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Geſchäftstelle Rheinſtraße 23 (Fern=
„ B90 und 2391), die Agenturen und alle
Verantwortlichkeit für Aufnahme von
en an beſtimmten Tagen wird nicht
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ſcheinen einzeiner Nummern infolge
er Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur
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jg des Be ugspreiſes. Beſtellungen und
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ngen durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
186. Hahrgang
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ſtraße 23, die Agenturen und Anzeigenerpeditionen.
Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruhr,
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reiſer
Nummer 54
Samstag, den 24. Februar 1923
Deutſchland und der Völkerbund.
Die Behandlung der Reparationsfrage.
London, 23. Febr. (Wolff.) Robert Cecil hat als
Vor=
tzender des Vollzugsausſchuſſes der
Völkerbundsver=
einigung eine Mitteilung über die Politik der Vereinigung
mit Bezug auf die Lage im Ruhrgebiet veröffentlichen laſſen,
in der es heißt: In Anerkennung der Tatſache, daß die
gewalt=
ſame Beſetzung der deutſchen Gebiete durch die franzöſiſchen
Heere eine extreme und unmittelbare Gefahr für
den Frieden Europas, und die wirtſchaftliche Wohlfahrt
zahlreicher Länder darſtelle, ſowie der Tatſache, daß die
überwäl=
tigende Mehrheit des britiſchen Volkes ſich ſtets für eine
Rege=
lung dieſer internationalen Fragen durch den Völkerbund erklärt
habe, habe der Vollzugsausſchuß der Völkerbundsvereinigung
den lebhaften Wunſch, die Notwendigkeit zu bekräftigen, daß der
geſamte Komplex internationaler Fragen, deſſen Mittelpunkt die
Reparationsfrage bilde, ſo bald wie möglich vor den
Völ=
kerbundsrat oder die Völkerbundsverſammlung gebracht werde,
womöglich mit Unterſtützung Deutſchlands und der
Vereinigten Staaten. Die Vereinigung erkenne an, daß
die Wahl des Augenblicks und die Wahl des Ortes
notwendiger=
weiſe der Regierung vorbehalten ſein müſſe, weiſe jedoch
nach=
drücklich darauf hin, daß jede nicht notwendige Verzögerung
ver=
hängnisvolle Folgen haben könne, und hoffe, daß die Zweigſtellen
des Verbandes ihr Aeußerſtes tun würden, um das Parlament
und die Regierung zu unterſtützen, energiſch eine Politik auf
die=
ſer Grundlage zu verfolgen.
London, 23. Febr. (Wolff.) Schatzkanzler
Bald=
win erwiderte geſtern im Unterhauſe auf eine Anfrage des
liberalen Parlamentsmitgliedes Lambert, er habe keinerlei
Mitteilung der deutſchen Regierung erhalten, in der dieſe ihre
Bereitſchaft ausdrückte, die Reparationen in dem von dem
Pre=
mierminiſter auf der Pariſer Konferenz vorgeſchlagenen Umfange
zu bezahlen. Deutſchland habe beträchtliche
Repa=
rationszahlungen geleiſtet; die Frage, um die es ſich
ge=
handelt habe, ſei die, ob Deutſchland fähig ſei, in der Erfüllung
ſeiner Verpflichtungen fortzufahren. Im letzten November habe
Deutſchland um ein Moratorium erſucht.
Vom Tage.
Das Auswärtige Auk veröffentlicht ein Weißbuch, ſworin die
Rechtswidrigkeit der franzöſiſch=belgiſchen Maßnahmen nachgewvieſen zird.
Der Veſuch des Reichskanzlers in München,
Stutt=
gart und Karlsruhe wird für die nächſte Woche mit Beſtimmtheit
angekündigt.
In München iſt die Gründung einer Liga der Neutralen
beſchloſſen worden zwecks Feſtſtellung der Wahrheit in der
Kriegs=
ſchuldfrage und zur Anfklärung der wahren Zuſtände in allen
Ländern.
Am Freitag wurde in Sinſen der Regierungspräfident von Münſter,
der ſich in das Einbruchsgebiet begeben wollte, an der Uebergaugsſtelle
von den Franzoſen feſtgehalten.
Die Beſatzungsbehörden im Ruhrgebiet ſcheinen neuerdings die
Kohlenzüge für Italien und die neutralen Länder an dev Ausfahrt
der=
hindern zu wollen.
Wie aus Straßburg gemeldet wird, ſind die Verhandlungen
zwi=
ſchen den ſtreikenden Bergarbeitern und den Grubenleitungen im
Saar=
gebiet wieder aufgenommen worden.
Der Kommandant der amerikaniſchen Streitkräfte am Rhein, General
A.
hat ſich mit ſeinem Generalſtab nach Amerika
einge=
ſchifft. In Koblenz bleiben nur noch 13 Intendanturbeamte zurück.
Die Times meldet aus Riga, die Sowjetregiernüg habe
den amerikaniſchen Senator Borah eingeladen, bei ſeiner
euro=
päiſchen Reiſe auch Moskau einen Beſuch abzuſtatten.
Chitago Tribune behauptet, daß eine von der
amerikani=
ſchen Geſchäftswelt organiſierte Intervention in
der Nepauationsfrage unmittelbar bevorſtehe.
Aus Dublin wird gemelder: Bei einer Hausſuchung entdeckten
die Regierungstruppen ein Bombenlager. Eine Anzahl Bomben,
ſowie Teile von Maſchinengewehren und wichtige Schriftſtücke,
wurden beſchlagnahmt.
Dollarkurs in Frankfurt am 23. Februar,
abends ½a7 Uhr: 22 400.
Franzöſiſche Gewaltakte in Bochum.
Aufhebung der Stadtverordnetenverſammlung. — Verhaftung des Oberbürgermeiſters;
der Stadträte und Stadtverordneten. — Maſſenverhaftungen.
Einzelnummer 80.00 Mk.
Sihdtſſer Bohlell
che
duet Franzaftftenr and Beigchen Barth!
Von
Freiherrn von Lersner, M. d. R.
Elenenceau berſuchte 1919 wührend der
Schlußprotokollver=
handlungen zum „Frieden” von Verſailles, von uns die
Aner=
kennung des Rechts durchzuſetzen, daß die Entente bei
mangel=
hafter Erfüllung der uns auferlegten Verpflichtungen nach
Deutſchland vorrücken könne. Als Präſident der deutſchen
Frie=
densdelegation von Verſailles habe ich damals erklärt, daß dies
nichts anderes bedeute, als den Krieg für den Friedenszuſtand
weiter beſtehen zu laſſen. In feierlicher Form habe ich wiederholt
betont, daß wir es eher auf das Aeußerſte ankommen laſſen
wür=
den, als unſeren Gegnern ſolch ein Recht zuzugeſtehen. Es
be=
durfte monatelanger mühſeliger Verhandlungen, bei denen ich
mehrfach mit Abbruch und Abreiſe drohen mußte, bis die
En=
tente ihre Forderung auf Zubilligung eines Rechtes zum
Vor=
marſch in das unbeſetzte Deutſchland, fallen ließ. Clemenceau
beſtätigte das Nachgeben (in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des
Oberſten Rates der Alliierten) in ſeiner Note vom 23.
Dezem=
ber 1919.
Der Einbruch Frankreichs und Belgiens in das Ruhrgebiet
hat die feierliche Zuſicherung dieſer Note gebrochen. Das
Völker=
recht, das keinen Einmarſch in das Gebiet eines fremden
Staa=
tes mitten im Frieden kennt, iſt verletzt. An keiner Stelle ſieht
der Verſailler Friedensvertrag die Möglichkeit vor, nach
Ju=
kraftſetzung des Vertrages in Deutſchland einzudringen.
Frie=
densbruch, Völkerrechtsbruch, Wortbruch, das iſt Frankreichs und
Belgiens Frevel an der Ruhr.
Gegen dieſe einzigartige, zum Hinunel ſchreiende
Verge=
waltigung, gegen dieſen unerhörten Rechtsbruch ficht die
ge=
ſamte Bevölkerung des Ruhrtales einen erbitterten, furchtbaren
Kampf. Ausweiſung, Verhaftung, Verurteilung, Straßenraub,
Reitpeitſche, Gewalt, Schwert und Kugel gegen die wehrloſen
Deutſchen ſind die üblichen Waffen der Franzoſen und Belgier.
Unſere tapferen Landsleute haben dem nichts entgegenzuſetzen,
als ihren zähen, energiſchen, einmütigen Abwehrwillen. Nur
mit friedlichen Waffen können ſie gegen die Friedensbrecher
kämpfen. Es iſt ein erhebender Anblick, zu ſehen, wie in
un=
ſerem blutenden, gequälten, mit Füßen getretenen Vaterlande
alle Klaſſen; alle Schichten des Ruhrvolkes wie ein Mann
zu=
ſammenſtehen gegen ihre bis an die Zähne bewaffneten
Be=
drücker.
Bochum, 23. Febr. (Wolff.) Heute wurde von den
Fran=
zoſen unter Aufwendung von zehn Tanks und zwei
Laſtkraft=
wagen die Stadtverornetenverſammlung in
Bo=
ihum aufgehoben. Feſtgenommen wurden der
Ober=
bürgermeiſter, vier beſoldete Stadträte und 18
Stadtverordnete. Bei den Stadtverordneten handelt es
ſich nur um ſolche, die nicht Vertreter der Arbeitnehmer ſind.
Ein Offizier trat an jeden der anweſenden Herren mit der Frage
heran, ob ſie ſich verpflichteten, alles das zu liefern, was die
Franzoſen durch Requiſitionen nicht erreichen könnten.
Die Gewerkſchaften beraten augenblicklich über einen
etwaigen Generalſtreik, der am 24. Februar mittags
be=
ginnen ſoll.
Verſchärfter Belagerungszuſtand.
600 Perſonen verhaftet. — Die Tortur der
Reitpeitſche.
* Bochum, 23. Febr. (Prid=Tel.) Wegen der geſtrigen
Vorkommniſſe in Bochum wurde von den Franzoſen über die
Stadt der verſchärfte Belagerungszuſtand verhängt.
Von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens darf niemand die
Stra=
ßen betreten. Geſtern abend begaben ſich große Truppenmengen
mit mindeſtens 15 Tanks nach dem Stadtinnern und beſetzten
den Stadtkern. Die Straßen wurden abgeſchnitten. 600
Per=
ſonen wurden verhaftet. Die beiden noch erſcheinenden
Zeitungen in Bochum, das ſozialdemokratiſche Organ und das
Zentrumsblatt, wurden unter ſchärfſte Zenſur geſtellt. Ein
franzöſiſcher Dolmetſcher wurde von der erregten Menge halbteſt
geprügeli. Die Schutzpolizei mußte ihn in Schutzhaft nehmen.
Am ſelben Tage ſind 15 Fortbildungsſchüler
ver=
haftet worden. Sie wurden nach ihrer Verhaftung
ſtünd=
lich mit der Reitpeitſche geſchlagen.
Franzöſiſche Räubereien.
Berlin, 23. Febr. Bei einem Vorſtoß auf Bochum
dran=
gen ſtarke franzöſiſche Truppennufgebote, wie der Lokal=Anzeiger
berichtet, in ein Warenhaus und die umliegenden Geſchäfte und
requirierten, was ihnen in die Hände fiel. Die
Requiſitions=
ſcheine ſind von dem General der 40. Diviſion unterſchrieben und
eſagen, daß die beſchlagnahmten Waren zur Einrichtung eines
Offizierskaſinos dienen ſollen. Im Anſchluß daran drangen die
Franzoſen in das Amtsgerichtsgebäude, beſchlagnahmten die
Akten der Staatsanwaltſchaft und verhafteten den Staatsanwalt
Eiteldinger. In den erſten Abendſtunden wurde über Bochum
der verſchärfte Belagerungszuſtand verhängt. Nie=
Mand darf von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens die Straße
be=
treten. Die Truppen ſind im Laufe des Nachmittags wieder
abgerückt und haben nur einige Wachen zurückgelaſſen.
* Duisburg, 23. Febr. (Prfd.=Tel.) In Duisburg wurde
e Stationskaſſe des Hauptbahnhofs mit 100 Millionen
Mark von den franzöſiſchen Truppen beſchlagnahmt.
Eſſen 23. Febr. (Wolff.) Geſtern wurde in dem
Bank=
hauſe Nathan u. Co. ein frecher Raub ausgeführt. Zwei
Zlbiliſten, von denen der eine franzöſiſch und der andere fran=
1öſiſch und deutſch ſpricht, erklärten den 77jährigen Juhaber für
erhaſtet, weil er angeblich der Schupo Vorſchüſſe gegeben habe,
ind zizangen ihn, die 2
ulegen und den Schrank zu
ffnen. Die Bi
dite
geſamten
n und
meh=
ionen deutſche Mark.
Die ſchwarze Schmach im Ruhrgebiet.
Velbert, 22. Febr. (Wolff.) Heute nachmittag wurden
ſämtliche Ausgänge des Poſtamts von ſchwarzen
Franzoſen beſetzt. Poſtdirektor Winter iſt wegen
angeb=
licher Sabotage an einer von den Franzoſen beſchlagnahmten
Fernſprechleitung verhaftet und nach Bredeney gebracht worden.
Eſſen, 23. Febr. (Wolff.) Die Einquartierung des zur
größeren Hälfte aus Negern beſtehenden 7. Kolonialregiments
in Werden, Kupferdreh und Velbert hat in dieſen
Städten in allen Kreiſen der Bevölkerung tiefſte
Erbitte=
rung und Erregung hervorgerufen. Als beſonders empörend
wird es empfunden, daß die Schwarzen nicht in abgeſchloſſenen
Kaſernen, Schulen uſw. untergebracht ſind, ſondern in
Privat=
quartieren, Wirtſchaften uſw. Die Bevölkerung iſt darüber
er=
regt, daß die Neger auf den Straßen Dienſt tun; ſo ſtehen z. B.
zivei Neger als Poſten vor dem Rathaus in Velbert. Die
fran=
zöſiſchen Offiziere laſſen ſich von ſchwarzen Soldaten begleiten.
Die Vertreterin der Hearſt=Preſſe, Miß Karoline v. . . ., die an
der Nachricht, daß Schwarze in das Ruhrgebiet geſchickt worden
ſeien, zweifelte, hat ſich perſönlich von dem Daſein der Neger
überzeugt und iſt empört über dieſe unwürdige und
entwürdi=
gende Maßnahme der Franzoſen.
I. Düren, 23. Febr. Auf dem Dürener Bahnhof
ber=
ladin die Franzoſen durch farbiges Militär Kohlen und Koks
aus den Schuppen der Eiſenbahuverwaltung.
Eſſen, 23. Febr. (Wolff.) Die Kolonialtruppen in
Vel=
bert und Kupferdreh ſind wieder abtransportiert worden.
Mißhandlung eines Schwerkriegsbeſchädigten.
Eſſen, 22. Febr. (Wolff.) Wie jetzt durch genaue
Feſt=
ſtellung bekannt wird, iſt der Kriegsbeſchädigte Schreiner
Gerrg W. von einem franzöſiſchen Poſten am 16. Februar
zwi=
ſchen 10 und 11 Uhr abends auf dem Fahrweg in Gildenhofſt
angehalten und mit einem Kolben vor die Bruſt
ge=
ſchlagen worden, ſo daß der Mann rücklings auf die Straße
fiel. Da er ein künſtliches Beinhat, machte es ihm
Schwie=
rigkeiten, allein aufzuſtehen. Als der Mann ſich aufzurichten
verſuchte, wurde er von dem Poſten von neuem mit dem
Kolben geſchlagen, worauf er abermals hinſtürzte. Der
Poſten ſchlug auf den am Boden Liegenden mehrfach ſo
heftig gegen das künſtliche Bein, daß der Riegel der
Stahlſchiene zur Feſtſtellung des Beines mehrfach brach. Der
Kriegsbeſchädigte wurde in ein dunkles Zimmer geſchleppt, nach.
einiger Zeit aber wieder auf die Straße gebracht, wo er hilſlos
liegen blieb.
Die Verkehrslage.
TTI Efſen, 23. Febr. Von Hengſtey unb Vohwinkel wird
eine beſondere ſcharfe Kontrolle gemeldet. Der Güterbahnhof
Hengſtey, der für den Güterverkehr die allergrößte Bedeutung hat,
wird vorausſichtlich vorläufig völlig geſperrt. Die Franzoſen
haben zugeſtanden, daß täglich ein Milchzug und ein Zug mit
lee=
ren Milchkannen auf Perſonengleiſen gefahren werden darf. Die
Verbindung Köln—Bingen iſt durch Trajekt Rüdesheim—Bingen
hergeſtellt worden. Auch der Güterverkehr von Köln bis
Rüdes=
heim iſt in beſchränktem Umfang wieder aufgenommen. Der
Lokomotivwechſel an den Kontrollſtellen, iſt allgemein
durchge=
führt. Die Franzoſen laſſen keine Lokomotive mehr aus dem
be=
ſetzten Gebiet. Von den Stationen in der Gegend Frankfurt
a. M., Trier und Mainz wird gemeldet, daß die Franzoſen
er=
klärten, daß alle Wagen, die länger als 48 Stunden an den
Kon=
trollſtationen ſtehen und deren Eigentümer die Verzollung nicht
vornehmen, völlig beſchlagnahmt werden.
Unſere vergewaltigten, kämpfenden Brüder und Schwveſtern
mit Hilfe und Tat zu unterſtützen, iſt die heilige Pflicht des
un=
beſetzten Deutſchlands. Trotz eigener ſchwerer Not werden große
Geldſummen aufgebracht, Lebensmittel jeder Art bereitgeſtellt.
Für die Geſchädigten, die Beraubten, die Ausgewieſenen, für
die Kinder wird vor allem geſorgt.
Aber wir müſſen mehr tun. Der Feind muß mit allen uns
zu Gebote ſtehenden friedlichen Mitteln angegriffen werden. Der
franzöſiſche und belgiſche Ausfuhrhandel muß getroffen werden.
Wenn erſt die feindlichen Wirtſchaftler in Paris und Brüſſel in
ihren Parlamenten vorſtellig werden, weil ſie den ſchwveren
Schaden aus dem Ruhrunternehmen und unſerer Abwehr am
eigenen Leibe ſpüren, dann wird Herr Poincaré ſchon billiger
ſpielen.
Folgender Aufruf iſt erlaſſen: „Hände wer von allen
fran=
zöſiſchen und belgiſchen Waren, ſo lauge Deutſchland
dergewal=
tigt wird! Mitten im Frieden haben die Franzoſen und
Bel=
gier das Ruhrgebiet unter Bruch des Friedens widerrechtlich
beſetzt. Uinſer Vaterland ſoll politiſch und wirtſchaftlich
zer=
ſchlagen werden. Zur Abwehr fordern wir das deutſche Volk
zun ſchärfſten Boykott ſämtlicher franzöſiſcher und belgiſcher
Er=
zeugniſſe auf.” Unterzeichnet iſt dieſer Boykottaufruf vom
Ar=
beitsausſchuß deutſcher Perbände.
Ein hübſches kleines Plakat in Farben iſt zum Aushang
in allen Schaufenſtern von der Plakatzentrale des
Arbeitsaus=
ſchuſſes deutſcher Verbände (Berlin, Luiſenſtraße 31 a) gegen
Erſtattung der geringen Selbſtkoſten zu beziehen. Es ſtellt einen
franzöſiſchen Feldſoldaten dar, der auf die Städte Bochum und
Eſſen tritt. Auch hier die Worte: „Hände weg von franzöſiſchen
und belgiſchen Waren!‟ Der Aushang dieſes Plakats ſoll ein
ſichtbares Zeichen der vollſtändigen Durchführung des Boykotts
und unſeres geſchloſſenen und entſchloſſenen Abwehrwillens ſein.
Es muß in jedem Schaufenſter jedes deutſchen Ladens hängen,
bis die Ruhr wieder frei iſt.
Jeder Deutſche weiß, daß es in dieſem Kampfe an der Ruhr
ums Ganze geht. Wir wiſſen, daß wir ſiegen oder untergehen
wverden. Wenn wir Männer und Frauen des unbeſetzten
Deutſchlands unſere Volksgenoſſen an der Ruhr mit aller
un=
ſerer Kraft unterſtützen, jeder an ſeinem Platz, auf ſeine Art
mitkämpft, mithilft, mittut, dann werden wir ſiegen. Wir wollen
nicht an fremde Hilfe glauben, ſondern an unſer gutes Recht
und unſere eigene Kraſt. Einig wollen wir in zäher Treue gegen
die Friedensbrecher kämpfen, einmütig uns ſelbſt helfen.
Hilf dir ſelbſt, ſo hilft dir Gott!
London, 23. Febr. (Wolff.) Reutar berichtet aus Köln:
Eine Abordnung der in Köln anſäſſigen Abteilung der
briti=
ſchen Handelskammer in Deutſchland hat ſich nach Koblenz
be=
geben, um beim Oberkommiſſar für die Rheinlande gegen die
unbefriedigende Lage der britiſchen Kaufleute infolge der
Ruhr=
beſetzuug zu proteſtieren. Die wichtigſten Fragen, auf die
hin=
gewieſen wurde, betrafen die Ein= und Ausfuhrbewilligungen
und die Rechte der britiſchen Kaufleute. Die Engländer ſeien
der Anſicht, daß ſie Anſpruch auf dieſelbe Behandlung wie die
Franzoſen und Belgier erheben können, ſtatt mit den Deutſchen
auf gleichem Fuße behandelt zu werden. Wie verlautet, werden
Schritte bei der britiſchen Regierung unternommen werden
weun in Koblenz keine Abhilfe erfoll
Beite 2.
Barmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Februar 1923.
Rummer 54.
Die „Kulturnation” am Pranger.
Verurteilung der Gewalttgteu der Franzoſen
durchdenbayeriſchen Landtag.
Akünchen, 23. Febr. (Wolff.) Im bayeriſchen Landtag
wurden bei der Beratung des Juſtizetats auch die Geſvalttaten
der Franzoſen im beſetzten Gebiete ſcharf verurteilt,
Abg. Dr. Müller (Dem.), der frühere Juſtizminiſter, führte
s: Die nadte Gewalt tritt hier an die Stelle des Rechts, und
as das Völkerrecht ſogar für den Krieg vorſchreibt, wird von
Frankreich im Frieden mißachtet. Noch niemals iſt von einer
ſogen. Kulturnation in ähnlicher Weiſe das Völkerrecht und das
öffentliche und private Recht ſo mit Füßen getreten worden, wie
jetzt von der franzöſiſchen Soldateska. Den Höhepunkt des
fran=
zöſiſchen Gerichtsſadismus ſtellt die Verordnung der
Rheinland=
komuniſſion dar, die reichsdeutſche Bcaute mit hoher Strafe
be=
droht, inelche Zuwiderhandlungen gegen die Anordnungen der
Befatzungsbehörde unterſtützen. Das iſt unerhörter Rechtsbruch
und bedeutet die Beſeitigung der Juſtizhoheit des Deutſchen
Rei=
ihes. Eine Rechtsmoral, welche die Vaterlandsliebe ſchändet und
die Beamten zu Verrätern am eigenen Volke machen ſill, zeigt
die Demoraliſation des ganzen Volkes. (Lebhafte Zuſtimntung.)
Trotzdem ſindet ſich in der gauzen Welt kein Richter, kein Gericht,
die gegen dieſe Verhöhnung des Völkerrechts Proteſt erheben. Wo
iſt der Haager Gerichtshof, tuo der Völkerbund? Wo ſind die
Kon=
dentionalſtrafen des Genfer Abkommens? Die Wünſche des
gan=
zen deutſchen Volkes begleiten unſere tapferen Brüder int
beſetz=
ten Gebiet in ihrem ſchweren Abwehrkampf. (Lebhafter Beifall
im ganzen Haufe.)
Juſtizminiſter Gürtner erklärte, der Verſailler= Vertrag ſei
kein Vertrag im rechtlichen Sinne; er ſei ein Gewaltakt, und die
Sanktionen Poincarés ſeien nichts anderes als die Réunionen
Ludwigs XTP (Zuſtimmung.) Wir müſſen zunächſt verſuchen,
nach außen frei zu werden, alſo den zäheſten Biderſtand des
gan=
zen deutſchen Volkes gegenüber dem Verſuch aufbringen, uns die
Luft zuz Atmen zu nehmen und den unbeugſanen Willen zur
Selbſterhaltung. Auch der Friedfertige muß einſeheu, daß ſeine
Friedfertigkeit zur Grauſamkeit wird, ſvenn ein Krieg gegen
Un=
geborene und Säuglinge geführt werde.
Zu dem Konflitt der Juſtizverlvaltung uiit der franzöſiſchen
Bejatzungsbehörde erklärte der Miniſter: Die Franzoſen
verlang=
teu Räume des Gerichtsgefänguiſſes in Zweibrücken zu demt
aus=
geſprochenen Zweck, dort deutſche Zivilperfonen einzuſperren, die
ſich Zuwiderhandlungen gegen die Beſatzungsbehörden ſchuldig
machten. Die Juſtizverwaltnng gab die Anweiſung, dieſen
Be=
fehl nicht zu vollziehen. Darauf bemächtigken ſich die Franzoſent
mit Gewalt des Gefängniſſes, verhafteten den Vorſtand und
lei=
teten ein kriegsgerichtliches Verfahren gegen ihn ein. Feierlichſt
und formell möchte ich, ſagte der Miniſter weiter, vor dem ganzen
Land beſtätigen und unterſtreichen, was der Abg. Dr. Müller zur
Rechtsfrage ausführte, und noch hinzufügen: Es kann keine
ge=
ſchriebenet oder ungeſchriebenen Rechte geben, die irgend einen
Renſchen Ziringen können, gegen die Ehre ſeines Landes zu
han=
deln. Den Beamten ſpreche ich auch von dieſer Stelle meinen
Dank lind meine Anexkennung für ihre Haltung aus.
Der Griff nach denrheiniſchen Eiſenbahnen.
* Paris, 23. Febr. (Priv.=Tel.) Geſtern abend reiſte der
Generalſekretär des Miniſteriums für öffentliche Arbeiten in
Begleitung des Staatsbahndirektors Breand nach Düſſeldorf,
um einer Konferenz beizuwohnen, die heute tagen wird, und an
der General Degoutte, General Payot und der
Oberkom=
miſſar Tirard teilnehmen werden. Nach dieſer Konferenz ſoll
die Zivilverwaltung über die Eiſenbahnen im
beſetzten Gebiet eingeführt werden. Sie wird den
Militärbehör=
den in derſelben Weiſe unterſtellt ſein, wie früher die deutſche
Leitung der Eiſenbahn. Zum Direktor wurde Breand
er=
nannt. Der Zivilverwaltung werden zwei Staatsvertreter, ein
Belgier und ein Franzoſe, beigegeben werden, der eine für die
nördliche, der andere für die ſüdliche Befatzungszone.
Frankreichs Zwiſchengewinne.
Eſſen 23. Febr. (Prib.=Tel.) Die Neparationskomuti
ſion hat Deutſchland für die bis zum 28. Februar 1922 gelieferte
Kohle eine Summe von 1 489 228000 Franken gutgeſchrieben.
Aber die franzöſiſche Regierung hat nach hier eingezogenen
zu=
verläſſigen Meldungen dieſe Kohle für 2 632 263000 Franken ve
kauft und auf dieſe Weiſe, da ſie die Tonue Kohle, die nur 5.
Frauken koſtete, zu 91,2 Franken verkaufte, einen Gewinn
den 1 143035 000 Franken erzielt.
Dauernde Neutraliſierung?
Paris, 23. Febr. (Prid.=Tel.) Auf einem Bankett, das
der Amerikaniſche Klub am Geburtstage Waſhingtons gab,
er=
klärte der Präſident der Reparationskommiſſion, Barthon
Frankreich iſt verwüſtet und bedroht. Ich fordere die Alliierten
auf, auf dem linken Rheinufer ein Regime einzurichten. Das
iſt keine Annektion, ſondern eine dauernde
Neutraliſie=
rnng, die Frankreichs Verteidigung, Frieden und Arbeit ſichert.
„Die Kulturkriſe in Deutſchland‟.
Luzern, 23. Febr. (Wolff.) Vor einem gewählten
Zu=
hörerkreis, der von der G=ſellſchaft für chriſtliche Kultur
einbe=
rufen war, ſprach in der Aula des Kanton=Gymnaſiums in
Luzern der Reichstagsabgeordnete Univerſitätsprofeſ=
Georg, Schreiber über „Die Kulturkriſe in
Deutſchland‟. Die deutſche Wiſſenſchaft und Kultur ſtehe
ernſten Erſcheinungen des Niedergangs und des Verfalls
gegen=
ſiher. Die Zerrüttung der deutſchen Währung und Wirtſchaft
ſpringt auf die Geſamtkultur und die deutſchen Kultunverte
über, die im Zeichen der Goldmark geſchaffen ſind und in der
Beriode der Papiermark nicht erhalten werden können. Nicht
mit Unrecht, aber zugleich mit begreiflicher Bitternis, hat
Har=
nack in ſeiner Kontroverſe mit Viscomte Haldane das Wort von
der Paralyſe des deutſchen Geiſtes geprägt. Die Beſetzung des
Ruhrgebiets bedeute aber auch eine kulturelle Schädigung von
Geſamteuropa, denn das Land zwiſchen Mags und Schelde,
ztvi=
ſchen Moſel, Rhein und Ruhr, iſt ein großes Tranſitland und
ein unerſetzliches Verbindungsglied ziuiſchen weſteuropäiſcher
und mitt leuropäiſcher Kultur. Weun in dieſen Stromgebieten
eine Zone der Völkerverbitterung und des Haſſes geſchaffen,
wenn dieſes Gebiet auch zum Aufuarſchgelände farbiger
Trup=
ben herabgewürdigt ſird, trägt die Geſamtkultur Europas
ſchverſten Schaben davon. Die Zuhörerſchaft ſpendete dieſen
be=
deutſamen Ausführungen reichen Beifalk. Abg. Schreiber iſt
bald nach dem Vortrag vom Bundespräſidenten Motta
empfan=
gen worden.
Treue Pflichterfüllung.
Eine Ehrung der Pflichttreue.
Berkin 23. Febr. (Wolff.) Der
Reichspoſtmini=
ſter veröffentlicht im Nachrichtenblait des
Reichspoſtminiſterium=
folgenden Erlaß:
In dem ſchweren Abwehrkampf, den Volk und Regierung
uunmehr ſchon ſeit länger als einem Monat gegen die
vertrags=
uind völkerrechtswidrigen Uebergriffe der Beſatzungsor
gane in den Einbruchsgebieten wie im altbeſetz
ten Gebiet führen, ſtehen die Angehörigen der Reichspoſt= und
Telegraphenver)vältung init in der erſten Reihe und haben in
vor=
bildlicher Weiſe die in ſie geſetzten Erwartungen erfüllt. Durch
zähen Widerſtand iſt es ihnen bisher gelungen, die feindlichen
rechtswidrigen Zumutungen und Abſichten unwirkfam zu machen
uind einen, wenn auch eingeſchränkten Verkehr für die
Bevöl=
kerung aufrechtzuerhalten. Keine Verſprechungen oder
Drohungen der Feinde, keine Leiden und Entbehrungen und ſelsſt
nicht die Rückſicht auf Leben und Geſundheit oder der drohende
Verluſt der Heimat für ſich und ihre Familie haben dieſen
Wider=
ſtand zu erſchüttern vermocht. Bei der zunehmenden Zahl
der=
jenigen, die ihre treue Pflichterfüllung, mit ſchwerem
Leid beſiegeln müſſen, iſt es mir nicht mehr möglich, ihnen 1u
bisher in jedem Falle den Dank und die Anerkennung der
Ver=
wpaltung auszuſprechen; ihre Namen follen aber zum Zeichen
meines Dankes und als Ehrung ihrer Pflichttreue
als Vorbild für alle Angehörigen der
Reichs=
poſt=und Telegraphenderwaltung nach den hier
ein=
gehenden Meldungen im Nachrichtenblatt des
Reichs=
poſtminiſterinms fortlaufend bekannt gegeben
werden.
23. Febr. (Wolff.) Oberbürgermeiſter Haven=
E)f
tein und Bürgermeiſter Schäfer ſind heute nachmittag mit
einem Auto in Richtung Düſſeldorf abtransportiert worden
Oberwachkneiſter Niehoff, Dr. Guyenz und
Regierungs=
rat Niedermeyer wurden in Richtung Werden fortgebracht.
erne 23. Febr. (Wolff.) Heute nachmittag gegen 2 Uhr
duurde das Rathaus militäriſch beſetzt, da die Beamten ſich g
weigert haben, franzöſiſche Befehle auszuführen.
Amerikaniſcher Proteſt gegen den Ruhreinbruch.
Waſhington, 23. Febr. (Wolff.) (Durch Funkſpruch.
Ju: Madiſon Square Garden wurde eine Verſammlung von
Männern und Frauen — insgeſamt 14000 Teilnehmer — abge
halten, um gegen den Einbruch der Franzoſen und Belgier in
das Ruhrgebiet Proteſt einzulegen. Es wurde eine
Entſchlie=
ßung angenommen, worin es heißt: Der Einmarſch ſei angetan,
den Weltfrieden zu ſtören. Die Beſetzung wurde als Gewaltakt
verutteilt. Die Folgewirkungen des Verſailler Vertrages, ſo
heißt es in der Entſchließung, ſeien nach Buchſtaben und Geiſt
der Abſicht Amerikas entgegengeſetzt, die es klar verkündete, als
es mil dem ausgeſprochenen Ziel in den Krieg eintrat, jedem
Syſtem des Militarismus und Imperialismus ein Ende
ſetzen. Die Waſhingtoner Regierung wird gebeten, ihre gute=
Dienſte anzubieten, um eine freundſchaftliche Löſung der
deutſeh=
franzöſiſchen Schwierigkeiten zu finden. Es wird angeregt, die
Frage einer Körperſchaft zu unterbreiten, die — ähnlich wie d
Haager Konferenz vom Jahre 1899 — für die Regelung tnte
nationaler Streitigkeiten zu bilden wäre.
Die Verſammlung war von einem unparteiiſchen Ausichu
einberufen, wozu die Senatoren Edge ung LDFollette gehören
Ein in der Verſammlung verlefenes Telegramm des Senator=
Borah beſagr, der Einmarſch in das Ruhrgebiet habe eine La
gefchaffen, die auf Deutſche und Franzoſen demoraliſierend wirke
Borah würde es begrüßen, wenn die amerikaniſche
Regierun=
all ihren Einfluß ausübte, damit auf der Konferenz eine befrie
digende Löjnng der Reparationsfrage erzielt werde
Intervention des angelſächſiſchen Kapitals?
Berlin, 23. Febr. (Priv.=Tel.) Nach der Auffaſſung vor
Perfönlichkeiten, die Ueberſee= und Londoner Beziehungen
haben, ſcheint die Möglichkeit, daß das angelfächſiſche
Kapital ſich mit Interventionsgedanken trägt, g
geben zu ſein. Die Ausführungen des amerikaniſchen Finauz
maunes Schwab gewinnen in dieſem Zuſammenhang ein
ſonderes Gewicht. Man betont in politiſchen Kreiſen, daß b
von Schwab angeregte Regelung der geſamte
Kriegsliquibationsfragen auf wirtſchaftlicher Grund
vorigen Jahres, zu den Ausführungen Schwabs ziehen läßt
Von den Gedanken des Staatsſekretärs Hughes unterſcheiden
ſich aber die Darlegungen Schlabs in einigen wichtigen
Punk=
ten, die in Berliner politiſchen Kreiſen beſondere Beachtung
ge=
funden haben. In ſeinem Vorſchlag einer internationalen A
gelung ſpricht Schwab im Gegenſatz zu Hughes nicht davon, da
an dem zu gründenden Komitee auch Deutſchland
teil=
nehmen ſoll. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß deutſcherſeits einer
ſolchen Regelung nur Hhann nähergetreten werden könnte, wen=
Deutſchland als gleichberechtigt angeſehen und
i=
dieſem Kkmitee vertreten iſt. Beſonders wurde aber auch auf
den Unterſchied in der Formulierung der Befugniſſe dieſes
Ko=
mitees zwiſchen dem Plane Hughes” und dem Plane Schwabs
hingewieſen. Während Hughes dieſem Komitee nur ein Vo
tumsrecht zubilligen will, ſpricht Schwab von einer
Kon=
trolle und kommt damit zu den Gedankengängen, die bisher
nur von deutſchgegneriſcher politiſcher Seite vertreten worden ſind
Auch in bezug auf die dem Komitee zu erteilenden Befugniſſe
muß Deutſchland gehört ſerden, das den allergrößten Wert dar
auf legen muß, daß ſeine Souveränität in keiner Weiſe ge
letzt wird.
Das Ergebnis der franzöſiſch=belgiſchen Konferenz
London, 23. Febr. (Wolff.) Der Berichterſtatter d
imes ſchreibt, das wichtigſte Ergebnis der fran;5
Der Krieg gegen die Zollbeamten.
Paris 23. Febr. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter von
Hadas in Düſſeldorf meldet, daß heute mit der Entlaſſung der
deutſchen Zollbeamten begonnen tvorden ſei. Die Beamten
wür=
den durch Franzoſen und Belgier erſetzt. Möglicherweiſe werde
nian einige deutſche Beamte, die zuverläſſige Garantien böten,
behalten und außerdem eine Anzahl ſorgfältig ausgebildeter
Freiwilliger einſtellen.
Türkismuhle, 23. Fehr. (Wolff.) Auf den Straßen
nach Saarbrücken, Trier und Birkenfeld ſtehen ſeit heute
mor=
gen Poſten der Beſatzungstruppen und unterziehen jeden
Fuß=
gänger einer Leibesviſitation.
h=belgiſchen Konferenz ſei die teilweiſe Enthül.
lung des wahrſcheinlichen Verfahrens Frankreichs zu der Ze
ſov der deutſche Widerſtand endgültig niederg
brochen ſein wende. Durch einen vollkommenen logiſchen Pro
zeß werde es klar, daß die Ruhroperationen, die, wie
Frankreich behaupte, kraft des Verſailler Vertrage
uinternommen worden ſeien, den Beginn von
Ver=
handlungen bedeuten könnten, die zu einem neuen Ver
fahren führen könnten. Dieſes neue Verfahren würde die Schä
den des alten Vertrages repidieren. Wenn dieſe Bemei
kungen gerechtfertigt ſeien, dann würde am Schluß der
augen=
blicklichen Operation zwiſchen Frankreich und Deutſchland mit
Belgien und wahrſcheinlich auch mit Italien als
Mitunterzeich=
nern das diplomatiſche Inſtrument abgeſchloſſen werden, dure
das Frankreich das erhielte, was ihm in früheren Verträgen vor
enthalten ſvorden ſei.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 23. Februar.
Die Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen
(Urfaſſung des Götz)
von Goethe.
Nach „Clavigo” und „Stella” kommt nun der „Götz” als
drittes Jugendwerk Gvethes in dieſer Spielzeit auf unſere
Bühne. Und von den drei Fgſſungen des „Götz” die erſte und
die intereſſanteſte, weil ſie die urſprüngliche iſt. Es lag Goethe
fern, ein Drauia zu ſchreiben; wie der Titel angibt, ſollte nur
Berlichingens Geſchichte in dramatiſchen Szenen vorgeführt
werden als ein Charakterbild der Geſchichte. Ungbhängig
da=
von ſind dann noch zu einer eigentlichen dramatiſchen Handlug
die Geſtalten von Adelhgid und Weislingen hinzugekomen.
Der hohe Wert des „Götz von Berlichingen” liegt einmal in
dem Aufrollen eines großzügigen Bildes aus der deutſchen
Ge=
ſchichte. Wir erleben da die letzten Vertreter der deutſchen
Ritter=
ſchaft im Kampfe ſür und wider den Kaiſer, mit Kaufleuten,
Bauern und untereinander. Ständige Fehde mit dieſem und
jenem, der heiße Kampf um hohe Ideale und eigene Exiſtenz
ſchufen eiſenharte Männer, wie ſie uns hier in Götz von
Ber=
lichiugen und Franz von Sickingen entgegentreten. Ihnen zur
Seite in Züchten die beſcheidene, ſorgende Burgfrau. Zur
Her=
vorhebung dieſer Charaktere ſtehen daneben der haltloſe,
willens=
ſchtwache Adalbert von Weislingen und die kokette junge Witwe
Adelhaid.
Goethes Meiſterſchaft zeigt ſich hier überall in der oft mit
wenigen Worten ſcharfgezeichneten Charakteriſierung von
ſeeli=
ſchen Vorgängen und äußeren Handlungen. Wie die Worte, ſo
folgen hier die vielen kleinen Szenen aufeinander nodwendig
zum Ganzen wie Glieder einer Kette. Aber in der kleinſten
Szene ſteckt ſo viel Wahrheit und Schönheit, guter Kern und
echte Schilderung, daß der Wert dieſes Wertes unſeres größten
Klaffikers dem deutſchen Volke ein dauernder bleiben wird.
(Reulich nannte eine der größten Tageszeitungen Büchner, den
Dichter von „Leonce und Lena”, einen deutſchen Klaſſiker, weil
ſeine drei Werke mit Erfolg an vielen Bühnen gegeben wurden
Nach dieſem Beweife müßte der Verfaſſer von „Charleys Tante‟
ein ganz großer Klaſſiker ſcin.)
Zu allen Zeiten iſt das Draug die höchſte Kunſtform
ge=
weſen. Stand bei früheren Kulturvölkern die religiöſe Aufgabe
des Dramas im Vexve runde, wie auch noch in der Blütezeit
deutſcher Kultur im Ritkelalter, ſo darf heute die erzieheriſche
Seite dieſer Krunſtgattung riemals aus bem Auge gelaſſen
wer=
den. Perſö licher Ehrgeiz und künſtleriſche Ruhmſucht eines
Theaterleiters ſetzen ſich heute aber Ie
heilige Aufgabe hinweg. Das Volk verlangt nach ſeinen
Dich=
tern, und ein Theaterdirektor leiſtet Größeres, wenn er ſich in
den Dienſt der Sache ſtellt und an diejenigen denkt, für die er
da iſt und deren Vertrauen ihn an dieſen Poſten geſtellt hat.
Was unſere großen Klafſiker Gogthe, Schiller, Kleiſt, Hebbel,
Grillparzer mit ihren Werken gegeben, gehört zu den
wertvoll=
ſten Gütern der Nation. Das deutſche Volk hat das Recht auf
dieſe Stücke, aber in kerndeutſcher, d. h. wahrer und pietätvoller,
ihrer Schöpfer würdiger Weiſe müſſen ſie gebracht werden.
Die heutige Aufführuug war ſeit lauge die erſte hieſige
Klaſſikervorſtellung, die dieſer Forderung einigermaßen gerecht
tpurde. Die große Schwierigkeit einer Wiedergabe der Urfaſſung
des „Götz” liegt in der großen Zahl der Szenen; techniſch
be=
tpundernswert war der raſche Wechſel aufeinanderfolgender
Bilder, eröglicht durch geteilte Bühne und geſchickte
Verwen=
dung von Vorhängen. Bei der hierdurch bedingten Einfachheit
der Ausſtattung waren einige Bühnenbilder von beſonderer
Schönheit, wie der Saal in der biſchöflichen Reſidenz und
der tiefe nächtliche Wald mit dem Zigeunerlager. In der
Spielleitung ſei hervorgehoben die lebendige und natürliche
Kampfſzene mit dem Schlachtgebläſe im dritten Akt.
Die Beſetzung war in der Hauptſache gut und verſchaffte
der Aufführung den Erfolg. Herr Valk ſtellte einen Götz von
echter deutſcher Art; eine robuſte Kraftnatur, aber ehrlich und
treu. So laut und derb Götz ſein kann, fo hat er doch auch ein
Herz, das tief menſchlich empfindet. Als er von dem Verrat
Weislingens erfährt, fand Herr Valk einen weichen Ton, der tief
zu Herzen drang. Sein machtvolles, klangreiches Organ ſchwebte
in allen Lagen über dem Ganzen; ſein Spiel innerlich belebt,
doch zurückhaltend und von ſtarker Wirkung. Wenn auch ſeine
Maske nicht ganz geglückt ſcheint, ſo war doch ſeine Geſtalt
ſpuch=
tig und ſchwver, monumental wie die Ritter und Landsknechte
auf Hodlers Fresken. Neben dem Götz ſtand Herr Kuliſch
als der charakterlöſe Weislingen, der ihm den Glauben an die
Treue nahm. Die Kämpfe in Weislingens Seele und ſeine
Lei=
denſchaften brachte Herr Kuliſch im Spiel ſaſt nicht zum
Aus=
druck; das Maß, das er ſeiner Stimme zum Vorteil auferlegt,
iſt zum Spielen dieſer Rolle nicht am Platze. Seine Geſten
jedenfalls waren nichtsſagend, ſie ſtanden nicht in innerem
Zu=
ſammenhang mit dee E leben. Der Weislingen iſt eine ſchivere
Rolle, in die Herr Kuliſch ſich wohl noch hineinſpielen wird.
Seine Partnerin je war eine große Trübung des heutigen
Abends. Fräulein Sanzara iſt für die Adelheid nicht die
ge=
eignete Vertreterin. Zugegeber 2. ß dieſes Fach der Heroine
und der großen Salondame an unſerer Bühne ſeit ſangem
über=
haupt unbeſetzt iſt. Und ſo mußte es kommen, daß als Adelheid
hier keine verlockende, leichtſinnige und mit den Männern
ſpie=
lende Frau ſtand, ſondern eher eine Lukrezia Borgia, die wie
eine Furie raſt oder mit verheißendem Lächeln einen Giftbecher
der Männer für dieſe Adelheid nicht verſtändlich. Zu der her
ben Strenge ihrer Erſcheinung paßte die Inſzenierung ihres
Gemaches, mehr ſtrenges Florenz als heiteres Bamberg. Die
Größe dramatiſchen Ausbruches fehlte hier ganz, gemeſſen
a=
der Kunſt anderer Darſtellerinnen der Adelheid. Vor Jahrei
ſpielte z. B. in Frankfurt Kathi Frank dieſe Rolle; nie wird zlan
ihren markerſchütternden Schrei vergeſſen, der das größe
Hau=
erfüllte, als ſie ihren Mörder erblickt; und wie ſie ihre Todes
angſt und vergebliche Flucht ergreifend ſpielte, bleibt unver
geßlich.
Frau Meißner war eine beſeelt: Gattin Elifabeth, eine
treue Gefährtin des Götz. Deſſen Schweſter Marie iſt keine ſeh!
dankbare Rolle. Das verlaſſene und verzeihende Mädchen iſt
ein Abſchiedsgruß des Dichters an ſeine Friederike, Fräuleit
Stieler verſuchte ihr viel Wärme zu geben, doch ihr
unbeweg=
tes Spiel verlieh der Geſtalt wenig Ausdruck und Leben. Eine
prachtvolle Rittergeſtalt war der Franz von Sickingen, in den
Herr Reymar unſere Bühne wieder betrat. Vornehm=ruhiges
Spiel und die große Kunſt ſeines Sprechens ſtellten die Rolle
in den Vordergrund. Einen großen Genuß bietet immer, das
Organ Herrn Weſtermanns zu hören, es iſt die gute alte
Schule der Sprache, verbunden mit ausdrucksvollem, beivegten!
Spiel, die ſtets der beſten Wirkung ſicher ſind. Sein Liebetrgur
war in der Bamberger Szene die beſte Leiſtung. Neben ihm ſtand
dann die famoſe Leiſtung des Herrn Schütz als Biſchof voit
Bamberg; dieſe Rolle liegt Herrn Schütz ſehr gut durch ihre
humorvolle Behäbigkeit unter der Tünche geiſtlicher Würde. Ganz
ſarblos ſtand dabei der Abt des Herrn Ausfelder. Vor
den vier Rollen, die Herr Gielen zu ſpielen hatte, war ſenn.
nicht geglückt, denn die verſammelten Kurfürſten und Reichsräfe
ſtanden im dunklen Vordergrunde wie nicht dazu gehörig.) Als
„Unbekannter” wirbelte Herr Gielen an dem Götz vorbei, aber
ſeine Worte waren ſcharf und packend. Von den vielen anderei
Sprache und gutem Spiel belebte, der treu=biedere Lerſe di
Herrn Langheinz, ſowie Herr Ihrgas als vornehmer,
guter Sprecher ſeiner drei Rollen.
Der letzte Akt wirkte ermüdend durch zu langſames Tempu
ſeiner Szenen. Recht ſtörend wirkte, daß man manche Szeneil
doppelt zu hören bekam durch Uebereifer der Souffleuſe, was int
Publikum Anlaß aab zu häufigen Aeußerungen des Mißfallens.
— Für die im allgemeinen wohlgelungene Aufführnng dankte
das vollbeſetzte Haus urt reichem Beifall. Stärker Beſuch diefer
Vorftellung wird hoffentlich zeigen, wie groß das Bedürfuis iſt
nach gutter Dark
Fr
Seite 3.
Beulin,
(Eigener Bericht.) Am Regierungstiſcx:
chswehrminiſter Geßler
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 2.20 Uhr und teilt mit,
zu weiteren Mitgliedern des Staatsgerichtshofes ernannt worden
Abg. Klöckner (Ztr.), Abg. Gothein (Dem.), und als Stellvertreter
Abgg. Merck (Baher, Vpt.) und Brunner (Soz=
Auf Vorſchlag des Praſidenten und im Einbernehmen mit dem
digt werden kann. Es folgt die zweite Beratung des Notgeſetzes
Abg. Dr. Bell (Ztr.) ſtellt als Berichterſtatter feſt, daß der
Aus=
ſchuß beſchloſſen hat, daß die Beſtimmungen des § 33 der
Gewerbe=
ordnung auch für geſchloſſene Geſellſchaften, Vereine, Klubs uſw. An=
mit einer Geldſtrafe bis zu 100 000 Mk. beſtraft wird, wer ſich durch den
zenuß von geiſtigen Getränkent oder durch andere Nauſchmittel in einen
Zurechnungsfähigkeit ausſchl
eits e
wei
hen und
er auch
8
r9
zeitung. Gaſtwirtſchaftsräume, die geſchloſſen worden ſind,
ſind für Wohnzwecke zu verwenden. Das
Ermächtigungs=
geſetz für die Regierung wird dahin abgeändert, daß die Negierung
ermächtigt wird, vom geltenden Recht abweichende Vorſchriften auf den
folgenden Gebieten zu erlaſſen:
. zur Abwehr freuder Einwirkung auf die deutſche Gerichtsbarkeit;
zur Abwehr fremder Einwirkung auf die deutſthe. Steuer,
gebung und auf die deutſchen Finanzen;
3. zum Schutze der Währung;
. zur Fürſorge für Kriegsbeſchädigte, Rentner uſtp.
Zum Norgeſetz werden vier Entſchließungen aurgenommen, worint
die Regierung aufgefordert wird, ſchleunigſt den Inhalt der
Straſvor=
ſchrifter über Preistreiberei, Wucher, bekannt zu geben, und vor der
Begehung ſolcher ehrloſen gemeingefährlichen und daterlandsfeindlichen
Verbrechen zu warnen. Die Bekanntmachung über die lebenswichtigen
Gegenſtände ſoll revidiert werden. Auch ſoll veichlicher Gefrierfleiſch
eingeführt werden, und endlich ſoll auch eine Zuſammenſtellung der
Paßvorſchriften erfolgen.
Abg. Krätzig (Soz=) vermißt die Heranziehung der
Sachwert=
beſitzer zur Steuerleiſtung. Der Regierung fehle die Initiatibe in der
Bekämpfung der Nahrungsmittelnot; das Markenbrot wird höchſtes
von 1000 auf 18000 Mk. verteuert werden. (Hört, hört! links.) Ein
Pfund Zucker wird in der nächſten Woche auf ruund 950 Mk. kommen.
400 Doppelzentner Zucker mußten bereits der Induſtrie überwieſen wer=
Widerſtandskraft des Volkes. Mit Erlaubnis des
Reichsernährungs=
miniſteriums werden 10 Prozent unſeres deutſchen Viehs in das
feind=
liche Ausland verkauft. (Hört, hört!) Der Redner verlangt
drako=
niſche Maßnahuen gegen die Viehhändler, die infolge
der Preiskontrolle die Märkte ſabotieren. Der größte
Spitz=
bübe heutzurage ſei der Deviſenſpekulant.
Abg. Bruhn (Deutſchnatl.) erklärt, manches an dem Geſetz wirde
vollſtändig überflüſſig ſein, wenn nur die Behörden die bisherigen
Dollarſturzes; aber Eiſenbahn, Kohlen, Poſtgebühren und vieles
an=
dere ſrerden dauernd noch teuuer; das wrüſſe der Kaufmann doch
auf=
bringen. Ein Waggon Vieh von Oſtpreußen bis Berlin koſte fetzt rd.
960 000 Mk. Fracht. Der Redner wendet ſich dann gegen die Oſtjuden,
die das detſche Volk bewuchern und die Wohnungsnot ſteigern.
Abg. Leuthäuſer (D. Vpt.) begrüßt es, daß für
Schankkonzeſ=
ſionen das Bedürfnis geprü
6 Schlemmerlokale auch
unter dem Deckwantel der geſchloſſenen Geſellſchaft geſchloſſen werden
ſollen. Er beantragt aber, um Härten zu vermeiden, beſtehende geſch!5
f=
fene Geſellſchaften von der Nachprüfung zu befreien. Die neuen
Wucherbeſtimmüngen müßten aufs ſchärfſte augewendet weuden. Redner
empfiehlt eine Entſchließung, wonach zur Unterbringung der aus dem
etzten Gebiet ausgewieſenen Deutſchen in erſter Linie die Wohu= und
ſchäftsräume der Ausländer benutzt werden ſollen. Von der
Reich=
regierung
de jedoch vor allem ein Einſchreiten gegen die Ofrjuden
erwartet, die die ſchlimmſten Schädlinge und Wucherer ſeien.
Abg. Warmuth (Dnatl.) beantragt, die Beſtimmungen in S
t ſtreichen,
der Rauſchzuſtand beſtraft werden ſoll, wenn er zu
ſegehung einer Straftat führt
6 wird darauf mit den Stimmen der Deutſchnationalen und der
Sozialdemokraten geſtrichen
Das Geſetz wird darauf in zweiter und dritter Leſung angenommen.
Angenommenr wird ferner die Entſchließung Leuther
(D. Bpt.) und
die Ausſchuß=Entſchließungen ebenfall
Dann vertagt ſich das Haus auf Dienstag, 2 Uhr:
Anleih=
nkſchrift. Einſ
gegen das Preſſenotgeſetz.
Wehr=
iniſterium. —
Verlin, 23. Febr. (Wolff.) Der Aelteſtenrat des
Reichs=
lages änderte ſeinen neulich gefaßten Beſchluß über die Freilaſſung des
Sams ags und des Montags jeder Woche von Pleuarſitzungen dahin,
daß in der übernächſten Woche auch der Dienstag, 6. März, und
Mitt=
woch, 7. März, frei bleiben ſollen. Der Beſchluß wird mit den
Ver=
kehrsſchinierigkeiten begründet, die für die Abgeordneten im beſetzten
Gebiete beſtehen. — In der zweiten Hälfte der nächſten Woche ſollen das
ſetz über die Berüickſichtigung der Geldentwermung in den
Steuer=
ſetzen, das Geſetz über die Wohnungsabgabe, in der Zweit= und der
Drittlefung im Plenum erledigt werden.
Darmſtadt, 24. Februar.
Wirkſame Wucherbekämpfung.
Von juriſtiſcher Seite wird geſchrieben: Wucher liegt
be=
kanntlich nicht dann vor, wenn jemand zu hohe Preiſe fordert,
ſondern wenn ſein Nutzen unangemeſſen iſt. So kann der teurere
Preis, wie das gar nicht ſelten iſt, der berechtigte, der billigere
der Wücherpreis ſein. Wenn der Verbraucher eine Ware „zu
teuer” findet, beruft ſich der Verkäufer regehnäßig auf ſeinen
hohen Einkaufspreis.
Die ſittliche Kraft, die in dieſer Rückendeckung des Handels
liegt, wird leider bei der Wucherbekämpfung nicht genügend
aus=
genutzt. Wenn nämlich eine Anzeige ivegen Wuchers zu
ver=
folgen iſt, dann hat der Staatsanwalt die Tatſache des
vorhan=
denen Wuchers nachzuweiſen, und ein lückenloſer Nachweis der
Geſtehungskoſten iſt für ihn mit den größten Schwierigkeiten
ver=
knüpft, da im Warenhandel kein Schlußſcheinzwang beſteht.
Wir ſollten uns entſchließen, ſo ſchwer es unſerem
allge=
meinen Rechtsempſinden auch ankommt, den Zweifelsfall nicht
mehr zugunſten des Beſchuldigten ſprechen zu laſſen, und nur
den des Wuchers frei anſehen, der den Nachweis ſührt, daß er
nicht gewuchert hat. Mit anderen Worten: jeder Händler mit
Gegenſtänden des täglichen Bedarfs müßte verpflichtet ſein und
durch häufige Kontrolle angehalten werden, jederzeit ſeinen
Ein=
ſtandspreis ngchtveiſen zu können. Ein mißglückter Nachweis
müßte als Preisüberforderung beſtraft werden, ohne daß eine
ſolche von der Gegenſeite, dem Staatsanwalt, zu beweiſen wäre.
Dazu eine ſtrenge Anwendung der Kettenhandelsverordnung,
d. h. eine Beſtrafung aller Zwiſchenglieder, die eine Ware, unter
Berückſichtigung der für den Verbrauch notwendigen
Vertei=
lungsgroſſiſten, dem Verbraucher nicht nähergebracht haben.
— Ernannt ſurden: Am 13. Februar 1923 der Militäranwärter
Heinrich Grün zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht Michelſtadt
mit Wirkung vom 1. März 1923; am 16. Februar 1923 die
Kriminal=
wachtmeiſter Heinrich Grauer und Friedrich Schröter zu
Polizei=
oberwachtmeiſtern bei dem Pokizeiamt Darmſtadt mit Wirkung vom
1. Oktober 1922 an.
— Die Auszahlung der laufenden Teuerungszuſchüffe für die nicht
im Erwerbsleben ſtehenden Schwerbeſchädigten, Hinterbliebenen,
Alk=
rentner und Altrentnerinnen uſw. für den Monat März, ſowie
Nach=
zahlung für den Monat Februar d. J. erfolgt am 26. d. M., vormittags
von 8½—12½ Uhr, auf der Stadtkaſſe.
Wochenſpielplan des Heſſ. Landestheaters vom 25.
Fe=
bruar bis 4. März. Großes Haus. Sonntag, 11½4 Uhr:
Hauptprobe zum Bruckner=Konzert (F=Moll=Meſſe, Tedeum)
un=
ter Mitwirkung des Muſikvereins. 400—2000 Mark. Abends
6 Uhr: „Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen” (Urfaſſung
des Götz von Berlichingen”). E 17, & 8. 700—4900 Mark.
Mon=
tag, 7 Uhr: Bruckner=Konzert unter Mitwirkung des
Muſikver=
eins (Große Meſſe in F=Moll und Tedeum). 500—3000 Mark.
Diensrag, 7 Uhr: Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen:
„Cavalleria ruſticana” hierauf: „Der Bajazzo”, Sondermiete
6 (8) und 11 (8). 1000, 2000, 3000 Mark. Mittwoch, 6½ Uhr:
„Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen” Sondermiete 13 (7)
und 14 (9), Schülermiete rot 9. 600—4200 Mark.
Donners=
tag, 6½ Uhr: „Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen”. C 17,
0—4200 Mark. Freitag: Geſchloſſen. Samstag,
nachm. 2¾ Uhr: „Der Troubadour”, Fremdenmiete F II 8 (gelb)
und FIII 8 (blau). 700—4900 Mark. Abends 7½ Uhr: Turn=
und Sport=Werbeabend des Ausſchuiſſes für Leibesübungen.
Sonntag, 51 Uhr: „Triſtan und Fſolde‟. D 16. 1000 bis
7000 Mark. — Kleines Haus. Sonntag, vorm. 11 Uhr:
Paläſtina=Film. 400, 500, 600 Mark. Abends 7½ Uhr: „Ariadne
auf Naxos” (Strauß). Zhklus deutſcher Meiſteropern, 4.
Vor=
ſtellung. Sondermiete 1 (9). 2500—10000 Mark. Montag,
Uhr: Moliere: „Tartuffe‟ „Der Geizige” (Aufführung des
Neuen Theaters Frankfurt mit Hofrat Max Behrend). Außer
Miete. 1000—4000 Mark. Dienstag: Geſchloſſen.
Mitt=
woch, 7 Uhr: Zum erſten Male: „Die beiden Schützen”
komi=
ſche Oper von Lortzing. Zuſatzmiete II 7. 1500—6000 Mark.
Donnerstag, 7 Uhr: „Die beiden Schützen” Zuſatzmiete
V 7. Schülermiete grün 8. 1200—4800 Mark. Freitag, 7½
Uhr: „Leonce und Leng”. Zuſatzmiete IV 6. 800—3200 Mark.
Saustag, 8 Uhr: Gluck: „Semiramis”, „Don Juan” Benda:
„Aricdne auf Naxos”, Sondermiete 12 (8). 500—2000, Mark.
Sonntag: Darbietungen der Müllerſchen Mädchenklaſſe,
Lan=
gen. Abends 7 Uhr: „Und das Licht ſcheinet in der Finſternis”
Schauſpiel von Tolſtoi. Zuſatzriiete III 6. 1000—4000 Mark.
— Heſſiſches Landestheater. Volksvorſtellung. Am
Diens=
tag, den 27. Februar, wird im Großen Haus des Hefſiſchen
Landes=
theaters „Cavalleria ruſticana” und „Bafazo” als Volksvorſtellung zu
ermäßigten Preiſen gegeben. Für dieſe Vorſtellung ſind Einheitspreiſe
und 2. Galerie 1000 Mark, Parterre und 2. Rang 2000
Mark Sperrſitz und Logen 3000 Mark. Der Vorverkauf beginnt am
ſpiele. Heute nachmittag um 3 Uhr
Samstag. — Marion
wwird im Kleinen- Haus auf der Marionettenbühne zum letzten Male
„Ariadne auf Naxos”. Als 4. Vor=
„Aſchenbrödel” gege
ſtellung im Zyklus deutſcher Meiſteropern wird am Sonntag, den
25. Februar, um 7½
„Ariadne auf Naxos” von Richard Strauß
gegeben.
* Hofrat Max Behrend, der bisher in Darmſtadt ſelbſt nur als
Vortragender aufs beſte bekannt geweſen iſt, wird am Montag im
Klei=
nen Haus des Landestheaters zum erſten Male als Schauſpieler
hier auftreten. An einem Abend wird er zwei bedeutende Rollen, den
Harpagon und Tartuffe ſpielen, und zwar in dem fein
einge=
geſpielten Enſemble des Frankfurter Neuen Theaters. Die beident
Luſtſpiele ſind bereits mit Behrend ſiebenmal in kurzer Zeit in
Franf=
furt vor ausverkauften Häuſern wiederholt worden. Wir haben di
vorzüglichen Berichte aus allen Frankfurter Zeitungen bereits gebracht.
die unter anderem ſagten, daß ſein Harpagon und Tartuffe zu den
fein=
ſten Charaktergeſtalten gehören, die man auf der deutſchen Bühne
geſehen.
8 Art. 131 der Reichsverfaffung handelt von der Haftung des
Stacts und der Gemeinde für Beamtenverſchulden. In der Recht
ſprechung ſtehen auf dem Standpunkte des bloßen Richtſatzes, der ſich
auf die Entſtehungsgeſchichte und den Wortlaut gründet, der preußiſche,
der baheriſche, der badiſche Gerichtshof für Kompetenzkonflikte, das
bayeriſche Oberſte Landesgeriht und das Oberlandesgericht Hamburg.
Anderer Meinung iſt das Reichsgericht. Mit den erſtgenannten
Ge=
richtshöfen ſteht auch der Heſſiſche Verwaltungsgerichtshof auf dem
Standpunkt, daß Art. 131 nur einen Richtſatz enthält, deſſen nähere
Regelung der zuſtändigen Geſetzgebung pbliegt.
3 Zur Ablehnung der Geſchworenen ſagt das Reichsgericht in einet
Entſcheidung des 1. Strafſenats vom 13. Oktober 1922: Sobald der
Vor=
ſitzende das Ziehungsgeſchäft ausdrücklich für beendet erklärt, können
Ablehnungen, ſonach auch eine ſolche der zuletzt und unmittelbar vor der
Erklärung des Vorſitzenden gezogenen Geſchworenen, nicht mehr erfolgen.
Daß zwiſchen der letzten Ziehung und jener Erklärung eine Pauſe
ſtatt=
zufinden habe die dem Ablehnungsberechtigten Zeit zur Ueberlegung
und demgemäß zur Erklärung läßt, iſt nirgends vorgeſchrieben.
Ebenſo=
wenig aber iſt erforderlich, daß der Vorſitzende die Erklärung, daß die
Ziehung beendet ſei, gerade mit dieſen Worten abgibt. Gegen die
weitverbreitete Uebung, daß die Geſchworenen
„abgelehnt” nicht angenommen” werdet, die
An=
nahme ſich vielmehr gemäß § 283 Abſ. 2 RStPO.
ſtill=
ſchweigend vollzieht, glaubt die vorſtehende
Ent=
ſcheidung Stellung nehmen zu ſollen, ſie erwartet
von ausdrücklichen Erklärungen über Annahme
eine raſchere und zuverläſſigere Erledigung.
RDV. Unterkunftsnachweiſe auch in Halle und Frankfurt a. Vi. Der=
Halleſche Wirtſchafts= und Verfehrsverband beabſichtigt, für Kongref
Tagungen und Verſammlungen einen Wohnungsnachweis einzurichter
in dem auch Privatzimmer nachgewieſen werden ſollen. Wenn ſich B
darf zeigt, ſoll die Einrichtung auch dem Fremdenbeſuch der Leipzige
Meſſe zugänglich gemacht werden. — Weiter hat der Frankfurter
Ve=
kehrsverein in ſeiner Geſchäftsſtelle in Frankfurt a. M., Bahnhof?
platz 8, einen Zimmernachveis für Durchreiſende errichtet, in dem Hotel=
und Privatzimmer vermittelt werden; und es wird Wert darauf gelegt.
auch beſcheidenen Anſprüchen gerecht zu wenden. Während der Reiſezeit
wird der Nachweis vom erſten bis zum letzten Zug geöffnet ſeint.
— Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und =hinterbliebenen,
Orts=
gruppe Darmſtadt. Die Mitgliederverſammlung findet am Montag,
den 26. Februar, abends, im Saale zum Hanau Hof ſtatt. (S. Anz.)
— Der Muſik=Verein macht wiederholt darauf aufmerkſam, daß die
inaktiven Mitglieder zum Beſuch des Brucknet=Konzerts und der
Haupt=
probe am Montag und Sonntag (25. und 24. Februar) gegen
Vor=
zeigung nur ihrer Mitgliedskarte (Hauptkarte) auf dem darauf
bezeich=
neten Platz berechtigt ſind.
C. 80. Geburtstag. Die Zeichenlehrerin i. R. Fräulein Eliſe
Bender, die viele Jahre an den ſtädtiſchen Mädchenſchulen tätig war,
beging am 21. d. M. in aller Rüſtigkeit ihren 80. Geburtstag.
RDV. Keine fremden Geldſorten am Eiſenbahnſchalter. Die
Mit=
teilung, nach der unter beſonderen Umſtänden an deutſchen
Eiſenbahn=
fahrkartenſchaltern Reiſende auf Wunſch in fremder Währung zahlen
dürfen, iſt falſch ausgelegt worden. Wie uns dazu das
Reichsverkehrs=
miniſterium mitteilt, iſt eine Ermächtigung, fremdes Geld an
Fahrkarten=
ſchaltern anzunehmen, nicht beabſichtigt geweſen. Nach einem Erlaß vom
10. Oktober vorigen Jahres iſt ausländiſches Geld an den Schaltern nur
dann anzunehmen, wenn nach Tarifbeſtimmungen die Bezahlung in
frem=
der Währung ausdrücklich zugelaſſen iſt. Dies trifft jedoch, wie die
„Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung” mitteilt, nur für wenige
Grenzbahnhöfe zu, wie z. B. für den Badiſchen Bahnhof in Baſel,
wäh=
rend auf allen Bahnhöfen des inneren deutſchen Verkehrs fremde Gel
forten am Eiſenbahnſchalter — auch wenn die Reiſenden es wünſchen
nicht angenommen werden.
Aus den Parteien.
Frauenausſchuß der Deutſchen Volksparrei. Am
Mittwoch, den 28. Februar nachmittags 5 Uhr, ſpricht Fräulein Sophie
Fiſcher, Fürſorgerin im Städtiſchen Wohlfahrtsamt, im „Gelben Saal”
bei Sitte über „Kleinrentnerfürſorge und Nothilfe‟. Zu dieſem
Vor=
trag ſind ſämtliche Frauen eingeladen, die als Mitglieder der Deutſchen
Volkspartei angehören. Der Vorſtand des Frauenausſchuſſes erwartet,
daß mit Rückſicht auf die Wahl des Themas, das die Notlage der
brei=
teſten Schichten des Mittelſtandes behandelt und Wege zur Löſung zei
gen wird, der Beſuch aus den Kreiſen der Frauen ein recht ve
ſein möge.
Verſammlungen der Deutſchen Volkspartei in
Oberheſſen. Herr Oberreallehrer Kahl=Darmſtadt hielt in
Oberheſſen einige weitere Verſammlungen ab. Er ſprach in Lollar,
Grünberg und in Niederohmen. Trotz der ungünſtigen
Verkehrsverhält=
niſſe, vor allem auch infolge des hohen Schnees, waren die
Veranſtaltun=
gen gut beſucht. Beſonders zahlreich waren die Zuhörer bei der
Ver=
ſammlung in Grünberg, wo der Saal bis auf den letzten Platz beſetzt
war. Der Abend in Niederohmen war vor allem aus Arbeiterkreiſen
ſehr gut beſucht. Die Vorträge des Herrn Kahl über „Die politiſche
Lage in Heſſen und im Reich” fanden bei der friſchen und lebendiger
Weiſe unter packender Darſtellung des Redners überall großen Beifa
Verſchiedentlich wurde der Wunſch geäußert, die Deutſche Volkspartei
möge noch öfters wie bisher derartige Vorträge veranſtalten. Alle
in allem ein ſchöner Erfolg für die Partei, und ein Beweis dafür, daß
ſie auch in Oberheſſen auf dem Lande feſte Wurzel gefaßt hat.
Franzoſen.
Von Walter Savage Landor.
Von des Engländers Walter Sadage Landor (1775 bis
1864) „Imaginären Unterhaltungen”, die Rudolf
Bor=
chardt für den Ernſt Rowohlt=Verlag überſetzt, finden wir
in Stefan Großmanns „Tagebuch” die nachſtehende, hö=hſt
aktuelle, betitelt „Marſchall Bugeaud und ein Scheich”
Marſchall Bugeaud: Dies iſt die Züchtigung, die der
Gott der Schlachten über euch verhängt hat! Von ſiebenhundert
Halsſtarrigen und Aufſäſſigen, die in den Höhlen Unterſchlupf
geſucht hatten, ſind dreißig, nur dreißig, noch am Leben, und
von dieſen dreißig ſind gerade dier, die noch zu Arbeit, ja nur
zur Fortbewegung imſtande ſind! Dein vorgerücktes Alter ſollte
dich weiſer gemacht haben, ſelbſt wenn meine Proklamation
nicht=
ergangen wäre, verfaßt, wie ſie mir ein Geiſt reiner
Menſchlich=
keit und Brüderlichkeit von da droben eingab. Iſt deine Zunge
verbrannt, daß du hörſt und glotzſt und grinmnſt, ohne mir zu
antworten? Welcherlei Gnade, nach dieſer Verſtocktheit, kann
dein Stamm gewärtigen?
Scheich: Keine. Selbſt wenn er noch lebendig wäre.
Nichts braucht es mehr, den Ruhm Frankreichs zu vollendent.
Mütter und Kinder, in ihrem eigenen Lande, hat es auf dem
Schafott geſchlachtet; Mütter und Kinder, in ihrem eigenen
Lande, hat es zuſammengeſchnürt in die Tiefen geſchleudert;
Mütter und Kinder, in ihrem eigenen Lande, hat es in den
zu ertragen. In einem jeglichen Lande hat Frankreich die
glei=
chen Gräßlichkeiten wiederholt, unerreicht von den wilden
Schandbuben unter den Ungläubigen. Wehrloſe mit Feuer
ver=
brennen, für das Verbrechen, ſich vor Verſeuchung und Verſol=
Vung geflüchtet zu habent — dies fehlte noch zu ſeiner Glorie:
es iſt erreicht. Wir ſind. ar nicht Frankreichs Kinder; wir ſind
Abar nicht ſeine Verbündeten; dies und nur dies wiag ſie vor
Frankreichs Beſcheidenheit noch als unvollſtändig erſcheinen
aſſen, dieſe Glorie.
Bugeaud: Verräter! Ich habe nie die Verhrennung
an=
befohlen.
Scheich: Sicherlich, verboten haſt du ſie nicht; und wenn
7ch die Falſchzüngigkeit deines Volkes bedenke, ſo zweifle ich
in deiner Behauptung, obwohl du ſie nicht einmal
beſchwo=
ren haſt.
Bugeaud: Heidenhund, di nicht glauben, du auch nur
Einen Moment zweifeln an dem Worte eines Franzoſen?
Scheich: War es nicht das Wort eines Franzoſen, daß
Des Land nicht erobert werden ſolle? War es nicht das Wort
eines Franzoſen, daß, wenn auch Strafe über den Dei von
Al=
gier ergehen müiſſe, die Algerier ſogar unbeläſtigt bleiben
ſoll=
ten? War e3 nicht das Wort zweier Könige, von ihren
Abge=
ſandten allen Nationen ringsum wiederholt? Aber wir waren
nicht einmal Algerier, und haben nie für ſie gekämpft. War es
nicht das Wort eines Franzoſen, das jedem Volke auf Erden
Freiheit und Unabhängigkeit verhieß? Von allen, die daran
ge=
glaubt haben — iſt ein einziges zu finden, dem dies Wort nicht
gebrochen worden wäre? Treuloſigkeit und Frechheit hat auf
eure Nation die Rache aller anderen herabgebracht. Gleichzeitig
aus jeden Erdenwinkel entband ſich eine gerechte Empörung
gegen ſie, denn es gab kein Volk innerhalb ihres Bereiches und
Berührung, das nicht von ihren Täuſchuungen zu leiden gehabt
hätte.
Bugeaud: Ihr Araber wenigſtens ſeid nicht von uns
getäuſcht tvorden. Ich verſprach euch die Rache des Himmels:
ſie iſt auf euch hereingebrochen.
Scheich: Das Gewitter hat unſer Land gefegt und fegt
noch darüber hin. Aber warte ab. Der Verlauf der Peſt geht
von Süden nach Norden. Die Züehtigung, die euch vor dreißig
Rotte ſo voller Lügen und Tücke zu dulden, ſo witzig in
Grau=
ſamkeit, ſo fühllos ſür Schande. Eind ſie es dennoch — Gottes
Zeughaus birgt ſchwereres und ſchärferes und ſichereres
Werk=
zeug. Ein tapferer und rechtſchaffener Mann, Abd el Kader, wird
unſere Sache nicht im Stich laſſen. Jedes Kind des Iſlam, nah
und fern, auffahrend bei der Lebendigenverbrennung in den
Höhlen, wird vorſpärtsſtürmen und helfen, den herzloſen Mörder
auszutilgen.
Bugeaud: Ein Franzoſe hört keine Drohung
unbelei=
digt: ſeine Ehre verbietet es ihm.
Scheich: Die Ehre, die ihm noch nie verboten hat, eine
Verpflichtung oder einen Eid zu brechen: die Ehre die ihn
zwingt, hier zu bleiben und das Land wüſte zu legen, das es
dor allen Nationen ſchwört, in Frieden zu laſſen. Die Ehre, die
ihn dazu drängt, unſere Ernten zu verbrennen, unſer Vieh
da=
vonzutreiben, unſere Jünglinge zu morden, unſere Frauen zu
ſchänden. Europa hat ſeine langen Erfahrungen mit dieſer
Ehre. Wir Araber haben ſie in viel kürzerer Zeit vollkommen
erforſcht.
Bugeaud: Wachen! Hier, nehmt dieſen tollgewordenen
Schreier feſt! Fort, Räuber! Mörder! Verräter! Blinder
Grau=
bartzottel, lahmer Bettler!
Scheich: Genug jetzt; du kannſt niich nie betteln machen,
um Brot, um Waſſer oder um das Leben. Mein grauer Bart
iſt von Gott; meine Blindheit und Gelähmtheit ſind von dir.
Bugeaud: Pack dich, Reptil! Erſarte die volle Schärfe
des Geſetzes; keine Gnade. Der Vorſitzende meines Kriegsgerichts
wird dir verleſen, was geſchrieben ſteht.
Scheich: Geh; dort hinein. Und ſinge und pfeife dir eins
in der Höhle, wo die Gebeine tapferer Männer nie bleichen
ſollen, nie zerfallen. Geh dorthin, wvo Mutter und Säugliug
unzertrennlich ſind auf ewig; eine einzige Maſſe Verkohlung;
die Brüſte, die Leben gaben, das Mündchen, das es empfing:
alles, alles: ausgenommen nur das, wo zwei Arme, in Farbe
und Sprödheit wie zerfreſſenes Eiſen, ſich um ein gebrechliches,
ſchrumpfliches, dürres Grätlein klammern und wo zwei Köpfe
ineinander verkaltt ſind. Geh; ſchlage daran. Schlage mutig zu:
laß deinen Degen in ſeinem Mutwillen dagegen klingen. Was
ſind ſie anders als weiße Steine unter einer Wölbung von
Schwarz: das Werk deiner Schöpfung.
Bugeaud: Verſengtes Stachelſchlein! Deine Stacheln
ſind abgeſtnpft und ſtecken nur noch in dir ſelber.
Scheich: Iſt es nicht aufbewahrt im Gedächtniſſe unſerer
Altvorderen, und wird es nicht verbleiben im Gedächtnis aller
Geſchlechter, daß, als Viertautſenden derer, die unſere Sprache
ſprachen und unſerem Propheten nachfolgten, Friede und
Frei=
heit feierlich zugeſagt war, wenn ſie die Waffen niederlegten,
im Lande Syrien, — alle bis auf den letzten Mann erſchlägen
wurden unter den Augen eures Führers? Iſt es nicht
welt=
kundig, daß dieſer treuloſe und blutbefleckte Schandmenſch
der=
ſelbe iſt, denn eure Beſten vor allen anderen nachzueifern ſich
be=
mühen, und den ihr erſt verſtießet, als das Glück ihn verlaſſen
hatte? Denn erſt dann, wenn ſie nichts miehr einbringen, werden
gräßliche Verbrechen in eurem Lande augenſcheinlich, und man
ſieht ſie an; ſogar dieſe neueſte Metzelei wird dort Verteidigar
und Beipunderer finden; in Afrika, in Aſien und in
Europa=
nicht einen. Viele von euch werden es beſchönigen, viele von
euch werden es leugnen; es iſt von jeher franzöſiſch, Blut mit
Lügen zu decken und Lügen mit Blut.
Bugeaud: Und hier und da beides noch zu bepudern,
mit etwas Aſche, wie hier zu ſehen.
Scheich: Und am Ende noch luſtig, immer luſtig, wvie
deinesgleichen angemeſſen. Aber iſt es zu Ende?
Bugeaud: Ja, ja, ja. wvenigſtens für dich, verfluchter
Gaudieb, Verräter, Ausreißer, Mordbrenner! Was, du,
bran=
diges Stachelſchivgin, kannſt auch lachen?
Scheich: Ueber dein Drohen, Stampfen und Kreiſchen.
Wahrlich, der Prophet tat tvohl und vorausſchauender Weiſe
daran, das Eingraben und Abmalen menſchlicher Form und
Miene zu verbieten; ſo dies denn menſchlich iſt. Hinkünftig
wer=
den Hhäne und Affe gegen den Vergleich mit euch ſich empören
und ſich dagegn verwahren, verwandt ſein zu ſollen mit
Fran=
zaſen.
Seite 4.
Darmſtädter Tayblatt, Samsiag, den 24. Februar 1923.
Numwer 54.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Sinweiſe auf Anzeigen zu
betrachten iu leinem Falle irgendwie als Beſprechung ober Kritik.
C. V. J. M. Darmſtadt — Wartburgverein,
Lieb=
frauenſtraße 6. Der altbekannte Wartburgverein, der eine gut
organi=
ſierte Jugendarbeit leiſtet, veranſtaltet am Sonntag abend im
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtraße 6, einen der
gegen=
wärtigen. Zeitlage angepaßten Familienabend mit muſikaliſchen und
dellamatoriſchen Darbietungen. In der Pauſe wird Kaffee gereicht,
Zubrot bitte mitbringen. Die Wartburg=Familienabende erfreuen ſich
immer einee beſonderen Beliebtheit, und das Programm des Abeuds iſt
diesmal wieder ein beſonders gewähltes. Gäſte ſind willkommen!
Ruhrſpende.
Eiugezahlt bei der Deurſchen Bank, Filiale
Darm=
ſtadt, wurden: 19 410 510 Mk. von Herrn Staatspräſident Ulrich. von
einer in der Schweiz wohnenden Familie; 612000 Mk. von Ludwig
Alter A.=G.: 50 000 Mk. vom Poſtamt Beerfelden i. Oduv.; 20 000 Mk.
von Angeſtellten der Rentenanſtalt; 20 000 Mk. von Herrn Hans Carl
Freiherr von Doernberg: 10 000 MMk. von N. N.; 10 000 Mk. von Helm.
Wißmann hier; 10 000 Mk. von Herrn Th. Sölling, hier; 8800 Mk.
von Herrn Dr. Beno Will, hier; 7272 Mk. von Angeſtellten des
Reichskomm. f. Aus= und Einfuhr; 5000 Mk. von L. P.; 5000 Mk. von
J. Weiner, hier; 5000 Mk. von Herrn Adolf Kahn, hier; 5000 Mk. von
Derrn Dr. Th. Tenner, hier; 2000 Mk. von Herrn Dr. Hch. Happel,
hier; 246 Mk. von Herrn Wieſſel, hier; 180 Mk. vom Heſſeubund.
„se. Im Heſſiſchen Automobil=Klub ergab eine zweite
Sammlung am Donnerstag abend den Betrag von 107 500 Mark,
Außerdem überwies Alubmitglied Karl Schwarz eine weitere
Naturalſpende im Werte von über 100 000 Mark. Die Beträge
wur=
den der Tagblattſammlung zugeführt.
Nr. 10 der Luſtigen Blätter ſoll in der bekanuten reichen und
präch=
tigen Ausſtattung früherer Spezialnummer als Sonder=Nummer
„Der deutſche Rhein” erſcheinen. Wirkungsvolle, teilweiſe in
reichem faxbigen Kunſtdruck ausgeführte pathetiſche und ſatiriſche
Bil=
der erſter Küuſtler, zündende Textbeiträge, darunter Ausſprüche
promi=
neuter Perſönlichkeiten auf politiſchem, wirtſchaftlichem und literariſchem
(Hebiete, ſollen der heißen Liebe und treuen Anhänglichkeit begeitſterten
Ausdruck verleihen, die jeden Deutſchen mit dem Rhein, ſeiner echt
deutſchen Kultur, ſeiner Bevölkerung verbindet. Der Verlag ſtellt 20
Prozent der geſamten für dieſe Nummer erzielten Einnahmen für die
Unterſtützung der vom Feinde bedrohten Ruhrbevölkerung zur
Ver=
fügung. Die „Rhein=Nummer” der Luſtigen Blitter ſoll ndch für
ſpi=
tere Zeiten ein Dokument vaterländiſcher Treue und Vegeiſterung aus
der Zeit der ſchwerſten Not des deutſchen Volkes bleiben,
b. Griesheim, 22. Febr. An den Folgen einer
Blurver=
giftung, die er ſich an der rechten Hand zugezogen hatte, iſt hier der
Schuhmachermeiſter Adam Müller geſtorben. — Die Gemeinde hat den
er=
forderlichen Baukoſtenzuſchuß zur Erbauung von zwei
Gendar=
merielvohnungen genehmigt und das für den Bau erforderliche Gelände
zum Preiſe von 10 Mk. für den Quadratmeter zur Verfügung geſtellt. —
Der Preis für ein Erbbegräbnis für zwei Perſonen iſt auf 200 000
Mark erhöht worden. Für eine Perſon koſtet ein Erbbegräbnis 100000
Mark. — Verboten ſind nach wvie vor Verſammlungen von
Turn=
vereinen und ſportliche Veranſtaltungen. Nur Verſammlungen, die einem
religiöſen oder wiſſenſchaftlichen Zweck dienen, ſind erlaubt.
HI. Eberſtadt, 23. Febr. Gemeinderatsſitzung. Der
Ge=
meinderat ſtimmt dem Beſchluß des Bauausſchuſſes zu, nachdem den
Ge=
ſuchſtellern Dieter ſowie Meckel und Rückert Gelände im Induſtriegebiet
in einer Front von ja 40/45 Meter Front und in Baublocktiefe zum
Preiſe von 20 bezw. 25 Mk. per Quadratmeter zur induſtriellen
Anſiede=
lung überlaſſen wird. Die Arbeiten für die neu zu erſtellenden zwei
Ge=
meinde=Doppelwohnhäuſer, werden nach vorausgegangener Submiſſion
wie folgt vergeben: Bauarbeiten: Meckel u. Rückert zu 13 786 000 Mk.,
Zimmererarbeiten: Bauhütte zu 10 000 000 Mk., Grobſchloſſerarbeiten:
Fritz Bauer zu 350 000 Mk., Dachdeckerarbeiten: Bauhütte zu 1267 700
Mk., Schreinerarheiten (ohue Materiallieferung): Philipp Dächert IV. zu
5 358 190 Mk., Schloſſerarbeiten: Fritz Hofmann, Wilhelm Bauer u. Fritz
Bauer zu 3 224 480 Mk., Weißbinderarbeiten (mit Materiallieferung ohne
Kalk): Ludwig Kolb II. und Georg Geißler zu 7 473 900 Mk.,
Glaſer=
arbeiten (ohne Materiallieferung): Vereinigte Glaſermeiſter Eberſtadt zu
1425 569 Mk., Ofen= und Herdlieferung: Wilhelm Bauer u. Fritz
Hof=
mann zu 1 798 200 Mk., Inſtallationsarbeiten: Karl Wolf 88 992 Mk.
Der Gemeinderat beſchließt den Aushau der Scheune in der kürzlich von
der Gemeinde erworbenen Michelſchen Hofreite zu einer Wohnung, in der
nach Fertigſtellung, ein ſonſt nicht unterzubringender Mieter eingeſetzt
werden ſoll. Der Gaspreis für Monat Februar wird auf einen
Durch=
ſchnittspreis erhöht. Ein Geſuch des Johs, Kaltwaſſer um Erhöhung
ſeines Stundenlohnes wird dem Finanzausſchuß überwieſen, dem Geſuch
des Johs. Haller IV. und Ludwig Harniſchfeger um Erhöhung der
Fuhr=
löhne mit Rückwirkung vom 1. Februar 1923 ab wird ſtattgegeben. Dem
Geſuch der Vereinigung Ernſter Bibelforſcher, Ortsgruppe Darmſtadt,
um Ueberlaſſung eines Schulſaales zur Abhaltung von Bibelvorträgen
wird nicht ſtattgegeben. Von der Erhöhung des Tarifs der elektriſchen
Straßenbahn nimmt der Gemeinderat Kenntnis. Der Aufruf des
Forſt=
arbeitsamts an die waldbeſitzenden Gemeinden und Waldarbeiter Heſſens
um Beteiligung an der Ruhrhilfe wird zur Kenntnis gebracht und
be=
ſchloſſen, zunächſt die Holzhauer zu hören, vvorauf der Finanzausſchuß zu
der Angelegenheit Stellung nimmt. Der Waſſerpreis für den Monat
Fe=
bruar wird vorläufig auf 100 Mk. ver Kubikmeter erhöht. Dem Antrag
des Gemeinderats Heißt um Herſtellung des Griesheimerwegs ſtimmt der
Gzeueinderat prinzipiell zu, und foll die Ausführung vorgenommen
wer=
den, ſobald die Notwendigkeit zur Beſchäftigung Erwerbsloſer durch die
Gemeinde ſich ergeben ſollte. Das Geſuch einer Holzhauerrotte um
Be=
willigung eines beſonderen Stundenlohnes für die Holzhauerarbeiten in
einem beſtimmten Diſtrikt wird dem Finanzausſchuß überwieſen. Ein
Antrag des Gemeinderats Mahr, zwells Abgabe, von Waldſtreu zur
Selbſternte wird zugeſtimmt und zur Feſtlegung der näheren
Bedingun=
gen dem Feld= und Waldausſchuß überwieſen. Die Vergütung für das
Fahren des Leichenwagens wird auf Antrag des Pächters dieſer
Fuhrlei=
ſtungen von 3000 Mk. auf 5000 Mk. für die Fuhre erhöht. In geheimer
Sitzung: Wohlfahrtsangelegenheiten.
v. Eberſtadt, 23. Febr. Zugunfall. Der um 5 Uhr abends bon
Darmſtadt kommende Zug riß infolge Bruchs einer Kuppelung kurz vor
der hieſigen Station auseinander. Der Unfall iſt glücklicherweiſe leichter
Natur geweſen.
r. Hahn b. Pfungſtadt, 23. Febr. Die Norder Vereine. Der
hieſige Männergeſangverein hat in ſeiner Hauptverſammlung beſchloſſen,
in Anbetracht der teueren Zeiten bis auf weiteres ſeine Singſtunden
aus=
fallen zu laſſen.
zh. Rodau bei Zwingenberg, B. Febr. Wahl. Am kommenden
Sonutag findet hier die Wahl eines Bürgermeiſters ſtatt. Es iſt nur
ein Kandidat aufgeſtellt worden.
zb. Zwingenberg, 23. Febr. Der Milchpreis beträgt jetzt 550
Mark. — Im hohen Alter von 80 Jahren iſt hier die älteſte Einwohnerin
des Ortes, die Witwe Kiſſel, geſtorben.
d3. Heppenheim a. d. B., 21. Febr. Gemeinnützige
Bauge=
noſſenſchaft. Bei der am 18. d. M. abgehaltenen 19.
Generalver=
ſammlung der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft Heppenheim a. d. B.,
die recht gut beſucht war, hielt der Leiter der Heſſiſchen
Bauſtoffbeſchaf=
fungsſtelle in Frankfurt a. M., Herr Regierungsbaurat Metzger, einen
ſehr intereſſanten Vortrag über das Probleu, was bei dem heute ſo
un=
geheuer koſtſpieligen Bauen zu berückſichtigen iſt und wie mau zurzeit
braktiſch, einfach und gut baut, und möglichſt au teuren Baumaterialien
ſpart. Sein klarer Vortrag löſte eine recht lebhafte Ausſprache aus, deren
Ergebnis darin gipfelte, daß unbedingt und zwar ſobald als möglich
ge=
baut werden müſſe und alle erforderlichen Maßnahmen hierzu ſofort zu
tueffen ſeien. Heur Bauinſpektor und Stadtrat Hofmann erklärte ſich
be=
reit, die Bauleitung zu übernehmen und ſich ſofort mit den Mitgliedern
der Selbſthilfevereinigung in Verbindung zu ſetzen, die ſofort gebildet
werden ſoll. Alle weiteren Beratungen geſchehen dann durch eine vom
Stadtuat gebildete Baudeputation, einen Handiverkerdeputation,
des ferneren dem Aufſichtsrat und dem Vorſtand der
Baugenoſ=
ſenſchaft. Den Bauluſtigen ſoll ans Herz gelegt werden, ſchuell und
reichlichſt die Baugenoſſenſchaft mit den nötigen Geldmitteln zu
ver=
ſehen, damit umgehend mit den Vorbereitungen begonnen werden kann,
insbeſondere aber wurde nochmals der dringende Appell an die hieſigen
Induſtriellen gerichtet, in Anbetracht der derzeitigen Not ſich kräftig und
hilfreich an den Beſtrebungen der Baugenoſſenſchaft zu beteiligen durch
tätige Förderung ſeiner Beſtrebungen und durch reichliche geldliche
Uuter=
ſtützungen. Der langjährige bisherige Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr
Apotheker Cuſtodis, trat im Hinblick auf ſein hohes Alter zurück und
wurde ihm die herzlichſte Anerkennung für ſeine erſprießliche Tätigkeit
hierfür ausgeſprochen. An ſeine Stelle wurde Herr Sparkaſſendirektor
Arnold zum Vorſitzenden des Aufſichtsrates gewählt. Paragraph 13 der
Satzungen wurde dahin geändert, daß fernerhin der Geſchäftsanteil auf
5000 Mk. feſtgeſetzt wurde, der in Monatsraten von 500 Mk. einbezahlt
werden kann. Der Schlußſatz des Paragraphen 13, daß ein Mitglied nur
50 Geſchäftsanteile zeichnen könne, wurde geſtruichen, ſodaß jedes Mitglied
nun in beliebiger Höhe zeichnen kannn. Je mehr, je lieber, zum Segen
des Wohnungsbaues.
ot. Egelsbach, 23. Febr. Die Ueberlandzentrale Offenbach
iſt infolge der hohen Geldentwertung nicht in der Lage, die Feruleitun
gen fertigzuſtellen. Zur Beſchaffung der notwendigen Kapitalien foll
außerordentlicher Holzhieb, von dem man 20 bis 30 Millionen Mark
ft, ſtattfin
B. Dreieichenhafn, 23. Febr. Feſtgenommen wurde hier ein
Fahrraddieb, der iun Urberach ein Rad geſtohlen hatte. Seine Feſtnahme
erfolgte in dem Augenblick, als er das geſtohlene Rad hier veräußern
wollte.
th. Langen, 23, Febr. Das Beerdigungsweſen iſt jetzt auch
hier kommunaliſiert worden. Vorläufig ſoll eine Anzahl Särge
herge=
ſtellt werden. Die Stadt liefert das Holz unentgeltlich.
th. Seligenſtadt, 22. Febr. Die Main=
Ueberfahrtgebüh=
ren ſind erhöht worden. Das einfache Ueberſetzen über den Main koſtet
jetzt 15 Mk. pro Perſon.
Mainz, 23. Febr. Schlimme Folgen. In Koſtheim zogen im
Schulhofe die Schüler eine Schleife. Am Ende der Schleife ſtellte ein
Schüler einem ſchleifenden Kameraden ein Bein. Er ſtürzte hin und alle
folgenden Schüler über ihn. Als der erſtere Junge ſich erheben wollte,
konnte er ſich nicht mehr vom Platze bewegen. Er wurde in die elterliche
feiner Jugenieur. Ein auswärtiger Ingenieur hielt ſich
vorüber=
gehend bei einer hieſigen Familie auf. Den Wohnungsinhaber und ſeine
Frau veranlaßte er zu Gängen in die Stadt. Als das Ehepaar
zurück=
kam, war der Ingenieur verſchwunden. Gleichzeitig wurde der Verluſt
einer Kaſſette entdeckt, die das Ehepaar verſteckt hatte, und die ſämtliche
Wertſachen im Betrage von mehreren hunderttauſend Mark enthielt. Von
dem Ingenieur fehlt jede Spur. Zweifellos hat er die Kaſſette geſtohlen.
nr. Mainz, 23. Febr. Bleidieb. Ein Arbeiter einer hieſigen
Fabrik fiel bei ſeinem Weggang aus dem Fabrikhof durch ſeinen
Leibes=
umfang auf. Er wurde angehalten und viſitiert, wobei man bei ihm
größere Mengen Blei fand, die er aus der Fabrik mitzunehmen ſuchte.
ut. Bilbel, 22. Febr. Für die Gemeinwirtſchaft
Ober=
heſſens hat der hieſige Gemeinderat beſchloſſen, 90 Feſtmeter Holz
extra ſchlagen zu laſſen. Das Holz kommt unter den hieſigen
Einwoh=
nern zum eigenen Verbrauch zur Verſteigerung.
nr. Langsdorf (Kr. Gießen), 22. Febr. Das Ehrendenkmal
für die im Weltkrieg Gefallenen koſtet 1½ Millionen Mark. Im gauzen
ſind 31 Männer aus unſerem Orte auf dem Felde der Ehre geblieben. —
In Saaſen wurden geradezu fabelhafte Preiſe bei der letzten
Holz=
verſteigerung erzielt: 4 Raummeter Buchenknüppel koſteten 400 000 Mk.,
20 Raummeter Buchenreiſer ſtellten ſich auf 300 000 Mk.
R. Alsfeld (Oberh.), 21. Febr. In den Gemeinden Merlau und
Burg=Gemünden iſt ein Landzuteilungsverfahren eröffnet
worden.
zt. Alsfelb (Oberh.), 22. Febr. Die nochmalige
Verpach=
tung der ſtädtiſchen Feld= und Waldjagd ergab einen Geſamtbetrag von
1 772 000 Mk., ein Mehr von 647 000 Mk. gegenüber der erſten
Ver=
ſteigerung.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Der neue Kommandant von Berlin. Zum
Komman=
danten von Berlin iſt Oberſt Siehr, der bisherige Kommandant des
12. Infanterie=Regiments in Quedlinburg, ernannt worden. Oberſt
Georg Siehr wurde am 22. Auguſt 1866 in Köslin in Pommern
ge=
boren. 1887 trat er als Fahnenjunker beim Jufanterie=Regiment 132
in die Armee ein, wurde ein Jahr ſpäter zum Leutnant befördert und
am . Januar 1912 Adjutant beim Generalkommando des 8.
Armee=
korps. Als Major und Bataillonskommandeur des Infanterie=
Regi=
ments 70 zog er ins Feld. 1915 wurde er Regimentskommandeur des
„Infanterie=Regiments 70 und am 27. Januar 1917 Oberſtleutnant. Er
ging dann zu dem neugebildeten Reichsheer über, zunächſt als Oberſt
bei dem Reicswehr=Schützenregiment 8, bis im Oktober 1320 ſeine
Er=
nennung zum Komrmandeur des 12. Infauterie=Regiments und ſeine
jetzige Ernenuung zum Stadttommandanten von Verlin erfolgte.
„Fürſt Sapieha”. Berechtigtes Aufſehen erregte vor einigen
Jahren die Entdeckung, daß zuuei Schwindler eine Tiergartenvilla in
Berlin, die ihnen nicht gehörte, vertauft hatten, ohne daß der
Eigen=
tüimer davon auch nur das Geringſte wußte. „Fürſt Sapieha” hat jetz
dieſe beiden Gauner in den Schatten geſtellt. Er hat es fertignebracht,
in kurzer Zeit ein einziges Berliner Haus, vyn dem ihm kein. Stein
gehört, dreimal nach allen Regeln des Rechts zu verkaufen, und dafür
mehrere Millionen einzuſtecken. Bei dieſen Transaktionen nannte er ſich
Nochmann und gab ſich für den Neffen eines gewiſſen N. aus Lublin aus.
Als angeblicher Bevollmächtigter des Eigentümers eines Hauſes in der
Braunsberger Straße ſuchte er und fand zahlungsfähige Leute, die ſich
kurz entſchloſſen, das Grundſtück zu erwerben. Mit jedem ging er zu
einem anderen Notar, wies ſich durch Schriftſtücke genügend aus und
verkaufte das Hausgrundſtück gegen Zahlung von einer Million Mark
in bar und eines Schecks in gleicher Höhe. „Nur auf dem Grundbachamt
„klappte” es nicht, denn hier ſtellte ſich heraus, daß drei Männer, jeder
für ſich, Käufer waren. Die Ermittelungen ergaben, daß der augebliche
Rochmann in verſchiedenen Penſionaten und Fremdenheimen als „
Sta=
nislaus Leo Fürſt Sapieha, Wohwode Deutſchland=Weißrutheniens” auf
großem Fuße gelebt hat. Alle Dokumente und Schriftſtücke, die man
von ihm fand, trugen einen Rundſtempel auf dieſen Namen und Titel
und einen Ritter auf ſpringendem Noß, der eine Streitaxt ſchwingt,
Der Fürſt hat nicht nur in Berlir, ſondern auch in Badeorten
Schvin=
deleien aller Art verübt. Es wurde feſtgeſtellt, daß der angebliche Fürſt
unter dem Namen eines Ingenieurs Benno Wey ſchon früher in Berlin
Betrügereien verübt hat und bis zum 10. Auguſt vorigen Jahres zur
Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in Dalldorf war. Nach ſeiuer
Ent=
laſſung ſpielte er den vornehmen Fürſten; in Wirklichkeit iſt er
vermut=
lich ein polniſcher Landarbeiter, der ſich in Berlin zu einem großen
Schwindler durchgemauſert hat.
Der Mann mit den zwei Frauen. Unter der Anklage
des verſuchten Totſchlags, begangen an ſeiner Ehefrau, ſtand der
Flug=
zeugführer Georg Hans vor den Geſchworenen. Der Angeklagte lebte
jahrelang in glücklicher Ehe, bis er eines Tages in einem Breslauer
Kabcrett eine Frau kennen lernte, in deren Bann er vollſtändig gevaten
ſein will. Nach längerem Zuſammenleben mit ſeiner Geliebten ließ
er ſich von ſeiner erſten Frau ſcheiden und heiratete zum zweiten Male.
Dieſe Ehe geſtaltete ſich jedoch bald ſehr unglücklich, es kam zu ſchweren
Zernürfniſſen, und der Angeklagte mußte die Wohnung räumen, die
von ſeiner Frau nun an einen Ausländer vermietet wurde. Eines
Tages erſchien Hans in der Wohnung, um ein Klavier, das ihm
angeb=
lich gehörte, abzuholen. Seine Frau ließ ſich zuerſt verlengnen, als
ſie dann aber plötzlich doch auf der Bildfläche erſchien, zog Hans einen
Revolber und gab zwei Schüſſe ab, die die Frau ſehr ſchwer verletzten.
Sie trügt noch heute eine Kugel in der Lunge. Dieſes Revolverattentat
beſchäftigte zunächſt die Strafkammer, da nur Körperverletzung als
vor=
liegend angenommen wurde. Ju der damaligen Verhandlung
bekun=
dete aber die als Zeugin vernommene Ehefrau, daß ihr Mann bei
ihrem Erſcheinen den Revolder auf ſie gerichtet und ſorgfältig gezielt
habe. Schon einige Tage vorher hätte er ihr geſchrieben: „Wenn Du
Dich ſcheiden läßt, knall ich Dich nieder. Die Kugeln ſind fhon
ge=
goſſen, eine für Dich und eine für mich.” Unter dieſen Umſtänden hielt
die Strafkammer einen Totſchlagsverſuch für vorliegend und verwies
den Fall dem Schwurgericht.
Ein Schwindler.
Ludwigshafen. Der Kommuniſt Werner, deu vor dem Streik
in der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik beſchäftigt worden war und
dann nicht wieder eingeſtellt worden iſt, hat bei der Zahlſtelle des
Fabrik=
arbeiterverbandes in Ludwigshafen das Mitgliedsbuch eines gelviſſen
Mehlmann geſtohlen und ein Schreiben der Kriegsfürſorgeſtelle
Ludwigs=
hafen gefälſcht, in dem beſcheinigt wurde, daß er von den Franzoſen
aus=
geivieſen worden ſei. Mit dem gefälſchten Schreiben und dem geſtohlenen
und gefälſchten Mitgliedsbuch erſchwindelte ſich Werner, der in der
kom=
muniſtiſchen Arbeiterzeitung ſehr ſcharfe Artikel gegen die Gewerkſchaften
geſchrieben und während des wilden Streiks in enger Fühlung mit der
wilden Streikleitung geſtanden hat, bei dem Frankfurter
Gewerkſchafts=
kartell 10 000 Mark und außerdem bei dem Fabrikarbeiterverband eine
weitere Unterſtützung. Das Frankfurter Gewerkſchaftskartell hat die
Ver=
haftung des Schwindlers, der nach Breslau weitergereiſt iſt, veranlaßt
und warnt vor ihm, da es nicht ausgeſchlofſen iſt, daß er noch mehrere
Mitgliedsbücher bei der Zahlſtelle Ludwigshafen des
Fabrikarbeiterver=
bandes geſtohlen hat.
Ueberwachuug der Vieſmärkte in Baden.
Farlsruhe. Der badiſche Miniſter des Innern hak angeſichts der
wveitgehenden Beunruhigung infolge der unerhört geſtiegenen
Schlacht=
viehpreiſe eine ſofortige ſtrenge Ueberwachung der Viehmärkte
nament=
lich hinſichtlich der Preisbildung erneut dringend angeordnet. Gegen
be=
trügeriſche Handlungen oder übermäßige Preisſteigerung wird
unnach=
ſichtlich ſeitens der Polizeibehörden im Benehmen der Staatsanwaltſcha
ten eingeſchritten werden. In allen dazu geeigneten Fällen wird Fe
nahme und /Beſchlagnahme erfolgen. Iusbeſondere wird auch mit aller
Streuge gegen Perſonen vorgegangen werden, die keine Genehmigung
zum Viehhandel beſitzen. Ferner wird unverzüglich geprüft werden, ob
für die im Bezirk ſtattfindenden Viehmärkte in der Marttordnung die
Beſtellimg einer Marktkommiſſion vorgeſehen und ob dieſe gebildet iſt.
Verhaftung des Wanderapoſtels Hänfer.
vüſtanz. Der
* Wanderapoſtel Häuſer, der durch
nit der Tochter
de
MM M
Billigheim. Schwere Zuchthausſtrafen wegen verbotener
Aus=
fuhr hat die Strafkammer des Landgerichtes Zweibrücken gegen die drei
Söhne des Mühlenbauers Georg Dötz, von denen der eine Metzger, die
beiden anderen Landwirte von Beruf ſind, verhängt. Sie wurden zu
14 Monaten Zuchthaus und 30 000 Mark Geldſtrafe 18 Monaten
Zucht=
haus und 50 000 Mark Geldſtrafe und 12 Monaten Zuchthaus und 2100
Mark Geldſtrafe verurteilt. Außerdem wurden ihnen die bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren abgeſprochen und ferner wurde
auf Zuläfſigkeit der Polizeiaufſicht erkannt und ihnen auch der Handel
mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs unterſagt.
Eine unerhörte Grabſchändung.
Waldshut. Eine unerhörte Grabſchändung begingen nachts auf
dem Friedhof von Göhrwil zwei 16 bis 17 Jahre alte Burſchen, die von
64 Gräbern die aus Blei gegoſſenen Chriſtusfiguren ſtahlen, zuſammen=
Wohnung gebracht, woſelbſt der Arzt einen Beinbruch feſtſtellte. — Ein ſchlugen und als Altmetall verkauften. Die Grabſchänder konnten
ver=
haftet werden.
„Zärtliche” Verwandte.
St. Ingbert. Von ſeinen Angehörigen in der unmenſchlichſteis
Weiſe mißhandelt wurde ſchon ſeit langer Zeit der peuſionierte
Verg=
mann und Fuhrmann N. K. in der Wieſenſtraße. Jetzt iſt er von ſeinen
Verſvandten mit einem Gummiſchlauch bis zur Unkenntlichkeit mißhandelt
worden, ſodaß er ſchwer verletzt daniederliegt.
Ein jugendlicher Bombenwerfer.
Wie aus Braunau am Inn berichtet wird, hat ein 18jähriger
junger Mann auf der Hochzeit eines jüdiſchen Lederhändlers eine Bombe
geworfen. Die Braut iſt den erlittenen Verletzungen erlegen; außerdem
wvurden vier weitere Perſonen verwundet. Der Täter ſagte aus, daß er
die ganze Hochzeitsgeſellſchaft in die Luft ſprengen wollte.
„Karolyi wegen Lanbesverrats verurteilt.
Budapeſt. Nach mehrwöchiger Dauer wurde das Urteil im
Proxeß gegen den Grafen Michael Karolyi gefällt. Karolyi wurde des
Hoch= und Landesverrats ſchuldig erkannt und zum Verluſt ſeines in
Ungarn befindlichen Vermögens, einſchließlich aller ſeiner Güter in
Un=
garn, die zuſammen einen Wert von 5 Milliarden haben und dem
Staate zufallen, verurteilt. In der Begründung des Urteils wird
be=
tont, Karolyi habe durch ſein Verhalten die Einheit der Nativn
zer=
ſtört, mit den Franzoſen verhandelt, zur Revolution vorbereitet, dem
Feinde Dienſte geleiſtet, den König zur Abdankung gezwungen, mit
ſei=
ner Haßpolitik gegen Deutſchland die Gunſt der Entente angeſtrebt, und
ſo dazu beigetragen, daß Ungarn den Krieg verlor und der
Bolſchewis=
mus über das Land hereinbrach.
OWeinheim, 22. Febr. Mir der Frage der Aufbringung der
Bau=
ſummen zur Fertigſtellung der in Angriff genommenen
Kleinwoh=
nungsbauten hatte ſich geſtern abend in außerordentlicher
General=
verſammlung die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft Weinheim unter
Lei=
tung von Bürgermeiſter Huegel zu beſchäftigen. Zur Fertigſtellung von
30 zum Teil im Bau begriffenen Wohnungen werden 200 Millionen
er=
forderlich ſein. Auf Antrag des Aufſichtsrates wurde einſtimmig
beſchloſ=
ſen, die Geſchäftsanteile der über 500 Genoſſen von 1000 Mk. auf je
50 000 Mk. zu erhöhen. Die Mieten in den Genoſſenſchaftshäuſern ſollen
im März verdoppelt werden.
* Aus Baden=Baden wird uns geſchrieben: Die
Beſuchs=
ziffer dieſes ſchönſten aller Schwarzwaldbäder hat im Jahre 1922 faſt
die gleiche Höhe (85 208) erreicht, wie in dem Rekordjahre 1921 (85 531).
Davon eutfielen 59 Prozent auf Reichsdeutſche und 41 Prozent auf das
geſaute=Ausland; ein Beweis, daß Baden=Baden überwiegend von
deut=
ſchen Gäſten beſucht wird. Der zeitig einſetzende Frühling hat bereits
feinen Einzug gehalten; der Kurbetrieb, der den ganzen Wintek über
durchgeführt wurde, geht ungeſtört weiter, und täglich treffen neue
Gäſte ein. Die Bahnverbindungen von Weſt, Nord und Oſt ermöglichen
eine bequeme Zureiſe, da Baden=Baden im unbeſetzten Teil des
Lau=
des liegt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakiion
keinerlei Verautwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſand”, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Offener Brief an Herrn Generalintendant
Hartung.
Wir fragen an, wie lange die Darmſtädter Bühne ſich dem
Ver=
langen der Bevölkerung entziehen will, endlich auch hier in Darmſtadt
Schillers „Wilhelm Tell” auf unſere Bühne zu bringen. Weiß die
Generalintendantur hier in Darmſtadt nichts davon, daß in den
weite=
ſten Kreiſen der Bürgerſchaft und der Theaterbeſucher ſich berechtigte
Empörung darüber zeigt, daß unſer Landestheater immer noch nicht
den „Tell” bringt, der in Eſſen unter dem Druck der franzöſiſchen
Bajo=
nette gegeben wurde, deſſen Aufführung in Berlin im Staatstheateu
in Anweſenheit des Reichspräſidenten und der geſamten Reichsregierung
zu einer einmütigen, hinreißenden Kundgebung führte? Was für
Gründe kann Herr Generalintendant Gartung haben, daß dieſem
Ver=
langen, von dem er Kenntnis haben muß, noch nicht Rechnung
ge=
tragen wurde? Wir Darmſtädter haben wirklich Grund geuug, mit
unſerem Theater in der letzten Zeit unzufrieden zu ſein. Doch was da
geſchehen iſt, mag vergeſſen ſein, wenn ſich endlich unſere Theaterleitung
dazu aufrafft, das Verlangen nach Aufführung deutſcher Klafſiker, und
vor allem des unvergänglichen „Tell”, zu erfüllen. Weiß Herr
Ge=
neralintendant Hartung nichts davon, daß Heſſen das Land iſt, das
ver=
hältnismäßig am meiſten beſetzt iſt, und am ſtärkſten unter der
Be=
ſetzung leidet, und daß in ganz beſonderem Maße bei uns in Darmſtadt
das Bedürfnis nach der klafſiſchen Kunſt und nach den unvergänglichen
Worten unſeres Schiller: beſteht? Kennt Herr Generalintendant
Har=
tung nicht die Stimmung in der Jugend?
Wie lange will er uns noch warten laſſen?
Haus Walter.
Spiel, Sport und Turnen.
Boxen.
Zu den bevorſtehenden Verauſtaltungen wird uns geſchrieben:
Wohl kein Sport in Deutſchland hat einen ſo raſchen Aufſtieg
ge=
noumen wie das Boxen. Vor noch einigen Jahren ſteckte dasſelbe in
unſerer Heimat in den Kinderſchuhen, um heute Tauſende und
Aber=
tauſende in ſeinem Gefolge zu wiſſen. Erkennend, daß der Boxſport dazu
angetan iſt, den Körper nach des Alltags Mühen in friſch=fröhlicheu
Kampf zu ſtärken, in ernſtem, zielbewußtem Training die Nerven, Mut
und die Entſchloſſenheit erſtärken zu laſſen, eilen unabläſſig Scharen von
Sportbegeiſterten zu den Banuern des Süddeutſchen Amateur=
Boxverbau=
des. Der Vorſtand desſelben wiederum hat ſich derart hohe Ziele geſtellt,
die ihm das unbedingte Vertrauen ſeiner Anhänger erbracht haben. Iſt
doch dem Amateurboxer ſtreng unterſagt, ſogar mit Ausſchluß aus dem
Verbande, Kämpfe gegen Entgelt auszutragen. Nein, in ehrlichen
Kämp=
fen ſoll er ſich das ſchlichte Ehrenzeichen ſeines Sieges erringen.
Anders der Profeſſionalboger, der dem Verbande Deutſcher
Fauſt=
kämpfer unterſtellt iſt, und die ſtreugen Vorſchriſten genau befolgen
muß=
die ihm ſeitens des Verbandes geſtellt werden. Seine Ziele müſſen wir
von einem anderen Standpunkte aus betrachten, wenn wir ihm gerecht
werden wollen. Wer ſchon einmal Gelegenheit hatte, den
Profeſſional=
boxer bei ſeinem Training zu beobachten, der weiß, wieviel Mühe ud
Energie ſeitens des Profeſſionalboxers aufgewandt werden muß, ſollte er
nicht vorziehen, auf ſeinen evtl. errungenen Lorbeeren auszuruhen. Doch
iſt er in Erwartung eines Kampfes, ſo muß er ſein Letztes bei dem harten
Training hergeben, um ehrenvoll zu beſtehen, und nicht zuletzt muß er
auch mit dem finanziellen Erfolge rechnen, denn meiſt iſt der
Profeſſional=
bogxer nur auf die Einnahmen, die er durch Kämpfe im Ring arwirbt,
angewieſen. Mut, Geſchick und unendliche Ausdauer muß derſelbe
be=
ſitzen, um einen Kampf, der nicht ſelten über 10—15 und 20 Runden
3 3 Minuten ausgefochten wird, zu beſtehen. Wer die Erfolge lieſt, die
er nach ſchwerem Kampfe über ausländiſche Boxer erringt, der wird
ver=
ſtehen, daß man dem Profeſſionalboxer, der ſeinem Vaterlaud mach außen
hin in ſportlicher Beziehung achtunggebietende Geltung geſchaffen hat,
die lebhafteſten Sympathien von allen Seiten entgegenbringt.
So verſchaffen ſich Amateur= und Profeſſionalboxer iu Volke Achtung
und Geltung, weiſen jedoch jede Gemeinſchaft mit den ſogenanuten „
wil=
den Trupps”, die führerlos, d. h. ohne einem Verbande anzugehören, voit
Stadt zu Stadt ziehen, um für Geld ihre ſcheinbaren Boxkünſte zu zeigen,
auf das Entſchiedenſte zurück. Ja, man ſcheut ſich nicht, Damen=
Bog=
kämpfe zu arrangieren, die einem wirklichen Sportsmanne nur ein
Lä=
cheln des Mitleids abgewinnen können, denn er weiß, daß das Boxen uur
ein männlicher Sport iſt, da er doch Eigenfchaften erfordert, die nur ein
zäher Körper zu leiſten imſtande iſt. Sieht man ſich die Leute näher au,
ſo ergibt ſich ein ganz anderes Bild, wvie bei den eingangs erwähnten
Boxern. Hier heißt es zu tämpfen um die Ehre, da um ſogenaunte
Scheintämpfe, die jeder Grundlage ehrlichen Sportes entbehren.
Der Auateur= und Profeſſionalßoger verſchmäht ſolches Treiben, das
nur dazu angetan iſt, dem jungen Boxſport derart zu ſchädigen, daß man
den Glauben an all das Schöne und Edle, das er ſchuf, wieder verliert.
Drum, wver richtiges Boxen ſehen will, beſuche die Veranſtaltungen der
Amateur= und Profeſſionalboger, er wird ſehen, daß hier nur ehrliche
Kämpfe geboten werden, die auch erkennen laſſen, daß dieſe nur
hervor=
gebracht werden können durch lauges, mühevolles Training in dem
Be=
tuußtſein, daß Körper und Geiſt badurch gleichſam harmoniſch ausgebildet
Rummer 54.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Februar 1923.
Seite 5.
erbefeſt im Großen
ſei obiger Veranſtaltung iſt die Turngemeinde Darmſtadt 1846
) mit folgenden Darbietungen vertreten: Aus dom Gebiete
rturnens wird ein Turnen am Hoch=Reck der Geübteſten
. Die Turuerinnen zeigen rhythmiſche Freiübungen,
ſo=
stänze: Bauernhochzeit und Leipziger Hopſer. Die Volks
rner (Leichtathleten) bringen Freiübungen und Gruppen. Die
Fecht=
jeße wird eute Säbelſchlle vorführen.
h. Hbckey. Die erſte Mannſchaft des Darmſtädter Hockeyklubs
fährt am Samstag nachmittag uach Frankfurt, um das
Rück=
ſpiel gegen Turnverein 1860 Frankfurt auszutragen. Das Vorſpiel m
Darmſtadt gelvann D.H.K. knapp mit 6:5 Toren. — Am Sonntag
vormittag, 9.30 Uhr, findet auf dem Golfplatz das Rückſpiel der
erſten Mannſchaften des D.H.K. und V.f. R. „Alemannia”=Worms ſtatt.
Alemamnia=Worms. iſt Weſtkreismeiſter und ſtellt eine ſehr gute
Mann=
haft. Das Vorſpiel in Worms gewann D.H.K. 4: 3.
A.H. Voxträge der Schiedsrichtervereinigung des
S. F. V.” (Ortsgruppe Darmſtadt) über
Fußball=
regeln. Am Donnerstag abend hielt die Schiedsrichtervereinigung
des Süddeutſchen Fußball=Verbandes, Ortsgruppe Darmſtadt, die die
Schiedsrichter Darmſtadts und feiner Umgebung zuſammenfaßt,
außer=
halb ihrer periodiſch ſtattfindenden Lehrabende im „Geſſiſchen S
einen Vortrag ab, dem zuei weitere in kurzen Abſtänden folger ſollen
und zu denen ihre rührige Leitung den in ſüddeutſchen und deutſchen
Sportkreiſen beſtbekannten langjährigen Verbandsbeauiten und
Schieds=
richter, Herrn Gregor Chriſte=Frankfurt a. M., al3 Referenten ge
vonnen hat. Der Vortrag am Donnerstag, zu dem nicht nur
Schieds=
richter, ſondern auch alle au der Fußballbewegung intereſſierten Kreiſe,
insbeſondere aber Vereinsdorſtände und Funktionäre,
Preſſebericht=
erſtatter u a. geladent waren, fand zwar in Schiedsrichterkreiſen
angehen=
den, von den übrigen Genannten aber nur unzulänglichen Zuſpruch.
Das war um ſo bedauerlicher, als Gelegenheit geboten war, die
Bekannt=
ſchaft eines weiteren bekanuden Weggenoſſen, des Präſidenten des
Süd=
deutſchen Fußb.=Verb., Herrn Flaßbart= Fraukfurt a. M., zu
machen, der unenwartet erſchien und freudig begrüßt wurde, um Fühlung
mit Verbands= und Vereinsfunktionären zu nehmen. Was er in
kur=
zer, rhetoriſch wohlgeſetzter Rede im Anſchluß an den Vortrag des
Herrn Chriſte vom ſittlichen und ethiſchen Iwhalt der Fußballbewegung
zu ſagen hatte, erweckte allerſeits den Wunſch, ihn einmal zu dieſem
Thema vor größerem Audihorium und in Ausführlichkeit zu hören.
Ge=
wiß iſt, daß dies für die Fußballbewegung hieſigen Ortes ein großer
Gelvinn ſein würde, zumal Herr Flaßbart aus dem reichen Schat 25
jäh=
rigen Arbeitens für die Bewegung ſchöpfend, und als Präſident des
über 300 000 Mitglieder umfaſſenden Südd. Fußb.=Verb., Fußballern
und Nichtfußballern viel zu ſagen hat. Andererſeits konnte man im
Referenten eine Perſönlichkeit kennen lernen, die in anregender und
zwei=
felsfreier Weiſe ſich über die „Arbeitsregeln”, die Gegenſtand des erſten
Vortrags über „Fußballvegeln” waren, ausſprach und aus reicher Praxis
Wertvolles zu geben hat. Die Ausführungen des Referenten führten zu
des Referenten gratuliert und dieſem für ſein ſelbſtloſes
Zuverfügung=
ſtellen gedankt. Der Beſuch der beiden folgenden Vortragsabeude ſei
allen Intereſſenten angelegentlichſt empfohlen.
h. Aus der D. J. K. Die D.J.K. Gau Heſſen=Darmſtadt (
Ver=
band für Leibesübungen kathol. Vereine) trägt zur Zeit ihre diesjährige
Gaumeiſterſchaft im Fußball aus. Vier Vereine ſtritten um dieſe
Mei=
ſterſchaft: Bürgel, Meiſter des Bezirt3 Offenbach=Seligenſtadt, Münſter,
Meiſter des Bezirks Daxmſtadt=Dieburg, Viernheim, Meiſter des Bezirks
Süidheſſen, Mainz=Kaſtel, Meiſter des Bezirks Mainz. — Am
kommen=
den Sonntag treffen ſich hier in Darmſtadt auf dem Sportplatz
der Schupv (Exerzierplatz) vormittags halb 11 Uhr: Bürgel, als
Sieger im Spiel Bürgel—Münſter, Viernheim, als Sieger im Spiel
Mainz — Viernheim, zum Entſcheidungskampf um die Gaumeiſterſchaft.
Alle Sportfreunde ſeien hiermit auf dieſes Spiel aufmerkſam gemacht
und ſein Beſuch empfohlen.
—
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Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 25. Februar:
Wolkig bis heiter, trocken, ziemlich milde, ſüdweſtliche Winde. Der
Druck läßt allmählich nach und es ſtellt ſich wieder ein
Hochdruchvetter=
lage ein.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 2½ Uhr, Ende 6½ Uhr
(Fremdenmiete F 2, gelb, und F 3‟, blau): „Tannhäufer”, Kleines
Haus, nachmittags 3 Uhr: Marionettenſpiele „Aſchenbrödel”. Abends
7 Uhr, Ende nach 9 Uhr (Zuſatzmiete VI 7): „Der Herr Verteidiger”
— Orpheum, 7½ Uhr abends: „Die berühmte Frau”. — Union=,
lungen.
Reſidenz=, Central=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino
Vorſtel=
21. Quittung
über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevöikerung:
M. Kern 2000 Mk., Miniſterialrat Wagner (2. Aate) 5000 Mk., H.
Gaertner, Heſſ. Forſtaſſeſſor, 15 000 Mk., Fa., Georg Geuter Nachf. Wilh.
Jung und Angeſtellte 5000 Mk., G. Wirth 1000 Mk., Oberpoſtſekretär
Otto Heußlein 5000 Mk., Lehrerkollegium der Jägertorſchule 53 300 Mk.,
Schülerinnen der Jägertorſchule 17 176 Mk., Reichsbauamt Darmſtadt (2.
Spende)) 21500 Mk., L. M. u. E. Nagel 2000 Mk., Beamten der Heſſ.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat B Seiten.
Verſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamten 45 000 Mk., Ad. Lotz 220
Mk., Beamten des Poſtamts I 13000 Mk., 2. Sammlung von den
Ange=
ſtellten der Fa. Maſch.=Bauanſtalt und Dampfkeſſelfabrik A.=G. 7200 Mk.,
Eiſenbahn=Oberingenieur K. 1000 Mk., Perſonal der L. C. Wittichſchen
Buchdruckerei 54 250 Mk., 1. Rate Lehrkörper der 2. Städt. Knabenſchulg
(22 Mitglieder) 102500 Mk., Iſraelitiſche Gemeinde Roßdorf 70 600 Mk.,
Degginger, Treneſtr. 7, 25 000 Mk., Rechnungsrat Zimmer 1000 Mk.,
„Technika” hier (2. Nate) 10 000 Mk., C. Stage 1000 Mk., Arbeiterſchaft
der Fa. Jakob Baas 5000 Mk., Fa. Jakob Baas 10 000 Mk., P.=Klaſſe der
Viktoriaſchule 10 500 Mk., Beamten des 1. Polizeireviers 22 500 Mk.,
Miniſterialrat Dr. Walther 5000 Mk., Frau Helene Wetz 2500 Mk.,
Per=
ſonal Gebr. Neu 12000 Mk., 5. Sammlung Poſtamt I 5000 Mk.,
Kegel=
klub „Montag”, Beſſunger Turnhalle, 10 000 Mk., Tapetenhaus Stützer
3000 Mk., Kühnly (2. Nate), (ſ. 20. Liſte, war falſch veröffentl.) 5000 Mk.,
N. N. 3850 Mk., Kontrolle der Hauptfahndungsſtelle der
Reichszollver=
waltung Darmſtadt, Kranichſtein und Aſchaffenburg 7000 Mk., Beamten,
Angeſtellte und Arbeiter des Verſorgungskrankenhauſes 117 272 Mk.,
Perſonal der Verbandskornſtelle (2. Rate) 10000 Mk., Joſt 2000 Mk.,
Stadtknabenſchule III (Lehrkörper 2. Rate) 33 000 Mk.,
Stadtknaben=
ſchule III (Schülergabe 2. Rate) 4000 Mk., Oberſekunda II
Realgym=
naſium 4000 Mk., Schuhmacher=Zwangsinnung 4000 Mk., A. L. 50 Mk.,
Heimgarten Darmſtadt 1560 Mk., Klaſſe la der Viktoriaſchule 12000 Mk.,
A. W. 500 Mk., E. B. 500 Mk., Unter=Prima I Realgymnaſium 1500 Mk.,
Oberförſterei Kranichſtein und Förſterei Kranichſtein, Förſter Karn,
Kra=
nichſtein, 3000 Mk., Beruhard Schneider IV., Arheilgen, 500 Mk., Peter
Kunz III. 500 Mk., Joh. Peter Eck 500 Mk., Wilh. Kunz 500 Mk.,
Her=
mann Dieter 500 Mk., Hch. Völger I. 500 Mk., Heinrich Eichhorn 500
Mk., Jgnatz Bierling 500 Mk., zuſ. 7000 Mk., Beamte und Angeſtellte
der Staatl. Betriebskrankenkaſſe (1. und 2. Rate) 150 000 Mk.
1. Quittung 336 810 Mk., 2. Quittung 382 210 Mk., 3. Quittung
490 350 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 689 703 Mk., 6.
Quit=
tung 410 536 Mk., 7. Quittung 515080 Mk., 8. Quittung 1 251 261 Mk.,
9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 140 238 Mk., 11. Quittung
525 881 Mk., 12. Quittung 557 984 Mk., 13. Quittung 1 577 273 Mk.,
14. Quittung 597 255 Mik., 15 Quittung 834 316 Mk., 16 Quittung
477 914 Mk., 17. Quittung 627 518 Mk., 18. Quittung 494 353 Mk., 19.
Quittung 765 358 Mk., 20. Quittung 570 580 Mk., 21. Quittung 936 478
Mark.
zuſ. 14 410 772 Wk.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 16. Febr.: Striebinger, Karl Friedrich, Werkzeug
macher, 63 J., verw., Kahlertſtr. 11. Weicker, Eliſabeth, ohne Beruf,
53 J., in Hahn, hier Eſchollbrücker Str. 4½. Am 17.: Fuchs, Chriſtine,
geb. Hiller, 46 J., Ehefrau des Oberamtsgehilfen Guſtav Ernſt Fuchs,
Lichtenbergſtr. 20. Reinheimer, Jettchen, geb. Sondheimer, 81 J., Witwe
des Privatiers Wolf R., Wilhelmſtr. 34. Dittmar, Eliſabeth und
Char=
lotte, 3 Stunden alt, Mathildenſtr. 41. Neufinger, Katharina, geb. Mai,
80 J., Ehefrau des Bureaugehilfen i. R. Wilhelm N., Forſtmeiſterſtr. 9
Am 18.: Schehrer, Eliſabethe, geb. von Hunoltſtein, 67 J., Witwe des
Eiſenbahninſpektors a. D. Ferd. Franz Sch., Klappacherſtr. 6. Seipp,
Karl, Telegr.=Werkführer, 37 J., verh., Gutenbergſtr. 13. Horn,
Johan=
nes, I., Sparkaſſenrechner, aus Höchſt i. O., verw., hier,
Eliſabethen=
ſtift. Am 19.: Eckart, Auguſte, geb. Gladigau, 52 J., Ehefrau des
Kern=
machers Jakob Eckart, Feldbergſtr. 88b. Am 20.: Meher, Adam,
Pen=
ſionär, 63 J., verw., Nieder=Ramſtadt, hier, Eliſabethenſtift.
Ruckels=
häuſer, Jakob Georg, Verwaltungsinſpektor, verh., 64 J., Kiesſtr. 63.
Am 21.: Schittler, Johannes, Bahnwärter, verh., Eliſabethenſtraße 62,
Naſtvogel, Tilly, 1 J., Pallaswieſenſtr. 60. Keil, Marie, 1 Mon.,
Alice=
ſtraße 43. Am 22.: Keutel, Margarete, geb. Geiſel, 54 J., Ehefrau des
Zigarrenhändlers Karl Wilhelm Friedrich K., Heidelberger Str. 102.
LJang, Marie Luiſe Karoline, geb. Schlund, 50 J., Ehefrau des
Kammer=
dieners i. R. Ludwig Lang, Schießhausſtraße 56.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Reminiscer, den 25. Februax 1923,
In allen Kiirchen Kollekte für die Ruhehilfe.
Stadtkieche: Die Gottesdienſte finden vom März ab wieder in
der Stadtkirche ſtatr.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 9 Uhr: Frühgoftesdienſt mit Konfirmation
eines Konfirmanden der Markusgemeinde. Pfarrer Vogel. — Um
10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarraſſi ent Müller. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt der Stadikirche., Pfarrer Heß. — Abends 5 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Mittwoch, den 28. Febr., abends
6 Uhr: 3. Paſſionsanducht. (Aus Jeſu Abſchiedsreden / Pfr. Vogel.
Schloßkieche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher
Bottesdienſte. Vormittags 9½ Uhr: Beichte und Anmeldung
zur heil. Kommunion in der Sakriſtei Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Oberho prediger a. D. Ehrhardt.
Pfarrer zu Gelnhaar.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe.
MMartinskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk.
Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Martinsſtift: Mittwoch, den 28. Febr., abends 8 Uhr: 3.
Paſ=
ſionsandacht Pfarrer Bexinger.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den 28. Febr., abend3 3 Uhr: 3.
Paſ=
ſionsandacht im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe,
Beſfunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gvttesdienſt Pfarrer Wagner. — Um 11½ Uhr Kindergottesdienſt
Pfarrer Wagner. — Abends 6 Uhr: Abendgotteédienſt Pfarraſſiſtent
Wolf. — Mittwoch, den 28. Febr., abends 8 Uhr: 3. Paſſtonsandacht.
Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch
den 28. Febr., abends 8 Uhr: 8 Paſionsandacht. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. —— Donnerstag, den 1. März,
abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht.
Lntheriſcher Gotte8dienſt. (Selbſtändige evangel.=(uth. Kirche.)
Am Sonntaa Reminiscere, den 25. Februar, um 10 Uhr im „
Feier=
abend”, Stiftſtr 51: Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bißelſtunde. Dr. Abemarte. — Dienstag, abends 4½ Uhr:
Blau=
kreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch: Philadelphia=Konferenz Vorm. 9½
bis 12 Uhr: Pfarrer Koch=Würzburg. Nachm 2½4—5 Uhr: Miſſionar
Neef Eberbach. Abends 8 Uhr: Pfarrer Koch. — Jugendbund
für E. C: Sonntag, nachm. 21 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Jüng=
linge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. —
Mon=
tag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. — Mittwoch: Teilnahme
an der Bhilade phia= Konferenz.
Chriſtliche Eiſenbahner: Sonntag, nachm. 4½ Uhr:
Bibel=
betrachtung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Eemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr., 23/Liebfrauenſtr. 6. Sonntag, vorm
10 Uhr: Kirchgang. — Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelbeſgrechſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, 1.).
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Chriftliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 25. Febr.,
vorm. 11¾ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mi twoch, den 2e. Febr', abends 8½ Uhr:
Gebeisſtunde. — Freitag, den 2. März, abendé 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Epangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag,
den 25. Febr., vorm 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Bre=
digt. — Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde. — Donnerstag, den
1. März, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
den 25 Febr., vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Evangellſatton. — Abenos ½8 Uhr:
Jugendbundſtunde. — Dienstag, den 27. Febr., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Mittwoch, den 28. Febr., abends 8 Uhr:
Glaubensver=
ſammlung. — Donnerstag, den 1. März, vorm. 10 Uhr:
Glaubens=
verſammlung. — Nachm. 4 Uhr: Glaubensverſammlung. — Abends
8½ Uhr: Glaubensverſammlung. — Freitag, den 2. März, vormittags
10 Uhr: Glaubensverſammlung. — Nachm. 4 Uhr:
Glaubensver=
ſammlung. — Abends 8½ Uhr: Glaubensverſammlung, Paſtor Paul=
Berlin und Paſtor Voget=Brieg.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 25. Febr., nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Um 4 Uhr: Predigt — Donnerstag, den 1.
März=
abends 8 Uhr: Bibelſtunde Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Manerſtr. 171
Sonntag, den 25 Febr., vormittags 10 Uhr: Gebetsverſammlung,
— Um 11 Uhr: Sonntagsſchule — Nachmittags 4 Uhr und abends
8½ Uhr: Evangeliſationsvorträge, Themen „Das Geheimnis der
Wiedergeburt” und „Das Weltgericht”. — Donnersteg, den 1. März/
abends 4½ Uhr: Bibelſtunde.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 25. Febr.;
nachmtttags ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt,
Prediger Kunde aus Frankfurt.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 25. Februar 1923.
St. 2udwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Felegenheit zur heil Beichte.
Sonntag, vorm, von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr:
Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil Meſſe mit
Pre=
digt. — Nachm 3 Uhr: Faſtenandacht. — Abends 8 Uhr:
Faſten=
predigt — Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Beichtgelegenheit. —
Freitag=
vormittags 8¾ Uhr: Herz=Feſu=Amt. — Alends 6½ Uhr: Segenand.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Vorm. ½7 Uhr: Heil.
Meſſe. — Nachm/½1 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen=
Kongre=
gation. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Vormittags 7 Uhr: Heil. Meſſe.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt,
— Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr:
Faſten=
andacht. — Freitag, abends 6 Uhr: Faſtenandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Amt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. um 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil,
Meſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um ½10 Uhr;
Amt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr:
Andacht. — Werktags um ½7 Uhr; Heil. Meſſen. — Mitrwochs um
5 Uhr; Faſtenandacht.
St. Fidelis. An allen Sonn= und Feiertagen, morgens 8 Uhr
in der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der Waldſtraße heil. Meſſe
und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag nachn 5 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt,
— Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehve. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, inorgens
* Uihr: Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm, 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And.
Rosy Bender.
Fritz Bodenheimer
zeigen ihre am 25. Febr. d. I.
stattfindende Vermählung an
Frankfert a. M. Darmstadt
Trauung:
Franktust Loge 1274 Uhr
Ihre am Samstag, den 24. Fobr. d
2 Js, vorm. 11 Uhr, in der
Stadt-
kirche stattfindende TRAUUNG
beehren sich ergebenst anzuzeigen
Margarete Schneider
Adam Lautenschläger
Lokomotivführer
Darmstadt
Reidelbach
Mollerstr. 13
b. Gadernheim
Geſtern verſchied ſanft nach kurzem Krankenlager
mein innig geliebter Gatte, unſer treuer Vater und
Schwiegervater
Herr
Geheime Schulrat Dr. Theodor Walter
früher Dfrektor der Oberrealfchule in Mainz
im faſt vollendeten 70. Lebensjahre.
Darmſtadt u. Lauterbach, den 93. Febr. 1923.
(Martinſtraße 95),
(*5281
Hophie Walter, geborene Weber
Hermann Otto Walter, Negierungsrat
Aenne Walter, geborene Schweinsberg.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 24. Febr,
nachm. 8½ Uhr, von der Kapelle auf dem Friedhof
an der Nieder=Ramſtädter Straße aus ſtatt
Kranzſpenden ſind nicht im Sinne des Entſchlafenen
Todes=Anzeige.
Am 22. Febr., nachm. 5½ Uhr,
verſchied nach längerem Leide
Unſer Vater und Großvater
Keinrich Konrad Stein
Schuhmacher
im 62. Lebensjahre.
Sie trauernden Hinterbliebenen:
Familie Friedrich Stein.
Darmſtadt, 23. Februar 1923
Sandbergſtr. 19.
Die Beerdigung finder Montag,
den 26. Febr.
½3 Uhr,
friebhofes
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme an dem uns
ſo ſchwer bet=pffenen Verluſte
un=
ſeres teuren Entſchlafenen ſagen
wir hiermit unſeren herzlichſten
Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Fran Eva Seipp, geb. Erbes.
Damenrad
faſt neu, zu verkauf”,
nehme auch 1 gut
erh. Kinderliegewag.
in Teilzahlung
Hochſtraße
3 Stock,
Todes=Anzeige.
Unſere liebe Tante
meine treue Pflegemutter, iſt
heute früh nach kurzer, ſchwerer
Krankheit ſanft entſchlafen. (15322
Darmſtadt, den 23. Febr. 1923.
Im Namen der
1rquernden Hinterbliebenen:
Elsbeth Schering, geb. Fanſtmann
Dr. Helmuth Schering
Dr. Walter Georgi
General Fauſtmann.
Die Einäſcherung findet am
Mon=
tag, den 26. Februar nachmittags
3 Uhr, im Krematorium am
Wald=
friedhof ſtatt.
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wer zum Güßen o
ſowie zur Bereitung von Kompotten oder zum
Einkochen von Obſi uſw. Süßſtoff verwendet.
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86Ta. RudolfMoſſe,
Mannheim. (I,
Darmftädter Tagblatt
Handeisblatt
24. Febr. 1923 Nr. 34
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Philipp Holzmann A. G., Frankfurt a. M. Die
heit=
tige a. v. G.=V. genehmigte, die vorgeſchlagene Kapitalserhöhung auf
222 Millionen Mk. Den Aktionären wird bekanntlich ein Bezugsrecht
eingeräumt dergeſtalt, daß auf 6000 Mk. alte Aktien 1200 Mk. neue
Aktien zu 1000 Prozent bezogen werden kömen. Die weiter
auszugeben=
den Stammaftien ſind von der übernehmenden Gruppe, die unter
Füh=
rung der Deutſchen Bank in Berlin ſteht, im Intereſſe der Geſellſchaft
zu verwerten, mit der Maßgabe, daß der erzielte Gewinn mit 90 Proz.
aur die Geſellſchaft abzuführen iſt. Die ſeither beſtehenden
Vorzugs=
aktien werden gegen Zuzahlung von 300 Progenk in Stammaktien
um=
gewandelt, die neu auszugebenden Vorzugsaktien werden der Deutſchen
Treuhandgeſellſchaft in Verlin übergeben, und zunächſt nur mit 25 Proz.
eingezahlt.
Das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahres war befriedigend,
ſo daß mit einer weſentlich höheren Dividende (im Vorjahre 12 Proz.)
gerechuet werden kann. Der Auftragsbeſtand im laufenden
Geſchäfts=
jahre iſt gut und die Geſellſchaft iſt mit Material gut verſehen.
Eiſen= und Stahlwerk Hoeſch — Köln=Neu=
Bergwerksverein. Der Aufſichtsrat der beiden durch
Intereſſengemeinſchaft verbundenen Geſellſchaften ſchlägt vor, die
Aktien=
tapitalien je um 45 Mällionen Mk. zu erhöhen. Von den neuen Aktien
follen je 15 Millionen Mk. den alten Aktionären 5:1 zu 500 Prozent
angeboten werden über die Verwendung der reſtlichen neuen Aktien, die
zunächſt nur mit 25 Prozent einbezahlt werden ſollen, erfolgt in der
Generalverſammlung nähere Mitteilung. Die neuen Aktien ſind ab
1. Juli 1922 dividendenberechtigt.
* Bedburger Wollinduſtrie A. G. Die Geſellſchaft
be=
antragt eine Dividende von 1,5 Goldmark pro Aktie unter
Zugrunde=
legung des Goldankaufspreiſes der Reichsbank vom 31. Dezember 1922.
Das Aktienkapital ſoll von 10 auf 20 Millionen Mk. erhöht werden.
Die Siemens=Schuckertwerke G. m. b. H. haben auch in
dieſem Jahre dem erwähnten Wohlfahrtsfonds einen Beitrag geleiſtet
imn Höhe von 40 Millionen (12) Mark. Es wurde beſchloſſen, der
Ge=
neralverſammlung die Verteilung einer Dividende von 80 Prozent
(20) auf das Stammkapital von 130 Millionen Mark — 104 Millionen
Mark (26) vorzuſchlagen; auf die Vorzugsaktien wird ſatzungsgemäß
eie Dividende nicht verteilt. Der Sonderrücklage ſoll eine Summe
von 22 (5) Millionen Mark, dem Dispoſitionsfonds 5 (1) Millionen
zugewieſen werden. Nach Abzug der Tantiomen an den Aufſichtsrat
verbleiben als Vortrag auf neue Rechnung 20 988 943 (1 050 327) Mark.
Warenmärkte.
v. Berliuer Produktenbericht. Am Produktenmarkt
erfuhren die Notierungen bei großer Geſchäftsunluſt infolge der
Reali=
ſationen, die durch den Geldmangel und den bevorſtehenden
Monats=
wechſel veranlaßt waren, ſtärkere Abſchläge. Die Kaufluſt war für alle
Artikel nur gering. In Weizen war das Angebot nicht groß. Die
Mühlen aber nahmen wegen des ſchlependen Mehlgeſchäfts nur wenig
auf. Der rückläufigen Preisbewegung paßten ſich alle übrigen
Ar=
tibel an.
. Mannheimer Produktenbörſe. An der Donnerstag
bövſé war die Stimmung ruhig, aber doch noch gut behauptet.
Preiſe haben nach dem Dollaraufſtieg teiltzeiſe um etwa 10—20 000 Mk.
angezogen. Verlangt wurden für Weizen 125—130 000 Mark, Roggen
115—120 000 Mk., Gerſte 97—105 000 Mk., inländiſchen Hafer 65—85 000
und ausländiſchen Hafer 95 000 Mr., Mais 115 000 Mk. — alles die 100
Kilo ab Mannheim. In Mehl kam der erhöhte Deviſenſtand durch
wie=
deu geſteigerten Preis zum Aſtsdruck. Für Weizenmehl Spezial. Null
betrug der Ricktpreis der Mühlen 210 000 Mark; die zweite Hand
forderte einen ebenfalls um etwa 30 000 Mk. erhöhten Preis von 170 000
bis 175 000 Mk. pro Doppelzentuer. Bei Futtermitteln iſt gleichfalls
gut behauptehe Tendenz und erhöhter Preis zu verzeichnen. Weizenkleie
koſtete 45—50 000 Mk. pro 100 Kilo bahnfrei Mnnnheim. Offiziell notie
ten pro 100 Kilo netto Kaſſe bahnfrei Mannheim: Weizen 120—130000
Maxk, Nogget: 105—110 000 Mk., Gerſte 97—105 000 Mk., inländifcher
Hefer 65—85 000 Mk. ausländiſcher Hafer 100—110000 Mk., Mais
115—118 000 Mt., Wieſenheu loſe 46—48000 MMt., Luzernekieehet 50 000
Mark, Preßſtreh 43—45000 Mk., gebündeltes Stroh 41—43000 Mk.,
Weizeummehl (Mühlenrichtpreis) 210000 Mk von zwveiter Hand z
175 — 180 000 Mk. angeboten Weizenkleie (Mühlenpxeis) 55 000 Mark.
Tendenz: ſtetig.
h. Mannheiuer Kleinbiehmarkt. Auf Hem
Kleinvieh=
warkt am Donnerstag waven zum Verkauf geſtellt: 43 Kälber, 0 Schafe,
194. Schweine, 617 Feukel und Läufer. Bezahlt wurden für 50 Kilo
Lebendgewicht füir Kälber b) und c) 230—240 000 Mk., d) 220—230 000
Mark () 180—200 000 Mk.; Scheine a) 290—300 000 Mk., 5: 280 000
Börſen.
Frankfurter Börſenbericht vom 23. Febr. Während
heute die Deviſenkurſe bei ruhigem und kleinſtem Geſchäft kaum
ver=
ändert waren — Dollar zur Notiz 22 350 —, herrſchte am Effektenmarkt
ſcharfe Baiſſe. Das Geſchäft war an ſich klein, das hevauskommende
Material aber dringend angeboten. Die Börſe ſtand unter dem
Ein=
fluß größter Sorge vor dem koynenden Ultimo, die noch verſtärkt
wurde durch große Abgaben von Hamburg, das mit Termindebiſen zu
hohen Kurſen ſtark belaſtet iſt. Die Geldknappheit hält, wenn auch in
vermindertem Maßſtab, wveiter an außerdem dwickte die Ungewißheit
der Lage end die Sorge für die Weiterentwickelung unſerer Induſtrie.
Die erſten Kurſe waren beſonders ſchwach, im Verlaufe ſette ſich
bei dem ſtark geſenkten Niveau eine kleine Befeſtigung durch; die Börſe
ſchloß in luſtloſer Haltng.
Der Montanmarkt hatte ſtarke Kursverluſte, Harpener „I. 20000
Prozent, Mannesmann ./. 11000 Prozent, Phönix ./. 12000 Prozent,
Rheinſtahl 9500 Prozent, Buderus .I. 9000 Prozent, Stinneswerte
waren ziemlich behauptet, Oberſchleſier dagegen ebenfalls ſchwach,
Laura=
hütte „/. 11 000 Prozent, Oberbedarf und Caro je etwa „/. 7000 Pvoz.
Bedeutend waren die Kursabſchläge am Chemiemarkte; es verloren
Badiſche Anilin 12000 Prozent, Griesheim 8000 Prozent, Weiler 11000
Prozent, Höchſter 9000 Prozent, Holzverkohlung 7000 Prozent,
Scheide=
anſtalt /. 6000 Prozent; Rütgers, die zum erſten Kurs 12 000 Prozent
verloren, konnten dagegen im Verlauf 6500 Prozent wieder aufh len.
Rhenania auf die Bezugsrochtsnotiz knapp behauptet. Chem.
Albert=
blißten 24 500 Prozent ein.
Am Elektromarkt waren die Rückgänge gleichfalls erheblich: A. E. G.
4000 Prozent, Licht u. Kraft ./. 9500 Prozent, Reiniger „/. 6600 Proz.,
Schuckert ./. 9000 Prozent. Auch die Nebenwerte des Marktes waren
heute erheblich ſchwächer; beſonders ſchwach lagen heute Lahmeyer, bei
denen die Intereſſenkäufe anſcheinend eingeſtellt ſind, ſie verloren zum
erſten Kurs 13 000 Progent und büßten ſpäter noch weitere 3000
Pro=
zent ein.
Maſchinen= und Metallwerte waren ebenfalls ſtark angeboten; feſt
lagen wieder Fuchs=Waggon, die erneut 5000 Prozent gelvinnen konnten.
Auch Aſchaffenburger Zellſtoff und beſonders Hammerſen lagen heute
ſehr ſchwach; letztere verloven zur erſten Notig 15 000 Prozent und gaben
ſpäter noch weiter nach.
Bankaktien lagen angeboten, beſonders ſchſvach Deutſche Bank, die
erſt 10 000 Prozent verloren, ſpäter allerdings 3000 Prozent aufholen
konnten. Metallbank / 12 000 Prozent, auch mittlere Bankwerte matt.
Erwähnenswert feſt lagen heutte Schutzgebietsanleihe auf wieder
auftauchende Verſionen, daß die Anleihe definitiv als Schuld der
Ko=
lonien und niuht des Reiches auerkamt werden würde, und daß
Ver=
treter der Südafrikaniſchen Union zur Regelung der Uebernahmefrage
uiter egs ſeien. Der Kurs wurde 19 000 Prozent, bei lebhaften
Um=
ſätzen im Freiverkehr.
Am Einheitsmarkt gab es noch vereinzelt Kursſteigerungen, ſo
Jet=
ter u. Scherer plus 21 000 Prozeit, Goldenberg plus 15 000 Prozent,
Lutz auf Gerüchte eines ſehr glänzenden Abſchluſſes und
Gratisaktien=
ausgabe plus 12950 Prozent uſtv. Die meiſten Werke des Marktes
tuaren aber ſcharf angeboten und lagen 3000—15 000 Prozent ſchwächer.
Vei einer Reihe von Werten konnten die Verkaufsaufträge nur teilweiſe
abgenommen werden.
Die Haltung am Maukte der Auslandsrenken war luſtlos, und auch
hier gaben die Kurſe trotz wenig verändertem Deviſenniveau nach.
Im Freiverbehr kam bedeutendes Material heraus, das wutr zu ſtark
ermäßigten Kurſen Aufnahme fand. Im Verlauf ſetzte ſich eine kleine
Erholung durch. Man hörte u a. folgende Kurſe:
Beckerſtahl 15—16 000 Prozent, Beckerkohle 15—14 000 P
Prozent, Inag 12 500—14 000 Prozent, Hammerſtein u. Hofius 10000
Prozent, Krügershall 18 000 Prozent, Kabel Rheydt 20—21 000 Prozent,
Petrolcum 30 000 Prozent, Me Söhne 10 000 Prozent, Tiag 7000
Pro=
zent, Ufa 9000—8500 Prozent, Dicmond Shares 140 000 Prozenk,
Entre=
priſes 100 000.
Mansfelder wurden heute zum erſten Male offiziell notiert, der
Kurs wurde 28000 Prozent.
Frankfurter Abenddeviſen vom 23. Februar. Der
De=
biſenmarkt lag ſtill, die Preiſe erfuhren nur geringe Veränderungen.
Dollarnoten 22 775, Polennoten 46½, London 106 000, Paris 1350,
Brüſ=
ſel 1230, Neu=York 22 400, Holland 9150, Schweiz 4300.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die ungeklärte
politiſche und ungünſtig werdende wirtſchaftliche Lage haben in den
Kreiſen der Börſe und des Publikums eine recht nervöſe, unſichere
Stimung hervorgerufen. Mit Rückſicht auf die noch nicht
überwun=
dene Geldanſpannung hielt daher ein großer Teil der Effektenbeſitzer
Entlaſtungsverkäufe füir angebracht. Bei der Spekulation beſtaud unter
den geſchilderten Verhältniſſen nur geringe Aufnahmeluſt, ſo daß überall
teilweiſe recht empfindliche Kurseinbußen eintraten. Von dieſen
wur=
den ziemlich gleichmäßig alle Induſtrie=, ſowie auch die Bank= und
Schiffahrtsaktien im durchſchnittlichen Ausmaße von 3000 bis 8000, für
einige Pabiere auch bolt 10 700 und darüber betroffen. Hammerſen,
Norddeutſche Wolle und Harpener ſtellten ſich 17 000 bis 20 000,
Ham=
burg=Südamerikaner und Anglo 27 000 bzw. 40 000 niedri
Auch Valuta= und Freiverkehuswerte erlitten den vorſtehenden
Ein=
bußen entſprechende Kursrückgänge.
Brückgänge vollzogen ſich
in aller Ruhe, und das Geſchäft nahm auch ſpäter, bei der überwiegend
nach unten neigenden Kursbildung, keinen größeren Umfang an. Eine
Ausnahme von der matten Allgemeintendenz machten lediglich
Schutz=
gebietsanleihe, die bei zeitweiſe größeren Umſätzen bis 20 000 anzogen,
Für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere iſt wegen
ſtär=
kerer Verkaufsaufträge des Publikums üßerwiegend mit erheblichen
Kurseinbußen zu rechnen. Am Deviſenmarkt blieben die Umſätze bei
wenig veränderten Notizen nach wie vor gering.
w. Deviſenm ekt. Frankfurt a. M., 23. Februar,
D.. 610 95 693.40 New=York .......... ........ 22742.— Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . . . 32.29 50 Budapeſt. . . . . .. . . . . . . . . . . .." 7.48 — Prag ......................" 673.— Agram. . . . . . .. .. . .. . ... .. .."
w. Deviſenmarkt. Berlin, 23. Februar Telegr. Auszahlungen für:
aG Ve Amſterdam=Notterdam .. .. 8977 9022.50 M760 9022.50 Brüſſel=Antwerpen .........." 1211.96 1218.04 1201.38 1208.03 Chriſtiania . . . . . . . . . . . . . . . ..." 4199.47 4225.53 4199.47 4220.53 Kopenhagen ................ 4379.02 4400.93 4397 02 4100.98 Stockholm ..... .. .... ......." 5909.96 6030.04 5990.96 6630.04 Helſingfors ............ ....." 610 96 614 04 603.47 Italien. . ..
... 110223 110.77 1087 27 10927 London .............. ......" 106782 50 107567.50 106483.12 1070161 Rew=York ..... .. . . . .. . . ... 22633 13 22806,88 22643.25 227 Paris...
T 1396.50 1403 50 1371.56 1378. Schweiz. 4239.25 4310.75 4239.37 4260. Spanien 3566.06 3ß83.93 3511.20 Wien (in Deutich=bſterr, abg.). 31.96— 32. 14— 31.92 — 32.08 — Prag ......................" 671.31 677.69 668.32 671.68 Budapeſt. . . .. ... .. . . . .. ..." 7.37 7.33 7.37— Buenos=Aires . . . . . . .. . . .. . .." 858.80 8501.04 8354.06 8395.34 Bulgarien ... ............... 182.66 133.34 130.67 Japan ... .......... . . ... . .. 10872.75 10927.25 10872.75 1092. Rio de Janeire ............." 2568.56 2581.44 2518,67 Belgrad. . . . . . .............. 221.4 222.56 216.45 217.I
Ztrich, 29. Februar, Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.
Prag ...... 15.75— 15.771/,/Brüſſel ... . /25.75— 23.60/ Bubapeſt 0.173,
Holland .../ 210.30/ 210.* Jgopenhagen 10 .50 103.25/ Xgram ... . 510.—
Ner=Yon / 5.31—/ 5.311/,)Stockholm / 141.50/ 141.: /Barſchaz. . /0.01.40/0
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
0.181
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtof
Ausgb.=Nürnb. Maſch.. /29400.—
Berl.=Anhalt=Maſchinen 122900.—
Bk. f. Elektr. W: vorzug. /26000 —
Bismarckhütte
Braunkohlen=Brikett .. 160000.—
Bremer Vulkan ...
Wolle. . . .. .. .."
Chem. Hehden ........
Weiler .... . . . . . 130,00.—
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen ...
Deutſch=Niedld. Tel. . . . . 120000.—
Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum".
2t. Kaliwerke ......
)t. Waff. u. Munition. 189750.—
Donnersurarckhütte . . . 180000.—/80000.—
Oynamit Nobel ......."
Gberfelder Farben ....
Elektr. Lieferung ... . . . . /28000.— 35100.—
R. Friſter ....."
Gaggenau Vorz. ..
Gelſenk. Gußſtahl.... .
Geſ. f. elektr. Untern. . /17000.—
Halle Maſchinen .. . . . . . 154000.—
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Abtien.
Frankfurter Kursbericht vom 23. Februar 1923.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
Reichsanleihe. . . .. . ...
.......
....."
IV. und V. Schatzauwel
6 FI.—TX.
Sparprämienanleihe ..."
Preuß. Konſols ........."
.
....
Bab. Auk, unk. 1935.. ... .
v. 1907......
Bahern Auleihe .........
....
Heſſen unk. 1924 ........
.............. .. 160.—
.......... . . ....."
Württemberger ......."
b) Ausländiſche.
Bosnien L.=E.=B. v. 1914
„ L.=Inveſt.=Anl. . 1914
„ v. 1902..........."
..........
...
6 Bulgar. Tabak 1902 ....
% Griech. Monopol ...
ſo Oeſt. Staatsrente v. 1913
b 1918 .........
% Oeſt. Schaßanweiſ., ſt
v. 1914 ..... .... ......
425 Oeſt. Goldrente .........
„ einheitl. Remte .....
Rum. am. Rente v. 03 .
Goldrente v. 13 ...
am. „ kont. ....
„ „ v. 05 ....
ürk (Abmin.) v. 1903 ...
(Bagdab) Ser. I
II.."
v. 1911, Zollanl. ..
Staatsr. b. 14....
Goldrente .......
Staatsr. v. 10....
Kronenrente ....."
Anßereuropäiſche.
Mexik. amort. innere.
konf. äuß. v. 99
Gold v. 04, ſtfr.
konſ. innere
Frigationsanleihs.
Tamaulipas, Serie l ...
Oblig. v. Trausportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . .
Gal. Cark Ludw.=Bahn
Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
Neu
Oeſt. Staatsb. v. 1883 ..
Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em. /63,50
9. Eur. ..
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
Oeſt. Staatsb v. 1885 ...
3%. Oeſt. Staatsb. b. Erg.
Net=
v. 1895 ...
8 Rudolfb. (Salzkammerg.).
Anatolier I............
Salon Conſt. Jonction...
Salonique Monaſtir ....."
Tehuantepee ......... . . .
„
Pfandbriefe.
Frankf. Hyp.=Bank 1920.
Frankf. 6. Krd.=Ver. 1921
Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
Pfälz. „ „ 1922...
Rhein.
„ 1923 ...
„ verl. ..
Südd. Boben=Creb.=Bank
München 1906 ..
Heiſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
Heſſ. Löhyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Lbhyp. Kom. Obl.. ..
Deutſche Städte.
Darmſt. v. 1919 bis 1925..
Darmſt. b. 1905 .......
Fronkfurt b. 1913 .......
v. 1903 ....
Mainz. v. 1919 bis 1926.
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie .... ..
Barmer Bankverein ........."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Eommerz= und Privatbank ..
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ....
DeutſcheEffekten= u. WBechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . . . . .....
Dresdener Bank ...........
Frankfurter Bank........."
Metallbank. . .........."
Mitteldeutiche Creditbauk...
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Creditbank ....
Süddeutſche Disconto=Geſeliſch.
Wiener, Bankverein ......"
Bergwerks=Aktien.
Berzelins
.............
Bochumer Bergb. ..........
Buderus......... . .. . . . . . . ..
Dt. Luxemburger ...... ......"
Eſchweiler Bergwerks=Akk... ..
Gelſenlkirchen Bergw.........
Harpener Bergbaut .........."
Kaliwerke Aſchersleben ......
Weſteregeln ......."
2600.— Lothringer Hütte . . . . . . . . . .
Maunesmann Röhren. ......."
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Phönix Vergbau ........"
ihein. Stahlwerke ........."
21. 2.
50 000.—
64 500.—
1800.—
4500.—
2000.—
220 000.
150.—
115.—
100.—
200. —
240.—
1108.
125.—
23. 2.
52 000.—
45 000.—
1820.
4030.—
30500.—
1550.—
200 000.
in
235.—
240.-
110.—
100.—
350.—
105.—
8100.—
6500.—
9000.—
11000.—
27 750.—
8000—
5500.—
13500.—
10000.—
7150.—
46000.—
2800.—
8000.—
8500.—
10 400—
11 000.—
6875 —
28 400.—
35 000.—
57 000.—
57500.
6000.
5500
39000
7300.
20 00
6500
4800.—
11600.—
8000.—
6000.—
38 000.—
5500.—
7100.—
8000.—
8200.—
9000.—
5600.—
20 600.—
26 000.—
55 500.—
59 000.—
145 000. 125000.
42.500.— 131510.—
44 000.— 135 000.—
49 000.— (42000.—
57 000.— 146 000.—
40 000.— 33 000.—
30 200.— 124500.—
46 000
52 500.— 43 000.—
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Riebeck Montan.. . . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . .. . . ..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern .. . . .
Löwenbräu München ......
Schöfferhof (Binding).......
Werger .................."
Akkumulat. Berlin ........"
Adler & Oppenheimer ....
Adlerwerke (v. Klehzer) ......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Auglo=Continental=Guano ...."
Aſchaffenburger Zellſtoff ..... 42250.—
Babenia (Weinheim) ... . . . . . . 23 100.—
Badiſche. Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach .......
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ............."
Bahriſch. Spiegel ..........."
Beck & benkel (Caſſel) ......."
Bergmann El. Werke .... . . ..
Bing. Metalliverke. . .........
Blei= u. Silberh. Braubach...
Brockhues, Nieder=Walluf. . .. .
Eementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt ......
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Abert .........
Griesheim Elektron ...."
„ Weiler=ter=mer ..... ..."
Daimler Motoren ...........
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Bweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm)..... ..
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ...."
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
Eiſenwerk L. Meher jr. ... . ..
Elberfelder Farb. v. Baher ...
Elektr. Lieferungs=Geſ.... . ..
Licht und Kraft ......"
Elfäfſ. Bad. Wolle. . .........
Emag, Frankfurt a. M. .... . .
Emaill= &. Stanzw. Ullrich .. . . /24 500.—
Enzinger Werke ............
Eßliuger Maſchinen ....."
Ettlingen Spinnerei ...... . . . 60 000.—
Faber, Joh., Bleiſtift.
Faber & Schleicher..
Fahr, Gebr., Pirmaſenz.
Felten E Guilleaune, Carlsw /31 000.—
Feinmechanik (Fetter)
Feiſt Sektkellerei Fraukf. a. M
Frankfurter Ga3....
kfurter
f. Maſch.
uch
11000.—
29 000.—
10500-
42 003.—
49 500.—
15 000.— 10500.—
19 000.— 15 000.—
—B.
41000.—
21 000.—
33500.—
41500.—
28000. — 130 000.—
36 000. — 30 000.—
17 400.—
28 000.— 120 000.—
20 000.—
20 230.—
15 800.—
84500.—
33 500.—
38 000.—
15 000.—
24000.— 18 000.—
35 000.—
36 000.—
25 000.—
25 000.—
14 200.— 10500—
20 000.—
16 000.— 15 000.—
61 500.—
32 500.—
35 000.—
20 000.— 15300.—
33 000.—
11 500.—
40 000.—
18000.— 18500.—
43 000.—
13 900.—
37 000.—
112000. 132000.
12800.—
14000. — 12000.—
30 000.—
2700-
38000.—
31000.—
16900.—
29 500.—
16 000.—
21 000.— 120 000.—
28 000.—
36 000.—
13 000.—
— d. 16000.—
15 700.—
19800.—
14000.—
80 000.—
e6 000.—
27 000.—
10 300.—
29 000.—
34800.—
18500.—
16 000.—
55 000.—
23 000.—
25 000.—
9000.—
22 000.—
45000.—
33 000.—
86‟
27 000.—
25 500.—
8605.
32 000.—
— 13 000.—
— 17000.—
Ganz, Ludwig, Mainz ....... 18 100.—
Geiling & Cie. . .. .... . . . . . . . 14500.—
Gelſeukirchen Gußſtahl ....... — G. /27 400.—
Goldſchmidt Th.. . . .. . . . . . . ..
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzuer Maſchin. Durlach .... 43 700.—
Gummiw. Peter ........ . . . . 17800.—
Hammerſen (Osuabrück)......"
Hanfwerke Füſſen .. . . . . . . . . . 28000.—
beddernheimer Kupfer ... . . . . 19500.—
Gehligenſtaedt, Gießen ..... . . /25000.—
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . ..
Hindrichs=Auffermaun ......."
Hirſch Kupfer u. Meſſ... . . . . . . 39 000.— 28 000.—
boch= und Tiefbau ..... . . . . . 13 750.—
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. . ... . . . . . . . . 13900.—
Holzverk =Induſtr. . . .. .. . . . .
Hotel A.=G., München .......
Hydrometer Breslau. .. . .. ..
Junghans Stamm . . . . . . . . . . . 23 000.— 15000.—
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . . 18 000.—
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braün ...... 10000.—
Krauß & Co., Lokon. . . . . . . . . 24 000.—
Lahmeher E Co. ............
Lech Augsburg .............
Lederw. Rothe ....... .. . . .. /30 000.—
Lederwerke Spicharz ..... . . . 20 000.—
Löhnberger Mühle .... . .. . . . 26 000.—
Lüdenſcheid Metallw ........ 10900—. 16 000.—
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt.......
Meguin, Butzbach ......
...
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. /26 000.—
Meher, Dr. Paul. . . . . . . . . . . . 12000.—
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M./15000.—
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . . 14 000.— 9325.—
Motorenfabr. Deutz ... . . . . . . . 30 000.—
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm. . . . .
Niederrhein Leberfabr. (Spier))
Oleawerke, Fran furt a. M. .. . 130 000.—
Pfälz. Nähm., Kahſer ...... . . 40000.—
21. 2.
16 750.—
58000.—
19 000.—
19908.—
33000.—
20 900.—
13000.—
49 500.—
17500.—
4100.—
10900.—
9500.—
25000.—
25 000.—
24 000.— 20000.—
14900.— 20 000.—
Philipps A.=G. . . . . . . . . . . . . . . 15 000.—
Porzellan Weſſel .... . . . . . . . . 30 000.—
Reiniger, Gebbert & Schall .. 19900.—
Rhein. Cleltr. Stamm. . . ..
20 003.—
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesbff. 10 000.—
Metall Vorzüge ....."
27500.—
Rhenania, Aachen ...."
26500.—
Riedinger Maſchinen
... 125 000.—
Rückforth, Stettin . . . . . . . . . . . /35 009.—
Rütgerswerke .. . . . . . . . . . . . . . /30 000.—
Schleußner (Frankfurt a
13 009.—
Schneider &
20 000.—
Schnellpreſſen Fran=
/92 500.—
Schramn
...... . 17900 —
ackfa
Elektr. (Nüruberg). . /37 000.—
Berneis=?
ſel ./17000.—
23. 2.
11500.—
14000.—
37 800.— 123 003.—
14 000.—
40300.—
43 000.—
25250.—
12500.—
25 750.—
16000.
10 100.-
23500.—
10 100.—
23 000.—
11600.—
15 000.—
11900.—
7800.—
3000.—
8700.—
90 000.—
12500.—
23 000.—
20 000.—
S15.
8000.—
12.500,5.
30 000.—
15200.—
20 000.—
12000.
30 000.—
13 300.—
22 663.—
12 000.—
15 000.—
25000.—
22 000.—
20 000.—
25 000.—
10200.
17703.—
19 000.—
11500
30 000.-
1650
21. 2
Schuhfabrik Herz
..... /11900.—
Schuhf. Leander Offenbach ... /15 000.—
Seilinduſtrie Wolff ..
..... /21000.—
Sichel & Co., Mainz .. . . . . . . . 14 000.—
Siemens Elektr. Betriebe .... 6000.—
Siemens Glasinduſtrie .. . . . . . 45 000.—
Siemens & Halske ........."
Süddeutſche Immobilien .... . 6995.—
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha/12500.—
Uhrenfabril Furtwängler ... . . 18009.—
Beithwerke in Sandbach .. . . . 31030.—
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 34 400.—
Verein. beutſch. Olfabr. Mannh. /32000.—
Gummifabr. Bln.=Frkf. /24 500.—
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin ...........
Zellſtoff, Beulin. . .. . ..
Vogtländ. Maſch. Vorzüge., ..
Stämme. .
Voigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämme. .
Voltohm Seil ..
...
Wahß & Frehtag ............
Wegelin Rußfabrik ........."
Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . .
Waghäuſel .......
Frankenthal ......!
Heibronn...
Offſtein ...
Rheingau ........"
— G.
39000.—
16000—
2000.—
22500.—
10 000.—
15 000.—
33 000.—
31000.—
45 000.—
27 000.—
18800.—
18706.—
1904 0.—
19000.—
17000—
18500.—
e
Schantung E. B.
.. 13 100.—
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. . . 15 000.—
Hapag (Paketfahrt) ... . . .. . . . 48750.—
Nordd. Loyd ........
31000.—
Oeſterk.=Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle .... .. . . . . . . . . . . . /93 000.
Beckerſtahl „... . .. .. . . . . . . . /26 000.— 114
................ 16
Broun Boberi .../ſsfs77n7c 1300
Cont. Handelsbank ..... ... . . 420
Sanſa Lloyd .... .. . . ... . . . . 1300
Ine
.... .. . . . . . . . . . . . . 20 000.—
Kabel Rheydt .. .. . . . . . . . . . . /25 000.— 12000
Karſtadt R. .„. .. . . . . . . . . . . . . / 5000.—
Mansfelder .. . . . . . . . . . . . . . . . 38 040.—
Petrolemn Dtſche. . . . . . . . . . . 40000.—
Raſtatter Waggon ... . . .. . . . . 12000.— 11094-
Stöckicht=Gummi .. . . . . . . . . . . / 8000.—
Text. Ind. (Barmen (Tiag) ... /10008.—
Ufa —
14 009 —
25. 2.
10100.-
13900.
15 500.—
10700.—
4500.-
5800.—
12000.
14 000.—
30 000.—
26 000.—
33 000.—
18000.—
9-
3500.
12.500.—
8000
12500.—
23 500.—
24 000.—
44 900.—
22000.-
13000
14 000.
9
194
10100—
15 2(
41000—
25 006.—
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Darmſtädter Tagblatt, Sauistag, den 24. Februar 1923.
Seite 7.
Das ewige Feuer.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
Roman von H. Richter.
(Nachdruck verboten!.
Der Amerikaner lächelte ſchlau.
„Noch ſind die Jutereſſen Amertkas und Europas nicht die
gleichen, England hat einen Vertrag mit Japan geſchloſſen, über
den man ſich in Waſhington nicht gefreut hat.”
„So ſoll man ſorgen, daß die Intereſſen zuſammenlaufen.
An uns Kaufkeuten wird es liegen, die Politik zu beſtimmen.
Wir müſſen in unſerer Politik der Zukunft lernen, weiß zu
den=
ken, weiß gegen gelb. Alle Gefahr liegt im Fernen Oſten.”
„Wir werden uns ſelbſt den Markt in Europa verderben,
wenn wir Sie ſtützen."
„Sie vergeſſen, daß die Sowjetregierung ein großes
Kontin=
gent des gewonnenen Petroleums für ſich verlangt, und daß man
ſich durch Verträge ſchützen kann. Ich will Amerika voll an dem
Unternehmen intereſſieren, als Gegenleiſtung ſür gewiſſe Kredite,
die den Machthabern, in Moskau zu gewähren ſind.”
„Und die ihre Macht unnötig ſtärken werden.”
Van Utrecht zuckte die Achſeln.
„Das ſagt mir ein Amerikaner. Warum haben Sie gerade
während des Krieges den Ententeſtagten Kredite bewilligt?
Man ſtärkt ſeine Macht durch Kredit.”
„Sie mögen recht haben, aber Sie verwechſeln die
Maßnah=
men des Oeltruſtes mnit denen unſerer Politik.. Der Truſt iſt
ein rein kapitaliſtiſches Unternehmen und hat nichts mit
poli=
tiſchen Plänen zu tun.”
„Trotzdem war es den Herren nicht unangenehm= als man
auf den neuen Schiffen, der Flotte die Oelfeuerung einführte
und damit bahnbrechend für das Oel im allgemeinen vorging.
Aber ich nehme ſohl richtig an, daß Sie mit beſtimmter Marſch=
route hierhergekommen ſind. Wir wvollen unſere Zeit nicht
ver=
lieren. Will der Truſt mich ſtützen oder nicht?”
Johnſon warf ſeinem Gegenüber einen faſt bewundernden
Blick zu. Der Mann wußte, was er wollte. Mancher andere
hätte wohl verſucht, durch lange Verhandlungen den Gegner
aus=
zuhorchen, um auf jeden Fall ſvenigſtens zu einem Konpromiß zu
kommen. Der Holländer hatte recht, ſeine Marſchroute war
ge=
bunden, aber doch nicht ſo, daß durch Verhandlungen nicht noch
über Annahme und Ablehnung entſchieden werden konnte. Der
Mann gefiel ihm. Als Freund war er von großem Wert, als
Feind konnte er viel Schaden anrichten. Man mußte ſich mit
ihm verbinden, aber ſeine Tätigkeit genau beobachten.
„Der Truſt wird Sie ſtützen,” begann er, „unter der
Bedin=
gung, daß die Preiſe für Europa ſtets die gleichen ſein werden.
wie die des amerikaniſchen Oels. Innerhalb Rußlands ſteht
Ihnen die Preisfeſtſetzung frei, das heißt, nur für den
inländi=
ſchen Handel, eine Ausführmöglichkeit durch dritte Haud muß
unterbunden werden.
Auf dieſer Baſis iſt ein Abkomen wohl möglich. Wir
wollen alſo den Vertrag ſo abſchließen. Die Forderungen der
Sowfetregierung ſind Ihnen ja bereits bekannt, ſie verpfändet
um dieſen Preis ihre Monopolrechte in Grosny und Baku an
nich als Repräſentanten Ihres Truſtes. Die Verhandlungen
mit den ehemaligen Beſitzern und ihre eventuelle Abfindung oder
Beteiligung, um das Geſchäft auch für ſpätere Zeiten ſtabil zu
urachen, übernehute ich. Für heute abend bitte ich, mein Gaſt
zu ſein, Mr. Johnſon, ich hoffe, Sie ſind nicht gebunden?”
Der Amerikaner nahm dankend an.
*
Annelieſe Helmers hatte den Nachmittag bei ihrer Tante
zugebracht, die in Steglitz in einer der alten gemütlichen Straßen
eine kleine Villa bewohnte. Auch hier war es nicht mehr ſo, wie
ſie es von früher her kannte. Die alte Dame hatte die Hälfte
ihres kleinen Hauſes an einen Zwangsmieter abgeben müſſen
und bewohnte nun drei Zimer im Erdgeſchoß.
dit mußt ſchon einmal auf dem Sofg ſchlafen,” hatte ſie
ihrer Nichte geſagt. „Die Fremdenbetten ſind oben bei den
Mietern
Annelieſe hatte gelacht.
„Das ſchadet nichts, Tantchen, wenn ich nur unterkommen
kann.”
Jetzt ſaßen die beiden Danen in dem gemütlichen Erker, von
denr man die ſtille Straße überſehen konnte, in der kaum
ein=
mal ein Wagen fuhr. Zwiſchen den Steinen ſchoß überall luſtig
das Gras empor, und auf der anderen Seite waren die
Bau=
plätze in kleine Gärten umgewandelt worden.
„Du wohnſt wie auf dem Lande,” meinte die Nichte. „So.
dörflich iſt es bei uns in Roſtock nicht, die Straßen ſind eng.”
„Aber Ihr habt es ja ſo bequem, hinauszukommen ins Freie,
für mich wird das immer ſchverer. Man wird alt, Annelieſe.
Der Ernſt war das leßzte Mal ſo geheimnisvoll, als ex hier
drau=
ßen war. Wo will er denn eigentlich hingehen?
„Jetzt kann ruhig darüber geſprochen werden: nach Baku
geht er, in den Kaukaſus; dort ſind große Petroleumquellen, und
er iſt Sekretär eines reichen Holländers, der da unten einen
Betrieb eröffnen will.”
Die Tante war ganz entſetzt.
„Aber, Kind, das iſt doch in Rußland, und da geht doch
jetzt alles drunter und drüber. UnS da will er hingehen?”
„Eigentlich beneide ich ihn. Ich möchte auch ein Mann ſein.
Dieſer Jonkheer dan Utrecht muß ein überragender Kopf ſein,
daß er ſich jetzt an ſolche Sachen wagt. Heute abend ſoll ich mit
Ernſt im Eſplanade eſſen, vielleicht ſehe ich ihn da von weitem.”
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Montag, den 26. Febr., abends 7 Uhr:
Einmalige Aufführung des Neuen Theaters
Frankfurt a. M.
unter Mitwirkung des Herrn
Hofrat Max Behrend, Darmſtadt
Munere Abeng
„Der Geizige‟
ierauf:
Komödie in 5 Akten,
„Tartüffe‟
Komödie in 5 Atten. (1546s20
Titelrollen: Mox Behrend als Gaſt.
Preiſe von Mr. 1000.— bis 4000.—
Verein für Raſenſpiele e. V.
Darmſtadt-
—
Jamstag, 24. Februar, abends 8 Uhr
I. 1. General=Verſammlung
Waldſtraße 54 (Bereinslokal).
Um pünktliches und vollzähliches
Er=
ſcheinen bittet (*5261) Der Vorſtand.
Oxpbeum
Tneater-
D aastspiele:
Samstag, 24.
Sonntag, 25.
Montag, 26. Febr.:
D In d. Beſetzungd.
Frankfurter a
Schauſpielhauſes
Die
berührte Frau
Luſtſpiel i. 3 Akt. v.
Schönthan und
Kadelburg
Mitwirkende:
Theſſa Klinkhammer,
Aenne Görrling, Lene
Obermeyer. Elly
Reithoffer, Anny
Romang, Hella Krall,
Atzzur Bauer, Hans
Nerking, Artur
Simon, Kurt Böhme,
Hans. Baumann uſw.
Trautheim
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Landestheater.
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Der Sängerkrieg
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Darmſtadt.
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am Samstag. 24. 2., von 3—11 Uhr,
Sonntag, 25. 2., von 9—7 Uhr. Adends
½8 Uhr Abendunterhaltung mit Preisverteil.
im Fürſtenſaal. (*5174
Reichsbund d. Kriegsbeſchädigten
Drisgruppe
und Hinterbliebenen, Darmſtadt.
Mitglieder=Verſammlung
Montag, den 26. Febr., abends 8 Uhr,
im Saale zum Hanauer Hof.
Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht: Das
Neueſte in Verſorgung und Fürſorge.
2. Verſchiedenes, (1523) Der Vorſtand.
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Im Genoſſenſchaftsregiſter wurde bei
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ſchränkter Haftpſlicht in Groß=
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mern, heute eingetragen: Die Haftſumme
iſt von 1500 Mark auf 20000 Mark erhöht
Die Zahl der Geſchäftsanteile iſt auf
(1526
20 erhöht.
Dieburg, den 19. Febr. 1923.
Heſſiſches Amtsgericht.
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Dienstag, den 27., und Mittwoch,
den 28. Februar ds. Js, jeweils
vorm. 1,10 Uhr und nachm. /,3 Uhr
beginnend, verſteigere ich auf Antrag
(1520
in ineinem Lokale
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Aufſteckkamm. 1
Silber=
alpacca=Armband mit Anhänger. Eine
Anzahl verſchiedene Schtüſſel. 1,
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wollener Kinderhandſchuh. 1 chwarzer,
geſtrickter Kinderhand chuh. 1
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weiß, Steinchen. 2 Paar lange
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ſtricknadeln. 1 grüngeſtrichener
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Manſchettenknopf (zwölfeck. 1
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1 halbfertiges Mädchenhemd. 1
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muſterdeckchen. 1 Fünfhundertmarkſchein,
1 Siegelring. 1 Elfenbeinhalskette. Eine
Reiſetaſche. — Im Landestheater liegen
geblieben und dort in Verwahr: 1 ſchw.
Täſchchen 1 Opernglas in Etui. 1
Opern=
las. 1 ſchwarzer und 1 geſtickter
Kragen=
ſchoner. 1 weißer Umhang. 1
Brilien=
etui. 1 Taſchentuch. 2 Paar Handſchuhe,
Sonniagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es
ver=
ſehen den konntagsdienſt und in der Woche
vom 24 Febr. bis einſchließlich den 3. März
den Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke,
Rheinſtraße 9, und die Beſſunger
Apo=
theke, Karlſtr. 111.
Bebauungsplan.
Der mit Zuſtimmung der
Stadtver=
ordneten=Verſammlung vom 8. d8. Mts.
aufgeſtellte Bebauungsplan über
Aenderung der Straßenfluchtlinien
aufder Weſtſeite der Hobrechtſtraße
zwiſchen Ohly= u. Schießhausſtraße
liegt vom 26. d8. Mts. bis 13. ko. Mts.
bei dem Städt. Hochbauamt zur Einſicht
offen.
Einwendungen gegen den Plan ſind
bei Meidung des Ausſchluſſes während
dieſer Friſt da elbſt vorzubringen. (st1542
Darmſtadt, den 21. Febr. 1923.
Der Oberbürgermeiſter.
9 Ernſt=Ludwigſtr. 9
100 000 Mk.
an erſte Stelle auf
Haus geſucht. Näh
GGeſchäftsſt /*51
4. gegen Stroh
ſ4 abzugeben.
Riedeſelſtr. 48. (*5256
Benanntmachung.
und 20. ds. Mts. iſt genehmigt.
den 26. d8. Mts. gegen die üblichen Be
dingungen auf der Gemeindekaſſe in
Empfang genommen werden.
Eberſtadt, den 23. Februar 1923.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
(1554
Bekanntmachung.
Ein zur Zucht untauglicher,
gutge=
nährter
543
Faſelochſe
ſoll auf dem Wege der Submiſſion ver=
Die Stammholzverſteigerung vom 19, geben werden. Schriftliche Angebote auf
Lebendgewicht ſind bis ſpäteſtens Mitt=
Die Abfuhrſcheine können am Montag, woch, den 28. ds. Mts., vormittags
11 Uhr, bei der unterzeichneten
Bürger=
meiſterei einzureichen.
Arheilgen, den 23. Febr. 1923.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Jung.
wegen Auflöſung eines Haushaltes gegen
Barzahlung:
1 Büfett, 1 Schreibſekretär, 1
Ver=
tiko, 1 Kommpde, 1 eintür.
Spiegel=
ſchrank, 1 Pfeilerſchrank mit Spiegel
2lack. eintür. Kleiderſchränke, 3 zweitür
Kleiderſchränke, 1 Flurgarderobe.
3 Betten mit Roßhaarmatratzen, 3
Betten mit Seegrasmatratzen, 1 eiſer.
Bett mit Seegrasmatratze 1 Soſa, 1
Polſterſeſſel, 15 Rohrſtühle, 1
Waſch=
kommode mit Marmorplatte, 2
Nacht=
tiſche mit Marmorplatte, 1 lack.
Nacht=
tiſch, 1 Bettkiſte.
1 Ausziehtiſch, rund, 2 C Tiſche,
5 Ziertiſche, 1 Nähtiſch, 1 Gartentiſch.
2 Teppiche, Axminſter Kolter,
Stepp=
decken, Bilder, Spiegel, Glas, Kriſtalle,
Porzellan, 1 Opernglas, 1 Partie
Kla=
viernoten.
1 Küchenſchrank, 1 Anrichte, 1
Küchentiſch, 1 Partie Einkochgläſer,
Beſtecke uſw., 1 kleiner Roederherd,
Gasherd, mit Tiſch, 1 Wäſchemange.
1 Eß=Service für 18 Perſonen, 1
Dielen=Uhr, eiche.
Beſichtigung: Sonntag von 2.5 Uhr,
Darmſtadt, den 24. Febr. 1923.
Raaß
Amtsgerichtstaxator.
Im Handelsregiſter Abt. A wurd
unter Nr. 66 bei der Firma Lazarus
Fuchs in Dieburg heute eingetragen
Kaufmann Jakob Fuchs in Dieburg iſ.
in das Geſchäft als perſönlich haftender
Geſellſchafter eingetreten. Offene
Han=
delsgeſellſchaft ſeir 1. Januar 1923.
Dieburg, den 22. Februar 1923.
Heſſiſches Amtsgericht, (1525
Vergebung der ſtädt. Bau=
Unterhaltungsarbeiten.
Vom 6. Februar bis 3. März d8. Js.
vormittags von 8—12½, und
nachmit=
tags von 3½—6‟), Uhr, liegen bei dem
Städt. Hochbauamt, Grafenſtraße Nr. 30,
Zimmer Nr. 9, die
Verdingungsunter=
lagen uſw. für die Bewerber auf die
ſtädt. Bauunterhaltungsarbeiten im Jahre
1923/24 offen.
(st105
Darmſtadt, den 2. Febr. 1923.
Städt. Hochbauamt.
Heutige Einträge in das
Handels=
regiſter A bei den Firmen:
(1530
1. Gebrüder David in Darmſtadt:
Die Prokura des Emil David iſt
er=
loſchen.
2. Ewald Wenzel, Zweigniederlaſſung
Darmſtadt, Hauptniederlaſſung
Wies=
baden: Geſchäft ſamt Firma iſt auf
die Ewald Wenzel, Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung, Wiesbaden,
über=
gegangen.
Neu die Firma Simon
Morgen=
ſtern, Darmſtadt. Inhaber: Simon
Morgenſtern Witwe, Fanny geb. Siegel,
Ober=Ramſtadt. Prokurift: Kaufmann
Arthur Morgenſtern, Ober=Ramſtadt. Die
Niederlaſſung iſt von Ober=Ramſtadt
nach Darmſtadt verlegt.
Darmſtadt, den 20. Febr. 1923.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Heutiger Eintrag in das
Genoſſen=
ſchaftsregiſter bei der Firma: 1531
Bezugsgemeinſchaft Darmſtädter
Feinkoſtkaufleute, eingetragene
Genoſſenſchaft mit beſchränkter
Haftpflicht, Darmſtadt: Die
Genoſſen=
ſchaft iſt durch Beſchluß der
Generalver=
ſammlung vom 5. Februar 1923
aufge=
löſt. Die ſeitherigen
Vorſtandsmitglie=
der ſind Liquidatoren.
Darmſtadt, den 20. Febr. 1923.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.