Bezugspreis: 
Peiwöchentlich 7maligem Erſcheinen monatl. 3400.-M 
md 200.— M. Abtragegebühr, durch die Agenturen 
0.— M. frei Haus. Beſtellungen nehmen ent 
gen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 (
            Fem=
er 1, 2390 und 2391), die Agenturen und alle 
mter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von 
Unzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht 
            übernom=
men. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge 
höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur 
            Kür=
zung des Bezugspreiſes. Beſtellungen und 
            Abbeſtel=
lungen durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
186. Hahrgang 
Nachd=uck ſäitfliche: mit x verſehenen Otiginal=Auffäke und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtättet.
 Anzeigenpreis: 
7 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 250 2. 
Baukanzeigen 373 M., Reklamezeile (92 mm breit) 
875 M. Anzeigen von auswärts 470 M., 
            Bauk=
anzeigen 600 M., 92 mm breite Rekkamezeile 1400 M. 
Anzeigen neZinen entgegen: Geſchäftsſtelle 
            Rhein=
ſtraße 2, die Agenturen und Anzeigenerpeditionen. 
Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, 
Streik uſw., erliſcht ſede Verpſlichtung auf 
            Er=
füllung der Anzeigenauſträge und Leiſtung von 
Schadenerſatz. Bei Konhurs oder gerichtliches 
            Bei=
treibunn fällt jeder. Rabatt weg
Nummer 68
Samstag, den 10. März 1923
Einzelnummer 150.00 Mk.
 Miniſter Boelitz in Weſtfalen. 
Aufforderung zum gemeinſamen Abwehrkampf 
mit den Männern und Frauen an der Ruhr. 
Gronau, 9. März. (Wolff.) Zum gemeinſamen 
Abwehrkampf mit den Männern und Frauen an der Ruhr 
forderte heute in einer don allen Bevölkerungsſchichten beſuchten 
greßen öffentlichen Verſammlung in einer Anſprache der 
            preu=
ßiſche Kultusminiſter Boelitz auf. Hinter der unerſchütterten 
Kampfeslinie der Männer und Frauen im Einbruchsgebiet müſſe 
der geſchloſſene Abwehrfrille und die Tatkraft des geſamten 
Volkes ſtehen. Das Einzige, was die Tapferen an der Ruhr 
            er=
ſchüttern könnte, wäre der Gedanke, daß eir anderen nicht mit 
voller Kraft zu ihnen ſtehen. Blieben wir ader alle ſtark, dann 
werde auch ihre Widerſiandskraft keinem Stoße erliegen. Vor 
allem müßten die politiſchen Parteien jetzt 
            unbe=
dingt Burgfrieden halten. Die Erziehung zum politiſchen 
Denken und die Erziehung zur Staatsgeſinnung ſeien jetzt 
            tau=
ſendmal mehr wert, als ödes Parteigerede. Ein 
            erbärm=
licher Wicht ſei, wer jetzt auf das Parteigezänk 
nicht verzichten könne. Mit beſonderer Wärme forderte 
die Anſprache dazu auf, die Jugend bewußt zur Erhaltung des 
Staates tüchtig zu machen und zur vollen Erkenntnis ihrer 
            Ver=
antwortung für die Zukunft des Volkes im Geſchichtsunterricht 
heranzuziehen. Beſonders herzlich dankend gedachte der 
            Mini=
ſter der Lehrerſchaft im Abwehrgebiet und ihrer Leiden und 
            Lei=
ſtungen. Die Rede ſchloß mit der Mahnung, in Wort und Tat 
die Erkenntnis zu bekunden, daß es jetzt um Deutſchlands 
            Zu=
kunft gehe und daß Deutſchland dahin ſei, wenn den Feinden ihr 
letzter Plan gelinge. Mit lebhafter Bewegung und ſtürmiſchem 
Beifall lpurde die Anſprache aufgenommen.
Bom Tage.
 Der ſchwediſche Geſandte in Kriſtiania, Freiherr Fredrik Ramel, 
iſt zum ſchwediſchen Geſandten in Berlin, der Dixektor der politiſchen 
Abteilung des Miniſteriums des Aeußern, Dr. Hoejer, zum Geſandten 
in Kriſtiania ernannt worden. 
Havas meldet aus Waſhington: Die Regierung der Vereinigten 
Staaten hat dem Vernehmen nach die Repko erſucht, ihr einen 
            ange=
meſſenen Anteil der von Deutſchland gezahlten Summen für den 
            Unter=
halt der amerikaniſchen Beſatzungstruppen zu überlaſſen. Amerika 
werde in dieſem Punkte auf ſeinem Anſpruch beſtehen. 
Die britiſche Regierung veröffentlichte ein Blaubuch 
über die Konferenz von Lauſanne. 
Wie der Neu=York Herald aus Neu=York berichtet, werden die 
            Ver=
einigten Staaten den Alliierten angemeſſene Zeit laſſei, um mit der 
Türkei Frieden zu ſchließen, bevor ſie ſelbſt Schritte zu 
            Sonderverhand=
lungen mit der Türkei aufnehmen. 
Mancheſter Guardian zufolge wird aus Schanghai berichtet, daß 
China mit der Sowjetregierung ein 
            Handelsabtom=
men geſchloſſen hat, genau in der Art wie das zwiſchen Großbritannien 
und Nußland. 
Das chineſiſche Kabinett iſt zurückgetreten hauptſächlich infolge der 
Forderung Wupeifus, daß zwei von ihm bezeichnete Perſönlichkeiten zu 
Gouverneuren der Provinzen Fukien und Kwangtung ernannt werden 
ſollten. 
Dollarkurs in Frankfurt am 9. März, 
abends /a7 Uhr: 20700.
 lusweiſung führender Sozialiſten. — Haeniſch für immer jede Tätigkeit im beſetzten 
Gebiet unterſagt.
 Frankfurt a. M., 9. März. (Wolff.) Durch eine am 
reitag hier eingegangene Verfügung der interalliierten 
            Rhein=
andkommiſſion iſt das am 1. Februar eingelegte vorläufige Veto 
gen die Ernennung des früheren Unterrichtsminiſters Dr. 
äniſch zum Regierungspräſidenten von Wiesbaden in ein 
undgültiges Veto verwandelt worden. Zugleich hat die 
            Rhein=
landkommiſſion dieſes Veto durch folgenden Zuſatz verſchärft: 
Lieſes Veto bezieht ſich auf alle Aufträge, welche Herrn Häniſch 
im beſetzten Gebiet übertragen werden könnten. Herr Häniſch 
darf in keiner Weiſe in einer wie immer gearteten Funktion im 
beſetzten Gebiet tätig ſein. In Verbindung mit der andauernd 
ſich mehrenden Zahl von Ausweiſungen führender 
            So=
zialiſten gerade aus dem Wiesbadener Bezirk, ſind außer 
Herrn Landrat Witte in den letzten Tagen noch mehrere 
            Sozial=
demokraten ausgewieſen worden. Der neueſte Ukas der 
            Rhein=
landkommiſſion bedeutet alſo einen beſonders gegen die 
            ſozig=
liſtiſche Arbeiterſchaft geführten Streich. 
Weitere Beſetzungen. 
Münſter, 9. März. (Bolff.) Cronenfeld bei 
            Elber=
feld iſt heute vormittag von einer Kompagnie Infanterie und 
einer Schwadron Kavallcrie beſetzt worden. — In Witten 
an der Ruhr wurde die Schutzpolizei aufgehoben, 
            ent=
waffnet und abgeführt. Die blaue Polizei iſt bisher unbeläſtigt 
geblieben. — Der Amtmann von Herten wurde zu zwei 
Monaten Gefänguis und 200 000 Mark Geldſtrafe und der 
Oberbürgermeiſter von Buer wegen Verweigerung 
der Abgabe von Elektrizität, Gas und Kohle zu 10 Millionen 
Mark Geldſtrafe verurteilt. 
r 
TU. Dortmund, 9. März. Die Hoffnung, daß die 
            Fran=
öoſen nach der Durchführung der Entwaffnung der Schutzpolizei 
und der Ausweiſungsaktion die Stadt wieder verlaſſen würden, 
hat ſich leider als irrig erwieſen. 
Ueberfall auf Horſt Emſcher. 
EC. Horſt=Emſcher, 9. März. Heute morgen iſt die 
kanzöſiſche Beſatzung zur Entwaffnung und Feſinahme der 
Schupobeamten geſchritten. Die Beamten, die meiſt in Privat= 
Martieren untergebracht waren, wurden herausgeholt und 
            zu=
ſammen in einem Laſtauto in nördlicher Richtung abgeführt. Im 
Anſchluß daran wurde ein Sturm auf die Fortbildungsſchule 
Unternommen. In den Schulräumen wurde in ähnlicher Weiſe 
Behauſt, wie ſeinerzeit in Gelſenkirchen. Schränke, Pulte uſw. 
Durden zerſchlagen, ihr Inhalt wurde herausgeriſſen, zerriſſen 
und völlig unbrauchbar gemacht. Der Globus wurde mit 
            Bajo=
betten zerſtochen und das an der Wand hängende Kruzifix zer= 
Glagen. An den Amtmann wurde aufs neue die ſchon vor 
Snigen Wochen erhobene Forderung geſtellt, die Liſten 
            der=
elligen Perſonen abzuliefern, die Waffen abgegeben hätten, und 
Indere Liſten über Beamte uſw. auszuliefern. Auch heute lehnte 
2r Schumacher dieſes Verlangen ab und lieferte die Liſten 
uicht aus.
 22 bochöfen wegen Koksmangels ſtillgelegt. 
Berlin, 9. März. Ueber die Zahl der ausgeblaſenen Hoch= 
Dien im Oſten von Frankreich und in Lothringen wird den 
Slättern mitgeteilt, daß ſeit dem 1. Januar im Oſten und in 
Sothringen von 88 noch 46. Hochöfen in Betrieb ſind und in 
Ganz Frankreich von 152 noch 100.
Ein „Erfolg” Poincarés.
 Die Erdroſſelung der Preſſe. 
„Kriegsrecht bricht Preſſerecht.” 
FU. Köln, 9. März. Aus Kreſeld wird gemeldet, daß dort 
ein neues belgiſches Kriegsgericht zum erſtenmal geſtern ſeine 
Urteile fällte und hohe Strafenverhängte. „Die Zeit 
der Milde iſt vorbei,” ſagte ein belgiſcher Richter. In 
der Vormittagsſitzung kamen acht Fälle zur Erledigung. Vier 
davon betrafen perſönliche Streitigkeiten mit den 
            Beſatzungs=
behörden und den Beſatzungstruppen. Die übrigen Fälle hingen 
mit der politiſchen Lage zuſammen. Vorwiegend betrafen die 
Anklagen die Veröfſentlichung eines Aufrufes, den die poliiſchen 
Pareien des Rheinlandes zu einer halbſtündigen Arbeisruhe 
am 13. Januar erlaſſen hatten. Neben Eiſenbahnern wurden 
ſechs Journaliſten von den Urteilen betroffen. Chefredakteur 
Peters von der Niederrheiniſchen Volkszeitung in Krefeld 
und der Redakteur Schippang von der Neußer Zeitung 
            wur=
den zu je 100000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Redakteur Dr. 
Stab von der Neuß=Grevenbroicher Zeitung in Neuß erhielt 
ſechs Monate Gefängnis und 100000 Mark Geldſtrafe bei 
            ſo=
fortiger Verhaftung. Als ſtraſverſchärfend betrachtete das 
            bel=
giſche Kriegsgericht bei ihm, daß er ſich weigerte, den Namen 
des Verfaſſers eines Artikels anzugeben. Der Gerichtshof hatte 
ihn darauf hingewieſen, daß Kriegsrecht Preſſerecht breche und 
daß das Recht des Gerichtshofes vorangehe. Demgegenüber hatte 
Dr. Stab betont, daß das Redaktionsgeheimnis und die 
            Frei=
heit der Preſſe in allen Kulturſtaaten anerkannt werden. Es 
ſtehen noch drei weitere Redakteure, ferner mehrere 
Gewerkſchaftsbeamte und Zollbeamte für heue unter Anklage. 
Poincarés Krieg gegen die Ruhrkinder. 
Berlin, 9. März. Die däniſchen 
            Sozialdemo=
kraten beſchloſſen, anſtatt der urſprünglich in Ausſicht 
genommenen 1000 Kinder aus dem Nuhrgebiet jetzt 2000 
Kinder auf die Dauer von drei Nonaten in 
Dänemark unterzubringen. Einer ſozialdmokratiſchen 
Korreſpondenz zufolge ſoll Poinearg die däniſche 
            Re=
gierung habe wiſſen laſſen, daß Frankreich die 
            Auf=
nahme deutſcher Kinder in Dänemark gerade nicht 
als ein Zeichen von Neutralität betrachten könne. 
Eingriffe in die Lebensmittelverſorgung. 
TU. Emmerich, 9. März. Von ſeiten der franzöſiſchen 
Beſatzungstruppen mehren ſich die Eingriffe in die 
Lebensmittelverſorgung der Bevölkerung. So 
dürfen 400 Tonnen des Kahnes „Kolumbus” und 46 Tonnen 
des Kahnes „Marie Nieten” nicht ausgeladen werden. 
Franzöſiſche „Fachkenntniſſe‟ 
Abermals zwei Todesppfer auf Konto der 
            fran=
zöſiſchen Eiſenbahner. 
Mainz, 9. März. (Wolff.) Geſtern nachmittag gegen vier 
Uhr ſtieß in der Nähe von Gonſenheim auf der Finthener 
Chauſſee ein, wie es heißt, von Kirn kommendes Laſtauto 
mit einem Zuge der Strecke Mainz—Alzey, die jetzt 
von franzöſiſchen Eiſenbahnern betrieben 
wird, zuſammen. Zwei Inſaſſen des Autos waren 
            ſo=
fort tot, mehrere andere wurden ſchwer verletzt. 
Blockierung holländiſcher Kohlenzüge. 
Paris, 9. März. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der 
„Information” im Ruhrgebiet meldet aus Eſſen, die 
            Kohlen=
züge für Holland, die bis Ende Februar regelmäßig 
            zu=
ſammengeſtellt worden ſeien, würden jetzt von 
            Blockade=
poſten aufgehalten. Der Grund dafür ſei wahrſcheinlich, 
daß weder Holland noch Deutſchland die Kohlenabgabe, die in 
der Vertragsgewährung zu entrichten ſei, an die Franzoſen und 
Belgier abführen wollten. Die Verhandlungen darüber 
ſeien zwiſchen Paris und Brüſſel einerſeits und Holland 
            aude=
rerſeits im Gange.
 Ein bemerkenswertes Eingeſtändnis. 
Während die mehr oder jzeniger don der Regierung 
            beein=
ſlußte Pariſer Preſſe die allgemeine Stimmung in Frankreich 
über den völligen Mißerfolg des Ruhreinbruchs durch 
            Erörte=
rungen hinwegzutäuſchen verſucht über die Bedingungen, die 
Deutſchland aufzuerlegen ſeien, wvenn man es auf die Knie ge 
zwungen haben werde, machen ſich die Rückwirkungen auf die 
franzöſiſche Wäirtſchaft immer verhängnisvoller bemerkbar. Die 
franzöſiſche Zeitſchrift „Luſine” das offizielle Organ der 
            fran=
zöſiſchen Eiſen= und Stahlinduſtrie, veröffentlich darüber einen 
überaus bemerkenswerten Aufſatz, der auch für deutſche Oeſer 
ſicherlich nicht des Intereſſes entbehr 
„Seit einen Monat haben wir das Ruhrgebiet beſetzt, und 
die Lage unſerer Eiſeminduſtrie wird immer kritiſcher. Als die 
Regierung die Anwendung ven Zwangsmaßregeln gegen 
Deutſchland beſchloß, benachrichtigte ſie bffiziell unſere 
            Indu=
ſtriellen, um die nötigen Vorkehrungen zu treffen, größere 
            Koks=
mengen zu übernehmen. Man kennt die Erfolge. Unſer Einzug 
begann am 11. Januar, und ſeit dem 19. desſelben hat unſere 
Induſtrie auch noch nicht eine einzige Tonne Koks aus dem 
Ruhrgebiet erhalten. Unſere Fabriten arbeiten heute ungefähr 
mit 60 Prozent ihrer Produktion vom 1. Januar, d. h. mit 30 
Prozent ihrer Normalproduktion. Fortgefetzt werden neue 
            Hoch=
öfen ausgelöſcht, und alles dieſes wird noch ſchlimmer werden. 
Die meiſten Werke haben kaum ein Viertel ihrer Hochöfen 
im Betrieb. Ebenfalls ſind die kleinen Vorräte vollſtändig 
            er=
ſchöpft. Es darf dabei nicht vergeſſen werden, daß die deutſchen 
Lieferungen ſtets im Rückſtand waren und es inſolgedeſſen 
            un=
ſerer Induſtrie unmöglich war, geeignete Maßregeln zu treffen 
und ſich auf die kommenden Verhältniſſe einzuſtellen, abgeſehen 
davon, daß ſie überhaupt niemals zu Rate gezogen worden iſt. 
Wenn die deutſchen Zeitungen und auch ſonſtige Zeitungen, 
hinter denen deutſche Kreiſe ſtehen, die Beſetzung der Ruhr ſo 
hinzuſtellen verſuchen, als wenn dieſe au erſter Stelle unſerer 
Eiſenwirtſchaft Nuren bringen ſollte und auf ihren Anlaß 
            er=
folgt wäre, ſo iſt es in Wirklichkeit doch anders. Unſre Indus. 
ftrie iſt im Gegenteil die erſte, die von den Verhältniſſen direkt 
betroffen wird. Sie iſt es gerade, die am heftigſten die Folgen 
der augenblicklichen Politik zu verſpüren bekoenmt. . ." 
Mit Rückſicht auf die Unruhe, die ſich infolge der 
            Verlänge=
rung des augenblicklichen Zuſtandes mehr und mehr in allen 
Kreiſen der Eiſen= und Metallinduſtrie zeigt, hat ſich die 
            Re=
gierung entſchloſſen, alle Vertreter der Eiſen= und 
            Kohlenwirt=
ſchaft zuſanmenzurufen, um mit ihnen die Lage zu prüfen. Eine 
erſte Beſprechung hat am Samstag, den 9. Fehruar, 
            ſtatige=
funden unter dem Vorſitz des Herrn Le Trocquer. Der Miniſter 
iſt hierbei allſeits darauf hingewieſen worden, wie ſehr ſich die 
augenblickliche Kriſis immer mehr zuſpitzt durch den Mangel un 
Koks, und ebenfalls auf die ſich daraus ergebenden Folgen für 
die Produktion der weiterverarbeitenden Induſtrien. 
Unſer Geſamtbedarf beträgt ungefähr 700 000 Tonnen Koks 
im Monat, wovon hier im Innern kaum 160 bis 170 Tonnen. 
gedeckt werden. Die Differenz kann nur teilweiſe ausgeglichen 
werden, trotz der ſowohl in England als auch in der 
            Tſchecho=
ftolvalei gemachten Anbäufe. Es beſreht deshalb nur der 
            ein=
zige Ausweg darin, daß die Produktion verringert wird. 
            Sicher=
lich ſind alle Verſprechungen gemacht worden, um im Julande 
mehr Koks zu erzeugen, aber hierbei kann es ſich auch nur um 
Maßregeln handeln auf lange Sicht, auf eine ſofortige Hilfe 
kann nicht gerechnet werden. Die franzöſiſche Koksproduktion 
belief ſich im letzten Jahre auf 1 Million Tonnen, während ſie 
vor dem Kriege 4 Millionen betrug. Es iſt deshalb unbedingt 
erforderlich, daß unſere Eiſen= und Kofsinduſtrie ein Abkommen 
trifft, wodurch es der letzteren möglich gemacht wird, die vor 
dem Kriege beſtandene Produktion wieder aufzunehmen. 
            Bis=
her iſt ein ſolches Abkommen an der Preisfrage geſcheitert auf 
Grund der Konkurrenz durch den Reparationskoks. Wie wir 
hören, hat Herr Le Trocquer die Abſicht, jeden Samstag die 
Vertretir der Eiſen= und Kohlenwirtſchaft zuſammenzurufen, 
um hierdurch die nötige Zuſamnenfaſſung aller Kräfte zu ſichern. 
Wie man ſieht, iſt die Läge unſerer Eiſenwirtſchaft ſehr 
trübe. Man kann an eine Beſſerung überhaupt nicht denken, 
wenigſtens nicht vor dem Monat April. Es iſt möglich, daß wir 
vom März an Koks ton der Ruhr erhalten, aber man kann 
keinesfalls auf die 400 000 Tonnen im Monat rechnen, die uns 
nach den von Deutſchland übernommenen Verpflichtungen 
            zu=
komnen. 
Ohne Koks haben natürlich auch die Stahlwerke in ganz 
beträchtlichem Maße ihre Produktion verringern müſſen. Sie 
können ſolche aber auch in dieſem Umfange heute nur dadurch 
aufrechterhalten, daß ſie ausländiſchen Koks zu ſehr hohen 
            Prei=
ſen kaufen. Hieraus ergibt ſich natürlich eine außerordentliche 
Erhöhung der Selbſtkoſtenpreiſe, einesteils durch den teuren 
Preis der Brennſtoffe, andernteils durch die ungenügende 
            Aus=
nutzung einer Produktion, auf der ſchon ſowieſo äußerſt höße 
Unkoſten laſteten. Man darf nicht vergeſſen, daß aus rein 
            ſozia=
len Beivegaründen unſere Werke ſchon bisher alle 
            Anſtren=
gungen gemacht haben, um einen Teil ihrer Arbeiter mit 
            durch=
zuziehen. Den gleichen Ausgaben für Löhne ſteht alſo eine ſtark 
verringerte Produktion gegenüber. Das ſind für die Eiſen= und 
Metällinduſtrie alles Opfer und Verhältniſſe, die ſie unmöglich 
vorausſehen konnte. 
Als ſie vor zwei oder drei Monaten Aufträge annahmn, war 
ſie berechtigt, ſich auf diejenigen Pkeiſe zu ſtützen, die ihr 
            offi=
ziell für den Inlandskoks ſür den Monat Januar und Februar 
bekanntgegebes waren. Nicht allein, daß nun dieſe Preiſe nicht 
eingehalten werden können, iſt es weiter unmöglich, genügende 
Mengen ſicherzuſtellen. Unter ſolchen Umſtänden ſind ſchon 
manche Werke an ihre Kundſchaft herangetreten, um ihrerſeits 
einen Teil dieſer Laſten auf ſich zu nehmen. Hierdlrch tritt 
natürlich eine Beunruhigung ein, die ſich für die 
            weiterverarbei=
tende Induſtrie beſonders benerkbar macht, einmal durch die 
Gefahr, kein Rohmaterial zu bekommen, und ein andermal durch 
die Ausſicht, dasſelbe zu ſehr ſtark erhöhten Preiſen bezahlen zut 
müſſen. 
Wir haben ſchon auf die Klägen einer großen Anzahl von 
Gießereien, Maſchinenbauanſtalten und ſonſtigen 
            weiterverarbei=
tenden Induſtrien hingewieſen, die entweder ihre Aufträge 
            an=
nullieren oder aber höhere Preiſe annehmen müſſen. Dieſe 
            Zu=
ſtände können natürlich nicht ſo weitergehen, ohne die Kriſis, 
die wir durchzumachen haben, nmh beſonders zu erſchweren,
Seite 2
Rummer 68.
 Man muß deshalb fordern, daß beſondere Abkommen in kürzeſter 
Friſt getroffen werden, die den Verhältniſſen Rechnung tragen 
und ſich bemühen, nach Möglichkeit die Intereſſen der einzelnen 
Parteien auszugleichen. 
Es hieße die Wucht dieſes Eingeſtändniſſes mildern, wenn 
man daran noch Worte knüpfen wollte. Dieſe Schilderung der 
Lage der franzöſiſchen Eiſen= und Stahlinduſtrie zeigt uns mit 
Deutlichkeit, daß wir mit unſerem Abwehrkampf auf dem 
            rich=
tigen Wege ſind. Deshalb müſſen wir ihn unerſchütterlich, auch 
wenn dadurch der Einzelne große perſönliche Opfer bringen muß, 
durchhalten, denn es geht um das Höchſte, die Freiheit der 
            deut=
ſchen Wirtſchaft und damit die Freiheit des deutſchen Volkes. 
Ein engliſch=franzöſiſches Uebereinkommen. 
London, 9. März. (Wolff.) Die Times berichten, daß der 
Oberbefehlshaber der britiſchen Streitkräfte am Rhein, General 
Godley, geſtern nachmittag mit dem Kriegsminiſter Lord 
Derby über den Entwurf des Abkommens beraten hat, das 
dem Vernehmen nach von der britiſchen und der franzöſiſchen 
Militärbehörde bezüglich der Benutzung der Bahnen im Kölner 
Gebiet für die franzöſiſchen Zwecke vereinbart worden iſt. Der 
General werde worgen nach Köln zurückfahren. Das 
            Ueber=
einkommen werde wahrſcheinlich ſowohl in London wie 
in Paris ratifiziert werden müſſen. Aber die 
            Verein=
barung wegen der Benutzung der Linien für militäriſche Zwecke 
löſe noch keineswegs notwendigerweiſe die anderen Probleme, 
die bezüglich des Transports von Waren entſtanden ſeien und 
die in britiſchen Handelskreiſen immer größere Beſorgnis 
            er=
regten. 
Paris 9. März. (Wolff.) Havas meldet aus London: 
Der vom General Godley geſtern dem engliſchen Kriegsminiſter 
rreichte Entwurf eines franzöſiſch=engliſchen Abkommens über 
Durchgangsverkehr für die Beſatzungsarmee 
i. vem Ruhrgebiet durch die engliſche Zone wurde von 
denfranzöſiſchen Behörden akzeptiert und bereits 
in Köln von den Vertretern der beiden Regierungen 
            para=
phiert. Die Regierung in London neigte im allgemeinen dazu, 
die Ratifikation des Abkommens vorläufig 
            aufzuſchie=
ben. Ein Teil der Miniſter beabſichtige, es in eine umfaſſendere 
Vereinbarung über den Eiſenbahnverkehr aufzunehmen, die 
außerdem die wirtſchaftliche Frage regeln würde. Nach der 
            Auf=
faſſung einiger Miniſter würde das von Godley getroffene 
            Ab=
kommen nur noch einen Teil dieſer Konvention darſtellen, in der 
über die internationalen Transporte in ſämtlichen beſetzten 
            Ge=
bieten vom kommerziellen Standpunkt aus Beſtimmungen 
            ge=
troffen würden. In das Abkommen, in das die mit Godley 
            ge=
troffene Vereinbarung aufgenommen werden ſolle, würden alſo 
auch die Flußtransporte und die Zollfrage aufgenommen. 
            Tat=
ſächlich ſei der engliſche Verſand aus den beſetzten Gebieten nur 
bis 20. Februar geregelt. Nach Anſicht engliſcher Handelskreife 
wäre das neue Statut des Handelsverkehrs nach dem 20. 
            Fe=
bruar dem engliſchen Geſchäft ernſtlich 
            hinder=
lich. Die Gründe hierfür ſuche man in London in der 
            vorwie=
gend franzöfiſch=belgiſchen Ausfuhr, dem 
            Verſandbewilligungs=
ſyſtem und in der Vielfältigkeit der Abgaben, nämlich 20 Prozent 
für die Reparationskommiſſion und 10 Prozent ad valorem der 
Sonderabgabe von 1 bis 7 Prozent, was nur die 
            hauptſächlich=
ſten Abgaben ſeien. Früher wurde von den Waren eine 
            einheit=
liche Abgabe erhoben. Ueberdies fürchte man in offiziellen 
            Krei=
ſen den Mangel an gutem Willen bei den deutſchen 
            Eiſenbah=
nern, der ſich bei der Durchfuhr der mit franzöſiſch=belgiſchen 
            Ab=
gaben belegten Waren zeigen würde. Bei dieſem Stande der 
Dinge werde alſo die Frage vielleicht eine gründliche Prüfung 
durch die engliſche Regierung erfordern. Godley werde mit dem 
Kriegsminiſter und dem engliſchen Kabinett oder wenigſtens 
einem Kabinettsausſchuß weitere Beſprechungen haben. 
London, 9. März. (Wolff.) General Godley fährt heute 
nach Köln zurück. Eine Uebereinſtimmung zwiſchen 
            Großbritan=
nien und Frankreich in der Eiſenbahnfrage iſt noch nicht erreicht 
worden. Wäre der zur Erörterung ſtehende Plan ratifiziert 
worden, dann würde Frankreich beinahe dieſelben 
            Erleichterun=
gen genießen, wie in dem Zeitraum vor der Beſetzung des 
Ruhrgebietes. Aber in manchen Kreiſen wird die Ratifizierung 
für zweifelhaft gehalten. 
London, 9. März. (Wolff.) Reuter meldet: 
            Großbritan=
nien hat keinen offiziellen Einſpruch wegen der Schwierigkeiten 
des Handels im beſetzten Gebiet eingelegt. Aber es ſeien 
            An=
zeichen vorhanden, daß die Franzoſen die ſchwierige Stellung 
des britiſchen Handels einſähen. Die britiſche Auffaſſung ſei 
nach wie vor die, daß die gegenwärtige franzöſiſche Politik 
            un=
fruchtbar ſei. Es wird indeſſen betont, daß dies keinerlei 
            Sym=
pathie mit der deutſchen Politik bedeute.
 Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Freitag, den 9. März. 
Macht der Finſternis. 
Drama von Tolſtoi. 
Tolſtoi ſchildert uns in ſeinen Werken das Rußland ſeiner 
Zeit: den an Kultur am tiefſten ſtehenden Bauernſtand Europas 
und eine verkommene Herrenſchicht, die ſich der Pflichten ihre? 
Standes nicht bewußt iſt. Als einzige Rettung aus dieſem 
Sumpf ſieht er die Rückkehr zum wahren Chriſtentum. Sein 
eigenes Leben ſollte ein Vorbild ſein, alles wollte er von ſich 
werfen. Er, der Ariſtokrat und reiche Gutsbeſitzer, wollte ſein 
ganzes Hab und Gut den Bauern geben, um ihnen zu helfen. 
Aber dieſer edelfühlende Menſch hat mit ſeinem 
            Edelkommunis=
mus die Saat gelegt für die kommuniſtiſche Verzerrung der 
            chriſt=
lichen Lehre. Aus ſeiner Nächſtenliebe wurde das 
            Verbrecher=
ſchlagwort: Was Dein iſt, iſt mein! Tolſtois Saat war in 
            ſal=
ſchen Boden gepflanzt, das ruſſiſche Volk war für ſeine Lehre 
noch nicht reif. Die uns Deutſchen ſelbſtverſtändliche Löſung: 
Beſitz verpflichtet!, d. h. der Beſitzende durfte den unreifen 
            Bau=
ern ſeinen Reichtum nicht einfach vor die Füße werfen, ſondern 
war verpflichtet, als Verwalter ſeines Beſitzes für ſeine Bauern 
zu ſorgen — dieſe Löſung fand der Ruſſe Tolſtoi nicht. 
Iu ſeinem Drama „Macht der Finſternis” zeigt uns 
der Dichter ein Bild aus dem ruſſiſchen Bauernleben. Menſchen, 
die nichts kennen als ihr Dorf und ſeit Jahrhunderten in 
            der=
ſelben Verdummnng dahinleben. Das durch ſtaatlichen Zwang 
aufgezwungene Chriſtentum, deſſen Aeußerlichkeiten zur 
            Lebens=
genohnheit werden, kann den graſſen Materialismus, der ſich 
bei dem Bauern, dem Muſchik, in allen ſeinen Handlungen zeigt, 
nicht verdecken. Die jedem Menſchen innewohnende Beſtie tritt 
bei dieſen kalten Naturkindern offen zutage. In dieſem Nahmen 
läßt Tolſtoi den Bauern Nikita, der lebt und handelt wie andere, 
plötzlich den Weg zu ſeinem Heiland finden. Zerknirſcht über 
ſein Leben, demütigt er ſich vor Gott und ſtellt ſich der irdiſchen 
Gerechtigkeit. Der gute dramatiſche Aufbau fand nur in der 
tendenziöſen Schilderung des nur dem Wucher dienenden 
            Kapi=
tals eine Unterbrechung. Auch hier konnte der Ruſſe Tolſtoi nicht 
den geſunden Mittelweg weiſen. Sonſt aber zeichnete er ſeine 
Bauern wie ſie ſind.. Daß ein ruſſiſches Stimmungsbild ſich 
nicht ohne Schnaps darſtellen läßt, liegt auf der Hand. 
Die Beſetzung war die gleiche wie in der letzten Spielzeit. 
Trotz mangelhaften Sprechens bot Herr Kuliſch als Nikita 
ſchauſpieleriſch eine ausgezeichnete Leiſtung. Die Szene ſeiner 
Trunkenheit, derb realiſtiſch, aber in keiner Bewegung 
            unäſthe=
tiſch oder gewöhnlich. Im letzten Akt der große Ausbruch ſeiner 
Neue war in ſeiner einfachen Natürlichkeit erſchütternd. Nach 
langer Zeit hatte Frau Meißner mal wieder Gelegenheit,
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1923.
  
Brutale Gewaltandrohung. 
Elberfeld, 9. März. (Wolff.) Die Reichsbahndirektion 
fordert die Reiſenden zur unbedingten Beſonnenheit gegenüber 
der Beſatzung auf. Der Grund hierfür iſt folgender: Aus einem 
Zuge wurden von der franzöſiſchen Beſatzung verteilte 
            Flugblät=
ter hinausgeworfen. Der kommandierende General wurde 
            des=
halb bei der Reichsbahndirektion vorſtellig und drohte, im 
            Wie=
derholungsfalle die betreffenden Züge beſchießen zu laſſen. Falls 
die Täter nicht ermittelt werden, ſollen irgendwelche Bahnbeamte 
herausgegriffen und als Täter verurteilt werden. 
Berlin, 9. März. Nach einer Meldung des Berl. Tagebl 
aus Dortmund wurden dem Polizeipräſidenten Strafmaßnahmen 
für Dortmund angedroht, wenn ſich nicht alle 
            Schutzpolizeibeam=
ten von Dortmund beim franzöſiſchen Kommandanten melden. 
Poincaré und die ſchwarzen Truppen. 
Paris 9. März. (Wolff.) Poincaré hat dem 
            Abgeord=
neten Pandace von Gnadeloupe geantwortet: Wenn die 
            fran=
zöſiſche Regierung es vorgezogen habe, keine Schwarzen 
für das Ruhrgebiet zu verwenden, ſo ſei es nicht deshalb 
            ge=
ſchehen, weil die Regierung den ſchwarzen Soldaten nichts 
            zu=
traue, ſondern weil die Regierung es für beſſer gehalten habe, 
augenblicklich einer gewiſſen Propaganda keinen Vorſchub zu 
leiſten. Der Abgeordnete hatte bekanntlich angefragt, ob es den 
Tatſachen entſpräche, daß eine Diviſion, in der 20 Eingeborene 
von Guadeloupe und Martinique ſtanden, nach wenigen Tagen 
aus dem Ruhrgebiet zurückgezogen worden ſei. 
Die Not ſchreit zum Himmel. 
TU. Paderborn, 9. März. Der Erzbiſchof Kardinal 
Dr. Schulte der Biſchof von Münſter Johannes und der 
Biſchof von Poderborn Kaſpar hatten ſich zu einer Beratung 
über die im Einbruchsgebiet um ſich greifende Not 
            zuſammen=
gefunden. Als Niederſchlag dieſer Beratung haben ſie einen 
Appell an das Ausland gerichtet, in dem es u. a. heißt: Der 
Krieg hat für unſer Volk, das ihn nicht verſchuldet und nicht 
            ge=
wollt hat, unglücklich geendet. Der erbarmungsloſe ſogenannte 
Verſailler Friedensvertrag ſchlug mit ſeinen unerträglichen 
            Här=
ten und Laſten unſer Volk vollends zu Boden. Es iſt eine 
            ge=
radezu himmelſchreiende Not, die jener Vertrag über unſer Volk 
gebracht hat. Vor Gott und unſerem Gewiſſen glauben wir auch 
bezeugen z: müſſen, daß unſer Volk gemäß dem Willen ſeiner 
Regierung e niſt und ehrlich an die Arbeit gegangen iſt und die 
von den Siegern geforderten Leiſtungen, ſoweit es nur 
            menſchen=
möglich war, zu erfüllen verſuchte. Wo hat jemals, ſo lange die 
Welt ſteht, ein Volk Größeres und Gewaltigeres geleiſtet, um 
vor ſeinen Kriegsfeinden endlich Ruhe zu finden und um ein 
Leben des wahren Friedens wiederzugewinnen? Wir können 
den Machthabern in Frankreich und Belgien nicht zugeſtehen, 
daß bei einer ſolchen Evidenz des deutſchen Erfüllungswillens 
ein im Verhältnis zum Ganzen geringfügiger Rückſtand in den 
deutſchen Monatsleiſtungen jenen das Recht gibt, jene 
            furch=
baren Maßnahmen zu ergreifn, unter denen wir mit unſeren 
Diözeſanen am unmittelbarſten zu leiden haben. Wir können 
nicht anerkennen, daß die feindliche Okkupationsbehörde das 
Recht beſitzen ſoll, die Bewohner unſerer Diözeſen mitten im 
Frieden gegen ihre rechtmäßige Obrigkeit zum Ungehorſam und 
zur Untreue, ja zum Landesverrat zu zwingen, ehrenwerte 
            Män=
ner wie gemeine Verbrecher zu behandeln und mit Verbannung, 
Kerker und Feſſelung in Ketten gegen ſie vorzugehen. Wir 
            Bi=
ſchöfe erblären ſchmerzbewegt, daß ſolche im Namen einer 
            fried=
lichen Aktion getroffenen Maßnahmen eine neue tiefe Kluft 
            zwi=
ſchen den Völkern zu ſchaffen und unſere gequälten 
            Volksge=
noſſen bis zum Aeußerſten zu reizen, ja zu Verzweiflungstaten 
herauszufordern geeignet ſind. 
Degoutte redet. 
TU. Paris 9. März. Den Optimiſten, die an ein 
            fran=
zöſiſches Einlenken gläuben können, ſei eine Rede zur Beachtung 
empfohlen, die General Degoutte vor Vertretern der Preſſe 
gehalten hat. General Degoutte erkläre u. a.: Ich habe zu der 
Entwicklung volles Vertrauen. Und Frankreichs Endziel iſt 
ebenſowenig verändert, wie ſeine Entſchloſſenheit, dieſes Ziel zu 
erreichen. Wir haben die Ruhr beſetzt, um Deutſchland zu 
            zwin=
gen, ſeine Unterſchrift anzuerkennen. Wenn ſich die deutſche 
Regierung unſeren Wünſchen in offener Empörung widerſetzt 
und der Streit daher einen Charakter angenommen hat, den 
wir ihm nicht zu geben wünſchten, kann uns die Verantwortung 
für die Aenderung der Methoden nicht auferlegt werden. Wir 
haben uns immer bemüht, gerecht zu ſein und ruhig zu 
            blei=
ben. (!) Der Reichskanzler hat wieder von Recklinghauſen 
            ge=
ſprochen, wo franzöſiſche Offiziere die Zuſchauer mit der 
            Reit=
peitſche aus dem Theater getrieben haben ſollen. Alle in Frage 
kommenden Offiziere haben mir ihr Ehrenwort gegeben, daß die 
Beſchuldigungen in allen Punkten falſch ſeien. Ich glaube dem 
Ehrenwort der franzöſiſchen Offiziere mehr. (Die Ehre der 
            fran=
zöſiſchen Offiziere betätigt ſich erfolgreich mit der Reitpeitſche 
und Mißhandlungen. Die Red.)
 eine größere Rolle zu verkörpern; ſie ſpielte hier die Anißig In 
ihrer geſchulten und beherrſchten Sprache brachte ſie alle 
            Regun=
gen dieſer Frauenſeele prägnant zum Ausdruck; von der Furcht 
den Geliebten zu verlieren, bis zum Wege der grauenhaften 
            Ver=
brechen. Ihr zur Seite als Führerin auf dieſer Bahn die Tante 
Matronja von Fräulein Carlſen. Gerade für ſolche Nollen, 
wo es gilt wie hier, durch Locken und Ueberredung zu gewinnen, 
eignet ſich Fräulein Carlſens klangvolles Organ beſonders, und 
mit ihrem Spiel ſchuf ſie eine pſychologiſch fein durcharbeitete 
Geſtalt. Ebenſo war die Leiſtung Herrn Baumeiſters als 
alter Akim ſympathiſch und eindrucksvoll. So viel auch 
            anderen=
orts gegen die ſogenannte alte Schule geſagt werden mag, ihre 
Vorzüge behalten doch ſtets Dauerwert. Darin liegt auch die 
Kunſt des Herrn Weſtermann, der den kranken Pjotr gab; 
ſein klaxverſtändliches Sprechen, ſowie ſein zurückhaltendes und 
in jeder Geſte begründetes Spiel machten die realiſtiſche 
            Sterbe=
ſzene zu einer Kunſtleiſtung. Hervorgehoben ſei noch die 
            erfreu=
liche Leiſtung von Fräulein Steidl, ihre Anjutka war von 
kindlicher Unberührtheit in all dem Schmutz ihrer Umgebung; 
aus ihrem Spiel im vierten Akt iſt erkenntlich, daß ſie bald 
            grö=
ßere dramatiſche Aufgaben wird bewältigen können. Des 
            weite=
ren Frau Gothe als Akulina, die verlaſſene Marina von Frau 
Horn in ergreifendem Schmerz wiedergegeben, und der 
Mitritſch des Herrn Langheinz. 
Die Bühnenbilder ſind von der letztjährigen Aufführung 
            be=
kannt und wirkten gut. 
—vis. 
Kleines Haus. — Freitag, den 9. März. 
Die Entführung aus dem Serail. 
Komiſche Oper von W. A. Mozart. 
Herr Eugen Vogt aus Nürnberg gaſtierte als Pedrillo 
auf Anſtellung. 
Ich kann ſie nach der heutigen Leiſtung warm empfehlen. 
Jugendliche Friſche, große Beweglichkeit, eine hübſche 
            Erſchei=
nung und die Selbſtverſtändlichkeit in Auffaſſung und 
            Durch=
führung der Rolle nehmen von vornherein für den Sänger ein. 
Es iſt ihm ein natürlich liegender, heller Tenor gegeben, voll 
Wärme und Glanz, der gute Schulung beſitzt und jeder Abſicht 
gehorcht. Sein Spiel iſt frei, phantaſievoll und gewandt, ſeine 
ausgebildete Mimik ſprechend, ſeine Geſten ausdrucksvoll. Das 
Auffallende an Herrn Vogt ſcheint mir aber die 
            außergewöhn=
liche muſikaliſche Begabung und ein ganz eigener Sinn für 
            Hu=
mor zu ſein. 
Als ein ſicherer, fertiger Künſtler ſchuf er eine abgerundete, 
ſehr perſönliche Leiſtung, die vollen, verdienten Beifall fand. 
Als Osmin veitrat Herr Schlembach den abweſenden 
Herrn Kuhn und führte dieſe köſtliche Rolle mit gewohnter 
Meiſterſchaft durch. 
F. H.
 Franzöſiſche Diskreditierungsverſuche. 
Ein Produkt arger Verlegenheit. 
Berlin, 9. März. (Wolff.) Havas veröffentlichte 
            vor=
geſtern ein Communiqué, das in deutſcher Ueberſetzung lautet: 
Die deutſche Regierung hat vor zwei oder drei Tagen allen 
Mächten mit Ausnahme Frankreichs und Belgiens einen 
            Pro=
teſt gegen die Beſetzung des Ruhrgebiets zugehen 
laſſen. Die Note des Reichs bemüht ſich, die Rechtswidrigkeit 
dieſer Maßnahme nachzuweiſen. Um ihrem Nachweis den 
            An=
ſchein von Stärke zu geben, ſtützt ſich die Denkſchrift auf ein 
franzöſiſches Werk, nämlich auf die im Jahre 1913 eingereichte 
Doktorarbeit eines Studenten der Rechtsfakultät in Paris 
namens Robin, der zu dieſem Zweck zu einem bedeutenden 
            Ju=
riſten von entſcheidender Autorität gemacht wird. 
            Selbſtver=
ſtändlich wird das deutſche Beſtreben auf niemanden Eindruck 
machen. Die Verantwortung der Regierung kann ſich in der Tat 
nicht von der perſönlichen Auffaſſung eines obſkuren Studenten 
beeinflufſen laſſen. Die Aktion Frankreichs gegen Deutſchland 
ſtützt ſich auf einen juriſtiſch genauen und völlig klaren Text, 
nämlich auf den im Jahre 1919 von Deutſchland unterz eichneten 
Vertrag von Verſailles, der (im Teil 8 Anlage 11 8 18) den 
            Alli=
ierten im Falle einer vorſätzlichen Verfehlung Deutſchlands das 
Recht zu Maßnahmen zuerkennt, die Deutſchland nicht als 
            feind=
ſelige Handlungen betrachten darf, und die in wirtſchaftlichen 
und finanziellen Sperr= und Vergeltungsmaßregeln und ſolchen 
enderen Maßnahmen beſtehen können, die von den reſpektiven 
Regierungen als durch die Umſtände geboten erachtet werden 
Poincaré hat übrigens eine unanfechtbare Widerlegung d 
Argumente aufgeſetzt, die von der deutſchen Regierung mit offen 
ſichtlicher Unehrlichkeit entwickelt worden ſind. 
Anmerkung des Wolffſchen Bureaus: Es iſt begreiflich, daſ 
            g-
franzöſiſche Regierung die deutſche Denkſchrift, welche die Rechts= u 
Vertragswidrigkeit des franzöſiſch=belgiſchen Vorgehens Punkt für Pund 
nachweiſt, diskretditieren möchte. Einſtweilen aber ſin 
0 
Mittel, die ſie hierfür zu verwenden weiß, reiht ungefährlich. Sie 
ſtehen einmal in der Behauptung, daß die deutſchen Argumente offenl 
unehrlich ſeien, und daß ſie ſich auf die Doktorarbeit eines obſkuret 
franzöſiſchen Studenten ſtützen, ſowie ferner in der Ankündigung, daß 
Poincaré eine unaufechtbare Widerlegung der deutſchen Argumer 
aufgeſetzt habe. Was zunächſt die von Poincaré verfaßte Widerlegung 
anlangt, ſo wird er ſie hoffentlich der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten. 
es wäre lebhaft zu begrüßen, wenn ſich die franzöſiſche Re 
rung, welche die ihr wiederholt mitgeteilte Darlegung de 
deutſchen Rechtsſtandpunktes bisher entweder mit 
till 
ſchrreigen beehrt oder mit der Rückſendung der deutſchen Noten beant 
a 
wortet hat, jetzt endlich durch die deutſche Denkſchrift zu einer 
lichen Erwiderung vercnlaßt fähe. Nichts kann uns willkon 
mener ſein, als uns mit Poincaré über die Ruhraktion vom Rechtsſta 
punkt aus auseinanderzuſetzen. Daß er ſeine Widerlegung ſchon 
voraus als ſolche bezeichnet, die keine Replik zulaſſe, wird niemand 
Deutſchland beunruhigen. Poincaré wird es ſich gefallen la 
müſſen, daß ihm auf ſeine Argumente, wenn er ſie bekannt gibt, 
gebührende Antwort erteilt wird. Die wegwerfen 
Verleugnung des in der deutſchen Denkſchrift zitierten Werkes v 
Robin über die Okkupation in Friedenszeiten iſt offenſichtlich ein Pro 
dukt arger Verlegenheit. Ueber Alter und Beruf des fr 
zöſiſchen Verfaſſers, der ſich auf dem Titelblatt des achthundert Seiter 
ſtarken Buches als Doktor der Rechte und Mitglied der franzöſiſche 
Geſellſchaft für internationales Recht bezeichnet, iſt uns allerdings nicht 
bekannt, dagegen können wir uns für die Bedeutung des Buches a 
das Zeugnis von Völkerrechtslehrern berufen, der 
Autorität man auch in Frankreich nicht wird beſtreiten wollen. P 
feſſor Lonis Renault, der bis zu ſeinem Tode Juftitiar des 
            fra=
zöſiſchen Außenminiſteriums war hat dem Buch das Vorworr gegebe 
das die Arbeit des „obſkuren Studenten” mit Worten höchſter 
            An=
kennung den Staatsmännern und Diplomaten zur Benutzung empfie 
ferner hat der in Frankreich wohl auch nicht ganz unbekannte Völt 
rechtslehrer Paul Fauchille in ſeiner letzten Ausgabe des Han? 
buchs des Völkerreichts von Bonfils das Robinſche Buch nicht nur a. 
ein ſehr bemerkenswertes Werk bezeichnet, ſondern ſich deſſen Ergel 
niſſen in den weſentlichen Punkten angeſchloſſen. Noch bezeichnent 
iſt es, daß, wie die deutſchen Verteidiger der vor die franzöſiſche 
Kriegsgerichte im Einbruchsgebiet geſtellten deutſchen Beamten mitt 
len, auch die franzöſiſchen Anklagebehörden ſich jel 
mal auf das Werk berufen, wenn ſie es in irgend einem Punkte ge 
die deutſchen Angeklagten verwerten zu können glauben. Aber me 
der Wert des Robinſchen Buches ſein wie er will, die deutſche Den 
ſchrift iſt in der Beweiskraft ihrer Darlegungen davon unabhängig. Si 
erwähnt das Buch überdies nur nebenbei und nur in demjenigen Teile 
der ſich mit den von den Franzoſen und Belgiern während der Okt 
pation getroffenen Einzelmaßnahmen beſchäftigt, nicht dagegen in 
Teile, der die in erſter Linie in Betracht kommende grundſatzliche Rec 
widrigkeit des Einmarſches ſelbſt nachweiſt. In dieſer Hauptfrage de 
Rechtmäßigkeit oder Rechtswidrigkeit des Einmarſches begnügt ſich de 
franzöſiſche Communiqué wohlweislich mit der einfachen Widerlegung de 
Wortlautes des bekannten Paragraphen 18. Man darf geſpannt darau 
ſein, wie Poincaré die deutſche Auslegung entkräften wird. 
Vom Paradeisſpiel. 
* Man ſchreibt uns: Der ſeltſame Gottesdienſt der Mar 
burger Spielſchar am Abend in der dunklen Kirche, die nur an 
Altar von den Lichterkränzen ſtill erhellt wurde, hat vielleich 
manchen nachdenklich gemacht. 
Daß ſolche alten Volksſpiele beſſer in die Kirche als in einer 
Theaterſaal gehören können, zeigt der Vergleich mit den Haas 
Berkow=Spielen vergangenen Jahres. Aber der Inhalt allei! 
tut’s nicht; ſonſt könnte ja das Perſonal des Landestheater 
wohl auch einmal mit einer Neueinſtudierung mittelalterlich 
Mirakel= oder Myſterienſpiele ſich in einer Kirche zeigen. Abe 
her ſtutzt unſer Gefühl: Es würde weder den Schauſpielern nod 
der Kirche rein zu Geſicht ſtehen. Das Spiel aber hatte der Kirch 
wie den Marburgern Ehre gemacht. Hier ging ſichtlich mehr vo 
als eine zufällige Erneuerung alter Stoffe, obwohl ſich manche 
hinterher hat eingeſtehen muſſen, daß ſein Denken und ſein 
Vorſtellungswelt der kindlichen Schlichtheit des Spiels 
            frem=
gegenüherſteht. Vielleict ging es den meiſten ſo, daß ſie ſich nu 
vorübergehend von der ſchönen frommen Erſcheinung feſſel 
ließen, — die Frage zeigt ſich aber klar, wenn wir ſie ſo ſtellen 
Könnteſt du, junger Menſch, auch Träger des Spieles ſein 
Könnteſt du, Mädchen, im weißen Gewand vor einer Gemeind 
ſtehen und im Spiele doch dich ſelbſt geben und leben? — Die 
denen die Welt des Spiels fremd geblieben iſt, werden ein 
ſolche Frage als „romantiſch” empfinden, — und das iſt, ſo ſeh 
dieſe Empfindung des Romantiſchen menſchlich ſich begreife! 
läßt, die Stelle, an der in unſerer Zeit die Wege auseinander 
gehen, — die Stelle, an der eine neue ſtrengere Lebensweiſe un! 
eine andere Weltanſchauung ſich neben der überall üblichen ge! 
tend macht und verſtändlich machen will. 
Um bei dem Paradeisſpiel zu bleiben: Was hier geipiel 
werden ſoll, will kein Schauſpielern. Der Inhalt will als gro 
ßes, ſchlichtes, immer gültiges Bild, als Gleichnis erlebt und 
im Spiel gelebt werden, er will Menſchen, die innerlich ſo fre 
und ſchlicht gewachſen ſind, daß ſie ohne alle Schauſpielerei dei 
Spiel dienen wollen. Es muß ein Menſch ſchon ſelbſt Kraſ 
Glaube und Ehrfurcht haben, in der Kirche kann Glaube un= 
Ueberzeugung — das bedeutet noch keine Konfeſſion — nich 
geſchauſpielert werden, wie etwa in den früher beliebten Luther 
Feſtſpielen, die zwar immer hiftoriſe
 piel iſt für die Marburger Schar nichts Nachgemachles 
ſondern ſeine ſtrenge Schlichtheit iſt Gleichnis ihres eigener 
Strebens 
Dieſe ſtrenge Schlichtheit aber, dieſer erſtrebte Einklan 
von Leib und Seele, Denken und Tun im Dienſte der unbeding: 
ten Wahrheit iſt das Weſen einer Strömung unſeres Volkes, die 
ſich am ſichtbarſten in der Jugendbewegung verkörpert. 2 
öffentliche Meinung wird ihr wenig gerecht, wenn ſie glaupe
Rummer 68.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1993.
Seite 3.
 kesn 
hes 
der 
en. Prl 
ſes 
gegeben 
* An 
3 
K9 
„9 
der 
u
M
 nM 
n5
 Eine Verdrehung der Tatſachen. 
Die franzöſiſche Antwort auf die deutſche 
Denkſchrift. 
FU. Paris 9. März. Die deutſche Regierung hat 
qu 18. Februar den ausländiſchen diplomatiſchen Vertretern in 
Berlin eine Denkſchrift überreichen laſſen, in der ſie gegen 
die Schritte Belgiens und Frankreichs im Ruhrgebiet vom 
Standpunkt des internationalen Rechts Einſpruch erhob. Die 
franzöſiſche Regierung hat darauf mit einer Note 
geantwortet, die erſt jetzt überreicht wurde. In dieſer 
Note heißt es: 
1. Die deutſche Regierung behauptet, daß die Verbündeten 
für die Verfehlung in den Holz= und Kohlenlieferungen 
            Erſatz=
zahlungen fordern können, ſtatt Sanktionen zu ergreifen. 
            In=
deſſen hat Deutſchland ein Moratorium für ſämtliche Zahlungen 
vom 14. November 1922 ab und für die Jahre 1923/24 gefordert. 
Deutſchland beſtreitet, daß die Alliierten das Recht hätten, 
militäriſche Maßnahmen zu ergreifen, mit Berufung auf den 
18 des 2. Anhanges zum Verſgiller Friedensvertrag. Indeſſen 
hat der Artikel 7 des Protokolls von Spa und der Artikel 4 des 
Londoner Ultimatums vom 5. Mai 1921 die Beſetzung des 
            Ruhr=
gebiets vorgeſehen, ohne daß Deutſchland dagegen proteftiert 
hätte. 
* 3. Deutſchland erklärt, daß die Verfehlungen in den 
            Holz=
uud Kohlenlieferungen verſchwindend gering ſeien. Indeſſen iſt 
in Wirklichkeit die geſamte Verfehlung außerordentlich groß 
In den Kohlenlieferungen hat Deutſchland nur 45 Prozent der 
im Vertrage feſtgeſetzten Forderungen erfüllt. Außerdem hät 
Deutſchland nicht nur 20 Milliarden Goldmark, die es am 1. Maſ 
1921 bezahlt haben ſollte, nicht bezahlt, ſondern vom 1. Mai 1921 
bis zum 31. Dezember 1922 im ganzen nur 2880 Millionen an 
Stelle ven 4730 Millionen bezahlt. 
4. Deutſchland erklärt, daß Frankreich das Wort „reſpektive‟, 
das im Vertrag enthalten iſt, falſch deute, und daß dieſes Wort 
Frankreich nicht das Recht gebe, ſelbſtändig vorzugehen. Die 
ranzöſiſche Auffaſſung ift jedoch dieſelbe, wie ſie in dem 
            eng=
liſchen Unterhaus dom Finanzminiſter am 28. Oktober 1920 
            aus=
führlich auseinandergeſetzt wurde. 
Sitzung der Reparationskommiſſion. 
Paris, 9. März. (Wolff.) Die Reparationskommtiſſion 
hat ſich unter dem Vorſitz von Barthou heute vormittag mit dem 
Beitritt Südſlawiens zum Bemelman=Abkommen über die deut 
ſchen Sachlieferungen beſchäftigt. Der Temps ſtellt im 
            Zuſam=
menhang hiermit feſt, daß Südflawien, das von den deutſchen 
Sachlieferungen ſtarken Gebrauch mache, allein im Jahre 1922 
für 117 Millionen Eoidmark auf Grund des Friedensvertrages 
bezogen habe. Es beabſichtige, dieſe Möglichkeit noch ſtärker 
            aus=
zunutzen, und habe zu dieſem Zweck ſeinen Beitritt zu dem 
            er=
wähnten Abkommen beantragt. 
Die Gewerkſchaften gegen den Lohnabbau. 
Berlin, 9. März. (Wolff.) Dem Vorwärts zufolge 
            er=
heben die Gewzerkſchaften gegen die Kündigung der 
            Reichs=
regierung gegen weitere Lohnerhöhungen entſchiedenen 
Proteſt. Ein Preisabbau ſei nicht eingetreten, im Gegenteil 
ſeien auch jetzt noch ziemliche Preisſteigerungen zu verzeichnen. 
Außerdem ſeien die Reallöhne gerade in den letzten Wochen noch 
viel mehr als ſchon in der voraufgegangenen Zeit gegenüber der 
Preisentwickelung zurückgeblieben. Die Spitzenverbände der 
            Ge=
werkſchaften haben bei der Reichsregierung um Verhandlungen 
über die Naterie nachgeſucht. 
Die Münchener Verſchwörung. 
TU. Rünchen, 9. März. Die beim Volksgericht 
            eingelie=
ferten Beteiligten an der Verſchwörung gegen die bayeriſche 
            Ver=
faſſung hatten bekanntlich Beſchierde eingelegt. Dieſe wurde 
wegen der Schwere des Deliktes ſowie wegen Flucht= und 
            Ver=
dunkelungsverdacht abgelehnt. — In der auswärtigen Preſſe 
werden über dieſe Angelegenheit fortgeſetzt unwahre und 
            ent=
nur !” ſtellende Gerüchte verbreitet, wobei beſonders der Regierungs= 
Präſident v. Kahr eine Rolle ſpielt. Demgegenüber wird mit 
geteilt, daß Herr h. Kahr keinerlei Kenntnis von der ganzen 
en nir. Hochverratsſgche gehabt hat. 
Die Abſindung der Wittelsbacher. 
München, 9. März. (Wolff.) Der bayeriſche 
            Land=
tag genehmigte mit den Stimmen der bürgerlichen 
            Par=
teien in namentlicher Abſtimmung mit 92 gegen 26 
            Stim=
nür men die Vorlage der Staatsregierung, betreffend die Abfin= 
RWMdung des früheren Königshauſes. Der Präſident 
Königbauer gedachte unter dem Beifall der bürgerlichen 
            Par=
teien nach der Abſtimmung des Wirkens der Wittelsbacher für 
Volt und Land.
 Deutſcher Reichstag. 
Sperrgeſetze und die Geldentwertung. 
* Berlin, 9. März. (Eigener Bericht.) 
Die zweite Beratung des Geſetzendwurfs über die 
            Berückſich=
tigung der Geldentwertung in den Steuergeſetzen 
wird fortgeſetzt, und zwar bei den Tarif= und Befreiungsvorſchriften. 
Der Ausſchuß hat beſchloſſen, die Kapitalertragsſteuer aufzuheben und 
mit dem Körperſchaftsſteuergeſetz zu vereinigen. Daher ſoll nach 8. 
bei den Erwerbsgeſellſchaften die Körperſchaftsſteuer ſich um 15 Prozent 
der Beträge erhöhen, die als Gewinnanteil verteilt werden. Während 
der Dauer der Nichterhebung der Kapitalertragsſteue: ſoll dieſe 
            Er=
höhung 25 Prozent betragen. 
Abg. Dr. Helfferich (Deutſchnatl.) beantragt, die obere 
            Be=
freiungsgrenze der Geſellſchaften m. b. H. auf ein Stammkapital von 
1 Million Mark (bisher 300 000 Mark) heraufzuſetzen, 
Die Erhöhung der ſteuerfreien Grenze des Stammkapitals von 
300 000 auf 1 Million Mark wird abgelehnt. Im übrigen wird der 
            An=
trag Dr. Helfferich, die Erhöhung auf 25 Prozent bei ſogen. 
            Familien=
geſellſchaften und Geſellſchaften m. b. H. nicht ſtattfinden zu laſſen, gegen 
die Linke angenommen, und mit ihm dann gleichfalls gegen die Linke 
S 2. 
3 handelt vom Vermögensſteuergeſetz. Die 
            Berück=
ſichtigung der Geldentwertung bei den 
            Tarifvor=
ſchriften des Vermögensſteuergeſetzes erfolgt jeweils im 
letzten Vierteljahr vor dem Veranlagungstermin durch beſonderes Geſetz. 
Die Vermögensſteuer beträgt jährlich für die natürlichen Perſonen 
von den 1,5 Millionen Mark des ſteuerpflichtigen Vermögens 1 vom 
Tauſend, von den zweiten 1,5 Millionen Mark 1½ vom Tanſend, und 
freigt bis zu 10 vom Taufend. 
Abg. Soldmann (Soz.) beantragt, den Tarif der 
            Regierungs=
vorlage wiederherzuſtellen, wonach bereits von den erſten 500 000 Mark 
des Vermögens 1 vom Tauſend erhoben werden ſollen, don den zweiten 
500 000 Mark 1½ vom Tauſend uſw. 
Die Abſtimmungen über den ſozialdemokratiſchen Antrag ſink 
namentlich. Die Wiederherſtellung des Vermögenstarifs nach der 
            Re=
gierungsvorlage wird mit 183 gegen 145 Stimmen der Sozialdemokraten 
ud Kommuniſten abgelehnt, die Zeichnung des neuen 
            Zwangsanleihe=
tarifs mit 187 gegen 149, ſowie die Wiederherſtellung des 
            Erbſchafts=
ſteuertarifs nach der Regierungsvorlage mit 192 gegen 148 Stimmen 
angenemmen. Ein gemeinſamer bürgerlicher Antrag, die Zeichnungs 
friſt bis 30. April zu verlangern (Regierungsvorlage 31. März) wird 
angenommen, weiter die Aufhebung der Kapitalertragsſteuer, ſowie die 
Aenderungen in den anderen Steuergeſetzen werden nah den 
            Ausſchuß=
beſchlüſſen gebilligt. 
Es folgt dann die Beratung des Art. 2, der von den 
            Bewer=
tungsvorſchriften bei der Einkommenſteuer handelt. 
Abg. Dr. Hertz (Scz.) beantragt, den Herſtellungspreis nach dem 
MauktFreis am Ende des Kalenderjahres zu bemeſſen. Ein Abzug von 
25 Prozent ſolle zuläſſig ſein. 
Der ſozialdemokratiſche Antrag wird gegen die Linke abgelehnt. 
Daraufhin erklärt Abg. Müller=Franken (Soz.), daß durch die 
            Ab=
lehnung der ſozialdemokratiſchen Anträge für den Sachbeſitz eine ſehr 
weitgehende ſtenerliche Entlaſtung, ja teilweiſe ſogar vollkommene 
Steuerfreiheit beſchloſſen ſvorden ſei, daß die Sozialdemokraten 
die politiſche Verantwartung für dieſe Beſchlüſſe 
            ab=
lehnen, beſonders auch, weil die ausländiſchen Zahlungsmittel nur 
mit einem Bruchteil ihres Wertes beſteuert werden. Das bedeute eine 
Unterſtützung der Deviſenſpekulation, eine 
            Ent=
wertung der Mark und damit eine ſchwere 
            wirtſchaft=
liche und politiſche Gefahr. Aus dieſen Grlinden bezweifelt 
Redner die Beſchlußfähigkeit des Hauſes für die nächſte Abſtimmung. 
Die Sozialdemokraten und Kommuniſten verlaſſen den Saal. 
            Präſi=
dent Löbe ſtellt feft, daß das Präfidium ſich nicht darüßer einigen 
kann, ob das Haus beſchlußfähig iſt. Es läßt daher durch Auszählung 
über den zur Abſtimmung ſtehenden Paragraphen abſtimmen. Nach 
der Abſtimmung des Präſidiums ſrellt Präſident Löbe feſt, daß 166 
Stimmen mit Ja und 4 mit Nein abgegeben worden ſind. Das Haus 
iſt alſo beſchlußunfähig. Die Beratung wird abgebrochen. Der 
Präſident beruft die nächſte Sitzung auf eine halbe Stunde ſpäter 
ein alſo auf 7 Uhr, da die zweite Leſung der Steuervorlage noch zu 
Ende geführt werden ſoll. 
Die zweite Sitzung wird vom Präſidenten Löbe um 7.10 Uhr 
            er=
öffnet. 
Abg. Dr. Helfferich beantragte Vertagung der Sitzung. Der 
Antrag wurde angenommen. Es wurde dann darüber abgeſtimmt, ob 
am Samstag Sitzung ſein ſoll oder nicht. Mit 148 gegen 194 
            Stim=
men wird beſchloſſen, am Samstag keine Sitzung abzuhalten. Der 
            Prä=
ſident beraumt darauf die nächſte Sitzung auf 7.40 Uhr an mit der 
            Ta=
gesordnung: 1. und 2. Leſung eines Initiativantrages aller Parteien 
mit Ausnahme der Kommuniſten über die Anlegung der geſetzlichen 
            Re=
ſerven der Aktiengeſellſchaften in Dollaranweiſungen des Reiches 
In der dritten Sitzung, die um 7.45 Uhr ihren Anfang nahm 
wurde das Geſetz über die Dollarſchatzanweiſungen in 1. und 2. Leſung 
angenommen. Der 3. Leſung widerſprachen die Kommuniſten. 
Nächſte Sitzung Montag, 2 Uhr. 
Keine Freigabe der Getreidewirtſchaft. 
Berlin, 9. März. (Wolff.) Im Haushaltsausſchuß des 
Reichstags erklärte der Reichsernährungsminiſter Dr. Luther 
zu der Frage der freien Wirtſchaft, daß auf keinen Fall 
            gegen=
wärtig die Getreidewirtſchaſt dem freien Spiel der Kräfte 
            über=
laſſen werden könne. Die Reichsregierung müſſe über gemügende 
Reſervevorräte verfügen, um unbedingt für die Notleidendſten 
der Verbraucherſchaft durch einen erträglichen Brotpreis 
            Vor=
ſorge treffen zu können. Es müſſe nach einer produktions 
fördernden Löſung geſucht werden. Heute ſei jedoch durch 
das Wirrſal der allgemeinen Wirtſchaftsgeſtaltung das Finden 
einer endgültigen Löfung ſchwerer als je.
 Stadt und Land. 
Darmſtadt, 10. März. 
Freizeiten. 
— Man ſchreibt uns: Wie brauchen Freizeiten! So klang 
es dem Vorſtand des Verbandes der evangeliſchen 
weiblichen Jugend in Heſſen bei ſeiner letzten Hauptver=
 17 Jahre) veranſtaltet. Die Teilnehmerinnen wurden von 
            gaſt=
freien Bauersleuten beherbergt und verpflegt. Im Pfarrhaus 
verſammelte man ſich zu den Vorträgen und Beſprechungen. 
Jeder Tag begann mit einer Andacht in der Dorfkirche. Das 
Gefamtthema der Freizeit hieß: „Chriſtenreichtum‟ Die 
            ver=
ſchiedenen Mitarbeiter teilten ſich in der Behandlung der drei 
            be=
ſonderen Fragen: 1. Was haben wir an Jeſus Chriſtus? (
            Pfar=
rer Schubert=Stuttgart); 2. Was haben wir als Chriſten an der 
Welt? (Landesjugendpfarrer Zentgraf); 3. Was haben wir an 
der chriſtlichen Gemeinde? (Verbandsjugendpflegerin Frl. W. 
Hein=Reinheinz). Am letzten Freizeittag feierte die evangeliſche 
Mädchenvereinigung Wallernhauſen unter Beteiligung einiger 
Nachbarvereine ihr 5. Jahresfeſt. Da nur die Hälfte der Ange 
meldeten dieſer Freizeit zugelaſſen werden konnte, will der 
            Ver=
band der evangeliſchen weiblichen Jugend in dieſem Jahre noch 
einige veranſtalten, zunächſt eine Freizeit für Helferinnen, d. h. 
für ältere Vereinsmitglieder, die den Leiter bezw. der Leiterin 
bei ihrer Arbeit unterſtützen wollen, am 17.—20. April, und eine 
Leiterinnenfreizeit am 24.—26. April, beide im Eliſabethenſtift 
in Darmſtadt. Nähere Auskunft erteilt Frl. Wilhelmine Hein 
in Reinheim i. O. 
— Ernannt wurde am 5. März 1923 der Polizeiwachtmeiſter auf 
Probe Georg Walthes zum Polizeiwachtmeiſter bei dem Polizeiamt 
Darmſtadt mit Wirkung vom 1. März 1923 an. 
— Entlaſſen wurde am 6. März 1923 der Regierungsrat Robert 
Freiherr Löw von und zu Steinfurth auf ſein Nachſuchen aus 
dem Staatsdienft mit Wirkung vom 15. März 1923 an. 
— Kirchliche Dienſtnachricht. Der erſte Beamte der Evangeliſchen 
Landeskirchenkaſſe, Regierungsrat Adam Fuchs zu Darmſtadt, wurde 
auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen 
dienſte, mit Wirkung vom 1. Apri( 1923, in den Ruheſtand verſetzt. 
Privatunterricht als Erſatz für die Grundſchule. Das 
            Landes=
amt für das Bildungsweſen erläßt folgendes Ausſchreiben. An die 
Kreis= und Stadtſchulämter: Nach dem Reichsgeſetz, betreffend die 
Grundſchulen und die Aufhebung der Vorſchulen vom 23. April 1923 
ſind mit Erreichung des ſchulpflichtigen Alters alle Kinder verpflichtet, 
die gemeinſame öffentliche Volksſchule zu beſuchen. Nach Artikel 4 
            die=
ſes Geſetzes darf Privatunterricht für einzelne Kinder oder 
            gemein=
ſamer Privatunterricht für Kinder mehrerer Familien, die ſich zu 
            die=
ſem Zweck zuſammenſchließen, an Stelle des Beſuchs der Grundſchule 
nur ausnahmsweiſe in beſonderen Fällen (Wohnen in abgelegenen 
            Ge=
höften, Krankheit des Kindes und dergleichen) zugelaſſen werden. 
            Et=
waige Geſuche der Erziehungsberechtigten um Befreiung eines Kindes 
vom Beſuch der Grundſchule und Genehmigung eines dieſen erſetzenden 
Privatunterrichts ſind, von ganz beſodneren unvorhergeſehenen Fällen 
abgeſehen, jeweils ſpäteſtens auf 1. Februar dem zuſtändigen 
            Ortsſchul=
vorſtand vorzulegen, der fie mit Aeußerung dem Kreis=(Stadt=)ſchulamt 
zur Entſcheidung weiterzugeben hat. Wird das Befreiungsgeſuch mit 
Krankheit des Kindes begründet, ſo iſt ein kreisärztliches Zeugnis 
            bei=
zulegen. Die Genehmigung wird jeweils höchſtens für ein Schuljahr 
erteilt; zur Verlängerung iſt ein neues Geſuch erforderlich. Eine 
            Ver=
kürzung der geſetzlich vorgeſchriebenen vierjährigen Schulpflicht vor deu 
Eintritt in eine höhere öffentliche oder private Schule darf durch den 
Privatunterricht nicht eintreten. Ohne vorausgegangene Befreiung vom 
Beſuch der Grundſchule und Genehmigung des Privatunterrichts durch 
das zuſtändige Kreis=(Stadt=)ſchulamt darf kein Schüler don einer 
            pri=
daten Lehrperſon angenommen werden, auch wenn dieſe Genehmigung 
zur Erteilung von Privatunterricht im allgemeinen ſchon erhalten hat; 
bei Zuwiderhandlungen iſr damit zu rechnen, daß die Genehmigung zuz 
Annahme jenes Schülers überhaupt verſagt wird. Allen im öffentlichen 
Schuldienſt ſtehenden Lehrperſonen iſt es unterſagt grundſchulpflichtige 
Kinder, die vom Befuche der Grundſchule befreit ſind, in den für die 
Grundſchule vorgeſchriebenen Lehrgegenſtänden zu unterrichten. 
            Aus=
nahmen können nur mit beſonderer Genehmigung der oberſten 
            Schul=
behörde zugelaſſen werden. 
Lehrgänge der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung 
und Jugenbpflege in Heſſen. Die Zentralſtelle veranſtaltet vom 13. 
bis 15. März einen Heimatpflegekurſus, vom 19. bis 24. März einen 
Dirigentenkurſus, vom 3. bis 8. April einen ſtaatswiſſenſchaftlichen 
Kurſus. Der Lehrerſchaft aller Schulgattungen wird die Teilnahme an 
dieſen Kurſen dringend empfohlen. Da die Lehrgänge zum Teil in die 
Schulzeit fallen, wird Urlaub erteilt, ſoweit es ohne empfindliche 
            Stö=
rung des Unterrichts möglich iſt. Die Zentralſtelle gewährt einer 
            je=
weils begrenzten Anzahl von Teilnehmern Erſatz der Bahnkoſten 
4. Klaſſe, außerdem einen Tagegeldzuſchuß von 500 Mark. ES iſt Sorge 
für billige Verpflegung im Studentenheim (500 bis 600 Mark pre 
Mahlzeit) und für billige Unterkunft in den beiden Darmſtädter 
            Ju=
gendherbergen (50 Mark pro Nacht außer Frühſtück) getroffen. 
— 
„Preziofa”. Heute abend um 7 Uhr wird im Großen Haus 
„Prezioſa” gegeben. Den Don Francesco ſpielt Franz Schneider, den 
Zigeunerhauptmann für den erkrankten Herrn Valk Herbert Sebald. 
Zweiter Trjvabend: Roſenſtock, Drumm, Andrege. Heute abend 
8 Uhr veranſtaltet die Triovereinigung Noſenſtock=Drumm=Andreae im 
Kleinen Haus ihren zweiten Konzertabend. Es werben Trios von 
Beethoben, Haydn und Brahms geſpielt.
 Jugendbewegung erſchöpfe ſich in Wandern, Volkstänzen, 
            Ab=
ſtinenz und Jugendherbergsarbeit, und die Nichtachtung, die ſie 
noch erführt, iſt inſofern wenig berechtigt, als die ſittliche Kraft 
wie die innere Lebendigkeit ihrer Kreiſe die des Bürgertums 
wie es heute ſeinen Gewohnheiten lebt, im allgemeinen 
übertrifſt. 
Es werden viel Bücher über dieſe Dinge geſchrieben, die 
denen, welche dieſe Zeilen leſen, wohl kaum zu Geſicht kommen. 
Die Bücher machen ja auch die Sache ſelbſt nicht aus. Worauf 
es in dieſem Zuſammenhang ankomnt: Mögen ſich die, welche 
dem Spiele beiwohnten, ſtets gegenwärtig halten, daß ihnen der 
Abend nicht ein romantiſch=altertümliches Bild früher Dra= 
Matik bieten wollte, das die Marburger Studenten womöglich 
in ihren Büchern gefunden haben und an dem ſie ihr zufälliges 
Befallen fanden, — ſondern: daß das Spiel Ausdruck eines 
neuen Lebenswillens iſt, Ausdruck und Ausſchnitt eines ge= 
Cloſſenen Daſeins, das ſich — wie in dieſem Spiel — in allen 
und den kleinſten Lebensbegebenheiten von jener klaren ſtrengen 
Fraft beſeelen läßt, die von dem Paradeisſpiel ausging wie 
ein Rerzenglanz. Daß ſich die Marburger Schar zuſammenfand 
nicht als einzige mit ihren Zielen —, zeugt von einem 
            Zu=
ſammengehörigkeitsgefühl, welches nichts mit der äußerlichen 
Bindung üblichen Vereinsweſens zu tun hat. Es ſetzt ein 
            Ab=
ſehenkönnen von ſich ſelbſt voraus, das gerade in unſcheinbaren 
Lingen ſichtbar wird, das aber gerade dort, wo es fehlt, beweiſt, 
die verſchieden der Begriff Gemeinde und Gemeinde aufgefaßt 
werden kann. Eine Kleinigkeit: Selbſt im Gotteshaus, ſelbſt 
Unter dem Eindruck des dienenden Spieles beſaß ein großer Teil 
der Anweſenden nicht ſo viel innere Feinheit, den Gottesdienſt als 
Oottesdienſt ruhvoll und ſtill wirken zu laſſen; — plump und in 
elbſtbeſorgter Neugier fühlte man ſich als Publikum und fühlte 
ſichts weiter im Drängen und Schieben und Flüſtern. Es 
ſtorte gar wenig, daß man in einer Kirche war. Hier können gar 
Mnche ein wenig von dem Opferwillen der neuen Jugend ler= 
Uen; — oder ſollten ſie ihn gar nicht verſpürt haben? W. G. 
Aufſtellung von Raſſetauben in der Zoologiſchen 
Abteilung des Landesmuſeums. 
* Die Taubenraſſen ſind das Ergebnis der Züchtung viele 
Jährhunderte aus einer gemeinſamen Stammform der wilden 
Gelſentaube. Darwin hat verſucht, ſeine Lehre von der 
            Ab=
tmmung der Arten aus einer gemeinſamen Stammart auch 
Surch Kreuzungsverſuche bei Raſſetauben zu beweiſen. Er kam 
d4 dem Reſultat, daß die Felſentaube als die gemeinſame 
Skaminform aller gezüchteten Taubenraſſen anzuſehen iſt. Dieſe 
TSaube, die heute im Mittelmeergebiet, Nordafrika, Poläſtina, 
Sikien, Kleinaſien und Perſien vorkommt, hat eine ſchieferblaue 
varbung, einen metallglänzenden Hals, zwei ſchwarze Quer= 
Lnden über die Flügel und ſchwarze Schwanzſpitzen. Wurden
 von Darwin zwei verſchiedenen Raſſen angehörende Tauben 
gepaart, von denen keine eine Spur von Blau in ihrem 
            Ge=
fieder oder eine Spur von Flügelbinden beſaß, ſo zeigten doch 
die Nachkommen ſehr oſt blaue Färbung und ſchwarze 
            Flügel=
binden. Darwin erklärte dieſe Zeichnungen als „Rückſchläge‟ 
auf die wilde Stammform der Felſentaube. Die Taubenzüchter 
und die Forſcher, welche die Kreuzungen der Tauben 
            wieder=
holten, haben die Beobachtungen von Darwin beſtätigt. 
Bei den alten Aegyptern werden ſchon 3000 v. Chr. die 
Tauben auf dem Speiſeverzeichnis erwähnt, bei den Griechen 
woren im 5. Jahrhundert und bei den Römern im 1. 
            Jahr=
hundert vor Chr. die Tauben verbreitete Haustiere. Mit der 
Ausdehnung des römiſchen Reiches gelangten die Tauben in die 
übrigen Länder Europas. Auch im Morgenlande wurde die 
Taubenzucht ſchon ſehr früh gepflegt. In Jeruſalem wurden 
im Jahre 37 v. Chr. viele Tauben in Taubentürmen gehalten. 
im Talmud werden ſünf Taubenraſſen erwähnt. Auch in 
            Ara=
bien blühte die Taubenzucht zur Zeit Mohammeds (600 n. Chr.) 
Um das Jahr 1000 n. Chr. richteten die Kalifen von Bagdal 
und die Sultane von Aegypten Taubenpoſten ein. Von den 
Niederlanden aus verbreitete ſich die Taubenliebhaberei ſeit demt 
16. Jahrhundert über Deutſchland, Frankreich und England 
Man unterſcheidet heute ungefähr 124 Raſſen und Schläge, 
die in 10 Gruppen zuſammengefaßt werden: 1. Feld= und 
Farbentauben. Ausgezeichnet durch mannigfaltige 
            Fär=
bungen. Hierher gehören u. a. die Feldflüchter, Lerchen, Star. 
hälſe, Mondtauben, Straßer, Schwalben, Flügel=, Schild= 
            Gim=
pel=, Locken=, Seidentauben. 2. Trommeltauben. 
            Ausge=
zeichnet durch ihre eigenartige Stimme. Hierher gehören u. a 
die Deutſche, Altenburger und Buchariſche Trommeltaube. 
3. Tümmler. Ausgezeichnet entweder durch hohen und 
            an=
haltenden Flug oder durch Ueberſchlagen beim Kreiſen, Auf= 
und Abſteigen. Hierher gehören u. a. die Elſter=, Berliner, 
            Wie=
ner, Hannoveraner und Bremer Tümmler. 4. Perücken= und 
Mähnentauben. Jene mit einer geſcheitelten Perücke, dieſe 
mit einer ungeſcheitelten Mähne am Genick und Hinterhals. 
Hierher gehören die Perückentaube und die Mähnentaube oder 
Mohrenkopf. 5. Mövchen. Ausgezeichnet durch geringe 
            Körper=
größe. Hierher gehören u. a. Deutſche, Engliſche und Aachener 
Mövchen. 6. Pfauentauben. Zierliche Tauben, deren 
Echwanz in der Erregung zu einem ſenkrechten Rad aufgerichtet 
wird. 7. Kropftauben. Sie verdanken ihren Namen der 
ungewöhnlichen Ausdehnung ihres Kropfes. Hierher gehören 
u. a. Deutſcher, Engliſcher, Holländiſcher und Brünner Kröpfer. 
8. Warzentauben. Ausgezeichnet durch eine ſtark 
            aufge=
triebene, mit Wülſten und Warzen umgebene Naſenhaut und 
breite ebenſolche Augenringe, einen ſtarken, kegelförmigen Schna 
bel. Hierher gehören u. g. die Türken, Indianer, Bagdetten 
Karriers, Dragoner, Segler und Brieftauben. 9. 
            Rieſen=
tauben. Ausgezeichnet durch ihre Körpergröße. Hierher ge=
 hören die Römer und Montaubantauben, die hauptſächlich in 
Frankreich gezüchtet werden. 10. Huhntauben. 
            Ausgezeich=
net durch ihre huhnartige Geſtalt. Hierher gehören die 
            Mal=
theſer, Hühnerſchecken, Florentiner und Modeneſer Tauben. 
Die Aufſtellung der Raſſetauben, die nicht nur ein großes 
wiſſenſchaftliches Intereſſe, ſondern auch einen großen praktiſchen 
Wert hat, wäre in der jetzigen Zeit bei dem ſehr großen 
            Geld=
wert der Raſſetauben unmöglich geweſen, wenn nicht ideal 
            ge=
ſinnte Züchter in hochherziger Weiſe bereit geweſen wären, aus 
ihrer Zucht die anerhannt beſten Tiere dem Muſeum koſtenlos 
zur Verfügung zu ſtellen. Herr Fabrikant C. Rauſch in Worms 
hat allein 11 verſchiedene, mehrfach preisgekrönte Raſſetauben 
geſchenkt, weitere Stifter aus Darmſtadt ſind die Herren Gg. 
Biermann, G. Schleidt und L. Stoll. Die Aufſtellung gewährt 
zugleich einen Ueberblick über den heutigen Stand der Züchtung 
von Raſſetauben in Heſſen. 
Profeſſor Dr. Th. Liſt. 
Bühnenrundſchau. Intendant Islaub bringt Jan 
Brandts=Buys neueſtes Werk, die groteske Märchenoper „Der 
Mann im Mond” am 10. März im Mainzer 
            Stadtthea=
ter heraus. 
*8 Anwerbung für das Ruhrabenteuer. Progres Civique 
meldet: Man wirbt „Freiwillige” für die Ruhr unter den 
            Eiſen=
bahnern und Poſtbeamten. Erſt ganz kürzlich ſuchte man auf der 
Pariſer Telegraphenzentrale Leute zu gewinnen, die genügend 
Reiſeluſt verſpürten, um den Beſtand der 50. Sektion der 
            Mili=
tärtelegraphie zu verſtärken. Niemand meldete ſich, was die 
            Ver=
waltung nötigte, von Dienſtes wegen „Freiwillige” zu 
            beſtim=
men. So konnte man etwa 20 reizende junge Leute 
            herankrie=
gen. Die Beruſsgenoſſen dieſer Telegraphiſten ſtellten ſich vor, 
daß dieſe kleine Schar ſich nun wie raſend in der Richtung gegen 
Ruhr, Berlin und noch weiter in Bewegung ſetzen werde. Aben 
keiner rührte ſich von der Stelle. Vielleicht wäre es anders 
            ge=
worden, wenn man ſie für Bordeaux (ſüdwärts) angeworben 
hätte. . . . 
*c Eukalyptusbäume gegen die Tuberkulofe. Ein 
            auſtra=
liſcher Arzt verſichert, daß es kein beſſeres Heilmittel gegen die 
Tuberkulofe gibt, als den Aufenthalt auf der im Süden des 
auſtraliſchen Kontinents gelegenen Inſel Tasmania. In den 
27 Jahren ſeiner Praxis hat dieſer Arzt auf Tasmania keinen 
einzigen Fall von Bronchitis oder Lungenentzündung konſtatiert. 
Durch lange und genaue Beobachtungen iſt er zu der 
            Ueber=
zeugung gelangt, daß dieſe Tatſache der großen Anzahl von 
Eukalyptusbäumen zuzuſchreiben iſt, die auf dieſer Inſel 
wachſen. Sie ſind es, die durch ihren balſamiſchen, antiſeptiſch 
wirkenden Duſt die Atmoſphäre der Inſel reinigen. Dieſe 
            wohl=
tätige Wirkung des Eukalyptus auf die Geſundheitsverhältniſſe 
iſt geeignet, die Anpflanzung dieſes Baunies in der Umgebung 
von Heilſtätten für Tuberkuloſe anzuempfehlen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1923
Rummer 68.
 — Bruckner=Konzert zum Beſten der Ruhrſpende und der 
            Darm=
ſtädter Nothilfe. Die Wiederholung der Großen Meſſe in F=Moll und 
des Te Deum von Bruckner om Sonntag vormittag um 11½ Uhr im 
Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters zum Beſten der Ruhrhilfe 
Darmſtädter Nothilfe iſt die letzte dieſes Konzertes. 
und de 
Der Zuſatzmiete Ul iſt die nächſte Aufführung von Strindbergs 
„Rauſch”, die ſchon an dieſem Sonntag, den 11. März, 8 Uhr, im 
            Klei=
nen Haus ſtattfindet, zugeteilt. 
Morgen nächſte „Rauſch”=Aufführung. Die nächſte Aufführung 
von „Rauſch” findet ſchon am Sonntag, den 11. März, um 8 Uhr ſtatt. 
— „Chriſtoph Kolumbus und die Entdeckung Amerikas”. Am 
            Sonn=
tag, nachmittags um 4 und 5½ Uhr, wird im Kleinen, Haus der Film 
„Chriſtoph Kolumbus und die Entdeckung Amerikas” borgeführt. Der 
Kolumbus iſt dargeſtellt von Albert Baſſermann. 
— Der junge Goethe. Das Heſſiſche Landestheater bereitet eine 
Aufführung von Goethes „Urfauſt” vor. Für ſpäter iſt „Egmont” 
            vor=
geſehen. Dieſe beiden Aufführungen ergeben zuſammen mit „Clavigo”, 
„Stella” und dem „Urgötz” ein Geſamtbild vom dramatiſchen Schaffen 
des jungen Goethe. 
Wochenſpielplan des Landestheaters vom 11.—18. März. 
Großes Haus. Sonntag, 11½ Uhr: Zum Beſten der Ruhr 
ſpende und Darmſtädter Nothilfe: Wiederholung des 
            Bruckner=
konzerts unter Mitwirkung des Muſikvereins (große Meſſe in 
F=Moll und Tedeum). Preiſe 300 bis 1500 Mk. Abends 6½ Uhr: 
„Der Troubadour”. A 17. Preiſe 1000 bis 7000 Mk. — Montag: 
Geſchloſſen. — Dienstag, 7 Uhr: „Der Freiſchütz”. Sondermieten 
8 (9) und 9 (9), Schülermiete gelb 9. Preiſe 1000 bis 7000 Mk. — 
Mittwoch, 7½ Uhr: „Tiefland”. B 17. Preiſe 1000 bis 7000 Mk. 
Donnerstag, 7 Uhr: „Der Troubadour” C 18. Preiſe 1000 
bis 7000 Mk. — Freitag, 7 Uhr: Zum erſten Male: „Ur=Fauſt” 
von Goethe. D 17, d 9. Preiſe 1000 bis 7000 Mk. — Samstag, 
nochm. 3 Uhr: „Einſame Menſchen”, Drama von G. Hauptmann. 
Fremdenmieten F II (9) gelb und F III (9) blau. Preiſe 500 bis 
3500 Mk. Abends 7 Uhr: Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen: 
„Zar und Zimmermann”. Sondermieten 13 (8) und 14 (10). 
Preiſe 1000, 2500, 4000 Mk. — Sonntag, 11 Uhr: Gedenkfeier zum 
75. Jahrestag der Rebolution von 1848, veranſtaltet vom 
            Bil=
dungsausſchuß der organiſierten Arbeiterſchaft. Abends 6 Uhr: 
„Der ferne Klang”, Oper von Franz Schreker. 
            Sonntagsfremden=
miete F T (9) rot. Preiſe 1000 bis 7000 Mk. — Kleines 
Haus. Sonntag, 11½ Uhr: Beethoven=Brahms=Morgenfeier 
der Volkshochſchule. Nachm. 3½ u. 5½ Uhr: Film: „Chriſtoph 
Columbus und die Entdeckung Amerikas”, Preiſe 800, 1000 u. 
1200 Mk. Abends 8 Uhr: „Rauſch”, Schauſpiel von Strindberg. 
Zuſatzmiete VT (8). Preiſe 1000 bis 4000 Mk. — Montag bis 
Mittwoch, je um 4, 6 und 8 Uhr: Film: „Chriſtoph Columbus 
und die Entdeckung Amerikas”, Preiſe 600, 800 u. 1000 Mk. 
Donnerstag, 7 Uhr: „Rauſch” Zuſatzmiete V (8). Preiſe 600 bis 
3200 Mk. — Freitag, 7 Uhr: Gluck: „Semiramis” „
            Maienköni=
gin”, „Don Juan”. Sondermiete 15 (4). Preiſe 800 bis 3200 Mk. 
Samstag, 3½, 6 u. 8 Uhr: Filmvorführung der 
            Volkshoch=
ſchule: „Der Hamburger Hafen” 
— Sonntag, 6½ Uhr: „Und 
das Licht ſcheinet in der Finſternis”. Zuſatzmiete TV (7). Preiſe 
1000 bis 4000 Mk. 
Volkshochfchule. Man ſchreibt uns: Oeffentliche Vorträge von 
Dr. E. J. Leſſer, Mannheim. Der letzte Vortrag gilt Max 
            We=
ber, deſſen Stimme erſt vor wenigen Jahren unter uns verſtummte. 
Wie er am Ende der Reihe ſteht, ſo umſpannt er ſie alle. Wie Ranke 
„errät” er die Vergangenheit, ſchildert er das Einzelſchickſal, wie Marx= 
Engels überſieht er die ökonomiſchen Verhältniſſe — und nicht nur die 
Wirtſchaft des modernen Kapitalismus, ſondern ebenſo die antiken 
agrariſchen Verhältniſſe, ſowie die Bedingungen, unter denen die 
            oſt=
elbiſchen Junker ihre Latifundien ausbeuten. Wie Burckhardt zieht er 
den geſamten Kreis menſchlicher Betätigungen heran: Muſik, Malerei, 
Poeſie, Staatsverfaſſung und Recht, Religion und Philoſophie. Nichts 
Menſchliches bleibt fremd. Die Beziehungen zwiſchen Wirtſchaft und 
Geſellſchaft werden bloßgelegt, und wir erblicken den gewaltigen Strom 
der Univerſalgeſchichte, bis wir mit ihm und vor ihm erſchüttert fühlen, 
wie Menſchenſchickſale die Bruſt umbranden; und die Frage nach dem 
„Sinn” all dieſes, nach dem „Ziel”, dem „Zweck” dieſes unendlichen 
            Pro=
zeſſes haben wir längſt vergeſſen, denn Max Weber hat uns gelehrt, 
nicht vom Hiſtoriker auf ſie eine Antwort zu verlangen. Dem 
            Gläu=
bigen beantwortet ſie ſeine Religion, für den anderen entfällt — ſeit 
Baruch de Eſpinoza — die Antwort. Und doch iſt dem Tätigen dieſe 
Welt nicht ſtumm, er frage den Dämon in der eigenen Bruſt. Dann 
aber beginnt eine andere Tätigkeit des Mannes: die politiſche. Auch 
Max Weber war ihr nicht fremd. Einen Band politiſche Schriften und 
Briefe hat Marianne Weber nach ſeinem Tode geſammelt. Er zeigt, 
wie ein illuſionsfreier Denker ſein Volk geliebt hat „über alles in der 
Welt”. Wie er es gewarnt hat und behüten wollte, faſt von dem 
Augenblick an, als Wilhelm II. den Thron beſtieg. An Jeremia den 
Propheten würden wir denken, wenn ſich der Mund dieſes ſkeptiſchen 
,Herven jemals zur Klage hätte öffnen können. Als alles verloren war, 
da ſchrieb Max Weber: „Wir fangen noch einmal wie nach 1648 und 
1807 von vorn an,” obwohl gerade er es am ſicherſten wußte. „Nicht 
das Blühen eines Sommers liegt vor uns, ſondern zunächſt eine 
            Polar=
nacht mit eiſiger Finſternis und Härte.” So hoch verehrt der 
            Wiſſen=
ſchaftler Max Weber in Deutſchland überall war, den Politiker hat 
ſein Volk ſo wenig verſtanden, daß in der deutſchen 
            Nationalverſamm=
lung ſeine hohe Geſtalt fehlte. Nicht die Myſtagogen, nicht die 
            aufge=
regten Ultras von rechts oder links werden das deutſche Volk befähigen, 
wie 1648 oder 1807 noch einmal von vorn anzufangen, — ſondern 
Köpfe, die von dem Politiker Max Weber gelernt haben werden: „Die 
geſchulte Rückſichtsloſigkeit des Blickes in die Realitäten des Lebens und 
die Fähigkeit, ſie zu ertragen und ihnen innerlich gewachſen zu ſein.” 
Dieſer vierte Vortrag findet Samstag, den 10. März, abends, in 
der Städtiſchen Akademie für Muſik, Eliſabethenſtraße 36, ſtatt. 
Von der Künſtler=Kolonie. Herr Architekt E. J. Margold 
wurde von dem Direktor des Muſeo Nacional de Artes Induſtrales in 
Madrid aufgefordert, eine größere Ausſtellung ſeines geſamten 
            Schaf=
fens von 1912 ab zu veranſtalten, welcher Einladung Herr Margold 
Folge leiſten wird. 
* Kunſtverein für Heſſen. Die Ausſtellung, die der 
            Kunſt=
verein zum Gedächtnis für unſere allzufrüh aus dem Leben 
            ge=
gangene Darmſtädter Künſtlerin Anna Beyer demnächſt 
            ver=
anſtaltet, ſoll Sonntag ,den 18. d. M., eröffnet werden. Die 
Schau wird ſich in erſter Linie aus Werken zuſammenſetzen, die 
dem reichen künſtleriſchen Nachlaß entnommen ſind. Es werden 
aber auch eine große Anzahl von prominenten Arbeiten der 
Künſtlerin aus Privatbeſitz hinzugezogen werden, wenn es auch 
bei den heutigen Transportverhältniſſen nicht möglich ſein wird, 
alle hierfür in Betracht kommenden Werke heranzuholen. 
            Trotz=
dem wird die Vorführung warwoll und ſo reichhaltig ſein, daß 
alle Räume der Kunſthalle benötigt werden. Die 
            Gedächtnis=
ſchau wird alle Schaffensgebiete, das Bildnis, Blumenſtück, 
            In=
terieur und Landſchaft, umfaſſen, ſo daß ſie einen intereſſanten 
Geſamteindruck des reichen Schaffens und großen Könnens der 
Künſtlerin abgeben wird. 
II. Die Bühnenkommiſſion der Stadtgemeinde wiederholte am 
            Don=
nerstag auf ihrer Bühne Niebergalls „Tollen Hund” vor einem 
            zahl=
reich erſchienenen Publikum. Auch diesmal wurde das Stück äußerſt 
beifallsfreudig aufgenommen. Die Leiſtung der Darſteller in eine 
            Stu=
fenleiter eingliedern zu wollen, erſcheint ſchier unmöglich, denn ſie waren 
durchweg glänzend. Offenbar am beſten gefielen von den Herren 
Zimbrich (Knippelius), Hattemer (Student), Krafft (Nachtſchatten), 
Franz (Valentin) und nicht zuletzt der für den erkrankten Herrn Partſch 
einſpringende Felmer (Puttel). Von den Damen frappierte Frl. Göbel 
(Knippelius' Tochter) und Chriſt (Puttels Tochter) durch Natürlichkeit 
des Spiels. Daneben nicht zu vergeſſen Frl. Hechler (Frau Knippelius) 
und Zimbrich (Frau Puttel) in dem unübertrefflichen „
            Waſchkorbmono=
log‟. Die ſinnigen Muſikvorträge der Gebrüder Wenz konnten nicht 
über die langen Pauſen hinwegtäuſchen. Trotzdem: eine gute 
            Geſamt=
darſtellung in einem durch verbeſſernde Eingriffe ſeit der erſten 
            Auf=
führung in Breite und Natürlichkeit ergänzten Bühnenbild. Eine Ehre 
für den Schöpfer: Bernhard Franz. 
Aſtrentner und deren Hinterbliebene erhalten eine Nachzahlung 
auf die Teuerungszulagen bei der Stationskaſſe Darmſtadt. 
* Zugverkehr Darmſtadt—Frankfurt. Wie wir erfahren, iſt der 
doppelgleiſige Verkehr zwiſchen Arheilgen und Darmſtadt ſeit geſtern 
mittag wieder aufgenommen worden. 
—Die Befatzungsbehörden haben nunmehr den 
            geſam=
ten Eiſenbahnbetrieb im beſetzten Gebiet 
            unmög=
lich gemacht. Die vor kurzem mitgeteilten Verbindungen nach 
Mainz beſtehen deshalb nicht mehr. 
Die D=Züge 175/176 Baſel—München=Gladbach und 
            um=
gekehrt verkehren bis auf weiteres nur bis und ab Schwerte 
über Kabel, Weſthofen unter Umgehung des Bahnhofs Hagen. 
Orpheum. Heute, Samstag, 10. März, letzte Aufführung der 
Geſangspoſſe: „Der Klapperſtorch flieg 
— Für Sonntag, 11. März: 
Zwei Neuaufführungen: „Budenzauber” oder „Verfolgte Unſchuld”: in 
den Hauptrollen Marga Peter a. G. und Guſtav Bertram. Die 
            Nach=
mittagsvorſtellung beginnt um 3½ Uhr, die Abendvorſtellung um 734 
Uhr. (Siehe Anzeige.)
 0o 
Hande weg
 von allen belgiſchen u. franzöſiſchen Waren, 
ſolange Deutſchland vergewaltigt wird! 
Mitten im Frieden haben die Franzoſen u. Belgier 
das Ruhrgebiet unter Bruch des Friedens widerrechtlich 
beſetzt! Unſer Vaterland ſoll politiſch und wirtſchaftlich 
zerſchlagen werden. Zur Abwehr fordern wir das 
deutſche Volk zum 
 
BA 
o 
Aag 
ſchärfſten Boykott 
ſämtlicher franzöſiſchen und belgiſchen Erzeugniſſe auf. 
Arbeitsausſchuß Deutſcher Verbände. Frhr. v. Lersner. — Bund 
            Deut=
ſcher Frauenvereine. Dorothee v. Velſen. — Deutſcher Beamtenbund. 
Flügel. — Deutſcher Frauenausſchuß zur Bekämpfung der Schuldlüge. 
Frau Mende, M. d. N. — Deutſcher Reichsausſchuß für Leibesübungen. 
Dr. Lewald. — Die Deutſche Studentenſchaft. — Geſamtverband der 
chriſtlichen Gewerkſchaften. Otto. — Geſamtverband Deutſcher 
            Beamten=
gewerkſchaften. Gutſche. — Gewerkſchaftsring Deutſcher Arbeiter=, 
            An=
geftellten= und Beamtenverbände. Hartmann. — Hanfabund für 
            Han=
del, Gewerbe und Induſtrie. Dr. Fiſcher. — Hauptgemeinſchaft des 
Deutſchen Einzelhandels. Grünfeld. — Prof. Dr. D. Kahl. — v. 
            Rau=
mer, M. d. R. — Reichsausſchuß akadem. Verufsſtände. Dr. Pinkerneil. 
Reichsausſchuß der Deutſchen Landwirtſchaft. Frhr. v. Wangenheim= 
Klein=Spiegel. — Reichsbund der höheren Beamten. Dr. Scholz. 
M. d. R. — Reichsverband der Deutſchen Preffe. Chefredakteur Bgecker 
Prof. Dr. Schücking, M. b. R. — Verhand der Deutſchen 
            Mode=
induſtrie. Geh. Rat Jeſſen. — Berein Berliner Preſſe. G. Bernhard. 
Verein der Lichtſpieltheaterbeſitzer Groß=Berlins. Schlicht. 
— Verein 
Deutſcher Zeitungsverleger. Kommerzienrat Krumbhaux. — Vereinigung 
Deutſcher Bekleidungsindnſtrieverbände. Kommerzienrnt Bamberg. 
Zentrale der Landfrauen. (gez.) — 
Zentratverband Jes Deutſchen 
Großhandels. Geh. Kommerzienrat Dr. Ratené. — Zentralverband 
Deutſcher Hausfrauenvereine. Fron Mühſam.
 Kaufleute! 
Bezeugt durch Plakat=Aushang 
Eure Zuſtimmung! 
In keinem Schaufenſter darf das Plakat des 
            Arbeitsaus=
ſchuſſes Deutſcher Verbände fehlen! In den nächſten Tagen 
wird es den Firmen zugehen gegen einen Betrag von 
300 Mk., der der Ruhrhilfe zur Verfügung geſtellt wird. 
Die Studentenſchaft Darmſtadt.
 e. Stadtmifſion. Im Jugendgottesdienſt am kommenden Sonntag 
wirken unſer Poſaunenchor, Rechnungsrat Geiß (Bariton) und die 
Herren Oberreallehrer Pfaff und Pfaff jr. (Streichmuſik) als 
            So=
liſten mit. — Am Nachmittag um 3½ Uhr iſt die monatliche 
            Mitglieder=
verſammlung, die eine Reihe wichtiger geſchäftlicher Mitteilungen 
            brin=
gen wird. 
— Seinen 70. Geburtstag feiert am 11. d. M. in geiſtiger und 
            kör=
perlicher Rüſtigkeit der Mathematikprofeſſor i. R. Dr. Chr. Schmehl, 
welcher vor zwei Jahren nach faſt 45jähriger ununterbrochener 
            Tätig=
keit an der Ludwigs=Oberrealſchule in den wohlverdienten Ruheſtand trat 
n. Schwurgericht. Raſche Sühne fand der geſtern verhandelte 
ſchwere Raub, denn er hatte ſich erſt in der Nacht vom 17. auf 18. v. M. 
ereignet. Schon am nächſten Nachmittag waren die drei Täter auf dem 
Bahnhof Gießen (ohne daß dort eine Nachricht ihres Verbrechens 
            vor=
lag) aus anderem Anlaß aufgefallen und wurden mit der ganzen Beute 
im Werte von etwa 700 000 Mark feſtgenommen, worauf ſie ein volles 
Geſtändnis ablegten. Es fehlte von dem Geraubten nur ein Paar 
            in=
zwiſchen in Frankfurt a. M. verkaufte Schuhe nebſt Handſchuhen, und 
den Erlös von 12000 Mark hatten die Räuber verbraucht. Es ſind 
der 23jährige Arbeiter Hans Wemhöhner aus Oberhauſen, der 
22führige Monteur Arthur Dembsky aus Königshütte und der 
21jährige Bergmann Andreas Riega aus Böckingen (Saargebiet), 
von denen W. unbeſtraft iſt. Anſcheinend hat man es nicht mit 
            Ge=
wohnheitsverbrechern zu tun, ſondern erwuchs das fragliche, allerdings 
in recht roher Weiſe ausgeführte Delikt im weſentlichen gewiſſer 
            Be=
drängnis und ſich gerade bietender Gelegenheit. Die Anklage vertrat 
Staatsanwalt Gros, und als Verteidiger war Rechtsanwalt Dr. 
            Main=
zer beſtellt. W. und D. hatten ſich kurz zuvor arbeitslos in Duisburg 
kennen gelernt, bei den Franzofen um Beſchäftigung bemüht und mit 
einem Militärzug nach Bingen begeben. Daſelbſt wurden ſie nach 
Guſtavsburg und von dort nach Griesheim geſchickt, wo durch die 
            fran=
zöſiſche Kommandantur Arbeit erhältlich ſein ſollte. Es war in Mainz 
noch der auch erwerbsloſe Angeklagte R. zu ihnen geſtoßen; ſie 
            wan=
derten zu Fuß und kamen gegen Mitternacht in Griesheim an. Nach 
einem Obdach ſuchend, wurden ſie auf das an der Groß=Gerauer Straße 
liegende Kaufhaus Löb aufmerkſam, und wollten ohne ſchlimme Abſicht 
bemerkt haben wie der Gitterverſchluß eines Kellerlichtſchachts an der 
Vorderfront offen war. Franzöſiſche Einquartierung hatte gerade an 
jenem Tag Kohlen empfangen, und es war jener Einwurf noch nicht in 
Ordnung gebracht. Angeblich beabſichtigten die drei auf dieſem Weg in 
den Keller Eindringenden nur darin zu nächtigen, und entſchloſſen ſich 
erſt nachträglich aufs W.s Anregung zum Diebſtahl. Nach längerem 
Verweilen im Keller mit Stillen ihres Hungers an einem Topf 
            Marme=
lade, gelangten ſie in das Erdgeſchoß und überraſchten deſſen einzigen 
Inſaſſen, den 74jährigen Kaufmann Zacharias Roſenthal, 
            Schwieger=
vater des im Obergeſchoß wohnhaften Geſchäftsinhabers Ludwig Löb, 
im Schlafe. Er wurde beim Schein einer aus dem Keller mitgebrachten 
Laterne überwältigt, an Händen und Füßen gefeſſelt und durch 
            auf=
gedrücktes Bettwerk, ſowie einen Mundtnebel an Hilferufen gehindert. 
Niemand ſonſt im Gebäude, das auch einen franzöſiſchen Offizier neb= 
Familie beherbergt, merkte etwas von dieſem Auftritt, und die Räub 
konnten völlig ungeſtört eine größere Menge neuer Schuhe, 
            Kleidungs=
ſtücke, Wäſche uſw. aus den Ladenvorräten in einen gleichfalls 
            geſtohle=
nen Koffer verpacken. Dem in höchſte Furcht verſetzten, und bei der 
Feſſelung, ſowie durch Schlag mit einer Flaſche am Kopf verletzten R., 
der um ſein Leben flehte, nahm man ein Schweigeverſprechen ab; er 
wurde zuletzt noch von den Feſſeln befreit und verhielt ſich ſtille, bis 
er nach geraumer Zeit das Verſchwinden der Räuber feſtſtellte und die 
übrigen Mitbewohner alarmierte. Von den Eindringlingen war gleich 
die Telephonleitung durchſchnitten worden, und es fehlte einſtweilen 
jeder Anhalt bezüglich der Täterſchaft. Die Drei waren bis zum 
            hieſi=
gen Hauptbahnhof gegangen, mit dem Frühzug nach Frankfurt a. M. 
gefahren, dort durch den ſchon erwähnten Verkauf in Beſitz weiteren 
Reiſegeldes gekommen, und auf der Fahrt nach Duisburg, wo ſie die 
Verhaftung ereilte. Natürlich war der nächtliche Raubanfall für den 
davon betroffenen Greis von ſtarkem körperlichem und ſeeliſchem 
            Nach=
teil, wenn auch der materielle Schaden faſt wieder ausgeglichen iſt. 
Die Verteidigung plädierte für mildernde Umſtände, ohne welche die 
geſetzliche Mindeſtſtrafe 5 Jahre Zuchthaus beträgt. Dieſe wurden den 
Angeklagten zugebilligt und die Geſchworenen nahmen nur einfachen 
Raub ohne das Qualifikationsmoment des Eindringens in diebiſcher 
Abſicht an. Das Urteil lautet gegen jeden Angeklagten auf 3 Jahre 
Monate Gefängnis. — Damit hatte dieſe Schwurgerichtstagung ihr 
Ende erreicht. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu 
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
Wartburg=Pofaunenchor. Kommenden Montag fällt die 
Probe im Schloß aus, dafür finden ſich die Bläſer, gleich dem Wartburg= 
Orcheſter, mit Inſtrumenten im Heim (Gemeindehaus der 
            Martins=
gemreinde, Liebfrauenſtr. 6) ein. Daſelbſt hält an dieſem Abend Her= 
Pfarrer D. Waitz einen Vortrag über: „Worte Jefu, die nicht in der 
Bibel ſtehen”, für die Gemeindevereine in Verbindung mit dem 
            Wart=
burgverein. Streich=Orcheſter und Bläſerchor des letzteren umrahmen 
den Vortrag, desgleichen Sologeſänge von Frl. Sturmfels.
 — Paker Bernhard, V. D. H., ſpricht Freitag, abends 8 Uhr 
in der Loge, Sandſtr. 10, über die evangeliſche Kloſtergründung 
            Bernge=
rod bei Schlitz. Der „Orden vom Deutſchen Hauſe” ſtellt einen wichtigen 
Beitrag zur Frage der Jugendbewegung dar. 
Iſt der Bamte rechtlos? Auf den heute abend in der Aula 
des Realgymnaſiums ſtattfindenden Vortrag des Herrn Geh. Rats 
Dr. Piloty wird hiermit noch einmal aufmerkſam gemacht. Die 
            Ver=
anſtaltung geht aus von der Staatsbürgerlichen Abteilung der 
            Zentral=
ſtelle für Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen und geſchieht f 
Verbindung mit der Reichszentrale für Heimatdienſt, die keine Opff 
geſcheut hat, um den bekannten Völkerrechtslehrer und bedeutenden 
            Red=
ner nach Darmſtadt zu bringen. 
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Auf das am 
Sonntag, den 11. März, nachmittags 4 Uhr, in der Turnhalle am 
Woogsplatz ſtattfindende Konzert zugunſten der Ruhrkämpfer wird 
            noch=
mals aufmerkſam gemacht. 
Konkordiaſaal. Anläßlich des Stiftungsfeſtes des Beamten= 
Vereins ehemaliger Militärmuſiker heute abend 8 Uhr großes 
            Streich=
konzert. 
Kunſtnotizen. 
Ueber Berke, Künſtler und künſtleriſche Beranſtaltungen, deren im Nachſtehenden 
Erwähnung geſchteht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor 
— Johann Verſter (ſprich: verr=Sterr, mit dem Akzent auf 
der zweiten Silbe), der blinde Klavierſpieler aus Holland, der ſich eber 
in Darmſtadt aufhält, um als Künſtler an der Städtiſchen Akademie fü 
Tonkunſt bei Herrn Willy Hutter weitere Anzegung zum Studium deu 
ſcher Muſik zu finden, wird am 19. d. M. in dem 
            Wohltätigkeitskonze=
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt zum Beſten der Darmſtäd 
Nothilfe auftreten. Ueber ſeine Konzerte in Holland liegen aus d 
dortigen Hauptzeitungen begeiſterte Berichte vor. Die Abendpoſt 
(Haag) ſchreibt u. a.: „Ich kann dieſen ſympathiſchen, fein empfindenden 
Muſiker nicht beſſer vergleichen als mit Teireſias, dem blinden Lehrer 
der griechiſchen Mychologie. Er verſteht es, die Harmonien zu 
            ver=
hinden mit der muſikaliſchen Seele der Genien, die er vermittelt, und 
kommt der Wahrheit vielleicht näher als mancher ſehende Künſtler, 
Darum ſtrahlt auch aus ſeinem Spiel ein Glanz innerlicher Poeſie 
            um=
geben von einem Schleier myſtiſchen Elementes. Iſt das Unglück, das 
ihn betroffen, wie groß es auch ſei, nicht gerade die Urſache, daß er mehr 
ſieht als wir, und dadurch tiefer empfindet und mehr erfaßt vom Weſen 
der heiligen, unergrüindlichen Muſik? Ob es wohl vielen Künſtlern 
            ge=
geben iſt, das Geiſtige Debuſſys Senſualismus ſo intenſiv 
            nachzu=
empfinden wie Johann Verſter, wage ich zu bezweifeln. Und iſt de 
Naiv=Religiöſe von Cefar Frank ſo inſpiriert wiederzugeben? Und war 
mir Verſters Beethoven anfänglich etwas fremd, ſo wurde ich nachl 
durch ſeine Auffaſſung tief gerührt.‟ Ein anderer Kritiker ſchrer 
„Es iſt faſt unbegreiflich, daß jemand, der das Augenlicht entbehrt, 
nie fehlender Technik die ſchwerſten Konzertſtücke ſpielt.” Herr Verſt 
wird am 19. d. M. die B=Moll=Sonate von Chopin zu Gehör bringe 
Wer bereits Gelegenheit hatte, dieſen Künſtler zu hören, wird ſei 
öffentliches Auftreten und die Wahl dieſes Werkes gewiß mit Freuf 
und Teilnahme begrüßen. Kartenverkauf nur bei Konzert=Arnold 
Wilhelminenſtr. 9. 
Aus den Parteien. 
— 5. politiſcher Abend der Deutſchen Volkspar 
tei. Am 5. politiſchen Abend bei Sitte ſprach die Stadtverord 
Fränlein Kraſinski über „Wie erziehen wir unſere Jugend zu tüchti 
Menſchen‟. Die Wahl des Themas und die Perſönlichkeit der Redner 
hatten bewirkt, daß ſich eine zahlreiche Zuhörerſchaft, die ſich begrei 
licherweiſe größtenteils aus Frauen zuſammenſetzte, eingefunden hatt 
Fräulein Kraſinski behandelte in trefflicher Weiſe mit einfachen 
zu Herzen gehenden Worten die Erziehung der Jugend im Kindesalte 
während der Schulzeit und beim Eintritt in den Beruf. Einfac 
ng zur N 
Kleidung und in den Vergnügungen der Jugend, Erzie 
) zum 
ſten= und Vaterlandsliebe, zur Wahrheit, zur Arbei 
ges. Beſonde 
bewußtſein. Das waren die Hauptpunkte ihres Vortra 
eingehend ſprach Fräulein Kraſinski über die Berufswahl und auch 
Vorſi 
die Einrichrung für Berufsberatung hier in Darmſtadt. 
Beifall noch ei 
Herr Rechtsanwalt Dingeldey, kleidete den waumen 2 
ſiche bet 
mal in herzliche Worte. An der ſehr lebhaften Ausſ. 
ſich zahlreiche Anweſende. — Am nächſten politiſchen Abend ſprich 
land im Ru 
Rechtsanwalt Dr. Mattern über „England und Ru 
d iſt vorläufi 
krieg‟. Als Thema für den übernächſten politiſchen Abe 
in Ausſicht genommen: Herr Dr. Zſchwerer über „die oberſchleſiſch 
„N 
Lage‟. 
Parlamentariſches. 
KK 
Sitzung 
* Der Finanzausſchuß trat in ſeiner geftrigen 
die Beratung des Staatsvoranſchlags für 1923 ein 
9 
dabei zuu 
Katzitel des Finanzgeſetzes wurden genehmigt. Es kar 
Ausdruck, daß eine neue Vorlage zur Grund= und Gewerbeſteuer 
erwarten ſei. Der Ausſchuß erſucht um baldige Vorlage. Zu Ka 
über 
Förſt= und Kameralgüter, ergab ſich eine Reihe Fragen, 
iter. 
Holzverſteigerungen, Jagdpachten, Pachtpreiſe für S 
werde 
koſten der Forſtmeiſter uſw., die mit der Regierung be 
nie 
Das Kapitel findet in Einnahme und Ausgabe Genehn 
 
Kap. 2, Siedlungsweſen, wünſcht der Ausſchuß eine Au 
den Fortgang der Arbeiten im letzten Jahre. Das Kapitel wi 
*6 
ltung 
nommen, Gbenſo Kap. 3, Kameralgüter unter Forſtvern 
 
K 
Veingüter, und Kap. 5, Braunkohlenwerke Wöifersheim, 
Wölfersheim, und wünſcht der Ausſchuß die Vorlage einer kaufmän 
ſchen Bilanz. Zu Kap. 6. Bad=Nauheim, ſoll mit der Regierung 
ſprache genommen werden über Mittel und Wege, wie das Bal 
in 
kunft rentabel erhalten werden kann. Das Kapitel wird angen 
und damit auch Bad Salzhauſen, das, wie in früheren Jahren, ein 
Staatszuſchuß erforderlich macht. Fortſetzung Dienstag.
 Wertbeſtändige Urteile. 
 
8 Unter dem treffenden Titel „Die Forderungen wertbe 
ſtändiger Urteile” beſpricht in der „Dtſch. Jur.=Ztg.” der frühe 
Vizepräſident des Kammergerichts in Berlin Dr. Koffka, ein i. 
Schrifttum bekannter Juriſt die Frage der Geldentwertun 
„Anknüpfend an einen im „Berl. Tageblatt” erſchienenen Artikel d 
R.A. Dr. Linz=Mannheim verweiſt Koffka auf ein am 11. Jan. 19. 
ergangenes Urteil des Kammergerichts 17, Z.S. in einem Schaden 
erſatzprozeſſe, wonach der Beklagte den Schaden zu erſetzen habe, 
der Kläger am Tage des ergehenden Urteils erleide und den fernere 
der dem Kläger daraus erwachſe, daß er die betr. Summe nicht ſchr 
am Tag des Urteils erhalte. Das K.G. führt aus, es ſei der Tatſac 
Rechnung zu tragen, daß bei der fortgeſetzten Geldentwertung der de 
Kläger zuzuſprechende Betrag (60 000 Mk.) z. Zt. der Vcllſtreckung 
weitem nicht die Kaufkraft wie heute (11. Januar 1923) haben, alſo ih 
nicht den Schadenserſatz gewähren, den das Gericht für den erlitten 
Schaden als angemeſſen erkannt habe. Es müſſe dem Kläger Schadle 
haltung für den Verluſt gewährt werden, der aus der nicht rechtzeitig 
Zahlung folge. (Folgt Hinweis auf § 288, Abſ. 2 B.G.B.) Linz wi 
daß allgemein in Urteilen auf die Geldentwertung Rückſicht genomme 
werde, nicht alſo nur dann, wenn es ſich um Erſatz eines Schadens ha. 
delt. Und es iſt die Frage, ob dies ohne Aenderung der Geſetzgebut 
mögli hiſt. Reichsjuſtizminiſter Heinze hat im Neichstage ausg 
ſprochen, die Rechtſprechung müſſe ſich daran gewöhnen, das was in de 
Geſetzen als Möglichkeit liege, beſſer auszuwerten und nicht immer na 
neuen Geſetzen zu rufen, ſo bei Berückſichtigung der Geldentwertun 
K. ſtimmt dieſer Aeußerung zu. „Es wird deshalb ganz allgeme 
darauf Rückſicht genommen werden müſſen, daß Gold= und Papierma 
nicht dasſelbe iſt, und daß deshalb eine in Goldmark begründete Schu 
ſticht einfach in der gleichen Summe von Papiermark und ebenſo 
            ei=
im vorigen Jahre in Papiermark begründete Schuld in dieſem oder de 
folgenden Jahre in derſelben Summe von Papiermark zurückzugebe 
iſt. Denn die Kaufkraft der Goldmark iſt immer weſentlich eil 
andere als die der Papiermark und ebenſo die der Papiermark 
vorigen Jahre eine weſentlich andere als die der Papiermark in dieſe 
oder den folgenden Jahren und der Gläubiger würde ganz ungerecnſe 
tigt geſchädigt werden. Wie das Reichsgericht dazu geſchritten iſt, 
im B.G.B nicht erwähnte elaufula rebus ſie ſtantibns aus wirtſchä 
lichen Gründen in immer weiterem Umfange zur Anwendung zu bei 
gen, ſo wird die Rechtſprechung auch allgemein die Geldentwertung 
berückſichtigen haben. Iſt die Schuld erſt zur Zeit der Papierwa 
rung entſtanden, ſo kann die Zahlung nur verlangt werden in ein 
Höhe, die dem damaligen Wert der Papiermark entſprochen hat, ſode 
der Goldankaufspreis außer Betracht zu bleiben hat. Inſoweit ab 
muß dem Intereſſe des Gläubigers Rechnung getragen werden. 
Forderung nach wertbeſtändigen Urteilen iſt desha 
durchaus berechtigt.”
+ Arheilgen, 8.
 Preiſe auszuführen. Einzelne ſind ſogar bereit, die Fuhren ganz un 
onft zu leiſten. — Zurzeit findet hier eine Hausſammlung zum Beite 
eines Kriegergedenkſteins ſtatt. Wie man hört, ſind 1ihe 
recht namhafte Summen gezeichnet und kann damit ſicherlich ein !" 
unſere Gemeinde würdiges Denkmal zur Erinnerung und Ehrung."" 
ſerer gefallenen Brüder errichtet werden.
Rummer 68.
Spiel, Sport und Turnen.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1923.
Seite 5.
 — Turn= u. Sportgemeinde „Eintracht”=
            Frank=
furt a. M. gegen Sportverein 1898 Darmſtadt. Das 
große Ereignis rückt näher und wirft ſeine Schatten, wie alle großen 
Ereigniſſe, ſchon weit voraus. Es iſt direkt unmöglich, alle Anfragen 
nach Vorverkauf und Karten einzeln zu beantworten, nur das iſt ſicher, 
daß nur noch zirka 50 überdeckte Tribünenplätze vorhanden, und daß 
an der Kaſſe am Sonntag kaum Sitzplätze mehr zu erhalten ſind. 
            Tri=
hünenſitze ſind die nicht überdeckten Bänke und Terraſſe, die Stehplätze 
rechts und links der Tribüne. 
das Spiel beginnt um 3 Uhr und werden beide Mannſchaften in 
ſtärkſter Aufſtellung antreten. „Eintrachts” Aufſtellung wird morgen 
            be=
kannt gegeben, nur ſei jetzt ſchon verraten, daß außer dem 
            Internatio=
nalen und „Linksaußenſpezialiſten” Scabo die bekannten 
            Repräſentati=
en Schneider, Rockmann und Pfeifſer nebſt dem äußerſt talentierten 
Mittelläufer Egly mitwirken werden. Sportverein ſtellt: Ellenbeck 
umann, Stephan, Fiſcher 2., Hanſtein, Ohlſen, Jakoby, Müllmerſtadt, 
Takaks, Steckenreuter und Heeſe. 
Wenn Darmſtadts Mannen mit demſelben Eifer ins Zeug gehen 
wie am letzten Sonntag, dann ſollte „Eintracht” der Sieg nicht leicht 
werden. 
Ein weiteres Spiel findet auf dem „Eintrachtsplatz” am Finanzamt 
vormittags 10½ Uhr ſtatt, und zwar treffen ſich die 1. Mannſchaft des 
F. C. „Viktoria”=Griesheim und die Ligaerſatzmannſchaft des 
            Sportver=
eins 1898 Darmſtadt. 
Zwei alte Gegner aus den letzten Verbandsſpielen tragen hier in 
echt ſportlicher Kameradſchaftlichkeit ein „Wohltätigkeitsſpiel” für einen 
bei dem letzten Spiele verletzten Spieler aus, dadurch gleichzeitig 
            be=
weiſend, auf welch hoher Stufe das Zuſammengehörigkeitsſpiel unter 
deutſchen Sportsleuten ſteht, und wie getreu dem Grundſatz Alle für 
Einen handeln. In ebenſo echt ſportlicher Denkungsart hat die hieſige 
Turngemeinde 1846, und von dieſer wieder ihre Fußballabteilung, ihren 
Sportplatz am Finanzamt ohne jegliche Vergütung zur Verfügung 
            ge=
ſtellt. Für dieſes Entgegenkommen ſei der Turngemeinde 1846 und 
beſonders dem verdienſtvollen Leiter der Fußballabteilung herzlichſt 
gedankt. 
Die Gäſtemannſchaft iſt zu bekannt, als daß viele Worte darüber 
zu verlieren wären; der kräftige Sturm mit Feldmann ſorgt für Tempo, 
und Deuker im Tor macht den Gaſtgebern das Leben ſauer.
 Darmſtadt tritt an mit Dröll, Muchtar, Thum, Mahr, Bärenz, 
Fiſcher 1., Bonin, Heß, Treffert, Bugert und Frick. 
Hoffenltich iſt das Weter gut und der Beſuch zufriedenſtellend, 
            da=
mit der gute Zweck auch in Erfüllung geht. (S. heutige Anz.) 
— Spielabteilung Union T. G. B. 1865 hat am 
            Sonn=
tag, vormittags 10,30 Uhr, die F.=A. „Eintracht” der T. G. D. 1846 zu 
Gaſt, um dem guten Einvernehmen der beiden Vereine Ausdruck zu 
verleihen. Wer Wert auf ein wirklich vornehmes, von gegenſeitigem 
Verſtändnis getragenes Spiel legt, ſollte ſich das Treffen nicht entgehen 
laſſen. Nachmittags 1 Uhr 30 trifft ſich die Ligaerſatzmannſchaft der 
Beſſungen mit der 1.b Spielvereinigung Arheilgen. Auch dieſes Spiel 
dürfte von allgemeinem Intereſſe ſein.
 gegen Schwächezustände, Nervenstör= 
BäryrIn ungen, Neurasthente ein anregendes und 
kräftigendes Vohimbin-Hormon-Präparat der Akt.-Ges. Hormona 
Düsseldorf-Grafenberg. Zahlr. ärztl. Anerkennungen. 
            Pro-
spekte gratis. Erhältlich in allen Apotheken? 
(I,710
 Wettexbericht der Gießener Wetterwarte. 
Vorherſage für den 11. März: 
Wolkig, kühl, Oſtwind. Die Wetterlage hat ſich kaum verändert.
 Tageskalender. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr Ende nach 9½ Uhr 
(Sondermiete 42 und 112, Schülermiete rot 9): „Prezioſa” — Kleines 
Haus, 3½ und 5½ Uhr: Film, 8 Uhr: Konzert. — Orpheum, 
½ Uhr abends: „Der Klaperſtorch fliegt”. — Durngemeind 
Darmſtadt 1846: Abends 8 Uhr „Verliebte Leute. — Union= 
Reſidenz=, Central=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino=
            Vorſtel=
lungen. 
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und 
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land 
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Pau 
Lange — ſämtlich in Darmſtadt. 
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
 Abholeſtellen 
für das 
Darmſtädter Tagblatt 
haben wir eingerichtet bei: 
Gaſtwirt Eppler, Hammelstrift 
Darmſtädterſtraße 205 
Emrich Verkaufshäuschen 
Ecke Rheinallee 
Frau Clara Eckert, Landwehrſtr. 68pt. 
Müllmannshaus 
Heeger Verkaufshäuschen 
am Werkſtätteamt I, Frankfurterſtr.
 Wir bitten die Abholer, ſich täglich der 
gleichen Abholeſtelle zu bedienen. 
Af644
 Nachrichten des Standesamts Darmſtadt. 
Sterbefälle. Am 22. Februar: Walter Theodor, Dr. Geh. 
            Schul=
rat, 69 J., Martinſtr. 95; Sautier Johann, 2 Stunden, Rhönring 15: 
Steinmann Katharina, ohne Beruf, 58 J., Hochſtr. 41; Stein Heinrich 
Konrad, Schuhmachermeſter, 62 J., Sandbergſtr. 19; Ackermann Adam. 
10., Schreiner, 52 J., von Oberramſtadt, hier Aliceſtr. 8; Bär Ludwil 
4., Landwirt, 54 Z., von Pfungſtadt, hier Eſchollbrückerſtr. 4½ Am 
23.: W 
iſt Karl, Bankbeamter, 35 J., Heinrichſtr. 89; Ehrhardt Louiſe 
Erneſtine Charlotte, geb. Dietz, 54 J., Ehefrau des 
            Obertelegraphen=
ſekretärs, Dieburgerſtr. 76. Am 24.: Sinn Guſtav, Gaſtwirt, 69 J., 
Pallaswiefenſtr. 35. Am 25.: Maurer Heinrich, Faſelwärter i. R., 
69 J., von Arheilgen, Stadtkrankenhaus; Schmidt Irma Hildegard, 
Michaelisſtr. 18; Dörſam Walter, Bankbeamter, 19 J., Karlſtr. 
hüttler Adam, Eiſenbahnoberſekretär a. D., 53 J., Rhönring 19. 
Am 26.: Merck Emanuel Auguſt, Fabrikant, Dr., Geh. Medizinalrat, 
67 J., Dieburgerſtr. 49; Vogel Johann Gg., 66 J., Arbeiter, 
            Wilhelm=
ſtraße 28; Reinhart Katharina Eliſabeth, geb. Bode, 80 J., Witwe des 
Leutnants a. D., Karlsſtr. 117; Geyer Valentin, Invalide, 41 J., 
            Bis=
marckſtr. 80. Am 27.: Geyer Alfred, 1 J., Mathildenplatz 17; Drexler 
ma Sonja, 6 Mon., Soderſtr. 64; Menzlaw Johann Heinrich Gg., 
Privatmann, 73 J., Hügelſtr. 3; Beringer Peter, Oberbahnaſſiſtent 
i. R., 80 J., Gervinusſtr. 28; Mattern Roſalie, geb. Erlewein, 72 J., 
itwe des Schreiners, Sandbergſtr. 46; Volk Friedrich Wilhelm, 
Küfer, 34 J., Beſſungerſtr. 88½. Am 28.: Poth Margarete, geb. 
Schork, Ehefrau des Hilfsarbeiters, Schloßgaſſe 26. — Am 1. März: 
Lange Guſtav, Silberſchmied, 61 J., Martinſtr. 27. Am 2.: Boenigk 
Joſef, Müller, 56 J., im Stadtkrankenhaus; Hankewitz Julius 
Fabrikant, 69 J., Kranichſteinerſtr. 37; Kramer Emilie, geb. Geppert, 
58 J., Ehefrau des Taglöhners, Ludwigshöhſtr. 80; Feick Anna, geb. 
Seibert, 71 J., Ehefrau des Metzgers, Parcusſtr. 4. Am 1.: Weigold 
Juſtine, ohne Beruf, 30. J., Beſſungerſtraße 44; Hennemann Phil., 
Schuhmachermeiſter, 68 J., Heinheimerſtr. 8. Am 2. März: Frickel, Gg. 
Lokomotivführer i. R., 67 J., verh., Kahlertſtr. 36. Simon Heinrich, 
Kaufmann, 34 J., verh., Frankfurter Str. 45. Fritz, Valentin, 
            Hand=
arbeiter 66 J., Beſſunger Str. 75. Am 28. Febr.: Schwinn, 
            Philip=
pine Katharine, geb. Jockel, 75 J., Witwe des Schreinermeiſters, 
            Morne=
wegplatz 3. Am 4. März: Nau, Wilhelm, Techniker, 35 J., ledig, 
Sandbergſtr. 47. Am 5.: Treuſch, Eliſe Margarete, geb. Stein, 40 J., 
Ehefrau des Glaſers, Feldbergſtr. 71. Am 3.: Bröckel, Friedrich, 
            Zim=
mermann, 82 J., verh., Lauteſchlägerſtr. 9. Am 4.: Gunder, Marie 
geb. Rieſinger, 66 J., Witwe des Lackierers, Alexanderſtr. 22. 
            Witters=
heim, Phil., Kaufmann, verh., 70 J., Arheilger Str. 78. Eberhard, 
Anna, geb. Vogt, 44 J., Ehefrau des Hilfsweichenſtellers in Höchſt i. O. 
hier Alicehoſpital. Am 5.: Ackermann, Auguſte Marie, geb. Flander, 
79 J., Witwe des Schreiners Aliceſtr. 20½. Am 6.: Seeger, Alfred 
Adam Georg, 2 Mon., Martinſtr. 15. Am 5.: Zimmermann, 
            Eliſa=
beth, Privatin, 77 J., ledig, Kiesſtr. 67. Am 24. März 1914: Müller, 
Andreas Max, Regierungsbauführer und Lehrer an der Techniſchen 
Hochſchule, Hauptmann der Reſ. 4. Komp. Brigade=Erſ.=Batl. 88, 
            Ried=
lingerſtr. 29. Am 6. März 1923: Heid, Margarete, 4 Tage, Weiterſtädter 
Weg 21. Am 19. Febr.: Dickeroth, Karl, Polizeiwachtmeiſter, 34 J., 
verh., Georgenſtr. 3. Am 6. März: Turner, Ellen geb. Niemann, 
54 J., Witwe des Arztes Dr. Hilmar Turner in Wiſſigſtadt in 
            Schwe=
den, hier Eliſabethenſtift. Homann, Suſanne, Photographin, 56 J., 
ledig, Rheinſtr. 15. Am 7.: Falkenhagen, Ludwig, Studienrat i. R. 
Profeſſor, verh., 66 J., Mathildenſtr. 46. Am 8.: Kadel, Katharine, geb. 
Reinmuth, 73 J., Witwe des Kaufmanns Adam K., Sandbergſtr. 67. 
Ries Barbara Katharina, 7 Mon., Tannenſtr. 27. Lupus, Marie, geb. 
Reinike, 77 J., Witwe des Bureaubeamten Georg Ludwig L., 
            Inſel=
ſtraße 41. Am 24. Febr.: Beck, Albert Karl, 6 J., Mühlſtr. 68. Am 
8. März: Stimpfle, Kaſpar Leonhard, Schüler 13 J., Karlſtr. 30 
Am 9.: Michel, Karl Friedrich, Schriftſetzer, 24 J., ledig, 
            Herrngarten=
ſtraße 9.
 Gottesdienſtliche Anzeigen. 
Evangeliſche Gemeinden. 
Sonntag, den 11. März 1923. 
Stadtkirche: Samstag, den 10. März, abends 6 Uhr: 
            Vorberei=
jungsgottesdienſt für die Reformationsgemeinde. Pfr. Lauten 
ſchläger. — Sonntag, den 11. März, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottes=
 dienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Konfirmation für die Refor 
mationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. Kollekte für die 
            Ge=
meindenothilfe. — Um 12 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. — 
Nachm. 2 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der 
Markusgemeinde (Knaben). Pfarrer Vogel. — Um 3½ Uhr: 
            Des=
gleichen für die Mädchen. Pfarrer Vogel. — Montag, den 12. März, 
abends 8 Uhr: Aufführung des Kirchengeſangvereins der Stadtkirche: 
„Die Exequien” von Heinrich Schütz, mit Vortrag über den 
            Ton=
dichter von Pfarrer Vogel. 
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr 
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre. 
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Jugendgottesdienſt: Dr. Avemarie. 
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfr. Vogel. — Nachm. 3 Uhr: 
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der Kaplaneigemeinde, 
Pfarrer Heß. — Mittwoch, den 14. März, abends 6 Uhr: 5. 
            Paſſions=
andacht. (Jeſus vor Pontius Pilatus.) Pfarrer Lautenſchläger. 
Schlofkirche: Samstag, den 10. März, abends ᛋ Uhr: 
            Vorberei=
tungsgottesdienſt für die Schloßgemeinde. Pfarrer Zimmermann. 
— Sonntag, den 11. März, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier 
des heil. Abendmals. Konfirmation der Knaben. Pfarrer Zimmer 
mann. Kollekte für die Schloßgemeinde. — Nachm. 4 Uhr: Vorſtel 
lung und Prüfung der Konfirmanden (Mädchen). Pfarrer 
            Zimmer=
mann. 
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wagner, 
Alexanderſtraße 1. 
Martinskirche: Sanstag, den 10. März, abends 6 Uhr: Beichte 
und Vorbereitung zum heil. Abendmahl. Pfarrer Beringer. — 
            Sonn=
tag, den 11. März, vorm. 9 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des 
Oſtbezirks und Feier des heil. Abendmahls. Pfr. Beringer. Kollekte.— 
Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D. 
Waitz. — Nachm. 3½ Uhr: Vorſtellung und Prüfung der 
            Konfirman=
den des Nordweſtbezirks. Pfarraſſiſtent Müller. — Abends 6 Uhr: 
Kandidat Beringer. — Montag, den 12. März, abends 8 Uhr im Ge 
meindehaus: Vortrag von Pfarrer D. Waitz über: „Worte Jeſu, die 
nicht in der Bibel ſtehen” 
Martinsſtift: Mittwoch, den 14, März, abends 8 Uhr: 5. 
            Paſſions=
andacht. Pfarrer Beringer. 
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Kandidar Beringer. 
Johanneskirche: Samstag, den 10. März, nachm. 5 Uhr: 
            Vorbe=
reitung zum heil. Abendmahl. — Sonntag, den 11. März, vormittags 
10 Uhr: Konfirmationsfeier für den Nordbezirk. Feier des hl. 
            Abend=
mahls. Pfarrer Marg. — Nachm. 2½ Uhr: Vorſtellung und Prüfung 
der Konfirmanden des Südbezirks. Pfarrer Goethe. — Mittwoch 
den 14. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht im Gemeindehaus. 
Pfarrer Goethe. 
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: 
            Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr: 
            Kinder=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Nachm. 3 Uhr: Vor 
ſtellung der Konfirmanden (Knaben). Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. 
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Mittwoch, 
den 14. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer Wagner, 
Bauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent 
Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. 
Nachm. 3 Uhr: Konfirmandenprüfung. Pfarraſſiſtent Wolf. — Abends 
6 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer Rückert. 
Stiftskirche: Samstag, den 10. März, abends 8 Uhr: 
            Paſſions=
betſtunde. 
Sonntag, den 11. März, vorm. 10 Uhr: 
            Hauptgottes=
dienſt. Miſſionar Bellon. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — 
Nachm. 4 Uhr: Prüfung der Konfirmanden. 
— Donnerstag, den 
15. März, abends 8 Uhr: 5. Patſſionsandacht. 
Stadtmiſ ion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vortn. 9 Uhr: Gebetsſtunde. 
Abends 8 Uhr: Geſangsgottesdienſt. — Montags abends 8½ Uhr: 
Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr: 
            Blau=
kreuz=Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. (
            Römer=
brief.) — Jugendbund für E. C.: Sonntag, vorm. 10 Uhr: 
            Kirch=
gang (Stadtkapelle). — Nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für 
            Jüng=
linge. — Um4 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. — Abends 
8 Uhr: Teilnahme am Geſangsgottesdienſt. — Montag, abends 8", Uhr: 
Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: 
            Bibel=
ſtunde für Jünglinge. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für 
Jünglinge. — Freitag, abends 8½ Uhr: Jugendevangeliſation. 
            Sekre=
tär Fiſcher.
 Chriſtliche Eiſenbahner: Sonntag, nachm. 4½ Uhr: 
            Bibel=
betrachtung. 
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der 
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtr. 6. Sonntag, vormittags 
10 Uhr: Kirchgang. — Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelbeſprechſtunde. 
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, 1.) 
            Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. 
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 11. März, 
vorm. 11¾ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung 
des Wortes Gottes. — Mittvoch, den 14. März, abends 8½ Uhr: 
            Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 16. März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. 
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den 
11. März, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Predigt. 
Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). — Donnerstag, den 15. März, 
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Erhardt. 
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag, 
den 11. März, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr: 
            Sonn=
tagsſchule. — 
Nachm. 3 Uhr: Evangeliſation. — Abends ½8 Uhr: 
Jugendbundſtunde. — Dienstag, den 13. März, abends 8 Uhr: Bibel 
ſtunde, — Freitag, den 16. März, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde. 
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt, 
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 11. März, nachm. 2½ Uhr: 
Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 15. März, 
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen. 
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (*aptiſten), Mauerſtr. 17. 
Sonntag, den 11. März, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um 
11Uhr: Sonntagsſchule.— Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 81 Uhr: 
Jugendſtunde. — Donnerstag, den 15. März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, 
Methodiſteugemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 11. März 
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr; Predigt. Prediger 
Ricker aus Frankfurt a. M. 
Katholiſche Gemeinden. 
Sonntag, den 11. März 1923. 
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr, und abends 8 Uhr: 
Gelegenheit zur heil. Beichte. 
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.— 
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. 
— Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt und Kommunion der Jungfrauen= 
Kongregation. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: 
Letzte heil. Meſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr: Faſtenandacht. — 
Um 5 Uhr: Mütterverein. — Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt. — 
            Frei=
tag, abends ½7 Uhr: Kreuzwegandacht. 
Kavelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½, Uhr: 
Heil. Meſſe. — Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht. 
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe, 
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt. 
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr, und abends 
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. 
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an; Gelegenheit zur heil. Beichte. — 
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — 
Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Faſtenandacht. 
— Um 5 Uhr: Predigt. — Freitag, abends 6 Uhr: Faſtenandacht. 
Kapelle zu urheilgen: Sonntag, vorm. ½10 Uhr: Amt u. Predigt. 
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 4 Uhr, und 
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. 
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe 
mit Generalkommunion der Frauen. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit 
Predigt. — Um 9½ Uhr: Amt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: 
            Chriſten=
lehre. — Um ½3 Uhr: Faſtenandacht. 
St. Fidelis: An allen Sonn= und Feiertagen morgens 8 Uhr heil. 
Meſſe mit Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der 
Waldſtraße, 
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr: 
Beichtgelegenheit. 
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr: 
            Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt. 
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht. 
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. 7 Uhr: 
Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte. 
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: 
            Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And. 
D
 Statt Karten. 
Ihre Verlobung beehren 
sich anzuzeigen 
Hedwig Buttron 
Studienassessor Otto Hess 
Giessen 
Darmstadt 
Ludwigstr. 60 Rogeetteweg 6 
10. März 1923.
Tiſch, gr. Badetvanne
Kredenz, Handatlas
11 blaue Bücher ( Bil=
derband) zu verkauf
Heidelbergerſtr. 103,
(26612
1. Stock. AVerkänfe Schtafzanter
modern, faſt neu, bill.
zu verkanfen (*6625 Karlſtraße 44, part. Neues, kirſchbaum=
fourniertes Schlaf=
zimmer, beſtehenſ
aus 2 Betten, Spira.
rahmen, 2 Nachttiſche
mit Marmor, 1 Waſch=
tiſch mit Marmor u. Zu verkaufen:
kl. Küchentiſch
1 Gartenbank
gr. Käfig.
Mülter, Stiftſtr. 46
Seitenb., 1. St. (*6623 Neue noch gut erhalt.
Räh=
Singer=maſchine,
wenig gebraucht, zu
verk. Arheilgerſtr. 18
Parterre, (*6592 Spiegel, 1 Handtuch=
halter, alles Hand=
arbeit, umſtändehalb.
Kranichſteinerſtr. 44,
parterre, (e6507sg
 Chaiſelongue 
m. Decke zu vk. (*6742 
Gutenbergſtr. 45, pr. 
Moderne Küchen, 
Schlafzimm., Diwan, 
Chaiſelongue, Kleid.= 
Schränke. Nähtiſch, 
Blumentiſche 
            Herren=
zimmer=Tiſche uſw. 
Barkhausſtraße 16, 
*6688) Wertſtätte. 
Gartenmöbel! 
Tiſch, Eeſſel und 
Stühke, ſowie rvter 
Plüſchſeſſel mit 
Nachtſtuhl zu verkſ 
Näh. Geſchſt. (*6594 
Einige gute Anzüge 
Cutaway mit geſtr. 
Hoſe billig, zu verk. 
Barkhausſtr. 8 
4. St., links. (*6557ks 
Faſt neuer In 
grauer Anzug 
mit kurzer Hoſe, für 
ſchmale Fig., preisw 
zu verkaufen (*6678 
Schuchardſtr. 11, II 
Verkaufe Hüllg: 
ſchw. Ueberg.=Paletot 
ſchw. Jakett, Cuthvſe, 
ſchw. Sweater und 
Stutzen 
            Gervinus=
ſtraße 55, III. (*6643 
2 Paar f. neue 
preisw. zu vk. Näh. Schaften=Siefel zu 
verk. Rheinſt. 47, Bi 
garrengeſchäft, (*6629
 * 
 
*
 Mit dem Schirm 
Mésgibt ja moderne 
Tund preilsuerfe— 
Gammmimäntel 
füp Daren u, Heppen., 
LDarmstädten Sporthaus 
Aadimapna 
8 Telefon /k29 
27 
Deeeeest errTectrrtrc ßeeeer 
 
Wee e en e eoWeh!
 Ke 
W
(1996)
Faſt neuer Gehrock=Anzug für ſtarke Fig
zu vk. Zu erfr. Mühl=
ſtr. 20, Hth. p. I. (*6642 Brantkleid. w. echt.
Spitz. preisw. zu vk
Anzuſ. v. 2 Uhr ab
Näh. Geſchſt. (*656 Un=
Üo
Antzug u. deberz.
preiswert zu derkfn
Bleichſtr. 30, 1I. (*6641 Kum
Gehal. zuaper
(neu) zu verk. (*6606
Näh. Geſchäftsſtelle. Zu verkaufen:
1 Gehrockanzug, nochk
faſt neu, 1 Klapp=
(*6696
Bylinder.
Wenckſtr. 1, II. Zu verk ufen
1 Kinderklappſport=
wagen. 1 Kinder=
mäntelchen. Woll=
mütze, Shals, 2 P.
Halbſchuhe, Gr. 39 u.
38, 1 Fußball, 1 Sa=
fian=Zigarrenetui m.
Silberbeſchlag f. Lieb=
haber zu verk. (6693 /GMAling los El. Fig
Schuſterg. 13, 1. St. Kaum c
getr. Anzug
(mittl. Fig.),IaFried.=
Stoff, billig zu ver!
Georgenſtr. 9, 1. (26663 Zu verk.: Fenſter=
vorhänge (Leinen
garnitur, 3teilig, neu
für 3 Fenſter);
ferner 1 Spiegel ohne
Rahmen, 75 X 50 cm
1cm dick, 15 kg Meſ
ſingſpäne, 1 Herren=
rad zu vertauſchen
gegen 1. Damenrad.
Näh: Geſchſt. (*659
Gut erh. Mädchen=
ſtiefel. mit h. Schäf
ten (38), ſtarker Korb=
Kinderw., 1 maſſives
Faß, diverſe Räder
Obergaſſe 5, Hinterh.,
(26664
1. Stock. Eleg. Ainderw
lwie neu, 1 Babykorb
aus f. Hauſe bill. z. vk
Näh. Geſchſt. (26634 2 Korbſeſſel
billig zu verkaufen.
6719) Wenckſtr. 4, II Baßlaute (9 Saiten
Gelegenheitskauf, ab
zugeben Soderſtr. 95
part., Sonntag von
11—2 Uhr. (*6601 Ca. 200 0ach
gute Dulhziegel
zu verk. Näh. Ge
ſchäftsſtelle. (*6558 M Geige
verſch. Bücher (kunſt= hiſtor. u. belletr.) Kla=
vierausz., Beethob.
Maske (Gips), 8 Mor
kataſſ. (bl.=weiß), ver=
ſch. Bilder u. 1 Oelbilt
(Odenv. Schnellerts).
Sauzug tadel Gehrocktnant. u. Ulſter
mttl. Fig., 1 P. ſchw
Halbſch. (41)z. v. Näh.
Geſchäftsſt.
26651
Piano
guterhalten, zu verk
Näh. Gſchſt. (*659‟
Schfelkadſer
(Mahagoni) zu verk.
Angebote u. U 111
Geſchäftsſt. (*6672 Streichbaß ſzu verk.
Sandbergſtr. 25,
C6524
3. St., Ik3.
Schulbücher
f. Realgtmn. u. 1 Al
gebra, Henſing, z. vk.
Stam m
Neckarſtr. 18, p.r. (*6602 [ ← ][ ][ → ]
Darmſtädter Tagblatt
Handelsbia
 Wirtſchaftliche Rundſchau. 
* Das Goldzollaufgeld wurde auf 525 000 Prozent 
            feſt=
geſetzt, das bedeutet eine Ermäßigung von 68 000 Prozent gegen die 
Vorwoche (593 000 Prozent). 
* Dynamit A.=G. vorm. Alfred Nobel, Hamburg, 
Köln=Rottweil A.=G., Berlin. Beide Geſellſchaften ſchlagen 
Kapitalserhöhungen vor, und zwar ſollen die Stammaktienkapitalien, 
die zurzeit je 125 Mill. betragen, verdoppelt werden. Von den neuen 
Stammaktien ſollen je 50 Mill. den Aktionären 5 zu 2 zum Bezug 
            an=
geboten werden., zu einem Kurs, der erſt in den a. v. 
            Generalverſamm=
lungen feſtgeſetzt werden ſoll. Die a. o. Generalverſammlung der 
Dynamit=A.=G. findet am 9., die der Köln=Rottweil=A.=G. am 10. April 
ſtatt. Die reſtlichen neuen Stammaktien ſollen zur Verfügung der 
            be=
treffenden Geſellſchaften gehalten werden, und zwar zum beſtmöglichſten, 
freihändigen Verkauf, zu Angliederungszwecken, und als Schutzaktien. 
Die Vorzugsaktienkaditalien ſollen um 50 Mill, erhöht werden, die 
            Vor=
zugsakkien gehen wieder an die Spitzengeſellſchaft des Konzerns, die 
Ad Aſtra=Verwaltungsgeſellſchaft m. b. H. in Hamburg. 
Die zum Konzern gehörende Rheiniſch=Weſtfäliſche Sprengſtoff= 
A.=G. in Köln wird gleichfalls ihr Aktienkapital von 50 Mill. 
            verdop=
peln, von den neuen Aktien werden 20 Mill. den Aktionären gleichfalls 
5 zu 2 angeboten. Die weiteren neuen Aktien ſowie die 
            neuzuſchaffen=
den Vorzugsaktien werden ebenſo verwendet wie bei oben genannten 
Geſellſchaften. 
Ebenſo erhöht die Siegener Dynamitfabrik=A.=G. ihr Aktienkapital 
von 2 250 000 auf 3,15 Mill. mit Bezugsrecht 5 zu 2 für die Aktionäre. 
Die weiteren Begebungsmodalitäten ſind auch hier die gleichen, wie oben 
erwähnt. Die a. v. Generalverſammlungen der zuletzt genannten 
            Ge=
ſellſchaften finden am 10. April ſtatt. 
Warenmärkte. 
w. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt zeigte 
ſich nach den ſcharfen Preisrückgängen der letzten Zeit eine leichte 
            Er=
holung. Für Weizen, deſſen Preiſe ſtark unter der Weltmarktsparität 
ſtehen, ſind ſchon geſtern nachmittag Käufe erfolgt, denen ſich heute die 
Mühlen, wenn auch nur in geringem Umfange, anſchloſſen. Für 
            Rog=
gen ſtellten ſich die Notizen infolge der Käufe der Reichsgetreideſtelle 
wieder über die Umlagepreiſe. Auch Gerſte und Hafer waren bei 
            teil=
weiſe knappem Material bei anziehenden Preiſen ziemlich gefragt. Die 
Erholung teilte ſich auch den Mais= und Mehlpreiſen mit, wogegen 
            Hül=
ſenfrüchte und Futteraxtikel zunächſt nur in geringem Umfange von ihr 
Nutzen zogen. 
h. Mannheimer Produktenbörſe. Die Produktenbörſe 
am Donnerstag verkehrte wieder in recht ruhiger und faſt geſchäftsloſer 
Stimmung. Die Preiſe haben ſich bedeurend geſenkt, und man verlangte 
für deutſchen Weizen 80000 Mk., für Gerſte 80 000—88030 Mk., für 
inländiſchen Hafer 50 000—70 000 Mk., für ausländiſchen Hafer 85 000 
zI 
Mk., für Mais 95 000 Mk. pro 100 Kilo bahnfrei Mannheim. Mel 
war ebenfalls faſt ohne Verkehr und die Umſätze gering, da aus den im 
beſetzten Gebiet liegenden Mühlen kein Mehl ohne Abgaben an die 
Franzofen herauskommen kann. Der Mühlenrichtpreis ſtellt ſich auf 
165 000 Mk., die zweite Hand iſt mit Angeboten zu 130000 Mk. am 
Markt. Von Futterartikeln war hauptſächlich nur Weizenkleie zu 40 090 
bis 45 000 Mk. pro Doppelzentner angeboten. Offiziell notierten pro 
100 Kilo netto Kaſſe bahnfrei Mannheim: Weizen 80 030—85 000 Mk., 
Roggen, Gerſte 80000—88000 Mk., inländiſcher Hafer 50 000—75 000 
Mk., ausländiſcher Hafer 85 000 Mk., Mais 95 000 Mk., Wieſenheu 41000 
bis 43 000 Mk., Luzernekſeehen 46 000 Mk., Preßſtroh 38 000—40000 
Mk., Bundſtroß 38 000 Mk., Weizenmehl, Mühlenrichtpreis 165 000 Mk., 
die zweite Hand verkaufte zu 130 000—135 000 Mk., Weizenkleie 40000 
bis 45 000 Mk. Tendenz: weichend. 
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt 
am Donnerstag waren aufgetrieben: 60 Kälber, 35 Schafe, 94 Schweine, 
453 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro. 50 Kilo Lebendgewicht: 
für Kälber b) 262 000—270 000 Mk., c) 250 000—260 000 Mk., d) 240 000 
bis 250 000 Mk., e) 230 00—240 (0 Mk.; für Schafe a) 110000—120 000 
Mk., 0) 100 000—110000 Mk., c) 9 000—95 000 Mk., d) 85 000—30 000 
Mt., e) 80000—90 000 Mk.; für Schweine a) 230 04—300 000 Mk., 
) 230 000—300 000 Mk., c) 280 000—290 0 Mk., d) 270000—280000 
Mk., e) 260 60—280 000 Mk., Sauen 260 000—280 000 Mt., Ferkel und 
äufer 60 000—150 000 Mk. Tendenz: Mit Kälbern mittelmäßig, ge= 
.umt; mit Schafen mittelmäßig, ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern 
mittelmäßig. 
h. Hamburger Warenbörſe. Kaffee: Das Geſchäft am 
Platz und nach dem Inland in verzollter Ware war nur gering bei 
            an=
ziehenden Preiſen. Mit Braſilien fanden keine Abſchlüſſe ſtatt. Kakav: 
Der Verkehr beſchränkte ſich in der Hauptſache auf den Lokomarkt. 
            Ab=
ladungsware war ruhig, Offerten von draußen fehlten. Reis: Das 
Inlandsgeſchäft verhielt ſich ruhig, nur vom Auslande lagen einige 
            Auf=
träge vor. Die Preiſe waren unverändert. Burma II loko 13 ch 6d, 
Burma Bruch A I loko 12sh. Auslandszucker: Der Markt war
 ſtetig bei ruhigem Geſchäft. Danziger bezw. polniſche Kriſtalle März= 
Abladung 28sh 6d bis 28sh 9d, tſchechiſche Kriſtalle Feinkorn März= 
April 29sh 6d, Mittelkorn loko B8ch 90, tſchechiſche Würfel März 
31 sh 3d, tſchechiſche Cubes loko 32sh 1½d per 50 Kilo. Getreide: 
Der Markt machte einen ſchwächeren Eindruck bei ruhigerer 
            Geſchäfts=
tätigkeit. Weizen 35 000—37 000 Mk., Roggen 33 00—34000 Mk., 
Hafer 28000—30000 Mk., Gerſte 28000—30 000 Mk., Mais 30000 bis 
32 000 Mk., Futtererbſen 35 000—37000 Mk. Kocherbſen 55 000 bis 
65 000 Mk., Viktorigerbſen 70 000—80 000 Mk., Naps 85 000—95 000 
Mk. Leinſaat 60 000—65000 Mk. Schmalz: Amerikaniſches Steam= 
31 Dollar, raffiniertes in Tierces 32½—32½ Dollar, Hamburger 33½4 
Dollar. 
Börſen, 
* Frankfurter Börſe vom 9. März. Nach den ſtarken 
            Kurs=
rückgängen der letzten Tage war das Geſchäft an der heutigen Börſe 
weſentlich beruhigter, „wenn auch noch ziemlich beträchtliches Material 
herauskam. Der Kursdruck war nicht mehr ſo bedeutend, da die 
            Speku=
lation eher geneigt war, die Ware aufzunehmen. Im Verlauf der Börſe 
zeigte ſich zwar erneut ziemliches Angebot, ſodaß ein Teil der anfangs 
erzielten Beſſerungen wieder verloren ging, jedoch blieb der Grundton 
ziemlich behauvtet, und man ſchloß in feſterer Haltung. 
Der Maukt der ausländiſchen Renten lag auf die kleine Befeſtigung 
am Deviſenmarkt — Dollar 20800 — etwas feſter, von Türkenwerten 
Zolltürken zirka 24—25—25 500 Prozent, II Bagdad 23—24 000 Prozent, 
Ungarn Gold 65 000 Prozent, Ungarn Kronen bis 8500 Prozent. 
            Mexi=
kaner 5proz. Tehuantepec 200 000 Prozent pl. 20 000 Prozent. 
            Da=
gegen waren öſterreichiſche Bahnwerte überwiegend ſchwächer. 
Am Montanaktienmarkt waren die Veränderungen wenig bedeutend, 
ein Teil der anfangs erzielten Gewinne ging im Verlauf eher 
            ver=
loren. Schwächer lagen Harpener / 15 00 Prozent, Mannesmann 
4000 Prozent, feſter Caro pl. 4000 Prozent, Laurahütte pl. 1000 
            Pro=
zent und Tellus pl. 1500 Prozent. 
Am Chemiemarkt lagen die Werte des Anilinkonzerns um zirka 
900 Prozent ſchwächer, ebenſo waren Scheideanſtalt und Goldſchmidt 
abgeſchwächt, dagegen konnten Holzverkohlung um 2000 Prozent und 
Rütgers um 1800 Prozent anziehen. Ziemlich feſt waren Chem. Mainz, 
die 2500 Prozent gewinnen konnten. Guano büßten 9000 Prozent ein. 
Auch der Elektrzitätsaktienmarkt lag überwiegend, noch ſchwächer, 
jedoch waren die Rückgänge unbedeutend und gingen kaum über 2000 
Prozent hinaus. 
Von Maſchinen= und Metallwerten lagen heute ſehr feſt 
            Metall=
geſellſchaft, die nach den letzten ſtarken Rückgängen 9800 Prozent 
            gewin=
nen konnten. Die übrigen Werte lagen abgeſchwächt, Kleher / 1000 
Prozent, auffallend iſt die ſchwache Haltung der jungen und jüngſten 
Kleyer=Aktien. Jüngſte waren heute mit 4000 Prozent, alſo 2500 
            Pro=
zent unter dem Kurs der alten Aktien, erhältlich. Junghans / 1000 
Prozent, Karlsruher 2400 Prozent, Deutzer Gas / 6000 Prozent, uſw. 
Angeboten waren auch heute wieder die Aktien der 
            Baugeſellſchaf=
ten, ebenſo waren Zuckeraktien wieder nachgebend. Von Zellſtoffwerten 
Waldhof behauptet, die übrigen abgeſchwächt. 
Bankaktien waren nur unweſentlich verändert, ziemlich feſt 
            Dres=
dener auf den Verkaufsnutzen aus den Unionbank=Aktien, man ſchätzt den 
daraus anfallenden Nutzen auf mehrere 100 Millionen. 
Am Einheitsmarkt, wo von Publikumsſeite noch erhebliches 
            Mate=
rial heraus kam, war die Haltung noch ausgeſprochen ſchwach, und es 
gab nur wenig Kursbeſſerungen, u. a. Bronce Schlenk pl. 13 000. Proz., 
Ultramarin pl. 3500 Proz., Kaſſeler Faß pl. 4600 Proz., Hydrometer 
pl. 5200 Proz., Wegelin pl. 53000 Proz., Bad. Maſch. pl. 200 Proz. rat. 
mit zirka 35 Proz. Zuteilung. Dagegen gaben weſentlich nach: Jetter 
u. Scherer 20000 Proz., Furtwängler Uhren 7000 Proz. (von 10 200 
Proz. auf 3200 Proz.), Lüdenſcheider Metall 8800 Proz., Luther Maſch. 
5500 Proz., Frankfurter Gas 5000 Proz., Bremer Oel 8000 Proz., Adler 
u, Oppenheimer 6000 Proz., Allg. Lokalbahn 12000 Proz., Goldenberg 
12000 Proz., Lutz 7800 Proz., Volthom 5000 Proz., Südd. Eiſenbahn 
7500 Proz., uſw. 
Im Freiverkehr zogen die Kurſe im Verlauf etwas an, nachdem 
man bereits über den geſtern telephoniſch geſprochenen Kurſen eröffnet 
hatte. Man hörte u. a. Api 9—10 500 Proz., Becker=Stahl 105—11 500 
Proz., Becker=Kohle 10500 Proz., Benz 11—12000 Proz., Brownt 
            Bo=
ſeri 6000 Proz., Elberfelder Kupfer 8000 Proz., Growag 1125 Proz., 
Gummi Neckar 3000 Proz., Hanfa Llohd 6—6500 Proz., Hammerſtein 
u. Höfius 8000 Proz., Holſatia 3000 Proz.; Inag 10—10 500 Proz., 
Karſtadt 2600 Proz., Krügershall 12—14 000 Proz., Laſtauto 3500 Proß., 
Mez Söhne 6500 Proz., Mehzer Textik 2500 Proz., Raſtatter Waggon 
6000 Proz., Tiag 5500 Proz., Ufa 6—7000 Proz., Entrepriſes 70 000, 
Diamond Shares 125 060. 
w. Frankfurter Abend=Deviſen vom 9. März. Die 
Stimmung war im Abendverkehr ruhig, bei geringen Preisänderungen. 
Dollarnoten 20 800, Polennoten 48,—, London 96 500, Paris 1240, 
Holland 8100, Schweiz 3820, Italien 970, Neu=York 20700. 
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Nach den ſtarken 
Kursabſchlägen der letzten Tage machte ſich heute an der Börſe eine
10. März 1923 Nr. 68.
 ruhigere Stimmung geltend. Seitens des Publikums lagen noch 
            ziem=
lich große Verkaufsaufträge vor, die jedoch keinen neuen Kursdruck 
            be=
wirkten, da die Börſenſpekulation die Ware willig aufnahm. Die 
            Kurs=
bildung war unter dieſen Umſtänden noch ungleichmäßig, ein feſter 
Unterton der Stimmung war unverkennbar. Jedenfalls waren 
            Kurs=
beſſerungen von durchſchnittlich 2000 bis 3000 Prozent (Phönix und 
Rheiniſche Braunkohle bis 7000 Prozent und Scheidemantel ſogar 10000 
Prozent) in der Mehrzahl, wenn auch für eine ganze Anzahl 
            Induſtrie=
papiere erneut Kursrückgänge von 2000 bis 3000 Proz. feſtzuſtellen ſind. 
Valutapapiere ſtellten ſich wegen der am Deviſenmarkt wieder 
            ein=
getretenen mäßigen Befeſtigung durchweg höher. Ungariſche Goldrente 
ſtieg um 7000 Prozent, während Kanadas rund 30 000 Prozent 
            gewan=
nen. Für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere lagen 
noch ziemlich umfangreiche Verkaufsaufträge vor, deren weſentlicher Teic 
aber, ſoweit überſehbar, von der Börſenſpekulation aufgenommen 
            wer=
den dürfte. Im allgemeinen blieb die Zurückhaltung wegen der 
            un=
ſicherenr politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe beſtehen, ſodaß das 
Geſchäft einen größeren Umfang nicht annahm. Teilweiſe traten im 
Verlaufe Schwankungen ein, wobei leichte Kursrückgänge überwogen, 
w. Deviſenm irkt. Frankfurt a. M., 9. März.
Geld J. M
Geld (ärz
Brief Antwerpen=Brüffel.:.......=
Holland .. ... .... . . . . .. . . ...
Lyndon .. . .. ....... . .... . ..
Pariz... ..... . .. .... . . ....."
Schweiz .. . . . . . . . . . . . . .. . ..
Spanien ..................."
.....
Italien .. 1007.45
7680.75
91146.50
1172.05
3628 40
3004.95
925. *9
91603.
117.48
3646.60
3020 05
329.80 067.30
42.1
97655 2
Lec 8
8.
3.
187.4 Lifſabou=
rto. .. . . .. . ....
Dänemark ....... . . ........."
Norwegen .. . . . .. . . .. ... ....
Schweden ................."
Helſingfors .................
New=York .................."
Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . . .
Budapeſt... . . . . . . . . . .. ... ..
Prag ......... .. ..... ......"
Agram .......... .........."
w. Deviſenmarkt. Berl 3640,85
3491
5037.:
19325.:
26.6
598
574.—
in 9. Mär, 3559.15
3503.75
5062.65
16.8‟
6.01
576.—
—
3 Telegr. 2 3965.
3715.7
5516.15
—
.11
20748.—
755
6.451.
50
615
22050
Auszahlung —
3984.9
3734.:
5543.
—
20652.
2869 1
6.51½.
618.50
221.50
en für: R
Bete Brief D
Geid
— Amſterdam=Rotterdam ... ., 7530 8 7669.14 55.59 Brüiſſel=Antwerpen .......... 1032. 67.59 10673 10736 Chriſtiania. . .. . ........... . 3518 78 372 Kopenhagen ................" 3690 37( 930.1: Stockholn ....... . ....... ..." 5162 5486.= 19. Helſingfors ........ . .. ......" Italien. . . . . . .. .. . .. . .. ... .. undon .. . . . .. ........... 9127 9174 97256.: New=York .......... ........" 19351 123881 Jaris .. . .... .. .. ... ....... 182. 187.9 Schweiz.. . . . . . . . . . . . . ...... 64.31 ...
Spanien ........." R Z2i6. Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 27.03 28.42— z. Prag ....................."
Budapeſt. ......... . . .. .. ..." 58 6i5. 618. 3— zP= Buenos=Aires.. .. .. . . ... . ..
Bulgarien ... . . .. B.... . .. .." 71 7555.8 794 19 112.05 19.20 1198 Japan .. . . ..... ........... 9276 75 333.25 e lio de Janeiro ............."
Belgrad. . . .. . . . . . . . . ... .. .." 2244.37 2255.63 196 50 197.53 218.45 219.55
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
 Aktiengeſ. ſür Auilinfr. 
Aſchaffenburger Zellſtoff 
Ausgb.=Nürnb. Maſch.. 
Berl.=Anhalt=Maſchinen 
k. f. Elektr. W. vorzug. 
ismarckhütte 
. 
jraunkohlen=Bri 
ett.. 
Bremer Pulkan ......" 
Wolle..... ... .. 
Chem. Hehden ......... 
eiler ........." 
Deutſch=Atlant. Tel.. .. 
Deutſche Maſchinen .... 
Deutſch=Niedld. Tel. ... 
Deutſche Erböl ........ 
Deutſche 
Betroleum .. ." 
dt. Kaliwerke ......... 
Donnersmarckhütte . . . . . 
dynamit Nobel ....... 
Elberfelder Farben ..." 
Elektr. Lieferung ......" 
R. Friſter ...... ......." 
Gaggenau 
Vorz. ...... 
Geſſenk. Gußſtahl ..... 
Geſ. f. elektr. Untern. .. 
Halle Maſchinen ....... 
Han. Maſch.=Egeſt.. . . . . .
500.— 9.
17000.— Hanſa Dampfſch.. . . . . . 7. 3.
90.— 1900.— 34000.— Semoor Zement ...." 8090.— 1.— 22100.— Hirſch Kupfer..... . . . 38000.— 12000.— 21000.— Söſch Eiernz= .... . . . / 62200.— 21000.— 21500.— Hohenlohe 2
1e... 2.500.— Kahla Porzellan .. . .." 23000.— — 40000.— Lindes Eismaſch.. . . . . 6s000.— 61003.— Lingel Schuh ... . .. ." 6000.— Linke & Hofmann .... 5500.— 19000.— 16500.— 2. Loewe & Co. ......" 100.— 21030.— 0000.— Lorenz............" 2006.— 18250.— 50.— Megnin . . . . . . . . . . . ." 3500.— 15600.— 5000.— Nieberländi ſche Kohle". 50000.— 4300 4500.— 59000.— Nordd. Gummi ..... .. 300.— 26250.— Orenſteit
..... .. /24000.— .— 50000.— Rathgeber
von. .. 1500—— 5000
— Rombacher Hüttten.. 16000.— 65000.— 50000.— Roſitzer Zucker ....... 5000- 18009.- Rütgerswerke. ......." 2500. 20000.— 17600.— Sachſenwerk. . . . . . . . . 14000.— 609.— 8700.— Sächſiſche Gußſtahl .." 8900.— 8200.— Siemens Glas... .. . .. 40000.— 00.— 20000.— Chale Eiſenhütte".
.. 19000.— 260. Volkſtedter Porze 24000.— 11260.— 0010= dreer
Beſtf. Eiſen Lang 25000. — 30000.— 30000.— 2500 Wittener Gußſtahl ..." 185000.— 17090.— Wanderer=Werke . ... . .
 O. 
90
 600 
W e 
700 
z0 
1Mn 
* 
19000.—
40000.— 38000
 1Nr 
Zarmſtadter und nationatbank, Kommandit=Geſeuſchaft auf ugtien.
 Europäiſche Staatspapiere. 
Deutſche 
5% Reichsanleihe . . . . . . . . . . . 
49. 
. 
8½% 
„. 
30 
..... 
4½% IV. und V. Schatzanweif. 
4½= 
VI.—IK. 
Sparprämienanleihe .. . . . . . ." 
30 Preuß. Konſols ......... 
„ „. 
313% 
.... 
4% Bad. An., unk. 1935... . . . 
3½%0 
v. 1907..... . 
42 Bahern Anleihe ........." 
........" 
2 
% Heſſen unk. 1924 ........ 
3%0 „ .........." 
 
4½ Württemberger ......... 
b1 Ausländiſche 
5% Bo3nien L.=E.=B. v. 1914 
„ L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 
4½% „ v. 1902..........." 
.... 
.........." 
Bulgar. Tabak 1902..... ſ 
27 % Griech. Monopol ......" 
 
%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 ..............." 
41=%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
v. 1914 ................. 
4% Oeſt. Go 
ente ........." 
„ einheitl. Rente ..... 
5% Rum. am. Rente v. 03 ... 
4½% Goldrente v. 13 ..." 
am. „ konv. ...." 
4 „ „ „ v. 05 ...." 
420 Türk (Admin.) v. 1903 ... 
4% „ (Bagdab) Ser. I.. 
II.." 
4% „ v. 1911, Zollanl. .. 
41.%0 Ung. Staatsr. v. 14.... 
4‟ 
Goldrente ......." 
„ Staatsr. v. 10.... 
„ Kronenrente ..... 
428 
Außereuropäiſche. 
Mexik. amort. innere. .. .." 
konſ. äuß. v. 99 .. 
Gold v. 04. ſtfr. . . 
 
konſ. innere ...... 
s%0 „ Irrigationsar 
. 
52 Tamaulivas, Seriel .... 
Oblig. v. Transportanſt. 
4% Eliſabethbahn itfr. . . 
Gal. Car: Ludw.=Bahn. 
Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 
2,620 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.). 
2.6%Neue 
 
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 .. 
20 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em. 
9. Cm. ..." 
3%0 „
 7. 3 
89.50 
1100. 
650.— 
4350. 
f 
30. 
129- 
145.—
 5350.— 
37000.— 
8000.—
 7600. 
12500.— 
4000.— 
5000.— 3000.—
 9. 3. 
89.50 
10.— 
650.— 
4200.— 
.— 
1— 
 
9 
10.— 
 
120.— 
145.— 
11800.— 
3400.— 
4000.—
 7000.— 
60 000.—
 Aff 
000.— 
3000. 
36 600.—
32 000.
 69500— 
14 000.—
 3800.— 
2230.— 
31000.— 
41500.— 
35 000.— 
3500.— 
60 000.—
 23 750 — 
25 000.- 
— 
65 000.— 
8000.—
 179000 
182000.
 2300.— 
30 000.— 
600.— 
38 000.— 
2500.— 
1000.—
 Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 
3% Oeſt. Staatsb v. 1885 .. 
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. N 
v. 1895 ..." 
48 Rubolfb. (Salzkammerg.) 
2 Anatolier I......" 
 
Salon Conſt. Jonctio 
.. 
v Salonique Monaſtir ..... 
26 Tehuantepee . . . . . . . . . . .." 
4½% 
. . 
Pfandbriefe. 
40 Frankf. Hyzp.=Bank 1920.. 
... 
Frankf. H. Krd.=Ver. 1921 
Mein. Hyp.=Bank 1922... 
322 ... 
fälz. „ . 
2 Rheitt. „ „ 1923 ... 
3½6o 
verl. ... 
% Südd. Boden=Cred.=Bank 
München 1906 .... . . . . .. .." 
% Hefi. Ldhhb.=Bank Pfdb. 
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdl 
4% Heſſ. Ldhhzp. Kom. Obl.. . . 
Deutſche Städte. 
4½ Darmſt. v. 1919 bis 1925.. 
3½% Darmſt. v. 1905 ....... 
4% Frenkfurt v. 1913 ......." 
3½% 
v. 1903 ......" 
4%o Mainz. v. 1919 bis 1926.. 
Bank=Aktien. 
Bank für Brauinduſtrie ...... 
Barmer Banſverein ........." 
Berliner Handelsgeſellſchaft .. 
Commerz= und Privatbank ... 
Darmſtädter u. Nationalbank. 
eutſche Bank .............." 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 
eutſche Vereinsbank ........" 
Disconto=Geſellſchaft . . . . ... .. 
Dresdener Bank ............" 
Frankfurter Bank........ ..." 
Metallbank. ................ 
Mitteldeutſche Creditbank ....." 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 
Reichsbank=Ant. ... .. .. ....." 
Rhein. Creditbank ....... .. .." 
Süddeutſche Disconto=Geſ 
liſch. 
Wiener Bankerein ........." 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius .. . . . . . . . .... . ...." 
Bochumer Bergb. . ..... . . . . . 
Buderus. .................." 
Dt. Luxemburger. 
.. 
Eſchweiler, Bergwi 
Akt.. . . . 
Gelſenkirchen Bergw. ...... . 
Harpener Bergbau .......... 
Kaliwerke Aſchersleben ...... 
Weſteregeln ......." 
Lothringer Hütte .. . ... .. ... . 
Mannesmann Röhren. . . . . . . . 
Mansfelder ................. 
Oberbedarf ................. 
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ......" 
Phönix Bergbau ............"
116.— 115.— 80.— ei.—
— *
280.— 8. 100.— — 5500.— 3200.— 3600.— 3300.— 34 000.— 36 000.— 6000. 6100.— 6000.— 18 000.— 17500.— 4500.— 4000. —B. — B. S500. 8250.— 5500. 6600.— „N
5000. 31 000.— .—
23 —
4800. 4250— 8375 7900.— 7010.— 6200.— 4090.— 200.— 6400.— 5200.— 5900 — 5600.— 15 503.— 18000.— 22000.— 55 000.— 55 000.— 60 000. 2000.— 53000. 107 000. 100 000. 27000.— -85:0.— 1500.— 31000.— 49 600.— 46000.— 43000.— 39 000.— 29 000.— 29 000.— 21500.— 25 000.— 48 009.— 48 000.—
Frankfurter Kursbericht vom 9. März 1923
 Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 
Rhein Stahlwerke ... . .... .. 
Riebeck Montan. . . . . . . . . . . 
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. 
Ver. Laurahütte. . . . . . . ... . .. 
Aktien induſtr. Anternehmung. 
Brauereien 
Henninger Kempf=Stern . . . . . . 
Löwenbräu München . . . . . . . ." 
ſchöfferhof (Binding) ........ 
Verger .............."
 Akumulat. Berlin ........! 
Adler & Oppenheimer .. . . . . . 
Adlerwerke (v. Kleher)....... 
A. E. G Stamm. . 
 
Angld=Continental=G 
1...." 
Aſchaffenburger Zellſtoff ....." 
Badenia (Weinheimf. . . . . . . . 
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik 
Bad. Maſchf. Durlach ........ 
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen. 
Baſt Nürnberg .. . . . . ... ...." 
Bayriſch. Spiegel ..........." 
Beck & Henkel Caſſel) ......" 
Bergmann El. Werke ......." 
Bing. Metallwerke. ........" 
Blei= u. Silberh. Braubach ... 
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . . 
Tementwerk Heidelberg ......" 
Karlſtadt ......." 
Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert . ... ... .." 
Griesheim Elektron ..." 
 
Weiler=ter=mer ..... ... 
Daimler Motoren ........... 
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin .. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.. 
Dingler, Zweibrücken ... ...." 
Dresdener Schnellpreſſen ..... 
Dürkoppwerk (Stamm).... .. 
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) .... 
Dyckerhof & Widm. Stamm. 
Eiſenwerk Kaiſerslautern ..... 
Eiſenwerk L. Meher jr. ....." 
Elberfelder Farb. v. Bahcr ... 
Elektr. Lieferungs=Geſ. .. . . . .. 
Licht und Kraft ......" 
Elſäſſ Bad. Wolle. .......... 
Emag, Frankfurt a. M. ... . . . 
Emaill- & Stanzw. Ullrich .... 
Enzinger Werke ....... . . . . . . 
Eßlinger Maſchinen .... . .. . ? 
Ettlingen Spinnerei ........." 
Faber, Joh., Bleiſtift. . . . . . . . . 
Fber & Schleicher........." 
Fahr, Gebr., Pirmaſenz. . . . . 
Fe ten & Guilleaume, Carlsw. 
Fei mmechamik (Jetter) ....... 
Feit Seltlellerei Frankf. a. M. 
rankfurter Gas.. ........ .. 
Fran;furter Hof ....." 
. 
A 
Flf. Maſch. Pokorny E 
ittel. 
Fuchs Waggon Stamm.. . . . .
 Ganz, Ludwig, Mainz ......" 
Beiling E Cie. ............." 
Gelſenkirchen Gußſtahl ....... 
........" 
Oeldſchm iet l., inen Stamm 
Greffenius, Maſe 
Gritzner Maſchin. Durlach .... 
Gummiw. Peter ............ 
Hammerſen (Osnabrück)...... 
Hanfwerke Füſſen. 
....... 
Heddernheimer Kup 
rr......" 
Hehligenſtaedt, Gießen ......" 
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . . 
Hindrichs=Auffermann . . . . . . ." 
Hirſch Kupfer u. Meſſ... . . . 
Hoch= und Tiefbau .........." 
Höchſter Farben ............. 
Holzmann, Phil. ..... .. ...." 
Holzverk =Induſtr. . . ........" 
Hotel A.=G., München ....... 
Hydrometer Breslau...... . .. 
Junghans Stamm. . . . . . . . . . . 
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . . 
Klein, Schanzl. & Becker ....." 
Konſervenfabrik Braun ...... 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . 
Lahmeher & Co. ............" 
Lech Augsburg ............" 
Lederw. Rothe ............." 
Lederwerke Spicharz .. . . . . ." 
Löhnberger Mühle ........." 
Lüdenſcheid Metallw......." 
Lux’ſche Induſtrie ........... 
Mainkraftwerke Höchſt......." 
Meguin, Butzbach ..... ....." 
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. 
Meher, Dr. Paut. ..... .... 
Niag, Mühlenb., Frankf. a. M. 
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . 
Motorenfabr. Deutz..... . ..." 
Motorenfabrik Oberurſel ...." 
Reckarſulmer Fahrzengwerke .. 110000.— 
Neckarwerke Eßl. Stamm.. .. 
Niederrhein Lederfabr. (Spier) 
Oleawerke Fran furt a. M. ... 
Pfälz. Nähm., Kayſer ........ 
Philipps A.=G..... . . .. .. . .. . 
Porzellan Weſſel ............" 
Reiniger Gebbert & Schall .." 
Rhein. Elektr. Stamm. 
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 
Metall Vorzüge .. .. . .. 
Rhenania, Aachen .........." 
Riedinger Maſchinen ...... 
Rückforth, Stettin ........ .." 
Nütgerswerke ..............." 
Schleußner (Frankfurt a. M.).. 
Schneider & Hanau. 
. 
Schnellpreſſen Franke 
thal. . . 
Schramm Lackfabrik 
..... 
Schuckert Elektr. (Nür 
nberg)...
 7. 3. 
7300.— 
20).— 
5 000.— 
19800 
8000.— 
33 800.— 
8500.— 
28060.— 
19 000.— 
2500.— 
17090.— 
90.— 
31 000.— 
6 100.— 
8100.— 
8550.— 
15 900.— 
7060.— 
32 000.— 
12 100.— 
13 000.— 
9000.— 
5500.— 
19 000.— 
5025 
75 000.— 
14 000.— 
21 000.— 
14900.— 
5100.— 
17000.—
 6000.- 
18750.— 
9600.- 
9500.— 
20 000 — 
10000.— 
5 200.— 
13000. 
15 000.— 
13 000.— 
23 000.— 
2000— 
20 200.— 
5200.— 
1000. 
10600 — 
35 000.— 
11 106.—
 9. 3. 
6500.— 
6000.— 
14 000.— 
18500.— 
7000 — 
29 000.— 
8600.- 
23500.— 
17 000.— 
6600.— 
21009.— 
10 000.— 
10600.— 
32 000.— 
5800.— 
6 100.— 
7750.— 
16 500.- 
7000.— 
37000.— 
11000.— 
10000.— 
8100.- 
5100.— 
12500.— 
14 500.- 
K 
525 
70 000.— 
12 003.— 
30 000.— 
20 000.— 
10 100.— 
4300.— 
20 030.—
 7000.— 
7100.— 
24 000.— 
10 100.— 10 000.—
 5600.— 5600.— 
6500.— 
6500.—
 7000.— 
7000.— 
20 200.— 
6000.— 
9500.— 
20 200.— 
10090.— 
11900.B. 
12000.— 
15 100.— 
12000.— 
17500.— 
11750.— 
22 000.— 
5200.— 
9.— 
14009 
9100.— 
7500.— 
33 000.— 
8500.—
 7. 3. 
Schuhfabrik Herz ..... . . . . . . . / 5500.— 
Schuhf. Leander Offenbach ... 7000 
Seilinduſtrie Wolff .........." 
100.- 
Mainz ..... . . . . / 8300.— 
ſichel & Ge 
Siemens C 
r. Betriebe .... 3500.— 
Siemens Glasinduſtrie . . . . . . . 36 000.— 
Siemens & Halske ...... . ... /47000.— 
Süddeutſche Immobilien .. . . . 3500.— 
Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gotha 10000.— 
Uhrenfabri! Furtwängler ...... — 
Beithwerke in Sandbach 
26 000.— 
Verein f. Chem. Induſtr. 
0. 
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 20 000.— 
Gummifabr. Bln.=Frkf. 10 000.— 
„ Pinſelfabr. Nürnberg .. 120 000.— 
Ultramarin 
....... . . . 16500 — 
Zellſtoff, Berlin. . . . . . . 10500.- 
Vogtländ. Maſch. Borzüge. . . . / 1000.— 
Stämme. 
Voigt & Haeffner Vorzüge .... 7000.— 
Stämme. . . . 10 200.— 
Voltohm Seil ...... . . . . . . . . . 24000.— 
Wahß & Freytag .. . . . . . . . . . . 9700.— 
Wegelin Rußfabrik ... . . . . . . . 28000.— 
Zellſtoff Waldhof Stamm . . . . 17000.— 
Zuckerfabr. Waghäufel ..... . . 10000.— 
Frankenthal .. .. . . 10000.— 
Heilbronn .. . . . . . . 1000.— 
„ 
„ 
Offſtein .. . . . . . . . 11000.— 
900.— 
Rheingau ........ 
* 
Stuttgart .. . . . . . . 10009.— 
„
17 000.—
 Transport=Aktien. 
Schantung E. B. .... . . . . . . . / 5600.— 
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. 
Hapag (Paketfahrt) . ..... . . .. 32000.— 
Nordd. Lloyd ............." 
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn) — 
Unnotierte Aktien. 
Beckerkohle ................." 
10000 
Beckerſtahl ................." 
000.— 
Benz..... 
u00. 
„. 
Brown B 
ri ............" 
Cont. Handelsbank .........." 
A 
Hanſa Lloyd .. . . . . .... .... 
Inag. . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12/130 
Kabel R 
ehzdt .. . . .. . . .. ...." 
* 
Karſtadt R. ..... ........... 
PBetroleum, Dtſche. „aaaa.s ſa8000.— 
Raſtatter Waggon .........." 
6000 
Stöckicht=Gummi .. . . . . . . . . . . / 5000. 
50ß0. 
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) .. 
Ufa Film .. . . . . . . . . . . . . . . . . 7000
 Darmſtädter Werte. 
Bahnbedarf.............. 
Dampfkeſſel Roböerg......." 
Helvetia Konſervenfabrik... 
Gebr. Lutz..............." 
Motorenfabrik Darmſtadt . 
Gebr. Roeder ............" 
Veluneth & Ellenberger ....
 9. 3. 
z00ſ.- 
57000 
500- 
9000.— 
32 000.— 
„0 
. 
8000 
R6f 
21000. 
700 
6000.-— 
9000.— 
19000.— 
8700.- 
33000.— 
18 009.— 
9500. 
35 
400. 
10000.— 
11000.- 
9400.—
 6500.— 
000.— 
32 060.- 
18000.
 11000.— 
10 000.— 
100.— 
6500.- 
1700.— 
6000.— 
12000 
170 
300 
600- 
0.— 
100 
5 00.— 
6000.—
 Nachfr. Angeb. 
6005.-
 — 
5 
G. 
—810G.— 
8. 
7000.— 9000— 
30095.— 134 105.— 
8000.— 10 600.— 
10 000.— 12 000.— 
15 000.—
 Bankgeschaft 
Fernsprecher 1308, 1309 —
 1 1—er 2FUrV 
Aktien / Renten / Delisen / Sorten
 BarNIOtGU 
1 Luisenplatz 1
O
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1923
Seite 2.
 Das ewige Feuer. 
Roman von H. Richter. 
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin. 
181 
(Nachdruck verboten!. 
Sechſtes Kapitel. 
William C. Berner ſaß in ſeiner Office in Manhattan. Der 
Lärm der Rieſenſtadt drang nur gedämpft in ſein Zimmer, 
            dop=
velte Türen und hermetiſch verſchloſſene Fenſter ſchützen den 
Dollarfürſten. Neu=York ſeufzt unter einer Hitzewelle, die 
            bei=
nahe unerhört war. Man ſchlief nachts nicht in den dumpfen 
Räumen, in Maſſen lagerten die Menſchen auf den Raſenflächen 
des Central=Parks, um ſich von der Kuliarbeit in den rieſigen 
Steinhäuſern zu erholen. Man war ſchlaff und hatte kein 
            In=
tereſſe mehr. 
William Berner ſaß in Hemdsärmeln und telephonierte. 
Die Loge unten, in der das Fräulein für die Anmeldung vor 
Hißze zerfloß, meldete einen Beſuch. Eine Lampe glühte am 
Schaltbrett an der Wand auf. Er drückte auf einen Knopf. 
„Soll kommen,” erſchien unten das Signal. 
Der Mann kannte das Zeichen und eilte an der Loge vorbei 
in den Aufzug, der mit ihm nach oben raſte. 
Berner ſaß wieder über den Kurſen. 
„Erzählen Sie nicht, daß es heiß iſt, das iſt mir bekannt, 
ſprechen Sie vom Geſchäft.” 
Der Beſucher ließ ſich auf einen Stuhl fallen. 
„Böſe Nachrichten aus Japan, Mr. Berner, die 
            Perlen=
börſen ſind in tollſter Aufregung trotz der Hitze. Sie haben eine
 W 
„uchtung. 
S 
Zahle für 
(*6633 
Aten, Bücher, Zeitungen 
per Kilo 290 Mk. 
per 
fur Lumpen 300 Mk. Kilo 
Srau K 
Gr. Kaplaneigaſſe 53 
Mau Pfeffer Nähe Nundeturmſtr. 
Teleph. 2811. Beſtellungen werden abgeholt. 
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisants —— 
Darmſtadt und den Bekanntnachungen des 6 Unterricht 6 
Polizeiamts Darmſtadt. 
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in Mandolin=, 
            Zither=
den Apotheken Darmſtadts: Es 
            ver=
ſehen den onntagsdienſt und in der Woche 
vom 10. März bis einſchließlich den 17. März ſtr. 24. Stb., 1. Daſ. 
den Nachtdienſt die Apotheke am Iuſtiz= Inſtrumente u. Saiten 
palaſt, Bismarckſtr. 9, und die Einhorn= 
Apotheke, Kirchſtr. 10½.
 Fabrik echter Perlen eingerichtet, in aller Stille, kein Menſch hat 
etwas geahnt. Jetzt kommen die Berichte, künſtliche Perlenbänke 
in der Agubay, eine ausgedehnte Station auf Tetogu. In drei 
Jahren trägt jedes Tipgirl ihre echte Kette. Perlengeſchäft iſt 
ruiniert.” 
William C. Berner hatte nicht von den Kurſen aufgeſehen. 
„Auf die Stahlkurſe macht das nichts aus.” 
Der andere ſah ihn verblüfft an, aber Berner beachtete ihn 
nicht. 
„Handeln Sie nicht mehr mit Perlen, machen Sie Geſchäfte 
in Stahl oder Gummi oder was Sie ſonſt wollen, dann iſt es 
Ihnen gleich.” 
„Das ſagen Sie, der am Perlengeſchäft beteiligt iſt wie kein 
anderer? 
Zum erſten Male ſah Berner auf. 
„Ich bin kein Stümper wie andere Leute. Dieſer Mikimoto 
beſchäftigt tauſend Nixen, die ihm die Arbeit machen. Sie 
            tau=
chen und arbeiten auf dem Meeresgrund. Eine Nixe hätte 
            ge=
nügt, um Ihnen ſchon vor Jahren das Geheimnis zu enthüllen. 
Wenn man Gefahr ſieht, ſchwenkt man ab. Gehen Sie 
            früh=
ſtücken, es lohnt für Sie micht, Geſchäfte zu machen.” 
Er drückte auf die Schalttafel. 
„Die Sekretärin.” 
Der andere verſtand und ging. 
Ruhig gab William C. Berner ſeine Anordnungen. Wieder 
blitzte die Schalttafel auf. 
„Der Chefingenieur.” 
Ein großer Mann mit bartloſem Geſicht und energiſchen 
Zügen trat ein. 
„Sie haben den Vertrag mit dem Holländer unterzeichnet,
 Mr. Berner, wir müſſen zurücktreten, die Naphtagewinnung iſt 
in Frage geſtellt, Baku brennt.‟ Er legte ein Telegramm auf 
den Tiſch. 
„Man drahtet aus Moskau.” 
„Sie waren früher dort, was kann geſchehen ſein?” 
„Die Ruſſen haben das Gebiet vernachläſſigt, nur ein Teil 
der Quellen ſteigt noch, es fehlt an Maſchinen und Holz für die 
Bohrtürme. Die alten Holztürme ſind mit Naphta getränkt, ein 
Blitz genügt. Die Leute haben nichs, um zu löſchen und um neu 
zu bauen. Fängt das Oelfeld Feuer, dann iſt Gefahr im 
Verzuge. 
„Sie halten unſere Kredite für gefährdet?" 
„Ja, es gehören Millionen dazu und monatelange Arbeit, 
um die Felder wieder ertragfähig zu machen. Die politiſche 
Lage 
„Sprechen Sie über Technik, nicht über Politik. Jeder in 
ſeinem Fach, für Sie iſt die Technik ausſchlaggebend.” 
„Die Techwik braucht große Mittel und Zeit. Kapital muß 
inveſtiert werden. Es iſt nichts verloren, aber die nächſten 
Jahre werden keine Gewinne bringen.” 
Berner ſah vor ſich hin. 
„Bleiben Sie im Hauſe, wir werden heute noch weiter 
beraten.” 
Fortſetzung folgt.)
 Erhöhung des Verpflegungskoſten= unterricht 2 Angeb. 
tarifs in den hieſigen 
Krankenanſtalten. 
Auf Grund der von der Stadtver= ſow. deutſch. Unterr. 
prdneten=Verſammlung erteilten Ermäch= für Ausländer. Wo! 
tigung iſt der Verpflegungskoſtentarif ſagt die Geſchäftsſt. 
des Stadtkrankenhauſes vom 1. März 
ds. Js, ab, wie folgt, erhöht worden: 
in der I. Klaſſe: 
für Einheimiſche auf . . . . . Mk. 10000 
für Auswärtige auf . . . . . Mk. 12000 
in der II. Klaſſe auf Mk. 7000 
in der AII. Klaſſe auf Mk. 5000 
für den Tag. 
Auch die übrigen Sätze des Tarifs tags oder ſtundenw. 
haben dementſprechend eine Erhöhung 
erfahren. Eine Ausfertigung des neuen U 98 Geſchſt. (*6617 
Tarifs liegt im Stadtkrankenhaus zur Frau ſucht 2 Stund. 
Einſicht auf. 
Die gleichen erhöhten Verpflegungs= ſtr. 74, Htb. 1I. (*6580 
jätze werden vereinbarungsgemäß auch 
in den nachſtehend genannten hieſigen 
Privatkrankenanſtalten von den Selbſt= ABaon 38 Jahre alt, 
zahlern erhoben mit der Maßgabe, daß 
eine Unterſcheidung zwiſchen einheimiſchen trauensſtellg. als Kaſ= 
und auswärtigen Kranken nicht gemacht ſier, Portier od ähnl. 
wird und die angegebenen Beträge als 
Mindeſtſätze zu betrachten ſind. 
Eliſabethenſtift, „Alicehvſpital, Dr. 
Loſſen’ſche Klinik, Dr. Machenhauer’ſche 
Klinik, Dr. Roſenthalſche Klinik, Herz=/Rauſmann 
Jeſu=Hoſpital, Dr. Ollendorff’ſche Augen= mit Sprachkenntniſſ. 
Ulinik. 
Darmſtadt, den 9. März 1923. 
Der Oberbürgermeiſter. 
Fliegende Arbeitskolonne 
des ſtädt. Arbeitsamtes 
erledigt vorübergehende Arbeiten und 
Beſorgungen jeder Art durch zuverläſ= kann geſtellt werden 
ſige Kräfte gegen feſte Vergütung. (st, 1808 
Fernruf Nr. 2477.
 Montag, den 12. März 1323, vor= Ang. ui. U 121 a. d. 
mittags 10 Uhr, verſteigert der 
            Unter=
zeichnete wegen Geſchäftsaufgabe auf 
            frei=
willigen Antrag im Hauſe 
            Dieburger=
ſtraße Nr. 10 nachſtehende Gegenſtände: 
1 kompl. Schrotereieinrichtung beſteh 
aus: 1 Elektromotor (10 PS, Syſtem 
Langmeyer), 1 Schrotmühle mit drei 
Ringen und Einſatzblechen, 1 Hafer= 
Nuetſchmühle, 1 Transmiſſion=Vor=/Geſchäftsſt. (6701 
gelege, 1 Treibriemen (4,00 m lg., 
* cm breit und 4 mm dick), ferner 
1 Diplomatſchreibtiſch, 1 Stehpult, 18 Jahre alt, ſucht 
1 alter Schreibtiſch mit Aufſatz, eine Stellung auf dem 
Partie Säcke, eine Partie Düten mit Lande, um die Land= 
Firmadruck, 1 Partie Wagenketten, 
Unterkummete, Trenſen, Stallhalfter 
uſw., 2 Treppenpodeſte, 2 
            Kartoffel=
gabeln, 1 Sackrutſche und and. mehr. 
Beſichtigung 1 Stunde vorher. 
Darmſtadt, 9. März 1923. (1985 
Gunkel 
berichtsvollzieher, Georgenſtr. 1.
 Submiſſions= 
74 
Rutzholzverkauf. 
Die Gemeinde Meſſel hat zirka 75 fm 
Hefern=Grubenholz und zirka 140 bis 150 rm 
Hefern=Rutzſcheiter abzugeben. 
Bedingungen ſind auf der 
            Bürger=
meiſterei einzuſehen. 
Submiſſionseröffnung 21. März, 
            nach=
mittags 2 Uhr. 
Zuſchlagsfriſt 31. März 1923. 
1989) 
Heberer, Bürgermeiſter.
Neue Süßſtoff=Preiſe.
 m. Lad., neu ſch. Lage 
ſof. zu verk. (*6446dsg 
Alexander, Eberſtadt 
Wilhelmſtr. 21.
 1 A=Packung — Süßkraft von reichl. 1 Pfund Zucker 
M. 225,— 
Vorzüglich zum Kochen, Backen uſw. 
Kann mitgekocht werden.
 Tabletten haben die Süßkraft von je 1½/, Würfel Zucker 
Schachteln mit 100 200 500 Tableiten
 M. 320.— 640,— 1600,— 
zum Süßen von Kaffee, Tee uſw. 
Erhältlich in Kolonialwaren=, Drogenhandlungen und Apotheken.
lehrt Gerbig, Neckar=
billig (1771a Wer erteilt
Mann Schreibm. Preis u. U 17.5
Geſchäftsſt. (*6656 Studentin ert. Nachh
inengl. u. frz. Sprache,
ds: Blattes: (*6655 Stellengeſuche Weiblich Perf. Stenotypiſtin
m. mehri. Bürotätigk.,
vertraut mit ſämtl.
Büroatbeit., ſ. halb=
Beſchäft. Angeh. unt. (st2001 Laufſt. Beſſunger= Mrnc Munn ſucht Ver=
Poſten. Angebote u.
U 106 Gſchſt. (*6653 Junger, gebild.
ſucht Stellung als
Setretär, Reiſebe=
gleiter oder nach
Ueberſee. Angeb. u.
U 99 Geſchſt. (*6615 Tücht., fleiß,, zuverl.
Geſchäftsmann ſucht
Beſchäftigung, gleich
welcher Art. Kaution
Angebate unt. U 97
Geſchäftsſtelle. (*6618 Bautechniker
ſucht Stellung auf
Büro oder Bauplatz.
Geſchäftsſt. (*6694sg Junger, geb.
Mann
ſucht Vertrauensſtell.,
übern. evtl. Filiale od.
Vertretung. Kaut. k.
geſt. werd. Angebote
unter U 124 an die Jung. Mann,
wirtſchaft zu er=
lernen. Ang. u. U 84
a. d. Geſchſt. (*6577 117
Juager Mann
6 J., ſucht Stellung
in Lager od. auch gute
Ausbild in Lohnbüro.
Stenogr.zurz. 150 Sil=
ben. Angeb. u. U 134
an die Geſchſt. (26744 Fleißig, Kuchdrucker
ucht dauernde Be=
ſchäftigung gleich
welcher Art. Angeb.
unter U 122 an die
Geſchäftsſt. (*6697
 V 
perf. in Innen= und 
Außendienſt, Ein= u. 
Verk., ſich. i. Umgang 
m. d. Kundſch., m. gut. 
Ausbild. in dopp. am. 
Buchführg., Korreſp. 
ſich. Stenogr. u. 
            Ma=
ſchinenſchr., ſ. p. 1. vd. 
15.4. inHolzhdlg. u. 
            In=
duſtrie Stellg. Angeb. 
U126 Geſchſt. (*6708
 Jg. Mann, 19 Jahre, 
ſucht Stellg. in Lager 
od. Lohnbüro. Angeb. 
unter U 123 an die 
Geſchäftsſt. (*6705
ene Stellen
Weiblich
 Perf., zuverl., gedieg. 
Stütze 
oder Alleinmädchen 
m. gut. Zeugn. i. kl. 
Haush. (ält. Ehepaar) 
geſ. Lohn üb, Tarif, 
Porto= u. Reiſevergüt. 
Frau Auguſt Beck 
Offenbach a. M 
Frankfurterſt. 120. /½2fs
 zu 2 Per onen geſ. 
(auch Anfäng.), Koch 
nicht unbed. erford 
Vorſt an Sonntagen 
10-12 od. 3-5. (1726a 
Frau Profeſſor Hartmann 
Roquettewveg 4.
 Fleißig. uädchen, 
d. Küchen=u. Hausarb. 
übern., per ſof. oder 
15. 3. geſ. Alexandra= 
6517 
weg 6.
 Lauffrauod. Mädch. 
(*6591 
geſucht. 
Viktoriaſtr. 77, pt.
 Saubere 
1:0* 
Puyſtau 
für vormittags 2 Std. 
(19828g 
geſucht. 
Frau Direktor Rutzen 
Rheinſtraße 23.
 O7N 
ei 
Allreinſt. Hett 
ſucht ſaub. Fran zum 
Waſch. u. Flick. ſeiner 
Wäſche. Ang. u. U 92 
Beſchäftsſtelle, (26597
 Vee 
ſucht zuverl., älteres 
Mädchen 
für Küche und Haus. 
Angeb. u. U 103 an 
die Gſchſt. (*6626sm
 Tüchtiges, ehrliches 
Mädchen 
zum 1. April geſucht 
Alexandraweg 17. (*
 Alleinmädchen 
per 1. April oder 
früher bei guter 
            Be=
handlung u. 
            Bezah=
lung geſucht. 
            Vor=
zuſt. Kaſinoſtraße 14, 
*6468 
parkerre.
 f. kl. Haushalt, mögl. 
unabhängig. zu 
            allein=
ſtehendem Herrn geſ. 
Näh. Geſchſt. (*6717
 Zu ſofort od. 1./4. 
wird in 
            Herrſchafts=
haushalt (3 Perſonen) 
eine einfache Stütze 
od.älteres Mädchen 
die in allen Hausarb. 
durchaus perfekt iſt, 
geſucht. Kochen nicht 
erwünſcht. Hilfe vorh= 
Anfangslohn 8000 ℳ. 
Hauskleider werdeu 
geſtellt. Zu erfragen 
in der Geſchäftsſtelle 
(*6707 
ds. Bl.
 Kräftiges ſchulentl. 
Mädchen zur Hilfe im 
daushalt vorm. 
Steinackerſtr. 11 I./*.5
 Hilfe 
für Haushalt m. Kd., 
evt. auch Haustochter 
zu ſachgem. Ausbildg 
im Haushalt ſofort 
geſucht. Angemeſſ. 
Vergütung und gute 
Bildungsmöglichkeit 
beigemeinſam. Arbeit 
zugeſ. Frau Peſchko, 
Landskronſtr., 79 (1991
 Vee 
Mlfleir 
Aueinmädchen 
weg. Errankg. mein 
jetzigen Mädchens für 
1. April oder früher in 
kinderl. Haushalt geſ. 
He.nrichſtr. 51, part.
 Kofſor 
Henet. Mädchen 
oder Stütze, das perf. 
mKochen u. Einmach. 
ſt, bei höchſtem Lohn 
in Villenhaushalt 
            ge=
ſucht. Näher. 
            Martin=
ſtraße 29, I. (*6555so
 Einf. Hausmädch. 
*6588 
geſucht. 
Gräfin Hagenburg 
Hermannſtraße 39.
 Ordtl. Lauffrau 
für 3 X2 Std. wöchtl. 
(*6869 
geſucht. 
Mollerſtraße 21, I.
 Wern 
Hieſ. Maſchfbk. 
ſucht für die Buch 
haltung 
tücht. jung.
 z. ſofort. Eintritt. 
Bewerbungen erbet. 
uinſer U 39 an die 
Geſchäftsſt. (1921ds
 Wer ſein Geld liebt, 
der färbt Kleider, Bluſen, Strümpfe, Gardinen uſw. nur mit den 
weltberühmten „Heitmann’s Farben”, Marke „Fuchskopf im 
(L,1755 
Stern”, weil ſie die beſten ſind.
 Silberkaſten 
zu kaufen geſ. 
            An=
geb. unt. U 80 an d. 
Beſchäftsſt. (6554 
* 
Zahe 
für ¼ Liter 
            Weiß=
weinflaſchen 330 ,K; 
für Zeitungen, 
            Ak=
ten, Bücher 290 ℳ 
per kg, ſowie für 
Metalle u. Lumpen 
die höchſten Preiſe, 
Cr G WEin 
A. 
dr. 2. Mbtingek 
Arheilgerſtraße 5 
an der Hochſch. (*6745
(V,1981
 Lehrling 
mit höherer Schulbildung für 
            En=
gros=Geſchäft geſucht. Gefl. 
            Be=
werbungsſchreiben erbeten unter 
U 91 a. d. Geſchäftsſt. (*6613sg
 Willa 
oder Geſchäftshans 
zu kauf. geſ. Ang. u. 
U 88 Geſchſt. (6564
 Ru 
Lipl.=Ingetieur 
mit reichen 
            Erfah=
rungen für Hoch= u. 
Eiſenbetonbauten,zur 
Leitung umfangreich. 
Neubauten bei Mainz 
zum ſofort Antritt 
geſucht. Zuſchriften 
m. Zeugnisabſchr. an 
            Reichsvermögens=
amt Mainz=Land. 
Bewerber mit 
            Wohn=
itz in Mainz oder 
            be=
ſetztem Gebiet be= 
(J.1988 
vorzugt.
 Haushälterin 
unabhängig, f. klein. 
Haushalt v. alleinſteh. 
Herrn geſucht. Angeb. 
unt. U 87 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle. C6563
 für das 
Pkohrg 
Velnchlsbürd 
ſofort geſucht. 
Angebote (1993 
Eliſabethenſtr. 14. 
Verkehrs=Verein. 
Wir ſuchen 
            Zera=
miker u. 
            Porzellan=
maler. Angeb. unt. 
U90 Geſchſt. (*6559
 Zahntechnik! 
Lehrling od. Volontär 
geſucht. Angeb. unt. 
U 119 Gſchſt. C6683
 einen unbeſcholtenen, 
ſtellenlos ( 
gewordenen Mäll, 
38 J. alt, für leichte 
Beſchäftigung ein? 
Ang. u. U 120 a. 
d. Geſchäftsſt. (16687
 Dre Freude muh verstehf ef. 
Nur wegen der Mercedes.
Rn
 Peeziosa-Bütro-Einrichtungshaus 
E 
Frankfurt am Main 
4Kgiserstragse 14
 Wohnungs= 
Tauſch. 
Zu tauſchen geſucht 
eine ſchöne 5-6 
            Zim=
mer=Wohnung, 1. St., 
mit eleitr. Licht und 
ſonſtigem Zubehör in 
beſſ. Lage gegen 
eine ſchöne große 
4 Zimmer=Wohnung 
im 3. St. mit 
            reich=
lichem Zubehör und 
ſchöner freierAusſicht. 
Angeb. unt. T 125 
an die Geſchäftsſtelle 
ds. Blattes. (1855t
 Tausch! 
Schöne 4 J.=Wohn., 
Nähe Herdweg, geg. 
5—6Zimmer in 
gleicher Lage, b. 
            Um=
zuvsvergtg. zu tauſch. 
gefucht. Angeb. unt. 
U 9: Geſchſt. (6599
 Weinkeller 
ra 200 qm, zu 
            ver=
mieten. Angebote u. 
114 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle. (1989 
Hir. Bimmer
 Zu vermieten 
Zimmer mit voller 
Penſion, elektr. Licht 
in gut. Hauſe ab ſof. 
od. ſpäter 
            Landwehr=
ſtr. 18, II., Alſen. (*6712
 Zimmer an alleinſteh. 
Frau geg. Mithilfe i. 
Haushalt u. geringe 
Vergütung zu verm. 
Baier, Hügelſtr. 16, 
(*6692 
2. Stock.
 E 
In Billa 
in Seeheim a. d. B. 
mibliert. Wohnung 
(3 Zim., Kammer, 
Küchenbenutz.), 
            Obſt=
u. Gemüſegarten zu 
vermieten. Angeb. u. 
108 Geſchſt. (*6645
 zjähr. Hund 
zu verk. Schön, M 
thildenpl. 5, Hth. (*0-
 Schäferhündin od. 
Wolfshündin zu kf. 
geſucht. Angeb. mit 
Preis unt. U 96 
            Ge=
chäftsſtelle. (661”
 Wohnungstauſch! 
Eine 5 Zimmerwohnung in der hint. 
Kiesſtraße gegen eine 3—4 
            Zimmer=
wohnung in zentraler Lage ſofort zu 
tauſchen geſucht. Näheres bei Bauer, 
Darmſtädter Tagblatt. 
(2006
 1—2 (*6700 
leere Zimmer 
geſ. Ang. u. U 125 Gſchſt.
 1—2 leere 3. zum 
Unterſtellen beſter 
Möbel geſucht. Ang 
u. U 112 Gſchſt. (*6668
 mr 
W 
Unmöbl. Zihrwter 
mit Bedieng., mögl. 
Zentr. d. Stadt, ſof. od. 
zum 1. April geſ. 
            An=
geb. an Botter, 
            Land=
wahrſtr. 35, II. (*6676
 Zon vermitt= 
Der dermnittetk 
beſſerem kinderloſem 
jg. Ehepaar ſchöne 
4Zimmer= 
Wohnung 
mit elektr. Licht und 
Bad in gutem Hauſe 
gegen eine gute 
            Ent=
chädigung oder gibt 
ſeinen Haushalt geg. 
eine ſolche auf?Beim 
Wohnungsamt 
            vor=
dringend vorgemerkt. 
Angebote unt. U 13.3 
un die Geſchäftsſtelle 
ds. Bl. 
C6337
 Student 
ſucht für längere Zeit 
—2 gut mbbl. Zim. 
Ang. an J. Schopago, 
Hochſchule. (*G667eg
 möbl., mit 
            Küchen=
benutzung in beſſerem 
Hauſe von kinderloſ. 
Ehepaar mögl. ſofort 
geſucht. Angebote an 
Sodemann, 
            Fried=
richſtr. 36. (*6389ds 
Möbl. Zimmer 
v. Stud. geſ. Ang. 
an Gg. Hottes, 
Rodau i. O. (*6587
 Dmmobilſen g 
Landhaus 
bei Grünberg, 
Oberheſſen, 
3X5 Zimm., Küche, 
Bad, Veranda, ein 
Morgen großer 
            Obſt=
garten, 5 Jimmer 
            ſo=
fort beziehbar, für 
7 Millionen 
            verkäuf=
lich. Naſch 
            entſchloſ=
ſene Käufer wenden 
ſich an Büro 
            Eigen=
heim, Darmſtadt, 
Sandſt, 2, (sos 
Tel. 2853. 
Wirt= 
Häuſer,ſchaften. 
ſowie Grundſtücke 
eder Art in 
            Darm=
ſtadt u. auswärts ſof. 
zu verk. u. teils 
            be=
iehb. durch N. Ebert, 
Immobilien, 
            Auer=
bach a. d. B. Tel, 487. 
Amt Bensheim. (
 *P 
Gropes Baau 
Z.=Wohnungen,Hof, 
Garten uſw. für 2,2 
Millionen ſof. z. verk 
Angebote unt. U 95 
Geſchäftsſtelle, (662: 
Geſchäfts=, Wohnhs. 
od. ſonſt. Anweſ. ſof. zu 
kauf.geſ. Lage u. Preis 
Nebenſache. Gefl. 
            An=
gebote u. U 104 
            Ge=
ſchäftsſt erbet. (76638 
Ein= oder 
            Zwei=
familienhaus 
in gut. Lage u. gut. 
Zuſtand, m. freiwerd. 
Wohnung ſofort zu 
kaufen geſ. Angeb. 
unter U 127 an die 
Geſchäftsſt. (6710
 M4t 
( 
Huus 
mit Drogerie 7 
zu kaufen geſucht. 
S kommen nur Ia 
Geſchäfte in Betracht. 
Angebote an (*6698 
Hans Hagel, Mannheim, 
Bürgermeiſterfuchsſtr. 43.
 Garten 
oder Obſtgrundſtück zu 
kaufen oder zu pacht. 
geſucht. Preisange 
u. U 101 Gſchſt. (kea‟t
 
            Weißbinder=
geſchäft 
zu verkauf. Näheres 
Geſchäftsſtelle, (*6472 
A Säufe
 Gut erhalt. Sitz= u. 
Liegewagen zu kauf. 
geſucht. Angeb. unt. 
83 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle. (*6548
 Säcke 
gebräucht, kauft zu 
höchſten Preiſen 
Fa. Johannes Schäfer 
Heidelbergerſtr 47-49 
Tel. 1505. 
(161:
  
Piano 
bis 1500000 ℳ gegen 
Barzahlung zu kauf. 
geſucht. Angebote u. 
109 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle. (*6624
 UI4 
Alte Lampen 
Figuren von Metall, 
Meſſingküſter, 
            Zink=
badewanne, wenn 
auch defekt, zu kaufen 
geſucht. Angebote u. 
U 118 Gſchſt. (6682
 tagr hiſch 
Phorographniche 
Apparate 
zu kaufen geſucht 
Ludwigsplatz 6, 
Hinterhaus. (*6605
 Achtung.! 
Wir zahlen für 
Kupfer, 
Meſſing, 
Zink, 
Blei, 
Eiſen, Lumpen, 
            Pa=
pier, höchſte 
            Tages=
preiſe (*6734 
            Rohprodukten=
handlung 
Gardiſtenſtr. 17. 
Ausweis erforderlich,
 Klapp=Sportwagen, 
gebr., z. kf. geſ. Ang. 
m. Pr. erb. an Wolff, 
Tannenſtr. 8. (*6689
 Elektromotor 
ca. 10 PS. u. 
            Trans=
miſſion, 40—50 mm, 
kauft. Ang. m. Pr. ei 
u. U132 Geſchſt. (*77
 FIa 
            Schweine=
ſchmalz Pfd. 
 
Kokosfett 
(loſe) Pfd. 
A Kokosfett 
Tafel 
68 
Salat= u. Rüböl 
Schoppen 
Weizenmehl 
extra, Pfd. 
Weizenmehl0 
Pfd. 
Haferflocken 
Ve 
Pfd. 
Vollreis 
Pfd. 
Suppenreis 
Pfd.
 Schade & 
Füllgrabe 
Fil. in allen Stadtteilen!
Beite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1923.
 Palast-Lichtspiele 
Orp heum
 Die fliegenden Briganten 
Sens.-Abenteuerfilm in 2 Teilen 
I. Teil: Der Dieb seines Eigentums 
5Akte, m. Fred Stranz u. EfIi Neubeck 
Der II. Teil ab Dienstag! 
946fsgo 
Fatty in der Sommerfrigche
 Das am 3. März ausgefallene 
* 
Große Streichkonzert 
anläßlich des Stiftungsfeſtes des Beamten= 
Verrins ehem. Militärmuſiker findet unter 
güt. Mitwirkung eines hieſ. Geſangvereins 
heute abend 8 Uhr 
im Konhordiaſaal, Waldſtraße, ſtatt. 
Eintrittspreis 200 Mark einſchl. Steuer. 
Die gelöſten Karten haben Gültigkeit. 
Der Vorſtand. 
1992) 
Hotel Schmitz 
Rheinstr. 50 —: Telephon 122 Samstag, 10. März= 
Preiswerte Küche 
Münchener Löwenbräu 
2002sg) Rummelbräu Darmstadt 
Jeden Samstag und Sonntag: 
Anerkannt erstklassiges 
Aunstier-Konzert 
Separates Weinrestaurant. 3i3 1.56 Uhr= 
Täglich / 
ab8Uhrz Unterhaltungsmusik
 BertramGaſtſplel 
Samstag, 10. März 
z. letzten Maſe 
Der 
Aae 
Sonntag, 11. März 
2 Neu=Anfführungen 
* nachm. 3½ 4 
Volks=Vorſtellung 
*abends 7¾ Uhr o 
Budenzauber 
oder 
Verfolgte unſchuld 
Geſangs= u. 
9 Tanz=Echlager
Typenhebel auf Hngellager!
 Karten: de Waal, 
Rheinſtr. 14. (1994 I
 Landestheater. 
Großes Haus. 
Sondermiete 4” und 11‟, 
Schülermiete rot? 
Precioſa 
von C. M. v. Weber. 
Anf. 7, Enden. 9½ Uhr. 
Preiſe: 700-4909 M. 
Kleines Haus. (V122* 
Film: 
Ehriſtoph Golumbus 
und die 
0 
Entdeckung Amerikas. 
Preiſe 600, 800, 100g M. 
Sporttäfer Heitndrant 
Mühlſtr. 36 am Schwimmbad : Tel. 348 Abends 8 Uhr. 
Heute Samstag, 10. März 
2. Konzert der 
Zum Ehrenabend unſerer Hauskapelle/ Trio=Bereinigung 
(Roſenſtack, Drumm, 
AwtnF 
 
R 
Andrege). 
Preiſe: 500 u. 1000 M.
 Einige Hundert Ztr. 
tocken gelagerte, geſ. 
rhein. 
            Rohbraun=
kohlen, wie ſie das 
Lager liefert, in jed. 
Ouantum abzugeben 
Wilhelm Hillgärtner, 
Pfungſtadt. 
Wſß 
Teleph. 56.
*
 Brennholz 
zum ſofortigen 
A2 
Schneiden kann 
            an=
gefahren werden. 
Ludwig Hirſch, 
Arheilgerſtr. 12. (6542
 Gute Stoewer=Fahrräger 
u. Nähmaſchinen empf. 
F. Lepper, Grafenſt. 31. (*
 Torpedo= 
Schreibmaſchine 
preiswvert abzugeben 
Müller & Ober 
Rheinſtr. 39, (1924 030
1662e
 Typenkorbumschaltung! 
Generalvertretung Hessen Nassau: 
A. Lächler Büro-Bedarf 
Teleph. 1489 Darmstadt Karlstr. 1.
 
            Stuhl=
flechterei 
Reparaturen, 
            Auf=
polieren von Möbeln 
inu außer dem Hauſe. 
Billigſte Berechnung. 
P. Ripper, Rheinftr. 47 
u. Mathildenpl. 7. (*6630
 R 
Ie Heiltel! 
Philipp Hagenlocher und Willi Schitz. Wagner-Verein
 Anfang punkt 8 Uhr. 
Für Küche und Keller iſt beſtens geſorgt. 
6723) 
Jacob Herrmann.
 AAAAAA 
VAHAPION 
Sonntag, den 11. März, 8 
nachm. 3 Uhr 
AEintracht-Frankfurt 8 
gegen 
Sportverein 98 
Ligamannſchaften 
aunenansssanennananesenannnansnananenenn 
Sportplatz — FinanzamtR 
Sonntag vormitt. /411 Uhr 
Wohltätigkeitsſpiel A. 
 
Viktoria — Griesheim 
gegen 
(1987 
KSportverein 88 — Erſatzliaa P 
W 
V 
V
 Mittwoch, den 
14. März. abends 
8 Uhr Turngem.. 
Stuttgarter 
            Streich-
quartett 
KARTEN 
f. Nichtmitglieder 
(300 — 1000 Mk ). 
Zusatzkarte für 
Mitglied. 150 Mk 
Heizungsk. 50Mk. 
Programm 50 Mk. 
beiKonz -Arnold! 
e 
Samstag Sonntag
 GebrüderFehres 
Lorſch. /*6336 
Möbel= u. 
            Wein=
transport, 
eigene 
            Transport=
fäſſer, perſönliche 
Leitung, 
gute Beſpannung.
 Reſtauration Roßler 
Ecke 
            Beck=
u. Soderſtr. (26609
 Vorzügliche auswahlreiche Küche 
bei mässigen Preisen 
Altdeutsche Weinstube 
1919er, 1920er, 1921er und 1922er Ausschankweine 
Flaschenweine bis zu den feinsten Creszenzen 
Ausschank des altbekannten Wiener Kronen-Pilsner zu 
Brauerei-Ausschankpreisen 
Kulmbacher Sandlerbräu (ärztlich empfohlen) 
vorzügl. Oualitätsbier, /½s Liter Mk. 100.—, per Glas Mk. 300.—. 
von 
Sonntag abendz-uu Konzert 
AUGUST BENDER
 mit Konzert 
Heidelbergerſt. 40 
Otto Rau, Teleph. 3037. *0 
Auto= 
Gelegenheitskäufe: 
1 Adler, 6ſitzer 8/22, 
1 Kl.=Auto, N.=B.=G., 4ſitz., 
1 Kl.=Auto, Orix, 4 ſitz., 
1 Kl=Auto, Maf., 2 ſitz., (*6608 
1 N.=S.=u. Motorrad 
Autohaus Willy Neuroth 
Eliſabethenſtraße 49 
Tel. 1060
 Reichsverband weibl. 
Hausangeſtellten 
Deutſchlands. 
Ortsgruppe Darmſtadt. 
Der Mindeſtlohn 
für Allleinmädchen 
wurde auf 10000 Mk. 
(*6706 
feſtgelegt. 
Der Vorſtand.
 R 
Pribat= ſucht noch 
einige Muſikfreunde od. 
Freundinnen (Violine 
Cello, Flöte, 
            Klari=
nette, Streichbaß), die 
ſich in Mußeſtund. an 
muſikal. 
            Unter=
haltungen 
beteil. woll. Gefl. Ang. 
u. U107 Geſchſt. (*6650 
„i 
Achtung Schneider! 
Futterſtoffe wie 
Satin, Croiſe, 
            Baum=
wollſerge, Wollſerge, 
Leinw. u. 
            Zwiſchen=
futter habe ſtets ab= 
(26685 
zugeben. 
74 
Wugelm Fey, 
Darmſtadt 
Kiesſtr. 55, 3. Stock. 
Satin von 5000 ℳ 
und Wollſerge vor 
11000 X an. 
Aetung: 
Am Montag zv. 4 
u. 5 Uhr werden am 
Schwimmbad rohe 
geſunde 
            Kartoffel=
zbfätle angenomm. 
K. 
26691 
Kg. 
Dame 
aus erſten Kreiſen, 
muſik., kunſt= und 
ſportl., verheiratet, 
29 J., hier fremd, 
wünſcht geſell. Damen= 
Berkehr erſter Kreiſe 
mit durchaus 
            vor=
nehmer 
            Geſinnungs=
art, für nachmittags. 
Angeb. u. U 86 an 
die Geſchſt. (26574 
Aka=24 
dem Stadtsbeamt. 
in gut. Verhältniſſen 
wünſcht alleinſtey. 
Tame in reif. Jahren 
von ſtattlicher Figur 
und ſchätzenswerten 
perſönl. Eigenſchaften 
zwers Heirat kennen 
zu lernen. Gefl. 
            Ant=
wort unt. U 109 Ge=
 Friſch eingetroffen: 
ſiſche ge= 
1a Sberhenrenche Aetäücheere Bleiſche U. BBarſtwaren 
zu herabgeſetzten Preiſen, ſowie 
la Oberheſſ. Vollfett= u. Stangenkäſe, 
Butter, Eier uſw. 
6604 
Verkaufsſtelle der Oberhefſiſchen Molkerei Kirtor 
Telephon 2279 
Darmſtadt Eliſabethenſtraße 48
 Oo nnd wie Mor dort ans Balt and 
migkeit” 
Deit jur deit and eibigren. 
Vorträge von Herrn G. von Herff, Berlin, 
von Freitag, den 9. bis Sonntag, den 11. März einſchl. 
abends 8/, Uhr und Sonntag nachm. 4 Uhr 
im Saale der „Stadt Pfungſtadt‟, Eliſabethenſtr. 2 
(nicht mehr im Saale Waldſtraße 18). 
Zedermann herzl. eingeladen! (B1889) 
Keine Kollekte!
 Anerkannt tücht., jg. 
Maſſeur 
empfiehlt ſich in der 
(26611 
Maſſage. 
F. Bernaskon 
Landgr.=Pbilipp=Anl. 62.
 Sehr gut 
erhalt. Anzug, 
mittl. Fig., aus gut. 
Hauſe zu kaufen 
            ge=
ſucht. Angebote mit 
Preis unt. U 70 ar 
die Geſchäfftſt. (*6493 
            F=
ſus 
3u Lauf. geſa gt: 
guterhalt., antiker
 (ganz gepolſtert) oder 
Geſtell, Nußbaum 
Angebote 
poliert. 
mit Preis u. U 11: 
Geſchäftsſt. (*6666 
Vortik 
Suche Bratnd 
Tiſch u. Stühle zu kf. 
Angebote unt. U 43 
Geſchäftsſtelle, (26614 
Geſucht 
Leitſpindel=
            Dreh=
bank, 15-30 cm. 
            Spitzen-
höhe, ca. 1,50-2 Mtr. 
Drehlänge. Ang. an 
H. Seroth, Auerbach 
(Heſſen). (1918d= 
Großer u. kleiner 
*mn 
fonti= 
Zillcherlppich 
von Privat zu kauf 
geſucht. Angebote u. 
U102 Gſchſt. (*6632 
( 
ureibmaſchine 
kleineres Modell, zu 
kaufen geſucht. Näh. 
bei Oberſekretär Spieß, 
Sekretariat Techniſche 
Hochſchule. (*6639 
Damenrad 
und Vertiko u. Bett 
geſucht. — Angebote 
unter U 123 an die 
*671c 
Geſchäftsſt.
 „Oss1 Oswalda‟ 
U.-1. Der blinde Passagier 
Eddie Polo, Kanpf geg Uebermacht. 
Die Dame u der Land- 
K.-1r streicher, Grete Reinwald. 
„„Das undurchdringliche Gesicht: 
Schatten der Vergangenheit 
Lrr4r Hoinat Fruler; Raind. 
(*6702 
Einl.: Die Flucht ins Jenseits.
Hamstag u. Sonntag
 mit Konzert. (5ur 
Eche Darm= und 
Schneidet, Gervinusſtraße.
 Samstag früh eintreffend: 
Grüne Heringe Pfd. Mk. 700. 
im 
900. 
Seelachs 
Kabliau / Ausſchnitt 1000. 
Alles eitere billigſt! 
Ludwig Nöſinger 
nur untere Eliſabethenſtraße 42 
367 Telephon 367. 
(2000
 Kein Laden! Kein Perſonal 
Anzug= 4 
Mantel=A 
Preisw. Konfirmanden=Anzugſtoff 
Der heutigen Zeik entſprechend, lege 
ich nach Anzahlung auch Waren zurück. 
Ernſt=Ludwigſtr. 5, I
 Darum enorm niedrige Preiſe in: 
Koſtüm=Ptofſen
 gag. N 
2603.— 
Rokosfett .. 
929 
Wi= 
Kundsfett ... 
WFfB. 
Margarine 
30d.-B 
Matterſchm 
BArteeſchicals 
363. 
chweft 
Imc 
BUwelheichatalz obüb. -R 
SBlütenw. Gpeck 
4809. 
Vayriſche 
Streichlehormut 
Echttertwodtſt s 1030. 
AAA 
Sagrarn. 
Dieburgerſtraße 6. 
A 
2A03 
V 
u
veimmetenrttrrkt2
 Der ſicherſte Schutz gegen Diebſtahl 
höherer Werte iſt ein diebes= und feuerſicherer
 Geldſchrank 
in zeitgemäßer Bauart. 
Fernpe. Joſ. Deutſch ſtruße 11
 Neckar= 
350 
Geldſchrankfabrik ſeit 1870. (537a
 Tel. 93 u. 94 Ourafftabt e. G. m.b.4 
Eſchollbrückerſtraße 25 (19 
Schmalz 
3800.- 
 
2800.— 
Kokosfett 
Palmin, Eſtol . . 3600.- 
Salat=Ol Seſam, Schoppen 3290.— 
(nicht zu verwechſeln mit billigerem Sojab 
Rüb=Ol saltſchlag, Schopp. 2800.— 
Weizenmehl spez.oPfd. 900.- 
Weizengrieß . . . 1000.- 
Haferflocken". 
1000. 
Voll=Reis 
.. 900.- 
Ia Sauerkraut . Pfd. 70.- 
50.— 
Zwiebeln . . ." 
Marmelade zwei=u. dreifrugt 4 30.— 
Gelee Apfel= und Johannisbeer. 600.—
 Geschlechtsleidenf 
Kein Ouecks,, ohne Berufsstör 3.,Blutunters. 
Autkl. Brosch. Nr. 21 gegen Eins. von 1500 Mk. 
2g Ambule-s 
Sper.-Arat Dr. Hollaender 8 torfem 
Frankfurt a. M., Bethmannstr. 56. 
DII—T- 4.—7: Bonnt. 10—1=
 Nähmaſchine, Marke! Zu verkanfen: 
Freisang 
Pfaff, gut erhalten, Guterh. Fahrrad m. Schlachthof 
verkäuflich Aliceſtr. Dyn.=Beleuchtg.,auch Samstag vormittat 
Nr. 22, II., 10-3 Uhr, geteilt. Näh. Ge=ſvon 8 Uhr ab. (1986 
ſchäftsſtelle, (26648 /Flingelhöfer, (*6600 ſchäftsſtelle. (*6565I
 findet heute in jedem 
Haushalt von den klugen 
Hausfrauen Verwendung 
(2004) 
Aungenmstr aungsunmmsntiegngmnmntd 
Schreibmaſchinens 
neue und gebrauchte, ſtet3 auf Lager 
Schreibmaſchinenbüro-Bürobedarf 
Tel. 208 Hch. Geit gelnheimerſt.55.
 Sparherd mit Bachoſen!1 P. Damenſchuge, faſt 
D zu verkauf. Näh. neu, Gr. 37,5, zu Bk. 
Geſchäftsſt, (*6652 Piktoriaftr. 42, II.(*
 Ia Obſtbranntwein 
3 Lt. Mk. 7500.—, jedes Quantun 
Wiederverkäufer Preisermäßigung. 
Oskar Brachat Nachflg 
Rheinſtraße 20. (ssoon 
Größere hsimo 
Poſten Patltu Schlaf=, Speiſe 
104 
NR 
und Hetrenzimmer 
ſofort greifbar, preiswert an Priva 
käufer abzugeben. (1873m 
Möbelfabrik K. Klen! 
Schloßgraben 134. 
Prima / 
tettes Pferdefleiſch 
ſowie Wurſtwaren 
empfiehlt 
Pferdemetzger Phil. Fran= 
21