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            Bei=
treibung fällt jeder Rabatt weg
Nummer 19
Samstag, den 20. Januar 1923
 Zur Lage. 
Eine Erßlärung des Reichsaußenminiſters. 
Entſchloſſener moraliſcher Widerſtand. 
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Da in Frankreich zu dem 
durchſichtigen Zweck, die offenbar weichende Stimmung zu 
            ſtär=
ken und die Zweifel an der Zweckmäßigkeit der 
            Nuhr=
aktion zu zerſtreuen, die abſurde Behauptung immer wieder 
auſtaucht, die deutſche Reichsregierung werde in der Feſtigkeit 
ihrer Abwehr ſchivankend, ſo hat das B. T. den 
            Reichs=
mniniſter des Aeußern gebeten, ſich dazu zu äußern. Der 
Miniſter des Aeußern hat folgendes erklärt: 
Die Reichsregierung beharrt unbeirrt auf der 
Linie, die der Reichskanzler in ſeiner Rede vom 15. Januar im 
Rieichstage vorgezeichnet hat. Das iſt die Linie des zwar nicht 
aggreſſiven, aber entſchloſſenen moraliſchen 
            Wider=
ſtandes gegenüber dem Gewaltakt, der mitten im Frieden 
            un=
ere Hoheitsrechte verletzt, der deutſches Gebiet unter fremde 
militäriſche Macht ſtellt, die deutſche Bevölkerung der ſchverſten 
Drangſal ausſetzt und das deutſche Eigentum der Willfür 
            aus=
liefert. Warum ſollten wir und wie könnten wir von dieſer 
Linie abweichen? Wir waren von Anfang an davon überzeugt, 
daß das franzöſiſche Unternehmen mit einem Mißerfolg für 
ſeine Urheber enden wird, und unſere bisherigen Beobachtungen 
ſind nur dazu angetan, uns in dieſer Ueberzeugung zu beſtärken. 
Einer der Führer unſerer Bergarbeiter, auf deren Haltung wir 
mit Stolz und Vertrauen blicken, hat den Franzoſen erklärt, daß 
mit Bajonetten keine Kohlen zu fördern ſind. Das iſt die 
            prak=
liſche Kernſituation. Wir ſind gefaßt darauf, daß die 
            verſchie=
denſten Verſuche erfolgen werden, um den Widerſtand 
der Unternehmer und die ruhige Entſchloſſenheit der Arbeiter 
zubrechen. Das wird nicht gelingen. Die Franzoſen 
verden verſuchen, durch wechſelnde Maßnahmen gewiſſe Mengen 
Kohlen und Keks nach Frankreich und Belgien zu ſchaffen. 
Aber in dem für ſie günſtigſten Falle werden, ſo erzwungene 
Lieferungen immer nur ein Bruchteil deſſen ſein, was freiwillige 
deutſche Arbeit ihnen verſchafft hat und weiter verſchafft haben 
vürde. Das kunſtvolle Syſtem der Eiſenbahnen im Ruhrgebiet 
nit fremder Hand zu beherrſchen und mit militäriſchem Zwang 
zu regulieren, iſt kein geringes Unterfangen. Man droht mit
 einer Beſchlagnahme der Minen. Eine Kohlengrube iſt 
ein unendlich feiner Mechanismus, deſſen Produktivität mit der 
Freiwilligkeit der darin geleiſteten Arbeit und der Sachkenntnis 
der fahrenden Leitung ſteht und fällt. Eine 
            beſchlag=
nahmte Mine iſt nichts als ein Loch oder eine 
Höhle im Erdboden. Wir ſind uns vollkommen deſſen 
bewußt, welche ſchweren Nöte der Bevölkerung im Ruhrgebiet, 
aber auch dem geſamten deutſchen Volke aus dem Feſthalten an 
der klaren Linie des Widerſtandes erwachſen müſſen. Aber das 
Volk und die Regierung ſind ſich auch darüber klar, daß ihnen 
keine Wahl bleibt. Wenn wir uns beugen, lind wir verloren. 
Bringen wir die ſittliche Kraſt auf, im Widerſtand zu beharren, 
ſo komnen wir durch!
 Zeſetzung der Reichsbankfilialen durch franzöſiſche Truppen. — Verhaftungen von 
Bankleitern und Bergwerksdirektoren. — Streiß im Ruhrgebiet. — Bedeutſame 
Regierungserlaſſe.
 Mainz, 19. Jan. (Wolff.) Es beſtätigt ſich, daß die 
keichsbank in Mainz, ebenſo wie in Wiesbaden und 
            Bin=
en von der franzöſiſchen Militärbehörde 
            be=
etzt worden iſt. Vor den betreffenden Gebäuden ſtehen 
            fran=
öſiſche Poſten. Der Zutritt iſt unterſagt. Die Beamten befinden 
ich in dem Gebäude der Bank. Da die hieſigen ſonſtigen 
            Ban=
en infolgedeſſen nur verhältnismäßig geringe Beträge zur 
            Aus=
jahlung bringen können, macht ſich der Geldmangel bereits ſehr 
fühlbar und übt auf das Geſchäftsleben einen lähmenden 
            Ein=
luß aus. — Wie wir in ſpäter Abendſtunde hören, iſt die 
            fran=
zöſiſche Beſetzung der Reichsbank in Mainz und Wiesbaden 
vieder zurückgezogen worden. 
* Der Raubzugder Franzoſen nimmt immer 
            merk=
vürdigere Formen an. Umſo weniger wird ſich die deutſche 
Regierung in ihrer Haltung beeinfluſſen laſſen, die von den 
Franzoſen merkwürdigerweiſe offenbar nicht in Rechnung 
            ge=
jogen iſt. Aus der franzöſiſchen Preſſe klingt überall eine nur 
ſchlecht verhehlte Sorge über den Ausgang des unternommenen 
Abenteuers, und man bemüht ſich krampfhaft, die Stimmung 
und die Lage im Ruhrrevier als durchaus ruhig und 
            zufrieden=
ſtellend hinzuſtellen. Der ganze bisherige Verlauf der Dinge 
beweiſt mit aller Klarheit, daß die von der deutſchen Regierung 
eingenomene feſte Haltung die einzige Möglichkeit eines 
            Aus=
beges für Deutſchland offen läßt. 
Köln, 19. Jan. (Wolff.) Wie die Köln. Ztg. aus Syeher 
meldet, ſind auf Befehl der Rheinlandkommiſſion vom 18. 
            Ja=
nuar von heute an geſperrt: 
1. Die Akten und die aus den Zolleinnahmen 
            her=
führenden Beſtände, ſowie die künftigen Einnahmen. 
2. Die Akten und die aus den Staats= und 
            Ge=
neindeforſten herrührenden Beſtände, ſowie die künftigen 
Einnahmen und das Holz auf den Stämen und auf den 
Lagerplätzen. 
8. Die aus der Kohlenſteuer herrührenden Beſtände. 
Ueber Zuwiderhandlungen entſcheidet das Militärgericht. 
kein deutſcher Beamter oder ſonſtiger Angeſtellter der 
            genann=
en Dienſtſtellen darf ohne Genehmigung der 
            Rheinlandkommiſ=
ion ſeinen Dienſt oder Wohnſitz verlaſſen. 
Mannheim, 19. Jan. (Wolff.) Wie wir von zuſtändiger 
Stelle in Ludwigshafen und Landau erfahren, ſind dort 
benfalls die Reichsbankzweigſtellen militäriſch beſetzt 
vorden. In Landau iſt der Direktor zur Vernehmung unter 
nilitäriſcher Bedeckung abgeführt worden. Der Leiter der 
Ludwigshafener Filiale hatte im Laufe der Nacht 
ind des Vormittags mehreren Aufforderungen, ſich unter 
            fran=
jöſiſche Kontrolle zu ſtellen, keine Folge geleiſtet und iſt deshalb 
n der Mittagsſtunde verhaftet worden. Auch in 
            Kaiſers=
autern iſt die Reichsbank=Zweigſtelle militäriſch beſetzt worden. 
Die Bayeriſche Staatsbank in Ludwigshafen arbeitet, wie die 
Leue Badiſche Landeszeitung meldet, ungeſtört weiter. 
TU. Berlin, 19. Jan. Wie wi: von unkerrichteter Seite 
rfahcen wurde im beſetzten Gebiet eine Reihe von 
            Reichsbank=
ilialen geſchloſſen. In Dortmund iſt die Schließung durch einen 
Oiſizier der Beſatzungstruppen angeordnet worden. Der 
            Kaſſen=
derkeh: iſt geſchloſſen, wpührend der Giroverkehr unbehindert 
Alieb. In Köln blieb der Verkehr unbehindert. Was die Zah= 
Engen der fälligen Löhne für das Ruhrgebiet betrifft, ſo glaubt
 man, daß nach dieſer Richtung genügend Vorſorge getroffen 
wurde. 
TU. Düſſeldorf, 19. Jan. Die Franzoſen haben 
heute vormittag mit der Beſchlagnahme der Gelder bei 
der Reichsbankhauptſtelle in Düſſeldorf begonnen. Sie forderten 
von der Polizeiverwaltung 40 Polizeibeamte zur Abſperrung 
des Hindenburgplatzes, woo ſich das Reichsbankgebäude befindet. 
Die Polizeiverwaltung erklärte, daß ſie keine Beamten zur 
            Ver=
fügung habe und die Aufforderung ablehnen müſſe. Die vor der 
Reichsbank haltenden Autos wurden von den Franzoſen 
            be=
ſchlagnahmt. 
Düſſeldorf, 19. Jan. (Wolff.) Der 
            Regierungspräſi=
dent in Düſſeldorf hat an den franzöſiſchen General 
            Dan=
vignes ein Schreiben gerichtet, in welchem er ſagt, die 
            Be=
ſchlagnahme der Kaſſenbeſtände der hieſigen 
Reichsbank werde zur Folge haben, daß die in den nächſten 
Tagen fälligen Lohn= und Gehaltszahlungen, an die 
            überwie=
gende Zahl der Beamten und Arbeiter vollkommen ins 
Stocken geratey werde. Was dieſer Umſtand für die 
            Er=
haltung der Ruhe und Ordnung bedeute, dürfte er als bekanni 
vorausfetzen. Er erhebe daher nicht nur in amtlicher Eigenſchaft, 
ſondern auch namens der Menſchlichkeit ſtärkſte 
            Ver=
wahrung gegen die getrofſenen Maßnahmen, die auch einen 
Eingriff in das Privateigentum inſofern bedeuten, 
als die Reichsbank nach den deutſchen Geſetzen ein 
            Privatunter=
nehmen ſei. 
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Auf die von der franzöfiſchen 
Regierung gegen den deutſchen Proteſt überreichte Antwort hat 
der deutſche Geſchäftsträger v. Hötſch unter anderem 
            geant=
wortet, daß die deutſche Regierung in Anbetracht des 
            franzöſiſch=
belgiſchen Einmarſches in das Ruhrgebiet jede weitere 
            Er=
örterung für überflüſſig halte. Sie könne nur ihrer 
Verwunderung Ausdruck geben, daß die franzöſiſche Regierung 
vor aller Welt den offenkundigen Charakter ihrer Aktion auch 
jetzt noch ableugnen zu können glaube. Die deutſche Regierung 
müiſſe ſich dagegn vervahren, daß die ſranzöſiſche Regierung in 
ihrer Begründung der geplanten Requiſitionen und der anderen 
Zwangsmaßnahmen einen neuen Verſuch macht, den wahren 
Sachverhalt zu verſchleiern. Die Unmöglichkeit, 
            Koh=
len für Reparationszwecke und für den Bedarf des beſetzten 
            Ge=
bietes auf ordnungsmäßigem Wege zu liefern, ſei nicht die Folge 
des Verhaltens der deutſchen Negierung oder anderer deutſcher 
Dienſtſtellen, ſondern die Folge des rechtswidrigen 
Einmarſches. Die franzöſiſche Begründung laufe auf die 
Behauptung hinaus, daß Frankreich deshalb zu inmner gröberen 
Formen des Unrechts befugt ſei, weil das zuerſt begangene 
            Un=
recht des Einmarſches in deutſches Gebiet von Deutſchland nicht 
unterzeichnet zvorden ſei. Uebrigens weiſt die deutſche Regierung 
darauf hin, daß die Ausführung der Drohungen, für Deutſchland 
lediglich den verbleibenden Reſt der Kohlenproduktion 
            freizu=
geben, ein neuer Rechtsbruch ſein würde, weil nach dem 
Vertrag von Verſailles der notwendige Bedarf Deutſchlands den 
Vorrang vor den Reparationsforderungen habe. 
Paris, 19. Jan. (Wolff.) Die deuiſche Staatsvertretung 
bei dem gemiſchten deutſch=franzöſiſchen Schiedsgerichtshof teilte 
dem Präſidenten mit, daß bis auf weiteres die deutſchen 
Vertreter an der Sitzung des Gerichishofes nicht mehr 
teilnehmen werden, da die gegenwärtige politiſche Lage 
ein gedeihliches Zuſammenwirken der deutſchen
Einzelnummer 40.00 Mk.
 Bom Tage. 
Das Bayeriſche Staatsminiſterium des Innern veröffentlicht eine 
Bekanntmachung, durch die bis auf weiteres die Veranſtaltung 
            öffent=
licher ud geſchloſſener Tanzluſtbarkeiten jeder Art verboten wird. Für 
Uebertretungen ſind Geld= und Freiheitsſtrafen angedroht. Das Verbot 
tritt bereits am Samstag in Kmft. 
von der Beſatzungsbehörde wegen des Abdpucks der Entſchließung, die 
auf der Würzbunger Tagung der deutſchen Zeiungsverleger geſaßt rückt, geht es nicht mehr um die Staatsform, 
            ſon=
wurde, auf die Dauer von drei Tagen verboten. 
aus dem Entſchädigungen für infolge der Beſetzung erlitteme Perſonen= wenn ihn die Maſſen unſeres Volkes nicht zu parieren verſtehen. 
und Sachbeſchädigungen bezahlt werden ſollen. 
Das Generalkommiſſariat in Straßburg hat für ganz Elfaß=
            Loth=
ringen den Verkauf und die Verteilung folgender Zeitungen auf die 
Dauer von drei Monaten verboten: Saarbpücker Zeitung, Berliner 
Tageblatt, UIlk, Voſſiſche Zeitung und Frankfurter Zeitung. 
ſowie des chriſtlich=ſozialen Arbeiterbundes der Schwveiz evließen 
            eben=
falls zur Ruhrbeſetzung einen ſtarken Proteſt und veulangen gleichzeitig. 
daß der Bundesmat ſich mit einer Bitte zur Intenveution an den 
            Völker=
bund wendet, 
Dollarkurs in Frankfurt am 19. Januar, 
abends ½7 Uhr: 19725.
zud
 franzöſiſchen Organe ausſchließe. 
(Fortſetzung auf Seite 3.)
 Von Wilhelm Sollmann, Köln. 
Bis in die allerjüngſte Vergangenheit haben wir Deutſche 
uns um die Staatsform die Köpſe blutig geſchlagen. Für die 
Monarchie, für die Revublik, für die Diktatur des Proletariats 
Die Aachener Poſt und die Aachener Allgemeine Zeitung wurden ſind Deutſche im Bürgerkrieg gefallen. Seit die 
            franzöſiſch=
belgiſche Armee in das Herz unſeres Wirtſchaftskörpers 
            vor=
dern um dieſen Staat, um das Deutſche Reich 
Wie mehrere Blätter aus Eſſen melden, hat das Reich für das Ruhr= ſelbſt. Der Stoß, den Poincaré und Foch in unſere weſtliche 
gebiet einen Vorſchuß von einer Milliaide Mark zur Veufügung geſtellt, Flanke führen, kann zum Todesſtoß für Deutſchland werden, 
Frankreich ſteht vor ſeinem in Jahrzehnten von Militärs 
und Wirtſchaftsführern erſtrebten Ziele. Es hat den Rhein, es 
hat die Kohlengruben an der Saar und jetzt aueh die Nuhr in 
            be=
waſfneter Hand. Wie ungeheuer ſchwer wird es ſür Deutſchlands 
waffenloſe Politik werden, den franzöſiſchen Imperialismus im 
letzten Augenblick zurückzuweiſen. In welcher Form Frankreich 
Die Zentvalleitungen des chriſtlich=ſovialen G=üverkſchaftsbundes, und ſein belgiſcher Freund die Rhein= und Ruhrgebiete ſich 
dienſtbar machen werden, iſt von geringer Bedeutung. 
            Jeden=
falls haben wir in dieſen Januartagen 1923 die für die 
            deut=
ſchen Wirtſchafts= und Staatspolitiker wahrhaft furchtbare 
            Tat=
ſache ins Auge zu faſſen, daß der Verluſt unſerer weſtlichen 
            Ge=
biete nie ſo unmittelbar bevorſtand, nie ſo zur ſtarken 
            Möglich=
keit geworden war wie jetzt. Männer und Frauen der deutſchen 
Republik: Vielleicht ſtehen wir vor dem Ende. 
Vor dem Ende? Gewiß, es werden, wenn das Reich 
            zer=
fällt, auch dann noch Menſchen im Rheinland und Weſtfalen, in 
Verlin und Hamburg und München, im Norden und Süden 
Deutſchlands noch leben; manche ſogar recht gut. Noch iſt kein 
Unglück über unſer Volk gekommen, an dem nicht Leute mit 
            liſti=
gen Augen und ſchmutzigen Händen ſich raffgierig bereichert 
            hät=
ten. Dieſes Geſchmeiß würde auch Deutſchlands Ende nur mit 
dem Rechenſtift und ſchmieriger Brieftaſche erleben. 
Wir anderen aber, die wir irgendwo und irgendwie in 
Deutſchland von redlicher Arbeit leben müſſen? Wir werden 
noch ärmer werden, als wir jetzt ſchon ſind, wenn Frankreichs 
kapitaliſtiſche Pläne am Rhein und an der Ruhr gelingen. Jedes 
nationale Unglück dieſer ſchwarzen Jahre hat uns, den breiten 
Unterbau des deutſchen Volkes, tiefer hinabgedrückt. Darum 
haben wir, die Arbeiter der Hand und des Kopfes, uns zäher, 
entſchiedener, leidenſchaftlicher, entſchloſſener zu wehren, als die 
deutſchen Oberſchichten. 
Das gilt für die von der Losreißung bedrohten Gebiete wie 
für das übrige Deutſchland. Kein Rheinſtaat, keine 
Frankenlöhnung, keine Schmeichelei 
            franzöſi=
ſcher Sprachknechte kann die Deutſchen am Rhein und an 
der Ruhr davor bewahren, daß ihre beſten 
            Wirtſchafts=
beziehungen zu Deutſchland zerriſſen und daß 
ſie als Ausbeutungsobjekt für das finanziell 
erſchütterte Frankreich dienen ſollen. Nie wird 
das gewaltige Induſtriegebiet in einem eigenen Staat und unter 
franzöſiſchen Fittichen das wieder werden können, was es 
            ein=
mal als Glied der großen deutſchen Wirtſchaftsgebiete war und 
einmal wieder werden könnte. 
Das innere Deutſchland aber würde nach dem Verluſt der 
Gruben und Hütten an der Saar und in Oberſchleſien die letzte 
große Kraftquelle ſeiner Wirtſchaft verlieren. Ob wir 
            kapita=
liſtiſch denken oder ſozialiſtiſch: Ohne Kohle und Erz, 
ohne Schacht und Hochofen kann keine moderne 
Wirtſchaft gedeihen. Klägliche Verkümmerung 
            Deutſch=
lands, dauernde Verarmung wird unſer Los, wenn der „
            Sieges=
zug” des franzöſiſchen Imperialismus wirklich zu ſeinem 
Ziele eilte. 
Darum geht es jetzt! Jeder wird ſeine beſondere Anſicht 
haben über Schuld und Mitſchuld von Kreiſen und Parteien 
an des deutſchen Volkes grenzenloſem Unglück. In dieſen Tagen 
aber können Syſteme weder diskutiert, noch klar gelöſt werden. 
Nur auf feſtem Grunde ſind Gebäude zu errichten, ſie ſeien, wie 
immer. Um die letzten Grundlagen der deutſchen Wirtſchaft 
kämpfen wir nun. 
Deutſche, einmal in Euerer an 
            Allzuklein=
lichem überreichen Geſchichte zeigt Euch einer 
entſcheidenden Stunde gewachſen! 
Rettet das Reich! 
* 
Möge der Notruf des bekannten Sozialiſtenführers bis in 
die letzte deutſche Hütte dringen! 
Verſtärkung der belgiſchen 
            Beſatzungs=
truppen. 
TU. Brüffel, 19. Jau. Aus Gent iſt geſtern ein 
            Batail=
lon des 3. Infanterie=Regiments, verſtäukt durch Truppen des 
2. und 22. Regiments, ins Ruhrgebiet abgegangen. 
Ein weiteres Bataillon der belgiſchen Befatzungsarmee im 
Rheinland, ſoll ihm angegliedert werden. Eine Abteilung des 
1. belgiſchen Infanterie=Regiments erhielt Befehl, ſich zum 
            Ab=
marſch ins Ruhrgebiet bereit zu halten. 
Am Prangex! 
UU. Eſſen, 19. Jan. Iu Steele bei Eſſen verſuchte eine 
grüßere Menſchenmenge, ein Kino zu ſtürmen, in das ein 
            deut=
ſches Mädchen mit zwei franzöſiſchen Soldaten hineingegangen 
war. Die Franzoſen mußten ſich in ein Haus flüchten. Dem 
Mädchen wurden von der Menge die Haare abgeſchnitten. Ju 
Kettwig wurden einem Friſeur, der franzöſiſche Karten zum 
            Ver=
kauf ausgeſtellt hatte, von der Menge die Fenſter eingeſchlagen. 
Eſſen, 19. Jan. (Wolff.) Die Franzoſen haben in Eſſen 
die dieberwachung des Poſtverkehrs angeordnet. Von 
der ein= und ausgehenden: Poſt werden Stichproben entnommen, 
die abgeholt und nach etwa 12 Stunden wieder zurückckgebracht 
werden. 
Düſſeldorf, 19. Jan. (Wolff.) Der 
            Regierungspräſi=
deut von Düſſeldorf hat beim preußiſchen Miniſter des Innern 
beantragt, mit Rückſicht auf die in Angriff genommene 
            Beſchlan=
nahme der Reichsbankſtellen durch die Franzoſen, die 
            Reichs=
bankſtellen an der Grenze des unbeſetzten Gebietes mit größeren 
Beträgen auszuſtatten, damit die Behörden und Firmen ihren 
ferneren Bedarf an Geld dort decken können,
Seite
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 20. Januar 1923.
Rummer 19.
 Alle Mann an Bord! 
Ein Rundſchreiben des Reichskanzlers zur Bekämpfung der Schlemmerei und des 
Alkoholmißbrauchs. — Ein Appell an die Landwirtſchaft!
 Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Der Reichskanzler hat am 
16. Januar an die Landesregierungen das nachſtehende Nundſchreiben 
über die Bekämpfung der Schlemmerei und des 
            Alkohol=
mißbrauchs gerichtet:, 
Weit über die Mehrheit unſeres Volkes leider Not und weiß kaum, 
wie ſie ihre Familien erhalten und für Nahrung, Kleidung und 
            Erzie=
hung ſorgen foll. Die politiſchen Ereigniſſe der letzten Tage, der rechts= 
und vertragswidrige Einmarſch des franzöſiſeh=belgiſchen Heeres in das 
Nuhrgebiet, die wirtſchaftszerſtörenden Anordnungen der franzöſiſchen 
Geſualthabeu und die darauf folgende neuerliche Entwertung der deutſchen 
Währung haben dieſe Sorgen bis aufs Höchſte geſteigert. Die 
            Reichs=
regierung iſt bemüht, auf allen Wegen, die Erfolg verſprechen, Abhilfe 
und Milderung zu verſuchen. Sie iſt dabei entſchloſſen, auch gegen 
            Miß=
ſtände anderer Art, die im öffentlichen Leben hervortreten, vorzugehen. 
1. Die Reichsregierung empfindet es als eine Herausforderung aller 
Notleidenden, wie aller anſtändig geſinnten Kreiſe unſeres Volkes, wenn 
gleichwohl immer noch Schlemmerei, Genußſucht und Alkoholmißbrauch 
ſich breit machen. Es iſt notwendig, daß vom Staate, dem Reich und den 
Ländern mit aller Kraft dagegen vorgegangen werde, wenn der Staat 
ſich nicht ſelbſt als ein ſittlicher Beg
 Haitde Auteninund der Kol dertertungen gelundet. DeBeſe und die 
öffentliche Meinung fordern dasſelbe. Es iſt Zeit, zur Tat zu 
ſchreiten. Die Reichsregierung hat dem Reichsrat ſoeben außer dem 
Entwurf eines Geſetzes über den Verkehr mit Abſiuth den 
            Ent=
wurf eines Schankſtättengeſetzes vorgelegt. Der erſte Entwurf 
ſoll die Einbürgerung eines geſundheitsſchädlichen, deutſcher Art fremden 
Genußmittels rückſichtslos unterbinden, zweitens den Landbehörden 
ſtarke Handsaben zur Regelung des Schankſtättenweſens und zur Be 
kämpfung von Mißſtänden geben, insbeſondere die Befugnis zur 
            Ent=
ziehung der Schankerlaubnis erweitern und die Abgabe geiſtiger 
            Ge=
tränke an Jugendliche verbieten. Die Reichsregierung erhofft eine eilige 
Verabſchiedung des Geſetzentwurfs. Doch kann und braucht mit einem 
kräftigen Vorgehen gegen öffentliche Mißſtände nicht bis dahin gewartet 
zu werden. Die ſchon beſtehenden Geſetze geben hierzu Handhaben, wenn 
ſchon dieſe zum Teil nicht genügen und nur mit unzureichenden 
            Straf=
beſtimmungen ausgeſtattet ſind. Worauf es zunächſt ankommt, iſt daher 
wenigſteus, daß ein ſtarker Wille zu ihrer Anwendung überall und bei 
allen hierzu berufenen Behörden und Beamten der Staatsverwaltung 
und der Selbſtverwaltung ſich rückſichtslos durchſetzt. Für die 
            Reichs=
regierung erſuche ich deshalb die Regierungen der Länder ergebeuſt, alle 
beteiligten Behörden und Beamten mit entſprechenden Weiſungen, je nach 
dem Stande ihrer Geſetzgebung zu verſehen. Indem ich für Einzelheiten 
auf die Anlage verweiſe, darf ich als beſondere geeignete Mittel 
            hervor=
heben: 
1. Die ausnahmsloſe Aufſtellung des Erforderniſſes des 
Bedürfnisnachweiſes für alle Branntweinſchänken, Bars uſw., 
wird die Neuentſtehung ſolcher Schankſtätten überhaupt verhindern 
können. 
2. Die ſtrenge Anwendung der Entziehungsbefugniſſe 
nach 8 53 der Gewerbeordnung wird in kurzer Zeit zu einer erheblichen 
ainderung an Schankſtätten unerfreulicher Art führen. 
3. Durch eine ſehr frühe Feſtſetzung der Poliseiſtunde 
für gewiſſe Arten von Schankſtätten kann dem Alkoholmißbrauch ſehr 
wirkſam entgegengetreten werden. 
4. Zum Schutze der Zugendlichen werden zumeiſt auf 
Grund des beſtehenden Polizeirechtes wirkſame Vorſchriften erlaſſen 
werden können. 
5. Die Erlaubnis zu öffentlichen Tanzluſtbarkeiten 
wird im allgemeinen zu verſagen ſein. 
6. Trunkenheit iſt gegenwärtig unter allen Umſtänden ein 
öffentliches Aergernis. Polizeiliches Vorgehen, das ein ſolches 
Aergernis abſtellen will, muß ſtreng und rückſichtslos ſein. 
II. Die Reichsregierung iſt ſich darüber klar, daß die wirkfamiſte 
Abhilfe gegenüber ſolchen Mißſtänden aus dem Volke ſelbſt 
kommen muß. Weit über das Gebiet der Bekämpfung des 
            Alkoholmiß=
brauchs hinaus muß ſich unſer Volk in allen Kreiſen, denjenigen ſowohl, 
die ein Vermögen erhielten oder erwarten, wie in denen, die ohne 
            Ver=
mögen ſchweren Tagesſorgen gegenüberſtehen, in einheitlicher, ernſter 
und würdiger Auffaſſung zuſammenfinden. Es muß die polizeiliche 
            Be=
kämpfung von Mißſtänden nicht nur ertragen, ſondern muß ſie ſelbſt 
tragen als aus dem Willen des Volkes hervorgegangene Maßnahmen, 
wobei die Regierung lediglich Vollzugsorgan 
            gemein=
ſamer Forderungen des ganzen Volkes iſt. Damit ſoll nicht etwa 
der Verzicht auf die Freude gefordert werden. Das deutſche Volt, 
namentlich unſere Jugend, hat das Recht auf Freude. Aber ſie ſoll in 
würdiger Weiſe geſücht und gefunden werden. Leibesübungen 
und Sport jeder Art ſowie die Einkehr bei den Geiſtesſchätzen aller 
deutſcher Kultur ſind heute noch auch Unbemittelten leicht möglich. Die 
Regierungen der deutſchen Länder und die Verwalter des großen 
            geiſti=
gen Erbes hatten es ſich immer angelegen ſein laſſen, den Weg dazu auch 
den Minderbemittelten zu erleichtern, und ſie werden in dieſer Zeit der 
Not ſich darum doppelt bemühen. Es ſollte zum nicht geſchriebenen, aber 
deſto ſtärker wirkenden Geſetz werden, daß auch da, wo das Geſetz und 
die Polizei nicht eingreifen können und wollen, nämlich im privaten 
Leben, Luxus und Schlemmerei aufgegeben werden. Danach zu 
handeln, muß als baterländiſch gelten, dagegen zu verſtoßen als ein 
Verſtoß gegen den Ernſt der Zeit überall gebrandmarkt werden. Die 
deutſchen Frauen ſollten ſich freihalten von Schmuck und 
Tand. Die deutſchen Männer, vor allem die Jugend, ſollten ſich Maß 
und Einſchränkungen auferlegen, wie im Genuß des Alkohols ſo auch im 
Genuß des Tabaks in einer Zeit, da diele ihr letztes Wertſtück hergeben 
müſſen, um ihr Leben zu friſten. Alle irgendwie entbehrlichen Mittel, 
insbeſondere, was bisher für Luxus und Gaſtereien üppiger Art 
            aus=
gegeben wurde, ſollten der Fürſorge für Minderbemittelte und Arme, 
ſowie der Fürſorge für die öffentliche Bildung und anderen 
            gemein=
nützigen Zwecken zufließen. Auch öffentlichen 
            Unſittlichkei=
ten und Unſauberkeiten, die in Theater, Luſtbarkeiten und auch ſonſt, 
häufig ausländiſche Herkunft zur Schau tragend, vielfach ſich breit machen, 
wird ſo am ſtärkſten aus der beſſeren ſittlichen Auffaſſung unſeres Vol=
 Flammen. 
1894—1895. 
(Schluß.) 
2i de: Tigen, die nun folgten, ſah es nicht ſchön aus bei 
uns. ch, mußte mich legen und konnte fürs erſte nicht nach dem 
Heiligenderg fahren, von wo keine gute Kunde von meiner 
            Mut=
ter kam. Viktoria (meine Schwägerin) ſchrieb, ſie ſei matt und 
ſtill und wolle nichts weiter eſſen als Trauben. Nach vier Tagen 
etwa, als ich wieder wohler war, fuhr ich zu ihr. Sie ſaß in 
ihrem Seſſel in der Ecke ihres gemütlichen Wohnzimmers, 
            um=
geben von Bildern und Andenken aller Art und mit dem 
            unver=
gleichlich ſchönen Blick über den Garten und die Bergtäler 
            hin=
weg nach der Rheinebene. Etwas Müdes und Trauriges lag 
über ihr, und ſie ſprach davon, daß ſie nichts eſſen könne, ſich 
nicht wohl fühle und ſagte dann: „La nuit derniére Jai passé 
Dar les angolsses de la mort.” Gleich darauf lenkte ſie aber ab 
und ſprach von einer kirchlichen Feier, die ſie am Sonntag mit 
mir beſuchen wollte. — Traurig, aber nicht eigentlich beunruhigt, 
kehrte ich nach Schönberg zurück. Zwei Tage darauf kam plötzlich 
eine Heiligenberger Kaleſche angefahren mit Miß Robſon, der 
Erzieherin von Alice, darin. Prinzeß Viktoria ließe mich bitten, 
doch gleich zu kommen. Meine Mutter ſei hingefallen und habe 
ſich etwas verletzt. Raſch wurden meine Nachtſachen eingepackt, 
und ich fuhr nach dem Heiligenberg, merkwürdigerweiſe die 
Wirklichkeit gar nicht begreifend. Erſt als ich hinkam und 
            Vikto=
rias, Ellas und der Dienerſchaft verſtörtes Ausſehen ſah, wurde 
mir das Schreckliche klar. Ich ſtürzte in ihr Schlafzimmer — da 
lag die teuere Geſtalt gelähmt und bewußtlos — ſie erkannte 
mich nicht mehr. 
Am Morgen hatte man noch gar nichts bemerkt. Alice, ihr 
geliebtes Enkelkind, war den ganzen Vormittag bei ihr — um 
12 Uhr ging ſie in den Garten, ganz allein. Als gegen 1 Uhr ein 
Hausmädchen in ihr Ankleidezimmer eintrat, lag meine geliebte 
Mutter in Hut und Mantille lang ausgeſtreckt vor dem großen 
Spiegel. Wie lange ſie da gelegen, wie viel ſie noch von dem 
Schlaganfall gefühlt hatte, niemand vermochte es zu ſagen, denn 
niemand hatte ſie aus dem Garten zurückkommen ſehen. Ella 
2 In der dergaugenen Nacht habe, 1/5 die Qualen des Todes 
            diltich=
gemacht.
 kes, beſonders auch unſerer Jugend, entgegengewirkt werden, die 
            Gott=
ſeidank größtenteils ſolche Widerlichkeiten ablehnt. Verbinden ſich die 
führenden Kreiſe unſeres öffentlichen Lebens, ſowie von Geiſteswelt, 
Preſſe und Wirtſchaft in ſolcher Auffaſſung zu ſtillem Bunde, ſo werden 
ſie damit die anſtändige Geſinnung ſtärken, Schwankende befeſtigen und 
unvornehm Denkende auf die „Wege der geſellſchaftlichen Sitte 
            zurecht=
weiſen und führen zu dem Ziele, daß unſer öffentliches Leben wieder 
(gez.) Cuno. 
rein und deutſch wird. 
Anlage. 
1. Nach 8 53 der Reichsgewerbeorbnung ſind die Landesregierungen 
befugt, zu beſtimmen, daß die Erlaubnis zum Ausſchank von 
Branutwein allgemein vom Nachweis eines befonderen 
            Bedürf=
niſſes abhängig ſein ſolle. Wird auf Grund dieſer Beſtimmungen 
            all=
gemein der Bedürfnisnachweis durch eine Landesverordnunn 
eingeführt, ſo kann wenigſtens dem Entſiehen neuer 
            Branntweinſhän=
ken vorgebeugt iver en. 
2. Nach § 53 der Reichsgewerbeordnung kann die 
            Schankerlanb=
nis zurückgenommen werden, wenn aus Handlungen oder 
            Un=
terlaſſungen des Juhabers ein Mange, an Eigenſchaften klar erhellt, die 
bei Erteilung der (rlaubnis vorausgeſetzt werden mußten. Wenn ciſo 
die Tatſachen die Annahme rechtfertigen, daß der Erlaubnisträger das 
Geſverbe zur Förderung der Völlerei, verbotenen Spielens vder 
            Heh=
lerei oder der Unſittlichkeit mißbrauchen werde. Nach den Erfahrungen 
des täglichen Lebens kann bei ſtrenger Anwendung dieſer Beſtimmung 
einer großen Zahl Schankwirtſchaften, Branntweinſchänken, Likörſtuben, 
Bars, und zwar ſolchen mit niedrigen Preiſen wie ſolchen mit hohen 
und höchſten Preiſen, ein Ende gemacht werden. In dielen Fällen wird 
ſchon die Beobachtung des Straßenverkehrs vor derlei Wirtſchaften Stoff 
zu ſolchem Vorgehen bieten. 
3. In allen Ländern ſind die Polizeibehören dazu berufen die 
            Po=
lizeiſtunde feſtzuſetzen. Es erſcheint gegenwärtig geboten, 
            allge=
mein die Polizeiſtunde auf das knappſte Maß zu beſchränken, wobei dem 
wirklich notwendigen Nachtverkehr von Reiſenden durhaus Rechnung 
getragen werden kann. Es ſteht aber auch nichts im Wege, die 
            Poli=
zeiſtunde für Schankſtätten ſolcher Art, die erfahrungsgemäß am meiſten 
Bedenken veranlaſſen, weſentlich zu verkürzen und bei Feſtſetzung der 
Polizeiſtunde überhaupt den örtlichen Verhältniſſen Rechnung zu tragen. 
Uebertretungen der Polizeiſtunde, werden häufig die 
            Ent=
ziehung der Erlaubnis rechtfertigen. 
4. Nach dem Polizeirecht der meiſten Länder, insbeſondere für 
Preußen, iſt es jetzt ſchon möglich, die Abgabe von geiſtigen 
            Ge=
tränken an Jugendliche zu beſchränken. Danach kann die 
            Ab=
gabe von Branntwein an Jugendliche, etwa bis zum vollendeten 18. 
Lebensjahr, ganz verboten und kann angeordnet werden, daß in der 
zum Ausſchank geiſtiger Getränke dienenden Räume Kinder etwa bis 
zum vollendeten 14. Lebensjahr nur in Begleitung der Eltern, 
            Vor=
münder, Lehrer, Erzieher oder anderen erwachſenen Angehörigen ſich 
aufhalten und geduldek wverden dürfen. 
5. Auch ſonſt können polizeiliche Einzelvorſchriften erlaſſen werden. 
Beiſpielsweiſe kann die Abgabe und der Verkauf geiſtiger Getränke 
während der Dauer von Luſtſpielvorführungen, das Ausſpielen von 
Brauntwein, Rundengeben uſw. verboten werden. 
6. Die Abhaltung von Tanzluſtbarkeiten bedarf nach 
dem Polizeirecht der Länder polizeilicher Erlaubnis. Es iſt 
            ſelbſtver=
ſtändlich, daß jetzt herausfordernde Luſtbarkeiten mit geſchmackloſen 
            Be=
nennungen zu verbieten ſind. Ebenſo ſollten Maskenbälle 
            ver=
boten und andere Tanzunterhaltungen auf das beſcheidenſte 
Maß nach Zahl und Art beſchränkt werben. Solche Tanzerlaubnis 
kann an Bedingungen gekmüpft werden, ſo an die Bedingung, daß der 
Schnapsausſchnt unterbleiben muß. Es kann aber durch die 
            Hand=
habung dieſer Erlaubnisbefugnis auch Einwirkung auf die 
            Wirtſchafts=
führung im allgemeinen genommen werden. 
7. Werden die Polizeibeamten angewieſen, dementſprechend 
            Be=
trunkene ausnahmslos zur Anzeige zu bringen und, wemn das 
Aergernis nicht ſofort ſicher beendet werden kann, in Verwahrung 
zu nehmen, ſo wird dies eine ſehr wirkſame Waffe gegen die 
            Miß=
ſtände ſein. 
8. 
Die Umwandlung von Wohnräumen in Dielen. Bar 
und ähnliche Betriebe iſt auch vom Standpunkt der Wohnungsfürſorg 
höchſt bedauerlich. Es ſollte dafür überall angeſtrebt werden, frühere 
Wohnräume, die in den letzten Jahren in Dielen uſw. umgewandelt 
wurden, ihrer vormaligen Zwesbbeſtimmung wieder zuzuführen. Die 
angeführten Vorſchriften werden auch dieſem Zweck dienſtbar gemacht 
werden können. Insbeſondere wird da, wvo derſelbe Unternehmer 
            meh=
rere Schankſtätten in einer Stadt unterhält, auf die Rückgabe von 
Räumen für Wohnungszwecke hinzuwirken ſein. 
** 
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Der Reichslandbund 
            ver=
öffentlicht folgenden Aufruf: 
Das Unerhörteſte, was auszudenken war, iſt geſchehen. Frankreich, 
deſſen heutige Politik die Fortſetzung des Vernichtungswilleus im Kriege 
iſt, überfiel mit einer Armee in voller kriegsmäßiger Ausrüſtung die 
wirtſchaftliche Herzkammer Deutſchlands, das Ruhrgebiet und das 
            weſt=
fäliſche Eiſenerzgebiet. Hierbei geht es ihm nicht um die Eintreibung 
etwa nicht gelieferter Reparationskohle, ſondern um die Durchführung 
von Strafmaßnahmen (Sanktionen), auf Grund behaupteter, von 
Deutſchland mit Recht nicht anerkannter Verfehlungen, und vor allem 
um die Erreichung politiſcher Ziele: Deutſchlands Vernichtung 
und Frankreichs Alleinherrſchaft in Europa. Der Einmarſch fremder 
Trupppen in die Grenzen Deutſchlands entgegen jedem Völkerrecht, 
            ent=
gegen ſelbſt dem Friedensvertrag von Verſailles, iſt au ſich eine 
            kriege=
riſche Tat, der ſich jedes Volt, das hiervon betroffen wird, mit äußerſter 
Macht und Entſchloſſenheit in der Weltgeſchichte widerſetzte. Deutſchland 
aber iſt wehrlos: Wir danken der Reichsregierung für endlich 
            aus=
geſprochenes Nein und erwarten, daß ſie unerſchütterlich dabei bleibt. 
Hierbei iſt es die Aufgabe jedes Deutſchen, mit aller Kraft dafür 
einzutreten, daß dieſe Nor unſeres geſamten deutſchen Volkes, wie 
immer möglich, erleichtert wird. Vor allen Dingen müſſen die in 
ſtärkerem Maße ſich geltend machenden 
            Ernährungsſchwie=
rigkeiten nach Möglichkeit abgeſchwächt werden. Die deutſche
 Landwirtſchaft derſuchte ſchon jetzt, ihre gunze Kraft aufzubicten, 
um ſolcher Not zu ſteuern. Ein beſonderer Aufruf würde mur zu Taten 
auffordern, die jeder Landwirt zu tun beſtrebt iſt. Angeſichts der 
            ver=
ſchärften Lage iſt es aber über die gewöhnliche Pflicht hinaus 
unſere Aufgabe, an Nahrungsmitteln, insbeſondere an Brotgetreide, 
abzugeben, was nur irgend im eigenen Betrieb entbehrt und 
            er=
ſpart werden kann. Die deutſche Landwirtſchaft ſteht einer neuen Lagg 
unſeres Vaterlandes gegenüber. Wiederum ſind wir wie im 
            Kriegs=
zuſtande. In dieſem müſſen wir als deutſche Landwirte, ebenſo wie 
im Kriege, alles aufbieten, um unſerem Volke die Kraft zu erhalten, 
die es braucht, um die ſchweren niederdrückenden Zeiten zu überſteher 
Eine beſondere Unterſtützung bedarf in dieſem Augenblick das neubeſetzte 
Gebiet an der Ruhr. In mannhafter und unbeugſamer Entſchloſſenheit 
weigern ſich Unternehmer und Arbeitnehmer, Regierung und 
            Bevölke=
rung Hand in Hand, die jedes Recht mit Füßen tretenden 
            Machtgebot=
der habgierigen Räuber zu erfüllen. An der Ruhr verteidigen wir die 
Reſte deutſcher Macht. Bricht dieſe Front zuſammen, ſo iſt das Ende 
unſeres Vaterlandes, des ſelbſtändigen Deutſchen Reiches, beſiegelt. 
Deutſche Landwirte! Heute rufen wir Euch zur Uebernahme 
            eine=
weiteren Pflicht auf. Helfen wir unſeren Volksgenoſſen iur 
neubeſetzten Gebiet. Soviele auch von uns ſelbſt ſich in ſchwerer 
            wirt=
ſchaftlicher Notlage befinden, wir müſſen doch alles aufbieten, denen zu 
helfen, die für uns alle leiden. Laßt uns freiwillige, 
            unent=
geltliche Gaben an Lebensmitteln für unſere bedrängten 
            Volks=
genoſſen ſammeln. Jeder Landbund beginne ſofort die 
            Sammel=
tätigkeit. Herzlichſte Nächſtenliebe und heißes Gefühl für die 
            ge=
meinſame Not, wird für unſere bedrängten Vollsgenoſſen 
            zuſammen=
bringen, was jeder irgend entbehren kann. Euch aber, Ihr Bedrückten 
und Bedrängten, rufen wir zu: Haltet aus, hinter Euch ſteht das 
ganze deutſche Vaterland! 
Die heſſiſche Regierungskriſis. 
Die Hoffnung, daß die überaus ernſte außenpolitiſche Lage 
die Löſung der nunmehr ſeit vier Wochen in Heſſen beſtehenden 
Regierungskriſis beſchleunigen werde, ſcheint leider trügeriſch 
geweſen zu ſein. Nachdem die Verhandlungen zwiſchen 
            Sozial=
demokratie, Zentrum und Deutſcher Volkspartei ſoweit gefördert 
waren, daß man mit einem befriedigenden Abſchluß rechnen 
konnte, ſtellte zu Beginn der geſtrigen Verhandlungen ein 
            Ver=
treter der Sozialdemokratiſchen Partei an den anweſenden Herrn 
Henrich die Frage, ob er unter den gegenwärtigen Umſtänden 
bereit ſei, den Poſten des Finanzminiſters weiter zu behalten. 
In der Auffaſſung, daß es ſich bei dieſer Anfrage um einen 
            Ver=
ſuch handele, die ganzen bisherigen Verhandlungen in Frage 
zu ſtellen, gab der Vertreter des Zentrums eine ſcharfe 
            Erklä=
rung ab, in der unter anderem geſagt wurde, daß das Zentrum 
bei dieſem Verſuch, die bisherigen Verhandlungen zu 
            durchkreu=
zen, in keiner Weiſe irgendwelche Hilfe leiſten werde. Am 
            Nach=
mittag richtete ſodann Herr Finanzminiſter Henrich 
            nachſtehen=
den Brief an den Herrn Staatspräſidenten Ulrich: 
An den Herrn Staatspräſidenten! 
Vor Eröffnung der heutigen Beſprechung der 
            Fraktions=
dertreter richtete der Vertreter der ſozialdemokratiſchen 
            Frak=
tion die Frage an mich, ob ich mich angeſichts der 
            außenpoli=
tiſchen Lage, namentlich auch im Hinblick auf die ungeheueren 
Schwierigkeiten, in die unſer Land durch die neueſten 
            Maß=
nahmen der Franzofen zu geraten drohe, nicht bereitfinden 
wolle, das jetzt beſonders wwichtige Amt des Finanzminiſters 
zu behalten und mein Rücktrittsgeſuch zurückzunehmen. Ich 
anttvortete, daß bei dieſer Sachlage alſerdings alle anderen 
Rückſichten zurücktreten müßten; ich wolle dann, wenn es 
            ver=
langt werde, wieder zur Verfügung ſtehen, und gehe dabei 
von der Annahme aus, die Anfrage entſpringe dem 
            Geban=
ken, man müſſe unter den vorliegenden, völlig veränderten 
Verhältniſſen alle Kräfte zuſammenfaſſen, die bereit ſind, dem 
Vaterland in ſeiner Nor zu dienen. Nachdem die 
            deuofra=
tiſche Fraktion dieſe meine Stellungnahme gebilligt hat, ziehe 
ich mein — bisher noch nicht erledigtes — Rücktrittsgeſuch 
vom 16. v. Mts. hiermit zurück. 
(gez.) Henrich, Finanzminiſter. 
Die Anuahme, daß mit dieſir Zurücknahme ſeines früheren 
Rücktrittsgeſuchs durch Herrn Henrich die ganze Angelegenheit 
erledigt wäre, würde nach unſerer Information einen erheblichen 
Irrtum bedeuten. Wie wir hören, ſteht man in maßgebenden 
Zentrumskreiſen auf dem Standpunkt, daß, nachdem die Dinge 
einmal ſoweit gediehen ſind, eine einfache Rückkehr zu den 
            frühe=
ren Verhältniſſen nicht in Frage kommen könne, insbeſondere, 
nachdem man keinen Zweifel darüber gelaſſen hätte, daß die 
            Ver=
hältniſſe, ſo wie ſie ſich im Laufe der Zeit herausgebildet hatten, 
für das Zentrum untragbar ſeien. Man iſt in führenden Zeue 
trumskreiſen entſchloſſen, aus der ſich jetzt ergebenden Situätien 
die ernſteſten Konſequenzen zu ziehen, 
Wir ſind der Auffaſſung, daß man der Sache einen ſchlechten 
Dienſt geleiſtet hat, als man glaubte, die ganze Angelegenheit 
wieder auf den früheren Standpunkt bringen zu können, 
            ins=
beſondere glauben wir, daß man Herrn Finanzmiiniſter Henrich 
damit einen ſehr ſchlechten Dienſt erwieſen hat. Daß eine auf 
verantwortlichem Poſten ſtehende Perſönlichkeit einen an ſie 
            ei=
gehenden Ruf im gegenwärtigen Augenblick nicht glaubt 
            ab=
lehnen zu dürfen, iſt durchaus verſtändlich. Cerade Herr 
            Finauz=
miniſter Henrich aber hatte ja durch ſein Rücktrittsgeſuch die 
Unhaltbarkeit der bisherigen Zuſtande am ſchärfſten 
            gekennzeich=
net. Die gegenwärtige überaus ernſte Lage kann das dringenbe 
Verlangen, ſchnellſtens aus dieſen unhaltbaren Zuſtänden 
herauszukommen, nur verſtärken, nicht aber ein neues 
            Probi=
ſorium wünſchenswert erſcheinen kaſſen. Heſſen, das auf 
            Vor=
poſten an der bedrohten Weſtmark ſteht, braucht eine feſte, au 
breiteſter Grundlage ruhende Regierung.
 hörte das Mädchen rufen und half ihr, die Sterbende auf das 
Bett zu legen. Viktoria kam auch dazu und bald auch alle Frauen 
des Hauſes. Sie lebte noch 24 Stunden. Gott ließ ſie ſo ſterben, 
wie ſie es ſich immer gewünſcht, ohne viel ärztliche Hilfe und 
Verſuche, das fliehende Leben zurückzuhalten. Als mir der Arzt 
geſagt, daß nichts mehi zu hoffen ſei, bat ich ihn, ſie in Ruhe zu 
laſſen. Bis zuletzt lag es noch wie roter Flammenſchein auf 
ihrem Antlitz. Zwei Monate vor ihrem ſiebzigſten Geburtstag, 
den ſie nicht zu erleben wünſchte — wie oft ſagte ſie das — ging 
ihre Seele heim, acht Tage nach dem Brande. Keiner meiner 
Brüder war da. Ludwig auf dem Meere, Liko in England, 
Franzios in Bayern, ohne Adreſſenangabe. Keine Nachricht 
            er=
reichte ihn. Er erfuhr den Tod ſeiner Mutter durch die Zeitung 
und kam erſt eine Skunde vor ihrem Begräbnis an. Guſtav half 
Viktoria bei allen Anordnungen. Im Terraſſenſaal wurde die 
liebe Leiche aufgebahrt, und der kleine dreijährige Georg” legte 
Großmutter einen ſchönen Apfel in den Sarg. — Furchtbar war 
die Aufgabe Viktorias, ihrer kleinen zehnjährigen Alice den 
Tod ihrer Großmutter begreiflich zu machen. Sie ſchloß ſich mit 
ihr ein, und es ſoll eine tief erſchütternde Szene geweſen ſein. — 
Alice hat von da an ganz unter dem Einfluß der lieben Toten 
geſtanden und wurde, wie ſie mir am erſten Jahrestage ihres 
Sterbens ſagte, ein anderer Menſch um ihretwillen. Erſt viele 
Jahre ſpäter, als ſie ſchon große Kinder hatte, erzählte ſie mir, 
in der Nacht nach ihrem Tode ſei Großmama an ihr Bett 
            gekom=
men. In Tränen aufgelöſt habe ſie ihre Arme nach ihr 
            ausge=
ſtreckt und geſagt: „Mein Kind, mein Kind, ich muß fort von Dir, 
aber ich werde immer um Dich ſein, Dir helfen und für Dich 
beten.” — Aus der kleinen Alice, Großmutters Sorgenkind, 
wurde eine wundervolle Frau und Mutter, eine Zierde ihrer 
            grie=
chiſchen Heimat, ein Menſch der Pflicht und der 
            Selbſtverleug=
nung, furchtlos und unerſchrocken im Krieg, tätig und treu im 
Frieden. Welche Freude hätte unſere heimgegangene Mutter 
            ge=
habt, wenn ſie ihre Enkelin an der Spitze ihrer Kinderſchar 
            ge=
ſehen hätte. Vier reizende Mädchen und ein Knabe, die ſie mit 
bewunderungswürdiger Begabung erzieht. — Sie ſind nun 
            wie=
der in Griechenland, nach den Jahren des Exils in der Schweiz. 
Ich ſah ſie alle dort in Luzern, wo ich im Sommer 1919 mit 
ihrem Großvater, meinem Bruder Ludwig und der griechiſchen 
Familie zuſamnmentraf. Wie reizende Tanggrafiguren ſahen ſie 
Aelteſter Sohn des Prinzen Lndwig.
 aus, Margarita, Teodora, Kikilia (Cäcilie) und Sophia, die da 
mals erſt Fünfjährige, ſowie Irene, die Tochter des 
            Königs=
pagres. In dem Hotel „National” am See lebte die ganze 
            grie=
chiſche Kolonie. In ihrem Mittelpunkt König Konſtantin un 
Königin Sophie. Ihr ſah man das zweifache Heimweh nach 
Griechenland und nach der verlorenen deutſchen Heimat an. Vie 
Heimweh konnte man ihnen allen dort anmerken. Auch den 
            Kin=
dern, die manchmal ihre rührenden griechiſchen Heimatließer 
ſangen und immer wieder fragten: „Wann, wann dürfen wit 
nach Hauſe?” — Ihre Mutter Alice ſchrieb mir, als ſie 192 
heimwärts zogen: „Die Kinder ſind ganz verrückt vor Glück 
ſeligkeit.” 
Alles erſchien ihnen grau und öbe in der Fremde. Nah Hel 
las ewigblauem Himmel und heißen Sonnenſtrahlen fehuten ſic 
ihre jungen Herzen! — Es iſt doch ein köſtliches Gut, das Hei 
matgefühl! Wohl denen, die es pflegen und hüten! Und woh 
den Müttern, die es verſtehen, um ihrer Kinder willen in de 
Nation aufzugehen, in die ihr Geſchick ſie geſührt. Es iſt eit 
Problem, über das ich begreiflicherweiſe viel nachgedacht hab 
in meinem Leben. Ich glaube aber, daß viele Schwierigkeitel 
und viel Herzeleid erſpart würden, wenn die Frauen aller Natio 
nen Ruths Worte beherzigen würden und zur Tat werdei 
ließen, wenn ſie ins Ausland heiraten: „Wo du hingehſt, da wil 
ich auch hingehen, too du bleibſt, da will ich auch bleiben, w. 
du ſtirbſt, da will ich auch ſterben, wo du begraben wirſt, da wi 
ich auch begraben werden.” — In meiner Verwandtſchaft hab 
ich dieſes ſchöne Prinzip gottlob immer erlebt, zuletzt noch be 
der ruſſiſchen Kaiſerin. Umſo ſchmerzlicher berührt es mich, wen! 
ich öfter aus deutſchem Munde nach der ruſſiſchen Revolutio! 
das harte und ungerechte Urteil hören mußte: das geſchieht ih 
recht, warum war ſie nicht Deutſche im Krieg? Weil die Kai 
ſerin von Rußland eine Ruſſin iſt, ebenſo wie di 
Königin von Belgien (geb. Herzogin in Bayern) ein 
Belgierin iſt, die Herzogin Marie von Sachſen 
Koburg eine Deutſche, obſchon ſie als ruſſiſche Großfürſti, 
geboren und durch ihre Heirat eine engliſche Prinzeſſin war. Di 
Herzogin von Albany, trotzdem ſie eine geborene Prin 
zeſſin von Waldeck, Engländerin iſt, und ihr Sohn, de 
engliſche Prinz, durch Erbrecht Herzog von Sachſen 
Koburg, Deutſcher war und blieb, als der Weltkrieg aus 
brach. Oft dachte ich in jener ſchwveren. Leit: ihr habt gut reder 
ihr glücklichen Deutſchen, deren Blut ſich nie mit fremdem miſthte
 ie 
ter
*.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 19.
Darmſtädter Tagblatt, Sanstag, deu 29 Jautar 1323.
Seite 3.
 Brutale militäriſche Gewalt. 
TU. Dortmund, 19. Jan. Als Antwort auf die heute 
erfolgte Verhaftung des Berywerkdirektors Reiffeiſen und 
des Zechendirektors Arendt durch die Beſatzungsbehörde haben. 
Angeſtellte und Arbeiter der betreffenden Zechen im Bezirk 
            Reck=
linghauſen und Gelſenkirchen die Arbeit niedergelegt 
und ſind in den Streik getreten. 
Eſſen, 19. Jan. (Wolff.) Nachdem die 
            Ingenieurkommiſ=
ſion mit ihrem Befehl an die Zechenbeſitzer klägliches 
            Fias=
koerlitten hat, tritt jetzt mit voller Macht die brutale 
militäriſche Gewaltanwendung gegen alle ein, die ſich 
weigern, ſich den franzöſiſchen Gewalthabern zu fügen. Seit heute 
vormittag hat die Beſchlagnahme der ſtaatlichen Handelskammer hat ſich ganz entſchieden gegen einen derartigen 
Bergwerke begonnen. Militäriſche Kommandos haben u. a. 
die ſtaatlichen Zechen „Bergmanns=Glück” und „Weſterhold” bei nur dann wieder geſunden kann, wenn es von allen aus dem 
Buer beſetzt und dem Vergwerksdirektor Ahrens, der ſich weigerte 
ſchächten in Gladbeck und der Zeche „Rheinbaben” in Bottrop 
zogen die franzöſiſchen Truppen vor die Tore, zögerten aber mit 
dem Eindringen, weil die Arbeiter androhten, im Falle des 
            Ein=
rückens der Truppen ſofort auszufahren, Ueberall iſt die 
            ErregungunterderArbeiterſchaftaußerordent=
lich groß. 
der ſtaatlichen Gruben in Reclingshauſen und Buer, ſtellt ſich 
als ein unerhörter internationaler Rechtsbruch 
dar. Die Herren, die verhaftet worden ſind, haben lediglich ihre 
Pflicht als Beamte des preußiſchen Staates befolgt. Sie 
haben für die ſie allein geltenden Anordnungen ihrer vorgeſetzten 
Behörde befolgt und ſind aus dieſem Grunde auch auf Grund des 
8 114 des franzöſiſchen Strafgeſetzbuches ſtraffrei. Ein 
            ausge=
ſprochener Kriegszuſtand zwiſchen Deutſchland und 
            Frank=
reich beſtehtnicht. Infolgedeſſen kann die franzöſiſche 
            Regie=
rung kein Recht herleiten, die deutſchen Beamten zu einer 
            Amts=
handlung zu zwingen, die gegen das Intereſſe des eigenen Landes 
verſtößt.
 Das Wirtſchaftsjahr 1922. 
Bericht der Handelskammer Darmſtadt,
 Recklingshauſen, 19. Jan. (Wolff.) Der geſamte 
            Be=
triebsrat der ſtaatlichen Gruben trat heute nachmittag zu einer 
außerordentlichen Sitzung zuſammen, um zu der neugeſchaffenen 
Lage Stellung zu nehmen. Es wurde eine Entſchließung 
            ange=
nommen, in der es heißt, die Beſchlagnahme der ſtaatlichen 
            Berg=
werke wird als ein Gewaltakt gegen die 
            friedfer=
tige Bergarbeiterbevölkerung betrachtet. Die 
            ge=
ſamte Belegſchaft proteſtierte auf das Entſchiedenſte dagegen, und 
forderten Freilaſſung der verhafteten Beamten und erwartet, daß 
weder die Schachtanlagen vom franzöſiſchen Militär betreten 
werden, noch daß irgendwelche militäriſche Handlungen ſich 
            be=
merkbar machen. 
An die Eiſenbahner des beſetzten Gebietes! 
* Berlin, 20. Jan. (Priv.=Tel.) Der 
            Reichsver=
ehrsminiſter hat heute folgenden Erlaß für die Beamten, 
Angeſtellten und Arbeiter der Reichseiſenbahn bekannt gegeben: 
1. Die Aktion der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung 
im Ruhrgebiet ſtellt eine ſchwere Verletzung des Völkerrechts 
und des Vertrags von Verſailles dar. Infolgedeſſen iſt auch der 
Befehl des Generals Degoutte, wonach das Eiſenhahnperſonal 
deu Befehlen des kommandierenden Generals und den 
            militäri=
ſchen Geſetzen und Anordnungen unterſteht, 
            rechtsunwirk=
fam. Das Eiſenbahnperſonal iſt nach wie vor lediglich den 
deutſchen Geſetzen unterſtellt und hat die deutſchen 
Anordnungen auszuführen. Da der Reichskohlenkommiſſar die 
Lieferungen von Kohle und Koks an Frankreich und Belgien 
verboten hat, abe ich folgendes angeordnet: Den Beamten 
und Arbeitern der Reichseiſenbahn iſt es, den 
            Be=
ſtimmungen des Reichskohlenkommiſſars entſprechend, 
            verbo=
en, Kohlen für Frankreich und Belgten zu befördern oder bei 
der Umleitung deutſcher Kohlenzüge nach dieſen Ländern 
            mit=
zuwirken. Entgegenſtehende Befehle ſind nicht zu befolgen. Die 
Reichsregierung wird, das Perſonal für die 
hieraus erwachſenden Nachteile ſchadlos 
            hal=
en. — 2. Bei allen nicht vermeidbaren Berührungen mit der 
franzöſiſchen und belgiſchen Beſatzung im Ruhrgebiet haben die 
Eiſenbahnbeamten und Arbeiter ſich ausſchließlich der 
            deut=
ſchen Sprache zu bedienen. — 3. Den Beamten iſt die 
            Um=
kartierung von Eiſenbahnwagen und die Beihilfe zu ſolchen 
umkartierungen verboten. Gegen Zuwiderhandlungen 
wird eingeſchritten werden. 
* Berlin, 20. Jan. (Priv.=Tel.) Zu den vom 
            Reichsver=
ſehrsminiſter erlaſſenen Beſtimmungen erfahren wir noch 
            folgen=
des: Miniſterialdirektor Hitzler machte den Vertretern ſämtlicher 
Veamten= und Arbeitergewerkſchaften von dem oben gemeldeten 
Erlaß des Miniſters Mitteilung und gab ihnen auch über die 
veiteren amtlichen Schritte Kenntnis. Er erſuchte um 
            Stellung=
nahme der Organiſationsvertreier zu dem Erlaß, der den 
            Eiſen=
dahnern noch heute zugehen wird. Die anweſenden 
            Ge=
werkſchaftsvertreter gaben hierauf einmütig die 
Erklärung ab, daß ſie ſich voll und ganz hinter das 
Miniſterium und die Maßnahmen der 
            Regie=
ung ſtellen würden. Dieſen Erklärungen wurde auch 
von den hinzugezogenen Vertretern des Hauptbeamten= und 
Hauptbetriebsrates beigepflichtet. 
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Der Reichsminiſter der 
            Finan=
en ließ an die ihm unterſtellten Behörden im beſetzten Gebiet 
Ugende Weiſung ergehen: Die von der Rheinlandkommiſſion 
ungeordnete Beſchlagnahme der deutſchen Steuern und 
Zölle und die Eingriffe in die deutſche Finanzverwaltung 
ind rechtswidrig und rechtsungültig. Jch erwarie 
m allen Beamten, daß ſie ſolchen Anordnungen 
ichtnachkommen und ihnen unbeugſamen Widerſtand 
            ent=
egenſetzen. Ich wiederhole die Zuſicherung völliger 
ſchadloshaltung.
 machungsverordnungen, dom 12. Februar und 
8. November 1920, welch= Uebergangsverordnungen für die 
Umſtellung von der Kriegs= zur Friedenswirtſchaft waren, in 
Form eines Geſetzes über den Abbruch und die 
            Still=
der Arbeit für die kommenden Jahre beizubehalten. Die 
Geſetzentwurf ausgeſprochen, da unſer deutſches Wirtſchaftsleben 
Krieg= und ſeinen Folgen, herrührenden Zwangsmaßnahmen 
Kohlen nach Weſten zu verladen, verhaftet. Bei den Möller= vollkommen befreit wird. Zugeſtimmt wurde einer Aenderung ſtungsfähigkeit vorzunehmen. Zum Zwecke der Uebernahme von 
des Geſetzes, über die Geſellſchaft mit beſchränkter 
Haftung, durch die eine Erhöhung des Stammkapitals auf 
500 000 Mark, der Stammeinlagen auf 10 000 Mark und der 
            Ein=
zahlungn auf 5000 Mark, angeſichts der gegenwärtigen Geld= bei der Durchführung des Cuntze=Bemelman=Abkommens wie des 
entwertung vorg=ſehen wird. Zwecks Bekämpfung von 
Metalldiebſtählen und des Althändlerunwe= lieferungen im Intereſſe der heſiſchen Induſtrie und des heſſiſchen 
* Eſſen, 20. Jan, (Prib=Tel.) Die Verhaftung der Leiter ſens ſtellte ſich die Handelskammer auf. den Standpunkt, es 
müßten neben örtlichen wirkungsvollen Maßnahmen der 
            Selbſt=
hilfe auch Verſchärfungen der hier in Betracht kommenden B. der Gewerbeordnung und des Strafgeſetzbuch=s 
ſtattfinden. Weiter befaßte ſich die Handelskammer mit einer 
Erhöhung der Wandergewerbeſteuer. 
Die zur Aenderung des Landesſteuergeſetzes 
eingebrachten Vorſchläge wurden wiederholten Beratungen 
            unter=
zogen. Wenn auch der Tendenz, den Ländern und beſonders den 
Gemeinden größere Anteile an den Reichsſteuern zu geben, im 
Intereſſe, der meiſtenteils traurigen Finanzlage der Gemeinden 
nur zugeſtimmt werden kann, wobei allerdings zu verlangen iſt, 
daß dieſe Anteile den Gemeinden raſcher zugeführt werden wie 
ſeither, ſo wurden doch erhebliche Bedenken gegen die Einführung 
neuer kommunaler Verbrauchsabgaben in Form, von 
            Getränke=
ſteuern und dergl. geltend gemacht. Ganz beſonders mußte auch 
gegen die Einführung eines kommunalen 
            Beſteuerungs=
rechtes auf Gas und Elektrizität, die Erhöhung 
derumſatzſteuerund die ganze oder auch nur teilweiſe 
            Be=
freiung der Genoſſenſchaften von der 
            umſatz=
ſteuer Stellung genommen werden. Letzteres würde eine 
            Durch=
brechung des ſeitherigen Grundprinzips, der Umſatzſteuer 
            dar=
ſtellen und gegen das Prinzip der gleichmäßigen Beſteuerung aller 
Staatsangehörigen verſtoßen. Eine derartige Steuerbefreiung iſt 
aber auch deshalb zurückzuweiſen, da ſie die Tendenz der 
            Aus=
ſchaltung des für unſere Volkswirtſchaft ſo notwendigen Waren 
verteilenden Handels unterſtützt. 
Infolge der bereits oben erwähnten allgemeinen Finanznot 
der Gemeinden ſind die Realſteuern, insbeſondere die 
            Ge=
werbeſteuer, welche im Gegenſatz zu früher heute vielfach 
eine Haupteinnahmequelle der Gemeinden darſtellen, häufig weit 
überſpannt. Außerdem bringt auch die Durchführung des 
            heſſi=
ſchen Gemeindeumlagengeſetzes infolge der 
            verän=
derten Geldwertverhältniſſe für viele Betriebe Härten mit ſich, die 
immer ſchärfer zutage treten. Wurde auch verſucht, durch 
            verſchie=
dene Erhöhungen der für die Berechnung der Ertragszuſchläge 
bei der Gewerbeſteuer maßgebenden unteren Mehrertragsgrenzen 
einen gewiſſen Ausgleich herzuſtellen, ſo kann dies alles als nicht 
genügend bezeichnet werden. Zu verlangen, war vielmehr eine 
möglichſt baldige organiſche Umarbeitung des 
            Gemeindeunlagen=
geſetzes inbezug auf die Gewerbeſteuer. Dieſem dringenden 
            Be=
dürfnis iſt durch Aufſtellung eines Entwurfs bereits Rechnung 
getragen. Durch ein Verwaltungsurteil wurde die ſtädtiſche 
Straßenreinigungs= und Kehrichtſteuer als 
            un=
rechtmäßig beſeitigt. Eine Verlängerung des durch die 
            Handels=
kammer getroffenen Sonderabkommens kam daher für das 
            Be=
richtsjahr nicht mehr in Betracht. 
Bei Durchführung der geſetzlichen Beſtimmungen über den 
Zahlungsverkehr mit ausländiſchen 
            Zahlungs=
mitteln war die Kammer ſehr in Anfpruch genommen und 
hatte verantwortungsvolle Maßnahmen zu treffen. Auch gegen 
die generelle Anforderung vonLieferanten= und 
Kundenliſten, ſeitens der Finanzämter= wurde entſchieden 
Stellung genommen, wobei man ſich auf eine Entſcheidung des 
Reichsfinanzhofes zugunſten der Gewerbetreibenden ſtützen 
konnte. Im Verein mit dem deutſchen Induſtrie= und 
            Handels=
tag wurde der Geſetzentwurfüber eine 
            Zwangsan=
leihe beraten, wobei iusbeſondere die Wichtigkeit einer höheren 
Verzinſung, einer ebentl. Beleihbarkeit, einer Zahlung in 
            ein=
zelnen Raten betont, und auch Abänderungsvorſchläge zu dem 
Veranlagungsberfahren, das auf die Richtlinien, zum 
            Ver=
mögensſteuergeſetz Bezug nimmt, gemacht wurden. Bei 
Beratung des Liquidationsſchädengeſetzes erſchien 
der in den Eutwurf vorgeſehene Eutſchädigungsſatz allgemein als 
zu gering. In der Frage der Erhöhungdes geſetzlichen 
Ziusfußes, wie er im Bürgerlichen Geſetzbuch und im 
            Han=
delsgeſetzbuch feſtgelegt iſt, entſchied ſich die Handelskammer 
            da=
hin, es möge zur Vermeidung immer wieder nötig werdender 
            Ge=
ſetzesänderungen in Zukunft ein feſter Ziusfuß in dieſen Geſetzen 
nicht mehr genannt werden. Vielmehr ſolle dieſer von Zeit zu 
Zeit entſprechend der Veränderung des Geldwertes, durch eine 
noch zu bezeichnende Stelle, z. B. das Reichsbaukkuratorium, 
            feſt=
geſetzt werden. Dem Geſetzentwurf zur Ergänzung 
des Geſetzes gegen die Kapitalflucht wurde in 
            Ver=
zugeſtimnt. 
Nachdem im Jahre 1919 zur Beratungderheſſiſchen 
Gewerbetreibenden in allen Fragen der Ein= und Aus=
 Die Reichsregierung plant, die beiden Demobil= fuhr, der Rohſtoffverteilung, der Auftragserteilung durch die 
            Zen=
d tralbehörden des Reichs uſw. ſowie zur Vertretung der Intereſſen 
der Induſtrie und einzelner Induſtriefirmen bei Behörden und 
n Verbänden die Heſſiſche Induſtrieſtelle mit einer 
            Ge=
ſchäftsſtelle in Berlin ius Leben gerufen worden war, wurde im 
legung gewerblicher Betriebe und die Streckung Berichtsjahre, das Heſſiſche Landesauftragsamt in 
der jetzigen Form geſchaffen, welches die Aufgabe hat, Induſtrie 
uud Handel ſowie Handwerk und Landwirtſchaft in der 
            Er=
langung von Aufträgen des Reichs, der Länder und 
            gemein=
nützigen Körperſchaften zu unterſtützen und die Verteilung der 
Aufträge auf die Erzeugergruppen unter Berückſichtigung der 
            Lei=
r Aufträgen vom Heſſiſchen Landesauftragsamt und deren 
            Ausfüh=
rung durch geeignete Firmen iſt dann noch die Heſſiſche 
            In=
duſtrie G.m. b. H. errichtet worden. Dieſe Stellen ſollen auch 
Stinnes—de Luberſac=Abkommens zum Zwecke der Neparations= 
Handels ſowie des heſſiſchen Handwerks und der Landwirtſchaft 
tätig ſein. 
Ueber die Neugeſtaltung des 
            Nachrichtendien=
ſtes für den Außenhandel fanden längere Beratungen 
ſtatt, welche darin gipfelten, es möge eine Trennung der 
            deut=
ſchen Nachrichtenſammlung und Nachrichtenvermittelung über 
Auslandsverhältuſſe einesteils für ſämtlichen Stoff in Geſetzen, 
Verrrdnungen, Statiſtiken uſw. und anderenteils für 
            volkswirt=
ſchaftliche Zuſtände im Ausland ſtattfinden. Der amtliche Stoff 
foll im Reichswirtſchaftsminiſterium bearbeitet werden, während 
der Stoff über volkswirtſchaftliche Zuſtänd: des Auslandes durch 
eine amtliche Stelle geſammelt und durch möglichſt wenige 
            Stel=
len unter ſtändiger Kontrolle der Reichsämter und der 
            beteilig=
ten Gewerbetreibenden verarbeitet und verbreitet werden ſoll. 
Hierzu ſoll die Zeitſchrift „Wirtſchaftsdienſt” dienen. 
Durch das heſſiſche Volksſchulgeſetz ſind die 
            Fortbil=
dungsſchulen der Aufſicht des Miniſteriums für Unterricht 
und Bildungsweſen unterſtellt worden. Die heſſiſchen 
            Handels=
kammern waren hiermit nicht einverſtanden, wünſchten vielmehr 
ein Verbleiben des Fortbildungsichulweſens beim Miniſterium 
für Arbeit und Wirtſchaft. Verhandlungen mit der Regierung 
führten dazu, daß bei der Beſtellung von Fachlehrern das 
            Lan=
desamt für Bildungsweſen gehalten iſt, die Anſicht des 
            Mini=
ſteriums für Arbeit und Wirtſchaft einzuholen. Unter 
            Hinzu=
ziehung der Arbeitgebervertreter des Schulvorſtandes Darmſtadt 
haben Beratungen über Errichtung einer zweijährigen 
Handelsſchule und einer höheren Handelsſchule 
in Darmſtadt ſtattgefunden. Eine Denkſchrift wurde an das 
Stadtſchulamt weitergegeben. 
Für die Beibehaltung der Oberpoſtdirektion 
Darmſtadt trat die Handelskammer mit Entſchiedenheit ein. 
Im übrigen wurde eine größere Anzahl von Angelegenheiten 
des Poſt=, Telebhon= und Telegraphenverkehrs 
in mündlichen und ſchriftlichen Verhandlungen mit den 
            zuſtän=
digen Poſtbehörden behandelt. 
In zahlreichen Fällen, iſt die Handelskammer für 
            Ver=
beſſerungen des Eiſenbahn=Perſonenverkehrs 
eingetreten. Dies gilt insbeſondere für die Wiedereinführung 
von Eilzügen über die Odenwaldbahn unter Herſtellung einer 
direkten Verbindung mit Heilbronn, ſowie für die Schaffung 
einer direkten Verbindung mit dem Niederrhein über die Lini= 
Aſchaffenburg-Darmſtadt—Mainz. 
Ein Referententwurf bezüglich allgemeine 
            Privat=
gleisanſchlüſſe brachte hauptſächlich neue Beſtimmungen 
über die Berechnung der Anſchlußgebühren. Eine Anzahl von 
Abänderungsvorſchlägen wurden der Eiſenbahnverwaltung 
unterbreitet, von welchen den Wünſchen der Handelskammer in 
mannigfacher Beziehung Rechnung getragen wurde. Dringend 
gewünſcht wurde, es möchte durch Nachwiegen leerer 
Waggons jeweils deren Eigengewicht feſtgeſtellt werden, 
            wo=
bei es angebracht ſei, bei den ſämtlichen Materialien, welche zum 
Verſand kommen, feſtzulegen, wie viel Prozent Waſſeraufnahme 
bei Feſiſtellung von Mehrgewicht in Anſatz bezw. in Abzug zu 
bringen ſind. Beteiligt war die Handelskammer an einer 
            Aus=
ſprache mit dem Sonderausſchuß des 
            Eiſenbahnverkehrsverban=
des über die Aufhebung der Sicherheitsleiſtung 
bei monatlicher Frachtſtundung. Dieſe Aufhebung 
wurde infolge der großen Kreditnot mit der Einſchränkung 
            an=
erkannt, daß ſie nur dann gewpährt werden ſoll, wvenn der 
            Fracht=
umſatz des Stundungsnehmers einen von der Eiſenbahn 
            frſtzu=
ſetzenden Mindeſtbetrag erreicht, oder eine Mindeſtzahl von 
            Sen=
dungen aufgegeben oder empfangen wird. Zu Anfang des 
            Be=
richtsjahres war eine Vereinbarung für die Berechnung der 
            Be=
förderungsg=bühr für Stückgüter auf den 
            An=
ſchlußgleiſen mit der Eiſenbahnverwaltung getroffen 
            wor=
den. Infolge der nicht vorausſehbaren Geldwertveränderung 
und der hiermit faſt automatiſch ſteigenden 
            Beförderungsgebüh=
ren iſt allerdings jetzt zu prüfen, ob die ſeinerzeit v einbarte 
Berechnungsform auch im bevorſtehenden Jahre beibehalten 
werden kann. 
Auch die Frage der Einführung von 
            Waſſerum=
ſchlagstarifen wurde im Intereſſe der Verbilligung des 
Rohſtoffbezugs unſerer weiter verarbeitende Kreiſe den in Frage 
bindung mit den Deviſenhandelsverordnungen im Weſentlichen kommenden Behörden gegenüber vertreten. Leider iſt es noch 
nicht möglich gewveſen, die ſich hier noch aus der Zeit des früheren 
Konkurrenzkampfes zwiſchen Eiſenbahn und Binnenſchiffahrt 
ergebenden Schwierigkeiten vollſtändig zu überwinden.
 Carl Paul Goerz † 
Carl Paul Goerz, der Schöpfeu der weltbekannten Goerz= 
„ke, iſt nach einem arbeitsvollen Leben int 69. Jahre in ſeinem Heim 
m 14. Januar 1923 berſchieden. 
Als Goerz ſeine Laufbahn begann, ſtand die deutſche Optit noch auf der 
Stufe handwerksmäßiger Betriebsſweiſe. Schon gber waven ſeit 
            Fraun=
ofer Anſätze einer Durchdringung der Kleitechnit mit 
            wiſſenſchaft=
ſchem Geiſt vorhanden. Hier griff die geſtaltende Tätigkeit des 
            Dahiu=
eſchiedenen ein. Mit weitem Blick erkannte er, daß die ſchon damals 
eltberühmte Vorzüglichkeit deutſcher optiſch=uechaniſcher Geräte nicht 
leir durch die liebevolle Sorgfalt der Einzelarbeit bedingt war, 
            ſon=
ern daß die Groß=Herſtellung unter voller Ausnutzung aller auf 
            ande=
en Gebieten der Technik gewonnenen Erfahruugen dem Erzeugnis 
ichts von ſeiner Güite zu nehmen braucht. Die Zeit hat tatſächlich 
            er=
ieſen, daß der früher ganz ungeahnte Herſtellugsumfang der 
            Voll=
ndung der Einzelerzeugriſſe in hohem Grade zugute kommen kann. 
Der Erfolg krönde ſeine richtige Vorausſchau. Das 
            Präziſionswerk=
ug in höchſter Vollendung wurde ein marktnängiges Erzeugnis des 
Froß=Betriebes, deſſen Maſſengebrauch in überraſchendem Gegenſatz 
Ur vereinzelten Benutzung früherer Zeiten ſteht. 
Die kleine Werkſtatt im Nordoſten Berlins, die mit einer optiſchen 
elegſchaft von zwei Mann ihre Tätigkeit begann — davon war 
            bezeich=
einderweiſe der eine ein Wiſſenſchaftler — wuar mehr als beſcheiden. 
her der Geiſt ihres Leiters war die Bürgſchaft für eine innere und 
ußere Entwicklung, deren Endziel ſich allerdings noch nicht vorausahnen 
eß. Einfache, aber trotzdem eigenartige Handkammern, Linſen, die 
Güte die damalige Marktware kaum übertrafen, waren die 
            Erzeug=
iſſe des jungen Unternehmens. Goerz erkannte aber ſchon die 
            Be=
ſtung, die die Augenblicks=Photographie für alle Gzebiete des 
            menſch=
hen Wiſſens beſitzt, und ſo war es ein glücklicher Anfang, daß er mit 
m noch mit der Spröde der Werkzeuge ringenden Ottomar 
            An=
zütz in gegenſeitig befruchtenden Erfahrungsaustauſch trat. Die
 zu weiſen. Sie waren diejenigen, die die theoretiſchen und praktiſchen 
Möglichkeiten erkannten und ausnutzten, indem ſie die unbeſtreitbaren 
Vorteile der aus A. Steinheils Meiſterhand hervorgegangenen 
Aplanate mit den Vorzügen der neuen angſtigmatiſchen Objaktive 
            ver=
banden. Geſtützt auf dieſen uneriuarteten Fortſchritt, konnte die 
            Ent=
wicklung jetzt einen beſchleunigten Verlauf nehmen. 
Es würde zu weit führen, die einzelnen Stufen der weiteren 
            Eut=
zuicklung zu verfolgen. Der jetzige Stand der Goerzuerke iſt der beſte 
Maßſtab des Geiſtes, den er ſeinem Unternehmen einzuhauchen wußte. 
Aus einer Werkſtatt iſt ein Werk, aus dem Werk ein dielmgſchiges Netz 
vielſeitiger Werke gewordett, das ſchon in Vorkriegszeiten über die 
Greuzen Europas längſt hinausgewachſen war. Das uuſprüngliche 
Arbeitsgebiet eawveiterte ſich in den letzten Jahrzehnten nach vielen 
Richtungen. Zu dem großen Bereich der photographiſchen Geräte 
            ge=
ſellte ſich allmählich das Gebiet der wiſſenſchaftlichen Apparate aller Art: 
Prismenfeldſtecher bis zum 
las, 
vom
 BHaeenenen 
gen waren meben den in ſeinen Werken zum Ausdnuck kommandm 
geſtaltenden Geiſteskräften die Kennzeichen ſeiner Perſönlichkeit. Ueber 
den Kreis ſeiner Mitarbeiter hingus wird ihm die deutſche Wiſſenſchaft. 
und Tachnik immer einen ehrenvollen Platz einräumen.
 Barf DErn e e eren ur en e eugecnf 
oAl nicht erheblich über die gleichſtrebenden himausgewackſen, weun 
cht Goerz in der Perſon ſeines ſpäteren lungjährigen Mitarbeiters 
von Höeah den Mann ricktig eingeſchätzt hätte, der mit ihm 
Fſammen berufen war, der phetographiſchen Oytik einen neuen Weg
 ferenzhlate. Nechenungſchinen, uektonrologiſche, dronautiſche Fuſrunente. 
Scheinwerfer, von der einfachen Automobillampe bis zum hochwertigen 
Gerät von 2 Meter Spiegel=Durchmeiſer und zwei Milliarden=
            Kerzen=
ſtärie, alles dies wird weſentlich in den Berliner Stammwerken 
            her=
geſtellt; dazu kommen die Abteilungen für Kinotechnik und geodätiſch= 
Inſtrumente und die Goerz=Phptochemiſchen Werke, die mit ihrer 
            Film=
erzeugung einen achtunggebietenden Platz auf dem Weltmarkt ſich 
            er=
worhen haben. An letzter aber nicht geringſter Stelle verdient das 
gelraltige Glaswerk in benachbarten Zehlendorf geuannt zu werden. 
Das Vild des Verewigten wäre unvollſtändig, wenn nicht der 
            Tat=
ſache gedacht würde, daß ei der ſozialen Entwicklung der heutigen Zeit 
in ſeinem Weuk vorgegriffen hat. Die Aufbautätigkeit, der ſein 
            Lebens=
werk gewidmet war, verſchloß ſeinen Blick nicht den ſozialen Fragen, 
die auch in Deutſchland immer größere Bedeutung gewannen. In ſeinen 
Betrieben wurde bereits im Jahre 1894 die achtſtündige Arbeitszeit eiue 
geführt und wvenige Jahre ſpäter der Gedanke zur Durckführung 
            ge=
bracht, daß nicht nur der geiſtige Arbeitende, ſondern auch der 
            werk=
tätige Manu einer jährlichen Erholungspauſe bedarf. 
Der Du.=Ing. ehreuhalber Paul Goerz war eins der eigenartigſter 
Perſönlickkeiten des deutſchen Juduſtrielebens. Zielbelvußte 
            Arbeits=
kraft, unerſchitterliche Zähigkeit, ein warmes Herz für jaden ſeiner Mit=
 * Der ſtreikende Elefant. Jndarini, der große indiſche 
            Ele=
fant des Londoner Zoo, hat bei allen Beſuchern und beſonders 
bei den Kindern ſich durch einen Streik mißliebig gemacht. Zwei 
neue Steigeleitern aus Stahl, die angelegt wurden, um den 
Elefantenreitern das Beſteigen ſeines Rückens zu ermöglichen, 
er plötzlich 
ch entſchieden 
da 
mli
 ein beſonderer Anziehungszunlt des Zo und brachten 
            beträcht=
liche Summen ein, die durch die Streikluſt des Tieres fortfielen. 
Man wurßte ſich ſchließlich keinen anderen Nat, als einen 
            beſon=
ders berühmten Elefantenwärter aus Indien kommen zu laſſen, 
der das Tier mit allen möglichen Verführungskünſten wieder 
zur Vernunft brachte. Er fang ihm die heimiſchen Lieder vor, 
er betete mit ihm und ſpeiſte ihn mit Leckerbiſſen, ſo daß 
            Inda=
rini ſich wieder dazu herbeiließ, die Kleinen zu tragen und 
            an=
dere Kunſtſtücke zu machen. Ein kritiſcher Moment war es, als 
der Elefantenbändiger wieder nach der Heimat zurückkehrte und 
Judgrint allein laſſen mußte. Aber ſein Wirken iſt 
            augenſchein=
lich von Dauer, denn der Liebling des Zoo tut weiter ſeine 
Pflicht und Schuldigkeit und denkt nicht mehr an Streik. 
Sg Vom Bärengraben in Bern. Von fünf neuen Bären iſt 
einer aus ungarn iun Bern eingetrofſen, er kommt auf 1600 bis 
1700 Franken zu ſtehen. Von der vier anderen, die beſtellt 
            wvor=
den wwaren, riſſen zwei in Ungarn wieder aus, ein dritter 
            ver=
letzte ſich und der dierte war ein Krüppel.
Seite 4.
Da inſädter Tagblatt, Samstag, den 20. Januar 1923.
Rummer 19.
Stadt und Land.
 Barmſtadt, 20. Januar. 
Große Kunſtausſtellungen in Darmſtadt 
im Sommer 1923. 
* Die Heſſiſche Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt 
            be=
abſichtigt, geſtützt auf ihre Erfolge im vergangenen Jahre, auch 
im Sommer 1923 einen großzügigen Ausſtellungsplan zur 
            Aus=
führung zu bringen. Im Olbrichbau auf der Mathildenhöhe, 
wdie im Kunſtverein am Rheintor ſollen größere Veranſtaltungen 
ſtattfinden. 
Für die Mathildenhöhe geht, nachdem hier in den letzten 
Jahren die heſſiſchen Künſtler vorwiegend zur Geltung 
            gekom=
uien ſind, der Plan der Ausſtellung dahin, eine beſchränkte 
            An=
zahl außerheſſiſcher bedeutender Künſtler aus ganz Deutſchland 
jurdfrei einzuladen, ſünf bis ſechs beſonders kennzeichnende 
Werke ihrer /Hand einzuſchicken, die möglichſt noch nicht ausgeſtellt 
waren und verkäuflich ſind. Die Liſte dieſer Künſtler iſt durch 
einen beſonderen Ausſchuß aufgeſtellt worden. 
Dieſes Programm iſt frei von allen örtlichen Rückſichten 
und Bevorzugungen und unabhängig von jeder Kunſtrichtung. 
Auf dem kunſtpolitiſch neutralen Boden des kulturell bedeutſam 
am Rande des beſetzten Gebietes liegenden Darmſtadts will es 
einen Ueberblick bringen über das deutſche Kunſtſchaffen der 
letzten Jahrzehnte, wie er in dieſer Weiſe noch nicht gegeben 
worden ift. 
Zur Unterſtützung dieſes in ſeiner Ausführung ſchwierigen 
Olanes ſind Träger einflußreicher Namen gewonnen worden. 
Die Einladungen, die bereits ergangen ſind, tragen folgende 
Unterſchriften: Reichskunſtwart Dr. Redslob, heſſiſcher 
            Miniſte=
lialrat Löhlein, Bürgermeiſter Mueller, Dr. Kötſchau=Düſſeldorf, 
Dr. Pauli=Hamburg, Dr. Seligmann=Köln, Dr. Swarzenski= 
Frankfurt g. M., Dr. Wichert=Mannheim, Dr. Back. Wilhelm 
Michel, Anna Bornemann, Well Habicht, Prof. Hoelſcher, Prof. 
Illner, Paul Theſing, Stadtamtmann Kräckmann als 
            Schatz=
meiſter und Rechner, Oberſt v. Hahn als Geſchäftsführer. 
Gleichzeitig mit dieſer Ausſtellung deutſcher Kunſt ſoll, 
            ge=
trennt von ihr, im Kunſtvereinsgebäude eine Ausſtellung 
            heſſi=
ſcher Künſtler als eine Ergänzung der erſieren für unſer Gebiet, 
ſtattfinden. Auch hierzu gehen die Aufforderungen zur 
            Beteili=
gung ſoeben hinaus. 
Die Ausführbarkeit dieſes großzügigen Programms für den 
Sommer 1923 hängt natürlich weſentlich davon ab, ob es möglich 
fein wird, es zu finanzieren. Es beſteht dazu begründete 
            Hoff=
nung, ſofern wie in früheren Jahren erhebliche der inzwiſchen 
eingetretenen Geldentwertung angepaßte Zuſchüſſe von Reich, 
Staat und Stadt bewilligt werden. Wenn für Zweck des 
            Thea=
ters hohe Kredite zur Verfügung geſtellt werden, dürfen die 
            bil=
denden Künſtler wohl auch berechtigten Anſpruch erheben, in ihren 
wichtigſten Intereſſen entſprechende Berückſichtigung zu finden. 
Es wäre zur Unterſtützung unſerer notleidenden heſſiſchen 
Künftler, ſowie zur Hebung und Feſtigung des künſtleriſchen 
Rufes unſerer Stadt dringend zu wünſchen, daß beide 
            wohlvor=
bereitete Ausſtellungen plangemäß zuſtande kommen können. 
v. H. 
. 
Die Hollandſpende des H. Z. C. 
* Durch Vermittelung des Herrn Redakteurs. H. Spek 
(Klukmitglied) iſt nunmehr die Spende eines holländiſchen 
            Klub=
freundes des Heſſiſchen Automobilklubs, des Herrn G. pan der 
Starre, aus Haag eingeiroffen und dem Sekretariat des 
H.A.C. übermittelt worden. Es ſind fünf Kiſten mit beſten 
Liebigpräparaten, Fleiſchextrakt und Bouillonwürfel, die nach 
heutigemt Markſtand einen Wert von über 4 Millionen darſtellen. 
Die vom H.A.C. gewählte Kommiſſion hat ſofort mit der 
Verteilung der Spende an Bedürftige des Mittelſtandes 
            begon=
nen. Die ſo eingeleitete Hilfsaktion wird, in einigen Wochen 
ihre Fortſetzung bzw. Ergänzung finden durch eine große 
            ge=
fangskünſtleriſche Veranſtaltung holländiſcher Kräfte, deren 
            Ver=
mittelung ebenfalls der H.AC. übernommen hat. 
— Ernannf wurden der Lehrer Friedrich Göllner zu Groß= 
Nohrheim und der Schrlamtsanwärter Johgn Karl Knöß aus C 
bach i. Odw. zu Lehrern an der Volksſchule zu Eberſtadt (Kreis 
            Darm=
ſtadt), die Schulamtsanpärterin Gertrud Trieb. aus Biblis (Kreis 
Bensheim) zur Lehrerin an der Volksſchuile daſelbſt. 
— In den Nuheſtand verſetzt wurde der Vorſtund der 
            Landwvirt=
ſchaftlichen Schule zu Michelſtadt Landwirtſchaftsvat Wülhelm Otto 
Thömsgen auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem 
Staate geleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. April 1923 an. 
— Konſulatsweſen. Der zum einſtweiligen Verweſer des Königlich 
Griechiſchen Generalkonſulats in Köln ernannte Königlich Griechiſche 
Konſulatsſekretär Valtis iſt an Stelle des abberufenen 
            Konſulats=
ſekoetärs Triantaphylides zur Ausübung konſulariſchr Verrichtungen 
im beſetzten Teil des Volksſtaates Heſſen zugelaſſen worden, 
Zur Stadtyerordnetenſitzung. Zu unſerem geſtrigen Bericht über 
die Stadwberordnetenverſammlung ſei ergänzend zu erwähnen, daß 
Stadtv Ittmann mit ſeinem Erſuchen um Erweiterung der 
            Be=
dürftigkeitsgrenze nicht diejenigen in öffentlicher Armenpflege 
            Stehen=
den, ſondern die Schwerbeinbeſchädigten uſw. — die um eine 
            Preis=
ermäßigung für die eleklriſche Straßenbahn nachſuchen — gemeint hat. 
Heſſiſches Landestheater. An Herrn Dr. Büchner gehen aus 
Darmſtädter Kreiſen Anfragen, ob er Verfaſſer des Luſtſpiels „Leonce 
und Lena”, das am Sonntag, den 21. Januar, abends 8 Uhr, im Kleinen 
Haus des Heſſiſchen Landestheaters zur Erſtaufführung kommt, ſei. Zur 
allgemeinen Orientierung teilen wir mit, daß Georg Büchner 1813 in 
Goddelau geboren iſt und 1834 in Zürich ſtarb. „Leonce und Leua” iſt 
eines ſeiner nachgelaſſenen Werke, zuerſt 1839 gekürzt gedruckt, 1850 zum 
erſten Male vollſtändig. 
— Der Schaufpielmiete 1 fällt als 7. Vorſtellung die Wiederholung 
von Büchners „Leonce und Lena” am 22. Januar, abends 8 Uhr, 
zu. Dieſe Vorſtellung findet im Kleinen Haus ſtatt. Die k=Mieter 
erhalten gegen Vorweiſung ihrer Mietkarte an der Tageskaſſe des Kleinen 
Hauſes, vormittags von 10—1 Uhr, oder eine Stunde vor Beginn der 
Vorſtellung einen entſprechenden Platz angewieſen. 
— Wochenſpielplan des Landestheaters vom 21.—28. Januar. 
Großes Haus. Sonntag, 6 Uhr: „Othello”, Oper von Verdi. 
B 13. Preiſe 300—2100 Mk. — Montag: Geſchloſſen. — 
            Diens=
tag, 6½ Uhr: Schüler= und Volksvorſiellung: „Lohengrin”. Son=
 Jehens.” Leſchlon en greiſe 20e 150 Mk.— Freiltga, 6 uhr= 
Zum erſten Male: „Der ferne Klang”, Oper von Franz Schreker. 
D 14. Preiſe 600—4200 Mk. — Samstag, 7 Uhr: „Karl XII. 
Sondermieten 10 (6) und 13 (5). Preiſe 250—1750 Mk. — 
            Sonn=
tag, 6 Uhr: „Der ferne Klang”. C 13. Preiſe 600—420 Mk. — 
Kleines Haus. Sonntag, 11½ Uhr: Morgenfeier der 
            Volks=
hochſchule: Ruſſiſche Dichtung und Muſik. Preiſe 100—400 Mk. 
Abends 8 Uhr: Zum erſten Male: „Leonce und Lena”, Luſtſpiel 
von Georg Büchner. Sondermiete 14 (6). Preiſe 300—1200 Mk. 
Montag, 8 Uhr: „Leonce und Lena”. Schauſpielmiete † 7, 
            Son=
dermiete 5 (6). Preiſe 400—1600 Mk. — Dienstag: Geſchloſſen. 
— Mittwoch. 7½ Uhr: „Und das Licht ſcheinet in der Finſternis” 
Sondermiete 9 (6). Preiſe 400—1600 Mk. — Donnerstag, 7 Uhr: 
„Der tapfere Soldat”, Operette von O. Strauß. Sondermiete 
4 (6). Preiſe 500—2000 Mk. — Freitag: Geſchloſſen. — 
            Sams=
tag, 7 Uhr: „Maurer und Schloſſer”. Sondermiete 14 (7), 
            Schü=
lermiete weiß 7. Preiſe 500—200 Mk. — Sonntag, 6½ Uhr: 
„Emilia Galotti”, Trauerſpiel von Leſſing. Sonntags=
            Fremden=
ziete F I (6) rot. Preiſe 500—2000 Mk. 
— Opfertaa für die Bahnhofsmiſſion. Die Bahnhofsmiſſion, die 
ſeit über 25 Jahren ungezählten jungm Mädchen, Kindern, Frauen, 
alten Leuten, Kriegsbeſchädigten, Flüchtlingen, Auswanderern, Kranken, 
Blinden und Hilfsbedürftigen aller Art im Reiſeverkehr ſelbſtloſe 
            un=
entgeltliche Samariterdienſte geleiſtet hat, befindet ſich in dringen 
Notlage. Am 20. und 21. Januar wird auf den Bahnhöfen mit 
            Geneh=
migung des Herrn Reichsverkehrsminiſters für ſie geſawmelt. Die 
Sammlung für das Werk, das heute wehr denn je gewürdigt zu werden 
ten jent. bittet um die freundliche Beachtung aller Reiſenden. 
— Freie Kunſtgeſellſchaft. Man ſchreibt uns: Karl Lindt, der 
jugendliche Künſtler des Mainzer Stadttheaters, las im Privatkreis der 
Freien Kunſtgefellſchaft Darmſtadt am 18. Januar Gedichte und eine 
Novelle des Flamen Emile Verhaeren. Mit Freuden ſtellte man 
            bedeu=
tende Eutwicklung feſt, ſo war, herausgegriffen, der Vortrag der Hymnen 
„Die Arbeit”, „Der Bgum”, „An den Wind” und „Die letzte Sonne‟
 herturragend zu nennen und hinterließ unter den Zuhörern nachhaltigen 
Eindruck. 
— Patenterteilung. Herrn Dr. Schneider, Darmſtadt, 
            Wenck=
ſtraße 10, wurde am 10. Januar das deutſche Reichspatent Nr. 370 942 
erteilt auf einen Roſt zur Verfeuerung von Rohbraunkohle in 
            Küchen=
herden. 
* Verband evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine in Heſſen. Die am 
17. Januar ſtattgehabte 32. Frauenkouferenz war ein neuer Belveis für 
ſeine Notwendigkeit. Die Worte „deutſch” — „evangeliſch” — „Frauen” 
entfalteten ihre Kraft, riefen zur Klage um Deutſchlands Ohnmacht 
gegenüber unerhörter Gewalttat, aber auch zum Glauben, der in der 
Liebe tätig iſt an unſerem Volk beſonders da, wo ſeine Bukunft liegt, 
an ſeiner Jugend. — In dichtgefülltem Saal, vor Vertretern unſerer 
110 angeſchloſſenen Vereine und zahlreichen Gäſten, führte der 
            neu=
ernannte evangeliſche Landesjugendpfarrer Zentgraf, in die 
            Be=
deutung des am 14. Juni 1922 verabſchiedeten Reichsgeſetzes für 
            Jugend=
wohlfahrt ein. Er ſprach darüber nicht als Juriſt, dem daran hätte 
liegen können, die 78 Paragraphen zu kommentieren, ſondern als 
            warm=
herziger, in langjähriger praktiſcher Arbeit erfahrener und Optimiſt 
gebliebener Freund der Jugend, dem alles daran lag, das Gute an dem 
neuen Geſetz hervorzuheben, zu entſchloſſener tätiger Mithilfe bei ſeiner 
Duräführung aufzurufen und zu zeigen, wie gerade auch hierbei alles 
darauf ankommen wird, den Satz zu bewähren, daß „die Liebe iſt des 
Geſetzes Erfüllung” gegenüber der herzſchneidenden Möglickkeit, daß 
bureaukratiſcher Geiſt und Parteien=Eiferſucht wieder verderben könnten, 
was das neue Geſetz Gutes gewollt hat. Seine Hauptvorzüge feien 
            ein=
mal der maßgebende Geſichtspunkt der „Erziehung”, unter den alles 
geſtellt iſt, ſodann die ſtraffe Zuſammenfaſſung der mancherlei bisher 
nebeneinander hergehenden geſetzlichen Maßnahmen zum Beſten der 
Jugend (Jugendämter!), ſchließlich eine deraraige Ordnung des Ganzen, 
daß wohl dem Staate gegehen wird, was des Staates iſt, aber dabei 
doch das Necht und die Pflicht der in erſter Linie verantwortlichen 
Eltern in teiner Weiſe verletzt oder gar befeitigt wird. 
Die evangel. Gemeindevereine der Martinsgemeinde (
            Mänuer=
vereinigung, Frauen= und Wartburgverein) veranſtalten am nächſten 
Montag, den 22. Januar, abends, einen Lichtbildervortrag im 
Gemeindehaus (Eingang Liebfrauenſtraße). Der Saal iſt geheizt. Herr 
Miſſionar Guth (Leipziger Miſſion), der als Foldzugsteilnehmer am 
Krieg in Oſtafrika teilgenommen hat, wird ſprechen über: „Mit 
            Vet=
tow=Vorbeck durch Oſtafrika‟. Der Poſaunenchar des 
            Wart=
burgvereins hat ſeine Mitwirkung zugeſagt. 
lieber die Zollinger=Bauweiſe findet am Sonntag vormittag um 
11 Uhr im Reſidenztheater am Weißen Turm ein 
            Filmvor=
trag ſtatt, zu dem die Mitglieder der Heſſiſchen 
            Siedlungsgenoſſen=
ſchaften, ſowie alle ſonſtigen Intereſſenten eingeladen ſind. 
— Mozart=Verein. Infolge des Ernſtes der Zeit ſetzt der Verein die 
für den 27. Januar geplante Veranſtaltung ab.. Der Verein 
wird ſich in der nächſten Zeit darauf beſchränken, ſeine ganze Kraft der 
Pflege des deutſchen Liedes zu widmen, und lädt ſangeskundige Männer 
zum Beitritt in den Chor ein, der demnächſt auf eine 80 jährige, 
            erfolg=
reiche Tätigkeit zurückblickt. 
— Der Richard Wagner=Verein wird auf ſeinem 330., am nächſten 
Donnerstag, 25. Januar, ſtattfindenden Vereinsabend den Darmſtädter 
Muſikfreunden einen beſonderen muſikaliſchen Leckerbiſſen bieten, den man 
nur ganz ſelten genießen kann: eine Geſamtaufführung des 
            Italieni=
ſchen Liederbuchs von Hugo Wolf (44 Lieder). Ausführende 
ſind: Frl. Helene Stooß (Sopran), Herr Carl Rehfuß (Bariton) 
und Herr Willy Salomon (Klavier) von Frankfurt a. M. 
n. Strafkammer. Dienſtliche Unſtimmigkeiten bilden den 
            Hinter=
grund eines Auftritts ungewöhnlicher Art, und es war deshalb Lehr 
Karb von Langen wegen Beleidigung des Kreisſchulinſpektors 
            Schul=
rat Gunderloch=Dieburg ſchöffengerichtlich zu 2000 Mk. Geldſtrafe 
            ver=
urteilt. Merkwürdigerweiſe hielt er trotz des belaſtenden Sachverhalts 
und angeneſſener Vorhalte ſeine den Freiſpruch anſtrebende Berufung 
aufrecht, während, die Staatsanwaltſchaft vorſorglich jenes Erkenntnis 
ebenfalls angefocl en hatte und daher Stuaferhöhung möglich war. 
            Tat=
ſächlich ergaß ſich das gleiche Bild wie bei der Beweisaufnahme erſter 
Inſtanz, doch fand der fragliche Verſtoß nunmehr ſchärfere Sühne. Er 
trug ſich im vorigen Frühjahr zu, als der inzwiſchen verſetzte Angeblagte 
noch in Unberach war. Es beſtand ſchon dnmals ſeit einiger Zeit ein 
Gegenſatz zwiſchen ihm und G.; K. hatte durch Artikel im Heſſiſchen 
Schulboten Fvont gegen G. gemacht und glaubte ſich von dieſem 
            perſön=
lich angefeindet. G. bezeichnet als Zeuge die Meiwung als völlig 
            grund=
los und will ſtets nur durch fachliche Erwägungen im Verhältnis zu K. 
beſtimmt worden ſein. Eines Vormittags war G. zur üblichen 
            Unter=
richtsprüfung in Urberach anweſend und erſchien während der letzten 
Schulſtunde in K.s Klaſſe. K. faßt auch die Wahl der ſpäten Zeit (von 
G. durch zufällige Momente erklärt) als gehäſſige Abſicht auf, damit 
die bereits ermüdeten Kinder vor G. ungünſtiger abſchnitten. Um 
12 Uhr, als Schuilſchluß, weigerte er eine von G. angeregte kurze 
            Fort=
ſetzung in ſchroffer Form, worauf ſich G. entfernte und im Schulhofe 
noch mit dem dortigen Rektor ſprach. Unterdeſſen hatte K. ſein zur 
Klaſſe gehöriges Söhnchen draußen weinend angetroffen, und von deſſen 
Kameraden gehört, er ſei von G. beim Weggehen hingeſtoßen worden. 
Wiederum erblickte K. in dem Zufall ben Ausdruck der Gegnerſchaft, 
und geriet in geſteigerte Erregung und warf ſeinem Vorgeſetzten im 
Beiſein Anderer grobe Schimpfworte an den Kopf. In anbetracht der 
gauzen. Umſtände hielt das Berufungsgericht die ſchöffengerichtliche 
Ahndung für unzureichend und erhöhte die Geldſtrafe auf 10000 
Mark, mit der Befugnis für G., den entſcheidenden Teil auf Koſten 
des Verurteilten im Heſſiſchen Schulboten zu veröffentlichen. — In 
einem weiteren Berufungsſall hatte das Schöffengericht Offenbach den 
Fuhrunterehmersſohn Friedrich Diehm und den Arbeiter Frisdrich 
Hörl, beide von da, wegen Betrugs zu 5 bzw. 9 Monaten Gefängnis 
verurteilt. Zu dem D.ſchen Betrieb gehört u. a. die Abholung von 
der 
Waren für Offenbacher Geſchäfte bei Frankfurter Großhändlern. D 
junge D. war in Geldverlegenheit und mißbrauchte gemeinſam mit 
eine ſolche Fuhre, ſich bei einer Firma Kaffee von etwa 14 000 M. Welt 
für einen Kunden geben zu laſſen, heimlich zu veräußern und den Erlös 
in die Taſche zu ſtecken. Der Schaden iſt nachträglich wieder erſetzt 
            wor=
den. Die Angeklagten, von denen H. mehrfach vorbeſtraft iſt, beſtreiten 
die betrügeriſche Abſicht und vorher geplante Ausſchwindelung und 
wollen erſt ſpäter, nach Empfang der Waue, zum Entſchluß der 
            Aneig=
nung gekommen ſein. Dies erſchien nicht ſviderlegt, weshalb man 
            nun=
mehr nur Unterſchlagung für erwieſen erachtete und D.s Styafe auf 
zwei, diejenige H.8 auf fünf Monate ermäßigte. 
u. Aufgeklärter Leichenfund. Im Anſchluß an die Meldung „
            unbe=
kannte Leiche” iſt jetzt mitzuteilen, daß die Perſönlichkeit der Betreffenden 
nunmehr feſtgeſtellt werden konnte und unzweifelhaft Selbſtmord 
            vor=
liegt. Es iſt die 19 jährige Hausbedienſtete Ella Korndörfer, die zu Höchſt 
a. M. in Stellung war und ſeit Anfang November v. J8. dort vermißt 
wurde. Sie war mit dem W. Sch. von da (Namenszeichen des bei ihr 
gefundenen Traurings) verlobt und hatte ſich damals mit ihm 
            überwor=
fen, was ſie wohl in den Tod trieb. Ihre Heimat war Delsnitz im 
Voigtland. 
Aus den Partefen. 
— Deutſche Volksparkei. Der nächſte politiſche Abend 
findet am Dienstag, den 23. Januar, abends 8 Uhr, bei Sitte ſtatt. 
Herr Landtagsabgeordneter Dingeldey, ſpricht über die augenblickliche 
politiſche Lage. Die Mitglieder der Partei werden ſchon jetzt auf die 
Veranſtaltung aufmerkſam gemacht. 
II. Ober=Ramſtadt, 17. Jan. Gemeinderatsſitzung. Nach 
Erledigung zweier Geſchiftsordnungsanträge des Gemeinderats Reitz 
wird in die Beratung der Tagesordnung eingetreten. Zum erſten Punkt: 
Feſtſetzung der Holzpreiſe für Särge, findet ein Beſchluß der 
            Finanz=
kommiſſion, das für Anfertigung von Särgen ſeitens der Gemeinde zur 
Verfügung geſtellte Holz, 5 Quadratmeter, zuſammen mit 3000 Mark 
zu berechuen, Annahme. Für Verzvertung des Nutzholzes im 
            Wirt=
ſchaftsjahre 1923 werden im Wege der Verſteigerung folgende 
            Verſteige=
rungsbedingungen feſtgelegt: 30 Prozent des Steigerungspreiſes ſind 
vor Abgabe der Abfuhrſcheine in bar an die Gemeindekaſſe zu entrichten; 
der Reſtbetrag bleibt auf drei Monate vom Verſteigerungstage ab, 
            zius=
los geſtundet. Nach Ablauf dieſes Zeitraumes iſt der Betrag mit zuei 
Prozent über Reichsbankdiskont zu bezahlen, und zuuar endgültig bis 
fpäteſtens Martini des Verſteigerungsjahres. Zur Sicherſtellung des 
Holzgeldreſtbetrages verlangt die Gemeinde außerdem bis zu 100 000 M. 
einen kaveuten Bürgen, bis zu 200 000 M. zwvei kavente Bürgen, bis ſtelle einzurichten, auf der ſtändig Beamte, möglichſt auch mindeſtens 
tabente Bürgen. — Bei ſchriftlicher Abſtimmung wird als Stelle im 
Sinne des 8 6Il des Reichsmietengeſetzes und Artikel 6 der Heſſiſchen 
Ausführungsverordnung hierzu zur Sicherung der Ausführung der zuzatrouillieren. 
Inſtandſetzungsarbeiten für den Bezirk der Gmmeinde Ober=Ramſtadt 
das Mieteinigungsamt Ober=Ramſtadt und als Vorſitzender der Stelle 
der Vorſitzende des Mieteinigungsamtes beſtimmt. — Für das Jahr 
223 wird die Erhebung eines Zuſcklages zur Hundeſteuer in der Höhe 
beſchloſſen, wie ſolche der Staat an Hundeſteuer auf Grund des 
            Ab=
änderungsgeſetzes vom 20. Dezember 1922 erhebt. — Zwei Anträge der 
Ober=Namſtädter Schreinerinnung und Bäckerinnung auf Lieferung von 
Holz zum Tarifvreis werden auf Vorſchlag der Finanzkomniſſion der 
Konſeauenz halber abgelehnt. — Die Wahl des Schulvorſtandes hatte 
folgendes Ergebnis: Seitens des Gemeinderats gehören dieſem an die 
Herren Fornoff. Finger und Reitz, als Nichtgemeinderatsmitglieder die Muſeum des Rieſengebirgsvereins in Hiaſchberg wurde ein Einbruch 
Herren Geora Müller 8. Geora Peter Schröbel und Chriſtian 
            Hof=
mann 1. Als Mitglieder des Fortbildungsſchulvorſtandes werden 
            ge=
wählt die Gemeinderatsmitglieder Finger und Fornoff, ſowie die Herren 
Georg Peter Schröbel und Franz Radomiki als Arbeitnehmer und Fr.
 Ehrhardt 1. und Konrad Hirſch als Arbeitgeber. — Ginem Geſuch des, 
Fufballvereins „Union” entſprechend, genehmigte der Gemeinderat die 
Abgabe des zur Errichtung von Gols auf dem Sportplatz am Buchwald 
erforderlichen Holzes unentgeltlich aus dem Gemeindewald mit der 
            Be=
dingung, daß die Gols Eigentum der Gemeinde bleiben. Unter 
            Bezug=
nahme auf die in letzter Sitzung gehabte Verhandlung mit den Mietern 
des Gemeindehauſes Friedhofſtraße 11 ſtellt Gemeinderat Braband den 
Andrag, ſämtlichen Mietern des betr. Hauſes nochmals mitzuteilen, daß, 
1000 Mack Vergütung. Georg Pfaff 3. erhält für Eberhaltung vom 
Hausvevwalter auf Koſten ſämtlicher Mieter augeſtellt werden ſoll. Der 
Antrag wird angenommen. Den Schluß der Sitzung bildete die 
            Be=
ratung verſchiedener Wohlfahrtsangelegenheiten. 
Wixhauſen, 18. Jan. Gemeinderatsbericht. Die Micte 
am hieſigen Orte wurde durch eine Kommiſſion von Miekern und 
            Ver=
mietern einer Neuregelung unterzogen mit Wirkung vom 1. Jauu= 
1923: Auf die Friedensmiete kommt ein Zuſchlag von 1600 Prozent, 
Läßt der Mieter die Wohnung ſelbſt inſtandſetzen, ſo kommen die 1600 
Prozent in Wegfall und es kommt nur ein Aufſchlag von 120 Prozent 
zur Friedensmiete. Schornſteinfeger=, Waſſer= und Lichtgeld ſind hierin 
nicht einbegriffen. Die Ausſchlagſätze zur Gemeindeunlage werden auf 
Vorſchlag der Finanzkommiſſion feſtgeſetzt: auf Gebäude und Bauplätze 
10 Prozent, land= und forſtwirtſchaftliche Grundſtücke 15 Prozent, 
            Au=
lage= und Betriebskapital 8 Prozent. Für die Jagdverpochtung ſchlägt 
die Finanzkommiſſion vor: vom 1. Okkober 1920 bis 30. September 1921 
das 50fache, vom 1. Oktober 1921 bis 30. Septenber 1922 das 25fache 
und von 1922 bis 30. September 1923 das 50fache zu fordern. Sollten 
die Jagdpächter ſich in einer Friſt von acht Tagen nicht für dieſe Sätze 
entfcheiden, ſo ſoll das Pachteinigungsamt in Darmſtadt hierüber 
            ent=
ſcheiden. Ueber das Beerdigungswefen lag ein Antrag des 
            Gemeinde=
vats Petry vor, ſämtliche Koſten bei allen Sterbefällen aus der Gemeind 
kaſſe zu decken. Dieſer Antrag wurde vertagt und eine Kommiſſion 
gebildet aus den Gemeinderäten Ludwig Perry 11., Heinrich Bauer, 
Heinrich Deuker und Ph. Schmidt, um ſich näher mit der Verbilligung 
des Beerdigungsweſens zu befaſſen. Die vom Kreisbeuamt 
            vorgeſchla=
gene Verlegung der Seegartenſtraße wird genehmigt. Geova Petrt 7. 
und Ph. Pfaff 3. erhalten für Viehzählung erſterer 20 Mk. und letziere= 
1000 Mk. Vergütung. Georg Pfaff III. erhält für Eberhaltung vom 
1. Oktober bis 8. Dezember 1922 eine Nachzahlung von 250 Mark für 
den Tag. — Ueben die ſchlechte Beſchaffenheit des Markenbrotes wird 
vielfach geklagt und foll die Angelegenheſt uterſucht werden. 
A Heppenheim a. b. Bergſtr. 18. Jan. Unter dem Vorſitz des 
Büugermeiſters fand am Montag abend bei vollzähliger Beteiligung der 
Gemeinderäte eine öffentliche Sitzung des Gemeinderats im 
Rathausſaale ſtatt. Herr Bürgermeiſter Wiegaud eröffnete die 
Sitzung mit einem treffenden Hinweis auf die brutale Beſetzung des 
Ruhrgebietes durch die Franzoſen und Belgier und ermahnte 
            eindring=
lich zur Einigkeit in der ſchweren Zeit, in der wir uns augenblicklich 
befinden. Hierauf meldete ſich Gemeinderat Kraſtel zum Wort und 
            ver=
las eine längere Erklärung der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands, 
die von den anderen Mitgliedern des Gemeinderats als nicht in den 
Zemeinderat gehövend bezeichnet wurda. Der Vorſitzende, die G.=R. 
W. Schneider und Rupp gaben kurz und treffend die richtige Antwort. 
In die Tagesordnung eintweten, wurden verhandelt: Förderung des. 
Wohnungsbaues. Um der Wohnungsnot ſteuern zu können, iſt der Bau 
vor 15 Häuſern angeregt. Es wird beſchloſſen, die Sache der 
            Finanz=
kommiſſion zu überweiſen. — Holzverſorgung; Geſuch der Otoba. Die 
Oberuheiniſchen Tonwerke und Baubedarf=Aktiengeſellſchaft bitten um 
Ueberweiſung von Schwellenholz zum Tarifpreis. Die Firma wird auf 
die bevorſteheden Holzverſteigerungen verwieſen. Das Geſuch des 
            Ge=
verkſchaftsbundes erledigt ſich durch den Gemeinderatsbeſchluß vom 
27. November, wonach 1,5 Raummeter Holz zu ermäßigtem Preiſe 
            ab=
gegeben werden ſoll. — Ortsbürgeraufnahme. Aufhebung des 
            Beſchluſ=
ſes vom 8. November 1921. Gegen dieſen Beſchluß iſt Einſpruch beim 
Kreisamh erhoben worden. Der Kreisausſchuß hat daraufhin 
            entſchie=
den, daß dieſer Beſchluß rechtswidrig und daher aufzuheben ſei. Die 
Verſammlung beſchloß auch demgemäß. — Beſchwerde des A. Kaid 
wegen verweigerter Ortsbürgeraufnahme. Gegen das Urteil des 
            Kreis=
ausſchuſſes in der Sache foll kein Einſpruch erhoben werden; Kaliſch iſt 
danach als Ortsbünger aufzunehmen. Die Witwe Wilhelm hat 
            Be=
ſchwerde beim Kreisausſchuß geführt, daß ihr für die Zeit ihrer 
            Ab=
wefenheit vom Orte der Allmendbezug gekürzt worden ſei. Der 
            Kreis=
ausſchuß hat ihre Anſprüche anerkannt. Gegen dieſe Entſcheidung ſoll 
Nekurs beim Provinzialausſchuß eingelegt werden. — Die Beiſitzer des 
Mieteinigungsamtes und der Wohnungskommiſſion beanſpruchen für die 
Folge für ihre Tätigkeit eine Vergütung für Zeitverſäumnis. Der 
            Ge=
meinderat beſchließt, den Beiſitzern, ſoweit ſie nicht Arbeitnehmer ſind, 
für jede Sitzung eine Aufwandsenuſchädigung von zurzeit 240 Mk. und 
eine Zeitaufwvandsentſchädigung von 60 Mk. zu zahlen. — Der 
            Fußball=
klub bitvet um Ueberlaſſung eines Schulſaals für Klubzivecke. Dem Au. 
ſinnen wird entſprochen. Dem Geflügelzuchtverein wird zur Abhaltung 
einer Provinzialausſtellung die Städtiſche Turnhalle zur Verfügung 
geftellt und ein Ehrenpreis im Betvage von 1000 Mk. auis der 
            Stadt=
kaſſe bewilligt. — Der Beitritt zur Kommunalen Landesbank in 
            Darm=
ſtadt wird abgelehnt. — Die Gemeindejagd iſt zum 1. Februar wieder 
leiß 
ällig. Die Waldkommiſſion ſoll zunächſt prüfen, ob und 
            welch=
ngen in den bisherigen Bedingungen einzutreten habe. — B 
Deie 
gegen den Gemeinderatsbeſchluß vom 27. November, betreffs 
ſcht. 
Mindeſt 
ſtpreis für Gas und elektriſchen Strom. Die Einſprachen werden 
für berechtigt gehalten und der Beſchluß wieder aufgehobe. — D 
Gemeinderat beſchließt, die männlichen Perſonen, die ſich erwerbslos 
melden, mit Steineſchlagen zu beſchäftigen, und zuar im Akkord. Füir 
den Kubikmeter geſchlagner Steine werden 4000 Mk. bezahlt. Nach 
            Er=
ledigug weiterer Poſitionen folgt eine nichtöffentliche Sitzung. 
D Von der Bergſtraße, 18. Jan. Einbruch und Diebſtähle. 
Im Tranſitlager der Firma Hch. Jacob u. Co. in Weinheim wurde 
ein ſchwerer Einbruch verik 
t. Dnßei wurde eine große Menge Tabak 
im Werte von mehreren 100 000 Mk. entwendet. Ebenſo wurde in die 
Goetheſchkule eingebrochen, die Sckſränke enbrochen und zwei Violinen 
eine Nähmaſchine und anderes geſtohlen. — Auf der Bahuſtrecke nach 
Schwetzingen wurden von bis jetzt unbekunten Dieben etwa 20 
Kilo Kupferdraht geſtohlen. 
wd. Rüffelsheim, 19. Jan. Beſchlagnahme des 
            Rüſſels=
heimer Gemeindewaldes. Der hieſigen Bürgermeiſterei iſt 
von der OEerförſterei Raunheim telephoniſch mitgeteilt worden, daß die 
Abfuhr des am 9. Januar mit einem Geſamterlös von 12,5 Millionen 
Mark verſteigerten Stammholzes aus dem Gemeindewald vorläufig 
            ge=
ſperrt ſei. Das Stammholz iſt aber von den Steigerern bereits bezahlt, 
und damit aus Kommunalbeſitz bereits in Privatbeſitz übergegangen. 
Da dieſes Holz demnach nach der Rheinlandverordnung nicht vor der 
Beſchlagnahme betroffen wird, iſt anzunehmen, daß es ſich bei der 
            Sper=
rug der Abfuhr nur um eine vorläufige Maßnahme haudelt. 
Reich und Ausland. 
Herabfetzung der Frachten für friſche Kartoffelu. 
Berlin. Dieſer Tage tritt eine weitere Herabſetzung der 
            Frach=
ten für friſche Kartoffeln, die zur Volksernährung beſtimmt ſind, um 
vier Zehntel ein, ſo daß künftig uur zwei Zehntel der vegelrechten 
Fracht erhoben werden. Bei Frachtſtückgut wird jetzt nur das halbe 
Gewicht und künftig nur ein Viertel zur Fracht herangezogen. Der 
neue Frachtennachlaß beträgt alſo in beiden Fällen 50 Prozent. Weiter 
wird ein Frachtennachlaß für ſtichſtoffhaltige Düngemittel von 10 Proz= 
und für Superphesphat von 20 Proz neu eingeführt. Die bisherige 
Frachtenermäßigung von 20 Prozent für Düngekalk und Düngemergel 
wird auf 30 Prozent für Düngekalt und auf 40 Prozent für 
            Dünge=
mergel erhöht; ebenſo die für rohe Kaliſalze und Erzeugniſſe, ſoweit 
ſie der Tarifklaſſe X angehören, von zurzeit 15 auf 30 Prozent. 
Zur Bekämpfung des Schleichhandels und des Schiebertums. 
Berlin. Der Reichsverkehrsminiſter wurde gebeten, den 
            Eiſen=
bahnverwaltungen die Vorſchriften zur Bekämpfung des Schleichhandels 
und des Schiebertums in Erinnerung zu rufen. Als weiteres wirkſames 
Mittel zum Schutze der Verbraucher ſoll in Zukunft in allen Städten 
eine ſtrenge Ueberwachung der Wochenmärkte erfolgen. Die 
            Verkaufs=
ſtände müſſen Preisſchilder ufzeigen und ſind zu kontrollieren, ob ſie 
richtige Wagen und Gewichte beſitzen. Auf jedem Wochenmarkt iſt für 
die Verbraucher eine durch ein großes Plakat ſichtbar gewachte 
            Melde=
zu 500 000 M. drei kavente und bei Beträgen über 500 000 M. vier ein Vertreter der Verbraucher, zur Entgegennahme etwaiger 
            Mitteilun=
gen über unlautere Machenſchaften anweſend ſind. Dort ſoll möglichſt 
auch eine Wage vorhanden ſein; außerdem iſt der Markt dauernd ab= 
Wein auf der Straße. 
Ludwigshafen. Bei einem mit Weinfäſſern beladenen 
            Laſt=
auto brach die Steuerung. Das Auto rannte an den Ninnſtein, wobei 
ſämtliche Fäſſer herunterffelen und leck wurden, ſodaß der größte Teil 
des Weines auslief. Den Schaden hat ein großes Weingeſchäft in 
Mannheim zu tragen. 
Auch Taufbecken ſind nicht ſicher. 
Hirſchberg. Aus der Hirſchberger Guadenkirche iſt ein 
            Tauf=
becken aus Neuſilber von hohem Wert geſtohlen worden. Auch in dem 
verübt und Münzen, Uhren, Schmuckſachen aus Gold und Silber und 
Kriſtallglas von ſehr hohem Metallwert und noch viel höherem Kunſt= 
und Altertumswerte geſtohlen. Die geſtohlenen Gegenſtände ſind 
            teil=
weife unerſetzlich.
9
Rummer 19.
Darmſtätter Tagblatt, Samstag, den 20. Januar 1923.
Seite 5.
 Spiel, Hport und Turnen. 
*. Vom Schwimmſport. In echt turneriſcher Brüderlichkeit 
huben ſich die Schwimmabteilungen der Turngemeinde 
            Beſſun=
gen 1865 und der Turngeſellſchaft 1875 zuſammengetan, 
uiur ihre Uebungsſtunden gemeinſam Montags und Freitags, abends 
7 Uhr, im Städtiſchen Hallenbad abzuhalten. Die Mannſchaftskämpfe 
heben den Geiſt und ſtärken das Zuſammengehörigkeitsgefühl der 
            ein=
zelnen Gruppen. Ein Wafſerballſpiel an jedem Uebungsabend zeigt 
reges Intereſſe, ſo daß bei den Gau=Waſſerballrunden in dieſem Jahre 
die beiden Abteilungen mit mehreren Mannſchaften teilnehmen können. 
Auch der Turnverein „Voswärts”=Langen wird mit ſeinen 
Schwimmern und Schwimmerinnen an den Uebungen teilnehmen. Des 
weiteren hat die Schwimm=Abteilung der T. G.B. 1865 die 
            Schwimn=
abteilungen der Turnvexein= Offenbach, 1860=Fvankfurt und 
            Turnge=
weinde Darmſtadt gewonnen zur Austragung von Mannſchaftskämpfen 
und Waſſerballſpielen feweils an deren Uebungsabenden. Am Freitag, 
den 26. Januar, erfolgt das erſtnalige Zuſammentreffen mit 
            Turnver=
ein Offenbach in Offenbach; das zweite am Donnerstag, den 1. Februau, 
mit Turngemeinde Darmſtadt 46 an dem Uebungsabend der T. G.D. 46. 
L. Kraftſportverein „Deutſche Eiche‟=Roßdorf. 
In überfülltem Saale des Gaſthauſes „Zur Sonne” fand am 
            vergan=
genen Sonntag der vom Kraftſportverein „Deutſche Eiche” veranſtaltete 
Großkampftag im Ringen ſttt. Vorzügliche Leiſtungen 
wurden hierbei gezeigt. Die Kämpfe verliefen wie folgt: 
1. Herausforderungskämpfe: Groh=Darmſtadt ſiegt 
nach einem ſchweren Kampf nach ſechs Minuten über Menzer=Roßdorf, 
trotzdem daß Menzer Groh etwas überlegen war. Gaumeiſter 
            Stein=
bec=Groß=Zimmern und Minkler=Noßdorf, ſowie Schanz=Nieder=
            Nam=
ſtadt und Schmmann=Roßdorf trennen ſich nach Verlauf von 10 Minuten 
als unentſchieden. 
2. Mannſchaftskampf Aſchaffenburg—Roßdorf 
(Reſultat 16: 12 zugunſten R.): Im Fliegengewicht ſiegt Poth= 
Roßdorf einmal in 3 Minuten, das anderemal in 5 Miruten über 
Schmidtner=Aſchaffenburg (4 Punkte für Roßdorf). Im 
            Bantam=
gewicht muß Moter II.=Roßdorf, in einer halben Minute durch 
Ueberwurf, bei welchem er auf die Schultern zu liegen kam, eine 
            Nie=
verlage einſtecken. Den folgenden Kampf konnte er jedoch wieder durch
 verlovenen Poſten, trotzdem behauptete er ſich gut. Stein ſiegte in den 
beiden Gängen, und zwar einmal in 4 und einmal in 5 Miuten (vier 
Cunkte für Aſchaffenburg). — Im Leichtgewicht erledigte Bicker= 
Koßdorf ſeinen Gegner Bauer=Aſchaffenburg nach 4 bzw. 2 Minuten 
(4 Punkte für Roßdorf). — Mittelgewicht 4: Kircher=Roßdorf 
und Kampfſpielmeiſter Meithof=Aſchaffenburg ringen zweimal zehn 
Minuten unentſchieden (2 Punkte für Afchaffenburg, 2 Punkte für 
            Roß=
m 
Gottesdienſtliche Anzeigen. 
Svangeliſche Gemeinden. 
2, Sonntag nach Epiphanias, den 21. Januar 1923. 
Stadikirche: Die Gottesdienſte finden vorläufig in der 
            Stadt=
kapelle ſtatt. 
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr 
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre. 
Stedtkapelle: Vorm. 9 Uhr: Frühgottesdienft. Pfarrer Heß. 
— Uim 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Kleberger — Um 
1½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Abends 5 Uhr 
Abendgottesdienſt. Pfarrer Vogel. 
Schloßkirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 
            Pfarr=
aſſiſtent Müller. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer 
Zimmermann. 
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx. 
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Mittwoch, den 24. Jan., abends 
Uhr: Bibelſtunde (Brief an die Epheſer). Pfarrer Heß. 
Martinskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer 
D. Waitz. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbeztri. 
Sfarrer D. Waisz — Abends 6 Uhr: Pfarrer Beringer. 
Martinsſtift: Mittwoch, den 24 Jan., abends 8 Uhr: 
            Bibel=
ſtunde (1. Petr 4, 12—19). Pfarrer D Waitz. 
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Goethe. — Um 11 Uhr: 
Kindergottesdient. — Mittwoch, den 24. Jin., abends 8 Uhr: 
            Bibel=
ſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx 
Beſſuyger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: 
            Haupt=
golteedienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr: 
            Kinder=
gottesdienſt Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. 
Abends 6 Uhr: 
Abendgoitesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Wagner, 
Anmeldung von ½6 Uhr an in der Sakriſtei. In allen Gottesdienſten 
Koilekte ſür den Ebvangeliſchen Bund. 
Pauluskieche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer 
Rückert. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdenſt. Pfarrer Rückert. 
Mittwoch, den 24 Jan., abends 8½ Uhr im Gemeindeſaal: 
            Bibel=
tunde. Pfarrer Rückert. 
Stiftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar 
            Bel=
vn. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den 
25. Jan., abends 8 Uhr: Betſtunde. 
Kranichſtein (Echloßkapelle): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. 
Sfarraſ iſtent Reinhardt. Darmſtadt. 
Stadtmifſien (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm 9 Uhr: Gebets=
 dorf). — Im Mittelgewicht B., ſiegte K. Moter I. zweimal über 
Väth=Aſchaffenburg nach einer halben bzw. 5 Minuten (4 Punkte für 
Roßdorf). — Im Schwergewicht ſtand dr etwa 20 
            Kilogr=
im 
ſchwverere Kreismeiſter Rohe gegen Feigk=Roßdorf. Letzterer werteidigte 
ſich ſehr gut und braclſte Rohe in ganz gefährliche Lagen. Einen Sieg 
einzubringen bei deſſen Ueberlegenheit an Schyvere und Kraft war 
            un=
möglich. Einmal nach 1,5 Min. und einmal nach 3 Min. mußte er 
ſich als beſiegt bekennen (4 Punkte für Aſchaffenburg), 
Roßdorf, das bei den letzten Gaukämpfen an letzter Stelle ſtand, 
zeigte ſomit, daß es doch imſtande iſt, ſich auch gegen einen guten Gegner 
zu behaupten. Noch etlvas mehr Training einiger Teilnehmer der 
Mannſchaft und die Früchte werden ſich noch im Laufe dieſes Jahres 
gegen wüvdige Gegner zeigen. — Im Februar hat der Verein Noßdorf 
die Liga der Kraftſportvereinigung Germania=Bockenheim zu Gaſte. 
Da dieſer Verein eine ſehr gutgsſchulte Mannſchaft beſitzt, dürfte man 
ſchon jetzt auf den Ausgang der Kämpfe geſpannt ſein. 
wd. Die Verbandsſpiele im Heſſenkreis bringen 
am kommenden Sonntag die Entſcheidung über die Meiſterſchaft. 
            Aus=
ſchlaggebend ſind die beiden Spiele Spv. Wiesbaden—
            Ale=
mannia=Worms in Wiesbaden, F.= u. Spv. Mainz 05—T.. Spg. Höchſt in Mainz. Für die Meiſterſchaft kommt Spv. Wiesbaden 
in Frage, der mit einem Punkt Vorſprung an der Spitze der Tabelle 
ſteht und ein Spiel ſveniger als ſeine Rivalen hat. Das Treffen gegen 
lemannia=Worms iſt ſich=lich eines der ſchverſten Hinderniſſe und der 
Si 
ger ſteht noch keineswegs feſt. Alemannia iſt in ihren letzten Spielen 
zu großer Form aufgelaufen und heute den Wieshadenern ein 
            eben=
bürtiger Gegner. Immerhin hat Spo. den Vorteil des eigenen Platzes, 
ſo daß ſeine Ausſichten etwas günſtiger ſind. Gewinnt aber Alemannia, 
dann kann Alemannia noch den zweiten Platz ſich ſichern. — 
            Bedeutungs=
voll iſt auch das Rückſpiel Mainz C5—T.= u. Spgde. Höchſt, den 
zweiten Meiſterſchaftskandidaten in Mainz. Das Vorſpicl in Höchſt 
gewannen die Farbſtädter glatt 3:0. Wir glauben kaum, daß ſie ihren 
Sieg in Mainz ſo leicht wiederholen können. Der Mainzer Verein hat 
—allerdings faſt allzu ſpät — weſentlich an Spielſtärke gewonnen und 
ſtellt jetzt eine der ſtärkſten Mannſchaften des Heſſenkreiſes ins Fald. 
Wir rechnen mit einem knappen Sieg der Mainzer, falls ſie komplett 
antreten. Ein Sieg der Turner aber brächte Wiesbadens 
            Meiſterſchafts=
ausſichten ſtark ins Schſvanken, falls dieſe nicht ihre beiden noch 
            aus=
ſtehenden Spiele geſvinnen. — Um den dierten Tabellenplatz ringen 
Biebrich 02 und Kaſtel 06. Das Spiel wird in Biebrich 
            auL=
getragen und wird mit größter Energie auf beiden Seiten durchgeführt 
werden. Der Ausgang iſt ſehr ungewiß. 
hm. Der Main=Rhein=Turngau der D. T. hält am 
nächſten Sonntag, den 21. Jan., nackmittags 3 Uhr, in der Turnhalle 
am Woogsplatz (Darmſtadt) eien außerordentlichen Gautag 
ab. Auf der Tagesordnung ſteht die Wahl der Vertreter für den 
            dies=
jährigen Kreistag. Bei dieſem Gautag iſt der hohen Koſten wegen 
Stimnnibertragung geſtattet; beglaubigte Ausweiſe haben die Vertreter 
G 
ſtunde — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: 
Bibelſtunde. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſationsverſammlung. — 
Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſrr chſtunde für Männer — 
            Diens=
tag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 
8½ Uhr: Bibelſtunde im Beſſunger Gemeindehaus. — Donnerstag, 
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Miſſionar Becker aus China. 
Jugendbund für E. C: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Bibelſtunde 
für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibeiſtunde für Jungfrauen. — 
Abends 8½ Uhr: Ebangeliſation. — Montag, abends 8½ Uhr: 
            Ge=
betsſtunde für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: 
            Bibel=
beſprechſtunde für Jünglinge. — Donnerstag, abends 8 Uhr: 
            Gebets=
ſtunde für Jünglinge. 
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal; Eemeindehaus der 
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtr 6. Sonntag, vorm. 
10 Uhr: Kirchgang. — Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibel eſprechſtunde. 
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, 1.). 
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde 
Ehriftliche Zerſammlung (Baldſtr. 13): Sonntag, den 21. Jan., 
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm 4½ Uhr: Verkündigung 
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 24. Jan., abends 8½ Uhr: 
Gebetsſtunde. — Freitag, den 26. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. 
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, 
den 21 Jan., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: 
            Pre=
digt. — Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde — Donnerstag, den 
25. Jan”, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt. 
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag, 
den 21 Jan, vorm. ½10 Uhr: Heilt ungsſtunde. — Um 11 Uhr: 
Sonntagsſchule. — Nachm 3 Uhr: Evangellſativn. — Abenos ½8 Uhr: 
Jugendſtunde. — Dienstag, den 23. Januar, abends 8 Uhr: 
            Bibel=
ſtunde. — Freitag, ben 26. Jan., abends 8 Uhr: Gebetsſtunde 
Kirche Jeſn Ehriſti der Heiligen der lesten Tage (Darmſtadt 
Saalbauſtr 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 21. Jan., nachm. 2½ Uhr: 
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: redigt. — Donnerstag, den 25. Jan., 
abends 8 Uhr: Bibelſtunde Jedermann herzlich willkommen. 
Gemeinde glänbig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Maner ſtr. 17: 
Sonntag, den 21. Jan, vormittags 10 Uhr: Gebetsverſammlung. 
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule — Nachm. 4 Uhr Predigt. — 
            Diens=
tag, den 23. Januar, abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Donnerstag, 
den 25. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. 
Methodiftengemeinde (Frankfurterſte. 3): Sonntag, den 21. Jan., 
nachmittags ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt, 
Prediger Kunde aus Frankfurt
 mitzubringen. Vereine, die ihre Standeserhebung nicht abgeliefert 
hoben, ſind nicht ſtimmberechtigt. Am Samstag, abends 6 Uihr, geht
 Heute nacht wurde unser 
erstes Kind „Annemarie‟ 
geboren 
Darmstadt, 19. Jan. 1923 
Georg Merck 
Aline Merck 
geb. Hummel
 8 Die glückliche Gebart 
eines gesunden jungen 
zeigen in dankbarer 
Freude an 
Lorenz Adelmann 
und Frau 
Grafenstraße 23½ 
(573
 Nachruf. 
In tiefen: Schmerz trauern 
wir um unreliebe Schulkameradin 
Hophie Petri 
die leider allzufrüh im blühenden 
Alter von 18 Jahren ins Land 
des ew gen Friedens abberufen iſt. 
Un re allezeit fröhliche, 
            freund=
liche und triedfertige Kamerad n 
werden wie nie vergeſſen und ihr 
ſtets ein ehrendes Andenken be= 
( 1786 
wahren. 
Die Schulkameradinnen 
und =Kameraden. 
Weiterſtadt, 19. Januar 1923.
Statt Karten.
 Ihre am Sonntag, den 21. Jan., 
nachmiitags 2½ Uhr, in der 
            Stadt-
kapelle stattfindende TRAUUNG 
zeigen an 
Hermann Moll 
Elisabeth Moll 
geb Röder 
Darmstadt, den 20. Jan. 1923 
Walds raße 22 
/21761
 Todes=Anzeige. 
Plötzlich und unerwartet 
            ver=
ſchied heute unſer lieber Sohn 
un Bruder 
„ 
Emil Schafer. 
ie trauernden Kinterbliebenen: K, 
Fam. Wilh. Schäfer 
Taunusſtr. 45. 
Darmſtadt, 17. Januar 1923 
Die Beerdigung findet Samstag 
den 20. Jan., nachm. 2 Uhr, a. 
dem Waid riedhof ſtatt. 1844 
R 
K
 Heute nachmittag 5¾ Uhr 
            ent=
ſchlief nach ſchwerem Leiden im 
50. Lebensjahre meine liebe Frau, 
unſere gute, trenſorgenbe Mutter, 
Sil wiegermutter, Großmutter, 
Tochter, Schweſter, Schwägerin 
und Tante 
Frau Louiſe Engel 
geb. Fickel. 
Die trauernden Hinterbliebenen 
Heinrich Engel 
Karl Engel 
Familie Ran. 
Darmſtadt, den 18. Jan. 1923 
21861 
Tannenſtraße 33. 
Die Beerdigung finder Montag, 
den 22. Januar, nachm 3 Uhr, 
auf dem Waldfredhof ſtart
 Für die vielen Beweiſe 
herzlicher Teilnahme beim 
Tode meines Mannes 
            un=
ſeren aufrichtigſten Dank. 
Frau W. Bach 
839 und Kinder,
 Dankſagung. 
Für die bielen, treuen Beweiſe 
hie ziicher Teilnahme während dem 
Krankſein und dem Ableben meines 
lieben, unvergeßlichen Mannes. 
Schwageres, unſeres guten Onkels 
und Couſins 
Rait 
Grotg einft Maht 
Oberverwalter des Stadtkrankenhauſes 
ſagen wir nur auf dieſem Wege allen 
Verwandten, Freunden und 
            Bekann=
ten unſren aufrichtigſten Dank. 
            Be=
ſonderen Dank Herrn Pfarrer Goethe 
für die Be uche am Krankenbelte 
und die troſtreiche Grabrebe, ferner 
Herrn Medizinalrat Dr. Fiſcher für 
ſein treues Gedenken und die 
            Nieder=
legung des Kranzes. Auch dem 
            Be=
amtenverein ſei an die er Stelle für 
die erwieſene letzte Ehre herzlichſt 
gedankt, erenfalls dem Perional des 
Krankenhauſes für den erhebenden 
571 
Geſang. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Eliſabethe Meyer, geb. Böhm. 
Jarmſtadt, den 18. Jan. 1923.
 Dankſagung. 
Anläßlich des Heimganges 
meiner geliebten F au, unſrer 
guten Mutter, ſind uns ſo viele 
Zeichen hirzlichſter 
            Anteil=
nahme zugegangen daß wir ſie 
unmöglich im Einzelnen 
            beant=
worten können. Wir bitten 
deshalb, unſein tiefgefühlten 
Dank auf dieſem Wege zum 
Ausdruck bringen zu dürfen. 
Darmſtadt, 19. Jan. 1923. 
Namens der Sinterbliebenen: 
77 Dr. Hugo Bender.
 eine Sitzung des Gau=Ausſchuſſes in der Voogsplatz=Turnhalle dem 
Geutage voraus; die Tagesordnung bildet der Anbeitsplan 1923. 
            Sonn=
tag früh 9½ Uhr findet eine Beſprechung der Bezirks=Turmwparte, um 
1) Uhr eine Sitzung des Gau=Wanderausſchuſſes ſtatt. Weiterhin findet 
am nächſten Sonntag, vormittags 10 Uhr, in der großen Turnhalle am 
Woogsplatz eine Uebungsſtunde im Männer= und Frauenturnen für 
Turnwarte und Vorturner aller Gauvereine ſtatt. Uebungsſtoff: Gau, 
Kreis und München. — Im Hinblick auf eine gute Durchführung der 
reichhaltigen turneriſchen Arbeit des Jahres 1923 iſt ein guter Beſuch 
aller vorgenannten Gauveranſtaltungen unbedingte Pflicht ſämtlicher 
Gauverzine. 
Geſchäftliches. 
Wichtig beim Einkauf iſt es, eine Qualitätsware als ſolche 
zu erkennen und ſich nicht täuſchen laſſen. Wir machen daher beſonders 
auf das heutige Inſerat der Firma Wilh. Bleyle, G. m. b. H., 
Stuttgart aufmerkſam, wo auf die Echtheitsmerkmale der ſeit 
            Jahrzehn=
ten ſo glänzend bewährten Bleyles Knabenanzüge und Bleyles Sweater 
für Knaben und Mädchen hingewieſen wird. Vorſichtige und auf 
            wirt=
ſchaftliche Vorteile bedachte Mütter und Hausfrauen werden den Inhalt. 
dieſer Erklärung in ihrem eigenſten Intereſſe beherzigen. 
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherfage für den 21. Januar: 
Trühes Wetter mit leichten Niederſchlägen. Temperatur über Null, 
zeitzweife ſtarker Weſtwind. Ueßer Skandinavien tritt eim Sturmwirbel 
auf, der das Beobachtungsgebiet vorübergehend beeinfluſſen wird. 
Tageskalender. 
Landestheater, Großes Haus Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (E 14, 
Schiilermiete rot 6): „Zar und Zimmermann”. — Kleines Haus, 
            nach=
mittags 2½ Uhr (Fremdenmiete F 27 gelb und zugehörige 
            Schüler=
miete): „Clatzigo”. — Vereinigte Darmſtädter Männer= 
Geſangvereine, abends 7 Uhr in der Turmhalle am Woogsplatz: 
Liederabend. — Theater=Verein, abends 8 Uhr im 
            Konkordia=
faal: Familienabend. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt= 
Lichrſpiele: Kinovorſtellungen. 
Druck und Verlag: L. C. Wirtich. Verantwortlich für Politik und 
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land” 
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul 
Lange — ſämtlich in Darmſtadt. 
Die hentige Rummer hat 8 Seiten. 
Katholiſche Gemeinden. 
Sonntag, den 21. Januar 1923. 
Et. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr: 
Gelegenheit zur heil. Beichte 
Sonntag, vorm, von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte 
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit 
Predigt — Um 3 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: 
Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe mit 
            Pre=
digt. — Nachm 3 Uhr: Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht. 
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Vorm. ½7 Uhr: Heil. 
Meſſe — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. — Nachm. ½3 Uhr: 
            Ver=
ſammlung der Jugendabteilung der Jungfrauen=Kongregation. 
Um 5 Uhr: Verſammlung des 3. Ordens. — Abends 6 Uhr: 
            Roſen=
kranzandacht. 
Kapelle in der Waldſtraße: Vormittags 7 Uhr: Heil. Meſſe. 
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. 9½ Uhr: Hochamt 
St. Sliſgbethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends 
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. 
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. — 
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt 
u. Generalkommunion der Jungfrauen — Um ½10 Uhr: Hochamt und 
Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Sairamentaliſche Andacht und Prozeſſion, 
Tapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Amt uno Predigt 
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und 
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. 
Sonntag, vornt. um 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. 
Meſſe mit Kommunion. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. 
Um ½10 Uhr: Amt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — 
Um 2½ Uhr: Andacht. 
St. Fidelig. In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der 
Waldſtraße an allen Sonn= und Feiertagen, morgens 8 Uhr heil. 
Meſſe und Predigt. 
Kirche zu Eberſtadt: Samstag nachm. 5 Uhr und abends 8 Uhr: 
Beichtgelegenheit. 
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr: 
            Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt, 
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht. 
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morgens 
7 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte, 
Kapells in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: 
            Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And.
 Freibank 
Schlachthof. 
Samstag vormittag 
von 8 Uhr ab. (551
 Todes=Anzeige. 
Geſtern abend 6 Uhr verſchied in 
der Frauenklinik in Gießen ganz 
            un=
erwartet an einem Herzſchlag meine 
liebe, gute Frau, unſere treuſorgende 
Mutter und Schweſter 
Harie Ehrenklau 
geb. Gerhard 
im 49. Lebensjahre. 
Die trauernden Sinterbliebenen 
in ihrem Namen 
Friedrich Ehrenklau. 
547) 
Lauterbach, 19. Januar 1923.
Un allnn Jagnn.
 Luch 
Fick 
Auchen d.eichen=
 liefeit zu Tagespreif 
frei Haus (*1777 
Peter Seeger IV. 
Pfnugſtadt 
Kaplaneigaſſe 50. 
Achtung! 
Bäume fäll., äſten 
und ſchneiden 
wwird nach billigſt. 
            Be=
rechnun ausgef. von 
Jahob Simon 
Rundeturmſtraße 2. 
Karte genügt. /*1818 
23 
Gärten 
werden inſtand 
            ge=
ſetzt und Bäume 
            um=
gemacht n. 
            geſchnit=
ten von Fachinann 
Karl Hof, 
Landſchaftsgärtnar, 
Karlſtu. 58. (*1798 
Konſirnanden= 
Kleider
 099 
Nachtragsboranſchlag fur Lank. 
Der durch den Geſamtvorſtand 
            feſtge=
ſtellte Nachtragsvoranſchlag der 
            iſrgeliti=
ſchen Religionsgemei de Darmſiadt für 
1922 iegt vom 22. d8. Mts. ab 8 Tage 
lang in unſerem Gemeindebüro, 
            Friedrich=
ſtraße 2, während der Amtsſt inden 
            vor=
mittags von 9— 12 Uhr zur Einſicht offen. 
Etw lige Einwendunge; ſind innerhalb der 
angegebenen Friſt ſchriftlich bei dem 
            unter=
zeichneten Bo ſtande einzureichen. (289 
Darmſtadt, den 19. Januar 1923, 
Der Vorſtand 
der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
wirft eine Taſſe Kaffee, Tee, Kolae uſw. beſondert
 wohltuend. Zum Süßen verwendet mon vert eilhoft 
Süßlloff. Tebletten. Sie ſind gut, billig und bekömmlich. 
Gine Tebſette genügt für eine Teſſe. 
Scachteln mit 100, 200 u. 300 Stück. 
Erbälticch m Kolonlalwaren., Drogenbandiungen 
uind Apofhelen
 Darmſtädter Tagblatt 
O 
* Frankfurter Börſe vom 19. Januar. 
(Eigenbericht des D. T.) 
Im Zuſammenhange mit der Erleichterung am Deviſenmarkt 
Dollar zur Notiz 19 675 gegen geſtern 23300 — trat heute nach der 
überſtürzten Hauſſebewegung der letzten Tage für die 
            Schwankungs=
werte der großen Märkte ein teilweiſe empfindlicher Rückſchlag ein, der 
durch die Nervoſität über die Ungewißheit der Lage noch gefördert 
wurde. Dagegen lagen Kaſſapapiere auf bedeutende Kauuforders aus 
Publikumskreiſen überwiegend ſehr feſt. 
Fremde Werte eröffneten auf die Valutenſenkung bei ruhigem 
Geſckäft ſchwächer, ungariſche und türkiſche Werte verloven 
            durchſchnitt=
lich 2—3000 Prozent, dagegen gewannen 5proz. Goldmexikaner gegen 
die letzte Notiz mit 200 000 Prozent 80 000 Prozent, 5proz. Tehuantepec 
mit 150 000 Prozent 82 000 Prozent, Tamaulipas mit 120 000 Prozent 
30 000 Progent. 
Am Montanaktienmarkt lagen weſtliche Montanwerte auf Gerlichte 
einer Beteiligung von engliſchem und amerikaniſchem Kapital an der 
Ruhrinduſtrie auffallend feſt; „hier gewannen Deutſch=Luxemburger 
10 000 Prozent, Gelſenkirchen 9000 Prozent, Hawener, die den Kurs 
von 100 000 Prozent erreichten, 27 000 Prozent. Oberſchleſiſche Werte 
waren dagegen ſcharf angeboten. 
Chemiſche Werte waren ſchwächer, es büßten ein die Werte des 
Anilinkonzems zirka 2000 Prozent, Scheideanſtalt 8000 Prozent, 
            Holz=
verkohlung 2000 Prozent: dagegen ſetzten Anglo Gu no ihre Steigerung 
fort und mußten 24 000 Proz= über der letzten Notiz rationiert werden. 
Auch Elektrizitätsaktien lagen im Angebot, beſonders ſchwach waren 
Elektr. Lieferung, „I. 6000 Prozent, dagegen gewanwen Siemens u. 
Halsbe gegen die letzte Notiz 23 000 Prozent. — Zuckeraktien waren auf 
neue Preiserhöhung weſehitlich feſter und gewannen zirta 4—5000 Proz. 
Bei Bankaktien, die ſchwächer eröffneten, fiel die feſte Haltung von 
Darmſtädter Bank=Aktien auf. Auf Gerüchte einer bevorſtehenden 
            Kapi=
talserhöhung jedoch konnten die Großbankwerte einen Teil der 
            anfäng=
lichen Verluſte wieder einholen. Metallbank kamen heute, nachdem ſie 
an der letzten Börſe aus Materialmangel geſtrichen wverden mußten, 
mit 42500 Prozent (++ 16 500 Prozent) zur Notiz. Der Kursunterſchied 
zwiſchen der zum gleichen Konzern gehörenden Scheideanſtalt iſt 
            auf=
fallend; Metallgeſellſchaft 43 000 Prozent, alſo faſt gleich wie 
            Metall=
bank! 
Deutſche Fonds ſehr lebhaft. Spara amtlich 601, im Freiverkehr 
zum Schluß 750 Geld! Schutzgebietsanleihe amtlich 6500, nachdem ſie 
im Freiverkehr den Kurs von 10 000 geſtreift hatten. 
Der Einheitsmarkt war ſehr feſt, die Kursgewinne betrugen hier 
3000—10 000 Prozent; beſonders feſt Olegwerke, die 17 000 Prozent 
gegen die letzte Notiz gewannen. 
Auffallend iſt das ſtarke Indereſſe für Vorzugsaktien, insbeſondere 
ſehr geſucht A.E.G.=Vorzüge. 5proz. Ediſon 1000 rationiert, Gproz. 
Ediſhn aus Materialmangel geſtrichen. Berneis=Weſſel=Vorzugs 1800 
Prozent rat. mit 20 Prozent Zuteilung. Die hochgetriebenen Kurſe 
ſtehen in keinem Verhältnis zu der Verzinſung der meiſt auf eine feſte 
Dividende beſchränkten Vorzugsaktien. 
Das Intereſſe für Brauerei=Aktien hielt auch heute an. 
Der freie Markt war bei ſehr großem Geſchäft und großer 
            Unſicher=
heit ſehr lebhaft; unter ſtauken Gewinnnealiſationen gaben die Kurſe 
faſt durchweg erheblich nach. Die geſtern im Bureauverkehr genannten 
Kurſe wurden faſt durchweg nicht erreicht. Man hörte hier Becker=Kohle 
18—15000, Becker=Stahl 12—10000 Benz 11—10000, Brown Boveri 
6400, Elberfelder Kupfer 7000—6500, Hanſa=Lloyd 6000—5500, Inag 
3000—8000, Knorr=Heilbronn 1300, Krügershall 23—20 000, 
            Mans=
felder 2—25 000 Brief, Meher=Textil 3200, Mez Söhne 15—11 000, 
Petroleum 26 000, Raſtatter Waggon 13000, Reis= und Handels=A. G. 
auf Guldenkombinationen feſt 20000 Prozent. Rheydt 14—13 000, Tiaz 
5500—5100, Ufa 8000—7000, Entreprifes 120—110 000, Diamon Shares 
120 000. 
w. Debiſenm ivkt. Frankfurt a. M., 19. Januar.
20. Jan. 1923 Nr. 19
e— Leib A 4 Kfe
—-Deib
Zriel. 13765
Antwerpen=Bräſſel .2:...... 184 N Mufte Holland .. ................." 9½ R9 London ...................." 10993 16771.2 9i2 95
Paris........... .. . ........
Schweis.. . . . . . . . . .. .. ... ..." 43.*
3 (718 Spanien ................... 35 3087. Italien ......... ........... 1Ge „Ge Wie 932.3 Lifſabon=Oporto. . . . . . . . . . . .. — D Dänemark .. . . . . . . . .. . . ..... 4513,70 4536. 3890.2 3909.75 Norwegen ................. 4264.30 At 3690.75 3709.25 Schweden .. . . . . . . . . . .. . ...." (18.50 5386.50 5413.50 Helſingfors ................." 58.60 Ni. Rew=Gork
oo-- 191.90 10
23233 19699.15 Deutſch=Of
ch (abg.). .. . . . 1.17 20 31.33 B.07 Budapeſt . . . . . .. . . . . . .. ... .." .98— 6. 7.91 7ſ. Prag ........ ........ .. .... 689.40 32,60 533.95 536.35 Bgram. . . . . . . . . . . . . . . ......" 184.55 125.45
 h. Rheiniſche Treuhand=Geſellſchaft A.=G., 
Mannheim. Die Geſellſchaft hatte an Zinſen und Gebühren eine 
            Ein=
nahme von 6 222 496 Mark. Die Handlungsunkoſten erforderten aber 
6 124 562 Mark, ſo daß einſchließlich Vortrag ein Reingewinn von nur 
132 699 Mark verbleibt, aus dem 6 Prozent Dividende 23 055 Mark 
Aufſichtsratstantieme verteilt, dem Reſervefonds 50 000 Mk. überwieſen 
und 87 144 Mark auf neue Rechnung vorgetragen werden. In der 
            Bi=
lanz ſtehen Wertpapiere mit 656 612 Mark, Außenſtände mit 371 663 Mark 
und Verbindlichkeiten mit 554 639 Mark. Das bilanzmäßige Ergebnis 
entſpricht nicht dem Umfang und der Art der geleiſteten Arbeit. Die 
Honorarſätze ſind nur langſam den Unkoſtenſteigerungen gefolgt, doch hat 
man jetzt weitere Erhöhungen vorgenommen. 
w. Der Zinsfuß der Darlehnskaſſen beträgt von 
heute ab bis auf weiteres allgemein: für Vorzugsdarlehen 127 für 
Darlehen gegen Verpfändung feſtverzinslicher Wertpapiere einſchließlich 
der unverzinslichen Schatzanweiſungen 13 Prozent, für Darlehen gegen 
Verpfändung von Aktien und dergl. ſowie von Waren 14 Prozent. 
h. Trapp u. Münch, A.=G. in Friedberg (Heſſen). Die 
Verwaltung beantragt eine Kapitalserhöhung von 2,5 auf 5,5 Mill. Mk. 
Das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahres war günſtig und wird 
mit einer Dividende von 30 (15) Prozent gerechnet. 
Die Ludwig Weſſel A.=G. für Porzellan= und 
Steingutfabrikation in Bonn wird vorausſichtlich eine 
            be=
trächtliche höhere Dividende als im letzten Jahre (25 Prozent und 10 
Prozent) vorſchlagen. 
h. Waggonfabrik Uerdingen A.=G. in Uerdingen 
a. Rh. Die Verwaltung ſchlägt 30 (20) Prozent Dividende und 
            Kapitals=
erhöhung um 50 Mill. Mk. Stamm= und 5 Mill. Mk. Vorzugsaktien auf 
insgeſamt 77 Mill. Mk. vor. Von den neuen Stammaktien ſollen 40 Mill. 
Mark den alten Aktionären im Verhältnis von 1:2 zu 400 Prozent 
            an=
geboten werden, während der Reſt von 10 Mill. Mark zur Verfügung der 
Verwaltung bleiben ſoll. 
w. Der Benzolverband, G. m. b. H., Bochum hat mit 
Wirkung ab 19. Januar die Benzolverkaufspreiſe wie folgt feſtgeſetzt: 
Motorenbenzol 1800 Mk., Tetralitbenzol 1680 Mk., gereinigtes 
            Löſungs=
benzol II 1400 Mk. für 1 Kg. ab Hauptverkaufsſtelle. 
Neue Richtpreiſeinder Schokoladen=Induſtrie. 
Die Intereſſengemeinſchaft deutſcher Kakao= und Schokoladefabriken 
G. m. b. H. (Ideka), Dresden, gibt bekannt, daß die Richtpreiſe für Kakao= 
Erzeugniſſe (Ladenverkaufspreiſe) wie folgt geändert worden ſind: 
            Kakao=
pulver, ſchwach entölt 4600—5400 Mark; Kakaopulver, ſtark entölt 2800 
bis 3000 Mark per Kilo; Vanille=Schokolade aus feſter Maſſe 40/60 410 
bis 460 Mark; Feine Vanille=Schokolade 50/50 459—500 Mark; Schmelz= 
Schokolade 50/50 560—610 Mark; Schmelz=Schokolade bitter 60/40 610 
bis 660 Mark; Milch=Schokolade 630—680 Mark; Nuß=Schokolade 630 
bis 680 Mark; Milch=Nuß=Schokolade 630—680 Mark; Mokka=Schokolade 
50/50 630—680 Mark; Krem Schokolade 360—400 Mark alles per 100 Kilo, 
Rhein= unb Mainſchiffahrt. 
* Bei Oſtwind trat Froſtwetter ein. Das Waſſer geht langſam 
            zu=
riick. Mainzer Pegel 1,46 Meter. Fahrtiefe in den Main 2,30 Meter. 
Lohrer Pegel 2,30 Meter. Der Guſtadsburger Streit hält an. 
            Frachten=
lage unverändert. Kahnraum reichlich. Die Schwergutfnacht notiert 
man ab hier mit 900—1100 Mk. pro Tonne bei halben Friſten nach deu 
Ruhr. Kahwniete 25 Mk. pro Eichtonne umd Tag. Seitens der 
            fran=
zöſiſchen Behörde werden Schiffsladungen mit Brennſtoffen nach dem 
unbeſetzten Gebiet feſtgehalten. Schlepplohn ab hier nach Höchſt 625, 
Griesheim 700, Frankfurt=Weſthafen 750, Fvankfurt=Oſthafen 812,50, 
Fhankfurt=Oberhafen und Offenbach=Hafen 875, Offenbach=Oehlerwerke 
und Vürgel 962,50, Mainkur 1062,50, Aſchaffenburg 1937,50 Mark die 
Tonne. Der Preis für Bunkenkohle beträgt ab 12. Januar 77 200 Mark 
die Tonne. 
w. Deviſenmarkt. Berlin, 19. Januae Telegr. Auszablungen für:
 Amſterdam=Notterbam „. .., 
Brüſſel=Antwerpen .........." 
Chriſtiania . ...... . . . . . ...... 
Kopenhagen ................" 
Stockholm .. . . . . . . . . . ......." 
Helſingfors. .. . . . .. . . . .. ..... 
Italien. . . . .... .. . . . . . . . .. .. 
London .. .................. 
Rew=York ......... . .. ......" 
Paris ................ ...." 
Schweiz.. . . . . . . . . . . . . . ... . . 
Spanien ..................." 
Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 
Prag ......................" 
Budapeſt. 
ao. 
Buenos=Af 
B.. .. 
Bulgarien .................." 
Japan ...... ... .. ... . ...... 
Rio de Janeiro ............." 
Belgrad. . . . . . . . .. . . . ..... .."
Geid Mife
Brief 9122,75 1493.50 4260.63 4 36 1.48 1ſ72 147 732.50 18.
37.50 967 4 27 335 7.44 631. 8.4 8.48 6034.88 6065.13 144.63 45.37 11127.75 B6850 2571.44 159.50 169.46
 Wefe 
Brief 
Gelb
 7555 
eS 
187. 
 
23 
gi03 
9A 
A 
*= 
3077. 
54 
 
7231.87 
109.72. 
9177.— 
94.47 
119.70
 7794. 
7e 
59.3e 
31 
214 
545,; 
R 
225.55 
12 
3
 V. Fkankfurkgr Abenddeviſen vom 19. Jawar. Debiſen 
lagen meiſt ruhig ohne beſondere Preisbewegung. London 93000, 
Paris 1330, Neu=York 20 000, Dollarnoten 19 725, Polennoten 78.
Aärich, 19. Januar. Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags,
 Deutſchland. 
Wien...... 
Prag ...... 
Holland 
New=Yer!
 39 
199. 
1.204 
360.— 
1.01.60
w Berliner Börſenſtimmungsbild. Sowohl an
 dem Dediſen= als auch an dem „Effektenmarkt iſt heute nach der 
ſtürmiſchen Aufwärtsbeivegung der letzten Zeit ein Stillſtand, ſowie bei 
erheblichen Schwankungen ein teilweiſer Rückgang der Kurſe 
            eingetre=
ten. Die Börſenſpekulation und auch ein Teil des Privatpublikums 
wollten anſcheinend die erzielten großen Papiewmarkgewinne durch den 
Verkauf ſicherſtellen. Infolgedeſſen ſenkte ſich für die Mehrzahl der 
chemiſchen elektriſchen, Schiffahrts= oberſchleſiſchen, Montan= und 
            ande=
ren Induſtriepavieren der Kursſtand um mehrere tauſend Prozent. 
            Da=
gegen zeigte ſich von vornherein eine außerordentlich ſtarke 
            Nachfrag=
nach weſtdeutſchen Montanpapieven. Die Aktien des Rheinelbe= und des 
Union=Konzerns erfuhren Kursſteigerungen von 6000—12 000 Prozent. 
Harpener gewannen über 25 000 Prozent. Auch für eine ganze Anzahl 
Induſtrieaktien, beſonders Waggonfabriken, ferner für Valutapapiere, 
wie Otavis und amerikaniſche Bahnenaktien erhielt ſich die Kaufluſt bei 
weiter anſehnlich erhöhten Kurſen. Bei dieſer uneinheitlichen 
            Kurs=
bildung blieb die Stimmung auch weiterhin verhältnismäßig unſicher. 
Die Spekulation fuhr mit Glattſtellungen fort. Dagegen übenvog beim 
Publikum noch die Kaufluſt. Auslandsrenten waven wenig erheblich 
veräudert. Dagegen bewirkte die anhaltend Nachfrage nach faſt allen 
deutſchen feſtwerzinslichen Papieren für dieſe weiter teilweiſe erhebliche 
Kursſteigerungen. Am Deviſenmarkt trat ein Rückgang des 
            Dollar=
preiſes bis zeitweiſe 20 000 ein. Die Zwieſpältigkeit der Tendenz ſcheint 
auch in der Kursendwicklung der zu Einheitskuvſen gehandelten 
            Indu=
ſtriepapiere Geltung zu gewinnen. 
Im Anſchluß an die Abſchwächung am Debiſenmarkt iſt auch die 
Stiunmung am Getreidemarkt weſentlich ruhiger geworden. Das 
Angebot war aber noch vorſichtig und die Forderungen haben ſich im 
Vergleich zu der vorangegangenen Steigerung nicht beſonders ermäßigt. 
Da auch die Käufer wegen der allgemeinen Unſicherheit aus ihrer 
            Zu=
rückhaltung nicht heraustraten, nahmen die Umſätze keinen großen 
            Um=
fang an. Die Preiſe für alle Artikel ſtellten ſich niedriger, wobei ſich 
zmmerhin für Roggen und Hafer für ſüddeutſche bzw. weſtdeutſch 
            Rech=
mung etwas größere Kaufneigung zeigte. 
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt 
am Donnerstag waren aufgetrieben: 51 Kälber, 44 Schweine und 812 
Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht für 
Kälber b 72000 bis 75 000 Mark, a 70 000 bis 72 000 Mark, d 68000 
bis 70000 Mark, e 65 000 bis 68 000 Mark; Schweine a 136 000 bis 
140 000 Mark, b 132 000 bis 136 000 Mark, c und d 130000 bis 134000 
Mark, e 120 000 bis 130000 Mark: Sauen 120 000 bis 130 000 Markz 
Ferkel und Läufer 30 000 bis 60 000 Mark. Tendenz: mit Kälbern 
            leb=
haft, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und 
            Läu=
fern lebhaft. 
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung. 
19. 1. 
17. 1. 
17. 1. 
19. k. 
Akkiengef. für Anilinfr. 117000. — 113590.—1 Han. Maſch.=Egeſt.. . . . . /52000.— 55000.— 
6200 
Alſchaffenburger Zellſtoff. / 17060.— 16300.— Hanſa Dampfſch.. . . . . . 18600.— 
100.— 18000.—) Hemoor Zement ..... 
6060..=Nürnb. Maſch.. . I 
700.— 11900.— 
2000 
ſirſch Kupfer. . .. . . . . /22000.— 
Berl.=Anhalt=Maſchinen. 
Bk. f. Elektr. W8. vorzug. / 18000.— 14600.— Höſch Eiſen ...... . . . . /40000.— 
O
 Bismarckhittte .. 
...... 
4t.. 
Braunkohlen=B. 
Bremer Vulkan ....... 
Wolle. . ........." 
Chem. Heyden ........." 
Weiler ........" 
Deutſch=Atlant. Tel.. . . 
Deutſche Maſchinen .... 
Deutſch=Niebld. Tel. ... 
eutſche Erböl ......." 
Deutſche Petroleum .. 
... 
t. Kaliwerke 
r.. 
t. Waff. u. 
nnersmarckhütte . . . . 
namit Nobel ......." 
berfelder Farben ..." 
lektr. Lieferung ....... 
......... 
R. Friſter .. 
Gaggenau ! 
F5. ...." 
Gelſenk. Gußſtahl .. .. 
Geſ. f. elektr. Untern. . 
Halle Maſchinen .......
ohenlohe Werke .....
5000.—
 Miden Gcaſch. . 
Lingel Schuh ........" 
Linke & Hofmant ..../15000 
L. Loewe & Co. .. . . . . 130000.— 31200.— 
C. Lorenz .... . . . . . . . . 1160 
Meguin.. 
. 
W 
ſche Kohle 135000— 
Niederlän 
Norbd. Gummi ....... 
enſtein ..." 
........! 
Rathgeber 
ggon. . . /12500.- 
Roſitzer Zucker ......." 
Rütgerswerke. . .. .. . . . 
Sachſenwerk........ .. 
Sächſiſche Gußſtahl ... 
Siemens Glas.. ... ... 
iſenhütte .... 
Aiſtedter Vorzellan 
Weſtf. Eiſen Langendreer 
Wittener Gußſtahl ... .1/28500.— 28500.— 
Wanderer=Werke . . . . . /38000.— 37000.—
18000.— 18750.—
 000.— 
3000.— 
8000.— 8600.— 
4300.— 
0500.— 
100.— 15500.— 
500.— 8000— 
1000— 
13000.— 
100— 
31 
500. 
000.- 
9509.— 
00.— 28000.— 
24000.— 
M
13000.—
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
17. 1. 19. 1. 54 000.— 55 000.— 15 000.— 11980. 24 750.— — 4500.— 12000.— 17000.— 6000.— 5500.—— — 22 000.— — G. 23 000.— 12000.— 1930.— 13.500.— 13 400.— 24 000.— 18000.— 18 900.— 7000.— 9600.— 19 000.— 19000.— 9000.— 12000— 7000.— — 9000.— 11500.— 5 000.— 17 500.— 7500.— 10 000.— 16500.— 14500.— 11500.— 8000.— 8000.— 10000.— 10 000.— 12000.— 11 000.- 15 000.— 12 000.— 15 000.— 11 000. 12 000.— 34 000.— 39 750.— 18500.— 16 000. 17000— 8000.— 7900. 13 400.— 1000.— 33 000.— 30 000. 12000.— 8000.— 9000.— 10 000.— 8000.— B0.— 7000. — 10 000.— 6500.— 10 000.— 8700.— 97 20 000.— 16200— 19000.— 15 000.— 14 000.— 11100.— 12000.— 16 000.— 5090.— 8000.— 13 000.— — G. 000.— 13700.— 15 890.— 17 090.— — 5000.— 8600.— 11000.— 13000.— 34 000.— 6800.— 7800.— 7u0h. — 9000.— 20 000.— 20669.— 7000.— 10 600.— 15 000.—
Frankfurter Kursbericht vom 19. Januar 1923.
 Europäiſche Staatspapiere. 
a) Deutſche 
5½% Reichsanleihe. . . . . . . . .... 
... 
 
3½% 
28 
........" 
4½½ TV. und V. Schatzanweiſ. 
41. 
WI.—IX. 
rprämienanleihe .... . . . .." 
% Preuß. Konſols ........." 
. 
 
.. 
4% Bab. Anl. unk. 1935...... 
31 
v. 1907......" 
%on 
2 Bahern Anleihe ......... 
3½% 
.. 
% Heſſen unk. 1924 ....... 
3½½ „ ................" 
.... ...... 
Württemberger ........." 
b) Ausländiſche. 
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 
59 „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914 
2o „ v. 1902 ..........." 
*8 
.......... 
5% Bulgar. Tabak 1902 .... 
13 % Griech. Monopol ..... 
½% Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 .............. 
eif., ſtfr. 
„4½% Oeſt. Schatzan 
1914 .. 
„....... 
A 
Oeſt. G 
te ........." 
4% einheitl. Rente ..... 
50 Rum. am. Rente v. 03 ... 
4½% Goldrente v. 18 ... 
am. „ konv. ...." 
„ „ v. 03 „.. 
420 Türk. (Admin.) v. 1903 ... 
(Bagdad) Ser. I. 
48 
II.. 
* 
„ v. 1911, Zollanl. .. 
4½% Ung. Staatsr. v. 14.... 
%o 
Goldrente ......." 
Staatsr. v. 10.... 
48 Kronenrente ..... 
Außereuropäiſche. 
5% Mexik. amort. innere. . ... 
konf. äuß. v. 99 „ 
435 Gold b. 04, ſffr. 
konſ. innere ..... 
4½% „ Irrigationsanleihe. 
5% Tamaulipas, Serie l ...." 
Oblig. v. Transportanſt. 
% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . 
40) Gal. Carl Lrdw.=Bahn 
Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 
2P 
2,6%0 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.). 
..." 
6%Neue 
2 Oeſt. Staatsb. v. 1883 
2 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Er 
9. Em. . .." 
39 n
— 75 000.—
— 8500.— 8750.— 15 000.— 14 200.— 5400.— 6050.— 39 000.— 40 000.— 21000.— 20 250.— 22500.— 21500.— 12000.— 12000.— 29 300.— 26 000.— 4700.— 432.— a. — —
— 9.
2 —
2. — —ä. 120 000. 1810.— 1810.— 2490.— 28000.— 13 050.— 5000.— 30000.— 35000.— 30 000.— 2200.— 2300.— 10.— 75 000. 75000— 36000.—
 Dblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 
6 Oeſt. Staatsb v. 1885 ... 
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz 
v. 1895 .." 
4% Rubolfb. (Salzkammerg.) . 
½% Anatolier I.... 
.... 
3%9 Salon Conſt. Jo 
n... 
Salonique Monaſtir ....." 
5% Tehuantepee ............ 
4½7 
....... ..... 
Pfandbriefe. 
4% Fraukf. Hyp.=Bank 1920... 
„.. 
2 
Frankf. H. Krd.=Ver. 1921 
Mein. Hyp.=Bank 1922 ... 
1922 ... 
fälz. „ 
Rhein. „ „ 1923 ... 
½ 
„ verl. ... 
Südd. Boben=Creb.=Bank 
München 1906 ............" 
% Heſſ. Lbhyp.=Bank Pfdbr. 
3½% Heſſ. Lohyp.=Bk. Pfdbr. 
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl... 
Deutſche Städte. 
4½ Darmſt. v. 1919 bis 1925.. 
3½% Darmſt. v. 1905 .... ... 
% Frankfurt v. 1918 ......." 
v. 1903 ....... 
4% Mainz. v. 1919 bis 1926.. 
Bank=Aktien. 
Bank für Brauinduſtrie ......" 
Barmer Bankverein ........." 
Berliner Handelsgeſellſchaft .. 
Commerz= und Privatbank ..." 
Darmſtädter u. Nationalbank. 
Deutſche Bank ............. 
DeutſcheEffekten= u. 
Zechſelbank 
Deutſche Vereinsbank ........" 
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . ... 
Dresdener Bank ............" 
Frankfurter Bank ........... 
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . . 
Mitteldeutſche Creditbank ....." 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt .. 
Reichsbank=Ant. .. . . . . . . ...." 
Rhein. Creditbank .........." 
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 
Wiener Bankverein ........." 
Bergwerké=Aktien. 
Berzelius .................. 
Zochumer Bergb. ....... .. .." 
Buderus........ .. .. ........" 
Dt. Luxemburger ............ 
Eſchweiler, Berywerks=Akt.. . .. 
Gelſenkirchen Bergw. ......." 
Harpener Bergbau .......... 
Kaliwerke Aſchersleben ...... 
Weſteregeln ....... 
Lothringer Hütte............" 
Mannesmann Röhren ........" 
Oberbedarf ................. 
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......" 
Phönix Bergbau ..........." 
Rhein. Stahlwerke .........."
10 d.— 20.— 95.50 100.— —
160.— —
60. 100— 105. 95.50 100.— 200.— 221. 22.25 94.75 3000.— 4000.— 7000.— !
30 000.— 28000.— 0.— 7200.— 3000.— 18000.— 18 403. 4500.— 12000.— 10500.— B0. 2950.— 500, 2500.- 6500.— 4875.— 50 600 7000.— 5400.— 650 3500.— 4300.— 22000.— 16 200.— 9.—
2150. 43 000.— 19 400.— 36 000.— 43 000.— 37 000. 37 400.— 38 000.— 1000.— 73 000.— 100060 34000. 8000.— 2000.— 1950 5500.— 28000. 3u500.— 30 000.— 27 000.— 25 000. 19000.— 35 000.— 33 000.— 27 000.— 131 750.—
 Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . ." 
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. 
Ver. Laurahütte. . . . . ......" 
Aktien induſtr. Unternehmung. 
Brauereien 
Henuinger Kempf=Stern.. . . . . 
Löwenbräu München ....... 
Schöfferhof (Binding)........ 
Werger ...................."
 Akkumulat. Berlin ... ......." 
Adler & Oppenheimer ......." 
Adlerwerke (v. Kleher)......." 
E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . . 
inglo=Continentaled 
mo .... 
Aſchaffenburger Zellſtoff ..... 
Babenia (Weinheim) .. . . . . .." 
Babiſche Anilin= u. Sodafabrik 
Bad. Maſchf. Durlach ........" 
Bab. Uhrenfabr. Furtwangen. 
Baſt Nürnberg ............. 
Bayriſch. Spiegel ........... 
Beck & Henkel (Caſſeh) ....... 
Bergmann El. Werke ...... .. 
Bing. Metallwerke. . . .... . . 
Blei= u. Silberh. Bra 
h..." 
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . . 
Sementwerk Heidelberg ......" 
Karlſtadt ........ 
Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert ......... 
„ Griesheim Elektron ...." 
Weiler=ter=mer ........" 
Daimler Motoren ........... 
Deutſch. Eiſenhanbel) Berlin .. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.. 
Dingler, Bweibrücken ........" 
Dresdener Schnellpreſſen ....." 
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . . 
Düſſelb.=Ratinger (Dürr.) ...." 
Ohckerhof & Widm. Stamm. 
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....." 
iſenwerk 2. Meher fr. ...... 
Elberfelder Farb. v. Bahcr ... 
Elektr. Lieferungs=Geſ. ... . . .. 
Licht und Kraſt ...... 
Elſäfſ. Bad. Wolle. .......... 
Eimag, Frankfurt a. M.. ..... 
Emaill- & Stanzw. Ullrich.... 
Enzinger Werke .... . . . . . .. .." 
Eßlinger Maſchinen .. . ....." 
Gttlingen Spinnerei ......... 
Faber, Joh., Bleiſtiſt.. . . . . . . . 
Faber & Schleicher.......... 
Fahr, Gebr., Pirmaſenz...... 
Felten & Guilleaume, Carlsw 
Feinmechanik (Fetter) ....." 
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M. 
Frankfurter Gas.. . . . . . . ... .. 
Frankfurter Hof............ 
Frf. Maſch. Pokorny) & Wittek. 
Fuchs, Waggon Stamm.. . . . .
 Ganz, Lubwvig, Mainz ....... 
Geiling & Cie. .............. 
Gelſenkirchen Gußſtahl ... . . . . 10000.— 
Goldſchmidt Th.. . ..........." 
Greffenius, Maſchinen Stamm 
Gritzner Maſchin. Durlach .... 
Gummiw. Peter ............" 
Hammerſen (Osnabrück)...... 
Hanfwerke Füſſen ........... 
Heddernheimer Kupfer .... . . . 10 100. 
Hehligenſtaedt, Gießen ......." 
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . 
Hindrichs=Auffermann ....... 
Hirſch Kupfer u. Meſſ...... . . 
Hoch= und Tiefbau .......... 
Höchſter Farben ............. 
Holzmann, Phil. ... .. . . . . . . . 12000.— 
Holzverk =Induſtr. .. . . . . . .. . . 
Hotel A.=G., München ......." 
Hydrometer Breslau. . ...... 
Junghans Stamm . . . . . . . . . . . 
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . . 
Klein, Schanzl. & Becker ....." 
Konſervenfabrik Braun ......" 
Krauß & Co., Lokom. . . .. . . . . 
Lahmeher & Co. .. . . . . . . . . . . 10500.— 
Lech Augsburg ............." 
Lederw. Rothe ............. 
Lederwerke Spicharz ........ 
Löhnberger Mühle .........." 
Lüdenſcheid Metalliv ........ 
Lux’ſche Jubuſtrie ..........." 
Mainkraftwerke Höchſt......" 
Meguin, Butzbach ........." 
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg. 
Meher, Dr. Paul.... 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . 
Motorenfabr. Deuß.......... 
Motorenfabrik Oberurſel ..... 
Neckarſulmer Fahrzeugwerke .. 
Neckarwerke Eßl. Stamm. . . . 
Niederrhein Lederfabr. (Spier)/17 000.— 
Oleawerke Frankfurt a. M. .. 
Pfälz. Nähm., Kayſer ........ 
Philipps A.=G. .. . . . . . . . . . . .. 
Porzellan Weſſel ............ 
Reiniger, Gebbert & Schall .. 
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . . 
13 000.— Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 
Metall Vorzüge ....... 
Rhenania, Aachen ... . . . . . . . . 18900.— 
Riebinger Maſchinen ........ 
Rückforth, Stettin . . . . . . . . . . . 12000.— 
Rütgerswerke ..... . . . . . . . . . /26 000.— 
40 500.— 1 Schleußuer (Frankfurt a. M.) .. 
Schneider & Hanau .........!" 
Schnellpreſſen Frankenthal. . . 
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . . 10 006.— 
Schuckert Elektr. (Nürnberg) .."" 
9000.— 1 Schuhfabrik Verneis=Weſiel...
 17. 1. 
6000.— 
6005.— 
20 000.— 
7000.— 
28500.— 
10 003.— 
15 800.— 
17000.— 
11800.— 
7000.— 
500.— 
25 000.— 
6000.— 
16000.— 
24000.— 
11000.- 
16 000.— 
8600.— 
11000.— 
600 
 
11500— 
5300.— 
20 000.— 
7000.— 
0.— 
8000: 
11000— 
Ae— 
360 
17009.— 
8500.— 
8000.— 
10 000.— 
6600.— 
15 000.— 
10 000.— 
8000.— 
4000.— 
— G. 
1010.— 
8000.— 
14000.— 
10000.— 
10 000.— 
5800.— 
10000.— 
8500.— 
5500. 
12000.— 
8500.— 
26 000.— 
1500—
 19. 1. 
9500.— 
7010.— 
13000.— 
9.- 
19 000 
6650.— 
35 000.— 
10500.— 
16600.— 
17000.— 
16 000.— 
11400.— 
10000.— 
9600.- 
25 800.— 
9500.— 
5500.— 
9900.— 
22 000.— 
12000.— 
10300.— 
11000.— 
8u00. 
10000- 
12.500.— 
10 200.— 
S00 „ 
9500.— 
20 000.— 
11000.— 
7500.— 
6000.— 
8000.— 
10500.— 
8300.— 
12000.— 
8500.— 
10 400.— 
14800.— 
7000.— 
18010.— 
37 000.— 
15 000.— 
9900.— 
17 000— 
10000.— 
14 000.— 
1000.— 
10 000.— 
17000.- 
12000.— 
9208.— 
25506.— 
— G. 
11 700.— 
005. 
15 00 — 
26 000.— 
S000.—
 Schuhfabrik Herz............ 
Schuhf. Leander Offenbach ... 
Seilinduſtrie Wolff .........." 
Sichel & Co., Mainz ........." 
Siemens Elektr. Betriebe ...." 
Siemens Glasinduſtrie ....... 
Siemens & Halske .......... 
Süddeutſche Immobilien ..... 
Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gotha 
Uhrenfabrik Furtwängler ....." 
Beithwerke in Sandbach 
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 
Gummifabr. Bln.=Frkf. 
Pinſelfabr. Nürnberg .. 
Ultramariu ..........." 
Zellſtoff, Berli 
.... 
1üg 
Vogtländ. Maſch. Vorz 
P.. 
ſtämme. 
Voigt & Haeffner Vorzüge ...." 
Stämme. . . . 
Poltohm Seil..............." 
Wahß & Frehtag ............" 
Wegelin Nußfabrik .........." 
Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . ." 
Zuckerfabr. Waghäuſel ......." 
Frankenthal ...... 
Heilbronn ....... 
Offſtein ........." 
Rheingau ......." 
Afes.
 17. 1. m. 1. 
8000.— 
000.— 
200.— 
25 000.—
 Transport=Aktien. 
Schantung E. B. ..........." 
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ... 
Hapag (Paketfahrt) .........." 
Nordd. Lloyd .............." 
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn 
Runotierte Aktien. 
Beckerkohle ................" 
Beckerſtahl .... .. .. .. .. ....." 
Benz... . . . . .. . . . .. . .. . ... .. 
Brown Boveri ............." 
Cont. Handelsbank .........." 
Hanſa Llotzd ..............." 
Ingg. ....................." 
Kabel R. 
ehdt .. . . . ........." 
Karſtadt R. ......... ...... 
Mansfelder ................." 
Petroleum, Dtſche. . .... . .. .. 
Naſtatter Waggon ..........." 
Stöckicht=Gummi .. . . . . . . . . . ." 
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ... 
Ufa Film ..
 Darmſtädter Werte. 
Bahnbedarf .. . .. . . . . . 774— 
Dampfkeſſel Rodberg........" 
Helbetia Konſervenfabrik. .. 
Gebr. Lutz ................" 
Motorenfabrik Darmſtadt ... 
Gebr. Roeder .. 
......" 
Venuleth E Ellenberger ...."
 5100.— 
20 000.— 
16000.— 
7000.— 
* 
9000.— 
400.— 
7500.— 
8700.— 
13000.— 
16 000.— 
17000.— 
10000.— 
10 000.— 
9000.— 
10000.— 
10000.—
 5000.— 10000.— 
6000.— 8000.— 
10500.— 
12900.— 
2406.— 
25 000.— 
47000.— 
6000.— 
7000.— 
7000.— 10000.— 
— 6. /16960.— 
18 
10.— 
8ite 
10 
0.— 14500.— 
10000.— 
2500.— 10500. 
7500.— 
13 000.— 
13 000.— 
17900.— 
17000.— 
19000.— 18 000.— 
15 000.— 
15.500.— 
13000. 
14990 
9050.— 16 500.— 
15000.—
 6000.- 
7000. 
B 000. 
12 750.
 13300.- 
12000.— 
9000.— 
0. 
00. 
4500. 
7000. 
12 008.- 
90.- 
26 
2 
9. 
2000= 
5600.— 
2500 
600‟
 300. 
8000.- 
27000.- 
15700.-
 16 000. 
13000. 
10 506.- 
3309.— 
5u 
5304 
23 600.— 
3000
 Nachfr. Angeb. 
6195.— 6205.— 
30395.— 10 005.— 
6500.— 7000.— 
745.— 19755.— 
3000.— 9009.— 
13 006.— 15 000.— 
38000.—
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[ ← ][ ][ → ]19
 in 
SaSs 
110 
indi
Rummer 19.
Darmſtädter Tagblatt, Semstag, den 20. Januar 1923.
Seite 2.
13
 Das helle Licht. 
Roman von Friedrich Kipp. 
(Nachdruck vexboten.)
 Jobes huſtet: leiſe einigemal, dann ſagte er: „Nun, wir 
können ja ſehen, ob der ſcheete Hans uns etwas abläßt. 
            Au=
alle Fälle muß er aber Geld haben, um nach vollführter Tat 
raſch von der Bildfläche verſchwinden zu können. Ohne Geld 
kann er aber nicht weg, und daher wird er ſich hüten, 
            irgend=
einen Finger zu rühren, bevor er nicht die ausbedungene Summe 
hat. Sein= Sicherheit und ſein Leben ſind ihm zuletzt doch 
            lie=
ber, wie alle Rachegedanken und Nordpläne. Doch was 
ſchwatzen wir hier ſo lange? Haſt Du nichts von dem ſchwarzen 
Bock geſehen, der hier austritt?” 
Das nicht. Aber er wird in der Nähe ſtehen. Wenn der 
Mond heraufkommt, wird er zu ſehen ſein.” 
„Nun, dann wird es Zeit, daß ich voran mache,” entgegnite 
Jobes, ging an den Waldrand zurück und beugte ſich über ein 
altes Stammende. Dort räumte er einige Späne und Zweige, 
ſowie dürres Gras und Moos beiſeite, und zog aus der Tiefe 
des abgebrochenen Baumes ein mit Sackleinen umwickeltes 
Paket hervor, das die Teile eines Abſchraubgewehrs enthielt, 
das er raſch zuſammenſetzte und lud. 
„Laß mich diesmal ſchießen,” bat Andreas. 
Der Wildſchütz lachte. 
„Das will ich lieber bleiben laſſen, denn Deine Hand 
ſcheint mir nicht recht ſicher zu ſein. Du haſt keinen klaren Kopf 
und biſt noch halb im Duſel, ſonſt hätteſt Du vorhin nicht 
            ge=
ſchlafen. 
Aergerlich wandte ſich der Burſche ab und ziſchte durch die 
Zähne: „Auch gut! Dann muß ich mal wieder den Treiber 
ſpiclen.” 
Kaum hatte er ausgeſprochen, da wurde es über ihren 
Häuptern licht. Ein ſilberheller Glanz zitterte durch das Geäſt 
der Tannen und erhellte die lauge, ſchmtale Waldwieſe, an
 deren entgegengeſetztem Ende jetzt ein äſender Rehbock zu 
ſehen war. 
„Teufel, da ſteht er,” flüſterte Jobes, „ein famoſer Kerl. 
Jetzt in einem weiten Bogen herum und mir zugetrieben, 
Andreas!” 
Hierauf verſtand ſich der junge Menſch meiſterhaft. Seine 
verwitterte Mütze tief in den Nacken ſchiebend, kroch er wie ein 
Mader durch die Zweige und machte ſich auf Um vegen hinter 
das Wild. 
Jobes war hinter einem dichten Grasbüſchel niedergekniet 
und hielt das Gewehr im Anſchlag. 
Inzwiſchen war der ſtattliche Rehbock, das Gras abäſend, 
weiter in die Lichtung gekommen. Plötzlich hob er den ſchönen 
Kopf nach rückwärts, und ſeine Lichter irrten ſuchend den 
            Wald=
ſaum entlang. Er mußte den anſchleichenden Andreas gewittert 
haben. Unſchlüſſig, ob er in den Wald zurückkehren oder den 
weiteren Weg über die Wieſe einſchlagen ſollte, blieb er ſtehen. 
Dann aber, als er ein leiſes, knackendes Geräuſch hinter ſich 
hörte, ſetzte er zum Sprunge an und polterte über die ebene 
            Gras=
fläch dahin, gerade anf den auf der Lauer liegenden Jobes zu. 
Schon hatte er faſt den gegenüberliegenden Waldrand erreicht, 
da krachte der Schuß und der Bock brach, ſich überſchlagend, im 
Feuer zuſammen. 
„Der gehört uns,” jubelte der Wilöſchütz dem 
            heranſtürmen=
den Andreas entgegen. „Das haſt Du gut gemacht, er kam direkt 
auf mich zu.” 
„Und was er für eine feine Krone hat,” ſagte Andreas, 
indem er den Bock auf die Seite warf. „Die iſt Geld wert!“ 
„Wollen uns ſchneil aus dem Staube machen, man könnte 
nicht wiſſen, ob durch den Schuß jemand angelockt wurde,” 
            ver=
ſetzte der Wilderer und verbarg den Stutzen wieder in der 
hohlen Tanne. 
Andreas bemächtigte ſich des erlegten Wildes, ſchlug es auf 
die Schulter, und dann verſchwanden ſie im Dunkel des hohen 
Waldes, 
Eben hatten die beiden Wilddiebe den Ort ihrer verbotenen
 Tätigkeit verlaſſen, da tauchte zwiſchen den Wachholderſträuchen 
ganz in der Nähe eine Geſtalt auf. 
Vorſichtig ſpähte ſie über den vom Monde hell beſchienenen 
Platz, dann huſchte ſie leichtfüßig über das taufeuchte. Gras 
und folgte behutſam den im Waldesdickicht dahinſchleichenden 
Männern. 
Es war Maya, die Zigeunerin. 
Das junge Mädchen, das es in der Gewohnheit hatte, in 
erleuchteten Mondſcheinnächten durch die Wälder zu ſtreifen, 
ſobald ihre Bande irgendwo einen längeren Auſenthalt hatte, 
war aufgebrochen, um ſchon beizeiten in den entfernt gelegenen 
Dörfern zu betteln. Als ſie gerade die Lichtung betreten wollte, 
war der Schuß gefallen, und gleich darauf hatte ſie die Worte 
des Wilderers gehört. Nun war ſie begierig, zu wiſſen, wohin 
dieſe mit der Beute verſchwinden würden, und darum ſchlich 
ſie den Davoneilenden wach. Auf den weichen, dürren 
            Tannen=
nadeln verurſachten ihre Füße nicht den geringſten Laut, und 
ſo konnte ſie den nichtsahnenden Wildſchützen verhältnismäßig 
recht nahe folgen. Dabei benutzte ſie die Bäume als Deckung. 
UInd als die Verfolgien einmal ſtehen blieben, um zu 
            verſchnau=
fen, da ſtand ſie keine fünf Schritte von ihnen entfernt hinter 
einer großen Zwillingstanne. Und als ſie den einen ſagen 
hörte: Gleich dort, an der verkrüppelten Birke, iſt der Eingang 
zur Höhle,” da wurde ihre Neugierde noch reger. 
Jetzt hatten die Männer den bezeichneten Baum, um den 
rings herum ein dichtes Buſchwerk ſtand, erreicht, da ſtieß Jobes 
dreimal kurz hintereinander den Ruf des Käuzchens aus. 
Gleich darauf teilten ſich die Zweige, und ein verwildert 
ausſehender Kerl, mit verklebten Haaren und ſtruppigem Bart 
ſtand vor den Wilderern. 
„Na endlich!” grollte er mit heiſerer Stimme. „Habt mich 
lange genug warten laſſen." 
„Dafür bringen wir aber gleich einen Rehbock mit, von dem 
Du Dein Teil abhaben kannſt!“ 
„Schon gut!” entgegnete er, und ſpie eine Menge zerkauten 
Tabaks aus. „Kommt nur herein, dann wird ſich ſchon alles 
finden!“ 
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 20. Januar 1923.
Nummer 19.
Palast- Lichtspiele
 Sensations-Abenteurerfilm in 4Tellen 
—Die Huronen 
(Die Vampire von New-Fork) 
Teil: Die Ge eimdokumente 
2. Tcil: Die Marderhöhle 
12spannende Akte (541fsgo
Zein Aufklärang!
3. u 4 Teil im nächsten Programn
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Anzüre, die nicht von uns hergestellt waren, als 
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zu verkauten. Wir warnen vor dieser mißbräuchlicben 
Benützung unseres Namens und des guten Rufs unserer 
altbewährten Fabrikate. Das kautend Publikum aeltte 
streng deraut, daß bei jedem einzelnen Stück der Name 
„Bieyle” und nebenstehende Schutzmarke angebrachtist.
Schutzmarke
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Nicht jeder gestrickte Anzug ist ein Blevle-Anzug.,
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Dienstag, den 30. Januar 1fd, Js. 
Näheres in der Bekanntmachung in den 
ſtädtiſchen Aushangkäſten und in den 
Schulen. 
(st580 
Darmſtadt, den 17. Januar 1923. 
Der Vorſitzende des Schulborſtandes.
 Durch Beſchluß der Geſellſchaft vom 
22. 8. 1920 iſt die Geſ lſchaft aufgehoben. 
Die Gläubiger der Geſellſchaft werden 
aufgefordert, ſich bei derſelben zu melden.
 Der Liquidator der Südd. 
            Waſch=
mittel=In: uſtrie, 6. m. b. 6., Darmſtadt 
in Liquidation (*1822sgo 
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9. Wedde & Oo. 
Darmstadt, Waldstrasse 7, Tel. 927.
 Ji 
geht in nächſter Zeit 
wiederh Gk
 Aug den Amtsverkändlgungen des Kreisamts 
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des 
Polizeiamts Darmſtadt. 
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Die Zeichnungeu werden vom 20. bis 27. Januar 1923 
(früherer Schluss vorbehalten) bei den für die letzte Zeichnnng 
bezeichneten Stellen entgegengenommen. 
Der Zeichuungspreis errechnet sich auf Grand eines 
            Kohlen-
preiseg von M. 4960).— für 1000 kg. Eine Stückzinsenver 
rechnung ündet uicht statt; die Zeichnung erfolgt zu 100‟ 
des ausmachenden Geldbetrages. 
Die gezeichneten Stücke gelten als voll zngeteilt und sind 
sofort zu bezahlen. Für die Zuteilung stehen erentuell weitere 
Serien zur Verfügung. 
Im übrigen wird wegen der einzelnen Bedingungen anf 
den gelegentlich der Zeichnung für die erste Serie 
            veröffent-
lichten Prospekt verwiesen. 
Berlin, Haunheim, Kariernle, Frankfurt am Maiv, 
im Jannar 1923. 
(584 
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BerlinerHandelsgesellschaft. Commerz-u. Prirat-Bank4.-G. 
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Rleinische Creditbank. Südd. Disconto-Gesellschaft 4.-G. 
Badische Bank. Badische Girozentrale,Veit L, Homburger. 
Lazard Speyer-Ellissen, Jasobg, H. Stern, Strauns & Co.
 ſtanphulz Bezerigeront- 
1923, vorm. 91 Uhr anfangend, werden 
im Groß=Umſtädter Gemeindewald, 
Diſtrikte Neuſtädterkopf, kleiner 
            Keller=
grund und Hackmeſſer, verſteigert: 
21 Eichen=Stämme IV. bis VI. Kl. 
— 12,71 Fm, 
Buchen=Stamm IV. Kl. — 0,79Fm., 
42 Kiefern=Stämme I. bis V. Kl. — 
32,57 Fm., 
98 Lärchenſtämme Va u. Vb Kl. — 
17,85 Fm., 
14 Lärchen=Derbſtangen — 1,08 Fm., 
240 Fichten=Derbſtangen — 17.19 Fm. 
Zuſammenkunft vormittags 9½, Uhr 
am Sauſteigebrunnen. Nähere Auskunft 
erteilt Förſter Keller, Groß=Umſtadt. 
Die Kiefern=Stämme kommen am 
            An=
fang der Verſteigerung zum Ausgebot. 
Groß=Umſtadt, den 19. Januar 1923. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei 
Groß=Umſta