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mter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
186. Hahrgang
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Rhein=
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füllung der Anzeigenauſträge und Leiſtung von
Schadenerſatz. Bei Konhurs oder gerichtliches
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treibunn fällt jeder. Rabatt weg
Nummer 68
Samstag, den 10. März 1923
Einzelnummer 150.00 Mk.
Miniſter Boelitz in Weſtfalen.
Aufforderung zum gemeinſamen Abwehrkampf
mit den Männern und Frauen an der Ruhr.
Gronau, 9. März. (Wolff.) Zum gemeinſamen
Abwehrkampf mit den Männern und Frauen an der Ruhr
forderte heute in einer don allen Bevölkerungsſchichten beſuchten
greßen öffentlichen Verſammlung in einer Anſprache der
preu=
ßiſche Kultusminiſter Boelitz auf. Hinter der unerſchütterten
Kampfeslinie der Männer und Frauen im Einbruchsgebiet müſſe
der geſchloſſene Abwehrfrille und die Tatkraft des geſamten
Volkes ſtehen. Das Einzige, was die Tapferen an der Ruhr
er=
ſchüttern könnte, wäre der Gedanke, daß eir anderen nicht mit
voller Kraft zu ihnen ſtehen. Blieben wir ader alle ſtark, dann
werde auch ihre Widerſiandskraft keinem Stoße erliegen. Vor
allem müßten die politiſchen Parteien jetzt
unbe=
dingt Burgfrieden halten. Die Erziehung zum politiſchen
Denken und die Erziehung zur Staatsgeſinnung ſeien jetzt
tau=
ſendmal mehr wert, als ödes Parteigerede. Ein
erbärm=
licher Wicht ſei, wer jetzt auf das Parteigezänk
nicht verzichten könne. Mit beſonderer Wärme forderte
die Anſprache dazu auf, die Jugend bewußt zur Erhaltung des
Staates tüchtig zu machen und zur vollen Erkenntnis ihrer
Ver=
antwortung für die Zukunft des Volkes im Geſchichtsunterricht
heranzuziehen. Beſonders herzlich dankend gedachte der
Mini=
ſter der Lehrerſchaft im Abwehrgebiet und ihrer Leiden und
Lei=
ſtungen. Die Rede ſchloß mit der Mahnung, in Wort und Tat
die Erkenntnis zu bekunden, daß es jetzt um Deutſchlands
Zu=
kunft gehe und daß Deutſchland dahin ſei, wenn den Feinden ihr
letzter Plan gelinge. Mit lebhafter Bewegung und ſtürmiſchem
Beifall lpurde die Anſprache aufgenommen.
Bom Tage.
Der ſchwediſche Geſandte in Kriſtiania, Freiherr Fredrik Ramel,
iſt zum ſchwediſchen Geſandten in Berlin, der Dixektor der politiſchen
Abteilung des Miniſteriums des Aeußern, Dr. Hoejer, zum Geſandten
in Kriſtiania ernannt worden.
Havas meldet aus Waſhington: Die Regierung der Vereinigten
Staaten hat dem Vernehmen nach die Repko erſucht, ihr einen
ange=
meſſenen Anteil der von Deutſchland gezahlten Summen für den
Unter=
halt der amerikaniſchen Beſatzungstruppen zu überlaſſen. Amerika
werde in dieſem Punkte auf ſeinem Anſpruch beſtehen.
Die britiſche Regierung veröffentlichte ein Blaubuch
über die Konferenz von Lauſanne.
Wie der Neu=York Herald aus Neu=York berichtet, werden die
Ver=
einigten Staaten den Alliierten angemeſſene Zeit laſſei, um mit der
Türkei Frieden zu ſchließen, bevor ſie ſelbſt Schritte zu
Sonderverhand=
lungen mit der Türkei aufnehmen.
Mancheſter Guardian zufolge wird aus Schanghai berichtet, daß
China mit der Sowjetregierung ein
Handelsabtom=
men geſchloſſen hat, genau in der Art wie das zwiſchen Großbritannien
und Nußland.
Das chineſiſche Kabinett iſt zurückgetreten hauptſächlich infolge der
Forderung Wupeifus, daß zwei von ihm bezeichnete Perſönlichkeiten zu
Gouverneuren der Provinzen Fukien und Kwangtung ernannt werden
ſollten.
Dollarkurs in Frankfurt am 9. März,
abends /a7 Uhr: 20700.
lusweiſung führender Sozialiſten. — Haeniſch für immer jede Tätigkeit im beſetzten
Gebiet unterſagt.
Frankfurt a. M., 9. März. (Wolff.) Durch eine am
reitag hier eingegangene Verfügung der interalliierten
Rhein=
andkommiſſion iſt das am 1. Februar eingelegte vorläufige Veto
gen die Ernennung des früheren Unterrichtsminiſters Dr.
äniſch zum Regierungspräſidenten von Wiesbaden in ein
undgültiges Veto verwandelt worden. Zugleich hat die
Rhein=
landkommiſſion dieſes Veto durch folgenden Zuſatz verſchärft:
Lieſes Veto bezieht ſich auf alle Aufträge, welche Herrn Häniſch
im beſetzten Gebiet übertragen werden könnten. Herr Häniſch
darf in keiner Weiſe in einer wie immer gearteten Funktion im
beſetzten Gebiet tätig ſein. In Verbindung mit der andauernd
ſich mehrenden Zahl von Ausweiſungen führender
So=
zialiſten gerade aus dem Wiesbadener Bezirk, ſind außer
Herrn Landrat Witte in den letzten Tagen noch mehrere
Sozial=
demokraten ausgewieſen worden. Der neueſte Ukas der
Rhein=
landkommiſſion bedeutet alſo einen beſonders gegen die
ſozig=
liſtiſche Arbeiterſchaft geführten Streich.
Weitere Beſetzungen.
Münſter, 9. März. (Bolff.) Cronenfeld bei
Elber=
feld iſt heute vormittag von einer Kompagnie Infanterie und
einer Schwadron Kavallcrie beſetzt worden. — In Witten
an der Ruhr wurde die Schutzpolizei aufgehoben,
ent=
waffnet und abgeführt. Die blaue Polizei iſt bisher unbeläſtigt
geblieben. — Der Amtmann von Herten wurde zu zwei
Monaten Gefänguis und 200 000 Mark Geldſtrafe und der
Oberbürgermeiſter von Buer wegen Verweigerung
der Abgabe von Elektrizität, Gas und Kohle zu 10 Millionen
Mark Geldſtrafe verurteilt.
r
TU. Dortmund, 9. März. Die Hoffnung, daß die
Fran=
öoſen nach der Durchführung der Entwaffnung der Schutzpolizei
und der Ausweiſungsaktion die Stadt wieder verlaſſen würden,
hat ſich leider als irrig erwieſen.
Ueberfall auf Horſt Emſcher.
EC. Horſt=Emſcher, 9. März. Heute morgen iſt die
kanzöſiſche Beſatzung zur Entwaffnung und Feſinahme der
Schupobeamten geſchritten. Die Beamten, die meiſt in Privat=
Martieren untergebracht waren, wurden herausgeholt und
zu=
ſammen in einem Laſtauto in nördlicher Richtung abgeführt. Im
Anſchluß daran wurde ein Sturm auf die Fortbildungsſchule
Unternommen. In den Schulräumen wurde in ähnlicher Weiſe
Behauſt, wie ſeinerzeit in Gelſenkirchen. Schränke, Pulte uſw.
Durden zerſchlagen, ihr Inhalt wurde herausgeriſſen, zerriſſen
und völlig unbrauchbar gemacht. Der Globus wurde mit
Bajo=
betten zerſtochen und das an der Wand hängende Kruzifix zer=
Glagen. An den Amtmann wurde aufs neue die ſchon vor
Snigen Wochen erhobene Forderung geſtellt, die Liſten
der=
elligen Perſonen abzuliefern, die Waffen abgegeben hätten, und
Indere Liſten über Beamte uſw. auszuliefern. Auch heute lehnte
2r Schumacher dieſes Verlangen ab und lieferte die Liſten
uicht aus.
22 bochöfen wegen Koksmangels ſtillgelegt.
Berlin, 9. März. Ueber die Zahl der ausgeblaſenen Hoch=
Dien im Oſten von Frankreich und in Lothringen wird den
Slättern mitgeteilt, daß ſeit dem 1. Januar im Oſten und in
Sothringen von 88 noch 46. Hochöfen in Betrieb ſind und in
Ganz Frankreich von 152 noch 100.
Ein „Erfolg” Poincarés.
Die Erdroſſelung der Preſſe.
„Kriegsrecht bricht Preſſerecht.”
FU. Köln, 9. März. Aus Kreſeld wird gemeldet, daß dort
ein neues belgiſches Kriegsgericht zum erſtenmal geſtern ſeine
Urteile fällte und hohe Strafenverhängte. „Die Zeit
der Milde iſt vorbei,” ſagte ein belgiſcher Richter. In
der Vormittagsſitzung kamen acht Fälle zur Erledigung. Vier
davon betrafen perſönliche Streitigkeiten mit den
Beſatzungs=
behörden und den Beſatzungstruppen. Die übrigen Fälle hingen
mit der politiſchen Lage zuſammen. Vorwiegend betrafen die
Anklagen die Veröfſentlichung eines Aufrufes, den die poliiſchen
Pareien des Rheinlandes zu einer halbſtündigen Arbeisruhe
am 13. Januar erlaſſen hatten. Neben Eiſenbahnern wurden
ſechs Journaliſten von den Urteilen betroffen. Chefredakteur
Peters von der Niederrheiniſchen Volkszeitung in Krefeld
und der Redakteur Schippang von der Neußer Zeitung
wur=
den zu je 100000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Redakteur Dr.
Stab von der Neuß=Grevenbroicher Zeitung in Neuß erhielt
ſechs Monate Gefängnis und 100000 Mark Geldſtrafe bei
ſo=
fortiger Verhaftung. Als ſtraſverſchärfend betrachtete das
bel=
giſche Kriegsgericht bei ihm, daß er ſich weigerte, den Namen
des Verfaſſers eines Artikels anzugeben. Der Gerichtshof hatte
ihn darauf hingewieſen, daß Kriegsrecht Preſſerecht breche und
daß das Recht des Gerichtshofes vorangehe. Demgegenüber hatte
Dr. Stab betont, daß das Redaktionsgeheimnis und die
Frei=
heit der Preſſe in allen Kulturſtaaten anerkannt werden. Es
ſtehen noch drei weitere Redakteure, ferner mehrere
Gewerkſchaftsbeamte und Zollbeamte für heue unter Anklage.
Poincarés Krieg gegen die Ruhrkinder.
Berlin, 9. März. Die däniſchen
Sozialdemo=
kraten beſchloſſen, anſtatt der urſprünglich in Ausſicht
genommenen 1000 Kinder aus dem Nuhrgebiet jetzt 2000
Kinder auf die Dauer von drei Nonaten in
Dänemark unterzubringen. Einer ſozialdmokratiſchen
Korreſpondenz zufolge ſoll Poinearg die däniſche
Re=
gierung habe wiſſen laſſen, daß Frankreich die
Auf=
nahme deutſcher Kinder in Dänemark gerade nicht
als ein Zeichen von Neutralität betrachten könne.
Eingriffe in die Lebensmittelverſorgung.
TU. Emmerich, 9. März. Von ſeiten der franzöſiſchen
Beſatzungstruppen mehren ſich die Eingriffe in die
Lebensmittelverſorgung der Bevölkerung. So
dürfen 400 Tonnen des Kahnes „Kolumbus” und 46 Tonnen
des Kahnes „Marie Nieten” nicht ausgeladen werden.
Franzöſiſche „Fachkenntniſſe‟
Abermals zwei Todesppfer auf Konto der
fran=
zöſiſchen Eiſenbahner.
Mainz, 9. März. (Wolff.) Geſtern nachmittag gegen vier
Uhr ſtieß in der Nähe von Gonſenheim auf der Finthener
Chauſſee ein, wie es heißt, von Kirn kommendes Laſtauto
mit einem Zuge der Strecke Mainz—Alzey, die jetzt
von franzöſiſchen Eiſenbahnern betrieben
wird, zuſammen. Zwei Inſaſſen des Autos waren
ſo=
fort tot, mehrere andere wurden ſchwer verletzt.
Blockierung holländiſcher Kohlenzüge.
Paris, 9. März. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
„Information” im Ruhrgebiet meldet aus Eſſen, die
Kohlen=
züge für Holland, die bis Ende Februar regelmäßig
zu=
ſammengeſtellt worden ſeien, würden jetzt von
Blockade=
poſten aufgehalten. Der Grund dafür ſei wahrſcheinlich,
daß weder Holland noch Deutſchland die Kohlenabgabe, die in
der Vertragsgewährung zu entrichten ſei, an die Franzoſen und
Belgier abführen wollten. Die Verhandlungen darüber
ſeien zwiſchen Paris und Brüſſel einerſeits und Holland
aude=
rerſeits im Gange.
Ein bemerkenswertes Eingeſtändnis.
Während die mehr oder jzeniger don der Regierung
beein=
ſlußte Pariſer Preſſe die allgemeine Stimmung in Frankreich
über den völligen Mißerfolg des Ruhreinbruchs durch
Erörte=
rungen hinwegzutäuſchen verſucht über die Bedingungen, die
Deutſchland aufzuerlegen ſeien, wvenn man es auf die Knie ge
zwungen haben werde, machen ſich die Rückwirkungen auf die
franzöſiſche Wäirtſchaft immer verhängnisvoller bemerkbar. Die
franzöſiſche Zeitſchrift „Luſine” das offizielle Organ der
fran=
zöſiſchen Eiſen= und Stahlinduſtrie, veröffentlich darüber einen
überaus bemerkenswerten Aufſatz, der auch für deutſche Oeſer
ſicherlich nicht des Intereſſes entbehr
„Seit einen Monat haben wir das Ruhrgebiet beſetzt, und
die Lage unſerer Eiſeminduſtrie wird immer kritiſcher. Als die
Regierung die Anwendung ven Zwangsmaßregeln gegen
Deutſchland beſchloß, benachrichtigte ſie bffiziell unſere
Indu=
ſtriellen, um die nötigen Vorkehrungen zu treffen, größere
Koks=
mengen zu übernehmen. Man kennt die Erfolge. Unſer Einzug
begann am 11. Januar, und ſeit dem 19. desſelben hat unſere
Induſtrie auch noch nicht eine einzige Tonne Koks aus dem
Ruhrgebiet erhalten. Unſere Fabriten arbeiten heute ungefähr
mit 60 Prozent ihrer Produktion vom 1. Januar, d. h. mit 30
Prozent ihrer Normalproduktion. Fortgefetzt werden neue
Hoch=
öfen ausgelöſcht, und alles dieſes wird noch ſchlimmer werden.
Die meiſten Werke haben kaum ein Viertel ihrer Hochöfen
im Betrieb. Ebenfalls ſind die kleinen Vorräte vollſtändig
er=
ſchöpft. Es darf dabei nicht vergeſſen werden, daß die deutſchen
Lieferungen ſtets im Rückſtand waren und es inſolgedeſſen
un=
ſerer Induſtrie unmöglich war, geeignete Maßregeln zu treffen
und ſich auf die kommenden Verhältniſſe einzuſtellen, abgeſehen
davon, daß ſie überhaupt niemals zu Rate gezogen worden iſt.
Wenn die deutſchen Zeitungen und auch ſonſtige Zeitungen,
hinter denen deutſche Kreiſe ſtehen, die Beſetzung der Ruhr ſo
hinzuſtellen verſuchen, als wenn dieſe au erſter Stelle unſerer
Eiſenwirtſchaft Nuren bringen ſollte und auf ihren Anlaß
er=
folgt wäre, ſo iſt es in Wirklichkeit doch anders. Unſre Indus.
ftrie iſt im Gegenteil die erſte, die von den Verhältniſſen direkt
betroffen wird. Sie iſt es gerade, die am heftigſten die Folgen
der augenblicklichen Politik zu verſpüren bekoenmt. . ."
Mit Rückſicht auf die Unruhe, die ſich infolge der
Verlänge=
rung des augenblicklichen Zuſtandes mehr und mehr in allen
Kreiſen der Eiſen= und Metallinduſtrie zeigt, hat ſich die
Re=
gierung entſchloſſen, alle Vertreter der Eiſen= und
Kohlenwirt=
ſchaft zuſanmenzurufen, um mit ihnen die Lage zu prüfen. Eine
erſte Beſprechung hat am Samstag, den 9. Fehruar,
ſtatige=
funden unter dem Vorſitz des Herrn Le Trocquer. Der Miniſter
iſt hierbei allſeits darauf hingewieſen worden, wie ſehr ſich die
augenblickliche Kriſis immer mehr zuſpitzt durch den Mangel un
Koks, und ebenfalls auf die ſich daraus ergebenden Folgen für
die Produktion der weiterverarbeitenden Induſtrien.
Unſer Geſamtbedarf beträgt ungefähr 700 000 Tonnen Koks
im Monat, wovon hier im Innern kaum 160 bis 170 Tonnen.
gedeckt werden. Die Differenz kann nur teilweiſe ausgeglichen
werden, trotz der ſowohl in England als auch in der
Tſchecho=
ftolvalei gemachten Anbäufe. Es beſreht deshalb nur der
ein=
zige Ausweg darin, daß die Produktion verringert wird.
Sicher=
lich ſind alle Verſprechungen gemacht worden, um im Julande
mehr Koks zu erzeugen, aber hierbei kann es ſich auch nur um
Maßregeln handeln auf lange Sicht, auf eine ſofortige Hilfe
kann nicht gerechnet werden. Die franzöſiſche Koksproduktion
belief ſich im letzten Jahre auf 1 Million Tonnen, während ſie
vor dem Kriege 4 Millionen betrug. Es iſt deshalb unbedingt
erforderlich, daß unſere Eiſen= und Kofsinduſtrie ein Abkommen
trifft, wodurch es der letzteren möglich gemacht wird, die vor
dem Kriege beſtandene Produktion wieder aufzunehmen.
Bis=
her iſt ein ſolches Abkommen an der Preisfrage geſcheitert auf
Grund der Konkurrenz durch den Reparationskoks. Wie wir
hören, hat Herr Le Trocquer die Abſicht, jeden Samstag die
Vertretir der Eiſen= und Kohlenwirtſchaft zuſammenzurufen,
um hierdurch die nötige Zuſamnenfaſſung aller Kräfte zu ſichern.
Wie man ſieht, iſt die Läge unſerer Eiſenwirtſchaft ſehr
trübe. Man kann an eine Beſſerung überhaupt nicht denken,
wenigſtens nicht vor dem Monat April. Es iſt möglich, daß wir
vom März an Koks ton der Ruhr erhalten, aber man kann
keinesfalls auf die 400 000 Tonnen im Monat rechnen, die uns
nach den von Deutſchland übernommenen Verpflichtungen
zu=
komnen.
Ohne Koks haben natürlich auch die Stahlwerke in ganz
beträchtlichem Maße ihre Produktion verringern müſſen. Sie
können ſolche aber auch in dieſem Umfange heute nur dadurch
aufrechterhalten, daß ſie ausländiſchen Koks zu ſehr hohen
Prei=
ſen kaufen. Hieraus ergibt ſich natürlich eine außerordentliche
Erhöhung der Selbſtkoſtenpreiſe, einesteils durch den teuren
Preis der Brennſtoffe, andernteils durch die ungenügende
Aus=
nutzung einer Produktion, auf der ſchon ſowieſo äußerſt höße
Unkoſten laſteten. Man darf nicht vergeſſen, daß aus rein
ſozia=
len Beivegaründen unſere Werke ſchon bisher alle
Anſtren=
gungen gemacht haben, um einen Teil ihrer Arbeiter mit
durch=
zuziehen. Den gleichen Ausgaben für Löhne ſteht alſo eine ſtark
verringerte Produktion gegenüber. Das ſind für die Eiſen= und
Metällinduſtrie alles Opfer und Verhältniſſe, die ſie unmöglich
vorausſehen konnte.
Als ſie vor zwei oder drei Monaten Aufträge annahmn, war
ſie berechtigt, ſich auf diejenigen Pkeiſe zu ſtützen, die ihr
offi=
ziell für den Inlandskoks ſür den Monat Januar und Februar
bekanntgegebes waren. Nicht allein, daß nun dieſe Preiſe nicht
eingehalten werden können, iſt es weiter unmöglich, genügende
Mengen ſicherzuſtellen. Unter ſolchen Umſtänden ſind ſchon
manche Werke an ihre Kundſchaft herangetreten, um ihrerſeits
einen Teil dieſer Laſten auf ſich zu nehmen. Hierdlrch tritt
natürlich eine Beunruhigung ein, die ſich für die
weiterverarbei=
tende Induſtrie beſonders benerkbar macht, einmal durch die
Gefahr, kein Rohmaterial zu bekommen, und ein andermal durch
die Ausſicht, dasſelbe zu ſehr ſtark erhöhten Preiſen bezahlen zut
müſſen.
Wir haben ſchon auf die Klägen einer großen Anzahl von
Gießereien, Maſchinenbauanſtalten und ſonſtigen
weiterverarbei=
tenden Induſtrien hingewieſen, die entweder ihre Aufträge
an=
nullieren oder aber höhere Preiſe annehmen müſſen. Dieſe
Zu=
ſtände können natürlich nicht ſo weitergehen, ohne die Kriſis,
die wir durchzumachen haben, nmh beſonders zu erſchweren,
Seite 2
Rummer 68.
Man muß deshalb fordern, daß beſondere Abkommen in kürzeſter
Friſt getroffen werden, die den Verhältniſſen Rechnung tragen
und ſich bemühen, nach Möglichkeit die Intereſſen der einzelnen
Parteien auszugleichen.
Es hieße die Wucht dieſes Eingeſtändniſſes mildern, wenn
man daran noch Worte knüpfen wollte. Dieſe Schilderung der
Lage der franzöſiſchen Eiſen= und Stahlinduſtrie zeigt uns mit
Deutlichkeit, daß wir mit unſerem Abwehrkampf auf dem
rich=
tigen Wege ſind. Deshalb müſſen wir ihn unerſchütterlich, auch
wenn dadurch der Einzelne große perſönliche Opfer bringen muß,
durchhalten, denn es geht um das Höchſte, die Freiheit der
deut=
ſchen Wirtſchaft und damit die Freiheit des deutſchen Volkes.
Ein engliſch=franzöſiſches Uebereinkommen.
London, 9. März. (Wolff.) Die Times berichten, daß der
Oberbefehlshaber der britiſchen Streitkräfte am Rhein, General
Godley, geſtern nachmittag mit dem Kriegsminiſter Lord
Derby über den Entwurf des Abkommens beraten hat, das
dem Vernehmen nach von der britiſchen und der franzöſiſchen
Militärbehörde bezüglich der Benutzung der Bahnen im Kölner
Gebiet für die franzöſiſchen Zwecke vereinbart worden iſt. Der
General werde worgen nach Köln zurückfahren. Das
Ueber=
einkommen werde wahrſcheinlich ſowohl in London wie
in Paris ratifiziert werden müſſen. Aber die
Verein=
barung wegen der Benutzung der Linien für militäriſche Zwecke
löſe noch keineswegs notwendigerweiſe die anderen Probleme,
die bezüglich des Transports von Waren entſtanden ſeien und
die in britiſchen Handelskreiſen immer größere Beſorgnis
er=
regten.
Paris 9. März. (Wolff.) Havas meldet aus London:
Der vom General Godley geſtern dem engliſchen Kriegsminiſter
rreichte Entwurf eines franzöſiſch=engliſchen Abkommens über
Durchgangsverkehr für die Beſatzungsarmee
i. vem Ruhrgebiet durch die engliſche Zone wurde von
denfranzöſiſchen Behörden akzeptiert und bereits
in Köln von den Vertretern der beiden Regierungen
para=
phiert. Die Regierung in London neigte im allgemeinen dazu,
die Ratifikation des Abkommens vorläufig
aufzuſchie=
ben. Ein Teil der Miniſter beabſichtige, es in eine umfaſſendere
Vereinbarung über den Eiſenbahnverkehr aufzunehmen, die
außerdem die wirtſchaftliche Frage regeln würde. Nach der
Auf=
faſſung einiger Miniſter würde das von Godley getroffene
Ab=
kommen nur noch einen Teil dieſer Konvention darſtellen, in der
über die internationalen Transporte in ſämtlichen beſetzten
Ge=
bieten vom kommerziellen Standpunkt aus Beſtimmungen
ge=
troffen würden. In das Abkommen, in das die mit Godley
ge=
troffene Vereinbarung aufgenommen werden ſolle, würden alſo
auch die Flußtransporte und die Zollfrage aufgenommen.
Tat=
ſächlich ſei der engliſche Verſand aus den beſetzten Gebieten nur
bis 20. Februar geregelt. Nach Anſicht engliſcher Handelskreife
wäre das neue Statut des Handelsverkehrs nach dem 20.
Fe=
bruar dem engliſchen Geſchäft ernſtlich
hinder=
lich. Die Gründe hierfür ſuche man in London in der
vorwie=
gend franzöfiſch=belgiſchen Ausfuhr, dem
Verſandbewilligungs=
ſyſtem und in der Vielfältigkeit der Abgaben, nämlich 20 Prozent
für die Reparationskommiſſion und 10 Prozent ad valorem der
Sonderabgabe von 1 bis 7 Prozent, was nur die
hauptſächlich=
ſten Abgaben ſeien. Früher wurde von den Waren eine
einheit=
liche Abgabe erhoben. Ueberdies fürchte man in offiziellen
Krei=
ſen den Mangel an gutem Willen bei den deutſchen
Eiſenbah=
nern, der ſich bei der Durchfuhr der mit franzöſiſch=belgiſchen
Ab=
gaben belegten Waren zeigen würde. Bei dieſem Stande der
Dinge werde alſo die Frage vielleicht eine gründliche Prüfung
durch die engliſche Regierung erfordern. Godley werde mit dem
Kriegsminiſter und dem engliſchen Kabinett oder wenigſtens
einem Kabinettsausſchuß weitere Beſprechungen haben.
London, 9. März. (Wolff.) General Godley fährt heute
nach Köln zurück. Eine Uebereinſtimmung zwiſchen
Großbritan=
nien und Frankreich in der Eiſenbahnfrage iſt noch nicht erreicht
worden. Wäre der zur Erörterung ſtehende Plan ratifiziert
worden, dann würde Frankreich beinahe dieſelben
Erleichterun=
gen genießen, wie in dem Zeitraum vor der Beſetzung des
Ruhrgebietes. Aber in manchen Kreiſen wird die Ratifizierung
für zweifelhaft gehalten.
London, 9. März. (Wolff.) Reuter meldet:
Großbritan=
nien hat keinen offiziellen Einſpruch wegen der Schwierigkeiten
des Handels im beſetzten Gebiet eingelegt. Aber es ſeien
An=
zeichen vorhanden, daß die Franzoſen die ſchwierige Stellung
des britiſchen Handels einſähen. Die britiſche Auffaſſung ſei
nach wie vor die, daß die gegenwärtige franzöſiſche Politik
un=
fruchtbar ſei. Es wird indeſſen betont, daß dies keinerlei
Sym=
pathie mit der deutſchen Politik bedeute.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 9. März.
Macht der Finſternis.
Drama von Tolſtoi.
Tolſtoi ſchildert uns in ſeinen Werken das Rußland ſeiner
Zeit: den an Kultur am tiefſten ſtehenden Bauernſtand Europas
und eine verkommene Herrenſchicht, die ſich der Pflichten ihre?
Standes nicht bewußt iſt. Als einzige Rettung aus dieſem
Sumpf ſieht er die Rückkehr zum wahren Chriſtentum. Sein
eigenes Leben ſollte ein Vorbild ſein, alles wollte er von ſich
werfen. Er, der Ariſtokrat und reiche Gutsbeſitzer, wollte ſein
ganzes Hab und Gut den Bauern geben, um ihnen zu helfen.
Aber dieſer edelfühlende Menſch hat mit ſeinem
Edelkommunis=
mus die Saat gelegt für die kommuniſtiſche Verzerrung der
chriſt=
lichen Lehre. Aus ſeiner Nächſtenliebe wurde das
Verbrecher=
ſchlagwort: Was Dein iſt, iſt mein! Tolſtois Saat war in
ſal=
ſchen Boden gepflanzt, das ruſſiſche Volk war für ſeine Lehre
noch nicht reif. Die uns Deutſchen ſelbſtverſtändliche Löſung:
Beſitz verpflichtet!, d. h. der Beſitzende durfte den unreifen
Bau=
ern ſeinen Reichtum nicht einfach vor die Füße werfen, ſondern
war verpflichtet, als Verwalter ſeines Beſitzes für ſeine Bauern
zu ſorgen — dieſe Löſung fand der Ruſſe Tolſtoi nicht.
Iu ſeinem Drama „Macht der Finſternis” zeigt uns
der Dichter ein Bild aus dem ruſſiſchen Bauernleben. Menſchen,
die nichts kennen als ihr Dorf und ſeit Jahrhunderten in
der=
ſelben Verdummnng dahinleben. Das durch ſtaatlichen Zwang
aufgezwungene Chriſtentum, deſſen Aeußerlichkeiten zur
Lebens=
genohnheit werden, kann den graſſen Materialismus, der ſich
bei dem Bauern, dem Muſchik, in allen ſeinen Handlungen zeigt,
nicht verdecken. Die jedem Menſchen innewohnende Beſtie tritt
bei dieſen kalten Naturkindern offen zutage. In dieſem Nahmen
läßt Tolſtoi den Bauern Nikita, der lebt und handelt wie andere,
plötzlich den Weg zu ſeinem Heiland finden. Zerknirſcht über
ſein Leben, demütigt er ſich vor Gott und ſtellt ſich der irdiſchen
Gerechtigkeit. Der gute dramatiſche Aufbau fand nur in der
tendenziöſen Schilderung des nur dem Wucher dienenden
Kapi=
tals eine Unterbrechung. Auch hier konnte der Ruſſe Tolſtoi nicht
den geſunden Mittelweg weiſen. Sonſt aber zeichnete er ſeine
Bauern wie ſie ſind.. Daß ein ruſſiſches Stimmungsbild ſich
nicht ohne Schnaps darſtellen läßt, liegt auf der Hand.
Die Beſetzung war die gleiche wie in der letzten Spielzeit.
Trotz mangelhaften Sprechens bot Herr Kuliſch als Nikita
ſchauſpieleriſch eine ausgezeichnete Leiſtung. Die Szene ſeiner
Trunkenheit, derb realiſtiſch, aber in keiner Bewegung
unäſthe=
tiſch oder gewöhnlich. Im letzten Akt der große Ausbruch ſeiner
Neue war in ſeiner einfachen Natürlichkeit erſchütternd. Nach
langer Zeit hatte Frau Meißner mal wieder Gelegenheit,
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1923.
Brutale Gewaltandrohung.
Elberfeld, 9. März. (Wolff.) Die Reichsbahndirektion
fordert die Reiſenden zur unbedingten Beſonnenheit gegenüber
der Beſatzung auf. Der Grund hierfür iſt folgender: Aus einem
Zuge wurden von der franzöſiſchen Beſatzung verteilte
Flugblät=
ter hinausgeworfen. Der kommandierende General wurde
des=
halb bei der Reichsbahndirektion vorſtellig und drohte, im
Wie=
derholungsfalle die betreffenden Züge beſchießen zu laſſen. Falls
die Täter nicht ermittelt werden, ſollen irgendwelche Bahnbeamte
herausgegriffen und als Täter verurteilt werden.
Berlin, 9. März. Nach einer Meldung des Berl. Tagebl
aus Dortmund wurden dem Polizeipräſidenten Strafmaßnahmen
für Dortmund angedroht, wenn ſich nicht alle
Schutzpolizeibeam=
ten von Dortmund beim franzöſiſchen Kommandanten melden.
Poincaré und die ſchwarzen Truppen.
Paris 9. März. (Wolff.) Poincaré hat dem
Abgeord=
neten Pandace von Gnadeloupe geantwortet: Wenn die
fran=
zöſiſche Regierung es vorgezogen habe, keine Schwarzen
für das Ruhrgebiet zu verwenden, ſo ſei es nicht deshalb
ge=
ſchehen, weil die Regierung den ſchwarzen Soldaten nichts
zu=
traue, ſondern weil die Regierung es für beſſer gehalten habe,
augenblicklich einer gewiſſen Propaganda keinen Vorſchub zu
leiſten. Der Abgeordnete hatte bekanntlich angefragt, ob es den
Tatſachen entſpräche, daß eine Diviſion, in der 20 Eingeborene
von Guadeloupe und Martinique ſtanden, nach wenigen Tagen
aus dem Ruhrgebiet zurückgezogen worden ſei.
Die Not ſchreit zum Himmel.
TU. Paderborn, 9. März. Der Erzbiſchof Kardinal
Dr. Schulte der Biſchof von Münſter Johannes und der
Biſchof von Poderborn Kaſpar hatten ſich zu einer Beratung
über die im Einbruchsgebiet um ſich greifende Not
zuſammen=
gefunden. Als Niederſchlag dieſer Beratung haben ſie einen
Appell an das Ausland gerichtet, in dem es u. a. heißt: Der
Krieg hat für unſer Volk, das ihn nicht verſchuldet und nicht
ge=
wollt hat, unglücklich geendet. Der erbarmungsloſe ſogenannte
Verſailler Friedensvertrag ſchlug mit ſeinen unerträglichen
Här=
ten und Laſten unſer Volk vollends zu Boden. Es iſt eine
ge=
radezu himmelſchreiende Not, die jener Vertrag über unſer Volk
gebracht hat. Vor Gott und unſerem Gewiſſen glauben wir auch
bezeugen z: müſſen, daß unſer Volk gemäß dem Willen ſeiner
Regierung e niſt und ehrlich an die Arbeit gegangen iſt und die
von den Siegern geforderten Leiſtungen, ſoweit es nur
menſchen=
möglich war, zu erfüllen verſuchte. Wo hat jemals, ſo lange die
Welt ſteht, ein Volk Größeres und Gewaltigeres geleiſtet, um
vor ſeinen Kriegsfeinden endlich Ruhe zu finden und um ein
Leben des wahren Friedens wiederzugewinnen? Wir können
den Machthabern in Frankreich und Belgien nicht zugeſtehen,
daß bei einer ſolchen Evidenz des deutſchen Erfüllungswillens
ein im Verhältnis zum Ganzen geringfügiger Rückſtand in den
deutſchen Monatsleiſtungen jenen das Recht gibt, jene
furch=
baren Maßnahmen zu ergreifn, unter denen wir mit unſeren
Diözeſanen am unmittelbarſten zu leiden haben. Wir können
nicht anerkennen, daß die feindliche Okkupationsbehörde das
Recht beſitzen ſoll, die Bewohner unſerer Diözeſen mitten im
Frieden gegen ihre rechtmäßige Obrigkeit zum Ungehorſam und
zur Untreue, ja zum Landesverrat zu zwingen, ehrenwerte
Män=
ner wie gemeine Verbrecher zu behandeln und mit Verbannung,
Kerker und Feſſelung in Ketten gegen ſie vorzugehen. Wir
Bi=
ſchöfe erblären ſchmerzbewegt, daß ſolche im Namen einer
fried=
lichen Aktion getroffenen Maßnahmen eine neue tiefe Kluft
zwi=
ſchen den Völkern zu ſchaffen und unſere gequälten
Volksge=
noſſen bis zum Aeußerſten zu reizen, ja zu Verzweiflungstaten
herauszufordern geeignet ſind.
Degoutte redet.
TU. Paris 9. März. Den Optimiſten, die an ein
fran=
zöſiſches Einlenken gläuben können, ſei eine Rede zur Beachtung
empfohlen, die General Degoutte vor Vertretern der Preſſe
gehalten hat. General Degoutte erkläre u. a.: Ich habe zu der
Entwicklung volles Vertrauen. Und Frankreichs Endziel iſt
ebenſowenig verändert, wie ſeine Entſchloſſenheit, dieſes Ziel zu
erreichen. Wir haben die Ruhr beſetzt, um Deutſchland zu
zwin=
gen, ſeine Unterſchrift anzuerkennen. Wenn ſich die deutſche
Regierung unſeren Wünſchen in offener Empörung widerſetzt
und der Streit daher einen Charakter angenommen hat, den
wir ihm nicht zu geben wünſchten, kann uns die Verantwortung
für die Aenderung der Methoden nicht auferlegt werden. Wir
haben uns immer bemüht, gerecht zu ſein und ruhig zu
blei=
ben. (!) Der Reichskanzler hat wieder von Recklinghauſen
ge=
ſprochen, wo franzöſiſche Offiziere die Zuſchauer mit der
Reit=
peitſche aus dem Theater getrieben haben ſollen. Alle in Frage
kommenden Offiziere haben mir ihr Ehrenwort gegeben, daß die
Beſchuldigungen in allen Punkten falſch ſeien. Ich glaube dem
Ehrenwort der franzöſiſchen Offiziere mehr. (Die Ehre der
fran=
zöſiſchen Offiziere betätigt ſich erfolgreich mit der Reitpeitſche
und Mißhandlungen. Die Red.)
eine größere Rolle zu verkörpern; ſie ſpielte hier die Anißig In
ihrer geſchulten und beherrſchten Sprache brachte ſie alle
Regun=
gen dieſer Frauenſeele prägnant zum Ausdruck; von der Furcht
den Geliebten zu verlieren, bis zum Wege der grauenhaften
Ver=
brechen. Ihr zur Seite als Führerin auf dieſer Bahn die Tante
Matronja von Fräulein Carlſen. Gerade für ſolche Nollen,
wo es gilt wie hier, durch Locken und Ueberredung zu gewinnen,
eignet ſich Fräulein Carlſens klangvolles Organ beſonders, und
mit ihrem Spiel ſchuf ſie eine pſychologiſch fein durcharbeitete
Geſtalt. Ebenſo war die Leiſtung Herrn Baumeiſters als
alter Akim ſympathiſch und eindrucksvoll. So viel auch
anderen=
orts gegen die ſogenannte alte Schule geſagt werden mag, ihre
Vorzüge behalten doch ſtets Dauerwert. Darin liegt auch die
Kunſt des Herrn Weſtermann, der den kranken Pjotr gab;
ſein klaxverſtändliches Sprechen, ſowie ſein zurückhaltendes und
in jeder Geſte begründetes Spiel machten die realiſtiſche
Sterbe=
ſzene zu einer Kunſtleiſtung. Hervorgehoben ſei noch die
erfreu=
liche Leiſtung von Fräulein Steidl, ihre Anjutka war von
kindlicher Unberührtheit in all dem Schmutz ihrer Umgebung;
aus ihrem Spiel im vierten Akt iſt erkenntlich, daß ſie bald
grö=
ßere dramatiſche Aufgaben wird bewältigen können. Des
weite=
ren Frau Gothe als Akulina, die verlaſſene Marina von Frau
Horn in ergreifendem Schmerz wiedergegeben, und der
Mitritſch des Herrn Langheinz.
Die Bühnenbilder ſind von der letztjährigen Aufführung
be=
kannt und wirkten gut.
—vis.
Kleines Haus. — Freitag, den 9. März.
Die Entführung aus dem Serail.
Komiſche Oper von W. A. Mozart.
Herr Eugen Vogt aus Nürnberg gaſtierte als Pedrillo
auf Anſtellung.
Ich kann ſie nach der heutigen Leiſtung warm empfehlen.
Jugendliche Friſche, große Beweglichkeit, eine hübſche
Erſchei=
nung und die Selbſtverſtändlichkeit in Auffaſſung und
Durch=
führung der Rolle nehmen von vornherein für den Sänger ein.
Es iſt ihm ein natürlich liegender, heller Tenor gegeben, voll
Wärme und Glanz, der gute Schulung beſitzt und jeder Abſicht
gehorcht. Sein Spiel iſt frei, phantaſievoll und gewandt, ſeine
ausgebildete Mimik ſprechend, ſeine Geſten ausdrucksvoll. Das
Auffallende an Herrn Vogt ſcheint mir aber die
außergewöhn=
liche muſikaliſche Begabung und ein ganz eigener Sinn für
Hu=
mor zu ſein.
Als ein ſicherer, fertiger Künſtler ſchuf er eine abgerundete,
ſehr perſönliche Leiſtung, die vollen, verdienten Beifall fand.
Als Osmin veitrat Herr Schlembach den abweſenden
Herrn Kuhn und führte dieſe köſtliche Rolle mit gewohnter
Meiſterſchaft durch.
F. H.
Franzöſiſche Diskreditierungsverſuche.
Ein Produkt arger Verlegenheit.
Berlin, 9. März. (Wolff.) Havas veröffentlichte
vor=
geſtern ein Communiqué, das in deutſcher Ueberſetzung lautet:
Die deutſche Regierung hat vor zwei oder drei Tagen allen
Mächten mit Ausnahme Frankreichs und Belgiens einen
Pro=
teſt gegen die Beſetzung des Ruhrgebiets zugehen
laſſen. Die Note des Reichs bemüht ſich, die Rechtswidrigkeit
dieſer Maßnahme nachzuweiſen. Um ihrem Nachweis den
An=
ſchein von Stärke zu geben, ſtützt ſich die Denkſchrift auf ein
franzöſiſches Werk, nämlich auf die im Jahre 1913 eingereichte
Doktorarbeit eines Studenten der Rechtsfakultät in Paris
namens Robin, der zu dieſem Zweck zu einem bedeutenden
Ju=
riſten von entſcheidender Autorität gemacht wird.
Selbſtver=
ſtändlich wird das deutſche Beſtreben auf niemanden Eindruck
machen. Die Verantwortung der Regierung kann ſich in der Tat
nicht von der perſönlichen Auffaſſung eines obſkuren Studenten
beeinflufſen laſſen. Die Aktion Frankreichs gegen Deutſchland
ſtützt ſich auf einen juriſtiſch genauen und völlig klaren Text,
nämlich auf den im Jahre 1919 von Deutſchland unterz eichneten
Vertrag von Verſailles, der (im Teil 8 Anlage 11 8 18) den
Alli=
ierten im Falle einer vorſätzlichen Verfehlung Deutſchlands das
Recht zu Maßnahmen zuerkennt, die Deutſchland nicht als
feind=
ſelige Handlungen betrachten darf, und die in wirtſchaftlichen
und finanziellen Sperr= und Vergeltungsmaßregeln und ſolchen
enderen Maßnahmen beſtehen können, die von den reſpektiven
Regierungen als durch die Umſtände geboten erachtet werden
Poincaré hat übrigens eine unanfechtbare Widerlegung d
Argumente aufgeſetzt, die von der deutſchen Regierung mit offen
ſichtlicher Unehrlichkeit entwickelt worden ſind.
Anmerkung des Wolffſchen Bureaus: Es iſt begreiflich, daſ
g-
franzöſiſche Regierung die deutſche Denkſchrift, welche die Rechts= u
Vertragswidrigkeit des franzöſiſch=belgiſchen Vorgehens Punkt für Pund
nachweiſt, diskretditieren möchte. Einſtweilen aber ſin
0
Mittel, die ſie hierfür zu verwenden weiß, reiht ungefährlich. Sie
ſtehen einmal in der Behauptung, daß die deutſchen Argumente offenl
unehrlich ſeien, und daß ſie ſich auf die Doktorarbeit eines obſkuret
franzöſiſchen Studenten ſtützen, ſowie ferner in der Ankündigung, daß
Poincaré eine unaufechtbare Widerlegung der deutſchen Argumer
aufgeſetzt habe. Was zunächſt die von Poincaré verfaßte Widerlegung
anlangt, ſo wird er ſie hoffentlich der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten.
es wäre lebhaft zu begrüßen, wenn ſich die franzöſiſche Re
rung, welche die ihr wiederholt mitgeteilte Darlegung de
deutſchen Rechtsſtandpunktes bisher entweder mit
till
ſchrreigen beehrt oder mit der Rückſendung der deutſchen Noten beant
a
wortet hat, jetzt endlich durch die deutſche Denkſchrift zu einer
lichen Erwiderung vercnlaßt fähe. Nichts kann uns willkon
mener ſein, als uns mit Poincaré über die Ruhraktion vom Rechtsſta
punkt aus auseinanderzuſetzen. Daß er ſeine Widerlegung ſchon
voraus als ſolche bezeichnet, die keine Replik zulaſſe, wird niemand
Deutſchland beunruhigen. Poincaré wird es ſich gefallen la
müſſen, daß ihm auf ſeine Argumente, wenn er ſie bekannt gibt,
gebührende Antwort erteilt wird. Die wegwerfen
Verleugnung des in der deutſchen Denkſchrift zitierten Werkes v
Robin über die Okkupation in Friedenszeiten iſt offenſichtlich ein Pro
dukt arger Verlegenheit. Ueber Alter und Beruf des fr
zöſiſchen Verfaſſers, der ſich auf dem Titelblatt des achthundert Seiter
ſtarken Buches als Doktor der Rechte und Mitglied der franzöſiſche
Geſellſchaft für internationales Recht bezeichnet, iſt uns allerdings nicht
bekannt, dagegen können wir uns für die Bedeutung des Buches a
das Zeugnis von Völkerrechtslehrern berufen, der
Autorität man auch in Frankreich nicht wird beſtreiten wollen. P
feſſor Lonis Renault, der bis zu ſeinem Tode Juftitiar des
fra=
zöſiſchen Außenminiſteriums war hat dem Buch das Vorworr gegebe
das die Arbeit des „obſkuren Studenten” mit Worten höchſter
An=
kennung den Staatsmännern und Diplomaten zur Benutzung empfie
ferner hat der in Frankreich wohl auch nicht ganz unbekannte Völt
rechtslehrer Paul Fauchille in ſeiner letzten Ausgabe des Han?
buchs des Völkerreichts von Bonfils das Robinſche Buch nicht nur a.
ein ſehr bemerkenswertes Werk bezeichnet, ſondern ſich deſſen Ergel
niſſen in den weſentlichen Punkten angeſchloſſen. Noch bezeichnent
iſt es, daß, wie die deutſchen Verteidiger der vor die franzöſiſche
Kriegsgerichte im Einbruchsgebiet geſtellten deutſchen Beamten mitt
len, auch die franzöſiſchen Anklagebehörden ſich jel
mal auf das Werk berufen, wenn ſie es in irgend einem Punkte ge
die deutſchen Angeklagten verwerten zu können glauben. Aber me
der Wert des Robinſchen Buches ſein wie er will, die deutſche Den
ſchrift iſt in der Beweiskraft ihrer Darlegungen davon unabhängig. Si
erwähnt das Buch überdies nur nebenbei und nur in demjenigen Teile
der ſich mit den von den Franzoſen und Belgiern während der Okt
pation getroffenen Einzelmaßnahmen beſchäftigt, nicht dagegen in
Teile, der die in erſter Linie in Betracht kommende grundſatzliche Rec
widrigkeit des Einmarſches ſelbſt nachweiſt. In dieſer Hauptfrage de
Rechtmäßigkeit oder Rechtswidrigkeit des Einmarſches begnügt ſich de
franzöſiſche Communiqué wohlweislich mit der einfachen Widerlegung de
Wortlautes des bekannten Paragraphen 18. Man darf geſpannt darau
ſein, wie Poincaré die deutſche Auslegung entkräften wird.
Vom Paradeisſpiel.
* Man ſchreibt uns: Der ſeltſame Gottesdienſt der Mar
burger Spielſchar am Abend in der dunklen Kirche, die nur an
Altar von den Lichterkränzen ſtill erhellt wurde, hat vielleich
manchen nachdenklich gemacht.
Daß ſolche alten Volksſpiele beſſer in die Kirche als in einer
Theaterſaal gehören können, zeigt der Vergleich mit den Haas
Berkow=Spielen vergangenen Jahres. Aber der Inhalt allei!
tut’s nicht; ſonſt könnte ja das Perſonal des Landestheater
wohl auch einmal mit einer Neueinſtudierung mittelalterlich
Mirakel= oder Myſterienſpiele ſich in einer Kirche zeigen. Abe
her ſtutzt unſer Gefühl: Es würde weder den Schauſpielern nod
der Kirche rein zu Geſicht ſtehen. Das Spiel aber hatte der Kirch
wie den Marburgern Ehre gemacht. Hier ging ſichtlich mehr vo
als eine zufällige Erneuerung alter Stoffe, obwohl ſich manche
hinterher hat eingeſtehen muſſen, daß ſein Denken und ſein
Vorſtellungswelt der kindlichen Schlichtheit des Spiels
frem=
gegenüherſteht. Vielleict ging es den meiſten ſo, daß ſie ſich nu
vorübergehend von der ſchönen frommen Erſcheinung feſſel
ließen, — die Frage zeigt ſich aber klar, wenn wir ſie ſo ſtellen
Könnteſt du, junger Menſch, auch Träger des Spieles ſein
Könnteſt du, Mädchen, im weißen Gewand vor einer Gemeind
ſtehen und im Spiele doch dich ſelbſt geben und leben? — Die
denen die Welt des Spiels fremd geblieben iſt, werden ein
ſolche Frage als „romantiſch” empfinden, — und das iſt, ſo ſeh
dieſe Empfindung des Romantiſchen menſchlich ſich begreife!
läßt, die Stelle, an der in unſerer Zeit die Wege auseinander
gehen, — die Stelle, an der eine neue ſtrengere Lebensweiſe un!
eine andere Weltanſchauung ſich neben der überall üblichen ge!
tend macht und verſtändlich machen will.
Um bei dem Paradeisſpiel zu bleiben: Was hier geipiel
werden ſoll, will kein Schauſpielern. Der Inhalt will als gro
ßes, ſchlichtes, immer gültiges Bild, als Gleichnis erlebt und
im Spiel gelebt werden, er will Menſchen, die innerlich ſo fre
und ſchlicht gewachſen ſind, daß ſie ohne alle Schauſpielerei dei
Spiel dienen wollen. Es muß ein Menſch ſchon ſelbſt Kraſ
Glaube und Ehrfurcht haben, in der Kirche kann Glaube un=
Ueberzeugung — das bedeutet noch keine Konfeſſion — nich
geſchauſpielert werden, wie etwa in den früher beliebten Luther
Feſtſpielen, die zwar immer hiftoriſe
piel iſt für die Marburger Schar nichts Nachgemachles
ſondern ſeine ſtrenge Schlichtheit iſt Gleichnis ihres eigener
Strebens
Dieſe ſtrenge Schlichtheit aber, dieſer erſtrebte Einklan
von Leib und Seele, Denken und Tun im Dienſte der unbeding:
ten Wahrheit iſt das Weſen einer Strömung unſeres Volkes, die
ſich am ſichtbarſten in der Jugendbewegung verkörpert. 2
öffentliche Meinung wird ihr wenig gerecht, wenn ſie glaupe
Rummer 68.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1993.
Seite 3.
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Eine Verdrehung der Tatſachen.
Die franzöſiſche Antwort auf die deutſche
Denkſchrift.
FU. Paris 9. März. Die deutſche Regierung hat
qu 18. Februar den ausländiſchen diplomatiſchen Vertretern in
Berlin eine Denkſchrift überreichen laſſen, in der ſie gegen
die Schritte Belgiens und Frankreichs im Ruhrgebiet vom
Standpunkt des internationalen Rechts Einſpruch erhob. Die
franzöſiſche Regierung hat darauf mit einer Note
geantwortet, die erſt jetzt überreicht wurde. In dieſer
Note heißt es:
1. Die deutſche Regierung behauptet, daß die Verbündeten
für die Verfehlung in den Holz= und Kohlenlieferungen
Erſatz=
zahlungen fordern können, ſtatt Sanktionen zu ergreifen.
In=
deſſen hat Deutſchland ein Moratorium für ſämtliche Zahlungen
vom 14. November 1922 ab und für die Jahre 1923/24 gefordert.
Deutſchland beſtreitet, daß die Alliierten das Recht hätten,
militäriſche Maßnahmen zu ergreifen, mit Berufung auf den
18 des 2. Anhanges zum Verſgiller Friedensvertrag. Indeſſen
hat der Artikel 7 des Protokolls von Spa und der Artikel 4 des
Londoner Ultimatums vom 5. Mai 1921 die Beſetzung des
Ruhr=
gebiets vorgeſehen, ohne daß Deutſchland dagegen proteftiert
hätte.
* 3. Deutſchland erklärt, daß die Verfehlungen in den
Holz=
uud Kohlenlieferungen verſchwindend gering ſeien. Indeſſen iſt
in Wirklichkeit die geſamte Verfehlung außerordentlich groß
In den Kohlenlieferungen hat Deutſchland nur 45 Prozent der
im Vertrage feſtgeſetzten Forderungen erfüllt. Außerdem hät
Deutſchland nicht nur 20 Milliarden Goldmark, die es am 1. Maſ
1921 bezahlt haben ſollte, nicht bezahlt, ſondern vom 1. Mai 1921
bis zum 31. Dezember 1922 im ganzen nur 2880 Millionen an
Stelle ven 4730 Millionen bezahlt.
4. Deutſchland erklärt, daß Frankreich das Wort „reſpektive‟,
das im Vertrag enthalten iſt, falſch deute, und daß dieſes Wort
Frankreich nicht das Recht gebe, ſelbſtändig vorzugehen. Die
ranzöſiſche Auffaſſung ift jedoch dieſelbe, wie ſie in dem
eng=
liſchen Unterhaus dom Finanzminiſter am 28. Oktober 1920
aus=
führlich auseinandergeſetzt wurde.
Sitzung der Reparationskommiſſion.
Paris, 9. März. (Wolff.) Die Reparationskommtiſſion
hat ſich unter dem Vorſitz von Barthou heute vormittag mit dem
Beitritt Südſlawiens zum Bemelman=Abkommen über die deut
ſchen Sachlieferungen beſchäftigt. Der Temps ſtellt im
Zuſam=
menhang hiermit feſt, daß Südflawien, das von den deutſchen
Sachlieferungen ſtarken Gebrauch mache, allein im Jahre 1922
für 117 Millionen Eoidmark auf Grund des Friedensvertrages
bezogen habe. Es beabſichtige, dieſe Möglichkeit noch ſtärker
aus=
zunutzen, und habe zu dieſem Zweck ſeinen Beitritt zu dem
er=
wähnten Abkommen beantragt.
Die Gewerkſchaften gegen den Lohnabbau.
Berlin, 9. März. (Wolff.) Dem Vorwärts zufolge
er=
heben die Gewzerkſchaften gegen die Kündigung der
Reichs=
regierung gegen weitere Lohnerhöhungen entſchiedenen
Proteſt. Ein Preisabbau ſei nicht eingetreten, im Gegenteil
ſeien auch jetzt noch ziemliche Preisſteigerungen zu verzeichnen.
Außerdem ſeien die Reallöhne gerade in den letzten Wochen noch
viel mehr als ſchon in der voraufgegangenen Zeit gegenüber der
Preisentwickelung zurückgeblieben. Die Spitzenverbände der
Ge=
werkſchaften haben bei der Reichsregierung um Verhandlungen
über die Naterie nachgeſucht.
Die Münchener Verſchwörung.
TU. Rünchen, 9. März. Die beim Volksgericht
eingelie=
ferten Beteiligten an der Verſchwörung gegen die bayeriſche
Ver=
faſſung hatten bekanntlich Beſchierde eingelegt. Dieſe wurde
wegen der Schwere des Deliktes ſowie wegen Flucht= und
Ver=
dunkelungsverdacht abgelehnt. — In der auswärtigen Preſſe
werden über dieſe Angelegenheit fortgeſetzt unwahre und
ent=
nur !” ſtellende Gerüchte verbreitet, wobei beſonders der Regierungs=
Präſident v. Kahr eine Rolle ſpielt. Demgegenüber wird mit
geteilt, daß Herr h. Kahr keinerlei Kenntnis von der ganzen
en nir. Hochverratsſgche gehabt hat.
Die Abſindung der Wittelsbacher.
München, 9. März. (Wolff.) Der bayeriſche
Land=
tag genehmigte mit den Stimmen der bürgerlichen
Par=
teien in namentlicher Abſtimmung mit 92 gegen 26
Stim=
nür men die Vorlage der Staatsregierung, betreffend die Abfin=
RWMdung des früheren Königshauſes. Der Präſident
Königbauer gedachte unter dem Beifall der bürgerlichen
Par=
teien nach der Abſtimmung des Wirkens der Wittelsbacher für
Volt und Land.
Deutſcher Reichstag.
Sperrgeſetze und die Geldentwertung.
* Berlin, 9. März. (Eigener Bericht.)
Die zweite Beratung des Geſetzendwurfs über die
Berückſich=
tigung der Geldentwertung in den Steuergeſetzen
wird fortgeſetzt, und zwar bei den Tarif= und Befreiungsvorſchriften.
Der Ausſchuß hat beſchloſſen, die Kapitalertragsſteuer aufzuheben und
mit dem Körperſchaftsſteuergeſetz zu vereinigen. Daher ſoll nach 8.
bei den Erwerbsgeſellſchaften die Körperſchaftsſteuer ſich um 15 Prozent
der Beträge erhöhen, die als Gewinnanteil verteilt werden. Während
der Dauer der Nichterhebung der Kapitalertragsſteue: ſoll dieſe
Er=
höhung 25 Prozent betragen.
Abg. Dr. Helfferich (Deutſchnatl.) beantragt, die obere
Be=
freiungsgrenze der Geſellſchaften m. b. H. auf ein Stammkapital von
1 Million Mark (bisher 300 000 Mark) heraufzuſetzen,
Die Erhöhung der ſteuerfreien Grenze des Stammkapitals von
300 000 auf 1 Million Mark wird abgelehnt. Im übrigen wird der
An=
trag Dr. Helfferich, die Erhöhung auf 25 Prozent bei ſogen.
Familien=
geſellſchaften und Geſellſchaften m. b. H. nicht ſtattfinden zu laſſen, gegen
die Linke angenommen, und mit ihm dann gleichfalls gegen die Linke
S 2.
3 handelt vom Vermögensſteuergeſetz. Die
Berück=
ſichtigung der Geldentwertung bei den
Tarifvor=
ſchriften des Vermögensſteuergeſetzes erfolgt jeweils im
letzten Vierteljahr vor dem Veranlagungstermin durch beſonderes Geſetz.
Die Vermögensſteuer beträgt jährlich für die natürlichen Perſonen
von den 1,5 Millionen Mark des ſteuerpflichtigen Vermögens 1 vom
Tauſend, von den zweiten 1,5 Millionen Mark 1½ vom Tanſend, und
freigt bis zu 10 vom Taufend.
Abg. Soldmann (Soz.) beantragt, den Tarif der
Regierungs=
vorlage wiederherzuſtellen, wonach bereits von den erſten 500 000 Mark
des Vermögens 1 vom Tauſend erhoben werden ſollen, don den zweiten
500 000 Mark 1½ vom Tauſend uſw.
Die Abſtimmungen über den ſozialdemokratiſchen Antrag ſink
namentlich. Die Wiederherſtellung des Vermögenstarifs nach der
Re=
gierungsvorlage wird mit 183 gegen 145 Stimmen der Sozialdemokraten
ud Kommuniſten abgelehnt, die Zeichnung des neuen
Zwangsanleihe=
tarifs mit 187 gegen 149, ſowie die Wiederherſtellung des
Erbſchafts=
ſteuertarifs nach der Regierungsvorlage mit 192 gegen 148 Stimmen
angenemmen. Ein gemeinſamer bürgerlicher Antrag, die Zeichnungs
friſt bis 30. April zu verlangern (Regierungsvorlage 31. März) wird
angenommen, weiter die Aufhebung der Kapitalertragsſteuer, ſowie die
Aenderungen in den anderen Steuergeſetzen werden nah den
Ausſchuß=
beſchlüſſen gebilligt.
Es folgt dann die Beratung des Art. 2, der von den
Bewer=
tungsvorſchriften bei der Einkommenſteuer handelt.
Abg. Dr. Hertz (Scz.) beantragt, den Herſtellungspreis nach dem
MauktFreis am Ende des Kalenderjahres zu bemeſſen. Ein Abzug von
25 Prozent ſolle zuläſſig ſein.
Der ſozialdemokratiſche Antrag wird gegen die Linke abgelehnt.
Daraufhin erklärt Abg. Müller=Franken (Soz.), daß durch die
Ab=
lehnung der ſozialdemokratiſchen Anträge für den Sachbeſitz eine ſehr
weitgehende ſtenerliche Entlaſtung, ja teilweiſe ſogar vollkommene
Steuerfreiheit beſchloſſen ſvorden ſei, daß die Sozialdemokraten
die politiſche Verantwartung für dieſe Beſchlüſſe
ab=
lehnen, beſonders auch, weil die ausländiſchen Zahlungsmittel nur
mit einem Bruchteil ihres Wertes beſteuert werden. Das bedeute eine
Unterſtützung der Deviſenſpekulation, eine
Ent=
wertung der Mark und damit eine ſchwere
wirtſchaft=
liche und politiſche Gefahr. Aus dieſen Grlinden bezweifelt
Redner die Beſchlußfähigkeit des Hauſes für die nächſte Abſtimmung.
Die Sozialdemokraten und Kommuniſten verlaſſen den Saal.
Präſi=
dent Löbe ſtellt feft, daß das Präfidium ſich nicht darüßer einigen
kann, ob das Haus beſchlußfähig iſt. Es läßt daher durch Auszählung
über den zur Abſtimmung ſtehenden Paragraphen abſtimmen. Nach
der Abſtimmung des Präſidiums ſrellt Präſident Löbe feſt, daß 166
Stimmen mit Ja und 4 mit Nein abgegeben worden ſind. Das Haus
iſt alſo beſchlußunfähig. Die Beratung wird abgebrochen. Der
Präſident beruft die nächſte Sitzung auf eine halbe Stunde ſpäter
ein alſo auf 7 Uhr, da die zweite Leſung der Steuervorlage noch zu
Ende geführt werden ſoll.
Die zweite Sitzung wird vom Präſidenten Löbe um 7.10 Uhr
er=
öffnet.
Abg. Dr. Helfferich beantragte Vertagung der Sitzung. Der
Antrag wurde angenommen. Es wurde dann darüber abgeſtimmt, ob
am Samstag Sitzung ſein ſoll oder nicht. Mit 148 gegen 194
Stim=
men wird beſchloſſen, am Samstag keine Sitzung abzuhalten. Der
Prä=
ſident beraumt darauf die nächſte Sitzung auf 7.40 Uhr an mit der
Ta=
gesordnung: 1. und 2. Leſung eines Initiativantrages aller Parteien
mit Ausnahme der Kommuniſten über die Anlegung der geſetzlichen
Re=
ſerven der Aktiengeſellſchaften in Dollaranweiſungen des Reiches
In der dritten Sitzung, die um 7.45 Uhr ihren Anfang nahm
wurde das Geſetz über die Dollarſchatzanweiſungen in 1. und 2. Leſung
angenommen. Der 3. Leſung widerſprachen die Kommuniſten.
Nächſte Sitzung Montag, 2 Uhr.
Keine Freigabe der Getreidewirtſchaft.
Berlin, 9. März. (Wolff.) Im Haushaltsausſchuß des
Reichstags erklärte der Reichsernährungsminiſter Dr. Luther
zu der Frage der freien Wirtſchaft, daß auf keinen Fall
gegen=
wärtig die Getreidewirtſchaſt dem freien Spiel der Kräfte
über=
laſſen werden könne. Die Reichsregierung müſſe über gemügende
Reſervevorräte verfügen, um unbedingt für die Notleidendſten
der Verbraucherſchaft durch einen erträglichen Brotpreis
Vor=
ſorge treffen zu können. Es müſſe nach einer produktions
fördernden Löſung geſucht werden. Heute ſei jedoch durch
das Wirrſal der allgemeinen Wirtſchaftsgeſtaltung das Finden
einer endgültigen Löfung ſchwerer als je.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. März.
Freizeiten.
— Man ſchreibt uns: Wie brauchen Freizeiten! So klang
es dem Vorſtand des Verbandes der evangeliſchen
weiblichen Jugend in Heſſen bei ſeiner letzten Hauptver=
17 Jahre) veranſtaltet. Die Teilnehmerinnen wurden von
gaſt=
freien Bauersleuten beherbergt und verpflegt. Im Pfarrhaus
verſammelte man ſich zu den Vorträgen und Beſprechungen.
Jeder Tag begann mit einer Andacht in der Dorfkirche. Das
Gefamtthema der Freizeit hieß: „Chriſtenreichtum‟ Die
ver=
ſchiedenen Mitarbeiter teilten ſich in der Behandlung der drei
be=
ſonderen Fragen: 1. Was haben wir an Jeſus Chriſtus? (
Pfar=
rer Schubert=Stuttgart); 2. Was haben wir als Chriſten an der
Welt? (Landesjugendpfarrer Zentgraf); 3. Was haben wir an
der chriſtlichen Gemeinde? (Verbandsjugendpflegerin Frl. W.
Hein=Reinheinz). Am letzten Freizeittag feierte die evangeliſche
Mädchenvereinigung Wallernhauſen unter Beteiligung einiger
Nachbarvereine ihr 5. Jahresfeſt. Da nur die Hälfte der Ange
meldeten dieſer Freizeit zugelaſſen werden konnte, will der
Ver=
band der evangeliſchen weiblichen Jugend in dieſem Jahre noch
einige veranſtalten, zunächſt eine Freizeit für Helferinnen, d. h.
für ältere Vereinsmitglieder, die den Leiter bezw. der Leiterin
bei ihrer Arbeit unterſtützen wollen, am 17.—20. April, und eine
Leiterinnenfreizeit am 24.—26. April, beide im Eliſabethenſtift
in Darmſtadt. Nähere Auskunft erteilt Frl. Wilhelmine Hein
in Reinheim i. O.
— Ernannt wurde am 5. März 1923 der Polizeiwachtmeiſter auf
Probe Georg Walthes zum Polizeiwachtmeiſter bei dem Polizeiamt
Darmſtadt mit Wirkung vom 1. März 1923 an.
— Entlaſſen wurde am 6. März 1923 der Regierungsrat Robert
Freiherr Löw von und zu Steinfurth auf ſein Nachſuchen aus
dem Staatsdienft mit Wirkung vom 15. März 1923 an.
— Kirchliche Dienſtnachricht. Der erſte Beamte der Evangeliſchen
Landeskirchenkaſſe, Regierungsrat Adam Fuchs zu Darmſtadt, wurde
auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen
dienſte, mit Wirkung vom 1. Apri( 1923, in den Ruheſtand verſetzt.
Privatunterricht als Erſatz für die Grundſchule. Das
Landes=
amt für das Bildungsweſen erläßt folgendes Ausſchreiben. An die
Kreis= und Stadtſchulämter: Nach dem Reichsgeſetz, betreffend die
Grundſchulen und die Aufhebung der Vorſchulen vom 23. April 1923
ſind mit Erreichung des ſchulpflichtigen Alters alle Kinder verpflichtet,
die gemeinſame öffentliche Volksſchule zu beſuchen. Nach Artikel 4
die=
ſes Geſetzes darf Privatunterricht für einzelne Kinder oder
gemein=
ſamer Privatunterricht für Kinder mehrerer Familien, die ſich zu
die=
ſem Zweck zuſammenſchließen, an Stelle des Beſuchs der Grundſchule
nur ausnahmsweiſe in beſonderen Fällen (Wohnen in abgelegenen
Ge=
höften, Krankheit des Kindes und dergleichen) zugelaſſen werden.
Et=
waige Geſuche der Erziehungsberechtigten um Befreiung eines Kindes
vom Beſuch der Grundſchule und Genehmigung eines dieſen erſetzenden
Privatunterrichts ſind, von ganz beſodneren unvorhergeſehenen Fällen
abgeſehen, jeweils ſpäteſtens auf 1. Februar dem zuſtändigen
Ortsſchul=
vorſtand vorzulegen, der fie mit Aeußerung dem Kreis=(Stadt=)ſchulamt
zur Entſcheidung weiterzugeben hat. Wird das Befreiungsgeſuch mit
Krankheit des Kindes begründet, ſo iſt ein kreisärztliches Zeugnis
bei=
zulegen. Die Genehmigung wird jeweils höchſtens für ein Schuljahr
erteilt; zur Verlängerung iſt ein neues Geſuch erforderlich. Eine
Ver=
kürzung der geſetzlich vorgeſchriebenen vierjährigen Schulpflicht vor deu
Eintritt in eine höhere öffentliche oder private Schule darf durch den
Privatunterricht nicht eintreten. Ohne vorausgegangene Befreiung vom
Beſuch der Grundſchule und Genehmigung des Privatunterrichts durch
das zuſtändige Kreis=(Stadt=)ſchulamt darf kein Schüler don einer
pri=
daten Lehrperſon angenommen werden, auch wenn dieſe Genehmigung
zur Erteilung von Privatunterricht im allgemeinen ſchon erhalten hat;
bei Zuwiderhandlungen iſr damit zu rechnen, daß die Genehmigung zuz
Annahme jenes Schülers überhaupt verſagt wird. Allen im öffentlichen
Schuldienſt ſtehenden Lehrperſonen iſt es unterſagt grundſchulpflichtige
Kinder, die vom Befuche der Grundſchule befreit ſind, in den für die
Grundſchule vorgeſchriebenen Lehrgegenſtänden zu unterrichten.
Aus=
nahmen können nur mit beſonderer Genehmigung der oberſten
Schul=
behörde zugelaſſen werden.
Lehrgänge der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung
und Jugenbpflege in Heſſen. Die Zentralſtelle veranſtaltet vom 13.
bis 15. März einen Heimatpflegekurſus, vom 19. bis 24. März einen
Dirigentenkurſus, vom 3. bis 8. April einen ſtaatswiſſenſchaftlichen
Kurſus. Der Lehrerſchaft aller Schulgattungen wird die Teilnahme an
dieſen Kurſen dringend empfohlen. Da die Lehrgänge zum Teil in die
Schulzeit fallen, wird Urlaub erteilt, ſoweit es ohne empfindliche
Stö=
rung des Unterrichts möglich iſt. Die Zentralſtelle gewährt einer
je=
weils begrenzten Anzahl von Teilnehmern Erſatz der Bahnkoſten
4. Klaſſe, außerdem einen Tagegeldzuſchuß von 500 Mark. ES iſt Sorge
für billige Verpflegung im Studentenheim (500 bis 600 Mark pre
Mahlzeit) und für billige Unterkunft in den beiden Darmſtädter
Ju=
gendherbergen (50 Mark pro Nacht außer Frühſtück) getroffen.
—
„Preziofa”. Heute abend um 7 Uhr wird im Großen Haus
„Prezioſa” gegeben. Den Don Francesco ſpielt Franz Schneider, den
Zigeunerhauptmann für den erkrankten Herrn Valk Herbert Sebald.
Zweiter Trjvabend: Roſenſtock, Drumm, Andrege. Heute abend
8 Uhr veranſtaltet die Triovereinigung Noſenſtock=Drumm=Andreae im
Kleinen Haus ihren zweiten Konzertabend. Es werben Trios von
Beethoben, Haydn und Brahms geſpielt.
Jugendbewegung erſchöpfe ſich in Wandern, Volkstänzen,
Ab=
ſtinenz und Jugendherbergsarbeit, und die Nichtachtung, die ſie
noch erführt, iſt inſofern wenig berechtigt, als die ſittliche Kraft
wie die innere Lebendigkeit ihrer Kreiſe die des Bürgertums
wie es heute ſeinen Gewohnheiten lebt, im allgemeinen
übertrifſt.
Es werden viel Bücher über dieſe Dinge geſchrieben, die
denen, welche dieſe Zeilen leſen, wohl kaum zu Geſicht kommen.
Die Bücher machen ja auch die Sache ſelbſt nicht aus. Worauf
es in dieſem Zuſammenhang ankomnt: Mögen ſich die, welche
dem Spiele beiwohnten, ſtets gegenwärtig halten, daß ihnen der
Abend nicht ein romantiſch=altertümliches Bild früher Dra=
Matik bieten wollte, das die Marburger Studenten womöglich
in ihren Büchern gefunden haben und an dem ſie ihr zufälliges
Befallen fanden, — ſondern: daß das Spiel Ausdruck eines
neuen Lebenswillens iſt, Ausdruck und Ausſchnitt eines ge=
Cloſſenen Daſeins, das ſich — wie in dieſem Spiel — in allen
und den kleinſten Lebensbegebenheiten von jener klaren ſtrengen
Fraft beſeelen läßt, die von dem Paradeisſpiel ausging wie
ein Rerzenglanz. Daß ſich die Marburger Schar zuſammenfand
nicht als einzige mit ihren Zielen —, zeugt von einem
Zu=
ſammengehörigkeitsgefühl, welches nichts mit der äußerlichen
Bindung üblichen Vereinsweſens zu tun hat. Es ſetzt ein
Ab=
ſehenkönnen von ſich ſelbſt voraus, das gerade in unſcheinbaren
Lingen ſichtbar wird, das aber gerade dort, wo es fehlt, beweiſt,
die verſchieden der Begriff Gemeinde und Gemeinde aufgefaßt
werden kann. Eine Kleinigkeit: Selbſt im Gotteshaus, ſelbſt
Unter dem Eindruck des dienenden Spieles beſaß ein großer Teil
der Anweſenden nicht ſo viel innere Feinheit, den Gottesdienſt als
Oottesdienſt ruhvoll und ſtill wirken zu laſſen; — plump und in
elbſtbeſorgter Neugier fühlte man ſich als Publikum und fühlte
ſichts weiter im Drängen und Schieben und Flüſtern. Es
ſtorte gar wenig, daß man in einer Kirche war. Hier können gar
Mnche ein wenig von dem Opferwillen der neuen Jugend ler=
Uen; — oder ſollten ſie ihn gar nicht verſpürt haben? W. G.
Aufſtellung von Raſſetauben in der Zoologiſchen
Abteilung des Landesmuſeums.
* Die Taubenraſſen ſind das Ergebnis der Züchtung viele
Jährhunderte aus einer gemeinſamen Stammform der wilden
Gelſentaube. Darwin hat verſucht, ſeine Lehre von der
Ab=
tmmung der Arten aus einer gemeinſamen Stammart auch
Surch Kreuzungsverſuche bei Raſſetauben zu beweiſen. Er kam
d4 dem Reſultat, daß die Felſentaube als die gemeinſame
Skaminform aller gezüchteten Taubenraſſen anzuſehen iſt. Dieſe
TSaube, die heute im Mittelmeergebiet, Nordafrika, Poläſtina,
Sikien, Kleinaſien und Perſien vorkommt, hat eine ſchieferblaue
varbung, einen metallglänzenden Hals, zwei ſchwarze Quer=
Lnden über die Flügel und ſchwarze Schwanzſpitzen. Wurden
von Darwin zwei verſchiedenen Raſſen angehörende Tauben
gepaart, von denen keine eine Spur von Blau in ihrem
Ge=
fieder oder eine Spur von Flügelbinden beſaß, ſo zeigten doch
die Nachkommen ſehr oſt blaue Färbung und ſchwarze
Flügel=
binden. Darwin erklärte dieſe Zeichnungen als „Rückſchläge‟
auf die wilde Stammform der Felſentaube. Die Taubenzüchter
und die Forſcher, welche die Kreuzungen der Tauben
wieder=
holten, haben die Beobachtungen von Darwin beſtätigt.
Bei den alten Aegyptern werden ſchon 3000 v. Chr. die
Tauben auf dem Speiſeverzeichnis erwähnt, bei den Griechen
woren im 5. Jahrhundert und bei den Römern im 1.
Jahr=
hundert vor Chr. die Tauben verbreitete Haustiere. Mit der
Ausdehnung des römiſchen Reiches gelangten die Tauben in die
übrigen Länder Europas. Auch im Morgenlande wurde die
Taubenzucht ſchon ſehr früh gepflegt. In Jeruſalem wurden
im Jahre 37 v. Chr. viele Tauben in Taubentürmen gehalten.
im Talmud werden ſünf Taubenraſſen erwähnt. Auch in
Ara=
bien blühte die Taubenzucht zur Zeit Mohammeds (600 n. Chr.)
Um das Jahr 1000 n. Chr. richteten die Kalifen von Bagdal
und die Sultane von Aegypten Taubenpoſten ein. Von den
Niederlanden aus verbreitete ſich die Taubenliebhaberei ſeit demt
16. Jahrhundert über Deutſchland, Frankreich und England
Man unterſcheidet heute ungefähr 124 Raſſen und Schläge,
die in 10 Gruppen zuſammengefaßt werden: 1. Feld= und
Farbentauben. Ausgezeichnet durch mannigfaltige
Fär=
bungen. Hierher gehören u. a. die Feldflüchter, Lerchen, Star.
hälſe, Mondtauben, Straßer, Schwalben, Flügel=, Schild=
Gim=
pel=, Locken=, Seidentauben. 2. Trommeltauben.
Ausge=
zeichnet durch ihre eigenartige Stimme. Hierher gehören u. a
die Deutſche, Altenburger und Buchariſche Trommeltaube.
3. Tümmler. Ausgezeichnet entweder durch hohen und
an=
haltenden Flug oder durch Ueberſchlagen beim Kreiſen, Auf=
und Abſteigen. Hierher gehören u. a. die Elſter=, Berliner,
Wie=
ner, Hannoveraner und Bremer Tümmler. 4. Perücken= und
Mähnentauben. Jene mit einer geſcheitelten Perücke, dieſe
mit einer ungeſcheitelten Mähne am Genick und Hinterhals.
Hierher gehören die Perückentaube und die Mähnentaube oder
Mohrenkopf. 5. Mövchen. Ausgezeichnet durch geringe
Körper=
größe. Hierher gehören u. a. Deutſche, Engliſche und Aachener
Mövchen. 6. Pfauentauben. Zierliche Tauben, deren
Echwanz in der Erregung zu einem ſenkrechten Rad aufgerichtet
wird. 7. Kropftauben. Sie verdanken ihren Namen der
ungewöhnlichen Ausdehnung ihres Kropfes. Hierher gehören
u. a. Deutſcher, Engliſcher, Holländiſcher und Brünner Kröpfer.
8. Warzentauben. Ausgezeichnet durch eine ſtark
aufge=
triebene, mit Wülſten und Warzen umgebene Naſenhaut und
breite ebenſolche Augenringe, einen ſtarken, kegelförmigen Schna
bel. Hierher gehören u. g. die Türken, Indianer, Bagdetten
Karriers, Dragoner, Segler und Brieftauben. 9.
Rieſen=
tauben. Ausgezeichnet durch ihre Körpergröße. Hierher ge=
hören die Römer und Montaubantauben, die hauptſächlich in
Frankreich gezüchtet werden. 10. Huhntauben.
Ausgezeich=
net durch ihre huhnartige Geſtalt. Hierher gehören die
Mal=
theſer, Hühnerſchecken, Florentiner und Modeneſer Tauben.
Die Aufſtellung der Raſſetauben, die nicht nur ein großes
wiſſenſchaftliches Intereſſe, ſondern auch einen großen praktiſchen
Wert hat, wäre in der jetzigen Zeit bei dem ſehr großen
Geld=
wert der Raſſetauben unmöglich geweſen, wenn nicht ideal
ge=
ſinnte Züchter in hochherziger Weiſe bereit geweſen wären, aus
ihrer Zucht die anerhannt beſten Tiere dem Muſeum koſtenlos
zur Verfügung zu ſtellen. Herr Fabrikant C. Rauſch in Worms
hat allein 11 verſchiedene, mehrfach preisgekrönte Raſſetauben
geſchenkt, weitere Stifter aus Darmſtadt ſind die Herren Gg.
Biermann, G. Schleidt und L. Stoll. Die Aufſtellung gewährt
zugleich einen Ueberblick über den heutigen Stand der Züchtung
von Raſſetauben in Heſſen.
Profeſſor Dr. Th. Liſt.
Bühnenrundſchau. Intendant Islaub bringt Jan
Brandts=Buys neueſtes Werk, die groteske Märchenoper „Der
Mann im Mond” am 10. März im Mainzer
Stadtthea=
ter heraus.
*8 Anwerbung für das Ruhrabenteuer. Progres Civique
meldet: Man wirbt „Freiwillige” für die Ruhr unter den
Eiſen=
bahnern und Poſtbeamten. Erſt ganz kürzlich ſuchte man auf der
Pariſer Telegraphenzentrale Leute zu gewinnen, die genügend
Reiſeluſt verſpürten, um den Beſtand der 50. Sektion der
Mili=
tärtelegraphie zu verſtärken. Niemand meldete ſich, was die
Ver=
waltung nötigte, von Dienſtes wegen „Freiwillige” zu
beſtim=
men. So konnte man etwa 20 reizende junge Leute
herankrie=
gen. Die Beruſsgenoſſen dieſer Telegraphiſten ſtellten ſich vor,
daß dieſe kleine Schar ſich nun wie raſend in der Richtung gegen
Ruhr, Berlin und noch weiter in Bewegung ſetzen werde. Aben
keiner rührte ſich von der Stelle. Vielleicht wäre es anders
ge=
worden, wenn man ſie für Bordeaux (ſüdwärts) angeworben
hätte. . . .
*c Eukalyptusbäume gegen die Tuberkulofe. Ein
auſtra=
liſcher Arzt verſichert, daß es kein beſſeres Heilmittel gegen die
Tuberkulofe gibt, als den Aufenthalt auf der im Süden des
auſtraliſchen Kontinents gelegenen Inſel Tasmania. In den
27 Jahren ſeiner Praxis hat dieſer Arzt auf Tasmania keinen
einzigen Fall von Bronchitis oder Lungenentzündung konſtatiert.
Durch lange und genaue Beobachtungen iſt er zu der
Ueber=
zeugung gelangt, daß dieſe Tatſache der großen Anzahl von
Eukalyptusbäumen zuzuſchreiben iſt, die auf dieſer Inſel
wachſen. Sie ſind es, die durch ihren balſamiſchen, antiſeptiſch
wirkenden Duſt die Atmoſphäre der Inſel reinigen. Dieſe
wohl=
tätige Wirkung des Eukalyptus auf die Geſundheitsverhältniſſe
iſt geeignet, die Anpflanzung dieſes Baunies in der Umgebung
von Heilſtätten für Tuberkuloſe anzuempfehlen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1923
Rummer 68.
— Bruckner=Konzert zum Beſten der Ruhrſpende und der
Darm=
ſtädter Nothilfe. Die Wiederholung der Großen Meſſe in F=Moll und
des Te Deum von Bruckner om Sonntag vormittag um 11½ Uhr im
Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters zum Beſten der Ruhrhilfe
Darmſtädter Nothilfe iſt die letzte dieſes Konzertes.
und de
Der Zuſatzmiete Ul iſt die nächſte Aufführung von Strindbergs
„Rauſch”, die ſchon an dieſem Sonntag, den 11. März, 8 Uhr, im
Klei=
nen Haus ſtattfindet, zugeteilt.
Morgen nächſte „Rauſch”=Aufführung. Die nächſte Aufführung
von „Rauſch” findet ſchon am Sonntag, den 11. März, um 8 Uhr ſtatt.
— „Chriſtoph Kolumbus und die Entdeckung Amerikas”. Am
Sonn=
tag, nachmittags um 4 und 5½ Uhr, wird im Kleinen, Haus der Film
„Chriſtoph Kolumbus und die Entdeckung Amerikas” borgeführt. Der
Kolumbus iſt dargeſtellt von Albert Baſſermann.
— Der junge Goethe. Das Heſſiſche Landestheater bereitet eine
Aufführung von Goethes „Urfauſt” vor. Für ſpäter iſt „Egmont”
vor=
geſehen. Dieſe beiden Aufführungen ergeben zuſammen mit „Clavigo”,
„Stella” und dem „Urgötz” ein Geſamtbild vom dramatiſchen Schaffen
des jungen Goethe.
Wochenſpielplan des Landestheaters vom 11.—18. März.
Großes Haus. Sonntag, 11½ Uhr: Zum Beſten der Ruhr
ſpende und Darmſtädter Nothilfe: Wiederholung des
Bruckner=
konzerts unter Mitwirkung des Muſikvereins (große Meſſe in
F=Moll und Tedeum). Preiſe 300 bis 1500 Mk. Abends 6½ Uhr:
„Der Troubadour”. A 17. Preiſe 1000 bis 7000 Mk. — Montag:
Geſchloſſen. — Dienstag, 7 Uhr: „Der Freiſchütz”. Sondermieten
8 (9) und 9 (9), Schülermiete gelb 9. Preiſe 1000 bis 7000 Mk. —
Mittwoch, 7½ Uhr: „Tiefland”. B 17. Preiſe 1000 bis 7000 Mk.
Donnerstag, 7 Uhr: „Der Troubadour” C 18. Preiſe 1000
bis 7000 Mk. — Freitag, 7 Uhr: Zum erſten Male: „Ur=Fauſt”
von Goethe. D 17, d 9. Preiſe 1000 bis 7000 Mk. — Samstag,
nochm. 3 Uhr: „Einſame Menſchen”, Drama von G. Hauptmann.
Fremdenmieten F II (9) gelb und F III (9) blau. Preiſe 500 bis
3500 Mk. Abends 7 Uhr: Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen:
„Zar und Zimmermann”. Sondermieten 13 (8) und 14 (10).
Preiſe 1000, 2500, 4000 Mk. — Sonntag, 11 Uhr: Gedenkfeier zum
75. Jahrestag der Rebolution von 1848, veranſtaltet vom
Bil=
dungsausſchuß der organiſierten Arbeiterſchaft. Abends 6 Uhr:
„Der ferne Klang”, Oper von Franz Schreker.
Sonntagsfremden=
miete F T (9) rot. Preiſe 1000 bis 7000 Mk. — Kleines
Haus. Sonntag, 11½ Uhr: Beethoven=Brahms=Morgenfeier
der Volkshochſchule. Nachm. 3½ u. 5½ Uhr: Film: „Chriſtoph
Columbus und die Entdeckung Amerikas”, Preiſe 800, 1000 u.
1200 Mk. Abends 8 Uhr: „Rauſch”, Schauſpiel von Strindberg.
Zuſatzmiete VT (8). Preiſe 1000 bis 4000 Mk. — Montag bis
Mittwoch, je um 4, 6 und 8 Uhr: Film: „Chriſtoph Columbus
und die Entdeckung Amerikas”, Preiſe 600, 800 u. 1000 Mk.
Donnerstag, 7 Uhr: „Rauſch” Zuſatzmiete V (8). Preiſe 600 bis
3200 Mk. — Freitag, 7 Uhr: Gluck: „Semiramis” „
Maienköni=
gin”, „Don Juan”. Sondermiete 15 (4). Preiſe 800 bis 3200 Mk.
Samstag, 3½, 6 u. 8 Uhr: Filmvorführung der
Volkshoch=
ſchule: „Der Hamburger Hafen”
— Sonntag, 6½ Uhr: „Und
das Licht ſcheinet in der Finſternis”. Zuſatzmiete TV (7). Preiſe
1000 bis 4000 Mk.
Volkshochfchule. Man ſchreibt uns: Oeffentliche Vorträge von
Dr. E. J. Leſſer, Mannheim. Der letzte Vortrag gilt Max
We=
ber, deſſen Stimme erſt vor wenigen Jahren unter uns verſtummte.
Wie er am Ende der Reihe ſteht, ſo umſpannt er ſie alle. Wie Ranke
„errät” er die Vergangenheit, ſchildert er das Einzelſchickſal, wie Marx=
Engels überſieht er die ökonomiſchen Verhältniſſe — und nicht nur die
Wirtſchaft des modernen Kapitalismus, ſondern ebenſo die antiken
agrariſchen Verhältniſſe, ſowie die Bedingungen, unter denen die
oſt=
elbiſchen Junker ihre Latifundien ausbeuten. Wie Burckhardt zieht er
den geſamten Kreis menſchlicher Betätigungen heran: Muſik, Malerei,
Poeſie, Staatsverfaſſung und Recht, Religion und Philoſophie. Nichts
Menſchliches bleibt fremd. Die Beziehungen zwiſchen Wirtſchaft und
Geſellſchaft werden bloßgelegt, und wir erblicken den gewaltigen Strom
der Univerſalgeſchichte, bis wir mit ihm und vor ihm erſchüttert fühlen,
wie Menſchenſchickſale die Bruſt umbranden; und die Frage nach dem
„Sinn” all dieſes, nach dem „Ziel”, dem „Zweck” dieſes unendlichen
Pro=
zeſſes haben wir längſt vergeſſen, denn Max Weber hat uns gelehrt,
nicht vom Hiſtoriker auf ſie eine Antwort zu verlangen. Dem
Gläu=
bigen beantwortet ſie ſeine Religion, für den anderen entfällt — ſeit
Baruch de Eſpinoza — die Antwort. Und doch iſt dem Tätigen dieſe
Welt nicht ſtumm, er frage den Dämon in der eigenen Bruſt. Dann
aber beginnt eine andere Tätigkeit des Mannes: die politiſche. Auch
Max Weber war ihr nicht fremd. Einen Band politiſche Schriften und
Briefe hat Marianne Weber nach ſeinem Tode geſammelt. Er zeigt,
wie ein illuſionsfreier Denker ſein Volk geliebt hat „über alles in der
Welt”. Wie er es gewarnt hat und behüten wollte, faſt von dem
Augenblick an, als Wilhelm II. den Thron beſtieg. An Jeremia den
Propheten würden wir denken, wenn ſich der Mund dieſes ſkeptiſchen
,Herven jemals zur Klage hätte öffnen können. Als alles verloren war,
da ſchrieb Max Weber: „Wir fangen noch einmal wie nach 1648 und
1807 von vorn an,” obwohl gerade er es am ſicherſten wußte. „Nicht
das Blühen eines Sommers liegt vor uns, ſondern zunächſt eine
Polar=
nacht mit eiſiger Finſternis und Härte.” So hoch verehrt der
Wiſſen=
ſchaftler Max Weber in Deutſchland überall war, den Politiker hat
ſein Volk ſo wenig verſtanden, daß in der deutſchen
Nationalverſamm=
lung ſeine hohe Geſtalt fehlte. Nicht die Myſtagogen, nicht die
aufge=
regten Ultras von rechts oder links werden das deutſche Volk befähigen,
wie 1648 oder 1807 noch einmal von vorn anzufangen, — ſondern
Köpfe, die von dem Politiker Max Weber gelernt haben werden: „Die
geſchulte Rückſichtsloſigkeit des Blickes in die Realitäten des Lebens und
die Fähigkeit, ſie zu ertragen und ihnen innerlich gewachſen zu ſein.”
Dieſer vierte Vortrag findet Samstag, den 10. März, abends, in
der Städtiſchen Akademie für Muſik, Eliſabethenſtraße 36, ſtatt.
Von der Künſtler=Kolonie. Herr Architekt E. J. Margold
wurde von dem Direktor des Muſeo Nacional de Artes Induſtrales in
Madrid aufgefordert, eine größere Ausſtellung ſeines geſamten
Schaf=
fens von 1912 ab zu veranſtalten, welcher Einladung Herr Margold
Folge leiſten wird.
* Kunſtverein für Heſſen. Die Ausſtellung, die der
Kunſt=
verein zum Gedächtnis für unſere allzufrüh aus dem Leben
ge=
gangene Darmſtädter Künſtlerin Anna Beyer demnächſt
ver=
anſtaltet, ſoll Sonntag ,den 18. d. M., eröffnet werden. Die
Schau wird ſich in erſter Linie aus Werken zuſammenſetzen, die
dem reichen künſtleriſchen Nachlaß entnommen ſind. Es werden
aber auch eine große Anzahl von prominenten Arbeiten der
Künſtlerin aus Privatbeſitz hinzugezogen werden, wenn es auch
bei den heutigen Transportverhältniſſen nicht möglich ſein wird,
alle hierfür in Betracht kommenden Werke heranzuholen.
Trotz=
dem wird die Vorführung warwoll und ſo reichhaltig ſein, daß
alle Räume der Kunſthalle benötigt werden. Die
Gedächtnis=
ſchau wird alle Schaffensgebiete, das Bildnis, Blumenſtück,
In=
terieur und Landſchaft, umfaſſen, ſo daß ſie einen intereſſanten
Geſamteindruck des reichen Schaffens und großen Könnens der
Künſtlerin abgeben wird.
II. Die Bühnenkommiſſion der Stadtgemeinde wiederholte am
Don=
nerstag auf ihrer Bühne Niebergalls „Tollen Hund” vor einem
zahl=
reich erſchienenen Publikum. Auch diesmal wurde das Stück äußerſt
beifallsfreudig aufgenommen. Die Leiſtung der Darſteller in eine
Stu=
fenleiter eingliedern zu wollen, erſcheint ſchier unmöglich, denn ſie waren
durchweg glänzend. Offenbar am beſten gefielen von den Herren
Zimbrich (Knippelius), Hattemer (Student), Krafft (Nachtſchatten),
Franz (Valentin) und nicht zuletzt der für den erkrankten Herrn Partſch
einſpringende Felmer (Puttel). Von den Damen frappierte Frl. Göbel
(Knippelius' Tochter) und Chriſt (Puttels Tochter) durch Natürlichkeit
des Spiels. Daneben nicht zu vergeſſen Frl. Hechler (Frau Knippelius)
und Zimbrich (Frau Puttel) in dem unübertrefflichen „
Waſchkorbmono=
log‟. Die ſinnigen Muſikvorträge der Gebrüder Wenz konnten nicht
über die langen Pauſen hinwegtäuſchen. Trotzdem: eine gute
Geſamt=
darſtellung in einem durch verbeſſernde Eingriffe ſeit der erſten
Auf=
führung in Breite und Natürlichkeit ergänzten Bühnenbild. Eine Ehre
für den Schöpfer: Bernhard Franz.
Aſtrentner und deren Hinterbliebene erhalten eine Nachzahlung
auf die Teuerungszulagen bei der Stationskaſſe Darmſtadt.
* Zugverkehr Darmſtadt—Frankfurt. Wie wir erfahren, iſt der
doppelgleiſige Verkehr zwiſchen Arheilgen und Darmſtadt ſeit geſtern
mittag wieder aufgenommen worden.
—Die Befatzungsbehörden haben nunmehr den
geſam=
ten Eiſenbahnbetrieb im beſetzten Gebiet
unmög=
lich gemacht. Die vor kurzem mitgeteilten Verbindungen nach
Mainz beſtehen deshalb nicht mehr.
Die D=Züge 175/176 Baſel—München=Gladbach und
um=
gekehrt verkehren bis auf weiteres nur bis und ab Schwerte
über Kabel, Weſthofen unter Umgehung des Bahnhofs Hagen.
Orpheum. Heute, Samstag, 10. März, letzte Aufführung der
Geſangspoſſe: „Der Klapperſtorch flieg
— Für Sonntag, 11. März:
Zwei Neuaufführungen: „Budenzauber” oder „Verfolgte Unſchuld”: in
den Hauptrollen Marga Peter a. G. und Guſtav Bertram. Die
Nach=
mittagsvorſtellung beginnt um 3½ Uhr, die Abendvorſtellung um 734
Uhr. (Siehe Anzeige.)
0o
Hande weg
von allen belgiſchen u. franzöſiſchen Waren,
ſolange Deutſchland vergewaltigt wird!
Mitten im Frieden haben die Franzoſen u. Belgier
das Ruhrgebiet unter Bruch des Friedens widerrechtlich
beſetzt! Unſer Vaterland ſoll politiſch und wirtſchaftlich
zerſchlagen werden. Zur Abwehr fordern wir das
deutſche Volk zum
BA
o
Aag
ſchärfſten Boykott
ſämtlicher franzöſiſchen und belgiſchen Erzeugniſſe auf.
Arbeitsausſchuß Deutſcher Verbände. Frhr. v. Lersner. — Bund
Deut=
ſcher Frauenvereine. Dorothee v. Velſen. — Deutſcher Beamtenbund.
Flügel. — Deutſcher Frauenausſchuß zur Bekämpfung der Schuldlüge.
Frau Mende, M. d. N. — Deutſcher Reichsausſchuß für Leibesübungen.
Dr. Lewald. — Die Deutſche Studentenſchaft. — Geſamtverband der
chriſtlichen Gewerkſchaften. Otto. — Geſamtverband Deutſcher
Beamten=
gewerkſchaften. Gutſche. — Gewerkſchaftsring Deutſcher Arbeiter=,
An=
geftellten= und Beamtenverbände. Hartmann. — Hanfabund für
Han=
del, Gewerbe und Induſtrie. Dr. Fiſcher. — Hauptgemeinſchaft des
Deutſchen Einzelhandels. Grünfeld. — Prof. Dr. D. Kahl. — v.
Rau=
mer, M. d. R. — Reichsausſchuß akadem. Verufsſtände. Dr. Pinkerneil.
Reichsausſchuß der Deutſchen Landwirtſchaft. Frhr. v. Wangenheim=
Klein=Spiegel. — Reichsbund der höheren Beamten. Dr. Scholz.
M. d. R. — Reichsverband der Deutſchen Preffe. Chefredakteur Bgecker
Prof. Dr. Schücking, M. b. R. — Verhand der Deutſchen
Mode=
induſtrie. Geh. Rat Jeſſen. — Berein Berliner Preſſe. G. Bernhard.
Verein der Lichtſpieltheaterbeſitzer Groß=Berlins. Schlicht.
— Verein
Deutſcher Zeitungsverleger. Kommerzienrat Krumbhaux. — Vereinigung
Deutſcher Bekleidungsindnſtrieverbände. Kommerzienrnt Bamberg.
Zentrale der Landfrauen. (gez.) —
Zentratverband Jes Deutſchen
Großhandels. Geh. Kommerzienrat Dr. Ratené. — Zentralverband
Deutſcher Hausfrauenvereine. Fron Mühſam.
Kaufleute!
Bezeugt durch Plakat=Aushang
Eure Zuſtimmung!
In keinem Schaufenſter darf das Plakat des
Arbeitsaus=
ſchuſſes Deutſcher Verbände fehlen! In den nächſten Tagen
wird es den Firmen zugehen gegen einen Betrag von
300 Mk., der der Ruhrhilfe zur Verfügung geſtellt wird.
Die Studentenſchaft Darmſtadt.
e. Stadtmifſion. Im Jugendgottesdienſt am kommenden Sonntag
wirken unſer Poſaunenchor, Rechnungsrat Geiß (Bariton) und die
Herren Oberreallehrer Pfaff und Pfaff jr. (Streichmuſik) als
So=
liſten mit. — Am Nachmittag um 3½ Uhr iſt die monatliche
Mitglieder=
verſammlung, die eine Reihe wichtiger geſchäftlicher Mitteilungen
brin=
gen wird.
— Seinen 70. Geburtstag feiert am 11. d. M. in geiſtiger und
kör=
perlicher Rüſtigkeit der Mathematikprofeſſor i. R. Dr. Chr. Schmehl,
welcher vor zwei Jahren nach faſt 45jähriger ununterbrochener
Tätig=
keit an der Ludwigs=Oberrealſchule in den wohlverdienten Ruheſtand trat
n. Schwurgericht. Raſche Sühne fand der geſtern verhandelte
ſchwere Raub, denn er hatte ſich erſt in der Nacht vom 17. auf 18. v. M.
ereignet. Schon am nächſten Nachmittag waren die drei Täter auf dem
Bahnhof Gießen (ohne daß dort eine Nachricht ihres Verbrechens
vor=
lag) aus anderem Anlaß aufgefallen und wurden mit der ganzen Beute
im Werte von etwa 700 000 Mark feſtgenommen, worauf ſie ein volles
Geſtändnis ablegten. Es fehlte von dem Geraubten nur ein Paar
in=
zwiſchen in Frankfurt a. M. verkaufte Schuhe nebſt Handſchuhen, und
den Erlös von 12000 Mark hatten die Räuber verbraucht. Es ſind
der 23jährige Arbeiter Hans Wemhöhner aus Oberhauſen, der
22führige Monteur Arthur Dembsky aus Königshütte und der
21jährige Bergmann Andreas Riega aus Böckingen (Saargebiet),
von denen W. unbeſtraft iſt. Anſcheinend hat man es nicht mit
Ge=
wohnheitsverbrechern zu tun, ſondern erwuchs das fragliche, allerdings
in recht roher Weiſe ausgeführte Delikt im weſentlichen gewiſſer
Be=
drängnis und ſich gerade bietender Gelegenheit. Die Anklage vertrat
Staatsanwalt Gros, und als Verteidiger war Rechtsanwalt Dr.
Main=
zer beſtellt. W. und D. hatten ſich kurz zuvor arbeitslos in Duisburg
kennen gelernt, bei den Franzofen um Beſchäftigung bemüht und mit
einem Militärzug nach Bingen begeben. Daſelbſt wurden ſie nach
Guſtavsburg und von dort nach Griesheim geſchickt, wo durch die
fran=
zöſiſche Kommandantur Arbeit erhältlich ſein ſollte. Es war in Mainz
noch der auch erwerbsloſe Angeklagte R. zu ihnen geſtoßen; ſie
wan=
derten zu Fuß und kamen gegen Mitternacht in Griesheim an. Nach
einem Obdach ſuchend, wurden ſie auf das an der Groß=Gerauer Straße
liegende Kaufhaus Löb aufmerkſam, und wollten ohne ſchlimme Abſicht
bemerkt haben wie der Gitterverſchluß eines Kellerlichtſchachts an der
Vorderfront offen war. Franzöſiſche Einquartierung hatte gerade an
jenem Tag Kohlen empfangen, und es war jener Einwurf noch nicht in
Ordnung gebracht. Angeblich beabſichtigten die drei auf dieſem Weg in
den Keller Eindringenden nur darin zu nächtigen, und entſchloſſen ſich
erſt nachträglich aufs W.s Anregung zum Diebſtahl. Nach längerem
Verweilen im Keller mit Stillen ihres Hungers an einem Topf
Marme=
lade, gelangten ſie in das Erdgeſchoß und überraſchten deſſen einzigen
Inſaſſen, den 74jährigen Kaufmann Zacharias Roſenthal,
Schwieger=
vater des im Obergeſchoß wohnhaften Geſchäftsinhabers Ludwig Löb,
im Schlafe. Er wurde beim Schein einer aus dem Keller mitgebrachten
Laterne überwältigt, an Händen und Füßen gefeſſelt und durch
auf=
gedrücktes Bettwerk, ſowie einen Mundtnebel an Hilferufen gehindert.
Niemand ſonſt im Gebäude, das auch einen franzöſiſchen Offizier neb=
Familie beherbergt, merkte etwas von dieſem Auftritt, und die Räub
konnten völlig ungeſtört eine größere Menge neuer Schuhe,
Kleidungs=
ſtücke, Wäſche uſw. aus den Ladenvorräten in einen gleichfalls
geſtohle=
nen Koffer verpacken. Dem in höchſte Furcht verſetzten, und bei der
Feſſelung, ſowie durch Schlag mit einer Flaſche am Kopf verletzten R.,
der um ſein Leben flehte, nahm man ein Schweigeverſprechen ab; er
wurde zuletzt noch von den Feſſeln befreit und verhielt ſich ſtille, bis
er nach geraumer Zeit das Verſchwinden der Räuber feſtſtellte und die
übrigen Mitbewohner alarmierte. Von den Eindringlingen war gleich
die Telephonleitung durchſchnitten worden, und es fehlte einſtweilen
jeder Anhalt bezüglich der Täterſchaft. Die Drei waren bis zum
hieſi=
gen Hauptbahnhof gegangen, mit dem Frühzug nach Frankfurt a. M.
gefahren, dort durch den ſchon erwähnten Verkauf in Beſitz weiteren
Reiſegeldes gekommen, und auf der Fahrt nach Duisburg, wo ſie die
Verhaftung ereilte. Natürlich war der nächtliche Raubanfall für den
davon betroffenen Greis von ſtarkem körperlichem und ſeeliſchem
Nach=
teil, wenn auch der materielle Schaden faſt wieder ausgeglichen iſt.
Die Verteidigung plädierte für mildernde Umſtände, ohne welche die
geſetzliche Mindeſtſtrafe 5 Jahre Zuchthaus beträgt. Dieſe wurden den
Angeklagten zugebilligt und die Geſchworenen nahmen nur einfachen
Raub ohne das Qualifikationsmoment des Eindringens in diebiſcher
Abſicht an. Das Urteil lautet gegen jeden Angeklagten auf 3 Jahre
Monate Gefängnis. — Damit hatte dieſe Schwurgerichtstagung ihr
Ende erreicht.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Wartburg=Pofaunenchor. Kommenden Montag fällt die
Probe im Schloß aus, dafür finden ſich die Bläſer, gleich dem Wartburg=
Orcheſter, mit Inſtrumenten im Heim (Gemeindehaus der
Martins=
gemreinde, Liebfrauenſtr. 6) ein. Daſelbſt hält an dieſem Abend Her=
Pfarrer D. Waitz einen Vortrag über: „Worte Jefu, die nicht in der
Bibel ſtehen”, für die Gemeindevereine in Verbindung mit dem
Wart=
burgverein. Streich=Orcheſter und Bläſerchor des letzteren umrahmen
den Vortrag, desgleichen Sologeſänge von Frl. Sturmfels.
— Paker Bernhard, V. D. H., ſpricht Freitag, abends 8 Uhr
in der Loge, Sandſtr. 10, über die evangeliſche Kloſtergründung
Bernge=
rod bei Schlitz. Der „Orden vom Deutſchen Hauſe” ſtellt einen wichtigen
Beitrag zur Frage der Jugendbewegung dar.
Iſt der Bamte rechtlos? Auf den heute abend in der Aula
des Realgymnaſiums ſtattfindenden Vortrag des Herrn Geh. Rats
Dr. Piloty wird hiermit noch einmal aufmerkſam gemacht. Die
Ver=
anſtaltung geht aus von der Staatsbürgerlichen Abteilung der
Zentral=
ſtelle für Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen und geſchieht f
Verbindung mit der Reichszentrale für Heimatdienſt, die keine Opff
geſcheut hat, um den bekannten Völkerrechtslehrer und bedeutenden
Red=
ner nach Darmſtadt zu bringen.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Auf das am
Sonntag, den 11. März, nachmittags 4 Uhr, in der Turnhalle am
Woogsplatz ſtattfindende Konzert zugunſten der Ruhrkämpfer wird
noch=
mals aufmerkſam gemacht.
Konkordiaſaal. Anläßlich des Stiftungsfeſtes des Beamten=
Vereins ehemaliger Militärmuſiker heute abend 8 Uhr großes
Streich=
konzert.
Kunſtnotizen.
Ueber Berke, Künſtler und künſtleriſche Beranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchteht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor
— Johann Verſter (ſprich: verr=Sterr, mit dem Akzent auf
der zweiten Silbe), der blinde Klavierſpieler aus Holland, der ſich eber
in Darmſtadt aufhält, um als Künſtler an der Städtiſchen Akademie fü
Tonkunſt bei Herrn Willy Hutter weitere Anzegung zum Studium deu
ſcher Muſik zu finden, wird am 19. d. M. in dem
Wohltätigkeitskonze=
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt zum Beſten der Darmſtäd
Nothilfe auftreten. Ueber ſeine Konzerte in Holland liegen aus d
dortigen Hauptzeitungen begeiſterte Berichte vor. Die Abendpoſt
(Haag) ſchreibt u. a.: „Ich kann dieſen ſympathiſchen, fein empfindenden
Muſiker nicht beſſer vergleichen als mit Teireſias, dem blinden Lehrer
der griechiſchen Mychologie. Er verſteht es, die Harmonien zu
ver=
hinden mit der muſikaliſchen Seele der Genien, die er vermittelt, und
kommt der Wahrheit vielleicht näher als mancher ſehende Künſtler,
Darum ſtrahlt auch aus ſeinem Spiel ein Glanz innerlicher Poeſie
um=
geben von einem Schleier myſtiſchen Elementes. Iſt das Unglück, das
ihn betroffen, wie groß es auch ſei, nicht gerade die Urſache, daß er mehr
ſieht als wir, und dadurch tiefer empfindet und mehr erfaßt vom Weſen
der heiligen, unergrüindlichen Muſik? Ob es wohl vielen Künſtlern
ge=
geben iſt, das Geiſtige Debuſſys Senſualismus ſo intenſiv
nachzu=
empfinden wie Johann Verſter, wage ich zu bezweifeln. Und iſt de
Naiv=Religiöſe von Cefar Frank ſo inſpiriert wiederzugeben? Und war
mir Verſters Beethoven anfänglich etwas fremd, ſo wurde ich nachl
durch ſeine Auffaſſung tief gerührt.‟ Ein anderer Kritiker ſchrer
„Es iſt faſt unbegreiflich, daß jemand, der das Augenlicht entbehrt,
nie fehlender Technik die ſchwerſten Konzertſtücke ſpielt.” Herr Verſt
wird am 19. d. M. die B=Moll=Sonate von Chopin zu Gehör bringe
Wer bereits Gelegenheit hatte, dieſen Künſtler zu hören, wird ſei
öffentliches Auftreten und die Wahl dieſes Werkes gewiß mit Freuf
und Teilnahme begrüßen. Kartenverkauf nur bei Konzert=Arnold
Wilhelminenſtr. 9.
Aus den Parteien.
— 5. politiſcher Abend der Deutſchen Volkspar
tei. Am 5. politiſchen Abend bei Sitte ſprach die Stadtverord
Fränlein Kraſinski über „Wie erziehen wir unſere Jugend zu tüchti
Menſchen‟. Die Wahl des Themas und die Perſönlichkeit der Redner
hatten bewirkt, daß ſich eine zahlreiche Zuhörerſchaft, die ſich begrei
licherweiſe größtenteils aus Frauen zuſammenſetzte, eingefunden hatt
Fräulein Kraſinski behandelte in trefflicher Weiſe mit einfachen
zu Herzen gehenden Worten die Erziehung der Jugend im Kindesalte
während der Schulzeit und beim Eintritt in den Beruf. Einfac
ng zur N
Kleidung und in den Vergnügungen der Jugend, Erzie
) zum
ſten= und Vaterlandsliebe, zur Wahrheit, zur Arbei
ges. Beſonde
bewußtſein. Das waren die Hauptpunkte ihres Vortra
eingehend ſprach Fräulein Kraſinski über die Berufswahl und auch
Vorſi
die Einrichrung für Berufsberatung hier in Darmſtadt.
Beifall noch ei
Herr Rechtsanwalt Dingeldey, kleidete den waumen 2
ſiche bet
mal in herzliche Worte. An der ſehr lebhaften Ausſ.
ſich zahlreiche Anweſende. — Am nächſten politiſchen Abend ſprich
land im Ru
Rechtsanwalt Dr. Mattern über „England und Ru
d iſt vorläufi
krieg‟. Als Thema für den übernächſten politiſchen Abe
in Ausſicht genommen: Herr Dr. Zſchwerer über „die oberſchleſiſch
„N
Lage‟.
Parlamentariſches.
KK
Sitzung
* Der Finanzausſchuß trat in ſeiner geftrigen
die Beratung des Staatsvoranſchlags für 1923 ein
9
dabei zuu
Katzitel des Finanzgeſetzes wurden genehmigt. Es kar
Ausdruck, daß eine neue Vorlage zur Grund= und Gewerbeſteuer
erwarten ſei. Der Ausſchuß erſucht um baldige Vorlage. Zu Ka
über
Förſt= und Kameralgüter, ergab ſich eine Reihe Fragen,
iter.
Holzverſteigerungen, Jagdpachten, Pachtpreiſe für S
werde
koſten der Forſtmeiſter uſw., die mit der Regierung be
nie
Das Kapitel findet in Einnahme und Ausgabe Genehn
Kap. 2, Siedlungsweſen, wünſcht der Ausſchuß eine Au
den Fortgang der Arbeiten im letzten Jahre. Das Kapitel wi
*6
ltung
nommen, Gbenſo Kap. 3, Kameralgüter unter Forſtvern
K
Veingüter, und Kap. 5, Braunkohlenwerke Wöifersheim,
Wölfersheim, und wünſcht der Ausſchuß die Vorlage einer kaufmän
ſchen Bilanz. Zu Kap. 6. Bad=Nauheim, ſoll mit der Regierung
ſprache genommen werden über Mittel und Wege, wie das Bal
in
kunft rentabel erhalten werden kann. Das Kapitel wird angen
und damit auch Bad Salzhauſen, das, wie in früheren Jahren, ein
Staatszuſchuß erforderlich macht. Fortſetzung Dienstag.
Wertbeſtändige Urteile.
8 Unter dem treffenden Titel „Die Forderungen wertbe
ſtändiger Urteile” beſpricht in der „Dtſch. Jur.=Ztg.” der frühe
Vizepräſident des Kammergerichts in Berlin Dr. Koffka, ein i.
Schrifttum bekannter Juriſt die Frage der Geldentwertun
„Anknüpfend an einen im „Berl. Tageblatt” erſchienenen Artikel d
R.A. Dr. Linz=Mannheim verweiſt Koffka auf ein am 11. Jan. 19.
ergangenes Urteil des Kammergerichts 17, Z.S. in einem Schaden
erſatzprozeſſe, wonach der Beklagte den Schaden zu erſetzen habe,
der Kläger am Tage des ergehenden Urteils erleide und den fernere
der dem Kläger daraus erwachſe, daß er die betr. Summe nicht ſchr
am Tag des Urteils erhalte. Das K.G. führt aus, es ſei der Tatſac
Rechnung zu tragen, daß bei der fortgeſetzten Geldentwertung der de
Kläger zuzuſprechende Betrag (60 000 Mk.) z. Zt. der Vcllſtreckung
weitem nicht die Kaufkraft wie heute (11. Januar 1923) haben, alſo ih
nicht den Schadenserſatz gewähren, den das Gericht für den erlitten
Schaden als angemeſſen erkannt habe. Es müſſe dem Kläger Schadle
haltung für den Verluſt gewährt werden, der aus der nicht rechtzeitig
Zahlung folge. (Folgt Hinweis auf § 288, Abſ. 2 B.G.B.) Linz wi
daß allgemein in Urteilen auf die Geldentwertung Rückſicht genomme
werde, nicht alſo nur dann, wenn es ſich um Erſatz eines Schadens ha.
delt. Und es iſt die Frage, ob dies ohne Aenderung der Geſetzgebut
mögli hiſt. Reichsjuſtizminiſter Heinze hat im Neichstage ausg
ſprochen, die Rechtſprechung müſſe ſich daran gewöhnen, das was in de
Geſetzen als Möglichkeit liege, beſſer auszuwerten und nicht immer na
neuen Geſetzen zu rufen, ſo bei Berückſichtigung der Geldentwertun
K. ſtimmt dieſer Aeußerung zu. „Es wird deshalb ganz allgeme
darauf Rückſicht genommen werden müſſen, daß Gold= und Papierma
nicht dasſelbe iſt, und daß deshalb eine in Goldmark begründete Schu
ſticht einfach in der gleichen Summe von Papiermark und ebenſo
ei=
im vorigen Jahre in Papiermark begründete Schuld in dieſem oder de
folgenden Jahre in derſelben Summe von Papiermark zurückzugebe
iſt. Denn die Kaufkraft der Goldmark iſt immer weſentlich eil
andere als die der Papiermark und ebenſo die der Papiermark
vorigen Jahre eine weſentlich andere als die der Papiermark in dieſe
oder den folgenden Jahren und der Gläubiger würde ganz ungerecnſe
tigt geſchädigt werden. Wie das Reichsgericht dazu geſchritten iſt,
im B.G.B nicht erwähnte elaufula rebus ſie ſtantibns aus wirtſchä
lichen Gründen in immer weiterem Umfange zur Anwendung zu bei
gen, ſo wird die Rechtſprechung auch allgemein die Geldentwertung
berückſichtigen haben. Iſt die Schuld erſt zur Zeit der Papierwa
rung entſtanden, ſo kann die Zahlung nur verlangt werden in ein
Höhe, die dem damaligen Wert der Papiermark entſprochen hat, ſode
der Goldankaufspreis außer Betracht zu bleiben hat. Inſoweit ab
muß dem Intereſſe des Gläubigers Rechnung getragen werden.
Forderung nach wertbeſtändigen Urteilen iſt desha
durchaus berechtigt.”
+ Arheilgen, 8.
Preiſe auszuführen. Einzelne ſind ſogar bereit, die Fuhren ganz un
onft zu leiſten. — Zurzeit findet hier eine Hausſammlung zum Beite
eines Kriegergedenkſteins ſtatt. Wie man hört, ſind 1ihe
recht namhafte Summen gezeichnet und kann damit ſicherlich ein !"
unſere Gemeinde würdiges Denkmal zur Erinnerung und Ehrung.""
ſerer gefallenen Brüder errichtet werden.
Rummer 68.
Spiel, Sport und Turnen.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1923.
Seite 5.
— Turn= u. Sportgemeinde „Eintracht”=
Frank=
furt a. M. gegen Sportverein 1898 Darmſtadt. Das
große Ereignis rückt näher und wirft ſeine Schatten, wie alle großen
Ereigniſſe, ſchon weit voraus. Es iſt direkt unmöglich, alle Anfragen
nach Vorverkauf und Karten einzeln zu beantworten, nur das iſt ſicher,
daß nur noch zirka 50 überdeckte Tribünenplätze vorhanden, und daß
an der Kaſſe am Sonntag kaum Sitzplätze mehr zu erhalten ſind.
Tri=
hünenſitze ſind die nicht überdeckten Bänke und Terraſſe, die Stehplätze
rechts und links der Tribüne.
das Spiel beginnt um 3 Uhr und werden beide Mannſchaften in
ſtärkſter Aufſtellung antreten. „Eintrachts” Aufſtellung wird morgen
be=
kannt gegeben, nur ſei jetzt ſchon verraten, daß außer dem
Internatio=
nalen und „Linksaußenſpezialiſten” Scabo die bekannten
Repräſentati=
en Schneider, Rockmann und Pfeifſer nebſt dem äußerſt talentierten
Mittelläufer Egly mitwirken werden. Sportverein ſtellt: Ellenbeck
umann, Stephan, Fiſcher 2., Hanſtein, Ohlſen, Jakoby, Müllmerſtadt,
Takaks, Steckenreuter und Heeſe.
Wenn Darmſtadts Mannen mit demſelben Eifer ins Zeug gehen
wie am letzten Sonntag, dann ſollte „Eintracht” der Sieg nicht leicht
werden.
Ein weiteres Spiel findet auf dem „Eintrachtsplatz” am Finanzamt
vormittags 10½ Uhr ſtatt, und zwar treffen ſich die 1. Mannſchaft des
F. C. „Viktoria”=Griesheim und die Ligaerſatzmannſchaft des
Sportver=
eins 1898 Darmſtadt.
Zwei alte Gegner aus den letzten Verbandsſpielen tragen hier in
echt ſportlicher Kameradſchaftlichkeit ein „Wohltätigkeitsſpiel” für einen
bei dem letzten Spiele verletzten Spieler aus, dadurch gleichzeitig
be=
weiſend, auf welch hoher Stufe das Zuſammengehörigkeitsſpiel unter
deutſchen Sportsleuten ſteht, und wie getreu dem Grundſatz Alle für
Einen handeln. In ebenſo echt ſportlicher Denkungsart hat die hieſige
Turngemeinde 1846, und von dieſer wieder ihre Fußballabteilung, ihren
Sportplatz am Finanzamt ohne jegliche Vergütung zur Verfügung
ge=
ſtellt. Für dieſes Entgegenkommen ſei der Turngemeinde 1846 und
beſonders dem verdienſtvollen Leiter der Fußballabteilung herzlichſt
gedankt.
Die Gäſtemannſchaft iſt zu bekannt, als daß viele Worte darüber
zu verlieren wären; der kräftige Sturm mit Feldmann ſorgt für Tempo,
und Deuker im Tor macht den Gaſtgebern das Leben ſauer.
Darmſtadt tritt an mit Dröll, Muchtar, Thum, Mahr, Bärenz,
Fiſcher 1., Bonin, Heß, Treffert, Bugert und Frick.
Hoffenltich iſt das Weter gut und der Beſuch zufriedenſtellend,
da=
mit der gute Zweck auch in Erfüllung geht. (S. heutige Anz.)
— Spielabteilung Union T. G. B. 1865 hat am
Sonn=
tag, vormittags 10,30 Uhr, die F.=A. „Eintracht” der T. G. D. 1846 zu
Gaſt, um dem guten Einvernehmen der beiden Vereine Ausdruck zu
verleihen. Wer Wert auf ein wirklich vornehmes, von gegenſeitigem
Verſtändnis getragenes Spiel legt, ſollte ſich das Treffen nicht entgehen
laſſen. Nachmittags 1 Uhr 30 trifft ſich die Ligaerſatzmannſchaft der
Beſſungen mit der 1.b Spielvereinigung Arheilgen. Auch dieſes Spiel
dürfte von allgemeinem Intereſſe ſein.
gegen Schwächezustände, Nervenstör=
BäryrIn ungen, Neurasthente ein anregendes und
kräftigendes Vohimbin-Hormon-Präparat der Akt.-Ges. Hormona
Düsseldorf-Grafenberg. Zahlr. ärztl. Anerkennungen.
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spekte gratis. Erhältlich in allen Apotheken?
(I,710
Wettexbericht der Gießener Wetterwarte.
Vorherſage für den 11. März:
Wolkig, kühl, Oſtwind. Die Wetterlage hat ſich kaum verändert.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr Ende nach 9½ Uhr
(Sondermiete 42 und 112, Schülermiete rot 9): „Prezioſa” — Kleines
Haus, 3½ und 5½ Uhr: Film, 8 Uhr: Konzert. — Orpheum,
½ Uhr abends: „Der Klaperſtorch fliegt”. — Durngemeind
Darmſtadt 1846: Abends 8 Uhr „Verliebte Leute. — Union=
Reſidenz=, Central=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino=
Vorſtel=
lungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Pau
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
Abholeſtellen
für das
Darmſtädter Tagblatt
haben wir eingerichtet bei:
Gaſtwirt Eppler, Hammelstrift
Darmſtädterſtraße 205
Emrich Verkaufshäuschen
Ecke Rheinallee
Frau Clara Eckert, Landwehrſtr. 68pt.
Müllmannshaus
Heeger Verkaufshäuschen
am Werkſtätteamt I, Frankfurterſtr.
Wir bitten die Abholer, ſich täglich der
gleichen Abholeſtelle zu bedienen.
Af644
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 22. Februar: Walter Theodor, Dr. Geh.
Schul=
rat, 69 J., Martinſtr. 95; Sautier Johann, 2 Stunden, Rhönring 15:
Steinmann Katharina, ohne Beruf, 58 J., Hochſtr. 41; Stein Heinrich
Konrad, Schuhmachermeſter, 62 J., Sandbergſtr. 19; Ackermann Adam.
10., Schreiner, 52 J., von Oberramſtadt, hier Aliceſtr. 8; Bär Ludwil
4., Landwirt, 54 Z., von Pfungſtadt, hier Eſchollbrückerſtr. 4½ Am
23.: W
iſt Karl, Bankbeamter, 35 J., Heinrichſtr. 89; Ehrhardt Louiſe
Erneſtine Charlotte, geb. Dietz, 54 J., Ehefrau des
Obertelegraphen=
ſekretärs, Dieburgerſtr. 76. Am 24.: Sinn Guſtav, Gaſtwirt, 69 J.,
Pallaswiefenſtr. 35. Am 25.: Maurer Heinrich, Faſelwärter i. R.,
69 J., von Arheilgen, Stadtkrankenhaus; Schmidt Irma Hildegard,
Michaelisſtr. 18; Dörſam Walter, Bankbeamter, 19 J., Karlſtr.
hüttler Adam, Eiſenbahnoberſekretär a. D., 53 J., Rhönring 19.
Am 26.: Merck Emanuel Auguſt, Fabrikant, Dr., Geh. Medizinalrat,
67 J., Dieburgerſtr. 49; Vogel Johann Gg., 66 J., Arbeiter,
Wilhelm=
ſtraße 28; Reinhart Katharina Eliſabeth, geb. Bode, 80 J., Witwe des
Leutnants a. D., Karlsſtr. 117; Geyer Valentin, Invalide, 41 J.,
Bis=
marckſtr. 80. Am 27.: Geyer Alfred, 1 J., Mathildenplatz 17; Drexler
ma Sonja, 6 Mon., Soderſtr. 64; Menzlaw Johann Heinrich Gg.,
Privatmann, 73 J., Hügelſtr. 3; Beringer Peter, Oberbahnaſſiſtent
i. R., 80 J., Gervinusſtr. 28; Mattern Roſalie, geb. Erlewein, 72 J.,
itwe des Schreiners, Sandbergſtr. 46; Volk Friedrich Wilhelm,
Küfer, 34 J., Beſſungerſtr. 88½. Am 28.: Poth Margarete, geb.
Schork, Ehefrau des Hilfsarbeiters, Schloßgaſſe 26. — Am 1. März:
Lange Guſtav, Silberſchmied, 61 J., Martinſtr. 27. Am 2.: Boenigk
Joſef, Müller, 56 J., im Stadtkrankenhaus; Hankewitz Julius
Fabrikant, 69 J., Kranichſteinerſtr. 37; Kramer Emilie, geb. Geppert,
58 J., Ehefrau des Taglöhners, Ludwigshöhſtr. 80; Feick Anna, geb.
Seibert, 71 J., Ehefrau des Metzgers, Parcusſtr. 4. Am 1.: Weigold
Juſtine, ohne Beruf, 30. J., Beſſungerſtraße 44; Hennemann Phil.,
Schuhmachermeiſter, 68 J., Heinheimerſtr. 8. Am 2. März: Frickel, Gg.
Lokomotivführer i. R., 67 J., verh., Kahlertſtr. 36. Simon Heinrich,
Kaufmann, 34 J., verh., Frankfurter Str. 45. Fritz, Valentin,
Hand=
arbeiter 66 J., Beſſunger Str. 75. Am 28. Febr.: Schwinn,
Philip=
pine Katharine, geb. Jockel, 75 J., Witwe des Schreinermeiſters,
Morne=
wegplatz 3. Am 4. März: Nau, Wilhelm, Techniker, 35 J., ledig,
Sandbergſtr. 47. Am 5.: Treuſch, Eliſe Margarete, geb. Stein, 40 J.,
Ehefrau des Glaſers, Feldbergſtr. 71. Am 3.: Bröckel, Friedrich,
Zim=
mermann, 82 J., verh., Lauteſchlägerſtr. 9. Am 4.: Gunder, Marie
geb. Rieſinger, 66 J., Witwe des Lackierers, Alexanderſtr. 22.
Witters=
heim, Phil., Kaufmann, verh., 70 J., Arheilger Str. 78. Eberhard,
Anna, geb. Vogt, 44 J., Ehefrau des Hilfsweichenſtellers in Höchſt i. O.
hier Alicehoſpital. Am 5.: Ackermann, Auguſte Marie, geb. Flander,
79 J., Witwe des Schreiners Aliceſtr. 20½. Am 6.: Seeger, Alfred
Adam Georg, 2 Mon., Martinſtr. 15. Am 5.: Zimmermann,
Eliſa=
beth, Privatin, 77 J., ledig, Kiesſtr. 67. Am 24. März 1914: Müller,
Andreas Max, Regierungsbauführer und Lehrer an der Techniſchen
Hochſchule, Hauptmann der Reſ. 4. Komp. Brigade=Erſ.=Batl. 88,
Ried=
lingerſtr. 29. Am 6. März 1923: Heid, Margarete, 4 Tage, Weiterſtädter
Weg 21. Am 19. Febr.: Dickeroth, Karl, Polizeiwachtmeiſter, 34 J.,
verh., Georgenſtr. 3. Am 6. März: Turner, Ellen geb. Niemann,
54 J., Witwe des Arztes Dr. Hilmar Turner in Wiſſigſtadt in
Schwe=
den, hier Eliſabethenſtift. Homann, Suſanne, Photographin, 56 J.,
ledig, Rheinſtr. 15. Am 7.: Falkenhagen, Ludwig, Studienrat i. R.
Profeſſor, verh., 66 J., Mathildenſtr. 46. Am 8.: Kadel, Katharine, geb.
Reinmuth, 73 J., Witwe des Kaufmanns Adam K., Sandbergſtr. 67.
Ries Barbara Katharina, 7 Mon., Tannenſtr. 27. Lupus, Marie, geb.
Reinike, 77 J., Witwe des Bureaubeamten Georg Ludwig L.,
Inſel=
ſtraße 41. Am 24. Febr.: Beck, Albert Karl, 6 J., Mühlſtr. 68. Am
8. März: Stimpfle, Kaſpar Leonhard, Schüler 13 J., Karlſtr. 30
Am 9.: Michel, Karl Friedrich, Schriftſetzer, 24 J., ledig,
Herrngarten=
ſtraße 9.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag, den 11. März 1923.
Stadtkirche: Samstag, den 10. März, abends 6 Uhr:
Vorberei=
jungsgottesdienſt für die Reformationsgemeinde. Pfr. Lauten
ſchläger. — Sonntag, den 11. März, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottes=
dienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Konfirmation für die Refor
mationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. Kollekte für die
Ge=
meindenothilfe. — Um 12 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Nachm. 2 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der
Markusgemeinde (Knaben). Pfarrer Vogel. — Um 3½ Uhr:
Des=
gleichen für die Mädchen. Pfarrer Vogel. — Montag, den 12. März,
abends 8 Uhr: Aufführung des Kirchengeſangvereins der Stadtkirche:
„Die Exequien” von Heinrich Schütz, mit Vortrag über den
Ton=
dichter von Pfarrer Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Jugendgottesdienſt: Dr. Avemarie.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfr. Vogel. — Nachm. 3 Uhr:
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der Kaplaneigemeinde,
Pfarrer Heß. — Mittwoch, den 14. März, abends 6 Uhr: 5.
Paſſions=
andacht. (Jeſus vor Pontius Pilatus.) Pfarrer Lautenſchläger.
Schlofkirche: Samstag, den 10. März, abends ᛋ Uhr:
Vorberei=
tungsgottesdienſt für die Schloßgemeinde. Pfarrer Zimmermann.
— Sonntag, den 11. März, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmals. Konfirmation der Knaben. Pfarrer Zimmer
mann. Kollekte für die Schloßgemeinde. — Nachm. 4 Uhr: Vorſtel
lung und Prüfung der Konfirmanden (Mädchen). Pfarrer
Zimmer=
mann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wagner,
Alexanderſtraße 1.
Martinskirche: Sanstag, den 10. März, abends 6 Uhr: Beichte
und Vorbereitung zum heil. Abendmahl. Pfarrer Beringer. —
Sonn=
tag, den 11. März, vorm. 9 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des
Oſtbezirks und Feier des heil. Abendmahls. Pfr. Beringer. Kollekte.—
Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D.
Waitz. — Nachm. 3½ Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Konfirman=
den des Nordweſtbezirks. Pfarraſſiſtent Müller. — Abends 6 Uhr:
Kandidat Beringer. — Montag, den 12. März, abends 8 Uhr im Ge
meindehaus: Vortrag von Pfarrer D. Waitz über: „Worte Jeſu, die
nicht in der Bibel ſtehen”
Martinsſtift: Mittwoch, den 14, März, abends 8 Uhr: 5.
Paſſions=
andacht. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Kandidar Beringer.
Johanneskirche: Samstag, den 10. März, nachm. 5 Uhr:
Vorbe=
reitung zum heil. Abendmahl. — Sonntag, den 11. März, vormittags
10 Uhr: Konfirmationsfeier für den Nordbezirk. Feier des hl.
Abend=
mahls. Pfarrer Marg. — Nachm. 2½ Uhr: Vorſtellung und Prüfung
der Konfirmanden des Südbezirks. Pfarrer Goethe. — Mittwoch
den 14. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht im Gemeindehaus.
Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Nachm. 3 Uhr: Vor
ſtellung der Konfirmanden (Knaben). Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Mittwoch,
den 14. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer Wagner,
Bauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Nachm. 3 Uhr: Konfirmandenprüfung. Pfarraſſiſtent Wolf. — Abends
6 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Samstag, den 10. März, abends 8 Uhr:
Paſſions=
betſtunde.
Sonntag, den 11. März, vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Miſſionar Bellon. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. —
Nachm. 4 Uhr: Prüfung der Konfirmanden.
— Donnerstag, den
15. März, abends 8 Uhr: 5. Patſſionsandacht.
Stadtmiſ ion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vortn. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Abends 8 Uhr: Geſangsgottesdienſt. — Montags abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Blau=
kreuz=Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. (
Römer=
brief.) — Jugendbund für E. C.: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Kirch=
gang (Stadtkapelle). — Nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Jüng=
linge. — Um4 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. — Abends
8 Uhr: Teilnahme am Geſangsgottesdienſt. — Montag, abends 8", Uhr:
Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde für Jünglinge. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge. — Freitag, abends 8½ Uhr: Jugendevangeliſation.
Sekre=
tär Fiſcher.
Chriſtliche Eiſenbahner: Sonntag, nachm. 4½ Uhr:
Bibel=
betrachtung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtr. 6. Sonntag, vormittags
10 Uhr: Kirchgang. — Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, 1.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 11. März,
vorm. 11¾ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittvoch, den 14. März, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 16. März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
11. März, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Predigt.
Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). — Donnerstag, den 15. März,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
den 11. März, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. —
Nachm. 3 Uhr: Evangeliſation. — Abends ½8 Uhr:
Jugendbundſtunde. — Dienstag, den 13. März, abends 8 Uhr: Bibel
ſtunde, — Freitag, den 16. März, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 11. März, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 15. März,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (*aptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 11. März, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
11Uhr: Sonntagsſchule.— Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 81 Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, den 15. März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Methodiſteugemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 11. März
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr; Predigt. Prediger
Ricker aus Frankfurt a. M.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 11. März 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr, und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.—
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
— Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt und Kommunion der Jungfrauen=
Kongregation. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr:
Letzte heil. Meſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr: Faſtenandacht. —
Um 5 Uhr: Mütterverein. — Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt. —
Frei=
tag, abends ½7 Uhr: Kreuzwegandacht.
Kavelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½, Uhr:
Heil. Meſſe. — Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr, und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an; Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Faſtenandacht.
— Um 5 Uhr: Predigt. — Freitag, abends 6 Uhr: Faſtenandacht.
Kapelle zu urheilgen: Sonntag, vorm. ½10 Uhr: Amt u. Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 4 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe
mit Generalkommunion der Frauen. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt. — Um 9½ Uhr: Amt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Um ½3 Uhr: Faſtenandacht.
St. Fidelis: An allen Sonn= und Feiertagen morgens 8 Uhr heil.
Meſſe mit Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Waldſtraße,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt.
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And.
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Darmſtädter Tagblatt
Handelsbia
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Das Goldzollaufgeld wurde auf 525 000 Prozent
feſt=
geſetzt, das bedeutet eine Ermäßigung von 68 000 Prozent gegen die
Vorwoche (593 000 Prozent).
* Dynamit A.=G. vorm. Alfred Nobel, Hamburg,
Köln=Rottweil A.=G., Berlin. Beide Geſellſchaften ſchlagen
Kapitalserhöhungen vor, und zwar ſollen die Stammaktienkapitalien,
die zurzeit je 125 Mill. betragen, verdoppelt werden. Von den neuen
Stammaktien ſollen je 50 Mill. den Aktionären 5 zu 2 zum Bezug
an=
geboten werden., zu einem Kurs, der erſt in den a. v.
Generalverſamm=
lungen feſtgeſetzt werden ſoll. Die a. o. Generalverſammlung der
Dynamit=A.=G. findet am 9., die der Köln=Rottweil=A.=G. am 10. April
ſtatt. Die reſtlichen neuen Stammaktien ſollen zur Verfügung der
be=
treffenden Geſellſchaften gehalten werden, und zwar zum beſtmöglichſten,
freihändigen Verkauf, zu Angliederungszwecken, und als Schutzaktien.
Die Vorzugsaktienkaditalien ſollen um 50 Mill, erhöht werden, die
Vor=
zugsakkien gehen wieder an die Spitzengeſellſchaft des Konzerns, die
Ad Aſtra=Verwaltungsgeſellſchaft m. b. H. in Hamburg.
Die zum Konzern gehörende Rheiniſch=Weſtfäliſche Sprengſtoff=
A.=G. in Köln wird gleichfalls ihr Aktienkapital von 50 Mill.
verdop=
peln, von den neuen Aktien werden 20 Mill. den Aktionären gleichfalls
5 zu 2 angeboten. Die weiteren neuen Aktien ſowie die
neuzuſchaffen=
den Vorzugsaktien werden ebenſo verwendet wie bei oben genannten
Geſellſchaften.
Ebenſo erhöht die Siegener Dynamitfabrik=A.=G. ihr Aktienkapital
von 2 250 000 auf 3,15 Mill. mit Bezugsrecht 5 zu 2 für die Aktionäre.
Die weiteren Begebungsmodalitäten ſind auch hier die gleichen, wie oben
erwähnt. Die a. v. Generalverſammlungen der zuletzt genannten
Ge=
ſellſchaften finden am 10. April ſtatt.
Warenmärkte.
w. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt zeigte
ſich nach den ſcharfen Preisrückgängen der letzten Zeit eine leichte
Er=
holung. Für Weizen, deſſen Preiſe ſtark unter der Weltmarktsparität
ſtehen, ſind ſchon geſtern nachmittag Käufe erfolgt, denen ſich heute die
Mühlen, wenn auch nur in geringem Umfange, anſchloſſen. Für
Rog=
gen ſtellten ſich die Notizen infolge der Käufe der Reichsgetreideſtelle
wieder über die Umlagepreiſe. Auch Gerſte und Hafer waren bei
teil=
weiſe knappem Material bei anziehenden Preiſen ziemlich gefragt. Die
Erholung teilte ſich auch den Mais= und Mehlpreiſen mit, wogegen
Hül=
ſenfrüchte und Futteraxtikel zunächſt nur in geringem Umfange von ihr
Nutzen zogen.
h. Mannheimer Produktenbörſe. Die Produktenbörſe
am Donnerstag verkehrte wieder in recht ruhiger und faſt geſchäftsloſer
Stimmung. Die Preiſe haben ſich bedeurend geſenkt, und man verlangte
für deutſchen Weizen 80000 Mk., für Gerſte 80 000—88030 Mk., für
inländiſchen Hafer 50 000—70 000 Mk., für ausländiſchen Hafer 85 000
zI
Mk., für Mais 95 000 Mk. pro 100 Kilo bahnfrei Mannheim. Mel
war ebenfalls faſt ohne Verkehr und die Umſätze gering, da aus den im
beſetzten Gebiet liegenden Mühlen kein Mehl ohne Abgaben an die
Franzofen herauskommen kann. Der Mühlenrichtpreis ſtellt ſich auf
165 000 Mk., die zweite Hand iſt mit Angeboten zu 130000 Mk. am
Markt. Von Futterartikeln war hauptſächlich nur Weizenkleie zu 40 090
bis 45 000 Mk. pro Doppelzentner angeboten. Offiziell notierten pro
100 Kilo netto Kaſſe bahnfrei Mannheim: Weizen 80 030—85 000 Mk.,
Roggen, Gerſte 80000—88000 Mk., inländiſcher Hafer 50 000—75 000
Mk., ausländiſcher Hafer 85 000 Mk., Mais 95 000 Mk., Wieſenheu 41000
bis 43 000 Mk., Luzernekſeehen 46 000 Mk., Preßſtroh 38 000—40000
Mk., Bundſtroß 38 000 Mk., Weizenmehl, Mühlenrichtpreis 165 000 Mk.,
die zweite Hand verkaufte zu 130 000—135 000 Mk., Weizenkleie 40000
bis 45 000 Mk. Tendenz: weichend.
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt
am Donnerstag waren aufgetrieben: 60 Kälber, 35 Schafe, 94 Schweine,
453 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro. 50 Kilo Lebendgewicht:
für Kälber b) 262 000—270 000 Mk., c) 250 000—260 000 Mk., d) 240 000
bis 250 000 Mk., e) 230 00—240 (0 Mk.; für Schafe a) 110000—120 000
Mk., 0) 100 000—110000 Mk., c) 9 000—95 000 Mk., d) 85 000—30 000
Mt., e) 80000—90 000 Mk.; für Schweine a) 230 04—300 000 Mk.,
) 230 000—300 000 Mk., c) 280 000—290 0 Mk., d) 270000—280000
Mk., e) 260 60—280 000 Mk., Sauen 260 000—280 000 Mt., Ferkel und
äufer 60 000—150 000 Mk. Tendenz: Mit Kälbern mittelmäßig, ge=
.umt; mit Schafen mittelmäßig, ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern
mittelmäßig.
h. Hamburger Warenbörſe. Kaffee: Das Geſchäft am
Platz und nach dem Inland in verzollter Ware war nur gering bei
an=
ziehenden Preiſen. Mit Braſilien fanden keine Abſchlüſſe ſtatt. Kakav:
Der Verkehr beſchränkte ſich in der Hauptſache auf den Lokomarkt.
Ab=
ladungsware war ruhig, Offerten von draußen fehlten. Reis: Das
Inlandsgeſchäft verhielt ſich ruhig, nur vom Auslande lagen einige
Auf=
träge vor. Die Preiſe waren unverändert. Burma II loko 13 ch 6d,
Burma Bruch A I loko 12sh. Auslandszucker: Der Markt war
ſtetig bei ruhigem Geſchäft. Danziger bezw. polniſche Kriſtalle März=
Abladung 28sh 6d bis 28sh 9d, tſchechiſche Kriſtalle Feinkorn März=
April 29sh 6d, Mittelkorn loko B8ch 90, tſchechiſche Würfel März
31 sh 3d, tſchechiſche Cubes loko 32sh 1½d per 50 Kilo. Getreide:
Der Markt machte einen ſchwächeren Eindruck bei ruhigerer
Geſchäfts=
tätigkeit. Weizen 35 000—37 000 Mk., Roggen 33 00—34000 Mk.,
Hafer 28000—30000 Mk., Gerſte 28000—30 000 Mk., Mais 30000 bis
32 000 Mk., Futtererbſen 35 000—37000 Mk. Kocherbſen 55 000 bis
65 000 Mk., Viktorigerbſen 70 000—80 000 Mk., Naps 85 000—95 000
Mk. Leinſaat 60 000—65000 Mk. Schmalz: Amerikaniſches Steam=
31 Dollar, raffiniertes in Tierces 32½—32½ Dollar, Hamburger 33½4
Dollar.
Börſen,
* Frankfurter Börſe vom 9. März. Nach den ſtarken
Kurs=
rückgängen der letzten Tage war das Geſchäft an der heutigen Börſe
weſentlich beruhigter, „wenn auch noch ziemlich beträchtliches Material
herauskam. Der Kursdruck war nicht mehr ſo bedeutend, da die
Speku=
lation eher geneigt war, die Ware aufzunehmen. Im Verlauf der Börſe
zeigte ſich zwar erneut ziemliches Angebot, ſodaß ein Teil der anfangs
erzielten Beſſerungen wieder verloren ging, jedoch blieb der Grundton
ziemlich behauvtet, und man ſchloß in feſterer Haltung.
Der Maukt der ausländiſchen Renten lag auf die kleine Befeſtigung
am Deviſenmarkt — Dollar 20800 — etwas feſter, von Türkenwerten
Zolltürken zirka 24—25—25 500 Prozent, II Bagdad 23—24 000 Prozent,
Ungarn Gold 65 000 Prozent, Ungarn Kronen bis 8500 Prozent.
Mexi=
kaner 5proz. Tehuantepec 200 000 Prozent pl. 20 000 Prozent.
Da=
gegen waren öſterreichiſche Bahnwerte überwiegend ſchwächer.
Am Montanaktienmarkt waren die Veränderungen wenig bedeutend,
ein Teil der anfangs erzielten Gewinne ging im Verlauf eher
ver=
loren. Schwächer lagen Harpener / 15 00 Prozent, Mannesmann
4000 Prozent, feſter Caro pl. 4000 Prozent, Laurahütte pl. 1000
Pro=
zent und Tellus pl. 1500 Prozent.
Am Chemiemarkt lagen die Werte des Anilinkonzerns um zirka
900 Prozent ſchwächer, ebenſo waren Scheideanſtalt und Goldſchmidt
abgeſchwächt, dagegen konnten Holzverkohlung um 2000 Prozent und
Rütgers um 1800 Prozent anziehen. Ziemlich feſt waren Chem. Mainz,
die 2500 Prozent gewinnen konnten. Guano büßten 9000 Prozent ein.
Auch der Elektrzitätsaktienmarkt lag überwiegend, noch ſchwächer,
jedoch waren die Rückgänge unbedeutend und gingen kaum über 2000
Prozent hinaus.
Von Maſchinen= und Metallwerten lagen heute ſehr feſt
Metall=
geſellſchaft, die nach den letzten ſtarken Rückgängen 9800 Prozent
gewin=
nen konnten. Die übrigen Werte lagen abgeſchwächt, Kleher / 1000
Prozent, auffallend iſt die ſchwache Haltung der jungen und jüngſten
Kleyer=Aktien. Jüngſte waren heute mit 4000 Prozent, alſo 2500
Pro=
zent unter dem Kurs der alten Aktien, erhältlich. Junghans / 1000
Prozent, Karlsruher 2400 Prozent, Deutzer Gas / 6000 Prozent, uſw.
Angeboten waren auch heute wieder die Aktien der
Baugeſellſchaf=
ten, ebenſo waren Zuckeraktien wieder nachgebend. Von Zellſtoffwerten
Waldhof behauptet, die übrigen abgeſchwächt.
Bankaktien waren nur unweſentlich verändert, ziemlich feſt
Dres=
dener auf den Verkaufsnutzen aus den Unionbank=Aktien, man ſchätzt den
daraus anfallenden Nutzen auf mehrere 100 Millionen.
Am Einheitsmarkt, wo von Publikumsſeite noch erhebliches
Mate=
rial heraus kam, war die Haltung noch ausgeſprochen ſchwach, und es
gab nur wenig Kursbeſſerungen, u. a. Bronce Schlenk pl. 13 000. Proz.,
Ultramarin pl. 3500 Proz., Kaſſeler Faß pl. 4600 Proz., Hydrometer
pl. 5200 Proz., Wegelin pl. 53000 Proz., Bad. Maſch. pl. 200 Proz. rat.
mit zirka 35 Proz. Zuteilung. Dagegen gaben weſentlich nach: Jetter
u. Scherer 20000 Proz., Furtwängler Uhren 7000 Proz. (von 10 200
Proz. auf 3200 Proz.), Lüdenſcheider Metall 8800 Proz., Luther Maſch.
5500 Proz., Frankfurter Gas 5000 Proz., Bremer Oel 8000 Proz., Adler
u, Oppenheimer 6000 Proz., Allg. Lokalbahn 12000 Proz., Goldenberg
12000 Proz., Lutz 7800 Proz., Volthom 5000 Proz., Südd. Eiſenbahn
7500 Proz., uſw.
Im Freiverkehr zogen die Kurſe im Verlauf etwas an, nachdem
man bereits über den geſtern telephoniſch geſprochenen Kurſen eröffnet
hatte. Man hörte u. a. Api 9—10 500 Proz., Becker=Stahl 105—11 500
Proz., Becker=Kohle 10500 Proz., Benz 11—12000 Proz., Brownt
Bo=
ſeri 6000 Proz., Elberfelder Kupfer 8000 Proz., Growag 1125 Proz.,
Gummi Neckar 3000 Proz., Hanfa Llohd 6—6500 Proz., Hammerſtein
u. Höfius 8000 Proz., Holſatia 3000 Proz.; Inag 10—10 500 Proz.,
Karſtadt 2600 Proz., Krügershall 12—14 000 Proz., Laſtauto 3500 Proß.,
Mez Söhne 6500 Proz., Mehzer Textik 2500 Proz., Raſtatter Waggon
6000 Proz., Tiag 5500 Proz., Ufa 6—7000 Proz., Entrepriſes 70 000,
Diamond Shares 125 060.
w. Frankfurter Abend=Deviſen vom 9. März. Die
Stimmung war im Abendverkehr ruhig, bei geringen Preisänderungen.
Dollarnoten 20 800, Polennoten 48,—, London 96 500, Paris 1240,
Holland 8100, Schweiz 3820, Italien 970, Neu=York 20700.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Nach den ſtarken
Kursabſchlägen der letzten Tage machte ſich heute an der Börſe eine
10. März 1923 Nr. 68.
ruhigere Stimmung geltend. Seitens des Publikums lagen noch
ziem=
lich große Verkaufsaufträge vor, die jedoch keinen neuen Kursdruck
be=
wirkten, da die Börſenſpekulation die Ware willig aufnahm. Die
Kurs=
bildung war unter dieſen Umſtänden noch ungleichmäßig, ein feſter
Unterton der Stimmung war unverkennbar. Jedenfalls waren
Kurs=
beſſerungen von durchſchnittlich 2000 bis 3000 Prozent (Phönix und
Rheiniſche Braunkohle bis 7000 Prozent und Scheidemantel ſogar 10000
Prozent) in der Mehrzahl, wenn auch für eine ganze Anzahl
Induſtrie=
papiere erneut Kursrückgänge von 2000 bis 3000 Proz. feſtzuſtellen ſind.
Valutapapiere ſtellten ſich wegen der am Deviſenmarkt wieder
ein=
getretenen mäßigen Befeſtigung durchweg höher. Ungariſche Goldrente
ſtieg um 7000 Prozent, während Kanadas rund 30 000 Prozent
gewan=
nen. Für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere lagen
noch ziemlich umfangreiche Verkaufsaufträge vor, deren weſentlicher Teic
aber, ſoweit überſehbar, von der Börſenſpekulation aufgenommen
wer=
den dürfte. Im allgemeinen blieb die Zurückhaltung wegen der
un=
ſicherenr politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe beſtehen, ſodaß das
Geſchäft einen größeren Umfang nicht annahm. Teilweiſe traten im
Verlaufe Schwankungen ein, wobei leichte Kursrückgänge überwogen,
w. Deviſenm irkt. Frankfurt a. M., 9. März.
Geld J. M
Geld (ärz
Brief Antwerpen=Brüffel.:.......=
Holland .. ... .... . . . . .. . . ...
Lyndon .. . .. ....... . .... . ..
Pariz... ..... . .. .... . . ....."
Schweiz .. . . . . . . . . . . . . .. . ..
Spanien ..................."
.....
Italien .. 1007.45
7680.75
91146.50
1172.05
3628 40
3004.95
925. *9
91603.
117.48
3646.60
3020 05
329.80 067.30
42.1
97655 2
Lec 8
8.
3.
187.4 Lifſabou=
rto. .. . . .. . ....
Dänemark ....... . . ........."
Norwegen .. . . . .. . . .. ... ....
Schweden ................."
Helſingfors .................
New=York .................."
Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . . .
Budapeſt... . . . . . . . . . .. ... ..
Prag ......... .. ..... ......"
Agram .......... .........."
w. Deviſenmarkt. Berl 3640,85
3491
5037.:
19325.:
26.6
598
574.—
in 9. Mär, 3559.15
3503.75
5062.65
16.8‟
6.01
576.—
—
3 Telegr. 2 3965.
3715.7
5516.15
—
.11
20748.—
755
6.451.
50
615
22050
Auszahlung —
3984.9
3734.:
5543.
—
20652.
2869 1
6.51½.
618.50
221.50
en für: R
Bete Brief D
Geid
— Amſterdam=Rotterdam ... ., 7530 8 7669.14 55.59 Brüiſſel=Antwerpen .......... 1032. 67.59 10673 10736 Chriſtiania. . .. . ........... . 3518 78 372 Kopenhagen ................" 3690 37( 930.1: Stockholn ....... . ....... ..." 5162 5486.= 19. Helſingfors ........ . .. ......" Italien. . . . . . .. .. . .. . .. ... .. undon .. . . . .. ........... 9127 9174 97256.: New=York .......... ........" 19351 123881 Jaris .. . .... .. .. ... ....... 182. 187.9 Schweiz.. . . . . . . . . . . . . ...... 64.31 ...
Spanien ........." R Z2i6. Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 27.03 28.42— z. Prag ....................."
Budapeſt. ......... . . .. .. ..." 58 6i5. 618. 3— zP= Buenos=Aires.. .. .. . . ... . ..
Bulgarien ... . . .. B.... . .. .." 71 7555.8 794 19 112.05 19.20 1198 Japan .. . . ..... ........... 9276 75 333.25 e lio de Janeiro ............."
Belgrad. . . .. . . . . . . . . ... .. .." 2244.37 2255.63 196 50 197.53 218.45 219.55
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. ſür Auilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
k. f. Elektr. W. vorzug.
ismarckhütte
.
jraunkohlen=Bri
ett..
Bremer Pulkan ......"
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Chem. Hehden .........
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Deutſch=Atlant. Tel.. ..
Deutſche Maſchinen ....
Deutſch=Niedld. Tel. ...
Deutſche Erböl ........
Deutſche
Betroleum .. ."
dt. Kaliwerke .........
Donnersmarckhütte . . . . .
dynamit Nobel .......
Elberfelder Farben ..."
Elektr. Lieferung ......"
R. Friſter ...... ......."
Gaggenau
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Geſſenk. Gußſtahl .....
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Han. Maſch.=Egeſt.. . . . . .
500.— 9.
17000.— Hanſa Dampfſch.. . . . . . 7. 3.
90.— 1900.— 34000.— Semoor Zement ...." 8090.— 1.— 22100.— Hirſch Kupfer..... . . . 38000.— 12000.— 21000.— Söſch Eiernz= .... . . . / 62200.— 21000.— 21500.— Hohenlohe 2
1e... 2.500.— Kahla Porzellan .. . .." 23000.— — 40000.— Lindes Eismaſch.. . . . . 6s000.— 61003.— Lingel Schuh ... . .. ." 6000.— Linke & Hofmann .... 5500.— 19000.— 16500.— 2. Loewe & Co. ......" 100.— 21030.— 0000.— Lorenz............" 2006.— 18250.— 50.— Megnin . . . . . . . . . . . ." 3500.— 15600.— 5000.— Nieberländi ſche Kohle". 50000.— 4300 4500.— 59000.— Nordd. Gummi ..... .. 300.— 26250.— Orenſteit
..... .. /24000.— .— 50000.— Rathgeber
von. .. 1500—— 5000
— Rombacher Hüttten.. 16000.— 65000.— 50000.— Roſitzer Zucker ....... 5000- 18009.- Rütgerswerke. ......." 2500. 20000.— 17600.— Sachſenwerk. . . . . . . . . 14000.— 609.— 8700.— Sächſiſche Gußſtahl .." 8900.— 8200.— Siemens Glas... .. . .. 40000.— 00.— 20000.— Chale Eiſenhütte".
.. 19000.— 260. Volkſtedter Porze 24000.— 11260.— 0010= dreer
Beſtf. Eiſen Lang 25000. — 30000.— 30000.— 2500 Wittener Gußſtahl ..." 185000.— 17090.— Wanderer=Werke . ... . .
O.
90
600
W e
700
z0
1Mn
*
19000.—
40000.— 38000
1Nr
Zarmſtadter und nationatbank, Kommandit=Geſeuſchaft auf ugtien.
Europäiſche Staatspapiere.
Deutſche
5% Reichsanleihe . . . . . . . . . . .
49.
.
8½%
„.
30
.....
4½% IV. und V. Schatzanweif.
4½=
VI.—IK.
Sparprämienanleihe .. . . . . . ."
30 Preuß. Konſols .........
„ „.
313%
....
4% Bad. An., unk. 1935... . . .
3½%0
v. 1907..... .
42 Bahern Anleihe ........."
........"
2
% Heſſen unk. 1924 ........
3%0 „ .........."
4½ Württemberger .........
b1 Ausländiſche
5% Bo3nien L.=E.=B. v. 1914
„ L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½% „ v. 1902..........."
....
.........."
Bulgar. Tabak 1902..... ſ
27 % Griech. Monopol ......"
%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..............."
41=%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................
4% Oeſt. Go
ente ........."
„ einheitl. Rente .....
5% Rum. am. Rente v. 03 ...
4½% Goldrente v. 13 ..."
am. „ konv. ...."
4 „ „ „ v. 05 ...."
420 Türk (Admin.) v. 1903 ...
4% „ (Bagdab) Ser. I..
II.."
4% „ v. 1911, Zollanl. ..
41.%0 Ung. Staatsr. v. 14....
4‟
Goldrente ......."
„ Staatsr. v. 10....
„ Kronenrente .....
428
Außereuropäiſche.
Mexik. amort. innere. .. .."
konſ. äuß. v. 99 ..
Gold v. 04. ſtfr. . .
konſ. innere ......
s%0 „ Irrigationsar
.
52 Tamaulivas, Seriel ....
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn itfr. . .
Gal. Car: Ludw.=Bahn.
Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
2,620 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
2.6%Neue
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ..
20 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. Cm. ..."
3%0 „
7. 3
89.50
1100.
650.—
4350.
f
30.
129-
145.—
5350.—
37000.—
8000.—
7600.
12500.—
4000.—
5000.— 3000.—
9. 3.
89.50
10.—
650.—
4200.—
.—
1—
9
10.—
120.—
145.—
11800.—
3400.—
4000.—
7000.—
60 000.—
Aff
000.—
3000.
36 600.—
32 000.
69500—
14 000.—
3800.—
2230.—
31000.—
41500.—
35 000.—
3500.—
60 000.—
23 750 —
25 000.-
—
65 000.—
8000.—
179000
182000.
2300.—
30 000.—
600.—
38 000.—
2500.—
1000.—
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb v. 1885 ..
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. N
v. 1895 ..."
48 Rubolfb. (Salzkammerg.)
2 Anatolier I......"
Salon Conſt. Jonctio
..
v Salonique Monaſtir .....
26 Tehuantepee . . . . . . . . . . .."
4½%
. .
Pfandbriefe.
40 Frankf. Hyzp.=Bank 1920..
...
Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
Mein. Hyp.=Bank 1922...
322 ...
fälz. „ .
2 Rheitt. „ „ 1923 ...
3½6o
verl. ...
% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 .... . . . . .. .."
% Hefi. Ldhhb.=Bank Pfdb.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdl
4% Heſſ. Ldhhzp. Kom. Obl.. . .
Deutſche Städte.
4½ Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 .......
4% Frenkfurt v. 1913 ......."
3½%
v. 1903 ......"
4%o Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Banſverein ........."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
eutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
eutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . ... ..
Dresdener Bank ............"
Frankfurter Bank........ ..."
Metallbank. ................
Mitteldeutſche Creditbank ....."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . .
Reichsbank=Ant. ... .. .. ....."
Rhein. Creditbank ....... .. .."
Süddeutſche Disconto=Geſ
liſch.
Wiener Bankerein ........."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .. . . . . . . . .... . ...."
Bochumer Bergb. . ..... . . . . .
Buderus. .................."
Dt. Luxemburger.
..
Eſchweiler, Bergwi
Akt.. . . .
Gelſenkirchen Bergw. ...... .
Harpener Bergbau ..........
Kaliwerke Aſchersleben ......
Weſteregeln ......."
Lothringer Hütte .. . ... .. ... .
Mannesmann Röhren. . . . . . . .
Mansfelder .................
Oberbedarf .................
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ......"
Phönix Bergbau ............"
116.— 115.— 80.— ei.—
— *
280.— 8. 100.— — 5500.— 3200.— 3600.— 3300.— 34 000.— 36 000.— 6000. 6100.— 6000.— 18 000.— 17500.— 4500.— 4000. —B. — B. S500. 8250.— 5500. 6600.— „N
5000. 31 000.— .—
23 —
4800. 4250— 8375 7900.— 7010.— 6200.— 4090.— 200.— 6400.— 5200.— 5900 — 5600.— 15 503.— 18000.— 22000.— 55 000.— 55 000.— 60 000. 2000.— 53000. 107 000. 100 000. 27000.— -85:0.— 1500.— 31000.— 49 600.— 46000.— 43000.— 39 000.— 29 000.— 29 000.— 21500.— 25 000.— 48 009.— 48 000.—
Frankfurter Kursbericht vom 9. März 1923
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein Stahlwerke ... . .... ..
Riebeck Montan. . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte. . . . . . . ... . ..
Aktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern . . . . . .
Löwenbräu München . . . . . . . ."
ſchöfferhof (Binding) ........
Verger .............."
Akumulat. Berlin ........!
Adler & Oppenheimer .. . . . . .
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G Stamm. .
Angld=Continental=G
1...."
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheimf. . . . . . . .
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .. . . . . ... ...."
Bayriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel Caſſel) ......"
Bergmann El. Werke ......."
Bing. Metallwerke. ........"
Blei= u. Silberh. Braubach ...
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
Tementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt ......."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert . ... ... .."
Griesheim Elektron ..."
Weiler=ter=mer ..... ...
Daimler Motoren ...........
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ... ...."
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).... ..
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
Eiſenwerk L. Meher jr. ....."
Elberfelder Farb. v. Bahcr ...
Elektr. Lieferungs=Geſ. .. . . . ..
Licht und Kraft ......"
Elſäſſ Bad. Wolle. ..........
Emag, Frankfurt a. M. ... . . .
Emaill- & Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Werke ....... . . . . . .
Eßlinger Maſchinen .... . .. . ?
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift. . . . . . . . .
Fber & Schleicher........."
Fahr, Gebr., Pirmaſenz. . . . .
Fe ten & Guilleaume, Carlsw.
Fei mmechamik (Jetter) .......
Feit Seltlellerei Frankf. a. M.
rankfurter Gas.. ........ ..
Fran;furter Hof ....."
.
A
Flf. Maſch. Pokorny E
ittel.
Fuchs Waggon Stamm.. . . . .
Ganz, Ludwig, Mainz ......"
Beiling E Cie. ............."
Gelſenkirchen Gußſtahl .......
........"
Oeldſchm iet l., inen Stamm
Greffenius, Maſe
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Gummiw. Peter ............
Hammerſen (Osnabrück)......
Hanfwerke Füſſen.
.......
Heddernheimer Kup
rr......"
Hehligenſtaedt, Gießen ......"
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann . . . . . . ."
Hirſch Kupfer u. Meſſ... . . .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ..... .. ...."
Holzverk =Induſtr. . . ........"
Hotel A.=G., München .......
Hydrometer Breslau...... . ..
Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . .
Klein, Schanzl. & Becker ....."
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............"
Lech Augsburg ............"
Lederw. Rothe ............."
Lederwerke Spicharz .. . . . . ."
Löhnberger Mühle ........."
Lüdenſcheid Metallw......."
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..... ....."
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg.
Meher, Dr. Paut. ..... ....
Niag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz..... . ..."
Motorenfabrik Oberurſel ...."
Reckarſulmer Fahrzengwerke .. 110000.—
Neckarwerke Eßl. Stamm.. ..
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran furt a. M. ...
Pfälz. Nähm., Kayſer ........
Philipps A.=G..... . . .. .. . .. .
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger Gebbert & Schall .."
Rhein. Elektr. Stamm.
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzüge .. .. . ..
Rhenania, Aachen .........."
Riedinger Maſchinen ......
Rückforth, Stettin ........ .."
Nütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.)..
Schneider & Hanau.
.
Schnellpreſſen Franke
thal. . .
Schramm Lackfabrik
.....
Schuckert Elektr. (Nür
nberg)...
7. 3.
7300.—
20).—
5 000.—
19800
8000.—
33 800.—
8500.—
28060.—
19 000.—
2500.—
17090.—
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31 000.—
6 100.—
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8550.—
15 900.—
7060.—
32 000.—
12 100.—
13 000.—
9000.—
5500.—
19 000.—
5025
75 000.—
14 000.—
21 000.—
14900.—
5100.—
17000.—
6000.-
18750.—
9600.-
9500.—
20 000 —
10000.—
5 200.—
13000.
15 000.—
13 000.—
23 000.—
2000—
20 200.—
5200.—
1000.
10600 —
35 000.—
11 106.—
9. 3.
6500.—
6000.—
14 000.—
18500.—
7000 —
29 000.—
8600.-
23500.—
17 000.—
6600.—
21009.—
10 000.—
10600.—
32 000.—
5800.—
6 100.—
7750.—
16 500.-
7000.—
37000.—
11000.—
10000.—
8100.-
5100.—
12500.—
14 500.-
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525
70 000.—
12 003.—
30 000.—
20 000.—
10 100.—
4300.—
20 030.—
7000.—
7100.—
24 000.—
10 100.— 10 000.—
5600.— 5600.—
6500.—
6500.—
7000.—
7000.—
20 200.—
6000.—
9500.—
20 200.—
10090.—
11900.B.
12000.—
15 100.—
12000.—
17500.—
11750.—
22 000.—
5200.—
9.—
14009
9100.—
7500.—
33 000.—
8500.—
7. 3.
Schuhfabrik Herz ..... . . . . . . . / 5500.—
Schuhf. Leander Offenbach ... 7000
Seilinduſtrie Wolff .........."
100.-
Mainz ..... . . . . / 8300.—
ſichel & Ge
Siemens C
r. Betriebe .... 3500.—
Siemens Glasinduſtrie . . . . . . . 36 000.—
Siemens & Halske ...... . ... /47000.—
Süddeutſche Immobilien .. . . . 3500.—
Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gotha 10000.—
Uhrenfabri! Furtwängler ...... —
Beithwerke in Sandbach
26 000.—
Verein f. Chem. Induſtr.
0.
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 20 000.—
Gummifabr. Bln.=Frkf. 10 000.—
„ Pinſelfabr. Nürnberg .. 120 000.—
Ultramarin
....... . . . 16500 —
Zellſtoff, Berlin. . . . . . . 10500.-
Vogtländ. Maſch. Borzüge. . . . / 1000.—
Stämme.
Voigt & Haeffner Vorzüge .... 7000.—
Stämme. . . . 10 200.—
Voltohm Seil ...... . . . . . . . . . 24000.—
Wahß & Freytag .. . . . . . . . . . . 9700.—
Wegelin Rußfabrik ... . . . . . . . 28000.—
Zellſtoff Waldhof Stamm . . . . 17000.—
Zuckerfabr. Waghäufel ..... . . 10000.—
Frankenthal .. .. . . 10000.—
Heilbronn .. . . . . . . 1000.—
„
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Offſtein .. . . . . . . . 11000.—
900.—
Rheingau ........
*
Stuttgart .. . . . . . . 10009.—
„
17 000.—
Transport=Aktien.
Schantung E. B. .... . . . . . . . / 5600.—
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) . ..... . . .. 32000.—
Nordd. Lloyd ............."
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn) —
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle ................."
10000
Beckerſtahl ................."
000.—
Benz.....
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„.
Brown B
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Cont. Handelsbank .........."
A
Hanſa Lloyd .. . . . . .... ....
Inag. . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12/130
Kabel R
ehzdt .. . . .. . . .. ...."
*
Karſtadt R. ..... ...........
PBetroleum, Dtſche. „aaaa.s ſa8000.—
Raſtatter Waggon .........."
6000
Stöckicht=Gummi .. . . . . . . . . . . / 5000.
50ß0.
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ..
Ufa Film .. . . . . . . . . . . . . . . . . 7000
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf..............
Dampfkeſſel Roböerg......."
Helvetia Konſervenfabrik...
Gebr. Lutz..............."
Motorenfabrik Darmſtadt .
Gebr. Roeder ............"
Veluneth & Ellenberger ....
9. 3.
z00ſ.-
57000
500-
9000.—
32 000.—
„0
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8000
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21000.
700
6000.-—
9000.—
19000.—
8700.-
33000.—
18 009.—
9500.
35
400.
10000.—
11000.-
9400.—
6500.—
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32 060.-
18000.
11000.—
10 000.—
100.—
6500.-
1700.—
6000.—
12000
170
300
600-
0.—
100
5 00.—
6000.—
Nachfr. Angeb.
6005.-
—
5
G.
—810G.—
8.
7000.— 9000—
30095.— 134 105.—
8000.— 10 600.—
10 000.— 12 000.—
15 000.—
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1 1—er 2FUrV
Aktien / Renten / Delisen / Sorten
BarNIOtGU
1 Luisenplatz 1
O
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. März 1923
Seite 2.
Das ewige Feuer.
Roman von H. Richter.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
181
(Nachdruck verboten!.
Sechſtes Kapitel.
William C. Berner ſaß in ſeiner Office in Manhattan. Der
Lärm der Rieſenſtadt drang nur gedämpft in ſein Zimmer,
dop=
velte Türen und hermetiſch verſchloſſene Fenſter ſchützen den
Dollarfürſten. Neu=York ſeufzt unter einer Hitzewelle, die
bei=
nahe unerhört war. Man ſchlief nachts nicht in den dumpfen
Räumen, in Maſſen lagerten die Menſchen auf den Raſenflächen
des Central=Parks, um ſich von der Kuliarbeit in den rieſigen
Steinhäuſern zu erholen. Man war ſchlaff und hatte kein
In=
tereſſe mehr.
William Berner ſaß in Hemdsärmeln und telephonierte.
Die Loge unten, in der das Fräulein für die Anmeldung vor
Hißze zerfloß, meldete einen Beſuch. Eine Lampe glühte am
Schaltbrett an der Wand auf. Er drückte auf einen Knopf.
„Soll kommen,” erſchien unten das Signal.
Der Mann kannte das Zeichen und eilte an der Loge vorbei
in den Aufzug, der mit ihm nach oben raſte.
Berner ſaß wieder über den Kurſen.
„Erzählen Sie nicht, daß es heiß iſt, das iſt mir bekannt,
ſprechen Sie vom Geſchäft.”
Der Beſucher ließ ſich auf einen Stuhl fallen.
„Böſe Nachrichten aus Japan, Mr. Berner, die
Perlen=
börſen ſind in tollſter Aufregung trotz der Hitze. Sie haben eine
W
„uchtung.
S
Zahle für
(*6633
Aten, Bücher, Zeitungen
per Kilo 290 Mk.
per
fur Lumpen 300 Mk. Kilo
Srau K
Gr. Kaplaneigaſſe 53
Mau Pfeffer Nähe Nundeturmſtr.
Teleph. 2811. Beſtellungen werden abgeholt.
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisants ——
Darmſtadt und den Bekanntnachungen des 6 Unterricht 6
Polizeiamts Darmſtadt.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in Mandolin=,
Zither=
den Apotheken Darmſtadts: Es
ver=
ſehen den onntagsdienſt und in der Woche
vom 10. März bis einſchließlich den 17. März ſtr. 24. Stb., 1. Daſ.
den Nachtdienſt die Apotheke am Iuſtiz= Inſtrumente u. Saiten
palaſt, Bismarckſtr. 9, und die Einhorn=
Apotheke, Kirchſtr. 10½.
Fabrik echter Perlen eingerichtet, in aller Stille, kein Menſch hat
etwas geahnt. Jetzt kommen die Berichte, künſtliche Perlenbänke
in der Agubay, eine ausgedehnte Station auf Tetogu. In drei
Jahren trägt jedes Tipgirl ihre echte Kette. Perlengeſchäft iſt
ruiniert.”
William C. Berner hatte nicht von den Kurſen aufgeſehen.
„Auf die Stahlkurſe macht das nichts aus.”
Der andere ſah ihn verblüfft an, aber Berner beachtete ihn
nicht.
„Handeln Sie nicht mehr mit Perlen, machen Sie Geſchäfte
in Stahl oder Gummi oder was Sie ſonſt wollen, dann iſt es
Ihnen gleich.”
„Das ſagen Sie, der am Perlengeſchäft beteiligt iſt wie kein
anderer?
Zum erſten Male ſah Berner auf.
„Ich bin kein Stümper wie andere Leute. Dieſer Mikimoto
beſchäftigt tauſend Nixen, die ihm die Arbeit machen. Sie
tau=
chen und arbeiten auf dem Meeresgrund. Eine Nixe hätte
ge=
nügt, um Ihnen ſchon vor Jahren das Geheimnis zu enthüllen.
Wenn man Gefahr ſieht, ſchwenkt man ab. Gehen Sie
früh=
ſtücken, es lohnt für Sie micht, Geſchäfte zu machen.”
Er drückte auf die Schalttafel.
„Die Sekretärin.”
Der andere verſtand und ging.
Ruhig gab William C. Berner ſeine Anordnungen. Wieder
blitzte die Schalttafel auf.
„Der Chefingenieur.”
Ein großer Mann mit bartloſem Geſicht und energiſchen
Zügen trat ein.
„Sie haben den Vertrag mit dem Holländer unterzeichnet,
Mr. Berner, wir müſſen zurücktreten, die Naphtagewinnung iſt
in Frage geſtellt, Baku brennt.‟ Er legte ein Telegramm auf
den Tiſch.
„Man drahtet aus Moskau.”
„Sie waren früher dort, was kann geſchehen ſein?”
„Die Ruſſen haben das Gebiet vernachläſſigt, nur ein Teil
der Quellen ſteigt noch, es fehlt an Maſchinen und Holz für die
Bohrtürme. Die alten Holztürme ſind mit Naphta getränkt, ein
Blitz genügt. Die Leute haben nichs, um zu löſchen und um neu
zu bauen. Fängt das Oelfeld Feuer, dann iſt Gefahr im
Verzuge.
„Sie halten unſere Kredite für gefährdet?"
„Ja, es gehören Millionen dazu und monatelange Arbeit,
um die Felder wieder ertragfähig zu machen. Die politiſche
Lage
„Sprechen Sie über Technik, nicht über Politik. Jeder in
ſeinem Fach, für Sie iſt die Technik ausſchlaggebend.”
„Die Techwik braucht große Mittel und Zeit. Kapital muß
inveſtiert werden. Es iſt nichts verloren, aber die nächſten
Jahre werden keine Gewinne bringen.”
Berner ſah vor ſich hin.
„Bleiben Sie im Hauſe, wir werden heute noch weiter
beraten.”
Fortſetzung folgt.)
Erhöhung des Verpflegungskoſten= unterricht 2 Angeb.
tarifs in den hieſigen
Krankenanſtalten.
Auf Grund der von der Stadtver= ſow. deutſch. Unterr.
prdneten=Verſammlung erteilten Ermäch= für Ausländer. Wo!
tigung iſt der Verpflegungskoſtentarif ſagt die Geſchäftsſt.
des Stadtkrankenhauſes vom 1. März
ds. Js, ab, wie folgt, erhöht worden:
in der I. Klaſſe:
für Einheimiſche auf . . . . . Mk. 10000
für Auswärtige auf . . . . . Mk. 12000
in der II. Klaſſe auf Mk. 7000
in der AII. Klaſſe auf Mk. 5000
für den Tag.
Auch die übrigen Sätze des Tarifs tags oder ſtundenw.
haben dementſprechend eine Erhöhung
erfahren. Eine Ausfertigung des neuen U 98 Geſchſt. (*6617
Tarifs liegt im Stadtkrankenhaus zur Frau ſucht 2 Stund.
Einſicht auf.
Die gleichen erhöhten Verpflegungs= ſtr. 74, Htb. 1I. (*6580
jätze werden vereinbarungsgemäß auch
in den nachſtehend genannten hieſigen
Privatkrankenanſtalten von den Selbſt= ABaon 38 Jahre alt,
zahlern erhoben mit der Maßgabe, daß
eine Unterſcheidung zwiſchen einheimiſchen trauensſtellg. als Kaſ=
und auswärtigen Kranken nicht gemacht ſier, Portier od ähnl.
wird und die angegebenen Beträge als
Mindeſtſätze zu betrachten ſind.
Eliſabethenſtift, „Alicehvſpital, Dr.
Loſſen’ſche Klinik, Dr. Machenhauer’ſche
Klinik, Dr. Roſenthalſche Klinik, Herz=/Rauſmann
Jeſu=Hoſpital, Dr. Ollendorff’ſche Augen= mit Sprachkenntniſſ.
Ulinik.
Darmſtadt, den 9. März 1923.
Der Oberbürgermeiſter.
Fliegende Arbeitskolonne
des ſtädt. Arbeitsamtes
erledigt vorübergehende Arbeiten und
Beſorgungen jeder Art durch zuverläſ= kann geſtellt werden
ſige Kräfte gegen feſte Vergütung. (st, 1808
Fernruf Nr. 2477.
Montag, den 12. März 1323, vor= Ang. ui. U 121 a. d.
mittags 10 Uhr, verſteigert der
Unter=
zeichnete wegen Geſchäftsaufgabe auf
frei=
willigen Antrag im Hauſe
Dieburger=
ſtraße Nr. 10 nachſtehende Gegenſtände:
1 kompl. Schrotereieinrichtung beſteh
aus: 1 Elektromotor (10 PS, Syſtem
Langmeyer), 1 Schrotmühle mit drei
Ringen und Einſatzblechen, 1 Hafer=
Nuetſchmühle, 1 Transmiſſion=Vor=/Geſchäftsſt. (6701
gelege, 1 Treibriemen (4,00 m lg.,
* cm breit und 4 mm dick), ferner
1 Diplomatſchreibtiſch, 1 Stehpult, 18 Jahre alt, ſucht
1 alter Schreibtiſch mit Aufſatz, eine Stellung auf dem
Partie Säcke, eine Partie Düten mit Lande, um die Land=
Firmadruck, 1 Partie Wagenketten,
Unterkummete, Trenſen, Stallhalfter
uſw., 2 Treppenpodeſte, 2
Kartoffel=
gabeln, 1 Sackrutſche und and. mehr.
Beſichtigung 1 Stunde vorher.
Darmſtadt, 9. März 1923. (1985
Gunkel
berichtsvollzieher, Georgenſtr. 1.
Submiſſions=
74
Rutzholzverkauf.
Die Gemeinde Meſſel hat zirka 75 fm
Hefern=Grubenholz und zirka 140 bis 150 rm
Hefern=Rutzſcheiter abzugeben.
Bedingungen ſind auf der
Bürger=
meiſterei einzuſehen.
Submiſſionseröffnung 21. März,
nach=
mittags 2 Uhr.
Zuſchlagsfriſt 31. März 1923.
1989)
Heberer, Bürgermeiſter.
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Buchführg., Korreſp.
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10-12 od. 3-5. (1726a
Frau Profeſſor Hartmann
Roquettewveg 4.
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d. Küchen=u. Hausarb.
übern., per ſof. oder
15. 3. geſ. Alexandra=
6517
weg 6.
Lauffrauod. Mädch.
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*6468
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unabhängig. zu
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ſtehendem Herrn geſ.
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Zu ſofort od. 1./4.
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Herrſchafts=
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od.älteres Mädchen
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durchaus perfekt iſt,
geſucht. Kochen nicht
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Anfangslohn 8000 ℳ.
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geſtellt. Zu erfragen
in der Geſchäftsſtelle
(*6707
ds. Bl.
Kräftiges ſchulentl.
Mädchen zur Hilfe im
daushalt vorm.
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evt. auch Haustochter
zu ſachgem. Ausbildg
im Haushalt ſofort
geſucht. Angemeſſ.
Vergütung und gute
Bildungsmöglichkeit
beigemeinſam. Arbeit
zugeſ. Frau Peſchko,
Landskronſtr., 79 (1991
Vee
Mlfleir
Aueinmädchen
weg. Errankg. mein
jetzigen Mädchens für
1. April oder früher in
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Henet. Mädchen
oder Stütze, das perf.
mKochen u. Einmach.
ſt, bei höchſtem Lohn
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ſucht. Näher.
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ſtraße 29, I. (*6555so
Einf. Hausmädch.
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Hermannſtraße 39.
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tücht. jung.
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