Darmstädter Tagblatt 1921


27. Dezember 1921

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Nummer 347

Dienstag, den 27. Dezember 1921

Einzelnummer 30 Pfg.

Ein offener Brief an Vriand aus Amerika,
Eine Erwiderung der Amerikaner deutſcher
Abkunft auf den Appell Briands an die
Deutſchamerikaner.
RdF. The American Monthly veröffentlichen in ihrer
Dezember=Nummer folgenden ſehr intereſſanten, an die Adreſſe
Briands gerichteten Brief von ihrem Herausgeber George Syl=
veſter
Viereck:
Neu=York, 25. November 1921.
His Excellenc) Monſieur Ariſtide Briand,
Premier of France care of Freuch Embaſſy, Waſhington, D. C.
Sehr geehrter Herr!
In Ihrer Rede im Lotos=Club fordern Sie die Amerika=
ner
deutſcher Abkunft auf, als Vermitteler zwiſchen Deutſchland
und Frankreich zu handeln. Keine Aufgabe würde unter ge=
wöhnlichen
Umſtänden dankbarer für uns ſein; aber, Herr Briand,
können Sie von uns verlangen, im Vertrauen von jenen jen=
ſeits
des Ozeans zu ſprechen, und von ihnen zu ſagen, daß ſie
nichts zu befürchten haben von Frankreich, während Frank=
reichs
Militarismus Deutſchland Hände und Füße bindet und
ihm ſeine Knie auf die Bruſt geſetzt hat? Können Sie von
Deutſchland erwarten, daß es noch mehr guten Willen zeigt in
Hinſicht auf die demütigenden Abweiſungen, welche Ihr Land
jeder Anſtrengung zu einer Verſtändigung entgegengebracht hat,
welche nach und nach ſeitens der deutſchen Regierung ſeit dem
Kriege gemacht worden ſind?
Sie erwarten von Deutſchland, guten Willen zu zeigen
während franzöſiſche Truppen, weiße oder farbige, deutſchen
Boden beſetzt halten; während Sie der Vereinigung Deutſch=
öſterreichs
mit ihren Stammperwandten ein Veto entgegen=
ſetzen
; während Danzig vom Deutſchen Reiche abgetrennt iſt;
während der polniſche Korridor ſeine Herrſchaft zerreißt; wäh=
rend
Ihre übertriebenen Reparationsforderungen das indu=
ſtrielle
Leben von ganz Zentraleuroba in ein Chaos werfen;
während Ihre Sanktionen und Ihre Kommiſſionen eine Ver=
höhnung
aus ihrer Oberherrſchaft machen, und während Elſaß=
Lothringen, ohne Zuflucht zu den Prinzipien der Selbſtbeſtim=
mung
nehmen zu können, an Frankreich gefeſſelt verbleiben muß.
Es mag ſein, daß die Bevölkerung von Elſaß=Lothringen die
franzöſiſche Herrſchaft vorzieht! Aber, wie das auch ſein mag,
jedenfalls zieht ſie Unabhängigkeit vor! Es mag aber auch ſein,
daß fie die Wiederserein;gung mit Deutſchland wünſcht! Wenn
Sie deshalb ſo ſelbſtſichek ſind, warum erlauben Sie dann nicht
ein Plebiſzit unter neutralem Schutz? Deutſchland und die ihm
Gutgeſinnten in der ganzen Welt würden zufrieden ſein, ſich
bei einer ſolchen Entſcheidung beruhigen zu können.
Ich möchte die Aufmerkſamkeit Ew. Exzellenz auf einen
Artikel in der Dezember=Nummer von The American Monthly,
betitelt Erſt Gerechtigkeit, dann Abrüſtung, lenken. Dieſer Ar=
tikel
iſt nicht in parlamentariſcher Sprache geſchrieben. Wenn
es meine Aufgabe ſein würde, die Kriegsrüſtungen, welche darin
beſprochen werden, in dieſem Brief an Sie zu vereinigen, er
würde in einer Form geſetzt ſein, welche der Würde eines her=
vorragenden
Beſuchers aus einem großen und freundlichen
Lande entſpricht; nichtsdeſtoweniger aber würde alsdann die
Tatſache ſelbſt beſtehen bleiben: Es kann keinen Frieden in Eu=
ropa
oder in der Welt geben, bevor nicht der Friedensvertrag
von Verſailles revidiert und in Uebereinſtimmung mit den 14
Punkten durch eine Konferenz gebracht worden iſt, an welcher
alle Nationen, einſchließlich beide, Sieger und Beſiegte, unter
gleichen Bedingungen teilnehmen.
Sie ſprechen mit Recht von der Lohalität der Amerikaner
deutſcher Abkunft gegenüber ihrem adoptierten Vaterlande. Dieſe
Lohalität iſt ſo unbezweifelbar, als die Loyalität der franzöſi=
ſchen
Einwanderer, welche mit der deutſchen Armee kämpften,
oder den vielen Generalen mit ausgeſprochen teutoniſchem Na=
men
und teutoniſcher Abſtammung, welche für Frankreich foch=
ten
. Ich erhebe meine Forderung auf Reviſion des Friedens=
vertrages
nicht nur als Anwalt abſtrakter Gerechtigkeit, als viel=
mehr
inbezug auf das Selbſtintereſfe und nichts weniger, als
die Ehre der Vereinigten Staaten, welche ein ſtarkes und proſpe=
rierendes
Zentraleuropa verlangt, das mit ſeinem Geſchick zu=
frieden
und in Frieden mit ſeinen Nachbarn lebt.
Sie werden glauben, daß ich zuviel verlange. Machen Sie
endlich einen Anfang. Ziehen Sie Ihre Truppen, beſonders
diejenigen aus Ihren afrikaniſchen Kolonien, zurück. Schaffen
Sie Ihre Sanktionen ab und willigen Sie ein, in eine Kon=
ferenz
zur Wiederherſtellung Europas, in der Deutſchland ein
Platz am Tiſche des Rats haben wird. Laſſen Sie mich hinzu=
fügen
, ſehr geehrter Herr, daß, obgleich meine Forderungen
überaus groß erſcheinen müſſen, ſie indes nichts anderes ent=
halten
als: Laßt alle diejenigen, welche die Sprache Goethes
ſprechen, unter einer Flagge vereinigt werden, genau ſo wie die=
jenigen
, welche Ihre eigene vortreffliche Sprache ſprechen, glück=
lich
und in Frieden unter der Trikolore leben. Wenn Sie uns
die Hand, welche Sie uns entgegenſtrecken, in aufrichtiger Red=
lichkeit
und guter Treue reichen, werden wir nicht abſtehen, ſie
zu ergreifen.
Weil Ihre eigene Aufforderung öffentlich erſchienen iſt,
nehme ich mir die Freiheit, auch dieſen meinen Brief ebenſo zu
per ntlichen.
bin, ſehr geehrter Herr,
aufrichtig Ihr
(gez.) George Sylveſter Viereck.

Hoff

ilich berfehlt dieſer in unſerem Intereſſe ſehr zu be=
ende
Appell der Deutſchamerikaner an den franzöſiſchen

Kommiſſionen Entſcheidungen getroffen hätten, und warum habe
man nicht die Antwort des Reichskanzlers abgewartet? Wenn
die Regierung am Tage nach Cannes das Parlament vor ein
fait ascompli ſtellen und ſagen werde, die deutſchen Zahlungen
würden nicht ſo hoch ſein, wie man erwartet habe, dann müſſe
die Kammer die Verantwortung übernehmen und den franzöſi=
ſchen
Steurzahler belaſten. (Beifall.) Es habe alſo ſchon einigen Briand weigerte ſich, auf Einzelfragen Antwort zu geben
Wert, Aufklärungen über die Abſichten der Regierung zu ver=
langen
. In ſeinem Bericht ſtelle Senator Cheron feſt, daß die
deutſchen Steuerzahler zweimal weniger zahlen als die franzöſi=
ſchen
(!) und der Reichstag habe noch die neuen Steuern herab=
geſetzt
. Die Deutſchen, die Kriegsanleihen gezeichnet hätten,
erhielten ihre Zinſen, die offizielle Kommiſſion aber erhälte
nichts. Klotz lenkte die Aufmerkſamkeit der Regierung auf die
Gefahr internationaler Finanzmanöver, die dazu verleiten wür=
den
, in Marknoten zu ſpekulieren zum Schaden der Forderung
Frankreichs. Chéron habe geſagt, die lückenloſe Ausführung des
Friedensvertrages von Verſailles ſei unerläßlich für die finan=
zielle
Wiedererhebung Frankreichs. Ja oder Nein, ſo ſchloß ren wolle, ſo müßte ſich die Kammer ihrerſeits das Recht des
Klotz ſeine Anfrage; wird der franzöſiſche Steuerzahler mit
neuen Steuern belaſtet werden, und ſoll er wieder eine größere! Der Kammerpräſident verkündete, daß eine Interpellation
Steuerlaſt tragen, als es ſeinen Kräften entſpricht?
Briand erklärte in ſeiner Antwort, im Augenblick, in dem
man noch verhandle, ſei es unmöglich, Interpellationen zu be=
antworten
. Der Abgeordnete Klotz, der die Verantwortlichkeit
der Regierung ſchon getragen habe, habe ſeine Lage begriffen
und ſeine Interpellation in eine Anfrage umgewandelt. Das
beſte Mitel, ſich mit der engliſchen Regierung zu verſtändigen. Die Kammer ging dann zur Beratung der Interpellationen
ſei die perſönliche Verhandlung. Dies ſei in einer Atmoſphäre betreffend die Banque Induſtrielle de Chine über.
vollkommener Herzlichkeit geſchehen. Briand fuhr fort: Wir ſind
glücklich, daß in unſeren Beziehungen ſich ein Sonnenſtrahl zeigt.
Die Entente zwiſchen Frankreich und Großbri=
tannien
iſt ſo eng wie jemals, und ich zweifle nicht daran,
daß in naher Zukunft (hier wurde Briand von der Rechten unter=
brochen
, worauf er erklärte, die elementarſte Höflichkeit ver=
lange
, daß man dem Miniſter des Aeußern geſtatte, ſich auszu=
ſprechen
.) Briand fuhr fort die Neparationsfrage, die
den Gegenſtand der Mitteilungen der Reparationskommiſſion
gebildet habe, betreffe nicht nur England und Frankreich, ſondern
alle Alliierten. In den Unterredungen mit Lloyd George habe
man verſucht, die verſchiedenen Anſichten auszugleichen, um zu
einem gemeinſamen Standpunkt für die Konferenz von Cannes
zu gelangen. Das Geheimnis der Unterredungen habe allen
Kommentaren Tür und Tor geöffnet. Er müſſe in der Kam=
merwenigſtens
einige negative Auskünfte geben.
Es ſei nicht die Rede davon, daß Frankreich eine der Garantien
aufgebe, die der Vertrag von Verſailles ihm zubillige. Er müſſe
zur Ehre von Lloyd George erklären, daß dieſer die beſondere
Lage Frankreichs als Erſter anerkannt habe. In keinem Augen=
blick
ſei ihm der Gedanke gekommen, zu verlangen, daß bei den beng ſowie der Univerſiät und der Handelskammer Königsberg
kommenden Konferenzen Frankreich auch nur die kleinſten Opfer
bringen ſolle. Auf Grund dieſer Erklärungen habe man verhan=
delt
. Man habe die beſten Mittel ins Auge gefaßt, die man an= ſchaft in allen Handels= und Verkehrsfragen des oſtpreußiſchen
wenden könne, um Deutſchland zum Zahlen zu zwingen. Léon
Daudet und zwei andere Abgeordnete der Rechten unterbre=
chen
und werden vom Präſidenten zur Ordnung gerufen.
Briand fuhr fort: Frankreich habe, was die Reparation der
deutſchen Schuld anlange, keine Opfer zu bewilligen. Wenn an=
geſichts
der Verfehlungen Deutſchlands die Garantien nicht ge=
nügen
würden, müſſe man nach neuen ſuchen. Es ſei nichtdie
Rede davon, den Friedensvertrag von Verſail=
les
oder den Zahlungsplan abzuändern. Es ſei
wohl möglich, daß eine derartige Hoffnung im Geiſte deutſcher
Geſchäftsleute hätte aufkommen können; es ſei auch möglich, daß
ſie an ein Gelingen dieſes Planes geglaubt hätten. Was dieſe
Kombinationen ergeben hätten, davon wiſſe er nichts. Er regle
mit Frankreichs Alliierten die gemeinſamen Angelegenheiten.
Man könne auch glauben, daß der Zahlungsplan von London
als ein Opfer, das Frankreich gebracht habe, angeſehen werde.
Man könne Ziffern, die darin enthalten ſeien, als unter der
Wirklichkeit bleibend anſehen. Aber juriſtiſch habe die Nepara=
tionskommiſſion
den Zahlungsplan gemäß dem Vertrag auf=
geſtellt
. Es ſei nicht möglich, den Friedensvertrag abzuändern
ohne Zuſtimmung des Parlaments, das ihn ratifiziert habe. Die
Beunruhigung, die infolge der Annahme entſtanden ſei, daß
Frankreich ſeine Garantien aufgegeben habe, oder bereit ſei, ſie
aufzugeben, ſei völlig unbegründet. Was die Konferenz anlange Deutſchen mit 7592 angegeben, das ſind nicht weſentlich weniger,
fo müſſe er ſagen, daß viele andere Problem vorhanden ſeien,
die die Alliierten betreffen. Es ſei außerordentlich leicht, die
interalliierten Konferenz ins Lächerliche zu ziehen, aber die ver=
wickelten
Probleme könnten nicht alle von der Botſchafterkonfe=
renz
geregelt werden. Habe man ſich darüber zu beklagen?
Nein! Die Annäherung der Völker ſei notwendig, damit ſie in
gutem Einvernehmen leben könnten, und dazu brauche man Ver=
handlungen
. Man habe von Waſhington geſprochen. Er
ſei der Anſicht, daß das Abkommen zu Vieren über den Stil=
len
Ozean doch eine große Sache und eine ſtarke Garantie ſei.
(Beifall.) Konferenzen, wie die von Cannes, ſeien notwendig,
denn es handle ſich darum, die verwickelten Intereſſen zu prüfen.
Briand fuhr fort: Der Abgeordnete Klotz habe von Kombina=
tionen
finanzieller Art geſprochen. Er wiſſe nicht, woran Dr.
Rathenau gedacht habe, er glaube aber, daß gewiſſe Forderungen
geſtellt wurden. Aber die Kombinationen des Herrn Dr. Ra=
thenau
ſtünden nicht zur Diskuſſion. Er habe immer geſagt, daß
das Unbehagen, das ſelbſt auf den entfernteſten Ländern laſte,
nur durch große Anſtrengungen internationaler Solidarität be=
ſeitigt
werden könne. Er freue ſich, daß man jetzt dieſer Anſicht
zuneige. Das Problem der Wechſelkurſe, die beklagenswerten
wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die auf der ganzen Welt laſteten,
iſterpräſidenten nicht, den beabſichtigten Eindruck zu machen. rührten von der wirtſchaftlichen Lage her, in der ſich große Teile

Europas befänden. Viele Märkte ſeien paralyſiert, und daraus
erkläre ſich die ſchlechte Finanzlage. Unter dieſen Bedingungen
Frankreich und Deutſchland.
könne Europa ſein Gleichgewicht nicht wieder erlangen. Es ſei

Eine Kammerrede Briands.
* Paris 24. Dez. (Wolff.) In der heutigen Kammer=
itzung
ſagte der Abgeordnete Klotz, er habe ſeine Inter=
hellation
in eine einfache Anfrage umgewandelt, um Aufklärung
vom Miniſterpräſidenten zu erlaugen. Er dankte Briand, daß er
ſeine Anfrage angenommen habe. Es handle ſich darum, zu
wiſſen, ob die Verhandlungen von London nicht die
Rechte Frankreichs verletzt hätten. Das Abkommen
von London hätte ein Syſtem des Forfait an Stelle des vor=
geſehenen
Syſtems des Friedensvertrags geſetzt. Die offiziellen

Kommiſſ onen hätten dieſes Abkommen zur Ausführung bringen
müſſen, aber in Cannes werde man ſich den gleichen Regierun=
gen
gegenüber befinden, die in der Reparationskommiſſion ver=
treten
ſeien. Warum habe man alſo nicht gewartet, bis dieſe

leicht, ſich nicht um eine derartige Lage zu kümmern. Es ſei auch
leicht, Zeit gewinnen zu wollen, um Schwierigkeiten zu vermei=
den
; aber was er mit Lloyd George beſprochen habe, ſei, einen
feſten Plan für eine Abänderung in Erwägung zu ziehen. Die=
ſer
Plan werde nicht nur mit den belgiſchen und italieniſchen
Alliierten, ſondern auch mit den Vereinigten Staaten beſprochen
werden. Nach dieſer Nichtung hätten ſich die Verhandlunzen in
London orientiert. Das wolle man in Cannes unternehmen.
Das franzöſiſche Intereſſe würde vollkommen gewahrt. Lloyd
George habe in ſeinem Gerechtigkeitsgefühl nicht eine Minute
daran gedacht, ihm Abbruch zu tun.
Abgeordneter Klotz ergriff nochmals das Wort und ſagte,
er nehme die Erklärung, daß Lloyd George keine Verminderung
der Garantien für die franzöſiſchen Forderungen ins Auge ge=

faßt habe, zur Kenntnis. Er nehme auch davon Kenutnis, Taß
Briand gefagt habe, daß ſogar neue Garantien in Betracht ge=
zogen
werden ſollten. Was die deutſchen Anleihen betreffe, ſo
möchte er wiſſen, ob der Vertreter Frankreichs in der Repara=
tionskommiſſion
Inſtruktionen in bezug auf die Zahlung ihrer
Zinſen erhalten habe.
und ſagte, alle notwendigen Inſtruktionen ſeien gegeben worden.
Der franzöſiſche Vertreter in der Reparationskommiſſion werde
die Intereſſen Frankreichs wahren. Léon Daudet ruft, das ſei
eine Antwort ä la Tartüffes. Abgeordneter Klotz verlangte eine
Antwort. Briand ſagte, es handle ſich um Einzelfragen, auf
die er nicht antworten könne, und die vom Standpunkte der
Würde der Regierung aus verletzend erſchienen. Klotz erklärte,
es ſei alſo abgemacht, daß die franzöſiſche Forderung nicht her=
abgeſetzt
werde und daß die Garantien nicht vermindert würden,
daß im Gegenteil die Möglichkeit neuer Garantien ins Auge
gefaßt werde. Wenn die Regierung ihre Handlungsfreiheit wah=
Urteils ebenfalls vorbehalten.
des Abgeordneten Magne über die Zahlungen Deutſch=
lands
am 15. Januar und 15. Februar eingelaufen ſei. Briand
verlangte, daß dieſe Interpellation nach den anderen Interpel=
lationen
verhandelt werde. Nach längerer Diskuſſion wurde
beſtimmt, daß ſofort nach der Konferenz von Can=
nes
die Interpellationen über die auswärtige Politik
zur Beratung gelangen ſollen.
Paris, 26. Dez. (Wolff.) Die Kammer beendete geſtern
die Beratung der Interpellationen über die Banque Induſtrielle
de Chine noch nicht, ſondern vertagte ſich auf Dienstag. Ueber
die Debatte, in der auch Miniſterpräſident Briand zur Verteidi=
gung
des angegriffenen Generalſekretärs Philippe Berthelot das
Wort nahm, ſchreibt die Oeudre, es ſeien bloß die bereits von
allen Zeitungen veröffentlichten Schriftftücke erwähnt worden;
nur ein Telegramm, das an den franzöſiſchen Finanzdelegierten
in Amerika Caſenave gerichtet ſei, ſei vorher nicht zur Kenntnis
der Regierung gelangt. Briand habe die für eine Unterſuchung
erforderliche Zeit verlangt, die Kammer aber habe von Beginn
der Sitzung an die Frage der Rettung der Banque Induſtrielle
de Chine über die perſönliche Frage der Brüder Berthelot geſtellt.
Königsberg.
Königsberg i. Pr., 24. Dez. (Wolff.) Das Meßamt
Königsberg begründet im Einvernehmen mit dem Oberpräſidium
der Provinz Oſtpreußen und dem Magiſtrat der Stadt Königs=
ein
Wirtſchaftsinſtitut für Rußland und die
Randſtaaten, das Handel, Induſtrie, Preſſe und Wiſſen=
Marktes zur Auskunftserteilung und Beratung dienen ſoll. Das
Inſtitut tritt in eine enge Arbeitsgemeinſchaft mit den an der
Univerſität Königsberg bereits beſtehenden Inſtituten, dem
Inſtitut für oſtdeutſche Wirtſchaft und dem Inſtitut für Ruß=
landkunde
. Durch gemeinſame Arbeit dieſer drei Inſtitute ſoll
in der Stadt der deutſchen Oſtmeſſe eine Zentralwirt=
ſchaftsſtelle
für den Handelsverkehr mit Rußland, Finn=
land
, Eſtland, Lettland und Polen geſchaffen werden, ähnlich
wie ein derartiger Mittelpunkt für die Kunde Süd= und Oſt=
europas
bereits in dem Oſteuropainſtitut in Breslau beſteht.
Das Wirtſchaftsinſtitut für Rußland und die Randſtaaten wird
durch die Verbindung mit der Oſtmeſſe in engſter Füh=
lung
mit dem praktiſchen und kaufmänniſchen Leben bleiben und
in erſter Linie ſolche Arbeit leiſten, die unmittelbar dem Handel
Deutſchlands mit dem Oſten Europas zugute kommt. Die Ar=
beiten
werden am 21. Januar aufgenommen. Der Sitz des
Wirtſchaftsinſtituts für Rußland und die Randſtaaten befindet
ſich im Hauſe der Oſtmeſſe Königserg (Preußen).
Die deutſche Auswanderung im erſten
Halbjahre 1921.
Npt. Von amtlicher Seite wird ſoeben die Zahl der in den
erſten ſechs Monaten des laufenden Jahres ausgewanderten
als die Statiſtik für das ganze Jahr 1920 zählt, nämlich 8458.
Die Autswanderung verteilt ſich auf folgende Häfen: Hamburg
4201, Bremerhaven 228, Emden 9, Amſterdam 2785 Rotterdam
369 Die Auswanderung über die Landgrenzen, über ſüdeuro=
päiſchen
Häfen, wie Genua und Trieſt, iſt nicht berückſichtigt,
ſodaß alſo die ſtatiſtiſchen Angaben nicht den wirklichen, durch
Abwanderung verurſachtem Bevölkerungsverluſt darſtellen.
Wie viel größer die wirkliche Auswanderung iſt, kann nur
vermutet werden, doch ſind, wie der Neue Politiſche Tagesdienſt
erfährt, Maßnahmen im Gange, um vom nächſten
Jahre ab die tatſächliche Auswanderung zu er=
faſſen
, auch die über die Landgrenze und über fremd: Häfen
erfolgende. Neben 4438 Deutſchen ſind in dem Berichtshalbjahre
überdies 3899 Angehörige fremder Staaten über deutſche Häfen
ausgewandert, davon über Hamburg 5506, über Bremen 3333.
Am ſtärkſten war die Auswanderung im Monat Juni.
Ueber die Auswanderungsziele liegen Angaben
mir von Amſterdam vor; von deſſen 2785 deutſchen Auswan=
derern
haben ſich 2308 nach Südamerika begeben, vorwiegend
nach Braſilien und Argentinien, 477 gingen nach Mittelamerika,
hauptſächlich M=xiko und Kuba. Wenn unter den Herkunfts=
gebieten
Hamburg mit mehr als 1000 an der Spitze marſchiert,
ſo erklärt ſich das wohl damit, daß viele Auswanderungswillige
erſt dort Arbeit ſuchen und finden, ehe ſie an die Verwirklichung
eines ſchon lange gehegten Auswanderungsvorhabens gehen.
Leider bereiten noch immer Deutſche ihre Auswanderung
ſo mangelhaft vor, daß ſie im fremden Land= in ſchwierige Lagen
geraten. Infolge des niedrigen Standes unſerer Währung
ſtehen Reichsmittel zur Unterſtützung deutſcher Auswanderer im
Auslande nur in ganz geringen Grenzen zur Verfügung. In=
folgedeſſen
ſind nicht ſelten mittelloſ= Auswanderer in fremdem
Lande in die ſchwerſte Notlage gekommen, weil auch eine Unter=
ſtützung
von ſeiten der angeſeſſenen deutſchen Kreiſe infolge ſtar=
ker
Inanſpruchnahme nicht oder nur in geringem Umfange mög=
lich
iſt. Das Reichswanderungsamt warnt deshalb in der letz=
ten
Ausgabe ſeines Nachrichtenblattes vor unüberlegter Aus=
wanderung
mit unzureichenden Geldmitteln oder ohne Ausſicht
auf eine feſte Anſtellung im Auslande. Daß tichtige deutſche
Arbeitskräfte im Auslande ſehr geſucht ſind, iſt bekannt und

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Seite 2.

Nummer 347.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Dezember 1931.

wird durch eine Mitteilung beſtätigt, wonach mit einem der Allenby und Sir Gilbert Clahlon gegen ſeine Verhaftung pro=
letzten
nach Braſilien fahrende Dampfer zwei Zimmerleute, ein
Stukkateur und acht Stukkateur=Modellierer ausgereiſt ſind, die
für den Bau der Jahrhundertausftellung im Rio de Janeiro,
die im nächſten Jahre ſtattfinden ſoll, verpflichtet worden ſind.
Dr. Paul Rohrbach, der zurzeit Braſilien bereiſt und
beſonders die dortigen Kolonien und die Verhältniſſe der nach militäriſcher Bewachung, bis eine Entſcheidung über ihren künf=
dem
Kriege Eingewanderten unterſucht, bezeichnet das folgende
als wichtigſte Erforderniſſe und Vorausſetzungen für einen
will: Geld, Erfahrungen, Bildung, Energie
und eine tüchtige Frau.
Kündigung des deutſch=ſpaniſchen Handels= denten getötet und zwanzig verwundet.
abkommens.
TU. Berlin, 24. Dez. Das Deutſche Reich hatte mit
Spanien ein Handelsabkommen vom 12. Februar 1899. Es war
ein gegenſeitiges Meiſtbegünſtigungsabkommen. Dieſes Abkom= greß der dritten Internationale nahm eine Lages=
men
iſt, wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, von der ſpa=
gekündigt
worden. Die ſpaniſche Regierung hat dabei zum Aus=
druck
gebracht, daß ſie die Fortſetzung vormaler Handelsbezie=
hungen
mit Deutſchland wünſche, und von Deutſchland Vor= greſſes von Lille ordnungsgemäß eingeſchrieben geweſen ſeien.
ſchläge, die zukünftige Regelung betreffend, erwarte.

Die Konferenz von Cannes.

TU. Paris, 24. Dez. Dem Petit Pariſien wird aus Lon=
don
gemeldet, der Zuſammentritt des Oberſten Rats
ſei nunmehr endgültig auf den 6. Januar feſtgeſetzt. Briand daß der Verwaltungsrat des Allgemeinen Gewerkſchaftsbundes
ginn der Sitzung noch mit Lloyd George zu ſprechen. Es tung der Gewerkſchaften aufgeſchoben. Der Kongreß
werde angenommen, daß die Sitzung des Oberſten Rats ſelbſt
bis zum 12. Januar dauert. An dieſen Tagen werde ſi: voraus=
ſichtlich
in die Konferenz der Miniſter des Aeußern überleiten,
die die Frage des nahen Oſtens prüfen ſoll. Für dieſe Konferenz
wird eine Dauer von 10 bis 12 Tagen angenommen.
Deutſchland aufgefordert werden ſoll, Sachverſtän=
dige
nach Cannes zu entſenden, damit dieſe in gleicher Weiſe
mit Auskunft zur Verfügung ftehen ſollen, wie Nathenau
bei den letzten Londoner Beſpr=chungen.
vormittag nach Cannes abgereiſt.
Abendſtunde erſtattete Dr. Rathenau dem Reichskanz=
ler
Bericht, an den ſich eine Beſprechung mit dem
Reichspräſidenten anſchloß.
Die Londoner Vorbeſprechuugen haben das Ziel, für die am
6. Januar im Cannes beginnenden Beratungen der Alliierten
Unterlagen zu ſchaffen. Vorausſichtlich wird dort eine Entſchei= Einfachheit unterſcheidet.
dung darüber getroffen werden, wie die Reparationslaſten
Deutſchlands zunächſt für das ganze Jahr 1922 wirdſchaftlich er= derart getroffen, daß der Aufenthalt in dieſer Klaſſe, die die beſten Teile
träglich geftaltet werden können.
Paris, 26. Dez. (Wolff.) Die Ere Nouvelle weiſt dar=
auf
hin, daß Poincaré in ſeinem geſtrigen Artikel im Temps geben, daß die Angehörigen des Mittelſtandes, die früher in der 1. oder
Lloyd George anklage, Frankreich auf den Olymp geführt
ren Pläne für den europäiſchen Wiederaufbau er=
blicke
. Darüber könne ſich Poincars nicht tröſten, denn er halte ſeits aber liegt es nahe, daß ſolche Reiſenden ſich nicht ohne weiteres im
unbedingt daran feſt, daß die Inteſſeren Europas, mit denen durch entgegenkommen, daß er ihnen auf den beiden modern eingerichteten
Frankreichs im Widerſpruche ſtünden. Nach Poincaré könne ſich Schiffen Nöln und Krefeld in der Mittelklaſſe geräumige, nach künſt=
der
Wiederaufbau, Frankreichs nur durch den Ruin leriſchen Entwürſen des Münchener Archſitekten Prof. P. L. Trooſt aus=
brauche
er nicht den Nutzen der Arbeit, aus dem der Sieger wie Damenzimmer neben großen Promenadedecks zur gemeinſamen Be=
der
Beſiegte Gewinn ziehen könne, ſondern das Pfund Fleiſch nutzung und im übrigen hohe und luftige, im allgemeinen für 24 Per=
Shylocks.
Hughes und die Abrüſtung.
Baltimore, 26. Dez. (Wolff.) Nach einer Meldung
ferenz der Eindruck vor, daß Staatsſekretär Hughes b= abſich=
tige
, auf die Frage der Abrüſtung z=u Lande zurückzu=
kommen
, nachdem die Frage der Abrüſtung zur See ge= Mittelklaſſe auf den Dampfern Köln und Krefeld des Norddeutſchen
regelt ſei.
Flottenausſchuß hat den amerikaniſchen Plan einer Ein= ſonderen Vorzüge den Reiſenden die Seefahrt angenehm und genußreich
ſchränkung der Unterſeeboot=Tonnage vorgelegt. zu geſtalten.
Danach entfielen auf die Vereinigten Staaten und England je
60 000 Tonnen, während Frankreich, Italien und Japan ihre
gegenwärtige Tonnage behielten.
Frankreich und Spanien.
franzöſiſche Regierung durch ihren Botſchafter in Ma= Leiden verſtorben. Als Sohn eines vorzüglichen, zuletzt an der Spitze
drid Aufklärungen über die prohibitiven Maßnahmen des höchſten heſſiſche Gerichtshofs tätgen Juriſten, wandte ſich auch
verlangt, die die ſpaniſche Regierung gegenüber der franzöſiſchen Kleinſchmidt dem Rechtsſtudium zu und war bald am Sitze in Darmſtadt
Einfuhr nach den Kanariſchen Inſeln und den ſpaniſchen Be= wie im engeren Vaterland als kenntnisreicher und gewiſſenhafter Bera=
ſitzungen
in Marokko getroffen hat. Der Standpunkt der fran= der in Rechtsangelegenheiten geſucht; war ihm auch eine größene foren=
allgemeinen
Zolltarif auch auf die ſpaniſchen Beſitzungen aus= Studium des Schriftums beruhendem Arbeiten, die zudem imn einem
dehnen können, aber das Einfuhrverbot, dem die Maßnahmen klaren Stil und verſtändlichem Ausdruck ſtets gehaltem waren, mehr wie
gleichkämen, ſtelle ein Regime dar, das in friedlichen Zeiten wettzumachen. Eine vorzügliche Bücherei, die er ſtets auf dem aktuellen
nicht zuläſſig ſei.
Rußland.
Ruſſiſche Mobilmachung gegen Karelien.
IU. Riga, 24. Dez. In Petersburg iſt die Mobilmachung weiter Kreiſe, ein großes Arbeitsfeld für ſeine umermüdliche Tätigkeit
worden. Sie werden nach Kapelien geſandt, wo große Kämpfe wemiger hervortrat, gerade durch ſein pfluchteifriges fleißiges Mitarbei=
ſtattfinden
.
Lenins Abkehr vom Kommrunismus.
TU. Paris, 25. Dez. Das Journal meldet aus Riga:
Lenin erklärte bei Eröffnung des 9. bolfchewiſtiſchen Kongreſſes, hokung bon Verdis Othello findet nicht wie angekündigt,
daß der Kommunismus bei dem heutigen Zerfall in Rußland am Freitag, den 30. Dezember 1921, ſondem bereits am Donners=
den
Kampf nicht durchſetzen könne und daß augenblicklich von
der Vernichtung des Kapitalismus micht mehr die Rede ſein abermals in tragenden Partien beſchäftigt ſind, die höchſte Anforderun=
könne
. Man müſſe den Kapitalismus beibehalten und ihn zum gen ſtellen. Nachdem der Donnerstagsmiete bereits die Erſtaufführung
Staatskapitalisinus umbilden.
Rumänien.
tern der Preſſe Mitteilungen über die Vorlagen, welche die Re=
gierung
bei Wiedereröffnung des Parlamens einbringen wird: karten mit dem Aufdruck 29. Dezember ſind aun 30. Dezember, die mit
Vereinheitlichung des Wahlrechts für Großrumänien dem Aufdruck 30. Dezember ſind am 29. Dezember gültig.
entſprechend den von der verſaſſunggebenden Verſammlung von
obligatoriſche, direkte und geheime Wahl und das Verhältnis= den V8. und Freitag, den 30. ds. Mts. geſchloſſen. Sprech= und Unter=
wahlſyſtem
für die Abgeordnetenkammer eingeführt würden; ſuchungsſtunden finden ab Dienstag, den 3. Januar 1922 wieder regel=
ferner
eine Aenderung des Steuergeſetzes, Abſchaffung der mäßig ſtatt.
Kapitalſteuer und wahrſcheinlich Herabſetzung der Einkommen=
ſteuer
.
eine neue Regelung der Getreideausfuhr wird die Handelsfrei= Gemeindehaus in der Schucknechtſtraße. Da aber der Chor, gleich dem
heit wiederhergeſtellt.
Erneute Unruhen in Aegypten.
TU. London, 24. Dez. In Nordägypten ſcheinen infolge
der Verhaftung des ägyptiſchen Nationaliſtenführers Zag= thiem und des Wohlwollens, die ſich der Chor in allen Kreiſen der Be=
ernſthafte
Unruhen ausgebrochen zu ſein. Die Anhänger
Zaglul Paſchas haben ſich in Kairo und Alexandrien verſam=
melt
. Sie weigerten ſich, in ihre Dörfer zurückzukehren, und ver= Konfirmandenſaal. Von Januar ab ſollen ſomit die Proben im Schloß
anſtalteten Straßenkundgebungen, wobri e3 zu blutigen Zuſam=
menſtößen
kam. Mehrere Perſonen in beiden Städten wurden zur alten Höhe und Leiſtungsſäihigkeit umnter der temperamentvollen Lei=
getötet
. Polizei und Truppen haben die Straßen beſetzt. In gelangt,
Alexandrien ſind infolge der Panik die Geſchäfte geſchloſſen.
Zaglul Paſcha, der fanatiſche Agitator für die ägyptiſche Unab= Weihnachtsfeier am 30, ds. Mts. im Konkordiaſaal hingewvieſen.
hängigkeit, hat in einem Schreiben an Len Oberkommiſſar Lord

teſtiert. Er erklärt darin, alle Aegypter ſeien bereit, der eng=
liſchen
Gewalt wieder mit Gewalt zu begegnen.
Kairo, 26. Dez. (Wolff.) Faſt die geſamte ſtudie=
rende
Jugend iſt in den Streik getreten. Zaglul Paſcha
und die anderen verhafteten Nationaliſten bleiben in Suez unter
tigen Aufenthaltsort getroffen iſt.
Paris, 26. Dez. (Wolff.) Wie Havas aus Malta mel=
Deutſchen, der ſich in der Fremde eine neue Exiſtenz aufbauen, det, erhielten zivei engliſche Regimenter den Befehl, ſich zur Ein=
ſchiffung
nach Aegypten bereitzuhalten.
Der Neu=York Herald meldet aus Kairo: Geſiern kam es
wieder zu Unruhen. Dabei wurden fünfägyptiſche Stu=
Bon der dritten Internatſonale.
Paris, 26. Dez. (Wolff.) Der Gewerkſchaftskon=
ordnung
an, in der er die Einberufung eines außerordent=
niſchen
Regierung mit einjähriger Friſt bis 20. Dezember 1922 lichen Gewerkſchaftskongreſſes für das erſte Halb=
jahr
1922 verlangt, zu dem alle Gewerkſchaften eingeladen wer=
den
ſollten, die zur Zeit der Abhaltung des Gewerkſchaftskon=
Wenn bis zum 31. Januar von dem allgemeinen Gewerkſchafts=
bund
(C. G. T.), alſo den Anhängern der gewerkſchaftlichen Inter=
nationale
von Amſterdam, die Abhaltung dieſes Kongreſſes nicht
beſtätigt ſei, will der Kongreß, der geſtern in Paris zu Ende ging,
ſeinerſeits die vorgeſchlagene Tagung einberufen und feſtſtellen,
werde ſich aber bereits am 5. nach Cannes begeben, um vor Be= verſagt habe. Infolge dieſer Tagesordnung wird die Spal=
beſchloß
jedoch, inen proviſoriſchen Verwaltungsrat zu er=
nennen
.

Sch, ffe für den Mitteiſta ½!
N. L. So könnte man zwei neue Dampfer kennzeichnen, die der Nord=
TU. London, 24. Dez. Daily Telegraph meldet, daß deutſche Lloyd im Frühjahr 1922 unter den Namen Köln und
Krefeld in ſeine Südamerika=Linie einſtellen wird. Es handelt ſich
bei dieſen beiden Dampfern um Schiffe von 9500 Brutto=Regiſtertonnen,
von denen der Dampfer Köln bereits im November auf der Werft
des Bremer Vulkan in Vegeſack vom Stapel gelaufen iſt. Er wird am
4. März ſeine erſte Reiſe von Bremen über Coruna, Villagarcia und
London, 26. Dez. (Wolff.) Lloyd George iſt heute Vigo nach Nio de Janeiro und Buenos Aires antreten. Der Dampfer
Krefeld wird vorausſichtlich in den nächſten Tagen auf der Werft
* Berlin, 24. Dez. Sofort nach Rückkehr in vorgerückter der Flensburger Schiffsbau=Geſellſchaft ſeinem Element übergeben und
nach ſeiner Fertigſtellung etwa im Mai ebenfalls i die La Plata=Linie
eingeſtellt werden. Die Paſſagiereinrichtungen an Bord dieſer Schiffe
ſtellen inſofern eine teilweife Neuerung dar, als hier zum erſten Male
neben der 3. Klaſſe in großem Umfange eine Mittelklaſſe, auch 2a
Klaſſe genannt, eingerichtet iſt, die ſowohl in der Ausſtattung wie auch
hinſichtlich der Verpflegung ſich von der 2. Klaſſe lediglich durch größere
Der ganze Zuſchnitt lehnt ſich eng an den der Kajüten an. Er iſt
des Schiffes in Anſpruch nimmt, durchaus angenehm iſt und die Einrich=
tungen
i jeder Hinſicht den Lebensgewohnheiten des guten Bürgertums,
wie es der gebildete Mittelſtand verkörpert, entſprechen. Zur Schaffung
der Mittelklaſſe hat hauptſächlich die Erbenntnis Veranlaſſung ge=
2. Klaſſe zu reiſen pflegten, nach dem unglüicklichen Ausgang des Krieges
zu haben, von wvo aus man in mitten der Wolken die ungeheue= und infolge der Revolution vielfach nicht mehr über genügende Mittel
verfigen, um dieſer alten Gewohnheit treu bleiben zu können. Anderer=
Zwiſchendeck wohlfühlen können. Ihnen will der Norddeutſche Lloyd da=
Deutſchlands vollziehen. Für ſeinen patriotiſchen Appetit geführte Salons, und zwar einen Speiſeſaal, ein Rauchzimmer und ein
ſonen eingerichtete Kammern zur Verfüigung ſtellt. Die Preiſe für die
Ueberfahrt ſind wefentlich niedriger als die der 2. Klaſſe und entſprechend
höher als die der 3. Klaſſe.
Da auch die Verpflegung gut bürgerlich und die Zuteilung der Spei=
der
Sun herrſcht in gewiſſen Kreiſen der Waſhingtoner Kon= ſen reichlich iſt es ſind täglich drei Hauptmahlzeiten und in der Zwi=
ſchenzeit
außerdem vormittags, nachmittags und abends ein Imbiß vor=
geſehen
ſo dürften auch nach dieſer Richtung hin alle Anforderungen
der Reiſenden voll befriedigt werden. Hiernach handelt es ſich bei der
Lloyd um eine Einrichtung, die als durchaus zeitgemäß anzuſprechen
Waſhington, 24. Dez. (Wolff.) Reuter meldet: Der iſt, und die auch geeignet erſcheint, bei aller Einfachheit durch ihre be=

Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Dezember.
A Geh. Juſtizrat Dr. Karl Kleinſchmidt . Am 1. Weihnachtsfeier=
* Paris, 24. Dez. Wie der Temps mitteilt, hat die tag früch iſt Geh. Juſtizrat Dr. Karl Kleinfchmidt nach längerem
ſiſche Beredſamkeit von der Natur nicht gegeben, ſo verſtand er dieſen
zöſiſchen Regierung ſei, die ſpaniſche Negierung hätte zwar den Umſtand gerade durch ſeime gediegenen ſchriftlichen, auf gründlichem
Stand erhielt, ermöglichte ihm, immer in Fühlung mit der Rechtsend=
wickelung
der Wiſſemſchaft zu bleiben. Als in Heſſen das Notarfat mit
der Anwaltſchaft verbunden wurde, hat er auch in dieſer beamteten
Stellunng, die er mit beſonderer Liebe pflegte, als Vertrauensperſon
aller Kommuniſten im Alter von 20 bis 21 Jahren angeordnet geſunden und ausgefiüllt. Auch in der 1. Kammer der Landſtände als
lebenslängliches Mitglied berufen hat er, wenn er auch im Plemm
ten in Ausſchuſſe hervorragenden Anteil an den geſetzgeberiſchen Auf=
gaben
Heſſens gehabt. R. j. p.
* Spielplan=Aenderung am Landestheater. Die erſte Wieder=
tag
, den 29. Dezember 1921 ſtatt, da die meiſten Hauptdarſteller am
Sonntag, den 1. Januar 1922 in den Meiſterſingern von Nürnberg
des Othello zugefallen iſt, muß die erſte Wiederholung am Donnerstag,
den B. Dezember 1921 ausmahmsweiſe der Wietze D ſowvie der Sonder=
miete
14 zugeteilt wenden. Infolgedeſſen wird die erſte Wiederholung
Bukareſt, 24. Dez. (Wolff.) Joneseu machte Vertre= von Schillers neumſzenierten Drama Maria Stuart auf Freitag,
den 30. Dezember, verlegt. Dieſe Vorſtellung findet ausnahmsweiſe als
Mietvorſtellung C 16 0 7 und Sondermiete 9 ſtatt. Die Tages=
Die Tuberkuloſe=Fürſorgeſtelle (Auskunfts= und Beratungsſtelle)
Jaſſy 1917 aufgeſtellten Grundſätzen, wodurch die allgemeine Darmſtadt, Willhelminenſtraße 34, iſt am Dienstag, den V., Mittwoch,
Der Wartburg Poſaunenchor‟ Darmſtadt, ſchon vor bem Krieg
als einer der beſten und leiſtungsſähigſten Poſaunenchöre umſerer Stadt
bekannt, blicte im vergangenen Monat auf ein 20jähriges Beſtehen zu=
Bukareſt, 24. Dez. (Wolff.) Der Miniſterrat beſchloß die rück. Dank dem fpeundlichen Entgegenkommen der Mavtimsgemeinde
Abſchaffung der Einfuhrerlaubnisſcheine. Durch fand der Wartburgverein und ſein Poſcmenchor ein Heim in dem evgl.
Verein Mitglieder aus allen Stadtteilen hat, konnte das ſeitherige Probe=
lokal
für die Dauer nicht in Betracht kommen, ſollte der Beſtand des
Chors nicht auf das äußerſte gefährdet ſein, und mom mußte deshalb nach
einem zentral gelegenen geeigneten Lokal Umſchau halten. Eime dies=
bezügliche
Rundfrage ergab ein erfreuliches Bild der warmen Sympa=
lul
, der von der Polizei in Kairo nach Suez gebracht wurde, völkerung erfreut, durch Zuſchriftem, Ratſchläge und Angebote von mehr
oder weniger geeigneten Räumen. Die Wahl fiel auf das am zentralſten
gelegene Reſidenzſchloß reſp. dem der Schloßkirchengemeinde gehörigen
ſtattſinden und damit iſt die Gewähr gegeben, daß der Chor bald wieder
tung ſeines neuen, noch ſehr jungen, aber recht tüchtigen Chorleiters
* Vereinigung ehem. 116er. Auch an dieſer Stelle wird auf die
(Siehe Anzeige.)

Mittwoch, den 28. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 58, 57
und Emilie je 800 gr Brot. Marke Nr. 51, 560 gr Mehl
oder 800 gr Brot.
Für Kinder: /Weiße Karten!, Marke Nr. 49 und Emilie‟
800 ar Brot. Marke Nr 46, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Kaushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die Lebensmittel=
marken
Erbach blau und weiß. je 1000 gr Huushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Zucker: Auf Marke Paula; 625 gr auf den Kopf zum Preiſe
von 6 Mk., einſchl. Tüte.
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds, J9., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gältig.

Kartenausgabe: Wilhelminenſtr. 15, Mittwoch, den 28. Dez.,
vom 1. Bezirk die Straßen mit dem Anfangsbuchſtaben
L3.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (n
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet,
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.

Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffne.
Samstags ſind alle Dienſtraume bis 12½ Uhr geöf net.
Die Preisprüfungsſtelle befindet ſich Wilhelminenſtraße 15,
Zimmer 24.

* Weihnachtsmuſik im Städt. Krankenhaus. Eine ſchöne Sitte, die
während des Krieges in den Lazavetten viel Anklang fand, nämlich der
armen Kranken an den Feiertagen zu gedenken und ſie durch Muſik und
Geſang zu erfreuen, erſtreckt ſich ſeit zwei Jahren auch auf die übrigen
Krankenhäuſer. Der Poſaunenchor Darmſtadt, der ſich erſt kürze
lich aufgelöſt hat, war es, der zuerſt den Entſchluß faßte, den Inſaſſen
der Kranlenhäuſer dieſe Weihnachtsfreude zu machen durch den Vortrag
der herrlichen alten Weihnachtslieder am Weihnachtstage. Dankbare
Fveude leuchtete aus aller Augen, der Kranben und der Geſunden und
der vielen anweſenden Beſucher, als auch dieſes Jahr am 1. Weihnachts=
ſeiertag
ein ſtattliches, zirka 30 Mann ſtardes Muſikkorps, die Muſikver=
einigung
Harmonie unter der Leitung des bewährten Dirigenten, des
altbekannten Piſtonwirtuoſen, Herrn Kammermuſiber Kümmel, an=
trat
, und von 11.15 Uhr ab eine Stunde lang die Zuhörer durch ein vor=
züglich
zuſammengeſtelltes und trefflich zu Gehör gebrachtes Programm
überraſchte. Wie wir höven planen die beiden hieſigen Poſaunenchöre
C. V. J. M. und Wartburg gemeinſam am Neujahrstag eine ähn=
liche
Veranſtaltung im Eliſobethenſtift.

wd. Gau=Algesheim, 26. Dez. Herr Peter Hollenbach in
Chicago, der Stifter einer unſeren neuen Glocken, ſchenkte als Weih=
nachtsgabe
für die Armen der hieſigen Stadt 5000 Mark. Ferner über=
wies
er zur Speiſung unterernährter Kinder es kommen hier etwa
70 in Betacht monatlich 1000 bis 1200 Mark auf die Zeitdeuer von
ſechs Monaten.
wd. Alzeh, 26. Dez. Unfall. Ein hieſiger Schloſſermeiſter, deſſen
Sohn ſowie ein Lehrling waren im Neubau der Maſchinenhalle auf hie=
ſigem
Bahnhof mit Anſchlagen beſchäftigt, als das Gerüſt brach und alle
in die Tiefe ſtürzten. Der Meiſter erlitt einen Beinbruch, auch die bei=
den
anderen erlitten Verletzungen. Einen Marder erlegte ein
Arbeiter in hieſiger Gemarhung. Bei den jetzigen hohen Pelzpreifen
hatte der Mann einen gurten Tagesverdienſt.

Reich und Ausland.
TU. Berlin, 26. Dez. Ein neues deutſches Rieſenkraft=
werk
. Das Großkraftwerk Golpa bei Bitterſeld, von dem aus Ber=
lin
einen Teil ſeines elektriſchen Stromes enthält, war bisher das größte
Dampfkraftwerk Deudſchlands. Wie die Allgemeine Glektrizitätsgeſell=
ſchaft
in Bevlin mitteilt, wird das Goldenbergwerk des Rheiniſch=
Weſtfäliſchen Elektrizitätswerbes dem Golpaer Werk dieſen Vorrang ab=
nehmen
. Nach Inbetriebnahme der Erweiterung wird das Goldenberg=
Werk rund 300 000 Kilowatt Maſchinenleiſtung erzaugen können.
wd. Wiesbaden, B. Dez. Die Verpachtung des Reſidenz=
theaters
iſt lt. Wiesbad. N. N. zur Tatſache geworden. Nachdem
am Mitowoch die telegraphiſche Zuſtimmung des Kultusmimiſters einge=
troffen
war, wurde der Vertrag zwiſchen den Vertretern des Magiſtvats
und Direktor Kapferer unterzeichnet. Das Mietverhältnis läuft vom 1.
Januar ab. Der Mietpreis beträgt 350 000 Mark. Die Eröffnung der
Vorſtellungen hängt von dem Fortgang der Inſtondſetzungkarbeiten ab.
Große Umbauten ſollten nicht ſtattfinden, ſondern nur einige Verände=
rungen
der Bühne, um dieſe für den beabſichtigten Zweck geeignet zu ma=
chen
. Den Betrieb übernimmt das Staatsthegter. Es beſteht die Ab=
ſicht
, das Schauſpiel und die Aeine Oper, vor allem die Mozartoper zu
pflegen.
wd. Hofheim, 26. Dez. Die Villa Kopp wurde in der vergange=
men
Nacht von einer Einbrecherbande ausgeplündert. Den Die=
ben
fielen u. a. acht Gemälde, fünf Perſerteppiche und ſonſtige Wert=
ſtüche
in die Hände.
Dietkirchen a. 5. L., 24. DSz. Wiedas Reichdie landwirt=
ſchaftliche
Produktion fördert. Das Gefangenenlager auf
der Dietkirchener Höhe iſt ſeit letzem Frühjahr abgeriſſen. Aber das
ſeiner Zeit von den Bauern beſchlagnahmte Land iſt ſeinen Beſitzern
immer noch nicht zurückgegeben worden. Es handelt ſich um 50 Morgen
beſten Ackerbodens, der noch immer unbebeutt, von tiefen Gräben durch=
furcht
, daliegt. Auf eine Beſchwerde beim Reichsſchatzminiſter erfolgte
die Anzwort, daß die Wiederinſtandſetzungspflicht des Reiches nicht ein=
wandfrei
feſtſteht. Es ſei indeſſen, um eime Verzögerung der Beſtellumg
zu vermeiden, nunmehr angeordnet, daß den Bauern das Land im ge=
genwärtigen
Zuſtuonde zurückgegeben werde. Entſchädigungsanſprüche
könnten erſt nach getroffener Entſcheidung geltend gemacht werden. Sehr
begreiflicherweiſe weigern ſich die Bauern, das Land anders als im be=
bauungsfähigen
Zuſtande, wie ſie es hergaben, anzunehmen. Es zeigt
ſich wieder einmal, daß St. Bureaukratius der ärgſte Feind des Wieder=
aufbaues
iſt.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 26. Dez. (Wolff.) Am 21. Dezember wurden in der
Schlußſitzung der Grenzkommiſſion für die Saar=
gebiete
die Schlußurkunden über die Abgrenzung des Saar=
gebiets
unterzeichnet.
TU. Berlin, 26. Dez. Die Strafverbüßung Ja=
gows
. Wie der Deutſchen Tageszeitung von zuſtändiger Seite
mitgeteilt wird, ſoll der zu 5 Jahren Feſtung verurteilte Herr
v. Jagow bereits in der nächſten Zeit von Leipzig nach dem
Feſtungsgefängnis Gollnow (Pommern) zur Strafverbüßung
übergeführt werden. Die Bewilligung eines Urlaubs vor An=
tritt
der Strafe oder ein Strafaufſchub kommt nicht in Frage.
Berlin, 26. Dez . (Telunion.) Ein deutſcher Damp=
fer
in der Oſtſee gekapert. Aus Reval wird gemel=
det
: Die hieſige Rettungsgeſellſchaft für Schiffe fand auf offenem
Meere den deutſchen Dampfer Kapella, der von Bol=
ſchewiſten
ausgeplündert worden war. Die Beſatzung
iſt verſchollen. Ein zweiter Dampfer iſt ebenfalls ſpurlos ver=
ſchwunden
. Man befürchtet, daß er den bolſchewiſtiſchen Picaten
in die Hände gefallen iſt.
Berlin, 26. Dez. (Wolff.) Verordnung des Reichs=
präſidenten
über die Aufhebung der Verordnung vom 28.
September 1921. Auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſ=
ſung
wird verordnet: 8 1. Die Verordnung vom 28.
September 1921 wird hiermit aufgehoben.
§ 2. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in
Kraft. Jedoch bleibt § 7 der Verordnung vom 28. September
für die Erledigung von Beſchwerden maßgebend, die gegen Ver=
bote
oder Beſchlagnahmen bis zum 31. Dezember 1921 einſchließ=
lich
erhoben werden.
Berlin, 26. Dez. (Wolff.) Laut B. Z. wurde heute worgen
der Handelsmann Ziegler in ſeinem Geſchäftskeller in der
Alten Schönhauſer Straße, Ecke Mulackſtraße, anſcheinend er=
ſchlagen
aufgefunden. Alle Behältniſſe des Kellers ſind durch=
wühlt
. Wahrſcheinlich wurde eine größere Barſumme ge=

[ ][  ][ ]

Familiennachrichten

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Am heiligen Chriſtabend um 5 Uhr entſchlief
in Gottes Hände unſere liebe Schwägerin, Tante,
Großtgnte und Couſine
(B14085
Frau

geb. Amend
Witwe des Geh. Oberdomänenrats
in ihrem 89. Lebensjahr.
Im Namen der Hinterbliebenen:
J. Grünewald, Geh. Juſtizrat,
Luiſe Peter.
Darmſtadt, den 25. Dezember 1921.
(Steinſtr. 29).
Die Einſegnung im Hauſe findet Dienstag, 27. Dez,
nachmittags //.3 Uhr, die Beerdigung auf dem alten
Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtraße, um 3 Uhr ſtatt.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 1. Feiertag, mittags 12 Uhr, entſchlief nach kurzem, ſchweren,
mit größter Geduld getragenem Leiden meine liebe Frau, unſere treu=
beſorgte
gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante

geb. Getroſt
im kurz vollendeten 63. Lebensjahre.
Darmſtadt, Frankfurt a. M. Weihnachten 1921
(14087
Soderſtraße 14.
Michael Oehlenſchläger, Schneidermeiſter
Familie Louis Oehlenſchläger, Schneidermeiſter
Familie Ludwig Grünig, Stadtbaumeiſter.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 28. Dezember, vormittags 11 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt; Einſegnung 1/. Stunde vorher.

Am heiligen Abend verſchied plötz=
lich
und unerwartet unſer liebes Kind
und Schweſterchen
Friedchen Wettach
im Alter von 10 Jahren.
Darmſtadt, 25. Dezember 1921
(1408
Liebfrauenſtraße 81.
In tiefer Trauer:
Fami lie Heinrich Wettach.

Nummer 347.

raubt. Ziegler wurde bereits vor etwa vier Jahren bei einem
Raubattentat ſchwer verletzt.
Innsbruck, 26. Dez. (Telunion.) Ein ſchweres Eiſen=
bahnunglück
ereignete ſich am Freitag in der Nähe der
Station St. Jodot am Brenner. Am Brennerpaß wurde eine
italieniſche Lokomotive in der Richtung gegen St. Jodot abge=
laſſen
. Da die Bremſe verſagte, raſte die Lokomotive mit un=

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Dezember 1921.

Eeite 3.

heimlicher Geſchwindigkeit dahin und prallte bei St. Jodot auf
den Güterzug 172, von dem ſieben Wagen zertrümmert wurden.
Das Perſonal rettete ſich durch Abſpringen, mit Ausnahme

eines Beamten und Maſchiniſten, die ſchwer verletzt wurden. Der
Materialſchaden iſt groß.
Paris, 26. Dez. (Wolff.) Der Generalſekretär im Mini=
ſterium
des Auswärtigen Berthelot hat Briand gebeten,
ihn ſeiner Funktionen zu entheben.
Paris, 27. Dez. (Wolff.) Das Journal des Debats ver=
öffentlicht
eine Meldung aus Waſhington, nach der Bal=

four dem franzöſiſchen Delegierten Sarraut auf die Weige=
rung
Frankreichs, eine Tonnenzahl von weniger als 90 000 To. Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, ie Ablehnung
Unterſeebooten anzunehmen erklärt hätte, dieſe Ziffer bedeute
eine Drohung für Großbritannien. Sarraut habe gegen dieſe Die Heag gibt in einer der letzten Nummer dieſes Blattes kurz
Auffaſſung proteſtiert und auf den defenſiven Standpunkt Frank= und bündig bekannt, daß auf Grnud ihres Tarifs der Preis für eine
reichs, das den Frieden wolle, hingewieſen.
Regierung, Arthur Raffalowitſch, iſt heute in Paris Verbrauchern gegenüber, zumal das Elektrigitätswerk eine Million Ueber=
geſtorben
.
der Kommuniſtiſchen Partei Frankreichs eröffnet, mehr) wirllich mal einen Teuerungszuſchlag zu ihrem kümmerlichen
An dieſem nehmen 310 Delegierte teil. In der Sitzung wurde
beantragt, eine kommuniſtiſche Studienkommiſſion einzuſetzen, dieſem Fall wird es ſtillſchweigend angenommen. Der Ausdruck Un=
die
den Wirtſchaftsrat des Allgemeinen Gewerkſchaftsbundes erſättlichkeit wäre im obigen Fall angebracht.
(C. G. T.) erſetzen ſoll. Verſchiedene Delegierte kritiſierten die
Parteiführung der Parlamentsfraktion. Der Partei wurde vor=
geworfen
, daß ſie noch nicht vom kommniſtiſchen Ideal durch= einheitlich mit Buchſtaben a, b, e uſw. bezeichnet. Darf man nun auch
drungen ſei. Ein aus Moskau zurückgekehrter Delegierten for= eine Veröffentlichung erwarten etwa in folgender Form: Leerung b für
derte den Kongreß namens der Moskauer Exekutive auf, ſich zweite Stadtbeſtellung, Leerung k für Nachtſchnellzug nach Berlin uſw.?
nicht perſönlichen Polemiken hinzugeben.
. Genf, 24. Dez. (Priv.=Tel.) Der deutſche Konſul in
Genf, Legationsrat Baligand, wurde von hier abberufen
und Legationsrat Dr. Naſſe. Mitglied der deutſchen Geſandt=
ſchaft
in Bern, mit der vorläufigen Verwaltung des Konſu=
lats
beauftragt.
Rom, 26. Dez. (Wolff.) Der König ernannte Diaz zum
Herzog von Vittoria.
Athen, 26. Dez. (Wolff.) Konteradmiral Dusmanis iſt g Auiklär. Brosch Nr. 5d, diskr. verschl. 43. (Nachn 4.50)
zum Chef des Admiralſtabs an Stelle des nach London
entſandten Konteradmrals Malikopulos ernannt worden.
Neu=York, 26. Dez. (Wolff.) Wie aus Maſſachuſetts
berichtete wird, lehnte der zuſtändige Gerichtshof die Reviſion
des Prozeſſes gegen Sacco und Vanzetti ab.

Vermiſchtes.
D.A.J. Eine deutſche Buchausſtellung in Holland.
Eine repräſentative Ausſtellung Das Deutſche Buch, die einen Ueber=
blick
über die moderne deutſche Buchkunſt in ſongfältiger Auswahl geben
ſoll, wird Anfang Januar in den ſchönen Räumen des Kunſthauſes Kleh=
kamp
im Haag eröffnet werden. Die Ausſtellung iſt ein Werk der Deut=
ſchen
Geſellſchaft für Auslandsbuchhandel, die im Vorjahre die große
Bücherſchau Das Deutſche Buch in Frankfurt a. M. mit ausgezeichne=
tem
Erfolg veranſtaltet hat. Die künſtleriſche Leitung hat Profeſſor
Walter Tiemann, der bekannte Buchkünſtler und Direktor der Aka=
demie
für graphiſche Künſte und Buchgewerbe in Leipzig. Ueber hun=
dert
große deutſche Verlage und hervorragende Privatpreſſen werden
ſich mit ihren koſtbarſten und gediegenſten Schöpfungen bei der Aus=
ſtellung
beteiligen.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlia ungen urter dieſer Ueberſchriit übernimmt die Redaktion

ſeierlet Berantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 31 Adſ. 2 des Preſſe
geſetzes in vollem Umſange der Einſender verantworttich.)
nicht begründet werden.
Külowattſtunde des elektriſchen Lichts ſechs Mark beträgt. In dieſer
Zeit iſt man ja allerhand ſchon gewohnt vas Preiſe anbelangt, aber dieſe
Paris, 26. Dez. Der Finanzbeirat der ehemaligen ruſſiſchen Erhöhung von nahezu 100 Prozent bedeutet eine Rückſichtsloſigleit den
ſchuß haben ſoll. In keoiner anderen Stadt wird ſo gehandhabt wie hier,
Marſeille, 26. Dez. (Wolff.) Hier wurde der erſte Kongreß Wenn die Beamten (die höheren natürlich ausgeſchloſſen die bekonmen
Gehalt bekommen, der nur einen geringen Bruchteil des Gehalts aus=
macht
, ſo wird gleich von der Unerſättlichkeſt geſprochen. Aber in
Ein Beamter.

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Die Poſt hat die Leerungszeiten der Briefkäſten in der Stadt
Dies wäre eine große Annehmlichkeit und Erleichterung für jeden Brief=
ſchreiber
. In anderen Städten ſind derartige Veröffentlichungen ſchon
vor Jahren geſchehen.
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Schluß des redaktionellen Teils.

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Serie 2): Die luſtigen Weiber von Windſov.
Orpheum: Vorſtellung um 77a Uhr.
Goethebund abends 8 Uhr im Muſikvereinsſaal: Dr. Obenauer:
Der nachooetheſche Menſch und der Tod. Johanna Heſſe: Die Weſen=
donck
=Lieder von Nichard Wagner; Weihnachtslieder von Cornelius.
Oberheſſen=Verein: Weihnachtsfeier abends 7 Uhr im Kon=
kordiaſaal
.
Verentwortlich für den redaktionellen Teil: Max Streeſe:
für den Anzeigenteil: Paul Lange. Druck und Verlag: L. C.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 4 Seiten.

Gretel Herrmann
Heinrich Boniter
VERLOBTE
Dieburg, Weihnachten 1921.
/*48894

Ihre Vermählung zeigen an
Dipl.-Ing. Ernst Pfeifer
. Frau Käthe, geb. Marduardt
Birkenau, Weihnachten 1921.
(Odenwald).
(*48817

Statt beſonderer Anzeige.
Heute ſtarb nach längerem Leiden mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Großvater und Bruder
Geh. Juſtizrat
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.
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Wilhelmine Stumpf.
Friedrich Stumpf.
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