als 
            annis=
dis
Bezugspreis:
 Beiwöchentlich 7maligem Erſcheinen monatl. 1420.M. 
und 80.— M. Abtragegebühr, durch die genturen 
1500.— M. frei Haus. Beſtellungen nehmen 
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gegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 28 (
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ſprecher 1, 2390 und 2391), die Agenturen und alle 
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von 
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht 
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men. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge 
höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur 
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zung des Bezugspreiſes. Beſtellungen und 
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lungen durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenz eitung der Landeshauptſtadt
186. Hahrgang
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze imd eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet,
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ſtraße 23, die Agenturen und Anzeigenexpeditionen. 
Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, 
Streih uſw., erliſcht jede Verpflichtung auf 
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Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher 
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treibung fällt jeder Rabatt weg.
Nummer 43
Dienstag, den 13. Februar 1923
Einzelnummer 60.00 Mk.
Ueberfall auf deutſche Schupobeamte.
nm au
 Gelſenkirchen, 12. Febr. (Wolff.) Heute früh 7½ Uhr 
kam aus der Richtung Recklinghauſen ein deutſches Auto 
durch die Hochſtraße, das von einem deutſchen Chauffeur geleitet 
wurde und in dem zwei franzöſiſche Gendarmerieoffiziere ſaßen. 
Da das Auto keine leuchtende Schlußnummer beſaß — es war 
noch ſehr dunkel —, hielt der in der Hochſtraße poſtierte 
            Schupo=
beamte das Auto an. Die Offiziere ſprangen aus dem Wagen 
und riefen dem Beamten zu: „Hände hoch!‟ Darauf 
            ent=
waffneten ſie ihn trotz ſeines Widerſpruchs. Mittlerwei= war 
von pater Seite die etwa 50 Schritt entfernte Schupowache 
alarmiert worden, die eine Anzahl Beamte an dieſe Stelle 
            ent=
ſandte. Plötzlich erhobder eine der franzöſiſchen 
Offiziere die Piſtole und ſchoß dem vor ihm 
ſtehenden Oberwachtmeiſter Hutmacher zweimal 
inden Hals. Der erſte Schuß war ein Durchſchuß, der zweite 
ein Steckſchuß. Die beiden Franzoſen und der Chauffeur 
liefen davon. Sie erhielten aber von den anderen 
            Schupo=
beamten Schüſſe, wovon einer dem einen Franzoſen in den 
Leib und dem anderen Franzoſen in die Schulter drang. 
Die Franzoſen wurden in das Katholiſche Krankenhaus, der 
Schupobeamte in das Evangeliſche Krankenhaus gebracht, wo er 
ſofort bperiert wurde; doch iſt mit ſeinem Aufkommen nicht mehr 
zu rechnen. Der Zwiſchenfall hat in der Stadt eine große 
            Auf=
regung hervorgerufen.
Vom Tage.
 Von Seiten des franzöſiſchen Oberkommandos iſt ein neuer 
Grußbefehl herausgekommen, der die Offiziere verpflichtet, darauf 
zu achten, daß ſie von den deutſchen Polizeibeamten gegrüßt werden.
 Der Befehl des franzöſiſchen Oberkommandos, daß alle Gefetze und 
Verordnungen, die nach dem 11. Januar dieſes Jahres von deutſchen 
Behörden, erlaffen worden ſind, zu ihrer Gültigkeit der Genehmigung
des Generaloberkommandos bedürfen, iſt jetzt erlaſſen worden.
 Wie uns mitgeteilt wird, haben die Verbände der Eſſener 
            Kauf=
mannſchaft und der Wirte einmütig beſchloſſen, an die 
            Ange=
hörigen, der Beſatzungstruppen keine Waren bezw. 
Speiſen mehr zu verabreichen.
 Der vor einigen Tagen verhaftete Redakteur Fiſcher von 
der Allgemeinen Recklinger Zeitung, iſt vom franzöſiſchen Kriegsgericht 
zu ſechs Monaten Gefängnis, verurteilt worben.
 Es verlautet, daß Poincaré ſeine Rede im Ausſchuß für 
auswärtige Angelegenheiten erſt gegen Ende dieſer Woche 
halten wird.
 Die deutſchen Einwohner von Schanghai haben eine freiwillige 
Sammlung zur Unterſtützung der Bevölkerung des 
Ruhrgebietes veranſtaltet. Die erſte Rate von 70000 
            Gold=
mark iſt bereits abgeſandt worden.
 Wie gemeldet wird, haben die Türken ein neues 
            Ultima=
tum überreicht, in dem ſie den Alliierten eine Friſt von drei 
Tagen gewähren, um Smyrng zu verlafſen.
 Dollarkurs in Frankfurt am 12. Februar, 
abends //7 Uhr: 29 500.
Urteilsverkündung am kommenden Samstag vormittag 9 Uhr.
 Aachen, 12. Febr. (Wolff.) Heute vormittag 9 Uhr 
            be=
gann vor dem hieſigen Diviſionsgericht die Verhandlung 
gegen den Oberbürgermeiſter Dr. Jarres in 
Duisburg wegen Bannbruchs, weil er nach ſeiner 
Ausweiſung nach Duisburg zurückgekehrt war. 
Zu Beginn der Verhandlung beſtritt der Verteidiger, 
Rechtsanwalt Dr. Grimm, die Zuſtändigkeit des 
            Ge=
richts. Grundſätzlich könne der Belagerungszuſtand im 
            Frie=
den nur von der Macht verhängt werden, die die Souveränität 
über das fragliche Gebiet habe. Davon gebe es nur zwei 
            Aus=
nahmen: erſtens den Kriegszuſtand und zweitens einen 
            beſon=
deren völkerrechtlichen Vertrag mit der Macht, die die 
            Souve=
ränität hat.
 Der Angeklagte gab den Tatbeſtand ſeiner Ausweiſung zu, 
wobei er hervorhob, daß er im Münſterlande auf der 
            Land=
ſtraße in ſtrömendem Regen von dem Auto 
            ab=
geſetzt worden ſei.
 Der Vorſitzende erviderte, daß dies auf die ausführenden 
Beamten zurückzuführen ſei und nicht in der Abſicht der 
            Be=
hörde gelegen habe.
 Dr. Jarres betonte weiter, daß er in ſeiner Amtstätigkeit 
mt dem General von Duisburg ſtets in lohaler Weiſe zu 
            ver=
kehren beſtrebt geſpeſen ſei, obwohl es ihm bitter geworden ſei. 
Noch am Abend desſelben Tages, an dem er ausgewieſen 
            wor=
den ſei, ſei er nach Duisburg zurückgekehrt und habe am 
            ande=
ren Morgen das Rathaus aufgeſucht, um die Geſchäfte wieder 
zu übernehmen. Die Stadtverordneten hätten ihm mitgeteilt, 
daß ſie ein Geſuch an den General gerichtet hätten, das 
            Verfah=
ren aufzuheben. Er ſei dann vorläufig von Duisburg 
            weg=
gegangen, um ſich nicht in das ſchwebende Verfahren 
            einzu=
miſchen. Das Geſuch der Stadtverordneten ſei aber don allen 
Inſtanzen abgewieſen worden. Darauf ſei er wiederum 
nach Duisburg zurückgekehrt, und zwar in aller 
Oeffentlichkeit. Er habe auch dem General ſeine Ankunft 
mitgeteilt mit dem Hinweis darauf, daß er in dieſen wichtigen 
Stunden ſeinem Gewiſſen folgen müſſe. Er habe in dieſer 
            prin=
zipiellen Frage eine Entſcheidung des Gerichts herbeiführen 
wollen. Er ſtehe nach reiflicher Prüfung auf dem Standpunkt, 
daß der General nicht das Recht habe, jemanden aus der 
            Hei=
mat auszuweiſen. Auf den Hinweis des Vorſitzenden, daß 
            wäh=
tend des Krieges Tauſende von Belgiern ausgewieſen worden 
ſeien, um für den Feind zu arbeiten, erwiderte Dr. Jarres, daß 
dieſes Verfahren auch vielfach verurteilt worden ſei. Hier 
handele es ſich jedoch nicht um Krieg, ſondern 
um eine Ausweiſung im Frieden. Daß er durch die 
Rückkehr an ſeine Arbeit den General habe verhöhnen wollen, 
beſtritt er. Eine Zeugenvernehmung fand nicht ſtatt.
 Der Anklagevertreter führte aus, daß der 
            kommandie=
kende General das Recht zu Ausweiſungen habe, 
weil er die Macht habe. Es handele ſich bei Dr. Jarres 
allerdings um einen ehrenhaften Mann, der aber genau gewußt 
hbe, was er tue. Er beantrage 2 Monate Gefängnis. 
In ſeiner Verteidigungsrede wies Rechtsanwalt Dr. Grimm 
zutnächſt auf die bekannten Befehle der Reichsregierung hin. 
Die Anklage ſei aus Gründen des Völkerrechts 
abſolut unhaltbar. Sie ſtütze ſich lediglich auf den 
            Be=
licht des Generals vom 29. Januar. Der Befehl des Generals 
ſei kein gültiges Strafgeſetz. Somit bleibe allein der 
            Friedens=
bertrag. In der Tat werde von belgiſch=franzöſiſcher Seite auch 
derſucht, alle Maßnahmen aus dem bekannten 8 18 der Anlag= 2 
Teil 8 des Friedensvertrages zu rechtfertigen. In Wirklichkeit 
kome der Paragraph überhaupt nicht in Betracht. 1. könuten 
hur die alliierten Mächte gemeinſchaftlich die Maßnahmen des 
8 18. reifen; 2. müſſe ein ei ſtimmiger Beſchluß der Repara= 
Lbus miniſſion vorliegen; 3. ſehe 8 18 nur wirtſchaftliche und 
keine militäriſchen Maßregeln vor; 4. handle es ſich um ſolche 
Maßnahmen, die die Alliierten auch auf eigenem Gebiet vor=
 nehmen könnten; 5. ſei es die Frage, inwieweit die alliierten 
Mächte deutſches Gebiet zum Zwecke der Garantie der Erfüllung 
des Friedensvertrages beſetzen dürften; 6. liege keine vorſätzlich= 
Verfehlung der Neparationsverpflichtungen vor: 7. ſeien gerade 
für die Sachlieferungen des Jahres 1922 die Rechtsfolgen der 
nicht vollſtändigen Erfüllung in der Note der 
            Reparationskom=
miſſion vom 21. März 1921 ausſchließlich geregelt. Durch den 
Belagerungszuſtand gehe nur die Exekutive an 
den Militärbefehlshaber über, nicht aber das 
allgemeine Geſetzgebungsrecht. Insbeſondere könne 
der Militärbefehlshaber nicht Beamte abſetzen oder ausweiſen. 
Selbſt im Bereiche des Rheinlandabkommens könnten Beamte 
nur abgeſetzt, nicht aber ausgewieſen werden. Der 
            Vertei=
diger betonte zum Schluß noch beſonders, daß 
auch nach franzöſiſch=belgiſchem Recht das 
            Han=
deln aus Vaterlan dsliebe als ein Fall höherer 
Bewalt angeſehen werden müſſe, der jedes 
            Ver=
ſchulden ausſchließe. 
Nachdem der zweite Verteidiger Mehlkopf geſprochen 
hatte, verkündete das Gericht nach kurzer Beratung, daß das 
Urteil am nächſten Samstag vormittag 9 Uhr 
            be=
kannt gegeben werde.
 Eſſen, 12. Febr. (Wolff.) Am Samstag hatte die 
            kriegs=
gerichtliche Verhandlung gegen vier Beamte der Mülheimer 
Schutzpolizei wegen Grußverweigerung ſtattgefunden. 
Die Beamten wurden ze je einer Woche Gefängnis und 100000 
Mark Geldſtrafe verurteilt. 80 000 Mark müſſen innerhalb 48 
Stunden bezahlt werden, widrigenfalls noch vier Wochen 
            Ge=
fängnis hinzukommen.
Ausfuhrſperre für metallurgiſche Erzeugniſſe.
 Paris, 12. Febr. Zu der bereits veröffentlichten Note 
der beiden Regierungen, die ein Einreiſeverbot für die 
deutſchen Miniſter in das Ruhrfebiet enthält, 
wurde geſtern eine zweite Note veröffentlicht, die inzwiſchen 
den deutſchen Vertretern in Paris und Brüſſel übergeben 
            wor=
den iſt und die folgenden Wortlaut hat: 
„Infolge der von der deutſchen Regierung au ihre 
            Be=
amten erlaſſenen Weiſungen im Ruhrgebiet ſowie wegen der 
Unruhen aller Art, die die deutſche Regierung dort 
            hervor=
zurufen verſucht, haben die belgiſche und die franzöſiſche 
            Ne=
gerung befchloſſen, in das unbeſetzte Deutſchland vom 12. 
            Fe=
bruar dieſes Jahres ab metallurgiſche und andcre 
            Induſtrie=
erzeugniſſe aus dem Ruhrgebiet nicht mehr ausführen zu 
laſſen.” 
Eſſen, 12. Febr. Die um Mitternacht in Kraft getretenen 
neuen Ausfuhrbeſchränkungen, die alle metallurgiſchen 
Sendungen umfaſſen, wurden ſchon in der vergangenen 
Nacht zur Anwendung gebracht. Zwei Züge, die von 
den Werken mit Stahl und Eiſen beladen und nach Remſcheid 
beſtimmt waren, ſind feftgehalten worden. Außerdem werden 
jetzt auch die verſchloſſenen Güterwagen angehalten und darauf 
unterſucht, ob in ihnen ſich Eiſen oder Stahl oder Geräte aus 
Eiſen und Stahl befinden. 
Dortmund, 12. Febr. (Wolff.) Die Kontrollſtellen 
Lünen=Nord, Brackel, Scharnhorſt, Aplerbeck und Aplerbeck=Süd 
laſſen ſeit heute früh weder mit Kohlen noch 
            Kohlennebenpro=
bukten noch mit ſonſtigen Gütern beladene Wagen für das 
            un=
beſetzte Deutſchland durch. 
Rach zuberläſſigen Nachrichten beabſichtigen die Franzoſen 
und die Belgier morgen früh 7 Uhr die Rheinhäfen Weſel 
und Emmerich zubeſetzen,
Münchener Brief.
 Von unſerem Münchener Mitarbeiter. 
g. München, 11. Februar. 
Inter arma silent artes .. .! Wie im ganzen weiten 
Reichsgebiet wenden ſich auch in Bayern heute Gedanken und 
Herzen nach den Kampffeldern am Rhein und an der Ruhr, wo 
die Einheitsfront aller Deutſchen im zähen Ringen des Willens 
zur Selbſtbehauptung gegenüber dem ſchwergepanzerten 
            franzö=
ſich=belgiſchen Militarismus waffenlos, aber ungebrochen und 
unerſchüttert ſteht. Man weiß, daß der ungleiche Kampf um 
Deutſchlands Zukunſt und Deutſchlands Einheit um die letzten 
Güter geht, die der Weltkrieg dem entwaffneten Volk ließ — 
und ſo ſchweigt auch hinter der Front die Fehde der Parteien, 
eint ſich der Deutſche dem Deutſchen, um den Kämpfern materiell. 
und morgliſch das Ringen zu erleichtern, Wunden zu heilen und 
den Sieg zu ſichern. Nach wie vor fließen die Spenden zur 
vaterländiſchen Notkaſſe in reichem Maße — es darf hier 
namentlich an die Millionengaben erinnert werden, die die 
bayeriſche Beamtenſchaft für ihre bedrängten Standesgenoſſen 
in der Pfalz, im Rheinland und an der Ruhr ſchon heute 
            auf=
gebracht hat —, das Hilfswerk für Vertriebene und Flüchtlinge, 
die namentlich aus der Rheinpfalz in wachſender Zahl 
            herüber=
kommen, iſt aufs beſte vorbereitet. 
Die Gewalttaten Frankreichs im Südweſten des Reiches, die 
brutale Wegnahme badiſcher Städte, hat man in Bayern, wie 
wohl in allen ſüddeutſchen Ländern als das aufgefaßt, was ſie 
nach den Abſichten der Gewalthaber wohl ſein ſollen: eine erſte 
drohende Geſte gegen den deutſchen Süden, der bisher von 
Feindeslaſten wenigſtens unmittelbar verſchont geblieben war. 
Das Brüſſeler. Vingtieme Siecle” hat die Karten Poincarés 
mit brutaler Offenheit aufgedeckt, wenn es in der Beſetzung 
Ofſenburgs nur den erſten Schritt zum Vormarſch der 
            Fran=
zoſen nach dem Maintal und der tſchechiſchen Grenze ſah, der den 
tödlichen Schnitt durch das Reich führen und den vorwiegend 
katholiſchen Süden unter die Botmäßigkeit Frankreichs bringen 
ſoll. Man möge ſich aber nicht darüber täuſchen, wenn auch 
            die=
ſer Wahnſinn eines zügelloſen Militarismus Wirklichkeit werden 
ſollte: daß es eine verfehlte Spekulation iſt, wenn man an der 
Seine (wie ebenfalls im „Vingtieme Siecle” angedeutet) 
            glau=
ben ſollte, in Bahern den Teil Deutſchlands in Händen zu 
            hal=
ten, der Frankreich „am wenigſten feindlich geſinnt” und bei dem 
Preußen beſonders verhaßt” ſei. Es genügt, dieſe abſurden 
Gedankengänge, die den Wunſch zum Vater haben, niedriger zu 
hängen und — nur ganz nebenbei — den noch immer in 
            Mün=
chen reſidierenden franzöſiſchen Geſandten, Herrn Dard, an die 
„Erfolge” der van ihm unter Paléblogue inaugurierten 
            Separa=
tionspolitik zu erinnern, deren einziges deutſches 
            Werk=
zeug in Geſtalt des Narren und Geſinnungslumpen Freiherrn 
von Leoprechting ſchon ſeit Monaten irgendein bayeriſches 
Zuchthaus ziert, in das ihn die „Franzoſenfreundlichkeit 
            Bay=
erns” wegen Hochverrats gegen das Reich auf Lebenszeit 
            ge=
ſandt hat. Herr Dard — und mit ihm ſeine Auftraggeber — 
dürften ſchon damals Klarheit darüber bekommen haben, wie 
das bayeriſche Volk ohne Unterſchied der Partei oder Klaſſe 
denkt, und es iſt kaum verſtändlich, wie der Diplomat Dard, der 
täglich fürchtet, von den angeblich ſo franzoſenfreundlichen 
            Bay=
ern erſchlagen zu werden, nach dem kläglichen Fiasko ſeiner 
Trennungspolitik überhaupt noch ſein „Wirken” in Bayern 
            fort=
ſetzen kann, das überall, nicht nur bei den amtlichen Kreiſen, auf 
die kalte Schulter trifft. 
In dem geiſtigen Kampfe gegen Frankreich iſt es wieder 
Bayern, das als erſtes deutſches Land einer ſchon ſeit langem 
vertretenen Forderung Geltung verſchafft: das Franzöſiſche an 
den höheren Schulen zurückzudrängen und wo dies nach den 
Lehrplänen möglich iſt, überhaupt nur als Wahlfach 
            durchzu=
führen. Wir wiſſen, daß nicht zum letzten politiſche 
            Erwägun=
gen (neben dem unbeſtreitbaren wirtſchaftlichen Grunde des 
Ueberwiegens der engliſchen Sprache in allen weltwirtſchaftlich 
bedeutſamen Gebieten, der allein ſchon eine Bevorzugung des 
engliſchen Unterrichts vor dem Franzöſiſchen gebieteriſch 
            er=
heiſcht) zu dem Erlaß des bayeriſchen Kultusminiſteriums 
            ge=
führt haben, der dieſe bedeutſamen Lehrplanänderungen 
            ver=
fügt. In erſter Linie ſtellt er eine Antwort auf die Taten dar, 
die im Ruhrgebiet, am Rhein und in der Pflaz die franzöſiſche 
„cülture” in ihrer wahren Hohlheit aufs neue erwieſen haben, 
Man ſollte annehmen dürfen, daß Bayern bei dieſem 
            bedeut=
ſamen Schritt nicht allein bleiben und daß ſein Vorgehen bald, 
die Nachfolge aller deutſchen Länder finden wird. 
Aus der innerbayeriſchen Politik der Woche darf ein 
            Er=
eignis hervorgehoben werden: die Einbringung der 
            Abfindungs=
vorlage für das Haus Wittelsbach im bayeriſchen Landtag, der in 
ſeinen Fraktionen hierzu bereits Stellung nehmen konnte. 
Bayern ſchickt ſich damit an, ſeinem ehemaligen Fürſtenhauſe das 
zu geben, was es nach der Staatsumwälzung 1918 als mindeſtes 
rechtens zu fordern hat. Wer die Einzelheiten der Vorlage 
die in den Grundzügen als bekannt vorausgeſetzt werden darf — 
überſieht, wird feſtſtellen müſſen, daß hier der ehrliche Verſuch 
gemacht worden iſy, angeſichts einer nicht ganz klaren 
            Rechts=
lage eine gerechte Löſung der widerſtreitenden Intereſſen des 
Hauſes Wittelsbach und des Freiſtaates Bayern zu finden. Er 
wird weiter zugeben müſſen, daß das Haus Wittelsbach ſich zu 
weitgehenden Verzichten bereitgefunden hat, die namentlich die 
Kunſtſchätze des Landes, auch ſoweit ſie aus Hausbeſitz der 
            Wit=
teisbacher ſtammen, im weiteſten Ausmaß dem Volke erhalten. 
Wenn zudem für die vermögensrechtliche Auseinanderſetzung die 
Form der Errichtung einer Stiftung des öffentlichen 
            Rechts=
gelvählt wurde, deren geſamtes Vermögen dem Staat im Wege 
des Vorkaufsrechts und für den Fall des Ausſterbens des 
            Hau=
ſes im Wege des Heimfalls erhalten werden kann, wird man 
            an=
nehmen dürfen, daß der Vorlage von keiner Partei 
            nennens=
werte Schwierigkeiten bei ihrer parlamentariſchen Erledigung 
bereitet werden.
 Im Zeichen der Einheitsfront befleißigt ſich auch die 
            rechts=
radikale Bewegung — wohl nicht ohne Zutun der maßgeblichen 
bolitiſchen Faktoren — einer immerhin bemerkenswerten 
            Zurück=
haltung. Nach der „Glanznummer” des Parteitages und der 
Fahnenweihe hat die nationalſozialiſtiſche Bewegung bisher in 
der Oeffentlichkeit nichts von ſich hören laſſen. Mag ſein, daß 
auch gewiſſe unergiickliche Feſtſtellungen zu dieſer Zurückhaltung 
beitrugen, die, wie die Feſtnahme eines bekannten 
            Sturmtrupp=
führers wegen Landesverrats an eine fremde Macht oder die 
Verurteilung eines zweiten wegen widernatürlicher Unzucht ein
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 13. Februar 1923.
Rummer 43.
Reichspräſident Ebert in Karlsruhe,
 merlwürdiges Licht auf die Partei warfen, die beſonderen Wert 
auf die öffentliche Feſtſtellung legte, daß jeder Parteifunktionär 
ein — Leumundszeugnis vorzulegen habe. Wir haben dieſe 
Zeugniſſe der beiden erwähnten Führer nicht geſehen, wiſſen 
aber, daß gerade im erſten Falle ſchon die Vergangenheit des 
Feſtgenommenen hätte ausreichen müſſen, um ihn auch ohne 
Jeugnis für jede Partei unmöglich zu machen. Ob deſſen 
            Be=
kundung, daß er mit Dollars und franzöſiſchen (!) Franken einen 
Sturmtrupp der Partei auf eigene Koſten vollſtändig 
            eingeklei=
det ha=, zutrefſend iſt, was von der Parteileitung entſchieden 
            be=
ſtritten wird, dürfte das zu erwartende Verfahren gegen dieſen 
Herrn wohl klären, der nachgewieſenermaßen im Solde einer 
fremden Macht ſchon ſeit Jahren tätig war. Einigermaßen 
merkwürdig mußte auch die Tatſache berühren, daß im Zeichen 
der Not der Preſſe, die täglich neue Opfer auch unter 
            altbewähr=
ten Organen der öffentlichen Meinung fordert, das 
            national=
ſozialiſtiſche Parteiorgan vom wöchentlichen — ausgangs des 
Jahres auch in dieſem Umfang nicht einmal geſicherten! — 
            Er=
ſcheinen die Umſtellung zur Tageszeitung vornehmen konnte, 
nachdem der Ausnahmezuſtand aufgehoben war. Daß dies nur 
mit Hilfe „ſilberner Leuchter” möglich geworden ſei, dürfte die 
Parteileitung wohl veranlaſſen, gegen das ſozialdemokratiiche 
Parteiorgan wegen der in dieſem aufgeſtellten Behauptung in 
dieſer Richtung klagbar zu werden. Die Parallelbewegung des 
Hölkiſchen Rechtsblocks trat mit einer während des 
            Ausnahme=
zuſtandes verbotenen Verſammlung an die Oeffentlichkeit, in der 
Herr v. Rylander den Nachweis zu führen ſuchte, daß nur die 
Reinigung der Front von marxiſtiſchen Führern, Schiebern und 
jüdiſchen Wucherern das ſiegreiche Beſtehen des Kampfes nach 
außen gewährleiſten könne. Leider vergaß er hierbei, auch von 
ſeinen: Standpunkt geſehen, in die Rechnung einzuſtellen, daß 
dieſer Kampf nach außen, wenn auch ohne Waffen, bereits im 
Genge iſt und innerpolitiſche Experimente nicht verträgt. 
Auch die heſſiſche Sozialdemokratie hätte nach unſerem 
            Da=
fürhalten beſſer daran getan, gegen den äußeren Feind Sturm 
zu laufen, der ihre Anhänger wie die Volksgeſamtheit in ihrer 
Extſtenz bedroht, ſtatt, wie in Bayern peinlich vermerkt wurde, 
gegen die „Ungerechtigkeit” anzugehen, die drei notoriſche 
            Landes=
verräter wie Fechenbach und ſeine beiden Genoſſen in das 
            Zucht=
haus ſchickte. Wer den mehrtägigen Verhandlungen in dieſem 
Prozeß anwohnte, hat ſchon damals bedauert, daß das 
            Schweige=
gebot des Gerichts gerade denen den Mund ſchloß, die im 
            natio=
nalen Intereſſe die volle Klarſtellung der Verrätereien und ihrer 
unfäglich ſchweren Folgen-für das Volksganze wünſchen mußten. 
Nur parteipolitiſche Engſtirnigkeit kann aus dieſem Urteil 
            poli=
tiſches Kapital ſchlagen wollen, ohne zu bedenken, daß ſie ihrer 
ſelbſt mit der Verherrlichung eines Verräters im Volke in 
            abſur=
deſter Weiſe ſpottet. Sozialiſtiſche Sorgen in ſchwerſter 
Siunde . . .? Wir möchten glauben, daß es heute um 
            an=
deres ginge!
 Ein Ultimatum an die Eiſenbahner. 
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Havas meldet aus 
            Düſſel=
dorf, daß der Direktor für das Eiſenbahnweſen vom 
            Miniſte=
rium für öffentliche Arbeiten und der Direktor für die ſtaatlichen 
Eiſenbahnen heute vomittag in Düſſeldorf angekommen und 
General Payot beigegeben worden ſeien, um als techniſche 
            Be=
rater zuſamen mit den belgiſchen Sachverſtändigen die 
            end=
gültige Inbeſitznahme der deutſchen Eiſenbahnen 
im beſetzten Gebiet ſeitens der Alliierten durchzuführen und für 
die betreffenden Bezirke einen regelmäßigen Verkehr 
            ſicherzu=
ſtellen. Die vorgeſehenen Maßnahmen würden unverzüglich den 
deutſchen Eiſenbahnern und der intereſſierten Bevölkerung 
            be=
kannt gegeben. Das deutſche Eiſenbahnperſonal werde dann 
vor die Wahl geſtellt, entweder endgültig aus 
dem Dienſt auszuſcheiden, oder für Rechnung 
und unter der Kontrolle der 
            Beſatzungsbehör=
den weiterzuarbeiten. 
Abſchnürung des beſetzten Gebietes. 
Frankfurt a. M., 12. Febr. (Wolff.) Wie amtlich 
            mit=
geteilt wird, werden ſeit heute früh die nach hier führenden 
Straßen aus dem beſetzten Gebiet von den Franzoſen 
bewacht. Es ſind Schlagbäume errichtet worden und 
zum Teil befinden ſich welche im Bau. Fahrzeuge werden 
            kon=
trolliert und in das beſetzte Gebiet hinein=, aber nicht mehr 
herausgelaſſen. Soweit feſtgeſtellt werden konnte, handelt es ſich 
zunächſt um folgende Straßen: Goldſteiner Weg, Mörfelder 
Landſtraße, Höchſter Straße und Mainzer Landſtraße, ſowie die 
Schwanheimer Straße. Es iſt damit zu rechnen, daß auch die 
übrigen Zugänge zum beſetzten Gebiet in Kürze in der gleichen 
Weiſe beſetzt werden. 
„Ritterlich‟ 
Mülheim, 12. Febr. (Wolff.) Der Schlächter Hubert 
Herz hat ſich durch ſein Verhalten gegenüber den franzöſiſchen 
Truppen verſchiedentlich Unannehmlichkeiten zugezogen. Darauf 
richtete der Diviſionskommandeur in Bredeneh an den 
            Ober=
bürgermeiſter von Mülhein ein Schreiben, das mit den Worten 
ſchließt: „Ich teile Ihnen hierdurch mit, daß ich jede 
            Maß=
regelung gegen dieſe Perfon verbiete und Sie 
perſönlich für jeden Schaden haftbar mache, der ihr 
            ver=
urſacht wird.”
 TU. Karlsruhe, 12. Febr. Reichspräſident 
Ebert in Begleitung des Reichsminiſters Oeſer und 
des Reichsſchatzminiſters Dr. Albert iſt heute 
            vor=
mittag 10 Uhr mit dem Schnellzug hier eingetroffen. Zur 
            Be=
grüßung war Staatspräſident Nemmele erſchienen. 
In der Bahnhofshalle wie vor dem Bahnhof hatte ſich ein 
            zahl=
reiches Publikum zur Begrüßung des Reichspräſidenten 
            einge=
funden. Die Herren fuhren im Kraftwagen zum 
            Staatsminiſte=
rium, wo in Anweſenheit ſämtlicher Mitglieder der badiſchen 
Regierung eine Beſprechung über die durch die Beſetzung 
            Offen=
burgs und Umgebung geſchaffene Lage ſtattfand. 
Karlsruhe, 12. Febr. (Wolff.) Heute nachmittag 
            ver=
ſammelten ſich im Feſthallenſaal die Vertreter der ſtaatlichen 
und kommunalen Behörden des Landes, die Führer der 
            Gewerk=
ſchaften, der Induftrie, ſoſpie die Vertreter des geiſtigen und 
kulturellen Lebens des Landes, insgeſamt etwa 500 Perſonen 
zur gemeinſamen Ausſprache mit dem Reichspräſidenten und 
den Vertretern der Reichs= und Landesregierungen. Nach einer 
Begrüßungsanſprache des Staatspräſidenten Remmele, in der er 
dem einmütigen Willen der badiſchen Staatsregierung und des 
hadiſchen Volkes Ausdruck gab, wie ſtets, ſo auch in dieſen 
Tagen unerſchütterlich zum Reich zu halten, hielt der 
            Reichs=
präſident folgende Anſprache: 
„In dieſer Zeit neuer ſchwerer Nöte unſeres Vaterlandes 
und unſerer gemeinſamen engeren Heimat habe ich das lebhafte 
Bedürfnis empfunden, hierher in das Badener Land zu kommen 
und gemeinſam mit dem Herrn Reichsminiſter des Innern und 
dem Reichsſchatzminiſter mit Ihnen als den berufenen 
            Vertre=
tern des öffentlichen und des wirtſchaftlichen Lebens dieſes 
Landes Fühlung und Ausſprache zu ſuchen. Unter dem 
            Deck=
mantel der Ausführung des Friedensvertrages haben uns 
uniſere Gegner trotz unſeres durch die Tat bekundeten guten 
Willens die Jahre feit dem Waffenſtillſtand zu einem 
qualvollen Leidensweg 
gemacht. Was Frankreich und mit ihm Belgien aber jetzt 
            unter=
nommen haben, iſt eine beiſpielloſe und ſchnöde Gewalttat, die 
den Friedensvertrag offen verletzt, die Rechte der Völker wie der 
Menſchen mit Füßen tritt und mit allen Mitteln militäriſcher 
Gewalt Krieg führt gegen wehrloſe Männer, Frauen und 
            Kin=
der. Deutſches Land, von deutſchem Volke bewohnt und 
            bear=
beitet und genutzt ſeit tauſenden von Jahren, iſt von fremden 
Truppen in willkürlichem Mißbrauch der Macht beſetzt worden; 
das Ruhrgebiet unter dem Vorwand, Deutſchland ſei mit 
            eini=
gen Prozenten der uns diktierten unerfüllbaren hohen 
            Kohlen=
lieferungen im Rückſtande, deutſches Gebiet mit der ſeltſamen 
Begründung, Deutſchland habe zwei internationale Lucuszüge 
eingeſtellt. Kann man ſich einen ſchärferen 
Hohn auf das Völkerrecht 
denken als dieſe Begründung? Um einige tauſend Tonnen 
Kohlen mehr zu bekommen, ſetzt man gegen die Bergarbeiter an 
der Ruhr ein kriegsmäßig ausgerüſtetes Heer in Bewegung, das 
Gewalttat und Bedrückung in ein friedliches und fleißig 
            ſchaffen=
des Land trägt; wegen zwei Luxuszügen, die aus Gründen der 
Kohlenerſparnis ausfielen, wird das ſchöne und fruchtbar= Land 
am Hange des Schwarzwaldes unter franzöſiſche Bajonette 
            ge=
bracht! Wo bleiben da Recht und Freiheit; wo bleiben 
            Men=
ſchen= und Völkerrechte, von denen jenſeits des Rheins während 
und nach dem Kriege ſo viel die Rede war? Iſt das der Sinn 
des Diktats von Verſailles, daß jede der Siegermächte das 
ohnmächtig gemachte Deutſchland willkürlich vergewaltigen und 
knechten kann? Gegen dieſen Gewaltakt erheben 
wirhier erneut vor demdeutſchen Volke und vor 
der ganzen Welt feierlichen Proteſt. Voll 
            Em=
pörung proteſtieren wir gegen das, was an der Ruhr geſchehen 
iſt und was in den jüngſten Tagen über badiſches Land 
            herein=
gebrochen iſt. Wir legen Verwahrung ein gegen die Bluttaten, 
die körperliche und geiſtige Bedrückung und Bedrängung einer 
friedlichen und arbeitſamen und hart duldenden Bevölkerung. 
Wir rufen die Welt zum Zeugen deſſen an, tvas tagtäglich 
an Handlungen der Brutalität, an Akten unmenſchlicher 
            Will=
kür in dem beſetzten Gebiet geſchieht. 
Uns Deutſchenaber, die wir alle Söhne eines 
Vaterlandes und einer Muttererde ſind, iſt es 
heilige Pflicht, zuſammenzuſtehen mit unſeren 
unterdrückten Brüdern und Schweſtern, ihnen 
Hilfe zu bringen, wenn ſie es ablehnen, den 
Eindringlingen Sklavendienſte zu leiſten, ihnen 
zu helfen, die harten Tage der Fremdherrſchaft 
zu überwinden. Mit Gefühlen tiefer Dankbarkeit gedenken 
wir der Beamten, der Arbeiter und der Unternehwer, die in 
aufopfernder Treue ihre Freiheit und ihre Exiſtenz eingeſetzt 
haben und täglich neu einſetzen, um die gegneriſchen Anſchläge 
zu dereiteln. Was ſie damit für das deutſche Volk getan haben, 
wollen wir ihnen nie vergeſſen. In dieſen Tagen; wo 
fremde Gewalt in unſer Land hereiengebrochen iſt, muß alles 
zurückſtehen, was an Weltanſchauung und 
            poli=
tiſcher Anſicht uns trennt. Die Opferwilligkeit, die ſich
 in den Spenden zur Ruhrhilfe ſo glänzend bekundet, ſoll auch 
unſer Handeln und Denken beherrſchen; wir müſſen perſönliche 
Gefühle und Intereſſen unterordnen dem Großen und Ganzen. 
dem deutſchen Schickſal. Dem badiſchen Volke, gegen das ſich der 
jüngſte Einbruch und neue Bedrohung unſerer Gegner richtet, 
gilt heute im beſonderen unſer Gruß. Wir vertrauen, daß es 
in der gleichen beſonnenen Ruhe und zielbewußten Feſtigkeit wie 
unſere Brüder am Rhein und an der Ruhr dem Unwetter 
Trotz bietet. 
Der Schlag, der hier gegen uns geführt wird, richtet ſich 
gegen das Höchſte, was wir aus dem Kriege und bem 
            Zuſam=
menbruch gerettet haben: gegen die Einheit des Reiches! 
Auch er wird, deſſen ſind wir gewiß, zerſchellen am feſten 
Willen und der ſicheren Treue des badiſchen Volkes. Die 
            Zei=
ten, wo man Nord und Süd in Deutſchland 
            tren=
nen konnte, ſind vorbei. Unerſchütterlich iſt allen 
            Deut=
ſchen das Bewußtſein, Söhne eines Volkes und Glieder eines 
Reiches zu ſein, nie wird fremde Gewalt das trennen, was Raſſe, 
Sprache und Kultur in harter Geſchichte zuſammengeſchmiedet 
hat. Jeder Deutſche iſt ſich heute des Ernſtes der Stunde 
            be=
wußt; jeder von uns weiß, es geht um die Zukunft des Reiches, 
um den Beſtand der deutſchen Republik. Wenn wir in dieſen 
Schickſalstagen alle Kräfte zuſammenſchließen, werden wir auch 
dieſer Anſchläge auf unſer nationales Leben Herr werden. In 
dieſer entſchloſſenen zähen Abwehr erhoffen 
und erwarten wir — trotz allem — eine 
            beſon=
dere Zukunft unſeres ſchwergeprüften Volkes 
im Bewußtſein unſerer Einigkeit und unſeres 
Rechtes im Kampf um unſere Freiheit! 
* Offenburg, 12. Febr. (Priy.=Tel.) Wie gemeldet 
wird, verlangte ein Delegierter der interalliierten 
            Rheinland=
komniſſion vom hieſigen Oberbürgermeiſter, daß dieſer der 
            Kom=
miſſion ſofort Mitteilung mache, wenn der Reichspräſident nach 
Offenburg komme. Der Oberbürgermeiſter lehute dieſes 
            An=
ſuchen ab. Hierauf machte ihn der Delegierte für den Fall 
            un=
vorhergeſehener Folgen verantwortlich,
 Deutſche Proteſte. 
Berlin, 12. Febr. (Wolff.) Der deutſche Geſchäftsträger 
in Paris iſt beauſtragt worden, der franzöſiſchen Regierung, 
            fol=
gende Note zu überreichen: 
Die deutſche Botſchaft beehrt ſich, dem Außenminiſterium 
auf die Verbalnote vom 10. Februar, betreffend die Reiſe 
deutſcher Miniſter ins Ruhrgebiet, auftragsgemäß 
zu erwidern, die Reichsregierung und die Regierungen der 
            deut=
ſchen Länder müſſen es ablehnen, Vorſchriften über das 
            Ver=
halten ihrer Miniſter von fremden Mächten entgegenzunehmen. 
Der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel iſt angewieſen 
            wor=
den, der belgiſchen Regierung eine entſprechende Note zu 
            über=
reichen. 
Berlin, 12. Febr. (Wolff.) Der deutſche Geſchäftsträger 
in Paris überreichte der franzöſiſchen Regierung folgende Note: 
Am 14. Januar nachmittags iſt der Führer eines berittenen 
Zuges Schutzpolizei in Buer, Oberwachtmeiſter Kott, von 
einem Leutnant des franzöſiſchen 14. Jägerregiments mit der 
Peitſche ins Geſicht geſchlagen worden, als er eine 
Beſcheinigung über ihnen fortgenommenes Heu und Stroh 
wünſchte. 
Ferner iſt am 15. Januar, vormittags gegen 11 Uhr, der 
Polizeiwachtmeiſter Klewka in Marl in der Hochſtraße von 
einem Offizier der 1. Schwadron des franzöſiſchen 
            Dragoner=
regiments ins Geſicht geſchlagen worden, weil er den 
Offizier nicht grüßte. 
Die deutſche Regierung legt gegen dieſe Ausſchreitungen 
Verwahrung ein und fordert die Beſtrafung der Täter, 
Weitere Berhaftungen und Ausweiſungen. 
TU. Dortmund, 12. Febr. In Lünen iſt der 
            Bürger=
meiſter verhaftet und weggebracht worden. In Mengede wurde 
der Amtmann verhaftet und verſchleppt. In Brakel iſt der 
Polizeikommiſſar verhaftet und nach Herne gebracht worden. 
Unter=Geroldſtein, 12. Febr. (Wolff.) Der Hotelier 
Müller iſt durch die Interalliierte Kommiſſion ausgewieſen 
            wor=
den, weil ſein Aufenthalt die Sicherheit der Beſatzungstruppen 
gefährden ſoll. Seine Familie muß binnen vier Tagen das 
            be=
ſetzte Gebiet verlaſſen. 
Recklinghauſen, 12. Febr. (Wolff.) Bürgermeiſter 
Niemeyer und Stadtverordnetenvorſteher Rechtsanwalt Nichaus 
ſind geſtern nachmittag von der Beſatzungsbehörde verhaftet 
worden. 
Oberbergrat Ruſſel=Gladbeck, der verhaftet worden ſwar, weil 
er den franzöſiſchen Ingenieueren den Zutritt zur Grube 
            ver=
boten und Auskunft über die Förderung verweigert hatte, iſt 
ins unbeſetzte Gebiet gebracht worden.
Paris fi.
 Betrachtungen zum Segelflug. 
Mitgeteilt von der Flugwiſſenſchaftlichen Vereinigung Agchen. 
Hiſtoriſches. 
Wie andere Menſchen, ſo haben auch die Segelflieger 
            ge=
legentlich das Bedürfnis, ſich geiſtig weiter zu bilden. Bei 
Sonnenſchein lag man am Hange der Waſſerkuppe und 
            beobach=
tete den Himmel, um beiſpielsweiſe die Struktur des Windes 
zu erforſchen, aber auch bei Regenwetter konnte man ſich geiſtvoll 
unterhalten. Die Geſpräche trugen allerdings den Stempel der 
Waſſerkuppe, und die Waſſerkuppe iſt bekanntlich rauh und nicht 
gerade trocken. 
Hannover und Darmſtadt hatten gezeigt, daß man 
            tatſäch=
lich ſegelfliegen kann; wie und zuwelchem Zweck man 
            die=
ſen Sport betreibt, ſoll in den folgenden Zeilen möglichſt 
            all=
gemeinverſtändlich und ohne irgendwelchen Anſpruch auf 
            Origi=
nalität ganz im Waſſerkuppenſtil mitgeteilt werden. 
Zunächſt eine geſchichtliche Einleitung. Der erſte erfolgreiche 
Segelflieger (wenn man von der verfehlten Konſtruktion des 
alten Dädalus abſieht) war der germaniſche Wieland der 
Schmied. Er lebte in einer Zeit, wo es noch germaniſche 
            Götter=
helden und Könige gab, alſo jedenfalls vor dem letzten Akte der 
„Götterdämmerung‟. Den Bericht über Wielands Segelflug 
entnehme ich dem Buche „Götter und Helden” von Albert 
            Nich=
ter, 2. Band, S. 75, Leipzig 1922; Verlag Brandſtetter. 
Wieland war in die Gewalt des Königs Nidung geraten 
und wollte ſich daraus befreien. Wie er dieſe Befreiung 
            aus=
führte, wird von der alten Sage folgendermaßen erzählt: 
Wieland erſann einen Plan, bei deſſen Ausführung ihm ſein 
Bruder Eigel helfen ſollte. Er berief daher dieſen zu ſich und 
bat ihn, ihm allerhand Federn zu bringen, große und kleine, 
aus denen er ſich Flügel machen wollte. 
Da zog Eigel in den Wald und jagte allerhand Vögel und 
brachte die Federn ſeinem Bruder, der ſich daraus kunſtreiche 
Flügel bereitete. 
Als ſie fertig waren, bat Wieland ſeinen Bruder, die Flügel 
zu verſuchen, ob ſie auch zum Fliegen tauchten. Da fragte Eigel: 
„Wie ſoll ich mich emporheben und fliegen und wie ſoll ich mich 
wieder niederlaſſen?” Wieland antwortete: „Gegen den Wind 
ſollſt Du Dich emporheben und fliegen hoch und weit, 
            nieder=
laſſen aber ſollſt Du Dich mit dem Winde.” 
Da legte Eigel die Flügel an und hob fich empor, ſo leicht 
wie der ſchnellſte Vogel. Als er ſich aber wieder niederlaſſen
 wollte, ſtürzte er mit dem Haupte zur Erde, daß er eine Weile 
beſinnungslos lag. Als er wieder zu ſich gekommen war, fragte 
Wieland, ob die Flügel tauglich wären. Eigel antwortete: 
„Wären ſie ſo gut zum Niederlaſſen wie zum Fliegen, ſo wäre 
ich jetzt in einem anderen Lande und Du hätteſt die Flügel nie 
wiederbekommen.” 
Da ſprach Wieland: „Ich will beſſern, was noch daran fehlt” 
und legte ſich die Flügel mit Hilfe ſeines Bruders ſelbſt an. 
Dann hob er ſich hoch in die Luft und rief ſeinem Bruder zu: 
„Ich habe es Dir falſch angegeben, als ich Dir gebot. Dich mit 
dem Winde niederzulaſſen, denn ich wußte wohl. daß Du mir die 
Flügel nicht wiedergegeben hätteſt, wenn Du wußteſt, wie gur 
ſie ſind. Wiſſe, daß alle Vögel ſich gegen den 
Wind erheben und ſich ebenſo ſetzen.” 
Wieland war tatſächlich außerordentlich intelligent und ganz 
auf der Höhe der Zeit. Ehe er ſich in die Luft erhob, ließ er 
ſein Segelflugzeug durch einen geſchickten Piloten einfliegen, um 
z. B. feſtzuſtellen, ob die Verwindungsklappen auch richtig 
            ange=
ſchloſſen waren, oder ob das Seitenſteuer auch nicht zu klein 
ausgeführt war uſw. 
Das bemerkenswerteſte an der Erzählung iſt aber der Wind. 
Wieland hat als erſter die Energie des Windes ausgenutzt. 
Gegen den Wind iſt er geſtartet und auch gelandet, während ein 
anderer germaniſcher Flugzeugkonſtrukteur, nicht ſo erfolgreich 
war. Von dieſem heißt es in der Sage „Götter und Helden” 
Seite 8: 
„Am nördlichen Ende des Himmels ſitzt ein Rieſe, der 
            Hräs=
welgr heißt. Er hat Adlersgeſtalt, und wenn er die Fittiche 
hebt und zu fliegen verſucht, ſo entſteht der Wind.” 
Wohlgemerkt: „wenn er zu fliegen verſucht” Sehr 
weit hat er es offenbar nicht gebracht. Trotzdem war er 
            immer=
hin ganz nützlich: er diente den Göttern als Ventilator. 
Etwas ſpäter bewies dann Prof. v. Helmholtz, daß 
            tatſäch=
lich die Prinzipien der Mechanik die Urſache dafür waren, 
            wes=
halb das Unternehmen des alten Rieſen ſo dauernd bodenſtändig 
blieb. Nach ſeiner Meinung iſt es „kaum als wahrſcheinlich zu 
betrachten, daß der Menſch auch durch den allergeſchickteſten 
flügelähnlichen Mechanismus, den er durch ſeine eigene 
            Muskel=
kraft zu bewegen hätte, in den Stand geſetzt werden würde, ſein 
eigenes Gewicht in die Höhe zu heben und dort zu erhalten.” 
Mit dieſem vollſtändig richtigen Satz hat v. Helmholtz viel 
Unheil angerichtet; ganz abgeſehen davon, daß er ſeine 
            Exa=
menskandidaten gelegentlich nach dem Bewiſe dieſes Satzes zu 
fragen pflegte, ſo genügte ſeine große Autgrität, um Induſtrie
 und Geldgeber davon zu überzeugen, daßFlugtechnik etſva 
            gleich=
bedeutend wäre mit Projektenmacherei. Da iſt es doch ein 
            er=
freulicher Witz der Weltgeſchichte, daß die erſten Segelflüge von 
mehr als einer Stunde Dauer gerade von jungen Studierenden 
ausgeführt wurden. Dieſe hatten ganz richtig erkannt, daß es 
außer der Muskelarbeit des Piloten noch eine andere 
            Energie=
quelle zum Fliegen gibt: nämlich die Energiequelle des wackeren 
Wieland: den Wind. 
Zur Thevrie des Segelflugs. 
v. Helmholtz hatte ganz richtig bemerkt, daß die 
            Muskel=
arbeit des Menſchen nicht ausreicht, um ihn aus eigener Kraſt 
fliegen zu laſſen. Der mathematiſche Beweis ſoll hier nicht 
wiederholt werden. Als Erſatz diene die folgende 
            Plauſibel=
machung. 
Man vergleiche zum Beiſpiel einen Menſchen und einen Floh 
beim Weitſprung. Der Floh iſt bedeutend beſſer daran, 
Oder, um ins Große zu gehen: man ſtelle ſich vor, daß 
ohne daß es jemand merkt — alle Längen doppelt ſo lang 
            wer=
den. Ein Würfel don 1 Meter Kantenlänge, der vorher eine 
Seitenfläche von 1 Quadratmeter und einen Rauminhalt von 
1 Kubikmeter hatte, der hat dann eine Kantenlänge bon 
2 Metern, eine Seitenfläche von 4 Quadratmetern und einen 
Rauminhalt von 8 Kubikmetern. 
Ohne weiteres könnte man dieſe Vergrößerung nicht 
            feſt=
ſtellen, denn die Zollſtöcke ſind ja ebenfalls doppelt ſo lang 
            ge=
worden. Nur an den Bewegungen merkt man, daß ſich etwas 
geändert hat. Die Damen, welche vorher den Elfen gleich über 
den Ballſaal ſchwebten, trampeln jetzt ſchleppfüßig wie ein Bär 
auf dem Parkett herum. Auch die Herren ſind bedeutend ruhiger; 
ſie bewegen ſich nur noch im Elefantentempo. 
Der Grund hierfür iſt leicht einzuſehen: das Gewicht wächſt 
mit dem Rauminhalt, iſt alſo achtmal ſo groß geworden. Die 
Muskelkraft wird aber durch den Querſchnitt der Muskelfläche 
übertragen, d. h. ſie iſt nur viermal ſo groß geworden: daher 
die größere Schwerfälligkeit. Man begreift alſo, daß es eine 
beſtimmte Körpergröße gibt, welche nicht überſchritten werden 
darf, falls nur mit Hilfe der Muskelkraft geflogen werden ſoll, 
und v. Helmholtz hat nun exakt nachgewieſen, daß der Menich 
dieſe Größe bereits überſchritten hat. 
Wie es trotzdem möglich war, die ſtundenlangen Flüge im 
Hangwind der Waſſerkuppe auszuführen, foll im folgenden 
            dar=
gelegt werden. Ausführlich erwähnt wird dabei nur der 
            ein=
fachſte Fall: der aufſteigende Wind. Der beſte Wind für dis
 die 
ſtrag 
en der de 
er das 
*SN 
veiſungen
Nummer 43.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 13. Februar 1923.
Geite 3.
Skandalöſe Behandlung deutſcher Beamter.
 * Berlin, 12. Febr. (Priv.=Tel.) Die Belgier läßt der 
Ruhm der Franzoſen in der Behandlung deutſcher pflicht= ſei keine Grundlage für eine Intervention in 
getreuer Beamten nicht ſchlafen. Kennzeichnend für ihr Verhal=
 ten iſt die geradezu ſkandalöſe Behandlung, die einer 
Anzahl von höheren Beamten des Aachener Finanzamtes und aber ernſtliche Beſorgniſſe. 
der Aachener Zollbehörden ſowie der Reichsbank widerfahren 
iſt. Die Herren haben eine Nacht und einen Vormittag in 
            bel=
giſcher Haft zubringen müſſen und berichten darüber folgendes: 
Sie hätten ſich auf dem Flur des Gefängniſſes entkleiden 
und die Kleider auf einen Schemel legen müſſen. Dann ſeien 
ihnen die Taſchen revidiert worden. Die Zellen, in denen zum Ruhrgebietskonflikt, daß die amerikaniſche Nation ſich 
ſie die Nacht zubringen mußten, ſeien völlig verſchmutzt und 
verlauſt und ohne jedes Tages= oder künſtliches Licht geweſen. 
Ein Bett ſei nicht vorhanden geweſen, ſondern nur ein 
            zuſam=
menklappbares Geſtell mit verlauſten und verſchmierten 
            Bett=
tüchern. Tiſch, Krug und Waſſer hätten gefehlt. Am erſten 
Abend hätten ſie nichts zu eſſen bekommen, am Morgen des 
            fol=
genden Tages nur Kaffee. Einigen von ihnen ſei dazu ein 
Stückchen Brot gereicht worden, während andere kein Brot 
            er=
halten hätten. Sie hätten ſich auf dem Gang vor ihren Zellen 
von belgiſchen Schwerverbrechern verhöhnen laſſen müſſen und 
ſeien von belgiſchen Aufſichtsbeamten mißhandelt worden. 
Das ihnen völlig verſchmutzt übergebene Nachtgeſchirr hätten ſie 
ſelbſt entleeren und reinigen müſſen. Das Mittagsbrot hätten 
ſie nicht berühren können, weil die Löffel ekelerregend 
beſchmutzt geweſen ſeien. Der Aufenthalt im belgiſchen 
            Ge=
fängnis ſei ſchlimmer geweſen, als es je in franzöſiſcher 
            Kriegs=
gefangenſchaft geweſen ſei. Bemerkt ſoll noch werden, daß 
            Zoll=
direktor Corfes bei ſeiner Feſtnahme durch die Belgier mit 
Ketten gefeſſelt wurde.
 Die Phantaſien des Herrn Smeets. 
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter 
des Echo de Paris mitteilt, hat der Führer der rheiniſchen 
            Sepa=
franzöſiſchen Beſatzungsorganen eine Liſte von 1200 
            Eiſenbah=
nern übermittelt, die angeblich geneigt ſeien, unter franzöſiſcher wird aufgefordert, ſeine Tätigkeit energiſch fortzuſetzen und ſich 
1½ Millionen (2) Anhänger im Rheinlande ver= womit man die Moral des Heeres brechen wolle, zu kümmern. 
erſtatter des Echo de Paris eine Erklärung abgegeben, in der er ein Angriff auf eine Druckerei, in der das Amneſtieangebot der 
ſich rühmt, er ſei ſitzen geblieben, als man die „Wacht am 
Rhein” geſungen habe. Smeets ſtellt die Behauptung auf, man in die Luft geſprengt. 
gehe einer Bartholomäusnacht entgegen. In Köln und am linken 
Rheinufer verſtärkten der Heimatdienſt und die Alldeutſchen ihre 
Truppen durch Leute, die aus allen Teilen Deutſchlands kämen. 
Es ſei dringend notwendig, den Reichskommiſſar Grafen 
            Hatz=
feld auszuweiſen, der die Seele des Widerſtandes ſei. Man 
müſſe preußiſche Zeitungen, wie die Kölniſche Zeitung, 
            verbie=
ten, deren einziges Ziel ſei, einen unwiderſtehlichen 
            Zornes=
ausbruch zu provozieren, der harte Repreſſalien herbeiführen 
werde. Dadurch, daß Ihr fortfahrt, die Preußen ſo zu 
            behan=
deln, als ſeien ſie Franzoſen, d. h. als milde und demokratiſche 
Menſchen, werdet Ihr nicht triumphieren, denn ſie terroriſieren die Türkei ihre Forderung an die allüerten Kriegsſchiffe, den 
die Maſſen, die ſonſt Euch günſtig geſinnt ſeien. 
Paris findet die Aeußerungen von Smeets für 
            über=
trieben und er glaubt zu wiſſen, daß die meiſten franzöſiſchen 
erſtatters, Anſicht teilten. 
herabgeſtimmt haben, wenn ſie ſich jetzt Herrn Smeets ver= mentlich gegen Frankreich gerichtete Agitation. Es iſt noch 
            un=
ſchreiben, um den Pariſern Märchen aufzutiſchen. Bewunderns= bekannt, wie ſich Ismet Paſcha unter dieſen Umſtänden verhalten 
wert iſt entſchieden die blühende Phantaſie des Herrn Smeets, wird? Er ſollte heute in Konſtantinopel gnkommen, iſt aber 
            in=
gen ihrer rheiniſchen Kreaturen hinſtellen, was ſie in ihrer Ver= feſtgehalten. Pertinar bemerkt dazu im Echo de Paris, daß die 
legenheit offenbar als letzten Ausweg ſehen. Im Rheinland Türk=i zunächſt durch einen zielbaren Schlag oder eine Drohung 
ſelbſt dürften die angeblichen Ausführungen des Herrn Smeets 
einige Heiterkeit hervorrufen.
 Engliſche Stimmungen. 
London, 12. Febr. (Wolff.) Die Times ſchreiben zu ben 
Ereigniſſen im Ruhrgebiet: Wenn das Ziel der 
            Be=
ſetzung ſei, die deutſche Regierung zu zwingen, den 
            Reparations=
plan anzunehmen, ſo müßten wenigſtens die Bedingungen klar 
auseinandergeſetzt werden. Was werde von Deutſchland 
            gefor=
dert? Die Times erklären, England ſei direkt an dem Ergebnis 
des Kampfes im Ruhrgebiet intereſſiert. Wenn der Kampf 
            wei=
tergehe mit dem Ergebnis, daß Frankreich geſchwächt 
werde und Deutſchland inden wirtſchaftlichen 
            Ab=
grund ſtürze, worin Rußland und ein beträchtlicher Teil 
Mitteleuropas bereits liege, ſo müſſe der Untergang 
Europas unvermeidlich auch auf die eigene 
Wirtſchaft Englands zurückwirken. Frankreich habe 
ſich entſchloſſen, in dieſer Frage allein zu handeln. Während 
England jede Rückſicht auf die Bedürfniſſe Frankreichs ausübe, 
könne es nicht die Tatſache außer acht laſſen, daß es ſelbſt eine 
Reparationsforderung habe. Es könne nicht leichtſinnig beiſeite 
ſtehen, während Frankreich die Hoffnungen auf den europäiſchen 
Frieden gefährde. England habe den Krieg nicht vergeſſen und 
beabſichtige auch nicht, Deutſchland von den 
            Reparationsver=
pflichtungen zu befreien. Der Plan, der von der britiſchen 
            Re=
gierung in Paris unterbreitet wurde, hätte in Einzelheiten 
            ab=
geändert werden können, im weſentlichen ſei es jedoch der Plan
 geweſen, der Deutſchland in den Stand ſetzen ſollte, größere 
            Be=
träge zu bezahlen. Alle Ausſichten dieſer Pläne ſeien jetzt durch 
die Ergebniſſe der franzöſiſchen Aktion gefährdet. Gegenwärtig 
dieſem Kampfe vorhanden. Man wiſſe nicht was die Franzoſen 
wollen und was die Deutſchen vorſchlagen. Die Frage verurſache 
Amerika und die Ruhrbeſetzung. 
TU. Paris, 12. Febr. Der Korreſpondent des Neu=York 
Herald ſchreibt in ſeinem Blatte über die Haltung Amerikas 
wieder in ihrer ganzen Zerriſſenheit zeige. Die amerikaniſche 
Regierung könnte keinen wirkſamen Schritt gegen Frankreich 
unternehmen, hauptſächlich deshalb, weil es die wahre 
            Situa=
tion in der letzten Zeit verkannt hat. Die amerikaniſche 
            Re=
gierung hat jetzt offen zugegeben, daß ſie von der franzöſiſchen 
völlig überraſcht worden ſei. Sie hatte die Drohungen 
            Frank=
reichs immer für einen leeren Bluff gehalten. Die Regierung 
würde jetzt gerne etwas unternehmen. Sie glaubte ſchon mit 
der letzten Rede des Staatsſekretärs Hughes in New=Haven 
etwas getan zu haben. Wenn jedoch die franzöſiſch=deutſche 
            Si=
tuation ihre Wirkung auf Amerika überträgt und der 
            ameri=
kaniſche Ansfuhrhandel gehindert werden ſollte, würde die 
            ame=
rikaniſche Regierung nicht umhin können, dazu Stellung zu 
nehmen. 
Um Irlands Unabhängigkeit. 
London, 12. Febr. (Wolff.) Im Anſchluß an die 
            Mit=
teilung der iriſchen Republikaner, daß die Friedensvorſchläge 
der Freiſtaatsregierung nicht in Erwägung gezogen werden 
könnten, iſt ſeitens des Stabschefs der Aufſtändiſchen an die 
Offiziere und Mannſchaften der republianiſchen Armee eine 
in ſcharfem Ton abgefaßte Proklamation ergangen, in der es 
heißt, der Krieg werde fortgeſetzt, bis die 
            Unab=
ratiſten, Joſef Smeets, in der Nacht zum 10. Februar den hängigkeit Irlands anerkannt worden ſei. 
Es könne kein Kompromiß geben. Das Heer der Aufſtändiſchen 
Leitung zu arbeiten. Smeets glaubt, daß er augenblicklich über nicht um die Intrigen der Gegner und die niedriren Methoden, 
füge, die preußenfeindlich geſinnt ſeien. Er hat dem Bericht= Gleichzeitig mit der Veröffentlichung der Proklamation erfolgte 
Freiſtaatregierung gedruckt worden iſt. Die Druckerei wurde 
Die türkiſche Forderung. 
London, 12. Febr. Eine Reuterdepeſche beſagt, daß die 
Türkei den Verbündeten ein Ultimatum überreicht hat, in dem 
die Friſt zur Räumung des Hafens von Smyrna 
durch die alliierten Schiffe bis zum 
            Dienstagverlän=
gert wird. 
Dazu ſchreibt der Petit Pariſien: Am letzten Samstag hatte 
Hafen von Smyrna zu verlaſſen, erneuert. Die Mitteilung kam 
Selbſt der Berichterſtatter des nationaliſtiſchen Echo de zuerſt an die franzöſiſche Regierung, die ſie nach London 
            weiter=
gab. Der Entſchluß der Alliierten bleibt beſtehen, daß ſie nicht 
nachgeben, und ihre Schiffe werden im Falle eines Angriffes 
Generäle und ſelbſt der Oberkommandierende ſeine, des Bericht= mit blanker Waffe antworten. In Angora zeigt ſich in dieſer 
Frage eine gewiſſe Aufregung. Verſchiedene Perſönlichkeiten, 
* Die Franzoſen müſſen ihre Hoffnungen einigermaßen wie vor allem Ravunof Bey, betreiben, wie es heißt, eine na= 
Im übrigen iſt es intereſſant, daß die Franzoſen als Forderun= folge von Schneeverwehungen unterwegs vorläufig in Bukareſt 
von ſeiten der Allierten zur Vernunft gebracht werden müſſe, 
ehe die Intereſſen der Alliierten vertreten werden können. 
            Frank=
reich könne aber augenblicklich nicht an eine Intervention im 
Oſten denken. Es könne nur dem britiſchen Geſchwader ein paar 
Schiffe zur Verfügung ſtellen. Das werde aber nicht gehen, und 
man werde ſich deshalb der Unterſtützung Griechenlands, 
            Ru=
mäniens und Bulgariens gegen die Türkei zu bedienen haben. 
Eine Unterredung mit Tſchitſcherin. 
TU. Paris, 12. Febr. Tſchitſcherin gewährte dem 
Matin=Korreſpondenten in Berlin eine Unterredung, in deren 
Verlauf der Volkskommiſſar die Frage der Möglichkeit 
eines neuen Orientkrieges dahin beantwortet, er 
            er=
warte vorläufig eine rege Tätigkeit der Diplomatie. Die 
            Hal=
tung Rußlands in Lauſanne ſei kennzeichnend, ſagte 
            Tſchitſche=
rin. Man habe Rußland von allen Fragen außer derjenigen 
der Meerengen ausgeſchaltet. In dieſer letzteren Frage ſtehe die 
Sowjetregierung dem Imperialismus Englands gegenüber, dem 
ſich Frankreich und Italien angeſchloſſen haben, um die Oeffnung Mainzer Volkszeitung und das Mainzer Tagblatt ſind vom 
der Meerengen für Kriegsſchiffe zu fordern. Kemal Paſcha hat 
ſich meinen Standpunkt zu eigen gemacht, um die britiſchen 
Sympathien zu gewinnen, obwohl jedermann in der Türkei die 
Sperrung der Meerengen fordert, wie er es auch tue. Auf die 
ruſſiſch=franzöſiſchen Beziehungen übergehend, ſagte Tſchitſcherin, blickt der Oberdelegierte der Rheinlandkommiſſion eine 
            tenden=
daß beide Stagten den erſten Augenblick der Klärung der 
            Welt=
lage dazu benützen müßten, Handelsbeziehungen anzuknüpfen.
 Deutſcher Reichstag. 
Das Notgeſetz vor dem Reichstag. 
* Berlin, 12. Febr. (Eigener Bericht.) An erſter Stelle ſteht 
auf der Tagesordnung das Notgeſetz, das vom Reichsrat bereits 
angenommen worden iſt. 
Reichswirtſchaftsminiſter Dr., Becker empfiehlt die Vorlage zur 
ſchleunigen Verabſchiedung. In weiten Kreiſen iſt ein allgemeines 
Notgeſetz für die Regierung ſchmerzlich vermißt worden. Ein 
            ſol=
ches Geſetz ſoll der Regierung die Waffe in die 
Hand geben in dem aufgezwungenen 
            Abwehr=
kampf. Die Beſtimmungen über die Schankkonzeſſionen müßten noch 
vor Erledigung des Schankgefetzes verabſchiedet werden. Ebenſo 
            drin=
gend, ſeien die Beſtimmungen gegen den Wucher und die 
            Er=
mächtigung der Reichsregierung zur Einſchränkung der 
            Luſt=
barkeiten, ferner die Erledigung der 
            Wohnungsfür=
ſorge für die Flüchtlinge. Durch das Ermächtigungsgeſetz 
ſollen die geſetzgebenden Faktoren nicht ausgeſchaltet werden. Der 
Reichsrat muß ſeine Zuſtimmung zu den Verordnungen geben und ſie 
ſind dem Reichstage, ſofort zur Kenntnis vorzulegen und eventl. auf 
ſein Verlangen aufzuheben. Damit ſind alle parlamentariſchen 
            Sicher=
heiten gegeben. Der Miniſter bittet um ſchleunige Verabſchiedung der 
Vorlage. Der Miniſter beſpricht dann die Lage im Ruhrgebiet und 
gedenkt der Leiden der deutſchen Bevölkerung an, der 
Ruhr und am Rhein. Der Kampf, den wir dort führen, iſt nicht 
von uns gewollt. Wir haben, wie die früheren Regierungen, ehrlich 
verſucht, hinſichtlich des Reparationsproblems mit unſeren 
            Kriegs=
gegnern zu einer Verſtändigung zu kommen. Dieſe Verſuche ſind durch 
die Schuld der anderen, insbeſondere Frankreichs geſcheitert. Unter 
fadem Vorwand iſt man unter brutaler Gewalt ins Ruhrgebiet 
            ein=
gedrungen und hat dort unfägliches Leid über deutſches 
Gebiet gebracht. Wir ſind entſſchloſſen, im 
            Abwehr=
kampf bis zum äußerſten zu verharren, ohne 
            Rück=
ſicht, auf parteipolitiſche Verſchiedenheiten und 
ohne Rückſicht auf all das, was uns ſonſt 
            wirt=
ſchaftlich und politiſch trennt. Für dieſen Kampf foll 
uns der vorliegende Geſetzentwurf neue Mittel zur Verfügung ſtellen. 
Möge die hoffentlich baldige Verabſchiedung dieſes Geſetzes das deutſche 
Volk in ſeinem ſchweren Kampf unterſtützen und alle Spekulation, 
            ins=
beſondere Frankreichs auf die deutſche Uneinigkeit zunichte machen. 
Abg. Sollmann=Köln (Soz.) wünſcht Ergänzung der 
            Vor=
lage. Das Schankſtätten=Geſetz müſſe außerdem kommen. Durch den 
Sturm der Intereſſenten dürfe man ſich nicht irre machen laſſen. 
            Be=
denklich ſeien die Beſtimmungen gegen den Paßzwang. Seine 
            Par=
tei ſei gegen alle Ausweiſungen im „Ruhrgebiet und denke gar 
nicht daran, zu kapitulieren. Verhandlungen ſeien nur 
möglich bei tragbaren Bedingungen. 
Abg. Dr. Kahl (V.P.) hält eine weitere Ausſprache in dieſem 
Augenblick für unzweckmäßig und beantragt die Verweiſung des 
            Ge=
ſetzes an den Rechtsausſchuß. 
Abg. Erſing (Ztr.) billigt die Ziele des Notgeſetzes. Im 
            Ruhr=
kampf ſpricht ſich der Redner gegen alle Uebertreibungen aus, 
aber auch gegen ſolche, deren ſich der Abg. Breitſcheidt im 
Ausland ſchuldig gemacht hat. Die Polizeiorgane ſollen 
die Wuchergeſetze ſchärfer handhaben und die Wuchergeſetze, ſollen 
härtere Strafen verhängen und zwar bis zur Einziehung des 
geſamten Vermögens. Der Redner rühmt die 
            Opferbereit=
ſchaft der Ruhrbevölkerung und der dortigen Arbeiterſchaft, deren 
Widerſtand nicht erlahmen werde. 
Das Notgeſetz wird dann an den Rechtsausſchuß 
            über=
wieſen. 
Es folgt darauf die zweite Beratung des 
            Haushalts=
planes für das Juſtizminiſterium. Der Ausſchuß 
            ver=
langt Maßnahmen, zur Hebung des Anſehens des Reichsgerichts. 
Abg. Dr. Roſenfeld (Soz.), erhebt Einſpruch gegen die 
            Rechts=
ſprechung der fremden Gerichte im beſetzten Gebiet. Ein belgiſches 
            Ge=
richt hat vier deutſche Polizeibeamte wegen angeblicher Ermordung eines 
belgiſchen Leutnants zum Tode verurteilt; obgleich dem belgiſchen Gericht 
die wahren Täter namhaft gemacht wurden. Der Redner behauptet 
darauf, die bayeriſchen Volksgerichte ſtehen im Widerſpruch zum 
            Reichs=
recht. Er kritiſiert den Fechenbach= und den Hardenprozeß und billigt die 
Feſtnahme von dreihundert. Nationalſozialiſten durch die thüringiſche 
Regierung. 
Abg. Dr. Bell (Ztr.) bittet, die Reform des Strafrechts 
            mög=
lichſt bald in die Wege zu leiten. Nedner ſpricht ſich gegen die 
            Er=
leichterung der Eheſcheidung aus. Ein allgemeiner Amneſtieerlaß iſt 
unmöglich, aber den Eiſenbahnern gegenüber ſollte man möglichſte 
Milde walten laſſen. Die Not der Anwälte wächſt ſich zur Kataſtrophe 
aus, wenn nicht bald geholfen wird. Der Redner verwahrt ſich 
gegen die Eingriffe der Franzoſen in die deutſche Rechtshoheit, er 
proteſtiert gegen die fremden Kriegsgerichte, vor 
allem aber gegen das abgekürzte Verfahren der 
            Bajo=
nette und der Reitpeitſche, wie es jetzt gegenüber der 
            Ruhr=
bevölkerung angewendet wird. 
Abg. Gräf=Thüringen (Dntl.) ſpricht dem neuen Juſtizminiſter 
Dr. Heinze ſein volles Vertrauen, aus, ſeine oberſte Aufgabe müſſe die 
gleichmäßige Anwendung des Rechtes ſein, vor allem aber gegen die 
Angehörigen aller Parteien. Der Redner bemängelt dann die 
            Tätig=
keit des Staatsgerichtshofes und proteſtiert gegen die franzöſiſchen 
Kriegsgerichtsurteile in Mainz und Wiesbaden. 
Nach einem Wortgefecht zwiſchen dem Abg., Gräf=Thüringen 
(Dntl.) und dem thüringiſchen Staatsminiſter Fr. Fröhlich, 
            bezüg=
lich der thüringiſchen Juſtiz vertagt, ſich das Haus auf Dienstag 2 Uhr. 
Weiterberatung.
 Erneute Zeitungsverbote in Mainz. 
Mainz, 11. Febr. (Wolff.) Der Mainzer Anzeiger, die 
12. Februar ab auf drei Tage verboten worden wegen 
            Ver=
öffentlichung einer Lokalnotiz über die Beſchlagnahme von 
            Gel=
dern, die für rückſtändige Löhnungen uſw. an die ſtreikenden 
Eiſenbahner beſtimmt waren. In dieſer Veröffentlichung 
            er=
ziöſe Entſtellung, da die beſchlagnahmten Gelder (zirka 61 
            Mil=
lionen) in „Wirklichkeit Streikunterſtützungen dargeſtellt hätten.
G
 Waſſerkuppe war ber Weſtwind. Er kam von Fulda her über 
ein verhältnismäßig niedriges Gelände, dann traf er plötzlich 
auf die Waſſerkuppe, wo er nur nach oben ausweichen konnte. 
Er ſtrich über die Kuppe hinweg, geradeſo wie das Waſſer über 
einen im Bache liegenden Stein. Jeder hat wohl einmal dieſem 
Strömungsverlaufe zugeſehen. Auch wenn der Stein ein gutes 
Stück unter der Waſſeroberfläche liegt, iſt die Ablenkung der 
Strömung nach oben deutlich ſichtbar. Noch 300 bis 400 Meter 
über dem Gipfel der Waſſerkuppe iſt dieſe Ablenkung ſo ſtark, 
daß die Rhönflieger dort ſtundenlang ſegeln konnten. 
Die ſchräg nach oben zeigende Windrichtung iſt die eine 
Bedingung zum Segelflug. Die andere Bedingung 
iſt ein gutes Flugzeug. Das Kennzeichen eines guten Flugzeuges 
iſt der Gleitwinkel. Um zu verſtehen, was mit dem 
            Gleit=
winkel gemeint iſt, denke man ſich verſchiedne Flugzeuge. Alle 
ſeien mit Motor auf 5000 Meter Höhe aufgeſtiegen. Es herrſche 
Windſtille. Der Motor werde abgeſtellt und jedes Flugzeug ſoll 
ſich bemühen, in möglichſt flachem Gleitfluge geradeaus zu 
fliegen. Wer hierbei die größte Flugſtrecke zurücklegt, hat den 
flachſten Gleitwinkel. 
Jetzt ſoll ein Wind ſchräg nach oben wehen (wie z. B. in 
der Nähe der Waſſerkuppe) und zwar möge ſeine Geſchwindigkeit 
und Richtung gerade der Geſchwindigkeit und Richtung 
            des=
jenigen Flugzeuges entgegengeſetzt ſein, welches den flachſten 
Gleitwinkel hat. Dieſes Flugzeug wird jetzt imſtande ſein, ſich 
beliebig lang ohne Motorkraft in der Höhe zu halten. Bei 
            Wind=
ſtille wäre es in einer Sekunde um ein beſtimmtes Stück ſchräg 
nach unten geglitten. Aber es treibt ja im Winde geradeſo wie 
ein Schwimmer im Strome, und der Wind, der nach 
            Voraus=
ſetzung wehen ſoll, treibt das Flugzeug um genan das gleiche 
Stück ſchräg nach oben zurück. Ein Beobachter auf der Erde 
ſieht demnach das Flugzeug ſcheinbar genan ſo feſt in der Luft 
hängen, wie etwa einen Raubvogel am Bergeshange. Auch 
            die=
ſer ſteht im Hangwinde ohne einen Flügel zu bewegen: dieſen 
Teil des Vogelfluges hat der Menſch alſo bereits der Natur 
abgelernt. 
Nach dieſer Ueberlegung wird es nicht ſchwer fallen, ſich die 
Flüge vorzuſtellen, welche man in den Rhön=Segelflug=Filmen 
ausgeführt ſah. Der Wind braucht nur noch etwas ſteiler nach 
Oben gerichtet zu ſein. Dann kann das Flugzeug im Hangwind 
ſogar beliebig hoch ſteigen und von der ſo gewonnenen Höhe aus 
lede beliebige Ziellandung ausführen, wie es ja dem 
            Hannove=
raner „Vampyr” und dem Darmſtädter „Geheimrat” ſo 
            hervor=
gagend gut gelungen iſt.
 Wie kommt das Flugzeug nun in den Hangwind hinein, 
wenn es keinen Motor hat? Das iſt ſehr einfach: Man hakt vorn 
ein Schnur (die ſich ſpäter von ſelbſt wieder aushakt) ans 
            Flug=
zeug. Rechts und links ziehen nun zwei bis vier Mann das 
Flugzeug ſo lange gegen den Wind an, bis es genügend 
            Ge=
ſchwindigkeit erlangt hat, um ſich vom Boden abzuheben (
            ge=
radeſo wie man einen Drachen hochſeilt). Dann fällt das Seil 
und das Flugzeug fliegt frei im Hangtvind und muß ſehen, wie 
es wieder herunter kommt. Ganz ähnlich werfen ja auch die 
Kinder ihre Papierflieger in die Luft. Aber die fallen ſehr bald 
kopfüber auf die Erde. Im Segelflugzeug ſitzt dagegen ein 
            vernünf=
tiger Menſch und ſteuert das Flugzeug ſo, daß es oben bleibt. 
Was auf der Waſſerkuppe zu ſehen war. 
Auf der Waſſerkuppe gab es mancherlei Intereſſantes zu 
ſehen: Monokel, gnädige Frauen in Reithoſen und Flugzeuge. 
Es iſt ſchwierig zu ſagen, was intereſſanter war: die Menſchen 
oder die Flugzeuge. Da war der Tiſchler Eſpenlaub, der 
            oſt=
preußiſche Volksſchullehrer Schulz, ferner nach dem Wettbewerb 
die erſte Segelfliegerin Fräulein Hanſen und die Berliner 
Studentengruppe. 
Der Tiſchlergeſelle Gottlieb Eſpenlaub aus Ulm hatte ganz 
allein ein gutes Flugzeug gebaut. Er war intelligent genug, 
um es in weiteſtem Maße dem Hannover „Vamphr” 
            nachzu=
empfinden. Zugleich war er der erſte Luftdroſchkenvermieter an 
Amerikaner. Dieſe flogen wiederholt länger als fünf Minuten 
und jedesmal iſt die Maſchine glatt gelandet, obgleich die 
            Unter=
legſcheiben aus alten Zehnpfennigſtücken und die Räder aus 
Stuhlſitzen hergeſtellt waren. Die Tragflächen waren mit 
Tiſchlerleim „zelloniert” 
Aus Bohnenſtangen und Konſervendoſen hatte der 
            Volks=
ſchullehrer Schulz ein intereſſantes Flugzeug gebaut, indem er 
dabei ganz neue und ganz eigene Ideen verwirklichte. Er flog 
ſo ſchneidig, daß er den Preis für die beſte perſönliche Leiſtung 
einſtimmig zugeſprochen erhielt. 
Der „Fünfminutenflug” von Fräulein Hanſen (Reithoſe, 
elegante Wickelgamaſchen, Pelzmantel) verlief zwei Sekunden 
nach dem Start bereits nach dem ſchönen Gedicht: 
„Ihr war da oben nicht geheuer, 
Sie gab energiſch Tiefenſteuer 
und vernichtete zit Glanz 
Rumpf, Fahrgeſtell und Schwanz. 
Gefunder Sportsgeiſt erfüllte die Berliner Studenten, die 
— wie es ja bei Studenten üblich iſt — kein Geld mehr hatten,
 ung ihr Flugzeug mit der Eiſenbahn nach Berlin zurück zu 
ſchaffen. So zimmerten ſie ſich kurz entſchloſſen einen Wagen 
und ſchoben den zu Fuß über Land. Sie ſahen allmählich aus 
wie die Vagabunden, aber ihr Grundſatz war: „Wir wiſſen wer 
wir ſind, wir bleiben was wir waren.” 
Das ſei genug. Jetzt noch ein paar Worte vom Zweck des 
Segelfluges. Der Segelflugſport trägt dazu bei, den 
            Verkehrs=
flugzeugtyp zu verbeſſern, die gemeinſame Bautätigkeit von 
Handwerkern und Studenten in den flugwiſſenſchaftlichen 
            Ver=
einigungen hilft mit, den Kaſtengeiſt und Klaſſenhaß zu 
            über=
winden, und ſchließlich gibt es wohl keinen ſchöneren Sport als 
das Segelfliegn. 
Zunächſt das Verkehrsflugzeug. Man verlangt von ihm 
geringe Betriebskoſten und möglichſt lange Lebensdauer. Wenn 
nun ein Segelflugzeug ſchon ganz ohne Benzin fliegen kann, ſo 
begreift man leicht, daß ein gut ſegelndes Reiſeflugzeug mit 
ſchwächerm Motor auskommt als ein etwa zu Verkehrszwecken 
umgebautes ehemaliges Kriegsflugzeug. Daher auch das große 
Intereſſe, welches z. B. Fokker und Junkers dem Segelfluge 
entgegenbringen. 
Aber was nützt das ſchönſte Reiſeflugzeug, wenn keine 
            Paſſa=
giere da ſind, welche das Luftkursbuch benutzen. Da iſt es nun 
ganz gut, wenn man ſich klar macht, daß der ganze Segelflug 
vom Start bis zur Landung doch eigentlich nur eine Notlandung 
iſt: man wird in die Luft geworfen und muß ſehen, wie man 
wieder herunterkommt, und außerdem: „fliegen heißt landen” 
Da nun dieſe „Notlandungen” bereits über drei Stunden 
            ge=
dauert haben, ſo ſind ſie ſicher nicht ſo ſchlimm. Fokker iſt ja 
wiederholt mit Paſſagier geſegelt. Schon das bloße Zuſehen 
auf der Waſſerkuppe flößt dem Publikum Vertrauen ein. 
Noch mehr Vertrauen zum Luftverkehr gewinnen aber die 
jungen Leute, welche ſelber im kleinen Schulflugzeuge den 
Rodelſport durch die Luft” betreiben. Was wollen denn die 
jungen Sportsleute? Doch offenbar nichts anderes als große 
Höhen, unerlaubte Geſchwindigkeiten, gefährliche Kurven und 
dazu das herrliche Gefühl der Freiheit. Zu dieſem Zwecke kraxelt 
man im Gebirge, läuft Ski, reitet, radelt und rodelt. Im 
            Segel=
flugzeug kann man alles zuſammen viel ſchöner haben. Ja noch 
mehr!. Wenn der Philiſter in der Zeitung lieſt, daß wieder mal 
jemand im Gebirge abgeſtürzt oder mit dem Motorrad gegen 
einen Stein geſauſt iſt, ſo ſchüttelt er den Kopf über die Jugend 
von heute. Die abgeſtürzten Segelflieger aber betrachtet ſogar 
auch er als Helden.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 13. Februar 1923.
Nummer 43.
 Stadt und Land. 
Darmſtadt, 13. Februar. 
Das Reichsgeſetz über Kleinrentnerfürſorge 
iſt am 1. Februar 1923 in Kraft getreten. Wir geben im Nachſtehenden 
die weſentlichen Beſtimmungen daraus wieder, § 1 ſtellt den Grundſatz 
auf, daß die Gemeinden verpflichtet ſind, deutſchen 
            Klein=
rentnern oder ihren Gleichgeſtellten auf Antrag Fürſorge zu gewähren. 
Die Landesregierungen können die Fürſorge auf die Länder 
            über=
nehmen oder beſtimmen, daß Gemeindeverbände an Stelle der 
            Gemein=
den die Fürſorge zu gewähren oder dieſen die Aufwendungen, 
            ins=
befondere ſolche für Anſtaltsinſaſſen ganz oder teilweiſe zu erſetzen 
haben. Der Kreis der Fürſorgeempfänger umfaßt bedürftige, alte, 
oder erwerbsunfähige Perſonen, die infolge eigner oder fremder 
            Vor=
ſorge ohne die eingetretene Geldentwertung oder ohne 
            ſon=
ſtige Kriegsfolgen nicht auf die öffentliche Fürſorge angewieſen wären, 
ſofern ſie a) durch Arbeit ihren Lebensunterhalt erworben haben, oder 
b), eine Tätigkeit in häuslicher Gemeinſchaft ausgeübt haben, die 
            üb=
licherweiſe ohne Entgelt erfolgt, aber im Falle der Einſtellung fremder 
Kräfte vergütet werden müßte oder e) eine wiſſenſchaftliche, künſtleriſche 
oder gemeinnützige Tätigkeit ausgeübt haben, die ihre Arbeitskraft 
Jahre hindurch weſentlich in Anſpruch genommen hat, oder 4) infolge 
geiſtiger oder körperlicher Gebrechen ihren Lebensunterhalt durch Arbeit 
nicht erwerben konnten. Wer ohne eigenes Verſchulden ſich eine ſolche 
Verſorgung noch nicht geſichert hat, kann gleichbehandelt werden, wenn 
er ſich durch jahrelange Arbeit eine wirtſchaftliche Stellung errungen 
hatte, in der ihm dies ohne Geldentwertung oder ohne ſonſtige 
            Kriegs=
folgen möglich geweſen wäre. Die Fürſorge erſtreckt ſich auf die im 
gemeinſchaftlichen Haushalt mit dem Fürſorgeberechtigten lebenden 
            An=
gehörigen, die ihm gegenüber unterhaltsberechtigt und erwerbsunfähig 
oder durch die Haushaltsführung am Erwerbe verhindert ſind. Die 
Unterſtützung an ſolche Angehörige kann auch gewährt werden, wenn 
kein gemeinſchaftlicher Haushalt beſteht. Die Wohltat des Geſetzes 
            ge=
nießen nicht: 1. Perſonen, die auf. Grund ſonſtiger Reichsgeſetze 
            gleich=
wertige Unterſtützung erhalten; 2. Perſonen, die infolge eigenen groben 
Verſchuldens fürſorgebedürftig ſind. Die Fürſorge ſoll, ſich nach 
Art und Umfang derjenigen für Sozialrentner angleichen. Im Uebrigen 
beſtimmen ſich Art, Umfang und Durchführung der Fürſorge nach 
Richtlinien, die die Reichsregierung mit Zuſtimmung des Reichsrats 
und der Reichstagsausſchüſſe für ſoziale Angelegenheiten und für den 
Haushalt feſtſetzt. Zuſtändig für die Fürforgegewährung iſt die 
            Ge=
meinde (=Verband) des Wohnorts des Kleinrentners. Gegen die 
            Feſt=
ſetzung oder Ablehnung von Fürſorgemaßnahmen iſt Beſchwerde an 
die endgiltig entſcheidende Aufſichtsbehörde zuläſſig. Das Reich 
            er=
ſtattet im Rahmen der „Reichshaushaltsmittel den Gemeinden (
            Ver=
bänden) 80 v. H. der ih en durch die Fürſorge nach Maßgabe des 
Geſetzes und der Nichtli u entſtehenden ſachlichen Aufwendungen. 
Das Reich überweiſt auf Antrag Vorſchüſſe. 
Die Finanzbehörden müſſen den Gemeinden bei Anfragen 
            Aus=
kunft über Einkommens= und Vermögensverhältniſſe der 
            Fürſorge=
empfänger geben. Andererſeits ſind unterhaltspflichtige Angehörige 
und Arbeitgeber der Fürſorgenempfänger verpflichtet, den Gemeinden bei 
Anfragen Auskunft über alle für die Fürſorge erheblichen Tatſachen 
zu geben. Alle Verhandlungen und Urkunden, insbeſondere Vollmachten 
und amtliche Beſcheinigungen, die ſich in Anwendung des Geſetzes 
            ver=
notwendigen, ſind gebühren= und ſtempelfrei. Die Gemeinden können 
die den Fürſorgeempfängern gegen Dritte zuſtehenden 
            Unterhalts=
anſprüche verfolgen. Landesrecht kann für diefe die Verfolgung im
 zu Feiſetzung dr äichtlnin gelin de gm 2. Auauf las berläugdeien 
Richtlinien für die Verwendung der Reichszuſchüſſe zur Unterſtützung 
notleidender Kleinrentner im Jahre 1922 ſowie das bisher in den 
Einzelländern geltende Verfahren. Uebergangsvorſchriften erläßt der 
Reichsarbeitsminiſter mit Zuſtimmung des Reichsrats. 
— Ernanut ſpurde am 6. Februar dar Polizeiaſſiſtent Johannes 
Aulbach zum Polizeioberaſſiſtenten bei dem Polizeiamt Darmſtadt 
mit Wirkung vom 1. Februar 1923. 
— Landestheater. Heute „Maurer und Schloſſer” Im 
Kleinen Haus wird heute „Mauver und Schlofſer” gegeben, nicht, wie 
auf dem Wochenſpielplan angezeigt. „Coſi fon tutte‟. Die Aufführung 
beginnt um 7 Uhr. — Marionettenſpiele. Heute nachmittag 
um halb 3 Uhr wird auf dem Marionettentheater des Kleinen Hauſes 
Aſchenbrödel” wiederholt. Bei der Aufführung wirben als Sprecher 
Frida Hummel, Eleonore Merck, Eduard Goebel und Heinz Dietrich 
Kenter mit — Fünf deutſche Meiſteropern. Die fünf 
            Auf=
führungen in dem Opernzyklus im Kleinen Haus fallen folgenden 
            Mie=
ten zu: „Don Juan” am 16. Februar Sondemniete 4, „Figaros 
            Hoch=
zeit” am 19. Februar Sondermiete 2, „Coſi fan tutte” am 21. Februar 
Sonderwiete 3, „Entführung aus dem Serail” am 23. Februar 
            Sonder=
miete 5, „Ariadne auf Maxos” am 2. Fehruar Sondermiete 1. Die 
Abgabe der Zylluskarten iſt für Mieter heute, für Nichtmieter am 
Mittwoch, den 14., und Donnerstag, den 15. Februar, an der 
            Tages=
kaſſe des Kleinen Hauſes. Der Einzelverkauf für die erſte Vorſtellung 
Zyklus: „Don Juan” beginnt am Freitag, den 16. Februar — 
„Triſtan und Tſolde‟. Am Mittvoch, den 14. Februar, 6 Uhr, 
kommt neu einſtudiert und neu inſzeuiert „Triſtan und Jſolde” zur 
Aufführung. Muſikaliſche Leitung: Michgel Balling. Regie: Joſeph 
Schlembach. Bühnenbild nach Entwürfen von Dr. Kurt Gutzeit. 
— Kündigung hefſiſcher Staatsauleihen. Die von der 
            Staats=
ſchuldenverwaltung ausgehende, zum 1. Oktober 1922 erfolgte, 
            Kündi=
gung betrifft alle Stücke über 500 Mk. und 200 Mk. der 3½prozentigen 
Anleihe vom 24. Juni 1893, Serie I, der 3½prozentigen. Anleihe vom 
9. Mai 1893 Serie B und der 3prozentigen Anleihe vom 12. Februar 
1903 Serie VII. In das heſſiſche Staatsſchuldbuch 
eingetragene Forderungen der genannten Serien 
bleiben beſtehen. Die Bekanntmachung, die in den Kreiſen der 
intereſſierten Gläubiger Aufſehen und Erregung hervorgerufen hat, 
geht von der Staatsſchuldenverwaltung aus, die nach dem Geſetz vom 
27. Oktober 1919 beſteht. Sie beſteht aus: 1. Dem Präſidenten der 
für die Dauer eines Landtags von der Volkskammer mit einfacher 
Stimmenmehrheit gewählt wird und 2. 2 von dem Finanzminiſterium 
zu beſtellenden Mitgliedern. Nach Art. 2 Schlußſatz iſt das Landesamt 
der Staatsſchuldenverwaltung für ſeine Tätigkeit der Volkskammer 
unmittelbar verantwortlich. Hiernach wird man wohl die beſtimmte 
Erwartung ausſprechen dürfen, daß der Landtag, der im März ja 
wieder zuſammentreten ſoll, nicht verfehlen wird, ſich mit der 
            Angelegen=
heit zu beſchäftigen. 
3 Rechtsanwaltsgebühren. Am 15. Februar — gleichzeitig mit 
dem Gericktskoſtengeſetz — tritt das Reichsgeſetz in Kraft, das in 
            bür=
geulichen Rechtsſtreitigkeiten und in Privatklageſachen dem für die arme 
Partei beſtellten Auvalt für Gebühren und Auslagen einen Erſatz= 
Anſpruch an die Staatskaſſe gewährt. Reiſekoſten werden nur 
            ver=
gütet, wenn die betreffende Reiſe erforderlich war. Das Gieſuch um 
Feſtſetzung des zu erſtattenden Betrages iſt bei dem Gerichtsſchreiber 
des Inſtanzgerichts mit den nötigen Belegen anzubringen. Feſtſetzung 
bewirkt der Gerichtsſchreiber. Soweit dem Anwalt wegen Gebühren 
und Auslagen ein Anſpruch gegen die arme Partei oder einen 
            erſatz=
pflicktigen Gegner zuſteht, geht der Anſpruch mit der Erſtattung auf 
die Staatskaſſe über. 
— Kampf gegen Wucher. Auf die dielen, die genötigt, hochwertigen, 
aus beſſerer Zeit ſtammenden Beſitz an Schmuckſachen, 
            Einrichtungs=
gegenſtänden, Kleidung, Wäſche zu veräußern, lauern nicht ſelten 
            Auf=
käufer, die es verſtehen, dieſe Gegenſtände zu einem kleinen Bruchteil 
des wahren Wertes an ſich zu bringen, um ſie alsbald mit 
            vieltauſend=
fachem Gewinn weiterzugeben. Gianze Schanen landfremder Elemente 
haben ſich über dieſes Hhänengeſchäft hergemacht. Die bekannte „
            Zen=
tralſtelle, zur Bekämpfung der Schwindelfirmen” (Lübeck, Königſtr. 95), 
die ſeit mehr als elf Jahren allen gewerblichen Schwindel ohne jeden 
Nebenzweck und unentgeltlich bekämpft, will auch dieſem ſchamloſen 
Wucher entgegentrsten und bedarf dazu der Kenntnis möglickſt vieler 
Einzelfälle. Sie fordert daher jeden auf, der ſich von einem Aufkäufer 
übervorteilt glaubt, ihr ſeinen Fall möglichſt genau mitzuteilen. Die 
Verwertung desſelben erfolgt nicht nur im allgemeinen Jutereſſe, 
            ſon=
dern auch, um, wenn möglich, dem Geſchädigten zu ſeinem Recht zu 
verhelfen. 
C. Die Januau=Witterung in Darmſtadt. Der Berichtsmonat war 
unge uöhnlich trüb und abermals mild und regneriſch. Das 
            Monats=
mittel der Temperatur betrug 2,5 Grad Celſius (1,7 über dem 
            Durch=
ſchnitt), während ſich die Gegenſätze auf 10,2 am 31l. und —5,3 am 19. 
ſtellten. Bezeickmend war die völlige Froſtfreiheit des erſten 
            Monats=
drittels. Eistage, d. h. ſolche, an denen das Thermometer den 
            Null=
punßz nicht überſchritt, fehlten ganz, während elf Froſttage beobachtet 
wurden. Bom 17 bis 22. fror es ununterbrochen. Die Windrichtung 
war weit überwiegend äquatorial, wobei auf den Südweſtwind faſt die 
Hälfte alſer Beobachtungen entfielen. Bezeichnend war, daß ſtarke 
            Luft=
ſtrömungen in dieſem Monat nicht auftraten. Heitere Tage kamen 
nicht vor, wähnend 23 trübe notiert wurden. An 16 Tagen mit Regen, 
5 mit Schnee und 2 mit Graupeln, fiel eine Niederſchlagsmenge von 
58,2 Millimeter, alſo faſt das anderthalbfache des langjährigen 
            Durch=
ſchnitts, zvovon auf den 9., als den regenreichſten Tag, 11.1 Millimeter 
entfielen. Eine Schneedecke wurde an ſechs Tagen beobachtet. Der 
Barometerſtand ſchwankte zwviſchen 7644 Millimeter am 25. und 739,4 
am 1. Januar bei einem Mittel von 753,3 (1,8 über normal), 
Beſchaffung und Erhaltung von Wohnungen und Reichsmietengeſetz.
Von Oberlandesgerichtsrat Lang.
 Die durch die Kriegsnot gebotenen 
            Zwangswirtſchaftsmaß=
nahmen haben deutlich gezeigt, daß auf die Dauer die 
            Zwangs=
wirtſchaft die Bedarfsgütererzeugung hemmt, vermindert oder 
ganz unmöglich macht. Wird der Preis dieſer Güter unter die 
Produktionskoſten geſenkt, ſo wird die Gütererzeugung 
            unmög=
lich. Dies gilt, ſoweit es ſich um ſogenannte ſtehende, d. h. für 
längeren Gebrauch beſtimte Güter, wie Häuſer, handelt 
            ent=
ſprechend auch von der Erhaltung der Güter. Die 
            Nichtbeach=
tung dieſes ungeſchriebenen wirtſchaftlichen Geſetzes rächt ſich 
im Wohnungsweſen durch Verfall der Hänſer und 
            Wohnungs=
not. Nach Kriegsende war man beſtrebt, die Zwangswirtſchaft 
möglichſt abzubauen. Unbegreiflicherweiſe hat man ſie in der 
Wohnungswirtſchaft nicht beſeitigt oder gemildert, ſondern 
verſchärft. 
Der für die Wohnungsbeſchaffung zu zahlende Preis hängt 
im weſentlichen von den Baukoſten ab, während der Bodenwert 
eine geringfügige Rolle ſpielt. Dabei ſind maßgebend nicht etwa 
die in früheren Zeiten erwachſenen Baukoſten, ſondern die 
            gegen=
wärtig zur Herſtellung von Wohnungen notwendigen Baukoſten. 
Steht die Miete als häufigſte Form des Preiſes für die 
            Woh=
nungsbeſchaffung in keinem Verhältnis zu dieſen Baukoſten, ſo 
muß die Wohnungsbeſchaffung durch Neubauten aufhören, was 
jetzt bei der verhältnismäßig geringen und daher nicht in 
            Be=
tracht kommenden Zahl von Neubauten im allgemeinen als Folge 
der verſtärkten Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen tatſächlich 
zutrifft. Von techniſch fachmänniſcher Seite hat dies Herr 
            Bei=
geordneter Buxbaum in ſeinen kürzlichen Veröffentlichungen 
überzeugend dargetan. Sehr bemerkenswert iſt ſein Hinweis 
darauf, daß die Wohnungsbauabgabe weſentlich auch zur 
            Er=
haltung der beſtehenden Gebäude verwendet werden müſſe. 
            Da=
mit wird eine Beſtimmung des Reichsmietengeſetzes in ein 
            be=
ſonderes Licht geſetzt, die bisher die verſchiedenartigſte 
            Beurtei=
lung erfahren hat. 
Das R. M.G. ſagt in 8 20: „Tritt die geſetzliche Miete an 
Stelle des vereinbarten Mietzinſes, ſo richtet ſich die 
            Verpflich=
tung zur Tragung der Betriebskoſten und der Inſtandhaltung 
des Mietraums nach den Vorſchriften des Bürgerlichen 
            Geſetz=
buches.” Nun ſchreibt 8 536 B. G.B. vor: „Der Vermieter hat 
die vermietete Sache in einem zu dem vertragsmäßigen 
            Ge=
brauch geeigneten Zuſtand dem Mieter zu überlaſſen und ſie 
während der Mietzeit in dieſem Zuſtand zu erhalten.‟ Dieſe 
Vorſchrift ſetzt die Möglichkeit eines frei vereinbarten 
            Miet=
zinſes voraus, der nach 8 535 B.G.B. auf Grund dieſer freien 
Vereinbarung von dem Mieter zu zahlen iſt. Nach den 
            Grund=
ſätzen des Zivilrechts beſteht Vertragsfreiheit, die durch Art. 152 
der Reichsverfaſſung noch beſonders gewährleiſtet iſt. Danach 
durfte der Vermieter den Mietpreis nach wirtſchaftlichen 
            Grund=
ſätzen, auf die oben kurz hingewieſen iſt, bemeſſen und vom 
Mieter verlangen. Nür in dieſem Fall richten ſich mangels 
            be=
ſonderer Vereinbarungen die Pflichten des Vermieters nach 
den Vorſchriften des B. G.B. Es fragt ſich, hat das R. M. G. dieſe 
Verpflichtungen unbeſchränkt beſtehen laſſen wollen, 
olwohl es deren Vorausſetzung, nämlich die Vertragsfreiheit 
und fomit eine Preisbildung nach wirtſchaftlichen Grundſätzen, 
au hob? Das iſt rach dem Geſamtinhalt des R. M. G. nicht der 
Fall. Es hat vielmehr die Feſtſetzung einer Grundmiete 
            an=
geordnet, die in der Friedensmiete nach Abzug des darin für 
Betriebs= und Inſtandſetzungskoſten enthaltenden Betrages 
            be=
ſteht (§ 2). Dieſe Grundmiete hat das Geſetz dem Vermieter 
garantieren wollen, denn es hat weiter beſtimmt, wie Betriebs= 
und Inſtandſetzungskoſten durch Zuſchläge zur Grundmiete 
            auf=
gebracht werden ſollen (88 3, 7). Es ſagt in 8 3: „Die Zuſchläge 
müſſen der jeweiligen Höhe der Betriebskoſten und der Koſten 
für laufende Inſtandſetzungsarbeiten Rechnung tragen”, und in 
5 7: „Zur Schaffung von Mitteln für große Inſtandſetzungskoſten 
iſt von den Mietern ein weiterer Zuſchlag= zu zahlen.” Es 
ſchreibt alſo zwingend vor, daß die Zuſchläge den Betriebs= und 
laufenden ſowie großen Inſtandſetzungskoſten entſprechen müſſen. 
Damit iſt klar zum Ausdruck gebracht, daß der Vermieter nicht 
genötigt werden ſoll, die Grundmiete oder ſonſtiges Einkommen 
oder Vermögen zur Deckung der Betriebs= oder 
            Inſtandſetzungs=
koſten zu verwenden. Der Kommentar von Baumert zum 
            Reichs=
mietengeſetz hebt dies hervor, indem er ſagt: „Wenn man die 
Einnahmen aus dem Haus beſchränkt, kann man nicht die 
            Aus=
gaben ohne gleichzeitige Deckung derſelben dem Vermieter 
            un=
beſchränkt auferlegen. Es widerſpricht dies der vom Geſetz 
            be=
abſichtigten Begrenzung der Mieten und der damit beabſichtigten 
Zwangswirtſchaft und iſt mit einer ſolchen unvereinbar.‟ 
            Des=
halb kann der nur ſcheinbar entgegenſtehende 8 20 N. M.G. nur 
ſagen wollen: Da an Stelle des auf freier Vereinbarung 
            be=
ruhenden Mietzinſes die geſetzliche Miete mit ihren Zuſchlägen 
tritt, hat der Vermieter aus dieſen Zuſchlägen die 
            Betriebs=
koſten zu decken und das Haus in Stand zu halten. Denn die 
Deckung dieſer Koſten durch die Zuſchläge iſt eine zwingende 
Vorſchrift des Geſetzes, was bereits dargelegt wurde. Jede 
            wei=
tergehende Auslegung würde widerſinnig ſein und zu dem 
Ergebnis führen daß das Reichsmietengeſetz eine 
            entſchädigungs=
loſe Enteignung des Vermieters bedeuten würde, die nach 
            Ar=
tikel 153 der Reichsverfaſſung nur auf geſetzlicher Grundlage,
 d. h. durch ein auf Enteignung gerichtetes Geſetz, und in der 
Regel gegen angemeſſene Entſchädigung erfolgen ſoll, ſo daß es 
alſo verfaſſungswidrig wäre und nicht nach den Vorſchriften der 
Verfaſſug zuſtande gekommen wäre. 
Eine andere Meinung kann auch nicht auf Abf. III § 7 
            ge=
ſtützt werden, der die Schaffung eines Ausgleichsfonds durch die 
Gemeinden vorſieht für große Inſtandſetzungskoſten, die aus den 
Zuſchlägen nicht gedeckt werden können und aus dem dem 
            wirt=
ſchaftlich Schwachen eine Beihilfe gewährt werden ſoll. Es iſt 
nämlich klar, daß z. B. bei einer vielleicht Hunderttauſende 
            er=
fordernden großen Dachreparatur der für den Durchſchnitt einer 
ganzen Anzahl von Jahren berechnete Zuſchlag für den 
            Augen=
blick bei weitem nicht ausreicht. Soll er doch, wie die 
            Möglich=
keit der Errichtung eines Hauskontos nach dem R.M. G. zeigt, 
für ſolche augenblickliche große Ausgaben durch allmähliche 
            An=
ſammlung der Mittel nach und nach Deckung ſchaffen. Reichen 
die Zuſchläge für eine große Reparatur im Augenblick nicht 
aus, ſo fragt es ſich, wo ſoll der Hauseigentümer, der auf die 
Anſammlung eines Kapitals durch die Zuſchläge nicht warten 
kann, die Beträge für die Reparatur hernehmen? Ueberſteigen 
gar die Koſten, wie es heute leicht möglich iſt, den derzeitigen 
Wert des Hauſes, ſo würde eine Verurteilung des 
            Hauseigen=
tümers im Sinne des Reparaturbegehrens und die ihm danach 
drohende Zwangsvollſtreckung dazu führen, daß ihm das Haus 
zwangsweiſe veräußert wird und der daraus ungedeckt bleibende 
Reparaturkoſtenreſt neben dem Verluſt ſeines Hauſes ihm als 
Schuld verblieb. Es würde mit anderen Worten etwas 
            wirt=
ſchaftlich Unmögliches von ihm verlangt. Es wäre dies ein Ver=
 nich deu Det, io Glauken und iedemn Gebot der Gerecliali. 
und Billigkeit hohnſprechender Zuſtand geſchaffen werden ſoll. 
Die Entſcheidung ſteht den ordentlichen Gerichten in ſolchen 
Fragen zu. Sie können daher ohne Widerſpruch mit einfachen 
Rechtsgrundſätzen und der Rechtſprechung des Reichsgerichts 
etwaigen Anſprüchen eines Mieters in der angegebenen Richtung 
nicht ſtattgeben, ſelbſt wenn der Wortlaut des R. M.G. 
            ſchein=
bar dafür ſprechen ſollte, da ſie eine ſich ergebende Lücke des 
            Ge=
ſetzes durch die Rechtſprechung ausfüllen müßten. 
Das R.M.G. zwingt aber nach ſeinem geſamten Inhalt gar 
nicht zu einem ſo widerſinnigen Ergebnis; denn gerade die 
            Ver=
weiſung auf die Beſchaffung der dem Vermieter augenblicklich 
nicht zur Verfügung ſtehenden Mittel durch den Ausgleichsfonds 
beſtätigt nur die Annahme, daß bei nicht ausreichenden Zuſchlägen 
nicht der Vermieter gezwungen werden kann, unter Gefährdung 
ſeiner Wirtſchaſtslage nicht nur auf jedes Einkommen aus ſeinem 
Hausbeſitz zu verzichten, ſondern darüber hinaus ſich noch in 
Schulden zu ſtürzen. Der Hinweis auf wirtſchaftlich Schwache 
kann nur die Bedeutung haben, daß man nach Lage des 
            Einzel=
falles nicht unter allen Umſtänden den Ausgleichsfonds 
            heran=
zieht, ſondern bei entſprechender Vermögenslage den Vermieter 
auf die allmähliche Deckung ſeiner Inſtandſetzungskoſten durch 
die Zuſchläge verweiſt. Daß die Zuſchläge für große 
            Inſtand=
ſetzungskoſten auch zur allmählichen Deckung größerer für die 
Reparaturen notwendigen Kapitalien dienen ſollen, beweiſt der 
Wortlaut des urfprünglichen Geſetzentwurfs, in dem es in § 7 
heißt: „Andererſeits iſt der Zuſchlag ſo zu bemeſſen, daß das 
aufgewandte oder aufzuwendende Kapital in gleichbleibenden 
Beträgen bis zu dem Zeitpunkt getilgt wird, in dem die 
            In=
ſtandſetzungsarbeit vorausſichtlich erneut vorzunehmen ſein 
wird.‟ Dieſe Ausführung wurde vermutlich als wirtſchaftlich 
ſelbſtverſtändlich nicht in den endgültigen Text aufgenommen, 
beweiſt aber wieder, daß das Geſetz grundſätzlich auf dem 
            Stand=
punkt ſteht, daß die Inſtandſetzungskoſten dem Vermieter nicht 
über die Grenze der Zuſchläge hinaus dauernd zur Laſt fallen 
dürfen. Nähere Richtlinien über die Behandlung dieſer Fragen 
werden noch aufzuſtellen ſein. 
Nur dieſe Auslegung wird der zwingenden Vorſchrift des 
Geſetzes gerecht, daß die Betriebs= und Inſtandſetzungskoſten 
durch Zuſchläge aufgebracht werden müſſen, und entſpricht dem 
auch für die Zwangswirtſchaft geltenden Grundſatz, daß auch 
bei ihr für erwachſende Koſten die entſprechende Deckung 
aus der Zwangswirtſchaft ſelbſt heraus geſucht und gefunden 
werden muß. 
Die häufig für eine andere Auffaſſung herangezogenen 
            Mo=
tive (S. 23 der Druckſache Nr. 2052 des Reichstags) ſind als 
Motive zum Regierungsentwurf nicht maßgebend, da der 
            Eut=
wurf in den §§ 3 und 7 nur Ermeſſens= oder Kaunvorſchriften 
gegeben hatte, die in der zweiten und letzten 
            Reichstagsbera=
tung in zwingende Mußvorſchriften umgewandelt wurden. Dieſe 
Motive ſprechen aber ſelbſt auch nur von der zeitweiligen 
Unzulänglichkeit der Mittel für große Inſtandſetzungskoſten, die 
der Vermieter aus Eigenem aufbringen ſoll, wollen ſie ihm aber 
nicht dauernd auferlegen. Maßgebend kann nur das 
            All=
gemeinintereſſe ſein, das zwar den Mieter vor ungerechtfertigten 
Forderungen des Vermieters ſchützen ſoll, aber auch dem 
            Ver=
mieter geben muß, was er für Erhaltung des Hauſes bedarf.
 — Aus der Schloßgemeinde. Am Freitag Abend verſammelten ſich 
der Kirchenvorſtand, der Vorſtand der Männervereinigung und des 
Frauenvereins zu einer gemeinſamen Beratung über unſere 
            Fürſorge=
tätigkeit zu Gunſten bedürftiger Gemeindemitglieder. Berichtet wurde 
über eine merkliche Zunahme ſtiller Gebefreudigkeit und über die 
            hoch=
herzige Spende einer Dame aus Amerika, die mit beſonderem Dank 
entgegengenommen wurde. Zu ihrer ſinngemäßen Verwendung wurde 
beſchloſſen, beſtimmte Beträge für Zwecke der Kleinkinderſchule, des 
Männerheims und der Wohltätigkeitskaſſe des Frauenvereins bereit zu 
halten, und den verbleibenden größeren. Teil zur Unterſtützung wirklich 
notleidender Familien der Gemeinde zu verwenden. Es bildete ſich 
ſofort ein Ausſchuß, beſtehend aus 5 Herren und 4 Damen, die ſich 
verpflichteten, geeigneten Fällen in Anlehnung an das Wohlfahrtsamt 
und der Armenpflege nachzugehen. Mit Rückſicht auf die gewaltige 
Verteuerung von Kleidungsſtücken wurde angeregt, entbehrliche, noch 
brauchbare Stücke für Konfirmanden und Konfirmandinnen zu 
            er=
bitten. 
* Eine öffentliche Verſammlung der kaufmänniſchen AngItellten 
fand geſtern abend, einberufen von dem Gedag und dem G.d.A., im 
Fürſtenſaal ſtatt. Der Anfang der Verſammlung mußte verzögert 
            wer=
den, da die am Nachmittag begonnenen Verhandlungen noch nicht zum 
Abſchluß gelangt waren; der Saal war ſchon zur angeſetzken Zeit 
            über=
füllt. — Als mach 10 Uhr die Verhandlungen noch nicht beendet waren, 
beſchloſſen die Verſammlungstenlnehmer, nach dem 
            Handelskammer=
gebäude zu gehen, wo eine Deputation ſich über den Stand der 
            Ver=
hendlungen informieren ſolle. — Nach halb 11 Uhr konnte den 
            zurück=
gekehrten Verſammlungsteilnehmern mitgeteilt werden, daß ſich die 
Verhandlungen um eine Winhſchaftsbeihilfe gehandelt haben. Es wurde 
vereinbart, eine Wirtſchaftsbeihilfe zu zahlen in Gruppe 1: 12500 Mk., 
Gruppe 2: bis 21 Jahven 18 000 Mk., bis 25 Jahren 24 000 Mk., über 
25 Jahren 40 000 Mk., Gruppe 3: unter 25 Jahren 30 00) Mk., über 
25 Jahren 43 000 Mk., Gruppe 4: unter 25 Jahren 35 000 Mk., über 
25 Jahren 45 000 Mk., Gruppe 5: 50 000 Mk. — Kleinhandel: 
Gehilfen 12000 Mk., bis 21 Jahren 15 000 Mk., bis 25 Jahren 23000 
Mark, über 25 Jahren 35 000 Mk., Klaſſe 2: bis 25 Jahren 26 000 Mk., 
über 25 Jahren 40 000 Mk., Klaſſe 3: 45 000 Mk. — Techniſche 
            Ange=
ſtellte und Werkmeiſter in gleicher Weiſe wie für Induſtrie. Weibliche 
Angeſtellte 10 Prozent Abzug. Die Kommiſſion der Arbeitgeber gab 
zum Schluſſe der Verhandlungen die Erklärung ab, daß ſie noch die 
Zuſtimmung ihrer Verbände einholen müßte, was möglichſt bis Freitag 
geſchehen und den Angeſtellten=Verbänden mitgeteilt werden ſoll. Die 
bereits gezehlten Vorſchüfſe von 15 000, 30 000 und 60 000 Mk. werden 
auf das Februargehalt angerechnet. 
— Nicht nach Holland! Das Nachrichtenblatt des 
            Reichsuanderungs=
amtes teilt eine in der Deutſchen Wochenzeitung für die Niederlande 
kürzlich veröffentlichte dringende Warnung vor der Einwanderung nach 
Holland mit. Danach führt infolge der in Holland um ſich greifenden 
Arbeitsloſigkeit der Weg der deutſchen Einwanderer, die nicht eine 
völlig geſicherte Stellung in Ausſicht haben, unbedingt „ins Elend, zur 
Schande‟. Das gilt von deutſchen Erzieherinnen ebenſo wie von 
            frü=
heren Offizieren und ſtellenloſen Kaufleutzen, uamentlich aber auch
 von den Dienſtmädchen. Die holländiſchen Dienſtmädchen, die in die 
Kontore und Fabriken abgewandert waren, kehren jetzt infolge der 
            all=
gemeinen Geſchäftskriſe ſchauenweiſe in ihre frühere Arbeit zurück und 
werden vor den deutſchen Dienſtmädchen bevorzugt. Reiſen dieſe dann 
nicht ſofort heim, ſo gehen ſie entweder zugrunde oder fallen den 
            deut=
ſchen Hilfsvereinen, die ſie mit ſchweren Opfern heimbefördern müſſen, 
zur Laſt. 
Aus den Parteien. 
— Von der Deutſchen Volkspartei wind uns 
            geſchrie=
ben: Einer Anregung aus Parteikreiſen folgend, ſollem außer den 
            regel=
mäßigen politiſchen Abenden auch ſogen. „Kleine Diskuſſionzabende‟ 
eingerichtet werden, in demen über irgend ein politiſches, wirtſchaftliches 
oder ſoziales Thema vom Standpunkte veuſchiedener Parteien aus 
referiert und diskutiert werden ſoll. Dieſe Kurſe ſollen auch dazu 
dienen, Verſammlungsleiter für Verſammlungen auf dem Lande 
            aus=
zubilden. Erwünſcht iſt natürlich vor allen Dingen die Meldung von 
ſolchen Mitgliedern der Partei, die wirklich gewillt ſind, aktiv zu 
            arbei=
ten. Anmeldungen nimmt die Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 5. 
entgegen und erteilt auch jede weitere Auskunft. Die 
            Einzeichnungs=
liſte liegt dabei aus. Ueber Zeit und Ort der Abende ſollen erſt 
            Be=
ſtüimmungen getroffen werden, wenn eine genügende Teilnchmerzahl 
zuſammengekommen iſt. Näheres wird dann noch bekannt gegeben. 
Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Am 
Sonntag, den 11. Februar, trat in Darmſtadt der erweiterte Vorſtand 
des Landesausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei Heſſens zu einer ſehr 
gut beſuchten Sitzung zuſammen. Der Vorſitzende, Studienrat Luley, 
Darmſtadt, begrüßte beſonders, daß ſelbſt Bertreter, aus dem vom 
            Ver=
kehr abgeſchnittenen beſetzten Gebiet, die Reiſe möglich gemacht hattei= 
Geheimrat Walbe, Darmſtadt, ſprach über „Hochſchulforderungen int 
Schulfragen”. An die intereſſanten Ausführungen, die in der Forderung 
einer Einheitlichkeit der Vorbildung gipfelten, ſchloß ſich eine ſehr 
lebhafte Ausſprache, ebenſo an das zweite Referat, das Herr Lehrer 
Born über die Demokratiſierung des Volksſchulwveſens hielt. Die 
fortſchreitende „Demokratiſierung” des Schulweſens auch in Heſſen, 
geißelte der Redner in treffenden, oft humoriſtiſch gefärbten Worten, 
Man dürfe nicht Wiederherſtellung des alten Zuſtandes verlangen, 
            ſon=
dern folle da anknüpfen, wo die organiſche Fortentwicklung abgebrochen. 
ſei. In der weiteren Diskuſſion wurden noch verſchiedene Wünſche 
und Anregungen laut, die der Landtagsfraktion der Partei 
            unter=
breitet werden ſollen. 
Deutſche demokratiſche Parkef. Am Donnerstag, den 
15. Februar findet in dem Parteilokal eine wichtige Sitzung des 
            Or=
ganiſationzausſchuſſes ſtatt, zu der alle Ausſchußmitglieder und die 
Vertrauensleute erſcheinen müiſſen. 
Ruhrſpende. 
In Philipp Barths We 
ergab die 1. 
            Sauemlung=
die am Sonntag in dem nenrenn 
Weinſtübch=ur ſtatifand, 13 836 
Mark. Der Betrag ging in die 
ait=Saumlung.
Rummer 43.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 43. Bebrunr 1323.
Seite 5.
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 Lokale Veranſtaltungen. 
Die ſierunter erſcheinenden Ndtizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu vorgegangen und haben damit einen ſtarben Einfluß auf die geſamte 
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
— Neue Stenographie=Kurſe Der Stenogwaphenverein 
geige. 
tenbundes hat für die Ruhrſpende bis jetzt über 100 000 Mark der ſich auf dem Hundeſchlitten befindet, führt ein Zelt mit ſich, in 
klaſſe 1ber 2000 Mk. zuſammengebracht. — Todesfall. Unſer 
            lang=
jähniger, zuletzt im Ruheſtand lebender Polizeidiener Peter 
            Ganden=
berger 4, iſt in hohem Alter verſtorben. — Der Geflügelzucht= 
Die Hundertſätze zum Reichsmietengeſetz ſind ab 1. Januar auf 
1800 Prozent feſtgeſetzt worden. 
r Hahn bei Pfungſtadt, 12. Febr. Eine eigene 
            Pfarr=
ſtelle. Dunch die Verſetzung des Pfungſtädter Pfarrers Krämer, der 
dem Konſiſtorium unterbreitet. 
fuuten Fremdenheims Schellhaas trafen ſich am Sonntag 
            nach=
mittag die Ortsgruppen Lächtenberg und Reinheim des 
Odenwaldklubs, um im Beiſein der Darmſtädter Mitglieder des 
            Haupt=
ausſchuſſes ihnen treuen Wanderern das goldene Zeichen zu übeweichen. 
Die Feier ſtand im Glanze ernſter Würde, echten Gemeinſinns und 
tätiger Nächſtenliebe. Oberſtaatsanwalt Wünzer nahm die 
            Aus=
zeichungen vor, in lebendigem Wort die Ideale des Odenwaldklubs 
preiſend. Eine ſtatliche Zahl von Männern und Frauen konnten das 
Treuzeichen erhalten, ein Wanderer errang das Zeichen zum 13. Male. 
Beigeordneter Daub überbrachte die Grüße des Hauptausſchuſſes, 
Dr. Köſer band die Stimmng des Tages in ernſte Verſe, Dr. Hin= Verhältniſſe äußerſt troſtlos. Dieſe Krankenkaſſen haben doch unter 
uichs dankte den vührigen Vorſitzenden der beiden Ortsgruppen, Apo= denſelben. Schwierigkeiten zu leiden, wie die hieſige Ortskrankenkaſſe. 
ungeteilten Beifall fanden und die Geſangsabteilumg der Outsgruppe zeugen, daß auch weniger günſtige Verhältniſſe für die Entwicklung 
durch ſchöng Gaben erfreute. Man ſammelte für die Ruhrhilfe und dem 
alten Turmwächter Schönbein und ging auseinander mit dem Entſchluß, 
an einer Gemeinſchaft feſtzuhalten, die durch gimen großen Gedanben der Arbeitgeber müßte nach dem Nechten geſehen werden es darf ihnen 
alle Volkskreiſe zuſammenzuführen vermag. 
Stadtgemeinde von Dagmſtadt, führte am Sonntag abend 
im „Maimzer Hof” Niebengalls klaſſiſches Dialektluſtzſpviel „Der tolle keien einſetzten, und die Allgemeinheit von dem Ergebnis ihrer Unter= 
Kund” oder „Des Burſchen Heimkehr”, auf zum 
Beſten der Ruhrhilfe. Die jugendlichen Darſteller hatten 
einen recht ſchönen Erfolg und brachten die uverwüſtliche und verſetzt wird, ihren Verpflichtungen nachzukommen, 
uerſchöpſliche Komik Niebergalls zur vollen Wirkung; man muß 
matürlich bei der Beunrteilung berückſichtigen, daß es ſich um eine 
            Dilet=
tantemaufführung handelt, bei der manche Uebertreibungen und zu willig den Anruf des noch immer zurückgeſetzten Altpenſionärſtandes, 
war auch die Biedermeier=Aufmachung der Ausſtattung, wenn auch die 
meiſten Hoſen der Herren für jenen Stil viel zu weit geraten waren. 
Der fimanzielle Erfolg träue, wenn die Aufführung beſſer bekannt ge= ſo iſt; ſie kennt ſo gut wie wir ſolbſt, welche äußerſt empfindlichen 
mackt worden wäre, noch ſchöner geweſen. 
zoſen ſei ergänzend machgetragen, daß die Ausweiſung erfolgte, weil alle Volksklaſſen gerechte Landesvegierung darf ſich nicht hinter ein 
Forſtmeiſter Reiß den Franzoſen erklärte, nur den Anweiſungen der ſimnlos ablehnendes „Sverrgeſetz” der Neichsregierung verſchanzen, muß 
deutſchen Behörden Folge leiſten zu können. Das wurde von den Fran= uns wenigſtens voll überzeugen, daß ſie bis zu dem Grad dieſen 
            halt=
zoſſen dann als „dienſtliches Vevgehen” bezeichmet. 
ur. Nierſtein, 11. Jebr. Wegen des Eiſenbahnerſtreirs will, bis das Reich mit allerwärts triftig erkannten 
iſt zwiſchen hier und Mainz die Motorbootverbindung eingerichtet. Gegengründen erkläven ſollte, daß dies Unbegreifliche” tatſäch= 
Bobenheim ſind zwei jugendliche Diebe feſtgenommen worden, 
die mehrere Säcke Weizen geſtohlen hatten. 
ur. Alzeh (Rheinheſſen), 12. Febr. Ausgewieſen. Die 
            Be=
ſatzungsbehörde hat den hieſigen Forſtmeiſter Diefenbach aus dem 
beſetzten Gehiet ausgewieſen. 
Beuern in der Wettenau eine 30 Jahre alte Kriegerswitwe mit 
von ſechs und acht Jahren hilflos zurück. Selbſt die Kleider der Kleinen ger geleitet. Eine Fülle von Fragen ſtand zur Beratung und dieſe 
hat ſie mötgenommen, ſo daß die Kinder ganz verlaſſen daſtehen, Hilf= fanden ihre Erledigung. Am erſten Abend fand faſt ausſchließlich die 
leiche Leute haben ſich der unſchuldigen Kleinen ſchließlich angenommen. Berichterſtattung des Vorſtandes und ſeiner Ausſchüſſe ſtatt, ſowie die 
befindliches Dienſtmädchen feſtgeſtellt und feſtgenommen. 
Millionen Mark. 
rung von etwa 50 Raummeter Brennholz=Knüppel aus dem Studtwald geſchaffen wird. — Hier wurde abgebrochen und die weitene Verhand= 
Dümmling beträgt 485 000 Mk. Sargholz ſoll zu entſprechenden lung auf Samstaa, den 10. Febr., anberaumt. 
Preiſen in Zukunft von der Stadt zur Verfügung geſtellt wenden. 
            Ein=
zelheiten ſtehen noch nicht feſt. — Defizit. Die laufende Rechnung die Satzungsänderungen. Nach eingehender Beſprechung innerhalb des 
der Ortsverwaltung ſchließt mit einem Betriebsdefizit von 10 bis 13 Vorſtandes konnte der Entwurf der Hauptverſammlung zur Beratung 
Millionen Mark ab. 
Erlös von 1,8 Millionen Mk. ein. — Lauter. Die Gemeindejagd iſt Ausſchüſſen wurde einſtimmig wiedergewählt, ein Beweis, daß die 
            Mit=
iſt zu einem Pachtpreis von 300 000 Mk. abgegangen. 
Reich und Ausland. 
Den Vater erſtochen? 
Streckenwärters Heinrich H. Beim Mittageſſen gerieten Vater und Sohn van Engelen ausgezeichnet werden. Der erſte Sprecher verteilte mit 
einer anderen Verſion ſoll der Vater gegen den Sohn das Meſſer gezogen 
haben, und ſelbſt in ſein eigenes Meſſer gefallen ſein. 
Geſtrandet. 
wegiſche Lotſe verſuchten, ſich auf ein Floß zu vetten. Das Schiff ſank pflegung 
ſofort. Das Floß trieb ſieben Stunden lang, bis Rettung kam. Nur 
Die Bombe im Brennholz. 
funden wurden. Der Sprengſtoff war in einen ausgehöhlten Holzklotz der etwas mehr auf. Ein gegen Darmſtadt gegebener Elfmeterball 
Attentat. 
Großfeuer. 
Lagerräumlickkeiten der Firma Bell Aktiengeſellſchaft. Abteilung Ge= terſports. — II Mannſchaſten 2 :1 (1:1) für Darmſtadt. — 
            Kommen=
müſe und Früichte, Feuer aus. Der an den Vorräten angerichtete den Sonntag weilt die Sonderklaſſenmannſchaft Offenbach=Bürgel hier 
Schaden iſt bebeutend. 
Theaterbrand. 
Sofia. Am Samstag abend brach auf der Bühne des 
            National=
tlegters wähvend der Probe zu einer Galavorſtellung Feuer aus, das wird am nächſten Sonntag, vormittags 11 Uhr, im Kleinen Haus 
den Bühnenraum und das mit Bühnenrequiſiten angefüllte angrenzende Her Dr. Schulte=Berlin, der dazu von dem Akademiſchen Ausſchuß 
Gebäude zum größten Teil einäſcherte. Durch den unverzüglich in für Leibesübungen der Techniſchen Hochſchule gewonnen wurde, 
            ſpre=
koihtionsſtüick in Flammen aufging. 
Engliſche Kulturpropaganda in China. 
zuſtehen, in Höhe von rund 10 Millionen Pfund, die in Jahresraten, hat es erſtmals verſucht, intereſſante Fragen auf dieſem Gebiet auf ihre
 gegen die Zuſicherung Chinas, chineſiſche Studenton in Gngland zu 
            er=
ziſehen. Bekamntlich ſind die Amerikaner auf dieſem Gebiet führend 
chineſiſche Jugenderziehung gewonnen. 
*" 
Gabelsbevger 1861=Davmſtadt beginnt am 16. und 20. Februar neue Eine kanadiſche Hundepoſt. Die nördlichen Eiswüſten bon Kanada 
Anfänger=Kurſe mach Syſtem Gabelsberger. Näheres ſiehe heutige An= ſind nur mit dem Hundeſchlitten zu durchqueren, und ſo hat man ſich 
jetzt dieſes Trausportmittels zur Errichtung eines regelmäßigen 
            Poſt=
verkehrs bedient. Die Hundeſchlittenpoſt geht von dem noch ver= 
. Pfungſtadt, 12. Febr. Holzverſteigerung. Bei der letz= hältnismäßig ziviliſierten Fort Me. Murray in Alberto, aus 
ten Holzvenſteigerung wurden für insgeſamt 163 Raummeter Rund= und befördert Briefe bis nach Aklavio, eine Strecke von 3000 
            Kilo=
ſcheitholz nahezu 17 Millionen Mk. gelöſt. Ein Raummeter Kiefernholz metern nördlich bis weit in regelmäßigen Abſtänden mit fünf Stationen 
tam dunrchſchnittlich auf 100 000 Mk. — Das Ortskartell des Beam= betrieben, auf denen neue Hunde angeſpannt werden. Der Poſtbeamte, 
zuſaumengebracht. An den Samulungen für die Nuhrhilfe beteiligen dem er des Nachts ſchläft, dicht umgeben von ſeinen Hunden, die ihn 
ſich auch die Schurlklaſſen. So hat beiſpielsweiſe eine einzige Schul= wärmen. Die Rückreiſe dauert in dieſer Wildnis etwa zwei Monate. 
Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
verein hielt geſtern ſeine 7. reichbeſchickte Geflügelausſtellung ab. — (Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebakion 
keinerlei Verantwortung: für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 bes 
            Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.) 
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung 
nicht begründet werden. 
— Zur Notlage der Aerzte. In der letzten Zeit waren 
auch die bieſigen Rirchendienſte mit verſah, iſt eine ſeit langem ſchon verſchiedentlich Artikel über die Notlage der Aerzte und Zahnärzte 
erörterte Fnage der Cutzſcheidung nahegerückt. Unſene Gemeinde ſoll durch die langſame Zahlungsweiſe der Ortskrankenkaſſe zu leſen. Dies 
nicht mchr von den Pfungſtädter Pſarrern mitverſehen werden, ſon= ſind aber leider nicht die einzigen, Berufe, die ſchwer unter dieſen 
            Miß=
dern ihre eigene Pfarrſtelle erhalten. Soviel bekannt geworden iſt, hat ſtänden zu leiden haben. Vielleicht in noch erhöhtem Maße gilt dies 
die Pfungſtädter Kirchenvertretung bereits einen derartigen Antrag auch für die Apotheken. Dieſe müſſen ihre Waren, zum Teil voraus, 
— Lichtenberg, 12. Fehr. Im tannengrünen Hauptſaal des be= zum Teil bei Erhalt, im günſtigſten Falle aber nach 14 Tagen bezahlen. 
Im günſtigſten. Falle erhalten dieſe aber ihr Geld nach 8 Wochen. Eine 
Verordnung vom 1. Februar z. B., darf, erſt am 1. März in Rechnung 
geſtellt werden, worauf dann innerhalb, vier Wochen die Zahlung 
            er=
folgen ſoll. Leider erfolgt dieſe faſt regelmäßig viel ſpäter unter 
Abzug von 2 Prozent Sconto. Um ihren dringendſten Verpflichtungen 
nachzukommen, müſſen, die Apotheken Bankkredit in Anſpruch nehmen, 
was bei den heutigen Bankzinſen eine ungeheure Belaſtung für dieſe 
bedeutet. Während an anderen Plätzen nicht nur Aerzte Zahnärzte und 
Apotheker prompt bezahlt, letztere ſogar teilweiſe Vorſchüſſe für die 
laufenden Monatsrechnungen erhalten, liegen hier in Darmſtadt die 
theker Seriba und Bürgermeiſter Schellhaas. Das deutſche Gs wäre vielleicht Sache des Ausſchuſſes, oder einer durchaus unab= 
Died brackte zur Geltung Rudi Wünzer ir, deſſen Geſangsvorträge hängigen Kommiſſion, hier nach dem Rechten zu ſehen, ſich zu über= 
Lichtenberg, die unter Leitung des unermüdlichen Lehvers Kuſchke der Krankenkaſſe offen verhandelt werden können. Ueber gewiſſe 
            Miß=
ſtände zirkulieren allerlei Gerüchte, in Arbeitnehmerkreiſen ſcheint 
man ſich, ja auch bereits hiermit zu beſchäftigen, aber auch von Seiten 
ebenſowenig gleichgültig ſein, was mit den hohen Beiträgen geſchieht. 
B. Dieburg, 11. Febv. Die Jugendvereinigung der Finden ſich Mißſtände, ſo wäre dem Intereſſe der Ortskrankenkaſſe 
nur gedient, wenn für deren Abſtellung ſich einwandfreie 
            Perſönlich=
ſuchung aufklären. 
Nur ſo kann erhofft werden, daß die Ortskrankenkaſſe in die Lage 
Wenn Volk in Not, ſo höre die Regierung letztmalig auch 
            bereit=
ſtarkes Auftragen der Farben ja beſſer gemildert worden wären. Hübſch Wenn wiederholt von zuſtändiger Seite veyſichert wurde, daß es 
            nun=
mehr aber keinen Unterſchied mehr zwiſchen Alt= und Neupenſionären 
gäbe, ſo weiß doch eben dieſelbe Regierung recht gut, daß dem nicht 
ideellen und materiellen Ungleichheiten in ſonſt überall unverſtänd= 
* Langen, 12 Febr. Ausgewieſen. Zu der geſtrigen Notiz licher und unfaßbayer Härte weiterbeſtehen bleiben. Dies ſollte heute 
betr. die Ausweiſung des Herrn Forſtmeiſters Reiß durch die Fran= leinesfalls mehr möglich und erlaubt ſein. Eine fürſorgliche und für 
loſen, überlebten Zuſtand in Berlin ſo nachhaltig zu beſeiligen trachten 
9. Worms, 11. Febr. Feſtgenommen. Im benachbarten lich unmöglich ſei. Dann wüßten wir uns eben fürs näclſte beſcheiden. 
Spiel, Sport und Turnen. 
Turngemeinde Beſſungen 1865, Darmſtadt. 
— Die beiden Tage der Hauptverſammlung ſind nunmehr borüber 
R. Friebbera (Oberheſſen), 11. Febr. Durchgebrannt iſt in und die allgemeine Jahvesarbeit kann wieder ihren Fortgang nehmen, 
—Die Verhandlungen des erſten Tages wurden von dem 2. Sprecher 
ihrem 20 Jahre alten Liebhaber. Die Frau ließ zwei Kinder im Alter Weimar, diejenigen des zueiten Tages vom 1. Sprecher Kiſſin= 
— Leichenfund. In dem Abort eines hieſigen Hauſes wurde die Chrung des verdienten Turners Emil Bracher durch Ueberreichung 
Leiche eines neugeborenen Kindes entdeckt, das nach der Geburt wohl eines Diploms für 25jährige treue Mitgliedſchaft. Ferner konnte noch 
gelebt hat. Als ſeine Mutter wurde ein in dem Hauſe in Stellung ehrenvoll des Turners Gg. Künzel, gedacht werden für ſeine 
            Bjäh=
rige erſprießliche Mitarbeit im Vorſtand. Der wichtigſte Punkt des 
ro. Bad=Nauheim, 11. Febr. Einbruchsdiebſtahl. Zur erſten Abends war wohl die Vermögenslage der Turngemeinde. Der 
Nach zeit drangen unbekannte Einbrecher in eine hieſige Villa ein und Rechmer ſchilderte die Lage, wie ſie durch die fortſchreitende 
            Geldent=
ſtahlem dort Teppiche, Kleſdungsſtücke uſv. im Werte von mehreren wertung geworden, in allen ihren Punkten, und fand nur einen 
            Aus=
weg in einer entſprechenden Beitragserhöhug. Dieſe wurde in 
            glei=
zr Alsfelb (Vogelsberg), 11 Fehr. Der Grlös einer Verſteige= tender Foam beſchloſſen, und iſt zu hoffen, daß hierdurch der Ausgleich 
Der zweite Abend brachte als nächſten Punkt der Tagesordnung 
voogelegt werden. Nur kleine redaktionelle Aenderungen gingen der 
th. Aus Oberheſfen. 11. Febr. Jagdpachtpreiſe. Grün= en bloc =Annahme voraus. Die nun folgende Vorſtandswahl ſtand 
berg. Die hieſige Feld= und Waldjagd bringt für dieſes Jahr einen under dem Zeichen der Einmütigkeit. Der Geſamworſtand nebſt ſeinen 
für 11 Willionen Mk. verpachtet worden. — Stockhauſen. Die glieder mit den Maßnahmen des Vorſtandes einverſtanden waren. Die 
20 Morgen umfaſſende Wald= und Feldtiagd des Stockhauſer Hoſguts Namen der jetzigen Vorſtandsmitglieder alle hier aufzufühven, dürſte 
zu weit gehen, nur das eine ſei geſagt, daß alle Vorſtands= uſw.=
            Mit=
glieder, jedes an ſeiner Stelle, ſein Beſtes für dig Turngemeinde 
            Beſ=
fungen einſetzen wird. Den Schluß der Tagesordnung der 
            Haupwer=
fammlung war der Auszeichnung von Turnerinnen, Turnern und 
            Zög=
lingen für fleißigen Platzbeſuch gewidmet. Es konnten die Turnerinnen 
P. Napp. P. Menges. D. Holtmann A. Weinehl, A. Pahl. M. 
            Weiß=
mantel, H. Müller, M. Mahr, El. Schardt; die Tummer Krüger, Ritter, 
Burbach. Den Vater erſtochen hat der 17 Jahre alte Sohn des Wiemer, V. Müller, W. Heß und die Zöglinge A. Kurz, Geher und über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene 
in Streit, wobei der Vater den Sohn mit einem Feuerhaken mißhandelt entſprechenden Anreden die einzelnen Geſchenke. — Die Tagesordnung 
haben ſoll. Der Sohn verſetzte daraufhin ſeinem Vater einen Stich ins war hiermit erſchöpft und der erſte Sprecher ſchloß mit einem dreiſachen 
Herz. Der Vater brach zuſammen und ſtarb kurze Zeit danach. Nach „Gut Heil” auf die Turngemeinde die diesjährige Hauptverſammlung. Engelhard 4800 Mk., Arbeiter der Firma Conrad Abpel V279 Mk. 
ſungen mackt auf die am Sonntag, den 18. Februar, ſtattfindende Mark, Angeſtellten der Firma Gebr. Roeder A.,G. 73 065 Mk., 2. Nate 
12. Wanderung aufmerkſam. Der Weg führt diesmal nach Lichten= Beanten und Bedienſteten der Hauptſtgatskaſſe 67500 Mk., Melioy 
Bergen. In der Nacht zum Sonntag ſtranbete auf einer Klippe, berg. Alle wanderluſtigen Turnerinnen und Tumer werden eingeladen, 500 Mk. A. S. 200 Mk., Gerhard Onken, Nieder=Ramſtadt, 4000 Mk., 
fünf Meilen von Bergen, der deutſche Dambfer „Walter= ſich recht zahlreich zu beteiligen. Zuſammenkunft am Böllenfalltor. Alfred Hammer, Weingroßhandlung 25 000 Mk. Hagemann, 
            Lager=
hof” aus KAuxhatzen. Die Mannſchaft aus 12 Pepſonen und der nor= Abmarſch pünktlich um 8 Uhr. Marſchzeit 6 Stunden. Ruckſacver= bepwalter i. N. 100 Mk., Begmten und Angeſtellten des Finanzamtes 
duei Mam lebten noch. Unter den Grtrunkenen befindet ſich der Lotzſe. Traiſa l. 3:1 (3:0). Eckenverhältnis 5:4 für Darmſtadt. Darm= turmſchule 16 000 Mk., Mädchenklaſſe 3e der Rundeturmſchule 1700 
ſtadt, in den erſten zehn Minuten nur mit neun Mann ſpielend, führte Mark, Kellner Jakob Abolf Wagenbach 500 Mk. Qaul Rodenhauſen, 
Prag. Am Sonntag iſt in der Wohnung des Landes=Militär= ein Spiel vor, wie man es lange Zeit von der Mannſchaſt nicht mehr König, 100 Mk. Dipl.=Ing. Ferd. Mohr 5000 Mk., Ad. Niohl 10000 
kemmandanten für Karpathen=Rußland, des Generals Caſtelle, eine geſehen hatte. Aber auch Traſa zeigte ſich von ſeiner guten Seite, ſo Mark. Bonorden, Poſtſelretär a. D., 2000 Mk., Hans Scharmann 
Bombe explodiert, die im Holz in den Ofen gelangt war. Das Dionſt= daß ſich gleich nach Beginn ein offenes, ſchönes Mittelfeldſpiel ent= 300 Mk. Oberförſter Henzel 3000 Mk. E. Wiuthert u. Co., kaufm. und 
mädchen wurde verletzt; weitere Perſonen ſind nicht zu Schaden gekom= wickelt, wobei man beide Parteien abwechſelnd im Vorteil ſieht. All= tech Perſonal, 50 000 Mk., Bedienſteten der Ernſt Ludwig=Heilſtätte 
men. Die Polizei hat ſieben Perſonen verhaſtet, darunter nuch den mählich wird Daamſtadt leicht überlegen, was auch in zwei Toven bis 22870 Mk., N. Uhde Buchkdruckereibeſitzer (2. Nate) 4000 M., Mentner 
Holzliefepanten, einen Bauern, bei dem große Vorräte Munition ge= Halbzeit zum Ausdruck kommt. Nach Seitenwechſel kommt Traiſa wie= Max Siemenſen 1000 Mk. 
Vfüllt worden, wodurch die Exploſion entſtandem iſt. Weitere Ver= wird von ihm, nach dem Vorbild der D. Mannſchaft in der erſten Spiel= 490 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 639 703 Mk., G. 
            Quit=
haftungen ſind zu erwarten. Cs handelt ſich offenbar um ein politiſches hälfte, in ſportlicher Manier gegen die Latte getreten Gegen Schluß tung 410 530 Mk., 7. Quittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1251 261 Mk., 
fällt D. etwas ab. auch kann ſich Traiſa teilweiſe in ſeiner Hälfte feſt= 9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 146 238 Mk., 11. Quittung 
ſetzen. Nachdem beide Mannſchaften noch je ein Tor erzielen konnten, 525 881 Mk., 12. Quittung 557 084 Mk., 13. Quittung 1577 273 Mk., 
Baſek. Am Sonntag nachmittag 5 Uhr brach in den großen gur Zufriedenheſt beiber Parteien verſah, ein Spiel, würdig des Arbei= 477914 Mk. 
zu Gaſt. Nähere Bekanntmachung erfolgt noch. 
Ueber „Pfychologie der Leibesübungen” 
Tätigkeit tretenden Rettungsdienſt konnte eine große Panik verhindert chen. Das Phema: „Leib und Seele im Sport‟. Ein neu 
            zuſammen=
weiden. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind zwei Perſonen getötet geſtellter Film und Lichtbilder werden die Ausführungen unterſtützen. Pglaſt=Licktſviele: Linovornellungen. 
und 15 verletzt wuorden. Der Brand ſoll dadurch entſtanden ſein, daß Alle heute allgemein artuellen Fragen, wie: Die Seele bei der 
            körper=
lichen Erziehung, pſnchologiſche Arbeitsunterſuchung, Eignungsprüifung, Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und 
Leiſtungsprüfung und Höchſtleiſtung pſychologiſch betrachtet, werden Wirtſchaſt: Rudolf Mauve;, für Feuilleton, „Stadt und Land”= 
Hauptwpunkte des Vortrags ſein. Sanstag abend findet vor geladenen „Reich und Ausland!: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Pauf 
D. 1.T. Die Engländer haben ſich nunmehr auch entſchloſſen, die Autoritäten ein Vortrag in der Hochſchule ſtatt. Dr. Schulte iſt Dozent 
eſanten Beträge der Boxerentſchädigung, die ihnen noch von China an der Deutſchem Hochſchule für Leibesübungen in Charlottenburg und 
hN 40 000 Pfund zahlbar geweſen wären, den Chineſen zu eslaſſen Tauglichkeit mit pſychotechniſchen Hilfsmitteln zu unterfuchen. B. K.
 dt. 13. Deutſches Turnfeſt in München. Das Intereſſe 
für das im Juli 1923 ſtattfindende Deutſche Turnfeſt in München kommt 
ſchon jetzt in zahlreichen Anmeldungen zum Ausdruck. Kürzlich hat ein 
Vertreter des Saarlandes bereits für 4000 Teilnchmer Qutartiere beſtellk. 
Briefkaſten. 
M. F., hier. Das Reichsgeſetz, betr. die Feſtſtellung des Reick” 
haushaltsplans für das Rechmungsjahr 1922 vom 9. Jumi 1922, enthält. 
allerdings in 8 15 folgende Beſtimmung: „Bei Einſtellung von 
            Arheits=
kräften ſind die Reichsbehörden verpflichtet, die entbehrlich gewordenen 
Beamten der Militär=, Marine=, Kolonial= und 
            Schutzgebietsverwal=
tung, ſowohl bei dauernder Anſtellung wie auch bei vorübergehender 
Beſchäftigung durch Vermittelung der Zentralausgleichſtelle bei dem 
Reichsminiſter bes Innem heranzuziehen. Ausnahmen hiewvon ſind 
nur zuläſſig: 1. wenn die Zentralausgleichſtelle eine geeignetze 
            Arbeits=
kraft nicht nachweiſen kamn; 2. in ſonſtigen Ausnahmfällen mit 
            Zu=
ſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen. Die zur 
Durchführung dieſer Vorſchrift erforderlich wendenden 
            Ausführungs=
beſtimmungen ſind von den Reichsminiſtern des Innern und der 
            Finan=
zen zu erlaſſen. Wieberholt iſt in 8 15 zum Ausdruck gebracht, daß 
auch die ehemaligen elſaß=lothwingiſchen ummittelbaren und mittelbaren 
Londesbeamten, ſowie die durch Privatdienſtvertrag verpflichteten 
            An=
geſtellten der elſaß=lothringiſchen Landesverwaltung, denen ihre Bezüge 
vom Reich weiter gewährt werden müſſen, bei Eimſtellung von 
            Arbeits=
kräften in gleicher Weiſe henanzuziehen ſind. Die Beamten der 
            Raichs=
bahnen ſind in 8 15 nicht erwähnt, alſo von dieſer Vergünſtigung 
            aus=
geſchloſſen. 
W. H., hier. § 228, BGB., lautet: Wer eine fremde Sache 
            be=
ſchädigt oder zerſtört, um eine durch ſie drohende Gefahr von ſich oder 
einem Anderen abzuwenden, handelt nicht widerrechtlich, wenn die 
Beſchädigung oder die Zerſtörung zur Abwendung der Gefahr 
            erforder=
lich iſt und der Schaden nicht außer Verhältnis zu der Gefahr ſteht. 
Hat der Handelnde die Gefahr verſchuldet, ſo iſt er zum 
            Schadens=
erſatze verpflichtet. 8 228 befaßt ſich mit dem zivilrechtlichen Notſtand. 
Dieſer Notſtand gibt, wenn die oben geſchilderten Verhältniſſe im 
            Tat=
falle zutreffen, ein Recht, einen Gegenſtand fremden Rechtsgutes zu 
verletzen oder zu zerſtören. Der Eigentümer des Hundes muß 
            dar=
tun, daß Sie widerrechtlich handelten, indem Sie den Hund töteten. 
Ihre Sache wird es ſein, genau darzulegen, daß die Vorausſetzungen 
für die Notſtandshandlung vorlagen. Können Sie das, ſo verpflichtet Sie 
das eingeſchlagene Verfahren nicht zum Schadenserſatze. Anders 
läge die Sache, wenn Sie die Gefahr verſchuldet, z. B. das Tier durch 
Necken oder dergl. zum Angriffe gereizt hätten, dann wären Sie 
ſchadenserſatzpflichtig. Strafbar haben Sie ſich keinesfalls 
            ge=
macht. Denn es könnte nur Sachbefchädigung nach 8 303 RStG. in 
Frage kommen. Bei Ihrem Handeln fehlt es aber an dem Moment 
der Widerrechtlichkeit, weil Ihre Tätigkeit zur Abwendung der Gefahr 
erforderlich war. Laſſen Sie es deshalb auf die Klage ankommen. 
6. W. in M. In dieſer Frage wenden Sie ſich beſſer an Ihre 
Organiſation. 
P. S. Kr. Richten Sie Ihre Frage an die Univerſitätsklinik in 
Heidelberg. 
E 
Ziehung 2. Klafſe 1. Tag. 
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Darmſtadt=Land, Ahaſtraße 9. 113 500 Mk., Lagenpeyſonal der Firma 
— Freie Turngemeinde Darmſtadt I—,Fidelio”= Jakob Groh u. Co. 12 000 Mk., Schüllerinnen=Sammlung doar Runde= 
1. Quittung 386 810 Mk., 2. Quittung 382 210 Mk., 3. Quittung 
ſchloß der Abpfiff des Schicdsrichters Münch=Darmſtadt, der ſein Amt 14. Quittung 597 255 Mk., 15. Quittung 834 316 Mk., 16. Quittung 
zuſ. 11016 485 Mk.
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(4 16, Schaufpielmiete a 8, Schüllermiete grüin 7): „Minna von Barn=
 Lange — ſämtlich in Darmſtadt. 
Die heutige Nummer hat 8 Seiteu,
Seite 6.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 13. Februar 1923.
Nummer 43.
 Das helle Licht. 
Roman von Friedrich Kipp. 
36) 
(Nachdruck verboten). 
Er ſeufzte wieder. 
„Ich war das einzige Kind eines begüterten Bauern. Meine 
Eltern ſtarben früh, kaum habe ich ſie gekannt. Ich kam zu 
einem Onkel in die Stadt, zu einem Muſikus, von dem ich auch 
das Geigenſpiel erlernte. Er meinte, ich ſolle Berufsmuſiker 
            wer=
den, da er etwas von meinem Können hielt. Ich ſehnte mich 
aber nach meinen Bergen zurück, und als ich großjährig ward, 
übernahm ich die Bewirtſchaftung des Hofes. Bald darauf 
            ver=
heiratete ich mich. Ein Jahr hernach gab meine Frau einem 
Kinde, es war ein Mädchen, das Leben. Sie ſelbſt ſtarb im 
Wochenbett. Einſam lebte ich nun die Jahre dahin. Meine größte 
Freude war meine Tochter, meine Lieſel, die meiner Frau glich. 
Gar oft habe ich ihr manche Weiſen vorgeſpielt, was ſie gern 
hörte. Ja, ſie verſuchte ſich ſelbſt im Spiel und übte fleißig. Als 
Lieſel fünfzehn Jahre alt war, traf mich ein großes Unglück. Die 
Bank, der ich mein ganzes Vermögen anvertraut hatte, machte 
bankerott, und ich war mit einem Schlage ein armer Mann, der 
nur mit Mühe ſeinen Hof aufrecht erhalten konnte. 
Zwei Jahre ſpäter traf mich ein noch furchtbarerer 
            Schick=
falsſchlag. Man zog meine Lieſel entſeelt aus dem Waldſee und 
brachte ſie mir kalt und ſtarr ins Haus. Da habe ich gejammert 
und geſchrien und mit dem Geſchick gehadert. Wie ich einige Tage 
hernach in ihrer Kommode kramte, fand ich einen Brief, bei 
deſſen Leſen mir die Augen aufgingen. Er war von dem Sohne 
eines Oberförſters, der bei dem derzeitigen Revierförſter in der 
Lehre war. Er hatte aber ſeinen Beruf wohl inſofern falſch 
            auf=
gefaßt, daß er mehr den Schürzen, als Füchſen und Dachſen 
            nach=
ging. In ſeine Schliche war auch mein armes Kind gefallen, 
und als ſie einſah, daß ſie die Betrogene war, war es zu ſpät, 
und da ſie mir ihre Schande nicht offenbaren mochte, ſchied ſie 
freiwillig aus dem Leben. 
Ich ſchäumte vor Wut. Zufällig traf ich den Ehrloſen eines 
Tages in der Nähe der drei Tannen. Ich ſtellte ihn zur Rede. 
Er gab mir höhniſche Widerworte und wurde unverſchämt. Ja, 
er erfrechte ſich ſogar, mich einen alten Narren zu nennen, der 
ſich um ſeine eigenen Angelegenheiten kümmern ſolle. Das ging 
mir doch über die Hutſchnur. Meine Sinne nicht mehr mächtig, 
verſetzte ich ihm einen Schlag ins Geſicht. Dabei kamen wir ins 
Ringen, denn er ging mir nun mit der Büchſe zuleibe. Eben 
wollte ich ihn abſchütteln, da entlud ſich das Gewehr und der 
Schuß traf ihn in den Leib. Mit einem Schrei ſank er 
            hinten=
über. Von Entſetzen und Angſt gepackt ſtürzte ich davon. 
Als man ihn fand, lebte er noch. Meinen Namen hat er 
noch geſtammelt, dann iſt er geſtorben. Natürlich galt ich nun
 als der Mörder und wurde in Haft genommen. Was halfen alle 
meine Beteuerungen und Schwüre? Es lag doch klar für die 
Richter auf der Hand, daß ich Rache an dem jungen Menſchen 
genommen hatte. Danach wurde ich abgeurteilt. Ich hatte ja 
keinen einzigen Zeugen für meine Unſchuld, und mir ſelbſt 
glaubte man nicht. 
Fünfzehn lange Jahre habe ich dann im Elend geſteckt! 
Fünfzehn lange Jahre! — und das unſchuldig! Als ich dann 
endlich aus dem Zuchthauſe kam, war mein Beſitztum natürlich 
für mich verloren. Die Schulden waren ſo groß geworden, daß 
nichts übrig verblieben war. Eine Zeitlang habe ich mich dann 
als Geächteter in den Harzbergen umhergetrieben. Eine Höhle 
war mein Verſteck. Was blieb mir zuletzt noch anderes übrig? 
Aus Not machte ich mich eines Tages an den Jobes und ſeinen 
Spießgeſellen heran, von denen ich hörte, daß ſie arge Wilddiebe 
waren, und erhoffte daher von ihnen Unterſtützung, die ſie mir 
auch zuteil werden ließen. Wie ſchwer es mir wurde, mit dieſen 
Menſchen Kameradſchaft zu pflegen, kann ſich keiner vorſtellen, 
und doch mußte ich mich notgedrungen dazu verſtehen. 
Da bekam ich eines Tages einen ſchlauen Gedanken, der 
mir ſo halb und halb von Jobes angedeutet wurde. Von ihm 
hörte ich, daß Blaubäckle, der Ellenwirt, den alten Randers über 
die Maßen haßte und daß er ihm ſchon oft den Tod gewünſcht 
habe. Ich erbot mich daher, den Revierförſter für eine Summe 
von tauſend Mark zu beſeitigen. Zur Bedingung ſtellte ich, daß 
man mir aber das Geld im voraus aushändigte. Blaubäckle hat 
mir in ſeinem grenzenloſen Haß ſoviel Vertrauen 
            entgegen=
gebracht, daß er auf meine Bedingung einging". 
Hier machte Wallenhorſt eine Bewegung mit der Hand. 
„Weiter brauchen Sie nicht zu ſprechen, Hans,” ſagte er. 
„Das andere weiß ich.” 
Und er erzählte ihm dann die Begebenheiten, die ſich kurz 
nach ſeinem Verſchwinden zugetragen hatten. Von der 
            Verhaf=
tung des Jobes, dem Tode des Wirtsſohnes und dem Selbſtmord 
Blaubäckles. 
„Auch der Inhalt Ihres Briefes aus Hamburg iſt mir zu 
Ohren gekommen. Der alte Randers hat es mir erzählt, und wir 
haben damals königlich darüber gelacht, daß Sie dem Ellenwirt 
die Geldſumme abnahmen. Wie ich nun am beſten weiß, haben 
Sie Ihr Verſprechen gehalten und ſind durch das Geld wieder 
auf einen grünen Zweig gekommen und haben” — er ſagte das 
lächelnd — „einen anderen Rock angezogen. Ihr Inneres 
brauchte ſich nicht zu ändern, denn Sie waren von Anfang ein 
guter Menſch, der durch die Verwicklung des Geſchickes hart 
            mit=
genommen wurde.” 
Elftes Kapitel. 
Am Vormittag war Leutnant Watſon mit ſchwarzen 
            Sol=
daten von den Höhen des Kondelandes über den Sſongwefluß 
gekommen und hatte unerwartet die deutſche Anſiedlung mit Be=
 ſchlag belegt. Nun wehte die engliſche Flagge von dem 
            Haupt=
gebäude der ſchmucken Farm und Wallenhorſt und ſein 
            Oberauf=
ſeher lagen eingeſperrt in einer alten Negerhütte. 
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel war alles plötzlich über 
ſie hereingekommen. 
In Europa war der Krieg entbrannt! England ſtand gegen 
uns. Davon hatten die beiden noch nichts gehört. Und daß 
            ge=
rade Watſon der Ueberbringer dieſer Kunde ſein mußte! 
Dieſer fühlte ſich in dem Anweſen des deutſchen Anſiedlers 
fehr behaglich, und da er mit ſeinen Schwarzen einen langen, 
beſchwerlichen Weg hinter ſich hatte, beſchloß er, bis zum 
            mor=
gigen Tage hier zu bleiben und zu raſten und dann die beiden 
Deutſchen als Gefangene mitzunehmen. Shigaitu, der ſchwarze 
Koch, war derweil gezwungen, den Eindringling aufs beſte zu 
bedienen. Aus ſeiner kurzen Holzpfeife rauchend, ſaß er mit 
            ſei=
nen beiden Unteroffizieren, den einzigen Weißen, die mit bei der 
Truppe waren, auf der Veranda und unterhielt ſich mit ihnen 
in ausgelaſſenem Tone, dabei einen Whisky nach dem anderen 
in die durſtige Kehle ſtürzend. 
Wallenhorſt, der ſich nicht mit Schwarze unterhalten konnte, 
da dieſer zu weit von ihm lag, der aber durch die Oeffnung der 
Hütte, vor der ein engliſcher Poſten mit aufgepflanztem 
            Seiten=
gewehr ſtand, den Vorgang überſehen konnte, knirſchte mit den 
Zähnen. In ohnmächtiger Wut hatte er ſich in ſein Schickſal 
ergeben und in die Hütte ſperren laſſen müſſen. Was hätten die 
beiden Deutſchen auch gegen die zehnfache Uebermacht ausrichten 
können! 
„Ah, Miſter Wallenhorſt,” hatte Leutnant Watſon freudig 
überraſcht gegrinſt und dabei ſpöttiſch das Geſicht verzogen, „das 
iſt jedenfalls ein famoſes Wiederſehen! Sie freuen ſich doch auch 
ſicher?‟ 
Wallenhorſt hatte ihn verächtlich angeſehen und keine Miene 
verzogen. Schwarze dagegen hatte dem ehrloſen Feigling an die 
Gurgel fahren wollen, da waren die Kolonialſoldaten dazwiſchen 
gekommen und hatten ihn überwältigt. 
„Denkt an den Witſchmann, Maſſa,” hatte Shigaitu ſeinem 
Herrn noch zuraunen können, Hann war er im nahen 
            Mangrove=
gebüſch verſchwunden. — 
Es mochte die Mitternachtsſtunde ſein. 
Alles war ringsum erſtorben. 
Die Soldaten waren zur Ruhe gegangen und die Neger 
ſchliefen in ihren Hütten. 
Da regte es ſich plötzlich unter den hohen Palmen, eine 
dunkle Geſtalt löſte ſich aus dem Grau und huſchte leichtſüßig zu 
den Schlafſtätten der Neger. 
Hier machten ſie ſich allerhand zu ſchaffen. Man ſchleppte 
einen Haufen dürres Reisſtroh herbei, ſuchte Bambusſtäbe und 
trockenes Reiſigholz und warf es oben darauf. 
(Fortſetzung folgt.)
 Die Verlobung meiner 
            Toch-
ter Gertrud mit Herrn 
            Regie-
rungsrat Dr. Theodor Krebs 
zeige ich an. 
Emma Köhler 
geb. Weintraud 
Darmstadt, Februar 1923 
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Zu Hauze: Sonntag, 18, Febe. 1923
 Meine Verlobung mit 
            Fräc-
lein Gertrud Köhler, 
            Toch-
ter des verstorbenen Geheimen 
Medizinalrats Dr. Köhler und 
seiner Frau Emma, geb. 
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traud, zeige ich an. 
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Frau Marie Veith 
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im 55, Lebensjahre. 
Im Namen der 
trauernden Hinterbliebenen: 
Karl Peith, Oberjuſtizinſpektor 
Willi Veith, Dentiſt. 
Darmſtadt, Windhuk, 
den 11. Februar 1923. 
Die Beerdigung findet Mittwoch, 
den 14. Febr., nachm. ½4 Uhr, 
von der Kapelle des Friedhofs, 
Nieder=Ramſtädterſtr., aus ſtatt. 
Von Beileidsbeſuchen bittet man 
abſehen zu wollen. (*4068
  
Nähe Darmſtadts ſucht für die Abteilung
 Dankſagung. 
Allen denjenigen, welche an dem 
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte 
unſerer treubeſorgten Gattin und 
Mutter Anteil nahmen und ſie zu 
ihrer letzten Ruheſtätte geleiteten, 
für die reichen Blumenſpenden, 
            ſo=
wie Herrn Pfarrer Weigel für ſeine 
troſtreichen Worte am Grabe, ſagen 
wir auf dieſem Wege unſeren herz= 
(*4045 
lichſten Dank. 
Im Namen der 
trauernden Hinterbliebenen: 
Philipp Schneider I. 
Baſchenbach, den 11. Febr. 1923.
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 * Frankfurter Börſe vom 12. Februar. 
(Eigener Bericht des D. T.) 
Die Reichsbank ſetzte am heutigen Deviſenmarkt ihre Abgaben 
ſeiter fort, mit dem Erfolg, daß ſich der Dollarpreis auf 28500 zur 
Notiz ſenkte. Die künſtliche Stützung des Markniveaus wind vom 
            Aus=
land zwar ſkeptiſch beurteilt, und man bezweifelt, ob es auf die Dauer 
gelingen kann, allein durch Intervention des Zentralnokeninſtituts den 
Sturz der Mark mit Erfolg aufzuhalten. Immerſia iſt es erfreulich, 
daß es gelugen iſt, den Entwertungsſtand der Maxk von züuta 12000 
bei einem Dollarſtand von etwa 50 000 auf zirka 7000 beim heutigen 
Dollarſtand zu ſenken. Hand in Hand mit der Senkung des 
            Deviſen=
preiſes ſteigert ſich die Geldkmappheit und bewirkte heute am 
            Effekten=
zarkt eine weſentliche Semkung des Kursniveaus. Nachdem bereits 
an der Freitagsbörſe die Kuliſſe mit dem Abbau ihrer Hauſſeengagements 
den Anfang gemacht hatte, kam heute ſchon zu Börſenbeginn 
            beträcht=
liches Material an den Markt, das nur zu weſentlich ermäßigten Kurſen 
Aufnahme fand. Die Kursverluſte waren zum Teil ſehr bedeutend, 
und wem auch im Verlauf der Börſe ſich eine kleine Befeſtigung 
            durch=
ſetzen konnte, war dieſelke nicht von Dauer und die Börſe ſchloß in 
abſolut luſtloſer Haltung. 
Am größten waren die Kurseinbußen am Montanaktienmarkt, da 
man mit einer langen Produktionsſtörung im Ruhrgebiet rechnet, die 
natürlich nicht nur auf die dortigen Betriebe, ſondern auch auf den 
innerdeutſchen Markt zurückwirben muß. Die Abſchläge betvagen hier 
zirka 20 000 bis 40 000 Prozent, beſonders ſchwach Harpener 156 000 
(.. 43 000) Prozent, Mannesmann 65 000 (.I. 39 000) Prozent, 
            Rhein=
ſtahl 64 000 (.1. 23000) Prozent; Stinneswerte verloren zirka 20000 
Prozent, Oberſchleſier etwa 5000 Prozen. 
Gleich ſchwach lag der Chemiemarkt: Anilin 50 000 (.I. 13000) 
            Pro=
zent, Griesheim 41 000 (.I. 16 500) Prozent, Höchſter 38 000 (.). 11000) 
Prozent, Rhenania 30 000 (I. 12000) Prozent; weiter feſt dagegen 
Albert, die mit 130 000 Prozent 5000 Prozent gewannen. Goldſchmidt 
bißten 11000 Prozent und Rütgers 16 000 Prozent ein. 
Bankaktin lagen luſtlos, verhältnismäßig gehalten Deutſche, die mit 
29 000 200 Prozent verloxren, Darmſtädter „/. 3500 Prozent, Dresdener 
1. 5000 Prozent, Diskont „/. 2500 Prozent. Bei mittleren Bankwerten 
betrugen die Kursabſchläge 1000 bis 3000 Prozent. Metallbank als 
Palutavert ſchwach, 57 000 (.I. 14 000) Prozent. 
Die Kursrückgänge am Elektroaktienmarkt betrugen 5—10 000 
            Pro=
zent, u. a. A. E.G. 24 000 (.). 6000) Prozent, Schuckert 48 000 (.I. 5000) 
Prozent; feſter: Elektr. Lieferung, die mit 38 000 Prozent 7000 Prozent 
geſinnen konnten. Auch die in letzter Zeit ſtarr favoriſierten 
            Neben=
werte des Elektromarktes waren heute rückgängig. 
Auch am Markt der Maſchinen= und Metallwerte waren die 
            Kurs=
rürkgänge heute erheblich, gleichfalls ſchwach heute Aſchaffenburger 
            Zell=
ſtoff, die mit 55 000 Prozent 17 000 Prozent einbüßten, und Hammerſen 
65 000 (.). 30 000) Prozent. 
Am Markt der Einheitswerte waren die Kursrückgänge nicht ſo 
groß; hier gab es vereinzelt noch Steigerungen, ſo Eifen=Meyer 41 060 
Proßent ſcharf rationiert (bis 10 000 ausgefallen), und Badenia 25 000 
Prozent plus 2000 Prozent, Gebrüder Lutz 43000 Prozent, plus 8000 
Poozent Hydrometer 68 000 Prozent rationiert plus 10 000 Prozent. 
Der Markt der Auslandsrenten lag heute im Zuſammenhange mit 
der Valutalage gleichfalls ſchwächer; nur für Ungarrenten hielt das 
Jatereſſe auf angebliche Auslandskäufe weiter an: Ungarn=Gold 115 000 
bis 130 000 Prozent Ungarn=Kronen 20—23 000 Prozent, Türkenwerte 
lagen zirka 10 000 Prozent ſchwächer. 5proz. Lombarden ſehr ſchwach 
CI. 12006 Prozent). 
Auch deutſche Fonds gaben im allgeneinen nach, Zwangsanleihe 
61 Prozent, deutſche Anleihen ſonſt gehalten, nur bundesſtaatliche faſt 
durckweg ſchwächer. 
Gleichfall nachgebend heute die in den letzten Tagen ſtark 
            favoriſier=
ten Induſtrieobligationen. 
Im Freiverkehr war das Geſchäft noch ziemlich lebhaft, aber 
            über=
wiegend ſchwächer; man hörte hier unter anderem folgende Kurſe: 
            Bek=
kerſtahl 26 000 Prozent, Beckerkohle 28—25 000 Prozent, Benz 25—23000 
Prozent, Brown Boberi 16 000 Prozent, Frankfurter Handelsbank 
            ge=
ſucht 18—1950 Prozent. Gummi=Stöckicht 12500 Prozent, Hanſa=Lloyd 
16—18—16 000 Prozent, Inag 20 000 Prozent, Kreichgauer 8000 Proz., 
Krügershall 29—28 000 Proz., Mansfelder 40—37—38 000 Prozent, 
Meher=Textil 8000 Prozent, Petroleum 55—54 000 Prozent, Raſtatter 
Waggon 12—12 500 Prozent, Kabel=Rheydt 30 000 Progent, Mez Söhne 
3000 —2800 Prozent, Tiag 12000 Prozent, Ufa 18—15 000 Prozent, 
Entrepriſes 190—180 000 Prozent, Diamond Shares 175—170 000 Proz. 
h. Maſchinenfabrik Badenia, vorm. Wm. Platz 
Söhne A. G., in Weinheim a. d. B. Die Verwaltung ſchlägt 
der auf den 3. März einberufenen außerordentlichen 
            Geveralverſamm=
lung die Erhöhung des Grundkapitals von 30 auf 75 Millionen Mk. 
und die Erhöhung des Stimmrechts der beſtehenden Vorzugsaktien vor,
 h. Großkraftwerk Mannheim. Die 6proz. 
            reichsmünbel=
ſichere wertbeſtändige Anleihe wurde ſehr ſtark überzeichnet und muß 
entſprechend repartiert werden. Die Zeichnung wurde bereits Samstag 
morgen geſchloſſen. 
h. 10proz. Anleihe der Stadt Mannheim. Die Stadt 
Mannheim beabſichtigt, außer den bereits zur Zeichnung aufgelegten 
150 Millionen Mk. 10proz. Anleihe noch weitere 350 Millionen Mk. zu 
demſelben Zinsſatz aufzulegen, und nehmen die Mayheimer Banken 
jetzt ſchon Vormerkungen auf dieſe weitere Anleihe entgegen. 
* Rhein= und Mainſchiffahrt. Infolge des 
            zurück=
gegangenen Waſſerſtandes werden die Nadelwehren auf dem 
            kanaliſier=
ten Main teilweiſe aufgerichtet. Immerhin iſt die Stromung auf 
dieſem Fluſſe noch eine ſehr ſtarke. Der Schiffsverkehr auf dem Main 
iſt ein ſehr geringer, umſomehr als die Zufuhr von Brennſtoffen in 
das unbeſetzte Gebiet nicht ſtatthaft iſt. Die Zufuhr nach Stationen 
des beſetzten Gebietes beſteht hauptſächlich in Brennſtoffen und 
            Schwefel=
kies, während nach Frankfurt Stückgut und Getreide verfrachtet wird. 
Am Lohrer=Pegel verzeichnet man einen Waſſerſtand von noch über 
3 Meter, ſo daß noch ein Hochwaſſerzuſchlag von 75 Prozent in 
            An=
rechnung kommt. Am Mainzer Brückenpegel verzeichnet man noch 
einen Waſſerſtand von 219 Meter. Leichterungen kommen bei dem 
günſtigen Waſſerſtand vorläufig nicht in Betracht. Die amtliche Tiefe 
des Fahrwaſſers im Main beträgt 2,30 Meter. Die Flößerei ruht 
noch immer. Auch im hieſigen Schiffsbefrachtungsgeſchäfte iſt es noch 
ziemlich ruhig, zumal es an Schlebpkraft fehlt, da faſt alle deutſchen 
Boote ſtilliegen. An Talfracht notierte man zuletzt Mk. 16000 pro 
Tonne bei halber Lade= und halber Löſchzeit. Verſchiedene von den 
Franzoſen beſchlagnahmten Kohlenkähne wurden, für das beſetzte 
            Ge=
biet freigegeben. In der letzten Zeit verkehren am Oberrhein wieder 
eine große Anzahl holländiſcher Boote. Feſte Sätze werden nicht 
notiert. Die Schlepplöhne unterliegen der jeweiligen Vereinbarung. 
Ab 9. bs. Mts, iſt mit einer weiteren Erhöhung der Kohlenpreiſe zu 
rechnen. 
— Die Verwaltung der Mansfeld A. G. für 
            Berg=
bau und Hüttenbetrieb in Eisleben hat beſchloſſen einer 
auf den 3. März nach Leibzig einzuberufenden a. o. G.=V. die Erhöhung 
des Aktienkabitals von 420 auf 500 Millionen Mk. vorzuſchlagen. Von 
den neuen Aktien ſollen 42 Millionen Mk. den alten Aktionären zum 
Bezuge angeboten wenden derart, daß auf je 10000 Mk. alte Aktien 
eine junge Aktie über 1000 Mk. zu einem noch feſtzuſetzenden Kurſe 
bezogen wverden kann. Die weiteren 38 Millionen Mk. neuer Aktien 
ſind zur Verwertung für Rechnung der Geſellſchaft beſtimmt. 
w. Zeviſenm irkt. Frankfurt a. M., 12. Februar,
Geld
Brief Ve
Geld
Brief Antwerpen=Brüäſſel a.aa7..: 1720.70 29.0 1796.25 1503 75 Holland .. .... .. .. .. . ....... 12368.75 12531.25 11271.75 11328.25 London ......
.. 148123,75 148671.25 13067150 131338.50 Paris... ..
2009.95 21e0.08 1730.65 1739.35 Schweitz...
.. 5960.05 4972.40 5249.20 5325 80 Spanien
5261.80 5288.20 4438.65 Italien.
Doo- 1546.10 1553.00 1376.55 4461.15
1383.45 Liſſabon=Oporty. . . . . . . .. . . . ." Dänemark.
... 5985.— 60i5.— 5386.50 5413,50 Norwegen.
D 5885.15 5914,75 5236.85 5266.15 Schweden
." 837890 8377.10 7506.20 7543.30 Helſingfors
....." 847.85 652 15 738 15 741.35 Neiv=York ..."
. 31820.25 31389.75 28428.75 28571.25 Deutſch=Oſterreich (abg.). ..... 45.15 — 45.35 — 40.40 — 40.60 — Budapeſt .. . . . . . . ... . .. ....." 12.97 — 13.03 — 11.47 — 11.53 — Prag .......... . ... ... ..... 943.— 947.— 847.— 851.— Agram. . . . . . . . . . . .. . .. . .. ..
 w. Frankfurter Abenddebiſen vom 12. Febr. Eine 
leichte Befeſtigung trat im Abendverkehr ein, die Umſätze blieben 
            je=
doch beſcheiden. London 138.300, Paris 1830, Brüfſel 1615, Neu=York 
29.500, Holland 11.600, Schweiz 5550, Italien 1420. 
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die fortgeſetzten 
Abgaben am Deviſenmarkt, die auf die Reichsbank zurückgeführt 
            wer=
den, drückten auf den Deviſenkursſtand empfindlich. Die im Zuſammenhang 
damit verſchärfte Abgabenneigung in Induſtrieffekten und die 
            Aus=
wirkung auf deren Kursſtand geſtaltete ſich ſehr verſchieden und waren 
bedingt durch die ſpekulative Beteiligung bei den emzelnen Papieren. 
Rückgänge von 10 000 bis zum Teil über 20 000 Prozent bildeten bei 
den hoch im Kurſe ſtehenden Effekten keine Beſonderheit, Anglo=Guano 
verloren 30 000, Hammerſen 17 000, Norddeutſche Wolle 25 000, Stöhr 
105 000 Prozent. Bei Schiffahrts= und Bankaktien hielten ſich die 
            Ver=
luſte meiſt in engen Grenzen; Rolandlinie aber büßten 23 000, 
            Ham=
burg—Südamerikaniſche Dampfſchiff 40 000, Berliner 
            Handelsgeſell=
ſchaft 8000 Prozent ein. Deutſche Bankaktien waren gut gehalten. Die 
Valutapapiere paßten ſich dem Rückgang der Deviſenkurſe an. Eine 
kraſſe Ausnahme von der allgemeinen Kursermäßigung machten 
            unga=
riſche Anleihen, die auf fortgeſetzte tſchechoſlowakiſche Käufe ſehr 
            be=
trächtlich weiter ſtiegen: 4prozentige Ungariſche Goldrente um nicht 
weniger als 41 000 Prozent und Ungariſche Kronenanleihe um 6090
13. Zebr. 1933 Nr. 43
 Prozent. Deutſche feſtberzinsliche Werte waken ebenfalls abgeſchwächt! 
Zprozentige Reichsanleihe um 300 Prozent. Die Umſätze gewannen 
meiſt keine größene Ausdehnung, da die Käufer zurückhaltend waren. 
w. Deviſenmarkt. Berlin 12. Februar Telegr, Auszahlungen für:
 Amſterdam=Notterdam . 
Brüſſel=Antwerpen ....... 
Ehriſtiania . . .. . .. . . .. .. .. 
Kopenhagen ............. 
Stockholm .... 
....
 Ftalien, zuuuuzrrgsnnrnres 
London .... 
.... 
New=York .. 
 
Paris.... 
..... 
Schweiz... 
- 
Spanien ....." 
 
Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 
Prag .................." 
Budapeſt. . . . .. ............. 
Buenos=Aires ,.............." 
Bulgarien... 
Japan ..... 
Rio de Janeiro 
Belgrad.. .. 
Zäric, 12. Februar.
Geld e
Afe
Geld 122 12330.7 10972.50 1103753 1685.,77 18 13f1et 1518.79 5685.,75 57142 5137. 12 5162.88 5785.50 5814.50 5211 33 5288.07 8179.50 8220.50 7256.56 7393.41 817,05 822.05 743.13 746.87 1476.30 1483.70 1341 63 1348.37 144138,75 144861.25 130173.75 130826.25 30822 75 30977.: 27730.50 27869.50 1910.21 1919.7 1710.71 1719.29 5810.43 5889.57 5236.87 5263.13 4337.87 4862.13 4364.06 4385,93 13.14 43.36 39.27 1. 39.47 1= 922.68 927.32 832.91 837.09 11.92 11.98 10.32 10.98 — 11371.50 11428.50 10274.25 10325.75 184.53 163.59 164.41 14861.55 15037.50 13266.75 13333 25 3491.25 3508.75 3142.12 3157.88 307.23 308,77 274.31 275.69
w. Berliner Produktenbericht. Am Produkhenmarkt
 Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittag3. 
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Wien .... . . 0.09 75 0.00.751Italien ... . B.73/,/25.62/,Buenos=Air. / 197.50/ 197.50 
Prag ..... . 15. 80— 15.8/KBrüſſel ... . 29.00— 28.90) Budapeſt .. 2.20/ 0.20, 
Holland .. . 210.50/ 210.,61 ARopenhagen 99.75 100.50/ Agram .. . . 495.— 510.— 
New=York „ / 5.32/, 5.32/,/Stockholim 141.50/ 141.50) Barſchau.. 19.01.55 0.01.40
 gingen die Getreidepreiſe im Verhältnis zu der Mattigkeit an dem 
Deviſenmarkt nur wenig zurück, da das Inlandsangebot keineswegs 
drängend wuar. Die Kaufluſt verhielt ſich ziemlich vorſichtig. Raggen 
war ſeitens der Reichsgetreideſtelle weiter begehrt. Gerſte und Hafer 
waren matt, die Preiſe aber nur wenig ſchwächer. Mais wurde aus zweiter 
Hand mehr angeboten. Mehl hatre bei etwas willigeren Forderungen 
ruhiges Geſchäft. Viktoriaerbſen wurden höher gehalten. 
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 12. Febr. Die noch 
immer unſichere Bewegung der ausländiſchen Zahlungsmittel ſowie 
auch die Geldmarktlage ſind die Urſache der reſervierten Haltung am 
der Getreidebörſe. Die Verkäufer halten vielfach an ihren 
            Forderun=
gen feſt, da ſie mit der Möglichkeit einer erneuten Aufwärtsbavegung 
des Dollars rechnen, während die Käufer nur zu ermäßigten Preiſen 
die Ware übernehmen wollen. Das Geſchäft war anfänglich klein und 
beſchränkte ſich in der Hauptſache auf Weizen= und Roggenmehl, welches 
gute Aufnahme fand. Die Preiſe für Weizen und Roggen haben ſich 
gegen ihre letzten Notierungen wenig verändert. Hafer und Gerſte 
lagen ruhig. Mais luſtlos. Futtermittel preishaltend. — Amtliche 
Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertveber ohne Sack. 
            Wei=
zenmehl, Noggenmehl und Kleie mit Sack. Alsbaldige Lieferung. 
Parität Frankfurt a M. Preis je 100 Kilo): Weizen 115—120 000 Mk., 
Reggen 110—115 000 Mk., Sommergerſte für Brauzwvecke 100—110 000 
Mark, Hafer inländiſcher 70—85 000 Mk., Mais Laplata 12—12300 Mk., 
Mais mired 12—12 300, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 190000 
bis 225 000 Mk. (bei Waggonbezug ab Mühlenſtation), Roggenmehl 
160—170 000 Mk., Weizen, und Roggenkleie 60—65000 Mk. — 
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Geſſenk. Gußſt 
Geſ. f. eleltr. Untern. .. 
Halle Maſchinen .......!
  
44750.— 
53000.— 450 
33000.— 
37500.— 
85000.— 
123000 
34000.— 
57000.— 
50000.— 
34750.— 
34 00.— 
130000 
62500.— 5 
76900.— 
115030 
100000
 Dynamit Nobel ... . . . . . 139000.— 34000.—1 Sachſenwerk. 
Elberfelder Farben ..../50500.— 44000— Sächſiſche Gußſtahl
 12. 2. 
31000.—1 Han. Maſch.=Egeſt. . . . . / 135000 
73000.— Hanſa Dampſſch.. . . . . . 55000.— 
Hemoor Zement ..." 
26500.— Hirſch Kupfer.. .. 
37000 — Höſch Eiſen 
Hohenlohe Werke 
74000.—1 Kahla Porzellan .. 
123000 Lindes Eismaſch. 
Lingel Schuh 
32000.—1 Linke & Hofmann. 
53030.—1 L. Loewe & Co. 
44500.— C. Lorenz ... . . . . . . . . . 127000.— 22560.— 
283000 Meguin. 
28000.— Niederländi ſche Kohle „/8900.— 73000.— 
90000 — Nordd. Gummi .. 
52000.— Orenſtein 
77000— Ruthgeber Waggon. 125000.— 18006.— 
123000 Roſitzer Zucker .!. 
88000.— Ritgerswerke .... 
30000. — 31000.—‟ Siemens Glas. . . . . . . . 55000.— 59900.— 
33060.— 19750 — 1 Thale Eiſenhitte. 
55000 —153000.—3 Bolkſtedter Vorzellai . 
25003.— 36000.—9 Weſtf. Eiſen Langendreer 
24000.— 19000.—2 Wittener Gußſtahl .. 
70000.— 55000.—1 Banderer=Werke ......!
 12. 2. 
5000.— 
152000.— 42000.— 
105090 92060.— 
152500. — 37060.— 
58100.— 6 7750.— 
60009.— 65000.— 
25043.— 27060.— 
30000.— 25 000.— 
15 1000.— 49000.— 
129400.— 32000.— 
19000.— 16259.— 
47000.— 44099.— 
449090.— 491/f0.— 
153000.— 46000.— 
133000.— 26009.— 
95000.— 89000.—
 36000.— 33900.— 
46000.— 
70000 — 170000. 
169 000 154500
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
 Europäiſche Staatspapiere. 
a) Deutſche 
5½ Reichsanleihe. . ... . ." 
A.. 
. 
30 
„ 
%o IV. und V. Schatzanweiſ. 
4½% H.—Ik. 
„ 
Sparprämienanleiße ....... 
3% Preuß. Konſols ........." 
„ .. 
1370 
...... 
Bad. Anl. unk. 1935...... 
b. 1007...... 
½ Bahern Anleihe ........." 
......... 
Heiſen unk. 1924 ...... .. 
3330 ..........." 
........ . . . ......" 
47 Württemberger ......" 
b) Ausländiſche. 
% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 127000.— 
„ L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 
4370 v. 1902........... 
„.. 
Bulgar, Tabak 1902 ..... 
4½ Griech Monopol ... 
2%0 Oeſt, Staatsrente v. 1913 
ab 1918 ......... 
2% Oeſt. Schatzaniveiſ., ſtfr. 
1914 ............ 
3 Oeſt. Goldrente ........." 
einheitl., Nente ....." 
Rum, am. Rente v. 03 
„ Goldrente v. 18 .. 
„ am. „ konv. ...." 
„ „ v. 05 ..
 Türk (Admin.) b. 1903... 
(Bagdad) Ser. L.. 
„ II.. 
„ v. 1911, Zollanl. . 
0 Ung. Staatsr. b. 14.... 
„ Goldrente ....... 
„ Staatsr. v. 10 .... 
„ Kronenrente ..... 
Anßereuropäiſche. 
5 Mexik. amort. innere. . .. 
„ konſ. äuß. v. 99 .. 
„ Gold v. 04, ſtfr. . . 
konf. innere ...... 
„ Irrigationsauleihe. 
6 Tamaulipas, Serie l ...." 
Lblig. v. Transportanſt. 
0 Eliſabethbahn ſtfr. ... . .. 
en Gal Carl Ludw.=Bahn 
2 Oeſi. Südb. (Lomb.) ſtfr. 
30 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.). 
„... 
35 Deſt. Stagtgß, v. 1883 .. 
79 Oeſt, Staatsb. 1. b. 8. Em. 
* „ „ 9. Em. ..."
490.— 475.— 190.— 250.— 210— 210.— 390.— 385.— 225.— 200.— 180.— 200.— 200 240.— 180.— 120.— 20 000.— 12303.— — 12 000.— 2500.— 110000.— 15 000.— 14 000.— 28000.— 30 000.— 12.800.— 10 000.— 13 400.— 9100.— 4 75 000.— 50 000.— 60 000.— 47 000.— 37000.— 47 000.— 37500— 45 000. — 75 000.— 115000. 4000.— 16000.— 21500.— 475 000. 8000.— 8000.— 800 0.— 7000.— 44000.— 3100.— 4100.— 48000.— 43000.— 45 000. — 42000.— 117500.— 100 006. 82000.—
Frankfurter Kursbericht vom 11. Februar 1923.
 Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 9. 2. 
80 Oeſt, Staatsb v. 1885. 
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz 
v. 1895 
42o Muvolfb. (Salzkammerg.). 
4½% Anatolier I. ...... . . . . . 58400.— 
3% Salon Conſt. Jonetion. 
3% Salonique Monaſtir ....." 
50 Tehuantepee .„ ...n....: 380 000. 
4½% „ ... 
Pfandbriefe. 
6 Frankf. Hyp.=Bank 1920.. 
Frankf. 6. Krd.=Ver. 1921 135.— 
Mein. Hhp.=Bank 1922 ... 
„ 1922... 
Pfälz. „ 
½ Rhein. „ „ 1923 ... 
„ Berl. .. 
42 Südd. Boden=Cted.=Bank 
München 1906 ............
 Deutſche Städte. 
42 Darmſt. v. 1919 bis 1925.. 
%0 Darmſt. v. 1905 ....... 
4% Fronkfurt v. 1913......." 
„ v. 1908 ....... 
4% Mainz. v. 1919 bis 1926., 
Vank=Rktien. 
Bank für Brauinduſtrie .. . .. . 10509. 
Barmer Bankverein ......" 
Berliner Handelsgeſellichaft .. 156 000.— 
Commerz= und Privarbank 
Darmſtädter u. Nationalbanh. 
Deutſche Bank ............. 
DeuticheEffekten= u. Wechſelbank 15500.— 
Deutſche Vereinsbank ........" 
Disconto=Geſellſchaft .. . . .. ..." 
Dresdener Bank ............" 
Frankfurter Bank ..........." 
Metallbank. ........... ..... 
Mitteldeutſche Creditbauk ....." 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt .. 
Reichsbank=Ant. .... .. .. ...." 
Rhein. Credithank .........." 
Südbeutſche Disconto=Gejelliſch. 
Wiener Bankverein ........" 
Berglverks=Aktien. 
... 
Berzelius 
Yochumer Bergb. ........... 
Buderns... . . . . . . . . . . . .. . . .." 
Dt. Luxemburger ..... .. .. ..." 
Eſchweiler Berowerks=Akf.. . . . 
Gelſenkirchen Bergw. ........" 
Harpener Bergbau ........" 
Kaliſverke Aſchersleben ....." 
Weſteregeln ......." 
Lothringer Hültte ............ 
Mannesmann Röhren........ 
Oberbedarf ................ 
Oberſchleſ. Eiſen Caro) „...." 
Phönix Bergbau ............" 
Rhein. Stahlwerke .........."
—
D 105.—4
11500.— 10 000.— 9600.— 15 560.— 12000.— 19 000.— 13 500.— 31000.— 29 000.— 13900.— 7900.— 6900.— 18500.— 16 000.— 15 000.— 12000.— 8000.— 6500.— 71000.— 57 000.— 10000.— 10 000.— 11 800.— 9500 — 8600.— 11900.— 12000 — 11000.— 13 250.— 12100.— 2500.— 7600 — 39 000.— 40 000.— 50 000.— 46000.— 92 100.— 72500.— 96 000.— 78000.— 90 100.— 70500.— 199000. 60000.— (42000.— 64 000.— 46000.— 100 000. 65000.— 60 500.— 54 00 0.— 44 000.— 38 500.— 192 000.— 73 000.— 87 000.— 64 000.— 1
 Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 
Niebeck Montan.. . . . . . . 
Tellus Bergb.= u. Hütten=-Akt. 
Ver. Laurahüitte. . . . . . . . . . ..." 
Aktien induſtr. Unternehmung. 
Brauereien 
Heuninger Kempf=Stern . . . . . . 
Löwenbräu München ......." 
Schöfferhof (Binbing)........" 
Werger ................."
 Akumulat. Berlin .........." 
Adler & Oppenheiner ......." 
Adlerwerke (v. Aleher) ......." 
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . 
Anglo=Continental=Guano ...." 
Aſchaffenburger Zellſtoff ....." 
Badenia (Weinheim) ... ... . .." 
Badiſche Anilin= u. Sobafabrik 
Vad. Maſchf. Durlach .... . . . . 30 /00.— 
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen. 
Baſt Nürnberg .. . . . . . . ..... 
Bahriſch. Spiegel ....... .. . . 61000.— 
Beck & Henkel (Caſſel) ......." 
Bergmann El. Werke . . . . . . . . 30 000.— 
Bing. Metalliverke. ......... 
Blei= u. Silberh. Braubach ... /25 000.— 
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . . 
Cementwerk Heidelberg ......" 
Karlſtadt .. . . . .. . 28000.— 
Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert ......." 
„ Griesheim Elektron .... 
„ Weiler=ter-mer ........" 
Daimler Motoren ..........." 
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin .. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 
Dingler, Zweibrücken ........" 
Dresdener Schnellpreſſen ....." 
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . . 
Düſſeld.=Matinger (Dürr.) .... 
Dyckerhof & Widm. Stamm. . 32000.— 
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....." 
Eiſenwerk 2. Meher jr. .. . . . . 25 000.— 
Elberfelder Farb. v. Bahcr .. 
Elektr. Lieſerungs=Geſ. . . . . . . 28000.— 
Licht und Kraft ...... 
Elſäſſ. Bad. Wolle....... .. . . . 
Emag, Frankfurt a. M. ......" 
Emaill- & Stauzw. Ullrich .... 
Enzinger Werke ...... ......." 
Eßlinger Maſchinen .. . . . .. .." 
Ettlingen Spinnerei ........." 
Faber, Joh., Bleiſtift. . . . . . . . . /48 000.— 
Faber & Schieicher .. . . . . . . . . 17 400 — 
Fahr, Gebr., Pirmaſenz......" 
Felten & Guilleaume, Carlsiv. 
Feinmechanik (Fetter) 
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M. 18800.— 
Frankfurter Gaß.. ... . . . ..... 
Frankfurter Hof .... .. . . . . . . 36 000.— 
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek., /21 000.— 
Fuchs Waggon Stamm.. . . .
 9. 2. 
150 000. 
27000.— 
59 000.—
 20 000.— 
17500.— 
20 000.—
 82 000.- 
30000.— 
30 000.— 
82000— 
23 000.— 
62500.— 
30 000.— 
49 000.— 
30 000.— 
21 000.— 
34900.— 
33.500.— 
18 600.— 
125 000. 
57300.— 
50 000.— 
22500.— 
33500.— 
59 000.— 
27 000.— 
28000.— 
48 000.— 
21000— 
19 060.— 
56 000.— 
30 000.— 
58 000.— 
14900.— 
40 000.— 
 
34500.— 
60 000.— 
49 000.— 
49 000.— 
—g. 
18900.— 
19500.—
 11. 2. 
129000. 
24 100.—
 38000.— 
13000.—
 50 000— 
22500.— 
24 008.— 
56 000.— 
25 600.— 
79 000.— 
27 400 — 
29 900.— 
36 000.— 
E5 000 
29 90 
20 000.— 
20 100.— 
30 000.— 
26 000.— 
24000.— 
18000.— 
130 000. 
41 000.— 
48 000.— 
17000.— 
44 000.— 
25 500.— 
20 000.— 
19 100.— 
22 000.— 
19 000.— 
41000.— 
41 000.— 
35 000.— 
30 000.— 
35 100.— 
12250.— 
6.5 000.— 
60 000.— 
1350 
36 00 
36 000.— 
14 000.— 
17500.— 
32 000.—
14600.—
 Ganz, Ludſvig, Mainz ... 
Geiling & Cie. 
Gelſenkirchen Gußſtahl ...... 
Goldſchmidt Th. . .. . . . . . . . . . . 50 100.— 
Greffenius, Maſchinen Stamm 
Gritzner Maſchin. Durlach ...." 
Gummiw. Peter ............! — 
Hammerſen (Osnabrück)....." 
Hanfwerke Füſſen ...........! —G. 
Heddernheimer Kupfer ... . . . . 127000.— 
Heyligenſtaedt, Gießen....... 
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . . 24000.— 
Hindrichs=Auffermann .. . . . . . 
Hirſch Kupfer u. Meſſ...... .. . 
Hoch= und Tiefbau ........ . . 17 000.— 
Höchſter Farben ............. 
Holzmann, Phil. ............ 
Holzverk=Induſtr. . .......... 
Hotel A.=G., München ....... 
Hydrometer Breslau. .. . . . . . . 56 000.— 
Junghans Stamm . . . . . . . . . . . 
Karlsruher Maſchinen ........ 
Klein, Schanzl. & Becker ..... 
Konſervenfabrik Braun ...... 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 
Lahmeher & Co. ..........." 
Lech Augsburg ... . . . ....... 
Lederw. Rothe ..... . . .. . . . . 129 000.— 
Lederwerke Spicharz ........" 
Löhnberger Mühle .......... 
Lüdenſcheid Metalliv ........" 
Lux’ſche Induſtrie ........... 
Mainkraftwerke Höchſt....... 
Meguin, Butzbach ..........." 
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. 
Meyzer, Dr. Paul. . .. . . . . . . . . /26 000.— 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. /20 000.— 
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . 
Motorenfabr. Deutz .......... 
Motorenfabrik Oberurſel ....." 
Neckarſulmer Fahrzenawerke .. 
Neckarwerke Eßl. Stamm.. .. . 
Niederrhein Lederfabr. (Spier) 
Oleawerke Fran furt a. M. ... 
Pfälz. Nähm., Kahſer........ 
Philipps A.=G...... . . . ... . . . 
Porzellan Weſſel ............!" 
31 000.— Reiniger, Gebbert & Schall .. 120000.— 
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . 
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.” 
Metall Vorzüge .......!" 
Rhenania, Aachen ..... .. . . . . 39500.— 
Niedinger Maſchinen B...... 
Rückforth, Stettin ........... 
Rütgerswerke ..............." 
15 000.— Schleußner (Frankfurt a.M.) .. /16900. 
Schneider & Hanau .........! 
Schnellpreſſen Frankenthal. . ſi 
Schramm Lackfabrik. 
... 
Schuckert Elektr. (Nüirnbero), ..ſ. 
Schuhfabrik Berneis=Weiſel .. /20000.—
 9. 2. 
/23800.— 
25500.— 
37 000.— 
26 000. — 
—E. 
95 250.— 
26 900.— 
25 00f0.— 
51000.— 
49000.— 
16500.— 
43 500.— 
17 000. — 
32000.— 
28 000.— 
23 000.— 
16 000.— 
28 000.— 
34 000.— 
13300.— 
39 000.— 
39 000.— 
26 000.— 
— 
9000.— 
28 000.— 
18900.— 
45000.— 
27900.— 
11000.— 
20 000.— 
— d. 
45 600.— 
45 000.— 
20 000 — 
40500.— 
40 000.— 
24500.— 
35 000.— 
37 000.— 
35 000 B. t 
59 500.— 
26 900.— 
31000.— ! 
29 006.— 
53 000.—
 11. 2. 
20 700.— 
26 000.— 
41000.— 
39 800.— 
120 000.— 
51 000.— 
21750.— 
64 000.— 
36 500.— 
21000.— 
26 000.— 
22000.— 
(20 000.— 
50 000.— 
13 600.— 
38 000.— 
19 0.0.— 
31 000.— 
1700).— 
66 000.— 
28900.— 
20 000.— 
16 500.— 
14 300.— 
40 000. 
12000.— 
25 000.— 
5 2 000.— 
25 000.— 
— 
8000.— 
25 000.— 
25 000.— 
17 500.— 
13 000.— 
22000— 
31 600.— 
12000.— 
39800.— 
37 000.— 
18700.— 
40 000.— 
23 000.— 
21 000.— 
19 100.— 
29 000.— 
30 000— 
38300.— 
B000— 
16900.— 
21000.— 
30 050.— 
23 000.— 
18 000.
 9. 2. 
15 000.— 
24 000.— 
... 23 500.—
 Schullfabrik 5e 
Schuhf. Leander Offenbach .. 22000.— 
Seilinduſtrie Wolff .... 
Sichel & Co., Mainz 
Siemens Elektr. Betriebe „.. . 20 000.— 
Siemens Glasinduſtrie ...... 
Siemens & Oalske ........." 
Süddeutſche Immobilien ... . . / 9909.— 
Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gothal17 200.— 
Uhrenfabrik Furtwängler .. . . . 23 000.— 
Beithwerke in Sandbach .. . . . 43 000.— 
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 40 500.— 
Verein. beutſch. Olfahr. Mannh. / 45000.— 
Gummifabr. Bln.=Frkf. /23000.— 
Pinſelfabr. Nürnberg .. 37000.— 
Ultramarin .. . . . . .." 
„ Zellſtoff, Berliu. . . . . 36 000.— 
Vogtländ. Maſch. Vorzüge. . . . / 5000.— 
Stämme. , 120 500.—
 11. 2. 
14 900.— 
18 100. 
22 700.— 
19 900. 
15 000. 
54500. 
8550.— 
16 103.— 
18000. 
81500.— 
23000.— 
45 508.— 
26 000.—
 Voigt & Saeffner Vorzüge.. 
Stämme. 
Voltohm Seil............. 
WBahß & Frentag ..........." 
Wegelin Nußfabrik ........ 
Fellſtoff Waldhof Stamm. . . 
Zuckerfabr. Waghäuſel ...." 
Frankenthal ...." 
Heilbronn ...... 
Offſtein ......." 
Aheingau ......" 
Stuttgart . ...
 18 500.— 17500.- 
25 500.— 23 000.— 
30 000.— 40 600.— 
50 000.— 138 000.— 
25 000.— 
24000.— 19030.—
 Manee 
Schantung E. B. .......... 
Sliddeutſche Eiſenbahn=Geſ. .. 
Hapag (Paletfahrt) ....... ..." 
Nordd. Lloyzd ..............." 
Oeſterr. Ungariſche Staatsbahn! 
Unnotierte Aktien. 
Beckerkohle ................." 
Beckerſtahl ................." 
Benz... . . . . ..... .. ........ 
Bromn Boveri ..... . . . . . . . . 19 000. 
Cont. Handelsbank ......." 
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