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Nummer 345
Samstag, den 24. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
Der Stand der oberſchleſiſchen
Verhandlungen.
D.N. V. Die unfreiwillige Pauſe, die die Weihnachtstage für
die deutſche und die polniſche Delegation gebracht haben, iſt
in=
ſofern ſehr nützlich, als die deutſchen Bevollmächtigten, die nun
ſvieder nach Berlin zurückgekehrt ſind, mit dem Kabinett ſowie
mit den Reichs= und preußiſchen Reſſorts Fühlung uehten
kön=
nen. Es iſt zwar gelungen, innerhalb der deutſchen Delegation
eine die Verhandlungen ſehr fördernde Homogenität herzuſtellen,
gleichwohl iſt es von großem Wert, wenn in dieſem Stadium der
Verhandlungen mit den Zentralſtellen das Ergebnis der
bis=
herigen Beſprechungen beraten wird und wenn man ſich, über
die künftige Taktik und die künftigen Vorſchläge einigt.
Wenn man das bisherige Ergebnis zuſammenfaßt, ſo muß
man ſich deſſen bewußt ſein, daß man ein abſchließendes Urteil
natürlich noch nicht fällen kann. Man kann vor allem noch nicht
ſagen, daß eine Einigung in allen Punkten erzielt werden wird.
Es gibt da noch ſehr knifflige juriſtiſche, wirtſchaftliche und
poli=
tiſche Angelegenheiten, die zu erörtern ſind. Eins aber muß doch
hervorgehoben werden, daß es nämlich falſch wäre, die
Ver=
handlungen ſchon jetzt etwa als ungünſtiig hinzuſtllen. Auch
wenn tvir mit optimiſtiſchen Aeußerungen ſehr vorſichtig ſind,
darf das Beſtreben der Polen doch nicht verkannt werden, das
dahin geht, die Verhandlungen zu einem Abſchluß zu bringen.
Dieſes Beſtrebn iſt aus dem ſehr leicht begreiflichen Wunſche
entſtanden, daß die Polen nun endlich einmal den Teil von
Oberſchleſien auch wirklich haben möchren, der ihnen zugeſprochen
iſt. Die Verhandlungen haben bisher gezeigt, daß beide
Ver=
handlungsgegner mit kem neutralen Vorſitzenden Calonder
darin einig ſind, daß der Verhandlungsſtoff auf jeden Fall nur
auf das Gebiet beſchränkt werden darf, das in der Genfer
Ent=
ſcheidung ſelbſt bezeichnet wird. Weiter ſind die deutſche und
die polniſche Delegation auch darin einer Meinung, den
Stich=
entſcheid des neutralen Vorſitzenden nach Möglichteit überhaupt
nicht in Anſpruch zu nehmen, und zwar deshalb, weil ein ſolcher
Stichentſcheid immer eine unſichere Lage ſchafft, auch dann, wenn,
wie im dorliegenden Fall, an der Unparteilichkeit des Schieds
richters nicht gezweifelt werden darf.
Selbſtverſtändlich bleiben nach einem eventuellen Abſchluß
des Abkommens über Oberſchleſien noch eine Reihe Fragen zu
erledigen, die außerhalb der Genfer Entſcheidung erledigt werden
müſſen. Dieſe Fragen ſollen aber in freien Verhandlungen
mehr auf uns angewieſen ſind, als wir auf ſie. In dem
Zu=
ſammenhang kann dann auch, wenn Polen das wünſchen follte,
grundſätzlich das Geſämtverhältnis zwiſchen Deutſchland und
Polen einer Erörterung unterzogen werden.
Genf, 22. Dez. (Wolff.) Der Präſident der deutſch=
pol=
niſchen Konferenz, Calonder, weilt gegenwärtig in Genf, wo
er mit dem Generalſekretär des Völkerbundes Rückſprache
ge=
nommen hat. Seine Reiſe nach Oberſchleſien iſt nunmehr
end=
gültig auf den 2. Januar feſtgeſetzt.
„Mieterſchutz”.
Von Dr. Harald Förſter=Dresden.
Die Reichsregierung hat dem vorläufigen
Reichswirtſchafts=
rat und dem Reichsrat den Entwurf eines Geſetzes über
den Mieterſchutz und Mieteinigungsämter
zu=
gehen laſſen. Der Geſetzentwurf iſt das Ergänzungsſtück zu dem
Reichsmietengeſetz. Während dieſes ſich mit der Regelung der
Mietzinsbildung befaßt, ſoll das Geſetz über den Mieterſchutz
den Mieter vor einer gegen feinen Willen erfolgenden
Beendi=
gung des Mietverhältnifſes bewahren. Man kann durchaus den
Standpunkt einnehenen, daß die überaus traurige Lage des
Wohnungsmarktes beſondere geſetzgeberiſehe Maßnahmen
erfor=
derlich macht und die Freizügigkeit aus ſozialen und
wirtſchaft=
lichen Gründen eingeſchränkt wird, und doch andererſeits dafür
eintreten, daß dieſ= Einſchränkungen ſich in den Grenzen
be=
wegen, die durch die tatſächliche Zwangslage geboten ſind, daß
dagegen Erwägungen politiſcher Art auszuſcheiden haben.
Unter dieſen Geſichtspunkten ſoll der Entwurf einer Kritik
unter=
zöogen werden, die nur von rein praktiſchen Erwägungen und
denen der Billigkeit für alle Stände des Volkes getragen
ſein will.
Das Weſentliche an der neuen Regelung iſt, daß die
Rechts=
ſätze des Bürgerlichen Geſetzbuches, welche die Beendigung des
Mietverhältniſſes durch Willenserklärungen ſeitens des
Ver=
mieters enithalten, außer Kraſt geſetzt werden. Dem Vermieter
iſt die Möglichkeit einer Kündigung reſtlos genommen; eine
etwa trotzdem erfolgende Kündigung iſt unwirkſam und bedarf
keiner Zurückweiſung ſeitens des Mieters. Will der Vermieter
das Mietverhältnis zur Auflöſung bringen, ſo muß er beim
ordentlichen Gericht Hlage darauf erheben. Das Gericht kann
einer ſolchen Klage aber nur unter ganz beſtimmten
Voraus=
ſetzungen ſtattgeben, ſo, wenn der Mieter oder eine Perſon, die
zu ſeinem Hausſtand oder Geſchäftsbetrieb gehört, ſich einer
er=
heblichen Beläſtigung des Vermieters oder eines
Hausbewoh=
ners ſchuldig macht oder durch unangemeſſenen Gebrauch des
Mietraumes oder Vernachläſſigung der gebotenen Sorgfalt den
Mietraum bzw. das Gebäude erheblich gefährdet. Dieſer Faſfung
ſtehen ebenſo wie der des § 4, wonach das Mietverhältis zur
Auflöſung gelangen kann, wenn aus beſonderen Gründen ein
ſehr dringendes Intereſſe des Vermieters an der
Wieder=
erlangung des Mietraumes beſteht, erhebliche Bedenken
ent=
gegen. Der Tatbeſtand beſteht aus Begriffen, die in ihrer
Dehn=
barkeit der Auslegung des Gerichts einen allzuweiten Spielraum
belaſſen. Was iſt unter „erheblicher Beläſtigung” was unter
„unangemeſſenem Gebrauch”, was unter „erheblicher
Gefähr=
dung” was unter „dringendem Intereſſe”, was unter „ſchwerer
Unbilligkeit” uſw. zu verſiehen?! Was der eine Richter als
an=
gemeſſen oder billig erachtet, wird dem anderen als unangemeſſen
oder unbillig erſcheinen. Der Entwurf verfällt in den ſchweren
Fehler, nur ſcheinbare Rechtsſätze aufzuſtellen, während
ihnen in Wirklichkeit der Inhalt erſt durch den Richter zu geben
iſt. Die notwendige Folge muß eine noch nicht erlebte
Rechts=
unſicherheit auf dieſem Gebiete ſein, der Ausgang eines
Pro=
zeſſes wird ſo ungewiß wie noch nie ſein, die ergehenden, ſich je
nach der Auffaſſung des Richters widerſprechenden Urteile
wer=
den ohne die Möglichkeit einer endgültigen Nachprüfung durch
den oberſten Gerichtshof in unſer ruheloſes Volk neue
Erbitte=
rung und neue gegenſeitige Verhetzung tragen.
Als dritten Aufhebungsgrund führt der Entwurf die
Rück=
ſtändigkeit des Mieters mit dem Mietzins für zwei
aufeinander=
folgende Termine an. Die Aufhebung des Mietverhältniſſes iſt
jedoch nicht mehr zuläſſig, wenn der Mieter den Vermieter vor
der Verkündung des Urteils befriedigt. Natürlich fallen bei
letz=
terer Löfung die Koſten des Reichsſtreites dem Mieter zur Laſt.
Selbſt wenn nun das Gericht die Ueberzeugung erlangt hat,
daß dem Vermieter eine Fortſetzung des Mietverhältniſſes nicht
zugemtet werden kann, darf es das Urteil nicht olne weiteres
für vollſtreckbar erklären; dies hängt vielmehr von der
Feſtſtel=
lung des Misteinigungsamtes ab, daß für den Mieter ein
an=
gemeſſener oder in gewiſſen Fällen, auch nur ein
aus=
reichender Erſatzraum zur Verfügung ſteht. Die
prak=
tiſche Wirkung iſt alſo, daß der Vermieter wohl vom Gericht
ein? Beſtätigung über die Beendigung des Mietverhältniſſes
erhält, daß aber der Mieter trotzdem die Mieträume weiter
benützen kann, denn wer könnte ſich ein Wohnungs= oder
Miet=
einigungsamt vorſtellen, das unter ſoſchen Umſtänden das
Vor=
handenſein eines „angemeſſenen” Erſatzraumeé bejahte? Was
das Geſetz mit der einen Hand gibt, uimmt es mit der anderen
wieder weg.
Eine beſondere Regelung trifft der Entwurf für die
Ver=
tragsverhältniſſe, bei denen die Ueberlaſſung von Räumen inn
Zuſammenhange mit einem zwiſchen den Vertragsteilen
be=
ſtehenden Dienſt= oder Arbeitsverhältnis erfolgt iſt. In Frage
kommen insbeſondere Hausverwalter= oder Portierwohnungen.
Hierauf findet die Aufhebungsklage keine Anwendung, der
Ver=
mieter und Dienſtberechtigte kann vielmehr, wenn das betreffende
Dienſtverhältnis erloſchen iſt, dem Dienſtpflichtigen auch die
Wohnung ohne weiteres unter Einhaltung der geſetzlichen Friſt
kündigen. Aber auch hier wieder kann ein auf Grund der
Kün=
digung erlangtes Räumungsurteil nicht vollſtreckt werden, wenn
dem Mieter keine Erſatzwohnung von der zuſtändigen Stelle zur
Verfügung geſtellt wird. Allerdings muß dieſer Schutz nicht
gewährt werden, er kann es nur.
Eine weitere einſchneidende Aenderung führt der § 14
her=
bei, wonach der Mieter an einer Verpflichtung, eine ihm
gegen=
über dem Vermieter zuſtehende Erſatzforderung nicht gegen eine
Mietzinsforderung aufzurechnen, nicht gebunden iſt. Es iſt im
höchſten Grade befremdend, daß das Geſetz ohne Not in die
Parteivereinbarungen in dieſer Weiſe eingreift, daß es gegen die
Begriffe von Treu und Elauben den Mieter von einer
ſrei=
willig eingegangenen Verpflichtung befreit. Unſere Gerichte
werden mit einer ſolchen Flut derartiger Klagen überſchüttet
werden, daß es einer erheblichen Vermehrung der Beamten
be=
dürfen wird. Merkwürdigerweiſe werden durch ſolche geſetzliche
Anordnungen zwar die Preiſe der Mieträume tief gehalten, auf
der anderen Seite iſt aber keine Regelung zu finden, wonach vom
Vermieter nur eine dieſem niedrig gehaltenen
Mietzins entſprechende Herſtellungsarbeit
ge=
forder? werden kann. Eine diesbezügliche geſetzliche Regelung
iſt um ſo notwendiger, als noch immer zu Ungunſten des
Ver=
mieters die Beſtimnungen des Bürgerlichen Geſetzbuchs in Kraft
ſind, wonach es Sache des Vermieters iſt, ſämitliche während der
Mietzeit ohne Verſchulden des Mieters entſtehende Mängel zu
beſeitigen. So wird z. B. allen Ernſtes heute vom Gericht von
einem Ladeninhaber, der jährlich 600 Mark Miete bezahlt, eine
Entſcheidung dahin verlangt, daß der Vermieter infolge der
wachſenden Unſicherheit ein diebesſicheres Gitter im Werte von
über 1800 Mark vor dem Laden anbringen laſſe!
Dieſe kurzen Ausführungen ſollen zeigen, daß der Entwurf
an einem Widerſpruche krankt, daß er, wie heute allerdings
häu=
fig, ohne eingehende Kenntnis der tatſächlichen Verhältniſſe und
ohne Fühlungnahme mit den intereſſierten Organiſationen
bei=
der Parteien zuſtande gekommen iſt; es zeigt ſich weiter, daß
damit ein Stand unſeres Volkes völlig entrechtet wird. Es
wird die Frage ernſtlich zu prüfen ſein, ob der Entwurf
über=
haupt mit der Reichsverfaſſung in Einklang zu bringen iſt. Die
Einſeitigkeit wird beſonders klar, wenn man der Begründung
entnimmt, daß eine Regelung erforderlich ſei, weil der bisherige
Zuſtand „von den Mietern als beſonders unerwünſcht
be=
zeichnet worden iſt‟ Dieſes Eingehen der Reichsregierung auf
einzelne „Wünſche” iſt gewiß ſehr anerkennenswert, nur dürfen
ſolche „Wünſche” nicht auf Koſten lebenswichtiger
In=
tereſſen der anderen Seite berückſichtigt werden. Was die
Reichsregierung ſelbſt von der Wirkung des Entwurfes
er=
wartet, geht daraus hervor, daß es von dem Mieterſchutze
aus=
drücklich vom Reiche oder den Ländern vermietete Gebäude oder
Gebäudeteile ausnimmt.
Ein Staat, der eine Geſundung ſeiner inneren Verhältniſſe
erſtrebt, muß ſich einerſeits unter allen Umſtänden davor hüten,
daß ſeine Geſetze in ihrer praktiſchen Durchführung zur
Komö=
die werden, und muß andererſeits den unheilvollen Kräften ein
Halt gebieten können, die durch lautes Geſchrei und die Drohung
mit nackter Eeſalt ihre „Wünſche” auf Koſten anderer und
be=
ſonders für die Erhaltung des Staates tätiger Kreiſe
durch=
zuſetzen verſuchen. Es könnte ſonſt bei dieſen Benachteiligten und
Unterdrückten der Gedanke wach weriden, auf gleiche Art und
Weiſe ihr Recht zur Geltung zu bringen. Dies würde nichts
ehr und nichts weniger als die Auflöſung der ſtaatlichen
Ord=
nung, die Anarchie bedeuten. Reichsrat, Reichswirtſchaftsrat
und Reichstag liegt die Aufgabe ob, aus der Unmöglichkeit des
Entwurfs praktiſche und gerechte Rechtsſätze zu gewinnen.
Der neue Beamtenkonflikt.
* Aus Beamtenkreiſen wird uns geſchrieben: Unter dieſer
U=berſchrifk bringt S. in Nr. 343 dieſer Zeitung einen Artikel,
der ſich mit den neuen Beamtenforderungen
ausein=
anderſetzt. Manche der dort ausgeſprochenen Sätze wird ſich
auch der Beamte ohne Zweifel zu eigen machen reſp. ſchon längſt
zu eigen gemacht haben. Der öffentliche Beamte ſteht zu ſeinem
Arbeitgeber gewiß in einem viel engeren Verhältnis als der
Ar=
beiter zum Privatunternehmer. Das Verhältnis des Beamten
zu ſeinem Arbeitgeber muß durchaus ein Vertrauensverhältnis
ſein. Eine Arbeitsniederlegung (Beamtenſtreik) würde ohne
weiteres dieſes Verhältnis auch für die Zukunft auf eine andere
Grundlage ſtellen. Darin beſteht die große Gefahr, die ein
Be=
amtenſtreik notwendigerweife für die Beamten ſelbſt im Gefolge
haben würde. Dieſer Sachlage iſt ſich die Beamtenſchaft auch
völlig bewußt. Eine Arbeitsniederlegung ihrerſeits kann nur
in Frage kommen, wenn ihr Arbeitgeber ſie in ihrer
Exiſtenz=
möglichkeit und in ihren wohlerworbenen Rechten ſchädigt; denn
jedes Verhältnis iſt doppelſeitig. Wenn einerfeits der Beamte
ſein beſonderes Verhältnis zum Staate voll würdigt, muß
an=
dererſeits auch der Staat die für ein Vertrauensverhältnis zur
Beamtenſchaft nötigen Grundlagen zu erhalten oder neu zu
ſchaffen ſuchen.
Die Grundlagen aber für ein Vertrauensverhältnis zwiſchen
Staat und Beamtenſchaft beſtehen einmal gewiß in der
Siche=
rung der Exiſtenz, zum andern Mal aber in der gerechten
verhältnismäßigen Wertung der Arbeir der einzelnen
Beamtengruppen. Und gerade hier ſetzen die ſogen, neuen
For=
derungen ein. Die vom 1. Oktober ab gültige
Rege=
lungder Beamtenbeſoldung iſt aller
Gerechtig=
keit und allem ſozialen Empfinden ein Schlag
ins Geſicht. Die unteren und mittleren
Beam=
tengruppen wurden gegenüber den höheren
Gruppen in unerhörteſter Weiſe zurückgeſetzt.
So iſt beiſpielsweiſe in den Endgrundgehältern der Gruppen XI
zu XII und XII zu XIII ein Sprung von 13000 reſp. 23000
Mark gemacht, während die Endgehälter tieferer Gruppen nur
um 2=, 3= oder 1000 Mark differieren. Der Begmte in Gruppe
XIII bezieht allein im Grundgehalt fünfmal ſo viel als in
Gruppe I. S. nenut dieſe ungeſunden und antiſozialen
Ver=
hältniſſe ein Beſtreben, Fehler in der Beſoldungspolitik der erſten
Nachkriegsjahre wieder gut zu machen. Die Sache liegt anders:
Die Fehler der Vorkriegsjahre werden jetzt wiederholt und
wie=
der verankert. Man kann einfach nicht begreifen, wie ein Staat,
der demokratiſch ſein will, ſo ungerechtfertigte und
undemokra=
tiſche Unterſchied: machen kann. Jeder vernünftige Beamte iſt
gewiß jeder öden Gleichmacherei abhold, aber die Unterſchiede,
die hier geſchaffen ſind, ſind geradezu ſkandalös zu nennen und
bewirken in erſter Linie die tiefgehende Verbitterung und
Un=
zufriedenheit, von der der Verfaſſer ſpricht. Gewiß iſt bei B= in erſter Linie der wirtſchaftliche Notſtand
zu beheben, aber das Ehr= und damit auch das Pflichtgefühl der
Beamtenſchaft darf auch nicht durch ungeh erliche Bevorzugung
einzelner und Benachteiligung anderer Gruppen untergraben und
zermürbt werden.
In Anerkennung der völligen Unhaltbarkeit der
gegenwär=
tigen Differenzierng in den Beſoldungsgruppen haben bei der
Annahme des Geſetzes imn Reichstag die einzelnen Parteien ihre
Zuſtimmung nur erteilt, um keine Verzögerung in der
Auszah=
lung der neuen Bezüge herbeizuführen. Faſt ſämtliche Parteien
aber ließen erklären, daß in einer baldigen Neuvorlage die
Un=
gerechtigkeiten und Härten gegen mittlere und untere Beamte
unbedingt beſeitigt werden müßten. Nun macht aber der
Reichs=
ſinanzminiſter keinerlei Miene, dieſem ausgeſprochenen Willen
des Volkes nachzukommen. Daher rührt die tiefgehende
Er=
regung und Verbitterung in den Kreiſen dieſer Beamten, nicht
aus Unerfättlichkeit iſt ſie entfprungen. Gerade
die Beamten, die durch ihre Tätigkeit mit dem Volke in
fort=
währender Beziehung ſtehen, wiſſen die Schwierigkeiten anderer
Berufe und die wirtſchaftliche Not der Privatangeſtellten völlig
gerecht einzuſchätzen. Was ſagen die Vertreter dieſer Beruſe
dazu, wenn man den Beamten in Gruppe XII ein Einkommen
von nahezu 80 000, dem in Gruppe XIII von über 100 000 Mark
gibt, während man die „Arbeitstiere” der unteren und mittleren
Gruppen mit einem Fünftel oder höchſtens bis zur Hälfte
ab=
ſpeiſt; was ſagen ſie dazu, wenn die Teuerungszulage für die
Beamten der Gruppe I jährlich ungefähr 1500, für die in Gruppe
XIII über 20000 Mark b=trägt? Sind für dieſe Herren etwa
Brot, Kartoffeln, Kohlen uſw. teurer als für die Unterbeamten?
Leute, die im Leben ſtehen, die Verhältniſſe kennen und ſelbſt
mit der wirtſchaftlichen Not zu ringen haben, werden den Sturm
der Entrüſtung über ſolche himmelſchreienden Ung rechtigkeiten
nur allzu gut begreifen. Nur der Herr Reichsſinanzminiſter und
die Geheimräte, die hinter ihm ſtehen, ſcheinen für ein
ge=
ſundes Volksempfinden gar kein Verſtändnis zu haben.
Da=
her rühren die Wut und die bittere Entſchloſſenheit, die bereit
iſt, alles aufs Spiel zu ſetzen, um ſich Recht zu verſchaffefi.
Während der Reichsfinanzminiſter ſich weigert, den unteren
und mittleren Beamtengruppen ausgleichende
Gerech=
tigkeit widerfahren zu laſſen, bekommen im ſelben Augenblick
die Beamten der oberen Gehaltsklaſſen ganz im ſtillen wieder
eine namhafte Aufbeſſerung, nämlich durch die Neuregelung
der Einkommenſteuer. Es ſteht feſt, daß ein Beamter in Gruppe
XII oder XIII in Zukunft 12—13000 Mark jährlich weniger
Steuern zu bezahlen hat als nach den feitherigen Sätzen.
Ge=
wiß waren die ſeitherigen Steuerſätze viel zu hoch, aber gerade
bei der Feſtſetzung des Einkommens des höheren Beamten wirkte
der hohe Steuerſatz fördernd zum Hinaufſchrauben und wurde
agitatoriſch fehr geſchickt zur Würzung ihrer Rieſenzahlen
be=
nützt. Den unteren Beamten bringt die Steuerregelung gar
kei=
nen, den mittleren nur wenig Vorteil.
Hält man ſich alle dieſe Geſichtspunkte vor Augen, ſo dürfte
es nicht ſchwer fallen, auch in der heutigen ſchweren Zeit
Ver=
ſtändnis für die Forderungen der Beamtenſchaft nach gerechter
Wertung ihrer Arbeit aufzubringen. So wie die
Beamten=
beſoldung jetzt geregelt iſt, kann ſie nicht
be=
ſtehen bleiben.
Der Thüringiſche Landtag hat dieſer Tatſache bereits
Rech=
nung getragen, indem er die Reichsregelung nur bis Gruppe X
annahm, die oberen Gehälter dagegen mehr oder minder
be=
trächtlich kürzte: Gruppe XI ſtatt 44000 43000 Mark, Gruppe
XII ſtatt 57 000 52000 Mark, Gruppe XIII ſtatt 80000 Mark
65 000 Mark. Das ſoll nur mitgeteilt werden als Beweis dafür,
daß man die ungeſunde Spannung in den Gehältern dort als
etwas Unerträgliches anſieht. Wenn der Herr
Reichsfinanz=
miniſter ſich entſchlöſſe, bei der endgültigen Neuregelung der
Gehälter, die unbedingt kommen muß, etwas mehr ſoziales
Ver=
ſtändnis und Rückſicht auf das Ehrgefühl der unteren und
milt=
leren Beamtengruppen walten zu laſſen und in einem
demokra=
tiſchen Staate die Beſoldungsordnung nach wahrhaft
demokra=
tiſchen Grundſätzen durchzuführen, dann würde ſich wohl, die
begreifliche Erregung und durchaus verſtändliche Erbitterung,
die unbedingt Platz greifen mußte, ganz von ſelbſt wieder legen.
Die Androhung der Abwanderung höherer Beamten in
Privat=
dienſt iſt eine naive Verſchleierung ungeſundeſter
Differen=
zierungs= und Trennungspolitik für die Beamtenſchaft. Darauf
fällt kein denkender Menſch hinein. Bei einem Ueberangebot
würde auch dort bald eine vernünftige Lohnregulierung
ein=
treten. In der Praxis hat ſich immer ergeben, daß gerade der
höhere Beamte trotz beſcheidenerer Bezahlung fich im Staatsdienſt
am wohlſten fühlt. Der Uebergang in den Privatdienſt war
immer als Ausnahme zu betrachten. Und ſo wird es auch wohl
bleiben.
Auf keinen Fall aber läßt ſich das große Heer der Beamten
durch ungerechtfertigte Zurückſetzung einen Schlag ins Geſicht
verſetzen. Ihre Abwehr gegen die gegenwärtige
Beſoldungs=
ordnung iſt ihr gutes Recht und ſelbſtverſtändliche Ehrenpflicht!
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1921.
Nymmer 345.
etenen Gebiet.
Auch die breiteſte Oeffentlichkeit, das Volk und die Abgeordneten,
ſeien an dieſer Stelle um Gerechtigkeit gebeten. Man beſeitige
die hohe Differenzierung und führe an Stelle der 13 drei bis
vier Gehaltsgruppen mit gerechten Unterſchieden ein. Die
Teuerungszulage muß für all: Beamte die gleiche ſein,
dann wird’s Ruhe geben, eher nicht!
Die Lage in Eiſaß=Lothringen.
* Anläßlich der Beratung des elſaß=lothringiſchen Budgets
in der franzöſiſchen Kammer kam es zu grundſätzlichen
Erörterungen über die heutige Lage in Elſaß=
Loth=
ringen, wie angeſichts der Unzufriedenheit der Elſaß=
Loth=
ringer zu erwarten war. Die elſaß=lothringiſchen Abgeordneten
fahen ſich gezwungen, endlich einmal auf den Plan zu treten und
klar zu legen, welche Umſtände ihrer Anſicht nach ſchuld daran
ſeien, daß ſich die Verſchmelzung der „befreiten” Provinzen mit
dem „Mutterlande” unter ſo ungeheueren Reibungen vollzieht.
ſeine Stimme erhoben, ſondern Vertreter von Parteien, die von träge! Und nun macht der „Démocrate” in franzöſiſch=
chauvini=
kleinen politiſchen Gruppen nach dem Umſturz 1918 unter der
Parole „Dank den Befreiern, Dank dem franzöſiſchen
Mutter=
lande” konſtituiert worden ſind. Die Maſſe der Elſäſſer und „Der ganze Vorgang in der „Democrate”=Affäre läuft auf eine
Lothringer, weit davon entfernt, Frankreich als das Mutterland
zu empfinden — womit allerdings kein Bekenntnis zum
deut=
ſchen Vaterland verbunden zu ſein braucht — iſt mundtot
ge=
macht. Es ift dies die furchtbare Tragik des 22. November 1918
für die Elſaß=Lothringer, daß ihre Freude über das Ende des
Krieges, ihre vielfach verärgerte Stimmung gegen das deutſche
Volk, oder beſſer: gegen die deutſche Regierung, von den
Fran=
zoſen und ihrem Anhang in Elſaß=Lothringen in geſchickter Form
als ein Bekenntnis zum Franzoſentum erklärt und der geſamten
Welt in ſolchem Lichte gezeigt wurde. Mit einer ſo
verblüffen=
den Selbſtverſtändlichkeit erklärt Frankreich die Elſaß=Lothringer
als die beſten Franzoſen, daß ſich die Maſſe der Elſaß=Lothringer
eingeſchüchtert und völlig vor den Kopf geſchlagen der Führung
von Franzoſen und weniger ſympathiſchen elſaß=lothringiſchen
Opportunitäts=Franzoſen preisgab.
wird man auch nicht zu viel Gewicht darauf legen, daß die
elſaß=lothringiſchen Abgeordneten am 12.
Dezem=
ber in der franzöſiſchen Kammer aufs neue die bekannten
Phra=
ſen von der „Befreiung” von ſich gaben. Das mag vielleicht von
den Sprechern wahrhaft ſo empfunden ſein, aber das
elſaß=
lothringiſche Volk iſt nüchterner und weiß, daß es mit
Frank=
reich nur wenig gemein hat, daß von einer Befreiung im Jahre
1918 nicht die Rede ſein kann, und daß alles darauf ankommt,
elſäſſiſche und lothringiſche, d. h. deutſche Eigenart zu bewahren,
und zwar um der Selbſterhaltung wAlen.
Immerhin muß man anerkennen, daß der Hauptredner, der
Mülhauſer Abgeordnete Pfarrer Scheer, all die
Ausſetzun=
gen amfranzöſiſchen Regime vorbrachte, die nicht nur
von den „Widerſpenſtigen”, ſondern von allen Elſaß=Lothringern Berlin ſein wird, doch kanm das Kabinett während der Feiertage
gemacht werden. Die Arbeiter fürchten, ihre deutſche
Sozial=
verſicherung zu verlieren. Die Tabakpflanzer fürchten die Ein= verlaſſen. Reichskanzler Wirth wird in der Reichshauptſtadt
führung des Tabakmonopols, die Winzer ſehen nicht klar, wie ſie
ſich der franzöſiſchen Konkurrenz erwehren ſollen, Handel und
Induſtrie ſieht mit größter Sorge dem Tag entgegen, an dem
die Zollfreiheit, die den elſaß=lothringiſchen Waren durch den
Vertrag von Verſailles für fünf Jahre nach Deutſchland
ge=
ſichert iſt, aufhören wird. Die Beaten ſind verbittert darüber,
daß ſie den aus Franko=ich Eingewanderten in ihren Gehältern menarbeit zwiſchen Frankreich und England zum Ausdruck
nachſtehen. So ſind jedem Berufsſtand ſchwere Sorgen aus der
bei der heutigen wirtſchaftlichen Kriſis in Elſaß= Richtlinien zu vervollſtändigen und ſie in Cannes zur praktiſchen
Lothringen nicht um eine ſelbſtverſtändliche Erſcheinung Anwendung zu bringen.
des Ueberganges aus dem deutſchen in den franzöſiſchen
Wirtſchaftskörper, wie die franzöſiſchen Führer den Elſaß=
Lothringern immer wieder verſichern. Nein, Elſaß=Lothringen
kann nur in einer gewiſſen Verbindung mit der deutſchen
Volks=
wirtſchaft eine gedeihliche Entwickelung nehmen. Die großen
Erzfelder Lothringens werden nicht mehr ausgenutzt, weil
Frankreich hochwertige Erze im Bri=y=Becken beſitzt. Deutſchland
dagegen war auf das lothringiſche Erz angewieſen, und vor dem
Kriege betrug die lothringiſche Erzgewinnung 75 Prozent der
geſamten deutſchen. Heute jedoch iſt nur noch ein Drittel der
Hochöfem Lothringens in Betrieb. Wie es mit dem Hauptpfeiler
der oberelſäſſiſchen Wirtſchaft durch die Loslöſung von
Deutſch=
land beſtellt iſt, das geht aus folgender Notiz hervor, die wir
der Straßburger Zeitung, dem „Elſäſſer” vom 16. D:zember
ent=
nehmen:
„Die Lage der franzöſiſchen Textilinduſtrie bleibt immer
noch unſicher und wenig befriedigend. In den Vogeſen herrſcht
große Ruhe. Im Elſaß ſind die Geſchäfte infolge Ausbleibens
des beſten Kunden, Deutſchland, auf Null gefallen. Grund:
Markentwertung! Der beſte Beweis, wie vollkommen die
elſäſ=
ſiſche Textilinduſtrie auf Deutſchland angewieſen iſt. Glaubt
man denn im Ekſaß, daß Deutſchland auf die Dauer vom
fran=
zöſiſchen Elſaß ſeinen Textlbedarf decken wird?"
Auch vom weltwirtſchaftlichen Standpunkt aus betrachtet
haben dieſe Datſachen größte Bedeutung. In einer Zeit wie der
unſerigen, wo alle Produktionsmöglichkeiten der geſamten Erde
zum Wiederaufbau ausgenutzt werden müſſen, wird ein wirt=
ſchaftlich ſo reiches Land wie Elſaß=Lothringen zur
Unfruchtbar=
keit verdammt, weil ihm ſein „Mutterland” Frankreich ſeine
Lebensadern zerſchneidet.
Zerſtörung auf allen Lebensgebieten eines Volkes, das
iſt heute Frankreichs Werk in Elſaß=Lothringen. So ſoll ja auch
jedes politiſche und kulturelle Eigenleben der Elſaß=Lothringer
erſtickt werden. An ein Vorgehen der Elſaß=Lothringer gegen
Frankreich iſt ja nicht zu denken, Hochverratsprozeſſe wären die
Folge. Aber die Elſaß=Lothringer dürfen überhaupt leine eigene
Meinung mehr haben. Die Redaktion des Colmarer „
Démo=
erate” hat ſich mehrfach erlaubt, Frankreichs Haßpolitik gegen
alles Deutſche zu verurteilen, und für die elſäſſiſche Eigenart
ein=
zutreten, ohne jedoch irgendwie eine franzoſenfeindliche Richtung
einzuſchlagen. Aber ſchon dieſe Stellungnahme war dem
fran=
zöſiſchen Generalkommiſſariat in Straßburg ein Dorn im Auge.
Es wußte auf den Aufſichtsrat der Geſellſchaft den nötigen Druck
auszuüben, um ihn zur Entlaſſung ſeiner Redakteure zu be=
Aber nicht das elſaß=lothringiſche Volk hat hier wegen. Man drohte mit Entziehung der ſtaatlichen
Druckauf=
ſtiſcher Politik!
Der Mülhauſer „Republikaner” ſagt hierzu unter anderem:
illegale Beeinfluſſung der öffentlichen Meinung und eine
Ver=
gewaltigung der Preſſefreiheit hinaus, wie wir ſie ſelbſt unter
dem preußiſchen Stiefel nie erlebten.”
Ein ſveiterer Kommentar iſt wohl hierzu kaum nötig. Ob
ſich die Elſäſſer und Lothringer, die ſich im November 1918 dazu
hergaben, das eiſaß=lothringiſche Volk bedingungslos an
Frank=
reich auszuliefern, darüber klar werden, daß ſie ſich zu den
Totengräbern ihres Volkes gemacht haben?
Die Londoner Konferenz.
ONB. Berlin, 22. Dez. Ueber die angeblichen Beſchlüſſe
der Londoner Konferenz, wie ſie von Havas und der
franzöſiſchen Eaſt=Europe=Korreſpondenz verbreitet werden,
lie=
gen an zuſtändiger Stelle keinerlei Meldungen vor. Es
iſt nicht möglich, zu erklären, welchen Standpunkt die deutſche
Man muß ſich dies immer wieder vor Augen führen, dann Regierung zu dieſen Beſchlüſſen einnehmen wird und welche
Maßnahmen getroffen werden, um die angeblich von
Deutſch=
land verlangten 500 Millionen Goldmark zu bezahlen. Zurzeit
ſind die in Frage kommenden Reſſorts noch damit beſchäftigt,
die von der Reparationskommiſſion verlangten Unterlagen zur
Begründung der von Deutſchland erklärten Zahlungsunfähigkeit
im einzelnen feſtzuſetzen.
TU Berlin, 23. Dez. Das Reichskabinett wird in
den nächſten Tagen zu dem Ergebnis der Londoner
Be=
ſprechungen noch keine Stellung nehmen. Bekanntlich
han=
delt Herr Rathenau in halbamtlicher Eigenſchaft. Es iſt
ſelbſt=
verſtändlich, daß man vorerſt ſeine Rückkehr abwartet. Wann
Rathenau wieder in Berlin eintrifft, ſtehr noch nicht feſt. Man
rechnet zwar damit, daß er noch vor Weichnachten wieder in
keine wichtigen Entſcheidungen treffen, da viele Miniſter Berlin
bleiben. Auch der Zeitpunkt für die Abſendung der
Antwort=
note an die Reparationskommiſſion iſt noch nicht feſtgeſetzt.
Paris, 22. Dez. (Havas.) Bei ſeiner Ankunft in Boulogne
erklärte Briand: Wir ſind in London zu einer
prinzipiel=
len Vereinbarung gelangt, die den Willen zur
Zuſam=
bringt und eine Vorbereitung für die präktiſche Entſcheidung
„Befreiung” Elſaß=Lothringens erwachſen. Aber es handelt ſich bildet. Jetzt handelt 2s ſich nur noch darum, die feſtgelegten
Paris, 22. Dez. (Wolff.) Nach dem Sonderberichterſtatter
des Journal des Déebats in London ſoll der,Oberſte Rat in
Cannes am 3. Januar zuſammentreten.
Paris, 22. Dez. (Wolff.) Der Figaro ſchreibt zu dem
Ergebnis, das nach den Beratungen in London zu erwarten iſt,
Anfang Januar werde man jedenfalls in eine Periode von
Konferenzen eintreten, die binnen kurzer Friſt zu einem
neuen Kongreß, wozu Rußland und Deutſchland eingeladen
würden, führen würden, angeblich um die Wiedererhebung
Mit=
teleuropas vorzubereiten, in Wirklichkeit aber, um das Werk
von Verfailles umzugeſtalten.
London, 22. Dez. (Wolff.) Ein Sonderberichterſtatter
des Mancheſter Guardian nennt die Konferenz zwiſchen
Lloyd George und Briand einen Meinungsaustauſch zwiſchen
einem freien und einem gefeſſelten Mann. Briand ſei mit dem
Schwergewicht der franzöſiſchen Meinung belaſtet und habe
des=
halb nicht gewagt, bedingungslos dem Plane Lloyd Georges
zu=
zuſtimmen. In einem Leitartikel ſchreibt der Mancheſter
Guar=
dian, Briands Abreiſe nach Paris ſei ein ſchlechtes Zeichen. Das
Londoner Abkommen könnte keinen Beſtand haben,
aber bevor es zuſammenbreche, habe es dazu gedient, den Schein
einer Einigkeit unter den Alliierten aufrecht zu erhalten. Dies
ſei jetzt nicht mehr möglich, und die Nodwendigkeit, etwas
Beſſe=
res zu finden als nur einen Wiederherſtellungsplan auf dem
Pa=
pier, habe die Erwägung anderer noch wichtigerer Fragen mit
ſich gebracht, mit denen die geſamten Wiederherſtellungsfragen
verbunden ſeien.
Berlin, 22. Dez. (Wolff.) Vom Präſidenten des
Reichs=
tags wird mitgeteilt: Durch die raſche Vertagung des
Reichs=
tags am letzten Sonntag vor Weihnachten iſt die Anregung
meh=
rerer Parteien unerledigt geblieben, die ſich mit den Beſorgniſſen
der deutſchſtämmigen Bewohner des polniſchen
Abtretungsgebietes und anderer Gebiete wegen der
Möglichkeit einer ſpäteren Wiedereinbürgerung in Deutſchland
im Falle des Verzichtes auf die Option befaſſen. Am 10.
Ja=
nuar endet nämlich die Optionsfriſt für die Bewohner einer
Reihe von Abtretungsgebieten in Polen, Danzig uſw. Nach faſt
zweijähriger Bedenkzeit müſſen die Optionsberechtigten ſich
end=
gültig entſcheiden, ob ſie die durch den Friedensvertrag
auto=
matiſch erworbene polniſche oder eine ſonſtige fremde
Staats=
angehörigkeit beibehalten oder in die deutſche
Reichsangehörig=
keit zurückkehren wollen. Wirtſchaftliche und andere Gründe, wie
die Erkenntnis der Schwierigkeiten, die ſich unter den heutigen
Verhältniſſen auch in Deutſchland dem Wiederaufbau neuer
Exiſtenzen entgegenſtellen, werden viele Deutſchſtämmige in den
Abtretungsgebieten veranlaſſen, vielleicht ſogar zwingen, die
ueu erworbene Staatsangehörigkeit des Landes, in dem ſie
leb=
ten und leben, zu behalten und auf die Option für Deutſchland
augenblicklich zu verzichten. Dieſe Deutſchen können verſichert
ſein, daß im Reichstag darüber Einmütigkeit herrſcht, daß
Vor=
ſorge getroffen werden muß, damit den Deutſchſtämmigen aus
den abgetretenen Gebieten, die ſpäter die Reichsangehörigkeit
wieder erlangen wollen, keinerlei Schwierigkeiten bereitet
wer=
den, ſondern im Gegenteil jede mögliche Erleichterung bei den
vorgeſchriebenen Formalitäten gewährt wird. Eine ſolche
For=
derung des Reichstags an die Regierung wird die allgemeine
Zuſtimmung der Parteien und auch bereitwillige Befolgung bei
der Regierung finden.
Oberſchleſiſcher Hilfsbund.
Berlin, 22. Dez. (Wolff.) Unter dem Vorſitz des
Ober=
präſidenten von Oberſchleſien fand vor einigen Tagen im
großen Sitzungsſaale des preußiſchen Miniſteriums des Innecn
in Gegenwart von Vertretern der beteiligten Reichs= und
Lan=
desreorts die konſtituierende Sitzung des
Oberſchleſi=
ſchen Hilfsbundes ſtatt, der ſich die Aufgabe ſtellte, alle
deutſchen kulturellen Beſtrebungen im deutſchen Oberſchleſien
aufrechtzuerhalten und zu feſtigen. Dem Beirat, der dem
Vor=
ſtande mit beratender Stimme zur Seite ſteht, gehören die
be=
kannteſten oberſchleſiſchen Politiker und Organiſationsleiter
ſo=
wie die erſten Vertreter von Handel, Induſtrie, Finanz und
Landwirtſchaft aus dem gtnzen Reiche an. Dem in Bildung
begriffenen Ehrenausſchuß, deſſen Ehrenvorſitz der Reichspräſident
übernommen hat, ſind u. a. beigetreten: der Reichskanzler, der
Reichstagspräſident, Gerhart Hauptmann, Exzellenz Harnack
ſo=
wie der erſte Vorſitzende des Vereins Berliner Preſſe. Das
Amt des Schatzmeiſters übernahm Paul v. Mendelsſohn=
Bar=
tholdy. Geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied iſt v. Flotow.
Ernſte Stimmung unter den Eiſenbahnern.
Dem Vorwärts und der Freiheit wird vom Vorſtand des
Deutſchen Eiſenbahnerverbandes geſchrieben, daß aus allen
Tei=
len des Reiches Nachrichten eintreffen, die auf den Ernſt der
Stimmung unter dem Eiſenbahnern aufmerkſam
machen. Der Vorſtand hat das Reichsfinanzminiſterium und
das Reichsverkehrsminiſterium auf die drohende Gefahr eines
Eiſenbahnerſtreiks hingewieſen. Er hat weiter betont, daß er
nicht mehr in der Lage iſt, das Verhängnis aufzuhalten, wenn
die für einen Teil des Perſomals bereits genehmigte
Vorſchuß=
zahlung nicht auf die übrigen Beſchäftigten ausgedehnt wird.
Die braunſchweigiſche Verfaſſung.
* Braunſchweig, 22. Dez. (Wolff.) In der
Landes=
verſammlung ſtand heute nachmittag die neue
Staatsver=
faſſung zur dritten Beratung. Sämtliche Artikel
wurden mit den dazu geſtellten Anträgen angenommen. Ein
Streit entſpann ſich um den Artikel 2, in dem es heißt, daß
es unter anderem Aufgabe des Freiſtaates Braunſchweig ſein
ſoll, durch Umgeſtaltung der wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen
Verhältniſſe alle Klaſſenunterſchiede zu beſeitigen, und daß „alle
Einwohner und alle Siaatsmittel dieſem Zwecke zu dienen
haben‟. Dieſer Artikel wurde mit den Stimmen der bürgerlichen
Parteien und der Rechtsſozialiſten gegen die Stimmen der
Un=
abhängigen und Kommuniften abgelehnt. Darauf wurde auf
Antrag der Unabhängigen die Sitzung unterbrochen. Nach deren
Wiederaufnahme gaben die Unabhängigen eine Erklärung ab,
daß ſie die Ablehnung des Artikels 2 bedauern, die verſchuldet
wurde durch die Uebereinſtimmung der rechtsſozialiſtiſchen
Frak=
tion mit den Parteien des Bürgertums. Nach abermaliger
Unterbrechung der Sitzung erklärte die Fraktion der
Rechts=
ſoziakiſten um die Annahme der Verfaſſung zu ſichern,
habe ſie angeſichts der ablehnenden Haltung der Kommuniſten
der Streichung des Artikels 2 zuſtimmen müſſen, deſſen
Richtig=
keit ſie nach wie vor vertrete. Den Vorwurf der Untveue weiſe
ſie mit aller Schärfe zurück. Bei der hierauf erfolgenden
Ab=
ſtimmung wurde die Verfaſſung mit 44 gegen 9 Stimmen
angenommen. Für die Verfaſſung ſtimmdten ein Teil des
Landeswahlverbandes, die Demokraten, die Rechtsſozialiften und
Bilder aus einer deutſchen Weltſtadt.
Aus Hamburg wird uns geſchrieben: Die mächtigen
Frachtboote im Elbehafen bei Wilhelmsburg halten noch, vom
Eiſe ſtillgelegt, ihren Winterſchlaf. Unſer D=Zug, der aus Baſel koſtet und die gläſernen Tiſchplatten echte Filetdeckchen bergen.
kommt, hat einen faſt frühlingsmilden Tag in Süddeutſchland
durchfahren. Sonntagsfrühe breitet ſich über die vorſtädtiſchen
Straßen; vorüber an den ſtolzen Markthallen der Rieſenſtadt
pruſtet der Zug in den ſo feierlich weiten Hauptbahnhof.
Aus=
nahmsweiſe ſtill iſt der Verkehr. Sollten die erhöhten Fahrpreiſe
die Reiſeluſt ſchon merklich verringert haben? Eine Droſchken=
und Autoburg trägt der Bahnhofsvorplatz, dem die grünen
Weih=
nachtsbäume der Händler einen ſeltenen Hintergrund ſchenken.
Das Droſchkenfahren ſcheint in Hamburg nicht ganz ſo
ſchmerz=
lich teuer zu ſein, wie viele hundert andere Dinge. Für 30 Mark
fährt uns ein Kutſcher mitſamt Gepäckſtücken hinaus zur
Uhlen=
horſt. Nun grüßen in vorweihnachtlicher Stimmung die
alt=
bekannten Straßen, die ich nach mehrjähriger Pauſe wiederſehe.
Schaufenſter in rechtem Weihnachtsſchmuck. Hier merkt man
keinen Ausverkauf in Kopfloſigkeit und Gier, wie unten im
be=
ſetzten Rheinlande, wo der Ladeninhaber heuer nicht einmal ſich
Zeit gönnt für den Weihnachtsausbau. Hinter Schaufenſtern
der Lebensmittelgeſchäfte liegt wieder ein Himmel von
Herrlich=
keiten, die ſattmachen. In den typiſch=hamburgiſchen
Fettwaren=
läden locken ſaftige Schinken, hannoverſche Speckſeiten,
Ham=
forniſchen Aepfeln und Paranüſſen zu einem leckeren Stilleben
einigen. Durch die Verkehrsſtraßen fährt der elektriſche
Poſt=
wagen, nimmt bequemlich Telegramme und Briefſchaften für die
Hauptpoſtämter der Innenſtadt auf. Neu iſt auch der Auto=
Omnibus, der aus einer Vorſtadt in die andere raſt und ohne
Umwege der Hochbahn und der Elektriſchen die abgelegenen
Straßen berührt. . . .
Hoch ſchlagen in der wieder international gewordenen
Groß=
ſtadt die Wellen der Luſtbarkeiten. Jede düſtere Vorſtadtſtraße
In der Abendbeleuchtung ſchlendere ich über den Jungfernſtieg!
Weltberühmter, großartiger Jungfernſtieg! Zu allen Zeiten zog
über dein Pflaſter die buntgewürfelte Menſchheit einer Weltſtadt.
Hochſtapler, Großkaufmann, Straßenverkäufer, Seemann, Arbei= entrichtet werden. Eine recht eigenartige Ausftellung, ein
Mu=
ter. Als neues Bild ſchiebt ſich der Schieber dazwiſchen. An
mir vorüber ſchreiten die hochgewachſenen, hellhaarigen
Hambur=
gerinnen, manche nordiſche Raſſegeſtalt darunter, ſelbſtbewußt,
ihrer Schönheit ſich freuend. In Pelzmänteln hüllt ſich die reiche
Frauenwelt. Ich ſehe Mäntel zu 30000 und 40000 Mark, die
mit ſtolzer Nachläſſigkeit getragen werden. Mit denen ihre
Beſitzerin in die intimen, kuſcheligen Teeſalons ſtolziert, oder in
die Etagenkonditoreien, wo ein Stück Kuchen ſchon 6,50 Mark
Hier ſitzt Glück, Sorge, Reichtum, Scheinglanz dicht neben
ein=
ander. Auch die weiblichen Schieber, die Bankſpekulantin, die
Heiratsvermittlerin und die brave Hausfrau und
Familien=
mutter, die ſich den Luxus eines Tortenſtückchens nur unter
Ge=
wiſſensbiſſen gönnt. Aus den Kuchen= und Konfitürengeſchäften,
die in Ueberzahl im letzten Jahre ſich aufgetan haben, locken die
maleriſchen Süßigkeiten. Ich ſehe Marzipantorten für 500 Mk.,
Bonbonnieren zu 900 Mk. Und am Bortſtein, in Kälte und in
Schmutz, wartet diellange Reihe der fliegenden Straßenhändler
auf Kundſchaft. Kinder ſtehen darunter mit leidfahlem Geſicht
und Augen, aus denen die Sorge ſpricht. So jubelt und kauft,
hofft und weint das große Hamburg ...."
Die Schiffsſirenen der rieſigen Ozeandampfer ſchicken wieder
Neu iſt mancher Straßenausſchnitt. Lachend voll zeigen ſich die ihre tiefen Brummtöne nachts über die Stadt. Im Hamburger
Hafen entwickeln ſich nach ſchmerzlich langer Pauſe die üblichen
Schiffsverkehrsbilder. Schiffe und Flaggen und Namen aus
aller Herren Länder liegen wieder vor Anker. Es heißt, daß dieſe
bunte Handelsflotte einen Gehalt von etwa 1 Million 200000
Tonnen birgt. Neues Leben keimt noch an anderen Polen der
Rieſenſtadt. Auf der Deutſchen Werft auf Finkenwärder landen
ruſſiſche Lokomotiven, um ausgebeſſert und betriebsfertig nach
burger Mettwürſte und fettglänzende Speckaale, die ſich mit kali= Rußland zurückgeſchickt zu werden. Allwöchentlich geht ein
ruſ=
ſiſcher Lokomotiventransport von der kleinen regſamen Elbinſel
ab. So füllen ſich die Adern der ſtolzen Hanſeſtadt langſam
wie=
der mit ihrem heißen Lebensſtrom. Trotz phantaſtiſcher
Bau=
koſten baut Hamburg Familienhäufer, um der Wohnungsnot ein
wenig abzuhelfen. In dieſem Jahre ſind 3400 Wohnungen
fertig=
geſtellt worden; die gleiche Anzahl wird vorausſichtlich im
Früh=
jahr hinzukommen. Noch in manche andere Nöte taſtet das ſtille
Hilfswerk der norddeutſchen Großſtadt. Um dem jäh verarmten,
in Bedrängnis geratenen Mittelſtande zu helfen, hat ſich das
tat=
hat in dürftigen Kellern eine „Diele”, ein „Kabarett”, ein „Café” kräftige Rote Kreuz von neuem eine edle Aufgabe geſtellt: Es
hat Räumlichkeiten zur Verfügung geſtellt, in denen die
Not=
leidenden aus ihrer Habe alle entbehrlichen Gegenſtände
ver=
äußern können, für die nach Möglichkeit die allerhöchſten Preiſe
ſeum, bergen dieſe Verkaufsräume, in denen ſich
Kunſtgegen=
ſtände, Handarbeiten, Bilder, Schmuck und viele Niedlichkeiten
anbieten, die eft treue Hände behütet haben und die jetzt in tiefer
Not fortwandern müſſen.
R. Kaulitz=Niedeck.
C. K. Die Verelendung unſerer Studenten. In dem Kampf
der deutſchen Studenten um ihre wirtſchaftliche
Exiſtenz, der unſer aller Anteilnahme und Unterſtützung
ver=
dient, ſpielt die Beſſerung der geſundheitlichen
Lebensbedin=
gungen die wichtigſte Rolle. Außenſtehende machen ſich keinen
Begriff davon, wie traurig es um das Leben eines großen Teiles
unſerer Studentenſchaft beſtellt iſt. In der Deutſchen
Medizini=
ſchen Wochenſchrift weiſt G. Timmer auf die Verelendung hin,
der unſere ſtudierende Jugend immer mehr entgegengeht. Die
ſtatiſtiſchen Erhebungen über den Geſundheitszuſtand der
Aka=
demiker werden ganz außerordentlich nach der ungünſtigen Seite
verſchoben durch den beträchtlichen Prozentſatz von
Kriegsteil=
nehmern, die ſich unter unſeren Studenten befinden. Es gibt
wohl keine andere Berufsklaſſe, in der ſich ſo viele
Kriegsteil=
nehmer befinden. Die jüngeven Studenten, deren
Entwicklungs=
jahre in die Zeit der Hungerblockade fallen, ſind geſundheitlich
außerordentlich geſchwächt. Da die zum Aufbau nötigen
Nähr=
ſtoffe dem Körper fehlten, ſo iſt die Disharmonie zwiſchen
Er=
nährungsmöglichkeit und phyſiologiſch notwendigem
Nahrungs=
bedarf auch heute noch nicht ausgeglichen. Dieſe jungen Leute,
die mehr und kräftigerer Nahrung bedürften, als der in ſeinen
Entwicklungsjahren gut ernährte Menſch, können aber den durch
den Krieg hervorgerufenen Ausfall nicht nachholen, weil ſie ſich
in wirtſchaftlicher Notlage befinden, und verelenden dadurch
mehr und mehr. Der größte Teil der bedürftigen Studenten
erhält ſeine Mittagsmahlzeit in den akademiſchen
Speiſeanſtal=
ten. Aber was ſie dort bekommen, muß naturgemäß völlig
un=
genügend ſein. Der Verfaſſer führt als Beiſpiel eine
verhält=
nismäßig gutgeſtellte, mittlere Univerſität, nämlich Marburg,
an, und teilt die durchſchnittlichen Nahrungsmengen mit, die dort
die Stdenten bei dem Mittageſſen für den Preis von 3 Mark
im Sommer 1921 erhielten. Die tägliche Nahrungsration
be=
lief ſich auf 773 Kalorien. Da der Tagesbedarf eines
erwachſe=
nen Menſchen bei leichter Beſchäftigung und hauptſächlich
ſitzen=
der Lebensweiſe ungefähr 2300 bis 2500 Kalorien beträgt, liefert
die Mittagsmahlzeit kaum ein Drittel des Notwendigen.
Be=
denkt man dabei, daß die Maſchine Menſch mit einem Nutzeffekt
von 20 Prozent arbeitet, ſo würde die zugeführte Kalorienzahl
nur dem 15. Teil der Menge entſprechen, deren wir bedürfen.
Iſt dieſe Nahrung ſchon zur Erhaltung einer ungeſchädigten
Geſundheit zu wenig, ſo werden die Verhältniſſe beſonders
trau=
rig, wenn ſie auf kranke Studenten in Anwendung kommen.
Einige Tauſende unſerer Studierenden ſind der Tuberkuloſe
verfallen, für die der wichtigſte Heilfaktor=gute Ernährung iſt.
In Marburg befanden ſich im vergaugenen Semeſter unter den
Rummer 345.
die Unabhängigen; dagegen vom Landeswahlverband die
Wel=
fen und die Deutſchnationalen, ferner die Kommuniſten. Dann
begründete ein Regierungskommiſſar die Vorlage des
Amne=
ſtie=Geſetzes, das die Regierung aus Anlaß der
Verabſchie=
dung eingebracht hat. Die Vorlage wurde nach der erſten Leſung
an den Ruchtsausſchuß verwieſen.
Briefmarkennot bei der Reichspoſt.
m. Berlin, 22. Dez. Herr Giesberts führt am 1. Januar
wohl neue Tarife ein, aber paſſende Wertzeichen beſitzt er
nicht. Vom 1. Januar ab kennen die Tarife nur Werte von 40
Pfennig bis 40 Mark. Die Werte unter 40 Pfg. ſind eigentlich
wertlos, und von den neuen Werten 75 Pfg., 1,25 Mark, 2 Mark,
3 Mark, 4 Mark, 5 Mark, 6 Mark, 7 Mark gibt es nur geringe
Mengen oder es gibt dieſe Werte überhaupt noch nicht. Vom
1. Januar wird alſo ein großes Ergänzungskleben
be=
ginnen, da die Poſt ihre alten Beſtände räumen will. Zurzeit
gibt es von den künftigen Werten nur 50 Pfg.=, 75 Pfg.=, 1 Marl=,
1,25 Mark=, 2 Mark=, 4 Mark=, 5 Mark=Brieſmarken. Um den
Mangel zu beheben, hat die Reichsdruckerei jetzt neue Marken
zu 2 Mark, 3 Mark und 4 Mark hergeſtellt. Sie ſind zweifarbig,
beſtehen aus einem helleren Unterdruck in Guillochemuſter und
einem dunklexen Ueberdruck, dem eigentlichen Markenbild. Die
Marken haben die Umſchrift Deutſches Reich, der Wert iſt in den
dier Ecken in Zahlen angegeben; in der Mitte iſt das Poſthorn.
Wertbezeichnung und Poſthorn ſind weiß. Der Unterdruck der
2 Mark=Marke iſt roſa, der Ueberdruck dunkellila (
Geſamtein=
druck lila), der Unterdruck bei der 3 Mark=Marke gelb, Ueberdruck.
hellrot (Geſamteindruck rotorange), der Unterdruck bei der 4 Mk.=
Marke iſt hellgrau, der Ueberdruck dunkelgrün (Geſamteindrucl
dunkelgrün).
Die alten Werte von 5 Pfg., 10, 15, 20, 25, 30, 35 Pfg. werden
nach Aufbrauchung der natürlich ſehr erheblichen Vorräte ganz
verſchwinden, die 60 Pfg.= und 80 Pfg.=Marken bleiben
vorläu=
fig Ergänzungsmarken; derartige Werte kennt der Poſttarif im
nächſten Jahre nicht mehr.
Das engliſch=iriſche Abkommen.
Dublin, 22. Dez. (Wolff.) Die Debatte über das
eng=
liſch=iriſche Abkommen wurde heute in Dail
Eireann fortgeſetzt. Der Chef des Generalſtabs der
republi=
kaniſchen Armee ſprach ſich für die Ratifizierung des
Abkom=
mens aus. Der Sinnfeiner=Miniſter für öffentlichen Unterricht
erklärte das Abkommen für einen Verſklavungsvertrag und für
ein Verbrechen gegen die Menſchheit. Der Dail Eireann
ver=
tagte hierauf feine Beratungen bis zum 3. Januar. Der Antrag
auf Vertagung war von Collins geſtellt worden, da es ſich
ge=
zeigt hat, daß das Parlament infolge der unbeſchränkten
Rede=
zeit ſeiner Mitglieder vor Weihnachten doch zu keiner Einigung
gelangen kann.
London, 22. Dez. (Wolff.) Aus Cork wird gemeldet,
von zuſtändiger Geſellſchaft werde erklärt, daß alle Maßnahmen
getroffen ſind, um die dvegen politiſcher Vergehen verurteilten
Irländer ſofort nach der Ratifizierung des engliſch=iriſchen
Ab=
kommens durch den Dail Eireann wieder freizulaſſen.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Franzüſiſche Sorgen.
Paris 22. Dez. (Wolff.) Das Journal des Débats
verzeichnet die phänomenale Tatſache, daß ein Miniſterpräſident
im Amt und ein ehemaliger Miniſterpräſident der Reihe nach
den Vorſitz der franzöſiſihen Delegation in Waſhington geführt,
Aufſehen erregt und Reden gehalten hätten, in dem Augenblick,
in dem die Fragen, die Frankreich intereſſierten, nicht auf
der Tagesordnung ſtanden oder doch nicht ernſt diskutiert
wor=
den ſeien. Einer nach dem andern ſei abgereiſt, und nunmehr
ſende der Präſident der Konferenz, Hughes, Depeſche auf
De=
peſche an Briand, der in London mir Lloyd George beſchäftigt
ſei, um eine Antwort zu erzielen, gerade, als ob Frankreich auf
der Konferenz in Wafhington nicht offiziell vertreten geweſen
wäre. Briand habe alſo in den Vereinigten Staaten geglänzt
als ſeine Anweſenheit unnütz geweſen ſei, und er befinde ſich
diesſeits des Atlantiſchen Ozeans, wwenn die rein franzöſiſchen
Fragen in Waſhington diskutiert würden. England bilde ſich
ein, wenn man 1921 die U=Boote offiziell beſeitige, ſei es gegen
die Unterſeebootsgefahr geſichert. Welcher Irrtum! England
klage Frankreich an, die Mittel zu behalten, um es zu bekämpfen,
und die großartigen pazifiſchen Kombinationen, die es aufrichte,
zu kompromittieren. Welehe Ungereihtigkeit, wenn man
voraus=
ſetze, daß die U=Boote offiziell durch die beratenden Mächte in
Waſhington beſeitigt wurden. Damit die Beſeitigung
wirkungs=
voll werd=, müßten alle anderen Staaten der Welt ihr
zuſtim=
men. Aber ein Staat, der einen Angriff vorbereite, könne
immer irgendwo U=Boote konſtruieren, die in Aktion treten
würden, ſobald ein Konflikt ausbreche. Das Journal des
Dé=
bats beſchwert ſich über die Haltung der britiſchen Preſſe und
erklärt, Frankreich müſſe die Theſe weiterhin ſtützen, daß es im
gemeinſamen Intereſſo der Weſtmächte liege, während des
Friedens eine Anzahl, ob Unterſee= oder Ueberſeeſchiffe, zu
be=
ſitzen, um ihre Verbindungen ſicherzuſtellen und um zur rechten
Zeit die Abſichtem übelgeſinnter Mächte zu verhindern.
*
*
Kleine politiſche Nachrichten. Die Botſchafterkonferenz wird am
28. Dezember ihre Entſcheidung über die „Deutſchen
Werke” fällen. — Wie vom Reichsgericht mitgeteilt wird, iſt
Staats=
miniſter a. D. v. Jagow trotz der hohen Kaution von 500 000 Mark,
die er zur Bürgſchaft hinterlegt hatte, in Haft genommen
wor=
den. Die Verhaftung erfolgte unmittelbar nach der Verkündung des
Urteils. — Bei der Abſtimmung in Oedenburg entfielen, wie
Bewerbern am Freitiſche 40 Prozent mehr oder weniger Kranke,
darunder 11 Prozent Schwerkriegsbeſchädigte, 7 Prozent ſchwer
Nervenleidende, 7 Prozent Herzkranke, 5 Prozent Lungenkranke.
Die Hygiene der Wohnungen iſt oft unerträglich ſchlecht, da die
Studenten vielfach in Dachkammern ohne Heizung und bei
mangelhafter Beleuchtung hauſen. Vielen fehlt es an Mitteln
zur Beſchaffung von Heizmaterial für den Winter. Die
Stu=
dien= und Examensarbeiten müſſen oft in ungeheizten Räumen
ausgeführt werden.
B. Der 160. Geburtstag von Heines „Gedichten‟. Das
erſte Buch, mit dem Heinrich Heine vor die
Oeffentlich=
keit trat, waren ſeine „Gedichte”, die zum großen Teil ſpäter
in die zweite Ausgabe ſeiner Verſe, ins „Buch der Lieder”
über=
gingen, das ihn unſterblich gemacht hat. Dieſe „Gedichte‟
Hei=
nes tragen zwar auf ihrem Titelblatt die Jahreszahl 1822, aber
ſie ſind bereits im Dezmber 1821 erſchienen, ſo daß ſie in
dieſen Tagen ihren 100. Geburtstag feiern können. Aus dieſem
Anlaß hat der Heine=Verlag Hoffmann u. Campe, Hamburg=
Berlin, im dem bekanntlich ſpäter alle Werke des Dichters
erſchie=
nen ſind, eine eigenartige „Säkularausgabe” veröffentlicht, die
unter dem Titel „Der Anlauf” ſoeben erſcheint. Es ſind hier in
fakſimilegetreuer Wiedergabe die Zeitſchriftennummern aus den
Jahren 1817 bis 1821 zuſammengeſtellt, die die erſten
dichte=
riſchen Veröffentlichungen Heines enthalten. Der ſtattliche Band
enthält eine Reihe von überaus ſeltenen Zeitſchriften, die heute
ſvohl kaum noch an einer Stelle anzuſtreffen ſind. Wir finden
hier Numanern von „Hamburgs Wächter”, der 1817 in ſeinem
17. Stück „Zwei Lieder der Minne” brachte, die mit dem
Pſeudo=
nym „Sy. Freudhold Nieſenharf” gezeichnet waren. Dahinter
berbarg ſich die junge Heine, der auch noch in weiteren
Num=
mern dieſer längſt vergeſſenen Lokalzeitſchrift Gedichte
veröffent=
lichte. Aus dem „Rheiniſch=Weſtfäliſchen Anzeiger” von 1819
und 1820 ſind verſchiedene poetiſche Beiträge mitgeteilt, und des
weiteren erhalten wir dann die erſten Drucke ſeitdem berühmt
gewordener Heineſcher Lieder aus dem Gubitzſchen „
Geſellſchaf=
ter”, dem „Zuſchauer” und der „Dresdener Abendzeitung‟ Dieſe
bergilbten Blätter ſind aber nicht nur intereſſant wegen der
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1921.
Seite 3.
der Oedenburger Heimatdienſt meldet, in vielen Oedenburger
Um=
gebungsgemeinden trotz des Terrors bei 7885 Stimmberechtigten von
6765 abgegebenen Stimmen 54,6 Prozent auf Oeſterreich und 45,4
Pro=
zent auf Ungarn. — Der franzöſiſche Kammerpräſident Peret hat, wie
die Havas=Agentur mitteilt, eine Abordnung italieniſcher
Zeitungs=
korreſpondenten in Paris empfangen, die ihm den Plan einer
Kon=
ferenz zwiſchen, den politiſchen Parteien
Frank=
reichs und Italiens auseinanderſetzte. Die Konferenz ſoll
end=
gültig dem ſtändigen Ausbrechen von Uneinigkeiten beider Länder ein
Ziel ſetzen. Kammerpräſident Peret wird ſich mit den einzelnen
Grup=
pen der Kammer mit dem im einzelnen noch nicht feſtgelegten Plan
befaſſen. Auch Senatspräſident Bourgeois hat die Abordnung
emp=
fangen und ihr ſeine Unterſtützung zugeſagt. — Nach einer
Havasmel=
dung aus Luxemburg hat die Kammer mit 27 gegen 13 Stimmen bei
8 Enthaltungen die Ratifizierung des belgiſch=
luxemburgi=
ſchen Abkommens beſchloſſen.
Darmſtadt, 24. Dezember.
* In den Staatsdienſt übernommen wurde der Forſtwart der
Kom=
munalforſtwartei Biſchofsheim, Oberförſterei Raunheim, Heinrich Aſt
heimer zu Raunheim, under der Amtsbezeichnung „Förſter”.
* Ernannt wurden die Forſtaſſeſſoren Wilhelm Kratz aus
Darm=
ſtadt, Adolf Klamm aus Echzell, Otto Mäſer aus Ruppertsburg,
Karl Chantre aus Dreieickenhain, Kurt Blumenan aus Gießen
vom 1. Januar 1922 ab zu Oberförſtern; die Forſtwartaſpiranten
Kon=
rad Oeſtreich aus Metzlos=Gehaag, Heinrich Lehn aus Schöllenbach,
Karl Brück aus Rödgen, Georg Klipſtein vom Forſthaus
Böllen=
falltor bei Darmſtadt vom 1. Januar 1922 ab zu Förſtern.
Steuerabzug vom Arbeitslohn. Durch Abänderungsgeſetz zum
Einkommenſteuergeſetz ſind mit Wirkung dom 1. Januar 1922 ab
beim Steuerabzug die Ermäßigungen nach § 46 des Geſetzes für den
Steuerpflichtigen, für die Ehefrau und für Kinder verdoppel
(20 Mk. monatlich ſtatt 10 Mk.), die Abzüge für Werbungskoſten (§ 46
Abſ. 2 Nummer 3 des Geſetzes) verdreifacht (45 Mk. monatlich
ſtatt 15 Mk.).
Kapitglertragsſteuer. Wir verweiſen auf die im Anzeigenteil
unſeres heutigen Blattes veröffentlichte Bekanntmachung des
Finanz=
amtes Darmſtadt=Stadt, betr. die Entrichtung der
Kapital=
ertragsſteuer.
— Landestheater. Die erſte Aufführung der „Maria Stuart”
in der neuen Inſzenierung von Cuſtav Hartung findet am zwveiten
Weihnachtsfeiertage um 6 Uhr außer Vollmiete in der Schauſpielmiete
und der Sondermiete 8 ſtatt. Die Bühnenarchitektur ſtammt von T. C.
Pilſartz. Die Beſetzung iſt folgende: Eliſabeth: Rahel Sanzara,
Maria: Eliſabeth Stieler, Leireſter: Walter Reymer
Shreuus=
bury: Hans Leibelt, Burleigh: Fritz Valk, Kent: Emil
Kroc=
zar) Daviſon: Herbert Sebald Paulet: Kurt Weſtermann
Mortimer: Joſef Gielen, Aubeſpine: Richard Jürgas, Okelly:
Heinz Kenter, Melvil: Ernſt Langheinz. — Die Wiederholung
der „Luſtigen Weiber von Windſor” am 27. ds. Mts. findet
nicht in der A= ſondern in der E=Miete ſtatt.
Erhöhung der Eintrittspreiſe zum Heſſiſchen Landestheater. An
geſichts der fortwährenden Steigerungen aller perſönlichen und ſachlichen
Ausgaben hat ſich das Landestheater genötigt geſehen, dem Vorgang
anderer Bühnen entſprechend eine weitere Erhöhung der Tagespreiſe
vorzunehmen. Die neuen Preife XII gelangen zum erſten Male am
Weihnachts=Sonntag bei „Triſtan und Jſolde” zur Anwendung.
Ent=
ſprechend der Erhöhnug der Tagespreiſe mußte auch an eine Erhöhung
der Mietpreiſe herangetreten werden. Es wird an Stelle der vorgeſehene
vier Teilzahlungem für die Mieter und Sondermieter eine fünfte Teil
zahlung zuſammen mit der im Januar fälligen dritten Rate erhoben,
wo=
rüber nähere Mitteilungen noch folgen.
* Landesmuſenm. Am 1. Feiertag bleibt das Landesmuſeun
geſchloſſen; dagegen iſt es am 2. Feiertag von 10—1 Uhr und an
3. Feiertag (Dienstag) von 11—1 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
* Von der Techniſchen Hochſchule. Der Bericht über die ſeierliche
Uebergabe des Rektors anr 25. Okrober (Walbe=Peterſen) mit ſämtlicher
Reden, die bei dem feierlichen Akte gehalten ſpurden, iſt ſoeben im Druck
erſchienen.
* Verlofung des Kunſtbereins. Bei der am 21. Dezember in der
Kunſthalle ſtattgefundenen Verlofung entfielen: 1. Gewinn (Gg.
Altheim „Herbſtſonne”) auf Aktie Nr. 1619, 2. Getvinn (W. Illner
„Winterſonne”) auf Aktie Nr. 1577, 3. Gewinn (Profeſſor A. Beher
„Baumſtudie”) auf Aktie Nr. 321, 4. Gewinn (M. Stegmaher „Aus
der Altſtadt”) auf Aktie Nr. 55, 5. Gewinn (E Eimer „Schneetreiben”
auf Aktie Nr. 807, 6. Gewinn (E. Eimer Waldmärchen”) auf Aktie
Nr. 389, 7. Gewinn (Gg. Pfaff „Herbſtabend”) auf Aktie Nr. 249
8. Gewinn (Gg. Altheim „Schloß Heldenbergen”, farb. Zeichnung) au
Aktie Nr. 334, 9. Gewinn (A. Hartmann „Laubach”, farb. Zeichnung)
auf Aktie Nr. 1484, 10. Gewinn (E. Dieffenbach Weidenbaum am
Ludwigsweg”) auf Aktie Nr. 242, 11. Gewinn (M. Sittmann „
König=
ſtein i. Taunus”) auf Aktie Nr. 839, 12. Gewinn (Prof. A. Hartmann
„Parkfigur in Würzburg”) auf Aktie Nr. 158, 13. Gewinn (M. Ziegler
„Eifeldorf”) auf Aktie Nr. 1127, 14. Gewinn (R. Hölſcher „Allee”, Rad.
auf Aktie Nr. 1501, 15. Gewinn (R. Hölſcher „Allee”, Rad.) auf Aktie
Nr. 113, 16. Gewinn (N. Hölſcher „Allee”, Rad.) auf Aktie Nr. 1495,
17. Gewinn (R. Hölſcher „Bildnis”, Rad.) auf Aktie Nr. 1505, 18.
Ge=
winn (R. Hölſcher „Bildnis”, Rad.) auf Aktie Nr. 813, 19. Gewinn
(R. Hölſcher „Bildnis”, Rad.) auf Aktie Nr. 52, 20. Gewinn (M. Men
delsſohn „Vereiſter Bach”, Rad.) auf Aktie Nr. 401, 21. Gewinn (M.
Mendelsſohn „Fähre‟, Rad.) auf Aktie Nr. 873, 22. Gewinn (M.
Men=
delsſohn „Die Monau bei Kreuznach” Rad.) auf Aktie Nr. 376
23. Gewinn (M. Mendelsſohn „Oppenheim”, Rad.) auf Aktie Nr. 868,
24. Gewinn (M. Mendelsſohn „Weiden am Rhein”, Rad.) auf Aktie
Nr. 842, 25. Gewinn (Gg. Köhler „Michelſtadt”, Rad.) auf Aktie 1474,
26. Gewinn (Gg. Köhler „Michelſtadt”, Rad.) auf Aktie Nr. 226, 27.
Ge=
winn (Gg. Köhler „Dorf am Hang”, Rad.) auf Aktie Nr. 1559, 28.
Ge=
winn (J. Metten „Erntezeit”, Rad.) auf Aktie Nr. 261, 29. Gewinn
(J. Metten „Rheinheſſiſche Landſchaft”, Rad.) auf Aktie Nr. 804, 30.
Gewinn (S. Groſch „Weihnachtsbotſchaft”, Rad.) auf Aktie Nr. 936
31. Gewinn (A. Hartmann „Platane im Herrngarten”, Holzſchnitt) auf
Aktie Nr. 821, 32. Gewinn (A. Hartmann „Zypreſſen bei Jieſole‟
Holzſchnitt) auf Aktie Nr. 822, 33. Gewinn (Gg. Altheim „
Maulbeer=
allee‟, Holzſchnitt) auf Aktie Nr. 203, 34. Gewinn (W. Bader,
Feder=
zeichnung) auf Aktie Nr. 1535, 35. Gewinn (R. Sanin, farb. Holzſchn.)
auf Aktie Nr. 100, 36. Gewinn (S. Groſch „Kiefern”, Nad.) auf Aktie
Nr. 1253, 37. Gewinn (Math. Greim „Dom zu Mainz”, Rad.) auf Aktie
Nr. 1482, 38. Gewinn (W. Bader „Zwingenberg”, Lirhographie) auf
Aktie Nr. 168, 39. Geſinn (W. Bader „Zwingenberg”, Lithographie)
auf Aktie Nr. 640, 40. Gewinn (E. Bonin „Wieſengrund”, Lithogr.)
auf Aktie Nr. 106.
welt erkennen, in der ſich der junge Poet durchſetzen mußte,
atmen die behagliche Idyllik und altväterliche Beſchaulichkeit des
frühen Biedermeiers, und es hat etwas feltſam Rührendes, hier
plötzlich einem neuen Ton zu lauſchen, der gerade vor 100 Jah
ren den Deutſchen das Auftauchen eines neuen ſtrahlenden
Ge=
ſtirns am Himmel der Dichtung verkündete. Zum Schluß wird
die Beilage zu jener Nummer des „Geſellſchafters”
wieder=
gegeben, in der ſich die Anzeie von Heines „Gedichten”
befin=
det. Dieſe authentiſche Geburtsanzeige des nunmehr 100jährigen
Sprößlings der Heineſchen Muſe iſt von der Maurerſchen
Buch=
handlung in Berlin unterzeichnet, bei der das Bändchen
er=
ſchien und vom Dezember 1821 datiert. Die „Gedichte” koſteten
einen Taler und werden folgendermaßen angeprieſen: „Wie
ver=
ſchieden auch die Urteile über den Wert dieſer Poeſien ausfallen
mögen, ſo wird doch Jeder geſtehen, daß der Verfaſſer derſelben
durch ſeltene Tiefe der Empfindung, lebendige humoriſtiſche
An=
ſchauung und kecke gewaltige Darſtellung eine überraſchende
Originalität bekundet. Faſt alle Gedichte dieſer Sammlung,
welche aus 1. Traumbildern, 2. Minneliedern, 3. Romanzen,
4. Burlesken, Sonetten und 5. Ueberſetzungen aus Lord Byrons
Werken beſtehen, ſind ganz im Geiſt und im ſchlichten Ton des
deutſchen Volksliedes gehalten. Die Traumbilder ſind ein
Zyk=
lus Nachtſtücke, die in ihrer Eigentümlichkeit mit keiner von allen
vorhandenen poetiſchen Gattungen verglichen werden können.”
beineſchen Gedichte, ſondern ſie laſſemn uns zugleich die ganze um
* Neu=York, die größte Stadt der Welt. Während bisher
London als die größte Stadt der Welt galt, nehmen jetzt, wie
man in dem „Erdbüchlein für 1922” leſen kann, die Amerikaner
dieſen Ruhm für Neu=York in Anſpruch. Die Zahlen der
Statiſtik ſprechen allerdings gegen ſie; aber es kommt ganz
dar=
auf an, tas man unter Groß=Neu=York und Groß=London
ver=
ſteht. Bei den großen Städten der Welt ſind nämlich durch
Ein=
gemeindungen oder Bildung von Wirtſchaftsverbänden größere
Gemeinweſen entſtanden, die ſich untereinander nur vergleichen
laſſen, wenn man nicht bloß ihre Bevölkerungszahl, ſondern auch
ihre räumliche Ausdehnung in Betracht zieht. Groß=London hat
nach der Zählung vom 19. Mai 1921 7 476 168 Einwohner; Neu=
York aber hat nach der Zählung von 1920 5 620 048 Einwohner.
In der der Verloſung vorausgegangenen
Generalverſamm=
lung wurde der vorgelegte Geſchäfts= und Rechenſchaftsbericht für das
Jahr 1920, ſowie der Voranſchlag für 1922 genehmigt. Die Erhöhung
des Mitgliedsbeitrags von 20 Mk. auf 40 Mk. für die Aktie und die
vorgeſchlagenen Satzungsänderungen fanden ebenfalls Annahme. —
Am 2. Weihnachtsfeiertage bleibt die Kunſthalle geſchloſſen.
* Ein Wohltäter. Seit zwvei Jahren vollzieht ſich hier in aller Stille
ein großes Liebeswerk, von dem die Oeffendlichkeit bis jetzt noch
wenig erfahren hat. Herr Edm. A. Stirn, ein Deutſch=Amerikaner
in Neu=York, ließ v. J. in Lindenfels, Odenvald, die Villa Waldheim
zu Kurzwecken einrichten. Seitdem werden immer 12—15 hieſige
kurbe=
dürftige Schlkinder jeweils zwei Monate lang auf ſeine Koſten darin
untergebracht und in aufopfernder Weiſe gepflegt. Die Leitung liegt
in den ſicheren Händen ſeines hier wohnhaften Freundes. Auch nach der
Entlaſſung aus dem Waldheim werden die Kinder zuweilen noch
ver=
ſammelt. So wurde im Sommer, in Begleitung des damals anweſenden
Herrn Stirn, ein Ausflug mit Muſik nach dem Oberwaldhaus
unter=
nommen. Die Kinder wurden mit Kakao und Kuchen bewirtet. Ferner
wurde geſtern mit allen Kindern und deren Eltern eine erhebende
Weih=
nachtsfeier veranſtaltet, bei der praktiſche Geſchenke (Nahrungsmittel und
Kleidungsſtücke), von Herrn Stirn geſtiftet, verteilt wurden. Dem
Vernehmen nach unterhält der edle Stifter noch zwei Kinder=
Erho=
lungsheime, eines im Bremerland, das andere in Bahern. Die
bedeu=
tenden Koſten werden einzig und allein von Herrn Stirn und ſeiner
Familie beſtritten. Viele hundert deutſche Kinder werden mit ihren
Eltern des wacheren Mannes von Ueberſee und ſeiner uneigennützigen
Helfer in der Heimat dankbar gedenben.
* Johanneskirche. In dem liturgiſchen
Abendgottes=
dienſt am erſten Weihnachtsfeiertag um 5 Uhr wird der
Kirchen=
geſangverein verſchiedene alte Weihnachtslieder ſingen, ſo die
vorreformatoriſche Weiſe des Dies est laetitiae nach dem Satz von Mich.
Prätorius (1607), ferner das „Ihr Geſtirn und hohen Lüfte und du
lichtes Firmament” mit ſeiner gewaltigen Moll=Melodie von Johann
Franck (1618—77), zwei Lieder im Bachſchen Satz: „Brich an, du ſchönes
Morgenlicht” und das innige Paul Gerhardtſche Weihnachtslied. Ich
ſteh an deiner Krippe hier”, (auch die C=Moll=Weiſe von Bach); endlich
„Es iſt ein” Roſ” entſprungen” in dem Satz von Michael Prätorius. —
Am Heiligen Abend um halb 6 Uhr iſt Choralblaſen und
Feſt=
geläut vom Turm der Johanneskirche.
* Martinskirche. Am Heiligen Abend werden um 6 Uhr die Glocken
das Weihnachtsfeſt feierlich einläuten; um 6½ Uhr werden von dem
Poſaunenchor „Wartburg” Weihnachtschoräle vom Kirchturm geblaſen.
* Der Kirchengeſangterein der Martinskirche veranſtaltet wie
all=
jährlich ſeine Weihnachtsfeier am 1. Chriſttag, abends. Die hierbei
ge=
botenen Geſangsſtücke ſind Werke von A. Mendelsſohn, Franz Gruber
(F 1863), Michael Practorius (+ 1621) und Albert Becker. Der Eintritt
iſt frei. Die beiden Emporen ſind den inaktiven Mitgliedern des
Kir=
chengeſangvereins vorbehalten. Die Beſucher der Feier werden
gebe=
ten, die Geſangbücher mitzubringen.
* Der katholiſche Kirchenchor St. Ludwig wird am 1.
Weihnachts=
feiertag unter Leitung ſeines Dirigenten Blumöhr zur feierlichen
Geſtaltung des Gottesdienſtes beitragen. In der Chriſtmette um 6 Uhr
wird geſungen eine achtſtimmige Weihnachtsmotette für gemiſchten Chor
und Orgel zum Offertorium und „Es iſt ein Reis entſprungen” für
vier=
ſtimmigen a Capella=Chor nach der Wandlung. Im Hochamt um ½10
Uhr „Segen” vierſtimmig von Klaſſert, „Miſſa brevis” von Petrus
Aloyſius Paleſtrina, zum Offertorium „Gloria” vierſtimmig von Mich.
Heller und beim Auszug nochmals die Weihnachtsmotette. Die „Miſſa
brevis” iſt eine der wertvollſten Meſſen Paleſtrinas, klar und
durch=
ſichtig in Harmonik, Rhythmus und Aufbau. Meiſt gehen die hohen
und tiefen Stimmen paarweiſe in Nachahmung. Wenn aber ſchon das
Spiel der Linien dem Kenner Intereſſantes zu ſagen weiß, ſo enthüllt
die Kunſt Paleſtrinas doch erſt dem gläubigen Chriſten, der die Liturgie
ſeiner Kirche kennt, den ganzen Reiz ihrer Schönheit; teilt ſie doch mit
der Liturgie den keuſchen Duft zarter Maßhaltung, die Schlichtheit des
Empfindens bei großer Wärme des Herzens. Nichts Gequältes; das
erſchließt ſich ſtill Gott wie eine Blume der Sonne. Daher iſt dieſe
Muſik wie kaum eine andere geeignet, „dem Geſangstext größere Kraft
zu verleihen und die Herzen der Gläubigen deſto leichter zur Andacht
zu entflammen.” (Pius X., 22. Nov. 1913.)
* Das Feſt ihrer Goldenen Hochzeit begehen am 26. Dezember die
Eheleute Karl Stähr und Anna geb. Keil, Helfmannſtr. 2, in voller
Rüſtigkeit.
* Im Silberkranz. Am 24. Dezember begehen die Eheleute Auguſt
Bläfing und Margarete geb. Hedt. Infelſtraße 20, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
* Bühnenvolksbund. Da nur noch wenige Karten zu der am zweiten
Weihnachtsfeiertag im Landestheater ſtattfindenden Morgenfeier
vorhanden ſind und beim Verkauf an der Tageskaſſe keine Ermäßigung
gewährt werden kann, machen wir unſere Mitglieder darauf aufmerkſam,
ſich noch heute ihre Plätze zu ſichern.
* Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat zu ihrer nächſten
Veranſtaltung dem bekannten Kunſthiſtoriker und Grünewaldforſcher
Profeſſor Dr. V. C. Habicht=Hannover das Wort erteilt. Der
Vor=
tragende wird, das die geiſtigen Intereſſen der Gegenwart mächtig
be=
rührende Thema „Grünewald und die deutſche Myſtik”
behandeln. Grünewald, der ſeit Rückgabe ſeines gewaltigen Iſenheimer
Altarwerkes an Frankreich beſonders viel Erörterte, ſtellt ſich im Urteil
unſerer Zeit immer mehr als der größte Meiſter deutſcher bildneriſcher
Form dar. Er ſpricht deutſches Weſen auf der Höhe ſeiner geiſtigen
Kraft und Fülle aus, die Seele der Gotik blüht in ihm noch einmal mit
aller Glut auf, und er kann gewiß als eine bildneriſche Ausprägung
der großen deutſchen Myſtik angeſprochen werden. Profeſſor Dr.
Habicht, ein Darmſtädter, hat nicht nur als Kunſthiſtoriker
hervorragen=
den Ruf, er hat ſich als feinſinniger Dichter einen Namen gemacht und
gehört zu denen, denen die ſeeliſche Wiedergeburt unſeres Volkes aus
Religion und Kunſt am Herzen liegt. Der Vortrag findet am nächſten
Donnerstag, 29. Dezember, halb 8 Uhr, im Mathildenhöhſaale ſtatt.
(Siehe Anzeige.)
* Muſikverein. Die Madrigalvereinigung wiederholt die
am Sonntag bei überfülltem Saal beifällig aufgenommenen Madrigale
am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Morgenfeier des
Bühnenvolks=
bundes im Landestheater. Unſere Mitglieder haben Ermäßigung im
Vorverkauf bei Gg. Thies Nachf. (L. Schutter), Eliſabethenſtraße 12.
* Chriſtlicher Verein Junger Männer, Darmſtadt, Alexanderſtr. 22
(Inf.=Kaſerne). Weihnacht, das Feſt der Liebe, fordert von uns
Chri=
ſten Taten der Liebe. In dieſem Sinne iſt die Weihnachtsfeier
am Chriſtabend vom C.V. J.M. gedacht. Außer dieſer Feier veranſtalten
die C.V. J.Mer noch einer allgemeine Weihnachtsfeier für Jugend und
deren Freunde am zweiten Weihnachtsfeiertag, abends 8 Uhr, im Heim,
wozu Jugend und Jugendfreunde willkommen ſind. Frohe
Weihnachts=
klänge der verſchiedenen Chöre werden die Feier verſchönern. Zutritt
iſt frei.
Nun bemerkt die Nationale Geographiſche Geſellſckaft in
Wa=
fhington in ihrem Bulletin, daß Groß=London keine einheitlich
verwaltete Stadt iſt, vielmehr einen Polizeidiſtrikt von 693
Quadratmetern umſaßt, dagegen das Gebiet der Stadt Neu=York
nur halb ſoviel Quadratmeter enthält, während der
wirtſchaft=
lich zuſammenhängende Neu=Yorker Bezirk 1175 Quadratmeilen
umfaſſe. Die Stadt London ſelbſt hat weniger als 5 Millionen
Einwohner. Wenn man die Bewohner von Neu=York und
Um=
gegend, die in einem Gebiet von 693 Quadratmeilen wohnen,
zuſammenzählen wollte, ſo würden es 7910915, alſo weit mehr
als ſiebeneinhalb Millionen Menſchen ſein, die in Groß=London
wohnen. Neu=York beanſprucht daher, die größte Stadt der Welt
zu ſein.
*Hochſchulnachrichten. Dem Privatdozenten für Photochemie
in der Chemiſchen Abteilung der Techniſchen Hochſchule zu
Karls=
ruhe Benediktiner=Pater Guſtav Raphael Kögel iſt die
Dienſt=
bezeichnung „außerordentlicher Profeſſor” verliehen worden. —
Der Ordinarius der Mathematik an der Königsberger Univerſität
Dr. Konrad Knopp erhielt eine Berufung auf den durch den
Weggang des Profeſſors M. Dehn nach Frankfurt an der
Tech=
niſchen Hochſchule zu Breslau frei gewordenen Lehrſtuhl für
höhere Mathematik. — Ernannt wurde der ordentliche Profeſſor
an der Univerſität Marburg Dr. Georg Beſſau vom 1. April
1922 an zum ordentlichen Profeſſor der Kinderheilkunde an der
Univerſität Breslau. — Der Privatdozent an der Univerſität
Halle Dr. Georg Prange iſt zum ordentlichen Profeſſor für
Mathematik an der Techniſchen Hochſchule in Hannover als
Nach=
folger des Geheimen Regierungsrats L. Kiepert berufen worden.
—Der ordentliche Profeſſor der Rechte an der Univerſität
Königs=
berg i. Pr. Dr. jur. Guido Kiſch hat einen Ruf auf das durch
die Ueberſiedlung des Geheimen Juſtizrats Profeſſor Dr. Hübner
nach Jena erledigte Ordinariat für deutſches, bürgerliches und
Handelsrecht an der Univerſität Halle erhalten und angenommen.
Das Spenska Dagbladet geißelt die Bezeicknung „international”
für einen im Auguſt 1922 in Brüſſel anberaumten Geologen=
Kongreß, da die Vertreter der Mittelmächte hiervon
wieder=
um ausgeſchloſſen ſeien. Die Leitung legt den ſchwediſchen
Geo=
logen nahe, die Konferenz unter dieſen Umſtänden zu meiden.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Semstag, den 24. Dezember 1921.
Rummer 345.
* Die Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt veranſtaltet ihre diesjährige auch ſeine Mutter boſtreitet es. Im übrigen muß der Bericht des Staats=
Weihnachtsfeier (Winterſonnenwende) am 26. Dezember ds. Js.,
nachmittags 4 Uhr, im Mozartſaal, Schulſtraße 8. Als Redner iſt Herr
Taesler in Ausſicht genommen, welcher als langjähriger Prediger
der Freireligiöſen Gemeinde Frankfurt in weiten Kreiſen bekannt iſt
und ſich durch ſeine Mitwirkung als Dozent an der Volkshochſchnle
Darmſtadt auch bei uns ſchon einer großen Beliebtheit erfreut. (Siehe
Anzeige.)
tag abgehaltene Weihnachtsfeier war für die Mitglieder und
ſaal zuſammenzufinden. Auch dieſes Jahr ſoll es ſo ſein zumal der
unter Mitwirkung künſtleriſcher Kräfte des Landestheaters
zuſammen=
geſtellt hat. Deshalb ſei an dieſer Stelle nochmals darauf hingewieſen.
(Siehe Anzeige.)
* Turngeſellſchaft 1875. Am zweiten Weihnachtsfeiertag,
nachmit=
tags, begeht die Turngeſellſchaft ihre diesjährige Weihnachtsfeier,
iſt. Die Weihnachtsfeiern der Darmſtädter Turngeſellſchaft in den ver= gen und iſt mit der Weihnachtskaſſe flüchtig gegangen. Da
floſſenen Jahren hatten ſtets eine beſondere Zugkraſt beſeſſen, und auch Nichtmitglieder des ſozialiſtiſchen Vereins bei der Kaſſe Gelder
dürfte es auch dieſes Jahr wieder der Fall ſein. Mit großer Hingabe
arbeiteten die verſchiedenen Abteilungen, welche mit der Ausführung
des Programms betraut wurden, und kann geſagt werden, daß dieſe
einige genußreiche Stunden in Ausſicht zu ſtellen vermögen. Auf die
heutige Anzeige wird hingewieſen. — Am 1. Jan. (Neujahrstag) findet 75mal der Tag, an dem der große Sprudel mit elementarer
unſere Neujahrsfeier im Kneiplokal ſtatt, worauf wir unſere
Mitglieder einſtwveilen aufmerkſam machen. Jedoch ſind uns zu dieſer mit den Grundſtock zu dem Weltbade Nauheim legte.
Feier auch Gäſte willkommen. Nähere Bekanntmachung erfolgt
noch=
mals in der Zeitung.
* Orpheum. Beide Feiertage, 25. und 26. Dezember, finden je zwei
abends 348 Uhr Sonntagspreiſe. (Siehe Anzeige.)
+ Arheilgen, 23. Dez. Im Laufe des nun zu Ende gehenden
Jah=
res waren es mit einer kleinen Unterbrechung 50 Jahre, daß ein
Glied der Familie Weitzel in hieſiger Gemeinde als Lehrer tätig
mend in unſeren Ort verſetzt, während zur Zeit deſſen Sohn Ferdinand
Weitzel am hieſigen Platze den Beruf eines Lehrers ausübt. — Bei der
Neuregelung der Ortsklaſſen wurden die Bororte von Mainz, auch die
nicht eingegliederten in die 4=Klaſſe der Stadt Mainz verſetzt. Bei den
Unſer Ort kam in die B=Klaſſe, obgleich wir in Bezug auf Waſſer und
Gas Darmſtädter, alſo A=Preiſe zahlen dürfen; denn dieſes beziehen
wir aus der Landeshauptſtadt. Wo bleibt da: Gleiches Recht für alle?
r. Wixhauſen, 23. Dez. Gemeinderatsbericht vom 22.
De=
zember. Punkt 1: Erhöhung der Hundeſteuer. Der Staat
Geweinderat beſchließt, beim ſeitherigen Satze von 40 Mark zu bleiben.
Es koſtet demnach ein Hund pro Jahr zuſammen 60 Mark Steuer. Bei
Punkt Verſchiedenes gibt der Bürgermeiſter die
Brandverſiche=
rungsſchätzung des Hauſes Obergaſſe 11 (früher Bauerſchen Hauſes)
be=
kannt. Der Gemeindeuat gibt hierzu ſeine Genehmigung. Der Verkauf
von zwei Ziegenböcken für den Preis von zuſammen 557 Mark wird
ebenfalls genehmigt. Zum Schluß wurden noch Nechnungsſachen erledigt.
* Aus dem Kreife Dieburg, 23. Dez. Teuerungszuſchüſſe
an Kriegshinterbliebene und Kriegsbeſchädigte.
Nach Mitteilung der amtlichen Fürſorgeſtelle ſind die Berechnungen, für
die Zeit ab 1. Januar 1922 erhöhten Zuſchüſſe und die Nachzahlungen
für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1921 fertig geſtellt;
aus=
genommen die für Kriegseltern, für welche noch Erhebungen nötig
wa=
den, die aber damit rechnen können, daß auch ſie recht bald in den
Ge=
nuß der Zuſchüfſe gelangen. Kriegshinterbliebene und Kriegsbeſchädigte meinen Artikel „Gegen die Berlinerei”
die Anſpruch auf Zahlung noch vor Weihnachten haben, wurden durch
die Bürgermeiſtereien beſonders benachrichtigt; die Gemeindekaſſen ſind ödem Katholikenhaß die konfeſſionelle Zerſplitterung Deutſch=
Offenbach, 23. Dez. Ungetreue Angeſtellte. Geſtern vor= gegen ganz infame Unterſtellungen Front machen müßte.
mittag erhielten zwei in einer Metallwarenfabrik in der Biebererſtraße
beſchäftigte junge Leute den Auftrag, eine Kiſte mit Raſierklingen im
Werte von 22000 Mark bei der Eilgutabfertigung aufzugeben. Statt
deſſen faßten ſie aber den Entſchluß, die Ware zu veräußern. Zu dieſem
Zwecke ſtellten ſie dieſelbe in einer Wirtſchaſt in der Domſtraße ab und
ſuchten ſich einen Liebhaber, der ſich auch ſpäterhin daſelbſt einfinden
wollte. Ihre Firma täuſchten ſie dadurch, daß ſie das Ablieferungsbuch
mit dem Namen des Bahnbeamten fälſihzten und das ihnen zur
Fran=
kierung der Sendung übergebene Geld unter ſich verteilten. Dir Firma brochen erhalte, und vielfach aus evangeliſchen Kreiſen,
ſchöpfte jedoch bald Verdacht. Auf Vorbehalt hin räumten die beiden wiegen mehr als unwahre Ausführungen des Bundes.
jungen Leute alsdam den wirklichen Sachverhalt ein, worauf die
in=
zwiſchen verſtändigte Kriminalpolizei die Ware beſchlagnahmte. — Aus
emner Lederwarenfabrik in der Bismarcſtraße wurden in der Nacht von Vertretung der „deutſch=evangeliſchen Intereſſen”, wie ſie ſich
werte von etwa 100 000 Mark geſtohlen. Von den Tätern fehlt noch
jede Spur. Die beſtohlene Firma hat auf die Ermittelung des Leders
oder der Täter eine namhafte Belohnung ausgeſetzt.
h- Von der Bergſtraße, 22. Dez. Brotpreiserhöhung. Der geſehen davon, daß in meinem Artikel weder dem Wortlaut noch
Kommunalverband des Kreiſes Bensheim hat mit Wirkung vom 1.
Ja=
nuar 1922 den Preis des Brotes von 6 Mark auf 6.50 Mark den Laib im
Gewichte von 1800 Gramm erhöht. — In Auerbach hat ſich emne
gliedern gebildet. Vorſitzender iſt Bürgermeiſter Blickensdörfer. — Der kämpft, und jeder als unpatriotiſch bezeichnet, der nicht für dieſes
Metzger und Pferdehändler Nickelin Auerbach wurde vom
Finanz=
amt Zwingenberg in eine Strafe von 6000 Mark genommen und zwar für die gleiche Sache eintritt, ſo geſchieht es aus Haß gegen den
wegen Umſatzſteuerhinterziehung. — Mangels an Zement ſind die
Bauunternehmer vielfach gezwungen, nur in beſchränkter Weiſe zu
ar=
beiten. Der Handel iſt nicht in deu Lage, Zement zu beſchaffen, was
allſeits ſehr beklagt wird.
sw. Heppenheim, 23. Dez. Zur Schürfung nach neuenſweſtdeutſches Empfinden. Ich trat ſelbſtverſtändlich ein für das
50 000 Mark.
R. Erbach, 21. Dez. Konzertveranſtaltungen im Oden= böswilliger Menſch.
wald. Man fchreibt uns: Zu Feſttagen wurde der letzte Samstag und
Sonntag für den Kunſtfreund, der die Gelegenheit wahrnahm, die beiden
Konzerte der Deſſoffſchen Madrigalvereinigung
aus Frankfurt a. M. zu beſuchen. Am Samstag abend hatten die
Hun=
derte den großen Saal von „Schmerkers Garten” in Michelſtadt bis
auf den letzten Platz füllenden Zuhörer die Freude, die vortrefflichen
Frankfurter Künſtler in einem neuen weltlichen Programm zu hören, in der Heſſiſchen Kammer mit ernſten Worten für eine ſtärkere
das eine Lette edelſter Perlen der wundervollſten Liedkunſt vergangener
Zeiten brachte. Der Spätnachmittag des Sonntag ſah in der
Michel=
ſtädter Stadtkirche eine erwartungsvoll und feierlich geſtimmte Schar.
Das äußere Bild war bereits von ſeltener Schönheit: Im Chor ein
herr=
lich zum Himmel ſtrebender Weihnachtsbaum, links und vechts des Altars,
auf dem von ſtrahlenden Herzen beleuchtet, das Kruzifis das Bild
be=
herrſchte, weitere Chriſtbäume, hell erleuchtet, die Naum und Menſchen
in eine myſtiſch=erhobene Stimmung verſetzten. Die dargebotene Kunſt
Wr in jeder Weiſe der Weihe des Naumes würdig. Herr Waſſenhoven,
von fvüheren Konzerten in beſter Erinnerung, ſpielte mit gewohnter
Meiſterſchaft Werke von Buxtehude, Böhm und Bach; die Madrigaliſten
ſangen unter Frl. Deſſoffs hinreißender Leitung geiſtliche Madrigale
und Chöre, namentlich ſolche weihnachtlichen Charakters, herrlich vor
allem Praetorius‟ „Es iſt ein” Rof entſprungen” und die ſüße „
Weih=
nachtsnachtigall” aus dem 17. Jahrhundert. Dank der ſchönen
Stimm=
mittel und der muſterhaften muſikaliſchen Diſziplin, der Sänger und deutſch=evangeliſchen Intereſſen nicht vorerſt gegen die überaus
Sängerinnen, die ihrer ausgezeichneten Dirigentin auf den kleinſten Wink
folgen, geſtaltete ſich die Darbietung zu einem künſtleriſchen Erlebnis, wie ich?
Vortrag des Muſikhiſtorikers, Herrn Joſeph Loſſen, aus Darmſtadt
vor=
angegangen, der in ebenſo überlegener wvie feinſinniger und klarer
Weiſe Weſen und Entwicklungsgeſchichte der Madrigalkunſt ſchilderte und
damit ſehr zum verſtändnisvollen Genuß der beiden Konzerte beitrug.
Alles in allem können die Madrigalveranſtaltungen der „Geſellſchaft
der Muſikfveunde im Odenſvald” als ein voller künſtleriſcher Erfolg
ge=
bucht werden, der erneut den Beweis arbracht hat, daß auch in ländlichen
Verhältniſſen bei geeigneter Organiſation eine hochſtehende Kunſtpflege
möglich iſt. — Für die Tage vom 27. bis 29. Januar iſt eine weitere
beſondere Veranſtaltung in Geſtalt von „Drei Kammermuſikabenden mit
Werken lebender Meiſter” in der Hirſchgalerie des Gräflichen Schloſſes
zu Erbach geplant. Das liebenswüirdige Entgegenkommen des Grafen
Konrad ermöglicht es, den für Kammermuſik geradezu ideglen Naum
der Hirſchgaberie des Erbacher Schloſſes muſikaliſchen Zwecken zugänglich
zu machen. Fir die Konzerte iſt das ausgezeichnete Drummquartett aus
Darmſtadt gewonnen. Ein Teil der Komponiſten, deren Werke zur
Aufführung gelangen, wird zu den Konzerten erwartet.
Mainz, B. Dez. Zum Tod des Landwixtſchaftslehrers
Petzoldt wird von berufener Seite mitgeteilt: Gegenüber den bisher
gemachten unrichtigen Mitteilungen iſt folgendes richtig zu ſtellen: 1.
Petzoldt iſt, wie ſich nachträglich herausgeſtellt hat, nicht infolge eines
Baionettſtic es, ſondern infolge eines Schuſſes ums Leben gekommen.
2. Petzoldt, der am Freitagabend einen landwirtſchaftlichen Vortrag in
Maſſenloim halten ſollte, iſt gar nicht dort eingetroffen, fondern ſchon
auf den Wege dorthin, und zwar zwiſchen 7 und 18 Uhr abends, von
dem tid ichen Schuſſe getroffen worden. 3. Petzoldt hat den Weg, von des Bundes als das erachten, was ſie ſind, nämlich einen
Ver=
dem verſchiedene Nachrichten behaupten, er ſei verboten gar nicht
er=
reict, ſondern iſt etzwa 50 Meter vor der betreffenden Wegkreuzung tot
aufgefunden worden. 4 DDer in Frage kommende Weg iſt für Fußgänger
und Radfahrer nicht verboten. 5. Petzoldt war nicht ſchwerhörig,
wenig=
ſtens war ſeiner bisherigen dienſtlichen Umgebung davon nichts bekaunt:
anwalts abgewartet werden. Der Vorſitzende der
Landwirtſchaftskam=
mer für den Reg.=Bezirk Wiesbaden. — Die ſpinale
Kinder=
lähmung verbreitet ſich neuerdings wieder aus, ſo daß die
Einfüh=
rung der Anzeigepflicht dafür in Erwägung gezogen iſt. Es werden
deshalb jetzt Ermittelungen über den Umfang der Erkrankungen und
Todesfälle angeſtellt. Die Aerzte ſollen den Kreisärzten die Angaben
regelmäßig zukommen laſſen. Ueber das Weſen der Krankheit und ihre
* Tmrngemeinde Darmſtadt 1846. Die ſeit Jahren am euſten Feier= Bekämpfung hat das Reichsgeſundheitsamt ſchon früher Ratſchläge
auf=
geſtellt. Beſonderes Augenmerk iſt auf die Haushaltsangehörigen und
deren Angehörigen ſtets eine erwüinſchte Gelegenheit, ſich im großen Feſt= die Umgebung der Kranken zu richten. Bei dieſen treten häufig
katarrha=
liſche Erkrankungen der Luftwege ſolvie des Magens und des Darmes
Veranſtaltungsausſchuß eine gewählte, abwechſelungsreiche Vortragsfolge auf. Die eigentliche Krankheit iſt bei Erwachſenen nur ſelten. Die
Des=
infektion ſoll auf die Umgebung der Kranken ſowie die Ausſcheidungen
aller an Katarrhen der Luft= und Verdauungswege Erkrankten
ausge=
dehnt werden.
Friebberg, 21. Dez. Ungetreuer Kaſſierer. Der Heizer
Franz Schaffner, im uahen Ilbenſtadt wwohnhaft, der die Gelder des
wozu ein beſonders abwechſelungsreiches Programm zuſammengeſtellt dortigen ſozialiſtiſchen Vereins verwaltete, hat 10 000 Mark
unterſchla=
hatten, mußte der Vorſtand bei Landwirten Anleihen machen, um dieſe
auszuzahlen. Die Mitglieder dagegen bekamen nichts.
wd. Bad=Rauheim, 21. Dez. Am 22. Dezember jährt ſich zum
Wucht einem ſeit fünf Jahren verlaſſenen Bohrloch entſprang und
da=
k. Klein=Linden, 21. Dez. 40=jähriges Beſtehen des
Krie=
gervereins. Zum erſten Male nach dem Kriege trat der Krieger=
Vorſtellungen ſtatt. — Nachmittags 1/4 Uhr zu ermäßigten Preiſen und verein an die Oeffentlichkeit, als es am Sonntag galt, das 40=jührige
Jubiläum zu begehen. Man verband damit eine Weihnachtsfeier;
25 Schulkinder führten unter Leitung des Lehrers Matthes zwei
Mär=
chenſpiele auf, und die Kinder der Vereinsmitglieder trugen unter
Lei=
tung des Vorſitzenden Keil zweiſtimmige Volks= und Weihnachtslieder
vor. Außerdein wurden von den Kindern paſſende Gedichte vorgeſagt.
Der zweite Vorſitzende, Schimmel, feierte die Gründer und Altveteranen;
war. Im Jahre 1871 wurde Johannes Weitzel von Oberheſſen kom= der Bezirksvorſteher, Prof. Dr. Krämer, überorachte die Glüchwüinſche
des Bezirks Gießen und gedachte der Gefallenen. Anſchließend fand eine
Sammlung für ein Gefallenen=Denkmal ſtatt. Alle Darbietungen
ernte=
ten lebhaften Beifall. Dem Verein ſind 13 neue Mitglieder beigetreten.
— In einer Schülervorſtellung wurden zwei Tage ſpäter die
Vororten Darmſtadts waren ſcheinbar die Anſichten andere, beiden Märckenſpiele unter Leitung des Lehrers Matthes nochmals
ge=
ſpielt. 400 Kinder und 200 Erwachſene füllten den Saal und ſpendeten
lebhaften Beifall.
k. Leihgeſtern, 22. Dez. Um ſeine Erſparniſſe geprellt
wurde ein hieſiger kleiner Landwirt. Er hatte geſtern zu
Weihnachts=
einkäufen eine Geldſumme an der Bezirksſparkaſſe Gießen abgehoben.
erhebt ab 1. Januar 1922 pro Jahr und Hund 20 Mark Steuer. Der Als er hein am, bemerkte er, daß er ſein Sparkaſſenbuch nicht mehr
hatte. Heute ging er wieder zur Sparkaſſe, um dem Verluſt anzumelden.
Zu ſeinem Schrechen erfuhr er jedoch hier, daß ein junger Mann, der
ſich als Sohn des Landwirts ausgegeben, den ganzen Betrag abgehoben
hatte. Der nicht vermögende bleine Landwirt brach faſſungslos
zu=
ſammen. Der jugendliche Schwindler hatte das Kaſſenbuch gefunden und
ſich ſofort das Geld angeeignet.
Der Epangeliſche Bund und Miniſter v. Brentano.
Wir erhalten folgende Zuſchrift:
Die rheinheſſiſche Provinzial=Abgeordneten=Verſammlung
des Evangeliſchen Bundes wendet ſich in einer Erklärung gegen
Ich würde einer Geſellſchaft, welche den Zweck verfolgt, in
verpflichtet, die Zahlungen unbedingt noch am 24. Dezember zu leiſten. lands zu verewigen, überhaupt nicht antſvorten, wenn ich nicht
Der Artikel infinuiert mir „Feindſchaft gegen Preußen”
„Beſtrebungen zur Zerſplitterung des Reiches und Schaffung
eines Südſtaatenbundes”
Dies alles iſt eine grobe Unwahrheit, nichts mehr und nichts
weniger.
Die zahlreichen Zuſtimungserklärungen, welche ich aus
Norden und Süden von großen und mittleren Blättern ununter=
Wenn aber die Provinzial=Abgeordneten=Verſammlung zur
Montag auf Dienstag mittels Einbruchs Lederzuſchnitte im Geſamt= nennt, behauptet, daß die „Ultramontanen” aus Haß gegen den
Proteſtantismus für einen ſtaatlichen Anſchluß der katholiſchea
Länder Oeſterreichs ſich einſetzten, ſo erſcheint doch dieſe
Be=
hauptung als der Gipfelpunkt unerhörter Darſtellung, ganz
ab=
dem Sinne nach irgend etas von Oeſterreich enthalten iſt.
In ganz Deutſcrand, bei Katholiken und Erangeliſchen, wird
Ortsgruppe des Kreis=Obſtbauvereins mit nahezu 100 Mit= für eine Vereigigung mit Oeſterreich in Wort und Schrift ge=
Ziel eintritt. Wenn aber nach Anſicht des Bundes ein Katholik
Proteſtantismus.
In meinem Artikel wendete ich wich lediglich gegen den
über=
triebenen Unitarismus, der hein Verſtändnis habe für ſüd= und
Quellen an der Geiswieſe beſvilligte der Stadtrat den Betrag von Reich, aber gegen die Berlinerei. Wer die Unterſchiede dieſer
beiden Begriffe nicht kennt, iſt ein politiſcher Jgnorant oder ein
Weiß der Bund nicht, daß z. B. auf dem Parteitag der
Deutſchen Volkspartei ein Redner ſcharf vor dem übertriebenen
Unitarismus warnte, und für den Kultur= und
Verfaſſungs=
föderalismus ſprach?
Weiß der Bund nicht, daß der Nationaliſt Herr Dr. Werner
Selbſtändigkeit Heſſens eintrat und eine Reihe von
Erſcheinun=
gen genau ſo verwarf wie ich?
Iſt es dem Bund wirklich unbekannt, daß die ganze
evan=
geliſche Welfenpartei Hannovers ununterbrochen für ein
ſelbſt=
ſtändiges Hannover und gegen die Verpreußung Deutſchlands
eintritt?
Iſt es dem Bund wirklich unbekamt, daß der ſtreng
evan=
geliſche konſervative Herr Röder u. a. erklärt: „Preußen hat
ſtets nur ſich gekannt und es gehört zum Urväterhausrat des
politiſchen Dilettantismus, in Preußen eine Vormacht des
deutſchen, des nationalen Gedankens zu erkennen?”
Solch ſcharfe Worte habe ich noch nie gebraucht.
Warum wendet ſich der Bund als angeblicher Vertreter der
zahlreichen Evangeliſchen Deutſchlands, die gleicher Anſicht ſind
Den Konzerten war am Donnerstag im „Anker” zu Stockheim ein Wenn ſchließlich der Bund von einer Aufforderung, die an
Landesverrat grenze, ſpricht, ſo fehlen mir die Worte, um meiner
tiefen Verachtung gegen ſolche Fälſchung der Wahrheit Ausdruck
zu verleihen.
Ich gönne dem Bund ſeinen Genoſſen, den Kommuniſten
Rink, der für Aufgehung Heſſens in eine Reichsprovinz
einge=
treten iſt.
Ich meine allerdings, daß Herren, die in Heſſen beben und
von Heſſen ihre Cehalte beziehen, auch verpflichtet ſind, in erſter
Linie ſür Heſſen einzutceten.
Mein Beſtreben war und iſt, das wiſſen alle, die mich
ken=
nen, das Rheinland bei dem Deutſchen Reiche zu erhalten. Mein
Beſtreben war und iſt, jede Intoleranz zu bekämpfen, da ich in
der konfeſſionellen Zerklüftung die größte Gefahr für die
Ent=
wickelung der deutſchen Einheit ſehe.
Eine Identifizierung Deutſchlands mit dem
Proteſtantis=
mus lehne ich allerdings in der entſchiedenſten Form ab, und
nicht nur für meine Konfeſſionsgenoſſen, ſondern für alle
ver=
nünftig Denkenden Deutſchlands, welche wiſſen und anerkennen,
daß in Deutſchland Raum für jede Ueberzeugung ſein muß.
Ich bin der Meinung, daß alle, die eines guten Willens ſind,
mögen ſie in einem Lager ſtehen, in welchem ſi: wollen, die völlig
unnotwendigen und durch und durch unrichtigen Ausführungen
ſuch, den religiöſen Frieden in Heſſen zu ſtören.
v. Brentano,
Miniſter des Innern,
M. d. R.
75 Pf.
1,25 Mk.
2,00 Mk.
2,00 Mk.
3,00 Mk.
4,00 Mk.
0,40 Mk.
0,50 Mk.
1,00 Mz.
.... . . 2,00 Mk.
Die neuen Poſtgebühren.
Die weſentlichſten neuen Gebühren, die am 1. Januar 1922
im Poſt=, Poſtſcheck= und Telegraphenverkehr
innerhalb Deutſchlands
in Kraft treten, ſind folgende: Für
Poſtkarten im Ortsverkehr ,
Feraverkehr . . 1 Mk. 25 Pf.
Briefe im Ortsverkehr
bis 20 Gramm . . . .
über 20 bis 250 Gramm
Briefe im Fernverkehr
bis 20 Gramm
..
über 20 bis 100 Gramm . . . .
über 100 bis 250 Gramm . .
..
Druckſachenkarten . . ..
Druckſachen bis 50 Gramm . .
über 50—100 Gramm . . . . . . ."
„ 100—250
..
„ 250—r00
.. . . . . . . . 3,00 Mk.
„ 500 Gramm bis 1 Kilogramm . . . . . . 4,00 Mk.
Für Anſichtskarten, auf deren Vorderſeite Grüße oder
ähn=
liche Höftichkeitsformeln mit höchſtens fünf Worten niedergeſchrieben
.. . 0,40 Mk.
ſind,
Anſichtskarten, die weitergehende ſchriftliche Mitteilungen enthalten, oder
bei denen ſich Mitteilungen auf der Rückſeite befinden, unterliegen der
Poſtkartengebühr).
Geſchäfts papiere bis 250 Gramm.
2,00 Mk.
über 250 bis 500 Gramm . . .
3,00 Mk.
über 500 Gramm bis 1 Kilogramm
4,00 Mk.
Warenproben bis 250 Gramm.
2,00 Mk.
300 Mk.
über 250 bis 500 Gramm . .
4,00 Mk.
Päckchen bis 1 Kilogramm . . .
..
Pakete
Nahzone. Fernzone
6,00 Mk. 9,00 Mk.
bis 5 Kilogramm . . .
12,00 Mk. 18,00 Mk.
über 5 bis 10 Kilogramm
20,00 Mk. 30,00 Mk.
über 10 bis 15 Kilogramm.
über 15 bis 20 Kilogramm . . . 30,00 Mk. 40,00 Mk.
(Pakete von Verlegern, die nur Zeitungen oder Zeitſchriften enthalten
— ſogenannte Zeitungspakete — bis 5 Kilogramm in der
Nahzone koſten . . ..
... 3,00 Mk.)
Für Wertſendungen. Die Gebühr für eine gleichartige
ein=
geſchriebene Sendung und die Verſicherungsgebühr, welche beträgt
a) bei Wertbriefen für je 1000 Mark
1,50 Mk.
2,00 Mk.
3,00 Mk.
3,00 Mk.
4,00 Mk.
5,00 Mk.
6,00 Mk.
150 Mk.
3,00 Mk.
4,00 Mk.
500 Mk.
der Wertangale
b)bei Wertpaketen für je 1000 Mark
der Wertangabe".
mindeſtens bei einer Sendung
Für Poſtanweiſungen bis 100 Mk. . . . . 2,00 Mk.
über 100 — 250 Mk. . . .
„ 250 — 500 Mk. . . . . . . .
„ 500—1000 Mk. . . . .
„ 1080—1500 Mk. . . . . . . ...
„ 1500—2000 Mk. . . . . . . . . . . . 7,00 Mk.
Die Einſchreibgebühr iſt auf 2 Mk. feſtgeſetzt.
Für die Eilbeſtellung ſind bei Vorauszahlung zu entrichten:
für eine Briefſendung: für ein Paket;
nach dem Ortsbeſtellbezirk . . . 3,00 Mk.
6,00 Mk.
nach dem Landbeſtellbezirk
.. 9,00 Mk.
12,00 Mk.
Für Zahlkarten bis 100 Mark einſchließlich 0,75 Mk.
über 100 bis 500 Mk. einſchließlich
über 500 bis 1000 Mk.
über 1000 bis 2000 Mk.
über 2000 bis 5000 Mk.
über 5000 Mk. .. .. . . .. . . . 600 Mk.
Für Auszahlungen mit Scheck
eine feſte Gebühr von . . . . . . . . 0,75 Mk.
und eine Steigerungsgebühr von 2/s vom Tauſend des im Scheck
angege=
benen Betrags.
Füir Kaſſenſchecke, die bargeldlos beglichen werden, wird die feſte
Gebühr von 0,75 Mk. micht erhoben.
Für gewöhnliche Telegrammef. jedes Wort 1,00 Mk.
mindeſtens 10,00 Mk.
Die Inlandsgebühren für Briefſendungen, Wertſendungen,
Poſtan=
ſweiſungen und Pakete gelten auch nach dem Saargebiet (iedoch
Packchen nicht zugelaſſen), ſowie nach dem Gebied der Freien Stadt
Danzig und dem Memelgebiet. Die Inlandsgebühren für
Brieſſendungen gelten ferner nach Luxemburg, Oeſterreich und
Weſtpolen; jedoch ſind Päclchen nur nach Weſtpolen zugelaſſen.
Nach Ungarn gelten die Inlandsgebühren für Briefſendungen
nicht mehr; jedoch bleiben für Ungarn niedrigere als die
Weltpoſt=
veveinsgebühren für Briefe his 20 g und für Poſtkarten beſtehen. Gleiche
Ermäßigungen für Briefe bis 20 g und für Poſtkarten werden im
Ver=
kehr nach der Tſchechoflowakei eingeführt.
Die Weltpoſtvereinsgebühren
betragen vom 1. Januar 1922 ab:
für Poſtkarten
2,40 Mk.
jedoch nach Ungarn u. Tſchechoflowakei 180 Mk.
für Briefe bis 20 Gramm
4,00 Mk.
jede weiteren 20 Gramm (Meiſtgewicht 2 Kilo)
2,00 Mk.
jedoch nach Ungarn u. Tſchechoflowakei
bis 20 Gramm . . .
3,00 Mk.
jede weiteren 20 Gramm . . . .
2,00 Mk.
für Druckſachen für je 50 Gramm.
0,80 Mk.
für Blindenſchriftfendungen für
500 Gramm (Meiſtgelvicht 3 Kilo)
0,40 Mk.
jedoch nach Tſchechoſlowakei für je 500 g 0.10 Mk.
für Geſchäftspapiere für je 50 Gramm.
0,80 Mk.
mindeſtens 4,00 Mk.
für Warenproben für je 50 Gramm.
080 Mk.
mindeſtems 2,00 Mk.
Die Einſchreibgebühr und Rückſcheingebühr iſt auf
2 Mk., die Eilbeſtellgebühr für Briefſendungen auf 8 Mk.
feſt=
geſetzt.
Die Gewichtsgebühr ſür Wertkäſtchen beträgt 1,60 Mk. für je
50 Gramm, mindeſtens 8 Mk. Die Behandlungsgebühr für
Wertpakete wird in Höhe von 2 Mk. erhoben. Die
Verſiche=
rungsgebühren erfahren keine Aenderung.
ONB. München, 22. Dez. Die fchweizerifche deutſche
Hilfskommiſſion, die ſchon wiederholt die Münchener
Stu=
dentenhilfe im hochherziger Weiſe unterſtützt hat, überwies
neuer=
dings auf Verwendung des deutſchen Geſandten, Dr. Adolf Müller
in Bern, der Studentenhilfe 250 000 Mark als Weihnachtsgabe. Die
Spende wird dazu dienen, beſonders bedürftigen Studenten auch ſerner
Pveisermäßigung in der Studentenküche zu gewähren. Bemerkenswert
iſt in dieſem Zuſammenhange, daß die Studentenhilfe im Semeſter bei
der täglichen Speiſung von 3000 Gäſten Betriebsmittel in der Höhe von
rund 4 Millionen Mark aufzuuwenden hat. — Dem Stadtrat München
wurde von der amerikaniſchen Kinderhilfe neuerdings
10 000 Mark überwieſen. — Ein in München lebender Amerikaner
ſpendete 5000 Mark zur Weihnachtsbeſcherung für arme Frauen und
Kinder.
Die franzöſiſch=deutſche Gewerkſchaftskonferenz.
Frankfurt a. M., 23. Dez. (Wolff.) Die franzöſiſch=deutſche
Ge=
werkſchaftskonferenz beſchäftigte ſich in zweitägigen Beratungen
haupt=
ſächlich mit der Frage der Heranziehung deutſcher Arbeiter zum
Wiederaufbau von elf Departements bei Chaulnes, die ſo
völlig zerſtört ſind, daß die franzöſiſche Regierung ſie nicht
wiederauf=
bauen will. Die freigewerkſchaftliche deutſche
Bauhüttenbe=
wegung hat daraufhin das Angebot gemacht, dieſe Ortſchaften in
ge=
meinſchaftlichem Siedlungsba wieder herzuſtellen. Eine Umfrage der
franzöſiſchen Gewerkſchaften bei der Bevölkerung ergab eine ſehr große
Mehrheit für dieſes Projekt. Nach dieſer Abſtimmung begann eine
ſcharfe Gegenagitation, die auf die franzöſiſchen Induſtriellen
zurückge=
führt wird. Der Präfekt des Bezirks veranſtaltete ein neues
Referen=
dum, bei dem aber keine geheime Abſtimmung ſtattfand, ſondern, wie es
heißt, farbige Zettel in die Mütze des Präfekten gelegt werden mußten.
Trotzdem ſtimmten noch 49 Prozent der Bevölferung mit Ja.
Auf der Frankfurter Konferenz erklärte die franzöſiſche
De=
legation einſtimmig, diefe Abſtimmung ſei lediglich ein
Schein=
ſieg kapitaliſtiſcher Privatinterefſem, die ſich dem
Plan entgegenſtellten. Die Verhandlungen werden von dem Vertreter
des A. D. G. B., Silberſchmidt geleitet, der in ſeiner
Eröff=
nungsrede auf die Notwendigkeit des Wiederaufbaues und der
Zuſam=
menarbeit zwiſchen Frankreich und Deutſchland hinwies. Jouhaux
vom franzöſiſchen Gewerkſchaftsbund unterſtrich dieſe Ausführungen,
in=
dem er darauf verwies, daß die Frage des Wiederaufbaues Bedeutung
habe für die Beziehungen der Völker Europas untereinander und weit
über das engere Problem hinausgehe. Die Konfevenz ſprach ſich
ein=
mütig für die Fortführung der Vorarbeiten aus und erzielte in allen
weſentlichen Grundfragen, wie zum Beiſpiel der Form der Organiſation,
der Bauhütte, die die Arbeit mit Hilfe deutſcher Arbeitskräfte durch=
Rummer 345,
führen ſoll, volles Einvernehmen. Die Konfereng ſetzte eine
Unterkom=
miſſion ein, der deutſcherſeits die Gewerkſchaftsdelegierten Silberſchmidt
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1921.
Seite 5.
und Dr. Wagner angehören.
Nach der Konferenz fand ein Begrüßungsabend ſtatt, bei dem
Jou=
haux eine Anſprache hielt, in der er betonte, es ſei auch aus ſozialen
Gründen notwendig, daß der Wiederaufbau Nordfrankreichs durch die
deutſch= franzöſiſche Zuſammenarbeit ermöglicht werde. Alle diesbezüg
lichen Hinderniſſe müßten beſeitigt werden, ob ſie auf privatkapitaliſtiſche
Intereſſen oder auf politiſche Intrigen zurückzuführen ſeien.
Der Prozeß gegen v. Jagow.
Berlin 23. Dez. (Wolff.) Laut B. Z. a. M. hat v. Jagow
ſeinen Verteidiger ſich mit dem Reichsjüſtizminiſter in Verbindung zu
ſetzen, um einen Strafaufſchub zur Regelung perſönlicher
Angele=
genheiten zu erhalten. Jagow weiſt darauf hin, daß ſein ganzes
Ver=
halten während der Vorunterſuchung eine Bürgſchaft dafür ſei, daß er
nicht daran denke, ſich dem Strafvollzug zu entziehen.
Wie die Bätter hören, wurde im Verlaufe der Beſprechungen
zwi=
ſchen dem Reichsjuſtizminiſter und Oberreichsanwalt Ebermeher über
das Ergebnis des Kapp=Prozeſſes in der Frage, ob gegen
Luden=
dorff Anklage erhoben werden ſoll, noch keine Entſcheidung
getrofſen. Erſt wenn das Urteil des Jagsw=Prozeſſes ſchriftlich
vor=
liegt, wird der Oberreichsanwalt prüfen, ob ein Verfahren gegen
Luden=
dorff in Frage kommt, und er wird dann darüber dem
Reichsjuſtiz=
miniſter Bericht erſtatten. Eine Auskunft über die Angelegenheit wird
der Reichsjuſtizminiſter wahrſcheinlich Anfang Januar in Beantwortung
einer kleinen Anfrage der Unabhängigen im Reichstage geben.
Wie die Deutſche Allgem. Ztg. hört, hat der Oberreichsanwalt den
von Jagow erhobenen Vorſtellungen gegen ſeine ſoforrige Verhaf
tung nicht entſprochen. Die gegen den Verurteilten erkannte Feſtungs
ſtrafe ſoll in der preußiſchen Strafanſtalt Gollnow in Pommern
vollſtreckt werden.
Die Kohlenkalamität.
Frankfurt a. M., 23. Dez. (Wolff.) Die
Eiſenbahn=
birektion teilt mit: Infolge ſehr ſchwachen Zulaufs von leeren
Wagen nach dem Ruhrgebiet iſt die Kohlenverſorgung
Deutſchlands ernſtlich gefährdet. Zur Vermehruns
des Zulaufs müſſen deshalb bis auf weiteres ſtarke
Ein=
ſchränkungen in der Geſtellung von zur Kohlenbeförderung
geeigneten Wagen für andere Güter als Kohlen, Koks und
Bri=
ketts eintreten. Es liegt im eigenen Intereſſe der
Verkehrstrei=
benden, alles aufzubieten, die Eiſenbahnwagen aller Art
ſchnellſtens zu ent= bzw. zu beladen. Insbeſondere
ſollte dafür geſorgt werden, daß dies auch am 27. Dezember
(3. Feiertag) geſchieht, nötigenfalls tritt Zwangsentladung und
Standgelderhöhung ein.
Berlin, 23. Dez. (Wolff.) Der Rückſtand worin die
deutſche Regierung mit den aufgezwungenen
Kohlenliefe=
rungen an die Entente gekoinmen iſt, beeinflußt naturgemäß
die für den Inlandsverbrauch übrigbleibenden Kohlenmengen
Darunter wird auch die Reichsbahn zu leiden haben, da ihre
Dienſtkohlenderſorgung unter den Bedarfszifſern bleibt. Wenn
auch für den eigentlichen Weihnachtsverkehr eine Einſchränkung
des Perſonenverkehrs vermieden wurde, ſo muß doch
ſogleich=
nach Weihnachten eine Verminderung der dem
Perſonenverkehr dienenden Züge eintreten, um
möglichſt viel Kohlen für den Güterverkehr übrig zu behalten.
Eine Bewältigung des Verkehrs, der übrigens erfahrungsgemäß
nach den Feſttagen zunächſt etwas abnimmt, wird dadurch nicht
in Frage geſtellt. Die Reiſenden werden aber eine engere
Be=
ſetzung der Züge zeitweilig in Kauf nehinen müſſen.
Hindenburg und Dr. Simons.
Berlin, 23. Dez. (Wolff.) Generalfeldmarſchall v.
Hinden=
burg bittet uns, folgende Antwort auf den offenen Brief
Dr. Simons zu veröffentlichen:
„Ew. Exzellenz führten in dem offenen Brief an mich Klage
darüber, daß ich in meinem Schreiben an den Kaiſer vom 30
März d. J. dem Satz „Furchtbar rächt ſich das in Verſailles
den deutſchen Vertretern wider ihre Ueberzeugung abgepreßte
Bekenntnis unſerer Schuld am Kriege” hinzufügte: „Nicht
min=
der rächt ſich das Zugeſtändnis von Deutſchlands Mitſchuld, das
Außenminiſter Dr. Simons auf der Konferenz in London
ge=
geben hat."
Nach dem mir vorliegenden Bericht ſagten Ew. Exzellenz:
„Wer die Verantwortung für den Welrkrieg trägt, darüber wird
die Weltgeſchichte das letzte Wort ſprechen. Wir alle ſtehen dem
Ereignis noch zu nahe. Es hat auch mir immer ferngelegen,
die deutſche Regierung von jeder Verantwortlichkeit am Kriege
freiſprechen zu wollen. Ob überhaupt ein einzelnes Volk die
Schuld für dieſen ſchrecklichen Krieg trägt und ob das
ausfchließ=
lich das deutſche Volk iſt, wurde durch die Unterzeichnung des
Friedensvertrages von Verſailles nicht endgültig entſchieden.”
Ich glaube, die Entſcheidung darüber, ob meine
Ausführun=
gen berechtigt waren, wohl dem Urteil der Oeffentlichkeit
über=
laſſen zu können.
Zur Zeit Lüneburg, den 22. Dezember 1921.
v. Hindenburg."
Die ſchwarze Schmach.
Berlin, 23. Dez. Ueber den deutſch=franzöſiſchen
Noten=
wechſel in der Frage der Verwendung farbiger
Beſat=
zungstruppen im beſetzten rheiniſchen Gebiet teilt das
B. T. mit, daß die deutſche Berſchwerde=Note vier Fälle
vollendeter und zehn Fälle verſuchter Notzucht, fünf Fälle
tät=
licher Beleidigung, zwei Diebſtähle, einen Mord, einen Fall
widernatürlicher Unzucht und fünf unſittliche Angriffe enthält.
Die franzöſiſche Antwortnote ſtellt feſt, daß eine Anzahl
Fälle durch Beſtrafung geahndet wurde. Eine Reihe weiterer
Fälle ſei unaufgeklärt geblieben. Die deutſche Beſchwerdeſchrift
enthäft nur die ſchwerſten Fälle von Ausſchreitungen.
Von der Londoner Konferenz.
London, 23. Dez. (Wolff.) Dem Berichterſtatter des
Daily Expreß zufolge ſind Briand und Lloyd George
überein=
gekonmen, daß Deutſchland den vollen Betrag der
Januar= und Februarraten nicht bezahlen könwe. Sie
hät=
ten jedoch vorläufig feſtgeſetzt, was Deutſchland bezahlen ſolle
und könne. Dieſe Summe würde rund zwei Drittel des
ur=
ſprünglich feſtgefetzten Betrages darſtellen. Deutſchland werde
aufgefordert werden, Garantien zu geben, daß es bei Gewährung
einer ſolchen Erleichterung Maßnahwen ergreiſen werde, um
ſeine Finanzen in Ordnung zu bringen.
Die Weſtminſter Gazette berichtet, Briands Anſicht ſei,
daß Deutſchland die Januarrate bezahlen könne und müſſe.
Einer Reutermeldung aus Waſhington zufolge iſt es
wahr=
ſcheinlich, daß der amerikaniſche Botſchafter in
Lon=
don als der Beobachter an der Konferenz in Cannes
teil=
nehmen wird und daß die amerikaniſche Regierung nach
Emp=
fang ſeines Berichtes beſchließen wird, ob ſie an dem Plan zur
Wiederherſtellung Europas teilnehmen wird.
Einer der Baumwollkönige von Lancaſhire, Keith
Tre=
ver, erklärte geſtern nach ſeiner Rückkehr aus Berlin,
Deutſch=
land heutchele keineswegs Armut; ein allgemeiner
Zuſam=
menbruch Deutſchlands ſei unvermeidlich, wenn
die Reparationsfrage nicht in befriedigender Weiſe geregelt
werde. Das dringendſte Problem ſei augenblicklich die
Wie=
derherſtellung der Kaufkraft Deutſchlands, und
dieſes Problem könne nur gelöſt werden durch Preisgabe oder
praktiſche Abänderung des augenblicklichen Reparationsplanes.
Paris 21. Dez. (Wolff.) Die
interparlamenta=
riſche Gruppe der Departements der ehemaligen
Kampf=
zone nahin geſtern eine Tagesordnung an, worin von der
Mög=
lichkeit einer europäiſchen Konferenz unter
Zu=
ziehung Deutſchlands geſprochen wird, auf der die
Reparationsfrage und die Entwaffnungsfrage verhandelt
wer=
den ſoll. Es wird eine effektive Finanzkontrolle über
Deutſch=
land verlangt und die franzöſiſche Regierung aufgefordert, ihre
Anſtrengungen auf die Fragen zu richten, von denen das Heil
der verwüſteten Gebiete in hohem Grade abhängt.
Paris, 23. Dez. (Wolff.) Der Figaro ſchreibt, die
ein=
zige Entſcheidung, die Briand und Lloyd George in London
ge=
trofſen hätten, ſei, im Januar mehrere
Miniſterkonferen=
zen zuſammenzuberufen. Mehr und mehr verzichte man auf
die normale Diplomatie, um ſich in ein Syſtem zu verrennen,
das die unangenehmſten Ergebniſſe zeitigte. Zwei,
drei, vier, fünf oder zehn Politiker an ingend einem Kurort
ver=
einigt, die miteinander nur durch Dolmetſcher verkehrten, träfen
nach abgekürzten, improviſierten und konfuſen Grörterungen
un=
widerrufliche Entſcheidungen und verfügten ſelbſtändig über das
Vermögen, ja ſelbſt über das Leben der Völker. Wie es ſcheine,
ſei dies das letzte Wort des Geiſtes der Demokratie
und des Fortſchritis.
Die Humanité führt aus, die Zuſammenkunft von
London ſei ein vollkommener Mißerfolg geweſen. Weder
über das Problem der Neparationen, noch über das des Orients,
noch über die Beziehungen zu Rußland, noch über das Problem
des wirtſchaftlichen Wiederaufbaus der Welt ſei ein
Einverſtänd=
nis erzielt worden. Die Politik des franzöſiſchen nationalen
Blockes und die Politik des britiſchen Merkantilismus ſeien
und blieben in erſten Widerſtreit.
Der Populaire vertritt den Standpunkt, es ſei doch
etwas Poſitives aus der Unterredung hervorgegangen, nämlich
die Zuſammenberufung des Oberſten Rates nach Cannes, der
beauftragt ſei, in kürzeſter Friſt einen internationalen Kongreß
der Regierungen vorzubereiten. Lloyd Geong= und Briand
hät=
ten alſo doch begriffen, was Winſton Churchill jüngſt
angekün=
digt habe, daß weder die Beziehungen Englands zu Frankreich
noch die Beziehungen der Entente zu Deutſchland losgetrennt
werden könnten von der viel umfaſſenderen Frage, nämlich der
Frage der allgemeinen Wirtſchaftslage Europas
und der Welt. Sie hätten begriffen, daß eine unbeſiegbare
Solidarität heute alle Völker angeſichts, der gleichen aus den
gleichen Urſachen hervorgegangenen Schwierigkeiten eine, und
daß es ſozuſagen kein Reparationsproblem mehr gebe, ſondern
das Problem der Weltreparatiom.
Bom Völkerbundsrgt.
Oberſchlleſien.
Genf, 23. Dez. (Wolff.) Das Völkerbundsſekretariat gibt
folgende Mitteilung aus: Der Vorſitzende für die deutſch=
polni=
ſchen Verhandlungen über Oberſchleſien, Herr Calonder, iſt
von den beiden Abordntngen davon verſtändigt worden, daß die
im Oberſchleſien ſtattfindenden direkten Verhandlungen bereits
ſehr fortgeſchritten ſind, vor allem nähmen die Arbeiten in den
Unterausſchüſſen für Zoll, Kohle, Bergwerksprodukte,
Verkehr, Eiſenbahnen, Poſt, Waſſer= und Eleltrizitätsbetrieb
und ſoziale Verſicherung einen ſehr befriedigenden Verlauf. Wie
bekannt, ſollen die Unterausſchüſſe das Ergebnis ihrer Arbeit
vor dem 15. Januar Herrn Calonder unterbreiten, der hierauf
die deutſchen und die polniſchen Bevollmächtigten zu einer
Voll=
ſitzung nach Genf berufen wird. Um ſich über den Gang der
Ver=
handlungen zu unterrichten und an Ort und Stelle etwaige
nütz=
liche Informationen einzuziehen, beſchloß Herr Calonder, ſich
nach Oberſchleſien zu begeben. Seine Abreiſe iſt für den 2.
Ja=
nuar feſtgeſetzt.
Oeſterreich und Tſchechien.
Genf, 23. Dez. (Wolff.) Wie das Völkerbundsſekretariat
mitteilt, iſt es von dem tſchechiſchen Miniſterpräſidenten
Be=
neſch davon unterrichtet worden, daß ſeine Regierung wit der
öſterreichiſchen Bundesrepublik einen politiſchen
Vertrag abgeſchloſſen hat, deſſen wichtigſte Klauſel beiden
Staaten die Verpflichtung auferlegt, Streitfälle dem
obligato=
riſchen Schiedsſpruch des ſtändigen internationalen
Ge=
richtshofes oder gegebenenfalls einem anderen
Schiedsgerichts=
hof zu unterbreiten. Der Vertrag ſoll dem Völlerbund noch
amtlich mitgeteilt werden.
Von der Waſhingtoner Konferenz.
Der Streit um die 1b=Boot=Wafſe.
Paris, 23. Dez. (Wolff.) Nach einer Hadasmeldung aus
Waſhington iſt geſtern nachmittag die erweiterte
Fünfzehner=
kommiſſion zu einer dreiſtündigen Sitzung
zuſammengetre=
ten. Lord Lee verlas ſeine Denkſchrift zur Verteidigung des
engliſchen Standpunktes, der auf die völlige Beſeitigung
der U=Boote hinausläuft. Darauf ſetzte der franzöſiſche
Delegierte Sarraut den Standpunkt ſeiner Regierung
ausein=
ander und erklärte dabei, er ſei mit den anderen Delegierten
einig über die tiefe Mißbilligung der barbariſchen
Ver=
wendung, die die Unterfeeboote im Laufe des Krieges
gefun=
den hätten. Die Unterſeebootsfrage ſei ſchon im Laufe der
Frie=
densverhandlungen und vor dem Völkerbund erörtert worden,
und die öffentliche Meinung habe ſich ihrer Beibehaltung günſtig
erwieſen. Die franzöſiſche Delegation ſei der Anſicht, daß das
U=Boot vor allem eine Verteidigungswaffe ſei, beſonders für die
mit großen Einheiten wenig verſehenen Flotten. In ſeinem
jetzigen Zuſtande ſei das U=Boot für die Beherrſchung des
Mee=
res unzureichend, doch ſei es unbeſtreitbar, daß das U=Boot in
durchaus ehrenhaften Formen verwendet werden könne. Es ſei
ſicher, daß dieſe Verwendungsformen geprüft, erörtert und ſo
feſtgefetzt werden müßten, daß das Völkerrecht auf dem Meere
mit den Lehren des letzten Konflikts in Einklang gebracht werde.
Eine Flotte, die ſich des U=Bootes bedienen wolle, müſſe davon
einen ihren nationalen Verteidigungsbedürfniſſen entſprechende
Anzahl beſitzen; unter den gegenwärtigen Umſtänden ſei die
Ver=
wendung großer U=Boote am beſten mit der Achtung vor den
Geſetzen der Menſchlichkeit vereinbar, nach denen die Bemannung
der torpedierten Schiffe an Bord genommen werden müßte.
Nach dem Korreſpondenten des Neu=York Herald in
Wa=
ſhington ſind die franzöſiſchen, engliſchen und amerikaniſchen
Delegierten von einer Verſtändigung über die
Hilfs=
ſchiffe gar nicht mehr ſo weit entfernt, wie allgemein
ange=
nommen wurde; möglicherweiſe werde dieſe Verſtändigung in
nächſter Woche erreicht. Eine ſolche Vorausfage werde dadurch
möglich, daß die Engländer tatſächlich auf die völlige Abſchaffung
der U=Boote verzichteten, denn ſie wüßten, daß ſie in dieſem
Punkte nicht durchdringen würden. Jetzt führten ſie einen
Feld=
zug für die Beſchränkung der Tonnage der einzelnen U=Boote und
für das Verbot der Verwendung von U=Booten bei
Angriffs=
maßnahmen. Der Unterausſchuß der Konferenz nahm eine
Re=
ſolution an, worin die Reviſion der internationalen Regeln
für den U=Bootkrieg gefordert werde. Demſelben
Korre=
ſpondenten zufolge ſind die Amerikaner gegen das
Ver=
bot der Verwendung von Gaſen.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 23. Dez. Der Antrag der Zentrale der
Kommu=
niſtiſchen Partei Deutſchlands bei der Exekttive der
kommunii=
ſchen Internationale, ſchleunigſt Schritte zu unternehmen, um
ein Zuſammenwirken ſämtlicher
internatio=
naler Organiſationen der Arbeiterklaſſe zuſtande zu
bringen, findet ſowohl im „Vorwärts” als auch in der „
Frei=
heit” ſchärfſte Ablehnung. Der „Vorwärts” ſchreibt, er ſei
überzeugt, daß die zweite und die Amſterdamer
Gewerkſchafts=
internationale und hoffentlich auch die Wiener
Arbeitsgemein=
ſchaft dieſe Verhöhnung der internationalen Arbeiterklaſſe
ein=
fach ignorieren würden. Die „Freiheit” erklärt, der Antrag der
Zentrale der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands offenbare
deutlich den Bankerott der ſogenannten dritten
Inter=
nationale.
Saarbrücken, 22. Dez. (Wolff.) Wie die
Regierungskom=
miſſion mitteilt, rurden weitere 31 Perſonen
begna=
digt, die anläßlich der Unruhen im Oktober 1919 zu
Gefäng=
nisſtrafen verurteilt worden waren.
Köln, 23. Dez. (Wolff.) Die japaniſche Votſchaft teilt
mit, daß am 13. d. Mts. Banditen in China zwei
japa=
niſche Offiziere und ſieben andere Perſonen, die zum Haupt=
quartier der japaniſchen Verwaltung in Schantung gehören,
überfallen haben. Beide Offiziere wurden getötet, drei
an=
dere Perſonen verletzt.
Hamburg, 23. Dez. (Wolff.) Der auf der Heimreiſe
befind=
liche deutſche Dampfer „Siegbert” rettete am 21.
Dezember die geſamte Mannſchaft des in einem ſchweren Sturm
ſinkenden engliſchen Motorſchiffes „Marie=Annie”
aus New=Caſtle. Die Gerelteten wurden von dem deutſchen
Schiff in Brunsbüttel gelandet. Das Wrack wurde in der Höhe
von Terel verlaſſen und ſank ſchnell.
London, 23. Dez. (Wolff.) Reuter meldet aus
Waſhing=
ton, Handelsſekretär Hooder habe mitgeteilt, daß
Verhandlun=
gen zwiſchen dem amerikaniſchen Hilfsausſchuß und
der Sowjetregierung im Gange ſind, die die
Verwen=
dung des Reſtes des gepfändeten Goldes des ehemaligen
kaiſer=
lichen Finanzamtes zur Einfuhr von Lebensmitteln
zur Bekämpfung der Hungersnot im Wolgabecken durch die
Sowjetregierung zum Zwecke haben.
Spiet, Sport und Turnen.
* Fußballmannſchaft der Darmſtädter
Turner=
ſchaft. Eine ganz beſondere Ueberraſchung ſteht den hieſigen
Sport=
intereſſenten an Neujahr bevor; die zwei hieſigen Turnvereine, die
mit ihren Mannſchaften dem Süddeurſchen Fußbauverband angeſchloſſen
ſind und zwar die Fußballabteilung der Turngemeinde 1846, ſowie die
Spielabteilung „Union” der Turngemeinde Beſſungen 1865, haben
zu=
ſammen eine Fußballmannſchaft gebildet, welche gegen einen bekannten
Ligaverein, mit dem die Verhandlungen nahezu abgeſchloſſen ſind, ein
Propagandawettſpiel austragen wird. Dieſer Schritt iſt ſehr zu
be=
grüßen, iſt er doch ſo recht dazu angetan, nicht nur in ſportlicher
Hin=
ſicht etwas hervorragendes zu bieten, ſondern auch die
Fußballabteilun=
gen dieſer beiden hieſigen Brudervereine in ein freundſchaftliches
Ver=
hältnis zu bringen, wie dies unter den Vereinen der Deutſchen
Turner=
ſchaft in überaus harmoniſcher Weiſe der Fall iſt.
* Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. Auf das morgen
ſtattfindende Ligaſpiel Sportvereins Darmſtadt gegen
Nürnberger Fußballverein ſei an dieſer Stelle nochmals
hingewieſen. Die Aufſtellung der beiden Mannſchaften iſt folgende:
Nürnberg: Blauer Trikot, weiße Hoſe.
Sindel
Goll Wachtler
Hiltel Popp, Mich. Körner
Singer Hausmann Philipp. Dörfler Lang
Schiedsrichter: Leutnant Herrmann, Heſſiſche Schutzpolizei.
Frick Mühlbach Takacs Bonin Jacobi
Schneider Krauſe. Nauſch
Muchtar. Stephan
Bärenz
Darmſtadt: Weißes Hemd, ſchwarze Hoſe.
Bei Nürnberg iſt der Sturm mit dem Internationalen Philipp
als Sturmführer zu beachten. In den Verbandsſpielen hatte die
Mann=
ſchaft bisher ein Torverhältnis von 20:6 Toren, was einer ſehr guten
Durchſchlagskraft des Sturmes zeigt. Die Darmſtädter Verteidigung darf
alles aus ſich herausgeben, wenn ſie gegen dieſen Sturm beſtehen will.
Nürnberger Fußball iſt nicht nur techniſch auf der Höhe, ſondern ſtellt
auch eine harte, abſolut durchgreifende Spiebveiſe dar. Gegen einen
ſol=
chen Gegner heißt es hart und zähe ſein. Faires Spiel, aber nicht weich!
Körner und Popp, Mich,, haben ſchon vepräſentativ für den
Süddeut=
ſchen Fußballverband gewirkt, während die Spieler Sindel und
Haus=
mann in der Städvemannſchaft Nürnberg—Fürth täitg geweſen ſind.
Alles in allem darf ein ſehr invereſſanter Kampf garantiert werden,
um=
ſomehr, da Darmſtadt zum erſten Male nach ſeiem günſtigen
Abſchnei=
den in den Verbandsſpielen einem erſtklaſſigen Gegner aus der
Nürn=
berger Schule entgegentritt.
Darmſtadt ſpielt in etwas veränderter Aufſtellung, um für die
kommenden Verbandsſpiele nicht ohne Erſatz dazuſtehen, falls wider
Er=
warten Verletzungen von Spielern eintreten ſollten. Für den in der
Heimat anläßlich der Weihnachtstage weilenden linben Verteidiger wird
der betreffende Verteidiger aus der Ligareſerve morgen zeigen können,
ob er ſchon ligafähig iſt. Ein vollſtändiges „Ausſichherausgehen” kann
ihm nur anempfohlen werden. Nicht nur Verteidigungsſpiel und
Zer=
ſtören des feindlichen Sturmes iſt die Aufgabe des Verteidigers, ſondern
auch friſcher Angriff, damit möglichſt ſchnell das Spiel wieder in des
Gegners Hälfte verlegt ſwird. Außerdem wird für den Halblinken=Poſten
ein Erſatzmann ausprobiert werden, um auch für den Sturm einen
voll=
wertigen Erſatz zu haben. Mögen die Erſatzleutze morgen zeigen, daß
ſie wert ſind, in der Liga aufzutreten; denn Ligaſpiele zeigen erſt, ob
der betreffende Spieler nicht nur ſpieleriſche Fähigkeiten beſitzt, ſondern
auch die erforderliche Spielerfahrung gegen einen guten Gegner hat, und
zum Schluſſe auch ebenſo energievoll und ausdauernd als ſein Gegner
2X4 Minuten durchhalten kann. (Siehe Anzeige.)
Schluß des redaktionellen Teils.
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bis ſpäteſſens dahin zugehen zu laſſen
Die Geſchäftsſtelle
des Darmſtädter Tagblattes
OLT
Wetterausſichten für Samstag.
vas kälter
Tageskalender.
Chriſtl. Verein Junger Männer: Weihnachtsfeier für
fami=
lienloſe junge Männer abends 9 Uhr in dem Heim des Chriſtlichen
Vereins.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für beſſiſche Politik und den
ubrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landxilr ſchatliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Furt Mitſchiug; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mittetlun — ans dem Geſchätsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Witich’ che Hofbuchdruckeret. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmie Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” riotzn. Etwaige Honorarforderuugen ſiud beizufſtgen: nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Eeſte 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1921!
Nummer 345.
Vaee
eVERLOBUNG unsrer Kinder
2 Alice und Willy beehren
wir uns ergebenst anzuzeigen.
Heinr, Lengfelder u. Frau
Sophie, geb. Barnewald
Ladwig Hering u. Frau Fraakfastersts, 20 Schießhausste. 112
Katharine, geb. Wenchel
Weihnachten 1921.
Alice Lengfelder
Willy Hering
VERLOBTE
(‟48345
nnnnannnnnnnannan5ganznngnnnnnnnnnganannsnnannnngannnnn
nnnni
annau
nnannnnnnnanaannnnngnann
STATT KARTEN.
Paula Wedekind
Georg Pullmann
Holzstraße
Erna Buß
Ludwig Keller
Karlstr. 19
Kiesstr. 118
VERLOBTE
Darmstadt, 24. Dezember 1921.
Die Verlobung unsrer Tochter
Annemarie mit Hertn Julius
Zeuch beehren wir uns hiermit
anzazeigen.
Hedinlnalrat Dr. Heid u. Frau
Heppenheim a. d. B.
Weihnachten
Meine Verlobung mit Fräulein
Annemarie Heid gebe ich
hier-
durch bekannt.
Julius Zeuch
1921.
Eraaann
Eaunvnnnnnznnnnserngrnnnnnnenernnnserver
ABannnnnannannannnnunns
nnnnannnnnnannngnnznennnnnnn
e Verlobung unserer einzigen
2 Tochter Anneliese mit Hrn.
wir uns anzuzeigen.
Kommernienrat Dr. Ernst Esch
u. Frau Elise, geb. Goeters.
Teine Verlobung mit Fräulein
191 Anneliese Esch, Tochter
Wolfgang Lange, Leutnant im des Hrn. Kommerzienrat Dr. Ernst
Inf.-Regt. 13 in Stuttgart, beehren Esch und Frau Elise, geb. Goeters
in Darmstadt, beehre ich mich
anzuzeigen.
Wolfgang Lange
Leutnant im Inf.-Regt. 13
I. (Grenadier)-Bataillon.
Weihnachten 1921.
Stuttgart
Darmstadt
(14020
nannaaanar
annaungranngannnnnnnnnnannnnnnnnnannnr
STATT KARTEII.
Luise Bickel
Walter Schneider
Weihnachten 1921.
Gießen
(*48521
Darmstadt—Zweibrücken
GERDA MEISL
FRANZ CLEMENS SCHIFFER
VERLOBTE
TODTMOOS-WEG
POTSDAM
(BAD. SCHWARZWALD)
P48534
nnnnnnnnannenannnnnunannnne
nannEnnnannnanunannnannn
aannnnnnnEngannngnannnnnnnnnnnennnnnnnannagnnnnnnnauang
STATT KARTEN.
(*48799
Inanvarpannnnnnnannnanan
Friedel Russ
Willy Linke
VERLOBTE
24. Dezember 1921
Grafenstraße 29
Kiesstraße 38
A3. 3
Statt Karteg.
Sofie Liebig
Willy Möser
VERLOBTE
Darmstadt
Pfungstadt
Hahnerstraße 15 Schießhauestraße 9
Weihnachten 1921
A5. 5
Kätchen Schwebel
Heinrich Schimpf
VERLOBTE
chbsombach Darmstadt
Oirrs
Lagerhausstraße 28
Weihnachten 1921
A554
Statt Karten.
Lissi Karte
Emil Aberle
VERLOBTE
z. Zt. Dortmund.
(*48554
Ihre VERLOBUNG beehren sich
anzuzeigen
Else Nau
August Staab, cand, electr.
Darmstadt
Soderstraße 29
Weihnachten 1921
Groß-Umstadt
Af 23
Martha Herter
Arthur Raupp
VERLOBTE
Mannheim
Darmstadt
Alicestr. 17
Eichelsheimerstr. 1
A5.2
Ihre VERLOBUNG geben bekannt
Maria Modl
Philipp Wölfelschneider
Darmstadt, Weihnachten 1921
Kälpstraße 5
Saalbaustraße 16
(*48786)
Statt Karten!
Statt Karten.
Käte Volz
Friedel Schäfer
VERLOBTE
Darmstadt.
Mainz
Moosbergstraße 79 Boppstraße 56
Weihnachten 1921
S3
Ihre VERLOBUNG beehren
sich anzuzeigen
Clara Lautenschläger
Ernst Keßler
Weihnachten 1921
Kranichsteinerst. 13, Schloßgartenplatz8
A3s 23
Statt Karten.
Unsere TRAUUNG findet
am 1. Weihnachts-Feiertag,
nach-
mittags 3 Uhr, in der Stadtkapelle
statt
Kätha Schuchmann
Georg Getrost.
Darmstadt.
(*48825
Ihre am 1. Feiertag, nachmitt.
L 2 Uhr, in der Martinskirche
stattfindende TRAUUNG
be-
ehren sich anzuzeigen
Anna Most
Karl Jöst
Darmstadt
Bochum.
Pankratiusstr. 6.
Ta4 4
Thre am 1. Weihnachtsfeiertag,
4 nachm. /3 Uhr, in der
Petrus-
kicche (Bessungen) stattfindende
Trauung beehren sich anzuzeigen
Minna Eidmann
Ernst Arnim
stellverte. Bureauvorsteher
Darmstadt, Ahastraße 14.
48777
Ihre am 2. Feiertag, nachmitt.
4 21/, Uhr, in der
Johannes-
kirche stattfindende TRAUUNG
zeigen an
Max Schäfer
Eva Schäfer
geb. Dauth.
Darmstadt, Wendelstadtstr. 52.
Bst23
Unsere am 1. Weihaachtsfetertag,
nachmittags 3 Uhr, in der St.
Elisa-
bethenkirche stattfindende Trauung
bringen wir hiermit zur Kenatnfs.
Dora Dieter
Hans Klein.
Darmstadt, Ballonplats 9.
2... 2.3
Ihre am 1. Feiertag, nachmitt.
L 27/, Uhr, in der Martinskirche
stattfindende TRAUUNG
be-
ehren sich anzuzeigen
Käte Riedlinger
Heinrich Büttel
Werkmeister.
*48787
Ihre am 1. Weihnachtsfeiertag,
2 nachm. 3 Uhr, in der
Paulus-
kirche stattfindende TRAUUNG
geben bekannt
Emma Beyer
Hermann Stahl.
Darmstadt, Herdweg 39.
Gss 1
Ihre am 2. Weihnachtsfeiertag,
4 nachm. 2 Ubr, in der
Martins-
kirche stattfindende TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Käthe Herbach
Fritz Kempf
Barkhausstraße 13.
ASst 3
Ein treues Herz hat ausgekämpft
und aufgehört zu ſchlagen,
Todes=Anzeige.
Am 13. d. Mts. wurde uns
plötz=
lich und unerwartet unſere liebe
Tochter und Schweſter
Frau
Frieda Kugenſchutz
geb. Wilhelm
im Alter von 30 Jahren in Ulm a. d.
Donau durch einen jähen Tod
ent=
riſſen.
Darmſtadt, Ilvesheim, Frankfurt,
den 23. Dezember 1921,
In tiefer Trauer:
Adam Bühler und Frau
geb. Wilhelm
Hch. Schwarz und Frau
*48844) geb. Wilhelm.
Todes=Anzeige.
Hiermit die ſchmerzliche
Mittei=
lung, daß mein lieber Mann
Franz Guſtav Noskopf
nach langem ſchweren Leiden heute
früh im 72. Lebensjahre fanft
ent=
ſchlafen iſt.
Darmſtadt, Mainz, Aachen,
Dieburgerſtr. 28
(14057
den 23. Dez. 1921.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Eliſabeth Roskopf, geb. Giani.
Die Beiſetzung findet auf Wunſch
des Entſchlafenen im Erbbegräbnis
zu Heppenheim a. d. B. Montag,
den 26. Dez., nachm. 3 Uhr, ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute nacht entſchlief im
Städt. Krankenhaus nach kurzem
Krankenlager
Fräulein
im 79. Lebensjahr.
Darmſtadt, 23. Dezember 1921.
Im Namen der Verwandten:
Reg.=Baurat Ewald.
Die Beerdigung findet Samstag, den
24. Dezember, vormittags 11½ Uhr,
von der Kapelle des alten Friedhofs,
Niederramſtädterſtr., aus ſtatt. (14058
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Landwehrſtraße 33;
Tel. 311 (9235a
Rymmer 345.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1921.
Seite 7.
Der Grenadier von Pirmaſens.
17)
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasgus.
(Nachdruck verboten.)
Als die Patrouillen vorüber waren, ließ Marei den
Bur=
ſchen, den ſie in ihrer Angſt feſt gefaßt, los und flüſterte:
„Jetzt dauert’s eine Viertelſtunde, bis die nächſte Patrouille
vorübermarſchiert — die Huſaren aber brauchen weniger Zeit,
bis ſie wieder hier ſind, jetzt mußt Du es wagen. Hole Dir raſch
die Stange dort, ich will wachen.”
Schon eilte Jean in den kleinen Nebenhof, geräuſchlos hob
er eine der langen Nüſtſtangen auf und trat durch das Gärtchen,
deſſen Türe Marei leiſe geöffnet hatte, hinaus auf die Straße.
Im folgenden Augenblick lehnte er die Stange an die Mauer.
Haſtig umfing der Burſche das Mädel, drückte einen Kuß auf ihre
Lippen und flüſterte ihr zu:
„Leb wohl, wackere Marei, und nochmals Dank! — Gott ſei
mit Dir und mir!“
Dann begann er die Mauer zu erklettern. An der Stange
hielt er ſich feſt, während ſeine Füße in den Lücken zwiſchen den
Steinen einen Halt ſuchten. Zitternd ſtand Marei da und ſah
dem kühnen Burſchen nach, die Augen voll Tränen, die Hände
ge=
faltet. Jetzt entrang ſich ein Seufzer ihrer Bruſt: Jean war
hoch oben auf der Mauer angelangt, doch wurden auch ſchon
wie=
der die Schritte der nächſten Patrouille laut. Jetzt ſchwang der
Burſche die Stange behend über die Mauer, um ſie drüben auf
die Erde niederzulaſſen. Die Hände feſt auf die Bruſt gepreßt,
horchte das Mädchen eine Weile, dann erfolgte ein dumpfer Laut,
als ob ein ſchwerer Körper auf den Boden niederfiele.
Ein Seufzer, der froh, doch auch recht weh klang, entrang
ſich der Bruſt des Mädchens, das leiſe nach dem Hauſe
zurück=
ſchlich, um durch die Küche wieder unbemerkt ihre Schlafſtelle zu
erreichen.
„Es iſt gelungen!” ſagte ſie ſich dabei. „Nun gebe Cott, daß
er es zu gutem Ende führe, wenn es mir auch lieber geweſen,
er wäre hier und bei uns geblieben!“
Dann ſtreckte ſie ſich auf ihr Lager nieder und horcht;, denn
draußen konnten die patrouillierenden Huſaren dem Fluchtling
gefährlich werden. Doch nichts Verdächtiges vermochte ſie zu
vernehmen, und ſo verſuchte Marei denn endlich einzuſchlafen,
um, wenn möglich, von dem hübſchen Zweibricker Burſchen zu
träumen, von ſeinem Wiederſehen mit dem Mädel, das er ja —
ach ſo innig und über alles lieben mußte!
Blötzlich ſchreckte die Träumende zuſammen. Was war das?
War es ihr doch, als hätte ſie in der Ferne lautes Schreien
ver=
nommen?
Atemlos horchte ſie. — Nein, nein! ſie hatte ſich nicht
ge=
täuſcht, das wirre Schreien und Rufen verſchiedener Männer=
ſtimmen wurde immer vernehmlicher, es kam näher — jetzt
konnte man ſogar einzelne Worte verſtehen.
Herr Gottl es galt dem Deſerteur! ſeine Flucht war
ent=
deckt, er ſelbſt wohl ſchon wieder eingefangen worden!
Marei fühlte etwas wie eine Ohnmacht, doch faßte ſie ſich
ge=
waltſan und horchte wieder. Im folgenden Augenblick mußte
ſie ſich ſchon ſagen, daß ihre Befürchtungen unbegründet
ge=
weſen waren; man hatte wohl die Flucht entdeckt, doch nicht den
Flüchtling, denn das Rufen und der Tumult in der Ferne
dauet=
ten fort, doch klang es nicht, als ob man den Geſuchten gefunden
hätte — im Gegenteil, als ob man ihn noch immer und vergebens
ſuche. Jutzt fielen ſogar mehrere Schüſſe, und in der Stadt
be=
gannen die Trommeln zu raſſeln. Eine Patrouille kam laut
redend auf das Haus zu. Im nächſten Augenblick mußt: der
Vater erwachen, und ſo ſchloß denn Marei die Augen und machte
es wie die Uebrigen, ſie ſtimmte mit ein in die ſonderbare Muſik,
welche bisher ununterbrochen in dem Hauſe, unten und oben,
erklungen, und ließ Töne hören, die einem Greuadier Ehre
ge=
macht haben würden und einen Schlaf vermuten ließen, wie ihn
nur einer der Gerechteſten der Gerechten zu ſchlafen vermochte.
Da wurde es plötzlich laut vor der Türe des Hauſes,
Ge=
wehrkolben klirrten auf dem Pflaſter, und gleichzeitig mit dem
lauten Befehl, die Tür zu öffnen, ſprang Vater Schimmelvennig
mit beiden Beinen zugleich aus ſeinem Bett=Wandſchrank.
Dr.
Der Deſerteur.
Jean hatte glücklich jenſeits der Mauer den Boden erreicht,
dann war er ven Lannen geeilt, dem Schacht, dem Cingang in
das Blümelstal zu. Die Stange, welche ihm ſo gute Dienſte
geleiſtet, ſchulterte er, um ſie erſt in einiger Entſernung
wegzu=
iverfen, damit ſeine Flucht ſo ſpät als möglich entdeckt werden
möchte. Die Richtung, welche er einhalten mußte, führte ihn
indeſſen den patrouillierenden Huſaren entgegen; er konnte jeßzt
deutlich das Geſtampf ihrer Pferde hören. Die Huſaren mußten
irgend etwas Verdächtiges vernommen haben, denn die Tiere
wurden plötzlich in Trab geſetzt, und in wenigen Minuten hörten
ſie ihn erreichen müſſen. Nun galt es zu eilen. Die lange
Rüſt=
ſtange warf Jean mit einem kräftigen Ruck von der Schulter ab
auf die Straße, dann ſprang er mit raſchen Sätzen zur Seite
in das Gebüſch. Er konnte nicht mehr weit entfernt ſein von dem
ſogenannten „Schacht”, mo er die ſichere Zufluchtsſtätte finden
ſollte, und ohne Rückſicht auf das Geräuſch, welches ſein
Cin=
dringen in das Gebüſch verurſachte, ſtrebte er unaufhaltſam
reiter. Doch jetzt mußten die Huſaren wirklich etwas entdeckt
haben, denn lautes Rufen, Fluchen und Schreien wurde hörbar.
Die Pferde waren bei der Stelle angelangt, wo Jean vor
weni=
gen Augenblicken ſeine Stange weggelborfen, die nun guer über
der Straße lag. Das erweckte Verdacht, denn der Weg um die
Stadtmauer war bei dem letzten Umritt frei von jedem derartigen
Hindernis geweſen. Nun vernahmen die Leute auch das Rau=
ſchen in den Büſchen, das Knacken der Zweige, und da auf
wiederholtes Rufen keine Antvort erfolgte, ſo lag die Vermutung
nahe, daß ein Deſerteur die Urſache all dieſer verdächtigen
Erſchei=
nungen ſei. Sofort machten die Huſaren Lärm. Einer von ihnen
galoppierte zum nächſten Tor, um Verſtärkung zu holen und dem
Landgrafen Anzeige von dem Vorfall zu machen; die Uebrigen
begannen die Verfolgung.
Dieſe war jedoch nicht ſo leicht, denn der Teil der
Gemar=
kung, welcher ſich nach dem Schacht und dem felſigen
Blümels=
ral hinzog, war ſo uneben, mit Steinblöcken faſt überſät und mit
jungeu Wald ſo dicht beſtanden, daß die Huſaren, trotz ihres
Eiſers nur mühſam voran kamen. Ihr Rufen und Schreien
und einige aufs Geradewohl in das Dickicht abgefeuerte Schüſſe
waren gunz vergeblich.
In der Stadt war es lebendig geworden, die Trommeln
machten einen Heidenlärm, und die Torwache, zuerſt
benachrich=
tigt, hatte bereits eine Patrouille in der ihr angedeuteten
Rich=
tung auf die Suche nach dem Oeſerteur ausgeſandt. Schreiend
und fluchend, bei jedem verdächtigen Geräuſch feuernd, näherten
die Verfolger ſich immer mehr der Stelle, wo der Deſerteur ſich
befinden mußte. Ex ſollte und mußte gefangen werden, wenn
der Läum kein blinder geweſen war, denn die Belohnung, welche
der Landgraf auf einen ſolchen Fang geſetzt, war eine zu ſchöne
und begehrenswerte, und die Gelegenheit, ſie zu verdiegen, bot
ſich nicht alle Tage.
Der arme Jean war in einer verzweifelten Lage. Von
bef=
den Seiten hörte er ſeine Verfolger ſich nahen, hier die fluchenden
Huſaren, dort die ſchreienden Grenadiere, und von beiden Seiten
wurde kreuz und quer uach ihm gefeuert, wenn auch
glücklicher=
weiſe, ohne ihn zu treffen. Und dabei rafſelten in der Stadt die
Trommeln, als ob es gälte, eine Feſtung oder gar den Himmel
zu ſtürmen; noch wenige Minuten und ganz Pirmaſens, Zivil
aber auch einen entfetzlichen Tod bringen konnte.
Aber es ging vorwärts, trotz Nacht, Geſtrüpp und
Fels=
blöcken, trotz Kugelregen und Trommelwirbel; immer uehr ſenkte
ſich die Gegend, immer mehr erweiterte ſich der Einſchnitt der
Bergebene zu einer Schlucht, die in das Blümelstal mündete.
Dort, jenſcits des Talgrundes, erhob ſich der Felſen, auf dem das
alte Steinkreuz und der bezeichnete Schlupfwinkel ſich beſinden
mußten; einmal bei dieſer Stelle auf der jenſeitigen Höhe
ange=
langt, hörte der Weg für den Flüchtling ſo zu ſagen auf, denn er
führte über Felszacken jäh in die Tiefe und in den Tod. und
immerſort ſchreiend, fluchend und ſchießend rückten die Verfolger
dem Deſerteur näher, der wie ein gejagtes Wild durch die
Buſche, über die Steine ſetzte, hier in wilder Flucht keuchend
dahinſchoß, dort über Felstrümmer ſtolperte oder in eine Spalte
geriet, aber immer glücklich wieder auf die Beine kam und iummer
mehr ſich dem verhängnisvollen Ziele näherte, das ihm Retting,
aber auch einen entſetzlichen Tod bringen könnte.
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Nummer 345.
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Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (Heiliger Abend), den 24. Dezember 1921.
Stadtkirche: Nachm. 4 Uhr: Liturgiſche Chriſtfeier. Pfarrer
4mutenſchläger. — Nachmittags 5 Uhr: Weihnachtsgeläute. —
urn 5½ Uhr: Weihnachtsmuſik vom Stadttirchturm.
Martinskirche: Abends 6 Uhr: Choralblaſen vom Kirchturm.
Johanneskirche: Nachm. 3½ Uhr: Weihnachtsfeier für den
Kin=
dergottesdienſtes. Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Nachm. 4 Uhr:
Chriſtabend=
fecer unter Mitwirkung der Chorſchule. Pfarrer Wagner,
Pauluskirche: Nachm. 4 Uhr; Heiligabendfeier. Pfarrer Rückert.
tollekte für die Gedächtnistafeln. Die Kirche iſt über die Feiertage
cheizt
Stiftskirche: Nachm. 4 Uhr: Chriſtveſper.
1. Weihnachtsfeiertag, den 25. Dezember 1921.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kle=
ſirger. — Abends 6 Uhr: Pfarrer Lautenſchläger
Stadtkapelle: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
I. Abendmahls. Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Pfarrer
Zimmer=
nann — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Nachm. 4½ Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Pfr.
mmermann.
In allen drei Kirchen Kollekte für den Samariterverein.
Martinskirche: Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Pfarraſſiſtenk
Loh=
ink. — Um 10 Uhr: Pfarrer Beringer. Feier des heil.
Abend=
nahls mit Vorbereitung, Anmeldung von ½10 Uhr an in der
Sakri=
ſei. Kollekte, für die Kleinkinderſchule. — Nachm. 5½ Uhr:
Litur=
iſche Weihnachtsfeier unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins
8ſarraſſiſtent Delp. Kollekte für die Chorſchule.
Altersheim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarraſſiſtent Vohfink.
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Goethe. Feier
es heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Kollekte für die
Armenbe=
herung. — Nachm. 5 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt unter
Mitwir=
ung des Kirchengeſangvereins. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kieche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Feſt=
otesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Anmeldung ½ Stunde
orher in der Sakriſtei. Pfarrer Wagner, Kollelte für die Kirche.
Nachm. 5 Uhr: Viturgiſche Feier unter Mitwirkung des
Kirchen=
ſers und der Chorſchule, Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier, Kollekte
ür die Kirche.
Baulnskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
erckert. Feier des heil. Abendmahls mit Beichte. Anmeldung von
,10 Uhr an in der Sakriſtei. Kollekte für die Pauluskir he. —
Nach=
iitags 5 Uhr: Liturgiſche Weihnachtsfeier unter Mitwirkung des
Benchenchors und der Chorſchule, Pfarrer Rückert. Kollekte für die
horſchule.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
2. Weihnachtsfeiertag, den 26. Dezember 1921.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
.Nachm. 4½ Uhr: Liturgiſche Weihnachtsfeier (Weihnachtsoratorium
Von J. S. Bach). Kollekte für die Chorſchule. — Die Stadtkirche iſt
ochentags von 9 Uhr vorm, bis 4 Uhr nachmittags zu ſtiller An=
Vacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Schäfer.
Schloßkirche: Vereinigung für Abhaltung lutheriſcher
Yortesdienſte. Vocm. 9½ Uhr: Beichte und Anmeldung zur
. Kommunion in der Sakriſtei; um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
it Feier des heiligen Abendmahls, Lic. Dr. Frick.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Gemeindehans (Kiesſtr. 17): Dienstag, den 27. Dez., abends
Uhr: Weihnachtsfeier des Kirchengeſangvereins der Stadtkapelle. —
Ponnerstag, den 29. Dez., abends 8 Uhr; Weihnachtsfeier des
Frauen=
ereins der Kaplaneigemeinde.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1921.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer D. Waitz. Kollette für
die Kleinkinde ſchule.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Pfarr=
aſſiſtent Gerſtenmaier. Kollekte für kirchliche Frauenarbeit
Paulnskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Stroh.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Seriba.
— Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. — Die
Wochenbetſtunde fällt aus.
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vorm 10½ Uhr: Gottesdienſt
Pfarrer Grein.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag (Weihnachtsfeſt), vorm.
9 Uhr: Gebetsſtunde. — Nuchm. 3½ Uhr: Bibeiſtunde. — Abends
8½ Uhr: Weihnachtsandacht. — Montag (2 Feiertag”, abenbs 7 Uhr:
Weihnachtsfeier für Mitglieder der Stad miſſion und ihre
Familien=
angehörigen. — Dienstag, abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier des Blauen
Krenizes. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier des
Kinder=
bundes — Donnerstag, abends 7½ Uhr: Weihnautsfeier des
Jugend=
bundes für Mitglieder. — Samstag, abends 8 Uhr: Silveſterandacht.
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Ver=
ſammlungen und den Weihnachtsfeiern der Stadtmiſſion, des B.auen
Kreuzes und des Kinderbundes
Feierabend (Stiftſtr. 51): Montag, den 26. Dez. (2.
Weihnachts=
feiertag), abends 7½ Uhr: Weihnachtsfeier des Evangeliſchen Arbeiter=
und Handwerker=Vereins.
Ehriſtlicher Berein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtraße 22 iim Hof links, Erdgeſchoß). Montag
(2. Weihnachtsfeiertag), abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier. — Dienstag,
abends 8½, Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Samstag (Silveſter), abends
9 Uhr: Silveſterfeier. — Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
der Jugendabteilung.
„Wartburg”=Poſaunenchor Darmſtadt. Samstag, den 24. Dez.
(Heilig Abend: Turmblaſen, — Sonntag, den 25. Dez. (1. Feiertag):
Morgens 38 Uhr: Mitwirkung bei der Weihnachtsfeier in der
Her=
berge zur Heimat. — Vorm 10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der
Martins=
kirche unter Mitwirkung des Poſaunenchors.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36. Sonntag (1.
Weih=
nachtsfeiertag): Gemeinſamer Kirchgang zur Martinskirche. —
Diens=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Mittwoch, abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.),
Sonntag (1 Weihnachtsfeiertag), vorm. 9 Uhr: Gebetsvereinigung.
— Abends 8 Ubr: Weihnachtsfeier im engeren Kreiſe. — Montag
(2. Weihnachtsfeiertag), vorm. 9 Uhr: Gebetsvereinigung. —
Donners=
tag, abends 6 Uhr: Weihnachtsfeier der Knabenabteilung. — Abends
8½ Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtliche Besſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, ben 25. Dez.,
vorm 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Montag, den 26. Dez, nachm. 3 Uhr: Feier der
Sonntagsſchule. — Mittwoch, den 28. Dez., abends 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 30. Dez., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Elifabethenſtr. 44): Am 2.
Weih=
nachtsfeiertag, vorm 10 Uhr: Gottesdienſt. — Donnerstag, den
29. Dez., abends 8 Uhr: Vibelſtunde. Prediger Herrmann.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntgg,
den 25. Dez., nachm. ½4 Uhr: Weihnachtsfeier. — Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Jein Shriſtf der Heil, der letzt, Tage (
Heidelberger=
ſtr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 25. Dez, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, 28. Dez.
abenbs 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei, Freunde willkommen.
Gemeinde glänbig getanfter Ehriſten (Batztiſſten), Mangrſtr. 17:
Sonntag, den 25. Dez., vorm. 9½ Uhr: Bibelſtunde. — Um 11 Uhr;
Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Mittwoch, den 28. Dez.,
abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Wethodiſtengemeinde Darmſtad (Echleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonutagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt K. Kunde, Prediger.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 25. Dezember 1921.
Hochheiliges Weihnachtsfeſt.
St. 2ndwigskirche: Samstag, nachm. Uhr und abenbs 8 Uhr:
Jelegenheit zur heil. Beichte
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
— Um 6 Uhr: Chriſtmette. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Levitiertes Hochamt mit
Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe. — Nachm. 3 Uhr: Veſper;
darauf Beichtgelegenheit
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 8½ Uhr
Heil Meſſe. — Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe. —
9½ Uhr: Hochamt — Nachm. 2 Uhr: Weihnachtsandacht.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm ½5 Uhr: Gelegenheitz
zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6½ Uhr: Chriſtmette und Gedächtnis der
Gefallenen von St. Eliſabeth. — Um 7 Uhr: Frühmeſſe — Um
8 Uhr: Heil. Mefſe. — Um ½10 Uhr: Hochamt und Kirchenchor. —
Nachm. 2 Uhr: Feſtandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Kollekte für unſeren Kirchenbau.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte;
Chriſt=
mette mit Predigt. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt
mit Predigt. — Um 11 Uhr Kindergottesdtenſt. — Nachm. um ½3 Uhrz
Feierliche Veſper; heil. Beichte.
Kirche zu berſtadt: Samstag nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr;
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 5 Uhr: Chriſtmette mit heil, Kommunion; darauf
heil. Meſſen. — Um ¼10 Uhr; Hochamt und Predigt. — Nachmittags
½2 Uhr: Feierliche Veſper.
Kapelle in Pfugſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Chriſtmette mit
Predigt.
2, Weihnachtsfeiertag, den 26. Dezember 1921,
Feſt des heil. Stephanus.
St. Ludwigskirche: Vorm. von ½6 Uhr an: Gelegenheit zur hefl.
Beichte. — Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe.
— Um 8 Uhr: Singmeſſe. — Um ½10 Uhr: Hochamt. — Um 11 Uhr:
Letzte heil. Meſſe. — Nachm. 3 Uhr: Feſtandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Vorm. ½7 Uhr: Heil=
Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Vormittags 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm ½10 Uhr: Hochamt mik
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Vorm. von 6½ Uhr an: Gelegenheit zur
heil. Beichte. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe.
— Um ½10 Uhr: Hochamt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Borm. 6 Uhr: Gelegenheit
zur heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt
mit Predigt. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. ½3 Uhr:
Feſtandacht. — Samstag, abends ½8 Uhr: Silveſterpredigt und
Andacht.
Kirche zu Eberſtadt: Vorm. ½7 Uhr: Austeilung der heil.
Kom=
munion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um /10 Uhr: Hochamt
und Predigt.
Rapelle zu Pfungſtadt: Vorm. ½8 Uhr: Hbchamt und Predigt.
Vorher Beichte.
Provinziak=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vormittags
¼10 Uhr: Gottesdienſt.
Rus den Amtsverkündigungen des
reisamts Darmſtadt und den Bekannt=
Farhungen des Polizeiamts Darmſtadt.
Wefunden: 1 gefütterter, brauner,Herren=
Us=éhandſchuh. 1 Herrenſchirm. 1 Zwicker.
bunechte, kleine Schnalle für einen
Damen=
hrtel. 1 grauer, linker Herrenhandſchuh. Ein
Bekanntmachung.
Ehrankſchlüſſel. 1 Gummtſanger für Kinder=
Fſchchen. 1 große Hutnadel mit Steinen
be=
ab; Iist. 1 kleines Stickrähmchen. 1 Zwicker und
1Brille. 1 Buch (Weltwirtſchaftliches Archiv).
grauwollener, geſtrickter Handſchuh. Ein
Enailleſchild mit Aufſchrift „Briefe‟. 1 groß.
ſewarzer Pelzmuff, 1 kleiner, rotkarierter
kamttbeutel. 1 mittelgroßer Schlüſſel und 1
Urſaicker an einer Kurbel. 1 Geſang= und ein
ſebetbuch mit Riemchen zuſammengeſchnallt.
— ſchwarzer Damenpelz. 1 Taſchenkompaß.
bber 130 Mk. in Scheinen. 1 braune
Haar=
ſſunge. 1 Päckchen farbiger Stoff. — Zuge=
Ulnfen: Bei Privat: 1 Schäferhund, 1 gelber
ſehpinſcher.
Gonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Itheken Darmſtadts: Es verſehen den
1870 nntagsdienſt und in der Woche vom 24. Dez.
ſß einſchließlich den 26. Dez. die Merck’ſche
wotheke, Rheinſtr. 9, Beſſunger Apotheke,
Heft, Exſtraße 111. Am 2. Feiertag und in der
Noche vom 26. Dez. bis einſchließlich den
. Dez. den Nachtdienſt die Hof=Apotheke,
kall onplatz 11,Adler=Apotheke,
Wilhelminen=
mtz 17. Hirſch=Apotheke, Nieder=
Namſtädter=
ſtaße 21.
Städtiſcher Holzverkauf.
Die Kaſſe der Holzverkaufsſtelle in ber
Wexanderſtraße iſt von Dienstag, den 27. d9,
Its, bis einſchl. Samstag, den 31.
Dezem=
ſhr geſchloſſen. In dieſen Tagen muß das
haf bereits gelöſte Karten verkaufte Holz
ab=
ſholt werden. Nach dem 1. Januar wird
ſt die Belieferung dieſer Mengen keine Ge=
(st14054
hihr mehr übernommen.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1921,
Städt. Kohlenausgleichſtelle.
Bekanntmachung.
ir.: Die Entrichtung der Kapitalertrags=
(14021
ſteuer.
Vom 1. Januar 1922 an hat die
Anmel=
inig und die Entrichtung der
Kapitalertrags=
uer bei der Bezirkskaſſe Darmſtadt direkt
geſchehen. Die Anmeldung muß bei
Bar=
izahlnngen und bei Ueberweiſungen
ttels der hierfür hergeſtellten Bordrucke
ſſchehen. Die erforderlichen Vordrucke ſind
dem Schalter 5 der Bezirkskaſſe zu haben,
Darmſtadt, den 21. Dezember 1921.
Finanzamt Darmſtadt—Ttadt: Stroh.
Foſelvieh=Verkauf.
Ein der Gemeinde Waſchenbach gehöriger,
ſehr ſchwerer Faſelochſe
durch Meiſtgebot veräußert werden
Schriftliche Angebote ſind verſchloſſen bis
igſtens Dienstag, den 27. d8. Mts.,
nach=
ittags 1 Uhr, einzureichen, woſelbſt um dieſe
bit die Eröffnung ſtattfindet.
Desgleichen wird auch ein Ziegenbock auf
gleicte Art um dieſelbe Zeit verkauft.
Nähere Auskunft erteilt die Bürgermeiſterei.
ſchenbach, den 19. Dezember 1921, (13ed
Heſſ. Bürgermeiſterei: Echneider.
W
S Ankauf
in Fellen aller Art, ſpez. Manlwurf,
Aſen, Re,, Füchſe, Iltis und Marder,
Aes Eiſen, Zink. Blei, Meſſing, Kupfer,
(*48734fs
unpen Flaſchen uiw=
Helene Bresky
G. Bachgaſſe 14, Laden — Telephon 1673.
Auf höhere Anweiſung geben wir
nach=
ſtehend die Aenderungen des
Umſatzſteuerge=
ſetzes vom 24. XII. 1919, wie ſie durch die
Novelle zum Umſatzſteuergeſetz vorgeſehen ſind,
zur Kenntnis.
1, Aenderungen bei der Ein= und Ausfuhr
einſchließlich des Vergütungsanſpruchs.
a) Einſchränkung der weitgehenden
Befrei=
ungsvorſchrift der außerhalb des
Klein=
handels erfolgenden erſten Umſätze
ein=
geführter Gegenſtände im Inlande.
Künftig ſollen nur befreit werden die
erſten Umſätze aus dem Auslande
bezoge=
ner Gegenſtände im Inlande, die der
Reichsrat näher bezeichnet. Zu ihnen
ſollen ins ſondere die notwendigen
Le=
bens= und Futtermittel, ſowie Rohſtoffe
und Halberzeugniſſe gehören ſoweit die
Umſätze außerhalb des Kleinhandels
er=
folgen und die Beſtimmungen des
Reichs=
rats über die Sicherſtellung der Herkunft
der Gegenſtände innegehalten tverden,
b) Weſentliche Einſchränkung der
Befrei=
ungsvorſchrift der Umſätze in das Ausland.
Künftig ſollen nur noch die Umſätze ſolcher
Gegenſtände in das Ausland frei bleiben,
die der ausführende Unternehmer
er=
worben hat und ohne vorherige Bear= Der Reichstag hat in den leßten Tagen
beitung oder Verarbeitung ins Ausland
liefert (Ausfuhrhändler), wenn die
Be=
ſtimmungen des Reichsrats über die
Sicherſtellung der Herkunft und der
Be=
ſtimmung der Gegenſtände innegehalten
werden und nicht im Umſatzſteuergeſetz
(523 Abſ. 1Nr. 5) ein anderes beſtimmt iſt.
c) Wegfall der Vergütungsvorſchrift des
8 4 Umſatzſteuergeſetz.
2. Erhöhung des Steuerſatzes der allgemeinen
Umſatzſteuer auf 2½ %=
3. Wegfall des Vergütungsanſpruchs beim
Er=
werbe von Automobilen (§ 20 Nr. 4 und
8 24 Abſ. 3); die Vergütung ſoll für die
Folge nur noch gewährt werden, ſoweit es
ſich um Fahrzeuge zur Perſonenbeförderung
handelt und dieſe der Ausübung des
Fuhr=
haltergewerbes dienen.
4. Syſtem der Voranmeldungen und
Voraus=
zahlungen.
Hiernach hat der Stenerpflichtige innerhalb
eines Monats nach Ablauf jedes
Kalender=
vierteljahres eine Vorauszahlung zu leiſten.
Iſt der Sleuerabſchnitt das
Kalenderviertel=
jahr oder ein kürzerer Zeitabſchnit:, und iſt
die Steuer nicht innerhalb eines Monats
nach Ablauf des Kalendervierteljahres, in
das der Steuerabſchnitt fällt, fällig
gewor=
den, ſo iſt die Vorauszahlung in Höhe des
Betrags zu leiſten, der ſich aus der
Steuer=
erklärung ergibt. Iſt der Steuerabſehnitt
länger als ein Kalendervierteljahr, ſo hat
der Steueupflichtige innerhalb eines Monats
nach Ablauf jedes Kalendervierteljahres eine
Voranmeldung abzugeben, in der er die im
abgelaufenen Kalendervierteljahr
verein=
nahmten Entgelte nach Maßgabe des § 35
bezeichnet und gleichzeitig eine dieſen
ent=
ſprechende Vorauszahlung zu leiſten.
Nach den Mitteilungen des
Reichsfinanz=
miniſteriums ſteht noch nicht feſt, ob der
Steu=
erſatz auf 20 oder auf 2½ W erhöht wird, es
nimmt jedoch an, daß die Erhöhung auf 2½ %0
in Kraft treten wird.
Da die Novelle, welche z. Zt. noch dem
II. Ausſchuß vorliegt, vorausſichtlich erſt im
Januar kommenben Jahres verabſchiedet, ihr
Inkrafttreten aber auf den 1. Januar 1922
urückbezogen werden wird, iſt es angebracht,
ſchon ab 1. Januar 1922 mit einer Erhöhung
der Steuer auf 2-2½ % zu kalkulieren.
Sobald die Höhe des Sreuerſatzes bie
Freiliſte (Abſ. 19 der Bekanntmachung) ſowie
die Ausgeſtaltung der Gaſtſtätkenſteuer
endgül=
tig feſtſtehen wird, erfolgt ſofortige amtliche
(1402
Bekanntgabe
Darmſtadt u. Langen, den 21. Dezemb 1921,
Die Finanzämter (Umſatzſteuerämter):
Darmſtadt=Stadt. Darmſtadt=Land. Langen.
Metz. Dr. Joſt.
Stroh.
Af
(berzeugt von den Vorzigen hes Süßſioſie.
Er iſt billig, praftiſch und befömmſich. Zl
Säßgewürz ausgeseichnet.
Zum Süßen größerer Mengen Gpciſen geüme
man Kriſtall=Süßſtoff für einzelne Portionen
Süßffoff=Toblelten
Erhältlich in Kolonialwaren,,
Drogen=
hendlungen und Apofheken.
Allgemeine
Ortskrauken=
kaſſe Darmſtadt
Blumenthalſtr. 7. Blumenthalſtr. 7.
Bekanntmachung.
ein Geſetz verabſchiedet, auf Grund deſſen die
Verſicherungsgrenze bei der
Krankenverſiche=
rung von Mk. 15000 auf Mk. 40 000
Jahres=
einkommen und der Grundlohn, nach dem ſich
die Beiträge und die Leiſtungen berechnen,
auf 40.— bezw. 80.— Mk. pro Tag erhöht
wurben.
Die verehrl. Arbeitgeber ſind daher
ver=
pflichtet, alle bei ihnen beſchäftigten Perſonen,
ohne Unterſchied des Berufes und der
Stel=
lung, deren Arbeitsvergütung einſchl.
Teue=
rungszulagen, Tantiemen, Naturalbezüge uſw.
Mr. 40000 nicht überſteigt und ſeither wegen
Ueberſchreitung der Gehaltsyrenze von Mark
15000 von der Verſicherungspflicht befreit
waren, innerhalb 8 Tage vermittels der
vor=
geſchriebenen Vordrucke zur Kaſſe zu melden.
Ferner iſt der Kaſſe die gegenwärtige
Arbeitsvergütung einſchl. Teuerungszulagen,
Tantiemen, Naturalbezüge uſw, aller bereits
gemeldeten Perſonen, ſoweit dieſe 6,99 Mk.
pro Tag, 41,94 Mk. pro Woche, 174,25 Mark
pro Monat und 2097 Mk. pro Jahr überſteigt,
innerhalb 8 Tagen anzugeben.
Zu betonen iſt, daß die Verſicherungsgrenze
von Mk. 40 000 nur für Betriebsbeamte,
Werk=
meiſter und andere Angeſtellte in ähnlich
ge=
hobener Stellung gilt.
Arbeiter, Gehilfen, Geſellen uſw.
unter=
liegen der Verſicherung ohne Rückſicht auf die
Höhe ihres Lohnes.
Es wird dringend gebeten, der Meldepflicht
innerhalb der angegebenen Zeit zu genügen,
da ſonſt die ſäumigen Arbeitgeber empfindliche
Beſtrafung zu gewärtigen haben (14059
Darmſtadt, den 20. Dezember 1921,
Der Vorſtand
der Allg. Ortskrankenkaſſe Darmſtadt.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Dezember 1921.
Rummer 345.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
w. Frankfurc a. M., 23. Dez. Heute fand ein offizieller Ver=
Eehr nur in Deviſen und Noten ſtatt. Der Markt der ausländiſchen
Zah=
lungsmittel lag ſtill bei befeſtigter Tendenz. Der Dollarkurs ſetzte mit
189 ein und ging im weiteren Verlauf bis auf 186 herab. Im Verkehr
von Bureau zu Buveau war das Geſchäft geringfügig. Es herrſchte
Friertagsſtimmung. Man hörte nur wenig Kurſe, doch ſchien die
Ten=
denz ſich zu beſſern. Man hörte u. a. Mezikaner etwas höher.
Chemi=
ſche Aktien vorwiegend gut behauptet. Bad. Anilin 590, Scheideanſtalt
1870, Griesheim 670, Holzverkohlung 870, Rütgerswerke 755, Daimler
500, Beſteregeln 1160 alles zirha. Im freien Verkehr waren Deutſche
Petroleum lebhafter geſucht 1525, 1550, im Verlaufe wieder abgeſchwächt,
Man hörte ferner Inag 680, Karſtadt 275, dro. junge 265, Benz 610,
füngſte Rheinmetall 385, Hanſa Lloyzd 330, deſſen Bezüge 65. Chemiſche
Rhenania 840, Bahnbedarf 525, Becker Stahl Bezüge 135. Allgemeiner
Bankverein 24—25. Im Anſchluß der ſpäter eintretenden Bewegung
des Deviſenmarktes geſtalteten ſich Umſätze in Effekten recht luſtlos. Die
Börſe bleibt heute, den 24., und Dienstag, den V. Dezember, für jeden
Verkehr geſchloſſen.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 23. Dez.
Brief Geld
Brief A.t. Brüſſ.1373.60 1377.407 1421.—1424— Norwegen ſ797.20 3502.300 2002.— Holland.” 6663.306676 70 6s83. 106898.90 Schweden /4420.50 ſ4429.50 4895.30 4704.70 London. . 761.70 763 30 783.20 789.80 Helſingf. Paris...! M483.50 141.50 1488.50 1401.50 New=York 180.80 181.20 188.30 188.70 Schweiz 3536.40/3543.60 3681.30/3688 70 Wien (abg. Spanien 2672.30 2677.70 767.20 2772,80 D.=Oſterr. 6.49— 6.51- 6.99— 7.01— Italien. 819,10 820.90 O1 844. 10/ 845.90 Budapeſt, ſe6.5911 26.85‟ 28.09 28.15½ Liſſab. Op. .) 2Prag ...! 248,70 244.30 258.70 — 259.30.— Dänem. 3645.70 3658.30 B783. 708701.30
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 23. Dezember in Zürich 2,70
(vor dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 1,44 (59,20) Gulden,
Kopenhagen 2,75 (88,80) Kronen, Stockholm 2,20 (88,80)
Kro=
ven, Wien 2947 (117,80) Kronen, London 8,025 (97,80) Schilling,
Neu=York 0,5234 (B,80) Dollar, Paris 6”/s (125,40) Franken.
Neu=York, 22. Dez. (Wolff.) Die Mark wurde heute niedriger
bezahlt. Die erſte Notiz ſtellte ſich auf 0,55½4 bezw. 0,55½. Um 10.30
Uhr war ein Kurs von 0,55 bezw. 0,55¾ zu konſtatieren. Die Notiz
ging dann zeitweilig bis auf 0,56 herauf, um vorübergehend einen
Stand von 0,53 zu erreichen. Der Schluß war 0,54. Nachbörslich kam
ein Kurs von 0,54 bezw. 0,54½ zuſtande.
Berliner Börſe.
Berlin, 23. Dez. (Wolff.) Deviſenbericht. Die vielfach
in Börſenkreiſen gehegte Erwartung, daß die Londoner Beſprechungen
ein klares Ergebnis hinſichtlich einer Zahlungserleichterung für
Deutſch=
land zeitigen würden, hat ſich nach den vorliegenden Nachrichten nicht
er=
füllt. Die Enttäuſchung hierüber kam in einer ziemlich ſcharfen
Auf=
wärtsbewegung der Debiſenkupſe zum Ausdruck, wobei jedoch die
Um=
ſätze ſich in recht engen Grenzen hielten. Zurückhaltung im
Deviſen=
handel herrſcht vor. Nachdem der Dollarkurs vormittags 189 bereits
erreicht hatte, trat an der Börſe ſelbſt eine geringfügige Abſchwächung
ein. Die Stimmung blieb aber feſt und übertrug ſich auch auf die
Effek=
ten. Für Induſtriepapiere zeigte ſich allgemein Nachfrage und es wurden
verſchiedentlich höhere Kurſe genannt, insbeſondere für Wolf und
Deut=
ſche Petroleum. Von tatſächlichen Umſätzen hört man aber nichts, ba
maturgemäß keine Neigung beſtand, ſich vor der mehrtägigen
Unter=
brechung des Vörſenverkehrs neu zu engagieren.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 23. Dez. Teleg, Auszahlungen für:
Sohlleder in Hälften
Sohlleder in Kernſtücken 220—250 „
Rindbox, ſchwarz
Bogalf, ſchwarz
Dezember
150—165 Mk. 12—140 Mk. für 1 Kilo
195—210
45— 50 „ f.1Quadratf.
60— 70
Geld Brief TNe
Geld. Brief Me
Geld. Brief Amſterdam-
Notterdam
Brüſſ.Antw.
Chriſtiania
Kopenhagen
Stockholm.
Helſingfors
Italien ..
London .. 6643.35 6656. 656943.05/6956.9
1868.60 1366. 40/1 436. 05/1438,95)
2837. 15/2842. 85/2947.05/2952.95
3616.35/3623,65/8786. 20 3793.80
4445.55/454.45/4682.80/4692.20
354.60 355.40/ 366.60 367.40
804.15/ 805.85/ 841.65/ 843.35
747.25 750,75/ 787.20 788.30 New=York.
Paris ...
Schweiz ..!=
Spanien
Vien (in D.=
Oeſter, abg.)
Prag.
Budapeſt.
Buen=Aires 178.32 178.68
421.051423,95
8521.45959855
R662. 90 2667.70
6.70— 7.02—
247.75 248.25
R27.97— 28.03—
69.40— 59.60— 189.06/ 189.44
1496. ſ1499.—
8726.25/3738,75
2807. 15/2812,85
7.18— 7.22—
260.70 261.30
k9.57— 29.63—
62.40—/62.60—
Zürich, 23. Dez Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.
Deutſchland
Wien....."
Prag ......"
Holland.. ..
Neu=York ..
2.871.
0.19-
7.10-
1.8814
5.13—
Berlin, 23. Dez. (Wolff.) Produktenmarkt. Am
Pro=
duktenmarkt machte die Aufwärtsbewegung der Getreidepreiſe Fort=
Roggen weitere Nachfrage für die Umlage zur Befeſtigung bei.
Angeb=
lich läßt die Reichsgetreibeſtelle bei Beſitzern, die nicht rechtzeitig ihre
bisher fällige Umlage erfüllt haben, die entſprechenden Mengen Getreide
mit Beſchlag belegen. Für Gerſte wurden gleichfalls höhere Preiſe
ge=
forderk. Haſer wurde bei geringem Angebot höher bezahlt, das gleiche
gilt für Mais, Mehl und ſonſtige Artikel waven vernachläſigt.
Häute — Leber — Schuhe.
b. Am Rohhäutemarkt gingen die Preiſe auf allen in dieſem
Mo=
nat ſtattgefundenen Verſteigerungen weiter erheblich zurück, wenn auch
der Verlauf einzelner Auktionen recht ſlott war. Auf einigen
ſüddeut=
ſchen Plätzen wurde ein Teil des Angebots nicht verſteigert und es muß
abgewartet werden, ob diejenigen Häuteverwertungen, die reſtlos
ver=
kauft haben, gegenüber denjenigen, die ein Teil der Ware zurückzog, für
ihre Einlieferer zum Schaden oder Vorteil gehandelt haben. Jedenfalls
dürfte ſich das Geſchäft im alten Jahre nicht mohr weſentlich beleben
und wie es im neuen Jahne nach den Erklärungen des Reichskanzlers
werden wird, muß abgewartet werden. Die Preiſe geſtalteten ſich im
Vergleich zum Vormonat wie folgt:
Dezember
November
22,50— 35,50 Mark 10,00— 20,00 Mark
Großviehhäute
31,00— 36,50
56,00— 63,00 „
Kalbfelle
1100— 15,00 „
Schaffelle
6,00— 9,00 „
490,00—94000
350,00—598,00 „
Roßhäute
und zwar für norddeutſche Ware pro Pfund, außer bei Roßhäuten pro
Auch am Ledermarkt üben die Käufer zur Zeit Zurüchaltung
und es wird nur für den dringenden Bedarf gekauft. Die ungeklärte
po=
litiſche und wirtſchaftliche Lage hemmt auch hier das Geſchäft. Die
Preiſe ſind ebenfalls recht erheblich zurückgegangen und zwar werden
fol=
gende Nichtppeiſe als Großhandelspreiſe aus erſter Hand für erſte
Sor=
timente genannt:
Nohyeuteber
55— 60 „
75— 85
Ob man nun in der Schuhinduſtrie ebenfalls der allgemeinem
Ab=
wärtsbewegung folgen wird, muß abgewartet werden. Jedenfalls
ſchei=
nen die Kleinhändler wewig Noigung zu haben höhere Preiſe zu
be=
verpflichtet haben.
* Bahnbedarf A.=G. zu Darmſtadt. In der a. v. G.=V.
der Bahnbedarf A.=G. waren ſechs Aktionäre anweſend, die 9802
Stim=
men vertraten. Das Kapital wurde um 8 Mill. Mk. Stammaktien
er=
höht und außerdem wurden 2 Mill. Mk. Vorzugsaktien geſchaffen. Die
8 Mill. Mk. Stammaktien wurden von einem Konſortium under
Füh=
rung der Filiale der Bank für Handel umd Induſtrie zu Frankfut a. M.
übernommen mit der Verpflichtung, 6 Mill. Mk. zu 165 Prozent im
Ver=
hältnis von 2: 1 den alten Aktionävem anzubieten. Die reſtlichen 2 Mill.
Mk. werden im Intereſſe der Geſellſchaft verwendet. Die mit fünffachem
Stimmrecht ausgeſtatteten gproz, Vorzugsaktien werden zunächſt mit
25 Prozent einbezahlt und von der Aquila A.=G., Frankfurt a. M.,
über=
nommen. Das Werk ſei zur Zeit in allen Abteilungen gut beſchäftigt;
größere Erweiterungsbauten ſeien in Angriff genommen. In
Verbin=
dung mit dem Linke=Hofmann=Konzern und einer ausländiſchen Gruppe
ſeien induſtrielle Betätigungen im Ausland aufgenommen worden.
ſind von der Handelskammer beſtellt und beeidigt worden: Die
gerichtlich beeidigten Handelschemiber: Herr Dr. Hans Karl Becker für
chemiſche Unverſuchungen und geologiſche Gutachten. Herr Dr. Hans
Kramer und Dr. Jalius Rothſchild als Probenehmer auf dem Gebiete
der Metall=, Bergwverks= und Hüittenprodukte, für Häute und Felle die
Herrem Julius Goldſchmidt i. Fa. Goldſchmidt u. Co., Paul Oberdorfer
i. Fa. Oberdorfer Nathan u. Mayer, für Tuche die Herren Guuſtav
Boſ=
ſong, Inhaber d. Fa. Cd. Hager Nachf., A. Boſſong und Georg
Freu=
denſtein, Inhaber d. Fa. Ferdinand Freudenſtein.
Die Handelskammer teilt mit, daß der Reichstag am 23.
No=
sazu, bember das Geſetz über die Weltpoſtvereinsverträge beſchloſſen hat. Die
in ihnen niedergelegten Beſtimmungen enthalten wichtige Aenderungen
171.— der bisherigen Vorſchriften. Auskunft über die den poſtaliſchen Aus= preßſteine. Außerdem wurden im Heſſen erzeugt 9603 Steinpreßkohle,
landsverbehr betreffenden Fragen hann bei der Verkehrsabteilung der
Handelskammer, wo auch der Welltpoſtvereinsvertrag eingeſehen werden
kann, eingeholt werden.
Die Nezwahlen zunn Kleinhandelsausſchuß finden ſtatt am
Mitt=
woch, den B8. Dezember ds. Js., in der Zeit von 11—4 Uhr, Neue Börſe.
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ſchritte. Neben der Bedeutung des Dollarkurſes trug insbeſondere für / Wahlzettel ſind am Eingang zum Wahllokal, Handelskammer, Neue
Börſe zu haben.
wd. Mainzer Aktien=Bierbrauerei, Mainz. Die 6i.
ordentliche Hauptverſammlung, die am Freitag in den Geſchäftsräumen
der Geſellſchaft ſtautfand, war von 67 Aktionären, die 13 544 Stimmen
vertraten, beſucht. Der Vorſitzende, Kommerzienrat Heß, widmete warme
Gedenkworte dem vor hurzem verſtorbenen Mitglied des Aufſichtsrats
Fl. Kupferberg. Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß der
Roh=
gewinn ſich aurf 1 376 828,31 Mk. ſtellt. Nach Abſchreiben uſw. im Betrag
von 471 485,54 Mk. verbleibt zuzüglich des Vortrages von 150 459,60 Mf.
ein Reingewinn von 1 655 802,37 Mk., der wie folgt verwendet werden
ſoll: 38 000 Mk. Rüchſtellung für Tallonſteuergebühren, 4500 Mk. 6
Pro=
zemt feſte Dividende für die 25prozentige Einzahlung auf Namensaktien,
528 000 Mk. 16 Prozent Dividende von 3 300 000 Mk. Aktienkapital,
36 175,70 Mk. Gewinnanteil des Aufſichtsrates, 250 000 Mk.
außerordent=
liche Betwiebsrüicklage, 199 126,67 Mk. Vortrag auf das neue Jahr. Für
Löhne und Gehälter werden der Verwaltung 300 000 Mk. zur Verfügung
geſtellt für beſondere Auſwendungen, die notwendig werden. Der aus
dem Aufſichtsrat turnusmäßige ausſcheidende C. E. Schmitts (
Weingroß=
handlung in Mainz) wurde wieder gewählt und an Stelle des
verſtor=
benen Auxffichtsratsmitgliedes Fl. Kupferberg Fabrikant Otto Dyckerhof=
Amöneburg gewählt. Sämtliche Beſchlüſſe wurden einſtimmig gefaßt.
wd. Die erſte Bilanz der Deutſchen Werke. Die
Deut=
ſchen Werke A.=G., deren Geſamtkapital bekanntlich im Beſitz des
Deut=
ſchen Reiches ſteht, legen ihren erſten Abſchluß für das Jahr 1920 vor.
Von den Erträgniſſen in Höhe von 171,4 Millionen, beanſpruchen:
Stück und für ſüd= und mitteldeutſche Ware entſprechend höhere Preiſe. Gründungskoſten 0,42. Generalunkoſten 58 und Rüchſtellungen, ſowig
Abſchreibungen 113 Millionen Mark. Die Umſtellung und produktive
Tätigteit wind fortlaufend durch die Eingriffe der Entente geſtört. De=
Grad der Beſchäftigung für 1920 wird von der Verwaltung als
zufrie=
denſtellend bezeichnet. Die Umſtellung der Betriebe war am 31.
Dezem=
ber 1920 noch nicht beendet. Zur Uebernahme der zu erwerbenden
Grundſtücke, Gebäude, Maſchinen und Vorräte waren den Weichsbetrieben
etatsmäßig 495 Millionen Mark bewilligt, davon wurden 65 Millionen
Mark für die Umſtellung gewiſſermaßen als Gründungskoſten
verwen=
det. Für die reſtlichen 430 Millionen Märk erhielt das Reich 100
Millio=
nen Aktien und 230 Müllionen Mark Genußſcheime. In der Bilanz
wer=
den die Grundſtücke und Anlagen mit 60,3, Kaſſe= und Bankguthaben mit
23, Waren mit 332, Debitoren mit 364 und Kreditoren mit 377
Millio=
nen Mark bewertet.
8 Verſicherungskontrolle. Eine Aktiengeſellſchaft, die ſich
willigen, ſofern ſie ſich nicht bei dem hohen Preisſtand durch Abſchlüſſe mit der Fnachtenkontrolle befaßt, haben wir in Deutſchland bereits.
Nun kommt aus Prag die Nachricht, daß dort eine Aktiengeſellſchaft
zum Schutze der Verſicherten i der Gründung begriffen iſt.
Ihr Zweck iſt die fachmänniſche Beurteilung, ob die Policen
zweckentſpre=
chend und die Prämien wichtäig durrchgerechnet ſind, ihr ſoll ferner obliegen
die Verwaltung und Ueberwachug der Policen, die Abgabe von
Gut=
achten bei Verſicherungsabſchlüſſen, fachmänniſche Beratung beim Bau
von Fabrikunternehmungem mit Rüchſicht auf Feuerſicherheit und die
Er=
zielaumg niedriger Prämien. Das Aktienkapital von 2 Mill. Kr. in
Aktien zu 400 Kr. iſt in voxläufiger Subſkription gezeichnet.
Hk. Urſprungszeugniſſe bei Sendungen nach dem
Saargebiet. Wie die Eiſenbahnverwaltung mitteilt, werden auf
deu Grenzzollbohnhöfen nach dem Saangebiet täglich mehr als 100
Wa=
genladungen und große Mengen Stückgüter zurückgehalten, weil den
Frachzbrieſen die zur Zollbehanblaung unbedingt erforderlichen
Ur=
ſprungszeugmiſſe nicht beigegeben ſind. Es wird daher nochmals
da=
rauf aufmerkſam gemacht, daß jeder beutſchen Sendung nach dem
Saar=
gebiet ein Urſprungszeugmis beigegeben werden muß. Alle Intereſſenten
ſollten hievauf zur Vermeidung von Transportverzögerungen, Lager=
* Frankfurta. M., B. Dez. (Wolff.) Als Sachverſtändige ſpeſen und eventl. Vevkehrsſtockungen im eigenem Intereſſe ſtreng achten.
Die Beigabe des Urſprungszeugniſſes iſt im Frachtbrief genau zu
ver=
merken. Die Zeugniſſe müſſen von den zuſtändigen Behördew des
Ver=
ſandortes beglaubigt ſein. Als ſolche kommen in Betacht:
Handels=
kammern, Zoll= und Steuerämter, Kommunal= und Polizeibehörden.
Vor=
geſchriebene Formulare ſind bei der Handelskammer Darmſtadt erhältlich.
* Die Kohlenprodaktion in Heſſen. Die monatliche
Statziſtik der Kohlenproduktion des Volksſtagtes Heſſen weiſt für den
Monat November 1921 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen
wur=
den gefördert 48 377 To., verkauft wurden davon 18 751 To.; der größte
Teil der Rohkohle wurde weiter verarbeitet oder war zur weitewen
Ver=
arbeitung beſtimmt. Aus den verarbeiteten Rohkohlen wurden neben
Schwelereiproduſten erzeugt: B4 To. Byaunkohlenbriketts umd Naß=
Unden Berückſichtigung der aus Vormomaten übernommenen Beſtände,
ſowie des Abſatzes und Selbſtverbrauchs verblieben am Monatsſchluß
abſatzfühig: 9406 To. Nohkohlen, 4 To. Briketts, 2098 To.
Naßpreß=
ſteine, zuſammen 11 508 To. Braunkohlen und Braunkohlen=Produkte im
Geſamtwert von 1 295 000 Mark.
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