Darmstädter Tagblatt 1923


17. Januar 1923

[  ][ ]

ein
nach nie=

d

enzlos

Bäwöchentlich 7maligem Erſcheinen motatl. 800. M.
und 50. M. Abtragegebühr, durch die Agenttrei
850. M. frei Haus. Beſtellungen nehmen ent=
gegen
: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 ( Fern=
ſprecher
1, 2390 und 2091), die Agenturen und alle
Doſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom=
men
. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge
höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kür=
zung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtel=
fungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Morgenzeitung der Pandeshauptſtadt
186. Baßrgang
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origmal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.

Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 73 M=
Bankahzeigen 100 M., Reklamezeile (92 rara breit)
300
nzeigen von auswärts 100 M., Bank=
auzeigen
120 M., 92mm breite Reßlamezeile 375 M.
ehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rhein=
die
Agenturen und Anzeigenerpeditionen.
Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruhr.
Stteiß uſw., erliſcht jede Verpflichtung auf Ex=
der
Anzeigenaufträge und Leiſtung von
fünl
rſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher Be
Ut jeder Rabatt weg

Nummer 16

Mittwoch, den 17. Januar 1923

Einzelnnmmer 40.00 Mk.

Die Reparationskommiſſion
an der Arbeit.
Das Rätſelraten über Amerikas Haltung.
Weitere Verfehlungen‟ Deutſchlands feſtgeſtellt.
Paris, 16. Jan. (Wolff.) Wie das Echo de Paris meldet,
zird die Reparationskommiſſion ſich heute vormittag
um 11 Uhr auf Antrag des franzöſiſchen und belgiſchen Dele=
gierten
mit den angeblichen vorſätzlichen Verfehlungen beſchäf=
tigen
, die ſich nicht nur auf die Kohlen= und Viehlieferungen be=
ziehen
ſollen, ſondern auch auf die Einſtellung der Lieferung von
Pflaſterſteinen und endlich auf die Nichtausführung von großen
Arbeiten im öffentlichen Jutereſſe Frankreichs, die verlangt wor=
den
ſind. Es handelt ſich offenbar um die Ausführung des noch
gar nicht präziſierten Planes Le Troquers, der bekanntlich
Kaualbauten und Elektrizitätsgewinnung vorſieht. Ueber die
Ausführung iſt mit der deutſchen Regierung noch nicht verhan=
delt
worden.
Nach dem Petit Journtal ſoll das Vorgehen der Reparations=
kommiſſion
den doßpelten Zweck haben: die juriſtiſche
Grundlage für neue Maßnahmen, die im Ruhr=
gebiet
ergriffen werden könnten, für die fran=
zöſiſche
und belgiſche Regierung zu liefern, und
endlich, um den Zuſammenhang der kontinentalen Alliierten auf=
rechtzuerhalten
.
* Das iſt wirklich ſehr offenherzig. Die Revarationskom=
miſſion
ſoll alſo durch ihre Feſtſtellungen den Vorwand für
neue Erpreſſungsverſuche ſchaffen!
Paris, 16. Jan. (Wrlff.) Nach einer Havasmitteilung hat
die Reparationskommiſſion eine Verfehlung
Deutſchlands hei den Kohlen=, Holz= und Viehlieferungen
nit drei Stimmen gegen eine Enthaltung (diejenige des briti=
chen
Delegierten, der Bradbury vertrat) feſtgeſtellt.
Paris, 16. Jan. (Wolff.) Der Beſchluß der Repara=
ionskommiſſion
, der in der heutigen Sitzung gefaßt
purde, iſt in folgendem Protokoll niedergelegt worden: Die Kom=
miſſion
iſt heute um 11 Uhr unter dem Vorſitz von Barthou zu=
aumengetreten
und hat mit drei Stimmen nuter Stimmentha
ung des engliſchen Delegierten ſolgeuden Beſchluß gefüßt:
Seit dem 2. Januar ſind von Deutſchland keine Kohlen=
lieſerungen
bewirkt worden. 2. Der Reichskohlentommiſſar hat
durch ein Schreiben au die zuſtändigen franzöſiſchen und bel=
giſchen
Stellen offiziös bekannt gegeben, daß die Reparations=
ieferungen
ſofort eingeſtellt werden. 3. Die deutſche Viehliefe=
rungskommiſſion
hat die franzöſiſchen und belgiſchen Stellen
geſtellt werden, daß die Abfahrt von Viehzügen nicht abgelaſſen
verde und daß tatſächlich ſeit dem 2. Januar zwei Züge mit
Vieh und Pſerden von den deutſchen Behörden auf der Fahrt
aufgehalten worden ſind. Dieſer Stand der Dinge iſt die vor= Nachprüfung unterzogen worden ſein. Das Blatt teilt weiter
ötzlich und bewußt herbeigeführte Folge einer am 12. Januar
von der deutſchen Regierungen den Regierungen von Frankreich
deutſchen Regierung der Reparationskomiſſion mitgeteilt wor=
den
iſt. In Anbetracht der aufgeführten Umſtände beſchloß die
Reparationskommiſſion, daß bei den an Fraukreich und Belgien
zu machenden Lieferungen ſeit dem 13. Januar zwpei Verfehlun=
gen
Deutſchlands im Sinne des 8 17 des Anhangs 2 Abſchnitt 8
des Verſailler Vertrages vorliegen hinſichtlich der Kohlen= und
Liehlieferungen zu Reparations= bzv. Reſtitutionszwecken. Ent= nommen habe. Die Verhandlungen über die Deukſchriſt erwarte
prechend dem 8 17 des obenerwähnten Anhangs ſind die Ver= das Blatt in der Sitzung der Neparationskommiſſion, die ſich mit
England, Italien und Belgien zur Kenntnis gebracht worden.
Paris, 16. Jan. (Wolff.) Ueber den Verlauf der heutigen
Nachmittagsſitzung der Reparationskommiſſion berichtet. Havas
vie folgt: Es waren ſämtliche Delegierten zugegen, mit Aus=
jahme
des engliſchen Delegierten Bradbury, der wegen Unpäß=
ichkeit
ſich entſchuldigen ließ. An ſeiner Stelle hat der zweite
ngliſche Delegierte Cimbel Cook der Sitzung beigewohnt. Bar=
hou
hat die franzöſiſch=belgiſche Note erläutert, die geſtern der
Tommiſſion übergeben wurde, und dann die deutſchen Verfeh=
ungen
feſtgeſtellt. Der Berichterſtatter unterſtreicht die Mäßi=
hung
in der Ausdrucksweiſe Barthous, die die anderen Delegier=
en
anerkannt hätten. Barthou hat auf die Tatſache hingewieſen,
daß ſich Deutſchland von dem Tage der Entſendung der fran=
ſöſiſchen
Ingenieurkommiſſion ins Ruhrgebiet allen ſeinen Ver=
eflichtungen
entziehe. Der belgiſche Delegierte habe dieſe Anſicht Aktion mit ernſten Worten entgegen. Das Blatt ſchreibt, die
uergiſch unterſtützt. Darauf habe der italieniſche Delegierte
ruseinandergeſetzt, daß Deutſchland ſeine Lieferungen an Ita=
ien
nicht eingeſtellt habe, ſo daß für ihn kein Anlaß vorliege,
die von Barthou und Delgervin der Kommiſſion vorgelegte Note Gen; ſcheine bereits veraltet zu ſein. Die Tatſache allein, daß
zut unterzeichnen. Dagegen habe er gegn die Tatſache der Ver=
ehlungen
keinen Vorbehalt zu machen.
Neu=York, 16. Jan. (Wolff.) Der Aſſociated Preß zu= zu befürchten, daß die franzöſiſche Beſetzung des Nuhrgebietes
olge hat der amerikaniſche Beobachter Boyden der Repara=
ionskommiſſion
den Anfang November von Staatsſekretär
gughes gebilligten Plan zur Regelung des Reparationspro=
lems
unterbreitet. Boyden erwartet, daß der amerikaniſche
Reparationsplan innerhalb einer Woche in Erwägung gezogen Europa geſchaffen werden, und eine ſolche Lage wrde die Auf=
vird
. Der Plan gibt keine techniſchen Einzelheiten für die Rege=
ung
, wie es der britiſche und der franzöſiſche Plan taten, be= fordern. Die ungariſchen Ueberfälle auf Numänien und die litau=

form ein Moratoriumn von zwei oder drei Jahren vor, um
Leutſchland Zeit zu geben, ſeinen Kredit im Auslande wieder=
ſerzuſtellen
. Ferner ſieht der Plan eine kleine Anleihe zur
Stabiliſierung der Mark vor.
Vaſhington, 16. Jan. (Wolff.) Das Staats=
partement
ſtellt in Abrede, das Boyden den Auſtrag er=
falten
hat, der Reparationskoumniſſion einen Reparationsplan
zut unterbreiten, und erklärt, der Plan ſei von Hughes nicht
gebilligt worden
Was iſt nun richtig?
Paris, 16. Jan. (Wolff.) Zu den Gerüchten über die
2evorſtehende Stellunguahme des halbamtlichen amerika
Reparationskommiſſion, Boyden
zu de

Bom Tage.

Die Rebaration=koumiſſion hat in ihrer heutigen Sitzung wveitere
Verſehlungen Deutſchlands in den Holz=, Kohlen= und Viehlieferungen
mit drei Stimmen gegen die Stime des engliſchen Delegierten feſt=
geſtellt
. Weitere Zwangsmaßnahinten und produktide Pfänder, der
franzöſiſchen und belgiſchen Regierung ſtchen unmittelbar betor.
Mit Rückſicht auf die Lage im Ruhrredier und die Gefährdun=
unſerer
Steinkohlenverſorgung hat die Kohlenwirtſchuftsſtelle heute
beſchloſſen, die Beſchlagnahme der Eeſamten Steinkoh=
len
zu verfügen, die ſich zurzeit im Beſitze des Beuliner Groß= und
Kleinhandels befinden. Steinkohlen düirfen bis auf weiteres nicht
handelt, und nicht verkauft werden.
Nach einter Meldum des Berliuer Tagebl. wurde hellte im Hau=
buuger
Handelsregiſter eingetragen, daß die Hamburger Zwei
niederlaſſung der Hutgo Stinnes
. H. zuüt Si
der Geſellſchaft beſtimmt wurde. Bisher war der Sitz der G
ſellſchaft Mülheim a. d. Ruhr.
Angeſichts des Vorgehens der fuanzöſiſchet und belgiſchen Regie
rung hat der Vorſtand des Landesverbandes Beulin und Bran
denburg des Reichsverbandes des deutſchen Nahrungsmit=
telgvoßhandels
ſeinen Mitgliedern auf das dringendſte empfoh=
leu
, keinerlei Geſchäfte mehr mit franzöfiſchen und belgiſchen
Firmen direkt oder indirekt zu machen
Wie wir von maßgebender Stelle des Reiches, die abeu der endgülti=
gen
Stellung der Reichsvegierung nicht vorgreifen will, erfahren, hat
ſich die Stellzrngnahme der Reichsregierung zur Einwohnerwehr
age in der letzten Zeit nicht geänder
Nach dem Deucre iſt Senator Herriot don der Präſident
uft der radikal=ſozialiſtiſchen Partei zurückgetreten, weil be
der letzten Abſtimmung in der Kammer entgegen deu Parteibeſchluß
bon 89 gmiveſenden Mitgliedern nur 35 ſich der Abſtimmung über
Vertagt
eu Interpellativnsdebatte enthalten hatten.
lemal Paſcha hat in einem Briefe die Mohymmedaner ermahut
Regienung fortzu
ihre Agitation gegen die
tgeteilt, alle Bemüh=
gebender
italieniſcher Stelle
zöſiſch=denutſch= Annähe=
jen
darauf gericſt.
et handtungen durch eine
und die an
zjige Vermittelungsaktion zu einem befriedigenden Abſchluß z
Auch ain deu Londozen Börſe ſetzte, ſich der unauuhaltſants Stutz
* Mark fort. Sie wurde bei Eröfnung mit 72 500 für das enigliſt
belgiſche Fra
notfert; auch der frat
utſprechenden 9
2
Dollarkurs in Frankfurt am 16. Januar,
abends 1,7 Uhr: 16100.

offiziell davon in Kenntnis geſetzt, daß ſämtliche Lieferungen ſtellt der Neu=York Herald feſt, daß der Kommiſſion tatſächlich
bwohl für Reparations= wie auch für Reſtitutionszwecke ein= eine Denkſchrift vorliegt, die Boyden vor etwa zwei Mona=
ten
nach der Rückkehr der Reparationskomunſſion aus Berlin
auf Erſuchen Varthous abfaßte. Das Schriftſtück ſoll nach dem
Blatt etwa 2000 Worte umfaſſen und in der Zwiſchenzeit einer
znit die Denkſchrift befinde ſich ſeit zwei Wochen in den Händen
der Reparationskommiſſion. Sie enthalte keine feſten zahlen=
ind
Belgien gemachten Notifikation, deren Wortlaut von der mäßigen Vorſchläge für die deutſche Reparationsſchuld und ſehe
keinen ins Einzelne gehenden Plan vor. Sie entwickele jedoch
den Errndſatz, daß die Reparationsſchuld in der Hauptſache auf
Grund der deutſchen Zahlungsfähigkeit feſtgeſetzt würde. An
und für ſich handele es ſich nach demſelben Blatt um eine per=
ſönliche
Meinungsäußerung Boydens, von der das Staats=
departement
jedoch, ohne Widerſpruch zu erheben, Kenntnis ge=
ehlungen
Deutſchlands ſofort den Regierungen von Frankreich, der Moratoriumsfrage beſchäftigen ſoll. Die Verhandlungen
würden jedoch vorausſichtlich ohne größere Bedeutung ſein. Sie
ſollen, dem Eelair zufolge, nicht vor Beginn der nächſten Woche
ſtattfinden.
Beſorgniſſe in England.
London, 16. Jan. (Wolff.) Die Blätter nehmen in Leit=
artikeln
zu dem neuen Vormarſch der Franzoſen Stellung.
Die Daily Mail tritt daſür ein, daß Großbritannien und
Frankreich wieder zuſammenkommen und eine vereinte Politik
befolgen, da es ſich für England darum handele, ob es allein
ſtehen oder mit Frankreich bei einer Politik zuſanmenwirken
wvolle, die ſich bereits als reichlich gerechtfertigt (!) erweiſe.
Die Times tritt dagegen der franzöſiſchen militäriſchen
Wahrheit ſei, daß die Geſchichte Europas plötzlich einen Sprung
in eine neue Sphäre getan habe. Die Mark ſtürze und der
Gedanke, ſie zu ſtabiliſieren und das deutſche Vudget auszuglei=
militäriſcher
Zwang angewandt werde, habe die Möglichkeit
einer wirtſchaftlichen Regelung ernſtlich vermindert, wenn nicht
bereits vollkommen ausgeſchaltet. Unter dieſen Bedingungen ſei
einen anderen Charakter annehme. Das allgerkeine Nepara=
tionsproblem
, wie es alle Alliierten berühre, könne in den
Hintergrund treten und Erwägungen ſtraregiſchen und politiſchen
Charakters Platz machen. Dann würde eine neue Lage in
merkſamkeit ſelbſt der ruhigſten aller britiſchen Negierungen er=
iſchen
Ueberfälle auf Memel ſeien Symptome einer neuen Un=
ruhe
. Die geſamte wirtſchaftliche Zukunſt ſei wieder unſicher
und dunkel. Die Franzoſen hätten durch ihre Aktion im Ruhr=
gebiet
ein furchtbares Riſiko auf ſich genommen, nicht nur be=
züglich
des Reparationsproblems, ſondern auch des Friedens
Europas und der ganzen Welt. Es wäre zu begrüßen, wenn der
Lauf der Ereigniſſe die britiſchen und franzöſiſchen Auſichten
wieder in Einklang bringen würde. Das franzöſiſche Experimen:
müſſe einen endgültigen Erfolg haben oder endgültig ſcheitern.
Der Weſtminſter Gazette zufolge wartet die Regie=
rung
die Ereigniſſe und die Entwickelung im Kuhrgebiet weiter=
hin
mit einiger Beſorgnis bezüglich der Lage ab, aber in keiner=
ſei
Abſicht, zu intervenieren. Man ſei nicht der Anſicht, daß die
franzöſiſche Beſetzung von Bochunr das Ende der Intervention
bedeute; nichts könne die Franzoſen davon abhalten, nach Ber=
lin
zu marſchieren.

* Die Stimmung im Ruhrgebiet.
Eine verfehlte franzöſiſche Spekulation.
Die glorreiche franzöſiſche Armee hat einen neuen glänzen=,
den Sieg erfochten. In Bochum ſchoſſen die Franzoſen zunächſt
mit Geivehren, dann mit Maſchinengewehren in die patriotiſche
Lieder ſingende Menge, wobei ein Mann getötet und zwei ſchwer
verletzt wurden. Trotz dieſes Sieges dürfte aber Herr Poincaré
keine Veranlaſſung haben, mit deut bisherigen Reſultat ſeines
Unternehmens beſonders zufrieden zu ſein. Die Hoffnung auf
einen Umfall, der Unternehmerſchaft im Ruhrrevier hat einen
ſchweren Schlag erhalten. Es hat den Anſchein, as ob man mit
der franzöſiſcherſeits beliebten Methode des Befehlens nicht ſehr
weit konnen wird. Wir werden nur Befehle des deutſchen
Reichskohlenkomnüſſars beſolgen, ſo antwortete Herr Thyſſen
im Namen der anderen Herren, und reſultatlos ging man aus=
einander
. Die kerndeutſche Bevölkerung vom Niederrhein und
aus Weſtſalen wird den Franzoſen noch manche harte Nuß zu
knacken geben, denn ebenſo kläglich wie die Spekulation auf den
Umfall der Unternehmerſchaſt wird der Verſuch ſcheitern, durch
Köderung der Arbeiterſchaft die geſchloſſene deutſche Abwehr=
ſront
zu durchbrechen. Abgeſehen von den Albernheiten einiger
kommnniſtiſcher Phraſenhelden hat die geſamte Arbeiterſchaft des
Ruhrgebiets den fremden Eroberern gegenüber die würdige Hal=
tung
eingenommen, die wir von jedem Deutſchen erwpartet haben.
Daß die Sozialdemokratie ihrem Proteſt gegen die franzöſiſche
Gewaltpolitik nicht gemeinſam mit den anderen Parteien Aus=
druck
gegeben hat, ſondern allein vorgegangen iſt, war allerdings
ein bedauerlicher taktiſcher Fehler, wie der Triumphgeſang über
dieſe Spaltung in der franzöſiſchen Preſſe zur Genüge beweiſt.
Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß die deutſche Ar=
beiterſchaft
mit dem geſamten ührigen deutſchen Volk in ihrer
Empörung über den unerhörten Friedensbruch Frankreichs
durchaus einig iſt, und daß, wie der Vorwärts ſagt, die all=
gemeine
, erklärliche und berechtigte nativnale Erregung von der
Sozialdemokratie durchaus geteilt wird. Wenn Herr Poincaré
glaubt, die deutſche Arbeiterſchaft mit Redensarten und billigem
Wein zum Verrat am eigenen Volk bewegen zu können, ſo wird
ſich das als ein verhängnisvoller Irrtum erweiſen. Der Eſſener
Oberbürgermeiſter Dr. Luther ließ dem franzöſiſchen General,
der ihm befohlen hatte, ihn am Fuß der Rathaustreppe zu
begrüßen, durch den Bureaudiener mitteilen, der Herr Bürger=
meiſter
ſei im Dienſtzimmer zu ſprechen; eine Handlung ſym=
boliſch
ſür die Haltung des geſamten Ruhrgebietes. Franzöſiſche
Truppen mögen immer weiter in deutſche Lande eindringen,
und es mag ſie mit Genugtuung erfüllen, jetzt dem militäriſch
Wehrloſen geenüber das zu erreichen, was man niemals errei=
chen
konnte, ſo lange Deutſchland im Felde ſtand. Den deutſchen
Willen wird keine franzöſiſthe Gewalt brechen können.
Muſſolini und die Ruhrbeſetzung.
Erklärungen im Miniſterrat.
Rom 16. Jan. Im Miniſterrat ſprach Muſſolini geſtern
über die Beſetzung des Ruhrgebiets. Nachdem er an die Hal=
tung
der anderen Mächte gegenüber dem franzöſiſchen Plane ver=
innert
hatte, erklärte er: Italien hat Frankreich nur ſeine poli=
tiſche
und techniſche Solidarität gewährt. Italien konnte ſich
nuicht iſolieren, ohne einen ſehr ſchweren Fehler zu begehen, und
es konnte ſich nicht von den Maßnahmen zur Kontrolle über das
Kohlenbecken fernhalten, weil ſie eine Frage von grundlegen=
der
Bedeutung für die enropäiſche und die italieniſche Wirtſchaft
ſind. Der Plan eines kontinentalen Blockes, gegen England
beſteht nicht. Die italieniſche Regierung hat niemals einen
derartigen Vorſchlag gemacht. Jedenſalls hätte ſie niemals an
eine kontinentale Vereinigung gegen England denken können,
ſowohl wegen der Bedeutung, die England im kontinentalen
Wiriſchaftsleben hat, als auch wegen der zwiſchen England und
Italien beſtehenden Beziehungen. Es iſt im Gegenteil wahr,
daß die italieniſche Regierung Frankreich riet, ſoviel als möglich
den militäriſchen Charakter in der Ruhrfrage zu beſchränken
und in dieſer Hinſicht nicht die Möglichkeit von Uebereinkommen
urückzuweiſen. Wenn eine derartige Entente, die Europa den
Frieden geben würde, zuſtande käme, würde ſie nach der Anſicht
Italiens doch nicht zum Ziele gelangen können, ohne die Teil=
nahme
und Zuſtinmung Englauds.
Italien hat keine Kohle und kann ſich nicht den Luxus von
Verzichtleiſtungen oder Iſolierung geſtatten. Aber es läßt ſich
leicht beweiſen, weil 2s Wahrheit iſt, daß die italieniſche Regie=
rung
auch bei dieſer Gelegenheit von Erwägungen allgemeiner
Art leiten ließ, die in der Londoner Denkſchrift dargelegt wor=
den
ſind, zum Schutze der italieniſchen Intereſſen und für die
Wiederherſtellung des europäiſchen Wirtſchaftslebens. Die
italieniſche Regierung iſt der Anſicht, daß die Möglichkeit von
1iebereinkommen vorhanden iſt, und die italieniſche Regierung
arbeitet in dieſem Sinne. Es würde ein ſchwerer Fehler von
Deutſchland ſein, wenn es eine ſolche Möglichkeit zurückwieſe.
Muſſolini fuhr fort: Anſcheinend iſt zwiſchen dem franzöff=
ſchen
Kommando, und einigen Induſtriellen des Ruhrreviers
eine Eutſpannung eingetreten. Es ſcheint auch, daß die Arbei=
termaſſen
den Kontrollmaßnahmien keine übermäßig großen
Schwierigkeiten bereiten. Der Verfalltag für die deutſchen Zah=
lungen
iſt vom 15. Januar auf Ende des Monats verſchoben
vorden. Infolgedeſſen ſtehen 14 Tage zur Verfügung, um eine
Löfung der Lage herbeizuführen. Eine Annäherung Frank=
reichs
an den in London vorgelegten italieniſchen Plan über die
Reparationsfrage iſt nicht unwahrſcheinlich.
(Anmerkung d. Red.: Herr Muſſolini ſcheint über die tat=
ſächlichen
Vorgänge im Ruhrredier, durch ſeine franzöſiſchen
Freuude recht ſchlecht unterrichtet zu ſein.)

[ ][  ][ ]

Sei e 2.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Januar 1323.

Nummer 18.

Neue fran=

Truppenmaſſen im Anrollen.

Dorimund beſetzt. Vor der Ergreifung neuer Pfänder. Die mannhafte Haltung
der Ruhrbevölkerung.

Dortmund, 16. Jan. (Wolff.) Um 11.45 Uhr ſind die
erſten franzöſiſchen Truppen in Stärke einer Kompagnie in das
Zentrum der Stadt eingerückt. Während des Einmarſches kreiſte
ein Flieger über der Stadt. Jugendwelche Zuſammenſtöße ſind
bisher nicht zu verzeichnen.
Dortmund, 16. Jan. (Wolff.) Heute mittag 1 Uhr iſt
Dortmund auch von Süiden her durch Kavallerie und Paiizer=
tagen
beſetzt worden. Die Truppen nahmen am Südbahnhof
Aufſtellung. Der Einnarſch vollzog ſich in aſter Nuhe.
Hagen, 16. Jan. (Wolff.) Das in Vorhalle liegende De=
tachement
franzöſiſcher Kavallerie iſt nach Dortmund abgerückt.
Dortmund, 16. Jan. (Wolff.) Der Bahnhof, die Eiſen=
bahnbetriebsämter
und andere öffentliche Gebäude ſind von den
Franzoſen beſetzt worden. Um 2 Uhr fand zwiſchen einer Ab=
ordnung
von Offizieren und dem Dortmunder Oberbürgermeiſter
eine Beſprechung ſtatt.
wil. Berlin, 16. Jan. Die franzöſiſche Preſſe ſucht die
Veſetzung Dortmunds, die inzwiſchen heute erfolgt iſt, dahin zu
rechtfertigen, daß Dortmund die hauptſächlichſte Jentrale für die
Elektrizitätsverſorgung des Ruhrgebiets ſei. Andererſeits be=
hauptet
das Journal, die Beſetzung Dortmunds ſolle den Ver=
ſuch
einer Fortführung der deutſchen Eiſenbahnwagen verhin=
dern
. Jedenfalls wiſſen die Pariſer Morgenblätter dieſe hohn=
ſprechenden
Maßnahmen nicht anders als mit lächerlichen B=
hauptungen
zu begründen.
Efſen, 16. Jan. (Wolff.) Ueber den geſtrigen Zwiſchen=
fall
in Bochum, bei dem das erſte Blut gefloſſen und ein hoff=
nungsvolles
Menſchenleben vernichet worden iſt, wird uns be=
richtet
:
Unter dem Eindruck der Beſetzung durch die Franzoſen fan=
den
in Bochum ſpontane patriotiſche Kundgebungen ſtatt, woobei
die Menge durch die Straßen zog. Die Schupo war den Maſſen
gegenüber machtlos. Es muß beſonders betont wrden, daß zur
Zeit der Umzüge der Belagerungszuſtand über Bo=
chum
noch nicht verhängt war. Als ein durch die =
nigsallee
kommender Demonſtrationszug in die Nähe des fran=
zöſiſchen
Poſtens bei dem Eiſenbahndirektionsgebäude kam,
feuerte die Wache mehrere blinde Schüſſe, worauf die Menge in
Nebeiiſtraßen flüchjete. In dieſem Augenblick fielen durch
ranzoſen völlig grundlos ſcharfe Schüſſe, durch die
ger Mann tödlich im Rücken getroffen und ein anderer
undet wurde. Jufolge dieeſr Vorgänge iſt die Erreg
der Bevölkerung anßerordentlich geſtie=
gen
. Durch die Straßen zogen vormittags große Maſſen. Mit
Empörung wird überall von der g=ſtrigen Bluttat geſprochen.
Auch in Buer machte ſich die Erregung über die Beſetzung in
Demonſtrationen Luft. Stundenlang durchzogen die
Maſſen ſingend die Straßen. Der franzöſiſche Komandeur er=
ließ
jetzt eine Anordnung von unerhörter Schärfe.
Anfammlungen auf der Straße werden nicht geduldet. Heraus=
forderungen
durch Singen irgend welcher Lieder ſind nicht ge=
ſtattet
. Auf Aufruf hat jeder ſofort ſt=hen zu bleiben. Wird
nicht ſofort bei Halt ſtillgeſtanden, dann erfolgt Gebrauch der
Schußwaffe.
Unterdeffen befinden ſich neue Truppenmaſſen aus
Düſſeldorf im Anrollen. Die Beſetzung weiteren deut=
ſchen
Gebietes ſteht bevox. Zwar erklärte man noch heute früh
bei den franzöſiſchen Stellen, daß ein weiterer Vormarſch nicht
geplant ſei, ſchon aber iſt in Dortnrnd die amtliche Nachricht
eingetroffen, daß franzöſiſche Truppentransporte heute mittag
12 Uhr auf demr Hauptbähnhof und um 1 Uhr auf dem Süd=
bahnhof
eintreffen werden, ſodaß alſo heute mittag Dortmund,
wie geſtern mittag Bochum, den ſiegreichen Einmarſch der
Franzoſen erleben wird. Schon wird auch gemeldet, daß ſich die
franzöſiſchen Truppen in der Richtung Hamm vorſchieben. In
Eſſen ift alles ruhig.
Mit Spannung wartet man auf die Dinge, die ſich in der
heute nachmittag 3 Uhr ſtattfindenden Zuſammenkunft in Düſſel=
dorf
der Vertreter der Zechenverbände und der Arbeitnehmer=
organiſationen
mit General Degoutte ereignen werden. Fran=
zöſiſche
Blätter verbreiten die Meldung, die deutſchen Kohlen=
induſtriellen
hätten ſich bereit erklärt, unter den am Samstag
angegebenen Bedingungen von morgen an die Kohlenlielerun=
gen
an Frankreich und Belgien wieder aufzunehmen. Nicht
ein wahres Vort iſt an dieſer Meldung. Die Ze=
chenverbände
haben ihren Standpuukt mit aller Eindeutigkeit
feſtgelegt, und an dieſer Stellungnahme kann kein militäriſcher
Befehl ettvas ändern. Ohne Genehmigung des Reichskohlen=
kommiſſars
wird keine Tonne Kohle geliefert.

Berlin 16. Jan. (Wolff.) Wie den Blättern von zu=
ſtändiger
Stelle mitgeteilt wird, ſind bis jetzt keiwe Eingriffe der
Befatzung in den Betrieb der Eiſenbahnen zu verzeichnen.
Eine Reihe Bahnhöfe iſt mit franzöſiſchen Feldeiſenbahnen be=
ſetzt
wvorden. Die Kontrolle der Güterzüge iſt eingeführt. Heute
wurden drei Tankzüge in Duisburg verladen, wovon zwei nach
Carnap und einer nach Gladbeck geführt wurde. Angefordert
ſind weitere Tankzüge.
EU. Düſſeldorf, 16. Jan. Die Pariſer Berichterſtatter
melden folgendes: Wenn die deutſchen Induſtriellen nicht nach=
geben
, ſo werden wahrſcheinlich im Laufe des heutigen Tages=
neute
Pfänder gegen ſie ergriffen werden.
Berlin, 16. Jan. Wie der Pariſer Korreſpondent
des B. T. meldet, ſollen die für Neparationszwvecke nötigen
Kohlen durch gewaltfame Requiſition erlangt werden. Die Be=
ſetzung
des Nuhrgebiets ſei ein Druckmittel, um Deutſchland
zur Annahme der von Frankreich feſtgeſetzten Bedingungen
u zivingen. Allmählich ſolle das Rheinland und das Ruhr=
gebiet
als Pfand dienen. Es wird nicht nur als möglich an=
gebenitet
, ſondern als ſicher angekündigt, daß die 10 Millionen
Menſchen im Ruhr= und Rheingebiet den Reſt Deutſchlands
nicht nötig haben und zut einem ſpäter internationalen alſo
vorläufig unter franzöſiſch=belgiſcher Kontrolle ſtehenden Puf=
ferſtagt
gemacht werden. Dann werde Cuno wohl erkennen,
ſchreiben die Blätter, daß der deutſche Widerſtaud zum Ruin
des Deutſchen Reiches führen müiſſe. Der Berichterſtatter weiſt
tpeiter darauf hin, daß Poincaré noch Ende 1922 erzählte, er
denke nicht an eine Beſetzung der Ruhr. Jetzt zeige eine Mel=
dung
des Echo de Paris, daß Ingenieure, die in Eſſen ſind, die
Wirtſchaftsverhältniſſe im Ruhrgebiet ſtudiert haben. Andere
Hinweiſe bringt das Cablogramm. Man wolle zweifellos den
Stürz des Kanzleis herbeiführen, um dann mit einem vernünf=
tigeren
Nachſolger zu verhandeln. Dauder iſt mit der Beſetzung
der Ruhr noch nicht zufrieden. Er fordert, daß der Miniſter=
Präſident ganze Arbeit mache und mit König Albert und Muſſo=
lini
nach Berlin marſchiere.
IU. Paris, 16. Jan. An franzöſiſcher amtlicher Stelle
wurde geſtern abend beſtätigt, daß die Gründung eines auto=
nomen
Kohleuſyndikats und die Schaffung eines eigenen Zah=
lungsmittels
für das Ruhrgebiet geplant wurden. Die zu die=
ſem
Zweck in Ausſicht genommenen Maßnahmen werden einſt=
weilen
ſtreng geheim gehalten.
Paris, 16. Jan. (Wolff.) Jacques Bainbille verlangt
in der Action Francaiſe, daß die Herausforderungen der Ber=
liner
Regierung au Frankreich durch Feſtnahme von Geiſeln
unter den Induſtriellen und oberen Beamten des beſetzten Ge=
biets
beantvortet werde, dann werde Deutſchland ſeine Lage
verſtehen.
Eſſen, 16. Jan. (Wolff.) Die halbſtündige Ar=
beitspauſe
, durch die geſtern die Arbeiterſchaft der widerrechtlich
beſetzten Gebiete feierliche Verwahrung gegen die unerhörte
Gewalttat eingelegt hat, iſt, nach hier eingelaufenen Berichten,
unbekümmert um die Tyrannei der Militärdiktatur, allenthalben
ſtreng eingehalten worden. Sie machte als eleinentare Bekun=
bung
einmütigen Willens und der entſchloſſenen Stimmung der
geſamten Ruhrbevölkerung einen tiefen Eindruck. Mit dem
Glockenſchlag 11 Uhr verſtummte überall das Sauſen der =
der
, die Bergleute legten den Schlegel und das Eiſen aus der
Hand, nur Notſtandsarbeiten wurden fortgeſetzt. Vielfach ver=
ſammelte
ſich die Arbeiterſchaft um die Vorſitzenden der Be=
triebsräte
, die mit kurzen markigen Worten auf die Bedeutung
dieſer Kundgebung hinwieſen. Aber noch beredter als dieſe
Anſprachen war der ſtumme Proteſt der Arbeit sruhe.
Auf einer der Zechen erſchien wenige Minuten vor 11 Uhr der
Vertreter des ſogenannten Ortskommandan=
ten
, um mit dem Betriebsrat zu verhandeln. Es wurde ihm
tein Gehör geſchenkt, ſondern er mußte warten bis die
halbſtündige Arbeitspauſe vorüber war. Es fand ſo die vor
den Gewerkſchaften ausgegebene mannhafte Loſung allenthalben
genaueſte Beachtung, ſodaß die eingedrungenen Gewalt=
haber
einer geſchlofſenen Willenskundgebung
gegenüberſtanden, die ſie übrigens auch nicht zu beugen oder
zu brechen verſuchten. Auch das Bürgertum in Handel und
Gewerbe betriligte ſich einmütig und wirkungsvoll an der
Kundgebung. Punkt 11 Uhr ſenkten ſich die Rolladen der Schau=
fenſter
und die Straßenbahnen hielten an. Auch der ſonſtige
Verkehr ſtockte. So griff der ſtarke Arm entſchloſſenen Willens
allenthalben in das Rädergetriebe des ſchaffenden Lebens und
brachte den eingedrungenen Feinden zum Betvußtſein, daß man
zwar ein wehrloſes Land überfallen, ein freies Volk aber nicht
zur Sklabenarbeit zwingen kann.

Heſſiſches Landestheater,

Großes Haus.
Dienstag, den 16. Januar:
Rigoletto.

per von G. Verdi.

heutigen Aufführung ſetzte als Gilda Frau Marga=
rethe
Zilliaaus aus Dresden ihr Gaſtſpiel auf Anſtellung

fort. In dieſer Rolle tritt deutlich zutage, was eine Künſtlerin
kann und was ihr fehlt.
Frau Zilliaeus har ein vornehmes Auftreten, ein reizendes
Ausſehen, große Anmut im Weſen und Bewegungen. Sie beſitzt
eine weiche Stimme vorvviegend hoher Lage und ein bemerkens=
wert
gut ausgearbeitetes Kopfregiſter. Was aber der Stimme
vor allem fehlt, iſt die Stütze in einer durchgebildeten Mittel=
lage
. Daher hat ſie keine Tragfähigteit, das Bruſtregiſter iſt
knapp, tiefe Töne ſehlen ganz, der Atey reicht nicht aus, die
Ausſprache iſt mangelhaft. Im Spiel iſt die Dame, die aller=
dings
jeder Routine entbehrt, noch unfertig, Mimik und Geſten
ſind unentwickelt, mit Pquſen weiß ſie ſchier gar nichts anzufan=
gen
, Befangenheit und Aufregung hatten Unſicherheiten zur
Folge, von einer Beherrſchung der Rolle konnte wohl nicht die
Rede ſein. Die ganze Leiſtung trug die Kennzeichen des An=
fangens
; man merite die Einſtudierung; Freies, Selbſtgeſchaffe=
nes
kam nicht hervor, Perſönlihes fehlte. Es war kein Ganzes,
und das Einzelne nicht tadelfrei. Es hatte daher auch nicht die
Kraft des Erfolges.
v. II.

alten Vater zu bitten, ſie zu ſich nach Darmſtadt zu nehmen.
Als Moſer nach Darmſtadt kam, war der Name Darmſtadt
ſo tief geſunken, ſo allgemein verachtet, daß, wenn man das
Ideal von Verwirrung, Unordnung, Ratloſigkeit uſſ. kurz zu=
ſammenfaſſen
wollte, man Darmſtadt nannte. Beim Tod des
alten Landgrafen ILudwig UIII.) waren nur an Waren= und
Handwerksforderungen, rückſtändigen Beſoldungen, Lohn der
Livreedienerſchaft und andern ähnlichen Poſten über ſechsmal
hundert tauſend Gulden Schulden vorhanden‟. Dabei wurden
Bäume, Pferde, Häuſer, Hofapotheke und woraus nur Geld er=
löſt
werden konnte, verkauft, um nur die unaufhörlichen Mili=
tarforderungen
zu befriedigen, und das Schloß zu Darmſtadt
ſelbſt wäre verkauft worden, wann einer die Abbruchkoſten über=
nommen
hätte.
Den erſten Tag nach Moſers Ankunft übergabe ihm der
Hofmetzger Dreſſel eine Forderung von ſieben oder achttauſend
Gulden mit der ſchriftlichen Erklärung, daß er kein Lot Nind=
fleiſch
mehr an Hof liefern werde, ehe er wenigſtens Abſchlags=
zahlung
erhalten; der Hofſchreiner Breidert tuard auf Klage
eines Frankfurter Holzhändlers wegen einer Brettſchuld von
etlichen hundert Gulden von der Regierung exequiert mit der
von der Kammer dekretierten Rechnung in der Hand, daß er 6000
Gulden vor Arbeit an die Herrſchaft zu fordern habe. Wann
Moſer nach Hoftafel ginge, waren die Treppen und Gänge mit
Handwerksleuten beſetzt, die mit einer Art von Verzweiflung
um ihre Befriedigung ihn anrennten: alle Zugänge des Schloſſes
waren mit dergleichen Unglücklichen beſetzt, ſo daß er oft auf
Liſt ſinnen mußte, wie er nur aus dem Schloß in ſein nahe gele=

Die friedliche Wirtſchaftsaktion,

* Berlin, 16. Jan. (Prib.=Tel.) Wie aus Eſſen ge=
uieldet
wird, hat der dortige kommandierende franzöſiſche Gene=
ral
ein Verzeichnis aller im Bezirk Eſſen wohnhäfter ehenaliger
deutſcher Offiziere mit Angabe ihres jetzigen Berufs ge=
ſorbert
. Dabei ſoll beſonders zwiſchen aktiven und Reſerveoffi=
zieren
unterſchieden werden. Außerdem wird ſchon in den näch=
ſten
Tagen durch das Oberkonmando der Beſatzungstruppen eing
Liſte der Vereinigungen und Organiſationen veröffentlicht wer=
den
, die für die Dauer der Beſetzungszeit als aufgelöſt zu gelten
haben. Es ſoll ſich vermutlich um alle Vereinigungen nationalen
Charakters und um Regimentsvereinigungen handeln. Gehört
auch dieſe Maßnahme zu her friedlichen Wirtſchaftsaktion
Poincarés?
TU. Koblenz, 16. Jan. Die Verhandlungen zwiſchen ben
annerikaniſchen Behörden und den Befehlshabern der in der
amerikaniſchen Beſatzungszone ſtehenden franzöſiſchen Truppen,
betreffs Uiebergabe des Gebiets an die Franzoſen haben begon=
nen
. Dem Vernehmen nach werden die hier befindlichen Trup=
pen
auf ein Armeckorps verſtärkt werden, deſſen Kommandant
der General Lerond werden ſoll.

Deutſchlands Leiſtungen an die Entente.

1. Leiſtungen aus vorhandenen Beſtänden und
Abtretung von Eigentum:
Reichs= und Staatseigentum im In= und Aus=
lande
ausſchl. Oberſchleſiens, Elſaß=Lothringens,
Enpen=Malmedys und der deutſchen Kolonien
Saargruben . . . .

Kabel
Rückiaßgüter aus den geräumten Gebieten ..
Waffenſtillſtands=Eiſenbahnmaterial, Eiſenbahn=
fahrzeugpark
in den Abtretungsgebieten . . .
Handelsflotte . . . ...
.
Binnenſchiffe
*
Aktien der marokkaniſchen Staatsbank
Liquidiertes deutſches Eigentum im Auslande .
Abtretung der Anſprüche Deutſchlands an ſeine
ehemaligen Kriegsverbündeten .. . ..
Barzahlungen . ,
Zuſammen:

Goldmark

4710000000
1100000000
85 500 00)
3000600 GD

1626 000 000
7 310 300 000
78 000 000
650 000
11700000 000

7000 000 00
36 000 000
36 646 450 06

2. Leiſtungen aus laufender Proguktion:

Kohlen, Koks und Nebenprodukte
Farbſtoffe ......"
* *
Vieh .
.. *
Wiederaufbaulieferungen ....

Zifſammen:

475 000 000
440000
104000 0½)
20 000 000
653 000 000

z 4000 00000
2900 000 000

3. Sonſtige Leiſtungen:
Bar= und Sachleiſtungen vom 1. 5. 22 bis 31. 7. 22 2692950000
Zahlungen aus dem Ausgleichsverfahren . . . 22411000000
Beſatzungskoſten .
Ausgaben für interalliierte Kommiſſionen
Leiſtungen außerhalb der Reparationen, z. V. Un=
brauchbarmachung
von Kriegsgerät
6 340 000 000
Innere Ausgaben für Ausführung des Friedens=
vertrages
(z. B. Eutſchädignng der Auslands=
deutſchen
und der Verdrängten)
7256 000 000
Sicherheitsleiſtungen an das Garantiekomitee 3 375 000 000
Zuſammen: 86 274 400 000

Der Geßler=Hut.

Mannheim, 15. Jan. Wie das Mannheiyter Tagblatt,
dem die Verantwortung für die Nichtigkeit überlaſſen werden
mnuß, berichtet, iſt geſtern die Ludwigshafener Polizei durch die
Franzoſen alarmiert worden, weil an dem Fahnenmaſt bei dem
Zollhäuschen auf dem Brückenaufgang zur Rheinbrücke nach
Mannheim die Flaggenſchnur abgeſchnitten worden war, ſo daß
die franzöſiſche Fahne, nicht gehißt werden konnte. An dem
Flaggenmaſt wird täglich nach einer Flaggenparade durch fran=
zöſiſche
Truppen die Trikolore aufgezogen. Dieſes Schauſpiel
dient bekanntlich, ſo ſchreibt das Mannheimer Tagblatt, oſt als
eine Art Geßlerhut, und mancher deutſche Ziviliſt hat damit ſchen
üble Erfahrungen gemacht. Der Streich, der ausgeführt wurde,
obwohl ganz in der Nähe vor der Wohnung des Stadtkomman=
danten
Tag und Nacht ein fronzöſiſcher Poſten auf= und abläuft,
wird darauf zurückgeführt, daß die Franzofen das Aushängen
von Trauerfahnen und das Flaggehiſſen auf Halbmaſt an dem
Nationaltrauerſonntag verboten hatten.

Darmſtädter Erinnerungen.
Von Dr. Jur. et phil. Karl Eſſelborn.
(Fortſetzung.)
Die eingehendſte Schilderung der Darmſtädter
Verhältniſſe zur Zeit der Landgräfin Karoline hat der
Miniſterpräſident Freiherr Friedrich Karl von Mo=
ſer
117231798) in ſeiner noch ungedruckten, im Jahre 1788
entſtandenen Schrift Des Freiherrn von Moſer Darmſtädtiſche
Dienſt= und Leidensgeſchichte geliefert. Er malt in ſehr düſtern
Farben, war er doch im Jahre 1772, nicht ohne das Zutun der
von ihm aufs tiefſte verehrten Landgräfin, in die Dienſte von

Wie ef dir raiſe e eie ense
noch Erbprinz, reſidierte, durch die grenzenlofen Militarver=
mehrungen
die Not ſo hoch gewachſen, daß man der Gemahlin
und fürſtlichen Kindern nicht mehr die Tafel decken konnte und
t Not und Schulden ringen
man genötigt war,

genes Haus ohne dies ein fühlbares Herz ſo ſehr beſtürmendes
Wehklagen komen könnte. Alles dies rührte die ſteinerne Seele

des Andreas Peter Heſſe und ſeiner Kollegen nicht, die Leute
wurden von ihm angeſchnurrt, angebrüllt, zum Haus hinaus=
geworfen
, und der damalige Generalkaſſier, Kammerrat Berchel=
mann
, hatte ſich eine Schildwache vor die Kaſſatüre ausbitten
müiſſen, um nicht gar mißhandelt und geplündert zu werden. So
gediehe es denn auch dahin, daß die Bürgerſchaft der Reſidenz
größtenteils eine große Familie von verſchuldeten Bettlern aus=
machte
. Der Geheimerat, Regierungsrat, Kammerrat und Secre=
tarius
lebten beim Bäcker, Metzger, Schneider uſw. auf Borg,

der Handwerksmann arbeitete dem Fürſten und ſeiner Diener=
ſchaft
auf Borg, beede verhandelten ihre Beſoldungen und Rech=

nungen an Juden, betrogen den Fürſten und ſich ſelbſt, die Ju=

den betrogen den Bürger, und da keiner den andern bezahlen
konnte, ſo war am Ende einer ſo arm als der andere.
Nach dem Tode der Landgräfin war das Schloß leer, tot,
verwaiſt und nur von der greiſen Prinzeſſin Charlotte (1798
bis 1877), einer Tochter des Landgrafen Ernſt Ludwig, bewohnt;
der Adel, mit Ausnahme des Barons Riedefel, war arm, ebenſo
die Dienerſchaft, denen durch alle angeführte Uimſtände Ver=
dienſt
und Nahrung entgangen war . . . Unter den Künſtlern

und Profeſſioniſten waren Männer, die in der größten Reſiden;
mit ihrer Arbeit Ehre erworben hätten. Die dunſt ging aber
nach Brot, niedergeſchlagen und ſeufzend. Der Herr Laudgraf
wollte in Darmſtadt lieber zuſammenfallen laſſen, als bauen,
hatte nie Gefühl vors Große, Schöne und Edle diefer Art und
keinen Sinn ſelbſt in Gemälden, Muſik u. dgl. als infoferne es
einen Bezug aufs Militäre hatte. Lurus in Hausgerät iſt . . . in
dieſem ganzen Jahrhundert Darmſtadt ſelbſt von ſeinen Feinden
nicht vorgeworfen worden. Zur Unterſtützung der arbeits=
leeren
Künſtler ließ Moſer ſein Haus in dem Birngarten (jetzt
Alexanderſtraße 8) reich ausſtatten und im Jahre 1776 einen
Garten im engliſchen Geſchmack mit einem Landhaus, den heu=
tigen
Prinz=Emils=Garten, anlegen. Die Ausführungen der
Dienſt= und Leidensgeſchichte hierüber hat Walther in ſeinen
Darmſtädter Hiſtoriſchen Kleinigkeiten (Darmſtadt 1879 S. 165 f.)
mitgeteilt.
Die bekannteſte Erwähnung, die Darmſtadt in einer ſich auſs
achtzehnte Jahrhundert beziehenden Selbſtbiographie gefunden
hat, iſt die an verſchiedenen Stellen, vornehmlich im zwölften
Buche, von Goethes Dichtung und Wahrheit. Es
iſt die Zeit der Empfindſamen in Darmſtadt. Ueber dieſem
Kreiſe ſchwebt die Geſtalt der Landgräfin Karoline, der
Gexjahlin Ludwigs IK, bekannt unter dem ihr von Goethe
beigelegten Beinamen der großen Landgräfin. Im Mittelpunkt
dieſes Kreiſes ſteht Goethe, umgeben von ſeinen Darmſtädter
Freunden, vor allem Fohann Heinrich Merck und Ka=
roline
Flachsland, die Braut und ſpätere Gemahlin Her=
ders
. Ergänzt werden Goethes Schilderungen durch mancherlei
Briefe aus jenem Kreiſe, Famentlich die von Karoline Flachs=
land
(Aus Herders Nachlaß, herausgegeben von Heinrich
Düntzer und Ferdinand Gottfried von Herder, Band 3, Frauk=

furt a. M. 1857, S. 225 ff., 234 ff., 383 f., 500 f.), Sophie Laroche.
(Pfälziſches Muſeum, 28. Jahrg. 1911, S. 36) uſw.

Auch der durch Goethes Prolog zu den neueſten Offeu=
barungen
Gottes bekannte Theologe Karl Friedrich
Bahrdt (17411792) war während ſeiner von 1771 bis 1775
dauernden Wirkſamkeit als Gießer Profeſſor wiederholt in

die an der Orthodorie. hingen wie die Aliten on den Har=
ren‟
. Den Geheimenrat Andreas Peter von Heffe, deu
Schwager Herders, zählte er zu ſeinen Freunden. Das war ein
Mann von Genie, Kenntniſſen und Geſchmack. Sein einziger
Fehler war Eitelkeit. Er ſpußte zu ſehr,

rich Merck und genoß eines traulichen Umgangs. In ſe
Haufe war Steifheit und Etiketie verbannt, , Luden,

[ ][  ][ ]

Rummer 16.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1923.

Seite 3.

Ausnahmezuſtand über Memel.
Die Preſſe unter Zenſur.
Königsberg, 16. Jan. (Wolff.) Die Frenſprechverbin=
Hung mit Memel wurde heute wieder hergeſtellt. Ueber Memel
iſt nach Nachrichten von dort der Ausnahmezuſtand ver=
hängt
worden.
wd. Berlin, 16. Jan. Nach den an hieſiger zuſtändiger
Stelle vörliegenden Nachrichten iſt es im Memelgebiet
ruhig. Die Lage iſt zwar noch immer ungeklärt. Auf Befehl der
Litauer wurde der geſamte Telegraphen= und Telephonverkehr
znit dem Memelland eingeſtellt. Die franzöſiſchen Truppen haben
ſich allem Anſchein nach in ihre Kaſernen zurückgezogen. Ge=
rüchtweiſe
verlautet, daß zwiſchen den Litquern und den Fran=
zoſen
verhandelt wird. Nach anderer Quelle ſoll bereits ein
Waffenſtillſtand vereinbart worden ſein. Bei den geſtrigen
Kämpfen um die Präfektur ſind zwei franzöſiſche Soldaten ge=
tötet
und eine Anzahl verwundet worden. Der Reſt der Präſek=
turbeſatzung
wurde entvaffnet, nach der Entwaffnung jedoch
wieder freigelaſſen. Die Litauer verhängten den Ausnahmezu=
ſtand
und ſtellten die Preſſe unter Zenſur. Der Oberbürger=
meiſter
von Memel ſoll feſtgenommen worden ſein. An der
memelländiſch=oſtpreußiſchen Grenze iſt alles ruhig. Im Grenz=
ort
Kibrati an der litquiſch=oſtpreußiſchen Grenze wurden von den
Litauern Plakate angeſchlagen, in denen die Bevölkerung vor
falſchen Gerüchten gewarnt wird.
Memel, 16. Jan. (Wolff.) Der Oberkommiſſar Petisne
hat folgenden Aufruf erlaſſen:
Bewohner des Memelgebiets! Im Namen der alliierten
Mächte erhebe ich noch einmal den feierlichen Proteſt gegen den
blutigen Anſchlag, der gegen das Memelgebiet verübt worden
iſt. Ich erkläre ausdrücklich, daß die alliierten Mächte auch wei=
terhin
beabſichtigen, ihre Autorität über das Gebiet auszuüben.
Memel 16. Jan. (Wolff.) Der beim Einmarſch der Li=
tauer
durch Kopfſchuß verwundete Direktor der Memeler Han=
delsbank
iſt geſtorben.
Warſchau, 16. Jan. (Wolff.) Der franzöſiſche Geſandte
erſuchte die polniſche Regierung, ein Kriegsſchiff für den Ober=
ſten
Trouſſon zur Reiſe nach Memel zur Verfügung zu ſtellen,
der vom Botſchafterrat zum Oberſtkommandierenden in Memel
ernannt worden iſt. Die polniſche Regierung hat zugeſagt.
Trouſſon iſt heute abgereiſt.
Memel, 16. Jan. (Wolff.) Das polniſche Kanonenboot
Komnandant Pilſudski iſt heute nachmittag hier eingetroffen.
Paris, 16. Jan. (Wolff.) Morgen vormittag tritt die
Botſchafterkonferenz zuſammen, um üiber die Memel=
frage
zu verhandeln.
Deutſcher Reichstag.
*Berlin, 16. Jan. Die Genehmigung zur Strafvo
folgung der kommuniſtiſchen Abgeordneten Höllein,
Remmele, Köhnen, Frölich und den Sozialdemokraten Moſes und Zubeil
wegen der tumultartigen Vorgänge im Sitzungsſaal des Reichstages
am Tage der Ermordung Rathenaus, wird nicht erteilt.
Der Auslieferungsvertrag mit der Tſchcchoſloſa
kei wird in dritter Leſung genehmigt, nachdem der Abg. Dr. Levi
(Soz.) eine Definition des Begriffes politiſches Delikt für die Zukunft
verlangt hatte.
Der Geſetzentwurf über die Erklärug der allgemeien Verbindlich=
keit
von Tarifverträgen wird gleichfalls angenommen, desgleichen die
Vorlage zur Aenderung des Weingeſetzes, die nähere Beſtimmungen
über den Gebrauch von geographifchen Bezeichnungen für Getränke
bringt.
Es folgt dan
rſte Beratung der Vorlage zur Aenberung bes
es liber Maßnahmen gegen die
wirtſchaftliche Not der Prefſe.
Nach der Vorlage ſoll die halbprozentige Abgabe von Holzderkäufen
im Wald= zugunſten der Rüchvergütung auf anderhalb Prozent erhöht
werden.
Abg. Fiſcher=Berlin (Soz.) erklärt, daß bei dem weiteren Stei=
geuf
der Pavierpreiſe die Zeit nicht mehr ferne ſei, wo es nicht mehr
möglich ſein werde, eine Zeitnng aufrecht zu erhalten.
In dieſer Zeit iſt die Preſſe von allen Seiten bedroht. Ein Waggon
Papfer, der vor dem Kriege dielleicht 1000 Mark koſtete, iſt heute unter
5,7 Millionen Mark nicht mehr zu haben. Größere Zeitungen miſſen
ellmonatlich hunderte von Millionen allein =
Papier ausgeben. Der Papierpreis iſt weit mehr ge=
ſtiegen
, als der Prcis für Noggen und auch weit mehr als die Preiſ=
für
die meiſten übrigen Rohſtoffe. Der Redner begründet dann einen
Antrag Müller=Frauken (Soz.), der einen Geſetzentwurf für die
Seichafſung von Papierholz für Zeitungsdruckpapier fordert. Danach
ſollen zur Verſorgung der Tagespreſſe mit maſchienglattem und holz
haltigem Druckxapier vom 1. April an monatlich 90000 Naummeter
Papierholz ſichergeſtellt werden. Die ſtaatliche Holzmenge ſoll auf die
Länder entſprechend den mit 41100jährigen Fichten und Tannen be=

ſtandenen Waldflächen umgelegt werden. Die Länder ſollen die Ermäch=
tigung
erhalten, bis zu einem Drittel auch auf die nichtſtaatlichen
Waldungen umzulegen, die wenigſtens 50 Hektar ähnlichen Holzes ent=
halten
. Die Länder hoben zwei Drittel der Holzmenge zum Preiſe von
1000 Mark für einen Raummeter geſchälten Holzes oder von 840 Mark

höhung der Holzabgabe abgelehnt.
Abg. Kölz (Dem.) erklärt, daß es ſich bei der Nor der Preſſe
auch um eine gewaltige ſtaatspolitiſche Gefahr handele.
Die Haltung des Reichsrats ſei eine bedauerliche, denn die Holzabgabe
müßte auf 2 Prozent erhöht werden.
Abg. Dr. Pieper (D. Vpt.) hebt die große Bedeutung der

Reichswirtſchaftsminiſter. D
den flammen=
den
Proteft gegen den brutalen Gewaltakt, mit dem die Franzoſen und
Belgier nach dem Herzen der deutſchen Wirtſhaft greifen. Unter Bruch
des Veuſailler Vertrags, den eint hervorragender Franzoſe

man für die dort vorhandenen 45 Zeitungen einen eigenen Preſſechef.
Abg. Bruhn (Dnatl.) bedauert die Haltung des Reichsrats, die
einer Reviſion bedürfe.
Auf einen Antrag der Abgg. Bruhn, Krämer, Dr. Kölz, Forthmann
wurde beſchloſſen, die Holzabgabe auf 2 Prozent zu erhöhen.
Der ſozialdemokratiſche Antrag auf Einführung einer Naturalabgabe
bon Holz wird an den Ausſchuß verwieſen; desgleichen ein deutſchmatio=
naler
Antrag, der auch religiöſe Sonntagsblätter berüickſichtigen will.
In dieſer Faſſung wurde das Preſſenotgeſetz dann auch in ſeiner dritten
Leſung angenommen; es tritt ab 1. Januar in Kraft.
Das Haus vertagte ſich dann auf Mittwoch, 2 Uhr: Aufragen,
Anträge. Schluß 4 Uhr.
Das neue Programm des Reichstages.
UU Berlin, 16. Jan. Der Aelteſtenrat des
Stag=
hat
in ſeiner heütigen Sitzung beſchloſſen, mit Rückſicht darauf, daß die
Reichsregierung gegenwärtig durch die Beſetzung des Nu=
ſtark

in Anſpruch genommen iſt, mit der Beratung des Haushalts für 192
erſt in der näckſten Woche, vorausſickſtlich am Donnerstag, zu beginnen.
Danach wird der Reichstag ſeine Sitzungen bis gegen Oſtern fortſetzen.
Morgen wird ein ſozialdemokratiſcher Antrag über die Teuerung ver
handelt wverden.
Sitzung des Reichswirtſchaftsrats.
* Berlin, 16. Jan. Vor Eintritt in die Tagesordnung dankte de
als die Fortſetzung des Krieges mit auderen Mitteln
bezeichnete, iſt der Einmarſch vor ſich gegangen, dem man in zyniſche:
Bemäntelung jeglichen militäriſchen und politiſchen Charakter abſprechen
wollte, was lächerlich anmuten würde, wenn die Lage nicht ſo furchtbar
ernſt wäre. Hinſichtlich der Fehlmengen an Holz und Kohle, die an=
dererſeits
als Grund für den Gevaltaft angegeben würden, iſt zu ſagen,
daß Deutſchland das Möglichſte geleiſtet hat. Wir haben ſogar Frauf=
reich
angeboten, ihm engliſche Kohlen zu liefern. Ein Angebot, das
Frankreich ablehnte Frankreich wollte eben Verfehlungen feſtſtelien, um
Deuitſchland zu zerſplittern und zu vernichten. Die Beſetzumg hat die
Wohnungsnot verſchäuft. Die Beſchlagnahme der Schulen macht einen
geordneten Schulbetrieb unmöglich. Will man denn abſichtlich unſer
Jugend der Verwahrloſung entgegenführen? Will man auch noch
unſere Kinder opfern, und das Wort Clemenceaus wahrmachen, daß in
Deutſchland noch 20 Millionen Menſchen zu viel herumlaufen? ( Be=
wegung
. Zuruf: Das iſt ja die Abſicht!) Der gewaltſome Einbruch hat
die Bevölkerung in ihrer Aubeit geſtört. Die Kohlen
producktion iſt in dieſen Tagen um 1520 Prozeut zuvückgegangen. Die
Ueberſchichten, die die Bergarbeiter nach dem 15. Januar verfahren
ſollten, werden jetzt nicht geleiſtet. Der deutfche Arbeiter iſt ein freier
Arbeiter; Fron= und Knechtsarbeit liegt ihm nicht,
Die Verminderung der Kohlenproduktion im Ruhr=
lueder
Deutzſchland erdrofſeln, oder dir mäiſſen unſ
Auslande kaufen. Es gibt alſo bei uns eine Arbeitsloſigke
Kohlenhauſſe auf dem Wltmarkt, für die ſich auch die anderen Völke
eimas mehr intereſſieren könnten. Der Einöruch der Franzoſen hat
deutſche Mark wieder rückwärts gerichtet. Glaubt man damit Deutſch
land leiſtungsfähiger zu Revarationsieiſtungen zu machen, un dene
allein es doch nach Frankreichs Behquptungen lieg
Es iſt erfreulic
daß ſich unſerem Proteſt das ganze deurſche Volk int allen ſeinen Schich=
ten
und Ständen angeſchloſſen hat. (Lebhafter Beifall.) Wenn Ihre
Körpeyſchaft, die die deutſche Wirtſchaft verkörpert, um de
eindli
Ziel der wirtſchaftlichen Schädigung zu verhindern, hinter uns ſteht,
werden Regierung und Volk Ihnen dankbar dafür ſein
Wir haben uns aber nicht nur auf dieſen Proteſt beſchräukt, ſondern
ſelbſtverſtändlich jede Einſtellung der Reparationsleiſtungen an Frank=
reich
und Belgien verfügt. Nacdem die Zechenbeſitzer ſich der Forde=
rung
Frankreichs nieht gefügig gezeigt haben, ſcheint man nunmahr mit
Gewalt die Kohlenlieferungen erzwingen zu wollen. Es iſt erfreulich,
daß ſich die Zechenbeſitzer gegemiber dieſem Gewaltakt ebenſo entſchloſſen
bewirſen haben, wie die Regierung es tat. Wenn Frankreich weiter mit
der Beſchlagnahme der Kohle droht, ſo iſt das ein neuer Bruch der
Völkerrechts. Wir ſind auch auf dieſe Maßnahmen gerüſtet und wer=
den
auch dieſe Gewaltmaßnahme zu vereiteln wiſt
Wir werden fraglos eine Verſchlechterung der Kohlenlage in Deuttid
land zu verzeichnen haben; wir werden uns darauf einſtellen müſſer
fremde Kohlen hereinzubringen, was ſelbſtverſtändlich nach der Ma=
lage
nur unter großen Opfern möglich iſt. Auch mit einer ſtarken
teuerung unſerer Lebensmittel müſſen wir reihnen. Aus der Nor de
Zeit darf niemand Vorteil ziehen. Wie müſſen auch mit Arbeitsloſig=
keit
rechnen. Aber an der geſchloſſenen deutſchen Abwehrfront wwerden
alle franzöſiſchen Pläne zerſchellen. Die Reichsregierung keit
Pflicht und wird ſie bis zum Letzten erfüllen. (Lebhafter Beifall und
Händeklatſchen.)

Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Januar.
Im Silberkranz.
* Es iſt eine ſehr alte Einrichtung in der chriſtlichen Familie:
lvenn eine Ehe 25 Jahre gehalten hat, wird der Lebensbund
noch durch eine äußere Feier erneuert, die Hochzeit wird ſilbern
gefeiert. Der Bräutigam, d. i. der 25jährige Ehemann, ſteckt
ein mehr oder weniger wertvolles ſilbernes Sträußchen ins
Knopfloch. und die Braut ſetzt ein gleich ſilbernes Kränzlein auf
das meiſt ohnehin ſchon ſilbern ſchimmernde Haupthaar. Und
dann, ja dann wirds eben gefeiert, je nach Veranlagung und je
nach dem Umfang der Brieftaſche. Und Geſchenke und Blumen
der lieben Anverwandten verſchönern die Feier.
Soweit iſt alles ſchön und gut, und keinen Menſchen außer
den Beteiligten geht das etwas an. Nun kommt aber etwas, das
doch andere angeht. Dem Tagblatt wird eine Notiz geſandt, in
der ſteht unter der poetiſch ſchönen Spitzmarke Im Silber=
kranz
daß Herr Müller und ſeine Gattin Eulglia geb. Schulze
das Feſt der ſilbernen Hochzeit gefeiert haben. Als ein Ueber=
bleibſel
aus der guten alten Zeit, da noch jeder durchreiſende
Fremde, der in der Traube abſtieg, wichtig genug war, um im
Tagblatt gedruckt zu erſcheinen, ſind dieſe Notizen bis heute im=
mer
noch aufgenommen worden. Mancherlei Aerger und Ver=
druß
hat ſich daraus ergeben, wenn auch nicht verkannt werden
ſoll, daß ſie mauchmal den Schimmer verklärter Freude auf be=
ſcheiden
zufriedenen=Geſichtern aufglänzen ließen, die zum erſten
vielleicht auch letzten Male ſich gedruckt laſen. Vielfach
aber führten dieſe Notizen zu Verärgerung und Verdruß. Dieſe
lebensfrohe Frau war verärgert darüber, daß ihr nun leichter
ihr wirkliches Alter nachgerechnet werden konnte, und jener Ehe=
tyrann
legt abſolut keinen Wert darauf, beſcheinigt zu ſehen,
daß er es nun ſchon 25 Jahre mit ſeiner Eheliebſten ausgehal=
ten
hatte. Zuſchriften in dieſer Richtung waren manchmal von
recht ſarkaſtiſchem Inhalt.
Jedenfalls: die ſilberne Hochzeit iſt durchaus Privat=
ſache
der direkt Beteiligten und geht die breite Oeffentlichkeit
durchaus nichts an. Wir glauben darum im Sinne unſerer
Leſer zu handeln, wenn wir allgemein die Bitte ausſprechen,
von Zuſchriften dieſer Art abſehen zu wollen. Wir werden künf=
tig
dieſe Notizen nicht mehr veröffentlichen.

Ernannt wurden: der Vortragende Rat im Landesamt für d
Bildungsweſen Oberſchulrat Chriſtoph Glücern zum Miniſterialrat
in dem Landesamt für das Vildungsweſen; der Amtsrichter bei dem
Amtsgericht Mam; Amtsgerichtsrat Dr. Franz Specht zum Amts=
gerichtsdirettor
des Amtsgerichts Mainz, und der Amtsrichter
Amtsgericht Langen Amtsgerichtsrat Martin Winkler
zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Maiz, letzter
Wirkung vom 1. April 1923; der prov. Amtsgehilfe Wendel As
mann aus Frankenhauſen vom 1. Januar 1323 ab zum Amtsgehilf
bei dem Heſſiſchen Landesthcateu; der Lehrer Jakob Schrauth
Waldamorbach zum Lehrer an der Volksſchule zu Griesheim im Kre
Darmſtadt, die Lehrerin Gertrud Wern
Buchſchlag zu
rerin an der Volksſchule zu Egelsbach im Kreis Offenbach, der
amtanwärter Karl Frank aus Wooms zum Lehrer an der Bolks)e
zut Mörfelden im Kreis Groß=Gerau; der Schulamtsanwärter 7
Cronenberg aus Stadecken zum Le
an der Volksſchu
Wachenheim im Kreis Worms; der Förſter Heinrich Spa
Schellnhauſen zum Förſter der Forſtwartei Großfelda, Obevförſte
Romrod=Süd; der Amtsrichſter bei dem Amtsgericht Nieder=Olm Amts=
gerichtsrat
Karl Pauli zum Oberamtsrichter bei dem Amtsgerid
Wörrſtadt; der Lehrer Georg Büchler zu Ober=Hainbrunn zum
Lehreu an der Volfsſchule zu Hergershauſen (Kreis Dieburg), und der
Lehrer Ludwig Schncider zu Dudenhofen zum Lehrer an der Volfs
zu. Kreidach im Kreiſe Heppenheint.
Entlafſen wurde der Verwaltungsoberſekretär bei dem Kreisamt
Schotten Karl Weber auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April
1922 an aus dem heſſiſchen Staatsdienſt.
Erledigt iſt eine Lehrerinſtelle an der katholiſchen Volksſchule
Gernsheim (Kreis Groß=Gerau); zuſtändiges Kreisſchulamt Darm
ſtadt. Wohnung für eine alleinſtehende Lehrerin kann beſchafft werder
* Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die öffentlic
Sitzung des Verwaltungsgerichtshofs am Donnerstag, 18. Januar 19:
vormittags 9½ Uhr: Einwendungen gegen die Kreistagswahl im Kre
Worms
* Mandatsniederlegung. Landtagsabgeordneter Obenauer vo=
=Flörsheim (Dem.) hat aus beruflichen Rückſichten ſein Land=
agsmandat
niedergelegt. An ſeineu Stelle tritt R.=A
Schreiher=Ober=Ingelheim, der Vorſitzende der heſſiſchen Zentr
organiſation der Demokratiſchen Partei, in den Landtag ein, dem
brreits von 19191921 angehört hatte.
Landestheater. Die wirtſchaftliche Lage und die durch ſie beding
Erhöhung de Gagen, Löhne und Materialkoſten macht eine n.
höhung de Tagespzeiſe notwvendig, die in der nächſten Woche i.
Kraft tritt. Die angekündigten Vorſtellungen von Tannhäuſer
Donnerstag, Spiel des Lebens am Freitag, Zau und Zimmermann
am Samstag und Othello am Sonntag ſind die letzten dieſer V
in der alten Preislage.
Tannhäuſer. In der Aufführung des Tannhäufer am Don=
nerstag
tritt Frau Orff nach längerer Krankheit zum erſtenmal
der auf als Eliſabeth.
* Proteſtkundgebung. Es wird nochmials auf die heute abend
8 Uihr in der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindende Proteſt=
kundgebung
der vereinigten bürgerlichen Parteien hin=
gewieſen
.

gegen viele Kabalen. Bahrdts größte Stütze in Darmſtadt aber
war die Landgräfin Karoline, deren Beſchäftigungen philo=
ſophiſche
Lektüre, eine weitläuſige Korreſpondenz .. . und Wohl=
tätigkeit
waren.
Nur wenige Jahre lebte die Landgräfin Karoline in Darm=
ſtadt
. Im Jahre 1765 war ſie dorthin übergeſiedelt, am 30. März
1774 ſtarb ſie. Was ihr Tod für Darmſtadt bedeutete, ſprach
Merck am 28. Juni 1774 in einem Briefe an Chriſtoph Friedrich
Nicolai aus: Seit dem Tode der Landgräfin hat ſich alles hier
ſo gewaltig verändert, daß unſer kleiner ſonſt nicht unangeneh=
iner
Ort einer völligen Wüſtenei gleich ſieht. (Karl Wagner,
Briefe aus dem Freundeskreiſe von Goethe, Herder, Höpfner
und Merck, Leipzig 1847, S. 99.)
Zu ihrem Grabmal wallfahrtete ehedem jeder Beſucher
Darmſtadts. Bereits ehe die Urne mit der Inſchrift femina
Sexu, ingenio vir die Friedrich der Große der von ihnn ver=
ehrten
Freundin hat ſetzen laſſen, aufgeſtellt worden war, wurde
die Grabſtätte von einer Dame, die Darmſtadt imr Auguſt 1779
Leſuchte, geſchildet (Auszüge aus dem Tagebuch eines Frauen=
Zimmers von einer im Julius und Auguſt 1779 gemarhten Reiſe,
Deutſches Mufeum, Leipzig 1781, Bd. 2, S. 206): Das Begräb=
nis
der Landgräfin zeichnet ſich durch ſeine einſiedleriſche Sim=
plizität
aus. Ein ſtilles, ſonſt melaucholiſches Waſſer, mit Klage=
weiden
beſetzt, heiligt den Eingang in das Gebüſch. Alles iſt
hier ohne Anſpruch auf Eleganz oder Modegeſchmack, der ganze
Endzweck der Anlage ſchien nichts als Ruhe, Stille und unge=
ſtörte
Sammlung ſelbſt zu fordern.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Eine amerikaniſche Nietzſche=Biographie.
Lie erſte grundlegnde Nietzſche=Biographie in engliſcher Sprache
jetzt in London erſchienen; ſie führt den Titel Nietzſche, der
Znker und rührt von dem amerikaniſchen Gelehrten Willianr
ackentire Salter her. Nach den vielen Entſtellungen, die Nietz=
ſches
Perſönlichkeit und Lehre während des Krieges erfahren hat,
iſt es beſonders erfreulich, daß der angelſächſiſchen Welt jetzt
durch Salters Buch ein außerordentlich feines und verſtändnis=
bolles
Bild ſeines Weſens und ſeiner Gedankenwelt dargeboten
wird. Wie Gerhard v. Mutius in einer Beſprechung des Werkes
in den Preußiſchen Jahrbüchern hervorhebt, kann die Darſtel=
lung
aber auch für den deutſchen Leſer von großem Wert ſein,
denn gerade weil Nietzſche angelſächſiſchem Weſen ſehr fern ſteht,
erfahren ſeine Gedanken durch die Wiedergeburt in engliſcher
Sprache und aus angelſächſiſchem Geift heraus eine Verein=
j‟g
und Erneuerung, die ihrem Verſtändnis nur förderlich

Stiftungen zur Bekämpfung des Krebſes
Die außerordentliche Zunahme der Krebserkrankungen, die in
England feſtgeſtellt tvorden iſt, hat dort die Bewegung zur Be=
kämpfung
dieſer furchtbaren Krankheit mit neuem Eifer erfüllt.
Wie in der Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift mitgeteilt
wird, haben Sir William Veno 10000 Pfund und der reiche
Kanadier Lord Atholſtane 100 000 Dollars als Preiſe für eine
neue Methode der Krebsheilung ausgeſetzt. Da derartige Ent=
deckungen
aber ſelten durch einen Einzelnen gemacht werden, ſo
haben ſie ſich überzeugen laſſen, daß es befſer iſt, die Stiftungen
in regelmaßige Beiträge für die Fortſetzung der Krebsforſchung
umzuwandeln und jährlich bedeutende Summen dem Londoner
Krebsinſtitut zur Verfügung zu ſtellen.
* Am Anfang war die Einehe. Die wiſſenſchaftliche Anſchau=
ung
von den Urformen des Familienlebens iſt lange von dem
Glauben an das Mutterrecht beherrſcht worden, von jener Form
der Geſellſchaft, in der die Frau im Mittelpunkt der Familie
ſteht, die Kinder qufzieht und der Mann der Vielweiberei hul=
digt
. Man nahm alſo an, daß die Männer anfänglich nicht einer
einzigen Frau die Treue hielten, ſondern daß die Einehe erſt

eine Errungenſchaft höherer Kultur war. Dieſe Annahme iſt
heute als falſch ernieſen, wie Hans Pliſchke in einem der Fami=
lie
bei den Naturvölkern gewidmeten Aufſatz der Zeitſchriſt
Deutſcher Pfeiler auseinanderſetzt. Das Mutterrecht ſteht nicht
am Anfang menſchlicher Geſellſchaſtsbindungen, ſondern iſt erſt
eine Folge ſozialer und wirtſchaftlicher Entwickelung. Das ergibt
ſich aus dem Studium der primitivſten Kulturen, die wir heute
noch beobachten können. Nirgends auf dem Erdenrund gibt es
Völker, die in Eheloſigkeit leben, und zwar iſt es die Einehe au
vaterrechtlicher Grundlage, die am Anfang der Geſchichte ſteht,
ſo wie ſie auch heute noch herrſcht. Die in ihrer ſozialen Struk=
tur
am tiefſten ſtehenden Jäger= und Sammlervölker, die Wedda

rin des Feuers, das ſie nie ausgehen laſſen darf und wie ein
Haustier hütet. So wird ſie zur Erfinderin des Hausbaues und
der Töpferei, auch zur Erfinderin des Pflanzenbaues, den ſie
mit dem Grabſtock und der Hacke betreibt. Durch dieſe Stellung
der Frau als Mittelpunkt des Hauſes wächſt ihr Anſehen immer
mehr; ſie wird zum maßgebenden Teil der Familie, und nun
erſt bildet ſich das Mutterrecht heraus, das man früher an den
Anfang der Entwickelung ſtellte. Die morderne Völkerkunde hat
alſo auf Grund eines reichen Tatſachenmaterials aus dem Fami=
lienleben
der Naturvölker feſtgeſtellt, daß jede Weibergemein=
ſchaft
, von der man füher fabelte, etwas Unnatürliches iſt und
der menſchlichen Natur und Lebensweiſe zuſviderläuft. Die
Grundlagen menſchlicher Eheformen bildet die Einehe, aus der
ſich erſt durch wirtſchaftliche und ſoziale Veränderungen andere
Eheformen, wie Vielweiberei und Vielmännerei, entſickeſn.

nicht in erſter Linie durch ſittliche Geſichrspunkte beſtimmt, wie
die unſere, ſondern wird durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe
gefordert. Die Jagd mit Pfeil und Bogen iſt in dieſen Urzu=
ſtänden
ein mühſeliges Gewerbe, indem die Tiere häufig bis zur
Ermattung verfolgt werden müſſen. Ein Mann kann daher beim
beſten Willen nicht miehr als eine Frau mit Fleiſch verſorgen.
Ebenſo hat die Frau große Sorge, um die erforderliche Pflanzen=
nahrung
zuſammenzubringen. Sie iſt infolge ihrer Natur und
durch die Kinder nicht ſo beweglich wie der Mann, iſt die Schſitze=

* Der Elefaut als Verſuchskaninchen Wenn man in Iu=
dien
die Stabilität einer Brücke oder ſonſt irgend eines Bau=
werkes
prüfen will, ſo bedient man ſich des Elefanten als einer
Art Verſuchskaninchens. Kein anderes Tier hat einen feineren
Inſtinkt dafür, ob etwas ſein Gewicht aushält oder nicht. Da er
ſehr ſchwer iſt, ſo hat ihm die Natur dieſe Gabe mitgegeben,
und er iſt durch nichts dazu zu bewegen, einen Weg zu beſchrei=
ten
, der ihm nicht vollkommen ſicher erſcheint. So hat der Ele=
fant
einen geheimnisvollen Sonderſinn in ſich entwickelt, der ihn
davon abhalt, ſeinen Fuß auf einen anderen als ſicheren Boden
zu ſetzen. Kürzlich wurde dieſe Eigenſchaft des klugen Rüſſel=
trägers
bei einem Streitfall in England ausgenutzt. Bei dem
Bau einer Automobilgarage äußerte der Eigentümer Zweifel,
daß der Boden die ſchweren Kraftwagen aushalten würde. Der
Baumeiſter lieh ſich darauf fünf Elefanten von einer herum=
ziehenden
Menagerie aus und trieb ſie in die Gaxage. Ohne das
geringſte Zögern ſtampften die gewaltigen Tiere in den Raum
linein, und dieſe lebendigen Gewichtsprüfer, die faſt 28 Tonnen
ſchwer waren, bewieſen die Feſtigkeit des Baues auf die un=
zweifelhafteſte
Weiſe.
Wafhingtons einziger Witz. Der große Amerikaner Wa=
ſhington
ſoll in ſeinem Leben nur einen einzigen Witz gemacht
haben. Als im Kongreß über die Errichtung eines ſtehenden
Heeres beraten wurde, beantragte ein Abgeordneter, daß das
Heer nie mehr als 3000 Mann ſtark ſein dürfe. Da erhob ſich
Waſhingten und verlangte als zweite Beſtimmung dieſes Ge=
ſetzes
: Eine feindliche Armee darf höchſtens 2000 Manſ ſtark
das Land betreten, und erzielte damit das
in ſeinen
Leben aülgemeine Heit

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1923.

Nummer 16.

Die Teuerungszahlen der fünf größten Städte Heſſenz auf Grund
de=

Städte beträgt für Ernährung 6l 773 650 519), für Heizung uud Donnerstag ſtattſindenden Hauptverſammlung hält Herr Garteninſpektor
vom W. Dezember um 21,5 Prozent geſtiegen.
Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Dezeuber geladen und willkommen.
1922 folgende Zahlen nach: An Nohbraunkohlen wourden gefördert:
kohle wurde weiter verarbeitet oder war zur weiteren Verarbeitung be=
produkten
erzeugt: 2923 To. Braunkohlenbrikets; außerdem wurden in Mitglieder.
Heſſen erzeugt 7810 To. Steinpreßkohlen. Unter Berückſichtigung der
aus Vormonaten übernommenen Beſtände ſowie des Abſatzes und
Selbſtverbrauchs verblieben am Monatsſchluß abſatzfähig: 10 253 To.
Rohkohlen, 1525 To. Naßpreßſteine, zuſammen 11 798 To. Braunkohlen
Kohlenförderung des Volksſtaates Heſſen für das ganze Jahr
1922 belief ſich auf 617 804 To. gegenüber dem Vorjahre mit 529 378 To. gebung in der Turnhalle, heute abend, zu beteiligen.
Hiervon wpurden 220 637 To. im Rohzuſtand verkauft, ein weiterer Teil
von den Werken ſelbſt verbraucht und der Reſt zu Briketts, Naßpreß=
ſteinen
und Schwvelereiprobukten verarbeitet. Erzeugt wurden insgeſamt
57 308 To. Briketts und 23 228 To. Naßpreßſteine. Aus nach Heſſen ein= für die Folge auf einzelne Marken nicht mehr abgegeben warden. Sämt=
geführten
Steinkohlen wurden im Jahre 1923 von heſſiſchen Werken 91 597 liches, vom Kommunalverband gelieferte Mehl muß zu Brot verarbeitet
To, hergeſtellt.
Zimmernachweiſen für ankommende Fremde, wie ſie bereits in dielen vorgenommen wurden.
deutſchen Städten beſteht, gewinnt ſtändig an Ausdehnung; ſo iſt, wie
direktion Breslau mitgeteilt wird, in Ausſicht genommen, außer i
Breslau ähnliche Zimmernachweiſe für Fremde einzurichten: es wird zur
größeren Bequemlichkeit der Reiſenden erwogen, mit der Auskunft= Gemeinde übernimmt alle Koſten des Rechtsſtreites und beider Anwälte
erteilung über vermietbare Zimmer nach Schluß der üblichen Bureau= nebſt Teuerungszuſchlägen.
ſtunden die Bahnhofsbuchhändler zu betrauten. Der im Sommer vomt

Ue eilſauleſie e euchet Fufcte
geluieſen werden. Auch in Erlangen tuurde vom 13. Mai bis 13. Oktober
ein Fremdenzimmen=Nachweis vom Fremdenverkehrsverein geführt, und
dermittelte in dieſer Zeit 4000 Zimmer; der Nachteis wird am 1. Mai
s, ſeine Tätigkeit wieder aufnehmen.
* Ejangeliſcher Landeskirchentag. Der erſte auf Grund der neuen
Kirchenverfaſſung vom 1. Juli 1922 gebildete Gbangeliſche Lan=
deskirchentag
wird am Mittwoch, den 31. Januar, nach Ein=
Gottesdienſt. (Stadtkapelle um
leitung durch einen öffentlick
10 Uhr) im Landeskirchentag=
be
, Waldſtraße 40, um halb 12 Uhr
eröffnet werden.
Griechiſche Plaſtik. Die Vereinigung der Freunde
des humaniſtiſchen Gymnaſiums bittet um Beach=
tung
der heutigen Anzeige. Im Anfchluß an den Vortrag
findet eine Mitgliederverſammlung ſtatt zur Erſtattung des
Jahresberichts.
Profeſſor Adolf Buſch, einer der hervorragendſten Violi=
niſten
der Gegenwart, hat ſeinen Wohnſitz von Berlin nach
Darmſtadt verlegt und vor kurzem die von einem Mäzen
für ihn erbaute Villa auf der Mathildenhöhe bezogen. Wenn
der Künſtler auch einen großen Teil des Jahres durch ſeine
Reiſen Darmſtadt ſerngehalten wird, die er teils als Soliſt, teils

in des Kurgtenlun und de Frflulsäannfſtan der eithtiſcheh.
Akademie für Tönkunßt eingetreten, und hat ſomit ſein großes
Jutereſſe ſür das jüngſte ſtädtiſche Unternehmen bewieſen, an
dem bereits der zweite Geiger des Buſch=Quartetts, Herr Göſta
Andreaſſon, als Lehrer der Ausbildungsklaſſen neben den hie=
ſigen
Kräften wirkt. Wir begrüßen herzlichſt den Künſtler als
füngſten Mitbürger und hoffen, daß er in unſerer Stadt das
findet, was er in erſter Liuie ſucht: Nuhe und Erholung von
anſtrengender Konzerttätigkeit.
Ornis, Verein für Geflügel= und Vogelzucht, hielt in der Brau=
erei
Zum Goldenen Anker ſeine d.
rige Hauptverſammlung ab.
Nach einigen Mitteilungen ſeitens des Voxſitzenden und einem kurzen
Bericht über die wohlgelungene Ausſtellung, erſtattete der 1. Schrift=
führer
den Jahresbericht, der mit lebhaftem Beifall von des Verſamm=
lung
aufgenommen wurde. Darauf folgte die Nechuungsablage durch
den Rechner und wurden zwei Mitglieder zur Nachprüfung der Rechnung
gewählt. Der Beitrag wurde auf einſtimmigen Beſchluß der anweſerden
Mitglieder auf 150 Mark für das Vierteljahr feſtgeſetzt. Der 1. Vor=
ſitzende
und die übrigen alten Vorſtandsmitglieder wurden durch Zuruf
wiedergewählt. Ergänzt zuurde der Vorſtand durch Neuſpahl von zwei
Mitgliedern.
Wartburgverein. Wie uns mitgeteilt wird, findet wie alljährlich,
vorausſichtlich auch in dieſem Jahre, am 13. Februar ( Faſtnachtsdiens=
tag
), einer der immer ſo beliebten Familienabende ſtatt. Außer dem
über die Grenzen unſerer Stadt hinaus bekannten Warthurg= Poſaunen=
chor
, hat ſich jetzt auch noch eine neue Gruppe, Wartburg=Streichorcheſt
zuſammen geſchloſſen.
e dem
cheſter ſich widmenden Mitglieder des
arthurgbereins bieten Gewähr für gute Leiſtungen in kurzer Zeit.
Hausfrauenbund. Am Dienstag, den 23., wird die verdienſ volle
E. Croner, einen Vortrag halten. Das Thema lautet: Faxben=
freudigkeit
und Farbenechtheit, und wird ein Bild davon geben, was
unſere, unter dem Druck der Zeit unentwegt fortſchreitende Induſtrie
durch neite Erſindungen auf dem Gebiet der Haltbarmachung und Far=
benechtheit
unſerer Stoffe leiſtet. Angeſichts der enormen Ausgaben,
die heutzutage unſere Bekleidung fordert, iſt es doppelt nötig, möglichſt
auch hier den Hauptteil des kaufenden Publikums, und ſo iſt wohl auf
iſr lebhaftes Intereſſe zu rechnen. Eine den Vortrag illuſtrierende
Ausſtellung, licht= und waſchechter Stoffe, Decken, Garne u. a. U., wrd Guundſtücks=Fideikommiſſe in Geld=Fideikommi!ſ
mit ihm verbunden ſein. (Siehe Anzeige.)
n. Schöffengericht. Als Nachſpiel zu den letzten hieſigen Stadtver=
ordnetenwahlen
bildete der Anſchlag zweier kommuniſtiſcher Plakale den
Gegenſtand der Ankle
eu und den Anſchläger Georg Schäfer, beide von hier, wegen Ver=
geheus
uach 8 130 StGB. Es iſt dies der Tatbeſtand der den öffentlichen
Frieden gefährdenden Aufreizung von Klaſſen der Bevölkerung zu Ge=
wvaltätigkeiten
gegen einander, was mündlich oder in der hier fraglichen
Art geſchehen kann. Es handelt ſich um zwei gr
Plakate, bildlich mit
kunzem Text, deren eines die Verbrüderung der SDP. mit der USP.
Geſtalt des ſäbel= und ſturmhelmbewaffn
nebſt fonſtigen, gegen beide Parteien gerichteten Spitzen darſtellen. Das
andere, angeblich der Bekämpfung des Kapitalismus gewidmete, zeigt
Scharen hungernder Frauen und Kinder, gegen welche Soldatenſcharen
ſteichswehr unter Führung der Koglitionsvertreter zu Felde ziehen,
einem Wegweiſer Der Weg ins Elend und der Aufforderung ſtatt
SDP. die kommuniſtiſchen Kandidaten zu wählen. Auch ſonſt boten
e Plakate noch mancherlei Charakteriſtiſches, und es iſt ſicher, daß ſie
gut Stück Kapital gekoſtet haben müſſen. Der zur Kommuniſtenpartei
zehörige Angeklagte R. will den nachher verwendeten Plakatvorrat von
unbekaunter Hand unter ſeine Flurtür geſchoben, mit einem Zettel vor=
hat
ohne Jutereſſe für die Sache ſelbſt, rein geſchäftlich, den Auftrag aus=
geführt
. Das Gericht war zwar überzeugt, daß ſich die Angeklagten des
Inhalts an ſich bewußt geweſen ſeien, dermißte aber ſonſtige Tatbeſtands=
ſprach
die Angeklagten frei. Jm übrigen hatten Jugendliche das
aubtkontingent der Sitzung geſtellt, und es bot ſich wieder einmal das
ef bedauerliche Bild krimineller Frühreife. So wurden zwei Lehrliuge,
ſich mehrere tauſend Mark aus der Geſchäftskaſſe angeeignet hatten.
egen Diebſtahls zu je 2400 Mark Geldſtrafe verurteilt. Ein
jähriges Zimmermädchen hatte ſeiner Herrſchaft Wäſche nebſt Kleider von
einigen hunderttaufend Mark Wert entwvendet und einen Sportanzug da=
von
ſeinem Verehrer geſchenkt. Letzterer durde n
gels Beweiſes von
der Anklage der Hehlerei freigeſprochen, und die Diebin erhielt fünf
Monate Gefänguis. Eine erſt Füufzehnjährige war mit galanter Be=
Man ſah dieſe Angeklagte, in Anbetracht der verführenden Begleit=
momente
milde an und kam ſie mit zwei Wochen Gefängnis davon.
Den Gipfel der Frechheit erklomm ein Dachdeckerlehrling, indem er am

Kolfe Wähnark. Aun des Son de.
le wird

Lokale Veranſtaltungen.
25 Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Gartenbauverein Darmſtadt. In der am kommenden
Beleuchtung 9870 (8545), Wohnung 546 (350), zuſammen 72189 Purdus einen Vortrag über Vegetation in Mexiko mit Licht=
(659 414). Die Teuerung iſt vom 6. Dezember um 39 Prozent und bildern. Der ſehr geſchätzte Redner wird dadurch ſeinen zahlreichen
Freunden einen genußreichen Abend verſchaffen. Die Mitglieder der
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der Gärtnervereinigung Darmſtadt ſind zu dem Vortrag freundlichſt ein=
Geſangverein Liederziveig. Die Generalverſammlung
50 557 To., verkauft wpurden davon 18 587 To.; der größte Teil der Roh= findet Samstag, den 27. Januar, abends, in der Brauerei Zum goldenen
Anker ſtatt. Wichtige Punkte der Tagesordnung, wie Beitragserhöhung
ſtimmt. Aus den verarbeiteten Rohkohlen wurden neben Schwelerei= uſv. bedingen einen zahlreichen Beſuch auch von ſeiten der inaktiven
Rus den Parteien.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei
und Braunkohlenprodukte im Geſamtwerte von 87 534 300 Mark. Die Darmſtadt. Die Zuſammenkunft heute, Müttwoch abend, fällt aus.
Die Mitglieder werden gebeten, ſich alſo vollzählig an der Proteſtkund=
* Arbeilgen, 15. Jan. Mit Wirkung vom morgigen Tage koſten
1600 Gramm Markenbrot 450 Mark. Mehl darf von den Bäckern
zverden. In unſerer Gemeinde verſtarben im verfloſſenen Jahre
RDF. Neue Zimmernachweiſe für Fremde. Die Einrichtung von 61 Perſonen, die Geburtenzahl ſtieg auf 139, während 72 Eheſchließungen
Eſchollbrücken, 15. Jan. In der Klageſache des Landwirts Jockel
der Reichszentrale für Deutſche Verkehrswverbung von der Reicksbahn= mit der Gemeinde Eſchollbrücken, betr. Schafweideverpachſtung kam nach
jahrelangeu Verhandeln am 5. ds. Mts. folgender Vergleich zuſtande:
Breslau auch iun anderen Städten des Reichsbahndirektionsbezirks Die Gemeinde unterläßt fernerhin das Beweiden der Wieſen des Klägers,
dem Kläger werden ſämtliche Koſten und Auslagen zurückvergütet. Die
Mainz, 16. Jan. Der Schiffsverkehr in den hieſigen und
Guſtadsbuiger Häfen iſt ein ſohr auhiger getvarden, um ſo mehr, als
ir keine Mainleichterungen erforderlich ſind. Viele Kranen ſind mangels
Zufuhren außeu Betrieb. Der Streik bei den in Guſtadsburg anjäſſigen
Virmen Haniel, Stinnes und Harpener, deren Leute zum Fahrikarbeiter=
derband
gehören, hält immer noch an, wodurch das Löſcken einer großen
Anzahl Kähne behindert iſt. Das Angebot von Kähnen in allen Größen
iſt ein dibel größeres, als dasſenige von Ladungen. Die Kahnmiete
notient man urit 25 Mk. ab Maimſtation, mit 27,50 Mk. dro Eichtonne
und Tag. Bei Weſtwind iſt wieder twibe und regneriſche Witterung
eingetreten, ſo daß das Waſſer des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe lang=
ſam
zurückgeht.
Mainz, 16. Jan. (Wolff.) Der heutige Mainzer Anzeiger wurde
von der Militärbehörde beſchlagnahmt und das Erſcheinen des Blattes
auf drei Tage unterſagt. Ueber die Veranlaſſung zu dieſem Vorgehen
liegen beſtimmte Angaben nicht vor.
Fa. Worms, 15. Jan. Während einer vom hieſigen Ruderver=
ein
veranſtalteten Regatta hatte ein Zuſchauerdampſer ſchwarz=
weiß
=rot geflaggt. Die franzöſiſcha Gendarmerie erſtattete
gegen den Kapitän des Schiffes Strafanzeige wegen Uebertretung der
Flaggenvorſchriften der Rhomlandkommiſſion. In deu Verhandlung
dor dem Militärpolizeigericht Mainz erklärte der Kapitän, er habe nur
deutſche= republikaniſche Schiffahrtsflagge (ſcwarz=weiß=rot mit
ſchſwarz=rot=goldener Göſch) gehißt wozu er auch ohne vorherige Er=
lauſnis
der Beſatzungsbehörden berechtigt ſei. Die als Zeugen ange=
hörten
franzöſiſchen Gendarmen konnten die ſchwarz=rot=goldene Ecke in
der Flaggs nicht erkennen, wveil des Schiff etwa 200 Meter vom Ufer
Belveiſes freigeſprochen.
Fd. Bingen, 15. Jan. Das franzöſiſche Mölitärpolizeige=
beſitzes
(es handelte ſich um einen deutſchen Aumeerevolveu, den er nach von rund 150 Metern, und läuft 12 Seemeilen. Es iſt ein
ſeiner Angabe von einem höheren deutſchen Offizier als Andenken
ſtrafe von 50 000 Mark.
Zur Auflöſung der Fideikommiſſe in Heſſen.
Von Rechtsanwalt Dr. E. E. Hoffmann II. in Darmſtadt.
* Aufhebung der Fideikommiſſe war eine der Forderungen der
Rebolution. Die Forderung wurde in der Oeffentlickſeit vielfach dahin
verſtaußden und geſtellt, daß das fibeikommiſſariſch gebundene Eigentum
ohne Entiſhädigung dem Staate anheimfallen rder an die umliegenden von 600 000 Lire, gleich 300 000 000 Mark für die deutſchen Notleidender
Landbewohner verteilt werden ſolle. Wohl hat die Reichsteufaſ= geſpeudet.
ſung vom 1. Auguſt 1919 in Artifel 155 die Beſtimmung aufgenom=
uen
: Die Fideikommiſſe ſind aufzulöſen‟. Es hatte
ſich jedoch bis dahin die Erregung der erſten ſtürmiſcten Zeit gelegt, Straßenbahutarifs auf 100 Mark zugeſtimmt. Die neue Erhöhung t.
und die Vorſchrift der Reichsverfaſſung iſt keinestvens in den oben an= ab Mittwoch in Kraft,
gedeuteten Sinn zu verſtehen. Es iſt im Gegenteil in Artikel 153 der
Reichsverfaſſung der Grundſatz niedergelegt, daß das Cigentum von
der Verfaſſung gewvährleiſtet wird und daß eine Enteignung nur zum
Wehle der Allgemeinheit und in der Regel nur gegen angsmeſſene Ent= abend Feuer aus. Es gelang der Feuerwehr, uach zweiſtündiger Arbeit
ſchädigung erfolgen darf.
ſind, in erſter Linie verfolgt, ergibt ſich daraus, daß ſie in der Reichs= wueiſe ausgebrannt. Das Feuer ſoll durch Fahrläſigkeit entſtanden ſe
derfaſſung im Zuſammenhange, mit der Forderung des Siedlungs= Die Höhe des Schadens iſt noch nicht zu überſehen. Der Betrieb wurde
zveſens, der Befriedigung des Wohnungsbedürfniſſts und der Aus= nicht geſtört.
ni tzung des Bohens ausgeſprocken iſt. Sie bezwveckt, die Anhäufung des
Grundbeſitzers in einer Hand und die auf die Dauen feſtgelegte Ber=
erbuing
in einer Familie zu verhüten und das Land der Sieblung zu= Kinderreichen Deutſchlands zum Schutze der Familie, iſt in einer Eingabe
gänglich zu machen.
eite Vorſitzende des Verbandes deutſcher Hausfraueuvereine, Prau, ten überlaſſen. Der Stand des Verſfahrens iſt in den einzlnen Länbern verbilligtem Preiſe zu beziehen.
durchaus verſchieden. Während Preußen bereits eine durchgebildete
Auflöſungs=Geſetzgebung beſitzt, ſiund andere Länder noch erheblich im
Rückſtande,
der Volkskaumer den Entwurf eines Geſetzes, betreffend die komites, deſſen Vorſitzender Konſul Semmler iſt, in einer Reihe von
dauerhafte und unveränderſiche Ware zu erhalten. Unſere Frauen ſtellen Ueberführung des fdeikommiſſariſch gebundenen Grundbeſitzes in den Staaten Vorträge über die Lage in Deutſchland zu halten. Wie ber=
freien
Verkehr, vor. Der Entwurf, der vor der endgültigen Feſtſetzung lautet, wird Gräfin Lerchenfeld ihren Gemahl begleiten.
der Reichsberfaſſung entſtanden iſt. brachte grundſätzlich nicht die Auf=
löſung
der Fideikommiſſe übeuhaupt, ſondern die Umwandlung der
Er ging von der Anſicht aus, daß die Grundſtücks=Fideitommiſſe volks= Gebäude im Wörlitzer Park durch einen Brand vollſtändig vernichtet
wirtſchaftlich uachteilig ſeien. Deshalb ſollten die zu Fideikommiſſen worden. Ueber die Entſtehungsurſache iſt nichts bekannt. Der Schaden
gehörigen Grundſtücke veräußert werden; ſoweit dies binnen 5 Jahren beträgt viele Millionen.
den Bildhauer Philipp Nodenhau= gicht geſchehen ſein follte, ſollte ein von dem Miniſterium beſtellter
Zwvangsverwalter berechtigt ſein, den dann noch vorhandenen fideikom=
miſſariſch
gebundener Grundbeſitz zu veräußern oder zu verpackten, nähere Umgebung durch eine Kleinbahn zu erſchließen; trotz der un=
Der Gelderlös aus der Veräußerung des Grundbeſitzes ſollte Fidei=
kommiß
bleiben, idoch der Ueberwachung durch das Gericht unterſtellt, gewiſſen Wirtſchaftslage ſoll jetzt, wie die Reichszentrale für Deutzſche
weuden.
Noske und Criſpiens Entwourf des Landgeſetzes vor die Vollskammer und war der Anſickt, möglich, ſoll die Linie über Tieftal geführt werden,
daß beide Entwürfe in enger Wechſelwirkung miteingnder ſtünden. Die
Betatungen in der Volkskammer ergaben jedoch, daß das Landgeſetz,
das der Siedlung in Heſſen die Wege bahnt, beſchloſſen und verab= wirte nicht den billigen Malz= oder Kornkaffee vorrätig halten umd
ſchiedet wurde, während der Geſetzentwurf über die Videikoumiſſe Ent= wenn er verlangt wird, erklären, Grſatz=Kaffee müſſe erſt beſonders
zuurf bließ und jetzt wohl durch die Ereigniſſe als übeiholt angeſehen gekocht werden, und das dauere 25 Minuten. Dieſe Klagen haben, wie
werden kann.
Die kühlere Betrachtung in der Praris ergab, daß die Auflöſung verkehrsminiſter veranlaßt, in einer neu
der Fideikommiſſe gerade in Heſſen, auch erhebliche Schattenſei= d.
ten hat. Die Inhaber der Fideikomrmiſſe ſind für den Staat und die Ar
Gemeinden wichtige Steuerzahler. Sie werden dielfach nur noch zu nehmen und die Bahnhofswirte ſeien verzpflichtet. Malz= oder Kom=
gefunden
haben, ſie zu Wahlzwecken anſchlagen zu laſſen. Er habe ſich durch den fideikommiſſariſch gebundenen Grundbeſitz an ihrem Wohnſitz kaffee und Gemüſſplatten zu führen, deren Preiſe dem reiſenden Mit=
deren
Inhalt gar nicht angeſehen und ſie deu Sch. wveitergegeben. Dieſet in Heſſen feſtgehalten, zumal, nachdem andere Vorkeile ihres Aufent= telſtand erſchwinglich ſind. Der Reichsverkehrsminiſter macht es dei
halts in Heſſen, wvie die frühere Zugehörigkeit zu der Erſten Kammer, Reichsbahndirektionen ausdrücklich gur Pflicht, dieſe Anordnung dau=
der
Verkehr am Hofe und dergleichen mehr, weggefallen ſind. Es ſind eund und gewiſſenhaft zu übeuwachen.
dies Tatſachen, mit denen die Finanzbepſwaltung eines Staates rechnet.
nomente (insbeſondere als Objekt Klaſſen der Bebölkerung) und Andererſeits wurde bereits durch das Laudgeſetz erheblich fideikommiſ=
ſariſch
gebundener Grundbeſitz in den letzten drei Jahren der Siedlung
gebeuden geſetzgeberiſchen Faktoren in Heſſen ein Bedürfnis nach einer hof München im Herbſt vor, J3. zu bewältigen. An einem einzigen Tagl
raſchen Auflöſung der Fideikommiſſe nicht mehr empfunden.
in der Kreiſen einzelier heſſiſche Pideikommiß=Familien machte insgeſamt 421 600 Menſchen, eine Tagesleſtung, wie ſie bisher kiu
ſich jedoch der Wiuſch uach Durchführung der von der Neichsnerfaſſung Bahuhof zu derzeichien hatte. Während des letzten Sommerhalbjchrs
vorgeſehenen Auflöſung der Fideikounuiſſe geltend, bat z. B, der jetzige wurden im ganzen faſt ſechs Millionen Fahrkarten ausgegeben, dus
Videikoumißinhaber keinen nachfolgeberechtigten Soln, ſo liegt für ihn ſiud ſ5 0.H, mehr als im letzten Friedensjahr 1913; ein Zeicheu, daß
der Gedanke nahe, das Videikommiß durch Verſtändigung mit den Aun= Bayerns landſchaftliche Neize trotz aller wirtſchaftlichen Hemmunget
ſuärtern aufzulöſen und hierdurch ſeiger Frau und ſeinen Töchtern ein und politiſchen Warnumgen ihre Anziehumgskraft ungemindert bewahtt
gleitung in Nachtkaffeehäufern uſu. herumgezogen, wobei es aufs Vel= freies Gubteil zu ſichern. Namentlich tritt dieſer Wunſch bei haben.
ſchwenderiſchſte herging, und ſie Jeneu heimlich 6000 Mark weguahm, ſolcken Fideikommiſſen hervor, die teils in Wreußen, teils in Heſſen lie=
gen
, bei denen alſo die vorgeſchrittene preußiſche Geſetzgebung die Auf=
löſung
für die preufiſcken Teile ſchon vorſieht.
domiziliertes gräfliches Fideikommiß. Um die von der gräflichen Fa= Spetzer Elliſſen=Kuhn, Loeb u. Co, eine Geſellſchaft gebildet worden,
milie augeſtrebte Auflöſung des Fibeikommiſſes zu ermöglichen, ſuu ede die Tochtergeſellſchaften in allen Gegenden der Vereinigten Staaten ge
nach langen Unterhandlungen am 25. Januar 1923 zwviſchen der heſf
dreußiſchen Regiguung ein Staatsde
geſchloſſen, daß die Auflöſung des in Heſſen befindlie

Eife dae Kaelumntſrifch.ekeifch .
Auflöſung des preußiſchen Teiles nach den einſchlägigen preuſiſchan
Vorſchriften erſolgen ſoll. Die preußiſche Regierumg ſtelltg für die ein=
heitliche
Auflölung die für die preußiſchen Teile zuſtändigen Behörden,
alſo das preußiſche Auflöſungsamt für Familiengüter, zur Verfüigung,
Der Staatsvertrag, erhielt durch die heſſiſche Verordnung vom 30. März
1932 und eing entſprechende preußiſche Verordnung die erforderliche
geſetzliche Grundlage (Vergleiche Heſſiſches Aegierungsblatt Nr. 13
vom 15. Juni 1922). Auf dieſer Grundlage kann die Auflöſung des
fraglichen heſſiſchen Fideikommiſſes nunmehr bei dem Auflöſungsamt
für Familiengüter, das an dem Oberlandesgericht in Frankfurt a. M.
gebildet iſt, auf Grund der preußiſchen Auflöſungsbeſtimmungen durch=
geführt
und das Fideikommiß zwäſchen Inhaber und Anwärtenn zu
freiem Eigentum geteilt werden.
In der heſſiſchen Verordnung vom 30. März 1922 wurde gleich=
zeitig
das Geſamtminiſterium ermächtigt, auch in ſonſtigen Fällen wegen
einheitlicher Auflöſung von gebundenen Vermögen, die ſich über mehrerg
deutſche Länder erſtrecken, mit den beteiligten anderen Ländern Verein=
barungen
zu treffen und die Auflöſung herbeizuführen. Dieſer Weg iſt
zur Zeit auch bereits für verſchiedene andere Pibeikonumiſſe, deren In=
haber
und Anwärtenr die Auflöſung erſtreben, beſchritten.
Auf die Dauer wird ſich Heffen jedoch der Notwendigkeit,
eigene Vorſchriften über die Auflöſung der Fideikommiſſe im
Rahmen des Artikels 155 deu Neichsverſaſſung zu geben, nicht entziehen
könmen. Artikel 24 des alten beiſſiſchen Fideikommißgeſetzes vom 13.
September 1838 ſieht zwar bereits vor, daß ein heſſiſches Fideikommiſ
Durch Einterſtäudnis aller Beteiligten aufgelöſt werden kann. Der
Kreis der Beteiligten iſt jedoch in vielen Fällen, und namentlich bei deu
älteren Fideikommiſſen, ein ſehr weiter, ſo daß die Zuſtimmung aller
Beteiligten oft nicht zu erneichen ſein wird. Der oben dargelegte Weg
des Staatsvertrags mit benachbarten Staaten konngt nur für ſolcke
Fideikonuniſſe in Betracht, deren Teile in verſchieden=e deutichen Bun=
desſtaaten
liegen. Es bleibt alfo noch eine erhebliche Anzusl von Fäl=
len
, in denen zur Auflöſung des Fidsikommiſſes ein eigenss heſſiſches
Geſetz erfordarlich iſt. Soviel bekannt, iſt in dem heſſiſchen Miniſterium
der Juſtiz ein neuer Gntwurf, über die Durchführung der Auſ=
löſung
der Fideikommiſſe in Bearbeſtung. Welchen. Weg er geha
wird, eützieht ſich zur. Zeit noch der öffentlicken Crörterung. Die Tat=
ſache
, daß eine große Anzahl von Fideikommuiſſen zum Teil in Heſſen
zum Teil in Preußen liegt, legt es nahe, auzunehmen, daß Heſſen ſi
nicht allzit ſehr
den preußiſchen Beſtimmuingen entfernt.
Die Löſung dieſes durch die Verhältniſſe aufgeworfenen inter
eſſanten geſetzgeberiſchen Problems dürſte in der nächſten Zeit hiernach
auch für Heſſen zu erſuarten ſein.
Probefahrt des Dampfers Heſſen
der Hamburg=Amerika=Linie.

Uie W detſle auf e eie i Wehaif un un fe
nach Hamburg ging, nahmen Vertreter der Aufſichtsbehörden
und geladene Gäſte teil; unter den letzteren befand ſich von heſſ=
ſcher
Seite Profeſſor Dr. Müller. Während der Fahrt wurde
nach einer Anſprache des Direktors Zetzmann, von der Hapag
unter den Klängen des Deutſchlandliedes die Fahne der Ham=
burg
=Amerika=Linie gehißt. Während des folgenden Feſtmahles
begrüßte der Kapitän des neuen Schiffes die erſchienenen Gäſte,
während Profeſſor Müller auf das Wohl des Schiffes, der Hapag

entſernt in dem Strom ankerte. Der angeklagte Kapitän wurde mangels an Bord hat, ein Meiſterwerk deutſcher Schiffsbaukunſt vollbracht.
Der Dampfer, an deſſen Herſtellung heſſiſcher Gewerbefleiß
icht derurtoilte einen Arbeiter von hier wegen verbotenen Waffen= beteiligt war, hat über 12000 Tonnen Tragfähigkeit, eine Läuge
Schweſterſchiff der Batzern, Baden, Sachſen und Würt=
halten
hat) zu einer Gefängnisſtrafe von einem Mongt und einer Geld= temberg und tritt ſeine erſte Ausreiſe Mitte Februar näch Süd=
amerika
an. Möge es den deutſchen Namen recht oft in frem=
den
Erdteilen zeigen!
Reich und Ausländ.
Der Paxſt und die deutſchen Notleidenden.
Berlin. Der Pabſt hat, wie aus Rom gemeldet wird, eine Summe
Eine Straßenbahnfahrt 130 Mark.
Berlin. Die Städtiſche Verkehrsdeputation hat der Erhöhung d
Großfener bei Sarotti.
Berlin. In der Schokoladenfabrit Sarotti brach am Montag
den Brand, der in einem gefüllten Schuppen, naſie des Hauptgebäudes
Welcken Zweck die Beſtimuung, daß die Fideikommiſſe aufzulöſen eutſtanden war, auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Schupben iſt teil=
Protzufchußkarten?
Frankfuvr g. M. Der Reichszentralvorſtand des Bundes der
erneit an den Reichsernährungsminiſter wegen Einführung von Brot=
Die Durckführung der grundſätzlichen Forderung der Reichsver= zuſchußkarten für kinderreiche Familien herangetreten. Auf Grund dieſer
faſſung, daß die Fideikommiſſe aufzulöſen ſind, iſt den Bundesſtag= Karten ſoll es den Familien ermöglicht werden, markenfreies Brot zu
Graf Lerchenfeld unternimmt eine Vortragsreiſe nach Amerika.
München. Wie die Korreſpondenz Hoffmann erfährt, wird der
Die hefliſche Regierung, legte bereits am 7. Mai 1gig frühere haheriſche Miniſterpräſdent, Graf Lerchenfeld, ſich am 1. Februar
nach Nordamerika einſchiffen, um dort auf Einladung des Wohltätigkeits=
Millionenſchaden durch Brand.
Deſſau. Am Dienstag vormittag iſt das berühmte Drangerie=
Eine neue Kleinbahn in Thüringen.
RDV. Schon ſeit Jahren beabſichtigte die Stadt Erfurt, 2
Verkehrswerbung erfährt, verſucht wverden, die Vorarbeiten für die
Die heſſiſche Negierung brachte dieſen Entwurf gleichzeitig mit dem Kleinbahnſtrecken Bindersleben und Nottleben einzuleiten. Wenu irgend
Malzkaffee und Gemüfeplatten in Bahnhofswirtſchaften.
RDN. Von Neiſeuden wird vielfach geblagt, daß die Bahnhofs=
die
Neickszentrale für Deutſche Verkehrswenbung mitteilt, den Reichs=

Millionenverkehr auf dem Müuchener Hauptbahnhof.
RNT. Einen Millionenverkehr hatte, wie der Reichszentrale
zugeführt. Aus dieſen Erwägungen heraus haben offenbar die maß= Deutſche Verkehrswerbung aus München gemeldet wind, der Hauptbahn=
am
24. Sehteußer, betrug die Zahl der Ankommenden und Abreiſenden
wd. Wiesbaden, 16. Jan. Wie die Neue Wiesbadener Zeitung von.
berufener Seite erfährt, iſt in Neu=York unter Führung einflußreicher
Der erſte und bahnbreckende dieſer Fälſe betraf ein in Sberheſſen Finanzkreiſe, insbeſondere des bekannten Bankhauſes Edgard Lazard,
gründet hat, bzwv. gründen wird, um im großen Maßſtabe Geldmittel
für laufende Unterſtützungen an alle bedürftigen deutſchen Studeutel=
ohne
Unterſchied der Koufeſſt
zu machen.

[ ][  ][ ]

Kummer 16.

Darmſtädter Tetzblutt, Mittiog/h), beit 52. Jauttar 1923.

Seite 5.

wd. Wiesbaben, 16. Jan. In einem Juwelierladen in der Kirchgaſſe
erſchien am Freitag ein Mann, der ſich Broſchen vorlegen ließ. Hierbei
raubte derſelbe eine Stabbroſche aus Platin mit 24 Brillanten, insge=
ſamt
über 3 Karrak ſchwer und lief davon.
wd. Meifenheim, 16. Jan. Bei der Verfteigerung eines Wohnhauſes
mit Scheune und Stall wurden 5 600 000 Mark erzielt. Der Anſteigerer,
ein Saarländer, erſarb außerdem für 1610 000 Mark eine weitere
Scheune mit zwei Kellern. Hinzu kommen noch 1080 000 Mark Unkoſten,
ſodaß das geſamte Anweſen 8 296 000 Mark koftet.
Parlamentariſches.
* Darmſtadt, 16. Jan. Der Finanzausſchuß des Land=
tags
proteſtierte bei ſeinem heutigen Zuſammentritt durch den Mund
feines Vorſitzenden gegen die widerrechtliche Beſetzung des Ruhrgebietes
durch die Fvanzoſen. Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten.
Eine Reihe von Anträgen, die ſich mit der Durchführung der Beſol=
dingsordnung
und der Auszahlung der Gehalte und der Nachzahlungen
beſchäftigen, konnten für erledigt erklärt werden, weil ſie inzwiſchen
gegenſtandslos geworden ſind. Der Antrag der Abg. Birnbaum, betr.
Gewährung der Frauenzulage an Witwer und underheiratete Beamte,
deren Haushalt von einer weiblichen Perſon unentgeldlich ge=
führt
weuden, wurde für erledigt erklärt, da ſeine Durchführung aus=
ſichtslos
erſcheint. Anträge der Abgg. Ebner und Roth auf Zuſammen=
ziehung
aller Beſoldungsgruppen auf die Zachl von 3 und ſeine Er=
ſetzung
des prozentualen Teuerungszuſchlags durch einen gleichmäßigen
führten zut einer längeren Ausſprache. Der erſtgenannte wurde abge=
lehnt
, der zweite der Regierung als Material überwieſen Ein Antrag
Nuß fordert die Bezahlung der akademiſchen Staatsdienſtanwärter bei
vorübergehender Verwendung nach den Sätzen einer höheren Gruppe,
während dies ſeither nach den Sätzen der Gruppe 7 geſchah. Der An=
trag
wurde angenommen. Eine Vorſtellung des Ortsgerichtsvorſtehers
Fröhder=Bretzenheim wurde für erledigt erklärt, nachdem die Gebühren
der Ortsgerichte entſprechend erhöht ſind. Die Koſten für Gmpfang=
nahme
, Verteilung und Durchführung des ausländiſchen Hilfswenkes
ſowie für die Beſchaffung von Mehl und Zucker für die Kinderſpeiſung
vevden in einem beſtimmten Verhältnis zwiſchen Reich und Länder ver=
teilt
. Der Ausſchuß ſtimmt der Vorlage zu, die den für Heſſen entfal=
lenden
Betrag vorſieht. Für erledigt erklärt werden konnte ferner ein.
Antrag Laufer, der Maßnahmen für die Vertilgung von Raben vorſieht,
nachdem die Regierung bei den Kreisämtern für energiſche Bekämpfung
bereits eingetveten iſt. Die Regierungsvorlage, die den Zuſchuß zu
dem Heilſtättenverein im Staatsvoranſchlag von 80000 auf 500 000
Mark zu erhöhen vorſieht, wurde angenommen. Eine Vorſtellung des
Geh. Nar Prof. Dr. Schering, betr. die Kanzliſten im Phyſikaliſchen
Inſtitut der Techniſchen Hochſchule, wurde mit Rückſicht auf die beſon=
deren
gefetzlichen Beſtimmungen für erledigt erklärt. Die Regierungs=
torlage
üher die letzten Erhöhungen der Teuerungszuſchläge für die
Beamten, einſchließlich der jetzt vom Reichstag zugebilligten Erhöhung,
fand Zuſtimmung.

Spiel, Sport und Turnen.
* SportklubViktoria=Griesheim 1. Mannſchaft
Concordia=Gernsheim 1. Mannſchaft 6:0 (2:0). Beide
Vereine lieferten ſich in Gr. ein faires, ruhiges Freundſchaftsſpiel. Gries=
heim
mit drei Mann Erſatz. Gernsheim trat nur mit neun Mann an.
Griesheims Anſtoß gelangt bis zum gegneriſchen Torhüter, der mit großer
Ruhe klärt. Man merkt ſofort den Klaſſenunterſchied, Griesheims Sturm
führt ein vorbildliches Kombinationsſpiel vor, in der 5. Minute ſchießt
Ritter unhaltbar das erſte Tor. Gr. bleibt bis Schluß der erſten Hälfte
dauernd überlegen, doch die zahlreiche Verteidigung der Gäſte verhindert
vorerſt jeden Erfolg. Nicht zu beſchreibende Situationen entſtehen vor
dem Gernsheimer Tor, das ein erſtklaſſiger Torwächter hütet. Auch ver=
dirbt
ſich Gr. viel durch Ueberkombination. In der 42. Minute findet=
ein
Bombenſchuß von Klippel das Ziel, das Reſultat ſomit auf 2:0
ſtellend. Gleich darauf Pauſe. Auch die zweite Spielhälfte ſieht Gerns=
heim
im großen Vorteil, abgeſehen von Einzeldurchbrüchen und einigen
Plänkeleien vorm Gr.=Tor, kann Gernsheim nie recht gefährlich werden.
In der 3. Minute erhöht Eifenberger die Torzahl auf drei, gleich darauf
erzielt Korb das vierte Tor. Gernsheim ſtrengt ſich mächtig an, um
wenigſtens das Ehrentor zu erzielen, doch die Gr.=Verteidigung vereitelt
alles. In der 14. Minute iſt es wiederum Korb, der das fünſte Tor
erzielt. Das Spiel verliert jetzt an Wert, da das Spiel jetzt einen faſt
humoriſtiſchen Anſtrich bekommt, und zwar durch die Gr.= Hintermann=
ſchaft
. Einen Elfmeter verwandelt Loos mit unheimlicher Wucht zum
ſechſten Tor. Bei dieſem Reſultat bleibt es. Gernsheim ſtellte eine
ſympathiſche Mannſchaft, die den Beweis lieferte, daß die B=Klaſſe in
ihrem Bezirk beſſer iſt, als die unſerer Umgebung. Die Mannſchaft be=
ſitzt
einige hochtalentierte Spieler, der beſte der Mannſchaft, überhaupt
der beſte des ganzen Platzes, war der Torwächter der Gäſte, der eine
größere Niederlage verhinderte, die dem Spielverlauf nach hätte doppelt
ſo hoch ausfallen müſſen. Die Gr. Mannſchaft ſpielte gut, wenn auch
nicht mit dem ſonſt geſvohnten Schneid. Der Sturm ſpielte zeitweiſe ein
ſchönes Kombinationsſpiel, Ritter und Korb überragten, erſterer durch
ſein durchdachtes Spiel, letzterer durch ſeinen Bombenſchuß. Eiſenberger
in der Mitte hatte einen ſchlechten Tag, während die Flügelſtürmer durch
ihre ſchönen Flanken auffielen, hauptſächlich der Linke. Die Hintermann=
ſchaft
hätte die Sache ein bischen ernſter nehmen dürfen. Der Schieds=
richter
, Herr Hofmann von Griesheim, zeigte ſich wiederum als Meiſter
ſeines Fachs, er leitete vorbildlich und zur Zufriedenheit beider Partcien.
sr. Mitteldeutſche Nodelmeiſterſchaft. Der Sport=
und Bobſleigh=Klub Schierke veranſtaltet am 27. Januar auf der Schier=
ker
Fürſt Stolberg=Rodelbahn die Mitteldeuitſche Rodelmeiſterſchaft in
zwei Abfahrten über 1600 Meter. Die Beteiligung an dem Rennen
wird eine ſehr große ſein, da am nächſten Tage in dem benachbarten
Braunlage das Deutſche Reichsrodeln zur Entſcheidung gelangt. Die
Fürſt Stolberg=Bahn iſt eine der ſchnellſten Harzer Bahnen mit einem
Gefälle von etwa 15 Prozent und fünf Kurven. Die Teilnahme des
Deutſchen Meiſters Dr. A. von Oſterroth und des Rekordmanns Roſen=
buſch
(Braunlage) iſt bereits geſichert.

Briefkaſten.
H. hier. 1. Die Anordnung der Stadt Darmſtadt vom 23. Seb=
tember
1922, betreffend die Berechnung der geſetzlichen Miete, der Unter=
miete
und die Führung von Mietenverzeichniſſen, rechnet das Waſſer=
geld
nicht zu den Betriebskoſten des R.M. G. Unterſtellt, dies ſei rich=
tig
, ſo wäre das Waſſergeld nach der Kopfzahl der Hausbewohner und
der Zahl der benutzten Räume zu berechnen und nach den nachweis=
lichen
Koſten auszuſchlagen. 2. Wir verweiſen auf die Ausführungen
im Tagblatt vom 23. November 1922 (Nr. 224) und die folgenden Num=
mern
. 3. Empfehlenswert iſt der Kommentar zum R.M. G. von Ebel,
der im Buchhandel zu haben iſt.
Schluß des redaktionellen Teils.

Bestbewährte
Nahrung für
gesunde und
kranke Säuglinge

Ihre Kinder
gedeihen vorzüglich
dabei und bleiben
vor Verdauungs-
stärungen
bewahrt.

Wetterbericht der Gießener Betterwarte.
Wettervorherſage für den 18. Januar:
Bei nördlichem Wind haben wir geringe Schneefälle und meiſt
klares Wetter mit Froſt zu erwarten. In der Wetterlage iſt eine ge=
wiſſe
Ruhe eingetreten.
Kanue
Landestheater, Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½ Uhr
(Sondermiete 15 Schüilermiete blau 6 und weiß 6): Clavigo
Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Hinterblie=
benen
, abends 8 Uhr im Hanuer Hof Generalverſammlung.
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 18. Januar.
Mobiliar=Verſteigerung vormittags ½10 Uhr und nachm.
½3 Uhr, Ernſt=Ludwigſtraße 9. Kompoſt=Verſteigerung
vorm. 10 Uhr (Zuſammenkunft an der Pallaswieſenſtraße, gegenüber
dem Bahnübergang
Druck und Verlag: L. C. Witrich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Geiten.

Famitiennachrichten

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Allen Verwandten u. Bekann=
ten
die traurige Nachricht, daß
mein lieber, guter Gatte, unſer
guter Vater, Bruder u. Schwager

Metzger
im Alter von 44 Jahren nach
langem, ſchwerem mit größter Ge=
duld
ertragenen Leiden heute
abend ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebeuen:
Frau Katharina Bolz u. Kinder
*1487) Eliſabethenſtraße 46,
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 18. d M., nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhofe ſtatt.

Todes=Anzeige.
Montag abend wurde unſere
herzensgute Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Fräulein
Emma Geyer
von ihrem Leiden erlöſt,
Darmſtadt, 16. Januar 1923.
Neue Niederſtr. 12.
(474
Dietrauernden Sinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 18. Jan., nachm. 2 Uhr,
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Heute entſchlief nach langem
ſchweren mit Geduld ertragenem
Leiden meine liebe Frau, unſere
treubeſorgte Mutter

Todes=Anzeige.
Heute nacht verſtarb nach nur kurzem
Krankſein unerwartet meine heißgeliebte
Frau, unſere treuſorgende Mutter, Groß=
mutter
, Schweſter und Nichte
Frau
dltee Benber
geb. Bluen.
Darmſtadt, den 16. Jan. 1923.
Namens der Hinterbliebenen:
Juſtizrat Dr. Hugo Bender
Elsbeth Bender
Nellie Trier, geb. Bender
Ernſt Trier.
Die Beerdigung findet auf Wunſch der Verſtorbenen
in der Stille ſtatt.
(476
Blumenſpenden u. Beileidsbeſuche dankend verbeten.

Bekanntmachung.
Infolge Erhöhung der Sachbezüge von 1500 Mk. auf
9000 Mk. für den Monat (ſiehe Bekanntmachung des Ver=
ſicherungsamts
vom 3. Jan. 1923) mußten die Verſicherten,
deren Vergütung ganz oder teilweiſe aus Sachbezügen be=
ſteht
, wie folgt einrangiert werden.

Wie gesagt:
Wiel leichter lernen wir, seit uns
Mutti nicht mehr reinen Bohnen-
kaftee
, sondern Ouleta gibt.
Heute schreibe ich an die Schul-
tafel
, damit es leder sieht:
Trinke Guiela!

geb. Rexroth.
Darmſtadt, den 15. Jan. 1923.
Fgcob Uhle und Kinder.
Die Beerdigung finder Mittwoch
um 2 Uhr auf dem Waldfried=
71445
hof ſtatt.
Dankſagung.
Für alle herzliche Anteilnahme
beim Hinſcheiden unſerer lieben
Heimgegangenen, beſonders Herrn
Pfarrer Vogel ſowie den Gemeinde=
ſchweſtern
, ſagen herzlichen Dank
Fam. Trumpfheller u. Reitz.
(1433

TSelselmeräfe
Wein=, Sekt= u. Kognak=Flaſchen, Altpapier
Zeitungen, Bücher, Säcke, Roßhaare, Marder,
Iltis, Fuchsfelle, Kanin=, Haſen= u. Ziegenfelle
kauft ſtets zu höchſten Preiſen
K.
B. Tatobten
*1553
Kiesſtraße 27.
Telephon 3109.

Brillanten, Platin,
in Bruch uud
Gold, Silber Gegenſtänden
Zahngebiſſe und
*1526
Pfandſcheine md
B kauft zu höchſten PreiſenZg
Arau Levt
Kirchſtraße 10. Kirchſtraße 10

(II,11276
Vertreter:
Hedde & Oo.
Darmstadt, Waldstrasse 7, Tel. 927.

(I,6402)
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſilberne Perlenhalskette.
1 ſilberne Damenuhr mit Panzerkette. Ein
braunes Portemonnate mit 140 Mk. Ein
dunkelbrauner, gefütterter Herren= Glacé=
handſchuh
. 1 großes Portemonnaie mit
20 Mk. 1 Aſchenkaſten. 1 Gummi= Um=
hang
. 1 ſchwarze Ledermappe mit zwei
Heften (Name Dreieicher). 200 Mark in
Scheinen 1 Frauen=Hornbrille. 1 Leder=
hülle
von einem Fußball. 2 Schlüſſel ( zu=
ſammengebunden
) und 2 weitere. Ein
brauner Kinderhandſchuh mit weißem
Stauchen. 1 kleine Schwammbüchfe. Drei
Brottarten. 1 Manſchettenknopf aus Perl=
mutt
. 1 Mülleimer. 1 braunes Schild=
krötportemonnaie
, leer. 1 blauer Mantel=
gürtel
. 1 ſchwarzer Lackgürtel. 1 ſilberne
Damenuhr in Lederarmband, 1 Bund
16 Stück) Schlüſſel.

Stufe 1. Bei nicht vollen Sachbezügen und
mit oder ohne Barlohn bis
2. Bei nicht vollen Sachbezügen und
mit oder ohne Barlohn bis
3. Bei nicht vollen Sachbezügen und
mit oder ohne Barlohn bis
4. Bei nicht vollen Sachbezügen und
mit oder ohne Barlohn bis
5. Bei nicht vollen Sachbezügen und
mit oder ohne Barlohn bis
6 Bei nicht vollen Sachbezügen und
mit oder ohne Barlohn bis
7 Barlohn bis 2999.70 und voller
Koſt und Wohnung Mk. 9000
8 Barlohn von 2999.7111999.70
und voller Koſt u. Wohn. 9000
9 Barlohn von 11999.7120999.70
und voller Koſt u. Wohn. 9000=
10 Barlohn von 20999.7129999.70
und voller Koſt u. Wohn. 9000
11 Barlohn von 29999.7141999.70
und voller Koſt u. Wohn. 9000
12. Barlohn von 41999.71 und mehr
und voller Koſt u. Wohn. 9000
Der Beitrag beträgt:

Zuſ. p. Monat
1799.70
2699.70
3899.70
5399.70
7199.70
8999.70
11999.70
20999.70
29999.70
38999.70
50999.70
50999,71
und mehr.

Holzverſteigerung
im Prinz=Emilgarten
Donnerstag, den 18. Januar 1923,
nachmittags 3 Uhr.
Eingang; Heidelbergerſtraße.
A. Nutzholz: Stämme fm. 3 Buche
2,05; 5 Hainbuche 1,58; 1 Silber=
pappel
1,24; 4Ahorn 1,46: 7 Pla=
tanen
5,69; 2 Rüſtern 1,44;
Akazien 0,98; 4 Fichten 2,92; 1
Weißtanne 0,48;
Scheiter: 4 rm (2,8 fm) Akazie.
B. Brennholz: zirka 20 Loſe Reiſie
(464
(Aſtholz).
Vor der Abfuhr muß Barzahlung
geleiſtet werden!
UnterſtricheneNummern Reiſigkommen
nicht zur Verſteigerung.
Großh. Vermögensverwaltung.

Stufe 1 per Tag Mk. 4.80 7.20 10.40 14.40 19.20 24. 32. 40. 60. 10 84. 11 112. 12 144.

Nutzholzverſteigerung.
Montag, den 22., und Dienstag,
den 23. Jauuar 1923, jedesmal vor=
mittags
9 Uhr anfangend, werden
aus Abteilung 22 im Roßdörfer Ge=
meindewald
folgende Fichtenſtämme
IN. Kl. 2 Stück 1,59 fm
V. Kl. a 17 8,45
V. Kl. b 662 138,16
Derbſtangen I. und II. Kl. 3239 Stück
275,78 fm
an Ort und Stelle verſteigert.
Zuſammenkunft an beiden Tagen an
der Scheftheimer Eiche (Brunnersweg),
An beiden Tagen kommen alle Sorti=
mente
zur Verſteigerung.
Bei ungünſtiger Witterung findet die
Verſteigerung auf dem Rathauſe zu Noß=
(459ms
dorf ſtatt.
Roßdorf, den 16. Januar 1923.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lorenz.

Der Wert der Naturalbezüge, der dem Barlohn zuzu=
rechnen
iſt, beträgt:
a) für Koſt p. Tag 270., p. Woche 1890., p. Mon. 8100.
b) Wohg.p. 30.
zuſammen 300.
*
Ofe
Für erſtes Frühſtück 27 Mk., zweites Frühſtück 27 Mk.,
Mittageſſen 108 Mk., Veſperbrot 27 Mk., Abendeſſen 81 Mk.,
Wohnung 30 Mk., zuſammen 300 Mk.
Dieſe Aenderungen treten init dem 11. Dez. 1922 in Kraft.
Der Vorſtand der Allgem. Ortskrankenkaſſe Darmſtadt.

noblauch.

1-2 Fuchs=
Suche felle zu
kaufen. Angeb. mie
Preis u. G 5 an d
Geſchſt. erb (*148:

Gebr. Fahrrad=
Laterne (Oel) und
Ständer zu kaufen
geſ. Ang. m. Preis u.
G 9 Geſchſt. (*1489

Guter Teppich
u. Vorlag. v. Privat z
kf. geſ. Angeb. unt.
z11 Geſchſt. (*1493

Kaufe alle Sorten Metalle, Lumpen,
Wolle, Frauenhaar, Roßhaar, Alt=
papier
, Zeitſchriften, Flaſchen.
Für Felle Ausnahmepreiſe!
Telephon 392. Telephon 392.
Kleine
(Frau Horn ochſengaſſe 16

[ ][  ][ ]

Geite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Weittwoch, den 12. Januar 1933.

Das helle Licht.

Roman von Friedrich Kipp.
(Nachbruck verboten.

Allmählich hellte ſich das Wetter wieder auf. Nur in der
Ferne grollte es noch dann und wann. Lisbet und Wallen=
horſt
traten den Heimweg an. Stillſchweigend gingen ſie ihres
Weges. Blutigrot drang der letzte Schein der Sonne durch die
Wolken, als ſie das Forſthaus erreichten, wo Herr und Frau
Randers ſchon in großer Sorge ihrer harrten.
Max ging auf ſein Zimmer und kleidete ſich um. Der Eleve
war noch nicht dageweſen. Abends ſpät klopfte Max bei ihm an.
Vergebens. Das Zimmer war leer. Da wurde Wallenhorſt
unruhig. Sollte dem jungen Mann etas zugeſtoßen ſein?
Behutſam verließ er das Haus und ging in den Wald, der
Richtung des Sees zu. Er war jedoch noch nicht weit gegangen,
da ſah er eine Geſtalt auf einem gefällten Baumſtamm ſitzen.
Leiſe trat er hinzu. Ein freudiges Gefühl überkam ihn, denn
er hatte im Scheine der leuchtenden Vollmondſcheibe, die über
nachtdüſteren Wäldern in einem Lichtmeer von Sternen melan=
choliſch
hing, den Sitzenden erkannt. Es war der Geſuchte.
Er ſaß vornüber geneigt, die Ellenbogen auf die Knie g=, das Geſicht in den Händen vergraben. Er ſchluchzte wie
ein Kind und hatte nicht acht auf ſeine Umgebung.
Wallenhorſt wurde ergriffen von dem erſchütternden Bilde,
das ſich da ſeinen Augen bot. War ihm doch ſelbſt am beſten
bekannt, was Seelenleid iſt.
Langſam trat er hinter den jungen Mann und legte ihm
die Hand auf die Schulter.
Herr Enders, ſagte er leiſe, ſtehen Sie auf, Sie erkäl=
ten
ſich."
Wie von einem Skorpion geſtochen, fuhr der Angeredete her=
um
und rief: Sie, Sie, und immer Sie! Was wollen Sie
vor mir?
Wallenhorſt fuhr bewegt fort: Ich will weiter nichts, lieber
Herr Enders, als Ihnen die Torheit ausreden, hier in Ihren
naſſen Kleidern zu ſitzen. Meinen Sie, daß es Fräulein Ran=
ders
recht iſt, wenn Sie ſich krank machen?
Enders ſprang auf und ballte die Fäuſte. Dicht trat er vor
Wallenhorſt und ſchrie: Warum verhöhnen Sie mich? Warum
laſſen Sie mich nicht allein?

Ich will Sie nicht verhöhnen, entgegnete Wallenhorſt
ruhig, nich meine es gut mit Ihnen.
Er lachte höhniſch auf. Mit mir gut meinen? Da Sie mir
die Liebe meines Mädchens geraubt haben, das nennen Sie
wohl ſo?
Herr Enders, beruhigen Sie ſich, unterbrach Wallenhorſt
ſeinen Gefühlsausbruch. Sie ſind im Irrtum.
Der Forſtgehilfe ſah groß auf. Seine weitgeöffneten Augen
brannten, und in ſeinem bleichen Antlitz, das hell von Mond
beſtrahlt wurde, zuckte es auf. Meinen Sie denn, ich hätte es
nicht gleich von Anfang an geſehen, daß Sie Liesbeth den Hof
machten? Hätte es nicht gefühlt, daß mir ihr Herz von Tag
zu Tag fremder wurde? Und wenn mich alles bis auf den heu=
tigen
Tag getäuſcht hätte, die Szene in der Schutzhütte ſagte
mir genug. Und er ſchrie es in die Nacht hinein, laut und
gellend: Nein, nein, es iſt alles aus! Ich hab: es geſehen,
wie ſie an Ihrer Seite lehnte und zu Ihnen aufſchaute.
Herr Enders, fagte Wallenhorſt mit kaum unterdrückter
Erregung, ſvenn Sie ſich wie ein kleiner Junge betragen, kann
ich nicht mit Ihnen reden. So ſeien Sie doch endlich vernünftig!
Hören Sie zu! Ich habe mit Fräulein Liesbeth nichts, will
auch nichts mit ihr zu tun haben!
Wers glaubt? kam es zweifelnd von ſeinen Lippen.
Ich will Ihnen einmal etwas ſagen, fuhr Wallenhorſt
fort. Unter normalen Verhältniſſen würde ich es unter mei=
ner
Würde halten, mich zu entſchuldigen und überhaupt nur
einen Ton davon zu ſprechen, da ich keinen Grund dazu habe,
jemand Rechenſchaft über mein Tun und Treiben abzulegen,
aber Sie ſind krank, in der Se=le krank, und darum mache ich
eine Ausnahme und ſage Ihnen noch einmal, daß Ihre Ver=
dächtigungen
ganz unbegründet ſind.
Ich kaun’s aber nicht glauben, jammerte der andere.
Wallenhorſt ſah ihn ernſt und feſt an. Genügt Ihnen
mein Wort nicht? Das Wort eines Offiziers und Ehren=
mannes
? Hier haben Sie mein= Hand darauf, daß nichts ge=
ſchehen
iſt und nichts geſchehen wird."
Mein Gott ja! Aber wozu gehen Sie denn mit ihr in
den Wald? Warum iſt ſie zu mir ſo kühl, ſeit Sie im Hauſe
ſind?
Das iſt eine andere Sache, Herr Enders, die mich nichts
angeht und die Sie wieder in die Bahmen lenken müſſen. Aber
von mir aus können Sie gewiß ſein, daß ich Ihnen nicht das
Geringſte in den Weg legen werde, um Ihrem Glück hinderlich

Beltihiker

zu ſein. Sie taten mir leid, als ich Sie da heute nachmittag
in dem Unwetter verſchwinden ſah, und deshalb bin ich vor=
hin
aufgebrochen, um nach Ihnen zu ſehen. Und nun redete
Wallenhorſt weiter auf den jungen Mann ein und ſpußte Bal=
ſam
in ſeine Wunden zu träufeln, ſo daß er zuletzt ruhig und
zufrieden wurde. Bewegt ergriff er des Aelteren Hand und
ſagte treuherzig: Wenn Sie nur meine Liesbeth nicht wollen,
kann ja noch alles gut werden. Daß ſie verliebt in Sie iſt,
ſieht ja faſt jeder Blinder, aber wenn ſie merkt, daß Sie ſich
nichts daraus machen, wird ſie ſchon wieder zu mir zurück=
komnnien
."
Wallenhorſt war froh über die Sinnesänderung des
Jünglings.
Ich freue mich, daß Sie wieder vernünftig geworden ſind.
1ſebrigens verſchwinde ich auch in nicht zu langer Zeit wieder
aus den Harzbergen, und dann werden Sie wohl ganz beruhigt
ſein. Und nun raſch ins Haus. Sie klappern ja vor Kälte und
können ſich den Tod holen.
Ich tue alles, was Sie ſagen, verſetzte Enders mit freu=
diger
Stimme. Und ich bin Ihnen dankbar, daß Sie heraus=
gekommen
ſind."
Das iſt auch was wert, ſagte Wallenhorſt nachher, als
er in ſeinem Zimmer ſaß und in die Nacht hinaus ſtarrte.
Entſagen und andere glücklich machen, iſt eine bittere Selig=
keit
, doch ſie gibt Gewiſſensruhe und Vertrauen in ſich ſelbſt.
lind war’s denn Liebe, was ich in meinem Herzen ſpürte
Oder war’s nur ein Aufflackern der Sinne, ein Wehgefühl der
Gegenwartsſtimnung? Kann ich jemals ein anderes Weib
lieben, da ich dich ſo über alles geliebt habe, Erika? Erika,
du Gehaßte, du Geliebte, du Wonnigſüße und Treuloſe, du,
die ich immer noch liebe mit der ganzen Glut meines Herzens,
vor der ich fliehe, in deren Arme ich eilen möchte, und die ich
nie dergeſſen werde. Warum tateſt du mir all das Leid an?
Lange blickte er hinaus in die vom Mond beſchienene Land=
ſchaft
, wo jetzt, nach dem Unwetter, nach dem grimmigen Sturme
ein ſaufter Frieden lächelte.
Auch in ſeiner Seele war ein Wetter aufgezogen, auch in
ihm hatte es gebebt, geebbt, geſtürmt, doch die Wogen der Bran=
dung
hatten ſich gelegt und es war ſtill in ihm.
Er ſchloß das Fenſter und entkleidete ſich. Dann ſchlüpfte
er unter die Decke und ſchlummerte in ein holdes, glückſeliges
Traumland hinüber.
(Fortſetzung folgt.)

Weiblich

Fräulein
aus guten Kreiſen,
bewandert in Steno=
graphie
, Maſchinen=
ſchreiben
und Buch=
führung
, ſucht Stell
als Sekretärin oder
Vertrauenspoſten.
Gute Zeugniſſeu. Re=
ferenz
. zu Dienſten
Angeb. u. G 12 ar
die Geſchäftsfr. (46

Lehrſtelle.
Suche für meine
Tochter /Schülerin d.
Mittelſchule) Lehrſtelle
auf kaufm. Büro od.
Bank. Kenntniſſe in
Stenographie und
Schreibmaſchine vor=
handen
. Angeb. u
G 21 Gſchſt. 1*1531
e
Männlich

21 J. alt, mit guter
Zeugn. u. Empfehl.
ſucht für ſofort
Vertrauenspoſt.
gleich welcher Art, od
als Schreibgehilfe f.
leichte ſchriftl. Arbeit.
Angebote erbeten an
Robert Nowotny,
Hotel zur Krone‟
Auerbach /Heſſ.) (*1.

Beſſ. Gawerbetr.
40 J., gewiſſenhaft,
flotte Handſchrift,
wünſchtVertrauens=
poſten
bei Bank, Be=
hörde
od. größ. Be=
trieb
. Gefl. Angeb. u
F 116 Geſchſt. (*1369

Heimarbeit.
Tücht. Stickerin und
Hohlfaumnäherinnen ſo=
fort
geſ. Niedlinger=
ſtraße
35, I. *1494

Arbeiterinnen
f. Handhohlſaum für
dauernd geſ. Auch
Heimarbeit, (*146
Wittmannſtr. 27, pt.

Ich ſuche eine ältere
Haus=Flickerin für
Wäſche Fran Adolf
Buſch, Prinz Chriſtian=
*1475
weg 11.

Tüchtige
Friſeuſe
im Herdwegvier el
geſ. Ang. m. Preis=
angabe
unt. F145 an
53
die Geſchſt

Ich ſuche eine per=
fekte
Büglerin für
Stärkwäſche alle 14
Tage Frau Adolf Buſch,
Prinz Chriſtian=
(*1474
tveg 11.
Tüchtiges
Mädchen
für Küche u. Haus=
arbeit
für 1. Februar
geſucht. Näheres bei
Frau M. Wittich,
Eichbergſtr 1. (170=

Hausmädchen
(Zimmer= oder Zweitmädchen)
in all. Hausarb. perf., kinderlieb, in
kl. Landhaushalt Nähe Darmſtadt bei
höchſtem Lohn ſofort geſucht. (4
Frau P. Kimmich=v. d. Bettern,
Stockſtadt Main.

zum Reinemachen für nachmittags geſucht,
*1519)
Rheinſtraße 12½, I.

Ordent=
liche
Lauffrau
f. vorm. 2 Std. geſ.
Rückertſtr. 26,pt. /*1n=

imnfür leichte
Mädchen Arb, ſof
geſucht Zig. Geſchäft
Alexanderſtr 10 (*1461

Tücht, gewiſſenhafte
Lauffrau
Mädchen
zur Erledigung der
gröberen Hausarbeit
für 1 bis 2 Stunden
täglich (156imd
gegen hohen Lohn
f ür ſofort geſucht. Bei
Eignung Dauerſtel=
lung
. Angeb. unter
F 83 Geſchäftsſtelle

Tüchtiges
Mädchen
für Hansarbeit, ſofort
oder 1. Febr. geſucht
Eliſabethenſtr. 6. (*13.5

Junges kinderl.
Mädchen
tagsüber oder ½Tage
bei gut. Lohn, Koſt
u. Behandl. geſucht,
eventl. ſaub. Schnlmäd=
henf
.nachm. z. 2Kind.
Steineckerſtr. 11. (*1361

Ein ehrlich., brabes
Allein=
mädchen

für kleinen Haushalt
3 Perſ.) das ſchon in
Stellung war, ſofort
bei hohem Lohn nach
Offenbach a. M. geſ.
Näheres zu erfragen
bei Frau Erb,
Alexanderſtraße 17½
I., Vorderl) (*1358

Beſſeres Mädchen
oder Kindergärtnerin
für nachmittags zur
Beaufſichtigung von
Kindern geſ. Schriftl.
Angebote unt. F 106
Geſchäftsſt (*1337md

Mädchen tagsüber
geſ. zu jg Ehepaarp.r
1. Februar Viktoria=
ſtraße
64, I. (*1417

Allein=
mädchen

bei höchſtem Loh=
per
1. Februar g
ſucht Dieburger=
ſtraße
97.

Deſ Lauſmnädch.
vormittags 2-3Sund.
geſ. Saalbauſtr. 85,
1425

cht
Läuffrag Bisnare

Ve
Mädchen
im Kochen u. Haus=
halt
gut erfahren, ſof.
vd. 1. Febr. geſucht.
Lohn 3000 Mark.
Obering. Knott,
Herdweg 56 ½ (*1389

Einzelner Herr ſucht
Haushälterin.

Geſucht für ſof. od.
ſpäter ein zuverläſ
Mädchen
Frau Praſſel, Schul=
ſtraße
10. (*1385md

Tüchtiges

Energ.
Geſchäftsführer
geſucht f. Lebensm.=
1. Textilbranche
firm in Buchf, und
Bilanz, Eintritt bal=
digſt
. Ang. erbeten
unt. G 4 a. d. Ge=
ſchäftsſtelle
. (*1469

Zu ſofort. Eintritt
ſuchen wir einen
(462
jüngeren

mit gut. Zeugniſſen.
Geſchw. Knopf
Ludwigſtraße 14.

Ehrlicher
Bäckerlehrling
geſucht. G. Klinger
Pfungſtadt. Hille

geſucht bei gut. Lohn
Verpflegung Näh. /Weiß, eiſ. Bettſtelle
Geſchäftsſtelle (395a m. Matratze zu verk.
Angeb. u. F 128 an

Beſſ. Mädchen
gut empf., in Haush.
ſofort geſucht.
Nied= Ramſtädter=
ſtraße
14, I. (471md

Anſt. Mädchen
v. morg, bis nach d.
Spülen, ev. b. abds.
bei guter Verpfl. u.
Bez. in ruh. Haush.
per 1. Febr. geſ. (*10
Landwehrſtr. 8, II

die Geſchſt. (*1414

Waſchkommode,
Herren=Sportanzug z. vk.
E1477) Ahaſtr. 14, I. 1.

Eßzimmer (eiche
Teppich (2X3), Di=
wan
, Schreibtiſch a.
neu zu verkauf. Näh
Geſchäftsſt. (*146

Re
Alexanderſtr. 9. /-me

von 9-4 Uhr zu Haus=
arbeit
geſucht. (461
Frau Oberlandes=
gerichtsrat
Holzapfe
Kiesſtraße 123.

Männlich

Lehrling
Zahntechnik ge
F. 140 an die Ge= verkaufeh. Nähere
ſchäftsſtelle, (*1447 Geſchäftsſt.

1 Spiegelſchrank, ein
Betr m. Sprungr u.
Matr., 2 Ofenſchirme
wegen Umzug zu ver
kaufen Eliſabethen=
tr
. 44, Vdh. p. (*1434

Aleiderſchrank
groß, eint., zu verl
Angeb. unt. G 28
a. d. Geſchſt. 1*1554

Zu verk.: 1 Salon=
tiſch
50 000 Mk., Rock
und Weſte 20000 Mk.
Knabenhoſe 5000 Mk.
Liebigſtr. 6. (*145

ſucht. Angeb. unter Gutes Frlavier zu
1486

Holländiſche Reiſefirma
ſucht tüchtigen, beſtens eingeführten
Berlketer.
Angebote mit Angaben von Reſe=
renzen
unter A. O. 72 Allg. Ann.=
Expedition A. ce la Mar Azn..
Amſterdam (Holland). (J,466

Für die Bearbeitung von Rheinheſſen
wird mit Sitz in Darmſtadt ein

aus der Markenartikel= vder Kolonialwaren=
branche
, der ſchon im Außendienſt tätig
war, zum baldigen Eintritt geſucht. Angeb
mit kurzem Lebenslauf unter Angabe de=
früheſten
Eintrittstermines, jedoch vorerſt
ohne Lichtbild, an
Emil Seelig A.=G., Kornkaffeefahr
Heilbronn am Neckar.

per ſofort von jungem Kaufmann zu
übernehmen geſucht. 100 Mille ſowie
Lagerräume vorhanden. Gefl. An=
gebote
unter G 17 Geſchſt. (*1522

Zu verkaufen
1 Krankenfahrſtuhl,
1 Bettſt. m. Sprung=
bergſtr
. 18. (387sms rahmen, verſch. D.,
Stiefel, ſehr gut (37),
Trumpfheller, Soder
ſtraße 101. (*143. Nock u. Weſt
neu u. ſchwer, und
Kommode
zu verkaufen. (*139
Zu erfr. Geſchäftsſt Silber, Kanin=Mütze 3.vk.
* 1478) Bismarchſtr. 125. Zu verkaufen:
Feinſte Bettwiſche,
große Einſchlagtücher
für Steppdecke mit
Klöppelſpitze, desgl
für Kolter, Damaſt
bezüge f. 2ſchläftge
B., zwei Ueberdecken
(Pikee), einf. Kaffee
Service, 15teil., 1 P
Halbſchuhe, Gr. 38,
Likör= u. Eier= Ser=
vice
u. Verſch. An
zuſeh. b. 36 Uhr.
Näh. Geſchſt. (*1336 Zu verkauf.
1 neuer Flauſch= u.
1. Bieber=Raglan
Näh. Geſchſt. (*1381 Zu verk:: Damen=
Frühjahrsmantel, gut
erh., f. 1620 jähr.
7000 , 1 Attord=
Zither 6000 , ein
Trauerhut m. Schleier
2000 Schwanen=
ſtraße
30, I. (*1371 1 P. faſt neue
Damenſtiefel
Gr.
/40, billig zu
verk. Näh, Stiftſtr. 91
II., links.
140 Dunkel=
grünes
Koſtüm
Gr. 42/44, 1P. Damen=
ſtiefel
, Gr. 36, preis=
wert
zu verk. Anzuſ.
v. 10-2 Uhr (*1482
Saalbauſtr. 61, III. Zu verkaufen:
1 Sportkoſtüm, neu
Schneiderarbeit, Ia
Herrenſtoff aufSeide,
für mittelgr., ſchl.
Figur; desgl, ein
elegantes Abend
kleid, ſchwarz Taffet
m. Tüll. Zu erfrag.
Geſchäftsſt. (*148 Konfirmandenkleid
ſchwarz, kl Fig., zu vk.
Landgraf=Phil.=Anlage
14, 3. Stock (*1441 Gr. Zinkbadewanne
vie neu, Pr. 45 000
Mark, zu vk. (*1463
Ballonplatz 10, Hart. Motorrad
Phänomen, 2Ztl.,
6 PS, Seitenſchalt.
(Sportmaſchine) zu
verk. Auskunft erteil
Stilling, Hoch=
ſtraße
4.
(*1443

Oen
zu verk. Zu erfrag
Griesheim b. D.
Peterſtr. 7. (*1471m

Zu verkaufen
Güterbahnhof etwa
15 000 Zuf
(Schwemmſteine
Gebote u. P 138 Ge=
ſchäftsſt
. (*1439md
Käufe
Herrſchaftl.
Speiſe= und
Schlaf=Zimmer
geſucht. Angeb. mit
Preisangabe u. E107
an d. Geſchſt. (F296

Einfacher eintüriger
Kleiderſchrank, ein
Kiſſen u. Federbett,
einfacher eventl. k
Tiſch zu kaufen geſ
Angeb.: Mühlſtr. 62
1. St., v. 912 und
26 Uhr. (*1351

zu verkauf.
Miand Hochſtr. 15

1, Stock,

(21478

Aus Privathand
ſof. zu kauf. geſ.
1 vollſt. Bett
1 Waſchtiſch (*1423
2 Nachtſchränkchen
gebraucht, gut erhalt.
Angeb. unt. F 132
an die Geſchäftsſt.

Echreibtiſch m. Aufſ
(Nußb.=Diplomat) u.
ein Bett zu kaufen
(*1464
geſucht
Landskronſtr. 91, I

Gr. Eisſchrank
(u. kleinen, Bade=
wanne
und Ofen,
Leuchter, Figuren v.
Metall, Meſſing=
lüſter
zu hoh. Preiſen
zu kauf. geſ. Ang. u.
P 147 Geſchſt. (*1455

Vertika
9= oder 1türiger
Kleiderſchrank
Schreibſekretär
von Privat zu kauf.
gefucht. Angebote u.
F146 Geſchſt. (*1454

Zahn-
gebigse

Gold-u. Silb.-
Gegenstände
kauft z. höchsten
Preis
(365a
Hmil Kehmptzen
Uhrmacher
Eeke Karlstr. u. 7
Herdweg.

Wohnungs=Anzeiger
und
Immobilien=Markt

Kaufe dauernd aus.
gekämmtes (159

zur eigenen Fabri=
kation
zum höchſten
Tageßpreis auf.

G. Kanzler
Friſeur, Schulſtr. 12

Gold,Silberi. Bruch
u. Faſſ. kauft Uhrm
Schmitt, Stiftſtr. 91, I. (22a

Zu kaufen geſ.:
Teemaſchine
Weltgeſchichte
(ev. Schloſſer),
Angeb. u. P 133 an
die Geſchſt. (*1427

Suche gut erh. Herr.=
Mantel od. Raglan,
ſowie Leiterwagen
zu kaufen. Angeb.
unt. G 6 an d. Ge=
ſchäftsſtelle
, (*1484

Weiße Unterwäſche
für Konfirmandin,
ſtarke Figur, ſowie
1. Damen= u. Her=
ven
=Regenſchirm zu
kaufen geſucht. An=
gebote
m. Preis u.
F 144 an die Ge=
ſchäftsſtelle
, (45!

Gut erhaltenes
Jagdgewehr z. kauf
geſ. Artillerieſtr. 9
Tel. 3263. (B43

Bonbon=
Doſen
kaufen laufend
Schneidere Weber
1479) Fuhrmannſtr. 2.

Wohnungs=
tauſch
.
Tauſche eine ſchone
6 Zimmerwohn geg.
eine 45 Zimmer=
wohnung
. Ang. erb.
u G19 Gſchſt, (F1e1

7X 20m, m. Zentral=
heiz
., durch geringe
Beränderung als Werk=
ſtätte
oder Lager
geeignet, dazu 3 3.
mit Küche, bedarf
ebenfalls teilweiſer
Fertigſtellung, zu
verm. Sämtl. Räume
ſind beſchlagnahme=
frei
. Ebert, Schloß=
gartenſtraße
5. (*1412

Keller
für Weinkeller ge
eignet, zu mieten ge=
ſucht
. Angeb. mit
Größe u. Preis unt
F 118 Gſchſt. (*139e

1 leeres und
1 möbl. Zimm.
m. Küchenbenutzung
zu miet, geſ. Allein=
ſtehende
Perſ. wird
init verpflegt. Ang.
unter G 3 an die
Geſchäftsſt. (*1466

1 Jagdgewehr
zu kauf. geſ. Wetter,
Gutenbergſtraße 45,
parterre. (*144e

Guterhaltener
Kinder= Klapp=
ſportwagen

möglichſt mit Verd.,
zu kaufen geſucht.
Ang. unt. G 2 an
die Geſchſt. (*1468

Ausziehtiſch
z. k. gſ. Ang. m Preis=
ang
. u. C 24 Gſchſt. ( o

zu kaufen
Leppich geſucht vor
Privat, nur gut und
ſchön. Ang. d. Größe
mt Preis u. F 137
Geſchäftsſt. (*1437,0

Echte

direkt von Privat zu
höchſten Preiſen zu
kaufen geſucht. Ange=
bote
unter E 59 an
die Geſchäftsſt. (251a

1 Paar gut erhalt.
Boxerhandſchuhe
zu kauf. geſ. Angeb
unt. F 122 an die
Geſchſt, (*1388md

Gold=
Silber=
Doublé=
Bruch u. Gegenſtand
kauft (*raa

Uhrmacher
Dieburgerſtraße 8

Penſionen

Für Schülers
16 Jahre alt, gute
Penſion nit Fa=
milienanſchluß
a zu
Oſtern geſucht. Gefl.
Angeb. mir Preis=
angabe
an Dr. Fr
Dietz, Frankfurt a. M,
Bethmannſtr. 7,

12 möotierte od.
unmöblierte (*1467
Zimmer
nögl. m Kochgelegen=
heit
, von jg., kinder=
loſem
Ehepaar ge
Ang. erb. an Schmidt
Landwehrſtr. 29.

große
leere Zimmer
ev. m. Küchenbenutz
von kinderloſ. Ehe=
paar
zu mnieten geſ.
gegen gute Bezahl.
(wenn mögl. Johannes=
viert
). Ang.a F.Berges,
Müllerſtr. 181 (*

1 od. 2 ſchön (*1363
möbl. Zimmer
für ſofort oder 1. 2
ſucht Richtverbindungs=
ſtudent
höheren Se=
meſters
infolgeKrank=
heit
ſeiner bisherigen
Wirkin. Angeb. per
Adr. M. Buch, Kies=
ſtu
. 45, II, b. Vogt.

Sol, Student 7*14
(Eſtländer) ſucht gut
möbl. Zimimer i
beſſ. Hauſe, Kachel
ofen u. elektr. Licht
bevorz. Ang. an Or=
miſſon
, Kiesſtr. 82, I.

im Zentrum Darmſtadts bis ſpäteſt
1. April zu mieten geſucht. Ferner

im Zentrum Darmſtadts zu kaufen
geſucht. Angebote unter F 67 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*1220om

Label
mit oder ohne Einrichtung zu mieten
oder kaufen geſucht. Angebote unter
P 136 Geſchäftsſtelle. (143Img

Deutſher Student
aus guter Fam ſucht
für ſofort gnt möbl.
Zimmer
mit Kaffee. Ang. mit
Preis an
Fritz Küßner,
Darmſtadt, B’smarck=
ſtraße
80, II. (*145

1-2 od. auch 3 gut
möbl. Zimmer, evtl.
teiltv, auch unmöbl.
von gut ſituiert. Dame
geg. gute Bezahlung
in gutem Hauſe geſ.
Zuſchriften an
Fink, Frankfurt am
Main, Vogelsberg=
ſtraße
6, I.
1424

Leere
Raum
z. Möbeleinſtellen ge=
ſucht
Grieſer, 1. Po=
lizei
Revier. (*137

Immobilien

Garten
od. Acker mit Obſt
bäumen, mögl. i.
Südoſt (Nähe Tin=
tenv
, bevorzugt) geg
Auszahlg. zu kf. geſ.
Angeb. u. F 139 an
die Geſchſt. /*1450md

Junge Dane
ſucht baldmögl. möbl.
od. unmöbl. Zimi.,
ev. m. Licht u. Heizung.
Angebote an
F. Graulich
*1428) Schulſiz. 1.

Aelterer z
Student ſucht ſofort
möbl. Zimmer
Ang. Hotel Traube
b. Portier Eichler, /*

3X4 Zim.= Haus
in feiner Wohnlage
Preis 3 800 000 Mk.
3X4 Zim.= Haus
Seitenbau, kleiner
Garten und Laden
Preis 4 700 000 Mk
3X5 Zim.=Haus
mit Lebensmittelge=
ſchäft
, in beſtem Zu
ſtande,
Preis 7000 000 Mk

Tauſch!
Ich ſuche Ein= evtl.
Zweifam.=Haus
wenigſt. 8 Z., mögl.
im Tintenviert. Ich
gebe ſehr ſchön. Ein=
fam
.=Haus, in gut,
Zuſt., mit 6 Zim. 1r.
Gart. i. Tintenviert.
u. entſpr. Zuzahlung.
Ang. erb. unt. F 142
an d. Geſchſt. (*1448

Bäro Abteilung
für Eigenheime
Sandſtraße 24, 1.
Tel. 2853, empfiehlt.
Objekte, aller Art,
Stadt u. Land (,ms

Großer
Obſtgarten
in gut. Lage g. hohe
Barzahlung ſof geſ.,
Agent. Angeb. u.
F 1481Geſchſt. (:1456

Miete od. kaufe

mit kleinen: Garten
Preis 3 000 000 Mk.
Landhaus
mit Stallunz ea.
2000 qm Garten
Preis 1 500 000 Mk.
Räheres L. Weber,
Mühlſtr. 12. (*1541
G

EinigeMaſchinen Be=
dingung
. Beſitzer
kann aufWunſch mit
tätig bleiben. Gefl.
ausführl. Angebote
unter F 104 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
erbeten. (*1333

Beteiligung
mit 1 Million oder
mehr ſucht Kaufmann
an nachweisl. rent.
Fabrik od. Handels=
geſchäft
. Gefl. An=
geb
. erbeten unter
F 119 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*1394

Suche
Beteiligung
½2 Millionen Einl.
m. Tärigk. i. d. kfm.
Ltg. a. lukr. Geſchäft.
(Fabrikat. Geſch. be=
vorziigt
). Angeb. u.
P 141 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*1452

Etagenhaus
in der Heinrichſtraße zu verkaufen. Näh.
durch K. P. Hufnggel, Immabilien=Büro,
Wilhelmſtraße 59. Telephon 2154,
(*1381

[ ][  ][ ]

67 an!

mter
Zmg

Darmſtädter Tagblaft

Zur Lage der deutſchen Bautttwollinduſtrie.

Dandrodi

12. Jan. 1923 Nr. 16

B. I. Das Jahr 1923 hat diach das Vorgehen Frankreichs mit
einer politiſchen Diſſonanz begonnen, deren Auswivkungen ſelbſt in
dem Falle zu einer weiteren Verſchlechterung der interationalen und

dauernde Vernichtung der Kaufkraft der deutſchen Mark ſperrt uns im
zunehmendem Maße den Bezug von Nohbaumwolle, weil gleichzeitig
auch die Kapital= und Kreditserhältniſſe unſerer Induſtrie ſeit Monaten
eine wachſende Verſchlechterug erfahren. Auf der anderen Seite der=

ſie bezeits überſchreiten. Die Ermäßigung der Ausfuhrabgade auf durch=
ſchnittlich
2 v.H. für Baumiollerzeugniſſe komnt wahrſcheinlich ſchon
viel zu ſpät, um hieran noch etwas beſſern zu können, zumal auch die
verbleibende Abgabenhöhe bei der geſpannten Preislage und dem da=
durch
geſteigerten ausländiſchen Wettbiverbe unſer
Lport immer oc)
zu ſtark belaſtet; hat doch die Außenhande
benſtelle für Baumſvolle
alſen für den Monat Nodember vor. Js. 17 Millionen Mk. an Preſſe=
abgabe
vereinnahmt. Ob es uns gelingen kaun, unſere inländiſcher
Producktionskoſten bei unſerer gegenwärtigen Lohntarif= und Arbeits
zeitpolitik zu ermäßigen, ſteht dahin, aber ſelbſt erhebliche Ermäßigungen
dieſes Ausgabepoſtens können ſo lange keing durchgreifende Wirkung
äußern, als die übrigen Produktionsfaktoren, vor allem Kohle, Farb=

ſtoffe, Oele und nicht zuletzt auch Maſchinen und Maſchinenteile, i
ihren Preiſen der Markentwertung folgen müſfen. Ohne eine Ermäßi=
gung
des jreren Preisniveaus kann ſich aber auch der Binnenabſatz an
Baumivolhraren ſchwerlich heben, der bereits in den letzten Monaten
des bergangenen Jahres einen empfindlicheir Rückgang erfahren hat.

ſtige Ausſichten hinſichtlich der Möglichkeit einer inkenſiven Ausnutzung
der Werksanlagen, ohne die auch an eine Aenderung der gegenwärtigen
Preishöhe nicht zu denken iſt. Wie die Verhältniſſe ſich zuu Zeit in ihrer
Seſamtheit entwickelit, iſt vielmehr vorläufig noch mit einem weiteren
Anziehen der Preiſe zu rechnen. Eine Beſſerung kann nur eintreten,
wvenn es gelingt, durch eine nachhaltige internationale Zurückweiſung
Frankreichs die europäiſche Politik in gefündere Bahnen zut leiten. Hier=
für
ſcheinen, und dieſes iſt gegenſvärtig der einzige Lichtblick für das
kommende Jahr, inſoſeit einige Ausſichten zu winken, als die V
Staaten aus wichtigen wirtſchaftlichen Gründen ein ſteigendes Intereſ
daran wehmen müſſen, daß die Kaufkraft des europäiſchen Kontinents
alsbald eine Stärkung erfährt. Hiexan haben nicht nur die nordamerik,
niſchen Getreidepflanzer ein Jutereſſe, ſondern auch die Baumwvoll=
Pflanzer. Die Ausfuhr an Baumwolle betrug 1920/21 aus den Ver=
einigten
Staaten mehr als 10 v.H. der Erzeugung, dadon nahmen Er
lard 1,7 Millionen, Deutſchland 1,1 Millionen Ballen zu 500 engl. Pfd.
auf, Frankreich dagegen nur 0,5 Millionen. Die amerikaniſchen Baum=
vvollpflanzer
wüirden daher eineu erheblichen Nückgang des deutſchen
Rohbaumvollverbrauchs auf die Dauer nicht gleichgültig zuſehen können

Boykott franzöſiſcher Geſchäfte.

r Hen Kreiſen der Berliner Konfektion
Berlin,
macht ſich eine ſehr ſtarke Beivegung bemerkbar, franzöſiſche und belgiſche
Waren zu hoykottieren. Gerade in letzter Zeit haben ſich mit Frank=
reich
wieder grotze Geſchäftsverbinduigen angebahnt und vieje deutſche
Firwen haben Modelle für Kleider und Hüite, für Schuhe und Putz=
artikel
gekauft. Es ſpeht zu erwarten, daß die Boykottbewegung weitere
reiſe erfaßt und zu einem geſchloſſenen Vorgehen führt.
fan. Wie in Berlin, ſo wird auch die Leipziger
dieſer Woche zu dem Rechtsbruch der Fran=
Damenkonfektion
* St
d ſich üßer einen Boykott franzöſiſcher und
niederrheiniſchen Margarinefabrikanten
um 90 bis 106 Mk. je Pfund erhöht, ſo daß
hal
je nach Sorte betragen.
Infolge der Kohlenpreiserhöhung iſt der
Kg
ent durch das Reichswiotſchaftsminiſterium für
rheiniſch =veſtfäliſchen Zementverbandes um
Rilo ausfchließlich Säcke, Frachtbaſis Beckum, mit
15. Januar 1923-erhöht worden.

Mannßeim. Das Bezugsrecht auf die neuen
Stahliv
Aktien iſt bis zum 27. Januar 1923 bei der Rheiiſchen Kreditbauk in
Mannheim und deren Zizeiganſtalten und bei dem Baukhaus Hohen=
emſer
iu Frankfurt a. M. auszuüßen. Auf eine alte Aktie entfällt eine
neue Aktie zu dem Kurſe von 250 Pcozent.

w. ErhöhungderAbgabebreiſeder Richtgetreide=
ſtelle
. Wie die Voſſ. Ztg. mitteilt, mußten infolge der Preiserhöhung,
die beſonders wegen des ſtarken Fallens der Mark für Auslandsgetreide
notwendig wurde, die Abgabepreiſe der Reichsgetreideſtelle erhöht wer=
ben
. So koſtete vom 15. Januar die Tonne Roggen 197 000 Mark, die
Tonne Weizen 212000 Mauk. Dementſprechend beträgt der Preis für
den Doppelzentner Roggenmehl 27 000 Mark und für den Doppelzentner
Weizenmehl 39 000 Mark. Da auch die Koſten für das Getreidever=
mahlen
, für die Frachten, ſowie die Koſten, die beim Backen und heim
Verkauf des Brotes entſtehen, geſtiegen ſind, glaubt das Blatt mit einer
nahe bevorſtehenden weiteren ſtarken Brotpreiserhöhung rechnen zu
müſſen.
Gründung einer Heſſiſchen Staatsbank.
Wie wie erfahren, machte in der geſtrigen Sitzung des Finanzaus=
ſchuſſes
die Regierung Mitteilungen über eine demnächſt an den Land=
tag
gelangenden Vorlage, betr, die Schaffung einer Heſſiſchen Staats=
bank
.

w. Debiſenm irkt. Frankfurt a. M.; 16. Januar,

Antwerpen=Brüſſel. ........
Holland ... .. .... . .. ..... ..."
London ....... . . . .. ........"
Saris ....... . .. . .. . ........
Schweiz........"
Spanlen ....
alien .. . . . . . . . ..

iſſabon=Oporto. . . . . . . . . .. ..
Dänemak .. . . . . . . . . . . .. ...."
Norwegen ... . . . .. . . . .. ....."
Schweden ..... . . .. . . ......."
Helſingfors ......... ........"
New=York ............ ......"
Deutſch=Oſterreich (abg.) . . . . . ."
Budapeſt .. . . . . . . . . .. .
Prag .......... .. ..........
Agram. . . . . . . . . . . . .. ...

36.
121
17.46
4.88 80
347.15

197.
3054.85
2553.95
798.

3190.
2992 50

364
16309.10
22.69 30
6.3
45
1409.62

45.
150.38

Frankfurter Abend=Debiſen vom 16. Jan. Unter=
Schlankungen ſtellten ſich Abenddeviſen behauptet. Dollarnoten zirka
16 000, Polennoten 52½: London 75 000, Paris 1100, Brüſſel 97510
Neu=Yvrk 18 100, Holland 6425, Schweiz 305
Frankfurt a. M., 16. Jan. Schon lange herrſchte nicht mehr
ſolche Unſicherheit und Unruhe an der Börſe als heute. Der Fortgang
des Vormarſeches der frauzöſiſchen Truppen im Ruhrrevier iſt noch nicht
zum Stillſtand gekommen. Die heute vorliegenden Meldungen lauten
trübe und gaben vielfach Anlaß zu lebhafterem Meinungsaustauſch.
Auffallend bei all den ungünſtigen politiſchen Meldungen bleibt aber
wieder, daß die Börſe nach wie vor kaufluſtig bleibt, und wahllos Aktien
aus dem Markte nimmt. Die große Nachfrage nach Induſtriewverten hält
an. Es handelt ſich bei der jetzigen Aufwärtsbewegung nicht etwa um
Ausſchreitungen einer Spekulationsſucht, vielmehr iſt dieſe Steigerung
eine Art Verztveiflungshauſſe. Dazu kam heute die Bewegung der aus=
ländiſchen
Zahlungsmittel, wo beſonders Deviſe Neu=York, London,
Holland, erhebliche Kurserhöhungen aufweiſen. Dollar im Frühverkehr
15000, ſpäter 16 500 bis 15 500. Im Effektenverkehr von Bureau zu
Bureau war die Tendenz ausgeſprochen feſt. Es herrſchte große Nach=
frage
nach Elberfelder Farben, Scheideanſtalt, Holzverkohlung, Deutſch=
Luxemburg, Caro, Gummipeter, Vereinigte Faßfabriken Caſſel, Süddeut=
ſche
Metall=Aktien, Nordd. Lloyd und Hapag. Daimler hörte man 5800
bis 6000, Mansfeld zirka 20 000 bis 21 000, Krügershall 15 000, Kali=
aktien
ſehr geſucht. Für fremde Werte gab die Bewegung der ausländi=
ſchent
Zahlungsmittel erneute Anregung. Türken, Angtolier, Bagdad,
geſuchter. Dollarnoten um 1 Uhr zirka 15 600.
Berliner Börſe.
Berlin, 16. Jan. Deviſenbericht. Die ungeheuterliche
Markentivertung im Auslande und die trüben politiſchen Ausſichten,
haben eine weitere kataſtrophale Aufwärtsbewegung der Deviſenkurſe zur
Folge gehabt. Bei fehlendem Angebot bewirkten ſchon kleine H
ganz
gewaltige Steigerungen, nur ganz vorübergehend zeigte ſich, infolge ge=
ringfügiger
Abgaben, ein mäßiges Nachgeben der Preiſe. Engliſche Pfund
wurden bis 80 000 Mark bezählt. Der Dollar ſtellte ſich im Vormittags
verkehr auf 15 504, ſtieg dann bis 16 500. Um die Mittagsſtunde trat
eine leichte Abſchwächung ein auf 15 500, die aber bald wieder von er=
neuter
Steigerung abgelöft wurde. Die Umſätze hielten ſich in ſehr engen
Grenzen. Für Effekten, namentlich für Induſtriepapiere, wurden meiſt
um mehrere 1000 Prozent erhöhte Kurſe genannt. Begehrt ſchienen
hauptſächlich oberſchleſiſche Werte und Kaliaktien zu ſein,
Zürich, 16. Januar. Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags,
Lonbon ... /24.82/24.81/Kriſtiania ..

Deutſchland, 0.94.70 0.08.40
Wien ... . . . 0.00.75 0 00, 75f
Brag ...... 15.20 14.,80
Holland .../ 210.1./ 210.-/

Paris ... . . 36.90136.20/Madrid".
Italien .. . . 26.30 26. 10Buenos-Air.
Briſſel .... 33.60 33.101Budapeſt ..! 0.2
0.204

Kopenhagen 106. 105.15hAgram .. ..
Neiv=York 5.31 5.31½ /Stockholm 142.½,/ 143.fBarſchaut. - .10.02.60 0.92.11.

w. Debiſenntarkt. Berlin

Amſterdam=Rotterdam ... ...
Brüſſel=Antwerpen .........."
Chriſtiania .... . . .. . . . .. .. ..."
Kopenhagen .... ............"
Stockholm .. . . . . . . . .. . .. . . . ."
Helſingfors ........... ....."
Italien .... ...... .. .. . ......"
London ...................."
New=York .................."
Paris.... ....... .. ........."
Schweiz... . . . . . . . . . . . . .. ...
Spanfen .......... ......."
Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.).
Prag ............. .. . ......"
Budapeſt... . . . . .... . . .. ....
Buenos=Aires.. . . . . . . . . ....."
Bulgarien .................."
Japan ...... ..... .........."
Rio de Janeiro ............
Belgrad.. . . . .

16. Januar Telegr. Auszahlungen für:

33.
1014.97
2899.75
3167.06
3489.

41098
798

75301.25
16608 37
1107.22
3117.18
2583.82
22.94
458.85

Hei
1090 93
2907.25
3162.94
4411.10
413.03
75688.75
16691.63
111278

3132.82
2506.48

4.8

161.59

23.06
161.15
6.42
6065.13
11
162,41

Berliner Produktenmarkt.
Heute zeigte ſich die Nückwirkung der gewaltigen Deviſenſteigerung
darin, daß Angebot vom Inlande gänzlich mangelte und die Ware auch
zu beträchtlich höheren Preisgeboten nicht herausgelockt wurde. In Brot=
getreide
kamen nur vereinzelte Umſätze zu ungefähr 3000 Mark höheren
Preiſen als geſtern zuſtande. Das Gerſtegeſchäft ruhte faſt vollſtändig.
Hafer wurde zu beträchtlich geſteigerten Notierungen in großen Poſten
nach dem Ruhrgebiet verkauft, auch Nährmittelfabriken und der Konſum
nahmen Ware aus dem Markte. Maismehl und die übrigen Artikel
ſtellten ſich beträchtlich teuver.

Mannheimer Produktenbörſe.
h. Man iſt in Käuferkreiſen nicht mehr ſo zuverſichtlich im Hinblich
auf billigere Preiſe, und war deshalb geneigt. Kaufabſchlüſſe zu tätigen.
Aber
Angebot war ſehr klein und konnte bei weitem nicht die ſehu
riedigen. Mit der Deviſenſteigerung wurden auch
die Preisforderungen höher und lauteten für Weizen auf 4850 000 Mk.,
Roggenr auf 4042000 Mr., Gerſte auf 3638000 Mk., Hafer inländi=
ſcher
auf 2832000 Mk., ausländiſcher 2638000 Mk. puo 100 Kilo ab
Station Mannheim. Mehl hat ſich ebenfalls im Preiſe bedeutend ge=
hoben
und forderten die ſüddeutſchen Mühlen für Spezial Null Weizen=
mehl
7980 000 Mk., die zweite Hand 7273 000 Mk. pro Doppelzentweu
ab Mühle. Futtermittel hatten ſich weiter befeſtigt und koſteten Weizen=
kleie
21000 Mk., Weizenfuttermehl 20000 Mk. ab Mühlenſtationen,
Malzkeime 2021 000 Mk., Biertreber 2122000 Mk., ab bayeriſche
Stationen, alles 100 Kilo. Auch Hülſenfrüchte waren von der feſte
Tendenz beeinflußt, aber nur wenig angeboten. Für weiße Bohnen
wurden 65 000 Mk. die 100 Kilo verlangt. In der Koloniallunzenab=
beilung
notierte man bei feſter Stimmung: Kaffee Santos Superio=
72207740 Mk., gewaſchen 78208140 Mk., bei 2210 Mk. Zollſatz; hol=
ländiſchen
Kakao 2500

heim
850050 000 Mk., Roggen 4143000 Mk.
inländiſcher Hafer 2834 000 Mk., ausländiſcher
45 00
ominell, loſes Wieſenheu 2022000 Mk., Luzernekleehe:
Nk., Preßſtroh 1618 000 Mk., Buundſtroh 1415 000 Mk.
19 000 Mk., Weizenkleie 20000 Mk., Weizenmehl Spezig
Nuſl Mühlenpreis 78000 Mark. Tendenz: feſt.
Mannheimer Schlachtviehmarkt.
Dem Schlachtviehmrarkt am Montag waren zugetrieben: 2
Ochfeir, 166 Bullen, 725 Kühe und Ainder, 295 Kälber, 78 Schafe,
Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen 1.
Kl. 6064 000 Mk.,
5258 000 Mk., 4.
Bullen 1. Kl. 5862000
2. Kl. 5256 000
Mk.; Kühe und Rinder
6670 000 2
. Kl. 5460 000 Mk.
4654 000 Vk.,
Kälber b) 6670 000 Mk., c) 6266 000 Mk., 4) 60 000
) 5862000 Mk.; Schafe a) 4044000 Mk.,
2) 3640 000 Mk., d) 3438 000 Mk., e) 32
102105 000 Mk., b) 100104 000 Mk., c) 95100 000 Mk
d) 9296 000 Mk., e) 9094000 Mk.: Sauen 8595 000 Mk. Tenden=
mit
Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern ruhig, ausverfauft
mit Schafen mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, aus
verkauft.
Mannheimer Pferdemarkt.
h. Für den Pferbemarkt am Montag betrug der Auftrieb: 12 Wa=
genbferde
, 207 Arbeitspferde und 62 Schlachtpferde. Bezahlt wurde
pro Shück für Wagenpferde 700 091 500 000 Mk., für Arbeitspfer
0,51,5 Million Mk., für Schlachtpferde 100250 000 Mk. Der Han
war in allen drei Gattungen lebhaft.
Ege

Bankgeschaft
ernsprecher 1308, 1309

1D12 2Gr
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten

Darmstadt
1 Luisenplatz 1

28IAS

AuSTR
R7

Regeimäßis
rachtzerke
mit eigen
in pfern

Anerkannt vorzügliche Unterbringung und
Verpflegung für Reisende aller Klassen.

Melzode
Tenslchenzang!
N

E MER
und seihe Vortretange
in Darmetadt: Anton Fischer,

Frankfurterstraße 12/14 und
Lloyzreisebüro Rheinstraße 17
Bieburg: Ernst Reh, in Fa. C. Reh
Gross-Umstadt: J. Rapp.

Stockholz i. Boden i. kl. Loſen wwird
am Freitag, den 19. I. 23, nachm. 5 Uhr, in
Eberſtadt, Wirtſchaft zum chwanen
(Straßenbahnſtation, verſteigert. (*1521
Der Eigentümer
Franz Hemmerling.

Jagd=Verpachtung.

Am 27. Januar 1923, nachmittags
um 1 Uhr, wird die Gemeindejagd
Affhöllerbach, ca. 1400 Morgen Feld,
Wald, Wieſen umfaſſend, bei Gaſtwirt
Friedrich Hörr, Affhöllerbach, öffent=
lich
verpachtet.
Bemerkt wird, daß ein guter Reh=
und Haſenbeſtand vorhanden iſt. Das
Jagdrevier liegt 10 Minuten von der
Bahnſtation Nieder=Kainsbach, Strecke
Reinheim Reichelsheiur. (480mm
Nieder=Kainsbach, 16. Januar 1923.
Bürgermeiſterei Nieder=Kainsbach,

Eckert.

786=

Flugpoſtkarten

Regelmässige Verbindung

von Bremen über Southampton,
Cherbourg nach New Vork durch
die prachtvollen amerikanischen
Regierungsdampfer der United
States Lines

Begen dringenden Bedarfs zahle
dieſe Woche die höchſten Preiſe
für fämtliche Altmetaüe, Paxier
uſt. Für Lumpen und Woll=
geſtricktes
zühle 1050 Wark
mehr wie jeder andere. Für
Zinkögdewannen zahle die höch=
ſten
Preiſe, welche noch nicht
erzielt worden ſind.
Beſtellungen werden prompt erledigt.
Fr. E. Mößinger
Arheilgerſtraße 5, II. (*154

At

seufzt mancher, dem ein Mißgeschick
widerlahren ist. Der Druck des
Schicksals reißt oft tiefe Wunden in
die Menschenseele hinein. Sorgen,
Fehischläge, Herzenskummer usr
können Sie vermeiden, wenn Sie sich
vorzeitig über Ihr Schicksal infor-
mieren
, um es bemeistern zu können.
Durch Angabe Ihres Geburtsdatums
sind wir in der Lage, Ihr ganzes
Lebensschicksal, von der Wiege bis
zum Grabe, wahrheitsgetreu zu ent-
rollen
Eine einzige Warnung kann
oft großes Unheil verhäten. Nähere
Aufklärung gegen Einsendung
Mark 200.
Instituf für Astrologie, Berlin SW6s. D.

NACHSTE ABFAHRTEN:
. Febr. 1r. April
America.
President Harding . r4. Febr. or. März
George Washington ar. Febr. a8. März
President Roosevelt a8. Febr. 4. April
Southampton u. Cherbourg I Tag später
Verlangen Sie Prospekte
und Segellisten Nr. 35

UNNITED STATES LINES

u. Marken jeder Art, beſonders Rhein=
Main 1912 Prinz Heinrich=Flug
1914 kaufe ich zu guten Preiſen.

Markenhaus. Heinrich Keimel
Deiſenhofen bei München.

Ankauf aller Luftpoſtmarken u. Flug=
karten
ſowie von Briefmarken. (11,467

Briefmarken

ältere Sammlung, bessere Einzelmarken
sucht Liebhaber zu höchsten Preiser
zu kaufen. Gefl. Angebote unt. E 121
an die Geschäftsstelle ds. Bl. (*1390in

Eoalfkäflin
Bankgeschäft

Spul= und
Dunerbden, Madenwürmer, 3
dieſe Sdmaroyer entziehen dem Körper die
beſten Häfte, der Menſch wird blutarm,
uervös, elend und ſchlapp. Bleichſüchtige
und blutarme Frauen und Mädchen, Magen=
und weißflußleidende ſowie nervöſe Per=
ſonen
uſw. leiden in den meiſten Fällen an
Eingeweidewürmern, erkennen aber ihre
Krankheit nicht. Ehe Sie etwas dagegen
unternehmen, verlangen Hie Auskunft
gegen 50 Mk. in Kaſſenſcheinen. (1V. 142
Keine Hungerkur.
Wurm Roſe, Hamburg 11 2 203.

X Ankaufſtelle für
Rohprodukte, Alt=Eiſen, Alt=und
Reit=Metall=Abfälle, Flaſchen,
2, Säcke
Ler
Weinreb

Frankfurt

Am Schwimmbad 2
Preiſe p
kg freibl.
.. . 1400 Mk.

*

Kupfer.
Meſſing
.. 1000
550
Blei, r...
Zink . . . . . . . 659
Zinn=Geſch. . . bis 5000
br. Eiſen ..... 70
Lumpen . . . . . 120
Neutuchabfälle .. 300
Wolle, Strümpfe. . 409
Zeitungen, Bächer . 140
Auswärtige Sendungen werden
prompt erledigt. Lieferanten er=
halten
die Fahrt vergütet. Offerten
und Anfragen ſtets erſpünſcht. (465

descntechtsteiden.

E4402)

Wertpapiere,
Beratung und
Verwaltung.
Zinsscheine,
Devisen.

Kandar

Neuer-
wall
101.

Drei lehrreiche Hefte à Stück Mk. 50.
Portoextra. 1. Harnröhrenleiden/frisch
u. veraltet) mit Anhang: Weisstlaiss d
Frau. 2 Behandlung d. Syphilis. 3
Nervenschwäche spez. Mannes-
schwäche
. Keine Berufsstörung, kein=
gift
. Einspritz. Viele Anerkennungen
Schreiben Sie sofort, welches Leiden
Ihnen Sorge macht. Alles völlig diskret

Schrank, Holzkoffer u. / Schlafzimmer (eithen!)
Nachtſtuhl z. verk. Nieder= abzug. Ferd. Schmitt.
Ramſtädserſtr. 5. (*14801 Alexanderſtr. 9, (*

Dr. med. H. Schmidt, Spezialinstitu
G. m. b. H. (IV,165
Berlin NW 184, Rathenowerstr, 73
Sprechst. 101, 4

ter Weißwein ... per Stück 100.
100.-
Koynak .... ...
100.
Selt .......
Bordo ....... 70.
40.
Nr. 5 u. 6 Raggi ...
Zavier .. . . . . . . . . 1 Kilogrammt 200.-
500.
Für Tuchabfälle ..
per Stück
Sektkorken ..

*15
Zwickler

Schwanenſtraße 12.

Telephon 1760.

Grasohlgchts- Hant-Laiden B

chron. Harnleiden, Nieren= und Blaſen=
leiden
. Raſche Hilfe ohne Berufsſtörung.
ohne Dueckſitber n. Salvarſon
ShBHIIIB 26jähr, esſolgr. Praxis. 1157a
Nur einmal zu zahlendes mäßiges Ho
Homöppath. veilanſtalt (Inh.: L. Deſch
rankfurt a. M., Großer Kirſchgraben 21.
Spr. 101, 87, Sonntags 142 Uhr,

[ ][  ]

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 1.7. Jauitnr 1923.

Rummer 16.

Mittwoch
den 17. Januar
nachmittags 4 Uhr

GEenst-Ludwigstr. 5

nächst dem Weißen Turm

nächst dem Weißen Turm

Mittwoch
den 17. Januar
nachmittags 4 Uhr

Wir führen:

AIer Arten
Aüuloolddlel daubslelle beisdittag Baneltaseit
Besuchen Sie unser Lager ohne jeden Kaufzuang!
Wir versorgen Sie mit Oualitätsware!
Besichtigen Sie unsere Schaufenster!

Dioseheichentektens
1Sensationsdrama in 5 Ahten mit
OLABBöNSS. 44tima
Bas Geheimnig I. Beilloss Totenstein K

riminaldrama in 5.4kten mit Rits
Parsen. Bmil Mamelok Fel. Hecht

Rheinstr. 35

SPtArcK
Tel. 2437

Donnerstag, 18, Januar
Sonderkonzert
der vorstärkten Hauskagelle!
Sonnteg: Frühkonzert,
Diele: Stimmungsmusik.

Volkshochſchule, Darmſtadt.

Morgenfeier

Ruſſiſche Dichtung und Maſik

Mitwirkende:
*
Frieda Schumann=Kaſſel Violine).
Der 15jährige Richard Laugs am Flügel,
Gugenie Stefanowa (Geſang),
Karl Dietrich am Flügel.
Sonntag, 21. Januar, vorm. 1111, uhr,
Kleines Haus des Landestheaters.

Karten: 300 u. 400 Mk. an der Kaſſe
des Kleinen Hauſes und in der Ge=
ſchäftsſtelle
Wilhelminenſtr. 3, für Mit=
glieder
zum ermäßigten Preiſe don
1. 300. Mk. nur in
109., 200
(460
der Geſchäftsſtelle.

Geſangverein Liederzweig

Samstag, den V. Januar 1923,
abends punkt 8 Uhr, im hint. Lokale
der Brauerei Zum gold. Anker

Ui

Leabelang

Verein für Bageleu. Geſäigekzucht
1870

Hauptverſammlung

Montag, den 22. Januar, abends 8½ Uhr,
im Kaiſerſagl.
(462)

Tagesordnung: Jahresbericht. Rech=
nungsablage
, Neuwahl des Vorſtandes,
Der Vorſtand.
Anträge


Auer Art Sacke
(*1514
nd.
und Felle
werden zum höchſten
Jagespreis gekauft Zwicklet

Telephon 1760. Schwanenſtr. 12.

Achtung!!

Wegendringenden Bedarfszahle
ich folgende Höchſtpreiſe:
Lumpen. . per Kilo 220 Mk.

Alt=Eiſen . . 100
Zeitung., Zeit=
ſchriften
, Aßten
109
und Bücher.
Kupfer
Meſſing.
Zink .... .
Blei .... . 600
Feldhaſenfelle per St. 1500
Gr. Ziegenfelle , 5000
ch
Slaſchen und fonſtige Rehprodukte
Tagespre
die höchf

1450
900
750

Vereinig, der Freunde
deg humaniſtichen
Gymngſſums.
Freitag, 19. Fauuar
abenos 8uhr
Feſtſagl des Gynzugzium=
Kariit=
Bortrag imit Licht=
bildern
) von
Dr. Karl

Liſtmann
Griechiſche
Plaſtih.
Gäſte willkoinmen.

Freiw Spenden z
Deckung der ſae
Koſten an
gang

Gemeinl. Licht=
bilder
=Vortrag
Freitag 19. Jan=
8 uhr, in der Aula
des Realgymnaſ.
Herr Cand F. Schmuch.
Urlaubstage im
Allgäu, 448

Sausfrauenbund.
Bortrag v. Frau E.
Kremer über (*1449
Farbenfrendigkeit und
Farbenechtheit
am 23. um 5 Uhr im
groß. Saal des chem.
Fuſtituts(Hochſchule),

Konfirmanden=
Kleider
Bäſche, Mäntel 1e. 1c.
offer, gegen. Teil=
zahlungen
. (3312
Evertz & Co.
Saglbauſtr. 38.

Hausbrand.
Braunkohlen u.sheln
Torf laufend abzug.
Trautmann.
Schwauenſt. 13

MeinFahrwerk geht .
W4. in nächſter Zeit
viederh. nach Franr.
furt, Belladung bis
25 Zentr., auch für
Rüchtransp erwünſcht.

Peter Walter,
Alfer
Arheilgerw
Fernſor.

vermittelt Ehe
Wer in höher. Be=

auntenkr 2 Angebote
unt. G 1 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. 21458

Btwr., 42 J., ev.,
Arbeiter im Staats=
dienſt
, wünſchtzwecks
ſpät. Heirat anſtänd
Dame kennen zu lern.
Angeb. unt. P130
an die Geſchſt 21407

Ernſtgemeiut.

M. Speier

Kleine Ochſengaſſe 4. Tel. 2346.
Wunſch
Beſtellungen ner!
frei Haus abasbolt.

Frl, Mitte 30, eb.,
hübſche Erſch, tadell.
Ruf u. g3t. Charakt.,
mit ſchöner 3 Zim.=
Einr., wünſcht ſol.
Herrn mittl. Be=
amter
bevorz ken=
nen
zu lernen zweck=
ſpät
, Heirat Verſchw.
Ehrenſ. Angeb, mit
Bld unt. C 7 an d.
Geſchäftsſt. (*1283

Landestheater
Mittwnh
Großeg Kaus.
Geſchloſſen.

Heinet Kaus.
Sondermiete 152,
ſchülerrnieten blaz
und weiß
Elapigo
von Goethe.
Anf. 7, Ensen. 9½ Uhr.
preiſe 111 (150-600 P.)

Ankauf von
Mattn

in Bruch und Faſſon

U.-T. Woch heute Mittwoch!
Luerezia Borgia!
Tetzte Vorstellung 7:30 Ulpr.
m Der Monumental-, Sen=
R.-A. sations- u. Abenteurer-
film
in 6 Episoden und 36 Akten
Oer rote Handschuh
(*462
I, Teil;
Der Raubzug der Gever
6 Akte, Hauptdarstellerin:
MART WALCAHB.
Akte.
Eine Walzernacht, I.

inzeln und Sammlungen zum höchſten Preis.

eit Briefmarken
jedienung durch Fachmann.

(Eingang: Schützerſtraße) Darmſtadt, Ludwigsplatz 8½
1476
Eche Schul= und Schützenſtraße am Bismarckdenkmal.
Geöffnet von 97 Uhr.

Unterzeichnete geben hiermit
bekannt, daß ſie gezwungen
ſind, einen weiteren Auf=
ſchlag
ab 1. Januar 1923
(1498
zu erheben.
Bereinigung
Darmſtädter Glasreiniger.

Laſtwagenladung

kauft

in Bruch und Fasson
tändig zu reellen Preisen

Elelmetall-
Karlg Walt, vergertaus
Aitestes Ankaufgeschäft, Pädnsosstraße2.

Hersteller:
J. Kron,
München

Unerreicht in Duft und Güte!

Hfh
Wer i. d. Abendſt.

engliſchen Unterr.?
Angeb. u. B 99 an
die Geſchſt.
328

Unterricht in Sta=
tik
von erfahr. Lehrer
geſ. Ang. unt. b 134
1426
Geſchäftsſt.

Schwed. Kond.
geſucht. Angebote u.
R 135 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*1430

Welch. Primaner er=
teilt
. Anfangsunterricht
1. Latein? Nowakowshi,
Ballonpl 10bGöbel.Eiu

Höchste
aa
Tagosprolss

hle ich für

in Bruch und Gegenstand.
proll
Aanngenisst m 1800
Uhr-
M. BIAL macher
Saalbaustragse 16, 1. Stock

Kinderklapp=
ſtühlchen

guterh., zu vk. (149
K. Jäger, Luiſen=
ſtraße
34, Hinterh

Nt
Kaſtenwagen.
Brennabor) zu ver=
kaufen
.
(*139

abzugeben
peter
Walter

Näh. Ge)
a1Alterärheflgerweg.
tsſtell

Dertäiteiäel
Steine (autzma
an der Stiftſtraße bis
an das Haus Stift=
ſtraße
17. Da teures
Audenken bittet man
den ehrlichen Finder
um Abgabe gegen eine
Belohnung von
100 000 Mark
Stftſtr. 17, im Part

Berloren (1471
Montag mitt. Frank=
furter
Viktoriaſtr.
ſchwarze Aktenmappe
mit wiſſenſch. Zeit=
ſchrift
und Notizen,
die nur für Beſitzer
von Wert. Abzugeb
geg. 3000 Mk. Be=
lohng
, Herdweg 99, II.

Füllhalter
verl. G. Belohnung
Heidelbergerſtr.
1. Stock. (*1543

auch Teilladung erwünſcht, für 4ion.
Wagen nach Stuttgart für

Ia fein, dreſ. Deutſch
Schäferhund

Wochenende geſucht. Angebote erb. an
Masch.-Fabr. Val. Heas
Eberſtadt b. Darmſtadt. (11535md

mik Stanimbaum zu
verk. Große Kaplanei=

gaſſe 37. 1.

Fäſſer

alle Sorten, kuuft Mas Fabian, Faßgroß=
handel
, Aliceſt:, 3, 9

bezahle

10 Mark pro Kilo mehr wie jeder
anderer für Lumpen, Alt=Eiſen,
Papier, für Flaſchen 10 Mk. das
Stück mehr, für Felle 100 Mk. mehr.

J. Blum

Lauteſchlägerſtraße 12

Telephon 2829. (H328

Naaer und Kändler!.
O

Durch ständige Verbindung mit dem Leipaiger Fell-
markt
bin ich in der Lage, wie keiner am Platze
Weltmarktpreise für
Harder-, IItis-, Fuchs-, Hasen-, Ziegen-,
Reh-, Maulwurf-, Katzenfelle usw. usw.
(*1512
zu zahlen.

A. PNANHR
Telephon 1769
Wienerstraße 52

Trotz abermaligem koloſſalen
Markſaufz
honkurrenzl. Reklamepreiſe!
Billiger wie Schweineſchmalz
iſt das wie
feinſtes BerlinerBratenfett 8 1250.-

Hochprozentigen Fettgehalt!
Nicht ſpritzend, gut durchgreifend!
Garantiert reinſchmeckend!

Neuer Preis ca. 1900. Mark.
Fette, Dele, Lebensmittel unter Konkurrenzpreiſen

nur Heinheimerſtr. 86. (t1537

Nummer

Rig

Empört

1
18Wo
a bit muf
ii, über die
Wer Mieten
Auskhunft
weige

m e
INe Unio
m Regier

in

Zei di

tendel
M dr e