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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenz eitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 43
Dienstag, den 13. Februar 1923
Einzelnummer 60.00 Mk.
Ueberfall auf deutſche Schupobeamte.
nm au
Gelſenkirchen, 12. Febr. (Wolff.) Heute früh 7½ Uhr
kam aus der Richtung Recklinghauſen ein deutſches Auto
durch die Hochſtraße, das von einem deutſchen Chauffeur geleitet
wurde und in dem zwei franzöſiſche Gendarmerieoffiziere ſaßen.
Da das Auto keine leuchtende Schlußnummer beſaß — es war
noch ſehr dunkel —, hielt der in der Hochſtraße poſtierte
Schupo=
beamte das Auto an. Die Offiziere ſprangen aus dem Wagen
und riefen dem Beamten zu: „Hände hoch!‟ Darauf
ent=
waffneten ſie ihn trotz ſeines Widerſpruchs. Mittlerwei= war
von pater Seite die etwa 50 Schritt entfernte Schupowache
alarmiert worden, die eine Anzahl Beamte an dieſe Stelle
ent=
ſandte. Plötzlich erhobder eine der franzöſiſchen
Offiziere die Piſtole und ſchoß dem vor ihm
ſtehenden Oberwachtmeiſter Hutmacher zweimal
inden Hals. Der erſte Schuß war ein Durchſchuß, der zweite
ein Steckſchuß. Die beiden Franzoſen und der Chauffeur
liefen davon. Sie erhielten aber von den anderen
Schupo=
beamten Schüſſe, wovon einer dem einen Franzoſen in den
Leib und dem anderen Franzoſen in die Schulter drang.
Die Franzoſen wurden in das Katholiſche Krankenhaus, der
Schupobeamte in das Evangeliſche Krankenhaus gebracht, wo er
ſofort bperiert wurde; doch iſt mit ſeinem Aufkommen nicht mehr
zu rechnen. Der Zwiſchenfall hat in der Stadt eine große
Auf=
regung hervorgerufen.
Vom Tage.
Von Seiten des franzöſiſchen Oberkommandos iſt ein neuer
Grußbefehl herausgekommen, der die Offiziere verpflichtet, darauf
zu achten, daß ſie von den deutſchen Polizeibeamten gegrüßt werden.
Der Befehl des franzöſiſchen Oberkommandos, daß alle Gefetze und
Verordnungen, die nach dem 11. Januar dieſes Jahres von deutſchen
Behörden, erlaffen worden ſind, zu ihrer Gültigkeit der Genehmigung
des Generaloberkommandos bedürfen, iſt jetzt erlaſſen worden.
Wie uns mitgeteilt wird, haben die Verbände der Eſſener
Kauf=
mannſchaft und der Wirte einmütig beſchloſſen, an die
Ange=
hörigen, der Beſatzungstruppen keine Waren bezw.
Speiſen mehr zu verabreichen.
Der vor einigen Tagen verhaftete Redakteur Fiſcher von
der Allgemeinen Recklinger Zeitung, iſt vom franzöſiſchen Kriegsgericht
zu ſechs Monaten Gefängnis, verurteilt worben.
Es verlautet, daß Poincaré ſeine Rede im Ausſchuß für
auswärtige Angelegenheiten erſt gegen Ende dieſer Woche
halten wird.
Die deutſchen Einwohner von Schanghai haben eine freiwillige
Sammlung zur Unterſtützung der Bevölkerung des
Ruhrgebietes veranſtaltet. Die erſte Rate von 70000
Gold=
mark iſt bereits abgeſandt worden.
Wie gemeldet wird, haben die Türken ein neues
Ultima=
tum überreicht, in dem ſie den Alliierten eine Friſt von drei
Tagen gewähren, um Smyrng zu verlafſen.
Dollarkurs in Frankfurt am 12. Februar,
abends //7 Uhr: 29 500.
Urteilsverkündung am kommenden Samstag vormittag 9 Uhr.
Aachen, 12. Febr. (Wolff.) Heute vormittag 9 Uhr
be=
gann vor dem hieſigen Diviſionsgericht die Verhandlung
gegen den Oberbürgermeiſter Dr. Jarres in
Duisburg wegen Bannbruchs, weil er nach ſeiner
Ausweiſung nach Duisburg zurückgekehrt war.
Zu Beginn der Verhandlung beſtritt der Verteidiger,
Rechtsanwalt Dr. Grimm, die Zuſtändigkeit des
Ge=
richts. Grundſätzlich könne der Belagerungszuſtand im
Frie=
den nur von der Macht verhängt werden, die die Souveränität
über das fragliche Gebiet habe. Davon gebe es nur zwei
Aus=
nahmen: erſtens den Kriegszuſtand und zweitens einen
beſon=
deren völkerrechtlichen Vertrag mit der Macht, die die
Souve=
ränität hat.
Der Angeklagte gab den Tatbeſtand ſeiner Ausweiſung zu,
wobei er hervorhob, daß er im Münſterlande auf der
Land=
ſtraße in ſtrömendem Regen von dem Auto
ab=
geſetzt worden ſei.
Der Vorſitzende erviderte, daß dies auf die ausführenden
Beamten zurückzuführen ſei und nicht in der Abſicht der
Be=
hörde gelegen habe.
Dr. Jarres betonte weiter, daß er in ſeiner Amtstätigkeit
mt dem General von Duisburg ſtets in lohaler Weiſe zu
ver=
kehren beſtrebt geſpeſen ſei, obwohl es ihm bitter geworden ſei.
Noch am Abend desſelben Tages, an dem er ausgewieſen
wor=
den ſei, ſei er nach Duisburg zurückgekehrt und habe am
ande=
ren Morgen das Rathaus aufgeſucht, um die Geſchäfte wieder
zu übernehmen. Die Stadtverordneten hätten ihm mitgeteilt,
daß ſie ein Geſuch an den General gerichtet hätten, das
Verfah=
ren aufzuheben. Er ſei dann vorläufig von Duisburg
weg=
gegangen, um ſich nicht in das ſchwebende Verfahren
einzu=
miſchen. Das Geſuch der Stadtverordneten ſei aber don allen
Inſtanzen abgewieſen worden. Darauf ſei er wiederum
nach Duisburg zurückgekehrt, und zwar in aller
Oeffentlichkeit. Er habe auch dem General ſeine Ankunft
mitgeteilt mit dem Hinweis darauf, daß er in dieſen wichtigen
Stunden ſeinem Gewiſſen folgen müſſe. Er habe in dieſer
prin=
zipiellen Frage eine Entſcheidung des Gerichts herbeiführen
wollen. Er ſtehe nach reiflicher Prüfung auf dem Standpunkt,
daß der General nicht das Recht habe, jemanden aus der
Hei=
mat auszuweiſen. Auf den Hinweis des Vorſitzenden, daß
wäh=
tend des Krieges Tauſende von Belgiern ausgewieſen worden
ſeien, um für den Feind zu arbeiten, erwiderte Dr. Jarres, daß
dieſes Verfahren auch vielfach verurteilt worden ſei. Hier
handele es ſich jedoch nicht um Krieg, ſondern
um eine Ausweiſung im Frieden. Daß er durch die
Rückkehr an ſeine Arbeit den General habe verhöhnen wollen,
beſtritt er. Eine Zeugenvernehmung fand nicht ſtatt.
Der Anklagevertreter führte aus, daß der
kommandie=
kende General das Recht zu Ausweiſungen habe,
weil er die Macht habe. Es handele ſich bei Dr. Jarres
allerdings um einen ehrenhaften Mann, der aber genau gewußt
hbe, was er tue. Er beantrage 2 Monate Gefängnis.
In ſeiner Verteidigungsrede wies Rechtsanwalt Dr. Grimm
zutnächſt auf die bekannten Befehle der Reichsregierung hin.
Die Anklage ſei aus Gründen des Völkerrechts
abſolut unhaltbar. Sie ſtütze ſich lediglich auf den
Be=
licht des Generals vom 29. Januar. Der Befehl des Generals
ſei kein gültiges Strafgeſetz. Somit bleibe allein der
Friedens=
bertrag. In der Tat werde von belgiſch=franzöſiſcher Seite auch
derſucht, alle Maßnahmen aus dem bekannten 8 18 der Anlag= 2
Teil 8 des Friedensvertrages zu rechtfertigen. In Wirklichkeit
kome der Paragraph überhaupt nicht in Betracht. 1. könuten
hur die alliierten Mächte gemeinſchaftlich die Maßnahmen des
8 18. reifen; 2. müſſe ein ei ſtimmiger Beſchluß der Repara=
Lbus miniſſion vorliegen; 3. ſehe 8 18 nur wirtſchaftliche und
keine militäriſchen Maßregeln vor; 4. handle es ſich um ſolche
Maßnahmen, die die Alliierten auch auf eigenem Gebiet vor=
nehmen könnten; 5. ſei es die Frage, inwieweit die alliierten
Mächte deutſches Gebiet zum Zwecke der Garantie der Erfüllung
des Friedensvertrages beſetzen dürften; 6. liege keine vorſätzlich=
Verfehlung der Neparationsverpflichtungen vor: 7. ſeien gerade
für die Sachlieferungen des Jahres 1922 die Rechtsfolgen der
nicht vollſtändigen Erfüllung in der Note der
Reparationskom=
miſſion vom 21. März 1921 ausſchließlich geregelt. Durch den
Belagerungszuſtand gehe nur die Exekutive an
den Militärbefehlshaber über, nicht aber das
allgemeine Geſetzgebungsrecht. Insbeſondere könne
der Militärbefehlshaber nicht Beamte abſetzen oder ausweiſen.
Selbſt im Bereiche des Rheinlandabkommens könnten Beamte
nur abgeſetzt, nicht aber ausgewieſen werden. Der
Vertei=
diger betonte zum Schluß noch beſonders, daß
auch nach franzöſiſch=belgiſchem Recht das
Han=
deln aus Vaterlan dsliebe als ein Fall höherer
Bewalt angeſehen werden müſſe, der jedes
Ver=
ſchulden ausſchließe.
Nachdem der zweite Verteidiger Mehlkopf geſprochen
hatte, verkündete das Gericht nach kurzer Beratung, daß das
Urteil am nächſten Samstag vormittag 9 Uhr
be=
kannt gegeben werde.
Eſſen, 12. Febr. (Wolff.) Am Samstag hatte die
kriegs=
gerichtliche Verhandlung gegen vier Beamte der Mülheimer
Schutzpolizei wegen Grußverweigerung ſtattgefunden.
Die Beamten wurden ze je einer Woche Gefängnis und 100000
Mark Geldſtrafe verurteilt. 80 000 Mark müſſen innerhalb 48
Stunden bezahlt werden, widrigenfalls noch vier Wochen
Ge=
fängnis hinzukommen.
Ausfuhrſperre für metallurgiſche Erzeugniſſe.
Paris, 12. Febr. Zu der bereits veröffentlichten Note
der beiden Regierungen, die ein Einreiſeverbot für die
deutſchen Miniſter in das Ruhrfebiet enthält,
wurde geſtern eine zweite Note veröffentlicht, die inzwiſchen
den deutſchen Vertretern in Paris und Brüſſel übergeben
wor=
den iſt und die folgenden Wortlaut hat:
„Infolge der von der deutſchen Regierung au ihre
Be=
amten erlaſſenen Weiſungen im Ruhrgebiet ſowie wegen der
Unruhen aller Art, die die deutſche Regierung dort
hervor=
zurufen verſucht, haben die belgiſche und die franzöſiſche
Ne=
gerung befchloſſen, in das unbeſetzte Deutſchland vom 12.
Fe=
bruar dieſes Jahres ab metallurgiſche und andcre
Induſtrie=
erzeugniſſe aus dem Ruhrgebiet nicht mehr ausführen zu
laſſen.”
Eſſen, 12. Febr. Die um Mitternacht in Kraft getretenen
neuen Ausfuhrbeſchränkungen, die alle metallurgiſchen
Sendungen umfaſſen, wurden ſchon in der vergangenen
Nacht zur Anwendung gebracht. Zwei Züge, die von
den Werken mit Stahl und Eiſen beladen und nach Remſcheid
beſtimmt waren, ſind feftgehalten worden. Außerdem werden
jetzt auch die verſchloſſenen Güterwagen angehalten und darauf
unterſucht, ob in ihnen ſich Eiſen oder Stahl oder Geräte aus
Eiſen und Stahl befinden.
Dortmund, 12. Febr. (Wolff.) Die Kontrollſtellen
Lünen=Nord, Brackel, Scharnhorſt, Aplerbeck und Aplerbeck=Süd
laſſen ſeit heute früh weder mit Kohlen noch
Kohlennebenpro=
bukten noch mit ſonſtigen Gütern beladene Wagen für das
un=
beſetzte Deutſchland durch.
Rach zuberläſſigen Nachrichten beabſichtigen die Franzoſen
und die Belgier morgen früh 7 Uhr die Rheinhäfen Weſel
und Emmerich zubeſetzen,
Münchener Brief.
Von unſerem Münchener Mitarbeiter.
g. München, 11. Februar.
Inter arma silent artes .. .! Wie im ganzen weiten
Reichsgebiet wenden ſich auch in Bayern heute Gedanken und
Herzen nach den Kampffeldern am Rhein und an der Ruhr, wo
die Einheitsfront aller Deutſchen im zähen Ringen des Willens
zur Selbſtbehauptung gegenüber dem ſchwergepanzerten
franzö=
ſich=belgiſchen Militarismus waffenlos, aber ungebrochen und
unerſchüttert ſteht. Man weiß, daß der ungleiche Kampf um
Deutſchlands Zukunſt und Deutſchlands Einheit um die letzten
Güter geht, die der Weltkrieg dem entwaffneten Volk ließ —
und ſo ſchweigt auch hinter der Front die Fehde der Parteien,
eint ſich der Deutſche dem Deutſchen, um den Kämpfern materiell.
und morgliſch das Ringen zu erleichtern, Wunden zu heilen und
den Sieg zu ſichern. Nach wie vor fließen die Spenden zur
vaterländiſchen Notkaſſe in reichem Maße — es darf hier
namentlich an die Millionengaben erinnert werden, die die
bayeriſche Beamtenſchaft für ihre bedrängten Standesgenoſſen
in der Pfalz, im Rheinland und an der Ruhr ſchon heute
auf=
gebracht hat —, das Hilfswerk für Vertriebene und Flüchtlinge,
die namentlich aus der Rheinpfalz in wachſender Zahl
herüber=
kommen, iſt aufs beſte vorbereitet.
Die Gewalttaten Frankreichs im Südweſten des Reiches, die
brutale Wegnahme badiſcher Städte, hat man in Bayern, wie
wohl in allen ſüddeutſchen Ländern als das aufgefaßt, was ſie
nach den Abſichten der Gewalthaber wohl ſein ſollen: eine erſte
drohende Geſte gegen den deutſchen Süden, der bisher von
Feindeslaſten wenigſtens unmittelbar verſchont geblieben war.
Das Brüſſeler. Vingtieme Siecle” hat die Karten Poincarés
mit brutaler Offenheit aufgedeckt, wenn es in der Beſetzung
Ofſenburgs nur den erſten Schritt zum Vormarſch der
Fran=
zoſen nach dem Maintal und der tſchechiſchen Grenze ſah, der den
tödlichen Schnitt durch das Reich führen und den vorwiegend
katholiſchen Süden unter die Botmäßigkeit Frankreichs bringen
ſoll. Man möge ſich aber nicht darüber täuſchen, wenn auch
die=
ſer Wahnſinn eines zügelloſen Militarismus Wirklichkeit werden
ſollte: daß es eine verfehlte Spekulation iſt, wenn man an der
Seine (wie ebenfalls im „Vingtieme Siecle” angedeutet)
glau=
ben ſollte, in Bahern den Teil Deutſchlands in Händen zu
hal=
ten, der Frankreich „am wenigſten feindlich geſinnt” und bei dem
Preußen beſonders verhaßt” ſei. Es genügt, dieſe abſurden
Gedankengänge, die den Wunſch zum Vater haben, niedriger zu
hängen und — nur ganz nebenbei — den noch immer in
Mün=
chen reſidierenden franzöſiſchen Geſandten, Herrn Dard, an die
„Erfolge” der van ihm unter Paléblogue inaugurierten
Separa=
tionspolitik zu erinnern, deren einziges deutſches
Werk=
zeug in Geſtalt des Narren und Geſinnungslumpen Freiherrn
von Leoprechting ſchon ſeit Monaten irgendein bayeriſches
Zuchthaus ziert, in das ihn die „Franzoſenfreundlichkeit
Bay=
erns” wegen Hochverrats gegen das Reich auf Lebenszeit
ge=
ſandt hat. Herr Dard — und mit ihm ſeine Auftraggeber —
dürften ſchon damals Klarheit darüber bekommen haben, wie
das bayeriſche Volk ohne Unterſchied der Partei oder Klaſſe
denkt, und es iſt kaum verſtändlich, wie der Diplomat Dard, der
täglich fürchtet, von den angeblich ſo franzoſenfreundlichen
Bay=
ern erſchlagen zu werden, nach dem kläglichen Fiasko ſeiner
Trennungspolitik überhaupt noch ſein „Wirken” in Bayern
fort=
ſetzen kann, das überall, nicht nur bei den amtlichen Kreiſen, auf
die kalte Schulter trifft.
In dem geiſtigen Kampfe gegen Frankreich iſt es wieder
Bayern, das als erſtes deutſches Land einer ſchon ſeit langem
vertretenen Forderung Geltung verſchafft: das Franzöſiſche an
den höheren Schulen zurückzudrängen und wo dies nach den
Lehrplänen möglich iſt, überhaupt nur als Wahlfach
durchzu=
führen. Wir wiſſen, daß nicht zum letzten politiſche
Erwägun=
gen (neben dem unbeſtreitbaren wirtſchaftlichen Grunde des
Ueberwiegens der engliſchen Sprache in allen weltwirtſchaftlich
bedeutſamen Gebieten, der allein ſchon eine Bevorzugung des
engliſchen Unterrichts vor dem Franzöſiſchen gebieteriſch
er=
heiſcht) zu dem Erlaß des bayeriſchen Kultusminiſteriums
ge=
führt haben, der dieſe bedeutſamen Lehrplanänderungen
ver=
fügt. In erſter Linie ſtellt er eine Antwort auf die Taten dar,
die im Ruhrgebiet, am Rhein und in der Pflaz die franzöſiſche
„cülture” in ihrer wahren Hohlheit aufs neue erwieſen haben,
Man ſollte annehmen dürfen, daß Bayern bei dieſem
bedeut=
ſamen Schritt nicht allein bleiben und daß ſein Vorgehen bald,
die Nachfolge aller deutſchen Länder finden wird.
Aus der innerbayeriſchen Politik der Woche darf ein
Er=
eignis hervorgehoben werden: die Einbringung der
Abfindungs=
vorlage für das Haus Wittelsbach im bayeriſchen Landtag, der in
ſeinen Fraktionen hierzu bereits Stellung nehmen konnte.
Bayern ſchickt ſich damit an, ſeinem ehemaligen Fürſtenhauſe das
zu geben, was es nach der Staatsumwälzung 1918 als mindeſtes
rechtens zu fordern hat. Wer die Einzelheiten der Vorlage
die in den Grundzügen als bekannt vorausgeſetzt werden darf —
überſieht, wird feſtſtellen müſſen, daß hier der ehrliche Verſuch
gemacht worden iſy, angeſichts einer nicht ganz klaren
Rechts=
lage eine gerechte Löſung der widerſtreitenden Intereſſen des
Hauſes Wittelsbach und des Freiſtaates Bayern zu finden. Er
wird weiter zugeben müſſen, daß das Haus Wittelsbach ſich zu
weitgehenden Verzichten bereitgefunden hat, die namentlich die
Kunſtſchätze des Landes, auch ſoweit ſie aus Hausbeſitz der
Wit=
teisbacher ſtammen, im weiteſten Ausmaß dem Volke erhalten.
Wenn zudem für die vermögensrechtliche Auseinanderſetzung die
Form der Errichtung einer Stiftung des öffentlichen
Rechts=
gelvählt wurde, deren geſamtes Vermögen dem Staat im Wege
des Vorkaufsrechts und für den Fall des Ausſterbens des
Hau=
ſes im Wege des Heimfalls erhalten werden kann, wird man
an=
nehmen dürfen, daß der Vorlage von keiner Partei
nennens=
werte Schwierigkeiten bei ihrer parlamentariſchen Erledigung
bereitet werden.
Im Zeichen der Einheitsfront befleißigt ſich auch die
rechts=
radikale Bewegung — wohl nicht ohne Zutun der maßgeblichen
bolitiſchen Faktoren — einer immerhin bemerkenswerten
Zurück=
haltung. Nach der „Glanznummer” des Parteitages und der
Fahnenweihe hat die nationalſozialiſtiſche Bewegung bisher in
der Oeffentlichkeit nichts von ſich hören laſſen. Mag ſein, daß
auch gewiſſe unergiickliche Feſtſtellungen zu dieſer Zurückhaltung
beitrugen, die, wie die Feſtnahme eines bekannten
Sturmtrupp=
führers wegen Landesverrats an eine fremde Macht oder die
Verurteilung eines zweiten wegen widernatürlicher Unzucht ein
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 13. Februar 1923.
Rummer 43.
Reichspräſident Ebert in Karlsruhe,
merlwürdiges Licht auf die Partei warfen, die beſonderen Wert
auf die öffentliche Feſtſtellung legte, daß jeder Parteifunktionär
ein — Leumundszeugnis vorzulegen habe. Wir haben dieſe
Zeugniſſe der beiden erwähnten Führer nicht geſehen, wiſſen
aber, daß gerade im erſten Falle ſchon die Vergangenheit des
Feſtgenommenen hätte ausreichen müſſen, um ihn auch ohne
Jeugnis für jede Partei unmöglich zu machen. Ob deſſen
Be=
kundung, daß er mit Dollars und franzöſiſchen (!) Franken einen
Sturmtrupp der Partei auf eigene Koſten vollſtändig
eingeklei=
det ha=, zutrefſend iſt, was von der Parteileitung entſchieden
be=
ſtritten wird, dürfte das zu erwartende Verfahren gegen dieſen
Herrn wohl klären, der nachgewieſenermaßen im Solde einer
fremden Macht ſchon ſeit Jahren tätig war. Einigermaßen
merkwürdig mußte auch die Tatſache berühren, daß im Zeichen
der Not der Preſſe, die täglich neue Opfer auch unter
altbewähr=
ten Organen der öffentlichen Meinung fordert, das
national=
ſozialiſtiſche Parteiorgan vom wöchentlichen — ausgangs des
Jahres auch in dieſem Umfang nicht einmal geſicherten! —
Er=
ſcheinen die Umſtellung zur Tageszeitung vornehmen konnte,
nachdem der Ausnahmezuſtand aufgehoben war. Daß dies nur
mit Hilfe „ſilberner Leuchter” möglich geworden ſei, dürfte die
Parteileitung wohl veranlaſſen, gegen das ſozialdemokratiiche
Parteiorgan wegen der in dieſem aufgeſtellten Behauptung in
dieſer Richtung klagbar zu werden. Die Parallelbewegung des
Hölkiſchen Rechtsblocks trat mit einer während des
Ausnahme=
zuſtandes verbotenen Verſammlung an die Oeffentlichkeit, in der
Herr v. Rylander den Nachweis zu führen ſuchte, daß nur die
Reinigung der Front von marxiſtiſchen Führern, Schiebern und
jüdiſchen Wucherern das ſiegreiche Beſtehen des Kampfes nach
außen gewährleiſten könne. Leider vergaß er hierbei, auch von
ſeinen: Standpunkt geſehen, in die Rechnung einzuſtellen, daß
dieſer Kampf nach außen, wenn auch ohne Waffen, bereits im
Genge iſt und innerpolitiſche Experimente nicht verträgt.
Auch die heſſiſche Sozialdemokratie hätte nach unſerem
Da=
fürhalten beſſer daran getan, gegen den äußeren Feind Sturm
zu laufen, der ihre Anhänger wie die Volksgeſamtheit in ihrer
Extſtenz bedroht, ſtatt, wie in Bayern peinlich vermerkt wurde,
gegen die „Ungerechtigkeit” anzugehen, die drei notoriſche
Landes=
verräter wie Fechenbach und ſeine beiden Genoſſen in das
Zucht=
haus ſchickte. Wer den mehrtägigen Verhandlungen in dieſem
Prozeß anwohnte, hat ſchon damals bedauert, daß das
Schweige=
gebot des Gerichts gerade denen den Mund ſchloß, die im
natio=
nalen Intereſſe die volle Klarſtellung der Verrätereien und ihrer
unfäglich ſchweren Folgen-für das Volksganze wünſchen mußten.
Nur parteipolitiſche Engſtirnigkeit kann aus dieſem Urteil
poli=
tiſches Kapital ſchlagen wollen, ohne zu bedenken, daß ſie ihrer
ſelbſt mit der Verherrlichung eines Verräters im Volke in
abſur=
deſter Weiſe ſpottet. Sozialiſtiſche Sorgen in ſchwerſter
Siunde . . .? Wir möchten glauben, daß es heute um
an=
deres ginge!
Ein Ultimatum an die Eiſenbahner.
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Havas meldet aus
Düſſel=
dorf, daß der Direktor für das Eiſenbahnweſen vom
Miniſte=
rium für öffentliche Arbeiten und der Direktor für die ſtaatlichen
Eiſenbahnen heute vomittag in Düſſeldorf angekommen und
General Payot beigegeben worden ſeien, um als techniſche
Be=
rater zuſamen mit den belgiſchen Sachverſtändigen die
end=
gültige Inbeſitznahme der deutſchen Eiſenbahnen
im beſetzten Gebiet ſeitens der Alliierten durchzuführen und für
die betreffenden Bezirke einen regelmäßigen Verkehr
ſicherzu=
ſtellen. Die vorgeſehenen Maßnahmen würden unverzüglich den
deutſchen Eiſenbahnern und der intereſſierten Bevölkerung
be=
kannt gegeben. Das deutſche Eiſenbahnperſonal werde dann
vor die Wahl geſtellt, entweder endgültig aus
dem Dienſt auszuſcheiden, oder für Rechnung
und unter der Kontrolle der
Beſatzungsbehör=
den weiterzuarbeiten.
Abſchnürung des beſetzten Gebietes.
Frankfurt a. M., 12. Febr. (Wolff.) Wie amtlich
mit=
geteilt wird, werden ſeit heute früh die nach hier führenden
Straßen aus dem beſetzten Gebiet von den Franzoſen
bewacht. Es ſind Schlagbäume errichtet worden und
zum Teil befinden ſich welche im Bau. Fahrzeuge werden
kon=
trolliert und in das beſetzte Gebiet hinein=, aber nicht mehr
herausgelaſſen. Soweit feſtgeſtellt werden konnte, handelt es ſich
zunächſt um folgende Straßen: Goldſteiner Weg, Mörfelder
Landſtraße, Höchſter Straße und Mainzer Landſtraße, ſowie die
Schwanheimer Straße. Es iſt damit zu rechnen, daß auch die
übrigen Zugänge zum beſetzten Gebiet in Kürze in der gleichen
Weiſe beſetzt werden.
„Ritterlich‟
Mülheim, 12. Febr. (Wolff.) Der Schlächter Hubert
Herz hat ſich durch ſein Verhalten gegenüber den franzöſiſchen
Truppen verſchiedentlich Unannehmlichkeiten zugezogen. Darauf
richtete der Diviſionskommandeur in Bredeneh an den
Ober=
bürgermeiſter von Mülhein ein Schreiben, das mit den Worten
ſchließt: „Ich teile Ihnen hierdurch mit, daß ich jede
Maß=
regelung gegen dieſe Perfon verbiete und Sie
perſönlich für jeden Schaden haftbar mache, der ihr
ver=
urſacht wird.”
TU. Karlsruhe, 12. Febr. Reichspräſident
Ebert in Begleitung des Reichsminiſters Oeſer und
des Reichsſchatzminiſters Dr. Albert iſt heute
vor=
mittag 10 Uhr mit dem Schnellzug hier eingetroffen. Zur
Be=
grüßung war Staatspräſident Nemmele erſchienen.
In der Bahnhofshalle wie vor dem Bahnhof hatte ſich ein
zahl=
reiches Publikum zur Begrüßung des Reichspräſidenten
einge=
funden. Die Herren fuhren im Kraftwagen zum
Staatsminiſte=
rium, wo in Anweſenheit ſämtlicher Mitglieder der badiſchen
Regierung eine Beſprechung über die durch die Beſetzung
Offen=
burgs und Umgebung geſchaffene Lage ſtattfand.
Karlsruhe, 12. Febr. (Wolff.) Heute nachmittag
ver=
ſammelten ſich im Feſthallenſaal die Vertreter der ſtaatlichen
und kommunalen Behörden des Landes, die Führer der
Gewerk=
ſchaften, der Induftrie, ſoſpie die Vertreter des geiſtigen und
kulturellen Lebens des Landes, insgeſamt etwa 500 Perſonen
zur gemeinſamen Ausſprache mit dem Reichspräſidenten und
den Vertretern der Reichs= und Landesregierungen. Nach einer
Begrüßungsanſprache des Staatspräſidenten Remmele, in der er
dem einmütigen Willen der badiſchen Staatsregierung und des
hadiſchen Volkes Ausdruck gab, wie ſtets, ſo auch in dieſen
Tagen unerſchütterlich zum Reich zu halten, hielt der
Reichs=
präſident folgende Anſprache:
„In dieſer Zeit neuer ſchwerer Nöte unſeres Vaterlandes
und unſerer gemeinſamen engeren Heimat habe ich das lebhafte
Bedürfnis empfunden, hierher in das Badener Land zu kommen
und gemeinſam mit dem Herrn Reichsminiſter des Innern und
dem Reichsſchatzminiſter mit Ihnen als den berufenen
Vertre=
tern des öffentlichen und des wirtſchaftlichen Lebens dieſes
Landes Fühlung und Ausſprache zu ſuchen. Unter dem
Deck=
mantel der Ausführung des Friedensvertrages haben uns
uniſere Gegner trotz unſeres durch die Tat bekundeten guten
Willens die Jahre feit dem Waffenſtillſtand zu einem
qualvollen Leidensweg
gemacht. Was Frankreich und mit ihm Belgien aber jetzt
unter=
nommen haben, iſt eine beiſpielloſe und ſchnöde Gewalttat, die
den Friedensvertrag offen verletzt, die Rechte der Völker wie der
Menſchen mit Füßen tritt und mit allen Mitteln militäriſcher
Gewalt Krieg führt gegen wehrloſe Männer, Frauen und
Kin=
der. Deutſches Land, von deutſchem Volke bewohnt und
bear=
beitet und genutzt ſeit tauſenden von Jahren, iſt von fremden
Truppen in willkürlichem Mißbrauch der Macht beſetzt worden;
das Ruhrgebiet unter dem Vorwand, Deutſchland ſei mit
eini=
gen Prozenten der uns diktierten unerfüllbaren hohen
Kohlen=
lieferungen im Rückſtande, deutſches Gebiet mit der ſeltſamen
Begründung, Deutſchland habe zwei internationale Lucuszüge
eingeſtellt. Kann man ſich einen ſchärferen
Hohn auf das Völkerrecht
denken als dieſe Begründung? Um einige tauſend Tonnen
Kohlen mehr zu bekommen, ſetzt man gegen die Bergarbeiter an
der Ruhr ein kriegsmäßig ausgerüſtetes Heer in Bewegung, das
Gewalttat und Bedrückung in ein friedliches und fleißig
ſchaffen=
des Land trägt; wegen zwei Luxuszügen, die aus Gründen der
Kohlenerſparnis ausfielen, wird das ſchöne und fruchtbar= Land
am Hange des Schwarzwaldes unter franzöſiſche Bajonette
ge=
bracht! Wo bleiben da Recht und Freiheit; wo bleiben
Men=
ſchen= und Völkerrechte, von denen jenſeits des Rheins während
und nach dem Kriege ſo viel die Rede war? Iſt das der Sinn
des Diktats von Verſailles, daß jede der Siegermächte das
ohnmächtig gemachte Deutſchland willkürlich vergewaltigen und
knechten kann? Gegen dieſen Gewaltakt erheben
wirhier erneut vor demdeutſchen Volke und vor
der ganzen Welt feierlichen Proteſt. Voll
Em=
pörung proteſtieren wir gegen das, was an der Ruhr geſchehen
iſt und was in den jüngſten Tagen über badiſches Land
herein=
gebrochen iſt. Wir legen Verwahrung ein gegen die Bluttaten,
die körperliche und geiſtige Bedrückung und Bedrängung einer
friedlichen und arbeitſamen und hart duldenden Bevölkerung.
Wir rufen die Welt zum Zeugen deſſen an, tvas tagtäglich
an Handlungen der Brutalität, an Akten unmenſchlicher
Will=
kür in dem beſetzten Gebiet geſchieht.
Uns Deutſchenaber, die wir alle Söhne eines
Vaterlandes und einer Muttererde ſind, iſt es
heilige Pflicht, zuſammenzuſtehen mit unſeren
unterdrückten Brüdern und Schweſtern, ihnen
Hilfe zu bringen, wenn ſie es ablehnen, den
Eindringlingen Sklavendienſte zu leiſten, ihnen
zu helfen, die harten Tage der Fremdherrſchaft
zu überwinden. Mit Gefühlen tiefer Dankbarkeit gedenken
wir der Beamten, der Arbeiter und der Unternehwer, die in
aufopfernder Treue ihre Freiheit und ihre Exiſtenz eingeſetzt
haben und täglich neu einſetzen, um die gegneriſchen Anſchläge
zu dereiteln. Was ſie damit für das deutſche Volk getan haben,
wollen wir ihnen nie vergeſſen. In dieſen Tagen; wo
fremde Gewalt in unſer Land hereiengebrochen iſt, muß alles
zurückſtehen, was an Weltanſchauung und
poli=
tiſcher Anſicht uns trennt. Die Opferwilligkeit, die ſich
in den Spenden zur Ruhrhilfe ſo glänzend bekundet, ſoll auch
unſer Handeln und Denken beherrſchen; wir müſſen perſönliche
Gefühle und Intereſſen unterordnen dem Großen und Ganzen.
dem deutſchen Schickſal. Dem badiſchen Volke, gegen das ſich der
jüngſte Einbruch und neue Bedrohung unſerer Gegner richtet,
gilt heute im beſonderen unſer Gruß. Wir vertrauen, daß es
in der gleichen beſonnenen Ruhe und zielbewußten Feſtigkeit wie
unſere Brüder am Rhein und an der Ruhr dem Unwetter
Trotz bietet.
Der Schlag, der hier gegen uns geführt wird, richtet ſich
gegen das Höchſte, was wir aus dem Kriege und bem
Zuſam=
menbruch gerettet haben: gegen die Einheit des Reiches!
Auch er wird, deſſen ſind wir gewiß, zerſchellen am feſten
Willen und der ſicheren Treue des badiſchen Volkes. Die
Zei=
ten, wo man Nord und Süd in Deutſchland
tren=
nen konnte, ſind vorbei. Unerſchütterlich iſt allen
Deut=
ſchen das Bewußtſein, Söhne eines Volkes und Glieder eines
Reiches zu ſein, nie wird fremde Gewalt das trennen, was Raſſe,
Sprache und Kultur in harter Geſchichte zuſammengeſchmiedet
hat. Jeder Deutſche iſt ſich heute des Ernſtes der Stunde
be=
wußt; jeder von uns weiß, es geht um die Zukunft des Reiches,
um den Beſtand der deutſchen Republik. Wenn wir in dieſen
Schickſalstagen alle Kräfte zuſammenſchließen, werden wir auch
dieſer Anſchläge auf unſer nationales Leben Herr werden. In
dieſer entſchloſſenen zähen Abwehr erhoffen
und erwarten wir — trotz allem — eine
beſon=
dere Zukunft unſeres ſchwergeprüften Volkes
im Bewußtſein unſerer Einigkeit und unſeres
Rechtes im Kampf um unſere Freiheit!
* Offenburg, 12. Febr. (Priy.=Tel.) Wie gemeldet
wird, verlangte ein Delegierter der interalliierten
Rheinland=
komniſſion vom hieſigen Oberbürgermeiſter, daß dieſer der
Kom=
miſſion ſofort Mitteilung mache, wenn der Reichspräſident nach
Offenburg komme. Der Oberbürgermeiſter lehute dieſes
An=
ſuchen ab. Hierauf machte ihn der Delegierte für den Fall
un=
vorhergeſehener Folgen verantwortlich,
Deutſche Proteſte.
Berlin, 12. Febr. (Wolff.) Der deutſche Geſchäftsträger
in Paris iſt beauſtragt worden, der franzöſiſchen Regierung,
fol=
gende Note zu überreichen:
Die deutſche Botſchaft beehrt ſich, dem Außenminiſterium
auf die Verbalnote vom 10. Februar, betreffend die Reiſe
deutſcher Miniſter ins Ruhrgebiet, auftragsgemäß
zu erwidern, die Reichsregierung und die Regierungen der
deut=
ſchen Länder müſſen es ablehnen, Vorſchriften über das
Ver=
halten ihrer Miniſter von fremden Mächten entgegenzunehmen.
Der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel iſt angewieſen
wor=
den, der belgiſchen Regierung eine entſprechende Note zu
über=
reichen.
Berlin, 12. Febr. (Wolff.) Der deutſche Geſchäftsträger
in Paris überreichte der franzöſiſchen Regierung folgende Note:
Am 14. Januar nachmittags iſt der Führer eines berittenen
Zuges Schutzpolizei in Buer, Oberwachtmeiſter Kott, von
einem Leutnant des franzöſiſchen 14. Jägerregiments mit der
Peitſche ins Geſicht geſchlagen worden, als er eine
Beſcheinigung über ihnen fortgenommenes Heu und Stroh
wünſchte.
Ferner iſt am 15. Januar, vormittags gegen 11 Uhr, der
Polizeiwachtmeiſter Klewka in Marl in der Hochſtraße von
einem Offizier der 1. Schwadron des franzöſiſchen
Dragoner=
regiments ins Geſicht geſchlagen worden, weil er den
Offizier nicht grüßte.
Die deutſche Regierung legt gegen dieſe Ausſchreitungen
Verwahrung ein und fordert die Beſtrafung der Täter,
Weitere Berhaftungen und Ausweiſungen.
TU. Dortmund, 12. Febr. In Lünen iſt der
Bürger=
meiſter verhaftet und weggebracht worden. In Mengede wurde
der Amtmann verhaftet und verſchleppt. In Brakel iſt der
Polizeikommiſſar verhaftet und nach Herne gebracht worden.
Unter=Geroldſtein, 12. Febr. (Wolff.) Der Hotelier
Müller iſt durch die Interalliierte Kommiſſion ausgewieſen
wor=
den, weil ſein Aufenthalt die Sicherheit der Beſatzungstruppen
gefährden ſoll. Seine Familie muß binnen vier Tagen das
be=
ſetzte Gebiet verlaſſen.
Recklinghauſen, 12. Febr. (Wolff.) Bürgermeiſter
Niemeyer und Stadtverordnetenvorſteher Rechtsanwalt Nichaus
ſind geſtern nachmittag von der Beſatzungsbehörde verhaftet
worden.
Oberbergrat Ruſſel=Gladbeck, der verhaftet worden ſwar, weil
er den franzöſiſchen Ingenieueren den Zutritt zur Grube
ver=
boten und Auskunft über die Förderung verweigert hatte, iſt
ins unbeſetzte Gebiet gebracht worden.
Paris fi.
Betrachtungen zum Segelflug.
Mitgeteilt von der Flugwiſſenſchaftlichen Vereinigung Agchen.
Hiſtoriſches.
Wie andere Menſchen, ſo haben auch die Segelflieger
ge=
legentlich das Bedürfnis, ſich geiſtig weiter zu bilden. Bei
Sonnenſchein lag man am Hange der Waſſerkuppe und
beobach=
tete den Himmel, um beiſpielsweiſe die Struktur des Windes
zu erforſchen, aber auch bei Regenwetter konnte man ſich geiſtvoll
unterhalten. Die Geſpräche trugen allerdings den Stempel der
Waſſerkuppe, und die Waſſerkuppe iſt bekanntlich rauh und nicht
gerade trocken.
Hannover und Darmſtadt hatten gezeigt, daß man
tatſäch=
lich ſegelfliegen kann; wie und zuwelchem Zweck man
die=
ſen Sport betreibt, ſoll in den folgenden Zeilen möglichſt
all=
gemeinverſtändlich und ohne irgendwelchen Anſpruch auf
Origi=
nalität ganz im Waſſerkuppenſtil mitgeteilt werden.
Zunächſt eine geſchichtliche Einleitung. Der erſte erfolgreiche
Segelflieger (wenn man von der verfehlten Konſtruktion des
alten Dädalus abſieht) war der germaniſche Wieland der
Schmied. Er lebte in einer Zeit, wo es noch germaniſche
Götter=
helden und Könige gab, alſo jedenfalls vor dem letzten Akte der
„Götterdämmerung‟. Den Bericht über Wielands Segelflug
entnehme ich dem Buche „Götter und Helden” von Albert
Nich=
ter, 2. Band, S. 75, Leipzig 1922; Verlag Brandſtetter.
Wieland war in die Gewalt des Königs Nidung geraten
und wollte ſich daraus befreien. Wie er dieſe Befreiung
aus=
führte, wird von der alten Sage folgendermaßen erzählt:
Wieland erſann einen Plan, bei deſſen Ausführung ihm ſein
Bruder Eigel helfen ſollte. Er berief daher dieſen zu ſich und
bat ihn, ihm allerhand Federn zu bringen, große und kleine,
aus denen er ſich Flügel machen wollte.
Da zog Eigel in den Wald und jagte allerhand Vögel und
brachte die Federn ſeinem Bruder, der ſich daraus kunſtreiche
Flügel bereitete.
Als ſie fertig waren, bat Wieland ſeinen Bruder, die Flügel
zu verſuchen, ob ſie auch zum Fliegen tauchten. Da fragte Eigel:
„Wie ſoll ich mich emporheben und fliegen und wie ſoll ich mich
wieder niederlaſſen?” Wieland antwortete: „Gegen den Wind
ſollſt Du Dich emporheben und fliegen hoch und weit,
nieder=
laſſen aber ſollſt Du Dich mit dem Winde.”
Da legte Eigel die Flügel an und hob fich empor, ſo leicht
wie der ſchnellſte Vogel. Als er ſich aber wieder niederlaſſen
wollte, ſtürzte er mit dem Haupte zur Erde, daß er eine Weile
beſinnungslos lag. Als er wieder zu ſich gekommen war, fragte
Wieland, ob die Flügel tauglich wären. Eigel antwortete:
„Wären ſie ſo gut zum Niederlaſſen wie zum Fliegen, ſo wäre
ich jetzt in einem anderen Lande und Du hätteſt die Flügel nie
wiederbekommen.”
Da ſprach Wieland: „Ich will beſſern, was noch daran fehlt”
und legte ſich die Flügel mit Hilfe ſeines Bruders ſelbſt an.
Dann hob er ſich hoch in die Luft und rief ſeinem Bruder zu:
„Ich habe es Dir falſch angegeben, als ich Dir gebot. Dich mit
dem Winde niederzulaſſen, denn ich wußte wohl. daß Du mir die
Flügel nicht wiedergegeben hätteſt, wenn Du wußteſt, wie gur
ſie ſind. Wiſſe, daß alle Vögel ſich gegen den
Wind erheben und ſich ebenſo ſetzen.”
Wieland war tatſächlich außerordentlich intelligent und ganz
auf der Höhe der Zeit. Ehe er ſich in die Luft erhob, ließ er
ſein Segelflugzeug durch einen geſchickten Piloten einfliegen, um
z. B. feſtzuſtellen, ob die Verwindungsklappen auch richtig
ange=
ſchloſſen waren, oder ob das Seitenſteuer auch nicht zu klein
ausgeführt war uſw.
Das bemerkenswerteſte an der Erzählung iſt aber der Wind.
Wieland hat als erſter die Energie des Windes ausgenutzt.
Gegen den Wind iſt er geſtartet und auch gelandet, während ein
anderer germaniſcher Flugzeugkonſtrukteur, nicht ſo erfolgreich
war. Von dieſem heißt es in der Sage „Götter und Helden”
Seite 8:
„Am nördlichen Ende des Himmels ſitzt ein Rieſe, der
Hräs=
welgr heißt. Er hat Adlersgeſtalt, und wenn er die Fittiche
hebt und zu fliegen verſucht, ſo entſteht der Wind.”
Wohlgemerkt: „wenn er zu fliegen verſucht” Sehr
weit hat er es offenbar nicht gebracht. Trotzdem war er
immer=
hin ganz nützlich: er diente den Göttern als Ventilator.
Etwas ſpäter bewies dann Prof. v. Helmholtz, daß
tatſäch=
lich die Prinzipien der Mechanik die Urſache dafür waren,
wes=
halb das Unternehmen des alten Rieſen ſo dauernd bodenſtändig
blieb. Nach ſeiner Meinung iſt es „kaum als wahrſcheinlich zu
betrachten, daß der Menſch auch durch den allergeſchickteſten
flügelähnlichen Mechanismus, den er durch ſeine eigene
Muskel=
kraft zu bewegen hätte, in den Stand geſetzt werden würde, ſein
eigenes Gewicht in die Höhe zu heben und dort zu erhalten.”
Mit dieſem vollſtändig richtigen Satz hat v. Helmholtz viel
Unheil angerichtet; ganz abgeſehen davon, daß er ſeine
Exa=
menskandidaten gelegentlich nach dem Bewiſe dieſes Satzes zu
fragen pflegte, ſo genügte ſeine große Autgrität, um Induſtrie
und Geldgeber davon zu überzeugen, daßFlugtechnik etſva
gleich=
bedeutend wäre mit Projektenmacherei. Da iſt es doch ein
er=
freulicher Witz der Weltgeſchichte, daß die erſten Segelflüge von
mehr als einer Stunde Dauer gerade von jungen Studierenden
ausgeführt wurden. Dieſe hatten ganz richtig erkannt, daß es
außer der Muskelarbeit des Piloten noch eine andere
Energie=
quelle zum Fliegen gibt: nämlich die Energiequelle des wackeren
Wieland: den Wind.
Zur Thevrie des Segelflugs.
v. Helmholtz hatte ganz richtig bemerkt, daß die
Muskel=
arbeit des Menſchen nicht ausreicht, um ihn aus eigener Kraſt
fliegen zu laſſen. Der mathematiſche Beweis ſoll hier nicht
wiederholt werden. Als Erſatz diene die folgende
Plauſibel=
machung.
Man vergleiche zum Beiſpiel einen Menſchen und einen Floh
beim Weitſprung. Der Floh iſt bedeutend beſſer daran,
Oder, um ins Große zu gehen: man ſtelle ſich vor, daß
ohne daß es jemand merkt — alle Längen doppelt ſo lang
wer=
den. Ein Würfel don 1 Meter Kantenlänge, der vorher eine
Seitenfläche von 1 Quadratmeter und einen Rauminhalt von
1 Kubikmeter hatte, der hat dann eine Kantenlänge bon
2 Metern, eine Seitenfläche von 4 Quadratmetern und einen
Rauminhalt von 8 Kubikmetern.
Ohne weiteres könnte man dieſe Vergrößerung nicht
feſt=
ſtellen, denn die Zollſtöcke ſind ja ebenfalls doppelt ſo lang
ge=
worden. Nur an den Bewegungen merkt man, daß ſich etwas
geändert hat. Die Damen, welche vorher den Elfen gleich über
den Ballſaal ſchwebten, trampeln jetzt ſchleppfüßig wie ein Bär
auf dem Parkett herum. Auch die Herren ſind bedeutend ruhiger;
ſie bewegen ſich nur noch im Elefantentempo.
Der Grund hierfür iſt leicht einzuſehen: das Gewicht wächſt
mit dem Rauminhalt, iſt alſo achtmal ſo groß geworden. Die
Muskelkraft wird aber durch den Querſchnitt der Muskelfläche
übertragen, d. h. ſie iſt nur viermal ſo groß geworden: daher
die größere Schwerfälligkeit. Man begreift alſo, daß es eine
beſtimmte Körpergröße gibt, welche nicht überſchritten werden
darf, falls nur mit Hilfe der Muskelkraft geflogen werden ſoll,
und v. Helmholtz hat nun exakt nachgewieſen, daß der Menich
dieſe Größe bereits überſchritten hat.
Wie es trotzdem möglich war, die ſtundenlangen Flüge im
Hangwind der Waſſerkuppe auszuführen, foll im folgenden
dar=
gelegt werden. Ausführlich erwähnt wird dabei nur der
ein=
fachſte Fall: der aufſteigende Wind. Der beſte Wind für dis
die
ſtrag
en der de
er das
*SN
veiſungen
Nummer 43.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 13. Februar 1923.
Geite 3.
Skandalöſe Behandlung deutſcher Beamter.
* Berlin, 12. Febr. (Priv.=Tel.) Die Belgier läßt der
Ruhm der Franzoſen in der Behandlung deutſcher pflicht= ſei keine Grundlage für eine Intervention in
getreuer Beamten nicht ſchlafen. Kennzeichnend für ihr Verhal=
ten iſt die geradezu ſkandalöſe Behandlung, die einer
Anzahl von höheren Beamten des Aachener Finanzamtes und aber ernſtliche Beſorgniſſe.
der Aachener Zollbehörden ſowie der Reichsbank widerfahren
iſt. Die Herren haben eine Nacht und einen Vormittag in
bel=
giſcher Haft zubringen müſſen und berichten darüber folgendes:
Sie hätten ſich auf dem Flur des Gefängniſſes entkleiden
und die Kleider auf einen Schemel legen müſſen. Dann ſeien
ihnen die Taſchen revidiert worden. Die Zellen, in denen zum Ruhrgebietskonflikt, daß die amerikaniſche Nation ſich
ſie die Nacht zubringen mußten, ſeien völlig verſchmutzt und
verlauſt und ohne jedes Tages= oder künſtliches Licht geweſen.
Ein Bett ſei nicht vorhanden geweſen, ſondern nur ein
zuſam=
menklappbares Geſtell mit verlauſten und verſchmierten
Bett=
tüchern. Tiſch, Krug und Waſſer hätten gefehlt. Am erſten
Abend hätten ſie nichts zu eſſen bekommen, am Morgen des
fol=
genden Tages nur Kaffee. Einigen von ihnen ſei dazu ein
Stückchen Brot gereicht worden, während andere kein Brot
er=
halten hätten. Sie hätten ſich auf dem Gang vor ihren Zellen
von belgiſchen Schwerverbrechern verhöhnen laſſen müſſen und
ſeien von belgiſchen Aufſichtsbeamten mißhandelt worden.
Das ihnen völlig verſchmutzt übergebene Nachtgeſchirr hätten ſie
ſelbſt entleeren und reinigen müſſen. Das Mittagsbrot hätten
ſie nicht berühren können, weil die Löffel ekelerregend
beſchmutzt geweſen ſeien. Der Aufenthalt im belgiſchen
Ge=
fängnis ſei ſchlimmer geweſen, als es je in franzöſiſcher
Kriegs=
gefangenſchaft geweſen ſei. Bemerkt ſoll noch werden, daß
Zoll=
direktor Corfes bei ſeiner Feſtnahme durch die Belgier mit
Ketten gefeſſelt wurde.
Die Phantaſien des Herrn Smeets.
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter
des Echo de Paris mitteilt, hat der Führer der rheiniſchen
Sepa=
franzöſiſchen Beſatzungsorganen eine Liſte von 1200
Eiſenbah=
nern übermittelt, die angeblich geneigt ſeien, unter franzöſiſcher wird aufgefordert, ſeine Tätigkeit energiſch fortzuſetzen und ſich
1½ Millionen (2) Anhänger im Rheinlande ver= womit man die Moral des Heeres brechen wolle, zu kümmern.
erſtatter des Echo de Paris eine Erklärung abgegeben, in der er ein Angriff auf eine Druckerei, in der das Amneſtieangebot der
ſich rühmt, er ſei ſitzen geblieben, als man die „Wacht am
Rhein” geſungen habe. Smeets ſtellt die Behauptung auf, man in die Luft geſprengt.
gehe einer Bartholomäusnacht entgegen. In Köln und am linken
Rheinufer verſtärkten der Heimatdienſt und die Alldeutſchen ihre
Truppen durch Leute, die aus allen Teilen Deutſchlands kämen.
Es ſei dringend notwendig, den Reichskommiſſar Grafen
Hatz=
feld auszuweiſen, der die Seele des Widerſtandes ſei. Man
müſſe preußiſche Zeitungen, wie die Kölniſche Zeitung,
verbie=
ten, deren einziges Ziel ſei, einen unwiderſtehlichen
Zornes=
ausbruch zu provozieren, der harte Repreſſalien herbeiführen
werde. Dadurch, daß Ihr fortfahrt, die Preußen ſo zu
behan=
deln, als ſeien ſie Franzoſen, d. h. als milde und demokratiſche
Menſchen, werdet Ihr nicht triumphieren, denn ſie terroriſieren die Türkei ihre Forderung an die allüerten Kriegsſchiffe, den
die Maſſen, die ſonſt Euch günſtig geſinnt ſeien.
Paris findet die Aeußerungen von Smeets für
über=
trieben und er glaubt zu wiſſen, daß die meiſten franzöſiſchen
erſtatters, Anſicht teilten.
herabgeſtimmt haben, wenn ſie ſich jetzt Herrn Smeets ver= mentlich gegen Frankreich gerichtete Agitation. Es iſt noch
un=
ſchreiben, um den Pariſern Märchen aufzutiſchen. Bewunderns= bekannt, wie ſich Ismet Paſcha unter dieſen Umſtänden verhalten
wert iſt entſchieden die blühende Phantaſie des Herrn Smeets, wird? Er ſollte heute in Konſtantinopel gnkommen, iſt aber
in=
gen ihrer rheiniſchen Kreaturen hinſtellen, was ſie in ihrer Ver= feſtgehalten. Pertinar bemerkt dazu im Echo de Paris, daß die
legenheit offenbar als letzten Ausweg ſehen. Im Rheinland Türk=i zunächſt durch einen zielbaren Schlag oder eine Drohung
ſelbſt dürften die angeblichen Ausführungen des Herrn Smeets
einige Heiterkeit hervorrufen.
Engliſche Stimmungen.
London, 12. Febr. (Wolff.) Die Times ſchreiben zu ben
Ereigniſſen im Ruhrgebiet: Wenn das Ziel der
Be=
ſetzung ſei, die deutſche Regierung zu zwingen, den
Reparations=
plan anzunehmen, ſo müßten wenigſtens die Bedingungen klar
auseinandergeſetzt werden. Was werde von Deutſchland
gefor=
dert? Die Times erklären, England ſei direkt an dem Ergebnis
des Kampfes im Ruhrgebiet intereſſiert. Wenn der Kampf
wei=
tergehe mit dem Ergebnis, daß Frankreich geſchwächt
werde und Deutſchland inden wirtſchaftlichen
Ab=
grund ſtürze, worin Rußland und ein beträchtlicher Teil
Mitteleuropas bereits liege, ſo müſſe der Untergang
Europas unvermeidlich auch auf die eigene
Wirtſchaft Englands zurückwirken. Frankreich habe
ſich entſchloſſen, in dieſer Frage allein zu handeln. Während
England jede Rückſicht auf die Bedürfniſſe Frankreichs ausübe,
könne es nicht die Tatſache außer acht laſſen, daß es ſelbſt eine
Reparationsforderung habe. Es könne nicht leichtſinnig beiſeite
ſtehen, während Frankreich die Hoffnungen auf den europäiſchen
Frieden gefährde. England habe den Krieg nicht vergeſſen und
beabſichtige auch nicht, Deutſchland von den
Reparationsver=
pflichtungen zu befreien. Der Plan, der von der britiſchen
Re=
gierung in Paris unterbreitet wurde, hätte in Einzelheiten
ab=
geändert werden können, im weſentlichen ſei es jedoch der Plan
geweſen, der Deutſchland in den Stand ſetzen ſollte, größere
Be=
träge zu bezahlen. Alle Ausſichten dieſer Pläne ſeien jetzt durch
die Ergebniſſe der franzöſiſchen Aktion gefährdet. Gegenwärtig
dieſem Kampfe vorhanden. Man wiſſe nicht was die Franzoſen
wollen und was die Deutſchen vorſchlagen. Die Frage verurſache
Amerika und die Ruhrbeſetzung.
TU. Paris, 12. Febr. Der Korreſpondent des Neu=York
Herald ſchreibt in ſeinem Blatte über die Haltung Amerikas
wieder in ihrer ganzen Zerriſſenheit zeige. Die amerikaniſche
Regierung könnte keinen wirkſamen Schritt gegen Frankreich
unternehmen, hauptſächlich deshalb, weil es die wahre
Situa=
tion in der letzten Zeit verkannt hat. Die amerikaniſche
Re=
gierung hat jetzt offen zugegeben, daß ſie von der franzöſiſchen
völlig überraſcht worden ſei. Sie hatte die Drohungen
Frank=
reichs immer für einen leeren Bluff gehalten. Die Regierung
würde jetzt gerne etwas unternehmen. Sie glaubte ſchon mit
der letzten Rede des Staatsſekretärs Hughes in New=Haven
etwas getan zu haben. Wenn jedoch die franzöſiſch=deutſche
Si=
tuation ihre Wirkung auf Amerika überträgt und der
ameri=
kaniſche Ansfuhrhandel gehindert werden ſollte, würde die
ame=
rikaniſche Regierung nicht umhin können, dazu Stellung zu
nehmen.
Um Irlands Unabhängigkeit.
London, 12. Febr. (Wolff.) Im Anſchluß an die
Mit=
teilung der iriſchen Republikaner, daß die Friedensvorſchläge
der Freiſtaatsregierung nicht in Erwägung gezogen werden
könnten, iſt ſeitens des Stabschefs der Aufſtändiſchen an die
Offiziere und Mannſchaften der republianiſchen Armee eine
in ſcharfem Ton abgefaßte Proklamation ergangen, in der es
heißt, der Krieg werde fortgeſetzt, bis die
Unab=
ratiſten, Joſef Smeets, in der Nacht zum 10. Februar den hängigkeit Irlands anerkannt worden ſei.
Es könne kein Kompromiß geben. Das Heer der Aufſtändiſchen
Leitung zu arbeiten. Smeets glaubt, daß er augenblicklich über nicht um die Intrigen der Gegner und die niedriren Methoden,
füge, die preußenfeindlich geſinnt ſeien. Er hat dem Bericht= Gleichzeitig mit der Veröffentlichung der Proklamation erfolgte
Freiſtaatregierung gedruckt worden iſt. Die Druckerei wurde
Die türkiſche Forderung.
London, 12. Febr. Eine Reuterdepeſche beſagt, daß die
Türkei den Verbündeten ein Ultimatum überreicht hat, in dem
die Friſt zur Räumung des Hafens von Smyrna
durch die alliierten Schiffe bis zum
Dienstagverlän=
gert wird.
Dazu ſchreibt der Petit Pariſien: Am letzten Samstag hatte
Hafen von Smyrna zu verlaſſen, erneuert. Die Mitteilung kam
Selbſt der Berichterſtatter des nationaliſtiſchen Echo de zuerſt an die franzöſiſche Regierung, die ſie nach London
weiter=
gab. Der Entſchluß der Alliierten bleibt beſtehen, daß ſie nicht
nachgeben, und ihre Schiffe werden im Falle eines Angriffes
Generäle und ſelbſt der Oberkommandierende ſeine, des Bericht= mit blanker Waffe antworten. In Angora zeigt ſich in dieſer
Frage eine gewiſſe Aufregung. Verſchiedene Perſönlichkeiten,
* Die Franzoſen müſſen ihre Hoffnungen einigermaßen wie vor allem Ravunof Bey, betreiben, wie es heißt, eine na=
Im übrigen iſt es intereſſant, daß die Franzoſen als Forderun= folge von Schneeverwehungen unterwegs vorläufig in Bukareſt
von ſeiten der Allierten zur Vernunft gebracht werden müſſe,
ehe die Intereſſen der Alliierten vertreten werden können.
Frank=
reich könne aber augenblicklich nicht an eine Intervention im
Oſten denken. Es könne nur dem britiſchen Geſchwader ein paar
Schiffe zur Verfügung ſtellen. Das werde aber nicht gehen, und
man werde ſich deshalb der Unterſtützung Griechenlands,
Ru=
mäniens und Bulgariens gegen die Türkei zu bedienen haben.
Eine Unterredung mit Tſchitſcherin.
TU. Paris, 12. Febr. Tſchitſcherin gewährte dem
Matin=Korreſpondenten in Berlin eine Unterredung, in deren
Verlauf der Volkskommiſſar die Frage der Möglichkeit
eines neuen Orientkrieges dahin beantwortet, er
er=
warte vorläufig eine rege Tätigkeit der Diplomatie. Die
Hal=
tung Rußlands in Lauſanne ſei kennzeichnend, ſagte
Tſchitſche=
rin. Man habe Rußland von allen Fragen außer derjenigen
der Meerengen ausgeſchaltet. In dieſer letzteren Frage ſtehe die
Sowjetregierung dem Imperialismus Englands gegenüber, dem
ſich Frankreich und Italien angeſchloſſen haben, um die Oeffnung Mainzer Volkszeitung und das Mainzer Tagblatt ſind vom
der Meerengen für Kriegsſchiffe zu fordern. Kemal Paſcha hat
ſich meinen Standpunkt zu eigen gemacht, um die britiſchen
Sympathien zu gewinnen, obwohl jedermann in der Türkei die
Sperrung der Meerengen fordert, wie er es auch tue. Auf die
ruſſiſch=franzöſiſchen Beziehungen übergehend, ſagte Tſchitſcherin, blickt der Oberdelegierte der Rheinlandkommiſſion eine
tenden=
daß beide Stagten den erſten Augenblick der Klärung der
Welt=
lage dazu benützen müßten, Handelsbeziehungen anzuknüpfen.
Deutſcher Reichstag.
Das Notgeſetz vor dem Reichstag.
* Berlin, 12. Febr. (Eigener Bericht.) An erſter Stelle ſteht
auf der Tagesordnung das Notgeſetz, das vom Reichsrat bereits
angenommen worden iſt.
Reichswirtſchaftsminiſter Dr., Becker empfiehlt die Vorlage zur
ſchleunigen Verabſchiedung. In weiten Kreiſen iſt ein allgemeines
Notgeſetz für die Regierung ſchmerzlich vermißt worden. Ein
ſol=
ches Geſetz ſoll der Regierung die Waffe in die
Hand geben in dem aufgezwungenen
Abwehr=
kampf. Die Beſtimmungen über die Schankkonzeſſionen müßten noch
vor Erledigung des Schankgefetzes verabſchiedet werden. Ebenſo
drin=
gend, ſeien die Beſtimmungen gegen den Wucher und die
Er=
mächtigung der Reichsregierung zur Einſchränkung der
Luſt=
barkeiten, ferner die Erledigung der
Wohnungsfür=
ſorge für die Flüchtlinge. Durch das Ermächtigungsgeſetz
ſollen die geſetzgebenden Faktoren nicht ausgeſchaltet werden. Der
Reichsrat muß ſeine Zuſtimmung zu den Verordnungen geben und ſie
ſind dem Reichstage, ſofort zur Kenntnis vorzulegen und eventl. auf
ſein Verlangen aufzuheben. Damit ſind alle parlamentariſchen
Sicher=
heiten gegeben. Der Miniſter bittet um ſchleunige Verabſchiedung der
Vorlage. Der Miniſter beſpricht dann die Lage im Ruhrgebiet und
gedenkt der Leiden der deutſchen Bevölkerung an, der
Ruhr und am Rhein. Der Kampf, den wir dort führen, iſt nicht
von uns gewollt. Wir haben, wie die früheren Regierungen, ehrlich
verſucht, hinſichtlich des Reparationsproblems mit unſeren
Kriegs=
gegnern zu einer Verſtändigung zu kommen. Dieſe Verſuche ſind durch
die Schuld der anderen, insbeſondere Frankreichs geſcheitert. Unter
fadem Vorwand iſt man unter brutaler Gewalt ins Ruhrgebiet
ein=
gedrungen und hat dort unfägliches Leid über deutſches
Gebiet gebracht. Wir ſind entſſchloſſen, im
Abwehr=
kampf bis zum äußerſten zu verharren, ohne
Rück=
ſicht, auf parteipolitiſche Verſchiedenheiten und
ohne Rückſicht auf all das, was uns ſonſt
wirt=
ſchaftlich und politiſch trennt. Für dieſen Kampf foll
uns der vorliegende Geſetzentwurf neue Mittel zur Verfügung ſtellen.
Möge die hoffentlich baldige Verabſchiedung dieſes Geſetzes das deutſche
Volk in ſeinem ſchweren Kampf unterſtützen und alle Spekulation,
ins=
beſondere Frankreichs auf die deutſche Uneinigkeit zunichte machen.
Abg. Sollmann=Köln (Soz.) wünſcht Ergänzung der
Vor=
lage. Das Schankſtätten=Geſetz müſſe außerdem kommen. Durch den
Sturm der Intereſſenten dürfe man ſich nicht irre machen laſſen.
Be=
denklich ſeien die Beſtimmungen gegen den Paßzwang. Seine
Par=
tei ſei gegen alle Ausweiſungen im „Ruhrgebiet und denke gar
nicht daran, zu kapitulieren. Verhandlungen ſeien nur
möglich bei tragbaren Bedingungen.
Abg. Dr. Kahl (V.P.) hält eine weitere Ausſprache in dieſem
Augenblick für unzweckmäßig und beantragt die Verweiſung des
Ge=
ſetzes an den Rechtsausſchuß.
Abg. Erſing (Ztr.) billigt die Ziele des Notgeſetzes. Im
Ruhr=
kampf ſpricht ſich der Redner gegen alle Uebertreibungen aus,
aber auch gegen ſolche, deren ſich der Abg. Breitſcheidt im
Ausland ſchuldig gemacht hat. Die Polizeiorgane ſollen
die Wuchergeſetze ſchärfer handhaben und die Wuchergeſetze, ſollen
härtere Strafen verhängen und zwar bis zur Einziehung des
geſamten Vermögens. Der Redner rühmt die
Opferbereit=
ſchaft der Ruhrbevölkerung und der dortigen Arbeiterſchaft, deren
Widerſtand nicht erlahmen werde.
Das Notgeſetz wird dann an den Rechtsausſchuß
über=
wieſen.
Es folgt darauf die zweite Beratung des
Haushalts=
planes für das Juſtizminiſterium. Der Ausſchuß
ver=
langt Maßnahmen, zur Hebung des Anſehens des Reichsgerichts.
Abg. Dr. Roſenfeld (Soz.), erhebt Einſpruch gegen die
Rechts=
ſprechung der fremden Gerichte im beſetzten Gebiet. Ein belgiſches
Ge=
richt hat vier deutſche Polizeibeamte wegen angeblicher Ermordung eines
belgiſchen Leutnants zum Tode verurteilt; obgleich dem belgiſchen Gericht
die wahren Täter namhaft gemacht wurden. Der Redner behauptet
darauf, die bayeriſchen Volksgerichte ſtehen im Widerſpruch zum
Reichs=
recht. Er kritiſiert den Fechenbach= und den Hardenprozeß und billigt die
Feſtnahme von dreihundert. Nationalſozialiſten durch die thüringiſche
Regierung.
Abg. Dr. Bell (Ztr.) bittet, die Reform des Strafrechts
mög=
lichſt bald in die Wege zu leiten. Nedner ſpricht ſich gegen die
Er=
leichterung der Eheſcheidung aus. Ein allgemeiner Amneſtieerlaß iſt
unmöglich, aber den Eiſenbahnern gegenüber ſollte man möglichſte
Milde walten laſſen. Die Not der Anwälte wächſt ſich zur Kataſtrophe
aus, wenn nicht bald geholfen wird. Der Redner verwahrt ſich
gegen die Eingriffe der Franzoſen in die deutſche Rechtshoheit, er
proteſtiert gegen die fremden Kriegsgerichte, vor
allem aber gegen das abgekürzte Verfahren der
Bajo=
nette und der Reitpeitſche, wie es jetzt gegenüber der
Ruhr=
bevölkerung angewendet wird.
Abg. Gräf=Thüringen (Dntl.) ſpricht dem neuen Juſtizminiſter
Dr. Heinze ſein volles Vertrauen, aus, ſeine oberſte Aufgabe müſſe die
gleichmäßige Anwendung des Rechtes ſein, vor allem aber gegen die
Angehörigen aller Parteien. Der Redner bemängelt dann die
Tätig=
keit des Staatsgerichtshofes und proteſtiert gegen die franzöſiſchen
Kriegsgerichtsurteile in Mainz und Wiesbaden.
Nach einem Wortgefecht zwiſchen dem Abg., Gräf=Thüringen
(Dntl.) und dem thüringiſchen Staatsminiſter Fr. Fröhlich,
bezüg=
lich der thüringiſchen Juſtiz vertagt, ſich das Haus auf Dienstag 2 Uhr.
Weiterberatung.
Erneute Zeitungsverbote in Mainz.
Mainz, 11. Febr. (Wolff.) Der Mainzer Anzeiger, die
12. Februar ab auf drei Tage verboten worden wegen
Ver=
öffentlichung einer Lokalnotiz über die Beſchlagnahme von
Gel=
dern, die für rückſtändige Löhnungen uſw. an die ſtreikenden
Eiſenbahner beſtimmt waren. In dieſer Veröffentlichung
er=
ziöſe Entſtellung, da die beſchlagnahmten Gelder (zirka 61
Mil=
lionen) in „Wirklichkeit Streikunterſtützungen dargeſtellt hätten.
G
Waſſerkuppe war ber Weſtwind. Er kam von Fulda her über
ein verhältnismäßig niedriges Gelände, dann traf er plötzlich
auf die Waſſerkuppe, wo er nur nach oben ausweichen konnte.
Er ſtrich über die Kuppe hinweg, geradeſo wie das Waſſer über
einen im Bache liegenden Stein. Jeder hat wohl einmal dieſem
Strömungsverlaufe zugeſehen. Auch wenn der Stein ein gutes
Stück unter der Waſſeroberfläche liegt, iſt die Ablenkung der
Strömung nach oben deutlich ſichtbar. Noch 300 bis 400 Meter
über dem Gipfel der Waſſerkuppe iſt dieſe Ablenkung ſo ſtark,
daß die Rhönflieger dort ſtundenlang ſegeln konnten.
Die ſchräg nach oben zeigende Windrichtung iſt die eine
Bedingung zum Segelflug. Die andere Bedingung
iſt ein gutes Flugzeug. Das Kennzeichen eines guten Flugzeuges
iſt der Gleitwinkel. Um zu verſtehen, was mit dem
Gleit=
winkel gemeint iſt, denke man ſich verſchiedne Flugzeuge. Alle
ſeien mit Motor auf 5000 Meter Höhe aufgeſtiegen. Es herrſche
Windſtille. Der Motor werde abgeſtellt und jedes Flugzeug ſoll
ſich bemühen, in möglichſt flachem Gleitfluge geradeaus zu
fliegen. Wer hierbei die größte Flugſtrecke zurücklegt, hat den
flachſten Gleitwinkel.
Jetzt ſoll ein Wind ſchräg nach oben wehen (wie z. B. in
der Nähe der Waſſerkuppe) und zwar möge ſeine Geſchwindigkeit
und Richtung gerade der Geſchwindigkeit und Richtung
des=
jenigen Flugzeuges entgegengeſetzt ſein, welches den flachſten
Gleitwinkel hat. Dieſes Flugzeug wird jetzt imſtande ſein, ſich
beliebig lang ohne Motorkraft in der Höhe zu halten. Bei
Wind=
ſtille wäre es in einer Sekunde um ein beſtimmtes Stück ſchräg
nach unten geglitten. Aber es treibt ja im Winde geradeſo wie
ein Schwimmer im Strome, und der Wind, der nach
Voraus=
ſetzung wehen ſoll, treibt das Flugzeug um genan das gleiche
Stück ſchräg nach oben zurück. Ein Beobachter auf der Erde
ſieht demnach das Flugzeug ſcheinbar genan ſo feſt in der Luft
hängen, wie etwa einen Raubvogel am Bergeshange. Auch
die=
ſer ſteht im Hangwinde ohne einen Flügel zu bewegen: dieſen
Teil des Vogelfluges hat der Menſch alſo bereits der Natur
abgelernt.
Nach dieſer Ueberlegung wird es nicht ſchwer fallen, ſich die
Flüge vorzuſtellen, welche man in den Rhön=Segelflug=Filmen
ausgeführt ſah. Der Wind braucht nur noch etwas ſteiler nach
Oben gerichtet zu ſein. Dann kann das Flugzeug im Hangwind
ſogar beliebig hoch ſteigen und von der ſo gewonnenen Höhe aus
lede beliebige Ziellandung ausführen, wie es ja dem
Hannove=
raner „Vampyr” und dem Darmſtädter „Geheimrat” ſo
hervor=
gagend gut gelungen iſt.
Wie kommt das Flugzeug nun in den Hangwind hinein,
wenn es keinen Motor hat? Das iſt ſehr einfach: Man hakt vorn
ein Schnur (die ſich ſpäter von ſelbſt wieder aushakt) ans
Flug=
zeug. Rechts und links ziehen nun zwei bis vier Mann das
Flugzeug ſo lange gegen den Wind an, bis es genügend
Ge=
ſchwindigkeit erlangt hat, um ſich vom Boden abzuheben (
ge=
radeſo wie man einen Drachen hochſeilt). Dann fällt das Seil
und das Flugzeug fliegt frei im Hangtvind und muß ſehen, wie
es wieder herunter kommt. Ganz ähnlich werfen ja auch die
Kinder ihre Papierflieger in die Luft. Aber die fallen ſehr bald
kopfüber auf die Erde. Im Segelflugzeug ſitzt dagegen ein
vernünf=
tiger Menſch und ſteuert das Flugzeug ſo, daß es oben bleibt.
Was auf der Waſſerkuppe zu ſehen war.
Auf der Waſſerkuppe gab es mancherlei Intereſſantes zu
ſehen: Monokel, gnädige Frauen in Reithoſen und Flugzeuge.
Es iſt ſchwierig zu ſagen, was intereſſanter war: die Menſchen
oder die Flugzeuge. Da war der Tiſchler Eſpenlaub, der
oſt=
preußiſche Volksſchullehrer Schulz, ferner nach dem Wettbewerb
die erſte Segelfliegerin Fräulein Hanſen und die Berliner
Studentengruppe.
Der Tiſchlergeſelle Gottlieb Eſpenlaub aus Ulm hatte ganz
allein ein gutes Flugzeug gebaut. Er war intelligent genug,
um es in weiteſtem Maße dem Hannover „Vamphr”
nachzu=
empfinden. Zugleich war er der erſte Luftdroſchkenvermieter an
Amerikaner. Dieſe flogen wiederholt länger als fünf Minuten
und jedesmal iſt die Maſchine glatt gelandet, obgleich die
Unter=
legſcheiben aus alten Zehnpfennigſtücken und die Räder aus
Stuhlſitzen hergeſtellt waren. Die Tragflächen waren mit
Tiſchlerleim „zelloniert”
Aus Bohnenſtangen und Konſervendoſen hatte der
Volks=
ſchullehrer Schulz ein intereſſantes Flugzeug gebaut, indem er
dabei ganz neue und ganz eigene Ideen verwirklichte. Er flog
ſo ſchneidig, daß er den Preis für die beſte perſönliche Leiſtung
einſtimmig zugeſprochen erhielt.
Der „Fünfminutenflug” von Fräulein Hanſen (Reithoſe,
elegante Wickelgamaſchen, Pelzmantel) verlief zwei Sekunden
nach dem Start bereits nach dem ſchönen Gedicht:
„Ihr war da oben nicht geheuer,
Sie gab energiſch Tiefenſteuer
und vernichtete zit Glanz
Rumpf, Fahrgeſtell und Schwanz.
Gefunder Sportsgeiſt erfüllte die Berliner Studenten, die
— wie es ja bei Studenten üblich iſt — kein Geld mehr hatten,
ung ihr Flugzeug mit der Eiſenbahn nach Berlin zurück zu
ſchaffen. So zimmerten ſie ſich kurz entſchloſſen einen Wagen
und ſchoben den zu Fuß über Land. Sie ſahen allmählich aus
wie die Vagabunden, aber ihr Grundſatz war: „Wir wiſſen wer
wir ſind, wir bleiben was wir waren.”
Das ſei genug. Jetzt noch ein paar Worte vom Zweck des
Segelfluges. Der Segelflugſport trägt dazu bei, den
Verkehrs=
flugzeugtyp zu verbeſſern, die gemeinſame Bautätigkeit von
Handwerkern und Studenten in den flugwiſſenſchaftlichen
Ver=
einigungen hilft mit, den Kaſtengeiſt und Klaſſenhaß zu
über=
winden, und ſchließlich gibt es wohl keinen ſchöneren Sport als
das Segelfliegn.
Zunächſt das Verkehrsflugzeug. Man verlangt von ihm
geringe Betriebskoſten und möglichſt lange Lebensdauer. Wenn
nun ein Segelflugzeug ſchon ganz ohne Benzin fliegen kann, ſo
begreift man leicht, daß ein gut ſegelndes Reiſeflugzeug mit
ſchwächerm Motor auskommt als ein etwa zu Verkehrszwecken
umgebautes ehemaliges Kriegsflugzeug. Daher auch das große
Intereſſe, welches z. B. Fokker und Junkers dem Segelfluge
entgegenbringen.
Aber was nützt das ſchönſte Reiſeflugzeug, wenn keine
Paſſa=
giere da ſind, welche das Luftkursbuch benutzen. Da iſt es nun
ganz gut, wenn man ſich klar macht, daß der ganze Segelflug
vom Start bis zur Landung doch eigentlich nur eine Notlandung
iſt: man wird in die Luft geworfen und muß ſehen, wie man
wieder herunterkommt, und außerdem: „fliegen heißt landen”
Da nun dieſe „Notlandungen” bereits über drei Stunden
ge=
dauert haben, ſo ſind ſie ſicher nicht ſo ſchlimm. Fokker iſt ja
wiederholt mit Paſſagier geſegelt. Schon das bloße Zuſehen
auf der Waſſerkuppe flößt dem Publikum Vertrauen ein.
Noch mehr Vertrauen zum Luftverkehr gewinnen aber die
jungen Leute, welche ſelber im kleinen Schulflugzeuge den
Rodelſport durch die Luft” betreiben. Was wollen denn die
jungen Sportsleute? Doch offenbar nichts anderes als große
Höhen, unerlaubte Geſchwindigkeiten, gefährliche Kurven und
dazu das herrliche Gefühl der Freiheit. Zu dieſem Zwecke kraxelt
man im Gebirge, läuft Ski, reitet, radelt und rodelt. Im
Segel=
flugzeug kann man alles zuſammen viel ſchöner haben. Ja noch
mehr!. Wenn der Philiſter in der Zeitung lieſt, daß wieder mal
jemand im Gebirge abgeſtürzt oder mit dem Motorrad gegen
einen Stein geſauſt iſt, ſo ſchüttelt er den Kopf über die Jugend
von heute. Die abgeſtürzten Segelflieger aber betrachtet ſogar
auch er als Helden.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 13. Februar 1923.
Nummer 43.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. Februar.
Das Reichsgeſetz über Kleinrentnerfürſorge
iſt am 1. Februar 1923 in Kraft getreten. Wir geben im Nachſtehenden
die weſentlichen Beſtimmungen daraus wieder, § 1 ſtellt den Grundſatz
auf, daß die Gemeinden verpflichtet ſind, deutſchen
Klein=
rentnern oder ihren Gleichgeſtellten auf Antrag Fürſorge zu gewähren.
Die Landesregierungen können die Fürſorge auf die Länder
über=
nehmen oder beſtimmen, daß Gemeindeverbände an Stelle der
Gemein=
den die Fürſorge zu gewähren oder dieſen die Aufwendungen,
ins=
befondere ſolche für Anſtaltsinſaſſen ganz oder teilweiſe zu erſetzen
haben. Der Kreis der Fürſorgeempfänger umfaßt bedürftige, alte,
oder erwerbsunfähige Perſonen, die infolge eigner oder fremder
Vor=
ſorge ohne die eingetretene Geldentwertung oder ohne
ſon=
ſtige Kriegsfolgen nicht auf die öffentliche Fürſorge angewieſen wären,
ſofern ſie a) durch Arbeit ihren Lebensunterhalt erworben haben, oder
b), eine Tätigkeit in häuslicher Gemeinſchaft ausgeübt haben, die
üb=
licherweiſe ohne Entgelt erfolgt, aber im Falle der Einſtellung fremder
Kräfte vergütet werden müßte oder e) eine wiſſenſchaftliche, künſtleriſche
oder gemeinnützige Tätigkeit ausgeübt haben, die ihre Arbeitskraft
Jahre hindurch weſentlich in Anſpruch genommen hat, oder 4) infolge
geiſtiger oder körperlicher Gebrechen ihren Lebensunterhalt durch Arbeit
nicht erwerben konnten. Wer ohne eigenes Verſchulden ſich eine ſolche
Verſorgung noch nicht geſichert hat, kann gleichbehandelt werden, wenn
er ſich durch jahrelange Arbeit eine wirtſchaftliche Stellung errungen
hatte, in der ihm dies ohne Geldentwertung oder ohne ſonſtige
Kriegs=
folgen möglich geweſen wäre. Die Fürſorge erſtreckt ſich auf die im
gemeinſchaftlichen Haushalt mit dem Fürſorgeberechtigten lebenden
An=
gehörigen, die ihm gegenüber unterhaltsberechtigt und erwerbsunfähig
oder durch die Haushaltsführung am Erwerbe verhindert ſind. Die
Unterſtützung an ſolche Angehörige kann auch gewährt werden, wenn
kein gemeinſchaftlicher Haushalt beſteht. Die Wohltat des Geſetzes
ge=
nießen nicht: 1. Perſonen, die auf. Grund ſonſtiger Reichsgeſetze
gleich=
wertige Unterſtützung erhalten; 2. Perſonen, die infolge eigenen groben
Verſchuldens fürſorgebedürftig ſind. Die Fürſorge ſoll, ſich nach
Art und Umfang derjenigen für Sozialrentner angleichen. Im Uebrigen
beſtimmen ſich Art, Umfang und Durchführung der Fürſorge nach
Richtlinien, die die Reichsregierung mit Zuſtimmung des Reichsrats
und der Reichstagsausſchüſſe für ſoziale Angelegenheiten und für den
Haushalt feſtſetzt. Zuſtändig für die Fürforgegewährung iſt die
Ge=
meinde (=Verband) des Wohnorts des Kleinrentners. Gegen die
Feſt=
ſetzung oder Ablehnung von Fürſorgemaßnahmen iſt Beſchwerde an
die endgiltig entſcheidende Aufſichtsbehörde zuläſſig. Das Reich
er=
ſtattet im Rahmen der „Reichshaushaltsmittel den Gemeinden (
Ver=
bänden) 80 v. H. der ih en durch die Fürſorge nach Maßgabe des
Geſetzes und der Nichtli u entſtehenden ſachlichen Aufwendungen.
Das Reich überweiſt auf Antrag Vorſchüſſe.
Die Finanzbehörden müſſen den Gemeinden bei Anfragen
Aus=
kunft über Einkommens= und Vermögensverhältniſſe der
Fürſorge=
empfänger geben. Andererſeits ſind unterhaltspflichtige Angehörige
und Arbeitgeber der Fürſorgenempfänger verpflichtet, den Gemeinden bei
Anfragen Auskunft über alle für die Fürſorge erheblichen Tatſachen
zu geben. Alle Verhandlungen und Urkunden, insbeſondere Vollmachten
und amtliche Beſcheinigungen, die ſich in Anwendung des Geſetzes
ver=
notwendigen, ſind gebühren= und ſtempelfrei. Die Gemeinden können
die den Fürſorgeempfängern gegen Dritte zuſtehenden
Unterhalts=
anſprüche verfolgen. Landesrecht kann für diefe die Verfolgung im
zu Feiſetzung dr äichtlnin gelin de gm 2. Auauf las berläugdeien
Richtlinien für die Verwendung der Reichszuſchüſſe zur Unterſtützung
notleidender Kleinrentner im Jahre 1922 ſowie das bisher in den
Einzelländern geltende Verfahren. Uebergangsvorſchriften erläßt der
Reichsarbeitsminiſter mit Zuſtimmung des Reichsrats.
— Ernanut ſpurde am 6. Februar dar Polizeiaſſiſtent Johannes
Aulbach zum Polizeioberaſſiſtenten bei dem Polizeiamt Darmſtadt
mit Wirkung vom 1. Februar 1923.
— Landestheater. Heute „Maurer und Schloſſer” Im
Kleinen Haus wird heute „Mauver und Schlofſer” gegeben, nicht, wie
auf dem Wochenſpielplan angezeigt. „Coſi fon tutte‟. Die Aufführung
beginnt um 7 Uhr. — Marionettenſpiele. Heute nachmittag
um halb 3 Uhr wird auf dem Marionettentheater des Kleinen Hauſes
Aſchenbrödel” wiederholt. Bei der Aufführung wirben als Sprecher
Frida Hummel, Eleonore Merck, Eduard Goebel und Heinz Dietrich
Kenter mit — Fünf deutſche Meiſteropern. Die fünf
Auf=
führungen in dem Opernzyklus im Kleinen Haus fallen folgenden
Mie=
ten zu: „Don Juan” am 16. Februar Sondemniete 4, „Figaros
Hoch=
zeit” am 19. Februar Sondermiete 2, „Coſi fan tutte” am 21. Februar
Sonderwiete 3, „Entführung aus dem Serail” am 23. Februar
Sonder=
miete 5, „Ariadne auf Maxos” am 2. Fehruar Sondermiete 1. Die
Abgabe der Zylluskarten iſt für Mieter heute, für Nichtmieter am
Mittwoch, den 14., und Donnerstag, den 15. Februar, an der
Tages=
kaſſe des Kleinen Hauſes. Der Einzelverkauf für die erſte Vorſtellung
Zyklus: „Don Juan” beginnt am Freitag, den 16. Februar —
„Triſtan und Tſolde‟. Am Mittvoch, den 14. Februar, 6 Uhr,
kommt neu einſtudiert und neu inſzeuiert „Triſtan und Jſolde” zur
Aufführung. Muſikaliſche Leitung: Michgel Balling. Regie: Joſeph
Schlembach. Bühnenbild nach Entwürfen von Dr. Kurt Gutzeit.
— Kündigung hefſiſcher Staatsauleihen. Die von der
Staats=
ſchuldenverwaltung ausgehende, zum 1. Oktober 1922 erfolgte,
Kündi=
gung betrifft alle Stücke über 500 Mk. und 200 Mk. der 3½prozentigen
Anleihe vom 24. Juni 1893, Serie I, der 3½prozentigen. Anleihe vom
9. Mai 1893 Serie B und der 3prozentigen Anleihe vom 12. Februar
1903 Serie VII. In das heſſiſche Staatsſchuldbuch
eingetragene Forderungen der genannten Serien
bleiben beſtehen. Die Bekanntmachung, die in den Kreiſen der
intereſſierten Gläubiger Aufſehen und Erregung hervorgerufen hat,
geht von der Staatsſchuldenverwaltung aus, die nach dem Geſetz vom
27. Oktober 1919 beſteht. Sie beſteht aus: 1. Dem Präſidenten der
für die Dauer eines Landtags von der Volkskammer mit einfacher
Stimmenmehrheit gewählt wird und 2. 2 von dem Finanzminiſterium
zu beſtellenden Mitgliedern. Nach Art. 2 Schlußſatz iſt das Landesamt
der Staatsſchuldenverwaltung für ſeine Tätigkeit der Volkskammer
unmittelbar verantwortlich. Hiernach wird man wohl die beſtimmte
Erwartung ausſprechen dürfen, daß der Landtag, der im März ja
wieder zuſammentreten ſoll, nicht verfehlen wird, ſich mit der
Angelegen=
heit zu beſchäftigen.
3 Rechtsanwaltsgebühren. Am 15. Februar — gleichzeitig mit
dem Gericktskoſtengeſetz — tritt das Reichsgeſetz in Kraft, das in
bür=
geulichen Rechtsſtreitigkeiten und in Privatklageſachen dem für die arme
Partei beſtellten Auvalt für Gebühren und Auslagen einen Erſatz=
Anſpruch an die Staatskaſſe gewährt. Reiſekoſten werden nur
ver=
gütet, wenn die betreffende Reiſe erforderlich war. Das Gieſuch um
Feſtſetzung des zu erſtattenden Betrages iſt bei dem Gerichtsſchreiber
des Inſtanzgerichts mit den nötigen Belegen anzubringen. Feſtſetzung
bewirkt der Gerichtsſchreiber. Soweit dem Anwalt wegen Gebühren
und Auslagen ein Anſpruch gegen die arme Partei oder einen
erſatz=
pflicktigen Gegner zuſteht, geht der Anſpruch mit der Erſtattung auf
die Staatskaſſe über.
— Kampf gegen Wucher. Auf die dielen, die genötigt, hochwertigen,
aus beſſerer Zeit ſtammenden Beſitz an Schmuckſachen,
Einrichtungs=
gegenſtänden, Kleidung, Wäſche zu veräußern, lauern nicht ſelten
Auf=
käufer, die es verſtehen, dieſe Gegenſtände zu einem kleinen Bruchteil
des wahren Wertes an ſich zu bringen, um ſie alsbald mit
vieltauſend=
fachem Gewinn weiterzugeben. Gianze Schanen landfremder Elemente
haben ſich über dieſes Hhänengeſchäft hergemacht. Die bekannte „
Zen=
tralſtelle, zur Bekämpfung der Schwindelfirmen” (Lübeck, Königſtr. 95),
die ſeit mehr als elf Jahren allen gewerblichen Schwindel ohne jeden
Nebenzweck und unentgeltlich bekämpft, will auch dieſem ſchamloſen
Wucher entgegentrsten und bedarf dazu der Kenntnis möglickſt vieler
Einzelfälle. Sie fordert daher jeden auf, der ſich von einem Aufkäufer
übervorteilt glaubt, ihr ſeinen Fall möglichſt genau mitzuteilen. Die
Verwertung desſelben erfolgt nicht nur im allgemeinen Jutereſſe,
ſon=
dern auch, um, wenn möglich, dem Geſchädigten zu ſeinem Recht zu
verhelfen.
C. Die Januau=Witterung in Darmſtadt. Der Berichtsmonat war
unge uöhnlich trüb und abermals mild und regneriſch. Das
Monats=
mittel der Temperatur betrug 2,5 Grad Celſius (1,7 über dem
Durch=
ſchnitt), während ſich die Gegenſätze auf 10,2 am 31l. und —5,3 am 19.
ſtellten. Bezeickmend war die völlige Froſtfreiheit des erſten
Monats=
drittels. Eistage, d. h. ſolche, an denen das Thermometer den
Null=
punßz nicht überſchritt, fehlten ganz, während elf Froſttage beobachtet
wurden. Bom 17 bis 22. fror es ununterbrochen. Die Windrichtung
war weit überwiegend äquatorial, wobei auf den Südweſtwind faſt die
Hälfte alſer Beobachtungen entfielen. Bezeichnend war, daß ſtarke
Luft=
ſtrömungen in dieſem Monat nicht auftraten. Heitere Tage kamen
nicht vor, wähnend 23 trübe notiert wurden. An 16 Tagen mit Regen,
5 mit Schnee und 2 mit Graupeln, fiel eine Niederſchlagsmenge von
58,2 Millimeter, alſo faſt das anderthalbfache des langjährigen
Durch=
ſchnitts, zvovon auf den 9., als den regenreichſten Tag, 11.1 Millimeter
entfielen. Eine Schneedecke wurde an ſechs Tagen beobachtet. Der
Barometerſtand ſchwankte zwviſchen 7644 Millimeter am 25. und 739,4
am 1. Januar bei einem Mittel von 753,3 (1,8 über normal),
Beſchaffung und Erhaltung von Wohnungen und Reichsmietengeſetz.
Von Oberlandesgerichtsrat Lang.
Die durch die Kriegsnot gebotenen
Zwangswirtſchaftsmaß=
nahmen haben deutlich gezeigt, daß auf die Dauer die
Zwangs=
wirtſchaft die Bedarfsgütererzeugung hemmt, vermindert oder
ganz unmöglich macht. Wird der Preis dieſer Güter unter die
Produktionskoſten geſenkt, ſo wird die Gütererzeugung
unmög=
lich. Dies gilt, ſoweit es ſich um ſogenannte ſtehende, d. h. für
längeren Gebrauch beſtimte Güter, wie Häuſer, handelt
ent=
ſprechend auch von der Erhaltung der Güter. Die
Nichtbeach=
tung dieſes ungeſchriebenen wirtſchaftlichen Geſetzes rächt ſich
im Wohnungsweſen durch Verfall der Hänſer und
Wohnungs=
not. Nach Kriegsende war man beſtrebt, die Zwangswirtſchaft
möglichſt abzubauen. Unbegreiflicherweiſe hat man ſie in der
Wohnungswirtſchaft nicht beſeitigt oder gemildert, ſondern
verſchärft.
Der für die Wohnungsbeſchaffung zu zahlende Preis hängt
im weſentlichen von den Baukoſten ab, während der Bodenwert
eine geringfügige Rolle ſpielt. Dabei ſind maßgebend nicht etwa
die in früheren Zeiten erwachſenen Baukoſten, ſondern die
gegen=
wärtig zur Herſtellung von Wohnungen notwendigen Baukoſten.
Steht die Miete als häufigſte Form des Preiſes für die
Woh=
nungsbeſchaffung in keinem Verhältnis zu dieſen Baukoſten, ſo
muß die Wohnungsbeſchaffung durch Neubauten aufhören, was
jetzt bei der verhältnismäßig geringen und daher nicht in
Be=
tracht kommenden Zahl von Neubauten im allgemeinen als Folge
der verſtärkten Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen tatſächlich
zutrifft. Von techniſch fachmänniſcher Seite hat dies Herr
Bei=
geordneter Buxbaum in ſeinen kürzlichen Veröffentlichungen
überzeugend dargetan. Sehr bemerkenswert iſt ſein Hinweis
darauf, daß die Wohnungsbauabgabe weſentlich auch zur
Er=
haltung der beſtehenden Gebäude verwendet werden müſſe.
Da=
mit wird eine Beſtimmung des Reichsmietengeſetzes in ein
be=
ſonderes Licht geſetzt, die bisher die verſchiedenartigſte
Beurtei=
lung erfahren hat.
Das R. M.G. ſagt in 8 20: „Tritt die geſetzliche Miete an
Stelle des vereinbarten Mietzinſes, ſo richtet ſich die
Verpflich=
tung zur Tragung der Betriebskoſten und der Inſtandhaltung
des Mietraums nach den Vorſchriften des Bürgerlichen
Geſetz=
buches.” Nun ſchreibt 8 536 B. G.B. vor: „Der Vermieter hat
die vermietete Sache in einem zu dem vertragsmäßigen
Ge=
brauch geeigneten Zuſtand dem Mieter zu überlaſſen und ſie
während der Mietzeit in dieſem Zuſtand zu erhalten.‟ Dieſe
Vorſchrift ſetzt die Möglichkeit eines frei vereinbarten
Miet=
zinſes voraus, der nach 8 535 B.G.B. auf Grund dieſer freien
Vereinbarung von dem Mieter zu zahlen iſt. Nach den
Grund=
ſätzen des Zivilrechts beſteht Vertragsfreiheit, die durch Art. 152
der Reichsverfaſſung noch beſonders gewährleiſtet iſt. Danach
durfte der Vermieter den Mietpreis nach wirtſchaftlichen
Grund=
ſätzen, auf die oben kurz hingewieſen iſt, bemeſſen und vom
Mieter verlangen. Nür in dieſem Fall richten ſich mangels
be=
ſonderer Vereinbarungen die Pflichten des Vermieters nach
den Vorſchriften des B. G.B. Es fragt ſich, hat das R. M. G. dieſe
Verpflichtungen unbeſchränkt beſtehen laſſen wollen,
olwohl es deren Vorausſetzung, nämlich die Vertragsfreiheit
und fomit eine Preisbildung nach wirtſchaftlichen Grundſätzen,
au hob? Das iſt rach dem Geſamtinhalt des R. M. G. nicht der
Fall. Es hat vielmehr die Feſtſetzung einer Grundmiete
an=
geordnet, die in der Friedensmiete nach Abzug des darin für
Betriebs= und Inſtandſetzungskoſten enthaltenden Betrages
be=
ſteht (§ 2). Dieſe Grundmiete hat das Geſetz dem Vermieter
garantieren wollen, denn es hat weiter beſtimmt, wie Betriebs=
und Inſtandſetzungskoſten durch Zuſchläge zur Grundmiete
auf=
gebracht werden ſollen (88 3, 7). Es ſagt in 8 3: „Die Zuſchläge
müſſen der jeweiligen Höhe der Betriebskoſten und der Koſten
für laufende Inſtandſetzungsarbeiten Rechnung tragen”, und in
5 7: „Zur Schaffung von Mitteln für große Inſtandſetzungskoſten
iſt von den Mietern ein weiterer Zuſchlag= zu zahlen.” Es
ſchreibt alſo zwingend vor, daß die Zuſchläge den Betriebs= und
laufenden ſowie großen Inſtandſetzungskoſten entſprechen müſſen.
Damit iſt klar zum Ausdruck gebracht, daß der Vermieter nicht
genötigt werden ſoll, die Grundmiete oder ſonſtiges Einkommen
oder Vermögen zur Deckung der Betriebs= oder
Inſtandſetzungs=
koſten zu verwenden. Der Kommentar von Baumert zum
Reichs=
mietengeſetz hebt dies hervor, indem er ſagt: „Wenn man die
Einnahmen aus dem Haus beſchränkt, kann man nicht die
Aus=
gaben ohne gleichzeitige Deckung derſelben dem Vermieter
un=
beſchränkt auferlegen. Es widerſpricht dies der vom Geſetz
be=
abſichtigten Begrenzung der Mieten und der damit beabſichtigten
Zwangswirtſchaft und iſt mit einer ſolchen unvereinbar.‟
Des=
halb kann der nur ſcheinbar entgegenſtehende 8 20 N. M.G. nur
ſagen wollen: Da an Stelle des auf freier Vereinbarung
be=
ruhenden Mietzinſes die geſetzliche Miete mit ihren Zuſchlägen
tritt, hat der Vermieter aus dieſen Zuſchlägen die
Betriebs=
koſten zu decken und das Haus in Stand zu halten. Denn die
Deckung dieſer Koſten durch die Zuſchläge iſt eine zwingende
Vorſchrift des Geſetzes, was bereits dargelegt wurde. Jede
wei=
tergehende Auslegung würde widerſinnig ſein und zu dem
Ergebnis führen daß das Reichsmietengeſetz eine
entſchädigungs=
loſe Enteignung des Vermieters bedeuten würde, die nach
Ar=
tikel 153 der Reichsverfaſſung nur auf geſetzlicher Grundlage,
d. h. durch ein auf Enteignung gerichtetes Geſetz, und in der
Regel gegen angemeſſene Entſchädigung erfolgen ſoll, ſo daß es
alſo verfaſſungswidrig wäre und nicht nach den Vorſchriften der
Verfaſſug zuſtande gekommen wäre.
Eine andere Meinung kann auch nicht auf Abf. III § 7
ge=
ſtützt werden, der die Schaffung eines Ausgleichsfonds durch die
Gemeinden vorſieht für große Inſtandſetzungskoſten, die aus den
Zuſchlägen nicht gedeckt werden können und aus dem dem
wirt=
ſchaftlich Schwachen eine Beihilfe gewährt werden ſoll. Es iſt
nämlich klar, daß z. B. bei einer vielleicht Hunderttauſende
er=
fordernden großen Dachreparatur der für den Durchſchnitt einer
ganzen Anzahl von Jahren berechnete Zuſchlag für den
Augen=
blick bei weitem nicht ausreicht. Soll er doch, wie die
Möglich=
keit der Errichtung eines Hauskontos nach dem R.M. G. zeigt,
für ſolche augenblickliche große Ausgaben durch allmähliche
An=
ſammlung der Mittel nach und nach Deckung ſchaffen. Reichen
die Zuſchläge für eine große Reparatur im Augenblick nicht
aus, ſo fragt es ſich, wo ſoll der Hauseigentümer, der auf die
Anſammlung eines Kapitals durch die Zuſchläge nicht warten
kann, die Beträge für die Reparatur hernehmen? Ueberſteigen
gar die Koſten, wie es heute leicht möglich iſt, den derzeitigen
Wert des Hauſes, ſo würde eine Verurteilung des
Hauseigen=
tümers im Sinne des Reparaturbegehrens und die ihm danach
drohende Zwangsvollſtreckung dazu führen, daß ihm das Haus
zwangsweiſe veräußert wird und der daraus ungedeckt bleibende
Reparaturkoſtenreſt neben dem Verluſt ſeines Hauſes ihm als
Schuld verblieb. Es würde mit anderen Worten etwas
wirt=
ſchaftlich Unmögliches von ihm verlangt. Es wäre dies ein Ver=
nich deu Det, io Glauken und iedemn Gebot der Gerecliali.
und Billigkeit hohnſprechender Zuſtand geſchaffen werden ſoll.
Die Entſcheidung ſteht den ordentlichen Gerichten in ſolchen
Fragen zu. Sie können daher ohne Widerſpruch mit einfachen
Rechtsgrundſätzen und der Rechtſprechung des Reichsgerichts
etwaigen Anſprüchen eines Mieters in der angegebenen Richtung
nicht ſtattgeben, ſelbſt wenn der Wortlaut des R. M.G.
ſchein=
bar dafür ſprechen ſollte, da ſie eine ſich ergebende Lücke des
Ge=
ſetzes durch die Rechtſprechung ausfüllen müßten.
Das R.M.G. zwingt aber nach ſeinem geſamten Inhalt gar
nicht zu einem ſo widerſinnigen Ergebnis; denn gerade die
Ver=
weiſung auf die Beſchaffung der dem Vermieter augenblicklich
nicht zur Verfügung ſtehenden Mittel durch den Ausgleichsfonds
beſtätigt nur die Annahme, daß bei nicht ausreichenden Zuſchlägen
nicht der Vermieter gezwungen werden kann, unter Gefährdung
ſeiner Wirtſchaſtslage nicht nur auf jedes Einkommen aus ſeinem
Hausbeſitz zu verzichten, ſondern darüber hinaus ſich noch in
Schulden zu ſtürzen. Der Hinweis auf wirtſchaftlich Schwache
kann nur die Bedeutung haben, daß man nach Lage des
Einzel=
falles nicht unter allen Umſtänden den Ausgleichsfonds
heran=
zieht, ſondern bei entſprechender Vermögenslage den Vermieter
auf die allmähliche Deckung ſeiner Inſtandſetzungskoſten durch
die Zuſchläge verweiſt. Daß die Zuſchläge für große
Inſtand=
ſetzungskoſten auch zur allmählichen Deckung größerer für die
Reparaturen notwendigen Kapitalien dienen ſollen, beweiſt der
Wortlaut des urfprünglichen Geſetzentwurfs, in dem es in § 7
heißt: „Andererſeits iſt der Zuſchlag ſo zu bemeſſen, daß das
aufgewandte oder aufzuwendende Kapital in gleichbleibenden
Beträgen bis zu dem Zeitpunkt getilgt wird, in dem die
In=
ſtandſetzungsarbeit vorausſichtlich erneut vorzunehmen ſein
wird.‟ Dieſe Ausführung wurde vermutlich als wirtſchaftlich
ſelbſtverſtändlich nicht in den endgültigen Text aufgenommen,
beweiſt aber wieder, daß das Geſetz grundſätzlich auf dem
Stand=
punkt ſteht, daß die Inſtandſetzungskoſten dem Vermieter nicht
über die Grenze der Zuſchläge hinaus dauernd zur Laſt fallen
dürfen. Nähere Richtlinien über die Behandlung dieſer Fragen
werden noch aufzuſtellen ſein.
Nur dieſe Auslegung wird der zwingenden Vorſchrift des
Geſetzes gerecht, daß die Betriebs= und Inſtandſetzungskoſten
durch Zuſchläge aufgebracht werden müſſen, und entſpricht dem
auch für die Zwangswirtſchaft geltenden Grundſatz, daß auch
bei ihr für erwachſende Koſten die entſprechende Deckung
aus der Zwangswirtſchaft ſelbſt heraus geſucht und gefunden
werden muß.
Die häufig für eine andere Auffaſſung herangezogenen
Mo=
tive (S. 23 der Druckſache Nr. 2052 des Reichstags) ſind als
Motive zum Regierungsentwurf nicht maßgebend, da der
Eut=
wurf in den §§ 3 und 7 nur Ermeſſens= oder Kaunvorſchriften
gegeben hatte, die in der zweiten und letzten
Reichstagsbera=
tung in zwingende Mußvorſchriften umgewandelt wurden. Dieſe
Motive ſprechen aber ſelbſt auch nur von der zeitweiligen
Unzulänglichkeit der Mittel für große Inſtandſetzungskoſten, die
der Vermieter aus Eigenem aufbringen ſoll, wollen ſie ihm aber
nicht dauernd auferlegen. Maßgebend kann nur das
All=
gemeinintereſſe ſein, das zwar den Mieter vor ungerechtfertigten
Forderungen des Vermieters ſchützen ſoll, aber auch dem
Ver=
mieter geben muß, was er für Erhaltung des Hauſes bedarf.
— Aus der Schloßgemeinde. Am Freitag Abend verſammelten ſich
der Kirchenvorſtand, der Vorſtand der Männervereinigung und des
Frauenvereins zu einer gemeinſamen Beratung über unſere
Fürſorge=
tätigkeit zu Gunſten bedürftiger Gemeindemitglieder. Berichtet wurde
über eine merkliche Zunahme ſtiller Gebefreudigkeit und über die
hoch=
herzige Spende einer Dame aus Amerika, die mit beſonderem Dank
entgegengenommen wurde. Zu ihrer ſinngemäßen Verwendung wurde
beſchloſſen, beſtimmte Beträge für Zwecke der Kleinkinderſchule, des
Männerheims und der Wohltätigkeitskaſſe des Frauenvereins bereit zu
halten, und den verbleibenden größeren. Teil zur Unterſtützung wirklich
notleidender Familien der Gemeinde zu verwenden. Es bildete ſich
ſofort ein Ausſchuß, beſtehend aus 5 Herren und 4 Damen, die ſich
verpflichteten, geeigneten Fällen in Anlehnung an das Wohlfahrtsamt
und der Armenpflege nachzugehen. Mit Rückſicht auf die gewaltige
Verteuerung von Kleidungsſtücken wurde angeregt, entbehrliche, noch
brauchbare Stücke für Konfirmanden und Konfirmandinnen zu
er=
bitten.
* Eine öffentliche Verſammlung der kaufmänniſchen AngItellten
fand geſtern abend, einberufen von dem Gedag und dem G.d.A., im
Fürſtenſaal ſtatt. Der Anfang der Verſammlung mußte verzögert
wer=
den, da die am Nachmittag begonnenen Verhandlungen noch nicht zum
Abſchluß gelangt waren; der Saal war ſchon zur angeſetzken Zeit
über=
füllt. — Als mach 10 Uhr die Verhandlungen noch nicht beendet waren,
beſchloſſen die Verſammlungstenlnehmer, nach dem
Handelskammer=
gebäude zu gehen, wo eine Deputation ſich über den Stand der
Ver=
hendlungen informieren ſolle. — Nach halb 11 Uhr konnte den
zurück=
gekehrten Verſammlungsteilnehmern mitgeteilt werden, daß ſich die
Verhandlungen um eine Winhſchaftsbeihilfe gehandelt haben. Es wurde
vereinbart, eine Wirtſchaftsbeihilfe zu zahlen in Gruppe 1: 12500 Mk.,
Gruppe 2: bis 21 Jahven 18 000 Mk., bis 25 Jahren 24 000 Mk., über
25 Jahren 40 000 Mk., Gruppe 3: unter 25 Jahren 30 00) Mk., über
25 Jahren 43 000 Mk., Gruppe 4: unter 25 Jahren 35 000 Mk., über
25 Jahren 45 000 Mk., Gruppe 5: 50 000 Mk. — Kleinhandel:
Gehilfen 12000 Mk., bis 21 Jahren 15 000 Mk., bis 25 Jahren 23000
Mark, über 25 Jahren 35 000 Mk., Klaſſe 2: bis 25 Jahren 26 000 Mk.,
über 25 Jahren 40 000 Mk., Klaſſe 3: 45 000 Mk. — Techniſche
Ange=
ſtellte und Werkmeiſter in gleicher Weiſe wie für Induſtrie. Weibliche
Angeſtellte 10 Prozent Abzug. Die Kommiſſion der Arbeitgeber gab
zum Schluſſe der Verhandlungen die Erklärung ab, daß ſie noch die
Zuſtimmung ihrer Verbände einholen müßte, was möglichſt bis Freitag
geſchehen und den Angeſtellten=Verbänden mitgeteilt werden ſoll. Die
bereits gezehlten Vorſchüfſe von 15 000, 30 000 und 60 000 Mk. werden
auf das Februargehalt angerechnet.
— Nicht nach Holland! Das Nachrichtenblatt des
Reichsuanderungs=
amtes teilt eine in der Deutſchen Wochenzeitung für die Niederlande
kürzlich veröffentlichte dringende Warnung vor der Einwanderung nach
Holland mit. Danach führt infolge der in Holland um ſich greifenden
Arbeitsloſigkeit der Weg der deutſchen Einwanderer, die nicht eine
völlig geſicherte Stellung in Ausſicht haben, unbedingt „ins Elend, zur
Schande‟. Das gilt von deutſchen Erzieherinnen ebenſo wie von
frü=
heren Offizieren und ſtellenloſen Kaufleutzen, uamentlich aber auch
von den Dienſtmädchen. Die holländiſchen Dienſtmädchen, die in die
Kontore und Fabriken abgewandert waren, kehren jetzt infolge der
all=
gemeinen Geſchäftskriſe ſchauenweiſe in ihre frühere Arbeit zurück und
werden vor den deutſchen Dienſtmädchen bevorzugt. Reiſen dieſe dann
nicht ſofort heim, ſo gehen ſie entweder zugrunde oder fallen den
deut=
ſchen Hilfsvereinen, die ſie mit ſchweren Opfern heimbefördern müſſen,
zur Laſt.
Aus den Parteien.
— Von der Deutſchen Volkspartei wind uns
geſchrie=
ben: Einer Anregung aus Parteikreiſen folgend, ſollem außer den
regel=
mäßigen politiſchen Abenden auch ſogen. „Kleine Diskuſſionzabende‟
eingerichtet werden, in demen über irgend ein politiſches, wirtſchaftliches
oder ſoziales Thema vom Standpunkte veuſchiedener Parteien aus
referiert und diskutiert werden ſoll. Dieſe Kurſe ſollen auch dazu
dienen, Verſammlungsleiter für Verſammlungen auf dem Lande
aus=
zubilden. Erwünſcht iſt natürlich vor allen Dingen die Meldung von
ſolchen Mitgliedern der Partei, die wirklich gewillt ſind, aktiv zu
arbei=
ten. Anmeldungen nimmt die Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 5.
entgegen und erteilt auch jede weitere Auskunft. Die
Einzeichnungs=
liſte liegt dabei aus. Ueber Zeit und Ort der Abende ſollen erſt
Be=
ſtüimmungen getroffen werden, wenn eine genügende Teilnchmerzahl
zuſammengekommen iſt. Näheres wird dann noch bekannt gegeben.
Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Am
Sonntag, den 11. Februar, trat in Darmſtadt der erweiterte Vorſtand
des Landesausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei Heſſens zu einer ſehr
gut beſuchten Sitzung zuſammen. Der Vorſitzende, Studienrat Luley,
Darmſtadt, begrüßte beſonders, daß ſelbſt Bertreter, aus dem vom
Ver=
kehr abgeſchnittenen beſetzten Gebiet, die Reiſe möglich gemacht hattei=
Geheimrat Walbe, Darmſtadt, ſprach über „Hochſchulforderungen int
Schulfragen”. An die intereſſanten Ausführungen, die in der Forderung
einer Einheitlichkeit der Vorbildung gipfelten, ſchloß ſich eine ſehr
lebhafte Ausſprache, ebenſo an das zweite Referat, das Herr Lehrer
Born über die Demokratiſierung des Volksſchulwveſens hielt. Die
fortſchreitende „Demokratiſierung” des Schulweſens auch in Heſſen,
geißelte der Redner in treffenden, oft humoriſtiſch gefärbten Worten,
Man dürfe nicht Wiederherſtellung des alten Zuſtandes verlangen,
ſon=
dern folle da anknüpfen, wo die organiſche Fortentwicklung abgebrochen.
ſei. In der weiteren Diskuſſion wurden noch verſchiedene Wünſche
und Anregungen laut, die der Landtagsfraktion der Partei
unter=
breitet werden ſollen.
Deutſche demokratiſche Parkef. Am Donnerstag, den
15. Februar findet in dem Parteilokal eine wichtige Sitzung des
Or=
ganiſationzausſchuſſes ſtatt, zu der alle Ausſchußmitglieder und die
Vertrauensleute erſcheinen müiſſen.
Ruhrſpende.
In Philipp Barths We
ergab die 1.
Sauemlung=
die am Sonntag in dem nenrenn
Weinſtübch=ur ſtatifand, 13 836
Mark. Der Betrag ging in die
ait=Saumlung.
Rummer 43.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 43. Bebrunr 1323.
Seite 5.
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Is wirtſchaftite
aufgenomme
Lokale Veranſtaltungen.
Die ſierunter erſcheinenden Ndtizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu vorgegangen und haben damit einen ſtarben Einfluß auf die geſamte
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Neue Stenographie=Kurſe Der Stenogwaphenverein
geige.
tenbundes hat für die Ruhrſpende bis jetzt über 100 000 Mark der ſich auf dem Hundeſchlitten befindet, führt ein Zelt mit ſich, in
klaſſe 1ber 2000 Mk. zuſammengebracht. — Todesfall. Unſer
lang=
jähniger, zuletzt im Ruheſtand lebender Polizeidiener Peter
Ganden=
berger 4, iſt in hohem Alter verſtorben. — Der Geflügelzucht=
Die Hundertſätze zum Reichsmietengeſetz ſind ab 1. Januar auf
1800 Prozent feſtgeſetzt worden.
r Hahn bei Pfungſtadt, 12. Febr. Eine eigene
Pfarr=
ſtelle. Dunch die Verſetzung des Pfungſtädter Pfarrers Krämer, der
dem Konſiſtorium unterbreitet.
fuuten Fremdenheims Schellhaas trafen ſich am Sonntag
nach=
mittag die Ortsgruppen Lächtenberg und Reinheim des
Odenwaldklubs, um im Beiſein der Darmſtädter Mitglieder des
Haupt=
ausſchuſſes ihnen treuen Wanderern das goldene Zeichen zu übeweichen.
Die Feier ſtand im Glanze ernſter Würde, echten Gemeinſinns und
tätiger Nächſtenliebe. Oberſtaatsanwalt Wünzer nahm die
Aus=
zeichungen vor, in lebendigem Wort die Ideale des Odenwaldklubs
preiſend. Eine ſtatliche Zahl von Männern und Frauen konnten das
Treuzeichen erhalten, ein Wanderer errang das Zeichen zum 13. Male.
Beigeordneter Daub überbrachte die Grüße des Hauptausſchuſſes,
Dr. Köſer band die Stimmng des Tages in ernſte Verſe, Dr. Hin= Verhältniſſe äußerſt troſtlos. Dieſe Krankenkaſſen haben doch unter
uichs dankte den vührigen Vorſitzenden der beiden Ortsgruppen, Apo= denſelben. Schwierigkeiten zu leiden, wie die hieſige Ortskrankenkaſſe.
ungeteilten Beifall fanden und die Geſangsabteilumg der Outsgruppe zeugen, daß auch weniger günſtige Verhältniſſe für die Entwicklung
durch ſchöng Gaben erfreute. Man ſammelte für die Ruhrhilfe und dem
alten Turmwächter Schönbein und ging auseinander mit dem Entſchluß,
an einer Gemeinſchaft feſtzuhalten, die durch gimen großen Gedanben der Arbeitgeber müßte nach dem Nechten geſehen werden es darf ihnen
alle Volkskreiſe zuſammenzuführen vermag.
Stadtgemeinde von Dagmſtadt, führte am Sonntag abend
im „Maimzer Hof” Niebengalls klaſſiſches Dialektluſtzſpviel „Der tolle keien einſetzten, und die Allgemeinheit von dem Ergebnis ihrer Unter=
Kund” oder „Des Burſchen Heimkehr”, auf zum
Beſten der Ruhrhilfe. Die jugendlichen Darſteller hatten
einen recht ſchönen Erfolg und brachten die uverwüſtliche und verſetzt wird, ihren Verpflichtungen nachzukommen,
uerſchöpſliche Komik Niebergalls zur vollen Wirkung; man muß
matürlich bei der Beunrteilung berückſichtigen, daß es ſich um eine
Dilet=
tantemaufführung handelt, bei der manche Uebertreibungen und zu willig den Anruf des noch immer zurückgeſetzten Altpenſionärſtandes,
war auch die Biedermeier=Aufmachung der Ausſtattung, wenn auch die
meiſten Hoſen der Herren für jenen Stil viel zu weit geraten waren.
Der fimanzielle Erfolg träue, wenn die Aufführung beſſer bekannt ge= ſo iſt; ſie kennt ſo gut wie wir ſolbſt, welche äußerſt empfindlichen
mackt worden wäre, noch ſchöner geweſen.
zoſen ſei ergänzend machgetragen, daß die Ausweiſung erfolgte, weil alle Volksklaſſen gerechte Landesvegierung darf ſich nicht hinter ein
Forſtmeiſter Reiß den Franzoſen erklärte, nur den Anweiſungen der ſimnlos ablehnendes „Sverrgeſetz” der Neichsregierung verſchanzen, muß
deutſchen Behörden Folge leiſten zu können. Das wurde von den Fran= uns wenigſtens voll überzeugen, daß ſie bis zu dem Grad dieſen
halt=
zoſſen dann als „dienſtliches Vevgehen” bezeichmet.
ur. Nierſtein, 11. Jebr. Wegen des Eiſenbahnerſtreirs will, bis das Reich mit allerwärts triftig erkannten
iſt zwiſchen hier und Mainz die Motorbootverbindung eingerichtet. Gegengründen erkläven ſollte, daß dies Unbegreifliche” tatſäch=
Bobenheim ſind zwei jugendliche Diebe feſtgenommen worden,
die mehrere Säcke Weizen geſtohlen hatten.
ur. Alzeh (Rheinheſſen), 12. Febr. Ausgewieſen. Die
Be=
ſatzungsbehörde hat den hieſigen Forſtmeiſter Diefenbach aus dem
beſetzten Gehiet ausgewieſen.
Beuern in der Wettenau eine 30 Jahre alte Kriegerswitwe mit
von ſechs und acht Jahren hilflos zurück. Selbſt die Kleider der Kleinen ger geleitet. Eine Fülle von Fragen ſtand zur Beratung und dieſe
hat ſie mötgenommen, ſo daß die Kinder ganz verlaſſen daſtehen, Hilf= fanden ihre Erledigung. Am erſten Abend fand faſt ausſchließlich die
leiche Leute haben ſich der unſchuldigen Kleinen ſchließlich angenommen. Berichterſtattung des Vorſtandes und ſeiner Ausſchüſſe ſtatt, ſowie die
befindliches Dienſtmädchen feſtgeſtellt und feſtgenommen.
Millionen Mark.
rung von etwa 50 Raummeter Brennholz=Knüppel aus dem Studtwald geſchaffen wird. — Hier wurde abgebrochen und die weitene Verhand=
Dümmling beträgt 485 000 Mk. Sargholz ſoll zu entſprechenden lung auf Samstaa, den 10. Febr., anberaumt.
Preiſen in Zukunft von der Stadt zur Verfügung geſtellt wenden.
Ein=
zelheiten ſtehen noch nicht feſt. — Defizit. Die laufende Rechnung die Satzungsänderungen. Nach eingehender Beſprechung innerhalb des
der Ortsverwaltung ſchließt mit einem Betriebsdefizit von 10 bis 13 Vorſtandes konnte der Entwurf der Hauptverſammlung zur Beratung
Millionen Mark ab.
Erlös von 1,8 Millionen Mk. ein. — Lauter. Die Gemeindejagd iſt Ausſchüſſen wurde einſtimmig wiedergewählt, ein Beweis, daß die
Mit=
iſt zu einem Pachtpreis von 300 000 Mk. abgegangen.
Reich und Ausland.
Den Vater erſtochen?
Streckenwärters Heinrich H. Beim Mittageſſen gerieten Vater und Sohn van Engelen ausgezeichnet werden. Der erſte Sprecher verteilte mit
einer anderen Verſion ſoll der Vater gegen den Sohn das Meſſer gezogen
haben, und ſelbſt in ſein eigenes Meſſer gefallen ſein.
Geſtrandet.
wegiſche Lotſe verſuchten, ſich auf ein Floß zu vetten. Das Schiff ſank pflegung
ſofort. Das Floß trieb ſieben Stunden lang, bis Rettung kam. Nur
Die Bombe im Brennholz.
funden wurden. Der Sprengſtoff war in einen ausgehöhlten Holzklotz der etwas mehr auf. Ein gegen Darmſtadt gegebener Elfmeterball
Attentat.
Großfeuer.
Lagerräumlickkeiten der Firma Bell Aktiengeſellſchaft. Abteilung Ge= terſports. — II Mannſchaſten 2 :1 (1:1) für Darmſtadt. —
Kommen=
müſe und Früichte, Feuer aus. Der an den Vorräten angerichtete den Sonntag weilt die Sonderklaſſenmannſchaft Offenbach=Bürgel hier
Schaden iſt bebeutend.
Theaterbrand.
Sofia. Am Samstag abend brach auf der Bühne des
National=
tlegters wähvend der Probe zu einer Galavorſtellung Feuer aus, das wird am nächſten Sonntag, vormittags 11 Uhr, im Kleinen Haus
den Bühnenraum und das mit Bühnenrequiſiten angefüllte angrenzende Her Dr. Schulte=Berlin, der dazu von dem Akademiſchen Ausſchuß
Gebäude zum größten Teil einäſcherte. Durch den unverzüglich in für Leibesübungen der Techniſchen Hochſchule gewonnen wurde,
ſpre=
koihtionsſtüick in Flammen aufging.
Engliſche Kulturpropaganda in China.
zuſtehen, in Höhe von rund 10 Millionen Pfund, die in Jahresraten, hat es erſtmals verſucht, intereſſante Fragen auf dieſem Gebiet auf ihre
gegen die Zuſicherung Chinas, chineſiſche Studenton in Gngland zu
er=
ziſehen. Bekamntlich ſind die Amerikaner auf dieſem Gebiet führend
chineſiſche Jugenderziehung gewonnen.
*"
Gabelsbevger 1861=Davmſtadt beginnt am 16. und 20. Februar neue Eine kanadiſche Hundepoſt. Die nördlichen Eiswüſten bon Kanada
Anfänger=Kurſe mach Syſtem Gabelsberger. Näheres ſiehe heutige An= ſind nur mit dem Hundeſchlitten zu durchqueren, und ſo hat man ſich
jetzt dieſes Trausportmittels zur Errichtung eines regelmäßigen
Poſt=
verkehrs bedient. Die Hundeſchlittenpoſt geht von dem noch ver=
. Pfungſtadt, 12. Febr. Holzverſteigerung. Bei der letz= hältnismäßig ziviliſierten Fort Me. Murray in Alberto, aus
ten Holzvenſteigerung wurden für insgeſamt 163 Raummeter Rund= und befördert Briefe bis nach Aklavio, eine Strecke von 3000
Kilo=
ſcheitholz nahezu 17 Millionen Mk. gelöſt. Ein Raummeter Kiefernholz metern nördlich bis weit in regelmäßigen Abſtänden mit fünf Stationen
tam dunrchſchnittlich auf 100 000 Mk. — Das Ortskartell des Beam= betrieben, auf denen neue Hunde angeſpannt werden. Der Poſtbeamte,
zuſaumengebracht. An den Samulungen für die Nuhrhilfe beteiligen dem er des Nachts ſchläft, dicht umgeben von ſeinen Hunden, die ihn
ſich auch die Schurlklaſſen. So hat beiſpielsweiſe eine einzige Schul= wärmen. Die Rückreiſe dauert in dieſer Wildnis etwa zwei Monate.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
verein hielt geſtern ſeine 7. reichbeſchickte Geflügelausſtellung ab. — (Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebakion
keinerlei Verantwortung: für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 bes
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Zur Notlage der Aerzte. In der letzten Zeit waren
auch die bieſigen Rirchendienſte mit verſah, iſt eine ſeit langem ſchon verſchiedentlich Artikel über die Notlage der Aerzte und Zahnärzte
erörterte Fnage der Cutzſcheidung nahegerückt. Unſene Gemeinde ſoll durch die langſame Zahlungsweiſe der Ortskrankenkaſſe zu leſen. Dies
nicht mchr von den Pfungſtädter Pſarrern mitverſehen werden, ſon= ſind aber leider nicht die einzigen, Berufe, die ſchwer unter dieſen
Miß=
dern ihre eigene Pfarrſtelle erhalten. Soviel bekannt geworden iſt, hat ſtänden zu leiden haben. Vielleicht in noch erhöhtem Maße gilt dies
die Pfungſtädter Kirchenvertretung bereits einen derartigen Antrag auch für die Apotheken. Dieſe müſſen ihre Waren, zum Teil voraus,
— Lichtenberg, 12. Fehr. Im tannengrünen Hauptſaal des be= zum Teil bei Erhalt, im günſtigſten Falle aber nach 14 Tagen bezahlen.
Im günſtigſten. Falle erhalten dieſe aber ihr Geld nach 8 Wochen. Eine
Verordnung vom 1. Februar z. B., darf, erſt am 1. März in Rechnung
geſtellt werden, worauf dann innerhalb, vier Wochen die Zahlung
er=
folgen ſoll. Leider erfolgt dieſe faſt regelmäßig viel ſpäter unter
Abzug von 2 Prozent Sconto. Um ihren dringendſten Verpflichtungen
nachzukommen, müſſen, die Apotheken Bankkredit in Anſpruch nehmen,
was bei den heutigen Bankzinſen eine ungeheure Belaſtung für dieſe
bedeutet. Während an anderen Plätzen nicht nur Aerzte Zahnärzte und
Apotheker prompt bezahlt, letztere ſogar teilweiſe Vorſchüſſe für die
laufenden Monatsrechnungen erhalten, liegen hier in Darmſtadt die
theker Seriba und Bürgermeiſter Schellhaas. Das deutſche Gs wäre vielleicht Sache des Ausſchuſſes, oder einer durchaus unab=
Died brackte zur Geltung Rudi Wünzer ir, deſſen Geſangsvorträge hängigen Kommiſſion, hier nach dem Rechten zu ſehen, ſich zu über=
Lichtenberg, die unter Leitung des unermüdlichen Lehvers Kuſchke der Krankenkaſſe offen verhandelt werden können. Ueber gewiſſe
Miß=
ſtände zirkulieren allerlei Gerüchte, in Arbeitnehmerkreiſen ſcheint
man ſich, ja auch bereits hiermit zu beſchäftigen, aber auch von Seiten
ebenſowenig gleichgültig ſein, was mit den hohen Beiträgen geſchieht.
B. Dieburg, 11. Febv. Die Jugendvereinigung der Finden ſich Mißſtände, ſo wäre dem Intereſſe der Ortskrankenkaſſe
nur gedient, wenn für deren Abſtellung ſich einwandfreie
Perſönlich=
ſuchung aufklären.
Nur ſo kann erhofft werden, daß die Ortskrankenkaſſe in die Lage
Wenn Volk in Not, ſo höre die Regierung letztmalig auch
bereit=
ſtarkes Auftragen der Farben ja beſſer gemildert worden wären. Hübſch Wenn wiederholt von zuſtändiger Seite veyſichert wurde, daß es
nun=
mehr aber keinen Unterſchied mehr zwiſchen Alt= und Neupenſionären
gäbe, ſo weiß doch eben dieſelbe Regierung recht gut, daß dem nicht
ideellen und materiellen Ungleichheiten in ſonſt überall unverſtänd=
* Langen, 12 Febr. Ausgewieſen. Zu der geſtrigen Notiz licher und unfaßbayer Härte weiterbeſtehen bleiben. Dies ſollte heute
betr. die Ausweiſung des Herrn Forſtmeiſters Reiß durch die Fran= leinesfalls mehr möglich und erlaubt ſein. Eine fürſorgliche und für
loſen, überlebten Zuſtand in Berlin ſo nachhaltig zu beſeiligen trachten
9. Worms, 11. Febr. Feſtgenommen. Im benachbarten lich unmöglich ſei. Dann wüßten wir uns eben fürs näclſte beſcheiden.
Spiel, Sport und Turnen.
Turngemeinde Beſſungen 1865, Darmſtadt.
— Die beiden Tage der Hauptverſammlung ſind nunmehr borüber
R. Friebbera (Oberheſſen), 11. Febr. Durchgebrannt iſt in und die allgemeine Jahvesarbeit kann wieder ihren Fortgang nehmen,
—Die Verhandlungen des erſten Tages wurden von dem 2. Sprecher
ihrem 20 Jahre alten Liebhaber. Die Frau ließ zwei Kinder im Alter Weimar, diejenigen des zueiten Tages vom 1. Sprecher Kiſſin=
— Leichenfund. In dem Abort eines hieſigen Hauſes wurde die Chrung des verdienten Turners Emil Bracher durch Ueberreichung
Leiche eines neugeborenen Kindes entdeckt, das nach der Geburt wohl eines Diploms für 25jährige treue Mitgliedſchaft. Ferner konnte noch
gelebt hat. Als ſeine Mutter wurde ein in dem Hauſe in Stellung ehrenvoll des Turners Gg. Künzel, gedacht werden für ſeine
Bjäh=
rige erſprießliche Mitarbeit im Vorſtand. Der wichtigſte Punkt des
ro. Bad=Nauheim, 11. Febr. Einbruchsdiebſtahl. Zur erſten Abends war wohl die Vermögenslage der Turngemeinde. Der
Nach zeit drangen unbekannte Einbrecher in eine hieſige Villa ein und Rechmer ſchilderte die Lage, wie ſie durch die fortſchreitende
Geldent=
ſtahlem dort Teppiche, Kleſdungsſtücke uſv. im Werte von mehreren wertung geworden, in allen ihren Punkten, und fand nur einen
Aus=
weg in einer entſprechenden Beitragserhöhug. Dieſe wurde in
glei=
zr Alsfelb (Vogelsberg), 11 Fehr. Der Grlös einer Verſteige= tender Foam beſchloſſen, und iſt zu hoffen, daß hierdurch der Ausgleich
Der zweite Abend brachte als nächſten Punkt der Tagesordnung
voogelegt werden. Nur kleine redaktionelle Aenderungen gingen der
th. Aus Oberheſfen. 11. Febr. Jagdpachtpreiſe. Grün= en bloc =Annahme voraus. Die nun folgende Vorſtandswahl ſtand
berg. Die hieſige Feld= und Waldjagd bringt für dieſes Jahr einen under dem Zeichen der Einmütigkeit. Der Geſamworſtand nebſt ſeinen
für 11 Willionen Mk. verpachtet worden. — Stockhauſen. Die glieder mit den Maßnahmen des Vorſtandes einverſtanden waren. Die
20 Morgen umfaſſende Wald= und Feldtiagd des Stockhauſer Hoſguts Namen der jetzigen Vorſtandsmitglieder alle hier aufzufühven, dürſte
zu weit gehen, nur das eine ſei geſagt, daß alle Vorſtands= uſw.=
Mit=
glieder, jedes an ſeiner Stelle, ſein Beſtes für dig Turngemeinde
Beſ=
fungen einſetzen wird. Den Schluß der Tagesordnung der
Haupwer=
fammlung war der Auszeichnung von Turnerinnen, Turnern und
Zög=
lingen für fleißigen Platzbeſuch gewidmet. Es konnten die Turnerinnen
P. Napp. P. Menges. D. Holtmann A. Weinehl, A. Pahl. M.
Weiß=
mantel, H. Müller, M. Mahr, El. Schardt; die Tummer Krüger, Ritter,
Burbach. Den Vater erſtochen hat der 17 Jahre alte Sohn des Wiemer, V. Müller, W. Heß und die Zöglinge A. Kurz, Geher und über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
in Streit, wobei der Vater den Sohn mit einem Feuerhaken mißhandelt entſprechenden Anreden die einzelnen Geſchenke. — Die Tagesordnung
haben ſoll. Der Sohn verſetzte daraufhin ſeinem Vater einen Stich ins war hiermit erſchöpft und der erſte Sprecher ſchloß mit einem dreiſachen
Herz. Der Vater brach zuſammen und ſtarb kurze Zeit danach. Nach „Gut Heil” auf die Turngemeinde die diesjährige Hauptverſammlung. Engelhard 4800 Mk., Arbeiter der Firma Conrad Abpel V279 Mk.
ſungen mackt auf die am Sonntag, den 18. Februar, ſtattfindende Mark, Angeſtellten der Firma Gebr. Roeder A.,G. 73 065 Mk., 2. Nate
12. Wanderung aufmerkſam. Der Weg führt diesmal nach Lichten= Beanten und Bedienſteten der Hauptſtgatskaſſe 67500 Mk., Melioy
Bergen. In der Nacht zum Sonntag ſtranbete auf einer Klippe, berg. Alle wanderluſtigen Turnerinnen und Tumer werden eingeladen, 500 Mk. A. S. 200 Mk., Gerhard Onken, Nieder=Ramſtadt, 4000 Mk.,
fünf Meilen von Bergen, der deutſche Dambfer „Walter= ſich recht zahlreich zu beteiligen. Zuſammenkunft am Böllenfalltor. Alfred Hammer, Weingroßhandlung 25 000 Mk. Hagemann,
Lager=
hof” aus KAuxhatzen. Die Mannſchaft aus 12 Pepſonen und der nor= Abmarſch pünktlich um 8 Uhr. Marſchzeit 6 Stunden. Ruckſacver= bepwalter i. N. 100 Mk., Begmten und Angeſtellten des Finanzamtes
duei Mam lebten noch. Unter den Grtrunkenen befindet ſich der Lotzſe. Traiſa l. 3:1 (3:0). Eckenverhältnis 5:4 für Darmſtadt. Darm= turmſchule 16 000 Mk., Mädchenklaſſe 3e der Rundeturmſchule 1700
ſtadt, in den erſten zehn Minuten nur mit neun Mann ſpielend, führte Mark, Kellner Jakob Abolf Wagenbach 500 Mk. Qaul Rodenhauſen,
Prag. Am Sonntag iſt in der Wohnung des Landes=Militär= ein Spiel vor, wie man es lange Zeit von der Mannſchaſt nicht mehr König, 100 Mk. Dipl.=Ing. Ferd. Mohr 5000 Mk., Ad. Niohl 10000
kemmandanten für Karpathen=Rußland, des Generals Caſtelle, eine geſehen hatte. Aber auch Traſa zeigte ſich von ſeiner guten Seite, ſo Mark. Bonorden, Poſtſelretär a. D., 2000 Mk., Hans Scharmann
Bombe explodiert, die im Holz in den Ofen gelangt war. Das Dionſt= daß ſich gleich nach Beginn ein offenes, ſchönes Mittelfeldſpiel ent= 300 Mk. Oberförſter Henzel 3000 Mk. E. Wiuthert u. Co., kaufm. und
mädchen wurde verletzt; weitere Perſonen ſind nicht zu Schaden gekom= wickelt, wobei man beide Parteien abwechſelnd im Vorteil ſieht. All= tech Perſonal, 50 000 Mk., Bedienſteten der Ernſt Ludwig=Heilſtätte
men. Die Polizei hat ſieben Perſonen verhaſtet, darunter nuch den mählich wird Daamſtadt leicht überlegen, was auch in zwei Toven bis 22870 Mk., N. Uhde Buchkdruckereibeſitzer (2. Nate) 4000 M., Mentner
Holzliefepanten, einen Bauern, bei dem große Vorräte Munition ge= Halbzeit zum Ausdruck kommt. Nach Seitenwechſel kommt Traiſa wie= Max Siemenſen 1000 Mk.
Vfüllt worden, wodurch die Exploſion entſtandem iſt. Weitere Ver= wird von ihm, nach dem Vorbild der D. Mannſchaft in der erſten Spiel= 490 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 639 703 Mk., G.
Quit=
haftungen ſind zu erwarten. Cs handelt ſich offenbar um ein politiſches hälfte, in ſportlicher Manier gegen die Latte getreten Gegen Schluß tung 410 530 Mk., 7. Quittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1251 261 Mk.,
fällt D. etwas ab. auch kann ſich Traiſa teilweiſe in ſeiner Hälfte feſt= 9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 146 238 Mk., 11. Quittung
ſetzen. Nachdem beide Mannſchaften noch je ein Tor erzielen konnten, 525 881 Mk., 12. Quittung 557 084 Mk., 13. Quittung 1577 273 Mk.,
Baſek. Am Sonntag nachmittag 5 Uhr brach in den großen gur Zufriedenheſt beiber Parteien verſah, ein Spiel, würdig des Arbei= 477914 Mk.
zu Gaſt. Nähere Bekanntmachung erfolgt noch.
Ueber „Pfychologie der Leibesübungen”
Tätigkeit tretenden Rettungsdienſt konnte eine große Panik verhindert chen. Das Phema: „Leib und Seele im Sport‟. Ein neu
zuſammen=
weiden. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind zwei Perſonen getötet geſtellter Film und Lichtbilder werden die Ausführungen unterſtützen. Pglaſt=Licktſviele: Linovornellungen.
und 15 verletzt wuorden. Der Brand ſoll dadurch entſtanden ſein, daß Alle heute allgemein artuellen Fragen, wie: Die Seele bei der
körper=
lichen Erziehung, pſnchologiſche Arbeitsunterſuchung, Eignungsprüifung, Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Leiſtungsprüfung und Höchſtleiſtung pſychologiſch betrachtet, werden Wirtſchaſt: Rudolf Mauve;, für Feuilleton, „Stadt und Land”=
Hauptwpunkte des Vortrags ſein. Sanstag abend findet vor geladenen „Reich und Ausland!: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Pauf
D. 1.T. Die Engländer haben ſich nunmehr auch entſchloſſen, die Autoritäten ein Vortrag in der Hochſchule ſtatt. Dr. Schulte iſt Dozent
eſanten Beträge der Boxerentſchädigung, die ihnen noch von China an der Deutſchem Hochſchule für Leibesübungen in Charlottenburg und
hN 40 000 Pfund zahlbar geweſen wären, den Chineſen zu eslaſſen Tauglichkeit mit pſychotechniſchen Hilfsmitteln zu unterfuchen. B. K.
dt. 13. Deutſches Turnfeſt in München. Das Intereſſe
für das im Juli 1923 ſtattfindende Deutſche Turnfeſt in München kommt
ſchon jetzt in zahlreichen Anmeldungen zum Ausdruck. Kürzlich hat ein
Vertreter des Saarlandes bereits für 4000 Teilnchmer Qutartiere beſtellk.
Briefkaſten.
M. F., hier. Das Reichsgeſetz, betr. die Feſtſtellung des Reick”
haushaltsplans für das Rechmungsjahr 1922 vom 9. Jumi 1922, enthält.
allerdings in 8 15 folgende Beſtimmung: „Bei Einſtellung von
Arheits=
kräften ſind die Reichsbehörden verpflichtet, die entbehrlich gewordenen
Beamten der Militär=, Marine=, Kolonial= und
Schutzgebietsverwal=
tung, ſowohl bei dauernder Anſtellung wie auch bei vorübergehender
Beſchäftigung durch Vermittelung der Zentralausgleichſtelle bei dem
Reichsminiſter bes Innem heranzuziehen. Ausnahmen hiewvon ſind
nur zuläſſig: 1. wenn die Zentralausgleichſtelle eine geeignetze
Arbeits=
kraft nicht nachweiſen kamn; 2. in ſonſtigen Ausnahmfällen mit
Zu=
ſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen. Die zur
Durchführung dieſer Vorſchrift erforderlich wendenden
Ausführungs=
beſtimmungen ſind von den Reichsminiſtern des Innern und der
Finan=
zen zu erlaſſen. Wieberholt iſt in 8 15 zum Ausdruck gebracht, daß
auch die ehemaligen elſaß=lothwingiſchen ummittelbaren und mittelbaren
Londesbeamten, ſowie die durch Privatdienſtvertrag verpflichteten
An=
geſtellten der elſaß=lothringiſchen Landesverwaltung, denen ihre Bezüge
vom Reich weiter gewährt werden müſſen, bei Eimſtellung von
Arbeits=
kräften in gleicher Weiſe henanzuziehen ſind. Die Beamten der
Raichs=
bahnen ſind in 8 15 nicht erwähnt, alſo von dieſer Vergünſtigung
aus=
geſchloſſen.
W. H., hier. § 228, BGB., lautet: Wer eine fremde Sache
be=
ſchädigt oder zerſtört, um eine durch ſie drohende Gefahr von ſich oder
einem Anderen abzuwenden, handelt nicht widerrechtlich, wenn die
Beſchädigung oder die Zerſtörung zur Abwendung der Gefahr
erforder=
lich iſt und der Schaden nicht außer Verhältnis zu der Gefahr ſteht.
Hat der Handelnde die Gefahr verſchuldet, ſo iſt er zum
Schadens=
erſatze verpflichtet. 8 228 befaßt ſich mit dem zivilrechtlichen Notſtand.
Dieſer Notſtand gibt, wenn die oben geſchilderten Verhältniſſe im
Tat=
falle zutreffen, ein Recht, einen Gegenſtand fremden Rechtsgutes zu
verletzen oder zu zerſtören. Der Eigentümer des Hundes muß
dar=
tun, daß Sie widerrechtlich handelten, indem Sie den Hund töteten.
Ihre Sache wird es ſein, genau darzulegen, daß die Vorausſetzungen
für die Notſtandshandlung vorlagen. Können Sie das, ſo verpflichtet Sie
das eingeſchlagene Verfahren nicht zum Schadenserſatze. Anders
läge die Sache, wenn Sie die Gefahr verſchuldet, z. B. das Tier durch
Necken oder dergl. zum Angriffe gereizt hätten, dann wären Sie
ſchadenserſatzpflichtig. Strafbar haben Sie ſich keinesfalls
ge=
macht. Denn es könnte nur Sachbefchädigung nach 8 303 RStG. in
Frage kommen. Bei Ihrem Handeln fehlt es aber an dem Moment
der Widerrechtlichkeit, weil Ihre Tätigkeit zur Abwendung der Gefahr
erforderlich war. Laſſen Sie es deshalb auf die Klage ankommen.
6. W. in M. In dieſer Frage wenden Sie ſich beſſer an Ihre
Organiſation.
P. S. Kr. Richten Sie Ihre Frage an die Univerſitätsklinik in
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1. Quittung 386 810 Mk., 2. Quittung 382 210 Mk., 3. Quittung
ſchloß der Abpfiff des Schicdsrichters Münch=Darmſtadt, der ſein Amt 14. Quittung 597 255 Mk., 15. Quittung 834 316 Mk., 16. Quittung
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(4 16, Schaufpielmiete a 8, Schüllermiete grüin 7): „Minna von Barn=
Lange — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiteu,
Seite 6.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 13. Februar 1923.
Nummer 43.
Das helle Licht.
Roman von Friedrich Kipp.
36)
(Nachdruck verboten).
Er ſeufzte wieder.
„Ich war das einzige Kind eines begüterten Bauern. Meine
Eltern ſtarben früh, kaum habe ich ſie gekannt. Ich kam zu
einem Onkel in die Stadt, zu einem Muſikus, von dem ich auch
das Geigenſpiel erlernte. Er meinte, ich ſolle Berufsmuſiker
wer=
den, da er etwas von meinem Können hielt. Ich ſehnte mich
aber nach meinen Bergen zurück, und als ich großjährig ward,
übernahm ich die Bewirtſchaftung des Hofes. Bald darauf
ver=
heiratete ich mich. Ein Jahr hernach gab meine Frau einem
Kinde, es war ein Mädchen, das Leben. Sie ſelbſt ſtarb im
Wochenbett. Einſam lebte ich nun die Jahre dahin. Meine größte
Freude war meine Tochter, meine Lieſel, die meiner Frau glich.
Gar oft habe ich ihr manche Weiſen vorgeſpielt, was ſie gern
hörte. Ja, ſie verſuchte ſich ſelbſt im Spiel und übte fleißig. Als
Lieſel fünfzehn Jahre alt war, traf mich ein großes Unglück. Die
Bank, der ich mein ganzes Vermögen anvertraut hatte, machte
bankerott, und ich war mit einem Schlage ein armer Mann, der
nur mit Mühe ſeinen Hof aufrecht erhalten konnte.
Zwei Jahre ſpäter traf mich ein noch furchtbarerer
Schick=
falsſchlag. Man zog meine Lieſel entſeelt aus dem Waldſee und
brachte ſie mir kalt und ſtarr ins Haus. Da habe ich gejammert
und geſchrien und mit dem Geſchick gehadert. Wie ich einige Tage
hernach in ihrer Kommode kramte, fand ich einen Brief, bei
deſſen Leſen mir die Augen aufgingen. Er war von dem Sohne
eines Oberförſters, der bei dem derzeitigen Revierförſter in der
Lehre war. Er hatte aber ſeinen Beruf wohl inſofern falſch
auf=
gefaßt, daß er mehr den Schürzen, als Füchſen und Dachſen
nach=
ging. In ſeine Schliche war auch mein armes Kind gefallen,
und als ſie einſah, daß ſie die Betrogene war, war es zu ſpät,
und da ſie mir ihre Schande nicht offenbaren mochte, ſchied ſie
freiwillig aus dem Leben.
Ich ſchäumte vor Wut. Zufällig traf ich den Ehrloſen eines
Tages in der Nähe der drei Tannen. Ich ſtellte ihn zur Rede.
Er gab mir höhniſche Widerworte und wurde unverſchämt. Ja,
er erfrechte ſich ſogar, mich einen alten Narren zu nennen, der
ſich um ſeine eigenen Angelegenheiten kümmern ſolle. Das ging
mir doch über die Hutſchnur. Meine Sinne nicht mehr mächtig,
verſetzte ich ihm einen Schlag ins Geſicht. Dabei kamen wir ins
Ringen, denn er ging mir nun mit der Büchſe zuleibe. Eben
wollte ich ihn abſchütteln, da entlud ſich das Gewehr und der
Schuß traf ihn in den Leib. Mit einem Schrei ſank er
hinten=
über. Von Entſetzen und Angſt gepackt ſtürzte ich davon.
Als man ihn fand, lebte er noch. Meinen Namen hat er
noch geſtammelt, dann iſt er geſtorben. Natürlich galt ich nun
als der Mörder und wurde in Haft genommen. Was halfen alle
meine Beteuerungen und Schwüre? Es lag doch klar für die
Richter auf der Hand, daß ich Rache an dem jungen Menſchen
genommen hatte. Danach wurde ich abgeurteilt. Ich hatte ja
keinen einzigen Zeugen für meine Unſchuld, und mir ſelbſt
glaubte man nicht.
Fünfzehn lange Jahre habe ich dann im Elend geſteckt!
Fünfzehn lange Jahre! — und das unſchuldig! Als ich dann
endlich aus dem Zuchthauſe kam, war mein Beſitztum natürlich
für mich verloren. Die Schulden waren ſo groß geworden, daß
nichts übrig verblieben war. Eine Zeitlang habe ich mich dann
als Geächteter in den Harzbergen umhergetrieben. Eine Höhle
war mein Verſteck. Was blieb mir zuletzt noch anderes übrig?
Aus Not machte ich mich eines Tages an den Jobes und ſeinen
Spießgeſellen heran, von denen ich hörte, daß ſie arge Wilddiebe
waren, und erhoffte daher von ihnen Unterſtützung, die ſie mir
auch zuteil werden ließen. Wie ſchwer es mir wurde, mit dieſen
Menſchen Kameradſchaft zu pflegen, kann ſich keiner vorſtellen,
und doch mußte ich mich notgedrungen dazu verſtehen.
Da bekam ich eines Tages einen ſchlauen Gedanken, der
mir ſo halb und halb von Jobes angedeutet wurde. Von ihm
hörte ich, daß Blaubäckle, der Ellenwirt, den alten Randers über
die Maßen haßte und daß er ihm ſchon oft den Tod gewünſcht
habe. Ich erbot mich daher, den Revierförſter für eine Summe
von tauſend Mark zu beſeitigen. Zur Bedingung ſtellte ich, daß
man mir aber das Geld im voraus aushändigte. Blaubäckle hat
mir in ſeinem grenzenloſen Haß ſoviel Vertrauen
entgegen=
gebracht, daß er auf meine Bedingung einging".
Hier machte Wallenhorſt eine Bewegung mit der Hand.
„Weiter brauchen Sie nicht zu ſprechen, Hans,” ſagte er.
„Das andere weiß ich.”
Und er erzählte ihm dann die Begebenheiten, die ſich kurz
nach ſeinem Verſchwinden zugetragen hatten. Von der
Verhaf=
tung des Jobes, dem Tode des Wirtsſohnes und dem Selbſtmord
Blaubäckles.
„Auch der Inhalt Ihres Briefes aus Hamburg iſt mir zu
Ohren gekommen. Der alte Randers hat es mir erzählt, und wir
haben damals königlich darüber gelacht, daß Sie dem Ellenwirt
die Geldſumme abnahmen. Wie ich nun am beſten weiß, haben
Sie Ihr Verſprechen gehalten und ſind durch das Geld wieder
auf einen grünen Zweig gekommen und haben” — er ſagte das
lächelnd — „einen anderen Rock angezogen. Ihr Inneres
brauchte ſich nicht zu ändern, denn Sie waren von Anfang ein
guter Menſch, der durch die Verwicklung des Geſchickes hart
mit=
genommen wurde.”
Elftes Kapitel.
Am Vormittag war Leutnant Watſon mit ſchwarzen
Sol=
daten von den Höhen des Kondelandes über den Sſongwefluß
gekommen und hatte unerwartet die deutſche Anſiedlung mit Be=
ſchlag belegt. Nun wehte die engliſche Flagge von dem
Haupt=
gebäude der ſchmucken Farm und Wallenhorſt und ſein
Oberauf=
ſeher lagen eingeſperrt in einer alten Negerhütte.
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel war alles plötzlich über
ſie hereingekommen.
In Europa war der Krieg entbrannt! England ſtand gegen
uns. Davon hatten die beiden noch nichts gehört. Und daß
ge=
rade Watſon der Ueberbringer dieſer Kunde ſein mußte!
Dieſer fühlte ſich in dem Anweſen des deutſchen Anſiedlers
fehr behaglich, und da er mit ſeinen Schwarzen einen langen,
beſchwerlichen Weg hinter ſich hatte, beſchloß er, bis zum
mor=
gigen Tage hier zu bleiben und zu raſten und dann die beiden
Deutſchen als Gefangene mitzunehmen. Shigaitu, der ſchwarze
Koch, war derweil gezwungen, den Eindringling aufs beſte zu
bedienen. Aus ſeiner kurzen Holzpfeife rauchend, ſaß er mit
ſei=
nen beiden Unteroffizieren, den einzigen Weißen, die mit bei der
Truppe waren, auf der Veranda und unterhielt ſich mit ihnen
in ausgelaſſenem Tone, dabei einen Whisky nach dem anderen
in die durſtige Kehle ſtürzend.
Wallenhorſt, der ſich nicht mit Schwarze unterhalten konnte,
da dieſer zu weit von ihm lag, der aber durch die Oeffnung der
Hütte, vor der ein engliſcher Poſten mit aufgepflanztem
Seiten=
gewehr ſtand, den Vorgang überſehen konnte, knirſchte mit den
Zähnen. In ohnmächtiger Wut hatte er ſich in ſein Schickſal
ergeben und in die Hütte ſperren laſſen müſſen. Was hätten die
beiden Deutſchen auch gegen die zehnfache Uebermacht ausrichten
können!
„Ah, Miſter Wallenhorſt,” hatte Leutnant Watſon freudig
überraſcht gegrinſt und dabei ſpöttiſch das Geſicht verzogen, „das
iſt jedenfalls ein famoſes Wiederſehen! Sie freuen ſich doch auch
ſicher?‟
Wallenhorſt hatte ihn verächtlich angeſehen und keine Miene
verzogen. Schwarze dagegen hatte dem ehrloſen Feigling an die
Gurgel fahren wollen, da waren die Kolonialſoldaten dazwiſchen
gekommen und hatten ihn überwältigt.
„Denkt an den Witſchmann, Maſſa,” hatte Shigaitu ſeinem
Herrn noch zuraunen können, Hann war er im nahen
Mangrove=
gebüſch verſchwunden. —
Es mochte die Mitternachtsſtunde ſein.
Alles war ringsum erſtorben.
Die Soldaten waren zur Ruhe gegangen und die Neger
ſchliefen in ihren Hütten.
Da regte es ſich plötzlich unter den hohen Palmen, eine
dunkle Geſtalt löſte ſich aus dem Grau und huſchte leichtſüßig zu
den Schlafſtätten der Neger.
Hier machten ſie ſich allerhand zu ſchaffen. Man ſchleppte
einen Haufen dürres Reisſtroh herbei, ſuchte Bambusſtäbe und
trockenes Reiſigholz und warf es oben darauf.
(Fortſetzung folgt.)
Die Verlobung meiner
Toch-
ter Gertrud mit Herrn
Regie-
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zeige ich an.
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geb. Weintraud
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Meine Verlobung mit
Fräc-
lein Gertrud Köhler,
Toch-
ter des verstorbenen Geheimen
Medizinalrats Dr. Köhler und
seiner Frau Emma, geb.
Wein-
traud, zeige ich an.
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Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Karl Peith, Oberjuſtizinſpektor
Willi Veith, Dentiſt.
Darmſtadt, Windhuk,
den 11. Februar 1923.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 14. Febr., nachm. ½4 Uhr,
von der Kapelle des Friedhofs,
Nieder=Ramſtädterſtr., aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
abſehen zu wollen. (*4068
Nähe Darmſtadts ſucht für die Abteilung
Dankſagung.
Allen denjenigen, welche an dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
unſerer treubeſorgten Gattin und
Mutter Anteil nahmen und ſie zu
ihrer letzten Ruheſtätte geleiteten,
für die reichen Blumenſpenden,
ſo=
wie Herrn Pfarrer Weigel für ſeine
troſtreichen Worte am Grabe, ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren herz=
(*4045
lichſten Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Schneider I.
Baſchenbach, den 11. Febr. 1923.
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* Frankfurter Börſe vom 12. Februar.
(Eigener Bericht des D. T.)
Die Reichsbank ſetzte am heutigen Deviſenmarkt ihre Abgaben
ſeiter fort, mit dem Erfolg, daß ſich der Dollarpreis auf 28500 zur
Notiz ſenkte. Die künſtliche Stützung des Markniveaus wind vom
Aus=
land zwar ſkeptiſch beurteilt, und man bezweifelt, ob es auf die Dauer
gelingen kann, allein durch Intervention des Zentralnokeninſtituts den
Sturz der Mark mit Erfolg aufzuhalten. Immerſia iſt es erfreulich,
daß es gelugen iſt, den Entwertungsſtand der Maxk von züuta 12000
bei einem Dollarſtand von etwa 50 000 auf zirka 7000 beim heutigen
Dollarſtand zu ſenken. Hand in Hand mit der Senkung des
Deviſen=
preiſes ſteigert ſich die Geldkmappheit und bewirkte heute am
Effekten=
zarkt eine weſentliche Semkung des Kursniveaus. Nachdem bereits
an der Freitagsbörſe die Kuliſſe mit dem Abbau ihrer Hauſſeengagements
den Anfang gemacht hatte, kam heute ſchon zu Börſenbeginn
beträcht=
liches Material an den Markt, das nur zu weſentlich ermäßigten Kurſen
Aufnahme fand. Die Kursverluſte waren zum Teil ſehr bedeutend,
und wem auch im Verlauf der Börſe ſich eine kleine Befeſtigung
durch=
ſetzen konnte, war dieſelke nicht von Dauer und die Börſe ſchloß in
abſolut luſtloſer Haltung.
Am größten waren die Kurseinbußen am Montanaktienmarkt, da
man mit einer langen Produktionsſtörung im Ruhrgebiet rechnet, die
natürlich nicht nur auf die dortigen Betriebe, ſondern auch auf den
innerdeutſchen Markt zurückwirben muß. Die Abſchläge betvagen hier
zirka 20 000 bis 40 000 Prozent, beſonders ſchwach Harpener 156 000
(.. 43 000) Prozent, Mannesmann 65 000 (.I. 39 000) Prozent,
Rhein=
ſtahl 64 000 (.1. 23000) Prozent; Stinneswerte verloren zirka 20000
Prozent, Oberſchleſier etwa 5000 Prozen.
Gleich ſchwach lag der Chemiemarkt: Anilin 50 000 (.I. 13000)
Pro=
zent, Griesheim 41 000 (.I. 16 500) Prozent, Höchſter 38 000 (.). 11000)
Prozent, Rhenania 30 000 (I. 12000) Prozent; weiter feſt dagegen
Albert, die mit 130 000 Prozent 5000 Prozent gewannen. Goldſchmidt
bißten 11000 Prozent und Rütgers 16 000 Prozent ein.
Bankaktin lagen luſtlos, verhältnismäßig gehalten Deutſche, die mit
29 000 200 Prozent verloxren, Darmſtädter „/. 3500 Prozent, Dresdener
1. 5000 Prozent, Diskont „/. 2500 Prozent. Bei mittleren Bankwerten
betrugen die Kursabſchläge 1000 bis 3000 Prozent. Metallbank als
Palutavert ſchwach, 57 000 (.I. 14 000) Prozent.
Die Kursrückgänge am Elektroaktienmarkt betrugen 5—10 000
Pro=
zent, u. a. A. E.G. 24 000 (.). 6000) Prozent, Schuckert 48 000 (.I. 5000)
Prozent; feſter: Elektr. Lieferung, die mit 38 000 Prozent 7000 Prozent
geſinnen konnten. Auch die in letzter Zeit ſtarr favoriſierten
Neben=
werte des Elektromarktes waren heute rückgängig.
Auch am Markt der Maſchinen= und Metallwerte waren die
Kurs=
rürkgänge heute erheblich, gleichfalls ſchwach heute Aſchaffenburger
Zell=
ſtoff, die mit 55 000 Prozent 17 000 Prozent einbüßten, und Hammerſen
65 000 (.). 30 000) Prozent.
Am Markt der Einheitswerte waren die Kursrückgänge nicht ſo
groß; hier gab es vereinzelt noch Steigerungen, ſo Eifen=Meyer 41 060
Proßent ſcharf rationiert (bis 10 000 ausgefallen), und Badenia 25 000
Prozent plus 2000 Prozent, Gebrüder Lutz 43000 Prozent, plus 8000
Poozent Hydrometer 68 000 Prozent rationiert plus 10 000 Prozent.
Der Markt der Auslandsrenten lag heute im Zuſammenhange mit
der Valutalage gleichfalls ſchwächer; nur für Ungarrenten hielt das
Jatereſſe auf angebliche Auslandskäufe weiter an: Ungarn=Gold 115 000
bis 130 000 Prozent Ungarn=Kronen 20—23 000 Prozent, Türkenwerte
lagen zirka 10 000 Prozent ſchwächer. 5proz. Lombarden ſehr ſchwach
CI. 12006 Prozent).
Auch deutſche Fonds gaben im allgeneinen nach, Zwangsanleihe
61 Prozent, deutſche Anleihen ſonſt gehalten, nur bundesſtaatliche faſt
durckweg ſchwächer.
Gleichfall nachgebend heute die in den letzten Tagen ſtark
favoriſier=
ten Induſtrieobligationen.
Im Freiverkehr war das Geſchäft noch ziemlich lebhaft, aber
über=
wiegend ſchwächer; man hörte hier unter anderem folgende Kurſe:
Bek=
kerſtahl 26 000 Prozent, Beckerkohle 28—25 000 Prozent, Benz 25—23000
Prozent, Brown Boberi 16 000 Prozent, Frankfurter Handelsbank
ge=
ſucht 18—1950 Prozent. Gummi=Stöckicht 12500 Prozent, Hanſa=Lloyd
16—18—16 000 Prozent, Inag 20 000 Prozent, Kreichgauer 8000 Proz.,
Krügershall 29—28 000 Proz., Mansfelder 40—37—38 000 Prozent,
Meher=Textil 8000 Prozent, Petroleum 55—54 000 Prozent, Raſtatter
Waggon 12—12 500 Prozent, Kabel=Rheydt 30 000 Progent, Mez Söhne
3000 —2800 Prozent, Tiag 12000 Prozent, Ufa 18—15 000 Prozent,
Entrepriſes 190—180 000 Prozent, Diamond Shares 175—170 000 Proz.
h. Maſchinenfabrik Badenia, vorm. Wm. Platz
Söhne A. G., in Weinheim a. d. B. Die Verwaltung ſchlägt
der auf den 3. März einberufenen außerordentlichen
Geveralverſamm=
lung die Erhöhung des Grundkapitals von 30 auf 75 Millionen Mk.
und die Erhöhung des Stimmrechts der beſtehenden Vorzugsaktien vor,
h. Großkraftwerk Mannheim. Die 6proz.
reichsmünbel=
ſichere wertbeſtändige Anleihe wurde ſehr ſtark überzeichnet und muß
entſprechend repartiert werden. Die Zeichnung wurde bereits Samstag
morgen geſchloſſen.
h. 10proz. Anleihe der Stadt Mannheim. Die Stadt
Mannheim beabſichtigt, außer den bereits zur Zeichnung aufgelegten
150 Millionen Mk. 10proz. Anleihe noch weitere 350 Millionen Mk. zu
demſelben Zinsſatz aufzulegen, und nehmen die Mayheimer Banken
jetzt ſchon Vormerkungen auf dieſe weitere Anleihe entgegen.
* Rhein= und Mainſchiffahrt. Infolge des
zurück=
gegangenen Waſſerſtandes werden die Nadelwehren auf dem
kanaliſier=
ten Main teilweiſe aufgerichtet. Immerhin iſt die Stromung auf
dieſem Fluſſe noch eine ſehr ſtarke. Der Schiffsverkehr auf dem Main
iſt ein ſehr geringer, umſomehr als die Zufuhr von Brennſtoffen in
das unbeſetzte Gebiet nicht ſtatthaft iſt. Die Zufuhr nach Stationen
des beſetzten Gebietes beſteht hauptſächlich in Brennſtoffen und
Schwefel=
kies, während nach Frankfurt Stückgut und Getreide verfrachtet wird.
Am Lohrer=Pegel verzeichnet man einen Waſſerſtand von noch über
3 Meter, ſo daß noch ein Hochwaſſerzuſchlag von 75 Prozent in
An=
rechnung kommt. Am Mainzer Brückenpegel verzeichnet man noch
einen Waſſerſtand von 219 Meter. Leichterungen kommen bei dem
günſtigen Waſſerſtand vorläufig nicht in Betracht. Die amtliche Tiefe
des Fahrwaſſers im Main beträgt 2,30 Meter. Die Flößerei ruht
noch immer. Auch im hieſigen Schiffsbefrachtungsgeſchäfte iſt es noch
ziemlich ruhig, zumal es an Schlebpkraft fehlt, da faſt alle deutſchen
Boote ſtilliegen. An Talfracht notierte man zuletzt Mk. 16000 pro
Tonne bei halber Lade= und halber Löſchzeit. Verſchiedene von den
Franzoſen beſchlagnahmten Kohlenkähne wurden, für das beſetzte
Ge=
biet freigegeben. In der letzten Zeit verkehren am Oberrhein wieder
eine große Anzahl holländiſcher Boote. Feſte Sätze werden nicht
notiert. Die Schlepplöhne unterliegen der jeweiligen Vereinbarung.
Ab 9. bs. Mts, iſt mit einer weiteren Erhöhung der Kohlenpreiſe zu
rechnen.
— Die Verwaltung der Mansfeld A. G. für
Berg=
bau und Hüttenbetrieb in Eisleben hat beſchloſſen einer
auf den 3. März nach Leibzig einzuberufenden a. o. G.=V. die Erhöhung
des Aktienkabitals von 420 auf 500 Millionen Mk. vorzuſchlagen. Von
den neuen Aktien ſollen 42 Millionen Mk. den alten Aktionären zum
Bezuge angeboten wenden derart, daß auf je 10000 Mk. alte Aktien
eine junge Aktie über 1000 Mk. zu einem noch feſtzuſetzenden Kurſe
bezogen wverden kann. Die weiteren 38 Millionen Mk. neuer Aktien
ſind zur Verwertung für Rechnung der Geſellſchaft beſtimmt.
w. Zeviſenm irkt. Frankfurt a. M., 12. Februar,
Geld
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Brief Antwerpen=Brüäſſel a.aa7..: 1720.70 29.0 1796.25 1503 75 Holland .. .... .. .. .. . ....... 12368.75 12531.25 11271.75 11328.25 London ......
.. 148123,75 148671.25 13067150 131338.50 Paris... ..
2009.95 21e0.08 1730.65 1739.35 Schweitz...
.. 5960.05 4972.40 5249.20 5325 80 Spanien
5261.80 5288.20 4438.65 Italien.
Doo- 1546.10 1553.00 1376.55 4461.15
1383.45 Liſſabon=Oporty. . . . . . . .. . . . ." Dänemark.
... 5985.— 60i5.— 5386.50 5413,50 Norwegen.
D 5885.15 5914,75 5236.85 5266.15 Schweden
." 837890 8377.10 7506.20 7543.30 Helſingfors
....." 847.85 652 15 738 15 741.35 Neiv=York ..."
. 31820.25 31389.75 28428.75 28571.25 Deutſch=Oſterreich (abg.). ..... 45.15 — 45.35 — 40.40 — 40.60 — Budapeſt .. . . . . . . ... . .. ....." 12.97 — 13.03 — 11.47 — 11.53 — Prag .......... . ... ... ..... 943.— 947.— 847.— 851.— Agram. . . . . . . . . . . .. . .. . .. ..
w. Frankfurter Abenddebiſen vom 12. Febr. Eine
leichte Befeſtigung trat im Abendverkehr ein, die Umſätze blieben
je=
doch beſcheiden. London 138.300, Paris 1830, Brüfſel 1615, Neu=York
29.500, Holland 11.600, Schweiz 5550, Italien 1420.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die fortgeſetzten
Abgaben am Deviſenmarkt, die auf die Reichsbank zurückgeführt
wer=
den, drückten auf den Deviſenkursſtand empfindlich. Die im Zuſammenhang
damit verſchärfte Abgabenneigung in Induſtrieffekten und die
Aus=
wirkung auf deren Kursſtand geſtaltete ſich ſehr verſchieden und waren
bedingt durch die ſpekulative Beteiligung bei den emzelnen Papieren.
Rückgänge von 10 000 bis zum Teil über 20 000 Prozent bildeten bei
den hoch im Kurſe ſtehenden Effekten keine Beſonderheit, Anglo=Guano
verloren 30 000, Hammerſen 17 000, Norddeutſche Wolle 25 000, Stöhr
105 000 Prozent. Bei Schiffahrts= und Bankaktien hielten ſich die
Ver=
luſte meiſt in engen Grenzen; Rolandlinie aber büßten 23 000,
Ham=
burg—Südamerikaniſche Dampfſchiff 40 000, Berliner
Handelsgeſell=
ſchaft 8000 Prozent ein. Deutſche Bankaktien waren gut gehalten. Die
Valutapapiere paßten ſich dem Rückgang der Deviſenkurſe an. Eine
kraſſe Ausnahme von der allgemeinen Kursermäßigung machten
unga=
riſche Anleihen, die auf fortgeſetzte tſchechoſlowakiſche Käufe ſehr
be=
trächtlich weiter ſtiegen: 4prozentige Ungariſche Goldrente um nicht
weniger als 41 000 Prozent und Ungariſche Kronenanleihe um 6090
13. Zebr. 1933 Nr. 43
Prozent. Deutſche feſtberzinsliche Werte waken ebenfalls abgeſchwächt!
Zprozentige Reichsanleihe um 300 Prozent. Die Umſätze gewannen
meiſt keine größene Ausdehnung, da die Käufer zurückhaltend waren.
w. Deviſenmarkt. Berlin 12. Februar Telegr, Auszahlungen für:
Amſterdam=Notterdam .
Brüſſel=Antwerpen .......
Ehriſtiania . . .. . .. . . .. .. ..
Kopenhagen .............
Stockholm ....
....
Ftalien, zuuuuzrrgsnnrnres
London ....
....
New=York ..
Paris....
.....
Schweiz...
-
Spanien ....."
Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.).
Prag .................."
Budapeſt. . . . .. .............
Buenos=Aires ,.............."
Bulgarien...
Japan .....
Rio de Janeiro
Belgrad.. ..
Zäric, 12. Februar.
Geld e
Afe
Geld 122 12330.7 10972.50 1103753 1685.,77 18 13f1et 1518.79 5685.,75 57142 5137. 12 5162.88 5785.50 5814.50 5211 33 5288.07 8179.50 8220.50 7256.56 7393.41 817,05 822.05 743.13 746.87 1476.30 1483.70 1341 63 1348.37 144138,75 144861.25 130173.75 130826.25 30822 75 30977.: 27730.50 27869.50 1910.21 1919.7 1710.71 1719.29 5810.43 5889.57 5236.87 5263.13 4337.87 4862.13 4364.06 4385,93 13.14 43.36 39.27 1. 39.47 1= 922.68 927.32 832.91 837.09 11.92 11.98 10.32 10.98 — 11371.50 11428.50 10274.25 10325.75 184.53 163.59 164.41 14861.55 15037.50 13266.75 13333 25 3491.25 3508.75 3142.12 3157.88 307.23 308,77 274.31 275.69
w. Berliner Produktenbericht. Am Produkhenmarkt
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gingen die Getreidepreiſe im Verhältnis zu der Mattigkeit an dem
Deviſenmarkt nur wenig zurück, da das Inlandsangebot keineswegs
drängend wuar. Die Kaufluſt verhielt ſich ziemlich vorſichtig. Raggen
war ſeitens der Reichsgetreideſtelle weiter begehrt. Gerſte und Hafer
waren matt, die Preiſe aber nur wenig ſchwächer. Mais wurde aus zweiter
Hand mehr angeboten. Mehl hatre bei etwas willigeren Forderungen
ruhiges Geſchäft. Viktoriaerbſen wurden höher gehalten.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 12. Febr. Die noch
immer unſichere Bewegung der ausländiſchen Zahlungsmittel ſowie
auch die Geldmarktlage ſind die Urſache der reſervierten Haltung am
der Getreidebörſe. Die Verkäufer halten vielfach an ihren
Forderun=
gen feſt, da ſie mit der Möglichkeit einer erneuten Aufwärtsbavegung
des Dollars rechnen, während die Käufer nur zu ermäßigten Preiſen
die Ware übernehmen wollen. Das Geſchäft war anfänglich klein und
beſchränkte ſich in der Hauptſache auf Weizen= und Roggenmehl, welches
gute Aufnahme fand. Die Preiſe für Weizen und Roggen haben ſich
gegen ihre letzten Notierungen wenig verändert. Hafer und Gerſte
lagen ruhig. Mais luſtlos. Futtermittel preishaltend. — Amtliche
Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertveber ohne Sack.
Wei=
zenmehl, Noggenmehl und Kleie mit Sack. Alsbaldige Lieferung.
Parität Frankfurt a M. Preis je 100 Kilo): Weizen 115—120 000 Mk.,
Reggen 110—115 000 Mk., Sommergerſte für Brauzwvecke 100—110 000
Mark, Hafer inländiſcher 70—85 000 Mk., Mais Laplata 12—12300 Mk.,
Mais mired 12—12 300, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 190000
bis 225 000 Mk. (bei Waggonbezug ab Mühlenſtation), Roggenmehl
160—170 000 Mk., Weizen, und Roggenkleie 60—65000 Mk. —
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283000 Meguin.
28000.— Niederländi ſche Kohle „/8900.— 73000.—
90000 — Nordd. Gummi ..
52000.— Orenſtein
77000— Ruthgeber Waggon. 125000.— 18006.—
123000 Roſitzer Zucker .!.
88000.— Ritgerswerke ....
30000. — 31000.—‟ Siemens Glas. . . . . . . . 55000.— 59900.—
33060.— 19750 — 1 Thale Eiſenhitte.
55000 —153000.—3 Bolkſtedter Vorzellai .
25003.— 36000.—9 Weſtf. Eiſen Langendreer
24000.— 19000.—2 Wittener Gußſtahl ..
70000.— 55000.—1 Banderer=Werke ......!
12. 2.
5000.—
152000.— 42000.—
105090 92060.—
152500. — 37060.—
58100.— 6 7750.—
60009.— 65000.—
25043.— 27060.—
30000.— 25 000.—
15 1000.— 49000.—
129400.— 32000.—
19000.— 16259.—
47000.— 44099.—
449090.— 491/f0.—
153000.— 46000.—
133000.— 26009.—
95000.— 89000.—
36000.— 33900.—
46000.—
70000 — 170000.
169 000 154500
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
5½ Reichsanleihe. . ... . ."
A..
.
30
„
%o IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% H.—Ik.
„
Sparprämienanleiße .......
3% Preuß. Konſols ........."
„ ..
1370
......
Bad. Anl. unk. 1935......
b. 1007......
½ Bahern Anleihe ........."
.........
Heiſen unk. 1924 ...... ..
3330 ..........."
........ . . . ......"
47 Württemberger ......"
b) Ausländiſche.
% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 127000.—
„ L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4370 v. 1902...........
„..
Bulgar, Tabak 1902 .....
4½ Griech Monopol ...
2%0 Oeſt, Staatsrente v. 1913
ab 1918 .........
2% Oeſt. Schatzaniveiſ., ſtfr.
1914 ............
3 Oeſt. Goldrente ........."
einheitl., Nente ....."
Rum, am. Rente v. 03
„ Goldrente v. 18 ..
„ am. „ konv. ...."
„ „ v. 05 ..
Türk (Admin.) b. 1903...
(Bagdad) Ser. L..
„ II..
„ v. 1911, Zollanl. .
0 Ung. Staatsr. b. 14....
„ Goldrente .......
„ Staatsr. v. 10 ....
„ Kronenrente .....
Anßereuropäiſche.
5 Mexik. amort. innere. . ..
„ konſ. äuß. v. 99 ..
„ Gold v. 04, ſtfr. . .
konf. innere ......
„ Irrigationsauleihe.
6 Tamaulipas, Serie l ...."
Lblig. v. Transportanſt.
0 Eliſabethbahn ſtfr. ... . ..
en Gal Carl Ludw.=Bahn
2 Oeſi. Südb. (Lomb.) ſtfr.
30 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
„...
35 Deſt. Stagtgß, v. 1883 ..
79 Oeſt, Staatsb. 1. b. 8. Em.
* „ „ 9. Em. ..."
490.— 475.— 190.— 250.— 210— 210.— 390.— 385.— 225.— 200.— 180.— 200.— 200 240.— 180.— 120.— 20 000.— 12303.— — 12 000.— 2500.— 110000.— 15 000.— 14 000.— 28000.— 30 000.— 12.800.— 10 000.— 13 400.— 9100.— 4 75 000.— 50 000.— 60 000.— 47 000.— 37000.— 47 000.— 37500— 45 000. — 75 000.— 115000. 4000.— 16000.— 21500.— 475 000. 8000.— 8000.— 800 0.— 7000.— 44000.— 3100.— 4100.— 48000.— 43000.— 45 000. — 42000.— 117500.— 100 006. 82000.—
Frankfurter Kursbericht vom 11. Februar 1923.
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 9. 2.
80 Oeſt, Staatsb v. 1885.
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895
42o Muvolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I. ...... . . . . . 58400.—
3% Salon Conſt. Jonetion.
3% Salonique Monaſtir ....."
50 Tehuantepee .„ ...n....: 380 000.
4½% „ ...
Pfandbriefe.
6 Frankf. Hyp.=Bank 1920..
Frankf. 6. Krd.=Ver. 1921 135.—
Mein. Hhp.=Bank 1922 ...
„ 1922...
Pfälz. „
½ Rhein. „ „ 1923 ...
„ Berl. ..
42 Südd. Boden=Cted.=Bank
München 1906 ............
Deutſche Städte.
42 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
%0 Darmſt. v. 1905 .......
4% Fronkfurt v. 1913......."
„ v. 1908 .......
4% Mainz. v. 1919 bis 1926.,
Vank=Rktien.
Bank für Brauinduſtrie .. . .. . 10509.
Barmer Bankverein ......"
Berliner Handelsgeſellichaft .. 156 000.—
Commerz= und Privarbank
Darmſtädter u. Nationalbanh.
Deutſche Bank .............
DeuticheEffekten= u. Wechſelbank 15500.—
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . .. ..."
Dresdener Bank ............"
Frankfurter Bank ..........."
Metallbank. ........... .....
Mitteldeutſche Creditbauk ....."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. .... .. .. ...."
Rhein. Credithank .........."
Südbeutſche Disconto=Gejelliſch.
Wiener Bankverein ........"
Berglverks=Aktien.
...
Berzelius
Yochumer Bergb. ...........
Buderns... . . . . . . . . . . . .. . . .."
Dt. Luxemburger ..... .. .. ..."
Eſchweiler Berowerks=Akf.. . . .
Gelſenkirchen Bergw. ........"
Harpener Bergbau ........"
Kaliſverke Aſchersleben ....."
Weſteregeln ......."
Lothringer Hültte ............
Mannesmann Röhren........
Oberbedarf ................
Oberſchleſ. Eiſen Caro) „...."
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke .........."
—
D 105.—4
11500.— 10 000.— 9600.— 15 560.— 12000.— 19 000.— 13 500.— 31000.— 29 000.— 13900.— 7900.— 6900.— 18500.— 16 000.— 15 000.— 12000.— 8000.— 6500.— 71000.— 57 000.— 10000.— 10 000.— 11 800.— 9500 — 8600.— 11900.— 12000 — 11000.— 13 250.— 12100.— 2500.— 7600 — 39 000.— 40 000.— 50 000.— 46000.— 92 100.— 72500.— 96 000.— 78000.— 90 100.— 70500.— 199000. 60000.— (42000.— 64 000.— 46000.— 100 000. 65000.— 60 500.— 54 00 0.— 44 000.— 38 500.— 192 000.— 73 000.— 87 000.— 64 000.— 1
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Niebeck Montan.. . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=-Akt.
Ver. Laurahüitte. . . . . . . . . . ..."
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Heuninger Kempf=Stern . . . . . .
Löwenbräu München ......."
Schöfferhof (Binbing)........"
Werger ................."
Akumulat. Berlin .........."
Adler & Oppenheiner ......."
Adlerwerke (v. Aleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ...."
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) ... ... . .."
Badiſche Anilin= u. Sobafabrik
Vad. Maſchf. Durlach .... . . . . 30 /00.—
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .. . . . . . . .....
Bahriſch. Spiegel ....... .. . . 61000.—
Beck & Henkel (Caſſel) ......."
Bergmann El. Werke . . . . . . . . 30 000.—
Bing. Metalliverke. .........
Blei= u. Silberh. Braubach ... /25 000.—
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
Cementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt .. . . . .. . 28000.—
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ......."
„ Griesheim Elektron ....
„ Weiler=ter-mer ........"
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....."
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Düſſeld.=Matinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm. . 32000.—
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
Eiſenwerk 2. Meher jr. .. . . . . 25 000.—
Elberfelder Farb. v. Bahcr ..
Elektr. Lieſerungs=Geſ. . . . . . . 28000.—
Licht und Kraft ......
Elſäſſ. Bad. Wolle....... .. . . .
Emag, Frankfurt a. M. ......"
Emaill- & Stauzw. Ullrich ....
Enzinger Werke ...... ......."
Eßlinger Maſchinen .. . . . .. .."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift. . . . . . . . . /48 000.—
Faber & Schieicher .. . . . . . . . . 17 400 —
Fahr, Gebr., Pirmaſenz......"
Felten & Guilleaume, Carlsiv.
Feinmechanik (Fetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M. 18800.—
Frankfurter Gaß.. ... . . . .....
Frankfurter Hof .... .. . . . . . . 36 000.—
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek., /21 000.—
Fuchs Waggon Stamm.. . . .
9. 2.
150 000.
27000.—
59 000.—
20 000.—
17500.—
20 000.—
82 000.-
30000.—
30 000.—
82000—
23 000.—
62500.—
30 000.—
49 000.—
30 000.—
21 000.—
34900.—
33.500.—
18 600.—
125 000.
57300.—
50 000.—
22500.—
33500.—
59 000.—
27 000.—
28000.—
48 000.—
21000—
19 060.—
56 000.—
30 000.—
58 000.—
14900.—
40 000.—
34500.—
60 000.—
49 000.—
49 000.—
—g.
18900.—
19500.—
11. 2.
129000.
24 100.—
38000.—
13000.—
50 000—
22500.—
24 008.—
56 000.—
25 600.—
79 000.—
27 400 —
29 900.—
36 000.—
E5 000
29 90
20 000.—
20 100.—
30 000.—
26 000.—
24000.—
18000.—
130 000.
41 000.—
48 000.—
17000.—
44 000.—
25 500.—
20 000.—
19 100.—
22 000.—
19 000.—
41000.—
41 000.—
35 000.—
30 000.—
35 100.—
12250.—
6.5 000.—
60 000.—
1350
36 00
36 000.—
14 000.—
17500.—
32 000.—
14600.—
Ganz, Ludſvig, Mainz ...
Geiling & Cie.
Gelſenkirchen Gußſtahl ......
Goldſchmidt Th. . .. . . . . . . . . . . 50 100.—
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ...."
Gummiw. Peter ............! —
Hammerſen (Osnabrück)....."
Hanfwerke Füſſen ...........! —G.
Heddernheimer Kupfer ... . . . . 127000.—
Heyligenſtaedt, Gießen.......
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . . 24000.—
Hindrichs=Auffermann .. . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ...... .. .
Hoch= und Tiefbau ........ . . 17 000.—
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ............
Holzverk=Induſtr. . ..........
Hotel A.=G., München .......
Hydrometer Breslau. .. . . . . . . 56 000.—
Junghans Stamm . . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ..........."
Lech Augsburg ... . . . .......
Lederw. Rothe ..... . . .. . . . . 129 000.—
Lederwerke Spicharz ........"
Löhnberger Mühle ..........
Lüdenſcheid Metalliv ........"
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt.......
Meguin, Butzbach ..........."
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg.
Meyzer, Dr. Paul. . .. . . . . . . . . /26 000.—
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. /20 000.—
Moenus Stamm. . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz ..........
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzenawerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm.. .. .
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran furt a. M. ...
Pfälz. Nähm., Kahſer........
Philipps A.=G...... . . . ... . . .
Porzellan Weſſel ............!"
31 000.— Reiniger, Gebbert & Schall .. 120000.—
Rhein. Elektr. Stamm. . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.”
Metall Vorzüge .......!"
Rhenania, Aachen ..... .. . . . . 39500.—
Niedinger Maſchinen B......
Rückforth, Stettin ...........
Rütgerswerke ..............."
15 000.— Schleußner (Frankfurt a.M.) .. /16900.
Schneider & Hanau .........!
Schnellpreſſen Frankenthal. . ſi
Schramm Lackfabrik.
...
Schuckert Elektr. (Nüirnbero), ..ſ.
Schuhfabrik Berneis=Weiſel .. /20000.—
9. 2.
/23800.—
25500.—
37 000.—
26 000. —
—E.
95 250.—
26 900.—
25 00f0.—
51000.—
49000.—
16500.—
43 500.—
17 000. —
32000.—
28 000.—
23 000.—
16 000.—
28 000.—
34 000.—
13300.—
39 000.—
39 000.—
26 000.—
—
9000.—
28 000.—
18900.—
45000.—
27900.—
11000.—
20 000.—
— d.
45 600.—
45 000.—
20 000 —
40500.—
40 000.—
24500.—
35 000.—
37 000.—
35 000 B. t
59 500.—
26 900.—
31000.— !
29 006.—
53 000.—
11. 2.
20 700.—
26 000.—
41000.—
39 800.—
120 000.—
51 000.—
21750.—
64 000.—
36 500.—
21000.—
26 000.—
22000.—
(20 000.—
50 000.—
13 600.—
38 000.—
19 0.0.—
31 000.—
1700).—
66 000.—
28900.—
20 000.—
16 500.—
14 300.—
40 000.
12000.—
25 000.—
5 2 000.—
25 000.—
—
8000.—
25 000.—
25 000.—
17 500.—
13 000.—
22000—
31 600.—
12000.—
39800.—
37 000.—
18700.—
40 000.—
23 000.—
21 000.—
19 100.—
29 000.—
30 000—
38300.—
B000—
16900.—
21000.—
30 050.—
23 000.—
18 000.
9. 2.
15 000.—
24 000.—
... 23 500.—
Schullfabrik 5e
Schuhf. Leander Offenbach .. 22000.—
Seilinduſtrie Wolff ....
Sichel & Co., Mainz
Siemens Elektr. Betriebe „.. . 20 000.—
Siemens Glasinduſtrie ......
Siemens & Oalske ........."
Süddeutſche Immobilien ... . . / 9909.—
Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gothal17 200.—
Uhrenfabrik Furtwängler .. . . . 23 000.—
Beithwerke in Sandbach .. . . . 43 000.—
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 40 500.—
Verein. beutſch. Olfahr. Mannh. / 45000.—
Gummifabr. Bln.=Frkf. /23000.—
Pinſelfabr. Nürnberg .. 37000.—
Ultramarin .. . . . . .."
„ Zellſtoff, Berliu. . . . . 36 000.—
Vogtländ. Maſch. Vorzüge. . . . / 5000.—
Stämme. , 120 500.—
11. 2.
14 900.—
18 100.
22 700.—
19 900.
15 000.
54500.
8550.—
16 103.—
18000.
81500.—
23000.—
45 508.—
26 000.—
Voigt & Saeffner Vorzüge..
Stämme.
Voltohm Seil.............
WBahß & Frentag ..........."
Wegelin Nußfabrik ........
Fellſtoff Waldhof Stamm. . .
Zuckerfabr. Waghäuſel ...."
Frankenthal ...."
Heilbronn ......
Offſtein ......."
Aheingau ......"
Stuttgart . ...
18 500.— 17500.-
25 500.— 23 000.—
30 000.— 40 600.—
50 000.— 138 000.—
25 000.—
24000.— 19030.—
Manee
Schantung E. B. ..........
Sliddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paletfahrt) ....... ..."
Nordd. Lloyzd ..............."
Oeſterr. Ungariſche Staatsbahn!
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle ................."
Beckerſtahl ................."
Benz... . . . . ..... .. ........
Bromn Boveri ..... . . . . . . . . 19 000.
Cont. Handelsbank ......."
Hanſa Lloyd .........."
Inag. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . /23 000.—
Kabel Rheydt .............. !
Karſtadt R. ................
Mansfelder ................"!
Petroleum, Dtſche. .... .. .. ..
Raſtatter Waggon .... . . . . . . . 14 000.—
Stöckicht=Gummi ...... . . . . . .
Text. Ind. (Barmen (Tiag) ...
Ufa Film
24000.—
3500.—
20 500.—
35500.— (30500.-
50 000.— 52 000.—
26 500.— 20 200.—
27 900.— 21600.—
23 000.— 19 00 0.—
28 000.— 24 000.—
14 500.— 114 450.—
21500.—
77 000.— 65500.—
42 100.— 38 100.—
33 000.—
32 000.—
25 000.—
9060.—
14 000.—
5 000.—
7000.—
44 000.—
65 000.—
15 000.—
15 000.—
. 119 000.—
Darmſtädter W3erte.
44000.— Bahnbedarf
Dampfkeiſel Rodberg
Helvetia Konſervenfabrik.
Gebr. Lutz
.
Motorenfabnik Darmſtadt ...
Gebr. Roeder ..............
15 000.— 1 Venuleth & Ellenberger. ....."
28 000.—
30 000.—
23 000.—
17 000.—
5500.—
16 500.
19 000.—
30 000.—
6200.—
38 000.—
50 000.—
14 000.—
13 000.—
13 000.—
17 000.—
Nachfr.
10095.—
25005.—
Angeb.
10105.—
26 005.—
19 000. — 21 000.—
42995.— 43005.—
15 000.— 17000.—
30 000.— 32000.
50 000.—
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309
11— DP2 2 1Or
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1
Seite 8.
Darmſtädter Tagblait, Dienstag, ben 13. Februat 1923,
RiMtüter 43.
Palast-Lichtspiele
Mexikanischer Prunkflm in 5 Akten
mit Geraldine Farrar.
Kriminaldrama in 5 Akten mit Ed.
v. Winterstein, Dora Bergner,
CarlAuen u. Alwin Neuß (1-2oin
Dienstag, 13. Febr.
Großes Haus.
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