Darmstädter Tagblatt 1923


20. Februar 1923

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berähint M
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nigen Tagen.

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und 80. M. Abtragegebühr, durch die genturen
1500 M. ſrei Haus. Beſtellungen nehmen ent=
gegen
die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 ( Fern=
ſprecher
1, B90 und B81), die Agenturen und alle
Doſtämter. Verantwortlichkeit für Aufmahme von
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht üvernom=
men
. Aicterſcheinen einzelner Nummern infolge
höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kür=
zung
des Be ugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtel=
lungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenz eitung der Landeshauptſtadt
186. Zahrgang
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treibung
fällt jeder Rabatz weg.

Nummer 50

Dienstag, den 20. Februar 1923

Einzelnummer 80.00 Mk.

Bas hat das Deutſche Reich nach dem Diktat
von Verſailles ſchon geleiſtet und berloren?
45,0 Milliarden Gold an Leiſtungen
(Staatseigentum, Handelsflotte,
Saargruben, Eiſenbahnmaterial,
Kabel, liquidiertes deutſches
Eigentum, Kohle, Farbſtoff, Vieh,
Barzahlung, abgetretene Forde=
rungen
der Kriegsverbündeten
und vieles andere mehr).
10,5 Milliarden Gold an inneren Ausgaben und
Verluſten
(militäriſche und induſtrielle Ab=
rüſtung
uſw.).
u. 5,5 Millarden Kald.
Rechnet man dazu den Wert Elſaß=Lothringens und der
deutſchen Kolonien, ſo gelangt man zu über 100 Milliarden
Gold, die Deutſchland als Staat bis zum 30. September 1922
ſchon geleiſtet und verloren hat. Dazu kommen noch die unge=
heuren
Verluſte und Schädigungen der deutſchen Volkswirtſchaft.
In Papiermark umgerechnet, bei einem Dollarſtand von 20000
Mark, machen allein die 56,5 Milliarden Gold die Summe von
282 500 Milliarden oder
2O1
282 Billionen Mark.

Vom Tage.
Der frühetz ſtellvertretende Leiter der Preſſeabteilung der Reichs=
regierung
, Legationsrat Haas, hat die Leitung des deutſchen
Konſulats i Czernowitz übemommen.
Die Befürchtungen, daß die im Anzug auf Dortmund gemeldeten
fünf Infanterieregimenter dort eintreffen würden, haben ſich bis jetzt
glücklicherweiſe nicht erfüllt. Die Franzoſen ſcheinen ſich auf die Zechen
der Umgebung verteilt zu haben.
Die Eſſener Volkszeitung iſt von der Befatzungsbehörde
auf 15 Tage verboten worden.
Am Sonntag abend ſind vier Mitglieder der engliſchen
Arbeiterpartei in Eſſen eingetroffen, um ſich über die Lage im
Ruhrgebiet zu informieren.
Daily Expreß meldet aus Düſſeldorf: Die britifchen
Truppen werden heute aus einem kleinen Abſchnitt des weſtlichen
Teiles der Kölner Zone zurückgezogen.
Die franzöſiſchen Beſatzungstruppen haben heute
morgen in aller Stille Memel geräumt. Die Kaſerne it von den
Litauern bezogen worden. Die Franzoſen haben ſich auf ihre im Hafen
liegenden Schiffe begeben.
Der kommuniſtiſche Bergarbeiterbderband in
Frankreich nimmt in einer Kundgebung die Grhöhung der
Bergarbeiterlöhne um 3,25 Fr. in den wordfranzöſiſchen Gru=
ben
zur Kenntnis und erklärt, die Arbeit werde erſt dann wieder auf=
genommen
, wenn die Forderungen in ſämtlichen Berowerksbezirken er=
füllt
ſeien.
Der Pariſer Preſſe zufolge werden zwiſchen Poinearé und dem
belgiſchen Miniſter Theunis am kommenden Mittwoch in Paris Ver=
handlungen
über die Einführung einer neuen Währung im Rheinland
und im Nuhrgebiet eröffnet werden.
Dollarkurs in Frankfurt am 19. Februar,
abends /27 Uhr: 21 500.

Franzöſiſcher Vormarſch auf Dortmund
Organiſierter Straßenraub der Franzoſen in Gelſenkirchen.

XU. Dortmund, 19. Febr. Fünffranzöſiſche In=
fanterieregimenter
ſind auf Dortmund aus der
Richtung von Bochum her im Anmarſch. Um 10 Uhr hat das
erſte Infanterieregiment Lütgendortmund paſſiert. Auch beab=
ſichtigen
die Franzoſen, Dortmund ebenfalls zum Kriegsſchauplatz
zu machen.
Trier, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Seit geſtern werden wie=
der
ſtarke Truppentransporte nach dem Ruhr=
gebiet
beobachtet. 15 Militärzüge mit Tanks, Artillerie uſw.
kamen hier an einem Tage vorbei.
Neue Beſetzungen.
Berlin, 19. Febr. Wie aus Bochum gemeldet wird, haben
am Sonntag morgen ſtarke belgiſche Truppenabtei=
lungen
die Lippe=Brücke bei Dorſten überſchritten und die
Bahnhöfe von Holſterhauſen und Herveſt=Dorſten
beſetzt. Infolge der Beſetzung dieſer beiden Bahnhöfe iſt nun=
mehr
auch die Eiſenbahnſtrecke HalternWeſel für den
Durchgangsverkehr geſperrt.
* Eſſen, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Die Franzoſen gehen im
Ruhrgebiet jetzt daran, innerhalb des neubeſetzten Gebietes ſo=
genannte
Beſatzungszentren zu bilden, von denen die
Truppen mit Hilfe von Autokolonnen ſchnell an bedrohte Punkte
geworſen werden können, nachdem ſich die Unmöglichkeit
eines planmäßigen Militärtransportes auf der
Eiſenbahn herausgeſtellt hat. Auf dieſe Weiſe wollen die Fran=
zoſen
einer angeblichen Gefährdung der Beſatzungs=
truppen
vorbeugen, wie ſie in der zerſtreuten Unterbringung
des franzöſiſchen Militärs und ſeiner Verteilung auf die ein=
zelnen
Ortſchaften liegen ſoll. Wie unſicher ſich die fremden Ein=
dringlinge
im Ruhrgebiet fühlen, beweiſt ferner die Tatſache,
daß im neubeſetzten Gebiet keine Flugplätze für franzöſiſch= bel=
giſche
Flugabteilungen eingerichtet werden ſollen, da man an=
ſcheinend
Anſchläge der Bevölkerung befürchtet und
das Flugmaterial nicht aufs Spiel ſetzen will.
Im Ruhrgebiet iſt jetzt auch der ehemalige Präſident der
interalliieten Abſtimmungskommiſſion in Obeſchleſien, General
Lerond, eingetroffen. Angeblich ſoll er an Stelle des Gene=
rals
Danvignes als Vertreter der Militärverwaltung zur inter=
allierten
Rheinlandkommiſſion kommen in Anbetracht ſeiner
in Oberſchleſien gemachten Erfahrungen über die Behandlung
der deutſchen Zivilverwaltungen. An Stelle des zum Ober=
fehlshaber
der im Ruhrgebiet ſtehenden franzöſiſchen Truppen
ernannten Generals Degoutte iſt nunmehr der komandierende
General des 21. franzöſiſchen Armeekorps in Straßburg zum
Rommandanten der im Brückenkopf Mainz ſtehenden fran=
zöſiſchen
Rheinarniee ernannt worden.
Sanktionen.
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Wegen des ernenten Beſuch8
deutſcher Miniſter im beſetzten Ruhrgebiet iſt, wie man
bitteilt, ein Vorſchlag des Oberbefehlshabers Degoutte in Er=
kägung
gezogen worden. Ex prüft die Frage, ob es angängig
lei, den Städten, die den kurzen Beſuch der Reichsminiſter er=
hielten
, Sanktionen in Form v.n Strafkontribu=
kionen
aufzuerlegen. Auc andere Sauktionen
leien nach dieſer Rich ung in Vorbe eitung.
Der niampf gegen die Ruhrpreſſe.
Bochum, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Heute morgen ſind
hach Umſtellung des E=ſchäftsgebäudes des Bochumer Anzeigers
19000 Exemplare der heu igen Ausgabe beſchlagnahmt worden.
Das Erſcheinen des Blattes wurde verboten und
der Chefredakteur feſtgenommen. In Herne wurde in einer
Der letzten Nächte ein ſozialdemokratiſcher Abgepr=neter aus un=
belannten
G.ünten vorhaftet.

Vandalen in Gelſenhirchen.
U. Gelfenkirchen, 19. Febr. Das Poſtamt iſt nun
auch beſetzt. Die Franzoſen haben, in dem Poſtamt alle Be=
hälter
, Schränke, Türen uſw., die nicht geöffnet waren, gewalt=
ſam
erbrochen.
* Gelſenkirchen, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Die Lage iſt
hier unverändert. Die Franzoſen halten die Innenſtadt und
den Bahnhof beſetzt und haben jetzt außerdem noch die Poſt,
das Amtsgericht, das Lyzeum, das Gymnaſium, das Realgym=
naſium
, eine Volksſchule und eine Reihe von Privatgebäuden
in Beſitz genommen. Jeder Paſſant, der nach 7 Uhr abends
durch die Innenſtadt geht, wird mit der Aufforderung Hände
hoch! um Stehenbleiben gezwungen und in der rückſichts=
loſeſten
Weiſe nach Geld durchſucht. Der Straßenraub
wird von den Franzoſen ganz offen getrieben. Wer mit einer
Handtaſche oder Aktenmappe verſehen iſt, muß gewärtig ſein,
daß er angehalten und auf Geld hin unterſucht wird. Große
Geldbeträge wurden auf dieſe Weiſe ſchon geraubt.
e
Eſſen, 19. Febr. (Wolff.) Heute vormittag durchzog ein
kleiner Trupp Beſatzungstruppen im Stadtteil Holſter=
hauſen
die Straßen. Da die Geſchäfte infolge des Proteſtes
heute ſchloſſen, öffneten die Soldaten gewaltſam die Ge=
ſchäftsräume
und entnahmen ihnen Lebensmittel, die ſie
in mitgeführte Säcke ſteckten.
Eſſen, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Heute worgen drangen
die Franzoſen mit Gewalt in ein Delikateſſengeſchäft und raub=
ten
eine Menge Konſervenbüchſen. Sie zogen mit der Er=
klärung
ab, ſie würden das Geſchäft kurz und klein ſchlagen,
wenn es am Nachmittag nicht geöffnet würde.
* Berlin, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Franzöſiſche Gendar=
men
drangen in das Hauptzollamt Koblenz ein und ver=
langten
Gelder und die Schlüſſel. Dem Zollſupernumerar Wan=
derſcheidt
gelang es, fünf Millionen Mark zum Fenſter hin=
auszuwerfen
und den Kaſſenſchrank zuzuſchlagen. Ein anderer
Zollbeamter, der ſich draußen aufhielt, fing die Gelder auf und
brachte ſie in Sicherheit. Die Franzoſen, die hierüber ſehr auf=
gebracht
wurden, ſchlugen mit Fäuſten auf Wanderſcheidt ein
und ſchleppten ihn gefeſſelt ins Gefängnis.
Entwaffnung der Eſſener Schutzpolizei.
Eſſen, 19. Febr. Die grüne Polizei hat am Samstag
abend ihren Dienſt wieder aufgenommen, da von franzöſiſcher
Seite erklärt worden war, daß die Beamten ungehindert ihren
Dienſt tun könnten. Heute früh ſperrten die Franzoſen
ſämtliche Polizeireviere ab und entwaffieten die
Schupobeamten. Da die Beamten waffenlos kei=
nen
Dienſt tun wollen, iſt die Stadt wiedernm
ohne poli eilichen Schutz.
Ein neues Opfer franzöſiſcher Brutalität.
TU. Dortmund, 19. Febr. Wie erſt jetzt bekann: wird,
unternahm der Generaldirektor der Deutſchen Lebensmittelwverke,
Gcheimrat Fleithmann, am Freitag eine Reiſe im Kraftvagen
nach Dortmund, um ſich dort einer Operation zu unterziehen.
Kurz vor Dortmund wurk: das Ar.to von franzöſiſthen Poſten
zum Halten gebracht. Der ſchper erkrankte Generaldirektor
wurde hera.t2geholt und auf offener Landſtraße ausgeſetzt, wäh=
rend
der Kraftwagen beſchlagnahmt und weggeführt wurde. Ge=
heimrat
Fleithwann iſt an
Folgen dieſer Brutalität ge=
ſtorben
.

Der erſte Monat.
Von unſerem nach dem Ruhrgebiet entſandten
Sonderberichterſtatter.
K.N. Eſſen, Mitte Februar 1923.
Wenn Herr Poincaré unter dem Druck der ſelbſtverſchul=
deten
Nöte nicht jeden Sinn verloren hätte für den grimmigen
Humor, der oft in den Ereigniſſen liegt, dann würde er viel=
leicht
daran gedacht haben, daß er in dieſen Tagen das Jubi=
läum
des erſten Monats ſeiner friedlichen Aktion, feiern
konnte. Aber er hat andere Sorgen. Für ihn bedeutet der Ab=
lauf
des Monats nur ein Memento, daß er ſchon reichlich viel
Zeit verlören hat und das Verſäumte wieder einholen muß, um
die Geduld der franzöſiſchen Kammer, aber auch des franzöſiſchen
Voldes nicht allzu ſehr auf die Pobe zu ſtellen. Er wird des=
halb
heute, wenn er ſich ſelbſt interviewt, gewiß gerne zugeben,
daß er einen gewaltigen Irrtum beging, als er den Marſch nach
Eſſen planlos in Szene ſetzte. Er glaubte feſt daran, daß die
Deutſchen auch diesmal wieder zuſammenklappen würden wie
ein Taſchenmeſſer, wenn er in Eſſen ſeine Maſchinengewehre
aufſtellte, und ſchwankte deshalb zwiſchen den verſchiedenen
Möglichkeiten, die ihm gegeben waren, ſo lange hin und her,
bis er von allem nur das Schlechte wählte.
Gleich nach dem militäriſchen Einbruch, als alles weſentlich
anders ging, als in Paris vorausgeſehen, ſah man ſich gezwun=
gen
, improriſierte Entſchlüſſe zu faſſen, um der Schwierigkeiten
Herr zu werden, Schwierigkeiten, die ſo groß waren, daß die
franzöſiſche Heeresleitung es ablehnte, die Verantwortung für
die ganze Ruhraktion nach außen hin, ſichtbar zu übernehmen.
Darüber gingen vierzehn für die Franzoſen wertvolle Tage ver=
loren
; ſie kamen in ein Syſtem der Syſtemloſigkeit hinein, das
ihnen kein Gramm Kohle einbrachte, aber uns ermöglichte, die
Kohlenbeſtände im übrigen Deutſchland erheblich zu verſtärken.
Jetzt endlich, nach vier Wochen, ſieht man ſo etwas wie einen
neuen beſtimmten Plan in dem franzöſiſchen Vorgehen. Die
Beſatzung iſt nach und nach auf etwa 250 000 Mann verſtärkt
worden, Poincaré mußte ſogar auf das aktive Heer zurückgrei=
fen
, wenn er ſeine Stellung nicht vollkommen unhaltbar machen
wollte, aber ſelbſt dieſe gewaltige Macht reichte nicht aus, um
auch nur einen Zug Kohle iſſier die Grenze zu bringen. Das
klingt für den Fernſtehenden unglaublich. Wer ſich aber die
Verhältniſſe an Ort und Stelle angeſehen hat, dem leuchtet das
ohne weiteres ein. Denn tatſächlich iſt eigentlich das ganze
Kohlengebiet ein einziger großer Verſchiebebahnhof; ein Rieſen=
bahnhof
reiht ſich an den anderen, jeder mit Hunderten, ja Tau=
ſenden
von Weichen, die von beſtimmten Stellwerken aus elek=
triſch
betrieben werden, denen aber der Fremde, der den Me=
chanismus
nicht kennt, hilflos gegenüberſteht. Das haben die
Franzoſen zu ihrem Kummer erſt zu ſpät gemerkt. Sie hatten
von Oberhauſen, dem eigentlichen Knotenpunkt aller Bahn=
verbindungen
nach dem Weſten, gabelförmig zwei Eiſenbahn=
linien
beſetzt, auf denen ſie alle Kohlenzüge auffangen und nach
Frankreich überführen wollten. Aber das Auffangen gelang
nicht. Kohlenzüge freilich gab es noch genug; ſie ſtehen zu vie=
len
Hunderten auf den Bahnhöfen herum, obgleich ein Teil, als
die Gefahr der Beſchlagnahme wuchs, in die Gruben zurück=
gebracht
und wieder entladen wurde. Aber die franzöſiſche In=
telligenz
reichte nicht aus, um die Kohlenzüge nach Oberhauſen
zu bringen. Sie wurden mit den deutſchen Lokomotiven nicht
fertig, ſie wurden vor allem mit den Weichen nicht fertig, und
wenn ſie auch mit Stemmeiſen daran gingen, eine durchlaufende
Linie zu gewinnen und ſicherzuſtellen, war ihnen unmöglich, das
Ruhrgebiet wurde für ſie zu einer großen Mauſefalle.
Hier ſetzt nun der neue Plan, der jetzt in ſeinen Umriſſen
ſichtbar wird, ein: Die Kohlengewinnung hat ſich im Laufe der
Zeit vom Süden nach dem Norden über den Rhein=Herne=Kanal
hinausgeſchoben; was an Bergwerken nördlich des Kanals liegt,
iſt durchſchnittlich um ein Menſchenalter jünger. Deshalb iſt
hier der Betrieb der Gruben ſowohl wie der Eiſenbahnen ver=
hältnismäßig
einfach. Die franzöſiſchen Eiſenbahningenieure
glauben ſich offenbar ſtark genug, die nördliche, über Reckling=
hauſen
und Buer laufende Linie unter militäriſcher Bewachung
dauernd in Betrieb zu halten. Sie haben auch die Möglichkeit,
den gefährlichen Bahnhof von Oberhauſen zu vermeiden und
die Züge nach dem Norden abzulenken, um ſie hier über den
Rhein zu bringen. Die Beſetzung von Weſel ſpricht durchaus
bafür, daß ſie die Baſis ihres Aufmarſchgebietes verbreitern
wollen, eben um hier neue Verbindungen über den Rhein zu
gewinnen und ſo wenigſtens die bereits zuſammengeſtellten
Kohlenzüge in Sicherheit zu bringen. Die militäriſchen Ueber=
fälle
auf die Bahnhöfe von Herne und Wanne paſſen durchaus
in dieſen Rahmen hinein, ſie hatten offenbar den Zweck, feſtzu=
ſtellen
, wie viele Güterzüge hier vielleicht herauszuholen wären,
die dann auf den verhältnismäßig kurzen Querverbindungen
nach Buer und Recklinghauſen auf die militäriſche Strecke ge=
leitet
werden ſollen. Vielleicht beſteht ſogar der Plan, auch den
jüngeren Bergbau nördlich des Rhein=Herne=Kanals unter Aus=
ſchaltung
der deutſchen Arbeiter ſelbſtändig zu betreiben, ur
ſo die Fiktion eines Ertrages dieſes militäriſchen Abenteuers
aufrecht zu erhalten. Denn mehr als eine Fiktion wird auch
das nicht ſein. Mag ſein, daß es den Franzoſen gelingt, einige
tauſend Tonnen auf dieſem Wege über den Rhein zu bringen,
aber noch haben ſie den regelmäßigen Verkehr nicht aufnehmen
können, und ſie werden ihn auch nicht aufnehmen. Weshalb
nicht? Darüber zu ſprechen, hat heute keinen Zweck, weil wir
unſere Karten nicht zu früh aufdecken vollen. Jedenfalls wird
der ſchöne Traum, auf dieſem Umwege die Reparationskohle zu
lokommen, raſch zu Waſſer werden, und noch viel raſcher werden
ſich die Franzoſen überzeugen, daß ſie auch mit eigenen Ar=
be
tern nicht eine einzige Grube zu betreiben vermögen. Sie
können es anpacken, wie ſie wollen, an dem Ruhrgebiet werden
ſie ſich die Zähne ausbeißen; denn der Wille der Bewohner iſt
härter noch als das Granit, das die Kohle umſchließt, iſt härter
auch noch als der härteſte Stahl, der an Deutſchland geſchmie=
det
wird.

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Seite Z.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, der 20. Februat 1923,

Rummet 50.

Deutſcher Proteſt gegen die Ausweiſungen.

Berlin, 19. Febr. (Wolff.) Die deutſchen Vertretungen
in Paris, London und Brüſſel wvurden angewieſen, den dortigen
Regierungen anläßlich der Ausweiſung des Overpräſidenter
Fuchs folgende Note zu übergeben:
Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion iſt in ihren von
der deutſchen Regierung ſchon wiederholt charakteriſierten rechts=
und vertragswidrigen Maßnahmen gegen die deutſche Verwal=
tung
und gegen die deutſchen Beamten ſoweit gegangen, auch
den oberſten Beamten der preußiſchen Rheinprovinz, den
Oberpräſidenten Fuchs, nebſt ſeiner Familie aus dem
beſetzten Gebiet auszuweiſen. Oberpräſident Fuchs wird
getragen von dem rückhaltloſen Vertrauen ſeiner Heimatprovinz,
wo er und ſeine Familie feſt verwurzelt ſind. Um ſo größer iſt
die Entrüſtung der geſamten Bevölkerung des beſetzten Gebiets
über das ihm ſviderfahrene Unrecht. Schon während ſeiner
ätigkeit als Regierungspräſident in Trier hatte Herr Fuchs
durch die Tat bewieſen, daß er gewillt iſt, mit den B=fatzung
behörden im Rahmen des Rheinlandabkomiens lohal zuſani=
zutarbeiten
. Mit dieſer Abſicht hatte er auch ſeinen jetzigen
ſten angetreten. Wen er es im weiteren Verlaufe der Dinge
hlehnte, ſich ſolchen Anordnungen der Interaſliierten Ahein

rung erhebt gegen die Ausweiſung des Oberpräfidenten nach
drücklichen Proteſt.
Ferner ſieht ſich die deutſche Regierung bei dieſer Gelegen
ft veranlaßt, erneut und allgemein auf die
Mafſenausweiſungen aus demt beſetzien Gebiet
zurückzukommen, die von der Interalliierten Rhefnlanbkonrnrif
ſion offenbar fyſtematiſch zwecks Erreichung beſtimmter, gan
außerhalb ihrer Hauptaufgaben liegender Ziele verfügt werden
s, ſind nunmehr der Oberpräſidenk der Rheinprovinz, und
mit einer Ausnahme, ſäniiliche Regierungspräſidenten der bel=
ſchen
und franzöſiſchen Zone ausgewieſen. Von der gleichen
aßnahme ſind alle Oberregierungsräte und mehr als die
Hälfte der geſamten höheren, Beamten der Wiesbadener
Fegierung betroffen tvorden. Die Forftkammer bei
r Regierung der Pfalz weiſt nicht zehr einen einzigen
höheren Beamten auf. Im Regierungsbezirk Koblenz ſind
ſämtliche Landräte der Kreife ſüdlich der Moſel entfernt wor=
den
. Feiner wurden ausgewieſen der Oberbürgermeiſter der
Stadt Mainz und fein Stellvertreter, der Oberbürgermeiſter
der StadtTrier und feine beiden Beigeorbucten, der Bürger=
meiſter
der Stadt Cleve und ale Beigcordneten, desgleichen
die Reichsbankdirektionspräſidenten von Trier Lutwigs
hafen und Mainz. In beſonders großer Zahl ſind von

koſtbare Beſitz, in Sicherheit zu bringen, da in ihren Näumen
Angehörige der Beſatzung einquartiert ſind oder unmittelbar
nach der Ausweiſung einguartiert werden.
Die Hoffnung, durch derartige Mittel deutſche Beamte
dazu zu zwingen, daß ſie ſich zur Mitarbeit gegen die deutſche
Regierung und gegen das deutſche Vaterland bereit finden, iſt
trügeriſch. Die Mittel, welche die Interalliierte Rhein=
landkommiſſion
anwendet, ſind aber nicht nur vergeblich, ſon=
dern
verſtoßen gegen Recht und Moral.
Eine Abſchrift der Noté iſt durch den Reichskommiſfar
Koblenz der Interakliierten Rheinlandkommi
ſion übergeben tvorden

Engliſche Ratſchläge an Deutſchland.

U. London, 19. Febr. Mehrere der heutigen Londoner

dieſer Maßnahme betroffen die Beamten der Forſt= und
Zollberwaltung. Aber auch unbeamiet: Perſonen ſind

von der Ausweiſungspoljtik der Rheinlandkonnniſſien nicht der=
ſchont
geblieben. So mußten ein Redakteur in Wiesbaden, ein
Gewerkſchaftsſekretär und 25 Studenten der Techniſchen Hoch=
ſchule
im Nachen das Land verlaſſ=
Auch die Form der Ausweiſungen iſt mit dem
Charakter einer friedlichen Beſetzung unvereinbar. Die
Interalliierte Rheinlandkommifſion hat ſich in einer an den
Reichskommiſfar des beſetzten rheiniſchen Gebiets gerichteten
Rote gegen den Vorwürf der Bruialität verwahrt.
Die deutſche Regierung muß dieſen Vorwurf aufrechterhakten.
Wenn die Interalliierte Rheinlandkommiſſion behauptet, ſie
habe nichts anderes getan, als die Beamten in ihr eigenes
Land zurückgeſchickt, ſo kann dieſe Aeußernug eiſter auslän=
diſchen
Behörde nur als Hohg empfunden iverden, der um
ſo weniger am Platze ift, als bicht nur Obergräſident Fuchs,
fondern z. B. auch ſämtliche ausgewieſenen dreußiſchen Regie=
rungspräſidenten
und Landräte rheiniſchen Familien entſtam=
inen
. In den meiſien Fällen ſind die Beauten auf der Stelle
verhaftet und ſofort zwangsweiſe in das unbeſette Gebiet ab=
geſchoben
worden. Einige Beamte wurden am Rande des be=
ſetzten
Gebiets auf offener Landſtraße don den Gendarmen ab=
geſetzt
. Oft ſind Familien tagelang im Ungewiſſen über das
Schickſal ihres Familienhauptes geblieben.
Die Ausdehnung der Ausweiſungen auf die
Familienangehörigen iſt ein beſonders inhumgnes
Preſſionsmittel, das ſich ſelbft richtet.
Die Grauſamkeit dieſer zweckloſen Maßregel
wird aber dadurch noch verſchäuft, daß den Familien nur eine
Friſt von vier bis acht Tagen zum Verlafſen des beſetzten Ge=
biets
gewährt wurde. Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion
iſt über die ſin Deutſchland herrſchende Wohnungsugt genau
unterrichtet; ſie hat ihre Anordnungen alſo in voller Kenntnis
deſſen getroffen, tpas heute in Deutſchland für eine Familie die
Aufgabe ihrer Wohnung bedeutet. Für die Familie iſt die
Verrreibung gleichbedeutend mit der ſicheren Ausſicht, erft nach
Jahren wvieder ein Familienleben in eigenen Räumen führen
zu kennen. Die Familien ſind überdies häufig verhindert, ihre
Möbel, unter den gegenwärtigen Verhältniſſen oft der einzige

znation der Morgenblätter wird nun geſagt, England miß=
billige
die franzöſiſche Ruhraktion durchau=
und betrachte die Politik Frankreichs als ge=
fährlich
für den Weltfrieden. Was die Frage einer
engliſchen Vermittelung betreffe, die Deutſchland augen=
ſcheinlich
erwarte, ſo müßte man ihm ſagen wenn es möglich
wäre, ſich mit Deutſchland in diplomatiſchen Zirkeln offen auszu=
fPrechen
daß eine ſolche Vermittelung erſt unter folgenden
Vorausſetzungen in Erwägung gezogen werden könnte:
Es mnüßte in der Vollſitzung des Reichstags in Form einer
Reſolution von der Volksvertretungsmehrheit eine Erklärung
abgegeben vverben, in toelchem Maße Deutſchland ſeinen Repa=
rationsterpflichtungen
freiwillig nachzukommen gedenkt. Die In=
duftriellen
müßten durch ihre Abgeordnetenvertreter im Reichstas
ebenſo offen erklären laſſen, daß ſie bereit ſind, an dieſen Repa=
rationsberpflichtungen
ihren vollen Anteil zu übernehmen. Dieſe
Entſchließung des Reichstags müßte mit ſolcher Mehrheit auf=
genommen
werden, daß keine der bedeutenderen politifchen Par=
teien
ſich von der Zuſtimmung ausſchließe, damit nicht die Ge=
fahr
beſtehe, die Eutfchließung ſpäter, durch eine ſitarke Oppo=
fition
ſiderrufen zu ſehen.
Die Blätter fügen hinzu, es wäre daher gut, wenn Deutſch=
land
ſich ſchon jetzt auf eine Initiative freiwilliger Zahlungsan=
gebote
vorbereite.

Angebliches Cuno=Interview.

* Berlin, 19. Febr. (Prid.=Tel.) Nachdem von amtlicher
deutſcher Seite feſtgeſtellt worden war, daß das Interview mit
dem Reichskanzler Cuno, das die Sunday Times veröffentlicht
hat, eine Myſtifikation iſt, und nachdem auch der Berliner Ver=
treier
der Sunday Times erklärt hat, ein folches Interview
ſiabe nicht ſtattgefunden, wird die Angelegenheit erſt recht leb=
haft
beſprochen. Es müißte ſchon nach dem Wortlaut der angeb=
lichen
Aeußerungen kaum denkbar erſcheinen, daß das Interview
dieſen Wortlaut hatte. Der deutſche Reichskanzler hätte dem=
nach
geradezu eine Aufforderung an England ergehen laſſen,
im Ruhrgebiet zu intervenieren. Frankreich, das durch den Ver=
ſailler
Vertrag das erſte eiſenfördernde Land Europas gewor=
den
ſei, könne bei dem Fortgang der jetzigen Politik auch noch
das erſte Kohlenland Europas werden, und an einer ſolchen

Entticklung könne England kein Intereſſe haben. Nach allem,
ſoas bis jetzt von engliſcher offizieller Seite über die Ruhrfrage

erklärt worden iſt, wäre eine derartige Aeußerung des deutſchen
Kanzlers mindeſtens unvorſichtig, und ſo mögen diejenigen nicht
o unrecht haben, welche das angebliche Interview für eine
Fleißarbeit im Dienſte Fraukreichs halten. Auf der anderen
Seite legen manche den merkwürdigen Vorfall ſo aus, daß ge
wiſſe Kreiſe der engliſchen Oppoſition durch das Interview die
konſerbative Regierung aus ihrer Reſerde in der Ruhrfrage her=
auskocken
wvollten. Da heute im Unterhaus ein gemeinſamer An=
trag
der drei Oppoſitionsparteien verhandelt werden ſoll, der=
mutet
inan, daß dieſer Autrag eine engliſche Vermittlung auf
dem 1mtege über den Völkerbund fordert. Manche glauben,
daß das Interview im Zuſammenhang mit dieſem oppoſitio=
nellen
Vorſtoß ſtehe.

Auflegung einer inneren Anleihe.
* Berlin, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Im Reichsfinanzmini
ſterium hat heute eine Sitzung zwviſchen Vertretern der Regie=
rung
und Vertretern namhafter Privatbauken ſtartgefunden, um
die Frage der Auflegung einer inneren wertbeſtändigen
Anleihe zu erörtern. Von ſeiten des Finanzminiſteriums
lag dieſen Beſprechungen ein Plan zugrunde, der vorläufig eine
Ausgabe von kurz riſtigen Reichsſchatzwechſeln
im Betrage von 200 Millionen Goldmark vorfieht.
Die Beſpreihungen trugen einen rein informatoriſchen Cha=
rakter
. Ein Ergebnis konnte, tdie nicht anders zu erwarten war,
natürlich noch nicht erzielt werden. Die Verhandlungen werden
in den nächſten Tagen fortgeſetzt.

General Sarreil gegen Poincaré.
Kritik an Poincarés Ruhrpolitik.
Kopenhagen, 19. Febr. (Wolff.) Die Zeitung Poli=
tiken
beröffentlicht den Inhalt einer Uinterredung, die ein
Mitglied des Blattes in Paris mit dem franzöſiſchen General
Sarreil, früheren Oberkommandierenden der alliierten Trup=
pen
im Orient, über die Ruhrpolitik Poincarés ge=
habt
hat. Sarreil erklärte u. a.: Ich habe den Eindruck, daß die
Politik unſerer Regierung im Ruhrgebiet und am Rhein uns
für iner des Rufes des Edelmutes berauben wird, den unſere
Traditionen ſeit der großen Revolntion und unſerer Haltung inn
Kriege uns in den neutralen Ländern verſchafften. Ich würde
mich freuen, wenn ich die öffentliche Meinung in Dänemark
darüber aufklären könnte, daß es in Frankreich neben Poin=
carés
Beipunderern und Verteidigern auch Männer gibt, die
ſeiner Politik nicht folgen, und den Weg der geſunden Ver=
nunft
, das heißt der internationalen Verſöhnung, beſchreitenr
wollen. Beſſer als ich erzählen die Tatſachen, welchen Mißerfolg
die Beſetzung darſtellt, die Poincarés ehrgeiziger Traum war.
Höchſtwahrſcheinlich werden durch die Ruhrexpeditionen die Re=
Parationen nicht geſichert. Das einzig ſichere, das das Unter=
nehmen
uns einbringt, ſind Koſten. Selbſt für den Fall eines
Nachgebens Deutſchlands würden wir keine Zahlungen erhalten.
Die Reparationsfrage iſt nicht nur eine deutſch=franzöſiſche,
ſie iſt in rechtlicher Beziehung eine interalliierte und in
Wirklichkeit eine internationale Frage. Es handelt ſich fetzt
darum, die Weltzvirtſchaft wieder herzuſtellen. Sarreil be=
dauerte
, daß Brantings Vorſchlag, die Ruhrfrage dem Völker=
bund
zu unterbreiten, abgewieſen worden ſei, da dieſer die ein=
zige
mögliche Zuflucht bilde. Er fuhr fort: Daß man Deutſch=
land
noch immer nicht in den Völkerbund aufnimmt, iſt eine Ab=
ſurdität
. Die Geſchichte lehrt uns, daß alle Völker ihren Ver=
pflichtungen
nicht nachgekommen ſind. Frankreich ſchuldet den
Alliierten, bezahlt aber weder Zinſen, noch macht es Abzahlun=
gen
. Warum wenden wir uns nicht an den Völkerbund? Die=
ſer
Schritt kann doch unmöglich ſchlechtere Ergebniſſe haben als
die, die ſich aus den Ruhroperationen ergeben werden. Unſers
Soldaten ſtehen in Eſſen, Dortmund und Bochum. Wir haben
dabei ganz Europa gegen uns. Die Kohlen, die Poin=
caré
uns verſprach, ſind ausgeblieben. Die Arbeiter im Ruhr=
gebiet
ſtreiken und weigern ſich, unter unſerer Leitung die Ar=
beit
aufzunehmen.
Das ſind die Reſultate unſeres Verſuches, einen Druck aus=
zuüben
. Wir begingen den Fehler, in das Ruhrgebiet einzu=
dringen
mit der Gefahr, von England verlaſſen, von ganz
Europa gehaßt und von Deutſchland für immer verabſcheut zu
werden. Die Gefahr wurde jetzt zur Tatſache, und dann wagt
Poincaré noch, von Gefahren zu ſprechen, wenn es ſich um den
Völkerbund handelt?! Gegen eine ſolche Auffaſſung müſſen wir.
direkt Front machen.

Die finanzielle Lage Frankreichs.

TU. Paris, 19. Febr. Zur ſelben Zeit, in der die Beſſe=
rurng
der deutſchen Währung Frankreich beunruhigt, bieten die
finanziellen Verhältniſſe Frankreichs ein Bild der Verwirrung.
Das Finanzminiſterium, das ſeit Monaten den Kampf um die
reſtloſe Eintreibung der Steuereingänge führt, ohne zu einer Ent=
ſcheidung
in der Kammer zu kommen, vergrößerte in der Zwi=
ſchenzeit
die Zahl der inneren Anleihen ins Ungeheure, und da=
mit
allein nicht zufrieden, ſieht es ſich gezwungen, den Zinsſatz
auf die Bons der nationalen Verteidigung, der vor etwa einent
Jahre um ½ Prozent herabgeſetzt wurde, wieder auf die alte
Höhe zu bringen. Der Zweck dieſes Opfers, das auf 300 Millio=
nen
pro Jahr angeſchlagen wird, iſt der: Es handel ſich darum,
dieſe Bons ſolange wie möglich im Privatbeſitz zu erhalten und
ihre Rückkehr in die Staatskaſſe hinauszuſchieben. Ob dieſer
Zweck erreicht wird, iſt eine andere Frage.
Das Journal des Debats, welches heute in einem bemerkens=
werten
Leitartikel dazu Stellung nimmt, macht mit Recht darauf
aufmerkſam, daß die Frage des Geldbedarfs nicht allein von der
Regierung geregelt werden könnte, ſondern daß die wirtſchaft=
lichen
Verhältniſſe des Landes dafür beſtimmend ſeien. Wenn die
franzöſiſche Induſtrie mit dem fortſchreitenden Fallen des Fran=
ken
in die Lage komme, ihre Geſchäftsverbindungen auszudehnen,
und wenn ſie infolgedeſſen ſogar größere Mengen von Bargeld
brauche, werde ſie die Staatskaſſe in Anſpruch nehmen müſſen.
Die Inflationspolitik, gegen die ſich Frankreich ſträubt, müſſe not=
gedrungen
doch kommen, und die bisherigen Kursſchwankungen
des Franken ſeien erſt der Anfang des Rückganges der franzöſi=
ſchen
Währung.

Heſſiſches Landestheater.
Triſtan und Sfolde.
Am Sonntag abend trat als Triſtan ein Mannheimer Gaft
auf, aber es gelang ihm nicht, den Eindruck dieſes gewaltigen
Werkes und ſeiner Wiedergabe, über die wir ſchon früher ge=
ſprochen
haben, ernſtlich zu gefährden. Immerhin, nach einem
ſo reſtlofen Verſagen ſollte man in dem Augenblick, in demr der
Vorhang fäßt, ſchleunigſt von der Bildfläche verſchwinden. Der
ſtarke Beifall des Publikums galt der ſchlechthin hervorragenden
Leiſtung der mitwirkenden Künſtler und des Orcheſters; erſtaun=
lich
, daß Herr Färbach ihn guch auf ſich bezot

Ein Jahr Kleines Haus.

Geſtern, am 19. Febxuar, dor einem Jahre hat das
Kleine Haus ſeine Pforten geöffnet, und Darmſtadt hatte zu
einer Zeit, da andere Städte um den Fortbeſtand ihres Theaters
bangten, zwei Theater. Wenn man auf das verfloſſene erſte
Jahr der Exiftenz unſeres Kleinen Hauſes zurückblickt, das

Vergangene Rievue paſſieren läßt und die Statiſtik zu Hilfe
nimmt, läßt ſich die erfreuliche Tatſache feſtſtellen, daß die Hoff

nungen, die man an die Wiedereröffnung des kleinen Theaters
knüpfte, nicht enttäuſcht wurden, und daß die Skeptiker Unrecht
behielten. Das trifft ſoſohl für die künſtleriſche wie für die
materielle Bilanz zu. Die erſtere brachte im Laufe des Jahres
eine Reihe bedeutſainer und reizvoller Neuinſzenierungen, vor
allem der Mozartopern, die hier eine muſterhafte Aufführung
fanden. Aber auch die materielle Seite brachte unumſtrittenen
(Hewinn. Die füir die Wiederherſtellung aufgewandte Summe
wurde nicht nur reichlich verzinſt, die Einnahmen des Kleinen
Hauſes halfen auch, das Deftzit des Großen Hauſes nicht un=
erheblich
herabzudrücken. Die geſirige Vorſtellung, Figa=
rosHochzeit
, die vor anſcheinend ausverkauftem Hauſe ſtatt=
fand
, trug faſt den Stempel einer Feſtvorſtellung. Die Regie=
rung
, an der Spitze Staatspräſident Ulrich, das Parlament,
das Stadtparlament uſw. waren faſt vollzählig erſchienen und
füllten die oberen Ränge. Die Vorſtellung ſelbſt zählte zu den
beſten der letzten Zeit.
Nachſtehende ſtatiſtiſche Augaben aus dem erſten Jahr dürf=
ten
intereſſieren: Es gelangten zur Aufführung: Ariadne auf
Naxos (R. Strauß), Ariadne auf Naxos (Benda) Barbier
von Sevilla, Blaufuchs Cladigo, Coſi fan tutte (Mozart)

dem Serail, Erſte Geige‟ Einſame Menſchen Emilia Ga=
lotti
, Figaros Hochzeit, Fra Diavolo, Giſella, Herr Ver=
teidiger
, Komödie der Frrungen, Letztes Rennen Leonce
und Lena, Maienkönigin, Maurer und Schloſſer Nebbich
Hans=Sachs=Spiele, Semiramis Stelſa Der tapfere Sol=
dat
Thoma=Abend, Tuttifäntchen Und das Licht ſcheinet
in der Finſternis, Wettlauf mit dem Schatten Weiße Dame‟
1913 Außerdem Tanzabende von Nini Willenz, Aenne Os=
born
und dem Tanzenſemble des Landestheaters, Konzerte des
Drumm=Quartetts und der Triovereinigung und Filmvor=
führungen
. Letztere brachten: Herrn Arnes Schatz Schweres
Blut Roman der Chriſtine Herre, Hänſel und Gretel,
Wunder des Schneeſchuhs Im Winter auf dem Groß=
glockner
.
Nachſtehend der Beweis ſteigenden Beſuches: Spielzeit
1921/22: Februar: 75 Mieter, 1322 Tagesbeſucher, 3 Vor=
ſtellungen
: März: 4594 Mieter, 2223 Tagesbeſucher, 1749 Film=
beſucher
, 24 Vorſtellungen; April: 5311 Mieter, 3637 Tages=
beſucher
, 2644 Filmbeſucher, 25 Vorſtellungen; Mai: 3767 Mie
ter, 2209 Tagesbeſucher, 1861 Filmbeſucher, 25 Vorſtellungen;
Juni; 4258 Mieter, 2837 Tagesbeſucher, 26 Vorſtellungen. C
ſamtbeſucherzahl 36 487, für jede Vorſtellung rund 350. Spiel
zeit 1922/23: September: 5736 Mieter, 2601 Tagesbeſucher
18 Vorſtellungen: Oktober: 4997 Mieter, 3798 Tagesbeſucher,
769 Filmbeſucher, 28 Vorſtellungen; November: 1113 Mieter,
3151 Tagesbeſucher, 1815 Filmbeſucher, 20 Vorſtellungen;
zember: 3365 Mieter, 6949 Tagesbeſucher, 2952 Filmbeſucher, 2
Vorſtellungen; Januar: 1379 Mieter, 3706 Tagesbeſücher, 758*
Filmbeſucher, 36 Vorſtellungen. Außerdem 11804 Sondermieter,
Geſamtbeſucherzahl 62 718, für jede Vorſtellung rund 500.
Auch der Beſuch einzelner Aufführungen dürfte intereſſieren.
Es wurden beſucht: Ariadne auf Naxos; erſte Aufführung 698
Perſonen, zweite 413, dritte 763. vierte 673, fünfte 568, ſechſte
559, ſiebente 489, zuſammen 4163, im Durchſchnitt 795: Don
Juan: erſte Aufführung 513 Perſonen, zweite 718, dritte 525

lvohl der Mieter wie der Tagesbeſucher, trotz der ſchweren Nöte
der Zeit. Und dieſer Beweis ſpricht in gleichem Maße für die
Leitung des Theaters wie für das Publikum, das dadurch betont,
daß es ſich durch die materiellen Nöte der Zeit nicht die Freude
an den kulturellen Gütern rauben laſſen will.

Konzert.

der Frrungen; erſte Aufführung 483 Perſonen, zweite (2.
dritte 555, vierte 645, fünfte 630, ſechſte 372, ſiebente 392, achte
355, zuſammen 4056, in Durchſchnitt 507.
Der Vergleich diefer Zahlen iſt intereſſant und lehrrei
und es laſſen ſich allerhand Schlußfolgerungen ziehen.
falls beſeiſen ſie ei
5: die ſteigende Zahl der

* Weihevolle Stunden bereitete der Kircheugeſang=
verein
der evangeliſchen Martinskiche den zahlreichen
Hörern, die ſein Konzert am Sonntag nachmittag beſuchten.
Die Vortragsfolge beſchränkte ſich ganz auf Werke des 17. Jahr
hunderts, aus der Zeit des 30jährigen Krieges und der Notzeit
nach demſelben. Gerade heute ſind wir mehr denn je imſtande,
die von Herzen kommenden Klänge jener Zeit nachzuempfinden.
Die Schlichtheit und Einfachheit, ganz beſonders aber der pla=
ſtiſche
Ausdruck der damaligen Muſik machen ſie außerdem ink
unferer Zeit in einem Grade allgemein verſtändlich, daß wwir
hier wirklich eine Kunſt für Alle beſitzen, die noch pi.l zu wenig.
von unſern Kirchenchören gepflegt wird. Daß man die Auf=
führung
ſo dieler alter Werke nicht als eine rein hiſtoriſche Dar
bietung betrachtete, dafür ſorgten die abwechslungsreiche uug
doch einheitlich ſich ſteigernde Vortragsfolge, und der durchwveg
friſche und lebendige Vortrag durch die Ausführenden. Neu war
für ein Kirchenkonzert, daß zu den Werken von Herrn Pfarrer
). Waitz Einführungen gegeben wurden, welche ſowohl deit.
Zuſammenhang mit der Welt= und Geiſtesgeſchichte boſenl,
als auch auf die Eigenheiten der einzelnen Kompoſitionen auſ=
merkſamn
machten und Biographiſches über die beiden Haupi
meiſter einflochten. Hierdurch wurde viel zur Vertiefung der
muſikaliſchen Eindrücke beigetragen, wenn auch zuweilen ſich der
Charakter des Konzertes faſt zu dem eines Vortrages mit muſſ
kalifchen Beiſpielen verſchob.
Geſangsmuſik überwog bei ſeitem. An Orgelfoli hörten.
tvir ein tiefſinniges Choralvorſpiel von dem Altmeiſter Sanme!
Scheidt in Halle und einen Orgelchoral von Hauff, beides eiu=
drucksvolle
und erhebende Stücke, die von Frl. Dr. Noack in
ſchlichter Würde geſpielt wurden. Ein prachtvolles Violinſol
von Biber mit Orgelbegleitung trug Frl. Renz virtuos ung
unit meiſterhaftem Ausdruck vor. An Geſangswerken gab es eine
reiche Auswahl aus dem Schaffen des 16711712 in Darmſtadt
tätigen Wolfgang Carl Briegek, der mit hoher Begeiſterung ſiüd
liehevoller Sorgfalt die völlig verwahrloſten Muſikzuſtände in
1f künſtleriſche Höhe zu bringen beſtrebt war. Zwei
io würdigen Kirchenkantgten erklangell.

[ ][  ][ ]

bniſſe haben &

zreichs.

Nummer 50.
Mit unbekannten Ziel abtransportiert.
höffer iſt heute vormittag 12 Uhr von den Franzoſen ver=
haftet
und mit unbekanntem Ziel abtranspor=
tiert
worden.
Bernkaſtel, 19. Febr. (Wolff.) Am Samstag vormittag
wurden die beiden Amtsgerichtsräte Winkler und Reinecke,
die ſich am Donnerstag geweigert hatten, dem Ausweiſungs=
befehl
Folge zu leiſten, verhaftet und in einem Auto ab=
trausportiert
, nachdem vorher ein Trupp marokkaniſcher
Soldaten mit einem Panzerauto eingetroffen war. Kurz darauf
gung vorausging, verhaftet und mit einem Kraftwagen
nach dem Gefängnis von Wittlich abtranspoy=
tiert
. Die bei der Verhaftung der drei Herren ſich ſchnell an=
ſammelnde
Menge, die Hochrufe ausbrachte, wurde von den
Marolkanern mit aufgepflanzen Seitengewehr zerſtreut. Ver=
ſchiedene
Perſonen erhielten von den Soldaten
Fußtritte.
Düſſeldorf, 19. Febr. (Wolff.) Heute nachmittag gegen
4 Uhr wurde der Oberbürgermeiſter Koettgen, während er
mi dem Beigeordneten und mehreren Stadtverordneten eine
Beſprechung abhielt, von einem franzöſiſchen Gendarmerieoffizier
verhaftet und in einem Kraftvogen fortgeführt. Die Beamten
und Angeſtellten der Stadt ſtellien zum Proteſt gegen die Ver=
haftung
auf 24 Stunden die Arbeit ein. Die Organiſa ionen
des Handels und der Wirte beabſichtigen, ihre Betriebe wührend
der Dauer des Proteſtſtreiks ebenfalls zu ſchließen. Wie nun=
mehr
verlautet, ſoll die Verhaftung und Ausweiſung des Ober=
bürgermeiſters
Koettgen deshalb erfolgt ſein, weil er es ab=
lehnte
, eine Bekanntmachung der franzöſiſchen Behörde zu ver=
öffentlichen
, die dazu beſtimmt war, die deutſche Bevölkerung
durch Strafandrohung in ihrer gerechten und mit friedlichen
Mitteln durchgeführten Abzehr gegen die Gewaltpolitik der
Beſatzung ſchwankend zu machen.
Offenburg 19. Febr. (Wolff.) Amtsrichter Dr. Heu5
wurde von den Franzoſen verhaftet, weil er ſich geweigert hatte,
die gewünſchten Zellen im Gefängnis abzutreten. Er wurde ſo=
dann
ausgewieſen, und mit dem Auto, mit unbekanntem
Ziele fortgeſchafft.
Unmenſchliche Behandlung durch die Franzoſen.
TU. Bottrop, 19. Febr. Hier ſind der verhaftete Bahn=
hofsinſpektor
Frigger vom Bahnhof Scharnhorſt und einige
andere Gefangene ins Spritzenhaus, das ſchon ſehr baufällig
und ohne Heizung iſt, eingeſperrt worden. Trotz der herrſchen=
den
Kälte haben ſie noch nicht einmal Eſſen erhalten. Verſuche,
die Franzoſen zu einer Aenderung dieſer unmenſchlichen Hand=
lung
zu bewegn, haben nichts gefruchtet.
Verurteilt.
Mainz, 19. Febr. (Wolff.) Oberpoſtdirektor Froſch und
Telegrapheninſpektor Hamel wurden vom franzöſiſchen Kriegs=
gericht
wegen Spionage zu 3 Monaten bezw. 14 Tagen Gefängnis
verurteilt. Nach der Anklage haben die beiden Beamten ein Tele=
gramm
über Truppenverſchiebungen in dem beſetzten Gebiet an
ihre vorgeſetzte Behörde in Frankfurt a. M. weitergegeben. Die
Verurteilten müſſen die Strafe ohne Aufſchub antreten.
Kreuzuach 10. Febr. (Wolff.) Landrat Dr. Vallen
von Daun (Eifel) wurde wegen angeblicher Beleidigung der
franzäſiſchen Armee zu einem Jahr Gefängnis ohne
Strafaufſchub derurteilt.
Kreuznach, 19. Febr. (Wdlff.) Amtsgerichtspräſident
Geh. Juſtizrat Theiß wurde vom Militärgericht in Mainz
zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt, weil er auf Anweiſung des
Juſtizminiſters die Aufnahme politiſcher Gefangener ins Ge= den deutſchen Kantonen mit einer erdrückenden Stimmenmehr=
fängnis
abgelehnt hat. Juſtizrat Theiß, der 63 Jahre alt iſt,
wurde mit ſeiner Familie ausgewieſen.
Eingriffe in die perſönli ke Freiheit.
Mainz, 19. Febr. Heute morgen gegen 7 Uhr umſtellten
franzöſiſche Kriminaliſten in Zivil das Hauptpoſtamt, während
mehree andere franzöfiſche Poliziſten eine Durchſuchung des Ge= kerung auf dieſe Weiſe proteſtieren wollte.
bäudes vornahmen. Die in dem Gebäude anweſenden Perſonen,
darunter etwa 100 Poſtabholer, durften das Gebäude nicht ver=
laſſen
. Erſt nach einer Stunde konnten ſie das Poſtamt verlaſſen.
Verlegung des Bezirksamts Offenburg, wärtige Angelegenheiten iſt heute nachmittag 3 Uhr zu einer
Offenburg iſt wegen der Ausweiſung des Oberamtsmanns
Schwörer und der Verhaftung der Amtmänner Dr. Maier und
Schwörer hat die Dienſtgeſchäfte wieder aufgenommen. Der
Gemeinderat und die Geiſtlichkeit haben ihm geſtern die Grüß= machten Ausführungen verlangt. Nach dem Expoſé wird ſich
der Bevölkerung überbracht. Das Gebäude des Bezirksamts
Offenburg wird noch immer von den Franzoſen beſetzt gehalten.
Amtmann Peter iſt ebenfalls ausgewieſen worden. Er
befindet ſich im unbeſetzten badiſchen Gebiet.
V
S
Beide arbeiten mit den kleinſten Mitteln, Chor in ſchlichtem
Satz, wenigen Streichinſtrumenten und Orgel. Und doch welche
Fülle von Abwechslung in dieſen ausdrucksvollen Stücken,
welche Geſchloſſenheit der Form, welche Innigkeit der Dekla=
mation
. Auch die Sololieder auf wertvolle Oden von Indreas
Gryphius, welche Frau Minna Dern mit klangvoller, lieblicher
Stimme und vollendeter Vortragskunſt ſang, armen in ihren bald
herb kräftigen= bald weich gefühlvollen Melodien denſelben Geiſt.
öntereſſant ſind die Inſtrumentalzwiſchenſpiele, die Streich= der dümmſte Deutſche zu merken. Dennoch gab es aber einmal
inſtrumente zuziehen, während der Geſang nur von der Orgel
begleitet wird.
Die ſtärkſte Ausdruckskraft aber zeigten die Werke des Alt=
meiſters
Heinrich Schütz, das farbenreiche kleine geiſtliche Kon= heitsſtaat war, ſetzte ſich die franzöſiſche Bevölkerung zuſammen
zert Ich liege und ſchlafe ganz in Frieden und der dramatiſche
bildhafte Dialog vom Phariſäer und Zöllner. Hier fühlen wir
ſchon muſikdramatiſchen Einſchlag, hier liegen Wurzeln der
2er Chor hatte ſich unter Leitung von Herrn Dr. Noack treiſ= der des klaſſiſchen Altertums zu verſchmelzen. Die Annahme
ich in ſeine Aufgaben eingearbeitet und ſang klauglich recht des Chriſtentums, deſſen Zweck ja zunächſt die Vernichtung der
ſchön. Vor allem ſeien die gute Deklamation und der warme
Vortrag der Chorſoloſtellen erwähnt. Herr Dr. Noack, der die
Meiſten der aufgeführten Werke ſelbſt bearbeitet hat, geſtaltete
alles zu unmittelbarer Wirkung. Auch die tleinen Soli der
Herren Dr. Noack, Söder und Stahl ſtanden auf künſt=
leriſcher
Höhe, beſonders reizvoll war das Gegenſätzliche in den
Stimmen und dem Vortrag der beiden Letzteren als Phariſäer
und Zöllner. Einige Dilettanten hatten ſich in liebenswürdiger
Lcheſter zuſammengetan und ſpielten mit ſchönſter Hingabe, die Ritterſchaft, d. h. Vertreter der Herrenſchicht aus Weſt= und
zuſammen mit der obengenannten vorzüglichen Violinſoliſtin.
ihres Aufbques von vielen Kirchenkonzerten ſich günſtig abheben=
den
Verauſtaltung dank der freudigen Begeiſterung aller Mit=
Diekenden ſtark und iachhaltig.

Darmſtüdter Tagblatt, Dienstag, den 20. Februar 1923.

Seite 3.

Furkabahn. Die Erſtellung des letzten Stücks erſordert
Noch eine Sunnne von 7 Millionen. Mit Nückſicht auf die ſtra=
Tegiſche Bedeutung, die der Bahn zukommt, iſt der Bundesrat
icht gegen die Ausrichtung einer Subvention, verlangt aber
auch U=bernahme eines Teils durch die Kantone Wallis und
Graubünden.
O Der Orientexpreßzug durch die Schweiz. Der bisher
der Karlsruh.München-Prag geführt= Zug twird nun über
Baſel

Verſchärfung im badiſchen Gebiet.
Nainz, 19. Febr. ( olff.) Oberpoſtdirektor Klingel= Die ſtaatlichen Kraftwagenlinien verboten.
TU. Ortenberg, 19. Febr. Die franzöſiſche Beſatzungs=
behörde
in Offenburg läßt bekannt geben: Durch Befehl der
interalliierten Rheinlandkonm ſſion iſt der Verkehr durch
den Brückenkopf Kehl für alle Fahrzeuge unter=
ſagt
, die einer gemeinſchaftlichen Beförderung und als Erſatz
für die Beförderung auf dem Schienenwege dienen. Demzu=
folge
wird der Kraftwagendienſt, der von der badiſchen
Regierung zwiſchen Offenburg und Renchen eingerichtet worden
wurde auch Dr. v. Naſſe, ohne daß irgend eine Benachrichti= iſt, von Dienstag, 20. Februar, mittags 12 Uhr ab (deutſche Zeit)
unterſagt. Jeder gleichartige Dienſt zwiſchen Appenweier
und Offenburg oder irgend einem Punkt im Brückenkopf iſt
ebenfalls unterſagt. Dieſes Verbot betrifſt nicht:
1. Angehörige von außerdeutſchen Staaten, die berechtigt
ſind, die Reiſe fortzuſetzen. Deutſche Reiſende werden an der
Grenze im beſetzten Gebiet abgeſetzt.
2. Die privaten Beförderungs ittel, Fuhrwerke oder Kraft=
wagen
, die mit nicht mehr als vier Perſonen beſetzt ſind.
3. Den zwiſchen OffenburgNiederſchopfheimOrtenberg
eingerichteten gemeinſchaftlichen Beförderungsdienſt, der den
Zweck hat, die Stadt Offenburg mit ihren benachbarten Ge=
bieten
zu verbinden, ohne das beſetzte Gebiet zu berühren.
An die Schupo im Ruhrgebiet.
Berlin, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Der Reichspräſident
hat an den preußiſchen Miniſter des Innern folgendes Schreiben
gerichtet: Schr verehrter Herr Miniſter! Es iſt mir ein leb=
haſtes
Bedürfnis, Ihnen als dem Chef der preußiſchen Landes=
zolizei
meine aufrichtige Bewunderung und lebhafte Anerken=
nung
für das Verhalten der Schupo auszuſprechen gegenüber
einem Geguer, der, enttäuſcht über die Fehlſchläge ſeiner Pläne,
in kleinlicher Rachſucht gerade die Sicherheitskeamten täglich
aufs neue herausfordert und zu demütigen verſucht.
Weiter heißt es in dem Schreiben: Wenn man dereinſt der
Deutſchen gedenkt, die in ſchwerer Zeit ſich in ſelbſtloſer Pflicht=
erfüllung
für den Beſtand der deutſchen Republik, für das Vater=
land
eingeſetzt haben, wird man der Führer und Beamten der
Schupo im Ruyrgebiet beſonders dankbar gedenken. Ich bitte
Sie, hochverehrter Herr Miniſter, dieſes den Beamten der Schutz=
polizei
im Ruhrgebiet zur Kenntnis zu bringen. gez. Ebert.
Truppenwechſel.
Köln, 19. Febr. (Wolff.) Heute abend um 8 Uhr haben
die Engländer die Bahnhöfe Haff, Bedburg, Elsdorf geräumt,
die alsbald von den Franzoſen beſetzt wurden. Damit iſt die
bisher teilweiſe engliſche Strecke Neuß-Düren in franzöſiſche
Hände gekommen. Die deutſchen Eiſenbahner, welche die Wei=
terarbeit
unter franzöſiſcher Herrſchaſt verweigerten, wurden von
den Bahnhöfen vertrieben.
* Paris, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Zu den franzöſiſch= eng=
liſchen
Verhandlungen über die Eiſenbahnen im britiſch beſetz=
ten
Gebiet glaubt der Matin melden zu können, daß außer der
zu Kohlentransporten beſtimmten Linien Düſſeldorf-Neuß=
DürenAchen eine zweite doppelgleiſige Nordſüdſtrecke den
Franzoſen für Militärtransporte zur Verfügung geſtellt wer=
den
ſoll.
Zur Ablehnung des Zonenabkommens.
EI. Paris, 19. Febr. Die geſtrige Volksabſtimmung in
der Schweiz, die zur Ablehnung des franzöſiſch=ſchweizer Wirt=
ſchaſtsabkommens
über die Aufhebung der ſogenannten Freizone
im Grenzverkehr zwiſchen den beiden Ländern führte, wird in der
ganzen Schweiz als ein Sieg der deutſchfreundlichen über die
franzöſiſchen Tendenzen aufgeſaßt. Die Ablehnung erfolgte in
heit und ſie gewann ſelbſt in Genf infolge des Ueberwiegens der
Sozialiſten eine kleine Majorität. Die Schweizer Preſſe und
mehrere bekannte Politiker der Schweiz haben geſtern offen er=
klärt
, daß für dieſe Abſtimmung nicht nur das genannte Zonen=
abkommen
maßgebend war, das man im Volke überhaupt gar
nicht richtig kennt, ſondern die allgemeine Politik Frankreichs und
namentlich der Ruhreinmarſch, gegen den die Schweizer Bevöl=
Poincaré vor dem Kammerausſchuß,
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Der Kamerausſchuß für aus=
Sitzung zuſammengetreten, um ein Expoſé des Miniſterpräſiden=
Karlsruhe, 19. Febr. (Wolff.) Das Bezirksamt ten über die Lage im Ruhrgebiet, im Orient und im Memel=
gebiet
entgegenzunehmen. Poincaré hat dem Vorſitzenden des
Kammerausſchuſſes erklärt, daß ſein Expoſé drei Stunden Zeit
Müller nach Gengenbach verlegt worden. Oberamtmann in Anſpruch nehmen werde. Ferner hat er von den Mitgliedern
des Ausſchuſſes die ſtreugſte Geheimhaltung für die von ihm ge=
Poincars entfernen, und der Ausſchuß wird darüber zu befin=
den
haben, ob er weitere Auskünfte von dem Miniſterpräſiden=
ten
wünſcht, die ihm in einer ſpäteren Sitzung oder ſchriftlich
gegeben werden ſollen.
Der Urſprung des Ausdruckes
Der ritterliche Franzoſe‟.
* Das Wort ritterlicher Franzoſe läßt bei uns Deutſchen
vielfach den Gedanken aufkommen, als ob die Franzoſen An=
ſpruch
hätten, ein ritterliches Volk genannt zu werden. Daß
gerade das Gegenteil der Fall iſt, daß der heutige Franzoſe jede
andere Bezeichnung eher verdient, beginnt ja allmählich auch
eine Zeit, in der der Ausſpruch ſeine vollſte Berechtigung hatte,
wenn er auf einzelne Menſchen angewandt wurde.
Zu Beginn des Mittelalters, als Frankreich noch kein Ein=
aus
der kelto=romaniſchen Unterſchicht und den eingewanderten
Franken, die das Volk führten und kulturell leiteten. Dieſe
Franken waren unter den germaniſchen Stämmen die erſten,
Kunſt Bachs und Händels und ihrer Paſſionen und Oratorien, die es verſtanden, die Reſte der uralten germaniſchen Kultur mit
germaniſchen Kultur war hat doch in weſentlichen Momenten
dieſe Verſchmelzung gefördert. Die Wellen aus Nord und Süd
trafen ſich bei den Franken, die wohl manch Altererbtes ab=
ſtreiften
, aber dafür Gutes, wenn es auch zunächſt noch weſens=
fremd
war, von den Romanen annahmen. Dieſe fremde Kultur
richtig verarbeitet zu haben,iſt die große kulturgeſchichtliche Be=
deutung
der Franken, die ſich dadurch zu einer hochſtehenden
Herrenſchicht über die im Mittelalter noch ziemlich tiefſtehende
Beiſe zu dem kleinen, aber in den Werken ſehr wichtigen Streich= galliſche Bevölkerung entwickelten. Die Kreunzüge vereinigten
Mitteleuropa, zu gemeinſamer Arbeit, die Anregung zu Ver=
*o war der künſtleriſche Erfolg dieſer durch die Geſchloſſenheit gleichen bot. Bei dieſen Vergleichen ſchnitt nun der fränkiſche
Ritter aus dem weſtlichen Frankreich au beſten ab. Da der Ger=
menſch
immer eine kulturell tieferſtehende Unterſchicht als Baſis
benötigt, ſo mußte der Franke aus Frankreich dem Franken aus / Weiſe hinauskomplimentiert, denn, ſo ſagte man ihr, die an=
Deutſchland, der nur unter Stammesgenoſſen lebte, überlegen
ſein. In der Zeit der Kreuzzüge waren dieſe Franzoſen,
die aber raſſenreine Germauen waren, das Vor=
bild
der europäiſchen Ritterſchaft.

Der Ausdruck iſt geblieben, aber mit der Ritterlichkeit iſt es
größtenteils vorbei. Vorhanden iſt ſie noch. Aber nicht, wie der
deutſche Michel glaubte, beim franzöſiſchen Volke, ſondern bei den
Nachkon.inen jener Franken, denen der Auf vornehmer Geſin=
nung
mit Recht gebührt, nämlich dem Teil des franzöſiſchen
Uradels, der es verſtanden hat, ſich raſſenrein zu erhalten! Als

Frankreich und Sowjetrußland.

Keine Annäherung.
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Der Excelſior meldet: Poin=
caré
empfing am Mittwoch Vertreter des Verbandes der fran=
zöſiſchen
Intereſſenten in Rußland. Es handelt ſich um die
Franzoſen, die durch die Nationaliſierung in Ruß=
land
ihr Eigentum verloren haben.
Die Delegation führte bei dem Miniſterpräſidenten lebhafte
Beſchwerde, daß die Bolſchewiſten Waren zum Verkauf nach
Frankreich bringen könnten. Poincaré beruhigte ſie mit der Ver=
ſicherung
, daß die franzöſiſchen Intereſſenten, die der Verband
vertrete, ſich an die Gerichte wenden könnte, wenn es ihnen ge=
linge
, die Identität der von Sowjetagenten nach Frankreich ge=
brachten
Waren feſtzuſtellen. Das Gleiche ſtehe ihnen auch dann
frei, wenn ſie die ruſſiſchen Waren als Pfand fürihre
Forderungen betrachteten. Poincaré verſicherte ausdrücklich,
daß zwiſchen der franzöſiſchen Regierung und den Sow=
jets
keine Annäherung möglich ſei, ſolange nicht die
Frage der franzöſiſchen Intereſſen in Rußland geregelt ſei.
Der Excelſior teilt in dieſem Zuſammenhange mit, daß im
Januar die Sowiets durch eine ausländiſche Bank beim Quai
dOrfan anfragen ließen, ob die ruſſiſche Staatsbank ſich
ohne Schwierigkeiten ein Konto bei der Banque de France ein=
richten
lafſen könne. Poincars habe nach Verſtändigung mit dem
Finanzminiſter am 2. Februar geantwortet, die franzöſiſche Re=
gierung
, die die privaten Handelsbeziehungen zwiſchen Frankreich
und Rußland für erlaubt erklärt habe, ſei nicht gegen die
Eröffnung von Banknoten für irgendwelche ruſſiſchen
Kreditinſtitute, jedoch unter der Bedingung, daß das Konto aus=
ſchließlich
für Operationen zu Geſchäften unzweifelhafteſter Art
benutzt würde. Wenn ferner eine Privatperſon, die gegen die
Moskauer Regierung Forderungen geltend zu machen haße, das
Bankkonto des ruſſiſchen Staates in Anſpruch zu nehmen beabſich=
tige
, würden ſelbſtverſtändlich allein die Gerichte zur Be=
urteilung
der Gültigkeit derartiger Anſprüche und entſpre=
chender
Maßnahmen zuſtändig ſein. Schließlich äußerte ſich
Reaierung ſtets den Grund=
Poincars dahin, daß die franzöſiſ
ſatz vertreten habe, daß Dritte, die Anſprüche auf die von der
Sowietreaierung oder ihren Agenten ausgeführten Waren zu er=
heben
hätten, ſich auf alle Fälle an die Gerichte wenden und
dort ihre Eigentumsrechte geltend machen könnten, wenn
die Identität der reklamierten Waren feſtgeſtellt würde.
Der Excelſior ſelbſt bezeichnet die hierdurch geſchaffene Lage
als rechtlich durchaus einwandfrei, nichtsdeſtoweniger jedoch als
eine Anomalie, die ſie ja dauernd ſein und ſich verſchärfen
ſolle, d. h. die Wiederaufnahme des Geſchäfts, mit den
Sowjets gänzlich behindern müſſe.
Polniſcher Einfall in Litauen.
TU. Paris, 19. Febr. Die litauiſche Geſandtſchaft in Pa=
ris
verbreitet folgende Depeſche aus Kowno vom 18. Februar:
Reguläre polniſche Truppen aller Waffengattungen
haben die neutrale Zone in der Gegend von Orany überſchritten
und ſind auf litauiſches Gebiet vorgedrungen. Sie haben die
litauiſchen Truppen angegriffen. Hunderte von
Verwundeten und zahlreiche Tote ſind den Kämpfen bereits zum
Opfer gefallen. Die litauiſche Regierung hat an den Völker=
bundsrat
das telegrabhiſche Erſuchen gerichtet, notwendige Maß=
nahmen
zur Einſchränkung des Konflikts zu ergreifen. Die Pa=
riſer
Blätter bemerken dazu, daß in offiziellen franzöſiſchen Krei=
ſen
keine Beſtätigung dieſer Nachricht vorliegt.
Die Eröffnung der Wirtſchaftskonferenz in Smyrna.
FU. Paris, 19. Febr. Aus Smyrna wird gemeldet, daß
am Samstag nachmittag die feierliche Eröffnung des Wirtſchafts=
kongreſſes
ſtattfand. Muſtapha Kemal Paſcha hielt eine Rede, in
der er betonte: Keine Zaghaftigkeit, Kameraden! Marſchieren
wir vorwärts, um unſere vollſtändige Unab=
hängigkeit
zu erringen.
Konſtantinopel, 19. Febr. (Wolff.) Den türkiſchen
Blättern zufolge erklärte Kemal Paſcha, er werde dem Miniſter=
rat
einen Bericht unterbreiten, über den die Nationalverſamm=
lung
verhandeln werde. Dieſe werde die Miniſter beauftragen,
eine Note an die Mächte abzufaſſen, die die Friedensbedingungen
der Türkei auseinanderſetzen werde. Die Mächte ihrerſeits wür=
den
in der Antwort hierauf Ort und Zeitpunkt für die Wieder=
aufnahme
der Verhandlungen beſtintmen. Ismet Paſcha er=
warte
, daß die Nationalverſammlung die Haltung der türkiſchen
Delegation beſtätige und unterſtütze. Man dürfe annehmen, daß
Angora als Ort für die Wiederaufnahme der Verhandlungen
Konſtantinopel vorſchlagen werde.
die Franzoſen im Weltkrieg gezwungen waren, Kriegsgefan=
genenlager
Schweizer Aerzten zugänglich zu machen, war es not=
wendig
, die Offizierſtellen dieſer Lager mit Menſchen von an=
ſtändiger
Geſinnung zu beſetzen. Es war kein Zufall, daß die
vier Offiziere des Lagers Moulins (ein Marquis, zwei Grafen
und ein Baron) ſämtlich dem franzöſiſchen Uradel angehörten.
Auch äußerlich waren es Erſcheinungen, denen die deutſche Uni=
form
gut geſtanden hätte. Daß auch dieſe Regel ihre Ausnahme
hat, bewies der Herzog von Vendome, der die deutſchen Kriegs=
gefangenen
in Algier ſo grauſam behandelte, wie es ſelbſt bei
ſeinen Landsleuten kaum zu überbieten war, Andererſeits aber
kann man ſagen: Trifft man Franzoſen von ritterlicher Ge=
ſinnung
, ſo wird man faſt immer ſeſtſtellen, daß der Urſprung

*G Zwiſchenhandelsgewinne in Paris. Le Progres Civique
berichtet: Eine Kriegerwitwe, die ihre alten Eltern zu ernähren
hat, verdient das tägliche Brot damit, daß ſie kleine Damen=
täſchchen
, bedeckt mit gemalten Muſchelſchalen, verfertigt. Sie
verkauft ſie fix und fertig um.9 Fr. 80 Cts. Wiſſen Sie, zu wel=
chem
Preiſe dieſe Däſchchen in einem großen Magazin der
Avenue de lOpera ausgezeichnet ſind? Zu 98 Fr. Aus folgen=
den
Gründen: Der Lagerhalter, der ſie in erſter Hand erhalten
hat, verkauft ſie zu 20 Fr. an einten Tommiſſionär, der ſie für
35 Fr. einem Groſſiſten überläßt, der ſie ſeinerſeits für 50 Fr.
an einen Repräſentanten weiterveräußert, der ſie um 65 Fr. dem

33+15-½ 15-+ 10 Fr. 20 Ctö. Als die Kriegerwitwe dies er=
mane
zu ſeiner vollen Entwicklung als kulturfördernder Herren= fuhr, bot ſie dem Warenhauſe an, ihm die Täſchchen unmittelbau
zum Preiſe von 15 Fr. zu überlaſſen. Sie wurde in höflicher
deren wollen auch leben
* Elektriſche Motorwagen bei den ſchweizeriſchen Bundes=
bahnen
. Auf der Strecke BernTzua werden Verſuchsfahrten
mit neuen ſolchen Wagen gema t. Die Wagen ſollen für
den Lokalverkehr und ſpäter auch den Vorortsverkehr der größten
Städte Verwendung finden. Die Verſuche haben ein ſehr be=
friedigendes
Ergebnis gezeitigt. Der Eiſenbahnbetrieb würde
dadurch auf ganz andere Bahnen gelenkt, wpohl nicht zum Scha=
den
der Bevölkerung.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Februar 1923.

Kummer 50.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Februar.
Mangel und Angebot weiblicher Kräfte
für den Haushait.
* Vom Arbeitsamt wird uns geſchrieben: Der Artikel
in Nr. 48 vom 18. Februar d. J. unter der Rubrik Aus Stadt
und Land mit der Ueberſchrift Mangel und Angebot weiblicher
Kräfte für den Haushalt iſt geeignet, inſolge der darin zutage
tretenden Unkenntnis der tatſächlichen Verhältniffe in weiten
Kreiſen der Einwohnerſchaft geradezu entmutigend, zu wirken.
Tatſache iſt, daß bei dem Städtiſchen Arbeitsamt in der
verfloſfenen Woche 93 ſofort zu beſetzende offene Stellen für
Hausangeſtellte (Köchinnen, Hausmädchen, Alleinmädchen) ge=
meldet
waren. In dieſer Zahl ſind nicht mitgerechnet die offe=
nen
Stellen ſür Putz=, Waſch= und Lauffrauen und Mädchen
für tagsüber. Gerade für dieſe Beſchäftigungen herrſcht ſtets die
größte Nachfrage. Es können von dieſen Stellen taglich durch=
ſchnittlich
12 bis 15 beſetzt werden. Den ofſenen Stellen ſtanden
in der verfloſſenen Woche nur gauze drei Nachfragen für Be=
ſchäftigung
als Hausangeſtellte (Köchin, Hausmädchen, Allein=
mädchen
) gegenüber. Als Putz=, Waſch= und Lauffrauen und
tagsüber beſchäftigte, Mädchen bieten ſich in der Woche zurzeit
höchſtens 8 bis 12 brauchbare Kräfte an. Auch aus den
Landorten des Kreiſes geht die Nachfrage nach offenen Stellen
nur ſo weit, daß die ſtellenſuchenden Mädchen Beſchäſtigungen
im Haushalt nur noch tagsüber aunehmen, damit der Spät=
nachmittag
und Abend ganz freibleibt.
Die Erfahrung lehrt, daß Mädchen aus der Stadt für länd=
liche
Hauswirtſchaft im Durchſchnitt keine Eignung mitbringen.
Hierin ſtimmen wir mit dem Artikelſchreiber überein, daß die
Stellen auf dem Lande, die bei dem Arbeitsgunt vielfach ge=
meldet
ſind, am beſten wieder von ländlichem Perſonal beſetzt
werden. Auch die ländliche Haushaltungsſchule, deren Beſuch
gegenwärtig mit großen Koſten für das Stadtmädchen verknüpft
iſt, wird in den meiſten Fällen eine Ausſicht auf dauernden und
ſicheren Erwerb auf dem Lande kaum vermitteln können. Das
aufgewandte Anlagekapital zu einer derartigen gründlichen Aus=
bildung
wird nur dann die erwünſchten Zinſen tragen, wenn
das Stadtmädchen es verſteht, ſich in die ländlichen Verhältniſſe
einzufühlen. Vorurteilsloſe werden zugeben, daß die Verhält=
niſſe
auf dem Lande ganz anders geartet ſind wie in der Stadt,
und daß die Arbeit ungleich ſchwerer, andauernder und kräfte=
verbrauchender
iſt, wie die Arbeit in einem ſtädtiſchen Haushalt.
Die erwünſchte Bückkehr zu häuslichen Dieuſten für Mäd=
chen
, die ihre ſeitherige Stellung in der Juduſtrie oder den
kaufmänniſchen Berufen aufgeben müſſen, iſt heute durchaus
nicht verſchloſſen. Auch hier wieder die Tatſache, daß auf dem
Arbeitsmarkt derartige freiwerdende Hilfskräfte ſich für häus=
liche
Dienſte überhaupt nicht melden, trotzdem das Arbeitsamt
ſtets bemüht war und iſt, gerade dieſe Kräfte dem Hausberuf
zuzuführen.
Voll und ganz ſtimmen wir überein mit dem Artikelſchreiber,
wenn er verſtändnisvolle Eltern darauf aufmerkſam macht, daß
nur vielſeitige Kenntniſſe heute ihren Töchtern zu Berufstätig=
keiten
verhelfen können, die ausdauernden und ſicheren Erwerb
verheißen. Tüchtige Kräfte werden auch heute noch immer
dauernde Stellung in der Hauswirtſchaft in Stadt und Land
finden.
Eruannt wurden: Am 8. Januar 1923 der Lehrer Adolf Staudt
zu Bechenheim, Kreis Alzey, zum Lehrer an der Volksſchule zu Neckar=
hauſen
, Kreis Heppenheim; am 13. Februar 1923 der Lehrer Otto Loh
in Salz zum Lehrer an der Volksſchule zu Vaitshain, Kreis Lauterbach;
am 15. Februar 1923 der Polizeiwachtmeiſter Ludwig Hillgärtner
aus Keſſelbach zum Kriminalwachtmeiſter mit Wixkung vom 1. Februar
1923 an; durch Entſchließung des Miniſteriums für Axbeit und Wirt=
ſchaft
der Landwirtſchaftsreferendar Karl Schmaldt zu Darmſtadt
zum Landwirtſchaftsaſſeſſor.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 6. Februar 1923 der Ober=
afſiſtent
bei dem Landgericht in Darmſtadt Georg Heiurich Weis auf
Nack ſuchen mit Wirkung vom 1. März 1923 ab unter Anerkennung ſei=
ner
dem Staate geleiſteten Dienſte.
Erledigt ſind 2 Schulſtellen an der Volksſchule in Lich, Kreis
Gießen, von denen eine mit einem evangeliſchen Lehrer und eine mit
einer etangeliſchen Lehrerin zu beſetzen iſt. Familienwohnungen ſiud Themas dürfte gerade unter den augenblicklichen Umſtäuden in Darm=
vorerſt
noch nicht vorhanden; 8 Schulſtellen, und zwar 5 für ebange=
liſche
Lehrer, 1 für katholiſchen Lehrer, 1 für freireligiöſe Lehrerin,
für altkatholiſ hen Lehrer oder Lehrerin an der Volksſchule in Offen= betrieb. Als Ausweis zum Eintritt gelten die Mitgliedskarten. Die
bach. Wohnungen für Verheiratete ſind in abſehbarer Zeit in Offen= neuen Karten für 1923 können auf dem Bureau, Wilgelminenſtr., 5, ab=
bach
nicht zu beſchaffen.
Zurückgenommene Verſetzung. Die Verſetzung des Lehrers
Bramm zu Obbornhofen nach Pfungſtadt, Kreis Darmſtadt, wurde
zurückgenommen.
ſchuß der Nothilfe für akademiſche Kriegsbeſchädigte, Kriegsgefangene Abgeordneten Bückmer und Reibsr eine Anzahl Fragen, weichie die ine=
und Kriegsteilnehmer, München, Schellingſtr. 138, hat Anfang Februar
1923 erneut 800 000 Mark an Unterſtützung für bedürſtige akademiſhe ſaſt vollzählich erſchienenen Vertraueusleute erledigt, und fanden hier=
und unterſtützenden Mitgliedern der Nothilfe, welche zu dieſer Summe
beigetragen haben, ſeinen aufrichtigen Dank aus. Die nächſte Aus=
zahlung
von Stivendien findet Anfaug Mai 1923 ſtatt. Anträge wolle
man bis zum 30. April an die Geſhäftsſtelle der Akademiſchen Not= tiſchen Partei vor überfülltem Saale. Die Vorſitzende betonte in
hilfe, München, Schellingſtr. 138, richten. Beiträge werden erbeten an, der Einführung, daß die Quäker die Mahnung Ferd. Freiligratgs in die
das Peſtſcheckkonto München 13 921 oder auf die Deutſche Bank, Filiale Tat umgeſetzt hätten: Mingsum der Krieg aufs Meſſer, lern: Du zu
München, Depoſitenkaſſe, Reichenbachſtr. 1.
Zwangsanleihe. Gemäß 8 13 des Zwangsauleihegefetzes hat ſie uns ein Vorbild ſein können in dem Kampf, den wir, ein waffen= und
jeder Zeichnungspflichtige bis zum 28. Februar 1923 zwei Drittel des wehrloſes Volk, gegen Unrecht und Gewalt führen müſſen. Denn getreu
fern eine Vermögensſteuererklärung bis zum 23. Februar 1923 nicht
abzugeben iſt, iſt das Vermögen nach dem Stande vom 31. Dezember ihre religiöſe Ueberzeugung,
1922 zu ſchätzen. Wird ſchuldhaft zu niedrig vorausgezeichmet, tritt die
erhößte Zeichnungspflicht nach 8 16 des Zwangsanleihegeſetzes ein. Dies
gilt auch für Vorauszeichnungen auf Grund einer Schätzung.
Hauptverſammlung ſtatt. (Näheres f. An
C.K. Die Verſchlechterung der deutſchen Volksgeſundheit. Die Ge=
wohner
werden jetzt für das ganze Jahr 1922 veröffentlicht und ge= in die Tat umſetzen und verwarfen jede Ungerechtigkeit und Unwahrhaf=
ſtatten
einen Vergleich mit den Vorjahren und ein ungefähres Urteil tigkeit, auch wollen ſie uichts vot
über die Geſundheitsverhältniſſe unſeres ſo ſchwer bedrohten Landes.
In der Kliniſchen Wochenſchrift wird darüber Näheres ausgeführt. d
Die Zahl der Großſtädte iſt von 49 auf 46 herabgegangen, da die Groß= Geſetzen. Jeder iſt Prieſter, und die Frau gleichberechtigt mit dem
ſtädte Verlins nicht mehr geſondert gezählt werden. Die Einwohner= Manne. Weiter berichtete die Reduerin von William Penn, der im
nen angegeben. Die Geburtenzahl iſt fehr ſtark geſunken, von 20,1 auf
17,4 für 1000 Einwohner; die Geſamtſterblichkeit iſt unit 13,4 auf 1000 worden war, in Amerika den Staat Pennſylvauien gründete und dort die
burten im Jahre 1922 ſtehen 302 434 1921 gegenüber, es ſind alſo 16 753 Jahre lang vollkommenen Frieden erhielten, während ringsum blutige,
weniger. Die Zahl der Sterbefälle beträgt 219 68) gegen 189 804, iſt und grauſame Kriege zwiſchen Weißen und Indianern wüteten, und noch
uoch 66 000 gegen

iencheche e e We ee ete ee
193 gegenüber, bei dem die Grkrankungen der Atwungsorgane den
Durchſchnitt übertrafen. Dagegen war der Sommer 1931 ſehr heiß und
trocken, der von 1922 feucht und kühl uueshalb 1922 die Todesfälle durch
Magenkatarrh und die Säugliugsſterblichkeit abnahmen. Dagegen zeigt
Tuberkuloſe im ganzen Jahre 1922 eine Steigerung gegenüber 1921.
Günſtig wirkte auf die Sterblichkeitsziffer 1922 der ſtarke Rücknang der
Todesfälle an Infektionskraukheiten. Aus dieſem verhältnismäßig nicht
ungünſtigen Ergebnis darf aber kein voreiliger Schluß auf den guten

die ſäinr Deif Ne eir duih 1in den Wuerchfen Nuriſe Aente.
rigen Verhältniſſe, unter deuen wis heute lebeu, traten mit voller Wucht
im vierten V.
teljahr hervor und werden in der Sterblichkeits=
iſtik
erſt allmählich zum Ausdruck kommen
n. Schöffengericht I. Fahrläſſige Tötung ihres eigenent, ivenige Mo
nate alten Kindes war der Mechaniker Fritz Dreßler Chefrau von hier
zur Laſt gelegt, und es handelt ſich um Gasbergiftung in der Küche.
Dorthin hatte die Angeklagte in der erſt kurz vorher bezogenen Wohnung
d der Nacht den Wagen mit der Kleinen der Wärme wegen ge=
ſtellt
, und es ergab ſich andern Morgens, daß bei unverſchloſſenem Zu=
leitungshahn

ve Gummiſchlauch des Gasherdes wohl durch
den Gasl
frih aufgeſtandene Dr.
eits leblos. Er

will auch die Angeklagte bezüglich der Beſchaffenheit gewarnt und des
Näheren unterrichtet haben, was dieſe entſchieden beſtreitet. Beide liegen
im Scheidungsverfahren, und das Gericht ließ Dr. als Belaſtungszeugen
unbeeidigt, zumal eine gewiſſe Verantwortlichkeit ſeinerſeits nicht aus=
geſchloſſen
erſchien. Es wurde ein Unfall ohne Verſchulden der Ange=
klagten
angenommen und auf Freiſpruch erkannt. Wieder einmal kam
in einem Diebſtahlsfall die jetzt ſo verbreitete und immer gemeingefähr=
licher
werdende Hehlerei in Betracht. Es war von verſchiedenen, in einer
hieſigen Fabrik beſchäftigten Arbeitern Stabeiſen von etwa 180 Kilo
Gewicht und 60 000 Mark Wert entwendet worden, und der einem der
Täter auf der Straße begegnende Schreiner Jsrael Beitel von hier
knüpfte das gute Geſchäft an. Er veranlaßte, daß die Beute in die Woh=
nung
gebracht und durch ſeine Frau zu ſehr niebrigem Preis (etwa ein
Zehntel des üblichen) erwvorben wurde, obwohl Beide ſonſt überhaupt
keinen Althandel betreiben. Als er ſpäter dieſes Eiſen wegſchaffen wollte,
faßte man ihn unterwegs ab. Die Diebe erhielten in Anſvendung der
Juſti=novelle (weil bisher unbeſtraft) Geldſtrafen von je einigen tauſend
Mark, und B. ſowie die Ehefrau wurden als Hehler zu je 100 000 Mark
ebtl. 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Einen abenteuerlichen Einſchlag
zeigt der Fall des 20jährigen, bisher unbeſtraften Arbeiters Valentin
Deſch aus Mainz, der 1919 in Gemeinſchaft mit dem jetzt 43jährigen Ar=
beiter
Franz Schärben von Köln und mit einem weiteren Genoſſen zut
Marienborn bei Mainz einen ſchweren Diebſtahl von Wäſche verübt hat.
D. geriet bald darauf in Werbernetze der franzöſiſchen Fremdenlegion,
diente mit den bekannten traurigen Erfahrungen drei Jahre in Marokko,
meldete ſich zwecks Fluchtgelegenheit zum Dienſt in Indochiua und konnte
auf der Ueberfahrt in Suez entweichen. Als Kohlentrimmer gelaugte er
nach Hamburg und bekannte ſich zu jener Tat. Jnzwiſchen iſt Sch. wvegen
Beteiligung an den Mainzer Raubmord Kaſſel zu 12 Jahuen Zuchthaus
verurteilt worden, verbüßt ſie zurzeit und war aus der Strafanſtalt zur
Verhandlung vorgeführt. Das Urteil lautet gegen ihn auf 6 Monate
und gegen D. auf 3 Monate Gefängnis, während der dritte Täter ſich
noch in der Fremdenlegion befinden ſoll. Aus dem Zuſammenſtoß
eines von dem Chauffeur Joſeph König aus Würzburg gelenkten
Kraftwagens mit einem Motorradfahrer, war Anklage gegen Erſteren
iuvegen fahrläſſiger Körperverletzung erwachſen. Der Unfall ereignete ſich
im vorigen Herbſt an der Ecke der Kaſinoſtraße, weil K. übermäßig raſch
die Rheinſtraße weſtwärts durchfuhr und das vorgeſchriebene Warnungs=
ſignal
unterließ. Der Motorfahrer hatte mehrere Knochenbrüche erlitten.
Der Angeklagte wurde im Sinne der Anklage zu 20 000 Mark Beld=
ſtrafe
evtl. 1 Monat Gefängnis verurteilt. Von prinzipfeller Bedeu=
tung
iſt ferner eine die Veranſtaltung von Theateraufführungen betref=
fende
Entſcheidung. Sie richtet ſich gegen den für fraglichen Verſtoß
wider die Gewerbeordnung zu 500 Mark Geldſtrafe verurkeilten Vor=
ſitzenden
eines hieſigen Vereins. Statt der polizeilich genehmigten ſon=
ſtigen
Vereinsluſtbarkeit hatte man zweimal ein Singſpiel Die Winzer=
liefel
öffentlich gegeben, wozu die Eintrittskarten ſich nicht auf Mit=
glieder
beſchränkten, ſondern für Jedermann erhältlich waren. Daraus
ergibt ſich das Merkmal der Gewerbsmäßigkeit, derart veranſtaltete Auf=
führungen
bedürfen aber beſonderer Erlaubnis, und ſolche war nicht ein=
geholt
. Unweſentlich iſt, daß für den Verein angeblich kein Gewinn er=
zielt
wurde.
* Familiendrama. Heute abend kurz nach 7 Uhr ſpielte ſich in der
Georgenſtraße ein Familiendoama mit tödlichem Ausgange ab. Ein
Polizeiwachtmeiſter, der dort mit ſeiner Frau iu Eheſcheidung ſebt, ge=
riek
mit ſeiner Frau wegen des Kindes in Wortwechſel. Plötzlich zog
der Ehemann ſeinen Dienſtrevolver und verletzte ſeine Frau durch zwei
Schüffe ins Geſicht. Sodann richtete er die Waffe gegen ſich und
tötete ſich durch einen Schuß in die Schläfe. Die herbeigerufene Rkel=
tungswache
verbrachte die verleßzte Frau mit dem Krankenfraftwagen
nach dem Krankenhaus. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich.
* Eine geheime Werkſtatt für geſtohlene Fahrrüber ſcheint wieder
zu beſtehen. Dieſer Tage wurden allein vier Räder an einem Tage
geſtoblen, die alle an Ketten angeſchloſſen waren. Ein vor einigen
Tagen geſtohlenes Rad wurde bereits am nächſten Vormittag vollſtändig
umgearbeitet beſchlagnahmt. Drei in Beſſungen wohnhafte Gebrüder,
die unter dem dringenden Verdachte ſtehen, Fahrraddiebſtähle begangen
zu haben, gingen, als ſie ſich verfolgt ſahen, flüchtig. Alle Anzeichen
ſprechen dafür, daß ſich in Darmſtadt oder der Umgebung wieder eine
geheime Werkſtatt befindet, in der geſtohlene Rider umgearbeitet
werden.
Ruhrſpende.
Von 6en Bedienſteten der Eiſenbahn=Verkehrs=
Kontrolle II in Darm=ſtadt wurden 270 20 Mk. geſammelt und als
zweite Raie der Eiſenbahndirektion in Frankfurt a. M. überwieſen.
Geſamtergebyis: 505 200 Mark.
In Ph. Barths Weinſtube ergab die 6. Sammlung am
Sonntag abend 30 207 Mark, die der Tagblattſammlung überwieſen
wurden.

Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei, 4. bolitiſcher Abend. Heute
abend 8 Uhr ſpricht im Gelben Saal, Sitte, Karlſtraße, Herr Schnei=
der
=Darmſtadt über Das heutige Theater‟. Die Behandlung dieſes
ſtadt ein beſonderes Jutereſſe finden. Nach dem Vortrag findet, wie üb=
lich
, eine Ausſprache ſtatt. Der Saal iſt gut geheizt, kein Wirtſchafts=
geholt
und bezahlt werden.
Deutſche Demokratiſche Partei. In der am 15.
Fehruar ſtattgefundenen Sitzung des Organiſationsausſchuſſes wurden
Hilfe für die akabemiſchen Kriegsteilnehmer. Der Finanzaus= nach aufklärenden Vorträgen des Finanzminiſters Henrich, ſolwie der
ren Parteiangelegenheiten berühren, zur allgemeinen Zufriedenheit der
Kriegsteilnehmer zur Verteilung gebracht und ſpricht allen Spendern auf die Neuwahlen der Obleute und des Vorſtandes des Ausſchuſſes ſtatt.
Was wollen die Quäker
Daxüber ſprach Samstag, den
17. d. M., Miß Giles von der Geſellſchafr der Freunde‟ (Quäker) aus
Frankfurt auf Veranlaſſung der Frauengruppe der D. Demokra=
dieſer
Friſt, daß Wunden heilen beſſer, als Wunden ſchlagen iſt, und daß
auf ihn entfallenden Zwangsanleihebetrages im voraus zu zeichnen. So= ihrem Grundſatz, keine Wunden zu ſchlagen, weigerten ſie ſich, irgend
welche Kriegsdienſte zu tun und erlitten Verfolgung und Gefängnis für
Mitmenſchen zu

* Gabernheiu, 19. Fehr. Eine große Ueberraſchung be=
reitete
der Pfälzer Waldverein, Ortsgruppe Mannheim=Ludwigshaf=u,
geſtern dem alten Ehepaar Schönhein, das durch ſein unerſchrockenes
Zugreifen auf der Neuntircher Höhe einen Einbrecher dingfeſt mactr.
Nachdem der Obenwaliklub bereits dem treuen Hüter des Ausſichts=
turmes
auf der Neunkircher Höhe eine größere Samnlung zugeführt
hat, konnte die Ortsgruppe des Pfälzer Waldvereins auf ihrer erſten
Odenwaldtonr in dieſem Jahre einen Betrag von 40 600 Mark über=
reichen

* Linbenfels, 19. Fehr. Ein lebhafter Touriſtenverkehr=
hatte
am geſtrigen Sonntag trotz eiſiger Kälte und Schneefall eingeſetzt.
Ein Hauptziel der Wanderer war die Neunkircher Höhe. Ein wunder=
barer
Fernblick bot ſich von den Höhen und ließ die Ausflügler auf ihre
Koſten kommen.
* Worms, 19. Febr. (Prib.=Tel.) Die Franzoſen haben
geſtern, den Buchdruckereibeſitzer Heinrich Fiſcher und den
Ritteiſter a. D. von Guſtedt von der Firma Valkenberg
aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen. Für die Ausweiſung
iſt bei beiden Herren, die ſeit Jahren hier ſpohnen, ein Grund
nicht erſichtlich. Begründet hat man ſie mit der üblichen Ge=
fährdung
der Sicherheit der Beſatzungstruppen.
Reich und Ausland.
Feſtnahre einer Räuberbande.
Berlin. Die Abendblätter melden die Feſtnahme einer Räuber=
baude
, die die Beſucher des Städtiſchen Aſyls in Beilin ausplünderten.
Insbeſondere wurden den aus dem Afyl Entlaſſenen die Brotportionen
geraubt, welche ſie morgens erhalten, und weiterverkauft. Eine ander=
Airt der Betätigung war das Ausplündern von Betrunkenen in Ka=
ſchemen
in der Umgegend des Aſtls, wobei ein gewiſſer Fisdler aus
Wronke Schlepperdienſte leiſtete.
Zugzuſammenſtoß.
Paris. Der Schnellzug ParisStraßburg iſt auf deir
Stativn Port=ä=Rinſon zwiſchen Chatcau=Thierry und Epernay
geſtern abend 7 Uhr mit einem rangierenden Güterzug zuſammen=
geſtoßen
. Der Zuſaumenſtoß tar ſo heftig, daß viele Perſonen
getötet und derletzt wunden. Bis jetzt wurden 19Tote und 30 Ber
wpundete gezählt.
Die Seuche an Bord.
London. Reuter meldet aus Konſtantinopel: An Bord des Tuans=
portſchiffes
Themis ſind von 4300 Flücktlingen aus Noworoſſiſte
600 an Polken, Typhus und Cholera geſtorben. Die meiſten Opfer waren
Griechen.
Spiel, Sport und Turnen.
Wanderabteilung der Turngemeinde Beſſungen 1865 Darmſtadt.
II. Bei herrlichem Winterwetter fand am 18. ds. Mts. die bereits an=
gekündigte
12. Wanderung ſta t. Eine frohe Wanderſchau traf ſich am Böl=
lenfalltor
, um von dort durch den herrlichen winterlichen Wald nach Nie=
der
=Ramſtadt, Nieder=Modau und Nohrbach zu gelangen. Der urſprüng=
liche
Plan, nach Lichtenberg zu wandern, mußte leider aufgegeben wer=
den
, aber trotzdem kam Jeder auf ſeine Rechnung. Es wäre zu begrüßen,
wvenn ſich viel mehr Turnerinnen und Turner an dieſen Wanderungen
beteiligen würden. Es iſt ganz falſch zu denken, wir ſind zu alt, ſondern
ſich immer jung fühlen und der munteren jungen Turnekſchar ein Vor=
bild
geben, das iſt echte deutſche Turnerart. Die Fernſtehenden mögen
ſich den Wanderbetrieb einmal anſehen, mitmachen und an der ausgelaſſe=
nen
Freude der Jugend teilnehmen, dann kommen wir weiter, dann iſt
es für uns gut beſtellt.
m. Freie Turngemeinde Darmſtadt I.Offenbach=
Bürgel I. 3:4 (2: 2. Die Darmſtädter Hintermannſchaft, von der
Läuferreihe bis zum Toxwächter, ein glatter Verſager. Bürgel, eine
ſympathiſche ruhige Elf, wird bei weiterem Training noch viel von ſich
reden machen. Die 2. Mannſchaft Darmſtadts mußte ſich ebenfalls gegen
die 1. Mannſchaft der Freien Turngemeinde Nieder= Ram=
ſtadt
mit 1:0 als geſchlagen bekennen.

19. Quittung

Verein früherer Leibgardiſten. Donnerstag, 1. März, findet die dies die Zeit der religiöſen Kriege, wo die Menſchen fortuährend ihr
Bekenntnis nach der jeweiligen Staatsreligion ändern ſollten, und die
Freunde wurden bald verfolgt und zu Tauſenden ins Gefängnis ge
burten= und Sterbezahlen der deutſchen Großſtädte über 100 000 Ein= worfen, wo viele den Qualen erlagen, denn ſie wollten die Lehre Chriſti

zahl wird gegenüber den 15 Millionen des Vorjahres auf 16,5 Millio= 17. Jahrhundert, nachdem er durch ſeinen eigenen Vater ins Gefängnis
gebracht wegen ſeiner religiöſen Ueberzeugung, und dannn wieder befreit
etwas höher als 1921, aber niedriger als in den Vorfahren. 285 681 Ge= Probe machte auf die Grundſätze der Quäker, die dieſem Land auch 70
alſc 1922 um 29 876 geſtiegen. Der Geburtenüberſchuß beträgt nur heute lebt da3 Andenken Penns in den Herzen der Indianer. Später
112 630 im Vorjahre. Das Jahr 1921 war in gaben die Quäker den Anſtoß zur Abſchaffung der Sklaverei. Auch einer
niedrige Sterbezahlen ausge= edlen Frau gedachte die Nednerin, indem ſie von Eliſabeth Frhe berich=
tete
, dem Engel der Gefangenen, die in Gefängniſſe ging, in denen da=
mals
furchtbare Zuſtände herrſchten, und ſich gauz dem Dienſt an den
armen Gefangenen, beſonders an den Frauen, widmete. Als der Welt=
krieg
ausbrach, ſchwankten die Quäker nicht lange, was ſie zu tun hätten:
Sie nahmen ſich vor allem der vielen Tauſenden von Internierten und
ihrer Frauen und Kinder an, was nicht leicht war unter deu Einfluß der
Kriegspſychofe. Eine g

über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevö kerung:
Schülerinnen der Mädchen=Mittelſchule T 51 600 Mk., beim Poſtamt I
eingezahlt: Weidig 25 Mk., M. Geißler 2000 Mk., O., K. 100 Mk., Woit=
ſchek
300 Mk., Werz Wtw. 1500 Mk., Gemeinde Haubach bei Heppenhein
(Bergſtu.)
3 685 Mk., zuf. 30 610 Mk., Frieda Bonderſchmidt 500 Mk.,
Sammlung durch die Patienten der Heilſtätte Göttmann=Reichelsheim
000 Mk., Angeſtellten der Verlagsanſtalt Alexander Koch 32300 Mk.
Varlagsanſtalt Alexander Koch, G. m. b. H., 120 000 Mk., Heinrich L.
Nieder=Ramſtadt (2. Rate) 500 Mk., Kuabeu=Fortbildungsſchule, Niel
Razſtädter Str. 8, 12.500 Mk., Staatsanwalt Orth (2. Nate) 10 0) Mk.,
N. N. 15 060 Mk., Direktor Ludwig Diefenbach 25 000 Mk., Ebigs, Mar=
tinſtr
. 34, 3000 Mk., 2. Rate Joh. Konr. Herbertſche Hofbuchdruckerei
Nachf. Dr. Adolf Koch 25 000 Mk., Fa. Herm. Heinmüller (1. und 2.
Rate) 50 000 Mk., Angeſtellte und Arbeiter der Fa. Herm. Heinmüller
17 700 Mk., Keſſelring (2. Rate) 1000 Mk. Dr. Schwalm, Landwvehrſtu.,
5000 Mk., 2. Mädchenklaſſe der Bezirksſchule 4 (2. Rate) 1200 Mk., Konr.
Wannemacher=Darmſtadt 500 Mk., Michael Ahl=Traiſa 500 Mk., Jak.
Größmann=Pfungſtadt 500 Mk., Emil Beckert, Gärtner, hier, 500 Mk.,
Pfarrer Uhl 3000 Mk. Jſaar u. Königer 20 05 Mk., Klaſſe Va der
Viktoriaſchule 4000 Mk., Angeſtellten des Jugen.=Bureaus Prof. Klein=
logel
7890 Mk., Förſter E. M., Grube Meſſel, 2000 Mk., N. N. 14 450
Mk., Rechn.=Direktor Jöckel 5000 Mk., Schuhmacher=Zwangsinnung 82 830
Mk., Stadt=Mädchenſchule 1, Klaſſe 5 C 3000 Mk., Fa. Kunze, Druckerei,
hier, 5000 Mk., Zigarettenfabrik Marſchallik 20 000 Mk., Perſoſtal der
Zigarettenfabrik Marſchallik 11 800 Mk., 4. Mädchenklaſſe der Bezirks=
ſchule
TV 2000 Mk., Simon Nauheim 5000 Mk., M. Kattler, Rheinſtr. 3,
10 000 Mk., Rudolf Finkenwirth (2. Rate) 1000 Mk., 5. Sammlung Barths
Weinſtube 14 343 Mk., Beamten vom 2. Polizeirevier 35 000 Mk., Hans
Hübner 1000 Mk., Pexſonal der Fa. Friedrich Schäfer 17 000 Mk., Klaſſe
1e Nundeturmſchule 1300 Mk., Hans Scharmann 500 Mk., Stadtſchulrat
Löſch (2. Rate) 1000 Mk., Familienfeſt, Viktoriaſtraße, 1400 Mk., Arbei=
terſchaft
der Fa. Eiſenbau Dinglingen, Monkage Rodberg, 30 075 Mk.,
Ungenannt 450 Mk., Kegelklub Puddel 17 500 Mk., Rechnungsrat Frauk
5000 Mk., Oberfinanzrat Litztzerk 12 000 Mk., N. N. 4000 Mk., Miniſte=
rialrat
Dr. Schrob 12000 Mk.
1. Quittung 336 810 Mk., 2. Quitttng 382 210 Mk., 3. Quittung
400 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 639 703 Mk., 6. Quit=
tung
416 536 Mk., 7. Quittung 515 080 Mk., 8. Qnittung 1 251 261 Mk.,
9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 146 238 Mk., 11. Quſttung
525 881 Mk., 12. Qnittung 557 984 Mk., 13. Quittung 1 577 273 Mk.,
11. Sgittung 797 255 Mk., 15 Quittung 834 316 Mk. 15. Quittung
477 914 Mk., 17. Quittung 627 518 Mk., 18. Quittung 494 353 Mk., 19.
Quittung 765 358 Mk.
zuſ. 12 307 214 Mk.

dienſtes darſtellte. Sie wurden verſpottet, verachtet und vor Kriegs=
gerichte
geſtellt, von denen ſie zu Gefängnisſtrafen von meiſtens 23
Jahren verurteilt wurden. Sie ertrugen alles um ihrer religiöſen
Ueberzeugung willen mit Mut und Standhaftigkeit. Da nur die Ge=
walt
die Entſcheidung brachte, hatten die Quäker auch keinen anderen
als einen Gewualtfrieden erwartet, aber ſobald ſie konnten, uachten ſie ſich
auf in die notleidenden Länder der ehemaligen ſogenanuten Feinde, um
zu helfen und die Saat der Liebe auszuſtreuen dort, vo nur Haß geſät
wurde und noch geſät wird. Sie haben die Ueberzeugung, daß Deutſch=
land
ſiegen wird in dem Kampf, den es jetzt ohne Waffen führt, wenn es
nur auf die Stimme des Gewviſſens hört, das jedem Menſchen den rechten
Weg zeigt. Die Vorſitzende dankte der Rednerin für ihre Ausführun=
gen
und mit beſonderer Wärme ihr und all ihren Geſinnungsgenoſſen für
hr Liebeswerk, das ein heller Stern des
er Deutſchl
berſchat

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schnell. sicher, schmerz- und gefahrios
In vielen Millionen Fällen glänzend bewährt.
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Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 21. Februar:
Woltig, etwvas Schnnee, teils Tauwetter, teils ſchwacher Froſt. Ueber
Frankreich und Weſtdeutſchland iſt ein Tief, das wegen der niederen
Temßeratuxen auf ſeiner Vorderſeite nur langſam pſtuärts drängt.

Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr Ende nach 9½ Uhr
(Sondermiete 8 und 9, Schilevuietze blau 7): Preciofa. Union=,
Reſidenz=, Zeutral=Thegter, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſte!.
Verſteigerungskglender: Mittoch, 21. Februgr.
Mobiligrverſieigerung vorm. ½10 Uhr und nachm. 1a3 Uhr
Cruft=Lirdwigſtraße. 2
Mobiliarverſteigerung vorm.
19 Uhr ab im Hauſ= Saalbauſtraßfe 23. Jagdverpachtuug
nackhmittags 3 Uhr im Bürgermeiſterbureau in Zeülhard.
uh
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich, für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauvez, für Feuilleton, Stadt und Laud
Reich und Ausland: Max Streeſe; für ben Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Ruwuter hat 8 Seiten.

[ ][  ][ ]

U T * D T 1

Nummer 3

eilage zum Darmſtädter Tagblatt

20. Februar 1923

gOeuiſche Mariendichtung.
Erich Bockemühl.
Paul de Lagarde iſt es, der in ſeinen deutſchen Schriften tief
bedauert, wie der proteſtantiſchen Kirche durch die Reformation
die Martenverehrung verloren gegangen iſt, da eben Ströme von
Segen von dem Madonnenbild herabgefloſſen ſind, und es ein
tiefes Bedürfnis der Deutſchen von jeher ſchon war, neben Chri=
ſtus
Maria (in einer Parallelität bis zur Himmelfahrt hin), die
Jungfrau und Mutter, Holdſelige, Schmerzensreiche zu ſtellen.
Im Volke iſt und war das Bild Maria immer lebendig, und
wer nur die mittelalterlichen Bilder Stephan Lochners, Dürers,
Grünewalds, ſieht, erkennt die tiefe Myſtik deutſchen Empfindens
gerade, die eine inbrünſtig ſchöne, geiſtige, alle Erotik überwun=
dene
Geſtaltung der Maria, Mutter aller Gnaden, geradezu not=
wendig
ergibt und die Kirchenſpaltung bedeutet in dieſer Hin=
ſicht
ſehr wenig, ſtammen doch ſchon weſentliche Bildniſſe aus der
Zeit nach der Reformation, und bis in die heutige Zeit iſt Maria
ſowohl den Bildnern wie den Dichtern Gegenſtand ihrer Kunſt.
Die einzelnen Stücke aus Des Knaben Wunderhorn ſind be=
kannt
und eine ſchöne Zuſammenſtellung alter und älteſter
Narienlieder iſt in einem vornehm ausgeſtatteten Bande zver=
bunden
mit Federzeichnungen von Eliſabeth Kellermann) bei
Erich Matthes=Kartenſtein kürzlich erſchienen, die dem Intereſſier=
ten
die Fülle, Schönheit und Innigkeit der Marienverehrung, aber
auch den bedeutſamen geiſtigen Inhalt dieſer Verehrung und
Symboliſierung dartun.
Maria, du edler Roſen allerſälden ein Zweig,
Du ſchöne Zeitenloſe, mach’ uns von Sünden frei!.."
Gerade die Vielartigkeit der Bilder: Du Lilie ohnegleichen,
Es kommt ein Schiff gefahren . und die Bittlieder der Mäd=
chen
, der Landsknechte und armen Ritter . . . beweiſen zugleich,
wie eben Maria inneres Eigentum des Volkes war über die Be=
zitke
des Kirchlichen hinaus, wie eben das Dogma Maria der
Phantaſie und dem inneren Erleben keine Schranken gab.*) Wei=
terhin
aber iſt die romantiſche Dichtung voll Marienverehrung,
und neben Brentano, Eichendorff ſang Novalis ſein unvergeßlich
ſchönes, zart=inniges Lied: Ich ſehe dich in tauſend Bildern .
Ich weiß nur, daß der Welt Getümmel
Seitdem mir wie ein Traum verweht
Und ein unnennbar ſüßer Himmel,
Nun ewig im Gemüte ſteht . . ."
Und wenn Lagarde Recht hat, wenn er ſagt, daß der wahre
Deutſche Romantiker iſt, ſo iſt die Urſache des deutſchen Marien=
kults
in beſonderer Weiſe ausgeſprochen: denn auffällig iſt es
immerhin, nachdem ein Jahrhundert deutſcher Dichtung kaum
zu Maria eine Beziehung ha te, in heutiger Zeit des äußeren Zu=
ſammenbruchs
und des mählichen Erwachens alter deutſcher In=
nerlichkeit
, des myſtiſchen Sehnens, das einmal verdrängt, aber
nicht vernichtet werden kann, die Symboliſierung der Marien=
geſtalt
in bedeutſamen, dichteriſchen Werken in überzeugender
Weiſe neu herbortreten zu ſehen, und vor allem bei Dichtern, die
keinerlei konventionelle oder etwa mittelalterlich=hiſtoriſche Ein=
ſtellung
haben, ſondern die gerade aus ihrer einfachen menſchtüm=
lich
=urſprünglichen Vorausſetzungsloſigkeit zu dieſen Geſtaltungen
kommen. Rainer Maria Rilke, in deſſen früheren Büchern Ma=
rienlieder
ſind, dichtet Das Marienleben (Inſelbücherei), die
Schönheit des alt=legendaren Geſchehens in ſeinem eigenen gro=
ßen
Dichertum vertiefend. Durch ein weiteres Inſelbüchlein
wird heute des liebterten Peter Hilles Myſterium Jeſu be=
kaniiter
, das Magnificat auf die zeitloſe Kirche des Gött=
lichen
..., wie der Herausgeber ſagt, und in dem die Maxten=
kapitel
in beglückender Reinheit und der eindrucksvollen Hille=
ſchen
Cigenart entzücken.
Rudolf Paulſen läßt gerade ein Buch Liebesgedichte‟
im Charonverlag erſcheinen, in dem in wunderbaren Zeilen und
Strophen Maria Bild wird, in den Liedern von der See, in
denen im Rhyihmus des Meeresrauſchens das Erleben einſingt
in die Verſe des alten: Meerſtern ich dich grüße . .
.. dann wird mein Stimme ſüßer
und mir im Herzen helle
Wohl hundertmal klang jede Welle:
Meerſtern ich dich grüße!
Karl Röttger ſchafft eine Fülle Marienlieder und Pkoſa=
legenden
aus dem Chriftuserlebnis, wie es in ſeinen drei Legen=
denbüchern
(Verlag Georg Müller) in Evangelienkraft dargeſtellt
iſt, aus dem Nacherleben des traumhaften Empfindens der Maria
ihr Leben legendar erweiternd. Und Otto zur Linde, der
das Symbol vielleicht am kosmiſch= und metaphyſiſch=tiefſten er=
kennt
(in ſeiner Dichtung Maria=Mojra u. a.), der den Mythos
Maria (wie allerdings auch in gewiſſem Grade Röttger) neu
und groß geſtaltet, ſingt zugleich Marienlieder deutſch=lieblicher
und inniger Tiefe (in ihrem Ton zuweilen an die mittelalterlich=
frommen
Geſänge erinnernd):
Ueber die Himmelswälder erhebt ſich dein Stern,
Wandert auf Wegen weither ſo weltenfern,

Wandert entgegen den Wegen des Weltenherrn,
Wandelt zu Segen die Saat der Sehnſucht ſo gern ..
Und gibt neuerdings ſozuſagen den ſtärkſten Tatſachenbeweis da=
für
, daß Maria als Symbol und Sehnſucht unabhängig von
allen Kirchlichen Sanktionen (denn Otto zur Linde und Röttger
z. B. gehören zur proteſtantiſchen Kirche), Eigentum der ſchlecht=
hin
deutſchen Seeleiſt, wie wir es zur Weihnachtszeit aller=
orts
erkennen können.

Eine umfaſſendere literariſch ſehr bemerkenswerte Sammlung
älteſter Marienlieder hat das Vändchen Alte Marienlieder im Hyperion=
berlag
(Kurt Wolff). Wer es nicht weiß, der ahnt nicht die Fülle der
Geſchichte, der Schönheit der rhythmiſchen Geſänge, nicht die ſeeliſche
Kraft und den Reichtum des altdeutſchen Marienſymbols, wie es ſich in
dieſer Zuſammenſtellung darbietet. E. B.

Indianerkunſt
Von Dr. Zeh=Heppenheim a. d. B.
So lautet der Titel eines von R. Utzinger im O. C. Recht=
Verlage herausgegebenen, textlich und anſchaulich gleich ſtarken
Buches. Indianerkunſt? Was kaun uns heute eine ſo entfernt
liegende barbariſche Angelegenheit noch viel bedeuten? Und doch
Werden beim Klang dieſes Titels wohl in manchem Erinnerun=
gen
wieder wach an die heimlich einſt ſo viel geleſenen taſchen=
gerechten
Indianerheftchen mit dem farbigen Umſchlag und der
lOckenden Aufſchrift! Vielleicht blättert man doch einmak unter
dem leiſen Zwang bereits unterbewußt gewordener, kindlicher
Vorſtellungen von Prärie und Wigpam, Rothaut und Blaßgeſicht
in dieſem Buche, das ich allen Pädagogen als ehrliche Waffe
Verade gegen jene den ethnographiſchen Tatbeſtand ſo bomba=
Rſch fälſchende Schundliteratur eindringlich empfehlen möchte.
umal aufgeſchlagen, wird dieſes Buch jeden und ganz beſon=
ders
die jugendliche Phantaſie, mit der weit ſtärkeren Magie des
Men, nicht literariſch ſo übel verſtümmelten Exotismus feſt=
SAiken und umſtricken. Auf die inquiſitoriſche Eitelkeit und An=
Büng des dinglich heillos verſklavten ziviliſierten Menſchen

muß man freilich von vornherein prinzipiell berzichten, wenn
die überaus ſeltſame Welt dieſes Buches unſer Einfühlungs=
vermögen
von irgend einer Seite her berühren ſoll. Im An=
blick
dieſer exotiſchen Dinge wird das ſo kritiblos angebetete,
o ſo einſeitige Winckelmannſche klaſſiziſtiſche Formenideal zur
blaſſen Fiktion. Ein etwaiger Verſuch, einen derartigen außer=
europäiſchen
, in tauſend Farben ſchillernden künſtleriſchen For=
menkomplex
mit unſeren auf intellektuellem Wege und an den
denkbar untauglichſten Objekten dritten Ranges gewonnenen
formaicſthetiſchen Maßſtähen zu werten, muß hier zum glatten
Bankerott führen. Man muß ſich ſchon etwas mit dem von
Nietzſche entdeckten Dionyſismus der griechiſchen Kunſt befreun=
den
, um tieder einen rettenden Ausſpeg aus den kalten Sälen

Sone, und ſaiklies Secheit. Dann boird die Aſt wieder
endles weit, und die Erkenntnis von der Gleichvertigkeit, von
dem Neben=, aber keineswegs fortſchrittlichen Nacheinander aller
Kulturen teird zum beglüickenden Eriebnis.
Die Gebilde der primitiven Kunſt fiehen noch im Schein
des Wetterleuchtens einer kosmologiſchen Weltanſchauung, aus
der heraus ſich die künſtleriſchen Formen zum Rang von Sym=
bolen
mit unvergänglicher Spannungskraft erheben. Nicht um
der Kunſt, noch weniger um irgend einer Kunſtfertigkeit willen
griffen überaus geſchickte Indianerhände zum Werkzeug, ſon=
dern
um mit den geſtalteten Formen zu bannen, zu beſchwören,
zu verſöhnen, zu beſänftigen, um die menſchliche Seele zu be=
haupten
in dem angſtüberfütterten Chaos dieſer Erde. In end=
loſen
, ſturmdurchraſten Steppen, im Sonnenbrand tropiſcher,
gifthauchender Wälder, auf den hulkaniſch umtobten Hochebenen
amerikaniſcher Rieſengebirge haben Seelen gerungen um den
ſchwarzverſchleierten Sinn des wenſchlichen Lebens. Ein
ſchäuerliches Ringen! enſchenblut floß zur Sühne für alle
über unerhörte ſtrahlende Goldſchätze. Furchtbar dieſer Schrei
des Geopferten brechend durch aule Himmel! Und dennoch! Er=
leben
nicht auch wir dieſes Marthrium tagtäglich und zudem
noch vor den Augen einer mit den widerlichſten Phraſen von
Recht und Gerechtigkeit ſich ewig ſchändenden Menſchheit! Ueber
der blutigen Opferſtätte der altamerikaniſchen Völker ſuchte ſich
wenigſtens noch ein ſtarker Glaube hineinzutaſten in einen jen=
ſeitigen
Lichtkreis. Und ganz im Gegenſatz zu dieſem blutigen
Ritual inmitten eines von Schätzen ſtrotzenden Volkes, fügt der
Verfaſſer in den Mittelpunkt ſeines pandämoniſchen Textes
wie eine mildſchimmernde Perle das Sonnenmärchen von Akala=
piſcheima
ein, die bittere Geſchichte vom Sündenfall. Auch in die=
ſem
, von einem zarten allegoriſchen Filigran umſponnenen
Klagegeſang um endgültig Verkorenes wird die bange Frage
geſtellt nach Licht und Finſternis in uns und um uns. Be=
ſchtörung
der böſen Manidos (Geiſter) und der guten Mani=
dos
bei den Chippewayindianern was iſt das anders, als
der tragiſch empfundene Gegenſatz von Gott=Teufel!
Das Pſychologiſche ſteht ſo ganz im Zentrum dieſes Buches,
Deſkriptives berührt nur die Peripherie. So wird der beglei=
tende
Text zu einem kosmologiſchen Hymnus. Und im Feuer
dieſes Geſanges wird die innere Dynamik der ſo Funderlichen
Dinge, die uns in großartigen Bildern gezeigt werden, geradezu
geſpenſtiſch rege und durchſtößt unzählige Schichten in unſerem
eigenen Seelenleben, um endlich frühgeſchichtliche, im Blute von
Geſchlecht zu Geſchlecht vererbte Reminiſzenzen wieder zu wecken.
Die den Hochmut des nur ziviliſierten Menſchen kennzeich=
nenden
Begriffe Fortſchritt, Entwicklung, Haufalität, zer=
fließen
beim Anblick dieſer von Indianerhänden geſtalteten
Lebensfymbole in ein Nichts. Welten der Formanſchauung
trennen den nur aus Sehnen und Knochen geradezu grauenhaft
überſtiliſierten m=xikaniſchen Gott Zolotl von den koketten
Tonköpfchen der ebenfalls mexikaniſchen Teotiucankultur mit
ihrer anmutsvollen Naturaliſtik. Von den unbändig heißblütig
geſchnitzten rieſigen Totempfeilernk) der nordamerikaniſchen In=
dianer
bis zu dem Mirakelſpiel der goldenen Wunderwerke der
Quimbaya welch ein formaläſthetiſcher Rieſenſprung nach
europäiſchen Begriffen! Von den geſpenſtiſch=phantaſtiſchen
Masken, deren Träger ſich aus Menſchen zu Dämonen zu wan=
deln
vermochten, bis zu den ankhropomorph geſtalteten Ton=
gefäßen
der peruaniſchen Chimbote, Schauſtücken höchſter Er=
hellung
, höchſten Ichbewußtſeins welch eine phyſiſch=pſychiſch
entgegengeſetzte künſtleriſche Anſchauung!
Jedes Ding leitet ſo den Betrachter über die bloße Oberfläche,
über das rein Formale hinweg zum Zentrum, zum Sinn, zur
Idee, dem es die Entſtehung verdankte. Das ſchließt ſelbſt die
entfernteſten Formen zur inneren Einheit zuſammen. Tieſ be=
deutſam
das Augenornament! Fleiſch gewordenes Sonnenlicht
bliät uns in unendlicher Vervielfältigung an ſtaunend, dräuend,
bannend. Bildung ſtammt von dem Worte Bild Sonne, Auge,
Bildung! Wie verhängnisvoll weit hat man ſich in un=
ſerem
Erziehungsweſen von dieſen naturhaften Grundlagen
einer wahrhaft geſtaltenden Pädagogik ſchon entfernt!
Tief bedeutſam die im Totemkult intuitiv geahnte Be=
ziehung
zwiſchen Menſch und Tier! Eine Zeremonialmaske
der nordamerikaniſchen Bilchala iſt als großartig ſtiliſier=
ter
Adlerkopf geſtaltet. Man vergleiche damit einmal romaniſche
Bronzen und die Vögel vo Altar der Shakatrinität des Horyuji
in Nara! Alle dieſe Denkmäler vertragen ſich nebeneinander, da
ſie auf der gleichen Ebene religiös monumentaler, abſtrahieren=
der
Formprägung geſchaffen wurden. Klappt man nun die aus
zwei Hälften beſtehende Indianermaske auseinander, ſo ſtarrt
einem meduſenhaft ein von Augenornamenten umrahmter menſch=
licher
Kopf mit Adlernaſe an. Eine mit genialem Urbewußtſein
gedeutete Schöpfungsgeſchichte! Eine Symbolſprache von über=
wältigender
Prägnanz! Unweſentlich, ob die aufgeklappte Scheibe
der Maske ein Abbild der Sonne ſein ſoll! Weſentlich bleibt die
Ineinanderſchachtelung von Tier= und Menſchenkopf.
Grundlegend ſind Utzingers Ausführungen über das Orna=
ment
der Indianerkunſt, das vom Verfaſſer nicht als äſthetiſie=
rende
Oberflächen=Spielerei hingenommen wird, ſondern als
magiſches Zeichen: In die lebendige Wirklichkeit, in den Lebens=
raum
greift der Exot mit ſeiner Symholik und ſetzt Wunſchzeichen
hin, die ſeiner Phantaſie als Sicherungstendenzen Erfüllung ga=
rantieren
. . Ein Dreieck rechtfertigt totemiſtiſch eine Bären=
tatze
, ſchwingt tropiſch als Schmetterling, als Fledermaus, wird
zum ſymboliſchen Berg, wandert als Zelt durch die Vorſtellung
der Prärieindianer, ballt eine Regenwolke zuſammen, lacht als
1ikuri der Bakairifrauen irgendwo auf. In dem Runenſpiel die=
ſer
Ornamentik raunt noch die Geiſterwelt, die Ornamentik der
zibiliſierten Menſchheit, ſinkt dagegen herab zum farben= und
formenphyſikaliſchen Experiment.
Das Buch Utzingers über Indianerkunſt, wertvoll noch ganz
beſonders dadurch, daß ſämtliche Originale der Abbildungen im
Lindenmuſeum in Stuttgart aufbewahrt werden, redet mit keiner
Silbe der künſtlichen Primitive moderner Kunſtrichtungen das
Wort. Darauf ſoll noch beſonders hingewieſen werden. Denn
nun und nimmermehr iſt überbrückbar der Gegenſa zwiſchen un=
geſuchter
primitiver Kunſt als Ausdruck einer Kulturſtufe und
zwiſchen intellektuell erſchlichener, geſuchter Primitive als Aus=

*) Das Wort Totem ſtammt aus der Sprache der nordamerikani=
ſchen
Algonkinſtämme und bezeichnet einen Namen
Symbol,
das meiſt dem Tierreiche entnommen wurde
ein mtthiſcher
Repräſentaut der Großfg

druck des pathologiſchen Reizzuſtandes einer Ziviliſationsſtufe,
Dort eine innere und daher zeitloſe Spannung im Geſtalteten,
das ſich entwickelte, als ernſte, organiſche Forderung eines ur=
ſprünglichen
gemeinſchaftlichen Lebens, an die geſamte Umwelt
hier ein hohler, raſch vergänglicher Popanz, eine den Sinn des
Primitiven gänzlich mißverſtehende Mode=Spielerei vereinzelter
bis zum Ueberdruß mit überlieferter Form geſättigter Individuen.

Kulturelſe und wirtſchaftliche Hebung auf dem
Gebiete der (Einrichtungs=und Wohnungskunſt.
Bei einer Durchſicht des ſoeben erſchienenen Januarheftes der
von Alexander Koch=Darmſtadt herausgegebenen Innen= Dsko=
ration
kann man ſich dem Eindruck nicht verſchließen, daß dieſe ge=
pflegteſte
Nevue großen Stiles wie kaum eine andere Zeitſchrift es ver=
ſteht
, ebenſo großzügig, wie im einzelnen bedachtſam und ſorgfältig, au
der kulturellen und wirtſchaftlichen Hebung ihres
Gebietes: der deutſchen Einrichtungs= und Wohnungskunſt, in gleich
intenſiver Weiſe mitzuarbeiten. Der reiche Inhalt dieſer vornehmen
Kunſtzeitſchrift gliedert ſich gewiſſermaßen in verſchiedene Teile: In
wundervollen Abbildungen bietet hier ein erfahrener und ſicherer
Geſchmack eine ſorgfältig geſichtete Auslefe von richtunggeben=
den
, formſchönen Arbeiten unſerer erſten Künſtle und Werkſtätten,
Vorbilder zur wahrhaften Verfeinerung unſerer Wohnkul=
tur
, zur Schaffung des beſeelten und wohnlichen Heims. . . In voll=
endeter
literariſcher Form kommen außerdem alle Fragen der Lebens=
form
und Lebemsgeſtaltung und des künftleriſchen Schaffens zur
Sprache. Kurzgefaßte, feine und gewichtige Eſſays wechſeln mit geiſt=
vollen
, munteren Plaudereien, bringen immer neue Anregung und
geiſtige Verti=fung. Im fachlichen Teil: wohl abgewogene Abhandlun=
gen
, Berichte, Rundfragen aus maßgebenden Handels= und Induſtrie=
kreiſen
über wirtſchaftliche Dinge, Exportmöglichkeiten der deutſchen
Einrichtungskunſt u. dgl. Das Ganze dokumentiert deutlich die tatſäch=
liche
Bedeutung und die angeſehene Stellung dieſes tonangebenden und
maßgebenden Zentralorgans für deutſche Wohnungskunſt und Wohn=
kultur
, deſſen Wertſchätzung in den beigegebenen, aufs Höchſte anerken=
nenden
Urteilen der maßgebenden Preſſe des In= und Auslandes über=
dies
noch erſichtlich wird.
Aus dem reichen Abbildungsmaterial des Januar=
Heftes der Innen=Dekoration in zirka 45 großen Abbildungen, fünf

üb=aus heſter und freundlich geſtaltete Wohn=, Empfangs= und Schlaf=
räume
, Speiſezimmer uſw. von der Hand dieſes begabten Architekten.
Dann eine Reihe von ſehr bemerkenswerten Räumen und Einzelmöbein
der zur Zeit richtunggebenden Neu=Wiener Künſtlergruppe um Prof.
Dr. Strnad; ein Schlafraum von ihm ſelbſt, Wohnräume der Archf=
tekten
Hugo Gorge, Joſef Bergeu, Martin Ziegler, vornehme
Räume und Einrichtungsſtücke nach Enzvurf von Dr. Oskar Wlach;
Kleinmöbei aller Art, neue Lampen in neuen Formen u. a. m. Eine
Ueberſicht gediegener Wohnungskunſt in meiſt ganzſeitigen muſtergülti=
gen
Abbildungen in vornehmſter typographifcher Anordnung.
Die Vielfeitigkeit der literariſchen Beiträge geht
aus folgenden kurzen Hinweiſen hervor: Von edler Arbeits=Geſinnung
ſpricht in wohlerwogenen Worten der Herausgeber Alexander Koch
im Vorwort: von einer Arbeits=Geſinnung, in der ſich Treue und Pflicht=
gefühl
, äußerſte Beſonnenheit und echte ſeeliſche Anteilnahme vereini=
gen
. . . . Im Zeichen dieſer neuen Arbeits=Geſinnung,
dieſer Wahrhaftigkeit, wird deutſches Schaffen ſpas auch die Klein=
gläubigen
ſagen mögen das deutſche Volk einer glücklicheren Zukinft
entgegenführen. Was wirkliche, feſtwurzelnde Weltkraft iſt, läßt ſich
ſo wenig unterdrücken wie die alljährliche Wiederkehr von Blüte und
Frucht!
Regeln zur Lebensform bietet Kuno Graf von
Hardenberg: Seinen Charakter geſchloſſen halten, ſich nicht zu toll
vervielfältigen, ſichert der Lebensform den Ausdruck von Größe und
edler Einfachcheit. Daher ſollſt Du all Deine Kraft auf Ausgeſtaltung
Deines Charakters legen. Charakter heißt Gepräge‟ . . . Ich bin über=
zeugt
, verkündet prophetiſch W. Morris, daß die Menſchen
nach einer Weile erwachen, um ſich blicken, die Oede unerträglich finden
werden, und noch einmal mit ſchöpferiſchem Geſtalten und
Schaffen beginnen werden. Dieſer Glaube tröſtet mich. Mitten in
Dunkelheit wird die neue Saat ſproſſen!
Die Frage nach dem Stik beanſportet geiſtvoll Michgel Nachlis:
Ich ziehe vor, die Frage: In welchem Stil arbeiten Sie vorerſt un=
beantworter
zu laſſen, da die Sorge, daß es übenhaupt ein Stil und
nicht ein Stilchen werden ſoll, viel größer iſt, als die Sorge um den
Namen! . . . Von Raumzauber und Stimmung plandert feinſinnig
der Dichter Hans Schiebelhuth: Der Raumzauber iſt ein
kleiner unſichtbarer Hauswicht, der gerne eine Tarnkappe trägt, der ſich
immer und überall einſtellt, wann und wo die Liebe zum Heim auf=
kommt
! . . . Ueber Raumgeſtaltung unſerer Zeit äußert der Eſſahiſt
Wilhelm Michel einige gewichtige Worte. Ein kurzer Dialog:
Einſt und jetzt von F. A. Breuhaus beleuchtet mit ſcharfem Licht das
Verhältnis von Bauherr und Architekt. Den Gegenſatz zwiſchen Kunſt
und Kunſtſtüick faßt Wilhelm Trübner in präzis formulierte Worte.
Den Weg der Jungen ein Bekenntnis zum Handwerk legt der
Architekt Joſef Berger in friſchen Worten dar. Kurze treffende Formu=
lierungen
über Das klare Ziel von Hugo Lang, Ueber das Schlichſte‟
von H. Geron. über Blumen und ihre Behälter von Guſtav Pauli,
Die Frauen ſind es . . ." von M. Dufrene, über den Weſentlichen
Menſchen über Sinn Harmonie Dauer von W. Bölſche u. a. m.
vervollſtändigen den reichen Textteil des ſchönen Heftes.
Man begreift, daß eine ſolche trefflich geleitete und wertvolle Zeit=
ſchrift
in dieſen trüben Tagen nicht eine Abnahme, ſondern einen ſtän=
digen
Zuwachs an Freunden und Leſern zu verzeichnen hat, denn hier
werben tatſäcklich bei verhältnismäßig niedrigem Bezugspreis gei=
ſtige
Goldwerte geboten und immer neue Erfriſchung, Auf=
munterung
und frohe Zuverſicht, die über manche trübe Stunden hin=
weghelfen
!
8.
Buchanzeigen
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Sonderheft.) Heft 1. IV. Jahrgang. Januar 1923. Walter Seifert
Verlag, Stuttgart=Heilbronn.
F. A. Hoffmanns Perſönlichkeit. Anekdoten,
Schſvänke und Charakterzüge aus ſeinem Leben, zuſammengeſtellt von
Wilhelm Heinz. Schollenheber. (Verlag Pareus u. Co., München.)
Deutſche Liebesmären. Nach alten Quellen von Fritz
Gerathewohl. (Verlag Parens u. Co., München.)
Hermann Löns. Sein Leben und ſein Wirken von Wilhelm
Deimann. Erſter Teil. (Verlag von Gebr. Lenſing, Dortmund.)
Der Neue Noman. Heft 7: Kriſchan Siems. Novelle von
Hans Franck. (Verlag Gebr. Stiepel, G. m. b. H., Reichenberg i. B.)
Dergute Tonfür Herren. Von Dr. Oswald v. Hohen=
eck
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Der gute Ton für Damen. Von Malvine v. Steinau,
7. Auflagr. Grundzahl 1,50 Mk. A. Hartlebens Verlag, Wien.
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Die Geſchichte der deutſchen Kirche und der kirch=
lichen
Kunſt im Wandel der Jahrhunderte, für das
ehangeliſche Haus dargeſtellt von Superintendmt D. Dr. Georg Buch=
wald
. Verlegt bei. Hermann Schaffſtein in Köln a. Rh.
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Rar=Verlag, Dresden=A., Uhlandſtraße 28.
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i. B. Verlag von Friedrich Ernſt Teßenfeld.
Anf den Pfaden nazareniſcher und omantiſcher
Kunſt. Was meine Bilder erzählen. Von Dr. Paul Kaufmann.
(Verlag Georg Stilke, Berlin.)
G
Ver ani wortlich: Max Sireeſ=

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Februar 1923.

Nummer 50.

Das ewige Feuer.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
Roman von H. Richter.

chdrnck verboten).

Erſtes Kapitel.
Das große Moden= und Sporthaus von Abam hatte den
Damen Berlins ſeine neueſte Modenſchau angekündigt. Pelze aus
aller Herren Länder, wertvolle Weißfüchſe, Skunks, Biſam, Zobel
und wie ſie alle heißen, wurden gezeigt; die Damen Berlins,
aus den vornehmen Vierteln des Weſtens und aus den Vororten
hatten ſich an dieſem Nachmittag in der Leipziger Straße ein
Stelldichein gegeben und ſaßen nun in den eleganten Räumen
der Firma und ließen die Mannequins an ſich vorbeidefilieren.
Sehen Sie die auffallende Erſcheinung, Kapitän? Sie
kennen doch die Geſellſchaft hier. Wer iſt das?"
Der italieniſche Kapitän zuckte die Achſeln.
Ein neuer Stern am geſellſchaftlichen Himmel, ſoweit es
den hier in Berlin überhaupt gibt. Etwas Tatarin, etwas
Orient. Der Oberſt Weragin wird uns Beſcheid geben können.
Er trat an einen älteren Herrn heran, der neben einer jun=
gen
Dame ſaß.
Sie auch hier, Oberſt? Es gibt doch noch Umwege, auf
denen Rußland ſeine Pelze ſchickt, trotz der hermetiſchen Ver=
ſchließung
der Grenzen, die den Herren in Moskau beliebt.
Sprechen: Sie nicht von Moskau, Kapitän. Man verzwei=
felt
, wenn man daran denlt. Die Kommiſſare der Sowjets im
heiligen Kreml, der Adel als Bettler auf der Straße. Wir leben
in einer entſetzlichen Zeit. Wer die Dame iſt? Ich weiß es wirk=
lich
nicht, aber man wird es erfahren, zuverſichtlich, Kapitän.
Die Neuangekommene hatte auf einem der leeren Stühle
Platz genommen und muſterte die vorgeführten Modelle.
An der Treppe, die in die oberen Räume führte, die den
Sportſachen vorbehalten waren, ſtand ein Herr und ſah beluſtigt
in das Gewühl vor ſich. Die Dame, die vor kurzem die Be=

achtung eines Teiles der Geſellſchaft gefunden hatte, war aufge=
ſtanden
und ſtand nun mit einem Verkäufer in der Nähe der
Treppe.
Der Pelz der Denera aus dem letzten großen Film, gnädige
Frau. Er würde Ihnen glänzend ſtehen.
Denera, wer iſt das?
Die bekannte Diva

Legen Sie fort, das iſt nichts für mich. Ich laſſe meine
Kleidungsſtücke nicht vorher in Films propagieren.
Der Verkäufer wurde verlegen, die Kundin entſprach nicht
dem Typ, den er ſonſt zu bedienen hatte.
Aber hier, Perſianer
Die Fremde zog den Mantel an und trat vor den Spiegel.
Schön, gefällt mir, wollen Sie mir ihn quittiert zuſchicken,
Fürſtin Tſcherſchwendice, Hotel Eſplanade. Aber bitte, ſehr bald.
Wie Durchlaucht befehlen.
Der unfreiwillige Zuſchauer war aufmerkſam geworden.
Eine Dame, die den heutigen Geſchmack ablehnte und einen
eigenen hatte, das war beachtenswert, Und ſogar eine Haus=
genoſſin
, nun, man würde ſie nicht aus dem Auge laſſen. Er
ſtieg befriedigt die Treppe hinauf.
In der Sportabteilung war der Jonkheer van Utrecht be=
kannt
. Der Leiter der Abteilung kam ihm eiligſt entgegen.
Wie ſtehts mit meiner Ausrüſtung?
Es iſt alles in Arbeit, Herr Baron, wir werden die ange=
gebenen
Termine pünktlichſt innehalten. In acht Tagen iſt das
letzte Stück fertig.
Gut, ſorgen Sie, daß nichts dazwiſchen kommt.
Er ſtieg raſch die Treppe herunter und verließ das Geſchäfts=
haus
. Draußen wartete im Wagen ſein Sekretär.
Es hat länger gedauert, als ich dachte, lieber Haller. Sie
wären beſſer mit mir hereingekommen.
Ich habe mich nicht gelangweilt.
Der Jonkheer rauchte ſchweigend vor ſich hin, während der
Wagen ſeinen Weg durch das Gewühl der Leipziger Straße ſuchte.
Sind Sie in der ruſſiſchen Kolonie bekannt, Haller? unter=
brach
er endlich das Schweigen.
IJu welcher?
Das weiß ich ſelbſt nicht. Ich denke, in der des ehemals
kaiſerlichen Rußland.
Oberſt Weragin iſt Mitglied, aber ich traue dem Mann
nicht, er kennt verdächtig viel Offiziere von der Entente.
Der Jonkheer van Utrecht drohte mit dem Finger.
Sie haben recht, ich bemühe mich immer, kosmopolitiſch zu
denken, oder wie Sie ſagen, als europäiſcher Bürger, aber
manchmal brich: doch die alte Gewohnheit durch. Ich habe bei
Ypern im Feuer gelegen.

Und Ihre Batterie wird nicht die ſchlechteſte geweſen ſein,
lieber Haller. Aber ſprechen wir nicht von dieſer größten

Dumheit, die Europa je gemacht hat. Denken Sie, wie eigen=

artig es wirken würde, wenn ſich innerhalb der Vereinigten
Staaten jetzt zwei große Gruppen beſehden würden. Der Kali=
fornier
iſt genau ſo anders wie der Bewohner von Neu=Yorr,
germaniſches und romaniſches Blut fließt durcheinander. Die
Gegenſätze innerhalb des Kulturzentrums müßten ſich über=
brücken
laſſen. Jeder, der ſich bemüht, europäiſch zu denken,
fördert den Gedanken und bringt uns dem Ziel näher.. Der
Feind ſteht außen.
Es wird noch manches Jahr vergehen, bis Ihr Gedanke
Allgemeingut wird.
Nur die praktiſch durchgeführte Idee iſt von Wert. Der
Gedanke allein tuts nicht, es muß ein realer Hintergrund vor=
handen
ſein. Aber kommen wir zum Thema zurück. Kennen
Sie dieſen Oberſt Weragin?
Flüclſtig, er gehörte zu der Deputation, die die altruſſiſche
Partei zum Leichenbegängnis der Kaiferin ſchiclte.
Und trotzdem der Verdacht?
Er iſt neu, ich ſah ihn in der Wilhelmſtraße aus= und
eingehen, aber auch am Parifer Platz.
Forſchen Sie nach einer Fürſtin Tſcherſchwendice, dem
Namen nach iſt die Dame Kaukaſierin. Es gibt viele Fürſten
im Kaukaſus, aber ich kann Ihnen Ihre Aufgabe erleichtern.
Sie wohnt im Eſplanade.
Was wollen Sie wiſſen, Herr van Utrecht?
Lebensgeſchichte, Verbindungen und politiſches Glaubens=
bekenntnis
. Ich intereſſiere mich für Rußland.
Haller nickte. Der Wagen fuhr im kurzen Bogen vor dem
Hotel in der Bellevueſtraße vor. Der Jonkheer van Utrecht
ſtieg aus.
Im Veſtibül ſaß eine internationale Geſellſchaft. Die
Ententekommiſſionen hatten einen neuen Stil in das Berliner
Leben gebracht. Es gab ein Berlin, das international war
wvie London, Paris und Brüſſel, nur die Deutſchen hatten daran
keinen Anteil. Ein Gewirr von Sprachen hallte durcheinanden
Engliſche, franzöſiſche, italieniſche und amerikaniſche Offiziere
gingen mit ihren Damen aus und ein, dazwiſchen Polen, Tſche=
chen
, Slowaken, Dänen, Schweden, vornehme Ruſſen, die recht=
zeitig
über Finnland hatten fliehen können oder ſich unter vielen
Mühſalen über den Balkan durchgeſchlagen hatten, Oeſterreicher
und Ungarn.
(Fortſetzung folgt.)

Famt iennachr ia,ten

Männlich

manaahannanndag -Nadanae dnanleansnnanAndenEnAnnän

STATT KARTEN.

Die Verlobung unsrer Toch-
ter
Else mit Herrn Staatsan-

walt Adolf Thüre geben wir
hiermit bekannt.

Ka fmann Theodor Büeking

u. Frau Blise, geb. Iitmann

Groß-Umstadt (Hewen)

Meine Verlobung mit Fräu-
lein
Else Bücking, Tochter n
des Herrn TheodorBücking und
seiner Frau Gemahlin Elise,
geb. Ittmann, beehre ich mich z
anzuzeigen.
Adolf Thüre"
Staatsan walt

Jg. ſtrebſ. Kaufm
ſucht Stellung ( Kor=
reſpondent
oder in
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Sie verwendet ihn aber ſparſam und mr nach Geſchmack.
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Familie Gg. Hch. Gansz II.
Die Beiſetzung findet am Mittwoch, den 21. Febr.,
nachmittags 1 Uhr, in Groß=Umſtadt ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne der Verſtorbenen.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu nehmen.

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[ ][  ][ ]

ſdter Tagblatt

Wirtſchaftliche Rundſchau.

DMnderDdr

h. Frankfurter Maſchinenbau A. G. vorm. Pokornh
. Bittekind, Frankfurt a. M. Nach dem Zulaſſungsproſpeit
über 24 Millionen Mk. neue Stammaktien zum Handel und zur Notie=
uung
an der Franffurter Börſe war das Ergebnis des Geſchäftsjahres
1922 krotz der vielfachen, ſich aus der allgemeinen Wirtſchaftslage ei=
gebenden
Schwierigkeiten nicht ungünſtig, ſo daß die Möglichkeit vor=
liegt
, die Dividende angemeſſen zu erhöhen. Die Ausſichten für das
laufende Jahre ſind infolge der politiſchen Verhältniſſe durchaus klar.
Aufträge liegen für alle Werksabteilungen in genügender Meuge vor.
h. Berein für Chemiſche Induſtrie in Mainz. Die
Verwaltung beantragt, 40 (30) Prozent Dividende und Kapitalverdoppe=
lung
auf 130 Millionen Mk. Von den neuen Aktien ſoll die Hälfte im
Verhältn’s von 2:1 als Gratisaktien den alten Aktjonären begeben werden.
b/10proz. Anleihe der Stadt Homburg v. d. Höhe.
Die Stadt legt eine Anleihe von 125 Millionen Mk. zur Zeichnung auf.
Dieſe wird mit 10 Prozent verzinſt und zu 98 Prozent aufgelegt. Die
Tilgung erfolgt durch Ankauf oder Verloſung. Geſamtkündigung kann
ab 1926 eintrete. Die Rückzahlung erfolgt zu 100 Prozent.
d- Mittelandgummiwerke A. G., Hannover. Der
Aufſichtsrat der Mittelandgummiwerke A. G. in Hannoder ſchlägt der
denmächſt einzuberufenden Generalverſummlung die Verteilung einer
Dividende von einer halben Goldmark auf die alten und von einer
Viertel=Goldmark auf die jungen Aktien vor, umgerechuet zum Goldver=
kaufspreis
der Reichsbank vom 15. Februar, d. h. 2500 Mk. auf die alten
und 1250 Mk. auf die jungen Aktien. Ferner ſoll das Stammaktien=
kapital
von 37 auf 100 Millionen Mark erhöht werden.
* Polhphonwerke A. G., Wahren bei Leipsig. Laut
Geſchäftsbericht für 1922 konnte die Geſellſchaft trotz Ausnützung

1eor Oie Eeh Sroſclunf en ele de Sſcht
verzeichnet bei 73 (21) Millionen Mk. Stamm= und 2 Millionen Mk. Vor=
zugsaktienbapital
447,19 (21,52) Millionen Kreditoren gegemüber 434,57
(A,53) Millionen Mk. Kaſſe und Bankguthaben, 655,75 (27.39) Millionen
Mark Debikoren, ſowvie 195.,82 (11,55) Millionen MMk. Vorräten. Beteili=
gungen
(i. V. 2,73 Millionen Mk.) ſind ſamt 4,533 Millionen Mk. Zugaug
ganz abgeſchrieben. Auch die geſamten Anlagen ſtehen mit 1 Mark zu
Fuch. Die Reſertze enthält nach Zuführung don 234,47 Millionen Marc
Agio B37,81 Millionen Mk. neben 105 Millionen Mk. ſonſtigen Nück=
lagen
. Die Geſchäftslage ſei weiter als günſtig zu betrachten. Die
Generalberſammlung am 6. Marz ſoll bekanntlich das Stammaktien=
kapital
um 27 auf 100 Millionen Mk. erhöhen und außerdem 1½ Proz.
Golddividende zahlen, ſowie Gratisaktien 3: 1 gewähren.
d- Große amerikaniſche Aufträge für das Kali=
ſandikat
. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, ſind beim Kali=
ſhndikat
größere Aufträge auf Lieferung von Kalifalzen eingelaufen.
Deu vermehrie amerikaniſche Bedauf iſt darauf zurückzuführen, daß die
auerikaniſchen Miſchdüngerfabriken im Intereſſe der Landwirtſchaft
dazu übergegangen ſind, bei der Herſtellung des Miſchdüngers einen
höheren Prozentſatz Kali zu vertvenden. Bekunntlich bevorzugt die ameri=
kaniſche
Lardwirtſchaft, nachden dem Boden durch jahrelangen Ataub=
bet
alfe

Warenmärkte.
w. Frankfurker Getreidebörſe. Der Dollar lag vor=
mittags
noch unſicher. Im Einkſang hiermit war der Getreidemarkt in
ſeiner Grundtendens behauptet, in einzelnen Artickeln teilweiſe feſter.
zu größeren Umſätzen kan: es zunächſt nicht. Für Weizen lauketen die
Forderungen etwas höher. Roggen unterlag nur geringen Preisſchwan=
kungen
. Gerſte und Hafer vernachläſſigt. Mais ruhig. In Mehl war
die Nachfrage etwas reger. Für Futtermittel zeigte ſich einiger Bedarf.
Amtliche Notierungen (Getreide, Hülfenfrüchte und Bier=
trober
ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Als=
haldige
Lieferung. Parität Frankfurt a. M.): Weizen 95100 000 Mk.
Roggen 9237 (06 S0tf., Sommergerſte für Brauztueke 8090 000 Mk.,
Hafex inländiſcher 627800 Mk., Weizeumehl ſüddeutſches Spezial
Nule 138175 006 Mk. (bei Waggonladung cb Mühlenſtation), Roggen=
meßl
120330 000 Mk., Erbſen je nach Qualität 120180 000 Mk.
Tendenz: ſchwach.
Berliner Produkkenbericht. Am Produktenmarrt
ſuar da3 Angebot des Inlandes nach wir vor zuvückhhaltend und die
Preiſe waren überwiegend feſrer. Wcizen bleibt von den Mühlen ge=
fragt
, die wieder ein beſſeres Mehlgeſchäft haben. Auch für Roggen
konnter infolge vermehrter Nachfrage erhöhte Fordevungen durchgefetzt
werden. Für Hafer beſtand ebenfalls beſſere Kaufneigug. Im Mittel=
puucke
des Intereſſes ſtand heute Mais. Hier beſtand für nahe Ware
Nachfrage, doch fteht dieſe in den Preiſen fortdauernd weſentlich hiuter
der März= und Aprillieferung zurück. In Hülfenfrüchten war das An=
gebor
gering.

Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht. Am Deviſenmault iſt bei
einem Dollarſtand von zirka 20000 eine gewiſſe Stabilität eingetreten,
und man nimmt allgemein an, daß die Reichsbank verſuhen wird, die
Deviſen auf dieſem Nivean zu halten. Der Dollau kam heute mit 20 250
zur Notiz.
Bei dem Eude der letzten Woche ſtark ermäßigten Kursnibcnu war
heute das Publikum wieder mit ziemlich umfangreichen Kaufaufträgen
am Markt, und auch die Spekulation ſchritt zu Meinungskäufen, ſo daß
die Kurſe überwiegend anziehen konnten. Immerhin war die Tendenz
noch unſicher, wenn ſich auch die Befeſtigung trotz ſchneller und teilweiſe
recht umfangreicher Gevinnrealiſationen bis zum Schluß erhalten und
eher noch fortſetzen konnte. Man ſchloß dei ruhigem Geſchäft in recht
feſter Haltung.
Die Rentenmürkte ſparen überſviegend feſter, Mexikaner angeregt
auf die ſich erhaltenden Gerüchte demnächſt aufzunehmender Zinszahlung,
5proz. und Zproz. Silbermexikaner wurden nach langer Pauſe wieder
notiert. Sehr feſt heutes Rumänen auf die Erklärung, daß die Zius=
zahlung
der äußeren Anleihe am 1. März aufgenommen würde,
prozentige Goldrumünen gewannen 9000, 5proz. Rumänen 6500 Prozenk.
Ungarn Gold handelte man mit 80000 Prozent, Ungarn Kronen mit
12 000 Prozent. Von Türken waren II. Bagdad und Zölle 32000 Proz
(plus zirka 5000 Proz.), dagegen Adurin.=Türken 7000 Proz. ſchtvächer.
Am Montanaktienmarkt war die Kursgeſtaltung nicht einheitlich
feſt lagen Buderus plus 8000 Prozent, Deutſch=Luxemburger plus 5500
Prozent, Phönix plus 3000 Prozent. Sehr feſt Oberbedarf, die mit
47 006 Prozent 12000 Prozent gewinnen konnten. Dagegen waren
Manuesmann, Rheinſtahl und insbeſondere Harpener (./. 14000 Proz.)
abgeſchwächt.
Am Chemiemarkt betrugen die Kursbeſſerungen 35000 Prozent,
beſonders feſt Holzverkohlung, plus 8500 Prozent, und Elberfelder plus
7500 Prozeut. Chemiſche Albert konnten von dem ſchweren Rückgange
30 000 Progent einholen. Chemiſche Mainz gewannen 9500 Prozent.
Der Bankaktienmarkt lag, angeregt durch die bevorſtehenden Hapital=
transattionen
der Deutſchen Banr (die Aufſichtsratsſitzung, die über die
Kapitalserhöhung beſchließen ſoll, war heute mittag), lebhaft und feſt.
Deurſche Bank ſelbſt gewannen 5000 Prozent, Diskonto 6000 Prozent,
Metallbank konnten 13 900 Prozent aufholen. Auch mittlere Banhverte
lagen zum Teil erheblich feſter.
Auch Maſchinen= und Metallwveute holten einen großen Teil der
letzten Kurseinbußen wieder ein, Hirfch Kupfer plus 7000 Prozent,
Karlsruher plus 8000 Prozent, Heſſe plus 6000 Prozent, rationiert,
Ziemlich ruhig lag nach dem Bezugsrechtsabſchlag Adler Kleher.
Am Elektromarft waren die Kursſteigerungen recht bedeutend, ſchr
feſt vor allem Lahmeyer, die 14 000 Proz. gevinnen konnten, und Siemens
u. Halske pl. 14 000, Schuckert pl. 7000 rat., Reiniger pl. 7B0 Proz. Sehr
leßhaft war heute die Nachfrage nach den Nebenwerten des Elektr.
Markte2, ſo Main=Kraft plus 3000 Proz., rat., Lech plus 3000 Pros.
mationiert.
Am Einheitsmarkt ſaren die Kursbeſſerungen zum Teil vecht erheb=
lich
: Beck u. Henkel plus 6000 Proz. rat., Näh=Katzſer plus 7000 Proz.
mt., Gebr. Lutz plus 15 000 Proz. ſcharf rat., Dürr plus 6000 Proz. rat.,
Rückforth plus 14 000 Proz. rat. uſw.
Dagegen lagen Eifenmeher nach den letzten ſcharfen Steigerunger
heutte 7000 Prozent ſchwächer.
Im freien Verkehr war das Geſchäft lebhaft bei ſtark anziehenden
Kurſen, jedoch wurde teilweiſe dazwiſchen auch ſtark rcaliſiert. Man
hörte u. a. folgende Kurſe: Beckerſtaßl 1921 000 Prozent, Beckerkohle
193000 Prozent, Benz 16 000, Broim Boveri 1212 500, Chemiſcke
Dr. Abbes auf den guten Abſchluß 1800 Hanſa Llotzd 1211 000. Jnag
2218 00, Mansfeld 2932 000, Pctroleim ſehr feſt 40 000, Ncckar=
Gummi 8000, Petroleum Induſtrie (Api) 1718 000, Raſtatter Waggon
1400 Rheyzdt 22 000, Tiag 8500. Ufa 13 50014 500, Elberfelder Kupfer
1617 000, Diamond Shares 120130 000 Prozent.
w. Berliner Börſenſtimwungsbild. Nach den hefti=
gen
Kur3rückgängen der Vorſvoche machte ſich heute an der Börſe eine
tveſentlich beruhigtere Auffaſſung über die durch den Deviſenrüickgang
geſchaffene unſickere Lage geltend, zumal auch die Deviſenpreiſe ſelbſt
keiner weiteren Einbußen erfuhren, ſondern bei kleinen Schwankungen
euf ſtark ermäßigtem Stande berharrten. Die Angſtvertäufe des Publi=
kums
haben aufgehört, ſo daß für Rückkäufe und Deikungen, die ſeitens
der Speiulotion vorgenommen wurden, zum Teil weſentlich höhere
Preiſo angelegt werden mußten. Aus dieſem Grunde kam es für faſt
alle Induſtriepapiere, Schiffahrts= und Bautaktien zu Kurserhöhungen
von durchſchnittlich 3006000 Prozent uud für eine großs Anzahl in
der Vorwoche ſtark zurückgegangene Papiere zu Erhöhungen von 10000
Prozent uud darüber.
Mit Kurserhöhungen von 15 000 Prozent und darüber ſind zu er=
wähnen
: Deutſche Kali, Norddeutſche Wolle, Stettiner Vulkan. Ilfe
Bergbau und Otabis. Ferner veumocſſten Anglo Guano, Hoeſch und
Hamburg=Südamerikaner 2530 000 Prozeut zurückzugeivinnen. Nur
Harpener und Stollberger Zink zogen von dem Tendenzumſchwunge

20. Febr. 4923 Nr. 50
*
keinen Nutzen. Von Valutawerten wurden Auslandsrenten wie Türken
und Oeſterreicher, ſowie Kanadas und Polroleumwerte ganz erheblich
höher bezahlt. Auch Freiverkehrspapiere, ſowie der überwiegende Teil
der zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerte vermochten weſentliche
Beträge von den Einbußen zurickzuerlangen. Nach Erledigung der Dei=
kungsaufträge
war das Geſchäft allgemein ruhiger. Die Kurſe konnten
ſich bei unbedeutenden Schwankungen gut behaupten.
w. Deviſenm rkt. Frankfurt a. M., 19. Februar.

Antwerpen=Bräſſel 2.7....:
Holland ..... .. .. .... .. ....."
London ...................."
Paris ..... ................."
Schweiz..... ..
..
Spanien ......
Nalien ...................."
Liſſabon=Sperto. . ....... .. ..
Dänemark .. . . . . . . . .. . .... .."
Norwegen ............."
Schweden ......... ........."
Helſingfors ................."
New=York ....... ..!
Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . .
Budapeſt..
Prag ..."
Agram

3778,65
3640 85
5137.10
19650. 75
27.68
7.85
589.

3872.15
37 19.30
5338.30
511.30
20300.75
28.82
7.52
604.*).,

v. Frankfurter Abenddeviſen vom 19. Febr. Die Be=
feſtigung
machte im Abendverkehr mäßige Fortſchritte. Das Geſchäft
blieb ruhig. Dollarnoten 21 775. London 100.900, Paxis 1280, Brüſſel
1127. Neu=York 21 500, Holland 8500, Schweiz 4040.
w. Teviſenmarkt. Berlin 19. Februar Telegr. Auszahlungen für:

e
Zeld Brief Amſterdam=Rotterdam .. ... 7630.87 7669.13 7603 Fach Brüſſel=Antwerpen .........." 1017.45 1022.55 1947.37 1052,63 Chriſtiania . . . . . . . . . . .. ... ..." 3600.97 3619.0 3670.75 3709.25 Koßenhagen ..............." 3680.77 3609.23 379050 3809.50 Stockholin ........... 5137.12 516-.8 5261.,81 5280.19 Heiſingfors ....... .. .. . .. ... 543.63 6546 37 Fralien. .. ........... ....... 32767 932 94763 952.38 London .......... .......... 90722,50 91227.50 92767.50 92832.50 New=York ......... ........." 19451 25 19548. 75 19800.37 19889.,63 Paris ........
. 1157.10 1162.90 1192.,61 197.39 Schweiz .. . . . . . . . . .. . . . . . ..." 3630.90 3649.10 3715.68 3734.32 Spanien ..................." 3032 40 3077.,60 3117.18 3132,8 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 27.68 27.82 28.17 28.3½ Prag ......
D. 592,51 595.49 595.50 598.50 Budapeſt
Doaaoaaaa- 7.57 7.33 7.37 Buenvs=Aires .... ... . . ......" 7257.06 7193.94 7331.62 7368.38 Bulgarien ............... 114,71 115.29 117.4 178.05 Japan ....................." 9177. 92235. 9576. 9624 Rio de Janeiro ............. 2169.56 2180.41 2224.37 2255 65 Belgrad.. . . . ....... . . 189 52 190.43 131.52 192.49

Bärich, 19. Februar. Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.
Deutſchland. 0.02.71 0.02,6Paris ..... /31.82 /,/31.80 Madrib ..
BBien .... . . 0.00 74 0.00.71Italien .... /2.47/25.40/8uenas-Air. / 197. 1./ 197 25
Prag ... . . . 15.75 15.75/Briſſel . .. /28.10 27.501Budapeſt ..1 0.191/,1 0.193
Holland ... 210.-,/ 210.30Kopenhagen 101.59/ 101.75/Xgram .. . ./ 515.
New=York / 5.320z/ 5.31-lstockholm 141.50 141./,/Barſchan.. 19.01.35/0.01.35

19. NLonder ... /24.95124.91/Kriſtiania ../ 99.251

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)

15. 2. 19 2 Aktiengef. für Anilinfr. 126500. 2930. Han. Maſch.=Egeft.. . . Aſchaffenburges Zellſtoff 38100. 41003. Hanſa Dampfſch.. . ... Ausgb.=Nürnh. Maſch.. 27000. 32300. Hemoor Zement ... Ber.=Anhalt=Maſchinen 20500. 22006. Hirſch Kupfer..... Br. f. Eieltr. W. vorzug 2 000 28500. Höſch Eiſen .......... Bismarckhütte . ...... .. 12 00. Hohenlehe Werke .. Braunkohlen=Brikett ... 50000. 55000. Kahla Porzellan .... Bremer Vulkan ..... . . /40000. 85060. Lindes Eismaſch. Bolle. ........ Lingel Schuh .. Chen. Henden ....... . .120500. 25800. Linke & Hofmann. . Weiler ......... 37050. 34500. 2. Loewe & Co. ... Deutſch=Arlant. Tel.. . . 26500. 28500. C. Loren ... Deutſche Maſchinen ... 16100. 26000. Meguin . . . . . . . . . . . Deutſch=Niedlb. Tel. .... 32000. Niederländi ſche Kohle. Deutſche Erdöl ......." 70000 109000 Nordd. Gummi .. Deutſche Petroleum . 33000. Orenſtein .... Dt. Kaliwerke ........! 46000. 600 Rathgeber Waggon. Dt. Waff. u. Munition. 1 83000. Roſitzer Zucker Donnersmarckhütte . . 72000 Rütgerswerke. Dynamit Nobel 21000. 126750. Sachſenwerk. Elberfelder Farbein ... 12400 4. 33600. Sächſiſche Gußſtak Elektr. Lieferung ..... 21006. 33000. Siemens Glas...... R. Friſter ....." 25000. 25000 Thale Eiſenhütte .... Gaggenau Vorz. ...... 28000. 38000. Volkſtedter Porzellan Gelſenk. Gußſtahl . . . . . 16000. 30080. Beſtf. Eiſen Langendreer Geſ. f. elektr. Untern. .. 15200. 17300. Wittener Gußſtahl ..." Halle Maſchinen ......" 42000. Wanderer=Werke ..... 99.25 83.25 83.25 515. 16. 2 19. 2.

86000. 189100.
36000. 33590.
32000 60000.
34800. 37900.
51000. 7 000.
27000. 29500.
30100. 43090.
26000.
19000. 19000.
17400. 21500.
37500. 41000.
16 100. 18000.
20000. 22000.
61000. 62500.
11900. 12000
28500. 23100.
15500. 18900.
21060. 27000.
31000. 138000.
14000. 22000.
5 1000. 500310.

15900.-
31200.
gsag0. 53000.
90000.

Darmſtädter und Nationalbanh, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 19. Februar 1923.

Europäiſche Staatspapiere.
s) Deutſche
2 Reichsanleihe. . .. .... ...

..."
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
(½BHIK.
Sparprämienanleihe .........
5%0 Preuß. Konſols ........."
8½½ ...
.-
Bad. Anl. unk. 1935......
b. 1207.. .... 150.
7 Bahern Auleihe uaaaans
........
2 Heſſen unk. 1924 .....
5½½

os---
48 Bürttemberger ...
b) Ausländiſche.
5½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914 13000.
7 L.=Juveſt.=Anl.v. 1914
4½2 v. 1902.....
..
5% Bulgar. Tabak 1909 .....
9% Griech. Monopol ...
4½% Oeſt. Staatstente v. 1913
ab 1918 ......"
1½B Oeſt. Schatzanweif., ſiſr.
b. 1914 ..................
4½ Oeſt. Goldrente .... .....
4½ einheitl. Nente .....
5%8 Rum. am. Nente v. 08 .
3% Goldrente v. 19 ..
anr. konzv. ..
v. 05 ...."

Eürk (Admin.) v. 1908 ..
(Bagdab) Ser. I.
II..
v. 1911, Zollaul. ..
Staatsr. v. 14....
Goldrente ......"
Staatör. u. 10....
Kronenrente ....."
Hußereuropäiſche.
Mexik. amort. innere. . . . ."
kozſ. äuß. v. 39 ..
Gold v. 04, ſtfr. ..
konſ. innere
Frrigativnsanleihs:
58 Tanaulipas, Seriel ....
Sblig. v. Transportanſt,
4½ Eliſabethbahn ſtfr.
(p Gal. Carr Ludw =Bahn
9½ Oeſt. Sübb. (Lomb.)
2,6% Mte Oeſir. Südd. (Lomb.)
26% Reuc
48 Oeſt. Staatsk. v. 1883
226 Leſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. E
G

16. 2 19.2. 52. (2. 1030. 1060. 650. 650. ... 4200. 4500. 98. 98 92. 92. 300. 250. 26 175. 380 380. 20. 150. 200. 200 B. B. 120. 160. 15 160. 140. 15000. 4200- 7000. 7900. 8400. 7500. 14000. 21000. 7500.- G00. 1 8000. 7600. 47 000. 40 000. 26 009. 31 000. 27 000. 32 000. 80 000. 28500. 68 000. 89 000. 11000. 11900. 140 00. 260 000. 90 000. 7000. 3200. 3760.- 21750. 29 000. 2000. 30 750. 38300. 54 500. 58000 42000.

86.

Dblig. v. Trausportanſt. (Ftf.) 16. 2. 19. 2.
3% Oeſt. Staatsb v. 1885
32 Seſt Staatzh. b. Erg. Netz /64500. 51000.
v. 1895 ... 1700.
422 Rudalſb. (Salzkammerg.)
3600.
4½%0 Augtolier I............"
41000.
39 Salon Conſt. Jonetion. . .

5% Salonique Monaſtir .... . 15506. 18000.
7a Tehuantepee ............ 215000. 220 000.
4½% ..
Pfandbriefe.
% Frankf. 6yp.=Bank 1920...
115.
81
A Rltee
1i0. 136.
4% Franki. K. Krd.=Ber. 1921 105. 100.
Mein. Htp.=Bauk 1932 ... 7.
Bfälz.
1922...
230
2 Nhein. 1923 ...
23
verl.
3½,8
67 Sütdd. Boden=Creb.,Bauk
München 1906 ............ 480. 70.
* Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr. 150. 110.
Heſſ. Ldhyp.Bk. Pfdbr.
42 Seſ. Ldhup. Kom. Obl. . / 81.
Deutſche Ztädte.
D Darmſt. v. 1919 bis 1925.,
12% Darmſt. b. 1905 .......
Fronkfurt v. 1918 ....... / 180. 190.
v. 1908 ....... 130.
425 Mainz. b. 1919 bis 1928. 119 1Ih-
Bauk=Aktſen.
Bank für Brauinduſtrie ... . .. 7803. 7906.
Barmer Banlverein ........."
2600.-
Berliner Handelsgeſellſchaft .. /41 000.
Commerz= und Privatbank ... 8000. 9200.
Darmſtädter u. Nationalbank. 8300. 11500.
Deutſche Bank ......."
.... 20 003. 27 000.
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbark 80u0. 8300.
Deutſche Vereinsbank . . ... B. / 4775.
Disconto=Geſellſchaft . . . ..... . / 9400. 13 000.
esbener Banl ............
7300. 16 030.
ankfurter Bank ..........."
3050. 6450.
taliha
.......... (33 100. 27 000.
Mitteldeutſche Creditbank . .... ſ000. 7200.
Oeſterreichiſiche Creditanſtalt . . 6300 7000.
Reichsbank=Ant. . .... . . . . . . . 74(0. 95300.
Rheiu. Ereditbank ........"
6070 8609
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 7060. 9000.
Wiener Bankverein .. . . . . .. . 4630 5950.
Berowerky=Aktien.
Verzelius .... . .. . . . . . . . . . . . 24 000. 125 009.
Bochumer Bergb. . . . . . . . . . . . 51 000.
Buderus. ... ........."
28000. 31000.
Dt. Luxemburger ......
57500. 63 000.
Cſchweiler, Bergwverks=Akt.
6S 010. 76 000.
Gelſenkirchen Bergw. ..
35500.
Harpener Berzbau ..
725 003. 111 00.
Kaliwerke Aſcherslek
34000. 380 0.
Weſte
33 000. 139500.
Loth=inger Hütte
15 000.
Mannebmann Röhren...
5300. B7000.
Oberbedarf
5 000. 89 500.

Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
126 000. 31000.
Bhönix 8
5.5000. 54 000.
Rheitt. St.

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Riebeck Montan.. . . . .
Tellus Bergb= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . .. .. ...."
Aktien induſtr. Unternehmnung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern .... .."
Löwenbräu München ....... 125 00
Schöfferhof (Binding........ 20
Werger ....... .............
Akkumulat. Berlin ........."
Adler & Oppenheimer .......
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Gugno ...."
Aichaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (BBeinheim) ...."
Badiſche Anilin= u. Sobafabrik
Bab. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ............."
Baurtſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel CCaſſel) ......."
Bergmann El. Werke ........
Bing. Metallwerke. .........
Bleie u. Silberh. Braubach ...
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15 0,0. 14009.
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11500.
17 600.
56 000.
17000.
18300.
39000.
45 000.
21000.
11900.
9000.
85 000.
21 000.
23 000.
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6000.
200.
24 000.
10 406.
10500.
10000.
19900.
11100.
123 000.
29 000.
12000
35 00.
19900.
18 000.
15 000.
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9000.
20 000.
30000.
13000
20 0f0.
8000.
13500.
34000.
20000.
45 000.
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