Darmstädter Tagblatt 1923


17. März 1923

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
186. Hahrgang
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Nummer 75

Samstag, den 17. März 1923

Einzelnummer 175.00 Mk.

Warnung vor Ausſchreitungen.
Berlin, 16. März. (Wolff.) Zwiſchen dem Auswärtigen
ut und der interalliierten Militärkontrollkommiſſion hat
ihrend der letzten Wochen über die Beteiligung der franzöſi=
en
und belgiſchen Offiziere an den Kontrollverhandlungen
rſchiedentlich Schriftwechſel ſtattgefunden. Es gelang nicht,
Kommiſſion dazu zu bewegen, daß ſie dieſe Offiziere wäh=
ad
der gegenwärtigen kritiſchen Periode von der Kontrolle
nz zurückhält. Sie erklärte im Gegenteil, daß ſie in dieſer Hin=
t
die bis zum 15. März geübte teilweiſe Zurückhaltung jetzt
fgeben und jene Offiziere in vollem Umfange wieder an der
ßeren Kontrolle beteiligen wolle. Für den Beginn der kom=
inden
Woche ſind bereits verſchiedene Kontrollhandlungen an=
ſagt
worden, an denen ſich franzöſiſche und belgiſche Offiziere
teiligen werden. Die Reichsregierung iſt nicht in der Lage,
Kommiſſion an der Ausführung dieſes bedauerlichen Ent=
luſſes
zu verhindern. Es bleibt ihr daher nur übrig, noch=
als
mit allem Nachdruck darauf hinzuweiſen, daß auch die
inzöſiſchen und belgiſchen Kontrolloffiziere für uns nicht als
egane ihrer Regierungen, ſondern lediglich als Organe einer
teralliierten Körperſchaft zu gelten haben, in der auch die=
nigen
alliierten Hauptmächte vertreten ſind, die ſich an der
uhraktion nicht beteiligt haben. Jede Ausſchreitung gegen einen
eſer fremden Offiziere iſt geeignet, der Reichsregierung unab=
bare
außenpolitiſche Schwierigkeiten anzutun.

EU. Berlin, 16. März. Wie groß das Intereſſe an der
jage der Intervention im Auslande iſt, beweiſen am beſten die
hlreichen Preſſeſtimmen, die immer von neuem von unmittel=
r
bevorſtehenden Schritten der engliſchen Regierung oder der
utralen Staaten zu berichten wiſſen. Di= Diskuſſion wird faſt
sſchließlich vom Ausland allein geführt. Es muß demgegen=
er
erneut betont werden, daß von Verhandlungen nicht die
ede ſein kann, bevor nicht von Frankreich und Belgien die
äumung des Ruhrgebietes verbürgt wird. Der Pariſer und
r Londoner Preſſe gegenüber muß mit allem Nachdruck darauf
ngewieſen werden, daß vorläufig keinerlei Anzeichen dafür
rhanden ſind, die der Erwartung auf eine raſche Erledigung
s Abwehrkampfes an der Ruhr rechtfertigen könnten. Das
utſche Volk darf ſich nicht durch grundloſe Hoffnungen
ürbe machen laſſen, da der paſſive Abwehr=
ampf
ander Ruhr in abfehbarer Zeit alle ſeine Kräfte in
nſpruch nehmen wird.
Kein deutſcher Schritt.
FU. Berlin, 16. März. Zu den geſtern verbreiteten Pa=
ſer
Gerüchten über deutſche Interventionsbemühungen ſtellen
ſir nach Erkundigungen an zuſtändiger Stelle feſt, daß von
eutſcher Seite weder eine amtliche noch private Dimarche weder
* London noch ſonſt irgendwo erfolgt iſt. Die ganzen Inter=
entionsgerüchte
gehen anſcheinend, wie auch der Petit Pariſien
ugibt, auf einen Beſuch zurück, den der deutſche Botſchafter in
ondon, Dr. Sthamer, am Mittwoch im Foreign Office abge=
attet
hat. Hierbei habe es ſich um laufende Angelegenheiten
ehandelt.
England optimiſtiſch.
* London, 16. März. (Priv.=Tel.) In britiſchen Kreiſen
ſeſteht die Neigung, die Ruhrfrage infolge der letzten Ent=
bicklungen
etwas günſtiger anzuſehen, und zwar hauptſächlich
aus zwei Gründen: 1. die Deutſchen ſind abgegangen von der
llatten Weigerung, zu verhandeln ſolange die Franzoſen das
ſiuhrgebiet beſetzt halten. 2. Die franzöſiſchen Behörden haben
20s Gerede der Annektion, in dem ein Teil der Pariſer Preſſe
lis jetzt ſchwelgte, mißbilligt.
Die Times verweiſt heute auf die Schwierigkeit, die die deut=
che
Regierung haben werde, ſpontane Schritte zu unternehmen,
und auf die Befürchtung, daß ſie von ihrem Volke angeklagt
burde, als habe ſie diejenigen verraten, die den Franzoſen an
der Ruhr und ſonſtwo Widerſtand leiſteten. Die Times meint,
die deutſche Regierung werde wöglicherweiſe nach einem Mittel
Ausſchau halten, durch das Verhandlungen eingeleitet werden
konnten auf eine Art, die nicht als Eingeſtändnis der Niederlage
Eusgelegt werden könne. Die britiſche Haltung ſei jetzt ziemlich
Leſtimmt. Das Gefühl in den politiſchen Kreiſen Londons gehe
Lahin, daß die Deutſchen anerkennen müßten, es liege bei ihnen,
die Kugel der Verhandlungen ins Rollen zu bringen, indem ſie
Ein klares und beſtimmtes Angebot machten oder einen Vorſchlag,
um ihre Reparationsverpſlichtungen zu erfüllen. Die Haupt=
urſache
, daß bisher alle Bemühungen zur Löfung des Repara=
lionsproblems
vereitelt wurden, liege in dem ſtarken und nicht
Ungerechtfertigten Gefühl bei den Alliierten, beſonders bei den
Fkanzoſen, daß Deutſchland nie eine angemeſſene oder ehrliche
Anſtrengung gemaiht habe, auch nur einen Teil ſeiner Verpflich=
lungen
zu erfüllen, die es durch die Unterzeichnung des Frie=
densvertrages
auf ſich genommen habe. (Wenn die Erfüllungs=
Politik des Herrn Dr. Wirth nicht imſtande war, dieſes Gefühl
äl beſeitigen, ſo dürfte die Annahme berechtigt ſein, daß inner=
halb
der Alliierten böswillige Kräfte am Werke ſind, denen
Laran liegt, dieſes Gefühl mit künſtlichen Mitteln aufrecht zu
erhalten. Die Red.)
TU. Paris, 16. März. Von verſchiedenen, dem Quai
DOrfay maheſtehenden Blättern wird mit merkbaxer Abſicht be=
Dar, daß für Deutſchland nur ein Weg zur Aufnahme von Ver=
handlungen
offen ſtehe: der Weg über Paris. Dabei wird jedoch
zum erſten Male als die Adreſſe an die Deutſchland ſich wenden
Onnte, außer der franzöſiſchen Regierung auch die Reparations=
kommiſſien
genann

Bom Tage.
Wie wir hören, iſt die Rede des Reichsaußenminiſters berſchoben
worden, da der Gtat des Auswärtigen Amtes nicht vor Oſtern zur Be=
ratung
kommen wird.
Der baheriſche Landwirtſchaftsmiuiſter begab ſich geſtern nach Frank=
furt
, wo mit dem Reichsernährungsminiſter, den übrigen Miniſtern
und Referenten der beteiligten Staaten eine eingehende Beratung übeu
die Verſorgung des beſetzten Gebietes mit Lebensmitteln ſtattfinden
wird.
Der Preußiſche Staatsrat wird am 20. März wieder zu Vollſitzungen
zuſammentreten. Zur Beratung ſteht außer einer Reihe kleinerer Vor=
lagen
der Geſetzentwurf, betr. die Abänderung des Stempelſteuergeſetzes
vom 31. Juli 1895 und 26. Juni 1900.
Poinearé empfing geſtern den Vorſitzenden der Neparations=
kommiſſior
.
Nach einer Hovasmeldung aus Koblenz hat die Rheinlandkom=
miſſion
in zwei Ordonnanzen die Beſchlagnahme der als Sachlieferun=
gen
auf Reparationskonto beſtellten und bezahlten Waren angeordnet,
deren Liefevungen angeblich von den Fabrikanten verweigert werden.
Reuter meldet aus Waſhington: Die von Großbritannien erfolgte
eiſte Zahlung gemäß dem Schuldenfundierungsabkommen beläuft ſich
auf 4 128 000 Dollars. Die Geſamtſchuld hat ſich damit auf 40 600 000
Dollars vermindert.
Dollarkurs in Frankfurt am 16. März,
abends ga7 Uhr: 20850.

Hughes dementiert.
London, 16. März. (Wolff.) Reuter meldet aus Wafhing=
ton
: Hughes hat ein amtliches Dementi der Preſſemeldung,
wonach Großbritannien Vorſchläge für eine amerikaniſche Ver=
mitelung
zwiſchen Frankreich und Deutſchland in der Ruhrfrage
gemacht haben ſollte, veröffentlichen laſſen. (Aym. d. Red.: Von
einem offiziellen Angebot war niemals die Rede.)
Paris, 16. März. (Wolff.) Havas ergänzt in einer Mel=
dung
aus Waſhington die vom Neu=York Herald wiedergegebene
amtliche Erklärung des Staatsdepartements über ein angebliches
Erſuchen um Vermittlung zwiſchen Deutſchland und Frank=
reich
durch folgende Bemerkungen: In amtlichen Kreiſen herrſche
die Empfindung, daß Frankreich nicht geneigt ſei, Vorſchläge
irgend einer fremden Macht entgegenzunehmen, infolgedeſſen
komme zurzeit kein Vorſchlag in Betracht. Indeſſen beobach=
teten
die amtlichen Kreiſe die Lage mit großer Aufmerkſam=
keit
. Wenn ſich eine paſſende Gelegenheit böte, jrürden ſie ver=
ſuchen
, die Löſung zu unterſtützen. Bisher ſei der Regierung
von Wafhington amtlich nichts von Verhandlungen bekannt, die
angeblich zwiſchen Berlin und London ſchweben, und die zum
Ziele hätten, Frankreich eine Regelung vorzuſchlagen.
Törichte Hoffnungen.
Paris, 16. März. (Wolff.) Der Neu=York Herald ſchreibt
redaktionell: Nach hieſigen Informationen gut unterrichteter
amerikaniſcher Kreiſe in Paris ſeien Frankreich und Belgien
ebenſo beſorgt wie Deutſchland um eine baldige Aufnahme
der Reparationsverhandlungen, aber der erſte
Schritt müßte von Deutſchland kommen und werde auch
tatſächlich innerhalb 14 Tagen erfolgen. Staatsſekretär Hughes
ſei bereits davon unterrichtet worden, daß jedes Angebot von
Berlin von den Franzoſen in vollſtem Umfange auf das ein=
gehendſte
einer Prüfung unterzogen würde, vorausgeſetzt, daß
es die progreſſive Räumung des Ruhrgebietes in Betracht ziehe,
die von Brüſſel aus angekündigt worden ſei. Man halte es für
ſehr wahrſcheinlich, daß die Franzoſen einer Herabſetzung der
deutſchen Reparationsſchuld zwiſchen 12 bis 15 Milliarden Dol=
lar
zuſtimmen würden, vorausgeſetzt, daß England das Angebot,
die europäiſchen Kriegsſchulden zu ſtreichen, aufrechterhalten
werde und dieſes Angebot ergänze durch eine militäriſche Kon=
vention
, die die Sicherheit Frankreichs und Belgiens garantierte
gegen einen deutſchen Angriff, und auch Belgien ſich anſchließe,
daß ſehr beſorgt ſei wegen der Oppoſition ſeiner ſozialiftiſchen
Abgeordneten.
Sitzung der Reparationskommiſſion.
Paris 16. März. (Wolff.) Die Reparationskom=
miſſion
beſchäftigte ſich heute vormittag mit zwei Deutſchland
betreffenden Fragen, zuerſt mit ber von der deutſchen Regierung
aufgelegten Goldanleihe. Die franzöſiſche Delegation be=
ſtreitet
dem Deutſchen Reiche das Recht, eine ſolche Anleihe auf=
zunehmen
, da die Alliierten ein allgemeines Vorrecht in Deutſch=
land
beſäßen. Auf Vorſchlag des italieniſchen Delegierten
d’ Ameglio wurde die Frage wegen ihres Zufammenhangs
mit anderen Fragen dem juriſtiſchen Beirat der Reparations=
konuniſſion
zur Prüfung überwieſen. Die franzöſiſche Delegation
überreichte ferner eine Note, worin ſie feſtftellt, daß die deutſche
Regierung bis jetzt keinerlei Vorſchläge über das in Frankreich
auf Reparationskonto auszuführende Programm der öffentlichen
Arbeiten unterbreitete. Die franzöſiſche Delegation habe in die=
ſer
Hinſicht ſich alle ihre Rechte vorbehalten, wovon die Repara=,
tionskommiſſion Kenntnis genommen hat.
Franzöſiſche Vertuſchungsverſuche.
Wie aus Buer berichtet wird, iſt die Beſatzung außer=
ordentlich
bemüht, die deutſchen Ausſagen über die Vorgänge
der letzten Tage unwirkſam zu machen. In der geſtrigen Nacht
ſind mehrere deutſche Kriminalbeamte feſtgenommen worden.
Die deutſchen Zeugen, die auf der Kommandantur eingehend von
den Franzoſen vernommen wurden, weigerten ſich, ein in fran=
zöſiſcher
Sprache abgefaßtes Protokoll zu unterzeichnen, wenn
nicht ein ihnen bekannter Dolmetſcher das Protokoll überſetze.

Ausgewieſen ... . .."
Von
Albrecht Morath, Mitglied des Reichstags.
Das edle Frankreich beklagt ſich darüber, daß es weder bei
Verbündeten noch Neutralen rechte Anerkennung für die weiſe
Mäßigung finde, mit der es ſeit fünf Jahren Deutſchland, den
böswilligen Schuldner, behandele, daß dagegen deutſche Ver=
leumdungen
über franzöſiſche Raubgier, Mißhandlungen Wehr=
loſer
, Vergewaltigung von Frauen und Kindern uſw. uſw.
willig geglaubt werden. Armes, mißverſtandenes Frankreich!
Selbſt da, wo es ſtrafen muß, nimmt es Rückſicht auf die Ver=
hältniſſe
der Schuldigen. Oder iſt es enva keine Rückſicht, wenn
die franzöſiſche Juſtiz die vielbeſchäftigten Grubenherren und
Induſtriellen nur mit Geldſtrafen belegt und ihnen einen
allzu langen Aufenthalt in Gefängniſſen erſpart? Beweiſt s
nicht ein hohes Maß von Entgegenkommen, wenn man dagegen
Beamte mit hohen Geldſtrafen verſchont und ſich mit Zuchthaus=
ſtrafen
, Gefängnisſtrafen, oder gar bloß mit Ausweiſungen
begnügt?
Ausgewieſen das iſt das Schickſal der Beamten, die es
wagen, ihrem Dienſteid treu zu bleiben und ihren Vorgeſetzten
zu gehorchen. Kein Tag, an dem nicht die Preſſe lange Liſten
ausgewieſener Beamten in wahlloſer Zuſammenſtellung ver=
öffentlichen
kann, und doch wird nur ein Teil der Ausweiſun=
gen
öffentlich bekannt. Jedweder Beamte an leitender Stelle,
jeder, der als Vertreter eines leitenden Beamten in Frage
kommt, jeder, der irgendwie in Kaſſenſtellen oder Betriebsſtellen
verwendet wird, hat mit der Ausweiſung zu rechnen, hält ſein
Handköfferchen mit dem notwendigſten Bedarf bereit, und legt
Uhr und andere Wertgegenſtände ab, um den Franzoſen die Ar=
beit
zu erſparen, ſolche Dinge in Verwahrung zu nehmen. Die
franzöſiſche Soldateska hat eine gewiſſe Routine in Ausweiſun=
gen
. Um einen deutſchen Beamten feſtzunehmen, genügt ein
Kommando von ein bis zwei Dutzend weißen oder farbigen
Franzoſen, ſchwer bewaffnet natürlich, aber nicht einmal immer
von den Waffen Gebrauch machend. Ein paar Tage Haft folgen,
und dann wird der vorgedruckte Ausweiſungsbefehl dem Ver=
hafteten
ausgehändigt, der nun erſt erfährt, daß ſein Verbleiben
im beſetzten Gebiet die Sicherheit des franzöſiſchen Heeres be=
drohe
. Irgendwo auf der Landſtraße wird er mit ſeinen Lei=
densgefährten
zu irgendeiner Tag= und Nachtſtunde nach koſten=
freier
Fahrt auf requiriertem Militärauto ausgeſetzt.
Manchmal geht die Sorge um die Sicherheit der franzöſi=
ſchen
Truppen ſowpeit, guch Frau und Kinder bis zum Säugling
mit auszuweiſen. Das hat dann für die Truppen noch den Vor=
zug
, eine freie Wohnung mit Einrichtung zur Verfügung zu be=
kommen
. Ob die Ausgewieſenen jemals etwas von ihrer Ein=
richtung
wiederſehen werden, und wie ſie es wiederſehen wer=
den
, das wiſſen die Götter. Und es bleibt fraglich, was vorzu=
ziehen
iſt, die Ausweiſung aller Familienangehörigen, oder deren
Zurücklaſſung unter dem Schutz franzöſiſcher Truppen.
Wie geſtaltet ſich das weitere Schickſal der Ausgewieſenen?
Es iſt viel und leider mit Recht darüber geklagt worden, daß ſie
nicht ſofort die Fürſorge finden, auf die ſie Anſpruch haben. Es
ſind. Fälle bekannt geworden, in denen ausgewieſene Beamte
tagelang von einer Stelle zur anderen geſchickt worden ſind, bis
ſie Unterkommen und Geldmittel angewieſen erhielten. Das
ſoll nun endlich beſſer werden, und es iſt freilich die höchſte Zeit
dafür. Rings um das Gebiet des Kriegsſchauplatzes (wie man
mit dem franzöſiſchen Abgeordneten Reynaud das Ruhrgebiet
nun wohl nennen muß) ſind vorläufige Fürſorgeſtellen, von
Preußen eingerichtet worden, ſo in Münſter, Hamm, Arnsberg,
Limburg, Frankfurt a. M., und andere ſind im Entſtehen. Die
Hauptfürſorgeſtelle für Landesbeamte ſowohl wie für Reichs=
beamte
befindet ſich in Kaſſel. Man darf ſagen, daß die Geld=
verſorgung
der Ausgewieſenen jetzt in Ordnung ift. Schlimmer
ſteht es, wie nicht anders zu erwarten, mit ihrer einſtweiligen
Unterbringung. Eine gewiſſe Zahl von Vertriebenen hat bei
Verwandten Obdach gefunden, andere ſind in Beamtenerholungs=
heimen
untergebracht worden, andere wiederum müſſen, um ihre
dienſtliche Tätigkeit weiter ausüben zu können, an der Grenze
des Ruhrgebiets in geeigneten Dienſträumen ihr Lager auf=
ſchlagen
. Viel aber bleibt noch zu tun übrig.
Da haben mit erfreulicher Schnelligkeit die Berufsorganiſa=
tionen
der Landwirte eingegriffen. Reichslandbund, Bauern=
bund
und Bauernvereine ſtellen, ſo gut es geht, Räume zur Ver=
fügung
, und in großzügiger Weiſe hat der Verein Landaufent=
halt
für Stadtkinder ſeine über das ganze Reich verbreitete Or=
ganiſation
in den Dienſt der Sache geſtellt, um den Kindern der
Vertriebenen eine Notunterkunft zu verſchaffen.
Damit iſt längſt nicht alles Notwendige getan. Notzvendig
iſt, daß jeder Vertriebene ſich, wohin er auch kommt, von Liebe
und Verſtändnis umgeben fühlt. Guten Menſchen ſpricht oft
ein himmliſcher Geiſt zu, daß ſie fühlen die Not, die dem armen
Bruder bevorſteht. Solchen Menſchen auch in Amtsſtuben
wird es nicht ſchwer fallen, ſich, in die Lage der Vertriebenen
hineinzudenken und ihnen gegenüber das richtige Wort und die
richtige Tat zu finden. Unter den Ausgewieſenen darf nicht die
Stimmung aufkommen, der Goethes Dorothea erſchütternden
Ausdruck gibt, wenn ſie klagt: Nur ein Fremdling, ſagt man
mit Recht, iſt der Menſch hier auf Erden. Mehr ein Fremdling
als femals iſt nur ein jeder geworden. Was ihr Hermann in
ſeiner Antwort gelobt, das ſoll Gelöbnis eines jeden Deutſchen
ſein. Deſto feſter ſei bei der allgemeinen Erſchütterung.
Dorothea: Der Bund! Wir wollen halten und
dauern.
Das Eiſenbahnperſonal verjagt.
Münſter, 16. März. (Wolff.) Die Bahnhöfe Düſſel=
dorf
=Grabenbruch, Düſſeldorf=Lehrenfeld, Düſſelderf=Eller ſind
geſtern von den Franzoſen beſetzt und das deutſche Eifen=
bahnperſonal
verjagt worden. Die Amtsgebäude ſind von
den Franzoſen in Beſitz genommen worden; das Betreten der=
ſelben
wird den deutſchen Beamten verweigert.
Im Laufe des geſtrigen Nachmittags ſind franzöſiſche
Kavalleriepatrouillen im Bergiſchen Lande über Gum=
mersbach
nach Ründeroth und Osberghauſen vor=
geſtoßen
und haben ſich dort einquartiert. Gummersbach iſt
nicht beſetzt. Auf den Landſtraßen ſind Kontrollſtellen einge=
richtet
. Die Beſatzung von Lindlar und Engelskirchen ſpurde
am 14. März zurückgezogen.

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Seite 2

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 13. März 1223.

Franzöſiſch=belgiſche Beſorgniſſe.
Paris, 16. März. (Wolff.) Das Echo de Paris fährt in
dem bereits erwähnten Actikel fort: Die belgiſchen Politike

ſeit 1919, vergeblich angeſtrebt hätten. Theunis und ſeine Kolle=
gen
hätten ſich der Politik vom 11. Januar angeſchloſſen, weil
das Miniſterium von London falſch über die deutſchen Geſchäfte
denke. Man müſſe ferner zugeben, daß die Belgier in ſehr be=
rechtigter
Sorge nachgegeben hätten, mit Frankreich zu gehen,
um ihre nationalen Intereſſen zu verteidigen zu einer Zeit, in
der Frankreich im Hinterlaude des Hafens von Ant=
wverpen
operiere, indem ſie ſich vorgehalten hätten, daß kein
nicht wieder gut zu machender Bruch in die Entente gelegt wver=
den
dürfe. Deshalb gingen ihre ganzen Anſtrengungen darauf,
zu verhindern, daß der augenblickliche Riß ſich nicht vergrößere.
Die Franzoſen geben die volle Bggründetheit der in Brüſſel ent=
wickelten
Arguniente zu. Aber ceun mian ſie einmal zugelaſſen

1. Was die Sicherheit Frankreichs anbelange, ſo
ſei das belgiſche Volk noch diel mehr einer eventuellen Offenſive
Deutſchkands ausgeſetzt als das franzöſiſche. Vor 1914 hätte

zum underiieidlfehen Schiachtfeld beſtimmt. Dieſe Bemerkung
ſei in Brüſſel am Dienstag von einem Manne gemacht worden,
der eine wichtige Funktion bekleide.
In zweiter Linie ſei es das beſte Mittel, England und
Frankreichnäher zubringen, inden, das deutſche Pro=
blem
nicht in der gieichen Weiſe geſtellt werde wie vor dem 11.
Januar. Man müſſe voransjetzen, daß eine ernſte Löſung für
die Schwierigkeiten gefunden werde, die der Friedensvertrag
in ſo großer Zahl offen gelaſſen habe. England, von dem man
nicht verlangen werde, irgend eine direkte oder indirekte An=
nexion
anzuerkennen, ſondern nur die unerläßlichen Garantien

danken der Nuhrbeſetzung haben wir, ſo ſchreibt das Blatt, eine
militäriſche Zuſammenarbeit der Weſtmächte erwartet.
Degoutte peſſimiſtiſch.
Berlin, 16. März. Lady Asquith, die ſich gegenwär
tig im Ruhrgebiet aufhält, hatte, nach einer Meldung der
Voſſ. Ztg., eine längere Unterredung mit General De
goutte und dem Chef der Ingenieurkommiſſion. Nach den
Aeußerungen der Dame hätten dieſe Herren in unzweifelhaft
peſſimiſtiſcher Weiſe von der Zukunft geſprochen. Aus
ihren Worten ſei hervorgegangen, daß ſie ſich die Sache doch viel
einfacher gedacht hätten, und daß ſie ſich jetzt vor der ſchweren
Aufgabe ſähen, den durch den Einbruch verurſachten wirtſchaft=
lichen
Wirrwarr wieder in Ordnung zu bringen.
Auch beim Bergarbeiterverband in Eſſen war Lady Asquith.
Nach den Unterredungen mit Gewerkſchaftsführern ließ ſie ſich
einen Bergmann holen, der praktiſch unter Tag arbeitet, und
unterhielt ſich mit ihm etwa eine Stunde über alle Arbeitsder=
hältniſſe
und Zuſtände auf den Zechen. Auf ihre Frage, warum
jetzt die Arbeitnehmer und Arbeitgeber, zwiſchen denen doch ſonſt
ſchwere Gegenſätze beſtanden hätten, in einer Front ſtänden, ant=
wortete
der Bergmann, in der gegenwärtigen Zeit
ebeesnureine Front; und die richte ſich gegen die Ein=
dringlinge
. Der Arbeiter war der Ueberzeugung, daß die Fran=
zoſen
kaum einen irgendwie rationellen Betrieb auf den Gruben
bewerkſtelligen könnten.
Ein Rückzug?
Paris, 16. März. (Wolff.) Der Neu=York Herald meldet
aus Waſhington, es ſei keine Note oder ein Vorſchlag über
ein Vorgehen in der Ruhrfrage in Waſhington eingetroffen. Das
Statsdepartement beſtätigt jedoch, daß es von Frankreich inoffi=
ziell
Zuſicherungen erhalten habe, nach denen im Ruhrgebiet
Maßnahmen gegen eine unterſchiedliche Behandlung bei der Er=
hebung
von Abgaben getroffen ſeien. Die Franzoſen verſicher=
ten
, daß die doppelte Erhebung von Abgaben künftig ausge=
ſchloſſen
ſei, weiſen aber darauf hin, daß die deutſchen Firmen
über eine Ausfuhrbewilligung verfügen müßten. Dieſe Ausfuhr=
bewilligungen
würden auf Verlangen ſofort überreicht. Aber
die franzöſiſche Regierung lehne natürlich die Verantwortung für
Verzögerungen ab, wenn die deutſchen Firmen keine Ausfuhr=
beivilligungen
verlangten.
Die Unterdrückung der Wahrheit.
Buer, 16. März. (Wolff.) Die beiden von den Franzoſen
verhafteten Hauptzeugen des Attentats auf die fran=
zöſiſchen
Offiziere in Buer, der Gaſtwirt Sandmann und der
Bergmann Winking, ſind mit unbekanntem Ziele
weggebracht worden. Die deutſche Kriminalpolizei hat ihre
Ermittelungen eingeſtellt, da ihre Arbeit von der Beſatzungsbe=
hörde
vollſtändig verhindert wird.

Entgleiſt,
Ludwigshafen, 16. März. (Wolff.) Heute früh gegen
5 Uhr iſt ein von den Franzoſen geführter Perſonenzug kurz vor
der Station Oggersheim infolge falſcher Weichenſtellung
auf das Anſchlußgleis des Städtiſchen Gaswerks geraten. Das
Tor des Gaswerks wurde eingerannt und fünf mit Kohlen be
lndene Waggons aus den Schienen geworfen. Die Lokomotive
des Perſonenzugs iſt ebenfalls entgleiſt, außerdem ſind mehrere
Wagen des Perſonenzugs ſchwer beſchädigt worden. Eine Frau
wurde am Arm verletzt.
. Moers, 16. Mär= In der Nähe von Friemersheim
hat ſich ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignet. Ein
Militärtransportzug, in dem ſich Kaballeriſten und Pferde be=
fanden
, ſtieß auf einen leeren Güterzug, und zwar mit ſolcher
Gewalt, daß die Wagen ſich acht Meter übereinander türmten.
Eine Anzahl franzöſiſcher Soldaten und, wie es heißt, auch einige
deutſche Arbeiter, die den Franzoſen in landesverräteriſcher
Weiſe Hilfe leiſteten, ſowie diele Pferde wurden getötet oder
ſihwer verletzt. In den Kruppſchen Werken in Rheinhauſen wur=
den
die Toten und Verſundeten untergebracht. Die Uinfalls=
ſtätte
wurde in großem Umfange abgeſperrt, ſo daß es ſchwer iſt
näheres zu erfahren.
Neue Verurteilungen.
Münſter, 16. März. (Wolff.) Der Bürgermeiſter von
Lünen wurde vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Caſtrop zu
vier Wochen Gefängnis und einer Million Mark
Geldſtrafe verurteilt, weil er ſich ſeinerzeit geweigert hatte
Lichtanlagen für die franzöſiſchen Beſatzungstruppen legen zu
laſſen.
Witten 16. März. (Wolff.) Der Oberbürgermeiſter
Laue aus Witten wurde dom franzöſiſchen Kriegsgericht in
Stockum zut einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die Be=
ſtrafung
erfolgte, weil der Bürgermeiſter ſich mit großer Ent=
ſchiedenheit
geweigert hatte, den Befehlen der Franzoſen nach=
zufamien
.
Mannheim, 16. März. (Wolff.) Vor dem franzöſiſchen
Polizeigericht in Landau wurden die Eiſenbahngehilfen Baher
und Mitſchang, beide aus Frankenthal, wegen Propaganda für
die Ruhrſpende zu je 50000 Mark Geldſtrafe und Bayer außer=
dem
zu 70 Tagen Gefängnis verurteilt.
105 Millionen Mark geraubt.
Rheydt, 16. März. (Wolff.) Heute vormittag erſchien im
hieſigen Rathaus ein belgiſcher Offizier mit einigen Soldaten,
um die zur Auszahlung an Erwerbsloſe beſtimmten Gelder weg=
zunehmen
. Während die Belgier zu der unmittelbar neben dem
Rathaus liegenden Sparkaſſe hinübergingen, wurden gerade 100
Millionen Mark ſtädtiſche Gelder von der Stadtkaſſe zur Spar=
kaſſe
gebracht. Die das Geld befördernden drei Sparkaſſenbeam=
ten
und der Direktor der Sparkaſſe wurden von den Belgiern
verhaftet und zunächſt nach München=Gladbach gebracht. Die
100 Millionen Mark ſowie die 5 Millionen Mark Erwerbsloſen=
gelder
wurden weggenommen.
Die Lage im Kampfgebiet.
Kaiſerslautern 16. März. (Wolff.) Da in den letz=
ten
Tagen mehrere Telephon= und Telegraphenleitungen der von
den Franzoſen militariſierten Bahnlinien im Weſten der Stadt
Kaiſerslautern durchſchnitten worden ſein ſollen, hat der Bezirks=
delegierte
von Kaiſerslautern mitgeteilt, daß die franzöſiſchen
Patrvuillen auf jeden ſchießen werden, der ſich an den Tele=
graphenleitungen
zu ſchaffen mache.
Köln, 16. März. (Wolff.) Die Stadt Krefold erhielt
von der Befatzungsbehörde ein Schreiben, in dem unter An=
drohung
von Zwangsmaßnahmon die Einreichung eines nament=
lichen
Verzeichniſſes aller Gewerkſchaftsvertreter bis Montag
12 Uhr verlaugt wird. Die Gewerkſchaftsführer lehnten das An=
ſinnen
einſtimmig ab.
* Eine Kundgebung der Oxforder Studentenſchaft.
Nach einer Mitteilung des Mancheſter Guardian hat der
Allgemeine Studentenverein (Union=Society) von Oxford, der
größten und einſlußreichſten engliſchen Univerſität, mit 177 gegen
74 Vertreterſtimmen ſich in offizieller Abſtimmung dahin aus=
geſprochen
, daß die Zeit für ein Vergeſſen der Kriegsfeindſchaf=
ten
und für ein freundſchaftliches Verhalten ehemals feindlichen
Ländern gegenüber gekommen ſei.
Wir begrüßen dieſen Beſchluß als ein Anzeichen für, die
Wiederkehr der Vernunft, wenn er mehr bedeutet als eine allge=
meine
Redewendung. Auch das deutſche Volk möchte über die
Feindſchaft des Krieges hinegkommen, trotzdem die Ereigniſſe
der letzten Jahre und insbeſondere auch die Haltung der eng
liſchen Regierung während des Nuhreinbruchs ein Vergeſſen
überaus ſchiver machen. Wenn die Kundgebung der Oxforder
Studenten ernſt gemeint iſt, ſo mögen ſie darauf hinwirken, daß
in Zukunft Regierungserklärungen im engliſchen Unterhaus un=
möglich
ſinkd, wie ſie während der letzten Unterhausdebatte von
dem Staatsſekretär Mc. Reill abgegeben wurden. Solange von
offizieller engliſcher Seite aus noch die Lüge von der deutſchen
Kriegsſchuld und deutſchen Kriegsverbrechen genährt wird, ſo=
lange
werden Kundgebungen wie die der Orforder Studenten
bedeutungslos bleiben.

Kriegsgericht zu Bredeney......"
Stimmungsbild aus dem Ruhrgebiet.
Von einem im Ruhrbezirk weilenden Reichstagsabgeord=
neten
wiid uns geſchrieben:
Eſſen, im März 1923.
Die Straßenbahnwagen Richtung Bredeney ſind überfüllt.
Neuaufſteigende Männer und Frauen grüßen die im Wagen
ſitzenden mit Augurenlächeln. Schupooffiziere und =mannſchaften
in Zivil, Preſſeverkreter, deutſche Männer und Frauen der ver=
fchiedenſten
Geſellſchaftsſchichten ziehen hinaus nach dem Vorort
Bredeney, um die große Tragtkomödie des Kriegsgerichts der
friedlichen Ingenieurmiſſion anzuſehen. Tragikomödie iſt der
tichtige Ausdruck für dieſe Burleske: tragiſch für die deutſchen
Angellagten und tragiſch für den deurſchen Verteidiger, der einen
nutzloſen Kampf führt. Korniſch, poſſenhaft, albern für die fran=
zöſiſchen
Ankläger, deren offenkundig zur Schau getragene
Würde die Lachmuskeln auch der ernſthafteſten Leute in Bewe=
gung
ſetzen muß.
Ein Vorſtadttanzlokal. Eine jämmerliche Bühne mit kitſchiger
Dekoration, davor der Herr Präſident, die Herren Gerichtsoffi=
ziere
in der Mitte; an der einen Seite die Ankläger, auf der
anderen die Herren Verteidiger, in der Mitte ein hochlehniger
Theaterſtuhl als Angeklagtenſitz, davor als Barriere eine Reihe
plumper Holztiſche, an die ſich, wie üblich, bis an die Zähne be=
waffnete
Hüter und Verteidiger des Ingenieurtribunals an=
lehnen
; dahinter in dichten Reihen die deutſchen Zuſchauer; an
den Seiten und im Rücken der Verſammlung Bewaffnete das
iſt der Schauplatz, ſind die Handlungsträger. Die Eiskälte des
Raumes und eine fortwährend quietſchende Türe tragen nicht
zur Erhöhung der Feierlichkeit bei. Die Offiziere des Gerichts,
Troupiers mit unſagbar gemeinem Geſichtsausdruck, verraten
mit ihren fröſtelnden Bewegungen und den hochgeſchlagenen
Kragen die Erfolge der Kohlenexpedition.
Aufſtampfen des Kolbens. Ein Elſäſſer in franzöſiſcher
UIniform verkünket: Auf Befehl des Herrn Präſidenten hat das
fauchen zu unterbleiben, die Herren nehmen die Hüte ab, alles
hat zu ſchwei en. Ein Befehl, der beſonders im letzten Teil
nicht ernſilich befolgt, und auch ſonſt mit vielfagendem Mienen=
ſeln
und
Verachtuug hingenom
ſpiel, troni

Der erſte Angeklagte, ein Ziviliſt, hat im Zuſtand der An=
getrunkenheit
in einem Eſſener Hotel franzöſiſche Offiziere be=
leidigt
. Die Ausdrücke, die er gebrauchte, verraten eine leb=
hafte
Phantaſie in bezug auf Kombination aller möglichen Tier=
gattungen
mit einem beliebten nahrhaften Haustier . . . Das
Publikum nimmt innigen Anteil an dieſen Vorgängen und hatte
offenkundiges Verſtändnis für die Berechtigung des Vergleiches
der ungebetenen Gäſte mit dieſen Tieren. Schwer ſcheint auch
der Umſtand gewogen zu haben, daß der Angeklagte ſeinen
Mantel auf den Mantel eines franzöſiſchen Offiziers gehängt
hatte. Man denke ivelche Beleidigung der franzöſiſchen Ar=
mee
! Der Zeuge mußte leider zugeben, daß es ſich ſo verhalten
hatte, und der Herr Verteidiger konnte auf Grund der Ange=
trunkenheit
des Angeklagten nur für mildernde Umſtände plä=
dieren
. Urteil: 1 Monat Gefängnis, 200000 Mark Geldſtrafe.
Die nächſten beiden Angeblagten, ein Schupobeamter und ein
Schupooffizier aus Mülheim, erſcheinen. Der Schupobeamte
war angeklagt, mit Roheit und ohne jedwedes Mitleid arme
hungernde Frauen und Buben von den mildtätigen Franzoſen
an der Gulaſchkanone weggewieſen zu haben‟. Der Ankläger,
offenbar ein Südfranzoſe, fand allerdings keinen Widerhall im
deutſchen Publiham, als er mit Emphaſe den Satz in den Saal
ſchmetterte: La charité nia rien à faire avec la patriotisme‟
(die Nächſtenliebe hat nichts mit Vaterlandsliebe zu tun). Der
Verteidiger ſprach glänzend, und es machte einen großen Ein=
druck
auf das Publikum, als er mit großer Ausführlichkeit dar=
legte
, daß der Schupobeamte nur ſeine Pflicht getan habe, und
zwwar nicht nur gegenüber den deutſchen Behörden, die keine Be=
rührung
des deutſchen Publikums mit der franzöſiſchen Beſatzung
wünſchten, ſondern auch in vollem Einklang des Artikels 3 der
Ordonnanz des Generals Fournier, der da beſagt, daß die deut=
ſchen
Schupobeamten in erſter Linie dafür zu ſorgen hätten, daß
Tumulte auf der Straße bermieden würden‟. Seine rhetoriſche
Frage an den Präſidenten: Was für ein Tumilt aber würde
entſtanden ſein, wenn deutſche Bürger gekommen wären und
hätten das würdeloſe Benehmen der Frau und der Kinder ge=
ſehen
? wirkte nicht nur herzerfriſchend für die deutſche Zu=
hörerſchaft
, ſondern löſte einen ſichtlich peinlichen Eindruck bei
den franzöſiſchen Offizieren aus. Das Urteil: 1 Monat Gefäng
nis, 200 000 Mark Geldſtrafe, im Nichtbeitreibungsfall 2 weitere
Monate Gefängnis, ſurde ſo ſchnell gefällt, daß die Vermutung
naheliegt, daß nicht nur feſte Preife für die Vergehen, ſondern

Nummer 75.

Tranſitverkehr mit Waren.
Paris 16. März. (Wolff.) Havas meldet aus Düſſel
dorf, die Interalliierte Rheinlandkommiſſion habe geſtern ein
Ordonnanz erlaſſen, in der der Tranſitverkehr mi
Waren jeder Art mit den alliierten Regierungen oder ihrer
Staatsangehörigen auf Grund des Teils 8 des Friedensper
trages und der ſpäteren entſprechenden Abmachungen, oder au
infolge von reinen Handelsg=ſchäften in den beſetzten Gebiete
des linken Rheinufers freigegeben iſt, falls die Waren bereit
bezahlt ſind. Die Ordonnanz habe den Zweck, die Intereſſe
der alliierten Regierungen und Staatsangehörigen zu ſchützin
die in Deutſchland Käufe vorgenommen und die Waren bereit
gauz oder teilweiſe bezahlt habey. Sie ſoll ferner verhinder=
daß
die Deutſchen, anſtatt die bereits bezahlten Waren an di
Erwerber zu liefern, ſie nach dem nichtbeſetzten Deutſchlan
ſchaffen, wie es ſchon vorgekommen ſei.
Die neuen türkiſchen Forderungen.
Paris, 16. März. (Wolff.) Die türkiſchen Gegenvorſchlät
ſind jetzt in Paris eingetroffen. Die Türken ſtellen nach de
Petit Journal folgende Forderungen:
1. Sie verlangen die Inſel Caſtelloriza, die jetzt
italieniſchem Beſitz iſt.
2. Was die gerichtlichen Garantien anlangt, ſo g
denken ſie den Ausländern nur eine Beſchwerde im Fall
einer Verurteilung durch die türkiſchen Gerichte zuzugeſteher
Sie kommen wieder auf den Vorſchlag zurück, der in Lauſannei
letzter Minnte von dem italieniſchen Delegierten Montagne vor
gelegt wurde, den aber die Alliierten zurückgezogen haben.
3. Die Türken weigern ſich, die Gültigkeit der von den Kor
ſtantinopeler Gerichten während der alllierten Beſetzung geſpr=
chenen
Urteile anzuerkennen.
4. Sie verlangen das Recht, den Fremden die Aus
übung gewiſſer Berufe zu unterſagen.
5. Sie wollen ſich das Recht vorbehalten, durch Steuer
befreiungen die türkiſche Induſtrie zu begünſtiger
was, wie der Petit Pariſien erklärt, dazu führen könnte, da
die ganze Steuerlaſt auf die Ausländer fiele.
6. Die Türken wollen durch Zollmaßnahmen die Mö/
lichkeit ſichern, gewiſſe Kontrollen in die Hand zu b
kommien.
7. Sie berlangen die Rückerſtattung gewiſſer, von de
Türkei während der Balkankriege von 1914 verauslagte
Summen.
8. Sie lehnen die Unterzeichnung des Friedens
vertrages durch die Tſchecho=Slowakei, Belgien
Polen und Portugal ab, die die Mitunterzeichner des Ve
trages von Sépres ſind.
9. Die wirtſchaftlichen Beſtimmungen des Ve
tragsentwurfs von Lauſanne ſollen aus dem Vertrage herau=
gelöſt
werden.
U. London, 16. März. Die erſte Sitzung der alliiert=
Sachverſtändigen über die türkiſchen Verhandlungen ſoll, wen
es allen Parteien genehm iſt, am kommenden Mittwoch ſtat
finden. Es iſt nicht beabſichtigt, die Verhandlungen weit
die folgende Woche hinein ſortzuſetzen. Die japamiſchen Sac
verſtändigen, die an den Lauſanner Verhandlungen teilgenon
men haben, werden aller Wahrſcheinlichkeit nach auch an de
Londoner Beratungen teilnehmen. Bedile Henderſohn, d.
Obeikommiſſar in Konſtantinopel, der auf Urlaub nach Englan
zurückgekehrt iſt, hat den völligen Text der Gegenvorſchläge Ar
gorgs mitgebracht. Sie wurden heute der Regierung vorgeleg
Frankreich und die Münchener Hochverratsaffäre
* München 16. März. Zur Hochverratsaffäre Fuch?
Machhaus=Richert hören wir aus München: Die de
dächtige Tätigkeit Machhaus gab zuverläſſigen deutſchgeſinnte
Herren Anlaß zu deſſen Beobachtung, wobei ſich die Verbindu=
Machhaus mit Fuchs herausſtellte. Im Herbſt 1922 traten Fud
und Machhaus an verſchiedene daterländiſche Organ
ſationen heran, ſie gingen zum Schein auf deren Po
ſchläge ein, um Einblick in das landesverräteriſch
Treiben von Fuchs und Machhaus zu bekommen. Als nu
die Franzoſen im Ruhrgebiet auf einen unerwartet ſtarke
Widerſtand ſtießen, ließen Fuchs und Machhaus alle Schlei=
fallen
und drängten auf ſofortiges Vorgehen, wobei ſie als fra=
zöſiſchen
Vertreter den Oberſtleutnant Richert vorſtellten.
Auf Verlangen der Führer der Organiſationen kam dieſ
franzöſiſche Vertrauensmann der Fuchs und Machhaus zu pe
ſönlichen Verhandlungen, worin er erklärte, die Franzoſ
brauchten Unterſtützung in der Ruhroperatio
durch Herbeiführung eines Staatsſtreiches
Bayern, vor allem, um die deutſche Abwehrfront an der Ru
zu zerbrechen. Auf die Frage, warum Frankreich ein ſolche
Intereſſe an einem Putſch in München habe, äußerte Richer
es beginne jetzt eine neue Aera in der europäiſchen Politik.
Ruhroperation ſei nicht eine Neparationspolitik, ſondern d=
erſte
Schritt einer neuen europäiſchen Politik unter Vormach=
ſtellung
Frankreichs. Es werde ein europäiſche
Völkerbund geſchaffen, der Frankreich, Italien, die Klei=
Entente, Bayhern und teilweiſe Deutſchöſterreich umfaſſe. Ar
die Frage, ob Frankreich keine Sorge wegen des Bolſchewismiu
habe, erwiderte Richert, zur Bekämpfung des Bolſchewismu
brauche Frankreich auch Bayern nicht, dagegen könne Bayern ſi
Frankreichs Dankbarkeit erwerben, wenn zur Unterſtützung de
franzöſiſchen Ruhroperation jetzt eine Aktion in München geſcheh
D
auch feſte Urteilsformulare vorrätig gehalten werden. Die abe
matige Verkündung von 200000 Mark Geldſtrafe löſte im Pub.
kum die Bemerkung aus: Preiſe ſind freibleibend für die
Woche auf 200 000 Mark feſtgeſetzt.
Der dritte Fall, Grußverweigerung eines Schupphaup
manns aus Oberhauſen beim Aufziehen der Wache, brachte
das deutſche Publilum eine Kataſtrophe. Der lebhafte Ankläge
berauſchte ſich an der Schönheit ſeiner Phraſen derartig, daß
zum Schluß pathetiſch ausrief: Zwei Offiziere ſollten ſich a.
geſichts der Truppe doch höflich kameradſchaftlich grüßen. Da
war verheerend. Das deutſche Publikum quittierte mit eine
ſchallenden Gelächter für dieſe Heuchelei. Der Ankläger geri=
in
Wut und kreifchte: Die Deutſchen entehren ſich und ihre
Kapitän, daß ſie bei dieſer ſelbſtverſtändlichen Feſtſtellun
lachen. Das Gelächter wiederholte ſich nur noch ſtärker un
anhaltender als vorher, und wild vor Wut verlängte er vor
Präſidenten die Räumung des Lokals.
Das Lokal wurde geräumt, aber langſam, ſehr langſam, un
die Deutſchen beeilten ſich trotz aller Aufforderu=igen der Frau
zoſen und der immer näher rückenden Bajonette, die von de
gemütsruhigen Weſtfalen als Zahnſtocher bezeichnet werder
nicht im geringſteu, weil, wie der eine ſagte, keine Eile notwen
dig ſei, da das Theater doch aus wäre. Ob es für die frierende
franzöſiſchen Offiziere wärmer getvorden iſt, dadurch, daß di
große Doppeltür wenigſtens 20 Minuten offenſtand, iſt wohl nick
anzunehmen, erhöhte aber das Vergnügen der auf dieſe Welt
an die Luft beförderten Deutſchen. Auf der Straße zeigte ſie
guch kein größerer Gehorſam gegenüber den franzöſiſchen Macn=
habern
. Die Aufforderung, weiterzugehen, wurde ebenſowen
befolgt, wie im Raume die Aufforderung zur Eile. Im Gegel
teil, ſtatt ſich zu zerſtreuen, ſammelte man ſich und veranſtalte
eine Sammlung zum Beſten des angeklagten Offiziers, der an
anderen Tage Geburtstag hatte".
Der Eindruck dieſes Kriegsgerichts auf jeden anſtändige
Menſchen iſt der, daß es eine ungemeine Beſchämung für d!
Franzöſen iſt. Bordelle und Kriegsgerichte ſind die beiden erſte
Einrichtungen, die dieſe Kulturträger für ihre ſtudierende a9
genieurmiſſion im Herzen des deutſchen Arbeitsgebietes errichte
haben. Sie werden nichts erreichen. Die Ruhrbevölkerung lehn
die Kulturerrungenſchaften der Franzoſen genaſt ſo ab, die ſie *
ablehnt, für die Franzoſen Kohlen zu liefern,

[ ][  ][ ]

Rummer 25.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. März 1923.

Seite 3.

Engliſche Sorgen.
Eine Rede Robert Ceeils, Der Arbeiterführer Clynes über den europäiſchen Frieden,

London, 16. März. (Wolff.) Lord Robert Cecil und
as Parlamentsmitglied der Arbeiterpartei Clynes hielten
eſtern in dem Rat der Pölkerbundsvereinigung,
n dem faſt 1000 Zweigſtellen der Vereinigung vertreten ſind,
jeden über die dringenden Fragen der britiſchen Außenpolitik,
nsbeſondere im Zuſammenhang mit der Ruhrbeſetzung.
Robert Cecil
rklärte, er bedauere ſehr den Einmarſchin das Ruhr=
ebiet
aus vielen Gründen, aber beſonders deshaib, weil er
ine ſtarke nationaliſtiſche Erregung in den betreffenden Ländern
rregt habe. Die Frage werde jetzt nicht mehr mit Unparteilich=
eit
erwogen. Für Deutſchland ſei das Ergebnis anſchei=
end
, daß die Regierung verhindert werde, überhaupt irgend=
velche
Vorſchläge zur Regelung der Frage zu machen. Er ſehe
icht, wie eine Löſung erreicht werden könne, bevor alle beteilig=
en
Parteien ihre Karten auf den Tiſch legten. In derſelben
Leife widerſtrebe Frankreich anſcheinend, genan zu erklären,
oarum es im Ruhrgebiet ſei. Der erſte weſentliche Punkt ſei,
in der einen oder anderen Weiſe die drei beteiligten Par=
eien
vor die Oeffentlichkeit träten, um genau zu erklären, was
e wollen. Dann würde man ſehen können, wie weit ſie von=
inander
entfernt ſind und welche Vorſchläge gemacht werden
nüſſen, um ſie zuſammenzubringen. Was die Neigung betreffe,
frankreich andere Motive zuzuſchreiben, ſo ſei er der feſten
Pieberzeugung, nachdem er vor kurzem Gelegenheit gehabt habe,
ie Frage zu prüſen, daß die Angriffe auf Frankreich, die ſich
uf die Annahme gründen, Frankreich beabſichtige,
as Ruhrgebiet zuannektieren, völlig unbegrün=
etſeien
. Er glaube nicht, daß irgendeine verantwortliche Mei=
ung
in Frankreich beſtehe, die eine ſolche Annexion wünſche. Er
önne ſich täuſchen, aber dies ſei ſeine beſtimmte Anſicht. Er
laube, daß in Frankreich in gewiſſem Sinne ein
iefes Unbehagen herrſche. Die Reparationen ſeien
ber augenblicklich eine ſekundäre Frage, in Wirklichkeit ſei
frankreich um ſeine Sicherheit beſorgt. Wenn man dieſe
roßen Schwierigkeiten beſeitigen wolle, müſſe man beginnen,
Frankreich angemeſſene Sicherheiten gegen einen Angriff von
eutſcher Seite zu verſchaffen. Bevor man Frankreich nicht das
zefühl der Sicherheit gebe, ſo daß es ſich ruhig einer friedlichen
rätigkeit widmen könne, glaube er nicht, daß man es in die
ötige geiſtige Verfaſſung bringen könne, die erforderlich ſei, um
s inſtand zu ſetzen, die Frage der Reparationen ſtreng geſchäft=
ich
zu behandeln. Zuerſt müſſe man Frankreich die Sicherheit
erſchaffen. Er glaube nicht, daß ein Garantiepakt zwiſchen
Frankreich, Deutſchland und England angenommen würde. Er
ehe ſehr ernſte Bedenken dagegen. Es ſei mehr als ein Drei=
Nächte=Pakt erforderlich. Irgendein Vorſchlag im Völker=
und ſei der einzige Ausweg, ſoweit Gedanken in Betracht
ommen, nämlich eine allgemeine Garantie, die den
brundſatz des Artikels 10 durchführe. Die Beteiligung an dem
harantiepakt im Völkerbund müſſe allen Ländern in Europa
ind in der Welt offenſtehen, ſo daß man nicht nur Frankreich
fegen Deutſchland, ſondern auch Deutſchland gegen
frankreich Garantien geſvähren müſſe. In der fran=
öſiſchen
Preſſe und auch an einer anderen Stelle ſei ein Vor=
chlag
gemacht worden, der der Erwägung wert ſei, nämlich,
, um die Oſtgrenze Frankreichs zu ſchützen,
eine entmilitariſierte, neutraliſierte Zone
wiſchen Frankreich und Deutſchland beſtehen ſoll, nicht ein
eparater Pufferſtaat. Ein ſolcher werde nicht zweckent=
prechend
ſein, vielmehr dürfe kein Verſuch erfolgen, die poli=
iſche
und kommerzielle Hoheit der Zone zu ver=
udern
, ſie müſſe in jedem Falle frei bleiben und dürfe
licht zu militäriſchen Vorbereitungen benutzt werden. Ferner
nüßten die Eiſenbahnen neutraliſiert werden. Er
llaube, daß eine ſolche Neutrgliſierung vorgenommen werden
önne.
Was die Reparationen betreffe, ſo glaube er, daß,
venn man erſt einmal die ſtörenden Elemente beſeitigt habe, die
Verhandlungen in ſehr kurzer Zeit eine Löſung finden werden.
Der erſte Schritt müßte ſein, die Angelegenheit in die Atmo=
phäredes
Völkerbundes zu bringen und ſie, wenn eben
möglich, an den Völkerbund zu verweiſen. Es wäre wünſchens=
wert
und notwendig, daß Deutſchland veranlaßt werde, dem
Funde beizutreten. Dies werde eine der Bedingungen
für die erforderliche Regelung fein. Er hoffe, die britiſche Re=
zierung
werde die erſte ſich darbietende Gelegenheit ergreifen,
eine Politik auf dieſer Grundlage in die Wege zu leiten. Die
Frage ſei äußerſt ernſt. Ton Tag zu Tag würde die Sympathie
Englands ſeinen früheren Alliierten entfremdet. Er könne ſich
keine größere Kataſtrophe für Europa denken, als einen Bruch
zwiſchen England und Frankreich. Er hoffe, daß ſobald wie
möglich eine ſtarke, energiſche Völkerbundspoli=
tik
von der britiſchen Regierung eingeleitet werde.
Clynes
führte aus: Von den Entſchließungen, die dem Unterhauſe unter=
breitet
worden ſeien, könne geſagt werden, daß ſie dem Haufe
die Möglichkeit gegeben hätten, zu zeigen, daß weniger Meinungs=

verſchiedenheiten zwiſchen den Partcien, die hinter der Regierung
ſtehen, und der Oppoſition vorhanden ſeien, als es je in aus=
wärtigen
Angelegenheiten der Fall geweſen ſei. Man ſei in
dieſen Fragen der nationalen Einheit näher gekommen.
Die Meinungsverſchiedenheiten ſeien mehr ſcheinbar als wirk=
lich
. Die Frage der Sicherheit habe aufgehört, nur eine Frage
der Sicherheit für Frankreich zu ſein. Kein einziges Land könne
ſich auf die Dauer geſichert halten. Die Frage der Sicherheit ſei
eine Frage der Sicherheit des geſamten Europas und der Welt
Er bedauere tief den Weg, den die Franzoſen eingeſchlagen

Nadiag ien ſc ur ecteufc de dealfe eſce
den größeren Mächten Europas. Er würde gerne ſehen, daß
Schritte unternommen würden, um klarer und endgültiger ſeine
Anſichten zu erklären. Andererſeits würde er gerne eine bal=
dige
Erklärung Deutſchlands ſehen, was es tun
zukönnen glaube und zu tun bereit ſei.
Eine Entſchließung
wurde einſtimmig angenommen, in der die Notwvendig=
keit
bekräftigt wurde, den Gedankenkomplex der internationalen
Fragen, deren Mittelpunkt die Reparationsfrage bilde,
einſchließlich der Frage der internationalen Sicherheiten, ſo=
bald
wie möglich vor den Völkerbundsrat oder die Völ=
kerbundsverſammlung
, wenn möglich mit
Unterſtützung Deutſchlands und der Vereinig=
ten
Staaten, zubringen.
Die wirkliche Lage Frankreichs.
Das Ruhrabenteuer ein zweckloſes Unternehmen.
Paris, 16. März. (Wolff.) Was von den großſpreche=
riſchen
Reden, von den in Fanfarentönen gehaltenen Zei=
tungsartikeln
der Regierungspreſſe zu halten iſt, darüber klärt
heute in ganz überzeugender Weiſe das Organ der franzöſiſchen
Schwerinduſtrie, Journée induſtrielle, die öffentliche Meinung
in Frankreich auf, und man muß ſehr bedauern, daß dieſes Blatt
nur eine beſchränkte Zahl von Leſern in der breiten Maſſe der
Bevölkerung hat. Ueber die Lage der franzöſiſchen
Schwerinduſtrie ſchreibt das Blait: Auf den Halden der
Ruhr liegen 400 000 Tonnen Koks, auf die Frankreich Anſpruch
hat. Sie würden genügen, um zwei Monate in gewiſſem Grade
die Tätigkeit unſerer Hochöfen zu ſichern, von denen 80 bis
90 Prozent geſtoppt find. Bis jetzt haben die Deutſchen alles
getan, um die Abbeförderung zu hindern. Die zwangsweiſe
Arbeitsloſigkeit unſerer Metallinduſtrie iſt in der Tat
eine der beſten Waffen, über die ſie gegen uns verfügen. Das
Blatt betrachtet dann die Ruhrfrage von folgenden zweie
Geſichtspunkten:
1. Seit Beginn der Ruhroperation ſeien nach Frankreich
aus Deutſchland nicht mehr als zehn Waggons Koks herausge=
kommen
. Die Franzoſen haben dadurch bis jetzt etwa zwanzig
Millionen Franken verloren, da die Induſtrie trotz alledem ihre
Arbeiter hab= beſchäftigen wollen. Ausſchlaggebend ſei aber
nicht dieſer Verluſt, ſondern die Tatſache, daß künftig Tauſende
von franzöſiſchen Arbeitern zum Feiern gezwungen ſein wür=
den
, daß der Metallpreis ſteigen werde wie alle anderen Preiſe,
und daß gerade die in der Parifer Gegend ſo zahlreichen In=
duſtriezweige
von der Arbeitsloſigkeit ſcharf bedroht würden.
Das Anſteigen der Preiſe die Arbeitsloſigkeit
und der Wirrwarr, der daraus entſtehen würde, ſei gerade
im gegenwärtigen Augenblick für die Sozialiſten nünſchenswert.
2. Während die franzöſiſchen Hochöfen ſtilliegen und die alli=
ierte
Induſtrie Arbeitsloſigkeit und Teuerung herannahen fähe,
rühmten ſich die Induſtriellen im nichtbeſetzten
Deutſchland, daß ſie Kohlenvorräte oder Importkohle für
drei Monate hätten. Wenn man das ſo weitergehen laſſe, müſſe
die Ruhrbeſetzung zu einem zweckloſen Unter=
nehmen
werden. Wenn die Beſetzung eine Zwangsmaßnahme
ſei, ſo müſſe der Zwang wirkſamer durchg=führt werden; ſei die
Beſetzung keine Zwangsmaßnahme, fo habe ſie keinen Zweck.
Man habe jetzt 2½ Monate im Ruhrgebiet geſtanden. Irgend
etwas hätte man daßei herausholen müſſen. Wenn die Regie=
rung
jetzt den Beſchluß gefaßt habe, die Kohlenhalden zu räu=
men
, ſo verfüge ſie doch ſicher über die Mittel dazu, dieſe Räu=
mung
vorzunehmen. Beſitze ſie dieſe Mittel nicht, ſo ſei der Ent=
ſchluß
zum Unheil gefaßt worden. Aber dadurch habe die Regie=
rung
gegen ihre Pflicht verſtoßen. Es ſei oft wiederholt worden,
daß die Beſetzung des Ruhrgebiets von den franzöſiſchen
Juduſtriellen diktiert worden ſei. In Wirklichkeit
ſeien die Induſtriellen beiſeite geſtoßen worden. Wenn
ſie heute ihre Stimmeerheben, ſo deshalb, weil
es ſich nicht mehr um ihren Gewinn oder Verluſt
handelt, ſondern um Arbeitsloſigkeit, Teue=
rung
, ſoziale Wirren, und um die nationalen
Gefahren, die daraus entſtehen würden.

Deutſcher Reichstag.
Berlin, 16. März. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſ
Finanzminiſter Hermes.
Ein Geſetzentwurf, der die Gebühren für die Ausſtellung von
Arbeitsbüchern feſtſetzt, wird unter Ablehnung eines kommuniſtiſchen
Antrages auf koſtenloſe Ausfertigung der Bücher, angenommen. An=
genommen
wird ferner der Geſetzentwurf zur Verlängerung der
Zuckerungsfriſt der Weine des 22er Jahrgangs bis 31. Juli.
Auf der Tagesordnung ſteht dann ein Antrag aller Parteien auf
Erhöhung der Unterſtützung für Rentenempfänger der Invaliden= und
Angeſtelltenverſicherung. Die Erhöhung ſoll das Vier= bezw. Fünffache
der bisherigen Sätze betragen.
Abg. Maltzahn (Komm.) fordert Erhöhung auf das Sechs= und
Neunfache.
Der kommuniſtiſche Antrag wird abgelehnt und die Vorage darauf
einſtimmig angenommen.
Auf der Tagesordnung ſteht die 2. Leſung des Kohlenſteuergeſetzes.
Der Ausſchuß ſchlägt eine Entſchließung vor, die die Regierung
erſucht, eine Nach)wüfung der Steuerſätze durch den Reichskohlenrak vor=
nehmen
zu laſſen, um den gemeinnützigen, charitativen und kirchlicheir
Anſtalten, wie den minderbemittelten Volkskreiſen den Bezug von Haus=
brandkohle
für die Wintrmonate zu verbilligen. Weiter wird in einer
Entſchließung die Erwartung ausgeſprochen, daß die Regierung die in
den Monaten SeptemberDezember 22 den Zechenbeſitzern geſtundeten
Beträge der Kohlenfreuer, ſowei ſie noch nicht bezahlt ſind, ſofort
einzieht,
Neichsfinanzminiſter Hermes wiederholt die im Ausſchuß be=
reits
abgegebene Erklärung, daß ſich die Reichsregierung wirtſchaftlichen
Notwendigkeiten nicht verſchließen werde, und daß ſie bereit iſt, einen
Beſchluß des Reichskohlenrates auf Ermäßigung der Kohlſteuer zur
Grundlage ihrer Entſchließung zu machen. Der Miniſter fährt fort:
Ich gehe darüber hinaus noch einen Schritt weiter. Die Reichsregierung
iſt bereit, ihrerſeits auf Grund des 8 11 die Initiatibe zu einer noch
feſtzuſetzenden Ermäßigung der Kohlenſteuer zu ergreifen (Beifall.),
allerdings unter der Vorausſetzung, daß auch der Bergbau ſeinereits
bereit ſein wird, in gleicher Weiſe an der Senkung des Kohlenpreifes
mitzuwirken, wie die Reichsregierung dies zu tun entſchloſſen iſt.
(Sehr gut, links).
Der grundlegende 8 1 wird mit 295 gegen 8 kommuniſtiſche Stim=
men
bei 1 Stimmenthaltung angenommen. (Pfuirufe der Kommuniſten
und Heiterkeit bei der Mehrheit).
Abg. Frölich (Komm.) Redner beantragt ſofortige Einziehung
der geſtundeten Kohlenſteuerbeträge unter Berückſichtigung der Geld=
entwertung
.
Der kommuniſtiſche Antrag wird gegen die Linke abgelehnt uud
8 4 angenommen. Angenommen wird auch die Ermächtigung für den
Reichsfinanzminiſter, Haldenſuchkohle gegebenenfalls ſteuerfrei zu laſſen.
Abg. Könen (Komm.) begründet dann einen Antrag, Renten=
empfänger
uſw. durch Gemeinden oder Genoſſenſchaften mit ſteuerfreiem
Hausbrand zu beliefern.
Der Ankrag wird gegen die Linke abgelehnt. Nach 8 10 beträgt
die Kohlenſteuer 40 Prozent.
Abg. Eichhorn (Komm.) beantragt eine Herabſetzung der Steuer
für die von den Gemeinden an Bedürftige gelieferte Hausbrandkohle.
Der kommuniſtiſche Antrag wird abgelehnt und die Ausſchußfaſſung
wird angenommen. Die Kommuniſten ſetzen ihre Obſtruktionsverſuche
auch bei den weiteren Paragraphen fort, doch werden alle Beſtimmun=
gen
in der Ausſchußfaſſung genehmigt. Die kommuniſtiſchen Verſuche
zur Obſtruktion werden von der Mehrheit des Hauſes mit Anträgen
auf Schluß der Debatte beantwortet.
Nach Erledigung der zweiten Leſung wird auch in dritter Leſung
das Geſetz gegen die kommuniſtiſchen Stimmen angenommen. Ange=
nommen
werden auch die Entſchließungen.
Darauf vertagt ſich das Haus auf Dienstag, 2 Uhr, Kleine Vor=
lagen
, Poſtminiſterium. Schluß nach 7 Uhr.

Vertrauliche Mitteilungen der Reichsregierung.
* Berlin, 16. März. Auf der Tagesordnung der geſtrigen
Beſprechung der Regierung mit den Parteiführern ſtand, wie der
Lokalanzeiger berichtet, die Frage der Getreideumlage. Bebor
in die Beratung hierüber eingetreten wurde, wurden von dem
Reichskanzler Dr. Cuno und dem Miniſter des Aeußern Dr.
Roſenberg Mitteilungen über die auswärtige Politik des Reiches
gemacht. Dieſe Mitteilungen wurden für vertraulich erklärt,
Der Etat der Reichsbahn.
Berlin 16. März. (Wolff.) Im Haushaltsaus=
ſchuß
des Reichstags beendete der Reichsverkehrsminiſter
ſeine geſtrigen Ausführungen gelegentlich der Beratung des
Etats ſeines Miniſteriums. Der Miniſter betonte u. a., daß die
Arbeitsintenſität des Eiſenbahnperſonals in letzter Zeit erfreu=
licherweiſe
zugenommen habe und die Verkehrsleiſtungen beſon=
ders
in den Herbſtkampagnen deutlich einen merkbaren Aufſtieg
zeigten. Auch der Perſonenverkehr ſei im letzten Jahre lebhafter
geweſen als je. Gelegentliche Schwierigkeiten zeigten ſich haupt=
ſächlich
nur in der Bewältigung des enorm angeſchwollenen Ber=
liner
Stadt= und Ringbahnverkehrs. Der Miniſter verſpricht ſich
Abhilfe nur von der Elektrifizierung des Berliner Verkehrs. Der
ordentliche Etat der Reichsbahnen für 1923
ſchließe mit rund 10 Billionen Mark, der außerordentliche mit
rund 2 Billionen ab. Intereſſant ſei, daß trotz des Anwachſens
des Perſonals der Anteil an den Beſoldungskoſten für die plan=
mäßigen
Eiſenbahnbeamten an der Geſamtſumme der Ausgaben
ſich gegenüber 1913 von 18,91 Prozent auf 13,62 Prozent er=
mäßigte
. Dagegen ſei beiſpielsweiſe der Koſtenanteil der Ktöhle
von 7,47 Prozent im Jahre 1913 auf 26,5 Prozent geſtiegen.
An die Ausführungen des Miniſters ſchloß ſich eine allge=
meine
Ausſprache.

Neue Erfindung zur Verbilligung der Särge.
* Die Sorge um ein würdiges Begräbnis bedrückt heute
Manchen der arm und gebrechlich gewordenen Menſchen. Un=
endlich
viele gibt es, die bei allem Darben ſich noch weitere Ent=
behrungen
auferlegen, die den letzten Sparpfennig für die Be=
ftattung
des lieben Verwandten aufwenden, um einen Sarg be=
ſchaffen
zu können. Die Herſtellung von preiswerten Särgen iſt
tigſten Fragen der Volkswirtſchaft geworden.
daru=

lars Zeit zu den wvertvollſten Materialien. Es iſt außerordent=
lich
wichtig, das Holz für die lebensnotwendigſten Dinge zu
n von vorn=

danke liegt darum nahe, der Sargfabrikation ein 1.
volles Material zuzuführen, oder wenigſtens die Verwendung
von Holz auf ein Mindeſtmaß herabzudrücken. Tatſächlich wer=
den
zurzeit auch allerorts Verſuche in dieſer Richrung mit Sär=
ſen
aus Schilfrohr, Gips, Pappe und dergleichen gemacht.
Ein neuer, geſetzlich geſchützter Sargtyp, der berufen zu ſein
ſcheint, auf dem Gebiete der Sargfabrikation bahnbrechend zu
ſtellung allen Anforderungen

Lieſes Modell beſieht aus einen leichten, dabei aber äußerſt
ſtabilen, auf Druck und Zug ſtatiſch berechneten Rahmengeſtell,
ber das eine ſtraffe Hülle aus beſonderem Gewebe geſpannt
wird. Das Aeußere dieſes in harmoniſcher Linienführung ge=
ſtalteten
Sarges erhält einen entſprechenden Anſtrich mit ge=

aſo ein erfreulicher Wandel geſchaffen; begegnet man doch hät
1ig bei dem bisher gebräuchlichen Sargbau einem entſetzlichen
Firlefanz ſogenannter Verzierungen. Das Unterteil des Sarges
ſird innen im Bedarfsfalle mit einem undurchläſſigen Einſatz
auusgeſtattet, um etwaige Zerſetzungsprodukte aufzunehmen. So
bitd allen Anforderungen, die man an einen guten, hygieniſch
einlrandfreien Sarg ſtellen muß, Rechnung getragen. Ein be=
ſonderer
Vorzug iſt noch die bequeine Transportfähigkeit, da ein
ſolcher Sarg nur zirka 35 Pfund Ziegt. Von außerordentlicher
dieſer Särge um rund die
Bedeutung aber iſt Laß ſich
Gen Holzſärge ermäßigt.
Häffte der bis

Damit kann die brennende Frage der Totenbeſtattung tatſäch=
lich
einer den ſchweren Zeitläuften angepaßten Löſung zuge=
führt
werden. Iſt man doch bei der großen Verarmung an man=
chen
Orten ſchon dazu übergegangen, die Toten ohne Sarg in die
Erde zu legen. Dagegen wird ſich aber immer unſer Gefühl ſträu=
ben
, denn es geht gegen das Empfinden der Leidtragenden,
einem lieben Angehörigen gegenüber dieſe letzte Pflicht der
Pietät unterlaſſen zu müſſen.
* Kohlen auf deur Drahtwege. Die Verteuerung der Kohle,
unter der jeßzt unſer ganzes Wirtſchaftsleben leidet, geht zu
einem nicht geringen Teil auf die Verteuerung der Frachten zu=
rück
, und die Ereigniſſe im Ruhrgebiet haben uns jetzt vor Augen
geführt, welch ungeheuere Mengen von Wagen und Lokomotiven
nötig ſind, un: die täglich aus den Bergwerken geförderte Kohle
abzufahren. Die Züge, die die Kohle transportieren, brauchen
nun aber wieder Kohle, und ſo wird die Kohle ihr eigener Selbſt=
verbraucher
, wobei es gleich iſt, ob ſie zu Lande oder zu Waſſer
befördert wird, denn auch die Schleppſchiffe werden mit Kohle
geheizt. Wie in Reelams Univerſum ausgeführt wird, hat man
nun einfachere und billigere Wege geſucht, um die Kohle dahin
zu bringen, wo man ſie braucht, und zwar wird ſie auf dem
Drahtwege befördert. Sie wird nämlich bereits an dem Ort
ihrer Förderung in irgendeine Energieform umgewandelt, ent=
weder
in Wärme oder Dampf, in Kraftgas oder elektriſchen
Strom, und ſie läßt ſich dann in Geſtalt irgendeiner dieſer
Energieformen an den Ort der Verwertung transportieren. Am
einfachſten und bequemſten geſtaltet ſich die Beförderung, wenn
man die Kohle in elketriſchen Strom umwandelt. Deshalb ſind
in jüngſter Zeit, vor allem im mitteldeutſchen Braunkohlengebiet,
auch bei den Kohlenwerken des Rheins, rieſige Elektrizitätswerke
entſtanden, wie zum Beiſpiel das Werk zu Golpa, das Golden=
bergwerk
uſw. Von hier aus werden Städte und Provinzen in
weitem Umkreis mit Kohle auf dem Drahtwege verſorgt, d. h.
der Strom wird durch ein weitverzweigtes Leitungsnetz verteilt.
So liefert Golpa nach dem 174 Kilometer enfernten Berlin. Die
mitteldeutſchen Werke allein lieferten im Januar 1923 wöchentlich
durchſchnittlich 4 Millionen Kilowattſtunden, was einer täglichen
Menge von 4000 Tonnen Steinkohlen entipricht.
* Brot aus Nüſſen. Die Walnuß, die bei uns ja mehr ein
Leckerbiſſen iſt, wird in Kalifornien in großem Umfang angebaut
und in ſehr nutzbringender Weiſe verwendet. Der ganze Handel

iſt in den Händen einer eigenen Walnußgeſellſchaft, die im letz=
ten
Jahre 18 000 Tonnen Nüſſe erntete. Die Verwvertung der
Nüſſe geſchieht mit den modernſten maſchinellen Einrichtungeu.
Eine Maſchine, die die Nüſſe aufknackt, kann an einem Tage
15 Tonnen bewältigen. Die Nüſſe werden durch eine Anzahl von
Metallfingern durchgeführt, die die Schalen aufknacken, ohne den
Kern zu verletzen. Nüſſe, die mit Schmutz bedeckt und ohne Rei=
nigung
unverkäuflich ſind, werden in einer Maſchine auf die
ſchnellſte Weiſe geſänbert. Dies erfolgt durch komprimierte Luft,
die eine große Anzahl von Bürſten in Bewegung ſetzt. Die
Schalen, die man lange Zeit für unverwendbar hielt, werden jeßzt
zu Holzkohle verarbeitet. Die Kerne, die in Büchſen gefüllt wer=
den
, dienen den verſchiedenartigſten Zwecken. So werden ſie fein
zermahlen und dann zu Brot verbacken. Das Walnußbrot iſt in
Kalifornien bereits ziemlich verbreitet und gußerordentlich
ſchmackhaft. Auch Kuchen, Puddings uſt. werden aus den Nüſſen
hergeſtellt.
* Seine Zigarette. Der echte Raucher nimmt nicht mit

zunächſt geradezu unangenehm, und es bedarf einiger Wochen,
bevor er ſich an die neue Zigarette gewöhnt hat. Viele, ſowohl
Herren wie Damen, plaudert ein Kenner, mißbrauchen das
Zigarettenrauchen, indem ſie es von einem Genuß zu einem
Laſter degradieren und darin nur eine augenblickliche Beſänfti=
gung
ihrer Nervoſität finden. Der Kettenraucher, der eine Ziga=
rette
an der anderen anſteckt, verdient den Namen eines echten
Rauchers nicht; ebenſowenig derjenige, der ſich zwiſchen den
Gängen der Mahlzeit raſch eine Zigarette anſteckt. Der Kenner
raucht ſeine Zigarette langſam und nachdenklich; er hat dabei
von ihr nicht nur den vollen Genuß, ſondern er ſchädigt auch
am wenigſten ſeine Geſundheit. Eine gutgearbeitete Zigarette
iſt ein kleines Kunſtwerk. Bricht man ſie entzwei, ſo findet man
eine vollkommen regelmäßige Verteilung der Tabakfäden, und
kein Staub oder Gekrümel darf dazwiſchen ſein. Die Güte der
Arbeit erkennt mian ebenſo wie bei der Zigarre an der Länge der
Aſche, und in der Regel iſt der Tabak deſto beſſer, je dunkler die
Aſche iſt. Schlechtes Papier iſt ein beſonders ſchlimmer Fel
bei der Zigarette; es muß reines Reispapier ſein, das
nichts zu tun hat, ſondern aus gutem Flachs und
arbeitet iſt,

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. März 1923.

Nummer 75.

Der 3. Heutſche Kochſchultag in Marburg.

O

Von unſerem Sonderberichterſtatter.

Marburg, 15. März.
Heute morgen wurde in der Alma mater Philippina der
8. Deutſche Hochſchultag eröffnet, der urſprünglich für Aachen,
dann für Darmſtadt geplant war. Zum erſten Male hatte der Vor=
ſtand
von der bisherigen Gepflogenheit, die Tagung unter Aus=
ſchluß
der Oeffentlichkeit abzuhalten, Abſtand genommen und für
die Eröffnung einen Feſtakt vorgeſehen, der den am meiſten be=
drohten
Gebieten, der deutſchen Weſtmark, gewidmet war, der
die Führer der deutſchen Wiſſenſchaft aus allen Gauen des
Reiches und Vertreter der Studentenſchaften faſt aller hohen
Schulen Deutſchlands vereinigte. Vor überfülltem Saal ergriff
der Vorſitzende des Verbandes, Herr Geheimrat Profeſſor Dr.
Schenk=Münſter, das Wort und begrüßte die Anweſenden und
beſonders die Profeſſoren und Studenten der Hochſchulen der
beſetzten Gebiete, die teilweiſe unter den größten Schwierigkeiten
gekommen waren. Er führte u. a. aus: Die geſamte akademiſche
Welt Deutſchlands iſt hier verſammelt. Sie iſt ſich bewußt, daß
alle Sorgen ihrer Hochſchulen und der Wiſſenſchaft in einem tie=
feren
Uebel, in der Not des ganzen Volkes begründet ſind. An
Rhein und Ruhr wütet der Erbfeind. Bedroht iſt Deutſchlands
Wiſſenſchaft, ſie, die Deutſchlands Ruhm und Größe war. Durch
Plakate, Acht und Bann will man ſie zerſtören, ſoll die Welt ver=
geſſen
, was deutſcher Geiſt geſchaffen. Wohl wird der bedrängten
Wiſſenſchaft durch Ausländer manch dankbare Anerkennung zu=
teil
! Doch nicht der Erbfeind allein, auch der hinterliſtige Neben=
buhler
freut ſich der deutſchen Not, die deutſche Wiſſenſchaft be=
droht
. So iſt unſer Schickſal unzertrennbar mit dem des Volkes
verknüpft. Mannhaft, mutig und ernſt wollen wir den Kampf
aufnehmen. Allen Gewalten zum Trotz ſich erhalten, ſoll Lo=
ſung
ſein. Beiſpiel nehmen wollen wir an den Bewohnern der
Ruhr und des Rheins. Kleinmut und ängſtliche Bedenken ver=
bannen
aus unſeren Reihen. Es geht um Deutſchlands Einheit.
Die Hochſchulen müſſen und werden führend ſein in dieſem gro=
ßen
Kampfe. Sparſam umgehen mit dem, was Unterricht und
Forſchung benötigt, doch nicht vergeſſen, daß der Geiſt es iſt,
der forſcht. Deutſche Flieger, Segler der Lüfte, haben gezeigt,
daß trotz allem, trotz der größten finanziellen Not im Wettbewerb
Deutſchlands Hochſchulen nicht ausſchalten. Die ernſte Zeit wird
unſere Kräfte ſtärken, Und das ſoll uns Hoffnung ſein: noch
immer hat das Volk den Weg zur Höhe gefunden. Der Dienſt
fürs Ganze ſei uns leitende Idee! Dieſen Gedanken gebe dieſe
Feier Ausdruck.
Profeſſor Dr. Wolters=Marburg nahm das Wort über:
Die Bedeutung der Rheinlande für das deutſche Geiſtesleben.
Das Gefühl des Schmerzes beſeelt uns, die wir an das
Rheintal denken, das Gefühl der Verantwortung für jene
Lande, auf die der Erbfeind ſeine harte Han gelegt. Das
ganze Rheingebiet iſt bedroht und das ganze Stromgebiet iſt
eine Einheit, ja, iſt von jeher das Sinnbild eines einigen und
ſtarken Deutſchlands geweſen, und unſere Schwöche begann im=
mer
dann, wenn die Kinder des Rheines ſich untereinander
oder mit ihren öſtlichen Brüdern befehdeten. Aus ihm ergießt
ſich ſeit zwei Jahrtauſenden ein ununterbrochener Strom von
Kraft und Schönheit, in dem die Wurzeln unſerer Vergangenheit
und die Hoffnungen unſerer Jukunft ruhen. Aus dieſem vert
borgenen Feuermeere ſind die Funken ausgeſprüht, die bis zur
Oſtſee, bis Polen und Un arn hin das lebendig hielten, was
deutſch genannt werden e. Aus dem ganzen geiſtigen
Gehalt, was an Staat und Stand, Bau und Bildwerk, Sage
und Lied im Rheinland geſchaffen, ſpringt ſofort als tiefſte gei=
ſtige
Bedeutung hervor: dort liegen die Doppelwurzeln unſerer
Kultur: Antike und Chriſtentum, dort ſind ſie in dem jugend=
friſchen
Blutskörper der Germanen zuerſt in jener Einheit ge=
wachſen
, aus der alles andere: Reich und Kirche, Städte und
Orden, die geſelligen Lebensformen, Wiſſenſchaft, bildende Kunſt
und Dichtung hervorgegangen, die aus dem erneuten Widerſpruch
von Antike, Chriſtentum und Germanentum in immer wechſeln=
den
Formen hervorgingen. Im Gegenſatz zum weſtlichen Nach=
bar
übernahm der Germane römiſche Kultur, Wiſſenſchaft und
Kunſt und blieb Germane. Der Rhein wurde kein roma=
niſcher
Strom. Das geiſtige Erbe der Antike blieb erhalten, da
es ſich einer höheren Macht, dem Chriſtentum anvertraute.
Das ganze Volk übernahm den neuen, doch höher erkannten Gott
und blieb dennoch und darin ruht ſeine geheime Kraft Ger=
mane
, blieb deutſch. Die Stämme am Rhein haben den Durch=
zug
faſt aller Völker der Erde erlebt und ſich mit ihnen vermiſcht,
und dennoch: ſie haben das harte Schickſal ertragen, und mehr
als das, ſie haben es immer wieder beſiegt und die Kraft ge=
habt
, Leben und Wirken heiter zu bejahen und befruchtend auf
das ganze Vaterland zu wirken. In Karl dem Großen erhebt
ſich die rheiniſche Einheit von Antike, Chriſtentum und Ger=
manentum
in einer großen Perſon zum Bewußtſein einer
geiſtigen, ſtaatlichen Aufgabe, die bis heute die deutſche Aufgabe
geblieben iſt: die großen geiſtigen Mächte von Antike und Orient
ins eigene Weſen einzuſchmelzen und ſie zur höchſten Eigenform,
eben zur deutſchen zu machen. Vom Rhein her wirkte das tiefe
Geſetz von der Einheit in der Vielheit, ſchuf, als der Abſolutis=
mus
die Staatsbildung zu überſpannen drohte, den Liberalis=
mus
, aus der ſtändiſchen Vertretung die Volksvertretung.
So zeigte der Redner die ſtaatlichen und geſellſchaftlichen Ein=
wirkurgen
, um dann zu dem ungeheueren Einſtrom und Aus=
ſtrom
kirchlichen Lebens in den Rheinlanden überzugehen, die über
die politiſchen Gegenſätze hinweg die geiſtige Einheit ſtärkten.
Rheiniſcher Katholizismus und rheiniſcher Proteſtantismus
haben in weltlicher Arbeit und Bildung die gemeinſame Lebens=
grundlage
geſchaffen. Sie blieben trotzdem miteinander in gegen=

Anna Beyer.
Eine Ausſtellung ungewöhnlicher Art beherbergt ſoeben der Kunſt=
verein
. Ueberall leuchtende Blumen, ſonnige Landſchaften heitere
feſtliche Farben. Es iſt die Gedächtnisausſtellung für die allzufrüh, auf
der Höhe ihres Könnens heimgegangene heſſiſche Malerin Anna Beyer.
Die Künſtlerin, Gattin des Darmſtädter Malers Profeſſor Adolf
Beher, entſtammt als Tochter des Geheimerats Dr. Adalbert Becker,
Gymnaſialdirektor in Daruſtadt, einer alten heſſiſchen Gelehrten=
familie
. Mütterlicherſeits gehört ſie der uralten Familie Soldan an,
deren Stammbaum bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht.
Unzweifelhaft hat Anna Beher von Hauſe aus nicht nur eine ſtarke
künſtleriſche Begabung mitgebracht; ſie hat auch in höchſtem Maße Ge=
ſchmack
und Stilgefühl beſeſſen. Letzteres nicht nur in ihrer Malerei
ſondern in ihrem ganzen Weſen und in ihrer Geſinnung. Daß ſie ſelbſt
eine vornehme Schönheit, ein Weſen von ſeltenem Neiz der Erſcheinung
geweſen, dürfen wir heute, wo ſie nicht mehr unter uns weilt, wohl
ſagen. Die Begabung des jungen Mädchens, das ſchon im 12. Jahre
die Mutter verloren, wurde durch den kunſtbegeiſterten Vater erkannt
und gefördert. Anna Becker erhielt, nachdem ſie ſchon viel und mit
zähem Fleiß gezeichnet, den erſten Kunſtunterricht durch den auch heute
noch rüſtig ſchaffenden Meiſter, Profeſſor H. R. Kröh, bei dem ſie
gediegene zeichneriſche Kenntniſſe, beſonders im Bildnis erwarb. Sie
hat dann in der Darmſtädter Gemäldegalerie eine Reihe von zum
Teil großen Kopien geſchaffen, deren Treue und Sorgfalt Staunen
hervorrufen. Dann aber zog es die junge Malerin, die daheim und in
ihren Darmſtädter Arbeiten doch nur mit älteren Anſchauungen und
der Kunſt der Vergangenheit, der Nazarener und Nomantiker in Be=
rührung
gekommen, nach München, zur Kunſt der Lebenden. Dort
arbeitete ſie mit glühender Begeiſterung und unermüdlichem Fleiß bei
ausgezeichneten Künſtlern, bet Paul N
Friedrich Fehr. Ludwig
Schmid=Reutte und Maximilian Daſio. Die Studien der Münchener
Zeit von 1805 an zeigen bald, daß ihr die Welt der Farbe aufgegangen,
daß ihr ſtarker Sinn für Technik, für das, was wir breite, lockere,
tonige Maleri nennen, ſich raſch entwickelt hatte. In Münüchen war
Arna Becker aber auch bei den Alten in die Lehre gegangen; Nubens,
tan Dyck, Franz von Lenbach, hatten ſie begeiſtert. Mehrere vortreff=
liche
Kopien berühmter Meiſterwerke konnten nachher Werkſtatt und
Wohnung der Künſtlerin ſchmücken. Nach den ſchönen Münchener Jah=
ren
, die aber noch nicht eigentlich Abſchluß und völlige Reife bedeuteten,
folgten arbeitſame Jahre in Darmſtadt, die hauptſächlich Bildnisarbeiten

ſeitigem Wetteifer, um jeder ſeine beſonderen Kräfte in Politik
und Wirtſchaft, in ſozialem Schaffen zu entwickeln. Das dritte
ſind die ungeheueren Gebiete der Künſte und Wiſſenſchaft in den
Rheinlanden, die in tiefer Wechſelwirkung zu den großen geiſti=
gen
Mächten des Kaiſertums und der Kirche, des Staates und
der Städte ſtehen. Die Rheinlande übernahmen das chriſtlich=
antike
, zur Gotik entwickelte Erbe, wandelten das weſtfränkiſche
in das heimatliche um; und ein Strom lebendiger Befruchtung
flutete aus den rheiniſchen Bauhütten in deutſche Lande. Weiter=
gehend
ſpricht der Redner über die anderen bildenden Künſte,
von den rheiniſchen Malern, elſäſſiſchen Meiſtern, von Holbein
Vater und Sohn u. g., zeigte den Einfluß rheiniſcher Dichter
und Denker, wie ſich am Rhein der dichtende und denkende Geiſt
eine freie Sphäre geſchaffen hatte.
Aus dem Gefühl der vergangenen und zukünftigen Größe
iſt das Rheinland der Gedanke der neuen Reichseinheit gewor=
den
. Die Löſung von 1870 iſt nicht die endgültige geweſen,
denn wieder iſt es dem Erbfeind gelungen, das Herz und die
Kraſtquelle unſeres Geiſtes in ſeine Gewalt zu bringen. Wir
aber wiſſen heute den Weg, der uns befreien wird, wiſſen, daß
weſtlicher Geiſt für uns Rheinländer nichts Verlockendes mehr
hat. Der rheiniſche Dichter Stefan George zeigt uns den Weg in
die tiefe deutſche Einheit, in die heldiſche Einheit, die mit der
Schönheit die Kraft, mit dem Wiſſen die Waffe will.
Noch härtre Pflugſchar muß die Scholle furchen,
Noch dickrer Nebel muß die Luft bedräun . . .
Der blaſſeſt blaue Schein aus Wolkenfinſter
Bricht auf die Heutigen erſt herein, wenn alles,
Was eine Sprache ſpricht, die Hand ſich reicht,
Um ſich zu wappnen wider den Verderb
Gleichviel, ob rot, ob blan, ob ſchwarz die fahlen,
Verſchliſſenen Fahnenfetzen von ſich ſchüttelt
Und Tag und Nacht nur an die Veſper denkt.
Freilich, nicht von heute auf morgen wird die Rettung kom=
men
. Wohl wiſſen wir, daß die Stunde befiehlt, zu dulden und
zu ertragen, daß wir vielleicht mit Recht die Schmach dulden,
weil wir die Waffen aus der Hand gelegt. Gut, wir haben es
verdient durch unſer Verſagen, nicht durch unſere Gewalt wie
der Feind die Welt glauben machen will. Aber weil die Schuld
Verſagen war, iſt die Sühne die Tat. und der aktive
Widerſtand an Ruhr und Rhein, denn aktiv iſt er und nicht paſ=
ſiv
, iſt der Beginn der Tat, iſt Wille zur Wiedergutwachung,
wie wir ſie verſtehen. Dieſen Willen wollen wir aufrecht erhalten.
Denn was hilft uns Wirtſchaft, wenn wir Knechte ſind, was
Kunſt und Wiſſenſchaft, wenn wir Knechte ſind, was ſelbſt der
Glaube, wenn wir Knechte bleiben! Frei und ſtark will das
Rheinland ſein, frei und ſtolz mit dem ganzen Volk zu unſe=
rem
Volk, zu unſerem Land, zu unſerem Gott! (Lebh. Beifall.)
Als zweiter Feſtredner ergriff Profeſſor Dr. Matſchoß=
Berlin das Wort über:
Technik und Induſtrie an Rhein und Ruhr.
Der Feind ſteht im Land! Schwer drückt ſeine Gewalt
auf Arbeiter und Beamte, auf Kaufmannſchaft und Induſtrie.
Laſſen Sie uns dieſer gedenken, der Männer der Arbeit,
ſcher Städte, an das breite Band ſchöpferiſcher Textilinduſtrie,
an die Eiſen=, Stahl= und Kohlenwerke des Ruhrgebietes. Der
Redner ſchilderte dann, wie in wenigen Menſchenaltern das ge=
waltige
Werk an Rhein und Nuhr von deutſcher Tatkraft ge=
ſchaffen
wurde, wie in wenigen Jahren ganze Städte und Ge=
biete
voll Fabriken und Zechen aus dem Boden wuchſen. Er
deutete an, daß die Richtung der ganzen Induſtrie und Technik
in der fortſchreitenden Entlaſtung der Menſchen von körperlicher
Arbeit, in der fortſchreitenden Mechaniſierung geht. Nicht Men=
ſchenhand
mehr bewegt die gewaltigen Maſſen von Stahl und
Eiſen, der Geiſt iſt es, der die Natur überwunden. So müſſen
wir denn durchblicken durch unſere Maſchinen, müſſen in ihnen Muſchenpflicht, ſondern auch eine vaterländiſche Pflicht und
bewegt und erhält. Deshalb gedachte der Redner in ehrenden
Worten jener großen Männer, die in der Entwickelung bahn=
Weſtfalen Hartkopp und Alfred Krupp. Hartkopp, der die Erzie=
Willens zur Tat als weſentlichſtes Moment für die Förderung
der Technik betonte, und dieſen harten Willen brauchen wir
heute mehr denn je, wir müſſen Männer finden, die warten
und dulden können. So war es gut für uns, daß der Feind
ſich gegen die wandte, die wir die härteſten Deutſchen nennen:
gegen Weſtfalens Söhne. Sie haben die feindliche Macht gebrochen,
und wir wollen ein Beiſpiel nehmen an unſeren Brüdern und
Schweſtern an Rhein und Ruhr. Wir wollen ihnen andauernd
die Verſicherung geben, daß wir mitempfinden, damit ſie wiſſen,
daß ſie nicht allein ſtehen. Mit ihnen wollen wir den alten Weſt=
und doch komme ich durch!
Nachdem der rauſchende Beifall verklungen war, durch=
brauſten
die mächtigen Klänge des Deutſchlandliedes die
prächtige, in frühgotiſchem Stil erbaute Aula und gaben
beginnen die Vollſitzungen, an denen die zahlreichen Vertreter
der deutſchen Hochſchulen und zum erſten Male auch Vertreter
der Studentenſchaft, und zwar deren Vorſtand aus Berlin teil=
nehmen
werden. Außer dem Bericht des Vorſitzenden, Verfaſ=
ſungs
= und Finanzfragen ſtehen die wirtſchaftlichen Fragen und
die Hochſchulreform zur Debatte.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. März.
Zur Verſicherungspflicht der im eigenen Heime
beſchäftigten Söhne und Töchter.
* Große Unklarheit herrſcht oft bei den Beteiligten über die
Frage, ob die im eigenen Geſchäft oder Betrieb tätigen Söhne
und Töchter ebenfalls verſicherungspflichtig ſind. Das Reichs=
verſicherungsamt
hat nun zur Klärung dieſer ſtrittigen Frage
folgende Vorausſetzungen gekennzeichnet, die unbedingt vor=
liegen
müſſen, wenn eine Verſicherungspflicht für die eigenen
Kinder als Arbeitnehmer im Betrieb des Vaters oder der Mutter
vorliegt:
1. wenn die Söhne und Töchter ihre Arbeitskraft, durch
deren anderweitige Verwertung ſie ſich ihren Lebensunterhalt
ſonſt verſchaffen könnten, für einen Arbeitspoſten zur Ver=
fügung
ſtellen, den die Eltern ſonſt anderweit beſetzen müßten;
2. wenn die Eltern ihnen hierfür eine Vergütung gewähren,
die nach Lage der Umſtände als angemeſſene Gegenleiſtung an=
zuſehen
iſt:
3. wenn die Söhne und Töchter an die Anweiſungen der
Eltern gebunden ſind.
Weiter ſagt das Reichsverſicherungsamt:
Die Verſicherungspflicht der genannten Perſonen hängt von
den Umſtänden des einzelnen Falles ab. Insbeſondere kommt
es darauf an, ob die Arbeit und der angebliche Lohn zueinander
in dem Verhältnis von Leiſtung und Gegenleiſtung ſtehen, ob
eine beſtimmte Vergütung vereinbart iſt und regelmäßig ge=
währt
wird, ob ſie den Leiſtungen angemeſſen iſt.
Nach eingehender Prüfung dieſer Vorausſetzungen kann im
einzelnen Falle demnach kein Zweifel mehr beſtehen, ob ein
Zwang der Verſicherung ſeitens der Eltern vorliegt oder nicht.
C. P.
Ernannt wurden: am 7. März: der Studienaſſeſſor. Wilhelm
Mohr aus Okarben (Kreis Friedberg), zurzeit an der deutſchen Real=
ſchule
in Rio de Janeiro, zum Studienrat mit Wirkung vom 1. März
ab; am 15. März: der Obermedizinalrat Dr. Wilhelm Groos zum
Miniſterialrat beim Miniſterium des Innern, Abteilung für öffentliche
Geſundheitspflege, mit Wirkung vom 1. April 1923 an.
Erledigt iſt: eine Schulſtelle für eine ebangeliſche Lehrerin au
der Volksſchule in Lollar, Kreis Gießen. Eine Mietwohnung für
eine alleinſtehende Lehrerin kann beſchafft werden.
In den Nuheſtand verſetzt wurde: am 12. März 1923: der Ober=
reallehrer
an dem Gymnaſium zu Bensheim, Konrad Mohr, auf ſein
Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte
vom 9. Aprfl 1923 an.
Zar und Zimmermann. Heute abend 7 Uhr wird im Großen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters Bar und Zimmermann als Volks=
vorſtellung
zu Einheitspreiſen gegeben. Die Galerien koſten 1000 Mk.,
2. Mang und Parterre 2500 Mk., Logen und Sperrſitz 4000 Mk. Den
Peter Iwanow ſingt Eugen Vogt vom Stadttheater in Nürnberg als
Gaſt.
Der ferne Klang. Die Vorſtellung von Franz Schrekers Oper
Der ferne Klang am Soantag, 18. März, iſt einer Fremdenmiete zu=
geteilt
. Es ſind jedoch nur Logen und Sperrſitz vermietet. Galerie,
2. Rang und Parterre ſtehen voll zum Verkauf. Die für den 24. März
angekündigte Aufführung des fernen Klang kann nicht ſtattfinden, ſo
daß alſo die Aufführung am Mittwoch, den 21. März, die vorläufig
letzte dieſer Oper ſein wird.
urfauſt. Die Darmſtädter Erſtaufführung von Goethes Ur=
fauſt
wird am Dienstag, den 2. März, um 7 Uhr im Großen Haus
ſtattfinden. Negie: Guſtav Hartung. Bühnengeſtaltung: T. C. Pilartz.
Gebenktag zum 75. Jahrestag der Revolution von 1848, veran=
uns
erinnern an den hanſeatiſchen Unternehmungsgeiſt rheini= ſtaltet vom Bildungsausſchuß der organiſierten Arbeiterſchaft. Aus dem
Programm: Das Landestheaterorcheſter wird unter Leitung von Mich.
Balling die Egmont=Ouvertüre und das Meiſterſinger=Vorſpiel ſpielen.
Joſeph Gielen wird Germanien von Hölderlin und eine Erzählung
von Alfons Paquet, Walter Kuliſch Zum Andenken an Georg Büchner
von Herwegh und Prometheus von Goethe ſprechen. Dr. Alfons
Paquet=Frankfurt und Wilhelm Michel=Darmſtadt werden Anſprachen
halten.
Alle Arbeitgeber ſind in dieſer Zeit ſicherlich ehrlich be=
müht
, ihre Betriebe aufrecht zu erhalten und ihren Arbeitern
möglichſt lange Arbeit und damit Lohn und Brot zu verſchaffen
und zu erhalten. Es iſt dies ganz ſelbſtverſtändlich nicht nur eine
eine Pflicht der Selbſterhaltung. Denn jede Entlaſſung von Ar=
und durch ſie den Menſchen ſehen, der ſie geſchaffen, der ſie beitern in dieſer ſchwerſten Zeit iſt der Stimmung abträglich
und vermindert damit die freudige Kraft, als ein Volk von
Brüdern dieſe ſchwerſte Zeit zu überdauern!
brechend waren, nannte aus ihrer großen Zahl beſonders die Welcher Arbeitgeber aber wird noch im Zweifek darüber ſein,
daß ſeine und ſeines Unternehmens Exiſtenz unlösbar mit
hung des Menſchen, und Alfred Krupp, der die Bedeutung des der Exiſtenz des Deutſchen Reiches verknüpft iſt, daß er unter
Laſten und Abgaben und Vorſchriften und Hemmungen ſicher
zugrunde geht, wenn wir als Geſamtvolk diesmal
nichtdurchhalten!
An die Autobeſitzer! Im beſetzten Gebiet ſieht man auf
allen Landſtraßen täglich Dutzende von Autos raſen, in denen
außer dem Chauffeur höchſtens zwei Perſonen ſitzen, während
Hunderte von Menſchen mit todmüden Füßen dort entlang=
ziehen
. Solange der Bahnbetrieb im beſetzten Gebiet infolge
franzöſiſcher Eingriffe ruht, iſt es vaterländiſche Pflicht jedes
falenſpruch immer wieder uns vorhalten: Ich komme doch durch Autobeſitzers, weniger bevorzugten deutſchen Brüdern und
Schiweſtern das ſchwere Wandern auf der Landſtraß= nach Mög=
lichkeit
zu erleichtern. Jeder, der über ein Auto zu verfügen
hat, ſollte es ſich zur Ehre anrechnen, ſtets ſo viele
der Wanderer mitzunehmen, als ihm ſein Wagen irgendwie er=
einer
erhebenden Feier würdevollen Abſchluß. Heute nachmittag laubt! Eine ſolche menſchlich= Rückſichtnahme erleichert gar vielen
die ſchwere Laſt und gibt friſchen Mut zum Ausharren und zum
Abweiſen verlockender anderer Reiſegelegenheiten.
Wartburg=Poſaunenchor. Auf die heute, Samstag abend, ſtatt=
findende
kurze Probe im Schloß ſei an dieſer Stelle nochmals aufmerk=
ſam
gemacht. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen iſt
unbedingt erforderlich. Am Sonntag Morgen Antreten an der Stadt=
kirche
. Zur Probe ſind die Choralbücher mitzubringen.

gewidmet waren. Lebendige ſprechendähnliche Köpfe und eine ganze
Reihe lebensgroßer ganzer Figuren, auch Gruppen, entſtanden damals.
Die Bekanntſchaft und Zuſammenarbeit mit Adolf Beyer die
Ehe wurde 1904 geſchloſſen gab ſtarken Antrieb und bedeutete auch
eine Schwenkung zu neuen Stoffen. Adolf Beher hatte ſchon 1895 mit
modern geſehenen Blumenſtücken, den erſten in Darmſtadt, begonnen.
Landſchaftliche Studien konnte die Künſtlerin als Frau mit dem Manne
zuſammen ungleich leichter betätigen, als es ihr vorher möglich war.
So entwickelte ſich in gegenſeitiger Anregung und Anſporn in immer
höherem Maße jene erſtaunliche Sicherheit, eine Meiſterſchaft friſcher
Malerei, heller reiner Töne, die an Anna Beyers Bildern ſtets von
neuem entzückt. Wie der männliche Teil des Ehepaares hat auch unſere
Künſtlerin ſich nicht eigentlich ſpezialiſiert. Wenn auch die Blumen=
malerei
immer großzügiger in Format und Auffaſſung ent=
wickelt
wurde, hat ſie doch ſtets alles ihr maleriſch reizvolle, ob Figur,
Bildnis, Landſchaft, Stilleben, Innenraum, in ſtetem Wechſel gemalt.
Nie hat eine bequeme Produktion ſtattgefunden, raſtlos hat die Malerin
an ihrer Vervollkommnung gearbeitet. Die Darſtellung von Luft, Licht,
Sonne war ihr immer von neuem eine lockende Aufgabe, an die ſie in
jedem Frühjahr mit neuer Luſt und neuem Feuereifer giung. So lag
ihrer temperamentvollen Art nicht, eine Arbeit zu verquälen. War ſie
von einer Arbeit unbefriedigt, ſo ging ſie lieber mit neuem Eifer an
eine neue Aufgabe. Ein ſtarkes Können ermöglichte ihr auch große
Formate mit Leichtigkeit zu bewältigen. Sie hat in den letzten Jahren
kaum mehr kleinere Bilder gemalt. Ein Wort von Eugen Bracht,
der mit reger Anteilnahme und größter Anerkennung ihre Arbeiten
beachtete und von Anna Beher nicht nur ſeiner eminenten Künſtler=
ſchaft
, ſondern auch ſeiner unermüdlichen Arbeitskraft und Schaffens=
freude
wegen hoch verehrt wurde, gab ihr ſtarken Antrieb: Man muß
nicht nur gut, ſondern auch ſchnell malen können. Dies Wort ent=
ſprach
ihrem lebhaften Malertemperament. An allen Darmſtädter Aus=
ſtellungen
ſeit 1898, (dem Einſetzen der Moderne in der vorher ſo
konſervativen ſtillen Reſidenz) hat Anna Beher teilgenommen. Gar
manches ihrer Bilder hat hier und auswärts, in Verlin, München,
Cöln, Frankfurt, Magdeburg, Stuttgart, Wiesbaden u. a. O. ſtarken
Erfolg gebracht. Auf der großen heſſiſchen Landesausſtellung 1908 war
ihr rothaariges Mädchen am Fenſter eines der ſchönſten und populär=
ſten
Figurenbilder. Sie mußte es auf Aufträge hin mehrfach wieder=
holen
; die Kunſt (Verlag von Bruckmann=München) brachte es als
Kunſtbeilage. Der Stille Garten: Die alte Mühle‟, Gärtnerei
Das Herrenhaus, Der Mühlbach, Die Parkmauer, Der Wald=


U
teich‟. Die Allee im Herbſt, Die Stickerin, Auf dem Balkon,
Marienhöhe zur Blütezeit, Kranichſteiner Parktor, Der Kaffeetiſch
im Garten ſind einige Titel erfolgreicher Gemälde, die auch durch Ne=
produktionen
in Zeitſchriften, wie Weſtermanns Monatsheften, Deutſche
Kunſt u. Dekoration, Ueber Land und Meer, Wochenſchau u. a. be=
kannt
wurden.
Die engſte Heimat, vorab die großherzoglichen Hofgärten, boten
dankbare Motive, die in gleicher Weiſe von anderen Künſtlern noch
nicht verwertet worden waren. Ganz beſonders ſchöne Bilder entſtanden
in dem intimen Prinz=Emilgarten, ſo das prächtige, koloriſtiſch unge=
mein
feinfühlige Parkbild, das 1918 der Ständige Rat für Kunſt=
pflege
in Heſſen für ſeine neue Sammlung erworben und das der
Malerin ſo hohe Anerkennung gebracht hat.. Sonniger Morgen im
Beſitz des Großherzogs, hatte im Jahr vorher gleich ſtarken Erfolg.
Neue Anregungen boten die erſt 1916 fertiggeſtellten neuen Anlagen
der Roſenhöhe, die man mit Recht als einen fürſtlichen Schönheits=
traum
von überſchwennglicher Pracht bezeichnen kann. Dort entſtanden
prächtige Werke wie Ausblick, Bank in Roſen. Die Roſenpergola.
Herbſt auf der Noſenhöhe‟ Der Kaſtanienplatz u. a. Daneben ſchuf
ſie auch wieder ganz andersartige Arbeiten, wie das luſtige kecke Kinder=
bildnis
Suſe, das Mädchenbildnis in blau, Guitarrenſpielerin,
die leſende Biedermeierdame oder Landſchaften aus Bayern und
Oberheſſen, die den Charakter der dortigen Landſchaft treu wider=
ſpiegeln
. Unverwüſtlich unr die Freude an Blumen, an den Wundern
ihrer Farben. In wieviel Zuſammenſtellungen und Farbſtimmungen,
von den zarteſten Harmonien bis zu den ſtärkſten dekorativen Wirkun=
gen
hat ſie die verſchiedenſten Blumen gemalt, wie oft ihr geliebtes
Blumenfenſter daheim mit den prächtigen, ſelbſtgezogenen Azaleen und
anderen Lieblingen dargeſtellt. Die Blumen ſind da nicht aus dem Zu=
ſammenhang
mit ihrer Umgebung herausgeriſſen, ſondern ſtehen weich
in Luft und Licht, in leuchtenden glühenden Farben, in flimmernden
Perlmuttertönen.
Unbeirrt durch die Richtungen und Moden hat ſich Anua Beher
durch ihre frohe geſunde Kunſt, durch die Kraft ihrer Malerei, durch
ſtetes Vorwärtsſchreiten, die Anerkennung und Bewunderung immer
weiterer Kreiſe der Kunſtfreunde erworben.
Im Vollbeſitz ihrer künſtleriſchen Kraft, am Abend eines arbeits=
reichen
Tages, iſt ſie an ihrer Staffelei, mit Pinſel und Palette in der
Hand, tot niedergeſunken.
Das Andenken der hervorragenden Künſtlerin, der liebenswerten
temperamentvollen Frau wird in Ehren beſtehen.

[ ][  ][ ]

Nummer 25.

E Zur Sitzung der Stabtverordnetenverfammlung am Donners=
ag
, 22. März, nachmittags 5 Uhr, iſt folgende Tagesordnung feſt=
eſetzt
: 1. Erhöhung der Gebühren des Leihamts. 2. Kreditnachbewil=
gung
für die Durchführung der Sozialrentnerfürſorge. 3. Erhöhung
es Wochenmarkttarifs. 4. Gewährung eines Zuſchuſſes an den Blinden=
ſchäftigungsverein
. 5. Erhöhung des Mitgliedsbeitvags zum Heil=
ättenverein
für Heſſen, 6. Aenderung der Satzung des Leihamts
ezüglich der Kraftloserklärung von Pfandſcheinen. 7. Verkauf von
jegenſtänden des Wochenmarktverkehrs an Wiederverkäufer. 8. Aus=
hlag
der Grund= und Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1923.
Erhöhung der Vergnügungsſteuer. 10. Erhöhug der Wiegegebühren
n Schlacht= und Viehhof. 11. Erhöhung des Beitrags zum Verkehrs=
rrein
, 12. Erlaß einer Polizeiverordnung, die Regelung des Fuhr=
erksverkehrs
in der Forſtmeiſterſtraße betreffend. 13. Unterhaltung
s ſtädtiſchen Gebäudes Neckarſtraße 26. 14. Beſchaffung von Oel für
e Fußböden in den Schulen. 15. Einrichtung von zwei Klaſſenſälen
der Liebigs=Oberrealſchule. 16 Kreditnachbewilligung für die Her=
ellung
eines Zugangs zu der Städtiſchen Leſehalle. 17. Aenderung
w Abortanlage im Schulgebäude Karlſtraße 8. 18: Euveiterung der
nterhaltungskredite des Tiefbauamtes für das Rechnungsjahr 1922.
). Inſtandſetzung des Hauſes Steinſtraße 6. 20. Anbringung von
ſicherungen zur Verhütung von Diebſtählen im Kinderheim Waldeck.
. Herſtellung der Verwalterwohnung auf dem Friedhof an der Nieder=
amſtädter
Straße. 22. Bereitſtellung von Mitteln zur Herſtellung von
Johnungen zur Linderung der Wohnungsnot. 23. Bereitſtellung von
ſtitteln zur Ausführung von Notſtandsarbeiten, 24. Schaffung von
ſchweſternwohnungen im Krankenhaus. 25 Wiederherſtellung der
loſettanlage im Hauſe Waldſtraße 19. 26. Ueberſicht über die Ein=
ahmen
und Ausgaben der Alice=Eleonorenſchule für das Rechnungs=
ihr
1921. 27. Voranſchlag der Alice=Eleonorenſchule für das Rech=
ungsjahr
1923. B. Voranſchläge der beiden höheren Mädchenſchulen
ir das Rechnungsjahr 1923. 29. Feſtſetzung des Schulgeldes für das
hnte Schuljahr. 30. Erhebung von Gebühren für Benutzung von
ſchreib= und Nähmaſchinen und Kochgeräten in den Klaſſen des 9. und
). Schuljahres. 31. Mitteilungen.
Not! Bilder deutſchen Elends betitelt ſich eine ſoeben vom
ſeutſchen Noten Kreuz (Charlottenburg=Cäcilienhaus) herausgegebene
ſchrift, die in zahlreichen Statiſtiken und Illuſtrationen nach Photo=
raphien
die deutſche Not und Armut ſprechend und überzeugend be=
uchtet
. Es wäre zu wünüſchen, daß das Büchlein eine ausgezeich=
ete
Propagandaſchrift in möglichſt weite Kreiſe gelangt, um für
ie Zwecke des Roten Kreuzes werben und damit der größten Not
euern zu helfen.
re. Stadtmiſſion. In dieſem Jahre begeht das Rauhe Haus
Hamburg, die Wiege aller Arbeit der Inneren Miſſion und das
ſtutterhaus aller Stadtmiſſionsarbeit, das Feſt ſeines 90jährigen Be=
ehens
. Viele werden es darum begrüßen, am Sonntag abend Paſtor
deldmann aus dem Rauhen Haus, Mitarbeiter der Wichern= Ver=
inigung
, über die dort betriebene Arbeit hören zu können. Er hält
bends um 8 Uhr einen Lichtbildervortrag. Der Eintritt iſt frei
* Der Hypothekengläubiger=Schutzverband, Landesgruppe Darm=
adt
, hielt geſtern abend im Weißen Saale des Reſtaurants Chriſt eine
ehr gut beſuchte Perſammlung ab. Der prov. Vorſitzende gab zunächſt
ine kurze Ueberſicht über die ſeitherige Tätigkeit. Ueber die Fragen,
ie bereits in der letzten Verſammlung angeſchnitten waren, gab Red=
er
eine kurze Aufklärung. U. a. war von Intereſſe zu hören, daß
vohl in Kürze zwei Entſcheidungen gefällt werden, in Prozeſſen, die
Darmſtadt anhängig gemacht wurden. In dieſen beiden Fällen wird
vohl der Hypothekengläubiger=Schutzverband finanziell beteiligt ſein.
Zei Rückzahlung von gekündigten oder ungekündigten Hypotheken wird
em Gläubiger empfohlen, eine löſchungsfähige Quittung nicht zu er=
eilen
. Klagt der Schuldner auf Erteilung einer ſolchen, ſo kann der
bläubiger im Wege der Wiederklage auf der Feſtſtellung klagen, daß
urch Zahlung in Papiermark die Hypothekenſchuld nicht erloſchen iſt.
Eine Klage auf Leiſtung wird der Gläubiger oft inſolange nicht er=
eben
können, bis die Grundſätze, nach denen die Hypothekenſchulden
ufgewertet werden können, höchſtrichterlich erörtert worden ſind.
sbenfalls Gegenſtand der Erörterung war die Kündigung von Obliga=
ionen
ſeitens des Staates und der Stadt Darmſtadt. Es wurde an=
eregt
, einen Proteſt an Staat und Stadt zu richten, wonach die Kün=
igungen
rückgängig gemacht werden ſollen. Weitere ſehr intereſſante
fälle fanden nach den Grundſätzen, ſoweit ſie bis jetzt möglich ſind,
ine ausgiebige Beantwortung. Be onders hervorgehoben wurde, daß
vohl in den Fällen, wo durch die Geldentwertung der Schuldner eine
Zereicherung in Werten erfahren hat, Ausſicht beſtehen muß, eine Beſ=
erung
der Notlage herbeizuführen. Eine Ausſicht, das in Goldmark
usgeliehene Geld wieder in Goldmark zurück zu erhalten, ſei wohl
ticht ganz möglich, da wohl kein Schuldner heute den Anſprüchen nach=
ommen
könne. Die Beratung der Satzungen wurde vorläufig ausge=
etzt
und nur der Beitrax für 1923 auf Mk. 1000 feſtgeſetzt. Sodann.
vurde folgende Entſchließung gefaßt: Der Hypothekengläubiger=
Schutzverband, Landesgruppe Heſſen, erhebt hiermit ſchärfſten Proteſt
ſegen die von der Stadt Darmſtadt vorgenommene Kündigung der
tädtiſchen Vorkriegsobligationen und verlangt unbedingt, daß ſowohl
die Stadtverordnetenverſammlung, wie auch das Kreisamt nochmals in
ine Prüfung der Frage eintritt unter Berückſichtigung der Geldent=
vertung
, die dazu geführt hat, daß die Vorkriegsſchulden mit einem
Nennbetrage rückzahlbar werden, die nur noch ein Fünftauſendſtel des
einbezahlten Wertes darſtellen. Dieſe Maßnahme widerſpricht allem
ſozialen Empfinden, umſomehr, als gerade zahlreiche Kleinrentner aus
dem Mittelſtande getroffen werden, die ihre Erſparniſſe in dieſen Ob=
ligationen
angelegt haben, weil ſie dieſe für mündelſicher gehalten haben.
Die Entſchließung fand einſtimmige Annahme. Hierauf ſchloß der
Vorſitzende die Verſammlung.
Männergeſangverein Concordia‟. Darmſtadt. Einen ſehr
ſchönen künſtleriſchen Erfolg mit einem Deutſchen Volkslieder=Konzert
hatte am Sonntag der genannte Verein in Aſchaffenburg. Die
Aſchaffenburger Zeitung ſchreibt u. a.: Der Männerchor Concordial=
Darmſtadt, ſteht auf der Höhe des Könnens, iſt in allen Stimmen gut
durchgebildet, hat ausgezeichnetes Stimmenmaterial und iſt von ſeinem
Dirigenten künſtleriſch inſpiriert. Seine Spezialität ſind Chöre, bei
denen es auf dynamiſche Schattierungen, auf den Vortrag ankommt.
Hier merkt man, daß die Sängerſchaft auf die Intentionen eines künſt=
leriſch
empfindenden Dirigenten eingeht. So wurden Lieder von
Brahms, Sonnet, Arnold, Mendelsſohn ze., zu Kabinettſtücken. Die
Vortragsfolge brachte noch Liedervorträge der Altiſtin vom Heſſiſchen
Landestheater, Martha Kuhn=Liebel. Man wird nicht oft eine ſo
warme, klangvolle Altſtimme im Konzertſaal zu hören bekommen. Wie
große poluminöſe Cellotöne floß ſchmeichelnd dieſer Geſang ins Ohr Feſſeln hält. Das Tier hat auch die Leidensfähigkeit, es vermag aber

Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 12. März 1923.

Seite 5.

Heimatpflegekurfus.
der Zeutralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege
in Heſſen.
E. Zur Vertiefung der Bildungsarbeit hat die Zentralſtelle einen
neuen Weg beſchritten, der Glück und Kraft für die Zukunft verheißt.
Sie hat erkannt, daß die Heimat immer mehr der gemeinſame Mutter=
boden
, für alle Volksbildungsbeſtrebungen werden muß. Die Heimat
befreit von der Schablone und von dem allein ſelig machenden Buch:
das wirkliche Leben wird zum Ausgang und Ziel=
punkt
der Arbeit. Wer heimatfrohes Leben wecken will, muß
ſelbſt das Leben ſeiner Umgebung ſchauen und zu begreifen ſuchen.
Wichtig iſt, daß hervorragende Führerperſönlichkeiten die neuen Wege
zeigen. Den Anfang machte in dieſen Tagen der Heimatpflegekurſus,
der geſtern zu Ende ging. Bei der Eröffnung wies Herr Direktor
Haſſinger auf unſere große vaterländiſche Not und die Heimat als
Quelle der Volkskraft hin. Wahre Heimatpflege ſoll die guten Geiſter
der Heimatliebe in den Dienſt des vaterländiſchen Aufſtiegs ſtellen.
Die Abſichten der Zentralſtelle begegnen dem Verſtändnis zahlreicher
Heimatgenoſſen, ein halbes Hundert Gäſte hatte man erwartet, und
nehezu 200 drängten ſich wißbegierig herzu. Aus Oberheſſen, dem
Odonwald und beſonders aus dem beſetzten Gebiete wagten viele Hei=
matfreunde
mit beſonderen Opfern die zum Teil recht ſchwierige Reiſe.
Und wahrhaftig, ſie hatten es alle nicht zu bereuen.
Der Leiter des Heimatofkegekurſus war der Zoologieprofeſſor Dr.
Guenther von der Univerſilät Freiburg i. Br. Der erfahrene, weit=
gereiſte
Forſcher und Gelehrte öffnete Herz und Sinn für tauſend
Geheimniſſe des Tier= und Pflanzenlebens in der
Heimatnatur. Hier ſtreute ein liebenswürdiger Führer mit gol=
denem
Herzen wertvolle Sameukörner und entwickelte an Hunderten
von Beiſpielen, ſeine Heimatgedanken und ſein Programm zum Wieder=
aufbaut
durch die rechte
Heimatlehre.
Durch Naturerkenntnis und Narurempfinden
kommen wir zur Heimatliebe. Heimatempfinden muß die
Wurzel der Volkskraft und Unterlage für jeden Wiederaufbau werden.
Drei Fehler müſſen bevmieden werden: Naturentfremdung
unſeres Volkes trotz ſeiner Veranlagung zum Naturſinn; Ver=
ödung
der belebten Heimatnatur; das Verſchwinden
der gefühlsmäßigen Naturbetrachtung. Die Hei=
mat
als deutſche Heimat, als Organismus und Ein=
heit
, als Quelle für Volkskraft Kunſt und deut=
ſches
Empfinden. Grundlage von allem iſt die heimatliche Natur,
denn ſie hat den Charakter des Volkes geſchaffen; darum iſt ſie auch
wirklich die Quelle der Kraft. Leider ſind die Beziehungen zu dieſen
Kraftquellen verloven gegangen. Das liegt an drei Grinden: Zer=
ſtörung
der Heimatnatur, Entwurzelung des Volkes
durch Induſtrialiſierung, unterſchätzung der Her=
zensbildung
. Die Natur iſt ein Organismus und wirkt als ſolcher
auch auf den Menſchen. Das Wiſſen ſoll nicht um ſeiner ſelbſt willen
da ſein, ſondern es ſoll den Menſchen zu einer organiſchen, harmoni=
ſchen
Perfönlichteit geſtalten helfen. Wie das geſchehen kann, zeigte
Profeſſor Dr. Guenther in ſeiner Vorleſung über:
Die Heimat als Organismus.
Alle Tiere und Pflanzen wirken in und durch einander. So hat
jede Pflanze ein Inſekt, das von ihr lebt. Jedes Maubtier iſt ein not=
wendiges
Glied des Organismus und ein unentbehrliches Stück der
großen Geſundheitspolizei in der Natur. Die Natr iſt nur dann reich
und geſund, wenn ſie aus vielen Arten beſteht, darum muß ſich die Ver=
nichtung
einer Pflanze oder eines Tieres an irgend einer Stelle rächen.
Mit großemn Scharfblick zeigte dann Dr. Guenther die Wandlung
der H imatnatur als Ganzes von der Eiszeit an
die Ueberbleibſel der Eiszeit als hiſtoriſche Zeugen ; die Nachwirkun=
gen
der Eiszeit in den jährlichen Wanderungen der Fiſche und Vögel
die Spiele der Tiere und die inſtinktive Brutpflege vom Miſtkäfer bis
zu den Mordweſpen.
Von der Seele der Heimatnatur.
Wir wellen nicht nur Urſachen und Wirkungen, den äußeren Ver=
lauf
, erkennen, ſondern auch das innere Weſen der Heimatwelt. Die
Wiſſenſchaft kann darüber nichts ſagen, da ſie nur beobachten und dar=
ſtellen
kann. Hier muß an Stelle des Verſtandes das Gefühl einſetzen.
Natur iſt Werden. Mitfühlen mit der Natur können nur Gleich=
geſtimmte
Werdende. Die Typiſch=Werdenden ſind die Kinder, die
Künſtler und jugendliche Völker. Sie fühlen darum am beſten das
Weſen des Werdens. Ein Werk des Verſtandes iſt die Techmnik. Ihre
Höhe bedeutet aber noch nicht die Höhe der Bildung eines Volkes. Die
Technik hat nicht das Glück der Menſchheit gefördert im Gegenteil
an ſie hat ſich oft der Fluch geknüpft; ſo ſind zum Beiſpiel die Flugzeuge
zu wahren Fluchzeugen geworden, zu furchtbaren Vernichtungswerk=
zeugen
. Die Technik iſt ein Wenk des Verſtandes. Die Kunſt kommt
nicht aus dem Verſtande, ebenſo wenig das Tiefſte, was der Menſchen=
geiſt
faßt, Philoſophie und Religion. Das Gefühl erlernen wir zunächſt
aus dem Mythus unſerer Vorfahren. Die Anſchauungen von den bar=
bariſchen
Germanen werden verſchwinden, wenn wir ihre hohe Kultur
längſt vor Chriſti Geburt kennen lermen. Statt Vamdalismus ſprechen
wir Deutſche beſſer von Melgeismus. Das tiefſte Nawrempfinden
unſerer Vorfahren pffenbart ſich aus der Verehrung der Gottheit in
heiligen Hainen, aus dem Vernehmen des Ewigen, aus den Stimmen
der Tierg und in der Benennung der Tiere und Pflanzen. Die philo=
ſophiſche
Anſchauung der Germanen war nicht weniger tief, als die der
Inder; nur iſt ſie, als die Zeit der ſchriftlichen Niederlegung kam, durch=
ſchnitten
worden. Wir kennen die Sagen, die faſt alle Natzurmythen
ſind, nur auf dem Umweg über den Norden (Edda). Dieſe Natur=
mythen
werden dargeſtellt als Tages= Jahres= und Weltmythen. Die
Erweckung der Erde durch Tag und Frühling wurde dargelegt nach dem
Liede von Schirners Fahrt und Siegfried und Brünnhilde‟. In
der Erzählung vom Entſtehen und Vergehen der Welt wurde auf die
Aehnlichekit der indiſchen Vorſtellungen hingewieſen. Im Schluß=
vortrag
redete Dr. Guenther von der
Gemütvollen Naturbetrachtung.
Die Lehre vom Leid in der Natur wurde ebenfalls aus der indi=
ſchen
Anſchauung erſchloſſen. Sie beruht auf der Vergänglichkeit, auf
dem Drang über ſich hinaus und auf der Freude auf Koſten der anderen.
Die ganze Natur iſt von einem Drange durchzogen, der das Leben in

und trug das Dichterwort ins Herz. Die einfachen Lieder von F. nicht, ſich durch den Vergleich über das Leid zu erheben. Hier hat der

Brückmann lagen im Rahmen des Volksliederkonzertes. Erſtklaſſig
waren auch die Darbietungen der Harfiniſtin Fanny Fiſcher und
des Violinſoliſten Oscar Scheidhauer. Der Beifall war begeiſtert.
Der Beobachter am Main ſpricht ſich gleich ſchmeichelhaft aus.
Darmſtädter Hof. Man ſchreibt uns: Entgegen den hier herr=
ſchenden
Gerüchten, daß der Darmſtädter Hof verkauft werden ſollte,
können wir von Seiten des Beſitzers mitteilen, daß dies keinesfalls den
Tatſachen entſpricht, ſondern im Gegenteil beabſichtigt iſt, in nächſter
Zeit durch Umbau und Neuanſchaffungen das Darmſtädter Publikum
angenehmſt zu überraſchen. (S. Anzeigenteil.)
Zur Verhütung von Unglücksfällen ſieht das Polizeiamt ſich
wiederholt veranlaßt, die Eigentümer und Führer von Fuhr=
werken
jeder Art auf die geltenden Beſtimmungen über die
Beleuchtung der Fuhrwerke nach Eintritt der
Dunkelheit, ſowie über Einhaltung der rechten
Straßenſeite und Fahren in gemäßigter Geſchwin=
digkeit
hinzuweiſen. Die Polizeibeamten ſind zur ſtrengen Ueber=
wachung
und gegebenenfalls Anzeigeerhebung angewieſen.
RDV. Das Reiſegepäck am Grenzzollaut. Beim Reiſen ins Ausland
über die deutſche Zollgrenze müſſen ſich die Reiſenden auch beimdeut=
ſchen
Grenzzollamt zur zollamtlichen Behandlung ihres Gepäcks
einfinden, und zwar auch dann, wenn das Gepäck ſchon vorabgefertigt iſt.
Die Beſcheinigung des Zollamts über die Vorabfertigung enthält den
Vermerk: Dieſe Beſchemigung iſt beim Grenzgollaunt vorzulegen.
Eine Nachprüfung des vorabgefertigten Gepäcks findet nur in Aus=
nahmefällen
ſtatt. Bei Nichtbeachten dieſer Vorſchriften bleibt das
Gepäck an der Grenze zurück und die Weiterleitung iſt mit Umſtänden
verbunden.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Der Kriegerverein Darmſtadt hält am Sonntag,
den 25. März, nachm. 3 Uhr, ſeine Hauptverſammlung in der Reſtau=
kation
Stadt Koburg‟. Die Kameraden werden gebeten, vollzählig
zu erſcheinen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangengr.
Sonntag 18. März, Unterhaltungsabend mit Theater zugunſten der
Nuhrhilfe im Konkordiaſaal, Waldſtraße 33.
Aus den Parteien.
Aus der Deutſchnationalen Volksparkei,
Ortsgruppe Darmſtadt. Montag, den 26. d8. Mts., abends,
ſindet im Gelben Saal bei Sitte, Karlsſtr., die Jahreshauptverſamm=
lung
der hieſigen Ortsgruppe ſtatt. Wegen der Wichtigkeit wird voll=
iges
Erſcheinen aller Mitglieder erwartet.
Deutſche Demokratiſche Partei. Zur Berichtigung
wird mitgeteilt, daß die in der Zeitung vom Donnerstag angeſagte
Sitzung eine Sitzung des Vorſtandes und Beirgtes der Frauengruppe,
licht des Geſamt

Menſch die Aufgabe, die Natur und ſich durch Mitleid zu befeeien, zu
erlöſen. Das Leben in der Natur hat die Form der Tragödie, und
wir haben ein rechtes Naturempfinden, wenn wir uns durch den Ein=
druck
des Erhabenen üben das eigene Leid hinaus erheben.
Am Mittwoch abend ſprach Profeſſor Dr. Guenther im überfüllten
Feierabendſaal vor einer andächtig, lauſchenden Gemeinde über
Die Natur als Quelle der Freude und Velehrung.
Treffliche Lichtbilder ergänzten und vertieſten die klauen, herzlichen
Erzählungen und Forſchungen aus der durch Mode und unſinnige,
gpauſame Jäger, rohe Schießer, vom Untergange bedrohten Tierwvelt.
Wie fein öffnete auch hier der Vortragende die Sinne für die Schönheit
und Wunder der Schöpfung. O könnte doch unſer Volk endlich wieder
in ein iuniges Verhältnis zur Heimatnatur kommen, zur Heimatfreude
und Heimatkraft für unſer liebes Vaterland! Dieſer öffentliche Guenther=
Vortrag wurde eingeleitet und geſchloſſen durch treffliche Worte des
Direktors H. Hafſinger und umrahmt von Vorträgen von Mit=
gliedern
der Heſſiſchen Landes=Wanderbühne.
Am letzten Nachmittag ſprach Aſſeſſor Maurer über. Das Licht=
bild
im Dienſte der Heimatpflege‟. Er erläuterte ſeine
techniſchen Ausführungen durch emne Anzahl klarer, leichtverſtändlicher
Lichtbilder und durch eigene Apparate. Aufnahmen aus einer Heſſen=
bildreihe
bilketen den Schluß.
Als Ergebnis der Tagung ſtellte Herr Diuektor Haſſinger mit
freudiger Genugtuung den harmoniſchen Verlauf des Kurſus feſt und
gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß der ausgeſtreute Samen reiche
Fwichte in allen Teilen unſeres Heſſenlandes tragen möge. Dann bat
er vor allen Dingen die Teilnehmer um rege Mitarbeit in der Bildungs=
arbeit
zur Verwirklichung der Heimatlehre im Sinne von Heryn Prof.
Dr. Guenther. Volksbildungsarbeit muß, wie der Kurſus einleuchtend
zeigt, ein wechſelſeitiges Geben und Nehmen aller ſein. Dazu bedarf es
aber der freudigen Hilfsbereitſchaft und Unterſtützung aller draußen im
Lande tätigen Kräfte: Zwiſchen ihnen und der Zentralſtelle für Volks=
bildung
muß ſich immer mehr ein inniges Band ſchlingen. Der Heimat=
pflegekurſus
und die weiteren, in den nächſten Wochen folgenden Kurſe
ſollen Wege zum hohen Ziele zeigen. Mit einem herzlichen. Glückauf
und dem frohen, zuverſichtlichen Glauben a den Wiedevaufſtieg unſeres
Volbes ſchloß die eindrucksvolle, erlebnisreiche Tagung.
Parlamentariſches.
* Der Finanzausſchuß erledigte geſtern eine guößere An=
zahl
von Kapiteln. Kap, 35 (Landeswaiſenanſtalt),
(Privat=Erziehungs= und Beſſerungsanſtalten), 37
(Zentralſtelle für die Landesſtatiſtih) wurden geneh=
migt
. Bei Kap, 38 (Kirchen) ſoll die Regierung erſucht werden, mit=
zuteilen
, wie treit die Erſtattung des Rechtsgutachtens der Landes=
univerſität
über die Anſprüche der evangeliſchen und katholiſchen Kirch=
an
den Staat ſtehe. Kap, 39 (Aerztlicher Dienſt), 40 ( Tier=
ärztlicher
Dienſt), 41. (Hebammenlehranſtalt zu

Mainz) 42 Landes=Heil= und Pflegeanſtalten), 43
(Anſtalt für Schwache und Blödfinnige bei Darm=
ſtadt
), 44 (Volksgeſundheitspflege) 45 ( Armen=
bflege
), 46 (Staatsunterſtützungskaſſe) werden ohue
Debatte angenommen. Auch die folgenden Kapitel bis 52 bieten dem
Ausſchuß keinen Anlaß zu beſonderen Bemerkungen. Kap. 53 ( Lau=
desamt
für das Bildungsweſen) gibt Veraplaſſung zu
einer Anfrage wegen der Beſetzung der freien Miniſterialratsſtelle.
Kap. 56 (Lehrerſeminare und pädagogiſcher Kurſus)
führt zu einer Ausſprache über den Stand und die Ausſichten der Auf=
bauſchule
. Kap, 57 (Volksſchulen), 58 (Turn= und Zeichen=
unterricht
), 61 chöhere Schulen), 62 Ghöhere Bürger=
ſchulen
) werden genehmigl. Bei letzterem wird die Interpellation
beanſtandet, die die Regierung dem vorjährigen Landtagsbeſchluß über
den Staatszuſchuß zur Schule in Crainfeld gegeben hat. Kap. 63
(Kinderpflege), 64 (Jugendpflege), 65 ( Volksbil=
dung
) und 66 (Förderung der Kunſt) wurden angenommen.
Fortſetzung Dienstag.
Meffel, 14. März. Geſtern abend ſprach im Laumannſchen Saale.
Herr Poſtiekretär Süß aus Darmſtadt über das Ruhrgebiet, die poli=
tiſche
Lage und die Bedeutung des Wirtſchaftskampfes, der dort geführt
wird. In faſt zweiſtündigen Ausführungen beſchäftigte er ſich mit der
Politik Fyankreichs und brachte für ſeine Darlegungen authentiſches
Matzerial. Nach dieſer Einführung brachte Herr Süß an deu Hand
zahlreicher Lichntbilder durch trefflich klare volkstümliche Erläuterungen
den Anweſenden die ungeheure Bedeutung des Kohlenbergbaues und
der Eiſen= und Stahlinduſtrie des Ruhrgebietes ſo recht zum Bewußt=
ſein
. Reicher Beifall zeigte, daß der Redner es verſtanden hatte allen
Anweſenden nahezukommen und ihnen etwas von dom ſeeliſchen Wider=
ſtand
zu vermitteln, der die Ruhrbevölkerung heute behernſcht. Eine
eingeleitete Sammlung zugunſten unſerer bedrängten Brüder im Ruhr=
gebiet
ergab 26 350 Mk., immerhin ein ſchönes Ergebnis, nachdem vor
kurzem bereits durch eine allgemeine Hausſammlung 100 000 Mk. ab=
geführt
worden ſind.
2. Babenhauſen, 16. März. Von einem ſchweren Ungiück
wurde geſtern die Familie Hch. Zwilling hier betroffen. Der arſt
29jährige, ſeit zwei Jahren verheiratete Mann wurde im Tunnel zwi=
ſchen
Hetzbach Schöllenbach i. Odw. frſthmorgens tot aufgefunden.
Er war ſchon mehrere Jahre bei der Eiſenbahn tätig und bekannt bei
ſeinen Vorgeſetzten als äußerſt tüchtiger, zuveräſſiger Menſch. An dem
Unglückstage fuhr Zw. als Bremſer mit einem Güterzug durch den
Tunnel bei Hetzbach, wo ſich mehrere Wagen loslöſten. Auf einem von
dieſen befand ſich der Bedquernswerte. Man nimmt an, daß er, durch
die Kohlengaſe betäubt vom Wagen herabſtürzte und dabei ein Opfen
ſeines Berufs wurde. Der jungen Witwe und ihrem Kinde, ſowvie den
Eltern bringt man allgenein große Teilnahwe entgegen.
Nieder=Beerbach, 16. März. Der hieſige Turnverein hält
am kommenden Sonntag, abends 8 Uhr beginnend im Saale Zum
Darmſtädter Hof ein Schauturnen ab. Alle Niegen, die Turner=
fowvohl
als auch die Turnerinnen= und Schülerriege, wollen an dieſem
Abend nach fleißigem Ueben ihr nunmehriges Können zeigen und auf
dieſem Weg wieder einmal helfen, unſeren guten und edlen turweriſchen
Beſtrebungen, die heute mehr dem je vonnöten ſind, die ihnen gebüh=
rende
Wertſchätzung in der Oeffentlichkeit zu verſchaffen.
ds. Heppenheim a. d. B., 15. März. Skelettfund. Mit den
Erbarbeiten bei einem Neubau der Firma Ruth u. Reinmuth hier im
Brieſel beſchäftigt, fand man ungefähr 45 Meter von der Straße nach
dem Ackergelände ein guterhaltenes menſchliches Skelett in
etzwa 1,25 Meter Tiefe. Die Ausgrabungen wurden ſofort unterbrochen
und die Staatsanwaltſchaft und Gericht von dem Funde benachrichtigt.
die Ort und Stelle in Augenſchein nahmen. Die einzelnen Teile des
Skeletts wurden von dem Kreisaſſiſtenzarzt Dr. Werner zuſammen=
geſetzt
und gehören nach Anſicht der Sachverſtändigen einem jungen
Mädchen von 1415 Jahren an. Die Leiche dürſte ſeit etwa 30 bis 40
Jahren dort begraben liegen. Sargteile wurden keine aufgefunden, da=
gegen
mehrere Nägel an der Fundſtelle. Beigeordneten=
wahl
. Am Sonntag findet hier Beigeordnetenwahl ſtatt, nachdem der
ſeitherige Beigeordnete, Weinhändler Gremm, zurückgetreten iſt. Es
ſind drei Kandidaten aufgeſtellt, und zwar von der Zentrumspartei
Profeſſor Stadtrat Rupp. von der Büirgerpartei Kapitän und Stadtrat
Schneider und von der Kommuniſtiſchen Partei Stadtrat Kraſtel. Auf
den Ausgang des Kampfes iſt man allgemein geſpannt.
A* Offenbach, 16. März. Die hieſige freireligiöſe Ge=
meinde
befindet ſich in ſo ſchwierigen Verhältniſſen, daß ſie ihren
Prediger nicht mehr erhalten kann. Der Herr der bereits in reiferem
Alter ſteht und von Hauſe aus evangeliſcher Geiſtlicher iſt, iſt deshalb
in den hefſiſchen Volksſchuldienſt übergetreten und Schulamtsanwärter
geworden. Er iſt ſeit Jahren der erſte Geiſtliche, der wieder in den
Schuldienft eintritt, und ein Opfer der Not der geiſtigen Arbeiter. Aus
dieſer Maßnahme der Schulbehörde darf man ſchließen, daß ein Ueber=
fluß
an Volksſchullehrern in Heſſen, ſobald nicht befürchtet wird.
9* Mainz, 14. März. Vergangene Woche wurde hier auch Kreis=
ſchulrat
Dr. Joſeph Zang aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen. Wie
man hört, wird Dr. Zang von der heſſiſchen Behörde in Offenbach ver=
wendet
werden, wo er früher langjähriger Rektor der Knabenmittel=
ſchule
war und deshalb die Verhältniſſe kennt. Bei der Ausweifunn
wurde ihm von einem franzöſiſchen Offizier bedeutet, er möge unauf=
fällig
das bereitſtehende Automobil beſteigen, das ihn an die Greuze des
beſetzten Gebietes brachte.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Gine ſenſationelle Wendung hat die bekanute angeb=
liche
Erpreſſungsaffäre gegen das Bankhaus von Beneckendorff ge=
nommen
. Wie ſeinerzeit berichtet war auf Anzeige des Verwaltungs=
rats
der genannten Bank der ruſſiſchen angeblichen Exzellenz‟ Dimitri
Rubinſtein der Bankier Bauer aus Wien wegen einer, wie behauptet
wurde, von ihm verübten Erpreſſung dem Polizeipräſidium zugeführe
worden. Bauer wurde jedoch ſchon nach wenigen Stunden, weil ſich
die Haltloſigkeit der gegen ihn erhobenen Beſchuldigung herausſtellte,
wieder entlaſſen. Ebenſo falſch erwieſen ſich auch die Beſchuldigungen
gegen den Wiener Bankier Dr. Gerſtl, der nicht geflüchtet war, ſondern
geſchäftlich nach Wien zurückgefahren war. Die gegen Dr. G. erhobene
Beſchuldigung der Unterſchlagung von 140 Millionen Mark hat ſich
nach den angeſtellten Ermittelungen ebenfalls als völlig haltlos heraus=
geſtellt
. Nunmehr haben die zu Unvecht B=ſchuldigten, die durch die
falſchen Bezichtigungen einen großen Schad= erlitten haben, gegen
Exzellenz Rubinſtein Strafanzeige were!
ontlich falſcher Anſchu. und ferner wegen eines gegen die Deutſche Bank verübten Mil=
lionenbetrugs
erſtattet. Rubinſtein, der ſich, wie ſich erſt jetzt heraus=
geſtellt
hat, ohne Aufenthaltseulaubnis hier lange Zeit aufgehalten haben
ſoll, hat inzwiſchen Berlin veplaſſen und ſoll ſich in Danzig aufha gen.
Auf der Automobilſtraße, etwa 200 Meter vom Bahnhof Grung=
wald
entfernt, wurde ein Motorrad durch einen Kraftwagen von
hinten überfahren. Das Auto raſte daun der Nordkurde
ohne ſich um den verletzten Motorvadfahrer zu kümmern. Dieſer
geblich ein Grieche, trug einen ſchweren Schädelbruch davon und wuude
bald dauach von einem die Unglücksſtätte paſſievenden Auto ue
geſchafft. Eiſenbahnbeamte waren Zeugen des Vorfalls und haben der
Polizei ſofort Mitteilung von dem Unglück gemacht.
Einbrecher verübten am Hohenzollerndamm 54/55 einen Raub=
überfall
auf einen Fabritwächter und verſchwvanden mit einer Million
Mark Beute.
Eine empfindliche Strafe iſt dem Kohlenhändler Maun,
Schöneberg, Regensburger Straße, zuteil geworden, der ſich vor dem
Wuchergericht beim Landgericht II zu verantworten hatte. Bei den
Behörden waren in den Wintermonaten zahlreiche Beſchwerden einge=
laufen
, daß Mann ſeine Kundſchaft nur ganz unregelmäßig und
weit unter den freigegebenen Mengen beliefrte. Das Geſchäft des An=
geklagten
zeigte niemals erhebliche Kohlenvorräte, und ſchließlich griff
das Ueberwachungsamt der Stadt Berlin ein. Durch beſondere Beamte
wurde beobachtet, daß der Kohlenhändler in der Dunkelheit Briketts
erhielt, die er aber nicht in die Gefchäftsräume, ſondern in die Haus=
keller
verbringen ließ. Beamte der genannten Behörde erſchienen dann
eines Tages ganz übernaſchend und nahmen eine Hausſuchuug vor, bei
der es ſich herausſtellte, daß der Angeklagte 500 Zentner Briketts
einem Geheimkeller untergebracht hatte, um durch Zurückhaltung de
Ware unerlaubte Gewinne zu erzielen. Die geſamte Kohlenmenge
wurde deshalb beſchlagnahmt und enteignet. Der Staatsanwalt bean=
tragte
in der geſtrigen Verhandlung gegen Mann eine Gefängnisſtraf
von ſechs Wochen, doch ging das Gericht erheblich über dieſen Antrag
hinaus und verurteilte den Händler zu drei Monaten Gefängnis und
einer Geldſtrafe von 300 000 Mk. Die Frau des Angeklagten urde 71
einer Geldſtrafe von 20 000 Mk. verurteilt. Der Verurteilte m=ſi
außerdem den Wortlaut des Urteils acht Tage in ſeinem Schaifer
aushängen.
Schwerer Wirbelſturm in Amerika.
Reuter meldet aus Neu=York: Ein großer Wirbelſturm
aus ſüdweſtlicher Richtung hat Teile des Landes heimgeſucht und in
einer Anzahl von Städten Todesfälle und Verwundungen verurſacht.
Nach einer Meldung ſind in Pinſon (Teneſſe) 20 Perſone=
getötet
und 75 verwundet worden. 50 Häuſer ſind ein
geſtürgt. Ein Güterwagen wurde vom Winde umgeworfen.
Portsmouth (Ohio) wurde ein Schulhaus abgedeckt und meh
Kinder getötet oder verwundet.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. März 1923.

Rummer 75.

Spiel, Sport und Turnen,
Verein für Raſenſpiele e, V., Darmſtadt. Auf
dem Sportplatz des VfR. Darmſtadt (Exerzierplatz) treffen ſich am
kommenden Sonntag die beiden Lokalvereine: Spielabt. Union der
Turngemeinde 1865, Beſſungen, und VfR., Darmſtadt, zu dem Rück=
fpiel
zweier Wettſpielabſchlüſſe, dem ein in aller Kürze inſzeniertes Vor=
ſpiel
vor nicht langer Zeit voranging. Mit 3:2 Toren entſchied VfR.
jene Begegnung auf dem ſchneebedeckten Union=Sportplatz zu ſeinen
Gunſten; mit einem jener knappen Reſultate alſo, mit denen nach dem
Kriege abwechſelnd dieſer oder jener der gleichwertigen Rivalen die
ftets intereſſanten Treffen für ſich entſchied. Eine Ausnahme mnacht
hier lediglich jenes Spiel, das vor drei Jahren der damals michtig
aufkommende, ehemalige Darmſtädter Fußballverein 1912 mit einem
Sieg von 10:1 Toren über die gleichfalls in guter Form befindliche
Union für ſich entſchied und ſeiner Zeit nicht geringes Aufſehen er=
regte
. Beide Vereine, die vor zwei Jahren und noch im Vorjahre in
ber A=Klaſſe kämpften und ſich das letzte Mal bis zur Spitze vorge=
arbeitet
hatten, um ſchließlich punktengleich die Verbandsſpielzeit 1921/22
gu beenden, im Entſcheidungsſpiel obſiegte Union knapp mit 1:0
und erlangte ſchließlich die Meiſterſchaft und den Aufſtieg zur Ligaklaſſe
ſind, wie das Vorſpiel erwies, auch heuer gleichwertige Kämpen,
ſo daß die Vorausſage eines eventl. Siegers ſchwer fällt. Mit Be=
ſtimmtheit
läßt ſich indeſſen ein intereſſanter und fairer Kampf vor=
ausſagen
, da alle bisherigen Treffen ſportlich und ſpieleriſch auf guter
Stufe ſtanden. Ein lebhaftes Intereſſe iſt ihm wohl ſicher. A H.
H.L. Handball=Meiſterſchafts=Entſcheidung im
Main=Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft. Die
im Main=Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft ausgetragenen Hand=
ball
=Meiſterſchaftswettſpiele ſind ſoweit zu Ende geführt, daß ein Ent=
ſcheidungsſpiel
der beiden an Punktzahl gleichſtehenden Vereine am
Sonntag, den 18. d. Mts., nachm. 3 Uhr, auf dem Platze der Tade.
Beſſungen, Heidelbergerſtr., zum Austrag gebracht wird. Es ſtehen ſich
der Tv. Pfungſtadt und die Tgbe. Griesheim, zwei an Spielſtärke
gleichwertige Mannſchaften, gegenüber und dürfte man auf den Spiel=
verlauf
ſehr geſpannt ſein. Den Anhängern und Mitgliedern der Deut=
ſchen
Turnerſchaft iſt hiermit Gelegenheit geboten, ein Spiel welches
für eine allſeitige gleichmäßige Körperausbildung Gewähr bietet, vor=
geführt
zu ſehen und iſt ein Beſuch ſehr zu empfehlen. Die Mann=
ſchaften
ſpielen in folgender Aufſtellung:
Pfungſtadt:
Koch W.
Lehr K. Delp L
Fah L. Hechler K. Gilbert W.
Geibel H. Arnold L. Fay W. Meid Chr. Hechler H.
Schupp Reifenrath Nothnagel Müller Kempf
Becker Ritter Krauter
Flick. Schick
Klinger.
Griesheim:
Der Sieger fährt am Sonntag, den 29. März, nach Aſchaffenburg,
wo ſich die Meiſter der drei Gaue Main=Rhein, Main=Speſſart und
Odenwald zur Feſtſtellung des Verbandsmeiſters gegenüber ſtehen.
e Spielvereinigung Mannheim=Sandhofen.
Ein alter Bekannter aus dem Odenwaldkreis ſteht am kommenden Sonn=
tag
. der Ligaelf des Sportvereins im Stadion gegenüber. Ein Spiel,
dem ſicherlich viel Intereſſe entgegengebracht wird. Der Sportverein
wird ſich den Sieg nicht ſtreitig machen laſſen, umſoweniger, als wir
in Erfahrung bringen konnten, daß Sandhofen gerade zu dem Spiel
in Darmſtadt mit ſeiner ſtärkſten Mannſchaft antritt.

Recken und Strecken. Nutzbringende Körperübungen für
Vielbeſchäftigte und Stubenhocker von Chriſtian Silberhorn, Leiter der
Privatturnanſtalt München. Mit 76 Strichzeichnungen. Preis Anfangs
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mit eingeengtem Bruſtkorb verbringen läßt, deſto unerläßliches iſt
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an die Hand gegeben. Die Uebungen vermeiden alles Kraftmeiertum
und jede Uebertreibung; ſie geben an der Hand von zehn Gruppen mit
vielen vorzüglichen Bildern reichliche Abwechſlung, ſowie Anweiſung
zur Zuſammenſtellung eines Uebungsſyſtems nach freier Wahl und
individuellem Kraftmaß.
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1898. Alle in Frage komnenden Leichtathleten der Abteilung finden
ſich heute nachmittag auf der Bahn im Stadion ein zur erſten gemein=
famen
Uebung.
sr. Bauſteine für den Sport. Ein nachahmensweites
Beiſpiel gibt der bekannte große Berliner Lcichtathletikverein, der
Sport=Klub Charlottenburg, der im Begriff ſteht, ſich im Grunewald
einen neuen großen Sportplatz zu bauen. Er ſchreibt allen ſeinen Mit=
gliedern
vor, daß dieſe gebalten find, vom Vorſtand zehn Bauſteine‟
für den neuen Platz zu entnehmen. Dieſe Bauſteine können entweder
pro Stück durch Zahlung eines Beitrages von 500 Mark oder durch Ab=
leiſtung
einer Arbeitsſtunde auf dem neuen Terrain erworben werden.
Da der S.=K. Charlottenburg weit über 5000 Mitglieder zählt, ſollte
durch die freiwillige körperliche Hilfe ſeiner Mitglieder viel für den
Neubau ſeines Platzes getan werden.
(t. Deutſches Turnfeſt in München 1923. Die finan=
zielle
Grundlage für dis Durchführung des Deutſchen Turnfeſtes hat ein
eigener Finanzausſchuß übernommen. Die Koſten belaufen ſich nach)
den gegenwärtigen Verhältnifſen auf rund 40 Millionen Mk.
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Wetterbericht der Gießener Betterwarte.
Wettervorherſage fürden 18. März:
Unter dem Einfluß eines ausgedehnten Hochdruckgebietes ſteht
für die nächſten Tage wvärmeves, mäßig bewölktes Wetter in Ausſicht.
Es beſteht leichte Nachtfroſtgefaßr.

27. Quittung
über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevölkerung:
Oberſekunda 3 d. Real=Gymnaſiums 11000 Mk., Theodor Stemmer,
2. Rate, 50 000 Mk., Zimmermann Reinhardt 5000 Mk., Dr. Nöllnen
2. Rate, 5000 Mk., W. Conzen 2030 Mk., Schneiderkurſus der Alice=
Elevnoren=Schule 4000 Mk., Ungeuannt 250 Mk., Th. H. 1070 Mk.,
Frau Marg. Spielhagen 2000 Mk., Ungenannt 1000 Mk., Dr. Karl
Lindt, 2. Rate, 5000 Mk., Gg. Pohl 1000 Mk., Kretzſchmar 500 Mk.,
Meuer 1000 Mk., Hirzmann 1000 Mk., Ing.=Büro W. Hak 6000 Mk.,
Klaſſe 3, Schule zu Traiſa, 2300 Mk., Lehrer Eckert, Traiſa, 100
Mk., Frl. L. Beſt 2000 Mk., H. H. H. 1000 Mk., Tilly Schweisgut 1000
Mk., Stadtſchulrat Pfaff, 3. Rate, 3000 Mk., ein Konfirmand aus der
Johannes=Gemeinde 230 Mk., N. N. 1000 Mk., L. Fiſcher, Annaſtr.
5000 Mk., Ungenannt, 2 Rate, 500 Mk., Evertz u. Co. 3000 Mk., Walde=
mar
Bonfels 97 735 Mk., Ernſt Crämer 1000 Mk., N. N. 3000 Mk.,
Oberſt Brockhaus, 2. Rate, 5000 Mk., Gebr. Höslein 50 000 Mk., Kraus
1000 Mk., Frau v. Lengerke 3000 Mt., 2. Mädchenklaſſe der Bezirksſchule
4, 3. Rate, 1000 Mk., Ungenannt 100 Mk., M. Sch. 500 Mk., Ferd.
Wetzel, 2. Rate, 15 000 Mk., Steueramtmann Baſt 5000 Mk., Ober=
Steuer=Inſpektor Hof 5000 Mk., N. N. 10000 Mk., Fa. Chriſtian
Walter, hier, 5000 Mk., Druckerei L. C. Wittich, Verlag des Darmſtädter
Tagblatts, 200 000 Mk., Wilhelm Koch, Geh. Reg.=Rat, 13000 Mk.,
J. Meitzler, Rentamtmann, 5000 Mk.
1. Quittung 336 810 Mk., 2. Quittung 382 210 Mk., 3. Quittung
490 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 689 703 Mk., 6. Quit=
tung
416 536 Mk., 7. Quittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1 251 261 Mk.,
9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 146 238 Mk., 11. Quittung
525 881 Mk., 12. Quittung 557 984 Mk., 13. Quittung 1577 273 Mk.,
14. Qufttung 597 255 Dik., 15. Quittung 834 316 Mk., 16 Quittung
477 914 Mk., 17. Onittung 627 518 Mk., 18. Quittung 494 353 Mk., 19.
Quittung 765 358 Mk., 20. Quittung 570 580 Mk., 21. Quittung 936 478
Mk., 22. Qnittung 2 736 219 Mk., 23. Qnittung 504 042 Mk., 24. Qnit=
tung
341 900 Mk., 25. Quittung 620 271 Mk., 26. Quittung 439 447 Mk.
27. Quittung 536 085 Mk.
zuſ. 19 588 736 Mk.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus. Anfang 3 Uhr, Ende 5½ Uhr
(Fremdenmiete F II9 gelb und F III9 blau und zugehörige Schüler=
mieken
): Minna von Barnhelm oder Soldatenglück. Abends
7 Uhr (Sondermiete 138 und 142): Zar und Zimmermann
Kleines Haus, 6 und 8 Uhr Film: Der Hamburger Hafer.
Orpheum, 734 Uhr abends: Perle der Frauen Konzert
der Harmonie Muſik=Vereinigung abends 8 Uhr im Mathildenhöh=
ſaal
. Experimentalvoutrag abends 8 Uhr in der Turn=
halle
am Woogsplatz. Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater. Palaſt=
Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

Orma Kufeld
Sutz Kraft
Verlobte
Darmſtadt

Weſthofen

März 1923

270

Statt Karten.

Thre am Sonntag, 18. März,
Lnachmittags 2, Uhr, in der
Petruskicche stattfindende
Trauung beehren sich hiermit
bekanntzugeben
Reinhard Buchner
u. Frau Elise, geb. Hüther
73.
Ihre am Sonntag, 18. März,
L um 1!, Uhr, in der Paules-
kirche
stattfindende Traueng
beehren sich anzuzeigen
Anna Ewald
Heinz Eifert
Darmstadt, Herdwes 41
(*7367

Statt beſonderer Anzeige.
langem, ſchwerem, mit großer Ge=
duld
ertragenem Leiden mein lieber
Mann, unſer treueſter Vater, unſer
braver Sohn, Schwiegerſohn
Bruder, Schwager und Onkel

Ludwig Büttner
u. Frau Sophie, geb. Stein
VERMAHLTE
Darmstadt, dea 18. März 1923.
Die kischl Trauung findet Sonntag
nachm. 3 Uhr, Christl. Gemein-
schaft
, Mollerstr, 40, statt.
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Wagen 2s‟
zweiſitzig, vorzüglich
Donnerstag abend verſchied nach laufend,preiswertab=
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zugeben
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Rheinſtr. 39.

Tusere TRAUUNG findet
U Sonntag, den 18. d. Mts.
121/, Uhr, in der Pagluskirche
statt.
Wilhelm Schmaltz
Frieda Fehn
Landgraf-Philipp-Anlage 64
Ludwigshöhstr. 13½

Metzgermeiſter
im 51. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Ph. Hofmann
Ph. Hofmann,
Otto Hofmann.
Eberſtadt, den 17. März 1923
Die Beerbigung findet Sonntag
nachmittag 3 Uhr vom Trauer=
hauſe
, Neue Darmſtädterſtraße 18,
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zum Anfertigen wird
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Nach Bensheim :
od. Umgeb. Beiladung
für Laſtauto geſucht.
Eiſabetzenſtr. 55. Tel. 813

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, un=
ſeren
innigſtgeliebten, unvergeßlichen Sohn und
Bruder

Karl

im Alter von 17 Jahren nach kurzem ſchweren
Leiden in die Ewigkeit abzurufen.
Darmſtadt, den 16. März 1923.
Ernſt=Ludwigſtr. 9.
Die tieftrauerngen Sinterbliebenen:
Richard Jung
Helene Jung, geb. Kabey
Gretel Jung
Ernſt Jung.
Die Beerdigung finder Montag, den 19. März,
nachmittags 4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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Rummer 75.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. März 1923.

Seite 7.

Das ewige Feuer.
Roman von H. Richter.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
(Nachdruu verboten).
Allen weiteren Ueberredungsverſuchen gegenüber hatte der
ingländer eine undurchdringliche Miene entgegengeſetzt.
Tun Sie hier, was Sie wollen, Sir, aber keinen Schritt
ber den Bosporus nach Norden hinaus.
Van Utrecht war ins Hotel zurückgegangen.
Es iſt nichts zu wollen, Haller, wir rennen an eine chine=
iſche
Mauer, die Engkänder laſſen uns nicht durch und die Tür=
en
haben ſolche Angſt, daß ſelbſt ein Bakſchiſch, das alte Seſam
ei jedem Osmanen, nichtmehr wirken will. Es bleibt uns nichts
brig, als nach Adrianopel zurückzufahren und den Verſuch von
Jarna aus zu erneuern. Ich gebe meine Abſichten ganz beſtimmt
icht auf.
So ſaßen ſie denn bald wieder auf der Bahn und fuhren
ach dem bulgariſchen Hafenort, um da von neuem ihr Heit zu
ſerſuchen. Der Einfluß der Bolſchewiſten war in Varna unver=
ennbar
und es gelang Haller nach langem Bemühen, Plätze auf
inem Frachtdampfer zu finden, der hinüber nach Batum fahren
ollte.
Hier kümmerte man ſich lvenig um Päſſe und Ausweiſe.
Zaller hatte auch die Vorſicht gebraucht, beide als Mitglieder der
Beſatzung einſchreiben zu laſſen. So begegnete man allen Even=
uglitäten
.
Endlich war der Tag der Abfahrt gekommen und das Schiff
derließ die Reede. Die Ueberfahrt war ruhig, als ſie auf der
Höhe von Odeſſa waren, begegneten ihnen zahlreiche Transport=
chiffe
mit Kurs nach Süden. Der Kapitän zwinkerte mit den
Augen, wollte aber nicht mit der Sprache heraus.
Es beſteht ſelbſtverſtändlich eine Verbindung zwiſchen den
Sowjets und den Kemaliſten, die Schiffe ſind der beſte Beweis
dafür, ſagte van Utrecht, aber tir müſſen jetzt mehr denn je
die alte Weisheit beherzigen, daß man ſich nicht in fremde Ange=
egenheiten
miſchen ſoll. Unſere eigenen ſind verzwickt genug.
Schließlich iſt es uns ja auch gleichgültig, wie der Kampf
zusgehen wird, die Verhältniſſe in Rußland werden dadurch
kaum geändert werden.
Das Schwarze Meer zeigte ſich ihnen von ſeiner beſten Seite,
keiner der gefürchteten Stürme kam, ſie fuhren wie auf einem
Binnenſee.
Vor Jahren bin ich zum erſten Male hier unten geweſen,
erzählte der Holländer. Keiner von unſeren Reiſegenoſſen hätte
einen ſolchen Umſchwung je für möglich gehalten. Wir lagen
vor Gagry als Gäſte des Prinzen von Oldenburg, der dort ſein
Schloß hatte. Zum erſten Male habe ich damals echte orien=
taliſche
Prachtentfaltung
ehen. Der nüchterne Europäer

glaubte ſich in einem Märchenland, als der Prinz uns empfing.
Gruſiniſche Fürſten waren herbeigeeilt, um die Gäſte des Landes
mit zu begrüßen, und ein Mahl erwartete uns, wie ich es nur
in den Beſchreibungen der Römer wiedergefunden habe. Die
Herrlichkeit des Prinzen iſt vorbei, ſchlimme Nachrichten kommen
von Baku, die Not und das Elend wachſen von Tag zu Tag. Wir
beginnen nun unſere eigentliche Aufgabe, ich denke, wir werden
nicht ſo bald von Batum abreiſen können.
Langſam zog das Schiff in den Hafen, der im Hintergrund
der Bai lag. Außerhalb der Stadt lagen die großen Ballons
der Petroleumgeſellſchaft. Die beiden Männer ſtanden auf der
Brücke und fahen zum Ufer hinüber.
Dort am Kai wurden die Tankdampfer gefüllt und gingen
dann hinüber nach Varna und weiter die Donau hinauf, er=
zählte
van Utrecht. Eine Einnahmequelle, die Rußland jähr=
lich
viele Millionen Rubel einbrachte. Sehen Sie jetzt hinüber,
kein Schiff liegt mehr dort.
Aber die Tanks auf dem Lande ſind noch vorhanden.
Sie wiſſen nicht, wie mich das beruhigt, es beſtünde ſonſt
ja kaum eine Möglichkeit, den alten Umſchlagplatz hier wieder in
Betrieb zu nehmen. Sehen Sie aber nicht nur die Petroleum=
lager
, Haller, die Landſchaft iſt wohl eines Blickes wert, die
Riviera des Schwarzen Meeres wäre mit gutem Recht ein
ebenſolches Ziel für die Reiſenden, wie die Gegend von Monaco
und San Remo. Vornehme Ruſſen hatten bei Gagry ihre
Datſchen, jetzt werden wohl die Kommiſſare der Sowjets dort
reſidieren.
Die Matroſen machten ſich an die Arbeit an den Luken, lange
Seile und Schiffshaken wurden bereit gelegt und langſam glitt
der Frachtdampfer an den Kai. Ueberall ſproßte das Gras
zwiſchen den Steinen durch, der Hafen war wie ausgeſtorben,
nur ein paar Leute ſtanden herum und ein Trupp phantaſtiſch
koſtümierter Soldaten.
Die erſten Angehörigen der roten Armee, meinte Haller.
Sehen Sie, dort drüben liegen ſogar ein paar Torpedoboote.
Die Reſte der Schwarzen=Meer=Flotte werden in Odeſſa
ſtationiert ſein, hier hat Rußland ja nichts mehr zu betpachen.
Ah, ſehen Sie dort, der erſte Machthaber.
In raſender Fahrt jagte ein Fuhrwerk auf der Hafenſtraße
entlang, ein ſtruppiger Kerl ſaß auf dem Bock und lenkte die
Pferde mehr durch Zuruf als mit den Zügeln. In den Kiſſen
lehnte ein noch junger, ſehr elegant gekleideter Mann.
Ein kurzer Ruf, ein Ruck an den Zügeln und der Wagen
ſtand.
Der Kapitän war an die Reeling getreten und ſah erwar=
tungsvoll
nach dem Lande herüber. Der Elegante rief ihn an:
Paſſagiere an Bord?
Zwei.
Ein Holländer und ein Deutſcher?

Legt die Brücke herüber, ich gehe an Bord.
Die Matroſen warfen das Brett raſch an Land und der
Mann kam an Bord. Van Utrecht wollte die erſte Unterredung
nicht oben auf der Brück: abmachen und hate ſich deshalb in den
Salon begeben, wo man ungeſtört war. Als der Ruſſe eintrat,
ging er ihm entgegen.
Sie ſind der Jonkheer Adriaan van Utrecht, und der Herr
iſt Ihr Sekretär? fragte der Ruſſe.
Adriaan van Utrecht bejahte.
Sie ſind uns abiſiert. Wir erwarten Sie bereits ſeit eini=
ger
Zeit. Die Regierung in Petersburg hat ſich mit der Regie=
rung
der georgiſchen Republik in Verbindung geſetzt. Man wird
mit Ihnen in Tiflis in Unterhandlungen treten, die bindend
ſein werden, ſoweit das Gebiet Georgiens reicht. Wie wir
hören, beabſichtigen Sie eine Weiterreiſe nach Baku. Die Be=
ſprechungen
in Tiflis werden Zeit in Anſpruch nehmen, man
wird die Regierung von Aſherbeidſchan rechtzeitig benachrich=
tigen
. Ich begrüße Sie im Auftrage meiner Regierung.
Der Holländer verbeugte ſich leicht.
Ich nahm an, daß man einen Bevollmächtigten aus Tiflis
hierher ſenden würde, der hier alles Notwendige mit uns be=
ſpräche
, ſagte Adriaan. Ich werde meine Zeit nicht verlieren,
und das, was zu tun iſt, erledigen, ehe ich nach Tiflis reiſen
werde.
Leiſe ſagte er zu Haller auf Deutſch:
Der alte Schlendrian in verſchlimmerter Form, ſpenn e3
nach dieſen Leuten ginge, ſäßen dir in Jahren noch hier in
Tiftis.
Ein Aufenthalt iſt nicht empfehlenswert, ſagte der Ruſſe.
Man wird Ihnen keine Unterkunft und keine Veipflegung bie=
ten
können. Zur Reiſe nach Tiflis kann ich Ihnen einen Wag=
gon
ſichern, ſo daß Sie bequem reiſen werden. Ohne meine
Hilfe erreichen Sie kaum etwas.
Wir bleiben an Bord, entgegnete van Utrecht kurz. Ich
überlaſſe es ganz Ihnen, ob Sie bei mir bleiben wollen, bis
ich fahre, oder ob Sie ſich in Tiflis mit Vollmachten verſehen
wollen, damit wir ſchon hier zu einem Ziel kommen. In dieſem
Falle erwarte ich von Ihnen eine Legitimation, die mir Be=
wegungsfreiheit
ſchafft.
(Fortſetzung folgt.)
Das Geld hat keinen
Wert mehr, ſagen Viele. Weit gefehlt, man muß es nur richtig
anwenden. Wer ſeine Kleider, Bluſen, Strümpfe, Gardinen nur
mit den weltberühmten Heitmann’s Farben, Marke Fuchs=
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im Stern ſelbſt färbt, wird an dem prachtvollen Erfolg
erkennen, welchen hohen Wert ſelbſt der verausgabte kleine Be=
trag
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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Somstag, den 17. Mürz 1923.

Nummer 75.

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1½2 Uhr: (2235 4
Germanla Pfungstadt
gegen

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Deutſch=Demokratiſche Partei.
Zur Erinnerung an das Jahr 1848 veran=
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[ ][  ][ ]

Nummer 75.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 9. März: Schuchmann, Helmut, Günth., 29 Tage,
Hügelſtr. 71: Poſch, Chriſt., Stadttgl., 70 J., Riedeſelſtr. 68. Am 10. März:
Kohlmann, Matthias, 1 J., Holzſtr. 7. Am 9. März: Simmermacher,
Charlotte, ohne Beruf, Darmſtr. 23. Am 10. Marz: Götz, Jakob,
Bahnbeamter a. D., ledig, 73 J. Dieburgerſtr. 11. Am 11. März:
Röder, Gg., Poſtſchaffner, 63 J., Kiesbergſtr. 5; Rouſſelot, Gg., Bank=
beamter
, 24 J., Schießhausſtr. 29; Kollmann, Julius, Dr., Profeſſor
an der Techniſchen Hochſchule, 70 J., Oſannſtr. 54. Am 10. März:
Demmel, Chriſtian, Köchin, 76 J., Ahaſtr. 22. Am 12. März: Ewald,
Katharina, Privatin, 65 J., Hoffmannſtr. 26. Am 10. März: Roß,
Peter, Schneidermeiſter, 81 J., Schuſtergaſſe 17. Am 13. März:
Leißler, Johann, Chriſtian, Kaufmann, 74 J., Hokzſtr. 13; Heldmann,
Karl Aug., 5 Mon., Eliſabethenſtr. 43; Lopes, Lieſelotte, 1 J., Liebig=
ſtraße
7; Nold, Dorothea, geb. Darmſtädter, 72 J., Witwe des Metzger=
meiſters
, Wienerſtr. 50; von Roſenberg, Karoline, geb. von Breitenbach
zu Breitenbach, 79 J., Witwe des Kgl. Niederl.=Oſtind, höheren Staats=
beamten
, Wittmannſtr. 24. Am 15. März: Crößmann, Friedrich,
Schuhmacher, 31 J., von Pfungſtadt, hier, Eliſabethenſtift: Göbel,
Ludwig, 3 J., Erbacherſtr. 50; Creter, Martha, 9 Mon., Große Ochſen=
gaſſe
12; Rothermel, Antonie, geb. Greßer, 63 J., Ehefrau des Rech=
nungsdirektors
beim Oberkonſiſtorium, Soderſtr. 9.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Judica, den 18. März 1923.
Stadtkirche: Samstag, den 17. März, abends 6 Uhr: Vorberei=
tungsgottesdienſt
für die Markusgemeinde. Pfarrer Vogel.
Sonntag, den 18. März, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmahls, Konfirmation der Markusgemeinde. Pfarrer
Vogel. Kollekte für die Gemeindenothilfe. Nachm. 3 Uhr: Vor=
ſtellung
und Prüfung der Konfirmanden der Lukasgemeinde. Pfarrer
Kleberger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Samstag, den 17. März, abends 6 Uhr: Vorbe=
reitungsgottesdienſt
für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Sonntag, den 18. März, vorm. 9 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmahls. Konfirmation der Kaplaneigemeinde. Pfarrer
Heß. Kollekte für die Kinderſchule. Um 11½ Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarrer Kleberger. Mittwoch, den 21. März, abends
6 Uhr: 6. Paſſionsandacht. (Jeſus am Kreuz.) Pfarrer Zimmer=
mann
.
Schloßkirche: Samstag, den 17. März, abends 6 Uhr: Vorberei=
tungsgottesdienſt
für die Schloßgemeinde. Pfarrer Zimmermann.
Sonntag, den 18. März, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmals. Konfirmation der Mädchen. Pfarrer Zimmer=
mann
. Kollekte für die Kinderſchule,
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wagner
Uexanderſtraße 1.
Martinskirche: Samstag, den 17. März, abends 6 Uhr: Beichte
und Vorbereitung zum heil. Abendmahl. Pfarraſſiſtent Müller.
Sonntag, den 18. März, vorm. 9 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden
des Nordweſtbezirks und Feier des heil. Abendmahls. Pfarraſſiſtent
Müller. Kollekte. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oßt=
bezirk
. Pfarrer Beringer. Nachm. 3½ Uhr: Vorſtellung und Prü=

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. März 1923.

Seite 9.

fung der Konfirmanden des Nordoſtbezirks. Pfarraſſiſtent Rein=
hardt
. Abends 6 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Martinsſtift: Mittwoch, den 21. März, abends 8 Uhr: 6. Paſſions=
andacht
. Pfarraſſiſtent Müller.
Johanneskirche: Samstag, den 17. März, nachm. 5 Uhr: Vorbe=
reitung
zum heil. Abendmahl. Sonntag, den 18. März, vormittags
10 Uhr: Konfirmation des Südbezirks. Pfarrer Goethe. Feier des
heil. Abendmahls. Kollekte für die Kleinkinderſchule. Mittwoch
den 21. März, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht im Gemeindehaus.
Pfarrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Samstag, den 17. März,
abends 6 Uhr: Beichte für das Konfirmations=Abendmahl. Sonn=
tag
, den 18. März, vorm. 9½ Uhr: Konfirmation der Knaben. Pfarr=
aſſiſtent
Gerſtenmaier. Feier des heil. Abendmahls. Kollekte für
den Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Konfirmations=Schlußfeier,
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Abends 6 Uhr: 6. Paſſionsandacht,
Pfarrer Wagner. Mittwoch, den 21. März, abends 8 Uhr: 7. Paſ=
ſionsandacht
. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Panluskirche: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmationsfeier mit Vorbe=
reitung
und heil. Abendmahl. Pfarraſſiſtent Wolf. Kollekte für die
Pauluskirche. Nachm. 3 Uhr: Konfirmandenprüfung. Pfarrer
Rückert. Um 5 Uhr: Nachfeier mit Austeilung der Gedenkſcheine.
Pfarraſſiſtent Wolf. Mittwoch, den 21. März, abends 8 Uhr: 5. Paſ=
ſionsandacht
. Pfarrafſiſtent Wolf.
Stiftskirche: Samstag, den 17. März, abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, den 18. März, vorm. 10 Uhr (in der Kirche): Konfir=
mation
mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Hickel. Um
11¾ Uhr: Kindergottesdienſt. Donnerstag, den 22. März, abends
8 Uhr: 6. Paſſionsandacht.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde.
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Montag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Männer. Dienstag, abends 8½ Uhr: Blau=
kreuz
=Bibelſtunde. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. ( Römer=
brief
.) Jugendbund für E. C.: Sonntag, vorm. 9 Uhr: Teil=
nahme
an der Gebetsſtunde. Nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Jünglinge. Um 4 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen.
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Montag, abends 8½ Uhr: Gebets=
ſtunde
für Jungfrauen. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für.
Jünglinge. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtr. 6. Sonntag, vormittags
10 Uhr: Kirchgang. Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.) Mitt=
woch
, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 18. März,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 21. März, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
. Freitag, den 23. März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 41): Sonntag, den
18. März, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gottes=
dienſt
. Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). Donnerstag, den
22. März, abends 8 Uhr: Bibelſtunde, Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
den 18. März, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. Um 11 Uhr: Sonn=
agsſchule
. Nachm. 3 Uhr: Evangeliſation. Abends ½8 Uhr:
Jugendbundſtunde. Dienstag, den 20. März, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Freitag, den 23. März, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.

Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadk,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 18. März, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Predigt. Donnerstag, den 22. März;
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde glä big getanfter Ehriſten (Haptiüen), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 18. März, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Abends 81 Uhr:
Jugendſtunde. Donnerstag, den 22. März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Miethodiſtengemeind= (erankfurterſtr. 3): Sonntag, den 18. März,
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Predigt. Prediger
Ricker aus Frankfurt a. M.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 18. März 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr, und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5" Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt. Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe mit Predigt. Nachm.
3 Uhr: Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht. Abends 8 Uhr:
Faſtenpredigt. Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Beichtgelegenheit.
Freitag, abends ½7 Uhr: Kreuzwegandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6!= Uhr:
Heil. Meſſe. Nachm. ½3 Uhr: Verſammlung der Jugendabteilung
der Jungfrauen=Kongregation. Um 5 Uhr: Verſammlung des dritten
Ordens. Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Weldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Namſtadt: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr, und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Großes Gebet.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe. Um ½10 Uhr:
Heil. Meſſe. Betſtunden von 6 Uhr vorm. bis 6 Uhr nachm.
Kapelte zu Arheiigen: Sonntag, vorm. ½10 Uhr: Heil. Meſſe unb
Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 4 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe
mit Generalkommunion der Jungfrauen. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe
mit Predigt. Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr:
Chriſtenlehre. Um 2½ Uhr: Andacht. Um 5 Uhr: Verſammlung
der Jungfrauen im Vereinsſaal. Mittwoch, abends 5 Uhr: Faſten=
andacht
.
St. Fidelis: An allen Sonn= und Feiertagen morgens 8 Uhr heil,
Meſſe mit Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Waldſtraße.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm, 5 Uhr, und abends 8 Uhr=
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um 6½ Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt,
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. 7 Uhrz
Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, borm. 7 Uhr: Beichtgelegen=
heit
. Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 4 Uhr: And.

Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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den Nachtdi nſt die Merck che Apothere, gegeben. Jeder Kuhhalter, Sammler
Rheinſtraße 9, und die Beſſunger Apo= und Milchhändler kann alsdann Milc
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Neuregelung der Milchverſor

gung in der Stadt Darmſtadt.
Die Verſorgung der Stadt Darmſtadt
mit Milch erfolgt wie bisher aus den
ihr zugewieſenen Milchgebiet (Orten der
Kreiſe Darmſtadt, Dieburg, Erbach und
Groß=Gerau).
Bisher war die Herbeiſchaffung und
Austeilung der Milch ausſchließlich der
Darmſtädter Milchhändler=Vereinigung
vorbehalten (Verordnung vom 31. Ma
1921). Dieſe Verordnung wird aufg
hoben.
Von Mitte April ab der Tag
wird noch beſtimmt wird die Milch=
anlieferung
und Berteilung frei=
aus
dem Verſorgungsgebiet hierher brin=
gen
und verteilen.
Jeder Milchverteiler muß ſich aber
im voraus verpflichten, in erſter Linie
die verſorgungsberechtigten Kinder und
Kranken eines beſtimmten Stadtbezirks
(S raße), zu beliefern. Der Bezirk wird
ihm von dem Lebensmittelamt zugeteilt.
Jeder Milchlieferer vder Verteiler hat dort
bis zum 1. April ds. Js. ſchriftlich
oder wündlich anzumelden, welche Milch=
menge
er täglich anliefern und ver=

teilen kann.
Der Milchpreis iſt frei zu ver=
einbaren
.
zur Vermittlung zwiſchen Lieferern, Ver=
teilein
und Verbrauchern bereit.
Für jeden Liter Vollmilch und Mager=
2 Bektten, amerikan. Birnbaum mit milch, der von Milchhändlern oder Privat=
perſonen
zum gewerbsmäßigen Verkauf
oder zum Eigenverbrauch in die Stadt
verbracht wird, iſt an die Stadtverwal=
tung
, nächſte Verbrauchsſteuer=(Oktroi=)
Stelle, ein Betrag von 20 Mk. zu be=
zahlen
, der in den Kleinverkaufspreis
(st2187
einzurechnen iſt.
Dieſe Einnahme wird, nach Abzug der
Spiegelſchrank, 1 zweitür. Wäſche= Verwaltungskoſten, dem Wohlfahrtsamt
zur Verbilligung der Milch für
Minderbemitte te zur Verfügung ge
ſtellt. Die Verbilligung ſoll über die
bisherigen Leiſtungen des Wohlfahrts=
amtes
und über beſondere Verbilligungs=
maßnahmen
des Reichs hinausgehen.
Ich fordere hiermit alle Kuhhalter,
Sammler und Milchhändler im ſtädti=
ſchen
Verſorgungsgebiete auf, die oben
vorgeſchriebeneAnmeldung bei dem
hieſigen Lebensmittelamt ( Wilhel=
minenſtraße
15, Erdgeſchoß) bis zum
1. k. Mts. vorzunehmen, damit die
Neuregelung der Milchverſorgung bald=
garderobe
, 1 Konſolſpiegel, 1 Haus= möglichſt durchgeführt werden kann.
Die bisherigen reichs= und landesge=
ſetzlichen
Beſtimmungen über die Milch=
verſorgung
bleiben unverändert beſtehen
Darmſtadt, den 15. März 1923.
Der Oberbürgermeiſter.

Montag, 19. März 1923, nachm.
7 Uhr, werden auf dem Rathaus
dahier nachverzeichnete Grundſtücke
Flur IK, Nr. 1‟/,, 1762 am Acker auf der
unterſten Bettteilung;
Flur XII, Nr. 139, 881 qm Acker im
Hockgarten;
Amtsgerichtstarator. Flur H8. Nr. 12, 644 gm Wieſe im
Ober=Beerbacherthal, in Gemarkung
Seeheim, aus dem Nachlaß der Anguſt
Hufnagel Erben verſteigert. (2210
Seeheim, den 15. März 1923.
Ortsgerichtsvorſteher
Hill.

In unſer Handelsregiſter B wurde
heute eingetragen bei der Firma: Pa=
tentverwertungsgeſellſchaft
mit
beſchränkter Haftung, Darmſtadt:
Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Be=
ſchluß
der Geſellſchafter vom 2. Sep=
tember
1922, bezw. 13. Februar 1923
geändert. Firma jetzt: Aſtik Beton=
Verwertungs=Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung. Gegenſtand des
Unternehmens jetzt: Herſtellung und Ver
trieb von Waren aus Beton und Eiſen=
beton
ſowie Erwerb und Verwertung
von Palenten und Schutzrechten jeder
Art und deren gewerbliche Ausnutzung, mer=Wohnung, 1.St.,
Das Stammkapital iſt um 80000 Mark mit elertr. Licht und
erhöht und beträgt jetzt 100 000 Mark.
Diplom=Ing. Wilhelm Stierlen jun. in
Darmſtadt iſt zum weiteren Geſchäfts=
führer
beſtellt. Die Geſellſchafter Lud=
wig
Alter Aktiengeſellſchaft in Darm=
ſtadt
und Wilhelm Stierlen in Raſtatt
bringen auf das erhöhte Skammkapital
ein ihre Forderungen gegen die Geſell=
ſchaft
aus Kontokorrent, die je mit
40 000 Mark auf die zu leiſtende Stamm=
einlage
angerechnet werden. (2218
Darmſtadt, den 12. März 1923.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Rutzholz=Submiſſion, wohnnnng gegen eine
Das nachgenannte an den Kreisſtraßen
gefällte und aufgearbeitete Nutzholz iſt zu
vergeben.
Stammholz:
Buche 6,343 im; Kiefer 65,840 fm
Eiche 1,730 Lärche 12,180
Birke 3,567 Fichte 9,871
Eſche 2.130 Akazie 10,220
Nuß 10,170 Kaſtanie 8,620
Pappel 1,950 Kirſch 22,567
Ahorn 1,050 Erle 17,310
67 rm Kiefern=Daubholz
Röller
80
2,7 Akazien Prügel Wagnerholz beſt möbl. Wohn= u.
0,7 Aſpen
5,0 Erlen

Das Holz lagert an den Kreisſtraßen
bei Beerfelden, Marbach, am Krähberg,
bei Eulbach, Höchſt i. O., Reichelsheim; an / Penſion Mink
den Straßen Ober=Gerſprenz Spreng;
Langen=Brombach= Spreng, am Gumpener=
Kreuz; bei Hiltersklingen, Ober=Moſſau u.
Hüttenthal und iſt daher ſehr gut abzufahren.
Nähere Angaben in der Bekannt=
machung
des Kreisblattes (Centralanzeiger
für den Odenwald), Erbach, Nr. 32, vom
17. 1II. 23. beziehungsw. den ausführlichen
Submiſſionsunterlagen.
Anbieter haben vor Abgabe ihres
Angebots das Holz einzuſehen.
Auskunft erteilen:
Bauinſpektor Heupt, Beerfelden;
Heuſel, Erbach;
Fleckenſtein, Höchſti. O.;
Böhm; Reichelsheim,
woſelbſt auch die Angebotsformulare zum
Preis von 50 p. Stück zu beziehen ſind.
Auswärtige Kaufliebhaber ſprechen dort
zweckmäßig Mittwoch, 21. III., bezwv.
Samstag, 24. III. vvr.
Handwerkern, die eine beſtimmte Sorte mit großer Wohnun
Holz und in kleineren Mengen benötigen,
iſt hier Gelegenheit geboteu, zu ſubmittieren
Schriftliche Angebote verſchloſſen!
mit Aufſchrift Nntzholz=Eubmiſſion
find bis Mittwoch, 28. März 1925 an Wohn.=Mietevd. Ent=
vie
unterzeichnete Stelle einzureichen, ſchäd,, evtl. auch and
Erbach, 14. März 1923.
(2224
Der Reg.=Baurat b. d. Kreisbauverwaltung
i. V.: Bero.

Wohnungs=Anzeiger
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Immobilien=Markt

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nötigenden Plätze und erlaubt ſich hiermit
alle Intereſſenten hiervon in Kenntnis zu
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Alexanderſt. 17. (*7448

[ ][  ]

Darmſtädter Tagblatt

17. März 1923 Nr. 75
DaePlDDM

Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Chemiſche Werke Brockhues A. G., Niederwalluf
a. Rh. Die Geſellſchaft, die für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine
Dividende von 100 Prozent ausſchiittet, beabſichtigt, das Grundkapital
in nächſter Zeit infolge wachſenden Auftragsbeſtandes und notwendiger
Erweiterungsbauten zu erhöhen. Der Verkauf der Produkte nach dem
Auslande ſei im abgelaufenen Geſchäftsjahre umfangreich geweſen, die
Störungen durch die Beſetzung des Ruhrgebietes und die Stillegung
des Giſenbahnverkehrs häteen im laufenden Jahre ſtarte Betriebsein=
ſchränkungen
im Werke Oberwalluf zur Folge. Die vorhandenen Auf=
träge
werden, ſoweit möglich vom unbeſetzten Gebiete aus erledigt.
* Das Goldzollaufgeld beträgt für die Woche vom 21.
bis 27. März 524 000 Prozent gegen 525 900 in der vorigen Woche.
ie Verwaltung der Gebr. Körting A. G. Körtings=
dorf
bei Hannover, ſchlägt eine Dividende von 0,92 Prozent in
Gold, errechnet nach dem Dollarkurs der Berliner Börſe vom 15. März,
gleich 1000 Mk. für jede Aktie von 1000 Mk., vvr.
* Dcesdener Schnellpreſſenfabrik A. G. in Cos=
wig
bei Dresden. Die Gefellſchaft beantragt Erhöhung des Aktien=
hapitals
von 23 auf 42 Millionen Mk. Den Aktionären ſoll auf zwei
alte Aktien eine junge Aktie zum Nenuwerte mit zunächſt nur 25 Proz.
Einzahlung angeboten werden. Die a. v. Generalverſammlung findet
am 12. April ſtatt.
* Bei der Chemnitzer Aktienſpinnerei ſteht eing
ſtarke Erhöhung des Grundkapitals mit günſtigem Bezugsrecht bevor;
die Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr wird wahrſcheinlich
150 Prozent betragen.
h. Manufaktur Koechlin, Baumgartner & Cie.
A.=G. in Lörrach (Baden). Die Geſellſchaft verzeichnet einen
Reinge inn von 4 110510 (706 471) Mk. Die Generalverſammlung
beſchloß die Verteilung von wieder 6 Prozent auf die Stamm= und
6 Prozent auf die Vorzugsaktien, 879 319 Mk. Zuweiſung zum Reſerve=
fonds
und 231 191 Mk. auf neue Rechnung vorzütragen. Der Ge=
ſchäftsgang
war im abgelaufenen Jahre zufriedenſtellend, die Produk=
tion
wurde erhöht, der Abſatz war gut. Die Frankenſchuld konnte ver=
ringert
werden. Im neuen Geſchäftsjahr machte die ſteigende Pro=
duktion
weitere Fortſchritte. Der Eingang an Aufträgen war bisher
zufriedenſtellend, ſodaß die Ausſichten als befriedigend betrachtet werden
können. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Theodor Ernſt Simon
(Berlin).
Banken.
* Deutſch=Aſiatiſche Bank. Die Geſellſchaft plant zur
Sicherung die Schaffung von 100 6prog. Vorzugsaktien, die ebenſo wie
die Stammaktien über je 1000 Schanghai Taels (d. i. 2500 Mk.) lauten
ſollen. Zeitweilige ſtarke, angeblich von japaniſcher Seite kommende
Käufe ſollen der Grund zu der geplanten Maßnahme ſein.
d. Unter der Firma Mobilbank A. G. hat ſich in Buda=
beſt
ein neues Bankinſtitut mit einem Aktienkapital von 400 Millionen
ungar. Kronen konſtituiert. Gründer der neuen Bank ſind die Gruppe
der Neuen Wiener Bankgeſellſchaft Aladar Fonagy und ihr belgiſcher
Freund Graf Hauzeur. Dieſelbe Gruppe hat vor einigen Monaten
die Berliner Bankfirma Barſch u. Co. kommanditiert und eine maß=
gebende
Beteiligung an der Potsdamer Kreditbank erworben.
d- Die Oeſterreichiſche Hypothekenbank erhöht ihr
Aktienkapital von 40 Mill. Kr. auf 500 Mill. Kr.
-0-Die Ungariſche Creditbank hat ihren Beſitz an Aktien
der Alumiium= Erz= Bergwerks= und Iduſtrie=A.=G. an eine unter
Führung der Britiſch=Ungariſchen Bank ſtehende Gruppe veräußert.
Warenmärkte.
h. Mannheimer Produktenbörſe. Durch die unver=
änderte
politiſche Lage war auch an der Donnerstagsbörſe die Stim=
mung
ruhig und das Geſchäft durch die Zurückhaltung der Börſen=
kreiſe
ſehr klein. Die Preiſe blieben ziemlich unverändert. Man no=
tierte
Weizen mit 90 000 Mk., Roggen mit 88 000 Mk., Gerſte mit 75 80 000 Mk., inländiſcher Hafer mit 5075000 Mk., ausländiſcher
Hafer mit 9095 000 Mk., Mais mit 95100000 Mk., pro 100 Kilo
bahnfrei Mannheim. Auch in Mehl war der Umſatz klein. Die Müh=
len
halten an ihrem Richtpreis von 170 000 Mk. für Weizenmehl
Spezial Null feſt, die zweite Hand bietet weiter zu 135140000 Mk.
pro Doppelzentner an. Der Futtermittelmarkt zeigte unverändert
ruhige Haltung. Kleie ging mit 3840000 Mk. pro Doppelzentner
etwas im Preiſe zurück. Eine Partie Rotkleeheu wurde zu 134 000 Mk.
pro 100 Kilo ab Station Waldhut verſteigert. Offiziell wurden pro
100 Kilo netto Kaſſe notiert: Weizen 95 000 Mk., Roggen 88000 Mk.,
Gerſte 7585 000 Mk., inländiſcher Hafer 5075 000 Mk., ausländiſcher
Hafer 9035000 Mk., Mais 95100 000 Mk., Wieſenheu 4143000
Mk., Luzernekleeheu 48:0 000 Mk., Preßſtroh 4042000 Mk., Bund=
ſtroh
40 000 Mk., Weizenigehl Spezial Null (Mühlenrichtpreis) 170000
Mk., zweite Hand 140000 Mk., Weizenkleie 4045000 Mk. Tendenz:
ſtetig.

w. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
hat ſich die Haltung etwas befeſtigt infolge des nachlaſſendon Angebots
aus der Provinz und des Aufhörens von Zwangsverkäufen. Für Rog=
gen
beſtand etwas mehr Nachfrage, angeblich zur Erledigung neuer
Gerſtenaustauſchgeſchäfte der Reichsgetreideſtelle. Für Weizen waren
die Mühlen Abnehmer. Gerſte konnte in guten Qualitäten nach Bayern
verkauft werden. Hafer war bei ſpärlickem Angebot mehr gefragt.
Auch Mais war überwiegend begehrt. Weizenmehl hatte gleichfalls
ſtetigere Haltung. Einzelns Futterartikel konnten leicht im Preiſe an=
ziehen
.
Börſen.
* Frakfurter Börſe vom 16. März. (Eigener Bericht.)
Die Nachrichten eitnes engliſchen Eingreifens in den Ruhrkonflikt wur=
den
an der heutigen Börſe mit großer Skepſis und Zurückhaltung auf=
genommen
; fedoch glaubt man mit der Möglichkeit einer demnächſtigen
internationalen Ausfprache rechnen zu müſſen, die die Markwährung
eher günſtig beeinfluffen würde. Im Zuſammenhange damit war die
Stimmung am Effektenmarkt luſtlos und die Verkaufsneigung ſetzte ſich
weiter fort, jedoch war das herauskommende Material nicht groß und
das Geſchäft klein; im Verlauf belebte ſich das Geſchäft etwas, man
ſchloß aber wieder bei ruhigem Geſchäft, in luſtloſer Haltung.
Ausländiſche Rentenwerte waren heute angeboten trotz kleiner Be=
feſtigung
am Dwwiſemmarkt; Ungar. Gold .. 12006 %, Ungar. Kronen
I. 2230 %, II. Bagdad . 2700 %, Zölle I. 2150 %; auch Rumänen
durchweg abgeſchwächt; von Mexikanern 5proz. Goldmex. 1. 20 000 %
dagegen Hproz. Tehuenteper pl. 15 000 %, 4½proz. Irrigationsanleihe
pl. 9000 %. Oeſterr. Goldrente wurde heute nach langer Pauſe mit
73 000 % wieder notiert.
Am Montanaktienmarkt lagen oberſchleſiſche Werte verhältnismäßig
gut behauptet, während weſtliche Montanwerte 35000 % nachgaben.
Chemiſche Werte eröffneten 34000 % ſchwächer, beſonders rück=
gängig
Rürgers, die 4800 % verloren; dagegen konnten Chem. Mainz
etwas anziehen.
Die Rückgänge am Markte der Elektr.=Aktien waren weniger groß
und gingen kaum über 2000 Prozent hinaus, gut behauptet waren Elekt.
Lieferung und feſt Siemens u. Halske, die 2000 % anziehen konnten;
ſchwach dagegen Lahmeyzer, die 3750 % einbüßten. Die Nebenwerte des
Marktes waren nur venig verändert.
Maſch.= und Metallaktien waren gleichfalls rückläufig, Eiſenhandel
I. 4000 %, Eßlinger Maſchinen . 330 %, Junghans .I. 2500 %,
Kleyer . 1200 %, Daimler I. 750 %; gut behauptet waren Hirſch
Kupfer und feſter Metallgeſellſchaft pl. 2200 %; Krauß Lokomotiven
pl. 1500 %.
Zuckeraktien gaben zirka 1500 % nach, ſchwächer waren Zellſtoff=
werke
A.3.P. J. 5000 %, Waldhof .1. 1500 %, weiter Spinnereien
Füſſen Hanf ./. 4500 %, Hammerien ./. 6000 %.
Bankaktien lagen ruhig und nur unweſentlich verändert.
Der Einheitsmarkt hatte überwiegend Kursrückgänge, es gaben
nach u. a.: Emaill Ullrich 3500 % Breuer Maſch 3000 % Eiſenmeyer
4500 % Sinalco 7800 % rat., Adler u. Oppenheimer 6000 %, Weſſel
Porzellan 4000 %, Elſ. Bad. Wolle 3500 %, Kaiſerslautern Kammgarn
4500 b, Gritzner 4000 % uſw.; dagegen waren feſter Oleawerke pl.
7900 Bad. Maſchinen pl. 1500 % rat., Akkumulatoren pl. 5000 9
Feiſt Sekt pl. 2800 %, Hehligenſtädt pl. 1000 %, Bronze Schlenk pl.
2500 %, Brockhues pl. 2500 %. Chamotte Anna mangels Angebot ge=
ſtrichen
pl. 10 000 %o taxiert.
Im Freiverkehr gaben bei kleinem Geſchäft die Kurſe nach, u. a.
Api 13 50012 500 %, Beckerſtahl 12 500 %, Beckerkohle 11000 %, Benz
12500 %, Brown Boveri 8000 %, Elberfelder Kupfer 8500 %, Frank=
firter
Handelsbank 1300 %, Inag 12500 %, Karſtadt 2700 % Krügers=
hall
15 000 %, Mez Söhne 7500 %, Metzer Textil 3500 %, Petroleum
25 000 %, Kabel Rhehdt 17000 %, Rothenheber 7800 % Tiag 5000 D
Ufa 7700 %. Entrepriſes 9095 000 %, Gummi Stöckicht wurden heute
erſtmals offiziell notiert mit 4900 %.
w Frankfurter Abenddeviſen vom 16. März. Ohne
Geſchäft ſind die Preiſe nahezu unverändert. Dollarnoten 20 900, Polen=
noten
49,25, London 98 000, Paris 1325, Schweiz 3875, Holland 8250,
Neu=York 20 850, Belgien 1110.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Am Effekten=
warkt
hat ſich die Realiſationsneigung verſchärft, da die Befürchtungen
hinſichtlich der Konjunkturverſchlechterung in der Induſtrie und angeb=
liche
Geldſchwierigkeiten im Warenhandel verſtimmten. Das Angebot
war aber noch nicht allzu dringend, fand jedoch bei der Geringfügigkeit
der Kauflut nur zu mehr oder minder gedrückten Kurſen Aufnahme.
Naturgemäß litten beſonders die von der Spekulation bevorzugt ge=
weſenen
Papiere des Montanmarktes einzelne chemiſche Werte wie
Anglo=Guano, von Elektrizitätsaktien Felten u. Guilleaume, von Ma=
ſchinenfabriken
Berlin=Kanlsruher und von Textilwaron Norddeutſche
Wolle und Stöhr u. Co. Für dieſe Werte ergaben ſich Kursverluſte bis
zu 10000 Prozent; Stöhr büßten ſogar 15 006 ein. Schiffahrtsaktien
mußten einen weſentlichen Teil der in der jüngſten Zeit erzielten Ge=

lvinne wieder hergeben. Auch Bankakrien waren rückgängig. Valutes
papiere ſchwächten ſich gleichfalls ab. Ungariſche Goldrente und Ungar.
Kronenanleihe ſtellten ſich; erheblich niedriger. Deutſche Anleihen waren
allgemein gut behauptet. Das Geſchäft hielt ſich bei dauernder Luſt=
loſigkeit
in ziemlich engen Grenzen.
Ü- Verſchärfung der Zulaſſungsbeſtimmungen
zur Berliner Börſe. Wie an der Börſe verlautete, wird ſich
der Berliner Börſenvorſtand mit einem von Großbankſeite eingebrachten
Antrag beſchäftigen, der auf eine Verſchärfung der Zulaſſungsbeſtim=
mungen
zum Börſenbeſuch hinausläuft. Der Antrag ſieht vor, daß die
Börſe nach dem Börſenreglement für die Ehrenhaftigkeit und Zuver=
läſſigkeit
des zur Zulaſſung zum Börſenbeſuch vorgeſchlagenen Herrn
haften müſſe und daß dieſer 50 Dollars oder entfprechende Gegenwerte
in Effekten drei Jahre lang als Bürgſchaft hinterlegen muß. Inner=
halb
dieſer Friſt kann der Betrag bei unzuverläſſiger Führung des Neu=
zugelaſſenen
von der Börſenbehörde für verfallen erklärt werden. Im
anderen Falle erhalten die Bürgen die Sicherheitsleiſtung nach Ablauf
der Sperrfriſt zurück. Von verſchiedenen Seiten macht ſich gegen dieſen
Antrag ſcharfe Oppoſition geltend.

w. Peviſenm rkt. Frankfurt a. M., 16. März.


Geld. Marz
Be Antwerpen=Brüäſſel ........= 1092,25 1007.,75 1172.30 Holland ..... ... . ... ... ....." 8226.30 826½.:0 8226.30 2s8 London ...
vosao- 37755. 98215. 97830 30 8119.70 Paris.. .. . .. .. .... . ........" 1274.30 1280.70 1321.70 1328.3 Schweiz... .. . . . . . . . . . . ... . ." 3870.30 3883.70 3870.30 9.70 Spanien ...... ............. 3216.35 3233 G5 3206.95 3223.0 Italien ...................." 995. 1000. 1002.50 1007.50 Liſſabon=Oporto. ..........." Dänemark ..
............ 3999.95 4020.05 4004.95 925.05 Norwegen ...
.. 3778 05 3746.35 3730.50 381/9.50 Schweden ..
.. 5533,10 5563.99 5533.10 3563.90 Helſingfors. New=York
.!! 20760.45 20864 55 20797.85 20302. Deutſch=Oſterreich (abg.). ..... 28.88 23.97 28.68 2882 Budapeſt.
.. 6.43 60 6.46 40 601 6.03 Prag ..
.. 6i8. 622. 617.50 620.50 Agram. 124.70 125.30

w. Deviſenmarkt. Berlin 16. März Telegr. Auszahlungen für:

Ve Geld Bri Geit Brief Amſterdam=Rotterdam ... ...
Brüfſel=Antwerpen .........."
Chriſtiania . . .. . . . . . . . . . . .. ..
Kopenhagen ................"
Stockholm ......... ........."
Helſingfors ........ ... ......"
Jialien...
.
London ............ ........"
New=York .................." 8221 89
1792,26
3765 31
3997.48
6541.11
577.65
935.50
97755
20822 81 R4
3804.49
4917.52
5568.89
5:0 45
1080.50
98245.
20927 17 B219 40
1122.18
3783.52
400296
5543,50
577.55
1907 47
97655.25
20847.75 127.82
3799.38
42
1012 Paris...
.... 1375.80 1283.20 1324. 18 Schweiz.
...." 38:6.28 3695.72 3380.27 z0.73 Spanien
........." 3257 98 3224.94 3214.44 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 28.77 28.93 28.76 Preg ... 61770 620.80 618.25 Budapeſt. 6.33 6R 5.93 Buenos=Aires,
.. 7735.70 739.30 7698 20 Bulgarien
... 198.42 129.08 128 Japan ..
............" 9975. 10025. 9375. Rio de Janeiro .....
. 2294.25 2305.75 2293.25 Belgrad. 213 46 2 4.54 212.46

Berliner Kurſe. (Eigene telegr, Meldung.)

Aktiengef. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte.
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan .
Bolle. . .
Chem. Heyden.
Beiler.
Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl".
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke ...."
Donnersmarckhütte . .
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ....
R. Friſter ....
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl.. . ..
Geſ. f. elektr. Untern. ..
Halle Maſchinen ......"
Han. Maſch.=Egeſt.. . .

14 3
1030.
32509.
23000.
100000
52000
77000.
20560.
24030.
21060.
15305).
16259.
64543.
26500.
55000.
63000.
22165.
23060.
11565.
120633. 18600.
112250.
40608
130080.

15. 3.
18009.
31060.
23000. 20100.
2250g. 12408.
20530 Hanſa Dampfſch..
Hemoor Zement
Hirſch Kupfer...
Höſch Eiſen ..
Hohenlohe Werke
Kahla Porzellan, 1.:
29680.
59300
37250
78003.
23500.
32000. 50000. Lindes Eismaſch.. 7080. 1850 Lingel Schuh .. 800. Linke & Hofmann 9300. 13000. 2. Loewe & Co. 33936. 22030. C. Lorenz... 15990. 11750. 17540. Meguin....... 22300. 14639. Niederländi ſche Kohle 47600. 15000. Nordd. Gummi .. . . . . 8590. 64300. Orenſtein 24100. 240094 Nathgeber Waggon.. 1700. 1 S950ik. Rombacher Hüttten .. . 17770 62000. Roſitzer Zucker. 48300. 19560. Rütgerswerke 24300. 206W3. Sachſenwerk. H.500. 12500. 9300. 8330. Sächiiſche Gußſtahl 42000. 11503. Siemens Glas..... . . 39930. 36030. Thale Eiſenhütte ..... 13410. Volkſtedter Porzellan 2:800 23300. 10239.1 Weſtf. Eiſen Langendreer 42569. Wittener Gußſtahl ... 97000.1 Wanderer=Berke ..... 39900.

7100.-
19000.

3000.

zui-
42000.
ze000. 36ru0.
48/00.
36000.

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Aßtien.

Frankfurter Kursbericht vom 16. März 1923.

Enxopäiſche Staatspapiere.
al Deutſche
0 Reichsanleihe. . . . . . . . . . ."

½% II. und V. Schatzanweiſ.
½2% VI.IX.
Sparprämienanleihe .........
% Preuß. Konſols ........."
3½% ......
........
9 Bad. An.. unk. 1935......
v. 1907......
22 Bahern Anleſhe .........
.........
% Heſſen unk. 1924 ........
3½% .............
............. ...!
4½ Württemberger .......
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% L.=Inbeſt.=Anl.v. 1914
4½% v. 1902.... . ......"
.........
% .
58 Bulgar. Tabak 1902 ..... ſ
1½% Griech. Monopol ....
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ...
½%0 Deſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .............
495 Oeſt. Goldrente .........
2 einheitl. Rente .....
5% Rum. am. Rente v. 03
4½% Goldrente v. 13 ...
4% am. konv. ....!
v. 05 ....
47

(Admin.) v. 1903 ...
(Bagdab) Ser. I
v. 1911, Bollanl. ..
Ung. Staatsr. b. 14....
Goldrente ......."
Staatsr. v. 10....
Kronenreute ...
Außereuropäiſche.
Mexik. amort. innere.
konſ. äuß. v. 99
Gold v. 04, ſtfr.
konſ. innere .
Irrigationsan
7 Tamaulipas, Serie1
Oblig. v. Transportanſt.
4% Elifabethbahn ſtfr. ..
2o Gal. Carl Ludw.=Bahn
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir
48
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.)
6%Neue
9 Oeſt. Staatsb. v. 18
3 20 Deſt. Staatsb. 1. b. 8. Em

14. 3.
88.90
1100.
660.
4400.
93.
85.
300.
190.
141.
292.
125.
120.

160.
120.
120.
120.
115.

4300.
38000.
8500
6200.
6500.
11300.
5100.
45 000.
42000.
IT .:/26700
38000.

74000.
25 000.

150 300.
285 000.

200 000.
3500.
2390.
133 200.
1200.
36500.

16. 3
83.50
1120.
660.
4400.
93.
83.
300.
180.
141.
295
129.
117.
155.
125.
110.
130.
110.
12000.
4600.
4000.
36500.

6500.

73000.-
6000.
10000.
4490.
4490.
40000.
21300.
2750.
62 000.
23 000.
6120.

188000.

3890.
2300.
31 009.
1300.
37500.
31 000.

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 11.3. 16. 3. 3% Oeſt. Staatsb v. 1885... 151500. 53 700. 3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz 53 000. v. 1895 ..
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) .
4½% Angtolier I............ 1300. 3000. 2100. 3% Salon Conſt. Jonction.. . 3% Salonique Monaſtir ..... 16250. 15 000. 50 Tehuantepec .......... ."
4½% . 195 000. 190 000. Pfaudbriefe. 115. Frankf. Hyp.=Bank 1920... 115. 100. 110. Frankf. 6. Krö.=Ver, 1921 110. 4½ Mein. Hyp.=Bank 1922... 17. 105 40 Pfälz.
1922... 146. 140. 1923 ...
% Rheiu. 110. 110. 3½%
verl. ... 81. Südb. Boden=Cred.=Bank München 1906 ........ . . .. 115. 4½ Heſi. Ldhhv.=Bank Pfdbr.
3½% Heſi. Ldhyp.=Bk. Pfdbr. 98. 107. 81. 42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.... 80.25 90- Deutſche Städte. 47 Darmſt. v. 1919 bis 1925., 310 Darmſt. b. 1905 ....... 4% Fronkfurt v. 1913 ....... 231. 250. 3½.
v. 1903 ....... 90. 4% Mainz. v. 1919 bis 1926.. 100.25 Bank=Aktien. Bank für Brauinduſtrie ...... 6000. 4209. Barmer Bankverein ........." 3930. 3750.

57 100

Berliner Handelsgeſellſchaft . /33 200. 33 500.
Commerz= und Privatbank ..
6500. 6500.
Darmſtädter u. Nationalbank. 7200. 6990.
Deutſche Bank ...... .. . . . . . . 18500. 18750.
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank / 5200. 4500.
Deutſche Vereinsbank .. . . . . . . 3500. 3200.
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . . 9880. 9500.
Dresdener Bank .... .. . . .. . . 6603. 7830.
Frankfurter Bank .. .... .. . . . 4990. 5000.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . (33500. 32500.
Mitteldeutſche Creditbank .. . . . 5050. 4500.
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 8000. 7900.
Reichsbank=Aut. . .... . . . . . . . 8100. 7500.
Rhein. Creditbank .. . . . . . . . . . 4950. 5000.
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 7500. 7500.
Wiener Bankverein ..... ... . 5800. 5800
Bergwerls=Rktien.
Berzelius .... . . . . . . . . . . . . . . 19909. 19 50.
Bochumer Bergb. ....... .. ..
48300.
Buderus. . . . . . . . . . . . .. . .."
26506. 24.500.
Dt. Luxemburger ........
55500. 52900.
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. . . . 50 100. 45 900.
Gelſenkirchen Bergw. . . . . . . . . 57750. 53 000.
Harpener Bergbau .........
134 160.
Kaliwerke Aſchersleben
310,0. 29 000.
38060. 134 000.
Weſteregeln
Lothringer Hütte.
48 000. 49 000.
Mannesmann Röhre
45500. /41000.
Mansfelder ..
23000. 20 600.
Oberbedarf
36 000. 138000.
30 0
Oberſchleſ. E.
23 000.
hönis Vergbe

Bergwerks=Aktien (Fortf.) 14. 3.
Rhein. Stahlwerke ..
144500.
Riebeck Montan.. . . . . . . .
115 000.
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. 11950.
31080.
Ver. Laurahüitte . . . . . . . ..
Altien induſtr. Unternehmung.
Brauereien.
Henninger Kempf=Stern . . . . . . 10900.
Löwenbräu München ...... /24 300.
Schöfferhof (Bindingl........
Werger ..........."

.

Akkumulat. Berlin .. . . . . . ..."
Adler & Oppenheimer .... . .."
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Gugno ....
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Zadenia (Weinheim) .. . . . . . .."
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ... ......
Bahriſch. Spiegel .....
Beck & Henkel Caſſel).
Bergmann El. Werke...
Bing. Metallwerke. . . .. . . . ..
Blei= u. Silberh. Braubach..."
Brockhues, Nieder=Walluf..
gementwerk Heidelberg
Karlſtadt .......
.
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ... . . . . .."
Griesheim Elektron ...."
Beiler=ter=mer ... . . . . ."
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.,
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .... .
Dürkoppwerk (Stamm)... . ...
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dickerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern .. . ..
Eiſenwerk L. Meyer jr. ......
Elberfelder Farb. v. Baher ..."
Elektr. Lieſerungs=Geſ......
Licht und Kraft ......
Elſäff Bad. Wolle...... . . . .. .
Emag, Frankfurt a. M. ... . . .
Emaill= & Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Werke .... ... . . . . ..
Eßlinger Maſchinen ........."
Ettlingen Spinnere ........."
Faber, Joh., Bleiſtift. . . . . .. . .
Faber E Schleicher.. . . . . . . . ."
Fahr, Gebr., Pirmaſenz.. . . . ."
Felten & Guilleaume. Carlsw.
Feinmechanik (Fetter) ....."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Ga3.. ..
Frankfurter Hof ..........."
Fki. Maſch. Pokornh & Wittel.
Fuchs Waggon Stamm. . . .

8700.
14500.

34 200.
13900.
25 000.
16500.
17400.
25 000.
29 000.
8000.
38000.
10800.
9000.
15560.
13800.
17 006.
10100.
70000.
20 750.
B506.
9000.

28 000.
29 800.
18500.
15 600.
10500.
13900.
13900.
59590.
21 000
9900.
15 000.
28000.
6800.
26580.
13500.
24 000.
5300
8000.

90 000.
8800.
7000.
26 000.
8300.
110600.

16. 3.
115Geo.
10000.
28500.

18 200.
11000.
36 000.
34 000.
7505.
10500.
28000.
13.500.
21500.

17.500.
23500.

8600.
36600.
9350.
8000.
18 000.
12000.
15 750.
8750.
70 100.
17900.
21 000.
8300.
17500.
24 600.
24 000.
8300.
15 000.
4500.
12500.
13 700.
55 000.
19 000.
9900.
12600.
24500.
5500.
23 600.
10200.
25500.
6500.
8536
24 000.
8800.
6500.
25000.
8800.
17 000.

Ganz, Ludwig, Mainz".
Geiling & Cie. ....."
Gelſenkrchen Gußſtahl ..
Goldſchmidt Th. . . . . . . . . . . . . . 22006.
Greffenius, Maſchinen Stamm/ 8900
Gritzner Maſchin. Durlach ...
Gummiw. Peter ............"
Hammerſen (Osnabrück).. ....
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .... . . . 14 050.
Hehligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . ..
Hindrichs=Auffermann .......
Hirſch Kupfer u. Meſſ..... . . ..
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............
Holzmann, Phil. .........."
Holzverk IInduſtr. ... . ..
Hotel A.=G., München.
Hydrometer Breslau..
Junghans Stamm. . .
Karlsruher Maſchinen..
Klein, Schanzl. & Becker.
Konſervenfabrik Braun
Krauß & Co., Lokom. . .
Lahmeher E Co. ...
Lech Augsburg ...........
Lederw. Nothe ............"
Lederwerke Spicharz ......
Löhnberger Mühle ...
Lüdenſcheid Metallw
Lux ’ſche Induſtrie ...
Mainkraftwerke Höchſt.
Meguin, Butzbach ......
Metall (vorm. Dannhorn) Nrog
Meher, Dr. Paul. ......
Miag, Mühlenb., Frankf. a.
Moenus Stamm.. .
Motorenfabr. Deutz
Motorenfabrik Oberurſe
Reckarſulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . ..
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran furt e. M....
Pfälz. Nähm., Kahſer ...... .."
Philipps A.=G. .. . . . . . . . . . . .."
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall ..
Rhein. Eleltr. Stamm.. . . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzüge .... . ..
Rhenania, Aachen ... ........
Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin ...
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a.M.) ..
Schneider & Hanau ..
Schnellpreſſen Frankenthal.
Schramm Lackfabrik. ...
Schuckert Elektr. (Nürnberg)...
Schuhfabrik Berneis=Weſi

14 3.
8400.
6900.
14 000.
36 000.
10 400.
39900.
2r 250.
20 000.
12000.
13900.
36 000.
8300.
19500.
10 009.
22 560.
9560.
138000.
15 400.
118.0.
8100.
6400.
22).

8000.
8850.
7800.
10600.
11000.
7100.
G.
11500.
9500.
29 000.
14900.
12000.
12000.
16500.
14600
21900.
17000.

7500.
14000.
12040.
34 000.
14 000

16. 3.
7200.
696 1.
12 079.
19 750
8060.
32000.
7150
33060.
22 006.
12500.
21000.
13500.
11000.
37 000.
8000.
17070
8100.
20000.
9540.
137 500.
15 250.
11500.
9900.
5900.
14000.
1500=
1.00.
2409.
009.
19 300.
5000.
20 900.
6000.
7500.
7700.
11300.
10 200.
9000.
24900.
11000.
9200.
25 000.
13 600.
19500.
12000.
15100.
13600.
21900.
15 050
20800.
6000.
11900.
11000.
12000
33 000.
12500.

14. 3. 16. 3. Schuhfabrik Herz. 7500. 6000. Schuhf. Leander Offenbach .. 10 000. 8000. Seilinduſtrie Wolff ... 9500. 8500. Sichel & Co., Mainz.... . . .." 14000 11750. Siemens Elektr. Betriebe .... 4600. 4400. Siemens G’asinduſtrie ......." Siemens & Halsſe ......... 44000. 46 000. Süddeutſche Immobilien ..... 5000 4450. Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gothaſ 10500. 10300. Uhrenfabri: Furtwängler ..... 10000. 8000. Beithwerke in Sandbach ..... 32 000. 32 000. Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 25 100. 2.500. Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 23 000. 21000. Gummifabr. Bln.=Frrf. 12430. 10 000. Pinſelfabr. Nürnberg. 22500. 18500. Ultramarin .. . . . .. . . .. 20 000. 20 000 Zellſtoff, Berlin.. . . . . . 13 000. 10400. Vogtländ. Maſch. Vorzüge... 1500. Stämme.
Voigt & Haeffner Vorzüge .... 8800. 8500. 7500. 9200. Stämme ... 10300. 9700. Voltohm Seil ............... 21500. 21000. Wayß & Frehtag ............"
Wegelin Rußfabrik .........." 11000.
45 090. 40 000. 10300. Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . . 20 000. 18500. Zuckerfabr. Waghäuſel ......." 12000. 10800. Frankenthal ......" 13 000. 11000. Heilbronn ........" 12 000. 10518. Offſtein ......... 12 200. 11900. Rheingau ........ 11700 Stuttgart ........" 13090. 10530.

Transport=Aktien.
Schantung E. B. .......
Süddeutſche Eiſenbahn=Gef.
Hapag (Paketfahrt) ..... . . .
Nordd. Llohd .............."
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle .................
Beckerſtahl ................."
Benz.................."
Brown Boveri ......
Cont. Handelsbank
Hanſa Llotzd ......"
Jnag. . . . . . .. .... ...........!
Kabel Rheyzdt .............
Karſtadt R. ..............
Petroleum, Dtſche. ..... . .. . . /*
Raſtatter Waggon ........."
Stöckicht=Gummi ...... ...
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ..."
Ufa Film.
....

7750.
13000.
438c0.-
24 250.

13 600.
14 006.
15 000.
8u9b.
1860.
7500.
15000.
21 M8
3060.
28030.
6060.
5080.
5500.
9000.

6900.
15000.
38 400.-
2u 300.-

13000.
13 000.
12480.
8000.
1400.
6500.
12500.
18 000.
2700.
28000.
6000.

5500.
8500.

Darmſtädter Berte.
Bahnbedarf
Dampfteſſel Rodberg..
Helvetia Konſervenfabrik.
Gebr. Lutz
.
Motorenfabrik Darmſtadt
Gebr. Roeder .........."
Veluneth & Ellenberger ..

11995. 12005.

Nachfr. Angeb.
6895. 6905.-
9000. 11000-
3895. 134905.
10000. 12 000.
11000. 13 080.
25 000.

Bankgeschaft
recher 1308, 1309

FRIEDRICH ZAUN
Aktien / Renten / Devisen / Soften

Darmstadt
1 Luisenplatz 1