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und 80.— M. Abtragegebühr, durch die Agenturen 
1500.— M. frei Haus. Beſtellungen nehmen 
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gegen= die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 (
            Feru=
ſprecher 1, 2390 und B81), die Agenturen und alle 
woſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von 
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht 
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men. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge 
höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur 
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zug des Bezugspreiſes. Beſtellungen und 
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenz eitung der Landeshauptſtadt 
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Nummer 58
Mittwoch, den 28. Februar 1923
Einzelnummer 80.00 Mk.
 Die Kriegslage. 
Kolonialtruppen in Reuwied. 
Neuwied, 27. Febr. (Wolff.) Heute vormittag iſt eine 
Abteilung franzöſiſcher Kolonialtruppen eingetroffen, für 
die im Stadtteil Heddesdorf Quartier geſtellt werden mußte. 
Neuwied 2. Febr. (Wolff.) Geſtern nachmittag ſtieß 
das Auto des hieſigen franzöſiſchen Kreisdelegierten mit dem 
Auto=des früheren amerikaniſchen Kreisdelegierten zuſammen. 
Das Auto, in dem die Gattin des amerikaniſchen Oberſten 
            Bee=
bach ſaß, wurde ſtark beſchädigt. Frau Beebach wurde 
            er=
heblich verletzt und mußte in das Krankenhaus gebracht 
werden. 
Trarbach, 27. Febr. (Wolff.) Geſtern in aller Frühe 
wurde der Bürgermeiſter Dr. Uhde von zwei franzöſiſchen 
            Gen=
darmen verhaftet und im Auto in der Richtung auf Zell 
            fort=
gebracht. Die Familie hat innerhalb fünf Tagen zu folgen. Zum 
Zeichen des Einſpruchs haben ſämtliche Behörden und Geſchäfte 
von 11 Uhr vormittags ab geſchloſſen. 
Bitburg, 27. Febr. (Wolff.) Ueber die Ausweiſung 
der hieſigen leitenden Beamten uſw. wird noch mitgeteilt: 
            In=
folge ihrer Haltung gegenüber den franzöſiſchen 
            Zwangsmaß=
nahmen und wegen ihrer Teilnahme an der Proteſtkundgebung
 Wadlſchie eie ir aletegel e ese 
des beſetzten Gebietes gebracht. Die Vertriebenen wurden in 
völlig dunkle, von aller Luftzufuhr abgeſchloſſene Laſtautos 
            ge=
pfercht. Sie mußten in Trier in einem kleinen Wartezimmer 
zuſammen nächtigen. Loennartz war auf die Nachricht von 
            ſei=
ner Ausweiſung eilends von Berlin nach Bitburg zurückgekehrt, 
um gegen die Maßnahme zu proteſtieren und gegebenenfalls ſich 
verhaften zu laſſen. Er erklärte, nur der Gewalt weichen zu 
wollen, worauf er verhaftet und in der geſchilderten Weiſe nach 
Trier gebracht wurde. Beide Transporte wurden von einer 
Schwadron Spähis überwacht. 
EU. Berlin, 27. Febr. Die Requiſitionen und 
            Räu=
bereien im Eſſener Gebiete dauern unbermindert an. 
            Neuer=
bings wurden bei Eſſener Geſchäftsleuten für den Fall des 
Verſagens der elektriſchen Beleuchtung im Rathaus 18 Lampen 
von der dort liegenden Beſatzung im Werte von über 700000 
Mark requiriert. Das 17. Alpenjägerbataillon forderte 
            Koch=
keſſel und militäriſche Gegenſtände an. Die Soldaten begeben 
ſich immer mehr auf die Vieh= und Geflügeljagd, gleich als ob ſie 
ſchon vollſtändig Herren des Landes wären. 
Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt die Eſſener Wohnung des 
früheren Oberbürgermeiſters und jetzigen Reichsminiſters, Dr. 
Luther am Sonntag vormittag von Franzoſen vergeblich 
durchſucht worden. Aus einem Schreibtiſch wurden eine 
            An=
zahl Schriftſtücke beſchlagnahmt, die aus der Tätigkeit Dr. 
Luthers als Vorſitzender des Roten Kreuzes herrühren. Das 
Haus wurde nur von den Dienſtboten bewohrt und wurde bis 
in den letzten Winkel, ſelbſt bis zum Zjegenſtall, durchſucht. 
Wie aus Mainz gemeldet wird, haben die Beamten und 
Angeſtellten des Kreiſes beim Kreisdelegierten in 
            Rüdes=
heim gegen die Ausweiſung des Landrates Mülhens 
Proteſt erhoben. 
Die Geldgier und Rachſucht der Franzoſen kennt keine 
Grenzen. So haben ſie den Bürgermeiſter aus Wetter vor ein 
Kriegsgericht geſtellt und ihn zu 1 Jahr Gefängnis und 
10 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt. 
Neuerdings haben ſich auch die Kommuniſten, die ſich bei 
den Einbruchstruppen lieb Kind zu machen ſuchten, mißliebig 
gemacht. Das beweiſt die Tatſache, daß nun auch das „
            Ruhr=
echo” das Organ der kommuniſtiſchen Partei, 
von den Franzoſen auf 8 Tage verboten worden iſt. 
Inwieweit die Franzoſen „Erfolge” erzielen, geht ſchon 
daraus hervor, daß überall da, wo es die Franzoſen mit 
            gewalt=
ſamem Eingriffe verſuchen, der Verkehr ſofort ſtockt, bezw. 
            ſtill=
gelegt wird. So iſt auch der Betrieb auf dem 
            Dort=
mund=Ems=Kanal zum Stillſtand gekommen, als die 
Franzoſen nur den Verſuch machten, die zehnprozentige 
            Zoll=
abgabe zu erheben. 
Eſſen, 27. Febr. (Wolff.) Geſtern iſt der Bahnhof 
            Bo=
delſchwingh bei Dortmund von den Franzoſen beſetzt 
worden. Der Eiſenbahnverkehr iſt ſtillgelegt. Der Hauptbahnhof 
Bochumiſt heute morgen auf eine halbe Stunde beſetzt worden. 
Mehrere Eiſenbahner wurden feſtgenommen und fortgeſchleppt. 
Die Verhandlungen über die Freigabe des Rathauſes in Herne 
ſind geſtern geſcheitert. 
TU Eſſen, 27. Febr. Der Frauenbund hält alle 14 Tage 
in einem hieſigen Reſtaurant ein Damenkränzchen ab, in dem 
heben anderen Dingen beſonders Unterſtützungen an bedürftige 
Familien beraten werden. Während der letzten Sitzung 
            dran=
gen plötzlich 50 bis an die Zähne bewaffnete Soldaten in das 
Lokal und trieben die Damen hinaus, wobei ſie ihnen zum Teil 
licht einmal die Zeit ließen, ihre Garderoben und Wertſachen 
mitzunehmen. Auf der Straße ſahen ſich die Damen einem 
großen Truppenaufgebot gegenüber. An den Straßenecken war 
Ne ein Maſchinengewehr in Stellung gebracht. Unmittelbar 
lach dem Weggang der Damen zogen die Soldaten wieder ab. 
IU. Dortmund, 27. Febr. In Witten iſt ein Kauf= 
Mann zu fünf Tagen Gefängnis und 500 000 Mark Geldſtrafe 
und ein Buchdruckereibeſitzer zu 200 000 Mark Geldſtrafe, in 
Vyrtmund ein Stadtſekretär, der angeblich ein 
            beleidigen=
desProteſtſchreiben an den franzöſiſchen Kommandanten unter= 
Zeichnet hatte, zu vier Monaten Gefängnis und 200 000 Mark 
Geldſtrafe verurteilt worden. In Bochum ſind heute vor= 
Wittag zehn führende Geſchäftsleute, die zu einer Beſprechung 
ächlammengekommen waren, feſtgenomen und abtransportiert 
worden. — In Herne wurde heute ein Polizeimajor und ein 
Polizeileutnant verhaftet. — In Recklinghauſen iſt der 
Furier der Regierung Münſter von den Franzoſen feſtgenom= worden. — In Kupferdreh beſchlagnahmten die Fran= 
1bſen 160 Millionen Lohngeleder für die Zeche „Adler”. In 
der Nähe des Bahnhofes Riemke haben, die Franzoſen er= 
Aglos Waffendurchfuchungen vorgenommen.
Bom Tage.
 Der Reichsrat hat den Geſetzentwurf über die Beſchaffung von 
Mitteln zur Bildung eines Deviſenfonds angenommen. Der 
            Geſeß=
entwurf emächtigt den Finanzminiſter, 50 Millionen Dollars durch 
Ausoabe von Schatzamweiſungen flüſſig zu machen. 
Die Verhandlungen über die Herausgabe der von den Franzoſen 
geraubten 12 Mölliarden Mk. ſind noch micht zum Abſchluß 
geführt worden. Bisher iſt von franzöſiſcher Seite nur die Zuſage 
erfolgt, daß Geldtransporte, die für das von den 
            Eug=
ländern beſetzte Gebiet beſtimmt ſind, in Zukuft von den 
Franzoſen nicht mehr beſchlagnahmt werden dürfen. 
Bis zum 26. Februar ſind im altbeſetzten Gebiet 550 Perſonen von 
der Rheinlandkommiſſion ausgewieſen worden. 
Die Nachricht von der Beſchlagnahme des Kontos „Ruhrhilfe” bei 
der Reichsbank in Eſſen entſpricht nicht den Tatſachen. Ein Konto 
„Ruhrhilfe” bei der Reichsbank beſteht nicht. 
Sämtliche Angeſtellten und Beamten der Wiesbadener 
            Ban=
ken ſind wegen der Verurteilung des Bankdirettors Wolpert von der 
Diskontogeſellſchaft in Wiesbaden für den Dienstag in einen 
            Proteſt=
ſtreik getreten. 
Der Präſident der Reichsarbeitsverwaltung Sürup iſt auf der 
Rückreiſe von in Köln geleiteten Schlichtungsvephandlungen in 
            Voh=
winkel gefangen genowmen worden. 
Die durch die Preſſe gehende Nachricht, daß gleichzeitig mit der 
Befetzung des Flaſchenhalſes zwiſchen den Brückenköpfen Mainz und 
Koblenz auch Limburg an der Lahn von den Franzoſen beſetzt 
worden ſei, beruht anf freier Erfi dung. 
Wie das Journal aus dem Ruhrgebiet meldet, ſind am Montag 
459 Waggon Kohlen nach der Schweiz, Holland und Italien verſandt 
worden. 68 Waggons ſind nach Frankreich abgegangen. 
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, hat die belgiſche Militärbehörde 
am Dienstag den Beguten der belgiſehen Staatspoſt und des Poſt= und 
Telegraphen= und Telephondienſtes durch Vermittelung ihrer 
            vor=
geſetzten Behörden Einberufungen zum Dienſt in die beſetzten Gebiete 
Deutlſchlands zukommen laſſen. 
Nach der Daily Mail ſpricht wan vom Rücktritt Balfours 
als engliſcher Vertreter im Völkerbund und neunt als ſeinen 
Nachfolger Lord Robert Cecil, 
Dollarkues in Frankfurt am 27. Februgr, 
abends ½7 Uhr: 22750.
 Der ſpringende Punkt. 
Wer zahlt die Koſten des Ruhreinbruchs? 
Frankreich und Belgien. 
London, 27. Febr. (Wolff.) Unterhaus. Auf eine 
Anfrage, ob Erörterungen ſtattgefunden hätten mit 
            irgend=
welchen der Alliierten bezüglich eines Ergänzungsvertrages zu 
dem Verſailler Vertrag zwiſchen Deutſchland, Frankreich und 
Belgien, der die Kontrolle der Eiſenbahnen im 
Rheinland und Ruhrgebiet berühre, erwiderte 
            Bo=
nar Law verneinend. 
Auf verſchiedene Anfragen erwiderte der 
            Premier=
miniſter, daß die Koſten der Beſatzungsheere die 
Priorität vor den Reparationen hätten. Durch das 
interalliierte Uebereinkommen vom 11. März ſeien dieſe jedoch 
auf gewiſſe feſtgeſetzte Sumnen beſchränkt worden, die nur 
            ver=
mehrt werden könnten, um die Ausgaben für irgendwelche von 
den alliierten Mächten beſchloſſene Maßnahmen zu beſtreiten. 
Für Maßnahmen, die von der belgiſchen und franzöſiſchen 
Regierung ohne vorherige Zuſtimmung der anderen alliierten 
Mächte getroffen wurden, könnte daher keine Erhöhung 
der Ausgaben eintreten. Ein Vorſchlag in dieſem 
Sinne müſſe ſorgfältig geprüft werden. 
Benn fragte, wer die Koſten der franzöſiſchen 
            Be=
ſetzung des Ruhrgebietes tragen werde, das 
            Reparations=
konto oder der franzöſiſche Steuerzahler. Bonar Law 
            erwi=
derte, er könne ſeiner Antwort nichts hinzufügen. 
Wedgewood fragte, ob dieſe Antwort bereits die 
            fran=
zöſiſche Regierung wiſſe, daß England dieſe Haltung einnehme. 
Bonar Law antwortete: Nein, ſie iſt nicht mitgeteilt 
worden. 
Benn fragte: Haben wir irgendwelche Garantien, daß 
ſie unſere Reparationsanſprüche nicht vermindern wird? 
            Bo=
nar Law antwortete: Nein, keinerlei. 
Die Autorität der Rheinlandkommiſſion. 
London, 27. Febr. (Wolff.) Mac Neill teilte auf 
eine Anfrage im Unterhauſe mit, die Autorität der 
Rheinlandoberkommiſſion ſei gültig in dem unter 
dem Rheinlandabkommen und Artikel 428 des Verſailler 
            Ver=
trages ſtehenden Gebiet. Sie dehne ſich nicht auf das 
Ruhrgebiet aus und werde von der Beſetzung 
des Ruhrgebiets nicht berührt. 
Verſchoben. 
London, 27. Febr. (Wolff.) Reuter meldet aus 
            Wa=
ſhington: Die vom Senator King (Demont) im Senat 
            einge=
brachte Entſchließung zur Durchführung des 
            Vor=
ſchlages Hardings, daß die Vereinigten Staaten 
            Mit=
glied des vom Völkerbund organiſierten internationalen 
            Ge=
richtshofes werden ſollen, wurde ohne Erörterung auf 
            unbe=
ſtimmte Zeit verſchoben. Die Anzeichen mehren ſich, daß 
der Vorſchlag wenig Ausſicht auf Ratifizierung während der 
Woche hat, die noch zur Verfügung des augenblicklichen 
            Kon=
greſſes übrig bleibt, trotz der Unterſtützung zahlreicher 
            Perſön=
lichkeiten des öffentlichen Lebens und führender Blätter des 
Landes.
Der Kampfum Deutſchlands Recht.
Sengtor Dr.
 Von 
M öldecke, Hamburg.
 Wenin je ein Volk um ſein Recht gekämpft hat, ſo iſt es jetzt 
das deutſche Volk, das dieſen Kampf führt. Bis in die tiefſten 
Tiefen unſeres Volkes iſt die Ueberzeugung gedrungen, daß ein 
brutaler Feind uns ſchwerſtes Unrecht angetan hat und antut. 
Es kommt gar nicht darcif au, ob wir tatſächlich einige Tonnen 
Kohlen zu wenig geliefert haben oder nicht. Entſcheidend iſt, 
daß Frankreich niemals auf Grund einer derartigen 
            Nichterfül=
lung einſeitig mit Heiresmacht in unſer Land einbrechen und an 
einem wehrloſen Volk ſeinen Machtdünkel ausüben durfte. Daß 
ihm hierzu keine Beſtimmung des Verſailler Diktates das Recht 
gewährt, haben nicht nur die britiſchen Kronjuriſten und die 
Vertreter der engliſchen Regierung offen erklärt, ſondern haben 
auch maßgebende amerikaniſche Staatsmänner zugegeben. 
            Da=
mit erſchöpft ſich aber das uns angetane Unrecht in keiner Weiſe. 
Die Art, in der die Beſetzung deutſchen Gebietes vorgenommen 
wird, bildet einen Hohn auf alles, was jemals im Völkerrecht 
anerkannt worden iſt. Beamte werden zum Treubruch gegen das 
eigene Land gezwungen, und wenn ſie ſich pflichtgemäß weigern, 
ohne jedes Recht, nach reiner Willkür in einer Juſtizkomödie 
abgeurteilt und in den Kerker geworfen. Privatperſonen 
            wer=
den auf offener Straße von einer wilden Soldateska ihres 
Eigentums beraubt und mißhandelt, es herrſcht ein Zuſtand, wie 
er ſelbſt im offenen Kriege nach der Genfer Landkriegsordnung 
nicht erlaubt ſein würde. 
Während des Weltkrieges iſt ſehr biel vom Zuſammenbruch 
des Völkerrechts geſprochen worden, allgemein hoffte man aber, 
daß nach der Wiederherſtellung des Friedens auch das 
            Völker=
recht ſeine Auferſtehung feiern würde. Erinnerte man ſich doch 
daran, daß gerade die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges 
einen ganz beſonderen Anſtoß zur Weiterentwickelung des 
            Völ=
kerrechts gegeben hatten. Was ſich jetzt im Ruhrgebiet vollzieht, 
weiſt gerade nach der entgegengeſetzten Richtung. Frankreich und 
Belgien ſetzen ſich ebenſo wie ſie es bei dem Einrücken in das 
deutſche Gebiet getan haben, auch heute über alle und jede Norm 
des Völkerrechts hinweg. Von einem Wiederaufbau des 
            Völker=
rechts iſt heute weniger denn je die Rede, trotzdem im 
            Völker=
bundsrat und in der Völkerbundsverſammlung prächtige Reden 
über Völkerrecht und Völkerverſtändigung gehalten werden. 
Mit Recht muß man fragen: Hat die Bildung eines 
            Völker=
bundes überhaupt einen Sinn, wenn der Bund nicht einmal den 
Mund auftut, uns gegen die Schändung des Rechts, deren ſich 
Frankreich und Belgien jetzt dauernd ſchuldig machen, entſchieden 
Einſpruch zu erheben? Bedarf es, um einen ſolchen Proteſt 
hervorzurufen, überhaupt noch eines beſonderen Antrages? 
Müßte der Proteſt in der Leitung eines vom wahren Geiſt der 
Völkerverſtändigung erfüllten Völkerbundes ſich angeſichts des 
franzöſiſchen und belgiſchen Vorgehens nicht mit elementarer 
Wucht von ſelbſt Luft machen? 
Aber man braucht gar nicht einmal den Völkerbund 
            heranzut=
ziehen, um zu zeigen, wie wenig wirklichen Schutz das Recht der 
Völker bei denjenigen Völkern findet, die heute die Macht 
            hät=
ten, dieſes Recht zu ſchützen, wenn ſie es ernſtlich wollten. 
            Eng=
land hat ebenſo wie Frankreich und Deutſchland den 
            Ver=
ſailler Vertrag unterzeichnet und ratifiziert. Es hat damit auch 
Deutſchland gegenüber die Verpflichtung übernommen, für die 
Erfüllung des Vertrages in jeder Weiſe einzutreten. Was tut 
es jetzt, um das auch nach ſeiner Anſicht ſchwerverletzte Recht 
Deutſchlands gegenüber Frankreich und Belgien zu ſchützen? Der 
Premierminiſter hält einige mehr oder weniger laue Reden, in 
denen das Vorgehen Frankreichs an ſich mißbilligt wird, aber 
mehr geſchieht nicht zum Schutze des verletzten Rechts. Im 
            Ge=
genteil, England hält es noch für angebracht, eine wohlwollende 
Neutralität gegenüber Frankreich an den Tag zu legen. Die 
Vereinigten Staaten haben den Verſailler Vertrag, dem 
ihr Vertreter in Paris zugeſtimmt hatte, nicht angenommen. Sie 
befinden ſich deshalb nicht in der gleichen Lage wie England. 
Aber ſie können niemals über die Tatſache hinweg, daß ihr 
            Prä=
ſident Deutſchland durch beſtinmmte Verſprechungen verführt hat, 
die Waffen niederzulegen, daß aber dieſe Verſprechungen ſpäter 
nicht gehalten worden ſind. Niemals würde Deutſchland einen 
derartigen Waffenſtillſtand abgeſchloſſen haben, wenn es nicht 
der Durchführung der 14 Punkte Wilſons feſt vertraut hätte. 
Die tatſächliche Behandlung Deutſchlands nach der Entwaffnung 
bildet, wie ſich ſpäter immer deutlicher herausſtellen wird, 
            viel=
leicht den größten Betrug, den die Weltgeſchichte 
überhaupt kennt. 
Aber trotz aller moraliſchen Verpflichtungen erhebt auch 
Amerika keinen Arm zum Schutze des gefährdeten Rechts. 
Deutſchland ſteht in ſeinem Kampf um das Recht ebenſo allein, 
wie es im Weltkriege ſo gut wie allein ſtand. Damals war es 
im tiefſten Grunde die mächtige Poſition die Deutſchland ſich in 
einer überraſchend kurzen Zeit geſchaffen hatte, die den Ring der 
mißgünſtigen Mächte gegen Deutſchland zuſanmenſchloß. Heute 
hält die Machtloſigkeit des von ſeiner Höhe herabgeſtürzten 
            Vol=
kes die übrigen Mächte zurück, ſich für den Schutz des Rechts 
entſchieden einzuſetzen. Gewiß haben wir weitreichende 
            Sympa=
thien für unſeren Kampf nicht nur in den neutralen Ländern, 
ſondern auch in Teilen der uns früher feindlichen Völker. Von 
den Vertretern der engliſchen Liberalen und der Arbeiterpartei 
iſt in den letzten Tagen manches freundliche Wort für das 
            deut=
ſche Volk geſprochen worden. Auch aus den Vereinigten 
            Staa=
ten und Italien erhielten wir manche Aufmunterung, die uns 
während des Weltkrieges fehlte. Das ſind Imponderabilien, 
die wir nicht unterſchätzen ſollen, die wir in früherer Zeit freilich 
wohl zu ſehr unterſchätzt haben, die aber für ſich allein keine 
Wendung des Kampfes zu unſeren Gunſten herbeiführen 
            kön=
nen. Vorläufig ſind wir auf uns allein geſtellt und müſſen wir 
ohne fremde Hilfe, geſtützt auf unſer gutes Recht, den ſchweren 
Kampf gegen die brutale Gewalt, gegen die Verleugnung jedes 
Rechts führen. 
Wenn wir hierin feſt bleiben und uns der Erfolg winkt, 
dann dürfen wir auch auf eine ſchärfere und offenere 
            Anerken=
nung unſeres Rechtsſtandpunktes dort rechnen, wo man aus 
opportuniſtiſchen Rückſichten ſich heute mehr zurückhält, als es 
ſich für Regierungen und Staatsmänner rechtfertigt, die ſonſt 
— und namentlich während des Weltkrieges, wie auch nachher — 
ſich nicht laut genug als Freunde und Schützer des Rechtes der 
Völker qufſpielen konnten.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Februar 1923.
 Der Interventionsgedanke marſchiert. 
Taſtverſuche der engliſchen Arbeiterpartei, 
London, 27. Febr. (Wolff.) Im Unterhauſe teilten 
Nacdonald, Henderſon und Clynes namens der 
            Ar=
beiterpartei eine Reſolution mit, in der die franzöſiſche und 
            bel=
giſche Kamner aufgefordert werden, Kommiſſionen aus allen 
Parteien zu ernennen, um Mitteilungen und Gedanken mit 
einer entſprechenden Kommiſſion des Unterhauſes in der 
            Ange=
legenheit der Ruhrbeſetzung und des 
            Reparations=
problems auszutguſchen. Es wird erklärt, daß die 
            Arbeiter=
partei in Verbindung mit den ſozialiſtiſchen Parteien 
            Frank=
reichs und Belgiens ſteht im Hinblick auf die Einbringung einer 
gleichlautenden Reſolution in den Kammern der beiden Länder 
Es verlautét, daß die Regierung erfucht worden iſt, Gelegenheit 
zur Erörterung der Reſolution zu geben. 
London 27. Febr. (Wolff.) Namſay Macdonald 
teilte dem Parlamentsberichterſtatter des Daily Herald mit, daß 
der Antrag der engliſchen Arbeiterpartei einen 
Verſuch darſtelle, das Parlament an dem Problem 
zu interefſieren. Die Regierung müſſe dieſen Vorſchlag 
als wöglichen Ausweg aus den Schwierigkeiten begrüßen. Der 
Arbeiterabgeordnete Snowden erklärte, das große Problem 
der Regierung ſcheine zu ſein, ein Mittel zu finden, um 
            Verhand=
lungen zu eröffnen oder ihre Vermittelung anzubieten, ohne 
Frankreich zu beleidigen. Wenn es der Wunſch der Regierung 
ſei, eine Löſung der augenblicklichen Schwierigkeiten zu finden, 
ſo werde ihr der Antrag der Arbeiterpartei die Möglichkeit 
dazu bieten. 
London, 27. Febr. (Wolff.) Der Allgemeine Rat des 
Gewerkſchaftskongreſſes hat beſchloſſen, der 
            deut=
ſchen Gewerkſchaftsbewegung 500 Pfund 
            Ster=
ling zu überweiſen für ihren Kampf gegen die Verſklavung 
der Arbeiter im Ruhrgebiet. Der Rat beſchloß ferner, einen 
Aufruf an die ihm angeſchloſſenen Organiſationen zu richten 
wegen finanzieller Unterſtützung der Ruhrarbeiter. Gemeinſam 
mit dem Setretariat des internationalen Gewerkſchaftsbundes 
ſoll dafür geſorgt werden, daß dieſe Gelder ausſchließlich den 
deutſchen Arbeitern zugute kommen. 
Die Frage des Tranſitverkehrs. 
Paris 27. Febr. (Wolff.) Havas berichtet aus London 
die engliſche Regierung habe geſtern in der Frage des 
            Tranſit=
verkehrs über Köln nicht geantwortet. Es habe den Anſchein, 
als werde ſich dieſe Antwort durch weitere Nachprüfungen noch 
verzögern. In unterrichteten Kreiſen wird verſichert, daß die 
Regierung die zuſätzliche Forderung der franzöſiſchen 
            Sachver=
ſtändigen nicht billigen werde. Uebrigens habe guch General 
Godley ihr nicht zugeſtimmt. Es handele ſich um das 
            An=
hängen von Militärwagen an die gewöhnlichen Züge. Man 
verſucht, ſich über den geſamten Umfang der franzöſiſchen 
            Trans=
porte in der engliſchen Zone klar zu werden, bevor man die 
            end=
gültige Entſcheidung hinſichtlich der zu bewilligenden Zahl 
von Zügen trifft. Die durch die franzöſiſche Zollorganifation 
entſtandenen kommerziellen Fragen verurſachen in offiziellen 
engliſchen Kreiſen Unbehagen wegen des von den Franzoſen 
eingeführten Tarifs. 
Der Londoner Korreſpondent des Neu=York Herald beſtätigt, 
daß die letzten franzöſiſehen Forderungen in der Frage des 
            Tran=
fitverkehrs durch die Kölner Beſatzungszone wahrſcheinlich in 
mündlicher Form abgelehnt werden und fügt hinzu, daß die 
engliſche Regierung die gleiche Haltung hinſichtlich der von 
Frankreich verlangten Abtretung eines neuen Gebietsſtreifens 
im Nordweſten der engliſchen Zone annehmen werde. 
Eine Konferenz in Koblenz. 
Paris, 27. Febr. (Wolff.) Hadas berichtet aus 
            Düſſel=
dorf, daß geſtern nachmittag in Koblenz eine Konferenz 
            ſtatt=
gefunden habe, an der der franzöſiſche Oberkommiſſar Tirard, 
General Degoutte, der belgiſche Oberkommiſſar Noll= 
Jacquenin, der Vorſitzende der Ingenieurkommiſſion Coſte 
und der Leiter der franzöſiſchen Finanzdelegation 
            Schweyß=
guth teilgenommen haben und in der die Eiſenbahn= 
            Zoll=
ſtohlen= ſowie Ein= und Ausfuhrfragen zur Debatte ſtanden. 
Eine weitere Konferenz ſoll heute nachmittag 2 Uhr ſtattfinden. 
Wahrſcheinlich wird es zu wichtigen Beſchlüſſen kommen. 
Paris, 27. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung 
aus Koblenz hat die interalliierte 
            Rheinlandkommiſ=
ſion unter dem Vorſitz des franzöſiſchen Oberkommiſſars Tirard 
heute eine Ordonnanz über die von den Militärgerichten der 
Beſatzungsbehörden verhängten Gefängnisſtrafen angenommen. 
Ktünftig wird bei den fünf Jahre überſteigenden Strafen der 
kommandierende General der Beſatzungsarmee die Entſcheidung 
treffen können, ob die Strafen anſtatt in deutſchen Gefängniſſen 
der beſetzten Gebiete in franzöſiſchen, engliſchen oder belgiſchen 
Gefängniſſen abzubüßen ſind. 
Lortzings „Die beiden Schützen” 
Zur Neueinſtudierung am Heſſiſchen Landestheater. 
ufführung am Mittwoch, den 28. Februar, im 
Kleinen Haus.) 
Es iſt verwunderlich und wohl nur aus der landlänfigen 
Gepflogenheit der deutſchen Bühnen erklärbar, daß von den 
Werken Albert Lortzings ſich zwar „Der Waffenſchmied” „Zar 
und Zinmermann” „Der Wildſchütz” und „Undine” der 
            allge=
meinen Beliebtheit breiter Volksſchichten erfreuen, daß 
            dem=
gegenüber aber eine ſeiner feinſten und urſprünglichſten 
            Schöp=
fungen, die dreiaktige komiſche Oper „Die beiden Schützen” nur 
verhältnismäßig ſelten im regelmäßigen Spielplan erſcheint. 
Und doch hat ſich dieſes frühe Kind ſeiner Muſe der genannten 
berühmt gewordenen Geſchwiſter in keiner Weiſe zu ſchämen. 
Es ſteht dieſen an Kraft der Erfindung, dramatiſcher Geſtaltung 
und urfriſchem natürlichen Mutterwitz in keiner Weiſe nach. 
Wie alle ſeine Libretti hat Lortzing ſich auch zu den „Beiden 
Schützen” den Text ſelbſt geſchrieben, indem er dabei ein 
            alt=
franzöſiſches Luſtſpiel „Die beiden Grenadiere” zugrunde legte 
und nach ſeiner Art nur ſür ſeine Bedürfniſſe völlig frei 
            be=
arbeitete und zum Teil ganz jien geſtaltete. 
Der dramatiſche Vorwurf iſt der denkbar einfachſte: eine der 
mannigfachen und von jeher ſo beliebten Variationen über das 
Thema der Verwechſelung zweier ähnlicher Perſonen, wie ſie ſich 
auts entſprechender Situation von ſelbſt ergibt. 
Den Gang der Handlung aufzuzeigen, darf füglich 
            unter=
bleiben, um dem heiteren Geſchehen nicht die Unmittelbarkeit der 
Wirkung zu nehmen. Die Geſchehniſſe ſind umoben von einem 
fo wahrhaft übermütigen, ſonnigen Humor, daß jedem 
            unbe=
fangenen Zuhörer das Herz vor Freude hüpfen muß, und wie 
der anſpruchsloſe, aber ſtets reizvolle und prickelnde Diglog mit 
ſeiner köſtlichen Naivität echt Lortzingſchen Geblütes iſt, ſo auch 
die Muſik, die in ihren einzelnen Nummern Stücke enthält, die 
zum ſchönſten gehören, was der Meiſter geſchrieben hat. Es ſei 
etſda beſonders hingewieſen auf das Terzett des erſten, das 
Quartett und Sertett des dritten Aufzugs und auf das ganz 
köſtliche Duett zwiſchen Caroline und Guſtav im zweiten 
            Auf=
zug. Die einzelnen Arien und eingeſtreuten liedartigen Geſänge 
ſind von einſchmeichelndem Melodienreichtum. Meiſterhaft aber 
ſowohl hinſichtlich der melodiſihen Erfindung, wie der 
            muſi=
kaliſchen Faktur ſind die beiden Finale des erſien und zweiten 
Aufzuges zu nennen, ſie dürften auch in den ſpäteren Werken 
Lortzings kaum je überboten worden ſein, und ſind in ihrem 
ſtraffen Aufbau muſtergültig zu nennen für die geſamte Gattung. 
Das Werk wurde in Leipzig am 20. Februar 1837 zum erſten 
Male aufgeführt, und zwar mit ſo außergewöhnlichem und 
            durch=
ſchlagendem Erfolg, daß es daraufhin einen unbeſtrittenen 
            Sie=
guf über faſt alle damaligen deutſchen Opernbühnen na.
 Zum Milliarden=Raub. 
Aufklärungen im Haushaltsausſchuß des 
Reichstags. 
Berlin, 27. Febr. (Wolff.) Im Haushaltsausſchuß des 
Reichstags erteilte der Vizepräſident der Reichsbank, 
            Gla=
ſenapp. Auskunft über den franzöſiſchen Raub der 12,8 
            Mil=
liarden Reichsbankgelder. Hiervon waren 12 
            Milliar=
den für die Reichsbankhauptſtelle Köln beſtimmt, die übrige 
Summe für die Reichsbankſtellen Elberfeld, Solingen und 
Ohligs. Die gleichfalls fortgenommenen Druckplatten waren 
für die im beſetzten Gebiet von der Reichsbank zum Notendrlick 
benutzten Druckereien beſtimmt. Gegen die Beſchlagnahme 
            die=
ſer Reichsbankgelder wurde bereits an den zuſtändigen Steller 
feierlich Verwahrung eingelegt. Dabei wurde insbeſondere 
            be=
tont, daß die Reichsbank ein autonomes, rein auf Pribatkapital 
gegründetes Bankinſtitut ſei. Die Beſchlagnahme der Sendung 
ſtelle mithin einen klaren völkerrechtlich unzuläſſigen Eingriff in 
das Privatrecht dar. Weiter führte der Vizepräſident aus, daß 
den Franzoſen die täglichen Geldſendungen in das beſetzte 
            Ge=
biet bekannt geweſen ſeien, und daß eine Beläſtigung der 
            Trans=
porte nie ſtattgefunden habe. Auch die Geldtransporte in das 
Ruhrgebiet ſeien bisher ſtets wie der am 24. Februak ohne 
            Be=
läſtigung ſeitens der Franzoſen am Beſtimmungsort 
            eingetrof=
fen. Die mit dieſen Transporten mitgegebenen Beträge hätten 
ſich auf 10 bis 30 Milliarden Mark täglich belaufen. Die 
            Bei=
behaltung des vorbezeichneten Transportweges ſei hiernach 
            un=
bedenklich erſchienen. 
Zum Vormarſch gegen Limburg. 
Koblenz, 2. Febr. (Wolff.) Zu bem franzöſiſchen 
Vormarſch gegen Limburg wird von zuſtändiger Seite 
mitgeteilt, daß die Franzoſen von Diez aus bis zur Blockſtelle 
zwiſchen Freiendiez und dem Bahnhof Limburg, etwa 600 Meter 
weſtlich vom Bahnhof Limburg vorgerückt ſind. Die Stadt und 
die Bahnhofsanlage ſind noch fref. Dagegen haben die Franzoſen 
den Ort Kirberg ſüdlich von Limburg beſetzt und damit die 
Strecke Limburg—Frankfurt unter ihre Kontrolle gebracht. 
Die Belgier drangen in Stollberg bei Aachen in eine 
Holzhandlung ein und ſchafften 15 mit Holz beladene Waggons 
fort, die Privateigentum ſind. 
Poinegré baut vor. 
Pgris, 27. Febr. (Wolff.) Ein Berichterſtatter des Echo 
de Paxis meldet, in gut unterrichteten politiſchen Kreiſen erkläre 
man, daß ſowohl in der Kanimer als auch im Sengt ſich die 
Lage des Miniſteriums Poincaré womöglich noch verſtärkt habe, 
ſeit dem der paſſide Widerſtand der deutſchen Regierung dazu 
gekommen ſei, die Rückkehr zum nationaliſtiſchen und 
            alldeut=
ſchen Reginie vorzubereiten. Die Ermutigungen, die man den 
militäriſchen Geſellfchaften gebe, die geheimen Rüſtungen, die 
Häufung der Befehle zur Sabotage und Auflehung gegen die 
franzöſiſche Autorität im Ruhrgebiet und in den 
            Rheinprovin=
zen ſeien ebenſo viel Eymptome, die, wie man es auch 
            voraus=
geſehen habe, die franzöſiſchze Regierung dazu fähren müßten, 
unerläßliche Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Man habe ſich 
höheren Ortes deshalb in den letzten Tagen mit der Entlafſung 
eines Teiles der Jahresklaſſe 1922 beſchäftigt, die erfolgen müſſe. 
Es ſei noch keine Entſcheidung getroffen worden. Die Regierung 
werde — nian könne davon überzeugt ſein und das Land werde 
ſie auch billigen — jede Maßnahme treffen, nicht nur, um die 
Truppen im Ruhrgebiet und in den Rheinlanden zu erhalten, 
ſondern auch, wenn es nötig ſei, ſie zu verſtärken. Eine 
            befon=
ders über dieſe Frage unterrichtete Perfönlichkeit habe erklärt, 
die Induſtriellen, die für die Verfehlungen Deutſchlands 
            ver=
antwvörtlich ſeien, müßen ebenſo wie das Deutſche Reich Sicher 
heiten geben, die die Zahlungen gewährleiſten, auf die 
            Frank=
reich ein Anrecht habe. Poincaré habe geſagt, Frankreich werde 
bis um Schluß gehen. Man könne dem die fünf Worte zufügen: 
„Koſte es, was es wolle! 
Landesparteitag der deutſchnationalen Volkspartei. 
U. Berlin, 27. Febr. Der geſtrige erſte Tag des 3. 
Landesparteitages des Landesverbandes Berlin der 
            deutſch=
nationalen Volkspartei ſchloß mit einer Nede des Abgeordneten 
Dr. Kaufmann, der unter anderem ausführte: Die grauenvolle, 
entfetzliche Vergewaltigung an Rhein und Ruhr iſt nichts 
            an=
deres, als der Ausdruck deſſen, was die franzöſiſche Politik ſeit 
Jahrhunderten in die Tat umgeſetzt. Zwiſchen uns und 
            Frank=
reich wird es erſt dann wieder Frieden geben, wenn auf 
            bei=
den Ufern des Rheines wieder die ſchwarz=weiß=rote Fahne 
wehen wird.
 Vom Volksopfer. 
Verlin, 27. Febr. (Wolff.) In der vergangenen Woch 
hat die erſte Sitzung des Arbeitsausſchuſſes de 
Deutſchen Volksopfers ſtattgefunden. Genehmigt wurd 
unter anderem die bereits erfolgte Ueberweiſung von übe 
einer Milliarde Mark zugunſten der Notleidenden in den be 
ſetzten Gebieten. Ferner wurden 500 Millionen Mar 
als vorläufige Rate ſür Entſendung von Kindern be 
reitgeſtellt. In Preußen, Bayern uſw. haben ſig 
Landesausſchüſſe des Deutſchen Volksopfers gebildet 
Soweit es ſich um ſolche Länder handelt, die beſetztes Gebie 
haben, ſind deren Landesausſchüſſe in Zukunft berechtigt, 
Prozent ihrer Einnahmen unmittelbar zur Behebung der No 
ſtände in ihrem Gebiet zu verwenden. 
Die Geldeingänge des Deutſchen Volksopfers ſind nag 
wie vor erfreulich groß.. Es muß aber berückſichtigt wer 
den, daß es ſich immerhin um Papiermark=Eingänge handelt 
In der letzten Zeit häuften ſich auch die Ueberweiſungen aus 
nichtdeutſchen Kreiſen des Auslandes, vor allem auch 
Arbeiterſchaft. 
Schwediſche Kinderhilfe. 
Berlin 27. Febr. (Wolff.) Vom ſchwediſche 
Roten Kreuz ſind Geldmittel zur Verfügung geſtellt worden 
die eine Speifung (Mittageſſen) von je 300 Kindern in 
vier Städten ermöglichen. Es werden diesmal Berlin, Köln 
Nürnberg und Saarbrücken bedacht. Die Einrichtung 
der Speiſung erfolgt durch das deutſche Rote Kreuz, dem die 
Stadtverwaltungen durch unentgeltliche Lieferung von Feue 
rung uſw. und die Stellung von Hilfsperſonal in weitgehendem 
Maße entgegengekommen ſind. 
Deutſche Kundgebungen in Memel. 
Das Berlangen nach dem Wiederanſchluß an 
Deutſchland. 
Memel, 27. Febr. (Wolff.) Geſtern kam es infolge eines 
von Arbeitsloſen ausgehenden Proteſtes gegen die von 
dem Landesdirektorium verfügte Entziehung der verbilligten 
Brotkarte zu Kundgebungen. Die Arbeiter verſchiedener 
Betriebe, auch der Elektrizitätswerke, ſchloſſen ſich dem Protei 
an. Die Stadt iſt ohne Licht. Ein Demonſtrationszug begab ſid 
von dem Landesdirektorialgebäude, wo er von litauiſcher 
Jägern zerſtreutwar, nach dem Neuen Markt, wo litau 
iſche Huſaren eingriffen. Eine mehrere Tauſende zählende 
Menge, die ſich immer wieder ſammelte, ſang das Deutſch 
landlied. Heute vormittag waren an einzelnen Straßenecken 
in Maſchinenſchrift hergeſtellte Plakate angeſchlagen, in dener 
zum Wiederanſchluß an Deutſchland 
            aufgeforder=
wurde. 
Rußlands Schulden an England. 
London, 27. Febr. (Wolff.) Von der Regierung wurde 
im Unterhaus auf eine Anfrage Morels mitgeteilt, daß die ruf 
ſiſche Regierung der britiſchen Regierung etwa 686 Mil 
lionen Pfund Sterling ſchulde. In dieſer Summe 
ſeien die Privatſorderungen nicht eingeſchloſſen. 
England und Paläſtina, 
London, 2. Febr. (Wolff.) Im Unterhauſe fragte ein 
Mitglied, ob in Anbetracht der zwingenden Notwendigkeit aus 
Sparſamkeit geplant ſei, ſämtliche Truppen aus Pal 
läſtina zurückzuziehen. Bonar Law erklärte, er glaube 
nicht, daß es im Augenblick praktiſch wäre, dieſen Vorſchlag zu 
verwirklichen. Die Frage einer Garniſon in Paläſtina werde 
erwogen. Die Vorbereitungen für die Zurückziehung eines de 
zwei Infanteriebataillone würden getroffen und die Stärke eines 
indiſchen Kavallerieregiments werde ebenfalls herabgeſetzt. 
Angora und Lauſanne. 
London, 2. Febr. (Wolff.) Reuter erfährt, daß der 
Vertragsentwurf von Lauſanne geſtern der 
            Na=
tionalverſammlung von Angora vorgelegt wor 
den iſt. Wie verlautet, raten die kemaliſtiſchen Miniſter zur 
            An=
nahme der Bedingungen unter dem Vorbehalt gewiſſer 
            Abände=
rungen, über die ſie Vorſchläge betreffs weiterer Verhandlun 
gen machen werden. In der Nationalverſammlung 
und in der nationaliftiſchen Preſſe wird ein 
            kampf=
luſtiger Ton angeſchlagen; dagegen ſoll Ismet Paſche 
ſich außerordentlich bemühen, die Annahme des Vertrages 
erleichtern.
 In Darmſtadt kam es am 14. März 1847 erſtmalig zur 
            Vorſtel=
lung und wurde ſeither oft gegeben. Die letzte Aufführung fand 
1907 ſtatt. 
Wir ſind nicht ſo übermäßig reich an wirklich guten heiteren 
Opernwerken, als daß man an einem in ſeiner Art ſo köſtlichen 
Meiſterwerk vorübergehen dürfte. Und ſo ſteht zu hoffen, daß 
dem freundlichen Spiel eine freundliche Aufnahme möge 
            beſchie=
den ſein, zumal es wie nur wenige geeignet iſt, uns für ein paar 
heitere Stunden alle Trübſal gegenwärtiger Zeit vergeſſen zu 
laſſen. 
. St. 
Kunſt, Wiſſenfchaft und Leben. 
„Deutſchland wird ſein nationales Theater 
haben.” Im Berliner Tageblatt, das in dieſer Beziehung 
über den Verdacht der Voreingenommenheit gewiß erhaben iſt, 
ſchreibt Hanns Johſt in einer Betrachtung über das Drama und 
die nationale Idee: „Alle wahrhafte Kunſt iſt 
            natio=
nal, ebenſo wie alle wahrhafte Politik. Die Sowjets werden 
nicht um Doſtojewski herinkommen. Deutſchland wird 
ſein nationales Theater haben wie es Schiller 
ſchaut, denn es bedarf deſſen. Das Theater wird mehr und mehr 
die ſtaatliche Einrichtung werden müſſen, in der um die ideale 
Einheit von religiöſem Bedürfnis und nationaler Sehnſucht 
            ge=
rungen wird."
 Bühnenchronik. „Frantzius” die Beamtentragödie des Kleif 
reisträgers Paul Gurk, kommt am 8. März am Stadttheater in Halle 
zur Uraufführung. Der Abſchluß erfolgte durch Vermittelung des 
            Ver=
lages Oeſterheld u. Co., Berlin W. 16.
 * Die gefährliche Helligkeit. Während in früheren Zeiten 
darüber geklagt wurde, daß die Menſchen ſich durch zu ſchlechte 
Beleuchtung ihre Augen verberben, ſo iſt heute eher das 
            Gegen=
teil der Fall. Wenigſtens behauptete der engliſche Augena:zt 
Bawtree in einem Vortrag über „Gefahren für das Augenlicht” 
daß 50 Prozent aller Angehörigen des engliſchen Mittelſtandes 
nur deswegen Gläſer tragen müſſen, weil die modernen 
            Be=
leuchtungsformen zu hell ſind. Auch dem Kino gab er ein gut 
Teil ſchuld an der Verſchlechterung der Sehkraft, die er in den 
letzten Jahren beobachtet haben will. Nach ſeiner Anſchauung 
handeln wir gegen das Gebot der Natur, die die Augen ſchützt 
indem ſie ſie dem Einfluß des Lichtes durch verſchiedene 
            Schat=
tieungen und Färbungen anpaßt. Wir machen uns ſelbſt 
            all=
mählich blind, weil wir zu gut ſehen wollen. Wenn dieſer 
            Un=
glücksprophet auch nicht gerade die Rückkehr zum Kerzenlicht 
empfahl, ſo erklärts er doch, daß eine größere Vorſicht mit 
            künſt=
lichem Licht geübt werden müſſe, um die Menſchheit vor den 
furchtbarſten Folgen der allzu großen Helligkeit, zu beſvahren 
Am wenigſten ſchädlich iſt nach ſeiner Unſicht die Bogenlampe
 Los von Verſailles. Wandſpruch von Albert Matthi 
(Verlag von Wilh. Gerſtung, Offenbach a. M.) Der Verlag 
Wilh. Gerſtung in Offenbach a. M. veröffentlicht als neues Blatt 
in der Reihe ſeiner vaterländiſchen Wandſprüche das Gedicht 
„Los von Verſailles”, von dem Münchener Dichter Albert 
Matthäi mit folgendem Wortlaut: „Los von Verſailles! 
Fetzen muß der Schandvertrag, / Gegründet auf die Lüge / Vo. 
Deutſchlands Schuld am Kriege — / In Fetzen muß der 
            Schand=
vertrag! — „Los von Verſailes” muß Loſung ſein, / Sonſt gibt 
es kein Erretten / Aus Elend, Schmach und Ketten. / Einmütig 
ſtimmt ganz Deutſchland ein: / Los von Verſailles!“ — Der 
Schriftkünftler hat dem Spruch eine Geſtalt gegeben, die ihn ſo 
recht zum zündenden Weckruf macht, an dem auch die 
            Verſchla=
fenſten nicht mehr gleichgültig vorbeigehen können.
 Einfranzöſiſcher „Heeresbericht”aus dem Ruhrgebiet. 
* Aus Eſſen wird berichtet: Der Kampf im Ruhrgebiet, 
ſo hart und ſo ſchwer er iſt, wird, abgeſehen von den ſonſtiger 
Abwehrwaffen, auch mit gutem Humor geführt. Wer Soldar 
war und wer im Felde war, der weiß, daß uns der gute 
            Hunio=
unſerer Truppen über manche ſchwere Lage mit hinweggeholfe! 
hat. Das deutſche Heer hätte das Ungeheuere in den vier 
            Krieg=
jahren kaum ertragen können, wenn nicht ein ſtändiger Begleite. 
des deutſchen Soldaten ſein guter Humor in allen Lebenslagel 
geweſen wäre. Einen ſchlagenden Beweis für die Kampf= und 
Abwehrſtimnung, die überall die Bevölkerung im Ruhrgebiel 
beherrſcht, kann mau in einem Anſchkag ſehen, der qnue 
22. Februar an allen Straßenecken Eſſens zu leſen ſar: 
Heeresbericht. 
Mittlerer Kriegsſchauplatz. 
Geſtern gelang es unſeren ſiegreichen Truppen, in Stan 
von drei Panzerautos und einem Bataillon Infanterie die inne 
ren Befeſtigungen der Stadt Eſſen — Theater, Rathaus und 
Polizeipräſidium — zu ſtürmen. Bei der Einnahme des 
            Poll=
zeipräſidiums fiel uns große Beute in die Hände, u. a. drei de 
brauchte Uniformſtücke. Sie ſind auf dem Wege nach Paris,g 
unſerer Heimat Kunde von den Heldentaten unſerer Tapferel 
zu geben. 
Wiederum iſt es die Fliegertruppe, welche an dem Gelinge! 
dieſer Aktion in hervorragendem Maße beteiligt war. 9r 9‟ 
lang es, ganze Stadtteile mit Flugblättern zu verſchüttei. 
Der ſich von jugendlicher Seite entgegenſtellende Widerſtand 
wurde leicht durch Ohrfeigen und Reitpeitſchen gebrochen. 
Unſere Verluſte wparen außer einigen Deſerteuren gerkns= 
Die Verluſte des Gegners ſteigen ins Unermeßliche. Ein ai 
der Mauer ſtehender Hund brach im M. G.=Feuer zufſgmien=
eits 3.
 Berlin, 27. Febr. (Wolff.) Zu dem 
            ſtrafrecht=
lichen Ermittelungsverfahren, das die Berliner 
politiſche Polizei gegen den Schriftſteller Walther Oehme 
            ein=
leitete, teilt das Berliner Polizeipräſidium mit: 
Oehme iſt des Verſtoßes gegen den Paragraphen 92, Ziff. 1 
des Reichsſtrafgeſetzbuches verdächtig, d. h. ihm wird 
            vorgewor=
fen, Nachrichen, wvovon er wußte, daß ihre Geheimhaltung einer 
anderen Regierung gegenüber für das Wohl des Deutſchen 
Reiches erforderlich iſt, einer fremden Regierung 
            mit=
geteilt oder öffentlich bekannt gemacht zu haben. In welchem 
Umfange ſich der Verdacht beſtätigen wird, muß erſt die noch 
im Gange befindliche Unterſuchung ergeben. Die Einleitung des 
Verfahrens iſt auf Mitteilungen von Angeſtellten der „Deta” 
            zu=
rückzuführen, wobei die journaliſtiſche Tätigkeit Oehmes 
            Be=
denken erregte, beſonders der Inhalt ſeiner an ein ausländiſches 
Nachrichtenbüro erteilten politiſchen Informationen. So 
            be=
richtete er beiſpielsweiſe Ende des vergangenen Jahres an das 
Ausland über angebliche Meutereien und Unzus 
friedenheit in der Reichswehr: in den letzten Wochen 
verbreitete er ſich in ſeinen Auslandsinformationen über eine 
angebliche deutſche Einheitsfront und erſchütternde 
            Meinungs=
verſchiedenheiten innerhalb des Reichskabinetts. Ferner gab er 
in der vergangenen Woche auch an das Ausland 
            Informa=
tionen über ein angebliches Einvernehmen zwiſchen den 
            führen=
den Perſönlichkeiten der Reichswehr und den Orgeſchverbänden, 
ſowie über angebliche Beſprechungen verſchiedener Miniſter beim 
General von Seeckt. Zu gleicher Zeit, als Oehme dieſe letztere 
Informiation an das Ausland weitergab, vermittelte er dieſe 
Nachricht auch an die Redaktion der „Roten Fahne”, die 
dann am 22. Februar den Aufſehen erregenden Artikel „Seeckt 
rüſtet zum Bürgerkrieg!” veröffentlichte. Die in dieſem Artikel 
behaupteten Dinge wurden durch den Reichswehrminiſter 
            be=
kanntlich au gleichen Tage in der Reichstagsſitzung als 
            er=
funden bezeichnet. 
Nach dem Abſchluß der zurzeit noch ſchwebenden polizeilichen 
Ermittelungen wird das Material von der Berliner Polizei an 
die Oberreichsanwaltſchaft abgegeben.
Der Erzbergerprozeßvordem Reichsgericht
 TU. Leipzig, 27. Febr. Vor dem erſten Strafſenat des 
Reichsgerichts wurde heute vormittag noch einmal der 
            Erz=
berger=Mord Gegenſtand einer Verhandlung. Nach 
            mehr=
tägiger plaumäßiger Verfolgung ſollen bekanntlich der Kaufmann 
Heinrich Schulz und der Oberleutnant zur See Heinrich Tilleſſen 
am 26. Auguſt 1921 bei Griesbach im Schwarzwald den früheren 
Reichsminiſter Matthias Erzberger durch mehrere Piſtolenſchüſſe 
vorſätzlich und mit Ueberlegung getötet haben. Die Täter 
            ent=
flohen, ihr Aufenthalt iſt unbekannt. Ob übrigens Schulz und 
Tilleſſen ſelbſt die Täter ſind, oder nur die wirklicheu Täter 
unterſtützt haben, iſt bisher nicht feſtgeſtellt. 
Jedenfalls wurde dem früheren Kapitänleutnant Manfred 
v. Killinger in München der Vorwurf gemacht, gemäß 
einer vor der Tat gegebenen Zuſage die der Tat verdächtigen 
Schulz und Tilleſſen begünſtigt zu haben, indem er die 
            Ent=
deckung ihrer Täterſchaft durch Aufnahme ihres Gepäcks 
            ver=
hindern half und den Schulz unmittelbar vor ſeiner 
            bevorſtehen=
den Verhaftung im Automobil aus ſeiner Wohnung abholte und 
fortbrachte. Der Kapitänleutnaut d. Killinger, der nach der 
            Re=
volution Führer der Sturmkompagnie in der Marinebrigade 
Ehrhardt war, wurde deshalb wegen Beihilfe zur Ermordung 
Erzbergers angeklagt, und hatte ſich daraufhin in ſiebentägiger 
Verhandlung vor dem Schwurgericht in Offenburg zu 
            verant=
worten. Nach außerorbentlich eingehender Verhandlung 
            ver=
neinten am 13. Juni 1922 die Geſchworenen, unter denen ſich 
übrigens ſechs Arbeiter und Angeſtellte und zwei kleinere 
            Hand=
werker befanden, ſämtliche Schuldfragen, und von Killinger 
wurde freigeſprochen. 
Gegen dieſes Urteil hatte die Staatsanwaltſchaft Offenburg 
Reviſion beim Reichsgericht eingelegt, die ſich darauf ſtützte, 
daß bei der Auswahl der zu Geſchworenen Vorgeſchlagenen in 
einem Schwarzwaldbezirk nicht der zuſtändige Bezirksamtmann, 
ſondern ſein Stellpertreter zugegen geweſen ſei und daß die 
Stellung der Fragen nicht dem Geſetzestext entſpreche. Der 
            An=
geklagte war ſelbſt nicht zugegen, ſondern ließ ſich durch 
            Rechts=
anwalt Dr. Lütjebrune aus Göttingen vertreten. 
Der Verteidiger Dr. Lütjebrune wandte gegen die Reviſion 
ein, daß das Verfahren bei der Bildung der Vorſchlagsliſte der 
geſetzlichen Vorſchrift des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes entſprochen
 hätte, was durch zahlreiche Entſcheidungen des Reichsgerichts 
belegt würde. Die Frageſtellung ſei für den Angeklagten noch 
ungünſtiger geweſen als die von der Staatsanwaltſchaft 
            ge=
wollte, ſo daß das freiſprechende Urteil durchaus gerechtfertigt 
ſei. — Der Vertreter der Reichsanwaltſchaft Dr. Geisler erklärte 
an Hand zahlreicher Entſcheidungen, die Angriffe der Reviſion 
ſeien nicht ſtichhalitg. Es beſtehe deshalb kein Anlaß, in der 
gegenwärtigen Zeit dieſen Prozeß noch einmal aufzurollen. Das 
Urteil wird im Laufe des Tages erwartet.
Der Krieg.
Von Angtol France.
 Der literariſche Nobelpreisträger des vergaugenen 
ahres: Anatol France, der die Millionenſpende für 
die Kinderhilfe Sowjet=Rußlands abtrat, hat von jeher 
die Stimme gegen Waffengewalt und die Brutalität 
erhoben, mit der ſeine eigenen Landsleute jetzt, mit 
            täg=
lich daaſtiſcheren Beweiſen, gegen unſer Land vovgehen. 
Weun man noch nich” — gottlob — von einem Krieg 
ſprechen kann, ſo werden von den Franzoſen immer 
bewußter Taten verübt, die abſolut kriegeriſchen 
            Charak=
ter tragen. Als der ruſſiſch=japaniſche Krieg 
            tobt=
widmete Anatol France, ſtets ein Rufer zur Menſchlick. 
keit und Verſöhnung, den „Opfern” eine Spende 
            fran=
zöſiſcher Künſtler, der er folgenden flannmenden Aufruf 
gegen den Krieg voranſtellte. Der Aufſatz, der in 
ſeinen geſammelten Werken deutſcher Sprache nicht 
            ent=
halten iſt, erſcheint hier zum erſten Male in deutſcher 
Ugberſetzung:
 * Es gibt keinen Belveis dafür, daß unſer Weltbild 
            ver=
dammt ſei, jetzt oder ſpäter, ſich reſtlos zu zerſtören, und daß der 
Rrieg ebenſo lange beſtehen werde wie die Menſchheit. Im 
Gegenteil: die Betrachtung der Vergangenheit läßt annehmen, 
Laß der Krieg keine der weſentlichen Bedingungen des ſozialen 
Lebens iſt.
 Obwohl die erſten Zeiten der menſchlichen Raſſe ſich für 
uns in ein undurchdringliches Dunkel verlieren, iſt es gewiß, 
Laß die Menſchen nicht immer kriegeriſch waren. Sie waren es 
llicht während der langen Zeitalter des Nowadendaſeins, deſſen 
Gedächtnis allein in einer kleinen Anzahl Worte beſteht, die 
alen indogermaniſchen Sprachen gemeinſam ſind und die uns 
die Unſchuld der Bräuche offenbaren. Wir haben Gründe, zu 
Aauben, daß die friedlichen Jahrhunderte der Hirten weſentlich 
tänger währten als die Epochen des Ackerbaues, der Induſtrie 
und des Handels, die, in notwendiger Entwickelung einander 
ſolgend, zwiſchen den Stämmen und Völkerſchaften einen 
            bei=
lehe dauernden Kriegszuſtand bewirtten.
 Mit Waffengewalt ſuchte man meiſtens Güter zu erwerben: 
Sklaven, Weiber, Vieh, Metall, Webereien, Landbeſitz. Die 
Akiege entbrannten zunächſt zwiſchen Dorf und Dorf. Darauf 
ſGloſſen ſich die Beſiegten mit den Siegern zu einer Nation 
            zu=
ſammen, und die Kriege ſpielten ſich zwiſchen Volk und Volk ab. 
Um ihre erworbenen Güter zu erhalten oder zu vermehren, 
kampften dieſe Völker mit ihren Nachbarvölkern um die feſten 
Plätze, kraft deren man die Heerſtraßen, die Gebirgspäſſe, die 
Flußläufe und die Meere beherrſchen konnte. Endlich ſchloſſen 
Die Völler Bundesgenoſſenſchaften und Allianzen. So gingen 
De Gruppenbildungen, die immer umfangreicher wurden, ſtatt 
tich um die Güter der Erde zu ſtreiten, zu regelmäßigen Tauſch=
Deutſcher Reichstag.
 E Bérlin, N. Febr. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſche: 
Reichswehrminiſter Geßler. 
Angenommen wird der Geſetzentvurf über die einſtweilige 
            Außer=
kraftſetzung der Vorſchriften des § 247 des BGB., nach welchem der 
Schuldner in dem Falle, wo ein Zinsfuß höher als 6 Prozent vereibart 
worden iſt, das Kapital nach Ablauf einer Friſt von ſechs Monaten 
unter Einhaltung einer Kündigungsfriſt von ſechs Monaten kundigen 
kanm. 
Das Preſſenotgeſetz. 
Der Reichsratz hat gegen das Preſſenotgeſetz Einſpruch erhoben, da 
eine Erhöhung der Holzabgabe auf 2 Prozent ihm zu hoch erſcheint. 
Döcſe Erhöhung gehe über das hinaus, was die Länder für ihre 
            Finan=
zen für tragbar ha 
Ein Antrag Hergt verlangt Herabſetzung der Holzabgabe auf 
anderthalb Prr 
Abg. Hertz (Soz.) äußerk ſtarke Bedenken gegen eine Herabſetzung 
bgabe. Er beantragt nochmalige Beratung im Ausſchutß. 
Die Vorlage geht darauf an den bolfswirtſchafrlichen Ausſchuß. 
Ein Antrag Beythien (D. Vpt.), auch die nicht kündbaren 
            ge=
werblichen Pachtherträge einer einigungsamtlichen Nachprüfung zu 
unterziehen, geht an den Bevölkernugsausſchf 
Es folgt dann die zweite Beratung der Notſtandsmaßnah 
men für Rentenempfänger aus der Invaliden= und 
Angoſtelltenverſicherung. An den Koſten, dieſer Vorlage 
ſollen die Gemeiuden mit 10 Prozent beteiligt ſein. Der Reichsrat hat 
die Beteiligung der Gemeinden auf 10 Prozent feſtgeſetzt. Die 
            Reichs=
vegierung verlangt aber eine Beteiligung von 20 Prozent. Dem Antrag 
des Reichstagsausſchufſes entſprechend wird darauf der Plan in der 
aſſung des Reichsrats abgel. 
Wehrminiſterium. 
Die ziveite Lefung wird fortgeſetzt. 
Abg. Ledebour behauptet, daß die Reichswehr weiter Fühlung 
iit der Orgeſch habe und daß das Offizierkorps monarchiſtiſch ſei. In 
dieſen Kreiſen werde offen von der Möglichkeit eines Krieges mit 
Frankreich geſprochen. Die Faſziſten gingen bereits zu Taten über, wie 
das Attentat auf die Münchener Poſt beweiſe, 
Abg. Künſtler (Soz.) verlangt vom Reichsſvehuminiſterium eine 
offene Erklärung, ob noch immer Verbindungen von Offizieren zu 
            ver=
botenen Orgawiſationen beſtehen. In Freiberg wurds eine 
            national=
ſozialiſtiſche Verſammlung aufgelöſt, an der auch ein Reichswehrſoldat 
teilnacan. (Zuruf: Iſt ja fürchteulich!) Kommenotv habe erklärü, die 
Beteiligung an derartigen Organiſationen ſei verboten, aber es ſei eine 
Ehre, dauan teilzunehmen! (Hört hört!) Die „Wact” in Stettin habe 
geſchrieben, nur die Wiederkehr der alten preußiſchen Tugenden könne 
uns wieder hochbringen. (Zuſtimmung rech’s.) So ſieht die 
            republika=
niſche Aufklärung der Reichswehr aus. Bei einer Wulle=Verſammlung 
im Reichstag kollerten aus den Mänteln in der Garderobe Revolver und 
Totſchläger. Man will die Reaktion aufrichten und dann Krieg gegen 
Frankreich füih= 
Reichswehrminiſter Geßler erklärte: Die Bevölkewng des 
            Ruhr=
reviers habe ein Necht darauf, daß wir micht in ihrem Rücken einen 
            törich=
tenr deut chen Streit entſtehen laſſen und daß ihr micht Schwätzer und 
Skribenten in den Rücken fallen. Es iſt richtig, daß alle möglichen 
Kriegspläue ausgeheckt wvorden ſind. Leider auch von verantwortlichen 
Leuten der Linken. Ein Betriebsratsvorſitzender habe behauptet, daß 
die Ruſſen weitgehende Hilfe zugeſagt hätten und den deutſchen und 
f=anzöſiſchen Genoſſen zu Hilfe kommen würden. (Lachen.) Dieſe Leute 
glauben nicht, daß Hakenkreuz und Sowvjetſtern zufammen kämpfen 
            wer=
den. Sie wollen den deutſchen Kaditaliſten ſchlagen. Von Rußland kann 
dem deutſchen Proletariat keine beſondere Hilfe kommen. Es kommt nicht 
nur auf die Waffe, ſondern auch auf Nahrungsmittel an. Der 
            Reichs=
ſvehrminiſter hält die Agitation, die in Deutſchland dor allem in 
            Arbei=
terkreiſen und mit ruſſiſcher Hilfe getrieben werde, für ſehr bedenklich. 
In einer ſo kritiſchen Zeit müſſe ein Miniſter große Zurückhaltung üben 
da ſeine Reden im Ausland meiſt entſtellt wiedergegeben würden. Die 
Ueberwachung der Verbände ſei eine Sache der politiſchen Polizci. Der
 Miniſter erbittet Einzelmaterial und ſtellt feſt, daß von 10 vorgebrachten 
Fällen in der Regel neun unrichtig ſind. Von der Reichswehr müſſe
 ingt militäriſcher Gehorſam verlangt werden. In dem Frei= 
Fall ſei ein Schütze in einen Vortrag über Bodsureform geraten 
und ſei dabei von der Polizei geſtellt worden, weil dieſe glaubte, es 
handele ſich um eine politiſche Verſammlung. Andere Behauptungen 
ſeien glatt erlogen. General von Walter ſei verabſchiedet. Alle 
            bean=
ſtandeten Organiſationen würden immer wieder begründet mit der 
            ſo=
genannten Gefahr eines Putſches, von links. (Zur liks: Das iſt doch nicht 
anzunehmen!) Der Anſicht bin ich auch. Die Linke ſollte auch 
            vorſich=
tiger ſein und der Rechren nicht immer wieder Material liefern. Weun 
Herr Ledebeur das Proledariat auffordert, in Deutſchland die Macht zu 
ergreifen, dann könne Sie ſich auch nicht ſpundern, daß das Bürgertum 
München haben die Kommuniſten ja auch von einem 
ialiſtiſchen Miniſtexium die Aufhebung des Ausnahmezuſtandes 
            ver=
angt, damit ſie Rebolution machen könnten. Das Bürgertum läßt ſich 
doch nicht abſchlachten. Eine rucige Entwickelung iſt nur möglich auf 
dem Boden der Verfaſſung. Von einer iternationalen Verſtändigung
 der Arbeiverſchaft iſt nur recht wenig zu erhoffen. Wir komen nur 
weiter, wenn die Tugenden wieder entwickelt werden, die das preußiſche
 Königtum in den Zeiten ſeiner Größe gezeigt hat. (Beifall.) 
Abg. Fröhlich (Komm.) hält eine zweite Nede zum Militäretat, 
in der er wieder die ſtärkſten Angriffe gegen die Offiziceue richtet. 
Damit ſchließt die allgemeine Ausſprache. In der Einzelbeſprechung 
machſt Abg. Moſes (Soz.) auf die große Zahl, der Selbſtmorde im 
Heere aufmerkſam, während Abg. Domſch (Dntl.) eine Verkleinerung 
der Remontedepots verl 
Der Haushalt des Wehrminiſteriums wird erledigt bis auf den 
Marineetat. 
Das Haus vertagt ſich auf Mittwoch 2 Uhr: 
            Deviſenfondsverord=
nung, Marineetat; Wiederaufbauminiſterium. — Schluß 6½ Uhr.
 geſchäften über. Der Sinn für die Gemeinſamkeit der Gefühle 
und der Intereſſen verbreitet ſich. Nom glaubte einen 
            Augen=
blick, ſich über die ganze Welt ausgeſtreckt zu haben.
 Auguſtus dachte das Zeitalter des allgemeinen Friedens zu 
eröffnen. Er täuſchte ſich, da er die wahre Geſtalt und die 
            rich=
tigen Maße der Erde nicht erkannte. Er glaubte zu Unrecht, 
daß der orbis ronanus die ganze Erde einnähme, daß die 
            be=
wohnbare Welt ihr Ende bei den brennenden oder eiſigen 
Küſten, bei den Flüſſen, bei den Gebirgen und bei den 
            Halb=
inſeln, die die römiſchen Adler erreicht hatten, fände; er bildete 
ſich ein, die Germanen und Perſer bewohnten die einſamen 
Grenzen der Welt. Man weiß, wie dieſe allen Lateinern 
            ge=
meinſamen Annahmen von Generation zu Generation grauſam 
zerſtört wurden und welche Ströme von Barbaren den römiſchen 
Frieden überfluteten. 
Dieſe Barbaren ſetzten ſich im Reiche feſt, zerfleiſchten ſich 
fünfzehn Jahrhunderte lang gegenſeitig auf ſeinen Trümmern 
und gründeten mit dem Kitt des Blutes ihre Staaten. So war 
das Leben der Völker im Mittelalter. Damals war der 
            Zu=
ſtand des Krieges der einzig mögliche und ſogar der einzig 
            ver=
ſtändliche Zuſtand. Alle Kräfte der Gemeinſchaften waren nur 
dazu beſtimmt, ihn zu erhalten. 
Wenn während der Rengiſſance die erwachende Denkkraft 
einigen erleſenen Geiſtern erlaubte, ſich beſſer geregelte 
            Bezie=
hungen unter den Völkern vorzuſtellen, ſo ſpeiſten zur ſelben Zeit 
der Drang zu erfinden und der Durſt nach Wiſſen den 
            kriege=
riſchen Inſtinkt mit neuen Kräften. Die Entdechung Weſtindiens 
die Durchforſchungen Afrikas, die Fahrten über den Stillen 
Ozean eröffneten der Gier der Europäer unermeßliche Gebiete. 
Die weißen Menſchen ſtritten ſich um die Ausrottung der roten 
gelben und ſchwarzen Raſſe und verfeindeten ſich vier 
            Jahrhun=
derte lang bei der Ausplünderung dreier großer Erdteile. 
            Wäh=
rend dieſer Kette von Räubereien und Gewalttaten lernten ſie 
die Ausdehnung und die Form der Erde kennen. In dem Maße, 
wie ſie in dieſer Erkenntnis fortſchritten, wurden ſie ſich ihrer 
            Ver=
nichtungsmethoden bewußt. Noch heute verkehren die Weißen 
mit den Gelben nur, um ſie zu knechten und zu maſſatrieren. 
Die Völker, die wir ihrer Barbarei wegen verachten, kennen uns
 jägern und Menſchenhändlern offen, dieſe zerſtöreriſchen 
            Koloni=
ſationen, dieſe brutale Art, die die eine Hälfte der Menſchheit 
dazu brachte und heute noch bringt, die andere Hälfte zu 
            ver=
nichten, ſind die furchtbaren Bedingungen eines neuen Fort 
ſchritts der Ziviliſation und die ſchrecklichen Mittel, die vielleicht 
für eine noch unbeſtimmte Zukunft den Frieden der Welt werden 
vorbereitet haben. Diesmal ſieht ſich die ganze Welt in einen 
Zuſtand geführt, der trotz den gewaltigen Verſchiedenheiten dem
Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Februar.
Die Fahrpreiserhöhung zum 1. März.
 RDT. Mit Wirkung vom 1. März werden die 
            Perſonenfahr=
preiſe der Reichsbahn um 100 Prozent erhöht. Von 
            die=
ſem Tage an betragen die Einheitsſätze für einen 
            Kilo=
meter 1. Klaſſe 96 Mk., 2. Klaſſe 48 Mk., 3. Klaſſe 24 Mk., 
4. Klaſſe 16 Mk. Die Schuellzugszuſchläge für D=Züge 
betragen in der 1. Zone (bis 75 Kilometer) 1600 bzw. 800 bzw. 
400 Mk., in der 2. Zone (bis 150 Kilometer) 3200 bzw. 1600 bzw. 
800 Mk., in der 3. Zone (über 150 Kilometer) 4800 bzw. 2400 
bzw. 1200 Mk. Platzkarten koſten für die 1. Klaſſe 800 Mk.,
 fur die 2. Klaſſe 400 Mk., für die 3. Klaſſe 200 Mk. Eine 
            Bahn=
ſteigkarte koſtet 80 Mk. Der Einheitsſatz für Gepäck be=
 trägt 4 Mk. für 10 Kilogramm und 1 Kilometer, die 
            Mindeſt=
fracht 400 Mk. Der Mindeſtfahrpreis beträgt in der 
1. Klaſſe 880 Mk., in der 2. Klaſſe 440 Mk., in der 3. Klaſſe 
220 Mk., in der 4. Klaſſe 144 Mk. Die von Schalterdruckmaſchinen 
hergeſtellten Fahrkarten behalten den alten (Januar=) 
            Preis=
aufdruck, werden jedoch zum vierfachen Betrage verkauft; nur 
auf Blankofahrſcheinen wird der neue Preis eingeſetzt. Die 
Preiſe für Bettkarten bleiben zunächſt unverändert, jedoch 
wird die Vorverkaufsfriſt von 14 Tagen bis auf weiteres 
auf eine Woche verkürzt. — Die viertägige 
            Gültig=
keitsdauer der Fahrkarten wird durch die neue 
            Tarif=
erhöhung nicht verkürzt. Auch an der Gültigkeit der Fahrſchein 
hefte des Mitteleuropäiſchen Reiſebureaus (der MER=
            Fahr=
ſcheine) wird nichts geändert.
 Gewaltmaßnahmen der Franzoſen gegen den 
Poſt= und Telegraphenbetrieb.
 Wie de Oeffentlichkeit ſchon beöannt iſt, richten ſich die ve 
widrigen Eingriffe der Franzoſen neuerdings auch auf den Betrieb d 
Reichs=Poſt= und Telegraphenverwalrung im beſetzten Teil des Obe 
poſtdirektionsbezirks Darmſt.dt. In Mainz iſt am 19. Februar 
Vorſteher des Poſtamts 1, Poſtdixektor Klingelhöffer, von den Frar 
zoſen widerrechtlich verhaftet worden. Aus dieſem Amlaß haber 
Beamten, Angeſtellten und Arbeiter ſämtlicher Verkehrsämter in Mai, 
am 2. Februar von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags die Arb 
niedergelegt. Als ſie zur genannten Stunde den Poſt=, Telegraphe 
und Fernſprechbetrieb wieder aufnehmen woliten, waren Poſt= 
Telegraphenamt von den Franzoſen beſetzt, die die Wiedereröffnung 
Betriebs vereitelten. Bei den Verhandlungen brach 
ſchaft ihre Bereitſchaft zur Wiederaufnahme der Arbeit unter den 
herigen Vorausſetzungen, d. h. nach Maßgabe des 
            Rheinlandabkommen=
nochmals zum Ausdruck; die Franzoſen ſtellten aber weitergeh 
derungen, die der Unterſtützung ihres durch Einbruch in das Nuhrge 
begangenen Rechts= und Vertragsbruchs dienten und die ſi 
dingung für die Wiederaufnahme des Poſt= Telegraphen= u 
ſprechverkehrs in Mainz machten. Da die Erfüllung 
gen von der Beamten= Angeſtellten= und Arbeiterſchg 
ſt. 
lich abgelehnt worden iſt, ruht bis zur Stunde in Main; immer 
jeglicher Poſt=, Telegraphen= und Fernſprechverkehr, und zur 
hieraus ergibt, lediglich infolge der Gewaltmaßnahmen der Fran= 
Denn es braucht nach dem Vorhergehenden 
            ka=
gehoben zu werden, daß es ſich bei der nur fünfſtüindigen Betriebsrul 
nicht um einen Streik” im landläufigen Sinne gehandelt hat, Die 
von ſeiten der B=ſatzungsmächte in ſolchen Fällen immer wieder da 
zuſtellen verſucht wird; die Urſache der Arbeitsniederlegung beruht nicht 
in dem inneren Dienſtverhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer 
fondern in dem von außen her erfolgten gewaltſamen Eingriff 1 
ſatzung. Dieſe, nicht die Beamten= und Arbeiterſchaft, derhindert au 
gewaltſam die Wiedereröffnung des Betriebs 
Dies zur Aufklärung der Oeffentlichkeit über die tatſächlichen Vo= und ihre Urſachen. Jeder, der dazu beiträgt, die Wahrheit 
zu verbreiten, insbeſondere im beſetzten Gebiet, erweiſt dem Valerland 
und den für ihr deutſches Vaterland Leidenden einen Dienſt. 
Am 22. und 23. Februar ſind in Mainz weiter derhaftet worde 
Der Vorſteher des Telegraphenbquamtes Telegraphendirektor ( 
Obertelegraphenſekretär Formacon, Obertelegrapheiſekretär Block, di 
Telegraphenbaufüihrer Budde und Kraft, Telegrapheuaſſiſtent Gerhard 
Telegraphenleitungsaufſeher Schork, Telegraphenarbeiter Sadoni un 
Telegraphenhandwerter Kreckel.
 CAußer den ſchon von Privatbanken veröffentlichten Spenden ſind 
bei dem Heſſiſchen Landesausſchuß für das Deutſch 
Volksopfer unmittelban bisher folgende Zuwendungen einge 
gangen: Firma Paul Kaiſer u. Co. in Darmſtadt 15 000 Mk., voil 
Brentano, Miniſter des Innern, Darmſtadt, durch eine ihm von Berli 
zugekommene Spend 250 000 Mr., Heſſiſcher Beamtenbund. Darmf 
74 375 Mk., Freiberr Wambold von Umſtadt in Birkenau 500 000 Mk. 
Bürgermeiſterei Flomboun 39 255 Mk., Trautwein, Gehemer Forſtrat 
Gießen 2000 Mk., Beamten des Kreisamts Dieburg 77 000 Mk., 
            Schitl=
jugend in Radheim (Kreis Dieburg) 4000 Mk., durch Vermittelung oo 
Prpfeſſor Werner=Friedberg 54000 Mk., Beamten des Landeszuch 
haufes Marinſchloß 127000 Mr., Kreiscut Groß=Gerau 12 066 M 
Finanzkaſſe Homberg a. O. 6700 Mk.. Oberförſterei Ober=Ramſtadt 
2 129,6 Mk., Jakoß Knapp, Bieneiuirtſchaft und Verſandgeſchä 
Gernsheiur, 5000 Mk., 
m
 Freiherrlich Schenkiſche Rentei in Schweinsberg, aus Lohwzahlung des 
Reviers Weildeshauſen 50 850 Mk.; Summa: 2 129 375,60 Mark.
 des römiſchen Reiches unter Auguſtinus gleicht. Der römiſche 
Frieden war das Werk der Eroberung. Der Weltfrieden wird 
ſich ſicherlich nicht mit denſelben Mitteln verwirklichen laſſen. 
Kein Reich vermag heute auf die Vorherrſchaft über die Länder 
und Meere, die das endlich erforſchte und durchmeſſene 
            Erden=
rund bedecken, Anſpruch zu erheben. Aber trotzdem die 
            Bin=
dungen, die beginnen die gauze Menſchheit und nicht miehr nur 
einen Teil der Menſchheit zu vereinen, weniger ſichtbar ſind, als 
die der militäriſihen und politiſchen Herrſchaft, ſind ſie nicht 
weniger real; ſie ſind wit einem Male dehnbarer und zugleich 
feſter; ſie ſind feiner und dabei unendlich verſchieden, bis ſie ſich 
durch die Alsobs des öffentlichen bis zu den Realitäten des 
ſozialen Lebens durchſetzen. Die wachſende Vielheit der 
            Ge=
meinſchaften und Tauſchgruppen, die durch die Finanz= und 
Handelsmärkte der Welt erzwungene Solidarität und das raſche 
Wachstum des internationalen Sozialismus ſcheinen früher oder 
ſpäter die Vereinigung der geſamten Völker der Kontinente 
            be=
wirken zu müſſen. 
Wenn zu dieſer Stunde der imperialiſtiſche Geiſt der großen 
Staaten und der überſchraubte Ehrgeiz der bewaffneten 
            Natio=
nen dieſe Ertvartungen zu zerſtören und dieſe Hoffnungen zu 
vernichten ſcheint, ſo beginnt man zu begreifen, daß der moderne 
Nationalismus in Wirklichkeit nichts iſt als eine verwirrte 
Sehnſucht der Köpfe und Herzen nach einer imer größer 
            wer=
denden Einheit, und daß der Traum eines größeren England, 
eines größeren Deutſchland, eines größeren Amerika, was man 
auch wolle und unternehme, zum Traum einer größeren 
            Menſch=
lichkeit, zur Vereinigung der Völker und Naſſen zum Zwecke ge 
meinſamer Ausnützung der Erdengüter hinführt. Es wird 
            zwei=
fellos noch Kriege geben, und die wilden Inſtinkte, im Verein 
mit der natürlichen Begehrlichkeit, die die Welt während ſo 
            vie=
ler Jahrhunderte in Verwirrung gebracht haben, werden ſie noch 
weiter verwirren. Bis jetzt haben die unüberſehbaren Maſſen 
der Menſchheit, die ſich zu formen beginnen, nicht den Zuſtand 
des Gleichgetvichts gefunden, die gegenſeitige Durchſetzung der 
Völker iſt nicht methodiſch genug betrieben worden, um den 
            all=
gemeinen Wohlſtand durch die Freiheit und die Leichtigkeit des 
Verkehrs zu ſichern, der Menſch reſpektiert nicht überall den 
Menſchen, und noch ſind nicht alle Glieder der Menſchheit fähig, 
in Gemeinſqmukeit Zellen und Organe des einen und ſelben 
Körpers zu bilden. Es wird ſelbſt den Jüngſten unter uns 
nicht vergönnt ſein, die Epoche des Militarismus abgeſchloſſen 
zu ſehen. Aber wir ahnen dieſe beſſeren Zeiten, die wir nicht 
kennen lernen werden. Wir können, um die zukünftige 
            Entwicke=
lung dieſer begonnenen Kurde weiter zu zeichnen, die 
            Errich=
tung von umfangreicheren und vollendeteren Gemeinſchaften 
            zwi=
ſchen allen Raſſen und allen Völkern, ein allgemeineres und ſtär
 keres Solidaritätsgefühl der Menſchen, die methodiſche Orge 
niſation der univerſellen Arbeit und die Errichtung de 
nigten Staaten der Welt unterſcheiden.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwvoch, den 28. Februar 1923.
Nummer 58.
 Von der Bedienſteten, Penſionären und Witwen 
berſtorbener Beamten des Eiſenbahn=Stationskaſſenbezirks Bickenbach 
Heſſen) für Ruhrſpende geſammelt 39 500 Mk.
 — Lanbesamt für das Bildungsweſen. Erledigt ſind: 
3 Schulſtellen an der Volksſchule zu Neu=Iſenburg, Kreis 
            Offen=
bach. Sie ſind wie folgt zu beſetzen: 1. eine mit einem evangeliſchen 
Lehrer, 2, eine mit einem katholiſchen Lehrer, 3. eine mit einem 
            frei=
religiöſen Lehrer. Wohnungen für Lehrer mit Familien ſind zurzeit 
nicht vorhanden. 
— Kirchliche Dienſtnachrichten. Dem Pfarrer Wilhelm Krämer 
zu Pfungſtadt=Hahn wurde die evangeliſche Pfarrſtelle zu 
            Stein=
bach, Dekauat Gießen, und dem Pfarrer Heinrich Hartmann zu 
Schwanheim, die erſte lutheriſche Pfarrſtelle zu Groß=Umſtadt 
            über=
tragen. 
— Heff. Landesthegter. Spielplanänderungen: Da außer Frau 
Gothe und Frau Horn nun auch noch Herr Valk und Herr Kuliſch 
            er=
krankt ſind, müſſen die für Mittwoch, den 28. Februar und Donnerstag, 
den 1. März, angekündigten Aufführungen „Geſchichte Gottfriedens von 
Berlichingen” abgeſetzt werden. Das Große Haus iſt am Mittwoch 
geſchloſſen. Die für die Götz=Vorſtellung am Mittwoch gelöſten Karten 
können am Mittwoch oder Donnerstag (10—1 Uhr) an der Tageskaſſe 
zurückgegeben werden. Am Donnerstag wird um 7 Uhr „Minna von 
Barnhelm” gegeben. Mieten und Preiſe bleiben dieſelben, es haben 
folgende Umbeſetzungen vorgenommen werden müſſen: Minna: Frau 
Meißner, Franziska: Frau Hummel, Dame in Trauer: Fräulein 
            Stie=
ler, Wirt: Herr Sebald, Graf Bruchſal: Kenter. — Heute Abend 7 Uhr 
wird im Kleinen Haus zum erſten Mal „Die beiden Schützen”, komiſhe 
Oper von Lortzing, in der Neueinſtudierung gegeben. 
* Militärdienſtnachrichten. Gemäß Verfügung des Reichswehr 
miniſters vom 28. Dezember 1922 haben erhalten: den Charakter als 
Oberleutnant die Leutnants d. L. a. D. Wilhelm Hebbel in Herbſtein 
in Oberheſſen, Richard Niegel in Nordholz, Heinrich Geyer in 
Darmſtadt (dieſer mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 
Pionier=Bataillons Nr. 11), Adam Becker in L. (dieſer mit der 
            Er=
laubnis zum Tragen der Uniform des Inf.=Regts. Nr. 116), Heinrich 
Brior in W., Georg Nieder in W.; die Erlaubnis zum Tragen 
der Uniform der Reſerveoffiziexe des Feldart.=Rogt3. Nr. 25 Leutnant 
d. L a. D. Hermann Klipſtein in Jugenheim; den Charakter als 
Leutnant die Wachtmeiſter a. D. Auguſt Bachmann in Darmſtadt 
(dieſer mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Drag.=Regts. 
Nr. 14), Ludwig Wirth. in Darmſtadt, die Vizewachtmeiſter a. D. 
Friedrich Klipſtein in Darmſtadt (dieſer mit der Erlaubnis zum 
Tragen der Uniform des Drag.=Regts. Nr. 24), Robert Kornmeyer 
in Darmſtadt (dieſer mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der 
Reſerveoffiziere des Drag.=Regts. Nr. 24), Otto Weichel in G., der 
Vizefeldrebel a. D. Hermann Weidemann in Darmſtodt: den 
Charakter als Leutnant vom Abw.=Amt des ehem. bayeriſchen 
            Kriegs=
miniſteriums hat erhalten Offizierſtellvertreter Voll in Nieder=
            Nam=
ſtadt. 
— Krediterhöhung für den Ankauf von Domanialerzeugniffen. 
            In=
folge der weiter geſtiegenen Holz= und Graspreiſe hat das 
            Finanzmini=
ſterium, Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltung, unterm 2. 
            Fe=
bruar d. J. beſchloſſen, die nachſtehendenK redite wie folgt zu erhöhen: 
1. Jeder Familie und jeder ſelbſtändigen einzelnen Perſon, die im 
Volksſtaate Heſſen wohnt, wird gegen Stellung ſicherer Bürgſchaft für 
den Ankauf von Domanialerzeugniſſen aller Art (Holz, Gras, Obſt, 
Waldſtren, Holz= und Grasſamen uſw.) ein Kredit von zuſammen 
300 00 Mark bewilligt. 2. Im Volksſtaat Heſſen wohnenden 
            Gewerbe=
treibenden (auch Holzhändlern und Holzſchneidereien) und ſolchen Kä.
            i=
fern, die Neubauten und bauliche Herſtellungen beabſichtigen, wird neben 
dem Kredit unter 1. für Ankauf des zu ihrem Gewerbe bezw. ihren 
Bauten erforderlichen Holzes ein weiterer Kredit von 900 (00 Mark 
gegen, Stellung ſicherer Bürgſchaft bewilligt. Darüber daß dieſe Stei 
gerer das Holz zum Betriebe ihres Gewerbes bezw. zu Bauzwveiken nötig 
haben, muß Beſcheinigung der Bürgermeiſterei bei den einſchlägigen 
Kafſeſtellen hinterlegt werden. 
— Städtiſche Rechtsauskunftsſtelle. Der Darmſtädter 
            Anwalt=
verein hat ſich in dankenswerter Weiſe der Stadtverwaltung gegenüber 
bereit erklärt, durch eine Reihe ſeiner Mitglieder die Rechtsberatung 
bei der ſtädtiſchen Rechtsauskunftsſtelle für die Stadt unentgeltlich 
zu übernehmen. Die Beratung ſoll zunächſt an zwei Tagen in der 
Woche und zwar jeden Dienstag und Freitag, nachmittags von 41 
bis 6½ Uhr, in den Räumen des Gewerbe= und Kaufmannsgerichtes 
Landgraf=Philipps=Anlage 9 (Erdgeſchoß) ſtattfinden. Zugelaſſen ſind 
nur Unbemittelte und Minderbemittelte nach den für das 
            Wohlfahrts=
amt maßgebenden Begriffen. Die baren Auslagen der Stelle ſind 
in allen Fällen zu erſtatten, von Minderbemittelten wird auch eine 
gering bemeſſene Gebühr für die allgemeinen Geſchäftsunkoſten 
            er=
hoben werden. Die Beratungsſtelle wird am Freitag, den 2. März, in 
Tätigkeit treten. 
Rentenverkehr beim Poſtamt 1. Die Auskunftserteilung bei 
der Rentenſtelle wird häufig dadurch ſehr erſchwert, daß die 
            auskunft=
einholenden Rentenempfänger nur unzureichende Angaben zu machen 
vermögen. Es empfiehlt ſich deshalb, zur ſchnelleren Abfertigung des 
Publikums ſtets mindeſtens die Nummerkarte und den Rentenbeſcheid 
vorzulegen. 
— Der Deutſche Evangeliſche Kirchenausſchuß trat am geſtrigen 
Dienstag in Berlin zu mehrtägigen Beratungen zuſammen. Als 
Vertreter der heſſiſchen evangeliſchen Landeskirche nimmt Geheimerat 
D. Dr. Flöring an den Verhandlungen teil. 
Vereinigung der Freunde des Humaniſtiſchen Gumnaſiums. 
Univerſitätsprofeſſor Dr. Walter Otto, der Redner der 
Humaniſtiſchen Vereinigung, gehört zu den Männern der 
Gegenwvart, die das Bedeutende der humaniſtiſchen Aufgabe beſonders 
tief erkennen und für ſie in Wort und Schrift mit Ueberzeugungskraft 
eintreten. Wir betrachten e3 als ein beſonderes Glück, die 
            Berüh=
rung mit ſeiner Weltanſchauung und ſeiner Forſchung vermitteln zu 
können. Aus ſeinem Entwicklungsgange dürfte darum einiges von 
Juterefſe ſein. Er iſt geborener Schwabe und hat in Bonn ſtudiert. 
Doziert hat er ſeit 1905 der Reihe nach an den Univerſitäten München, 
Wien, Baſel und Frankfurt. Er begann zuerſt mit 
            ſprachwiſſen=
ſchaftlichen Arbeiten, aber ſeine Natur führte ihn bald zur antiken 
Religionswiſſenſchaft, der eine längere Reihe von 
            wert=
vollen Aufſätzen gewidmet ſind, zuletzt das kürzlich erſchienene Buch: 
„Die Manen oder Von den Urformen des 
            Toten=
glaubens”. Im Verlauf ſeiner Studien iſt ihm die einzigartige 
            Be=
deutung der griechiſchen Antike immer mehr zum Erlebnis geworden; 
und da ſeine innere Natur ihn nötigt, alles unter den Geſichtspunkt 
ges Ewig=Menſchlichen zu ſtellen, konnte er nicht ruhen, bis 
es ihm gelang, die Grundanſchauung oder das Weltgefühl des 
            helleni=
ſchen Menſchentypus zu erkonnen und es zu einer Auseinanderſetzung 
zwiſchen ihm und der Weltanſchauung der nachchriſtlichen und modernen 
Zeit zu bringen. Eine Art von programmatiſcher Formulierung 
            ver=
öffentlichte er in „Die Tat” (Monatsſchrift für die Zukunft deutſcher 
Kultur, herausgegeben von Eugen Diedrichs) unter dem Titel „Das 
Weltgefühl des klaſſiſchen Heidentums‟. Dieſe Gedanken hat er weiter 
ausgeführt in größerem Zuſammenhang, deſſen erſter Teil als Buch 
nuter dem Titel „Der Geiſt der Antike und die chriſtliche Welt” im 
            Er=
ſcheinen begriffen iſt. Die wichtigſten Ausführungen des zweiten Teils 
aber ſchreibt er jetzt erſt nieder, und ſie ſind es vorausſichtlich, die, auf 
das Weſentlichſte zuſammengedrängt, den Gedankeninhalt ſeines 
            Vor=
tuags bilden dürften. Walter Otto gehört zu den Humaniſten der 
Gegenwart, die in wachſender Zahl überzeugt an das Kommen einer 
reuen Renaiſſance glauben. Unter ihnen weiſt Walter Otto 
beſonders auf Goethe, als den Führer, der die Antike tiefer verſtanden 
habe, als die geſamte Wiſſenſchaft des 19. Jahrhunderts; jedenfalls 
iſt die Zeit wieder gekommen, in der man in demſelben und in ebenſo 
entſchiedenem Sinne wie Goethe von der griechiſchen Antike als der 
Lehrmeiſterin des Menſchentums reden darf und muß. Die hohe 
            Eigen=
art, in der Walter Otto den erzieheriſchen Wert der griechiſchen Antike 
erfaßt, verleiht dem Vortrag ſein beſonderes Gepräge. — Die 
            Veran=
ſtaltung der Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums 
findet am Freitag abend 8 Uhr im Feſtſaal des Ludwigs= 
Georgs=Gymnaſium (Karlsſtr. 2) ſtatt. 
— Turngemeinde Befſungen 1865 e. V. Darmſtadt. Wieder iſt den 
Redeuarten ein glücklicher Wurf gelungen. Für Samstag, den 24. ds. 
Mts., hatten ſie ſich unſeren altbekannten Turner Gg. Simon 
            ver=
ſchrieben, damit ſeine Dichtungen einem größeren Kreiſe bekannt 
            wer=
den. Die von S. verfaßten Sachen ließen Schlagfertigkeit und 
            urſüch=
figen Witz erkennen, die, weun ſie fein gebracht werden, nie ihren Zweck 
verfehlen. Turner P. Hanauer, der auch diesmal die Uebermittelung 
an die Zuhörer übernommen hatte, verſtand es meiſterhaft, die 
            Kern=
punkte hervorzuheben und ſo allgemein verſtändlich zu machen. Der 
Beſuch war ausgezeichnet und dürfte dem Dichter gezeigt haben, daß man 
ihn zu ſchätzen weiß. 
Orpheum — Bertram=Gaſtſpiele. Der Vorverkauf für 
            Danners=
ag, 1. März= und die folgenden Tage hat begonnen. Die Vorſtellungen 
iden täglich ſtatt. (Siehe Anzeige 
* Zur Warnung teilt man uns folgendes mit: Vor einigen Wochen 
bekam ich den Auftrag, meine Diplomarbeit über die Lohnbewegungen 
im Ruhrgebiet anzufertigen. Anfang Februar war die Kontrolle 
noch nicht ſo ſtark wie jetzt. — Im Ruhrgebiet angelangt, beſuchte 
die Zechen, um mir das nötige Material zu beſchaffen. Nach 
            drei=
wöchentlichem Aufenthalt hatte ich reichliches Material geſammelt und 
konnte nach Hauſe fahren. Zum Unglück hatte ich um meinen Koffer 
— er war etwas befekt — eine Schnur. In Hengſter angekommen, fiel 
er dem franzöſiſchen Offizier ſofort auf. Ich mußte öffnen, ob ich 
vollte oder nicht. Man wühlte mir alles durcheinander. Endlich 
            hat=
ten ſie meine Aktentaſche mit meinen Pap: 
t. Genau 
wurde durchgeſncht. Ohne mich zu fr
 Papiexe hätte, nahm man mir einen größeren Teil davon ab. Es waren 
Lohnordnungen des neueſten Datums und Nundſchreiben einzelner 
Finanzämter. Aus welchem Grunde ſie dieſe Schreiben au ſich 
            ge=
nommen haben, iſt unerklärlich. Als ich mich dem Anſinnen 
            wider=
ſetzen wollte, gab man mir im Zuge einen nicht allzuſanften Tritt, daß 
ich in das Abteil hineintaumelte. Gegen ſolche Willkür iſt nichts zu 
machen. Ich möchte nur alle warnen, Schriftſtücke, die irgendwelchen 
Wert haben, mitzunehmen. Wer in das Ruhrgebiet reiſt, ſoll 
            vor=
ſichtig ſein. Denn nicht nur Schriftſtücke, ſondern auch Lebensmittel, 
Tabak, Zigarren, Zigaretten, Likör, mag die Menge auch ziemlich gering 
A. R. 
ſein, nehmen dieſe „Herren” an ſich. 
RDV. Der Eiſenbahnverkehr nach Baden. Durch den Einbruch der 
Franzoſen in Baden und die Beſetzung Offenburgs und Appenweiers iſt 
die Verbindung nach der Schweiz und nach Süd=Baden geſperrt; jedoch 
iſt der Verkehr nach Baden=Baden ungehindert. Baden=Baden hat 
keinerlei feindliche Beſetzung und der Reiſeverkehr hat, abgeſehen von 
den mit der Kohlenknappheit zuſammenhängenden allgemein 
            durchge=
führten Zugeinſchränkungen, keinerlei Einſchränkungen erfahren; auch 
der Kurbetrieb iſt in vollem Gange, und im Laufe des März werden 
ſämtliche Hotels den Betrieb wieder aufnehmen. 
Billige Fahrkarten für Schüler und Studierende. (Erlaß 
des Reichsverkehrsminiſters E. V. p. 56 Nr. 656.) Um 
            Studie=
renden und Schülern die Möglichkeit zu geben, noch zu den bis 
zum 28. d. Mts. gültigen niedrigeren Fahrpreiſen in die 
            bevor=
ſtehenden Oſterferien zu fahren, iſt ausnahmsweiſe zugelaſſen, 
daß Schülerferienkarten ohne Rückſicht auf den Tag des 
            Semeſter=
oder Schulſchluſſes bereits am 28. d. Mts. ausgegeben werden. 
Da die am 28. Februar zum jetzigen Fahrpreis gelöſten 
            Fahr=
karten ihre viertägige Gültigkeitsdauer behalten, können 
            Studie=
rende und Schüler alſo bis zum 3. März 1923 noch die billigeren 
Fahrpreiſe ausnutzen. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hiexunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu 
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Ich glaube an 
Dich, mein Vaterland und an Dein Auferſtehn” und „Bleib deutſch Du 
herrlich Land am Rhein!‟ Dieſe beiden Chöre wird die 
            Singmann=
ſchaft bei dem Familienabend am Sonntag erſtmals zu Gehör 
bringen. Plaſtiſche Gruppen, von den verſchiedenen Abteilungen 
            ge=
ſtellt, reihen ſich entſprechend in die kurze Vortragsfolge ein. Dann 
aber wird die mit Spannung erwartete Operette „Verliebte 
Leute” die Anweſenden für 2 Stunden in ihren Bann feſſeln. Die 
Handlung iſt geſchickt aufgebaut, Einzelgeſänge und Chöre 
            melodien=
reich und mit beſten Kräften beſetzt. Die vorkommenden Tänze werden 
von den Turnerinnen in reizenden Gewändern ſtilvoll ausgeführt. 
Für die Ausſtattung haben hieſige Geſchäfte in liebenswürdiger Weiſe 
Möbel und Gegenſtände zur Verfügung geſtellt. Das Orcheſter beſteht 
aus 15 Mann und ſei noch bemerkt, daß der Saal gur geheizt iſt. 
Gäſte können eingeführt werden. (Siehe Anzeige in der heutigen 
Nummer). 
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die 
letzte Wanderung im Wanderjahr 1922/23 am Sonntag, den 4. März, 
hat zum Endziel Groß=Umſtadt. Für preiswertes Frühſtück und einen 
Teller Suppe iſt geſorgt.. Näh. b. Bergmann und beim Bierabend. 
Verein ehem. 117er, Darmſtadt. Auf die morgen, 
Donnerstag, den 1. März, abends, im Vereinslokal „Alexandereck” 
            ſtatt=
findende Monatsverſammlung wird aufmerkſam gemacht. 
— Jugendherbergen. Von der allgemeinen Nor unſerer 
Tage wird unſere Jugend hart mitgenommen. Oeftere Wanderungen in 
die fernere Umgebung ſind in anbetracht der Teuerung zu koſtſpielig 
            ge=
worden; nur an mehreren Feiertagen oder in der Urlaubs= oder 
            Ferien=
zeit läßt ſich einmal eine Gemüt und Körper gleichermaßen erquickende 
längere Wanderung verwirklichen. Da aber meldet ſich eine oft kaum 
überwindliche Schwierigkeit: während man vor dem Kriege ohne große 
Umſtände beim Bauern ein anſpruchsloſes Unterkommen in der 
Scheune finden konnte, iſt das jetzt nur in den allerſeltenſten Fällen 
noch zu erreichen, (was ja auch gar kein Wunder iſt). Das Wirtshaus 
aber ſcheidet als Unterkunftsmöglichkeit aus, da es an ſich das 
            Wan=
dern erheblich verteuerte und außerdem, weil man meiſt alkohalfrei 
wandert, kaum ernſtlich in Betracht gezogen wird. Somit ergibt ſich 
die unabweisbare Notwendigkeit, Jugendherbergen zu ſchaffen. Auf 
dieſem Gebiet iſt ſchon viel geſchehen, — noch mehr muß 
            ge=
ſchehen! Ein Lichtbildervortrag von Enno Narten, der am 
Donnerstag, den 1. März, abends 7½ Uhr, im Saale der 
            Landesbauge=
werkſchule, Neckarſtraße, ſtattfindet, dient der tatkräftigen Förderung 
dieſes Gedankens. Eine große Anzahl von Jugendbünden der 
            ver=
ſchiedenſten Richtung lädt herzlich dazu ein. 
Na. 
— In Barths Weinſtube findet heute, Mittwoch, abends 
8 Uhr, ein Konzert unter Mitwirkung bewährter Künſtler ſtatt, 
deſſen Reinertrag für die Ruhrhilfe beſtimmt iſt. (Näh. ſ. Anz. 
Aus den Parteien. 
Von der Deutſchen Volkspartei. Die von der Partei 
veranſtalteten Verſammlungen in Oberheſſen, werden noch weiter 
            fort=
geſetzt. Herr Oberreallehrer Kahl, Darmſtadt, ſprach weiterhin in 
Groß=Felda, Romrod und Obergleen. Auch dieſe Verſammlungen 
erfreuten ſich eines ſtarken Zuſpruchs aus allen Kreiſen der Bevölkerung, 
die dem vorzüglichen Vortrage über „Die politiſche Lage” mit lebhaftem 
Intereſſe folgten. Ganz beſonders ſtark war der Beſuch in Obergleen, 
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die 
Teilnehmer des Buchbinderkreiſes ſeien darauf hingewieſen, daß am 
nächſten Donnerstag der Buchbinderabend infolge des Vortrags Enno 
Nartens ausfällt. 
Kunſtnotizen. 
leder Berke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden 
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor. 
— Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die Veranſtaltung 
der Müllerſchen Mädchenklaſſe nicht im „Kleinen Haus”, 
ſondern am Donnerstag, den 1. März, abends 7½ Uhr im Saalbau 
ſtattfindet. Als Soliſtin wird Frau Charlotte Müller=Gebhardi 
(Sopran) mitwirken. Die Künſtlerin hat an der ſtaatlichen, akademiſchen 
Hochſchule für Muſik in Berlin ſtudiert und hat in letzter Zeit 
            Kon=
zerte in Frankfurt a. M., Berlin, Danzig, Zoppot (Kurhaus), Mainz, 
Freiburg i. B. und als Soliſtin des Berliner Domchors mit beſtem 
            Er=
folg geſungen. Die „Frankfurter Ztg.” (20. 9. 22) hebt den „klangſtarken, 
klingenden Sopran von angenehmen Timbre und die Fähigkeit des 
lebendigen Erfühlens der Stimmung und des ſeeliſchen Mitſchwingens 
im Vortrag, ſowie deſſen Friſche und Wärme” lobend hervor. Die 
„Danziger N. Nachr. ſchreiben: „Die gut ſitzende und gut ausgeglichene 
Stimme gewinnt ſofort bei den erſten Tönen durch Schliff und Klang.. 
Es mangelt ihr nicht an Temperament, das in freier und poetiſcher 
Einfühlung geregelt wird”. „Mainzer Journal”: „Frau Müller=
            Geb=
hardi erwies ſich als erſtklaſſige Konzertſängerin, deren prächtige 
            So=
pranſtimme hohe künſtleriſche Schule verrät. Wie hoch man die 
            Leiſtun=
gen der Künſtlerin einzuſchätzen wußte, dahon zeugte am beſten der 
nicht endenwollende Beifall.” 
Die Freie Literariſch=Künſtleriſche 
            Geſeli=
ſchaft hat im Laufe ihres Beſtehens ſchon häufig moderne Dichter zu 
Wort gebracht. Die nächſte Veranſtaltung, die am Freitag, den 2. 
März, 7½ Uhr, im Mathildenhöhſaale ſtattfindet, wird älteren und 
alten deutſchen Dichtungen gewidmet ſein, die leider nicht 
in dem Maße Gemeingut des deutſchen Volkes ſind, wie ſie es verdienen. 
der Abend will durchaus nicht eine wiſſenſchaftliche Angelegenheit 
ſein; die Proben, die er bringen wird, ſollen in lebendiger Weiſe Herz 
und Gemüt der Hörer anſprechen. Er will dartun, daß im alten deut=
 licher= Charakterdarſteller, gewonnen. Wilhelm Michel hat zugeſagt, 
einführende Worte zu ſprechen. — Da die Mitgliederbeiträge infolge 
der Teuerung nicht entfernt ausreichen, die Koſten für Saal, 
            An=
kündigungen uſw. zu decken, wird von jedem Mitglied ein Unkoſten= 
Zuſchlag von Mk. 100 am Eingang des Saales erhoben; öffentlicher 
Kartenverkauf bei Buchhandlung A. Bergſträßer., (S. Anz.) 
z. Erzhaufen, 26. Febr. Der neue Gemeinderechner hat 
ſeinen Dienſt übernommen und finden jetzt wieder die Zahltage wie 
früher ſtatt, nämlich Montags und Donnerstags vormittags von 8 bis 
12 Uhr. 
Von der Bergſtraße, 26. Febr. Meiſter Adebar iſt heimgekehrt. 
Die Bergwacht Odenwald” veranſtaltete am geſtrigen Sonntag au 
dem Hauptbahnhof in Weinheim durch Zugkontrolle eine 
            Razzi=
gen die Palmkätzchenmarder. Zahlreiche Perſonen, un 
ſogar ganze Vereine aus den benachbarten Großſtädten, wurden dabei 
erwiſcht, als ſie gewaltige Mengen von Palmkätzchen und jungen 
            Fih=
tentrieben in großen Büſcheln mit ſich fchleppten. Eine Frau aus 
Mannheim geſtand ein, die Palmkätzchen hündeleiſe für je A0 bis 30 
Mark zu verkaufen. Die betreffenden Ausflügler wurden auf das 
            Straf=
bare ihrer Handlungsweiſe aufmerkſam gemacht, und im 
            Wiederholungs=
falle wurde ihnen Strafanzeige angedroht. 
Friebberg, 27. Febr. Die erſten Meldungen über die Aufnahme 
bon Ruhrkindern ſind heute von Robenbach und Rohrbach 
(Kreis Büdingen) bei der Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen Bauernbundes 
in Friedberg eingegangen. Erſtere Ortsgruppe erklärt ſich 
12, 
letztere 8 Ruhrkinder aufzunehmen.
 Die Aenderung des Einhommenſteuergeſetzes. 
Auf Grund des § 1 der Verordmung vvm 15. Fehruar 1923 wird 
folgendes beſtimmt: 
Vom Arbeitslohn, der auf die letzten ſechs vollen Arbeit? des Monats Februar 1923 entfällt, wird ein Steuerabzug nicht 
vorgenommen. — Als volle Arbeitstage in dieſem Sinne gelten die 
Arbeitstage, an denen der Arbeitnehmer während der nach dem 
            Tarii=
vertrag oder den ſonſtigen Vereinbarungen beſtiyemten Zeitdauer 
arbeitet. Soweit hiernach nichts anderes beſtiwmt iſt, gilt als volle 
ſechs Arbeitstage der Zeitraum von 48 Arbeilsſtunden. Für die 
            Kurz=
arbeiter gilt die hierür getroffene ſpetzielle Regelung. 
Es findet grundſätzlich ein Steuerabzug von dem Arbeitslohn, der 
für die am 22., 23., 24., 26., 97. und 28. Februar 1323 geleiſtete Arbeit 
gezahlt wird, nicht ſtatt. Dies gilt insbeſondere für die Fälle, in denen 
die letzte Lohnwoche des Monats Februar 1923 die letzten ſechs vollen 
Arbeitstage des Monats Februar umfaßt. Verrichtet ein Arbeitw=hmer 
am 25. Februar 1923 (Sonntag) eine volle Tagesarbeitsleiſtung, ſo tritt 
der 25. Februar an die Stelle des 22. Februar, es ſei denn, daß ein 
anderer Tag in der Zeit vom 22. bis zum 28. Februar arbeitsfrei iſt. 
Zur Angleichung an eine von den bezeichneten Fällen 
            abwei=
chende Lohnzahlungsperiode gilt folgendes: 
1. Erfolgt die Lohnzahlung nach Lohnwochen, ſo iſt der 
            Steuer=
abzug von dem Arbeitslohn nicht vorzumehmen, der auf die letzte im 
Monat Februar 1923 beginnende Lohwwoche entfällt. — Beiſpiel; 
            Er=
folgt, die Lohnzahlung am Samstag einer jeden Woche für die Zeit vonr 
Samstag der vorhergehenden bis zum Freitag der laufenden Woche, ſn 
iſt der Arbeitslohn für den 24., 26. H. und 28. Februar, ſowie für den 
1. und 2. März 1923 vom Steuerabzug frei zu laſſen. 
2. Erfolgt die Lohnzahlung nach Monaten, ſo bleibt a) bei iiner 
nachträglichen Zahlung des Arbeitslohnes ein Viertel des Arbeitslohnes, 
der auf den Lohnzahlungsmonat entfällt, zu dem der 28. Febuuar 1925 
gehört, b) bei einer Zahlung des Arbeitslohnes im voraus ein Viertel 
des Arbeitslohnes, der auf dem erſten nach dem 28. Februar 1925 
            begin=
nenden Lohnzahlungsmonat entfällt, vom Steuerabzug frei. 
Beiſpiele: 1. Ein verheirateter Arbeitnehmer mit zwei 
            mider=
jährigen Kindern wird monatlich am letzten Tage eines jeden 
            Kalender=
wonats nachträglich entlohnt. Bei der am 28. Februar 1923 für die 
Zeit vom 1. bis 28. Februar 1923 erfolgenden Lohnzahlung iſt der 
Steuerabzug nur von drei Vierteln des Geſamtarbeitslohnes zu b=. Bezieht dieſer Steuerpflichtige einen Monatsarbeitslohn vou 
20 000 Mk., ſo ſind am 28. Februar einzubehalten: 10 vom Hundert 
von 34X200 000 Mk. — 10 v. H. von 150 000 Mk. gleich 15 000 Mk. 
weniger (200 und 200 und 2mal 1000 und 1000 Mark —) 3400 Mart 
— 11600 Mark. — 2. Ein verheirateter Arbeitwehmer mit zwei 
            minder=
jährigen Kindern wird am 15, eines jeden Kalendevmonats im voraus, 
alſo am 15. März 1923, für die Zeit vom 16. März bis zum 15. April 
entlohnt. Sein Monatsarbeitslohn für diefe Zeit beträgt 240000 Mk. 
Hiervon bleibt ein Viertel vom Steuerabzug frei. Unter Berückſichtigung 
der am 1. März 1923 in Kraft getretenen erhöhten Ermäßigungen ſind 
einzubehalton: 10 v. H. von 3X240000 Mk. iſt 10 v. H. von 18000 
Mark gleich 18000 Mk. weniger (800 und 800 und 2mal 4000 und 
4000 —) 13 600 — 4400 Mk. 
3. Erfolgt die Lohnzahlung nach Vierteljahren, ſo bleibt a) be 
einer nachträglichen Zahlung des Arbeitslohnes ein Zwölftel des 
            Ar=
beitslohnes, der auf das Lohnzahlungsvierteljahr entfällt. zu dem der 
28. Februar 1923 gehört, b) bei einer Hahlung des Arbeitslohnes im 
voraus ein Zwölftel des Arbeitslohnes, der auf das erſte nach dem 
28. Februar 1923 beginnende Lohnzahlungsvierteljahr 1923 entfällt 
vom Steuerabzug frei. 
Beiſpiele: 1. Ein Arbeitnehmer wird vierteljährlich im voraus am 
31. Dezember 31. März, 30. Juni und am 30. September entlohnt. Bei 
der am 31. März 1923 für die Zeit vom 1. April bis zum 30. Jum: 1923 
erfolgenden Lohnzahlung iſt der Steuerabzug nur von 11 Zwölfteln des 
Geſamtarbeitslohnes zu berechnen. — 7. Ein Arbeitnehmer wird 
            viertel=
jährlich nachträglich am 31. März, 30. Juni, 30. September und am 
31. Dezember entlohnt. Bei der am 31. März für die Zeit vom 1. Jan. 
bis zum 31. März 1923 erfolgenden Lohnzahlung iſt der Steuerabzug 
nur von 11 Zwölfteln des Geſamtarbeitslohnes zu berechnen. 
4. Erfolgt die Lohnzahlung nach beſtimmten Zeiträumen und wer 
den während dieſer Zeiträume Zwiſchenzahlungen (Abſchlagszahlungen) 
auf den Arbeitslohn geleiſtet, ſo iſt bei der endgültigen Lohnabrechnung 
der auf die letzten ſechs vollen Arbeitstage des Monats Februar 1923 
anteilig entfallende Arbeitslohn vom Steuerabzug frei zu laſſen. 
Wird ein Arbeitnehmer wegen Betriebseinſchränkung nur während 
einer gegenüber der üblichen Arbeitszeit verkürzten Zeitdauer beſchäftig 
(Kurzarbeiter), ſo iſt der Arbeitslohn für den Zeitraum von 
Steuerabzug frei zu laſſen, der einer wöchentlichen Arbeitszeit vo 
48 Stunden entſpricht. Dieſer Zeitraum wird vom 22. Februar 1923 ar 
gerechnet. Ergibt ſich am Schluſſe dieſes Zeitraumes, daß die Frei 
laſſung nur eines Bruchteiles des Arbeitslohnes des letzten Arbeitstages 
in Frage kommt, ſo iſt der Arbeitslohn dieſes ganzen Arbeitstages 
vom Steuerabzug frei zu laſſen. 
Beiſpiele. 1. In einem Betrieb wird infolge 
            Betriebseinſchrän=
kung nur von Montag bis Mittwoch, und zwar täglich acht Stunden, 
gearbeitet. Die übliche wöchentliche Arbeitszeit beträgt 48 Stunden. 
Vom Steuerabzug iſt der Arbeitslohn frei, der auf den 26., 27. und 2 
Februar (gleich 24 Stunden), ſowie auf den 5., 6. und 7. März 1923 
(gleich 24 Stunden) entfällt. — 2. In einem Betrieb wird mfolge 
Betriebseinſchränkung täglich nur fünf Stunden gearbeitet. Die übliche 
wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden. Vom Steuerabzug iſt der 
Arbeitslohn frei, der auf die letzten ſechs Arbeitstage des Februn 
(gleich 30 Stunden) ſowie auf die erſten vier Arbeitstage des Monats 
März (gleich 20 Stunden) entfällt. An ſich wären von dem auf der 
vierten Arbeitstag des Monats März entfallenden Arbeitslohn nur drei 
Fünftel (— drei Stunden) vom Steuerabzug frei zu laſſen. Gleichwohl 
wird der Arbeitslohn des ganzen vierten Arbeitstages vom Steuer” 
abzug freigelaſſen. — 3. In einem Betriebe wird infolge 
            Betriebsein=
ſchränkung nur von Montag bis Mittwoch, und zwar täglich 7 Stunden, 
gearbeitet. Die übliche wöchentliche Arbeitszeit beträgt 42 Stunden, 
Vom Steuerabzug iſt der Arbeitslohn frei, der auf den 26., 27. und 28 
Februar (gleich 21 Stunden), ſowie auf den 5., 6., 7. und 12. März 
1923 (gleich 28 Stunden) entfällt. An ſich wären von dem auf den 12, 
März 1923 entfallenden Arbeitslohn nur 6 Siebentel (gleich 6 Stunden) 
vom Steuerabzug freizulaſſen. Gleichwohl wird der geſamte auf deil 
12. März 1923 entfallende Arbeitslohn vom Steuerabzug freigelaſſen. 
Erfolgt die Lohnzahlung nach Arbeitsſtunden, fo bleibt der au 
volle 48 Arbeitsſtunden entfallende Arbeitslohn vom Steuerabzug frel= 
In Zweifelsfällen entſcheidet auf Amtrag eines Beteiligten das 
Finanzamt endgültig. 
Reich und Ausland. 
Gegen den Wucher! 
Wiesbaden. Die Wiesbadener Wucherpplizei 
            arbeite=
jetzt mit den Gewerkſchaften Hand in Hand, mit welchem Erfolg, mag 
aus der Tatſache erhellen, daß die Zahl der Anzeigen, welche bis letzteil 
Samstag eingelaufen ſind, bereits die Zahl der in der erſten Halſt 
dieſes Monats eingelaufenen Strafanzeigen um ein Erkleckliches übel 
ſteigt. Die erſte gemeinſame Aktion richrete ſich gegen dortige Schud 
geſchäfte, welche des Preiswuchers verdächtig waren. Dabei konnte mi. 
zuverläſſigen Sachverſtändigen feſtgeſtellt werden, daß allerdings eines 
der verdächtigten Geſchäfte binnen zweier Monate Schuhwvaren um 9a 
Dreifache erhöht hat, während einem Schuhgeſchäft auf Grund gerre 
fener Feſtſtellungen nur atteſtiert werden konnte, daß ſich ſeine Pre 
d.rchaus in dem Rahmen des abſolut Zuverläſſigen hielten und daß. 
durchweg weit billiger verkauft als viele andere Geſchäfte. — Gericn.” 
Verurteilungen ſind bis jetzt im Laufe dieſes Monats wie folgt 
            be=
gekommen: Ein Händler aus der Herrngartenſtraße wunde von Ve 
Strafkammer in Koblenz wegen Schmuggols von Redfahrkugeln be‟ 
urteilt zu fünf Monaten Gefängnis und 10 Millionen Mk. Geldſmale
 ein Mann wegen Preistreiberei zu 15 000 Mk., verſchiedene andere 3u 
je 500 Mk. wegen unerlaubten Handels mit Gold und Silber, ein N04." 
zu 1500 Mk. wegen verbotswidriger Abgabe von Bramtwein, ein A.‟ 
derer zu 3000 Mk., wegen unerlaubten Handels mit Deviſen zwei Pe.‟ 
ſcnen zu je 300 000 Mk., wegen Schiebungen mit Kohlen einer zu 9.2 
Mark, endlich wegen nicht geſtatteten Handels mit Gold einer zu 98 
Mark Geldſtrafe. — In dem Bureau der Wucherpolizei in Wieshabe.” 
ſpielte ſich am vergangenen Freitag eine ziemlich erregte Szehe A- 
Ein dortiger Althändler hatte auf ein Inſerat hin einen gehrcutan.! 
Schreibtiſch für 130 000 Mk. erſtanden, den Handel nicht im ſein Trodie. 
buch eingetragen und alsbald in die Zeituugen eine Anzeige gegeben, 
wonach er denſelben Schreibtifch um 250 000 Mk. weiterverkaufenl 
vollte. Dahinter ſpar die Wucherpolizei gekommen und hatte ihn zu 
verantwortlichen Vernehmung vorgeladen. Vor den beteiliaden 
            Beau=
ten ſpielte er den unrechtmäßig Verfolgten, beleidigte den ihn 
            verneh=
menden Bcamten, drohte mit Gewaltanwendung, ſofern man vopſuchet 
werde, den in dem Erber ſeines Geſchäftslokals ausgeſtellten Schreibtiſſ. 
zu beſchlagnahmen und benahm ſich auch im übrigen derart ungeberd 
daß er zur Beruhigung aus dem Bureau in das Polizeigefängnis. 
geführt werdem mußte. Ein derartig energiſches Vorgehen gegen 9. 
Schieber und Wichener wäre mr allgemein zu empfehlen.
Aummer 58.
Darmſädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Februar 1928.
Seite 5.
 Was alles geſtohlen wird. 
Mannheim. Aus einer Wohnung in der Meerfelder Straße 
wunden durch Einbruch ein 50 000=Markſchein, ein goldenes Kollier, ein 
goldener Damenring mit Perlen und verſchiedene Müngen geſtohlen. 
— Aus einer Wirtſchaft wurde eine Dannenhandtaſche mit zirka 100 000 
Mark Bargeld geſtohlen — Im Schlafſaal der Zellſtoffahrik wurde eine 
Brieftaſcha mit 70 000 Mk. entvendet. — Ein Damenmantel im Wert 
von 200 000 Mk. fand im Zug von Landau nach Mannheim einen 
            Lieb=
haber. — Vor einer Wirtſchaft brachte im Verlauf eines Streites ein 
Arbeiter einem anderen einen Meſſerſtich in die Bruſt bei, ſo daß 
            die=
ſer bewußtlos wurde. In einem Haus der Prinzregentenſtraße kam der 
Verletzte wieder zu ſich und mißte den Verluſt ſeinen Brieftaſche mit 
47000 Mk. foſtſtellen. Der Täter und ſein Komplize ſind flüchtig. — J 
einem Geſchäft wurde einem Arbeiter die Lohndüte mit 23 000 Mk. aus 
der Taſche entwendet. 
Schwerer Einbruchsdiebſtahl. 
Kaulsruhe. In einem Herrenbekleidungsgeſchäft erbeuteten 
Einbrecher Herrenſtoffe im Geſamtverte von 50—60 Mällionen Mk. Die 
Diebe hatten ſich durch Zerſtören einer vom Hausgang in den Laden 
füchrendem Tür Eingang verſchafft und die Warenballen in einem 
Wagen weggeſchafft. — Auf dem hieſigen Bahuhof wurde einem 
            Schwei=
zer eine goldene Taſchenuhr und einer Kontoriſti deutſches und 
            ſchwei=
zeriſches Geld geſtohlen. 
— 
Spiel, Sport und Turnen. 
Vom Berliner Sechs=Tage=Rennen. Die geſtrigen 
Vormittags= und Nachmittagsſtunden ſind ruhig verlaufen. Die 3 Uhr 
Nachmitagsſpurts ergaben: Huſchke-Kripkat; Hahn—Oskar Tietz und. 
Bäuer als Sieger. Der Punktſtand der einzelnen Mannſchaften iſt 
damit jetzt folgender: Bauer—Tietz 146, Kripkat—Hahn 112, Gebrüder 
Huſchke 80, Schrefeld-Magnuſſe 29, Heußler—Stellbrink 26, Neinas— 
Jenſen 25, Mantetz—Behrens 11, Wittig—Kohl 7. Eine Runde zurück: 
Techmer—Alberger 67, Pawke-Kuſchkow 1. Nach der 66. Stunde 
Uhr nathmittags) waren 1982,5 Kilometer zurückgelegt. Das Tempo 
erſchärft ſich. 
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ſonen uſw. leiden in den meiſten Füllen an 
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Darmſtädter Tagblatt
 Die innere Goldanleihe, 
Der Entwurf des Geſetzes über die Aufnahme einer 50 Millionen 
Dollar=Anleihe iſt im Wortlaut fertig geſtellt worden und dem 
            Reichs=
rat zugegangen. Es iſt damit zu rechnen, daß der Entwurf ſpäteſtens 
Donnerstag den Reichstag beſchäftigen und noch im Laufe dieſer Woche 
verabſchiedet werden wird. Nach einer Mitteilung des Börſenkuriers 
ſind auch die Vorbereitungen für die Ausführungsbeſtimmungen des 
Geſetzes bereits getroffen und ein Proſpekt gibt Aufſchluß über die 
Möglichkeiten des Erwerbs der Anteilſcheine und ihrer Garantie. Die 
Schatzanweiſungen laufen von 1923 bis 1926 und werden zum 
            jeweili=
gen Dollarkurs eingelöſt und zwar 1926 einſchließlich der Zinſen zu 
etwa 118 bis 120 Prozent. Mit den Haupteinzahlungen wird nicht vor 
Anfang oder Mitte April zu rechnen ſein. Wie wir weiter erfahren, 
iſt die Unterbringung eines Teiles der Anteilſcheine auf dem Schweizer 
und dem holländiſchen Geldmarkt geſichert. Es ſoll beabſichtigt ſein, eine 
Reichsanleihe A.=G. zu gründen, deren Aktionäre ſämtliche Banken ſind, 
die ſich zur Uebernahme der Anleihe bereit erklärt haben. Bisher 
hätten die Banken die Verpflichtung übernommen, für 25 Millionen 
Dollar, alſo für die Hälfte des Anleihebetrages, Anteile zu übernehmen. 
Durch das Publikum, Handel und Induſtrie wären alſo noch 25 
            Mil=
lionen Dollar zu zeichnen. 
Das deutſche Eigentum in Amerika. 
Ueber den Inhalt des nunmehr vom Repräſentantenhauſe 
            verab=
ſchiedeten Geſetzes über das deutſche Eigentum läßt uns der Bund der 
Auslandsdeutſchen die nachfolgenden Aufklärungen zukommen: 
Das Geſetz weicht in einigen Teilen von der urſprünglichen Vorlage 
nb; es ſtellt ein Amendement des Abſchnitts 9 des Trading with the 
Enemh Act (Geſetz über den Handel mit dem Feind) dar, welcher 
            Ab=
ſchnitt die Beſtimmungen über das deutſche Eigentum enthält. 
Abſchnitt 9a beſtimmt in der jetzigen Faſſung, daß alle nichtöeutſchen 
Perſonen, die Anſprüche auf beſchlagnahmtes Eigentum haben oder 
Gläubiger von Deutſchen ſind, deren Eigentum beſchlagnahmt iſt, dieſe 
Anſprüche geltend machen können. Von beſonderer Bedeutung iſt das 
Verfahren, welches hierfü= vorg=ſchrieben iſt, da dieſes ſeinen 
            Grund=
zügen nach auch für die übrigen Beſtimmungen des neuen Geſetzes zur 
Anwendung gelangt: Der Intereſſent hat das Recht, bei dem Verwalter 
fremden Eigentums (Alzen Property Cuſtodian) ſeine Forderung 
            ein=
zubringen unter Cid in ſolcher Form und eſithaltend ſolche Einzelheiten, 
wie dies der Treuhänder vorſchreibt, wvorauf der Präſident autoriſiert 
iſt, die Freigabe des Eigentums zu verfügen oder der Zinſen, ſolveit er 
die Berechtigung der Forderung anerkennt. Wenn der Präſident eine 
derartige Verfügung nicht innerhalb von 60 Tagen nach Einbringung 
des Anſpruches erlaßt, ſo hat der Antragſteller das Recht, ein 
            gericht=
liches Verfahren einzuleiten, worauf das Gericht die Aushändigung 
            der=
jenigen Werte verfügen ſoll, deren Beſitztitel es anerkennt. 
Abſchnitt 9b zerfällt in elf Unterabſchnitte, von denen die erſten acht 
eine Aufzählung derjenigen Eigentümergruppen enthalten, denen ſchon 
ſeit längerer Zeit das Recht auf bevorzugte Behandlung beziv. die 
Möglichkeit einer Freigabe des geſamten Eigentums ohne Höchſtgrenze 
zugeſprochen iſt. Die Unterabſchnitte 9 und 10 enthalten die 
            weſentlih=
ſten neuen Beſtimmungen und ſind daher für die Intereſſenten der 
deutſchen Eigentümer von hauptſächlicher Bedeutung. 
Sie ſprechen allen deutſchen Privatperſonen und Firmen das Recht 
aurf Rückerſtattung zu, ſoweit die in Frage kommenden Werte oder das 
Eikommen aus dieſen den Betrag von 10 000 Dollar nicht überſteigen; 
auch aus den größeren Vermögen kann jedoch der Betrag von 10 000 
Dollar freigegeben werden, ſofern die Teilbarkeit der Maſſe ſich 
            ermög=
lichen läßt. Als einzige Einſchränkung iſt vorgeſehen, daß, ſofern es 
ſich um Eigentum einer Geſellſchaft handelt, nicht der einzelne 
            Geſell=
ſchafter zur Freigabe des genannten Betrages berechtigt iſt. 
Von den weiteren Beſtimmungen ſeien hier der Kürze halber mur 
die folgenden erwähnt: Für das öſterreichiſche Eigentum gelten die 
            glei=
chen Rechte wie für das deutſche; — die Freigabe des geſamten 
            Eigen=
tums ſteht Firmen zu, die ihren Hauptſitz außerhalb Deutſchlands 
haben oder als ausländiſche Gefellſchaften organiſiert ſind, ſofern ihre 
Kontrolle oder mehr als 50 Prozent ihres Kapitals in nichtdeutſchen 
Händen liegen; — in benjenigen Fällen, in denen die urſprünglich 
            be=
rechtigte Perſon geſtorben iſt, kann ihr Rechtsnachfolger die Forderung 
geltend machen; — es ſoll kein Eigentum und keine Schuldenforderung 
eines Staatsangehörigen einer Nation freigegeben werden, die mit den 
Vereinigten Staaten währnd des Krieges verbündet war, ſofern die 
            be=
treffende Nation im umgekehrten Falle den Bürgern der Vereinigten 
Staaten nicht das gleiche Recht zuſpricht; — aufgelaufene Dividenden, 
Zinſen oder andere Einkommen ſollen als ein Teil des Kapitals 
            ange=
ſehen werden; — es ſollen keinerlei Patente oder Warenzeichen in die 
Freigabe einbezogen werden, ſofern die in Rede ſtehenden Nechte 
            ber=
äußert wurden oder in ein gerichtliches Verfahren einbezogen ſind, an dem 
die Vereinigten Staaten Anteil haben, — andernfalls jedoch kann die 
Freigabe derartiger Rechte ungeachtet ihres Wertes erfolgen; — dem 
Freigabeantrag ſoll in keinem Falle ſtattgegeben werden, wenn nicht klar 
erſichtlich iſt, daß das Honorau, welches die Intereſſentenvertretungen, 
Anwälte oder Agenten für die Vertretung der Eigentümer vor den 
amerikaniſchen Behörden beziehen, 10 Prozent nicht überſteigt; — der 
Alien Property Cuſtodian iſt beauftragt, Dividenden, Zinſen oder 
            an=
deres Einkommen, das in Zukunft auf von ihm verwaltete 
            Vermögens=
unaſſen fällig wird, an die Berechtigten auszuzahlen. 
Ueber die ſonſtigen Beſtimmungen des Geſetzes — von dem nur 
ſehnlichſt zu hoffen iſt, daß es noch vor der am 4. März ſtattfindenden 
Vertagung des Senats auch von dieſem angenommen wird — erteilt der 
Bund der Auslandsdeutſchen, Abt. Amerika, Berlin C. 2, Burgſtr. 30, 
koſtenloſe Auskunft, wie er ſich auch allen Intereſſenten, ſoweit ſie die 
erforderlichen Vorkehrungen nicht ſchon auf irgend eine Weiſe getroffen 
haben, zur ſonſtigen Beratung über die zu ergreifenden Maßnahmen 
bereitwilligſt zur Verfügung ſtellt. Eigentümer, die den Bund der 
            Aus=
landsdeutſchen bezw. ſeine amerikaniſche Vertrauensſtelle, die Concord 
Fmance Corporation, bereits mit der Wahrung ihrer Intereſſen 
            be=
traut haben, brauchen jedoch vor der Hand nichts zu unternehmen, da 
alles Erforderliche auf Grund der bisherigen Unterlagen ohne weiteres 
veranlaßt wird. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Feiſt Sektkellerei in Frankfurt a. M. Die 
            außer=
ordentliche Generalvevſamlung genehmigte die vorgeſchlagene 
            Hapital=
erhöhung auf 15 Millionen Mk. Die neuen Aktien werden von einem 
Konſpritum unter Führung der Deutſchen Bank. Filiale Frankfurt, 
übernommen mit der Verpflichtung, den alten Aktionären auf vier alte 
Mkthen eine neue Aftie zu 500 Prozent anzubieten gegen Erſatz der 
Bezugsrechtſteuer. Die neuen Aktien ſind ab 1. Juli 1922 
            dividenden=
berechtigt. Der Geſchäftsgang wird als recht befriedigend bezeichnet. 
* Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz 
Söhne A. G in Weinheim. Die Geſellſchaft berichtet über ſehr 
lebhaften Geſchäftsgang während des ganzen abgelaufenen Jahres; der 
Abfatz von Lokomobilen nach dem Ausland war beſonders gut. Der 
Abſchluß ergibt nach ſehr reichlichen Abſchreibungen einen Reingewinn 
von 131,5 Millionen Mar? bei 30 Millionen Mark Akhenkapital. Die 
Stammaktien erhalten 50 (15) Prozent, die neuen Stamnaktien 25 
            Pro=
gent und die Vorzugsaktien 6 Prozent p. r. t. Einzelheiten über die 
Ermeute Kapitalserhöhung um 45 Millionen Mk. teilt der Bericht nicht 
mit. In Weinheim iſt für den Kleinmaſchinenbau die ſogen. Talmühle 
für eine Reihe von Jahren gepachtet worden und für die Zweche der 
Geſellſchaft umgebaut. Zur Zeit ſtehe wan in Unterhandlung wegen 
Angliederung eines Werkes in Norddeutſchland für den Dreſchmaſchinen= 
und Preſſenbau, um den norddeutſchen Kunden billigere Fvachten bieten 
zu können. 
* Dinglerſche Maſchinenfabrik A. G. in 
            Zweibbük=
ken. Die Verwaltung ſchlägt eine Erhöhung des Aktienbapitals um 
30 Millionen Mark auf 40 Millionen Mk. vor. Den Aktionären ſollen 
auf zwei alte drei neue Aktien zu 600 Prozent angeboten werden. 
Anglo=Continentale (vorm. Ohlendorffſche) 
Guanowerke, Hamburg. Die außerordenkliche 
            Generalverſomm=
lung genehmigte den Antrag auf Erhöhung des Akrienkpitals unr 16 
Millionen Mk. Stammaktien. Die neuen Aktien, die ab 1. Januar 19: 
dividendenberechtigt ſind, werden von einem Konſortium unter der 
            Füh=
rung der Norddeutſchen Bank in Hamburg zu 5250 Prozent 
            übernom=
men mit der Verpflichtung, ſie den alten Aktionären 1:1 zu 6000 Pr. 
aurzubieten. Die Ausſichten auf eine gute Dil 
de für das am 
1822 abgelaufene Geſchäftsjahr verden als 
* bez 
Havitalserhöhung wird das Kapital der Geſellſchaft, die ſeither noch 
Goldkapital arbeitete, zum erſtenmal erhöht.
 utſche Petroleum A. G. — Rütgerswerke. Statt 
der erſt geplanten Fuſion dev beiden geyannten Werke ſoll der 
            Zuſam=
menſchluß in Form einer Invereſſemgemeinſchaft erfolgem, die am 
1. Januar 1923 beginnen und am 31. Dezember 200 enden ſoll, da für 
eine Fuſion bei der jetzigen Steuergeſetzgebung ganz ungeheuere 
            Sum=
men aufzubringen wären. Die Rütgerswerke erhöhen ihr Kapital um 
50 Millionen Mk. und bieten die neuen Aktien ihren Stammaktionären 
umd den Aktionären der Deutſchen Petroleum A.G 5:1 zu 500 Prozent 
an. Ein weiter auszugebender Betrag von 150 Millionen Mk. neuen 
Stamwaktien iſt zu Austauſch= und Angliederungszwecken beſtimmt. 
Die Vorſtände der Petvoleum A. G. ſollen in den Vorſtand der 
            Rütgers=
werke und umgekehrt die Vorſtände der Rütgerswerke in den der 
            Petro=
leum A. G. eintreten. Die Aufſichtsräte der beiden Geſellſchaften ſollen 
den beſtehenden Aufſichtsräten zugewählt werden. Die 
            Generalverſamm=
lungen, die über die geplante Tuansattion Beſchluß faſſen ſollen, werden 
Anfang April ſtattfinden, dabei ſollen gleichzeitig die Bilanzen ſür das 
das Geſchäftsjahr 1922 vorgelegt werden. 
Nach Durchführung wird das Kapital der Rütgerswerke aus 300 
Milliomen Mk. Stammaktien und 100 Millionen Mk. zweiſtimmigen 
Vorzugsaktien beſtehen, das der Deutſchen Vetroleum A.G. aus 135 
Millionen Mk. Stammaktien und 15 Millionen Mk. achtſtimigen 
            Vor=
ßuigsaktien. An dem Geſctgewinn und Verluſt ſoll jede der beiden 
Geſellſchaften nach Maßgabe des vorhandenen Aktienkapitals beteiligt 
werden. 
* Höchſtpreiſe für Zement. Nach Mitteilung des 
            Reichs=
wirtſchaftsminiſters beträgt der Höchſtpreis für Zement ohne Fracht 
und Verpackung ab 12. 2. 1923 1 710 128 Mk. Die Vergüitung für den 
Handel iſt in dieſen Preiſen — bei Abnahme von 10000 Kg. Zement 
— enthalten. Beim Kleinverkauf dürfen zu obigen Höchſtpreiſen bei 
Abgabe bis zu 2500 Kg. 30 v. H., bei Abgabe bis zu 5000 Kg. 20 v. H., 
bei Abgabe bis zu 9950 Kg. 10 v. H. zugeſchlagen werden. Die 
            Klein=
verkaufszuſchläge ſind gleichfalls Höchſtpreiſe im Sinne des 
            Höchſtpreis=
geſetzes. Die Umſatzſteuer iſt in den Höchſtpreiſen enthalten. 
-d- Rückerſtattung zu viel bezahlter 
            Ausfuhrab=
gaben. Kurz vor Einſtellung der Tätigkeit des Emſer Ein= und 
            Aus=
fuhramtes ſind dort noch Anträge auf Rückerſtattung vom 
            Ausfuhrab=
gaben für ganz oder teilweiſe nicht ausgenutzte Bewilligungen 
            einge=
gangen, für die bereits Ausfuhrabgabe gezahlt worden iſt. Infolge der 
Beſetzung der Zollſtellen können die Bewilligungen nun nicht mehr 
            zu=
rückerlangt wverden. Um den Firmen des beſetzten Gebietes trotzdem 
die Möglichkeit zu geben, die zuviel bezahlten Ausfuhrabgaben 
            zurück=
zuerhalten, wirß, wvie wir von zuſtändiger Seite erfahren, in den 
            nächk=
ſten Tagen ein Rückerſtattungsverfahren zur Einführung gelangen. Die 
Nückerſtattungsanträge werden ſämtlich beim Reichskommiſſar für Ein= 
und Ausfuhrbewilligung beaubeitet. Soweit es möglich iſt, iſt den 
            An=
trägen die bezahlte Ausfuhrbswilligung und die Zollquittung 
            beizu=
fügen. Iſt dies nicht möglich, ſo genügt eine eidesſtattliche Erklärung 
über den Betvag der tatſächlich bezahlten Ausfuhrabgabe unter Angabe 
der Zollſtelle, bei dem die Einzahlung erfolgte. 
bBier=Dividende. Die von 113 Aktienbrauereien 
            vorliegen=
den Geſchäftsberichte über das Geſchäftsjahr 1922 ergeben als 
            Durch=
ſchnittsdividende 27,7 Prozent gegenüber rund 15 Prozent im 
            Geſchäfts=
jahre 1920/21. Es gaben bis 20 Prozent Dividende 32, 20—29 Prozent 38, 
30—39 Prozent 22, 40—49 Prozent 9, 50—75 Prozent 10, 130 Prozent 
2 Brauereien. In der Vorkriegszeit war die Durchſchnittsdividende 
6—7 Prozent. Die 27,7 Prozent Durchſchnittsdividende bedeutet nach 
dem heutigen Markwert nur 0,0055 Goldmark, das iſt rund der 1200. 
Teil der Friedensdividende. 
d- Die Vereinigten Filzfabriken Giengen a. d. 
Brenz erzielten im abgelaufenen Jahre einen Reingsvinn von 
22 150 264 Mark, aus dem ſie eine Goldmarkdividende bezahlen, und 
zwar eine zufatzmäßige Vordividende von 5 Prozent, ſowie eine weitere 
Dividende von 19 Goldpfennigen für die Aktie von 1000 Mk., ſowie für 
jeden Genußſchein, umgerechnet unter Zugrundelegung eines Feſtkurſes 
von 5000 Papiermark — 1 Goldmark. Damit beträgt die Diwidende 
100 Prozent gegenüher 45 Proznt i. V. 
Warenmärkte. 
w. Berliner Produktenbericht. Die Tendenz des 
            Pro=
duktenmarktes war vorwiegend ſchwach, da vielfach zur Beſthaffung von 
Geldmitteln für den Monat März Realiſierungen von Vorräten 
            vor=
genommen wurden. Für Weizen zeigten die Mühlen keine 
            Aufnahme=
fähigkeit, weil Mehl aus zweiter Hand ſtark und billiger angeboten 
wird. Roggen wurde geſtützt durch Bedarf für die Umlage. Gerſte und 
Hafer waren billiger angeboten. Mais wurde ebenfalls per März= und 
April=Lieferung weſentlich billiger verkauft. Futterſtoffg gaben 
            gleich=
falls im Preiſe nach. 
h. Mannheimer Produktenbörſe. Die Montagsbörſe 
bewegte ſich wieder in ruhigen Bahnen und großer Zurückhaltung, 
wozu hauptſächlich die Haltung der Deviſen beitrug. Trotz der um 
einige tauſend Mark niedrigeren Preiſe kamen nur wenig Umſätze 
            zu=
ſtande. Für Weizen wurden 108—115000 Mk., Roggen 94—100000 
Mark, Gerſte 92—100 000 Mk., Hafer 58—70 000 Mk., Mais 105000 bis 
198 000 Mk. die 100 Kilo Frachtparität Mannheim gefordert. In Mehl 
hat ſich die Stimmung und Preiſe etwas abgeſchwächt, dennoch war 
das Geſchäft klein. Der Richtpreis für Weizenmehl Spezial Null wurde 
von den Mühlen um 10000 Mk. auf 200000 Mk. pro Doppelzentner 
herabgefetzt, die zweite Hand verkaufte aber ziemlich unverändert mit 
165—170 000 Mk., während bei einer Verſteigerung von 150 Sack nur 
150 000 Mk. pro hundert Kilo eulöſt worden ſind. In Futtermitteln 
hielten ſich die Preiſe. Weizenkleie koſtete 50—55 000 Mk., 
            Weizenfutter=
mehl 65—70 000 Mk., Wieſenheu 44—45 000 Mk., Luzernekleehen 50 52 000 Mk., Preßſtroh 43—46000 Mk., Bundſtroh 40000 Mk. pro 
Doppelzentner waggonfrei Mannheim. In Kolonialwaren war die 
Tendenz gleichfalls ruhig bei ziemlich unveränderten Preiſen. Kaffee 
Santos Superior roh koſtete 16900 Mk., gewaſchen 19900 Mk. bei 
7741,50 Mk. Zoll, Tee mittel 32—35 000 Mk., gute Sorte 36—39000 
Mt., feine Sorte 40—45000 Mk., inländiſcher Kakao 5500 Mk., 
            hol=
ländiſcher Kakao 6800 Mk., Reis Burma 1800 Mk., ausländiſcher 
Zucker 2350 Mk., alles pro Kilo ab Mannheim. Offiziell wurden pro 
100 Kilo netto Kaſſe, bahnfrei Mannheim, notiert: Deutſcher Weizen 
113—115000 Mk. ausländiſcher Weizen 140000 Mk., Roggen 100 000 
Mk. nominell, Gerſte 95—100000 Mk., inländiſcher Hafer 65—85000 
Mark, ausländiſcher Hafer 100—110 000 Mk., Mais 115000 Mk., 
            Wieſen=
heu 44—45000 Mk., Luzernekleeheu 50—52000 Mk., Preßſtroh 43 46 000 Mk., Bundſtroh 49 000 Mk., Biertreber 65000 Mk., 
            Weizen=
mehl Spezial Null Mühlenrichtpreis 200 000 Mk., zweithändig 160000 
Mark, Weizenkleie 50—55 000 Mk. Tendenz: ruhig. 
b Mannheimer Schlachtviehmarkt. Für den 
            Schlacht=
viehmarkt am Montag waren aufgetrieben: 89 Ochſen, 121 Bullen, 
341 Kühe und Rinder, 179 Kälber, 41 Schafe, 444 Schweine. Bezahlt 
wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht für Ochſen 1. Kl. 220—240 000 Mk., 
2. Kl. 200—220 000 Mk., 3. Kl. 160—180000 Mk., 4. Kl. 115—140 000 
Mark; Bullen 1. Kl. 180—200 000 Mk., 2. Kl. 150—170 000 Mk., 3. Kl. 
135—160 000 Mk.; Kühe und Rinder 1. Kl. 220—245000 Mk., 2. Kl. 
200—220 000 Mk., 3. Kl. 155—180 00 Mt., 4. Kl. 120—150 000 Mk., 
Kl. 95—120000 Mk.; Kälber b) 240—250 000 Mk., c) 230—240 000- 
Mk., d) 220—230 000 Mk., e) 20—220 000 Mk.; Schafe a) 100—110000 
Mk., b) 95—100 00 Mk., c) 90—35000 Mk., d) 85—90 000 Mk., 
80—30 000 Mk.; Schweine a) 310—320 000 Mk., b) und c) 300—310 000 
Mark, d) 280—300000 Mk., e) 260—280 000 Mk.; Sauen 260—290 000 
Mark. Tendenz: mit Großbieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern und 
Schafen lebhaft, geräumt, mit Schweinen ruhig, langſam, geräumt. 
d- Hamburger Warenbörfe. Kaffee. Die Angebote 
aus Braſilien waren teils unverändert, teils bis um einen Schilling 
niedriger. Von Abſchliifſen wurde nichts bekannt. Im Platz= und im 
Inlandsgeſchäft fanden einige Umſätze in verzollter Ware zu 
            behaup=
teten Preiſen ſtatt. Kakao. Der Maukt wird von den 
            Produktions=
ländern ſehr feſt gemeldet. Superior Sommer Ariba März—April— 
Mai=Abladung 54 ch 6 d Koſtfracht, Superior Bahia 45 sh 6 d 
            Koſt=
frachr, Superior Thomae 42 sh 6 d eif. Accra unverändert. In 
            Loko=
ware war das Geſchäft ſehr klein, Reis. Bei ruhigem Geſchäft waren 
die Preiſe unverändert. Für Burma II Loco neue Ernte 13 ch 9 d, 
Burma Bruch 4 I 12 sh. Auslandszucker. Der Markt iſt ab=
 wartend, Amerika iſt etwas 
utſprechend ziemlich feſt.
 chwächer, doch bleibt der Mkarkt dem Preis 
ſchechiſcher Kriſtall=Feinkorn März—April
28. Febr. 1923 Nr. 58
 inländiſche Gerſte 40 000—45000, Mais 50 000—54 000. Futtererbſen 
55 000—65 000, Naps 100 000—110 000, Leinſaat 80000—9000. 
Schmalz. Der Markt iſt unverändert. Lokoware war ſehr knapp. 
Amerikaniſches 29¾4Dollar, raffiniertes 31—31½ Dollar, Hamburger 
Schmalz 32 Dollar. 
* Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt 
uns: Die Auswirkungen der Ruhrbeſetzungen haben ſich am Holzmartt 
in letzter Zeit weniger bemerkbar gemacht, als in den erſten Tagen, 
Die Beſſerung des Markkurſes hat anſcheinend in weiteren Kreiſen eine 
gewiſſe Beruhigung erwirkt. Vor allem glaubt das Holzgewerbe, daß, 
ſofern die Stabiliſierung durchgeſeizt wird, die Löhne nicht mehr in den 
Formen weiten ſteigen wverden, die bisher jede Kalkulation unmögli=h 
machten und auch allmählich für die Betriebe, die exportierten, zu ein 
Abſchnürnng der Abſatzverhältniſſe führen mußte. Alles in allem 
eine mäßige Kaufluſt bemerkbar, meiſt macht ſie ſich im Holzhandel 
tend. Allerdings können größere Abſchlüſſe nur von vereinzelten 7 
men, die über die notwendigen Barmittel verfügen" getätigt werden 
Die Mehrzahl der Holzhandlungen muß ſich beim Einkauf mit weit 
            ge=
ringeren Mengen beſcheiden als zur gleichen Zeit im Vorjahr. In der 
Robholzterminen der Staatsforſtverwaltungen nehmen die Preisübe 
bierungen weitexen Fortgang, und es wird augenblicklich ſcheinbar ni. 
mit den erzielbaren Schnittholzpreiſen kalkuliert. Das Geſchäft mit 
Pommerellen iſt etwas aufgelebt. Infolge der unverhältnismäßig hoher 
Steigerung der Polennoten war der Abfatz aus Pommerellen na 
Deutſchland mehrere Wochen hindurch faſt lahmgelegt. Danziger 
            Fi=
men konnten einige Partien Schnittware nach Nord=, Mittel= und aue 
nach Weſtdeutſchland zu Preiſen von etwa 500 000 Mark je Kubikmete 
frei deutſch=polniſche Grenze unverzollt verkaufen. Den ſüddeutſch 
Sägewerken fehlt die Einkaufstätigkeit des Zwiſchenhandels, der ſich ſel 
zutrückhaltend zeigt. Die Abfatzverhältniſſe in aſtreinen Seiten an di 
Möbelinduſtrie von Oeynhauſen, Herford und an größere weſtfäliſ 
Firmen haben ſich etwas gebeſſert. Auch kauften die Waggonfabrike 
in letzter Zeit wieder in etwas größerem Umfange Waggonbohlen e 
d- Enbe des Maklervereins. Die Verhandlungen wege 
eines Uebergangs des Berliner Maklervereins haben, wie wir erfahren 
zu einem Ergebnis geführt. Von dem Aktienkapital don 10 Millione 
Mark iſt ein Paket von 9 Millionen Mk. von den bisherigen 
            Beſitze=
der ſtempelveremigten Banten an eine Gruppe verkauft worden. Ein 
für Mitte März vorgeſehene ordentliche Generalverſammlung wird di 
ſer Beſitzveränderung Rechnung tragen; vor allem ſollen die Statute: 
grundfätzlich geändert werden, da der Maklerbetrieb nichtt mehr 
geführt und das reite Bantgeſchäft aufgenommen werden ſoll. Ar 
ſichtsrat und Vorſtand treten in ihrer Geſamtheit zurück und dürft 
nicht wiedergewählt werden. Soweit die freien Makler an der 
dem Verein angehören, dürften ſie ſich ſelbſtändig machen oder 
andere Maklerfivna eintreten. Das neue Konſortium ſetzt ſich hat 
ſächlich aus eine Reihe jüngerer Bankfirmen zuſammen.
Börſen.
 w. Fraukfurter Debiſenmarkt. Der Debiſenmaukt ſetzt 
vur Frühverkehr in ruhiger Haltung ei. Die Preiſe zeigen nur gerin= 
Veränderungen. Der Dollar eröffnete mit 23 000, ſpäter mit 23 250 
genannt. Die Börſe war für den heutigen Effektenhandel geſchloſſen. 
Das Geſchäft war ruhig und die Stimmung, ſoweit man nach den 
            Kur=
ſen urteilen kann, die man hörte, vorwiegend gut behauptet, zum Teil 
feſter. Es ſcheint, der Ultimo wickelt ſich doch leichter ab, als man 
            er=
wartet hatte, da die Geldmarktverhältniſſe ſich etwas zu beſſern ſcheine= 
Die Kurſe, die geſprochen wurden, waren meiſtens über geſtrigen Schluß 
Gefragter ſind einzelne Induſtriepapiere, wobei Chemiſche Aktien und 
Elektrowerte bevorzugter erſcheinen. Kaſſainduſtrieaktien lagen 
            vernach=
läſſigt. Montanpapiere feſter. Auslandsrenten ruhig, nur Ungarn 
hatten etwas regeren Verkehr. Auch bei den Banken hat ſich noch wenig 
Geſchäft eingeſtellt. Die Bankenkundſchaft iſt noch ſehr vorſichtig bei 
ihren Aufträgen. Iwmerhin ſtellte man von Buveau zu Bureau fe 
daß Käufer für miedrig ſtehende Aktien am Markt erſcheinen. Vol 
amtlich nicht notierten Werten waren Haaſa Lloyd feſter 10 000—9975 
Benz 16 00, Mez Söhne 10 500 Geld, Beckerſtahl 17 000, Ufa 12000, 
Karſtadt 3800, Brown Boveri 9500—10 000, Entrepriſes 105 000. 
Dollamoten gegen. 1 Uhr 22750. 
w. Frankfurter Abenddebiſen vom 27. Febr. Bei ſehr 
ſtillem Geſchäft haben ſich die Preiſe im Abendverkehr kaum verändert. 
Polennoten 48¾, Dollarnoten 22,750, London 160.380, Paris 
Briſſel 1200, Neu=York 22 750, Holland 
eiz 4225, Italfen 109 
h. Mannheimer Effektenbörſe. Der heutige 
            Börſen=
verkehr verlief bei anziehenden Kurſen recht lebhaft. Es notierten von 
Bankaktien: Badiſche Bank 25000 bz. und G., Rheiniſche Kreditbank 
3500 bz. und B., Süddeutſche Diskonto 9500 G., Rheiniſche 
            Hypotheken=
bank 4000 bz. und G. und Pfälziſche Hypothekenbank 7000 B. Von 
Induſtriewerten wurden gehandelt: Anilin zu 34500 Proz., Rhenania 
zu 27 750 Proz., Benz zu 15 500 Proz., Fahr zu 29 000 Proz., 
            Heddern=
heimer Kupfer zu 18000 Proz., Braun Konſerven zu 8700 Proz., 
Mannheimer Gummi zu 14 000 Proz., Necka=ſulmer zu 18 500 Proz., 
Unionwerke zu 15000 Proz. Freiburger Ziegelwerke zu 8000 Proz., 
Zucker Frankenthal zu 16 000 Proz. und Zuckerfabrik Waghäuſel zu 
15000 Proz. und zu 15 500 Proz. Ferner ſtanden im Verkehr: 
            Frau=
kong zu 28 000 Mk. und Oberrheiniſche Verſicherungsaktien zu 18 000 Mk. 
pro Stück. 
w. Berliner Debiſenmarkt. Am Deviſenmarkt 
            beweg=
ten ſich die Umſätze in ſehr engen Grenzen. Die Unſicherheit hielt auf 
allen Seiten an, da wan über die ſpirtſchaftliche und politiſche Lage zu 
keinem klcren Urteil gelangen kann. Die Preiſe unterlagen nuu gering 
fügigen Aenderungen. Amtlich wurde die Deviſe Neu=York mit 22 700 
notiert. Für Effekten herrſchte eine ziemlich feſte Stimmung.
w. Debkſenm ivkt. Frankfurt a. M., 27. Februar,
We8 DD
Me
„Geid Antwerpen=Briſſel .—.saaa... 1197.— 1203.- 1197.— 1203.— Holland ..
oacaaao 8927.60 8962.70 8917.65 8962.3: Bonbox".
.. 105235— 210665.— 105984.35 106515.65 Paris.... 1366.65 1373.45 1384.05 1390.95 Schweiß.. . . .. . . . . . . . .. . 4226.90 4218. 10 4214.15 4235.5 Spanien ......."
D. 3528.,65 3546.35 3491.25 35 Italien ..
. 1077.30 1082.70 1078.30 1083.70 Liſſabon=Sporto
.. Dänemark.
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mietengeſetzes. 
AufGrund des §7 des 
            Reichsmieten=
geſetzes und des Artikels 9 der heſſiſchen 
Ausführungsverordnung hierzu hat das 
Kreisamt die Hundertſätze (Zuſchläge zur 
Grundmiete) mit Wirkung vom 1. März 
ds. Js. ab wie folgt feſtgeſetzt: (st1654 
für die Steigerung der Zinſen 30 
für die Betriebskoſten . . . . 1010 
3. für die laufenden Inſtandſetz= 
2260 
ungsarbeiten 
 
4, für die großen Inſtandſetzungs= 
00 
arbeiten . . . . . .
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Darmſtabt, den 27. Febr. 1923. 
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unter Dollarkurs 
ſtehen. Ihr Preis muß daher um ſo ſchneller 
und höher ſteigen, je ſpäter ſie abgeſetzt 
werden, vor ällem, weil die leider nur 
            vor=
übergehende Gelegenheit, die 
            Deviſen=
kredite für den verarbeitenden Rohkakao zu 
ermäßigten Kurſen abzudecken, nicht 
            wahr=
geuommen werden kann, ſolange das 
Betriebskapital in Fabrikaten feſtliegt. 
Andere ſteigende Preisfaktoren, wie Zölle, 
Steuern, Frachten, Löhne, Materialien, 
Zinſen ſind auch zu berückſichtigen. Reichardt= 
Kakao und Schokokaden ſind zudem nicht 
nur billig, ſondern auch notwendig und daher 
beſſer als Gold! 
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