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Beiwöchentſich 7maligem Erſcheinen monatl. 3400..M 
mnd 200. — M. Abtragegebühr, durch die Agenturen 
z60— M. frei Haus. Beſtellungen nehmen 
            ent=
egen= die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 (
            Feru=
echer 1, 290 und B91), die Agenturen und alle 
ſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von 
zeigen an beſtimmten Tagen wird nicht 
            übernom=
men. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge 
höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur 
            Kür=
zung des Bezugspreiſes. Beſtellungen und 
            Abbeſtel=
lungen durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns. 
Nummer 64
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
186. Hahrgang 
Nachdruck ſänflicher mit x verſehemen Origial=Anffätze ud eigeyen Nochrichten ur mit Qnellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtatzet.
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mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 250 M. 
Bankanzeigen 375 M., Reklamezeile (92 mm breit) 
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anzeigen 600 M., 92 mm breite Reklamezeile 1400 M. 
Anzeigen nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle 
            Rhein=
ſtraße 23, die Agenturen und Anzeigenerpeditionen. 
Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruh 
f. Er= 
Streiß uſw., erliſcht jede Verpflichtung 
üllung der Anzeigenaufträge und Leiſt 
ng vo 
Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher 
            Bei=
treibung fällt jeder Rabatt weg.
 An das heſſiſche Volk. 
Franzöſiſche Truppen haben am Samstag, den 3. ds. Mts., 
die Eiſenbahnwerkſtätten weſtlich des Hauptbahnhofes Darmrſtadt 
beſetzt. Dieſer Gewaltakt wird ebenſo wie die Beſetzung der 
Mannheimer nud Karlsruher Häfen von der franzöſiſchen 
            Re=
zierung in einer an die Reichsregierung gerichteten Note als 
Bergeltungsmaßnahme für die Sperrung des Rhein=
            Herne=
ganals bezeichnet! Auf eine rechtliche Begründung wird von 
der franzöſiſchen Regierung verzichtet. Die Heſſiſche Regierung 
und mit ihr das ganze heſſiſche Volk gibt der Entrüſtung über 
dieſe im Wege der Gewalt durchgeführte Repreſſalie und die 
Rückſichtsloſigkeit, mit der ohne vorherige Ankündigung in einen 
ebenswichtigen Betrieb eingegriffen wird, Ausdruck. Wir können 
den Gewaltmaßnahmen der Gegner keinen Widerſtand 
            entgegen=
etzen. Das heſſiſche Volk iſt aber in allen ſeinen Teilen einig in 
em Willen, ebenſo wie die Volksgenoſſen an der Ruhr und in 
Zaden, durch die feſte Entſchloſſenheit, ſich der rechtswidrigen 
            Ge=
valt nicht zu beugen, und durch Fefthalten an ſeinem Recht der 
zuten Sache zum Siege zu verhelfen. Den umlaufenden 
            unkon=
rollierbaren Gerüchten iſt kein Glauben zu ſchenken. 
            Unerſchütter=
iche Ruhe wird auch bei uns den Erfolg ſichern helfen. 
Darmſtadt, den 4. März 1923. 
Heſſiſches Geſamtminiſierium. 
Ulrich, von Brentano, Henrich, Raab.
 Dienstag, den 6. März 1923 
Vom Tage. 
Morgen tritt das Präſidium des 
Reichsberbandes 
der deutſchen Induſtrie zuſammen. Dieſe Sitzung wird im 
der Hauptſache die Befetzung des Ruhrgebiets zum 
            Gegen=
ſtand der Tagesordnung haben. Irgendwelche weſentlichen Beſchlüſſe 
dürften nicht gefaßt werden. Die Konferenz iſt lediglich 
            informatori=
ſcher Natur. 
Wie in diplomatiſchen Kreiſen verlautet, wird das engliſche 
Mitglied der Berliner Vertretung der 
            Repara=
tionskommiſſion, Findley, demnächſt ſeine Stellung 
            ver=
laſſen und nach London zurückkehren. 
Kurjer Warſzawski bezeichnet als eine der Hauptaufgaben der 
gegenwärtigen polniſchen Politik die Entfernung einer möglichſt 
großen Zahl von Deutſchen aus Polen. Das müſſe auch die 
Richtlinie für die polniſche Delegation in Dresden ſein. 
Harding hat den Geſetzentwurf über die Rückgabe aller 
den Angehörigen der ehemals mit Amerika im Kriege befindlichen 
            Staa=
ten gehörenden Vermögen unterzeichnet, ſofern dieſe den 
            Be=
trag von 10 000 Dollar nicht überſchreiten. Durch dieſen endgültig zum 
Geſetz erhobenen Entwurf werden 95 Prozent aller im Kriege 
beſchlagnahmten Einzelvermögen freigegeben. 
Reuter berichtet aus Kairo: In dem militäriſchen 
            Haupt=
quartier der Engländer wurde geſtern ein 
            Bomben=
attentat verübt. Es wurden zwei Bomben geworfen, von denen 
eine einen Aegypter tötete und drei britiſche Soldaten und mehrere 
Aegypter verwundete. Eine andere Bombe verſagte. 
Dollarkurs in Frankfurt am 5. März, 
abends //a7 Uhr: 22500.
Franzöſiſche Räubereien im Einbruchsgebiet.
 Der Raubzug. 
* Aus Bingen wird uns berichtet: Nachdem die Franzoſen 
eits vor 14 Tagen einem Teil der Beamten des Zollamtes in 
ngen die Weiterarbeit verſagt hatten, ſtatteten ſie am 
            ver=
genen Freitag dem Zollamt einen weiteren Beſuch ab. Acht 
ſaffnete Franzoſen drangen nach Bureauſchluß in die Räume 
und forderten von dem Kaſſenführer, Oberſteuerſekretär Burt= 
A, die Uebergabe der Kaſſe. Als ſie hier nichts erreichten, 
            er=
ten ſie, ſie würden dieſelbe ſuchen. Sie fanden die Kaſſe und 
ſchlagnahmten die darin enthaltenen 100 000 Mark. Da die 
            Be=
ten erklärten, unter Anweiſung der Franzoſen nicht zu 
            arbei=
wurden ſie auf die Straße gejagt. (Den Schlüſſel zum 
            Zoll=
ſit hatten die Franzoſen gewaltſam an ſich genommen.) Den 
eamten wurde ferner unter Androhung von Gefängnisſtrafen 
rboten, ihre Arbeit in anderen Räumen fortzuſetzen oder ſonſt 
endwie dem Reich Dienſte zu leiſten. Wichtige Papiere, 
            ins=
ſondere Wertpapiere, fielen den Franzoſen nicht in die Hände, 
man dieſelben ſchon vorher in Sicherheit gebracht hatte. 
Beraubung einer Mühlheimer Firma. 
Köln, 5. März. (Wolff.) Auf dem Krefelder Filialwerk der 
fülheimer Firma Stoecker u. Kunz, die ſich entſprechend den 
Leiſungen der Regierung und der Handelskammern beharrlich 
eigerte, ihre Erzeugniſſe franzöſiſchen und belgiſchen Firmen 
verkaufen, ſind, wie die Kölniſche Zeitung meldet, unter 
nführung zweier Vertreter franzöſiſcher und belgiſcher Werke 
vei franzöſiſche Kompagmien eingerückt. Die Fabrik wurde
 mz beſetzt, und die Arbeiter wurden am Verlaſſen des 
            Be=
jiebes gehindert. Im Kontor wurden die Pulte erbrochen und 
ſe Beamten verhaftet. Alsdann wurden ſechzig leere 
            Eiſen=
ahnwagen in das Werk geſchoben und wahllos die vorhandenen 
ſorräte an feuerfeſten Steinen verladen. Die Arbeiter legten 
ſe Arbeit ſofort nieder. Es darf niemand das Werk betreten. 
Der Holzraub. 
Paris, 5. März. (Wolff.) Das Journal teilt mit, daß 
er erſte Verkauf von Holz aus den rheiniſchen 
            Domi=
ialwäldern in Aachen ſtattgefunden und einen Erlös 
ent 640 000 Francs erbracht habe. Dies ſeien 40000 Franes 
ehr als der Voranſchlag. Das Holz ſei von belgiſchen 
            Händ=
i gekauft worden. Einige Deutſche ſeien wohl zugegen 
            ge=
eſen, hätten ſich aber nicht an der Verſteigerung beteiligt. 
ine neue Holzverſteigerung werde am 10. März in Cleve 
nd eine weitere am 11. März in Koblenz abgehalten. 
Die „Beute‟. 
TC. Eſſen, 5. März. Den Franzoſen iſt es gelungen, faſt 
4s geſamte rollende Material fortzuſchaffen. 
8 muß leider angenommen werden, daß ſie Helfershelfer 
aben, die mit den örtlichen Verhältniſſen genau vertraut ſind, 
enſt hätten ſie die ſchwierigen Rangierarbeiten nicht ausführen 
ennen. Sie haben zwei vollkommene D=Züge über Werden ab= 
Sſchleppt. Außerdem haben ſie große Beute an Perſonenwagen 
emacht. 
Ein neuer Mord in Eſſen. 
EU. Bochum, 5. März. Nach franzöſiſchen Mitteilungen
 Erſchoſſene auf den Anruf des Poſtens nicht ſtehen 
            geblie=
en ſein. 
IU. Eſſen, 5. März. Am Samstag abend wurde das 
Solizeirevier 7 von den Franzoſen umſtellt und die Beamten 
haftet, wobei ſehr rückſichtslos vorgegangen und ohne Grund 
In der Waffe Gebrauch gemacht wurde. Ein Schuß traf die 
2ASuhr, die infolgedeſſen explodierte. Der dem Polizeirevier in 
E Bonner Straße in Eſſen gegenüberwohnende Juſtizbeamte 
Dwe befand ſich auf dem Wege zu ſeiner Wohnung, als er vor 
A Polizeirevier von einem Franzoſen angerufen und noch ehe 
mworten konnte, durch einen Bauchſchuß getötet wurde.
Einzelnummer 150.00 Mk.
 Erfaſſung der Kohlen auf den Halden. 
Paris, 4. März. (Wolff.) Der Düſſeldorfer 
            Be=
richterſtatter des Neu=York Herald meldet, General 
Degoutte ſei mit der Durchführung von Plänen zur 
            Be=
ſchlagnahme von Kohlen auf den 
            Bergwerks=
halden der Schächte beſchäftigt. Die Operation werde 
mit einer auf die Entmutigung jedweden Widerſtandes der 
Bergarbeiter berechneten Machtentfaltung vor ſich gehen. Zuerſt 
würden die Kohlen auf den fiskaliſchen Gruben 
beſchlagnahmt werden, dann diejenigen der Privatgruben, 
die es abgelehnt hätten, Kohlen für Reparationslieferungen zu 
fördern, bevor ihnen die Franzoſen die Förderungskoſten 
            be=
zahlten, und die es abgelehnt hätten, die Kohlenſteuer zu 
            be=
zahlen. Zurzeit lägen in dem beſetzten Gebiet etwa zwei 
            Mil=
lionen Tonnen Kohlen. Falls man keine Arbeiter für die 
            Ver=
ladung finde, würde man die Verladung der Kohlen 
durch Arbeiterkompagnien des 
            Beſatzungs=
heeres vornehmen laſſen. 
Die Erpreſſung der Kohlenſteuer. 
TU. Paris, 5. März. Für die Erhebung der 
            Koh=
lenſteuer im Ruhrgebiet ſoll ein Schiedsgericht 
            einge=
ſetzt werden, bei dem die deutſchen Bergwerksbeſitzer Einſpruch 
gegen die Höhe der Kohlenſteuer erheben können. Dieſes 
            Schieds=
gericht ſoll auch über die Höhe der Kohlenmenge entſcheiden, die 
die einzelnen Bergwerke zu fördern haben. Die Kohlenſteuer 
wird monatlich, und zwar am 15., zu bezahlen ſein. Falls bis 
zum 18. der Betrag nicht bezahlt wird, wird Eigentum im 
Werte der zu entrichtenden Kohlenſteuer fortgenommen, 
dazu kommen weitere 50 Prozent als 
            Strafmaß=
nahme. Falls am 26. jedes Monats die Kohlenſteuer noch nicht 
bezahlt iſt, ſoll das Geſamteinkommen des Beſitzers 
beſchlagnahmt werden. Iſt am Ende des Monats noch 
keine Bezahlung erfolgt, werden die Beſitzer vor ein 
            Mili=
tärgericht geftellt und ſolange eingeſperrt, bis ſie 
bezahlen. Die Zahlungen haben an die Rheiniſche 
            Diskonto=
bank, ein in franzöſiſchen Händen ſich befindendes 
            Bankunter=
nehmen, oder an jede andere von der interalliierten 
            Bergwerks=
kommiſſion genehmigte Bank zu erfolgen. 50 Prozent der Steuer 
müſſen in ausländiſcher Valuta bezahlt werden! Die Franzoſen 
behaupten, daß man im Monat Februar 9 Millionen Dollar an 
Steuern hätte erheben können. 
„Bürgſchaft” 
Wiesbaden, 4. März. (Wolff.) Für Autamobile, 
die nach dem unbeſetzten Gebiet fahren, wird von den hieſigen 
Beſatzungsorganen die Hinterlegung von zwei 
            Mil=
lionen Mark als Bürgſchaft für die Rückkehr des 
            Auto=
mobils verlangt. Ohne dieſe Hinterlegung wird kein 
            Paſ=
ſierſchein ausgeſtellt. Vor der Abfahrt nach dem unbeſetzten 
Deutſchland findet eine genaue Kontrolle des Automobils ſtatt, 
die auch unterwegs durch „fliegende Patrouillen” ergänzt wird. 
Verhaftung rheiniſcher Grubendirektoren. 
TU. Kohlſcheid, 5. März. Die Vorſtandsmitglieder des 
Eſchweiler Bergwerksvereins, Gen raldirektor Dr. 
            Wetter=
mann und die Bergwerksdirektoren Treutler und 
            Alb=
recht, ſind am Freitag verhaftet, teils abgeſetzt worden. Die 
Arbeiter und Angeſtellten haben einen Einſpruch an die 
            Rhein=
landkommiſſion in Koblenz geſchickt. Sie forderten die ſofortige 
Aufhebung der widerrechtlichen Maßnahme. Da bis Samstag 
früh 8 Uhr die Verhaftung nicht aufgeholzen war, ſind alle 
            Beleg=
ſchaften in den Streik getreten.
 „Erfolge” Poincarés. 
Die Haltung der Darmſtädter Eiſenbahner. — Das 
Darmſtädter Tagblatt für das beſetzte Gebiet auf 
3 Monate verboten. — Franzöſiſche Propaganda. 
Die Verhandlungen, die die Franzoſen geſtern mit den 
Darmſtädter Eiſenbahnern geührt haben, werfen einiges Licht 
auf die Ziele, die man mit dem neueſten Gewaltſtreich verfolgte. 
Die Darmſtädter Eiſenbahner hatten ſich bekanntlich nach dem 
Eindringen der Franzoſen am Samstag geweigert, zu arbeiten, 
ſolange die franzöſiſchen Truppen nicht aus dem Betrieb 
            zurück=
gezogen wären. Nachdem die Verhandlungen am Samstag nicht 
zu Ende geführt werden konnten, wurden dieſelben heute 
            vor=
mittag wieder aufgenommen, und mit aller Deutlichkeit wurde 
von franzöſiſcher Seite das Verlangen geſtellt, daß die deutſchen 
Arbeiter unter franzöſiſcher Leitung arbeiten ſollten. 
Als Grund wurde angegeben, daß in Mainz Sabotage verübt 
worden ſei und daß man mit ſolcher Sabotage auch in Darmſtadt 
rechne. Durch die Verſicherung, die die Eiſenbahner abgaben, 
daß eine Sabotage nicht vorkommen werde, ſolange ſich die 
            Fran=
zoſen jeden Eingriffes in die Betriebe enthielten, fühlte ſich der 
franzöſiſcherſeits die Verhandlungen führende Vorſitzende der 
Unterkommiſſion in Mainz nicht veranlaßt, von ſeinem 
            Stand=
punkt abzugehen, und das iſt durchaus verſtändlich, denn es 
kommt den Franzoſen ja lediglich darauf an — das hat der 
            Ver=
lauf der Verhandlungen klar gezeigt —, die hieſigen 
            Lokomotiv=
werkſtätten in ihre Hand zu bekommen, um hier ihre durch die 
eigene „Betriebsführung” im beſetzten Gebiet und die dabei 
            vor=
gekommenen zahlreichen Unfälle ſtark reduzierten 
            Lokomotiv=
beſtände auf möglichſt einfache und billige Weiſe zu ergänzen. 
Da die Franzoſen bei ihrem Verlangen beharrten, mußten die 
Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen werden, und die 
Franzoſen mußten erkennen, daß ihre Gewaltmethoden in 
            Darm=
ſtadt genau den gleichen unbeugſamen Widerſtand finden, wie in 
allen anderen betroffenen Gebieten. 
Die völlig feſtgefahrene franzöſiſche Geſamtaktion wird auch 
durch weitere Abenteuer nicht gefördert werden, ebenſowenig wie 
man den Widerſtand der geſamten deutſchen Bevölkerung der 
beſetzten Gebiete dadurch brechen kann, daß man die Organe der 
öffentlichen Meinung, die deutſche Preſſe, nach Kräften mundtot 
macht. Eine ganze Reihe von Zeitungen hat die interalliierte 
Rheinlandkommiſſion in Koblenz wieder einmal auf längere 
oder kürzere Zeit für das beſetzte Gebiet verboten. Auch das 
Darmſtädter Tagblatt iſt mit einem Verbot für drei 
Monate bedacht worden. Daß eine Begründung des Verbotes 
nicht gegeben wurde, kann ſelbſtverſtändlich niemanden mehr 
            er=
ſtaunen. Wir können in dieſem Verbot nur eine Anerkennung 
dafür ſehen, daß wir deutſche Intereſſen gut vertreten haben, 
und daß wir mit dazu beigetragen haben, die Wahrheit auch im 
beſetzten Gebiet zu verbreiten. 
Die deutſche Preſſe wird nach Kräften mundtot gemacht, 
dafür aber wird von franzöſiſcher Seite die Bevölkerung der 
beſetzten Gebiete mit anderer geiſtiger Nahrung verſorgt. 
            Flug=
blätter werden verteilt, von denen man annehmen ſollte, daß ſich 
auch ihre Verfaſſer von ihnen höchſtens einen Heiterkeitserfolg 
verſprechen. Das intereſſanteſte iſt ein Flugblatt mit der 
            Ueber=
ſchrift „Beſſerung?” welches die Stützungsaktion für die deutſche 
Mark behandelt und zu dem verblüffenden Schluß kommt: „Die 
Höherbewertung der Mark iſt einer der gewaltigſten 
            Börſen=
manöver, die je auf Koſten der breiten Maſſe ausgeführt worden 
ſind!‟ Daß alſo die deutſche Regierung dafür Sorge getragen 
hat, daß die Möglichkeiten für eine gewiſſe Stabiliſierung der 
Preiſe geſchaffen wurden, daß man verhindert hat, daß durch 
eine ſteigende Entwertung der Mark alle Preiſe auch weiterhin 
phantaſtiſch anſtiegen, das iſt ein Börſenmanöver, welches auf 
Koſtender breiten Maſſe geht! 
Man muß allerdings den Verfaſſern dieſes Elaborats ihren 
Kummer darüber zugute halten, daß ihre Erwartungen recht 
            er=
heblich enttäuſcht worden ſind, die dahin gingen, daß eine mit 
einem Valutaſturz ins Bodenloſe Hand in Hand gehende 
            wirt=
ſchaftliche Panik den Widerſtand der deutſchen Bevölkerung 
            zer=
mürben würde. Die deutſche Mark ſollte fallen, der franzöſiſche 
Franc ſteigen; die deutſche Mark aber ſteht, der Franc ſinkt! 
Auch in Frankreich und insbeſondere in den Kreiſen der 
            ein=
gezogenen Reſerviſten beginnt man allmählich über die 
            Unter=
nehmungen des Herrn Poincaré nachzudenken.
 Verurteilt. 
TU. Duisburg, 5. März. Vom belgiſchen Kriegsgericht 
ſpurde der 65jährige Eiſenbahninſpektor Pulle aus Xanten zu 
zwei Monaten Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe verurteilt. 
Pulle hatte ſich geweigert, trotz der Bedrohung von ſeiten eines 
belgiſchen Offiziers mit entſichertem Revolver, eine Weiche 
            um=
zuſtellen. 
Mainz, 4. März. (Wolff.) Poſtdirektor Karl Schmidt 
aus Bonn, der angeordnet hatte, daß an den Schaltern des 
            dor=
tigen Poſtamts Schilder angebracht werden mit der Aufſchrift: 
„Hier werden Spenden für die deutſche Ruhrhilfe 
            entgegengenom=
men” iſt vom franzöſiſchen Kriegsgericht wegen der Anbringung 
der Schilder, in denen das Gericht ein Vergehen gegen die 
            öffent=
liche Ruhe und Ordnung ſowie Gefährdung der Sicherheit der 
Beſatzungstruppen erblickte, zu einer Gefängnisſtrafe von 
einem Jahr und 100 000 Mark Geldſtrafe verurteilt 
worden. 
Mainz, 5. März: Der Oberbürgermeiſter Friedrich 
Strobel aus Pirmaſens wurde von dem franzöſiſchen 
Kriegsgericht zu vier Jahren Gefängnis und 10 
            Mil=
lionen Mark Geldſtrafe verurteilt, weil er einen Befehl des 
Kreisdelegierten der interalliierten Rheinlandkommiſſion, 
            Pla=
kate ankleben zu laſſen, nicht befolgte. Der zweite 
            Bürger=
meiſter von Pirmaſens, Wilhelm Kämmerling, erhielr 
fünf Jahre Gefängnis und 15 Millionen Mark 
            Geld=
ſtrafe, weil er den Befehl des Kreisdelegierten, die angehefteten 
Plakate polizeilich bewachen zu laſſen, nicht befolgte, und weil er 
in der Stadtverordnetenverſammlung eine Proteſtkundgebung 
beſchließen ließ, in welcher die Verhaftung des 
            Oberbürger=
meiſters und des Polizeidirektors von Pirmaſens als 
            unrecht=
mäßig bezeichnet wird.
Seite 3.
 Vor der Regierungserklärung. 
Berlin, 5. März. Zu der morgigen Erklärung des 
Reichskanzlers im Reichstag wird gemeldet, daß über die 
Faſſung der Rede heute im Reichskabinett endgültig entſchieden 
werde. Der Reichskanzler werde in allerſchärfſter Weiſe gegen 
den Vorſtoß der Franzoſen aß Mannheim, Karlsruhe und 
Darmſtadt proteſtieren. Das an die Ankündigung der 
            Re=
gierungserklärung geknüpſte Gerlicht, die Reichsregierung wolle 
die diplomatiſchen Beziehungen zu Frankreich und Beigien 
            ab=
brechen, wird als jeder Grundlage entbehrend bezeichnet. 
Heute nachmittag wird ſich der Reichskanzler zu einer 
            Be=
ſprechung zum Reichspräüidenten Löbe begeben. 
Morgen vormittag wird der Reichskauzler die Parteiführer 
empfangen. Am Nachmittag wird der Aelteſtenrat ſich mit den 
geſchäftlichen Modglitäten für die Plenarſitzung 
beſchäftigen. Es ſei anzunehmen, daß ſich an die Erklärung 
des Reichskanzlers unmittelbar oder höchſtens nach einer kurzen 
Pauſe eine Ausſprache der Parteien anſchließen werde, 
Der Eiſenbahnhrieg in der Pfalz. 
Militgriſierung der pfälziſchen Eiſenbahnen. 
Franzöſiſche Luckverſuche. 
XU. München, 5. März. Es heißt, daß die Bahnhöfe auf 
den pfülziſchen Hauptſtrecken, vor allem Ludwigshafen, Landau 
und Neuſtadt, von den Franzoſen befetzt und in Ludwigshafen 
mehrere Lokomotiven mit Gewalt weggeführt und 
die Arbeiter und Beamten mit Bajonetten aus ihren 
            Wohn=
ſtätten vertrieben wurden. Es wurden bereits 
            Verhaf=
tungen vorgenommen, Ausweiſungen verfügt und die Näumung 
der Dienſtwohnungen bis zum 8. März befohlen. 
Ludwigshafen, 3. März. (Wolff.) Von zuſtändiger 
Stelle erfahren wir: Nach einem Anſchlag der franzöſiſchen 
Unterkommiſſion bei verſchiedenen Dienſtſtellen der Franzoſen 
müſſen die Inhaber bahneigener Wohnungen dieſe 
bis Donnerstag vormittag 8 Uhr geräumt haben, 
            widrigen=
falls ſie ausgewieſen werden. 
Ludwigshafen, 5. März. (Wolff.) Nach der 
            Unter=
bindung des Zugverkehrs in der Pfalz durch die Franzoſen hat 
die Poſtverwaltung der Pfalz einen Kraftwagenbetrieb 
für Briefe und Pakete eingerichtet. 
Mannheim, 5. März. (Wolff.) Die franzöſiſche 
Unterkommiſſion hat in den pfälziſchen 
            Bahn=
höfen einen Anſchlag von folgendem Wortlaut anbringen laſſen: 
„Das Inkraftreten der neuen Verwaltung wird einige 
Zeit erfordern. Dem Publikum iſt daher mitgeteilt, daß die 
Fahrkartenkontrolle bis auf weiteres mit 
            Nach=
ſicht geübt wird. Der Verkehr wird deſto mehr ermöglicht, 
daß das deutſche Perſonal Beiſtand leiſtet. Das genaue 
            Ver=
zeichnis der fahrenden Züge iſt noch nicht beſtimmt; dennoch 
verkehren heute die Züge 104 und 148 ſowie zwei Züge nach 
Neuſtadt und einer nach Worms.” 
Die Franzoſen verſuchen alſo, das Publikum durch die 
            Ver=
heißung freier Fahrt anzulocken. Es ſei nochmals 
            nach=
drücklich vor der Benutzung ſolcher Züge gewarnt, nicht nur 
wegen der damit verbundenen perſönlichen Gefahren, ſondern 
auch aus Gründen nationaler Würde. 
* 
Karlsruhe, 5. März. (Wolff.) Die Reichsbahnbirektion 
teilt mit: Im Bahnhof Mannheim=Induſtriehafen beſetzten 
die Franzoſen heute das Stellwerk 3 und unterbanden 
damit den Betrieb im Bahnhof Jnduſtriehafen, 
In Offenburg wurde der Stellvertreter des bereits vor 
einem Monat verhafteten Vorſtandes der Betriebsinſpektion 
Offenburg, Eiſenbahnoberinſpektor Hertlein, verhaftet. 
TU. Mannheim, 5. März. Aus Ludwigshafen wird uns 
gemeldet: Die Franzoſen verſuchen, mehrere Züge nach 
            verſchie=
denen Richtungen in Gang zu bringen. Im Hauptbahnhof 
            Lud=
wigshafen ſind alle Schalter geſchloſſen. Die Züge werden durch 
die Franzoſen auf dem Bahnhofsplatz ausgerufen. Auch auf 
allen übrigen pfälziſchen Stationen hat das Militär die 
            Beam=
ten verdrängt. Die weiteren dort wohnenden Arbeiter der 
            Badi=
ſchen Anilin= und Sodafabrik ſind in der Fabrik untergebracht 
und werden dort verpflegt, weil ſie nicht mehr nach Hauſe 
            kön=
nen. Die Näherwohnenden werden in Kraftwagen befördert, 
Keine Stichſtofflieferungen. 
FU. Berlin, 5. März. Die 
            Reparationskommiſ=
ſion hatte ſür Montag, den 5. März, Vertreter der 
            deut=
ſchen Regierung zu Beſprechungen über deutſche 
            Stickſtoff=
lieferungen an Frankreich, Belgien und Italien eingeladen. 
Die deutſche Regierung hat darauf gegntwortet, daß ſie wegen 
des Einfalles der Franzoſen und Belgier in das Ruhrgebiet nicht 
in der Lage ſei, Stickſtofflieferungen für Frankreich und Belgien 
auszuführen und daß ſie deshalb zu der Sitzung keine 
            Ver=
treter entſenden werde, daß aber mit Italien 
            unmittel=
bare Verhandlungen wegen Stickſtofflieferungen eingeleitet ſeien.
 Konzert. 
 
F.N. Durch die Erkrankung von Eduard Erdmann und den 
dadurch bedingten Wegfall des Klavierkonzertes von 
            Rachmani=
noff wurde die Vortragsfolge des ſechſten Konzertes des 
Landestheater=Orcheſters rein hiſtoriſch. War das 
früher faſt der gewohnte Zuſtand, ſo haben wir uns in den 
letzten Jahren, ſo an das Hören von Neuem, Ungetoohntem 
angepaßt, daß man heute die Gegenſätze faſt vermißte. 
            Trotz=
dem gab es zwei Neuheiten für die Darmſtädter Konzerte in 
zwei meiſterhaften Werken von Beethoven und Mozart. Daß 
die erſte Leonoren=Ouvertüre hier noch nicht erklungen iſt, 
            er=
ſcheint kaum glaublich, denn ihr Reichtum an innerer 
            Dra=
matik, der große Aufbau aus der feierlichen, erwartungsvollen, 
faſt ans Tragiſche ſtreifenden Einleitung über den willensſtarken 
Hauptſatz zu dem breit ausgeführten Mitteltei! „In des Lebens. 
Frühlingstagen iſt das Glück von mir geflohn” bis zum 
            ſieg=
haften Jubel des Schluſſes ſtempeln ſie zum Meiſterwerk, in dem 
ſchon die Anſätze zu den beiden weiteren Leonoren=Ouvertüren 
ſchlummern. Nicht ſo als Gipfelpunkt zu bewerten wie die 
dritte, hielt ſich die erſte am engſten an die Handlung der Oper 
und überraſcht durch ihren ſtark romantiſchen Geiſt. 
Mozarts Bläſerkonzert in Es=Dur, als konzertantes 
            Quar=
tett herausgegeben, iſt ein echtes Concerto groſſo, ein 
            Wett=
ſtreit zwiſchen Soliſtenenſemble und Orcheſter. Zweifellos aus 
der Zeit reifen Schaffens ſtammend — ſchon die große Form 
der Sätze beweiſt dies —, iſt es übervoll von perſönlichen Zügen 
des Meiſters. Unendliche Liebenswürdigkeit, ein nie 
            verſiegen=
der melodiſcher Reichtum und die eigentümliche Verſonnenheit 
Mozarts treten ebenſo hervor, wie heitere Lebensfreude. In 
drei breiten Sätzen, deren letztem, dem luſtigen Thema mit 
            Va=
riationen, noch ein kurzes Schlußallegro angehängt wird, birgt 
ſich eine erſtannliche Fülle von melodiſcher und klanglicher 
            Schön=
heit und Abwechslung. Die Herren Georg Kreß (Oboe), 
            Ju=
lius Winkler (Klarinette), Emil Wiſchert (Fagott) und 
Auguſt Jaud (Horn) blieſen ganz hervorragend und ernteten 
frürmiſchen Beifall. 
Für den erkrankten Pianiſten ſprang Herr Kapellmeiſter 
Roſenſtock ein und fpielte das herrliche A=Moll=Konzert von 
Schumann. Aus deſſen glücklichſter Zeit ſtammend, feſſelt es 
vor allem durch den wundervoll poetiſchen erſten Satz, der 
            ur=
ſprünglich als Phantaſie ein ſelbſtändiges Werk bildete. Intim 
in ſeinen Wirkungen wie eine romantiſche Sonate, gehört das 
Konzert zu den Werken, die im Zeitalter der Blüte höchſter Vir=
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. März 1923.
Nummer 64.
 Verkehrsſperre Ludwigshafen—Mannheim. 
Mannheim, 5. März. (Wolff.) Die franzöſiſche 
            Be=
ſatzungsbehörde hat in Ludwigshafen eine allgemeine 
Verkehrsſperre in den Straßen und über die Zugänge zu 
den Städten, alſo auch über die Brücken, von 9 Uhr abends bis 
6 Uhr morgens verhängt, die bis zum Donnerstag in Kraft. 
            blei=
ben ſoll. Dieſe Maßregel ſcheint als Wiedervergeltung 
für einen Sabotageakt im Verkehrsweſen angeordnet zu 
ſein. Im Verkehr über die Rhe nbrücke von Mannheim nach 
Ludwigshafen iſt im übrigen eine weitere Erſchwerung erfolgt. 
Während bisher nur von beladenen Fuhrwerken eine Abgabe in 
Höhe von 10 Prozent des Wertes der Ladung verlangt wurde, 
muß in Zukunft auch von leeren Fuhrwerken eine 
            Kau=
tion in Höhe von 10 Prozent dis Wertes des Wagens 
            ent=
richtet werden. 
Heute früh haben die Franzoſen auch den Bahnhof 
            In=
duſtriehafen beſetzt. 
* 
L.udwigshafen, 5. März. (Wolff.) Die Verkehrsſperre 
in Ludwwigshafen wirb von der Beſatzungsbehörde damit 
            be=
gründet, daß Verſuche von Sabotage bei der Eiſenbahn, 
            Be=
ſchädigungen an den der Beſatzungsbehörde unterſtellten 
            Ge=
bänden ſtattgefunden haben und daß ein ſcharfer Schuß gegen 
einen Zug zwiſchen Ludwigshafen und Oggersheim nachts 
            ab=
gefeuert worden iſt. Ferner ſoü dem rechtsrheiniſchen 
            Spitzel=
weſen vorgebeugt werben. An der Bahnhofsſperre kontrollieren
 ſpärlich beſetzt, trotzdemn unentgeltlich gefahren wird. Auf dem 
Turm der Ludwigskirche ſind geſtern und vorgeſtern, wie 
            ge=
meldet wird, franzöſiſche Beobachtungspoſten aufgezogen. 
Franzöſiſche Schreckensherrſchaft. 
U. Oberhauſen, 5. März. In einer Zeit don kaum 
uiehr als ſechs Tagen haben ſich hier nicht weniger als 18 grobe 
Ausſchreitungen franzöſiſcher Truppen zugetragen, die alle 
aktenmäßig belegt ſind und wegen denen der 
            Regierungspräſi=
dent in Düſſeldorf beim kommandierenden General vorſtellig 
geworden iſt. Es handelt ſich um ſchwvere Zwiſchenfälle in 
Wirtſchaften, bei denen die Franzoſen deutſche Ziviliſten mit 
dem Zeiwehrkolben mißhandelt haben und bei denen die Leute 
u. a. gezwungen werden ſollten, in franzöſiſcher Sprache die 
Worte: „Wir Deutſche ſind Schweine!” zu ſagen, um ſchwere 
            Be=
läſtigungen und Verfolgungen weiblicher Perſonen, um 
            mut=
willige Schießereien auf der Straße, die Verletzungen und ſogar 
Todesfälle von Schutzpoliziſten im Gefolge hatten, um 
            gewalt=
james Aneignen von Waren in Geſchäften, um Beraubung 
            deut=
ſcher Ziviliſten uſw. Durch dieſe Vorfälle ift die Bevölkerung 
Bochums in große Erregung verſetzt worden. Alle Bitten der 
Lokalbehörden, den Re zeiten, Ausſchreitungen und Verbrechen 
der franzöſiſchen Befg ungstruppen Einhalt zu gebieten, waren 
bisher erfolglos. 
Bochum, 5. März. (Wolff.) Die Beſatzung der Stadt 
Velbert iſt vollſtändig abgezogen. In Caſtrop wurde der 
Stadtbaurat Schmidt wegen Nichtbefolgung franzöſiſcher 
            Be=
fehle verhaſtet. In Lennep wurden mehrere junge Leu;e wegen 
Abreißens franzöſiſcher Plakate verhaftet. Die Engländer 
            kon=
trollieren die franzöſiſchen Transporte beim Eintritt in die 
            eng=
liſche Zone ſehr ſcharf. Die Beförderung geſchloſſener 
            Regimen=
ter durch die engliſche Zone iſt unterſagt. Die Verkehrslage hat 
ſich im allgemeinen wenig geändert. Die Zahl der Kohlenzüge, 
die die Franzoſen bisher abfahren konnten, iſt außerordentlich 
gering. In den letzten drei Wochen des Monats Februar 
            konn=
ten insgeſamt nur 1700 Wagen die Grenze paſſieren. Geſtern 
wurden über Ehrang 27 Wagen mit Kohle nach Frankreich 
            be=
jördert. 
In den letzten beiden Tagen ſind eine große Reihe von 
Plünderungen und Raubüiberfällen auf offene Geſchäfte und 
Ladendiebſtähle in der Altſtadt und in einzelnen anderen 
            Stadt=
teilen in Eſſen feſtgefellt worden. Die Eſſener Feuerwehr war 
den ganzen Tag über und während der ganzen Nacht alarmiert, 
um Hilfspolizeidienſt zu tun. In der Nacht zum Sonntag wrde 
ein deutſcher Bürger von zwei franzöſiſchen Soldaten überfallen, 
die ihm die goldene Uhr und ſeine Barſchaft von 45 (00 Mark 
abnahmen. In der gleichen Nacht wurde das Polizeirevier der 
Verliner Straße in Eſſen=Weſt von einem franzöſiſchen 
            Kom=
mando umſtellt und beſetzt. Der im gleichen Hauſe wohnende 
Gerichtsbeamte Löwe jurde von den Franzoſen erſchoſſen, 
als er das Haus betreten wollte. 
Die Folgen des Einbruchs in das Ruhrgebiet auf den 
            Ge=
ſundheitszuſtand werden jetzt durch zahlenmäßige Feſtſtellungen 
der zuſtändigen Behörden veranſchaulicht. Danach iſt die 
            Milch=
verſorgung der Stadt Eſſen durch den Einbruch außerordentlich 
gefährdet. Infolge der Beſetzung des Bahnhofs gelang es nicht, 
ausreichende Milchmengen herbeizuſchaffen. Außerdem iſt die 
Teuerung durch den Einbruch ſo außerordentlich geſtiegen, daß 
es vielen Müttern unmöglich iſt, genügend Milch für die 
            Säug=
linge zu kaufen. Dadurch iſt die Säuglingsſterblichkeit ſehr ftark 
geſtiegen. Vom 1. Januar bis zum 24. Februar ſtarben in Eſſen 
272 Kinder bis zum erſten Lebensjahre, gegenüber 225 Kindern 
im gleichen Zeitraum des Vorjahres, was eine Zunahme von 
20,88 Prozent bedeutet. Zuſammenhängend mit der Teuerung 
und der Ernährungsſchwierigkeiten geht auch das Anwachſen 
tuoſität energiſch Front machten gegen inhaltloſes Prunken. 
Die poetiſche Vertiefung iſt hier Hauptſache, die Verſchinelzung 
von Klavier und Orcheſter iſt unübertrefflich. Das zarte 
            Inter=
mezzo dient der gleichen Abſicht, während der am meiſten 
            kon=
zertierend gehaltene Schlußſatz unter dem nicht allzu 
            eindrucks=
vollen Hauptthema leidet und am ſtärkſten in den 
            Nebengedan=
ken intereſſiert, vor allem in dem echt Schumannſchen 
            Syn=
kopenthema. Herr Roſenſtock trug das Werk mit feinſtem 
            Empfin=
den, oſt wirklich nachſchaffend, vor. Die vorzügliche Satzbildung 
erleichterte die Auffaſſung für den Hörer, die hervorragende 
            Ein=
fühlung in das Orcheſter verriet den Dirigenten. Aber auch 
techniſch ſtand er auf der Höhe. Mit mittelgroßem Ton und 
ſehr guter Anſchlagskunſt vereinigt er größte Sicherheit in der 
Beherrſchung des Virtuoſen. Vergegenwärdigt man ſich noch, 
daß er, trotzdem er aushelfend ſpielte, das Konzert faſt 
            aus=
wendig vortrug, ſo erhöht ſich die Bewunderung für ſeine 
Leiſtung und die Freude an der Vereinigung von pianiſtiſchen 
und muſikaliſchen Gaben. 
Beethovens ſelten gehörte achte Sinfonie ſchloß ab. Sie 
ſteht nicht ſo hoch in der Gunſt des Publikums wie die meiſten 
anderen Einfonien; denn man will in Beethoben immer nur 
den tragiſchen Helden, den Giganten und Himmelsſtürmer ſehen. 
Hier aber iſt er in allen Sätzen gleich freundlich, lebensbejahend, 
und das, trotzdene er zur Zeit der Abfaſſung ſchon ſo gut wie 
vollſtändig taub war. Dem genaueren Kenner Beethovenſcher 
Kunſt gilt das Werk jedoch durchaus als den anderen 
            gleich=
wertig, denn der Gedankenreich um, die meiſterhafte 
            Entwick=
lung und die Lebenswahrheit eller vier Sätze ſtehen völlig auf 
der Höhe der umgebenden Werke, und durch ſie wird das Bild 
ſeines Seelenlebens in der ſpäteren Lebenszeit auf das 
            wert=
vollſte ergänzt. Seine warrie Menſchenliebe, das geläuterte 
Feuer ſeines Idealismus und der trotz des harten Schickſals 
nicht verlorene Humor, der ſonſt meiſt grimmig, hier aber 
            zu=
weilen ſchalkhaft liebenswürdig hervortritt, werden durch dies 
Werk beſſer beleuchtet als durch äußerliche biographiſche 
            No=
tizen. Herr Valling birigierte mit ſtarker Unterſtreichung 
der Gegenſätze und genialer Einfühlung in die verſchiedenen 
Werke und bereitete den Hörern, die das ausverkaufte Haus 
füllten, Stunden des Vergeſſens und wahrer Lebensfreude. Das 
Orchefter ſpielte im ganzen ausgezeichnet, nur kommen nun 
ſo klar hervor.: Der Beifall war überaus warm und herzlich.
 der Luberkuloſe. Vom 1. Januar bis 24. Februar wurden 
Eſſen 180 Todesfälle an Tuberkuloſe gegenüber 146 im gleicht 
Zeitraum des Vorjahres feſtgeſtellt. Dieſe Zahl entſpricht ein 
Steigerung von 25,35 Prozent. 
 
Schließlich iſt noch auf die Folge der Auflöſung der Sch 
polizei hinzuweiſen, die bisher auch die Sittenpolizei in E 
ausübte. Die unter Kontrolle geſtellten Perſonen erſcheine
 Unter ſcharfer Kontrolle. 
FU. Köln, 5. März. Die Engländer kontrollieren ſämtlie 
franzöſiſchen Transporte bei dem Einlaufen in die engliſche Zo 
ſehr ſcharf. In Bruhl und Maringen ſind Offizierswachen au 
geſtellt, die ununterbrochen Tag und Nacht die franzöſiſch 
Transporte überwachen. Sie achten ſcharf darauf, daß die Tran 
porte nicht von franzöſiſchem Perſonal geleitet werden. Trau 
porte von Gefangenen werden durch die engliſche Zone nicht hi 
durchgelaſſen. Ebenſo iſt der Transport geſchloſſener Regimen 
unterſagt. 
Verhaftungen. 
Euskirchen, 5. März. (Wolff.) Der Vorſitzende des 
zialiſtiſchen Gewerkſchaftskartells, Gewerkſchaftsſekretär Son 
pahn, wurde von den Franzoſen verhaftet, in ei= 
Automobil fortgeführt und hinter Honnef ausgeſetzt. Ee 
Familie muß innerhalb vier Tagen folgen. 
Aachen, 5. März. (Wolff.) Nachdem bereits am Lorig 
Freitag drei Direktoren des Eſchweiler Ber 
werksreviers und ein Direktor der Zeche „Nordſtern” 
verhaftet, teils der Aemter enthoben wurden, gehen die 
ſatzungsbehörden in dem Aachener Steinkohlenrevier inzwiſa 
noch in größerem Umfange vor. Es wurden feſtgenommen o 
der Gewerkſchaft Paul Friedrich Knepper der kaufmänniſ 
Direktor Woth, von der Gewerkſchaft Carolus Magnus Dir 
tor Dellmann und Bureauvorſteher Heinz. 
Eſchweiler, 5. März. (Wolff.) Geſtern mittag u 
der hieſige Bürgermeiſter Dr. Kaldelage und der erſte 2 
geordnete Dr. Lürken von vier belgiſchen Gendarmen ve 
haftet und nach Aachen ins Gefängnis gebracht, weil ſie 
Bereitſtellung von Quartieren für belgiſche Eiſenbahner ab 
lahnt hatten. Die Beamtenſchaft trat darauf heute in ein 
24ſtündigen Proteſtſtreik. 
Lügen und Phraſen. 
Pgris, 5 „März. (Wolff.) In Gegenwart des franzöſiſe 
Juſtizminiſters fand geſtern die Generalverſayumlung 
deutſch=franzöſiſchen Schiedsgerichts ſtatt. Anweſend ſaren 
neutralen Präſidenten und franzöſiſche Richter. An Stele 
deutſchen Richter waren die von der franzöſiſchen Regierung 
berufenen neutralen Erſatzrichter erſchienen. Golrat ſagte 
einer Anſprache, daß dieſe Sitzung ein bedeutſames Ereig 
ſei in der Entwicklung des Schiedsgerichts. Deutſchland h 
ſich unter dem Vorwand der politiſchen Zweckmäßigkeit gen 
gert, fernerhin an dem Werk mitzuarbeiten, das der Verſai 
Vertrag dem Schiedsgericht übertrug. Dieſer Vorwand 
kenne den Charakter des hohen Gerichtshofes, gegenüber 1 
ſich niemand auf Rückſichten berufen würde und für Hen 
politiſche Rechtsgründe maßgebend wären. Die Einſtellung 
Mitarbeit durch die deutſchen Richter habe die franzöſiſche 
gierung gezwungen, das in Artikel 304 des Vertrages vo 
ſehene Verfahren anzuwenden. 
Italiens friedliche Abſichten. 
* Rom, 5. März, (Priv.=Tel.) Von einer der italieni 
Regierung näheſtehenden Perſönlichkeit wird gemeldet, die 
kkärungen Muſſolinis, betreffend die Außenpolitik Italiens, 
die von der Stellung, die es unabhängig von den von verſe 
denen Seiten angeregten wirtſchaftlichen und politiſchen Bi. 
niſſen annimmt, erfahren in Frankreich eine Deutung, die e 
Korrektur bedarf. Italien werde vor allem eine friedliche 
litik betreiben. Es werde darum allen Veranſtaltungen 
Einrichtungen fernbleiben, die für den Frieden nicht 
            geei=
ſind. Dieſe Erklärungen: Muſſolinis hinſichtlich der wal 
Ziele der franzöſiſchen Aktion in Deutſchland finden in 
Ereigniſſen der letzten Tage eine ſichtbare Beſtätigung. (ort 
della Sera ſagt: Auch wenn das nicht der Fall wäre, könnte 
lien in gar keiner Hinſicht dazu beitragen, die allgemeine 
zu erſchweren. 
Amerikaniſche Beſatzungskoſten. 
Paris, 5. März. (Wolff.) Ueber die zweite Sitzung 
Konferenz zur Regelung der amerikaniſchen Beſatzungs.” 
turde folgendes amtliche Communigué herausgegeben: 
Komitee für die Koſten der Beſatzungsarmee hat ſeine Arb: 
fortgeſetzt. Es iſt mit der Prüfung der zahlreichen Fragen, 
das Problem der Erſtattung dieſer Ausgaben an die amer 
niſche Regierung aufwirft, noch nicht zu Ende gekommen. 
war noch nicht möglich, zu einem Ergebnis zu gelaugen. 
kann unter dieſen Umſtänden keinerlei Mitteilung über die 
Auge gefaßte Löſung gemacht werden. Das Komitee wied / 
nächſte Sitzung am Samstag vormittag abhalten. 
* Was an einem Haar hängt. Es gibt Kriminalfälle, 
denen die Entdeckung buchſtäblich „au einem Haar hängt”, 
ſie hängt daran feſter und ficherer, als man wohl annehl 
mag. Die mikroſkopiſche Unterſuchung der Haare hat ſich n 
und mehr zu einem wichtigen Hilfsmittel der Kriminaliſtik 
wickelt., Gegenwärtig ſind verſchiedene Gelehrte damit beſe 
tigt, die Zuſammenſetzung der kleinſten Teilchen des Haarfe 
und anderer winziger Beſtandteile des Haares mikroſkot 
genau zu unterſuchen. Man hofft, dadurch die Methode noch. 
vervollkommnen. Wenn ein Haar unterſucht wird, während es 
Waſſer liegt, ſo löſt ſich das Fett, das die äußere Hülle 
Haares umgibt, los und ſchwimmt in einer dünnen W 
fort. Wenn man diefe Teilchen nach ihrer Menge und ih 
Inhalt ganz genau beſtimmen könnte, ſo würden dem mit 
kopierenden Detektiv neue wertvolle Anhaltspunlte gege 
ſein. In beſtimmten Fällen iſt nämlich keine andere Prüf 
möglich, ohne daß das Haar dabei verletzt wird.. Der Auf 
der Zellen im menſchlichen und tieriſchen Haar iſt gegenwa 
ſo vorzüglich klaſſifiziert und erforſcht, daß die Mikroſkopier 
des Haares zu den wertvollſten Hilfsmitteln bei der Auf 
lung von Verbrechen dient. Ein einziges Haar, das von 
Verbrecher zurückgelaſſen iſt, kann ein ſonſt undurchdringli 
Geheimnis aufhellen. Iſt es das Haar eines Kindes, ei 
männlichen oder weiblichen Weſens, einer jungen oder 4 
Perſon? Iſt es das Haar eines Weißen, eines Schwarzen 1 
Gelben? Iſt es gefärbt? Iſt es natürlich gekräuſelt oder 114 
lich in Wellen gelegt? Iſt es das Haar eines Menſchen, 
kurz geſchnitten oder langhaarig geht? Iſt der Beſitzer gef 
oder krank? Auf alle dieſe Fragen und auch noch ſo ma! 
andere gibt die mikroſkopiſche Unterſuchung die genaueſte 2 
kunft, und wenn ſich der Schuldige erſt einmal „in ſeinem e 
nen Haare” gefangen hat, dann iſt er raſch überführt.. Ein 
ziges dünnes Härchen kann heute genügen, um einen M‟ 
dem Henkersbeil auszuliefern. Wird z. B. bei einem Mord 
Haar an einer Waffe gefunden, die einem Verdächtigen ge9 
und erweiſt ſich aus der Unterſuchung, daß dieſes Haar 
ſächlich von dem Ermordeten ſtammt, ſo iſt bereits ein wichti 
Schuldbeweis erbracht. Die Identität der Haare einer beſtin 
ten Perſönlichkeit läßt ſich aus zahlreichen Einzelheiten 
gegen Frühjahr nach dern anſtrengenden Winter kleine Verſehen ebenſolcher Beſtimmtheit erweiſen, wie etwa die Fingerabdr. 
häufiger vor als im Herbſt, und bei Beethoven treten ſie gleich die einzigartigen Merkmale eines Menſchen aufweifen. 
dieſe ſehr feinen Prüfungen werden zwei beſonders gearbei= 
Mikrofkope gebraucht.
 *Die wirtſchaftliche Lage 
der Republik des fernen Oſtens. 
Von 
Profeſſor Dr. Müller, Berlin. 
Iu einer Beſprechung, die vor einigen Tagen mit 
            Vertre=
tern der Handelskammern und induſtriellen Spitzenverbände 
ſtattfand, berichtete Herr Geheimrat Asmis über ſeine 
            Erfah=
rungen, die er auf einer Studienreiſe in die entfernten 
            oſtaſia=
tiſchen Gegenden gemacht hat. Die Beobachtungen ſind für 
            un=
ſere Wirtſchaſt außerordentlich wertvoll, und es erſcheint daher 
ungebracht, weiteren Wirtſchaftskreiſen einen Einblick in die 
            Zu=
ſtände jenes Landes zu geben. 
Nach den Beobachtungen des Geheimrats Asmis bietet das 
Land öſtlich des Baikalſees zur Anſiediung reichliche Gelegenheit; 
in den Städten herrſcht teilweiſe eine große Wohnungsnot, 
            teil=
weiſe findet ſich aber auch ein Wohnungsüberfluß, der ſeine 
Urſache in der Vertreibung zahlreicher wohlhabender Familien 
während der Revolution hat. Die Revolution jener Gebiete 
hat infolge Fehlens eines äußeren Druckes auf die ſozial tiefer 
ſtehenden Bevöllerungsſchichten keine Umwälzung bedeutenderen 
Grades hervorrufen können, da der Häuptteil der Bevölkerung 
bereits vorher politiſch linksgerichtet war. Asmis ſchätzt die 
Zahl der eingeſchriebenen Kommuniſten auf vielleicht nur fün 
Prozent. 
Vor kurzem hat ſich die Vereinigung der Republik des 
            fer=
nen Oſtens mit Soijetrußland durchgeſetzt; hierdurch iſt für 
Japan das Intereſſe zu einer Einigung mit Rußland gewachſen: 
die japaniſchen Belange umfaſſen in der Hauptſache 
            Fiſcherei=
gerechtſanie und Holzſchlagkonzeſſionen 
Die kommuniſtiſchen Ideen Sowjetrußlands haben in 
            Oſt=
aſien Fuß gefaßt; nicht nur die japaniſchen Arbeiterkreiſe ſind 
durch die Beſetzung des Küſtenſtreifens infiziert worden, 
            ſon=
dern auch China ſteht unter dem Einfluß Joffes, während in 
Korca miehr nationaliſtiſche Gedankengänge vorherrſchen. 
Wirtſchaſtlich tritt die Vereinigung der Republik des ſernen 
Oſtens mit Sowjetrußland durch den Fortfall aller 
            Zwiſchen=
ſollgrenzen in die Erſcheinung. Allmählich dürfte auch der freie 
Außenhandel verſchinden und das ſowjetruſſiſche 
            Außen=
handelsmonopol an ſeine Stelle treten, das die Einfuhr 
            aus=
ländiſcher Fabrikate nur bei unbedingter Notwendigkeit 
            ge=
ſtattet. Die ruſſiſche Regierung verleiht Konzeſſionen um ſo 
leichter, wenn dieſelben produktiv geſtaltet ſind. 
            Goldkonzeſſio=
nen werden nur an Fachtundige verliehen, die über genügende 
Kapitalien verfügen; die Goldgewinnung geſchieht zurzeit in 
primitivſter Weiſe und unter Ausſchluß wirtſchaftlicher Me 
thoden und Maſchinen. 
Als Zahlungsmittel dient in erſter Linie der Goldrubel 
alter Prägung: Dollar und engliſche Pfunde werden ebenfalls, 
wenn auch nicht ganz ſo gern, genommen; die deutſche Mark 
kommt jedoch nicht in Betracht. 
Die Kaufkraft im Lande iſt durch die Verwüſtungen der 
Kriegs= und Revolutionszeit nur gering, und der Mittelſtand 
iſt wie bei ums ſehr in Mitleidenſchaft gezogen. 
Die deutſchen Erzeugniſſe erfreuen ſich großer Beliebtheit, 
weil ſie als preiswert und gut gelten. Uind um Ausfuhrgeſchäfte 
zu tätigen, empfiehlt es ſich, zunächſt mit dort anſäſſigen 
            deut=
ſchen Firmen in Verbindung zu treten, die über die genügende 
Erfahrung verfügen. Das Land benötigt alle Arten von 
            Be=
darfsartikeln, landwirtſchaftliche und waldwirtſchaftliche Geräte 
und Maſchinen, Hausgeräte, Medikamente u. a., für deren 
            Ein=
fuhr die ſtaatliche Genehmigung notwendig iſt. 
Bei der Uinterredung wvurde die auffallende Tatſache betont, 
daß in allen Kreiſen Rußlands eine Art Nationalismus Platz 
gegriffen hat, der im Gefühl der Verantwortung des Einzelnen 
einen gewiſſen Nationalſtolz zur Schau trägt. 
Ueberblickt man die geſamte wirtſchaftliche Lage der 
            öſt=
lichen und ſüdöſtlichen Länder, ſo erkennt man überall das gleiche 
Bild. Die ganzen Wirtſchaften ſind ruiniert, es fehlt an den 
einfachſten Geräten und Maſchinen. In Rußland und Sibirien, 
der Ukraine, den Randſtaaten, Bulgarien, Serbien, überall bietet 
ſich dem Kaufmann die Möglichkeit, feſten Fuß zu faſſen. Noch 
iſt der Weltkrieg nicht entſchieden, diejenige Nation wird der 
endgültige Sieger ſein, die ſich den entblößten Auslandsmarkt 
zu eigen machen kann.
 Angora und die Entente. 
London, 5. März. (Wolff.) Nach dem Daily Telegraph 
hat die Regierung von Angora den letzten Berichten 
            zu=
folge unter dem Druck der mächtigen Oppoſition in der türkiſchen 
Nationalverſammlung nicht nur finanzielle wirtſchaftliche 
Flanſeln, ſondern einen richtigen Gegenvorſchlag 
            aus=
gearbeitet, der den Lauſanner Vertrag weſentlich abändert. 
London, 5. März. (Wolff.) Daily News melden aus 
Ronſtantinopel, daß nach einem Bericht aus Angora in 
            Meſopo=
tamien Maßnahmen ergriffen würden, um den türkiſcher 
Nationalpakt zu ſichern. Nach Informationen aus 
            zuver=
läſſiger Quelle könne die Zuſammenziehung von zwei 
            Kavallerie=
diviſionen in Afium Karahiſſar durch Muſtapha Kemal 
Paſcha die Vorbereitung dafür bilden, daß Kemal die Re 
gierung übernehmen werde für den Fall, daß das 
            Kabi=
nett ſeinen Anſichten nicht zuſtimimen wolle.
 Ein Epilog über die „Erſten Dinge‟ 
Von Oskar A. H. Schmitz. 
Nachdem Adam das Ende ſeiner Irrtünter und Leiden 
            er=
reicht hatte, fand er nach der Stelle zurück, wo einſt der Garten 
Eden geblüht. Eine unkrautüberwucherte Wildnis bot ſich 
            ſei=
nem Blick, aber in der Mitte erhoben ſich wie vor Zeiten der 
Baum der Ertenutnis und der Baum des Lebens. Adam, von 
den Schwielen der Arbeit bedeckt, von den Striemen des Leids 
derwundet, von den Runzeln des Denkens entſtellt, hatte als 
Begleiter einen weißgewandeten Mann mit hellem Bart und 
baupthaar, milden blauen Augen und edeln vergeiſtigten 
            Hän=
den. Vor deren ſtillem Wink wich der Cherub mit dem Schwert 
zurück und machte Adam Platz. Mit teilnehmendem Blick nahm 
der Begleiter Adams Worte auf, der ihn, einige Schritte von den 
Bäumen entfernt, ſelber ſchweren Herzens verabſchiedete. 
„Ich danke Dir, Lieber, daß Du mich haſt erlöſen wollen 
undem Du für mich Dein Blut gabeſt. Wohl haſt Du mir lange 
Zeit in meinen Qualen Troſt gewährt durch die Verſicherung, 
daß Gott nicht Gott des Zornes, ſondern der Gnade iſt. Wenn 
ich meine Fehler ſelber erkenne und bereue, ſo verſicherſt Du, 
wird er mit mir nicht allzu ſtrenge ins Gericht gehen. O, ich 
            er=
lenne und bereue meine Fehler nur zu gut, aber was hilft wir 
Gottes Verzeihung? Ich bleibe doch das erbärmliche Weſen, 
das ich bin, wenn auch von Gottes Liebe durch Deinen Fürſpruch 
Beduldet. Ich weiß, Gott wird es mit mir nicht zu genau 
            neh=
men; wie aber, wenn ich es nun ſelber mit mir endlich einmal 
Zehau nähme? Darum bin ich an dieſe Stelle zurückgekehrt, wo 
ic zum erſtenmal leichtfertig geweſen bin?. Gott hatte verboten, 
Ion dem Baum der Erkenntnis zu eſſen. Mir verſchlug es nichts. 
2s waren ſo viele andere fruchtreiche Bäue da, auf den einen 
Innte ich wohl verzichten. Aber das Weib war klüger als ich. 
Sie merkte bald, daß gerade die Frucht des verbotenen Baumes 
Das Geheimnis der Welt verlieh, ohne deſſen Wiſſen wir nicht 
iel mehr als Tiere oder Kinder ſind. Sie redete mit der 
Schlange und brachte mir die Frucht. Ich Narr aber aß, ohne 
Elbſt mit der Schlange geſprochen zu haben. Nun wurben 
            frei=
ch unſere Augen aufgetan, und wir wußten, was gut und 
Aus dem ausgezeichneten Werke „Das Brevier für Ein= 
Ame” von Oskar A. H. Schmitz, der vom 5.—7. März in der 
Shule der Weisheit Vorträge häſt über „Pſychoanalyſe und 
Selbſtvervollkommnung‟. Den Vorträgen iſt das Werk in= 
Mflich zu Grunde gelegt. (Verlag Georg Müller, A.G., München.)
 3000 000 Meter 
Leinenzeug
„ft a0
 musste Deutschland 
an die Iheinische Besdfzung 
f ziu Me 
tiefern 
V 
Amerikg. 
Waſhington, 5. März. (Wolff.) Der Treuhänder des 
für die Verwaltung während des Krieges beſchlagnahmten 
feindlichen Eigentums, Miller, erklärt, die Regierung mache 
kein Hehl daraus, daß die Beſchlagnahme eines Teiles des 
deutſchen Privateigentums ſo lange aufrechterhalten 
werden würde, bis ſür die Befriedigung amerikaniſcher 
            Gegen=
anſprüche eine entſprechende Deckung vorhanden ſein zerde. 
Miller fügte hinzu, die Bürger Kaliforniens, die anläßlich 
des großen Brandes von 1906 von dautſchen 
            Verſiche=
rungsgeſellſchaften teine volle Entſchädjgung erhalter 
hätten, hätten nun Ausſicht, ſchadlos gehalten zu werden im 
Hinblick auf den dem Senat vorgelegten Geſetzentwurf, wonack 
die Verſicherungsgeſellſchaften erſt dann Vorteile aus dem Geſetz 
ziehen dürften, tvenn ſie die Anſprüche der Policeninhaber in 
Kalifornien befriedigt hätten. 
Neu=York, 5. März. (Wolff.) Nach einer Meldung der 
World aus Waſhington wird der Treuhänder für die 
            Verwal=
tung des während des Krieges beſchlagnahmten feindlichen 
Eigentums Miller, ſich vorausſichtlich demnächſt nach 
Deutſchland begeben, um die möglichſt ſchleunige ſparſame 
Uebermittlung des freigegebenen Teiles des 
            beſchlag=
nahmten deutſchen Eigentums einzuleiten. 
Zum Einbruch in die deutſche Botſchaft. 
Rom, 5. März. (Wolff.) Ueber den Einbruch in die 
deutſche Botſchaft erfahren wir noch, daß drei Männer in 
der Nacht zum 4. März in die Kanzleiräume der Botſchaft 
            ein=
drangen, einen eiſernen Schrank erbrachen und 
            Dokumen=
tenmappen entnahmen. Die Botſchaft, die durch zahlreiche 
            ver=
dachterregende Beobachtungen der vorausgehenden Tage 
            auf=
merkſam geworden war, hatte die nötigen Vorkehrungen 
            getrof=
fen, ſo daß die Täter nach vollendeter Tat durch das Perſonal, 
das ſich in den Kanzleiräumen verſteckt hatte, geſtellt werden 
konnten. Einem Einbrecher gelang es, bei dem entſtehenden 
Kampf zu entkommen, die zwei anderen Verbrecher konnten 
            er=
griffen und den Veamten des italieniſchen Außenminiſteriums 
bzw. der Polizei übergeben werden. Legationsſekretär Alten 
burg, der einen Fleiſchſchuß durch den Oberſchenkel erhalten 
hat, befindet ſich außer Lebensgefahr. Der Aktenraub wurde 
vollſtändig vereitelt. 
Aus dem Saargebiet. 
Ein neuer Rechtsbruch. 
* Saarbrücken, 5. März. (Prid.=Tel.) Die 
            Saarregie=
rung hat, wie gemeldet wird, einen Geſetzentwurf ausgearbeitet 
gemäß den vom 1. April d. J. ab als alleiniges geſetzliches 
            Zah=
lungsmittel in Saargebiet der franzöſiſche Franken zu gelten 
hat. Von einer dahingehenden Abſicht der 
            Regierungskommiſ=
ſion war in der hieſigen Oeffentlichkeit bis jetzt nichts bekannt. 
Selbſt den Mitgliedern des Landesrates iſt der Entwurf nock 
nicht zugeleitet worden. Um ſo verſunderlicher iſt es, daß 
            fran=
zöſiſche Blätter ſihon jetzt in der Lage ſind, den vollen Wortlaut 
der von der Regierungskomiſſion ausgearbeiteten Vorlage über 
die Einführung des Franken zu veröffentlichen. 
Saarbrücken, 5. März. (Wolff.) Durch die 
            Still=
legung des Zugverkehrs nach der Pfalz iſt auch das 
Saargebiet in ſtarkem Maße in Mitleidenſchaft 
            ge=
zogen. Von morgen an tritt eine erhebliche Einſchränkung im 
Perſonenzug= und Schnellzugverkehr in Kraft. Perſonenzüge aus 
dem Saargebiet fahren nur noch bis zur Grenze. Von 
            Saar=
brücken aus fährt lediglich nur noch ein Schnellzug vormittags 
10.40 Uhr bis Ludwigshafen. 
Aufſtellung einer Arbeiterwehr. 
EU. Gera, 5. März. Am geſtrigen Sonntag trat hier 
zum erſtenmal eine Arbeiterwehr, die den Namen „
            Proletari=
ſcher Ordnungsdienſt” führt, in einer Stärke von fünf 
            Hundert=
ſchaften zu einem Appell zuſammen. Dieſe Formationen ſind 
inr Bezirk Gera=Weſt, Gera=Süd und Gera=Zwötzen von der 
V. S. P.D. aufgeſtellt worden. Die Hundertſchaften der übrigen 
Bezirke ſollen noch im Laufe dieſer Woche gebildet werden. * 
Bnſm nmn Hmn n 
böſe iſt. Damit aber begann auch unſer Leid, deſſen Du Dich 
ſchließlich voll Erbarmen angenommen haſt. Waren wir bisher 
wie Tiere oder Kinder geweſen, ſo hatten wir uns doch glücklich 
in unſerer Unwiſſenheit gefühlt. Wir taten, was uns beliebte, 
und Gott war es zufrieden. Als wir aber wider Gottes Willen 
erfuhren, was gut und böſe iſt, da gewahrten wir auch), daß gut 
und böſe in uns ſelber zu gleichen Teilen liegen. Um nun Gott 
mit unſerem Verbrechen zu verföhnen, hätten wir wiſſend das 
Gute tun, das Böſe laſſen müſſen. So ſagte Moſes, den er uns 
ſandte. Aber wie konnten wir denn deſſen gutes Geſetz erfüllen, 
waren wir doch ſelber zur Hälfte böſe? Sollten wir nur mit 
der guten Hälfte leben? Wir haben es verſucht, aber die andere 
Hälfte ließ ihrer nicht ſpotten. Immer wieder brach ſie hervor. 
Liebten wir das Gute, ſo ſchlich ſich zugleich der Haß ein in 
unſere Seelen, indem er ſich gegen die wandte, die wir für die 
Feinde des Guten hielten, Grauſam entlud ſich oft unſer Zorn 
gegen ſie. Und war es wirklich immer das Gute, das wir gegen 
ſie verfochten? War das Gute nicht nur zu oft unſere 
            allerperſön=
lichſte Sache geworden und ſo verquickt mit unſerer Eigenliebe, 
Eitelkeit und Hoffnung auf Lohn, daß es ganz und gar 
            durch=
drungen von unſerer böſen Hälfte wurde? Oft genug ſtürzten 
wir uns lieber gleich ins Böſe, alle Guten in verſtocktem Zorn 
haſſend: aber ſiehe da, nun brach heimlich das Gute in uns 
            her=
vor in der Liebe zu den Geſellen unſerer Sünden, zu den 
            Wei=
bern, die wir uns anfangs nur aus Gier willens gemaiht hatten. 
vielleicht nur zu einem Hund, der uns auf dem Weg des 
            Ver=
brechens begleitete; und ſo böſe einer war, niemals wollte er, 
daß auch ſeine Kinder ſo würden wie er. So haben wir uns 
durch die Fahrtauſende geſchleppt, wiſſend, was gut und böſe 
iſt, aber unfähig, uns für das eine oder das andere zu 
            ent=
ſchließen. Da erbarmte ſich Gott. Er erkannte, daß wir nicht 
fähig waren, das Geſetz Moſes” zu erfüllen, und ſandte Dich, 
ſeinen eingeborenen Sohn, mit der neuen Botſchaft, daß der 
Glaube an ihn und der daraus erfließende ehrliche Wille zur 
Erfüllung des Geſetzes genüge, und, was unſeren Werken an 
eigener Vollendung fehlte, uns zugemeſſen würde aus der Fülle 
Deiner Vollkommenheit. So haben wir nun wieder Jahr 
tauſende gelebt. Wir ſind trauriger, aber nicht vollkommener 
geſorden. Wir ſind für das Gute entſchieden, können aber das 
Böſe trotzdem nicht laſſen. Jedes einzelne Leben iſt ein 
            Miß=
glücken, kann von vornherein gar nicht gelingen, aber am 
            trau=
rigen Ende wird uns dann gnädig verziehen. Nein, das iſt nicht 
länger zu ertragen. Wozu immer wieder von neuem dieſe 
            ſinn=
loſe Qual durchmachen? Der Fehler muß am Anfang liegen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. März.
 Verbilligung der Milch für Minderbemittelte. 
Nachden der Herr Reichsfinanzminiſter auf Veraulaſſung 
des Herrn Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft 
zum Zwecke der Verbilligung der Milch für Säuglinge und 
Kleinkinder der beſonders notleidenden Bevölkerungskreiſe einen 
größeren Betrag zur Verfügung geſtellt hat, von dem auch ein 
Teil auf die Stadt Darmſtadt entfällt, fand dieſer Tage im 
Wohlfahrtsamt mit den zunächſt beteiligten Stellen eine 
            Be=
ſprechung über die Durchführung der Aktion ſtatt. Nach den 
vom Heſſiſchen Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, 
            Ab=
teilung für Ernährung und Landwirtſchaft, gegebenen 
            Richt=
linien kann die Verbilligung nur den Eltern oder Müttern 
            zu=
teil werden, die entweder erwerbslos oder erwerbsbeſchränkt 
ſind oder in bedürftigen Verhältniſſen leben und für mehrere 
Kleinkinder zu ſorgen haben. Von den Kleinkindern werden 
nur diejenigen bis zu vier Jahren berückſichtigt werden können, 
Soweit es ſich um Kinder bis zu zwei Jahren handelt, haben 
es die örtlichen Beratungsſtellen der Zentrale für Mutter= und 
Säuglingsfürſorge übernommen, dem Wohlfahrtsamt die 
            er=
forderlichen Liſten anzufertigen. Die Erfaſſung der Fälle, in 
denen Kleinkinder von zwei bis vier Lebensjahren in Betracht 
kommen, ſoll durch die Organe der Wohlfahrtspflege, die 
            Schul=
pflegerinnen, die Kleinkinderſchulen, die Vereine der freien 
Wohltätigkeit und den Bund der Kinderreichen erfolgen. An 
alle dieſe Stellen und guch an das Wohlfahrtsamt, 
            Zim=
mer Nr. 61, können übrigens auch Eltern und Mütter, die auf 
Berückſichtigung glauben Anrecht zu haben, direkt Anträge 
            rich=
ten. Endgültige Feſtſtellung der zu Berückſichtigenden erfolgt 
dann nach Prüfung durch das Wohlfahrtsamt. Da der zur 
            Ver=
fügung geſtellte Betrag ein begrenzter iſt, kann heute noch nicht 
angegeben werden, in welchem Maße die Verbilligung erfolgen 
kann, zumal auch vorher noch die Zahl der überhaupt zu 
            Be=
rückſichtigenden ermittelt ſein muß. Der zur Verfügung geſtellie 
Betrag iſt übrigens noch nicht an die Stadtkaſſe abgeführt. Erſt 
nach den Vorarbeiten und nach Eingang des Betrages kann die 
Aktion durchgeführt werden. Das Wohlfahrtsamt weird ſich 
            vor=
ausſichtlich des Gutſcheinverfahrens bedienen. Die 
            Berückſich=
tigten zahlen einerſeits an den Milchhändler mit dem Gutſchein, 
den verbleibenden Differenzbetrag direkt in bar. 
Landestheater und Muſikverein veranſtalten zum Beſten 
der Ruhrſpende und der Darmſtädter Nothilfe am 
Sonntag, den 11. März, vormittags 11½ Uhr, eine 
            Wieder=
holung des Bruckner=Konzerts unter Leitung von 
Michael Balling und mit den Soliſten der Erſtaufführung: 
Gertrude Gercke, Anng Jacobs, Haus Höfflin, Heinrich Hölzlin. 
Die Preiſe ſind mit 300 bis 1500 Mark äußerſt niedrig angeſetzt, 
damit auch den wirtſchaftlich ſchwächeren Kreifen die Möglichkeit 
geboten iſt, die beiden herrlichen Werke anzuhören und 
            gleich=
zeitig der guten Sache einen Beitrag zuzuführen. Die inaktiven 
Mitglieder des Muſikvereins können den Platz, den ſie für die 
Konzerte des Vereins im Landestheater gemietet haben, am 
Dienstag, den 6. März, vormittags 10—1 Uhr, im Vorverkauf 
erwerben. Der allgemeine Verkauf beginnt amr Mittwoch. 
Vereinfachung des ſtuatlichen Kaſſeweſens. Das 
            Geſamtminiſte=
rium hat mit Rückſicht auf die Entwertung der Mark beſchloffen, daß
 volle Mark aufzurunden ſind. 
* Zur Frage der Einrichtung von Staötſchuldbüchern ſchreibt der 
Direktor der brandenburgiſchen Girozentrale, Stadtrat a. D. Hirſchfeld, 
in der „Stuſev”: „Die Kreditnot nimmt immer ſchärfere Formen an, 
und namentlich ſind es die Gemeinden, die ſchwer unter ihr leiden. Den 
Gemeinden ſtehen nicht mehr die Mittel früherer Zeit zu Gebote. Da 
ſcheint es an der Zeit, ſich auf ein Hilfsmittel zu beſinnen, das noch 
viel zu wenig benutzt wird: das Schuldbuch. (Man vergleiche die 
jüngſten Verhandlungen darüber im Stadtparlament!) Hirſchfeld redet 
ihm weniger das Wort für genehmigte feſte Anleihen auf eine Zeit bis 
zur dänzlichen Tilgung der langfriſtigen Anleihen, als vielmehr zur 
Eintragung von Schulden, die in verhältnismäßig kürzerer Zeit 
aus den jährlichen Erträgen des Haushälts, abgetragen werden follen 
und müſſen. Sind Ausgaben nicht zu vermeiden und laſſen ſie ſich nicht 
aus den laufenden Mitteln des Haushalts beſtreiten, ſo ſchreite man 
zur Aufnahme einer Anleihe gegen Eintragung in das Schuldbuch 
In das Schuldbuch deshalb, weil die Schuldurkunden Stempelkoſten 
            er=
fordern die hier geſpart werden. Man iſt in der Lage, nach 
            Bekannt=
gabe in der örtlichen Zeitung mit jedem Geldgeber zu verhaudeln und die 
Bedingungen feſtzuſetzen. (Auf dieſe Weiſe iſt Hanau unlängſt an den 
Geldmarkt herangetreten.) Bei einer Inhaberpapieranleihe ſind ſie 
            ein=
für allemal feſtgelegt. Das Weſen des Schuldbuchs zu erläutern, find 
die Kaſſenbeamten berufen; die Vorzüge ins rechte Licht zu ſetzen, wird 
ihnen nicht ſchwer fallen. Der Zins iſt nicht niedrig zu bemeſſen. Da 
alle Koſten für Vermittelung, koſtſpieligen Druck uſw. wegfallen, kann 
man bei dem Zins freigebiger ſein. Der Widerſtand des Publikums 
gegen längere Feſtlegung iſt dadurch zu überwinden, daß man auf die 
verhältnismäßig kurze Laufzeit hinweiſt, auf die Mündelſicherheit der 
Anlage, auf die Gefahren der Spekulation in Deviſen und Aftiven. Die 
Vorzüge des Schuldbuchs ſind ſinnfällig zu betonen: Keine 
            Diebſtahls=
gefahr, keine Aufbewahrungsgebühr für Papiere, keine 
            Einlöſungs=
koſten für Zinsſcheine, koſtenloſe Ueberweiſung der fälligen Zinsbeträge 
an jede aufgegebene Anſchrift, Uebertragbarkeit auf einen anderen 
Gläubiger ohne Förmlichkeiten, nur durch einfache ſchriftliche Erklä 
rung, die nicht notariell beglaubigt zu ſein braucht. Es iſt mit 
            Be=
ſtimmtheit zu rechnen, daß die Zeichnung gute Erfolge zeitigt. Der 
Bürger hat für ſeine Stadtverwaltung ſehr häufig flüſſige Gelder zur 
Zu ihm will ich zurück und neu beginnen, nachdem ich ſelber 
mit der Schlange geſprochen.” 
Schweigend, ohne Tadel und ohne Billigung, verſchwand 
Adams Begleiter über den Feldern; Adam aber wandte ſich zu 
dem abendlich dämmernden Baum der Erkenntnis. In ſeinen 
Zweigen raſchelte es wie vor Jahrtauſenden, die klugen Augen 
der Schlange blitzten hervor. 
Ei, Adam.” rief ſie aus, „haſt Du endlich den Weg zu mir 
zurückgefunden? Lange fürwahr haſt Du Dir Zeit genommen 
Welche Werke haſt Du doch inzwiſchen ausgeführt! Die ganze 
Natur haſt Du Dir dienſtbar gemacht! Bis zu ihren letzten 
Gründen wollteſt Du Wiſſensdurſtiger vordringen, nichts mehr 
glauben, was Du nicht ſelber geſehen, ſelber betaſtet; und doch 
iſt alles umſonſt geweſen, ſo lange Dir nicht einfiel, woran Du 
zuerſt hätteſt denken müſſen, daß all Dein ſtolzes Leben au 
einem Hörenſagen von Deinem Weibe beruht. Eva fürhlte ſofort, 
wo ſie ſich Rats holen ſollte, aber ihr Geiſt iſt leichtfertig und 
begnügt ſich mit der Oberfläche der Dinge und dem Ungefähr 
des Sinnes. Immerhin hat ſie mit mir geſprochen und Du 
nicht. Dadurch blieb ſie Dir durch die Jahrhunderte ein 
            Ge=
heimnis, bald ein himmliſches, bald ein hölliſches. So ſtolz Du 
warſt in Deinem Tun und Deuken, ſo ſehr Du ſie oft knechteteſt 
oder verachteteſt, weil ſie Dir in Tat und Gedanke nicht 
            ge=
wachſen war, unweigerlich kehrteſt Du zu ihr zurück, fielſt vor 
ihr nieder und verlangteſt von ihr Troſt in Deinem Leid. Und 
Eva lächelte, lächelte, lächelte ihr Geheimnis durch die 
            Jahr=
hunderte und verriet Dir nichts. Sie wußte mehr als Du, denn 
ſie hat mit der Schlange geredet, ehe ſie vom Apfel aß, aber 
ſie konnte nicht ſagen, was ſie wußte. Du hingegen kannſt alles 
jagen, was Du Dir an maſſenhaftem und doch geringfügigen 
Wiſſen mühſanr erworben haſt, und Eda lächelt darüber, denn 
das, was es zu wiſſen gilt, das gerade weißt. Du nicht, und 
hätteſt doch von mir alles erfahren können, wenn Du damals wie 
ſie unter den Baum getreten wäreſt.” 
„Und was hätteſt Du mir geſagt?” rief Adam in höchſter 
Erregung aus. „Oder iſt es etwa zu ſpät, wenn ich Dich jetzt 
danach frage?“ 
„Es iſt niemals zu ſpät, törichter Adam,” ſagte die Schlange. 
„Es ſtand Dir frei, jeden Augenblick zu mir zurückzukehren. Nun 
haſt Du es endlich getan nach Jahrtauſenden, aber was bedeuten 
Jahrtauſende in der Ewigkeit? 
„Wie hätte ich denn den Weg zu Dir finden ſollen? Sperrte 
uns nicht der Cherub mit dem Schwert die Rückkehr? Erſt als 
es mir gelang, den milden traurigen Mann, der ſich meiner er=
Seite 4.
 Verfügung, die er einem anderen Gemeinweſen verweigert. Die 
            Ein=
richtung des Schuldbuchs bedarf keiner Genehmigung der 
            Aufſichts=
behörde. Es genügt der Beſchluß des Magiſtrats und die Errichtung 
einer Schuldbuchordnung. Dieſe Ordnung muß einfach ſein und jedem 
Gläubiger eingehändigt werden. Das Schuldbuch ſelbſt wird am beſten 
in Form der loſen Konten geführt. (Formulare ſind der Abhandlung 
beigefügt.) Nach den letzten Entſcheidungen vertritt Hirſchfeld die 
            An=
ſicht, daß die nach dem Vorſtehenden eingerichteten Schuldbücher nicht 
Schuld=, ſondern nur Hilfsbücher, die der Aufzeichnung der 
            Verpflich=
tung dienen, alſo kontokorrente. Es handelt ſich bei der Eintragung 
weder um Teile einer einheitlichen Anleihe, noch um gleichmäßige 
            Zins=
ſätze, ſondern um Forderungen, für die beſondere Vereinbarungen 
            be=
ſtehen (§ 2, I. Z. 4 des Geſ.). — Es wäre dringend zu wünſchen, daß 
aus den hier geſchilderten Gründen auch die Stadt Darmſtadt endlich 
nach dem Vorgange, ſo vieler anderer Städte — die Einrichtung 
eines Schuldbuchs befchließen würde. Die Stadtverwaltung war nicht 
gut beraten, daß ſie an die Löſung dieſer Frage nicht ſchon längſt 
herangetreten iſt. Die Verhältniſſe auf dem Geldmarkt ſollten ſie jetzt 
gerade in beſchleunigtem Maße veranlaſſen, die ſeither geübte 
            Unter=
laſſung durch Errichtung eines Stadtſchuldbuchs gutzumachen! 
8 
Gewerbemuſenm. Mit Rückſicht auf die Konfirmationszeit ſind 
im Muſeum eine Auswahl der betannten Wandſprüche von Wilhelm 
Gerſtung in Offenbach ausgeſtellt. Die Blätter ſind im Leſezimmer 
des Muſeums verkäuflich. Gleichzeitig ſind in einer Vitrine drei 
            Neu=
drucke heſſiſcher Druckereien ausgeſtellt, die in der Verſchiedenheit ihrer 
Geſtaltung ein ſehr weites Bild von den mannigfaltigen Möglichkeiten 
des Buchdrucks geben. Es iſt die Fauſt=Ausxabe der Kleukens= 
Preſſe, in Antiqua mit klaſſiſcher Strenge gedruckt. Daneben aus 
der Hausdruckerei der Gebr. Klingſpor ein Gedicht von Mörike mit 
Holzſchnitten von Willi Harwerth, und ein Tafeldruck von Gerſtung 
mit Holzſchnitten von Walter Klemm und Schrift von Rudolf Koch. 
Heſſen darf ſtolz ſein, daß in unſerer Zeit ſolche Leiſtungen aus ſeinen 
Preſſen hervorgehen. 
(2, Die Gebühren der Schornſteinfeger ſind ab 5. Februar wieder 
erhöht. Die Teuerungszuſchläge ſind feſtgeſetzt für die Kehrbezirke in 
Darmſtadt, Mainz, Offenbach und Gießen auf 15 000 Prozent, für die 
übrigen Kehrbezirke auf 19 500 Prozent. Die Gebühren der 
            Schornſtein=
feger einſchl. Teuerungszuſchlag betragen ab 1. Januar in den 
            genann=
ten ſtädtiſchen Kehrbezirken das 15fache, in den übrigen Kehrbezirken des 
Landes das 196fache der Grundgebührenſätze der Bekanntmachung vom 
8. Mai 1922. 
*8 Mietzuſchläge. Aus Mainz meldet man, daß die Mietzuſchläge 
unverſtändlicherweiſe ab 1. Februar erhöht wurden, ſtatt daß die 
            Er=
höhung mit dem Quartalserſten in Kraft geſetzt worden wäre. Hierdurch 
ſei die Berechnung der Reichsmiete, die für Unzählige ohnehin ſchon 
übergenug Kopfzerbrechen verurſache, weiterhin erſchwert und die 
            natür=
liche Reibungsfläche zwiſchen Mieter und Vermieter unnützerweiſe 
            er=
weitert worden. Im allgemeinen Intereſſe dürfe man daher 
            erwar=
ten, daß Aenderungen von Mietzuſchlägen künftighin nur mit Beginn 
des jeweiligen Vierteljahres in Lauf geſetzt würden. — Dies ſollte 
man auch in Darmſtadt beherzigen! 
— Der Bund der Kinderreichen, Ortsgruppe Darmſtadt, hielt im 
„Feierabend” ſeine Monatsverſammlung ab. Nach Eröffnung der 
            Ver=
fammlung erteilte der Vorſitzende Fräulein Dr. Schmitt das Wort zu 
einem Vortrage. Rednerin verbreitete ſich des Näheren über den § 118 
des Strafgeſetzbuches, und über die Folgen, welche eine Aufhebung 
desſelben haben würde, und trat vom ärztlichen Standpunkt aus 
            ent=
ſchieden für die Beibehaltung der genannten Geſetzesvorſchrift ein. Der 
Vortrag brachte manches Lehrreiche und warf ein leider trauriges 
Schlaglicht auf unſere heutigen ſittlichen Zuſtände. In einer regen 
Ausſprache wurden manche Gründe angeführt, welche viele Frauen 
abſchrecken, Mutter zu werden, ſo unter anderem auch die vielfach 
            troſt=
leſen Wohnungsberhältniſſe manher Kinderreichen. Beſonders wurde 
Beſchwerde geführt über den immer größer werdenden Milchmangel, 
der es den Eltern einfach unmöglich mache, ihren aruen Kindern das 
unentbehrliche Nahrungsmittel zukommen zu laſſen. Als 
            Gewiſſen=
loſigkeit wurde das Hamſtern von Milch für geſunde Perſonen 
            ge=
brandmarkt, und die Forderung erhoben, ſolche Milch unnachſichtig zu 
befchlagnahmen, wie es z. B. in Frankfurt a. M. und Offenbach 
            ge=
ſchieht, und ſie den notleidenden Kindern zu verabreichen. Vor Schlu 
der Verſammlung teilte der Vorſitzende noch mit daß in der nächſt 
Verſammlung am 22. MMärz Herr Sanitätsrat Dr. Kocks einen 
            Vor=
trag hält und daß verſchiedene Waren zur Ausgabe gelangen. 
— Die diesjährige Entlaſſungsfefer der Stadtknabenſchule II, 
welche Donnerstag, den 8. März, abends 7 Uhr, in „
            Mathildenhöh=
ſaal” ſtattfindet, iſt zugleich als Werbeabend für die Jugendherbergen 
gedacht. Ueberall in der Jugend regt ſich ein Drängen auf Rückkehr 
zur Natürlichkeit, ein Ankampfen gegen unſittliche Vergnügungsſucht, 
gegen Schmutz in Wort und Bild, gegen Alkohol und Nikotin. Soll die 
Jugend aber nicht erlahmen auf dem Wegé zur Verwirklichung ihrer 
ſchönſten Ideale, ſo muß ſie auch der Unterſtützung der Aelteren ſicher 
fein. Die Eintrittspreiſe — 400 bztv. 600 Mark — ſind im Vergleich 
zu ähnlichen Veranſtaltungen trotz der hohen Unkoſten ſo niedrig als 
möglich gehalten. Der Kartenverkauf finder’ ab heute vormittag von 
3—12 Uhr im Schulgebäude, Müllerſtraße 11, ſtatt; auch werden 
            da=
felbſt Spenden zum Beſten der Jugendherbergen gerne 
            entgegen=
genommen. 
— Aus der Jugendbewegung. Am Freitag hielt Architekt Enno 
Narten einen Vortrag über „Die deutſchen 
            Jugendher=
bergen und unſere Burg Ludwigſtein”. In längerer 
Rede betonte er die Notwendigkeit der Jugendherbergen. Billiges, 
gutes Nachtlager und Schutz vor Wirtshausbetrieb ſeien die 
            zwingend=
ſten Gründe, der wandernden Jugend eigene Heime zu ſchaffen. O 
zweiten Teile des Abends führte der Vortragende an Hand prächtiger 
Lichtbilder die Jugendburg Ludwigſtein, das Werratal und die 
            bisheri=
gen Bauarbeiten an der Burg vor Augen. In der Pauſe ergab eine 
Sanmlung eine Geldſumme mit vier Nullen; aber wie wenig damit 
heute zu kaufen iſt, weiß wohl ein jeder. (Der Hinweis auf das 
            Poſt=
ſcheckkonto Hannoper Nr. 28 199, Ferdinand von der Lippe, möge 
            ge=
nügen.) Der Saal der Baugewerkſchule war überfüllt, Jugend aller 
Bünde war erſchienen. Zahlreiche Fiedeln und Klampfen unterſtützten 
den gemeinſamen Geſang. Mit Recht darf dieſe erſte Veranſtaltung des 
„Gemeinſamen Werkes Darmſtädter Jugendbünde, als gelungen 
            ange=
ſehen werden. Mögen die Schlußwvorte des Leiters den Mitſtreitern 
Richtſchnur fein! Wiy kennen nur einen Kampf: den Kampf im Geiſte 
und in der Wahrhaftigkeit. Wir kennen nur eine Arbeit: die Arbeit 
des inneren und äußeren Wiederaufbaues und der Gemeinſchaftsbildung
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 6. März 1923.
 in unſerem Volke. Nur ein Ziel: unſere Jugend und unſer Volt 
dahin zu führen, daß es ſeine höchſte Ehre ſieht in der Schaffung inne= 
Kb. 
rer Werte, des Guten, des Schönen, des Wahren. 
— „Der Rhein!” in Daxmſtadt. Seit einigen Tagen wird in 
            hie=
ſiger Stadt im Union=Theater der Film: „Der Rhein in Vergangenhei 
und Gegenwart” den hieſigen Schulen gezeigt. Wie bei den erſtmaligen 
Vorführungen, ſo zeigt ſich auch bei unſerer Jugend eine Begeiſterung 
bei den verſchiedenen Szenen, die dem Beobachter helle Freude machen 
müſſen. An den einzelnen Stellen, wo das deutſche Gemüt ſo recht in 
Begeiſterung auflodern muß, iſt auch ſchon das kleine Kinderherz dabei, 
und regt die kleinen Händchen zum fleißigen Beifall. Bravorufe 
            er=
ſchallen aus der Kinder Mund und alle die lieben bekannten deutſcher 
Lieder, welche die Vorführung begleiten, werden in hunderten feinen 
Stimmchen mitgeſummt, und ſchließlich, wenn die Muſik im Angeſicht 
der hochgehenden Meereswogen das Deutſchlandlied anſtimmt, dann 
            er=
heben ſich die Kinder wie ein Mann von ihren Sitzen und fallen in 
hellen Tönen in den Text des Liedes ein, und der Beifallsſturm am 
Ende der Vorführung beweiſt ſo recht, wie das Herz des Kindes von 
dem Gebotenen befriedigt iſt. Freudigen Gemüts verlaſſen ſie die 
Stätte und wohl mancher der kleinen Zuſchauer wünſchte Derartiges 
noch mehr zu ſehen. Der Leitung des UnidnTheaters iſt es hoch 
            anzu=
ſchlagen, daß ſie ſich dazu bereit gefunden hat, dieſe Kindervorſtellungen 
zu ganz bedeutend ermäßigten Preiſen zu ermöglichen. Für die nächſten 
Tage wird der Rheinfilm auch nachmittags vorgeführt und zwar 
            be=
ginnend um 3, ½6 und 8 Uhr. Beſucher wollen die Anfangszeit der 
Vorführungen gefl. beachten. Alles nähere iſt aus der heutigen Anzeige 
zu erſehen. 
RDV. Der neue Verfallstag für deutſches Notgeld. Da die 
            Knapp=
heit an Zahlungsmitteln, beſonders in Weſtdeutſchland, noch immer 
            an=
hält, iſt der Verfallstag für Notgeldſcheine, der vom Reichsfinanzminiſter 
zunächſt auf den 1. März feſtgeſetzt worden war, für die preußiſchen 
Prodinzen Rheinland, Weſtfalen und Heſſen=Naſſau, für die Baheriſche 
Pfalz, Heſſen und Baden bis auf weiteres, die Umlaufsfriſt für 
Notgeld der Stadt Berlin zunächſt bis zum 5. April verlängert worden. 
In den übrigen Teilen des Reiches tritt eine Verlängerung der 
            Um=
laufsfriſt nicht ein. 
Ein ehrlicher Finder! Man ſchreibt uns: Der 
            ſchwerkriegs=
beſchädigte Ludwig Luft, Große Bachgaſſe 19, der mit großer Familie 
in gedrückten Verhältniſſen lebt fand am Sonntag nachmittag eine 
Brieftaſche mit größerem Geldinhalt, welche er dem Verlierer am 
Abend zurückerſtattete. 
g. Sparherde ſich ſelb;t herzuſtellen. Von einer Leſerin wird uns 
geſchrieben: Vielen iſt es wegen der hohen Koſten nicht möglich, ſich 
einen Sparherd, dieſe äußerſt empfehlenswerte, aus der Not der Zeit 
geborene Erfindung, zu beſchaffen. Auf folgende Weiſe kann man ſich 
ohne große Müße und Koſten einen ſolchen Apparat leicht ſelbſt 
            her=
ſtellen: Man beſchafft ſich einen kleinen kreisrunden Ofenroſt, etwa 18 
Zentimeter im Durchmreſſer, und einen unbrauchbar gewordenen 
            email=
lierten, etwa 10 Zentimeter hohen Kochto
 der Roſt ſein muß, ſo daß dieſer hineingeht. Nun meißelt wan den 
Boden des Kochtopfes heraus, jedoch ſo, daß ein Rand von eiwa zvei 
Zentimeter Breite ſtehen bleibt, worauf der Roſt zu liegen kommt. Den 
ſo hergeſtellten Apparat ſetzt man auf ein offenes Herdloch. Wer einen 
paſſenden Ring von einem Gaskocher hat, legt dieſen ſo auf den Apparat, 
daß die daran befindlichen Zäpfchen nach oben ſtehen, damit der 
            Spar=
herd beim Gebrauch von oben etwas Luft hat. Wer keinen derartigen 
Ring beſitzt, muß dicht unter dem oberen Rande des Kochtopfes etwa 
            blei=
ſtiftdicke Löcher in 3—4 Zentimeter Entfernung anbringen und kanz 
den Apparat dann mit den Herdringen zudecken. Ein auf dieſe Weiſe 
hergeſtellter Sparheid entſpricht allen an ihn geſtellten Anforderungen.
 n. Schöffengericht 1. Die bittere Nor der Gegenwart hat zwar 
            er=
freulicherweiſe den Alkoholmißbrauch ſtark zurückgedrängt, doch ewwächſt 
aus dem hohen Verdienſt noch manche unnütze Zecherei mit kriminellen 
Folgen. Zwei Fälle dieſer Art hatten ſich Nachts auf der Straße 
            ab=
geſpielt, und es war in dem einen zu gemeinſchaftlicher, gefährlicher 
Mißhandlung eines harmloſen Paſſanten, in dem anderen zum 
            Wider=
ſtand nebſt Beleidigung von Schutzpolizei gekommen. Die 20jährigen 
angetrunkenen Arbeiter Heinrich Rothermel und Heinrich 
            Breit=
wieſer von hier rempelten einen Begegnenden ohne Grund an, 
            ſchlu=
gen ihn, und R. brachte ihm mehrere Mefferſtichs ohne ernſte Folgen der 
Verletzung bei. Das Urteil lautet gegen Letzteren auf zwei Monate 
Gefängnis und gegen Br. auf 30000 Mark Geldſtrafe ebtl. 60 Tage 
Gefängnis. Ferner hatte der 38jährige Dachdecker Karl Wilhelm Klein 
don hier nach nächtlicher Ruheſtörung die einſch, 
tenden Schutzpoliziſten 
tätlich angegriffen und beſchimpft, was ihm insgeſont drei Monate 
zwei Wochen Gefängnis nebſt 1000 Mark Geldſtrafe eintrug. — 
Eine im vorigen Herbſt geſchehene Schieberei vermeintlichen Kokains 
hatte den Kaufmann Georg Crößmann, den Kaufmann Han3 Latz 
den Reiſenden Chriſtian Müller, ſämtlich von hier, mit dem 
Strafgeſetz in Konflift gebracht. Zum Handel mit Arzneimitteln bedarf 
s beſonderer behördlicher Erlaubnis, die im Fragefalle fehlte. Dem 
r. war von einem (deshalb bereits verurteilten) Frankfurter 
            betrüge=
riſch Naphthalin als echtes Kokain verkauft worden. Er ſetzte die zwei 
Kilo der ſehr geſuchten Ware mit einem großen Aufſchlag an den 
            Mit=
angeklagten L. ab, und dieſer wollte ſie durch M.s Vermittelung mit 
ähnlichem Nutzen weiterberäußern. Cr. hatte (angeblich nur 
            abſchlags=
ſveife) 40 000 Mc. bezahlt, und der von M. geſuchte Kaufliebhaber ſollte 
800000 Mk. entrichten, was allerdings den üblichen Marktpreis für 
zwirkliches Kokain nicht überſtiegen hätte. Die Entdeckung vereitelte die 
weitere geſchäftliche Entwicklung, und der Pſeudoſtoff wurde 
            beſchlag=
nahmt. Von der Verteidigung war eingewandt, es handele ſich nur um 
einen „Verſuch mit untauglichem Mittel”, und die verletzte Verordnung 
bedroht nur die vollendete Tat, den Handel ohne Genehmigung. Das 
Gericht hielt jedoch letzteren für gegeben und verurteilte Cr. zu vie 
Monaten Gefängnis nebſt 100 000 Mk. Geldſtrafe, ſowie die 
            An=
geklagten L. und M. zu je 100 009 Mk. Geldſtrafe. Bei 
            Uneinbringlich=
keit ſind die Geldſtrafe mit je 100 Tagen Gefängnis zu beubüißen. 
— März=Fahrplau des Nardbeutſchen Lloyb Bremen. 1. Bremen- 
Neu=York. a) Bremen—Southampton—Cherbourg—New=York. D. „
            Pre=
ſident Arthur” ab Bremen 7. März, D. „Preſident Fillmore” ab Bremen 
14. März. D. „Preſident Harding” ab Bremen 21. März. D. „George 
Waſhington” ab Bremen 28. März; b) Bremen-New=York 
direkt. D. „Hannover” ab Bremen 6. März. D. „Sehdlitz” ab 
            Bre=
men 17. März, D. „Yorck” ab Bremen 31. März. 2. Bremen-
            Phi=
ladelphia-Baltimore. D. „Eiſenach” ab Bremen 7. März, 
D. „Vorta” ab Bremen 28. März. 3. Bremen—La Plata. 
9. 
„Gotha” ab Bremen 17. März. 4. Bremen-Braſilien. D.
 barmt hat, als Begleiter zu gewinnen, mußte mir der Engel 
ausſpeichen.” 
„Wohlgeſprochen, Adam. Hätteſt Du aber damals, als Dich 
der Engel vertrieb, den Blick einen Augenblick umgewendet, ſo 
wäreſt Du unter dem Baum des Lebens einen anderen Engel 
gewahr geworden, den ſchönſten von allen, den man Luzifer 
oder den herabgefallenen Morgenſtern heißt, weil er, ebenſo wie 
jener traurige Mann, auf die Erde gekommen iſt, aber nicht 
aus Liebe zu den Menſchen, ſondern aus Trotz gegen Gott. 
Weil Du ihn nicht erkannteſt, vermochte Dich jener andere nicht 
zu erlöſen. Wohl lehrte jener Dich das Gute lieben und auch 
bisweilen tun, aber blind fielſt Du immer wieder in das Böſe 
zurück. Wie, wenn Du nun in dieſem den Lehrer fändeſt, der 
Dir auch über das Böſe die Augen öffnete? Nur weil Du blind 
biſt, mußt: Du dem Böſen immer wieder knechtiſch verfallen. 
Wenn Dir aber die Augen aufgehen, wer weiß, vielleicht muß 
es Dir dienen. Das iſt das Geheimnis, welches in dem Lächelu 
der Eva liegt, das ſie aber ſelbſt niemals auszuſprechen 
            ver=
mag. Nun aber tue, was Du damals verſäumteſt, Adam: kehre 
Dich une.” 
Und Adam tat, wie ihmr die Schlange geheißen. Unter dem 
Baum des Lebens aber, aus deſſen grünem Gelock rote und 
            gol=
dene Früchte leuchteten, ſtand ein nackter Engel von vollendeter 
Schönheit, aber mit fo grauſamem Lächeln und ſo kalt 
            blitzen=
den Augen, daß Adam ſich erſchreckt wieder umwenden mußte. 
„Was entſetzeſt Du Dich ſo, Du Furchtſamer?” ſpottete die 
Schlange. „Sollte Dir der Engel ſo unbekann ſein? 
„Es iſt der leibhaftige Böſe,” ſtammelte Adam, „ihm 
            ver=
miag ich nie und nimmer zu folgen. 
„Und biſt ihnt doch immer wieder durch die Jahrhunderte 
nachgegangen, wenn jener milde Mann Deine Leidenſchaften 
nicht länger zu bändigen vermochte. Immer wieder verblendeten 
ſie Dich, führten Dich ins Verderben, immer wieder erbarmite 
ſich von neuem jener Milde, denn ſeine Liebe iſt unerſchöpflich, 
aber es hielt Dich bei ihn immer nur gerade ſo lange, bis 
Deine Wunden zur Not geheilt waren, und wiederum ſtürzteſt 
Du, durch keine Narbe gewarnt, in das Welttreiben zurück, in 
das Dich jener lockte. Wäre es nicht an der Zeit, ihm endlich 
mutig in ſein grauſam=ſchönes Antlitz zu blicken, ihm, wenn Du 
willſt, zu folgen und ebenſo frei zu dem Milden umzukehren, 
wie Dein Herz Dich treibt?” 
„Ich kann nicht, ich kann nicht!” rief Adam, ſich windend vor 
Angſt. „Das Feuer feiner Augen iſt eiskalt, es macht mein Blut 
gerinnen.”
 „Und doch mußt Du es nun wagen, furchtlos 
            hineinzu=
blicken, Adam. Haſt Du ihn erſt erkannt, dann biſt Du gerettet, 
er muß Dir dienen.” 
„Wie,” rief Adam aus, „dieſer Fürchterliche mir dienen, 
mir, dem aus Erde Geſchaffenen? Iſt er denn nicht vom 
            Him=
mel herabgeſtürzt und nun der Fürſt der Hölle?” 
„Dient Dir nicht auch der andere, der für Dich geſtorben 
ft? Die ſchwerere Hälfte Deiner Erdenaufgabe iſt Dir ja ſchon 
gelungen, Adam. Du haſt Gott in jahrtauſende langem Leid 
ſeine Liebe abgenötigt, ſollte es nicht viel leichter ſein, den, 
welchen Du den Teufel nennſt, in einem Augenblick in Deinen 
Dienſt zu zwingen? Kehre Dich nochmals um, wage einen 
            zwei=
ten Blick.” 
Und wieder drehte ſich Adam zum Baum des Lebens um, 
und vor dem, was er ſah, wurde ihm zumute, als ſeien die 
            Jahr=
tauſende in die Ewigkeit zurückgenommen worden. Wiederum 
erblickte er Eva, ſein Weib, nackt, wie ſie einſt unter dem Baum 
der Erkenntnis geſtanden war. Nun aber ſtand ſie unter dem 
Baum des Lebens und fand ihn lieblich und gut anzuſehen 
und gut davon zu eſſen und meinte, daß es ein luſtiger Baum 
wäre, weil er ſchön und ſtark machte. Sie vermochte aber nicht, 
bis an ſeine Krone zu reichen. Da pflückte der ſchöne Engel eine 
goldene Frucht und reichte ſie ihr mit grauſamem Lächeln. Sie 
nahm von der Frucht und aß und reichte Adam auch davon, und 
er aß. Da ſpurden ihre Glieder leicht, und die Runzeln glätteten 
ſich auf ihren Stirnen. Ihnen war wieder jung und heiter 
            zu=
mute wie einſt, da ſie eben aus der Hand Gottes 
            hervorgegan=
gen waren, nur ſußten ſie nun um ihre Seligkeit. Der Garten 
Eden aber blühte neu um ſie auf, ſo ſchön, wie er einſt 
            ge=
weſen. Und ſie hörten die Stimme Gottes, der im Garten ging, 
als der Tag kühl geworden war, aber ſie fürchteten ſich nicht, 
und Adain rief: 
„Herr, wo biſt Du? Warum haſt Du uns das getan? 
Warum derboteſt Du uns den Baum der Erkenntnis des Guten 
und Böſen? Warum wollteſt Du nicht, daß wir vom Baum des 
Lebens eſſen und leben ewiglich? Warum ſetzteſt Du den 
            Che=
rub mit dem ſlammenden Schwert vor den Garten Eden? Siehe, 
nun haben wir doch zurückgefunden. Der Cherub iſt befiegt, die 
Frucht iſt gepflückt.” 
Die Stimme des Herrn aber murmelte in den Wipfeln, 
und aus der Krone des Baumes der Erkenntnis flüſterte die 
Schlange: 
„Gott wollte, daß Ihr nicht unwiſſende Kinder bliebet im 
Garten Eden. Ihr ſolltet freie Götter werden. Wie aber konnte
Rummer 64.
 „Horſund” ab Hamburg 17. März. 5. Bremen—Oſtaſie 
M. 
S. „Ermland”, ab Hamburg 3. März. D. „City of Mancheſter” ab 
Hamburg 14. März, D. „Göttingen” ab Hamburg 24. März. 6. 
            Bre=
men—Auſtralien. D. „Weſtfalen” ab Bremen 24. März. 
O½ Herabſetzung der Eiſenbahntarife in — Deutſchöſterreich. Am 
15. Februar iſt der neue Perſonen= und Gepäcktarif auf den 
Bundesbahnen in Kraft getreten. Die Fahrpreiſe 3. Kl. Perſ.=Zug wer 
den mit Ausnahme der I. Zone (1—6 Km., in der eine Erhöhung vor 
1000 Kronen auf 1200 Kronen eintritt) durchwegs ermäßigt; das 
            Aus=
maß der Ermäßigung wächſt mit zunehmender Entfernung von 9 bis 
Prozent. Die Schnellzugszuſchläge — bisher die Hälfte des Perſo= 
 unter Wahrnehmung einer Mindeſtentfernung 
vo1 
60 Km. — werden bedeutend herabgeſetzt. — Im Deutſchen Reich w. 
ab 1. März die Fahrpreiſe weiter erhöht und die Erhöhung wird 
            inf=
lange fortgeſetzt, bis der Betriebsrückgang das Sinnloſe weiterer ( 
höhungen ad oeulos demonſtviert hat. — „Durch Schaden wird 
            ma=
klug!" 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu 
berrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
— Vereinigung früherer Leibgardiſten. Auf da 
am 11. März (Stiftungstag des Leibgarde=Regiments), nachm., in der 
Turnhalle (Woogsplatz) ſtattfindende Wohltätigkeitskonzert zugunſten 
der Ruhrkämpfer wird aufmerkſam gemacht. 
Aus den Parteien. 
— Vortrag von Exzellenz Becker. Auf die Anzeige 
der heutigen Nummer wird aufmerkſam gemacht, nach der der 
            Reich=
wirtſchaftsminiſter Dr. Becker am nächſten Sonntag vormittag in de 
Turnhalle am Woogsplatz in einer von der Deutſchen Volkspartei o 
anſtalteten öffentlichen Verſammlung über die politiſche Lage ſprie 
Alles Nähere geht aus der Anzeige hervor. Der Vortrag eines d 
Führer des deutſchen Volkes dürfte in dieſer bewegten Zeit in 
            Darm=
tadt ſich eines beſonders regen Intereſſes erfreuen. Der Vortrag wir 
von muſikaliſchen Darbietungen umrahmt. Hierzu hat ſeine Mit 
kung der Beamtenverein ehemaliger Militärmuſiker, Dirigent Her= 
Georg Greilich, gütigſt zugeſagt.
 Darmſtädter Nothilfe. 
6. Spendenliſte. 
Für die Dauer der Wintermonate haben ſich weiter verpflichtet mi 
nachſtehenden Geſamtbeträgen: Fa. Konrad Appel, hier, 150000 9 
(insgeſamt 162 000 Mk.), Fa. Wolf Strauß, G. m. b. H., 36000 M 
(insgeſamt 66 000 Mk.). 
Mit einmaligen ſofort zahlbaren Spenden: Darmſtädter Tagbla 
(8. und 9. Ablieferung) 227 578 Mk.; Santiago=Ausſchuß durch Haral 
Vulf, Berlin=Lichterfelde, 200000 Mk: N. N. 70000 Mk.; Fa. Ne 
u. Henſchke, Schlaraffia, je 50 000 Mk.; Schülerinnen der Viktoriaſch 
* 
Spende) 48000 Mk.; Amerikaner X. 27 400 Mk.; Schneider=
            Inn=
rmſtadt 27 300 Mk.; Heſſ. Girozentrale, Holzwerke L. Dietr 
Bickenbach (4. Spende) je 20000 Mk.; Sammlungen der Gewerbeſchu 
13 532,50 Mk.; Adolf Kahn, Dr. A. Spiegel, Fa. W. Hublitz, ing 
nannt, je 10000 Mk.; Stiftung für Arme 7000 Mk.; Schüler 
kadt:nabenſchule III 5587 Mk.; Fa. J. J. Diefenbach (3. Spend= 
Oberlandesgerichtsrat Dr. Berchelmann, Lilly Molter, je 500 M 
ial= 
N. N., Dr. Emil Dönges (2. Spende) je 4000 Mk.; Miniſt 
Grünewald, Loge Philipp der Großmütige, je 3000 Mk.; 
            Oberbau=
zckes 2100 Mk.; Friedrich Warnecke, Ingenieur Kipka, Miniſterialdir 
tor Schäfer, Generallt. a. D. Draudt (3. Spende), Dr. Grünewald, 
2000 Mk.; Reichsminiſter a. D. Dr. David (3. Spende), Oberfinanzr 
Dr. Würth, Oberpoſtinſpektor Hrch. Bundſchuh (2. Spende), je 
Mk.; Frau Oberſt Rothenbücher, H. Kaiſer, je 1200 M 
Dr. 
Dierh, Ungenannr (4. Spende), General der Inf. a. D. Exz. Noell, 
Rotrmann, Frhr. Hilmar von Zedlitz, Oberbauſekretär Ludw. Scht 
Geß. Rat Dr. Freſenius, Miniſterialrat H. Wagner, Direktor Schu 
Mk.; Z. Kaſſel (2. Spende) 800 Mk.; Städt. Beamten 710 9 
Oberbaurat L. Pietz (2. Spende) 700 Mk.; Staatsrat Schwarz 600 9 
ScT 
ler=Innung 583 Mk.; Eliſabeth Seim (2. Spende), Dr. K. Malz 
2. ( 
pende), Lehrer Hutter, je 500 Mk.; Ungenannt, Lehrer Sein 
Frau M. Abegg (3. Spende) je 300 Mk.; Ungenannt, Joh. Gottwe 
Bureau Rechtsanwalt Dr. Loeb, je 200 Mk.; Ungenannt 100 MM 
Lehrer Knell (4. Spende) 50 Mk.; gefundener Betrag 20 Mk. 
Von den Beamten, Angeſtellten und Arbeitern nachſtehender 9 
hörden und Firmen gingen weiter ein für die Monate Januar be= 
Februar: Angeſtellte der Deutſchen Bank 5000 Mk.; Motorenfab 
Darmſtadt 12000 Mk.; Lehrkörper der Viktoriaſchule 11 600 Mk.; P 
amt II 1595 Mk.; Heſſ. Landeshypothekenbank 3620 Mk.; Fa. Alexan 
Koch 4250 Mk.; Beamten der Reichsbank 6160 Mk.; Landesverſic 
rungsamt 9240 Mk.; Fa. Röhm u. Haas 2500 Mk.; Stadtmädchenſchüle 
10350 Mk.; Stadtknabenſchule III 6630 Mk.; Chem. Prüfungsſtati 
2550 Mk.; Verſorgungsamt 5950 Mk.; Landes=Finanzamt II. 3000 
Techn. Hochſchule 17 550 Mk.; Fa. Geiger u. Günther 1000 Mk.; Mi 
ſterium der Juſtiz 4590 Mk.; Staatsminiſterium 2100 Mk.; Vert 
kontrolle I 9440 Mk.; Staatl. Hochbauamt 8750 Mk.; Bezirks=Konſu 
verein 1820 Mk.; Fa. S. Wronker u. Co. 2820 Mk.; Oberförſterei K 
nichſtein 570 Mk.; Kulturbauamt 4100 Mk.; Hauptbahnhof Darmſt 
1500 Mk.; Druckerei Uhde 1380 Mk.; Landwirtſchaftskammer 15 500 
Ferner ſpendeten die Mitglieder der Vereinigung des Darmſtädt 
Einzelhandels und zwar: Fa. Schüler, Grafenſtr., Waren im Werte t 
20 000 Mk.; Fa. J. Mann, Ludwigſtr., Waren. Zur verbilligten Ware 
abgabe haben ſich bereit, erklärt die Firmen: S. Wronker u. Co., The 
dor Kalbfuß, Marktplatz 10, Guckenheimer u. Marx, Marktplatz, Gel 
Rothſchild, Marktplatz. Außerdem Apotheker Ramdohr eine Spen 
Lebertran im Werte von zirka 100000 Mk. 
Herzlichen Dank allen Gebern im Namen unſerer notleidenden M 
bürger für ihre Spenden und rege Anteilnahme. Aber noch gilt 
weiter zu kämpfen gegen Not und Elend, die von neuem ihre ſchre 
haft drohenden Geſtalten gegen unſer Volk erheben. Von neuem 
geht baher an alle gebefreudigen Herzen der Ruf: Geht für d 
Darmſtädter Nothilfe! Weitere Gaben erbeten an die E 
ſchäftsſtelle dieſes Blattes ſowie an ſämtliche hieſigen Banken, 1 
Sparkaſſe, die Stadtkaſſe und auf Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. 68 R 
Darmſtädter Nothilfe.
 er Euch aus ſeinem eigenen Schutz löſen, wenn Ihr Euch 
            ni=
ſelber befreitet? Darum gab er Euch das Verbot, damit a 
Euch empörtet und ſo zuerſt Euer Selbft ſpürtet. O, Ihr de 
ſtandet ihn, als Ihr von der Frucht aßet. Lange genug habt J 
nun im Schweiße Eures Angeſichts Euer Brot gegeſſen, 
Schmerzen Kinder geboren. Lange genug habt Ihr unter d‟ 
Kreuz um Gnade und Verzeihung gefleht für all die Verbreche 
die Ihr im Gefühl Eurer Sünde aufeinander gehäuft. So wif 
denn: Ihr ſeid frei von Sünden. Die Kraft, die Euch trie 
ihm zu trotzen, iſt ebenſo göttliche Kraft, die von ihm ſtamn 
wie jene andere Kraft, die Euch ihn und einander zu lieb 
treibt bis zur Selbſthingabe. Nur in der Empörung war je 
Kraft böſe, in Eurer Sündenangſt war Eure Liebe ſchlecht. N 
aber verliert Adam auch noch die letzte Angſt wegen ſeiner E. 
pörung, nachdem Gott ſie ſelber gutheißt, als in ſeinem 
            verb=
genen Willen gelegen, wie denn geſchrieben fteht: „Wer üb 
windet, dem will ich zu eſſen geben von dem Holz des Lebei 
das im Paradies Gottes iſt.” Nun Ihr aber gegeſſen habt, 
Euch offenbar, daß Gut und Böſe keine Gewalten mehr fir 
ſtärker als Ihr ſelbſt. In Euch iſt die Kraft und Schönheit 9 
gefallenen Engels, ſowie die Milde und Liebe des eingeboren 
Sohnes. Nicht länger ſollt Ihr einander haſſen, noch Euch ſelt 
kreuzigen. Liebet Euch ſelbſt wie Euren Nächſten.” 
„Woran aber ſoll ich erkennen,” daß Du die Wahr! 
ſprichſt?” fragte Adam ſinnend. 
Die Schlange ſprach: „Hat Adam nicht vom Baume d 
Lebens gegeſſen?” 
Adam aber fühlte, daß er es war, der Lebendige, Allmä 
tige, der die Schlange ſo reden hieß. Einſt hatte er durch ihr 
Mund ſich ſelbſt aus dem Paradies des Unwiſſens vertriebe 
irrend das Gute und Böſe geſucht, ſich ſelbſt voll Angſt vor T 
eigenen Sünde das Geſetz Moſes” gegeben und durch die Lie 
des Heilands mutg davon erlöſt, und nun zuletzt hatte 
wiſſend zum Leben zurückgefunden. 
Uind Adam rief zitternd: „Herr, tvo biſt Du?” 
Die Stimme des Herrn aber antwortete aus ihm ſelbe 
„Hier bin ich!“ 
Am nächſten Morgen machten ſich Adam und ſein We 
um zweitenmal auf, um aus dem Paradies über die Erde 
wandeln und ſie ſich untertan zu machen, wie Gott verheiß 
hatte, aber ſie fanden das Tor des Gartens nicht. Wohin 
auch ihre Füße ſetzten, vor ihrem Tritt erblühte der Gart 
Eden.
Kumter 64.
Daemſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. März 1923.
Seite 5.
 Die deutſchen Kirchen zur Vargewaltigung 
des Ruhrgebiets 
In der Sitzung des Deutſchen Evangeliſchen Kirchemausſchuſſes vom 
R. b. Mts. tuurde, wie bereits kurz mitgeteilt, folgendes Schreiben an 
die evangeliſchen Kirchen des Auslands zu richten beſchloſſen: 
An die evangeliſchen Kirchen des Auslands! 
ſchveren Tagen hier in Berli verſammelt, kann ai den außerordent= zwungen ſah, bei Abſchluß von Verträgen und ſeinen ſonſtigen 
            geſchäft=
lichen Ereigniffen der letzten 7 Wochen nicht ſchweigend vobübergehe 
In tiefer Bewegung ſchließt er ſich dem Dank an, den ſein Präſid 
chöfe vom 2. Febr. d. Js. bereits ausgeſprochen hat. Dieſe 
            Kund=
gebung iſt ein kirchen= und weltgeſchichtliches Dotument: von unvergäng= 
und das deutſche Volk, ſondern für die Miſſion der ganzen chriſtlichen Es handelt ſich dabei um folgende Fälle: 
Kinche als der berufenſten Zeugin für die unwandelbaren 
            Ge=
bote Gottes. 
an der ſtuhr vor ſich geht, widerſpricht dieſen Gebo 
en 
nicht weniger als dem elementarſten menſchlichen Empfinden. Würden Entgelt mehr für die Lieferung iſt. 
wir ingend ein anderes Volk auf der weiten Erde, und wäve es in der 
aufſteigenden Reihe das letzte, wehrlos ſolcher Gewalttat ausgeſetzt ſehen, 
ſo würden wir es als Chriſtenpflicht erkennen unſere Stimme dagegen einem ſpäteren Zeitpunkt als dem Fälligkeitstermin erhält, und dieſes 
zu erheben. Und nun, da es für unſer eigenes Volk und mit ihm für Geld in der Zwiſchenzeit eine erhebliche Entwertung erfahren hat. 
mſere eigene Kirche um Leben und Sterben geht, nun follten wir 
ſtumm bleiben? Wir ſollten ſtumm bleiben, obwohl wir wiſſen, 
daß die ſchwere ſittliche Schuld, die das Unglücksdokument von 
Verſailles uns zuſchiebt, nie exiſtiert hat, daß viclmehr das 
Sinnen und Trachten des deutſchen Volkes, nie auf etwas anderes 
            ge=
richtet war als darauf, im ruhigen Beſitz ſchwer erkämpfter Einheit und 
Freiheit friedlicher Kulturarbeit nachzugehen. 
ſchwergeprüften Glaubensgenoſſen zugerufen: „Steht feſt in Treuen 
als deutſche Männer und als deutſche Frauen! Wahrt Eure Würde! 
Bewährt Euren Glauben! Erbittet Euch immer neue Kraft zum Leiden, 
zum Opfern, zum Durchhalten, zum Ueberwinden! 
deutſchen Vaterlandes himaus zwingt uns nun aber unſer chriſtliches 
Gewiſſen zu reden und zwar zu allen zu reden, mit welchen unſer 
            evan=
geliſcher Glaube uns für Zeit und Ewigkeit verbindet. 
Im Nawen der im Deutſchen Evang. Kirchenbund 
            zu=
ſammengeſchloſſenen deutſchen Landeskirchen, im Namen des 
            evangeli=
ſchen Deutſchland wenden wir uns an die evangeliſchen Kirchen 
des Auslands, an alle ohne Unterſchied, und rufen ſie auf, 
ihre Stimme mit der ſchwediſchen und mit der 
            unſri=
gen zuvereinigen. 
Wir waren und ſind bereit, in den Grenzen unſeres Volkstums im 
Frieden mit den Nachbarn im Weſten zu leben. Er aber will das 
deutſche Volk nicht leben laſſen und tut uns an, was nicht 
recht iſt vor Gott und den Menſchen. Das vielberufene Weltgewiſſen 
ſchweigt. 
Möge das chriſtliche Gewiſſen der ausländiſchen 
            Bruder=
kirchen an ſolchem Schweigen nicht mitſchuldig werden! 
D. Möller 
Präſident des Deutſchen Evang. Kirchenausſchuſſes. 
 * Arheilgen, 4. März. In der letzten Sitzung des 
            Gemeinde=
rats wurde beſchloſſen, ein Darlehen in der Höhe von 20 Millionen 
Mark für Wohnungsbauzwecke aufzunehmen. Eine größere Menge 
Steine und Zement wurde ſchon angeliefert und hofft man, daß bis 
Herbſt etwa 20 Wohnhäuſer beziehbar ſein werden. Für einen 
            ab=
gängigen Faſel waren 6 Angebote eingelaufen. Das Höchſtgebot hatte 
Metzgermeiſter Hartung von hier mit 1701 Mk. für das Pfund 
            Lebend=
gewicht, dem der Zuſchlag erteilt wurde. Bezüglich Errichtung eines 
Kriegergedenkſteines wurde beſchloſſen, den Entwurf des Herrn Baurat 
Gerlach nicht zur Ausführung zu bringen, ſondern eine Kommiſſion 
            er=
hielt den Auftrag, einen von Herrn Bildhauer Götze angebotenen 
            Ent=
wurf zu beſichtigen und eventuell anzukaufen. — Nach hier eingetroffenen 
Nachrichten aus Groß=Gerau ſind nun wieder alle 
            Verſammlun=
en mit Ausnahme ſolcher politiſcher Art erlaubt. Doch muß zur 
Ausübung der Kontrolle eine ſchriftliche Mitteilung an den 
            Kreisdele=
gierten eingereicht werden. 
— Roßdorf, 4. März. Anläßlich der Ruhrkinderhilfe 
            zirku=
lierte in unſerem Orte unter den Mitgliedern des Hefſiſchen 
            Bauern=
bundes eine Aufnahmeliſte, welche den Erfolg hatte, daß 39 
            Kin=
der aufgenommen werden. Wenn überall ſolche Aufnahmefreudigkeit 
beſteht, wie in unſerem Orte, würde es ein Leichtes ſein, die vom 
Heſſiſchen Bauernbund übernommenen 8000 Kinder uterzubringen. 
Wald=Michelbach i. O., 5. März. Feuer brach in der Nacht zum 
Dieustag in der Hofreite des Kaufmannes Georg Helfrich aus. Der 
Pferdeſtall mit zwei wertvollen Pferden fiel dem raſenden Element zum 
Opfer, während ſich die Feuerwehr, der die Brandmeldung gegen 3 Uhr 
nachts zuging, ſich darauf beſchränken mußte, die anſtoßenden Gebäude 
zu erhalten. 
z. Erzhauſen, 5. März. Bei der hieſigen Bezugs= und 
Abſatzgenoſſenſchaft ſind bereits die erſten Sendungen 
            Saat=
kartoffeln eingetroffen. Die Kartoffeln mußten in Kranichſtein 
            abge=
holt werden; dieſelben ſcheinen von guter Qualität zu ſein. Die 
            Ver=
teilung iſt bereits im Gange; es kommen Frühblaue und Induſtrie in 
Betrackt. 
Viernheim, 4. März. Der Gemeinderat erteilte in ſeiner 
geſtrigen Abendſitzung einem ſozialdemokratiſchen Antrage, wonach die 
Beerdigungskoſten auf die Gemeinde zu übernehmen ſind, grundſätzlich 
die Zuſtimmung. Nur für Luxusſärge follen die Angehörigen für die 
Koſten aufkommen. Wegen Aufbringung der Mittel für die 
            Kommu=
ualiſierung des Beſtattungsweſens ſoll in einer kombinierten Sitzung 
der Finanz= und Friedhofskommiſſion eine Vorlage ausgearbeitet 
            wer=
den. Ferner beſchloß der Gemeinderat, an das Polizeiamt das 
            dring=
liche Erſuchen zu richten, gegen den Wucher mit den ſchärfſten Mitteln 
vorzugehen. 
W. Aus Rheinheffen, 5. März. Daß man auch in Rheinheſſen der 
hartbedrängten Ruhrbewohner gedenkt, iſt ſelbſtverſtändlich, und 
zeigen die reichen Sammlungen, daß die Dr. Dorten und Smeets mit 
ihren Abſonderungsideen hier nicht landen können. So wurde z. B. 
in Nieder=Saulheim eine Hausſammluug abgehalten und konnten von 
da der Sammelſtelle Mainz 420 Zentner Kartoffeln, mehrere Zeutner 
Fraut und Gemüſe, 1 Sack Weißmehl, 50 Brote, 300 Eier, ziemlich 
Fleiſch, Fett und Hausmacherwurſt, ſowie 173 000 Mark in bar 
            über=
wvieſen werden. Alle Geher ſagten, daß dies die letzte Gabe nicht ſein 
ſollte. — Daß trotz aller Bedrängnis der Humor in Rheinhe 
licht ausſtirbt mögen nachſtehende zwei verbürgte wahre Stückchen 
zeigen: Ueber Ingelheim iſt zum zweiten Male der Belagerungszuſtand 
von den Franzoſen verhängt worden, und ſeit Samstag ſogar der „
            ver=
ſchärfte”, und warum? Weil der frauzöſiſche Abendzug im Bahnho 
Jugelheim durch Lichtſignal zum Halten gebracht wurde. Als nämlich 
der Zug ſich dem Bahnhof Ingelheim näherte, gewahrte das franzöſiſche 
Jahrperſonal am Signalmaſt eine dunkle Geſtalt ſtehen, welche eine 
brennende Laterne ſchwenkte, worauf der Zug hielt. Als hierauf das 
Licht verſchwand, fuhr der Zug wieder langſam weiter. Kaum 
            ange=
fuhren, ſchwenkte die Laterne wieder hin und her, und der Zug hält 
wieder an. Da verſchwand abermals das Licht, und der Zug ſetzt ſich 
wieder langſam in Bewegung. Kaum augezogen, baumelt wieder das 
Licht hin und her — das war den Herren nun doch zu viel, ſchnell die 
Maſchinengewehre heraus (denn ohne dieſe wagen ſie ſich nicht mehr 
fort) und auf den armen Kerl mit der Laterne am Signalmaſt 
            ge=
ſchoſſen bis zur letzten Patrone. Als der ſchwarze Mann und ſeine 
Laterne genügend Treffer hatten, wagten ſie ſich heran, um das 
            Blut=
bad zu bewundern, und was fanden ſie, einen zerſchoſſenen Stroh= 
Mann, eine Laterne am ausgeſtreckten Arm, am Signalmaſt 
            feſtgebun=
den. An der Laterne war noch eine feſte Schnur, welche bis ins nahe 
Gebüſch führte. Von hier aus wurde die Laterne von ihrem 
            erfinde=
riſchen Schöpfer nach Bedarf dirigiert. Daß der „Dirigent” ſich noch 
rectzeitig in Sicherheit gebracht hatte, iſt ſelbſtverſtändlich — und 
            da=
für der derſchärfte Belagerungszuſtand über Ingelheim am Rhein. 
Fuhr da ein franzöſiſches Perſonenauto die Strecke Mainz—Bingen; 
dor Budenheim betam der Motor es mit der Halsſtarrigkeit zu tun, 
blieb ſtehen und war nicht mehr weiter zu bringen. Da ſtieg ein 
            Offi=
dier aus und frug Anen waſchechten, mit Rheinwaſſer getauften 14
            jähri=
gen Budenheimer: „Junge, wie lauge brauche ich zu Juß bis zum 
Maizer Hauptbahnhof?‟ Der vom Nheinadel ſteckte erſt die Hände 
in die Hoſentaſchen und ſagte: „Wann ſe ſo laafe, wie 1914 ſinn ſe 
iuere halwe Stunn dort.‟ Dieſe ſchlagfertige Antwort koſtete den 
Later des Jungen 3000 Mark. Daß die 3000 Mark bezahlt uurden, 
kann das Kreisamt Mainz beſtätigen.
 Bad=Nauheim, 5. März. Die offizielle Eröffnung des Kurhauſes 
ſtattgefunden. In neuen, friſchen Farben ſtrahlte die große Halle 
Eintretenden entgegen. Es liegt viel Harmonie in der 
            Zuſammen=
lung der Farben, nichts ſtößt ab, alles mutet an. Die Einleitung 
ſte ein wohlgelungenes Nachmittags=Konzert unter der Leitung des 
annten und beliebten Muſikdirektors Julius Schröder. Mit reichem 
ſall und Blumen bedacht, kann Herr Muſikdirektor Schröder mit dem 
ginn zufrieden ſein. Die nunmehr langſam einſetzende Verſtärkung 
Orcheſters wird Hald die uötige muſikaliſche Geſchloſſenheit bringen.
 Der Einfluß der Geldentwertung auf die 
Rechtſprechung. 
Von Rechtsanwalt Dr. Mattern in Darmſtadt. 
* Die Entwertung der Reichsmark hat naturgemäß 
nicht nur auf die Volkswirtſchaft und Privatwirtſchaft und die private 
Lebensführung, ſondern auch auf die Rechtſprechung der Gerichte emnen 
Der Deutſche Evangeliſche Kirchenausſchuß, i dieſen ſchickſals= tiefgehenden Einfluß ausgeübt. Ebenſo wie ſich der Kaufmann 
            ge=
lichen Angelegenheiten ſich gegen das Riſito der Geldentwertung durch 
beſondere Klauſeln und Vereinbarungen zu ſchützen, ſo mußte ſich auch 
dem ſchwediſchen Epiſkopat, voran dem hochwürdigſten Erzbiſchof D. Dr. die Rechtſprechung ganz neue Gedankengänge zu eigen machen, um die 
Soederblon, für die ſundgebung der ſchwediſchen, Bi= Befriedigung berechtigter Anſprüche im Rechtsweg gegen die Gefahr der 
Entwertung infolge des Markſturzes einigermaßen ſicherzuſtellen. 
In der Gerichtspraxis ſind es beſonders drei große Hauptfragen, 
licher Bedeutung nicht nur für die evangeliſche Kirche in Deutſchlaud bei denen das Geldentwertungsproblem eine entſcheidends Nolle ſpielt. 
Um die Erfüllung von gegenſeitigen langfriſtigen Verträgen, 
insbeſondere von Lieferungsverträgen, bei denen im Zeitpunkt der Lie= 
Was auf dem uraltendeutſchen Boden am Rhein und ferung die Mark gegenüber dem Zeitpunkt des Vertragsabſchluſſes 
derart eutwertet iſt, daß die Zahlung des Preiſes kein angemeſſenes 
2. Um den Fall der nicht rechtzeitigen Zahlung einer Geldſchuld, 
bei dem der Gläubiger dadurch Schaden erleidet, daß er das Geld zu 
3. Um den Fall der Rückzahlung von Geldforderungen in 
            Papier=
mark, alſo insbeſondere um den Fall der Auszahlungen von 
            Hypo=
theken und Induſtrieobligationen, die in der Vorkriegszeit 
            entſtan=
den ſind. 
Der erſte Fall, nämlich der Fall der langfriſtigen 
            gegen=
ſeitigen Verträge, iſt am früheſten in der Rechtſprechung des 
höchſten Gerichtshofes behandelt worden. Das Reichsgericht hat unter 
gewiſſen Vorausſetzungen den Lieferungspflichtigen geſtattet, die Lie= 
Die zunächſt und an ſchwerſten betroffene Heimatkirche hat ihren ferung zu verweigern, wemn in der Zeit zwiſchen dem Vertragsabſchluß 
und der Lieferung die deutſche Währung eine derartige Entwertung 
erfahren hat, daß es unbillig wäre, dem Lieferungspflichtigen die 
            Lie=
ferung zu den alten vereinbarten Preiſen zuzumuten. Dabei muß 
beachtet werden, daß feſtabgeſchloſſene Verträge nach wie vor im Nah= 
Ueber die Grenzen der alwreußiſchen Landeskirche und des ganzen men des Möglichen reſpektiert werden müſſen, wenn die 
            Verkehrsſiher=
heit nicht gefährdet werden ſoll, und es ſind deshalb nach der 
            Auffaſ=
ſung des Reichsgerichts ganz beſondere Vorausſetzungen notwendig, um 
den Lieferungspflichtigen von einer Lieferung zu den alten Preiſen zu 
entbinden. Erforderlich iſt zunächſt, daß ſeit dem Abſchluß des 
            Ver=
trages eine alle Verechnungen umſtürzende Veränderung in den 
            Wäh=
rungsverhältniſſen eingetreten iſt, und ferner, daß dieſer Umſturz in 
dem Ausmaß, den er tatſächlich genommen hat, ſich nicht vorausſehen 
ließ. Es muß außerdem noch hinzukommen, daß infolge dieſes 
            Um=
ſturzes der Lieferungspflichtige bei einer Lieferung zu den alten 
            Prei=
ſen ſchweren Schaden erleiden müßte, und daß ihm infolgedeſſen 
            billiger=
weiſe die Lieferung zu den alten Preiſen nicht mehr zugemutet werden 
kann. Die Formulierung dieſer eben bekannten Vorausſetzungen durch 
die einzelnen Zivilſenate des Reichsgerichts war zwar nicht immer 
ganz einheitlich; im weſentlichen haben aber alle Senate an den 
            oben=
genannten Vorausſetzungen feſtgehalten. 
Fälle aus den letzten Monaten mit ihrer kataſtrophalen. 
            Geld=
entwertung ſind, zwar noch nicht zur Beurteilung des Reichsgerichts 
gekemmen. Nach der ſeitherigen Rechtſprechung des höck ſten 
            Gerichts=
hofs darf wohl angenommen werden, daß Lieferungsverträge, die vor 
dem Markſturz im vorigen Sommer abgeſchloſſen ſind, nicht mehr zu 
den alten Preiſen ausgeführt werden müſſen, weil ſich eine derartige 
Entwickelung damals nicht vorausſehen ließ. Dagegen wären alle 
Lieferungspflichtigen, die zu einer Zeit, in der die Dollarhauſſe bereits 
in voller Entwickelung begriffen war, feſte Verträge abgeſchloſſen 
heben, gezwungen, zu den feſten Preiſen zu liefern, da ſie mit einer 
Entwertung der Mark in ſtärkerem Ausmaß rechnen mußten. 
Die ganze Frage verliert übrigens für Verträge, die in den 
            letz=
ten Monaten abgeſchloſſen ſind, dadurch viel an Bedeutung, daß jetzt 
kaum mehr Verträge abgeſchloſſen werden, bei denen nichr eine 
            Er=
höhung der Preiſe bei weiterer Markentwertung vorgeſehen iſt. 
Der zweite Fall, in dem der Gläubiger einen Geldſchaden dadurch 
erleidet, daß der Schuldner nicht rechtzeitig zahlt und 
            in=
zwiſchen das Geld entwertet iſt, iſt erſt in der neueſten Zeit unter dem 
Eindruck der jüngſten Markkataſtrophe von den Gerickten behandelt 
worden. Allgemein kann ſchon jetzt feſtgeſtellt werden, daß nach 
            Auf=
faſſung der Gerichtspraxis der Schuldner auf Grund der 
            Beſtim=
mung des § 286 des Bürgerlichen Geſetzbuches für die 
            eingetre=
tene Geldentwertung ſchadenserſatzpflichtig iſt, 
weun er dem Gläubiger ſeine Schuld nicht rechtzeitig bezahlt. Zwar 
hat das Reichsgericht in dieſem Fall von dem Gläubiger den Nachweis 
im einzelnen dafür verlangt, ob und inwiefern er durch verſpätete 
Zahlung des entwerteten Geldes Schaden erlitten hat, alſo 
            beiſpiels=
weiſe, daß er dieſe oder jene Anſchaffungen unterlaſſen mußte, oder 
daß er als Geſchäftsmann infolge der verſpäteten Zahlung höhere 
Summen zu dem Ankauf dieſer oder jener Waren anlegen mußte. Allein 
in den meiſten Fällen wird es eines derartigen Nachweiſes überhaupt 
nicht bedürfen. Nicht nur von dem Geſchäftsmann, ſondern auch von 
angenommen werden, daß er das Geld, das er erhalten hat, ohne 
            zei=
teres ſo angelegt hätte, daß es gegen Entwertung geſchützt iſt. 
            Des=
halb haben mehrere Oberlandesgerichte den oben erwähnten Beweis niht 
für nötig erachtet, ſondern im Gegenteil von dem Schuldner den 
            Nach=
weis dafür verlangt, daß auch bei rechtzeitiger Zahlung das Geld ſich 
in der Hand des Gläubigers entwertet hätte. Auch die Rechtſprechung 
der anderen Gerichte geht dahin, daß bei verſpäteter Zahlung der 
            Scha=
den nicht beſonders nachgewieſen zu werden braucht, ſondern ohne 
weiteres anzunehmen iſt, und es fragt ſich nur, nach welchem Maßſtab 
dieſer Schaden berechnet werden ſoll. 
Zu dieſer Frage gibt es eine Reihe von Meinungen und auch die 
Rechtſprechung der Gerichte iſt nicht einheitlich. Man hat den durch 
die Geldentwertung eingetretenen Schaden nach verſchiedenen 
            Maß=
ſtäben bemeſſen, ſo z. B. nach dem Stand des Dollarkurſes oder nach 
den Reichsindexziffern, oder nach dem Goldankaufspreis der Reichsbank. 
Meines Erachtens iſt es nicht dem Geſetz entſprechend, ſich auf den Pachtvertrag übernommen. Ob das Theater iu ſeiner bisherigen Form 
einen oder anderen beſtimmten Maßſtab feſtzulegen. Die Höhe des 
Schadens iſt vielmehr von dem Gericht gemäß 8 287 3.P.O. nach freiem 
Ermeſſen zu ſchätzen, und Dollarkurs, Reichsindexziffer und 
            Gold=
ankaufspreis ſind für das Gericht nur Anhaltspunkte für dieſe Schätzung. 
Eine ſchablonenhafte Anwendung des einen oder anderen Maßſtabes 
würde auch zu unbilligen Ergebniſſen führen. Für die Importinduſtrie, die 
ſtets in fremden Zahlungsmitteln kaufen muß, wird für die Berechnung 
des Schadens der Dollarkurs oder der Kurs des engliſchen Pfundes 
oder einer anderen gleichwertigen Währung der richtige Wertmeſſer 
des Schuldners der Schaden darin, daß er für das entwertete Geld 
weniger Deviſen und folglich weniger Waren bekommt. Für den 
            Ver=
braucher aber beſteht der Schaden darin, daß er mit dem entw 
Gelde ſich nicht diejenigen Anſchaffungen für die 
            Bedürf=
niſſe des Lebens machen kann, die er bei rechtzeitiger Zahlung 1. März der Gaspreis für die ſechswöchige Verrechnungsperiode jewveils 
hätte machen können. Bei beiden Fällen wird aber die Berechnung 
des Schadens eine andere Ziffer ergeben. 
Für das praktiſche Leben, dem die Rechtſprechung dienen ſoll, iſt 
es aber von keiner entſcheidenden Bedeutung, wie man den Schaden 
berechnen will. Rein pſychologiſch iſt ſchon viel damit gewonnen, wenn 
die Gerichte überhaupt, wie ſie das jetzt tun, rückhaltlos und energiſch 
den durch die eingetretene Geldentwertung dem Gläubiger 
            entſtande=
nen Schaden zubilligen. Ob dabei die Beuechnung des einen Gerichts 
von der des anderen Gerichts um 10 Prozent abweicht oder nicht, iſt 
geringfügig gegenüber der Tatſache, daß durch die Zubilligung des 
Geldentwertungsſchadens die ſäumigen Schuldner nunmehr zur 
            recht=
zeitigen Zahlung veranlaßt werden. Denn ſeither konnten ſie ja nichts 
Beſſeres tun, als die Zahlung zu verwveigern und ſich verurteilen laſſen, 
um demnächſt mit entwertetem Gelde Zahlung zu leiſten. Mit dieſer 
ſchweren Schädigung des Gläubigers wird jetzt aufgeräumt, und es 
kommt nicht ſo ſehr auf eine theoretiſch abſolut richtige Berechnung des 
Schadens an, als auf die größte Schnelligkeit bei der Zubilligung 
            die=
ſes Schadens durch die Gerihte. Aber in der Tat iſt dieſe 
            Schnellig=
keit gewährleiſtet, wenn das Gericht je nach Lage des Falles, nach 
            De=
viſenkurs oder Indexziffer oder Goldankaufspreis, den Schaden ohne 
weiteres feſtſetzen kann, ohne daß noch Gutachten oder 
            Zeugenver=
nehyungen nötig ſind, die einen raſchen Fortgang des Verfahrens 
            beein=
trächtigen würden. 
Ueber den dritten Fall, nämlich der Rückzahlung don ſeinem Einfluß weiter. 
Goldſchulden in Papiermark, hat ſich ein einheitlicher Zug 
der Entwickelung in der Rechtſprechung bis jetzt noch nicht durchſ 
können. Die Löſung dieſer Frage iſt auch viel ſchwieriger als bei dem Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 
Fall, in dem der Schuldner mit der Rückzahlung in Verzug geraten 
iſt. In letzterem Falle kann ſchon, wie erwähnt, die Geldentwertung 
dem Schuldner ohne weiteres zur Laſt geſetzt werden, weil er nach 
geſetzlicher Beſtimmung allen Schaden zu tragen hat, der durch feinen 
Verzug ervachſen iſt. Hier handelt es ſich aber um Forderungen, die 
em Fälligkeitstage, alſo ordnungsgemäß, zurückgezahlt werden ſollen. 
duſtrieobligationen aus der Vorkriegszeit, die jetzt erſt durch Kündi= Wirtſchaft: Rudolf Mauve;, für Feuilleton, „Stadt und Land‟ 
gung fällig werden. Da dem Schuldner eine Verzögerung der 
            Rück=
zahlung hier nicht zur Laſt gelegt werden kann, fragt es ſich, wer das „Reich und Ausland‟: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Pauf 
Riſiko der Geldentwertung zu tragen hat. Es iſt nicht leicht, hier eine 
geſetzliche Beſtimmung zu finden, die einigermaßen einen Ausgleich 
ſchaffen kam. Auf der auderen Seite würde auch die Verpflichtung
 des Schulners, ſeme Schulden im Goldmark — 
chen Fällen wohl der Billigkeit entſprechen, in manchen Fällen aber eine 
ſchwere Ungerechtigkeit gegen den Schuildner darſtellen. Bei der 
            fach=
wiſſenſchaftlichen Erörterung dieſer Frage iſt viel auf den Fall 
            hinge=
wieſen worden, daß ein landwirtſchaftliches Grundſtück, das bei der 
            Be=
grüindung der Hypothek vielleicht mit zwei Dritteln ſeines Wertes 
            be=
laſtet war, jetzt vielleicht in der Lage iſt, durch Verkauf von einem 
Zentner Getreide die ganze Hypothet abzuſtoßen, wenn die Rückzahlung 
in Papiermark geſtattet iſt. Sicher hat ſich in dieſem Fall der Schuldner 
auf Koſten ſeines Gläubigers bereichert, und zwar faſt um den 
            gan=
zen Betrag der geliehenen Summe. Das Gleiche läßt ſich aber für 
eine Hypothek, die auf einem ſtädtiſchen Hausgrundſtück ruht, nicht 
behaupten. Wenn plötzlich eine Umrechnung der Hypothekenſchuld auf 
einer Goldbaſis ſtattfinden würde, müßte der Eigentümer eines 
            ſtädti=
ſchen Hausgrundſtückes unter dieſer Laſt zuſammenbrechen, da die 
Zwangswirtſchaft die Mieten und die Häuſerpreiſe künſtlich niedriger 
gehalten hat, und es dem Hauseigentümer unmöglich macht, ſeine Schuld 
in Goldmark zurückzuzahlen. Das Gleiche läßt ſich für einen 
            gewöhn=
lichen Darlehensſchuldner behaupten, der das Darlehen in Goldmark 
aufgenommen hat, es aber für die Bedürfniſſe des Lebens verbraucht 
und Gewinn mit dieſem Geld nicht erzielt hat. Hier iſt die 
            Riſikover=
teilung außerordentlich ſchwer. 
Am brauchbarſten ſcheint mir noch die kürzlich befürwortete 
            An=
wendung des 8 138 des Bürgerlichen Geſetzbuches zu ſein. Denn dieſe 
Beſtimmung geſtatte es dem Gericht, nachzuprüfen, ob der Schuldner 
mit dem damals in Goldmark erhaltenen Darlehen derart wirtſchaften 
konnte, daß er ſeine Verhältniſſe oder feinen Betrieb der 
            Geldentwer=
tung ſtets anpaſſen konnte, wie es z. B. bei den landwirtſchaftlichen 
Grundſtücken der Fall iſt, und ob es infolgedeſſen gegen die guten 
            Sit=
ten verſtößt, wenn der Schuldner, der aus dem Golddarlehen den vollen 
Nutzen auch bis in die jetzige Zeit hinein gezogen hat, ſeinem 
            Gläu=
biger Papiermark anbieten will. Dieſe Beſtimmung ermöglicht es dem 
Gericht, die Leiſtungsfähigkeit des Schuldners im einzelnen 
            nachzu=
prüfen und den Mannigfaltigkeiten und den Verſchiedenheiten jeden 
einzelnen Falles gerecht zu werden. 
Immerhin hat ſich in dieſer Frage eine einheitliche Meinung noch 
nicht gebildet, und insbeſondere fehlt es bis jetzt an einer Entſcheidung 
des höchſten Gerichtshofs. Solange dieſe nicht ergangen iſt, muß daher 
die Frage noch als ungeklärt bezeichnet werden. 
Aufgabe des deutſchen Richtertums und der deutſchen Anwaltſchaft 
wird es ſein, an die Löſung dieſer ſchwierigen Frage in der nächſten 
Zeit intenſiv heranzugehen. Vom Geſetzgeber iſt offenbar keine baldige 
Hilfe zu erwarten. Eine Geſetzgebung wäre auch ſchwierig, da ſich für 
die ganz verſchieden gelagerten Fälle und für die einzelnen Kategorien 
der Schuldner, die teils mehr, teils weniger oder auch gar nicht aus 
dem Dolddarlehen Nutzen bis in die heutige Zeit hinein ziehen 
            konn=
ten, eine allgemein gültig Regel kaum finden läßt. Dies ſcheint auch 
der Standpunkt der Reichsregierung zu ſein, denn, wie die 
            Tages=
zeitungen melden hat erſt ganz kürzlich der Herr 
            Reichswirtſchafts=
miniſter in einer Ausſchußſitzung des Reichstags erklärt, daß die 
            Reichs=
regierung keinen Weg finden könne, auf dem eine befriedigende 
            Rege=
lung dieſer Frage auf dem Wege der Geſetzgebung zu erzielen ſei. 
Um ſo dringender wird daher für den Richter und den Anwalt die 
Aufgabe, an der Regelung dieſer Frage im Wege der 
            Recht=
ſprechung zu arbeiten. Das deutſche Bürgerliche Geſetzbuch gibt 
ihnen die Möglichkeit hierzu. Denn der vornehmſte Gedauke dieſes 
Geſetzbuches iſt der, daß der Richter in erſrer Linie die Grundſätze von 
Treu und Glauben voranſtellen muß, und es iſt der Vorzug 
            die=
ſes Geſetzes, daß es gerade bei richtiger Anwendung den 
            verſchieden=
artigen wirtſchaftlichen Entwicklungsgängen gerecht werden kann. So 
wie die Zivilgeſetze anderer Staaten die verſchiedenſten wirtſchaftlichen 
Epochen überdauert haben, ſo kann auch das deutſche Bürgerliche Geſe 
buch bei richtiger Anwendung durch die Gerichte den Bedürfniſſen 
einer Wirtſchaft, die gegenüber der Vorkriegszeit völlig umgeſtürzt iſt, 
gerecht werden!
 Reich und Ausfand. 
Die 200=Markſtücke. 
Wer ſich des Schickſals des denkwürdigen Verfaſſungstalers erinnert, 
wird die Nachricht von der baldigen Ausgabe eines 200=Markſtückes mit 
einigem Mißtrauen entgegennehmen. Und doch werden in Berlin ſchon 
täglich 2 Millionen Stück geprägt. Die Berliner Münze wird in 
            näch=
ſter Zeit etwa 30 Milliarden Mark in 200=Markſtücken ausgeben. So 
begrüßenswert die Aufnahme der Hartgeldprägung auch iſt, ſo 
            ent=
ſpricht ſie doch nicht den tatſächlichen Bedürfniſſen. Vor allem muß die 
Ausgabe anderer Ergänzungsgeldſtücke von höherem Nennwert (390= und 
500=Stücke) gefordert werden, fonſt vermag ſich die neue Hartgeldmünze 
nicht dem Verkehr anzupaſſen. Immerhin hat das neue Geldſtück 
            ge=
genüber dem Verfaſſungstaler einen Vorzug: es iſt nur zwei Drittel 
ſo dick wie das frühere 50=Pfennig=Aluminiumſtück und ebenſo groß. 
Auf der Vorderſeite, trägt es die Bezeichnung „Deutſches Neich 200 
Mark 1923”, auf der Rückſeite den Reichsadler mit der Umſchrift: 
„Einigkeit und Recht und Freiheit”. 
Aus München. 
Die Kundgebung gegen die Münchener Poſt. Die 
dem Privatmann muß unter den heutigen Umſtänden ohne weiteres Kundgebung hatte, wie nachträglich feſtgeſtellt wurde, einen 
            bedroh=
licheren Charakter, als man zuerſt annahm. Demonſtranten kletterten 
über das Eiſengitter, riſſen die eiſerne Stütze weg, drückten das 
            Gitter=
tor ein und drangen in das Haus. Sie begaben ſich in den 
            Expeditions=
raum und drückten auch die Türe zur Redaktion ein, wo niemand 
            au=
weſend war. Als ſie ſich in den Maſchinenſaal begeben wollten, erſchien 
die Schutzuannſchaft. Vierzehn Eindringlinge wurden noch im Hauſe 
feſtgenommen. Eine Expedientin war von den Eingedrungenen 
            miß=
handelt worden. Die 16 Leute, die im ganzen feſtgenommen wurden, meiſt 
Flüchtlinge aus dem Ruhrgebiet und München, wurden wegen 
            vorlie=
genden Verdachts des Landfriedensbruchs in Haft behalten; ſie wurden 
dem Gericht eingeliefert. 
Verkauf des Volksrheaters. Wie man hört, iſt das 
Münchener Volkstheater mit dem umliegenden Häuferblock durch Kauf 
an eine ſpaniſche Geſellſchaft übergegangen. Das Theater wurde von 
der Berliner Betriebsgeſellſchaft durch einen auf 15 Jahre lautenden 
oder als Operettentheater weitergeführt wird, ſteht noch nicht feſt. 
            Ge=
genwärtig ſchweben Verhandlungen wegen Uebernahme der Direktion, 
die vermutlich in den Händen der bisherigen Direktion bleibt. 
* 
8 Frankfurt. Verechnung des Gaspreiſes. Die vom 
            Ma=
giſtrat eingeſetzte Kommiſſion zur Prüfung der rückwirkenden 
            Berech=
nung des Gaspreiſes iſt, wie die Städtiſche Nachrichtenſtelle mitteilt, zu 
einer Entſcheidung gekommen, die den Wünſchen der Gasverbraucher 
ſein. Für den Importhändler beſteht bei nicht rechtzeitiger Zahlung inſofern Rechnung trägt, als bis einſchließlich 14. Februar der 
            Gas=
preis von 322 Mk. und erſt vom 15. Februar ab der Gaspreis von 
900 Mk. für den Kubikmeter berechnet wird. Die Verteilung auf die 
ten beiden Preiſe erfolgt nach Maßgabe der Verbrauchstage. Vom 1. März 
ab tritt ein neues Preisfeſtſetzungsverfahren ein, und zwar wird ab 
in der Mitte der Periode feſtgeſetzt, ſodaß in Zukunft für alle 
Abnehmer gleichmäßige Berechnung eintritt.
 Wert 
schnell. sicher schmerz- und gefahrios 
In vielen Millionen Fallen glänzend bewähri. 
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 Gültige Lebensmittelmarken vom 6. bis 15. März 1923. 
Nr. 33, 38. 43 je 800 gr Brot. 
(st, 1854
 Wetterbericht der Gießener Betterwaxte. 
Vorherfage für den 7. März: 
Trocken, kühl. Der Hochdruckrücken erſtreckt ſich heute von Spanien 
über Deutſchland bis zum Weißen Meere. Das Wetter beſſert unter
 Katue 
Uhr (E 18, Schülermieten gelb 8, weiß 9): „Der Troubadour”, 
            Klei=
nes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 9 Uhr (Zuſatzmiete 17): „Der 
Herr Verteidiger”. 
Orpheum, 734 Uhr: „Der Klapperſtorch 
fliegt”. 
Union=, Reſidenz=, Zeutral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: 
Kino=Vorſtellungen.
 Die wichtigſten Beiſpiele ſind Hypotheken, Staatsanleihen oder Iu= Druck und Verlag: 9. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und 
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rymmer hat 8 Geiten.
[ ← ][ ][ → ] Beite 6. 
Das ewige Feuer. 
Roman von H. Richter. 
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin. 
(Nachdruck verboten). 
14, 
Fünftes Kapitel. 
„Ohne ſicheren Tip würde ich an Deiner Stelle nicht ſetzen, 
Toni, von Pferden verſtehſt Du doch nichts, und aufs 
            Gerate=
ſwohl iſt zwecklos.” 
„Ich habe heute nacht geträumt, 13 machts, jetzt ſetze ich auf 
den Gaul. Wird’s was, biſt Du eingeladen, Capellg.” 
„Und wenn’s nicht wird?‟ 
ſi. 
Der Schauſpieler lachte. 
Der Aufgalopp begann. 
„8 iſt Zeit, Toni, ſie läuten bald ab, geh zum Toto, oder 
arbeiteſt Du mit dem Buchwacher?” 
„Immer glattes Geſchäft, der Staat will auch was 
            verdie=
nen. Wiederſchaun gleich.” 
Der Blauraſierte ſchlängelte ſich durch die Menſchenmauer 
davon. Die Diva und ihr Regiſſeur blieben zurück. 
„Ich habe einen Photographen beſtellt, neues Bild für die 
ſie in ihrem nächſten Film auftreten wird.” 
„Den der berühmte Regiſſeur Dr. Willi Hofer inſzeniert, 
kennen wir, mein Lieber, Du tuſt nichts umſonſt, irgendwo in 
der Notiz muß auch was von Dir ſtehen. Waxt mal, da ſehe ich 
einen alten Bekannten, den muß ich unbedingt begrüßen.” 
Vorn an der Barriere ſtand Haller und ſah dem Start zu, 
der nach langer Arbeit endlich gelungen war. Das Feld war 
auf die Reiſe geſchickt. 
„Schürzenjäger” führt,” hörte er neben ſich eine weibliche 
Stimme. 
Legt wieler ein zu dolles Tempo vor, pumpt ſich und die 
andern aus und kann doch nicht durchhalten.” 
„Dann ſollen ſie ihn doch laufen laſſen.” 
„Geht nicht, die Gäule ziehen nach und ſtrengen ſich an, 
wenn ſie zu ſehr gebremſt werden.” 
„Ernſtl, biſt Du’s wirklich?” rief eine Dame hinter Haller. 
Er drehte ſich erſtaunt um. 
„Jé; er iſt’s! Servus, Ernſt, das freut mich aber, oder keunſt 
Du mich nicht mehr? Damals in Glogau haſt Du mich netter 
begrüßt.” 
Haller mußte ſich einen Moment beſinnen, es waren zu viele 
Zeſichter an ihm in den letzten Jahren vorbeigezogen. Doch jetzt 
am die Erinnerung, das war doch die Naive vom Stadttheater 
in ſeiner alten Garniſon. Wie hieß ſie doch gleich? Lieſel, ja 
ieſel war richtig, aber auf den Nachnamen beſann er ſich 
icht zuehr. 
Er nahm die ausgeſtreckte Hand. 
„Natürlich beſinne ich mich. Was machſt Du hier?" 
m
 Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. März 1923. 
„Das Theater habe ich aufgegeben, ich mache jetzt Filme 
und bin das geworden, was man einen Star nennt. Haſt Du 
noch nichts von der Capella gehört?” 
Ja, den Namen hatte er ſchon groß an den Anſchlagſäulen 
geleſen, aber nie war ihm die Idee gekommen, daß hinter dem 
überlebensgroßen Kopf, der von allen Straßenecken in das 
            Ge=
wimmel jah, eine alte Bekannte ſtecken könnte. 
Der Regiſſeur war langſam nachgekommen, die Capella 
ſtellte vor. 
Mein Regiſſeur, Dr. Hofer, Herr — ja, damals warſt 
            Leut=
nont, Bubi, aber jetzt, ſo was gibts doch nicht mehr ſeit der 
Revolution?" 
„Hauptmann a. D. bin ich und Weltreiſender in spe.” 
„Alſo ſchön, mein alter Freund, Hauptmann Haller, ein 
lieber Kerl, ich kenne ihn aus meiner Naivenzeit her von 
            Glo=
gau. Bleibſt Du mit uns zuſammen oder haſt Du 
            Geſell=
ſchaft hier?” 
Haller ſah ſich um, oben in der Loge entdeckte er den 
            Hol=
länder, der mit Annelieſe und der Fürſtin zuſammenſaß. Das 
Intereſſe van Utrechts für die Kautaſierin hatte in den letzten 
Tagen ſtark zugenommen, ſie war auch heute mit ſeinem Wagen 
zum Rennen gefahren. Man hatte unterwegs Annelieſe in Steg= 
Sportwoche, die Capella in ihrem neuen Sommerkoſtüm, in dem litz aufgenommen, die in den letzten Jahren kein Rennen geſehen 
hatte. Das Intereſſe des Holländers für ſie ſchien erlahmt zu 
ein, was Haller nicht unangenehm war. 
Die Capella war ſeinen Blicken gefolgt. 
„Sieh mal an, Hofer, da oben kommt eben der Amerikaner 
in die Loge, der geſtern im Filmklub war. Einflußreiche 
            Per=
ſönlichkeit, Ernſtl, macht in Petroleum und ſoll ein Vertratter 
Rockefellers ſein.” 
In die Loge war eben Mr. Johnfon getreten und hatte ſich 
den Damen vorftellen laſſen.” 
„Den kenne ich,” meinte Haller, „ein Mr. Johnſon aus Neu= 
York. In der Loge ſitzt meine Geſellſchaft.” 
Die Capella ſah ihn bewundernd an. 
„Schlecht kann es Dir dann ja nicht gehen; den ſchlanken 
Herrn habe ich neulich bei Adam geſehen, er ſoll Holländer ſein, 
und die Raſſeſchönheit iſt wohl irgendwo vom Kaukaſus 
            her=
gekommen. Prominente Leute und viel Geld.” 
Haller mochte ſich nicht aushorchen laſſen und verabſchiedete 
ſich, er müiſſe einmal nach den Seinen ſehen. 
Oben fand er Mr. Johnſon im eifrigen Geſpräch mit der 
Markgräfin, die ihre Freundſchaft zur Fürſtin benutzt hatte, um 
den intereſſanten Holländer näher kennen zu lernen. 
„Von Ihnen erzählt man ſich ja Wunderdinge, Mr. 
            John=
ſon. Sie ſollen alſo einer der Hauptmacher drüben in Petroleum 
ſein. Sie ſind wohl dann das, was man einen Oelprinzen 
nennt?” 
„Nein,” der Amerikaner fletſchte die Zähne vor Vergnügen. 
„So leicht iſt es mir nicht gemacht worden. Mir iſt das Oel
 Rummer 64. 
nicht, wie man bei Ihnen ſagt, in den Mund gefloſſen, ich 
            ge=
höre nicht zu den Leuten, die einmal irgendwo ein Stück Land 
geerbt haben, wo mit einem Male Oel vermutet wurde. Ich 
bin als Clerk eingetreten bei Mr. Rockefeller, das heißt, damtals 
hat er noch nichts von mir gewußt, und habe gelernt, wie man 
Bücher führt und Geſchäfte macht. Wenigſtens die kleinen 
            Ge=
ſchäfte werden einem gezeigt, die großen muß man ſich ſelbſt 
nehmen. So hätte ich jahrelang ſitzen können in der Office in 
Neu=York und nachher oben im Oelgebiet, aber eines Tages gab 
es ein Unglück an dem großen Bohrturm, der gerade fertig 
            ge=
worden war und wo wir neues Oel erwarteten. Die Fontäne 
kam zu früh, und der Turm fing Feuer. Nun war große 
            Auf=
regung, ſie wollten neue Schutzvorrichtungen haben, die diel 
Geld gekoſtet hätten und doch unſicher waren. Da habe ich 
ihnen eine Rede gehalten und ihnen bewieſen, daß nur der 
            Zu=
fall ſchuld ſei und allerhöchſtens die eigene Dummheit. Zufällig 
kam um dieſelbe Zeit Mr. Rockefeller auf der Reiſe in der Nähs 
der Oelſtadt vorbei und hörte von dem Unglück, von den 
            For=
derungen der Arbeiter und von mir. Kein Amerikaner gibt ger 
Geld aus, auch Mr. Rockefeller nicht, aber für mich hatte er fetzt 
Intereſſe, weil ich ihm die Ausgabe erſpart hatte. So ſtand ich 
ihm damals zum erſtenmal gegenüber. Das iſt in den ſpäteren 
Jahren oft vorgekommen, und jetzt gilt mein Wort etwas bei 
Mr. Rockefeller. Sie ſehen, Gräfin, das iſt alles alltäglich.” 
„Nur paſſierts einem nicht alle Tage. Jetzt muß ich aber 
einmal ganz neugierig ſein, was wollen Sie denn hier, wollen 
Sie den Deutſchen Petroleum verkaufen?” 
Van Utrecht wandte ſich an den Amerikaner. 
„Nehmen Sie ſich in acht, Mr. Johnſon, die Gräfin iſt 
Diptomatin und merkt alles.” 
Eliſabeth Piacenſa ſeufzte und machte ein komiſch trauriges 
Geſicht. 
„Ich werde immer berkannt und von meinen Verdienſten 
um Deutſch=Oefterreich will kein Meuſch etwas wiſſen. Jetzt 
haben Sie mir eine ſchöne Gelegenheit verpaßt, Baron, den 
Dollardiplomaten für unſer goldſchwaches Landel zu 
            inter=
eſſieren.” 
Eiſchat Tſcherſchwendice hatte den ganzen Tag über 
            Anne=
lieſe nicht aus den Augen gelaſſen. Sie fürchtete eine 
            Konkur=
rentin und wollte die Deutſche aushorchen. 
„Baron bam Utrecht erzählte mir, daß er ſeine Reiſe in 
den nächſten Tagen antreten würde, Sie werden Ihren Bruder 
dann auf lange Zeit nicht ſehen, oder wollen Sie ſich der 
            Expe=
dinon anſchließen?” 
„Nein, ich gehe brab wieder nach Roſtock zu meiner Mutter: 
fo gut haben wir Frauen es nicht, daß wir die Abenteuer der 
Männer teilen dürfen.” 
Die Kaukaſierin richtete ſich auf. 
77 
(Fortſetzung folgt.)
Statt Karten.
 Die glückliche Gebert 
            un-
seres Töchterchens Erika 
zeigen hocherfreut an 
Oberkassensskretär Georg Berntt 
nud Frau Cabriele, geb. Bettin 
Darmstadt, den 3. März 1923 
(46148
Weiblich
Todes=Anzeige.
iN4
 Allen Verwandten, Freunden 
und Bekannten hiermit die traurige 
Nachricht, daß unſere liebe, 
            her=
zensgute. 
( 
von ihrem langen, ſchweren, mit 
bewundernswerter Geduld 
            getra=
genem Leiden am Donnerstag 
abend durch einen raſchen und 
ſanften Tod erlöſt wurde, 
Im Namen der 
trauernden Hinterbliebenen: 
Fr. Weigold, Garteninſpektor. 
Die Beiſetzung fand in aller 
Stille ſtatt, 
Von Beileidsbeſuchen bittet, man 
abſehen zu wollen. 
(1848
 Buch halterin, 
dunchaus zuverläſſig, 
mit flotter 
            Hand=
ſchrift, ſucht Stelle. 
Ausführl. Angeb in. 
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a. d. Geſchſt. (*6151 
Stenotypiſtin 
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            Mit=
eſſern, Pickeln, Puſteln befreit ſind. Aok= 
Sseſand=Mandelkleie macht die Haut blut 
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 Todes=Anzeige. 
Heute Nacht verſchied nach 
längerem Leiden unſere liebe, 
gutzs Tante 
Fräulein
 Darmſtadt, den 5. März 1923. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Die Beerdigung findet Mittwoch, 
den 7. März, nachmittags 3 Uhr, 
vom Portale, des alten Friedhofs 
aus ſtatt. 
(5621‟
 Nachruf. 
Am Sonntag verſchied 
plötzlich und unerwartet 
Herr 
Wilhelm Nau. 
Er war mir ſtets ein 
treuer Beamter und uns ein 
lieber Kollege. Wir werden 
ihn ſtets in trenem 
            Ange=
denken behalten. 
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Darmſtädter Tagblatt
 Handel und Wandel in Heſſen. 
* Gebr. Roeder A.=G., Darmſtadt. Wie wir höten, foll 
die Ausſchüttung einer Dibidende von 15 Prozent, wwie im Vorjahre, und 
außerdem ein Bonus von 850 Mark pro Aktie vorgeſchlagen werden. 
h. B. Ley, Konſervenfabrik, A.=G., Mainz=
            Mom=
bach. Aus dem Rettogewinn von 8 230007 Mk. werden laut 
            General=
verſammlungsbeſchluß 44 Prozent Dividende und 40 Prozent 
            Bonn=
ür 
das abgelaufene, 9 Monate umfaſſende Gefchäftsjahr verteilt. Ferner 
wurde die Erhöhung des Aktienkapitals von 3½ um 8½ auf 12 Mill. 
Mk. erhöht. Den alten Aktionären wird ein Bezugsrecht von 1:1 zu 
150 Prozent eingeräumt. Die Ausſichten des Unternehmens im neuen 
Geſchäftsjahr werden als günſtig bezeichnet. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
h. Zſchocke=Werke Kaiſerslautern. Die Werke waren 
im abgelaufenen Jahre gut beſchäftigt und das Ergebnis günſtig, 
            ob=
wohl die Schwierigkeiten in der Rohmaterialbeſchaffung bedeutend 
            ſchär=
fer hervortraten. Das abgelaufene Geſchäftsjahr ſchloß mit einem 
Br 
uttoüberſchuß von 4 878869 Mk. Nach Abſchreibung von 928 997 Mk. 
verbleibt einſchließlich 236 193 Mk. Vortrag ein Reingewinn von 
4186 065 Mk. In der Bilanz ſtehen Debitoren mit 31,19 Mill. Mk., 
Halb= und Fertigfabrikate mit 10,97 Mill. Mk., Rohmaterialien mit 46,13 
Mill. Mk., Kreditoren mit 82,21 Mil
 dende und 150 Mk. Bonus pro Aktie. Der Auftragsbeſtand im neuen 
Geſchäftsjahr iſt bis heute ebenfalls befriedigend, bei den 
            unüherſicht=
liche 
n politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen kann aber über die 
Ausſichten nichts geſagt werden. 
* Die Lage des amerikaniſchen Eiſen= und 
            Stahl=
marktes. Das amerikaniſche Fachblatt Iron Trade Revieſu kabelt 
übes die Lage des amerikantſchen Eiſen= und Stahlmarktes: Die 
            Nach=
frage aus den öſtlichen und ſüdamerikaniſchen Staaten iſt infolge der 
eupopäiſchen Schwierigkeiten ſehr ſtark. Drahtknüppel koſten für 
            Aus=
land 60,00 8 Frachtbaſis Pittsburgh. Belgien ſucht Spiegeleiſen zu 
kaufen. Der Weitbewerb zwiſchen amerikaniſchem und europäiſchem 
Roheiſen iſt verſchwunden, obwohl der Stahltruſt in England 11000 
Tonnen Roheiſen mit niedrigem Phosphorgehalt für Worceſter kaufte. 
Die amerikaniſchen 
Ve=
 um 3—6 Dollar, Halbzeug iſt knapp. Platinen und Knüppel koſten 
42,50 8. Die heutigen Preiſe für Roheiſen für das zweite Viertel ſind 
0,50—1,00 8 höher. 1500 Tonnen engliſches Ferromangan wurden zu 
110 8 frachtfrei einſchließlich Zoll abgeſchloſſen. 
Meſſen. 
t. Die Eröffnung der Leipziger Mafſe. Die Leipziger 
Meſſe iſt am Sonntag in der üblichen Weiſe eröffnet worden. Eine 
            be=
ſondere Feier fand auf dem Ausſtellungsgelände der techniſchen Meſſe 
ſtatt, wo das nunmehr fertiggeſtellte Haus der Elektrotechnik der 
Oeffentlichkeit übergeben wurde. Im allgemeinen iſt die Zahl der 
            Aus=
ſieller wieder geſtiegen und übertrifft die aller vorausgegangenen Meſſen 
bedeutend. Es dürften zirka 15 000 Ausſteller anweſend ſein, darunter 
auch eine bedeitende Anzahl ausländiſcher. 
Warenmärkte. 
m. Frankfurter Getreidemarkt vom 5. März. Die 
            Ge=
ſaltpolitik der Franzoſen durch die neuen Beſetzungen, beſonders der 
Städte Mannheim, Darmſtadt, Karlsruhe, ſchädigen den hieſigen 
            Ge=
treidemarkt ſehr, da von den benachbarten Orten viele Intereffenten 
dem heutigen Getreidemarkt fern blieben. Das Geſchäft bleibt weiter 
ruhig, bei großer Zurückhaltung. Man rechnete mit Angebot, da ſich 
zurzeit die Geldſorgen bei der Landwirtſchaft fühlbar machen. Es ſind 
zur Ausſaat große Aufwendungen zu machen. Roggen ſchien etwas 
begehrter, während Weizen ruhiger lag. Hafer und Gerſte behaupteten 
ihre Preiſe. Mehl fand zu ermäßigten Preiſen Aufnahme. Futtermittel 
ſchienen begehrter. Amtliche Notierungen: Getreide, Hülſenfrüchte und 
Wei
Handelsbla
 d- Hamburger Warenbörſe. Kaffee: Braſilien 
            mel=
der feſten Markt. Die Offerten waren bis 1 eh höher. Gekauft wurde 
nicht. Das Platz= und Inlandsgeſchäft in verzöllter Ware zeigte 
            ge=
ringe Belebung. Die Preiſe waren behauptet. — Kakgo; Von dr 
ben lagen Angebote vor für Bahia fair fermented zu 39,3 sh, good fair 
zut 41 sh und Superior Sommer Arriba zu 54 sh Koſtfracht. Aeera 
wird aus England weiter feſt gemeldet. Das Lokogeſchäft blieb 
            gering=
fügig. — Reis: Das Geſchäft war ſehr ruhig; nur der dringendſte 
Bedarf wird gedeckt. Burmah II loko 13,6 sh. neuer Ernte März=April= 
Andienung 13,6 sh, April=Mai 13,4½ sh. Burmah Bruch A I loko 
12 sh. — Auslandszucker: Der Markt bleibt feſt. Die zweite 
Hand bekundet Neigung zu Gelviunſicherungen. Tſchecliſche Kriſtalle 
Feinkorn März=April 30 sh, Mittelkorn loko 29,41/ sh, Würfel März 
31,3 ch. — Getreide: Der Marft war geſchäftslos. Zu Beginn 
der Börſe wurden etwa genannt: Weizen 42—44000 Mk., Roggen 
40—43000 Mk., Hafer 32—35 000 Mk., inländiſche Gerſie 35—36 000 
Mark, Mais loko 42—14000 Mk., Futtererbſen 40—50 000 Mk., Raps 
90—100 000 Mk. Leinſaat 80—30 000 Mk. — Schmalz: Tendenz 
feſt. Amerikaniſches Steam 30 Doll., raffiiertes in Tierces 31½—3134 
Dollar, Hamburger Schmalz 32½ Doll. 
Börſen. 
* Frankfurter Börſe vom 5. März. Die weitere 
            Be=
ſetzung deutſchen Bodens durch die franzöſiſchen Einbrüche in 
            Süd=
deutſchland, die verſtärkte Ungeſvißheit über die Entwickelung der 
            poli=
ti.
 Brauzwecke 8300—88000 Mk., Hafer, inländiſcher 60000—75 00 Mr., 
Hafer, ausländiſcher — —, Mais, La Plata 98 000—105 000 Mk., Mais,
 Miged 98 000—105 000 Mk., Weizenmehl, ſüdd. Spezial=Null 140 00 bis 
75 000 Mk., bei Waggonbezug ab Mühlenſtation. Koggenmehl 115 000 
bis 125 000 Mk., Weizen= und Roggenkleie 40 000—45 000 Mt., Erbſen 
für Speiſezwecke 140000—170 000 Mk. Tendenz: ruhig. 
w. BerlinerProduktenbericht. Bei der Unſicherheit der 
politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe fehlte auch am 
            Produkten=
markte jegliche Unternehmungsluſt, und 
ie Kaufluſt hielt ſich bei 
            rück=
gängigen Preiſein ſehr zurück. 
rotgetreide und Futtermittel aller Art 
wurden vom Inland ziemlich ſtark angeboten. Im übrigen hat die an 
der Fondsbörſe eingetretene 
attung zu der rückläufigen 
            Preis=
bewegung am Produktenmarkt mit beigetragen.
 Eetenmart ſart nach muten. Wem nant auch algenein zuit einen 
Weichen der Kurſe gerechnet hatte, ſo überraſchte doch die Stärke der 
Kursabſchläge und die Füille des auch von Puhlikumsſeite 
            herauskom=
menden Materials. Der Markt ſtand unter dem Zeichen einer 
            ausge=
ſprochenen Baiſſe, und trotz der im Börſenverlauf weiter nachgebenden 
Kurſe beſtand wenig Interventionsneigung, und die Börſe ſchloß ſchwach 
und luſtlos. 
Trotz unveränderter Deviſenkurfe beſtand auch am Markt der 
            Aus=
landsrenten Realiſationsneigung, und Türkiſche und Ungariſche Werte 
gaben erheblich nach, beſonders ſchwach Ungarn=Gold, die 29 000 
            Pro=
zent verloren. 
Einigermaßen behauptet lag zum Teil der Montanaktienmarkt, wo 
weſtliche Montanwerte, insbeſondere Stinneswerte, gefragt blieben. 
Gelſenkirchen konnten 3000 Prozent, Deutſch=Luxemburger 7000 Prozent 
gewinnen, dagegen Oberſchleſier ſchwach, Oberbedarf .1. 11000 Prozent, 
Caro „I. 6900 Prozent, Laurahütte 9000 Prozent. Auch Kaliwerte 
gaben erheblich nach, Aſchersleben „I. 10 000 Prozent, Weſteregeln 
. 7000 Prozent. 
Am Chemiemarkt waren die Rückgänge erheblich, nur Anglo=Guano 
konnten auf die kommende Bezugsrechtsnotiz 35 000 Prozent ge innen. 
— Es büßten ein: Bad. Anilin ./. 6000 Prozeut, Elberfelder „. 6060 
Pryzent, Griesheimer „/. 5000 Prozent, Scheideanſtalt ./. 913 Prozent, 
Goldſchmidt „/. 5500 Prozent, Rütgers .). 4900 Prozent. 
Auch Elektr.=Aktien lagen angeboten, ſo A. E.=G. „/. 4600 Prozent, 
Elektr. Lieferung ./. 9060 Prozent, Licht u. Kraft „I. 6000 Prozent. 
ens u. Halske und Schuckert waren dagegen gut behauptet. 
Maſchinen= und Metallwerte waren zum Teil ſtark rückgängig, 
Karlsruher 5500 Prozent, Daimler ./. 3500 Prozent, Kletzer ./. 350 
Pro. 
zeut, Eßlinger 
4000 Prozent, Hirſch Kupfer „I. 7500 Prozent, 
Junghans „/. 3300 Prozent: — Sehr ſchwach A. 3. P., die mit 
36 800 B. rat. 7100 Prozent verloren. 
Bankaktien waren gleichfalls mehrere tauſend Prozent ſchwächer, 
beſonders ſchwach Deutſche Bank .„/. 6000 Prozent. 
Am Einheitsmartt überwogen die Kursrückgänge, die zum Teil 
recht bedeutend waren; teilweiſe wurde die Abnahme rationiert ſo 
z. B. Badeuia .I. 5500 B. rat., Lutz „/. 5000 Prozent B. rat., ſonſt 
ummi Peter 5000 Prozent, Eiſenmeher ./. 6900 Prozent, Deutſche 
Verlag ./. 11 000 Prozent, Mansfelder „/. 7500 Prozent, Albert „I. 15 000 
Prozent, Wauß u. Freytag I. 6000 Prozent, Tränkner u. Winker 
/. 7900 Prozent uſw. Feſt lagen u. a. Deutzer Gas — 14000 Prozen 
gegen die letzte Notiz. Ludenſcheider Metall — 1800 Prozent, Rodbe= 
— 1900 Prozent, Wacker + 2000 Prozeut, Eljäſſiſch=Bad. Woſſe + 2060 
Prozent uſw. 
Im Freiverkehr gaben die Kurſe im Verlauf weiter nach, man 
            han=
delte u. a. Api 16 700—15 500 Prozent, Becker Stahl 15 000 Prozent, 
Becker Kohle 18—16 000 Prozent, Benz 17 000—15000 Prozent, Browu= 
Boveri 8000 Prozent, Contibank 3000 Prozent, Elberfelder Kupfer 
11000 Prozant, Emelka 10 000 Prozent B., Gummi Neckar 3500 
            Pro=
zent, Hanſa Lloyd 10 000—9000 Prozeut, Inag 15000 Prozeut, 
            Kar=
ſtadt 41/0 Prozeut, Knodt Metall 10 000 Prozent, Meher Tcxtik 2500 
Prozent Krügershall 20 000 Proxent, Raſtatter Waggon ex. 
            Bezugs=
recnt 6000 Prozent, Tiag 7500 Prozent, Ufa 10 000—9000 Prozent, 
Entrepriſes 102 000, Diamond Shares 180 000. 
Frankfurter Abend=Deviſen vom 5. März. Bei ſtillem 
Geſchäft ſind die Preiſe unverändert. London 106 500, Paris 1385, 
Neu=York 22 500, Holland 8950, Schweiz 4250, Italien 1085.
6. März 1923 Nr. 64
 w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Durch die 
            Aus=
dehnung der Beſetzung iſt eine Zunahme der politiſchen Spannung 
            ein=
getreten, die zuſammen mit der Unſicherheit über die weitere Geſtaltung 
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe heute die Verkaufsneigung der 
            Speku=
lation und des Publikums ſtärker hervortreten ließ. Die Stimmung iſt 
in allen Kreiſen ziemlich nerbös, und Kaufneigung zeigte ſich nur in 
geringem Maße. Auf allen Gebieten ergaben ſich unter dieſen 
            Ver=
hältniſſen empfindliche Kursrückgänge. Dieſe betrugen für Aktien aller 
Gattungen durchſchnittlich 3000 bis 10 000 Prozent und vereinzelt auch 
darüber bis 15 000 Prozent. Für Harpener betrugen die Rückgänge 
ſogar 21 000 Prozent. 
Valutabapiere und beſonders ungariſche und türkiſche Renten 
            muß=
ten ſich erhebliche Kursabſtriche gefallen laſſen. Heimiſche Renten zeigten 
gute Widerſtandskraft und folgten der allgemeinen Aßſchwächung nur 
unbedeutend. Im weiteren Verlaufe trat infolge von Rückkäufen für 
einzelne beſonders mitgenommene Papiere, 
markt, eine Erholung ein, doch blieh die Tyewent. ich. am 
            Meontalt=
nig im allgemeinen 
ſchwach.
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ämienanleihe ........." 
Freuß. Konſols e... 
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Bad. Anl. unk. 1935...... 
v. 1907... . . . 
Bähern Anleihe ......... 
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Heſſen mk. 1924 ...... .. 
39 lnnn.. 
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47 Bürttemberger ........ 
b) Ausländiſche. 
5½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914 
„ L. Inveſt.=Anl.v. 1914 
177 v b. 1802........... 
.......... 
82 Buf 
gar. Tabak 1902 ....." 
1742 Griech. Monopol ....." 
1.% Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 ............... 
12 
Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
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b. 1914 
Oeſt. Goldr 
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4½0 „ einheitl. Reute ..... 
62 Rum. am. Rente v. 03 .. 
4½½ „ Goldrente v. 13 ... 
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„ am. „ ko 
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„ „ v. 05 „...
60 004. — 53 000. 90.50 — 3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz 56 003.— 1130. 1125.— 3.
v. 1895 ..
kudolfb. (Salzkammetg.).
9 690 370.— 673. 3100.— 4400. 440P. natolier I............ 43000.— 60-
„e llon
glohi.
 Türk. (Admin.) v. 1903 ... 
„ (Bagdab) Ser. I.." 
II.. 
 
v. 1911, Zollanl. .. 
4 1220 Ung. Staatsr. v. 14.... 
Goldrente ....... 
 
taatsr. v. 10.... 
Kronenrente ....." 
Außereuropäiſche. 
5” Merik. amort. innere. . .. . 
„ konſ. äuß. v. 99 .. 
Volb v. 04. ſtfr. . . 
C...." 
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130 
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Frrige. 
070 Tamaulspas, Gcrie 1 .." 
v. Trausportanſt. 
Gſebetsbachn fiſre eu= 
Gel. Car” Ludw.=Bahn .. 
9 Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 
26% Ate Oeſtr. Südb. (Lontb.). 
Mitte 
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Oeſt. Staatsb. v. 1883 ... 
85 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em. 
9. Em. ...
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43000.— 45 000.—
 17 
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16000.
13250.-
 2900.— 
15 9/0.— 
6500.— 
7200.- 
56 000.— 
36 000.— 
37 500.— 
33500.— 
100 000. 
14 100.—
3300
 4500.— 
3650.—
 43000 
39 000.— 
6400.— 
64 750.— 
55 000.—
 10500. 
60 000.
 7500.— 
16 700.- 
7200.—
 32500.— 
1000.— 
2000.— 
12000.—
3200
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34 000.— 
600.— 
3 000.— 
39 000.— 
4500.— 
8160.— 
42008.—
 Monaſtir ...." 
5% Tehuantepee ........... 
4½% 
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Pfandbriefe. 
40 
0 Frankf. Hyp.=Bank 1920... 
 
frankf. H. Krd.=Ver. 
19 
Mein. Hyp.=Bank 1922... 
fälz. „ „ 1922... 
% Rhein. „ „ 1923 ... 
verl. .. 
* 
züdd. Boden=Cred.=Bank 
München 1906 ............ 
4% Heſſ. Ldhyp.=Bank Bfdbr. 
3½% beſf. Ldhyp.=Bk. Pfdbr. 
4% Geſſ. Ldhyzp. Kom. Obl.. .. 
Deutſche Städte. 
49 Darmſt. v. 1919 bis 1925.. 
*% Darmſt. v. 1905 ....... 
19 
v. 1903....... 
420 Mainz. v. 1919 bis 1926.. 
Bauk=Aktien. 
Bank für Brauinduſtrie .. .... 
Barmer Bankverein ......... 
Berliner Handelsgeſellſchaft. 
mmerz= und Priuatbank ... 
darmſtädter u. Nationalbank. 
eutſche Bank ............." 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 
Deutſche Vereinsbauk ........" 
isconto=Geſellſchaft ........." 
Dresdener Bank ............ 
Frankfurter Bank ........... 
etallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ." 
Mitteldeutſche Creditbank ....." 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 
keichsbank=Ant. ... . . . . . . . .." 
thein. Creditbank .......... 
Süddeutſche Disconto=Geſellich. 
Wiener Bankberein ........" 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius .................. 
Bochumer Bergb. ........... 
Buderus.... ..... .......... 
Dt. Luxemburger ..... . . .. ..." 
Eſchwciler Bergwerks=Akt.. . . . 
Gelſenkirchen Bergwp........ ." 
Harpener Bergbau .........." 
Kaliwerke Aſchersleben ...... 
Weſteregeln ....... 
Lothringer Hütte ... ........." 
Mannesmann Röhren........" 
Oberbedarf ................." 
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ......" 
Phönix Vergbau ..........." 
Rhein. Srahwerke ..... .....
 500.— 
231 000.
 177. 
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350.—
9.—
 159.— 
K.- 
30.—
 110.— 
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175 
(4500.— 
100.— 
650.— 
2500.— 
6750. 
4000.— 
12100.— 
7950.— 
6000.— 
630. 
7006.— 
9650.— 
7900.— 
8000.— 
8500.— 
G00 — 
22 400.— 
2000.— 
30 00.— 
67008.— 
64 906. 
66 0.— 
140000. 
0000.- 
42000.— 
54 000.— 
56 500.— 
41590.— 
33906.— 
90.— 
59 000.—
 19500.— 
257 009.
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 5500.— 
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42000.— 
7500.— 
7150. 
19 400.— 
6000.— 
4030.— 
10000.— 
6900.— 
5080.— 
38 104 
5690.— 
2050.— 
7050. 
2000.— 
6600.— 
17000.— 
59 060.— 
27500.— 
4060.— 
2000.— 
9000.— 
120 000. 
33 dm — 
35 600.— 
52 000.— 
33 000.— 
27 000.— 
60 000.— 
56 000.—
 Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 2. 3. 
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . . 115 000. 
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. 15 000.— 
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . . . . . 35 000.— 
Aktien indnſtr. Anternehmung. 
Brauereie 
Henninger Kel 
090.— 
Stern.. . . . 
Ge 
öwenbräu 
ichen ... . . . . 438,509.— 
Schöfferhof (Binding) ..... .. . 11700.— 
Verger ..... ..... . .. . . . . . . . 10 000.—
 (kkumulat. Berlin .........." 
Adler & Oppenheimer ....... 
Ablerwerke ſv. Rleher) ....... 
A. E. G. Stamm. ....... .. 
nglo=Continental=Guano ...." 
Aſchaffenburger Zeliſtoff ..... 
Babenia (Weinheim) .. . . . . . . ." 
            Badiſc=
he Anilin= u. Sodafabrir 
ad. Maſchf. Durlach ........" 
hrenfabr. Furtwangelt. 
mberg .... ........." 
Boltiſch 
piegel .........." 
Henkt 
afſel) ... . ..." 
Werke ........ 
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Blei= u. 
Brockhues, Nieder=Walluf... 
Eementwerk Heidelberg ......" 
Karlſtadt ........" 
Lothringen (2 
3). 
Chem. Werke Albert ......... 
Griesheim Ele 
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Weiler=ter=mer ..... ... 
Daimler Motoren ..........." 
Deutſch. Eiſenhanbel) Berlin .. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt., 
en.5. 
Dirg. 
Schnellpreſſen .. . . . 
Lirsot 
werk (Stamm)..... 
ſield.=Ratinger (Dürr.) .... 
Döckerhof & Widm. Stamm. 
Eiſenwerk Kaiſerslautern ... .." 
Eiſenwerk L. Meher jr. .. . . . ." 
Elberſelder Farb. v. Baher ... 
Elektr. Lieferungs=Geſ. .... . .. 
Licht und Kraft ...... 
Elfäff. Bad. Wolle.. .......... 
Emag, Frankfurt a. M. ...... 
Emaill= & Stanzw. Ullrich...." 
Enzinger Werke ............ 
ßlinger Maſchinen ........." 
Ettlingen Spinnerei ........" 
Faber, Joh., Bleiſtiſt.. . . . . . . . 
Fiber & Schleicher.........." 
Fahr, Gebr., Pirmaſenz.. . ... 
Fe’ten & Guilleaume, Carlsw 
Fei mechamit (Jetter) ......." 
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M. 
rankfurter Gas.. .. . . . . . . . .. 
Fran=ſurter Hof......" 
j. 
Flf. Maſch. Pokorny & 
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Fuchs. Waggon Staum. . .... I!
 33 000.— 
43500.— 
101041.— 
18100.— 
140 060. 
45 000.— 
99.— 
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39 500.— 
37 000.— 
14600.— 
13 000.— 
19 000.— 
20 000.— 
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13800.— 11560.— 
27000.— 
27 500.— 
11000.— 
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2000.— 
17500.— 
27 009.— 
14600.— 
16 000.— 
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31 600.— 
3000.- 
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18 000.— 
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19 000. 
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1000.— 
2000.— 
600.— 
14600.—
 5. 3. 
2000. 
18 059.— 
26 000.—
 10 100.— 
28000.— 
8000.—
 31 000.— 
44 000.— 
7500.— 
500.— 
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36800.— 
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15500. 
22 060.— 
6600.— 
20580. 
13000.— 
55 000.— 
34900.— 
8500 
29 500. 
1500. 
000.— 
09.— 
1000.— 
8300.— 
10500.—
 Ganz, Ludwig, Mainz ..... .. 13 000.— 
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Greffenius, Maſchinen Stamm 
britzner Maſchin, Durlach ..../4: 
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Gummiw. Peter ............ 1 
Hammerſen (Osnabrüch .. . . . . 47000.— 
Hanſwerke Füſſen ....... . . . . 27060.— 
Heddernheimer Aupfer ....... /15 
Hehligenſtaedt, Gießen ....... 
Hilpert 
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naturenf. . . . . . . . . . . 
Hindrichs=Auffermann ......" 
12000.— 
Hirſch Kupfer u. Meſſ.... . . . . . 
1.— 
1070— 
Hoch= und Tieſbau .........." 
Höchſter Farben ............." 
*7200. 
12560.— 
Holzmann, Phil. ............ 
3.500.— 
Holzverk =Induſtr. .... .. ...." 
Hotel A.=G., München ......" 
20e9.— 
Hydrometer Breslau.. . . . . . . . 46000.— 
Funghans Stamm . . . . . . . . . . . 18400.— 
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . . 17000.— 
rzl. & Becker ... . . 11 100.— 
Schat 
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Braun .. . . . . 8400.— 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 18000.— 
Lahmeher & Co. . . . . . . . . . . . . 28600.— 
Lech Augsburg ............./ 8450.— 
erw. Rothe ............." 
ederwerke Spicharz ........" 
22 000.— 
Löhnberger Mühle .........." 
100.— 
Lüdenſcheib Metallw ........ 17 
Lur’ſche Induſtrie .. .. . .. . . . . 16100.— 
Mainkraftwerke Höchſt ....... 6500.— 
Meguin, Butzbach .. . . . . . . . . . 26 ( 
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. / 
M= 
000.— 
Reyer, Dr. Paul. . . . . . . . . . . 
liag, Mühlenb., Frankf. a. M. 
11000.— 
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . . 11 100.— 
MNotorenfabr. 2 
18.......... 
Motorenfabrik Oberurſel ..... /16200.— 12 000.— 
Reckarſulmer Fahrzeugwerke .. 18600.— 
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . . /13000. 
Niederrhein Lederfabr. (Spier 
Pleawerke Fran furt a. M. ... 130 000.— 24000.— 
Pfälz. Nähm., Kayfer ... .. . . 
Philipps A.-G. . . . . . . . . . . . . . . 12000.— 
Porzellan Weſſel .... . . .. . . . . 31 000.— 27000.— 
Reimiger, Gebbert & Schall .. /18300.— 11000.— 
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . . . . /16900.— 
Rhein. Maſch. Cahen=Lendccdff. 
6500.— 1 
22000.— 20 
tall Vorzüge ....... 
ihenania, Auchen .........." 
000.— 
Riedinger Maſchinen ..... 
000.— 
Rückforth, Stetti.. . . .. . . . . . 
006— 
Rütgerswerke ... . . . . . . . . . . . . 33900. 
Schleußner (Frankfurt a. M.) .. 10000.— 
500.— 
Schneider & Hanau ......." 
7 200. 
Schnellpreſſen Frankenthal. . . 
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . . 14900.
 Schuckert Elektr. (Nürnberg). . . /41 500.— 
Schuhfabrik Berneis=Weſſel .. /16 200.—
 10000.— 
400.— 
6).— 9. 
F60.— 20 000 
9000.— 
21000.— 
10 000.— 
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36 000.— 
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21200.— 
500.— 
18 000.— 
8000.— 
44500.— 
15 200.- 
10500.— 
600.— 
000.- 
13500.— 
24 000.— 
7000.— 
80 000.— 
33500.— 
04—. 18800.— 
17000.— 
6300.— 
20 000.— 
6200.— 
10000 8. 
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36 000.— 
13 000.— 
10000. 
9600.— 
12800.— 
16000.— 
00.— 
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 17003.— 
114500.— 
41000.— 
11200.—
 Schuhfabrik Herz..........." 
Schuhf. Lear 
* Offenbach ... 
Seilinduſtrie Wolff ........." 
Sichel & Co., Mainz........." 
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ens Glasinduſtrie .. .. . ." 
Siemens & Halske ........ . 63000.— 62000. 
eutſche Immobilien ..... 
Thüringer elekt. Licf.=Geſ., Gothe 
Uhrenfabri! Furtwängler ..... 
Beithwerke in Sanbbach ..... 
erein f. Chem. Induſtr. Maitz 
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh 
Zummifabr. Bln.=Frkf. 
 
ſinſelfabr. Nürnberg .. 
Ultramarin .......... 
Zellſtoff, Ber 
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Bogtländ. Maſch. V 
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Stümme. 
Voigt & Haeffner Vorzüge .... 
Stämme. . 
Voltohm Seil..............." 
Wayß & Frehtag ............ ! 
Wegelin Rußfabrik .........." 
Zellſtoff Waldhof Stamm.. . . . ! 
Zuckerfabr. Waghäuſel ......" 
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ffſtein ... . . . . . . 16500.— 
Rheingau ........ 
S tuttgart ........"!!
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1200. 
12 709. 
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37 000.— 
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25000.— 
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Schantung E. B. 
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Hapag (Paketfahrt) ......... . /46750.— 
d. Llohd .. . . . . . . . . . . . . . 98000.— 
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Unnotierte Aktien. 
Beckerkohle ................. 
1009.— 
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Cont. Handelsbank .... ...... 
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Hanſa Yloyzd ........... . . .. 1110 
Inag. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18000.— 
Kabel Rheydt .... . . . . . . . . . . 22008.— 
ſtadt R. .... . . . . . . . . . . .. 4100.— 
ansfelder ................. 
etroleum, Dtſche. ... . . . . . .." 
33 000.— 
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töckicht=Gummi .. . . . . . . . . . . K 
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Text.-Jud. (Varmen (Tiag) ... / 8000.— 
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1000.— 
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Darmſtädter Berte. 
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Bahnbedarf .. . . . . . . . . . . . . . . 8095.— 
Dampfkeſſel Rodberg........ 
5995.— 
Helvetie 
Lonſervenfabrik. . . . .. 
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995.— 
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ufabrik Darmſtadt .... 12000.—1 
Gebr. Noeder ... 
3000.— 1 
...... 
Veluneth E Ellenberger ... .. . 30 000.—
 12090.— 
8270.—
 Bankgeschaft 
Fernsprecher 1808, 1809
 EDRICH ZAUN 
FR 
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
 Darmstadt 
1 Luisenplatz
Seite 8.
Darmſtüdter Tagblatt, Dieustag, den 6. März 1923.
Rummer 64.
Palast- Lichtspiele
 — Bhrenschuld — 
Drana in 5 Akten mit (Vimd 
Gertrud Welker, Olaf Fönss 
Ein ruhiger Tag 
Ameriß. Golam n- Komödie in 2475 
Sonntag, 11. März 1923, 
9 
nachmittags 4 Uhr, 
K Stiftungstag 
Ades Leibgarde=Regiments 
½gin der Turnhalle am
Großes
 Mtdikeits Kun 
ausgeführt von 50 ehem. Hoboiſten des 
Regiments unter Leitung des Herrn 
Obermuſikmeiſters a. D. Hauske. 
Karten im Vorverkauf 200 Mk., erhältlich in 
den bekannten Verkaufsſtellen von Dienstag, 
den 6. ab. An der Tageskaſſe (auch 
            Nicht=
mitglieder) 300 Mk. Kinder unter 14 Jahren 
100 Mk. (nur an der Tageskaſſe). 
Der Verguügangs=Alusſchuß. 
1859)
 Corso-Woinrestaurant 
HEU! 
NEUI 
Ungarische Kapelle
 Täglich: 
6201)
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Hamburg-New Vork 
Postdampfer „Orduna‟ . . . . . . . . . . 28. März 1923 
Postdampfer „Ohio‟ . . . . . . . . . . . 4. April 1923 
Diese Dampfer besitzen vorzügl. Einrichtungen für Passagiere in der 
Kajüteu. 3. Kl.—Fahrpreis: Hamburg-Southampton Kabine u. 2, Kl. &5.—. 
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Regelmäßiger Frachtdampfer-Dienst von Hamburg nach 
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Am Sonntag, den 11. März, vorm. 11½½ Uhr, ſpricht 
Herr Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker 
in der Turnhalle am Woogsplatz über: Die politiſche Lage. 
Vor und nach der Rede Vortrag vaterländiſcher Lieder unter gütiger Mitwirkung des 
Beamtenvereins ehemaliger Militärmuſiker (Dirigent; Herr Georg Greilich. 
Eintritt für Mitglieder 100 Mk., für Nichtmitglieder 200 Mk. Reſervierte Plätze in 
beſchränkter Anzahl: für Mitglieder 500 Mk., für Nichtmitglieder 1000 Mr. 
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liche Plätze ſind numeriert. Karten in der Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtr. 3, 
von 9—1 und 3—6 Uhr, im Papierhaus Elbert, Rheinſtraße, in der 
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handlnng L. B. Müller, Schulſtraße, und an der Kaſſe. 
(1865id 
Der Ueberſchuß wird der Ruhrhilfe überwieſen.
 16 in Vergangen- 
Ab heute nur 
U.-Tr einise Toge „Der Rhein heit u. 
            Gegen-
wart, von der Ouelle bis zur Mündung i. 7 Akt. 
unter Mitwirkung eines hiesigen Künstler. 
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Schloßſtr. 2. (*6158 
Brieftaſche im 
            Vor=
räum der Volksbank 
liegen geblieben. 
            Ab=
zug. geg. Bel. bei der 
Bolksbanädirektian. (*
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Berſteigerang. 
Morgen Mittwoch, den 7. März, 
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich im Saale 
des Chauſſeehauſes (Heidelbergerſtr. 89) 
wegen Aufgabe des Haushalts gegen 
Barzahlung: 
1 keines Bäfett, 1 Servaute, 1 Sofa, 
1 Kleiderſchrank, 1 Spiegel, 2 gepolſterte 
Bänke, 1 Regulator, 1 Banduhr, 1 
            Stand=
uhr, 1 Tiſch. 1 Wandſchräukchen. 1 
            Liege=
ſtuhl, 1 Zſertiſchchen, 1 Kaminvorſatz, 
1 Eisſchränkchen. 
Ferner: 1 Violine, 2 Floretts, 1 
            ver=
ſilb. Körbchen, 1 Tiſchdecke, 1 Smoking 
anzug, 1 Paar Damenſchuhe, 1 elektr. 
Heizapparat (Höhenfonne). 1 ſchwer. eich. 
Tiſch, 1 Seil (ca. 30 Meter lang), 1 
            Bägel=
ofen, Bilder, Bilderrahmen u. a. m. 
Anzuſehen 1 Stunde vorher. 
Kapp, Verſteigerer 
Gerichtsvollzieher i. R. 
1861) 
Mquerſtraße 11.
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geb. unt. T 110 an 
die Geſchſt. (*6164
 Zwangsverſteigerung. 
Die nachſtehend bezeichneten 
            Grund=
ſtücke, die zur Zeit der Eintragung des 
Verſteigerungsvermerks auf den Namen 
der Enßlinger, Oskar, Enßlinger, 
Ida, geb. Rößler, Ehefrau des 
            Os=
kar Enßlinger, als Geſamtgut der 
Errungenſchaftsgemeinſchaft im 
            Grund=
buch eingetragen waren, ſollen (1831a 
Freitag, den 20. April 1923, 
vormittags 10 Uhr, 
durch das unterzeichnete Gericht, Zimmer 
Nr. 219, neues Gerichtsgebäude am 
            Ma=
thildenplatz, verſteigert werden. 
Die Verſteigerung erfolgt zum Zweck 
der Aufhebung der 
            Errungenſchaftsge=
meinſchaft. 
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 
29. September 1922 in das Grundbuch 
eingetragen worden. 
Inſoweit Rechte zur Zeit der 
            Ein=
tragung des Verſteigerungsvermerks aus 
dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, 
ſind ſie ſpäteſtens im 
            Verſteigerungs=
termin vor der Aufſorderung zur 
            Ab=
gabe von Geboten bei dem 
            unterzeich=
neten Gericht anzumelden und, wenn der 
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu 
machen, widrigenfalls ſie bei der 
            Feſt=
ſtellung des geringſten Gebots nicht 
            be=
rückſichtigt und bei der Verteilung des 
Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des 
Gläubigers und den übrigen Rechten 
nachgeſetzt werden. 
Diejenigen, welche ein der 
            Verſteige=
rung entgegenſtehendes Recht haben, 
            wer=
den aufgefordert, vor der Erteilung des 
Zuſchlags die Aufhebung oder 
            einſtwei=
lige Einſtellung des Verfahrens 
            herbei=
zuführen, widrigenfalls für das Recht 
der =Verſteigerungserlös an die Stelle 
des verſteigerten Gegenſtandes tritt. 
Darmſtadt, den 26. Febr. 1923. 
Heſſiſches Amtsgericht I. 
Bezeichnung der Grundſtücke: 
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, 
Band 2, Blatt 152: 
Ord., 
Kultnrart und 
Flur Nr. Gewann Am 
Nr. 
1 
T 793 Hofreite 
Schulſtr. Nr. 3, 428 
2 
T 794 Grabgarten 
daſelbft 
55
 A. 
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 Ich kaufe zu den 
höchſten Preiſen 
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Zink, Blei,Kupfer,Zinn, Meſſing, 
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bitte Ausweis mitbringen. (*6187
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Schnellaſtauto täglich nach 
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Fuhren aller Art werden 
            ſtet=
entgegengenommen. (6te 
Näheres bei K appeg, Holzſtraße 22
 werden prompt u. 
            fach=
männiſch ausgeführt. (1493= 
Müller & Ober, Rheinſtr. 39
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Abeitsvergebung. 
Für das Marſtallgebäude zu 
            Darm=
ſtadt, Errichtung der weſtlichen Ech. 
pavillons, werden auf Grund des 
            Mi=
niſterialerlaſſes vom 16. Sept. 1893 und 
deſſen Ergänzungen die inneren und 
äußeren Weißbinderarbeiten in 
Loſen öffentlich ausgeſchrieben. 
            Zeich=
nungen und Bedingungen ſind währent 
der Dienſtſtunden auf unſerem Amt 
Paradeplatz 3, Zim. 3, einzuſehen. 
            An=
gebotsformulare daſelbſt, ſolange 
            Vor=
rat reicht, zum Selbſtkoſtenpreis 
            erhält=
lich. Angebote ſind verſchloſſen, poſtfre 
und mit entſprechender Aufſchrift zun 
Eröffnungstermin am Montag, den 
12. März, vormittags 10 Uhr, 
            einzu=
reichen. Zuſchlagsfriſt 4 Tage ſein= 
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ſchließlich 16. März). 
Darmſtadt, den 3. März 1923. 
Heſſ. Hochbanamt Darmſtadt. 
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mittags 3 Uhr, 
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Fichtenderbſtangen — 0,45 fm. 
Großh. Verwaltung.
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Jagd=Verpachtung. 
Die Jagd der Gemeinde König i. O., 
beſtehend aus 1200 Hektar Wald, Feld 
und Wieſen, wird am Samstag, den 
10. März 1923, nachmitt. 11, Uhr, 
im Gaſthaus „Zur Krone” auf 
            wei=
tere ſechs Jahre verpachtet. Es wird 
bemerkt, daß guter Wildſtand verhander 
und König Station an der Eif nbayn= 
(J1841 
ſtrecke Hanau—Eberbach iſt 
König, den 2. März 1923. 
Bürgermeiſterei König. 
Hofferbert. 
Braunkohlen Radfahrer !! 
brennen ohne Holz/Extra prima Decken 
tadellos mis meinem u. Luftſchläuche 
btlligſt!!! 
Patentroſt. Dr. Schneider, 
Wenckſtr. 10. 11514al Hochſtraße 2;
3, St., II3, /18048810