=Ludwigſtr. 9 
nachfolgend verzeichnete Mobilien gegen 
Barzahlung: 
 
1 Büfett, nußbaum; 
1 Schlafzimmer, Satin, beſtehend 
aus 2 Betten mit Seegrasmatratzen, 
1 Waſchkommode, 1 Nachtſchrank; 
1 Schreibtiſch, Diplomat, eiche mit 
engl. Zügen, 2 kleine Büchergeſtelle, 1 
Kleiderſchrank, nußbaum, 1 Kleiderſtock, 
Kleiderhaken, 1 Sofa, 36 Stühle, 1 
Konſol mit Marmorplatte: 
1 Gläſerſchrank, 1 Muſikſchrank, 
6 Wirtstiſche, 1 Spültiſch mit 
            Zink=
einſatz, 1 Tiſch mit Zinkbeſchlag, 1 
Wandpult, 1 Ladenkaſſe, 25 Römer, 
2. Weingläfer aller Art, Steinkrüge, 
2 Einmachſäßchen, 1 Korkziehermaſch., 
1 Bowle, Kühler, 1 Seil; 
1 Küchenſchrank, 1 Tiſch, 1 
            Waſ=
ſerbank, 1 Topfbrett, 2 Stühle, 1 
            Eis=
ſchrank, 1 kl. Füllofen, 1 Gasheizofen, 
1 Gasherd, 1 Sparherd, buntes 
            Tiſch=
zeug; 
nußb., tadellos 
1 Klavier, erhalten; 
1 Schreibmaſchine, Mignon, mit 
2 Farbbändern, Kaſten und allem 
            Zu=
behör, 1 Grammophon mit Platten: 
1 vierrädr, Handwagen, 
            Trag=
kraft 10 Zentner; 
1 Flügelpumpe mit Rohr. 
Beſichtig.: Mittwoch von 2—5 Uhr. 
Darmſtadt, den 20. März 1923. 
Raaß 
Amtsgerichtstaxator.
 Dennerstag, 22. März. 
von 9 Uhr ab 
Bollitäudige 
Schloſſerei= 
Einrichtung 
ganz od. geteilt, 
            meiſt=
bietend geg. bar zu v1 
SihlofſereiAug. Gwald 
7711 
Arheilger
 Borteilhafter 
Einkauf! 
Bluſenfanel!, ſchöne 
Streif., Koſtämſtoff 
äußerſt preiswert, 
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Kleider in vielen 
aparten Streifen, 
Seidentrikots, für 
Jumper paſſend, in 
ſerſchiedenen Farbei 
äußerſt billig zu 
            ver=
kaufen E. Mayer, 
Orangerie=Allee 17, 
St. kein Laden).
 4.- T. 4b heute der Grossfim 
Luise Willerm 
Schauspielin 7Akten Hauptdarsteller, 
Lil. Dagover, GertrudWe ker, Rein. 
hold Schünzel u. Paui Hartmann 
Die Dame. Lnstsdiel in 2 Akten. 
R.-T. John Harrison 
Geheimnis d. Fakirs. (2337 
Die letzte Nacht d. Dora Fiametta. 
Als Einlage: Aodogr Eude.
 Mod. Jumper 
darb.), geg. 
wz. tauſch 
Damenuht geſucht. 
Angebote unt. W 88 
Geſchäftsſtelle. (*7614 
Weißbinder= 
* Lackierarbeit 
wird bei billiger 
            Be=
rechnung 
            angenom=
men Nieder=
            Ram=
ſtädterſtr. 20, pt. (27638 
Baſche 
3. Waſchen u. Bügeln, 
ſow. Vorhänge werd. 
angenommen 
Mathildenplatz 11 
Vdh., 1I. 
Künſtliche Gebiſſe 
werden noch vor Oſtern 
fertig geſtellt. 
Repar, in einem Tage! 
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Markt 4 
(Fiſchhaus Fertig). 
Dame, Mitte 30er, 
mit 3 Zimmeruohng 
wünſcht Beamten od. 
Geſchäftsmann zwecks 
deirgt kennen zu 
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W 107 Geſchſt. ( 7301 
Oſterwunſch. 
Zwecks Ehe möchte 
im Hausalt bewand., 
gutſit. Fräulein mit 
eigenem Heim 
            ge=
bildeten Herrn von 
gedieg. Charakter, zw. 
35—40 J., kennen 
lernen, der ſich 
            eben=
falls treuen Lebens 
und Wandergenoſſen 
gemütlich. Heim hat. 
Verſchw. unbed. 
            zut=
geſichert. Zuſchr. u 
W 110 Geſchſt. erber. 
Anonym zwecklos! (*"
 Ich verſchenke 
nichts, aber da ich die 
Puenebrordtensherasgeſeht 
abe, kaufen Sie 
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Pfd. 500.— Mk. 
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Pfd. 14:65 Mk. 
Bismarckhe inge 
Stück 200 Mk. 
PrimgSalzheringe 
Stück 200 Mk. ( 
Ne 
Samt, Satat. 
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kaufen Sie immer in der (*762 
Erſten Darmſtädter 
OelFentrale 
wüinſcht u. Sinn für Luiſenſtr. 40 (nächſt Eliſabeihenſtr. 
Joh. Goergens.
 Schweſtern=Broſche 
(tveiß. Kreuz in 
            grü=
nem Feld) verloren. 
Bitte abzugeben in 
Siadtkranuenhaus. (27 
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Abzugeb. geg. Bel. 
Wiikeimſtr. 23, II (272 2
 Parterre 
werden zu äußerft günſtigen Preiſen folger 
Gegenſtände verkauft: 1 fabrikneue Kay= 
Schreibmaſchine, 1 faſt neuer Kaſſenſchr 
init durchgehender Tür, Treſor u. Geldſchr 
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und Außengewinde, 1 Rolle Zeichenpapie 
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zimmer=Stühle (Barock, eiche roh), 1 große 
Poſten gewöhnliche neue Stühle, ganz b 
ſonders billig, 6. kleine Tiſche mit Kun 
marmor für Reſtauration oder Caf 
geeignet, 1 ztveifl. Gasherd; für Schul 
geſchäfte 1 Poſten Schuhſchemel in Eich 
mit Polſterſitz, 1 neue eichene Bettſtelle 
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Poſten Herrenbüſten.
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das Pfund zu 5400 Mk. 
Wienerſtraße 70, H., 2. Stock
 Kahlert= 
Kapper, ſtraße 31
 Feinſtes Tafeldl echossen 9. 2000. 
Kokosfett blütenweiß „.Pfd. M. 2700. 
Friſche Tafelmargarine m. 3200.— 
la Vollkorn=Reis .... Pf. 950.- 
Schöner Suppen=Reis. Pf. 800.— 
Hischkaffeem. 132 Boanenkufk 
Solange Vorrat reicht . . . perPfd. Mk. 4000
 Prima Kahao, loſe, 14 Pf. M. 800. 
Haferflacken, loſe, Pfd. M. 1000. 
Zum Füttern: Kleie, Mais und Gerſte
Kappel,
 Kahlertſtraße N:. 31 — 
Ecke Narensſtr. Tel. 2335, 2