Darmstädter Tagblatt 1923


13. Januar 1923

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Nummer 12

Samstag, den 13. Januar 1923

Einzelnummer 40.00 Mk.

Unter militäriſchem Zwange.
Berlin, 12. Jan. Den Blättern zufolge werden nicht nur
die Reparationskohlenlieferungen, ſondern auch alle Sach=
lieferungen
an die am Einmarſch ins Ruhrgebiet beteiligten
Ententemächte eingeſtellt; auch die Barzahlungen an die be=
treffenden
Mächte ſollen eingeſtellt werden. Die nächſten Aus=
gleichszahlungen
ſind erſt wieder im Juli fällig.
Die Voſſiſche Zeitung meldet aus Eſſen: Hier verlautet aus
engliſcher Quelle, daß deutſche Induſtrielle genannt werden
Hugo Stinnes und Auguſt Thyſſen ſich mit einer Gruppe eng=
liſcher
Kohleninduſtrieller in Verbindung ſetzten, um über ein
Kreditabkommen zu verhandeln, auf Grund deſſen in großem Um=
fange
engliſche Kohlen zur Verſorgung der deutſchen Induſtrie
eingeführt werden ſollen, um die Folgen der Beſchlagnahme der
Ruhrkohle durch die Franzoſen abzuſchwächen.
Das Tagblatt meldet, daß in den letzten Tagen an einigen
Orten, namentlich in der Provinz Hannover, dunkle Exiſtenzen
aufgetaucht ſeien, die angeblich Werbungen", für das Ruhrgebiet
vornehmen wollen. Die Behörden ſind angewieſen, dieſem Trei=
ben
, wovon man nicht weiß, ob es von franzöſiſchen Provokaieu=
ren
ausgeht, entgegenzutreten.
Eſſen, 12. Jan. (Wolff.) Der Regierungspräſi=
dentvon
Düſſeldorf, Grützner, hatte geſtern abend von
dem franzöſiſchen kommandierenden General des Brückenkopfes
Düſſeldorf ein Schreiben erhalten mit der Aufforderung, die in
der Liſte namhaft gemachten Vertreter der Eiſen= und
Kohleninduſtrie zu einer Beſprechung einzuladen, die
heute vormittag 101 Uhr im Rathaus zu Eſſen beginnen ſollte.
Dieſe Beſprechung hat heute vormittag ſtattgefunden. Anſtelle
der namhaft gemachten Bergwerksdirektoren Stinnes, Thyſſen
und Krupp waren deren Vertreter erſchienen. An der Be=
ſprechung
nahmen ferner Beamte der Berginſpektionen, Vertre=
ter
des Arbeitgeberverbandes von Eſſen und des Bergbaulichen
Vereins teil. Sowohl zu dieſer Beſprechung, als auch zu der
geſtern in Düſſeldorf abgehaltenen Vorbeſprechung waren die
Arbeitnehmervertreter nicht erſchienen und nicht eingeladen. An
der heutigen Beſprechung nahmen ferner der zweite Bürgermei=
ſter
von Eſſen, Dr. Schäfer, der Landrat von Eſſen ſowie als
Vertreter der Staatsregierung Regierungspräſident Grützner=
Düſſeldof und von franzöſiſcher Seite der kommandierende Gene=
ral
Simon, ſowie General Danvignes teil. Zur einen
Seite des Generals Simon war ein belgiſcher Ingenieur, auf der
anderen Seite der franzöſiſche Generalbergbauinſpektor Soſt,
der, wie bekannt, ſeinerzeit in Oberſchleſien die Kohlenverteilung
zu regeln hatte.
Der franzöſiſche General gab zwei Verordnun=
gen
bekannt, und zwar erſtens die Vollmacht der Kontroll=
kommiſſion
und zweitens die Kontrollmaßnahmen der
Kohlenkommiſſion. In dieſer Verordnung wurde der Tatſache
nicht Rechnung getragen, daß das Kohlenſyndikat ſich nicht mehr
in Eſſen befindet. Weiter wurden, von franzöſiſcher Seite die
Ausführungsbeſtimmungen des Generalbergwerksinſpektors Soſt
mitgeteilt. Der Regierungspräſident von Düſſel=
dorf
hatte bereits auf den Befehl, des franzöſiſchen Generals,
alles zu tun, was zur Durchführung der Maßnahmen notwendig
ſei, erwidert, daß er ebenſowenig wie der Landrat
von Eſſen und der Oberbürgermeiſter von Eſſen
das Recht habe, Befehle und Anordnungen für
das Kohlenſyndikat zu erlaſſen. Der Regierungs=
präſident
erklärte heute wiederum, daß weder er noch eine ſonſtige
amtliche Stelle geſetzlich in der Lage wäre, an der Durchführung
der zweiten Verordnung mitzuarbeiten. Die franzöſiſche Regie=
rung
müſſe ſich darüber mit der deutſchen Reichsregierung in Ver=
bindung
ſetzen. Der franzöſiſche General gab die Erklärung
ab, daß die Zechen nicht mehr den Weiſungen der
Berliner Stellen Folge zu leiſten hätten, ſondern
den Behörden des beſetzten Gebietes. Dieſe Erklärung wurde
mündlich abgegeben. Der Regierungspräſident erſuchte um ihre
ſchriftliche Fixierung. Dies wurde zugeſagt, General Danvignes
ſtellte feſt, daß weder das Kohlenſyndikat noch die Zechendirek=
toren
in dieſer Sitzung vertreten ſeien. Sodann wurde erklärt,
daß ſich die Ingenieure nunmehr ſofort mit den Werksleitungen
in Verbindung ſetzen ſollten, und zwar ſollte ein Teil der In=
genieure
ſofort in die Bureaus gehen, um ſich hier die Unterlgaen
über die Kohlen= und Eiſenproduktion des Jahres 1921 im Ver=
hältnis
zu der des Jahres 1913 zu verſchaffen. Zum Schluß gab
der Regierungspräſident ebenſo wie geſtern der Oberbürgermei=
ſter
Dr. Luther einen feierlichen Proteſt gegen das Vorgehen der
Franzoſen ab. Von den hieſigen Bergwerksdirektoren und den
Werksleitungen wurde allſeits auf die ernſte Lage hingewieſen,
die dadurch entſtehen kann, daß die Werksleitungen gezwungen
werden, Reparationskohlen zu liefern, nachdem die deutſche Re=
gierung
die Erklärung abgegeben hat, daß ſie für dieſe Repara=
tionskohlen
keine Zahlungen leiſten könne. Dadurch kämen die
Werksleitungen nicht in den Beſitz der Mittel, um die Löhne aus=
zahlen
zu können. Dieſe Nichtauszahlung der Löhne würde
zweifellos ſehr ernſte Folgen in ſich bergen.
Die franzöſiſche Rheinflottille, die bisher untätig im Ham=
borner
Hafen lag, iſt im Ruhrort=Hafen eingetroffen.
Eſſen, 12. Jan. (Wolff.) Heute vormittag wurden vom
General Laiguelot in Alteneſſen die Oberbürgermeiſter der
Städte Eſſen und Recklinghauſen, ſowie die Landräte der Kreiſe
Eſſen, Recklinghauſen, Dinslaken nach Alteneſſen befohlen, wo lich geringere Zahl als die oben angegebene.
ihnen die Verordnung, betreffend die Maßnahmen im neubeſetz=
ten
Gebiet und derſchiedene Befehle vorgeleſen wurden. Namens
der deutſchen Herren erklärte Oberbürgermeiſter Schäfer=Eſſen,
daß die Herren ſich dem militäriſchen Zwang fügen müßten, gegen
die Beſetzung aber feierlichen Einſpruch erheben. Der General
nahm hiervon Kenntnis.
*
*.
Berlin, 12. Jan. Uieber das Auftreten des an der Spitze
Der Beſetzungstruppen in Eſſen eingezogenen franzöſiſchen Gene=
rals
berichten die Blätter: Er erſchien vor dem Rathaus und
ſchickte den Hausmeiſter zum Oberbürgermeiſter Dr. Luther
mit dem Befehl, der Oberbürgermeiſter möge herunterkommen
und ihn auf den Stuſen des Rathauſes empfangen. Dr. Luther
ließ dem General ſagen, daß er in ſeinem Dienſtzimmer zu
ſprechen ſei. Nach einigem Warten bequemte ſich der General
Dazu, den Oberbürgermeiſter in deſſen Amtszinmner aufzuſuchen.

Vom Tage.
Das Heſſiſche Geſomtminiſterium erließ einen Aufruf, in dem es
das heſſiſchs Volk anläßlich der Beſetzung des Nuhrgebietes durch die
Franzoſen zur Ruhe und eimmütigen Entſchloſſenheit mahnt, um zu
zeigen, daß unſer Volk ſich nicht willenloz der Willkür beugt.
Trauertag würdig zu begehen.
rheiniſche Bayern den nächſten Sonntag zum vaterländiſchen Trauer=
ſonntag
beſtimmt und die öffentlichen Luſtbarkeiten an dieſem Tage
verboten.
Proteſtverſammlungen der Gewerkſchaften in Trier gegen die Be= im Jahre betragen haben.
ſetzung des Nuhrgebietes wurden von der Imterallierten Behörde ver=
boten
.
Luſtgarten gegen die Beſetzung des Ruhrgebietes am Sonntaa verboten.
Die Reparationskomnſſion will heute über das deutſche Mo=
ratoriumsgeſuch
vom 13. November beraten. Der Kommiſſion
wird ein Garantieplan, von Miniſterialdirektor Seydoux vorgelegt
werden.
Der deutſche Botſchafter Wiebfeldt überreichte Hughes den Proteſt
Deutſchlands gegen den Einmarſch der Franzoſen und Belgier in das
Ruhrgebiet.
in dieſer Woche nach Paris begeben, um mit Poincaré und Marſchall
Foch mehrere neue Entwaffungsforderungen an Deutſchland zu be=
ſprechen
.
Iriſche Aufſtändiſche ſetzten den Bahnhof Sligo in Brand,
der mit zwei Perſonenzügen zerſtört wurde. Die ganze Nacht gindurch
wurde in Sligo heftig gekämpft.
Dollarkurs in Frankfurt am 12. Januar,
abends ½,7 Uhr: 10400.

Feſtnahme eines Sonderbündlers.
wd. Eſſen, 12. Jan. Einer der Hauptgehilfen des Sonder=
bündlers
Smeets, Graf Günther von der Schulenburg,
iſt, nach der Eſſener Arbeiterzeitung, gelegentlich eines Beſuches
auf ſeinem im unbeſetzten Gebiete liegenden Schloſſe Höſel bei
Kettwig durch die Polizei überraſcht und verhaftet worden. Er
hat früher mit Smeets und Dorten gemeinſan die rheiniſche
Abſonderungsbewegung geleitet.
Wie verhält ſich Polen?
wd. Gleiwitz, 12. Jan. In Polniſch=Oberſchleſien iſt im
Zuſammenhang mit dem Vorrücken der Franzoſen ins Ruhr=
gebiet
eine gewiſſe Nervoſität entſtanden, die zurückzuführen iſt
auf die immer wieder auftauchende Meldung, daß Polen in dem
Augenblick des Einmarſches der Franzoſen in das Ruhrgebiet
in derem Auftrage in Deutſch=Oberſchleſien einrücken werde. Tat=
ſächlich
ſoll eine Abmachung auf Beteiligung Polens an den
ſogenannten Sanktionen in dem polniſch=franzöſiſchen Militär=
abkommen
enthalten ſein. Es liegen Anzeichen dafür vor, daß
an der Grenze zwiſchen Polniſch=Oberſchleſien und Kongreß=
polen
irgend etwas im Gange iſt. Bei einigen Gutsbeſitzern im
Kreiſe Pleß iſt z. B. von amtlicher polniſcher Seite wegen Unter=
bringungsmöglichkeiten
nachgefragt worden, und es ſind andere
Feſtſtellungen getroffen worden, die mit militäriſchen Vorberei=
tungen
verbunden ſind. Andererſeits wird die am 11. Januar
in Warſchau ausgegebene Mitteilung des Außenminiſteriums,
wonach Polen nicht die Abſicht habe, das Vorgehen Frankreichs
zu unterſtützen, auch in deutſchen Kreiſen Polniſch=Oberſchleſiens
für aufrichtig gehalten.
*
* Eſſen, 12. Jan. (Prib.=Tel.) Unter den im Ruhrgeßiet
eingetroffenen franzöſiſchen Ingenieuren, befindet ſich eine An=
zahl
von Polen, die in franzöſiſche Dienſte getreten ſind, um
den Franzoſen bei einem eventnellen Streik der deutſchen Ar=
beiter
behitflich zu ſein und mit polniſchen Arbeitern den Fert=
gang
der Arbeiten ſicherzuſtellen. Im Stabe des Generals De=
goutte
befindet ſich übrigens guch ein Vertreter des franzöſiſchen
Finanzminiſteriunns, um die Durchführung von zolltechniſchen
Maßnahmen für das Ruhrrevier zu übernachen.
Induſtrieſpionage im Ruhrgebiet.
wd. Berlin, 12. Jan. Die franzöſiſche Preſſe ſpricht nach
einer Meldung der B. Z. bei Erörterung der durch die Ver=
legung
des Kohlenſynbikats entſtandenen Lage von 4080 Agen=
ten
, die Frankreich bisher ſchon in Eſſen gehabt habe, mit deren
Hilfe ſich die Tätigkeit des Kohlenſyndikats als Lieferzentrale
umgehen laſſen würde. Inwieweit ſolche Induſtrieſpione für
franzöſiſche Rechnung am Sitz der deutſchen Schwerinduſtrie
unterhalten worden ſind, bedarf noch der Aufklärung, denn bei
den offiziellen Abnahmebeamten handelte es ſich um eine weſent=
Preisſteigerung infolge Ruhrbeſetzung.
TU. Hamburg, 12. Jan. Die wirtſchaftlichen Folgen der
Beſetzung des Ruhrgebiets machen ſich bereits im äußerſten Nord=
weſten
Deutſchlands bemerkbar. Schon vor 5 Tagen, als die
Beſetzung drohend bevorſtand, wurde in Hamburg bekannt, daß
Schlachtvieh in großen Mengen in Schleswig=Holſtein aufgekauft
werde, um in das beſetzte Gebiet übergeführt zu werden. Die
Folge war ein außerordentlich ſtarkes Anziehen der Fleiſchver=
kaufspreiſe
in Hamburg. Die Preiſe ſtiegen um 50 Prozent. Auch
die Butter= und Milchpreiſe ſind ungeheuer geſtiegen. Butter hat e
von heute ab einen Ladenpreis von 2800 Mk., Vollmilch einen
ſolchen von 296 Mk. Es wurde angeregt, die Regierungsſtellen
zu erſuchen, mit ſchweren Freiheitsſtrafen vorzugehen, um die
Lebensmittelſchiebungen zu verhindern.

Deutſchlands Zahlungsfähigkeit.
Von Jul. H. Weſt, Stuttgart.
Nach dem Londoner Zahlungsplan vom 5. Mai 1921 ſoll
und auffordert, Sonntag, den 14. Januar, als nationalen / Deutſchland bekanntlich als Reparationsſchuld 132 Milliarden
Goldmark an die Entente bezahlen. Durch die Zinſen (5 Pro=
zent
) erhöht ſich die Zahl auf 210 Milliarden, die im Laufe von
Das baheriſche Staatsminiſterium des Innern hat für das rechts= längſtens 52 bis 53 Jahren bezahlt werden ſollen d. ſ. im
Durchſchnitt rund 4 Milliarden jährlich. Hierzu kommen noch
die Koſten der militäriſchen Beſatzung und der Ueberwachungs=
kommiſſion
, die bisher durchſchnittlich 930 Millionen Goldma=k
Dirſe Zahlen haben nicht nur für Deutſchland und die
Ententeländer Bedeutung, ſondern in faſt ebenſo hohem Maße
auch für die anderen Länder Europas und der Erde, denn ſie
Der Polizeipräſibent von Berlin hat die Maſſenkundgebungen im üben einen großen Einfluß auf die Entwickelung der Volkswirt=
ſchaft
auf der ganzen Erde aus. Wir wollen uns deshalb dieſe
Zahlen und ihre wirtſchaftlichen Folgen etwas näher anſehen.
Das Vermögen des deutſchen Volkes wurde 1913 zu
etwa 360 Milliarden Goldmark geſchätzt; heute iſt dieſe Zahl
wahrſcheinlich auf etwa die Hälfte geſunken: Berückſichtigt man
einerſeit3 den Verluſt an deutſchem Auslandsvermögen, den
Verluſt an geographiſchem Gebiet mit zugehörigen Vermögens=
werten
, die Wertminderung durch Raubbau (Felder, Wälder,
Gruben uſw.) und die mangelhafte Inſtandhaltung (Häuſer,
Wie eine Berliner Korreſpondenz hört, foll ſich General Nollet noch Anlagen, Maſchinen uſw.) während und nach dem Kriege, und
endlich die Räumung der Lagerb=ſtände ohne Ergänzung, ſo=
wie
die Auswanderung deutſcher Sachwerte durch den Valuta=
Ausverkauf, andererſeits aber auch den Zugang an neuen Wer=
ten
(Bauten, Anlagen, Maſchinen uſw.), ſo kommt man ſelbſt
bei weitherziger Schätzung nicht über 200 bis 210 Milliarden
Goldmark.
Danach ſoll Deutſchland an die Entente ſo viel oder mehr
bezahlen, als das ganze deutſche Volksvermögen ausmacht.
Das Einkommen des deutſchen Volkes betrug im Jahr=
1913 etwa 43 bis 45 Milliarden Goldmark. Nach den damaligen
Verhältniſſen können wir indem wir die im genannten Jahre
neu geſchaffenen ſtillen Reſerven außer Betracht laſſen dieſes
Einkommen ungefähr dem Wert der geſamten wirtſchaftlichen
Erzeugung gleichſetzen. Durch den Krieg verlor Deutſchland
ungefähr ein Zehntel ſeiner Bevölkerung, ein Siebtel ſeiner
Fläche und wohl etwa ein Fünftel ſeiner volkswirtſchaftlichen
Wert:. Wir kämen demnach für das heutige kleinere Deutſch=
land
auf einen Geſamtwert der Jahreserzeugung von höchſtens
40 Milliarden Goldmark, und zwar unter der Vorausſetzunx
gleicher Arbeits=Intenſität wie im Jahre 1913. Dieſe Voraus=
ſetzung
trifft bekanntlich nicht zu. Die Leiſtungsfähigkeit und
der Arbeitswille des deutſchen Volkes haben durch die Kriegs=
aushungerung
Schaden gelitten; etwa zwei Millionen der beſten
Arbeitskräfte ſind im Kriege gefallen, etwa ebenſoviele haben
durch Verwundung, Invalidität oder Krankheit ihre Arbeits=
fähigkeit
zum Teil oder ganz eingebüßt, die übrigen Kriegsteil=
nehmer
wurden durch die mehrjährig= Entwöhnung von der
Berufsarbeit in großem Umfange in ihrem Arbeitskönnen
herabgeſetzt; der junge Nachwuchs, deſſen Erziehung und Ar=
beitsausbildung
während des Krieges vi=lfach minderwertig
waren, ſteht in Bezug auf Arbeitsleiſtung zumeiſt hinter, dem
Nachwuchs der Vorkriegszeit zurück: die Arbeitszeit iſt verkürzt
worden: 8=Stundentag, jährlicher Urlaub uſw. und dazu
kommen für die Induſtrie vielfach erh=bliche‟ Erſchwerungen
durch Mangel an und Ueberteuerung von Kohlen, Nohſtoffen
und Halbfabrikaten.
Teils aus dieſen Urſachen, teils infolge Aushungerung des
Bodens und infolge Raubbaues im Bergbau während, des
Krieges iſt die wirtſchaftliche Erzeugung der deutſchen Induſtrie,
Landwirtſchaft und Bergbau ſtark zurückgegangen: der Ertrag
der Landwirtſchaft auf den Hektar iſt um 40 bis 50 Prozent ge=
ſunken
, die Förderung des Bergbaues (Kohle, Eiſen uſw.) um
30 bis 40 Prozent; bei der Induſtrie kennen wir den Rückgang
der Menge nach nicht genau nach Unterſuchungen über die
Arbeitsleiſtungen in einer Anzahl von deutſchen Fabriken zu
ſchließen, bewegt ſich der Rückgang der induſtriellen Erzeugung
als Ganzes in ungefähr den gleichen Grenzen. Einen Anhalt
für den Rückgang der geſamten Güter=Erzeugung bietet
uns der Güter=Verkehr auf den deutſchen Bahnen, denn es
iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſer mit dem Zunehmen und Ab=
nehnnen
der Gütererzeugung annähernd Schritt hält. Verglichen
mit 1913, iſt nun der deutſche Güterverkehr auf dem heutigen
deutſchen Eiſenbahnnetz auf etwa 60 Prozent geſunken. Wir
können hiernach berechnen, daß der Wert der geſamten deutſchen
Gütererzeugung eines Jahres heute höchſtens 60 Prozent von
40 Milliarden, d. ſ. 24 Milliarden Goldmark, betragen wird.
Die deutſchen Reparationszahlungen betragen hiernach
rein rechneriſch geſehen im Durchſchnitt ztwa 20 Prozent vom
gegenwärtigen Wert der Arbeit des deutſchen Volkes. Für die
erſten Jahre iſt der Prozentſatz niedriger, etwa 15 Prozent. In=
folge
der Valutaverhältniſſe ſtellen ſich indeſſen die tatſächlichen
Prozentſätze, wvie wir ſehen werden, viel höher.
Um die Reparationszahlungen nach Möglichkeit zu erfüllen,
hat Deutſchland eine Reihe von neuen Steuergeſetzen erlaſſen.
Es gibt jetzt 39 Reichsſteuern; dazu kommen die Landes= und
Gem=indeſteuern, deren Zahl beiſpielsweiſe hier in Württem=
berg
jetzt auf 18 geſtiegen iſt. Nach dem jetzigen Stand bean=
ſpruchen
die Reichs=, Landes= und Gemeindeſteuern zuſammen
mehr als vier Zehntel, nach vorliegenden Schätzungen etwa
43. Prozent vom Einkommen des deutſchen
Volkes.
Trotz dieſer außerordentlichen Steuerbelaſtung hat Deutſch=
land
bekanntlich die feſtgeſetzten, auch die mehrmals herab=
geſetzten
, Barzahlungen an die Entente wiederholt nicht oder
nicht voll geleiſtet. Die Haupturſache hierfür iſt der Umſtand,
daß die deutſche Papiermark zwei verſchiedene Werte
hat, einen Iulandswert, der ausgedrückt wird, durch die
Teuerungsindexzahl, und einen Auslandswert, der in OA
Deviſenkurſen zum Ausdruck kommt. Der Inlandswert iſt ſeit
Jahren dauernd zwiſchen drei= und fünfmal ſo hoch als der
Auslandswert. Im September v. J. war beiſpielsweiſe der
Wert der Papiermark im Inland auf etwa ein Hundertſtel= Gold=
mark
, im Ausland dagegen auf ein Dreihundertfünfzigſtel bis
ein Fünfhundertſtel geſunlen. Berechnet und bezahlt werden
nun die Steuern in Papiermark nach dem Inlandswert; wenn
aber die Regierung mit den eingenommenen Papiermarkſcheinen
Auslaudsdebiſen kaufen will, ſo verlieren die Scheine unter den
Händen der Regierung von ſelbſt zwei Drittel, drei Viertel oder

[ ][  ][ ]

e 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 13. Januar 1923.

Rummer 12.

vier Fünftel ihres Wertes; der Erlös in fremder Valuta iſt nur
ein Drittel oder ein Viertel oder ein Fünftel von dem, was er
nach dem Inlandswert der Papiermark, verglichen mit dem
Frisdenswert, ſein follte. Aus dieſem Grunde würden die Re=
parationszahlungen
, wenn ſie voll geleiſtet würden, nicht nur
15 bis 20 Prozent, ſondern 50 bis 80 Prozent und mehr
vom Wert der deutſchen Arbeit erfordern. Und
das wird fo bleiben, ſolange Inlandswert und Auslandswert
der Papiermark verſchieden ſind, ſo wie es jetzt ſeit Anfang
1919 dauernd der Fall iſt.
Zu dem, was das Reich zur Beſtreitung der Reparations=
zahlungen
benötigt, kommen dann die laufenden Ausgaben des
Reichs, der Länder und der Gemeinden. Nach Zahlen, die ein
bekannter deutſcher Volkswirtſchaftler, Profeſfor Stein in Frank=
furt
a. M., im Frühjahr veröffentlichte, betrug nach dem Stand
vom 1. Februar 1922 der geſamte diesjährige Geldbedarf des
Reiches, der Länder und der Gemeinden 15 Prozent mehr
als das geſamte Jahreseinkommen des deutſchen Volkes, d. h.:
Selbſt wenn das deutſche Volk ſein geſamtes Einkom=
men
als Steuern hergeben würde, ſo würde der Staatshaus=
halt
(Reich, Länder und Gemeinden) immer noch mit einem
Defizit in Höhe von 15 Prozent abſchließen und zum Leben
hätte das deutſche Volk dann nichts!
Die direkte und notwendige Folge dieſer Verhältniſſe iſt
die immer ſchneller und ſchneller anwachſende Verſchuldung des
Reiches. Die ſchwebende Schuld an diskontierten Schatzanwei=
ſungen
betrug am 1. April 1921 rund 166, am 1. April 1922 rund
271 und am 1. Oktober 1922 rund 451 Milliarden Papiermark:
die Zunahme betrug im September v. J. nichr weniger als
120 Milliarden!
Wenn nun die Deutſchen um die Reparationszahlungen
zu leiſten, ſtatt ihr Einkommen höher als jetzt zu beſteuern,
zu ihren Vermögenswerten greifen und diefe an das
Ausland verkaufen, ſo ſieht es nicht beſſer aus. Wenn deutſcher
Beſitz, wie Grundſtücke, Häuſer, Felder, Wälder, Bergwerke, In=
duſtrieanlagen
, Verkehrsanlagen ufw., zum vollen Inlandswert
auf valutaſtarke Hände üsergeht, ſo iſt infolge der Valutaber=
hältniſſe
der Erlös in fremder Währung nur ein Drittel, ein
Viertel oder ein Fünftel von dem, was er nach dem Friedens=
Goldwert ſein müßte. Es ſieht hierbei im erſten Augenblick
wohl aus, als wenn der Ausländer das deutſche Beſitztum ſehr
billig erworben hätte; in Wirklichkeit verhält ſich die Sache ganz
anders: Der Wert, den feſter deutſcher Beſitz für den im Aus=
land
lebenden Ausländer hat, beſtimmt ſich aus dem Jahres=
erlös
, den der Beſitz abwirft, und der ergibt ſich in Papier=
mark
, die für den Ausländer ja nur geringen Wert haben.
Daher kann auch der valutaſtarke Ausländer deutſchen Beſitz nur
nach dem deutſchen Inlandswert bezahlen.
Der Wert des geſamten deutſchen Vermögens wurde oben
zu höchſtens 200 bis 210 Milliarden Goldmark angegeben. Wenn
dieſes Vermögen ſamt und ſonders an das valutaſtarke Aus=
land
verkauft würde, ſo würde es bei den heutigen Valuta=
verhältniſſen
in fremden Deviſen kaum mehr als den Gegen=
wert
von 60 bis 80 Milliarden Goldmark einbringen, d. h. etwa
die Hälfte von der Reparationsſchuld ohne
Zinſen.
Die Urſache dieſer Verhältniſfe iſt der Umſtand, daß die
deutſche Papiermark im Inland einen viel höheren Wert hat
als im Ausland. Dieſen Umſtand gilt es zu bekämpfen
nicht nur im Intereſſe Deutſchſands, ſondern ebenſo ſehr oder
noch mehr im Intereſſe der anderen Länder.
Die Ruhrbeſetzung, Frankreichs letzter
Trumpf.
Nünchen, 12. Jan. (Priv.=Tel.) Ein Berliner Mitarbeiter
der München=Augsburger Abendzeitung hatie mit einer Per=
ſonlichkeit
, die nicht nur eine führende Nolle in der auswärtigen
Politik Englands ſpielt, ſondern auch über die Pläne des bri=
t’ſchen
Auswärtigen Amtes auf das genaueſte unterrichtet iſt,
eine Unterredung. Von den Ausführungen des Engländers ſind
folgende Bemerkungen hervorzuheben: Für die jetzige Situtation
dürften folgende Gedankengänge maßgebend ſein: Gelingt der
franzöſiſche Plan, ſchön und gut, gelingt er nicht, ſo kann man
die engliſchen Vorſchläge, ſo, wie ſie Bonar Law der Parifer
Konferenz unterbreitet hat, noch immer verſuchen. Bei kühler
Abwägung und vom engliſchen Standpunkte aus bei obfektiver
Betrachtung glaube ich daher nicht, daß wir verſuchen werden,
uns den franzcſiſchen Abſichten zu widerſetzen. Mit allem Nach=
druck
möchte ich aber betonen: Nun kommt die wirkliche Probe=
zeit
für Deutſchland, das Stahlbad, von dem zu unrechter Zeit
gefaſelt wurde. Nur Charakterſtärke wird ſie überſtehen. Ich bin
mit Keynes einig, daß, wenn einmal das Ruhrgebiet beſetzt iſt,
Frankreich ſeinen letzten Trumpf ausgeſpielt hat. Jmn Leben,
iſt die Augſ= vor dem Ereignis das Aergſte, nicht das Ereignis
ſelbſt. Deis Aergſte wird überſtanden ſein, wenn Deutſchland
bis zum Heibſt durchhält. Der Engländer betonte, daß, wenn
die Mark weiter ſinkt, auch ein Sinken des fanzöſiſchen Franken
zu erwarten ſei. Laſſen Sie nur den franzöſiſchen Franken und
damit die ſranzöſiſchen Renken auf den zehnten Teil ihres wirk=
lichen
Wertes ſinken, und wir werden ſehen, wie raſch Poincalé
u. Cie. abreifen. England kann nur helfen, wenn in Deutſch=
land
ſtoiſche Ruhe bewahrt wird. Laſſen Sie die Franzofen
nur einmarſchieren, hin= und hermarſchieren, auf= und abmar=
ſchieren
, zun Schluß marſcneren ſie ſchon wieder. Deutſchland
muß ſich beſußt ſein: Wer mit Frankreich paktiert, verrät nicht
nur Deutſchland, ſondern ſich ſelbſt. Der einzige Rat, der in der
gegenwärtigen Situation gegeben werden kann, iſt paſſiv=
Refiſterz

gichen
Amoht ber Neichstehlelung anf die Kauloefehann
Feierlicher Proteſt gegen die Verletzung der deutſchen Hoheitsrechte.

Berlin 12. Jan. (Wolff.) Die Reichsregierung über=
mittelte
dem bieſigen franzöſiſchen Botſchafter heute mittag eine
Antwort auf die Notifikation der Ruhrbeſetzung, in der es u. a.
heißt:
Die ſranzöſiſche Regierung beſchloß ebenſo wie die belgiſche
Regierung eine Aktion gegen das Ruhrgebiet, die ſie als die
Entſendung einer Kontrollkommiſſion von Ingenieuren und Be=
amten
bezeichnet. Die Kommiſſion ſoll, von Truppen begleitet,
die Tätigkeit des Kohlenſyndikats überwachen, die genaue Durch=
führung
der Programme der Reparationskonmmiſſion ſicherſtellen
und alle für die Bezahlung der Reparationen notwendigen
Maßnahmen treffen. Zu dieſem Zwecke ſoll ſie mit dikta=
toriſcher
Befugnis ausgeſtattet werden. Sie ſoll=
volle
Befehls= und Strafgewalt über das Perſonal der deutſchen
Verwvaltung die Vertreter von Induſtrie und Handel in dem
beſetzten Gebiet erhalten. Die franzöſiſche Regierung gründet
ihre Aktion auf die Feſtſtellung der Reparationskommiſſion über
den Stand der deutſchen Holz= und Kohlenlieferungen und be=
ruft
ſich dabei auf die 88 17 und 18 der Anlage 2 zu Teil 8 des
Vrſailler Vertrages. Zugleich erklärt ſie, daß ſie im Augen=
blick
nicht an eine militäriſche Operation oder
eine Beſetzung mit politiſchem Charakter denke.
Sie glaubt, hinzufügen zu ſollen, daß ſie auf den guten
Willen der deutſchen Regierung zähle, die das größte
Intereſſe daran habe, die Arbeit der Kompnſſion und die Unter=
bringung
der Truppen zu erleichtern.
Die deutſche Regierung muß den Schleier zerreißen, den
die franzüſiſche Regierung in dieſer Darſtellung über den wah=
ren
Charakter ihres Vorgehens zu werfen verſucht.
Die deutſche Regierung erklärt, daß die Beſchlüſſe der Re=
parationskommiſſion
und die angeführten Vertragbeſtimmungen
keinerlei Rechtsgrundlage für eine Aktion im
Ruhrgebiet enthalte, daß
dieſe Aktion vielmehr eine Verletzung des Völkerreats und des
Vertrages von Verſailles
Harſtelle. Nach den ausdrücklichen Feſtſtellungen der Reparatiens=
kommiſſion
in der Note vom 31. März würde die Verfehlung bei
den Holz= und Kohlenlieferungen nichts anderes als die For=
derung
von Barzahlungen rechtfertigen, ſo daß die Anordnung
anderweitiger Maßnahmen auf Grund der §8 17 und 18 in
dieſem Falle ausgeſchloſſen ſei. Selbſt bei rechtmäßiger An=
wendung
des § 17 dürften nur wirtſchaftliche und finanzielle
Maßnahmen oder nur ſolche Maßnahmen, die ihnen im weſent=
lichen
der Bedeutung nach gleichzuſtellen ſind, gegen Deutſchland
getroffen werden. Das könnten nur Maßnahmen ſein, welche die
Alliierten in ihrem eigenen Hoheitsgebiet durchführen könnten,
dagegen nicht Maßnahwen, wie die gegenwärtige, Einbruch von
Truppen und Beamten in das Ruhrgebiet. Das bedeutet die
ſchwerſte Verletzung der deutſchen Hoheitsrechte.

Endlich könnten derartige Maßnahmen von ben an den
Reparationen beteiligten alliierten Mächten nur gemeinſam und
nicht von einzelnen Mächten auf eigene Fauſt getroffen werden.
Vergeblich verſucht die franzöſiſche Regierung, die Schwere
dieſes Vertragsbruchs dadurch zu verhüllen, daß
ſie der Aktion eine friedliche Benennung gibt. Die Tatſache, daß
die Armee in kriegsmäßiger Zuſammenſetzung
unter Bewaffnung die Grenze des unbeſetzten Gebietes
überſchritt, kennzeichnet das franzöſiſche Vorgehen als mili=
täriſche
Aktion. Hieran wird nichts geändert durch die
Erklärung, daß Frankreich keine militäriſche Operation oder
Beſetzung mit militäriſchem Charakter beabſichtige, eine Er=
klärung
, die übrigens nicht unbebingt, ſondern nur für den
gegenwärtigen Augenblick ausgeſprochen iſt.
Tie deutſche Regierung ſtellt feſt, daß die franzöſiſche Re=
gierung
als einzigen wirklichen Anlaß für dieſen
Vertragsbruch die Tatſache heranzuziehen vermag, daß
Deu ſchland für das Jahr 1922 mit der verhältnismäßigen
Menge bei der Lieferung von Holz und von Kohle im Rückſtand
geklieben iſt. Nach den ungeheuren Leiſtungen, die Deutſch=
land
in Erfüllung des Waffenſtillſtandsabkommens und des
Vertrages von Verſailles unter äußerſter Anſpannung bis zur
Erſchötfung ſeiner Leiſtungsfähigkeit vier Jahre lang bewirkte,
genügen dieſe geringfügigen Rückſtände der franzöſiſchen Re=
gierung
, um mit ſtarkem militäriſchew Aufgebot in deutſches
Gebiet einzudringen und die Hand quf den wichtigſten Beſitz der
deutſchen Wirtſchaft zu legen.
Die deutſche Regierung erhebt gegen die Gewalt, die bier
einem wehrloſen Volke angetan wird, vor der ganzen Welt
feierlichen Proteſt. Sie kann ſich gegen dieſe Gewalt nicht weh=
ren
, ſie iſt aber nicht gewillt, ſich dem Friedensbruch
zu fügen oder gar, wie ihr angeſonnen wird, bei der
Durchführung der franzöſiſchen Maßnahmen
mitzuwirken. Sie weiſt dieſe Zumutung zurück. Die Ver=
antwortung
für alle entſtehenden Folgen fällt allein auf die
Regicrung, die den Einmarſch vollzog. Die Folgen zeigen ſich
bereits in einer weiteren Entwertung der Mark und in
der ſprunghaften Teuerung aller Preiſe in
Deuſchland. Die künftigen wirtſchaftlichen Folgen ſind unüber=
fehbar
.
So lange der vertragswidrige Zuſtand geſchaffen und durch
einen gewaltſamen Eingriff in das Zentrum der deutſchen
Wirtſchaft andquert und ſeine tatſächlichen Folgen nicht beſeitigt
ſind, iſt Deutſchland nicht in der Lage, Leiſtungen an diejenigen
Mächt= zu gewähren, die jenen Zuſtand herbeiführten.

a n.
Gegen die franzoſiſche Gewaltpolitik.
Der Präſident des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages,
Herr Franz v. Mendelsfohn, hat an die Handelskammer Eſſen
folgendes Schreiben gerichtet:
In dem Augenblick, wo die franzöſiſche Politik mit roher
Gewalt ins Ruhrgebiet einbricht, iſt es uns ein Bedürfnis, den
Wirtſchaftskreiſen des Induſtriegebietes auszuſprechen, daß wir
den ſchweren Rechtsbruch, deſſen Opfer Eſſen geworden iſt, mit
Ihnen empfinden. Die Lage wird beſonders dadurch gekenn=
zeichnet
, daß Deutſchlands ernſtes Angebot, das Aeußerſte von
ben Laſten des Verſailler Vertrages zu leiſten, achtlos und ohne
Erörterung beifeite geworfen und mit neuen ſchweren Ver=
letzungen
dieſes Vertrages erniedrigt worden iſt, auf deſſen Be=
ſtimmungen
ſich die Entenkeſtaatsmänner ſonſt gerne berufen,
ivenn es ihren politiſchen Zwecken dienlich iſt.
Wenn wir auch wiſſen, daß die Männer der Arbeit, die an
der Ruhr ſchaffen, ſich durch Schickſalsſchläge dieſer Art nicht
beugen laſſen, ſondern nur noch feſter im Vertrauen auf den
endlichen Sieg der Gerechtigkeit werden, ſo bitten wir doch,
Ihnen unſere Unterſtützung in den kommenden ſchweren Zeiten
in jeder Weiſe zur Verfügung ſtellen zu dürfen, wo Sie ihrer
zu bedürfen glauben. Die beſetzten rheiniſchen Gebiete leiden
für Deutſchland: dieſe Leiden mit ihnen zu tragen und ſie ihnen
abzunehmen, ſoweit es angeht, muß unſere heilige Pflicht ſein,
die wir auf Ihren Anruf ſtets gern erfüllen werden.
Waſhington.
London, 12. Jan. (Wolff.) Reuter meldet aus Wafhing=
ton
: Da nunmehr die Beſetzung des Ruhrgebiets im Gange iſt,
ſtellt die Waſhingtoner Regierung ſich auf den Standpunkt, daß
die Lage der Welt jetzt von der Wendung der Ereigniſſe in
Deutſchland abhängt. Es wird erklärt, daß es das augenblick=
liche
Ziel der amerikaniſchen Regierung ſei, in dieſer kritiſchen
Periode alle Möglichkeiten zu prüfen, um größere Reibungen
und Mißverſtändniſſe zu verhindern.
wd. Koblenz, 12. Jan. Die Abfahrt der Amerikaner
wurde auf den 22. Januar verſchoben. Sie geht nicht von Ant=
werpen
, ſondern von Bremen aus.

Reparationen und Moratorium.
Italien für eine Verſtändigung.
Paris, 12. Jan. (Wolff.) Das Journal ſchreibt zu der
bevorſtehenden Beratung der Reparationskommiſſion in der Mo=
ratoriumsfrage
: Einige Delegierte hätten geltend gemacht, daß
die Verhandlungen unter allen Umſtänden mindeſtens fünf bis
ſechs Sitzungen beanſpruchten. Da man alſo vor dem Verfall=
tage
, dem 15. Januar, nicht zu Ende kommen könne, würde man
mit der Prüfung der von Barthou einzubringenden Vorſchläge
beſſer bis zur Sitzung amu 16. Januar warten, der auch Bradburh
beiwohnen könne. Man würde auf dieſe Weiſe einige Tage ge=
winnen
, in denen man verſuchen könnte, wenigſtens zwiſchen
der franzöſiſchen, belgiſchen und italieniſchen Delegation eine
Einheit der Auffaſſung herzuſtellen, die noch nicht beſtehe. Weder
über die Dauer des Moratoriums, noch über die zu beſchlag=
nahmenden
Pfänder ſei man völlig einig. Insbeſondere liefen
die Inſtruktionen der italieniſchen Vertreter darauf hinaus,
den von Muſſolini in London vogebrachten Plan wieder auf=
zurollen
. Dieſer Plan ſehe Pfänder rein wirtſchaftlichen und
weit beſchränkteren Charakters vor als die von Poincaré ge=
forderten
. Das Blatt bemerkt in dieſem Zuſammenhang, es be=
ſtehe
in Italien eine ſehr ſtarke Strömung der öffenlichen Mei=
nung
, die das Vorgehen im Ruhrgebiet grundſätzlich nicht
billige.
Rom, 12. Jan. Die heutige Giornale di Roma bringt an=
geblich
aus ſicherer Quelle die Nachricht, daß die italieniſche Re=
gierung
geſtern in Paris einen Vorſchlag unterbreitet habe, nach
dem Frankreich, Italien und Belgien ſich verſtändigen ſollten,
nach der freiwilligen Iſolierung Englands Deutſchland zu ge=
meinſamer
direkter Löſung der Reparationsfrage einzuladen.
Dieſer Schritt Italiens bedeute keine Aenderung ſeiner Haltung
gegenüber dem franzöſiſchen Vorgehen an der Ruhr, einer Hal=
tung
, die nicht zuſtimmend geweſen ſei, noch es jetzt ſei. Der
Vorſchlag ziele auf eine friedliche Löſung der akuten Kriſe hin
und wolle auf dem Wege der Verſtändigung der feſtländiſchen
Mächte die Grundlage für den europäiſchen Wiederaufbau vor=
bereiten
.

Neue Erinnerungen aus dem Brahms=
Kreiſe.
* Die Muſikfreunde waren in der zweiten Hälfte des ver=
gangenen
Jahrhunderts in zwei Lager geteilt, von denen das
eine zu Wagner, das andere zu Brahms ſtand. Dieſe Kreiſe
ſcheiden ſich auch ſehr deutlich in der Geſchichte der Muſik, und
der Staum der Brahms=Freunde, der ſich um Joſef Joachim,
Klara Schumaun, die Herzogenbergs u. a. bildete, tritt uns aus
den veröffentlichten Briefwechſeln anſchaulich entgegen. Eine
der getreueſten dieſes Brahms=Kreiſes war Hedwigvon Hol=
ſtein
, die feinſinnige und tatkräftige Gattin des Komponiſten
und Dichters Franz von Holſtein, und ſo ſind denn ihre Briefe
und Tagebuchblätter, die unter dem Titel Eine Glückliche‟
ſoeben bei H. Haeſſel in Leipzig erſcheinen, ein wichtiger Beitrag
zur Muſikgeſchichte ihrer Zeit. Nach dem Tode ihres Mannes
hat ſie, die von Jugend aus in den Muſikkreiſen lebte und webte,
das Holſteinſtift gegründet, ein Haus, in dem ſieben junge
Muſiker, ſcherzweiſe die ſieben Raben genannt, Freiplätze er=
hielten
und ausgebildet wurden. Hedwig von Holſtein, die
Kinderloſe, die lange in der Pflege ihres Mannes aufgegangen
war, erhielt nun neue Pflichten und hat 72 Pflegeſöhne mit der
Liebe einer wirklichen Mutter überwacht. Die Raben des
Holſteinſtiftes haben denn auch im Muſikleben der Gegenwart
bedeutende Stellungen errungen. Hedwig Salomon wie ihr
Mädchenname lautete verbrachte ihre Jugend in jener Zeit,
da Felix Mendelsſohn das Muſikleben Leipzigs und ganz
Deutſchlands beherrſchte. Mendelsſohn war der König und Herr
des Kreiſes, in dem ſie aufwuchs, und ſie ſagt von ihm in ſpä=
teren
Erinnerungen: Mendelsſohns edle Natur, ſeine Männ=
lichkeit
und wahre Nobleſſe ließen kein Uebermaß zu, und keinem
ſeiner Anhänger, iſt es eingefallen, Götzendienerei treiben zu
wollen, wie es mit Liſzt und Wagner ſo widerwärtig geſchehen
iſt. Wer ſich Mendelsſohn vergegenwärtigt, dieſen feinſten Geiſt
in einem transparenten Körper, eine Luft ausatmend, die alles
Gemeine vernichtete, noch ehe es in ſeine Nähe kam, der weiß,
daß man ihm nicht den Hof machen durfte. Die erſchütternde
Tragik ſeines frühen Todes hat ſie aus nächſter Nähe miterlebt.
Sie war damals von einer tiefen Neigung zu einem jungen
Muſiker ergriffen, der ſpäter berühmt geworden iſt, zu dem
Dänen Niels Gade. Gade, der durch eine Sinfonie die Auf=
merkſamkeit
des Leipziger Publikums erregt hatte, erſchien dann

ſelbſt und berührte ſonderbar durch ſeine auffallende Aehnlich=
keit
mit Mozarts Büſte. Als er nun ſelbſt dirigierte, hatte er
einen glänzenden Erfolg. Ich erinnere mich burchaus nicht,
ſchreibt Hedwig, jenzals eine ſo rege Teilnahme des großen
Publikums bei einem ſo ernſten Werk, wie ſeine Sinfonie iſt,
bemerkt zu haben. Nie hat eine Mendelsſohnſche Muſik ſoſchen
Erfolg gehabt, und doch freute der ſich wie ein Kind und ſtrei=
chelte
ſeinem jungen Liebling die Wangen, als ſich das Publi=
kum
zerſtreut hatte und der Gefeierte auf dem Orcheſter beglück=
wünſcht
wurde.
1853 lernte ſie den jungen Brahms kennen und ſchreibt
darüber in einem Briefe: Er ſaß mir nun gegenüber, dieſer
junge Held des Tages, dieſer von Schumann verheißene Meſ=
ſias
; blond, anſcheinend zart, und hat doch im 20. Jahre ſchon
durchgearbeitete Züge, obwohl rein von aller Leidenſchaft. Rein=
heit
, Unſchuld, Natur, Kraft und Tiefe das bezeichnet ſein
Weſen... . Er ſetzte ſich zu mir an ein kleines Pfeilertiſchchen und
ſprach ſo munter und unaufhörlich, daß ſeine Freunde am an=
deren
Tiſch ſich gar nicht genug verwundern konnten, da er im
allgemeinen äußerft ſtill und träumeriſch ſei. Wir hatten auch
viele Anknüpfungspunkte: Joachim, Wehners und unſere beider=
ſeitigen
Lieblingsdichter Jean Paul und Eichendorff und die
ſeinigen Hoffmann und Schiller. Er war ganz entrüſtet, daß
ich noch nicht Die Räuber geleſen, und brach endlich los: Daß
es doch kein einziges kräftiges Frauenzimmer gibt, die ſo etwas
vertragen kann. Er empfahl ſie mir auf die Seele, auch Kabale
und Liebe müſſe ich leſen, ſowie die Serapionsbrüder, vor allem
aber die Hoffmannſchen muſikaliſchen Novellen, von denen er
mit wahrer Begeiſterung ſprach. Ich lege all iein Geld in
Büchern an; Bücher ſind meine höchſte Luſt, ich habe von Kindes=
beinen
an ſo viel geleſen, wie ich nur konnte, und bin ohne alle
Anleitung aus dem Schlechteſten zum Beſten durchgedrungen.
Unzählige Ritterromane habe ich als Kind verſchlungen, bis
mir Die Räuber in die Hände fielen, von denen ich nicht
wußte, daß ein großer Dichter ſie geſchrieben. Ich verlangte aber
mehr von demſelben Schiller und kanr ſo aufwärts. Bei einem
Beſuch bei Klara Schumann in Düſſeldorf traf ſie ihn dann
wieder: Johannes Brahms ſaß vor Schumanns Klavier und
hatte ſeine C=Dur=Sonate geſpielt. Er ſei der armen Frau
beſter Troſt, ſagte man; ſie könne nicht mehr ſelber ſpielen, aber
Brahms ſei alle Zeit bereit, ihr etwas vorzuſpielen, was ihr viel
beſſer gefalle.

Lily Braun und ihr Sohn.
* Lily Braun gehört zweifellos zu den bedeutendſten Frauen
der jüngften Vergangenheit. Die Tochter des Generals von
Kretſchmann, deſſen prächtige Kriegsbriefe von 1870 ſie heraus=
gegeben
hat, die Urenkelin König Jeromes von Weſtfalen, deſſen
uneheliches Kind Jenny von Pappenheim, Lilys Großmutter,
zum engſten Goethekreiſe gehört hatte, wurde ſie in einer groß=
artigen
Entwicklung ihrer Perſönlichkeit zur Führerin der ſozia=
liſtiſchen
Frauenbewegung, zur geiſtvollen Dichterin und Den=
kerin
. In den Memoiren einer Sozialiſtin hat ſie ſelbſt ihren
Lebensweg geſchildert, aber in einer Stiliſierung, die die ideel=
len
Beweggründe ihres Tuns ſcharf herausarbeitet. Eine ob=
jektive
pſychologiſche Darſtellung dieſer ſeltenen Natur erhalten
wir erſt jetzt in dem Lebensbild Lily Braun, das ſoeben
ihre nächſte Freundin Julie Vogelſtein bei der Verlagsanſtalt
Hermann Kleman in Berlin=Grunewald erſcheinen läßt. Nirgends
offenbart ſich das Weſen dieſer Frau reiner und ſchöner als im
Verhältnis zu ihrem einzigen Kinde, zu Otto Braun, deſſen
frühreife Genialität die nach ſeinem Tode erſchienenen, ſo viel
geleſenen Schriften enthüllt haben. Vor dem Fehler, dem eige=
nen
Kinde das eigene Weſen aufzudrängen, dem ſtarke Perſön=
lichkeiten
oft unterliegen, wurde Frau Braun bewahrt durch
die Erinnerung an ihren Vater, der ſie ſeinem Willen hatte
unterwerfen wollen, durch die Leiden ihrer Jugendzeit und
durch die ſelbſtloſeſte Liebe, die ſie für ihr einziges Kind hegte.
Sie hatte Ehrfurcht vor der Seele ihres Sohnes, ſchon als
dieſer ein kleines Kind war, ſchreibt die Verfaſſerin der Bio=
graphie
. Seine Erziehung beſtand einzig darin, daß in feinem
Elternhauſe das Große und Hohe verehrt, Gemeines nicht ge=
duldet
wurde, daß er früh am Beiſpiel lernte, alles für die Idee
zu opfern, das Leben an geiſtige Ziele hinzugeben und in der
Kraft des Herzens das beſte Gut zu ſehen. . . . Das Recht,
anders zu denken und zu empfinden als die Eltern, wurde ſchon
dem kleinen Otto zugeſtanden, ja, es geſchah oft, daß Lily in
Gefühl ſeiner großen geiſtigen und ſeeliſchen Anlagen ſich, ohne
ſchwächlich nachzugeben, von ihm überzeugen ließ. Im ſtillen
bewunderte ſie wohl die Willensſtärke, mit der Otto von klein

ſchaſtliche and die Aunf der Selſterziehung üdbte. Auf Neſie
in die Berge, an die See, nach Teneriffa und Italien, überall
nahm ſie den Sohn mit, um ſeine empfänglichen Sinne durch

[ ][  ][ ]

Rummer 12.

Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 13. Januar 1923.

Geite 3.

Reichsrat und Preſſe.
Die wirtſchaftliche Not der Preſſe.
Berlin, 12. Jan. (Wolff.) In ſeiner heutigen Sitzung
beſchäftigte ſich der Reichsrat u. a. auch mit der Abänderung
des Geſetzes über Maßnahmen gegen die wirtſchaftliche
Notlage der Preſſe. Die Vorlage will die ſogenannte
Holzabgabe der Waldbeſitzer von ½ Prozent auf 1½ Prozent
erhöhen. Namens der ſächſiſchen Regierung beantragte Mini=
ſterialdirektor
Graf v. Holtzendorff, die Holzabgabe zunächſt nur
auf 1 Prozent zu erhöhen. Die Vorlage wurde mit der Ab=
änderung
des ſächſiſchen Antrages angenommen.
Die Vorgänge im Memelgebiet.
Belagerungszuſtand über Memel.
Einſpruch und Proteſte.
wd. Berlin, 12. Jan. Ueber die Stadt Memel wurde, wie
der Voſſiſchen Zeitung aus Königsberg gemeldet wird, der Be=
lagerungszuſtand
verhängt, ſodaß nach 9 Uhr abends niemand
mehr die Straße betreten darf. Die Putſchiſten ſind inzwiſchen
bis in die Nähe von Memel vorgedrungen, und man befürchtet,
daß ſie die Stadt noch in der Nacht angreifen und einnehmen
werden, da die franzöſiſche Beſatzung ſehr ſchwach iſt. Am geſt=
rigen
Abend war Gewehr= und Maſchinengewehrfeuer zu hören.
Berlin, 12. Jan. (Wolff.) Der litauiſche Ge=
ſchäftsträger
gab heute im Auswärtigen Amte eine offi=
zielle
Erklärung ab, daß ſeine Regierung den Vorgängen
im Memelgebiet vollkommen fernſtehe. Die li=
tauiſche
Regierung habe vielmehr alle Maßnahmen ergriffen, um
den Uebertritt litauiſcher Freiwilliger in das Memelgebiet zu ver=
hindern
. Reguläre oder auch nur irreguläre litauiſche Truppen
ſeien an den Vorgängen überhaupt nicht beteiligt.
Kowno, 12. Jan. (Wolff.) (Litauiſche Telegraphen= Agen=
tur
.) Der franzöſiſche und der engliſche Vertreter legten bei der
litauiſchen Regierung Proteſt ein gegen das angebliche Einrücken
litauiſcher Parteigänger in das Memelgebiet und erſuchten die
litauiſche Regierung, ihren Einfluß geltend zu machen, um Aus=
ſchreitungen
gegen Perſonen und Eigentum zu verhindern.
Die litauiſche Regierung erklärte in ihrer Antwort, daß ſie die
Beſtrebungen der litauiſchen Patrioten verſtehe, da die anormale
Lage des Memelgebiets unerträglich würde. Deſſenungeachtet
könne ſie in das ihrer Souveränität nicht unterſtehende Gebiet
nicht eingreifen. Obwohl die Regierung keinen Grund zur Aen=
derung
der Stellungnahme ſähe, werde ſie gegen das illegale Vor=
gehen
im Memelgebiet einſchreiten.
Warſchau, 12. Jan. (Wolff.) Der polniſche Miniſterrat
nahm den Bericht des Miniſters des Aeußern über die Beſetzung
von Memeler Grenzorten durch Litauer zur Kenntnis. Eine Note
der polniſchen Regierung erhebt Einſpruch gegen dieſe unbegreif=
liche
Verletzung des Verſailler Vertrages, der das Entſcheidungs=
recht
über die Gebietsteile gemäß der Erklärung des Botſchafter=
rats
den Großmächten vorbehalte. Der Botſchafterrat habe das
Jutereſſe Polens an der Feſtlegung des Memeler Statuts aner=
kannt
. In der Note wird die Hoffnung ausgedrückt, daß die im
Botſchafterrat vertretenen Großmächte die Rechtslage des Gebie=
tes
demnächſt fixieren und die Autorität und Unantaſtbarkeit der
Verträge verteidigen würden.
Geſtern abend wurde nahe Althof auf einem Patrouillen=
gang
der Oberwachtmeiſter der Landespolizei, Juſchka, von li=
tauiſchen
Freiſchärlern erſchoſſen.
* Danzig, 12. Jan. (Priv.=Tel.) Von engliſcher Seite
wird die Nachricht verbreitet, daß ein engliſches Geſchwader nach
Danzig unterwegs ſei, um nötigenfalls die Intereſſen Eng=
lands
in der Oſtſee und beſonders in Danzig ſchützen zu können.
Der Verfalltag verſchoben.
* Paris, 12. Jan. (Priv.=Tel.) In ſpäter Abendſtunde
wird bekaunt, daß der Verfalltag vom 15. Januar ſocben
auf den 31. Januar verſchoben worden iſt. Poincaré hat
intereſſierten Mächten die Vorſchläge der franzöſiſchen Delega=
tion
wie jene des deutſchen Moratoriums näher prüfen will.
Infolgedeſſen iſt man, wie wir ſoeben erfahren, übereingekour=
Barthou gegenüebr den Wunſch ausgedrüſke, daß er mit ben
men, den Verfalltag zu verſchieben. Deutſchland wird amilich
benachrichtigt werden, daß ihm in der Zwiſchenzeit eine genaue
Antwort über ſein Moratöriumsgeſuch zugehen wird.

Lehrreiches aus der Pariſer Preſſe.
Paris, 12. Jan. (Wolff.) Der Verlauf der geſtrigen
Kamnmerſitzung wird faſt von der geſamten Preſſe als eine im=
poſante
Kundgebung bezeichnet, von der die Victoire gewünſcht
hätte, daß ſie noch größer ſei.
Der Radikal ſchreibt: Unter den augenblicklichen Umſtänden
können wir nicht begreifen, daß nicht alle Republikaner, nicht
alle Franzoſen hinter der Regierung ſtehen und ſich nicht be=
eilen
, ihr ihren Beiſtand für den Erfolg der Aufgabe zuzuſagen,
die ſie unternommen hat.
Der Figaro urteilt, daß durch das Vertrauen, das der Re=
gierung
ausgeſprochen worden ſei, das Land noch einmal mehr
die Ausführung der Politik gebilligt habe, die man ſo oft ver=
langt
und ſo oft verſprochen habe und die die Regierung jetzt
durchführen wolle.
Der Matin nennt den geſtrigen Tag einen Vorboten gün=
ſtiger
Löſungen. Er iſt mit dem Verlauf der Kammerſitzung
und den Reden Poincarés zufrieden und ſchreibt: Alles in
allem zeigt ſich heute auf keiner Seite eine jener gefährlichen
Reaktionen, die die internationale Finanzpreſſe mit großem
Geſchrei ankündigte.
Nachdenklich wird André Tardieu im Echo nationale. Es
mißfällt ihm, daß Poincaré geſtern ſeine Ambition auf die
((prozentigen Kohlenlieferungen eingeſtellt hat, die Deutſchland
im Jahre 1922 nicht leiſtete. Wenn unſer Eingreifen auf inter=
nationalem
Gebiet Ungelegenheiten bringt, ſo muß eine Gegen=
eartei
vorhanden ſein, mit dem gleichen Nutzen. Die 16 Prozent
Kohlen liefern dieſes Aequivalent nicht. Das hat die ganze
Kammer geſtern herausgefühlt.
Journée induſtrielle ſchreibt: General Degoutte und ſeine
Soldaten werden ihre Arbeit tun, aber ſie ſind nicht in der Lage,
das Budget anzunehmen. Es wird vorgeſchlagen, ſämtliche
Steuern um 20 Prozent zu erhöhen. Wir möchten aber zunächſt,
daß die parlamentariſchen Arbeiten und die Autorität der Re=
gierung
20 Prozent mehr einbrächten.
Das Oeuvre hat eine Nervoſität der Kammer feſtgeſtellt.
Das wenige, was man von ihr ſagen könne, ſei, daß die Sitzung
der Kammer geſtern die Kaltblütigkeit habe vermiſſen laſſen, von
der man immer behauptet, daß ſie im Augenblick der Tat not=
zrendig
ſei. Wenn auch das Vertrauen nicht gefehlt habe, ſo
hat wenigſtens die Ruhe gefehlt, durch die man gewöhnt ſei,
das Vertrauen kundzugeben.
Der Populaire ſagt: Wenn die Kanimer geſtern Poincaré
Beifall geſpendet habe, wenn er im Laufe ſeines langen Expoſés
den Verſuch gemacht habe, die Beſetzung des Ruhrgebietes zu
rechtfertigen, ſo habe er die Aufgabe des Abgeordneten Blum
eiſchwert, der die Hauptgrundzüge des ſozialiſtiſchen Wider=
ſtandes
habe darlegen müſſen. Im Augenblick triumphiere die
Reaktion, aber das Mißverſtändnis zwiſchen Frankreich und
den Vereinigten Staaten und England werde immer größer
werden. Die demnächſtige Iſolierung Frankreichs in einer Welt,
die ehemals mit ihm war, die es aber jetzt ſeinen Schwierig=
keiten
und ſeinem traurigen Schickſal überläßt, ſei Frankreich
vorbehalten. Deutſchland werde dadurch Nutzen ziehen.
Ere Nouvelle ſchreibt: Das Zugeſtändnis des Miniſterpräſi=
denten
, daß man ſich nicht auf beträchtlichen Geldeingang ge=
faßt
zu machen habe, werde allen Bierbankpolitikern eine kalte
Duſche bringen. Aſo, ſo ruft das Blatt aus, haben wir unſere
Allianz mit England gebrochen und die amerikaniſchen Sym=
pathien
uns entfernt, das Mißtrauen in Europa vergrößert und
die Möglichkeit einer internationalen Anleihe und die Befreiung
von unſeren Schulden gegenüber unſeren Verbündeten in Frage
geſtellt für eine blinde Operation. Wie kann man ſich daher
ſpundern, daß die Sozialiſten und die Radikalen ihre Verant=
ſwortung
für ein derartiges Abenteuer ablehnien?
Die Haltung Englands.
London, 12. Jan. (Wolff.) Das Kabinett iſt geſtern zu=
ſammengetreten
. Reuter erklärt, daß keine Beſchlüſſe gefaßt
würden, die eine nennenswerte Aenderung der britiſchen Politik
bezüglich des franzöſiſchen Vormarſches mit ſich bringen dürften.
Bis jetzt beſteht kein Anzeichen dafür, daß die Regierung be=
abſichtigt
, die britiſchen Truppen aus dem Rheinlande zurück=
zuberufen
. Eine ſolche Maßnahme gilt noch als unwahrſcheinlich.
London, 12. Jan. (Wolff.) Die Times berichten über
die geſtrige Sitzung des britiſchen Kabinetts, die britiſche Politik
bleibe unverändert. Dieſe Politik habe ſich gegen die franzöſiſche
Aktion ſtets ablehnend verhalten, jedoch nicht aus Sympa=
thie
mit den Deutſchen, ſondern weil man der Anſicht ſei,
daß, vom geſchäftsmäßigen Standpunkt aus geſehen, der augen=
blickliche
franzöſiſche Plan unpraktiſch und daß er in politiſcher
Beziehung vielleicht gefährlich ſei.
London, 12. Jan. Ueber Amſterda wird gemeldet:
Sämtliche Mitglieder des engliſchen Kabinetts bleiben in Lon=
don
, damit ſie ſofort zur Verfügung ſtehen. In britiſchen Re=
gierungskreiſen
iſt man ziemlich peſſimiſtiſch über die neuge=
ſchaffene
Lage. Man erwartet zwar keine ſofortige paſſive Re=
ſiſtenz
deutſcherſeits, aber man erwartet den Ausbruch von Un=
ruhen
, wenn die Franzoſen die Rückkehr der techniſchen Leiter
fordern und die Herausgabe der Bücher, Archive und Kontrakte.
Man erwartet, daß Deutſchland dieſe Forderungen zurückweiſen
wird und daß Frankreich dann zu Strafmaßnahmen greift.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 13. Januar.
Trauer in Kirche und Schule.
* Wie die Reichsregierung für den nächſten Sonntag einé
Trauerfeier anläßlich der neuen franzöſiſchen Gewalttat be=
ſchloſſen
hat, ift auch von den lirchlichen Behörden für Sonn=
tag
, den 14. d. M., eine Trauerkundgebung in den
evangeliſchen Kirchen Deutſchlands in die Wege geleitet
worden. Der Deutſche Evangeliſche Kirchenausſchuß hat die
Landeskirchenregierungen gebeten, daß im Gottesdienſt und durch,
Trauergeläut zwiſchen 12 und 1 Uhr mittags die evangeliſchen
Gemeinden zur Anteilnahme an der Volkstrauer und zu brüder=
lichem
Mitempfinden aufgerufen werden. Die durch die Be=
ſetung
des Ruhrgebietes beſonders betroffene altpreußiſche
Landeskirche hat dazu die folgende Kanzelanſprache
an die ſchwergeprüſten Gemeinden gerichtet:
Evangeliſche Glaubensgenoſſen! Der Feind hat der langen
Reihe von Vergewaltigungen an einem wehrloſen Volke einen
neuen, allem Recht hohnſprechenden Gewaltakt hinzugefügt. Mit
Cuc empfinden wir auf das Bitterſte dieſe Schmach, die dem
deutſchen Namen angetan iſt. Mit Euch werden wir in tat=
räftiger
Teilnahme und herzlicher Fürbitte aules tragen, was
über Euch kommt. Steht feſt in Treue als deutſche Männer
ind als deutſche Frauen! Wahret Eure Würde! Bewähret
Eueren Glauben! Erbittet Euch immer neue Kraft zu Leiden
und Opfern, zum Durchhalten und Ueberwinden! Es geht um
das Vaterland! Es geht um unſere evangeliſche Kirche!
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübſal, haltet an
am Gebet!
2.
Das Heſſiſche Landesamt für dasBildungs=
weſen
erläßt folgende Verfügung:
Willkür und rohe Gewalt bedroht unſer Volk, das ſich nach
Ruhe, Arbeit und Frieden ſehnt. Neue Demütigungen werden
uns auferlegt. Der Gegner bricht bewaffnet in unſer wehrloſes
Land ein, betritt den deutſchen Boden unter nichtigem Vorwand.
Er will uns ſeine Fremdherrſchaft aufdrängen.
Schwvere Tage ſtehen uns bevor. Schwerer als ſeither wird
ſeeliſcher Druck, wird Hunger, Not und Elend auf unſerem
Volk und nicht zum mindeſten auf unſerer Jugend laſten.
Aber die Pläne unſerer Gegner werden zerſchellen. Denn
auf unſerer Seite ſteht die Wahrheit und das Recht. Sie müſſen
fiegen und uns auch wieder beſſeren Tagen entgegenführen.
In dieſer Ueberzeugung wollen wir Lehrer in unſeren Schut=
len
uns zuſammenfinden mit unſerer Jugend zu einer Stunde
ernſten Gedenkens, die ſich in ihrer Seele einprägen ſoll für alle
Zeiten, die ſie in ihrer Erinnerung auch dann noch bewahren
oll, wenn der Deutſche in deutſchen Landen wieder froh und frei
über ſich und ſein Geſchick ſelbſt beſtimen kann.
Trauer, Schmerz, ſittliches Auflehnen gegen Gewalt und
Uinrecht, aber auch ein Treugelöfnis an das eigene Volk und
an die doppelt hartbedrängten Volksgenoſſen im Weſten ſoll der
Inhalt dieſer gemeinſamen Kundgebung der Schuljugend und
ihrer Lehrer ſein.
Bei der Anſprache an die Schüler ſind, dem Verſtändnis der
Jugend entſprechend, der Aufruf des Reichspräſidenten und des
Reichskanzlers und der Aufruf des heſſiſchen Geſamtminiſteriums
in geeigneter Weiſe zu verwenden.
Die Trauerkundgebung iſt am Montag vormittag in die
vierte Stunde zu legen, dann iſt der Unterricht zu ſchließen.
Wenn irgend möglich, iſt die ganze Schule zu einer Feierſtunde
zu vereinigen.
*
Die evangeliſchen Gemeinden der Stadt wer=
den
am nächſten Sonntag in ihren Gottesdienſten des tiefen
Ernſtes der gegenwärtigen Lage unſeres Volkes und Vater=
landes
gedenken. Aus gleichem Anlaß werden um 12 Uhr mit=
tags
die Glocken aller Kirchen eine Viertelſtunde läuten. In
der Stadtkirche, die an dieſem Tage geheizt wird, findet
um 10 Uhr Hauptgottesdienſt ſtatt. Abends 8 Uhr folgt
ebenfalls in der Stadtkirche) eine Feier des Evangeliſchen
Bundes mit Vortrag des Univerſitätsprofeſſors D. H. Schmidt=
Gießen über Religion und Vaterlandsliebe; und einer Kantate
von W. Borngäſſer. Auch dieſe Feier wird ſich aus der Notlage
der Zeit heraus zu einer ernſten vaterländiſchen Kundgebung
geſtalten.
Eine Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung findet am
Donnerstag, den 18. Januar, nachmittags 5 Uhr, ſtatt mit folgender
Tagesordnung: 1. Erhöhung der Gebühren für die Zuchtviehhaltung.
2. Kreditbewilligung für die Kanalherſtellung vor den Baracken Mühl=
ſtraße
4. 3. Beſchaffung von Kanalreinigungsgeräten. 4. Dachherſtel=
lung
des Hauſes Rundeturmſtraße 7 und Unterhaltungsarbeiten im
Allgemeinen. 5. Inſtandſetzungen in der Stadrmädchenſchule I. 6. Her=
ſtellung
der Heizungsanlage im Stadthaus. 7. Erhebung von Ge=
bühren
beim Mieteinigungsamt. 8. Erhöhung des Beitrags zum
Deutſchen Auslands=Inſtitut in Stuttgart. 9. Erhöhung des Beitrags
zum Deutſchen Verein für öffentliche Geſundheitspflege. 10. Kredit=
bewilligung
für die Herſtellung der Vordrucke für die Mietenverzeich=
niſſe
. 11. Erweiterung des Kredits des Wohlfahrtsamts für Vade=
und Heilkuren uſw. für Kinder und Erwachſene. 12. Beitrag zu den
Koſten der Freiwilligen Feuerwehr. 13. Kreditnachbewilligung für die
Beſchaffung von Uniformen für die Feuerwache. 14. Erhöhung der

große Eindrücke zu bilden und ihn mit Schönheit zu erfüllen.
Am klarſten ſpricht ſie ſich über ihr Verhalten und Empfinden
ſeiner Entwicklung gegenüber brieflich zu ihm aus: Ich bin
ſtets der Anſicht, der ich mündlich und ſchriftlich oft genug Aus=
druck
gab: daß es das höchſte Glück der Mutter iſt, Stufe zu ſein
ihren Kindern. Aber ich kenne noch ein Allerhöchſtes: mit den
Kindern weiterſteigen zu künnen, und das hoffe ich zu beſitzen.
Du wirſt mich wahrſcheinlich ftets, wenn nicht ganz an Deiner
Seite, ſo doch immer voll Verſtändnis für Dich ſinden auch
wenn Du noch ganz, ganz unbekannte Wege gehen ſollteſt ,
weiß ich doch, daß Du ſchlechte niemals gehen wirſt.
Sie hoffte, daß ihr Streben in dem Sohn Vollendung fin=
den
werde, und ſo nahm ſie auch während des Weltkrieges ſein
Schickſal zum Sinnbild der Jugend, die einſt das Reich des
Geiſtes und der Seele auf Erden gründen ſolle. Im Gedanken
an den draußen kämpfenden Sohn erwachte ſelbſt ihre Kämpfer=
natur
von neuem, wuchs ihr Muttergefühl, obgleich ereits
Ahnungen des nahenden Todes ſie umſchatteten. Im Sommer
1916 erreicht die Qual des Miterlebens ihren Höhepunkt. All=
abendlich
ſpricht der Heeresbericht von dem Ringen bei Barano=
witſchi
. Dort ſteht ihr Sohn. Wiederholt wird die Tapferkeit
der Jäger gerühmt. Das iſt ſeine Truppe. Am Morgen des
6. Auguſt eilt ſie im heißen Sonnenbrand zum Poſtamt, um
nach einem Brief zu fragen, und wird unweit ihrer Wohnung
von einem Schlaganfall getroffen. Am 8. Auguſt war ſie tot.
Um Mitternacht kam ihr Sohn nach Berlin. Als der Morgen
dämmerte, laſen Vater und Sohn das Teſtament und darin die
Worte: Allem, was ich erfuhr, ſei es noch ſo ſchwer geweſen,
bin ich dankbar, denn alles hat letzten Endes meine Kraft ge=
ſtärkt
, meine Entwicklung gefördert. Und über alle Abgründe
meines Lebens hinweg leuchtete mir immer das größte, das
einzige Glück des Weibes: mein Kind und meine Liebe. An
ihrem Hohzeitstage, dem 12. Auguſt, ging auch der Leib dieſer
Feuerſeele in Flammen auf, heißt es in dem Lebensbild. Ein
Relief, das die Mutter darſtellt, wie ſie den Sohn willkommen
heißt, ſoll die Stätte bezeichnen, wo ſie mit ihm vereint ruhen
wird. Otto Braun fiel auf franzöſiſcher Erde, 90 Wochen nach
ſeiner Mutter Tod.
* Der Teufel auf der Landkarte. Keine Perſönlichkeit der
Geſchichte oder Sage iſt auf der Landkarte häufiger verewigt
worden als der Teufel. Erſt kürzlich hat Kapitän Amundſen die
Liſte dieſer teuflichen Geographie vermehrt, indem er im Polau=
kreis
einen Teufelsgletſcher und einen Teufelstanzraum
ſchuf. Auch bei uns gibt es zahlreiche Teufelsſeen, Teufelsſchluch=
ten
, Teufelsfelſen uſw. In der Grafſchaft Dorſetſhire in Eng=

land befindet ſich ein Ort mit Namen Teufelsglocken, ſo ge=
nannt
wegen des beſonders ſtarken Brauſens der Winde, die
durch einen engen Paß heulen und bei der Bevölkerung den Ein=
druck
erweckten, als läute der Teufel hier ſeine Glocken. Ein
Felſen wieder hat nach ſeiner Geſtalt den Namen Des Teufels
Nachtmütze Beſonders häufig erſcheint der Teufel in der Orts=
bezeichnung
Irlands. Der Teufelsbiß heißt eine Schlucht, die
zwei Felſen auseinanderſpaltet. Nach der Sage ſoll Satan hier
in einem Anfall von Wut ſo ſtark in den Felſen hineingebiſſen
haben, daß er ihn auseinanderſpaltete. Auch Engel erſcheinen
nicht ſelten auf der Landkarte, aber doch ſehr viel ſeltener als
Teufel.
* Rekordraucher. Vor einiger Zeit ſtarb in Holland ein ge=
wiſſer
Mynheer van Klees, der für ſich den Ruhm in Anpruch
nehmen konnte, der ſtärkſte Raucher der Welt zu ein. Er blies
ſelten an einem Tage weniger als ein Pfund Tabak in die Luft
und brachte es häufig ſo weit, in einer Woche 10 Pfund Tabak
in blauen Dunſt zu verwandeln. Trotz dieſer ungeheuerlichen
Rauchleiſtungen, erreichte er ein Alter von 81 Jahren. Man
hat ausgerechnet, daß er während ſeines Lebens 11 Tonnen
Tabak verraucht hat, eine Menge, die aufgeſchichtet ſo hoch iſt,
wie ein hohes Haus. Ein anderer Rekordraucher brachte es in
45 Jahren fertig, 628 713 Zigarren zu rauchen, was eine
durchſchnittliche Menge von 38 Zigarren den Tag bedeutet. Die=
ſer
Held des Rauchens lebte in glücklicheren Zeiten in Oeſter=
reich
und konnte ſich daher dieſen Luxus noch leiſten, den ſich
heute wohl nur ein Kronenmilliardär geſtatten dürfte.

Sport und Frauenſchönheit.
Von Käthe Gaunitz, Dresden.
Wenn vom Sport geſprochen wird, wird immer ſein hoher Nutzen
für die Geſundheit betont. Aber wird der Sport uur deswegen be=
trieben
? Fällt uns dieſer Nutzen nicht vielmehr durch die körperliche
Betätigung wie die reife Frucht vom Baume zu? Haben wir Frauen
nicht noch andere Wünſche und Hoffnungen? Hoffnungen, die mit dem
weiblichen Empfinden innig verbunden ſind? Wie iſt es beim Manne?
Geſund ſrill er ſein, aber höher ſchätzt er den ſtarken Willen, der ihn
aus dem Kampfe ums Daſein als Sieger hervorgehen läßt. Die Willens=
ſchule
iſt der Wettkampf, der Kraft und Geſundheit vorausſetzt. Von
ſeinen Früchten wird die Frau auch ernten, wenn ſie Spork betreibt;
aber ſie ſtrebt noch etwas anderes an. Schön will ſie ſein und bleiben.
Wenn hier von Schönheit geſprochen wird, handelt es ſich nicht um jene
Schönheit, die von Kleidern und Schiuck abhängig iſt, welche die Mode
heute ſo und morgen ſo anders geſtaltet. Füir die wahre Schönheit

kommt nur das in Frage, was uns die Natur ſchenkte, unſer Körper.
Und der wird durch den Schönheitskult unſerer Zeit arg mißhandelt.
Trotz allem lebt aber aus rein natürlichen Gründen in jeder Form der
Wunſch nach dem ebenmäßig gebauten Körper, und taufend Mittel und
Mittelchen werden verſucht, den Körper in jugendlicher Schönheit zu
erhalten. Das beſte Mittel iſt noch zu wenig bekannt, um allgemein an=
gewandt
zu werden. Es iſt der Sport! Dagegen werden Stimmen laut.
Man ſagt, daß gerade der Sport die weibliche Körperſchönheit beein=
trächtige
, daß er die Anmut der Linien ungünſtig beeinfluſſe, daß es
Athleten=Körper ſchaffe, die das weibliche Empfinden nicht haben will.
Man führt Beiſpiele an, wo der Frauenkörper durch den Sport kräftig
geworden ſei, aber mehr dem des Mannes gleiche. Und gefürchtet ſind die
Energiefalten, welche das Antlitz des Mannes verſchönen, die Frau aber
häßlich machen würde.
Sport gilt nur dann noch als Sport, wenn Schädigungen des Kör=
ders
vermieden werden. Für uns Frauen hat die Schönheit die gleiche
Bedeutung, wie die Geſundheit. Wenn Sportfanatiker auf ihrem Ge=
biete
die Höchſtleiſtungen des Mannes anſtreben, verſtoßen ſie gegen
die ſportlichen Geſetze. Dem weiblichen Körper ſind von Natur aus
engere Grenzen für Kraft und Willen gezogen. Welchen Sport ſollen
wir Frauen nun betreiben, um geſund, kräftig und ſchön zu werden
und zu bleiben? Mäßig betrieben, iſt jeder Sport dazu geeignet, aber
heim Anblicke des Körpers der Schwimmerinnen das Gefühk habe, als
ſeien alle Eigenſchaften des flüſſigen Elements in ihm vereinigt. Die
Weichheit der Linie des ſanft bewegten Waſſers und auch die Kraft
der Woge.
Die Vorzüge des Schwimmens für die Geſundheit werden als be=
kannt
vorausgeſetzt; ſie werden erhöht, wenn das Schwimmen ſportlich
betrieben wird. Die Kunſt des Waſſerſpringens bildet dabei eine wert=
3 Ergänzung. Und immer ruft das Waſſer einen wohltuenden
gleich hervor, der die Folgen der Anſtrengungen nie auftreten läßt.
Das am Körder langgleitende Waſſer iſt gleichbedeutend mit einer
leichten Maſſage, deren Vorzüige wir Frauen ja zu ſchätzen wiſſen,
Darin liegt wohl auch das Geheimnis des körperlichen Einfluſſes des
Schwimmens. Wann ſollen wir nun damit beginnen? Als Kind ſchon,
eine Art ragt hervor: der Schwimmſport. Er löſt alle die Vor=
leile
aus, die wir Frauen erſehnen. Es wurde einmal geſagt, daß man
ſobald es die Entwickelung geſtattet. Das kann im Alter von acht, ab
nuch von zehn oder zwölf Jahren ſein. Durch Schwimmen von klein
auf wird für die Frauen die beſte Grundlage geſchaffen, den Körper
zur natürlichen Schönheit ſich entfalten zu laſſen. Es iſt der Morgen=
tau
, der auf den knoſpenden Körger fällt. Kein Mittel kann in ſpäteren
Jahren ſeine Fehler erſetzen.
Was hier niedergeſchrieben wurde, bildete den Gegenſtand einer
Unterhaltung mit einem Führer der Sportbelvegung. In die Erfah=
rungen
des Mannes wurde das Empfinden des Weibes eingefügt. Der
Vorteil des Gedankenaustauſches ſoll unſerer Jugend zugute kommen,
und wenn es ſich um die weibliche Jugend haudelt, wvollen wir Frauen
n der neuen Bewegung immer ausgleichend tvirken, um aus der Sport=
bewegung
eine Quelle der wahren Schäuheit der Frau entſpringen zu
jaſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 13. Januar 1923.

Rummer 12.

Hundeſteuer. 15. Abſchluß der Stadtkaſſe und der ſtädtiſchen Neben=
kaſſen
für 1920. 16. Kreditübertragung für die im Jahre 1920 aus=
geloſten
, jedoch nicht eingelöſten Schuldverſchreibungen. 17. Abſchluß
der Kaſſe des Landestheaters für die Spielzeit 1921/22. 18. Neurege=
lung
der Unterſtützungsſätze für die Wohlfahrtspfleglinge. 19. Bei=
trag
zu den Koſten der Bahnhofsmiſſion. 20. Erweiterung von Kre=
diten
für 1922 für das Wohlfahrtsamt. 21. Mitteilungen.
Spielplanänderung des Landestheaters. Der ernſten Stimmung
des Tages Rechnung tragend, wird am Sonntag, 14. Januar, abends
6.30 Uhr, im Großen Haus des Landestheaters Der Fliegende
Holländer von Richard Wagner gegeben.
die für Rigoletto‟
gelöſten Eintrittskarten gelton für die Vorſtellung Der Fliegende Hol=
länder
oder werden bis Sonntag abend 6 Uhr an der Tageskaſſe zu=
rückgenommen
. Die Aufführung des Rigoletto mit dem 2. Gaſtſpiel
von Frau Margazete Zilligeus iſt um zwei Tage auf Dienstag den
16. Januar, abends 7 Uhr, verſchoben worden. Sie fällt der Miete 4
als 14. Vorſtellung zu. Im Zuſammenhang damit verſchiebt ſich die
angekündigte Aufführung von Nichard Wagners Taynhäuſer eben=
falls
um zwei Tage auf Donnerstag, den 18. Januar, abends 7 Uhr.
Sie fällt wie angekündigt den Sondermieten 7 und 10 zu. Eine
C=Vorſtellung findet an dieſem Abend alſo nicht ſtatt.
Die Volkshochſchule Darmſtadt bietet in ihrem neuen Arbeits=
plan
eine beſonders große Auswahl volkswirtſchaftlicher Kurſe. Als
Einführung in das Weſen der Volkswirtſchaft iſt der Kurſus Der
Einzelbetrieb in ſeinen Zuſammenhängen mit der Geſamtwirtſch=
von
Dr. J. Mühlenfeld gedacht. Der Einzelbetrieb ſoll als Ausgangs=
punkt
dienen, von dem aus auf verſchiedenen Wegen der Prozeß der
Wirtſchaft erläutert wird. Nicht nur das äußere Geſchehen wird ſo
dargeſtellt, ſondern auch die inneren Geſetze der Einkommenverteilung,
der Zuſammenhänge der Lohnhöhe und des Kapikalzinſes mit der wirt=
ſchaftlichen
Geſamtlage. Profeſſor Dr. Heidebroek wird in der Vor= abends, im Schwanenſaal einen Unterhaltungsabend unter Leitung des
tragsreihe über Wiſſenſchaftliche Betriebsführung Angeſtellte und Hofrats MaxBehrend aus der Villenkolonie Eberſtadt, deſſen Rei=
Arbeiter der induſtriellen Betriebe in die ſchwierigen Fragen der inne=

Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
betrachten, iu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Der Chriſtliche Verein Junger Männer veran=
ſtaltet
am nächſten Sonntag, den 14. Januar, in ſeinem Heim,
Alexanderſtraße 22 (Infanteriekaferne), einen Lichtbildervortrag mit
dem Thema: Alte Kulturſtätten (Rom, Athen). Redner iſt Herr
Baugewerkſchullehrer Brohm.

Da. Aaute mlengelere beſandelie. S ali dier beſondes der Riche
tigſten Fragen aus dem Sozialismus und den verſchiedenen ſozialiſti=
ſchen
Nichtungen (Rathenau uſw.). Für die brennendſten Fragen
der Gegenwart, das heutige Geldweſen, will eine Vortragsreihe von
Dr. Mühlenfeld Verſtändnis vermitteln. Den Hörern ſollen die Wege
zum Verſtehen der Vorgänge im Geldweſen und ſeiner Beſſerung ge=
zeigt
werden; die Fragen der Geldwährung, Papiergeld, Inflation,
Valuta, ſtehen im Vordergrund des Jntereſſes. Die Vortragsreihe
Sozialpolitik und Wirtſchaft von dem gleichen Dozenten ſoll dar=
ſtellen
, auf welchen wirtſchaftlichen Vorausſetzungen die geſamte Sozial=
politik
aufzubauen iſt, die Behandlung der Lohufragen, der ſozialen
wie geſellſchaftlichen Seite näher gebracht werden. Finanzrat Dr. Mei= Nothilfe ein von der hieſigen Gaſtwirtevereinigung abgehaltener Unter=

Kunſtnotizen.
Neber Berke, Känſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Richard Wagner=Verein. Carpline Lankhout
wird bei ihrem heutigen erſten Auftreten im Nichard Wagner=Verein
u a. Beethovens Appaſſionate, Werke von Chopin und Liſzt und eine
Reihe von Neuheiten ſpielen. Nur folgende auswärtige Preßſtimme
möge noch mitgeteilt ſein: Man kann nur mit Worten der Bewunderung
danken für den Abend, mit dem uns die junge holländiſche Pianiſtin be=
glückte
. Am beſten könnte man ſie den weiblichen Roſenthal nennen.
Unerhört faſzinierend wirkt ihre Gabe großzügiger Geſtaltung, ihr Hin=
gegebenfein
an das Kunſtwerk, ihr Schöpfen aus einem Ueberfluß ſee=
liſcher
Kraft. Kriſtallklare Führung meißelte die einzelnen Stimmen
heraus, feſter, geſchloſſener Ausdruck ſteigerte ſie ins Monumentale und
Gigantiſche.
Heizungskarten (zu 30 Mk.) im Vorverkauf bei
Konzert=Arnold.
II. Eberſtadt, 12. Jan. Nothilfe fürHefſen. Der Ortsaus=
ſchuß
der Nothilfe Heſſen, veranſtaltet am Samstag, den 13. Januar,
ertrag ausſchließlich den Hilfsbedürftigen Eberſtadts zukommen ſoll. Als
Mitwirkende des Abends ſind gewonnen worden: Opernſängerin Martha
Kuhn=Liebel, Konzertmeiſter Otto Drumm und Frau Drumm
vom Landestheater Darmſtadt, die Pianiſtin Elſe Dofflein und Sieg=
fried
May aus Darmſtadt, der junge Heldentenor Adam Helfmann
aus Griesheim, Frau Lisbeth Aßmus und Frau Walburg Strecker
aus der Villenkolonie Eberſtadt. Der Abend verſpricht ein hoch genuß=
reicher
zu werden. Im Hinblick hierauf iſt ein volles Haus zu erwarten
und im Intereſſe ſeines wohltätigen Zweckes wünſchenswert.
ch. Griesheim, 12. Jan. Vom Standesamt. Im vergangenen
Jahre wurden im hieſigen Standesamtsregiſter 137 Geburten und 88
Todesfälle regiſtriert. Auffallend hoch iſt die Zahl von 11 Totgeburten
Die Zahl der Eheſchließungen beträgt 99. Im Vergleich zum vorver=

Einführung m Grundfragen des Steuerrechts fortſetzen, um darin, ſich in den Dienſt der guten Sache ſtellten. Derneue Brotpreis.
ſteuerlichen Pläne, zu beſprechen. Oberſchulrat Jung wird ſeine Vor= beträgt 250 Mark.
träge über Genoſſenſchaftsweſen in der bisherigen Weiſe fortſetzen.
eine Reihe beträgt 500 Mark, für Mitglieder ermäßigt 400 Mark. An= wurden 14 Perſonen unb 1922 15 beerdigt. Kirchlich getraut wurt
meldungen nur bis 15. Januar.
Bühnenvolksbund. Die mit der Entrichtung ihres Mietgeldes getauft 1921
noch rückſtändigen Karteninhaber werden zur Vermeidung weiterer 1921: 515 und 1922: 521 Perſonen.
Koſten gebsten, den Preis bei Arnold am Weißen Turm alsbald zu
Herrn Amtsrichter Raab, Frankfurter Straße 16½) zu richten.
se. Einen Künſtlerabend veranſtaltet am 1. Februar die Schlaraffia
des Abends iſt für die Wohlfahrtseinrichtungen der Tarimundis und zu Wohltätigkeitszwecken der Ortsarmen verwendet werden.
für die Nothilfe beſtimmt. Mitwirkende ſind die hervorragendſten
artige und reichhaltige Kunſtprogramm folgen demnächſt.
ſprechen. Gäſte ſind willkommen!
vom 15. Januar bis 5. März d. J., von Lichtbildern begleitet, engliſche
Die Vorträge ſind Montags von 56 Uhr in der Liebigs= Oberreal=
ſchule
. Als Beitrag zu den Koſten wird für den Beſuch der 8 Vorträge iſt ſie in Lamperthein feſtgeſtellt worden.
in Empfang nehmen. Die Veranſtaltung dieſer Vorträge iſt zu
begrüßen. Wir erblicken gern darin einen erſten Vorſtoß gegen die gefüllt. Wohlempfundene, klaſſiſche, muſikaliſche Darbietungen der Wohl=

Zentgraf als Referent gewonnen iſt. Alle Mitglieder des Verbandes ſind
herzlich eingeladen, Gäſte, auch Herren, ſind wilkkommen. (Auf Wunſch
Kaffee, Gebäck iſt mitzubringen.)
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Der für kommenden Sonn=
tag
angeſagte Familienabend mußte wegen der mittlerweile eingetre=
tenen
ſchweren politiſchen Verwickelungen abgeſagt werden.
Der Darmſtädter Bienenzüchterverein hält am Sonntag, den
14. d. M., nachmittags 2½ Uhr, ſeine Generalverſammlung im Gol=
denen
Anker ab. Ein auswärtiger Großbienenzüchter wird dabei
einen lehrreichen Prtrag über ertragreiche Bienenzucht halten. Inter=
eſſenten
ſind hierzu eingeladen. Gleichzeitig können auch Beſtellungen
auf die 2. Nate Bienenfutter bei gleichzeitiger Bezahlung (2500 Mark
pro Volk) gemacht werden. (S. Anz.)
Der Gabelsberger Stenographen=Verein von 1861 Darmſtadt be=
ginnt
am 16. und 19. d. M. neue Anfängerkurſe nach dem Syſtem
Gabelsberger. (Näh. ſ. Anz.)
Landesverſicherungsanſtalt Heſſen. Der Verwaltungsbericht des
Vorſtandes für das Jahr 1921, aus dem wir bereits einen Auszüg ver=
öffentlicht
haben, iſt ſoeben im Druck erſchienen.
u. Strafkammer. Recht charakteriſtiſche Zeiterſcheinungen berſchie=
dener
Art bieten zwei Berufungsfälle, in denen die Schöffengerichts=
urteile
beſtätigt wurden. Es handelt ſich einmal darum, wie einem
jungen Arbeiter in Bürſtadt betrügeriſch nicht weniger als 18 000 Mark
entlockt werden konnten, und als Köder hatte die Vorſpiegelung gedient,
dafür Wäſche, Kleidungsſtücke von einer erdichteten Reichsbekleidungs=
ſtelle
Worms zu beſchaffen. Dieſen Schwindel hatte der früher als
Bauſchreiber beim Hochbauamt beſchäftigte Peter Ofenloch von Bür=
ſtadt
in Szene geſetzt, nachdem er durch Entlaſſung, und nur auf ſeine
Kriegsbeſchädigtenzente (aus Verluſt eines Armes) angewieſen, in
dräugte Lage geraten war. Gewandt und einigermaßen geſchäfts=
erfahren
, wußte er jenen Arbeiter gründlich zu umnebeln und mit ſtets
wechſelnden Kniffen zu Anzahlungen in erwähnter Geſamthöhe zu be=
ſtimmen
. Den letzten Betrag von 4000 Mark lockte O. heraus indem
er ſogar eine fälſchlich angefertige Zuſchrift der Pſendobehörde vor=
zeigte
. Den endlich etwas argwöhuenden Betrogenen begleitete er nach
Worms, um an jener Amtsſtelle vorzuſprechen, führte ihn dort ſtunden=
lang
an der Naſe herum und riß dann aus, wurde aber feſtgenommen.
Das erſchwindelte Geld war verbraucht, und die Strafe beträgt in An=
betracht
mangelnder Vorſtrafen, ſowie der ſonſtigen, perſönlichen Mo=
mente
, 3 Monate Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft.
Von außerordentlicher Roheit iſt die Tat des Formers Auguſt
Schmidt aus Hadamar, und ſie war durch ſtarke Betrunkenheit aus=
gelöſt
. Auf Pfingſten v. J. kam der damals in Crumſtadt wohnhafte
Angeklagte nach Hauſe, und der Feiertag mußte in gründlichſter Zeche=
rei
begangen werden. Geld hatte man ja mehr als genug, ſo daß mit
Wein, Bier und Schnäpſen abgewechſelt werden konnte. Erſt kneipte
die Familie mit anderen in der Wohnung, dann ging es ins Wirtshaus
am Ort, und im benachbarten Goddelau ebenſo weiter. Sch.s Frau
geriet zuletzt in Beſorgnis, nahm ihm heimlich das Geld weg und ent=
fernte
ſich, indem ſie dem in der Geſellſchaft befindlichen Bahnbedienſte=
ten
Philipp Hebermehl von Crumſtadt ihren Mann anvertraute.
Sch. hatte ihn zum Mitmachen genötigt und artete auf dem Heimweg
beider bald noch mehr aus. Da er nun das von der Frau unbemerkt
in Sicherheit gebrachte Geld vermißte, zwang er den H., ſich völlig auf
offener Landſtraße zu entkleiden, durchſuchte ihn und ging zu ſchiverer

Nark für den Kubimeter, Vortrag. An Samätag abend referierte
Verſicherung, der Wohnungsfrage und das Weſen des Kampfes zwiſchen hier im Gewerkſchaftskartell Miniſterialrat Bornemann=Darmſtadt über
Kapital und Arbeit ſollen den Hörern dabei von der wirtſchaftlichen Siedlungsfragen. Gleichzeitig fand am Samstag abend zugunſten der
ſinger wird ſeine finanzwiſſenſchaftlichen Vorträge diesmal mit einer haltungsabend ſtatt, bei dem viele einheimiſche und auswärtige Kräfte
die Vorausſetzungen einer jeden Beſteuerung, die Grundlage aller Markenfreies Brot koſtet jetzt 500 Mk. Der Backlohn für Selbſtverſorger
2. Erzhauſen, 12. Jan. In unſerer Gemeinde war die Sterblich=
Auf jede Vortragsreihe entfallen etwa 68 Abende; der Preis für keitsziffer im Jahre 1922 faſt die gleiche wie 1921. Im Jahre 1921
un im
Jahre 1921: 23 Paare, 1922: 16 Paare. Konfirmiert 1921: 48, 1922: 58:
46 Kinder, 1922: 61. An dem Abendmahl nahmen teil
o. Wolfskehlen, 12. Jan. Diebſtähle. In der hieſigen Dreſch=
bezahlen
. Alle Anſchriften in Sachen des Bühnenvolksbundes ſind an halle ſowie desgleichen in Crumſtadt ſtahlen Diebe zur Nachtzeit die
Meſſingteile an den Lokomobilen.
nr. Groß=Gerau, 12. Jan. Die Amerikaſpende des Ehren=
Tarimundis im Kleinen Haus des Landestheaters. Der Ertrag bürgers Anthes foll nicht zu einem Denkmal für die Gefallenen, ſondern
Biſchufsheim, 12. Jan. Geſtern nackmittag gegen 5½ Uhr fuhr ein
Kräfte des Heſſiſchen Landestheaters und der Frankfurter Oper, die aber von der Mainbrücke kommender Güterzug in die Gütergleiſe des Bahn=
ſämtlich
Schlaraffen ſind. Nähere Mitteilungen über das höchſt eigen= hofs Biſchofsheim ein. Aus unbekannter Urſache ſprang plötzlich in=
mitten
des Zuges ein franzöſiſcher Oſtbahnwagen aus den Gleiſen und
Heſſiſche Familiengeſchichtliche Vereinigung. Die nächſte Zu= lief etwa 20 Meter neben dieſem her, acht folgende Wagen mit ſich
ſamenkunft iſt Dienstag, den 16. d. M., abends 8½ Uhr, im Staatss= reißend und Weichen und Signalanlagen beſchädigend. Die Wagen
archiv (Schloß). Herr Oberſchulrat Ritſert wird über Vornamen wurden zertrümmert. Perſonen find bei dem Unfall nicht zu Schaden
gekommen. Auch zu Betriebsſtörungen iſt es, was den Durchaangs=
Engliſche Vorträge. Auf Veranlaſſung des Landesamts für das verkehr anbelangt, nicht gekommen. Signalanlagen und Weichen
Bildungsweſen wird Herr Lektor Stephens von Gießen in der Zeit waren nach etwa zwei Stunden wieder ausgebeſſert. Der Material=
ſchaden
iſt jedoch beträchtlich.
v. Biebesheim, 12. Jan. Viehſeuche. Hier und auf dem Beus=
Vorträge über das Thema Engliſh Landſape and Literature halten, heimer Hof iſt die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen. Desgleichen
E. Dieburg, 12. Jan. Der Männergeſangverein hielt
ine Gebühr von 800 Mark erhoben. Intereſſenten können Einlaß= unter Mitwirkung der Wohlfahrtſchen Kapelle im Grünen Baum ein
arten beim Amtsgehilfen der Liebigs=Oberrealſchule (Lagerhausſtraße) Wohltätigkeitskonzert zum Beſten der Nothilfe ab. Der Saal war dicht
fahrtſchen Kapelle, die an den einzelnen Programmnummern reichlichen
ominierende Stellung, die bisher noch dem Franzöſiſchen an unſereu. Anteil hatte und ſich auf ihrer vollen Höhe zeigte, trugen mit dazu bei,
das Konzert zu einem Kunſtgenuß zu geſtalten. Sämtliche zu Gehör ge=
Der Verhand ev.=kirchl. Frauenvereine veranſtaltet kommenden brachten Chöre des Männergeſangvereins zeugten von guter Arbeit auf
Nittwoch, den 17. Januar, nachmittags 3 Uhr, im kleinen Saal des dem Gebiete des deutſchen Männergeſangs, ſie lieferten den Beweis, daß
Nummelbräu ſeine 32. Frauenkonferenz. Einem dringend geäußerten der Dirigent des Vereins. Herr Lehuer Keller, durch unermüdliches
Bunſche folgend wird ein Vortrag über das kürzlich herausgekommene. Wirken ſeinen ſtattlichen Chor auf voller Höhe hat. Eine Glanznummer
Reichsjugendwohlfahrtsgeſetz gehalten, toofür der Landesjugendpfarrer des Abends bildete der von Herrn A. Loeb=Dieburg verfaßte und von

Gymnaſien eingeräumt wird, zugunſten des Engliſchen.

Aandelenten der Lrkiflung Kandet. Marn, die Fecher.
und weitere Verkehrsverbeſſerungen, die der Odenwald=Verkehrsbund
erſtrebt, trotz der Ungunſt der Zeiten ink die Tat umgeſetzt werden, zu
Nutz und Freuden unſerer lieben Heimat!
zh. Heppenheim a. d. B., 12. Jan. Vorkrag. Bauinſpektor Schüß=
ler
=Offenbach referierte dieſer Tage in der hieſigen Gemeinnützigen Bau=
genoſſenſchaft
über Selbſthilfe in Wohnungsfragen. Verſteige=
rung
. Ein großer Teil der Obſt= und Wildbäume an der Kreisſtraße
heimwurde auf dem dortigen Friedhof ein Kreuz von über einem Zent=
ner
Gewicht geſtohlen. Das Kreuz iſt an einen Althändler verkauft
worden.
Buchſchlag i. Heſſen, 12. Jan. In unſerer Gemeinde wurden inner=
halb
eines Vierteljahres über 300 000 Mk. für die Altershilfe ge=
ſammelt
.
o. Oppenheim a. Rh., 12. Jan. Einbruch. In einer der letzten
Nächte brachen bis jetzt unbekannt gebliebene Täter in einen Weinkeller
ein, aus dem ſie ungefähr 50 Liter guten Weines ſtahlen. In Dahl=
Stallenkandel=Fünkenbrück=Kreidacher Höhe iſt heute zur Verteilung ge=
langt
. Ehrenbürger=Necht. Der Gemeinderat hat den frei=
willig
zurückgetretenen Stadtrat Dorn zum Ehrenbürger von Heppenheim
ernannt. Dorn gehörte ununterbrochen 48 Jahre, dem Stadtrat an,
Dorn ſteht im 87. Lebensjahre.
ot. Aus Rheinhefſen, 12. Jan. Alzey. Unbekannte Täter ſind in
hieſige Schuhgeſchäfte eingebrochen. In Weinheim bei Alzey wurde
in eine Villa eingebrochen. Da die Diebe aber in ihrer Arbeit geſtört
wurden, konnten ſie nur einen Teil ihrer Beute mitnehmen. Nieder=
Ingelheim. Die Gemeinderatswahl von Nieder=Ingelheim und
Frei=Weinheim iſt vom Bingener Kreisausſchuß für ungültig erklärt
worden.
th. Aus Oberheſſen, 12. Jan. Butzbach. Ueber den hieſigen Schul=
hausneubau
kam es im Oberheſſiſchen Provinzialausſchuß zu einer mehr=
ſtündigen
Debatte, in der die Gutachten dreier Sachverſtändigen gehört
wurden, ſowie die Vertreter der Stadt und der Beſitzer des für den
Neubau in Betracht kommenden Geländes zu Worte kamen. Der Letztere
erklärte ſich ſchließlich mit einer Geldabfindung bereit. Wetter
feld bei Schotten. Hier ſind einem Landwirt gelegentlich des Dreſchen.
beträchtliche Mengen Getreide geſtohlen worden. Als Täter konnten
mehrere Jugendliche verhaftet werden, die das Getreide verkauft und ſich
dafür Zigaretten und Schokolade gekauft hatten. Gießen. Hier
wurde ein Chauffeur aus Köln verhaftet, der mit einem Geſchäftsauto
hierher gefahren war und das Auto an den Mann bringen wollte,
Reich und Ausland.
D=Zua 76 entgleiſt.
Kaſſel. Heute nacht gegen 3 Uhr hat der D=Zug 76, Altona
Baſel, bei Freden an der Leie zwiſchen Hannover und Göttingen,
das Halteſignal überfahren und iſt, glüchlicherweiſe mit ſtark verminder=
ter
Geſchwindigkeit, auf eine Rangierabteilung des Güterzuges 2327
eſtoßen. Beide Lokomotiven ſind entgleiſt und wurden ſtark beſchädigt.
Der Poſtwagen und der Schlaſwagen des Zuges wurden durch Ein=
drüicken
der Stirnwände ſtart beſchädigt. Der Lokomotivführer des U=
Zuges und der Schlafwagenſchaffner wurden ſchwer verletzt. Sonſt iſt
nur noch eine Perſon leicht verletzt worden. Der Zugverkehr er=
litt
einige Verſpätung.
Zu dem Eifenbahnunglück erhält ein Vertreter des W. T.B von
einem Augenzeugen folgende Einzelheiten: Der Geiſtesgegenwart des
zers, der beim Herannahen des Unglücks ſofort die Bremſe zog, iſt
es zu verdanken, daß der Zuſammenprall noch weſentlich abgeſchwächt

Materialſchaden und vor allem auch Verletzungen ſchwerer Art nicht zu
vermeiden geweſen ſind. Vor allem ging der Schlafwagen in ſeinem
der Lokomotive zugewendeten Teil völlig in Trümmer. Ein Zufall
fügte es, daß die betveffenden Abteilungen nicht beſetzt und ſich nur
der Schaffner darin aufhielt, der allendings ſchwer verletzt wurde. Der
Schlafivagen ſchob ſich in den vor ihm laufenden Poſtwagen hinein.
Glücklicherweiſe ſchob, ſich die friſch mit Brenwmaterialien verſehene
Heizung des Wagens unter die Achſe des Schlafwvagens, ſo daß ein
Brand verhindert wurde. Die in der zweiten Hälfte des Wagens be=
findlichen
Paſſagiere mußten wohl oder übel eine Stunde in der Un=
gewißheit
verhaaren, auf welche Art ihre Befreiung aus dieſer uner=
quicklichen
Lage möglich werden würde. Der betreffende Mitreiſend=
erklärte
, daß ſich bei den Rettungsarbeiten beſonders ein mitreiſender
Angehöriger der Reichswehr hervorgetan habe. Die Reiſenden des
Auaſ vagens wurden fchließlich durch Aufſägen des Daches aus ihrer
Lage befreit. Unangenehm bemerkbar ſoll ſich das Fehlen von Sägen
und Beilen in den dafür vorgeſehenen Käſtien des Schnellzugs bemerk=
bar
gemacht haben. Der von Hannober ausgeſandte Hilfszug konnte erſt
nach zwei Stunden an die Unglicksſtätte kommen, um die Schwerverletz=
ten
es handelt ſich um etwa zehn Perſonen zu bergen. Die Ma=
ſchine
des D=Zuges wie auch die des Güterzuges, auf den derſelbe fuhr,
gingen ganz und gar in Trümmer. Das Perſonal des Güiterzugs das
das Unheil rechtzeitig herannahen ſah, konnte ſich durch Abſpringen
retten.
Zuſammenrottungen in München.
München. Vergangene Nacht kam es in verſchiedenen Stadt=
teilen
zu Zuſammenrottungen, die den Zweck verfolgten, die Gaſt=
häuſer
und Hotels nach etwa dort anweſenden Ausländern zu durch=
ſuhen
. Zu Zwiſchenfällen iſt es dank der getroffenen Vorſichtsmaß=
nahmen
nirgends gekommen. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt
wird, wollte eine größere
Nenſe

und ſein Peiniger über ihn geſtreckt einſchlief. So wurden beide durch
benachrichtigte Hilfe aus dem Philipshoſpital Hofheim an der Land=
ſtraße
aufgefunden. H. kam nach längerer Zeit zum Bewußtſein und
konnte völlig hergeſtellt werden. Das Schöffengerichtsurteil gegen Sch.
lautet auf 9 Monate Gefängnis nebſt einer an H. zu emtrichtenden
Buße von 6000 Mark, und ſeine die Milderung anſtrebende Verufung
durde verwvorfen. Sch. kann von Glück ſagen, daß ſtaatsanwaltlicher=
ſeits
jenes Urteil erſter Inſtanz nicht auch angefochten war, ſonſt wäre
ſein Denkzettel dermutlich ſchärfer ausgefallen.

ihm ſelbſt zum Vortrag gebrachte, eigens für die Veranſtaltung beſtimmte
Prolog. Stärkſter Beifall wurde Herrn Loeb zuteil. Ebenſo trugen ſeine
Abends bei. Das Volksſtück Teure Heimat, von ſäntlichen Spielern in gebot wurde die Menge abgedrängt und an den Demonſtrationen vor
vollem Einne erfaßt und gut geſpielt, lernte uns erneut die Gefahren, dem Hotel verhindert,
und die Not der Fremdenlegionäre kennen. Dagegen brachten ſämtliche
Spieler des Singſpiels Das Gretel vom Erlengrund es fertig, die Lach=
muskeln
in Beſvegung zu halten. Frl. Blank erntete durch den Vortrag,
des Liedes Zigeunerkind von Hirſchfeld reichen Beifall. Ihr, den Da=
insbeſondere
auch dem Stadtvorſtand, der bereitwilligſt die Koſten für
elektuiſches Licht auf die Gemeinde übernommen und die Vergnügungs=
ſteuer
für das Gelingen der Veranſtaltung erlaſſen hatte, ſprach Herr Bür=
germeiſter
Wick in beredeten herzlichen Worten Dank und Anerkennung
aus mit dem Wunſche, daß Caritas in Dieburg wieder einziehen und für 80 Bergleute auf der Stelle getötet worden,
immer bei den Dieburgern im Herzen und auch in der Tat Wohnung
nehmen möge.
o. Groß=Zimmern, 12. Jan. Holz=Submiſſion. Bei der letz=
ten
Submiſſion für Kiefern=Stamm= und Schnittholz wurden im Durch= kurzem von einem amerikaniſchen Finanzmann die Shumme von eine
ſchnitt 124 518 Mk. für den Feſtmeter erzielt.
Lichtenbera i. Odw., 12. Jan. Nächſten Sonntag, nachmittags
3 Uhr findet hier im Gaſthaus Sckellhaas eine von der Deutſchen
Volkspartei veranſtaltete Verſammlung der Bewohner des
Fiſchbachtales ſtatt, in der Oberreallehrer Kahl=Darmſtadt über Die
gegenwärtige politiſche Lage ſprechen wird. Im Anſchluß an den
Vortvag, der ſich mit den neueſten politiſchen Ereigniſſen im Aeiche
befaſſen wird und zu dem ſämtliche Wähler Männer und Frauen
von Lichtenberg und Umgebung ohne Unterſchied der politiſchm Partei
dringend eingeladen ſind, ſoll eine Kundgebung der Verſammlung
gegen die widerrechtliche, gemeine Vergswaltigung des beutſchen Volks
und die Bedrückung unferer Volksgenoſſen im Ruhrgebiet zum Aus=
druck
gelangen.
o. Fürth i. O., 12. Jan. Vorſtandswechſel. Anſtelle des ber=
ſtorbenen
Peter Schneider iſt der Landwirt und Beigeordnete Eberle in
den Vorſtand der Ellenbacher Spar= und Darlehnskaſie eingetreten.
* Aus dem Obenwald, 12. Jan. Bei den diesjährigen Neupach=
tungen
kamen ſehr gute Jagden zur Verpachtung, nämlich Groß=
Gumpen, Krumbach bei Fürth; beide Jagden haben einen, ſehr guten
Wildſtand in Rehen, Haſen, Faſanen und Rebhühnern aufzuweiſen.
Hinzu kommt Lindenfels, welches auch guten Haſenbeſtand hat; Kolm=
bach
, Glattbach, Breitwieſen und Knoden haben guten Wildſtand. Auf
dem Knoden ſind in den letzten Jahren 8 bis 10 Rehböcke jährlich ge=
ſchoſſen
worden.
* Aus dem Odenwald, 12. Jan. Die unausgeſetzte Arbeit des
Odenwald=Verkehrsbundes (Sitz Erbach i. Odw.), den
Vertehr im Odenwald zu verbeſſeyn und zu heben, wird, wenn nicht
liche Erfolge zeitigen. Die Eilzüge über die Obenſaldbahn ſind
terium genehmigt. Einzelheiten gelangen auf
vom Neichsverkehrsminif

deut öitlicken Dderwad geikeungfen eine gute ud ſchnele Derbit=
dung
nach dem Norden, nach Darmſtadt, Frankfurt, Hanzu und weiter,
ſowie nach Süden, nach Heilbronn, Stuttgart und darüber hinaus
ſchaffen. Auch der ſveitere große Plan, den der Odenwald= Verkehrs=
bund
wie den Plan der Eilzüge in engem Einvernehmen mit dem Kreis=
amt
Erbach betrieben hat: die Einricktung einer oſtveſtlichen, Kraft=
magen
=Poſtverbindung von Miltenberg und Amorbach über Erbrch:
Michelſtadt. Reichelsheim und Fürtß i. Odlu. und unter Umſtänden
weiter nach Heidelberg, hat durchals günſtige Ausſichteit auf Verwirk=
lichung
. Der neuernannte Leiter des baheriſchen Anteils der Reichspoſt,
Herr Staatsſekvetär Dr. Schätzel in Mülichen, der im Sommer an einer
Probefahrt von Miltenberg über ErbachMichelſtadt nach Fürth teil=
genomnen
hat, hat erneut ſein gauz beſonderes Intereſſe an dem Zu=

Neir dei Hamaiſe eiten Werlieife eicher deltnen ete
weiteren Rezitationen zu dem guten Gelingen und dem Etfolg des den. Von einem in der Maximilianſtraße bereitſtehenden Polizeiauf=
Großfeuer in einer Maſchinenfabrik.
Leipzig. In der Maſchinenfabrik von Bleicher u. Co. in Leip=
zig
=Eutritzſch brach am Donnerstag abend ein Großfeuer aus, dem eine
men Käte und Joſefine Fröhner, Frl. Weber, ſämtlichen mitwirkenden rieſige 44 Meter breite Doppelhalle mit Millionenwerten zum Opfer
Herren, der Wohlfahrtſchen Kapelle, Herrn Lehrer Keller, dem Männer= fiel. Der Feuerwehr gelang es, ein Uebergreifen auf das Beamteu=
geſangverein
, Herrn Krausmann für die Ueberlaſſung des Saales, und wohnhaus zu verhindern. Der Betrieb der Fabrik wird durch den
Brand nicht geſtört.
Schwere Grubenexploſion.
London. Nach einer Meldung aus Bombay ſind dort infolge
einer Exploſion ſchlagender Wetter in einem bengaliſchen. Vergwert
Amerikaniſcher Aufkauf deutfcher Werte.
Nach Blätterweldungen wurde einem Berliner Bankinſtitut vor
er
Milliarde für den Ankauf von Kalipapieren zur Ver=
fügung
geſtellt, nachdem dieſer bereits einen größeren Poſten an ſich
gebracht hatte. Der Aufkäufer hat die Abſicht, in den Aufſichtsrat des
Deutſchen Kaliſyndikats einzutreten, wogegen ſich aber eine ſtarke Oppo=
ſition
geltend machte, ſo daß er ſein Vorhaben aufgeben mußte.
Wohltätigkeitsfeſt zum Beſten deutſcher Kinder.
Rio de Janeiro. Die braſilianiſche Geſellſchaft der Freunde
deutſcher Kultur veranſtaltete dieſer Tage ein Wohltätigkeits=
feſt
zum Beſten deutſcher Kinder, das außerordentlich zahl=
reich
beſucht war und großen finanziellen Erfolg hatte. Es konnten zehn
Millionen Mark nach Deutſchland überwieſen werden. Der Präſident
der Geſellſchaft, Profeſſor Backheuſer, hielt eine flammende Rede worin
er entſchieden gegen den Verſailler Vertrag und ſeine unmenſchliche
Durchführung ſeitens Frankreichs proteſtierte.
*
Frankfurt, 12. Jan. Der Zoologiſche Garten im Jahre
1923. Im Laufe des Frühjahrs ſoll das ſeit einigen Jahren geſchloſſene
Affenhaus wieder in Betrieb genommen werden, damit die jetzt im
Hauſe für kleine Säugetiere untergebrachte bedeutende Affenſammlung
wieder in wirkungsvoller Weiſe zur Schau geſtellt werden kann. Noch
mehr wie bisher ſollen Dreſſurvorführungen geboten werden. Insbeſon=
dere
wird die Dreſſur der jungen Löwen bis zum Frühjahr ſoweit ge=
diehen
ſein, daß die öffentliche Vorführung regelmäßig erfolgen kann.
Im Spätfrühjahr wird auch in dieſem Jahre wieder eine Kunſtausſtel=
lung
, diesmal unter dem Kennwort Das Tier in der Plaſtik und Gra=
phik
ſtattfinden. Für den Sommer iſt die Verpflichtung einer großen
alle Zeichen trügen, bereits zum komenden Sommerfahrplan eiſſeb= Schauſtellung vorgeſehen. Die neue Abteilung für angewandte Bio=
logie
plant zunächſt bedeutende Erweiterungen der wirtſchaftlich ſo wich=
tigen
Ausſtellung für Schädlingskunde, die Ausnutzung der geſamten
Gartenanlagen für die Anlagen des Vogelſchutzes im allgemeinen und die
Schaffung einer Vogelſchutzanpflanzung im beſonderen. Das neue
Abonnement beginnt am 1. April, doch haben neu hinzutretende Abonnen=
ten
ſchon jetzt freien Eintritt. Auskunft wird im Direktionsbureau erteilt.
Neue Literatur.
Der neue Noman‟. Das 5. Heft dieſer mit den höchſten
Anerkennungen beteilten Zeitſchrift iſt eben erſchienen. Es bringt eine
iutereſſante Nobelle Lehrer Tauſſig von Alfred Neumam. Neben
Alfred Endlers eigenartiger Dichtung. Der Scherenſchleifer erſcheint
Mas Brods Noman Leben mit eimer Göttin‟. Die Zeitſchrift hat es
ſich unter Leitung von Friedrich Jakſch zur Aufgabe gemacht, den min=
derbemittelten
Schichten der Gebildeten die Gegenwartsliteratur in allen
ihren kunſtpolitiſchen Parteiſchichtungen durch die hervorragendſten Ver=
treter
zu vermitteln. (Verlag Gebr. Stiepel, G. m. b. H., Reicheuberg.)

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Dagblatt, Sautstag, deu 13. Jattuar 1923.

Seite 5.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.

(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakiion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, bie Ablehnung
nicht begründet werden.
Die Zuſtände auf der Frankfurter Straße zu Beginn und Schluß der
Aubeitszeit ſind derartige, daß ein größerer Unfall unvermeidlich er=
ſcheint
. Tauſende von Arbeitern eilen morgens vom Nordbahnhof und
Arheilgen zur Zentralwerkſtätte der Eiſenbahn und von der Stadt zur
Merckſchen Fabrik. Bei dem ſchlechten Zuſtande der Fußwege benützen
die Fußgänger in beiden Richtungen die Fahrſtraße. Dadurch ſind Autos,
Motor= und Fahrräder im Ausweichen behindert. Abhilfe iſt dringend
erforderlich durch Anlegung von Fußwegen mit Rinnſtein und Schaffung
eines Ausganges vom Nordbahnſteig zur Weſtſeite der Straße, damit die
vielen Leute, welche mit der Bahn kommen, die Fahrſtraße nicht zu kreu=
zen
brauchen. Es iſt zweifellos, daß unter den jetzigen Zuſtänden Führer
und Beſitzer von Kraftfahrzeugen bei Unfällen nicht haftbar gemacht
werden können.
Spiel, Sport und Turnen.
F.=A. Eintracht der Turngemeinde 1846 Darm=
ſtadt
. Die Privatſpielſerie der Eintrachtler erhält am kommenden
Sonntag in einem Vormittagsſpiel der hieſigen 1846er gegen die Pro=
paganda
=Mannſchaft des Vereins Raſenſpiele=Mannheim auf dem Turn=
md
Sportplatz am Finanzamt ihre Fortſetzung. In den Badenſer
Gäſten hat die F.=A. Eintracht die Privat=Elf eines Vereins verpflichtet,
der infolge ſeiner Größe und des dadurch bedingten reichen Spieler=
materials
in der ſeltenen Lage iſt, außer einer erſtklaſſigen Liga= auch
noch mehrerg gute 4=Klrſſe=Mannſchaften ins Feld zu ſtellen. Eine
dieſer iſt V.f.R.s Propaganda=Mannſchaft (auch Schwab=Mannſchaft
genannt), deren Name auch ihren Zweck verrät. Die Elf, welche in
ihren Reihen verſchiedene frühere Ligaſpieler ſtehen hat, nimmt außer
Konkurvenz an den Verbandsſpielen der Manuheimer 4=Klaſſe teil
und kann dabei bis jetzt nur gute Erfolge aufweiſen. Sie zeigt einen
modemnen und fairen Fußball mit ſüddeutſchem Syſtem. Eintracht wird
ſehr viel Mühe haben, um ſich gegen dieſes Vis=Z=bis behaupten zu
können, denn die letzten Erfolge dieſer V.f.R.=Team (u. a gegen B.C.=
Wetzlar, Liga, dort 1:0) laſſen auf eine recht beachtliche Spielſtärke
ſchließen. Man darf jetzt ſchon intereſſiert ſein, wie ſich die T. G.D.=ler
bei ihrem zweiten Debut gegen Manvemer 4=Klaſſe halten. Das
Treffen ſelbſt wirds zeigen. Bei einigermaßen awnehmbaren Platzver=
hältniſſen
iſt jedenfalls, mit Beſtimmtheit damit zu rechnen, daß dem
vorzüglichen Ruf der Mannheimer Gäſte entſprechend hübſches Fuß=
hallſpiel
zu ſehen iſt.
heima-
Das Internationale Saalſportfeſt des Velo=
zipedklub
1899 am Sonntag, den 28. Januar, erfreut ſich der Auf=
merkſamkeit
der geſamten Nadlerwelt. Welch großes Intereſſe man die=
ſer
erſtklaſſigen Saalſportveranſtaltung entgegenbringt, geht daraus her=
vor
, daß der geſamte Vorſtand des Deutſchen Radfahrerbundes einſchl.
des Bundespräſidenten Dr. Martin, ferner der SSchweizeriſche Bundes=
präſident
Wichmann und der Bundesfahrwart Ebner anweſend ſein wer=
den
. Außerdem hat der Bundesſportausſchuß ſeine Beratungen für dieſe
Tage nach Darmſtadt verlegt, und hier werden gemeinſam mit den Ver=
tretern
der Schweiz die Schritte beraten, die auf der Konferenz der
U. C.J. im Februar in Paris unternommen werden ſollen. Ferner ſoll
ei dem, dem Feſt vorausgehenden Kampfrichterkurſus eine einheitliche
Zertungsmethode feſtgelegt werden, um bei der Aufnahme des B. D.R.
in die N. C.J., was nun nach der Einladung der Deutſchen Radler nach
Paris nur noch eine Formſache ſein dürfte, die Austragung der Inter=

nationalen Radweltmeiſterſchaften zu aller Zufriedenheit ſicherzuſtellen.
Wenn ſich die Konferenz in Paris durch die jüngſten politiſchen Ereig=
niſſe
nicht zerſchlägt, iſt der Bund Deutſcher Radfahrer der erſte Deutſche
Sportverein, der wieder zu den Weltmeiſterſchaften zugelaſſen wird. Die
ſportlichen Darbietungen und Wettkämpfe beſtehen im 6er= und 8er= Kunſt=
reigen
, 1er= und Ler=Kunſtfahren, Jugend=Schmuckglühlicht= und Schul=
reigen
ſowie im Nadballfpiel der Meiſterſchaftsklaſſe. Außerdem findet
das Rückſpiel des im September 1922 in Zürich ſtattgefundenen Länder=
kampfes
im Zer=Radballſpiel zwiſchen dem Schweizeriſchen Meiſter und
dem Deutſchen Meiſter ſtatt. Das Kampfgericht wird von Mitgliedern
des ſchweizeriſchen Nadfahrerbundes geſtellt. Ausführliches über die ge=
meldeten
Mannſchaften folgt nach Meldeſchluß, der auf 15. Januar feſt=
geſetzt
iſt. Nach Schluß des Sportprogramms: Feſtball, in den oberen
Räumen: Künſtlerklauſe unter Mitwirkung der Künſtlermitglieder vom
Heſſ. Landestheater. Ferner Kaffeeſtube und Likörſalon, Bedienung
durch Damen des Klubs. Für Mitglieder und die auswärtigen Sport=
kameraden
findet am Samstag, den 27. Januar, abends 8 Uhr, ein Be=
grüßungsabend
in der Vereinigten Geſellſchaft, Rheinſtraße 36,
ſtatt. Es ſei heute ſchon auf das außerordentliche, erſtklaſſige Sportpro=
gramm
hingewieſen, und empfiehlt es ſich, Karten im Vorverkauf zu
ſichern, die nur bei G. Kanzler, Schulſtraße 12 (Laden), zu erhalten ſind
(auch Nichtmitglieder).
Siewener.
Hockeh.
Es ſei nochmals auf das heute Samstag nachmittag ſtattfindende
Wettſpiel (1 Mannſchaft Sportklub Fraukfurt 1880 gegen die 1 Mann=
ſchaft
des Darmſtädter Hockehklubs Abteilung des Schwimmllubs
Jungdeutſchland) aufmertſam gemacht. Die Mannſchaften ſpielen in
folgender Aufſtellung:
Lichtſchein?!
Frankfurt:
Paul 18
Thomſen
Paul II7) Dr. Hörmann)
Bodesheim
Jaſſoy*) Iheo Haag) Willi Haag) v. Biſſing Benzinger.
Kemmer. Deutſch Gärtner Häußler
Endert
Niethammer I Niethammer II. Finger
Kreutzer Zimmermann II
Darmſtadt:
Wißmann I.
In der 1880er Mannſchaft ſtehen nicht weniger als ſieben ſüddeut=
ſche
Repräſentative. Ihr wirkungsvollſtes Spiel liegt im Sturm, in
welchem Theo Haag, der gefürchtete Torſchitze der ſüddeutſchen Mann=
ſchaft
, hervorragt. Hoffen wir, daß es der Mannſchaft des Darmſtädtev
Hockehklubs gelingt, ehrenvoll gegen ihren berühmten Gegner zu be=
ſtehen
. Das Spiel findet auf dem Golfplatz ſtaut. Beginn 3.15 Uhr.
Am Sonntag vormittag 11 Uhr ſpielt die 2. Mannſchaft
des Darmſtädter Hockeyklubs gegen 2b des Hockehklubs
Heidelberg. Das Vorſpiel in Heidelberg am vergangenen Sonn=
tag
gewam D.H.Kl. mit 6:3 Toren.
Nachmittags 3 Uhr ſtehen ſich auf dem Golfplatz die 1 Mann=
ſchaft
des D. H, Kl. und die 1. des Hockey= und Tennis=
klubs
Bad=Homburg gegenüber. Homburg verfügt über eine
eifrige, flinke Mannſchaft, doch dürfte D.H.Kl. in ſeiner derzeitigen
Form einen glatten Sieg landen.
*) Spielen auf dem gleichen Poſten in der Süddeutſchen Mannſchaft.

wd. Die Verbandsſpiele im Heſſenkreis find in ein
entſcheidendes Stadium getreten. Das Treffen Sporwerein Wiesbaden
gegen T.= u. Spgde. Höchſt am kommenden Sonntag wird von aus=
ſchlaggebender
Bedeutung ſein. Beſonders Sportverein hat in den dies=
maligen
Verbandsſpielen eine gute Rolle geſpielt und dürfte für di
Meiſterſchaft mit Berechtigung an erſter Stelle in Fvage kommen. Der

Gegner hat ſich nach anfänglich geringeren Erfolgen gleichfalls zu beacht=
lichen
Leiſtungen aufgeſchwungen, die ihm ſeinen guten Tabellenſtand
gebracht haben. Spp. Wiesbaden ſtellt jedoch unſeres Evachtens die
beſſere, in ihren Leiſtungen ausgeglichenere Elf ins Feld und wird wohl
auch an dem kommenden Sonntag die beiden Punkte an ſich reißen. Die
Meiſterſchaft iſt ihm dann nicht mehr zu nehmen, während Höchſt im
Siegesfalle noch in Mainz eine außerordentlich gefährliche Klippe zu
überwinden hat, wvas ihm nicht ſo leicht gelingen dürfte. Intereſſant
wird auch die Begegmg Alemannia=Worms-Vgg. Kaſtel
06 in Kaſtel werden. Alemannia hat den geeigneten Stunmführer und
damit auch die frühere gute Form wieder gewonnen und wind dem
Gegner in Kaſtel, der außerordentlichen Eifer ins Treffen führen wird,
hart zuſetzen. Der Sieger iſt ſchver vorauszuſagen. Gar zu oft hängt
bei derartigen Gegnern der Ausſchlag von Zufälligkeiten ab. Es iſt
nicht ausgeſchloſſen, daß Alemannia einen knappen Sieg landen kann.
In Kreuznach weilt Germania=Wiesbaden, die ſich
endlich auch auf ſich ſelbſt beſonnen hat. Ein Unentſchieden oder ein
kleiner Sieg Germanias wind am eheſten zu erwarten ſein.
21. Preußiſch=Süddeutſche Klafſenlotterie.
Mitgeteilt von Lotterieeinnehmer Petrenz, Rheinſtraße Nr. 33,
Ziehung 1. Klaſſe 1. Tag.
200 000 Mk. Nr 27739, 10000 Mk. Nr. 134749 228140 249629, 6000
Mark Nr. 97008 128706 145002 173250, 4000 Mark Nr. 3
3 86917.
75897 100752 104769 113919 123541 126602 258029 296694 365081.
Ziehung 1. Klaſſe 2. Tag.
400 000 Mark Nr. 293402, 75 000 Mark Nr 88008 25 000 Mark
Nr. 40913 98548, 10 000 Mark Nr. 101 034 154053 6000 Mark Nr. 3303
19722 47352
26081 306782 370446, 4000 Mark Nr. 10471 43865 30716
64144 80387 226905 325401 329278 355567. (Ohne Gewähr.)
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, den 14. Januar?
Bei ſchwacher Luftbewwegung ziemlich heiteres, trochenes Wetter mit
leichterem Froſt. Gine Brücke hohen Druckes zieht ſich quer durch
Europa. Tiefdruck über Jsland, doch ruft dieſer noch kein ſchlechtes
Wetter auf dem Kontinent hervor.
f
Landestheater, Großes Haus, Anfang 3 Uhr, Ende gegen 5‟/
Uhr (Fremdenmiete F 2 gelb und F 36 blau) und zugehörige Schüiler=
mieten
): Der Barbier von Bagdad. Abends 7 Uhr, Ende 9½
Uhr (Sondermiete 12 und 12): Moral. Kleines Haus, An=
fang
4 und 5½ Uhr, Film: Im Winter auf den Großglockner;
abends 7½ Uhr, Film: Im Winter auf den Großglockner und Gaſt=
ſpiel
Sylveſter Schaeffer. Orpheum, Anfang 7/,8 Uhr: Eine
Hamſterfahrt. Richard Wagner=Verein, abends 8 Uhr
in der Turnhalle am Woogsplatz: Klavierabend von Frau Lankhout.
Turngemeinde 1846, abends 7½ Uhr: Hauptverſcmlung.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land,
Reich und Ausland: Max Streeſe; für Sport und Allgemeines:
Kurt Mitſching; für den Inſeratenteil: Paul Zange
ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Rumwer hat 8 Seiten.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 4. Jan.: Erb, Anna, 1 J., Heinheimerſtraße 21.
Am 5.: Schwarz, Marie, geb. Göttmann, 77 J., Witwe des Stations=
vorſtehers
, Kiesbergſtraße 50; Loeb, Emilia, geb. Adler, 70 J., Witwe
des prakt. Arztes, Ludwigſtr. 19; Schachtebeck Johanna, ohne Beruf,
66 J., ledig, Donnersbergring 36; Weber, Heinrich, Zugführer, 49 J.,
Beſſunger Straße 103; Nepp, Phil. Jakob, 5 T., Grüner Weg 11. Am
Jan.: Klump, Paul, Maſchinentechniker, 21 J., ledig. Lagerhaus=
ſtraße
37. Am 7.: Opermann, Heinrich, 1 J., Nieder=Ramſtädder Str 18;
Lehr, Julius, Pfaruer, 59 J.. von Wixhauſen, hier Eliſabethenſtift.
Häfele, Eliſe, Privatin, 86 J., Heinrichſtr. 113: Kreuzer, Karl,

Se
mſtr. 52 J., Kranichſteinerſtr. 7; Müiller, Julia, Priv., 87 J.,
8.
Err
r. 25. Am 9.: Kalbfuß, Eliſſe, Lehrerin i. R., 71 J., Erbacher=
ſtraße
25; Leißler, Phil., Wewkführer bei der Staatsbahn, 47 J., von
Arheilgen, hier Eliſabethenſtift; Pfenninger, Gliſab. geb. Groß, 76 J.,
Liebfrauenſtr. 72; Saas, Phil., Schreiner, 21 J. led., von Ober= Nam=
adt
hier Hermannſtr. 6; Spohr, Ebeuhard, 4 Mon., Beckſtr. 8. Am
0. Jan.: Dern, Paula, 1 Tag, Schuchardſtraße 10.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Svangeliſche Gemeinden.
2. Sonntag nach Epixhanias, den 14. Januar 1923.
Nationaler Trauertag.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt aus Anlaß des
nationalen Trauerta es. Pfurrer Lautenſchläger.
Um 12 Uhr auf allen Kirchen Glockengeläute zum nationalen
Trauertag.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr
nachmittags u ſtiller Andacht geöffnet. Engang Nordtüre.
Staotkapelle: Vorm. 9 Uhr: Frühgottesdtenſt. Pfarrer Vogel.
Um 10 Uhr: Jugendgottesdienſt. Pfarrer Goethe Um 11½ Uhr:
Kindergotteédienſt der Stadtlirche Pfarrer Lautenſchläger
Schloßkirche: Vormittag? 10 Uhr: Hauptgotre dienſt. Plarrer
Zimmermann. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Taub=
ſtummengottesdienſt
. Pfarrer Heß. Mittwoch, den 17. Jan.,
abends 6 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Heß.
Martinskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. Um 11 Uhr: Kindergoitesdenſt für den Oſtbeziri.
Pfarrer Beringer bends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Martinsſtift: Mittwoch, den 17 Jan., abends § Uhr: Bibel=
ſtunde
(1. Petr. 4, 811). Pfarrer Beringer.
Alters eim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Mittwoch, den 17. Jon., abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe,

Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vsrm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Wagner. Um 11½ Uhr Kindergottesdienſt.
Pfarrer Wagner. Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarr=
aiſiſtent
Wolf. Um 111 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſiſtent
Wolf. Mittwoch, den 17. Jan., abends 8½ Uhr im Gemeinde=
ſaal
: Bibelſtunde. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Donnerstag, den 18. Jan.,
abends 8 Uhr: Betſtunde
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evangel.=luth. Kirche.)
Am 2. Sonntag nach Epiphanigs, den 14. Jan., um 10 Uhr im Feier=
abend
, Stiftſtr 51: Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
Um 11½ Uhr: Kindergotiesdienſt. Abends 8½ Uhr:
Evangeliſationsverſammlung. Dr. Avemarte. Montag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer Dienstag, abends
8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibel=
ſtunde
im Beſſunger Gemeindehaus. Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde (Römerbrief). Jugendbund für E. C: Sonntag,
nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. Um 4½ Uhr:
Bibelteſprechſtunde für Jungfrauen. Abends 8½ Uhr: Evangeli=
ſationsverſammlung
. Montag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für
Jungfrauen. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jüng=
linge
. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Chriſtliche Eiſenbahner: Sonntag, nachm. 4½ Uhr: Bibel=
beſprechſtunde
.
Bartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Eemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtr. 6. Dienstag, abends
1a9 Uhr: Bibel eſprehſtunde.
Chriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 13): Sonntag, den 14. Jan.,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 17. Jan., abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. Freitag, den 19. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag,
den 14 Jan, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Pre=
digt
. Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde. Donnerstag, den
18. Jan, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhard:.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
den 14 Jan., vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Evangeliſation. Abends ½8 Uhr:
Jugendſtunde. Dienstag, den 16. Januar, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Freitag, den 19. Jan., abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saaibauſtr 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 14. Jan., nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Predigt. Donnerstag, den 18. Jan.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getanfter Chriſten (Berfſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 14. Jan., vormittags 10 Uhr: Gebetsverſammlung, heit. Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 4 Uhr: And.

Um 11 Uhr: Sonntagsſchule Prediger Kuhl Nachm. 4 Uhr:
Predigt und Taufe. Prediger Kuhl. Dienstag, den 16. Janua
abends 8 Uhr: Jugendſtunde. Donnerstag, den 18. Jan., abends
8 Uhr: Bibelſtunde Prediger Kuhl.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 14. Jan.
nachmittags ½3 Uhr: Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Predigt,
Prediger Kunde aus Frankfurt.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 14. Januar 1923.
Kollekte für die Erziehungsanſtalt in Drais.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abenbs 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm, von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichta.
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt und Kommunion
der Jungfrauenkongregation. Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt.
Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe mit Predigt. Nachm. 3 Uhr:
Kindheit Jeſu Feſt, Predigt und Prozeſſion der Kinder. Um
5 Uhr: Verſammlung des Müttervereins (Predigt, Segen).
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Vorm. ½7 Uhr: Hefl.
Meſſe. Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Vormittags 7 Uhr: Heil, Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Vorm. 9½ Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt, Nachm. 2 Uhr: Andacht
und Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Amt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. um 6½ Uhr: Heil. Beichte. Um 7 Uhr: Heil.
Meſſe mit Kommunion. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um ½10 Uhr: Amt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre.
Um 2½ Uhr: Andacht.
St. Fidelis. In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Waldſtraße an allen Sonn= und Feiertagen, morgens 8 Uhr heil,
Meſſe und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag nachm. 5 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um 6½ Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt.
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. Um 2 Uhr: Andacht,
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morgenz
7 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte,

Bankbeamter Hans Schnabel
und Frau Käthe
zeigen die glückliche Gebert
ihres Töchterchens Irene an.
Darmstadt, den 12. Januar 1923
Hetarichstraße 144.
uuus 9

Dankſagung.
Für die uns beim Hin=
ſcheiden
unſeres lieben Ent=
ſchlafenen
in ſo überaus rei=
chem
Maße erwieſene Teil=
nahme
ſprechen wir hiermit
Allen unſeren herzlichſten
Dank aus.
(*1129
Darmſtadt, 12. Januar 1923.
Fam. Klump und Bach.

Thre am Sonntag, den 14. Jan.,
4 21, Uhr, in der Schloß-
kirche
stattfindende Trauung
beehren sich anzuzeigen
Fritz Rühl
Käthe Rühl, geb. Heil
Darmstadt, Ballonplatz 3
(*1038
Ve
N
Todes=Anzeige.
Aua 9. ds. Mts. verſchied
dahier fanft, faſt 82 Jahre alt,
unſer lieber Gatte, Vater, Groß=
vater
, Schwiegervater, Schwager
und Onkel
Herr Privatier
9
aff
Seolgscit
Die Einäſcherung fand hier in
aller Stille ſtatt.
(*1178
Mainz, 11. Januar 1923.
3m Namen der Sinterbliebenen:
Heinrich Baltz
Oberbqurat.

Todes=Anzeige.
Heute morgen verſchied an einem Herzſchlag.
nach langem, ſchwerem Leiden mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Bruder und Onkel

im Alter von 55 Jahren.
Darmſtadt, den 12. Januar 1923.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Wally Bach, geb. Raske
Anita Bach
Curt Hans Bach
Carmen Bach.
Die Beerdigung, finder Montag nachmittag 3 Uhr
(1181
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
TD

für den Betrieb der
Bäckereien in Stadt u. Land
ſind in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts
Rheinſtraße 23 zu haben.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herzlicher Anteilnahme bei dem
Hinſcheiden unſres lieben Va=
ters
ſprechen wir hiermit allen
unſeren herzlichſten Dank aus.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
lohn
Ernſt Lcyr, Lipl. =Ing.

Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen=
V m an

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

* Frankfurter Börſe vom 12. Januar.
(Eigener Bericht des D. T.)
Am Deviſenmarkt waren bei feſter Grundtendenz die Kurſe wenig
verändert, Dollar zur Notiz 10 375. Am Effektenmarkt war trotz der
Beſorgnis wegen der weiteren Ausdehnung der franzöſiſchen Beſetzung
das Geſchäft außerordentlich lebhaft, das anfangs von Publikumsſeite
herauskommende Material wurde glatt aufgenommen. Die Kurſe
konnten im Verlaufe der Börſe noch weiter anziehen, und man ſchloß
in ſehr feſter Haltung. Am Markt der Auslandsrenten war beſonde=
res
Intereſſe für Ungarnrenten, die bei großen Umſätzen kräftig an=
zogen
. Man handelte Ungar. Kronen zu zirka 2400270030002900,
14er Ungarn 64006900, Ungar Gold 15 90018 800, zeitweilig ſogar
20 000, Türkenwerte bei feſter Tendenz wenig verändert. 5proz. Lom=
barden
bei lebhafter Nachfrage zirka 17 000 Prozent.
Am Bankenmarkt Metallbank aus Mangel an Material zunächſt
ohne Notiz, ſpäter 20 300 rat. + 4000 Prozent, Deutſche Bank 10000
Prozent ſehr feſt, mittlere Bankwerte ebenfalls wieder ſtark gefragt.
Am Montanaktienmarkt ſtanden, die von der Beſetzung nicht be=
drohten
Werte im Vordergrund des Intereſſes, während weſtliche
Montanwerte ruhiger lagen. So ſtiegen Laurahütte um 4000 Prozent,
Caro um 2000 Prozent, Oberbedarf um 3500 Prozent und Riebeck
Montan um 20 000 Prozent gegen die letzte Notiz.
Am Chemiemarkt wurden Scheideanſtalt auf Gerlichte einer Ka=
pitalserhöhung
von 20 00024 100 lebhaft gehandelt. Anglo Guano
gingen auf 3700, Holzverkohlung auf 13 500. Die Werte des Anilin=
konzerns
lagen ſpäter weſentlich feſter, ſo Badiſche Anilin bis 10 200,
Elberfelder Farben zum Schluß bis 9500, auf Gerüchte eines neuen
Mittels gegen die Schlafkrankheit
Sehr feſt lagen einzelne Elektrizitätsaktien, ſo Felten u. Guilleaume
+ 5000 Bergmann + 2100, Voigt u. Häffner wieder + 1000 Prozent.
Maſchinen= und Metallwerte lagen uneinheitlich, lebhafteres Intereſſe
beſtand für Karlsruher, Hirſch Kupfer und Bing Metall.
Schiffahrtswerte waren lebhaft, Habag bis 11 800, Lloyd nachbörs=
lich
bis 8000.
Der Einheitsmarkt lag überwiegend feſt, nennensſvert Schneider
u. Hanau 8000 rat., Frankfurter Hof 17 500, Luxſche Induſtrie 7400,
Metallgeſellſchaft bis 29 000.
Im Freiverkehr Mansfeld ſchwach geſteigert bis 13 000 Prozenk.
Sonſt hörte man Becker Stahl 74007200 Becker Kohle 53006500,
Benz 7200, Brown=Boveri 4000, Hanſa Lloyd 3200, Inag 51004900,
Krügershall 12 00012 500, Petroleum 14 00014 500, Mez Söhne leb=
haft
60006100 Raſtatter Waggon 9000 G., Tiag 3000, Ufa 4500 bis
4200, Entrepriſes 69 00071 000, Diamond Shares 60 000.
w. Deviſenm irkt. Frankfurt a. M., 12. Januar.

13. Jan. 1923 Nr. 12

Für Bankaktien waren die Kursbeſſerungen teilweiſe beſcheidener.
Valutapapiere, mit Einſchluß der Auslandsrenten, ſtellten ſich ebenſo
wie Freiverkehrspapiere, von denen in Kaliwerten zeitweiſe großes Ge=
ſchäft
war, weſentlich höher. Beſonders groß iſt die Kaufbewegung
wieder in den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtrispapieren gewor=
den
, ſo daß teilweiſe wieder die frühere Orderſperre verhängt werden
mußte. Am Deviſenmarkte hingegen hielten ſich die Umſätze in engen
Grenzen. Die Notierungen unterlagen bei einem durchſchnittlichen
Dollarſtande von 10 500 nur geringfügigen Schwankungen.
w. Deviſenmarkt. Berlin 11. Januar Telegs, Auszahlungen für:

Vie
Gel
Brief
2 Wfe
Brief.
Geid
Amſterdam=Rotterbam ... .. 4119.67 4149.33 4110.67 414033 Brüſſel=Antwerpen .........." 15 663.3 36.67 Chriſtiania . . . . . . . . .. . . .. .... 1944.85 1910.13 Kopenhagen ................ 99., 07480 49 Stockholm .. . . . . . . . . . . ... .. . 2788. Helſingfors ......... .. ...... 256. 257.6 Italien.......... ........... 521.19 5
23.7 London ............ ........ 488
75 48 zMi Neiv=York ....... ..... . .. . .. 10423 19378. 10½7 Paris .... . .. ... . .. .. .. .... 30 Schweiz .. . . . . . . . . .. . .. ..... 70.06 Spanien .. . . . . . . . . . . . ...... 1635.90 1644.10 164.
16 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 14.06 Prag ..... .. .... . ... . ...... A . Budapeſt.. . . . . . . . . . . . . .. ..." Buenos=Aires ........ .. . . . .." 3890 309.7 3890. 3009.7 Bulgarien ... . .. .. .... ..... 65.83 6.1 70 Japan ........ ..... .. ......" 5012.48 5037.52 5012.4 Rio de Janeito ............." 1147,3. 1152.8 14 Belgrab.. . ... . . . . . . .... . . . ." 107.23 107.77 106.33 10

Zärich, 12. Januar. Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mitkags.

Deutſchland.
Wien ......"
Prag ......
Holland ..."
New=York",

H12. KLondon ... 24.68 0,35.G5 510.05.10 Paris ....." 33. 15 0.00.75 0.00.75 Italien ... . 26.1/ 15.07 B
Lobe. 209 2. nhagen
I9 5.30 5.284 Stocholm " . 142.½o

124.74/Kriſtiania ..
36.80 Madrib ..9.
27.1,Bueno6-Air.
33.90/Budapek ..
106.21.,Agran ...."
142.:.7Barſchan. ..

98.5
83.0.
O
530.
9.02.75

98.*
83.10
20-
540.
0.0260

11. Januar
Geld
Briel. N. e
Selb
Briel Antwerpen=Brüſſel.........." (53.35 656,65 653.35 650,65 Holland .. .. ... ... .. . ... .... 60 4165.40 4098.35 4101.05 London .. ..... .. ... . . . ..... *38
790 48871.90 48378 75 43621.25 Paris ........ . .. . . . . . ... . . ." 0.80 25.70 729.30 Schweiz.............. . .. . .. 1u60.10 1960. 1957.60 1967 40 Spanien ..................." 162 1631. 1620.9 1529.05 Ftalien ................. ... 519.* Z. 510. Liſſabon=Oporto. . . . . . . . . . . . ." S12.8 Dänemark ... .. .......... . .." 2024.7 Norwegen ..... . . . . . ... ....." 1934 Vi Schweden .. . . . . . . . . . . .. ...." 2794.45 Helſingfors ....... .........." 260.65 ſtew=York .................." 1478.5. 1549 10400.9 Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . . . 14.93 16 15.06 Budapeſt.. . . . . . . . . . . . . . . . . ." 3.98 Brag ...................." 125 2W8 Agram.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ." 106.75 107,75
107.25 108.25

vom 12. Januar. Die
w. Frankfurter Abenddebiſe
Zurückhaltung am Debiſenmarkt hält an. Dollarnoten 10 350, Deviſe
London 48 500, Paris 72,
Brüſſel 660, Neu=York 10 400, Holland 4050,
Schweiz 1950, Helſingfors 258.
Berliner Börſe.
Berlin, 12. Jan. (Wolff.) Unter dem Druck der Politiſchen
Exeigwiſſe hält an der Börſe die Marktfluchtſtimmung unverändert
an. Die Kaufluſt erſtreckt ſich in zunehmendem Maße auf feſtverzins=
liche
Anlagewerte aller Gattungen.
Der nach der üblichen Preſſung
am Jahresſchluß wieder recht flüſſig gewordene Geldſtand, und die
großen Summen, die zur Anlage in Sachwerten, als die noch immer
Wertpapiere ſtark bevorzugt werden, drängen, begünſtigen dieſe Be=
wegung
.
Am Aktienmarkt erfuhr im Großverkehr die Kaufluſt durch die
Realiſationsneigung eines Teils der Börſenſpekulation zwar eine ge=
wiſſe
Dämpfung, doch ſtiegen die Kurſe, mit Ausnahme der von die=
ſen
Glattſtellungen betroffenen Papiere, überwiegend weiter. Die Er=
höhungen
beliefen ſich durchſchnittlich abermals auf mehrere hundert
bis taufend Prozent, für einzelne Werte bis 2000, und für Spezial=
papiere
, wie Oberſchleſiſche Eiſenbahnbedarf, Riebeck Montan, Stoll=
herger
Zink. Deutſche Kali und Deutſch=Atlant. Telegr., auf 3000 bis
5000 Prozent und darüber.
E

Der Reichsbankausweis vom 6. Januac.
w. Berlin, 12. Jan. Der Ausſveis der Reichsbank vom 6. ds.
Mts. ſchließt nach den außerordentlich ſtarken Kreditanforderungen der
letzten fünf Bankwochen diesmal mit einer Entlaſtung der Anlagekonten
der Bank ab. Er zeigt, daß ſehr beträchtliche Summen, die vorher zwecks
Bereitſtellung von Mitteln für den Jahresſchlußbedarf bei der Bank auf=
genommen
worden waren, nach Erledigung der Ultimoregulierungen wie=
der
Anlage in Reichsſchatzanweiſungen gefunden haben. Die geſamte
Kapitalanlage der Bank iſt um 74,7 Milliarden Mark auf 1533,2
Milliarden Mark zurückgegangen. Die bankmäßige Deckung
allein ſenkte ſich um 74,6 Milliarden Mark auf 1532,1 Milliarden Mark,
und zwar verminderte ſich das Schatzanweiſungskonto trotz nicht un=
bedeutender
Neuinanſpruchnahme ſeitens des Reichs um 88 Milliarden
Mark, während die Wechſelbeſtände um 13,4 Milliarden Mark zunahmen.
Die fremden Gelder haben ſich um 70,8 Milliarden Mark auf 459,7 Mil=
liarden
Mark ermäßigt.
Die ſeit Ende April v. Js. nicht mehr unterbrochene Steigerung des
Zahlungsmittelumlaufs ſetzte ſih in der Berichtswoche weiter fort. Die
Banknotenausgabe erhöhte ſich um 56,4 Milliarden Mark auf
1336,5 Milliarden Mark. Auch der Umlauf an Darlehnskaſſenſcheinen
erfuhr diesmal eine Vermehrung, nämlich um 99,4 Millionen Mark auf
13,5 Milliarden Mark.
Die Darlehnsbeſtände der Darlehnskafſen weiſen für die erſte
Januarwoche eine Zunahme um 52,8 Milliarden Mark auf 304,9 Mil=
liarden
Mark auf. Da die Darlehnskaſſen einen dieſen Neuausleihungen
entſprechenden Betrag an Darlehnskaſſenſcheinen an die Reichsbank ab=
lieferten
, ſo ſind deren Beſtände an ſolchen Scheinen unter Berückſich=
tigung
der in den Verkehr abgefloſſenen Summe um 52,7 Milliarden
Mark auf 291,2 Milliarden Mark geſtiegen.
Kohlenpreiserhöhung.
Berlin, 11. Jan. (Wolff.) Anſchließend an das Ergebnis der letzt=
tägigen
Lohnverhandlungen mußten die Organe der Kohlenwirtſchaft
heute in neue Kohlenpreisperhandlungen eintreten. Die
Preiserhöhungsanträge umfaßten im allgemeinen einen Aufſchlag von 50
Prozent zut den bisher geltenden Nettopreiſen, während die Lohnerhöhun=
gen
ab 12. Januar etwa 68 Prozent gegenüber Dezember betragen, zu=
züglich
der Abgeltungen der für die erſte Dekade des Januar bereits ein=
getretenen
Lohnerhöhungen, wozu dann noch für die beſetzten rheiniſchen
Gebiete ein beſonderer Zuſchlag füir die infolge der Beſetzung zu erwar=
tenden
wirtſchaftlichen Erſchwerungen zugeſtanden werden mußte. Dieſe
beiden letzteren Poſten ſollen bei der nächſten Preisfeſtſetzung berückſichtigt
werden bezw. wieder entfallen. Dementſprechend betragen die Preis=
erhöhungen
netto fitr Rheinland=Weſtfalen 10 185 Mk. je Tonne Fett=

förderkohle, für die übrigen Rebiere durchſchnittlich: Niederſchleſien 10 327
Mark, Sachſen 11 820 Mk., Niederſachſen=Barſinghauſen 10 850 Mk., des=
gleichen
Ibbenbüren 9871 Mk., Aachen=Eſchweiler 12410 Mk. Aachen=
Nordſtern 13 278 Mk.; rheiniſche Braunkohle: Rohkohle 1555 Mk., Bri=
ketts
5511 Mk., mitteldeutſche Neviere: Rohkohle 2432 Mk., Briketts 6432
Mark. Ein Vertreter des Reichswirtſchaftsminiſteriums gab die Erklä=
rung
ab, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium von ſeinem Vetorecht kei=
nen
Gebrauch machen werde, weil die geforderten Beträge zur Aufrecht=
erhaltung
des Bergbaues notwendig ſeien. Die Preiserhöhungen treten
mit Wirkung ab 12. Januar in Kraft. Zu Beginn der Sitzung legte der
Vorſitzende unter allſeitiger Zuſtimmung energiſch Proteſt gegen die
rechtswidrige, den Bergbau, ſchwer gefährdende Beſetzung des Ruhr=
gebiets
ein.
Von den Produktenmärkten.
Berlin, 12. Jan. (Wolff.) Produktenmarkt. Vei un=
verändert
durchſchnittlich feſter Grundſtimmung behaupteten ſich die
Preiſe ungefähr auf dem geſtrigen Stande. Für Weizen und Roggen
beſtand ſeitens der Berliner Mühlen vermehrte Kaufluſt, und auch die
Nachfrage zur Deckung von Weiterverkäufen an die Reichsgetreideſtelle
hielt an. In Gerſte und Hafer war das Geſchäft infolge des fort=
dauernden
Ausſtandes der Arbeiter bei den Fouragehändlern unver=
ändert
ruhig. In größeren Mengen gehen inländiſche Gerſte und
Hafer von der Oſtſeeküſte nach Hamburg. Von den übrigen Artikeln
iſt Nennenswertes nicht zu berichten.
h. Mannheim, 12. Jan. Die Donnerstags= Produk=
tenbörſe
ſtand unter dem Zeichen der Beſetzung von Eſſen. Die
Stimmung war ſehr feſt und die Eigner hatten ihre Preisforderungen
noch weiter in die Höhe geſchraubt, denen aber die Käufer reſerviert
gegenüberſtanden und zu keinen Käufen ſchritten. Die Preiſe ſtellten ſich
für Weizen auf 4546 000 Mk. und darüber, für Roggen auf 40 41000
Mt., für Gerfte auf 3435 000 Mk., für Hafer auf 2832 000 Mk. und
für Mais auf 3840 000 Mk., ſofort greifbarer Ware pro 100 Kilo ab
Station Mannheim. Die Mehlpreiſe haben dementſprechend ebenfalls
eine ſtarke Steigerung erfahren, und es koſtete Weizenmehl Spezial=Null
73 000 Mk., aus zweiter Hand 67 000 Mk. pro Doppelzentner ab ſüd=
deutſche
Mühle. Futtermittel lagen ebenfalls feſt bei erhöhten Preiſen.
Für Weizenkleie verlangte man 19 000 Mk., für Malzkeime 20 000 Mk.,
für Biertreber 20 00021 000 Mk., für Wieſenhen 22 000 Mk., für Preß=
ſtroh
20 000 Mk. pro 100 Kilo frei Abgangsſtation. Offiziell wurden pro
100 Kilo ſwaggonfrei Mannheim netto Kaſſe notiert: Weizen 46 000 bis
46 500 Mk., Roggen 40 000 Mk., Gerſte 33 00035 000 Mk., inländiſcher
jafer 27 00032 000 Mk., ausländiſcher Hafer 39 00041 000 Mk., loſes
Wieſenheu 20 00022 000 Mk., Luzerne=Kleeheu 22 00024 000 Mk., Preß=
ſtroh
16 00018 000 Mk., gebündeltes Stroh 14 00015 000 Mk., Weizen=
mehl
73 000 Mk. (Mühlenpreis), Weizenkleie 19 00020 000 Mk. Ten=
denz
feſt.
h. Manuheim, 12. Jan. Bei dem Kleinviehmarkt am
Donnerstag betrug der Auftrieb: 64 Kälber, 30 Schafe, 165 Schweine,
686 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht für
Kälber b 62 00065 000 Mk., C 60 00062 000 Mk., d 55 00060 000 Mk.,
50 00055 000 Mk.; Schafe a 40 00042000 Mk., b 38 00040 000 Mk.,
36 00038 000 Mk., d 34 00036000 Mk., e 3000032000 Mk.;
Schweine a und b 86 00088000 Mk., c 8400086 000 Mk., d 82000
bis 84 000 Mk., e 76 00080 000 Mk.; Sauen 76 00082 000 Mk.; Ferkel
und Läufer 23 00045 000 Mk. pro Stück. Tendenz: mit Kälbern ruhig,
langſam geräumt; mit Schafen und Schweinen mittelmäßig, geräumt,
mit Ferkeln und Läufern lebhaft.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr, Melbung.)
10. 1. / 12.1.
10. 1. 12. 1.
Aktiengef. für Anilinfr.
8500. 1 Han. Maſch.=Egeſt.. . . . . 149000. 49000.
8150.
2500.
Aſchaffenburger Zellſtoff. 12600.
Hanſa Dampfſch.. . . . . / 9200. 10300.
Ausgb.=Nürnb., Maſch.
3700. 13200.
Hemoor Zement .....
Berl.=Anhalt=Maſchinen
6300.) Hirſch Kupfer...... ..
09.
5500 15800.
Bk. f. Elektr. W. vorzug./ 9000. 3700
Höſch Eiſen ... . . . . . . . 125300. 27500.
Bismarckhütte . . . . . . . . . /36803./36650.1 Hohenlohe Werke ....
000. 14800.
Brau
kohlen=Brikett .. .116000.
21060.1 Kahla Porzellan .. . . . . 15000. 15000.
30100.
Bremer Vulkan ....../27500
Lindes Eismaſch.. . . . . . 10000. 29900.
Wolle. . .... . . . ."
100.
Lingel Schuh .. . . . . . . / 5000.
Chem. Heyden ..... .. . .! 6900. 8000.1 Linke & Hofmann ....
1600. 11500.
Weiler ... .. . . . . / 8500.1 9200.
L. Loewe & Co. ... . . . / 18000. 19500.
Deutſch=Atlant. Tel.. . . /20000.
24750. C. Lorenz ..........."
6900.
6500.
Deutſche Maſchinen ....
000. Meguin.. . . . . . .."
.. . /12000. 11000.
Deutſch=Niedld. Tel. . . . ./16000.
500.
Niederländiſche Kohle .
Deutſche Erdöl ......."
0.
2900.1 Nordd. Gummi . . . . . . . / 3250.
225.
5
Deutſche Petroleum ..
3750.
Orenſtein
5000.
2550.
....
Dt. Kaliwerke ........."
Rathgebe=
....
40
3N00-
000.
Laff. u. Munition.
Roſitzer Zucker ......"

8.
30500.
r3marckhlitte . ... /089
kütgerswerke. . .. . . . . ./1320
3000.
Dyuamit Nobel ......."
010.
6025.
Sachſenwerk. .. . . . . . . .
8000.
500
8200.
Elberfelder Frben ..."
iſche Gußſtahl .. ./23000. 21500.
Elektr. Lieferung ..... . ! 6700
9150
ns Glas.. . . . . . . / 15800.
17000.

7000.
R. Friſter ..
Thale Eiſenhütte ..."
........"
Gaggenau Vorz. ....../ 7500.
7500.
Volkſtedter Vorzellan.
8900.
Gelſenk. Gußſtahl ......
Weſtf. Eiſen Langend:
8100.
8400
Geſ. f. elektr. Untern. . ./ 5525.
5900.F Wittener Gußſtahl ... .122
00. 22000.
Halle Maſchinen .. . . . . . 17500. 18500.1 Wanderer=Werke . . . . . /23250. 24000.

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 12.

Staatspapiere.
%o Reichsanleihe. . ... . . . . ..."

..........

...
4½25 IV. und V. Schatzanweiſ.
% VI.IK.

Sparprämienanleihe .. . . . . ."
Preuß. Konſols ........."
.....
70
........
Bad. Anl. unk. 1935... ..
v. 1907.. . .
4% Bahern Anleihe ......."
3½%0
........
4% Heſſen unk. 1924 ........"
3½½ ........"
.............
420 Württemberger ........."
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902 ..
Bosnien L.=E.=B. v. 1914
6
L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
Le
ſo v. 1902...........
.....
47o
130 Griech. Monopol .....
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
....
ab 1918 ...
%0 Oeſt. Schatzanwveiſ., ſtſr.
4).
............"
o4 fbrente zusufat
4% Oeſt. Go
einheitl. Rente ....."
7 Num. am. Rente v. 03 ...
5
Goldrente v. 13 ..."
7%.
konv.. . . .
am.
v. 95 .
*
490 Türk. Admin. v. 1903... .,
(Bagdad) Ser. I..
II..
v. 1911, Zollanl. ..
4%0
4½%6 Ung. Staatsr. v. 14....
Goldronte ......."
2
Staatsr. v. 10....
Kronenrente .....
42
Außereuropäiſche.
2 Mexik. amort. innere. . . ..
konf. äuß. v. 99 ..

Gold v. 04. ſtfr. . .
konſ. innere ....,
39
4½% Irrigationsan

5½ Tama lipas, Seriel ....
Oblig. v. Transportanſt,
Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . .
726 alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
2,
6%neue ,

ſtrf.
7 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. Cm. ..........."
3%6
3% v. 1885...... ......"

4%

10.1. 12. 1. 80.50 80.50 W. 680. 400. 215 8 32 2
34 1. 137. 11 0. 110. 118 19 00 7000. 2805.
220. 39 000. 1800.
1900.
5800. M- 9700. Zi0- 4500. 4000 d. 17500. 18500. 9900. 10300. 10350. 10350. 4800. 6900. 5500. 18850. 200-
2700.
75 000. 55.- A 100500. 18000. 19 000. 1730. 500. 116750. 0. 32 000. (G
0. 30 000. 27 300.

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1883....
420
½%0 Anatolier I............
Rubolfb. (Salzkammerg.)
Salon Conſt. Jonktion . . .
Salonique Monaſtir .....
% Tehuantepee . . .... . . .. . ."
472%
.........
Deutſche Städte.
9. Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½½ Darmſt. v. 1905 ......"
4½ Frankfurt v. 1913 .......
v. 1903 ......."
Mainz. v. 1919 bis 1926.
Pfandbriefe.
4½ Frankf. Hhp.=Bank 1920..
...
Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
Pfälz.
1922 ...
Rhein. 1923 ...
verl. . . .
idd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 .saiaf.

10. 1.
2250
20 600.
1050.

12. 1.
30 000.
2200.
1200.

F
7900.
640
6850.-

10
94.
150

T.
137.

10:
B.50

40 Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4%0 Heiſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank.....
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ............
deutſcheEffekten=u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........"
Diskonto=Geſellſchaft ........
Dresdener Bank ..........."
Bank ..
frankfur
allbank. . .
.
Rett
*a
eldeutſche
ank .. . .."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt..
Reichsbank=Ant. . annnn.
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein. . .atlaa!
Bergwerks=Aktien.
Berzelius................"
Bochumer Bergb. ...... . . . .
Buders. . ....... . . . . . . .. . ..
Dt. Luxemb
ger .. . . . . . . . ..."
Eſchweiler Be
verks=Akt.. . . .
Gelſenkirchen Bergw. ......."
Harpener Bergbau .........
Kaliwerke Aſchersleben .. . . . .
Weſteregeln ......."
Lothringer Hütte............
Mannesmann Röhren........
Oberbedarf ................"
Oberſchleſ. Ei
n CCaro) ......"
Phönig Bergbau ............"

100.

A
R0.
4500.
200
2500.-
78.
3000.-
2375

8200.
13600. 13300.
24 000.
20 000.
4750.
200.
500.
3450.
26 000.
9500.
2500.
500.
23700.

150 g.
120.
69.
156
95.50

100.-
85.25

2160.
2510.
19000
A=
430
1000
3000.
230
3200
2250.

8900.
24 259.-
22500.
5500.-
17000.
21 000.
27 00.
15 500.
26 300.
164 00.
125 000.

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ..... ....!
Niebeck Montan.. . . .. .. . . .. . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte. . . . . . . . . . . .
Bau= und Terrain=Aktien,
ſch= und Tiefbau ..........
Süddeutſche Immobilien
hil. Holzmann ............."
Wahß & Frehtag ............
Baſt Nürnberg ............"
Pleiſtift Faber ........ ....."
Brauerei=Aktien.
Henning
....

Löwenb.
ichen.......
Schöfferhof (Binding!........
Werger ...................."
Cementwerk Heidelberg ......
Cementfahrik Karlſtadt .. . . . ..
Cementr Lothringen ......
Ehemiſche Aktien.
Anglo Guano ..............
Badiſche Amilin .............
Blei Braubach ....!
.
Dt. Gold= n. Silberſck
anſt.
Goldſchmidt . . . . . . . . . . . . . . . . .
Griesheim Ele
von .. . . . . . . . ."
Höchſter Farbwerke .. . . . . . . . ."
Elberfelder Farben .........."
Weiler=ter-mer .... . . . . . ....."
Holzverkohlung .. . . . . . ......."
Rhenania .. .. . . . ... . ... .....
Rütgerswe
ſe............."
Schramm Lackfa
ir. . . . . . . .. .
Ultramarinfabr.=Ver. ......."
Wegelin Rußfabrik .........."
Werke Albert Chem.).... . . .
Deutſch. Eiſenhandel)........."
Elektriſche Akiien.
Akkum. Berlin .............."
I. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . ."
Bergmann Werke. . . . . . . . . . . ."
Felten & Guillequme. . . . . . . ..
Lahmehe
................."
Lech Aug=
urg
. . . . . . . ......"
Licht und Kraft ............."
ieferungsgeſ.. . . . . . . . . . . . . . .
Mainkraftwerke Höchſt.......
Reiniger, Gebbert & S.
I..
Rhein. Elektr. Werke .... . . . . ."
Schuckert (Nürnberg) ........"
Siemens & Halske .........."
Siemens Betriebe ..........
Tei... Aan ..... ."
ringer elektr. Lief. ......."
Voigt & Haeffner Stamm ....
Vorzug ..............."
Maſchinen=Aktien.
Adlerwerke Kleher .........."
Armatur (Hilpert) ..........."
Badenia (Weinheim)... . . .. . .

10.1.
21006.-
5990.
15 500.
3550.
4500.
5150.
3850.
7400.

M=
B
7500.-
7300.

34000.
300.
8800.
.
30.
300.
700.
8000.
10800
3000.
13500.
5750.
109
10000
18 600.
7800.

3
3100
5950.
*
6500
16000.
2500.
3900.
7
000.
6000.
5800.
4500.
4300.

12.1.
21 000.
50 000.
6000.
18 000.
4020.
00.
4850.
10 800.
G500.
9020.
3300.
9700.
3900.
3600.
7600
9
10 000.
37000.
10100.-
4500.
00.
1.
500.
9.
500.-
14 000.
13800.
5950.
000.
11000.
121000.
8400.

FEN-
170
300
Re.
4000.
6500.
MN-
Zil=
24 000.-
2490.
3700.
8000.
6000.
5000.
4700.
4490.

Maſchinen=Aktien (Fortſ.)
Bad. Maſch. Durlach .. . .. . .."
Beck & Henkel (Caſſeh ......."
Breuer Stamm.. . . . . . . . . . . .
Dainler Motoren ...........
Dürkopt
....... .. .......
Eiſenwe
zutern .. . ..
Eiſenwerk Meher ..........."
Enzinger Filter ............."
Eßlinger Maſchinen ........."
Faber & Schleicher. . . . . . . . . . .
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Gasmotoren Deutz.........."
Gritzner (Durlach)
........."
Heyligenſtaedt E C

Hydrometer Breslau.
Karlsruher .................."
Klein, Schanzl. & Becker ....."
komotiofabr. Krauß ......."
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Meguin ...................."
Noenus ......."
.......
Motorenfabrik Ob
urſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke ..
Nähm. Kayſer..............."
ſiedinger Maſchin. . . . . . . . . . . 7850
köhrenkeſſelfabrik (Dürr).....
Schnellpreſſen Dresden. ......
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Verſchiedene=Aktien.
E.T.
Emaill. Ullrich ..............."
Feinmechamik (Jetter) .......
Feiſt Sektkellerei ............
Frankfurter Hof ............
Ganz, Ludwig .............."
Geiling, Sekt ..... ..........
Gelfenlirchen Gußſtahl ......."
Gummipeter .
.......
Gummi Berlin
ankfurt .. . ."
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer ......."
Hirſch Kupfer ......... . .. . . .
Hotel A.=G., München ......."
Junghans Gebr...
....
Konſervenfabrik B
un ..
Lederſabrik Adler Oppenhe
Gebr. Fahr ..
Lederfabr. Niederrhein (Spi
*)
Lederfabr. Leutesborff ......"
Lederw. Nothe ............."
Lederwerke Spicharz ........
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metall .........."
N.Sp.
Metal: Bingwerke Nürnbg. . . .
Metall Dannhorn. . . . . . . . . . ..
Hindrichs=Auffermann . . . . . .."
Olfabr. Verein deutſch. ......"
Shilipps. . . . . . . . . . . . . . . . . . .."
Pinſel Nürnbeig ............
Porzellan Weſſel ............"
Schleußner (Frankfurt a.M.)..

10.1. 12. 1. 5900. 5505.- 6880. 6780. 9900. 10 900.- g00. 70.- 7000. 8600. 4990. 4980. 7009. 7100. 10000. 11000. 975. 3875. 5000. 5700. 16050. 18500. 00. 8000. 10200. 111300. 6000. 6800. 200. 5000. 9500. 0- 7200. 1000 . 4500. 300.11050 4. 5000 390. 5600 6500. 7000. 7500. 33950 30 000. 6003. 5800. 15 000. 17 800. 3500.- 3500. 990 5500. 8400. 500. 6800. 150. 5000. 5800. 9000. 8750. 5200. 5150. 14 000. 15 000. 7000. 8500. 6090. 5490. 5500. 5800. 6500. 9000 8800. 14000. 15 000 a. 45 5000. 16 000. 4900. B50. 9000. 10 000. 6200. 7000. 5000. 6200. 5200. 8400. 8950. 11500. 1000. 5000. 8300. S00. 10300. 12000. 3500. 3500.

Berſchiedene=Aktien (Fortſ.) 10. 1.
Schneider & Hanau .. . . . . . . . 6500.-
Stempel, Schriftgießerei. . . . . . 7000.-
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ... 4000.-
Schuhfabrik Herz ......... ... 4000.
Schuhf. Leander Offenbach ..."
4000.
7000.-
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel, Julius .............."
6975
Siemens Glasinduſtrie .. . . . . . 17000
Spiegel= u. Spiegelglas Bayr., 10300.
U.Z.
Uhrenfgbr. (Bad.) Furtwangen 6500.
Veithwerke
300.-
.........
Voltohm Seil
tamm. . . . . . . . 7000.
Vorzug ..... . . 6000.
Aate
Fuchs Heidelberg ... 4500.
Zelſtoff Aſchaffenburg. . . .. 12400.
Zellſt,
Waldhof .. . . . . . . . . 11400.
Zellſtoff=Ver. Dresden .. . . . . . 4800.-
Spinnereien.
Elfäſſ. Bad. Wollfabr. Kehl ... 7500.-
Ettlingen Spinnerei ....... . . 10900.
Hammerſen (Osnabrückh) ..... 9900.
Zuckerfabriken.
Zuckerfabr. Waghäuſel ... .. . . 6700.
Franke
thal ... .. . 7480.
Heilbronn ... .. . . . 6400.

Offſtein .... . .. . . 7500.
Rheingau ..... .. . 7000.
Stuttgart .. . . . . . . 7000.
Transport=Aktien.
Schantung E. B. .. ... . . . . . . 3810
Hapag (Paketfahrt) .. . . . . . . . . 10700.
Nordd. Lloyd ..............."
Süddeutſche Eiſenbahn=Gef.... 4675
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn

Annotierte Aktien.
Alsberg ........ ...... ......"
600.
Beckerſtahl ................."
Benz...."
.......
Brown B
... .......
Cont. Handelsbank . . . . . . . . . .
Hanſa Lloyd ..............."
nad nöe
... . . . . . . . . . . . . . / 5300
Kabel 9
C..............
Karſtadt R. ................
Mansfelder ....... .........."
Petroleum, Dtſche, uuusustss: 12000
Kaſtatter Waggon ...........

Stöckicht= Gummi Fjag)..I=
Text.=Ind. (Barmen
ufa Film ..... ...... . . . . . . . 460

Hare e
Dampfkeſſel Rodberg.... ..
Gebrüder Roeder........"
120.1 Gebrüder Lutz . Tahrifl=
...
Helvetia Konſervenf.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger ..
Bahnbedarf.. ........."

12. 1.
8000.
6800
4000.
3600.
4200.
7375.
6275.
16800.
10 400.
6950.-
10000.
9000.
4500.
12700.
500.
5950.
8500.
10900.
11500.
6700.-
6850.
640(
7650
7000.
7000.
3970.
10 650
7500.
5000 g.


77
30
WaD-Ozis
800

Nachfr. Mice 730. 10 096. 19. 4800.
5200. .
4090. 4500. 15 000. 3355. 3345.

Bankgeschäft
Fernsprecher 1308, 1309

1I 2 112 1OrN
Aktien / Renten / Delisen / Sorten

BrIIOrGUT
1 Luisenplatz 1

[ ][  ][ ]

Nummer 12.

Darmſtädter Tayblatt, Samstag, den 13. Januar 1923.

Seite 2.

Das helle Licht.

Roman von Friedrich Kipp.
7)
Nachbruck verboten.)
Ueber Max war es gekommen wie ſtille Wehmut. Die Ge=
genſätze
waren zu überraſchend auf ihn eingedrungen und ſinnend
verfolgte er ſeinen Weg. Dann aber mußte er auf einmal lachen.
Er dachte an die Worte der alten Zigeunerin. Sonderbarer Zu=
fall
das mit den fernen Sternen! Die Alte konnte doch nicht
wiſſen, daß er in Afrika geweſen war, dort unter anderen Sternen
gelitten und gelebt hatte. Und nach Mayas Ausſage ſollte er
wieder dorthin kommen. Na, daran glaube ich nicht, lachte er
und ſchlug mit dem Stock gegen die Zweige.
Halloh, da iſt der Ausreißer! erklang es da plötzlich vor ihm.
Max fuhr zuſammen. So tief war er in Gedanken.
Guten Abend, Herr Revierförſter!
Ja, hat ſich was, guten Abend! Tut der Menſch ſo harmlos,
als ob alles nichts wäre, und wir ſchweben in tauſend Aengſten
um ihn.
Nun, das wird doch joohl nicht ſo ſchlimm ſein, entgegnete
Max lächelnd.
Schlimm nicht, aber gefährlich. Sie bleiben ja über die
Gebühr lange aus. Soll man ſich da nicht ängſtigen? Und als
Max ihm dann von ſeiner eigenartigen Begegnung mit den Zi=
geunern
erzählte, meinte er lachend: Nun, ich hab’s mir ja gleich
gedacht und es auch zu meiner Alten geſagt, daß Sie irgendwo in
der Natur ſchwärmen würden, aber zur Strafe gibt’s heute abend
nur noch kaltes Eſſen, Sie Ausreißer
Womit ich ſehr zufrieden ſein werde pflichtete Wallenhorſt
bei und erzählte dann das im Gaſthauſe Gehörte.
Sonderbar, daß Sie das gerade hören mußten, aber es iſt
boch fein, daß ich gleich davon unterrichtet bin, verſetzte Randers,
da kann man ſeine Gegenmaßnahmen treffen. Iſt natürlich kein
anderer, wie der Scheelhans! Seine Zeit im Zuchthaus iſt her=
um
. Daß ich daran auch nicht gedacht habe? Und der Blaubäckle
wird ja alles tun, wenn es heißt, mich unſchädlich zu machen.
Der gibt die tauſend Mark ja mit Wonne her. Am liebſten ſchöſſe
er mich ſelber über den Haufen. Er iſt aber lahm und unſchädlich
und wird ſich bald zu Tode ſaufen. Aber ſeinem wackeren Spröß=
G

ling, dem Andreas, und dem Jobes, die mir bisher noch immer
aus dem Garn gelaufen ſind, werde ich ſchon einmal das Hand=
werk
legen. Und vor dem Scheelhans iſt mir ebenfalls nicht bange.
Das wäre ſonderbar, wenn der alte Randers ſich vor ſolchen
Heckenſchützen fürchtete!
Aber aufgepaßt heißt’s! Aufgepaßt!
Drittes Kapitel.
Es war ein trüber Tag. Seit Stunden kämpfte die Sonne
vergeblich gegen den grauen Nebel, der, aus den Tälern auf=
ſteigend
, ſich feſt an die Höhen der Berge hing und dem Lichte
den Zutritt verwehrte. Nur vereinzelte Strahlen drangen hin und
wieder ſchwerfällig durch die dichte Decke und blitzten gleich da=
rauf
, wie in Angſt, vor der Uebermacht des feindlichen Dunſt=
meeres
erſtickt zu werden, durch die kleinen Butzenſcheiben in die
gute Stube des Forſthauſes. Max Wallenhorſt ſah mechaniſch
ihrem Spiel zu. Seinem heißen Sehnen nach Erlöſung aus Nacht
und Dunkel glich ihr unruhiges Taſten. Jetzt ringelte ſich wieder
eine goldene Lichtwelle des Sonnenſtrahls durch das Fenſter,
ſpielte um den von Liesbeth Randers ſorglich gepflegten Blumen=
tiſch
, lag dann eine Weile auf den in tiefen Farben leuchtenden
Fuchſien und Geranien, flutete dann taſtend an der dunklen Ta=
petenwand
entlaug und hüllte endlich ein kleines Bild in golde=
nem
Rahmen in ſtrahlende Helle. Max ſtand vom Sofa auf und
beſah ſich das Bild. Es war Liesbeths Photographie. Sie ſah
hier jünger aus, faſt noch wie ein Kind. Madonnenhaft lächelten
die ſanften Augen unter geſcheiteltem, enganliegendem Haar aus
dem geſunden, friſchen Geſichtchen hervor. Unſchuldsvoll und
engelrein, ſo war ſie Max ſtets erſchienen, und jedesmal hatte
ihn ein Gefühl der Rührung beſchlichen, wenn er in ihrer Nähe
weilte.
Seufzend hing er das kleine Bild wieder an ſeinen Platz und
ging zum Klavier.
Es war ein altes, braunes Inſtrument, jeboch wohlgeſtimmt
und von gutem Klang. Er klappte den Deckel auf und griff in
die Taſten.
Eine weiche, ſchwermütige Weiſe glitt durch den Raum,
dann verlor ſich der Spieler in ſeine eigenen Phantaſien.
Max verfügte über eine gewiſſe Fertigkeit, und wenn er ein=
mal
am Klavier ſaß, ſo konnte er oft ſtundenlang ſeinen muſika=

liſchen Träumereien nachhängen, ohne auf ſeine Umgebung zu
achten. So war es auch heute.
Er hörte nicht, daß ſich die Tür hinter ihm geöffnet hatte, und
daß Lisbeth Randers mit dem Kaffeegeſchirr eingetreten war.
Sie ordnete den Tiſch. Als ſie das beendet hatte, trat ſie hinter
den Spieler und lauſchte den weichen Tönen, die dieſer dem In=
ſtrument
entlockte. Ihre Augen leuchteten, und ſchwärmeriſch fah
ſie auf den jungen Mann, deſſen ſeelenvolles Spiel Widerhall in
ihrer Seele fand. Max hatte ihr von Anfang an Achtung einge=
flößt
, auch ſein Weſen war ihr ſympathiſch, und dazu war ſein
Aeußeres danach angetan, ein junges Mädchenherz wohl ſchneller
ſchlagen zu laſſen. Unwillkürlich ſtellte ſie Vergleiche zwiſchen ihm
und Hans Enders, der ihr auf Leben und Tod den Hof gemacht
und den ſie auch ganz gern leiden mochte. Er war auch faſt der
einzige junge Mann geweſen, der ihr bislang entgegengetreten
war, und darum kam ſie jetzt das erſte Mal dazu, ihn mit verglei=
chenden
kritiſchen Augen zu betrachten, und ohne daß es ihr
weiter auffiei, erſchien ihr Wallenhorſt vorteilhafter. Ganz ſon=
derbar
war ihr ſtets zu Mute geweſen, wenn der ernſte Blick des
gereiften Mannes auf ihr ruhte und ſich ihr Auge für Momente
in dem ſeinen verlor. Dann hatte ſie errötet zu Boden ſehen
müſſen und ein Gefühl war in ihr aufgeſtiegen, das nie in des
Eleden Nähe ihre Sinne verwirrt hatte. Sie kannte das nicht,
konnte es ſich nicht erklären und es blieb ihr rätſelhaft. Zuletzt
legte ſie es als eine gewiſſe Art Reſpekt gegen den um Jahre
älteren Mann aus. Daß dieſes eigenartige Gefühl in beſonderer
Zuneigung oder gar in Liebe wurzeln könne, auf dieſe Möglich=
keit
kam ihre unſchuldsreine Seele überhaupt nicht. Ihr kamen
keine anderen Gedanken, als daß ſie und Hans Enders ein Paar
werden ſollten. Sie paßten, dem Alter nach, zueinander und
außerdem wollten es die Eltern, und das ausſchlaggebendſte war,
daß der Vater oft davon ſprach und ſeine Hoffnungen darauf
ſetzte, denn der Forſigehilfe war reich. Dann hatten er und ſeine
Frau einen beſonders ſorgenfreien Lebensabend. In dieſer Weiſe
ſah der Alte ſehr auf das Materielle. Unſer Mädel hat eine
glänzende Zukunft und wird einſt Oberförſtersfrau, ſagte er oft
zu ſeiner Ehegenoſſin, und ich hoffe, daß aus der Sache was
wird. Er iſt ja ein Windhund, aber auf derlei Kinkerlitzchen
darf man doch bei einem jungen Dachs nichts geben, das gibt
ſich mit den Jahren von ſelbſt.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 13. Jatuar 1923.

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Im Winter auf
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und 1200 Mk..

Ortsgruppe Darmſtadt
Die für Sonntag
gep ante Veranſtal=
tung
tnuß der
ernſten Zeitverhält=
niſſe
halber ans=
fallen
.
(341
Der Vorſtand.

nach Hanau
übernimmt Laſtauto
mit Anhänger
Donnerstag, 18. ds.
Näh. Auskunft Lieb=
frauenſtr
. 115 (*1144

Stterſabenbe

an den höheren Knabenſchulen in Darmſtadt
Wir laden die Eltern der zu Oſtern neu eintretenden
Schüler zu folgenden, um 5, Uhr beginnenden Eltern=
abenden
ein:
Montag, 22. 1., in der Ludwigs=Oberrealſchule, Kapellſtr. 5,
Dienstga, 23. 1., in der Liebigs=Oberrealſchule, Eing. Lagerhausſtr.,
Mittwoch, 24. 1., im Veal=Gymnaſium, Kirchſtr. 22,
Donnerstag, 25. 1., im Ludwig=Georgs=Gymnaſium, Karlſtr. 2.
Die Anmeldungen werden Dienstag, den 30. 1., von
0 bis 12 und von 3 bis 5 Uhr in der betreffenden Anſtalt
entgegengenommen. Dabei ſind Geburtsfchein, Impfſchein
und letztes Schulzeugnis (Herbſt 22) vorzulegen.
Die Direktionen
337)
der höheren Knabenſchulen in Darmſtadt.

Konkordiaſaal.

Heute 9
Samstag: Moderner Lanz
8 Uhr. (1102) Kapelle Weſp.

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dunkel, 70.80 cm breit, Mk. 1900.

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Das Abenteuer der schönen Dorette,
Roman in 5 Akten mit Hella Moja.

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für Erwachſene und
Kinder ſow einzelne
Haushalts=
Gegenſtände
preisw. abzng, aber
möglichſt geſchloſſen
Anzuſ. Samst. nach=
mittag
2½4 Uhr.
Händler verb. (353

Aus den Amtsverkündignngen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldener Zwicker in
Futteral. 1 Paar gelbgraue Handſchuhe,
1 Taſchentuch, gez. W. 1 grauer Damen=
handſchuh
. 1 Gummieinlage von einer
Wäſchemangel. 1 kleine Drahtzange. Ein
Paar ſchwarzwollene Handſchuhe. 1 grün.
Batiſttuch. 2 Fünfmarkſcheine. 1 braune
Schultaſche mit Buch und Heft. 1 grauer
Schal. 1ſchwz Damen=Samthut mit farb.
Band. 1 ſchwarzes Geldſcheinmäppchen
mit über 400 Mk. und ein ſolches mit über
200 Mk. 1 Griffelkaſten mit Zirkel. Ein
Fünfzigmarkſchein. Zugelaufen: Ein
unger Dobermann.
Gonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es ver=
ſehen
den onntagsdienſt und in der Woche
vom 13 Jan. bis einſchließlich den 20. Jan.
den Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke;
ſtheinſtraße 9, und die Beſſunger Apo=
theke
, Karlſtr. 111.

Fremdenſteuer.

Wo
neuer Anzug
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Preis 75 000 Mk.,
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1 Schausel u. 1 Küchen=
herd
zu verk. Fertig
Darmſtr 21. (*1133

Folgenden zweiten Nachtrag zur Orts=
atzung
vom 10. März 1921 bringe ich
hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 8. Dezember 1922.
Der Oberbürgermeiſter.

Schwarz. Konfirm.=
Kleid, weiß, Kinder=
kleid
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zahlung
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werd noch entgegen=
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Alexanderſtr 3, pt.

Zweiter Nachtrag
zur Ortsſatzung über die Erhebung einer
Fremdenſteuer in der Stadt Darmſtadt.
Auf Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſammlung vom 7. Dezember 1922,
nach Anhörung des Kreisausſchuſſes des
Kreiſes Darmſtadt und mit Genehmigung
Heſſiſchen Min ſteriums des Innern vom
28. Dezember 1922 zu Nr. M. d. J. 38021
wird nach Art. 15 der Städteordnung
mit ſofortiger Wirkung hiermit beſtimmt:
Die Steuerſätze des 83der O tsſatzung
vom 10. März 1921, bezw. des Nachtrags
zur Ortsſatzung vom 15. November 1922,
erhöhen ſich mit ſofortiger Wirkung wie
folgt:
Auf20) bef einem Tagespreiſe bis zu 30.,4
von über
302ſo
*
A-9. 8
von über 50
40
des Wohnungs= oder Zimmerpreiſes, ein=
ſchließlich
der Entgelte für alle Neben=
leiſtungen
, der in dem Nachtrag zur Ortg=
ſatzung
über die Erhebung einer Freuden=
ſteuer
in der Stadt Darmſtadt vom 15.
November 1922 unter Ziffer 1 bezeich=
neten
Art.
Darmſtadt, den 6. Januar 1923.
Der Oberbürgermeiſter.
(st351
J. V.: Daub.

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tag
nachm. (*1149
Hoffmannſtr 2a, III.

Bekanntmachung.
Die Beiträge zur Angeſtelltenverſiche=
rung
ſind, für die Zeit vom 1. Januar
1923 an durch Marken zu entrichten.
Jeder Verſicherte muß ſich eine neue
Verſicherungskarte ausſtellen laſſen.
Wir fordern daher die der Angeſtell=
tenverſicherung
unterliegenden Perſonen
auf, ſich an einem der nächſten Wochen=
tage
, vorm. zwiſchen 1/,8 nd 12 Uhr,
bei der unterzeichneten Ausgabeſtelle
zwecks Ausſtellung der neuen Verſiche=
rungskarte
einzufinden. Die bisherige
Verſicherungskarte iſt mitzubringen. Wer
eine ſolche noch nicht beſitzt, muß ſich
(359
ausweiſen.
Der Verkauf der Marken der Ange=
ſtelltenverſicherung
erfolgt nur durch die
Poſtanſtalten.
Darmſtadt, den 11. Januar 1923.
O.
n
Allgen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt.
Blumenihalſtraße 7.

iA
Bonmnc

Kuszugtiſch; eichen,
abzg Ferd. Schmitt,
Aiexanderſtr. 9. (*.*

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Bei Abnahme v.5 Doſen Mk. 3eo.
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per Doſe nur Mk. 360.
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Ai Hicte Rcche
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er
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(st366
tragen die Preiſe ab Grube:
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Kleinſtückige
800M.,
Induſtriekohle . . . . . .600M.,

Montag, 15. Januar, vormittags
9 Uhr, werden im Rummelbräu
verſteigert:
A. Nutzholz:
Stämme Im: Eiche: 1 23 II. Kl.:
0,53 TV. Kl.; 0,77 V. Kl.; Ulme: 0,98
II. Kl.; 1,27 IV. Kl.; Kiefern: 10,81
II. Kl.; 12,08 III. Kl.; 25,94 IV. Klaſſe;
9,51 V. Kl.; Fichte: 14,91 Va Klaſſe;
44,54 VbKl. Derbſtangen: Im Fichte:
12,04 I. Kl.; 1,91 II. Kl.; Nutzknüppel
rm: Kiefer: 6.
B. Brennholz:
Rm: Scheiter: 16 Eiche, 60 Kiefer,
Fichte; Knüppel: 163 Kiefer, 10 Fichte;
Reiſigknüppel: 8 Buche, 1 Ulme
12 Kiefer; Stöcke: Eiche 13, Kiefer 42,
Fichte 29.
Das Holz ſitzt im Diſtrikt Harras
Abt. 17, 9, 18. 20, 21, 28, 30. In
Diſtrikt Trieſch Abt. 14, 614, 16, 17.
Vor der Abfuhr muß Barzahlung
geleiſtet werden.
UInterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Verkauf.
Nähere Auskunft erteilt Herr Forſt=
wartaſpirant
Lehr, Forſthaus Harras.
Darmſtadt, 12. Januar 1923.
Oberförſterei Darmſtadt
V.: Burk.

wagen ohne Verdeck
preisw. zu vk. Guten=
bergſtr
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Guterhaltener
Kinderſvagen
zu verkaufen. Näher
Geſchäftsſt. *1169

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zu verkauf. Becke
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tühlchen
zu verkauf,
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Kranichſteinerſryogs
Stock.

Feinkohle . . . . . . . . 250M.,
Die Preiſe ſind freibleibend, Liefer=
möglichkeit
vorbehalten.
Der Verkauf von Sackzentnern im
ſtädtiſchen Hallenſchwimmbad wird wie=
der
aufgenommen und findet Mittwochs
und Samstags von 95 Uhr ſtatt.
Die Preiſe erhöhen ſich hier auf Mk.
1300, 1080, 860 und 475 je Zeniner.
Darmſtadt, den 12. Januar 1923.
Verwaltung
der ſtädtiſchen Braunkohlengrube
Prinz von Heſſen bei Darmſtadt.

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ich in der Lage, jedermann konkurrenzlos
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80 M.
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die höchſten Preiſe!
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Auf Wunſch wird alles abgeholt, (k1458
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Zuckerrüben-Sirup Prd. Mk. 150.-

Welzengrleß".
Vollkorn-Reis
Bruch-Rels
Erbsen, grün
Bohnen, weiſ

Pfund Nk. 360.
Pfund Mk. 36D.
Pfund Mk. 300.
Pfund Mk. 400.
Pfund Mk. 340.

Kathreiners Malzkaffee Pfd.-Pak 450.
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Gerstenkaffee . . Pfund Mk. 320.

Futter-Artikel:
Gerste Pf. 210 Hafer Pf. 210 Kleie Pfd. 110

(1179

Kappel

Kahlertstr. 31
Ecke Parausstrasse.
Telephon 2335.