Darmstädter Tagblatt 1921


30. November 1921

[  ][ ]

Bezugspreis:
monatlich 4.75 M. u. 1.00 M. Abtragegebühr, durch
Agenturen 5.75 M. frei Haus, durch die Poſt
ezogen 4.50 M. Einzelnmmer 85 p
Beſtellun=
n
: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 2
Fernſpreche
90 u. 2391), die Agenturen u alle
ſtämter Verantwortlichheitfür Aufnahn
igen an beſtimmten Tagen wird nicht ül
nmen.
lichterſcheinen einzelner Nummern inſolge höherer
Bewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.

184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Anzeigenpreis:
teK.
mſtadt 80 Pf.
13.00 M
Teuerungszuſchlag.
Auf vorſtehende Preiſ
inzeigen von auswärts 2.00 M., Bankanzeigen
2.75 M., 92mm breite Rehlamezeile 6.50 M. Anzeigen
sſtelle Rheinſtraße 23, die
m: Ge
nehmen ent.
Ugenturen u. Anzeigenerpeditionen. Im Falle höher
Zewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jed
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträ
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Nummer 321

Wie einft!
** Man ſchreibt uns: Die Geſchichte zeigt oft frappante
Parallelen. Auch unſere Zeit bietet in Deutſchland ſolche,
die auffallend an die innerpolitiſchen Verhältniſſe vor hundert
Jahren erinnern, nur in verkehrter Weiſe. Linker Hand, rechter
Hand, alles vertauſcht, aber im allgemeinen ähnlich wie ein Ei
Dem anderen. Die Tage Sepp Orters und die Schneider Mer=
ges
erinnern an die der Herren Kamptz und Schmalz.
Demagogenriecherei und Preſſeverfolgungen. Ganz wie vor
cundert Jahren! Nur daß jetzt die Demagogen rechter Hand
werfolgt werden, während vor hundert Jahren die linker Hand;
jetzt die Reaktionäre vor hundert Jahren die Liberalen Wie
vor hundert Jahren die Regierungen den Geheimbünden, oft
vecht harmloſer Natur, zuleibe gingen, ſo jetzt ebenfalls. Vor
hundert Jahren hießen ſie Tugendklubs und Burſchenſchaften,
und jetzt Orgeſch uſw. Vor hundert Jahren ſperrte man Män=
ner
, die während der Freiheitskriege das Volk zur eiſernen Not=
wvehr
begeiſtert hatten und nun ihr Ideal eines großen Drutſch=
kands
erfüllt ſehen wollten, ein oder verfolgte ſie wenigſtens als
gefährliche Demagogen, wie z. B. den treudeutſchen Arndt, und
jetzt macht man auf hochverdiente Männer Jagd oder verun=
limpft
ſie wenigſtens, die während des Krieges ihre verdammte
Pflicht und Schuldigkeit getan und während der Putſchunruhen
einen feſten Damm gebildet haben. Der Geiſt Metternichs iſt
wvieder erwacht, nur daß er ſich jetzt ein anderes Mäntelchen um=
gelegt
hat. Die Univerſitäten gelten genau ſo gefährlich wie vor
ſhundert Jahren, und wie damals verbrecheriſche Neaktionäre un=
geſtraft
einhergehen konnten, ſo jetzt verbrecheriſche Linksput=
chiften
, wie z. B. Herr Eberlein, rühmlichſt bekaunt aus den
Dokumenten des Märzputſches. Die Republik wendet jetzt die=
ſelben
Mittel an, wie damals das Preußen=Deutſchland der bei=
Ligen Allianz under ruſſiſcher Nagayka. Und wie nach der Er=
mrordung
Kotzebues die Demagogenverfolgung ins Uferloſe ging,
o jetzt nach der Ermordung Erzbergers, und wie damals nach
dem Attentat ein entwürdigender Maulkorberlaß für Preſſe und
äffentliche Meinung geſchaffen wurde, ſo auch jetzt der vom 28.
Septembex. Das Verbot der Berliner Täglichen Rundſchau illu=
ſtriert
dies in geradezu grotesker Weiſe. Die Urſache war ein
Leitartikel mit der Ueberſchrift: Der enttäuſchte Herr Wirth.
Ob die Ausführungen darin geſchmacklos ſind oder nicht, dar=
ſeber
ſoll hier nicht gerechtet werden. Aber kurios iſt es doch,
daß Herr Severing bei der Begründung ſeines Verbotes alle die
engeblich Ruhe und Ordnung ſtörenden Stellen wörtlich an=
führte
, ſo daß ſie nun erſt recht bekannt wurden. Kurios
hugleich aber ift es für Herrn Severing, daß der Beſchwerdeaus=
chuß
des Reichsrates in den angeführten Stellen des genannten
Leitartikels nicht den Tatbeſtand der Verächtlichmachung und
(Befährdung des inneren Friedens ſah und das Blatt wieder
freigab. Die Berliner Preſſe hatte einmütig gegen dieſes Ver=
hot
pwoteſtiert vonder äußerſten rechten bis zur linken Seite.
Ein anderes Kurioſum derartiger Maulkorbvergewaltigung hat
Stuttgart aufzuweiſen. Ein echter Schwabenſtreich‟. Dir wurde
eine Schrift Das Luftigſte aus dem Miesbacher Anzeiger, die
irr ganz Deutſchland unbeanſtandet verbreitet werden durfte, für
Württemberg verboten und beſchlagnahmt, weil ſie die verfaſ=
angsmäßigen
Organe des Reiches in eiwer den imeren Frieden
gefährdenden Weiſe verächtlich mache. Da liegt der Fall noch
grotesker. Die Zitatenauswahl, die das Verbot wiedergab, be=
zog
ſich nicht etwa auf Mitglieder der zurzeit regierenden Reichs=
kabinetts
, ſondern auf bereits abgetretene. Und nun kommt das
Allergrotesk=ſte. Die Schwäbiſche Tageszeitung, das Organ des
Bundes der Landwirte, druckte die Beſchlagnahmeverfügung des
württembergiſchen Innenmiwiſters Graf im Wortlaut ab. Und
was war die Folge? Sie wurde deshalb auf acht Tage verboten.
Weil alſo ein Blatt ein amtliches Verbot wörtlich abgedruckt hat,
wird es wegen Gefährdung des inneren Friedens verboten.
Ganz wie einſt. Nur daß rechter Hand und linken Hand ver=
truſcht
ſind.
Deutſchland in Waſhington?
Der franzöſiſche Widerſtand.

A* Von aktiver diplomatiſcher Seite erhalten
ir folgende Betrachtung als Ergebnis eines längeren Ge=
rächs
: Es gibt in Deutſchland ſicherlich viele Bierbankpolitiker,
*jetzt von der Regierung Wirth einen genialen Schachzug ge=
en
Frankreich erwarten. Miniſterpräſident Briand ſchwimmt
(f dem Atlantik, voll Sorge, wie er ſeine ſchlechten Waſhing=
ner
Geſchäfte vor dem heimatlichem Parlament verantworten
I. Sein Plaßzhalter in Waſhington, Viviani, hat ſich durch
we allzu offen ausgeplauderte Deutſchfeindlichkeit, wir wollen
cht das harte Wort gebrauchen: blamiert, er hat jedenfalls ſei=
Sache ſehr geſchadet. Uind zwar weniger durch ſeinen Proteſt
gen einen etwaigen Eintritt Deutſchlands in den Genfer Völ=
bund
. Das war ja nur Wiederholung und von Viviani, der
Genf die erſte Geige ſpielt, nicht anders zu erwarten. Nein,
r große Schnitzer, den die franzöſiſche Delegation in Waſhing=
macht
, beſteht darin, daß ſie mit ihrem Widerſtand gegen eine
inladung Deutſchlands nach Waſhingtoy un=
ittelbar
dem Präſidenten Harding vor den Kopf ſtößt. Es iſt
* perſönliche Wunſch des Präſidenten, offenbar angeregt durch
in Rechts= und Normalfragen unerbittlichen Juriſten Hu=
hes
, daß ein deutſcher Bevollmächtigter in Waſhington die Be=
lüſſe
der Konferenz mit unterſchreibt. Geſchieht dieſes, ſo
ermmt auch Deutzſchland nochmals ausdrücklich gewiſſe Ab=
ſtungsverpflichtungen
, es ſchwört ſozuſagen feierlich und frei=
lig
in Verſailles war es Erpreſſung und Zwang vor
mWafhingtoner Forum alle Revancheabſichten ab. Im ſelben
rgenblick könnte aber Fuankreich ſich nicht wehr auf die deut=
e
Gefahr berufen, wenn es ſeine imperialiſtiſchen Rüſtungen
gen das Waſhingtoner Abrüſtungsdogma verteidigt.
Daher der Zorn. Daher die Drohung, die franzöſiſche Dele=
tion
werde ſofort mit Mann und Maus nach Hauſe fahren,
em und nun wird natürlich geſchickt ein andever Grund vor=
ſchoben
: wenn etwa die Landabrüſtung noch einmal aufs
apet käme. Der wahre und einzige Grund iſt die drohend= Zu=
ehung
Deutſchlands zu den Waſhingtoner Friedensbindungen.
e iſt das rote Tuch für die franzöſiſche Diplomatie, und alle
zeitigen Entgleifungen franzöſiſcher Diplomaten gehen auſ
s Konto dieſer Aufregung und Kopfloſigkeit (auch die Hetz=
de
Poincares in Bordeaux). Aber in Deutſchland darf man
trotzdem jetzt nicht allzu kühnen Hoffnungen auf einen Krach
Waſhington hingeben. Schon hat ja der Senator Schanzer
Zuſammenprall zwiſchen ihm und Briand widerrufen und
e antifranzöſiſchen Kundgebungen in Turin, Genug, Neapel

Mittwoch, den 30. November 1921
Einzelnummer 25 Pfg.

uſw. ſind bald vergeſſen= Zwiſchenfälle. Auch iſt es nicht wahr,
was Pertinax, der Waſhingtoner Berichterſtatter des Echo de
Paris, kabelt, nämlich, daß die vorherrſchenden Strömungen auf
der Konferenz alle gegen Frankreich ſeien und daß dieſes ſich in
die Defenſive gedrängt ſehe. Das behauptet Pertinax nur, weil
er Briand haßt und ihm parlamentariſche Schwvierigkeiten be=
reiten
will.
Die Zeit iſt alſo noch nicht reif, und die deutſche Politik mmß
vorſichtig bleiben. Man hat vom Reichskanzler verlangt, er müſſe
in einer geharniſchten Note gegen die Beleidigungen Briands
prodeſtieren. Dr. Wirth wird das natürlich nicht tun. Die Wir=
kung
der franzöſiſchen Anürfe, mit denen ſich Briand ins eigene
Fleiſch geſchnitten hat, wäre durch eine deutſche Lamentation
nur abgeſchwächt. Man laſſe die franzöſiſchen Haßfurien ruhig
ſich totlaufen. Viel erfolgreicher werden die Maßnahmen ſein,
die man deutſcherſeits ergriffen hat, um auf die neueſten ameri=
kaniſchen
Wünſche einzugehen. Es dürfte zum Beiſpiel ſtimmen,
was engliſche Depeſchen aus Waſhington melden, nämlich, daß
der deutſche Geſchäftsträger von Thermann dem amerikaniſchen
Staatsdepartement mitgeteilt hat, Deutſchland ſei bereit, eine
Abordnung nach Waſhington zu ſchicken, um jede verlangte Ga=
rantie
für ſeine friedlichen Abſichten zu geben. Im Zuſammen=
hang
damit ſtehen Gerüchte, das Reichswehrminiſterium erkläre
ſich damit einverſtanden, daß eine beſondere alliierte Inſpektions=
abordnung
gechaffen werde, die Deutſchland militäriſche Ein=
ſchränkung
dauernd kontrolliere. Dieſe Gerüchte eilen den Tat=
ſachen
und vor allem den Abſichten, der amtlichen Stellen in
Deutſchland allerdings weit voraus. Ganz beiläufig ſei geſagt,
daß eine ſolche neue alliierte Obervormundſchaft überflüſſig er=
ſcheint
. Wir haben mehr als genug Uebervachangsoffiziere und
Kontrollkommiſſionen auf dem Nachen ſitzen, die wir bezahlen
müſſen. Es gibt ohl noch andere Mittel und Wege, um die
Haltloſigkeit des franzöſiſchen Standpunktes zu erweiſen. Im
Zivilprozeß ſchiebt mon dem Gegner den Eid zu. Vor dem
diplonnatiſchen Tribumal in Waſhington könnte Deutſchland vor=
langen
: Der franzöſiſche Vertreter möge ſchwören, er ſei wirklich
und ehrlich überzeugt, daß Deutſchland heimlich rüſte. Dieſer
Eid wird wohl kaum geſchworen werden.
Paris, 28. Nov. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Chicago Tribune meldet ſeinem Blatte, in franzöſiſchen Kreiſen
in Waſhington ſei davon die Rede, daß der Zutritt Deutſch=
lands
zur Konferenz das Signal für die Zurückziehung
Frankreichs von den Beratungen ſein würde. Viviani hat
ſich nach dem Berichte ſtatter folgendermaßen geäußert: Di= An=
ſicht
der Franzoſen iſt, daß die Deutſchen weder zu dieſer noch
zu ähnlichen Konſerenzen eingeladen werden ſollten, ſo lang= ſie
keine Sicherheit dafür bieten, daß ſie ihre Verpflichtungen zu
erfüllen beabſichtigen.
Dem Neu=York Herald wird aus Waſhington berichtet, daß,
wenn Präſident Harding wünſche, daß Deutſchland an einer
Konferenz teilnehme, er vorher die Genehmigung der vier Groß=
mächte
, die zuerſt zur Konferenz eingeladen wurden, einholen
werde. Das habe Staatsſekretär Hughes auch getan, bevor er
Belgien, Holland und Portygal zur Konferenz eingeladen habe.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Gegen Briands falſche Behauptungen.
* Berlin, 28. Nov. Zu der Meldung des Petit Pariſien,
daß das Reichskabinett beſchloſſen habe, dem amerikani=
ſchen
Geſchäftsträger in Berlin, Dreſel, zur Uebermittelung
an den Staatsſekretär Hughes eine Note zu übergeben, worin
Deutſchland gegen die von Briand in Wſhington aufgeſtellten
Behauptungen über eine angeblich in Deutſchland beſtehende
militäriſche Organiſation proteſtiert, erfährt die
deutſche Allgemeine Zeitung, daß zwar Erwägungen
ſchweben, wie die völlig unbegründeten Behauptungen Briands
richtiggeſtellt werden können, daß aber irgendwelche Entſcheidnn=
gen
darüber, in welcher Form dies gefchehen ſoll, noch nicht ge=
trofen
worden ſind.
Berlin, 28. Nob. (Wolff.) Zu der Meldung einer Kor=
reſpondenz
aus Paris, wonach der Berliner Korreſpondent des
Daily Chronicle aus dem Reichswehrminiſtcrium erfahren habe,
daß die deutſche Regierung zu Garantien in der Ent=
waffnungsfrage
bereit fei, wird vom Reichswehr=
miniſterium
erklärt:
Der Vertreter des Daily Chronicle erhielt im Reichswehr=
miniſterium
materielle Angaben zur Entkräftung der B= iand=
ſchen
Angaben über Deutſchlands Gefährlichkeit. Es wurde ihm
im Rahmen der reſſortmäßigen Zuſtändigkeit des Reichswehr=
miniſteriums
erklärt: Die Abrüſtung iſt durchgeführt. Die Ga=
rantien
, welche Frankreich verlangt, ſind damit gegeben. Be=
ſonders
wurde auf Briands Feſtſtellung vom 28. Oktober in der
franzöſiſchen Kammer hingewieſen, wonach Deutſchland
dank der franzöſiſchen Kontrolle tatſächlich entwaffnet ſei.
Was die Meldung darüber hinaus zu den künftigen Garantien
ſagt, iſt Mißverſtändnis oder freie Erfindung, vielleicht
auch durch die franzöſiſche Nachrichtenübermittelung tenden=
ziös
eingefügt.
Franzöſiſche Kritik an Briand.
Paris, 28. Nov. (Wolff.) Das Journal des De=
bats
ſchreibt, es habe verſucht, den Miniſterpräſidenten Briand
davon abzuhalten, nach den Vereinigten Staaten zu reiſen, um
eine Rolle zu ſpielen auf einem Terrain, das von Abgwünden
durchzogen ſei. Es habe verſchloſſenen Ohren gepredigt. Briand
habe es vorgezogen, nach Waſhington zu reiſen, nachdem er ge=
wiſſermaßen
als Vorwort zu ſeiner großen Rede vor dem trans=
atlantiſchen
Areopag mach Angora ein Telegramm geſchickt habe,
in dem er die Ratifizierung des franzöſiſch=türkiſchen Abkom=
mens
anzeigte. Jetzt ſei man in der Lage, dieſen glücklichen
Einfluß des türkiſch=franzöſiſchen Abkommens und die Wirkung
der Redediplomatie zu würdigen. Das Blatt hofft, daß die Er=
fahrungen
die ſranzöſiſchen Staatsmänner vom ſchlechten Wege ſchon zum Stillſtand und zur Zerſtörung verurteilt ſind.
abführen werden und daß ſie nunmehr zu Methoden zurückkehren,
die durch glücklichere Präzedenzfälle geheiligt ſeien. Sie müßten
in konkreter Form den Meinungsaustauſch mit London aufneh=
men
. Das Journal des Debats ſagt, es ſei vorzuziehen, daß an fernung aus den Werken beſtimmt ſind, während andererſeits für
der Spitze der Regierung ein aktiverer und ſchweigſamerer Mann die Betriebe anſcheinend ältere, unmoderne und wenig rationell
ſtehe, der die gemeinſamen Angelegenheiten zur allgemeinen Be=
friedigung
regele. Der Platz für Artiſten ſei die Theaterbühne;
Staatsmänner aber, die damit beauftragt ſeien, die ausländiſchen
Geſchäfte zu führen, müßten in ihrem Arbeitszimmer arbeiten dert durch die Schaffensfreude, die trotz aller Unterdrückungsmaß=
und müßten die Erfahrungen und die Talente ihrer Mitarbeiter
beſtens nutzbar machen. Das Blatt findet die größte Nützlichkeit druck kamen, die von der Entente freigegeben ſind. Aus allem

darin, daß Briand nach ſeiner Rückkehr aus Waſhington vor den
Kammern eine öffentliche Erklärung abgibt. Es wolle die Auf=
gaben
der Regierung nicht erſchwveren, ſondern nur den Miniſter=
präſidenten
auffordern, den beſten Nutzen aus den Ereigniſſen
im nationalen Intereſſe zu ziehen. Das Pariſer Kabinett möge
mit dem von London eine allgemein= Prüfung der Orientange=
legenheiten
vornehmen, denn die Lage ſei verpfuſcht. Ge=
wiſſe
Fehler ſeien nicht wieder gutzumachen, jedoch ſei es mög=
lich
, noch einige Ordnung in die Dinge zu bringen. Aber um
das zu erreichen, müſſe man die Frage der Eigenliebe beiſeite
laſſen und nur an das allgemeine Wohl denken.
Der Streit um die Seerüſtung.
Waſhington, 29. Nov. (Havas.) Der Havasberichterſtat=
ter
auf der Waſhingtoner Konferenz gibt in einer Betrachtung
der erſten Ergebniſſe der Konferenz der Anſicht Ausdruck, daß die
Hauptfrage, die Abrüſtung zur See, in bezug auf die gro=
ßen
Einheiten der drei Großmächte dieſe Woche gelöſt werden
wird. Die Konferenz werde dann das Verhältnis zwiſchen
Großkampfſchiffen und U=Booten regeln. Da Frankreich den
Wunſch hege, eine Verteidigungsflotte zu behalten, wie ſie ſeine
Küſte bedinge, werde die franzöſiſche Abordnung ihre Zuſtim=
mung
zu einer Herabſetzung der Tonnage bis um 200 000 Ton=
nen
von der Geſamttonnage, die 500 000 Tonnen beträgt, geben;
aber Frankreich werde dafür verlangen, 750 000 Tonnen Unter=
ſeeboote
wie die großen Seemächte zu behalten.
Hardings Verband der Nationen.
London, 29. Nov. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter des
Daily Chronicle auf der Wafhingtoner Konferenz meldet, man
frage ſich allg=mein, weshalb Harding den augenblicklichen
Zeitpunkt gewählt habe, um ſeinen Plan eines Verbandes
der Nationen zu ermöglichen. Die Antwort darauf ſei,
weil die Konferenz endlich das Stadium erreicht habe, wo ihr
Erfolg, allgemein geſprochen, bereits geſichert ſei, und außer=
dem
, um eine Warnung an Frankreich zu richten. Der weſent=
liche
Unterſchied zwiſchen dem amerikaniſchen Verband der Na=
tionen
und dem Völkerbund beſtehe darin, daß in der Konferenz
Frankreich ein Veto ausüben könne, im amerikaniſchen Verband
dagegen ein Veto nicht beſtehe. Frankreich werde daher vor die
Wahl geſtellt, entweder mitzuwirken oder iſoliert zu bleiben.
Hardings Andeutung, daß Deutſchland ebenfalls eingeladen wer=
den
ſolle, wird von der Neu=York World dahin ausgelegt, daß
Deutſchland durch freiwillige Verpflichtungen infolge ſeiner Mit=
gliedſchaft
am Verbande der Nationen zur Aufrechterhaltung des
Weltfriedens ſo unmittelbar und vollſtändig gebunden ſein
werde, daß Frankreich von ſeinem Albdruck befreit werde.
Die Wiederaufbaufrage.
Paris, 28. Nov. (Wolff.) Wie Havas mitteilt, haben die
geſchädigtm Bewohner einiger der zerſtörten Gemeinden am
Chemin des Dames in einer Verſammlung von 325 Köpfen.
geſtern eine Tagesordnung angenommen, in der auf den hilf=
loſen
Zuſtand der Ortſchaften hingewieſen, die Verwendung
deutſcher Materialien und Arbeiter als unerläß=
lich
bezeichnet und vom Miniſterium für die befreiten Gebiete die
Veranſtaltung einer ſofortigen Abſtimmng verlangt wird.
Die Beſichtigung der Deutſchen Werke.
Berlin, 28. Nov. (Wolff.) Die Teilnehmer an der von
der Genfer Arbeiterſchutzkonferenz gebildeten Kom=
miſſion
zum Studium deutſcher induſtrieller Anlagen wurden
heute abend in Berlin im Beiſein des Reichswirtſchaftsminiſters
Schmidt und des Reichsſchatzminiſters Bauex von Vertre=
tern
der deutſchen Geiverkſchaften empfangen. Der zweite Vor=
ſitzende
des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, Graß=
mann
, begrüßte die Mitglieder der Kommiſſion und drütckte.
den Wunſch aus, ſie möchten in den zwei Wochen ihres Aufent=
haltes
in Deutſchland hie Gewißheit bekommen, daß ſich das
deutſche Volk wieder friedlicher Arbeit zuwandte, und daß
es beſttebt ſei, die auferlegten Verpflichtungen zu erfüllen. Ail
die unſinnigen Gerüchte über Revanche=Ideen der deutſchen Ar=
beiter
würden ſich dann ſelbſt widerlegen. Der Sonderbericht=
erſtatter
des Daily Chronicle, H. N. Bell, dankte nameus der
ausländiſchen Vertreter für die erwieſe Gaftfreundſchaſt und
drückte die Hoffnung aus, daß die Reiſe den Grundſtein zur
Verſöhnung zwiſchen Deutſchland und den übrigen Ländern
legen möge. Die Kommiſſion wird heute die Deutſchen Werke
in Spandau und am Dienstag in der Sicmensſtadt in Augen=
ſchein
nehmen. Die Reiſe wird am Mittwoch fortgeſetzt. Fol=
gende
Städte ſollen noch beſucht werden: Hamburg, Kiel. Köln,
Düſſeldorf, Eſſen und Frankfurt a. M.
Berlin 28. Nov. (Wolff.) Am 28. November beſuchten
auf der auf Einladnng der deutſchen Gewerkſchaften unter der
Führung des Miniſter a. D. Wiſſel vorgenommenen Rundreiſe
etwa vierzig Vertreter von Regierungen ſowvie Arbeitgeber= und
Arbeitnehmerorganiſationen aus den Vereinigten Staaten, Ka=
nada
, Braſilien, Südafrika, Italien, England, Frankreich,
Schweden und der Schweiz, die der Internationalen Arbeitskon=
ferenz
beiwohnten, auch die Deutſchen Werke in Span=
dau
und Haſelhorſt. Unter den Anweſenden bemerkte man
ut. a. den Vertreter des Internationalen Gewerkſchaftsbundes in
Amſterdam, Oudegeeſt; Saſumuto von der Workers Delegation
of Japan; Louis Thomas, Redakteur des Peuple; Grumbach,
Redakteur des Populaire; den Generalfekretär des franzöſiſchen
Gewerkſchaftsbundes Jouhaux; Hugh, Berichterſtatter des Daily
Telegraph; Reauchi, Sekretär des italieniſchen Gewerkſchafts=
bundes
; Arthur Tugh, Sekretär des engliſchen Eiſen= und Stahl=
arbeiterverbandes
, und den Präſidenten Bredes. Unter der
Führung von leitenden Perſönlichkeiten und Mitgliedern des
Betriebsrates der Deutſchen Werke wurde den Herren ein gro=
ßer
Teil der jetzt wieder in Betrieb befindlichen Werkſtätten ge=
zeigt
und ihr Augenmerk auf die Teile des Werkes gerichtet die
durch die letzten Maßnahmen der interalliierten Kommiſſion
Das lebhafte Intereſſe der ausländiſchen Beſucher äußerte ſich in
allerhand fachverſtändigen Fragen. Beſonders fiel allen die
große Anzahl von Maſchinen auf, die zur Zerſtörung oder Ent=
arbeitende
Maſchinen belaſſen werden ſollen. Der düſtere
Eindruck, den die vielen ſtillſtehenden Maſchinen und ge=
ſprengten
Mauern auf die Beſchauer machte, wurde nur gemil=
nahmen
der Kommiſſion in denjenigen Werkſtätten zum Aus=

[ ][  ][ ]

Keite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Rovember 1921.

Rummer 321.

Geſehenen mußten die ausländiſchen Vertreter den Eindruck ge=
winnen
, daß die Umſtellung der ehemaligen Heereswerk
ſtätten auf die Herſtellung von Friedenserzeugniſſen harmloſeſter
Art völlig durchgeführt iſt und die Wiederaufnahme der
Fabrikation von Kriegsmaterial nur nach langer Vorbereitung
möglich wäre.
Oberſchleſien.
Oppeln, 28. Nov. (Wolff.) In einer Reihe deutſcher Zei=
tungen
wurde die Nachricht verbreitet, daß die oberſchleſi=
ſche
Grenzkommiſſion die zukünftige Grenze derart feſt=
gelegt
habe, daß die Kreisbahn RatiborRudenGleiwitz an
echs Stellen über bolniſches Gebiet führe. Die Nachricht iſt in
vorliegender Form unzutreffend. Zunächſt iſt daran zu erinnern,
daß die Grenzkommiſſion grundſätzlich au die durch die Genfer
Beſchlüſſe feſtgelegte Linie gebunden iſt, die den kommunalen
Grenzen folgt. In dem fraglichen Gebiet greift das Gebiet der
einzelnen Gemeinden derartig ineinander, daß bei ſtrikter An=
nahme
der kommnalen Grenz= die Kleinbahnlinie Ratibor
Gleiwitz tatſächlich nicht weſiiger als ſechsmal durchſchnitten
wird. Das Beſtreben der deutſchen Mitglieder der Grenzkommiſ=
ſion
iſt darauf gerichtet, alles daran zu ſetzen, um einen Ausgleich
herbeizuführen, der die ganz: Kleinbahnlinie auf deutſcher Seite
beläßt. Allen anders lautenden Nachrichten gegenüber iſt zu
betonen, daß endgültige Beſchlüfſe über den fraglichen Grenz=
abſchnitt
noch nicht getroffen wurden.

Neuer Trichk der franzöſiſchen Befatzungsbehörde.

SD. München, 28. Nob. Eine Zuſchrift, die Münchener
Neueſten Nachrichten aus der Rheinpfalz zugegangen iſt,
verweiſt auf einen neuen in ſeiner Art unerhörten Trick der
franzöſiſchen Beſatzungsbehörden in der Pfalz.
Danach erſchienen bei den Bürgermeeiſtern der pfälziſchen Ge=
meinden
franzöſiſche Subalternoffiziere und verlangten auf Be=
fehl
ihrer Vorgeſetzten Beſcheinigungen darüber, daß ſich die ab=
ziehenden
Truppen, die in den betreffenden Orten garmſonierten,
tadellos geführt hätten. Viele Bürgermeiſter verweigern natür=
lich
ihre Unterſchrift zu einem ſolchen erlogenen Schriftſtück,
erſtens, weil der behauptete Inhalt der Wahrheit direkt wider=
ſpricht
, zweitens, weil ſie als deutſche Beamte ohne Genehmigung
ihrer vorgeſetzten deutſchen Behörde ein ſolches Schriftſtück von
eventuell weittragender politiſcher Bedeutung nicht unterzeichnen
dürfen. Nach dieſer Unterſchriftverweigerung erklärten die fran=
zöſiſchen
Offiziere, ſie müßten auf ihrem Verlangen beſtehen,
denn es ſei in Frankreich allgemein der Brauch, daß den
abziehenden Tmppen von den Maires Leumundszeugniſſe aus=
geſtellt
würden. In der Zuſchrift wird weiter darauf hingewie=
ſen
, daß ſich leider auch einige ſchwache Charaktere, unter den
Bürgermeiſtern gefunden haben, die die verlangten Führungs=
zeugniſſe
unter dem Druck der Franzoſen ausgeſtellt hätten. Mit
dieſen erpreßten, wennt alich falſchen Zeugniſſen, ſo heißt es
weiter, können die Franzoſen nun in der Welt beweisführend
auftreten, daß die Behauptung, die Franzoſen hätten ſich im
beſetzten Rheinland ſchlecht aufgeführt, eine deutſche Lüge ſei,
daß es eine ſchwarze Schmach am Rheine überhaupt nicht gäbe,
ſondern daß die franzöſiſchen Soldaten im beſetzten Gebiet lauter
hochanſtändige Menſchen ſeien, mit echt franzöſiſcher militäriſcher
Diſziplin, denn dafür hätten ſie, die franzöſiſchen Militärbehör=
den
, amtliche deutſche ſchriftliche Beweiſe. Allerdings darüber,
wie ſie ſich dieſe erwirkt haben, ſchweigen ſie wohlweislich, eine
der Ritterlichkeiten der Grande Nation, ſo ſchließt die Zuſchrift,
Rathenqu in London.
London, 28. Nob. (Wolff.) Die Morning Poſt berichtet,
daß Rathenau und Simons heute aus Berlin in London
eingetroffen ſind.
* Berlin, 29. Nob. Zu der Nachricht der Londoner Mor=
ning
Poſt, wonach Dr. Nathenau und Dr. Simons in
London eingetroffen ſeien, erfährt die Deutſch: Allgem. Ztg. von
unterrichteter Seite, daß es ſich hierbei nicht um den früheren
Miniſter des Aeußern Dr. Simons, ſondern um einen Mit=
arbeiter
Rathenaus, Oberleutnant a. D. Dr. Simon, handle.
Wie das Blatt weiter mitteilt, iſt die Reiſe des früheren Wieder=
aufbauminiſters
nach London in privater Angelegenheit erfolgt.
T.1. Berlin, 29. Nop. Von der A.E.G. wird dem Tag
über den Zweck der Londoner Reiſe Rathenaus mitgeteilt,
daß Dr. Rathenau wegen wichtiger Angelegenheiten der A. E. G
in London weilt, andererſeits einer Aufforderung des Direk=
toriums
der Bank von England Folge leiſtet, die an ihn vor
längerer Zeit ergangen iſt.
Internationale Donaukommiſſion.
München, 28. Nov. (Wolff.) Die Mitglieder der inter=
natkonaken
Dongukommiſſion, in der alle Ufer=
ſtaaten
und auch andere Ententeländer vertreten ſind, verſam=
melten
ſich heute vormittag zur Eröffnung von offiziellen Be=
ratungen
in der ehemaligen preußiſchen Geſandtſchaft in der
Prinzregentenſtraße. Namens der bayeriſchen Regierung be
grüßte Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld die Anweſenden,
worauf der Präſident der Kommiſſion, der italieniſche Geſandte
Roſſetti, dankend antwortete. Darauf wurde in die Beratungen
eiengetreten, die ſich mit einem außerordentlich umfangreichen
Material, insbeſondere mit den Bayern berührenden Fragen
der internationaliſierten Donaat, zu befaſſen haben und voraus=
ſichtlich
bis Mitte Dezember dauern werden.
München, 28. Nov. (Wolff.) Auf der Tagung der inter=
nationalen
Donaukommiſſion kommen folgende

Gegenſtände zur Verhandlung: Entwurf der bayeriſchen Re=
gierung
, betreffend die Regelung ihres Stromabſchnittes, die
Schiffahrt auf dem Orſowaer Abſchnitt mit zu Tanks umgeſtal=
teten
Schleppern, die Dauer der Donauſchiffahrt, die auf den
Donaudampſern verbrannten Kohlen, einzelne praktiſche Fragen
der Anwendung des Donauſtatuts, Schiffsg=bühren, hydro=
metiſcher
Dienſt, Organiſation des Nachrichtendienſtes für Schif.
fer, Strombaggerungsaxbeiten auf der internationaliſierten Do=
nau
, Einteilung des Donauufers nach Kilometern, Liquidierung
der Kohlendienſtkommiſſion und ſchließlich die Feſtſtellung des
nächſtjährigen Koſtenvoranſchlages für das Eiſerne Tor.
Eröffnung des rumäniſchen Parlaments.
Bukareſt, 29. Nov. (Wolff.) Das Parlament iſt vom
König eröffnet wvorden. In der Thronrede ſagte der König
u. a.: Dank der Regierungsmaßnahmen zur Sicherung der Ord=
nung
im Innern konnte die Arbeit im Lande friedlich und unter
günſtigen Bedingungen vor ſich gehen. Die letzten noch beſtehen=
den
Ausnahmemaßregeln würden bald aufgehoben werden kön=
nen
. Die Beziehungen zu den Alliierten ſeien weiter eng und
herzlich. Neue Bündniſſe ſeien mit den Nachbarländern ge=
ſchloſſen
worden, mit denen Rumänien gemeinſam durch poli=
tiſche
und wirtſchaftliche Intereſſen verbunden ſei. Die Be=
ziehungen
zu den anderen Staaten nähmen wieder normale Ge=
ſtalt
an. Die Thronnede weiſt ferner u. a. auf die zur endgül=
tigen
Beſſerung der Finanzlage notwendigen Maßnahmen hin.
Die Wahlreform ſolle auf der Grundlage des allgemeinen, direk=
ten
, geheimen und obligatoriſchen Wahlrechts mit proportioneller
Vertretung der Minderheiten zu Ende geführt werden. Schließ=
lich
erwähnt die Thronnede noch die militäriſchen Reformvor=
lagen
.

Der Kampf der Ukrainer gegen die Bolſchewiſten.

Kopenhagen, 28. Nov. (Wolff.) Der Berlingske Tidende
wird aus Helſingfors gemeldet: Die Zahl der Ukrainer die
gegen die Bolſchewiſten kämpfen, wird auf eine Mil=
lion
Mann angegeben. Petljuva erwartet, daß er in kurzem über
400 000 Mann verfügen werde. Die Kämpfe ſind äußerſt erbit=
tert
. Bei der Eroberung von Schitomir wurden 3000 Bolſche=
wiſten
gehängt und eine größere Anzahl bei den Straßenkämpfen
erſchoſſen. Die Ukyainer ſind auf einen mehrmonatigen Kampf
vorbereitet. Kamenetz=Podolsk wurde zur vorläufigen Haupt=
ſtadt
der Ukvaine ausgewafen. Um Kiew, das von den Ukrainern
umringt iſt, wird heftig gekämpft.

* Kleine politiſche Nachrichten. Nachrichten aus parlamentariſchen
Kreiſen zufolge iſt im Reichsverkehrsminiſterium der Referenten=
entwurf
zur Reform der Reichseiſenbahnen fertig=
geſtellt
. Der Grundgedanke iſt die Loslöſung des Verkehrsminiſterium=
aus
dem allgemeinen Etat. Ferner wird geplant die Angliederung
eines Generalrats an das Direktorium. In dieſem Generalrat ſollen
die Reichsregierung, der Reichstag, die Eiſenbahnbeamtenſchaft und die
Wirtſchaft dertreten ſein. Vom Reichsfinanzminiſter iſt dem Reichs=
tag
der Entwurf einer 4. Ergänzung des Beſoldungs=
geſetzes
zugegangen, der bereits die Zuſtimmung des Reichsrats ge=
funden
hat und der die Eingruppierung der Beamten des Reichs=
Waſſerſchutzes, des Reichs=Verwaltungsgerichts und der Verſorgungs=
krankenhäufer
in die einzelnen Beſoldungsgruppen vorſieht.
Das
deutſch=däniſche Komitee zur Hilfeleiſtung für die Opfer des Oppauer
Unglücks hat an den Reichshilfsausſchuß für Oppau durch den deut
ſchen Geſandten in Kopenhagen einen weiteren Betrag von 350 000 Mark
iberwieſen. Das Geſamtergebnis der bisher von Dänemark eingekom=
nenen
Spenden erreicht hiermit die Summe von 865 000 Mark.
Nach.
einer Meldung der Chikago Tribune aus Waſhington hat Schatzminiſter
Mellon in aller Form die Nachricht dementiert, daß die amerikaniſche
Regierung eine Herabſetzung der alliierten Schulden
um 50 Prozenk oder um irgend einen anderen Satz in Erwägung ziehe.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. November.

* Die amtliche Ermittelung des Wahlergebnifſes erfolgt in öffent=
licher
Verhandlung am Mittwoch, den 7. Dezember, vormittags 9 Uhr,
im Sitzungsſaal des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt. Der Lan=
deswahlleiter
, Frhr. Löw, hat den Landeswahlausſchuß zu dieſem
Termin einberufen. Der neugewählte Landtag tritt nach Ar=
tikel
22 der Verfaſſung kraft eigenen Rechts am 18. Tage nach der Wahl
zuſammen; das iſt der 15. Dezember.
u. Strafkammer. Eine nunmehr in zweiter Inſtanz verhandelte
Preistreiberei ſtammt noch aus dem Frühjahr 1919, und es
war ſowohl von der Staatsanwaltſchaft als auch von beiden Angeklagten
das Urteil des Schöffengerichts Groß=Gerau angefochten. Es laute
gegen die Inhaber der dortigen Firma Guckenheim, die Brüder
Ludwig und Adolf Guckenheim, wegen Ueberſchreitung des amtlich feſt=
geſetzten
Höchſtpreiſes für Thomasphosphatmehl auf je 3000 Mark Geld=
ſtrafe
, eventl. je 300 Tage Gefängnis, ſowie auf Einziehung von etwe
4200 Mark Uebergewinn. Die bisher unbeſtraften G.s handeln u.
mit künſtlichen Düngemitteln und gehören zu den regelmäßigen Ab=
nehmern
der Albertwerke in Bieberich, woher ſie auch zur angegebenen
Zeit Thomasphosphatmehl in Waggonladungen bezogen. Der Höchſt=
preis
dafür war nach dem chemiſchen Prozentſatz von zitronenſäurelös=
lichem
Stickſtoff beſtimmt, und dieſe Feſtſetzung war veröffentlicht. Beide
Angeklagten wollten trotz ihrer langjährigen Tätigkeit und Geſchäfts=
gewandtheit
in völliger Unkenntnis geweſen ſein, daß überhaupt ſolche
Höchſtpreiſe vorhanden waren. Die Firma lieferte einem Wiederver=
käufer
daſelbſt mehrere aus Biebrich bezogene Waggons, dieſer über=
ließ
zum nämlichen Preis einen an den Gutsbeſitzer Sekretan; durch
ihn erfuhr die Landwirtſchaftskammer den überſetzten Preis und es
erwuchs nach längerer Prüfung das Strafverfahren mit der im le
Herbſt ergangenen Erkenntnis des Schöffengerichts. Dieſes verneinte
die Entſchuldbarkeit der vorgeſchützten Unkenntnis und nahm fahrläſſi
ges Verſchulden an, da die Angeklagten als Geſchäftsleute zur ſach
gemäßen Erkundung aller einſchlägigen Verhältniſſe, alſo auch ſolcher

Höchſtpreisvorſchriften, verpflichtet ſeien. Die damaligen Nachforſchun=
gen
aus Anlaß der erſten Anzeige hatten noch eine Reihe ſolcher grö=
zerer
oder kleinerer Verkäufe zutage gefördert, und es war hiernag
der einzuziehende Uebergewinn berechnet. Seitens der Angeklagten
wurde mit der Berufung ihre Freiſpxechung angeſtrebt, und das ſtaats
anwaltliche Rechtsmittel bezweckte die Verurteilung wegen vorſätzlicher
Tat. Zu letzterer Auffaſſung gelangte auch das Berufungsgericht i
der Ueberzeugung, daß beide in gleicher Weiſe für die Abſchlüſſe ver=
antwortlichen
Angeklagten zweifellos eine für ihren Betrieb ſo wichtig
Vorſchrift gekannt hätten. Es verminderte ſich zu ihren Gunſten ledig=
lich
die Hohe des Geſamtübergewinns, da in dem erſterwähnten Ge
ſchäft keine Zahlung des Wiederverkäufers erfolgt iſt und bezüglich
einiger anderer Lieferungen die berechtigten Aufſchläge der G.s ſich
etwas höher ſtellen. Die einzuziehende Summe wurde demgemäß au
2900 Mark beziffert, und man verurteilte die Angeklagten zu je 5000
Mark Geldſtrafe, eventl. je 1 Tag Gefängnis für uneinbring=
Des ge=
liche
15 Mark, nebſt ſämtlichen Koſten beider Inſtanzen.
meinſam im Jahre 1920 zu Geinsheim verübten ſchweren Diebſtahls
waren die Brüder Taglöhner Chriſtoph Dupont, jetzt 14jährig, und
Friedrich Dupont, jetzt 17jährig, aus Ober=Ingelheim angeklagt, und
es handelt ſich gegenüber ihrem Leugnen um Indizienbelaſtung. Si
trieben ſich damals erwerbslos in jener Gegend umher und wurden
unter verdächtigen Umſtänden am Tatort beobachtet, wo mittels Ein=
ſteigens
und Erbrechens von Behältniſſen 6000 Mark Bargeld entwen=
det
worden ſind. Nichts davon konnte wieder zur Stelle gebracht wer=
den
. Es wurde Chr. D. zu 1 Jahr und ſein Bruder unter Ein=
beziehung
anderer Strafen zu 3 Jahren 3 Monaten Gefäng=
nis
verurteilt.
Landestheater. Die heutige erſte Wiederholung von Rüchaud
Sprauß Elektra, die in der B=Miete und der Sondermiete 9 ſtat=
findet
, beginnt um 7½ Uhr. Die nächſte Wiederholung bann erſt a
Sonntag, den 11. Dezember, ſtattfinden. Die morgige Aufführung von
Lortzings Zar und Zimmermann dirigierr Kapellmeiſter Schle=
inger
; die Maie ſingt zum enſten Male Herta Greeff. Am Sonntag,
den 4. Dezeinber, wird vormittags 11½ Uhr Guſtav Mahlers Lied
von der Erde zur Aurfführung gelangen.
* Volkstheater. Es ſei nochmals auf die heutige Märchenaufführung
König Rübezahl und die Goldſpinnerin hingewieſen
und unſere Kleinen zu recht zahlreichem Beſuch aufgefordert. Der Saal
iſt, wie uns mitgeteilt wird, gut geheizt. Auch der Beſuch ſei empfoh
len, da das immer gern geſehene Volksſtück Anzengrubers Der Mein=
eidbauer
in Szene geht.
* Eiſenhuth=Ehrung. Um dem im Jahre 1910 verſtorbenen hochben
dienten früheren Leiter des heſſiſchem Volksſchulweſens, Geh. Miniſterial=
rat
Dr. Eiſenhurh, ein dauerndes Andenken zu ſichern, hatte die
rimar=
heſſiſche
Lehrerſchaft ſchon vor dem Kriege den Plan gefaßt, im
imndling
garten zu Alzey ein Demkmal in Form eines großen Odenwald
mit eingelaſſener Platte zu Ehren des bedeutenden Pädagogen und Leh=
rerbildners
zu errichten. Der Krieg verzögerte die Ausführung des
Plans bis heute. Jetzt ſind die beiden heſſiſchen Lehrervereine dahin
lbereingekonumen, das geblante Denkmal nicht im Lehrerſeminar
Alzey, ſondern im Alten Darmſtädter Friedhofe auf den
Grabe Giſenhuths aurfzuſtellen. Damit kommt die Lehrerſchaft auch einem
Wunſche der Angehörigen des Verſvorhenen nach. Die Plakette und die
Anfſtellung des Findlings ſind dem bekannten Darmſtädver Künſüler,
Bildhauyer Wilhelm Götze, übertragen wonden.
Richard=Wagner=Verein. Zu dem heutigen Kwaſt=Hodapp=
Abend, der vor ausverkauftem Saale ſtattfinden dürfte, wird früh=
zeitiges
Erſcheinen Tringend empfohlen, damit das Konzert pünktlich um
3 Uhr beginnen kann.
V.S. Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtabt.
Nachdem das am 19. November im Saalbau abgehaltene Herbſtfeſt der
Vereinigung dank der rührigen Tätigkeit des Veranſtaltungsausſchuſſes
in ſo ſchöner und für das nen zu errichtende Gewerbeſchulhaus nutz=
bringender
Weiſe derlaufen iſt, eröffnet nunmehr der Vortrags=
ausſchuß
die Reihe der Wintervorträge am nächſten Freitag, den
2. Dezember, in der Techniſchen Hochſchule, Hörſaal Nr. 326, mit einem
Lichtbildervortrag des Herrn Dipl.=Ing. Bramesfeld über Die
Entwickelung der pſychotechniſchen Eignungsprü=
fungen
(S. Anz.) Der Vortragsgegenſtand iſt den Mitgliedern
ider, da ſchon der leider zu früh verſtorbene Profeſſor Dr. E.
kein fre
Schrader im vorigen Winter einen einleitenden Vortrag über 1
Grundlagen der Pſychotechnit bei uns gehalten hat. Es genügt daher,
an dieſer Stelle nochmals darauf hinzuweiſen, das es ſich hier um prak=
tiſche
Methoden handelt, welche geſtatten, die Eignung der heranwach=
ſenden
Jugend für die einzelnen Zweige des Handwerks, der Gewerbe
und der Induſtrie feſtzuſtellen. Es kann daher mit Sicherheit auf einen

glieder am nächſten Freitag zeigen, daß ſie nicht nur ſchöne und nutz=
bringende
Feſte feiern können, ſondern auch Intereſſe haben an einem
neuen und entwickelungsfähigen Forſchungsgebiete, welches berufen iſt
in der Erziehung unſeres gewerblichen Nachwuchſes eine wichtige Rollg
zu ſpielen.
Der Seeberein veranſtaltet am Montag, den 5. Dezember, einen
Als Redner iſt Admiral Scheer gewon=
Lichtbildervortrag.
nen, der über die Schlacht vor dem Skagerrak ſprechen wird. Wer
möchte nicht einen Bericht entgegenehmen aus dem Munde des Mannes
der in der größten Seeſchlacht Deutſchland zum Siege geführt hat?
(Siehe Anzeige.)
Verband der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein. Die dies=
ährige
ordentliche Hauptverſammlung des Verban=
des
ſwird in den Tagen vom 2.4. Dezember in Worms a. Rh. ſtatt=
finden
. An die am Freitag, den 2. Dezember, nachmittags, ſtattfindende
Sitzung des engeren Vorſtandes ſchließt ſich am Abend die Begrü=
Bung durch den Vorfitzenden, Exz. v. Römheld, und ein Lichtbilder=
vortrag
von Herrn Muſeumsdirektor Dr. Witte=Köln in Corwelſianum
an. Am Samstag vormittag iſt eine Führuuig durch die Stadt und die
Muſeen ſowie eine Sitzung des erweiterten Vorſtandes vorgeſehen. Die
eigentliche Mitgliederverſchinmlung findet Saunstag, nachmittags 4¼ 2t
ur den Räunen des evoig. Gemeindehauſes, Moltkeanlage 3, ſtatt. N=
der
Houptverſcmmlung hält Herr Kunſtſchriftſteller Wilhelm Sc
einen Vortrag über Von Berlin nach Bamberg, die Lebensfrag
der deutſchen Kunſt Anſchließend geſelliges Zuſammenſein der Teil=
nehmer
. Am Sonntag, den 4. Dezember, vormittags 11 Uhr, wind in
den Näumen der ſtädtiſchen Gemäldegalevie die Ausſtellung des Ver=
bandes
eröffnet, die von dem Künſtlern aus deir gunzen Verbandsgel
zahlreich beſchidt tvorden iſt. Für Ankäufe aus dieſer Ausſtellung kornte
von Seiten des Verbandes neben dem Ernſt Ludwigs=Preis in Höhe von
diesmal 5000 Mark noch eine weitere größere Summe zur Verfügung ge=

Frankfurter Brief.
Frankfurta. M., im November.
Wenn Frankfurt auch als reiche Stadt gilt, ſo ändert
dieſer Ruf der Wohlhabenheit nichts an der betrüblichen Tat=
ſache
, daß die Stadtväter und =mütter ſorgenvoll die Hände
ringen, weil ſie das Defizit anwachſen ſehen. Neuerdings ſuchen
findige Köpfe für die neue Millionenforderung (die neuen Ge=
hälter
für ſtädtiſche Beamte und Lehrer, die Erhöhung der Ge=
bühren
für Angeſtellte und die Arbeiterlöhne machen die Kleinig=
keit
von 122 Millionen im Jahre aus) die notwendige Deckung.
Zum Teil wird die Allgemeinheit mit dieſer Gehaltserhöhun=
durch
erneute Erhöhung der ſtädtiſchen Straßenbahntarife be=
laſtet
, denn auch die Straßenbahn hat einen Fehlbetrag von
28 Millionen aufzuweiſen. Statt daß man, wie in längſt ent=
ſchwundenen
ſeligeren Friedenszeiten, für 10 Pfg. mit der Elek=
triſchen
zum Hauptbahnhof fuhr, ſo wird man nach dem neuen
Tarif 1,75 Mark bezahlen. Die Zweikilometerfahrt koſtet 1,25
Mark, die Achtkilometerfahrt 2 Mark, dazu wird nach 9 Uhr
abends ein Nachtzuſchlag von 25 Pfg. erhoben und Sonntags
nach 1 Uhr mittags ein Sonntagszuſchlag von ebenfalls 25 Pfg.
Die Elektrizitätswerke ſchlagen überall auf, die Kilowattſtunde
wird kümftighin für Beleuchtungszwecke 4,80 Mark, für Kraft
zwecke 2,70 Mark betragen. Vom Gaswerk ganz zu ſchweigen.
Ja, das ſchöne Frankfurt iſt noch teurer geworden. Auch
die ſtädtiſchen Theater, vor allem die Oper, wollten wieder ein=
mal
die Eintrittspreiſe nach oben hin abrunden‟ Die Kunſt
kämpft den Verzweiflungskampf mit der Unterbilanz, der ſtädti=
ſche
Fünfmillionenzuſchuß reicht nicht, und es bleibt ein Fehl=
betrag
von 950 000 Mark. Darf man deshalb der Stadtverwal
tung gram ſein, wenn ſie jedenfalls doch das Café Hauptwache zu
opfern bereit iſt? Wer griffe da nicht zu, wenn eine Jahrespacht
von 400 000 Mark geboten wird? (Die intereſſierte Bank hat ihr
erſtes Angebot von 200 000 Mark verdoppelt.) Um den Frank=
furtern
einen Erſatz zu geben, prüft man zwei Vorſchläge, die
ein Café Goetheplatz und ein Café Roßmarkt vorfehen. Café
Roßmarkt ſoll ein Prachtbau werden, und der Antragſteller hat
ſich bereit erklärt, für 25 Jahre im voraus eine jährliche Pacht
von 12000 Mark zu entrichten. Nach Ablauf dieſer Zeit wird
die Stadt Eigentümerin der Baulichkeiten.

So regt ſich tätiger Geiſt in der alten Mainſtadt! Mit dem
erſten Monat des kommenden Jahres wird man zur Verwirk=
lichung
des langgehegten Projekts der Erweiterung un=
ſeres
Hauptbahnhofes ſchreiten. Einſtmals konnte
Frankfurts Hauptbahnhof wit den bequemen, überſichtlichen
Bahnſteigen und den weiten Hallen ſich rühmen, der ſchönſte
Bahnhof Deutſchlands zu ſein. Andere Städte, z. B. Leipzig,
haben Frankfurt überflügelt. Den Anforderungen des geſtei=
gerten
Verkehrs iſt der Bahnhof nicht mehr gewachſen. Schon
im Jahre 1910 faßte man den Plan, den ganzen Bahnhof auf
das Gelände hinter dem Güterbahnhof zu verlegen und das
alte Bahnhofsterrain als verlängerte Kaiſerſtraße in ein vor=
wehmes
Geſchäftsviertel zu verwandeln. Der Kriegsausbruck
vereitelte die Ausführung ſolcher Pläne. Seit 1912 wird der
Hauptbahnhof erweitert, es ſind vier neue Bahnſteige hinzuge=
kommen
, ſo daß er heute über 18 Gleiſe, von denen zwei noch
nicht in Betrieb ſind, verfügt. Durch neue Erweiterungsbauten
ſoll die vorhandene Gleisanlage um weitere ſechs Gleiſe ver=
mehrt
werden; der Bahnhof wird in Zukunft 24 Gleiſe beſitzen,
zwei weniger als der Leipziger. Künftighin wird der ganze
Gepäckverkehr, der ſo außerordentlich ſtörend iſt, ſich unterirdiſch
vollziehen, dadurch, daß man Querbahnſteig und Eingangshalle
unterkellert. Aufzüge ſchaffen ſchließlich das Gepäck auf die
Bahnſteige. An der Nord= und Südſeite werden Kopfbauten
errichtet, die aber aus Sparſamkeitsrückſichten (man hofft mit
23 bis 25 Millionen auszukommen) nicht im alten monumen=
talen
Stil des Hauptbahnhofs ausgeführt werden können. Dieſe
Bauten ſollen je eine große Eingangshalle mit Fahrkarten=
ſchaltern
und Handgepäckſtellen erhalten. Auch die Poſtſchalter
werden günſtiger verlegt. Drei Eingänge von Poſtſtraße und
Gneifenauſtraße aus werden der jetzigen furchtbaren Drängele
durch die Windfangtüren ein Ende machen. In zwei Jahren
ſoll der Umbau durchgeführt ſein.
Pläne für die nächſte Zukunft, die hoffentlich beſſer iſt, als
die wenig erfreulich= Gegenwart! Die Valutahyänen haben
keineswegs Frankfurt verſchont. Luxusautomobile mit Aus=
ländern
ſauſen in wahnſinnigem Tempo durch die Straßen,
überall hört man fremde Laute, und die leeren Regale in den
Geſchäftshäuſern belehren, wie ausverkauft wir ſind.
Aber draußen in der Meſſeſtadt regt ſich kräftiges Leben,
das gufrärts führen will. Langſam und ſtändig wächſt das

Haus der Technik aus der Erde, das zur Frühjahrsmeſſe im
April Zeugnis geben wird von der nie verſiegenden Schaffens=
kraft
des deutſchen Volkes. Schon jetzt hat die Meſſeleitung die
Ammeldeliſten für die Ausſteller verſchickt.
In.

Der Wahn der weißen Nahrung. Als während des
Krieges das weiße Brot von unſeren Tiſchen verſchwand
und an ſeine Stelle dunkles trat, da hoben die Aerzte mit Recht
hervor, daß dieſes von uns ſo verachtete Schwarzbrot ſeh=
viel
mehr Nährwert beſitzt als das weiße Brot. Aber bekehrt
haben wir uns deswegen doch nicht, und nachdem die ſchlimm=
ſten
Zeiten der Not vorbei waren, trat auch gleich wieder das
Weißbrot hervor, das nun einmal für feiner und beſſer gill.
Daß aber dieſe Vorliebe für weiße Nahrung eine der größten
Sinnloſigkeit iſt, die die Mode auf dem Gewiſſen hat, das hebt
der engliſche Nahrungsmittelforſcher Charles P. Sisley in
einem Aufſatz hervor, in dem er den Wahn der weißen Nah=
rung
bekämpft. Die unnatürliche Weiße unſeres Brotes, auf
die wir ſo ſtolz ſind, nimmt der Nahrung ihren Geſchmack und
faſt alle ihre Nährkraft. Die Aerzte erklären das Weißbrot für
ſo manche Krankheit verantwortlich; die Zahnärzte betonen, da
das Schwarzbrot unſeren Zähnen viel dienlicher iſt. Aber da=
Publikum will von dieſem Fetiſch nicht ablaſſen und bringt ſie
um wichtige Kraftquellen, nur weil das Weißbrot ſo hübſch
ausfieht‟. Dieſelbe Manie für das Weiße hat den Nährwenk
unſeres Zuckers ſchwer geſchädigt. Der alte braune Zucker, der
unſeren Urgroßeltern ſo gut ſchmeckte und bei dem ſie ſo trefflid
gediehen, iſt heute aus unſerem Geſichtskreiſe verſchwunden,
und ſo mancher mag glauben, daß das Weiß die Naturfarbe des
Zuckers ſei. Das iſt ſie aber keineswegs, ſondern dieſes flecken=
loſe
Ausſehen, das der Hausfrau ſo gut gefällt, wird nur dur
eine Raffinerie hervorgebracht, die dem Zucker viel von ſeinen
für den Menſchen nützlichen Eigenſchaften nimmt. Ebenio
wenig wie man heutzutage anderen Zucker kauft als ſchueee
weißen und ganz trockenen, fordert man auch weißen Reis. Abe
der Reis mit ſeiner natürlichen braunen Färbung beſitzt allein.
die hohen Nährwerte, die zum Aufbau des menſchlichen Körpels
erforderlich ſind. Unſer weißer Reis hat verſchiedene Prozelle
durchgemacht, die ihn um eines leeren Vorurteils willen wich
tiger Subſtanzen berauben. Der Reis iſt ſaſt die einzige Nau=

[ ][  ][ ]

Hummer 321.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deu 30. November 1921.

Seite 3.

Sfellt werden. Die Ausſtellumg ſelbſt Scunert bis Ende Dezember. Die
Mütglieder des Verbandes, die ſowohl zu ven Veranſtaltugen der
Wormſſer Tagung, wie auch zun Beſuch der Ausſtellung freien Eit
Taben, werden auch an dieſer Stelle um zahlreiche Beteiligung gel
Nähere Auskunft wird von dem Vorſitzendem der Kunſtkomn
ſſion für
Seſſen urnd Pfalz, Herrn Bürgermeiſter Mueller=Darmſtadt,
K
ern
Srteilt, der auuch zur Entgegennahme von Beitrittserklärungen jederzeit
Seveit iſt.
8 Leitfaden für Aufſtellung von Haushaltsplänen. Der Vorſtand
Ses Deutſchen Städtetags hat, den Mitteilungen zufolge, den Städten
m Intereſſe der Zweckmäßigkeit, Einfachheit und Einheitlichkeit der
Saushaltsplanaufſtellung empfohlen: Dem Haushaltsplan iſt voranzu=
cellen
ein Haupthaushaltsplan, der eine Ueberſicht der Endergebniſſe
der Haushaltspläne der einzelnen Verwaltung darſtellt. Dem Haus=
altsplan
iſt folgende Einteilung zugrunde zu legen: Allgemeine Ver=
waltung
, Polizeiverwaltung (Bau= Markt=, Geſundheits= und Wohl=
ahrtspolizei
), Bauverwaltung, Betriebe und Unternehmungen, Schu=
en
, Kunſt und Wiſſenſchaft, Wohlfahrtspflege, Finanzverwaltung. Von
ieſer Reihenfolge ſoll im einzelnen nur abgewichen werden, wenn und
niſoweit es unbedingt geboten iſt. Da der Leitfaden durch Vorſtands=
eſchluß
des Deutſchen Städtetags vom 18. Oktober 1921 den Städten
far Anzendung empfohlen iſt, darf wohl gehofft werden, daß auch die
jeſige Stadtverwaltung baldigſt dieſen Nichtlinien gemäß die Vor=
nſchläge
geſtalten wird.
* Bogelsberger Höhenklub. Die im heutigen Anzeigenteil enthal=
ene
Anzeige kündigt für nächſten Sonntag eine ſogen. Nikolaus=
Banderung (über Gundernhauſen) an. Ziel und gemütlicher Bei=
mmenſein
iſt hier im Mathildenhöhſaal; Donnerstag iſt daſelbſt Bier=
beud
.
Dgs. Darmſtädter Fahrplanbuch. Nachdem die erſte Auflage des
ſBinterfahrplans innerhalb dier Wochen vergriffen war, iſt jetzt eine neue
Luflage als Dezember=Ausgabe im Druck. In dieſer ſind alle
kenderungen, Die inzwiſcher eingstretem ſind oder zum 1. Dezember in
ſtraft treten ſollen, ſowzeit ſie uns bekarnt gewonden ſind, berückſichüg
Die wichtigſten Fahrplanänderungen ſind folgende: 1. Strecke: Frank=
ſurt
Darmſtadt: Die Perſonenziige, Frankfurt ab bisher 10.23, jetzt
O.22 vorm. und bisher 6.22, jetzt 6.20 nachn., halten jetzt auf allen Sta=
tonen
außer Louiſa. Letztgenauter Zug kommt jetzt au in D.
mſtadt
nachm., ſtatt bisher 7
1. 2. Stnecke: Darmſtadt Heidelberg und
Nannheim: Der Zug, Da
mſtadt ab 8.25 nachm., fährt jetzt durch bis
Heidelberg (ax 10.20 nachu.) und Mannheim (an 10.37 uachm.) Der
Pug, Damnſtadt an 6.53 vorm., Hommt
jetzt vun Heidelberg (ab 4.38
vorm.) und Mannheim (ab 4.35 vornr.). Der Zun, Darmſtadt ab 10.50
achm., verkehrt nur noch bis Heppenheim, ſtatt Weiheim. Der Zug,
Darmſtadt aur 5.40 vorm., komut nur Nroch von Heppenheim, ſtatt Wein
eim. 3. Strecke: DarmſtadtMainz. Triebagen Darmſtadt ab 4.2
nrüh nach Rauheine iſt jetzt frei für Perfonenbeförderung. Durch Um=
ſie

eir in Groß=Gerau in den Perſonenzug GoddelauDornberg Groß=
eran
Mtinz (Mainz an 5.42 M.G. 3.) kann man nunmahr den Eilzug
MamzBingen-KoblenzKölnDormnund erreichen, Moin
5.50
1ad4
früh M.E. 3., Dortnd an 12.28 mittags. 4. Strecke: De
4
WZorms. Perſonenzug: DarmſtabtMaunheim, bisher ab 4.00 früh (mit
Znſchluß in Biebgsheim an den D=Zug HollandBaſelMailand und
vllandMünchenJnnsbruck) verläßt jetzt Darmſtadt Gereils 3.56 fmil
Aerſonenzug: Daruſtadt Worms, bisher Darurſtadt ab 7.15 uuachin., de
jahrt jetzt: Darmſtadt ab 7.19, Worms au 8.45 nachu. M. G.3. 5. Stnecke
TarmſtadtWicbelsbach Heubach. Perſonen ug: DarmſtadtEberbe
jach,
auptbahnhof ab 4.30 früt
Oſtbahnhof 4.44 fruüh, erhält in Wiebelsbach
Auſchluß nach Groß=Umſtadt. Wiebelsbach ab 5.42,
Groß=Uznſtadt an
549 früh. Perſonenzug: Da mſtadtEberbach, bisher Daumſtadt= Haupt=
hrhnhof
ab 7.16 nachnt., derläßt jetzt den Hauptbahnhof 7.20, den Oſübahn=
lof
7.37 nachn. 6. Streele: Darzſtadt=OſtGroß=Zimmern. Der Per=
ſ
enzug, bisher Oſthahſhof ab 7.36 nachm., verkehrt jetzt: Oſtbahnhof
ns 7.39, Groß=Zimmern an 8.12 nachm. Ferner teilt die Heag mit, da
der zweite Frühwagen: Böllenſalltor ab 5.30, Gauptbahnhof an 5.50 früh,
run=
Außer dieſen und anderei Fahrplanänder
1-8 auf weiteres ausfällt.
er=Ausgabe vor allem die neuen Fahrprreiſe
gen enthält die Dezeu=
Dezuuber. Die Zuſaumetzſtellung iſt ganz ueu und vereinigk worden
Mät einenn Statiols-rzzichuis zum leichterenu Auffinden der Skationen
Hur=
irr
Fahrplauteil. Auch die neuenr Sonntagskautenpreiſe von den B
er neue Gepäcſtarif ſind eutt=
bäſen
Haupt, Nord, Oſt und Süd, folie
Deltem. Der Preis des Darmſtädter Fahrplanbuichs iſt auch füir die
Sezember=Ausgabe auf nur 2,50 Mk. feſt
4

Donnerstag, den 1. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 65, 64
und Emilie, je 800 gp Brot. Marke Nr. 61, 10 gr Mehl
oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten); Marke Nr. 53 und Emilie‟
800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zut 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Kraukennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungs:nehl: Bis 31. Dezember auf die Lebensmittel=
marken
Erbach blau und weiß, je 1000 gr Haushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Zucker: Bis einſchl 30. November auf Marke Käthe 2 Pfund,
Zucker: Sonderzuweiſung. Friſtablauf für Vorausbeſtellung
auf Marke Ottilie am 30. November.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½½
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden,
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Solzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 lhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnei
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet,

Nationalſtenographie. Eim neuer Anfängerkurſus beginnt Freitag, den
2. Dezember, abends, im Vereinshaus Feierabend, Stiftſtraße 51.
(Siehe heutige Anzeige.)
sw. Einem gemeinen Schwindel iſt ein hieſiger Geſchäftsmann zum
Opfer gefallen. Er hatte von einem Holzhändler eine Fuhre Holz be=
zogen
, über die der Holzhändler dem Geſchäftsmann durch die Poſt
Rechnung zuſtellen ließ. Letztere muß auf bisher ungeklärte We
unterſchlagen worden ſein, denn geſtern nachmittag erſchien bei dem
Ladeninhaber ein Mädchen und präſeutierte die erwähute Rechnung
mit vollzogener gefälſchter Quittung und erhob den Rechnungsbetrag.
Anzeige iſt erſtattet, doch konnte die Schwindlerin bisher nicht ermittelt
werden.
Berichtigung. In dem geſtwigen Bericht über die Tagung
des Schülergaus Darmſtadt war Z. 3 v. o. zut leſen: Dr. Pitz (
Sitz) und 3. 11 v. v.: Ernſte Arbeit aber iſt auch das beſte (ſtatt: letzte.
Mittel.
Anrechnung der Kapitalertragſteuex.
Trotz dieler Belehrungen in Preſſe und Oeffentlichkeit beſteht noch
biel Unklarheit über die vorwürfige Frage, weshalb Veranlaſſung
nommen werden ſoll, an Haud der von dem Steuerfachnann Weinbach=
Frankſurt a. M. herausgegebenen Kautenauskunftei des Steuerreihts das
weſentliche aus dem Geſetz mitzuteilen: § 44 des EinkStGeſ, iſt durch d
Novelle vom 24. März 1921 geändert. Vorausſetzung für die Anrechung
iſt, daß der Steuerpflichtige bei Beginn des Steuerjahres über

iund eu der itchtin eie en Gene Fulud ze ereneie
in Anſpruch genommen wird, gehören hierunter, weil auch Gründe, die
außerhalb der betr. Perſon liegen, mitumfaßt werden folle
Aud
dann wird man Erwverbsunfähigkeit annehmen, wenn dem St
rpflich=
igen
nach den ſozialen Verhältniſſen in denen er bisher gelebt hat, das

weint der Shanestläckle Nich ueir del Dekchin d. Dien nut
die Vorausſetzungen des Allters bzws der Erwerbsunfähigkeit, ſoweit eine
Zuſammenrechnung des Einkommens ſtattfindet, bei beiden Ehegatten
vorhanden ſein?. Man kamn zweifeln. Man wird darauf abſtellen müſ=
ſenr
, daß die Vorausſctzungen in der Perſon des Ehemanns vorhanden
ſein müſſen. Aber der Ehemann muß auch Schuldner der Kap.= Ertrags=
ſteuer
ſein. Das (ſteuesbare) Einkommen muß
ſich hauptſächlich aus
zu=
Kapitaleinkommen oder Peuſionen (auch der Witwen und Waiſen) z.
ſammenſetzen. Dieſe Penſionsanſprüche können auf Geſetz, ſie
nmen
aber auch auf Vert
g beruhen. Alſo Einkommnen, das nicht ſteuerbar
iſt, z. B. Erbſchaften, Schenkungen Veräußerungsgewinne, die als Spe=
hutlatzionsgewinne
ſteuerpflichbig ſind, überhaupt di
en
in 8 12 aufgefül
Einkünfte zählen nicht mit. Die Kapitalertragſteuen wird bei Vorlie
gen
dieſer Vorausſetzungen, ſofern ſie mindeſtens 5 Mark beträgt; auf die
für das entſpreckende Rechnungsjahr geſchuldete Einkommenſteuer an=
gerechiet
. Sind dabei diejerrigen Vebräge mitzuzählen, die von dem Per=
ſonen
entrichtet wurden, derein Einkommen mit dem des Steuerpflichtigen
zuſammenzurechnen iſt, alfb bei Ehefrauen und bei Kindern? Das iſt
zu bejahen. Da die Veranlagungder Ehegatten (Kinder) zur Eink.=Steuer
ſammen erfolgt, uuuß guch bei Anrechnung der Kapitalertragſteuer ein=
itlich
verfahren werden. Weinbach führt als Beiſpiel an: Wemr alſo
allein die Ehefrau Kapitaleinkomnen hat, dann findet die Anrechmng
doch ſtatt, guch wennr der Eheuaru gar keine Kapitalertragſteuer ent.
richtet. Auzurechnen iſt die von deur Steuerpflichtigen entrichtete Aa=
teuter
. Gewöhnlich iſt die Steuer für den Gläubiger der Ka=
pitaler

pitalerträge vom Schuldner an die Finanzkaſſe abgeführt, aber ſteuer=
pflichtig
iſt der Gläubiger, für deſſen Rechnung Schuldner ſie an den
Staat abſühren müßte. Für Anrechmung iſt ein Andrag nötig, der ans
Finanzamt zu ſtellen iſt. Dem Antrag ſind die Belegeüber Eut=
richtung
der Kap=Ertragsſteuer beizufügen und die die
Grſtattung begründenden Borausſetzungen darzurleger
mträge, die
nicht innerhalb eines Jahres nach Ablauf des Kalende
zres, für das
die Kap.=Ertragsſteuer entrichtet wurde, geſtellt werden, werden nicht
mehr berickſichtigt. Gegen die Ablehnung der Anrechuung iſt binnen
Monatsfriſt Beſchwerde an
audesfinanzamt zuläſſig. Die ablehnende
Verfligung hat 6
elbelehrung zu enthalten. Fehlt Letzter
ſe Mecht:
oder iſt ſie unzichtig erteilt (was beides vorkomen kann), ſo
vird die
Rechtsmittelfrüſt gar nicht in Lauf geſe.
veord=
8 231 Abſ. 3 8
nung.) Die Anuechnungsſätze ſind erweitert: Die Aurechnung erfolgt
bei einem ſteuerbaren Einkowmen von nicht mehr als:
5000 Mark in Höhe vwr 100 v. H.

Kt 7000 80 800 v
9000
6 10000 50
11000 12000 30 13 000
w 14000 3

* Nationalſtenographie. Man ſchreibt uns: Der Bedarf an le
äd igen Stenographen iſt groß; uie können alle Stellen beſetzt
Ziele ſchreckt aber die Schwierigkeit der älteren Syſteme ab. Wem da= ſatzungstruppen zu Geld= und Freiheitsſtrafen verurteilt. Das
G
Gmmn
w
Dm

Nach dem 1920er Geſetz hörte die Anrechnung bei entem ſteuerbaren
Einkommen von nicht mehr als 12 500 Mark auf, jetzt iſt die Grenze bei
n von 14 000 Mark gezogen. Maßgebend
einem ſteuevbaren Einkomn
die Anrechwung iſt, das ſteunerbare Cinkounmen, nicht das ſteuerpflichtig
Es iſt alſo nicht etwa zuläſſig, von dem Bruttoeinkom=
Einkonmnen.
uen cuſt die Werbungskoſten und ſonſtwie abzugsfähige Beträg
abzu=
ſetzen
; vielmehr entſcheidet das Roheinkommen. Hat ein Steu
pflich=
tiger
aus Verſehen die volle Einkommeisteuer bezahlt, ſo wird er nach=
träglich
Erſtattung verlangen Gürſen. Auf Ausländer, die nicht ein=
konmmenſteuerpflichtig
ſind, fünden die Vorſchriften des 8 41 keine An=
wendung
, ſoweit ihnen Erträge anfallen, die der Kapitalertragſteuer
terliegen. Dieſe Bemerkungei Hürften genüigen, um die Steuerpflichtigen
über ihre Rechte zuegen Anvechnung der Kapitalertragſteuer ſachg
78.
aufzuhlären.
A
sw. Eberſtabt, 29. Nob. Zur Behebung der Waſſernot
ſollen in der Nähe des Waſſerwerkes, dem Weinweg, Bohrverſuche unter=
nommen
werden.
Griesheim, 29. Nov. Verurteilte Gaſtwirte. Vor
z= einem franzöſiſchen Gericht in Wiesbaden wurden zwei hieſige Gaſt=
n
. wirte wegen Verkaufs verbotener Getränke an Be=
er
daran gelegen iſt, in kürzeſter Zeit, in nur 8 Stunden, Steno= Urteil gegen den erſten lautete auf 500 Mark Geldſtrafe und 10 Tage
naphie zu erlernen, wähle das einfachſte Syſtem der Gegenwart, die Gefängnis. Hiergegen wurde Berufung verfolgt. Das Urteil gegen

den zweiten war 800 Mark Geldſtrafe und 15 Tage Gefängnis. Es iſt
an der Zeit, daß die fremde Rechtſprechung auf deutſchem Boden ein=
mal
aufhört. Wenn die Fremdlinge Recht ſuchen, ſollen ſie ſich an die
deutſchen Gerichte wenden. Nachdem der Frieden längſt wieder herge=
ſtellt
iſt, wäre dies in der Ordnung.
K Griesheim, 27. Nov. Betriebsunſicherheit der
Dampfſtraßenbahn. Bei dem vorletzten Zug, der abends nach
Griesheim abging, ereignete ſich an der Halteſtelle Hauptbahnhöfe, an
einem Perſonenwagen ein Achſenbruch. Der Wagen mußte zurückbleiben.
Perſonen kamen nicht zu Schaden. Dies wäre möglich geweſen, wenn
ſich bei dem Bruch der Wagen in voller Fahrt befunden hätte.
T. Roßöorf, 30. Nob. Vortrag. Im Frauenverein ſprach am
Montag abend Frl. Lehrerin Eichler warm über die Aufgabe und
Arbeit des Guſtav=Adolf=Frauenvereins. Die Vortragende war bei der
Verſammlung der Guſtad=Adolf=Frauenvereine in Langen am 5. und
6. November als Abgeſandte geiveſen. Die von dort gewonnenen An=
reine
, insbeſondere auch Hand=
regungen
zur Neubelebung der Frauer
arbeiten zur Linderung großer Not im Oſten, ſollen noch in dieſem
Winter zur Tat werden. Frau Pfarrer Lehn=Offenbach und Pfarrer
Wagner=Bensheim werden ihre in Langen vorgetragenen Gedanken
den örtlichen Vereinen noch näher bekannt geben und ihre notwendige
Mitarbeit wieder zu fruchtbarem Tun und neuem Leben erwecken.
Nächſten Sonntag, 4. Dezember, 2. Advent, vormittags 10 Uhr, iſt zur
Predigt Neue Wege und Ziele von der Gemeinde und dem Evangel
ſchen Bund, Zweigverein Roßdorf, Pfarrer Paul von Eberſtadt
gewonnen. Es wäre mit Freuden zu begrüßen, wenn auch namentlich
Männer und Jünglinge am Orte die Advents= und Gaſtpredigt be=
ſuchten
.
Eich, 28. Nob. Die Schilfrohrverſteigerung brachte
einen Erlös von 205 000 Mark, trotzdem die Geſamtanlagen durch den
im Sommer ſtattgefundenen Nieſenbrand überaus gelitten haben.
TU. Kelſterbach, 29. Nov. Neues Exploſionsunglück.
Heute nachmittag gegen
4 Uhr ereignete ſich bei den Munitionsſprengun=
gen
i Kelſterbach ein Exploſionsunglüick, über deſſen Urſache nähere Ein=
zelheiten
noch nicht bekanut geworden ſind. Die Frankfurter Redvungs=
wache
ſchickte ſofort zwei Wagen nach Kelſterbach, deuen ſpäter ein dritter
Wagen ſolgte. Wie ſvir hören, wurde ein Mann getötet, vier
Perſonen erlitten ſchwerere und zwei leichtere Ver=
letzungen
.
sw. Bensheim, 29. Nob. In der Kirche von einem Herz=
ſchlag
befallen wurde die 73 Jahre alte Frau Schader von hier.
Der herbeigerufene Arzt konnte nur den Tod feſtſtellen. In ihrem
Gebetbuche befand ſich noch der Stimmzettel für die Wahl.
Virkenau, 28. Nov. Hohes Alter. Geſtern wurde die Witwe
Maria Eva Weber hier zu Grabe getragen, die das hohe Alter von
nahezu 95 Jahren erreicht hatte. Eine zweite noch lebende Witwe,
Kath. Schütz, hat das 90. Lebensjahr bereits überſchritten. Da die
Forderungen der im Ausſtand befindlichen Arbeiter der hieſigen Kamm=
fabrik
reſtlos erfüllt worden ſind, wurde heute die Axbeit wieder
aufgenommen.
Mainz, 29. Nov. (Wolff.) Das Wuchergericht verurteilte den
Kaufmann Hans Emmerich aus Plamig wegen unerlaubten Handels
wit Wein und Preisſwuchers zu einem Monat Gefängnis und
2000 Mark Geldſtrafe. Der mitangetlagte Onkel, Wilhelm Emmerich, er=
hielt
wegen Beihilfe 1500 Mark Geldſtrafe.
Mainz, 29. Nov. Das erſte Treibeis. Nachdem mit dem
Niederlegen der Wehre begonnen worden iſt, ſtellte ſich geſtern bereits
das erſte Treibeis auf dem Main ein, auf dem ſich die Möven munter
tummelten. Die hieſige Handelskammer iſt erneut an das Reichs=
bankdirektorium
herangetreten mit dem Erſuchen, der immer weiter
um ſich greifenden Ausgabe von Notgeld von Gemeinden durch geſetz=
liche
Maßnahmen zu ſteuern. Der heſſiſche Landeskommiſſar in
Mainz hat den im Frühjahr gegründeten Wirtſchaftsbeirat für
die beſetzten heſſiſchen Gebiete am 22. November wieder
zu einer Tagung zuſammengerufen. An ihr nahmen als Mitglieder
oder Gäſte teil: Vertreter der Handelskammern, der Handwerkskam=
mern
, der Induſtrie und des Kleinhandels, der Gewerkſchaften u. a. m.
Für die Staatsregierung waren Herren vom Staatsminiſterium, vom
Landes=Arbeits= und =Wirtſchaftsamt erſchienen, desgleichen der heſ=
ſiſche
Staatskommiſſar in Koblenz, der auch Mitglied des Wirtſchaftsbei=
rats
iſt. Beſprochen wurden verſchiedene ſchwebende Fragen wirtſchaſt=
licher
Art. Wie der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten mitteilt,
erhalten die kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten im Wirtſchafts=
gebiet
Mainz
gemäß Schiedsſpruch des Schlichtungs=Ausſchuſſes
Mainz vom 28. November zum Ausgleich der Teuerung in den erſten
Tagen des Monats Dezember eine einmalige Beihilfe in Höhe von 40
bis 60 Prozent der jetzt beſtehenden Gehälter ausbezahlt. Zur Mil=
derung
der Wohnungsnot. Unter zahlreicher Beteiligung
aus Handwerker=, Induſtrie= und Handelskreiſen wurde geſtern im
n gro=
ßen
Saale des Stadthauſes eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung
mit
unter dem Namen Gemeinnütziger Wohnungsbau
einem Mindeſt=Gründungskapital don einer Million Mark gegründet.
Der Geſellſchaftsvertrag wurde von der Verſammlung in ſeinen Grund=
zügen
genehmigt und liegt nunmehr bei den ſämtlichen Mainzer Ban=
ken
zur Einſicht auf. Zeichnungen an dieſer Gründung können eben=
falls
bei ſämtlichen Mainzer Banken, ſowie bei Herrn Lorenz, Guten=
bergplatz
6, vorgenommen werden, wozu hiermit eingeladen wird. Die
Mindeſtanteile betragen fünftauſend Mark. Der Zweck dieſer gegrün=
deten
Geſellſchaft iſt, der Wohnungsnot in Mainz abzuhelfen und die
private Bautätigkeit neu zu beleben, ein Zweck, der von der Geſamt=
bevölkerung
in der Stadt Mainz begrüßt werden muß. Es iſt daher zu
hoffen, daß der Gemeinnützige Wohnungsbau kräftige Unterſtützung
finden wird
Fp. Worms, 28. Nov. Zwei ſchwere Einbrüche wurden
bei der Firma Jſah ausgeführt. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden
konnte, wurden insgeſamt für etwa 44 000 Mark Waren geſtohlen. In
überaus raffinierter Weiſe drang der Dieb in die Geſchäftsräume ein
und benutzte dann die Warenaufzüge, um zu den verſchiedenen Abtei=
lungen
zu gelangen. Der Täter iſt jetzt in der Perſon eines hieſigen
Korkſchneiders ermittelt und feſtgenommen.

unig des Oſtens, aber der richtige Reis mit ſeiner nahrhaften
wauner Hülle. Die Indier oder Chineſen würden von dein
ſeis, den ſie bei uns kaufen könnten, nicht das Leben friſten.
So ſind alſo drei wichtige Gegenſtände unſerer täglichen Nah=
mig
ihrer beſten Kräfte beraubt durch lächerliche äußere Gründe,
urch Vorliebe für eine beſtimmte Farbe und für ein hübſches
Ausſehen. Aber die Mode iſt mächtiger als die Vernunft, und
wird wohl der Wahn der weißen Nahrung weiter herrſchen.

C.K. Das geheimnisvollſte Tier der Welt. Als das größt=
Rheimnis der heutigen Tienpelt hat der auſtraliſche Pla=
ypus
zu gelten, der nur im Innern dieſes Erdteils vorkommt
mO von dei zum erſtenmal vor kurzem zwei Junge nach Shd=
eh
gebracht wurden. Der Direktor des Sydneyer Zoologiſchen
Kartens, A. S. Le Souef, der das Leben des Platypus genau
rſorſcht und in zahlreichen Photographien feſtgehalten hat,
ncht in engliſchen Blättern Mitteilungen über dieſes merk=
bürdigſte
Tier der Welt. Wie merkwürdig es iſt, geht ſchon
us der Beſchreibung hervor, nach der es Eier legt wie ein
ſogel, in einem Beutel großgezogen wird wie das Känguruh,
inen breiten Schnabel hat wie eine Ente, mit einem prachtvollen
Klz bekleidet iſt und Klauen mit Schwimmhäuten hat, die bei
en Männchen mit Giftdrüſen bewehrt ſind. Eine überraſchende
inkdeckung iſt die, daß der männliche Platypus das Gift ſeiner
ſin uen niemals gegen den Menſchen verwendet, ſo ſehr er auch
on dieſem gereizt werden mag; dieſe Waffen ſcheinen allein
ir den Kampf der Männchen untereinander vorgeſehen zu ſein.
die Tiere ſchwimmen unter Waſſer und legen ſehr ſeltſame Bau=
Im an, die von den Weibchen gemacht werden und ihre Anlage
ue enſcheinlich der Abſicht des Tieres verdanken, jeden Feind
itäuſchen und in die Irre zu führen. Vor dem Eingang iſ
en Bau geht zunächſt ein Erdtunnel ins Innere, und von die=
m
zweigt ſich ein blinder Gang, eine Art Sackgaſſe, ab, die in
mem kleinen Raum endet. Ueber dem Eingang in dieſe Sack=
tſie
iſt der Tunnel mit einem Lehmpflock verſchloſſen, der den
or tgang des Baues verbirgt und dem eindringenden fremden
ſiere vortäuſcht, der Bau ſei hier zu Ende. Entfernt man die=
Verſchluß, ſo geht der Tunnel fort und zweigt dann wieder
eine Sackgaſſe ab, hinter der der Tunnel wieder mit einem

Lehmpflock verſchloſſen iſt. Entfernt man dieſen und dringt
im Hauptgang weiter vor, dann kommt man wieder an einen
Pflock, den dritten und letzten. Und dieſer iſt die Tür zu dem
eigentlichen Neſt des Platypus, in dem er ſeine Eier ablegt.
Alle die zahlreichen Bauten, die auf ihre Anlage unterſucht wur=
den
, zeigten alle denſelben Plan und bieten ſo ein Beiſpiel für
den Schutzinſtinkt dieſes Tieres. Die Lehmpflöcke, die die ver=
ſchiedenen
Teile des Baues verſchließen, werden von dem Pla=
Qpus jederzeit, wem er hineingeht oder herauskommt, entfernt
und wieder an die alte Stelle geſetzt. Dem Transport dieſer
Tiere nach Europa ſtehen große Hinderniſſe entgegen, doch hofft
man, ſie allmählich zu überwinden, und es ſind bereits rieſige
Summen für lebende Exemplare geboten worden.

Dienstag, 29. November.
Amphitryon.
W-I. Zeus=Jupiter hat in der alten Mythologie mancherlei
auf dem Gewiſſen. Die vielen Halbgötter, deren Mütter ſterb=
liche
Frauen waren, ſind Zeugen der verſchiedenen Liebesaben=
teuer
des göttlichen Schwerenöters, wie ihn Moliere nennt.
Einer dieſer Halbgötter war Herakles, deſſen Mutter, Alkmene,
die Gattin des Amphitryon Königs von Tiryns, war, der ſich
Zeus (im Moliereſchen Stücke fälſchlich als Jupiter bezeichnet)
in dieſer Geſtalt näherte. Der Stoff iſt ſchon von dem älteften
lateiniſchen Komödiendichter Plautus und nach Moliere im An=
ſchluß
an ihn auch von Kleiſt behandelt worden.
Moliere hat ſich mit ſeiner Komödie Amphitryon einmal
auf das mythologiſche Gebiet begeben, aber er ſtreift es, obwohl
er von Göttern und Opfern ſpricht, nur äußerlich. Die Hand=
lung
berlegt er in ſeine Zeit, die Satiren gelten der Gegenwart,
und die Anachronismen ſind nur ſcheinbar. Die Behandlung
des Stoffes iſt gerade nicht dezent, will es auch gar nicht ſein,
andererſeits tritt die Tragödie des betrogenen Ehemannes hin=
ter
der Verwechſelungskomödie zurück. In ihr, namentlich in
der amüſanten Sofias=Komödie, zeigt ſich Moliere als der glän=
zende
und geiſtreiche Luſtſpieldichter, der ſeinen Ruhm begründet

Reich und Ausland,
Berlin, 29. Nov. Das Schwurgericht, vor dem in dem Mord=
prozeß
gegen die beiden Schutzpolizeibeamten Erven und Meher verhan=
delt
wird, begab ſich heute in corpore nach Charlottenburg, um in der
Schloßkaſerne, dem Quartier der Hundertſchaft zur beſonderen Verwen=
dung
einen Lokalvermin abzuſtatten. Auf dem Gelände der Siedlungs=
genoſſenſchaft
Eigenheim, in Eekn
brach, in der letzten Nacht
Großfeuer aus, dem ſämtliche Werkſtätten und Baubureaus der Sied=
lungsgeſellſchaft
zum Opfer fielen. In Berlin=Weißenſee wurden die
Näume der Knallkorbenfabnik durch Exploſion volkommem zerſtört,
Eine Arbeiterin wurde getötet, ein Arbeiter ſchwer verletzt.
hat. Immerhin ſind die Moliereſchen Stücke für unſeren heit=
tigen
Geſchmack zu breit ausgeſponnen, ſo iſt z. B. die zweite
Sofias=Szene nur eine ſchwächere Wi=derholung der erſten.
Die Spielkeitung des Herrn Keller war dem Dichter ge=
folgt
und hatte die Szene im Rahmen der Molierebühne in die
Zeit der Renaiſſance verlegt. Die Aufmachung aus dem Geiſte
der Zeit heraus war eigewartig und verlieh der Aufführung
einen erhöhten Reiz. Ohne ſie würde das Stück wohl als ver=
altet
und ſtark anachroniſtiſch empfunden werden. Die Koſtüme,
die von Herrn Pilartz entworfen ſind, paßten ſich dieſem
Rahmen an, die Amphitryon=Koſtüme mit dem kurzen Frauen=
reifrock
ſind aber wehr eigenartig als ſchön und geſchmackvoll.
Unſere Koſtümkunde reicht nicht ſo weit, daß wir feſtſtellen könn=
ten
, ob ſie ſich an wirkliche Vorbilder anlehnen oder ob es ſich
um Phantaſiekoſtüme handelt; in erſterem Falle lag kein Zwang
vor, ſie beizubehalten, da ja auch die Hauptleute Amphitryons
Männerkoſtüme tragen.
Die Aufführung war ſehr flott und half durch das glän=
zende
Zuſammenſpiel aller, über die mancherlei Längen des
Stückes hinweg. An erſter Stelle muß der von prächtigem und
lebenſprühendem Humor erfüllte und bis ins Einzelne ohne
uebertreibung, aber aufs wirkſamſte komiſch nügneierte Sofias
des Herrn Weſtermann genannt werden, der den Vogel
abſchoß. Die Szene zwiſchen ihm und ſeinem anderen, durch
Herrn Schneider geſpielten Ich, die faſt den ganzen erſten
Akt ausfüllt, war ſehr ergötzlich. Auch die Zankſzenen zwiſchen
der Kleanthis der Frau Gothe und ihrem echten und falſchen
Ehegatten waren trotz aller Derbheit ein ſtarker Luſtſpielerfolg.
Die beiden Amphitryon der Herren Reymer und Kuliſch,
die ſich um die Gunſt der finnlichen Alkmene ſtreiten, waren, je
nachdem die die Rollen es erfordern, leidenſchaftlich komiſch und
tragikomiſch. In der Schlußſzene müßte der Zeus=Amphitryon
als Gott erſcheinen. Die Alkmene der Frau Horn war, dem
Charakter der Rolle entſprechend, auf den Ton echter Leiden=
ſchaft
geſtellt. Die Muſik von Hans Ebert, meiſt menuettartig,
iſt dem Stile der Zeit angepaßt. Die Ausführung des Bühnen=
bildes
, bei der ein vornehmer Geſchmack und feines Stilgefühl
entfaltet worden war, rührt von den Herren Scherl und
Schwerdtfeger her. Das Publikum unterhielt ſich gut und
ſpendete lebhaften Beifall.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Rovember 1921.

Nummer 321.

Köln, 29. Nob. Der deutſche Ausverkauf. Eine Bel=
gierin
, die bei einer Nazzia auf dem Kölner Bahnhof feſtgenom=
men
worden war und in deren Koffer ein Mantel, 6 Schals und etwa
30 Taſchentücher deutſchen Urſprungs gefunden wurden, erhielt drei
Monate Gefängnis und 60 000 Mk. Geldſtrafe. Zwei Männer
aus Charleroi, die große Poſten Hemden, Hoſen und Hoſenträger aus=
führen
wellten, wurden zu je 3 Monaten Gefängnis und 100 000
Mark Geldſtrafe verurteilt. Andere feſtgenommene Belgier wurden zu
Gefängnisſtrafen bis zu zwei Wochen und zu Geldſtrafen bis zu 20000
Mark verurteilt.
Magdeburg, 29. Nov. Drei Kinderertrunken. Auf einem
Teiche bei Aken ſind drei Kinder im Aller von acht bis vierzehn Jahren
beim Schlittſchhlaufen eigebrochen und ertrunden.
Detmold, 28. Nov. Ueber den Brand der Lippiſchen
Landesbibliothek wird noch mitgeteilt: Das von weiland Prin=
zeſſion
Luiſe zur Lippe, Aebtiſſin von St. Marien und Cappel, dem
Lande geſchenfte Prinzeſſinnenpalais an der Hornſchen Straße wurde ein
Ndaub der Flammen. Ydeben dem alten, ſchönen Palais wurde die Landes=
bibliothek
, die ſeit 1885 in ihm untergebracht iſt, in Mitleidenſchaft ge=
zogen
, wurden unerſetzliche und auch materiell wertvolle prähiſto=
riſche
und ethnographiſche Sammlungen zerſtört. Die in
hr als 150 000 Bänden gehenden Beſtände der Landesbibliothek konn=
ten
zwar zum größten Teile vor der Vernichtung bewahrt werden. Der
Schaden, der der Landesbibliothek trotz der von Hunderten von freinvil=
ligen
Helfern vorgenommenen Hinausſchaffung der Bücherſcmmlung ent=
ſtanden
iſt, kann auch nicht annähernd geſchätzt werden. Es iſt ſchon ſo,
daß der verdienſtvolle Bibliothekar Prof. Dr. Anemüller ſeine Lebens
arbeit binnen weuiger Stunden zerſtört ſah. Denn an der Katalogiſie=
uung
, an der wiſſenſchaſtlich=ſyſtematiſchen Ordnung der 150 000 Bände
haben ſchon Generationen gearbeitet. Jetzt liegt das werrvolle Bücher=
material
in chaotiſchen Hauſen neben= und übereinander. Die Buchhal=
tung
und Regiſtratur der Bibliothek konnte auch nur zum Teil geordnet
aus dem brennenden Gebäude entferut werden. Es wird unendlicher Ar=
beit
, unendlicher Koſten bedürfen, um dieſen Teil des Schadens wieder gut
zu machen. Das prochtvolle Gebäude iſt, abgeſehen von den Umfaſſungs=
mauern
, zum größten Teile zerſtört. Was noch erhalten geblieben iſt,
hat unter dem Feuer= und Waſſerſchaden ſo ſehr gelitten, daß es bei der
Wiedeverrichtung völlig erneuert werden muß. So tritt zu dem uner
meßlich kulturellen Schaden, den das Land Lippe am Dieustag erlitt=
hat
, guch noch der in die Millionen gehende materielle Verluſt. Doppelt
ſchwer für die Gegenwart, die ohnehin unter den finanziellen Laſten zu
ſeufzen hat.
Unter den verbrannten beziv, vernichteten prähiſtoviſchen Sammmlun=
gen
befinden ſich ueben wertvollen Stücken aus anderen Teilen Deutſch=
lands
lippiſche Steinwaffen, Urnen, Bronzegegenſtäude uſwv. Alles, was

Wert abzüglich der angemeſſenen Abnutzungsguote unter Zulaſſung des
Inſatzes eines niedrigeren Wertes, wenn er dem wirklichen Wert zur
ſein ſoll. Abg. Mol=
Zeit der Bilanzaufſtellung entſpricht, maßgebent
kenbuhr (Soz.) befürwortete den Ausgang vom gemeinen Werte.
Abg. Pohl=
Seine Fraktion trete für die Regierungsvorlage ein.
mann (Dem.) führte aus, daß faſt alle Parteien den 8 139 Abſ. 2
(Reichsabgabenordnung) geſtrichen ſehen wollten. Demgegenüber be=
fürwortet
Abg. Dr. Röſicke (Deutſchnatl.) Wiederherſtellung der
Reichsabgabenordnung. Abg. Herold (Zentr.) brachte zum Ausdruck,
ſo groß ſei, daß der
daß die Nachfrage nach landwirtſchaftlichem Beſi
Redner befürwortet
Ertragswert nicht dem Verkaufswert entſpreche,
einen Antrag, der bei der Bewertung des Vermögens die Vorſchriften
der Reichsabgabenordnung über die Wertermittelung gelten laſſen will.
139 Abſ. 2 folle keine Anwendung finden. 8 152 Abſ. 2 ſolle mit der
Maßgabe feſtgehalten werden, daß ſtatt des nachträglichen Wertes der
in den letzten drei Jahren im Durchſchnitt erzielte Ertragswert gilt.
Miniſterialdirektor Dr. Popitz führte aus der 8 17 wolle für die
Zeit der Geldſchwankung die Möglichkeit ſchaffen von feſten Werten
auszugehen. Dabei werde, wenn es ſich um die Vorkriegszeit handle,
zum Beiſpiel mit Zuſchlägen zum Friedenswert, bei Gegenſtänden, die
in der Zeit der Geldentwertung hergeſtellt oder angeſchafft worden
ſeien, vielleicht um Abſchläge vom Anſchaffungs= und Herſtellungspreis
gearbeitet werden müſſen.
Abg. Dr. Hertz (Soz.) erklärte, daß
die Landwirtſchaft keine beſondere ſteuerliche Berückſichtigung nötig
hätte. Die landwirtſchaftlichen Preiſe überſtiegen die feſtgeſtellten Pro=
duktionskoſten
. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Heidemann be=
gründete
die Notwendigkeit der Ueberführung des Großgrundbeſitzes
n die Hände der Allgemeinheit. Die Sachwerte müßten erfaßt wer=
den
. Der Vorſitzende, Abg. Dr. Becker=Heſſen (D. V.), führte
aus, mit der Auslegung des Regierungsvertreters über die 88 16 und
7 könne er ſich einverſtanden erklären. Hinſichtlich des Antrages
Herold (Ztr.) bemerkte der Redner, daß der dreijährige Durchſchnitt
z. B. für Weinbau, Spargelkultur uſw. zu kurz ſei.
Abg. Dr.
Helfferich (Deutſchnatl.) warnte vor dem Verlaſſen der Richtlinien
für die Bewertung, wie ſie die Reichsabgabenordnung vorſehe. Die
Wertermittelung der Grundſtücke würde am beſten von den Finanz=
ämtern
abgetrennt und beſonderen Behörden, in Preußen den Kataſter=
behörden
, übertragen. Abg. Pohlmann (Dem.) wünſcht alsdann
die Abſtimmung zurückgeſtellt zu ſehen, bis eine Einigung über die An=
träge
erfolgt ſei. Abg. Dr. Fiſaher=Köln (Dem.) ſtellt zu 8 132
Abf. 2 folgenden Antrag zur Diskufſion: Bei gewerblichen Unter=
nehmungen
, die Aktien oder Anteile mit einem amtlich feſtgeſetzten Bör=
ſenkurs
ausgeben, können zur Ermittelung des Wertes der gewerblichen
Unternehmungen die amtlichen Kurſe derartiger Aktien und Anteile
herangezogen werden. Hierbei iſt der Durchſchnitt aus dem höchſten
und niedrigſten Kurs jedes der letzten drei Jahre vor der Veranlagung

Doithen F. amn beloer. undes ein ehnd Darifſcen eiche Seichden
ſich die von dem Geheimen Negierungsrat Kirchhoff, früherer Kaiſter=
licher
Bezirksamtann in Kamerun, geſtifteten Stücke aus den ihm vom
Kaiſer Menelik von Abeſſynien gemachten Geſchenken u. a.
Dig Lippiſche Landesbibliothek gehört zu den älteſten Biblio=
theken
Deutſchlands. Sie wunde im Jahre 1614 von dem Graſen
Sinon VII. zur Lippe als Gräfliche Bibliothek begründet und 1818 bis
1821 auf Veranlaſſung der Fürſtin Parline veorganiſiert, vergrößert
und allgemein zugänglich gemacht. Sie zählte etwa 150 000 Bände, da=
runter
viele alte und ſeltene Drucke und Handſchriften.
Ein Hilfswerk hat ſofort mit dem Vorarbeiten für den Wiederaufbau
eingeſetzt. Neben kommungler=, ſtaatlicher= und evtl. Reſchshilfe wird
aber hauptſächlich auf die prioate Mithilfe gerechnet. Möge bald neues
Leben aus den Ruinen erblühen.
Pyritz, 29. Nov. Eiſenbahnunglück. Der geſtern von Kreuz
konynende Abendzua
fuhr zuwiſchen Phritz und Arnswalde auf einen Güi=
terzug
. Mehrene Wagen gerieten in Bramd. Der Poſtwagen iſt voll=
ſtändig
ausgebrannt. Von den Reiſenden wurden ſechs ſo ſchwer ver=
letzt
, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Von Pyritz iſt ein Hilfs=
zug
abgegangen. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich.

Kunſtnotizen.
Ueber Werle, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Nedaktion ihr Urteil vor.
Nordiſches Konzert des Landestheater= Or=
cheſters
. Dem Dirigenten Seeber van der Floe geht ein in perſönlicher
und künſtleriſcher Hinſicht beachtenswerter Ruf voraus. Deutſcher
Staatsangehöriger, der zu Beginn des Weltkrieges in die Reihen unſerer
Kämpfer trat und auf dem Schlachtfelde während der vier Kriegsjahre
beſondere ſ. Zt. genannte Leiſtungen vollbrachte, iſt er in den Nachkriegs=
jahven
zum Pionier deutſcher Kuuſt im Auslaude, namentlich den nor
diſchen Ländern, geworden. Ihm iſt es vor allem in Dänemark gelungen,
der deutſchen Muſik wieder Geltung zu verſchaffen. Das ſchwediſche Blut
in ſeinen Adern gibt ihm andererſeits ein inneres Verhältnis zur Muſit
des Novdens. Soine Erfolge auf dieſem Gebiet in Karlsruhe wurden vor
kurzem in der badiſchen Preſſe viel beſprochen. Die dämoniſche Gewalt
und Kvaft, wie ſie aus den Sagen der Lagerlöff ſpricht, lebt in ſeiner
Kunſt, und verbindet ſich zu gutem Klang mit dem ſtärkeren deutſchen
Teil ſeiner Perſönlichkeit. Von den Mitwirkenden iſt die däniſche Sän=
gerin
Ellen Overgaard in Deutzſchland ſchon weithin bekannt. Ihr weit=
umfaſſendes
Organ beivältigt die Tiefe wie Höhe mit ſpielender Kraft.
Der jugendliche nordiſche Komponiſt Rud. Langgaard bringt ſeine Sy=
phonie
Herbſtpfade ſelbſt zur Erſtaufführung. Man darf dieſem noch
unbebannten Werke mit beſondener Spannumg entgegen ſehen. Die Ou=
cheſterlieder
Max v. Schillings, die zu den neuueven Werken des Intendan=
ten
der Berlimer Staatsoper gehören, weichem von dem Mona Liſa=Stil er=
heblich
ab und zeigen den Komponiſten in neuer Farbe, So kann Darmſtadt
dem Konzert unſeres bewährten Orcheſters unter Führung des Gaſtdiri=
genten
Seeber van der Floe mit bevechtigtem Intereſſe entgegen ſehen.

Steuerfragen im Reichstagsausſchuß.
wd. Berlin, 29. Nov. Im Reichstagsausſchuß für
Steuerfragen wandte ſich heute die Beratung zunächſt der Frage
der Wertermittelung zu. Abg. Weſtermann (D. V.) be=
fürworlete
einen Antrag ſeiner Partei, wonach zur Bewertung der
dauernd den Betrieben gewidmeten Gegenſtände der dauernde gemeine

(Deutſchnatl.) ſpricht ſich gegen die Streichung des 8 139 Abſ. 2 der
Reichsabgabenordnung aus. Bei der Bilanz der gewerblichen Unte
nehmungen ſei zu wenig darauf geachtet worden, daß die Geldentwe=
tung
und Teuerung keine vorübergehende ſein müſſe. Der Ausſchuß
beſchloß gemäß dem Vorſchlag des Abg. Pohlmann, die Abſtimmung
über die Bewertungsfrage noch auszuſetzen, und vertagte ſich.
wd. Berlin, 29. Nov. Im Reichstagsausſchuß für Ver=
brauchsſteuern
wurde der Entwurf eines Rennwett= und
Lotterieſteuergeſetzes weiter behandelt. 8 1 der Regierungs=
vorlage
, der die behördliche Zulaſſungsgenehmigung für die Errichtung
eines Totaliſators betrifft, wurde angenommen. Bei 8 2 des Geſetz=
entwurfes
, der die Frage der Konzeſſionierung von Buchmachern behan=
delt
, trat Abg. Dr. Pachnicke (Dem.) dafür ein, daß die Konzeſſio=
nierung
als Buchmacher nur an einzelne Perſonen erteilt werden dürfe,
nicht etwa an Geſellſchaften. Abg. Pachnicke (Dem.) fragt nach dem
Mehrertrag durch die Buchmacherwettſteuer. Regierungsſeitig wird die=
ſer
Mehrertrag auf etwa 150 Millionen Mark geſchätzt. Die
Abſtimmung über die geſtellten Anträge wurde bis zur zweiten Leſung
des Entwurfs ausgeſetzt. Die übrigen Paragraphen der Regierungs=
vorlage
wurden in erſter Leſung angenommen. Weiterberatung
morgen Mittwoch.
Das Problem der Eiſenbahnprivatiſierung.
Frankfurt a. M., 29. Nov. (Wolff.) In einer heute abend
im Börſenſaal abgehaltenen Verſammlung des demokratiſchen Ver=
eins
hielt der Tarifdezernent der Eiſenbahndirektion Frankfurt
a. M., Regierungsrat Dr. Spieß, eine Rede, in der er zu dem
Problem der Eiſenbahnprivatiſierung vom Stand=
punkt
der Tarifpolitik aus Stellung nahm. Redner knüpfte an die
bereits ſeit über einem Jahre in der Preſſe geführte Kampagne über
die Sanierung der Reichsbahnen an, als deren Reſultat er bisher
in Einverſtändnis über die Forderung angemeſſener Tarife und die
Neuorganiſation der Reichsbahnverwaltung im Sinne möglichſt
freier kaufmänniſcher Behandlung gemäß Art. 92 der Reichsverfaſ=
ſung
zu erkennen glaubt. Die damit gewonnene Grundlage für die
im Gang befindliche Reformarbeit werde durch das neue Verlangen
der Induſtrie bedroht, ohne daß dieſes mehr als nur recht bage An=
regungen
gäbe. Die Reichsbahn habe eine kulturell=nationale, eine
ſozialpolitiſche (perſonalpolitiſche) Bedeutung. Die Entreichlichung
ſei abträglich in der national=kulturellen Richtung. Nach der finanz=
politiſchen
Seite würden die derzeitigen Verhältniſſe zupeſſimi=
ſtiſchbeurteilt
; Redner betonte hierbei das zahlenmäßige Sin=
ken
des Fehlbetrages im laufenden Jahre und die Tatſache, daß alle
mitteleuropäiſchen Bahnen mit Defizit arbeiteten. Daß die Privat=
bahn
ſich billiger werde mit Material eindecken können, beſtritt Redner
in Ausführungen über die Verrechnungs= und Bilanzierungsmethode
der privaten Großbetriebe. Sozialpolitiſch betonte der Redner das
große Verdienſt der Reichsbahnverwaltung und ihres Perſonals,
durch drei Jahre ſchwerſter Wirtſchaftsverhältniſſe die Bahnen ohne
Streik hindurchgeführt zu haben. Der Privatinduſtrie ſei das kaum
gelungen. Dabei ſeien die Reichsbahnen trotz Demobilmachungs=
vorſchriften
, Achtſtundentag und den dem Bahnbetrieb nsturgemäß
eigenen Erſchwerungen ſozial nicht überlaſtet worden. Sonſt hätte

Konzert.
F.N. Der Mozart=Verein und der Inſtrumental=
Verein hatten ſich zu einem Konzert vereinigt, deſſen Vor=
tragsfolge
erhöhtes Intereſſe für ſich beanſpruchen konnte. Eine
Reihe ſelten gehörter Werke ſtanden ueben Wohlbekanntem, ſei=
ner
Wirkung ſtets Sicherem. Drei Sätze aus Beethovens Rui=
nen
von Athen leiteten ein. Von den theatraliſchen Gelegen=
heitswerken
des Meiſters iſt dieſes Feſtſpiel unſtreitig das
Wertvollſte, und es überraſcht jedesmal von neuem, Bethoven
hier als Komponiſten exotiſcher Muſik anzutreffen, ihn ein völlig
ungewohntes Kolorit mit genialer Beherrſchung und erſtaun=
licher
Treffſicherheit hervorzaubern zu ſehen. Schon der charak=
teriſtiſche
Marſch mit Chor, noch mehr aber der bekannte türkiſche
Marſch und der wundervolle, fanatiſch ſtarre Derwiſchchor ſpielen
auf orientaliſche Muſik an, die in den beiden erſteven meiſt durch
ſtarke Bevorzugung von Bläſern und Schlagzeug, in letzterem
beſonders durch melodiſche und rhythmiſche Mittel charakeriſiert
wird. Eine tiefe, verhaltene Leidenſchaftlichkeit tritt uns in der
Derwiſchſzene entgegen. Der Mozart=Verein war dann weiter
an der Aufführung von Max Bruchs Normannenzug beteiligt,
einer Chorballade des noch nicht lange Verſchi=denen aus ſeiner
glücklichſten Zeit, in der Melodie und Erfindung ihm ungetrübt
zu Gebote ſtanden, während ſpäter die Friſche des Schaffens
bedeutend nachließ. Groß angelegt, in einem Zuge fortſchreitend,
ergreifend in ſeiner Wirkung, erklang das Werk, deſſen Muſik
ſtark nordiſch beeinflußt iſt und ihren Wert vor allem in dem
glücklich getroffenen Lokalkolorit und dem dramatiſchen Pathos
hat. Beſonders erfreute uns die Mitwirkung des alten Recken,
des Herrn Kammerſängers Georg Weber, der das anſpruchsvolle
Baritonſolo mit ungeſchwächter ſtimmlicher Kraft, prachtvollem
Nhythmus und mitreißender Wärme vortrug und dafür reichen
Beifall erntete.
Am Schluſſe erklang Willem de Haans Chorballade Das
Grab im Buſento‟. Die Platenſche Dichtung iſt in ihrer herben
Größe muſikaliſch nachempfunden, das Orcheſter hat ſtarken An=
teil
an dem Aufbau, indem es zwiſchen den Strophen vermintelt
und weiterdicheet. Die tiefe Empfindung der einzelnen Bilder
wird unterſtützt durch den Zug der Einheitlichkeit, den die Muſik
durch Hauptmotive erhält. Nur ein weicheres Bild unterbricht
das düſtere Gemälde, die von Soloſtimmen begonnene und vom
Chor wiederholte Klage um den Jungverſchiedenen. Beſonders
groß wirkt die Steigerung bei der Verſenkung des Toten, edel
empfunden und in ſeherhafter Begeiſterung ergreifend vertont
ſind die Schlußzeilen. Dieſe unter Leitung Herrn Kapellmeiſter
Rehbocks vorgetragenen Werke machten dem Mozart=Verein alle

Ehre. Tonſchön und in voller Reinheit erklangen die Chöre,
wenn auch die bei der Enge des Podiums unvermeidliche un=
günſtige
Aufſtellung die Klangwirkung etwvas beeinträchtigte.
Beſonders hervorgehoben ſei das klangvolle und gut abgetönte
Soloquartett von Herren des Vereins. Der verdienſtvolle Leiter
bewies aufs neue ſeine Meiſterſchaft in der Beherrſchung der
Ausführenden, wie auch in der geiſtigen Durcharbeitung und
wirkungsvollen Darſtellung der Werke. Auch das zum großen
Teil aus Dilettanten beſtehende Orcheſter folgte ihm ausge=
zeichnet
, ein Zeichen dafür, wie gut es durch Herrn Direktor
Wilhelm Schmitt vorbereitet war. In den Kontrabaß= und
Bläſerſtimmen war ſelbſtverſtändlich eine Verſtärkung durch
Künſtler des Landestheaters nötig, eine Erſcheinung, die ſtets
wieder beweiſt, daß die Blasinſtrumente von den Dilettanten
leider völlig vernachläſſigt werden.
Was im übrigen der Inſtrumental=Verein leiſtet, iſt aller
Anerkennung wert, wenn man die Darbietungen ſeines Strei=
cherkorpers
auch nicht mit dem beherzteren Zupacken und der
größeren Präziſion eines Berufsorcheſters vergleichen darf. Wer
weiß, welche Behinderungen beim Einſtudieren großer Werke in
ſolchen freiwilligen Vereinigungen vorkommen, wird warm an=
erkennen
müſſen, welch treffliche Arbeit hier geleiftet wurde.
Außer den zum Teil ſehr anſpruchsvollen Begleitungen der ge=
nannten
Werke ſpielte das Orcheſter zwei mehrſätzige Kompoſi=
tionen
unter der bewährten Leitung von Herrn Direktor Schmitt.
Eine reizvolle Serenade von Mozart für zwei kleine Streich=
orcheſter
und Pauken führte uns in des Meiſters Jugend. Schon
nach wenigen friſchen Einleitungstakten tritt die Kantabilität
und Jnnigkeit des Mozartſchen Melodienreichtums entgegen.
Eine echte Ständchenmuſik iſt es, liebenswürdig beſtimmt im
kurzen erſten Satz, heiter anmtig im Mefuett, das von einem
leiſe flehenden Trio abgelöſt wird, und von ausgelaſſener Luſtig=
keit
in dem Hauptthema des Rondos. Nicht alles war völlig
deutlich beim Vortrag der Serenade, die Durchſichtigkeit des
Satzes läßt die kleinſte Ungenauigkeit eines einzelnen Inſtru=
ments
hören, während die Symphoniſchen Tänze über nor=
wegiſche
Motive von Grieg in ihrem kompakten Klange völlig be=
friedigten
. Die drei vorgetragenen Sätze bilden völlig abge=
ſchloſſene
, charaktervolle Bilder, weitausgedehnte lyriſche Stücke
von ausgeprägter Lokalfarbe, intereſſant durch Melodik, Rhyth=
mus
und Inſtrumentation. Ihre Eigenart kam duuch den freien
Vortrag, den Herr Schmitt mit ſeinem gut folgenden Orcheſter
wagen durfte, beſonders zur Geltung. Das Konzert war aut
befucht, und die Zuhörer zeichneten beide Dirigenten wie auch behalten werden ſolle, ſei eine ſchwerwiegende Frage für De.."

der Fahrplanzuſw.=Betrieb nicht wieder zur heutigen Höhe gelangen
können. Das Perſonal arbeite lieber mit dem ihm weſensverwand=
ten
Beamten als Vorgeſetzten, als mit kapitaliſtiſchen Unternehmern.
Tarif= und verkehrspolitiſch könne der Privatbetrieb nie dasſelbe wie
der Staatsbetrieb leiſten. Jedenfalls ſei das Staatsmonopol dem
privaten Monopol borzuziehen.

Die Reviſion des Reparationsdiktats.
Paris, 29. Nov. (Wolff.) Die Oeubre ſchreibt, man kündige
von allen Seiten an, daß Lloyd George vielleicht dem Beiſpiel
Hughes folgen könnte, um ſeinerſeits, eine große diploma=
tiſche
Offenſive einzuleiten. Es handele ſich um nichts weni=
ger
, als eine neue Reparationspolitik an die Stelle der
bisherigen zu ſetzen, die der Vertrag von Verſailles vorſchreibe. Das
Blatt weiſt darauf hin, daß Lloyd George niemals verheimlicht habe,
daß zwvei Maßnahmen eilig ſeien: die Liquidationderinter=
nationalen
Schulden und die Wiederherſtellung
eines normalen Handelsmarktes in Deutſchland.
Das Blatt glaubt auch, mitteilen zu können, daß Balfour bei der
letzten Völkerbundskonferenz in Genf einem franzöſiſchen Delegier=
ten
die Frage vorgelegt habe, was er davon denke, wenn ein Abkom=
men
getroffen würde, das Deutſchland die Verpflichtung abnehme
die Penſionen zu bezahlen und zu ſeinen Laſtem nur die Koſten für
den Wiederaufbau der verwüſteten Gebiete laſſe. Das Blatt erklärt
die Grundlagen des Vorſchlages von Lloyd George, wie er ſie ſchil=
dere
, für wert, einer Prüfung unterzogen zu
werden.
Das mißtrauiſche Frankreich.
TU. Paris, 29. Nov. Neu=York Herald meldet aus London,
daß Rathenaus Ankunft ſo unmittelbar nach Stinnes Anweſen=
heit
in London die franzöſiſche Botſchaft in London beunruhige.
Es bleibt kaum mehr ein Zweifel, daß ſich zwiſchen der deutſchen und
der engliſchen Regierung etwas anſpinne. Rathenaus Beſuch ſtehe
vielleicht in unmittelbarem Zuſammenhang mit der Denkſchrift der
engliſchen Induſtriellen. Er ſei jetzt zwar nicht mehr in der Regie=
rung
, aber wenn man es von Stinnes gewußt habe, daß er nicht
ohne alle Füllungnahme mit dem Reichkanzler nach London gegan=
gen
ſei, ſo wiſſe man es von Dr. Rathenau erſt recht, der morgen
ja ſchon wieder Regierungsmann ſein könne. Dadurch verſtärke ſich
der Eindruck, daß hinter dieſen Verſuchen des Reichsverbandes de
deutſchen Induſtrie und dem Bund der engliſchen Induſtrie die b
den Regierungen abwartend ſtehen, um aus den induſtriellen Ver=
einbarungen
, wenn ſolche zuſtande kommen, eine Reparations=
reviſion
abzuleiten.
Geheimnisvolle Reiſen.
T.1. Paris, 29. Nov. Die Pariſer Ausgabe der Chicag=
Tribune behauptet, zu wiſſen, daß der Berliner Bankier Men=
delsſohn
und Herr v. Weinberg aus Frankfurt in Pari=
ſeien
, um den Stinnesplan eines engliſch= amerikaniſch=
franzöſiſch
=deutſchen Wiederaufbaukontrak=
tes
für Rußland der franzöſiſchen Regierung vorzulegen.
Hierzu konn die B. Z. feſtſtellen, daß der Chef des Berliner
Bankhauſes Mendelsſohn nicht nach Paris gereiſt iſt, ſondern
ſich in Berlin befindct.
T.U. Frankfurt, 29. Nob. Wie die Telegraphen=Union
aus hieſigen informierten Kreiſen hört, iſt die Meldung der Pa=
riſer
Ausgabe der Chicago Tribune inſofern richtig, als Herr
v. Weinberg gegenwärtig in Paris weilt. Ueber den Zweck
der Reiſe wird an hieſiger Stelle Stillſchweigen gewahrt.
Freilaſſung der ruſſiſchen Internierten.
Berlin, 29. Nov. (Wolff.) Nach einer Verfügung der Ab=
wicklungsſtelle
für die ruſſiſchen Kriegsgefangenen=
Interniertenlager im Reichsminiſterium des Innern ſollen
nach Möglichkeit die Inſaſſen der noch in Deutſchland beſtehenden
Ruſſenlager, zurzeit einſchließlich Frauen und Kinder noch etwa 3500
Perſonen, in geeignete Arbeitsſtellen gebracht werden, ohne
daß ſie hierbei mit deutſchen Arbeitern in Wettbewerb treten. Sie
werden damit freie Ausländer. Alle ruſſiſchen Kriegsgefam
genen und Internierten, die ſich bereits jetzt ſchon in einer nicht nur
vorübergehenden Beſchäftigung außerhalb der Lager befinden, ſollen
ebenfalls aus der Gefangenſchaft entlaſſen werden.
Ein ungariſch=tſchechiſcher Grenzzwiſchenfall.
TU. Wien, 29. Nov. (Tel.=Union.) Den Blättern zufolge ſind
ungariſche Truppen in tſchecho=ſlowakiſches Gebiet einge=
drungen
und haben einige Ortſchaften beſetzt.
Ernſte Lage im Oedenburger Abſtimmungsgebiet.
T.1. Wien, 29. Nov. Die allgemeine Bewegung im Ab=
ſtimmungsgebiet
dauert verſchärft an. Die Inſurgenten
haben bereits Geſchütze in Stellung gebracht und an
den Hauptſtützpunkten ſogar angegriffen. Die öffentliche Mei=
nung
iſt ſehr beunruhigt und zeigt wachſendes Befremden gegen=
über
der Tatenloſigkeit der deutſchen Preſſe, die ſich wenig oder
gar nicht der Abſtimmungsſache anuehme. Es wird die An=
ſchauung
vertreten, daß die deutſche Preſſe durch ihre rätſelhafte
Zurückhaltung der Entente in die Hände ſpiele.
T.U. Wien, 29. Nov. Aus den Gebieten öſtlich und ſüd=
lich
von Oedenburg kommen zuverläſſige Meldungen über
Bandenkonzentrationen. Es hat den Anſchein, als
wollte Ungarn nicht das Ergebnis der Volksabſtimmung ab=
warten
, ſondern wie im Auguſt ſofort nach der Räumung durch
die regulären Truppen in Oedenburg Banden einmarſchieren
laſſen. Allerdings ſteht diesmal die öeſterreichiſche Reichswehr
nicht weit von der Grenze des Abſtimmungsgebietes, ſo daß
Einfälle in Steiermark und Niederöſterreich nicht zu befürch=
ten
ſind.
Die Induſtriekriſe in Polen.
T.1I. Warſchau, 29. Nov. Dem Poſtep zufolge greift iſ.
Polen die Induſtriekriſe amff alle Zweige über
und wird zu einer Erſcheinung, die eine ernſte Beunruhigung
hervorruft. In Lodz arbeitet der größte Teil der Fabriken nur
drei Tage in der Woche. Auch in Warſchau und Czenſtochau iſt
wegen des Stillſtandes der Induſtrie ein großer Teil der Ar=
beiter
ohne Beſchäftigung.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Englands Abrüſtungsbereitſchaft.
London, 29. Nov. (Wolff.) Eine Reuternote beſagt, die
Berichte von dem endgültigen Plane Lloyd Georges für
ſeine Reiſe nach Waſhington müßten zurückhaltend auf=
genommen
werden. Die britiſche Regierung ſei ent=
ſchloſſen
, die amerikaniſche Aufforderung nich!
in unbeſtimmter Art zu beantworten, um dadurch
die Welt von der Bedrohung eines neuen Krieges zu befreie)
Da dies die Abſicht Lloyd Georges ſei, habe er natürlicherweſſe
mehr als je den Wunſch, nach Amerika zu fahren. Bevor jedoch
dieſe Woche, die eine neue Periode in der iriſchen Geſchichte be=
deute
, vorbeigegangen ſei, ſei es vollkommen unmöglich, zu ſagel,
ob Lloyd George England verlaſſen werde oder nicht. An dem
Wunſche Lloyd Georges, an der Waſhingtoner Konferenz, die er
für einen möglichen Wendepunkt der Geſchichte der Welt häll
teilzunehmen, könne ein Zweifel nicht beſtehen. Die Befürm=
tungen
, die in verſchiedener Nichtung wegen der Verhandlungen
in Waſhington ausgedrückt würden, würden in maßgebenden
britiſchen Kreiſen nicht geteilt.
Japans Forderung.
Waſhington, 29. Nov. (Wolff.) Admiral Kato e
klärte in einem Interview, der wichtigſte Punkt bei der Be
ſchränkung der Rüſtungen ſei die Verminderung d*
Koſten. Japan ſei bereit, die im Bau befindlichen Schlächt
ſchiffe ſowie die alten Kreuzer auszuſchalten, aber das Le‟
hältnis, das zwiſchen den Flotten der intereſſierten Mächte bel=

den anweſenden Komponiſten des Grab am Buſento unſeren Sicherheit. Er hoffe, daß die Vereinigten Staaten damit "
hochverdienten Willem de Haan, durch freudigen Beifall aus.
verſtanden ſeien, daß Japan 70 Prozeut ſeiner 2..

[ ][  ][ ]

Rummer 331.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. November 1921.

Geite 5.

mage behalte. Das ſei das Mindeſtmaß deſſen, was ſeine
Sicherheit erfordere.
Die Aufhebung der ausländiſchen Poſtbureaus in China.
T.u. Waſhington 29. Nov. Die Kommiſſion für den
fernen Oſten hat bezüglich der Aufhebung der auslän=
Hiſchen Poſtämter in China beſchloſſen, kein endgültiges
DDatum für die Aufhebung feſtzuſetzen. Die Aufhebung ſelbſt
wvird der chineſiſchen Regierung überlaſſen unter
Der Bedingung, daß der Poſtdienſt in geordneten Bahnen vor
ſich geht.
Briands Entſtellung der Wahrheit.
Franzöſiſche Richtigſtellungen.
Paris 29. Nov. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter des
Peuple, der die von den deutſchen Gewerkſchaften eingeladene
Delegation der Genfer Arbeiterkonferenz auf ihrer Reiſe durch
Deutſchland begleitet, erklärt in ſeinem heutigen erſten Bericht
aus Hanau, Briand ſtellte die Rüſtungsfrage in ſeiner
Riede in Waſhington falſch dar. Was die deutſchen Fabriken
noch beſäßen, genüge höchſtens für einen kleinen Rüſtungsartikel
Für die Herſtellung des großen Materials komme die Ausrüſtung
rricht mehr in Betracht. Der Berichterſtatter ſchildert dan die
Zerſtörungen, die die Delegation in den Fabriken vorge=
unden
habe, und ſagt ſchließlich, wem man das geſehen und
ich von den unerhörten Schwierigkeiten Rechenſchaft gegeben
habe, denen die deutſche Induſtrie trotz aller Hilfsmittel begegne,
odürfe man feſtſtellen, daß die Behauptung, dieſelben Fabriken
könnden in einigen Wochen wieder zu voller Tätigkeit in den
Dienſt des Krieges umgeſtellt werden, nicht ernſt zu neh=
men
ſei, denn die moderne Technik ſei für ſolche Phanta=
ien
nicht zu haben.
Paris, 29. Nov. (Wolff.) Der Abgeorduete Leon Blum
hellt im Populaire feſt, daß nach den erſten Tagen des
Muffs numehr die Oeffentlichkeit und ſelbſt das Parlament
den Mißerfolg Briands klar zu ſehen begännen. Was
war das Ziel Briands, frnagt er, ſich von Amerika und Eng=
land
aufs neue die formielle Garantie unſerer Sicherheit an=
bieten
zu laſſen, wie ſie ehemals Wilſon Lloyd George anbot?
Junh welches Mittel wollte er es erreichen? Dadurch, daß er
das Auditorium von unſerem Friedenswillen und von den
Kriegsgefahren überzeugte, die uns bedrohen. Mit anderen
Vorten, er wollte die Tatſachen foreieren, erwollte ſchwarz
ſialen. Er ſprach von geheimen Rüſtungen Deutſchlands, hat
aiſo Reden gehalten, die er in der Kammer zurückweiſt, wenu
ſie von André Lefedre gehalten werden. Ich weiß nicht, fährt
Blum fort, ob ſich die Abſicht Briands hätte verwirklichen
aſſen, ich bin aber ungefähr ſicher, daß die angewendeten Mittel
richts taugten, denn die Operation war doch ein weing zu
lump. Wenn Briand ſich eingebildet hatte, daß er e3 vor der
aſhingtoner Konferenz ebenſo leicht haben werde, wie vor dem
nationalen Block, ſo täuſchte er ſich. Wir erhalten keine Garan=
jen
und überzeugten niemand davon, daß unſer Wille, uns zu
ntwaffnen, aufrichtig iſt. Jetzt haben wir den Mißerfolg,
Tiſt ſo bitter, daß der nationale Block bereits anfängt, ſich dar=
Eber zu erregen. Blum ſagt ferner, daß die Gegenſchläge in
merika ernſt ſind, aber noch ernſter ſeien die Gegenſtrömungen
ſar England und Deutſchland. Schließlich fragt Blum: Wem ſolle
das alles Nutzen bringen? Arbeite etwa Briand für Poincané?

Die Streikbewegung.
Die Berliner Elektrizitätswerke ſtillgelegt.
Berlin, 29. Nov. (Wolff.) Der B. Z. a. M. zufolge trat auf das
Beſtändige Drängen der Iinksradikalen Elemente im Zentvalverband der
Angeſtellten heute morgen ein Teil der ſtädtiſchen Angeſtellten,
kaum flinfhundert Mann, in den Streik.
Der Ausſtand beſchränkt ſich
einſtweilen auf die ſtädtiſchen Elektrizitä
rke im Oſthafen. Eine Ge=
fahr
, daß durch ihn die ſtädtiſchen Werke oder ſonſtige Betriebe zum Still=
and
kommen könnten, iſt bis heute mittag nicht vorhanden geweſen. Der
Demobilmachungskommiſſar erklärte den Schiedsſpruch bezüiglich der ſtädti=
ſchen
Angeſtellten für beide Parteien rechtsverbindlich. Das würde dem
Magiſtrat das Recht goben, diejenigen Streikenden, die nicht ſofort zur
Arbeit zurückkehren, friſtlos zu entlaſſen.
erlin, 29. Nov. (Wolff.) Die techniſchen Angeſtellten
der Berliner ſtädtiſchen Betriebe beſchloſſen heurte vormittag, ſich
den baufmänniſchen Angeſtellten anzuſchließen und um 2 Uhr nach=
mittags
die Arbeit niederzulegen.
je Berliner Elektrizitäts=
werke
liegen ſeit 2 Uhr nachmittags ſtill. D
Straßenbahnverkehr i
eingeſtellt un
die Stromberſorgung der privaten und Geſchäftshäuſer hat
aufgehört. Die Straßenbahnwagen blieben auf offener Streche in den
S
en ſteh
TU. Berlin, 29. Nov. Die Portiers, Fahrſtuhlführer
und Heizex in den Geſchäfts= und Induſtriehäuſern ſind geſtern wegen
Lohnforderungen in den Strei getreten.
Saarbrücken, 29. Nov. Im lorthringiſchen Kohlen=
ebiet
wurde ſaſt überall der Streik verkündet. Die Belegſchaften
ſind in den meiſten Gruben ſeit Donnerstag nicht mehr angefahren, Mili=
tär
iſt nach dem Grubengebiet abgegungen.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen 9½ Uhr (B 11,
Sondermiete Serie 92): Elektra‟
Oxpheum: Vorſtellung um 72 Uhr.
Volkstheater (Konkordiaſaal) nachmittags 31 Uhr König Rübe=
zahl
und die Goldſpinnerin, abends 8 Uhr Der Meineidbaue=
Heſſ. Landesverein vom Roten Kreuz in den Räumen
der Vereinigten Geſellſchaft vormittags 10 Uhr Hauptverſammlung.
Richard Wagner=Verein abends 8 Uhr im Saale der Turn=
gemeinde
9. Klavierabend Frieda Kwaſt=Hodapp.
Akad. Fliegertruppe Techn. Hochſchule abends 8 Uhr im gro=
ßen
Hörſaal des Elektrotechniſchen Inſtituts (Eingang Uhrturm) Vor=
trag
von cand. mach. Hackmack.
Zentralverband der Angeſtellten abends 8 Uhr im
Perkeoſaale Mitgliederverſammlung.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 1. Dezember
Fiſchereiverpachtung vormittags 10 Uhr im Amtszimmer
Holzhofallee 10.

Matheus Schmidt & Go.

Hofweinkellereien
Hauptbureau: Trier.

Die wundervollen

er

O

in hervorragend blumiger, würzlger
und süsser Oualität
sind ausgereift und versandfertig.
Für die kommenden Festtage
empfehlen wir
unser reichhaltiges Lager in gut ausgebauten
preiswerten Mosel-, Saar- und Ruwer-,
Rhein-, Nahe- und Pfalzweinen,
Deutschen und französischen Rotweinen,
Schaumweinen und Champägner.
Versand in Kisten von 25 Flaschen ab.
Glas und Kiste leihweise.
Man verlange Preisliste nebst Likör- und Punsch-
anstellung

Besonders dringende Aufträge gegen Nachnahme.

Der billigſte und raſcheſte Bezugsweg des Darm=
O ſtädter Tagblatts iſt ſtets durch die Agentur.

Wetterausſichten für Mittwoch.
Bedeckt, Nebel, trocken, Froſt, Oſtwind.

itung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden
itiſchen
id den
1d für Feuilleton: Dr. Otto ABaldaeft
ſe P
ür hefſiſt
o6
atlick
eſe:
Teil (außer Sport,
1 und Landwiriſ
D.
en Anzeigente
port, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für
nuis
Geſchäftsleben: Panl La
uind Mitt
igenbeilage
und Verlag
L. 8. Witticht iche Hofbuchdruckerei.
ngen ſind.. .. D
18
aktion bes
die
imte M
n redaktionellen Teil beſtin
ſen ſind beizufügen; nachträgliche
arford
Fag
zu richten. Stwaige
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nammer hat 10 Seiten.

Familiennachrichten

Nehmen Sie anstelle teuurerEiel

Ducch die gläckliche Gebort
einer gesunden Tochter
wurden hocherfreut
Professor H. Sandmann
und
Frac Edelgard Sandmann
Herdweg 71.
Wsts 3
Ihre am 12. Nov, zu Berlin
vollzogene Vermählung zeigen an
Dr.-Ing. Moldenhauer
und Frau Martha
geb. v. Linsingen

Berlin SW 61
Tempelhofer Ufer J.

A3

K H 2.
ür die anläßlich unsrer Ver=
* mählung erwiesenen Auf-

merksamkeiten danken herzlichst
Adolf Daniel u. Frau

Dora, geb. Mahr.
Afte
Sn
K Kd 4e
Ien Freunden und Bekannten für
2) gutige Uebersendung von Giuck-
wunschspenden
zu unserer Goldenen

9
F Hochzeit sagen herzl. Dank ( 45228
Haushofmeister Streb u. Frau.
Onnrnnnne

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Herzlichen Dank allen denen,
die mit uns fühlten in den Tagen
chwerſten Leidens. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Lauten=
chläger
für die troſtreiche Grab=
rede
, den Schweſtern der Stadt=
gemeinde
für die liebevolleKranken=
pflege
und dem Darmſtädter
Männergeſangverein für den er=
hebenden
Grabgeſang.
(745141
Die trauernden Hinterbliebenen:
E. Reichelt u. Kinder.

Am 29. November iſt unſer
gutes, treues
Lieschen Becker
geb. Wolf
im Alter von 80 Jahren ſanft ent=
ſchlafen
. Wir werden ihrer ſtets in
herzlicher Liebe und Dankbarkeit
gedenken,
Marie Linß
und Familie Berbenich.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
Dezember, um 2½ Uhr, von der
Friedhofskapelle an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt, (13105

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, heute mittag unſer liebes
Kind und Enkelin
Lieſelotte Anton
im Alter von 9¾ Jahren zu ſich zu
nehmen.
Darmſtadt, den 29. Nob. 1921.
Im Namen der trauernden Hinterbliedenen:
Rudolf Anton.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
1. Dezember, nachmittags 2½ Uhr,
vom Trauerhaufe, Roßdörferſtr. 19,
aus auf dem Friedhofe Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
höflichſt abſehen zu wollen. (13099

Heidelvergerſtraße 49
Ankauf von alten
Zahngebiſſen
Gegenſtände in
Gold, Platin, Silber
zumhöchſten Preis.
(45160
Baſtian


Heidelbergerſtraße 79

Beerdigungsgeschäft
Georg Willenbücher
Herdweg 6 (12507a) Fernruf 2198
R
wirklichen Magnetismus
(nicht Maſſage) behandle ich feit 14 Jahren m.
größt. Erfolg Rheuma, Grippe, Ischias, Gallen=
ſtein
, Magen, Darm, Herz, Leber, Nier., Kopf=
weh
, Augen. Kinderkrankh, Rhachit., Ausſchlag
u. a., ſelbſt ſchwere, veraltete Fälle. (9822a
. Becker, geprüfte Maguetopathin
Mitgl. d. Vereinig. Deutſch. Magn., Darmſtr. 47.
Sprechzeit 1012, nachm. Mont., Mittw., Freit. 34.

Man verkauft Juwelen
ofern man den reellen Wert zu
erhalten wünſcht, bei der Firma
Edelſtein=Handels=Kontor, Frank=
furt
a M., Bürgerſtraße 87, part., direkt
am Bahnhof, zumal Privatver=
käufer
geſetzlich bei dieſer zum
Juwelenankauf zugelaſſenen und
handelsgerichtlich eingetrag. Firma
Luxus= und Umſatzſteuer nicht zu
(TV,12860
zahlen haben.

jed.
GGtd DraueAt vor WBlandeMtBA.
Buchen Eie alles zusammen im Hause.
Wegen dringendem Bedarf zahle jeh
f. all. d. allerhöchsten Tagespreige,
8 Hisen, Link, Blei, Hess., Kotguss,
BIL-Aupfor, Linntell., Bierd., Bierpross.,
Zeitg., Bücher, Zeitschriften, Lumpen,
Wolle, auch Socken usw.
Säcke, Staviol, Stall-, Feldnas.,Liegenfelle,
kaufe auch jed. kleine
ausgok. Trauenhaare, bis zum größt. Quand.
Weiss-, Rotmein-, Kogu-, Bektflageuen
von 5 St. a. lasse a. Wunsch sof. abhol.
Selbstbring. bekomm. f. all. Vergütg.
Händler, Installateure, Spengl., Sehlosser
erhalt, die konkurrenzlosen Preise. (*44963im
Frau Goldmann, Gr. Bachg. 3, Tel. 1446

Nervenkrankheiten
Asthma u. Lähmungen
werden mit Erfolg behandelt im
Hohlmnth- Institut, Landgr.-Phil.-Anl. 40
Geöffnet 8/,12 u. 26 Uhr. (12410a

Eiſen
Trr. Metalle
Säcke, Flaſchen, Felle
ſowie ſämtliche Rohprodukte
kauft ſtets zum höchſten Tagespreis
A
S. Waſſerteil
Telephon 3109. Kiesſtraße 27.
Auswärtige Angebote werden prompt
erledigt.
(*45130md

Chaiſelongues
mit verſtellbarem Kopfteil und nur
prima Polſterung ſtets am Lager.
Große Auswahl in
Chaiſelonguedechen
zu billigſten Preiſen. (B10615
Friedrich Eigenbrodt
Herdweg 18 Fernruf 1692.

Ratten= und Mäuſe=Tod

T

ſicher wirkend empfiehlt (12960=
Anton Fiſcher
Darmſtadt, Frankfurterſtr. 12/14.
Bett oder Bettzeug
in gute Hände zu leih. Grudekoks
geſucht. Gute Bezahl. jed. Quantum Eilligſ
Angebote unt. W 1 an
bei P. Baumann,
die Geſchſt. *45103 Landwehrſtraße 33
(9235a
2.Tel, 311.

Wo wachelt
die Wand ?
bei G. Neumann
Beſſungerſtr. 86.
Jeden Tag friſche
Seeſiſche
p. Pfd. 5,5012 Mk.
Käſe, Butter,
Margarine,
Kolonialwaren
zu den billigſten
Tagespreiſen. (*45082

Boll=

extra groß
Stück 90 Pfg
bei 10 Stück 8.50.

Rheinſtr. 17
Eingang Grafenſtraße.

Korbmöbel
Seſſel von 70 Mk an.
Willy KIöß
Beſſungerſtr. 70. (B130

Leiterwagen
Kaſtenwagenz
Erſatzräder s
Beſte 2eusführung.
Karl Brüchner
Darmſtadt, Holzſtr.

Grammo
9
Puong
Wr
Platt, u N
4
deln, Muſi
TE Inſtrungl
Art am bil
b. Muſit=Bund, Schuchard
ſtr. 9. Reparaturen an alle
Muſikinſtr. prompt u. billig
Kaufe alte u. zerbr. Platte
z. Höchſtpreis. (10865

Gespielte
Planos
stets am Lager.
Klavier-Arnold
nur Ecke Erbacherstr.
ASSm . 24

Eine /
partie Aferdemiſt
hat abzugeben
Georg Crößmaun,
Grafenſtr. 16, (*45156

[ ][  ][ ]

Wohnungs=Anzeiger
und
Immobilien=Markt

Ke
Wohnungstangeh

Suche3=Zimmerwohn
m Küche in Bad Hom=
burg
gegen eine ſolche
in Darmſtadt zu tauſch
P. Horſt,
Ahaſtr. 5, III. (*45145

Erbacherſtr. 48½, II.
b. Pfeiffer, Zimme
zu vermieten. (*45155

Lagerräume

Hügelſtr. 15, Laden,
bei Feidel, trockener,
ſauberer Raum zum
Unterſteklen v. Möbeln
uſw. zu verm. (10636a

Möbl. Zimmer

2.3 Zimmer
elegmöbl., Küche mit
Zubehör, Klavter ſof.
z. verm., ebt. getrennt
an einzelne Herrn. Zu
erfr. bei Krug, He
bergerſtr. 98, II. /*c1a1

nahe Bahnh.
Traiſa möbl. Zim

a. W. Penſion. Land=
haus
Krüger. (*45148

Kumietengeſuicht

Höher. Beamter ( un=
verheiratet
), ſucht zum
1. 1. 22. kleine möbl.
Wohnung
oder 2-3 möbl. vb. leere
(*45074
Zimmer
möglichſt mit bef. Eing.
El. Licht Beding. An=
m
. Preis a. HerrnAffe=
mann
, Schollweg 3

Schülerin
des Realgyinnaſiums
ſucht gegen gute Be
zahlung
Wohnung
bei feiner Familie,
tvelcher noch junges
Mädchen vorhanden i
Gefl. Angeb. an Wef
deutſcheZage2zeit
Kirn a, d. Nahe. (*1 Wlau3

Student
*4S0DEim
ſucht
ſofvet freundlich
mnöbl. Zimmer
evtl. Wohn= und
Schlafzimmer,
elektr. Licht, Ben=
tralheizung
und
Frützſt erwünſcht.
Augebote an
Karl Wellershaus
Darmſtädter Hof.

Nahe Berszabern! Pfalz! Teilweiſe ſof. beziehbar. (557)
Wohnhaus 6 Zim uſw, Hinterhaus m. Waſch
küche, Stallg, Manſarden. 65 gm ar. Halle m.
Wellblechdach. Garten. Preis 80 Mille, (1 1,130
Wolff. Moos & Co, G. m. b. H. in Bensheim.

Sie könn. ruhig u. billig wohnen bleiben
wenn Sie Ihr Anweſen zu zeitgemäß guten
Preiſen in ſachgemäß diskreter Weiſe derkau=
fen
laſſen durch die beſtbekannte Immobilien
vertriebsfirma
(11,13067
Wolff, Moos & Co., G. m. b.H. in Bensheim

Per 1. März 1522 beziehbar! (556)
Wohnhaus nahe Darmſtadt, 6 Zimmer uſw
Scheune. Stallung, Garten, Wieſe, Pacht=
gelände
. Preis 130 Mille. (11,13066
Wolff. Moos EZo., G. m. b. H. in Benshefm.

Zu zeitgemäß guten Preiſenzu kaufen geſucht:
Geſchäftshäuſer aller Arten!
Wohnhäufer!
Landhäuſer und Villen jeder Preislage!
Nühlen und Mühlengüter!
TI,13065
Fabriken jeder Art!
Landwvirtſchaftliche Anweſen jeder Geſtaltung!
Aolff, Moos & Sv., G. m b. H. in Vensheim

Gut erhaltenes großes
AAUS

mit größeren Räumlichkeiten für Engros=
Geſchäft im Innern der Stadt zu kaufen
geſucht. Gefl. Angebote unter W 32 ar
(*45209
die Geſchäftsſtelle.

Haus

evtl. mit Fabrik=Räumen gegen Bar=
jahlung
ſofort zu kaufen geſucht.
Gefl. Angebote unter V 133 an
die Geſchäftsſtelle d. Bl. (13030imd

Möbl. Zimmer
Per ſofort geſucht.

Immobilien

7. Kurza, Feldbere
ſtraße 70, pt. (*45030

Herrſchaftliches

Stagenhaus

K oder auch Haus mit
Schön möbliertes
Geſchäftsräumen pei
fofort zu kaufen ge=
heizb
. Hichiter fucht. Angebote unte
V96 an die Geſchäfts=
v
. ſchwerkriegsb. Herrn

aus anſt. Fam. au
längere Zeit geſucht
Bettwäſche k. geſt. wv.
Werte Angebote an
Dauth, Reſt, Schiller=
*45133
eck.

Ruhiger Student
ſucht 1. od. 2 ſchön
möbl. Zimmer ſofor
zu mieten. Angeboke
an Eliſabethenſtr. 50,
part., b. Huber.
45151
Schakur.

Aelt. Dameſ. g. heizb.
möbl. Zim. Bettw. w
geſt. Südw. Staott. beb.
Schr. Ang. a. Fr. B
Kiesbergſtr 58,II. /*450

Grieche,
17 Jahre alt, ruhig
ſucht ein (*45078
Bimmer
mit Penſion beiehr
lie,, Familie. Zweck:
Erlernung d. deutſch.
Sprache. Angeb. an
Angelos Kukos
Gutenbergſtr. 29, I.

K
möbl. Zimmer
mit elektr. Licht. Ana
in. Preis an Curt Weil,
hier, Uihlandſtraße 16.

Möbliertes
Zimmer

von Kaufmann per ſo
fort zu mieten geſucht
Ang. an Hans Greb,
Neckarſtr. 4, Hths (* suns

1 oder 2 (*45028
gut möblierte
Zimmer

von berufstg.; geb.
Herrn z. 1. Dez. geſ.
Ang. an Pfannmül=
ler
, Darmſtädt. Hof

ſtelle ds. Bl. (I V,13018
Große Häuſer

oder Villen
ſof. z. kf. geſ. b. Barz.
200-300 000.K,b. Selbſtk.
direkt v. Beſitzer. Ausf
Ang. m. Preis u. V11(
an die Geſchſt. (*44978

Landhaus

mit etwa 6 Zimmern
und größerem Gauter
zu kaufen geſucht.
Ang. unt. V 76 ar
die Geſch. (*4486 7gm

Kapitalanlage.

Baugelände, Obſt=
grundſtück
im Heinrich=
wingertsiveg
nächſt der
Klappacherſtr., 3662gm
zuverk. Anfr. Heinrich
ſtr. 106. Erdg. (, eua s80m

Student

ſucht heizb. Zimmer,
Gas od. elektr. L., i
der Nähe der Frank=
furterſtr
. Angeb. an
Sorlin, Alexanderſtr
*45189
Nr. 2, I.

Kinderl. Ehep. ſucht
z. 1. od. 15. Dez. zwe
uöbl. Zim. mnit Küche
Ang. erb. an Heß, Rhön=
ring
99, I. (*45026md

Dame ſucht per ſofort
elegant möbliertes

Wohn= Oia=
u
. Schlaf=MMmel

mit oder ohne Penſion,
mögl. mit el. Licht u
Heizg. Ang. a.
ds,
Neckarſtr. 4, II (*46250m

Modlieries Zimmer

mit oder ohne Penſion, möglichſt Johannes=
viertel
, von jg. Kauſmann als Dauermieter
ſofort geſucht. Angeb. an Fa. Aaſt & Co.,
Weiterſtädterſtr.
(*45175

Empfehle mich für den
An= u. Verkauf
von Grundſtücken
aller Art
Auguſt Brück, Grund
ſtücks= u. Hypotheken=
bureau
, Rhönring 41, II.
n. d. Halteſt. Schloß=
gartenplatz
, Linie 5.
Tel. 1778. (11114a

Für gut ſituiertes, junges, kinderl.
Ehepaar
(*45 200

beſſer möbl. Wohn=
und Schlafzimmer

Zu verkaufen
Geſchäftsh. m. Lad. 23
2 Entr. u. 3 X5=Zim.
Wohn. i. verkehrsreich.
Straße gelegen;
Gefchäftsh. im Joh.
Viert., i. Lad , AVerk=
ſtatt
, 2 B, 2X4 Zim.
Wohn. u. 5
Canſ. Pr
35 Mille, Anzahlung
40-50 Mille;
Im Südw d. Stadt:
Wohn= u. Geſchäftsh.
m. Lad., 2X2 Z. und
2 X4 Z.;Hinterhs. m
3X2 Z. (Würſtk. und
Wirt keller). Frei, be=
ziehbar
: Lad.m. Wohn.
Pr. 175 Mille;
Bord. Kiesſtr.: Haus
i. Hinterhs., Garten
Stall. uſw. f. 80 Mille
Haus m. Eeitenb. im
Oſten der Stadt, 3 X
3., f. Handw. ſehr ge
eignet. Pr. 70 Mille,
Anz. 25 Mille;
Wohnhs m. Garten,
nächſt der Art.=Kaſ, m
4X4 Z. Pr. 80 Mille
Näh. durch (*4512:
Kapit.=u. Grundſt.=Nachwei=
Harl Herzberger
Darmſtadt, Karlſtr. 39.

möglichſt mit Kochgelegenheit, auf ſofort
zu mieten geſucht. Angebote an

Heinrich Blauk, Al=xanderſtr. 8.

Kapitalanlage
Südöſtl. ſchöne Lage,
Nähe Wald, an fertig.
Straße, 10658am Bau
gelände zu verk durch
Adam Koch, Heinhei
merſtr. 94, Tel. 2974

rößere faußere

DD
Geſchaftsraufe
für Lager u. Bureaus geeignet, von einem hieſigen älteren, feineren

Engrosgeſchäft
möglichſt im Mittelpunft der Siadt gelegen, per bald zu mieten ge
ſucht. Nötige kleinere Veränderungen werden auf eigene Rechnung
ubernommen. Späterer Kauf nicht ausgeſchloſſen,
(*45143mds
Angebote unter W. 17 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.

Wohnh. i Südweſt.
d. St., 3X4 Zim 1
1X3 Z., Pr 65000
Anz. nach Vereinbar
Wohn= u. Geſch. f1sh
3½ſtöckig, für 60,000
zu verkauf (*45124
Kapital= und Grundſticks
nachweis Karl Herzberger
Darmſtadt, Karlſir 39

Gut einpf. Mädchen
tagsüber oder ganz in
Haushalt von 2 Perſ.
geſucht Heinrichſtraße
Nr. 152, III (*45017

Für Oſtern ſuchen
Lehrmädchen
Lehrlinge
mit guten Schulzeug
ni ſen.
12370a
Gebr. Rothſchild
Markt.

Geldverkehr g Auf erſtkl. Wohn
u. Geſchäftshaus, in
beſter hieſiger Lage,
ſuche 159 00 Sypo=
thek
. Angeb nimmt
das Immobilienbureau B.
Baer, Landwehrſtr. 18
45044
entgegen.
( Für d. Alleinverkau
einſchlagender Patent=
neuheit
. i. Heſſen, Heſſ.
Naſſau und Pfalz tät,
kaufmänniſcher
Teilhaber
mit 25-30000.K geſucht
Angeb. unr. WN 2an die
Geſchäftsſt. (*45063 AStellengeſuche 5 Weibkick Fräulein
im Haushalt erfahren,
im Nähen bew., ſucht
paſſend.Wirkungskreis
ginge auch in ein Ge=
ſchäft
Ang. u. V 204
a. Geſchäftsſt. /744930 Männlich Kriegsbſch. penſ mittl.
Beamter ſucht (*4514.
Beſchäftigung
evtl. ½ Tg. Angeb. unt.
W 18an dieGeſchäftsf! Suche für meinen
Sohn eine (*45952mf
Lehrſtelle
in einem Engros=Ge.
ſchäft. Angebote unt.
V 121 an die Geſchſt Wer nimmt
Schuhmacher=
Lehrling
der ſchon 2 Jahre ge=
leint
hat. Ang. u. W 3.
a. Geſchäftsſt. (*45206 Offene Stellen Weiblich Zur Vertretung
unſerer erkranktenSteno=
iypiſtin
ſuchen wir für
einige Zeit geeignete
Dame
ebtl. Dauerſtellung
nicht ausgeſchloſſen.
Eilangebote an (1308
Keilanſtalt Waldhof=
Elgershauſeu, Poſt
Katzenfurt, Kr Wetzlar. Redegewandte
und
Damen Herren
zur Reiſe bei hohem
Verdienſt ſof. geſucht
100 Mk. Kaution erf.
Angeb. m. Lichtbild 1
V 123 Geſchſt. (*45040 TAzerfi
für Hand u. Maſchine
(13026in
geſucht
L. C. Wittich’ſche
Hofbuchdruckerei
Rheinſtraße 23. Tüchtige, perfekte
Einlegerin
zut tarifmäßigem Lohn
ſofort geſucht (13087md
Heinrich Lautz
Grafenſtraße 22. Aelteres, brabes
Mädchen
bei hohem Lohn u. gut.
Verpflegung per ſofort
geſucht. Zu erfr. Kirch=
ſtr
. 21, 1. Iks. /744731 im

Aushilfe, w. kochen
kann, für vormitt. geſ.
Näh. Geſchſt. (*45053

Für pfort geſucht
wirtlich zuverläſſiges

Fräulein

nicht unter 19 Jahre
u 2 kl. Kindern tags
üiber, ertl. veriittag
Bevorzugt mit guter
Zeugniſſen (*41900im
Schmidt,
Alfred Meſſeltveg 51.

Ehrl. fleiß. (744859im
Dienſtmädchen
zum 1. 12. geſucht
Weinhaus Maxi:t.

Jch ſuche z. 15. Dez
od. Anf. Jan. ein kleiß
M dchen (1520 J
aus b. Umgeg. Darm=
ſtadts
z. Mith. i. Haus=
halt
v. 3 Perf. u. 2 Kit
Dr. Müller, Bismard
ſtr. 12, III. /744343gmt

Aufwartang von 9-:
Uhr gefucht
Fuchs
ſtr. 20, I. (*4506

Ordentliches (*45141
Mädchen
von 8 Uhr bis nach
dem Spülen geſuch
Roquetteweg 4, II.

Ordentl. Mädchen
5. gutem Lohn u.
Behandl. für ganz od
tagsüber ſofort geſucht
Langgaſſe 3. (*4506

Taufmädchen geſuch
Frankfurterſtr. 6. (ssore

Einfaches, ordentl.
Mädchen
ſpfort geſucht Grafen=
ſtraße
31, I. (* 45052

Geſucht ſoſort oder
ſpäter tüchtiges

gR;
Maochen

für Hausarbeit bei
hohem Lohn (*45136
Viktoriaſtr. 76, I.

Zeltere Frau
ohne jeden Anhang
ſindet nur gute Lebens=
Unterkunft mit Fa=
milien
=Anſchluß. Vor=
zuſtellen
täglich von
(*45215
35 Uhr
W. Geher
Hoffmannſtr. 13½, I.

Ein

(U, 18104

welches die feine Küche
verſteht und gure Em=
pfehlungen
hat, wird
für eine angen. Stel=
lung
für einHerrſchafts
haus in Bad Hombur=
geſucht
. Gehalt 250
monatl. Allles frei An=
geb
. ſind zu richten an
Alfred Lademann, Bad Hom=
burg
unter A. 1005.

Tüchtige Lauffran
vder Mädchen
für einige Stunden ge=
(*4499
ſucht.
Mathildenſtr. 27, II.

Junges Mädchen
von 1617 Jahren in
klein. Haushalt geſuch
per ſofort. Näheres
Geſchäftsſtelle. (*44983

Aelt. Ehepaar ſucht
tüchtig., gewiſſenhaftes

Mädchen

od. alleinſtehende Frau
zur Führung d. Haus=
haltes
. Ang. u. V 117
a. Geſchäftsſt. (*44 973

Lauffrau
für 2 Std. vorm. z
einzelner Dame geſ.
Näh. Neckarſtr. 14,
v. 46 nachm. / * 4512

Fraulein
perfekt in Buchführung und Schreib=
maſchine
per ſofort geſucht. Angebote
unter Angabe der ſeitherherigen Tätig=
keit
ſowie Gehaltsanſprüche unt. V 130
an die Geſchäftsſtelle d. Bl. (*44998

Wir ſuchen zum Eintritt per 15. Dezember
bezw. 1. Januar eine
perfekte Stenotypiſtin.
Bewverberinnen, die in gle cher Eigenſchaft
ſchon mit Erfolg tätig waren, belieben aus=
führliche
Bewerbung mit Angabe der Gehalts=
anſ
rüche zu richten an
(13088

Heſſ. Gießerei u. Mafchinenfabrik G.m. b.H.
Darmſtadt, Bachgangweg 20.

In ein kaufmänniſches Bureau wirt
U ein Fräulein zum baldigen Ein=
tritt
geſucht, perfekt in Stenographie
und Schreibmaſchine. Angebote unter
V 134 a. d. Geſchäftsſtelle. (*45034

6
junge Dame

welche die Stenographie und Schreib=
maſchine
behe rſcht, für ſofort oder ſpäter
geſucht. Bewverberinnen werden geb ten, ihre
Angebote nebſt Zeugnisabſchriften u. Lebens=
lauf
unter V7 19 an die Geſchäftsſtelle d.
Bl. einzureichen.
(13084mg

Zu verkaufen:

Eine der bedeutendsten
Weinbrand-Brennereien
und
Fabrik Feinst, Edeiliköre
sucht
für den dortigen Platz und Umgebung einen

küchtigen Vertrefer

1 Polyphon (80 Platt.)
1 Schulbank, 1 Vogel=
käfig
mit Ständer,
Gasl. (Lhra), 1 faſt
neuer Herrenanzug,
mittl. Größe, 350
Knabenkl. f. 612 J
Anzug, Schürzen, Unt.
hoſen, Nachth., Mantel,
Capes uſw
(*45118
Heinrichſtr. 156, p.

Gold. Bamenahr

der bei der in Frage kommenden Kundschaft seit
Jahren bekannt und gut eingeführt ist.
Verlangt wird: Alleserste Kraft, hervor-
ragenderVerkäufer
mit besten
Beziehung., intensiv. Arbeiten,
Nachweis bisheriger Erfolge

mit Sprungdeckel und
Kette z. verk. Schnchard=
ſtraße
1, III. r. (*4508:

3 P. Schlittſchuhe,
P. D.=Stiefel (37),
weiß. D.=Hut, 1 Puppen
wagen zu vr. (*45105
Neue Niederſtr. 19, III.

Geboten wird: Unterstützung durch
ersti lass. Waro vollendetster
Luelität und Rekiame, hohe
Provision.
(I,13063
Ausführliche Angebote mit Aufgabe von Referenzen
und Lichtbild erbeten unter C. H. 1226 an
Rudolf Mosse, Frankfurt a. Mein.

Speisenimmer
Herponzimmer
ahlafgi-
SuctardtcMer
(*45253
und
Lucden

Erſtklaſſige
Sienolypiſten finnen

(mindeſtens annähernd 209 Sülben), welche über gute
Allgemeinbildung verfügen, zum ſofortigen Eintritt
geſucht. Ueberſiedlung nach Frankfurt Bedingung.
Angebote mit Lichtbild, Zeugnisabſchriften u. Gehalts=
anſprüchen
an die Perſonal=Abteilung der
(T13062
Ehemiſchen Fabrik Griesheim=Elektron
Brankfurt a. M.

hochaparteſiodelle
sofort lieterbar

Te
ModetvGPrigb
Liebigstrasse 24.

Großes nußbaumpol,

Suferk

zu verkaufen. Anzu
ſehen von 10 Uhr vor=
mittags
an Händl. verb
Näh. Geſchſt. (*45193

A
Geſchäftsgewandtem Herin

einerlei welchen Berufes, iſt günſtige Gelegen=
heit
geboten, eine vorzügliche, zeitgemäße
Reklame=Neuheit, D. R. G. Vi.
mit nur enigen tauſend Mark, je nach Größe
der Stadt oder des Bezirkes, zu erwerben,
Hohe Rentabilität und laufende Einnahmen
werden nachge vieſen. Angeb unter E. D. 500
an die Geſchäftsſtelle b. Bl. erb. IV,13102

Butzfrau
für einige Stunden des
Morgens gef. (13044
Aeuß Ringſtr. 28

Männlich

Zu baldigem möglichſt ſofort. Eintritt
geſucht
verfekter Stenotypiſt

oder

Stenotypiſtin

Bewerber, die mindeſtens 220 Silben
ſchreiben und möglichſt die franzöfiſche
oder engliſche Sprache beherrſchen, wollen
ſich urter Vorlage von Zeugniſſen ſchrift
lich melden bei
(12988gm
Joſeph Trier, Möbelfabrik,
Darmſtadt Wilhelminenſtr. 25.

Maſchinenfabrik in Offenbach a. M.
ſucht
für Kalkulation und Selbſtkoſtenberech=
nung
gewandten, unbedingt zuverläſſigen

jüngeren Herrn,

für Korreſpondenz mit Stenographie und
Schreibmaſchinen vertranten intelligenten

jüngern Herrn,
flotte Stenoiypiſtin.

Alle zu baldigem Eintritt. Angebote mit
Lebenslauf, Zeugniſſen u. Gehaltsanſprücher
unter NV 41 an die Geſchäftsftelle. (13085

Hausmeiſter

mit guten Leumundszeugniſſen, verheir.
ohne Kinder, welcher auch Heizuug be=
dienen
kann, für unſeren Fabrikneubau
(Eſchoilbrückerſtraße 28/30) für alsbald
geſucht. Zu melden nur vormittags bei
A. Roſenthal & Co.
Strohhutfabrik (K. 13029) Rheinſtr. 29

BedeutendeViehverſiche=
rungsgeſellſchaft

hat ihre

General=Agentur

Dampfheizung
Zur Bedienung (
1 Uhr jnnger Mann
geſucht. Näheres i
der Geſchäftsſt. (1304:

1415jähr. Funge für
leichte Beſchäftigung
geſ. Beköſtigung in
Hauſe. Eliſabethen=
ſtraße
Nr. 6. (*45076

Junge Leute, die zu.
See fahren wollen, erh.
vorher Aufkl. u. Nat.
Auskunftei Hamburg
Schlf. 112. A 12. (I,1230

Ein gut erhaltener
Kinderklappſtuhl
zu verkaufen /*45116
Soderſtr. 38, I., Iks.

Einſchl, vollſt. Bett zu
verk. Schmölzl, Beſſung=
erſtr
. 41, Hth. I. (B.

Zu verk.: 1 f. neuer
Sitzliegeſtuhl 250 ,
1Wiener Seſſel 100 ,
4neue, geſchl. Glastü=
ſchoner
, 1 kompl. Puppen=
küche
50 . div. Spiel=
ſachen
u. Märchenbüch
Ebexſtadt, Mühltal=
ſtraße
4.
*45048

Eiſ. Kinderbett
m. Matratze, gr. Fell=
ſchaukelpferd
z. vk.
Schleiermacherſtr 21, I.

1 gr. nußb. polierte
Kommode,
pol. Bettſtelle mi
Roſt zu vk. Reinhe
gai
Laſinoſtr. 17, II. (*

Zu verkf.:
1 noch ſehr gute Zink
badewanne nebſtWaſſer=
behälter
80 Lit Inhalt)
ut. etwa 20 m Wafſer=
leitungsröhren
, fern
eine leichte Pritſchen
Rolle, 1215 Zentne‟
Tragkraft, auch zum be
ſpannen für leichtes
Fuhrwerk geeignet, bei
Hch. Bitsch
Eſchollbrücken /*45179

Zuverkauf.

1 kompl. Babeeinricht.
(Ofen, Kupfer, Wanne
maill., Koblenf, gut
erh.), 1 Bügelof. gebr.;
1Schirmſtänd., 1 Gas=
lhra
(Stahl), 1 halbr
Tiſch, 1 Aquarium,
Feſtung mit Soldaten
1 Laterna magica,
Vogelhecken (z. Zucht).
Näheres Arheilger
ſtraße 84.
*45146

Ofen, 1 m hoch, Waſch=
keſſel
aus Zink, Cher
reau=Damenſtiefel u
Gr. 39, Sprungfeder
matr, 20/180, zu verk.
Eberſtadt, Alte Darm=
ſtädterſtr
. 143 (hinter
Waldfriede). (*45154

Kachelofen
(antik) ſür Holzfeue=
rung
zu verk. (*45187
Dieburgerſtr. 10.

1 gebr. Nachelofen,
braun (Gr. 1,10-2,85
billig zu verkaufen
Griesheim, 27. Nor=
1921,
(13061
Kunz, Gemeinderechner.

3 Gaslampen
feſtſtehend u. ziehbar,
zu verkauf. Karlſtraße
Nr. 65½, III (*45245

für die Provinz Starkenburg mit ſüdlichem
ehemaligen Großherzogtum Heſſen und
Provinz Rheinheſſen

zu vergeben.

Geboten wird feſtes Gehalt u. Proviſion
und ab zweites Jahr Inkaſſoproviſion.
Es komnien nur Bewerber in Frage, die
in dieſer Branche bereits tätig waren
oder ſonſt geeignete Herren. Angebote
mit Angabe von Refexenzen unter
N. G. A. 896 an Rla=Haaſenftein &
Vogler, Nürnverg.
(II,1294:

Mittelgr., ſch. Herd
und 2 flam. Gasherd
zu verkaufen. (*45113
Zu erfragen Heiden=
reichſtraße
39, part.

Einmachgläſer, Bügel
eiſen u. a. m. zu verk
Näh. Geſchſt. 1*45117

Schönes (745069
Olgemälde
preiswert abzugeben.
Angeb unt. V 146 an
die Geſchäftsſt.

Geige
f. 160 z. bk Gerbig
Neckarſtr. 24, 1*45177

Eiſ. Rind.=Bettſtelle
z. erh., Kaufladen m.
Inhalt, Feſtung mi
Soldaten z. vk. 81
Schuchardſtr. 11 III. (-c

Bettſtelle sprung

mit
federmatr. u. Kopffe
für 160 Mk. zu verkauf.
Näheres in der Ge
ſchäftsſtelle, (*45115

Zu verkaufen:
Dipl.=Schreibt., nei
(Eiche), Nähmaſchine,
Standuhr (Biederm.),
3 Herrentaſchenuhren
(Silb.) 2 Wanduhren
Reißtrett. (Größe
40007
100 X65).
Darmſtr. 23, Stb. I.

Vollſtändiges
Kinderbettchen,
Metall, weiß lack., bill,
abzugeb. Eiſe
fum,
Langgaſſe 47. (*zunin

Klein. Bettſtelle
mit Sprungr. u. Keil
billig zu verkaufen
Liebfrauenſtr. 81
Hinterh., II. (*43166

Mehrere Chaiſe=
ongues
u. Diwans
zu verkaufen. (*4513
Roth,Magdalenenſtr. 11.

Zu verkaufen.
1kompl. Schlafzimmer
3tür. Schrank (neu
Lufſenſtr. 6, II. (45101

Klei terschrapk

u. Konzert=Zither z
verkaufen. Anzuſehen
abends zwiſchen 5 u. 6
Hitzel, Pfründnerhaus=
45095
ſtkaße 6.

Dipl.=Schreibtiſch u.
Seſſel, Chaiſelongue,
weißlack. Schrank, all.
neu, zu verk. (*45027
Uhland, Hügelſtr. 29, I.

1 brauuer Ulſter für
große Fig., 1 Zylinder=
hut
, Weite 57-58, 1 P.
breire, ſehr gute Halk
ſchuhe, Gr. 45, billie
zu berk. Martinſtraße
Nr. 21 2 Et. (*44990

Ein ſchöner
Knabenmantel
für 11-13jährigen un
ein Paar Roliſchuhe
preisw. zu verk /745134
Arheilgerſtr. 5, Mid.

1 Herrenmantel
ſchwarz auf Seide,
Herrenmantel (braun)
1P Schaftenſtief. /41)
1 P. Schnürſtiefel 43
zu verkaufen (*45252
Blumenthalſtr. 101, I.

[ ][  ][ ]

321.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. November 1931.

Seite 7.

Danaé
Roma von Kurt Frieberger.
B)
Nachdruck verboken.)
Für wen ich alles tat was Himmerts euuch. Einem nur galt
SDie qualvolle Mühe, Gefahr ud Angſt; einem zu Liebe, einem
mm Glück. Aber je mehr ich gewan, ſo ſchmerzlicher verlor ich
ihn. Num weiß ich, daß ich kein Recht auf Glück wehr habe, nur
Avarum Verzweiflung wendet ſich Joachim zu warum.
Zas weiß iich nicht, das faßt mein armer Kopf nicht mehr. Es iſt
Eitten, ſelbſt ſo berachtet zu ſein, wie ich euch alle venachte.
Nu iſt den Gäſten grauſam bang. Der und jener ſpricht ihr
Ffaſſung zu. Sie jedoch reißt die Perlenkette ab, daß die Perlen
fiber den Teppich hüpfen und wandwärts kollern, Was
Brauche ich noch die Klamotten?! ſtreift Ringe und Armbänder
b gund ſchleudert ſie den anderen vor die Füße. Dal. .. ba!
Endſetzt flüiſtert die Satrapila: Gott! Sie wird wahn=
Farmig.
Drohend gehen Hedes Bliche von giem zum andern: Und
vage noch einer mich zuu beſchimpfen. Noch ſchützen euch die Deck.
rnamen meiner Bücher. Wenn ich rede, wenn ich einmal zu reden
geginne, dam wehe Ihnen allen. Dann trefſen wir uns alle vor
em Schwurgerichte; auf einer Bak. Auf der Anklagebank!
Was kümmert ihr mich mehr. Ich ſage Konkurs an!
Nrugßerig bin ich, wer ſich dem Skandal nusſetzt, neugierig, wer
e8 wagt, ſeine Forderungen anzumelden. Elender Pöbel! Am
Bewinſt beteiligen; ja. Einer, ein Einziger dachte daram, mit
wir gaich den Verluſt zu tragen. Ein einziger Kavalier
Nauhig und beſtaunt erklärt Graf Zornebog: Er häft ſein
Begehren aufrecht.
Kann ich dafür, llagt Hede, daß ich micht beſſer bin? Keine
(Elbern, die mich behüteten, der Liebſte im Unglück, im Felde. Bin
chſchauld? Eine Meute Verbrecher eures Schlages hetzte mich in
in Netz von Lügen und Spiegelfechterei, daß ich wir nicht mehr
u heifen weiß, daß ſich die draußen wie Retter. begrüße.
Was iſt Recht?
Es pocht hart an bie Eingangstüre
Beklommenheit ſchweigt. Verprügelt zieht ſich Gaſt um Gaſt
Dandwärts zurück. Jeder möchte hinauszögern, was min folgt,
jeder, jede wünſcht ſich fort, lernt beten, ſteht in Angſt.

Nach einem weitenen Pochen öffnet ſich die Türe; ein Manm
in Straßenlleidunng tritt ein, Beamter von Haltung und Bewußt=
ſein
um ſeine hohe Pflicht. Ihm folgen andere in bürgerlichem
Gewand, in Uniform, mit Aktem und Aktentaſchen. In ihrer
Mitte Spiekermann, Hartke und Weiſe, die ſehr ernſt und klein=
laut
ſind.
Der Höchſte ſchreitet in die Mitte des Raumes, verneigt ſick
gemeſſen nach allen Seitzen und ſpricht: n Abend. Geſtatte mich
vorzuſtellen: Bredencap. Im Auftrage des Staatsanwalts.
Gegengruß und kaum verſtändliches Gemurmel antworten.
Er fährt fort: Ich bitte nur um einen Augenblick Gehör. Wer
nennt ſich hier Gräfin Weſe?
Hede wendet ſich dem Forſchendem zu; kurz und rauh Aingt
die Antwort: Ich
Sind Sie die Tochter dieſes Herrn Auguſt Wilhelm Weiſe?
Das kleine alte Männchen ſteht berſchüchtert da wie die ver=
körperte
Traurigkeit des Schickſals, dürftig und diefbekümmert.
Er ſchämt ſich, Ziel aller Bliche zu ſein, fühlt, daß nur Staunen
und Angſt vor der Polizei das drohende Gelächter heimen. Am
meiften wundert ſich Graf Zornobog über den Bedauernswerten.
Aber Hede ſtreckt ihm hilfeſuchende Hände entgegen und ſtam=
melt
: Fa... Vater.. . bu?
Jawoll, Hedelchen, meint der. Ick ham mu jrade zurecht.
Dut weißt ſchon.
Der Alte nickt. Ach Jotte doch. Kindchen. Ick werde dich
keenen Vorwurf machem. Langſam wähert er ſich der Tochter
und ſtreichelt ſie ſchüchtern. Tröſtet: Mutter weeß zum Jlick=
noch
niſcht. Lquuter fügt er hinzu: Aberſt Hartke is hier un ich
denke, der wird dich ſtramm beiſtehen, wo er nu doch um deine
Hand anhalten wollte.
So tief ſaß aber die Liebe des Spielkameraden nicht, daß er
um ihretwillen ſeine Zukunft, ſeinem redlichen Namen geopfert
hätte. Sein Mut war aufs Gelderraffen gerichtet, ſolange Gier
die Gefahr überſah. Nun er Büttel umd Gefängnis vor Augen
hatte, faßte ihn Schrecken.
In dieſem Prunkraum, umgeben von den vornehm Gekleide=
ten
, empfand er ſein ungehobeltes Vorſtadtweſen wie körperliches
Leidem. Voll Empörung fühlte er Kreuzfeuer der Blicke aus zier=
lichen
Stielbrillen und großen runden Eingläfern. Spott war
in allen Augen.

Vater Weiſes dumme Phantaſteroi von Selbſteinkehr Hedes
und reuiger Annahme ſeiner Werbung, der kindiſche Glaube, daß
Zweck des Ruſes Verlobug ſein werde, waren Balſam und
Wohltat geweſen. Zu rauh wurde er aus diefem Traum ge=
rüttelt
.
Nun umſtanden ihn dieſe Schwächlinge, dieſe Frackfliegen,
derenthalben ihn die Gräfin verſchmäht hatte. Er gab ihnen

jam, der wat Handſchuhe trägtz, daß eens nich ſeh’n kann, ob er
ſaubre Hände hat. Ick bin in anſtändſcher Menſch. Ick will mit
ſo ne Schoſe parth niſcht zu duhn hab’m. Ick kene die Dame
nich.
Vater Weiſe wwirft dem Feigling einen Verachtungsblick zu.
Dann meint er nachdenklich: Unjlick is ne janz unbezahlbare
Sache vor die Menſchnkentnis. Eeiner Tochter aber wird
klan, daß ſie nun Abſcheu der Biebermänner iſt. Schmierzlich
fragt ſie den Aten, ob er ihr verzeihe.
Verzeih’n? Wie könnte ick denn ſo ieberheblich ſin und ver=
urteilen
oder berzeihen. Ick bin doch keen Phariſäer. Weeßte,
Kindeken, ick ſache immer: n Meuſch, ſo n Menſch von alleens,
is nich ſchlecht. Aber der Leben, der is ne Jemeenheet!
Mittlerweile ſtellte Bredenkamp an Spiekermann die gefürch=
tete
Frage, ob die Anweſenden an den Unternehmungen der Grä=
fin
beteiligt ſeiem. Amgſtvoll ſtarren alle auf Hede. Ihrer Gnade,,
ihrer Ungmade fühlt ſich jeder auusgeliefert.
Der Buchſachverſtändige vermag ſich in ſeiner Aufreguung kei=
nes
Namens, keines Geſchäftsabſchluſſes derer, die er dor ſich hat,
zu entſinnem. Das iſt ſchwer zu ſagen. Ich wüßte. . . ich kene
die wenigſten.. . Er iſt froh, daß der Kriminalbeamte nicht
weiter drängt und öffnet ihm, der Schreibgelegenheit ſucht, die
Türe zu Hedes Arbritszimmer.
(Fortſetzung folgt.)

Man färbe daheim nur mit echten Braung’schen Stoffarben
und fordere die lehrreiche Gratisbroschüre No. Z von
Wilhelm Brauns, Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Ouedlinburg a. H.
(IL.9084

. Kiel. Chev.=6leid
.Seidenmütze f. 6-8J.
12-14 Jahr, Maßar=
Geit: 1H.=Rocku. Weſte
Ueberzieher, Gr. 51,
preisw. abzug. Hoch=
ſtraße
18, pt. (*45059

Tottts
SSchw. Geſellſchafts=
Azug, f. neu, Joppe
Arb., Karr. Damen=
D, 3 lg., Zither,
Bppenſtube u. -Küche
und div. Spielſachen
verkaufen (*43128
Arheilgerſtr. 58, I.
Aottsssssst-

Zu verkaufen
weiß, woll. Stricki.,
B. el. warme Damenſt
38), neu, u. el. Tr.=Hut
terz, 3t. Tafel=Aufſ. neu,
Tiſch, eich., ſch. Petr.=
Stehlp., eiſ. Bettſt m.
trohmatratze, Radf.
Taſche,Tellerwage,Ab
244747
zfbrett.
Alieeſtr. 14.
Zuterh. Herrn= lleber=
ſeber
, mttl. Fig., preis=
vert
zu verk. Mathil=
enſtr
. 58,p. (*45035

5errenüberzieher
uf Seide, große Fig.
.D.=Fuchspelz (ſchw)
u verk. Anzuſ. zwiſch.
2 u. 2 Uhr Schleier=
ncherſtr
21, I. (*4040

1 Damenmantel
niktl. Fig, 1. Herren=
leberzieh
., mittl. Fig.,
Kinderbettſtelle mit
Natratze zu verkaufen.
ſäh. Geſchſt. (*45029

2 wollene
Herren-Hemdbosen
eif, 1 getr. Herrenulſter,
ſteifer Hut abzugeb
a5 Geſchſt. 43016

Brünſeidenes
Kleid
ikg zu verk. /445195
Yiebfrauenſtr. 44, I.

S.-Anzüge
nd dunklen Paletot
gr. Figur, gut erh.,
oerk. (F45174md
Ruthsſtr. 21, I.
Pinterpaletot
ir Herren, ſchwarze
haftenſtiefel, altertüml
ſpimnrad zu verkauf.
uchſtr. 49, pt. (*45098
Faſt neuer (45114
Ueberzieher
wirtl. Fig.; ſowie ein
ſgar Lackſchuhe, für
anzſchüler geeignet
verſchied. Steh=
mmlegekragen
(Größe
R168) zu verkaufen
nuſehen zwiſchen 12
hr u. nach 5 Uhr
2
ag
86, 2: Stock.
*43178
Ginen
ſehnafpelz-Mantel
verk. Nieder=Nam
adt, Fahrſtraße 29

Damenpelzkrag.
m neu. Knab.=Anzug / Rock u. Weſte f. ſchm.
Figur zu verk. /745126
Eichbergſtr. 26, E. Hüte
mehrere, f. jg. Mädchen
zu verkaufen (*45037
Herderſtr. 24, I. Fuchspelz
u verkaufen Bleich=
ſtraße
46, Hth.
II.,
von 3-5 Uhr. (*45038 Guterhalt, ſchwarz,
Samthut preiswert z1
verkaufen
(744926
Bismarckſtr. 43, 1. St. Wegen Aufgabe des
Haushaltes ſämtlich
Hanshaltungsgegen=
ſtände
und Schuh=
macherwalze
zu vk.
Ruthsſtraße 13. (*45185 Ein P. hohe, kaum getr.
D.=Lackſtiefel
Gr. 68, zu verk. Eich=
bergſtr
. 28, pt. (*45054 Reiſekoffer, Knaben
rockf. 14f. Jung Pupp.
Service, 2 Münchner=
Kindl=Baukäſten billig
abzug. Landgraf=Philipp=
Anlage 60½, III. (*eus Guterhaltenes
anpan fahnna
Hortontddtrad
mit neuem Gummi
und Freilauf, äußerſ.
billig abzugeben. A=
zuſehen
abends nS.
4513=
5 Uhr.
Dieburgerſtr. 42, Schiff. Fahrradlaterne, Car=
bid
u. Schutzreif, z. vk.
Näh. Geſchſt. (*45036 Zu verkaufen
1 ſchöne Puppenk. m.
Invent., 1 eleg. Pupp=
Spoitwg. m. Gummi
nebſt ſchöner Puppe,
weiß. Wiegenbett,
1 Baukaſten. (*45101
Armbruſter,
Alexanderſtraße 9. Kaufladen
Puppen=Nähmaſch. zu
vk Darmſtr. 6. (*45139 Puppenſtube, Theater=
kränſchen
. Töchter=
album
,Herzblättchen
Schliten, Schlittſchuhe
(40) zu verk. (*4492
Hoffmannſtr. 18, I. Großer Puppenherd
u. Bett, Mädchenhut
f. 14-16jähr., Gaszug=
lampe
, K.=Schildmütze
zu verk Mauerſtraße
Nr. 19, III. (*4509= Kinder=
Klappſtühlchen
eiſ. KinderThl tten,
Puppenwviege m. Bett
braune Kindergarnitur
f. Mädch. v. 25 Jahr.,
Konfirmandenhur /54),
mal getr., zu verk.
Frankfurterſtr. 115,
Koch, Weg an der
Martinsmühle. (*45153

Prima Auto=
Handſchuhe
Lederhaube preis=
etXk
zu verk. Näheres
ſeſchäftsſtelle, /44438

Kaſperltheater 40
Bilder 4 20
größ. Schlitten 30
Kaffeebrenner 20
Sportwagen i. Ver=
beck
, etw. defekt, 60
Waldſtr. 7, 11. (*45004

Zu verkaufen
Groß. Kaſperltheater
(1,60 hoch, 0,80 breit,
0,40 tief) mit richtigen
Kuliſſen.
Fritſch, Viktoriaſtr. 26,
Seitenb.,pt., r. /*45192

Sehr große, faſt neue
Feſtung und 250 Sol=
daten
zu verk. /745163
Am Erlenberg 8.
2Ankerſteinbankaſten
verſchied,Bleiſoldaten
45122
zu verkaufen
Heidelbergerſtt. 4, I.

Kaufladen
u. Puppenküche, leer
zu verk Wilhelminen=
ſtv
. 5, Hth., 1. *45104

Mupp.=Bettchen
nebſt Matr., puppenftube
preisw. zu berk. Röß=
lerſtr
. 81, I. (*45064

Spielſachen! (744962
Gr. Dampfmaſch. mit
Springbrunnen u. Trans=
miſſion
, Dynamoelektr.
Eiſenbahn, gr. Zellu=
loid
=Baby, Puppen=
nähmaſchine
zu verk.
Heidelbergerſtr. 89, III.

Käufe T
Ich ſuche zu kaufen
1 Piano
Gefl. Preisangeb. erb.
Dr. F. Treibmann, Wies=
baden
, Bertramſtr. 9, I.

Ich ſuche ſofort ein
gut erhaltenes (12720;
Pianino
neueſt. Konſtrukt. aus
d. Fabrik v. Bechſtein,
vd. Blüthner, ob. Stein
wah,od. Schiedmayer geg
Barzahlg. zu kauf. Ang.
m. Pr. u. V 40 Geſchſt

Klavier
(nicht Tafelklav.) von
Brivat zu kaufen geſ
Angeb. unter V 97 Ge=
ſchäftsſtelle
, (T V.13015

Suche einen (103072

nur erſtes Fabrikat, aus
Pridathand, zu kaufen
gegen Kaſſe. Ang. unt
V 38 a. d. Geſchäftsſt

zum
Ra
Puund Lernen
geei net
eg. Barzahlung z kar
ſucht. Ang. u. V 39
Geſchäftsſt. (10306a

Kino=Apparat
für Kinder, m Films
zu kauf. geſ. Ang. u.
V1k1 Geſchſt. (*4498

B. W. B.
(Elektrotechniſch. Zeitſchrift)
in Einzeljahrgäng. od.
komptett 1914-1920 zu
kaufen geſucht. Ang.
unt. V 135 an die Ge
*45029
ſchäftsſt.

Lndenresal
it Schubladen
Roßbörferſtr. 1. (4461

Guterh. Streichrith
zu kaufen geſucht, da=
elbſt
eine B=Klarinette
guterh., 150 u. ein
Grammophon mit 10
Platten für 170 zu
verkaufen Burkhardt,
Nieder=Ramſtadt. Ober
ramſtädterſtr. (*45094

Einige antike
Ar
Fräuen
zu kaufen geſucht.
Angeb. unt. W 22
a. d. Geſchſt. (*45199

1 Strohmarratze, 1 Otl.
Roßhaar=,Woll=v. See
grasmatr., 1Deckbettu
Kiſſ,1Sofaz. k. g. Ang.
u. W4 Geſchſt. (*45070

Gebrauchte Wäſche=
mangel
, aber noch gut=
erhalten
, zu kaufen geſ.
Gefl. Angebote mit
Preisangabe unt W 11
Geſchäftsſt. (*45107

Reiſehoffer
zu kaufen geſucht An=
gebote
unt. V 140 an
die Geſchſt. (*45043

Türkiſche oder bul=
gariſche
Kaffeemühle
zu kaufen geſ. Angeb
an Friedhofen. Lieb
frauenſtr. 27, II. (7460

Komplettes, gut erh,
Eichenholz=
Herrenzimmer
mit Diplomat zu kauf
geſ. Ausführl. Angeb.
mit Preisang, u. W
Geſchäftsſt. (*45100

Nähmaſchine
on Privat zu kaufen
geſucht. Angeb. erb.
u. W6 Gſchſt. (*45072

Gut. Damenpelz
vd. Garnitur, ſowie kl.
Regulier=Füllofen zu
kaufen geſ. Angeb. in.
Preis unter W 12 an d.
Geſchäftsſtelle 1*45112

Guterhalt, Rlapphnt
Gr. 56-57, zu kauf. geſ.
Ingeb m. Preis u. W3
an die Geſchſt (*45062

Gebr. (*4477180m
Hesshaarmatratzen
zu kaufen geſucht.
Angeb. unt. V 43 an
die Geſchäftsſt. ds. Bl.

Perſer=Teppich
nur aus Privathand zu
kaufen geſucht. Ange=
bote
unter W 23 a. d.
Geſchäftsſtelle. 45198

Guterh. Rinderwäſche
u. Kleider f. 2½j. Kind
aus gut Hauſe zu kauf.
geſ. Ang. m. Prs u. V
138 Geſchſt. (*45032

Guterhaltenes
Kanfrman denkleid
zu kaufen geſucht. An=
gebote
unt. W 14 an die
Geſchäftsſt. (*45140

Gasläſter
Huche (modern, mit
Hängelicht) zu kaufen.
Angeb. m. Preis unt.
V 131 Gſchſt. (744996

1Badewanne zu kauf.
eſuchi. Angeb. unt.
WS Geſchſt. (*4507.

Badewanne
zu kauf. geſ. Ang. unt.
V 132 Gſchſt /*ssaimd

Eine noch guterhalt
Nähmaſchine
kauf geſ. Ang m. Br.
u. V137 Gſchſt (*45030

Abgelegte
Wäsche
Uni-
HaErdrR torm.,
Pfandscheine
Kehuhe Tederbet
ten, Ma-
Banldtie tratzen
usw. kauft zu höch-
sten
Preisen
RA Alt-
HArE,handlung
Schloßgasse 10.
Komme auf Bestel-
lung
auch nach aus-
wärts
. (*44363sgm
R
eutſcher Teppich
Gr. 4 Xöm, 6 Kuchen
ſchn idegabeln geſucht.
Angebote unter V 116
Geſchäftsſt. (*44965

Zu kaufen gesucht:
bl. Skianzug (Nortv.
Anz), woll. Sweater
Windjacke (für mittl
Größe). Angebote er=
V 142 an die
beten
Geſchäftsſt. (*45047

Nur bei mir
verkaufen
Sie Ihre Lumpen,
Flaſchen, Papier,
Felle, Haare, Eiſen
Kupfer, Meſſing,
Alt= Blei, Zink, Zinn
in Bruch wie auch in
Gegenſtänden
zum höchſten Preis
Doktorzik
Forſtmeiſterplatz 5
Poſtkarte genügt ode
Tel 3211. (13027a

Gartormon
Livreen aller Art, ſo=
wie
getr. Kleider kauft
Kl.Bach=
Zarnicer, gaſſe *
Teleph. 2912. 112534a

R
9
Tei. Außz
Zahle die höchſt. Preiſe
f. getr Damen= u. Her=
ren
=Kleider, Schuhe,
Wäſche uſw., ſow. Bo=
den
= und Kellerkram,
Papier, Haſenfelle.
J. Blum
Lauteſchlägerſtraße 4,
Laden. (*4497 5imd

IOB4..
Wer dort ?
Sier V. Schatz
Schloßgaſſe 23.(12068a
Ich komme ſofort und
zahle für getragene
Kleiber, Schuhe, Wäſche
a Zahngebiſſe, ſowie
alte Roßhaarma ratzen,
alte Metalle uſw. die ſpez. Maulwurf,
höchſt Preiſe. Komme
ſofort auf Beſtellung.

Eine gut erhaltene.
Kindereiſenbahn als
Weihnachtsgeſchenk zu
kauf. geſucht. Ang. u.
V 143 Gſchſt. (*45050

Alte und zerbrochene
Aalngobisse
Platin, Brennstiilte, Kontakte,
Goldl- und Bilber-, sowie
nn
Anpg
HVe
AlHAUCUABTäKdU
aller Art kauft zum höchsten Tagespreis
Edelmetalihandlung S. Zernieer
Rheinstr. 48
Hotel Aöhler (Hloteleingang)

Suche gebrauchien
Landauer
zu kaufen. Angeb.
W 20 Geſchſt. (*45150

2.-300 1fdm. 5
Feldbahngleiss
m. einigen Wager
u. Drehſcheiben
gebr., aber gut er=
halten
, zu kaufen
geſucht. Ang.
M M 2711 an die
Geſchäftsſt. d. Bl.

Amoos (II18069
Bohrmaſchine
Biegmaſchine
Blechſchere
Transmiſſionen
jebraucht, zu kaufen
geſucht. Angeb. unter
F. T. 6359 an Ala=
Daaſenſtein & Bogler
Frankfurt a. D.

Papiernot
ſteht wieder be=
vor
, deshalb Raufe
ich zu höchſten
Tagespreiſen:
Altpapier
jeder Art, wie
Papierkorb- Ab=
fälle
, Zeitungen,
Zeitſchriften.
Bücher, Geſchäfts=
briefe
, Geſchäfts=
bücher
, Akten
Heinrich Lautz
Darmſtadt. (1

Ankauf
von Fellen aller Art
Haſen, Reh, Füchſe,
Fltis u. Marder, alt,
Eiſen, Zink. Blei,
Meſſing, Kupfer,
Lumpen, Flaſch. nſw.
Helene Bresky
Gr. Bachgaſſe /4, Lad.
Tel. 1678. (*44938imd
Haſen= und
Kaninfelle
verden zu hoh. Preiſen
(*45079
angekauft

Mühlſtr. 8.
Gebrauchter, gut erh.
Puppenwagen
mit Gummivereifung
zu kauf. geſucht. An=
geb
. m. Preis u. W
a. d. Geſchſt. (*45075
Fellſchaukelpferd
gut erh., mögl. m Sat=
telzeug
, zu kauf. geſ.
Ang. in. Preis u. V 148
an die Geſchſt. /*4 5065
1 noch guterh. (*45032
Puppenwagen
n. Verdeck u. Puppe
Puppenküche evtl mit
Geſchirr, mr. Preisang.
u. V136zu kauf. geſucht.

antike Möbel
als Kommmoden,
Schränke, Sofas,
Seſſel, Tiſche,
desgl. altes
Porzellan
als Taſſen, Figuren
alte gemalte
Oelbilder
alte Perltaſchen,
alte
Perſerteppiche
alte kl. Minia=
turen
und Doſen,
alter Schmuck
in Gold, Silber,
Brillanten echter
Perlen werden an=
gekauft

(13081a
Eugen Wagnor
41 Karlſtraße 41.
Telephon 2943.

Ansländer ſucht
Privat=Unterr.
d. deutſchen u. engl.
Sprache. Ang. i Pr.
pro Stunde unt. W
Geſchäftsſt. (*45096
Knne
Deutſche Schäferhündin
5½ Mon alt, äußerſt
wachſ., ſchon ſtaupefrei,
wolfsgr, ſelt, ſchönes
Tier, für 300 abzug.
Nehme auch raſſ Pinſch.
oder Foxterrier i. Tauſch.
Näh. Geſchſt. (*45024

Deutsch. Kurzhaar
Jahr alt, noch nicht
breſſiert, weg. Futter=
mangel
billig zu ver=
1*44966im
kaufen
Schollweg 2.

Scharfe
Wolfshündin
billig zu verk. (*44937
Magdalenenſtr. 6, I.
Raſſerein. Schnauzer
6 Wochen alt, zu ver=
*45127
kaufe
ſteinſtr. 5, part.

Schöne 6 Wochen alte
nifehun
Ganshänau
ſowie einige Gänſe
zu verkaufen
Arheilgen, Reit=
bahn
21. (*44997

Entlaufen

Gut erhaltene
iſenb ahn
mit etwas Zubehör zu
kaufen geſucht. Ang.
uu. Preis unt. V 145
a. d. Geſchſt. (*45057

O
Frauen=
Haare
kauft fortwährend z.
höchſten Preiſen. (10198=
Guſt. Kanzler
Schulſtraße 12

Frauen=
13026a) Haare
kauft zu höchſt. Preiſen
Hugo Ortmann
Wilhelminenſtraße

Bräunlich grauer
Wolfshund
entlaufen. Abzugeben
geg. Belohnung Bahn=
hof
=Hotel. . (13033
Aa
Sehwarze Hündin
int. weiß. Bruſt zugel.
Abzuhol. bei Schimpf,
Erbacherſtr. 26, (* 45085

Unterricht

Dentsch. Dogabund
zugelaufen. Abzuhol.
bei Friedrichseibert, Traiſa,
Ludwvigſtr. 73. (*45169

Ue
Pelz=Manſchette
am Sonntag nachm.
a. d. W. Eliſabethen=,
Wilhelminenſtr. ver=
loren
. Abzug. gegen
gute Belohn, (*45022
Waldſtr. 2, 2. St.

Zie

tragen in vielen Fällen
die Schuld an der
mangelhaften Ausbil=
dung
des kaufmnängiſch.
Nachwuchſes. Die Ver=
volikommnung
Ihrer
Ausbildung gelingk
Ihnen raſch und dis=
kret
, wenn Sie unſer,
koſtenlofen Nat einhol,
Näheres unt W 21
an die Geſchſt, / 45176

Schwerkriegsbeſchäd.
verlor Sonntag zwiſch.
Inſel= u. Heidenreich=
ſtraße
einen grauen
Schawl. Gegen Be=
ohnung
abzugeben
*45121) Inſelſtr. 25, p.

Dacjark
Mästorältiest
werd. auf neu geſchliff,
Abziehen 20 Pfg.
Schleifen 40 Pfg.
Friedrich Tilluann
Eliſabethenſtr. 21
Schleiferei (5696a
mit Motorbetrieb.
Annahme ſämtlicher
Schleifereien.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Rovember 1931.

Rummer 321

Beite 8.

Atfbi

Otte

Bei Heilelätee

Deutscher Seeverein.

Montag, 5. Dezember, 8 Uhr,
hält im Saalbau

(oder: Miemand weiß es)
Sensations-Drama in 6 Akten mit Edith Posca,
Lupu Piek, Joh. Riemann. (13024im
Hotto: Pater incertus mater semper certa est.
Wer der Vater ist kann niemand wissen,
während die Mutterschaft feststeht.

Admiral Scheer
einen Vortrag mit Lichtbildern

über die

(13053mf

Sahlaolt vor dem Skagerral.

Sensationell und spannend!

Aber erlauben Sie doch
Lustspiel in 2 Akten mit Emil Sondermann.
Zu diesem Programm haben Ingendliche
keinen Zutritt!

Karten am Verkehrsbureau Für Nicht-
mitglieder
Sperrsitz 10 M. Saalplatz 5 M.
für Mitglieder Sperrsitz 6 Mk., Saalplatz 3 Mk

UNION-THEATER

Aesidenz-Theats

Der grosse Fortsetzungs-Film in
3 Teilen 18 Akten

Großstadtmädels

(I. Teil)
Sittenbild aus Berlin W in 6 Akt.
In den Hauptr.: Colette Corder,
Sybill de Bru, L.. Haskel und
Pribum-Nestor. (13091
DieKronjuwelen des
Herzogs v. Rochester
Abenteurerflm in 5 Akten mit
Riadende, Joh. Riemann.

Henny Porten
in dem Roman aus der
Bergen in 6 Akten
Die Geier-Wally.
Toe Deebs
Uscht Elleot als
Hauptdarsteller in dem
4akt. Detektiv-Film
Das Handlcag
der Liebe.
Der Herr Impresario
Lustspiel in 3 Akten
mit Leo Peukert.

Gentral-Theater

Aliie Theater Sind geheizt!

AARRT BIEL
Hedda Vernon in
dem Abenteurer- und
Fortsetzungs-Film
Der Reiter oune Kop
II. Teil 6 Akte
Die geheimnis-
volle
Macht.
Hia May, Hans
Hierendorf. H.
Liedtke als Haupt-
darstell
. in Ehre
Tragödie in 4 Akten.

Sämtliche Räume sind geheizt!

Hotel zur Poſt
am neuen Bahnhof
Mittwoch und Donnerstag

Woog
Eisbahn eröffnet!

45109)

J. Gunder.

Orpyeum ſis

Dos Programm der Schönen Künſte‟
Von Preſſe und Publikum glänz. beurteilt EI
Nur bis 30. Nov.

9. Wanderung
Sonntag, 3. Dez. 1921
Lichtenberg.

Näh. bei Bergmann u.
im Klublokal. (18023

span, Bodegn zum Palals
Hügelstraße 35. Hügelstraße 35.

D Heute Mittwoch
Extra-Konzert
sowle tägllch ab 6 Uhr (ue
KONZEABT.

Geſangverein Liederzweig
Owecks Einſtudierung eines Kinderchors
* für unſere am 2. Weihnachtsſeiertag in
C der Tmnhalle am Woogéplatz ſtattfin=

Zweig=
verein

Darm=
ſtadt
.
Sonntag, 4. Dezemb.
10. (Nikolaus)
Wanderung.
Alles Nähere in den
bekannten Aushang
(13056I
ſtellen.

dende Weihnachtsfeter erſuchen wir
unſere ve ehrlichen Mitglieder, ihre Kin=
der
, Knaben und Mädchen (nicht unter
5 Jahren), am Sonntag, 4. Dez., nach=
mittags
2 Uhr, in unſer Singſtundenlokal,
Mädchenſchuke, Rundeturmſtraße, ſchicken
zu wollen. (unors) Der Vorſtand.

D
Erstkl. 1aneinstitat Ause

Bechſtraße 2 früher Straßburg
Am 6. Dezember beginnt ein Anfänger=
kurſus
. In demſelben werden auch die
modernſten Tänze gelehrt. Anmeldungen
baldigſt erbeten.
Ungenierter Einzelunterricht auch an
älßere Perſonen jederzeit.
*45183ms

Friſch geröſtetes
Koen

mit 10% Bohnenkaffee
gemiſcht
(ungemahlen)
wohlbekömmlich
und gut im Ge= 4*
ſchmack
Pfund Mk.
Hausmacher
Gemüſe=
Nudeln

gute Qualität
Pfund Mk.

Feine Fadennudeln
Suppenteig

111

Mathildenplatz 1
Telephon 116.
(13074

Be Dahin

Schlachtfeſt

Vorzügliches Diſchinger Vollbier
: :: Ab 7 Uhr: Konzert :: ::

*45120)

Inh. Guſtav Schiel.

2rIne

Offizie lle VVerkaufsstelle den
DEUTSCHEM GRAMMODHON AG

2

v,u. U.

Nähſtube
Abteil. V des Aliee=
Frauenvereins
Paradeplätz 3.
Einladung
zur Weihnachts= Aus=
ſtellung
und dem Ber=
kanf
von Arbeiten der
Nähſtube Dounerstag,
den 1. Dez., und Frei=
tag
, den 2. Dez. 1921,
von 10 Uhr morgens
bis 6 Uhr abends, in
den Arbeitsräumer
Paradeplatz 8. Um
recht zahlreichen Be=
ſuch
bittet
(13051
Der Vorſtand.
Brautſchleier zuleihen

Oramonkums Oramoka
Srammopbon=Tkatten

Mitn Kan
Hausfrauen
Empfehle la Bauern=
handkäſe
, 10 St. 9
Ta vollfett. Limburgerkäſe
Ia Schweizerkäſe
Camenbertkäſe
Ta Hausmacher=Latwerg
la Hausmach.=Nudeln,
n. ſolange Vorrat reicht
Arnold, Rhönring 29.

In ſächſ.
Winter=
Zwiebeln
empfiehlt (*41
Kartoffelhandl.
Georg Crössmann
Grafenſtraße 16
Tel. 2598.

Dechen
Sie Ihren Bedarf in

Die größten Künstken
Gesang 3Nke Instrumente
VerrCickste Janzpkatten

K. Jäger

Darmstadt
Georgenstraße 11
Spezialgeschäft.

direkt beim
Herſteller,
Bollſtändige Zimmer=
einrichtungenz
. aller=
billigſten
Preiſen.
Weidenſeſſel
von 70 Mk. an.

Willy Klöß

Werkſtätte (B120
f. kunſtgewerbl. Korbwaren
Beſſungerſtraße 70.
Holzwaren (45021

Platin, Gold und Silber
in Bruch und Fasson
Alte AahngebigseV

sowie altes Zinn für Kannen und Krüge
(*45106
(Sonderpreise)

kauft stets zum Höchstpreis

Korbwaren
Bürſtenwaren
Waſchmaſchinen
Bnttermaſchinen
Zentrifugen
kauf. Sie am beſten bei
Karl Brückner
Darmſtadt, Holzſtr.

L. Wehringer, Narlstrasge 110 Strickjacken
(Streng reel)) Erwachſene, ſowie

geſucht. Angeb. mit
Preis unt W 16 an die
Geſchäftsſtelle /*45144

Strickbinder, reiche
Auswahl bill. abzug.
bei Weitz, Rheinſtraße
Nr 28, I., r. (*44984

(Konkordiaſaal)
Waldſtraße
Mittwoch, 30. Nov.,
nachm. 3½ Uhr:
z. 2. u. letzten Male:
König
Rübezahl=
und die
Goldſpinnerin.
Abends 8 Uhr:
Der Meineid=
bauer
.
Der Saal iſt gut geheizt.
Kart. b. Konzert=Arnold.

Fahrräder
werden Ia vernickelt u
emailliert. Spez Fahr=
rad
=Reparatur=Werkſt
Hein=
Gg. Hahn
fizang
heimerſtr. 16

Heſſiſches
Landestheater
Mittwoch, 30. Nov.
B 11.
Sondermiete Ser. 9
Zum erſt. Male wiederholt:
Elektra.
Preiſe VIII.
Anfang 7½ Uhr.
Ende gegen 9½ Uhr.
Borverkanf an der
Tageskaſſe im Landes=
theater
nur Wochentags
von 10-1 Uhr.

Donnerstag, 1. Dez.
G 11.
Sondermiete Ser. 8
Schülermiete blan
Zar und
Zimmermann.
Preiſe VI (73 Mk.)
Anfang 7 Uhr,

Stoff=Gamaſchen
nach Maß fertigt an
Kaupſtr. 32, I., I. (*.0,

Akkumulatoren
f. Kleinbeleucht. werd
Mathil=
aufgeladen
.
denſtr. 7, I. (*44821

(II,6337

Ueberbiete

hiermit säm tliche Preise im
Ankauf von Kupfer, Messing,
Blei, Zink u. Zinn sowie alten
Oefen u. sonstigen Guß- und
Eisenteilen, alten Zinkbade-
wannen
usw. usw.
(*45214

Wilhelm Gever
Hoffmannstrasse 13½, 1. St.

Felle

jeder Art werden ge=
gerbt
und gefärbt ſowie
zu Pelzgarnituren und
Vorlagenausgearbeitet
u. angekauft. (*45080
Werkſtätte mod Pelzarbeit.
Müblgtr. 8.

Schuh=Reparaturen
(Sohlen u. Fleck) bei
Rubin,Kirchſtr. 10
(Laden).
(12326a

Korſetts

nach Maß trotz Preis=
erhöhung
zu den bis=
herigen
Preiſen .
Eckert, Lichtenberg=
(*45188
ſtraße 62.

fachm. Um=

Pelze, arbeten
12995a/Soderſtr. 55, I

Fräulein,

die Kleidern. Wäſche
ansbeſſert, nimmt n.
Kunden an
(*45088
Alexanderſtr. 4, II., K

Dotttctt

Hüte

werden nachden neueſt
Modellen von erſtklaſ
ſiger Hutfabrik (110ea

umfaſſoniert

Zeitdauer: 814Tage,
Damenhüte 17.50D
*
Herrenhüte 12 Mk.
Annahmeſtellen:
Gl. Schnell, Kirchſtr. 1
Mathildenplatz 2.

Ortsgewerbeverein u. Hand=
werkervereinigung
Darmſtadt
I. Winterverſammlung
am Freitag, den 2. Dez., abends 8 Uhr,
in der Techniſchen Hochſchule, Hörſaa
Nr. 326 (II. Obergeſchoß), Eing. Weſtportal.
Vortrag
des Herrn Dipl.=Ing. E. Bramesfelt
über
Die Entwickelung der pſycho=
techniſch
. Eignungsprüfungen
Der Vortrag wird durch Lichtbilder ver
anſchaulicht.
Zu dieſem Vortrage ſind unſere Mitglied
freundlichſt eingeladen.
Gäſte ſind willkommen.
(1307im
Ortsgewerbeverein und
Handwerkervereinigung

Kunſtverein für Heſſei

Der Unterzeichnete beehrt ſich hierdur
die Mitglieder des Kunſtvereins zu der an
Mittwoch, den 21. Dezember, nachmitta
4 Uhr, in der Kunſthalle dahier ſtattfindende

Hauptverſammlung

ergebenſt einzuladen.
(130
Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht, 2. Vr
lage und Abhör der Jahresrechnung, 3. E
höhung des Mitgliederbeitrags, 4. Feſtſetzun
des Voranſchlags, 5. Satzungs=Aenderun
6. Verſchiedenes.
Im Anſchluß an die Hauptverſammlu
findet die Weihnachtsverloſung ſtatt,
Darmſtadt, den 29. Nopember 1921.
Der Vorſitzende des Ausſchuſſes:
Emmerling, Oberregierungsrat.

Literariſche
Leſenachmittage

für jg. Damen und Herrrn,
Bortrag, Leſen m. dert. Rollen, Trame
von Goethe bis zur Gegenwart.
3 ſtünd., 10 Nachm. 50 Mark. Anfang
Freitag, den 2. Dezember, nachm. 4 Uhr,
Anmeldungen: 24 Uhr Saalbauſtraße 79,
45161)
Auguſte Bender.

Boston:El Chuch=

und andere neue Tänze nach
Original System Deutsche Tanzschu
Unterricht in Privaß-Zirkeln und Stundev

A. Schrimpff u. Frau

Elisabethen-

str. 51. ( 4525

Buchen=Brennholz 2
vollſtändig trocken, liefert zum billigſten Preiſe
*44516on
in Fuhren und Waggons
Hornick G. m. b. H.
Riedlingerſtr. 3
Telephon 1954

R

K

Untieg &Hayt

Fernſprecher 2599
nur Kiesſtraße 41

8Preisabſchlag!

Unſere neueſten Preiſe ſind:

Pfund

im Aus=

Cabliau
Seelachs ſchnit
1.30
Lengfiſch
Gr. Port.=Schellfiſche 4.50
Goldbarſch kopflos . . 5.00
Große Salzheringe Stck. 0.80
10 Stück Mk. 7.50
v.:
Täglich friſch G
geräucherte. Düßbuchlinge

Pfund Mk. 12.00 (13073
Kiſte mit 5 Pfd. Mk. 50.00.

[ ][  ][ ]

Nummer 321.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. November 1921.

Seite 9.

MAM4A
Tandwmicaft Ballenbag, Mennersäct und Siramgswefen

Arbeitskalender für den Monat Oezember.
Der Winter iſt gekommen! Frau Holle treibt ihre Nebelküche
aus, hüllt Feld und Wald in ein weißes Winterkleid oder ſchlägt
Fluß und Weiher in einen glitzernden Eispanzer. Der Vogel=
fang
iſt verſtummt und nur das hungrige Krächzen der Krähen=
vögel
tönt durch die kalte Winterluft.
Auf dem Felde geſtattet die Witterung nur ſelten ein aus=
gedehntes
Arbeiten. So lange das Land noch offen iſt, ſtürzt man
Stoppeln und bereitet die Felder zur Frühjahrsbeſtellung vor.
Es ſind dies wichtige Arbeiten, welche die Bodengare und das
Durchfrieren erleichtern und die Frühlingsarbeiten außerordent=
lich
fördern. Das Düngen. Jauchen der Felder, das Ausſtreuen
von Kunſtdünger kann bei ſchneeloſem Wetter noch vorgenommen
wwerden. Ganz beſonders gilt dies für Thomasmehl, Kainit,
Carnallit, Mergel und Kalk. Bei ſtarkem Froſt befährt man die
Felder mit Dünger, die bei offener Witterung ſchwer zu erreichen
ſind.
Auf den Wieſen wird gleichfalls mit Jauche, Kompoſt und
Funſtdünger gearbeitet. Thomasmehl und Kainit bilden in
Verbindung mit Kompoſt und Jauche noch immer die idealſte
Düngung. Bei den hohen Futterpreiſen müſſen die Wieſen be=
ſonders
ſorgfältig behandelt werden.
Im Gemüſegarten wird rigolt und gedüngt. Jetzt iſt
es die beſte Zeit, die Latrine aufs Feld zu bringen. Sie verliert
im Winter an Schärfe und Geruch und düngt ausgezeichnet. Alles
inkraut wird ſorgfältig entfernt und auch die Hecken werden ge=
reinigt
und abgeſchnitten. Eingewinterte Gemüſe werden ſtän=
dig
nachgeſehen und von faulen Blättern befreit. Die Ueber=
winterungskäſten
werden bei guter Witterung gelüftet, aber nicht
mehr gegoſſen. Die leeren Miſtbeete werden geleert und für den
Frühling bereitgeſtellt. Ende Dezember können Beete für den erſten
Salat und Radieschen angelegt werden. Winterſalat und Winter=
gemüſe
können noch gepflanzt werden.
Die Pferdezucht erfordert große Aufmerkſamkeit, da
tnſer Pferdematerial von höchſtem Werte iſt. Mutterſtuten follen
nrur leichte Arbeit tun und gut gepflegt werden. Kräftiges, nicht
näſtendes Futter iſt von Wichtigkeit. Wer hier Hafer ſpart,
wird die Erſparnis beim Füllen zuſetzen müſſen, ohne ein gleich
tutes Reſultat zu erzielen. Ein Zuſatz von Möhren zum Futter
erhält die Tiere geſund und hält ſie ſchön im Haar. Bei Glatteis
laſſe man die Hufeiſen zeitig ſchärfen.
Das Rindvieh iſt ſtellenweiſe noch draußen auf der
Beide, doch ſoll es nachts ju den Stall gebracht werden. Das Heu
nruß beſonders für die Milchtiere aufgeſpart werden; die anderen
werden ſich vielfach mit Stroh als Erhaltungsfutter begnügen
müſſen. Gute Tränke iſt von beſonderer Wichtigkeit. Die Ställe
ſollen warm. aber luftig ſein. Für die bald einſetzende Kälber=
periode
verſehe man ſich zeitig mit Thürkil, damit man bei
Kälberruhr ſofort eingreifen kann. Noch beſſer iſt vorbeugende
Kwwendung.
Die Schweinezucht leidet unter dem Mangel an Futter=
hritteln
bzw. unter der Teuerung der Futtermittel. Trotzdem
uruß die Schweinezucht aufrecht erhalten werden, da für das
Fleiſch ſchöne Preiſe erzielt werden und wir das Fleiſch bitter
götig haben.
Im Schafſtall beginnt die Winterlammung. Das Inter=
eFe
an der Schafzucht darf nicht nachlaſſen, wenn auch die Wolle
e ne Zeitlang ſchwer verkäuflich war. Man halte ſie ruhig, bis
ſie wieder anzieht. Sie iſt ein Geldwert, und wir werden ſie
ald brauchen, da die Einfuhr von außen unmöglich iſt.
Im Kaniuchenſtalle ſorge man für Wärme, Luft und
Trockenheit. Wärme inſoweit, als nicht dünne Kaſten dem ſchnei=
denden
Froſtwind ohne Deckung ausgeſetzt werden dürfen. Sonſt
aber leiden die Kaninchen mehr unter ſchlechter Luft als unter
Kälte. Durch ſchlechte Luft kommen viele Krankheiten. Danu
aber iſt eine Hauptſache die Trockenheit. Läuft z. B. Urin aus
den oberen Ställen auf das Futter der unteren Ställe, ſo iſt das
liehr ſchädlich, und es gehen dadurch mehr Tiere zugrunde, als
man annehmen ſollte.
Die Hühner beginnen zu legen und müſſen daher warm
ſitzen und gutes Futter erhalten. Ein krümeliges Morgenfutter
lift ſehr zu empfehlen. Kann man Mais geben, ſo iſt dieſer
ſobends am beſten, da bei ſeiner Verdauung ſehr viel Wärme ent=
zwickelt
wird und die Tiere nachts warm haben. Die überzähli=
gen
Eier ſoll man zu einem anſtändigen Preis an Bedürftige
ud Kranke abgeben. Das Verwuchern an reiche Praſſer iſt zu
erwerfen.
Auf dem Bienenſtand herrſcht volle Winterrühe. Man
gobachte die Völker, ohne ſie zu beunruhigen, und ſchütze ſie
ge gen Bienenfeinde und Räuber; befonders halte man die
3tände ron Mäufen frei, da ſie und die nachſtellenden Katzen die
Bienen ſo beunruhigen, daß manche Stöcke dadurch allein ein=
19 hen.
Pflanzung und Pflege der Johannis=
und Stachelbeer=Sträucher.
Iu großen und kleinen Gärten ſind die Beerenſträucher
zeſchätzt, denn ſie gehören zu den dankbarſten Gewächſen. Sie
tellen keine beſonderen Anſprüche an den Boden und Lage, tra=
en
unermüdlich und ihre Früchte machen ihrer vielſeitigen
Varwendung wegen den Anbau lohnend. Pflanzung und Pſlege
der Sträucher ſind leicht. Eine gute Bodenlockerung und Düng=
lug
iſt allerdings die Vorbedingung des Erfolges. Die beſte
Pflanzzeit iſt der Herbſt, man kann ſie aber den ganzen Wiuter
hindurch, ſoweit der Boden offen iſt, einſetzen. Am beſten kauft
nan junge zweijährige Pflanzen in einer guten Baumſchule,
venn man ſich ſeinen Pflanzenbedarf nicht ſelbſt aus Stecklingen
bder Ablegern heranziehen kann. Die Sträucher werden beim
Bllanzen möglichſt nicht tiefer geſtellt, als ſie an ihrem alten
(Standort ſtanden. Sie wachſen ſonſt kümmerlich oder treiben
ltark aus dem Wurzelſtock heraus. Die Verzweigung des Strau=
hes
ſollte möglichſt erſt handhoch über dem Erdboden beginnen;
8 erleichtert dies bedeutend die Reinhaltung der Rabatten von
mkraut. Einem jungen Strauch läßt man nur etwa fünf bis
lechs Triebe. Aus ihnen bildet man die Krone. Je weniger
holz die Wurzeln anfangs zu ernähren haben, um ſo kräftiger
aut ſich der Strauch auf. Beim oder nach dem Pflauzen müſſen
die Sträucher unter allen Umſtänden zurückgeſchnitten werden.
Nan nimmt den Trieben ein Drittel oder die Hälfte ihrer Länge.
1. h. man läßt ihnen vier bis ſechs Augen. Dadurch entwickeln
die Pflanzen gleich im erſten Jahre kräftige, vollblättrige Triebe,
die der weiteren Entwickelung ſehr förderlich ſind. Die Wurzeln
verden ſo wenig wie möglich beſchnitten. Alle beſchädigten Wur=
heln
ſind natürlich zu entfernen, die übrigen ſchneidet man an
den Spitzen an. Man breitet die Wurzeln im Pflanzenloch, das
nan geräumig aushebt, ſorgfältig auseinander und bettet ſie gut
n lockere Erde ein. Die darübergeſtreute Erde ſchlemmt man
mt reichlich Waſſer ein. Nach dem Pflanzen macht man um jeden
Strauch eine flache, keſſelförmige Vertiefung, in der ſich das Gieß=
vaſſer
beſſer hält.
In kleinen Gärten pflanzt man die Beerenſträucher am lieb=
ten
zu beiden Seiten der Wege. Den Stachelbeeren gibt man
ann 1,5 Meter Abſtand, den Johannisbeeren lieber noch ein
venig mehr. Bepflanzt man eine größere Fläche geſchloſſen mit
Beerenſträuchern, dann läßt man zwiſchen den Reihen Zwiſchen=
äume
von mindeſtens 2,53 Meter. Zu enge Pflanzung be=
euttet
nicht nur Verſchwendung von Pflanzen, ſie beeinträchtigt
nich den Ertrag und erſchwert die Pflege= und Erntearbeiten.
die Büſche dürfen, weun ſie ſich ausbreiten, nicht ineinander
vachſen. Anfänglich zu groß erſcheinende Zwiſchenräume nutzt
nan in den erſten Jahren durch Bepflanzung mit Gemüſe nach

Alljährlich ſind die Beerenſträucher zu düngen. Am beſten eignet
ſich dazu älterer, ſpeckig gewordener oder halb verweſter Rinder=
dung
, ſonſt aber auch jeder andere tieriſche Dünger. Nicht recht
bewährt ſich Abtrittsjauche bei Beerenobſt. Sie wird am beſten
auf den Schnee gegoſſen. Im Winter müſſen die Sträucher von
dem abgetragenen Holz befreit werden. Bei dieſen Obſtarten
iſt das tragbarſte Holz das zwei= und dreijährige. Mit dieſem
Auslichten muß man bis ſpäteſtens Ende Februar fertig werden,
weil die Sträucher in warmen Frühjahren ſchon Anfang März
neu treiben. Um die Bodenbearbeitung zu erleichtern, entfernt
man alle Zweige, die zu tief herabhängen. Die Früchte ſolcher
Zweige leiten obendrein häufig durch Beſchmutzung bei ſtarken
Regengüſſen. Beim Umgraben muß man ſich vorſehen, nicht zu
tief zu ſtechen, denn Verletzungen der derben Wurzeln veran=
laſſen
Wurzelausſchlag und Verzettelung des Wuchſes. Tritt in=
folge
zu ſtarken Auslichtens ein Uebermaß von jungen Nachwuchs
auf, dann entfernt man dieſen bis auf die kräftigſten ſieben bis
neun Triebe. Zapfen oder Strümpfe dürfen beim Ausſchneiden
nicht ſtehen bleiben. Sie werden namentlich bei Johannisbeeren
leicht Brutſtätten von Schädlingen.
Kern.
Der lebende Zaun.
Auch der Zaun aus gewebtem Drahtgitter hat heute ſeinen
Reiz als billige Einfriedigung eingebüßt. Der Holzzaun in ein=
fachen
Ausführungen behauptet ſich mit Erfolg neben ihm, aber
auch er iſt für viele unerſchwinglich, die jetzt eine Scheidewand
zwiſchen ihre Gartenwohnung und die übrige Welt ziehen wol=
len
oder müſſen. Was ſollen ſie tun?. Ste ſollen die billigſte
Abgrenzung wählen, die es heute gibt: die Hecke, und ſie wer=
den
zugleich di ſchönſte gewinnen. Eine Hecke ſteht freilich nicht
von heute auf morgen da, aber die Schnelligkeit der Herſtellung
iſt nicht das Erſtrebenswerteſte. Die Vorurteile, die man gegen
Hecken vielfach noch hegt, ſind meiſtens nicht ſtichhaltig. Als nach=
teilig
ſieht man den Umſtand an, daß die Pflanzen der Hecke ihre
Wurzeln weit nach den Seiten ausſenden und ſo Kulturen in
ihrer Nähe unmöglich machen. Der häufigſten Heckenpflanze,
dem Weißdorn, macht man den Vorwurf, daß er Obſtbaumſchäd=
linge
beherbergt. Gewiß gilt es heute, den Boden ſoviel wie
möglich auszunutzen, abet nur in ganz kleinen Gärten dürſte das
von der Hecke beanſpruchte Land einen Verluſt bedeuten. Da=
bei
kommnt es noch mehr darauf an, welche Heckenpflanze man
wählt. Gegen die Auſiedelung von Ungeziefer kann man Maß=
nahmen
treffen, ſtichhaltig bleibt ſchließlich nur der Einwand,
daß die Hecke in den erſten Jahren den Schutz nicht bietet, den
man von einen Zaun erwartet. Aber auch hierfür gibt es Ab=
hilfe
dadurch, daß man die junge Hecke durch längsgeſpannte
Otähte, nötigenfalls Stacheldrähte, ſchützt, die man an Pfoſten
in 2 bis 3 Meter Emtfernung befeſtigt. Dieſe Drähte umwächſt
die Hecke, die Pfoſten kann man ſpäter leicht entfernen, wenn ſie
unten abgefault ſind.
Was die Hecke neben ihren Schönheitswerten ſo empfiehlt,
iſt die Billigkeit ihrer Erhaltung, ihre Schutzkraft gegen Wind
und ihre Undunchdringlichkeit, ſoweit man dornbewehrte Pflan=
zen
verwendet. Auch dann wenn der Boden einer Verbeſſerung
bedarf, und dies wird meiſtens der Fall ſein, iſt die Heckenanlage
im Vergleich zu künſtlichn Zäunen billig. Eine Pflanzung aus
vielen, eng nebeneinandergeſetzten Sträuchern, die im Laufe der
Jahre eine dichte grüne Wand bilden ſollen, bedarf natürlich
großer Nährſtoffmengen, damit ſie kräftig treiben können. Den
Erfolg guter Vorbereitung kann man bald bemerken. Harry
Maaß verlangt für Heckenpflanzungen das Auswerfen eines
Pflanzgrabens von 40 bis 50 Zentimeter Breite und 30 bis 40
Zentimeter Tiefe. Die Grabenſohle wird mit einer Schicht aus
altem Dung belegt und erſt über einer auf den Dung ausgebrei=
teten
Lage ſchwarzer Erde oder gut gelagerter Kompoſterde ge=
pflanzt
. Die Pflanzen wähle man ja nicht zu alt, am liebſten
zwei= bis dreijährig. Alte Pflanzen zeigen ſchon im erſten Jahre
oft kahle Stellen und man muß dann die ganze Pflanzung auf
20 Zentimeter Höhe zurückſchneiden und die abgeſtorbenen Büſche
durch neue erſetzen. Junge Pflanzen holen alte noch ſo forgfäl=
tig
gehaltene in wenigen Jahnen ein. Dabei ſind ſie natürlich
viel billiger als jene.
Die am meiſten angewendete Heckenpflanze iſt, wie ſchon er=
wähnt
, der Weißdorn. Er wächſt auf jedem Boden, der nicht
arm, nicht ſehr trocken oder ſehr naß iſt, am beſten auf kalkhal=
tigem
. Unſere freibrütenden Vögel bevorzugen ihn für ihren
Neſtbau, wenn er im Schnitt gehalten wird, für die früheſten
Bruten ziehen ſie allerdings die Fichte vor, weil ſie auch im zei=
tigen
Frühjahr vollkommene Deckung bietet. Als Hecke hält der
Weißdorn ſehr lange aus und läßt ſich äuch im Alter noch ſtark
zurückſchneiden. Als Mittel gegen die Obſtbaumſchädlinge, die
den Weißdorn als gelegentliche Wirtspflanze benutzen, bringt
man in der Nähe Niſthöhlen an und fördert überhaupt nach
zum Schutze gegen Winde zieht man auch häufig aus Linden nutzen verwendet, weitaus am vorteilhafteſten ſind.
und Ulmen. Der gewöhnliche Liguſter, die japaniſche Quitte,
die Berberictze, der Bocksdorn, Gleditſchien und Akazien geben dem Felde ruht, dann muß der Landwirt ſeine volle Aufmerk=
dichte
Hecken von mitlerer Höhe. Auch die wilde Stachelbeere ſamkeit der Fütterung und Pflege der Tiere im Stalle zuwenden.
heimiſche Weinroſe (Rosa rubiginosa) zu haben. Ihr Laub geführten Rndviehſtalle werden die Futterzeiten genau einge=
merkbar
wird. Sie wächſt ſchnell und kräftig auf nicht zu leich= neue folgt. Sonſt wird der Magen der Tiere geſchädigt. Die
ten, möglichſt kalkhaltigen Böden bei nicht zu hohem Grund= nächſte Mahlzeit darf aber auch nicht länger auf ſich warten
waſſerſtande und läßt ſich zu undurchdringlichen Hecken herau= laſſen, als notwendig iſt, damit die Tiere nicht unruhig werden
ziehen. Unter Ungeziefer leidet ſie faſt gar nicht. Für geringe und dann mit Haſt freſſen. Die Zahl der täglichen Mahlzeiten
der Feldahorn. Wo der Raum nicht geſpart zu werden braucht, geben wird, muß dieſer geleert ſein. Dort, wo man größere
kann man auch aus Roßkaſtanien, die man an Ort und Stelle Mengen weniger ſchmackhaften Rauhfutters mit zartem, ſchmack=
reich
. Immergrüne Hecken liefern die Lebensbäume, die Eiben, fehlen. Im übrigen gibt man das Rauhfutter ungeſchnitten. Es
Stechpalmen und Buxbaumarten.
ſchnitten werden. Faſt durchweg wird nämlich der rechtwinklige ſchnittenem, und es iſt den Tieren möglich, ſchädliche Stoffe, wie
ſie kegelförmig gebildet werden, nämlich oben ſchmäler als unten, was genießbar iſt, Grashalme, Blätter, Aehren, zu ſich nimut,
0

belieben aus.
Einer Pflanze, von der man hohe Erträge erwartet, müſſen
türlich auch die nötigen Nährſtoffe reichlich zugeführt werden.

ter auch einer einſeitigen zu ſtarken Fünterung der Blätter wäh=
rend
der Rübenernte vongebeugt, die einen bitteren Milchge=
ſchmack
und Verdauungsſtörungen bei den Tieren hervorruft.
k.

Obſi= und Gartenbau

Rationelle Pfirſichkultur aus Steinſaaten. Es finden ſich
hän und wieder Pfirſiche als Halbſtämme in Weinbergen und
ſonſtigen günſtigen Lagen, aus Steinſaat an Ort und Stelle ent=
ſtanden
, die ſich ohne weiteres Zutun zu außerordentlich willigen
und lohnenden Obſtträgern endwickelten. Im Kaiſerſtuhl, wie in
Südtirol iſt derartige Pfirſichzucht bekannt, und Rebe und Pfir=
ſich
vertragen ſich ganz ausgezeichnet miteinander, weder die eine
noch die andere leidet Not oder machen ſich gegenſeitig Schaden.
Stalldünger oder Kompoſt beim Setzen der Obſtbäume?
So wünſchenswert es auch erſcheint, friſch gepflanzten Bäumen
eime gute Nährſtoffquelle zu eröffnen, ſo hat ſich doch das Ein=
bringen
von friſchem Stalldünger unter Umſtänden als nicht vor=
teillhaft
erwieſen. In etwas ſchwerem Boden wurde beim Pflan=
zen
auf den Gwund der Baumgrube friſcher Dünger gebracht.
Plötzlich wurden die Bäume abgängig, und als die Bungruben
ausgehoben wurden, ergab ſich, daß die anfänglich eingebrachte
Düngeſchicht nicht verweſt war, ſondern eine feſte Maſſe bildete,
die, wie es ſchien, von den Wurzeln gemieden wurde. Zum
wenigſten hatte dieſer Stalldüuger den Bäumen keinen Nutzen ge=
bracht
. Es empfiehlt ſich daher, beim Pflanzen nie friſchen
Stalldünger zu verwenden, ſondern verweſten Dünger, der mit
Erde gemiſcht einzubringen iſt, oder aber Kompoſt zu derwen=
den
. Friſcher Stallmiſt verweſt eben infolge des Luftabſchluſſes
durch die Erdſchicht zu langſam und ſchadet ſo mehr als er nutzt.
Bäume auf eine leichte Weiſe vom Mooſe zu befreien.
Der Anſatz von Flechten, Pilzarten, Mooſen und dergl. iſt den
Bäumen ſehr nachteilig, indem nicht nur dieſe Gewächſe gewiſſer=
maßen
als Schmarotzer mitzehren und auf dieſe Weiſe Naupen an
den Baum kommen. Es iſt deshalb eine Hauptaufgabe der
Bauzüchter, darauf zu achten, daß die Bäume von allen An=
klebſeln
ganz rein gehalten werden. Um dies zu bewerkſtelligen,
muß man die Ninde der Stämme und Aeſte öfter abbürſten und
namentlich im Frühjahre mit Waſſer, worim Aſche aufgelöſt iſt,
vermittelſt eines Lappens türchtig abreiben.
Gehölzſtecklinge. Es iſt vielen Gartenfreunden micht be=
kannt
, daß man Ziergehölz ſich ſehr leicht ſelbſt nachziehen kanu,
ohne im Beſitz von gärtneriſchen Hilfsumtteln, wie Glashauts und
Warmbeet zu ſein. Wenn im Winter die geſunden, einjährigen
Nuten von Spirgen, Deutzien, Weigelien, Forſythien, Syringen,
Philadelphus und vieler anderer Sträucher zu 2025 Zentimeter
langen Stecklingen zuſammengeſchmitten und dann reihenweiſe in
ein Laud in Gräben, etwas ſchieß, ſo geſteckt werden, daß die
Spitze, die mit einem Auge enden muß, etwa noch 3 Zentimeter
über die Erde herausſchaut, ſo treibt ein ſehr großer Teil dieſer
Stecklinge im nächſten Frühjahr aus, bewurzelt ſich und iſt bis
zum Spätjahr eine fertige, verſetzbare Pflanze; auch Roſen können
ſo vermehrt werden, nur wachſen davon etwas weniger; das
gleiche iſt der Fall mit Baumarten, wie Platanen, Ulmen, Pap=
peln
, Weiden, Linden; auch Fruchtſträucher wachſen ſo recht gut,
wie Quitten, Pſlaumen Johannisbeer Stachelbeer. Als beſte
Zeit zun Schneiden dieſer Steckliunge haben ſich die Monate Okto=
ber
und Nobezuber bewährt, jedenfalls vorher, ehe größere Kälte
manchen Augen oder weichent Holz ſchon geſchadet hat. Für Jo=
hannisbeerpflanzen
iſt ſogar die Zeit von Mitte Auguſt bis Mitte
September, für Stachelbeerſträucher von Mitte September bis
Mitte Oktober die geeignetſte. Bei der Einfachheit dieſer Ver=
mehrungsart
und dem pekunjären Nutzen empfiehlt ſich dieſelbe
jedem, der einen größeren Garten ſein eigen nennt.
Die Wahl der Holzart bei Anpflanzungen einer lebenden
Hecke richtet ſich nach den beſonderen Anſprüchen, welche an die
Hecke geſtellt werden, und nach dem Standort, für welchen ſie vor=
geſehen
iſt. Wir ziehen eine gut gepflegte Hecke aus Hainbuche
(Carpinus betulus), jeder anderen vor. Auf feſteren Böden
muß der Pfllanzenſtreifen hinreichend breit und tief (50 bis 100
Zenuimeter) rigolt werden. Die Stecklinge werden in zwei alter=
nierenden
Reihen im Abſtand von 20 Zentimeter gepflanzt. Ver=
ſtändiger
Schmitt in der Jugend iſt grumdlegend für die Dichtig=
keit
und Widerſtandskraft der Hecke im ſpäteren Alter. Die Steck=
linge
ſind ſorgſam von Unkvaut freizuhalten. Die Bodenfläche
im Pflanzenſtreifen iſt unregelmäßig zu lockern.
a5-

Vieh= und Geflügelzucht

Die Ziegen, und namentlich die Jungen, ſollen im Stall
Kräften den Vogelſchutz. Hain= und Rotbuchen laſſen ſich ohne nicht angebunden ſein, fondern frei herum gehen und ſich be=
Schwierigkeit beliebig hoch und verhältniswäßig ſchlank ziehen, wegen können, weshalb ſog. Laufſtälle mit Abteilungen für
Sie gedeihen auf geringem Boden aber nicht. Höhere Hecken vier bis ſechs Ziegen, je uachdem man ſie zu Zucht= oder Milch=
Die Stallfütterung des Rindviehs. Wenn die Arbeit auf
eignet ſich, namentlich in ſchattigen Lagen. Under dem Namen Dies iſt um ſo notwendiger, als die Winterfütterung gewöhnlich
Schottiſche Zaunrofe iſt in den Baumiſchulen die in Thüringen weniger einfach als die Sommerfütterung iſt. In einem gut=
zeichnet
ſich durch Wohlgeruch aus, der namentlch nach Regen be= halten. Jede Mahlzeit muß vollſtändig verdaut ſein, ehe eine
Sand= und Kiesböden ohne Vorbereitungen verwendbar iſt der iſt verſchieden. In kleineren Betrieben meiſt drei, in größeren
Bocksdorn (Iyeium barbarum). Er wächſt willig aus Steckholz, zwei. Kurz geſchnittenes Futter verabreicht man in kleinen
das man flach in den Boden einbringt. Zu erwähnen ſind ſchließ= Mengen, damit es die Tiere raſch auffreſſen und nicht erſt durch
lich noch als Heckenpflanzen die Kormelkirſche, der Bartriogel und ihren Atem erwärmen. Bevor friſches Futter in den Trog ge=
anſät
, Hecken ziehen. Sie verzweigen ſich auch im Schatten noch haftem Futter miſchen will, iſt das Schneiden zu Häckſel zu emp=
regt
die Speichelabſonderung an und fördert dadurch die Ver=
Viele Mißerfolge mit Hecken rühren davon, daß ſie falſch ge= dauung. Von langem Futter braucht man weniger als ron ge=
Heckenſchnitt angewendet, der dem natürlichen Wachstum wider= grobe, holzige Stengel und dergleichen, auszuſondern. Reicht
ſtrebt. Hecken bleiben nur dann von oben bis unten grün, wvenn man das Stroh nicht zum Durchfreſſen, wobei das Rind alles,
Herberg, ſondern verwendet man es zur Herſtellung eines Gemiſches von
geſchnittenen Rüben, Kraftfutter uſw., ſo muß man es ſchneiden.
Jur allgemeinen beachte man bei Aufſtellung der Futterordnung,
8i Landwirtſchaft
9
daß Mannigfaltigekit der Futterſtoffe, das Futter ſchmackhaft
macht. Heu und Grummet reinigt man vor dem Füttern durch
Zur Konſervierung der Rübenblätter im Kleinbetriebe Schütteln von Staub, wvomöglich bei kräftigem Lurchzug. Zur
empſiehlt ein praktiſcher Landwirt folgendes Verfahren: Bei der Anregung der Freßluſt und der Abſonderung der Verdauungs=
Erndte bningt man das Rübenkpaut in einen gedeckten Raum, ſäfte bekommen die Tiere auch Kochſalz. Es macht weniger be=
etzwa
auf die Scheunentenne, und preßt es dort in Futterkörbe kömmliches Futter ſchmackhaft und iſt namentlich bei Wurzel=
mit
den Händen recht feſt ein. Wem der Korb voll iſt, ſtülpen gemüſen unentbehrlich. Ein Rind braucht täglich etwa 40 Gr.,
ein Pferd 25 Gr., ein Schwein 8 und ein Schaf 6 Cxamm. Ein
wir ſeinem Inhalt um, ſo daß die Mübenblätter in feſtgepreßten
Haufen nobeneinander zu liegen kommen. Auf dieſe Weiſe kön= Uebermaß veranlaßt das Tier zu Waſſeraufnahme, die ungeſund
nen die Blätter bis zu der Zeit aufbewahrt werden, wo die Er= iſt. An Phosphorſäure und Kalk armes Futter verbeſſert man
träge der Herbſtweiden nachlaſſen und man alſo mit der Heu= durch Beigaben von phosphorſaurem Futterkalk. Phosphor=
fütterung
beginnen müßte. Die Arbeit wird alſo durch entſpre= ſaurer Kalk dient zum Aufbau der Knochen und wird namentlich
chende Erſparnis an Heu reichlich belohnt. Allerdings erſcheinen von wachſenden, trächtigen und milchenden Tieren gebrauchr
Reich an Kalk pflegen die Heuarten, die Körner und das Stroh
gegen Ende der Aufbehahrungszeit die oberen Blätter abgewelkt, der Hülſenfrüchte zu ſein, reich an Phosthorſäure die Getreids=
aber
im Inneru ſüd die Blätter noch friſchgrün und werden von körner, Oelkuchen und Fiſchmehl. Kalk allein gibt man in Form
Dieh gern genommen. Auch ſiund geſundheitliche Störungen bein, von Schlemmkreide, 410 Gramm pro Tag und Kopf.
Vieh infolge der Fütterung ſolcher Nübenblätder nicht beobachtet
worden. Es wird durch eine derartige Aufbewahrung der Blät= Nachdruck ſämtl, Artikel verboten, Verantwortlicht Kurt Mitſching,

[ ][  ]

Seite 10.

Darmftädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Robember 1921.

Rummer 321.

De4
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

w. Frankfurt a. M., 29. Nov. Im Effektenverkehr von Bureau
zu Bureau machte ſich heute ſtarke Zurückhaltung geltend. Das Ge=
ſchäft
war infolgedeſſen ſehr ruhig, und die Kurſe, die genannt wurden,
unterſchieden ſich wenig von den geſtrigen Schlußkurſen. Oeſterreichiſche
Kredit=Anſtalt lagen feſt und wurden mit 185 gefragt, ſpäter 180, ge=
ſtern
152 bis 148 amtlich gehandelt, an der Abendbörſe im freien Ver=
kehr
170. Oeſterreichiſche Länderbank, ſowie Wiener Bankverein blie=
ben
zu höherem Kurſe geſucht. Frankonia=Rückverſicherungs=Geſ. hörte
man mit 1800 plus 500 Mark auf Dollar=Guthaben. Montan=, Elek=
trizitätswerte
und Chemiſche Aktien blieben behauptet. Es wurden un=
gefähr
folgende Kurſe genannt: Badiſche Anilin 910905, Höchſter 850,
Metallbank 1597. Für amtlich nicht notierte Werte wurden ungefähr
folgende Preiſe genannt: Deutſche Petroleum 2300, Inag 1010, Chem.
Rhenania 13301350, Grefenius 1560, Bahnbedarf 795600, Metall=
bank
340350, Becker Stahl 970 Allgemeiner Bankverein
140139.
Auslandspapiere ſehr ſtill. Der Dollar ſchwankte zwiſchen 93 und 275
im Frühverkehr. Franken ſchließen um weitere 100 Mark höher mit 1900.

w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 29. Nov.

Gch
wtei K
Rit
rier VN
Geld ! Brieſ Re
Geld / Briei Vfe
Mand. /
ondon.
Paris.
ſchweiz
spanien
Italien
ab. O.
Dänem. 1813.80 1816.20
0765.20 9784.80
198.9
Ge
5240.*
48911212
kor4. 20 5025. 10 veggae
9740.4
59.9
01.8
M
29
*5
1128 70

51s2.30 5192.701 Norw gen
Schweder
gf.
Helſi=
Nen
York
en labg
D.Oſter
Budapeſt
Prag ...." M
6493.50 6506.50h
er3 321/,273 934
8.49
8.51
03
Di Blah
.
90.70 Vfe
6643.306656.70
277.70 278.30
361/ 7.381),
P984
433
2e
20 2

w. Frankfurter Deviſenmarkt. Abend=Deviſen. Am
Deviſenmarkt war das Geſchäft ruhig. Die mäßige Befeſtigung, welche
ſich während des Tages einſtellte, machte vereinzelt weitere Fortſchritte,
beſonders war Deviſe Holland gefragter und feſt. Dollarnoten ſchwank=
ten
während des Tages zwiſchen 274 und 278. Polennoten 7,357,50.
Wechſel auf Belgien 1825, Wechſel auf Holland 9900, Wechſel auf Lon=
don
1110, Wechſel auf Paris 1925, Wechſel auf Schweiz 5275, Wechſel
auf Neu=York 278.
Berlin, 29. Nob. Im Deviſengeſchäft herrſchte wäh=
rend
des ganzen Vormittags äußerſte Zurückhaltung ſeitens der betei=
ligten
Kreiſe vor, ſo daß Umſätze nur vereinzelt, und zwar nur in
den Hauptdebiſen, ſtattfanden. Die Preiſe waren dabei gegen geſtern
wenig verändert, aber überwiegend doch etwas feſter. Dies trat auch
j der amtlichen Feſtſetzung der Preiſe in die Erſcheinung. Vom
Ei
ffektenverkehr iſt wenig zu berichten. Soweit ſich aus den geſprochenen
Kurſen ein Eindruck gewinnen läßt, war die Tendenz geſtern etwas
fenrer.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 29. November in Zürich 1,91
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1013 (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 202 (88,80) Kronen, in Stockholm 1,60

(88,80) Krenen, in London 1,095
0,36 (23,80) Dollar, in Paris 5½
w. Deviſenmarkt. Berlin, 29

(97,80) Schilling, in Neu=York
(125,40) Franken.

Nov. Teleg. Au3zahlungen für:

Rie
Ged Brief N
Geld Brief V. 7
5.
Geld Briel N. ue
Geld / Briei Aane
terdam
üſſ. Antw.
hriſtianig
Kopenhage
Stockholm.
delſingfors
Italien ..
London ... lorgo 209800. 80
3189=
*
5o85.100
6o74.9
64s8. 60 6481.50
498.50 499.50
31.1.
128.8:
1003.907098.10 9840.15/9859.85
D
818.
N98s
18
z1198813
8488. 506501.5
449,5 450.45
zür12s.85111
Guogs. 90 1101.10 1 Minfe
Paris ..
veiz
R
jen
Wien (in D.=
Oeſter, abg.)
peſt.
Quen=Aires 274. 23/ 274.78
G
756a1525
294
8.73 8.77
B7.70 288.30
2.46 32 54
7.50 fs.10- 775772
984.7052gs.3
23
7.27
Muk:0
773
4N-ſ8
A4

Zürich, 29. Nov. Wolff.

Deutſchland 1.92
......!016-
......
Holland... ."

29. London .... 90/P= is...... .75 d.15 ſtalien 1.50 Brüſſel .... 50 188- 88- Kaetttte Dn. 5.28 5.26 Stockholm. 123.50

Wechſelkurfe 12 Uhr mittags.
1.08 /20.91
71
Kriſtiania",

74.15

52
1

* Neu=York, 28. Nov. Der Markkurs erfuhr heute eine
Beſſerung.. Um 10 Uhr wurde ein Kurs von 35 G. und 36½ Br. fe
geſtellt. Es kam dann bis 10 Uhr 30 zu einer Abſchwächung auf 353
bzw. 36, doch zog der Kurs im weiteren Verlaufe wieder an und er=
reichte
einen Stand von 37. Um 3 Uhr, bei Schluß der Vörſe, ſtellte
ſich der Markkurs auf 36½4, und nachbörslich blieb die Mark ziemlich
unverändert auf 36½4 G. und 36½ Br.

Berlin 29. Nov. Produktenbericht. Am Produkten=
markt
war das Geſchäft ſtill. Die Preiſe waren im allgemeinen wenig
verändert. Für Weizen zahlten die Mühlen die geſtrigen Preiſe nicht
mehr. Für Rogen erhielt ſich die gute Nachfrage zu Umlagezwecken
bei gleichzeitig vorhandenem größerem Angebot. In Gerſte, Hafer und
Mais waren die Umſätze ziemlich belanglos bei etwas feſterer Haltung
für Mais. Ueber den ſchlechten Mehlabſatz wird geklagt. Für Hülſen=
früchte
und Futterſtoffe erhält ſich bei hohen Preiſen die Nachfrage und
auch Naps bleibt knapp und teuer.

* Berlin, 29. Nov. In der Woche vom 5. bis 10. Dezember
finden Vollbörſenverſammlungen am Montag, Mitt=
woch
und Freitag ſtatt. Weiter ſind bis Ende Dezember als Voll=
börſentage
beſtimmt worden: Montag, 12. Dezember, Mittwoch, 14. De=
dezember
. Montag, 19. Dezember, Donnerstag,
ember, Freitag, 16
Dezember, Mi
ch, 28. Dezember, und Freitag, 30. Dezember.
ſie Börſenräume werden um 11 Uhr geöffnet und die Kursfeſtſtellung
beginnt für die variablen Papiere um 12 Uhr, der Einheitskurſe und
der Kurſe für feſtverzinsliche Papiere um 12½ Uhr und der Dividen=
denpapiere
um 1 Uhr.

Deutſche Reichsbank.
* Berlin, 28. Nov. Die vordiegende Wochenüberficht ber
Reichsbank vom B. ds. Mts. zeigt die für die dritte Monatswoche
übliche Entlaſtung der Anlagekonten. Die geſamte Kapitalanlage iſt um
3397,1 Müllionen Mark auf 101 966,9 Millionen Mark, die bankmäßige
Deckung allein um 3388,2 Millionen Mark auf 101 661,5 Mällionen Mark
zurüchgegangen. Im weſendlichen im Zuſammenhang mit dieſer G= ſtal=
tung
der Anlagekonten ſowie mit neuen Abflüſſen von Zahlugsmitteln
haben ſich die fremden Gelder ebenfalls vermindert, nännlich um 5428,4
Millionen Mark auf 15 440,7 Millionen Mork.
Im Zahlungsmittelverkehr hielt die überaus unerfreuliche Entwicke=
mg
umter Einwirkung der bebannten fortbeſtehenden Gwüinde weiter an.
der Banbnotenummlauuf iſt von neuem angewachſen und zwar inn 1277,8
ſillionen Mank auf 96 4339 Millionen Mark, wähwend der Umlauf an
Darlehenskaſſenſcheinen geringfügig um 19,8 Millionen auf 7077,2 Mil=
lionen
Mark abnahn. An beiden Geldzeichen zuſammen ſind alſo in der
dritten Novemberwoche 1258 Mäillionen Mark neu in den Verkehr
floſſen. In der Vergleichszeit des Jahres 1919 beliefen ſich die Abflüſ
an dieſen Zahlungsnritteln aurf 386,3 Millionen Mark, im Jahre 1920 war
der gleichen Woche eim Mickgang des Umlaufs um 775,2 Millionen
Mark zu beobachten.
Bei den Darlehensbaſſen iſt nach der Kreditbeanſpruchuug der Vor=
woche
eine Verminderung der Darlehensbeſtände um B9,1 Milſiomen
Mark auf 12 12
3 Müllivnen Mark, eingetreten. Die Reichsbank hatte
einen dieſer Abmahme entſprechenden Betuag an Darlehensbaſſenſcheinen
an die Darlehenskaſſen zurückzuliefern, ſodaß die Kaſſenbeſtände der Bant
an Darlehenskaſſenſcheinen under Berückſichtigung der aus dem Verbehr
aufgemommenen Beträge auf 4924,9 Millionen Mark zuwuickgegungen find.

* Frankfurt a. M., 28. Nov. Der Börſenvorſtand gibt bebanmt:
Nachdem das Bezugsnecht auf Hafenmühle=Aktien infolge zu
großer Nachfrage bisher micht notiert werden komnte und vomausſichtlich
auch an der Börfe des 1. Dezember, als letztem Novierungstag, nicht no=
tiert
werden kann, wird verſucht werden, die Spitzen (500 Mk.) an der

2. Börſe im Momat Dezember im freien Verfehr zum Ausgleich zu
bringen.

* Frankfart a. M., B. Nob. Mür Verordnung vom 14. Oi=
vober
1921 hat das Bundesmimiſterium für Finanzen die Friſt für An=
ſuchen
öſterreichiſcher Statsangehöriger um Uebernahme
öſterreig
iſcher Kriegsanleihen in die Staatsſchuld der Re=
Rich
publik Oeſte,
s 31. Dezember 1921 berlängert und danauf hinge=
wieſen
, daß devart
Anſuchen um Uebernahme von Kriegs=
ühen
aus=
jeßlich
bei der zuſtändigen Steuerbehönde 1. Inſtanz (Steueradmim
ſtration bezw. Bezirksſteuerbehörde) eimzubringen ſind. Nach Ablauf die
ſer Friſt eingereichte Anſuchen kömen ohne meritoriſche Prüßug zurüch
gewieſen werden.

* Hamburg, 28. Nov. Die Holſtenbrauerei in Alvona verteilt für
das lauſende Geſchäftsjahr eine Dividende vom 18 Prozent gegen 12 Pro=
zent
im Vorjahve.

Aus den Amtsverkündigungen des
Kreisamts Darmſtadt und den Bekannt=
machungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 weißes Taſchentuch Ein
grauer rechter Herrenhandſchuh. 1 Karton
mit gebrauchten Kinderſtoffſchuhen u. Strümp=
fen
. 1 Herren=Regenſchitm mit gelbem Natur=
rauer
Damenhandſchuh. 1 Paar
ſtock. 1
graue Herren=Trikothandſchuhe. 1 Taſchentuch,
gez. G 1 neuer, dunkelblauer Damenhand=
ſchuh
. 1 goldener Damenzwicker. 1 Taſchen=
tuch
, gez. E. J. 1 ſchwarzer Herren= Glacé=
handſchuh
. 1 Portemonnaie mit 187 Mark.
1 großer Schlüſel. 1 kleine, grauer Kinder=
handſchuh
. 1ſchwarzbrauner Muff. 1 Brillant=
broſche
in Sternform. 1 Trauring, gez. G. V.
1 ſo warzkra ner Kinderpelzkragen, 1 braunes
Henkelkörbchen. 1 Geldmäppchen mit über
50 Mk. 1 goldenes Kettenarmbändchen Eine
kleine Schere mit ſilb. Kettchen. 1 ſchwarzſeid
Taſche mit 0Mk. und Baß. Zugelaufen;
Im Hundeaſyl: 1 ſchwarzweißer Spitz. En
braungrauer Wolfshund 1 Baſtard=Hofhund
(gelbweiß). 1 brauner, geſtreifter Pinſcher.

Vergebung von zwei Stipendien.
Aus der Richard Römer=Stiftnng follen
zwei Stipendien von je 270 Mk. an 2 bean=
lagte
, bedürftige Studenten aus Darmſtadt,
die die Landesuniverſi.ät Gießen beſuchen,
vergeben werden.
Bewerbungen ſind mit den erforderlichen
Unterlagen verſehen Nachweis des Beſuchs
der Univerſität, Papiere für die Beurteilung
der Bedürftigkeit uſw.) bis zum 10. Dezember
Ifd. 38. bei mir einzureichen.
(st13089
Darmſtadt, den 22. November 1921.
Der Oberbürgermeiſter.

Mittwoch und Donnerstag dieſer Woche,
je vormittags, Verkauf von Schaf=Wollgarn
ſvierdrähtig, verſchiedenfarbig zum Pfundpreis
von 80 Mk. im Stadthaus Zim. 48. (8t13078

Vom 1. Dezember ds. J3. ab ſtellen ſich
die Preiſe der Kohen aus der Grube Prinz
von Heſſen folgendermaßen:
(st13070
. Abgeſiebte groß= und kleinſtückige Haus=
brandkohle
11 Mk. je Zentner ab Grube,
(Kleinverkauf an der Grube 11,50 Mk.,
ſchwimmbad 14 Mk.),
2. Ungeſiebte Keſſelkohle 7 Mk. je Zentner
ab Grube.
3. Feinkohle 2 Mk. je Zentner ab Grube.
Verwaltung der ſtädt. Braunkohlengrube
Prinz von Heſfen bei Darmſtadt.

On unſer Handelsregiſter, Abteilung A. wur=
Iden am 23. November 1921 bei den nach=
folgenden
Firmen die dabei vermerkten Ein=
träge
vollzogen:
(13055

1. Schade E Füllgrabe, Frankfurt a. M.,
Bweigniederlaſſung Darmſtadt:
Den Kaufleuten Georg Joſeph Beſſin=
ger
, Leo Goldſchmidt und Karl Sauer,
ſämtlich zu Frankfurt a. M., iſt derart Ge=
ſamprokurg
erteilt, daß je zwei von ihnen
zeichnungsberechtigt ſind.
2. Heſſiſche Volkszeitung. Demokratiſches
Wochenblatt, Foſef Möhrig in Darmſtadt:
Die Firma wird von Amts wegen
gelöſcht.
3. Edmund Eoldberg in Darmſtadt:
Die Prokura des Peter Walther in
Darmſtadt iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 24. November 1921,
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
I heute bei der Firma:
(13055
Mas Dattern & Co, Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Geſellſchafter vom
17. November 1921 iſt der Geſellſchaftsver=
eändert
.

Bekanntmachung.
Wlr bringen hiermit zur allgemeinen Kennt=
nis
, daß die Halteſtelle Heinrichſtraße der
Linie 6 und 7 am 1. Dezember d. J. nach
der Ecke Eſchollbrückerſtraße verlegt wird und
von da ab als Halteſtelle Eſchollbrücker=
ſtraße
gilt.
(13052
Darmſtadt, den 17. November 1921.
Heſſ. Eiſenbahn=A.=G.

Verhaufs=Anzeige.
Die Gemeinde Eberſtadt beabſichtigt 28
größere und kleinere Heizkörper für Dampf=
heizung
(im Keller der Gutenberg=Schule),
Dampfkeſſel im Keller des Landheims) ſo=
wie
6 Blechmäntel (im Rathaushof) zu ver=
äußern
. Die Gegenſtände werden abgegeben,
wie ſie ſich an Ort und Stelle befinden. Be=
ſichtigungen
können jederzeit erfolgen. Ange=
bote
ſind ſchriftlich bei der Bürgermeiſterei
abzugeben, und zwar längſtens bis zum
Tamstag, 3. Dezember d. J8. Das Höchſt=
(13057
gebot erhält den Zuſchlag.
Eberſtadt, den 28. November 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

Bekanntmachung.
In unſer Handels=
regiſter
wurde heute
bei der Firma och.
Schulz in Pfungſtadt
eingetragen: (13058
Die Firma Hch. Schulz
in Pfungſtadt iſt er=
loſchen
, oder vielmehr
in die Aktiengeſeliſchaft
gleichen Namens auf=
gegangen

Darmſtadt, 24. Nob. 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Verſteigerungsanzeige.

Infolge telweiſer Aufgabe des Fuhrbe=
triebes
werden nachſtehende Gegenſtände gegen
gleich bare Zahlung meiſtbietend verſteigert:

2gute mittelſchwere Zugpferde ( Zucht=
ſtuten
), 1 Ziege, mehrere Kaninchen
nebſt Ställen, 1 kompl. Erntewagen,
1 Pritſchenwagen, mehrere Pflüge,
Eggen, Winden, Hebezenge, 1 faſt neue
Gras=Mähmaſchine, 1 Schleifſtein,
1 Schlitten, diverſe Pferdegeſchirre,
Decken uſw, 1 faſt neue Elektromotor=
Einrichtung und einer 5 m langen
Welle, Lager= und Riemenſcheiben
(Riemen und Motor noch im Betrieb
zu ſehen), 26 Kiſten Zigarrenkiſtchen,
mehrere Päcke Kiſtenſchoner u. a. m.

Die Verſteigerung findet am Montag,
den 5. Dezember 1921, nachmi tags 2 Uhr,
ſtatt bei Spediteur. J. Rhein, Heppenheim
a. d. B., Kl. Marktſtr. 5.
(*45158

In 8 Stunden
Stenographie

trag ,g
r Sitz der Geſellſchaft iſt nach Langen
verlegt.
Darmſtadt, den 23. November 1921.
Heſiſches Amtsgericht Darmſtadt 1.

Verdingungen

1. der Zinmer= und Schloſſerarbeiten für
Kraftwagenſchuppen,
2. Verſetzen, bezw Neuherſtellung von zerleg=
baren
Baracken
Dienstag, den 13. 12. 21, vorm. 10 u. 10.30
Termin ür Angebotzabgabe um 9.00 u. 9.30
Angebotsunterlagen für 25 Mark ſoweit vor=
rätig
erhältlich. Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
Worms den 29. November 1921.
R.=3.=N. Mainz=Land, Bauleitung Worms,
13071)
Mainzerſtraße 41.

nach dem einfachſten und leiſtungsfähigſten
Syſtem der Gegenwart, der

National=Stenoaraphie

Neuer Kurſus
Freitag, den 2. Dezember, abends
8 Uhr, im Vereinshaus Feierabend,
Stiftſtraße 51.
Kurſusgeld einſchl. Lehrmitel 30 Mk.
Wöchentlich 2 Stunden. (13075

Meine bisherige Fernſprechnummer 113
iſt von jetzt ab in
(13082mfg

3113

umgeändert.
Dr. med. H. Scherer
Spezialarzt für Lungenleiden
Eliſabethenſtraße 1.

Aaufe
Wigon
AIL-Metalle
Belle aller Art

sowie sämtliche Rohprodukte
stets zum höchsten Tagespreis

Taunusstraße 45,
Winwigkl, I. Stock. (4967mks

Bekanntmachung.
In unſer Handels=
regiſter
wurde heute
bei der Firma Guſtav
Stabernack, G. m. b.
H. in Offenbach a M.,
Zweigſtelle Pfungſtadt,
eingetragen: (13059
Den Kaufleuten Ri=
chard
Stabernack in
Frankfurt a. M. und
Kurt FichtnerzuPfung=
ſtadt
iſt Einzelprokura
erteilt worden.
Darmſtadt, 25. Nov. 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanntmachung.
In unſer Handels=
regiſter
wurde heute
bei der Firma Schade
u. Füllgrabe, Zweig=
niederlaſſung
inPfung=
ſtadt
, eingetragen:
Den Kaufleuten Ge=
org
Joſeph Beſſinger,
Leo Goldſchmidt und
Karl Bauer, ſämtlich
in Frank urt a. M., iſt
mit der Beſchränkung
auf. die Hauptnieder=
laſſung
zu Frankfurt
a. M. und die Zweig=
niederlaſſungen
in Of=
fenbach
a. M., Mühl=
heim
, Neu=Iſenburg,
Darmſtadt, Friedberg
(Heſſ.)Dieburg, Aſchaf=
fenburg
, Pfungſtadt,
Groß=Umſtadt und
Bad Nauheim derart
Geſamtprokurg erteilt,
daß je zwei von ihnen
zeichnungsberechtigt
R
(13060
Darmſtadt, 25. Nob 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Durch Beſchluß der
Generalverſammlung
vom 10. November
1921 iſt die Gemein=
nützige
Bangenoſſen=
ſchaft
Friede‟, e. G.
m. b. H.
Darmſtadt
aufgelöſt. (*44920mi
Die Gläubiger der
Genoſſenſchaft werden
aufgefordert, event.
Forderungen bei den
Ligutdatoren einzu=
reichen
.
Darmſtadt, 21. Nov. 1921.
Die Liquidatoren:
Ludwig Schuchmann
Heiurich Hofmann
Friedrich Wedel.

VexvielFäl-
tigungs
-Büro
Tnh S. Guttmann
WäIhelminen
str. 8
Tel. 1878.
Schreib-
maschinen
- S
Arbeiten.

Tageweiſe zu verlei=
hen
: Möbelwagen,
Gardinenwagenleichte
Möbellollen ſow. vor=
nehm
. Jagdwag. Feidel,
Hügelſtr. 13-17. (8546a

19 D.50d Klaſſnlateriel

Ziehung 1. Kl. am 20. u. 21. Dez. 19211
2 Haupttr. einſchl. Präm. im günſt. Falle zuſ.
Drei Millionen Mark

Präm.
zu je

Präm.
zu je

Haupt=
Rate


7B0gog
BI
Tauuto
R

EM
5
Tautuu

mr.

Mk.

Mk.
uſw.

Lospreiſe: Achtel Viertel Halbe Ganze
in der Klaſſe: 10.00 20.00 40.00 80.00

noch zu haben bei den Lotterie=Einnehmern:
Hilsdorf
Kullmann
Wilhelminenſtr. 9
Waldſtraße 3
Ohnacker
Petrenz
Ludwigſtraße 1 P.zu Rheinſtraße 33.

Wachstuchreste
nur solange noch Vorrat
Ma
Tahetennaus Stülzer

Schützenstr. 5 (*45152) Teleph. 936

OTTO WURZ
Dieburgerstrasse 8
Uhren Goldwaren

Renaraturen

Erdgeschoß Kein Laden
(*45129)

Telephon Nr. 1175
Bürger Darmſtadts!

Zahle 1 M. mehr wie jeder an=
dere
in Darmſtadt für Kupfer, Meſ=
ſing
, Bkei, Zink, ſowie die aller=
höchſten
Preiſe für Alteiſen, Felle,
Roßhaare, Papier, Lumpen,
Wolle, Stanniol.
(*45180m f
Hole alles ſelbſt ab mit eigenem Fuhrwerk.

Händler, Fabriken und Geſchäfts=
leute
erhalten Engros=Preiſe.

Katzenmeier

Große Kaplaneigaſſe 17.
Kaufe jedes Duantum.

Ueberbiete jedes Angebot in
Brillanten

Aka eignet sich für alle
Küichengeräte besonders
auch für Ofen, Badewannen,
Klosetts. Marmor Steinböden.
Hersteller: Henkel & Cie Misseldaf.
Preis das Paket Mk. 1.50

TTVIT2S4T

0ſ=
0-50ferſparnis
an Heizmaterial erzielt, man durch
Lenne=Feuergatter.
Für jeden Ofen und Herd geeignet.

Tapetenhaus Carl Hochſtaetter
(122392
G. m. b. H.

SNen SeNäN gerſfef.
durch Angebot billiger Ramſchware
Gummt=Abſaätze
Gummi=Sohlen
nur erſtkl. Qualitäten kaufen Sie am billigſten
im Spezialgeſchäft (*45110=
Aexanderſtr. Karl Abt Aexanderſtr.
16
16.

Oa
Reh= 96
Ziegen=
ſowie
Marder=, Iltis=, Fuchsfelle
werden zu den höchſten Preiſen angekauft.

ent

6
D. Bafferien

Kiesſtraße 27 : Telephon 3109

Auswärtige Angebote werden prompt
erledigt.
(*45131wd

Aiaften

in Bruchund
Gold u. Silher in Gegenständen

sowie Uhren, Ketten und Ringe.
Zahle wie bekannt die allér-
höchsten
Preise.

Wilh, Gever Hofmannstr. 13½
Stock
1.

in Bruch und
Gold u. Silber Gegenſtänden
Platin, Perſer=Teppiche
und Altertümer
kauft ſtets zum höchſten Tagespreis
Adolf Assmus

Telephon 1377. (744968im

Schuſtergafſe 16, I., privat. Eingang
1 Min vom Marktblatz. Tel. 2320
(13103a