Darmstädter Tagblatt 1923


30. Januar 1923

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Nummer 29

Dienstag, den 30. Januar 1923

Einzelnummer 40.00 Mk.

Franzöſiſche Wirtſchaftseingriffe.

Die Ruhrſpende.
Berlin, 29. Jan. (Wolff.) Von den Deutſchen in Süd=
merika
laufen fortwährend neue Kundgebungen und Spenden
ir die Ruhrbevölkerung ein. In Rio de Janeiro und San
aulo ſind bis jtzt 130 Millionen, in Montevideo über 30 Mil=
onen
, in Chile 140 Millionen Mark geſammelt worden. Die
ammlungen werden überall förtgeſetzt.
Berlin, 29. Jan. (Wolff.) Der Reichsrat hat den Geſetz=
itwurf
angenommen, der einen Betrag von 500 Milliarden
(ark für das Ruhrgebiet vorſieht.
Berlin, 29. Jan. (Wolff.) Das deutſche Rote Kreuz,
harlottenburg, hat für die charitatide Hilfe im Ruhrgebiet vor=
ufig
100 Millionen Mark verfügbar gemacht, die wegen der
irchtbaren Milchknappheit zunächſt im Intereſſe der Milchverſor=
ung
für Kinder verwandt werden ſollen (Trockenmilch, hollän=
ſche
Kondensmilch). Die Verteilung erfolgt durch die Orga=
iſationen
des preußiſchen Roten Kreuzes in enger Zuſammen=
rbeit
mit den amtlichen und privaten Wohlfahrtsorganiſationen
nd den Gewerkſchaften.
Senator Borah.
* Aus Waſhington wird uns gemeldet, daß Senator
orah ſich weiterhin bemüht, die amerikaniſche Regierung zum
ingreifen in Europa zu veranlaſſen. In einer von ihm unter=
ichneten
Erklärung an die Preſſe verſichert er, das Problem
er auswärtigen Angelegenheiten ſei kein europäiſches allein.
s berühre die vitalſten amerikaniſchen Geſchäftsintereſſen. Die
eſchäftsleute, die Farmer und die Arbeiter würden alle in glei=
er
Weiſe in ihren Exiſtenzfragen dadurch betroffen. Das Schick=
I Mitteleuropas ſei jetzt in der Schwebe, und es ſei Amerikas
flicht, in der Ruhrfrage einzugreifen. Deutſchlands Zuſam=
enbruch
würde einen großen Verluſt für alle Volkskreiſe in
merika bedeuten. Senator Borah beabſichtigt, die vorſtehende
rklärung als Grundlage für ſeine nächſte Rede im Senat zu
erwenden, in der er die amerikaniſche Interbention verlangen
ird.

wd. Berlin, 29. Jan. Nach einer Havgsmeldung hat die
anzöſiſche Regierung neue ſtrenge Maßnahmen für das Ruhr=
biet
in Ausſicht genommen, und zwar dürften die Maßnahmen
If eine längere Beſetzung des Gebietes eingerichtet ſein.
Berlin, 29. Jan. Nach einer Meldung der Montagspoſt
us Eſſen iſt im Laufe des Sonntags die militäriſche Ein=
reiſung
des Induſtriegebiets vollendet worden.
ine Abſperrung iſt allerdings noch nicht vollzogen, auch iſt eine
ollgrenze nicht errichtet worden. Die Franzoſen laſſen die nach
em Oſten gehenden Kohlenwagen zwar die Sperre paſſieren,
Yontrollieren aber Ort und Herkunft der Kohlen, die Koh=
nſorte
und die Kohlenmenge. Mit der Einrichtung eines Zug=
erkehrs
mit franzöſiſchem Perſonal haben die Franzoſen auch
ſeiterhin keinen Erfolg erzielt. Bis geſtern hatten ſie
ieben Zugentgleiſungen zu verzeichnen. Bei Heiſtin=
en
wurde durch eine von franzöſiſchen Eiſenbahnern geführte
okomotive ein Mädchen überfahren und getötet.
Frankfurt a. M., 29. Jan. (Wolff.) In Wiesbaden
Und Mainz=Kaſtel iſt folgender Befehl der Franzo=
en
angeſchlagen worden:
29. 1. 23. Von dem vberkommandierenden General der
alliierten Beſatzungstruppen wird befohlen: Sämtliches
Perſonal der Eiſenbahn hat an Ort und Stelle feinen
Dienſt aufrecht zu erhalten und alle Befehle auszuführen, die
ihm in ſeinem Auftrag von der C. J. C. F. C. und ihren unter=
geordneten
Stellen erteilt werden. Gemäß der Verordnung 1
Artikel 6 der K. C. J. T. R. werden Vergehen aller Art gegen
den Befehl kriegsgerichtlich verfolgt.
Der oberkommandierende General der alliierten
Beſatzungstruppen: Degvutte.
md. Mainz, 29. Jan. Am Montag nachmittag kurz nach
* Uhr wurde der Mainzer Hauptbahnhof von einem Detachement
kanzöſiſcher Eiſenbahner beſetzt. Die im Bahnhof anweſenden
Seamten und Bedienſteten erhoben gegen die Beſetzung Proteſt
Ind erklärten, den Dienſt niederlegen zu wollen, wenn die Be=
atzung
nicht zurückgezogen werde. Zurzeit (5 Uhr abends) fin=
den
im Eiſenbahndirektionsgebäude mit den zuſtändigen fran=
ſöſiſchen
Beſatzungsbehörden Verhandlungen ſtatt. Falls es
nicht zu einem Ausgleich kommen ſollte, dürfte für den morgigen
Tag auch in Mainz der Eiſenbahnerſtreik wahrſcheinlich ſein.
wd. Koblenz, 29. Jan. Den Koblenzern Eiſenbahnern
Zelang es geſtern, 13 der beſten Lokomotiven aus dem Bahnhof
derauszubringen und über EmsLimburg ins unbeſetzte Ge=
diet
zu führen. Der franzöſiſche Kommandant der Grenzſtation
Diez wollte die Weiterfahrt der Lokomotiven verhindern, aber
die Lokomotiven fuhren mit Schnellzugsgeſchwindigkeit durch den
Sahnhof. Darauf riſſen, franzöſiſche Truppen auf einer Strecke
Don etwa 300 Metern die Schienen auf, ſo daß der ganze Ver=
ehr
ſtillgelegt iſt.
Aachen, 29. Jan. (Wolff.) Zur Stillegung des
Siſenbahnverkehrs erfahren wir, daß auf dem Bahn=
of
Maſchinengewehre aufgeſtellt wurden. Da alle Ver=
ſandlungen
zwiſchen dem Perſonal und dem Bahnhofskomman=
Lanten ergebnislos waren, hat das Perſonal die Dienſtſtellen
erlaſſen.

Vom Tage.
Der pveußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt hat den Oberpräſidenten
1192 Millionen Mark aus Reichs= und Landesmitteln zur Unterſtützung
an notleidende Kleinrentner überwieſen.
In Leipzig wurde am Sonntag der Kommuniſtiſche Parteitag er=
öffnet
.
In ſämtlichen Stein= und Braunkohlenrevieren Deutſchlands, außer
dem Ruhrrevier, haben geſtern Nevierkonferenzen ſtattgefun=
den
, worin überall die Geneigtheit zutage getveten iſt, Ueberſchich=
ten
zu verfahren, um den etwa eintretenden Ausfall an Ruhr=
ſteinkohle
auszugleichen.
Der Völkerbundscat, iſt geſtern vormittag im Luxembourgpalaſt zu
Paris zuſammengetreten. Viviani führte den Vorſitz.
Der zur Völkerbundstagung in Paris eingetroffene ſchſuediſch=
Miniſterpräſident Branting hat Poincaré einen Beſuch abgeſtattet.
Poincaré empfing geſtern Franklin=Bouillon,
der bekanntlich die Verbindungen Frankreichs mit Angora aufrechterhält.
General Wehgand und Miniſter Le Troquer haben ſich wiederum
nach dem Nuhrgebiet begeben.
Wie der Berichterſtatter der Voſſiſchen Zeitung aus Warſchau hört,
verſucht Frankreich erneut, auf die Teilnahme Polens an der franzöſi=
ſchen
Sanktionspolitik hinzuarbeiten. Die neue Regierung kämpfe mit
allen Mitteln gegen dieſen Plan, um Polen nicht in eine Abenteuer=
politik
zu ſtürzen. Auch eine Unterſtützung Polens durch Entſendung
von Arbeitern in das Ruhrgebiet wurde verneint.
Nach einer Meldung der Litauiſchen Telegraphen=Agentür haben die
Mächte in Memel an die Memele: Auftändiſchen die Aufforderung
gerichtet, die Waffen niederzulegen.
In Brüſſel ſanden Kundgebungen gegen die Plamiſierung der Uni=
verſität
Gent ſtatt. Zwiſchenfälle führten zu etwa 50 Verhaftungen.
Nach einer Hadasmelbung aus Lauſanne ſoll Poincaré Jsmet Paſcha
den Rat gegeben haben, den Friedensvertragsentwurf zu unterzeichnen.
Dollgrkurs in Franhfurt am 29. Januar,
abends //,7 Uhr: 33000.

Eſſen, 29. Jan. (Wolff.) Wie wir aus zuverläſſiger Quelle
erfahren, ſind die Strecken KoblenzBonn, Düren
Aachen und Geldern=Fürdingen infolge des Eingrei=
fens
der franzöſiſchen Behörden von den deutſchen Be=
amten
ſtillgelegt worden.
Berlin, 29. Jan. Der Lokalanzeiger meldet aus Eſſen,
daß die Franzoſen den dritten Teil der dortigen Kranken=
häuſerbeſchlagnahmt
haben. Allein von 1000 Betten der
ſtädtiſchen Krankenhäuſer haben die Franzoſen 270 Betten bean=
ſprucht
. Auch der Dyphteriepavillon, die Hauptklinik der Pavil=
lons
für Scharlach, Maſern und Typhus mußten von den
Kranken auf Verlangen der Franzoſen geräumt
werden. Die Aerzte haben darauf erklärt, daß infolge dieſes
Vorgehens ſchwere Epidemien auftreten können, und
daß ſie die Verantwortung für alle Folgen den Franzoſen über=
laſſen
müßten.
Berlin, 29. Jan. (Wolff.) Nach einer Meldung des Vor=
wärts
aus Hamm ſind dort geſtern die Betriebsräte der
Bergarbeiter aus dem ganzen Nuhrgebiet verſammelt ge=
weſen
, um zu der gegenwärtigen Lage Stellung zu nehmen. Der
Generalſtreik iſt einſtimmig abgelehnt worden.
Die bisher von der Bergarbeiterſchaft eingenommene Abwehr=
ſtellung
ſoll im gleichen Maße beibehalten werden. Eine Ent=
ſchließung
ſpricht ſich gegen jeden Nationalismus aus, lehnt die
Einführung der Frankenlöhnung ab und gelobt auch fernerhin
Treue zur deutſchen Republik.
Eſſen, 29. Jan. (Wolff.) Für den 29. Januar, vormittags,
hatte der Chef des Stabes der 128. Diviſion die Vertreter
der Eſſener Zeitungen zu einer Beſprechung einge=
laden
. Den Erſchienenen iſt eröffnet worden, daß bisher volle
Preſſefreiheit beſtanden habe, die jedoch zur Verbereitung falſcher
Meldungen und zu Angriffen auf Frankreich und die franzöſiſche
Armee mißbraucht wurde. Dies müſſe von nun an anders wer=
den
. Der Stabschef hat im Auftrage des Generals den Erſchie=
nenen
einen entſprechenden Befehl übermittelt und auf die Tat=
ſache
aufmerkſam gemacht, daß der Belagerungszuſtand
beſtehe. Die Preſſevertreter haben mit folgender Erklärung
erwvidert: Wir verwahren uns gegen jede Einſchränkung
der Preſſefreiheit, ſoweit ſie nicht durch die deutſchen
Geſetze begründet iſt. Als berufene Vertreter der deutſchen öffeni=
lichen
Meinung behalten wir uns diejenige Stellungnahme vor,
die im Intereſſe des deutſchen Volkes liegt. Der Stabschef hat
die Erklärung zur Kenntnis genommen und erwidert, daß ein
neuer Zuſtand geſchaffen ſei, demzufolge der franzöſiſche Belage=
rungszuſtand
allein und nicht mehr die deutſchen Geſetze Geltung
hätten. Er hat Maßnahmen gegen die Preſſe durchblicken laſſen.
Der Vertreter des kommuniſtiſchen Ruhr=Echo hat eine geſonderte
Erklärung abgegeben, daß für die Kommuniſten weder die ſran=
zöſiſchen
noch die deutſchen Geſetze Geltung hätten, ſondern allein
die Befehle der Dritten Internationale, und daß ſie dementſpre=
chend
ſowohl gegen das franzöſiſche Kapital als auch gegen das
deutſche ankämpfen würden.

Der Eiſenbahnbetrieb im beſetzten Gebiet,
Von
Geheimrat W. Welcker.
Auf Grund der Zeitungsberichte, iſt es nicht möglich, ſich
ein genaues Bild von der augenblicklichen Lage in der von den
Franzoſen bedrohten Eiſenbahnverwaltung, Kohlenbergwerksver=
waltung
, Forſtverwaltund ung Zollverwaltung der der feind=
lichen
Invaſion anheimgefallenen Gebiete zu verſchaffen. Aber,
einige allgemeine Betrachtungen werden doch vielleicht denen
erwünſcht ſein, die auf dieſen Gebieten weniger bewandert ſind.
Die Franzoſen haben die ganze Ruhraktion nicht deshalb in
Szene geſetzt, um Reparationsleiſtungen (namentlich, Kohle,
Koks, Schnitt= und Grubenholz) zu erhalten, ſondern um das
Ruhrgebiet zu beherrſchen und wirtſchaftlich ſowvie auch politiſch
von dem übrigen Deutſchland abzuſchnüren. Dazu wäre neben.
allem anderen erſte Vorbedingung, daß ſie die Eifenbahnen in
die Hand bekommen. Darauf geht offenbar auch ihr Plan.
Man hört davon, daß einige Tauſend franzöſiſche Eiſenbahn=
beamte
ins Ruhrgebiet geſchickt ſeien, und die Franzoſen ſollen
auch ſchon einige Züge gefahren haben, allerdings auch mit dieſen
entgleiſt ſein. Aber an dem einmütigen Widerſtand der deutſchen
Eiſenbahner werden dieſe Verſuche zerſchellen. Die Eiſenbahnen
im Ruhrgbiet bilden ein Spinnennetz, von deſſen Kompliziert=
heit
jemand, der dort nicht bekannt iſt, ſich keine Vorſtellung
machen kann. Bahnhof reiht ſich da an Bahnhof, eine ſehr große
Zahl von rieſiger Ausdehnung Perſonenbahnhöfe, Güterbahn=
höfe
, Rangierbahnhöfe, Bahnhöfe der Induſtriewerke, nament=
lich
Bahnhöfe der Kohlenzechen. Unſer Perſonen= und
Güterbahnhof Darmſtadt mit allen ſeinen Gleiſen und Verzwei=
gungen
verſchwindet gegen viele dieſer Ungetüme. Viele Eiſen=
bahnſtrecken
des Ruhrgebiets ſind viergleiſig. Auf zwei Gleiſen
fahren die der Perſonenbeförderung dienenden Züge in die Per=
ſonenbahnhöfe
, auf zwei anderen Gleiſen fahren die Güterzüge
in die Güter= und Nangierbahnhöfe. Die letzteren, auf denen
die aus den verſchiedenen Richtungen kommenden Güterwagen
geſammelt, geordnet und zu neuen Zügen zuſammengeſtellt wer=
den
, ſind für den Maſſenverkehr des Induſtriegebiets von ganz
beſonderer Bedeutung. Jeder Rangierbahnhof hat für die von
ihm abzweigenden Linien und für jeden Güterzug ganz beſtimmie
Aufgaben. Ebenſo ſind die Perſonenbahnhöfe für eine ganz
beſtimmte Art der Betriebsführung eingerichtet. Alle dieſe Auf=
gaben
und dieſes ganze verwickelte, aber höchſt ſinnvolle Ge=
triebe
muß mau kennen, wenn man an leitender Stelle auf dieſer
Klaviatur ſpielen will. Die Beamten des Außendienſtes, die
Fahrdienſtleiter auf den Bahnhöfen, die auf den Stellwerken
die zahlloſen Weichen und Signale bedieneden Beamten, die
Zugführer und nicht zum wenigſten die Lokomotivführer müſſen
über die örtlichen Verhältniſſe genau unterrichtet ſein. Es iſt,
wenn auch höchſt gefährlich, aber für einen Lokomotibführer
immerhin möglich, auf einer ihm nicht bekannten glatten Strecke
ohne Bahnhöfe langſam weiter zu fahren und ſich auf ſein Ge=
ſicht
zu verlaſſen, daß er nicht in einen anderen Zug oder in ein
ſonſtiges Hindernis hineingerät. Aber die Bahnhöfe mit ihren
Abzweigungen und Weichen bringen die Hinderniſſe. Solche
Fälle ſind bei unſerem Vorrücken im Weltkrieg viel vorgekommen
und die Schwierigkeiten mußten überwunden werden. Aber die
Verhältniſſe dabei waren doch himmelweit verſchieden von denen,
die eintreten würden, wenn etwa die Franzoſen auf den Gedan=
ken
kommen ſollten, die Eiſenbahnen des Induſtriegebiets durch
ihr eigenes Perſonal betreiben zu laſſen, ganz abgeſehen davon,
daß ein paar Tauſend franzöſiſche Eiſenbahner nicht ausreichen,
um die etwa 100 000 Mann des deutſchen, im Induſtriegebiet
tätigen Eiſenbahnperſonals zu erſetzen. Auf weitere Verſuche
der Franzoſen, in den deutſchen Eiſenbahnbetrieb einzugreifen
oder dieſen ſelbſt zu führen, muß man ſich, da Frankreich mit
ſeinem ganzen Preſtige an der Durchführung ſeines Raubzugs
hängt, freilich gefaßt machen. Dadurch tönnen ſehr groß: L.iden
der Bevölkerung erwachſen. Aber ſie wird ſich nicht klein kriegen
laſſen. Alles muß jetzt im Induſtriegebiet zuſammenſtehen und
es wird zuſammenſtehen.
Die Eiſenbahnen ſind alſo der Angelpunkt der franzöſiſchen
Juvaſion. Aber für dieſe ergeben ſich noch diele andere Schwie=
rigkeiten
. Die Franzoſen werden um ihr Feigenblättchen, mit
dem ſie ihren Raubzug bemänteln, dicht zu halten, weiter der=
ſuchen
müſſen, Kohlen und Holz zu bekommen, um es nach Frank=
reich
zu ſchleppen. Unſere Bergleute lehnen die Förderung von
Kohlen für Frankreich ab. Fremde Bergleute in ein Bergwerk
hineinzuſchicken iſt nicht möglich. Zur Arbeit in der Tiefe iſt
genaue Kenntnis der örtlichen Verhältniſſe nötig, abgeſehen
davon, daß die Leitung des ganzen Werkes, die Arbeit an den
Fördermaſchinen, Waſſerhaltungs=Gebläſemaſchinen, Koksöfen
auch eingearbeitetes Perſonal vorausſetzt. Die Franzoſen könnten
auf die Idee kommen, die jetzt vorratsweiſe bei den Kohlenzechen
liegenden (wie man ſagt, auf die Halde geſtürzten) Kohlen durch
ihr eigenes Perſonal auf Eiſenbahnwagen laden und dieſe
weiterbefördern zu laſſen. Aber die Haldenvorräte werden jetzt
nur gering ſein, und wenn auch das Aufladen nicht ſehr ſchwie=
rig
wäre, ſo ergäben ſich doch, wenn es zur Eiſenbahnbeförde=
rung
kommt, die unlösbaren Verhältniſſe, wie ſie oben bei den
Auseinanderſetzungen über den Eiſenbahnbetrieb geſchildert ſind.
Im übrigen brauchen die Franzoſen ganz beſtimmte Kohlen=
ſorten
, die man nicht auf jeder beliebigen Zeche von der Halde
aufladen kann, und namentlich auch Koks, der, wenn ſelbſt hier=
zu
geeignete Kohlen auf der Halde vorrätig ſein ſollten, erſt auf
den Zechen in den Koksöfen zubereitet werden müßte.
Beim Reparationsholz brauchen die Franzoſen Schnittholz
(Bretter, Balken, Latten) und Grubenholz (die etwa 1½ Meter
langen, die Stollen der Bergwerke ſtützenden Rundhölzer). Die
Forſtverwaltung verweigert die Lieferung. Die Franzoſen könn=
ten
ohne Rückſicht auf den Betriebsplan der Forſtverwaltung im
Raubbau durch ihr eigenes Perſonal geeignetes Holz ſchlagen
laſſen und verſuchen, es abzutransportieren. Das würde, wenn
es ſich nur um die Herausſchaffung aus dem Walde handelte,
namentlich bei den zu Schnittholz in den franzöſiſchen Säge=
mühlen
zu verarbeitenden Stämmen, ſchon recht ſchwierig ſein.
Aber man kann doch ſolche Holzmaſſen nicht in Automobilen nach
Frankreich ſchaffen, ſondern das geht nur mit der Eiſenbahn,
und dabei ergeben ſich immer wieder die oben geſchilderten Ver=
hältniſſe
.

Militäriſche Einkreiſung des Rahrgebiets vollendet.
den Eiſenbahnern wird mit dem Kriegsgericht gedroht, Krankenhäuſer werden
eſchlagnahmt. Die Bergarbeiter und die Ruhraßtion. Einſchüchterung der Preſſe.

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 30. Januar 1923.

Rummer 29.

Auf die Zollverwaltung haben es die Franzoſen beſonders
abgeſehen, aber nicht um des Zolles willen, ſondern um unter
dem Vorwand einer Zollinie das Induſtriegebiet von dem übri=
gen
Deutſchland abzuſchnüren. Zur Mitwirkung dabei ſind unſere
Zollbeamten nicht zu haben. Die Einrichtung einer Zollverwal=
tung
durch die Franzoſen mit eigenem Perſonal wäre eine Ko=
mödie
, nur zur Bemäntelung einer militäriſchen Abſperrung
beſtimmt. Aber bei dieſem rachſüchtigen Volk muß man leider
auf alles gefaßt ſein.
Die franzöſiſchen Militärs glauben es mit Gewalt machen zu
können, die franzöſiſchen Beamten, die gekommen ſind und noch
kommen werden, werden ihre Ordonnanzen und Reglements
mitbringen. Der Franzoſe iſt der Mann der ordre, der Vor=
ſchrift
, aber es fehlt ihm die Organiſationskraft. Es wird ihm
nicht gelingen, wenn nur alles auf deutſcher Seite zuſammen=
hält
. Daß dies geſchieht, dazu habe ich die feſte Zuverſicht. Aber
es iſt jetzt Deutſchlands Schickfalsſtunde! Und Ihr, die Ihr
außerhalb des beſetzten Gebietes wohnt und glaubt, jetzt viel lei=
den
zu müſſen, gedenkt Euerer unter der Franzoſenherrſchaft
lebenden Volksgenoſſen, namentlich derer im Ruhrgebiet, die jetzt
ſchon viel größeres Leid tragen und denen noch diel weiteres
Leid in Ausſicht ſteht! Wir wollen uns unſeren Glauben an
Deutſchlands Zukunft nicht rauben laſſen, aber wir dürfen nicht
denken, es werde ſich ſchon alles von ſelbſt machen. Jetzt gilt es,
einzuſtehen und zu helfen, einer für alle und alle für einen!

Neue Ausweiſungen und Verhaftungen.
Paris, 29. Jan. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Havasagentur in Düſſeldorf meldet: Angeſichts des offenen und
paſſiven Widerſtandes der deutſchen Beamten hätten die Alliier=
ten
umgehend beſchloſſen, im geſamten beſetzten Gebiet alle
pderen Veamten, die bei ihrer ablehnenden Haltung blie=
ben
, zu verhaften und ſofort auszuweiſen. Die
Durchführung der neuen Maßüahmen hat heute begonnen.
wcl. Mainz, 29. Jan. Durch die franzöſiſche Gendarmerie
wurden am Samstag ein Gerichtsreferendar, ein penſionierter
Oberpoſtſekretär, ein Kaufmann und drei Arbeiter aus Mainz
verhaftet und ins Militärgefängnis gebracht. Sie werden be=
ſchuldigt
, anläßlich der nach dem Thyſſen=Prozeß in Mainz ſtatt=
gefundenen
Straßenkundgebungen aufreizende Reden gegen die
Beſatzungstruppen gehalten, und den einſchreitenden Patrouillen
Widerſtand geleiſtet zu haben. Die Verhafteten werden vor das
Kriegsgericht geſtellt.
Simmern, 29. Jan. (Wolff.) Auch Landrat Dr. Joſten
iſt auf Befehl der Beſatzungskehörde ausgewieſen worden.
Er wurde geſtern von franzöſiſchen Truppen feſtgenommen und
in das unbeſetzte Gebiet geſchafft. Am Tage vorher fanden große
Kundgebungen vor dem Kreishauſe ſtatt.
Düſſeldorf, 29. Jan. (Wolff.) Der Präſident der zwei=
ten
Abteilung des Landesfinanzamts Düſſeldorf, Dr. Finger,
wurde vormittags von der Beſatzungsbehörde in ſeiner Woh=
nung
verhaftet. Der Aufenthaltsort Fingers iſt unbekannt.
Hörde, 29. Jan. (Wolff.) Heute früh wurde Oberpoſtrat
Tſchauder von den Franzoſen verhaftet und im Auto
in unbekannter Richtung weggefahren. Die Verhaftung erfolgte
unter beträchtlichem militäriſchem Aufgebot. Eine Kompagnie
hatte das Poſtamt umſtellt und mehrere Panzerautomobile
waren vorgefahren. Die Franzoſen drangen in die Privatwoh=
nung
des Poſtrats und verhafteten ihn aus dem Bett. Es wurde
ihm verweigert, ſich von ſeiner Familie zu verabſchieden.
Mülheim, 29. Jan. (Wolff.) Der Leiter des Finanzamts
in Mülheim, Oberregierungsrat Dr. Nowak, iſt heute vormit=
tag
verhaftet worden. Gleichzeitig wurde der Oberzollſekretär
Schmidt verhaftet.
Dortmund, 29. Jan. (Wolff.) Heute vormittag ſind
ohne Angabe von Gründen der Dortmunder Polizeipräſident
Brandt, der Präſident der Oberpoſtdireltion Dortmund,
Ernſt, und der Bahninſpektor Webnerverhaftet worden.
Wie wir nachträglich erfahren, wurde auch der Oberpoſtdirektor
Kieſelbach vom Telegraphenamt und der Hafenmeiſter
Lather verhaftet.
Bochum, 29. Jan. (Wolff.) Heute morgen iſt in ſeiner
Wohnung der Kommandeur der Schutzpolizei, Oberſt Bethge,
aus dem Bett heraus verhaftet worden. Zur gleichen Zeit
iſt ein großes militäriſches Aufgebot erſchienen, beſetzte das
Finanzamt Bochum und begab ſich dann in die in der Nähe ge=
legene
Wohnung ſeines Leiters, des Oberfinanzrats Schmidt,
der ebenfalls aus dem Bett heraus verhaftet worden iſt. Schmidt
hatte erſt vor kurzein zwei Operationen überſtanden, unter deren
Nachwehen er noch leidet. Sein Stellvertreter, Regierungsrat
Grünwald, hat ſich zum Tuppenkommandeur in Weidmar
begeben, um ſofort gegen die Verhaftung zu proteſtieren. Die
Beamtenabordnung iſt nicht vorgelaſſen worden. Dagegen iſt
Grünwald gleichfalls verhaftet worden. Ferner iſt heute eben=
falls
die Reichsbank beſetzt und der Reichsbankdirektor Blum=
hof
verhaftet worden. Die Reichsbankbeamten haben daraufhin
die Arbeit niedergelegt. Die Privatbanken in Bochum haben
zum Proteſt ebenfalls geſchloſſen. Ferner iſt der Leiter des
Hauptzollamtes, Fauft, verhaftet worden. Die Gefangenen
ſind im Weidmarer Paſtorat untergebracht worden. Der Fern=
ſprechbetrieb
, der ſeit Mittwoch voriger Woche geruht hat, iſt
heute mittag wieder aufgenommen worden. Die franzöſiſchen
Truppen, die Telegraphen= und Poſtamt beſetzt hielten, ſind
abgerückt und haben den Telegrapheninſpektor Birke mit ſich
forrgeführt.

Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Sonntag, den 28. Januar:
Emilia Galotti.
Trauerſpiel von Leſſing.
In der heutigen Aufführung gaſtierte Herr Ipo in der
Rolle des Prinzen von Guaſtalla. Alle Vorzüge des Herrn
Stöger in dieſer Rolle ſtehen hier einem Nichts gegenüber. Leſ=
ſing
gibt im Prinzen einen ſkrupelloſen Lüſtling, beherrſcht von
allen Trieben, denen er willenlos ſich hingibt. Erſcheinung und
Maske des Herrn Jvo aber zeigten einen braven Jungen mit
hoher Knabenſtimme. Keine Leidenſchaftlichkeit, nur gleichmäßige
Ruhe, die beim Tode Emiltas ſchier unerträglich wirkte. Es iſt
nicht Mangel an Spielvermögen, ſondern Fehlen des Sicheinfüh=
lens
mit der Rolle. Was am meiſten ſtörte, iſt der Mangel jeg=
licher
prinzlichen Vornehmheit, die der Vergleich muß wie=
der
herangezogen werden , gerade bei Herrn Stöger ſo natür=
lich
wirkt. Qualitäten hat Herr Ivo unverkennbar, doch können
ſie nur zur Geltung kommen in einem leichteren Fach. Neben
dieſer ſchwachen Leiſtung hoben ſich die Leiſtungen der anderen
Mitwirkenden umſo mehr hervor. Die Rollen waren wie früher
beſetzt. Frau Horn mit ihrem klangvollen Organ ſchuf wieder
eine tiefbeſeelte Oxſina; die ſchönſte Szene war ihre Rede mit
dem Vater Galotti, deſſen Kunſt (Herr Schütz) der ihren nicht
nachſtand. Dem Marinelli des Herrn Schneider ein gro=
ßer
Künſtler könnte dieſe Rolle zur Hauptrolle des Stückes
machen fehlt noch ein gewiſſes Quantum Natürlichkeit des
elegant=höfiſchen Auftretens, darum iſt Herr Schneider kein
Marinelli. Ebenſo ſchadet Fräulein Sanzara der Emilia
Galotti, indem ſie anſtelle von Unſchuld und Natürlichkeit hohes
Pathos und Routine ſetzt. Ich könnte mir Fräulein Sanzara
als eine ſehr gute Orſina denken, wenn auch ganz anders wie die
verlaſſene Gräfin der Frau Horn. Die wenigen Worte des
Herrn Jürgas am Schluſſe des erſten Aktes hinterlaſſen tief=
packenden
Eindruck.
Leſſings Stück zeigt Menſchen, deren Denken und Fühlen
dem unſeren heute nicht nur fremd, ſondern faſt entgegengeſetzt
iſt. Der Wert eines ſolchen Abends iſt eben, Einblick in eine
Welt zu tun, die vor 200 Jahren war, und die große dramatiſche
Kunſt unſeres Klaſſikers

Berlin, 29. Jan. Wolff.) Die von einem Teil der Be=
dorf
, Soenkſen, erhobene Beſchuldigung, daß er mit den
fend erwieſen. Wie der Regierungspräſident in Düſſeldorf ver=
ſichert
, war das Verhalten Soenkſens durchaus einwandfrei.
Auch die zuſtändige Beamtenvertretung hat Einſpruch gegen die
von einem Teil der Beamten ausgeſprochenen Verdächtigungen
erhoben. Die beſte Ehrenerklärung für Soenkſen iſt, daß er heute
von den Franzoſen verhaftet und unbekannt wohin abge=
führt
wurde.
Eſſen, 29. Jan. (Wolff.) Für heute mittag 2 Uhr hatte
der franzöſiſche Kommandeur für Telegraphenweſen die Gewerk=
ſchaftsvertreter
der Beamtenſchaft des Poſt= und Telegraphen=
amts
zu ſich geladen, um ſie zur Unterzeichnung einer Erklärung
zu bewegen, daß ſie ſich den franzöſiſchen Anordnungen fügen
würden. Dieſes Anſinnen iſt von den Beamtenvertretern abge=
lehnt
worden. Direktor Jünger, der dagen Einſpruch erhob, hat
die Erklärung erhalten, daß er ſich zur Verfügung der franzöſi=
ſchen
Behörde zu halten hebe. Sechs Vertreter der =
amtenſchaft
ſind ſofort verhaftet und in einem
bereitſtehenden Auto mit unbekanntem Ziele fortgebracht wor=
den
. Die Vertreterin der Beamtinnen iſt von den Franzoſen
ſofort freigelaſſen worden. Infolge des Vorgehens der Fran=
zoſen
hat das Perſonal des Poſt= und Telegraphenamts beſchloſ=
ſen
, die Arbeit um 3 Uhr niederzulegen.
Dortmund, 29. Jan. (Wolff.) Gegenüber den ſich meh=
renden
Verhaftungen leitender Reichs= und Staatsbeamten
hat heute eine Konferenz von Vertretern der Arbeiter= und An=
geſtelltengewerkſchaften
aller Richtungen ſolgende Entſchlie=
ßung
gefaßt:
Die von den Beſatzungstruppen unternommenen Verhaftun=
gen
leitender Reichs= und Staatsbeamten können die Gewerk=
ſchaften
in ihrem bisherigen Verhalten nicht irre machen. Dieſe
Maßnahmen ſind vielmehr geeignet, den Widerſtand bis zum
äußerſten zu ſteigern. Die Gewerkſchaften werden jedenfalls wie
bisher ihr möglichſtes tun, daß die Franzoſen an der Ruhr ihr
Ziel nicht erreichen.
wol. Aachen, 29. Jan. Nachdem am Samstag nachmittag
über Aachen der Belagerungszuſtand verhängt worden war, kam
es in den ſpäten Abendſtunden zu großen vaterländiſchen Kund=
Menge durch die Straßen. Die Belgier fuhren mit Panzerwagen
Sie wurden in ein Wachtlokal gedrängt, wo ihre Perſonalien
feſtgeſtellt wurden. Daraufhin iſt der Belagerungszuſtand ver=
ſchärft
worden.
Der Stadt= und Landbote für Monſchau und das Monſchauer
Volksblatt ſind für drei Tage verboten worden. Die Dürener
drei Tage verboten.
Italieniſche Arbeiter für das Ruhrgebiet.
* Paris, 29. Jan. (Priv.=Tel.) Zwiſchen der franzöſiſchen
ſtellung von italieniſchen Arbeitern für das neu=
beſetzte
Gebiet im Gange. Es ſollen italieniſcherſeits
30 000 bis 50 000 Grubenarbeiter und einige Tauſend Holz= in franzöſiſchen Regierungskreiſen Nerpoſität
arbeiter abgegeben werden. Holzarbeiter werden gegenwärtig heurſche.
2000 in Südtirol ausgeſucht.
Was Frankreich will?
Die politiſche und wirtſchaftliche Zertrümmerung Deutſchlands, ſchen Gebieten zu legen. Dem Blatte zufolge ſehen die Fran=
Rom, 29. Jan. (Wolff.) Die geſamte Preſſe iſt darin einig,
nale ſchreibt, das Vorgehen Frankreichs bedeute ſowohl eine Ver= Ruhrkohle bezwecke. Wenn die britiſche Kohle an den Platz der
letzung des Vertrages von Verſailles, als auch eine ſolche des Ruhrkohle trete, ſo könne der franzöſiſche Plan ſcheitern. Wie
europäiſchen Gleichgewichts, was Italien nicht dulden dürfe. Ita=
dazu
benutzea, um Frankreich zu veranlaſſen, ſeine Abſichten auf=
zudecken
, denn ein offener Antagonismus ſei beſſer, als die bis=
der
Schwerinduſtrie, verteidigt offen die Politik Frankreichs und licher zutage trete, werde an England das Erſuchen gerichtet, zu
freut ſich über den Ruin der deutſchen Induſtrie.
Leitartikel den Bajonettangriff farbiger franzöſiſcher Truppen in
Trier, einer der hiſtoriſchen Städte im ziviliſierten Herzen Weſt= Zeitpunkt, wo anderthalb Millionen engliſcher Arbeiter auf der
europas, gegen die dortigen Einwohner eine Infamie. Schuld
daran ſeien diejenigen, die die Spahis dorthin brachten. Der
Daily Chronicle fragt, ob England der Gedanke angenehm ſei, Wein auch endgültige Anzeichen dafür beſtänden, daß die Mei=
mit
einer Macht zuſammenzuhalten, die Afrikaner verwende, um
die Zerſtückelung Deutſchlands unter Bruch des
Vertrages bezweckt.

Konzert.
F.N. Die Hoffnung, die wir beim erſten Auftreten von
Herrn Kapellmeiſter Roſenſtock als Kammermuſikſpieler ausge=
ſprochen
haben, daß durch ihn dem Darmſtädter Konzertleben
endlich wieder regelmäßige Klaviertrioaufführungen gegeben
werden möchten, hat ſich durch das erſte Konzert der
neuen Trio=Vereinigung Roſenſtock, Drumm,
Andreae glänzend erfüllt. Denn der Erfolg des Abends über=
traf
ſelbſt hochgeſpannte Erwartungen. Es war ein herrliches
Zuſammenwirken der drei Künſtler, in ſorgſamſter Vorberei=
tungsarbeit
bis ins Einzelſte durchdacht und von Wärme, Klang=
ſchönheit
und künſtleriſcher Reife erfüllt. Manche gerühmte Kam=
mermuſikvereinigung
, die in den letzten Jahren gaſtierend Darm=
ſtadt
berührte, reicht an dieſe Leiſtungen nicht heran. Herr Roſen=
ſtock
ſpielte mit bewundernswerter Feinfühligkeit und blühend
ſchönem Ton, der nur in Einzelheiten die Streicher zu ſtark über=
tönte
. Herr Drumm zeigte ſich wieder als Meiſter ausdrucks=
voller
Vortragskunſt, vor allem klarſter Phraſierung. Er trat
tonlich einigemale zu beſcheiden zurück. Umſo mehr brachte er im
Verein mit dem trefflichen Celliſten Andrege alles Leidenſchaft=
liche
und Große zur ſchönſten Wirkung.
Das herrliche B=Dur=Trio von Schubert, Opus 99, wurde
ſo vorbildlich vorgetragen, daß die ſonſt leicht fühlbaren Längen
beſonders im letzten Satz gar nicht zum Bewußtſein kamen. Der
unbeſchreibliche Wohlklang, die ungetrübt ſonnige Melodik und
die meiſterhafte Stimmführung kamen in allen Sätzen ſo heraus,
daß das Zuhören ein reiner Genuß wurde. Auch das große
zweiſätzige A=Moll=Trio von Tſchaikowsky wirkte ſtark. Hier iſt
das Ausmaß der Sätze noch größer, und nur die reiche Abwechs=
lung
in der wirkſamen Gruppierung der Gedanken und den ſtar=
ken
Gegenſätzen der Variationskette dermag das Ganze zuſam=
menzufaſſen
. Klauglich ſteht Tſchaikowsky immer auf der Höhe.
Auch ſein großes Pathos, der Reichtum und die Schwermut ſei=
ner
Melodik, ſein Streben nach orcheſtraler Wirkung geben ihm
ſtets den Zug ins Große, Und doch bleibt man nicht einheitlich
geſpannt. Neben Leidenſchaft und Gefühl tritt Konverfation,
geiſtvoll zwuar, aber berechnend, und dann fühlt man etwas wie
eine ſchauſpieleriſche Maske. So iſt vor allem der zweite Satz
von größtem Reiz in allen Einzelheiten. Ueberall zeigt ſich der
Kompon
als Reiſter, ab er elegiſch, graziös oder leidenſchaftlich

amtenſchaft gegen den Präſidenten der Oberpoſtdirektion Düſſel= Eine Anterredung mit dem Reichsaußenminiſter.
* Baſel, 29. Jan. (Priv.=Tel.) Der Berliner Korreſpou=
Franzoſen gemeinſame Sache mache, hat ſich als völlig unzutreſ= dent der Baſeler Nachrichten hatte eine Unterredung mit
dem Außenminiſter Dr. v. Roſenberg, der über den
Standpunkt Deutſchlands zur Ruhrbeſetzung
unter anderem folgendes erklärte: Er habe in dieſen entſchei=
dungsvollen
Tagen die Preſſe der ehemaligen neutralen Stag=
ten
, insbeſondere der ihm aus vielen Gründen naheſtehenden
Schweiz mit ganz beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgt und feſt=
geſtellt
, daß gerade aus der Schweiz zahlreiche Stimmen die
rechtliche und die ökonomiſche Zuläſſigkeit des franzöſiſchen Vor=
gehens
ebenſo ablehnen, wie man es in dem ſo ſchwer getroffe=
nen
Deutſchland tue. Der Miniſter wies darauf hin, daß im
Verſailler Vertrag auf keinen Fall einer einzelnen Macht eine
derartige Freiheit zu jedem Gewaltakt zugebilligt werde, und
erklärt, daß an Frankreich und die Alliierten im Jahre 1922
trotz des Währungsſturzes, der über uns hinwegbrauſte und
das Dollarbarometer von 950 auf 9000 hinauftrieb, trotz des Zu=
ſtandes
der ſtaatlichen Wirtſchaft und der ſtaatlichen Finanzen
nach Krieg und Revolution tvir rund 1½ Milliarden Werte auf
Grund des Friedensvertrages ohne Gegenleiſtung zugeführt
wurden und daß man Frankreich gegenüber nur mit einer ein=
einhalbprozentigen
Summe an Kohlen= oder Holzlieferungen im
Nückſtande geblieben ſei. Gegenüber dieſen eineinhalb Prozent
ſoll nach franzöſiſcher Auffiſſung der Verſailler Vertrag der über=
ſtarken
franzöſiſchen Armee, die keinen Gegner findet, das Recht
einräumen, gegen ein unbewaffnetes Land vorzugehen. Das
wäre widerſinnig. Die deutſche Regierung könne ja der Gewalt
nicht Gewalt entgegenſetzen, aber ſie könne dem eklatanten Ver=
ſuch
, ſchſwarz in weiß zu verwandeln und den eklatanten Rechts=
bruch
in eine legitime Maßnahme, weiter mit ruhiger Ueber=
legung
begegnen. Um die Zweckloſigkeit der Ruhraktion zu
illuſtrieren, machte der Miniſter noch folgende Angaben: Nach
Frankreich waren bis zum 1. Januar täglich für rund 430 000
Goldmark Kohle und ſür rund 30 000 Goldmark Holz geliefert
worden. Nach dem Einmarſch war anfänglich unter den ſchwer=
ſten
Eingriffen in das Privateigentum täglich für rund 8000
Goldmark an Kohlewerten nach Frankreich abgegangen. Zurzeit
Verſchärfter Belagerungszuſtand über Aachen, aber gingen keine Kohle und kein Holz mehr weg. Dafür ent=
ſtehen
Frankreich, wenn man die Beſatzungsſtärke gewiß zu
niedrig mit 50000 Mann anſetzt, an Mehrkoſten für die Ver=
wendung
ſeiner Truppen im Ruhrgebiet eine Viertelmillion
Goldmark täglich. Dazu komnien noch die Wirkungen der Ruhr=
aktion
auf die franzöſiſche Volkswirtſchaft. Unter dem Druck der
gebungen. Unter dem Geſang vaterländiſcher Lieder zog die Bajonette werden aber die deutſchen Arbeiter keine Kohle för=
dern
. Wenn man glaubt, uns durch den inneren Krieg von Ver=
und Maſchinengewehren zwiſchen die Menge. Es gelang den urteilungen, Ausweiſungen und Beſchlagnahmungen mürbe zu
machen, ſo täuſcht man ſich. Das Bewußtſein, daß das Recht
Belgiern im Laufe der Nacht, etwa 30 Stdenten zu umzingeln, auf die Dauer durch Gewalt ſich nicht beugen läßt, beſtärkt unſer
Volk.
Nervoſität in Frankreich.
London, 29. Jan. Der Berichterſtatter des Daily Chro=
nicle
in Köln ſchreibt, es beſtehe Grund zu der Annahme, daß
Zeitung und die Erkelenzer Zeitung ſind zum zweiten Male für, die franzöſiſche Politik immer noch unbeſtimmt und unentſchloſſen
ſei, und daß die Franzoſen immer noch durch die feſte Oppoſi=
tion
der deutſchen Arbeiter außer Faſſung gebracht ſeien. Alles
deute darauf hin, daß die franzöſiſchen Behörden nicht wüßten,
woran ſie ſind, und daß viele vom ihnen nicht ein noch aus
könnten.
Der Pariſer Korreſpondent des Obſerver ſchreibt, es beſtän=
und italieniſchen Regierung ſind Verhandlungen wegen der Ein= den Anzeichen, daß in Frankreich die Jutervention mehr begrüßt
als übel aufgenommen werden würde, wenn ſie ohne Verluſt
an Würde erfolgen könne. Die franzöſiſchen Radikalen ſprächen
oft über den Völkerbund. Es beſtänden Anzeichen dafür, daß
London, 29. Jan. (Wolff.) Sundah Expreß berichtet,
die franzöſiſche Regierung habe beſchloſſen, Großbritanyien
gegenüber nachdrücklich die Notwendigkeit hervorzuheben, in
Vezbot auf Ausfuhr britiſcher Kohle nach den unbeſetzten deut=
zoſen
in der Verſchiffung engliſcher Kohle nach Deutſchland einen
daß Frankreich die politiſche und wirtſchaftliche entſcheidenden, verhängnisvollen. Zug in ihrem Spiele, das die
Zertrümmerung Deutſchlands bezweckt. Idea Nazio= Zermürbung der deutſchen Induſtrie durch Vorenthaltung der
das-Blatt weiter ſchreibt, werde die britiſche Regierung einem
lien müſſe die bevorſtehende Erörterung der Reparationsfrage ſolchen Erſuchen nicht ſtattgeben. Die franzöſiſche Politik an der
Ruhr entwickele ſich keineswegs planmäßig, Großbritannien,
deſſen praktiſcher Reparationsplan verworfen worden ſei, werde
herige Unklarheit. Auch die Stampa und El Monde richten wahrſcheinlich auf Jahre hinaus keine Reparationen erhalten.
ernſte Worte gegen Frankreich. Nur der Meſſaggero, das Organ Jetzt, wo die Unklugheit der franzöſiſchen Politik immer deut=
Hilfe zu kommen, indem es den engliſchen Kaufleuten, und Indu=
London, 29. Jan. (Wolff.) Daily Chronicle nennt im ſtriellen unterſage, vorteilhafte Geſchäfte zu treiben und dem
engliſche Volke einen Erſwerb zu verſchaffen, und dies zu einem
Straße lägen.
London, 29. Jan. (Wolff.) Die Times meldet aus Paris:
nung der G=ſchäfts= und Bankwelt in Frankreich über den gigau=
Weiße zu bejonettieren. Die Beſetzung, die bisher eine Be= tiſchen, aber zweifelhaften Charakter des Unternehmens beunru=
ſetzung
zur Erzwingung des Verſailler Vertrages war, führte higt ſei, ſo ſcheine doch die Volks= und Parlamentsſtimmung
zu einer Beſetzung zur Erzwingung der franzöſiſchen Politik, die entſchloſſener zu werden als je. Es beſteh= augenblicklich keine
Hoffnung, daß der Völkerbund im gegenwärtigen Zeitpunkt zweck=
dienlich
eingreifen könne.

ſpricht, ob er in fugiertem Satz oder in kompakt harmoniſcher
Klangmaſſe ſchreibt, aber der ganzen Entwickelung fehlt doch
das zwingend Logiſche und Selbſtverſtändliche. So frappiett
mich jedesmal von neuem der Trauermarſch am Schluß. Tech
niſch wurden beide Werke vorzüglich wiedergegeben, und der
gute Beſuch des Kleinen Hauſes, wie der ſtürmiſche Beifall
zeigten der neuen Trio=Pereinigung, wie willkommen ſie iſt.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
*8 Eine Radioſtation in Laibach. Im Frühjahr
ſoll eine in Deutſchland auf Reparationskonto beſtellte Radio=
ſtation
in Laibach aufgeſtellt und dem Verkehr übergeben werden=
CK. EineGrünewald=Legende‟. Nachdem mau
bereits Shakeſpeare und Rembrandt ihre Werke abgeſprochen hat,
wird nun ein dritter ſolcher Fall aufgerollt. Wie der Lei=
ziger
Verlag Karl Hirſemann ankündigt, erſcheint bei ihm einl
Werk Die Grünewald=Legende von Wilhelm Rolfs, in dem
nachgewieſen werden ſoll, daß es einen Künſtler mit Namen
Matthias Grünewald überhaupt nie gegeben hat. Der geniale
Schöpfer des Iſenheimer Altars, den wir jetzt als einen der
größten deutſchen Meiſter verehren, ſoll vielmehr der Malel
Matthias Neithart=Gothart von Würzburg ſein, der von 1470
bis 1528 gelebt hat. Im Rahmen einer vollſtändigen Kuuſt=
geſchichte
Würzburgs von 14501530 wird die Stellung dieſes
Meiſters beſtimmt, und durch Urkunden, ſowie durch bildkritiſche
Vergleiche ſoll die Urheberſchaft des Würzburgers an den bishel
Grünewald zugeſchriebenen Werken erwieſen werden.
* Perücken aus Glas. So unwahrſcheinlich es auch kliugt
ſo hat man doch mit gläſernen Perücken die beſten Erfahrunge.
gemacht. Es hat ſich gezeigt, daß geſponnenes Glas der treil
lichſte Erſatz für menſchliches Haar iſt, Perücken, die aus dieſen
Stoff gefertigt werden, ſind außerordentlich leicht und mache!
einen ſehr ſchönen Eindruck. Glasperücken ſind ohne Schwieri9 in jeder Tonfärbung herzuſtellen; auch Locken und Welen
laſſen ſich ganz nach dem Befehl der Mode an dieſen Perücken
anbringen. Man behauptet, daß die gläſernen Haare die natür=
lichen
ſo vortrefflich nachahmen, daß eine ſolche gläſerne Perück
überhaupt nicht erkannt werden kann, wenn man nicht eine 9e
naue Unterſuchung vornimmnt. Die gläſernen Haare ſehen gail=
ſo
aus wie wirkliches Hdar,
dem Kopf gewachſen iſt.

[ ][  ][ ]

Rummer 29.

Auguſt 1914.
London, 29. Jan. (Wolff.) Der Arbeiterführer Thomas
erklärte in einer Rede in Barry, die europäiſche Lage gleiche in
vielen Beziehungen der vom Auguſt 1914. Die Gefahr ſei ebenſo
unmittelbar. Angeſichts der gegenwärtigen gefährlichen Lage
ſei die britiſche Regierung im Rechte, wenn ſie es ablehne, ſich an
der franzöſiſchen Politik zu beteiligen.
Die Schwierigkeiten in Lauſanne.
Paris, 29. Jan. (Wolff.) Hadas berichtet aus Konſtan=
tinopel
, daß nach einer Depeſche aus Angöra Muſtapha Ke=
mal
Paſcha, der ſich augenblicklich in Smyrna aufhält, wegen
der Wendung, die die Konferenz von Lauſanne genommen hat,
eiligſt nach Angora zurückberufen worden ſei.
Paris, 29. Jan. (Wolff.) Der Temps beſpricht in einem
Leitartikel den beborſtehenden Abbruch der Friedens=
verhandlungenin
Lauſanne und ſagt: Wenn der Frie=
densvertrag
von Lauſanne dieſer Tage nicht unterzeichnet werde,
müſſe es als wohlverſtanden gelten, daß jeder ſeine Hand=
lungsfreiheit
zurückerlange. Wie könne man das Verbot,
geſonderte Abkommen mit der Türkei zu unterzeichnen, recht=
fertigen
, wenn England ſich offen von ſeinen Alliierten getrennt
habe, um die griechiſche ExpeLition in Kleinaſien zu verlängern?
Konſtantinopel, 29. Jan. (Havas.) Aus Angora
verlautet, daß infolge der Möglichkeit des Abbruches der Lau=
ſanner
Friedensverhandlungen geſtern der Miniſterrat zu=
ſammengetreten
ſei. Es ſei beſchloſſen worden, eine außer=
ordentliche
Sitzung der Nationalverſammlung einzuberufen. In
der Preſſe und in allen politiſchen Kreiſen zeige ſich großer Peſſi=
mismus
.
Paris, 29. Jan. Der Petit Pariſien erfährt aus Toulon,
die Hafenbehörden hätten Anweiſung erhalten, einen Kreuzer
zur möglichſt baldigen Ausfahrt nach dem Orient bereit zu
halten. Zu dieſem Zweck ſei der Kreuzer Strasbourg beſtimmt
worden. Ferner denke man an die Entſendung von Torpedo=
booten
und Unterſeebooten nach dem Orient.
* Die Schwierigkeiten, die in Lauſanne insbeſondere durch
die Moſſulfrage entſtanden ſind, haben ſich ſcharf zugeſpitzt, und
es muß recht fraglich erſcheinen, ob die Situation dadurch ge=
beſſert
wird, daß ſich der Völkerbundsrat entgegen der türkiſchen
Auffaſſung mit der Angelegenheit befaßt.
Der Entwurf des Friedensvertrages.
Paris, 29. Jan. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Agence Habas in Lauſanne meldet: Der Entwurf des Friedens=
vertrages
iſt geſtern halbamtlich an die Abordnungen verteilt
und heute der türkiſchen Abordnung übergeben worden. Der
Vertrag enthält 160 Artikel, und nicht, wie es kürzlich durch einen
Irrtum gemeldet worden iſt, 50; außerdem acht Abkommen und
Zuſatzerklärungen, welche ſind:
1. Das Meerengen=Abkommen;
2. das Abkommen über die Grenzen Thraziens;
3. das Abkommen über das Auslandsregime in der Türkei;
4. die Erklärung Albaniens bezüglich der Bezahlung der
ottomaniſchen Schulden:
5. das Handelsregime mit der Türkei;
6. die Erklärung über den Waffenſtillſtand;
7. das Abkommen über den Austauſch der Bevölkerung;
8. das grie=chiſch=türkiſche Abkommen über den Austauſch der
Kriegsgefangenen.
Die beiden letzten Abkommen werden morgen durch die Ver=
treter
Griechenlands und der Türkei unterzeichnet werden. Bis
jetzt beſitzt man noch keinerlei Fingerzeige dafür, daß die tür=
kiſche
Abordnung der ſofortigen Unterzeichnung des Friedensver=
trages
günſtig gegenüberſteht. Man iſt mehr und mehr geneigt,
zu glauben, daß die Abordnungen ſich ſchließlich für eine Ver=
tagung
einigen werden. In alliierten Kreiſen glaubt man, daß
heute noch nicht vorauszuſehen ſei, bis wann dieſe Vertagung
dauern werde. Die Türken ſeien anderer Anſicht, und
zwar aus zwei Gründen: 1. Weil ſie gezwungen ſind, die Koſten
der verlängerten Mobiliſation zu tragen, 2. weil ſie lebhaft wün=
ſchen
, daß die Räumung Konſtantinopels und des Tſchanaks
durch die britiſchen Truppen demnächſt ſtattfinde. Man werde
ihren Forderungen ohne Zweifel willfahren, wenn man die Ver=
tagung
beantrage, deren ausſchließlicher Zweck wäre, den Türken
die Unterzeichnung des Vertrags zu erleichtern.
Der Bölkerbundsrat.
Paris, 29. Jan. Der Völkerbundsrat wird ſich in ſeiner
heute beginnenden Tagung u. a. mit dem Wiederaufbau Oeſter=
reichs
, den polniſch=litq iſchen Meinungsverſchiedenheiten, der
Ernennung eines neuen Oberkommiſſars für Danzig an Stelle
des Generals Saking, der Währungsfrage und der Vertretung
der Stadt Danzig bei internationalen Veranſtaltungen beſchäf=
tigen
. Weiter wird behandelt die Beſetzung des Saargebiets
auf Grund einer Note der deutſchen Regierung und die Ernen=
nung
eines Nachfolgers für das franzöſiſche Mitglied des Gene=
ralſekretarias
des Völkerbundes. Ferner wird Lord Balfour die
Frage von Moſſul auf die Tagesordnung bringen.

Darmſtädter Tagblntt, Dienstng, den 30. Jauuax 19Z3.

Seite 3.

An Alle, die ſich Menſchen nennen!
Die in Köln verſammelten Vertreter der geſamten
katholiſchen Organiſationen und Vereine des
beſetzten Gebietes haben unter ausdrücklicher Zuſtim= Hilfe der Landwirtſchaft für die Ruhr.
mung Sr. Eminenz des Herrn Kardinals Dr. Schulte, Erzbiſchof
von Köln, eine Kundgebung beſchloſſen, in der es heißt:
rheiniſchen Katholiken uns verpflichtet, einen öffentlichen Appell
an alle Welt zu richten. Wir, die geſamten katholiſchen Vereine
und Organiſationen der beſetzten Rheinlande, wenden uns mit gilt dem wichtigſten Wirtſchaftsgebiet unſeres Vaterlandes, unſe=
unſerem
Erzbiſchof im Namen von 5½ Millionen Katholiken, Lebens,
die im beſetzten Gebiete von der Pfalz bis an Hollands Grenzen
zu uns gehören, an alle Katholiken des Erdkreiſes, an alle Chri=
ſten
, ja an alle Menſchen, die für Gerechtigkeit, Frieden und Widerſtand entgegen. Sie kämpfen ohne Waffen mit dem ge=
Verſöhnung eintreten.
Klagend erheben wir unſere Stimme vor allen Katho=
liken
des Erdkreiſes. Das Diktat von Verſailles hat dem
Deutſchen Reich nicht nur die Kolonien und mit ihnen dem deut=
ſchen
Katholizismus ein reiches und mit größtem Erfolge be=
trautes
Miſſionsfeld entriſſen, ſondern auch in Oſt und Weſt
eine Reihe von Gebieten, die zum größten Teil von Katholiken
bewohnt werden. Und nunmehr droht die Abſchnürung desjeni=
gen
Teiles von Deutſchland, in dem der deutſche Katholizismus
gegen das Deutſche Reich gerichtete franzöſiſche
Schlag muß, wenn er gelingen ſollte, was Gott verhüte, Verbände rufen die heſſiſchen Landwirte auf zur Unterſtützung
zum furchtbaren Schlage zugleich gegen den deut=
ſchen
Katholizismus werden. Wir weiſen ausdrück=
lich
darauf hin, daß ſchon die Reparationslaſten und die dadurch
berſchuldete Geldentwertung kataſtrophale Folgen für das kirch=
liche
Leben gebracht haben. Wie ſollen die Ausgaben für Kul=
tus
und Klerus von den verarmten Pfarrgemeinden in Zukunft
aufgebracht werden, wie ſollen die Häuſer für Kranke und der bedrängten Gebiete zu ſichern. Deshalb, Landwirte, gebt
Waiſenkinder vor dem Zuſammenbruch bewahrt werden? Soll=
ten
unſere karitativen und ſozialen Anſtalten und Vereine dem
Untergang verfallen, ſoll die raſtlos hingebende katholiſche Arbeit
eines ganzen Jahrhunderts mit einem Schlage vernichtet wer=
den
? Nur die Spenden, des Heiligen Vaters, ſowie amerika=
niſche
und holländiſche Liebesgaben haben bisher noch das Aeu=
ßerſte
verhindern können.
Laut klagend ergeht unſer Ruf an die Chriſtenheit der
ganzen Welt; um ſie auf die furchtbaren religiös=ſittlichen
Gefahren aufmerkſam zu machen, welche die Beſetzung eines
friedlichen Landes mit Hunderttauſenden feindlichen Soldaten
unausbleiblich im Gefolse hat. Wir müſſen, um von anderem
zu ſchweigen, zuſehen, wvie in einer Zeit, wo man ſich in Deutſch=
land
anſchickt, nach dem Vorgang zahlreicher deutſcher Großſtädte
nunmehr auch durch geſetzliche Maßnahmen das Bordellweſen ab=
zuſchaffen
, eine Reihe von Gemeinden im franzöſiſch beſetzten
Gebiet gezwungen werden, ſolche Stätten der Unzucht
aufGemeindekoſten der deutſchen Steuerzahler
einzurichten, ein Zuſtand, den die deutſchen Frauen als eine un=
erhörte
Schmach für ihre chriſtliche Frauenwürde und deutſche
Frauenehre empfinden. Es muß mit Ekel und Abſcheu erfüllen,
daß eine der allererſten Sorgen der ins Ruhrgebiet einmarſchier=
ten
Franzoſen ſich auf die Bereitſtellung von Bordellen gerichtet
hat. Muß ſich ferner nicht der ganze Stolz eines ſolch alten
Ghriſtlichen Kulturvolkes, wie es das rheiniſche iſt, aufbäumen,
wenn es ſich im Angeſichte all der hochragenden Monumente
ſeiner faſt zwei Jahrtauſende umfaſſenden chriſtlichen Kultur von
den Bajonetten unziviliſierter heidniſcher und mohammedaniſcher
Soldaten bewacht ſieht?
Vor allem aber appellieren wir an alle Menſchen, die
für Gerechtigkeit, Frieden und Verſöhnung eintreten, und be=
klagen
das Elend und die Lebensnot, die überall in Deutſch=
land
ihre Opfer haben, die aber in den rheiniſchen Landen in=
folge
der Beſatzung beſonders ſchlimm hervortreten.
Weiß die Welt davon, wie der Hunger in ſo zahlreichen
Familien eingezogen iſt, wieviele Kinder an Unterernährung
ſterben oder frühem Siechtum verfallen, wieviel Mütter welk
und ſiech ihren Kindern nicht mehr die natürliche Nahrung droht dasſelbe Los. Wir werden trotzdem auf unſerem Poſten ausha
gewähren können, wieviel alte Leute an Entbehrung zugrunde
gehen?
Kennt der Erdkreis den Jammer in ſo vielen alten Fami=
lien
, die allmählich verelenden, ererbten Kulturbeſitz an das
tig zu nähren und zu kleiden, iſt es bekannt, wie die deutſche keinerlei Schutz und Beiſtand gewvähnen.
Kunſt und Wiſſenſchaft, die doch ſo viel für den Fortſchritt der
ganzen Menſchheit geleiſtet, dahinſiecht, weil ihr die notwendig=
ſten
Mittel fehlen?
Verſailles ſollte angeblich der gequälten Welt nach vier
ſchweren Kriegsjahren den Frieden der Gerechtigkeit bringen,
aber es ſchuf einen Frieden der Gewalt, der kein
Frieden iſt. Gerade wir im beſetzten Gebiet ſpüren nichts von
Frieden und Gerechtigkeit, wohl aber ſind wir tagtäglich Zeuge,
wie die Gewalt triumphiert. Und nun hat Frankreich ſogar die= danken.
ſen Gewaltfrieden zerriſſen, um völlig freie Bahn für ſeine von
Haß und Rache diktierten Pläne zu gewinnen. Bange Sorge
laſtet auf unſerem Herzen. Die Fluten der Volksnot ſchwellen
gewaltig an und künden drohend das Nahen eines alles vernich= Bezirksverband Heſſen. Aubeitsgemeinſchaft der Zollbeamten, Bezirt
tenden Sturmes, wie er ſeit dem Dreißigjährigen Kriege unſer Heſſen. Veuband der Baamten und Angeſtellten Berli, ( Bezirks=
päiſchen
Ziviliſation.
W. T. B.

Die Wiener Schubert=Stätten.
(Zum 125. Geburtstag Schuberts, 31. Januar.)
* Schubert iſt unter den Ulaſſiſchen Wiener Meiſtern der
wieneriſchſte. Aus ſeinem Werk klingt am reinſten das Weſen
Wiens, die heitere Anmut und die verträumte Melancholie des
Wiener Volkes. In ſeiner Muſik klingen und ſingen die Gaſſen
und Höfe der alten Stadt, in denen er gelebt, rauſchen die Bäume
und ſprudeln die Quellen des Wiener Waldes, leuchtet das bunte
Leben des Vorſtadttreibens wieder. Deshalb gilt von ihm das
Wort beſonders, daß, wer den Künſtler will verſtehen, muß in
Künſtlers Lande gehen, und ſo weilt die Erinnerung bei der
Feier ſeines 125. Geburtstages gern an den Stätten Wiens, auf
denen ſein ſo kurzes Leben ſich abgeſpielt hat. In dem im
Amalthea=Verlag erſchienenen inhaltsreichen Werk Altwiener
Muſikſtätten von Karl Kobald können wir des Meiſters Schick=
ſal
von der Geburt bis zum Grabe im Spiegel der Denkſtätten
verfolgen. In der Nußdorfer Straße Nr. 54 ſteht noch heute
das einſtöckige kleine Haus mit dem maleriſchen Hof und daran
anſchließendem Garten, mit der ganzen ſchlichten Kulturfeinheit
einer geſchmackvollen Epoche, in dem Franz Schubert das Licht
der Welt erblickte. Damals hieß die Gegend noch Himmnelpfort=
grund
, und das Häuschen lag beim Roten Krebſen, und dieſe
Namen ſind es auch, die uns in der Lebensgeſchichte des Kompo=
niſten
geläufig ſind. Die Gemeinde Wien hat das Geburtshaus
Schuberts vor einigen Jahren angekauft und in ein Schubert=
Muſeum umgewandelt, in dem eine reiche Fülle koſtbarer Er=
innerungen
zu finden iſt. Eine wichtige Rolle im Leben Schu=
berts
hat auch die Lichtenthaler Pfarrkirche Zu den vierzehn
Nothelfern geſpielt, in der er getauft wurde, ſein Lehrer Holzer
als Chorregent die Kirchenmuſik beſorgte und ſo manche Kirchen=
kompoſition
des Meiſters die Uraufführung erlebte. Am Univer=
ſitätsplatz
Nr. 796 erhebt ſich der mächtige Bau des jetzigen
Feſuitenkollegiums. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts befand
ſich hier das Konvikt, in dem Schubert 1808 als Hofſängerknab=
aufgenommen
wurde und ſeine muſikaliſche Ausbildung erhielt;
dort hat er auch ſeine erſten Kompoſitionen geſchaffen. Als dann

der Stimmwechſel eintrat, verließ er das Konvikt, wo er fünf
Jahre gelebt hatte, und kehrte wieder ins Elternhaus zurück. Der
Vater hatte unterdeſſen am Himmelpfortgrund ein eigenes, recht
ſtattliches Haus erworben, das in der heutigen Säulengaſſe liegt,
und nun wohnte der Jüngling vier Jahre lang bei dem Vater,
dem er als Gehilfe bei der Führung ſeiner Schule in der Säu=
lengaſſe
Nr. 3 beiſtand. Sein beſcheidenes Stübchen wurde bald
zum Sammelpunkt eifriger Muſikfreunde, die unter ſeiner Lei=
tung
Werke von Haydn, Mozart, Beethoven, und auch ſchon Kom=
poſitionen
von ihm ſelbſt ſpielten.
Von ſeinem 20. Jahre ab führte Schubert, in dem ſich der
Genius nun immer mächtiger zu regen begann, ein ziemliches
unſtetes Leben, war auf allen möglichen Reiſen, und wohnte,
wenn er nach Wien kam, bei ſeinen Freunden, ſo bei dem Dich=
ter
Mayrhofer in der Wipplinger Straße, und dann bei ſeinem
Herzensfreund Schober in den Tuchlauben. Eine Zeitlang hatte
er ſein Heim auf der Wieden aufgeſchlagen, in einem kleinen
Stübchen eines noch heute beſtehenden alten Hauſes neben der
Karlskirche, 5. Stiege, 2. Stock. Das Nachbarhaus war das be=
rühmte
, jetzt leider abgebrochene Mondſcheinhaus, in dem
Schwind mit ſeinen Brüdern und Gefährten das märchenhafte
Schwindigen geſchaffen hatte. Nach vorn heraus hatte man
hier eine prächtige Ausſicht über die innere Stadt bis zu den
Ausläufern der Alpen; hinten aber ſchloß ſich ein traulicher Hof
an, in dem die Zimmer Schwinds und ſeiner Brüder zu ebener
Erde lagen. Auf dieſem Hof mit ſeinem grünen Raſen und ſeiner
romantiſchen Fliederaube fanden ſich die Freunde zum gemein=
ſamen
Zeichnen, Studieren und Muſizieren zuſammen, und
ſchliefen ſogar bei ſchönen Nächten im Freien. Das Mondſchein=
haus
wurde zum Mittelpunkt des Schubertſchen Kreiſes, von
dem auch die berühmten Schubertiaden ausgingen, und in dem
ſich ſein Genius frei entfalten konnte. Im Sommer wanderte
er mit ſeinen Gefährten oder auch allein hinaus ins Grüne, be=
ſonders
gern nach den Vororten Währing und Döbling, und in
Währing war der Gaſthof Zum Bierſack ſeine Stammwirt=
ſchaft
. So floß ſein Leben in Luſt und Trauer und in einer ſchier
unbegreiflichen Fruchtbarkeit des Schaffens raſch dahin. Seine
letzte Wohnſtätte fand er bei ſeinem Bruder Ferdinand auf der

Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. Januar.
Heſſiſche Landwirte!
Mitten im Frieden, unter Bruch des Friedensvertrages
In dieſen Tagen höchſter vaterländiſcher Gefahr fühlen wir von Verſailles, in voller kriegsmäßiger Ausrüſtung, haben fran=
zöſiſche
und belgiſche Truppen weitere deutſche Gebiete beſetzt.
Sie treffen damit das Herz Deutſchlands. Die Vergewaltigung
rer Kohlen= und Erzkammer, der Grundlage allen wirtſchaftlichen
Einmütig und entſchloſſen ſetzen Regierung, Unternehmer,
Beamte, Angeſtellte, Arbeiter und Bürger dieſem Eindringen
ſamten deutſchen Volke um Recht und Freiheit gegen feindliche
Machtpolitik.
Unternehmer, Beamte, Angeſtellte, Arbeiter und Bürger wer=
den
, weil ſie ihrem Vaterlande die Treue halten, verhaftet, zu
hohen Geldſtrafen und Gefängnis verurteilt, oder aus der Hei=
mat
verwieſen. Frauen und Kinder müſſen Hab und Gut im
Stiche laſſen, innerhalb weniger Stunden ihre Heimat verlaſſen.
Trotz aller dieſer Drangſale halten alle Bewohner der beſetzten
Gebiete treu zu ihrem Vaterlande, unbeugſam und entſchloſſen
iſt ihr Wille zum Aushatren.
Hier iſt es heilige Pflicht jedes Deutſchen, Opfer zu brin=
ſeine
wichtigſten geiſtgen und materiellen Stützpunkte hat. Der gen, große Opfer zur Unterſtützung der bedrängten Gebiete.
Die unterzeichneten landwirtſchaftlichen Körperſchaften und
der Kämpfer um deutſches Recht, um deutſches Anſehen an
der Ruhr,
Jede Beinträchtigung des Wirtſchaftsgebietes an der Ruhr
wird eine außerordentlich ungünſtige Rückwirkung auf das ge=
ſamte
deutſche Wirtſchaftsleben und damit auf die Bereitſtellung
der Hilfsmittel für die Landwirtſchaft haben.
Es gilt nun in erſter Linie, die Ernährung der Bevölkerung
Nahrungsmittel, Getreide. Mehl und anderes, auch Kartoffeln,
raſch und reichlich. Wer große Mengen Nahrungsmittel nicht
liefern kann, gebe außerdem Geld. Die Not iſt groß. Es geht
um Sein oder Nichtſein unſeres Vaterlandes.
Die unterzeichneten Verbände werden ihren Mitgliedern
beſondere Anweiſung zur Durchführung der Sammlung geben.
Landwirtſchaftskammer für Heſſen.
Verband der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genofſenſchaften.
Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt.
Landesgenoſſenſchaftsbank Darmſtadt.
Heſſiſcher Bauernbund.
Reformbund der Gutshöfe.
Heſſiſcher Bauernverein Lorſch (Heſſen).
Ein= u. Verkaufsgenoſſenſch. d. hefſ. Bauernvereins Lorſch (Heſſen).
(Wir freuen uns, konſtatieren zu können, daß unſere Anre=
gung
auf fruchtbaren Boden gefallen iſt, wie dieſer Aufruf be=
weift
. Die Redaktion.)
Aufruf an alle Beamte, Angeſtellte und Arbeiter
des Landesfinanzamtsbezirks Darmſtadt.
Durch die Verordnungen Nr. 132, 133 und 134 hat das franzöſiſche
und belgiſche Oberkommiſſariat wider jedes Recht einen Eingriff, in die
deutſche Finanzhoheit im beſetzten Gebiet angeordnet. Verſailler Frie=
densvertrag
und Nheinlandabkommen geben zur Beſchlagnahme der
Kohlenſteuer, Ausfuhrabgaben und Zölle im beſetzten Gebiet keine recht=
liche
Grundlage. Lediglich geſtützt auf militäriſche Gewalt, ſollen mit
Hilfe von Baionetten, Kanonen, Maſchinengewehwen und Panzerautos
die deutſchen Finanzbeamten gezwungen werden, bei der Erhebung die=
ſer
Abgaben Frondienſte zu leiſten und gegen die Intereſſen des Vater=
landes
zu handeln.
Die deutſchen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter im beſetzten G
biet ſind feſt entſchloſſen, der Weiſung der Reichsregierung Mann für
Mann zu folgen und jeder fremden Gewalt einen unbergſamen Wider=
ſtand
entgegenzuſetzen.
Kollegen! Mit Schmeichelworten und Drohungen ſollen wir
ſam gemacht werden. Der deutſche Beamte, Angeſtellte und Arbeitel
bleibt feſt; er keunt den Wert franzöſiſcher Lockungen und Verſpre=
chungen
. Eine Reihe von Beamten in Mainz iſt bereits ins Gefängni=
gewvorfen
oder mit Familie ausgewieſen worden, und anderen Kolleger
ren, und nur bewaffnete Gewalt kann uns davon entfernen
Die Reichsregierung ſteht hinter jedem einzelnen Arbeiter, Ang
ſtellten und Beamten, und hat allen, die ihre Anordnungen bis zum
Letzten befolgen, Schadloshaltung gegen alle Nachteile unbedingt zuge
ſichert. Dagegen wind ſie aber jede Nichtbeachtung ihreu Anordnunge=
nach
den deutfchen Geſetzen und Vorſchriften nachdrücklichſt ahnden
Ausland verſchleudern müſſen, um ſich und die Ihrigen notdürf= Auch die Beamten= und Betriabsvertretungen werden in ſolchen Fällen
Kollegen! Leiſtet Eurer Regierung den ſchuldigen Gehorſam.
Harret auf Euren Poſten aus bis zum Letzten und Aeußerſten und laßt
Euch durch keinerlei heuchleriſche Verſprechuingen und Lockungen zu
Handlungen gegen das Vaterland verleiten! Ganz Deutſchland ſieht
auf Euch, da es weiß, daß der Abwehrſtoß gegen den franzöſiſchbelgi=
ſchen
Einfall in das Nuhrgebiet und gegen die widerrechtliche Beſchlag=
nahme
der Kohlenſteuer, Ausfuhvabgabe und Zölle nur gelingen kann,
wenn jeder Arbeiter, Angeſtellte und Beamte bis zum letzten Mann
ſeine volle Schuldigkeit tut. Reichsregierung und Volk werden es Euch
Die Beamten= und Betriebsbertretungen beim Landesfinanzamt
in Darmſtadt.
Verband der akademiſchen Finanzbeamten. Reichsſteuerbeamtenbund,
Heſſen. Verband der mittleuen Beamten bei den Finanzämtern in
unglückliches Vaterland nicht mehr heimgeſucht hat. Die Kata= gruppe) Heſſen. Bezirksbetriebsrat für den Bezirk des Landesfinanz=
ſtrophe
, die uns droht, bedeutet den Anfang des Endes der euro= amts Darmſtadt. Bezirksbeamtenausſchuß für das Landesfinanzamt
Darmſtadt.
Wieden, in dem Hauſe, das heute Kettenbrückgaſſe Nr. 6 iſt. Be
reits krank, überſiedelte er dort hin Anfang September 1828, und
ſtarb dort am 19. November, 3 Uhr nachmittags. In ſeiner letz=
ten
Fieberphantaſie hatte er den Wunſch geäußert, neben Beet=
hoven
begraben zu werden, und ſo wurde er denn am 22. No=
vember
1828 auf dem Währinger Friedhof neben ſeinem großen
Vorgänger beigeſetzt. Sein Grabmal ſteht noch heute, von wil=
dem
Wein und Holunder umrankt, ſo wie es ſein treuer Freund
Schober entvorfen, und wir leſen auf dem Denkſtein die von
Grillparzer ſtammenden, einſt vielumſtrittenen Gedächtnisworte:
Die Tonkunſt begrub hier einen reichen Beſitz, aber noch viel
ſchönere Hoffnungen.
* Die verräteriſchen Lippen. Man glaubt gewöhnlich, den
Charakter eines Menſchen aus ſeinen Augen zu erkennen, deren
Glanz, Gradheit des Blickes uſw. pſychologiſch ausgedeutet wer=
den
, obgleich gerade dieſe Zeichen vollſtändig dem Zufall anheim=
gegeben
ſind. Viel richtiger iſt es, die Lippen zur Deutung des
Charakters heranzuziehen. Die Form der Lippen und die Linien
des Mundes werden von den bewußten und unbewußten Re=
gungen
des Menſchen ain ſtärkſten beeinflußt und bei der Ent=
wicklung
des Charakters am deutlichſten modelliert. Mädchen
die ſich einen Gatten ſuchen, ſollen ſich, wie eine Zeitſchrift ver=
rät
, vor ſolchen Männern hüten; deren Mundwinkel tief her=
untergehen
, denn nichts zeigt klarer einen Menſchen mit einem
böſen zoruigen Temperament an. Andererſeits ſoll man ſich
aber auch vor einer Mundlinie hüten, die an den Winkeln zu
ſehr in die Höhe geht, denn darin iſt Leichtſinn und Leichtfertig=
keit
ausgeprägt. Eehr rote dünne Lippen künden Grauſamkeit
an; eine Unterlippe, die zu voll iſt und herabhängt, deutet auf
Mangel an Pflichtbewußtſein hin. Menſchen mit einer langen
dünnen Mundlinie, die zwiſchen den Lippen klar und feſt ge=
ſchnitten
iſt, ſind gewöhnlich ſelbſtſüchtige und herrſchſüchtige
Perſonen. Diejenigen Lippen, die die beſte Charakteranlage ver=
raten
, ſind nicht zu dünn, aber von ſymmetriſcher Fülle, mit
einer leichten Aufwärtsbewegung an den Winkeln, die ein luſti=
ges
Gemüt erkennen läßt.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 30. Januar 1923.

Rumer 29.

OIin HMe HH He eich
Schar Gmatulanten im Miniſterhotel in der Neckarſtraße eingefunden
um der Veuehrung und Dankbarkett Ausdruck zu verleihen für die Arbeit
im Dienſte des Volkes, auf die der Staatspräſident Ulrich an dieſem Tag
mit Stolz zurückblicken darf. In Veuhinderung des durch die Vorgänge
im beſetzten Gebiet ſchuer abkömmlichen Erſten Präſidenten Adelung
überreichte der Zweite Präſident Soheru namens der Volksvertre=
tung
des Heſſenlaudes ein Angebinde. Für das Geſamtminiſterium
brachte der ſtellvertretende Staatspräſident und Miniſten des Innern
von Brentano, die herzlichſten kollegialen Glückwünſche zum Aus=
druck
. Das Staatsminiſterium gratulierte in eorpore. Im Auftrage
des Reicklskanzlers überreichte der hieſige Reichsvartreter Miniſter a. D.
Dr. David ein herzliches Handſchreiben. Namens der Stadt Daum=
ſtadt
übermittelte Oberbärgermeiſter Dr. Gläſſing, die beſten Ge=
burtstagswünſche
. Der aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſene Obeu=
bürgermeiſter
von Mainz Dr. Külb., der im hieſigen Krankenhauſe
Aufnahme gefunden hat, ließ es ſich nicht nehmen, trotz ärztlichen Ab=
ratens
ſeine Glückwünſche dem Staatspräſidenten perſönlich zum Aus=
druck
zu bringen und ihm das Treuebekenntnis der Rheinheſſen zu über=
mitteln
. Neben dem Herrn Rheinſchiffahrtsbevollmäcktigten Geh. Nat
Profeſſor Dr.=Ing. Koch erſchienen die ſäutlichen Winiſterialdirektoren
und Staatsräte, um durch ihren Sprecher, Miniſterialdivekton Lor=
bacher
, dem erſten Miniſter des Landes ihre Lohalität und den Dank
für die allzeit offene und gerechte Würdigung der von der Beamtenſchaft
im Intereſſe des Landes geleiſteten Aubeit zu verſichern. Auch eine
Deputation des Landesamtes für das Bildungsweſen mit Miniſterial=
direktor
Urſtadt an der Spitze gratulierte. Ehenſo die Fraktionen
der S.P.D., der Demokratiſchen Partei, die ſozialdemokratiſche Stadt=
verordnetenfraktion
Offenbach, die Landeskommiſſion der Gewerkſchaf=
ten
, der Vurſtand der Darmſtädter ſozialdemokratiſchen Partei. Groß
iſt die Zahl der dem Staatspräſidenten ſchriftlich zugegangenen Glück=
wünſche
: u. a. vom preußiſchen Miniſtenppäſidenten Braun, Bürger=
meiſter
Adelung=Mainz, vom Oberbürgermeiſter von Offenhach Granzin,
Oberbürgermeiſter Keller von Gießen, die Stadt Bad=Nauheim Beig.
Schulte in Werms, Bürgermeiſter Ritzel in Michelſtadt, der württem=
bergiſche
Geſandte in Berlin Karl Hildenbrand, der heſſiſche Geſandte
Freiherr von Biegeleben, die Beamten und Angeſtellten des Miniſte=
riums
des Innern, gleichzeitig im Namen ſämtlicher Beamten und An=
geſtellten
des Oberverſicherungsamts, deſſen Präſident von Krug, für
das Landesfimnanzamt und ſeine Präſidenten der Chefpräſident Gläſſing
die Reichsbahndirektion Mainz, die Reichsbahndirektion Frankfurt am
Main, der Provinzialdirektar der Provinz Oberheſſen Matthias, Bür=
germeiſter
Mueller=Darmſtadt, Landtagsabgeordneter Dingelden. Land=
tagsabgeardneter
Dr. Oſann mit folgenden Worten: Zu Ihrem mor=
gigen
70. Geburtstage bitte ich ergebenſt, meine herzlichſten Glück= und
Segenswünſche entgegenzunehmen. Sie blicken an dieſem Tage auf ein
Leben voll von politiſcher Arbeit und Tätigkeit zurück und haben man=
chen
ſchönen, aber auch manchen ſchweren Zeiten unſeres Vaterlandes
Ihre Hilfe leihen können. Jetzt ſtehen wir vielleicht in den ſchwerſten
Zeiten, insbeſondere in einem Lande, das zu einem weſentlichen Teile
hom Feinde beſetzt iſt. Mögen die kommenden Tage Ihres Lehens noch
das gütige Geſchick beſcheren, daß Sie unſer Vaterland aus ſchwverer Not Einſchränkung des Eiſenbahnverkehrs.
wieder erſtarkt und gekräftigt erſtehen ſehen, und mögen Sie dann mit
Befriedigung auf das zurückblicken, was Sie insbeſondeve in unſerem
engeren Lande getan und geſchaffen haben. Dazu bamen zahlloſe Glück= tag eine Reihe Feunzüge aus; u. a. nachſtehende bezeichnete:
wunſchtelegramme.
Daumſtadt der mündlichen Doktor=Ingenieur=Prüfung unterzogen und Zug D 12 (Berlin Friedrichſtr ab 203) bis Köln (Paris), Zug D. 11
dieſelbe beſtanden.
Voſſ. Ztg, gerade jetzt Büchner nennt, war dieſer Auführungsveripflicks 407 Uhr abends) bis Güſten. Zug D 633 (Berlin Friebrichſtr. an 206
tung noch nicht nachgekommen und wurde oft an ſie gemahnt. Es iſt Uhr) von Güſten.
im Landestheater, das zwei katholiſche Regiſſeure zu ſeinen Mitarbeitern
zählt, von denen der eine das Luſtſviel Büchers inſzenierte, nicht einen Ab Berlin Anhalter Bahnhof: Nichtung Beglin-Dves=
Augenblick an die Möglichkeit gedacht worden, daß der katholiſche Klerus den: Zug 318 (ab 9.37 Uhr) bis Elſterwverda. Zug 313 (an 5.32) von
ſich getroffen fühlen könnte. Um jeder denartigen Auslegung vorzu= Elſterwerda. Richtung Berlin-Frankfurt a. M.: Zug D 6
anſtat von Mguren und Schlofſer die Operette Der tapfere Zug D ſ0 (ab 7.32 Uhr abends) nach München. Zug 1 71 (an 7.30 Uhr)
führung gelangen.
Agathe Fräulein Hedwig Werlé aus Köln, die vor kurzem bereitz Frankfurt a. M., Bug D 41 (an 5.96 Uhr) von Frankfurt a. M., Zug
die Desdemona in Oüthello geſungen hat. Das Aennchen ſingt Frl. 870 (ab 10.10 Uhr abends) bis Frankfurt a. M., Zug 869 (an 11.42 Uhr)
Margarethe Albrecht.
Genehmigung einer beſonderen Anlage gemäß Art. 14 flag, des Bach= Zug 848 (ab 4.25 Uhr) bis München. Zug 847 (an 10.04 Uhr abends)
Michelſtadt gegen das Urteil des Kreisausſchuuſſes Erbach vom 16. März 7.50 Uhr) bis Stuttgart, Zug D 33 (an 10.32 Uhr abends) an Stuttgart.
1922. Nach eingehenden Verhandlungen beſchloß das Gericht. Güteber=
ſuchsverhandlungen
einzuleiten, und wurde mit denſelben Regierungs= fenden Abfahrtsbahnhöfe.
aſſeſſor Dr. Köhler beauftragt.
Verwaltungsgerichtshof. Wie wir erfahren, ſtand auf 20. 5. M.
vor dem Verwaltungsgerichtshofe als Diſziplinargericht die Verhand= wurde ein Schreiben der Ciſenbahndirektion Mainz bekannt gegeben,
ſelhſt tonnte jedoch nicht ſtatiſinden, weil eine inzwiſchen von hier vei= zurückgewieſen wird. Die Gemeindehundeſteuer ſoll in der Höhe der je=
zogene
Hauptzeugin nicht hatte geladen werden können.
auf die derzeitige Lage hat Landtagsabgeordneter Kindt, ſich ent= auf Erhöhung der Steuerentſchädigung der Firma E. Merck geht an die
ten hat.
nung vom 3. Oktober 1922 über Behandlung kleiner Beträge im Steuer= ſamtgemeinde zuſtändig iſt. Das Geſuch des Hausbeſitzervereins für
trags iſt die Zuſtimmung des Landesfinanzamts einzuholen. Nach= die Gebühren für die Tätigkeit des Wohnungsamtes zu erhöhen, wird
Betnag vorausſichtlich 200 Mark nicht überſchreitet und die Erſtattung Genoſſenſchaftsdruckerei übertragen. Die Beerdigungskoſten follen ab
nicht beantragt wird. Sind Gebühren nicht zu erheben oder wird für 1. April von der Gemeinde übernommen und die Mittel durch eine Son=
Rücknahme eines Rechtsmittels oder für eine abweiſende Entſcheidung derſteuer erhoben werden. Die Ausarbeitung eines Ortsſtatuts wurde
Gebührenfreiheit nach 8 295 R.Abg.D. goſvährt, ſo kann die Feſtſetzung der Finanzkommiſſion übertragen. Die Erhöhung der Jahresprämie der
oder Einziehung der Auslagen unterbleiben, wenn der einzuziehende Gemeindehaftpflicht ſoll nochmals durch die Finanzkommiſſion geprüft
Betrag 20 Mk. vorausſichtlich nicht überſchreitet.
Januar bis auf weiteres 2900 b.H.
unſeren Grundſätzen nach Möglichkeit genecht zu werden. Wenn uns und Theater= und Kinovorſtellungen unterſagt ſind.
ein unpaſſendes Stück zugefallen iſt, ſo darf man die großen Schwvierig=
ſtellig
geworden.
Geſangverein Liebetzweig. Am Samstag hielt deu Lieder= Jugend eben ſelbſt in der Schule bei ſich hat.
zweig ſeine 69. Generalverſammlung ab, die ſehr zahlreich beſucht
er beſonders betonte, daß es wiederum kein Jahr des Erfolges in gelang= der Schüiler zu den Koſten der Anſtalt zugezahlte Zuſchuß in Wegfall
licher Hinſicht war, und dies in erſter Linie ein Verdienſt unſeres Chol= kommen; es werden alſo daun nur noch die ſtaatlichen Schulgeldſätze er=
meiſters
Henrn W. Gtzold ſei. Der Jahresbericht des Schrifführers hohen werden,
Herrn A. Hauf, ſowie der Rechnungsbericht des Nechners Herun F.
Volk wurden verleſen und genehmigt. Aus letzterem iſt zu erſehen,
an euſter Stelle der Darmſtädter Männerchöre zu ſtehen.
* Februar=Fahrplan des Norddeutſchen Lloyd Bremen 1923. (Ohne
Cherbourg-Neu=York: D. Ameriea ab Bremen 7. Fehruar; D. Pre= 500 Mark für den erſten Hund, 1500 Mark für den zweiten, 2500 Mauk
ſident Harding ab Bremen 14. Februar; D. George Waſhington ab. für den dritten und für jeden weiteren 1000 Mk. mehr. Alle Ortsbürger
Garter ab Bre

genoſſenſchaft für heſſiſche Molkereierzeug= zwiſchen eingeſtanden hat.
niſſe hier. Riedeſelſtraße, beſchloß in ſeiner letzten Sitzung am
ſtimmt iſt. Man rechnet mit einer großen Beteiligung der Molke= Brennholz zu angemeſſenem Preis zur Verfügung geſtellt wird.
reien, über deren Ergebnis wir noch berichten werden.
Lokale Veranſtaltungen.
betrachten, in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Der Mieterbgrein beruft auf Mittwoch abend 8 Uhr in ganz ande er iſt.
den Hanauer Hof (Heinheimerſtraße) eine Mitgliederverfammlung.
ſtehen immer noch Unklarheiten, die beſeitigt werden müſſen, umſomehr, ſammelt.
als nach Antrag der Hausbeſitzer die Mieterwieder euhöht werden ſoll.
1. Februar, wird Herr Garteniuſpektor Purpus im Gartenbauver=/ Plattform auf das Wagendach. In dieſem Augenblick fuhr der Zug
bülder die Flora der einzelnen Klimazonen, insbeſondere aber die eigen= Aerzue eine ſchwere Schädelverletzung feſtſtellten.
artige Kakteenvegetation des mexikaniſchen Hochlandes behondeln. Deu
wanderziel berichten.

Darmſtadt. Heute machmittag 5 Uhr findet im Albenvereinzzimmer damit ſich die Bevölkerung mit Holz verſorgen kann.
bei Sitte (Karlſtraße) eine Zuſammentunft des Frauen=Ausſchuſſes ſtatt.
zahlreiches und pünktliches Erſcheinen wird daher gebeten.
den 31. 6. M., abends 8.15 Uhr, im Feieuabend die Jahreshaupt= Kartoffeln und Mehl. geſammelt. Sehr erfreulich iſt beſonders das
des Vorſitzenden, Neuwahl des Vorſtandes, Rechmungsablage und Bei= lien geſammelt wurden.
tragserhöhung, nächſte Veranſtaltungen u. a. m. Es iſt alſo Gelegenheit
Verſammlung rechtzeitig zu erſcheinen.

Wegen Kohlenmangels fallen vom Montag oder Diens=
Techniſche Kochſchule. Der Diplom=Ingenieur Erwin Reiche BerlinHannover: Zu D 4 (Berlin Friedrichſtraße ab 7.10 Uhr) ſeitherigen Mädchenſchule zwei Sitzungsſäle für Vereine zur Abhaltung
aus Liſſa Abteilung für Chemie) hat ſich an der Techniſchen Hochſchule bis Kölnz Zug D3 (Berlin Friebrichſtr. an 11.14 Uhu gbends) von Köln, von Verſammlungen uſw. zur Verfügung ſtehen. Die Gaſtwirte haben
(Berlin Friedrichſtr. an 5.32 Uhr) von Köln dieſe beiden mit Schlaf=
wagen
. 1. 112 Berlin Friedrichſtraße ab 1232) bis Bentheim (Hoek
Landestheater Leonce und Lena gehört zu den klaſſiſchen b. Holland), 1. 111 (Berlin Friedrichſtraße an 531 Uhr) von Bentheim. Schütze. In einem hieſigen Sägewerk hantierte in der Frühſtückspauſe
Meiſterwerken der deutſchen Literatur. In anderen Städten iſt die Auf= h) Richtung Berlin-Güſten: Zug D 46 (Berlin Friedrichſtr ab, ein Lehrling mit dem Gewehr des Fabriknachtwächters. Dabei ging ein
führung als eine Pflicht und ein Verdienſt des Theaters gebucht wor= 10.07 Uhr abends) bis Frankfurt a. M., Zug 1 45 Berlin Friedrichſtr. Schuß los, der einen anderen, danebenſtehenden Lehrling traf und ſchwer
den. Darmſtadt, die Heimatſtadt dieſes größten ſeiner Söhne, wie die an 7.30 Uhr) von Frankfurt a. M. Zug D 633 (Berlin Friedrichſtr, ab verletzte.
beugen, wird der kurze Auftritt der Geiſtlichkeit in den Wiederholungen ab 8.50 Uhr gbends) bis Frankfurt a. M. Zug 15 (an 800 Uhr) von einer zeitgemäßen neuen elektriſchen Beleuchtung verſehen werden.
nicht mehr im bisherigen Gewand geſpielt werden. Infolge längerer Frankfurt a. M. Richtung Berlin=München: Zug D 24 ab Die Koſten betragen 100 000 Mk. Die Hälfte dieſes Betrages iſt bereits
Erkrontung von Hilde Walden wird am Mittwoch im Kleinen Haus 719 Uhr abends) nach München, Zug D 25 (an 1109 Uhr) von München, von Ortsangehörigen geſtiſtet worden.
Soldat von Ostar Strauß in der angekündigten Miete zur Auſ= n München. Nichtung Berlin=Stuttgart: Zug 1. 32 (ab Steinfurth hat als erſte der Gemeinden in der Umgegend eine
7.50 Uhr) bis Erfurt. Zug D 33 (an 10.32 Uhr abends) von Erfurt.
In der heutigen Aufführung von Webers Freiſchütz gaſtiert als Richtung Berlin Frankfurt a. M.: Zug D 44 (ab 208 Uhr) bis
von Frankfurt a. M. Richtung Berlin-München: Zug D 156
*8 Probinziglausſchuß. Geſuch des Go. Bär aus Steinbach um (ab 7.42 Uhr abends) bis Paſſau. Zug D 155 (an 11 52 Uhr) von Pafſan.
geſetzes hier: Bemufung der Firma Obephammer=Motorentverke in von München. Richtung BerlinStuttgart: Zug 1 32 (ah
* Arheilgen, 29. Jan. In der letzten Gemeinderatsſitzung
lung gegen den Kriminalpolizeikommiſſar W. hier an; die Verhandlung worin die Beſchwerde der Grundſtücksbeſitzer am Bahnhof Kranichſtein meinderat hat beſchloſſen, Sargholz aus dem Stadtwald koſtenlos zur
weiligen ſtaatlichen Sätze erhoben werden. Das Baugeſuch der Firma iſt Freiherr Niedeſel zu Eiſenach. Er zahlt den höchſten Pachtpreis in der
*8 Einwendungen gegen die Stadtverordnetenwahl. Mit Rückſicht E. Merck wird genehmigt. Der Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion ganzen Umgegend. Windecken. Trotz verſchloſſenem Hoftore und
ſchloſſen, die von ihm erhobenen Einwendungen nicht weiter zu verfol= Finanzkommiſſion. Der Preis des Gemeindebaugeländes an der Weiter= nachts aus dem Stalle geſtohlen. Gedern. Das alte, ehemals fürſt=
gen
, ſo daß das Urteil des Kreisausſchuſſes die Rechtskraft beſchrit= ſtädter Straße wird auf 30 Mark für den Quadratmeter feſtgeſetzt. Dem
Antrag der Sozialdemokratiſchen Partei gemäß, foll die Verwaltungs=
78 Der Veränderung des Geldwertes entſprechend ft die Verord= behörde darüber entſcheiden, ob die Wohnungskommiſſion für die Ge=
verfahren
mit Wirkung vom 2. Januar abgeändert worden. Zur Nie= Herrn Gieles einen Bürgermeiſtereibeamten als Schriftführer des Woh= dem Cigentümer und der Gemeinde iſt nunmehr zuſtande gekommen.
derſchlagung eines fünftauſend (ſeither 1000) Mark überſteigenden Be= nungsamtes zu ernennen, wurde abgelehnt. Der Antrag des Kreisamtes, Friedberg. Der Kreisausſchuß wählte in ſeiner letzten Sitzung die
forderungen von Steuern, Berichtigung von Steuerfeſtſetzungen, wenn zur Bearbeitung der Wohnungskommiſſion übertragen. Mit der An= hier, Judersleben von hier, Kroner von Vilbel, Schaub von Büdesheim
der einzuziehende Betrag vorausſichtlich 200 Mark (ſeither 50 Mk.) nicht legung eines Mietenverzeichniſſes iſt man einverſtanden. Der Kredit für und d. Helmolt aus Nieder=Wöllſtadt zu Mitgliedern des Kreisausſchuſſes.
überſteigt. Gbenſo unterbleiben Erſtattungen, wenn der zu erſtattende die Druckoſten wurde bewilligt und die Druckarbeit der Darmſtädter
werden. Zu Schulvorſtandsmitgliedern wurden die Gemeinderäte Benz, füt die Zeit vom Oktober 1922 bis Januar 1933 die Ausgaben der
* Gebühren der Nechtsanwälte. Der dem Rechtsanwalt von den Werner Pfeiffer, Cißlen, Strauch und Wolf gewählt. Ein Geſuch des Reichsbahn im ordentlichen Haushalt durch die Einnahmen gedeckt. G3
Pauſchſätzen zuſtehende beſondere Teuerungszuſchlag beträgt ab 26. Sohs. Fleck um Benutzung von Straßengelände wurde abgelehnt. Die betrugen, für die Zeit vom 1. April 1922 bis 31. Dezember 1933 die
Vergütung für Inſtandhaltung der Schuluhr wurde auf 1000 Mark er= Einnnhmen in Millioren Mk.: Perſonen= und Gepäckverkehr 30 280,
Der Bühnenvolksbund ſchreibt uns: Bei dem Vorſtand laufen höht. Das Geſuch der hieſigen Bäckermeiſter um Stundung der wöchent= Güterverkehr 442 468, fonſtige Quellen 12 483, im ganzen 485 231 die
häufig Beſchverden von Mitgliedern unſever Theatergemeinden über lichen Mehlſchuldigkeiten fand Ablehnung. Die Ueberſchreibung eines Ausgaben; Hauptverwaltung 290, Betriebsverwaltung 472395,
die Zuteilung deu Stücke ein. Wir müſſen dazu leider erklären, daß wvir Erbbegräbniſſes fand Genehmigung. Das Geſuch der Kriegsbeſchädigten ſonſtige Zwecke 56, im Schuldendienſt 9600, im ganzen 489341 Millionen
den eutſcheidenden Einfluß bei der Auswpahl der Vorſtellungen bisher und =hinterbliebenen um Zuweiſung von Holz wird an die Holzkommiſ= Mauf; mithin Ueberſchuß 2,89 Milliarden. In dem Abſchluß ſind ſäuf=
uicht
in dem Maße hatten, wie anderen Ortsgruppen uuſeres Verbands ſion gegeben. Es folgt geheime Sitzung. Heute ließ die Rhein= liche Koſten, auch der Schuldendienſt, berückſichtigt. Da der ordentliche
von ihren Theaterleitungen eingeräumt wurde. Doch müſſen wir an= landkommiſſion durch Ausſchellen bekannt geben, daß bis auf Haushalt der Reichsbahn auch bereits für die eyſten drei Monate des
erkennen, daß die Leitung des Landestheaters ſeither bemüht geweſen iſt, weiteres jegliche Art von Verſammlungen und Tanz, auch Singſtunden. Jahres 1922 balanzierte, hat die Reichsbahn ſich im Kalenderjah=
keiten
der Leitung des Theaters bei dem Ausbau des Spielplans und hat geſtern wegen Diebſtahls und Hehlerei, zwei Fortbildungsſchüler. Außer den Tarferhöhungen haben dieſe die Erſparnismaßnahmen auf
deſſen täglichem Wechſel nicht unterſchätzen. Wir ſind dieſerhalb vor= feſtgenommen. Einer hatte dem andern 15 000 Mark aus der Taſche ge= allen Gebieten der Verwaltung zu Wege gebracht. Bekanntlich hat die
ſtohlen. Man ſieht, wviebiel Geld die noch ſchulpflichtige, heranwachſende Neichsregierung der Reparationskommiſſion, gegenüber die
war. Der 1. Vorſitzende Herr A. Schneider eröffuete die Verſamm= in ihrem Fortbeſtand für das laufende Jahr geſichert. Infolge eines gebiet wirft natürlich, wie alle Aufbauarheit, ſo auch das Gleichgewicſt
lung mit einen kurzent Rückblick auf das abgeklaufene Vereinsjahr, ſuorin. Reichszuſchuſſes kann ſogar von Oſtern ab der ſeither von den Eltern im Haushalt der Neichsbahn aller Vorausſicht nach über den Haufen.
daß Einnahmen und Ausgaben mit 95 000 Mark abſchließen. Die Chor= holzverſteigerung hat unſere Gemeinde ein gutes Geſchäft gemacht. Für geklagt war der Vorſitzende des Deutſchen Metallarbeiterverbandes, der
kaſſe hat einen Beſtand von 9000 Mk. Leider war der Vorſtand gezwun= Kiefernrundholz ſpurden 62000 Mark für den Naummeter und für ſozialdemokratiſche Stadtverordnete Urich, wegen wörtlicher und tät=
gen
, durch die rieſige Geldentwertung den Vereinsbeitrag auf diertel= Kiefernſtammholz 97 000 Mark für den Feſtmeter erzielt. Aehnlich hohe licher Beleidigung des deutſchnationalen Stadtverordneten Lüdtke.
jährlich 100 Mk. zu erhöhen, da die Unkoſten für den Chormeiſter, das Holzpreiſe wurden in Beerfelden erzielt, wo man für Kiefernnutz= der Stadtverordnetenſitzung vom 16. November foll bei Beſprockung der
Notennaterial uſp. ungehener geſtieger ſind. Hoffentlich werden unſere ſcheitholz von 14 Zentimeter aufwärts 44 000 Mark für den Raummeter Zirkus Buſch=Krowalle nach der Anklage Urich den Stadtwverordneten
Witglieder dieſe Guhähung begreifen. Der alte Vorſtand wurde ein= und für Nutzknüppel 28000 Mark bekam. Dem Gemeinderate ſollen Lüdtke in den Rücken geſtoßen haben, ſo daß dieſer zu Boden gefallen
ſtimmig wiedergewählt. Der 1. Vorſitzende ſchloß die anregend ver= dieſe Preiſe noch zu niedrig ſein. Die teuerſte Jagd im Odenwald ſei. Hierbei ſoll Urich die Worte gebpaucht haben: Sie Lump, Sie
aufene Verſammlung mit dem Wunſche, daß ſich der Liederzweig im dürſte die kleine Gemeinde Heſſelbach haben, deren Pachtpreis, der zerreiße ich in Stücke. Der Amtsanwalt, der dem Angeklagten eine
neuen Vereinsjahre immer noch weiter vervollkommnen möge, um mit einmal einen Betrag von 350 Mark jährlich ausmachte, jetzt über 400 000 gewiſſe Erregung zugeſtand, beantragte ſechs Wochen Gefängnis. Das
Mark beträgt. Der Pächter, iſt ein Holzhäudler von Mannheim.
r. Babenhauſen, 28. Jan. Laut Beſchluß des Gemeinderats ueteuſitzung von einer Gefängnisſtuafe ab und verurteilte den Angeklag=
Gewähr.) 1. BremenNeu=York: 4. BremenSouthampton in der letzten Sitzung beträgt die Gemeindehundeſteuer, ab 1. Januar tein zu 50 000 Mk. Geldſtrafe.
Bremen 21. Februar; D. Preſident Rooſebelt ab Bremen 28. Februar, haben für ihr Losholz eine dritte Rate für Haueu= und Setzerlohn in Höhe franzöſiſcher Korporal und ein franzöſiſcher Jäger, die am 22. Janua=
B. BremenNeu=Youk diuekt: D. Sehdlitz ab Bremen 10. von 5000 Mark bis ſpäteſtens 15. Fehruar zu entrichten. Der hieſige von Trier nach dem Ruhrgebiet abreiſten, ſeien im Zuge hinter Köln
Februar; D. Yorck ab Bremen 24 Februar, 2. Bremen La Stenographenverein Stolze=Schrey, deu in nächſter Zeit ein Konzert eingeſchlafen und erſt im Bahnhof Müinſter wach geworden. Sie ſeiel
Plata: D. Crefeld ab Bremen 3. Februar; D. Sierra Nebada ab. mit Ball veranſtalten wollte, läßt dies mit Rückſicht auf die trübe Zeit in eine Kaſerne in der Stadt geführt worden und dort unter Belwachung
Bremen 94. Februar, 3, BremenBraſilien: D. ,Horncap ab in lobensſverter Weiſe ausfallen. Der Arbeitergeſangderein Vor= der Schupo geblieben. Sobald die franzöſiſche Regierung Kenntnis von
Hauburg 23. Februar, 4. BremenOſtaſien: D. Werra ab wäuts hielt am letzten Sonntag eine theatraliſche Abendunterhaltung der Angelegenheit erhalten habe, habe ſie alsbald bei der deutſchen Ne=
Hamburg 10. Februar; D. Eurhlochus ab Hamburg 21. Februar; M. ab. die ſich eines guten Beſuches zu erfreuen hatte. Im Mittelpunkte des gierung interveniert, damit die beiden Soldaten ſofort wieder ihren
ab Hamhurg 3. März. 5. BremenAuſtralien; Abends ſtand, das Theaterſtück Der Goldbauer. Alle mitſpielenden Truppenteilen zugeſchickt würden. Die deutſche Regierung ſei dieſem
Damen und Herren entledigten ſich recht gut der ihnen geſtellten Aufgabe. Erſuchen der franzöſiſchen Aegieruug uachgekot

N. Selcgenſfel. . Naffinierter Diehfe 2u.
ſchen hier und Offenbach ſind zur Nachtzeit die Telephondrähte abge=
ſchnitten
und zum großen Teile geſtohlen worden. Der Verdacht richtete
Der Vorſtaud und Aufſichtsrat der Verwertungs= ſich ſofort gegen einen jungen Mann aus Froſchhauſen, der die Tat iu=
ur
. Seligenſtadt, 23. Jan. Holzrationierung. Die Ausgabe
27. d. M., ſämtliche Molkereien Heſſens zu einer freien Abgabe von Holz ſoll nach einem Plan der Bürgermeiſterei ſobald als möglich
von Butter zu veranlaſſen, welche für die Ruhrbevölkerung be= rationiert werden. Man beabſichtigt, daß jeder Familie 1½= Raummeter
Trebur, 29. Jan. Die Gemeinde Trebzur hei Groß=Gerau oy
richtet in ihrer Gemeinde ein Kriegerdenkmal, deſſen Ausführung den
Werkſtätten für Grabmalkunſt und Kunſtgewerbe von Herrn Bildhauey
V. Götze= Darmſtadt übertragen wurde. Den Hauptſchmuck des Denf=
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu mals bildet eine lebensgroße, trauernde weibliche Figur. Als Anregung
dazu diente das Oppenheimer Kriegerdenkmal, das von demſelben Künſt=
ler
geſchaffen iſt, wenn auch Ausführung und Gedanke bei letzterem ein
o- Offenbach, 29. Jan. Ruhrſpende. Die hieſige Lehrerſchaft
(S Anzeige.) Ueber das Reichsmietegeſetz und ſeine Anwendung be= hat für ihre notleidenden Kollegen im Ruhrgebiet 500 000 Mark . Weiſetau (Rheinheſſen), 29. Jan Unfall. Ein Mainzer
Gartenbauverein Darmſtadt. Am Donnerstag, den junger Mann, der hier in Arbeit ſteht, ſtieg bei der Heimfahrt von der
ein einen Vontrag, über die Flora von Meziko halten. Herr Pur= durch die Eiſeubahnbrücke, wobei der Burſche ſchwer vour den Eiſenträ=
pus
, der wiederholt Mexiko bereiſte, und zuletzt vom November 1931 bis gern, die ihn berührten, verletzt wurde. Auf dem Mainzer Südbahnhof
Mai 1922 botaniſch dorh tätig war, wird an Hand zahlreicher Licht= wurde der Verletzte ausgeladen und ins Krankenhaus gebracht, wo die
ur. Bingen, 29. Jan. Zenſur. Sämtliche hier eingehendaut au
botaniſchen Teil vorangehend wird der Nedner über die klimatiſchen, wärtigen Blätter ſtehen unter Vorzenſuv der Bsſatzungsbeſürde.
geſchichtlichen und wirtſchaftlichen Veuhältniſſe und Mesfko als Aus= Falls ihr Inhalt den Franzoſen nicht genehm iſt, werden ſie kurzerhand
beſchlagnahmt und die Zeitungsverkäufer und Abonnenten haben den
Schaden zu tragen.
ro. Bingen, 29. Jan. Die Franzofen haben der Stadtberwal=
tung
die Genehmigung zur vorläufigen Weiterbewirtſchaftung des Stadt=
waldes
geſtattet. Die Beſchlagnahme iſt damit auch hier aufgehoben
Frauen=Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei worden. Die Stadt plant ſofort mehrere Verſteigerungen abzuhalten,
ur. Gießen, 29. Jan. Ruhrſpenden. Der Geſamtſenat deu
Außer verſchiedenen parteipolitiſchen Fragen ſollen Geſetzentwürfe be= Uniberſität hat ſich bereit erklärt, daß ſämtliche Profeſſoren trotz ihrer
ſprochen werden, die für die Frauenwelt von Bedeutung ſind. Um eigenen ſchlveren finanziellen Lage dennoch zwei Prozent ihres Gehaltes
in Zukunft zu Gunſten der notleidenden Ruhrbevölkerung abgeben wol=
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartai. Den len. Die Vogelsbergorte ſammeln fleißig für die Ruhrbevöl=
Mitgliedern beider Gruppen hiermit zur Kenntnis, daß am Mittwoch, kerung. Beſonders werden auf den Landorten Lebensmitteln, vor allem
verſammlung ſtattfindet. Die Tagesordnung ſieht vor: Bericht Sammelergebnis in Groß=Linden, wo über 200 000 Mark außer Naturg=
n
7. Friedberg, 29. Jan. Der Grabſchänder, der kürzlich auf
zu reichlicher Ausſprache gegeben, und Pflicht jedes Mitgliedes, zu dieſer dem hieſigen Friedhofe eine Kupferplatte im Werte von 15000 Mark ent=
wendete
, iſt jetzt in der Perſon des aus Frankfurt ſtammenden, aber
hier wohnenden Buchbinders Bachmann ermittelt und verhaftet worden.
n. Alsfeld (Oberheſſen), 28. Jan. Die alte Realſchule, die
jetzt frei geworden iſt, ſoll zu Wohnungen umgebaut werden. Es ſollen
fünf Wohnungen errichtet werden, die einen Koſtenaufwand von drei
Millionen Mark ausmachen. Die Landwirtſchaftliche Winterſchule, die
ſeither in der alten Realſchule untergebracht war, iſt in das neue Ge=
Ab Berlin Stadtbahn nach dem Weſten: 2) Nichtung bäude der Realſchule übergeſiedelt. Gleichzeitig ſoll in dem Gebäude der
allerdings gegen dieſes Zuvorkommen proteſtiert. Die Hundeſteuer
wurde auf 1200 Mark für jeden Hund feſtgeſetzt.
ei. Lauterbach (Oberheſſen), 29. Jan. Ein gefährlicher
th. Hirzenhain, 29. Jan. Heimattreue Oberheſſen. In
einer Proteſtverſammlung der Bürgerſchaft wurde ein Huldigungs=
Außerdem fallen vom Mittwuoch oder Donnerstag u. a. noch aus: ſchreiben an die Berliner Regierung abgefandt. Die Kundgebung billigt
alle Abwehrmaßnahmen der Regierung in der Frage der Beſetzung des
Ruhrgebietes.
nr. Sellnrod (Oberheſſen), 24. Jan. Die Ortskirche, foll mit
ot. Aus Oberhefſen, 29. Jan. Alsfeld. Die Nachbargemeinde
Spende für das beſetzte Ruhrgebiet veranſtaltet. Es gingen insgeſamt
120 000 Mark und 150 Zentner Naturalien (größtenteils Mehl) ein.
Holzhauſen vor der Höhe. Hier wurden einem Schloſſer ein Treib=
riemen
und ein Fahrrad geſtohlen. In derſelben Nacht wurde einen
anderen Einwohner ein Schaf aus dem Stalle geſtohlen. Stoſ=
heim
. Dieſer Tage fand hier eine Beſprechung der Reichsbahndirektion
mit Vertretern der Kreisämter, Handelskammern und Bürgermeiſtereien
ſtatt, deren Zweck und Ziel es war, beſſere Zugverbindungen für die
Wetterau zu ſchaffen. Die Beratung erſtreckte ſich insbeſondere auf Fahrt=
Nähere Auskunft über den Ausfall der Zige erteilen die betref= verbeſſerungen auf den Strecken GießenGelnhauſen, FrankfurtHanau
und FrankfurtStockheim-Gedern. Die Jagdpachten im Vo=
gelsberg
ſind im Verhältnis zum Ertrag, obwohl ſie den Gemeinden
viele Tauſende abwerfen, immer noch billig. Während die Pachtpreiſe
kaum mehr als 10 000 Mark einbringen, erhalten die Pächter für ein
paar Felle bereits mehr als 100 000 Mark. Grünberg. Der Ge=
Verfügung zu ſtellen. Herbſtein. Der Pächter der hieſigen Jagd
eines ſcharfen Hofhundes wurde einem hieſigen Maurer, ein Ferkel
liche Siechenhaus, das der Fürſt zu Stolberg=Wernigerode=Gedern auf
zehn Jahre der hieſigen Gemeinde zinsfrei überlaſſen hat, ſoll demnächſt
in ein Bezirksſiechenhaus für alte und gebrechliche Leute aus der Wet=
terau
und dem Vogelsberg umgewandelt werden. Der Vertrag zwiſchen
Herren Bürgermeiſter Vorbach=Rodheim, Rechtsanwalt Schröder von
Reich und Ausland.
Die Reichsbahn im Jahre 1922 ohne Fehlbetrag.
Ebenſo wie für die Monate April bis Oktober 1922 werden auch
1929 trotz der großen Erſchſverniſſe des Wirtſchaftslebens aus eigener
. Eberſtadt, 29. Jan. Feſtgengmmen. Die hieſige Gendarmerie Kraft und Ane Zuſchüſſe aus allgemeinen Reicksmitteln erhalten,
Vertflichtung der Haushaltsbalance ſeinerzeit übernommen,
und der Erfolg zeigt, wie ernſt es der Regierung in ihren Verſprechun=
o
. Groß=Bieberau, 29. Jan. Die Höhere Bürgerſchule iſt gen geweſen iſt. Der Einbruch deu Franzoſen und Belgier ins Ruhl=
Ein Stadtverordneter vor dem Schöffengericht.
Berlin. Eine Lärmſzene in der Berliner Stadtverordnetel=
in
= Aus dem Mütlingtal, 29. Jan. Erbach. Bei der letzten Nutz= ſitzung beſchäftigte heute vormittag das Berliner Schöffengericht. An=

Gericht ſah mit Rückſicht auf die große Erregung in der Stadtveroid=

Im Zuge eingeſchlafen.
Paufs. Der Kriegsminiſter veröffentlicht folgende Note: Ein

[ ][  ][ ]

Rummer 29.

Darttſtädter Tagblatt, Dienstag, den 30. Januar 1923.

Seite 5.

and

Spiel, Sport und Turnen.
Dr. Der S. S. Möve‟=Darmſtadt, E. V., hat für kommen=
den
Samstag, den 3. Februar, einen Vereinswettkampf mit dem S. S.
Heſſen=Worms vereinbart, der während des Schwimmabends
des S. S. Möve‟=Darmſtadt, abends zwiſchen 7 und 8 Uhr, im hieſigen
Städtiſchen Hallenſchwimmbad ausgetragen werden ſoll. Der Wormſer
Verein verfügt über einige recht gute Schwimmer, ſodaß dieſer erſte Wett=
ampf
des S. S. Möve‟=Darmſtadt intereſſant zu werden verſpricht.
hm. Der 2. Gauberband des 9. Turnkreiſes der D. T., welcher
die vier Gaue: Main=Rhein, Speſſart, Odenwald und Odenwald=Jahn
umfaßt, veranſtaltet am nächſten Sonntag, den 4. Februar, in Baben=
auſen
eine Uebungsſtunde für Leiter und Leiterinnen von Frauenabtei=
ungen
. Den Uebungsſtoff bilden die Geräte= und Freiübungen für die
iesjährigen Wetturnen, insbeſondere diejenigen von München. Die Ver=
inſtaltungen
des Verbandes werden für die Folge an dieſer Stelle be=
annt
gegeben; es empfiehlt ſich daher dieſes Blatt fleißig zu leſen.
* Kreis VIIIb (Rheinland) der Deutſchen Durner=
chaft
und Weſtdeutſcher Spielverband haben gemeinſam
olgende Kundgebung beſchloſſen: Wir Rheinländer ſind von Abſtam=
nung
und Art deutſch und wollen es bleiben. Wir laſſen uns auch nicht
uurch Vorſpiegelung wirtſchaftlicher Vorteile und politiſcher Freiheiten
zeeinfluffen. Nur als ein Teil Deutſchlands iſt das Rheinland blühend
ind groß geworden, und ſo ſoll es bleiben. Wir erklären, daß wir allen
Beſtrebungen, es von Deutſchland zu trennen, ſchärfſten und dauernden
Viderſtand entgegenſetzen werden. Der Rhein ſoll ſtets Deutſchlands
Strom bleiben und niemals Deutſchlands Grenze werden. Neuendorff.
sr. Weſtdeutſchland ſchlägt Mitteldeutſchland 5:0
1:0). Vor zirka 10 000 Zuſchauern traten ſich beide Mannſchaften am
Sonntag in Düſſeldorf im Freundſchaftsſpiel gegenüber. In herzlichſter
Beiſe wurde die mitteldeutſche Mannſchaft begrüßt, deren Spielführer
einer Genugtuung Ausdruck gab, dem ſchwerbedrängten Weſten gerade
n der jetzigen Zeit beſuchen zu dürfen. Das Spiel ſelbſt nahm einen
lotten Verlauf, ſtand aber zumeiſt im Zeichen des Weſten, deſſen Mann=
chaft
ſich in ausgezeichneter Form befindet. Mitteldeutſchland hatte viel
Erſatz einſtellen müſſen und verteidigte auch in der erſten Spielhälfte mit
iel Glück. So konnte Weſtdeutſchland nur einmal durch Lücke ( Düſſel=
ſorf
) erfolgreich ſein. Nach der Pauſe ſchien anfangs Mitteldeutſchland
ufzukommen, aber bald war wieder Weſtdeutſchland im Vorteil. Be=
onders
die beiden Stürmer Binder (Köln) und Lücke (Düſſeldorf) zeich=
jeten
ſich aus. Sie konnten noch je zwei Tore erzielen, ſodaß der Weſten
nit 5: 0 leichter Sieger blieb, da Mitteldeutſchland das Ehrentor ver=
agt
blieb.
sr. Fußball im Reiche. Weſtdeutſchland: Fortung
Zallſpielklub=Düſſeldorf 0:1; Barmen 72F.C. Neheim 4:4; Preu=
ſen
=DuisburgMülheim 2: 1; Duisburg 48Ballſpielverein=Beek 0:0;
Hamborn 07Meiderich 80 2: 2; Meiderich 06V. f. B.=Ruhrort 3: 3;
duisburg 08Rheinhauſen 10:1; Alemannia=Dortmund-V. f. B. 8: 1;
Inion=GelſenkirchenArminia 1:1; Gelſenkirchen 07Dortmund 08
:2: ErleEſſen 99 2:1: LangendreerAlteneſſen 0:3; Arminia=
ZielefeldWeſtfalia=Ahlen 6:2; V. f. B.=BielefeldSportklub=Linden
:0; Eintracht=München=GladbachT.= u. Sp.=V.=München=Gladbach 7:2.
Nitteldentſchland: Magdeburg: Viktoria 96Sport= u. Sp.=Vg.
:0; Fortung-Preußen=Burg 3: 1. Halberſtadt: GermaniaCrickett
Ziktoria 2: 2. Leipzig: V. f. B.Sportfreunde 3: 2; WackerBallſp.=
II. 2:1; EintrachtTub. 3: 1: PfeilS. C. 99 2: 2. Chemnitz: Ballſp.=
2I.Teutonia 3:2; V. f. B.Hellas 2: 4. Mittweida: Sp.=Kl. 99
Lational=Chemnitz ausgefallen. Erfurt: Gotha 08Sp.=Cl.=Weimar 1 :0;
s. f. B.T.=V.=Ilversgehofen 1:0. Arnſtadt: Zella 08V. f. B.=
Loburg 1: 1. Jena: Städtekampf gegen WeimarApolda ausgefallen.
Nülhauſen: Spb.Wacker=Gotha 2:2; Concordia-V. f. B.=Feuerbach
1. Halle: B. f. L.Boruſſia 0:1; Spp 98V. f. L.=Merfeburg 2: 1;
Sſortfreunde-Naumburg 05 1:3; Wacker-Preußen ausgefallen.
Leißenfels: Spielvg.Favorit=Halle 2: 1.
sr. Winterflugwoche in St. Andreasberg. Am Sonn=
ig
ſollte die in St. Andreasberg im Harz geplante Winterſegelflugwoche
eginnen. Wie uns ein eigener Drahtbericht meldet, war der Wettergott
er Veranſtaltung nicht günftig. Tauwetter und ſtarker Regen machten
den Segelflugverſuch unmöglich. Die Anteilnahme der Bevölkerung
us den umliegenden Orten, wie Braunſchweig, Hannober uſw. iſt eine
ußerorbentlich große. Bisher ſind erſt zwei Segelflugzeuge eingetroffen,
er Senator aus Hamburg, der von Förſter und Voigt geführt wer=
en
ſoll, ſowie der Vampyr der Hannoverſchen Waggonfabrik, auf dem
Nartens und Mertens ihre Künſte zeigen ſollen. Man hofft am zweiten
Tag mit der Veranſtaltung beginnen zu können, wenn die Witterung
ünſtiger wird.

Winterſportlehrgänge. Die Deutſche Hochſchule für
Leibesübungen veranſtaltet für ihre Studenten zwei Winterſportlehr=
gänge
; der eine begann am 28. Dezember 1922 in Reinerz, der zweite
beginnt am B. Febr. 1923 in Krummhübel. Beide Lehrgänge dauern je
14 Tage, ſie werden von Dr. Diem geleitet. Ein dritter Lehrgang findet
für Hörer ab 21. Januar 1923 unter Leitung von Holz im Allgäu ſtatt.
* Amtsverwaltung der Leibesübungen im Staate
Danzig. Die Turn= und Sportangelegenheiten des Freiſtaates Danzig
ſind dem Abteilungsleiter Sander übertragen worden. Oberleitung:
Sportſenator Dr. Strunk.
sr. Akademiſche Hockeymeiſterſchaft. Zwiſchen den
Univerſitätsmannſchaften von Halle und Hannover kam die Deutſch=
Akademiſche Hockeymeiſterſchaft zur Entſcheidung. Die Hallenſer Vertreter
erwieſen ſich als die beſſeren. Bei Halbzeit führten ſie bereits mit 2:0.
Dann wurde das =Spiel ausgeglichener und endete ſchließlich. mit dem
3: 1 Siege der Hallenſer. Dieſe haben ihren Erfolg in der Hauptſache
ihrem guten Torwart und der guten Verteidigung zu verdanken.
* Das Jahndenkmal an der Jahnhöhle in Halle
durch Diebe zerſtört. In der Nacht zum 28. Dezember 1922
wurden das über der Jahnhöhle am Trothaer Felſen angebrachte Relief
des Turnvaters Jahn ſowie das große Turnerzeichen und die Ein=
rahmung
von Dieben gewaltſam heruntergeriſſen. Bei der Fortſchaffung
ſind ſie vermutlich überraſcht worden, da die Gegſtände und die verwen=
deten
Werkzeuge in der Nähe des Tatortes aufgefunden wurden. Leider
wird die Wiederverwendung der ſchwer beſchädigten Denkmalszeichen
nicht möglich ſein, aber die Halleſche Turnerſchaft hofft beſtimmt, die
uns Turnern allen wertvolle Gedenkſtätte bald wieder neu erſtehen laſſen
zu können.

4. Quittung

Regelmässige Verbindung
von Bremen über Southampton, Cherborg nach New Vork
durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer
NACHSTE ABFAHRTEN:
America .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. Februar II. April
President Harding ...... . . . . . . 14. Februar 21. März
George Washington .. . . . . . . . . . 21. Februar 28. März
President Roosevelt ... . .. . . . . . 28. Februar 4. April
Abfahrt von Southampton und Cherbourg I Tag später
Verſangen Sie Prospeſte und Segeſſisten Nr. 35

2
Uinlee TAIes eiiLS
DARNSTADN
BERLIN WS
Unter den Linden1 Frankfurterstraße 12-14
General-Vertretung: Norddeutscher Lloyd, Bremen

Wetterbericht der Gießener Betterwarte.
Wettervorherſage für den 31. Januar:
Bei nördlichen Winden iſt mit kälterem Wetter, Schneeſchauern
und Nachfröſten zu rechnen. Tiefefr Druck hat ſich im Oſten ausgebreitet
und zieht ſüdwärts. Da wir auf ſeiner kalten Front liegen, iſt ein
Kälteeinbruch zu erwarten.
Verſteigerungskalender. Mittwoch, 31. Januar:
Jagdverpachtung nachmittags 2 Uhr im Reſtaurant Zur Wacht
am Rhein in König. Mobiliarverſteigerung vorm.
10 Uhr in Böttingers Brauer, Ludwigsplatz 8. Verſteigerung
von Vieh vorm. 10 Uhr bei Jak. Krämer 2. Witwe in Eſcholl=
brücken
, Hintergaſſe 15.

über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevölkerung:
Kreisſchulrat Dietrich 2000 Mk., Rechtsanwalt Dingeldey 10000 Mt
Stadtſekretär Karl Menger 1000 Mk., Staatsrat Dr. Schwarz 8000 Mt.
Habicht 2000 Mk., Geh. Juſtizrat Gallus 3000 Mk., Beamtenſchaft der
Aachener und Münchener Feuerverſicherungs=Gefellſchaft 27 150 Mk.,
Ferdinand Karl Winter 3000 Mk., Kanzleibeamte v. Oberlandgericht:
Merkel, Oberjuſtizinſpektor 1500 Mk., Pfeifer, Kanzleirat 1500 Mk.,
Schmincke, Kanzleiinſpektor 1500 Mk., Wolf, Juſtizſekretär 2000 Mk.,
Bickel, Juſtizſekretär, 1000 Mk., Hock, Amtsobergehilfe, 500 Mk., Gute=
kunſt
, Schreibgehilfe, 1000 Mk., Ruppling, Amtsgehilfe, 500 Mk., Betz
Kanzleigehilfe, 1000 Mk., Roche, Juſtizinſpektor, 3000 Mk.; Hans Stuk=
kerk
1000 Mk., 2. Mädchenklaſſe der Bezirksſchule IV 1200 Mk., Sekretär
Franz Scholles 1000 Mk., Aſſiſtent Wilhelm Denecke 1000 Mk., Photo=
Atelier Lucie Gieſinger (Schneemann=Kollekte) 3500 Mk., Seeger, Leh=
rerin
, 500 Mk., H. D. 1000 Mk., Herzbruch 1000 Mk., Angeſtellte und
Arbeiter der Fa. Guſtav Göckel 26 700 Mk., Rechnungsrat Julius Wrede
1000 Mk., Staatsrat Koch 5000 Mk., Dr. Wolff 1000 Mk., Phil. Heilig
500 Mk., G. M. 1000 Mk., Theater=Verein 5000 Mk., Sanitätsrat Dr.
Blumenthal. 2000 Mk., Bez.=Rechnungsſtelle f. Poſtanweiſ. v. OPD.
9200 Mk., Familienkart Geſellſchaft 450 Mk., Reg.=Rat Dr. Krebs 2000
Mk., Geh. Finanzrat Dr. Krebs 2000 Mk., Dr. Puth, Annaſtraße 3
1000 Mk., Fran Maria Schweiger 500 Mk., Kammermuſiker Harniſch
500 Mk., R. Schulz, Landskronſtraße 55, 200 Mk., Geh.=Rat Rüſter 5000
Mk., L. Wagner, Architekt, 5000 Mk., Landgerichtsdirektor Dr. Nagel
5000 Mk., Miniſterialrat Mangold 2500 Mk., F. T. 1000 Mk., H. Leh=
mann
, Bismarckſtraße 80, 5000 Mk., de Beauclair 1000 Mk., Rechnungs=
rat
Rink 2000 Mk., Frau v. Lehmann 2000 Mk., Hans Jürgen v. Leh=
mann
1000 Mk., Frau Präſident Herzberger 1000 Mk., Prokuriſt Otto
Thiem 3000 Mk., N. N. 2000 Mk., Ungenannt 500 Mk., Mittagstiſch=
Penſion Frl. Friedrich, Frankfurter Straße 74, 420 Mk., Hermann Me=
her
, Saalbauſtraße 10, 1000 Mk., Kark Kahn, Fraukfurter Straße
1000 Mk., Kaufmann G. Roth 1000 Mk., Dr. Noellner, Arzt, 5000 Mk
Rechnungsrat Göbel 1000 Mk., Friedrich Hartmann 1000 Mk., Verwa
tungsinſpektor Göbel, Eberſtadt, 1000 Mk., Chriſtian Klepper 1000 Mk.
Oberbetriebsinſpektor Volquardts 1000 Mk., J. B. 100 Mk., Eduari
Wolfskehl 100 000 Mk., Frl. Loeſſel 100 000 Mk., Dr. M. 3000 Mk.,
3 b 2 Ludwig Georg=Gymnaſium 2650 Mk., Baurat Wagner 10 000 Mk.
Dr. Schifferdecker, Rheinſtraße, 3000 Mk., Frau M. Br. 500 Mk., Mei
ſenzahl 1000 Mk., F. u. R. Schmidtmann 5000 Mk., Köhler 1000 Mk.
Georg Müller 1000 Mk., Frau Dr. Gaſſert 2000. Mk., Angeſtellte und
Arbeiter d. Heſſ. Automobil=Geſ. 120000 Mk., Brockhaus Oberſt a.
5000 Mk., Fr. v. Iſſendorf 10 000 Mk., Landgerichtsrat A. Müller 1000
Mk., Heinrich Leiß 500 Mk., Blumengeſchäft Müller (Schneemann=
Kollekte) 3200 Mk., ſtud. math. E. B. (Erlös aus wiſſenſchaftlichen Ar=
beiten
) 1000 Mk., v. Bieberſtein (Sammlung) 2000 Mk., Arbeiter und
Angeſtellte der Fa. Gg. Schneider, Kohlenhandlung, 12300 Mk.,
Hoffmann 500 Mk., G. F. Knapp 1000 Mk., Dr. K
1000 Mk.,
erſte Sammlung von Gäſten im Reſt. Zum runden Eck 1425
1000 Mk., Wilh. Jung, Oberrev. 2000 Mk.
336 810.
1. Quittung . .
2.
.. . . . 382 210.
3.
490 850.

4,
578 495.
1788 365.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Aufang 7 Uhr, Ende nach 10 1.
Klein=
(Sondermiete 12 Schäilermiete blau 7): Der Freiſcht
Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende vor 9½ Uhr (Sondern
Leonc
und Lena, Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele
Kinovorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land‟
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.

je glückliche Geburt eines
2 gesunden, kräftigen Hädels
zeigen in dankbarer Freude an
Loopold und Hedwis Men
Darmstadt, 28. Jan. 1923
Liebigstr. 26, pt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei
dem Hinſcheiden meines
lieben Mannes, unſeres
lieben, guten Vaters, ins=
beſondere
für die troſt=
reichen
Worte des Herrn
Pfarrer Vogel, aufrich=
tigſten
Dank.
(*2700
Darmſtadt, 29. Jan. 1923.
Frau Eliſe Guntrum
geb. Bickel, u. Kinder.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute nacht kurz nach 11 Uhr entſchlief ſanft
im Eliſabethenſtift nach kurzer, ſchwerer Krankheit
unſere geliebte, treue Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Großmutter, Tante und Schwägerin
Frau Marie Morell
geb. Reuling
im 74. Lebensjahre.
Zm Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Elſe Morell
Lilli Morell, geb. Kölſch
Dr. jur. Ernſt Morell und Frau Margarethe
geb. Woeſte
Walter Morell und Frau Gertrud, geb. Maaß
Hauptmann a. 9. Erich Morell u. Frau Nora
geb. Jebſen
Eliſabeth Reuling
und 7 Enkelkinder.
Darmſtadt, Düſſeldorf, Breslau, Mangſchütz i. Schl.
29. Januar 1923.
Beerdigung am Mittwoch, 31. Jan., 3 Uhr nachm.,
von der Kapelle des alten Friedhofs, Nieder= Ram=
ſtädter
Straße, aus.
(*2647

wegen dringendem Bedarf
Zahle
für ſämtliche
WAlt=Metalle, Lumpen, Papier uſw.
den höchſten Jagespreis!
91. C. Mubinge.
KArheilgerſtraße 5, 1. St.
(an der Hochſchule). (*2729
Vf

Nteu eingetroffer

Lina Adler
Mauerſtraße 20

Gott dem Allmächtigen hat es in ſeinem uner=
forſchlichen
Ratſchluß gefallen, nach längerer, ſchwerer
Krankheit meinen innigſtgeliebten, treuſorgenden
Mann, unſeren lieben, guten Vater, Großvater,
Schwiegervater, Bruder, Onkel und Schwager
den Gendarmerie=Wachtmeiſter a. D.
der Kaiſerl. Gendarmerie=Brigade in Elſaß=Lothringen
Johann Bettin
Kriegsteiluehmer von 1870/71 u. 1914/18
im Alter von 76 Jahren und 3 Monaten am 27, Jan,
1923 zur großen Armee abzuberufen.
Um ſtilles Beileid bitten
Jugenheim a. d Bergſtr, Darmſtadt, den 23, Jan. 1923,
Maria Bettin, geb. Hamentien
Auguſt Bettin, Kontrolloberinſpektor
Karl Bettin, Zahlmeiſter im 9. preuß, Infant.=Regt.
Witwe Martha Brener, geb. Bettin
Wilhelmine Buettner, geb. Bettin
Emil Bettin, Oberſteuerſekretär
WZilhelm Bettin, Kaufmann
Gabrielle Bernet, geb. Bettin
Eliſe Bettin, geb. Simon
Elfriede Bettin, geb. Tank
Max Buettner, Zahlmeiſter b. d. Kommandant, Berlin
Martha Bettin, geb. Zimmermann
Marie Bettin, geb. Schulz
Georg Bernet, Kaſſenoberſekretär
nebſt 9 Enkelkindern.
Die Beerdigung findet ſtatt am Mittwoch; den 31,
Jan. 1923, nachm. 3 Uhr, vom Trauerhauſe, Haupt=
ſtraße
71, aus in Jugenheim a. d. Bergſtr.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
lieben Gatten, unſeren herzensguten, treubeſorgten,
unvergeßlichen Vater, unſeren guten, braven Sohn,
meinen innigſtgeliebten, edlen Bruder, unſeren
lieben Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Ass Satter
Pfarrer in Trebur
geſtern abend 9 Uhr nach 7 Wochen langem, ſchwe=
rem
Krankenlager im Städtiſchen Krankenhaus in
Mainz in die Ewigkeit abzurufen.
Trebur, den 28. Januar 1923.
In tiefer Trauer:
Emilie Walter, geb. Geil und Kinder
Johannes Walter, Steueraufſeher i. R., u. Frau
Peter Walter, Pfarrer in Worfelden, u. Familie
Jakob Geil, Altbürgermeiſter in Schornsheim
und Angehörige.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 31. Januar,
nachmittags 3 Uhr in Trebur ſtatt. (854

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt
* Frankfurter Börſe vom 29. Januar.
(Eigener Bericht des D. T.)
Die Verſchlechterung unſerer Währung ſchreitet mit Rieſenſchritten
vorwärts und die Deviſen erreichten heute wieder erſchreckende Höchſt=
kurſe
. Der Dollar, der amtlich mit 33 200 notiert worden war, nachdem
dem Frühverkehr bereits Kurſe von 35 000 genannt worden waren, hat
damit einen Stand erreicht, nach dem die Mark nunmehr zirka den 8500.
Teil ihres Friedenswertes darſtellt! Im gleichen Ausmaß wie für
Deviſen ſetzte ſich an der Börſe eine erneute, panikartige Hauſſebewegung
für Effekten durch, die die Kurſe um 10 000 und mehrtauſend Prozent in
die Höhe ſchnellen ließ. Dabei war das Geſchäft an ſich gar nicht über=
mäßig
groß und der ſtürmiſchen Nachfrage ſtand kaum nennenswertes
Angebot gegenüber. Beſonders groß waren naturgemäß die Kurs=
ſprünge
am Valutenmarkt die, wie z. B. Mexikaner bis zirka 100 000
Prozent in die Höhe gingen. Baltimore Aktien zogen 67 000 Prozent an,
Otavi=Anteile gewannen 60 000 Mark und überſtiegen damit die Lon=
doner
Parikät. Türkenrenten waren im Vergleich hierzu verhältnismäßig
weniger geſteigert, ebenſo Ungarn, die Kursrückgänge betrugen hier zirka
40006000 Prozent. Außerordentlich gefragt blieben Lombarden, alte
Lombarden 49 000 Prozent (+ 14 000 Prozent), 5proz. Lombarden
40 500 ( 10 000) Prozent auf die für 15. Februar anberaumte Schluß=
ſitzung
über die Regelung des Statuts.
Der Montanaktienmarkt hatte bei ſtark ſich verknappendem Material
enorme Steigerungen, hier gewannen Buderus 47 000 ( 11000) Prozent,
Deutſch=Luxemburger 90000 (+ 19000) Prozent, Harpener 200000
(++ 50 000) Prozent, Mannesmann 74 000 (+ 11000) Prozent, Ober=
bedarf
56 000 (+ 16000) Prozent, Caro 44 000 (+ 13000) Prozent,
Phönix 85 000 (+ 14 000) Prozent, Rheinſtahl 80 000 (+ 26 000) Prozent,
Riebeck=Montan 70 500 (+ 24 000) Prozent, Tellus 25 000 (++ 10000)
Prozent, Laurahütte 56 000 (+ 14000) Prozent.
Gleichfalls ſehr feſt bei Nachfrage in größten Poſten Chemiſche Werte,
Anglo=Guano wurden 115 000 ( 30 000) Prozent rat., Scheideanſtalt
50 000 (+ 10 000) Prozent, Goldſchmidt 43 000 ( 10 000) Prozent rat.,
die Werte des Anilin=Konzerns zogen um 1015 000 Prozent an, be=
ſonders
feſt Elberfelder 44 500 ( 17 000)Prozent, Griesheim 42000
(+ 12000) Prozent. Elektriſche Aktien konnten ihren Kurs zum Teil
mehr als verdoppeln, Licht u. Kraft 37 250 (++ 21 000) Prozent, A. E. G.
ohne Material geſtrichen Geld, Bergmann 34 000 (++ 8000) Prozent,
Schuckert 60 000 (+ 12000) Prozent, Rheag 32000 ( 12000) Prozent,
Beringer, Gebbert 20000 (+ 4000) Prozent rat., Voigt u. Haffner 18 000
(+ 6000) Prozent ſcharf rationiert. Zuckeraktien konnten 40006000
Prozent gewinnen.
Sehr feſt, aber verhältnismäßig ruhig Bankaktien, es gewannen
Deutſche Bank 31 000 (++ 10 500) Prozent, Diskonto 17 000 (+ 5000)
Prozent, Metallbank enorm geſucht 64 500 (++ 21 500) Prozent, Berliner
Handelsgeſellſchaft 54 000 (++ 7000) Prozent, wieder ſehr feſt auch Reichs=
bankanteile
, die mit 11 500, 1300 Prozent gewinnen konnten.
Von Maſchinen= und Metallwerten gewannen Metallgeſellſchaft mit
71000 (+ 19 000) Prozent, Adler Kleher 24 000 (++ 13 000) Prozent,
Karlsruher 25 000 (+ 10000) Prozent, Lokomotiven Krauß 25 000
(+ 7000) Prozent rat., Rodberg 21 000 (+ 8000) Prozent rat., Eiſen=
handel
32 500 ( 9000) Prozent, Hirſch=Kupfer 60 000 ( 19000) Pro=
zent
rationiert.
Sehr feſt auf die neue Kapitalserhöhung Holzmann, die mit 20000
Prozent 7000 Prozent gewannen und Gummi=Peter, die 20 000 Prozent
rat., 6000 Prozent profitierten.
Am Einheitsmarkt konnte faſt durchweg nur bei ſchärfſter Rationie=
rung
der Nachfrage nur zum Teil entſprochen werden, beſonders geſucht
Sinalco. Auf den glänzenden Abſchluß, ſie konnten 35 000 Prozent gegen
die letzte Notierung anziehen! Steigerungen von 600010000 Pro=
zent
waren im übrigen hier die Regel.
Deutſche Fonds lagen uneinheitlich zum Teil ſchwächer, beſonders
für Bayern=Anleihen, ſehr lebhaft wieder Schutzgebiets=Anleihe, amtlich
14 000, im Freiverkehr weſentlich höher. Kriegsanleihe 115 Prozent,
Sparanleihe 400 Prozent (./. 200 Prozent).
Sehr feſt lagen auch heute wieder induſtrielle Vorzugsaktien, die
ſchärfſtens rationiert werden mußten.
Von Verſicherungsaktien gewannen Frankfurter Allgemeine mit 80 000
Mark, 35 000 Mark pro Stück.
Im freien Verkehr waren bei enormem Geſchäft die Kursſteigerun=
gen
gleich exploſiv, bei auch hier ſich teilweiſe zeigendem Materialmangel.
Man hörte hier u. a. Becker Stahl 2021 000 Prozent, Becker Kohle
20 00024 000 Prozent, Benz 18 50021 000 Prozent, Brown Boveri
1822 000 Prozent, Elberfelder Kupfer 1522 000 Prozent, Neckar 6000
Prozent, Gummi Stöckicht 85009000 Prozent, Krügershall 28 000 bis
29 000 Prozent, Mansfelder 40 00043 000 Prozent, Petroleum 58000
Prozent, Reis und Handels A.=G. 24 000 Prozent, Tiag 850010 500
Prozent, Ufa 13 50016 000 Prozent, Entrepriſes 210 000185 000.
Ruſſenwerte im Freiverkehr auch heute wieder ſehr feſt.
Neu eingeführt wurden heute die Aktien der Badiſchen Elektr. A.=G.,
Mannheim, die mit 8000 Prozent bei ſchärfſter Rationierung zur Notiz
kamen. Einem völlig unzulänglichen Einführungsbetrag ſtanden der
üblichen enormen Konzernzeichnungen gegenüber, Orders bis 20 000 Mk.,

DndeDdtutt

30. Jan. 1923 Nr. 29

fielen völlig aus! Die Börſe ſchloß bei ruhigem Geſchäft bei ſehr
feſter Haltung.
w. Dediſenmarkt. Frankfurt a. M.; 29. Januar.

w. Debiſetmatkt. Berlint, 29. Januar Telegr. Auszahlungen für:
Ve
K Jfe

e
Geld W
Aie M He
Geld
Briel. Antverpen=Brüſſel z..:3.... 1546.10 1535.00 1845.3 1854,65 Holland ... .. ...... ... .. . ... 10723.10 10776.30 13167.,75 13233. London ..
...- 125085. 126315. 154612.50 155387.50 Paris..
... 1720.70 1729.30 2072.30 2082.70 Schweis.
..... 3062.30 5087.70 6309.20 6340.80 .....
Spanien 4264.30 4285.70 5187. 5213. Italien
.. 1296.75 1303.25 1517.05 1578.95 ...
Liſſabon=Opor Dänemark.
5286.75 5313.35 (384. 6416. Norwegen.
..." 5037.35 5062.,65 6134.60 6l65.40 Schweden:
..." 7281.35 7318.25 8778. 8829. Helſingfors
... 658.35 661 65 835.40 839.60 New=York.
.... 27231,75 27368.35 33117.- 33283. Deutſch=Oſterreich (abg.). .. ... 37.41 37.50 45.90 16.10 Budapeſt. . . . . . . . . . ........." 987 1. 9.92 3 12.08 13.14 50 Prag ....... .... .. . .. . ..... 785.1 789.1, 657.60 962.40 Agran. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237.40 238.60 279.30 280.70 w. Frankfurter Ab benddebi ſen vom 29. Jan. Feſt, aber Af 10623.3 10676,63 1394730 11. 1521.18 152 1845.37 5137,12 5162,8 6034.87 5236.87 G294 22 7122.15 9ö 8802.93 668 32 671.63 837.30 126 1.88 1268.17 1566 07 124188,75 124811.25 fehlt 2693250 27087.50 33166.8 1705.72 171428 2054.85 4987.50 5012.50 6184.50 4164.56 4185.44 5162.06 36.15 36.35 46.63 763.08 766.32 952.61 10.22 10.82 12.66 9925.12 9974.88 8578.50 167.58 168.42 194.51 12817.87 12882.15 15860.25 3017,43 3032.57 3740,62 221./44 222.56 275.31

ſtill. Dollarnoten 33 000. Polennoten 95,75 bis 96,25 genannt. London
150 000 bis 153 000, Schweiz 60006100, Holland 13 000, Italien 1550
bis 1575, Neu=York 33 000, Bwiſſel 18251875.
h. Sektkellere; Gebr. Schönberger in Mwinz. Das
Unternehmen wurde unter der Firma Schönberger Cabinet A.G. in
eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt.
h. Pfalzwerke A. G., Ludwigshafen a. Rh. Die ordent=
liche
Generalverſammlung genehmigte Bilanz, Gewinn= und Verluſt=
rechnung
, ſowie die beantragte Dividende von 10 Prozent. Dann ſtimmte
die Verſammlung dem nachträglich auf die Tagesordnung geſetzten
Punkt: Ausgabe von Inhaber=Schuldverſchreibungen im Betrage von
500 Millionen Mk., zu. Doch erfolgt die Ausgabe zu einem vom Auf=
ſichtsrat
feſtzuſetzenden Zeitpunkt, da die Lage noch nicht ſo ſei, daß man
zu einer ſofortigen Ausgabe gezwungen iſt. Durch die neue Geldentwver=
tung
habe ſich auch der Geldbedarf des Werkes vergrößert. Durch einen
Vertreter der Stadt Homburg wurde der Wunſch einer Beteiligung an
der neugegründeten Kraftwerk Homburg=A.G., die den Betrieb der
Ueberlandzentrale durchführen foll, vorgebracht, da die Stadt Intereſſe
an der neuen Geſellſchaft habe. Die Pfalzwerke ſollen von ihrem Beſitz=
ſtand
einige Aktienſtücke der neuen Geſellſchaft an die Stadtgemeinde
Homburg abtreten.
h. Heidelberger Privatbank A. G. in Heidelberg. Einer
außerordentlichen Generalverſammlung wird die Erhöhung des Aktien=
kapitals
um 9 Millionen Mk. vorgeſchlagen. Der Geſchäftsgang wird
von der Verwaltung als günſtig bezeichnet, die Reſerven werden die
Höhe von 5 Millionen Mk. erreichen.
h Rheiniſche Elektrizitäts=A. G., Mannheim. Die
Geſellſchaft künkſgt die noch in Umlauf befindlichen Reſtbeträge der 4 ½=
prozentigen
Teilſchuldverſchreibungen aus den Anleihen von 1909, 1011
und 1913, ſowie der 5proz. von 1914 zur Rückzahlung zu 102 Prozent des
Nennwertes zum 1. September 1923. Die Werzinſung hört mit dieſem
Termin auf.
h Lagerhaus Tauberbiſchofsheim A. G. in Tauber=
biſchofsheim
. Die bisherige Landwirtſchaftliche Lagerhausgeſellſchaft
Tauberbiſchofsheim wurde in einer außerordentlichen Genevalverſamm=
lung
der Genoſſenſchaft in eine Aktiengeſellſchaft umzuwandeln beſchloſ=
ſen
. Gegen den Beſchluß ſtimmten vier Mitglieder.
w. Börſenſtimmungsbild. Mit Rückſicht auf die politiſchen
Verhältniſſe herrſchte heute vormittag für Deviſen ſtarke Nachfrage, die
nur zu einem kleinen Teil wegen allſeitiger Zurückhaltung und nur zu
gewaltig geſtiegenen Preiſen befriedigt werden konnte. Im Mittagsver=
kehr
ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung nach vorübergehender leichter Ab=
ſchwächung
, wobei der Dollar von 34 000 auf 32 000 zurückging, fort. Am
Effektenmarkt ſetzte ſich unter ſtürmiſchen allſeitigem Kaufandrang und
bei vielfach faſt vollſtändigem Mangel an Angebot die Kataſtrophenhauſſe
in gewaltigen Kursſprüngen fort. Schwere Montanwerte erzielten Er=
höhungen
bis 20 000 Prozent. Harpener ſogar um 50 000 Prozent. Stei=
gerungen
um 10 000 bis 20 000 Prozent bildeten für andere Gruppen von
Induſtriepapieren keine Seltenheit. Einzelne Papiere verdoppelten ſogar
ihren Wert, ſo Gebr. Körting, die von 14 000 auf 30 000 ſtiegen, und
Daimler, die von 11 000 auf 23 000 in die Höhe gingen. Berlin= Karls=
ruher
erzielten eine Beſſerung um 40 000 Prozent, Adlerwerke ſtiegen
um 14 000 auf 25 000. Auch auf dem Schiffahrtsaktienmarkt ſind ge=
waltige
Kurserhöhungen zu verzeichnen. Nordd. Lloyd ſtiegen von 20 500
auf 34 000, Hollandlinie von zirka 30 000 auf 55 000. Auch Bankaktien
wurden bei reger Nachfrage beträchtlich höher bezahlt. Naturgemäß
paßten die Valutapapiere ihre Kurſe der Deviſenhauſſe an. Es ergaben
ſich für dieſe Werte dementſprechende Steigerungen. Auch deutſche An=
leihen
lagen im allgemeinen feſt. Nur für Preußiſche Konſols zeigten
ſich mäßige Rückgänge. Die Umſätze waren wegen fehlenden Angebots
ziemlich eng begrenzt. Die zu Einheitskurſen gehandelten Papiere waren
gleichfalls ſtürmiſch begehrt und haben dementſprechende Steigerungen
zu verzeichnen.

Amſterdam=Notterdam ......
Bräſſel=Antwerpen ..........
Chriſtiania. . . . . . . . .. . . . .. . .."
Kopenhagen ................"
Stockholm ............ ......"
Helſingfors ....... .........."
Italien....

London......
....
New=York .................."
Paris ... . ... . . . . .. .. . ......"
Schweiz.....
.
Spanien
......
Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.).
Prag ...."
........."
Budapeſt.. . . . . . . . . . . . . ....."
Buenos=Aires .... .... . . . . . ..
Bulgarien ..... ..... . ......."
Japan ....................."
Rio de Janeiro ............."
Belgrad.. . . .. . . . . . . .. .. .. . .

Zärich, 29. Januar. Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags,

27.
Deutſchland. 0.01.98/
Wien .. . . . . 0.00.7
Prag ... . . . 15.40
Holland .../ 211.60
New=York / 5.36

20
1.01.63

211.60
5.36

London
Paris.
9.00,3/ftalien ....

15.50 Brüſſel ....!"

Kopenhagen
Stockholm

2.88
33.95
25.65
30,70
105.
143.

24.871
33.501
25.471,I
30.15
104.
141.*

Kriſtiania ..!
Madrid ....
Buenos=Air.
Budapeſt ..
Agram ...."
Barſchau. .

100.75
83.90
198.1,
9.201
430.
9.01.2/

1.01.7

w. Frankfurter Getreidebörſe vom 29. Jan.
gegenwärtige Bewegung der ausländiſchen Zahlungsmittel brachte wi
der ſehr feſte Preiſe. Man braucht nur einen Einblick auf den Produt
tenmarkt zu werfen, um zu verſtehen, daß die Verſorgung Deutſchlaud
mit Brotgetreide eine ſehr dringliche Beſchäffung notwendig macht
Weizen und Noggen wurden im Preiſe erhöht, und entſprechend dieſe
Forderungen zogen Weizen= und Roggenmehl erneut an. Mai
ebenfalls ſehr geſucht. Hafer auf die Nachfrage der Nährmittelfabri
ſtärker begehrt. Futtermittel feſt. Das Geſchäft vollzog ſich für einze
Artikel lebhaft; immerhin bemerkte man infolge der hohen Preiſ
rückhaltung der Käufer. Amtliche Notierungen (Getreide, Hülſe
früchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl. Roggenmehl und Klei
mit Sack. Alsbaldige Lieferung. Parität Frankfurt a. M. Preis
100 Kilo): Weizen 100105000 Mark, Roggen 9092000 Mar
Sommergerſte für Brauzwecke 7578 000 Mark, Hafer inländiſcher 600
bis 63000 Mark, Weizenmehl Spezial Null 155160 000 Mark (
Waggonbezug ab Mühlenſtation), Roggenmehl 13013 000 Mauk, Wei
zen= und Roggenkleie 47350 000 Mark. Tendenz: ſteigend im Einklan,
mit der Markentwertung.
w. Berliner Produktenbericht. In gleichemt Maße wu
die Deviſenkurſe gewaltig in die Höhe gingen, wurden auch die Getreide
preiſe geſteigert. Das Angebot war außerordentlich klein, während di
Mühlen ihren Roggen an die Reichsgetreideſtelle verkaufen und ihn gleic
für dieſe vermahlen. Neues Angebot war trotz hoher Preisgebote äußerſ
knapp. Gerſte wurde bei ſcharf geſtiegenen Preiſen nur wenig umgeſetzt
Von Hafer wurde bayeriſche Ware mehr umgeſetzt. Kleie und noc
mehr Mais zog im Preiſe weiter an. Die anderen Artikel des Produkten
marktes ſtellten ſich gleichfalls weſentlich höher, hatten aber nur geringe
Geſchäft.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
25. 1. 1 29. 1.
26. 1. 1 29.
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Gelſenk. Gußſtahl ..... ..
Weſtf. Eiſen Langendreer
Geſ. f. eleltr. Untern. . 18000.128000.) Wittener Gußſtahl ..."
Halle Maſchinen .......!
Wanderer=Werke ......
F50Md.

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 29. Januar 1923.

rropäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
Reichsanleihe. . . . . .

........
% IV. und V. Schatzanweiſ.
% VI.IX.

rprämienanleihe ........."
Preuß, Konſols ........."

Bad. Anl. unk. 1935.. ....
v. 1907......"
Bahern Anleihe ........."
.......
Heſſen unk. 1924 ......
o ....
.........."
..
Württemberger ......"
b) Ausländiſche.
Bosnien L.=E.=B. v. 1914
L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
v b. 1902 ......."
..............
Bulgar. Tabak 1902 .....
Griech. Monopol.
v Oeſt. Staatsrente v. 1913
1918 ......"
Oeſt. Schatzanweiſ, ſtfr.
1914 .........
Oeſt. Goldrente .. ...
einheitl. Rente ..."
ſum. am. Rente v. 03
zo Goldrente v. 13
am. konv."
v.

25, 1. 29. 1.

115.-
900.
600.
2500.
95.
86.
400.
680.
459
205.
482.
240.
200.
250.
250.

115.
960.
600.
2700.
105.
117
400.
440.-
560
380
250
430.
250.
222.-
340.-
249.

2400.

20 Türk. (Admin.) v. 1903
(Bagdad) Ser. I..
II.
v. 1911, Zollanl. ..

%0 Ung. Staatsr. v. 14....

3 Goldrente.
/6
Staatsr. v. 10...
Kronenrente ..
Außereuropäiſche.
% Mexik. amort. innere.
konſ. äuß. v. 99
Gold v. 04, ſtfr
konſ. innere
½a% Irrigationsanleih
% Tamaulipas, Serie l...."
Oblig. v. Transpoxtauſt.
4½% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . .
9o Gal. Carl Ludw.=Bahn
% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
685 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
69Neue
4%0 Oeſt. Staatsb. v. 1883
20 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
%0 9. Em.

8000.
17 100.
6300.
7000.
50 090.
43000.
33 000.
34 000.
19 G00.
31 000.
11000.
6700.

210 000. 19
2000.
2300.
30 000.
1200.
35 500.
34000.
67 0

9500.
21 750.
7500.
7500.

39 250.
35 000.
7900.
450 000.
200 000.
300 000.
2480.
2950.
40 500.
1000.
149 000
47000.
85 000.

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
39 Oeſt. Staatsb. v. 1885.
39 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ..
48 Nudolfb. (Salzkammerg.).
12% Anatolier I.........!
Salon Conſt. Jonction..
Salonique Monaſtir .....!.
% Tehuantepee ............!"
...........
4½2%
Pfandbriefe.
40 Frankf. Hyp.=Bank 1920...
42 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
4% Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
1922...
42 Pfä
1923 ...
0 Rhein.
verl.
4% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ....."
Heſſ. Ldhyv.=Bank Pfdbr.
Heſſ. Ldhhp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſf. Ldhyp. Kom. Obl.. . .
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925...
½2% Darmſt. v. 1905 ......
% Fronkfurt b. 1913 .....
v. 1903 ...
42 Mainz. v. 1919 bis 1926.
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein .........
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank .
Darmſtädter u. Nationalbank..
Deutſche Bank ......
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ......."
Disconto=Geſellſchaft ........"
Dresdener Bank ......."
Frankfurter Bank .......
Metallbank. . . .. . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt .
Reichsbank=Ant. ......"
Rhein. Creditbank ........
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein ......."
Berowerks=Aktien.
Berzelius .................."
Bochumer Bergb. ...... .. . . ."
Buderus.......... . . . . ......
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler, Bergwverks=Akt.. . . .
Gelſenkirchen Bergw. ...
Harpener Bergbau .........."
Kaliwerke Aſchersleben ......
Weſteregeln ......."
Lothringer Hütte .. . . . . . . . . . .
Mannesmann Röhren........"
Oberbedarf.................
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ......
Phönie Vergbau ...
Rhein. Stahlwerke ......"

26. 1.

2250.
45 000.
19200.
2000.

150.
120.-
150.
200.
180.
130.
105.

29. 1.
82000.
G.
1100.
2190.
49000.
27 000.
ſ.
158.
130
164
20(
150 6.
110.

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt,
Ver. Laurahitte . .........
Aktien induſtr. Auternehmung.
Brauereien
Henuinger Kempf=Stern ... . . .
Löwenbräu München .. .. ..."
Schöfferhof (Binding)........
Werger ...................."

95.

100.-
92.50
4600.
5950.
47000.
7500.
10600.
20500.
5100.
5425.
12300.
12400.
3850.
43000.
2200.
7100.
9200.
5500.
7060.
5600.
23 000.
75 000.
36 000.
71000.
52 000.
69 000.
155 000.
50000
53 000.
63 000.
35500.
29 200.
71000.

A
100.
8006.
7000.
4000.
10 000.
13.500.
31000.
5600.-
13000.
15000.
5000.
64500.
8000.
10600.
11500.
6000.
2500.=
9450.
24 000.
47000.
30 000
70 090.
200000
45 000.
65 000.
62 000.
74000.
56 000.
42500.
85 000.
80 006.

Akkumulat. Berlin ........
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher)......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badema (Weinheim) .. . . . . .."
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .............
Bahriſch. Spiegel ...........
Beck & Henkel (Caſſel) .......
Bergmann El. Werke....
Bing. Metallwerke. . . . ...
Blei= u. Silberh. Braubach ...
Brockhues, Nieder=Walluf.. . . ."
Eementwerk Heibelberg ......"
Karlſtadt ...
Lothringen (Meßz).
Chem. Werke Abert ........"
Griesheim Elektron ....
Weiler=termer .....
Daimler Motoren ........"
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen ....."
Dürkoppwerk (Stamm).......
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm.,
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
Eiſenwerk L. Meher jr. ......"
Elberfelder Farb. v. Baher ..."
Elektr. Lieferungs=Geſ. .. . . . . .
Licht und Kraft ......
Eljäſſ. Bad. Wolle..........
Emag, Fraukfurt a. M.......
Emaill= & Stanzw. Ullrich..
Enzinger Werke ......"
Eßlinger Maſchinen ....
Ettlingen Spinnerei ...
Faber, Joh., Bleiſtift..
Faber & Schleicher..
Fahr, Gebr., Pirmaſenz
Felten & Guillequme, Carls
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf.
Frankfurter Gas.. ..
Frankfurter Hof ..."
Fkf. Maſch. Pokorny E
Fuchs. Waggon

26. 1. 29.1. 70500. 15 010. 25 000. 40 000. 48900. K. G. 27000 36000. 7000.
K. 10 000. 10600. 6.
24000. 22 500. 29 909. 85 000. 115 000. 65 0060. 40 000. . 8500. 12000. 28750. 38500. 14 000. 18500. 15 000. 16500. 14 000. 16030. 24500. 28 000. 18060. 22 060. 26 000. 34 003. 11900. 20000. 9809. 13000. 15 000. 20 000. 15 000. 22 000. 16950. 17660. 46000 60 000. 30 000. 42000. 18500. 9300. 19 750.- 123.500. Mrgſt 40 280. 51000. 18000. 24 000. 9200. 12000. 15 000 14050. 18000. 13500. 14 000. 9500. 15 000. 14 090. 20 000. 27500. 44 500. 1 17500. 23500. 16000. 37 250. 20 000. 7000. 9000. 16000. 16500 20 100. 2000. 18000. G. 30 000 7450 14000. 34000. 52 000. 65 000. 12000. 10 000. 10 000. 22 27 000. 10000. 1110 14000.

Kanz, Ludwig, Mainz
Geiling & Cie.
Gelſenkirchen Gußſtahl",
Goldſchmidt Th..
13
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ....!
Gummiw. Peter ............"
Hammerſen (Osnabrück)...... !
12
Hanfwerke Füſſen ....
Heddernheimer Kupfer..
Hehligenſtaebt, Gießen ....
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . . 1
Hindrichs=Auffermann ... . . ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ..... .. . . 4.
Hoch= und Tiefbau ..........".
Höchſter Farhen .....
..... . 2
Holzmann, Phil. . ..
Holzverk =Induſtr. ......"
Hotel A.=G., München .......!
Hydrometer Breslau.... .. . . . 1
Junghans Stamm. . . . . . . . . . . 2
Karlsruher Maſchinen ........ 1
Klein, Schanzl. & Becker .....!1
Konſervenfabrik Braun ......!!
Krauß & Co., Lokom. . ... . . . .
Lahmeher & Co. ........... . 12
Lech Augsburg ............."!
Lederw. Nothe ............."
Lederwerke Spicharz ........
Löhnberger Mühle ......... !2
Lüdenſcheid Metallv ........ /1
Lux’ſche Induſtrie ...........! !
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach .. . . .. . . . . . 12"
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. /1(
Meher, Dr. Paul. .......
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . .. .. 9450
Motorenfahr. Deutz..........
Motorenfabrik Oberurſel ..... 12100.
Neckarſulmer Fahrzeugwerke .. 111900.
Neckarwerke Cßl. Stamm. . . . . 6100.
Niederrhein Lederfabr. (Spier)/20 000.

29. 1.
9000.
10 400.

Küo

25 000.

6000.
25 000 d.
12500.
15 000x.
11500.
20 000.
18000.
7000.

Oleawerke Franifurt a. M. ...
Pfälz. Nähm., Kahſer ..... . . . 16500.
Philipps A.=G. . . . . . . . . . . . . . . / 8900.
Porzellan Weſſel ..... . . . . . . . /20 000.
Reiniger, Gebbert & Schall .. 16000.
20 000.
Rhein. Elektr. Stamm. . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 13 000.
Metall Vorzüge .. . . . . . 15 000. ſ
Rhenania, Aachen ..... . . . . . . 25 000. =
Niedinger Maſchinen .... . . . . /14000.
Rückforth, Stettin . . . . . . . . . . . / 19 000. 7
Rütgerswerke .. . . . . . . . . . . . . . 38 250.
Schleußner (Frankfurt a.M.) .. 10000.
Schneider & Hanau .... . . . . . 15 000. 2
Schnellpreſſen Frankenthal. . . . 14 000. .
16 006.
Schramm Lackfabrik. . . . . . ..
Schuckert Elektr. (Nürnberg). .. /48000.
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ..110000

26. 1. 29. 1. Schuhfabrik Herz...." 8500. 10060. Schuhf. Leander Offenbach ... 10 000. 12001 f. 1 Seilinduſtrie Wolff ......." 15 500. 20 000 Sichel & Co., Mainz........" 17000. Siemens Elektr. Betriebe .... 2500. 3100. Siemens Glasinduſtrie ......" 23 000. Siemens & Halske .........." 60 000. Süddeutſche Immobilien ..... 5500. Geziu Thüringer elekt. Lief.-Geſ., Gotha 6800. 8500.- uhrenfabrik Furtwängler .... 9900. 10 500. Beithwerke in Sandbach ....." 123500. 25 200. Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 127 900. 32 000. Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 21 000. Gummifabr. Bln.=Frkf. 12000. 15 000. Pinſelfabr. Nürnberg .. 15 100. 32 038. Ultramarin ........... 20 000 30000 Zellſtoff, Berlin. . .... 11000 17000. Vogtjänd. Maſch. Vorzüge.... 1025 Stämme.. 11900. 16 090. Voigt & Haeffner Vorzüge .... 10000. 15000. Stämme. .. 12000. 18000. Boltohm Seil..............." 15 000. 23 000.- Wahß & Frehtag ............ 18 500. 25 600 Wegelin Rußfabrik .........." 18000. 20000. Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . . 26 000. 35 Zuckerfabr. Waghäuſel ......." 14900. 201 Frankenthal ......" 14200. 16 Heilbronn ........!. 3000. 180 Offſtein ........." 19000. 25 Rheingau ........" 15 000. 20 Stuttgart 14 000. Rue Schantung E. B...." 8990. 16 000 Süddeutſche Eiſenbahn=Gef. 2000. 10 70. Hapag (Paketfahrt) ........ 37 060. Nordd. Llohd ..............." 21 800. 33 Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn Rmotierte Aktien. Beckerkohle ................. 14000. 20 000 Beckerſtahl ................. 1 13 000 20 Benz... . . . . . . . . ............ 12,500. 170 Brown Boven ............." 10 000. 22 000 Cont. Handelsbank ...." 2500. 3590 Hanſa Lloyd ........... 6000. 8500. Inag. ................... ..." 17 000. 20 000. Kabel Rheydt .............. 16000 2700 Karſtadt R. ................ 4000 est 63 Mansfelder ................. 2 3000. 44 000. Petroleum, Dtſche. .......... 33000. Raſtatter Waggon ..........." 14000. 14000ez Stöckicht=Gummi .. . . . . . . . . . . 5800. 950. Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ... 6000. 11000. ufa Tilm ... 8500. 16000. Darmſtädter Werte. Nachfr. Ang Bahnbedarf................ 9595. 10005. Dampfkeſſel Rodberg........ . " 20995. 21005. Helvetia Konſervenfabrik. . . ... 1 12000. Gebr. Lutz .....
....." " 23995. 24 005. Motorenfabrik Darmſtadt .... 9500. 10500. .. . . . . 22 000.
Gebr. Roeder ... Venuleth & Ellenberger ...... 40 000.

Bankgeschaft
cher 1308, 1309

1L27e 2FUTN
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten.

Darmstadt
1 Luisenplatz 1

[ ][  ][ ]

eite 7.

Roman von Friedrich Kipp.
(Nachdruck verboten).
Freilich, auf meine Reputation habe ich immer etwas ge=
alten
. Das ärgert ſie ja auch, daß der Martin mir gar nicht
as Handwaſſer reicht. Uebrigens iſt es wohl nicht das allein,
das ſie an meinen Beſuchen hier ärgert. Erſtens hat ſie eben
berhaupt immer etvas zu nörgeln an mir, und zweitens b2 ſie, daß ich dich".
Biſt ein armer Kerl, Meiners, fiel die Kreuzwirtin haſtig
in, wenn man denkt, was du für ein Mann warſt! Der reichſte
nd angeſehenſte in eurem Dorfe und jetzt ſo drangſaliert
derden im eigenen Hauſe! Eine Schande und ein Jammer
ſt’s!
Blaubäckle blickte düſter bor ſich hin; er war noch ganz nüch=
ern
und daher noch kein Vaſall ſeiner Stadien. Davor hütete
r ſich, wenn er ins Nachbardorf zu der ſchönen Witwe im
kreuzkrug fuhr, denn er hatte in der letzten Zeit ſolche beſon=
eren
Pläne. Er war ja noch in den beſten Jahren, und die
frau Dora ſchien ein Auge auf ihn getporfen zu haben.
Ja, ja, ich halt’s da nicht lange aus! Aber was ſoll ich
nachen? Die Thereſe wird bald heiraten, und dann fällt ihr
ind dem Holzer die ganze Wirtſchaft zu. Warum war ich auch
odumm und habe damals meine Einwilligung gegeben!
Die Kreuzwirtin verfärbte ſich.
Was, das haſt du getan? Biſt dann ja nicht mehr Herr
mHauſe, haſt nichts mehr zu ſagen und biſt ein armer Schlucker.
Ganz ſo ſchlimm iſt’s nun ja nicht, Dor2. Du haſt mich
ur eben unterbrochen. Ich habe ja noch das bare Geld. Wenn
as nicht wäre, dann könnte ich ja einpacken.
So, ſo, ſagte die Wirtin lauernd. Wieviel iſt das denn?
Nu, es werden noch ſo ſechzig= bis ſiebzigtauſend Mark ſein.
Zenn ich nicht Herr über das Geld wäre, ich glaube, ſie brächten
iich um. So hoffen ſie aber, daß ich es ihnen vermache.
Aber der Andreas iſt doch auch noch da!"
Für den iſt kein Erbteil feſtgelegt. Ueber mein Geld habe
h voll und ganz zu verfügen.
Die Kreuzwirtin atmete auf. Sie überſchlug raſch ihre
ſchulden. An die vierzig= bis fünfzigtauſend Mark mochten
s ſein. Wenn ſie Blaubäckle heiratete, konnte ſie ihre Gläubiger
efriedigen, und es blieb zudem imer noch ein ganz anſehn=
ches
Sümmchen übrig. Im Grunde war ihr der Mann, von

dem ſie gehört hatte, daß er ein Trunkenbold ſei, zuwider; ſie
hatte ihn aber noch nie unmäßig geſehen, und was blieb ihr
zuletzt anderes übrig, wenn ſie nicht zuletzt als Bettlerin aus dem
Kreuzkruge ziehen wollte? Uebrigens war Blaubäckle nicht mehr
der jüngſte. Sehr lange konnte er es nicht mehr tun, und ſie war
dann in den Stand geſetzt, ihr üppiges Leben nach Herzensluſt
fortführen zu können. Es ſchien ja, als ob erihr beſonders ge=
wogen
war und darauf hinaus wollte, ihr einen Antrag zu
machen. Na, auf alle Fälle würde ſie ſich erſt mal, über ſeine
Verhältniſſe orientieren.
Aber was willſt du denn beginnen, Meiners? nahm ſie
das G=ſpräch wieder auf. Da bleibt dir wohl nichts anderes
übrig, als dein Geld dem ſauberen Paare zu vermachen?
Da ſoll mich der Satan vor bewahren! begehrte der Alte
auf und ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch, daß die Gläſer tanz=
ten
. , die bekommen es nicht! Ich wüßte ſchon anderweitig
damit hinzugehen.
Und darf man wiſſen, wohin? fragte dfe Wirtin lüſtern,
ihn dabei herausfordernd anblickend.
Gewiß, gerade du, Kreuzwirtin, ſollſt es wiſſen, was ich mir
ſo ausgedacht habe."
Da bin ich aber neugierig!
Tjä, Dore, daß ich es nur gleich ſage, hub er an. Wir
beide kennen uns nun ſchon lange, und ich wundere mich, daß
ich nicht eher drauf gekommen bin. Du weißt, daß ich kein
ſchlechter Kerl bin, und darum wäre es ſehr ſchön, wenn ich zu
dir zöge.
Die Angeredete, die ſich bei Blaubäckles Worten, einen der=
ſchämten
Anſtrich gegeben und züchtig in den Schoß geblickt hatte,
ſah überraſcht auf.
Was, als Logierherr? platzte ſie heraus. Wie kommſt
du auf ſolche ſonderbaren Gedanken?
Du haſt mich wieder nicht ausreden laſſen, Dore, fuhr er
unbeirrt fort und wiſchte ſich den Schweiß, von den rotblauen
Wangen. , nicht als Logierherr, ſondern als Eheherr! Du
ſollſt meine Frau werden und brauchteſt gar nicht lange zu über=
legen
. Schlechte Zeiten würdeſt du neben mir nicht haben; ich
habe dir ja geſagt, daß ich Geld ins Haus bringe.
Mein Gott, Stephan, ſo haſt du das gemeint? heuchelte
die Wirtin und nahm eine verſchämte, glückſelige Miene an
Daß ich’s nicht ſchlecht bei dir haben würde, weiß ich, aber
gründlich überlegt muß die Sache doch auch werden. Wir ſind
beide nicht mehr jung.
Was ſoll da lange überlegt werden? erwiderte Blaubäckle
erregt und taſtete mit zitternden Fingern nach ihrer kleinen,

fetten Hand, die ſie ihm halb widerſtrebend überließ. Wenn’s
Herz nur jung iſt. Uebrigens kann ich’s noch lange Jahre tun
und du biſt gerade im beſten Alter, noch ſchön und rund und
weich. Er tätſchelte dabei ihre patſchige Hand und ſah ſie an
wie ein verliebter Kater. Hab ich nicht recht, Dore?
Ja, wenn du meinſt, Stephan, ſagte ſie dann aufſeufzend
und ſah ihn von der Seite an, dann könnte ich mir’s überlegen.
Etwas hübſcher hätte er nun doch wohl ausſehen mögen.
Die fetten blauen Backen, die ſtieren Schveinsaugen und das
ganz ungeſchlachte Weſen und Benehmen des Ellenwirtes ſagten
ihr doch wenig zu. Aber er hatte Geld!
Ich habe dich immer ſchon beſonders gern mögen, heu=
chelte
ſie weiter, aber, nimm es mir nicht übel, man iſt ſich
das zuletzt ſelber ſchuldig. Ich habe hier Haus und Hof, und
das hat ſeinen ſchönen Wert, etwas muß der Mann, der ſich hier
einheiratet, auch aufzuweiſen haben, ſchon um der Leute willen.
Ich meine, daß du dich vorher auch ſicherſt, daß man dir ſpäter
das Geld nicht ſtreitig macht. Es iſt eigentlich Nebenſache, der
Kreuzkrug wirft genug ab, daß du auch ſo mitleben kannſt, aber
ich ſehe nicht ein, daß du um das Deine betrogen wirſt.
Völlig meine Meinung, Kreuzwirtin, warf Meiners ein,
du haſt doch immer die rechten Einfäll?.
Er machte den Verſuch, ihre Taille zu umfaſſen, ſie wehrte
aber kokett ab und lachte, daß ihre ſchönen, falſchen Zähne zu
ſehen waren.
Nicht ſo ſtürniſch, Stephan! Das kommt alles ſpäter.
Du biſt ein mölliges Weib, Kreuzwirtin, und der Deibel
ſoll einen halten, wenn man dich lachen ſieht, erwiderte er mit
zitternder Stimme.
Ich ſag’s ja, das kommt alles noch! Wie wär’s, Stephan,
wenn ich dich in acht Tagen in der Ellenſchenke beſuchte?
O, Dore, das wollteſt du? Du biſt ja ein Engel! gab
Blaubäckle überglücklich zur Antwort.
Und bis dahin kannſt du ja deine Papiere in Ordnung
bringen, fuhr die Wirtin unbeirrt fort. Kannſt mich mal Ein=
ſicht
davon nehmen laſſen. Ich meine, es iſt beſſer, wenn zwei
überlegen.
Sollſt du, ſollſt du, Dore! entgegnete Blaubäckle aufge=
regter
. Kannſt dich von allem überzeugen. Nicht, und dann
darf ich dein Jawort erwarten?
Ich komme, Meiners, erwiderte ſie, indem ſie ihm ihre
Hand entzog und an das Büfett eilte, denn es waren Gäſte ein=
getreten
.
(Fortſetzung folgt.)

Stall=Streumittel
u. Brennmaterial
Nachdem Streumittel für Vieh und
Pferdehaltung dringend benötigt
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Wert der Sendungen eine Kredi=
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als ausgeſchloſſen gelten
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ngetragen:
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adt
iſt zum Geſamtprokuriſten für die
ſweigniederlaſſung in Darmſtadt be=
ellt
. Er iſt berechtigt, die Firma dieſer
ſweigniederlaſſung in Gemeinſchaft mit
inem perſönlich haftenden Geſellſchafter
der mit einem anderen Prokuriſten zu
eichnen.
Darmſtadt, den 26. Jan. 1923.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

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Die Gemeinde Gundernhauſen verkauf
uf dem Submiſſionswege
117 fm Kiefern=Stämme,
Angebote müſſen bis ſpäteſtens
Februar Ifd. Js. an die unterzeichnete Angeb. u. J 131 ar
Stelle eingereicht ſein, woſelbſt auch die
Zedingungen eingeſehen wersen können.
Gundernhauſen, 27. Januar 1923.
Bürgermeiſterei Gundernhauſen.
(859
Schütz.

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1 Uhr, werden aus dem Nachlaß de
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2 Kühe (darunter eine mit Katb),
2 Rinder,
2 Schlachtſchweine, 2 Läuferſchweine
1 Mutterſchwein,
22 Hühner, 1 Hofhund.
Die vorhandenen Vorräte an Heu,
Brummet, Stroh, Kartoffeln, Dickwurzel
ihe Ka ite Dung u. a. m.
1*2420g
Eſchollbrücken, am 25. Jan, 1923.
Heſſ, Ortsgericht. Göt

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[ ][  ]

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Frankfurt a. M.: J. Schottenfels & Co., Bethmannstr. 54
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Hendschels Reisebüro, Schillerplatz 3, Tel.-Nr. Hansa 5873/4

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Alteiſen, Metalle, Zinkbadewannen, alte Oefen.
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ferner Lumpen, Flaſchen, ſowie auch für ſämtliche Felle
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und Sektfaschen d. Stück 110 Mk.

Weißweinflaschen d. St. 150 Hk.
Bestellung wird sofort abgeholt.

B. H. Goldmann, dr. Bachgasse 3, Tel. 1446.

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Feryſprecher 93 und 94
Eſchollbrückerſtraße 25

Achtung!
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Spareinleger!

Mit dem 1. Januar 1923 tritt eine Erhöhung

in Kraft. Ferner vergüten wir für Einlagen von
Mk. 20 000. aufwärts mit halbjährlicher Kün=
digungsfriſt
8 Zinſen. Die Kapitalertrags=
ſteuer
trägt die Genoſſenſchaft, ſodaß die Sparein=
leger
anſtatt 6% bezw. 8½, ſogar 6,6), und 8,8
Zinſen erhalten.
Auch die bereits gemachten Einlagen können
ſelbſtverſtändlich von Mk. 20 000. aufwärts in folche
mit 1/ jährlicher Kündigungsfriſt zu dem 8igen
Zinsfuß umgewandelt werden. Diesbezügliche An=
träge
ſind an das Hauptbürv Eſchollbrücker=
ſtraße
25 zu richten.
Mitglieder, bringt alle verfügbaren Gelder
Eurem eigenen Unternehmen, dort arbeitet
es in Eurem Intereſſe.

Der Vorſtand.

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Verfaſſung) geger
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Haſen, Ziegen, Rehe, Marder,
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V. Bchatz Telephon 1924.
Komme ſofort auf Beſtellung

Adlerwerke vorm. Heinrich Klever
Aktiengesellschaft

in Frankfurt am Main.

Von den in der ausserordentliehen Generalversammlung
vom 13. Januar 1923 geschaffenen nom. M. 105 000 000.
Stammaktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Nov. 1922,
welche von uns gezeichnet wurden, werden hiermit den
bisherigen Aktionären nom. M. 103333000 unter folgen=
den
Bedingungen zum Bezuge angeboten:
1. Auf je 3 alte Vorzugs- oder Stammaktien können zwel
neue Stammaktien zu je 1000. zum Kurse von
3000o
bezogen werden.
2. Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Verlustes
von Dienstag, den 29. Januar 1923 bis einschl=
Montag, den 19. Februar 1923
in Frankfurt a. M. bei der Darmstädter und National-
bank
Kommanditgesell-

in Berlin
Darmstadt

schaft auf Aktien Filiale
Frankfurt (Main)
Firma Georg Hauck & Sohn
Darmstädter und National-
bank
Kommanditgesell-
schaft
auf Aktien.

bei den Filialen der Darmstädter und
Nationalbank Kommandic-
gesellschaft
auf Aktien

in Köln
Hamburg
Leipzig
Mainz
Mannheim
München
Nürnberg
Stuttgart
währendi der üblichen Geschäftsstunden auszuüben.
3. Die Aktionäre haben ihre Aktien ohne Dividenden:
bogen mit 2 gleichlautenden von ihnen vollzogenen
Zeichnungsscheinen einzureichen und den ausmachen-
den
Betrag der zu beziehenden Stücke zu je 300% 21 Schlußnotenstempel bar zu bezahlen.
Soweit die Ausübung des Bezugsrechtes im Wege der
Korrespondenz erfolgt, werden die Anmeldestellen die übliche
Bezugsprovision in Anrechnung bringen.
Ueber die Einzahlnng wird auf dem zweiten (blauen
Zeichnungsschein Quittung ertellt.
4. Die eingereichten Aktien, für welche das Bezugsrech!
ausgeübt ist, werden abgestempelt zurückgegeben.
5. Die neuen Aktien werden gegen Rückgabe des guittierten
blauen Zeichnungsscheines bei der Anmeldestelle, be‟
welcher das Bezugsrecht ausgeübt wurde, später abe‟
gehändigt.
Die Einreichungsstelle ist berechtigt, aber nicht Vel‟
pHichtet, die Legitimation des Einreichers zu prüfen.
Frankfurt a. M., im Januar 1923.

Darmstädter u. Nationalbank
Kommanditgesellschaft auf Georg Hauck & Son
(840
Aktien Filiale Frankfurt (Main),