Darmstädter Tagblatt 1923


28. Februar 1923

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Nummer 58

Mittwoch, den 28. Februar 1923

Einzelnummer 80.00 Mk.

Die Kriegslage.
Kolonialtruppen in Reuwied.
Neuwied, 27. Febr. (Wolff.) Heute vormittag iſt eine
Abteilung franzöſiſcher Kolonialtruppen eingetroffen, für
die im Stadtteil Heddesdorf Quartier geſtellt werden mußte.
Neuwied 2. Febr. (Wolff.) Geſtern nachmittag ſtieß
das Auto des hieſigen franzöſiſchen Kreisdelegierten mit dem
Auto=des früheren amerikaniſchen Kreisdelegierten zuſammen.
Das Auto, in dem die Gattin des amerikaniſchen Oberſten Bee=
bach
ſaß, wurde ſtark beſchädigt. Frau Beebach wurde er=
heblich
verletzt und mußte in das Krankenhaus gebracht
werden.
Trarbach, 27. Febr. (Wolff.) Geſtern in aller Frühe
wurde der Bürgermeiſter Dr. Uhde von zwei franzöſiſchen Gen=
darmen
verhaftet und im Auto in der Richtung auf Zell fort=
gebracht
. Die Familie hat innerhalb fünf Tagen zu folgen. Zum
Zeichen des Einſpruchs haben ſämtliche Behörden und Geſchäfte
von 11 Uhr vormittags ab geſchloſſen.
Bitburg, 27. Febr. (Wolff.) Ueber die Ausweiſung
der hieſigen leitenden Beamten uſw. wird noch mitgeteilt: In=
folge
ihrer Haltung gegenüber den franzöſiſchen Zwangsmaß=
nahmen
und wegen ihrer Teilnahme an der Proteſtkundgebung

Wadlſchie eie ir aletegel e ese
des beſetzten Gebietes gebracht. Die Vertriebenen wurden in
völlig dunkle, von aller Luftzufuhr abgeſchloſſene Laſtautos ge=
pfercht
. Sie mußten in Trier in einem kleinen Wartezimmer
zuſammen nächtigen. Loennartz war auf die Nachricht von ſei=
ner
Ausweiſung eilends von Berlin nach Bitburg zurückgekehrt,
um gegen die Maßnahme zu proteſtieren und gegebenenfalls ſich
verhaften zu laſſen. Er erklärte, nur der Gewalt weichen zu
wollen, worauf er verhaftet und in der geſchilderten Weiſe nach
Trier gebracht wurde. Beide Transporte wurden von einer
Schwadron Spähis überwacht.
EU. Berlin, 27. Febr. Die Requiſitionen und Räu=
bereien
im Eſſener Gebiete dauern unbermindert an. Neuer=
bings
wurden bei Eſſener Geſchäftsleuten für den Fall des
Verſagens der elektriſchen Beleuchtung im Rathaus 18 Lampen
von der dort liegenden Beſatzung im Werte von über 700000
Mark requiriert. Das 17. Alpenjägerbataillon forderte Koch=
keſſel
und militäriſche Gegenſtände an. Die Soldaten begeben
ſich immer mehr auf die Vieh= und Geflügeljagd, gleich als ob ſie
ſchon vollſtändig Herren des Landes wären.
Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt die Eſſener Wohnung des
früheren Oberbürgermeiſters und jetzigen Reichsminiſters, Dr.
Luther am Sonntag vormittag von Franzoſen vergeblich
durchſucht worden. Aus einem Schreibtiſch wurden eine An=
zahl
Schriftſtücke beſchlagnahmt, die aus der Tätigkeit Dr.
Luthers als Vorſitzender des Roten Kreuzes herrühren. Das
Haus wurde nur von den Dienſtboten bewohrt und wurde bis
in den letzten Winkel, ſelbſt bis zum Zjegenſtall, durchſucht.
Wie aus Mainz gemeldet wird, haben die Beamten und
Angeſtellten des Kreiſes beim Kreisdelegierten in Rüdes=
heim
gegen die Ausweiſung des Landrates Mülhens
Proteſt erhoben.
Die Geldgier und Rachſucht der Franzoſen kennt keine
Grenzen. So haben ſie den Bürgermeiſter aus Wetter vor ein
Kriegsgericht geſtellt und ihn zu 1 Jahr Gefängnis und
10 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt.
Neuerdings haben ſich auch die Kommuniſten, die ſich bei
den Einbruchstruppen lieb Kind zu machen ſuchten, mißliebig
gemacht. Das beweiſt die Tatſache, daß nun auch das Ruhr=
echo
das Organ der kommuniſtiſchen Partei,
von den Franzoſen auf 8 Tage verboten worden iſt.
Inwieweit die Franzoſen Erfolge erzielen, geht ſchon
daraus hervor, daß überall da, wo es die Franzoſen mit gewalt=
ſamem
Eingriffe verſuchen, der Verkehr ſofort ſtockt, bezw. ſtill=
gelegt
wird. So iſt auch der Betrieb auf dem Dort=
mund
=Ems=Kanal zum Stillſtand gekommen, als die
Franzoſen nur den Verſuch machten, die zehnprozentige Zoll=
abgabe
zu erheben.
Eſſen, 27. Febr. (Wolff.) Geſtern iſt der Bahnhof Bo=
delſchwingh
bei Dortmund von den Franzoſen beſetzt
worden. Der Eiſenbahnverkehr iſt ſtillgelegt. Der Hauptbahnhof
Bochumiſt heute morgen auf eine halbe Stunde beſetzt worden.
Mehrere Eiſenbahner wurden feſtgenommen und fortgeſchleppt.
Die Verhandlungen über die Freigabe des Rathauſes in Herne
ſind geſtern geſcheitert.
TU Eſſen, 27. Febr. Der Frauenbund hält alle 14 Tage
in einem hieſigen Reſtaurant ein Damenkränzchen ab, in dem
heben anderen Dingen beſonders Unterſtützungen an bedürftige
Familien beraten werden. Während der letzten Sitzung dran=
gen
plötzlich 50 bis an die Zähne bewaffnete Soldaten in das
Lokal und trieben die Damen hinaus, wobei ſie ihnen zum Teil
licht einmal die Zeit ließen, ihre Garderoben und Wertſachen
mitzunehmen. Auf der Straße ſahen ſich die Damen einem
großen Truppenaufgebot gegenüber. An den Straßenecken war
Ne ein Maſchinengewehr in Stellung gebracht. Unmittelbar
lach dem Weggang der Damen zogen die Soldaten wieder ab.
IU. Dortmund, 27. Febr. In Witten iſt ein Kauf=
Mann zu fünf Tagen Gefängnis und 500 000 Mark Geldſtrafe
und ein Buchdruckereibeſitzer zu 200 000 Mark Geldſtrafe, in
Vyrtmund ein Stadtſekretär, der angeblich ein beleidigen=
desProteſtſchreiben
an den franzöſiſchen Kommandanten unter=
Zeichnet hatte, zu vier Monaten Gefängnis und 200 000 Mark
Geldſtrafe verurteilt worden. In Bochum ſind heute vor=
Wittag zehn führende Geſchäftsleute, die zu einer Beſprechung
ächlammengekommen waren, feſtgenomen und abtransportiert
worden. In Herne wurde heute ein Polizeimajor und ein
Polizeileutnant verhaftet. In Recklinghauſen iſt der
Furier der Regierung Münſter von den Franzoſen feſtgenom= worden. In Kupferdreh beſchlagnahmten die Fran=
1bſen 160 Millionen Lohngeleder für die Zeche Adler. In
der Nähe des Bahnhofes Riemke haben, die Franzoſen er=
Aglos Waffendurchfuchungen vorgenommen.

Bom Tage.

Der Reichsrat hat den Geſetzentwurf über die Beſchaffung von
Mitteln zur Bildung eines Deviſenfonds angenommen. Der Geſeß=
entwurf
emächtigt den Finanzminiſter, 50 Millionen Dollars durch
Ausoabe von Schatzamweiſungen flüſſig zu machen.
Die Verhandlungen über die Herausgabe der von den Franzoſen
geraubten 12 Mölliarden Mk. ſind noch micht zum Abſchluß
geführt worden. Bisher iſt von franzöſiſcher Seite nur die Zuſage
erfolgt, daß Geldtransporte, die für das von den Eug=
ländern
beſetzte Gebiet beſtimmt ſind, in Zukuft von den
Franzoſen nicht mehr beſchlagnahmt werden dürfen.
Bis zum 26. Februar ſind im altbeſetzten Gebiet 550 Perſonen von
der Rheinlandkommiſſion ausgewieſen worden.
Die Nachricht von der Beſchlagnahme des Kontos Ruhrhilfe bei
der Reichsbank in Eſſen entſpricht nicht den Tatſachen. Ein Konto
Ruhrhilfe bei der Reichsbank beſteht nicht.
Sämtliche Angeſtellten und Beamten der Wiesbadener Ban=
ken
ſind wegen der Verurteilung des Bankdirettors Wolpert von der
Diskontogeſellſchaft in Wiesbaden für den Dienstag in einen Proteſt=
ſtreik
getreten.
Der Präſident der Reichsarbeitsverwaltung Sürup iſt auf der
Rückreiſe von in Köln geleiteten Schlichtungsvephandlungen in Voh=
winkel
gefangen genowmen worden.
Die durch die Preſſe gehende Nachricht, daß gleichzeitig mit der
Befetzung des Flaſchenhalſes zwiſchen den Brückenköpfen Mainz und
Koblenz auch Limburg an der Lahn von den Franzoſen beſetzt
worden ſei, beruht anf freier Erfi dung.
Wie das Journal aus dem Ruhrgebiet meldet, ſind am Montag
459 Waggon Kohlen nach der Schweiz, Holland und Italien verſandt
worden. 68 Waggons ſind nach Frankreich abgegangen.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, hat die belgiſche Militärbehörde
am Dienstag den Beguten der belgiſehen Staatspoſt und des Poſt= und
Telegraphen= und Telephondienſtes durch Vermittelung ihrer vor=
geſetzten
Behörden Einberufungen zum Dienſt in die beſetzten Gebiete
Deutlſchlands zukommen laſſen.
Nach der Daily Mail ſpricht wan vom Rücktritt Balfours
als engliſcher Vertreter im Völkerbund und neunt als ſeinen
Nachfolger Lord Robert Cecil,
Dollarkues in Frankfurt am 27. Februgr,
abends ½7 Uhr: 22750.

Der ſpringende Punkt.
Wer zahlt die Koſten des Ruhreinbruchs?
Frankreich und Belgien.
London, 27. Febr. (Wolff.) Unterhaus. Auf eine
Anfrage, ob Erörterungen ſtattgefunden hätten mit irgend=
welchen
der Alliierten bezüglich eines Ergänzungsvertrages zu
dem Verſailler Vertrag zwiſchen Deutſchland, Frankreich und
Belgien, der die Kontrolle der Eiſenbahnen im
Rheinland und Ruhrgebiet berühre, erwiderte Bo=
nar
Law verneinend.
Auf verſchiedene Anfragen erwiderte der Premier=
miniſter
, daß die Koſten der Beſatzungsheere die
Priorität vor den Reparationen hätten. Durch das
interalliierte Uebereinkommen vom 11. März ſeien dieſe jedoch
auf gewiſſe feſtgeſetzte Sumnen beſchränkt worden, die nur ver=
mehrt
werden könnten, um die Ausgaben für irgendwelche von
den alliierten Mächten beſchloſſene Maßnahmen zu beſtreiten.
Für Maßnahmen, die von der belgiſchen und franzöſiſchen
Regierung ohne vorherige Zuſtimmung der anderen alliierten
Mächte getroffen wurden, könnte daher keine Erhöhung
der Ausgaben eintreten. Ein Vorſchlag in dieſem
Sinne müſſe ſorgfältig geprüft werden.
Benn fragte, wer die Koſten der franzöſiſchen Be=
ſetzung
des Ruhrgebietes tragen werde, das Reparations=
konto
oder der franzöſiſche Steuerzahler. Bonar Law erwi=
derte
, er könne ſeiner Antwort nichts hinzufügen.
Wedgewood fragte, ob dieſe Antwort bereits die fran=
zöſiſche
Regierung wiſſe, daß England dieſe Haltung einnehme.
Bonar Law antwortete: Nein, ſie iſt nicht mitgeteilt
worden.
Benn fragte: Haben wir irgendwelche Garantien, daß
ſie unſere Reparationsanſprüche nicht vermindern wird? Bo=
nar
Law antwortete: Nein, keinerlei.
Die Autorität der Rheinlandkommiſſion.
London, 27. Febr. (Wolff.) Mac Neill teilte auf
eine Anfrage im Unterhauſe mit, die Autorität der
Rheinlandoberkommiſſion ſei gültig in dem unter
dem Rheinlandabkommen und Artikel 428 des Verſailler Ver=
trages
ſtehenden Gebiet. Sie dehne ſich nicht auf das
Ruhrgebiet aus und werde von der Beſetzung
des Ruhrgebiets nicht berührt.
Verſchoben.
London, 27. Febr. (Wolff.) Reuter meldet aus Wa=
ſhington
: Die vom Senator King (Demont) im Senat einge=
brachte
Entſchließung zur Durchführung des Vor=
ſchlages
Hardings, daß die Vereinigten Staaten Mit=
glied
des vom Völkerbund organiſierten internationalen Ge=
richtshofes
werden ſollen, wurde ohne Erörterung auf unbe=
ſtimmte
Zeit verſchoben. Die Anzeichen mehren ſich, daß
der Vorſchlag wenig Ausſicht auf Ratifizierung während der
Woche hat, die noch zur Verfügung des augenblicklichen Kon=
greſſes
übrig bleibt, trotz der Unterſtützung zahlreicher Perſön=
lichkeiten
des öffentlichen Lebens und führender Blätter des
Landes.

Der Kampfum Deutſchlands Recht.

Sengtor Dr.

Von
M öldecke, Hamburg.

Wenin je ein Volk um ſein Recht gekämpft hat, ſo iſt es jetzt
das deutſche Volk, das dieſen Kampf führt. Bis in die tiefſten
Tiefen unſeres Volkes iſt die Ueberzeugung gedrungen, daß ein
brutaler Feind uns ſchwerſtes Unrecht angetan hat und antut.
Es kommt gar nicht darcif au, ob wir tatſächlich einige Tonnen
Kohlen zu wenig geliefert haben oder nicht. Entſcheidend iſt,
daß Frankreich niemals auf Grund einer derartigen Nichterfül=
lung
einſeitig mit Heiresmacht in unſer Land einbrechen und an
einem wehrloſen Volk ſeinen Machtdünkel ausüben durfte. Daß
ihm hierzu keine Beſtimmung des Verſailler Diktates das Recht
gewährt, haben nicht nur die britiſchen Kronjuriſten und die
Vertreter der engliſchen Regierung offen erklärt, ſondern haben
auch maßgebende amerikaniſche Staatsmänner zugegeben. Da=
mit
erſchöpft ſich aber das uns angetane Unrecht in keiner Weiſe.
Die Art, in der die Beſetzung deutſchen Gebietes vorgenommen
wird, bildet einen Hohn auf alles, was jemals im Völkerrecht
anerkannt worden iſt. Beamte werden zum Treubruch gegen das
eigene Land gezwungen, und wenn ſie ſich pflichtgemäß weigern,
ohne jedes Recht, nach reiner Willkür in einer Juſtizkomödie
abgeurteilt und in den Kerker geworfen. Privatperſonen wer=
den
auf offener Straße von einer wilden Soldateska ihres
Eigentums beraubt und mißhandelt, es herrſcht ein Zuſtand, wie
er ſelbſt im offenen Kriege nach der Genfer Landkriegsordnung
nicht erlaubt ſein würde.
Während des Weltkrieges iſt ſehr biel vom Zuſammenbruch
des Völkerrechts geſprochen worden, allgemein hoffte man aber,
daß nach der Wiederherſtellung des Friedens auch das Völker=
recht
ſeine Auferſtehung feiern würde. Erinnerte man ſich doch
daran, daß gerade die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges
einen ganz beſonderen Anſtoß zur Weiterentwickelung des Völ=
kerrechts
gegeben hatten. Was ſich jetzt im Ruhrgebiet vollzieht,
weiſt gerade nach der entgegengeſetzten Richtung. Frankreich und
Belgien ſetzen ſich ebenſo wie ſie es bei dem Einrücken in das
deutſche Gebiet getan haben, auch heute über alle und jede Norm
des Völkerrechts hinweg. Von einem Wiederaufbau des Völker=
rechts
iſt heute weniger denn je die Rede, trotzdem im Völker=
bundsrat
und in der Völkerbundsverſammlung prächtige Reden
über Völkerrecht und Völkerverſtändigung gehalten werden.
Mit Recht muß man fragen: Hat die Bildung eines Völker=
bundes
überhaupt einen Sinn, wenn der Bund nicht einmal den
Mund auftut, uns gegen die Schändung des Rechts, deren ſich
Frankreich und Belgien jetzt dauernd ſchuldig machen, entſchieden
Einſpruch zu erheben? Bedarf es, um einen ſolchen Proteſt
hervorzurufen, überhaupt noch eines beſonderen Antrages?
Müßte der Proteſt in der Leitung eines vom wahren Geiſt der
Völkerverſtändigung erfüllten Völkerbundes ſich angeſichts des
franzöſiſchen und belgiſchen Vorgehens nicht mit elementarer
Wucht von ſelbſt Luft machen?
Aber man braucht gar nicht einmal den Völkerbund heranzut=
ziehen
, um zu zeigen, wie wenig wirklichen Schutz das Recht der
Völker bei denjenigen Völkern findet, die heute die Macht hät=
ten
, dieſes Recht zu ſchützen, wenn ſie es ernſtlich wollten. Eng=
land
hat ebenſo wie Frankreich und Deutſchland den Ver=
ſailler
Vertrag unterzeichnet und ratifiziert. Es hat damit auch
Deutſchland gegenüber die Verpflichtung übernommen, für die
Erfüllung des Vertrages in jeder Weiſe einzutreten. Was tut
es jetzt, um das auch nach ſeiner Anſicht ſchwerverletzte Recht
Deutſchlands gegenüber Frankreich und Belgien zu ſchützen? Der
Premierminiſter hält einige mehr oder weniger laue Reden, in
denen das Vorgehen Frankreichs an ſich mißbilligt wird, aber
mehr geſchieht nicht zum Schutze des verletzten Rechts. Im Ge=
genteil
, England hält es noch für angebracht, eine wohlwollende
Neutralität gegenüber Frankreich an den Tag zu legen. Die
Vereinigten Staaten haben den Verſailler Vertrag, dem
ihr Vertreter in Paris zugeſtimmt hatte, nicht angenommen. Sie
befinden ſich deshalb nicht in der gleichen Lage wie England.
Aber ſie können niemals über die Tatſache hinweg, daß ihr Prä=
ſident
Deutſchland durch beſtinmmte Verſprechungen verführt hat,
die Waffen niederzulegen, daß aber dieſe Verſprechungen ſpäter
nicht gehalten worden ſind. Niemals würde Deutſchland einen
derartigen Waffenſtillſtand abgeſchloſſen haben, wenn es nicht
der Durchführung der 14 Punkte Wilſons feſt vertraut hätte.
Die tatſächliche Behandlung Deutſchlands nach der Entwaffnung
bildet, wie ſich ſpäter immer deutlicher herausſtellen wird, viel=
leicht
den größten Betrug, den die Weltgeſchichte
überhaupt kennt.
Aber trotz aller moraliſchen Verpflichtungen erhebt auch
Amerika keinen Arm zum Schutze des gefährdeten Rechts.
Deutſchland ſteht in ſeinem Kampf um das Recht ebenſo allein,
wie es im Weltkriege ſo gut wie allein ſtand. Damals war es
im tiefſten Grunde die mächtige Poſition die Deutſchland ſich in
einer überraſchend kurzen Zeit geſchaffen hatte, die den Ring der
mißgünſtigen Mächte gegen Deutſchland zuſanmenſchloß. Heute
hält die Machtloſigkeit des von ſeiner Höhe herabgeſtürzten Vol=
kes
die übrigen Mächte zurück, ſich für den Schutz des Rechts
entſchieden einzuſetzen. Gewiß haben wir weitreichende Sympa=
thien
für unſeren Kampf nicht nur in den neutralen Ländern,
ſondern auch in Teilen der uns früher feindlichen Völker. Von
den Vertretern der engliſchen Liberalen und der Arbeiterpartei
iſt in den letzten Tagen manches freundliche Wort für das deut=
ſche
Volk geſprochen worden. Auch aus den Vereinigten Staa=
ten
und Italien erhielten wir manche Aufmunterung, die uns
während des Weltkrieges fehlte. Das ſind Imponderabilien,
die wir nicht unterſchätzen ſollen, die wir in früherer Zeit freilich
wohl zu ſehr unterſchätzt haben, die aber für ſich allein keine
Wendung des Kampfes zu unſeren Gunſten herbeiführen kön=
nen
. Vorläufig ſind wir auf uns allein geſtellt und müſſen wir
ohne fremde Hilfe, geſtützt auf unſer gutes Recht, den ſchweren
Kampf gegen die brutale Gewalt, gegen die Verleugnung jedes
Rechts führen.
Wenn wir hierin feſt bleiben und uns der Erfolg winkt,
dann dürfen wir auch auf eine ſchärfere und offenere Anerken=
nung
unſeres Rechtsſtandpunktes dort rechnen, wo man aus
opportuniſtiſchen Rückſichten ſich heute mehr zurückhält, als es
ſich für Regierungen und Staatsmänner rechtfertigt, die ſonſt
und namentlich während des Weltkrieges, wie auch nachher
ſich nicht laut genug als Freunde und Schützer des Rechtes der
Völker qufſpielen konnten.

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Februar 1923.

Der Interventionsgedanke marſchiert.
Taſtverſuche der engliſchen Arbeiterpartei,
London, 27. Febr. (Wolff.) Im Unterhauſe teilten
Nacdonald, Henderſon und Clynes namens der Ar=
beiterpartei
eine Reſolution mit, in der die franzöſiſche und bel=
giſche
Kamner aufgefordert werden, Kommiſſionen aus allen
Parteien zu ernennen, um Mitteilungen und Gedanken mit
einer entſprechenden Kommiſſion des Unterhauſes in der Ange=
legenheit
der Ruhrbeſetzung und des Reparations=
problems
auszutguſchen. Es wird erklärt, daß die Arbeiter=
partei
in Verbindung mit den ſozialiſtiſchen Parteien Frank=
reichs
und Belgiens ſteht im Hinblick auf die Einbringung einer
gleichlautenden Reſolution in den Kammern der beiden Länder
Es verlautét, daß die Regierung erfucht worden iſt, Gelegenheit
zur Erörterung der Reſolution zu geben.
London 27. Febr. (Wolff.) Namſay Macdonald
teilte dem Parlamentsberichterſtatter des Daily Herald mit, daß
der Antrag der engliſchen Arbeiterpartei einen
Verſuch darſtelle, das Parlament an dem Problem
zu interefſieren. Die Regierung müſſe dieſen Vorſchlag
als wöglichen Ausweg aus den Schwierigkeiten begrüßen. Der
Arbeiterabgeordnete Snowden erklärte, das große Problem
der Regierung ſcheine zu ſein, ein Mittel zu finden, um Verhand=
lungen
zu eröffnen oder ihre Vermittelung anzubieten, ohne
Frankreich zu beleidigen. Wenn es der Wunſch der Regierung
ſei, eine Löſung der augenblicklichen Schwierigkeiten zu finden,
ſo werde ihr der Antrag der Arbeiterpartei die Möglichkeit
dazu bieten.
London, 27. Febr. (Wolff.) Der Allgemeine Rat des
Gewerkſchaftskongreſſes hat beſchloſſen, der deut=
ſchen
Gewerkſchaftsbewegung 500 Pfund Ster=
ling
zu überweiſen für ihren Kampf gegen die Verſklavung
der Arbeiter im Ruhrgebiet. Der Rat beſchloß ferner, einen
Aufruf an die ihm angeſchloſſenen Organiſationen zu richten
wegen finanzieller Unterſtützung der Ruhrarbeiter. Gemeinſam
mit dem Setretariat des internationalen Gewerkſchaftsbundes
ſoll dafür geſorgt werden, daß dieſe Gelder ausſchließlich den
deutſchen Arbeitern zugute kommen.
Die Frage des Tranſitverkehrs.
Paris 27. Febr. (Wolff.) Havas berichtet aus London
die engliſche Regierung habe geſtern in der Frage des Tranſit=
verkehrs
über Köln nicht geantwortet. Es habe den Anſchein,
als werde ſich dieſe Antwort durch weitere Nachprüfungen noch
verzögern. In unterrichteten Kreiſen wird verſichert, daß die
Regierung die zuſätzliche Forderung der franzöſiſchen Sachver=
ſtändigen
nicht billigen werde. Uebrigens habe guch General
Godley ihr nicht zugeſtimmt. Es handele ſich um das An=
hängen
von Militärwagen an die gewöhnlichen Züge. Man
verſucht, ſich über den geſamten Umfang der franzöſiſchen Trans=
porte
in der engliſchen Zone klar zu werden, bevor man die end=
gültige
Entſcheidung hinſichtlich der zu bewilligenden Zahl
von Zügen trifft. Die durch die franzöſiſche Zollorganifation
entſtandenen kommerziellen Fragen verurſachen in offiziellen
engliſchen Kreiſen Unbehagen wegen des von den Franzoſen
eingeführten Tarifs.
Der Londoner Korreſpondent des Neu=York Herald beſtätigt,
daß die letzten franzöſiſehen Forderungen in der Frage des Tran=
fitverkehrs
durch die Kölner Beſatzungszone wahrſcheinlich in
mündlicher Form abgelehnt werden und fügt hinzu, daß die
engliſche Regierung die gleiche Haltung hinſichtlich der von
Frankreich verlangten Abtretung eines neuen Gebietsſtreifens
im Nordweſten der engliſchen Zone annehmen werde.
Eine Konferenz in Koblenz.
Paris, 27. Febr. (Wolff.) Hadas berichtet aus Düſſel=
dorf
, daß geſtern nachmittag in Koblenz eine Konferenz ſtatt=
gefunden
habe, an der der franzöſiſche Oberkommiſſar Tirard,
General Degoutte, der belgiſche Oberkommiſſar Noll=
Jacquenin, der Vorſitzende der Ingenieurkommiſſion Coſte
und der Leiter der franzöſiſchen Finanzdelegation Schweyß=
guth
teilgenommen haben und in der die Eiſenbahn= Zoll=
ſtohlen
= ſowie Ein= und Ausfuhrfragen zur Debatte ſtanden.
Eine weitere Konferenz ſoll heute nachmittag 2 Uhr ſtattfinden.
Wahrſcheinlich wird es zu wichtigen Beſchlüſſen kommen.
Paris, 27. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung
aus Koblenz hat die interalliierte Rheinlandkommiſ=
ſion
unter dem Vorſitz des franzöſiſchen Oberkommiſſars Tirard
heute eine Ordonnanz über die von den Militärgerichten der
Beſatzungsbehörden verhängten Gefängnisſtrafen angenommen.
Ktünftig wird bei den fünf Jahre überſteigenden Strafen der
kommandierende General der Beſatzungsarmee die Entſcheidung
treffen können, ob die Strafen anſtatt in deutſchen Gefängniſſen
der beſetzten Gebiete in franzöſiſchen, engliſchen oder belgiſchen
Gefängniſſen abzubüßen ſind.
Lortzings Die beiden Schützen
Zur Neueinſtudierung am Heſſiſchen Landestheater.
ufführung am Mittwoch, den 28. Februar, im
Kleinen Haus.)
Es iſt verwunderlich und wohl nur aus der landlänfigen
Gepflogenheit der deutſchen Bühnen erklärbar, daß von den
Werken Albert Lortzings ſich zwar Der Waffenſchmied Zar
und Zinmermann Der Wildſchütz und Undine der allge=
meinen
Beliebtheit breiter Volksſchichten erfreuen, daß dem=
gegenüber
aber eine ſeiner feinſten und urſprünglichſten Schöp=
fungen
, die dreiaktige komiſche Oper Die beiden Schützen nur
verhältnismäßig ſelten im regelmäßigen Spielplan erſcheint.
Und doch hat ſich dieſes frühe Kind ſeiner Muſe der genannten
berühmt gewordenen Geſchwiſter in keiner Weiſe zu ſchämen.
Es ſteht dieſen an Kraft der Erfindung, dramatiſcher Geſtaltung
und urfriſchem natürlichen Mutterwitz in keiner Weiſe nach.
Wie alle ſeine Libretti hat Lortzing ſich auch zu den Beiden
Schützen den Text ſelbſt geſchrieben, indem er dabei ein alt=
franzöſiſches
Luſtſpiel Die beiden Grenadiere zugrunde legte
und nach ſeiner Art nur ſür ſeine Bedürfniſſe völlig frei be=
arbeitete
und zum Teil ganz jien geſtaltete.
Der dramatiſche Vorwurf iſt der denkbar einfachſte: eine der
mannigfachen und von jeher ſo beliebten Variationen über das
Thema der Verwechſelung zweier ähnlicher Perſonen, wie ſie ſich
auts entſprechender Situation von ſelbſt ergibt.
Den Gang der Handlung aufzuzeigen, darf füglich unter=
bleiben
, um dem heiteren Geſchehen nicht die Unmittelbarkeit der
Wirkung zu nehmen. Die Geſchehniſſe ſind umoben von einem
fo wahrhaft übermütigen, ſonnigen Humor, daß jedem unbe=
fangenen
Zuhörer das Herz vor Freude hüpfen muß, und wie
der anſpruchsloſe, aber ſtets reizvolle und prickelnde Diglog mit
ſeiner köſtlichen Naivität echt Lortzingſchen Geblütes iſt, ſo auch
die Muſik, die in ihren einzelnen Nummern Stücke enthält, die
zum ſchönſten gehören, was der Meiſter geſchrieben hat. Es ſei
etſda beſonders hingewieſen auf das Terzett des erſten, das
Quartett und Sertett des dritten Aufzugs und auf das ganz
köſtliche Duett zwiſchen Caroline und Guſtav im zweiten Auf=
zug
. Die einzelnen Arien und eingeſtreuten liedartigen Geſänge
ſind von einſchmeichelndem Melodienreichtum. Meiſterhaft aber
ſowohl hinſichtlich der melodiſihen Erfindung, wie der muſi=
kaliſchen
Faktur ſind die beiden Finale des erſien und zweiten
Aufzuges zu nennen, ſie dürften auch in den ſpäteren Werken
Lortzings kaum je überboten worden ſein, und ſind in ihrem
ſtraffen Aufbau muſtergültig zu nennen für die geſamte Gattung.
Das Werk wurde in Leipzig am 20. Februar 1837 zum erſten
Male aufgeführt, und zwar mit ſo außergewöhnlichem und durch=
ſchlagendem
Erfolg, daß es daraufhin einen unbeſtrittenen Sie=
guf
über faſt alle damaligen deutſchen Opernbühnen na.

Zum Milliarden=Raub.
Aufklärungen im Haushaltsausſchuß des
Reichstags.
Berlin, 27. Febr. (Wolff.) Im Haushaltsausſchuß des
Reichstags erteilte der Vizepräſident der Reichsbank, Gla=
ſenapp
. Auskunft über den franzöſiſchen Raub der 12,8 Mil=
liarden
Reichsbankgelder. Hiervon waren 12 Milliar=
den
für die Reichsbankhauptſtelle Köln beſtimmt, die übrige
Summe für die Reichsbankſtellen Elberfeld, Solingen und
Ohligs. Die gleichfalls fortgenommenen Druckplatten waren
für die im beſetzten Gebiet von der Reichsbank zum Notendrlick
benutzten Druckereien beſtimmt. Gegen die Beſchlagnahme die=
ſer
Reichsbankgelder wurde bereits an den zuſtändigen Steller
feierlich Verwahrung eingelegt. Dabei wurde insbeſondere be=
tont
, daß die Reichsbank ein autonomes, rein auf Pribatkapital
gegründetes Bankinſtitut ſei. Die Beſchlagnahme der Sendung
ſtelle mithin einen klaren völkerrechtlich unzuläſſigen Eingriff in
das Privatrecht dar. Weiter führte der Vizepräſident aus, daß
den Franzoſen die täglichen Geldſendungen in das beſetzte Ge=
biet
bekannt geweſen ſeien, und daß eine Beläſtigung der Trans=
porte
nie ſtattgefunden habe. Auch die Geldtransporte in das
Ruhrgebiet ſeien bisher ſtets wie der am 24. Februak ohne Be=
läſtigung
ſeitens der Franzoſen am Beſtimmungsort eingetrof=
fen
. Die mit dieſen Transporten mitgegebenen Beträge hätten
ſich auf 10 bis 30 Milliarden Mark täglich belaufen. Die Bei=
behaltung
des vorbezeichneten Transportweges ſei hiernach un=
bedenklich
erſchienen.
Zum Vormarſch gegen Limburg.
Koblenz, 2. Febr. (Wolff.) Zu bem franzöſiſchen
Vormarſch gegen Limburg wird von zuſtändiger Seite
mitgeteilt, daß die Franzoſen von Diez aus bis zur Blockſtelle
zwiſchen Freiendiez und dem Bahnhof Limburg, etwa 600 Meter
weſtlich vom Bahnhof Limburg vorgerückt ſind. Die Stadt und
die Bahnhofsanlage ſind noch fref. Dagegen haben die Franzoſen
den Ort Kirberg ſüdlich von Limburg beſetzt und damit die
Strecke LimburgFrankfurt unter ihre Kontrolle gebracht.
Die Belgier drangen in Stollberg bei Aachen in eine
Holzhandlung ein und ſchafften 15 mit Holz beladene Waggons
fort, die Privateigentum ſind.
Poinegré baut vor.
Pgris, 27. Febr. (Wolff.) Ein Berichterſtatter des Echo
de Paxis meldet, in gut unterrichteten politiſchen Kreiſen erkläre
man, daß ſowohl in der Kanimer als auch im Sengt ſich die
Lage des Miniſteriums Poincaré womöglich noch verſtärkt habe,
ſeit dem der paſſide Widerſtand der deutſchen Regierung dazu
gekommen ſei, die Rückkehr zum nationaliſtiſchen und alldeut=
ſchen
Reginie vorzubereiten. Die Ermutigungen, die man den
militäriſchen Geſellfchaften gebe, die geheimen Rüſtungen, die
Häufung der Befehle zur Sabotage und Auflehung gegen die
franzöſiſche Autorität im Ruhrgebiet und in den Rheinprovin=
zen
ſeien ebenſo viel Eymptome, die, wie man es auch voraus=
geſehen
habe, die franzöſiſchze Regierung dazu fähren müßten,
unerläßliche Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Man habe ſich
höheren Ortes deshalb in den letzten Tagen mit der Entlafſung
eines Teiles der Jahresklaſſe 1922 beſchäftigt, die erfolgen müſſe.
Es ſei noch keine Entſcheidung getroffen worden. Die Regierung
werde nian könne davon überzeugt ſein und das Land werde
ſie auch billigen jede Maßnahme treffen, nicht nur, um die
Truppen im Ruhrgebiet und in den Rheinlanden zu erhalten,
ſondern auch, wenn es nötig ſei, ſie zu verſtärken. Eine befon=
ders
über dieſe Frage unterrichtete Perfönlichkeit habe erklärt,
die Induſtriellen, die für die Verfehlungen Deutſchlands ver=
antwvörtlich
ſeien, müßen ebenſo wie das Deutſche Reich Sicher
heiten geben, die die Zahlungen gewährleiſten, auf die Frank=
reich
ein Anrecht habe. Poincaré habe geſagt, Frankreich werde
bis um Schluß gehen. Man könne dem die fünf Worte zufügen:
Koſte es, was es wolle!
Landesparteitag der deutſchnationalen Volkspartei.
U. Berlin, 27. Febr. Der geſtrige erſte Tag des 3.
Landesparteitages des Landesverbandes Berlin der deutſch=
nationalen
Volkspartei ſchloß mit einer Nede des Abgeordneten
Dr. Kaufmann, der unter anderem ausführte: Die grauenvolle,
entfetzliche Vergewaltigung an Rhein und Ruhr iſt nichts an=
deres
, als der Ausdruck deſſen, was die franzöſiſche Politik ſeit
Jahrhunderten in die Tat umgeſetzt. Zwiſchen uns und Frank=
reich
wird es erſt dann wieder Frieden geben, wenn auf bei=
den
Ufern des Rheines wieder die ſchwarz=weiß=rote Fahne
wehen wird.

Vom Volksopfer.
Verlin, 27. Febr. (Wolff.) In der vergangenen Woch
hat die erſte Sitzung des Arbeitsausſchuſſes de
Deutſchen Volksopfers ſtattgefunden. Genehmigt wurd
unter anderem die bereits erfolgte Ueberweiſung von übe
einer Milliarde Mark zugunſten der Notleidenden in den be
ſetzten Gebieten. Ferner wurden 500 Millionen Mar
als vorläufige Rate ſür Entſendung von Kindern be
reitgeſtellt. In Preußen, Bayern uſw. haben ſig
Landesausſchüſſe des Deutſchen Volksopfers gebildet
Soweit es ſich um ſolche Länder handelt, die beſetztes Gebie
haben, ſind deren Landesausſchüſſe in Zukunft berechtigt,
Prozent ihrer Einnahmen unmittelbar zur Behebung der No
ſtände in ihrem Gebiet zu verwenden.
Die Geldeingänge des Deutſchen Volksopfers ſind nag
wie vor erfreulich groß.. Es muß aber berückſichtigt wer
den, daß es ſich immerhin um Papiermark=Eingänge handelt
In der letzten Zeit häuften ſich auch die Ueberweiſungen aus
nichtdeutſchen Kreiſen des Auslandes, vor allem auch
Arbeiterſchaft.
Schwediſche Kinderhilfe.
Berlin 27. Febr. (Wolff.) Vom ſchwediſche
Roten Kreuz ſind Geldmittel zur Verfügung geſtellt worden
die eine Speifung (Mittageſſen) von je 300 Kindern in
vier Städten ermöglichen. Es werden diesmal Berlin, Köln
Nürnberg und Saarbrücken bedacht. Die Einrichtung
der Speiſung erfolgt durch das deutſche Rote Kreuz, dem die
Stadtverwaltungen durch unentgeltliche Lieferung von Feue
rung uſw. und die Stellung von Hilfsperſonal in weitgehendem
Maße entgegengekommen ſind.
Deutſche Kundgebungen in Memel.
Das Berlangen nach dem Wiederanſchluß an
Deutſchland.
Memel, 27. Febr. (Wolff.) Geſtern kam es infolge eines
von Arbeitsloſen ausgehenden Proteſtes gegen die von
dem Landesdirektorium verfügte Entziehung der verbilligten
Brotkarte zu Kundgebungen. Die Arbeiter verſchiedener
Betriebe, auch der Elektrizitätswerke, ſchloſſen ſich dem Protei
an. Die Stadt iſt ohne Licht. Ein Demonſtrationszug begab ſid
von dem Landesdirektorialgebäude, wo er von litauiſcher
Jägern zerſtreutwar, nach dem Neuen Markt, wo litau
iſche Huſaren eingriffen. Eine mehrere Tauſende zählende
Menge, die ſich immer wieder ſammelte, ſang das Deutſch
landlied. Heute vormittag waren an einzelnen Straßenecken
in Maſchinenſchrift hergeſtellte Plakate angeſchlagen, in dener
zum Wiederanſchluß an Deutſchland aufgeforder=
wurde
.
Rußlands Schulden an England.
London, 27. Febr. (Wolff.) Von der Regierung wurde
im Unterhaus auf eine Anfrage Morels mitgeteilt, daß die ruf
ſiſche Regierung der britiſchen Regierung etwa 686 Mil
lionen Pfund Sterling ſchulde. In dieſer Summe
ſeien die Privatſorderungen nicht eingeſchloſſen.
England und Paläſtina,
London, 2. Febr. (Wolff.) Im Unterhauſe fragte ein
Mitglied, ob in Anbetracht der zwingenden Notwendigkeit aus
Sparſamkeit geplant ſei, ſämtliche Truppen aus Pal
läſtina zurückzuziehen. Bonar Law erklärte, er glaube
nicht, daß es im Augenblick praktiſch wäre, dieſen Vorſchlag zu
verwirklichen. Die Frage einer Garniſon in Paläſtina werde
erwogen. Die Vorbereitungen für die Zurückziehung eines de
zwei Infanteriebataillone würden getroffen und die Stärke eines
indiſchen Kavallerieregiments werde ebenfalls herabgeſetzt.
Angora und Lauſanne.
London, 2. Febr. (Wolff.) Reuter erfährt, daß der
Vertragsentwurf von Lauſanne geſtern der Na=
tionalverſammlung
von Angora vorgelegt wor
den iſt. Wie verlautet, raten die kemaliſtiſchen Miniſter zur An=
nahme
der Bedingungen unter dem Vorbehalt gewiſſer Abände=
rungen
, über die ſie Vorſchläge betreffs weiterer Verhandlun
gen machen werden. In der Nationalverſammlung
und in der nationaliftiſchen Preſſe wird ein kampf=
luſtiger
Ton angeſchlagen; dagegen ſoll Ismet Paſche
ſich außerordentlich bemühen, die Annahme des Vertrages
erleichtern.

In Darmſtadt kam es am 14. März 1847 erſtmalig zur Vorſtel=
lung
und wurde ſeither oft gegeben. Die letzte Aufführung fand
1907 ſtatt.
Wir ſind nicht ſo übermäßig reich an wirklich guten heiteren
Opernwerken, als daß man an einem in ſeiner Art ſo köſtlichen
Meiſterwerk vorübergehen dürfte. Und ſo ſteht zu hoffen, daß
dem freundlichen Spiel eine freundliche Aufnahme möge beſchie=
den
ſein, zumal es wie nur wenige geeignet iſt, uns für ein paar
heitere Stunden alle Trübſal gegenwärtiger Zeit vergeſſen zu
laſſen.
. St.
Kunſt, Wiſſenfchaft und Leben.
Deutſchland wird ſein nationales Theater
haben. Im Berliner Tageblatt, das in dieſer Beziehung
über den Verdacht der Voreingenommenheit gewiß erhaben iſt,
ſchreibt Hanns Johſt in einer Betrachtung über das Drama und
die nationale Idee: Alle wahrhafte Kunſt iſt natio=
nal
, ebenſo wie alle wahrhafte Politik. Die Sowjets werden
nicht um Doſtojewski herinkommen. Deutſchland wird
ſein nationales Theater haben wie es Schiller
ſchaut, denn es bedarf deſſen. Das Theater wird mehr und mehr
die ſtaatliche Einrichtung werden müſſen, in der um die ideale
Einheit von religiöſem Bedürfnis und nationaler Sehnſucht ge=
rungen
wird."

Bühnenchronik. Frantzius die Beamtentragödie des Kleif
reisträgers Paul Gurk, kommt am 8. März am Stadttheater in Halle
zur Uraufführung. Der Abſchluß erfolgte durch Vermittelung des Ver=
lages
Oeſterheld u. Co., Berlin W. 16.

* Die gefährliche Helligkeit. Während in früheren Zeiten
darüber geklagt wurde, daß die Menſchen ſich durch zu ſchlechte
Beleuchtung ihre Augen verberben, ſo iſt heute eher das Gegen=
teil
der Fall. Wenigſtens behauptete der engliſche Augena:zt
Bawtree in einem Vortrag über Gefahren für das Augenlicht
daß 50 Prozent aller Angehörigen des engliſchen Mittelſtandes
nur deswegen Gläſer tragen müſſen, weil die modernen Be=
leuchtungsformen
zu hell ſind. Auch dem Kino gab er ein gut
Teil ſchuld an der Verſchlechterung der Sehkraft, die er in den
letzten Jahren beobachtet haben will. Nach ſeiner Anſchauung
handeln wir gegen das Gebot der Natur, die die Augen ſchützt
indem ſie ſie dem Einfluß des Lichtes durch verſchiedene Schat=
tieungen
und Färbungen anpaßt. Wir machen uns ſelbſt all=
mählich
blind, weil wir zu gut ſehen wollen. Wenn dieſer Un=
glücksprophet
auch nicht gerade die Rückkehr zum Kerzenlicht
empfahl, ſo erklärts er doch, daß eine größere Vorſicht mit künſt=
lichem
Licht geübt werden müſſe, um die Menſchheit vor den
furchtbarſten Folgen der allzu großen Helligkeit, zu beſvahren
Am wenigſten ſchädlich iſt nach ſeiner Unſicht die Bogenlampe

Los von Verſailles. Wandſpruch von Albert Matthi
(Verlag von Wilh. Gerſtung, Offenbach a. M.) Der Verlag
Wilh. Gerſtung in Offenbach a. M. veröffentlicht als neues Blatt
in der Reihe ſeiner vaterländiſchen Wandſprüche das Gedicht
Los von Verſailles, von dem Münchener Dichter Albert
Matthäi mit folgendem Wortlaut: Los von Verſailles!
Fetzen muß der Schandvertrag, / Gegründet auf die Lüge / Vo.
Deutſchlands Schuld am Kriege / In Fetzen muß der Schand=
vertrag
! Los von Verſailes muß Loſung ſein, / Sonſt gibt
es kein Erretten / Aus Elend, Schmach und Ketten. / Einmütig
ſtimmt ganz Deutſchland ein: / Los von Verſailles! Der
Schriftkünftler hat dem Spruch eine Geſtalt gegeben, die ihn ſo
recht zum zündenden Weckruf macht, an dem auch die Verſchla=
fenſten
nicht mehr gleichgültig vorbeigehen können.

Einfranzöſiſcher Heeresberichtaus dem Ruhrgebiet.
* Aus Eſſen wird berichtet: Der Kampf im Ruhrgebiet,
ſo hart und ſo ſchwer er iſt, wird, abgeſehen von den ſonſtiger
Abwehrwaffen, auch mit gutem Humor geführt. Wer Soldar
war und wer im Felde war, der weiß, daß uns der gute Hunio=
unſerer
Truppen über manche ſchwere Lage mit hinweggeholfe!
hat. Das deutſche Heer hätte das Ungeheuere in den vier Krieg=
jahren
kaum ertragen können, wenn nicht ein ſtändiger Begleite.
des deutſchen Soldaten ſein guter Humor in allen Lebenslagel
geweſen wäre. Einen ſchlagenden Beweis für die Kampf= und
Abwehrſtimnung, die überall die Bevölkerung im Ruhrgebiel
beherrſcht, kann mau in einem Anſchkag ſehen, der qnue
22. Februar an allen Straßenecken Eſſens zu leſen ſar:
Heeresbericht.
Mittlerer Kriegsſchauplatz.
Geſtern gelang es unſeren ſiegreichen Truppen, in Stan
von drei Panzerautos und einem Bataillon Infanterie die inne
ren Befeſtigungen der Stadt Eſſen Theater, Rathaus und
Polizeipräſidium zu ſtürmen. Bei der Einnahme des Poll=
zeipräſidiums
fiel uns große Beute in die Hände, u. a. drei de
brauchte Uniformſtücke. Sie ſind auf dem Wege nach Paris,g
unſerer Heimat Kunde von den Heldentaten unſerer Tapferel
zu geben.
Wiederum iſt es die Fliegertruppe, welche an dem Gelinge!
dieſer Aktion in hervorragendem Maße beteiligt war. 9r 9
lang es, ganze Stadtteile mit Flugblättern zu verſchüttei.
Der ſich von jugendlicher Seite entgegenſtellende Widerſtand
wurde leicht durch Ohrfeigen und Reitpeitſchen gebrochen.
Unſere Verluſte wparen außer einigen Deſerteuren gerkns=
Die Verluſte des Gegners ſteigen ins Unermeßliche. Ein ai
der Mauer ſtehender Hund brach im M. G.=Feuer zufſgmien=

[ ][  ][ ]

eits 3.

Berlin, 27. Febr. (Wolff.) Zu dem ſtrafrecht=
lichen
Ermittelungsverfahren, das die Berliner
politiſche Polizei gegen den Schriftſteller Walther Oehme ein=
leitete
, teilt das Berliner Polizeipräſidium mit:
Oehme iſt des Verſtoßes gegen den Paragraphen 92, Ziff. 1
des Reichsſtrafgeſetzbuches verdächtig, d. h. ihm wird vorgewor=
fen
, Nachrichen, wvovon er wußte, daß ihre Geheimhaltung einer
anderen Regierung gegenüber für das Wohl des Deutſchen
Reiches erforderlich iſt, einer fremden Regierung mit=
geteilt
oder öffentlich bekannt gemacht zu haben. In welchem
Umfange ſich der Verdacht beſtätigen wird, muß erſt die noch
im Gange befindliche Unterſuchung ergeben. Die Einleitung des
Verfahrens iſt auf Mitteilungen von Angeſtellten der Deta zu=
rückzuführen
, wobei die journaliſtiſche Tätigkeit Oehmes Be=
denken
erregte, beſonders der Inhalt ſeiner an ein ausländiſches
Nachrichtenbüro erteilten politiſchen Informationen. So be=
richtete
er beiſpielsweiſe Ende des vergangenen Jahres an das
Ausland über angebliche Meutereien und Unzus
friedenheit in der Reichswehr: in den letzten Wochen
verbreitete er ſich in ſeinen Auslandsinformationen über eine
angebliche deutſche Einheitsfront und erſchütternde Meinungs=
verſchiedenheiten
innerhalb des Reichskabinetts. Ferner gab er
in der vergangenen Woche auch an das Ausland Informa=
tionen
über ein angebliches Einvernehmen zwiſchen den führen=
den
Perſönlichkeiten der Reichswehr und den Orgeſchverbänden,
ſowie über angebliche Beſprechungen verſchiedener Miniſter beim
General von Seeckt. Zu gleicher Zeit, als Oehme dieſe letztere
Informiation an das Ausland weitergab, vermittelte er dieſe
Nachricht auch an die Redaktion der Roten Fahne, die
dann am 22. Februar den Aufſehen erregenden Artikel Seeckt
rüſtet zum Bürgerkrieg! veröffentlichte. Die in dieſem Artikel
behaupteten Dinge wurden durch den Reichswehrminiſter be=
kanntlich
au gleichen Tage in der Reichstagsſitzung als er=
funden
bezeichnet.
Nach dem Abſchluß der zurzeit noch ſchwebenden polizeilichen
Ermittelungen wird das Material von der Berliner Polizei an
die Oberreichsanwaltſchaft abgegeben.

Der Erzbergerprozeßvordem Reichsgericht

TU. Leipzig, 27. Febr. Vor dem erſten Strafſenat des
Reichsgerichts wurde heute vormittag noch einmal der Erz=
berger
=Mord Gegenſtand einer Verhandlung. Nach mehr=
tägiger
plaumäßiger Verfolgung ſollen bekanntlich der Kaufmann
Heinrich Schulz und der Oberleutnant zur See Heinrich Tilleſſen
am 26. Auguſt 1921 bei Griesbach im Schwarzwald den früheren
Reichsminiſter Matthias Erzberger durch mehrere Piſtolenſchüſſe
vorſätzlich und mit Ueberlegung getötet haben. Die Täter ent=
flohen
, ihr Aufenthalt iſt unbekannt. Ob übrigens Schulz und
Tilleſſen ſelbſt die Täter ſind, oder nur die wirklicheu Täter
unterſtützt haben, iſt bisher nicht feſtgeſtellt.
Jedenfalls wurde dem früheren Kapitänleutnant Manfred
v. Killinger in München der Vorwurf gemacht, gemäß
einer vor der Tat gegebenen Zuſage die der Tat verdächtigen
Schulz und Tilleſſen begünſtigt zu haben, indem er die Ent=
deckung
ihrer Täterſchaft durch Aufnahme ihres Gepäcks ver=
hindern
half und den Schulz unmittelbar vor ſeiner bevorſtehen=
den
Verhaftung im Automobil aus ſeiner Wohnung abholte und
fortbrachte. Der Kapitänleutnaut d. Killinger, der nach der Re=
volution
Führer der Sturmkompagnie in der Marinebrigade
Ehrhardt war, wurde deshalb wegen Beihilfe zur Ermordung
Erzbergers angeklagt, und hatte ſich daraufhin in ſiebentägiger
Verhandlung vor dem Schwurgericht in Offenburg zu verant=
worten
. Nach außerorbentlich eingehender Verhandlung ver=
neinten
am 13. Juni 1922 die Geſchworenen, unter denen ſich
übrigens ſechs Arbeiter und Angeſtellte und zwei kleinere Hand=
werker
befanden, ſämtliche Schuldfragen, und von Killinger
wurde freigeſprochen.
Gegen dieſes Urteil hatte die Staatsanwaltſchaft Offenburg
Reviſion beim Reichsgericht eingelegt, die ſich darauf ſtützte,
daß bei der Auswahl der zu Geſchworenen Vorgeſchlagenen in
einem Schwarzwaldbezirk nicht der zuſtändige Bezirksamtmann,
ſondern ſein Stellpertreter zugegen geweſen ſei und daß die
Stellung der Fragen nicht dem Geſetzestext entſpreche. Der An=
geklagte
war ſelbſt nicht zugegen, ſondern ließ ſich durch Rechts=
anwalt
Dr. Lütjebrune aus Göttingen vertreten.
Der Verteidiger Dr. Lütjebrune wandte gegen die Reviſion
ein, daß das Verfahren bei der Bildung der Vorſchlagsliſte der
geſetzlichen Vorſchrift des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes entſprochen

hätte, was durch zahlreiche Entſcheidungen des Reichsgerichts
belegt würde. Die Frageſtellung ſei für den Angeklagten noch
ungünſtiger geweſen als die von der Staatsanwaltſchaft ge=
wollte
, ſo daß das freiſprechende Urteil durchaus gerechtfertigt
ſei. Der Vertreter der Reichsanwaltſchaft Dr. Geisler erklärte
an Hand zahlreicher Entſcheidungen, die Angriffe der Reviſion
ſeien nicht ſtichhalitg. Es beſtehe deshalb kein Anlaß, in der
gegenwärtigen Zeit dieſen Prozeß noch einmal aufzurollen. Das
Urteil wird im Laufe des Tages erwartet.

Der Krieg.

Von Angtol France.

Der literariſche Nobelpreisträger des vergaugenen
ahres: Anatol France, der die Millionenſpende für
die Kinderhilfe Sowjet=Rußlands abtrat, hat von jeher
die Stimme gegen Waffengewalt und die Brutalität
erhoben, mit der ſeine eigenen Landsleute jetzt, mit täg=
lich
daaſtiſcheren Beweiſen, gegen unſer Land vovgehen.
Weun man noch nich gottlob von einem Krieg
ſprechen kann, ſo werden von den Franzoſen immer
bewußter Taten verübt, die abſolut kriegeriſchen Charak=
ter
tragen. Als der ruſſiſch=japaniſche Krieg tobt=
widmete
Anatol France, ſtets ein Rufer zur Menſchlick.
keit und Verſöhnung, den Opfern eine Spende fran=
zöſiſcher
Künſtler, der er folgenden flannmenden Aufruf
gegen den Krieg voranſtellte. Der Aufſatz, der in
ſeinen geſammelten Werken deutſcher Sprache nicht ent=
halten
iſt, erſcheint hier zum erſten Male in deutſcher
Ugberſetzung:

* Es gibt keinen Belveis dafür, daß unſer Weltbild ver=
dammt
ſei, jetzt oder ſpäter, ſich reſtlos zu zerſtören, und daß der
Rrieg ebenſo lange beſtehen werde wie die Menſchheit. Im
Gegenteil: die Betrachtung der Vergangenheit läßt annehmen,
Laß der Krieg keine der weſentlichen Bedingungen des ſozialen
Lebens iſt.

Obwohl die erſten Zeiten der menſchlichen Raſſe ſich für
uns in ein undurchdringliches Dunkel verlieren, iſt es gewiß,
Laß die Menſchen nicht immer kriegeriſch waren. Sie waren es
llicht während der langen Zeitalter des Nowadendaſeins, deſſen
Gedächtnis allein in einer kleinen Anzahl Worte beſteht, die
alen indogermaniſchen Sprachen gemeinſam ſind und die uns
die Unſchuld der Bräuche offenbaren. Wir haben Gründe, zu
Aauben, daß die friedlichen Jahrhunderte der Hirten weſentlich
tänger währten als die Epochen des Ackerbaues, der Induſtrie
und des Handels, die, in notwendiger Entwickelung einander
ſolgend, zwiſchen den Stämmen und Völkerſchaften einen bei=
lehe
dauernden Kriegszuſtand bewirtten.

Mit Waffengewalt ſuchte man meiſtens Güter zu erwerben:
Sklaven, Weiber, Vieh, Metall, Webereien, Landbeſitz. Die
Akiege entbrannten zunächſt zwiſchen Dorf und Dorf. Darauf
ſGloſſen ſich die Beſiegten mit den Siegern zu einer Nation zu=
ſammen
, und die Kriege ſpielten ſich zwiſchen Volk und Volk ab.
Um ihre erworbenen Güter zu erhalten oder zu vermehren,
kampften dieſe Völker mit ihren Nachbarvölkern um die feſten
Plätze, kraft deren man die Heerſtraßen, die Gebirgspäſſe, die
Flußläufe und die Meere beherrſchen konnte. Endlich ſchloſſen
Die Völler Bundesgenoſſenſchaften und Allianzen. So gingen
De Gruppenbildungen, die immer umfangreicher wurden, ſtatt
tich um die Güter der Erde zu ſtreiten, zu regelmäßigen Tauſch=

Deutſcher Reichstag.

E Bérlin, N. Febr. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſche:
Reichswehrminiſter Geßler.
Angenommen wird der Geſetzentvurf über die einſtweilige Außer=
kraftſetzung
der Vorſchriften des § 247 des BGB., nach welchem der
Schuldner in dem Falle, wo ein Zinsfuß höher als 6 Prozent vereibart
worden iſt, das Kapital nach Ablauf einer Friſt von ſechs Monaten
unter Einhaltung einer Kündigungsfriſt von ſechs Monaten kundigen
kanm.
Das Preſſenotgeſetz.
Der Reichsratz hat gegen das Preſſenotgeſetz Einſpruch erhoben, da
eine Erhöhung der Holzabgabe auf 2 Prozent ihm zu hoch erſcheint.
Döcſe Erhöhung gehe über das hinaus, was die Länder für ihre Finan=
zen
für tragbar ha
Ein Antrag Hergt verlangt Herabſetzung der Holzabgabe auf
anderthalb Prr
Abg. Hertz (Soz.) äußerk ſtarke Bedenken gegen eine Herabſetzung
bgabe. Er beantragt nochmalige Beratung im Ausſchutß.
Die Vorlage geht darauf an den bolfswirtſchafrlichen Ausſchuß.
Ein Antrag Beythien (D. Vpt.), auch die nicht kündbaren ge=
werblichen
Pachtherträge einer einigungsamtlichen Nachprüfung zu
unterziehen, geht an den Bevölkernugsausſchf
Es folgt dann die zweite Beratung der Notſtandsmaßnah
men für Rentenempfänger aus der Invaliden= und
Angoſtelltenverſicherung. An den Koſten, dieſer Vorlage
ſollen die Gemeiuden mit 10 Prozent beteiligt ſein. Der Reichsrat hat
die Beteiligung der Gemeinden auf 10 Prozent feſtgeſetzt. Die Reichs=
vegierung
verlangt aber eine Beteiligung von 20 Prozent. Dem Antrag
des Reichstagsausſchufſes entſprechend wird darauf der Plan in der
aſſung des Reichsrats abgel.
Wehrminiſterium.
Die ziveite Lefung wird fortgeſetzt.
Abg. Ledebour behauptet, daß die Reichswehr weiter Fühlung
iit der Orgeſch habe und daß das Offizierkorps monarchiſtiſch ſei. In
dieſen Kreiſen werde offen von der Möglichkeit eines Krieges mit
Frankreich geſprochen. Die Faſziſten gingen bereits zu Taten über, wie
das Attentat auf die Münchener Poſt beweiſe,
Abg. Künſtler (Soz.) verlangt vom Reichsſvehuminiſterium eine
offene Erklärung, ob noch immer Verbindungen von Offizieren zu ver=
botenen
Orgawiſationen beſtehen. In Freiberg wurds eine national=
ſozialiſtiſche
Verſammlung aufgelöſt, an der auch ein Reichswehrſoldat
teilnacan. (Zuruf: Iſt ja fürchteulich!) Kommenotv habe erklärü, die
Beteiligung an derartigen Organiſationen ſei verboten, aber es ſei eine
Ehre, dauan teilzunehmen! (Hört hört!) Die Wact in Stettin habe
geſchrieben, nur die Wiederkehr der alten preußiſchen Tugenden könne
uns wieder hochbringen. (Zuſtimmung rech’s.) So ſieht die republika=
niſche
Aufklärung der Reichswehr aus. Bei einer Wulle=Verſammlung
im Reichstag kollerten aus den Mänteln in der Garderobe Revolver und
Totſchläger. Man will die Reaktion aufrichten und dann Krieg gegen
Frankreich füih=
Reichswehrminiſter Geßler erklärte: Die Bevölkewng des Ruhr=
reviers
habe ein Necht darauf, daß wir micht in ihrem Rücken einen törich=
tenr
deut chen Streit entſtehen laſſen und daß ihr micht Schwätzer und
Skribenten in den Rücken fallen. Es iſt richtig, daß alle möglichen
Kriegspläue ausgeheckt wvorden ſind. Leider auch von verantwortlichen
Leuten der Linken. Ein Betriebsratsvorſitzender habe behauptet, daß
die Ruſſen weitgehende Hilfe zugeſagt hätten und den deutſchen und
f=anzöſiſchen Genoſſen zu Hilfe kommen würden. (Lachen.) Dieſe Leute
glauben nicht, daß Hakenkreuz und Sowvjetſtern zufammen kämpfen wer=
den
. Sie wollen den deutſchen Kaditaliſten ſchlagen. Von Rußland kann
dem deutſchen Proletariat keine beſondere Hilfe kommen. Es kommt nicht
nur auf die Waffe, ſondern auch auf Nahrungsmittel an. Der Reichs=
ſvehrminiſter
hält die Agitation, die in Deutſchland dor allem in Arbei=
terkreiſen
und mit ruſſiſcher Hilfe getrieben werde, für ſehr bedenklich.
In einer ſo kritiſchen Zeit müſſe ein Miniſter große Zurückhaltung üben
da ſeine Reden im Ausland meiſt entſtellt wiedergegeben würden. Die
Ueberwachung der Verbände ſei eine Sache der politiſchen Polizci. Der

Miniſter erbittet Einzelmaterial und ſtellt feſt, daß von 10 vorgebrachten
Fällen in der Regel neun unrichtig ſind. Von der Reichswehr müſſe

ingt militäriſcher Gehorſam verlangt werden. In dem Frei=
Fall ſei ein Schütze in einen Vortrag über Bodsureform geraten
und ſei dabei von der Polizei geſtellt worden, weil dieſe glaubte, es
handele ſich um eine politiſche Verſammlung. Andere Behauptungen
ſeien glatt erlogen. General von Walter ſei verabſchiedet. Alle bean=
ſtandeten
Organiſationen würden immer wieder begründet mit der ſo=
genannten
Gefahr eines Putſches, von links. (Zur liks: Das iſt doch nicht
anzunehmen!) Der Anſicht bin ich auch. Die Linke ſollte auch vorſich=
tiger
ſein und der Rechren nicht immer wieder Material liefern. Weun
Herr Ledebeur das Proledariat auffordert, in Deutſchland die Macht zu
ergreifen, dann könne Sie ſich auch nicht ſpundern, daß das Bürgertum
München haben die Kommuniſten ja auch von einem
ialiſtiſchen Miniſtexium die Aufhebung des Ausnahmezuſtandes ver=
angt
, damit ſie Rebolution machen könnten. Das Bürgertum läßt ſich
doch nicht abſchlachten. Eine rucige Entwickelung iſt nur möglich auf
dem Boden der Verfaſſung. Von einer iternationalen Verſtändigung

der Arbeiverſchaft iſt nur recht wenig zu erhoffen. Wir komen nur
weiter, wenn die Tugenden wieder entwickelt werden, die das preußiſche

Königtum in den Zeiten ſeiner Größe gezeigt hat. (Beifall.)
Abg. Fröhlich (Komm.) hält eine zweite Nede zum Militäretat,
in der er wieder die ſtärkſten Angriffe gegen die Offiziceue richtet.
Damit ſchließt die allgemeine Ausſprache. In der Einzelbeſprechung
machſt Abg. Moſes (Soz.) auf die große Zahl, der Selbſtmorde im
Heere aufmerkſam, während Abg. Domſch (Dntl.) eine Verkleinerung
der Remontedepots verl
Der Haushalt des Wehrminiſteriums wird erledigt bis auf den
Marineetat.
Das Haus vertagt ſich auf Mittwoch 2 Uhr: Deviſenfondsverord=
nung
, Marineetat; Wiederaufbauminiſterium. Schluß 6½ Uhr.

geſchäften über. Der Sinn für die Gemeinſamkeit der Gefühle
und der Intereſſen verbreitet ſich. Nom glaubte einen Augen=
blick
, ſich über die ganze Welt ausgeſtreckt zu haben.

Auguſtus dachte das Zeitalter des allgemeinen Friedens zu
eröffnen. Er täuſchte ſich, da er die wahre Geſtalt und die rich=
tigen
Maße der Erde nicht erkannte. Er glaubte zu Unrecht,
daß der orbis ronanus die ganze Erde einnähme, daß die be=
wohnbare
Welt ihr Ende bei den brennenden oder eiſigen
Küſten, bei den Flüſſen, bei den Gebirgen und bei den Halb=
inſeln
, die die römiſchen Adler erreicht hatten, fände; er bildete
ſich ein, die Germanen und Perſer bewohnten die einſamen
Grenzen der Welt. Man weiß, wie dieſe allen Lateinern ge=
meinſamen
Annahmen von Generation zu Generation grauſam
zerſtört wurden und welche Ströme von Barbaren den römiſchen
Frieden überfluteten.
Dieſe Barbaren ſetzten ſich im Reiche feſt, zerfleiſchten ſich
fünfzehn Jahrhunderte lang gegenſeitig auf ſeinen Trümmern
und gründeten mit dem Kitt des Blutes ihre Staaten. So war
das Leben der Völker im Mittelalter. Damals war der Zu=
ſtand
des Krieges der einzig mögliche und ſogar der einzig ver=
ſtändliche
Zuſtand. Alle Kräfte der Gemeinſchaften waren nur
dazu beſtimmt, ihn zu erhalten.
Wenn während der Rengiſſance die erwachende Denkkraft
einigen erleſenen Geiſtern erlaubte, ſich beſſer geregelte Bezie=
hungen
unter den Völkern vorzuſtellen, ſo ſpeiſten zur ſelben Zeit
der Drang zu erfinden und der Durſt nach Wiſſen den kriege=
riſchen
Inſtinkt mit neuen Kräften. Die Entdechung Weſtindiens
die Durchforſchungen Afrikas, die Fahrten über den Stillen
Ozean eröffneten der Gier der Europäer unermeßliche Gebiete.
Die weißen Menſchen ſtritten ſich um die Ausrottung der roten
gelben und ſchwarzen Raſſe und verfeindeten ſich vier Jahrhun=
derte
lang bei der Ausplünderung dreier großer Erdteile. Wäh=
rend
dieſer Kette von Räubereien und Gewalttaten lernten ſie
die Ausdehnung und die Form der Erde kennen. In dem Maße,
wie ſie in dieſer Erkenntnis fortſchritten, wurden ſie ſich ihrer Ver=
nichtungsmethoden
bewußt. Noch heute verkehren die Weißen
mit den Gelben nur, um ſie zu knechten und zu maſſatrieren.
Die Völker, die wir ihrer Barbarei wegen verachten, kennen uns

jägern und Menſchenhändlern offen, dieſe zerſtöreriſchen Koloni=
ſationen
, dieſe brutale Art, die die eine Hälfte der Menſchheit
dazu brachte und heute noch bringt, die andere Hälfte zu ver=
nichten
, ſind die furchtbaren Bedingungen eines neuen Fort
ſchritts der Ziviliſation und die ſchrecklichen Mittel, die vielleicht
für eine noch unbeſtimmte Zukunft den Frieden der Welt werden
vorbereitet haben. Diesmal ſieht ſich die ganze Welt in einen
Zuſtand geführt, der trotz den gewaltigen Verſchiedenheiten dem

Stadt und Land.

Darmſtadt, 28. Februar.

Die Fahrpreiserhöhung zum 1. März.

RDT. Mit Wirkung vom 1. März werden die Perſonenfahr=
preiſe
der Reichsbahn um 100 Prozent erhöht. Von die=
ſem
Tage an betragen die Einheitsſätze für einen Kilo=
meter
1. Klaſſe 96 Mk., 2. Klaſſe 48 Mk., 3. Klaſſe 24 Mk.,
4. Klaſſe 16 Mk. Die Schuellzugszuſchläge für D=Züge
betragen in der 1. Zone (bis 75 Kilometer) 1600 bzw. 800 bzw.
400 Mk., in der 2. Zone (bis 150 Kilometer) 3200 bzw. 1600 bzw.
800 Mk., in der 3. Zone (über 150 Kilometer) 4800 bzw. 2400
bzw. 1200 Mk. Platzkarten koſten für die 1. Klaſſe 800 Mk.,

fur die 2. Klaſſe 400 Mk., für die 3. Klaſſe 200 Mk. Eine Bahn=
ſteigkarte
koſtet 80 Mk. Der Einheitsſatz für Gepäck be=

trägt 4 Mk. für 10 Kilogramm und 1 Kilometer, die Mindeſt=
fracht
400 Mk. Der Mindeſtfahrpreis beträgt in der
1. Klaſſe 880 Mk., in der 2. Klaſſe 440 Mk., in der 3. Klaſſe
220 Mk., in der 4. Klaſſe 144 Mk. Die von Schalterdruckmaſchinen
hergeſtellten Fahrkarten behalten den alten (Januar=) Preis=
aufdruck
, werden jedoch zum vierfachen Betrage verkauft; nur
auf Blankofahrſcheinen wird der neue Preis eingeſetzt. Die
Preiſe für Bettkarten bleiben zunächſt unverändert, jedoch
wird die Vorverkaufsfriſt von 14 Tagen bis auf weiteres
auf eine Woche verkürzt. Die viertägige Gültig=
keitsdauer
der Fahrkarten wird durch die neue Tarif=
erhöhung
nicht verkürzt. Auch an der Gültigkeit der Fahrſchein
hefte des Mitteleuropäiſchen Reiſebureaus (der MER= Fahr=
ſcheine
) wird nichts geändert.

Gewaltmaßnahmen der Franzoſen gegen den
Poſt= und Telegraphenbetrieb.

Wie de Oeffentlichkeit ſchon beöannt iſt, richten ſich die ve
widrigen Eingriffe der Franzoſen neuerdings auch auf den Betrieb d
Reichs=Poſt= und Telegraphenverwalrung im beſetzten Teil des Obe
poſtdirektionsbezirks Darmſt.dt. In Mainz iſt am 19. Februar
Vorſteher des Poſtamts 1, Poſtdixektor Klingelhöffer, von den Frar
zoſen widerrechtlich verhaftet worden. Aus dieſem Amlaß haber
Beamten, Angeſtellten und Arbeiter ſämtlicher Verkehrsämter in Mai,
am 2. Februar von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags die Arb
niedergelegt. Als ſie zur genannten Stunde den Poſt=, Telegraphe
und Fernſprechbetrieb wieder aufnehmen woliten, waren Poſt=
Telegraphenamt von den Franzoſen beſetzt, die die Wiedereröffnung
Betriebs vereitelten. Bei den Verhandlungen brach
ſchaft ihre Bereitſchaft zur Wiederaufnahme der Arbeit unter den
herigen Vorausſetzungen, d. h. nach Maßgabe des Rheinlandabkommen=
nochmals
zum Ausdruck; die Franzoſen ſtellten aber weitergeh
derungen, die der Unterſtützung ihres durch Einbruch in das Nuhrge
begangenen Rechts= und Vertragsbruchs dienten und die ſi
dingung für die Wiederaufnahme des Poſt= Telegraphen= u
ſprechverkehrs in Mainz machten. Da die Erfüllung
gen von der Beamten= Angeſtellten= und Arbeiterſchg
ſt.
lich abgelehnt worden iſt, ruht bis zur Stunde in Main; immer
jeglicher Poſt=, Telegraphen= und Fernſprechverkehr, und zur
hieraus ergibt, lediglich infolge der Gewaltmaßnahmen der Fran=
Denn es braucht nach dem Vorhergehenden ka=
gehoben
zu werden, daß es ſich bei der nur fünfſtüindigen Betriebsrul
nicht um einen Streik im landläufigen Sinne gehandelt hat, Die
von ſeiten der B=ſatzungsmächte in ſolchen Fällen immer wieder da
zuſtellen verſucht wird; die Urſache der Arbeitsniederlegung beruht nicht
in dem inneren Dienſtverhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
fondern in dem von außen her erfolgten gewaltſamen Eingriff 1
ſatzung. Dieſe, nicht die Beamten= und Arbeiterſchaft, derhindert au
gewaltſam die Wiedereröffnung des Betriebs
Dies zur Aufklärung der Oeffentlichkeit über die tatſächlichen Vo= und ihre Urſachen. Jeder, der dazu beiträgt, die Wahrheit
zu verbreiten, insbeſondere im beſetzten Gebiet, erweiſt dem Valerland
und den für ihr deutſches Vaterland Leidenden einen Dienſt.
Am 22. und 23. Februar ſind in Mainz weiter derhaftet worde
Der Vorſteher des Telegraphenbquamtes Telegraphendirektor (
Obertelegraphenſekretär Formacon, Obertelegrapheiſekretär Block, di
Telegraphenbaufüihrer Budde und Kraft, Telegrapheuaſſiſtent Gerhard
Telegraphenleitungsaufſeher Schork, Telegraphenarbeiter Sadoni un
Telegraphenhandwerter Kreckel.

CAußer den ſchon von Privatbanken veröffentlichten Spenden ſind
bei dem Heſſiſchen Landesausſchuß für das Deutſch
Volksopfer unmittelban bisher folgende Zuwendungen einge
gangen: Firma Paul Kaiſer u. Co. in Darmſtadt 15 000 Mk., voil
Brentano, Miniſter des Innern, Darmſtadt, durch eine ihm von Berli
zugekommene Spend 250 000 Mr., Heſſiſcher Beamtenbund. Darmf
74 375 Mk., Freiberr Wambold von Umſtadt in Birkenau 500 000 Mk.
Bürgermeiſterei Flomboun 39 255 Mk., Trautwein, Gehemer Forſtrat
Gießen 2000 Mk., Beamten des Kreisamts Dieburg 77 000 Mk., Schitl=
jugend
in Radheim (Kreis Dieburg) 4000 Mk., durch Vermittelung oo
Prpfeſſor Werner=Friedberg 54000 Mk., Beamten des Landeszuch
haufes Marinſchloß 127000 Mr., Kreiscut Groß=Gerau 12 066 M
Finanzkaſſe Homberg a. O. 6700 Mk.. Oberförſterei Ober=Ramſtadt
2 129,6 Mk., Jakoß Knapp, Bieneiuirtſchaft und Verſandgeſchä
Gernsheiur, 5000 Mk.,
m

Freiherrlich Schenkiſche Rentei in Schweinsberg, aus Lohwzahlung des
Reviers Weildeshauſen 50 850 Mk.; Summa: 2 129 375,60 Mark.

des römiſchen Reiches unter Auguſtinus gleicht. Der römiſche
Frieden war das Werk der Eroberung. Der Weltfrieden wird
ſich ſicherlich nicht mit denſelben Mitteln verwirklichen laſſen.
Kein Reich vermag heute auf die Vorherrſchaft über die Länder
und Meere, die das endlich erforſchte und durchmeſſene Erden=
rund
bedecken, Anſpruch zu erheben. Aber trotzdem die Bin=
dungen
, die beginnen die gauze Menſchheit und nicht miehr nur
einen Teil der Menſchheit zu vereinen, weniger ſichtbar ſind, als
die der militäriſihen und politiſchen Herrſchaft, ſind ſie nicht
weniger real; ſie ſind wit einem Male dehnbarer und zugleich
feſter; ſie ſind feiner und dabei unendlich verſchieden, bis ſie ſich
durch die Alsobs des öffentlichen bis zu den Realitäten des
ſozialen Lebens durchſetzen. Die wachſende Vielheit der Ge=
meinſchaften
und Tauſchgruppen, die durch die Finanz= und
Handelsmärkte der Welt erzwungene Solidarität und das raſche
Wachstum des internationalen Sozialismus ſcheinen früher oder
ſpäter die Vereinigung der geſamten Völker der Kontinente be=
wirken
zu müſſen.
Wenn zu dieſer Stunde der imperialiſtiſche Geiſt der großen
Staaten und der überſchraubte Ehrgeiz der bewaffneten Natio=
nen
dieſe Ertvartungen zu zerſtören und dieſe Hoffnungen zu
vernichten ſcheint, ſo beginnt man zu begreifen, daß der moderne
Nationalismus in Wirklichkeit nichts iſt als eine verwirrte
Sehnſucht der Köpfe und Herzen nach einer imer größer wer=
denden
Einheit, und daß der Traum eines größeren England,
eines größeren Deutſchland, eines größeren Amerika, was man
auch wolle und unternehme, zum Traum einer größeren Menſch=
lichkeit
, zur Vereinigung der Völker und Naſſen zum Zwecke ge
meinſamer Ausnützung der Erdengüter hinführt. Es wird zwei=
fellos
noch Kriege geben, und die wilden Inſtinkte, im Verein
mit der natürlichen Begehrlichkeit, die die Welt während ſo vie=
ler
Jahrhunderte in Verwirrung gebracht haben, werden ſie noch
weiter verwirren. Bis jetzt haben die unüberſehbaren Maſſen
der Menſchheit, die ſich zu formen beginnen, nicht den Zuſtand
des Gleichgetvichts gefunden, die gegenſeitige Durchſetzung der
Völker iſt nicht methodiſch genug betrieben worden, um den all=
gemeinen
Wohlſtand durch die Freiheit und die Leichtigkeit des
Verkehrs zu ſichern, der Menſch reſpektiert nicht überall den
Menſchen, und noch ſind nicht alle Glieder der Menſchheit fähig,
in Gemeinſqmukeit Zellen und Organe des einen und ſelben
Körpers zu bilden. Es wird ſelbſt den Jüngſten unter uns
nicht vergönnt ſein, die Epoche des Militarismus abgeſchloſſen
zu ſehen. Aber wir ahnen dieſe beſſeren Zeiten, die wir nicht
kennen lernen werden. Wir können, um die zukünftige Entwicke=
lung
dieſer begonnenen Kurde weiter zu zeichnen, die Errich=
tung
von umfangreicheren und vollendeteren Gemeinſchaften zwi=
ſchen
allen Raſſen und allen Völkern, ein allgemeineres und ſtär

keres Solidaritätsgefühl der Menſchen, die methodiſche Orge
niſation der univerſellen Arbeit und die Errichtung de
nigten Staaten der Welt unterſcheiden.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwvoch, den 28. Februar 1923.

Nummer 58.

Von der Bedienſteten, Penſionären und Witwen
berſtorbener Beamten des Eiſenbahn=Stationskaſſenbezirks Bickenbach
Heſſen) für Ruhrſpende geſammelt 39 500 Mk.

Lanbesamt für das Bildungsweſen. Erledigt ſind:
3 Schulſtellen an der Volksſchule zu Neu=Iſenburg, Kreis Offen=
bach
. Sie ſind wie folgt zu beſetzen: 1. eine mit einem evangeliſchen
Lehrer, 2, eine mit einem katholiſchen Lehrer, 3. eine mit einem frei=
religiöſen
Lehrer. Wohnungen für Lehrer mit Familien ſind zurzeit
nicht vorhanden.
Kirchliche Dienſtnachrichten. Dem Pfarrer Wilhelm Krämer
zu Pfungſtadt=Hahn wurde die evangeliſche Pfarrſtelle zu Stein=
bach
, Dekauat Gießen, und dem Pfarrer Heinrich Hartmann zu
Schwanheim, die erſte lutheriſche Pfarrſtelle zu Groß=Umſtadt über=
tragen
.
Heff. Landesthegter. Spielplanänderungen: Da außer Frau
Gothe und Frau Horn nun auch noch Herr Valk und Herr Kuliſch er=
krankt
ſind, müſſen die für Mittwoch, den 28. Februar und Donnerstag,
den 1. März, angekündigten Aufführungen Geſchichte Gottfriedens von
Berlichingen abgeſetzt werden. Das Große Haus iſt am Mittwoch
geſchloſſen. Die für die Götz=Vorſtellung am Mittwoch gelöſten Karten
können am Mittwoch oder Donnerstag (101 Uhr) an der Tageskaſſe
zurückgegeben werden. Am Donnerstag wird um 7 Uhr Minna von
Barnhelm gegeben. Mieten und Preiſe bleiben dieſelben, es haben
folgende Umbeſetzungen vorgenommen werden müſſen: Minna: Frau
Meißner, Franziska: Frau Hummel, Dame in Trauer: Fräulein Stie=
ler
, Wirt: Herr Sebald, Graf Bruchſal: Kenter. Heute Abend 7 Uhr
wird im Kleinen Haus zum erſten Mal Die beiden Schützen, komiſhe
Oper von Lortzing, in der Neueinſtudierung gegeben.
* Militärdienſtnachrichten. Gemäß Verfügung des Reichswehr
miniſters vom 28. Dezember 1922 haben erhalten: den Charakter als
Oberleutnant die Leutnants d. L. a. D. Wilhelm Hebbel in Herbſtein
in Oberheſſen, Richard Niegel in Nordholz, Heinrich Geyer in
Darmſtadt (dieſer mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des
Pionier=Bataillons Nr. 11), Adam Becker in L. (dieſer mit der Er=
laubnis
zum Tragen der Uniform des Inf.=Regts. Nr. 116), Heinrich
Brior in W., Georg Nieder in W.; die Erlaubnis zum Tragen
der Uniform der Reſerveoffiziexe des Feldart.=Rogt3. Nr. 25 Leutnant
d. L a. D. Hermann Klipſtein in Jugenheim; den Charakter als
Leutnant die Wachtmeiſter a. D. Auguſt Bachmann in Darmſtadt
(dieſer mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Drag.=Regts.
Nr. 14), Ludwig Wirth. in Darmſtadt, die Vizewachtmeiſter a. D.
Friedrich Klipſtein in Darmſtadt (dieſer mit der Erlaubnis zum
Tragen der Uniform des Drag.=Regts. Nr. 24), Robert Kornmeyer
in Darmſtadt (dieſer mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der
Reſerveoffiziere des Drag.=Regts. Nr. 24), Otto Weichel in G., der
Vizefeldrebel a. D. Hermann Weidemann in Darmſtodt: den
Charakter als Leutnant vom Abw.=Amt des ehem. bayeriſchen Kriegs=
miniſteriums
hat erhalten Offizierſtellvertreter Voll in Nieder= Nam=
ſtadt
.
Krediterhöhung für den Ankauf von Domanialerzeugniffen. In=
folge
der weiter geſtiegenen Holz= und Graspreiſe hat das Finanzmini=
ſterium
, Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltung, unterm 2. Fe=
bruar
d. J. beſchloſſen, die nachſtehendenK redite wie folgt zu erhöhen:
1. Jeder Familie und jeder ſelbſtändigen einzelnen Perſon, die im
Volksſtaate Heſſen wohnt, wird gegen Stellung ſicherer Bürgſchaft für
den Ankauf von Domanialerzeugniſſen aller Art (Holz, Gras, Obſt,
Waldſtren, Holz= und Grasſamen uſw.) ein Kredit von zuſammen
300 00 Mark bewilligt. 2. Im Volksſtaat Heſſen wohnenden Gewerbe=
treibenden
(auch Holzhändlern und Holzſchneidereien) und ſolchen . i=
fern
, die Neubauten und bauliche Herſtellungen beabſichtigen, wird neben
dem Kredit unter 1. für Ankauf des zu ihrem Gewerbe bezw. ihren
Bauten erforderlichen Holzes ein weiterer Kredit von 900 (00 Mark
gegen, Stellung ſicherer Bürgſchaft bewilligt. Darüber daß dieſe Stei
gerer das Holz zum Betriebe ihres Gewerbes bezw. zu Bauzwveiken nötig
haben, muß Beſcheinigung der Bürgermeiſterei bei den einſchlägigen
Kafſeſtellen hinterlegt werden.
Städtiſche Rechtsauskunftsſtelle. Der Darmſtädter Anwalt=
verein
hat ſich in dankenswerter Weiſe der Stadtverwaltung gegenüber
bereit erklärt, durch eine Reihe ſeiner Mitglieder die Rechtsberatung
bei der ſtädtiſchen Rechtsauskunftsſtelle für die Stadt unentgeltlich
zu übernehmen. Die Beratung ſoll zunächſt an zwei Tagen in der
Woche und zwar jeden Dienstag und Freitag, nachmittags von 41
bis 6½ Uhr, in den Räumen des Gewerbe= und Kaufmannsgerichtes
Landgraf=Philipps=Anlage 9 (Erdgeſchoß) ſtattfinden. Zugelaſſen ſind
nur Unbemittelte und Minderbemittelte nach den für das Wohlfahrts=
amt
maßgebenden Begriffen. Die baren Auslagen der Stelle ſind
in allen Fällen zu erſtatten, von Minderbemittelten wird auch eine
gering bemeſſene Gebühr für die allgemeinen Geſchäftsunkoſten er=
hoben
werden. Die Beratungsſtelle wird am Freitag, den 2. März, in
Tätigkeit treten.
Rentenverkehr beim Poſtamt 1. Die Auskunftserteilung bei
der Rentenſtelle wird häufig dadurch ſehr erſchwert, daß die auskunft=
einholenden
Rentenempfänger nur unzureichende Angaben zu machen
vermögen. Es empfiehlt ſich deshalb, zur ſchnelleren Abfertigung des
Publikums ſtets mindeſtens die Nummerkarte und den Rentenbeſcheid
vorzulegen.
Der Deutſche Evangeliſche Kirchenausſchuß trat am geſtrigen
Dienstag in Berlin zu mehrtägigen Beratungen zuſammen. Als
Vertreter der heſſiſchen evangeliſchen Landeskirche nimmt Geheimerat
D. Dr. Flöring an den Verhandlungen teil.
Vereinigung der Freunde des Humaniſtiſchen Gumnaſiums.
Univerſitätsprofeſſor Dr. Walter Otto, der Redner der
Humaniſtiſchen Vereinigung, gehört zu den Männern der
Gegenwvart, die das Bedeutende der humaniſtiſchen Aufgabe beſonders
tief erkennen und für ſie in Wort und Schrift mit Ueberzeugungskraft
eintreten. Wir betrachten e3 als ein beſonderes Glück, die Berüh=
rung
mit ſeiner Weltanſchauung und ſeiner Forſchung vermitteln zu
können. Aus ſeinem Entwicklungsgange dürfte darum einiges von
Juterefſe ſein. Er iſt geborener Schwabe und hat in Bonn ſtudiert.
Doziert hat er ſeit 1905 der Reihe nach an den Univerſitäten München,
Wien, Baſel und Frankfurt. Er begann zuerſt mit ſprachwiſſen=
ſchaftlichen
Arbeiten, aber ſeine Natur führte ihn bald zur antiken
Religionswiſſenſchaft, der eine längere Reihe von wert=
vollen
Aufſätzen gewidmet ſind, zuletzt das kürzlich erſchienene Buch:
Die Manen oder Von den Urformen des Toten=
glaubens
. Im Verlauf ſeiner Studien iſt ihm die einzigartige Be=
deutung
der griechiſchen Antike immer mehr zum Erlebnis geworden;
und da ſeine innere Natur ihn nötigt, alles unter den Geſichtspunkt
ges Ewig=Menſchlichen zu ſtellen, konnte er nicht ruhen, bis
es ihm gelang, die Grundanſchauung oder das Weltgefühl des helleni=
ſchen
Menſchentypus zu erkonnen und es zu einer Auseinanderſetzung
zwiſchen ihm und der Weltanſchauung der nachchriſtlichen und modernen
Zeit zu bringen. Eine Art von programmatiſcher Formulierung ver=
öffentlichte
er in Die Tat (Monatsſchrift für die Zukunft deutſcher
Kultur, herausgegeben von Eugen Diedrichs) unter dem Titel Das
Weltgefühl des klaſſiſchen Heidentums‟. Dieſe Gedanken hat er weiter
ausgeführt in größerem Zuſammenhang, deſſen erſter Teil als Buch
nuter dem Titel Der Geiſt der Antike und die chriſtliche Welt im Er=
ſcheinen
begriffen iſt. Die wichtigſten Ausführungen des zweiten Teils
aber ſchreibt er jetzt erſt nieder, und ſie ſind es vorausſichtlich, die, auf
das Weſentlichſte zuſammengedrängt, den Gedankeninhalt ſeines Vor=
tuags
bilden dürften. Walter Otto gehört zu den Humaniſten der
Gegenwart, die in wachſender Zahl überzeugt an das Kommen einer
reuen Renaiſſance glauben. Unter ihnen weiſt Walter Otto
beſonders auf Goethe, als den Führer, der die Antike tiefer verſtanden
habe, als die geſamte Wiſſenſchaft des 19. Jahrhunderts; jedenfalls
iſt die Zeit wieder gekommen, in der man in demſelben und in ebenſo
entſchiedenem Sinne wie Goethe von der griechiſchen Antike als der
Lehrmeiſterin des Menſchentums reden darf und muß. Die hohe Eigen=
art
, in der Walter Otto den erzieheriſchen Wert der griechiſchen Antike
erfaßt, verleiht dem Vortrag ſein beſonderes Gepräge. Die Veran=
ſtaltung
der Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums
findet am Freitag abend 8 Uhr im Feſtſaal des Ludwigs=
Georgs=Gymnaſium (Karlsſtr. 2) ſtatt.
Turngemeinde Befſungen 1865 e. V. Darmſtadt. Wieder iſt den
Redeuarten ein glücklicher Wurf gelungen. Für Samstag, den 24. ds.
Mts., hatten ſie ſich unſeren altbekannten Turner Gg. Simon ver=
ſchrieben
, damit ſeine Dichtungen einem größeren Kreiſe bekannt wer=
den
. Die von S. verfaßten Sachen ließen Schlagfertigkeit und urſüch=
figen
Witz erkennen, die, weun ſie fein gebracht werden, nie ihren Zweck
verfehlen. Turner P. Hanauer, der auch diesmal die Uebermittelung
an die Zuhörer übernommen hatte, verſtand es meiſterhaft, die Kern=
punkte
hervorzuheben und ſo allgemein verſtändlich zu machen. Der
Beſuch war ausgezeichnet und dürfte dem Dichter gezeigt haben, daß man
ihn zu ſchätzen weiß.
Orpheum Bertram=Gaſtſpiele. Der Vorverkauf für Danners=
ag
, 1. März= und die folgenden Tage hat begonnen. Die Vorſtellungen
iden täglich ſtatt. (Siehe Anzeige
* Zur Warnung teilt man uns folgendes mit: Vor einigen Wochen
bekam ich den Auftrag, meine Diplomarbeit über die Lohnbewegungen
im Ruhrgebiet anzufertigen. Anfang Februar war die Kontrolle
noch nicht ſo ſtark wie jetzt. Im Ruhrgebiet angelangt, beſuchte
die Zechen, um mir das nötige Material zu beſchaffen. Nach drei=
wöchentlichem
Aufenthalt hatte ich reichliches Material geſammelt und
konnte nach Hauſe fahren. Zum Unglück hatte ich um meinen Koffer
er war etwas befekt eine Schnur. In Hengſter angekommen, fiel
er dem franzöſiſchen Offizier ſofort auf. Ich mußte öffnen, ob ich
vollte oder nicht. Man wühlte mir alles durcheinander. Endlich hat=
ten
ſie meine Aktentaſche mit meinen Pap:
t. Genau
wurde durchgeſncht. Ohne mich zu fr

Papiexe hätte, nahm man mir einen größeren Teil davon ab. Es waren
Lohnordnungen des neueſten Datums und Nundſchreiben einzelner
Finanzämter. Aus welchem Grunde ſie dieſe Schreiben au ſich ge=
nommen
haben, iſt unerklärlich. Als ich mich dem Anſinnen wider=
ſetzen
wollte, gab man mir im Zuge einen nicht allzuſanften Tritt, daß
ich in das Abteil hineintaumelte. Gegen ſolche Willkür iſt nichts zu
machen. Ich möchte nur alle warnen, Schriftſtücke, die irgendwelchen
Wert haben, mitzunehmen. Wer in das Ruhrgebiet reiſt, ſoll vor=
ſichtig
ſein. Denn nicht nur Schriftſtücke, ſondern auch Lebensmittel,
Tabak, Zigarren, Zigaretten, Likör, mag die Menge auch ziemlich gering
A. R.
ſein, nehmen dieſe Herren an ſich.
RDV. Der Eiſenbahnverkehr nach Baden. Durch den Einbruch der
Franzoſen in Baden und die Beſetzung Offenburgs und Appenweiers iſt
die Verbindung nach der Schweiz und nach Süd=Baden geſperrt; jedoch
iſt der Verkehr nach Baden=Baden ungehindert. Baden=Baden hat
keinerlei feindliche Beſetzung und der Reiſeverkehr hat, abgeſehen von
den mit der Kohlenknappheit zuſammenhängenden allgemein durchge=
führten
Zugeinſchränkungen, keinerlei Einſchränkungen erfahren; auch
der Kurbetrieb iſt in vollem Gange, und im Laufe des März werden
ſämtliche Hotels den Betrieb wieder aufnehmen.
Billige Fahrkarten für Schüler und Studierende. (Erlaß
des Reichsverkehrsminiſters E. V. p. 56 Nr. 656.) Um Studie=
renden
und Schülern die Möglichkeit zu geben, noch zu den bis
zum 28. d. Mts. gültigen niedrigeren Fahrpreiſen in die bevor=
ſtehenden
Oſterferien zu fahren, iſt ausnahmsweiſe zugelaſſen,
daß Schülerferienkarten ohne Rückſicht auf den Tag des Semeſter=
oder
Schulſchluſſes bereits am 28. d. Mts. ausgegeben werden.
Da die am 28. Februar zum jetzigen Fahrpreis gelöſten Fahr=
karten
ihre viertägige Gültigkeitsdauer behalten, können Studie=
rende
und Schüler alſo bis zum 3. März 1923 noch die billigeren
Fahrpreiſe ausnutzen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hiexunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Ich glaube an
Dich, mein Vaterland und an Dein Auferſtehn und Bleib deutſch Du
herrlich Land am Rhein! Dieſe beiden Chöre wird die Singmann=
ſchaft
bei dem Familienabend am Sonntag erſtmals zu Gehör
bringen. Plaſtiſche Gruppen, von den verſchiedenen Abteilungen ge=
ſtellt
, reihen ſich entſprechend in die kurze Vortragsfolge ein. Dann
aber wird die mit Spannung erwartete Operette Verliebte
Leute die Anweſenden für 2 Stunden in ihren Bann feſſeln. Die
Handlung iſt geſchickt aufgebaut, Einzelgeſänge und Chöre melodien=
reich
und mit beſten Kräften beſetzt. Die vorkommenden Tänze werden
von den Turnerinnen in reizenden Gewändern ſtilvoll ausgeführt.
Für die Ausſtattung haben hieſige Geſchäfte in liebenswürdiger Weiſe
Möbel und Gegenſtände zur Verfügung geſtellt. Das Orcheſter beſteht
aus 15 Mann und ſei noch bemerkt, daß der Saal gur geheizt iſt.
Gäſte können eingeführt werden. (Siehe Anzeige in der heutigen
Nummer).
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die
letzte Wanderung im Wanderjahr 1922/23 am Sonntag, den 4. März,
hat zum Endziel Groß=Umſtadt. Für preiswertes Frühſtück und einen
Teller Suppe iſt geſorgt.. Näh. b. Bergmann und beim Bierabend.
Verein ehem. 117er, Darmſtadt. Auf die morgen,
Donnerstag, den 1. März, abends, im Vereinslokal Alexandereck ſtatt=
findende
Monatsverſammlung wird aufmerkſam gemacht.
Jugendherbergen. Von der allgemeinen Nor unſerer
Tage wird unſere Jugend hart mitgenommen. Oeftere Wanderungen in
die fernere Umgebung ſind in anbetracht der Teuerung zu koſtſpielig ge=
worden
; nur an mehreren Feiertagen oder in der Urlaubs= oder Ferien=
zeit
läßt ſich einmal eine Gemüt und Körper gleichermaßen erquickende
längere Wanderung verwirklichen. Da aber meldet ſich eine oft kaum
überwindliche Schwierigkeit: während man vor dem Kriege ohne große
Umſtände beim Bauern ein anſpruchsloſes Unterkommen in der
Scheune finden konnte, iſt das jetzt nur in den allerſeltenſten Fällen
noch zu erreichen, (was ja auch gar kein Wunder iſt). Das Wirtshaus
aber ſcheidet als Unterkunftsmöglichkeit aus, da es an ſich das Wan=
dern
erheblich verteuerte und außerdem, weil man meiſt alkohalfrei
wandert, kaum ernſtlich in Betracht gezogen wird. Somit ergibt ſich
die unabweisbare Notwendigkeit, Jugendherbergen zu ſchaffen. Auf
dieſem Gebiet iſt ſchon viel geſchehen, noch mehr muß ge=
ſchehen
! Ein Lichtbildervortrag von Enno Narten, der am
Donnerstag, den 1. März, abends 7½ Uhr, im Saale der Landesbauge=
werkſchule
, Neckarſtraße, ſtattfindet, dient der tatkräftigen Förderung
dieſes Gedankens. Eine große Anzahl von Jugendbünden der ver=
ſchiedenſten
Richtung lädt herzlich dazu ein.
Na.
In Barths Weinſtube findet heute, Mittwoch, abends
8 Uhr, ein Konzert unter Mitwirkung bewährter Künſtler ſtatt,
deſſen Reinertrag für die Ruhrhilfe beſtimmt iſt. (Näh. ſ. Anz.
Aus den Parteien.
Von der Deutſchen Volkspartei. Die von der Partei
veranſtalteten Verſammlungen in Oberheſſen, werden noch weiter fort=
geſetzt
. Herr Oberreallehrer Kahl, Darmſtadt, ſprach weiterhin in
Groß=Felda, Romrod und Obergleen. Auch dieſe Verſammlungen
erfreuten ſich eines ſtarken Zuſpruchs aus allen Kreiſen der Bevölkerung,
die dem vorzüglichen Vortrage über Die politiſche Lage mit lebhaftem
Intereſſe folgten. Ganz beſonders ſtark war der Beſuch in Obergleen,
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Teilnehmer des Buchbinderkreiſes ſeien darauf hingewieſen, daß am
nächſten Donnerstag der Buchbinderabend infolge des Vortrags Enno
Nartens ausfällt.
Kunſtnotizen.
leder Berke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die Veranſtaltung
der Müllerſchen Mädchenklaſſe nicht im Kleinen Haus,
ſondern am Donnerstag, den 1. März, abends 7½ Uhr im Saalbau
ſtattfindet. Als Soliſtin wird Frau Charlotte Müller=Gebhardi
(Sopran) mitwirken. Die Künſtlerin hat an der ſtaatlichen, akademiſchen
Hochſchule für Muſik in Berlin ſtudiert und hat in letzter Zeit Kon=
zerte
in Frankfurt a. M., Berlin, Danzig, Zoppot (Kurhaus), Mainz,
Freiburg i. B. und als Soliſtin des Berliner Domchors mit beſtem Er=
folg
geſungen. Die Frankfurter Ztg. (20. 9. 22) hebt den klangſtarken,
klingenden Sopran von angenehmen Timbre und die Fähigkeit des
lebendigen Erfühlens der Stimmung und des ſeeliſchen Mitſchwingens
im Vortrag, ſowie deſſen Friſche und Wärme lobend hervor. Die
Danziger N. Nachr. ſchreiben: Die gut ſitzende und gut ausgeglichene
Stimme gewinnt ſofort bei den erſten Tönen durch Schliff und Klang..
Es mangelt ihr nicht an Temperament, das in freier und poetiſcher
Einfühlung geregelt wird. Mainzer Journal: Frau Müller= Geb=
hardi
erwies ſich als erſtklaſſige Konzertſängerin, deren prächtige So=
pranſtimme
hohe künſtleriſche Schule verrät. Wie hoch man die Leiſtun=
gen
der Künſtlerin einzuſchätzen wußte, dahon zeugte am beſten der
nicht endenwollende Beifall.
Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſeli=
ſchaft
hat im Laufe ihres Beſtehens ſchon häufig moderne Dichter zu
Wort gebracht. Die nächſte Veranſtaltung, die am Freitag, den 2.
März, 7½ Uhr, im Mathildenhöhſaale ſtattfindet, wird älteren und
alten deutſchen Dichtungen gewidmet ſein, die leider nicht
in dem Maße Gemeingut des deutſchen Volkes ſind, wie ſie es verdienen.
der Abend will durchaus nicht eine wiſſenſchaftliche Angelegenheit
ſein; die Proben, die er bringen wird, ſollen in lebendiger Weiſe Herz
und Gemüt der Hörer anſprechen. Er will dartun, daß im alten deut=

licher= Charakterdarſteller, gewonnen. Wilhelm Michel hat zugeſagt,
einführende Worte zu ſprechen. Da die Mitgliederbeiträge infolge
der Teuerung nicht entfernt ausreichen, die Koſten für Saal, An=
kündigungen
uſw. zu decken, wird von jedem Mitglied ein Unkoſten=
Zuſchlag von Mk. 100 am Eingang des Saales erhoben; öffentlicher
Kartenverkauf bei Buchhandlung A. Bergſträßer., (S. Anz.)
z. Erzhaufen, 26. Febr. Der neue Gemeinderechner hat
ſeinen Dienſt übernommen und finden jetzt wieder die Zahltage wie
früher ſtatt, nämlich Montags und Donnerstags vormittags von 8 bis
12 Uhr.
Von der Bergſtraße, 26. Febr. Meiſter Adebar iſt heimgekehrt.
Die Bergwacht Odenwald veranſtaltete am geſtrigen Sonntag au
dem Hauptbahnhof in Weinheim durch Zugkontrolle eine Razzi=
gen
die Palmkätzchenmarder. Zahlreiche Perſonen, un
ſogar ganze Vereine aus den benachbarten Großſtädten, wurden dabei
erwiſcht, als ſie gewaltige Mengen von Palmkätzchen und jungen Fih=
tentrieben
in großen Büſcheln mit ſich fchleppten. Eine Frau aus
Mannheim geſtand ein, die Palmkätzchen hündeleiſe für je A0 bis 30
Mark zu verkaufen. Die betreffenden Ausflügler wurden auf das Straf=
bare
ihrer Handlungsweiſe aufmerkſam gemacht, und im Wiederholungs=
falle
wurde ihnen Strafanzeige angedroht.
Friebberg, 27. Febr. Die erſten Meldungen über die Aufnahme
bon Ruhrkindern ſind heute von Robenbach und Rohrbach
(Kreis Büdingen) bei der Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen Bauernbundes
in Friedberg eingegangen. Erſtere Ortsgruppe erklärt ſich
12,
letztere 8 Ruhrkinder aufzunehmen.

Die Aenderung des Einhommenſteuergeſetzes.
Auf Grund des § 1 der Verordmung vvm 15. Fehruar 1923 wird
folgendes beſtimmt:
Vom Arbeitslohn, der auf die letzten ſechs vollen Arbeit? des Monats Februar 1923 entfällt, wird ein Steuerabzug nicht
vorgenommen. Als volle Arbeitstage in dieſem Sinne gelten die
Arbeitstage, an denen der Arbeitnehmer während der nach dem Tarii=
vertrag
oder den ſonſtigen Vereinbarungen beſtiyemten Zeitdauer
arbeitet. Soweit hiernach nichts anderes beſtiwmt iſt, gilt als volle
ſechs Arbeitstage der Zeitraum von 48 Arbeilsſtunden. Für die Kurz=
arbeiter
gilt die hierür getroffene ſpetzielle Regelung.
Es findet grundſätzlich ein Steuerabzug von dem Arbeitslohn, der
für die am 22., 23., 24., 26., 97. und 28. Februar 1323 geleiſtete Arbeit
gezahlt wird, nicht ſtatt. Dies gilt insbeſondere für die Fälle, in denen
die letzte Lohnwoche des Monats Februar 1923 die letzten ſechs vollen
Arbeitstage des Monats Februar umfaßt. Verrichtet ein Arbeitw=hmer
am 25. Februar 1923 (Sonntag) eine volle Tagesarbeitsleiſtung, ſo tritt
der 25. Februar an die Stelle des 22. Februar, es ſei denn, daß ein
anderer Tag in der Zeit vom 22. bis zum 28. Februar arbeitsfrei iſt.
Zur Angleichung an eine von den bezeichneten Fällen abwei=
chende
Lohnzahlungsperiode gilt folgendes:
1. Erfolgt die Lohnzahlung nach Lohnwochen, ſo iſt der Steuer=
abzug
von dem Arbeitslohn nicht vorzumehmen, der auf die letzte im
Monat Februar 1923 beginnende Lohwwoche entfällt. Beiſpiel; Er=
folgt
, die Lohnzahlung am Samstag einer jeden Woche für die Zeit vonr
Samstag der vorhergehenden bis zum Freitag der laufenden Woche, ſn
iſt der Arbeitslohn für den 24., 26. H. und 28. Februar, ſowie für den
1. und 2. März 1923 vom Steuerabzug frei zu laſſen.
2. Erfolgt die Lohnzahlung nach Monaten, ſo bleibt a) bei iiner
nachträglichen Zahlung des Arbeitslohnes ein Viertel des Arbeitslohnes,
der auf den Lohnzahlungsmonat entfällt, zu dem der 28. Febuuar 1925
gehört, b) bei einer Zahlung des Arbeitslohnes im voraus ein Viertel
des Arbeitslohnes, der auf dem erſten nach dem 28. Februar 1925 begin=
nenden
Lohnzahlungsmonat entfällt, vom Steuerabzug frei.
Beiſpiele: 1. Ein verheirateter Arbeitnehmer mit zwei mider=
jährigen
Kindern wird monatlich am letzten Tage eines jeden Kalender=
wonats
nachträglich entlohnt. Bei der am 28. Februar 1923 für die
Zeit vom 1. bis 28. Februar 1923 erfolgenden Lohnzahlung iſt der
Steuerabzug nur von drei Vierteln des Geſamtarbeitslohnes zu b=. Bezieht dieſer Steuerpflichtige einen Monatsarbeitslohn vou
20 000 Mk., ſo ſind am 28. Februar einzubehalten: 10 vom Hundert
von 34X200 000 Mk. 10 v. H. von 150 000 Mk. gleich 15 000 Mk.
weniger (200 und 200 und 2mal 1000 und 1000 Mark ) 3400 Mart
11600 Mark. 2. Ein verheirateter Arbeitwehmer mit zwei minder=
jährigen
Kindern wird am 15, eines jeden Kalendevmonats im voraus,
alſo am 15. März 1923, für die Zeit vom 16. März bis zum 15. April
entlohnt. Sein Monatsarbeitslohn für diefe Zeit beträgt 240000 Mk.
Hiervon bleibt ein Viertel vom Steuerabzug frei. Unter Berückſichtigung
der am 1. März 1923 in Kraft getretenen erhöhten Ermäßigungen ſind
einzubehalton: 10 v. H. von 3X240000 Mk. iſt 10 v. H. von 18000
Mark gleich 18000 Mk. weniger (800 und 800 und 2mal 4000 und
4000 ) 13 600 4400 Mk.
3. Erfolgt die Lohnzahlung nach Vierteljahren, ſo bleibt a) be
einer nachträglichen Zahlung des Arbeitslohnes ein Zwölftel des Ar=
beitslohnes
, der auf das Lohnzahlungsvierteljahr entfällt. zu dem der
28. Februar 1923 gehört, b) bei einer Hahlung des Arbeitslohnes im
voraus ein Zwölftel des Arbeitslohnes, der auf das erſte nach dem
28. Februar 1923 beginnende Lohnzahlungsvierteljahr 1923 entfällt
vom Steuerabzug frei.
Beiſpiele: 1. Ein Arbeitnehmer wird vierteljährlich im voraus am
31. Dezember 31. März, 30. Juni und am 30. September entlohnt. Bei
der am 31. März 1923 für die Zeit vom 1. April bis zum 30. Jum: 1923
erfolgenden Lohnzahlung iſt der Steuerabzug nur von 11 Zwölfteln des
Geſamtarbeitslohnes zu berechnen. 7. Ein Arbeitnehmer wird viertel=
jährlich
nachträglich am 31. März, 30. Juni, 30. September und am
31. Dezember entlohnt. Bei der am 31. März für die Zeit vom 1. Jan.
bis zum 31. März 1923 erfolgenden Lohnzahlung iſt der Steuerabzug
nur von 11 Zwölfteln des Geſamtarbeitslohnes zu berechnen.
4. Erfolgt die Lohnzahlung nach beſtimmten Zeiträumen und wer
den während dieſer Zeiträume Zwiſchenzahlungen (Abſchlagszahlungen)
auf den Arbeitslohn geleiſtet, ſo iſt bei der endgültigen Lohnabrechnung
der auf die letzten ſechs vollen Arbeitstage des Monats Februar 1923
anteilig entfallende Arbeitslohn vom Steuerabzug frei zu laſſen.
Wird ein Arbeitnehmer wegen Betriebseinſchränkung nur während
einer gegenüber der üblichen Arbeitszeit verkürzten Zeitdauer beſchäftig
(Kurzarbeiter), ſo iſt der Arbeitslohn für den Zeitraum von
Steuerabzug frei zu laſſen, der einer wöchentlichen Arbeitszeit vo
48 Stunden entſpricht. Dieſer Zeitraum wird vom 22. Februar 1923 ar
gerechnet. Ergibt ſich am Schluſſe dieſes Zeitraumes, daß die Frei
laſſung nur eines Bruchteiles des Arbeitslohnes des letzten Arbeitstages
in Frage kommt, ſo iſt der Arbeitslohn dieſes ganzen Arbeitstages
vom Steuerabzug frei zu laſſen.
Beiſpiele. 1. In einem Betrieb wird infolge Betriebseinſchrän=
kung
nur von Montag bis Mittwoch, und zwar täglich acht Stunden,
gearbeitet. Die übliche wöchentliche Arbeitszeit beträgt 48 Stunden.
Vom Steuerabzug iſt der Arbeitslohn frei, der auf den 26., 27. und 2
Februar (gleich 24 Stunden), ſowie auf den 5., 6. und 7. März 1923
(gleich 24 Stunden) entfällt. 2. In einem Betrieb wird mfolge
Betriebseinſchränkung täglich nur fünf Stunden gearbeitet. Die übliche
wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden. Vom Steuerabzug iſt der
Arbeitslohn frei, der auf die letzten ſechs Arbeitstage des Februn
(gleich 30 Stunden) ſowie auf die erſten vier Arbeitstage des Monats
März (gleich 20 Stunden) entfällt. An ſich wären von dem auf der
vierten Arbeitstag des Monats März entfallenden Arbeitslohn nur drei
Fünftel ( drei Stunden) vom Steuerabzug frei zu laſſen. Gleichwohl
wird der Arbeitslohn des ganzen vierten Arbeitstages vom Steuer
abzug freigelaſſen. 3. In einem Betriebe wird infolge Betriebsein=
ſchränkung
nur von Montag bis Mittwoch, und zwar täglich 7 Stunden,
gearbeitet. Die übliche wöchentliche Arbeitszeit beträgt 42 Stunden,
Vom Steuerabzug iſt der Arbeitslohn frei, der auf den 26., 27. und 28
Februar (gleich 21 Stunden), ſowie auf den 5., 6., 7. und 12. März
1923 (gleich 28 Stunden) entfällt. An ſich wären von dem auf den 12,
März 1923 entfallenden Arbeitslohn nur 6 Siebentel (gleich 6 Stunden)
vom Steuerabzug freizulaſſen. Gleichwohl wird der geſamte auf deil
12. März 1923 entfallende Arbeitslohn vom Steuerabzug freigelaſſen.
Erfolgt die Lohnzahlung nach Arbeitsſtunden, fo bleibt der au
volle 48 Arbeitsſtunden entfallende Arbeitslohn vom Steuerabzug frel=
In Zweifelsfällen entſcheidet auf Amtrag eines Beteiligten das
Finanzamt endgültig.
Reich und Ausland.
Gegen den Wucher!
Wiesbaden. Die Wiesbadener Wucherpplizei arbeite=
jetzt
mit den Gewerkſchaften Hand in Hand, mit welchem Erfolg, mag
aus der Tatſache erhellen, daß die Zahl der Anzeigen, welche bis letzteil
Samstag eingelaufen ſind, bereits die Zahl der in der erſten Halſt
dieſes Monats eingelaufenen Strafanzeigen um ein Erkleckliches übel
ſteigt. Die erſte gemeinſame Aktion richrete ſich gegen dortige Schud
geſchäfte, welche des Preiswuchers verdächtig waren. Dabei konnte mi.
zuverläſſigen Sachverſtändigen feſtgeſtellt werden, daß allerdings eines
der verdächtigten Geſchäfte binnen zweier Monate Schuhwvaren um 9a
Dreifache erhöht hat, während einem Schuhgeſchäft auf Grund gerre
fener Feſtſtellungen nur atteſtiert werden konnte, daß ſich ſeine Pre
d.rchaus in dem Rahmen des abſolut Zuverläſſigen hielten und daß.
durchweg weit billiger verkauft als viele andere Geſchäfte. Gericn.
Verurteilungen ſind bis jetzt im Laufe dieſes Monats wie folgt be=
gekommen
: Ein Händler aus der Herrngartenſtraße wunde von Ve
Strafkammer in Koblenz wegen Schmuggols von Redfahrkugeln be‟
urteilt zu fünf Monaten Gefängnis und 10 Millionen Mk. Geldſmale

ein Mann wegen Preistreiberei zu 15 000 Mk., verſchiedene andere 3u
je 500 Mk. wegen unerlaubten Handels mit Gold und Silber, ein N04."
zu 1500 Mk. wegen verbotswidriger Abgabe von Bramtwein, ein A.
derer zu 3000 Mk., wegen unerlaubten Handels mit Deviſen zwei Pe.
ſcnen zu je 300 000 Mk., wegen Schiebungen mit Kohlen einer zu 9.2
Mark, endlich wegen nicht geſtatteten Handels mit Gold einer zu 98
Mark Geldſtrafe. In dem Bureau der Wucherpolizei in Wieshabe.
ſpielte ſich am vergangenen Freitag eine ziemlich erregte Szehe A-
Ein dortiger Althändler hatte auf ein Inſerat hin einen gehrcutan.!
Schreibtiſch für 130 000 Mk. erſtanden, den Handel nicht im ſein Trodie.
buch eingetragen und alsbald in die Zeituugen eine Anzeige gegeben,
wonach er denſelben Schreibtifch um 250 000 Mk. weiterverkaufenl
vollte. Dahinter ſpar die Wucherpolizei gekommen und hatte ihn zu
verantwortlichen Vernehmung vorgeladen. Vor den beteiliaden Beau=
ten
ſpielte er den unrechtmäßig Verfolgten, beleidigte den ihn verneh=
menden
Bcamten, drohte mit Gewaltanwendung, ſofern man vopſuchet
werde, den in dem Erber ſeines Geſchäftslokals ausgeſtellten Schreibtiſſ.
zu beſchlagnahmen und benahm ſich auch im übrigen derart ungeberd
daß er zur Beruhigung aus dem Bureau in das Polizeigefängnis.
geführt werdem mußte. Ein derartig energiſches Vorgehen gegen 9.
Schieber und Wichener wäre mr allgemein zu empfehlen.

[ ][  ][ ]

Aummer 58.

Darmſädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Februar 1928.

Seite 5.

Was alles geſtohlen wird.
Mannheim. Aus einer Wohnung in der Meerfelder Straße
wunden durch Einbruch ein 50 000=Markſchein, ein goldenes Kollier, ein
goldener Damenring mit Perlen und verſchiedene Müngen geſtohlen.
Aus einer Wirtſchaft wurde eine Dannenhandtaſche mit zirka 100 000
Mark Bargeld geſtohlen Im Schlafſaal der Zellſtoffahrik wurde eine
Brieftaſcha mit 70 000 Mk. entvendet. Ein Damenmantel im Wert
von 200 000 Mk. fand im Zug von Landau nach Mannheim einen Lieb=
haber
. Vor einer Wirtſchaft brachte im Verlauf eines Streites ein
Arbeiter einem anderen einen Meſſerſtich in die Bruſt bei, ſo daß die=
ſer
bewußtlos wurde. In einem Haus der Prinzregentenſtraße kam der
Verletzte wieder zu ſich und mißte den Verluſt ſeinen Brieftaſche mit
47000 Mk. foſtſtellen. Der Täter und ſein Komplize ſind flüchtig. J
einem Geſchäft wurde einem Arbeiter die Lohndüte mit 23 000 Mk. aus
der Taſche entwendet.
Schwerer Einbruchsdiebſtahl.
Kaulsruhe. In einem Herrenbekleidungsgeſchäft erbeuteten
Einbrecher Herrenſtoffe im Geſamtverte von 5060 Mällionen Mk. Die
Diebe hatten ſich durch Zerſtören einer vom Hausgang in den Laden
füchrendem Tür Eingang verſchafft und die Warenballen in einem
Wagen weggeſchafft. Auf dem hieſigen Bahuhof wurde einem Schwei=
zer
eine goldene Taſchenuhr und einer Kontoriſti deutſches und ſchwei=
zeriſches
Geld geſtohlen.

Spiel, Sport und Turnen.
Vom Berliner Sechs=Tage=Rennen. Die geſtrigen
Vormittags= und Nachmittagsſtunden ſind ruhig verlaufen. Die 3 Uhr
Nachmitagsſpurts ergaben: Huſchke-Kripkat; HahnOskar Tietz und.
Bäuer als Sieger. Der Punktſtand der einzelnen Mannſchaften iſt
damit jetzt folgender: BauerTietz 146, KripkatHahn 112, Gebrüder
Huſchke 80, Schrefeld-Magnuſſe 29, HeußlerStellbrink 26, Neinas
Jenſen 25, MantetzBehrens 11, WittigKohl 7. Eine Runde zurück:
TechmerAlberger 67, Pawke-Kuſchkow 1. Nach der 66. Stunde
Uhr nathmittags) waren 1982,5 Kilometer zurückgelegt. Das Tempo
erſchärft ſich.

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Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

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der
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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

Die innere Goldanleihe,
Der Entwurf des Geſetzes über die Aufnahme einer 50 Millionen
Dollar=Anleihe iſt im Wortlaut fertig geſtellt worden und dem Reichs=
rat
zugegangen. Es iſt damit zu rechnen, daß der Entwurf ſpäteſtens
Donnerstag den Reichstag beſchäftigen und noch im Laufe dieſer Woche
verabſchiedet werden wird. Nach einer Mitteilung des Börſenkuriers
ſind auch die Vorbereitungen für die Ausführungsbeſtimmungen des
Geſetzes bereits getroffen und ein Proſpekt gibt Aufſchluß über die
Möglichkeiten des Erwerbs der Anteilſcheine und ihrer Garantie. Die
Schatzanweiſungen laufen von 1923 bis 1926 und werden zum jeweili=
gen
Dollarkurs eingelöſt und zwar 1926 einſchließlich der Zinſen zu
etwa 118 bis 120 Prozent. Mit den Haupteinzahlungen wird nicht vor
Anfang oder Mitte April zu rechnen ſein. Wie wir weiter erfahren,
iſt die Unterbringung eines Teiles der Anteilſcheine auf dem Schweizer
und dem holländiſchen Geldmarkt geſichert. Es ſoll beabſichtigt ſein, eine
Reichsanleihe A.=G. zu gründen, deren Aktionäre ſämtliche Banken ſind,
die ſich zur Uebernahme der Anleihe bereit erklärt haben. Bisher
hätten die Banken die Verpflichtung übernommen, für 25 Millionen
Dollar, alſo für die Hälfte des Anleihebetrages, Anteile zu übernehmen.
Durch das Publikum, Handel und Induſtrie wären alſo noch 25 Mil=
lionen
Dollar zu zeichnen.
Das deutſche Eigentum in Amerika.
Ueber den Inhalt des nunmehr vom Repräſentantenhauſe verab=
ſchiedeten
Geſetzes über das deutſche Eigentum läßt uns der Bund der
Auslandsdeutſchen die nachfolgenden Aufklärungen zukommen:
Das Geſetz weicht in einigen Teilen von der urſprünglichen Vorlage
nb; es ſtellt ein Amendement des Abſchnitts 9 des Trading with the
Enemh Act (Geſetz über den Handel mit dem Feind) dar, welcher Ab=
ſchnitt
die Beſtimmungen über das deutſche Eigentum enthält.
Abſchnitt 9a beſtimmt in der jetzigen Faſſung, daß alle nichtöeutſchen
Perſonen, die Anſprüche auf beſchlagnahmtes Eigentum haben oder
Gläubiger von Deutſchen ſind, deren Eigentum beſchlagnahmt iſt, dieſe
Anſprüche geltend machen können. Von beſonderer Bedeutung iſt das
Verfahren, welches hierfü= vorg=ſchrieben iſt, da dieſes ſeinen Grund=
zügen
nach auch für die übrigen Beſtimmungen des neuen Geſetzes zur
Anwendung gelangt: Der Intereſſent hat das Recht, bei dem Verwalter
fremden Eigentums (Alzen Property Cuſtodian) ſeine Forderung ein=
zubringen
unter Cid in ſolcher Form und eſithaltend ſolche Einzelheiten,
wie dies der Treuhänder vorſchreibt, wvorauf der Präſident autoriſiert
iſt, die Freigabe des Eigentums zu verfügen oder der Zinſen, ſolveit er
die Berechtigung der Forderung anerkennt. Wenn der Präſident eine
derartige Verfügung nicht innerhalb von 60 Tagen nach Einbringung
des Anſpruches erlaßt, ſo hat der Antragſteller das Recht, ein gericht=
liches
Verfahren einzuleiten, worauf das Gericht die Aushändigung der=
jenigen
Werte verfügen ſoll, deren Beſitztitel es anerkennt.
Abſchnitt 9b zerfällt in elf Unterabſchnitte, von denen die erſten acht
eine Aufzählung derjenigen Eigentümergruppen enthalten, denen ſchon
ſeit längerer Zeit das Recht auf bevorzugte Behandlung beziv. die
Möglichkeit einer Freigabe des geſamten Eigentums ohne Höchſtgrenze
zugeſprochen iſt. Die Unterabſchnitte 9 und 10 enthalten die weſentlih=
ſten
neuen Beſtimmungen und ſind daher für die Intereſſenten der
deutſchen Eigentümer von hauptſächlicher Bedeutung.
Sie ſprechen allen deutſchen Privatperſonen und Firmen das Recht
aurf Rückerſtattung zu, ſoweit die in Frage kommenden Werte oder das
Eikommen aus dieſen den Betrag von 10 000 Dollar nicht überſteigen;
auch aus den größeren Vermögen kann jedoch der Betrag von 10 000
Dollar freigegeben werden, ſofern die Teilbarkeit der Maſſe ſich ermög=
lichen
läßt. Als einzige Einſchränkung iſt vorgeſehen, daß, ſofern es
ſich um Eigentum einer Geſellſchaft handelt, nicht der einzelne Geſell=
ſchafter
zur Freigabe des genannten Betrages berechtigt iſt.
Von den weiteren Beſtimmungen ſeien hier der Kürze halber mur
die folgenden erwähnt: Für das öſterreichiſche Eigentum gelten die glei=
chen
Rechte wie für das deutſche; die Freigabe des geſamten Eigen=
tums
ſteht Firmen zu, die ihren Hauptſitz außerhalb Deutſchlands
haben oder als ausländiſche Gefellſchaften organiſiert ſind, ſofern ihre
Kontrolle oder mehr als 50 Prozent ihres Kapitals in nichtdeutſchen
Händen liegen; in benjenigen Fällen, in denen die urſprünglich be=
rechtigte
Perſon geſtorben iſt, kann ihr Rechtsnachfolger die Forderung
geltend machen; es ſoll kein Eigentum und keine Schuldenforderung
eines Staatsangehörigen einer Nation freigegeben werden, die mit den
Vereinigten Staaten währnd des Krieges verbündet war, ſofern die be=
treffende
Nation im umgekehrten Falle den Bürgern der Vereinigten
Staaten nicht das gleiche Recht zuſpricht; aufgelaufene Dividenden,
Zinſen oder andere Einkommen ſollen als ein Teil des Kapitals ange=
ſehen
werden; es ſollen keinerlei Patente oder Warenzeichen in die
Freigabe einbezogen werden, ſofern die in Rede ſtehenden Nechte ber=
äußert
wurden oder in ein gerichtliches Verfahren einbezogen ſind, an dem
die Vereinigten Staaten Anteil haben, andernfalls jedoch kann die
Freigabe derartiger Rechte ungeachtet ihres Wertes erfolgen; dem
Freigabeantrag ſoll in keinem Falle ſtattgegeben werden, wenn nicht klar
erſichtlich iſt, daß das Honorau, welches die Intereſſentenvertretungen,
Anwälte oder Agenten für die Vertretung der Eigentümer vor den
amerikaniſchen Behörden beziehen, 10 Prozent nicht überſteigt; der
Alien Property Cuſtodian iſt beauftragt, Dividenden, Zinſen oder an=
deres
Einkommen, das in Zukunft auf von ihm verwaltete Vermögens=
unaſſen
fällig wird, an die Berechtigten auszuzahlen.
Ueber die ſonſtigen Beſtimmungen des Geſetzes von dem nur
ſehnlichſt zu hoffen iſt, daß es noch vor der am 4. März ſtattfindenden
Vertagung des Senats auch von dieſem angenommen wird erteilt der
Bund der Auslandsdeutſchen, Abt. Amerika, Berlin C. 2, Burgſtr. 30,
koſtenloſe Auskunft, wie er ſich auch allen Intereſſenten, ſoweit ſie die
erforderlichen Vorkehrungen nicht ſchon auf irgend eine Weiſe getroffen
haben, zur ſonſtigen Beratung über die zu ergreifenden Maßnahmen
bereitwilligſt zur Verfügung ſtellt. Eigentümer, die den Bund der Aus=
landsdeutſchen
bezw. ſeine amerikaniſche Vertrauensſtelle, die Concord
Fmance Corporation, bereits mit der Wahrung ihrer Intereſſen be=
traut
haben, brauchen jedoch vor der Hand nichts zu unternehmen, da
alles Erforderliche auf Grund der bisherigen Unterlagen ohne weiteres
veranlaßt wird.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Feiſt Sektkellerei in Frankfurt a. M. Die außer=
ordentliche
Generalvevſamlung genehmigte die vorgeſchlagene Hapital=
erhöhung
auf 15 Millionen Mk. Die neuen Aktien werden von einem
Konſpritum unter Führung der Deutſchen Bank. Filiale Frankfurt,
übernommen mit der Verpflichtung, den alten Aktionären auf vier alte
Mkthen eine neue Aftie zu 500 Prozent anzubieten gegen Erſatz der
Bezugsrechtſteuer. Die neuen Aktien ſind ab 1. Juli 1922 dividenden=
berechtigt
. Der Geſchäftsgang wird als recht befriedigend bezeichnet.
* Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz
Söhne A. G in Weinheim. Die Geſellſchaft berichtet über ſehr
lebhaften Geſchäftsgang während des ganzen abgelaufenen Jahres; der
Abfatz von Lokomobilen nach dem Ausland war beſonders gut. Der
Abſchluß ergibt nach ſehr reichlichen Abſchreibungen einen Reingewinn
von 131,5 Millionen Mar? bei 30 Millionen Mark Akhenkapital. Die
Stammaktien erhalten 50 (15) Prozent, die neuen Stamnaktien 25 Pro=
gent
und die Vorzugsaktien 6 Prozent p. r. t. Einzelheiten über die
Ermeute Kapitalserhöhung um 45 Millionen Mk. teilt der Bericht nicht
mit. In Weinheim iſt für den Kleinmaſchinenbau die ſogen. Talmühle
für eine Reihe von Jahren gepachtet worden und für die Zweche der
Geſellſchaft umgebaut. Zur Zeit ſtehe wan in Unterhandlung wegen
Angliederung eines Werkes in Norddeutſchland für den Dreſchmaſchinen=
und Preſſenbau, um den norddeutſchen Kunden billigere Fvachten bieten
zu können.
* Dinglerſche Maſchinenfabrik A. G. in Zweibbük=
ken
. Die Verwaltung ſchlägt eine Erhöhung des Aktienbapitals um
30 Millionen Mark auf 40 Millionen Mk. vor. Den Aktionären ſollen
auf zwei alte drei neue Aktien zu 600 Prozent angeboten werden.
Anglo=Continentale (vorm. Ohlendorffſche)
Guanowerke, Hamburg. Die außerordenkliche Generalverſomm=
lung
genehmigte den Antrag auf Erhöhung des Akrienkpitals unr 16
Millionen Mk. Stammaktien. Die neuen Aktien, die ab 1. Januar 19:
dividendenberechtigt ſind, werden von einem Konſortium unter der Füh=
rung
der Norddeutſchen Bank in Hamburg zu 5250 Prozent übernom=
men
mit der Verpflichtung, ſie den alten Aktionären 1:1 zu 6000 Pr.
aurzubieten. Die Ausſichten auf eine gute Dil
de für das am
1822 abgelaufene Geſchäftsjahr verden als
* bez
Havitalserhöhung wird das Kapital der Geſellſchaft, die ſeither noch
Goldkapital arbeitete, zum erſtenmal erhöht.

utſche Petroleum A. G. Rütgerswerke. Statt
der erſt geplanten Fuſion dev beiden geyannten Werke ſoll der Zuſam=
menſchluß
in Form einer Invereſſemgemeinſchaft erfolgem, die am
1. Januar 1923 beginnen und am 31. Dezember 200 enden ſoll, da für
eine Fuſion bei der jetzigen Steuergeſetzgebung ganz ungeheuere Sum=
men
aufzubringen wären. Die Rütgerswerke erhöhen ihr Kapital um
50 Millionen Mk. und bieten die neuen Aktien ihren Stammaktionären
umd den Aktionären der Deutſchen Petroleum A.G 5:1 zu 500 Prozent
an. Ein weiter auszugebender Betrag von 150 Millionen Mk. neuen
Stamwaktien iſt zu Austauſch= und Angliederungszwecken beſtimmt.
Die Vorſtände der Petvoleum A. G. ſollen in den Vorſtand der Rütgers=
werke
und umgekehrt die Vorſtände der Rütgerswerke in den der Petro=
leum
A. G. eintreten. Die Aufſichtsräte der beiden Geſellſchaften ſollen
den beſtehenden Aufſichtsräten zugewählt werden. Die Generalverſamm=
lungen
, die über die geplante Tuansattion Beſchluß faſſen ſollen, werden
Anfang April ſtattfinden, dabei ſollen gleichzeitig die Bilanzen ſür das
das Geſchäftsjahr 1922 vorgelegt werden.
Nach Durchführung wird das Kapital der Rütgerswerke aus 300
Milliomen Mk. Stammaktien und 100 Millionen Mk. zweiſtimmigen
Vorzugsaktien beſtehen, das der Deutſchen Vetroleum A.G. aus 135
Millionen Mk. Stammaktien und 15 Millionen Mk. achtſtimigen Vor=
ßuigsaktien
. An dem Geſctgewinn und Verluſt ſoll jede der beiden
Geſellſchaften nach Maßgabe des vorhandenen Aktienkapitals beteiligt
werden.
* Höchſtpreiſe für Zement. Nach Mitteilung des Reichs=
wirtſchaftsminiſters
beträgt der Höchſtpreis für Zement ohne Fracht
und Verpackung ab 12. 2. 1923 1 710 128 Mk. Die Vergüitung für den
Handel iſt in dieſen Preiſen bei Abnahme von 10000 Kg. Zement
enthalten. Beim Kleinverkauf dürfen zu obigen Höchſtpreiſen bei
Abgabe bis zu 2500 Kg. 30 v. H., bei Abgabe bis zu 5000 Kg. 20 v. H.,
bei Abgabe bis zu 9950 Kg. 10 v. H. zugeſchlagen werden. Die Klein=
verkaufszuſchläge
ſind gleichfalls Höchſtpreiſe im Sinne des Höchſtpreis=
geſetzes
. Die Umſatzſteuer iſt in den Höchſtpreiſen enthalten.
-d- Rückerſtattung zu viel bezahlter Ausfuhrab=
gaben
. Kurz vor Einſtellung der Tätigkeit des Emſer Ein= und Aus=
fuhramtes
ſind dort noch Anträge auf Rückerſtattung vom Ausfuhrab=
gaben
für ganz oder teilweiſe nicht ausgenutzte Bewilligungen einge=
gangen
, für die bereits Ausfuhrabgabe gezahlt worden iſt. Infolge der
Beſetzung der Zollſtellen können die Bewilligungen nun nicht mehr zu=
rückerlangt
wverden. Um den Firmen des beſetzten Gebietes trotzdem
die Möglichkeit zu geben, die zuviel bezahlten Ausfuhrabgaben zurück=
zuerhalten
, wirß, wvie wir von zuſtändiger Seite erfahren, in den nächk=
ſten
Tagen ein Rückerſtattungsverfahren zur Einführung gelangen. Die
Nückerſtattungsanträge werden ſämtlich beim Reichskommiſſar für Ein=
und Ausfuhrbewilligung beaubeitet. Soweit es möglich iſt, iſt den An=
trägen
die bezahlte Ausfuhrbswilligung und die Zollquittung beizu=
fügen
. Iſt dies nicht möglich, ſo genügt eine eidesſtattliche Erklärung
über den Betvag der tatſächlich bezahlten Ausfuhrabgabe unter Angabe
der Zollſtelle, bei dem die Einzahlung erfolgte.
bBier=Dividende. Die von 113 Aktienbrauereien vorliegen=
den
Geſchäftsberichte über das Geſchäftsjahr 1922 ergeben als Durch=
ſchnittsdividende
27,7 Prozent gegenüber rund 15 Prozent im Geſchäfts=
jahre
1920/21. Es gaben bis 20 Prozent Dividende 32, 2029 Prozent 38,
3039 Prozent 22, 4049 Prozent 9, 5075 Prozent 10, 130 Prozent
2 Brauereien. In der Vorkriegszeit war die Durchſchnittsdividende
67 Prozent. Die 27,7 Prozent Durchſchnittsdividende bedeutet nach
dem heutigen Markwert nur 0,0055 Goldmark, das iſt rund der 1200.
Teil der Friedensdividende.
d- Die Vereinigten Filzfabriken Giengen a. d.
Brenz erzielten im abgelaufenen Jahre einen Reingsvinn von
22 150 264 Mark, aus dem ſie eine Goldmarkdividende bezahlen, und
zwar eine zufatzmäßige Vordividende von 5 Prozent, ſowie eine weitere
Dividende von 19 Goldpfennigen für die Aktie von 1000 Mk., ſowie für
jeden Genußſchein, umgerechnet unter Zugrundelegung eines Feſtkurſes
von 5000 Papiermark 1 Goldmark. Damit beträgt die Diwidende
100 Prozent gegenüher 45 Proznt i. V.
Warenmärkte.
w. Berliner Produktenbericht. Die Tendenz des Pro=
duktenmarktes
war vorwiegend ſchwach, da vielfach zur Beſthaffung von
Geldmitteln für den Monat März Realiſierungen von Vorräten vor=
genommen
wurden. Für Weizen zeigten die Mühlen keine Aufnahme=
fähigkeit
, weil Mehl aus zweiter Hand ſtark und billiger angeboten
wird. Roggen wurde geſtützt durch Bedarf für die Umlage. Gerſte und
Hafer waren billiger angeboten. Mais wurde ebenfalls per März= und
April=Lieferung weſentlich billiger verkauft. Futterſtoffg gaben gleich=
falls
im Preiſe nach.
h. Mannheimer Produktenbörſe. Die Montagsbörſe
bewegte ſich wieder in ruhigen Bahnen und großer Zurückhaltung,
wozu hauptſächlich die Haltung der Deviſen beitrug. Trotz der um
einige tauſend Mark niedrigeren Preiſe kamen nur wenig Umſätze zu=
ſtande
. Für Weizen wurden 108115000 Mk., Roggen 94100000
Mark, Gerſte 92100 000 Mk., Hafer 5870 000 Mk., Mais 105000 bis
198 000 Mk. die 100 Kilo Frachtparität Mannheim gefordert. In Mehl
hat ſich die Stimmung und Preiſe etwas abgeſchwächt, dennoch war
das Geſchäft klein. Der Richtpreis für Weizenmehl Spezial Null wurde
von den Mühlen um 10000 Mk. auf 200000 Mk. pro Doppelzentner
herabgefetzt, die zweite Hand verkaufte aber ziemlich unverändert mit
165170 000 Mk., während bei einer Verſteigerung von 150 Sack nur
150 000 Mk. pro hundert Kilo eulöſt worden ſind. In Futtermitteln
hielten ſich die Preiſe. Weizenkleie koſtete 5055 000 Mk., Weizenfutter=
mehl
6570 000 Mk., Wieſenheu 4445 000 Mk., Luzernekleehen 50 52 000 Mk., Preßſtroh 4346000 Mk., Bundſtroh 40000 Mk. pro
Doppelzentner waggonfrei Mannheim. In Kolonialwaren war die
Tendenz gleichfalls ruhig bei ziemlich unveränderten Preiſen. Kaffee
Santos Superior roh koſtete 16900 Mk., gewaſchen 19900 Mk. bei
7741,50 Mk. Zoll, Tee mittel 3235 000 Mk., gute Sorte 3639000
Mt., feine Sorte 4045000 Mk., inländiſcher Kakao 5500 Mk., hol=
ländiſcher
Kakao 6800 Mk., Reis Burma 1800 Mk., ausländiſcher
Zucker 2350 Mk., alles pro Kilo ab Mannheim. Offiziell wurden pro
100 Kilo netto Kaſſe, bahnfrei Mannheim, notiert: Deutſcher Weizen
113115000 Mk. ausländiſcher Weizen 140000 Mk., Roggen 100 000
Mk. nominell, Gerſte 95100000 Mk., inländiſcher Hafer 6585000
Mark, ausländiſcher Hafer 100110 000 Mk., Mais 115000 Mk., Wieſen=
heu
4445000 Mk., Luzernekleeheu 5052000 Mk., Preßſtroh 43 46 000 Mk., Bundſtroh 49 000 Mk., Biertreber 65000 Mk., Weizen=
mehl
Spezial Null Mühlenrichtpreis 200 000 Mk., zweithändig 160000
Mark, Weizenkleie 5055 000 Mk. Tendenz: ruhig.
b Mannheimer Schlachtviehmarkt. Für den Schlacht=
viehmarkt
am Montag waren aufgetrieben: 89 Ochſen, 121 Bullen,
341 Kühe und Rinder, 179 Kälber, 41 Schafe, 444 Schweine. Bezahlt
wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht für Ochſen 1. Kl. 220240 000 Mk.,
2. Kl. 200220 000 Mk., 3. Kl. 160180000 Mk., 4. Kl. 115140 000
Mark; Bullen 1. Kl. 180200 000 Mk., 2. Kl. 150170 000 Mk., 3. Kl.
135160 000 Mk.; Kühe und Rinder 1. Kl. 220245000 Mk., 2. Kl.
200220 000 Mk., 3. Kl. 155180 00 Mt., 4. Kl. 120150 000 Mk.,
Kl. 95120000 Mk.; Kälber b) 240250 000 Mk., c) 230240 000-
Mk., d) 220230 000 Mk., e) 20220 000 Mk.; Schafe a) 100110000
Mk., b) 95100 00 Mk., c) 9035000 Mk., d) 8590 000 Mk.,
8030 000 Mk.; Schweine a) 310320 000 Mk., b) und c) 300310 000
Mark, d) 280300000 Mk., e) 260280 000 Mk.; Sauen 260290 000
Mark. Tendenz: mit Großbieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern und
Schafen lebhaft, geräumt, mit Schweinen ruhig, langſam, geräumt.
d- Hamburger Warenbörfe. Kaffee. Die Angebote
aus Braſilien waren teils unverändert, teils bis um einen Schilling
niedriger. Von Abſchliifſen wurde nichts bekannt. Im Platz= und im
Inlandsgeſchäft fanden einige Umſätze in verzollter Ware zu behaup=
teten
Preiſen ſtatt. Kakao. Der Maukt wird von den Produktions=
ländern
ſehr feſt gemeldet. Superior Sommer Ariba MärzApril
Mai=Abladung 54 ch 6 d Koſtfracht, Superior Bahia 45 sh 6 d Koſt=
frachr
, Superior Thomae 42 sh 6 d eif. Accra unverändert. In Loko=
ware
war das Geſchäft ſehr klein, Reis. Bei ruhigem Geſchäft waren
die Preiſe unverändert. Für Burma II Loco neue Ernte 13 ch 9 d,
Burma Bruch 4 I 12 sh. Auslandszucker. Der Markt iſt ab=

wartend, Amerika iſt etwas
utſprechend ziemlich feſt.

chwächer, doch bleibt der Mkarkt dem Preis
ſchechiſcher Kriſtall=Feinkorn MärzApril

28. Febr. 1923 Nr. 58

inländiſche Gerſte 40 00045000, Mais 50 00054 000. Futtererbſen
55 00065 000, Naps 100 000110 000, Leinſaat 800009000.
Schmalz. Der Markt iſt unverändert. Lokoware war ſehr knapp.
Amerikaniſches 29¾4Dollar, raffiniertes 3131½ Dollar, Hamburger
Schmalz 32 Dollar.
* Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt
uns: Die Auswirkungen der Ruhrbeſetzungen haben ſich am Holzmartt
in letzter Zeit weniger bemerkbar gemacht, als in den erſten Tagen,
Die Beſſerung des Markkurſes hat anſcheinend in weiteren Kreiſen eine
gewiſſe Beruhigung erwirkt. Vor allem glaubt das Holzgewerbe, daß,
ſofern die Stabiliſierung durchgeſeizt wird, die Löhne nicht mehr in den
Formen weiten ſteigen wverden, die bisher jede Kalkulation unmögli=h
machten und auch allmählich für die Betriebe, die exportierten, zu ein
Abſchnürnng der Abſatzverhältniſſe führen mußte. Alles in allem
eine mäßige Kaufluſt bemerkbar, meiſt macht ſie ſich im Holzhandel
tend. Allerdings können größere Abſchlüſſe nur von vereinzelten 7
men, die über die notwendigen Barmittel verfügen" getätigt werden
Die Mehrzahl der Holzhandlungen muß ſich beim Einkauf mit weit ge=
ringeren
Mengen beſcheiden als zur gleichen Zeit im Vorjahr. In der
Robholzterminen der Staatsforſtverwaltungen nehmen die Preisübe
bierungen weitexen Fortgang, und es wird augenblicklich ſcheinbar ni.
mit den erzielbaren Schnittholzpreiſen kalkuliert. Das Geſchäft mit
Pommerellen iſt etwas aufgelebt. Infolge der unverhältnismäßig hoher
Steigerung der Polennoten war der Abfatz aus Pommerellen na
Deutſchland mehrere Wochen hindurch faſt lahmgelegt. Danziger Fi=
men
konnten einige Partien Schnittware nach Nord=, Mittel= und aue
nach Weſtdeutſchland zu Preiſen von etwa 500 000 Mark je Kubikmete
frei deutſch=polniſche Grenze unverzollt verkaufen. Den ſüddeutſch
Sägewerken fehlt die Einkaufstätigkeit des Zwiſchenhandels, der ſich ſel
zutrückhaltend zeigt. Die Abfatzverhältniſſe in aſtreinen Seiten an di
Möbelinduſtrie von Oeynhauſen, Herford und an größere weſtfäliſ
Firmen haben ſich etwas gebeſſert. Auch kauften die Waggonfabrike
in letzter Zeit wieder in etwas größerem Umfange Waggonbohlen e
d- Enbe des Maklervereins. Die Verhandlungen wege
eines Uebergangs des Berliner Maklervereins haben, wie wir erfahren
zu einem Ergebnis geführt. Von dem Aktienkapital don 10 Millione
Mark iſt ein Paket von 9 Millionen Mk. von den bisherigen Beſitze=
der
ſtempelveremigten Banten an eine Gruppe verkauft worden. Ein
für Mitte März vorgeſehene ordentliche Generalverſammlung wird di
ſer Beſitzveränderung Rechnung tragen; vor allem ſollen die Statute:
grundfätzlich geändert werden, da der Maklerbetrieb nichtt mehr
geführt und das reite Bantgeſchäft aufgenommen werden ſoll. Ar
ſichtsrat und Vorſtand treten in ihrer Geſamtheit zurück und dürft
nicht wiedergewählt werden. Soweit die freien Makler an der
dem Verein angehören, dürften ſie ſich ſelbſtändig machen oder
andere Maklerfivna eintreten. Das neue Konſortium ſetzt ſich hat
ſächlich aus eine Reihe jüngerer Bankfirmen zuſammen.

Börſen.

w. Fraukfurter Debiſenmarkt. Der Debiſenmaukt ſetzt
vur Frühverkehr in ruhiger Haltung ei. Die Preiſe zeigen nur gerin=
Veränderungen. Der Dollar eröffnete mit 23 000, ſpäter mit 23 250
genannt. Die Börſe war für den heutigen Effektenhandel geſchloſſen.
Das Geſchäft war ruhig und die Stimmung, ſoweit man nach den Kur=
ſen
urteilen kann, die man hörte, vorwiegend gut behauptet, zum Teil
feſter. Es ſcheint, der Ultimo wickelt ſich doch leichter ab, als man er=
wartet
hatte, da die Geldmarktverhältniſſe ſich etwas zu beſſern ſcheine=
Die Kurſe, die geſprochen wurden, waren meiſtens über geſtrigen Schluß
Gefragter ſind einzelne Induſtriepapiere, wobei Chemiſche Aktien und
Elektrowerte bevorzugter erſcheinen. Kaſſainduſtrieaktien lagen vernach=
läſſigt
. Montanpapiere feſter. Auslandsrenten ruhig, nur Ungarn
hatten etwas regeren Verkehr. Auch bei den Banken hat ſich noch wenig
Geſchäft eingeſtellt. Die Bankenkundſchaft iſt noch ſehr vorſichtig bei
ihren Aufträgen. Iwmerhin ſtellte man von Buveau zu Bureau fe
daß Käufer für miedrig ſtehende Aktien am Markt erſcheinen. Vol
amtlich nicht notierten Werten waren Haaſa Lloyd feſter 10 0009975
Benz 16 00, Mez Söhne 10 500 Geld, Beckerſtahl 17 000, Ufa 12000,
Karſtadt 3800, Brown Boveri 950010 000, Entrepriſes 105 000.
Dollamoten gegen. 1 Uhr 22750.
w. Frankfurter Abenddebiſen vom 27. Febr. Bei ſehr
ſtillem Geſchäft haben ſich die Preiſe im Abendverkehr kaum verändert.
Polennoten 48¾, Dollarnoten 22,750, London 160.380, Paris
Briſſel 1200, Neu=York 22 750, Holland
eiz 4225, Italfen 109
h. Mannheimer Effektenbörſe. Der heutige Börſen=
verkehr
verlief bei anziehenden Kurſen recht lebhaft. Es notierten von
Bankaktien: Badiſche Bank 25000 bz. und G., Rheiniſche Kreditbank
3500 bz. und B., Süddeutſche Diskonto 9500 G., Rheiniſche Hypotheken=
bank
4000 bz. und G. und Pfälziſche Hypothekenbank 7000 B. Von
Induſtriewerten wurden gehandelt: Anilin zu 34500 Proz., Rhenania
zu 27 750 Proz., Benz zu 15 500 Proz., Fahr zu 29 000 Proz., Heddern=
heimer
Kupfer zu 18000 Proz., Braun Konſerven zu 8700 Proz.,
Mannheimer Gummi zu 14 000 Proz., Necka=ſulmer zu 18 500 Proz.,
Unionwerke zu 15000 Proz. Freiburger Ziegelwerke zu 8000 Proz.,
Zucker Frankenthal zu 16 000 Proz. und Zuckerfabrik Waghäuſel zu
15000 Proz. und zu 15 500 Proz. Ferner ſtanden im Verkehr: Frau=
kong
zu 28 000 Mk. und Oberrheiniſche Verſicherungsaktien zu 18 000 Mk.
pro Stück.
w. Berliner Debiſenmarkt. Am Deviſenmarkt beweg=
ten
ſich die Umſätze in ſehr engen Grenzen. Die Unſicherheit hielt auf
allen Seiten an, da wan über die ſpirtſchaftliche und politiſche Lage zu
keinem klcren Urteil gelangen kann. Die Preiſe unterlagen nuu gering
fügigen Aenderungen. Amtlich wurde die Deviſe Neu=York mit 22 700
notiert. Für Effekten herrſchte eine ziemlich feſte Stimmung.

w. Debkſenm ivkt. Frankfurt a. M., 27. Februar,

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für die Steigerung der Zinſen 30
für die Betriebskoſten . . . . 1010
3. für die laufenden Inſtandſetz=
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4, für die großen Inſtandſetzungs=
00
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ermäßigten Kurſen abzudecken, nicht wahr=
geuommen
werden kann, ſolange das
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Zinſen ſind auch zu berückſichtigen. Reichardt=
Kakao und Schokokaden ſind zudem nicht
nur billig, ſondern auch notwendig und daher
beſſer als Gold!
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erkennen will, verlange gratis den neuen
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