Darmstädter Tagblatt 1923


20. Januar 1923

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Nummer 19

Samstag, den 20. Januar 1923

Zur Lage.
Eine Erßlärung des Reichsaußenminiſters.
Entſchloſſener moraliſcher Widerſtand.
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Da in Frankreich zu dem
durchſichtigen Zweck, die offenbar weichende Stimmung zu ſtär=
ken
und die Zweifel an der Zweckmäßigkeit der Nuhr=
aktion
zu zerſtreuen, die abſurde Behauptung immer wieder
auſtaucht, die deutſche Reichsregierung werde in der Feſtigkeit
ihrer Abwehr ſchivankend, ſo hat das B. T. den Reichs=
mniniſter
des Aeußern gebeten, ſich dazu zu äußern. Der
Miniſter des Aeußern hat folgendes erklärt:
Die Reichsregierung beharrt unbeirrt auf der
Linie, die der Reichskanzler in ſeiner Rede vom 15. Januar im
Rieichstage vorgezeichnet hat. Das iſt die Linie des zwar nicht
aggreſſiven, aber entſchloſſenen moraliſchen Wider=
ſtandes
gegenüber dem Gewaltakt, der mitten im Frieden un=
ere
Hoheitsrechte verletzt, der deutſches Gebiet unter fremde
militäriſche Macht ſtellt, die deutſche Bevölkerung der ſchverſten
Drangſal ausſetzt und das deutſche Eigentum der Willfür aus=
liefert
. Warum ſollten wir und wie könnten wir von dieſer
Linie abweichen? Wir waren von Anfang an davon überzeugt,
daß das franzöſiſche Unternehmen mit einem Mißerfolg für
ſeine Urheber enden wird, und unſere bisherigen Beobachtungen
ſind nur dazu angetan, uns in dieſer Ueberzeugung zu beſtärken.
Einer der Führer unſerer Bergarbeiter, auf deren Haltung wir
mit Stolz und Vertrauen blicken, hat den Franzoſen erklärt, daß
mit Bajonetten keine Kohlen zu fördern ſind. Das iſt die prak=
liſche
Kernſituation. Wir ſind gefaßt darauf, daß die verſchie=
denſten
Verſuche erfolgen werden, um den Widerſtand
der Unternehmer und die ruhige Entſchloſſenheit der Arbeiter
zubrechen. Das wird nicht gelingen. Die Franzoſen
verden verſuchen, durch wechſelnde Maßnahmen gewiſſe Mengen
Kohlen und Keks nach Frankreich und Belgien zu ſchaffen.
Aber in dem für ſie günſtigſten Falle werden, ſo erzwungene
Lieferungen immer nur ein Bruchteil deſſen ſein, was freiwillige
deutſche Arbeit ihnen verſchafft hat und weiter verſchafft haben
vürde. Das kunſtvolle Syſtem der Eiſenbahnen im Ruhrgebiet
nit fremder Hand zu beherrſchen und mit militäriſchem Zwang
zu regulieren, iſt kein geringes Unterfangen. Man droht mit

einer Beſchlagnahme der Minen. Eine Kohlengrube iſt
ein unendlich feiner Mechanismus, deſſen Produktivität mit der
Freiwilligkeit der darin geleiſteten Arbeit und der Sachkenntnis
der fahrenden Leitung ſteht und fällt. Eine beſchlag=
nahmte
Mine iſt nichts als ein Loch oder eine
Höhle im Erdboden. Wir ſind uns vollkommen deſſen
bewußt, welche ſchweren Nöte der Bevölkerung im Ruhrgebiet,
aber auch dem geſamten deutſchen Volke aus dem Feſthalten an
der klaren Linie des Widerſtandes erwachſen müſſen. Aber das
Volk und die Regierung ſind ſich auch darüber klar, daß ihnen
keine Wahl bleibt. Wenn wir uns beugen, lind wir verloren.
Bringen wir die ſittliche Kraſt auf, im Widerſtand zu beharren,
ſo komnen wir durch!

Zeſetzung der Reichsbankfilialen durch franzöſiſche Truppen. Verhaftungen von
Bankleitern und Bergwerksdirektoren. Streiß im Ruhrgebiet. Bedeutſame
Regierungserlaſſe.

Mainz, 19. Jan. (Wolff.) Es beſtätigt ſich, daß die
keichsbank in Mainz, ebenſo wie in Wiesbaden und Bin=
en
von der franzöſiſchen Militärbehörde be=
etzt
worden iſt. Vor den betreffenden Gebäuden ſtehen fran=
öſiſche
Poſten. Der Zutritt iſt unterſagt. Die Beamten befinden
ich in dem Gebäude der Bank. Da die hieſigen ſonſtigen Ban=
en
infolgedeſſen nur verhältnismäßig geringe Beträge zur Aus=
jahlung
bringen können, macht ſich der Geldmangel bereits ſehr
fühlbar und übt auf das Geſchäftsleben einen lähmenden Ein=
luß
aus. Wie wir in ſpäter Abendſtunde hören, iſt die fran=
zöſiſche
Beſetzung der Reichsbank in Mainz und Wiesbaden
vieder zurückgezogen worden.
* Der Raubzugder Franzoſen nimmt immer merk=
vürdigere
Formen an. Umſo weniger wird ſich die deutſche
Regierung in ihrer Haltung beeinfluſſen laſſen, die von den
Franzoſen merkwürdigerweiſe offenbar nicht in Rechnung ge=
jogen
iſt. Aus der franzöſiſchen Preſſe klingt überall eine nur
ſchlecht verhehlte Sorge über den Ausgang des unternommenen
Abenteuers, und man bemüht ſich krampfhaft, die Stimmung
und die Lage im Ruhrrevier als durchaus ruhig und zufrieden=
ſtellend
hinzuſtellen. Der ganze bisherige Verlauf der Dinge
beweiſt mit aller Klarheit, daß die von der deutſchen Regierung
eingenomene feſte Haltung die einzige Möglichkeit eines Aus=
beges
für Deutſchland offen läßt.
Köln, 19. Jan. (Wolff.) Wie die Köln. Ztg. aus Syeher
meldet, ſind auf Befehl der Rheinlandkommiſſion vom 18. Ja=
nuar
von heute an geſperrt:
1. Die Akten und die aus den Zolleinnahmen her=
führenden
Beſtände, ſowie die künftigen Einnahmen.
2. Die Akten und die aus den Staats= und Ge=
neindeforſten
herrührenden Beſtände, ſowie die künftigen
Einnahmen und das Holz auf den Stämen und auf den
Lagerplätzen.
8. Die aus der Kohlenſteuer herrührenden Beſtände.
Ueber Zuwiderhandlungen entſcheidet das Militärgericht.
kein deutſcher Beamter oder ſonſtiger Angeſtellter der genann=
en
Dienſtſtellen darf ohne Genehmigung der Rheinlandkommiſ=
ion
ſeinen Dienſt oder Wohnſitz verlaſſen.
Mannheim, 19. Jan. (Wolff.) Wie wir von zuſtändiger
Stelle in Ludwigshafen und Landau erfahren, ſind dort
benfalls die Reichsbankzweigſtellen militäriſch beſetzt
vorden. In Landau iſt der Direktor zur Vernehmung unter
nilitäriſcher Bedeckung abgeführt worden. Der Leiter der
Ludwigshafener Filiale hatte im Laufe der Nacht
ind des Vormittags mehreren Aufforderungen, ſich unter fran=
jöſiſche
Kontrolle zu ſtellen, keine Folge geleiſtet und iſt deshalb
n der Mittagsſtunde verhaftet worden. Auch in Kaiſers=
autern
iſt die Reichsbank=Zweigſtelle militäriſch beſetzt worden.
Die Bayeriſche Staatsbank in Ludwigshafen arbeitet, wie die
Leue Badiſche Landeszeitung meldet, ungeſtört weiter.
TU. Berlin, 19. Jan. Wie wi: von unkerrichteter Seite
rfahcen wurde im beſetzten Gebiet eine Reihe von Reichsbank=
ilialen
geſchloſſen. In Dortmund iſt die Schließung durch einen
Oiſizier der Beſatzungstruppen angeordnet worden. Der Kaſſen=
derkeh
: iſt geſchloſſen, wpührend der Giroverkehr unbehindert
Alieb. In Köln blieb der Verkehr unbehindert. Was die Zah=
Engen der fälligen Löhne für das Ruhrgebiet betrifft, ſo glaubt

man, daß nach dieſer Richtung genügend Vorſorge getroffen
wurde.
TU. Düſſeldorf, 19. Jan. Die Franzoſen haben
heute vormittag mit der Beſchlagnahme der Gelder bei
der Reichsbankhauptſtelle in Düſſeldorf begonnen. Sie forderten
von der Polizeiverwaltung 40 Polizeibeamte zur Abſperrung
des Hindenburgplatzes, woo ſich das Reichsbankgebäude befindet.
Die Polizeiverwaltung erklärte, daß ſie keine Beamten zur Ver=
fügung
habe und die Aufforderung ablehnen müſſe. Die vor der
Reichsbank haltenden Autos wurden von den Franzoſen be=
ſchlagnahmt
.
Düſſeldorf, 19. Jan. (Wolff.) Der Regierungspräſi=
dent
in Düſſeldorf hat an den franzöſiſchen General Dan=
vignes
ein Schreiben gerichtet, in welchem er ſagt, die Be=
ſchlagnahme
der Kaſſenbeſtände der hieſigen
Reichsbank werde zur Folge haben, daß die in den nächſten
Tagen fälligen Lohn= und Gehaltszahlungen, an die überwie=
gende
Zahl der Beamten und Arbeiter vollkommen ins
Stocken geratey werde. Was dieſer Umſtand für die Er=
haltung
der Ruhe und Ordnung bedeute, dürfte er als bekanni
vorausfetzen. Er erhebe daher nicht nur in amtlicher Eigenſchaft,
ſondern auch namens der Menſchlichkeit ſtärkſte Ver=
wahrung
gegen die getrofſenen Maßnahmen, die auch einen
Eingriff in das Privateigentum inſofern bedeuten,
als die Reichsbank nach den deutſchen Geſetzen ein Privatunter=
nehmen
ſei.
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Auf die von der franzöfiſchen
Regierung gegen den deutſchen Proteſt überreichte Antwort hat
der deutſche Geſchäftsträger v. Hötſch unter anderem geant=
wortet
, daß die deutſche Regierung in Anbetracht des franzöſiſch=
belgiſchen
Einmarſches in das Ruhrgebiet jede weitere Er=
örterung
für überflüſſig halte. Sie könne nur ihrer
Verwunderung Ausdruck geben, daß die franzöſiſche Regierung
vor aller Welt den offenkundigen Charakter ihrer Aktion auch
jetzt noch ableugnen zu können glaube. Die deutſche Regierung
müiſſe ſich dagegn vervahren, daß die ſranzöſiſche Regierung in
ihrer Begründung der geplanten Requiſitionen und der anderen
Zwangsmaßnahmen einen neuen Verſuch macht, den wahren
Sachverhalt zu verſchleiern. Die Unmöglichkeit, Koh=
len
für Reparationszwecke und für den Bedarf des beſetzten Ge=
bietes
auf ordnungsmäßigem Wege zu liefern, ſei nicht die Folge
des Verhaltens der deutſchen Negierung oder anderer deutſcher
Dienſtſtellen, ſondern die Folge des rechtswidrigen
Einmarſches. Die franzöſiſche Begründung laufe auf die
Behauptung hinaus, daß Frankreich deshalb zu inmner gröberen
Formen des Unrechts befugt ſei, weil das zuerſt begangene Un=
recht
des Einmarſches in deutſches Gebiet von Deutſchland nicht
unterzeichnet zvorden ſei. Uebrigens weiſt die deutſche Regierung
darauf hin, daß die Ausführung der Drohungen, für Deutſchland
lediglich den verbleibenden Reſt der Kohlenproduktion freizu=
geben
, ein neuer Rechtsbruch ſein würde, weil nach dem
Vertrag von Verſailles der notwendige Bedarf Deutſchlands den
Vorrang vor den Reparationsforderungen habe.
Paris, 19. Jan. (Wolff.) Die deuiſche Staatsvertretung
bei dem gemiſchten deutſch=franzöſiſchen Schiedsgerichtshof teilte
dem Präſidenten mit, daß bis auf weiteres die deutſchen
Vertreter an der Sitzung des Gerichishofes nicht mehr
teilnehmen werden, da die gegenwärtige politiſche Lage
ein gedeihliches Zuſammenwirken der deutſchen

Einzelnummer 40.00 Mk.

Bom Tage.
Das Bayeriſche Staatsminiſterium des Innern veröffentlicht eine
Bekanntmachung, durch die bis auf weiteres die Veranſtaltung öffent=
licher
ud geſchloſſener Tanzluſtbarkeiten jeder Art verboten wird. Für
Uebertretungen ſind Geld= und Freiheitsſtrafen angedroht. Das Verbot
tritt bereits am Samstag in Kmft.
von der Beſatzungsbehörde wegen des Abdpucks der Entſchließung, die
auf der Würzbunger Tagung der deutſchen Zeiungsverleger geſaßt rückt, geht es nicht mehr um die Staatsform, ſon=
wurde
, auf die Dauer von drei Tagen verboten.
aus dem Entſchädigungen für infolge der Beſetzung erlitteme Perſonen= wenn ihn die Maſſen unſeres Volkes nicht zu parieren verſtehen.
und Sachbeſchädigungen bezahlt werden ſollen.
Das Generalkommiſſariat in Straßburg hat für ganz Elfaß= Loth=
ringen
den Verkauf und die Verteilung folgender Zeitungen auf die
Dauer von drei Monaten verboten: Saarbpücker Zeitung, Berliner
Tageblatt, UIlk, Voſſiſche Zeitung und Frankfurter Zeitung.
ſowie des chriſtlich=ſozialen Arbeiterbundes der Schwveiz evließen eben=
falls
zur Ruhrbeſetzung einen ſtarken Proteſt und veulangen gleichzeitig.
daß der Bundesmat ſich mit einer Bitte zur Intenveution an den Völker=
bund
wendet,
Dollarkurs in Frankfurt am 19. Januar,
abends ½7 Uhr: 19725.

zud

franzöſiſchen Organe ausſchließe.
(Fortſetzung auf Seite 3.)

Von Wilhelm Sollmann, Köln.
Bis in die allerjüngſte Vergangenheit haben wir Deutſche
uns um die Staatsform die Köpſe blutig geſchlagen. Für die
Monarchie, für die Revublik, für die Diktatur des Proletariats
Die Aachener Poſt und die Aachener Allgemeine Zeitung wurden ſind Deutſche im Bürgerkrieg gefallen. Seit die franzöſiſch=
belgiſche
Armee in das Herz unſeres Wirtſchaftskörpers vor=
dern
um dieſen Staat, um das Deutſche Reich
Wie mehrere Blätter aus Eſſen melden, hat das Reich für das Ruhr= ſelbſt. Der Stoß, den Poincaré und Foch in unſere weſtliche
gebiet einen Vorſchuß von einer Milliaide Mark zur Veufügung geſtellt, Flanke führen, kann zum Todesſtoß für Deutſchland werden,
Frankreich ſteht vor ſeinem in Jahrzehnten von Militärs
und Wirtſchaftsführern erſtrebten Ziele. Es hat den Rhein, es
hat die Kohlengruben an der Saar und jetzt aueh die Nuhr in be=
waſfneter
Hand. Wie ungeheuer ſchwer wird es ſür Deutſchlands
waffenloſe Politik werden, den franzöſiſchen Imperialismus im
letzten Augenblick zurückzuweiſen. In welcher Form Frankreich
Die Zentvalleitungen des chriſtlich=ſovialen G=üverkſchaftsbundes, und ſein belgiſcher Freund die Rhein= und Ruhrgebiete ſich
dienſtbar machen werden, iſt von geringer Bedeutung. Jeden=
falls
haben wir in dieſen Januartagen 1923 die für die deut=
ſchen
Wirtſchafts= und Staatspolitiker wahrhaft furchtbare Tat=
ſache
ins Auge zu faſſen, daß der Verluſt unſerer weſtlichen Ge=
biete
nie ſo unmittelbar bevorſtand, nie ſo zur ſtarken Möglich=
keit
geworden war wie jetzt. Männer und Frauen der deutſchen
Republik: Vielleicht ſtehen wir vor dem Ende.
Vor dem Ende? Gewiß, es werden, wenn das Reich zer=
fällt
, auch dann noch Menſchen im Rheinland und Weſtfalen, in
Verlin und Hamburg und München, im Norden und Süden
Deutſchlands noch leben; manche ſogar recht gut. Noch iſt kein
Unglück über unſer Volk gekommen, an dem nicht Leute mit liſti=
gen
Augen und ſchmutzigen Händen ſich raffgierig bereichert hät=
ten
. Dieſes Geſchmeiß würde auch Deutſchlands Ende nur mit
dem Rechenſtift und ſchmieriger Brieftaſche erleben.
Wir anderen aber, die wir irgendwo und irgendwie in
Deutſchland von redlicher Arbeit leben müſſen? Wir werden
noch ärmer werden, als wir jetzt ſchon ſind, wenn Frankreichs
kapitaliſtiſche Pläne am Rhein und an der Ruhr gelingen. Jedes
nationale Unglück dieſer ſchwarzen Jahre hat uns, den breiten
Unterbau des deutſchen Volkes, tiefer hinabgedrückt. Darum
haben wir, die Arbeiter der Hand und des Kopfes, uns zäher,
entſchiedener, leidenſchaftlicher, entſchloſſener zu wehren, als die
deutſchen Oberſchichten.
Das gilt für die von der Losreißung bedrohten Gebiete wie
für das übrige Deutſchland. Kein Rheinſtaat, keine
Frankenlöhnung, keine Schmeichelei franzöſi=
ſcher
Sprachknechte kann die Deutſchen am Rhein und an
der Ruhr davor bewahren, daß ihre beſten Wirtſchafts=
beziehungen
zu Deutſchland zerriſſen und daß
ſie als Ausbeutungsobjekt für das finanziell
erſchütterte Frankreich dienen ſollen. Nie wird
das gewaltige Induſtriegebiet in einem eigenen Staat und unter
franzöſiſchen Fittichen das wieder werden können, was es ein=
mal
als Glied der großen deutſchen Wirtſchaftsgebiete war und
einmal wieder werden könnte.
Das innere Deutſchland aber würde nach dem Verluſt der
Gruben und Hütten an der Saar und in Oberſchleſien die letzte
große Kraftquelle ſeiner Wirtſchaft verlieren. Ob wir kapita=
liſtiſch
denken oder ſozialiſtiſch: Ohne Kohle und Erz,
ohne Schacht und Hochofen kann keine moderne
Wirtſchaft gedeihen. Klägliche Verkümmerung Deutſch=
lands
, dauernde Verarmung wird unſer Los, wenn der Sieges=
zug
des franzöſiſchen Imperialismus wirklich zu ſeinem
Ziele eilte.
Darum geht es jetzt! Jeder wird ſeine beſondere Anſicht
haben über Schuld und Mitſchuld von Kreiſen und Parteien
an des deutſchen Volkes grenzenloſem Unglück. In dieſen Tagen
aber können Syſteme weder diskutiert, noch klar gelöſt werden.
Nur auf feſtem Grunde ſind Gebäude zu errichten, ſie ſeien, wie
immer. Um die letzten Grundlagen der deutſchen Wirtſchaft
kämpfen wir nun.
Deutſche, einmal in Euerer an Allzuklein=
lichem
überreichen Geſchichte zeigt Euch einer
entſcheidenden Stunde gewachſen!
Rettet das Reich!
*
Möge der Notruf des bekannten Sozialiſtenführers bis in
die letzte deutſche Hütte dringen!
Verſtärkung der belgiſchen Beſatzungs=
truppen
.
TU. Brüffel, 19. Jau. Aus Gent iſt geſtern ein Batail=
lon
des 3. Infanterie=Regiments, verſtäukt durch Truppen des
2. und 22. Regiments, ins Ruhrgebiet abgegangen.
Ein weiteres Bataillon der belgiſchen Befatzungsarmee im
Rheinland, ſoll ihm angegliedert werden. Eine Abteilung des
1. belgiſchen Infanterie=Regiments erhielt Befehl, ſich zum Ab=
marſch
ins Ruhrgebiet bereit zu halten.
Am Prangex!
UU. Eſſen, 19. Jan. Iu Steele bei Eſſen verſuchte eine
grüßere Menſchenmenge, ein Kino zu ſtürmen, in das ein deut=
ſches
Mädchen mit zwei franzöſiſchen Soldaten hineingegangen
war. Die Franzoſen mußten ſich in ein Haus flüchten. Dem
Mädchen wurden von der Menge die Haare abgeſchnitten. Ju
Kettwig wurden einem Friſeur, der franzöſiſche Karten zum Ver=
kauf
ausgeſtellt hatte, von der Menge die Fenſter eingeſchlagen.
Eſſen, 19. Jan. (Wolff.) Die Franzoſen haben in Eſſen
die dieberwachung des Poſtverkehrs angeordnet. Von
der ein= und ausgehenden: Poſt werden Stichproben entnommen,
die abgeholt und nach etwa 12 Stunden wieder zurückckgebracht
werden.
Düſſeldorf, 19. Jan. (Wolff.) Der Regierungspräſi=
deut
von Düſſeldorf hat beim preußiſchen Miniſter des Innern
beantragt, mit Rückſicht auf die in Angriff genommene Beſchlan=
nahme
der Reichsbankſtellen durch die Franzoſen, die Reichs=
bankſtellen
an der Grenze des unbeſetzten Gebietes mit größeren
Beträgen auszuſtatten, damit die Behörden und Firmen ihren
ferneren Bedarf an Geld dort decken können,

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Seite

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 20. Januar 1923.

Rummer 19.

Alle Mann an Bord!
Ein Rundſchreiben des Reichskanzlers zur Bekämpfung der Schlemmerei und des
Alkoholmißbrauchs. Ein Appell an die Landwirtſchaft!

Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Der Reichskanzler hat am
16. Januar an die Landesregierungen das nachſtehende Nundſchreiben
über die Bekämpfung der Schlemmerei und des Alkohol=
mißbrauchs
gerichtet:,
Weit über die Mehrheit unſeres Volkes leider Not und weiß kaum,
wie ſie ihre Familien erhalten und für Nahrung, Kleidung und Erzie=
hung
ſorgen foll. Die politiſchen Ereigniſſe der letzten Tage, der rechts=
und vertragswidrige Einmarſch des franzöſiſeh=belgiſchen Heeres in das
Nuhrgebiet, die wirtſchaftszerſtörenden Anordnungen der franzöſiſchen
Geſualthabeu und die darauf folgende neuerliche Entwertung der deutſchen
Währung haben dieſe Sorgen bis aufs Höchſte geſteigert. Die Reichs=
regierung
iſt bemüht, auf allen Wegen, die Erfolg verſprechen, Abhilfe
und Milderung zu verſuchen. Sie iſt dabei entſchloſſen, auch gegen Miß=
ſtände
anderer Art, die im öffentlichen Leben hervortreten, vorzugehen.
1. Die Reichsregierung empfindet es als eine Herausforderung aller
Notleidenden, wie aller anſtändig geſinnten Kreiſe unſeres Volkes, wenn
gleichwohl immer noch Schlemmerei, Genußſucht und Alkoholmißbrauch
ſich breit machen. Es iſt notwendig, daß vom Staate, dem Reich und den
Ländern mit aller Kraft dagegen vorgegangen werde, wenn der Staat
ſich nicht ſelbſt als ein ſittlicher Beg

Haitde Auteninund der Kol dertertungen gelundet. DeBeſe und die
öffentliche Meinung fordern dasſelbe. Es iſt Zeit, zur Tat zu
ſchreiten. Die Reichsregierung hat dem Reichsrat ſoeben außer dem
Entwurf eines Geſetzes über den Verkehr mit Abſiuth den Ent=
wurf
eines Schankſtättengeſetzes vorgelegt. Der erſte Entwurf
ſoll die Einbürgerung eines geſundheitsſchädlichen, deutſcher Art fremden
Genußmittels rückſichtslos unterbinden, zweitens den Landbehörden
ſtarke Handsaben zur Regelung des Schankſtättenweſens und zur Be
kämpfung von Mißſtänden geben, insbeſondere die Befugnis zur Ent=
ziehung
der Schankerlaubnis erweitern und die Abgabe geiſtiger Ge=
tränke
an Jugendliche verbieten. Die Reichsregierung erhofft eine eilige
Verabſchiedung des Geſetzentwurfs. Doch kann und braucht mit einem
kräftigen Vorgehen gegen öffentliche Mißſtände nicht bis dahin gewartet
zu werden. Die ſchon beſtehenden Geſetze geben hierzu Handhaben, wenn
ſchon dieſe zum Teil nicht genügen und nur mit unzureichenden Straf=
beſtimmungen
ausgeſtattet ſind. Worauf es zunächſt ankommt, iſt daher
wenigſteus, daß ein ſtarker Wille zu ihrer Anwendung überall und bei
allen hierzu berufenen Behörden und Beamten der Staatsverwaltung
und der Selbſtverwaltung ſich rückſichtslos durchſetzt. Für die Reichs=
regierung
erſuche ich deshalb die Regierungen der Länder ergebeuſt, alle
beteiligten Behörden und Beamten mit entſprechenden Weiſungen, je nach
dem Stande ihrer Geſetzgebung zu verſehen. Indem ich für Einzelheiten
auf die Anlage verweiſe, darf ich als beſondere geeignete Mittel hervor=
heben
:
1. Die ausnahmsloſe Aufſtellung des Erforderniſſes des
Bedürfnisnachweiſes für alle Branntweinſchänken, Bars uſw.,
wird die Neuentſtehung ſolcher Schankſtätten überhaupt verhindern
können.
2. Die ſtrenge Anwendung der Entziehungsbefugniſſe
nach 8 53 der Gewerbeordnung wird in kurzer Zeit zu einer erheblichen
ainderung an Schankſtätten unerfreulicher Art führen.
3. Durch eine ſehr frühe Feſtſetzung der Poliseiſtunde
für gewiſſe Arten von Schankſtätten kann dem Alkoholmißbrauch ſehr
wirkſam entgegengetreten werden.
4. Zum Schutze der Zugendlichen werden zumeiſt auf
Grund des beſtehenden Polizeirechtes wirkſame Vorſchriften erlaſſen
werden können.
5. Die Erlaubnis zu öffentlichen Tanzluſtbarkeiten
wird im allgemeinen zu verſagen ſein.
6. Trunkenheit iſt gegenwärtig unter allen Umſtänden ein
öffentliches Aergernis. Polizeiliches Vorgehen, das ein ſolches
Aergernis abſtellen will, muß ſtreng und rückſichtslos ſein.
II. Die Reichsregierung iſt ſich darüber klar, daß die wirkfamiſte
Abhilfe gegenüber ſolchen Mißſtänden aus dem Volke ſelbſt
kommen muß. Weit über das Gebiet der Bekämpfung des Alkoholmiß=
brauchs
hinaus muß ſich unſer Volk in allen Kreiſen, denjenigen ſowohl,
die ein Vermögen erhielten oder erwarten, wie in denen, die ohne Ver=
mögen
ſchweren Tagesſorgen gegenüberſtehen, in einheitlicher, ernſter
und würdiger Auffaſſung zuſammenfinden. Es muß die polizeiliche Be=
kämpfung
von Mißſtänden nicht nur ertragen, ſondern muß ſie ſelbſt
tragen als aus dem Willen des Volkes hervorgegangene Maßnahmen,
wobei die Regierung lediglich Vollzugsorgan gemein=
ſamer
Forderungen des ganzen Volkes iſt. Damit ſoll nicht etwa
der Verzicht auf die Freude gefordert werden. Das deutſche Volt,
namentlich unſere Jugend, hat das Recht auf Freude. Aber ſie ſoll in
würdiger Weiſe geſücht und gefunden werden. Leibesübungen
und Sport jeder Art ſowie die Einkehr bei den Geiſtesſchätzen aller
deutſcher Kultur ſind heute noch auch Unbemittelten leicht möglich. Die
Regierungen der deutſchen Länder und die Verwalter des großen geiſti=
gen
Erbes hatten es ſich immer angelegen ſein laſſen, den Weg dazu auch
den Minderbemittelten zu erleichtern, und ſie werden in dieſer Zeit der
Not ſich darum doppelt bemühen. Es ſollte zum nicht geſchriebenen, aber
deſto ſtärker wirkenden Geſetz werden, daß auch da, wo das Geſetz und
die Polizei nicht eingreifen können und wollen, nämlich im privaten
Leben, Luxus und Schlemmerei aufgegeben werden. Danach zu
handeln, muß als baterländiſch gelten, dagegen zu verſtoßen als ein
Verſtoß gegen den Ernſt der Zeit überall gebrandmarkt werden. Die
deutſchen Frauen ſollten ſich freihalten von Schmuck und
Tand. Die deutſchen Männer, vor allem die Jugend, ſollten ſich Maß
und Einſchränkungen auferlegen, wie im Genuß des Alkohols ſo auch im
Genuß des Tabaks in einer Zeit, da diele ihr letztes Wertſtück hergeben
müſſen, um ihr Leben zu friſten. Alle irgendwie entbehrlichen Mittel,
insbeſondere, was bisher für Luxus und Gaſtereien üppiger Art aus=
gegeben
wurde, ſollten der Fürſorge für Minderbemittelte und Arme,
ſowie der Fürſorge für die öffentliche Bildung und anderen gemein=
nützigen
Zwecken zufließen. Auch öffentlichen Unſittlichkei=
ten
und Unſauberkeiten, die in Theater, Luſtbarkeiten und auch ſonſt,
häufig ausländiſche Herkunft zur Schau tragend, vielfach ſich breit machen,
wird ſo am ſtärkſten aus der beſſeren ſittlichen Auffaſſung unſeres Vol=

Flammen.
18941895.
(Schluß.)
2i de: Tigen, die nun folgten, ſah es nicht ſchön aus bei
uns. ch, mußte mich legen und konnte fürs erſte nicht nach dem
Heiligenderg fahren, von wo keine gute Kunde von meiner Mut=
ter
kam. Viktoria (meine Schwägerin) ſchrieb, ſie ſei matt und
ſtill und wolle nichts weiter eſſen als Trauben. Nach vier Tagen
etwa, als ich wieder wohler war, fuhr ich zu ihr. Sie ſaß in
ihrem Seſſel in der Ecke ihres gemütlichen Wohnzimmers, um=
geben
von Bildern und Andenken aller Art und mit dem unver=
gleichlich
ſchönen Blick über den Garten und die Bergtäler hin=
weg
nach der Rheinebene. Etwas Müdes und Trauriges lag
über ihr, und ſie ſprach davon, daß ſie nichts eſſen könne, ſich
nicht wohl fühle und ſagte dann: La nuit derniére Jai passé
Dar les angolsses de la mort. Gleich darauf lenkte ſie aber ab
und ſprach von einer kirchlichen Feier, die ſie am Sonntag mit
mir beſuchen wollte. Traurig, aber nicht eigentlich beunruhigt,
kehrte ich nach Schönberg zurück. Zwei Tage darauf kam plötzlich
eine Heiligenberger Kaleſche angefahren mit Miß Robſon, der
Erzieherin von Alice, darin. Prinzeß Viktoria ließe mich bitten,
doch gleich zu kommen. Meine Mutter ſei hingefallen und habe
ſich etwas verletzt. Raſch wurden meine Nachtſachen eingepackt,
und ich fuhr nach dem Heiligenberg, merkwürdigerweiſe die
Wirklichkeit gar nicht begreifend. Erſt als ich hinkam und Vikto=
rias
, Ellas und der Dienerſchaft verſtörtes Ausſehen ſah, wurde
mir das Schreckliche klar. Ich ſtürzte in ihr Schlafzimmer da
lag die teuere Geſtalt gelähmt und bewußtlos ſie erkannte
mich nicht mehr.
Am Morgen hatte man noch gar nichts bemerkt. Alice, ihr
geliebtes Enkelkind, war den ganzen Vormittag bei ihr um
12 Uhr ging ſie in den Garten, ganz allein. Als gegen 1 Uhr ein
Hausmädchen in ihr Ankleidezimmer eintrat, lag meine geliebte
Mutter in Hut und Mantille lang ausgeſtreckt vor dem großen
Spiegel. Wie lange ſie da gelegen, wie viel ſie noch von dem
Schlaganfall gefühlt hatte, niemand vermochte es zu ſagen, denn
niemand hatte ſie aus dem Garten zurückkommen ſehen. Ella
2 In der dergaugenen Nacht habe, 1/5 die Qualen des Todes diltich=
gemacht
.

kes, beſonders auch unſerer Jugend, entgegengewirkt werden, die Gott=
ſeidank
größtenteils ſolche Widerlichkeiten ablehnt. Verbinden ſich die
führenden Kreiſe unſeres öffentlichen Lebens, ſowie von Geiſteswelt,
Preſſe und Wirtſchaft in ſolcher Auffaſſung zu ſtillem Bunde, ſo werden
ſie damit die anſtändige Geſinnung ſtärken, Schwankende befeſtigen und
unvornehm Denkende auf die Wege der geſellſchaftlichen Sitte zurecht=
weiſen
und führen zu dem Ziele, daß unſer öffentliches Leben wieder
(gez.) Cuno.
rein und deutſch wird.
Anlage.
1. Nach 8 53 der Reichsgewerbeorbnung ſind die Landesregierungen
befugt, zu beſtimmen, daß die Erlaubnis zum Ausſchank von
Branutwein allgemein vom Nachweis eines befonderen Bedürf=
niſſes
abhängig ſein ſolle. Wird auf Grund dieſer Beſtimmungen all=
gemein
der Bedürfnisnachweis durch eine Landesverordnunn
eingeführt, ſo kann wenigſtens dem Entſiehen neuer Branntweinſhän=
ken
vorgebeugt iver en.
2. Nach § 53 der Reichsgewerbeordnung kann die Schankerlanb=
nis
zurückgenommen werden, wenn aus Handlungen oder Un=
terlaſſungen
des Juhabers ein Mange, an Eigenſchaften klar erhellt, die
bei Erteilung der (rlaubnis vorausgeſetzt werden mußten. Wenn ciſo
die Tatſachen die Annahme rechtfertigen, daß der Erlaubnisträger das
Geſverbe zur Förderung der Völlerei, verbotenen Spielens vder Heh=
lerei
oder der Unſittlichkeit mißbrauchen werde. Nach den Erfahrungen
des täglichen Lebens kann bei ſtrenger Anwendung dieſer Beſtimmung
einer großen Zahl Schankwirtſchaften, Branntweinſchänken, Likörſtuben,
Bars, und zwar ſolchen mit niedrigen Preiſen wie ſolchen mit hohen
und höchſten Preiſen, ein Ende gemacht werden. In dielen Fällen wird
ſchon die Beobachtung des Straßenverkehrs vor derlei Wirtſchaften Stoff
zu ſolchem Vorgehen bieten.
3. In allen Ländern ſind die Polizeibehören dazu berufen die Po=
lizeiſtunde
feſtzuſetzen. Es erſcheint gegenwärtig geboten, allge=
mein
die Polizeiſtunde auf das knappſte Maß zu beſchränken, wobei dem
wirklich notwendigen Nachtverkehr von Reiſenden durhaus Rechnung
getragen werden kann. Es ſteht aber auch nichts im Wege, die Poli=
zeiſtunde
für Schankſtätten ſolcher Art, die erfahrungsgemäß am meiſten
Bedenken veranlaſſen, weſentlich zu verkürzen und bei Feſtſetzung der
Polizeiſtunde überhaupt den örtlichen Verhältniſſen Rechnung zu tragen.
Uebertretungen der Polizeiſtunde, werden häufig die Ent=
ziehung
der Erlaubnis rechtfertigen.
4. Nach dem Polizeirecht der meiſten Länder, insbeſondere für
Preußen, iſt es jetzt ſchon möglich, die Abgabe von geiſtigen Ge=
tränken
an Jugendliche zu beſchränken. Danach kann die Ab=
gabe
von Branntwein an Jugendliche, etwa bis zum vollendeten 18.
Lebensjahr, ganz verboten und kann angeordnet werden, daß in der
zum Ausſchank geiſtiger Getränke dienenden Räume Kinder etwa bis
zum vollendeten 14. Lebensjahr nur in Begleitung der Eltern, Vor=
münder
, Lehrer, Erzieher oder anderen erwachſenen Angehörigen ſich
aufhalten und geduldek wverden dürfen.
5. Auch ſonſt können polizeiliche Einzelvorſchriften erlaſſen werden.
Beiſpielsweiſe kann die Abgabe und der Verkauf geiſtiger Getränke
während der Dauer von Luſtſpielvorführungen, das Ausſpielen von
Brauntwein, Rundengeben uſw. verboten werden.
6. Die Abhaltung von Tanzluſtbarkeiten bedarf nach
dem Polizeirecht der Länder polizeilicher Erlaubnis. Es iſt ſelbſtver=
ſtändlich
, daß jetzt herausfordernde Luſtbarkeiten mit geſchmackloſen Be=
nennungen
zu verbieten ſind. Ebenſo ſollten Maskenbälle ver=
boten
und andere Tanzunterhaltungen auf das beſcheidenſte
Maß nach Zahl und Art beſchränkt werben. Solche Tanzerlaubnis
kann an Bedingungen gekmüpft werden, ſo an die Bedingung, daß der
Schnapsausſchnt unterbleiben muß. Es kann aber durch die Hand=
habung
dieſer Erlaubnisbefugnis auch Einwirkung auf die Wirtſchafts=
führung
im allgemeinen genommen werden.
7. Werden die Polizeibeamten angewieſen, dementſprechend Be=
trunkene
ausnahmslos zur Anzeige zu bringen und, wemn das
Aergernis nicht ſofort ſicher beendet werden kann, in Verwahrung
zu nehmen, ſo wird dies eine ſehr wirkſame Waffe gegen die Miß=
ſtände
ſein.
8.
Die Umwandlung von Wohnräumen in Dielen. Bar
und ähnliche Betriebe iſt auch vom Standpunkt der Wohnungsfürſorg
höchſt bedauerlich. Es ſollte dafür überall angeſtrebt werden, frühere
Wohnräume, die in den letzten Jahren in Dielen uſw. umgewandelt
wurden, ihrer vormaligen Zwesbbeſtimmung wieder zuzuführen. Die
angeführten Vorſchriften werden auch dieſem Zweck dienſtbar gemacht
werden können. Insbeſondere wird da, wvo derſelbe Unternehmer meh=
rere
Schankſtätten in einer Stadt unterhält, auf die Rückgabe von
Räumen für Wohnungszwecke hinzuwirken ſein.
**
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Der Reichslandbund ver=
öffentlicht
folgenden Aufruf:
Das Unerhörteſte, was auszudenken war, iſt geſchehen. Frankreich,
deſſen heutige Politik die Fortſetzung des Vernichtungswilleus im Kriege
iſt, überfiel mit einer Armee in voller kriegsmäßiger Ausrüſtung die
wirtſchaftliche Herzkammer Deutſchlands, das Ruhrgebiet und das weſt=
fäliſche
Eiſenerzgebiet. Hierbei geht es ihm nicht um die Eintreibung
etwa nicht gelieferter Reparationskohle, ſondern um die Durchführung
von Strafmaßnahmen (Sanktionen), auf Grund behaupteter, von
Deutſchland mit Recht nicht anerkannter Verfehlungen, und vor allem
um die Erreichung politiſcher Ziele: Deutſchlands Vernichtung
und Frankreichs Alleinherrſchaft in Europa. Der Einmarſch fremder
Trupppen in die Grenzen Deutſchlands entgegen jedem Völkerrecht, ent=
gegen
ſelbſt dem Friedensvertrag von Verſailles, iſt au ſich eine kriege=
riſche
Tat, der ſich jedes Volt, das hiervon betroffen wird, mit äußerſter
Macht und Entſchloſſenheit in der Weltgeſchichte widerſetzte. Deutſchland
aber iſt wehrlos: Wir danken der Reichsregierung für endlich aus=
geſprochenes
Nein und erwarten, daß ſie unerſchütterlich dabei bleibt.
Hierbei iſt es die Aufgabe jedes Deutſchen, mit aller Kraft dafür
einzutreten, daß dieſe Nor unſeres geſamten deutſchen Volkes, wie
immer möglich, erleichtert wird. Vor allen Dingen müſſen die in
ſtärkerem Maße ſich geltend machenden Ernährungsſchwie=
rigkeiten
nach Möglichkeit abgeſchwächt werden. Die deutſche

Landwirtſchaft derſuchte ſchon jetzt, ihre gunze Kraft aufzubicten,
um ſolcher Not zu ſteuern. Ein beſonderer Aufruf würde mur zu Taten
auffordern, die jeder Landwirt zu tun beſtrebt iſt. Angeſichts der ver=
ſchärften
Lage iſt es aber über die gewöhnliche Pflicht hinaus
unſere Aufgabe, an Nahrungsmitteln, insbeſondere an Brotgetreide,
abzugeben, was nur irgend im eigenen Betrieb entbehrt und er=
ſpart
werden kann. Die deutſche Landwirtſchaft ſteht einer neuen Lagg
unſeres Vaterlandes gegenüber. Wiederum ſind wir wie im Kriegs=
zuſtande
. In dieſem müſſen wir als deutſche Landwirte, ebenſo wie
im Kriege, alles aufbieten, um unſerem Volke die Kraft zu erhalten,
die es braucht, um die ſchweren niederdrückenden Zeiten zu überſteher
Eine beſondere Unterſtützung bedarf in dieſem Augenblick das neubeſetzte
Gebiet an der Ruhr. In mannhafter und unbeugſamer Entſchloſſenheit
weigern ſich Unternehmer und Arbeitnehmer, Regierung und Bevölke=
rung
Hand in Hand, die jedes Recht mit Füßen tretenden Machtgebot=
der
habgierigen Räuber zu erfüllen. An der Ruhr verteidigen wir die
Reſte deutſcher Macht. Bricht dieſe Front zuſammen, ſo iſt das Ende
unſeres Vaterlandes, des ſelbſtändigen Deutſchen Reiches, beſiegelt.
Deutſche Landwirte! Heute rufen wir Euch zur Uebernahme eine=
weiteren
Pflicht auf. Helfen wir unſeren Volksgenoſſen iur
neubeſetzten Gebiet. Soviele auch von uns ſelbſt ſich in ſchwerer wirt=
ſchaftlicher
Notlage befinden, wir müſſen doch alles aufbieten, denen zu
helfen, die für uns alle leiden. Laßt uns freiwillige, unent=
geltliche
Gaben an Lebensmitteln für unſere bedrängten Volks=
genoſſen
ſammeln. Jeder Landbund beginne ſofort die Sammel=
tätigkeit
. Herzlichſte Nächſtenliebe und heißes Gefühl für die ge=
meinſame
Not, wird für unſere bedrängten Vollsgenoſſen zuſammen=
bringen
, was jeder irgend entbehren kann. Euch aber, Ihr Bedrückten
und Bedrängten, rufen wir zu: Haltet aus, hinter Euch ſteht das
ganze deutſche Vaterland!
Die heſſiſche Regierungskriſis.
Die Hoffnung, daß die überaus ernſte außenpolitiſche Lage
die Löſung der nunmehr ſeit vier Wochen in Heſſen beſtehenden
Regierungskriſis beſchleunigen werde, ſcheint leider trügeriſch
geweſen zu ſein. Nachdem die Verhandlungen zwiſchen Sozial=
demokratie
, Zentrum und Deutſcher Volkspartei ſoweit gefördert
waren, daß man mit einem befriedigenden Abſchluß rechnen
konnte, ſtellte zu Beginn der geſtrigen Verhandlungen ein Ver=
treter
der Sozialdemokratiſchen Partei an den anweſenden Herrn
Henrich die Frage, ob er unter den gegenwärtigen Umſtänden
bereit ſei, den Poſten des Finanzminiſters weiter zu behalten.
In der Auffaſſung, daß es ſich bei dieſer Anfrage um einen Ver=
ſuch
handele, die ganzen bisherigen Verhandlungen in Frage
zu ſtellen, gab der Vertreter des Zentrums eine ſcharfe Erklä=
rung
ab, in der unter anderem geſagt wurde, daß das Zentrum
bei dieſem Verſuch, die bisherigen Verhandlungen zu durchkreu=
zen
, in keiner Weiſe irgendwelche Hilfe leiſten werde. Am Nach=
mittag
richtete ſodann Herr Finanzminiſter Henrich nachſtehen=
den
Brief an den Herrn Staatspräſidenten Ulrich:
An den Herrn Staatspräſidenten!
Vor Eröffnung der heutigen Beſprechung der Fraktions=
dertreter
richtete der Vertreter der ſozialdemokratiſchen Frak=
tion
die Frage an mich, ob ich mich angeſichts der außenpoli=
tiſchen
Lage, namentlich auch im Hinblick auf die ungeheueren
Schwierigkeiten, in die unſer Land durch die neueſten Maß=
nahmen
der Franzofen zu geraten drohe, nicht bereitfinden
wolle, das jetzt beſonders wwichtige Amt des Finanzminiſters
zu behalten und mein Rücktrittsgeſuch zurückzunehmen. Ich
anttvortete, daß bei dieſer Sachlage alſerdings alle anderen
Rückſichten zurücktreten müßten; ich wolle dann, wenn es ver=
langt
werde, wieder zur Verfügung ſtehen, und gehe dabei
von der Annahme aus, die Anfrage entſpringe dem Geban=
ken
, man müſſe unter den vorliegenden, völlig veränderten
Verhältniſſen alle Kräfte zuſammenfaſſen, die bereit ſind, dem
Vaterland in ſeiner Nor zu dienen. Nachdem die deuofra=
tiſche
Fraktion dieſe meine Stellungnahme gebilligt hat, ziehe
ich mein bisher noch nicht erledigtes Rücktrittsgeſuch
vom 16. v. Mts. hiermit zurück.
(gez.) Henrich, Finanzminiſter.
Die Anuahme, daß mit dieſir Zurücknahme ſeines früheren
Rücktrittsgeſuchs durch Herrn Henrich die ganze Angelegenheit
erledigt wäre, würde nach unſerer Information einen erheblichen
Irrtum bedeuten. Wie wir hören, ſteht man in maßgebenden
Zentrumskreiſen auf dem Standpunkt, daß, nachdem die Dinge
einmal ſoweit gediehen ſind, eine einfache Rückkehr zu den frühe=
ren
Verhältniſſen nicht in Frage kommen könne, insbeſondere,
nachdem man keinen Zweifel darüber gelaſſen hätte, daß die Ver=
hältniſſe
, ſo wie ſie ſich im Laufe der Zeit herausgebildet hatten,
für das Zentrum untragbar ſeien. Man iſt in führenden Zeue
trumskreiſen entſchloſſen, aus der ſich jetzt ergebenden Situätien
die ernſteſten Konſequenzen zu ziehen,
Wir ſind der Auffaſſung, daß man der Sache einen ſchlechten
Dienſt geleiſtet hat, als man glaubte, die ganze Angelegenheit
wieder auf den früheren Standpunkt bringen zu können, ins=
beſondere
glauben wir, daß man Herrn Finanzmiiniſter Henrich
damit einen ſehr ſchlechten Dienſt erwieſen hat. Daß eine auf
verantwortlichem Poſten ſtehende Perſönlichkeit einen an ſie ei=
gehenden
Ruf im gegenwärtigen Augenblick nicht glaubt ab=
lehnen
zu dürfen, iſt durchaus verſtändlich. Cerade Herr Finauz=
miniſter
Henrich aber hatte ja durch ſein Rücktrittsgeſuch die
Unhaltbarkeit der bisherigen Zuſtande am ſchärfſten gekennzeich=
net
. Die gegenwärtige überaus ernſte Lage kann das dringenbe
Verlangen, ſchnellſtens aus dieſen unhaltbaren Zuſtänden
herauszukommen, nur verſtärken, nicht aber ein neues Probi=
ſorium
wünſchenswert erſcheinen kaſſen. Heſſen, das auf Vor=
poſten
an der bedrohten Weſtmark ſteht, braucht eine feſte, au
breiteſter Grundlage ruhende Regierung.

hörte das Mädchen rufen und half ihr, die Sterbende auf das
Bett zu legen. Viktoria kam auch dazu und bald auch alle Frauen
des Hauſes. Sie lebte noch 24 Stunden. Gott ließ ſie ſo ſterben,
wie ſie es ſich immer gewünſcht, ohne viel ärztliche Hilfe und
Verſuche, das fliehende Leben zurückzuhalten. Als mir der Arzt
geſagt, daß nichts mehi zu hoffen ſei, bat ich ihn, ſie in Ruhe zu
laſſen. Bis zuletzt lag es noch wie roter Flammenſchein auf
ihrem Antlitz. Zwei Monate vor ihrem ſiebzigſten Geburtstag,
den ſie nicht zu erleben wünſchte wie oft ſagte ſie das ging
ihre Seele heim, acht Tage nach dem Brande. Keiner meiner
Brüder war da. Ludwig auf dem Meere, Liko in England,
Franzios in Bayern, ohne Adreſſenangabe. Keine Nachricht er=
reichte
ihn. Er erfuhr den Tod ſeiner Mutter durch die Zeitung
und kam erſt eine Skunde vor ihrem Begräbnis an. Guſtav half
Viktoria bei allen Anordnungen. Im Terraſſenſaal wurde die
liebe Leiche aufgebahrt, und der kleine dreijährige Georg legte
Großmutter einen ſchönen Apfel in den Sarg. Furchtbar war
die Aufgabe Viktorias, ihrer kleinen zehnjährigen Alice den
Tod ihrer Großmutter begreiflich zu machen. Sie ſchloß ſich mit
ihr ein, und es ſoll eine tief erſchütternde Szene geweſen ſein.
Alice hat von da an ganz unter dem Einfluß der lieben Toten
geſtanden und wurde, wie ſie mir am erſten Jahrestage ihres
Sterbens ſagte, ein anderer Menſch um ihretwillen. Erſt viele
Jahre ſpäter, als ſie ſchon große Kinder hatte, erzählte ſie mir,
in der Nacht nach ihrem Tode ſei Großmama an ihr Bett gekom=
men
. In Tränen aufgelöſt habe ſie ihre Arme nach ihr ausge=
ſtreckt
und geſagt: Mein Kind, mein Kind, ich muß fort von Dir,
aber ich werde immer um Dich ſein, Dir helfen und für Dich
beten. Aus der kleinen Alice, Großmutters Sorgenkind,
wurde eine wundervolle Frau und Mutter, eine Zierde ihrer grie=
chiſchen
Heimat, ein Menſch der Pflicht und der Selbſtverleug=
nung
, furchtlos und unerſchrocken im Krieg, tätig und treu im
Frieden. Welche Freude hätte unſere heimgegangene Mutter ge=
habt
, wenn ſie ihre Enkelin an der Spitze ihrer Kinderſchar ge=
ſehen
hätte. Vier reizende Mädchen und ein Knabe, die ſie mit
bewunderungswürdiger Begabung erzieht. Sie ſind nun wie=
der
in Griechenland, nach den Jahren des Exils in der Schweiz.
Ich ſah ſie alle dort in Luzern, wo ich im Sommer 1919 mit
ihrem Großvater, meinem Bruder Ludwig und der griechiſchen
Familie zuſamnmentraf. Wie reizende Tanggrafiguren ſahen ſie
Aelteſter Sohn des Prinzen Lndwig.

aus, Margarita, Teodora, Kikilia (Cäcilie) und Sophia, die da
mals erſt Fünfjährige, ſowie Irene, die Tochter des Königs=
pagres
. In dem Hotel National am See lebte die ganze grie=
chiſche
Kolonie. In ihrem Mittelpunkt König Konſtantin un
Königin Sophie. Ihr ſah man das zweifache Heimweh nach
Griechenland und nach der verlorenen deutſchen Heimat an. Vie
Heimweh konnte man ihnen allen dort anmerken. Auch den Kin=
dern
, die manchmal ihre rührenden griechiſchen Heimatließer
ſangen und immer wieder fragten: Wann, wann dürfen wit
nach Hauſe? Ihre Mutter Alice ſchrieb mir, als ſie 192
heimwärts zogen: Die Kinder ſind ganz verrückt vor Glück
ſeligkeit.
Alles erſchien ihnen grau und öbe in der Fremde. Nah Hel
las ewigblauem Himmel und heißen Sonnenſtrahlen fehuten ſic
ihre jungen Herzen! Es iſt doch ein köſtliches Gut, das Hei
matgefühl! Wohl denen, die es pflegen und hüten! Und woh
den Müttern, die es verſtehen, um ihrer Kinder willen in de
Nation aufzugehen, in die ihr Geſchick ſie geſührt. Es iſt eit
Problem, über das ich begreiflicherweiſe viel nachgedacht hab
in meinem Leben. Ich glaube aber, daß viele Schwierigkeitel
und viel Herzeleid erſpart würden, wenn die Frauen aller Natio
nen Ruths Worte beherzigen würden und zur Tat werdei
ließen, wenn ſie ins Ausland heiraten: Wo du hingehſt, da wil
ich auch hingehen, too du bleibſt, da will ich auch bleiben, w.
du ſtirbſt, da will ich auch ſterben, wo du begraben wirſt, da wi
ich auch begraben werden. In meiner Verwandtſchaft hab
ich dieſes ſchöne Prinzip gottlob immer erlebt, zuletzt noch be
der ruſſiſchen Kaiſerin. Umſo ſchmerzlicher berührt es mich, wen!
ich öfter aus deutſchem Munde nach der ruſſiſchen Revolutio!
das harte und ungerechte Urteil hören mußte: das geſchieht ih
recht, warum war ſie nicht Deutſche im Krieg? Weil die Kai
ſerin von Rußland eine Ruſſin iſt, ebenſo wie di
Königin von Belgien (geb. Herzogin in Bayern) ein
Belgierin iſt, die Herzogin Marie von Sachſen
Koburg eine Deutſche, obſchon ſie als ruſſiſche Großfürſti,
geboren und durch ihre Heirat eine engliſche Prinzeſſin war. Di
Herzogin von Albany, trotzdem ſie eine geborene Prin
zeſſin von Waldeck, Engländerin iſt, und ihr Sohn, de
engliſche Prinz, durch Erbrecht Herzog von Sachſen
Koburg, Deutſcher war und blieb, als der Weltkrieg aus
brach. Oft dachte ich in jener ſchwveren. Leit: ihr habt gut reder
ihr glücklichen Deutſchen, deren Blut ſich nie mit fremdem miſthte

ie
ter

*.

[ ][  ][ ]

Nummer 19.

Darmſtädter Tagblatt, Sanstag, deu 29 Jautar 1323.

Seite 3.

Brutale militäriſche Gewalt.
TU. Dortmund, 19. Jan. Als Antwort auf die heute
erfolgte Verhaftung des Berywerkdirektors Reiffeiſen und
des Zechendirektors Arendt durch die Beſatzungsbehörde haben.
Angeſtellte und Arbeiter der betreffenden Zechen im Bezirk Reck=
linghauſen
und Gelſenkirchen die Arbeit niedergelegt
und ſind in den Streik getreten.
Eſſen, 19. Jan. (Wolff.) Nachdem die Ingenieurkommiſ=
ſion
mit ihrem Befehl an die Zechenbeſitzer klägliches Fias=
koerlitten
hat, tritt jetzt mit voller Macht die brutale
militäriſche Gewaltanwendung gegen alle ein, die ſich
weigern, ſich den franzöſiſchen Gewalthabern zu fügen. Seit heute
vormittag hat die Beſchlagnahme der ſtaatlichen Handelskammer hat ſich ganz entſchieden gegen einen derartigen
Bergwerke begonnen. Militäriſche Kommandos haben u. a.
die ſtaatlichen Zechen Bergmanns=Glück und Weſterhold bei nur dann wieder geſunden kann, wenn es von allen aus dem
Buer beſetzt und dem Vergwerksdirektor Ahrens, der ſich weigerte
ſchächten in Gladbeck und der Zeche Rheinbaben in Bottrop
zogen die franzöſiſchen Truppen vor die Tore, zögerten aber mit
dem Eindringen, weil die Arbeiter androhten, im Falle des Ein=
rückens
der Truppen ſofort auszufahren, Ueberall iſt die
ErregungunterderArbeiterſchaftaußerordent=
lich
groß.
der ſtaatlichen Gruben in Reclingshauſen und Buer, ſtellt ſich
als ein unerhörter internationaler Rechtsbruch
dar. Die Herren, die verhaftet worden ſind, haben lediglich ihre
Pflicht als Beamte des preußiſchen Staates befolgt. Sie
haben für die ſie allein geltenden Anordnungen ihrer vorgeſetzten
Behörde befolgt und ſind aus dieſem Grunde auch auf Grund des
8 114 des franzöſiſchen Strafgeſetzbuches ſtraffrei. Ein ausge=
ſprochener
Kriegszuſtand zwiſchen Deutſchland und Frank=
reich
beſtehtnicht. Infolgedeſſen kann die franzöſiſche Regie=
rung
kein Recht herleiten, die deutſchen Beamten zu einer Amts=
handlung
zu zwingen, die gegen das Intereſſe des eigenen Landes
verſtößt.

Das Wirtſchaftsjahr 1922.
Bericht der Handelskammer Darmſtadt,

Recklingshauſen, 19. Jan. (Wolff.) Der geſamte Be=
triebsrat
der ſtaatlichen Gruben trat heute nachmittag zu einer
außerordentlichen Sitzung zuſammen, um zu der neugeſchaffenen
Lage Stellung zu nehmen. Es wurde eine Entſchließung ange=
nommen
, in der es heißt, die Beſchlagnahme der ſtaatlichen Berg=
werke
wird als ein Gewaltakt gegen die friedfer=
tige
Bergarbeiterbevölkerung betrachtet. Die ge=
ſamte
Belegſchaft proteſtierte auf das Entſchiedenſte dagegen, und
forderten Freilaſſung der verhafteten Beamten und erwartet, daß
weder die Schachtanlagen vom franzöſiſchen Militär betreten
werden, noch daß irgendwelche militäriſche Handlungen ſich be=
merkbar
machen.
An die Eiſenbahner des beſetzten Gebietes!
* Berlin, 20. Jan. (Priv.=Tel.) Der Reichsver=
ehrsminiſter
hat heute folgenden Erlaß für die Beamten,
Angeſtellten und Arbeiter der Reichseiſenbahn bekannt gegeben:
1. Die Aktion der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung
im Ruhrgebiet ſtellt eine ſchwere Verletzung des Völkerrechts
und des Vertrags von Verſailles dar. Infolgedeſſen iſt auch der
Befehl des Generals Degoutte, wonach das Eiſenhahnperſonal
deu Befehlen des kommandierenden Generals und den militäri=
ſchen
Geſetzen und Anordnungen unterſteht, rechtsunwirk=
fam
. Das Eiſenbahnperſonal iſt nach wie vor lediglich den
deutſchen Geſetzen unterſtellt und hat die deutſchen
Anordnungen auszuführen. Da der Reichskohlenkommiſſar die
Lieferungen von Kohle und Koks an Frankreich und Belgien
verboten hat, abe ich folgendes angeordnet: Den Beamten
und Arbeitern der Reichseiſenbahn iſt es, den Be=
ſtimmungen
des Reichskohlenkommiſſars entſprechend, verbo=
en
, Kohlen für Frankreich und Belgten zu befördern oder bei
der Umleitung deutſcher Kohlenzüge nach dieſen Ländern mit=
zuwirken
. Entgegenſtehende Befehle ſind nicht zu befolgen. Die
Reichsregierung wird, das Perſonal für die
hieraus erwachſenden Nachteile ſchadlos hal=
en
. 2. Bei allen nicht vermeidbaren Berührungen mit der
franzöſiſchen und belgiſchen Beſatzung im Ruhrgebiet haben die
Eiſenbahnbeamten und Arbeiter ſich ausſchließlich der deut=
ſchen
Sprache zu bedienen. 3. Den Beamten iſt die Um=
kartierung
von Eiſenbahnwagen und die Beihilfe zu ſolchen
umkartierungen verboten. Gegen Zuwiderhandlungen
wird eingeſchritten werden.
* Berlin, 20. Jan. (Priv.=Tel.) Zu den vom Reichsver=
ſehrsminiſter
erlaſſenen Beſtimmungen erfahren wir noch folgen=
des
: Miniſterialdirektor Hitzler machte den Vertretern ſämtlicher
Veamten= und Arbeitergewerkſchaften von dem oben gemeldeten
Erlaß des Miniſters Mitteilung und gab ihnen auch über die
veiteren amtlichen Schritte Kenntnis. Er erſuchte um Stellung=
nahme
der Organiſationsvertreier zu dem Erlaß, der den Eiſen=
dahnern
noch heute zugehen wird. Die anweſenden Ge=
werkſchaftsvertreter
gaben hierauf einmütig die
Erklärung ab, daß ſie ſich voll und ganz hinter das
Miniſterium und die Maßnahmen der Regie=
ung
ſtellen würden. Dieſen Erklärungen wurde auch
von den hinzugezogenen Vertretern des Hauptbeamten= und
Hauptbetriebsrates beigepflichtet.
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Der Reichsminiſter der Finan=
en
ließ an die ihm unterſtellten Behörden im beſetzten Gebiet
Ugende Weiſung ergehen: Die von der Rheinlandkommiſſion
ungeordnete Beſchlagnahme der deutſchen Steuern und
Zölle und die Eingriffe in die deutſche Finanzverwaltung
ind rechtswidrig und rechtsungültig. Jch erwarie
m allen Beamten, daß ſie ſolchen Anordnungen
ichtnachkommen und ihnen unbeugſamen Widerſtand ent=
egenſetzen
. Ich wiederhole die Zuſicherung völliger
ſchadloshaltung.

machungsverordnungen, dom 12. Februar und
8. November 1920, welch= Uebergangsverordnungen für die
Umſtellung von der Kriegs= zur Friedenswirtſchaft waren, in
Form eines Geſetzes über den Abbruch und die Still=
der
Arbeit für die kommenden Jahre beizubehalten. Die
Geſetzentwurf ausgeſprochen, da unſer deutſches Wirtſchaftsleben
Krieg= und ſeinen Folgen, herrührenden Zwangsmaßnahmen
Kohlen nach Weſten zu verladen, verhaftet. Bei den Möller= vollkommen befreit wird. Zugeſtimmt wurde einer Aenderung ſtungsfähigkeit vorzunehmen. Zum Zwecke der Uebernahme von
des Geſetzes, über die Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, durch die eine Erhöhung des Stammkapitals auf
500 000 Mark, der Stammeinlagen auf 10 000 Mark und der Ein=
zahlungn
auf 5000 Mark, angeſichts der gegenwärtigen Geld= bei der Durchführung des Cuntze=Bemelman=Abkommens wie des
entwertung vorg=ſehen wird. Zwecks Bekämpfung von
Metalldiebſtählen und des Althändlerunwe= lieferungen im Intereſſe der heſiſchen Induſtrie und des heſſiſchen
* Eſſen, 20. Jan, (Prib=Tel.) Die Verhaftung der Leiter ſens ſtellte ſich die Handelskammer auf. den Standpunkt, es
müßten neben örtlichen wirkungsvollen Maßnahmen der Selbſt=
hilfe
auch Verſchärfungen der hier in Betracht kommenden B. der Gewerbeordnung und des Strafgeſetzbuch=s
ſtattfinden. Weiter befaßte ſich die Handelskammer mit einer
Erhöhung der Wandergewerbeſteuer.
Die zur Aenderung des Landesſteuergeſetzes
eingebrachten Vorſchläge wurden wiederholten Beratungen unter=
zogen
. Wenn auch der Tendenz, den Ländern und beſonders den
Gemeinden größere Anteile an den Reichsſteuern zu geben, im
Intereſſe, der meiſtenteils traurigen Finanzlage der Gemeinden
nur zugeſtimmt werden kann, wobei allerdings zu verlangen iſt,
daß dieſe Anteile den Gemeinden raſcher zugeführt werden wie
ſeither, ſo wurden doch erhebliche Bedenken gegen die Einführung
neuer kommunaler Verbrauchsabgaben in Form, von Getränke=
ſteuern
und dergl. geltend gemacht. Ganz beſonders mußte auch
gegen die Einführung eines kommunalen Beſteuerungs=
rechtes
auf Gas und Elektrizität, die Erhöhung
derumſatzſteuerund die ganze oder auch nur teilweiſe Be=
freiung
der Genoſſenſchaften von der umſatz=
ſteuer
Stellung genommen werden. Letzteres würde eine Durch=
brechung
des ſeitherigen Grundprinzips, der Umſatzſteuer dar=
ſtellen
und gegen das Prinzip der gleichmäßigen Beſteuerung aller
Staatsangehörigen verſtoßen. Eine derartige Steuerbefreiung iſt
aber auch deshalb zurückzuweiſen, da ſie die Tendenz der Aus=
ſchaltung
des für unſere Volkswirtſchaft ſo notwendigen Waren
verteilenden Handels unterſtützt.
Infolge der bereits oben erwähnten allgemeinen Finanznot
der Gemeinden ſind die Realſteuern, insbeſondere die Ge=
werbeſteuer
, welche im Gegenſatz zu früher heute vielfach
eine Haupteinnahmequelle der Gemeinden darſtellen, häufig weit
überſpannt. Außerdem bringt auch die Durchführung des heſſi=
ſchen
Gemeindeumlagengeſetzes infolge der verän=
derten
Geldwertverhältniſſe für viele Betriebe Härten mit ſich, die
immer ſchärfer zutage treten. Wurde auch verſucht, durch verſchie=
dene
Erhöhungen der für die Berechnung der Ertragszuſchläge
bei der Gewerbeſteuer maßgebenden unteren Mehrertragsgrenzen
einen gewiſſen Ausgleich herzuſtellen, ſo kann dies alles als nicht
genügend bezeichnet werden. Zu verlangen, war vielmehr eine
möglichſt baldige organiſche Umarbeitung des Gemeindeunlagen=
geſetzes
inbezug auf die Gewerbeſteuer. Dieſem dringenden Be=
dürfnis
iſt durch Aufſtellung eines Entwurfs bereits Rechnung
getragen. Durch ein Verwaltungsurteil wurde die ſtädtiſche
Straßenreinigungs= und Kehrichtſteuer als un=
rechtmäßig
beſeitigt. Eine Verlängerung des durch die Handels=
kammer
getroffenen Sonderabkommens kam daher für das Be=
richtsjahr
nicht mehr in Betracht.
Bei Durchführung der geſetzlichen Beſtimmungen über den
Zahlungsverkehr mit ausländiſchen Zahlungs=
mitteln
war die Kammer ſehr in Anfpruch genommen und
hatte verantwortungsvolle Maßnahmen zu treffen. Auch gegen
die generelle Anforderung vonLieferanten= und
Kundenliſten, ſeitens der Finanzämter= wurde entſchieden
Stellung genommen, wobei man ſich auf eine Entſcheidung des
Reichsfinanzhofes zugunſten der Gewerbetreibenden ſtützen
konnte. Im Verein mit dem deutſchen Induſtrie= und Handels=
tag
wurde der Geſetzentwurfüber eine Zwangsan=
leihe
beraten, wobei iusbeſondere die Wichtigkeit einer höheren
Verzinſung, einer ebentl. Beleihbarkeit, einer Zahlung in ein=
zelnen
Raten betont, und auch Abänderungsvorſchläge zu dem
Veranlagungsberfahren, das auf die Richtlinien, zum Ver=
mögensſteuergeſetz
Bezug nimmt, gemacht wurden. Bei
Beratung des Liquidationsſchädengeſetzes erſchien
der in den Eutwurf vorgeſehene Eutſchädigungsſatz allgemein als
zu gering. In der Frage der Erhöhungdes geſetzlichen
Ziusfußes, wie er im Bürgerlichen Geſetzbuch und im Han=
delsgeſetzbuch
feſtgelegt iſt, entſchied ſich die Handelskammer da=
hin
, es möge zur Vermeidung immer wieder nötig werdender Ge=
ſetzesänderungen
in Zukunft ein feſter Ziusfuß in dieſen Geſetzen
nicht mehr genannt werden. Vielmehr ſolle dieſer von Zeit zu
Zeit entſprechend der Veränderung des Geldwertes, durch eine
noch zu bezeichnende Stelle, z. B. das Reichsbaukkuratorium, feſt=
geſetzt
werden. Dem Geſetzentwurf zur Ergänzung
des Geſetzes gegen die Kapitalflucht wurde in Ver=
zugeſtimnt
.
Nachdem im Jahre 1919 zur Beratungderheſſiſchen
Gewerbetreibenden in allen Fragen der Ein= und Aus=

Die Reichsregierung plant, die beiden Demobil= fuhr, der Rohſtoffverteilung, der Auftragserteilung durch die Zen=
d
tralbehörden des Reichs uſw. ſowie zur Vertretung der Intereſſen
der Induſtrie und einzelner Induſtriefirmen bei Behörden und
n Verbänden die Heſſiſche Induſtrieſtelle mit einer Ge=
ſchäftsſtelle
in Berlin ius Leben gerufen worden war, wurde im
legung gewerblicher Betriebe und die Streckung Berichtsjahre, das Heſſiſche Landesauftragsamt in
der jetzigen Form geſchaffen, welches die Aufgabe hat, Induſtrie
uud Handel ſowie Handwerk und Landwirtſchaft in der Er=
langung
von Aufträgen des Reichs, der Länder und gemein=
nützigen
Körperſchaften zu unterſtützen und die Verteilung der
Aufträge auf die Erzeugergruppen unter Berückſichtigung der Lei=
r
Aufträgen vom Heſſiſchen Landesauftragsamt und deren Ausfüh=
rung
durch geeignete Firmen iſt dann noch die Heſſiſche In=
duſtrie
G.m. b. H. errichtet worden. Dieſe Stellen ſollen auch
Stinnesde Luberſac=Abkommens zum Zwecke der Neparations=
Handels ſowie des heſſiſchen Handwerks und der Landwirtſchaft
tätig ſein.
Ueber die Neugeſtaltung des Nachrichtendien=
ſtes
für den Außenhandel fanden längere Beratungen
ſtatt, welche darin gipfelten, es möge eine Trennung der deut=
ſchen
Nachrichtenſammlung und Nachrichtenvermittelung über
Auslandsverhältuſſe einesteils für ſämtlichen Stoff in Geſetzen,
Verrrdnungen, Statiſtiken uſw. und anderenteils für volkswirt=
ſchaftliche
Zuſtände im Ausland ſtattfinden. Der amtliche Stoff
foll im Reichswirtſchaftsminiſterium bearbeitet werden, während
der Stoff über volkswirtſchaftliche Zuſtänd: des Auslandes durch
eine amtliche Stelle geſammelt und durch möglichſt wenige Stel=
len
unter ſtändiger Kontrolle der Reichsämter und der beteilig=
ten
Gewerbetreibenden verarbeitet und verbreitet werden ſoll.
Hierzu ſoll die Zeitſchrift Wirtſchaftsdienſt dienen.
Durch das heſſiſche Volksſchulgeſetz ſind die Fortbil=
dungsſchulen
der Aufſicht des Miniſteriums für Unterricht
und Bildungsweſen unterſtellt worden. Die heſſiſchen Handels=
kammern
waren hiermit nicht einverſtanden, wünſchten vielmehr
ein Verbleiben des Fortbildungsichulweſens beim Miniſterium
für Arbeit und Wirtſchaft. Verhandlungen mit der Regierung
führten dazu, daß bei der Beſtellung von Fachlehrern das Lan=
desamt
für Bildungsweſen gehalten iſt, die Anſicht des Mini=
ſteriums
für Arbeit und Wirtſchaft einzuholen. Unter Hinzu=
ziehung
der Arbeitgebervertreter des Schulvorſtandes Darmſtadt
haben Beratungen über Errichtung einer zweijährigen
Handelsſchule und einer höheren Handelsſchule
in Darmſtadt ſtattgefunden. Eine Denkſchrift wurde an das
Stadtſchulamt weitergegeben.
Für die Beibehaltung der Oberpoſtdirektion
Darmſtadt trat die Handelskammer mit Entſchiedenheit ein.
Im übrigen wurde eine größere Anzahl von Angelegenheiten
des Poſt=, Telebhon= und Telegraphenverkehrs
in mündlichen und ſchriftlichen Verhandlungen mit den zuſtän=
digen
Poſtbehörden behandelt.
In zahlreichen Fällen, iſt die Handelskammer für Ver=
beſſerungen
des Eiſenbahn=Perſonenverkehrs
eingetreten. Dies gilt insbeſondere für die Wiedereinführung
von Eilzügen über die Odenwaldbahn unter Herſtellung einer
direkten Verbindung mit Heilbronn, ſowie für die Schaffung
einer direkten Verbindung mit dem Niederrhein über die Lini=
Aſchaffenburg-DarmſtadtMainz.
Ein Referententwurf bezüglich allgemeine Privat=
gleisanſchlüſſe
brachte hauptſächlich neue Beſtimmungen
über die Berechnung der Anſchlußgebühren. Eine Anzahl von
Abänderungsvorſchlägen wurden der Eiſenbahnverwaltung
unterbreitet, von welchen den Wünſchen der Handelskammer in
mannigfacher Beziehung Rechnung getragen wurde. Dringend
gewünſcht wurde, es möchte durch Nachwiegen leerer
Waggons jeweils deren Eigengewicht feſtgeſtellt werden, wo=
bei
es angebracht ſei, bei den ſämtlichen Materialien, welche zum
Verſand kommen, feſtzulegen, wie viel Prozent Waſſeraufnahme
bei Feſiſtellung von Mehrgewicht in Anſatz bezw. in Abzug zu
bringen ſind. Beteiligt war die Handelskammer an einer Aus=
ſprache
mit dem Sonderausſchuß des Eiſenbahnverkehrsverban=
des
über die Aufhebung der Sicherheitsleiſtung
bei monatlicher Frachtſtundung. Dieſe Aufhebung
wurde infolge der großen Kreditnot mit der Einſchränkung an=
erkannt
, daß ſie nur dann gewpährt werden ſoll, wvenn der Fracht=
umſatz
des Stundungsnehmers einen von der Eiſenbahn frſtzu=
ſetzenden
Mindeſtbetrag erreicht, oder eine Mindeſtzahl von Sen=
dungen
aufgegeben oder empfangen wird. Zu Anfang des Be=
richtsjahres
war eine Vereinbarung für die Berechnung der Be=
förderungsg
=bühr für Stückgüter auf den An=
ſchlußgleiſen
mit der Eiſenbahnverwaltung getroffen wor=
den
. Infolge der nicht vorausſehbaren Geldwertveränderung
und der hiermit faſt automatiſch ſteigenden Beförderungsgebüh=
ren
iſt allerdings jetzt zu prüfen, ob die ſeinerzeit v einbarte
Berechnungsform auch im bevorſtehenden Jahre beibehalten
werden kann.
Auch die Frage der Einführung von Waſſerum=
ſchlagstarifen
wurde im Intereſſe der Verbilligung des
Rohſtoffbezugs unſerer weiter verarbeitende Kreiſe den in Frage
bindung mit den Deviſenhandelsverordnungen im Weſentlichen kommenden Behörden gegenüber vertreten. Leider iſt es noch
nicht möglich gewveſen, die ſich hier noch aus der Zeit des früheren
Konkurrenzkampfes zwiſchen Eiſenbahn und Binnenſchiffahrt
ergebenden Schwierigkeiten vollſtändig zu überwinden.

Carl Paul Goerz
Carl Paul Goerz, der Schöpfeu der weltbekannten Goerz=
ke, iſt nach einem arbeitsvollen Leben int 69. Jahre in ſeinem Heim
m 14. Januar 1923 berſchieden.
Als Goerz ſeine Laufbahn begann, ſtand die deutſche Optit noch auf der
Stufe handwerksmäßiger Betriebsſweiſe. Schon gber waven ſeit Fraun=
ofer
Anſätze einer Durchdringung der Kleitechnit mit wiſſenſchaft=
ſchem
Geiſt vorhanden. Hier griff die geſtaltende Tätigkeit des Dahiu=
eſchiedenen
ein. Mit weitem Blick erkannte er, daß die ſchon damals
eltberühmte Vorzüglichkeit deutſcher optiſch=uechaniſcher Geräte nicht
leir durch die liebevolle Sorgfalt der Einzelarbeit bedingt war, ſon=
ern
daß die Groß=Herſtellung unter voller Ausnutzung aller auf ande=
en
Gebieten der Technik gewonnenen Erfahruugen dem Erzeugnis
ichts von ſeiner Güite zu nehmen braucht. Die Zeit hat tatſächlich er=
ieſen
, daß der früher ganz ungeahnte Herſtellugsumfang der Voll=
ndung
der Einzelerzeugriſſe in hohem Grade zugute kommen kann.
Der Erfolg krönde ſeine richtige Vorausſchau. Das Präziſionswerk=
ug
in höchſter Vollendung wurde ein marktnängiges Erzeugnis des
Froß=Betriebes, deſſen Maſſengebrauch in überraſchendem Gegenſatz
Ur vereinzelten Benutzung früherer Zeiten ſteht.
Die kleine Werkſtatt im Nordoſten Berlins, die mit einer optiſchen
elegſchaft von zwei Mann ihre Tätigkeit begann davon war bezeich=
einderweiſe
der eine ein Wiſſenſchaftler wuar mehr als beſcheiden.
her der Geiſt ihres Leiters war die Bürgſchaft für eine innere und
ußere Entwicklung, deren Endziel ſich allerdings noch nicht vorausahnen
. Einfache, aber trotzdem eigenartige Handkammern, Linſen, die
Güte die damalige Marktware kaum übertrafen, waren die Erzeug=
iſſe
des jungen Unternehmens. Goerz erkannte aber ſchon die Be=
ſtung
, die die Augenblicks=Photographie für alle Gzebiete des menſch=
hen
Wiſſens beſitzt, und ſo war es ein glücklicher Anfang, daß er mit
m noch mit der Spröde der Werkzeuge ringenden Ottomar An=
zütz
in gegenſeitig befruchtenden Erfahrungsaustauſch trat. Die

zu weiſen. Sie waren diejenigen, die die theoretiſchen und praktiſchen
Möglichkeiten erkannten und ausnutzten, indem ſie die unbeſtreitbaren
Vorteile der aus A. Steinheils Meiſterhand hervorgegangenen
Aplanate mit den Vorzügen der neuen angſtigmatiſchen Objaktive ver=
banden
. Geſtützt auf dieſen uneriuarteten Fortſchritt, konnte die Ent=
wicklung
jetzt einen beſchleunigten Verlauf nehmen.
Es würde zu weit führen, die einzelnen Stufen der weiteren Eut=
zuicklung
zu verfolgen. Der jetzige Stand der Goerzuerke iſt der beſte
Maßſtab des Geiſtes, den er ſeinem Unternehmen einzuhauchen wußte.
Aus einer Werkſtatt iſt ein Werk, aus dem Werk ein dielmgſchiges Netz
vielſeitiger Werke gewordett, das ſchon in Vorkriegszeiten über die
Greuzen Europas längſt hinausgewachſen war. Das uuſprüngliche
Arbeitsgebiet eawveiterte ſich in den letzten Jahrzehnten nach vielen
Richtungen. Zu dem großen Bereich der photographiſchen Geräte ge=
ſellte
ſich allmählich das Gebiet der wiſſenſchaftlichen Apparate aller Art:
Prismenfeldſtecher bis zum
las,
vom

BHaeenenen
gen waren meben den in ſeinen Werken zum Ausdnuck kommandm
geſtaltenden Geiſteskräften die Kennzeichen ſeiner Perſönlichkeit. Ueber
den Kreis ſeiner Mitarbeiter hingus wird ihm die deutſche Wiſſenſchaft.
und Tachnik immer einen ehrenvollen Platz einräumen.

Barf DErn e e eren ur en e eugecnf
oAl nicht erheblich über die gleichſtrebenden himausgewackſen, weun
cht Goerz in der Perſon ſeines ſpäteren lungjährigen Mitarbeiters
von Höeah den Mann ricktig eingeſchätzt hätte, der mit ihm
Fſammen berufen war, der phetographiſchen Oytik einen neuen Weg

ferenzhlate. Nechenungſchinen, uektonrologiſche, dronautiſche Fuſrunente.
Scheinwerfer, von der einfachen Automobillampe bis zum hochwertigen
Gerät von 2 Meter Spiegel=Durchmeiſer und zwei Milliarden= Kerzen=
ſtärie
, alles dies wird weſentlich in den Berliner Stammwerken her=
geſtellt
; dazu kommen die Abteilungen für Kinotechnik und geodätiſch=
Inſtrumente und die Goerz=Phptochemiſchen Werke, die mit ihrer Film=
erzeugung
einen achtunggebietenden Platz auf dem Weltmarkt ſich er=
worhen
haben. An letzter aber nicht geringſter Stelle verdient das
gelraltige Glaswerk in benachbarten Zehlendorf geuannt zu werden.
Das Vild des Verewigten wäre unvollſtändig, wenn nicht der Tat=
ſache
gedacht würde, daß ei der ſozialen Entwicklung der heutigen Zeit
in ſeinem Weuk vorgegriffen hat. Die Aufbautätigkeit, der ſein Lebens=
werk
gewidmet war, verſchloß ſeinen Blick nicht den ſozialen Fragen,
die auch in Deutſchland immer größere Bedeutung gewannen. In ſeinen
Betrieben wurde bereits im Jahre 1894 die achtſtündige Arbeitszeit eiue
geführt und wvenige Jahre ſpäter der Gedanke zur Durckführung ge=
bracht
, daß nicht nur der geiſtige Arbeitende, ſondern auch der werk=
tätige
Manu einer jährlichen Erholungspauſe bedarf.
Der Du.=Ing. ehreuhalber Paul Goerz war eins der eigenartigſter
Perſönlickkeiten des deutſchen Juduſtrielebens. Zielbelvußte Arbeits=
kraft
, unerſchitterliche Zähigkeit, ein warmes Herz für jaden ſeiner Mit=

* Der ſtreikende Elefant. Jndarini, der große indiſche Ele=
fant
des Londoner Zoo, hat bei allen Beſuchern und beſonders
bei den Kindern ſich durch einen Streik mißliebig gemacht. Zwei
neue Steigeleitern aus Stahl, die angelegt wurden, um den
Elefantenreitern das Beſteigen ſeines Rückens zu ermöglichen,
er plötzlich
ch entſchieden
da
mli

ein beſonderer Anziehungszunlt des Zo und brachten beträcht=
liche
Summen ein, die durch die Streikluſt des Tieres fortfielen.
Man wurßte ſich ſchließlich keinen anderen Nat, als einen beſon=
ders
berühmten Elefantenwärter aus Indien kommen zu laſſen,
der das Tier mit allen möglichen Verführungskünſten wieder
zur Vernunft brachte. Er fang ihm die heimiſchen Lieder vor,
er betete mit ihm und ſpeiſte ihn mit Leckerbiſſen, ſo daß Inda=
rini
ſich wieder dazu herbeiließ, die Kleinen zu tragen und an=
dere
Kunſtſtücke zu machen. Ein kritiſcher Moment war es, als
der Elefantenbändiger wieder nach der Heimat zurückkehrte und
Judgrint allein laſſen mußte. Aber ſein Wirken iſt augenſchein=
lich
von Dauer, denn der Liebling des Zoo tut weiter ſeine
Pflicht und Schuldigkeit und denkt nicht mehr an Streik.
Sg Vom Bärengraben in Bern. Von fünf neuen Bären iſt
einer aus ungarn iun Bern eingetrofſen, er kommt auf 1600 bis
1700 Franken zu ſtehen. Von der vier anderen, die beſtellt wvor=
den
wwaren, riſſen zwei in Ungarn wieder aus, ein dritter ver=
letzte
ſich und der dierte war ein Krüppel.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Da inſädter Tagblatt, Samstag, den 20. Januar 1923.

Rummer 19.

Stadt und Land.

Barmſtadt, 20. Januar.
Große Kunſtausſtellungen in Darmſtadt
im Sommer 1923.
* Die Heſſiſche Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt be=
abſichtigt
, geſtützt auf ihre Erfolge im vergangenen Jahre, auch
im Sommer 1923 einen großzügigen Ausſtellungsplan zur Aus=
führung
zu bringen. Im Olbrichbau auf der Mathildenhöhe,
wdie im Kunſtverein am Rheintor ſollen größere Veranſtaltungen
ſtattfinden.
Für die Mathildenhöhe geht, nachdem hier in den letzten
Jahren die heſſiſchen Künſtler vorwiegend zur Geltung gekom=
uien
ſind, der Plan der Ausſtellung dahin, eine beſchränkte An=
zahl
außerheſſiſcher bedeutender Künſtler aus ganz Deutſchland
jurdfrei einzuladen, ſünf bis ſechs beſonders kennzeichnende
Werke ihrer /Hand einzuſchicken, die möglichſt noch nicht ausgeſtellt
waren und verkäuflich ſind. Die Liſte dieſer Künſtler iſt durch
einen beſonderen Ausſchuß aufgeſtellt worden.
Dieſes Programm iſt frei von allen örtlichen Rückſichten
und Bevorzugungen und unabhängig von jeder Kunſtrichtung.
Auf dem kunſtpolitiſch neutralen Boden des kulturell bedeutſam
am Rande des beſetzten Gebietes liegenden Darmſtadts will es
einen Ueberblick bringen über das deutſche Kunſtſchaffen der
letzten Jahrzehnte, wie er in dieſer Weiſe noch nicht gegeben
worden ift.
Zur Unterſtützung dieſes in ſeiner Ausführung ſchwierigen
Olanes ſind Träger einflußreicher Namen gewonnen worden.
Die Einladungen, die bereits ergangen ſind, tragen folgende
Unterſchriften: Reichskunſtwart Dr. Redslob, heſſiſcher Miniſte=
lialrat
Löhlein, Bürgermeiſter Mueller, Dr. Kötſchau=Düſſeldorf,
Dr. Pauli=Hamburg, Dr. Seligmann=Köln, Dr. Swarzenski=
Frankfurt g. M., Dr. Wichert=Mannheim, Dr. Back. Wilhelm
Michel, Anna Bornemann, Well Habicht, Prof. Hoelſcher, Prof.
Illner, Paul Theſing, Stadtamtmann Kräckmann als Schatz=
meiſter
und Rechner, Oberſt v. Hahn als Geſchäftsführer.
Gleichzeitig mit dieſer Ausſtellung deutſcher Kunſt ſoll, ge=
trennt
von ihr, im Kunſtvereinsgebäude eine Ausſtellung heſſi=
ſcher
Künſtler als eine Ergänzung der erſieren für unſer Gebiet,
ſtattfinden. Auch hierzu gehen die Aufforderungen zur Beteili=
gung
ſoeben hinaus.
Die Ausführbarkeit dieſes großzügigen Programms für den
Sommer 1923 hängt natürlich weſentlich davon ab, ob es möglich
fein wird, es zu finanzieren. Es beſteht dazu begründete Hoff=
nung
, ſofern wie in früheren Jahren erhebliche der inzwiſchen
eingetretenen Geldentwertung angepaßte Zuſchüſſe von Reich,
Staat und Stadt bewilligt werden. Wenn für Zweck des Thea=
ters
hohe Kredite zur Verfügung geſtellt werden, dürfen die bil=
denden
Künſtler wohl auch berechtigten Anſpruch erheben, in ihren
wichtigſten Intereſſen entſprechende Berückſichtigung zu finden.
Es wäre zur Unterſtützung unſerer notleidenden heſſiſchen
Künftler, ſowie zur Hebung und Feſtigung des künſtleriſchen
Rufes unſerer Stadt dringend zu wünſchen, daß beide wohlvor=
bereitete
Ausſtellungen plangemäß zuſtande kommen können.
v. H.
.
Die Hollandſpende des H. Z. C.
* Durch Vermittelung des Herrn Redakteurs. H. Spek
(Klukmitglied) iſt nunmehr die Spende eines holländiſchen Klub=
freundes
des Heſſiſchen Automobilklubs, des Herrn G. pan der
Starre, aus Haag eingeiroffen und dem Sekretariat des
H.A.C. übermittelt worden. Es ſind fünf Kiſten mit beſten
Liebigpräparaten, Fleiſchextrakt und Bouillonwürfel, die nach
heutigemt Markſtand einen Wert von über 4 Millionen darſtellen.
Die vom H.A.C. gewählte Kommiſſion hat ſofort mit der
Verteilung der Spende an Bedürftige des Mittelſtandes begon=
nen
. Die ſo eingeleitete Hilfsaktion wird, in einigen Wochen
ihre Fortſetzung bzw. Ergänzung finden durch eine große ge=
fangskünſtleriſche
Veranſtaltung holländiſcher Kräfte, deren Ver=
mittelung
ebenfalls der H.AC. übernommen hat.
Ernannf wurden der Lehrer Friedrich Göllner zu Groß=
Nohrheim und der Schrlamtsanwärter Johgn Karl Knöß aus C
bach i. Odw. zu Lehrern an der Volksſchule zu Eberſtadt (Kreis Darm=
ſtadt
), die Schulamtsanpärterin Gertrud Trieb. aus Biblis (Kreis
Bensheim) zur Lehrerin an der Volksſchuile daſelbſt.
In den Nuheſtand verſetzt wurde der Vorſtund der Landwvirt=
ſchaftlichen
Schule zu Michelſtadt Landwirtſchaftsvat Wülhelm Otto
Thömsgen auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem
Staate geleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. April 1923 an.
Konſulatsweſen. Der zum einſtweiligen Verweſer des Königlich
Griechiſchen Generalkonſulats in Köln ernannte Königlich Griechiſche
Konſulatsſekretär Valtis iſt an Stelle des abberufenen Konſulats=
ſekoetärs
Triantaphylides zur Ausübung konſulariſchr Verrichtungen
im beſetzten Teil des Volksſtaates Heſſen zugelaſſen worden,
Zur Stadtyerordnetenſitzung. Zu unſerem geſtrigen Bericht über
die Stadwberordnetenverſammlung ſei ergänzend zu erwähnen, daß
Stadtv Ittmann mit ſeinem Erſuchen um Erweiterung der Be=
dürftigkeitsgrenze
nicht diejenigen in öffentlicher Armenpflege Stehen=
den
, ſondern die Schwerbeinbeſchädigten uſw. die um eine Preis=
ermäßigung
für die eleklriſche Straßenbahn nachſuchen gemeint hat.
Heſſiſches Landestheater. An Herrn Dr. Büchner gehen aus
Darmſtädter Kreiſen Anfragen, ob er Verfaſſer des Luſtſpiels Leonce
und Lena, das am Sonntag, den 21. Januar, abends 8 Uhr, im Kleinen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters zur Erſtaufführung kommt, ſei. Zur
allgemeinen Orientierung teilen wir mit, daß Georg Büchner 1813 in
Goddelau geboren iſt und 1834 in Zürich ſtarb. Leonce und Leua iſt
eines ſeiner nachgelaſſenen Werke, zuerſt 1839 gekürzt gedruckt, 1850 zum
erſten Male vollſtändig.
Der Schaufpielmiete 1 fällt als 7. Vorſtellung die Wiederholung
von Büchners Leonce und Lena am 22. Januar, abends 8 Uhr,
zu. Dieſe Vorſtellung findet im Kleinen Haus ſtatt. Die k=Mieter
erhalten gegen Vorweiſung ihrer Mietkarte an der Tageskaſſe des Kleinen
Hauſes, vormittags von 101 Uhr, oder eine Stunde vor Beginn der
Vorſtellung einen entſprechenden Platz angewieſen.
Wochenſpielplan des Landestheaters vom 21.28. Januar.
Großes Haus. Sonntag, 6 Uhr: Othello, Oper von Verdi.
B 13. Preiſe 3002100 Mk. Montag: Geſchloſſen. Diens=
tag
, 6½ Uhr: Schüler= und Volksvorſiellung: Lohengrin. Son=

Jehens. Leſchlon en greiſe 20e 150 Mk. Freiltga, 6 uhr=
Zum erſten Male: Der ferne Klang, Oper von Franz Schreker.
D 14. Preiſe 6004200 Mk. Samstag, 7 Uhr: Karl XII.
Sondermieten 10 (6) und 13 (5). Preiſe 2501750 Mk. Sonn=
tag
, 6 Uhr: Der ferne Klang. C 13. Preiſe 600420 Mk.
Kleines Haus. Sonntag, 11½ Uhr: Morgenfeier der Volks=
hochſchule
: Ruſſiſche Dichtung und Muſik. Preiſe 100400 Mk.
Abends 8 Uhr: Zum erſten Male: Leonce und Lena, Luſtſpiel
von Georg Büchner. Sondermiete 14 (6). Preiſe 3001200 Mk.
Montag, 8 Uhr: Leonce und Lena. Schauſpielmiete 7, Son=
dermiete
5 (6). Preiſe 4001600 Mk. Dienstag: Geſchloſſen.
Mittwoch. 7½ Uhr: Und das Licht ſcheinet in der Finſternis
Sondermiete 9 (6). Preiſe 4001600 Mk. Donnerstag, 7 Uhr:
Der tapfere Soldat, Operette von O. Strauß. Sondermiete
4 (6). Preiſe 5002000 Mk. Freitag: Geſchloſſen. Sams=
tag
, 7 Uhr: Maurer und Schloſſer. Sondermiete 14 (7), Schü=
lermiete
weiß 7. Preiſe 500200 Mk. Sonntag, 6½ Uhr:
Emilia Galotti, Trauerſpiel von Leſſing. Sonntags= Fremden=
ziete
F I (6) rot. Preiſe 5002000 Mk.
Opfertaa für die Bahnhofsmiſſion. Die Bahnhofsmiſſion, die
ſeit über 25 Jahren ungezählten jungm Mädchen, Kindern, Frauen,
alten Leuten, Kriegsbeſchädigten, Flüchtlingen, Auswanderern, Kranken,
Blinden und Hilfsbedürftigen aller Art im Reiſeverkehr ſelbſtloſe un=
entgeltliche
Samariterdienſte geleiſtet hat, befindet ſich in dringen
Notlage. Am 20. und 21. Januar wird auf den Bahnhöfen mit Geneh=
migung
des Herrn Reichsverkehrsminiſters für ſie geſawmelt. Die
Sammlung für das Werk, das heute wehr denn je gewürdigt zu werden
ten jent. bittet um die freundliche Beachtung aller Reiſenden.
Freie Kunſtgeſellſchaft. Man ſchreibt uns: Karl Lindt, der
jugendliche Künſtler des Mainzer Stadttheaters, las im Privatkreis der
Freien Kunſtgefellſchaft Darmſtadt am 18. Januar Gedichte und eine
Novelle des Flamen Emile Verhaeren. Mit Freuden ſtellte man bedeu=
tende
Eutwicklung feſt, ſo war, herausgegriffen, der Vortrag der Hymnen
Die Arbeit, Der Bgum, An den Wind und Die letzte Sonne‟

herturragend zu nennen und hinterließ unter den Zuhörern nachhaltigen
Eindruck.
Patenterteilung. Herrn Dr. Schneider, Darmſtadt, Wenck=
ſtraße
10, wurde am 10. Januar das deutſche Reichspatent Nr. 370 942
erteilt auf einen Roſt zur Verfeuerung von Rohbraunkohle in Küchen=
herden
.
* Verband evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine in Heſſen. Die am
17. Januar ſtattgehabte 32. Frauenkouferenz war ein neuer Belveis für
ſeine Notwendigkeit. Die Worte deutſch evangeliſch Frauen
entfalteten ihre Kraft, riefen zur Klage um Deutſchlands Ohnmacht
gegenüber unerhörter Gewalttat, aber auch zum Glauben, der in der
Liebe tätig iſt an unſerem Volk beſonders da, wo ſeine Bukunft liegt,
an ſeiner Jugend. In dichtgefülltem Saal, vor Vertretern unſerer
110 angeſchloſſenen Vereine und zahlreichen Gäſten, führte der neu=
ernannte
evangeliſche Landesjugendpfarrer Zentgraf, in die Be=
deutung
des am 14. Juni 1922 verabſchiedeten Reichsgeſetzes für Jugend=
wohlfahrt
ein. Er ſprach darüber nicht als Juriſt, dem daran hätte
liegen können, die 78 Paragraphen zu kommentieren, ſondern als warm=
herziger
, in langjähriger praktiſcher Arbeit erfahrener und Optimiſt
gebliebener Freund der Jugend, dem alles daran lag, das Gute an dem
neuen Geſetz hervorzuheben, zu entſchloſſener tätiger Mithilfe bei ſeiner
Duräführung aufzurufen und zu zeigen, wie gerade auch hierbei alles
darauf ankommen wird, den Satz zu bewähren, daß die Liebe iſt des
Geſetzes Erfüllung gegenüber der herzſchneidenden Möglickkeit, daß
bureaukratiſcher Geiſt und Parteien=Eiferſucht wieder verderben könnten,
was das neue Geſetz Gutes gewollt hat. Seine Hauptvorzüge feien ein=
mal
der maßgebende Geſichtspunkt der Erziehung, unter den alles
geſtellt iſt, ſodann die ſtraffe Zuſammenfaſſung der mancherlei bisher
nebeneinander hergehenden geſetzlichen Maßnahmen zum Beſten der
Jugend (Jugendämter!), ſchließlich eine deraraige Ordnung des Ganzen,
daß wohl dem Staate gegehen wird, was des Staates iſt, aber dabei
doch das Necht und die Pflicht der in erſter Linie verantwortlichen
Eltern in teiner Weiſe verletzt oder gar befeitigt wird.
Die evangel. Gemeindevereine der Martinsgemeinde ( Mänuer=
vereinigung
, Frauen= und Wartburgverein) veranſtalten am nächſten
Montag, den 22. Januar, abends, einen Lichtbildervortrag im
Gemeindehaus (Eingang Liebfrauenſtraße). Der Saal iſt geheizt. Herr
Miſſionar Guth (Leipziger Miſſion), der als Foldzugsteilnehmer am
Krieg in Oſtafrika teilgenommen hat, wird ſprechen über: Mit Vet=
tow
=Vorbeck durch Oſtafrika‟. Der Poſaunenchar des Wart=
burgvereins
hat ſeine Mitwirkung zugeſagt.
lieber die Zollinger=Bauweiſe findet am Sonntag vormittag um
11 Uhr im Reſidenztheater am Weißen Turm ein Filmvor=
trag
ſtatt, zu dem die Mitglieder der Heſſiſchen Siedlungsgenoſſen=
ſchaften
, ſowie alle ſonſtigen Intereſſenten eingeladen ſind.
Mozart=Verein. Infolge des Ernſtes der Zeit ſetzt der Verein die
für den 27. Januar geplante Veranſtaltung ab.. Der Verein
wird ſich in der nächſten Zeit darauf beſchränken, ſeine ganze Kraft der
Pflege des deutſchen Liedes zu widmen, und lädt ſangeskundige Männer
zum Beitritt in den Chor ein, der demnächſt auf eine 80 jährige, erfolg=
reiche
Tätigkeit zurückblickt.
Der Richard Wagner=Verein wird auf ſeinem 330., am nächſten
Donnerstag, 25. Januar, ſtattfindenden Vereinsabend den Darmſtädter
Muſikfreunden einen beſonderen muſikaliſchen Leckerbiſſen bieten, den man
nur ganz ſelten genießen kann: eine Geſamtaufführung des Italieni=
ſchen
Liederbuchs von Hugo Wolf (44 Lieder). Ausführende
ſind: Frl. Helene Stooß (Sopran), Herr Carl Rehfuß (Bariton)
und Herr Willy Salomon (Klavier) von Frankfurt a. M.
n. Strafkammer. Dienſtliche Unſtimmigkeiten bilden den Hinter=
grund
eines Auftritts ungewöhnlicher Art, und es war deshalb Lehr
Karb von Langen wegen Beleidigung des Kreisſchulinſpektors Schul=
rat
Gunderloch=Dieburg ſchöffengerichtlich zu 2000 Mk. Geldſtrafe ver=
urteilt
. Merkwürdigerweiſe hielt er trotz des belaſtenden Sachverhalts
und angeneſſener Vorhalte ſeine den Freiſpruch anſtrebende Berufung
aufrecht, während, die Staatsanwaltſchaft vorſorglich jenes Erkenntnis
ebenfalls angefocl en hatte und daher Stuaferhöhung möglich war. Tat=
ſächlich
ergaß ſich das gleiche Bild wie bei der Beweisaufnahme erſter
Inſtanz, doch fand der fragliche Verſtoß nunmehr ſchärfere Sühne. Er
trug ſich im vorigen Frühjahr zu, als der inzwiſchen verſetzte Angeblagte
noch in Unberach war. Es beſtand ſchon dnmals ſeit einiger Zeit ein
Gegenſatz zwiſchen ihm und G.; K. hatte durch Artikel im Heſſiſchen
Schulboten Fvont gegen G. gemacht und glaubte ſich von dieſem perſön=
lich
angefeindet. G. bezeichnet als Zeuge die Meiwung als völlig grund=
los
und will ſtets nur durch fachliche Erwägungen im Verhältnis zu K.
beſtimmt worden ſein. Eines Vormittags war G. zur üblichen Unter=
richtsprüfung
in Urberach anweſend und erſchien während der letzten
Schulſtunde in K.s Klaſſe. K. faßt auch die Wahl der ſpäten Zeit (von
G. durch zufällige Momente erklärt) als gehäſſige Abſicht auf, damit
die bereits ermüdeten Kinder vor G. ungünſtiger abſchnitten. Um
12 Uhr, als Schuilſchluß, weigerte er eine von G. angeregte kurze Fort=
ſetzung
in ſchroffer Form, worauf ſich G. entfernte und im Schulhofe
noch mit dem dortigen Rektor ſprach. Unterdeſſen hatte K. ſein zur
Klaſſe gehöriges Söhnchen draußen weinend angetroffen, und von deſſen
Kameraden gehört, er ſei von G. beim Weggehen hingeſtoßen worden.
Wiederum erblickte K. in dem Zufall ben Ausdruck der Gegnerſchaft,
und geriet in geſteigerte Erregung und warf ſeinem Vorgeſetzten im
Beiſein Anderer grobe Schimpfworte an den Kopf. In anbetracht der
gauzen. Umſtände hielt das Berufungsgericht die ſchöffengerichtliche
Ahndung für unzureichend und erhöhte die Geldſtrafe auf 10000
Mark, mit der Befugnis für G., den entſcheidenden Teil auf Koſten
des Verurteilten im Heſſiſchen Schulboten zu veröffentlichen. In
einem weiteren Berufungsſall hatte das Schöffengericht Offenbach den
Fuhrunterehmersſohn Friedrich Diehm und den Arbeiter Frisdrich
Hörl, beide von da, wegen Betrugs zu 5 bzw. 9 Monaten Gefängnis
verurteilt. Zu dem D.ſchen Betrieb gehört u. a. die Abholung von
der
Waren für Offenbacher Geſchäfte bei Frankfurter Großhändlern. D
junge D. war in Geldverlegenheit und mißbrauchte gemeinſam mit
eine ſolche Fuhre, ſich bei einer Firma Kaffee von etwa 14 000 M. Welt
für einen Kunden geben zu laſſen, heimlich zu veräußern und den Erlös
in die Taſche zu ſtecken. Der Schaden iſt nachträglich wieder erſetzt wor=
den
. Die Angeklagten, von denen H. mehrfach vorbeſtraft iſt, beſtreiten
die betrügeriſche Abſicht und vorher geplante Ausſchwindelung und
wollen erſt ſpäter, nach Empfang der Waue, zum Entſchluß der Aneig=
nung
gekommen ſein. Dies erſchien nicht ſviderlegt, weshalb man nun=
mehr
nur Unterſchlagung für erwieſen erachtete und D.s Styafe auf
zwei, diejenige H.8 auf fünf Monate ermäßigte.
u. Aufgeklärter Leichenfund. Im Anſchluß an die Meldung unbe=
kannte
Leiche iſt jetzt mitzuteilen, daß die Perſönlichkeit der Betreffenden
nunmehr feſtgeſtellt werden konnte und unzweifelhaft Selbſtmord vor=
liegt
. Es iſt die 19 jährige Hausbedienſtete Ella Korndörfer, die zu Höchſt
a. M. in Stellung war und ſeit Anfang November v. J8. dort vermißt
wurde. Sie war mit dem W. Sch. von da (Namenszeichen des bei ihr
gefundenen Traurings) verlobt und hatte ſich damals mit ihm überwor=
fen
, was ſie wohl in den Tod trieb. Ihre Heimat war Delsnitz im
Voigtland.
Aus den Partefen.
Deutſche Volksparkei. Der nächſte politiſche Abend
findet am Dienstag, den 23. Januar, abends 8 Uhr, bei Sitte ſtatt.
Herr Landtagsabgeordneter Dingeldey, ſpricht über die augenblickliche
politiſche Lage. Die Mitglieder der Partei werden ſchon jetzt auf die
Veranſtaltung aufmerkſam gemacht.
II. Ober=Ramſtadt, 17. Jan. Gemeinderatsſitzung. Nach
Erledigung zweier Geſchiftsordnungsanträge des Gemeinderats Reitz
wird in die Beratung der Tagesordnung eingetreten. Zum erſten Punkt:
Feſtſetzung der Holzpreiſe für Särge, findet ein Beſchluß der Finanz=
kommiſſion
, das für Anfertigung von Särgen ſeitens der Gemeinde zur
Verfügung geſtellte Holz, 5 Quadratmeter, zuſammen mit 3000 Mark
zu berechuen, Annahme. Für Verzvertung des Nutzholzes im Wirt=
ſchaftsjahre
1923 werden im Wege der Verſteigerung folgende Verſteige=
rungsbedingungen
feſtgelegt: 30 Prozent des Steigerungspreiſes ſind
vor Abgabe der Abfuhrſcheine in bar an die Gemeindekaſſe zu entrichten;
der Reſtbetrag bleibt auf drei Monate vom Verſteigerungstage ab, zius=
los
geſtundet. Nach Ablauf dieſes Zeitraumes iſt der Betrag mit zuei
Prozent über Reichsbankdiskont zu bezahlen, und zuuar endgültig bis
fpäteſtens Martini des Verſteigerungsjahres. Zur Sicherſtellung des
Holzgeldreſtbetrages verlangt die Gemeinde außerdem bis zu 100 000 M.
einen kaveuten Bürgen, bis zu 200 000 M. zwvei kavente Bürgen, bis ſtelle einzurichten, auf der ſtändig Beamte, möglichſt auch mindeſtens
tabente Bürgen. Bei ſchriftlicher Abſtimmung wird als Stelle im
Sinne des 8 6Il des Reichsmietengeſetzes und Artikel 6 der Heſſiſchen
Ausführungsverordnung hierzu zur Sicherung der Ausführung der zuzatrouillieren.
Inſtandſetzungsarbeiten für den Bezirk der Gmmeinde Ober=Ramſtadt
das Mieteinigungsamt Ober=Ramſtadt und als Vorſitzender der Stelle
der Vorſitzende des Mieteinigungsamtes beſtimmt. Für das Jahr
223 wird die Erhebung eines Zuſcklages zur Hundeſteuer in der Höhe
beſchloſſen, wie ſolche der Staat an Hundeſteuer auf Grund des Ab=
änderungsgeſetzes
vom 20. Dezember 1922 erhebt. Zwei Anträge der
Ober=Namſtädter Schreinerinnung und Bäckerinnung auf Lieferung von
Holz zum Tarifvreis werden auf Vorſchlag der Finanzkomniſſion der
Konſeauenz halber abgelehnt. Die Wahl des Schulvorſtandes hatte
folgendes Ergebnis: Seitens des Gemeinderats gehören dieſem an die
Herren Fornoff. Finger und Reitz, als Nichtgemeinderatsmitglieder die Muſeum des Rieſengebirgsvereins in Hiaſchberg wurde ein Einbruch
Herren Geora Müller 8. Geora Peter Schröbel und Chriſtian Hof=
mann
1. Als Mitglieder des Fortbildungsſchulvorſtandes werden ge=
wählt
die Gemeinderatsmitglieder Finger und Fornoff, ſowie die Herren
Georg Peter Schröbel und Franz Radomiki als Arbeitnehmer und Fr.

Ehrhardt 1. und Konrad Hirſch als Arbeitgeber. Ginem Geſuch des,
Fufballvereins Union entſprechend, genehmigte der Gemeinderat die
Abgabe des zur Errichtung von Gols auf dem Sportplatz am Buchwald
erforderlichen Holzes unentgeltlich aus dem Gemeindewald mit der Be=
dingung
, daß die Gols Eigentum der Gemeinde bleiben. Unter Bezug=
nahme
auf die in letzter Sitzung gehabte Verhandlung mit den Mietern
des Gemeindehauſes Friedhofſtraße 11 ſtellt Gemeinderat Braband den
Andrag, ſämtlichen Mietern des betr. Hauſes nochmals mitzuteilen, daß,
1000 Mack Vergütung. Georg Pfaff 3. erhält für Eberhaltung vom
Hausvevwalter auf Koſten ſämtlicher Mieter augeſtellt werden ſoll. Der
Antrag wird angenommen. Den Schluß der Sitzung bildete die Be=
ratung
verſchiedener Wohlfahrtsangelegenheiten.
Wixhauſen, 18. Jan. Gemeinderatsbericht. Die Micte
am hieſigen Orte wurde durch eine Kommiſſion von Miekern und Ver=
mietern
einer Neuregelung unterzogen mit Wirkung vom 1. Jauu=
1923: Auf die Friedensmiete kommt ein Zuſchlag von 1600 Prozent,
Läßt der Mieter die Wohnung ſelbſt inſtandſetzen, ſo kommen die 1600
Prozent in Wegfall und es kommt nur ein Aufſchlag von 120 Prozent
zur Friedensmiete. Schornſteinfeger=, Waſſer= und Lichtgeld ſind hierin
nicht einbegriffen. Die Ausſchlagſätze zur Gemeindeunlage werden auf
Vorſchlag der Finanzkommiſſion feſtgeſetzt: auf Gebäude und Bauplätze
10 Prozent, land= und forſtwirtſchaftliche Grundſtücke 15 Prozent, Au=
lage
= und Betriebskapital 8 Prozent. Für die Jagdverpochtung ſchlägt
die Finanzkommiſſion vor: vom 1. Okkober 1920 bis 30. September 1921
das 50fache, vom 1. Oktober 1921 bis 30. Septenber 1922 das 25fache
und von 1922 bis 30. September 1923 das 50fache zu fordern. Sollten
die Jagdpächter ſich in einer Friſt von acht Tagen nicht für dieſe Sätze
entfcheiden, ſo ſoll das Pachteinigungsamt in Darmſtadt hierüber ent=
ſcheiden
. Ueber das Beerdigungswefen lag ein Antrag des Gemeinde=
vats
Petry vor, ſämtliche Koſten bei allen Sterbefällen aus der Gemeind
kaſſe zu decken. Dieſer Antrag wurde vertagt und eine Kommiſſion
gebildet aus den Gemeinderäten Ludwig Perry 11., Heinrich Bauer,
Heinrich Deuker und Ph. Schmidt, um ſich näher mit der Verbilligung
des Beerdigungsweſens zu befaſſen. Die vom Kreisbeuamt vorgeſchla=
gene
Verlegung der Seegartenſtraße wird genehmigt. Geova Petrt 7.
und Ph. Pfaff 3. erhalten für Viehzählung erſterer 20 Mk. und letziere=
1000 Mk. Vergütung. Georg Pfaff III. erhält für Eberhaltung vom
1. Oktober bis 8. Dezember 1922 eine Nachzahlung von 250 Mark für
den Tag. Ueben die ſchlechte Beſchaffenheit des Markenbrotes wird
vielfach geklagt und foll die Angelegenheſt uterſucht werden.
A Heppenheim a. b. Bergſtr. 18. Jan. Unter dem Vorſitz des
Büugermeiſters fand am Montag abend bei vollzähliger Beteiligung der
Gemeinderäte eine öffentliche Sitzung des Gemeinderats im
Rathausſaale ſtatt. Herr Bürgermeiſter Wiegaud eröffnete die
Sitzung mit einem treffenden Hinweis auf die brutale Beſetzung des
Ruhrgebietes durch die Franzoſen und Belgier und ermahnte eindring=
lich
zur Einigkeit in der ſchweren Zeit, in der wir uns augenblicklich
befinden. Hierauf meldete ſich Gemeinderat Kraſtel zum Wort und ver=
las
eine längere Erklärung der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands,
die von den anderen Mitgliedern des Gemeinderats als nicht in den
Zemeinderat gehövend bezeichnet wurda. Der Vorſitzende, die G.=R.
W. Schneider und Rupp gaben kurz und treffend die richtige Antwort.
In die Tagesordnung eintweten, wurden verhandelt: Förderung des.
Wohnungsbaues. Um der Wohnungsnot ſteuern zu können, iſt der Bau
vor 15 Häuſern angeregt. Es wird beſchloſſen, die Sache der Finanz=
kommiſſion
zu überweiſen. Holzverſorgung; Geſuch der Otoba. Die
Oberuheiniſchen Tonwerke und Baubedarf=Aktiengeſellſchaft bitten um
Ueberweiſung von Schwellenholz zum Tarifpreis. Die Firma wird auf
die bevorſteheden Holzverſteigerungen verwieſen. Das Geſuch des Ge=
verkſchaftsbundes
erledigt ſich durch den Gemeinderatsbeſchluß vom
27. November, wonach 1,5 Raummeter Holz zu ermäßigtem Preiſe ab=
gegeben
werden ſoll. Ortsbürgeraufnahme. Aufhebung des Beſchluſ=
ſes
vom 8. November 1921. Gegen dieſen Beſchluß iſt Einſpruch beim
Kreisamh erhoben worden. Der Kreisausſchuß hat daraufhin entſchie=
den
, daß dieſer Beſchluß rechtswidrig und daher aufzuheben ſei. Die
Verſammlung beſchloß auch demgemäß. Beſchwerde des A. Kaid
wegen verweigerter Ortsbürgeraufnahme. Gegen das Urteil des Kreis=
ausſchuſſes
in der Sache foll kein Einſpruch erhoben werden; Kaliſch iſt
danach als Ortsbünger aufzunehmen. Die Witwe Wilhelm hat Be=
ſchwerde
beim Kreisausſchuß geführt, daß ihr für die Zeit ihrer Ab=
wefenheit
vom Orte der Allmendbezug gekürzt worden ſei. Der Kreis=
ausſchuß
hat ihre Anſprüche anerkannt. Gegen dieſe Entſcheidung ſoll
Nekurs beim Provinzialausſchuß eingelegt werden. Die Beiſitzer des
Mieteinigungsamtes und der Wohnungskommiſſion beanſpruchen für die
Folge für ihre Tätigkeit eine Vergütung für Zeitverſäumnis. Der Ge=
meinderat
beſchließt, den Beiſitzern, ſoweit ſie nicht Arbeitnehmer ſind,
für jede Sitzung eine Aufwandsenuſchädigung von zurzeit 240 Mk. und
eine Zeitaufwvandsentſchädigung von 60 Mk. zu zahlen. Der Fußball=
klub
bitvet um Ueberlaſſung eines Schulſaals für Klubzivecke. Dem Au.
ſinnen wird entſprochen. Dem Geflügelzuchtverein wird zur Abhaltung
einer Provinzialausſtellung die Städtiſche Turnhalle zur Verfügung
geftellt und ein Ehrenpreis im Betvage von 1000 Mk. auis der Stadt=
kaſſe
bewilligt. Der Beitritt zur Kommunalen Landesbank in Darm=
ſtadt
wird abgelehnt. Die Gemeindejagd iſt zum 1. Februar wieder
leiß
ällig. Die Waldkommiſſion ſoll zunächſt prüfen, ob und welch=
ngen
in den bisherigen Bedingungen einzutreten habe. B
Deie
gegen den Gemeinderatsbeſchluß vom 27. November, betreffs
ſcht.
Mindeſt
ſtpreis für Gas und elektriſchen Strom. Die Einſprachen werden
für berechtigt gehalten und der Beſchluß wieder aufgehobe. D
Gemeinderat beſchließt, die männlichen Perſonen, die ſich erwerbslos
melden, mit Steineſchlagen zu beſchäftigen, und zuar im Akkord. Füir
den Kubikmeter geſchlagner Steine werden 4000 Mk. bezahlt. Nach Er=
ledigug
weiterer Poſitionen folgt eine nichtöffentliche Sitzung.
D Von der Bergſtraße, 18. Jan. Einbruch und Diebſtähle.
Im Tranſitlager der Firma Hch. Jacob u. Co. in Weinheim wurde
ein ſchwerer Einbruch verik
t. Dnßei wurde eine große Menge Tabak
im Werte von mehreren 100 000 Mk. entwendet. Ebenſo wurde in die
Goetheſchkule eingebrochen, die Sckſränke enbrochen und zwei Violinen
eine Nähmaſchine und anderes geſtohlen. Auf der Bahuſtrecke nach
Schwetzingen wurden von bis jetzt unbekunten Dieben etwa 20
Kilo Kupferdraht geſtohlen.
wd. Rüffelsheim, 19. Jan. Beſchlagnahme des Rüſſels=
heimer
Gemeindewaldes. Der hieſigen Bürgermeiſterei iſt
von der OEerförſterei Raunheim telephoniſch mitgeteilt worden, daß die
Abfuhr des am 9. Januar mit einem Geſamterlös von 12,5 Millionen
Mark verſteigerten Stammholzes aus dem Gemeindewald vorläufig ge=
ſperrt
ſei. Das Stammholz iſt aber von den Steigerern bereits bezahlt,
und damit aus Kommunalbeſitz bereits in Privatbeſitz übergegangen.
Da dieſes Holz demnach nach der Rheinlandverordnung nicht vor der
Beſchlagnahme betroffen wird, iſt anzunehmen, daß es ſich bei der Sper=
rug
der Abfuhr nur um eine vorläufige Maßnahme haudelt.
Reich und Ausland.
Herabfetzung der Frachten für friſche Kartoffelu.
Berlin. Dieſer Tage tritt eine weitere Herabſetzung der Frach=
ten
für friſche Kartoffeln, die zur Volksernährung beſtimmt ſind, um
vier Zehntel ein, ſo daß künftig uur zwei Zehntel der vegelrechten
Fracht erhoben werden. Bei Frachtſtückgut wird jetzt nur das halbe
Gewicht und künftig nur ein Viertel zur Fracht herangezogen. Der
neue Frachtennachlaß beträgt alſo in beiden Fällen 50 Prozent. Weiter
wird ein Frachtennachlaß für ſtichſtoffhaltige Düngemittel von 10 Proz=
und für Superphesphat von 20 Proz neu eingeführt. Die bisherige
Frachtenermäßigung von 20 Prozent für Düngekalk und Düngemergel
wird auf 30 Prozent für Düngekalt und auf 40 Prozent für Dünge=
mergel
erhöht; ebenſo die für rohe Kaliſalze und Erzeugniſſe, ſoweit
ſie der Tarifklaſſe X angehören, von zurzeit 15 auf 30 Prozent.
Zur Bekämpfung des Schleichhandels und des Schiebertums.
Berlin. Der Reichsverkehrsminiſter wurde gebeten, den Eiſen=
bahnverwaltungen
die Vorſchriften zur Bekämpfung des Schleichhandels
und des Schiebertums in Erinnerung zu rufen. Als weiteres wirkſames
Mittel zum Schutze der Verbraucher ſoll in Zukunft in allen Städten
eine ſtrenge Ueberwachung der Wochenmärkte erfolgen. Die Verkaufs=
ſtände
müſſen Preisſchilder ufzeigen und ſind zu kontrollieren, ob ſie
richtige Wagen und Gewichte beſitzen. Auf jedem Wochenmarkt iſt für
die Verbraucher eine durch ein großes Plakat ſichtbar gewachte Melde=
zu
500 000 M. drei kavente und bei Beträgen über 500 000 M. vier ein Vertreter der Verbraucher, zur Entgegennahme etwaiger Mitteilun=
gen
über unlautere Machenſchaften anweſend ſind. Dort ſoll möglichſt
auch eine Wage vorhanden ſein; außerdem iſt der Markt dauernd ab=
Wein auf der Straße.
Ludwigshafen. Bei einem mit Weinfäſſern beladenen Laſt=
auto
brach die Steuerung. Das Auto rannte an den Ninnſtein, wobei
ſämtliche Fäſſer herunterffelen und leck wurden, ſodaß der größte Teil
des Weines auslief. Den Schaden hat ein großes Weingeſchäft in
Mannheim zu tragen.
Auch Taufbecken ſind nicht ſicher.
Hirſchberg. Aus der Hirſchberger Guadenkirche iſt ein Tauf=
becken
aus Neuſilber von hohem Wert geſtohlen worden. Auch in dem
verübt und Münzen, Uhren, Schmuckſachen aus Gold und Silber und
Kriſtallglas von ſehr hohem Metallwert und noch viel höherem Kunſt=
und Altertumswerte geſtohlen. Die geſtohlenen Gegenſtände ſind teil=
weife
unerſetzlich.

[ ][  ][ ]

9

Rummer 19.

Darmſtätter Tagblatt, Samstag, den 20. Januar 1923.

Seite 5.

Spiel, Hport und Turnen.
*. Vom Schwimmſport. In echt turneriſcher Brüderlichkeit
huben ſich die Schwimmabteilungen der Turngemeinde Beſſun=
gen
1865 und der Turngeſellſchaft 1875 zuſammengetan,
uiur ihre Uebungsſtunden gemeinſam Montags und Freitags, abends
7 Uhr, im Städtiſchen Hallenbad abzuhalten. Die Mannſchaftskämpfe
heben den Geiſt und ſtärken das Zuſammengehörigkeitsgefühl der ein=
zelnen
Gruppen. Ein Wafſerballſpiel an jedem Uebungsabend zeigt
reges Intereſſe, ſo daß bei den Gau=Waſſerballrunden in dieſem Jahre
die beiden Abteilungen mit mehreren Mannſchaften teilnehmen können.
Auch der Turnverein Voswärts=Langen wird mit ſeinen
Schwimmern und Schwimmerinnen an den Uebungen teilnehmen. Des
weiteren hat die Schwimm=Abteilung der T. G.B. 1865 die Schwimn=
abteilungen
der Turnvexein= Offenbach, 1860=Fvankfurt und Turnge=
weinde
Darmſtadt gewonnen zur Austragung von Mannſchaftskämpfen
und Waſſerballſpielen feweils an deren Uebungsabenden. Am Freitag,
den 26. Januar, erfolgt das erſtnalige Zuſammentreffen mit Turnver=
ein
Offenbach in Offenbach; das zweite am Donnerstag, den 1. Februau,
mit Turngemeinde Darmſtadt 46 an dem Uebungsabend der T. G.D. 46.
L. Kraftſportverein Deutſche Eiche‟=Roßdorf.
In überfülltem Saale des Gaſthauſes Zur Sonne fand am vergan=
genen
Sonntag der vom Kraftſportverein Deutſche Eiche veranſtaltete
Großkampftag im Ringen ſttt. Vorzügliche Leiſtungen
wurden hierbei gezeigt. Die Kämpfe verliefen wie folgt:
1. Herausforderungskämpfe: Groh=Darmſtadt ſiegt
nach einem ſchweren Kampf nach ſechs Minuten über Menzer=Roßdorf,
trotzdem daß Menzer Groh etwas überlegen war. Gaumeiſter Stein=
bec
=Groß=Zimmern und Minkler=Noßdorf, ſowie Schanz=Nieder= Nam=
ſtadt
und Schmmann=Roßdorf trennen ſich nach Verlauf von 10 Minuten
als unentſchieden.
2. Mannſchaftskampf AſchaffenburgRoßdorf
(Reſultat 16: 12 zugunſten R.): Im Fliegengewicht ſiegt Poth=
Roßdorf einmal in 3 Minuten, das anderemal in 5 Miruten über
Schmidtner=Aſchaffenburg (4 Punkte für Roßdorf). Im Bantam=
gewicht
muß Moter II.=Roßdorf, in einer halben Minute durch
Ueberwurf, bei welchem er auf die Schultern zu liegen kam, eine Nie=
verlage
einſtecken. Den folgenden Kampf konnte er jedoch wieder durch

verlovenen Poſten, trotzdem behauptete er ſich gut. Stein ſiegte in den
beiden Gängen, und zwar einmal in 4 und einmal in 5 Miuten (vier
Cunkte für Aſchaffenburg). Im Leichtgewicht erledigte Bicker=
Koßdorf ſeinen Gegner Bauer=Aſchaffenburg nach 4 bzw. 2 Minuten
(4 Punkte für Roßdorf). Mittelgewicht 4: Kircher=Roßdorf
und Kampfſpielmeiſter Meithof=Aſchaffenburg ringen zweimal zehn
Minuten unentſchieden (2 Punkte für Afchaffenburg, 2 Punkte für Roß=
m

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Svangeliſche Gemeinden.
2, Sonntag nach Epiphanias, den 21. Januar 1923.
Stadikirche: Die Gottesdienſte finden vorläufig in der Stadt=
kapelle
ſtatt.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stedtkapelle: Vorm. 9 Uhr: Frühgottesdienft. Pfarrer Heß.
Uim 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Kleberger Um
1½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Abends 5 Uhr
Abendgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarr=
aſſiſtent
Müller. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Mittwoch, den 24. Jan., abends
Uhr: Bibelſtunde (Brief an die Epheſer). Pfarrer Heß.
Martinskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
D. Waitz. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbeztri.
Sfarrer D. Waisz Abends 6 Uhr: Pfarrer Beringer.
Martinsſtift: Mittwoch, den 24 Jan., abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
(1. Petr 4, 1219). Pfarrer D Waitz.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Goethe. Um 11 Uhr:
Kindergottesdient. Mittwoch, den 24. Jin., abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
im Gemeindehaus. Pfarrer Marx
Beſſuyger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Haupt=
golteedienſt
. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Um 11½ Uhr: Kinder=
gottesdienſt
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Abends 6 Uhr:
Abendgoitesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Wagner,
Anmeldung von ½6 Uhr an in der Sakriſtei. In allen Gottesdienſten
Koilekte ſür den Ebvangeliſchen Bund.
Pauluskieche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Um 11½ Uhr: Kindergottesdenſt. Pfarrer Rückert.
Mittwoch, den 24 Jan., abends 8½ Uhr im Gemeindeſaal: Bibel=
tunde
. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar Bel=
vn
. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Donnerstag, den
25. Jan., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Kranichſtein (Echloßkapelle): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Sfarraſ iſtent Reinhardt. Darmſtadt.
Stadtmifſien (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm 9 Uhr: Gebets=

dorf). Im Mittelgewicht B., ſiegte K. Moter I. zweimal über
Väth=Aſchaffenburg nach einer halben bzw. 5 Minuten (4 Punkte für
Roßdorf). Im Schwergewicht ſtand dr etwa 20 Kilogr=
im

ſchwverere Kreismeiſter Rohe gegen Feigk=Roßdorf. Letzterer werteidigte
ſich ſehr gut und braclſte Rohe in ganz gefährliche Lagen. Einen Sieg
einzubringen bei deſſen Ueberlegenheit an Schyvere und Kraft war un=
möglich
. Einmal nach 1,5 Min. und einmal nach 3 Min. mußte er
ſich als beſiegt bekennen (4 Punkte für Aſchaffenburg),
Roßdorf, das bei den letzten Gaukämpfen an letzter Stelle ſtand,
zeigte ſomit, daß es doch imſtande iſt, ſich auch gegen einen guten Gegner
zu behaupten. Noch etlvas mehr Training einiger Teilnehmer der
Mannſchaft und die Früchte werden ſich noch im Laufe dieſes Jahres
gegen wüvdige Gegner zeigen. Im Februar hat der Verein Noßdorf
die Liga der Kraftſportvereinigung Germania=Bockenheim zu Gaſte.
Da dieſer Verein eine ſehr gutgsſchulte Mannſchaft beſitzt, dürfte man
ſchon jetzt auf den Ausgang der Kämpfe geſpannt ſein.
wd. Die Verbandsſpiele im Heſſenkreis bringen
am kommenden Sonntag die Entſcheidung über die Meiſterſchaft. Aus=
ſchlaggebend
ſind die beiden Spiele Spv. Wiesbaden Ale=
mannia
=Worms in Wiesbaden, F.= u. Spv. Mainz 05T.. Spg. Höchſt in Mainz. Für die Meiſterſchaft kommt Spv. Wiesbaden
in Frage, der mit einem Punkt Vorſprung an der Spitze der Tabelle
ſteht und ein Spiel ſveniger als ſeine Rivalen hat. Das Treffen gegen
lemannia=Worms iſt ſich=lich eines der ſchverſten Hinderniſſe und der
Si
ger ſteht noch keineswegs feſt. Alemannia iſt in ihren letzten Spielen
zu großer Form aufgelaufen und heute den Wieshadenern ein eben=
bürtiger
Gegner. Immerhin hat Spo. den Vorteil des eigenen Platzes,
ſo daß ſeine Ausſichten etwas günſtiger ſind. Gewinnt aber Alemannia,
dann kann Alemannia noch den zweiten Platz ſich ſichern. Bedeutungs=
voll
iſt auch das Rückſpiel Mainz C5T.= u. Spgde. Höchſt, den
zweiten Meiſterſchaftskandidaten in Mainz. Das Vorſpicl in Höchſt
gewannen die Farbſtädter glatt 3:0. Wir glauben kaum, daß ſie ihren
Sieg in Mainz ſo leicht wiederholen können. Der Mainzer Verein hat
allerdings faſt allzu ſpät weſentlich an Spielſtärke gewonnen und
ſtellt jetzt eine der ſtärkſten Mannſchaften des Heſſenkreiſes ins Fald.
Wir rechnen mit einem knappen Sieg der Mainzer, falls ſie komplett
antreten. Ein Sieg der Turner aber brächte Wiesbadens Meiſterſchafts=
ausſichten
ſtark ins Schſvanken, falls dieſe nicht ihre beiden noch aus=
ſtehenden
Spiele geſvinnen. Um den dierten Tabellenplatz ringen
Biebrich 02 und Kaſtel 06. Das Spiel wird in Biebrich auL=
getragen
und wird mit größter Energie auf beiden Seiten durchgeführt
werden. Der Ausgang iſt ſehr ungewiß.
hm. Der Main=Rhein=Turngau der D. T. hält am
nächſten Sonntag, den 21. Jan., nackmittags 3 Uhr, in der Turnhalle
am Woogsplatz (Darmſtadt) eien außerordentlichen Gautag
ab. Auf der Tagesordnung ſteht die Wahl der Vertreter für den dies=
jährigen
Kreistag. Bei dieſem Gautag iſt der hohen Koſten wegen
Stimnnibertragung geſtattet; beglaubigte Ausweiſe haben die Vertreter
G
ſtunde Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Evangeliſationsverſammlung.
Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſrr chſtunde für Männer Diens=
tag
, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mittwoch, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde im Beſſunger Gemeindehaus. Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Miſſionar Becker aus China.
Jugendbund für E. C: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Bibelſtunde
für Jünglinge. Um 4½ Uhr: Bibeiſtunde für Jungfrauen.
Abends 8½ Uhr: Ebangeliſation. Montag, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
für Jungfrauen. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel=
beſprechſtunde
für Jünglinge. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebets=
ſtunde
für Jünglinge.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal; Eemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtr 6. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Kirchgang. Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibel eſprechſtunde.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, 1.).
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Ehriftliche Zerſammlung (Baldſtr. 13): Sonntag, den 21. Jan.,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 24. Jan., abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. Freitag, den 26. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag,
den 21 Jan., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Pre=
digt
. Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde Donnerstag, den
25. Jan, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
den 21 Jan, vorm. ½10 Uhr: Heilt ungsſtunde. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm 3 Uhr: Evangellſativn. Abenos ½8 Uhr:
Jugendſtunde. Dienstag, den 23. Januar, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Freitag, ben 26. Jan., abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
Kirche Jeſn Ehriſti der Heiligen der lesten Tage (Darmſtadt
Saalbauſtr 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 21. Jan., nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: redigt. Donnerstag, den 25. Jan.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde glänbig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Maner ſtr. 17:
Sonntag, den 21. Jan, vormittags 10 Uhr: Gebetsverſammlung.
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule Nachm. 4 Uhr Predigt. Diens=
tag
, den 23. Januar, abends 8 Uhr: Jugendſtunde. Donnerstag,
den 25. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Methodiftengemeinde (Frankfurterſte. 3): Sonntag, den 21. Jan.,
nachmittags ½3 Uhr: Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Predigt,
Prediger Kunde aus Frankfurt

mitzubringen. Vereine, die ihre Standeserhebung nicht abgeliefert
hoben, ſind nicht ſtimmberechtigt. Am Samstag, abends 6 Uihr, geht

Heute nacht wurde unser
erstes Kind Annemarie‟
geboren
Darmstadt, 19. Jan. 1923
Georg Merck
Aline Merck
geb. Hummel

8 Die glückliche Gebart
eines gesunden jungen
zeigen in dankbarer
Freude an
Lorenz Adelmann
und Frau
Grafenstraße 23½
(573

Nachruf.
In tiefen: Schmerz trauern
wir um unreliebe Schulkameradin
Hophie Petri
die leider allzufrüh im blühenden
Alter von 18 Jahren ins Land
des ew gen Friedens abberufen iſt.
Un re allezeit fröhliche, freund=
liche
und triedfertige Kamerad n
werden wie nie vergeſſen und ihr
ſtets ein ehrendes Andenken be=
( 1786
wahren.
Die Schulkameradinnen
und =Kameraden.
Weiterſtadt, 19. Januar 1923.

Statt Karten.

Ihre am Sonntag, den 21. Jan.,
nachmiitags 2½ Uhr, in der Stadt-
kapelle
stattfindende TRAUUNG
zeigen an
Hermann Moll
Elisabeth Moll
geb Röder
Darmstadt, den 20. Jan. 1923
Walds raße 22
/21761

Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet ver=
ſchied
heute unſer lieber Sohn
un Bruder

Emil Schafer.
ie trauernden Kinterbliebenen: K,
Fam. Wilh. Schäfer
Taunusſtr. 45.
Darmſtadt, 17. Januar 1923
Die Beerdigung findet Samstag
den 20. Jan., nachm. 2 Uhr, a.
dem Waid riedhof ſtatt. 1844
R
K

Heute nachmittag 5¾ Uhr ent=
ſchlief
nach ſchwerem Leiden im
50. Lebensjahre meine liebe Frau,
unſere gute, trenſorgenbe Mutter,
Sil wiegermutter, Großmutter,
Tochter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau Louiſe Engel
geb. Fickel.
Die trauernden Hinterbliebenen
Heinrich Engel
Karl Engel
Familie Ran.
Darmſtadt, den 18. Jan. 1923
21861
Tannenſtraße 33.
Die Beerdigung finder Montag,
den 22. Januar, nachm 3 Uhr,
auf dem Waldfredhof ſtart

Für die vielen Beweiſe
herzlicher Teilnahme beim
Tode meines Mannes un=
ſeren
aufrichtigſten Dank.
Frau W. Bach
839 und Kinder,

Dankſagung.
Für die bielen, treuen Beweiſe
hie ziicher Teilnahme während dem
Krankſein und dem Ableben meines
lieben, unvergeßlichen Mannes.
Schwageres, unſeres guten Onkels
und Couſins
Rait
Grotg einft Maht
Oberverwalter des Stadtkrankenhauſes
ſagen wir nur auf dieſem Wege allen
Verwandten, Freunden und Bekann=
ten
unſren aufrichtigſten Dank. Be=
ſonderen
Dank Herrn Pfarrer Goethe
für die Be uche am Krankenbelte
und die troſtreiche Grabrebe, ferner
Herrn Medizinalrat Dr. Fiſcher für
ſein treues Gedenken und die Nieder=
legung
des Kranzes. Auch dem Be=
amtenverein
ſei an die er Stelle für
die erwieſene letzte Ehre herzlichſt
gedankt, erenfalls dem Perional des
Krankenhauſes für den erhebenden
571
Geſang.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Meyer, geb. Böhm.
Jarmſtadt, den 18. Jan. 1923.

Dankſagung.
Anläßlich des Heimganges
meiner geliebten F au, unſrer
guten Mutter, ſind uns ſo viele
Zeichen hirzlichſter Anteil=
nahme
zugegangen daß wir ſie
unmöglich im Einzelnen beant=
worten
können. Wir bitten
deshalb, unſein tiefgefühlten
Dank auf dieſem Wege zum
Ausdruck bringen zu dürfen.
Darmſtadt, 19. Jan. 1923.
Namens der Sinterbliebenen:
77 Dr. Hugo Bender.

eine Sitzung des Gau=Ausſchuſſes in der Voogsplatz=Turnhalle dem
Geutage voraus; die Tagesordnung bildet der Anbeitsplan 1923. Sonn=
tag
früh 9½ Uhr findet eine Beſprechung der Bezirks=Turmwparte, um
1) Uhr eine Sitzung des Gau=Wanderausſchuſſes ſtatt. Weiterhin findet
am nächſten Sonntag, vormittags 10 Uhr, in der großen Turnhalle am
Woogsplatz eine Uebungsſtunde im Männer= und Frauenturnen für
Turnwarte und Vorturner aller Gauvereine ſtatt. Uebungsſtoff: Gau,
Kreis und München. Im Hinblick auf eine gute Durchführung der
reichhaltigen turneriſchen Arbeit des Jahres 1923 iſt ein guter Beſuch
aller vorgenannten Gauveranſtaltungen unbedingte Pflicht ſämtlicher
Gauverzine.
Geſchäftliches.
Wichtig beim Einkauf iſt es, eine Qualitätsware als ſolche
zu erkennen und ſich nicht täuſchen laſſen. Wir machen daher beſonders
auf das heutige Inſerat der Firma Wilh. Bleyle, G. m. b. H.,
Stuttgart aufmerkſam, wo auf die Echtheitsmerkmale der ſeit Jahrzehn=
ten
ſo glänzend bewährten Bleyles Knabenanzüge und Bleyles Sweater
für Knaben und Mädchen hingewieſen wird. Vorſichtige und auf wirt=
ſchaftliche
Vorteile bedachte Mütter und Hausfrauen werden den Inhalt.
dieſer Erklärung in ihrem eigenſten Intereſſe beherzigen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für den 21. Januar:
Trühes Wetter mit leichten Niederſchlägen. Temperatur über Null,
zeitzweife ſtarker Weſtwind. Ueßer Skandinavien tritt eim Sturmwirbel
auf, der das Beobachtungsgebiet vorübergehend beeinfluſſen wird.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (E 14,
Schiilermiete rot 6): Zar und Zimmermann. Kleines Haus, nach=
mittags
2½ Uhr (Fremdenmiete F 27 gelb und zugehörige Schüler=
miete
): Clatzigo. Vereinigte Darmſtädter Männer=
Geſangvereine, abends 7 Uhr in der Turmhalle am Woogsplatz:
Liederabend. Theater=Verein, abends 8 Uhr im Konkordia=
faal
: Familienabend. Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=
Lichrſpiele: Kinovorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wirtich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 21. Januar 1923.
Et. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte
Sonntag, vorm, von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt Um 3 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Um 9½ Uhr:
Hochamt mit Predigt. Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe mit Pre=
digt
. Nachm 3 Uhr: Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Vorm. ½7 Uhr: Heil.
Meſſe Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. Nachm. ½3 Uhr: Ver=
ſammlung
der Jugendabteilung der Jungfrauen=Kongregation.
Um 5 Uhr: Verſammlung des 3. Ordens. Abends 6 Uhr: Roſen=
kranzandacht
.
Kapelle in der Waldſtraße: Vormittags 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. 9½ Uhr: Hochamt
St. Sliſgbethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt
u. Generalkommunion der Jungfrauen Um ½10 Uhr: Hochamt und
Predigt. Nachm. 2 Uhr: Sairamentaliſche Andacht und Prozeſſion,
Tapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Amt uno Predigt
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vornt. um 6½ Uhr: Heil. Beichte. Um 7 Uhr: Heil.
Meſſe mit Kommunion. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um ½10 Uhr: Amt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre.
Um 2½ Uhr: Andacht.
St. Fidelig. In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Waldſtraße an allen Sonn= und Feiertagen, morgens 8 Uhr heil.
Meſſe und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag nachm. 5 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um 6½ Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt,
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morgens
7 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte,
Kapells in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen=
heit
. Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 4 Uhr: And.

Freibank
Schlachthof.
Samstag vormittag
von 8 Uhr ab. (551

Todes=Anzeige.
Geſtern abend 6 Uhr verſchied in
der Frauenklinik in Gießen ganz un=
erwartet
an einem Herzſchlag meine
liebe, gute Frau, unſere treuſorgende
Mutter und Schweſter
Harie Ehrenklau
geb. Gerhard
im 49. Lebensjahre.
Die trauernden Sinterbliebenen
in ihrem Namen
Friedrich Ehrenklau.
547)
Lauterbach, 19. Januar 1923.

Un allnn Jagnn.

Luch
Fick
Auchen d.eichen=

liefeit zu Tagespreif
frei Haus (*1777
Peter Seeger IV.
Pfnugſtadt
Kaplaneigaſſe 50.
Achtung!
Bäume fäll., äſten
und ſchneiden
wwird nach billigſt. Be=
rechnun
ausgef. von
Jahob Simon
Rundeturmſtraße 2.
Karte genügt. /*1818
23
Gärten
werden inſtand ge=
ſetzt
und Bäume um=
gemacht
n. geſchnit=
ten
von Fachinann
Karl Hof,
Landſchaftsgärtnar,
Karlſtu. 58. (*1798
Konſirnanden=
Kleider

099
Nachtragsboranſchlag fur Lank.
Der durch den Geſamtvorſtand feſtge=
ſtellte
Nachtragsvoranſchlag der iſrgeliti=
ſchen
Religionsgemei de Darmſiadt für
1922 iegt vom 22. d8. Mts. ab 8 Tage
lang in unſerem Gemeindebüro, Friedrich=
ſtraße
2, während der Amtsſt inden vor=
mittags
von 9 12 Uhr zur Einſicht offen.
Etw lige Einwendunge; ſind innerhalb der
angegebenen Friſt ſchriftlich bei dem unter=
zeichneten
Bo ſtande einzureichen. (289
Darmſtadt, den 19. Januar 1923,
Der Vorſtand
der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.

wirft eine Taſſe Kaffee, Tee, Kolae uſw. beſondert

wohltuend. Zum Süßen verwendet mon vert eilhoft
Süßlloff. Tebletten. Sie ſind gut, billig und bekömmlich.
Gine Tebſette genügt für eine Teſſe.
Scachteln mit 100, 200 u. 300 Stück.
Erbälticch m Kolonlalwaren., Drogenbandiungen
uind Apofhelen

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt
O
* Frankfurter Börſe vom 19. Januar.
(Eigenbericht des D. T.)
Im Zuſammenhange mit der Erleichterung am Deviſenmarkt
Dollar zur Notiz 19 675 gegen geſtern 23300 trat heute nach der
überſtürzten Hauſſebewegung der letzten Tage für die Schwankungs=
werte
der großen Märkte ein teilweiſe empfindlicher Rückſchlag ein, der
durch die Nervoſität über die Ungewißheit der Lage noch gefördert
wurde. Dagegen lagen Kaſſapapiere auf bedeutende Kauuforders aus
Publikumskreiſen überwiegend ſehr feſt.
Fremde Werte eröffneten auf die Valutenſenkung bei ruhigem
Geſckäft ſchwächer, ungariſche und türkiſche Werte verloven durchſchnitt=
lich
23000 Prozent, dagegen gewannen 5proz. Goldmexikaner gegen
die letzte Notiz mit 200 000 Prozent 80 000 Prozent, 5proz. Tehuantepec
mit 150 000 Prozent 82 000 Prozent, Tamaulipas mit 120 000 Prozent
30 000 Progent.
Am Montanaktienmarkt lagen weſtliche Montanwerte auf Gerlichte
einer Beteiligung von engliſchem und amerikaniſchem Kapital an der
Ruhrinduſtrie auffallend feſt; hier gewannen Deutſch=Luxemburger
10 000 Prozent, Gelſenkirchen 9000 Prozent, Hawener, die den Kurs
von 100 000 Prozent erreichten, 27 000 Prozent. Oberſchleſiſche Werte
waren dagegen ſcharf angeboten.
Chemiſche Werte waren ſchwächer, es büßten ein die Werte des
Anilinkonzems zirka 2000 Prozent, Scheideanſtalt 8000 Prozent, Holz=
verkohlung
2000 Prozent: dagegen ſetzten Anglo Gu no ihre Steigerung
fort und mußten 24 000 Proz= über der letzten Notiz rationiert werden.
Auch Elektrizitätsaktien lagen im Angebot, beſonders ſchwach waren
Elektr. Lieferung, I. 6000 Prozent, dagegen gewanwen Siemens u.
Halsbe gegen die letzte Notiz 23 000 Prozent. Zuckeraktien waren auf
neue Preiserhöhung weſehitlich feſter und gewannen zirta 45000 Proz.
Bei Bankaktien, die ſchwächer eröffneten, fiel die feſte Haltung von
Darmſtädter Bank=Aktien auf. Auf Gerüchte einer bevorſtehenden Kapi=
talserhöhung
jedoch konnten die Großbankwerte einen Teil der anfäng=
lichen
Verluſte wieder einholen. Metallbank kamen heute, nachdem ſie
an der letzten Börſe aus Materialmangel geſtrichen wverden mußten,
mit 42500 Prozent (++ 16 500 Prozent) zur Notiz. Der Kursunterſchied
zwiſchen der zum gleichen Konzern gehörenden Scheideanſtalt iſt auf=
fallend
; Metallgeſellſchaft 43 000 Prozent, alſo faſt gleich wie Metall=
bank
!
Deutſche Fonds ſehr lebhaft. Spara amtlich 601, im Freiverkehr
zum Schluß 750 Geld! Schutzgebietsanleihe amtlich 6500, nachdem ſie
im Freiverkehr den Kurs von 10 000 geſtreift hatten.
Der Einheitsmarkt war ſehr feſt, die Kursgewinne betrugen hier
300010 000 Prozent; beſonders feſt Olegwerke, die 17 000 Prozent
gegen die letzte Notiz gewannen.
Auffallend iſt das ſtarke Indereſſe für Vorzugsaktien, insbeſondere
ſehr geſucht A.E.G.=Vorzüge. 5proz. Ediſon 1000 rationiert, Gproz.
Ediſhn aus Materialmangel geſtrichen. Berneis=Weſſel=Vorzugs 1800
Prozent rat. mit 20 Prozent Zuteilung. Die hochgetriebenen Kurſe
ſtehen in keinem Verhältnis zu der Verzinſung der meiſt auf eine feſte
Dividende beſchränkten Vorzugsaktien.
Das Intereſſe für Brauerei=Aktien hielt auch heute an.
Der freie Markt war bei ſehr großem Geſchäft und großer Unſicher=
heit
ſehr lebhaft; unter ſtauken Gewinnnealiſationen gaben die Kurſe
faſt durchweg erheblich nach. Die geſtern im Bureauverkehr genannten
Kurſe wurden faſt durchweg nicht erreicht. Man hörte hier Becker=Kohle
1815000, Becker=Stahl 1210000 Benz 1110000, Brown Boveri
6400, Elberfelder Kupfer 70006500, Hanſa=Lloyd 60005500, Inag
30008000, Knorr=Heilbronn 1300, Krügershall 2320 000, Mans=
felder
225 000 Brief, Meher=Textil 3200, Mez Söhne 1511 000,
Petroleum 26 000, Raſtatter Waggon 13000, Reis= und Handels=A. G.
auf Guldenkombinationen feſt 20000 Prozent. Rheydt 1413 000, Tiaz
55005100, Ufa 80007000, Entreprifes 120110 000, Diamon Shares
120 000.
w. Debiſenm ivkt. Frankfurt a. M., 19. Januar.

20. Jan. 1923 Nr. 19

e
Leib A 4 Kfe
-Deib
Zriel. 13765
Antwerpen=Bräſſel .2:...... 184 N Mufte Holland .. ................." 9½ R9 London ...................." 10993 16771.2 9i2 95
Paris........... .. . ........
Schweis.. . . . . . . . . .. .. ... ..." 43.*
3 (718 Spanien ................... 35 3087. Italien ......... ........... 1Ge Ge Wie 932.3 Lifſabon=Oporto. . . . . . . . . . . .. D Dänemark .. . . . . . . . .. . . ..... 4513,70 4536. 3890.2 3909.75 Norwegen ................. 4264.30 At 3690.75 3709.25 Schweden .. . . . . . . . . . .. . ...." (18.50 5386.50 5413.50 Helſingfors ................." 58.60 Ni. Rew=Gork
oo-- 191.90 10
23233 19699.15 Deutſch=Of
ch (abg.). .. . . . 1.17 20 31.33 B.07 Budapeſt . . . . . .. . . . . . .. ... .." .98 6. 7.91 7ſ. Prag ........ ........ .. .... 689.40 32,60 533.95 536.35 Bgram. . . . . . . . . . . . . . . ......" 184.55 125.45

h. Rheiniſche Treuhand=Geſellſchaft A.=G.,
Mannheim. Die Geſellſchaft hatte an Zinſen und Gebühren eine Ein=
nahme
von 6 222 496 Mark. Die Handlungsunkoſten erforderten aber
6 124 562 Mark, ſo daß einſchließlich Vortrag ein Reingewinn von nur
132 699 Mark verbleibt, aus dem 6 Prozent Dividende 23 055 Mark
Aufſichtsratstantieme verteilt, dem Reſervefonds 50 000 Mk. überwieſen
und 87 144 Mark auf neue Rechnung vorgetragen werden. In der Bi=
lanz
ſtehen Wertpapiere mit 656 612 Mark, Außenſtände mit 371 663 Mark
und Verbindlichkeiten mit 554 639 Mark. Das bilanzmäßige Ergebnis
entſpricht nicht dem Umfang und der Art der geleiſteten Arbeit. Die
Honorarſätze ſind nur langſam den Unkoſtenſteigerungen gefolgt, doch hat
man jetzt weitere Erhöhungen vorgenommen.
w. Der Zinsfuß der Darlehnskaſſen beträgt von
heute ab bis auf weiteres allgemein: für Vorzugsdarlehen 127 für
Darlehen gegen Verpfändung feſtverzinslicher Wertpapiere einſchließlich
der unverzinslichen Schatzanweiſungen 13 Prozent, für Darlehen gegen
Verpfändung von Aktien und dergl. ſowie von Waren 14 Prozent.
h. Trapp u. Münch, A.=G. in Friedberg (Heſſen). Die
Verwaltung beantragt eine Kapitalserhöhung von 2,5 auf 5,5 Mill. Mk.
Das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahres war günſtig und wird
mit einer Dividende von 30 (15) Prozent gerechnet.
Die Ludwig Weſſel A.=G. für Porzellan= und
Steingutfabrikation in Bonn wird vorausſichtlich eine be=
trächtliche
höhere Dividende als im letzten Jahre (25 Prozent und 10
Prozent) vorſchlagen.
h. Waggonfabrik Uerdingen A.=G. in Uerdingen
a. Rh. Die Verwaltung ſchlägt 30 (20) Prozent Dividende und Kapitals=
erhöhung
um 50 Mill. Mk. Stamm= und 5 Mill. Mk. Vorzugsaktien auf
insgeſamt 77 Mill. Mk. vor. Von den neuen Stammaktien ſollen 40 Mill.
Mark den alten Aktionären im Verhältnis von 1:2 zu 400 Prozent an=
geboten
werden, während der Reſt von 10 Mill. Mark zur Verfügung der
Verwaltung bleiben ſoll.
w. Der Benzolverband, G. m. b. H., Bochum hat mit
Wirkung ab 19. Januar die Benzolverkaufspreiſe wie folgt feſtgeſetzt:
Motorenbenzol 1800 Mk., Tetralitbenzol 1680 Mk., gereinigtes Löſungs=
benzol
II 1400 Mk. für 1 Kg. ab Hauptverkaufsſtelle.
Neue Richtpreiſeinder Schokoladen=Induſtrie.
Die Intereſſengemeinſchaft deutſcher Kakao= und Schokoladefabriken
G. m. b. H. (Ideka), Dresden, gibt bekannt, daß die Richtpreiſe für Kakao=
Erzeugniſſe (Ladenverkaufspreiſe) wie folgt geändert worden ſind: Kakao=
pulver
, ſchwach entölt 46005400 Mark; Kakaopulver, ſtark entölt 2800
bis 3000 Mark per Kilo; Vanille=Schokolade aus feſter Maſſe 40/60 410
bis 460 Mark; Feine Vanille=Schokolade 50/50 459500 Mark; Schmelz=
Schokolade 50/50 560610 Mark; Schmelz=Schokolade bitter 60/40 610
bis 660 Mark; Milch=Schokolade 630680 Mark; Nuß=Schokolade 630
bis 680 Mark; Milch=Nuß=Schokolade 630680 Mark; Mokka=Schokolade
50/50 630680 Mark; Krem Schokolade 360400 Mark alles per 100 Kilo,
Rhein= unb Mainſchiffahrt.
* Bei Oſtwind trat Froſtwetter ein. Das Waſſer geht langſam zu=
riick
. Mainzer Pegel 1,46 Meter. Fahrtiefe in den Main 2,30 Meter.
Lohrer Pegel 2,30 Meter. Der Guſtadsburger Streit hält an. Frachten=
lage
unverändert. Kahnraum reichlich. Die Schwergutfnacht notiert
man ab hier mit 9001100 Mk. pro Tonne bei halben Friſten nach deu
Ruhr. Kahwniete 25 Mk. pro Eichtonne umd Tag. Seitens der fran=
zöſiſchen
Behörde werden Schiffsladungen mit Brennſtoffen nach dem
unbeſetzten Gebiet feſtgehalten. Schlepplohn ab hier nach Höchſt 625,
Griesheim 700, Frankfurt=Weſthafen 750, Fvankfurt=Oſthafen 812,50,
Fhankfurt=Oberhafen und Offenbach=Hafen 875, Offenbach=Oehlerwerke
und Vürgel 962,50, Mainkur 1062,50, Aſchaffenburg 1937,50 Mark die
Tonne. Der Preis für Bunkenkohle beträgt ab 12. Januar 77 200 Mark
die Tonne.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 19. Januae Telegr. Auszablungen für:

Amſterdam=Notterbam . ..,
Brüſſel=Antwerpen .........."
Chriſtiania . ...... . . . . . ......
Kopenhagen ................"
Stockholm .. . . . . . . . . . ......."
Helſingfors. .. . . . .. . . . .. .....
Italien. . . . .... .. . . . . . . . .. ..
London .. ..................
Rew=York ......... . .. ......"
Paris ................ ...."
Schweiz.. . . . . . . . . . . . . . ... . .
Spanien ..................."
Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.).
Prag ......................"
Budapeſt.
ao.
Buenos=Af
B.. ..
Bulgarien .................."
Japan ...... ... .. ... . ......
Rio de Janeiro ............."
Belgrad. . . . . . . . .. . . . ..... .."

T7. J0
Geid Mife
Brief 9122,75 1493.50 4260.63 4 36 1.48 1ſ72 147 732.50 18.
37.50 967 4 27 335 7.44 631. 8.4 8.48 6034.88 6065.13 144.63 45.37 11127.75 B6850 2571.44 159.50 169.46

Wefe
Brief
Gelb

7555
eS
187.

23
gi03
9A
A
*=
3077.
54

7231.87
109.72.
9177.
94.47
119.70

7794.
7e
59.3e
31
214
545,;
R
225.55
12
3

V. Fkankfurkgr Abenddeviſen vom 19. Jawar. Debiſen
lagen meiſt ruhig ohne beſondere Preisbewegung. London 93000,
Paris 1330, Neu=York 20 000, Dollarnoten 19 725, Polennoten 78.

Aärich, 19. Januar. Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags,

Deutſchland.
Wien......
Prag ......
Holland
New=Yer!

Lonbon ... 24.94 25.011 Kriſtiania .. 99.25! 0.02 200 62,55 Parie .... 35.60 33.70 Madrid .... 8 0.00 75 9.00. 75 Italien ..." B. 7½ 25.62 Buenos=Air 70 4.80/Brſiſſel .. 32.50 32.60 Budapeſt .. 0.201, 212. 213.20 Kovenhagen 105.7 105.454 Agram .. . ." 490. 5.37 5.37// Stockholm 144.10 144. Barſchau. . . 9.01.85

39
199.
1.204
360.
1.01.60

w Berliner Börſenſtimmungsbild. Sowohl an

dem Dediſen= als auch an dem Effektenmarkt iſt heute nach der
ſtürmiſchen Aufwärtsbeivegung der letzten Zeit ein Stillſtand, ſowie bei
erheblichen Schwankungen ein teilweiſer Rückgang der Kurſe eingetre=
ten
. Die Börſenſpekulation und auch ein Teil des Privatpublikums
wollten anſcheinend die erzielten großen Papiewmarkgewinne durch den
Verkauf ſicherſtellen. Infolgedeſſen ſenkte ſich für die Mehrzahl der
chemiſchen elektriſchen, Schiffahrts= oberſchleſiſchen, Montan= und ande=
ren
Induſtriepavieren der Kursſtand um mehrere tauſend Prozent. Da=
gegen
zeigte ſich von vornherein eine außerordentlich ſtarke Nachfrag=
nach
weſtdeutſchen Montanpapieven. Die Aktien des Rheinelbe= und des
Union=Konzerns erfuhren Kursſteigerungen von 600012 000 Prozent.
Harpener gewannen über 25 000 Prozent. Auch für eine ganze Anzahl
Induſtrieaktien, beſonders Waggonfabriken, ferner für Valutapapiere,
wie Otavis und amerikaniſche Bahnenaktien erhielt ſich die Kaufluſt bei
weiter anſehnlich erhöhten Kurſen. Bei dieſer uneinheitlichen Kurs=
bildung
blieb die Stimmung auch weiterhin verhältnismäßig unſicher.
Die Spekulation fuhr mit Glattſtellungen fort. Dagegen übenvog beim
Publikum noch die Kaufluſt. Auslandsrenten waven wenig erheblich
veräudert. Dagegen bewirkte die anhaltend Nachfrage nach faſt allen
deutſchen feſtwerzinslichen Papieren für dieſe weiter teilweiſe erhebliche
Kursſteigerungen. Am Deviſenmarkt trat ein Rückgang des Dollar=
preiſes
bis zeitweiſe 20 000 ein. Die Zwieſpältigkeit der Tendenz ſcheint
auch in der Kursendwicklung der zu Einheitskuvſen gehandelten Indu=
ſtriepapiere
Geltung zu gewinnen.
Im Anſchluß an die Abſchwächung am Debiſenmarkt iſt auch die
Stiunmung am Getreidemarkt weſentlich ruhiger geworden. Das
Angebot war aber noch vorſichtig und die Forderungen haben ſich im
Vergleich zu der vorangegangenen Steigerung nicht beſonders ermäßigt.
Da auch die Käufer wegen der allgemeinen Unſicherheit aus ihrer Zu=
rückhaltung
nicht heraustraten, nahmen die Umſätze keinen großen Um=
fang
an. Die Preiſe für alle Artikel ſtellten ſich niedriger, wobei ſich
zmmerhin für Roggen und Hafer für ſüddeutſche bzw. weſtdeutſch Rech=
mung
etwas größere Kaufneigung zeigte.
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt
am Donnerstag waren aufgetrieben: 51 Kälber, 44 Schweine und 812
Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht für
Kälber b 72000 bis 75 000 Mark, a 70 000 bis 72 000 Mark, d 68000
bis 70000 Mark, e 65 000 bis 68 000 Mark; Schweine a 136 000 bis
140 000 Mark, b 132 000 bis 136 000 Mark, c und d 130000 bis 134000
Mark, e 120 000 bis 130000 Mark: Sauen 120 000 bis 130 000 Markz
Ferkel und Läufer 30 000 bis 60 000 Mark. Tendenz: mit Kälbern leb=
haft
, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läu=
fern
lebhaft.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.
19. 1.
17. 1.
17. 1.
19. k.
Akkiengef. für Anilinfr. 117000. 113590.1 Han. Maſch.=Egeſt.. . . . . /52000. 55000.
6200
Alſchaffenburger Zellſtoff. / 17060. 16300. Hanſa Dampfſch.. . . . . . 18600.
100. 18000.) Hemoor Zement .....
6060..=Nürnb. Maſch.. . I
700. 11900.
2000
ſirſch Kupfer. . .. . . . . /22000.
Berl.=Anhalt=Maſchinen.
Bk. f. Elektr. W8. vorzug. / 18000. 14600. Höſch Eiſen ...... . . . . /40000.
O

Bismarckhittte ..
......
4t..
Braunkohlen=B.
Bremer Vulkan .......
Wolle. . ........."
Chem. Heyden ........."
Weiler ........"
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen ....
Deutſch=Niebld. Tel. ...
eutſche Erböl ......."
Deutſche Petroleum ..
...
t. Kaliwerke
r..
t. Waff. u.
nnersmarckhütte . . . .
namit Nobel ......."
berfelder Farben ..."
lektr. Lieferung .......
.........
R. Friſter ..
Gaggenau !
F5. ...."
Gelſenk. Gußſtahl .. ..
Geſ. f. elektr. Untern. .
Halle Maſchinen .......

32000. 29090. 44800. 39060. 12500. 15000 116500. 148500. B800. 21000.1 18000. 10000. 7000. 17000.- 060. 57000. 2000 26000. 140000. 35004. 35000. 43000. 17600. 14500. 7700. 16300. 14900 130 2000 1 20-f1ig 12500. 11400. 2500. 24750. 25730.

ohenlohe Werke .....

5000.

Miden Gcaſch. .
Lingel Schuh ........"
Linke & Hofmant ..../15000
L. Loewe & Co. .. . . . . 130000. 31200.
C. Lorenz .... . . . . . . . . 1160
Meguin..
.
W
ſche Kohle 135000
Niederlän
Norbd. Gummi .......
enſtein ..."
........!
Rathgeber
ggon. . . /12500.-
Roſitzer Zucker ......."
Rütgerswerke. . .. .. . . .
Sachſenwerk........ ..
Sächſiſche Gußſtahl ...
Siemens Glas.. ... ...
iſenhütte ....
Aiſtedter Vorzellan
Weſtf. Eiſen Langendreer
Wittener Gußſtahl ... .1/28500. 28500.
Wanderer=Werke . . . . . /38000. 37000.

18000. 18750.

000.
3000.
8000. 8600.
4300.
0500.
100. 15500.
500. 8000
1000
13000.
100
31
500.
000.-
9509.
00. 28000.
24000.
M

13000.

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.

17. 1. 19. 1. 54 000. 55 000. 15 000. 11980. 24 750. 4500. 12000. 17000. 6000. 5500.
22 000. G. 23 000. 12000. 1930. 13.500. 13 400. 24 000. 18000. 18 900. 7000. 9600. 19 000. 19000. 9000. 12000 7000. 9000. 11500. 5 000. 17 500. 7500. 10 000. 16500. 14500. 11500. 8000. 8000. 10000. 10 000. 12000. 11 000.- 15 000. 12 000. 15 000. 11 000. 12 000. 34 000. 39 750. 18500. 16 000. 17000 8000. 7900. 13 400. 1000. 33 000. 30 000. 12000. 8000. 9000. 10 000. 8000. B0. 7000. 10 000. 6500. 10 000. 8700. 97 20 000. 16200 19000. 15 000. 14 000. 11100. 12000. 16 000. 5090. 8000. 13 000. G. 000. 13700. 15 890. 17 090. 5000. 8600. 11000. 13000. 34 000. 6800. 7800. 7u0h. 9000. 20 000. 20669. 7000. 10 600. 15 000.

Frankfurter Kursbericht vom 19. Januar 1923.

Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
5½% Reichsanleihe. . . . . . . . ....
...

3½%
28
........"
4½½ TV. und V. Schatzanweiſ.
41.
WI.IX.
rprämienanleihe .... . . . .."
% Preuß. Konſols ........."
.

..
4% Bab. Anl. unk. 1935......
31
v. 1907......"
%on
2 Bahern Anleihe .........
3½%
..
% Heſſen unk. 1924 .......
3½½ ................"
.... ......
Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
59 L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
2o v. 1902 ..........."
*8
..........
5% Bulgar. Tabak 1902 ....
13 % Griech. Monopol .....
½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..............
eif., ſtfr.
4½% Oeſt. Schatzan
1914 ..
.......
A
Oeſt. G
te ........."
4% einheitl. Rente .....
50 Rum. am. Rente v. 03 ...
4½% Goldrente v. 18 ...
am. konv. ...."
v. 03 ..
420 Türk. (Admin.) v. 1903 ...
(Bagdad) Ser. I.
48
II..
*
v. 1911, Zollanl. ..
4½% Ung. Staatsr. v. 14....
%o
Goldrente ......."
Staatsr. v. 10....
48 Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere. . ...
konf. äuß. v. 99
435 Gold b. 04, ſffr.
konſ. innere .....
4½% Irrigationsanleihe.
5% Tamaulipas, Serie l ...."
Oblig. v. Transportanſt.
% Eliſabethbahn ſtfr. . . . .
40) Gal. Carl Lrdw.=Bahn
Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
2P
2,6%0 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
..."
6%Neue
2 Oeſt. Staatsb. v. 1883
2 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Er
9. Em. . .."
39 n

17. 1. 19. 1. 80.50 *8, 740. 440. 601 10 N= 3 A 1760. 10 000. Oo6 4280 2800. 3000. 50 000.
75 000.
8500. 8750. 15 000. 14 200. 5400. 6050. 39 000. 40 000. 21000. 20 250. 22500. 21500. 12000. 12000. 29 300. 26 000. 4700. 432. a.
9.
2
2. ä. 120 000. 1810. 1810. 2490. 28000. 13 050. 5000. 30000. 35000. 30 000. 2200. 2300. 10. 75 000. 75000 36000.

Dblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
6 Oeſt. Staatsb v. 1885 ...
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 .."
4% Rubolfb. (Salzkammerg.) .
½% Anatolier I....
....
3%9 Salon Conſt. Jo
n...
Salonique Monaſtir ....."
5% Tehuantepee ............
4½7
....... .....
Pfandbriefe.
4% Fraukf. Hyp.=Bank 1920...
..
2
Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
1922 ...
fälz.
Rhein. 1923 ...
½
verl. ...
Südd. Boben=Creb.=Bank
München 1906 ............"
% Heſſ. Lbhyp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Lohyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl...
Deutſche Städte.
4½ Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 .... ...
% Frankfurt v. 1918 ......."
v. 1903 .......
4% Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein ........."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank .............
DeutſcheEffekten= u.
Zechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . ...
Dresdener Bank ............"
Frankfurter Bank ...........
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank ....."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. .. . . . . . . ...."
Rhein. Creditbank .........."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein ........."
Bergwerké=Aktien.
Berzelius ..................
Zochumer Bergb. ....... .. .."
Buderus........ .. .. ........"
Dt. Luxemburger ............
Eſchweiler, Berywerks=Akt.. . ..
Gelſenkirchen Bergw. ......."
Harpener Bergbau ..........
Kaliwerke Aſchersleben ......
Weſteregeln .......
Lothringer Hütte............"
Mannesmann Röhren ........"
Oberbedarf .................
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......"
Phönix Bergbau ..........."
Rhein. Stahlwerke .........."

17. 1. 19. 1. 38000. 40 000. 800. 2200. 1800. 30 600. 28 100. G. 9. 14800. 6. 150 00 A. 160. 130. 104.50 75
10 d. 20. 95.50 100.
160.
60. 100 105. 95.50 100. 200. 221. 22.25 94.75 3000. 4000. 7000. !
30 000. 28000. 0. 7200. 3000. 18000. 18 403. 4500. 12000. 10500. B0. 2950. 500, 2500.- 6500. 4875. 50 600 7000. 5400. 650 3500. 4300. 22000. 16 200. 9.
2150. 43 000. 19 400. 36 000. 43 000. 37 000. 37 400. 38 000. 1000. 73 000. 100060 34000. 8000. 2000. 1950 5500. 28000. 3u500. 30 000. 27 000. 25 000. 19000. 35 000. 33 000. 27 000. 131 750.

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . ."
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte. . . . . ......"
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henuinger Kempf=Stern.. . . . .
Löwenbräu München .......
Schöfferhof (Binding)........
Werger ...................."

Akkumulat. Berlin ... ......."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher)......."
E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
inglo=Continentaled
mo ....
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Babenia (Weinheim) .. . . . . .."
Babiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bab. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .............
Bayriſch. Spiegel ...........
Beck & Henkel (Caſſeh) .......
Bergmann El. Werke ...... ..
Bing. Metallwerke. . . .... . .
Blei= u. Silberh. Bra
h..."
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
Sementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt ........
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert .........
Griesheim Elektron ...."
Weiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren ...........
Deutſch. Eiſenhanbel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Bweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....."
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Düſſelb.=Ratinger (Dürr.) ...."
Ohckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
iſenwerk 2. Meher fr. ......
Elberfelder Farb. v. Bahcr ...
Elektr. Lieferungs=Geſ. ... . . ..
Licht und Kraſt ......
Elſäfſ. Bad. Wolle. ..........
Eimag, Frankfurt a. M.. .....
Emaill- & Stanzw. Ullrich....
Enzinger Werke .... . . . . . .. .."
Eßlinger Maſchinen .. . ....."
Gttlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtiſt.. . . . . . . .
Faber & Schleicher..........
Fahr, Gebr., Pirmaſenz......
Felten & Guilleaume, Carlsw
Feinmechanik (Fetter) ....."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas.. . . . . . . ... ..
Frankfurter Hof............
Frf. Maſch. Pokorny) & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm.. . . . .

Ganz, Lubwvig, Mainz .......
Geiling & Cie. ..............
Gelſenkirchen Gußſtahl ... . . . . 10000.
Goldſchmidt Th.. . ..........."
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Gummiw. Peter ............"
Hammerſen (Osnabrück)......
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .... . . . 10 100.
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann .......
Hirſch Kupfer u. Meſſ...... . .
Hoch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ... .. . . . . . . . 12000.
Holzverk =Induſtr. .. . . . . . .. . .
Hotel A.=G., München ......."
Hydrometer Breslau. . ......
Junghans Stamm . . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . .
Klein, Schanzl. & Becker ....."
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . .. . . . .
Lahmeher & Co. .. . . . . . . . . . . 10500.
Lech Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............
Lederwerke Spicharz ........
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metalliv ........
Lux’ſche Jubuſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......"
Meguin, Butzbach ........."
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg.
Meher, Dr. Paul....
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deuß..........
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm. . . .
Niederrhein Lederfabr. (Spier)/17 000.
Oleawerke Frankfurt a. M. ..
Pfälz. Nähm., Kayſer ........
Philipps A.=G. .. . . . . . . . . . . ..
Porzellan Weſſel ............
Reiniger, Gebbert & Schall ..
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . .
13 000. Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzüge .......
Rhenania, Aachen ... . . . . . . . . 18900.
Riebinger Maſchinen ........
Rückforth, Stettin . . . . . . . . . . . 12000.
Rütgerswerke ..... . . . . . . . . . /26 000.
40 500. 1 Schleußuer (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau .........!"
Schnellpreſſen Frankenthal. . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . . 10 006.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..""
9000. 1 Schuhfabrik Verneis=Weſiel...

17. 1.
6000.
6005.
20 000.
7000.
28500.
10 003.
15 800.
17000.
11800.
7000.
500.
25 000.
6000.
16000.
24000.
11000.-
16 000.
8600.
11000.
600

11500
5300.
20 000.
7000.
0.
8000:
11000
Ae
360
17009.
8500.
8000.
10 000.
6600.
15 000.
10 000.
8000.
4000.
G.
1010.
8000.
14000.
10000.
10 000.
5800.
10000.
8500.
5500.
12000.
8500.
26 000.
1500

19. 1.
9500.
7010.
13000.
9.-
19 000
6650.
35 000.
10500.
16600.
17000.
16 000.
11400.
10000.
9600.-
25 800.
9500.
5500.
9900.
22 000.
12000.
10300.
11000.
8u00.
10000-
12.500.
10 200.
S00
9500.
20 000.
11000.
7500.
6000.
8000.
10500.
8300.
12000.
8500.
10 400.
14800.
7000.
18010.
37 000.
15 000.
9900.
17 000
10000.
14 000.
1000.
10 000.
17000.-
12000.
9208.
25506.
G.
11 700.
005.
15 00
26 000.
S000.

Schuhfabrik Herz............
Schuhf. Leander Offenbach ...
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Mainz ........."
Siemens Elektr. Betriebe ...."
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske ..........
Süddeutſche Immobilien .....
Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
Gummifabr. Bln.=Frkf.
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramariu ..........."
Zellſtoff, Berli
....
1üg
Vogtländ. Maſch. Vorz
P..
ſtämme.
Voigt & Haeffner Vorzüge ...."
Stämme. . . .
Poltohm Seil..............."
Wahß & Frehtag ............"
Wegelin Nußfabrik .........."
Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . ."
Zuckerfabr. Waghäuſel ......."
Frankenthal ......
Heilbronn .......
Offſtein ........."
Rheingau ......."
Afes.

17. 1. m. 1.
8000.
000.
200.
25 000.

Transport=Aktien.
Schantung E. B. ..........."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ...
Hapag (Paketfahrt) .........."
Nordd. Lloyd .............."
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Runotierte Aktien.
Beckerkohle ................"
Beckerſtahl .... .. .. .. .. ....."
Benz... . . . . .. . . . .. . .. . ... ..
Brown Boveri ............."
Cont. Handelsbank .........."
Hanſa Llotzd ..............."
Ingg. ....................."
Kabel R.
ehdt .. . . . ........."
Karſtadt R. ......... ......
Mansfelder ................."
Petroleum, Dtſche. . .... . .. ..
Naſtatter Waggon ..........."
Stöckicht=Gummi .. . . . . . . . . . ."
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ...
Ufa Film ..

Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf .. . .. . . . . . 774
Dampfkeſſel Rodberg........"
Helbetia Konſervenfabrik. ..
Gebr. Lutz ................"
Motorenfabrik Darmſtadt ...
Gebr. Roeder ..
......"
Venuleth E Ellenberger ...."

5100.
20 000.
16000.
7000.
*
9000.
400.
7500.
8700.
13000.
16 000.
17000.
10000.
10 000.
9000.
10000.
10000.

5000. 10000.
6000. 8000.
10500.
12900.
2406.
25 000.
47000.
6000.
7000.
7000. 10000.
6. /16960.
18
10.
8ite
10
0. 14500.
10000.
2500. 10500.
7500.
13 000.
13 000.
17900.
17000.
19000. 18 000.
15 000.
15.500.
13000.
14990
9050. 16 500.
15000.

6000.-
7000.
B 000.
12 750.

13300.-
12000.
9000.
0.
00.
4500.
7000.
12 008.-
90.-
26
2
9.
2000=
5600.
2500
600

300.
8000.-
27000.-
15700.-

16 000.
13000.
10 506.-
3309.
5u
5304
23 600.
3000

Nachfr. Angeb.
6195. 6205.
30395. 10 005.
6500. 7000.
745. 19755.
3000. 9009.
13 006. 15 000.
38000.

Bankgeschaft
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[ ][  ][ ]

19

in
SaSs
110
indi

Rummer 19.

Darmſtädter Tagblatt, Semstag, den 20. Januar 1923.

Seite 2.

13

Das helle Licht.
Roman von Friedrich Kipp.
(Nachdruck vexboten.)

Jobes huſtet: leiſe einigemal, dann ſagte er: Nun, wir
können ja ſehen, ob der ſcheete Hans uns etwas abläßt. Au=
alle
Fälle muß er aber Geld haben, um nach vollführter Tat
raſch von der Bildfläche verſchwinden zu können. Ohne Geld
kann er aber nicht weg, und daher wird er ſich hüten, irgend=
einen
Finger zu rühren, bevor er nicht die ausbedungene Summe
hat. Sein= Sicherheit und ſein Leben ſind ihm zuletzt doch lie=
ber
, wie alle Rachegedanken und Nordpläne. Doch was
ſchwatzen wir hier ſo lange? Haſt Du nichts von dem ſchwarzen
Bock geſehen, der hier austritt?
Das nicht. Aber er wird in der Nähe ſtehen. Wenn der
Mond heraufkommt, wird er zu ſehen ſein.
Nun, dann wird es Zeit, daß ich voran mache, entgegnite
Jobes, ging an den Waldrand zurück und beugte ſich über ein
altes Stammende. Dort räumte er einige Späne und Zweige,
ſowie dürres Gras und Moos beiſeite, und zog aus der Tiefe
des abgebrochenen Baumes ein mit Sackleinen umwickeltes
Paket hervor, das die Teile eines Abſchraubgewehrs enthielt,
das er raſch zuſammenſetzte und lud.
Laß mich diesmal ſchießen, bat Andreas.
Der Wildſchütz lachte.
Das will ich lieber bleiben laſſen, denn Deine Hand
ſcheint mir nicht recht ſicher zu ſein. Du haſt keinen klaren Kopf
und biſt noch halb im Duſel, ſonſt hätteſt Du vorhin nicht ge=
ſchlafen
.
Aergerlich wandte ſich der Burſche ab und ziſchte durch die
Zähne: Auch gut! Dann muß ich mal wieder den Treiber
ſpiclen.
Kaum hatte er ausgeſprochen, da wurde es über ihren
Häuptern licht. Ein ſilberheller Glanz zitterte durch das Geäſt
der Tannen und erhellte die lauge, ſchmtale Waldwieſe, an

deren entgegengeſetztem Ende jetzt ein äſender Rehbock zu
ſehen war.
Teufel, da ſteht er, flüſterte Jobes, ein famoſer Kerl.
Jetzt in einem weiten Bogen herum und mir zugetrieben,
Andreas!
Hierauf verſtand ſich der junge Menſch meiſterhaft. Seine
verwitterte Mütze tief in den Nacken ſchiebend, kroch er wie ein
Mader durch die Zweige und machte ſich auf Um vegen hinter
das Wild.
Jobes war hinter einem dichten Grasbüſchel niedergekniet
und hielt das Gewehr im Anſchlag.
Inzwiſchen war der ſtattliche Rehbock, das Gras abäſend,
weiter in die Lichtung gekommen. Plötzlich hob er den ſchönen
Kopf nach rückwärts, und ſeine Lichter irrten ſuchend den Wald=
ſaum
entlang. Er mußte den anſchleichenden Andreas gewittert
haben. Unſchlüſſig, ob er in den Wald zurückkehren oder den
weiteren Weg über die Wieſe einſchlagen ſollte, blieb er ſtehen.
Dann aber, als er ein leiſes, knackendes Geräuſch hinter ſich
hörte, ſetzte er zum Sprunge an und polterte über die ebene Gras=
fläch
dahin, gerade anf den auf der Lauer liegenden Jobes zu.
Schon hatte er faſt den gegenüberliegenden Waldrand erreicht,
da krachte der Schuß und der Bock brach, ſich überſchlagend, im
Feuer zuſammen.
Der gehört uns, jubelte der Wilöſchütz dem heranſtürmen=
den
Andreas entgegen. Das haſt Du gut gemacht, er kam direkt
auf mich zu.
Und was er für eine feine Krone hat, ſagte Andreas,
indem er den Bock auf die Seite warf. Die iſt Geld wert!
Wollen uns ſchneil aus dem Staube machen, man könnte
nicht wiſſen, ob durch den Schuß jemand angelockt wurde, ver=
ſetzte
der Wilderer und verbarg den Stutzen wieder in der
hohlen Tanne.
Andreas bemächtigte ſich des erlegten Wildes, ſchlug es auf
die Schulter, und dann verſchwanden ſie im Dunkel des hohen
Waldes,
Eben hatten die beiden Wilddiebe den Ort ihrer verbotenen

Tätigkeit verlaſſen, da tauchte zwiſchen den Wachholderſträuchen
ganz in der Nähe eine Geſtalt auf.
Vorſichtig ſpähte ſie über den vom Monde hell beſchienenen
Platz, dann huſchte ſie leichtfüßig über das taufeuchte. Gras
und folgte behutſam den im Waldesdickicht dahinſchleichenden
Männern.
Es war Maya, die Zigeunerin.
Das junge Mädchen, das es in der Gewohnheit hatte, in
erleuchteten Mondſcheinnächten durch die Wälder zu ſtreifen,
ſobald ihre Bande irgendwo einen längeren Auſenthalt hatte,
war aufgebrochen, um ſchon beizeiten in den entfernt gelegenen
Dörfern zu betteln. Als ſie gerade die Lichtung betreten wollte,
war der Schuß gefallen, und gleich darauf hatte ſie die Worte
des Wilderers gehört. Nun war ſie begierig, zu wiſſen, wohin
dieſe mit der Beute verſchwinden würden, und darum ſchlich
ſie den Davoneilenden wach. Auf den weichen, dürren Tannen=
nadeln
verurſachten ihre Füße nicht den geringſten Laut, und
ſo konnte ſie den nichtsahnenden Wildſchützen verhältnismäßig
recht nahe folgen. Dabei benutzte ſie die Bäume als Deckung.
UInd als die Verfolgien einmal ſtehen blieben, um zu verſchnau=
fen
, da ſtand ſie keine fünf Schritte von ihnen entfernt hinter
einer großen Zwillingstanne. Und als ſie den einen ſagen
hörte: Gleich dort, an der verkrüppelten Birke, iſt der Eingang
zur Höhle, da wurde ihre Neugierde noch reger.
Jetzt hatten die Männer den bezeichneten Baum, um den
rings herum ein dichtes Buſchwerk ſtand, erreicht, da ſtieß Jobes
dreimal kurz hintereinander den Ruf des Käuzchens aus.
Gleich darauf teilten ſich die Zweige, und ein verwildert
ausſehender Kerl, mit verklebten Haaren und ſtruppigem Bart
ſtand vor den Wilderern.
Na endlich! grollte er mit heiſerer Stimme. Habt mich
lange genug warten laſſen."
Dafür bringen wir aber gleich einen Rehbock mit, von dem
Du Dein Teil abhaben kannſt!
Schon gut! entgegnete er, und ſpie eine Menge zerkauten
Tabaks aus. Kommt nur herein, dann wird ſich ſchon alles
finden!
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 20. Januar 1923.

Nummer 19.

Palast- Lichtspiele

Sensations-Abenteurerfilm in 4Tellen
Die Huronen
(Die Vampire von New-Fork)
Teil: Die Ge eimdokumente
2. Tcil: Die Marderhöhle
12spannende Akte (541fsgo

Zein Aufklärang!

3. u 4 Teil im nächsten Programn

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zu verkauten. Wir warnen vor dieser mißbräuchlicben
Benützung unseres Namens und des guten Rufs unserer
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streng deraut, daß bei jedem einzelnen Stück der Name
Bieyle und nebenstehende Schutzmarke angebrachtist.

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zur Aufnahme in die Stadtſchulen
Dienstag, den 30. Januar 1fd, Js.
Näheres in der Bekanntmachung in den
ſtädtiſchen Aushangkäſten und in den
Schulen.
(st580
Darmſtadt, den 17. Januar 1923.
Der Vorſitzende des Schulborſtandes.

Durch Beſchluß der Geſellſchaft vom
22. 8. 1920 iſt die Geſ lſchaft aufgehoben.
Die Gläubiger der Geſellſchaft werden
aufgefordert, ſich bei derſelben zu melden.

Der Liquidator der Südd. Waſch=
mittel
=In: uſtrie, 6. m. b. 6., Darmſtadt
in Liquidation (*1822sgo
Emil Kleinen.

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Ji
geht in nächſter Zeit
wiederh Gk

Aug den Amtsverkändlgungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Schirmhülle. Eine An=
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Schlüſſel. 1 ſchwarzive ßer Mantel=
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1 Sack alte Fiizhüte. 1 crüner
Haarſchlips. 1 grauer uZildiederhandſchuh.
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den Nachtdienſt die Löwen=Apotheke,
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Die Zeichnungeu werden vom 20. bis 27. Januar 1923
(früherer Schluss vorbehalten) bei den für die letzte Zeichnnng
bezeichneten Stellen entgegengenommen.
Der Zeichuungspreis errechnet sich auf Grand eines Kohlen-
preiseg
von M. 4960). für 1000 kg. Eine Stückzinsenver
rechnung ündet uicht statt; die Zeichnung erfolgt zu 100
des ausmachenden Geldbetrages.
Die gezeichneten Stücke gelten als voll zngeteilt und sind
sofort zu bezahlen. Für die Zuteilung stehen erentuell weitere
Serien zur Verfügung.
Im übrigen wird wegen der einzelnen Bedingungen anf
den gelegentlich der Zeichnung für die erste Serie veröffent-
lichten
Prospekt verwiesen.
Berlin, Haunheim, Kariernle, Frankfurt am Maiv,
im Jannar 1923.
(584
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BerlinerHandelsgesellschaft. Commerz-u. Prirat-Bank4.-G.
Darmstädter und Nationalbank
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ſtanphulz Bezerigeront-
1923, vorm. 91 Uhr anfangend, werden
im Groß=Umſtädter Gemeindewald,
Diſtrikte Neuſtädterkopf, kleiner Keller=
grund
und Hackmeſſer, verſteigert:
21 Eichen=Stämme IV. bis VI. Kl.
12,71 Fm,
Buchen=Stamm IV. Kl. 0,79Fm.,
42 Kiefern=Stämme I. bis V. Kl.
32,57 Fm.,
98 Lärchenſtämme Va u. Vb Kl.
17,85 Fm.,
14 Lärchen=Derbſtangen 1,08 Fm.,
240 Fichten=Derbſtangen 17.19 Fm.
Zuſammenkunft vormittags 9½, Uhr
am Sauſteigebrunnen. Nähere Auskunft
erteilt Förſter Keller, Groß=Umſtadt.
Die Kiefern=Stämme kommen am An=
fang
der Verſteigerung zum Ausgebot.
Groß=Umſtadt, den 19. Januar 1923.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
Groß=Umſta