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Nummer 317
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Samstag, den 26. November 1921
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um breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
kanz. 1.00 M., Reklamezeile (92 mm breit/3,00‟
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3, die
men entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſt
genturen U. Anzeigenerpeditionen. Im Falleh
vie Krieg, Aufruhr, Streiß uſw. erliſcht jede
Gewalt
Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträg=
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
Mehr Beſonnenheit!
Ein Mahnruf an die Käufer.
BH. Auf dem deutſchen Warenmarkt zeigen ſich ſeit
kurzem Erſcheinuugen, die ſchwerſte Gefahren für die
Volksgeſamtheit wie für den einzelnen in ſich ſchließen. Eine
Kaufluſt hat ſich des Publikums bemächtigt, wie wir ſie ſelbſt in
Hen ſchlimmſten Hamſterzeiten der Kriegsjahre nicht erlebt haben.
DDie Warenläger ſind gelichtet. Ein Gang durch die Kaufhäuſer
aund Spezialgeſchäfte zeigt leere Regale. In den meiſten
Ar=
tikeln macht ſich bereits empfindlicher Mangel bemerkbar. Zu
gleicher Zeit wächſt rapide die Teuerung.
A.te dieſe Erſcheinungen, die jedem unter der
Sammel=
bezeichnung „Ausverkauf” geläufig ſind, hat man bis vor
kurzem lediglich durch den Valutaſtand zu erklären verſucht. Man
wwar geneigt, die Urſachen in der Hauptſache auf die Kaufluſt der
Ausländer zurückzuführen. In den Grenzgebieten iſt
ratſächlich der Ausverkauf an Ausländer die Grundurſache des
Hebels. Es hat ſich aber in den letzten Wochen herausgeſtellt,
baß, ſoweit die Hauptgebiete Deutſchlands in Frage kommen, die
Mißſtände zu einem erheblichen Teil, auf den deutſchen
Käufer ſelbſt zurückgeführt werden müſſen.
Welches ſind die Gründe der Teuerung? Die einen rufen
Wucher, die anderen machen den Stand der Valuta
ver=
antwortlich. Beide Gründe treffen zu. Es unterliegt keinem
Zweifel, daß gewiſſe Kreiſe die traurigen Umſtände ausnutzen,
um unverhältnismäßig hohe Gewinne zu erzielen. Um ſo
er=
freulicher iſt das gevade in letzter Zeit auftretende Beſtreben
des reellen Handels, dieſen Machenſchaften Einhalt zu gebieten
and die unverantwortlichen Elemente innerhalb ſeiner Reihen,
die eine Fachzeitſchrift des Einzelhandels ſelbſt ſoeben „
Vam=
yre an der ohnehin geſchwächten und ausgebeuteten deutſchen
43olkswirtſchaft” genannt hat, von ſich abzuſchütteln.
Aber auch der Verbraucher wird zum Erfolg weſentlich
beitragen können, wenn die Einſicht Oberhand gewinnt und
ſinnloſe Angſtkäufe, die in ſteigendem Maße zu
beach=
ten ſind, unterlaſſen werden. Die Markflucht, die in
panik=
artigem Umfange eingeſetzt hat, beginnt ſich zu einem
Krebs=
ſchaden für die Volksgeſamtheit auszuwachſen. Gleichviel, ob
es ſich um Kleider, Schuhe, Lebensmittel, Teppiche, Möbel oder
Wertpapiere handelt: alles wird gekauft. Eine hemmungsloſe
9=aufluſt begnügt ſich nicht, ſich für den tatſächlich vorhandenen
Bedarf auf abſehbare Zeit einzudecken, ſondern läßt ſich in
er=
heblichem Umfauge von dunklen Angſtgefühlen oder gar von
fpekulativen Erwägungen leiten. Unter dieſen Umſtänden muß
mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen werden, welch einen
volks=
wirtſchaftlichen Unfug und welche finanzielle
Torheit derartige Angſt= und Spekulationskäufe darſtellen.
Asemn Lebensmittel, Streichhölzer und Waren aller Art
kiſten=
weiſe erſtanden, in feuchten Kellern oder auf Böden eingelagert
und dem Verderben ausgeſetzt werden, wenn Teppiche und
an=
dere nicht uubedingt notwendige Waren eingekauft und über
den gegenwärtigen und in abſehbarer Zeit entſtehenden Bedarf
himaus angehäuft werden, muß naturgemäß eine verſtärkte
Nach=
frage einſetzen, der Induſtrie und Handel nicht gewachſen ſind.
Die übermäßige Inanſpruchnahme des Marktes führt notwendig
zu einer fortdauernden Steigerung der Preiſe und läßt die
Preiskurve ſo rapid emporſchnellen, wie jeder von uns es in der
fümgſten Zeit zum Schaden ſeines eigenen Geldbeutels erlebt hat.
Das Traurige und Bedenkliche an diefen Angſtkäufen iſt vor
alem, daß insbeſondere die Teile der Bevölkerung geſchädigt
werden, die aus volkswirtſchaftlich begründeten Erwägungen
oder aus Mangel an Geldmitteln ſich in ihren Anſchaffungen
mf das Nötigſte beſchränken. Ein bedenklicher Rückſchlag mit
ſchwerſten Folgen für den heimiſchen Arbeitsmarkt iſt eine
wei=
tere, in abſehbarer Zeit zu erwartende Folge der Angſt= und
Hamfterkäufe. Das unwirtſchaftliche Treiben der Hamſterer
ent=
zieht aber auch wichtige Waren und Rohſtoffe ihrer
Be=
tirnmung und ſetzt ſie dem Verderben aus, ſo daß ſie unſerer
ohnehin ſchon verarmten Volkswirtſchaft dauernd verloren gehen.
Diejenigen aber, die ſich bei ihren Aufkäufen von
ſpeku=
lativen Abſichten leiten laſſen, werden einſehen müſſen, daß
ie nicht nur volkswirtſchaftlich verwerflich, ſondern auch töricht
id gegen ihren eigenen Vorteil gehandelt haben. Dieſe Leute
agen ſich vielfach, daß ein Teppich oder eine ſonſtige Ware, die
ie ſich hinlegen, in wenigen Wochen einen ungleich höheren
Vert darſtellen wird, als heute die entſprechende Anzahl von
Hundertmarkſcheinen beträgt. Sie hoffen alſo, bei einer ſpäteren
Veräußerung großen Gewinn zu erzielen und aus der Notlage
der anderen Vorteil für ſich herausſchlagen zu können. Nur
iberſehen ſie dabei, daß ſie ſehr leicht vor Ueberraſchungen
ge=
tellt werden können. Die jüngſten Schwankungen der Valuta
ind für die Spekulation ein Menetekel. In dem gleichen Grade,
n dem der rapide Markſturz die Preiſe emporſchnellen ließ,
vird eine etwaige Hebung der Valuta, mit der früher oder
ſpä=
ei zu rechnen iſt, das Preisniveau ſenken und die Abſichten
die=
er Spekulanten zuſchanden machen. Aus einem vermeintlichen
Bewinn, den ſie ſicher geborgen hielten, wird ſich ein Verluſt
mpuppen. Vaterländiſche Geſinnung, volkswirtſchaftliche
Ein=
icht und das wohlverſtandene Intereſſe des eigenen Geldbeutels
gbieten gleicherweiſe dringend, die unſinnigen Hamſter= und
Spekulationskäufe zu unterlaſſen, einem Treiben Einhalt zu
un, daß, wenn es noch einige Zeit anhält, die deutſche
Wirt=
chaft völlig ausſaugen muß.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Die Landabrüſtungs=Komödie.
Paris, 24. Nob. Der Sonderberichterſtatter der
Havas=
gentur in Waſhington berichtet über die geſtrigen
Verhand=
ungen betreffs Einſchränkung der Landheere und
er modernen Kampſmittel noch folgendes: Im Fünferausſchuß
ei eine getviſſe Tendenz zutage getreten, die Frage der Abrüſtung
Lande im einzelnen vorzunehmen und bis zu einem poſitiven
lttionsplan durchzuarbeiten. Dieſe Neigung habe ſich beſonders
ezeigt innerhalb der italieniſchen Delegation, die aus
innerpoli=
iſchen Rückſichten und wegen der 180 000 Mann ſtarken
ſüdſla=
diichen Armee, die Italien Beſorgnis einflöße, gewünſcht hätte,
aß eine Art Plan über die Einſchränkung der Rüſtungen
aus=
earbeitet worden wäre, dem ſpäter, wenn die Umſtände es
er=
zu bten, auch Frankreich hätte beitreten ſollen. Aber dieſes
Ver=
ahren hätte Frankreich indirekt im Lichte der einzigen
euro=
ſiſchen Macht erſcheinen laſſen, die ſich weigere,
abzu=
üſten. Deshalb habe es Briand energiſch bekämpft. Er habe
auf hingewieſen, daß die Lage z. B. Italiens ſich mit der
Frankreichs nicht vergleichen laſſe, und der italieniſche Delegierte
Schanzer habe anerkennen müſſen, daß Südſlawien keine
feind=
liche Macht ſei wie Deutſchland. Außerdem könne es den
betei=
ligten Mächten, wie Südſlawien, Rumänien, der
Tſchechoſlowa=
kei und Polen, nicht zugemutet werden, ſich von der Konferenz
militäriſche Einſchränkungen auferlegen zu laſſen, ohne bei den
Beratungen vertreten zu ſein. Schließlich ſeien die Streitkräfte
einzig und allein beſtimmt, ſeine Sicherheit zu gewährleiſten.
Der Berichterſtatter ſpricht von gewiſſen Einwendungen des
kanadiſchen Vertreters, Sir Robert Borden, die Briand mit dem
Hinweis darauf beantwortet habe, daß die drei großen
See=
mächte untereinander verbündet ſeien, während Frankreich ſtets
das drohende Deutſchland zur Seite habe. Es ſei ſchließlich
beſchloſſen worden, daß die Frage der Effektivbeſtände
und des Kriegsmaterials nicht mehr auf dieſer
Kon=
ferenz erörtert werden ſolle.
Paris, 25. Nob. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter des
Petit Pariſien meldet aus Waſhington, daß im Laufe der Sitzung
der Fünf über die Frage der Abrüſtung zu Lande beraten
wurde und daß der italieniſche Delegierte Schanzer einen
Vor=
ſchlag gemacht habe, der ſchlecht begründet, aber deſſen Ziel ſehr
klar geweſen ſei. Er ſcheine zu wünſchen, daß die Konferenz einen
wahrhaften Plan für die Abrüſtung zu Lande ausarbeite, der
den verſchiedenen nicht in Waſhington vertretenen Mächten, wie
Südſlawien, aufgezwungen werden ſoll. Frankreich hätte die
Freiheit haben ſollen, dem Antrag nicht zuzuſtimmen. Es hätte
ſich alſo ſelbſt in Quarantäne ſetzen müſſen. Es ſcheine, daß
Briand dieſen Plan heftig bekämpft habe. Er habe gezeigt, daß
angeſichts ſeines Gegners Frankreich ſchon ſeit langem ſeine
Streitkräfte um 33 Prozent herabgeſetzt habe, und zwar durch
Herabſetzung der dreijährigen Dienſtzeit. Briand habe erklärt,
Frankreich würde die Verpflichtung eingehen, ſeine Streitkräfte
weiter herabzuſetzen, wenn die anweſenden Mächte bereit ſeien,
durch einen Kontrakt in regelrechter Form ſeine Sicherheit zu
garantieren. Er habe gefragt: „Sind Sie geneigt, eine derartige
Garantie zu übernehmen?‟ Ein langes Schweigen ſei die
Ant=
wort geweſen. Nach dem Matin=Korpeſpondenten ſoll derjenige,
der die Frage der umgehenden Diskuſſion über die Einſchränkung
der Rüſtungen zu Lande, nämlich der Stärke der Heere,
ange=
ſchnitten habe, Balfour geweſen ſein. Nach der Anſpielung auf
einen Schutzvertrag ſei das Stillſchweigen durch Hughes
unter=
brochen worden, der mit ernſter Stimme erklärt habe: „Die
Frage iſt erledigt!
Der Streit um die Seerüſtung.
Neu=York, 25. Nov. (Wolff.) Funkſpruch. Die Neu=
York Times meldet aus Waſhington: Als Briand erzählt wurde,
daß die Engländer der Anſicht ſeien, die franzöſiſche
For=
derung nach einer großen Unterſeebootonnage ſei
anſcheinend gegen England gerichtet, ſagte er: Wenn die
Englän=
der 500 000 Tonnen Großkampſchiffe behalten, ſage ich nicht, daß
dies gegen Frankreich gerichtet iſt. Vielleicht brauchen die
Eng=
länder die Großkampfſchiffe zum Fiſchen von Sardinen. Nun
ſchön, wir brauchen die Unterſeeboote, um die Flora auf dem
Meeresgrunde zum Nutzen unſerer botaniſchen Geſellſchaft zu
ſtudieren. England wünfcht, das Unterſeeboot abzuſchaffen; wir
lehnen es ab. Wenn England aber die Großkampfſchiffe
abzu=
ſchaffen wünſcht, werden wir das ſofort annehmen.
Die Iſolierung Frankreichs.
London, 25. Nov. (Wolff.) Daily Expreß ſchreibt, wenn
der franzöſiſche Vorſchlag zugelaſſen werden ſollte, ſo
würde Frankreich im Jahre 1931 ein großes Heer beſitzen, das in
der Lage wäre, die Rheingrenze dauernd zu beſetzen, und eine
Flotte, die in der Lage wäre, das geſamte Mittelmeer zu
beherr=
ſchen. — Laut Daily Expreß deute die geſamte Haltung der
Franzoſen darauf hin, daß ſie nach Waſhington gekommen
ſeien in der vorgefaßten Abſicht, die Konferenz zum Scheitern zu
bringen, wenn England und Amerika nicht die Bedingungen
Frankreichs annähmen. Dieſe Bedingungen ſeien wahrſcheinlich
geweſen: Eine Rheingrenze bzw. eine garantierte Allianz oder
vielleicht auch beides.
Der Sonderberichterſtatter der Weſtminſter Gazette meldet
ſeinem Blatte aus Waſhington, die Engländer und Italiener
hätten ihr Möglichſtes getan, um zu verhindern, daß die
Mei=
nungsverſchiedenheiten zwiſchen den europäiſchen Alliierten für
die Amerikaner ein Skandal werde. Es ſei jedoch zwecklos, zu
verheimlichen, daß ſie in verſchiedenen fundamentalen Fragen
mit den Franzoſen uneins ſeien.
* Aus Waſhington, 24. Nov., wird der Frkf. Ztg. gemeldet:
Der Abſchied Briands vom Präſidenten Harding hat
zu einer ziemlich erregten Szene geführt. Laut Tribune
iſt die Erregung dadurch hervorgerufen worden, daß Briand
einen letzten Appell Fkankreichs an den Präſidenten gerichtet
habe, der jedoch von Harding ziemlich ablehnend behandelt
wor=
den fei. Briand habe ſich dazu hinreißen laſſen, die Politik
Eng=
lands recht beißend zu kommentieren.
Die Meinung herrſcht in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit
im allgemeinen vor, daß Frankreich ſich durch ſeine
Stellungnahme auf der Konferenz iſoliert habe.
Bedeutungsvoll iſt die Tatſache, daß jetzt, nach Briands Abreiſe,
auch Marſchall Foch mit einer Verkürzung ſeines Aufenthalts
rechnet.
* Paris, 25. Nov. Aus den Meldungen der hieſigen
Blätter über die Kommiſſionsberatungen vom Mittwoch ſind
noch einige bemerkenswerte Einzelheiten hervorzuheben.
Da=
nach hat auch Balfour ſich, im Anſchluß an den vom
italie=
niſchen Delegierten geſtellten Antrag für eine Diskuſſion der
Be=
ſchränkung der Rüſtungen zu Lande ausgeſprochen. Briand
habe daraufhin klipp und klar für Frankreich die
Ver=
trauensfrage geſtellt. Er habe erklärt, daß, wenn die
Kommiſſion die Einſetzung einer Unterkommiſſion zur
Feſt=
ſetzung des Stärkeverhältniſſes der einzelnen Länder einſetzen
ſollte, Frankreich ſich darin nicht vertreten laſſen würde.
Die chineſiſche Frage.
Paris, 25. Nov. (Wolff.) Nach dem Waſhingtoner
Son=
derkorreſpondenten der Chicago Tribune ſind geſtern Anzeichen
für einen Konflikt in der chineſiſchen Frage zwiſchen land in die Winterquartiere nach Toulon und Marſeille iſt nahe=
England und China zutage getreten. Englands Standpunkt ſei,
daß die Annahme der Rootſchen Grundſätze durch die Mächte
die Zuſtimmung Chinas zu dem Internationalen Konſortium
vorausſetze. Die Chineſen ſtanden dagegen auf dem Standpunkt,
daß ſie zu einem ſolchen Programm niemals ihr Zuſtimmung
geben würden. Nach Englands Auffaſſung bedeutet die Politik
der offenen Tür die Zuſammenlegung aller verpfändeten
Eiſen=
bahnen oder Eiſenbahnkonzeſſionen unter einer Leitung, die
durch eine internationale Reviſionsbehörde zu gewährleiſten
wäre.
Lord Curzon warnt Frankreich.
London, 24. Nov. (Wolff.) Lord Curzon richtete in
einer in der City gehaltenen Rede eine Warnung an
Frankreich und erklärte, die einzige Gewähr für die
Wie=
derherſtellung des Weltfriedens ſei nicht die alte Idee von der
glänzenden Iſolierung irgend einer Macht, ſondern
die harmoniſche, fruchtbare Zuſammenarbeit aller Mächte. Der
Frieden werde niemals erzielt, wenn eine Macht verſuche, einer
anderen Macht zuvorzukommen und auf eigene Rechnung ein
Uebereinkommen abzuſchließen. Wenn Frankreich eine iſolierte,
beſondere Politik verfolge, würde es auf die Dauer nicht
Deutſchland Schaden zufügen, ſondern ſich ſelbſt.
Curzon ſagte, die wirkliche Stärke und der wirkliche Schutz von
Frankreich beſtünden nicht in der Stärke ſeiner Waffen, ſie
be=
ſtünden in dem unerſchöpflichen Geiſte ſeines Volkes. Sie
be=
ſtünden nicht einmal in der Gerechtigkeit ſeiner Sache, ſondern in
der Tatſache, daß das Gewiſſen der Welt, und zwar die
zuſam=
mengefaßten phyſiſchen Kräfte der Welt — und hier ſchließe er
die Großmächte Europas und die Vereinigten Staaten ein — die
Wiederkehr einer großen gefährlichen Macht im Herzen Europas,
die fortwährend mit dem Schwert in der Scheide
raſ=
ele, zur Bedrohung des Friedens der Welt nicht dulden werde.
Wir werden, ſagte Curzon, Deutſchland in ein friedliches
Mit=
glied des internationalen europäiſchen Hofes nur umbilden,
wenn die Großmächte ſich vereinigen, nicht nur, um den
Frie=
densvertrag zu erzwingen, ſondern um es klarzumachen, daß
keine Politik der Wiedervergeltung oder der
Rache von ihnen geduldet wird und daß ſie Deutſchland
bei=
ſtehen werden, ſeine Rolle zu ſpielen, vorausgeſetzt, daß es
Auf=
richtigkeit an den Tag legt.
Solange England, Frankreich und Italien
zu=
ſammenhalten, habe ich die Hoffnung auf ein ſolches
Er=
gebnis. Laſſen Sie mich Ihnen ein Beiſpiel aus jüngſter Zeit
geben. Warum hatte Exkaiſer Karl einen Mißerfolg bei ſeinem
törichten, unheilvollen Verſuch, den ungariſchen Thron wieder
zu erlangen? Nicht weil das ungariſche Volk und die ungariſch=
Regierung ihn nicht haben wollten, obwohl das auch zutrifft,
ſon=
dern weil es bekannt war, daß die europäiſchen Mächte das
Wiederauftreten dieſer Gefahrquelle auf dem Schauplatz nicht
geſtatten würden. Warum hatten die Sowjetarmeen im vorigen
Jahre keinen Erfolg bei der Ueberrumpelung Polens? Weil die
Mächte Europas bekannt gaben, ſie würden es nicht geſtatten,
daß der polniſche Staat, den ſie neu geſchaffen haben und für
deſſen Beſtehen ſie ihre Ehre verpfändet hatten, untergehe.
Warum iſt die hohenzollernſche Drohung nicht mehr länger eine
Gefahr für Europa? Ich weiß nicht, ob der deutſche Kaiſer,
wenn er an der deutſchen Grenze erſchiene, irgendeinen
Will=
kommensgruß von ſeinem Volke empfangen würde. Ich ſelbſt
glaube, der Willkommensgruß würde warm ſein, aber ich
will=
die Art der Wärme nicht beſtimmen. In jedem Falle aber iſt
die Drohung nicht ernſt, weil die europäiſchen Großmächte,
ſo=
lange ſie gemeinſam vorgehen, ſie nicht dulden werden. Die
ein=
zige Garantie für die Wiedererlangung des Weltfriedeus iſt
nicht die alte Idee der „Splendid Iſolation”
irgendeiner einzelnen Macht, ſondern das
harmo=
niſche, fruchtbringende Zuſammenwirken aller= Mächte als
eines Ganzen.
London, 25. Nov. (Wolff.) Die geſtrige Rede
Cur=
zons findet in der Preſſe geteilte Aufnahme. Daily
Ex=
preß ſieht die Rede als Zeichen an für die zwiſchen
Eng=
land und Frankreich herrſchende Spannung.
Daily Chronicle ſtimmt der Rede zu und ſchreibt, die Tür
ſei noch offen. Wenn Frankreich ſie zuſchlage, ſo könne man nicht
wiſſen, was aus Europa werden ſolle. Das Blatt erklärt es für
möglich, daß ſich die Lage durch ein Zuſammentreffen zwiſchen
Lloyd George und Briand nach deſſen Rückkehr aus Waſhington
klären werde. — Daily News ſchreibt, die Warnung
Curzons an Frankreich ſei vollkommen berechtigt.
Die Times ſagt, die Rede Curzons ſei mehr eine
Verteidi=
gung und Entſtellung, als eine klare Darlegung einer
aufbau=
enden Politik. Sie enthalte keine Anzeichen, daß die britiſche
Regierung bereit ſei, eine energiſche Initiative in ihren
inter=
nationalen Angelegenheiten zu entwickeln. Das Blatt weiſt
darauf hin, daß Lord Curzon gar nicht den Völkerbund er
wähnte und hebt hervor, daß England auch nicht immer in
Uebereinſtimmung mit ſeinen Alliierten vorgegangen ſei und
bei dem Abſchluß des Handelsabkommens mit Rußland
unab=
hängig von den Franzoſen gehandelt habe. Die Times ſieht als
Grund für den begangenen Fehler die Mangelhaftigkeit des
augenblicklichen engliſchen Regierungsſyſtems an. — Die
Mor=
ning Poſt übt ſcharfe Kritik an den Ausführungen Lord
Cur=
zons. Das Blatt ſchreibt: Lord Curzons Rede iſt ein Notſchrei.
Beim Vergleichen von Curzons auswärtiger Politik mit der
des Quai d’Orſay ſchneidet die Politik Curzons, nicht gut ab.
Die franzöſiſche Politik ſei vielleicht iſoliert, aber auf
jeden Fall erfolgreich, was Curzons Politik nicht ſei. — Der
politiſche Berichterſtatter des Daily Chroniele ſchreibt,
man hoffe, daß nach Briands Rückkehr aus Waſhington eine Zu
ſammenkunft zwiſchen ihm und Lloyd George vereinbart
wer=
den ſolle. Die britiſche Regierung ſei augenblicklich
gezwungener=
weiſe ſehr ernſter Anſicht über die Wirkung der Rede, die
Briand in Waſhington gehalten habe. Es beſteht
Grund zu der Annahme, daß ſich das Kabinett augenblicklich mit
dieſer Frage befaſſe. Wenn die Politik Frankreichs auf
die Schaffung eines überragenden Heeres und einer
rieſigen Flotte ausgehe, dann müſſe Frankreichs Haltung
die geſamte Abrüſtungsfrage ernſtlich gefährden. Für die
bri=
tiſche Regierung ſei dieſe Frage von ernſter Bedeutung. Geſtern
abend ſei in Downing Street eine Kabinettsſitzung abgehalten
worden.
Die farbigen Truppen im Rheinland.
* Folgende Meldung macht die Runde durch die deutſchen
Blätter:
„Der Abtransport der farbigen Diviſionen aus dem
Rhein=
zu beendet. Die Farbigen wurden durch die zeitweiſe Verlegung
von weißen Franzoſen=Truppenteilen aus Nordfrankreich nach
Rheinland ergänzt. Bingen, das über beſondere für die
Schwarzen eingerichtete Kaſernen verfügt, behält auch den
Win=
ter über einen Teil ſeiner farbigen Garniſon.”
Es iſt uns Rheinländern unverſtändlich, wie ſolche
Meldun=
gen in die Preſſe kommen können, denn wir haben bisher nicht
nur in Bingen nichts, von dieſem Abtransport der farbigen
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2G6. November 1921.
Truppen bemerkt. Man wird nicht fehlgehen, wenn man den
Urſprung dieſer Nachrichten bei dem franzöſiſchen
Pro=
pagandadienſt ſucht. Dieſer hat anſcheinend der Auftrag,
mit der Verbreitung ſolcher Meldungen den in der letzten Zeit
beſonders von engliſcher Seite immer häufiger werdenden
An=
griffen auf das weitere Verbleiben der Farbigen im Rheinland
die angebliche Tatſache entgegenzuſetzen, daß durch den Abtrans
port dieſen Erörterungen der Boden entzogen ſei. Feſt ſteht
bis=
her nur, daß das erſte Regiment madagaſſiſcher Jäger am 1.
No=
dember aus der Rheinarmee ausgeſchieden iſt und auf die
Kolo=
nialregimenter in Breſt, Cherbourg und Straßburg verteilt
wurde. Daß dafür andere Kolonialtruppen das Rheinland. be
glücken werden, iſt als ſicher nach den bisherigen Gepflogenheiten
der franzöſiſchen „Militärbehörden anzunehmen.
Sowohl der Oberkommandierende der alliierten Rheinarmee
General Degoutte in Mainz, als auch die Straßburger
Mili=
tärbehörde haben die Verlegung der madagaſſiſchen Truppen zum
Anlaß genommen, um auf die vortrefflichen Eigenſchaften der
farbigen Soldaten überhaupt hinzuweiſen. Als das zweite
Ba=
aillon des Regiments in ſeiner neuen Garniſon Straßburg
an=
kam, wurde es von der Generalität, dem 6. Kolonialregiment und
Abordnungen ſämtlicher Truppenteile empfangen, um, wie es in
franzöſiſchen Zeitungen heißt, „angeſichts der deutſchen
Propa=
ganda, die felbſt im Eljaß ſich nicht ſcheue, die ſchwarzen Truppen
zu diskreditieren, vor aller Welt das hohe Anſehen und die
Tap=
ferkeit dieſer ſchwarzen Truppen darzuſtellen, die Seite an Seite
für die gleichen Zieke mit den Söhnen Frankreichs gekämpft
hätten.” Und General Degoutte hat einen Armeebefehl Nr. 203
erlaſſen, in dem auf die Kriegsverdienſte des Regiments
hinge=
wieſen und erklärt wird, daß die Madagaſſen durch ihre Haltung
Würdigkeit und Manneszucht ſich die Achtung der
Beſatzungs=
truppen und der Bevölkerung der Pfalz erworben hätten.
Zum Schluß behauptet General Degoutte, daß er mit Bedauern
dieſes Regiment ſcheideu ſehe und mit Rührung ſeine Fahne
grüße als das Symbol der Opferwilligkeit der Söhne
Madagas=
kars, die für ihr zweites Vaterland gefallen ſeien.
Daß die Bevölkerung der Pfalz allen Grund hat, anderer
Anſicht zu ſein, iſt bekannt und braucht nicht beſonders hervor=
U. A.
gehoben zu werden.
Frankreichs „Friedenswille‟.
Sagrbrücken, 25. Nov. (Wolff.) Gemäß. Verfügung
der Regierungskommiſſion gilt vom 1. April des kommenden
Jahres ab der obligatoriſche franzöſiſche
Unter=
richt in den Volksſchulen des Saargebietes.
Die Saarbrückener Zeitung führt aus dieſem Anlaß den §22
des zweiten Abſatzes der Anlage zu dem Abſchnitt des
Friedens=
vertrages von Verſailles über das Saargebiet an, welcher lautet:
„Die Einwohner behalten unter der Ueberwachung des
Regie=
rungsausſchuſſes ihrer örtlichen Vertretungen ihre religiöſe
Freiheit, ihre Schulen und Straßen.‟ Das Blatt fügt hinzu:
Die einfächſten demokratiſchen Grundſätze unſerer Zeit werden,
während =Herr Briand auf der Abrüſtungskonferenz in
Wafhing=
on ſeine große Rede über Frankreichs
Friedenswil=
len und über die moraliſche Abrüſtung hält, von dem
zermal=
menden Schritte des franzöſiſchen Annexionismus im Saar
gebiet rückſichtslos niedergetreten. Wir ſtellen demgegenüber
dor dem Völkerbund, der Welt und der Geſchichte feſt, daß der
Eingriff der Regierungskommiſſion ein
ekla=
tanter Bruch des Friedensvertrags von
Ver=
ſailles, iſt, ganz abgeſehen von den hohen Grundſätzen, die
die Kommiſſion als Treuhänder des Völkerbundes in ihrer
Ver=
waltnng zu vertreten hätte.
Die deutſch=polniſche Konferenz in Genf.
Genf, 24. Nov. (Wolff.) Die erſten beiden Beſprechungen
in der deutſch=polniſchen Konferenz, die zunächſt die
Fühlungnähme zwiſchen den Vertretern beider Länder und den
Präſidenten, ſowie den Vorbeſprechungen über den Arbeitsplan
galten, nahmen einen würdigen Verlauf. Vom Völkerbunde war
der Generalſekretär Erie Drummond in der erſten Sitzung
er=
ſchienen. Ferner nahm der Leiter der Rechtsabteilung des
Völ=
terbundes, dan Hamel, ſowie verſchiedene Sekretäre, darunter
die Mitglieder der politiſchen Abteilung Denis und Montenach
die ſich bereits während der Tagung des Völkerbundsrates mit
der oberſchleſiſchen Frage beſchäftigten, teil. Zu beiden Seiten
von Calonder und Drummond hatten die Vertreter Deutſchlands
und Polens Platz genommen.
Die Begrüßungsanſprache Calonders machte auf alle
Teilnehmer einen ſehr günſtigen Eindruck. Reichsminiſter a. D.
Schiffer dankte ihm mit kurzen Worten und betonte, daß
Deutſchland im Geiſte der Verſöhnung und mit der ehrlichen
Abſicht, zu erſprießlichen Ergebniſſen zu gelangen, an der
Ver=
handlung teilnehme.
Die Nachmittagsſitzung war mehrſtündigen Beratungen zur
Aufftellung eines Arbeitsplanes gewidmet. Die wichtige
Frage des Verhandlungsortes fand für alle Teilnehmer eine
be=
friedigende Löſung; hiernach werden in Genf die
Rahmenver=
handlungen zwiſchen den Regierungsvertretern ſtattfinden,
wäh=
rend die Kommiſſionen, die alle in der Note vom 20. Oktober
be=
rührten Aufgabegebiete zu bearbeiten haben, aus
Valutarückſich=
ten und auch aus ſachlichen Gründen an Orten abgehalten
wer=
den ſollen, die Oberſchleſien näher liegen als Genf. Ein großer
Teil dieſer Kommiſſionsſitzungen ſoll in Danzig ſtattfinden.
Man nimmt an, daß die erſte Genfer Tagung bereits am
Donnerstag abend zu Ende geht, daß aber die Bevollmächtigten
vielleicht noch vor Abſchluß der Verhandlungen wieder in Genf
zuſammentreten. Die Schlußſitzung ſoll aber jedenfalls in Genf
ſtattfinden. Im Intereſſe einer zwangloſen Ausſprache fanden
die Sitzungen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Die
Verhandlungsſprache war deutſch und franzöſiſch und der Ton
und die Form der Beratungen höflich und würdig. Der
Präſi=
dent zeigte ſich bemuht, möglichſt die Führung nicht an ſich zu
reißen, fondern den Vertretern der beiden Staaten die direkte
Verſtändigung zu erleichtern. Die Beſprechungen ſind, wie
ge=
agt, nur vorbereitender Natur; ſie trugen einen ausgeſprochen
fachlichen Charakter und gingen nicht über den Rahmen der Note
vom 20. Oktober hinaus.
Genf, 25. Nov. (Wolff.) Die deutſch=polniſche
Konferenz hielt nachmittags eine ſehr lange Sitzung ab, die
über dier Stunden dauerte. Die Beratungen werden am
Frei=
tag fortgeſetzt werden. Am Schluſſe der heutigen
Verhandlun=
gen wurde folgende amtliche Mitteilung ausgegebeu:
Im Laufe der Sitzung gelangten der Präſident und die
bei=
den Abordnungen zu einer völligen Einigung über das
Ver=
handlungsverfahren der Konferenz. Das Sekretariat des
Präſi=
denten wurde beauftragt, den endgültigen Text zu redigieren.
Die Sitzung führte zunächſt zu einer Generaldebatte über die
maßgebenden großen Geſichtspunkte. Der deutſche
Bevollmäch=
tigte Reichsminiſter a. D. Schiffer gab in einer längeren
Rede die Richtlinien der deutſchen Auffaſſung wieder, wies
vor=
nehmlich auf die oberſchleſiſche Eigenart hin und betonte, daß es
notwendig ſei, ſich nicht nur auf die finanziellen und
wirtſchaft=
lichen Fragen einzuſtellen, ſondern auch den geiſtigen
Geſichts=
punkten Rechnung zu tragen. Nicht nur materiell, fondern auch
eeliſch müſſe das Volk befriedigt werden. Die moderne
Auf=
faſſung, welche die Berückſichtigung der Secle des Arbeiters
for=
dere, könne nicht außeracht gelaſſen werden. Oberſchleſiens
Ge=
deihen beruhe großenteils auf geiftigen Grundlagen. Nach der
allgemeinen Ausſprache erörterte die Konferenz die Grundlinien
des Arbeitsplaues, die in der morgigen Sitzung
endgül=
tige Form erhalten ſollen. Die Verteilung des Arbeitsſtoffes im
Sinne der Note iſt nunmehr beſchloſſen. Man nimmt an, daß
die Unterkommiſſionen am 9. Dezember ihre Arbeiten beginnen
werden. Die Ortsfrage iſt noch nicht vollſtändig
geklärt. Das Journal de Genéve erfährt, daß die
Kommiſ=
ſionen in Oberſchleſien ſelbſt arbeiten ſollen, was natürlich
ſach=
lich das Zweckmäßigſte wäre, ſo daß man eigentlich Widerſpruch
gegen eine ſolche Liſung nicht erwarten kann. Ueber die Dauer
der geſamten Verhandlungen iſt nichts genaues bekannt. Es
heißt, daß ſie gegen Ende Januar oder Anfang Februar beendet
ſein werden.
Die gegenwärtigen Genfer Beſprechungen dürften noch den
morgigen Tag, vielleicht auch noch den Samstag beanſpruchen.
Jedenfalls iſt das Beſtreben des Präſidenten und der Delegierten
auf große Beſchleunigung und ſachliche Arbeit im Rahmen der
Note gerichtet. Die heutigen Verhandlungen nahmen einen
glatten, befriedigenden Verlauf. In allen behandelten Fragen
ergab ſich eine einmütige Stellungnahme. Die Beratungen
blei=
ben allerdings bisher nur vortragend, da alle materiellen
Ver=
handlungen vor die Ausſchüſſe gelangen ſollen, ſo daß
ſelbſtver=
ſtändlich Ausblicke auf die künftigen Ergebniſſe der Konferenz
durchaus verfrüht wären.
Genf, 25. Nov. (Wolff.) Auf dem von der Deutſchen
Kolonie in Genf am Donnerstag zu Ehren der deutſchen
Abordnung für die deutſch=polniſchen
Verhand=
lungen veranſtalteten geſelligen Abend hat Reichsminiſter a. D.
Schiffer eine mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommene Rede über
die oberſchleſiſche Frage und die gegenwärtige Lage Deutſchlands
gehalten. Er ſprach die Zuverſicht aus, daß trotz aller Nöte der
Zeit die Deutſchen in der Heimat und in der Fremde das
Ver=
trauen zur Tätigkeit und Zukunft des Vaterlandes bewahren
mögen. Ueber die Konferenz äußerte ſich Schiffer zurückhaltend.
Deutſchland habe die Pflicht, das Schickſal der losgetrennten
Landsleute zu erleichtern.
Beratungen des Reichskabinetts.
* Berlin, 25. Nov. Das Reichskabinett hat ſich
geſtern abend, dem Vorwärts zufolge, mit der Erledigung der
Reparationsverpflichtungen beſchäftigt. Weiter bewilligte das
Reichskabinett einen Zuſchuß von 100 Millionen Mk. an die
Quäkerſtiftung für bedürftige deutſche Frauen und Kinder.
Schließlich wurde eine Notſtandsaktion zur Milchverſorgung der
Städte und weitere Maßnahmen zur Bekämpfung des
Lebens=
mittelwuchers beraten. Dieſe Fragen ſollen am Samstag
noch=
mals mit der preußiſchen Regierung beſprochen werden. Dem
Blatte zufolge ſteht aber heute ſchon feſt, daß die Notſtandsaktion
zur Milchverſorgung durchgeführt und daß in den nächſten Tagen
neue Maßnahmen zur Bekämpfung des Wuchers bekanntgegeben
werden.
mit ihnen befaſſen, vor die Aufgabe eines rieſenhaften
mittel=
europäiſchen Problems geführt. Die Engländer ſind ſich klar
darüber, daß mit Rußland wieder Handel getrieben werden muß.
Ihre Anſicht deckt ſich alſo mit der von Stinnes darin, daß man
nicht erſt den Zuſammenbruch des ruſſiſchen Sowjetſyſtems
ab=
warten dürfe, ſondern bereits jetzt handeln müſſe. Die deutſche
Induſtrie iſt der Meinung, daß dieſe Wirtſchaftsbeziehungen
zwiſchen Entente und Rußland praktiſch unmöglich ſeien ohne
Mitwirkung Deutſchlands. Man braucht für ſie das deutſche
Eiſenbahnnetz. Alſo auch aus dieſem Grunde wieder muß die
Frage der Reichseiſenbahnen in den Mittelpunkt der
Erörterun=
gen geſtellt werden. Innerhalb der engliſchen Induſtrie befteht
die Neigung, die Rohmaterialien, die für Rußland beſtimmt ſind
in den Ententeländern zu Halbfabrikaten verarbeiten zu laſſen,
während der deutſchen Induſtrie die Aufgabe zufallen würde,
dieſe Halbfabrikate zu Fertigfabrikaten zu verarbeiten und nach
Rußland mit Hilfe ſeiner Eiſenbahnen abzuführen.
Man ſieht alſo, daß die Frage des Wiederaufbaues Rußlands,
das Reparationsproblem und die Frage der Samierung der
Reichseiſenbahnen ſo eng miteinander zuſammenhängen, daß ſie
nicht voneinander getrennt werden können. Stinnes muß ſie
daher in ihrer Geſamtheit zur Sprache bringen, wenn er in
London Gelegenheit nimmt, davon zu ſprechen.
Von anderer Seite wird mitgeteilt, daß die Reiſe Stinnes”
im Zuſammenhange mit den deutſchen Neparationsleiſtungen
geſtanden habe. Es handele ſich um Verhandlungen, die namens
der deutſchen Induſtrie geführt werden, und zwar um
die Gewährung einer großen Anleihe an die deutſche Induſtrie,
um dieſe in den Stand zu ſetzen, die notwendigen Garantien für
die weitere Erfüllung der Reparationsverpflichtungen zu
über=
nehmen. Die Verhandlungen ſeien zufriedenſtellend verlaufen.
Die Kreditgewährung an die deutſche Induſtrie würde in der
Weiſe geſchehen, daß die engliſche Regierung und die beteiligten
Kreiſe, die an einem Florieren der deutſchen Induſtrie
inter=
eſſiert ſein würden, gewonnen würden, und zwar durch die
Be=
teiligung, nicht durch Finanzkontrolle. Es würde ſich um eine
Art ſachliches Abkommen handeln, das unter Berückſichtigung der
entſprechenden engliſchen Intereſſen dem Wafhingtoner
Abkom=
men an die Seite geſtellt werden könate.
* London, 25. Nov. Hugo Stinnes iſt Donnerstag
abend nach Deutſchland zurückgekehrt. Nach dem
Evening Standard hat er den Miniſterpräſidenten durch die
Ver=
mittelung einer hohen Perſönlichkeit der City um eine Unter=
redung erſucht. Eine offiziöſe Mitteilung des Foreign Office
beſagte, daß es möglich ſei, daß der Premierminiſter eine Unter=
redung mit Stinnes annehmen würde, wenn dieſer ſchriftlich
darum erſuche, das ſei aber nicht geſchehen.
Geheimorganiſation.
Karlsruhe, 24. Nov. (Wolff.) Wie dem Vorwärts von
unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ſind in den letzten Tagen
auf Veranlaſſung der badiſchen
Landespolizeibehör=
den verſchiedene Perſönlichkeiten verhaftet worden, die einer
rechtsſtehenden Geheimorganiſation angehören. Die
Verhaftungen ſind wegen Geheimbündelei erfolgt. Nähere
Ein=
zelheiten darüber liegen noch nicht vor.
Hierzu erfahren wir von zuſtändiger Stelle: Es ſind in den
letzten Tagen durch badiſche Kriminalbeamte in verſchiedenen
deutſchen Städten Verhaftungen vorgenommen worden, die im
Zuſammenhange ſtehen mit der Verfolgung der im Anſchluß an
die Ermordung Erzbergers aufgedeckten Geheimorganiſation,
In Baden ſind Verhaftungen in dieſer Angelegenheit nicht
erfolgt.
Rücktritt des braunſchweigiſchen
Miniſter=
präſidenten.
Braunſchweig, 24. Nov. (Wolff.) In der heutigen
Sitzung der Landesverſammlung machte der Abgeord=
nete Kaefer (Landeswahlverband) einen Vorſtoß gegen den
Der Zwech der Stinnes=Reiſe nach London.
Berlin, 24. Nob. Im Anſchluß an die in auswärtigen
Blättern verbreiteten Mutmaßungen über den Inhalt der
Ge=
ſpräche, die Hugo Stinnes in London geführt hat, ſo
ſchreibt der Berliner Lokalanzeiger, können wir feſtſtellen, daß es
ſich allerdings bei den Plänen, die in der engliſchen Hauptſtadt
zur Sprache kommen ſollen, um mehr als bloße Kreditfragen
handelt. Im Mittelpunkte aller Probleme ſteht die Abſicht, das
völlig ohnmächtig gewordene Ruſſiſche Reich mit Hilfe der
ameri=
kaniſchen, der engliſchen, der franzöſiſchen und der deutſchen
Wirt=
ſchaft neu aufzubauen. Das ſchwere Problem der
Arbeitsloſig=
keit könnte ſo mit einem Schlage gelöſt werden, und Deutſchland
würde eher als jetzt in der Lage ſein, ſeinen
Reparationsver=
pflichtungen nachzukommen.
Die Ueberlegungen eines ſolchen Wiederaufbaues der euro
päiſchen Wirtſchaft ſchweben natürlich nicht erſt ſeit heute und
geſtern. Je länger, deſto mehr haben ſie die Männer, die ſich
Miniſterpräſidenten Oerter, indem er ihm Beſtechlichkeit
vorwarf, und zwar auf Grund eines von den Neueſten
Nachrich=
ten veröffentlichten Briefes; einem ſolchen Miniſter könne man
kein Vertrauen entgegenbringen, Oerter müßte daher von ſeinem
Poſten zurücktreten. Die Fraktionen zogen ſich darauf zur
Be=
ratung zurück.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung erklärte Miniſterpräſident
Oerter, daß er ſowohl von ſeinem Miniſterpoſten
zu=
rücktreten, als auch ſein Landtagsmandat
nieder=
legen wolle. Für die gegen ihn vorgebrachten Behauptungen
fehle bisher jedes Beweismaterial; ſolches werde auch durch die
bevorſtehende gerichtliche Verhandlung nicht beigebracht werden
können.
In der am Freitag vormittag ſtattfindenden Sitzung wird
die Neuwahl des Miniſterpräſidenten vorge
nommen.
Gegen den Miniſterpräſidenten ſind in letzter Zeit in
Ver=
ſammlungen und im Parlament zahlreiche ſchwere
Anſchuldi=
gungen (Anrahme von Beſtechungsgeldern) erhoben worden,
beſonders von dem Pſychopathen Otto, dem er den Profeſſortitel
verliehen hatte.
* Kleine politiſche Nachrichten. Der Großinduſtrielle Direktor
Cre=
ier erklärte in einer Rede, die er im Verein der Berliner Kaufleute
über das Kveditangebot der deutſchen Induſtrie hielt, daß ſchon in den
nächſten Tagen ein Reichseiſenbahnfinanzgeſetz veröf
licht würde, int dem die Loslöſung der Eiſenbahnen aus dem Reichs
vorgeſehen ſei. Gleichzeitig werde ein Dienſtgeſetz erlaſſen werden, das
nit der bisherigen Dienſtregelung und der ſchematiſchen Auffaſſung des
Achtſtundentages aufräumen werde. — Dem Reichstag iſt nunmehr der
Geſetzentwurf zugegangen, der die Zulaſſung von Perſonen
Die neueſte deutſche Gefahr.
Rudyard Kipling hat eine neue deutſche Gefahr
die ausgemerzt werden muß, entdeckt. Das iſt — man höre und
ſtaune oder lache! — das deutſche Märchen. Von
Kindes=
ßeinen an wird dem Deutſchen durch ſeine Märchen, oder
wenig=
ſtens einiger, Bösartigkeit eingeimpft. Die Märchen ſind ein
reicher Geiſtes= und Gefühlsſchatz unſeres träumeriſch
angeleg=
ten Volkes. Kein Volk, felbſt die Slawen nicht, haben ſo ſchöne
Märchen als wir Deutſche. Sie aufzuzählen, wäre kindiſch, denn
jeder kennt ſie aus ſeiner Kinderzeit her. Es ſei nur an die
Volksmärchen erinwert, die die Gebrüder Grimm geſammelt
haben und die ſelbſt in England gerne geleſen werden. E.
Tah=
lor hat ſie überſetzt und Ruskin hat die Vorrede dazu geſchrieben.
Die deutſchen Märchen ſind ſo ſchlicht und gutmütig, daß ſie den
Volkscharakter am beſten wiedergeben. Sie haben ſich ſogar bis
nach Frankreich hineingeſchlichen, wo ſie allerdings in nicht ſo
ſchlichter Form wiedererzählt ſind. Der beſte franzöſiſche
Mär=
chendichter heißt Charles Perrault. Er erzählt da in glatten
Verſen und ſchöner Proſa die Märchen vom Rotkäppchen (
Chape=
ron Rouge), Dornröschen (Belle au bois dormant), Aſchenbrödel
(Cendrillon), Däumling (Petit Poucet) und viele andere noch,
die bei uns jedes Kind kennt. Den „Eiſernen Hans” ſucht man
allerdings in dieſer Sammlung vergebens. Der würde nach
Rud=
hard Kiplings Urteil auch ſchon einen Beweis für teutoniſche
Roheit geben. Aber das gefährlichſte Märchen iſt für Rudyard
Kipliux das vom Werwolf. Sonderbar, ſonderbar! Gerade das
kenmen unfere deutſchen Kinder nicht, obwohl tatſächlich die alte
Sage vom Werwolf, wenn auch nicht eine deutſche, ſondern eine
germaniſche iſt. Oder wirklich eine rein germaniſche? „Wer”
heißt Mann; Werwolf iſt alſo ein in einen Wolf verwandelter
Mann. Nach den älteſten germaniſchen Sagen konute ſich ein
Menſch durch einen Zyuberring oder durch ein Wolfshemd oder
einen Wolfsgürtel auf eine beſtimmte Zeit in einen Wolf
ver=
wandeln und zerriß da alle Menſchen, denen er begegnete. Das
iſt allerdungs ein ſchlechtes Charakterzeichen für den Deutſchen.
Herr Rudyard Kipling könnte da ſchließlich recht haben, obwobl
ſih die Wervolfſage, allerdings in etwas veränderter Form.
auch bei den Serben und Wällachen vorfindet. Aber Herr Rud=
hard Kipling, der jetzt zum doppelten Ehrendoktor der Sorbonne
promoviert iſt, hätte in ſeiner neugebackenen Gelehrſamkeit
eigent=
lich wiſſen müſſen, daß die ganze Werwolfſage eine altgriechiſche
iſt. Es ſoll hier keine gelehrte Vorleſung gehalten werden. Aber
wenn man den döppelten Ehrendoktor an den Lykanthropos
er=
innert hätte, dann — hätte er es vielleicht auch noch nicht
ge=
wußt. Viele Profeſſoren der Sorbonne aber werden bei ſeiner
Bankettrede gelächelt haben.
Um eine Bankettrede handelt es ſich nämlich, die in Paris
Rudyard Kipling gehalten hat. Die Rede iſt ſo intereſſant, daß
aus ihr die wichtigſten Sätze hier zitiert werden ſollen. Er ſagte
da unter anderem: „In engliſchen und franzöſiſchen Märchen
gibt es meiſtens einen braven Jungen, der auszieht, um das Glück
zu ſuchen. Er erlebt alle möglichen Abenteuer mit Zauberern,
Rieſen und Drachen. Aber er hat auf ſeinem Wege Bettlern,
Kranken und Tieren Gutes getan, und dieſe kommen ihm in
ſei=
ner Gefahr mit Rat und Tat zur Hilfe. So bleibt er Sieger,
heiratet eine Prinzeſſin und wird glücklich. Sehen wir aber gegen
Norden, dorthin, wo die Teutonen und Barbaren wohnen. Da
finden wir eine Menge von Märchen und Legenden, eine ganze
Literatur, die vom Werwolf handelt, von dem Menſchen, der
Wolfsgeſtalt annehmen kann, um Reiſende zu zerfleiſchen. Das
erzählt man den Kindern im Norden.” Kennen die Engländer
nicht ähnliche Geſchichten? Es ſei nur an den „Beowulf”
er=
innert. Aber der ſoll ja aus Deutſchland nach England
gekom=
men ſein, obwohl er eigentlich ſkandinaviſchen Urſprungs iſt.
Beowulf kämpft mit einem ſcheußlichen Ungetüm, das ſich
Gren=
del nennt. Doch ſchließlich könnte Herr Kipling behaupten, daß
Beowulf die Perſonifikation Englands und Grendel die
Deutſch=
lands iſt. Aber in Frankreich kennt man auch den Werwolf, da
heißt er „Loup=Garou‟. Doch Scherz beiſeite! Rudyard Kipling
meinte es mit ſeiner Warnung vor dem Werwolf=Deutſchland
bitter ernſt. Das beweiſen folgende Sätze: „Jetzt wiſſen wir
alſo, daß die Geſchichten von dem Werwolf die Grundlagen einer
modernen Philoſophie des abſolut Böſen ſind. Wenn die
Män=
ner, die andere Länder regieren, aus den Kindergeſchichten
ge=
lernt hätten, dann hätte die zerſtörte Welt ſich gegen die Wölfe
ſchützen können, die von Norden gekommen ſind, und ſie würde
auch dafür ſorgen, daß die Zeit der Drobungen und des Alutes
nicht noch einmal wiederkehrt. Heute haben wir dieſe Sicherheit
noch nicht. Ihr Franzofen ſeid immer noch den Plünderungen
dieſer Menſch gewordenen Wölfe ausgeſetzt. Wir Engländer
haben ihre indirekten Angriffe zu fürchten, die verborgen um ſo
gefährlicher ſind.” Furchtbar, furchtbar! Hätte Rudyard
Kip=
ling, der ſo ſchöne indiſche Geſchichten geſchrieben hat, nur
ein=
mal ein deutſches Märchenbuch in die Hand genommen, und er
hätte von der erſten bis zur letzten Seite nur leſen können von
braven Jungen, die ausziehen, um ihr Glück zu ſuchen. „Hans
im Glück” — das deutſche Märchen eines echt deutſchen Michels;
„Hänſel und Gretel” — zwei gute deutfche Kinder, die keine
Werwolfgedanken haben. Soll ich noch andere ſolcher Märchen
nennen? Nein, die Leſer würden mich anslachen, daß ich ſie an
alte, längſt bekannte Geſchichten aus harmloſer Kinderzeit
er=
innere.
Rudyard Kipling iſt in Bombay geboren. Als Deutſchland
noch mächtig und ſein Kaiſer noch gefeiert war, da nahm der
engliſche Dichter mit Freuden deſſen Huldigungen entgegen.
Jetzt ſieht er im Deutſchen einen gefährlichen Böſewicht, der ſchon
durch vergiftete Märchenmilch zu Haß und Grauſamkeit
er=
zogen wird.
Kennt Rudyard Kipling Carlyle, Englands großen
Ge=
ſchichtsſchreiber und beſten Stiliſten? Derſelbe Carlyle war der
größte Verehrer deutſchen Geiſtes, deutſcher Dichtung und
deut=
ſcher Männer. Er verehrte Goethe als Menſchen und ſchrieb
über Jean Paul. Schiller, das Nibelungenlied, Novalis und
alt=
deutſche Literatur die ſchönſten Eſſays. Auch das beſte Werk
über Friedrich den Großen ſchrieb er. Er bekam vom Deutſchen
Kaiſer im Jahre 1874 den preußiſchen Orden „Pour le Mérite‟
und zu feinem achtzigſten Geburtstag im Jahre 1875 einen
Glückwunſchbrief von Bismarck. So haben ſich alſo die Zeiten
feändert! Aber einen Troſt haben wir: Rudhard Kipling reicht
Thomas Carlyle nicht bis an die Knie.
Rudyard Kipling hätte ſich gar nicht bis in die entfernte
deutſche Märchenwelt zu verirren brauchen. Wie wäre es mit
Schillers „Räubern”? Hätte er da nicht als Doppeldoktor den
beſten Beweis daſür erbringen können, daß Deutſchland ein
Räubervolk iſt?
rI.
Nymmer 317.
„eiblichen Geſchlechts zum Beſuch der Börſe geſtattet.
Die Tagliche Rundſchau iſt wegen eines Artikels „Der ent=
Fuſchte Herr Wirth” vom 23. November auf drei Tage verboten
wor=
n, Verhandlungen wegen Aufhebung des Verbotes ſind ſofort
einge=
litet worden.
Der Wirtſchaftsausſchuß des bayeriſchen Landtags
rahm einen Sammelantrag für ſämtliche Anträge an, der die Regierung
ſucht, in Reich und Bayern auf eine möglichſte Verſchärfung der Be=
Empfung des Schieber= und Wuchertums, beſonders bei
erſchiebungen von Lebensmitteln nach dem Auslande hinzuwirken.
ie Staatsanwaltſchaft ſolle bei den Gerichten die Höchſtſtrafen mit
gachdruck beantragen. Eine Aenderung der Strafgeſetzgebung ſoll bei
der Reichsregierung angevegt werden, die die Verwendung verurteilter
chieber zu Zwangsarbeit bzw. zu landwirtſchaftlicher Kulturarbeit im
nſchluß an die Strafzeit ermöglicht.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. November 1921.
Seite 3.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. November.
* Erledigt iſt die Stelle des Verwalters der Vordrucke bei dem
ATiniſterium der Finanzen. Mit der Stelle iſt der Bezug einer
beſon=
dren Vergütung von 300 Mark verbunden. Bewerbungen ſind bis
äteſtens 16. Dezember 1921 an das Miniſterium der Finanzen zu
uchten. Erledigt ſind je eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu be=
Sende Schulſtelle an der Volksſchule zu Ober=Saulheim und
artenheim, Kreis Oppenheim, zu Bermutshain, Kreis
Juterbach, und eine mit einem katholiſchen Lehrer zu beſetzende Schul
tlle an der Volksſchule zu Groß=Gerau.
* Militärdienſtnachricht. Dem Generalmajor von Le Bret, zuletz
Uio
endet als Etappendelegierter einer Armee, wurde der Charakter als
Generalleutnant verliehen.
* Kirchliche Dienſtnachricht. Der evangeliſche Pfarrer Dr. Georg
Koch zu Langd wurde wit Wirkung vom 16. November ds. Js. auf
en Nachſuchen zwvecks Uebernahme einer Bibliothekarſtelle an der
Bib=
wthek der Landesumiverſität Gießen aus dem Dienſte der heſſiſchen
Landeskirche entlaſſen.
n. Schöffengericht I. Der ſchon auf verſchiedenen Anwaltbureaus
„Fchäftigt geweſene, bisher unbeſtrafte Stenotypiſt H. von hier, war als
itglied eines hieſigen Geſangvereins mit den Vorarbeiten für eine
Vrloſung befaßt und benutzte die Gelegenheit zu dreiſtem Schwindel.
Noch zur rechten Zeit entdeckte man, daß er aus den Gewinnummern
die 14 Hauptgewinne entfernt und durch Nieten erſetzt hatte, um ſich
ſäter dieſe Gegenſtände von ctwa 1400 Mark Wert beiſeite zu ſchaffen.
Vie in der Verhandlung zur Sprache kam, hat er ſich auch in ſeiner
isten Bureauſtelle groben Vertrauensbruchs ſchuldig gemacht, indem
einem mit der Beſorgung von 500 Mark beauftragten jüngeren Ge
fen dieſen Betrag entlockte und für ſich behielt. Was den
erſterwähn=
er Betrugsverſuch betrifft, ſo wurde H. zu 3 Monaten Gefängnis
ver=
nkeilt. — Eine höchſt ungewütliche Aufnahme fand ein hieſiger
Bau=
mternehmer bei ſeinem Mieter, dem Taglöhner Philipp Chriſt, als
dieſem nach achtmondlichem Warten an die Zahlung der rüchſtändigen
Mrete von 200 Mark zu erinnern wagte. Er wurde von Ch. mit einem
Beilſtiel derart mißhandelt, daß er 2 Wochen im Krankenhaus und noch
i weitere Wochen zu Hauſe in Pflege bis zur Wiederherſtellung /
ungen mußte. Der in ähnlicher Richtung mehrfach vorbeſtrafte Täter
h— ſeine Rohheit mit vier Monaten Gefängnis zu büßen.
n. Straffammer. Die Anklage gegen den 28 jährigen, bisher
unbe=
maften Landwirt Johann Bernhard Höger aus Biblis fand unter
Isſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Der eines Verbrechens nach § 176
L5. 3 StGB. Schuldige erhielt mit mildernden Umſtänden 7 Monate
defängnis, abzüiglich 8 Wochen Unterſuchungshaft.
n. Schwurgericht. Infolge Ausſcheidens verſchiedener, der kürzlich
usgeloſten Geſchworenen wurden nunmehr durch den Vorſitzenden des
ſähſten Schwurgerichts, Landgerichtsrat Dr. Fuchs, die folgenden
Er=
eſchworenen mittels Loſes gezogen: 1. Müller Georg Horn
Werſau, 2. Pfeifenfabrikant Friedrich Hartmann in König i. O., 3.
niker Heinrich Dexler in Lorſch, 4. Zigarrenmacher Johann Otto
Naller in König i. O., 5. Kunſt= und Handelsgärtner Chriſtian Kitzi,
e in Offenbach und Chemiter Dr. phil. Hermann Kläppert in Offen
nS. — Die am Montag, den 5. Dezember beginnende hieſige Tagung
nid vorausſichtlich eine Woche dauern und zwei Anklagen vegen
Nineids, je eine ſvegen Brandſtifrung, Straßenraub, Notzucht und
zisebrlicher Abtreibung umfaſſen. Der Fall des wegen Naubmords in
inserſüchungshaft befindlichen Joſeph Polioka aus Böhmen iſt erſt für
Märztagung des nächſten Jahres zu erwarten.
— Gewerbliche Legitimationen. Das Polizeia
mt teilt mit: Mit
b=auf des Jahres derlieren die für das Jahr 1921 erteilten
ge=
blichen Legitimationenr (Legitimationskarten nach §§ 44, 44a
Gewer=
kur dnung, Wandergewerbeſcheine, Legitimationsſcheine zum Handel mit
rachſchriften nach § 43 Gewerbeordnung, Erlaubnisſcheine zum
ambu=
mken Gewerbebetrieb nach § 42b Gewverbeordnung) ihre Gültig
t. Es wird den in Betracht kommenden Gelverbetreibenden emp=
Men, baldigſt die Erneuevung dieſer Scheine für das Jahr 1922 bei
— für ihre Wohnung zuſtändigen Polizeirevier zu beantragen, da bei
v Häufung der Anträge um die Wende des Jahres Verzögerungen in
— Erledigung der Geſuche unvermeidlich ſind. Bei dieſer Gelegenheit
zid nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſcm gemacht, daß nach der
ſe anntmachung des Kreisamts Darmſtadt vom 31. Mai 1919 auch
der=
u ge, der in Darmſtadt wvohnt oder ſeine gewerbliche Niederlaſſung hat,
ns Erlaubnisſcheins bedarf, wenn er innerhalb der Stadt Darmſtadt
Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen einen Hauſierhandel
be=
reibeit will.
Die Reichsbänknoten zu 50 Mark vom 30. November 1918 (
kennt=
an dem Obal auf der Vorderſeite und an der hellbraunen Farbe
ogenannte Bilderrahmen=Note —) ſollten von den Reichsbankſtellen
s zum 31. Januar 1921 und von der Reichsbankhauptkaſſe in Berlin
d. bis zum 31. Juli 1921 eingelöſt werden. Trotzdem die Reichsbank
it letzterem Tage zur Einlöſung dieſer Banknoten in keiner Beziehung
eßr verpflichtet iſt, hat ſie doch noch in beſonderen
Ausnahme=
ſillen, in denen die Unmöglichkeit einer rechtzeitigen Vorlegung der
ſten — wie z. B. in Erbſchaftsangelegenheiten — nachgewieſen wurde,
mert Umtauſch dieſer verfallenen 50 Mark=Noten bei ihrer Berliner
auptkaſſe vorgenommen. Sie macht nunmehr darauf aufmerkſam, daß
eine Fortſetzung dieſes Entgegenkommens über den 31. Dezember
21 hinaus nicht zu rechnen ſein dürfte, und empfiehlt dringend, die
Geldbeſtände forgfältig nachzuprüfen und etwa noch vorhandene 50
Mark=Noten genannter Art unverzüglich der Reichsbankhauptkaſſe in
Berlin unter Nachweiſung der Unmöglichkeit einer rechtzeitigen
Vor=
legun
zum Umtauſch einzureichen.
— Landestheater. (Wochenſpielplan.) Sonntag, vormittags
11½ Uhr Matinee: Oscar Wilde. Vortrag: Intendant Karl Hagemann=
Wiesbaden; Aufführung: „Eine florentiniſche Tragödie‟. Abends 6½
Uhr, Sonntagsfvemdenmicte 1 1 (4. Vorſt.) (rote Mietkarten), Sonder=
„Die Medaille‟. Dienstag, abends 7 Uhr, A4 10, a 5, Sondermiete 7
(3. Vorſt.), zum erſten Male: „Amphitryon”, Komödie von Moliere,
überſetzt von Rumpf. Preiſe V (5—27 Mk.) Mittwoch, 7 Uhr, B 11.
Sondermiete 9 (4. Vorſt.): „Elektra‟. Donnerstag, 7 Uhr, C 11,
Son=
dermicte 8 (4. Vorſt.), Schülermiete blau (6. Vorſt.): „Zar und
Zim=
mermann”, Freitag, 7 Uhr, D 11, d 6, Sondermiete 10 (3. Vorſt.):
„Amphitryon”. Samstag, nachmittags 3 Uhr, Fremdenmiete F 2 (5
Vorſt.) (gelbe Mietkarten), Fremdenmiete F 3 (6. Vorſt.) (blaue
Miet=
karten): „Amphitryon”. Abends 7 Uhr, Zyklus heiterer Werke (
Torſt.), Sondermiete 11 (5. Vorſt.): „Die luiſtigen Weiber von Windſor
Sonntag, vormittags 11½, Uhr Matinee (muſ.). Guſtav Mahler: Das
ied von der Erde. Abends 6 Uhr, B 12, b 6, Sondermiete 2 (3. Vorſt.),
Schülermiete rot (6. Vorſt.): „Die Jungfrau von Orleans”.
Die zweite Matinee im Landestheater: Das erſte
Dichterporträt, deren fünf im Rahmen der Matineen im Laufe dieſes
Winters vorgeführt werden ſollen, zeigt Oskar Wilde. Dr. Karl
Hage=
mann wird über ihn ſprechen. In der anſchließend aufgeführten „
Flo=
rentiniſchen Tragödie”, die Oberregiſſeur Eugen Keller leitet, wirken
Rahel Sanzara, Fritz Valk und Joſef Gielen mit.
* Die Kunſtpflege in Heffen, eröffnet in ihren Räumen am
Luiſen=
platz 4 an dieſem Sonntag einen Weihnachtsverkauf vor
Arbeiten heſſiſcher Künſtler, die für den Weihnachtsmarkt
beſonders geeignet erſcheinen. Durch dieſe Veranſtaltung ſoll dem
Ein=
heimiſchen Gelegenheit gegeben ierden, ſich zu überzeugen, was von
heſſiſchen Künſtlern für den Weihnachtsmarkt geliefert wird, und
zu=
gleich wollte die Kunſtpflege einzelnen Künſtlern die Möglichkeit bieten,
für ihre Arbeiten Käufer zu finden. Iſt der Verſuch auch noch nicht in
dem Umfange geglückt, wie es ſich hoffen ließ, ſo ſind doch eine Reihe
ſehr erfreulicher Arbeiten vereinigt, und wer für ſeine Kinder oder
Freunde hübſche Geſchenkartikel ſucht, wird hier manche Gelegenheit zum
Einkauf finden. Beſonders haben ſich die Schüler und Lehrer der
Kunſtgewerbeſchule in Mainz und der Techniſchen Lehranſtalten
Offen=
bach mit einer großen Zahl von Arbeiten beteiligt. Ebenſo haben die
kunſtgewerblichen Lehrwerkſtätten von Müller=Berbenich eine Anzahl
reizvoller Arbeiten geliefert. Die Erbacher Fachſchule iſt mit
Elfenbein=
ſchnitzereien vertreten. Der Verlag von Scholz in Mainz hat
Kinder=
bücher und Spielzeug ausgeſtellt. Auch die Bilderbücher von Ludwig
Enders, ſowie die von Großmann in Frankfurt ſind vertreten. Sehr
erfreulich iſt die Ausſtellung von Kinderſpielzeug, das, in ſauberer
Arbeit ausgeführt, von verſchiedenen privaten Seiten geliefert wurde
Einen größeren Platz nehmen die heſſiſchen Bauerntöpfereien ein, die
zum erſten Male in ſolcher Auswahl und hervorragender Qualität zum
Verkauf kommen. Von nicht heſſiſchen Arbeiten mögen beſonders die
Schnitzereien und Doſen der Fachſchulen in Warmbrunn, ſowie Metall
arbeiten von Harf u. Veith erwähnt ſein. Die Ausſtellung iſt
werktag=
von 10—1 und 3—6 Uhr, Sonntags von 11—1 und 3—6 Uhr geöffnet.
* Kunſthalle=Weihnachtsausſtellung. Wie bereits bekannt ſein dürfte,
haben ſich die ſämtlichen heſſiſchen Künſtler=Organiſationen vor einig
Zeit mit dem Städigen Rat für Kunſtpflege zu der Heſſiſchen Arbeits
gemeinſchaft für bildende Kunſt zuſammengeſchloſſen. Dieſe Vereinigung
tritt in dieſem Jahre mit einer Weihnachtsausſtellung, die in der
Kunſt=
halle am Rheintor veranſtaltet wird, erſtmals in die Oeffentlichkeit.
Sämrlichee Künſtlergruppen haben ihre Mitglieder aufgefordert, ſich
hieran zu beteiligen, ſodaß die Schau ein intereſſantes Bild über die
Leiſtungen unſerer heſſiſchen Künſtlerſchaft abgibt.
Die Eröffnung
er=
folgt Sonntag, den 27. November, vormittags 10 Uhr. Es ſteht zu
hoffen, daß die kunſtliebenden Kreiſe Darmſtadts der reichhaltigen Aus
ſtellung Intereſſe entgegenbringen und Gelegenheit nehmen, die
Aus=
auch zum Ankauf von Gaben für den Weihnachtstiſch zu benutzen.
ſtell=
* Dr. Max Wauer lieſt heute in der Schmittſchen Akademie über
Heinrich Heine. (5—6 Uhr.)
Jubiläum. Am 25. Nobember ds. Js. feierte Herr Stadtſekretär
Peter Lang, Kranichſteiner Straße 57, 1. Stock, im engſten
Fami=
lienkreiſe ſein 25 jähriges Dienſtjubiläum.
* Im Silberkranz. Heute, Samsdag, begehen die Eheleute Adam
Katzenmeier und Ehefrau Margarete, geb. Leißler, in Ober=
Ram=
ſtadt, das Feſt der Silbernen Hochzeit.
Zu den Landtagswahlen.
* Es ſei nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Landtagswahlen am Sonntag von 9 Uhr
vormit=
tags bis 6 Uhr nachmittags ohne Unterbrechung
ſtatt=
finden.
Unſere auswärtigen Herren Berichterſtatter
bitten wir um umgehende Mitteilung, ob und wieweit, ſie zu
telephoniſcher Uebermittelung des
Wahlreſul=
tates am Sonntag abends bzw. nachts bereit und in der
Lage ſind. Fernſprecher Nr. 1, 2390. 2391.
Redaktion des Darmſtädter Tagblatts
*
Deutſche Demokratiſche Partei.
In der Turnhalle am Woogsplatz ſprachen geſtern abend in einer
demokratiſchen öffentlichen Wahlverſammlung der heſſiſche Finanzminiſter
Henrich und Reichsminiſter a. D. Koch.
Finanzminiſter Henrich führte aus: Ausgangspunkt aller
politi=
ſchen Berrachtung müſſe der verlorene Krieg ſein, wenn man nicht
noch weiter zurückzugehen vorziehe. Aus ihnen folgere der
Zuſammen=
bruch Deutſchlands und das Friedensdiktat. Es ſei auch maßgebend für
die heutige Finanzpolitik. Wir ſtehen in der Politik der
Er=
füllung und lehnen die Kataſtrophenpolitik ab, von der wir annehmen
D.A.J. Richard Strauß in Neu=York. Aus Neu=York ſchreibt
nierm 31. Oktober der Vertreter des Deurſchen Auslands=
Inſti=
uts, Stuttgart: Der berühmte deutſche Komponiſt Richard
trauß wurde heute in großartiger Weiſe im Neu=
Yor=
er Stadthaus von Bürgermeiſter Hylan und den
ſtädti=
hen Behörden bewillkommnet. Eiwige fünftauſend Bewunderer
*8 Komponiſten hatten ſich zu der Empfangsfeierlichkeit einge
möen. Der City Chamberlain Berolzheimer ſtellte Herrn
trauß dem Bürgermeiſter vor und betonte in ſeiner Anſprache
ts Intereſſe, welches der Bürgermeiſter den Bemühungen
be=
igt hat, der ſtädtiſchen Bevölkerung Freikonzerte zu verſchaffen
Undere Redner ſprachen von dem großen Einfluß, welchen
tauß in der Muſikwelt ausübt. Der Major bewillkommnete
m deutſchen Komponiſten in herzlichen Worten und ſprach die
ſoffnung aus, daß das Volk der Vereinigten Staaten die größ=
Vorteile aus ſeiner Anweſenheit ziehen möge. Strauß
ant=
ordete in deutſcher Sprache und erwähnte die große Beliebtheit,
elcher ſich die deutſche Muſik von jeher in den Vereinigten
tüaten erfreute. Er wünſche und hoffe, daß die Segmnunger
nas wahren Friedens ſein Vaterland und die Vereinigten
taaten immer näher zuſammenbringen werden.
* Das neue Europa. Der größte Staat Europas hinter
ußland war bis 1918 Oeſterreich=Ungarn, nach ihm das
Deut=
e Reich. 4000 Quadratkilometer kleiner als dieſes folgte an
eiter Stelle Frankreich. Heute iſt Oeſterreich=Ungarn zerſtückelt
id Deutſchland hat etwa 70000 Quadratkilometer ber
ren, ſtatt 541 000 iſt es nur noch 471000 Quadratkilometer groß.
iſt damit um 81000 Quadratkilometer kleiner als das um
ſaß=Lothringen vergrößerte Frankreich, das heute der
ſößte Staat Europas hinter Rußland iſt, und ſogar 3400
undratkilometer kleiner als Spanien und nicht ſehr viel
grö=
als Schweden. Ganz anders wird freilich die Größe der
ropäiſchen Stgaten, wwenn man ſtatt der Fläche die
Einwohner=
hlen betrachtet. Das beraubte Deutſchland hat auch nach dem
erkuſt von einem Drittel Oberſchleſiens noch 592= bis 60 Mil
bnen Bewohner, 20 Millionen mehr als Frankreich, das 1921
ut Elſaß=Lothringen noch nicht ganz ſo viel Einwohner hat wie
s Frankreich von 1911 ohne Elſaß=Lothringen. Auch
Groß=
ſitannien hat 4 Millionen Bewohner mehr als Frankreich
baniens Bevölkerung iſt um 39 Millionen, alſo um weit mehr
S die Hälfte, geringer als die Deutſchlands, und die
Schwe=
us gar um 54 Millionen.
C.K. Fuſchal. Funchal, der Ort auf der Inſel Madeira,
* dem Exkönig Karl und ſeiner Gemahlin zum Aufent=
halt angewieſen wurde, iſt eine ganz kleine Stadt, die ſich an die
Berge anlehnt und deren architektoniſches Bild beherrſcht iſt
durch den eckigen Turm ihrer Kirche und durch ein das Meer
bewachendes Fort. Von dem Leben und Treiben in dieſem
wundervoll gelegenen, aber ſonſt wenig bietenden Städtchen
er=
zählt ein Beſucher im Journal des Debats. Man würde gar
nicht begreifen, wo in dieſem kleinen Ort die 60 000 Einwohner
ihre Unterkunft finden, wenn man nicht ſähe, daß die Stadt ſich
mit Hunderten von kleinen Häuschen in die Umgegend ausdehnt,
und dieſe niedlichen Villen leuchten in der ſüdlichen Sonne
ſtrah=
lend hervor aus den grünen Bergabhängen, an die ſie ſich
ſchmie=
gen. Die glückliche Inſel, auf der Funchal liegt, und auf der ſich
etwas von tropiſcher Vegetation bereits mit der Pflanzenwel=
Europas verbindet, bietet zu allen Zeiten die reizendſten
Ein=
drücke und ſelbſt im Winter bewahrt ſie ihren Schmuck von
Zypreſſen=, Orangen= und Zitronenbäumen ſowie das blaſſe
Laub der kleinen Zuckerrohrfelder. In den Gärten prangen die
Raſenplätze in ewigem Grün; nur die großen Bäume des
euro=
päiſchen Klimas zeigen durch ihre kahlen Aeſte, daß der Frühling
noch fern iſt. Obwohl Funchal ſehr viel von Reiſenden und auch
von Kranken beſucht wird, bietet die Stadt bisher doch keine
großen Bequemlichkeiten. Ein ſehr beſcheidenes Kaſino, ein
Theater, in dem ab und zu eine herumziehende Truppe ſpielt,
ſind die einzigen Vergnügungsſtätten. Funchal kannte bis vor
kurzem auch die Freuden des Glücksſpieles nicht. Doch ſoll es
jetzt mit einem öffentlichen Spielhaus beglückt werden, und zwar
baut man eine ſtattliche Villa um, die ſehr ſchön gelegen iſt. Die
ſer Bau wird die Exkaiſerin Zita an eine ihrer Vorgängerinnen
erinnern, denn die Villa gehörte urſprünglich der Kaiſerin
Eliſa=
beth von Oeſterreich. Auf ſeinen Lieblingsſport, den
Automobi=
lismus, wird Karl verzichten müſſen; denn die ſehr gebirgige
Inſel hat wenig brauchbare Automobilwege; man reiſt hier
hauptſächlich zu Pferde. Der einzige für Kraftwagen geeignete
Weg iſt nur etwa 3 Kilometer lang. Er führt bis zu einer
an=
mutigen Jeſuitenkirche im Rokokoſtil, von der aus man einen
wundervollen Blick über die Stadt und das Meer hat. Man ver
läßt auf dieſer Höhe gewöhnlich das Auto und macht eine luſtige
Rückfahrt die Abhänge herunter. Dieſe eigenartige Rodelpartie
erfolgt in kleinen Korbwagen, die Kufen haben wie unſere
Schlitten und die von zwei Führern gelenkt werden, unter deren
ſicheren Schutze man bis zum Strande herunterſauſt. Ein
an=
deres Fortbewegungsmittel, das in der Umgegend von Funchal
ſehr beliebt iſt, iſt der Ochſenwagen. Dies ſind auch die einzigen
Droſchken, die man in Funchal bekommt; nur treten an Stelle
der ehrwürdigen Ochſen bielfach Mauleſel.
miſſen, daß ihre eigenen Vertreter ſelbſt nicht den Mut fänden ſie
durch=
zuführen. Dieſe Parteien lehnten ſeiner Zeit, als Staatspräſident
UI=
rich ſie zur Beteiligung an der Regierung aufforderte, ab. Nun hat
Streſemann an dieſer Stelle vor einigen Tagen zur deurſchen Einig
keit aufgerufen; aber ſuas bedeuten dieſe ſchönen Worte, wenn
an=
dererfeits die Regierungsmitglieder immer wieder ſich wehren müſſen
gegen die bekannten Angriffe der Rechtspreſſe: Wir hätten die Wahlen
Seſſeln, wir hätten Stellen nach
hinausgezögert und klebten an de
parteipolitiſchen Geſichtspunkten dergeben uſw. Meine Herrſchaften, ich
lebe nicht an meinem Seſſel und bin gerne bereit, ihn abzutre
Der Markſturz läßt alle Zahlen ins Ungeheuerliche anwachſen, dabei
haben wir in Heſſen, wenn man die Geldentwertung berückſichtigt, einen
niedrigeren Bedarf als vor dem Kriege. Mit dem Verluſt Oberſchleſiens
und der dadurch hervorgerufenen weiteren Markentwertung iſt die
Er=
füllung des Londoner Uitimatums unmöglich geworden; und doch müſſen
wir den Weg der Erfüllung weiter gehen bis die Einſicht bei unſeren
früheren Gegnern ſoweit gewachſen iſt, bis ſie felbſt die Unmöglichkeit
der Erfüllung einſehen. Die Revarationskommiſſion habe ſich von dem
Schein, der in Deutſchland das blutende induſtrielle Leben vortäuſche,
trügen laſſen und beſtehe auf der Wiedergutmachung.
Die Landesfinanzen ſtehen unter der Wirkung der Lage der
Reichsfinanzen. Wer es mir dem Deutſchtum wohl meint, muß es als
Notzwendigkeit erkennen, daß das Reich ſeiner Zeit dieſen Vorrang
ei=
hielt. Ich habe nicht dafür geſtimmt. Aber es liegt auch im
Ju=
tereſſe der ſüddeutſchen Staaten, daß im Norden die Einziehung der
Steuern genau ſo ſtraff gehandhabt wird als bei uns. Wir haben in
Heſſen einen Voranſchlag, der ein Defizit von 45 Millionen
enthält, das aber vorausſichtlich durch die Mehreinnahme aus der Ein
kommenſteuer gedeckt wird, darum laſſe ich mir einen Vorwurf in dieſer
Hinſicht gerne gefallen. Ebenſo verhält es ſich mit dem
Eiſenbahn=
vertrag, durch den wir ſtatt eines Defizits, eine dauernde
jährliche Rente haben. Von anderer Seite uannte man dieſen
günſtigen Abſchluß einen „bodenloſen Leichtſinn”, während ein
Partei=
freund dieſes Anklägers heute noch auf dem Standpunkt ſteht, „daß
wir in Heſſen dawit ein gutes Geſchäft gemacht haben‟. Die
Sparſam=
keit im heſſiſchen Haushalt müſſen leider Gottes die Beamten am
eigenen Leibe erfahren. Aber daß ich in dieſer Hinſicht meine Pflicht
getan habe, beweiſen die Akten über meine Berhandlungen mit Berlin,
ohne — bedauerlicherweiſe — oft einen Erfolg erzielt zu haben. Di
ſache
Sorge um die Not der Kleinrentner iſt längſt keine Par
mehr, das Reich wird hier demnächſt handeln. Sparſamkeit auf
kul=
turellem Gebiet halte ich für verwerflich, die Ausbildung möglichſt
aller geiſtigen Fähigkeiten, die in unſerem Volke ſtecken, iſt unſer
ein=
ziger Reichtum. Ihn wollen dir weclen. Wir hatten in Heſſen, im
Vergleich zu anderen Ländern verhältnismäßig ruhige Zeiten, das iſt
mit eine Folge der von gegneriſcher Seite bekämpften „Seßhaftigkeit der
Regierung” Wir müſſen uns als Schickſalsgemeinſchaft
er=
kennen und zuſammenfinden, darum begrüßen wir es, daß neuerdings
auch die Deutſche Volkspartei Miene macht, mit den Sozialdemokraten
zuſammen zu vegieren. Wenn wir Demokraten dabei im Wege ſein
ſoll=
ten, wir kleben nicht an unſeren Aemtern. Unſer Ziel iſt die Wohlfahrt
des Volkes, der Weg dazu der Wille des Volkes! Was deutſch iſt, iſt
auch demokratiſch
Reichsminiſter a. D. Koch ſprach der deutſchen Einheitsfront
der Parteien das Wort und wandte ſich gegen den Spahnſchen
Bürger=
block. Wir Demokraten haben weder eine beſondere Vorliebe für die
Sozialdemofraten wie von rechts behauptet wird, noch für die Deutzſche
Volkspartei, wie man uns von links vorwirft, unſere eigene
Partei iſt uns lieber. Das beſte politiſche Erziehungsmittel
iſt die Beteiligung an der Regierung. Gewiß iſt die franzöſiſche Angſt
hyſteriſch, aber ſie wird gefördert hauptſächlich durch die deutſche
Re=
banchepreſſe. Ich glaube nicht an einen Revauchekrieg und hielte ihn für
den Untergang Europas. Die Ungerechtigkeiten, die heute in Europa
triumphieren, brauchen Zeit, bis ſie ſich korrigieren. Aber, wenn ich
an einen Redanchekrieg dächte, ich würde nie davon reden. Gewiß ſind
wir alle der Hoffnung, daß einmal Vernunft in Frankreich einzieht, aber
heute hat Frankreich in den maßgebenden Kreiſen die Abſicht,
Deutſch=
land den Todesſtoß zu verfetzen; daran iſt kein Zweifel. Das Eintreten
Lloyd Georges für Deutſchland beruht lediglich auf engliſchen Intereſſen;
die Sympathie für Deutſchland geht ſo weit, daß Deutſchland „in einem
gewiſſen Zuſtand der wirtſchaftlichen Unterernährung” erhalten wird,
und weiter nicht. In unſerer Lage komme es immer darauf an, die
Kataſtrophe zu vermeiden und uns wveiter durchzuſchleppen.
Wir müſſen eben den Weg der Vernunftpolitik weiter gehen
zerſtreut muß aber werden das Märchen von der alleinigen
Schuld Deutſchlands am Weltkriege. Wenn ich nach der
Hauptſchuld gefragt werde, muß ich nach gründlicher Prüfung aller
Tatſachen ſagen, daß es ruſſiſche Ländergier, engliſcher Konkurrenzneid
und franzöſiſcher Revanchegeift waren, die den Weltkrieg hervorriefen.
Nun noch ein Wort nach links: Ich glaube nicht, daß es heute noch
führende Sozialdemokraten gibt, die die Sozialiſierung für
wirt=
ſchaftlich überlegen halten. Wir wöllen aber auch keine Stinniſierung
unſerer Wirtſchaft. Aufrechterhaltung der ſelbſtändigen Exiſtenzen iſt
unſere Aufgabe; ſie laſſen ſich durch keinen zentraliſierten Staatsbetrieb
erſetzen. Für Poſt und Eiſenbahn im Verkehrsweſen iſt der
Staats=
betrieb der beſte; aber für andere Gebicte lehnen wir den Staatsbevrieb
ab. Die Leiſtungsfähigkeit muß gehoben werden durch beſſere
Bezah=
lung der gelernten Arbeiter, denn gerade in der
Qualitäts=
arbeit liegt die Zukunft unſeres Vaterlandes.
der Redner ſchloß mit einer kurzen Betrachtung der unglaublichen
Schwierigkeiten der Miniſtertätigkeit in dem Jahre nach dem Kriege.
Nur die Liebe zum Volke habe aufrecht erhalten können. (Beifall.)
*
— Sozialdemokratiſche Partei. Reichskanzler a. D
Hermann Müller ſprach geſtern abend in einer ſehr ſtark beſuchten
Wählerverſammlung der Sozialdemokratiſchen
Partei über die Bedeutung der am Sonntag ſtattfindenden
Land=
tagswahlen. Der Nedner wandte ſich eingangs gegen die Politik der
„Schlagworte”, die von den Deutſchnationalen betrieben werde, und
gegen die „Dolchſtoßlegende‟. Die nationaliſtiſchen Redensarten ſeien
um ſo verderblicher, als das Ausland auf jede dieſer Aeußerungen
auf=
merkſam achte; man müſſe endlich zu einer deutſch=franzöſiſchen
Verſtän=
digung kommen. Deutſchland ſei als Monarchie undenkbar, niemand
könne auch eine Wiederkehr der Fachminiſter der Vergangenheit
wün=
ſchen. Niemand anders als Bülow mit ſeiner verkehrten Außenpolitik
habe den Ausbruch des Weltkrieges verſchuldet. Man müſſe eine
ver=
nünftige Außenpolitik treiben und die Vernünftigen auf der
Entente=
ſeite unterſtützen. Innerpolitiſch müſſe eine Regierung auf breiter Baſis
geſchaffen werden. Aber man müſſe von den Parteien verlangen, daß
ſie ſich auf den Boden der Weimarer Verfaſſung ſtellten. Wer die
Republik beſeiti e, und dies könne nur auf illegalem Wege geſchehen,
alſo durch Putſch, ſei vogelfrei. Der Beſitz ſei mehr als bisher zur
Steuerleiſtung herenzuziehen, der innere Etat in Ordnung zu bringen,
die Reparationsleiſtungen abzuändern, damit man wieder zu geordneten
Wirtſchaftsverhältniſſen gelange. Dies könne aber nur in einer
demo=
tratiſchen Republik geſchehen. Es ſei ein ſchlimmes Zeichen, daß nodh.
weite Kreiſe des deutſchen Bürgertums ſich von dem Gerede der
Rechts=
parteien einfangen ließen. Aufgabe der Wähler ſei es, zu zeigen, daß
man ſich vom Geiſte eines Ludendorff emanzipiert habe und ein
fried=
liebendes Volk ſei. Der Wahltag gebe Gelegenheit, ſich zu gewiſſen
bolitiſchen Grundſätzen zu bekennen. Die Partei habe die Aufgabe, die
Republik zu verteidigen, für deren Wohl ſie ſich auch ſtets verantwortlich
gefühlt hätte. Ein offenes Bekenntnis zur demokratiſchen Staatsform
ſei auch der einzige Weg, um das Ausland zu überzeugen, wie man in
Deutſchland wirklich denke. Der Redner ſchloß mit der Aufforderung,
am Wahltage ſeine Pflicht zu tun, dieſen zu einem Siegestag der Partei
werden zu laſſen. Eine Diskuſſion fand nicht ſtatt. Herr Schneider
von der Reviſionspartei wurde als Diskuſſionsredner abgelehnt, weil
er ſich ſeiner Vevantwortung nicht bewußt ſei und nur Untlarheiten
vor=
bringe. — Darauf ſchloß Herr Kern mit einem Hoch auf die
Sozial=
demokratie gegen 9 Uhr die Verſammlung.
— Die hefſiſchen Frauen und derkommende
Land=
tag. Heute nachmittag 5 Uhr findet im Fürſtenſaal eine
Frauen=
verſammlung ſtatt, bei der Frau Landtagsabg. Balſer über die
Aufgaben ſprechen wird, die der kommende Landtag im Intereſſe der
Frauen zu löſen hat. Frau Balſer hat durch ihre Tätigkeit bewiefen,
wie viel für den Landtag die Mitarbeit einer zielbewußten und
erfahre=
nen Frau bedeutet.
— Die letzte Wahlverſammlung zum Landtag findet
heute abend 8 Uhr in ber Turnhalle am Woogsplatz ſtatt.
Auf Einladung der Deutſchen Volkspartei ſpricht
Reichstags=
abgeordneter General a. D. von Schoch, Vorſitzender der Deutſchen
Volkspartei in Bayern. Zweifellos wird auch dieſe Verſammlung einen
ſtarken Beſuch aufweiſen und einen eindrucksvollen Verlauf nehmen.
Wi=
machen deshalb beſonders darauf aufmerkſam mit dem Bemerken, daß
Einlaßkarten in der Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 5, erhältlich ſind.
— Gräfenhauſen, 24. Nov. Ju recht gut beſuchter
Verſamm=
lung entwickelte Herr Lehrer Ziegler=Darmſtadt: Die Ziele und
Aufgaben, die nach Anſicht der Deutſchen Demokratiſchen Partei
einge=
ſchlagen und gelöſt werden müſſen, wenn es in Deutſchland und Heſſen
beſſer werden ſoll. In der Ausſprache nahm zunächſt der preußiſche
Landtagsabg. Kuhn, Mitglied der Kommuniſtiſchen Partei, das Wort,
um ſeine Rede, die er in der gleichzeitig einberufenen kommtniſtiſchen
Verſammlung nicht los werden konnte, vom Stapel zu laſſen. Da ſich
der Diskuſſionsredner in Beleidigungen gegen den Leiter der
Verſamm=
lung, deſſen ſachliche Geſchäftsführung von keinem beſtritten werden
konnte, erging und auf wiederholte Aufforderung die Beleidigungen
nicht zurückgenommen würden, gab der Redner des Abends die Erklärung
ab, wegen des Verhaltens des „Gerrn Abgeordneten” eine Entgegnung
ablehnen zu müſſen. Die ſachlichen Auisführungen eines zweiten
Geg=
vers eines Anhängers des Heſſiſchen Bauernbundes, wurden ebenſo
ſachlich widerlegt.
* Arheilgen, 25. Nob. Goldene Hochzeit. Der vor kurzen
in den Ruheſtand getretene Kirchendiener Ludwig Weſp II. und ſeine
Frau Eliſabeth geb. Becker, werden am morgigen Sonntag das Feſt der
Goldenen Hochzeit begehen.
Griesheim, 23. Nod. Noch ein Opfer des
Weltkrie=
ges. In Bochingen bei Heilbronn am Neckar ſtarb in der vorigen
Woche der hieſige Teilnehmer am Weltkriege, Monteur Albert
Schwend im Alter von 28 Jahren im Kranfenhauſe an
Rückenmark=
lähmung. Eine ſchwere Verwundung durch Kieferſchuß ließ ihn nicht
mehr geneſen und legte den Keim zu der tödlichen Krankheit. Seine
letzten Worte an ſeine Pfleger waren: „Grüßt mir Frau und Kind und
die Eltern. Das Sterben iſt ſchön
Zu dieſer Seelengröße hatte ſich
der vielgeprüfte Mann durch viele Leiden durchgerungen. Obgleich ei
mit heißer Liebe an Frau, Kind und Eltern hing, war ihm der Tod,
dem er ſo pft ins Auge geſchaut hatte, doch Erlöſung von ſeinen Leiden.
Die Beerdigung am letzten Sonntag geſtaltete ſich zu einer großen
Eh=
rung für den früh Entſchlafenen. Unter zahlreicher Beteiligung, unter
Sielen Kränzen und Blumen wurde der müde Leib der Erde übergeben.
Möge ſie ihm leicht ſein! Seine hier lebenden Eltern haben mit ihm
ihr letztes Kind verloren, da die ebenfalls einzige Tochter während des
Kvieges geſtorben iſt.
Griesheim, 24. Nov. Man ſchreibt uns: Durch die
Ent=
wertung der Mark und den hohen Kursſtand des Franken haben
die Beſatzungstruppen gegenwärtig Ueberfluß an Geld. Man begreift
nicht, warum die franzöſiſchen Papierſcheine mehr wert ſein ſollen als
die deutſchen, da Frankreich ebenſo den Dalles hat, wie wir und für ſeine
Scheine nicht mehr Deckung hat, als wir. Die Farbigen begreifen es
erſt recht nicht und freuen ſich über das viele Geld, welches ſie wieder
unter die Leute kommen laſſen. So bleibt wenigſtens ein Teil des
Gel=
des, welches die Franzoſen von uns fortwährend erpreſſen, im Lande.
sw. Mörfelden, 25. Nov. Ein recht dreiſter Diebſtahl
ſpurde hier von Zigeunerfrauen ausgeführt. Sie ſtahlen in einem Gaſt
haus hinter dem Rücken der Wirtin eine größere Menge Zigaretten,
doch der Diebſtahl wurde gleich bemerkt und die Frauen einer
Leibes=
biſitation unterzogen, die vergeblich verlief. Wähvend aber die
Diebin=
uien ſich frech benahmen, fielen auf einmal die Zigarettenſchachteln aus
den Unterkleidern.
— Von der Bergſtraße, 24. Nov. Der Aerzteverein
Bens=
heim—Heppenheim hat den Mindeſtſatz der Privatpraxis für die
Sprech=
ſtunde auf 20 Mark, für den Hausbeſuch auf 30 Mark feſtgeſetzt.
Son=
derleiſtungen höher.
Ans dem Kreife Erbach, 24. Nov. Das Kreisamt hat folgende
Amtstage feſtgeſetzt: Am 29. November, vormittags 101 Uhr, in Rei=
Ghelsheim, am 1. Dezember, nachmittags 1 Uhr, in Höchſt.
— Lindenfels, 24. Nov. Die Firma Kreuzer u. Böhrin
ger hier ließ für die Arbeiter ihrer Betriebe mehrere Waggons
Kar=
toffeln kommen und an die Arbeiter für 20 Mark unter Einkaufspreis
abgeben, d. h. pro Zentner; ferner können die Kartoffeln nach und nach
bezahlt werden. Ebenſo genehmigte die Firma eine 50prozentige
Lohn=
erhöhung. Hut ab, vor dieſer Firma! Wer folgt nach in dieſem edlen
Tun?
sw. Babenhauſen, 25. Nob. Ein ſchwerer Unglücksfall
ereignete ſich in Niedernberg. Eine erſt drei Tage derheiratete junge
Frau erſchrak, als ſie die Treppe hinaufgehen wollte über das plötzliche
Verſagen des eleftriſchen Lichtes derart, daß ſie die Treppe
hinunter=
ſrürzte und eine Gehirnerſchütterung davontvug.
sw. Hainſtadt, 25. Nob. Eiſenbahnunglück. Geſtern abend
fuhr der 6.30 Uhr hier ankommende Perſonenzug von Aſchaffenburg in
der Dunkelheit infolge falſcher Weichenſtellung auf zwei, im Nebengleiſe
ſtehende, beladene Güterwagen. Die Maſchine entgleiſte, ebenfalls
meh=
rere A
ſen des Perſonenzuges. Ein Arbeiter wurde ſchwer verletzt,
sw. Ginsheim, 25. Nov. Die geſtohlene Geldkiſte. Einem
hieſigen Landwirk wurde eine Holzkiſte wit einer größeren Summe
Bar=
geld und Wertpapieren geſtohlen.
fpd. Mainz, 25. Nov. Eine Heiratsbetrüger=
Geſell=
chaft. Der 38jährige Photograph Albert Runſer im nahen Weiſenau
ſernte die dort zu Beſuch weilende Witwe Mathilde Waldenmaier aus
Killingen kennen, verlobte ſich mit ihr zum Schein und ſchwindelte ihr
die ganze Ausſteuer im Werte von mehr als 50 000 Mk., ſowie 2200 Mk.
bares Geld ab und ſchickte den Hausrat nach Stuttgart. Dann reiſte er
mit der 22jährigen Katharina Junker aus Eberſtadt bei Darmſtadt, die
er als ſeine zweite Ehefrau ausgab, und der 14jährigen Klara Runſer
aus Wiesbaden, die er als Tochter aus erſter Ehe bezeichnete, nach
Stutt=
gart und löſte hier mit „Frau und Tochter” und dem 23jährigen
Photo=
graphen Karl Hartmann aus Weiſenau das erſchwindelte Heiratsgut
aus und verkaufte es. Die vier Betrüger ſind ſodann von Stuttgart in
der Richtung nach Kirchhain abgereiſt. Sie werden vom Mainzer
Poli=
zeiamt wegen Verdachts der Täterſchaft an einem hieſigen größeren
Einbruchsdiebſtahl geſucht. Albert Runſer iſt auch an verſchiedenen
Orten unter dem Namen Ronſio aufgetaucht.
fpd Gießen, 25. Nod. Verhaftung eines Profeſſors
wegen Geheimbündelei? Der Oberlehrer am hieſigen Gym
naſium Profeſſor Dr. Plank wurde von zwei badiſchen
Kriminal=
beamten in Haft genommen und nach Karlsruhe verbracht. Er wird der
Geheimbündelei beſchuldigt und ſoll der Führer der Organiſation ſein,
die ſich über ganz Süddeutſchland verbreitet.
Reich und Ausland.
Heidelberg, 25. Nob. (Wolff.) Auf der Landſtraße zwiſchen
Hand=
ſchuhsheim und Doſſenheim wurde geſtern abend ein 8jähriger Knabe
der ſich an einen Laſtwagen angehängt hatte und unmittelbar darauf
vor einem herannahenden Auto abſprang, von letzterem
überfah=
en und getötet. Raſch hatte ſich eine mehrhundertköpfige Men
chenmenge angeſammelt, die den Chauffeur mit Totſchlagen bedrohte;
dieſer flüchtete, wurde aber ſpäter feſtgenommen.
kpd. Oberurſel, 25. Nov. Fabrikbrand. Die Rolandwerke,
Leonhard u. Co., Maſchinen= und Werkzeugfabrik, wurden am
Donners=
tag abend durch ein Großfeuer zerſtört. Eine Rettung der
umfang=
reichen Bauten war wvegen des herrſchenden Waſſermangels nicht möglich
fpd. Herdorf, 25. Nob. Der Tod in der Grube. Auf der
Grube Wolff bei Herdorf fiel der Anſchläger Robert Schneider aus
dem Förderkorb, geriet zwiſchen Förderkorb und Schachtzimmerung
und wurde dabei zu Tode gedrückt.
100 Millionen für unterernährte Kinder.
* Berlin, 25. Nov. Das Reichskabinett ſtellte, wie bereits
gemeldet, für Zwecke der Ernährungsfürſorge für
unterernährte Kinder den Betrag von 100 Millionen Mk.
für das laufende Etatsjahr zur Verfügung. Wie die Deutſche
Allgemeine Zeitung dazu erfährt, ſoll dieſe Ernährungsfürſorg
des Reiches, bei deren Durchführung auch auf die finanzielle
Be=
teiilgung der Länder gerechnet wird, vornehmlich den Kreiſen
der Bevölkerung zugute kommen, die von der gegenwärtigen
wirtſchaftlichen Not beſonders betroffen werden. Sie ſoll mit
dem Kinderhilfswerk der Quäker dergeſtalt verbunden werden,
daß die für die Speiſungen durch die Quäker benötigten Mengen
Mehl und Zucker von der deutſchen Regierung weiter
unentgelt=
lich bereitgeſtellt werden.
Die Deutſchen Werke.
Berlin, 25. Nov. Die als Sachverſtändige für die
An=
gelegeneit der Deutſchen Werke nach Paris entſandten
Miniſte=
rialrat Schäfer vom Reichsſchatzminiſterium und Dixektor
Funke von den Deutſchen Werken trafen wieder in Berlin ein.
Sie haben den Eindruck gewonnen, daß die Gegenſeite gewillt
ſei, ſich ſachlich in die Angelegenheit zu vertiefen. Die
Darlegun=
gen der deutſchen Vertreter ſind mit Intereſſe aufgenommen
ſvorden. Die Entſcheidung wird von der Botſchafterkonferen;
nach Anhörung der Verſailler Militärkommiſſion getroffen
worden.
kpd. Hanau, 25. Nod. Der weitere Betrieb der
Wolf=
gangwerke (Pulverfabrik) iſt geſichert. General Nollet
hat ſich, wie bereits mitgeteilt, durch die Beſichtigung der
Be=
triebsanlagen perſönlich überzeugt, daß von der Herſtellung
militäriſcher Ausrüſtungsgegenſtände keine Rede mehr ſein kann.
Aus dem beſetzten Gebiet.
2½9 Milliarden Mk. für Wohnungsbauten der Beſatzungstruppen
fpcl. Mainz, 25. Nov. Der Fall des Rentners Karl Mohr,
der wegen der Beſchkagnahme ſeines Hauſes durch die
franzö=
ſiſche Beſatzungsbehörde ſich das Leben nahm, hat in der Preſſe
die Frage aufwerfen laſſen, ob ſeitens des Reiches zur
Milde=
rung der Wohnungsnot im beſetzten Gebiet genügend Vorſorge
getroffen worden iſt. Wie das ONB. von zuſtändiger Seite
er=
fährt, hat das Reich auf dem Gebiete des Wohnungsweſens im
beſetzten Gebiet durch Errichtung von Offiziers= und Unteroffi=
ierswohnungen das Großmöglichſte getan. In Verbindung mit
den Vertretern der ſtädtiſchen Vereinigungen der beſetzten
Ge=
biete wurde ein Wohnungsbauprogramm aufgeſtellt, das u. a.
vorſieht: In den Baujahren 1919 bis 1921 2281
Offizierswoh=
mungen im Geſamtwerte von 1 211 695 000 Mark, an Unteroffi.
ierswohnungen 2659 im Eeſamtbetrage von 344 096 010 Mark.
Für das Etatsjahr 1922 ſind vorgeſehen: 1490
Offizierswohnun=
gen im Geſamtbetrage von 446 711000 Mark und 766
Unteroffi=
zierswohnungen im Geſamtbetrage von 216 040 000 Mark. Das
ſind alſo für die Jahre 1919 bis 1922 Aufwendungen zur
Milde=
rung der Wohnungsnot im beſetzten Gebiet im Geſamtbetrage
von 2 421 742010 Mark. Bei den hohen Baukoſten belaufen ſich
die Koſten für die Errichtung einer Offizierswohnung auf
durch=
ſchnittlich 391000 Mark, für eine Unteroffizierswohnung
durch=
ſchnittlich auf 207 500 Mark. Die Reichsregierung hat jedenfalls
alles getan, um den Wünſchen der Gemeinden des beſetzten
Ge=
bietes gerecht zu werden. Auch die Wünſche der pfälziſchen
Ge=
meinden konnten im Rahmen des erwähnten Bauprogramms
im weſentlichen befriedigt werden. So waren beiſpielsweiſe von
der Stadt Neuſtadt a. d. H. verlangt 130 Offiziers= und 68
Unter=
pffizierswohnungen. Das Bauprogramm ſieht vor 95
Offiziers=
ſutnd 64 Unteroffizierswohnungen, die bis zum Frühjahr 1922
ſämtlich bezogen werden können.
Boyern.
Müncheu, 24. Nov. (Wolff.) In der heutigen Voll.
ſitzung der bayeriſchen Landes=Bauernkammer, zu
der auch der Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld erſchienen war,
wurde von dem Präſidenten Heim ein Nachruf für den
der=
ſtorbenen König ausgeſprochen. Der Miniſterpräſident
fab der Hoffnung Ausdruck, daß die Beſtrebungen zum Ziele
führen, den deutſchen Markt mit deutſchen Produkten zu
aus=
kömmlichen Preiſen zu verſorgen. Um dies zu erreichen, werde
es notwendig ſein, die Organiſationen noch beſſer auszugeſtalten
und die Erzeuger mit den Verbrauchern in weiteſtem Maße
mög=
lichft unmittelbar miteinander in Verbindung zu bringen. Die
Landwirtſchaft habe auch eine große politiſche Bedeutung, in
einem Moment, wo wir noch lange nicht über die Schwierigkeiten
des Krieges und der Nachkriegszeit hinweggekoinnren ſind. Es
ſei wichtig, daß ſich der Staat auf einen Berufsſtand ſtützen könne,
der auf der Scholle ſitze als ein vernünftiges konſervatives
Ele=
ment. Wir müſſen dahin ſtreben, ſagte Graf Lerchenfeld, daß
alle Verſuche den Grundbeſitz und das Heim
zu monopoliſieren, ſcheitern. Der Verſuch der
So=
zialiſierung iſt abgeſchlagen, aber es können noch andere Angriffe
folgen. In dieſem Zuſammenhang verwies der
Miniſterpräſi=
dent auf die Steuergeſetzgebung und führte dazu aus:
„Unſer Weg iſt klar. Erhaltung, Sicherung und Vergrößerung
der Produktion, Erhaltung und Sicherheit unferer Scholle und
unſeres Heims. Innerhalb dieſer Geſichtspunkte muß die
Land=
wirtſchaft aber auch Opfer bringen, die nicht geringer ſein
dürfen als die Opfer anderer Berufsſtände. Das gibt der deut
chen und der bayeriſchen Landwirtſchaft die moraliſche
Grundlage.”
Oberſchleſien.
Erſuchen der Interalliierten Kommiſſion um Sperrung
der oberſchleſiſchen Grenze.
Oppeln, 25. Nop. (Telunion.) Die Juteralliierten
Kom=
miſſion hat aus Anlaß der letzten großen Ausſchreitungen an der
deutſch=polniſchen Grenze an die Warſchauer Regierung das
Erſuchen gerichtet, unverzüglich für eine ſcharfe
Grenzab=
ſperrung Sorge zu tragen.
Uebergabe Oberſchleſiens an Polen am 23. Mai 19222
Kattowitz, 25. Nov. (Telunion.) Wie verlautet, rechnet
man in polniſchen Kreiſen damit, daß die offizielle Uebergabe der
Verwaltung an Polen in den ihm zugeſprochenen Gebieten Ober.
ſchleſiens erſt am 23. Mai 1922, dem polniſchen Nationalfeiertag,
erfolgen werde.
Die deutſchen Grundſtücksverkäufe in Kattowitz.
Kattowitz, 25. Nob. (Telunion.) Die
Grundſtücksver=
käufe nach Bekanntverden der Genfer Entſcheidung in Kattowitz
weiſen die Umſatzſumme von 200 Millionen Mark auf.
Die Käufer kommen zum größten Teile aus Kongreßpolen oder
aus dem früheren Kreiſe Poſen.
Braunſchweig.
Braunſchweig, 25. Nov. (Wolff.) In der geſtrigen
Sitzung der Landesverſammlung wurde an Stelle des
zurückgetretenen Miniſters Oerter der Abgeordnete
Grote=
wohl (U. S.P.) mit 30 gegen 25 ungültige Stimmen zum
Mit=
glied des Staatsminiſteriums gewahlt. Die Fraktionen des
Landeswahlverbandes und die Demokraten beteiligten ſich an
der Wahl nicht, ſondern gaben weiße Zettel ab. Der
Landes=
wahlverband gab die Erklarung ab, daß angeſichts der im
kom=
menden Januar bevorſtehenden Neuwahlen zur
Landesverſamm=
lung eine Erfatzwahl unzweckmäßig ſei. Die Demokraten
ſpra=
chen ſich in ähnlichem Sinne aus.
Stinnes” Miſſion.
Berlin, 24. Nov. (Wolff.) Die B. Z. a. M. erfährt von
ihrem Londoner Berichterſtatter, die Verhandlungen, die Stin
ſies in London nicht im Auftrage der deutſchen Regierung,
ſon=
dern im Namen der deutſchen Induſtrie führe, um
dieſe durch Gewährung einer großen Anleihe in den Stand zu
ſetzen, die notwendige Garantie für die weitere Erfüllung der
Reparationsverpflichtungen zu übernehmen, verliefen bisher
durchaus zufriedenſtellend. Die Kreditgewährung
an die deutſche Induſtrie würde ſo erfolgen, daß die engliſche
Regierung und die beteiligten Kreiſe unmittelbar am Wieder=
aufblühen der deutſchen Induſtrie intereſſiert würden, und zwar
durch Beteiligung, nicht aber durch eine Finanzkontrolle. Es
würde ſich um eines die engliſchen Intereſſen berückſichtigendes
dem Wieshadener Abkommen an die Seite zu ſtellendes
Sach=
leiſtungsabkommen handeln.
Zur Rede Briands.
Bern, 25. Nov. (Wolff.) Von unſerem
Privatbericht=
erſtatter. Die Baſeler Nachrichten verweiſen in einer
Beſprechung der Rede Briands, die in Waſhington mit
höf=
licher Ruhe aufgevommen doorden ſei, darauf, daß die
Mög=
lichkeit jeder wirtſchaftlichen Diskuſſion mit dem Hinweis au
den allenfalſigen Einmarſch im Deutſchland beendigen
zu können, für die Franzoſen im Grunde geradeſo
ge=
fährlich iſt, wie für die Deutſchen. Sie befähigt nur eine
datriotiſche, aber auch ſehr ſchlecht unterrichtete Kammer, die
Re=
gierung immer wieder an einer vernünftigen Berückſichtigung
der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands zu verhindern. Eine ratio
nelle Behandlung Deutſchlands hätte es Frankreich ermöglicht
die Hälfte ſeiner Soldaten produktiver Arbeit zurückzugeben und
dabei immer noch eine der deutſchen dreifach überlegene Armee
beizubehalten. Der Artikel betont, daß jede neue kriegeriſche
Ver=
wicklung ein furchtbares Unglück für Europa wäre, Frankreick
nicht ausgenommen, und fragt zum Schluß: Wäre darum ein
franzöſiſches Einlenken in der Abrüſtungsfrage,
das ein Einlenken in der Reparationsfrage zur natürlichen Folge
hätte, nicht doch politiſch weitſichtiger als Briands mit ſo guter
rethoriſcher Wirkung vorgetrages Programm?
Die Nationalzeitung fragt: Wo iſt die Unterſtützung
des demokratiſchen Deutſchland? Man ſucht ſie vergeblich. Gibt
es nicht auch zwei Frankreich, ſo wie es zwei Deutſchland
gibt? Und hat dieſes andere Frankreich nicht in Verſailles er=
reicht, daß das Deutſchland in Europa unter ſieben Staaten
ver=
teilt wurde? Führt dieſes Frankreich nicht durch fortwährende
Tributzahlungen zu Deutſchlands Schwächung? Gibt es nicht
ein Fraukreich, das Deutſchland von allen Seiten einſchließt, das
Saarbecken durchdringt, im Rheinland ſeparatiſtiſche Propaganda
zetreibt, während in Elſaß jedes Autonomiebeſtreben Hochverrat
bedeutet? Nur iſt es in Frankreich dieſe Richtung, die regiert,
während in Deutſchland die friedfertige regis,
Auch die Nationalzeitung tritt ſchließlich dafür ein, daß Frau
reich mit der Abrüſtung nachfolgen müſſe, auf die Lebensnotwan
digkeiten des beſiegten Feindes Rüickſicht nehme und auf D—w
hungen und Preſſionen verzichte.
Paris, 25. Nov. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter Oe
Journal in London meldet, es ſcheine, daß man ſich in Fra u
reich nicht genau Rechenſchaft darüber ablege, was England w.
dem Program denke, das Frankreich in Waſhington über 5
Abrüſtung zu Lande entwickelt habe. Zuerſt habe man Or
Plaidoyer Briands prächtig gefunden, aber nat
her habe man geſagt: Amerika, Japan und England habe
Schiffe auf dem Altar der Abrüſtung geopfert. V.
opfert Frankreichaber? Mit vieler Vorſicht ſetzt der 2
richterſtatter den Landsleuten auseinander, wenn zwei oder die
Zeitungen auch die Theſe Frankreichs ohne Einſchränkung bill
ten, zwanzig andere brächten über die Haltung Frankreichs ſo
harte, manachmal ſogar beleidigende Artikel. Die
Epitheton bezieht ſich auf die Korreſpondenzen des Romtanſchr it
ſtellers Wells, deſſen Wiedergabe in Frankreich für nicht oppr
tun gehalten werde. Welches aber ſei die Meinung der engliſche
Regierung. Der Korreſpondent ſagt: Ich verſichere, daß ich nnd
enthalten hätte, öffentlich eine Analyſe der Erörterung zu
geb=
die geſtern abend im Kabinettsrat ſtattgefunden hat, wenn
nicht die Befürchtung hegte, daß man beſtimmte Meiuungsva
ſchiedenheiten nicht länger verſchweigen kann. Man kann ſag
— glaube ich — daß die Meinung der engliſchen Regierung 1
folgt ausgedrückt wurde: Da es der Wunſch der übrigen Tel
der Welt iſt, abzurüſten, und da wir uns bereit erklären, ein
Teil unſerer Marine zu opfern, ſchafft die Rede Briands
e=
neue Lage. Frankreich ſcheint bis an die Zähne bewaf
net bleiben zu wollen. Es verlangt das Recht, außer ſein
militäriſchen Streitkräften eine relativ mächtige Flotte
beſitzen, die auch Unterſeeboote von großer Tonnage er
halten ſoll, welche ſomit zu einem anderen Zwecke als zu re
defenſivem Schutz der franzöſiſchen Küſte verwendet werden ſu
Briand verſprach nichts Präziſes für den Fall, daß Deutſchla,
ſeine Verpflichtungen erfüllt. Soll Europa verurteilt werda,
ein bewaffnetes Lager zu bleiben, worin Frankreich mit ſeim
Truppen den beherrſchenden Einfluß ausübt? Der Berichterſt
ter weiſt auch auf die geſtrige Rede Lord Curzons hin und a
zählt ferner, daß Lloyd George ſeinerzeit mit einem Entwa
nungsplan zur Friedenskonferenz nach Paris gekommen ſei; 5
Haltung Wilſons aber, der nur an ſeinen Völkerbund, dach
habe es ihm opportun erſcheinen laſſen, dieſen Entwaffnung
plan, wvoran Lloyd George noch heute feſthalte, nicht zum
Vw=
trag zu bringen. Die augenblickliche Lage beunruhige Llo
George dermaßen, daß er baldmöglichſt eine Zuſammenkunft mi
Briand wünſche.
Briandſche Jronie für die Verbündeten.
TU. Rom, 25. Nov. Die Waſhingtoner Berichte über 2
Entgleiſung Briands rufen tiefſtes Befremden, ja unverhe
lene Entrüſtung hervor. Briand ſchleuderte dem italieniſch=n
Senator Schanzer, der von dem Wunſche des italieniſche
Volkes nach Einſchränkung der Rüſtungen ſprach, die ſchro
Nennen &
Frage ins Geſicht: „Wer ſind denn Ihre Feinde?
auch nur einen einzigen!” Schanzer ſchwieg, worauf Briand fo
fuhr: „Ihr ſprecht von Abrüſtung, weil Ihr abrüſten wollt, A
Euer Heer in Auflöſung begriffen iſt. Ihre Abrüſtung iſt Ee
Frucht der moraliſchen Dekompoſition des italieniſchen Heeres”
Zu den amerikaniſchen Delegierten gewandt, ſagte Briand: „Si.
Sie bereit, einen regelreihten Garantievertrag mit uns zu ſchl.
z=
ßen? Wenn ja, ſo iſt die franzöſiſche Regierung bereit, er.
ventuelle Einſchränkung der Landrüſtungen ins Auge zu faſſen
Als alle Delegierten ſchwiegen, fuhr Briand fort: „Ich verſte.
Euer Schweigen. Die Garantie, worauf wir bauten, iſt u.
nicht angetragen worden. Wir verlangen alſo das Recht, oh
die Kontrolle von Freund und Feind, ſelbſt für unſere Siche
heit Sorge zu tragen.‟ Der Eindruck von Briands Worten 1
ungeheuer. In der Mittagsſitzung erklärte Briand weiter, er
überzeugt, daß die Konferenz keine Kritik oder kenen Tadel üEl
Flankreichs Haltung ausdrücken werde. Zu den Englände
gewandt, ſagte Briand ſpöttiſch: „Wenn Ihr ſo vi
Dreadnoughts zum Sardinenfang braucht,
brauchen wir Franzoſen viele U=Boote zur E
orſchung der ſubmarinen Flora.‟ Die italieniſcr
Preſſe konnnentiert bisher Briands Worte noch nicht.
Die franzöſiſche Regierung gegen den
Wieder=
aufbau durch Deutſche.
Paris, 25. Nov. (Telunion.) Obwohl ſich eine überwä
gende Mehrheit für den Wiederaufbau der zerſtörten Gebic.
durch deutſche Arbeiter bei der Abſtimmung in den 11
franzö=
ſchen Gemeinden ausgeſprochen hat, ſcheint die franzöſi
Regierung dennoch die ganze Aktion hintertreibe
zu wollen. Es wird nämlich unter dem Vorwand, die Intereſſe
ten ſeien vor der Abſtimmung nicht genügend aufgeklärt gewe
behaupet, es müſſe eine neue Abſtimmung erfolgen. Bis zu de
erſt noch feſtzuſetzenden Zeitpunkt dieſer neuen Abſtim
mung hot
man, daß dieſe 11 Gemeinden genügend für die Ablehnung
arbeitet ſeien. Das Beſtreben der maßgebenden franzöſiſch
Kreiſe zielt darauf ab, anſtelle deutſcher lieber italieniſche,
p=
niſche und tſchechiſche Arbeiter zum Wiederaufbau heranzuziehe
Lord Curzon über den Weg zum Frieden,
London 25. Nob. (Telunion.) Vor einer Verſamt
lung von Kaufleuten der City ſagte Lord Curzon: Be
ſeit drei Jahren ſei der Waffenſtillſtand unterzeichnet und no
immer ſei der Frieden nicht erreicht. Er ſei der Meinung, da
weitere zehn Jahre nach dem Waffenſtillſtand vergehen
müßte=
bis wir wieder normale Lebensverhältniſſe hätten. Er fn
ſich über die Ergebniſſe der Konferenz in Waſhington, glat
aber nicht, daß es niemals wieder Kriege gebe
würde. Wenn Fraukreich verſuche, eine eigene iſolierte Po
zu führen, ſo müſſe Deutſchland dadurch verletzt werden. Cur;
betonte, man müſſe mit Deutſchland zu einem Fric
den kommen, um einen allgemeinen Frieden in Europa zu
d=
kommen. Man müſſe Deutſchland auch deutlich machen, daß m
keine Vergeltungs= oder Rachepolitik dulden wolle, ſondern da
ihm die anderen Länder helfen würden.
Um das japaniſch=engliſche Bündnis.
Waſhington, 25. Nod. (Telunion.) In der Sitzung
die Fragen des Stillen Ozeans wurde von engliſch=
Seite mitgeteilt, daß ein Zuſammenſchluß zuſtande gekommen
von engliſchen, franzöſiſchen und japaniſchen Beſitzern ber
Konzeſſionen in China. Alle Konzeſſionen ſind
einem Truſt vereinigt und werden gemeinſchaftlich finanzier
Auch für die künftigen Konzeſſionen iſt die Regelung verabre.
Das Abkommen bezieht ſich auch auf die Eiſenbahnen. Die 3!
ſtimmung Chinas ſcheint noch nicht erfolgt zu ſein. In eins
Sitzung der engliſchen und amerikaniſchen Preſſevertreter w
den ſcharfe Debatten geführt. Die Amerikaner erklärten, daß d0
engliſch=japaniſche Bündnis gegen Amerika gerichtet ſei, woral
die Engländer antworteten, daß dies unmöglich ſei, weil ſche
der Wortlaut des Vertrages ein Auftreten gegen die Vereihſe.
ten Staaten ausdrücklich ausſchließe.
Die Streikbewegung.
* Berlin, 25. Nov. Dem Vorwärts zufolge haben nach dee
endgültigen Ergebnis der Abſtimung in den Berliner ſtädte
ſchen Werken 90 Prozent der Angeſtellten für die Ablehnu
des Schiedsſpruches ſomit für den Streik entſchieden. Auf 4
laſſung der Gewerkſchaften und der Funktionäre der ſtädtiſchen
ſtellten, finden aber noch einmal Beſprechungen mit dem Magiſtvar ſ.
Arbeiter zu befürchten.
[ ← ][ ][ → ]Rummer 317.
Schiffsunfälle.
Lübeck, B. Nov. (Telunion.) Wie aus Kopenhagen gemeldet
wird, iſt wahrſcheinlich in der Oſtſee der Lübecker Segler „Elbe”
un=
tergegangen. Geſtern trieben zwei Rettungsboote, von denen
das eine wit „Lübeck Elbe” bezeichnet war, an der däniſchen Oſtküſte ans
Land.
Hamburg, 25. Nov. (Telunion.) Der dichte Nebel, der
ſeit 48 Stunden auf der Unterelbe lagert, hat außer dem Unfall, der den
Dampfer „Hugo Srinnes” betroffen hat, noch andere Unfälle im
Gefolge gehabt. So mußte der belgiſche Dampfer „Meuſe” der
ge=
ſtern von hier nach Bordeaux abgegangen war, bei Blankenneſe vor
Anker gehen und wurde in dieſer Stellung von einem Dampfer
ange=
rammt wobei die Flanken vollſtändig durchbrachen, ſodaß der Dampfer
ſeine Reiſe aufgeben mußte. Er kehrte mit Hilfe eines
Bergungsdamp=
fers wieder nach Hamburg zurück, wo er nach der Werft gebracht wurde.
Ein weiterer Zuſammenſtoß hat ſich an der Oſte ereignet. Dort wurd
ein Dampfer von dem von Sevilla kommenden Dampfer „Großburg‟
angerammt und beſchädigt. Welcher Schaden angerichtet worden iſt,
muß erſt eine Unterſüchug ergeben.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. Rovember 1921.
Seite 5.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 25. Nov. (Wolff.) Der Polizeipräſident von Berlin
hat eine Bekanntmechung erlaſſen, nach welcher das auf Grund
des Reichsverfaſſung unter dem 22. November angeordnete
Ver=
bot von Verſammlungen unter freiem Himmel
am 28. November wieder außer Kraft tritt. Vom 28.
No=
vember an ſind die Verſammlungen unter freiem Himmel, ſowie
die Umzüge und Straßendemonſtrationen wieder geſtattet.
Wien, 25. Nov. (Wolff.) Amtlich. Heute haben die
Trup=
pen des Bundesheeres nebſt der beigegebenen Gendarmerie den
Vormarſch zur Beſitznahme der ganzen ſüdlich des
Oeden=
burger Abſtimmungsgebietes liegenden Teiles des
Burgen=
landes begonnen.
Budapeſt, 24. Nov. (Wolff.) Der Reichsveriveſer erſuchte
den Grafen Bethlen, Vorſchläge zur
Kabinettsbil=
dung zu machen.
Athen, 25. Nov. (Wolff.) Heute begann vor dem
Kriegs=
ericht der Prozeß gegen die Hauptanſtifter im
Elek=
trizitätsſtreik. Die Anklage wirft ihnen vor, daß ſie als
mobiliſierte Angeſtellte einer Eiſen= oder Straßenbahn entgegen
den erhaltenen Befehlen in der Kriegszeit ihre Poſten verlaſſen
und Privateigentum zerſtört haben, an deſſen weiterer
Erhal=
wng der Stagt intereſſiert geweſen ſei.
Tokio, 25. Nov. (Wolff.) Der Kronprinz iſt zum
Re=
genten gewählt worden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Kinſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden
für die Beröffentlichugen unter dieſer Uegerſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einfender verantwortlich.)
Im Darmſtädter Tagblatt vom 13. November war zu leſen, daß
nach Beſchluß des Geſamtminiſteriums die den Beamten uſw. nach dem
Beſoldungsgeſetz vom 14. Oktober zuſrehenden Bezüge ſofort nach
Veröffentlichung des Geſetzes gezahlt werden ſollten, ohne ſogar die in
Artikel 8 der Verfaſſung vorgeſehene 7tägige Friſt abzuwarten. Das
Geſetz iſt am 11. November veröffentlicht, aber bis heute warten wir
auf dieſe „ſofortige” Zahlung vergebens. Wenn noch dazu die Beamten
nit der Zahlung der ab 1. Oktober neu geregelten Bezüge auf Anfang
Dezember vertröſtet werden, ſo fragen wir uns jetzt, was die in
Aus=
ſicht geſtellte „ſofortige” Zahlung überhaupt für einen Sinn hat. Wenn
hier und da auch eine einzelne Zahlung erfolgr iſt, ſo müſſen wir unteren
Beamten das Geſamtminiſterium ganz beſonders dringend um
Anord=
nung bitten, daß den von ihm getroffenen Maßnahmen von den
betref=
fenden Stellen nunmehr auch ſofort nachgekommen wird.
Viele untere Beamten, die in Not ſind.
— In Frankfurt a. M. bemüht man ſich von zuſtändiger Stelle
we=
gen Wiedereinführung der ermäßigten Poſtgebühren im Nachbarortsver=
Fehr mit Offenbach. Die Handelskammer Darmſtadt ſollte gleiches fiir
Darmſtadt und Vororte zu erreichenn anſtreben.
Liierariſches.
— Jm Verlag von Levy u. Müller in Stuttgart ſind folgende neue
Geſchenkswerke ſür die Jugend erſchienen: Duſelfritz. Eine luſtige
Kindergeſchichte von Oiga Gaul=Moluar. Mit dier Vollbilder
won Ernſt Kutzer. Deckenenlwurf von Willy Planck. Geb. 29 Mk. De
Held dieſer von unübertrefflichen Humor erfüllten, ſpannend erzählte
Geſchichte iſt ein kleiner verträumter Dorfjunge, der den Kopf voll von
MMärch=
einfällen hat, unter derem Einfluß er manches anſtellt, was ihn
Den Neckereien ſeiner braktiſcher denkenden Geſpielen ausſetzt. Die dro
Tigen Erlebniſſe, die ſich daraus ergeben, bringen Fritzchen jedoch keinen
Schaden. Sein warmes, mitleidiges Herz, ſeine Liebe zu den Tieren
wveren dem treuherzigen Dnſelfritz gewiß viele kleine Freunde gewinnen.
Rackerchen. Eine luſtige Kindergeſchichte von Olga Gaul=
Molnar. Mit vier Vollbildern von Ernſt Kutzer. Deckenentwurf von
Willy Planck. Geb. 29 Mk. Klein=Suſe hat die Mutter verloren und
leird nun von anderen erzogen und nicht immer richtig verſtanden. In
aller Unſchuld begeht ſie allerlei Dummheiten, die ihr den Name
„Rackerchen” eintragen; den Menſchen aber, die in ihrem warmen,
liebe=
bedürftigen Herzchen zu leſen verſtehen, wird ſie ein richtiger klein
Sonnenſtrahl. Eine zweite liebevolle Mutter und die gleichaltrige neu
Schweſter derhelfen der kleinen Suſe wiederum zum
Paradiesgärtlei=
ehrer Kindheit.
Von ſprühendem Humor erfüillt, wird dieſe feſſelnde
Son warmherzigem Empfinden getragene Erzählung, die eine Art Ge
genſtück zu „Duſelfritz” die Herzen der jungen Leſer erobern. —
Erzählung für junge Mädchen von Clara
Schelmenmädel.
Schelper. Künſtlereinband und viele Textilluſtrationen von Willy
Planck. Geb. 29 Mk. Eie Mädchenfreundſchaft, reich an
Verwickelun=
gen, die ſich indes alle glücklich löſen, iſt der Inhalt dieſes friſchen,
ker=
ruigen Jungmädchenbuches. Es iſt wirklick, unverhaltſam und ſpannen.
Joſephine Siebe. Mit vier farbigen Vollbildern von Karl
Purr=
rnann. Geb. 35 Mk. Einen ganz eigenartigen Stoff hat ſich die be
währte Jugendſchriftſtellerin diesmal erkoren. Der Puppenſchnitzer Frie=
Solin findet beim Stöbern in einem alten Schrank ein aus langem
Zauberſchlaf erwachendes Kaſperle, das bereits ſeinen Vorfahren als
Modell gedient hat. Die Wanderluſt treibt Kaſperle indes im
Früh=
rahr aus dem Waldhaus in die weite Welt hinaus, vo der ſchnurrige
Schelm die merkwürdigſten Abenteuer erlebt. Joſephine Siebes
Er=
ſergabe kommt auch hier wieder glänzend zur Geltung, und die au=
FC
ſewöhnlich prächtige Ausſtattung wird mit dazu beitragen, dieſes
Se
Buch vom Kaſperle zu einem Lieblingsbuch der Jugend zu machen.
Um der Murter willen. Erzählung für die Jugend von Tonny
Schumacher. Mir Buchſchmuck von Karl Schmauk und Bildnis der
Verfaſſerin. Geb. 27,50 Mark. Vielen Tauſenden von Knaben und
Mädchen iſt die bekaunte Jugendſchriftſtellerin durch ihre unterhaltenden
und gemütvollen Bücher eine mütterliche Freundin geworden. Das
Murter=Thema, das ſie in dieſer fünfundzwanzigſten ihrer bis jetzt im
Veulag von Levy u. Müller erſchienenen Jugenderzählungen behandelt,
gr ihr denn auch ganz beſonders, und ſie hat in dieſe Geſchichte eines
von einem türkiſchen Bärenführer verſchleppten Armenierknaben ihre
Seele hineingelegt. Der tiefe Gehalt und der abenteuerliche Stoff
ma=
hen die Erzählung ſo recht zu einer wertvollen, ſpannenden
Jugend=
ind Volkslektüve.
Landwirtſchaftliches.
Saatenſtandsbericht Mitte November 1921
von der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats.
Seit Mitte Oktober ſind in den meiſten Gegenden Deutſchlands
jederſchläge gefallen, die dazu beigetragen haben, die Winterſaaten ans
ageslicht zu bringen und ihren Stand in günſtigem Sinne zu
beein=
iſſen. Doch waren die Niederſchläge noch ungenügend, um den nach
jie vor herrſchenden Waſſermangel zu beſeitigen. Der Grundwaſſe
ind iſt noch tiefer als der im trockenen Jahre 1911. Wenn der Regen
ich ausreichte, um das Wachstum der Winterſaaten zu fördern, ſo ſind
Quellen doch nach dem trockenen Sommer und Herbſt vielfach nod
ſiegt und das Waſſer muß oft von weit entfernten Orten herbeige
afft werden. Infolge dieſer Witterung hat die Beſtellung der
Winter=
tten, wie vor allem bei Weizen, eine Verzögerung erfahren. Wo
eizen nach Rüben geſät wird, iſt die Beſtllung auch heute noch nicht
um Abſchluß gelangt, da die Rüben noch nicht überall abgeerntet ſind.
interroggen und Wintergerſte ſind dagegen ganz beſtellt. 75 Prozent
* Berichterſtatter melden, daß die Winterausſaat beendet iſt gegen
Prozent um dieſelbe Zeit des Vorjahres. Im allgemeinen wird man
gen können, daß das Wintergetreide in demſelben Umfang wie früher
gebaut wird. Der Stand der Winterſaaten wird nach den
Nieder=
hlägen günſtiger beurteilt, als noch Mitte Oktober, doch wird vielfach
über Mäuſefraß geklagt. 48 Prozent der Berichterſtatter teilen mit,
daß der Stand ein guter bis ſehr guter ſei, gegen zirka 40 Prozent im
Vormonat und 41 bzw. 44 Prozent, daß er befriedigend ſei. Die
Oel=
früchte werden von 54 Prozent der Berichterſtatter als gut beurteilt und
von 33 Prozent als befriedigend, während dies im Oktober nur bei
43 Prozent bzw. 30 Prozent der Fall war. Die Kartoffelernte iſt über
all geborgen, während ſich die Rübe zum Teil noch in der Erde befindet.
19 Prozent der Berichterſtatter melden, daß ſie die Rübenernte wegen
früh eingetretenen Froſtes teilweiſe noch nicht haben bergen können.
Die Arbeiterverhältniſſe auf dem Lande haben ſich wenig geändert. 19
Prozent der Berichterſtatter ſchreiben, daß die Verhältniſſe beſſer
ge=
worden ſeien und 20 Prozent, daß ſie ſich verſchlechtert hätten. Es wird
viel darüber geklagt, daß die Induſtrie die Landarbeiter zu ſich
herüber=
zieht und es an Dienſtboten, beſonders an Mägden, ſehr mangelt. 6:
Prozent der Berichterſtatter melden, daß die Niederſchläge nicht
genü=
gend waren.
Die Preisberichtſtelle ſchließt hiermit ihre diesjährige
Berichterſtat=
tung und wird ſie vorausſichtlich Mitte März 1922 wieder aufnehmen.
Spiel, Sport und Turnen.
* Akademiſcher Sportklub. Zu einem Propagandaſpiel
ſtehen ſich heute nachmittag auf dem Patze der Turngemeinde um 3 Uhr
die 1. Mannſchaft der neu zuſammengeſchloſſenen
Spielvereini=
gung Zwingenbeug—Alsbach und eine verſtärkte 2.
Mann=
ſchaft vom A.S. C. Darmſtadt gegenüber. Nach allem, was man bisher
über die Spielſtärke der Spielvereinigung gehört hat, wird uns ein
friſches, energiſches Spiel vorgeführt werden. Die Leute von der Berg
ſtraße verſtehen ihren Sturm zu ſchnellen Angriffen vorzuwerfen und
da der geſunde Torſchuß nicht fehlt, werden Erfolge wicht ausbleiben. In
Anbetracht deſſen hat der A. S.C. eine ſehr ſpielſtarke und gut
zuſam=
mengeſtellte Mannſchaft auf die Beine gebracht, die ſich den Sieg nicht
ohne Kampf nehmen laſſen wird.
einem Freundſchaftsſpiele die 1. Mannſchaft des V. f. R. und die
Ens=
graber Mannſchaft des Sportbereins 98 e. V. Darmſtadt. Den
Darm=
ſtädter Sportkreiſen präſentiert ſich damit V. f. R. zum erſten Male
nachdem er bereits am vergangenen Sonntag in Lorſch mit dem letzten
viole der Vorrunde der Verbandsſpiele ſein erſtes Spiel austrug.
ſe Mannſchaften haben in den Verbandsſpielen gut abgeſchnitten
Während V. f. R. mit 7 Spielen und 10 Punkten derzeit die Führung
innehält, bucht die Ensgraber Mannſchaft aus 6 Spielen 9 Punkte. Dies
und die Tatſache, daß in beiden Mannſchaften beſtes Spielermaterial
ſteckt, laſſen auf ein ſportlich hochſtehendes Spiel hoffen.
— Auch dem
Spiele der 2a Mannſchaft des Sportvereins 98 und der 2. Mannſchaft
des V. f. R., das dem erſtgenannten Treffen vorausgeht, dürfte größtes
Jutereſſe zuteil werden. Ferner tragen am Sonmag Spiele aus:
Mannſchaft V. f. R.—4. Mannſchaft V. f. R.; 1., 2. und 3. Jugend=
Schülermannſchaft V. f. R. gegen die gleichen von Germania=Arheilger
(Verbandsſpiele), 2. Schulermannſchaft V. f. R.—3. Schülermannſchaft
V. f. R., insgeſamt 10 Mannſchaften.
HI.S. Turngemeinde Darmſtadt 1846 — Fußball=
Abteilung. Ein für die Meiſterſchaft beſonders ſchwer in die
Wag=
ſchale fallendes Spiel findet am kommenden Sonntag auf dem
Sport=
platz am Finanzamt ſtatt. Zwei ernſte Kandidaten — der F.=C.
Star=
kenburgia=Heppenheim und die TGD. 1846 — ſtehen ſich hier im fälligen
Verbandsſpiel gegenüber. Schon jetzt ſieht man dieſem Spiel mit
größ=
ter Spannung entgegen, zumal Heppenheim eine flinke und
ſieges=
gewohnte Elf ſtellt, die von denr feſten Willen beſeelt iſt, den Kampf für
ſich zu entſcheiden. Die 2. Mannſchaft der Turner ſpielt in
Heppenheim,
die 3. Mannſchaft in Ober=Ramſtadt gegen V. f. B.
1. und 2.
Jugendmannſchaften ſpielen am Vormittag auf dem Sportplatz am
Finanzant gegen die Jugendmamſchaften des Sportvereins 1898 e. V
Die 1. Schülermannſchaft trägt auf dem Sportvereinsplatz gegen deſſen
Schülermannſchaft das fällige Verbandsſpiel aus. Der Fußballbetrieb
nnerhalb der Turngemeinde 1846 am kommenden Sonntag mit ſechs
Mannſchaften iſt daher ein ſehr veger.
* Fauſtball, Turngeſellſchaft 1875 gegen Groß=
Zimmern. Am Sonntag, nachmittags 2 Uhr, tragen auf dem
Sport=
platz der Turngeſellſchaft, Kranichſteiner Straße (ehem. Aktienziegelei)
die A.= und B.=Mannſchaften genannter Vereine zwei Wettſpiele im
Fauſtballwettſpiel aus. Einen nicht zu unterſchätzenden
Geg=
ner hat ſich die Turngeſellſchaft in dem Turnverein Gro
Zimmern, zurzeit Gaumeiſter des Odenwald=Turngaues, als
Geg=
ner verpflichtet und werden die Spielmannſchaften der hieſigen
Turn=
geſellſchaft alles daranſetzen müſſen, um als Sieger aus dem Wettkampf
in dieſem der ſchönſten Turnſpiele, welches an ſpannenden Momenten
anderen Kampfſpielen gleichgeſtellt werden dürfte und hohe
Anforde=
rungen inbezug auf Ausdauer und Geſchicklichkeit an die Mitſpieler
ſtellt, dürfte zu erwarten ſeint.
Die nächſtjährigen Leichtathletik=
Veranſtal=
tungen. Nach der ſtillen Winterarbeit wird die Leichtathletik im
Jahre 1922 am 8. März mit einem großangelegten Frühjahrswaldlauf
zunächſt auf den Plan treten. In Vorbereitung findet ſich ferner eine
neuartige Veranſtaltung, die für den 2. Oſterfeiertag am 17. April
vor=
geſehen iſt. Ein Straßenlauf „Rund um Darmſtadt” wird namhafte
Langſtreckenläufer in Darmſtadt verſammeln. Der 1. Mai wird einen
Vereinswettkampf innerhalb der Abteilung vor ſich gehen ſehen; im
übrigen werden die internen Vereinswettkämpfe nach Bedarf feſtgeſetzt.
Im Rahmen der „Darmſtädter Woche” findet die erſte
Darm=
ſtädter Sportwoche ihre Wiederholung, allerdings in einer Auflage, wie
ſie Darmſtadt bisher noch nicht gekannt hat. Wir verſprechen uns
gerade von den Leichtathletikwettkämpfen in der Darmſtädter Woche
am 11. Juni 1922 eine Veranſtaltung, die das Rund des Stadions in
noch nie geſehener Weiſe füllen wird. Für den Schul= und Jugendſport
wird es ebenfalls ein reiches Betätigungsfeld geben. Ein
Schulmehr=
kampf wird im Laufe des Sommers zur Durchführung kommen. Die
Sommerferien werden dem Jugendſport den Höhepunkt geben, da am
30. Juli nationale Jugendwettkämpfe ſtattfinden. Wir ſehen, daß die
Wettkämpfe mit einer gewiſſen Syſtematik aufgebaut ſind, um
Vor=
bereitung und Wettkämpfe in das richtige Verhältnis zu bringen.
— Arheilgen, 24. Nob. Ein für die Sportgeſchichte Arheilgens
vielleicht bedeutendſtes Ereignis hat ſich mitten in der
Landtagswahl=
kampagne, mit dieſer ſo eigentümlich kontraſtierend, aber auch für die
Intereſſierten als paſſendes Weihnachtsgeſchenk mit dem ſchönen Motiv
„Friede ſei mit Euch” vollzogen: Die ſeit Jahren ſich bekämpfenden
bekannten Fußballvereine „Olympia” und „Germania
haben ſich unter dem Namen Sportvereinigung Arheilgen
04e. V. vereinigt. Der Schlußſtein hierzu wurde in der am
Mitt=
woch ſtattgefundenen gemeinſamen und zahlreich beſuchten
Hauptver=
ſammlung gelegt. Sie verlief in vollſter Harmonie und die
gegenſeiti=
gen Ausſprachen bekundeten, daß Gegenſätze nicht mehr vorhanden ſind
und daß der gemeinſame Wille dazu da iſt, i Eintracht das große Ziel
zu erreichen. Rund 600 Mitglieder zählt die Vereinigung und wird
15 Fußballmannſchaften ins Feld ſtellen. Mit dieſer Zahl tritt ſie an
die Spitze ſämtlicher Vereine in Arheilgen und wird ſomit die
Führer=
rolle im ſportlichen, als auch auf dem geſellſchaftlichen Gebiet
über=
nehmen. Hauptprogramm iſt: Lehre und Ausübung der Körperpflege.
Auf Fußball und Leichtathletik wird vorläufig das Hauptgewicht gelegt,
doch ſollen ſpäterhin noch andere Sportarten eingeführt werden. Daß
die Sportvereinigung mit dem bekannt guten Spielermaterial die Liga
erreichen will, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber auch für Ausbau der
Sport=
anlagen, für die Herſtellung eines Licht=Luft=Bades, ſowie einer
Bade=
anſtalt wird die Vereinigung ihre volle Kraft einſetzen. Möge ihr dazu
das Glück hold ſein. — Aber auch die noch Fernſtehenden, im beſonderen
die Gemeindevertretung und Behörden, werden gebeten, für das ſchöne
Ziel „Volksgeſundheit” im Sinne der Vereinigung mitzugehen und ſie
jederzeit zu unterſtützen helfen.
Ura Das Sportbuch für alle deutſchen Hochſchulen
iſt herausgegeben worden. Es bringt als Einleitung ſehr wirkſame
„Gebote”, warum und wie Leibesübungen getrieben werden ſollen. Die
Leitſätze für Leibesübungen vom dritten Deutſchen Studententag zu
Göttingen (1920) begründen die Forderungen der zwei
Leiſtungsprüfun=
gen innerhalb der erſten vier Semeſter, der Anſtellung vier
hauptamt=
licher Turn= und Sportlehrer und Sportärzte an den Hochſchulen.
Be=
ſonders wichtig iſt der § 13: „Kein Studierender darf zur Ablegung
einer ſtaatlichen oder akademiſchen Abſchlußprüfung zugelaſſen werden,
der nicht zwei Leiſtungsbeſcheinigungen beibringt.
Die allgemeinen
Prüfungsbeſtimmungen ſind genau nach den Beſtimmungen für das
deutſche Turn= und Sportabzeichen ausgearbeitet, nur ſind die
Mindeſt=
leiſtungen nicht unweſentlich herabgeſetzt, z. B. Hundertmeterlauf i.
14,4 Sek., Weitſprung 4 Meter, Diskuswerfen 18 Meter, Laufen 5000
Meter 25 Minuten. Eine beigefügte Leiſtungskarte erleichtert den
prak=
tiſchen Gebrauch des Sportbuches. Ein Auszug aus den Beſtimmungen
für den Erwerb des Deutſchen Turn= und Sportabzeichens beſchließt das
wichtige Dokument für den Fortſchritt der Leibesübungen. Möge es
mit dazu beitragen, dem deutſchen Volk eine geſunde akademiſche Jugend
zu erziehen.
sr. Rennwettzentrale oder
Buchmacherkonzeſſio=
nieru:
. ng? Die Reichsregierung hat den Entwurf des Reichsrats
Geſundung des Wettweſens und einer richtigen
Steuererfaſ=
ſung, die Genehmigung berſagt und erwartet eine Verbeſſerung dadurch,
daß ſie durch ihren Entwurf die fahrelangen Steuerhinterzieher, nämlich
das unlautere Buchmachergewerbe „konzeſſioniert” Sie verwirft
hin=
gegen die Steuererfaſſung durch die Rennvereine, die ſeit 1905 getreulich
die Steuer verrechnet haben, und die nun auch noch neben dem
Totali=
ſator auf den Renmplätzen die Steuer aus außerhalb den Rennplatz=
Totaliſators liegenden Wettabſchlüſſen dem Staat zuführen wollen. —
Die Begründung der Reichsregierung ſagt u. a., daß die Ueberziehung
des Reiches mit einem Netze von offiziellen Annahmeſtellen der
Rennver=
eine vom volksmoraliſchen Standpunkt aus erheblich größere Bedenken
in ſich berge, als gegen die Konzeſſionierung des bislang unlauteren
Buch=
machergewerbes ſpreche. Wer einigermaßen die Materie beherrſcht, mruß
nur wundern und ſein Bedauern
aus=
ſich über eine ſolche Auffaſſung
ſprechen, daß man in den maf
ebenden Kreiſen der Reichsregierung ſo
wewig Verſtändnis für dieſe überaus wichtige Angelegenheit hat. — Die
Tätigbeit einer an dieſem oder jenem Ort errichteten bureaumäßigen
An=
nahmeſtellen ſchädigt die Volksmoral ſicherlich viel weniger, als wenn an
geichen Orten Dutzende, in den Großſtädten ſogar Tauſende, in
Wirt=
ſchaften, Zigarrenläden, Friſeurgeſchäften uſw. Wettaufträge ſammeln
und dadurch und dabei auch ſolche Kreiſe zum Wetten aufmuntern, die
bisher von der Wettluſt noch nicht ergriffen waren. Zu einer offiziellen
Annahmeſtelle geht nur derjenige, der eben wetten will, genqu wie der
Käufer in ein Ladengeſchäft nur eintritt, wenn er die Abſicht hat,
zu
1. Die Aufmunterung zum Wetten iſt alſo, im Ge
ſatz zur Begründung des Entwurfs der Reichsregierung, weit mehr in
der Annahme des Buchmachergeſetzes zu ſuchen, als in einer
Ausbrei=
tung der offiziellen Annahmeſtellen. Die Rennvereine wollen doch nur
auch die Summen ſtewerlich erfaſſen, die bisher in den Taſchen der
Buch=
macher und ihrer Helfer verſchwanden. Daß dieſe Kreiſe nach wie vor
Mittel und Wege finden werden, die Steuererträgniſſe durch ſtille
Ab=
machungen zu hinterziehen, liegt für jeden, mit den Verhältniſſen
Ver=
tvauten klar auf der Hand. Es iſt ganz unverſtändlich, wie die
Reichs=
regierung die Auffaſſung weiter vertreten kann, ein konzeſſioniertes
Buchmachergewerbe mit ſeinem Rieſenheer von Winkelbuchmachern zu
Steuererfaſſern zu machen, mit anderen Worten, die gleichen Perſonen
die ſich 17 Jahre hindurch durch Steuerhinterziehungen die Taſchen
füllten.
sr. Die hereingefallenen Stadtväter. Eine
ergötz=
liche Geſchichte wird uns aus Dortmund gemeldet: Dort beabſichtigte der
Schwimmklub „Aegir” am 26. und 27. November ein Internationales
Schwimmfeſt abzuhalten. Da die Stadtverwaltung aber einen ſo hoheir
Steuerſatz in Anrechnung brachte, daß damit die Abhaltung des Feſtes
überhaupt in Frage geſtellt war, entſchloß man ſich kurzer Hand das Feſt
zu berſchieben und wird es nun nach dem 15. Dezember nochmals
aus=
ſchreiben. Nach dieſem Termin ſind nämlich alle
Amateurſportveranſtal=
tungen nach den Bebanntmachungen des Reichsbeirats für körperliche
Erziehung ſteuerfrei. Nur bis zum 15. Dezember dürfen die Gemeinden
noch ihre alten Steuerſätze in Anrechnung bringen. Der Hereingefallene
iſt dabei die weiſe Dorhnunder Stadtverwaltung, die genau wie in der
Reichshauptſtadt ſeiner Zeit beim Streik der Radrennbahnen wegen zu
hoher Steuern, nun deren gar keine erhält.
Schluß des redaktionellen Teils.
Zahlreiche Krankheitskeime, darunter die Erreger
der Halsentzündungen, Grippe und dergl. ge
langen durch Mund und Rachen in den Körper.
G
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ſtreckt er den Zucker, indem man nur die halbe Menge des ſonſt üblichen
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Dornrös=
chen” abends 8 Uhr „Mutterſegen und Vaterfluch”.
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München um 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
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Skiklub: Spaziergang 2½ Uhr ab Böllenfalltor.
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton:
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* heſſiſche Politik und de
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oel und Landwil;
liches); Max Streeſe; für
vort, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigente
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Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2G6. November 1921.
Familiennachrichten
Nar Mn Hannan, da . a,
Lnachm. /,3 Uhr, in der St.
Lad-
wigskirche stattfindende Trauung
beehren sich anzuzeigen
Maria Fischer
Max Riege
Darmstadt
Hambarg
Statt Karten.
Ihre am 27. Novbr. 1921 in
der Stadtkapelle, nachm. 21/ Uhr,
stattfindende TRAUUNG zeigen
hiermit an
Dora Daniel, geb. Mahr
Adolf Daniel.
Barnt et Sartrst, A. MMes
zür die vielen Geschenke und
Glück-
wünsche anläßlich nnsrer Goldenen;
Hochzeit sagen auf diesem Wege allen :
Gebern unsern herzlichsten Dank.
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Todes=Anzeige.
Heute früh 10½, Uhr
ver=
ſchied nach kurzem, ſchwerem
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. November 1921.
Seite 7.
Hieintener
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Die Not der Kleinrentner iſt ſo groß,
daß ſie zum Himmel ſchreit.
Wenn dieſe Notlage heute auch von linksradikalen Parteien
ugegeben wird, ſo denken dieſelben doch nicht ernſthaft an eine
Zmderung derſelben, denn Zeit genug hätten ſie in den 3 Jahren
dir ſozialiſtiſch=demokratiſchen Herrſchaft gehabt, ihre ſch önen
Norte in Taten umzuſetzen. Sagte doch noch im Vorjahre ein
ffſiſcher Miniſter in einer Verſammlung in Nidda:
„In der jetzigen Zeit
darf es keine Rentner mehr geben!“
und im „Volksfreund” wir von Leuten geſprochen, die ſich höchſtens
„im Monat einmal 10 Minuten lang
Mit Kuponabſchneiden herumzuplagen haben.
An der Spitze des Aus chuſſes, der vom Reichstag eingeſetz
ud beauftragt wurde, Vorſchläge zur Behebung der Not der
Klein=
ſentner zu machen, ſteht der Abgeordnete Dr. Moldenhauer
um der Deutſchen Volkspartei, der an die Reichsregierung das
frſuchen ſtellte, einen Teil der
Ausfuhrabgaben
ſüir die Unterſtützung der Kleinrentner zu verwenden.
Auf Betreiben der Deutſchen Volkspartei hin iſt in der Novelle
un Einkommenſteuergeſetz eine weitere
Steuerſchonung
ſer Kleinrentner bis zum Einkommen von 14 000 Mark
üngetreten. Bereits nach Zuſammentritt des im Jahre 1920
ewählten Reichstages wurde von der Deutſchen Volkspartei eine
kFfolution an die Reichsregierung gerichtet, in der gefordert wurde,
daß den Kleinrentnern über die beſtehende
Steuer=
reichterung hinaus
beſondere Hilfe
ſewährt werden müſſe.”
Im Herbſt 1920 richtete der Abgeordnete Geisler von der
derutſchen Volkspartei den Antrag an die Reichsregierung, „
ange=
ſchts der Not der Kleinrentner ein
Mindeſteinkommen
on 15 000 Mark (mit der Frau zuſammen 20000 Mk.) von der
japitalertragsſteuer freizulaſſen.”
Nachdem ſich die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartef
ſie derholt mit der Not der Kleinrentner befaßt hatte, hat ſie in
ner weiteren Reſolution ihre Uebereinſtimmung mit dem Vorſchlage
s vorhin erwähnten Ausſchuſſes dahin bekundet, „daß die Lage
er Kleinrentner dadurch verbeſſert wird, daß nicht nur
ſteuererleichterung geſchaffen
undern auch Reichsmittel bereit geſtellt werden
um der größten Not zu begegnen.”
Daß die Deutſche Volkspartei überhaupt in hervorragendem
ſta ße beſtrebt geweſen iſt, die Not der kleinen Rentner zu mildern
iund. deren Forderungen zu vertreten und daß auch in weiten
Volks=
eſſſen dieſe Auffaſſung herrſcht, bekundet eine Reſolution, die in der
un desverſammlung der Klein= und Mittelrentner Sachſens gefaßt
nd in der offen ausgeſprochen wurde
„das wärmſte und größte Intereſſe
nd Verſtändnis für die troſtloſe Lage der Klein= und
Rittelrentner
ſat bisher die Deutſche Volkspartei gezeigt.”
Die Deutſche Volkspartei iſt natürlich nicht der Anſicht, daß
e Steuererleichterungen allein genügten, die Not der Kleinrentner
Heſeitigen, ſondern daß — wie der Abgeordnete Dr. Oſann in
mr der letzten Sitzungen des Landtags ausführte —
weitergehende Maßregeln
Dieſer Richtung getroffen werden müſſen. Dieſes Ziel
erreichen wird die Deutſche Volkspartei im Reiche wie in
. Einzelſtaaten alle ihre Kräfte einſetzen. Bei den Wählern
der liegt es ſetzt, durch Wahl der Deutſchen Volkspartei (Liſte
in geldey) die Partei ſo zu ſtärken, daß ſie in der Lage iſt, den ſo
t bekundeten Willen zur Verbeſſerung der Lage der Kleinrentner
ehr noch als bisher in die Tat umzuſetzen. Dagegen können die
leinrentner nicht Parteien der Linken ihre Stimme geben, die in
r Theorie wohl freundlich zu ihren Forderungen ſtehen, in der
(12906
raxis aber völlig verſagt haben.
darum, ihr Kleinrentner: Auf zur Wahl
Wählt die Liſte
der Deutſchen Volkspartei!
Beaute habt Ihr
noch nicht genng?
die „Errungenſchaften der Revolution” haben Euck
immer tiefer in wirtſchaftliche Nöte gebracht.
ſas Berufsbeamtentum iſt in Gefahr.
5o zialdemokratiſche „höhere Beamte”, ſollen Euch
vor die Naſe geſetzt werden.
ſuf die Tüchtigkeit kommt es heute weniger an,
(12903
als auf die Parteiſtellung.
Es iſt genug.
ſeine Stimmen den Parteien der alten Koalition,
Mann und Frau treten wir ein für die
Deutſche Volkspartei.
Actung! Zentrumswähler! Achtung!
Am Wahltag halten wir drei Wahlbureaus offen:
Für Bezirk Nord: Schweſternhaus, Schloßgartenſtraße 3,
„ „ Mitte: Brauerei Grohé Karlſtraßze 10,
Süd: Lokal Herdweg 28.
77
Daſelbſt Stimmzettel, Auskunft uſw. erhältlich.
Unſer Stimmzettel trägt den Aufdruck:
Zentrumspartei.
Lenhart, Georg, Profeſſor
Domkapitular in Mainz.
Mit dieſem Zettel wählt man die ganze Liſte der heſiſchen Zentrumspartei, die folgenbe
Namen umfaßt:
Starkenburger Kandidaten:
Rheinheſſiſche Kandidaten:
von Brentano, Otto, Miniſter der Juſt z, Darmſtadt. Leuhart, Georg, Profeſſor, Domkapitular, Mainz=
Blank, Sebaſtian Pankraz. Landwirt, Gaulsheim
Uebel, Philipp 2 Miniſterialpräſ dent, Dieburg.
Knoll, Wilhelm, Arbeiterſekretär, Mainz.
Hattemer, El e, Profeſſor=witwe, Darmſtadt.
Herbert, Valentin, Oberpoſtinſpeltor, Darmſtadt. Nuß. Auguſt, Rechisanwalt, Worms.
Hofmann, Johann Philipp, Fabrikant, Seligenſtadt. Soherr, Heinrich Wendelin, Weinhändler, Bingen
Wagner, Franz Adam, Landwirt, Klein=Breitenbach. Felder, Karl, Gewerkſchaftsſekretär, Mainz.
Schul, Amtsgerichtsrat, Offenbach.
Ledroſt, Dr., Johann, Seminardirektor, Bensheim. Bochius Fritz, Dr., Rechtsanwalt, Maiuz.
Ille, Heinrich, Pfarrer, Pfeddersheim.
Siegler, Maurer, Bürſtadt.
Hoffmann, Hans, Seminarlehrer, Alzey.
Hainſtadt, Franz, Sparkaſſenbuchhalter, Mainz.
Schröder, Johann, Oberpoſtſekretär, Mainz.
Imgramm, Sebaſtian, Werlführer, Groß=Steinhein. Gallois, Franz Foſef, Weingutsbeſitzer, Oppenheim.
Schmitt, Dr., Adam Joſef, Geh. Juſtizrat, Mainz.
Oberheſſiſche Kandidaten:
Möbs, Bürgermeiſter, Landwirt, Nieder=Mörlen
Frau Rechtsanwalt Peiers, Gießen
Stöber, Buchbinder, Butzbach.
Schmitt, Buchdrucker, Kreistagsmitg ieb, Harheim
Müller, Friedrich, Profeſſor Studienrat, Büdingen.
Schröder, Rechtsanwalt, Friedberg.
Parteifreunde, Mitbürger, Männer u. Frauen!
Ein letzter Appell vor der Entſcheidung: Wählt Zentrum!
Der Parteivorſtand.
12915)
Hainſtadt, Heinrich, Oberlehrer, Bensheim.
Weſp. Gewerkſchaftsſekretär. Darmſtadt.
Frl. Kraſtel, Lehrerin, Dieburg.
Eich, Kaufm. Angeſtellter, offenbach,
Frau Dr. Keßler, Darmſtadt.
Lotz, Schuhmachermeiſter, Darmſtadt.
Kumpf, Philipp, Tünchermeiſter, Darmſtadt.
Erklärung.
Die Parteileitung der Deutſchen Volkspartei wendet ſich in
einer Erklärung gegen ein von mir verfaßtes Flugblatt, das
einer Nummer des Evangeliſchen Sonntagsblattes (Winterſcher
Verlag) in Darmſtadt beilag. Sie behauptet dabei, das
Flug=
blatt polemiſiere „in ſcharſer und eindeutiger, zum Teil
un=
wahrer und unrichtiger Darſtellung gegen andere Parteien,
be=
ſonders aber gegen die Deutſche Volkspartei”.
Jeder, der das Flugblatt ohne Parteibrille lieſt, wird
das Törichte dieſer Behauptung erkennen. Ich habe den
Haupt=
wert darauf gelegt, die poſitiv religiöſen Kreiſe an ihre Pflicht
des Wählens zu mahnen und die Stellung der einzelnen Par
teien an Hand von Zitaten und Ausſprüchen dargelegt. Dabei
habe ich mich gerade der Deutſchen Volkspartei gegenüber größter
Zurückhaltung befleißigt! Wenn ſich nun dieſe Partei, die ſich
mit beſonderem Stolz die „liberale” Mittelpartei nennt, auch
noch beklagt, ſo iſt es wohl am Platze, ganz eindeutig Stellung
zu nehmen. Und da ich die weiteſten Teile „poſitiv” kirchlicher
Kreiſe und die Gemeinſchaftskreiſe mit mir eins weiß, ſo darf
ich wohl in der Mehrzahl ſprechen und ſagen: Uns poſitiv
Den=
kenden ſind nun endlich die Augen aufgegangen, und wir bedanken
uns für eine Vertretung unſerer kirchlichen ſotpohl, wie auch unſerer
politiſchen Intereſſen durch den Liberalismus, ganz gleich,
ober ſich entſchieden oder gemäßigt gebärdet. Wir wollen nichts
Halbes! Wir wollen Klarheit haben. Gerade heute, in der Zeit
der tiefſten Seelennot unſeres Volkes, vo es von Stufe zu Stufe
bergab geht, wo an allen Straßenecken gegen Religion,
Chriſten=
tum und Kirche gefrevelt wird, wo Sittenloſigkeit,
Autoritäts=
loſigkeit gegen Geſetz und Recht, ja gegen Vater und Mutter, ſich
breiter und breiter machen, da gilt es für uns, doppelt die
Mah=
nung Offenbarung Johannis 3, Vers 15/16, zu beherzigen.
Ent=
ſcheiden müſſen wir uns, klar und deutlich Stellung nehmen!
Tun wir das, hann iſt unſer Weg ein anderer als der der
Deutſchen (liberalen) Volkspartei. Deshalb machen wir uns
auch Pfarver Ggugers Satz (Aus Licht und Leben) zu eigen,
wenn er ſchreibt:
„Darum wähle ich ohne Zorn und ohne Zweifel
die Deutſchnationale Volkspartei”
Wigfried.
Darmſtadt, den 25. November 1921.
(12955
Politik und Ev. Honntagsblatt.
Die Parteileitung der Deutſchen Volkspartei in Heſſen erklärt:
„Der letzten Nummer des „Ev. Sonntagsblaltes” (Verlag
Vinter) lag ein Flugblatt der Teutſchnationalen (Heſſ.
Volkspartei bei, mit der Ueberſchrift „Der Menſch lebt
nicht von Brot al ein”.
Dieſes Flugblatt ſucht in religiöfer Einkleidung, in ſcharfer und
eindeutiger, z. T. unwahrer und unrichtiger Darſtellung gegen andere
Parteien, beſonders aber gegen die Deutſche Vollspartei zu polemiſieren
Wir haben den Verlag des Evangel. Sonntagsblattes
darauf=
hin erſucht, gegen die übliche Bezahlung zwar kein Gegenflugblatt,
aber doch den programmatiſchen Wahlaufruf der Deutſchen
Volksparte=
als Beilage aufzunehmen. Dieſe Aufnahme iſt uns verweigert
wor=
den. Als Begründung wird uns erklärt, daß die Beilage eines
deutſch=
nationalen Wahlflngblattes eine Flut von entrü eten Proteſten
evangeliſcher Pfarrer hervorgerufen habe. Daraufhin habe ſich der
Verlag entſchloſſen, von jetzt an keinerlei politiſchen Beilagen mehr
aufzunehmen.
Wir hätten es der Parität willen für richtiger gehalten, wenn
der in einer Beilage eines kirchlichen Blattes angegriffenen politiſchen
Partei, der weite Teile des religibs geſinnten beſſiſchen Volkes aus
Ueberzeugung angehören, aus Gründen des kirchlichen Friedens
die=
ſelbe Möglichkeit der Verbreitung ihrer Gedanken gegeven worden
wäre, wie vorher einer anderen Prrtei.
Wir begnügen uns des Friedens wegen mit der uns
gewor=
denen Au klärung, beſonders, da ſie zur Genüge beweiſt, daß die
einſeitige Begünſtigung einer politiſchen Partei durch das
Sonntags=
blatt inn ebangeliſchen Volke ſelbſt lebhaften Widerſrruch gefunden
hat. Wir geben auch der Ueberzeugung Ausdruck, daß grade die
Form des genannten Wahlflugblattes in weiten kirchlichen Kreiſen
Anſtoß erregen mußte.
Unſeren Wählern waren wir aber dieſe Aufklärung ſchuldig
und überlaſſen das Ganze ihrem geſunden Urteil,
(12918
Deutſche Volkspartei.
Bekanntmachung
Wie die unterzeichneten Spediteure bereits des öfteren in den
Tageszeitungen veröffentlicht haben, beſchränkt ſich ihre Haftpflicht
für Kaufmannsgüter uſw. auf den von dem Verein Deutſcher
Spe=
diteure, Berlin feſtgelegten Höchſtbetrag von Mark 1.20 pro Kilo.
Eingeſchloſſen in dieſe Haftpflichtbeſchränkung ſind ſämtliche
Ge=
fahren, ſoweit für dieſelben eine Haftpflicht der Spediteure über
haupt in Frage kommt.
(12914
Darmſtadt, den 1. November 1921.
Vereinigung der Spediteure
und Fuhrunternehmer E. V., Darmſtadt.
Obſtbäume
Edeſlſorten
Wegen Aufgabe
eines großen
Gartens größere
Anzahl gut
tragender alter
Obſtläume und
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De rmerregerr
PELASTER
Frauen u. Mütter Heſſens!
Wählt die
Deutſche Volkspartei
denn ſie ſetzt ſich ein
für
ſittliche Geſundung unſeres Volkes
für
Erhaltung des deutſchen Familienlebens
für
Ueberbrückung der Klaſſengegenſätze
für
Wahrung der Erziehungsrechte der Eltern
für
Erhaltung des Religionsunterrichts in der
Schule
für
Wahrung deutſcher Würde gegenüber dem
Ausland
für
Pflege nationalen Geiſtes in der
Jugend=
erziehung
für
Milderung der Not der Kleinrentner
für
Erhaltung eines ſelbſtändigen Handwerker=
und Gewerbeſtandes
für
gerechte Wertung der Frauenarbeit in allen
Berufen.
Frauen und Mütter Heſſens
ſo ſeht Ihr Eure Wünſhe und Intereſſen am
beſten vertreten durch die (12901
Deutſche Volkspartei!
Liſte Dingeldey, Schott, Schian, Frl.
Birnbaum uſw.
Ehemalig
(12904
Mittelſchüler!
Eltern von Mittelſchülern!
Denkt daran, daß unter Führung
der demokratiſchen Partei unſere alte
bewährte Mittelſchule, die Schule des
Darmſtädter Mittelſtandes, im
Schul=
geſetz beſeitigt worden iſt. Am
Wahl=
tage darf keine Stimme denjenigen
Parteien gegeben werden, die ſich an
dieſem Werk beteiligt haben. Für
Er=
haltung der Mittelſchulen ſind
einge=
treten nur allein die Abgeordneten der
Deutſchen Volkspartei.
Merkt Euch und handelt entſprechend!
Ehemalige Mittelſchüler.
Deutſche
Demokratiſche Partei
Hamstag, 26. Novbr., nachm. 5 Uhr,
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18
½ S
Sie geſſtſch. Frauen
und der
kommende Landtag
Referentin:
Frau
Land=
tagsabgeordn. H. Gätfer
Der Vorſtand.
Af 33.0
Schneider, Georg, Darmſtadt
(Handelsvertreter)
Da es mir meine Mittel nicht erlauben,
vor jedem Wahllokal einen Zettelverteiler
aufzuſtellen, liegen meine Stimmzettel am
Eingang zum Wahlraum oder davor zur
Entnahme durch die Wähler bereit. (*44649
Ann
Pq
Deutſche
Volkspartei.
Unſere Mitglieder und Mitarbeiter
verſammeln ſich zur Entgegennahme
des Wahlreſultats Sonntag abend
7½. Uhr im großen Saale der
Turn=
halle am Woogsplatz. (Mit
Reſtau=
ation.)
12942)
Der Vorſtand.
Danas
Roman von Kurt Frieberger.
54)
Nachdruck verboten.
Da wirft ſich der Gekoſte in aufwallender ſchmerzvoller Liebe
herum, reißt ſie an ſich und überſtürmt ſie mit Küſſen. Hede!
Du biſt ja ſo gut und . . . ich weiß nicht . . . nichts mehr!” Aber
ſeine Hände, ſeine Lippen geraten an Armſchmuck und
Perlen=
ſchnüre. Er biegt ſich zurück. Mit wachſendem Grauen
betrach=
tet er die Ringe, den Ohrbehang, betaſtet ſie, als wwäre Traum
um ihn, als, wäre er nicht ſicher, ob denn auch alles greifbar ſei
alles wirklich.
„Was iſt Dir?” Halb ſtolz, halb beſchämt lächelt die
Fragende. „Erträgſt Du nicht, Deine kleine Hede. Dein
Aſchen=
puttel in großem Stagt zu ſehen? Biſt Du geblendet, Jungchen?
„Wie iſt das möglich?!“
Da ſtaunſt Du? Nicht? Eben noch armes
Tippmamſell=
chen — Heirat undenkbar — kein Geld — kein Stammbaum. . ."
„Nicht doch!” Schnerzlich wehrt er ab
„Was ſagte wohl die Gräfin Mutter?‟
„Spotte nicht! Um Gottes willen!“
„Ich bin gar nicht ſpottſu tig. — — Jahre im Feld. Lieber
den Tod herbeigeſehnt, weil das traurige Rätſel unlösbar,
ge=
meinſames Glück unerreichbar
foachim aber löſt ſich von ihr, weicht zurück, ſtammelt: „Aber,
das iſt ja alles Lüge — Lüge und Beirug!”
Wie gepeitſcht, voll Angſt vor jedem weiteren Wort erfleht
ſie Schweigen.
Er aber hört nicht: „Du: die Wahrheit, Du: die Ehrlichkeit,
Du: die Treue ſelbſt und . . . und . . ." — Gellendes Auflachen!
„Gräfin Weſe!”
Hilflos verſucht ſie Eutſchuldigung: „Sie nennen nich ſo.”
Da faßt er wütend ihre umgoldeten Hundgelenke. Zorniger Griff
zerrt ſie heran. „Verdammte, verfluchte Lüge!”
„Oh, das ſchmerzt.” Tiefſt getroffen entwindet ſie ſich dem=
Quäler. „Warum Lüge?” klagt ſie. „Warum nicht Märchen
ſagen? — Da ſaßen wir armen Unglückskinder geſtern noch
bei=
ſammen. So gern hätte ich von meinen Schätzen erzählt, aber
der böſe Geiſt „Ehre” verbot es. Da kam eine gütige Fee und
hexte Dich in mein verwunſchenes Schloß.”
Kopfſchüttelnd murmelt er vor ſich hin:„Gräfin Weſe ..;
Gräfin Weſe.”
Bitter lächelt die Traurige: „Jetzt tauge ich wohl für den
Grafen Maidenburg. Bin ich nun Deiner würdig? Ja? Hör=
teſt Du, wie ſie mich umſchwärmen? Die ſüße Gräfin, unſer
Schutzengel, unſere Goldgräfin?
Mir iſt Angſt vor Dir!
„Weshalb? Weil ich nicht mehr das arme Mädelchen bin,
das um ſeiner ſelbſt willen geliebt zu ſein glaubt?
Das gut war und treu und ehrlich und — nicht genug! —
Nun muß ich doch wohl genügen? Sieh Dich um. Dieſe Räume,
Bilder, Teppiche! — Nicht genug? Steinway=Flügel; im
Speiſe=
ſaal für zwei Dutzend Perſonen gedeckt . . . Nicht genug?
Silber, Bordeaux, franzöſiſcher Sekt, Kammerdiener, Auto,
Reit=
pferd. — Noch nicht genug?
Du biſt unbeſcheiden. — Und erſt das Bankkonto; ſo viele
braune Lappen zählteſt Du nicht in Träumen. Bin ich Dir nun
genug? Willſt Du zwei oder drei Rittergüter? Befiehl. Ich
gebe ſie Dir. Klitſchen wie Deine — zehn. Mein Anwalt hat
Auftrag, Maidenburg zu kaufen. Sobald es niir gehörf, will ich
es Dir ſchenken. Noch nicht genug?‟ Er aber ſchweigt und mit
verzweifelndem Lächeln bitten die Augen der Geinarterten, der
Lieben, Gütigen: Was willſi Du denn noch?”
Hatz.
Während noch Schweigen iſt um die beiden Troftloſen,
wwerden jäh die Vorhänge des Speiſeſaales aufgeriſſen. Die
ganze Abendgeſellſchaſt ſtürzt in gräßlicher Aufregung, in
pani=
ſhem Schrecken herein und drängt, rückſichtslos eins das andere
beiſeite ſtoßend, dem Ausgange zu.
Vergeſſen Anſtand, vergeſſen Würde, vergeſſen, was ſich
ziemt. Die eben noch in höflichem Gehaben — Dame zierlich
am Arme des Herrn — vorbeigezogen, nun ſind ſie wilde Horde.
Feuertodesangſt und rette ſich, wer kann. Fodor, Koppenhagen
und Genthiner ſind voran, nachhaſten Warnkönig und Satrapila.
Hinter den letzten flüchtigen Paaren taucht langſam als grauſam
beluſtigter Zuſchauer Graf Zornebog auf. Seine ſchmetternde
Küraſſierſtimme ruſt mit hartherziger eiſiger Ruhe in das
Ge=
ſchrei der Angſt vor Kriminalpolizei, Zeitverſäumnis, in
Flucht=
wut und böſes Gedränge höhniſche Warnung:
„Sachte, meine Damen und Herren! Nicht aus der Rolle
fallen. Haltung! Bedenken Sie doch, daß Sie die vornehnie
Geſeilſchaft von Berlin=W ſind.”
Fodor, dem das alles ganz einerkei, langt als erſter bei der
Ausgangstüre an, reißt ſie auf, da erblickt er im Vorraum die
UIniſormen der Kriminalbeamten. Wie verſteinert bleibt der
koleſſale Ungar ſtehen, dann ſchmeißt er entſetzt, wutzitternd di=
Türe zu. Wie gewürgt röchelt er: „Zu ſpät! Wo?. Ein
Aus=
gang 2 Baſſama!” Schwach wankt er dem nächſtbeſien
Sige zu. Fieberhaft umirren ſeine Finger Kleider, Uhrkette,
Scheitel und Bartſtreifen.
draußen?”
„n Schutzmann” murmelt Genthiner, „und uoch in
Schuttz=
mann.” Koppenbagen bekräftigt: „Ein ganzes Aufgebot.”
Die Satra=
Irgend wer ſtöhnt auf: „Sie verhaften uns.”
pila jemmert, daß ihr Name morgen in allen Blättern
ſteher=
werde. Aus ſolchem Anlaß! Welche Schmach!
Allmählich kommt Fodor wieder zur Beſinnung. Sein=
Fäuſte krampfen ſich noch um das Papier mit der üblen Nach
richt, Spiekermanns Zeitung, die er dem Grafen entriſſen, als en
die Schreckensnachricht dorlas. Namen ſtolpern über die wul
ſtigen Lippen, fremde Worte, wilde Flüche: „Alles verloren
Der Fallott! Der Eſel läßt ſich feftnehmen. Mit dem Geld, mi.
dem vielen Geld, mit meinem ſchönen Geld. Zwei Millionen
Franks. Meine prächtigen zwei Millionen und alles andere
die Barzahlung, die Einlage.” Retten will er, was zu rettem
Erinnerung ſpornt ihn hoch; haſtig fordert er von Hede die
Ein=
lage wenigſtens zurück.
Kapellmeiſter Warnkönig achtet uicht auf die Bangnis de
anderen und will die Diele derlaſſen. Aergerlich wehrt er
Kor=
penhagen ab, der ihn ängſtlich zurückzuhalten ſucht: „So laſſe=
Sie mich doch! Mich müſſen die Schergen paſſieren laſſen.
Hinter ihm klingen erbärmliche Klagen durcheinander: „Mein
auer verdientes Geld!” — „Mein ganzes Erbteil!” Genthiner
aber läuft eichhörnchenhaſtig don einem zum andern und be
teuert kleinlaut: „Ich weiß von nichts. Ich ſage Ihnen: Jc.
weiß von nichts!
(Fortſetzung folgt.)
Hagenen A Schlötel
Frankfurt a. M. — Goethestr. 9-11.
In den letzten Tagen sind wieder eine grössere Anzahl
neue Winten- Mantel
eingetroffen, welche, da noch aus alten Abschlüssen herrührend,
vorteilhafte Preislagen aufweisen.
585.— 850.— 1050.— 1235.— 1485.— etc.
Ferner pelzbesetzte Mäntel und Kostüme in allen Preislagen.
Wie
Stellengeſuche
Weiblich
ſucht tags=
Frau über Stelle.
Angebote unter U 13.
Geſchäftsſt. (*44565
Jg Mädchen (21 J.
fucht v vormittags bis
n. d. Spülen Beſchäft.
Näh. Geſchäftsſt (*
hat noch einige
Fkl. Tage i. d. Woche
frei z. Nähen. Adreſſe:
Zimmerſtr. 10,pt. (gMucat
Saub. ehrl. Frau hat
noch Tage freiz bügeln.
Angeb. unt. V 7 an
die Geſchäftsſt (*44653
Frau ſucht f abends
Büreau zu reinigen.
Angeb. u. U 141 an die
Geſckäftsſt. (*44575
Han
Arbeit
fuchen folgende Flüchtlinge:
Anwaltsbureau=
(12951
vorſteher
1 Schreiber
4 Kaufleute
1 Buchhalterin
2, Köche
2 Fabrikarbeiter
Bauarbeiter
2 Landwirte
1 Kellner
1 Kontoriſtin
1 Kaſſengehilfe.
Heſſ. Lan
esfürſorge=
ſtelle für Flüchtlinge,
Alexanderſtraße 2—.
Penſionär wünſcht
Be=
ſchäftigung inſchriftlich.
Heimarbeit
Adreſſenſchreiben ete
Angeb. unt. T 113 an
die Geſchſt. /*44043ms
Jg. intellig. Mann
ſucht Beſchäftig, gl w.
Art. Angeb. unt U 107
Geſchäftsſt. (*44500
Irgendwelche bezahlte
Arbeit ſucht
für die Nachmittage
3-8) gebitdeter j. Mann
aus guter Familie.
Angebote unt U 102
an die Geſchäftsſtelle
ds. Bl. erbeten. (12885
Junge Dame
Obere Heinrichſtr.
vorm. 1:2 Std. Hilfe
bei häuslicher Arbeit
2 Perſonen). Zu erfr.
Geſchäftsſt. (*44353fs
Wegen Heimberufg
des Mädchens ſuche
zum 1. Dez. tücht., ſol.
Mädchen
das gedient hat. Rau,
Annaſtr. 55 (*44360ds
Evang., tücht., kinderl.
Stütze
für g. Landhaush. geſ.
Voll. Fam.=Anſchl. u.
beſte Behandl. zugeſ.
Gefl. Angeb. mögl.
mit Bild zu richten
unter U 75 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. 112834ds
Tüchtiges, fleißiges
Alleinmädchen
oder
einfache Stütze
zum 1. Dezember bei
hohem Lohn zu
kinder=
loſem Ehepaar geſucht.
Angebote mit
Zeug=
nisabſchriften u. R123
Geſchäftsſtelle. (12567a
für ſofort geſucht
Reſtaurat. Hottes
Schloßgaſſe 1. 1744728
Für Oſtern ſuchen
Lehrmädchen
Lehrlinge
iit guten
Schulzeug=
niſen.
12370a
Gebr. Rothſchild
Markt.
Geſucht in Haushalt
mit 1 Kind 2 folide
Mädchen
v. Stütze. Ang. u. U 137
beſchäftsſt. (*44568
Lauffrau 3 bis 4 mal
wöchentl. geſucht.
Bis=
marckſtr 57, p. (*44583
In größeren Haushalt
Frauchen
für Küche und
Haus=
arbeit für ſofort oder
bald geſucht
Frau Major Breidert.
Goetheſtr. 15 (B 2936
Tüchtiges
Mädchen
das kochen kann,
für jetzt oder
Ja=
nuar bei hohem
Lohn geſucht.
Hausmädch.
vor=
handen. Angeb.
unt. V24 an die
Geſchſt. (12933s0
Suche einfache, ältere
Haushälterin
Zu melden bei Joh.
Brutſcher,Pfungſtadt,
Niederſtr. 8. (*44549
Saub
R
Lauffrau
ehrliche
tägl. vormittags 2 Std.
ſofort geſ. (*44277ds
Littlerſtraße 45, part.
eſucht.
Putzfrau
*44496
Frankfurterſtraße 21, I.
Offene Stellen
Weiblich
Jüngeres
Fräulein
(mögl Anfängerin) für
Schreibmaſch. u.
Steno=
graph. a. Anwatsbur p.
ſof. geſ. Ang. u. U 130
Zeſchäftsſt. (129871e
Gff 9e
Mädchen
f. Hausarbeiten. Obe
gaſſe 40, I. (*4166
Ehrl. anſt. Frau ode
Mädchen 2—3 Stund
zweimal wöchentlich z.
(12890
Putzen geſ.
Hügelſtr. 8, I.
Geſucht für 1. D‟
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 313.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. Rovember 1921.
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[ ← ][ ][ → ]Beite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2G. Rovember 1921.
Rummer 317.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag, den 26. Novemöer 1921,
Stiftskirche: Abends 8 Uhr: Beichte,
1. Adventsſonntag, den 27. November 1921,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer Vogel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
P(arrer Lautenſchläger. — Abends 6 U.r: Predigt mit Feier
des heil. Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger — Die Stadtkirche
iſt wochentags von 9 Uihr vorm. bis — Uhr nachmittags zu ſtiller
Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer K eberger,
Schloßkirche: Vormittags 10 Uhr: Vereinigung für Abhaltung
lutheriſcher Gottesdienſte. Pfarrer Lautenſchläger. — Mittwoch,
den 30. November, abends 8 Uhr, im Konfirmandenſaal der
Schloß=
kirche: Bibelſtunde. Pfarrer Zimmermann.
In Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche Kollekte für die
Kranken der Gemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 30. November
Pfarrer Heß; vom 1. Dezember ab Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarra ſiſtent Lohfink. Feier
des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr
an in der Sakriſtei, Kollekte für die Armen= und Krankenpflege.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer
Berin=
ger. — Albends 6 Uhr: Pfarrer Beringer.
Mittwoch, den
30. Nov., gbends 8 Uhr im Martinsſtiſt: Bibelſtunde. (Jak. 2, 14—26.)
Pfarrer D. Waitz.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Goethe. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 5 Uhr: Pfarrer Marx In
beiden Gottesdienſten Feier des heil. Abendmahls mit Vorb=reitung
Mittwoch, den
Kollekte für die Kleinkinderſchule uno Krippe.
30. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer
Marz.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pkarrer Wagner
— Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Wagner — Abends
8 Uhr: Abendgottesdienſt mnit Feier des heil. Abendmahls. Pfarraſſiſt.
Gerſtenmaier. Anmeldung zum heil. Abendmahl je ½ Stunde vor
Beginn des Gottesdienſtes in der Sakriſtei, Kollekte für den
Kirchen=
fonds.
Panluskirche: Vormittag8 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Stroh. Feier des heil. Abendmahls mit Beichte.
Anmel=
dung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. Kollekte für den
Kirchen=
fonds — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Piarraſſiſtent Stroh.
Abends 6 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit Einzelkelch. Pfarrer
Rückert Anmeldung von ½6 Uhr an in der Sakriſtei. —
Mitt=
woch, den 30. Nov., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
Gemeinde=
ſaal. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls Pfarrer Hickel. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Die Gottesdienſte finden in der geheizten Kirche ſtatt.
Donnerstag, den 1. Dez., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Blautreuz=Bibelſtunde.
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibeiſtunde. —
Jugendbundver=
ſammlungen: Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelerkläruny für
Jünglinge. — Abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen (
Stein=
ackerſtr 2. 1.). — Donnerstag, abends 7¾ Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge.
Chriſtlicher Berein junger Männer. Vereinslokal:
Infanterie=
reitag,
Kaſerne, Alexanderſtraße 22 (im Hof links, Erdgeſchoß).
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung der Jugendabteilung, — Samstag,
abends 8½ Uhr: Wochenſchluß.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Eemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: „Schuknechtſtr. 36. Sonniag, abends
8½ Uhr: Adrentsfeier unter Mitwirkung des Poſaunenchors,
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.).
Sonutag, vorm. 9 Uhr: Gebetsvereinigung. — Abends 8½ Uhr
Adventsfeier. — Montag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. —
Knaben=
abteilung. — Donnerstag, abends 7 Uhr: Andacht,
Ehriſtliche Berſammiung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 27. Nov”,
vorm 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 30. Nov., abends 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 2. Dez., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
Von Sonntag, den
27. Nov., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule.
27. Nov, bis 4. Dezemb., abends 8 Uhr: Evangeliſationsvorträge
Prediger Herrmann.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Gebets tunde. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Nachm. 3 Uhr: Glaubensverſammlung. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heil, der letzt, Tage (
Heidelberger=
ſtr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 27. Nov, vorm. 10 Uhr:
Mittwoch, 30. Nov.
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt.
abends 8 Uhr: Bibelſtunde — Eintritt frei. Freunde willkommen
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Maner ſtr. 17:
Uhr: Bibelſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonntag, den 27. Nov, vorm. 9:
Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt Hr van der Smiſſen.
— Mittwoch den 30 Nov', abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr
Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger,
Sonntagsſchule.
Katholiſche Gemeinden.
1. Adbentsſonntag, den 27. November 1921
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Eelegenheit zur heil. Beichte
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte,
Um 6 Uhr: Norateamt. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt. — Um 11 Uhr: S ngmeſſe mit Predigt. — Nachm.
3 Uhr: Adventandacht. — Abends 6 Uhr: Herz=Mariä=
Bruderſchafts=
andacht mit Predigt. — An allen Weektagen, vorm. ½7 Uhr: Rorate=
— Freitag,
amt. — Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Beichtgelegenheit —
abends ½7 Uhr: Herz=Feſu=Andacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr:
Nachm. 2 Uhr: Roſenkranzandacht. — Um 4 Uhr:
Heil Meſſe. —
Verſammlung der Jungfrauen=Kongregation (Predigt, Andacht und
Segen)
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 und abends s Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe — Um 8 Uhr: Rorateamt. — Um ½10 Uhr:
Hochamt und Predigt. — Nachm, 2 Uhr: Adventandacht und Segen.
Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Heil. Beichte. — Freitag, abends 6 Uhr;
Herz Jeſu= Andacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte,
Großes Gebet.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
6, 7. 8, 9 und 11 Uhr: Heil. Meſſen — Nachm von 5—6 Uhr: Letzte
Betſtunde und feiericher Schluß. — Donnerstag, nachm 5 Uhr:
Heil. Bei Lte.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag nachm. 4 Uhr und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr: Aus=
— Um ½7 Uhr: Frühmeſſe — Um
teilung der heil. Kommunion.
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr:
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Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit.
— Um ½8 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. ½2 Uhr=
Andacht.
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Heil. Meſſe und Predigt.
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreisamts Darmſtadt und den
Bekannt=
machungen des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 braungelbe Haarſpange
graues Dimenportemonnaie mit 45 Pfg.
1 kleiner, weißer Kinderhandſchuh. 1 ſchwarz.
Kinderhandſchuh mit grünroten Stauchen
1 ſchwarzer Spazierſtock mit Nickelgriff. Eine
neue, blaue Kindermütze mit Schild. 1
Zellu=
loidmäppchen mit 50 Pfg. 1 Nicke uhrkette
mit Anhänger, 1 gelber Damenhandſchuh
1 ältere Brieftaſche mit Nummern 1
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broſche in Sternform. 1 Handtäſchchen mit
50 Mr. und 1 Brief, 1 Rolle Aluminium=
Fünfzigpfennigſtücke. 1 Paar graue
Wild=
lederhandſchuhe. 1 Taſchenmeſſer mit braun
Stiel. 1 ſchwarze Wachstuchaktenmappe —
Zugelaufen: Im Hundeafyl: 1 ſchwarzwveiß
Pinſcher. 1 dunkelgrauer Wolfshund. Ein
grauer Wolfshund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt, in den
Apotheken Darmſtadts: Es verſehen den
Tonntagsdienſt und in der Woche vom 26. Nov
bis einſchließlich den 3. Dez den Nachtdienſt
die Apotheke am Zuſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½.
Immobiliarverſteigerung.
Donnerstag, den 8. Dezember 1921,
vor=
mittags 10 Uhr, ſol das den Geſchwiſtern
Geiger zuſtehende Grundſtück der Gemarkung
Darmſtadt:
Flur /X, Nr. 32 — 10872 qm Acker im Soder
zum Zwecke der Auseinanderſetzung der
be=
ſtehenden Gemeinſchaft, freiwillig in unſerem
Geſchäftszimmer verſieigert werden.
Das Grundſtück eignet ſich zu Bauzwecken
Es ſoll nur dieſe eine Verſteigerung
ſtattfinden, und bei annehmbarem Gebot
Zu=
ſchlag erfolgen.
(12773a
Darmſtadt, 21. November 1921.
Ortsgericht 1. J V.: Käß.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurde
2 eingetragen:
(12911
Am 19. November 1921:
hinſichtlich der Firma:
A. Bertſch & Co. in Darmſtadt.
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
Die Firma iſt erloſchen.
Am 22. November 1921:
hinſichtlich der von Amts wegen gelöſchten
Firmenbezeichnung
Darmſtädter Lombard= und Privat=Bank
(A. B. D. A.) Guckert, Danner, Dr. Dietlein,
Meyer & Co., Kommanditgeſellſchaft in
Darmſtadt.
Die Firma iſt geändert in
Guckert, Dauner, Dr. Dietlein, Meher & Co.,
Kommanditgeſellſchaft.
Darmſtadt, den 23. November 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück,
das zur Zeit der Eintragung des Verſteige
rungsvermerks auf den Namen a) Jacoby
Heinrich der Achte, Reſtaurateur, b) Jacoby
Philippine geb. Beſt, deſſen Ehefrau, als
Ge=
amtgut der Errungenſchaftsgemeinſchaft im
Grundbuch eingetragen war, ſoll
Samstag, den 3. Dezember 1921,
vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, neues
Juſtiz=
gebäude, Zimmer Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt auf Antrag der
Spar= und Darlehnskaſſe, eingerragene
Ge=
noſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht, in
Gundernhauſen, im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 15.
Sep=
tember 1921 in das Grundbuch eingetragen
worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung
des Verſteigerungsvermerks aus dem
Grund=
buche nicht erſichtlich waren, ſind ſie ſpäteſtens
im Verſteigerungstermin vor der
Aufforde=
rung zur Abgabe von Geboten bei dem
unter=
zeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen
widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des ge
ringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem
An=
ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten
nachgeſetzt werden.
(11143a
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehendes Recht haben, werden
auf=
gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die
Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für
das Recht der Verſteigerungserlös an die
Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt,
Darmſtadt den 30 September 1921.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band IX,
Blatt (34:
Flur II, Nr. 774, Hofreite Nr. 77
Liebfrauen=
ſtraße, 131 qm, Betrag der Schätzung: 26000,
Wahl der Vertrauensmänner und Erſatzmänner
für die Angeſtelltenverſicherung.
Die Wahl für den Wahlkreis Darmſtadt, umfaſſend den Bezirk der
Stadt Darmſtadt, findet ſtatt:
Sonntag, den 8. Januar 1922,
vorm. 9 bis nachm. 1 Uhr und nachm. 3 bis 6 Uhr,
im ſtädtiſchen Hauſe, Landgraf=Philippanlage 7 (ehem. Bahnpoſtgebäude)
und zwar gleichzeitig durch die Arbeitgeber und durch die Angeſtellten
Es ſind zu wählen 6 Vertrauensmänner und 12 Erſatzmänner.
Die Vertrauens= und Erſatzmänner werden je zur Hälfte aus der
verſicherten Angeſtellten, die nicht Arbeitgeber ſind, und aus den
Arbeit=
gebern der verſicherten Angeſtellten gewählt. Es wählen alſo die ver
ſicherten Angeſtellten 3 Vertrauensmänner und 6 Erſatzmänner und
eben=
oviel Vertranens= und Erſatzmänner die Arbeitgeber der verſicherten
Angeſtellten.
Die Vertrauens= und Erſatzmänner aus den Arbeitgebern werden
von den Arbeitgebern der verſicherten Angeſtellten, die übrigen von den
verſicherten Angeſtellten gewählt.
Wahlberechtigt ſind volljährige Deutſche, männlichen und weiblichen
Geſchlechts ſofern ſie zu den verſicherten Angeſtellten oder deren
Arbeit=
gebern gehören und im Bezirke der Stadt Darmſtadt wohnen.
Wahlberechtigt als Arbeitgeber ſind — wenn ſie nicht als Angeſtellte
wahlberechtigt ſind — auch
1. die geſetzlichen Vertreter geſchäftsunfähiger und beſchränkt
ge=
ſchäftsfähiger natürlicher Perſonen,
2. bei juriſtiſchen Perſonen die Mitglieder des Vorſtandes, bei
Ge=
ſellſchaften mit beſchränkter Haftung die Geſchäftsführer, bei
an=
deren Handelsgeſellſchaften die perſönlich haftenden Geſellſchafter,
ſolveit ſie nicht von der Vertretung ausgeſchloſſen ſind. Sind
hier=
nach für eine juriſtiſche Perſon oder Geſellſchaft mehrere wahl
berechtigte Perſonen vorhanden, ſo darf nur eine von ihnen das
Wahlrecht ausüben.
Wählbar ſind nur Verſicherte, die nicht Arbeitgeber ſind, und
Arbeit=
geber der verſicherten Angeſtellten, die im Bezirke Darmſtadt wohnen
oder beſchäftigt werden oder ihren Betriebsſitz haben.
Wählbar als Arbeitgeber ſind — wenn ſie nicht als Angeſtellte
wählbar ſind, auch:
1. die geſetzlichen Vertreter geſchäftsunfähiger und beſchränkt
ge=
ſchäftsfähiger natürlicher Perſonen,
2. die Mitglieder des Vorſtandes einer juriſtiſchen Perſon, die
Ge=
ſchäftsführer einer Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, die
per=
önlich haftenden Geſellſchafter bei anderen Handelsgeſellſchaften,
ſoweit ſie nicht von der Vertretung ausgeſchloſſen ſind,
3. die bevollmächtigten Betriebsleiter.
Weder wahlberechtigt noch wählbar iſt, wer
1. infolge ſtrafgerichtlicher Verurteilung die Fähigkeit zur
Beklei=
tung öffentlicher Aemter verloren hat oder wegen eines Verbre
chens oder Vergehens, das den Verluſt dieſer Fähigkeiten zu
Folge haben kann, verfolgt wird, falls gegen ihn das
Hauptver=
fahren eröfnet iſt,
2. infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ſein
Ver=
mögen beſchränkt iſt.
Angeſtellte, die nach § 390 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte
von der Beitragsleiſtung befreit ſind, ſind ſowohl wahlberechtigt als
auch wählbau.
Gewählt wird ſchriftlich nach den Grundſätzen der Verhältniswahl.
Die Wahlberechtigten werden aufgefordert, Vorſchlagsliſten für di
Wahl bis ſpäteſtens 17. Dezember ds. Js., bei dem Unterzeichneten ein
zureichen.
Die Vorſchlagsliſten ſind für die Arbeitgeber und die verſicherten
Angeſtellten getrennt aufzuſtellen. Jede Vorſchlagsliſte ſoll mindeſtens
ſoviel Namen enthalten, als Vertrauensmänner und Erſatzmänner zu
wählen ſind; ſie darf höchſtens die doppelte Zahl ſolcher Namen
auf=
weiſen.
Die Vorgeſchlagenen ſind nach Vor= und Zunahmen, Stand oder
Beruf und Wohnort (Straße) zu bezeichnen und in erkennbarer
Reihen=
folge aufzuführen. Mangels anderer ausdrücklicher Erklärung wird
an=
genommen, daß die an erſter Stelle Aufgeführten als Vertrauensmänner
vorgeſchlagen werden.
Die Vorſchlagsliſten müſſen von mindeſtens fünf Wahlberechtigten
unter Benennung eines für weitere Verhandlungen bevollmächtigter
Vertreters unterſchrieben ſein.
Die Vorſchlagsliſte ſoll die Wählervereinigung, von der ſie ausgeht,
nach unterſcheidenden Merkmalen kenntlich machen.
Hat ein Wähler mehrere Vorſchlagsliſten unterzeichnet, ſo wird ſeine
Unterſchrift auf allen Vorſchlagsliſten geſtrichen.
Die Vorſchlagsliſten ſind ungültig, wenn ſie verſpätet eingereicht
werden oder wenn ſie nicht vorſchriftsmäßig unterſchrieben ſind und der
Mangel nicht rechtzeitig behoben wird.
Zwei oder mehr Vorſchlagsliſten können in der Weiſe miteinander
verbunden werden, daß ſie den Vorſchlagsliſten anderer Wählervereini
gungen gegenüber als eine einzige Vorſchlagsliſte gelten. In dieſem
Falle müſſen die Unterzeichner der Vorſchlagsliſten oder die
bevollmäch=
tigten Vertreter übereinſtimmend ſpäteſtens bis zum 27. Dezember
ds. Js., die Erklärung abgeben, daß die Vorſchlagsliſten miteinander
verbunden ſein ſollen. Andernfalls iſt die Erklärung über die
Verbin=
dung ungültig.
Wird von den Arbeitgebern oder von den verſicherten Angeſtellten
bis zum 17. Dezember ds. Js. nur eine Vorſchlagsliſte eingereicht, f.
findet für die betreffende Gruppe keine Wahl ſtatt. Die in der Vor
ſchlagsliſte gültig verzeichneten Perſonen gelten dann in der für den
Wahlbezirk erforderlichen Zahl in der Reihenfolge des Vorſchlags als
von dieſer Gruppe gewählt.
Die Wähler haben ſich über ihre Wahlberechtigung auszuweiſen.
Für die verſicherten Angeſtellten dient die Verſicherungskarte als
Aus=
veis, falls in ihr wenigſtens ein Beitrag innerhalb der letzten zwölf
Monate vor der Wahl nachgewieſen iſt; für die Arbeitgeber eine von
dem Unterzeichneten ausgeſtellte Beſcheinigung. Ein Muſter für die
Beſcheinigung iſt nachſtehend abgedruckt. Die Arbeitgeber werden
ſucht, die Beſcheinigung zu entwerfen und den Entwurf unter Beiſchluß
der Verſicherungskarten ihrer Angeſtellten dem ſtädtiſchen
Verſicherungs=
imt (Landgraf=Philippanlage 11) zum Vollzug vorzulegen. Auf Antrag
der Arbeitgeber wird auch die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte
in Berlin=Wilmersdorf dieſe Beſcheinigung ausſtellen.
Das Wahlrecht wird in Perſon und durch Abgabe eines
Stimm=
zettels ausgeübt. Die Stimmzettel dürfen nicht unterſchrieben ſein und
keinen Proteſt oder Vorbehalt enthalten. Sie ſind außerhalb des
Wahl=
raums handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung herzuſtellen.
Den Arbeitgebern iſt es geſtattet, an Stelle der perſönlichen
Stimm=
abgabe ihren Stimmzettel dem Wahlleiter unter Beifügung des
Aus=
weiſes über ihre Wahlberechtigung brieflich einzuſenden. Die
erforder=
lichen Umſchläge erhalten die Arbeitgeber auf Verlangen von dem
ſtädtiſchen Verſicherungsamt ausgehändigt. Der Brief muß ſpäteſtens
am 6. Januar 1922 bei dem Unterzeichneten eingegangen ſein. Nach
räglich eingehende Stimmzettel ſind ungültig.
Jeder Wahlberechtigte hat eine Stimme. Arbeitgeber, die mehr als
fünfzig, aber nicht mehr als hundert verſicherte Angeſtellte beſchäftigen,
haben zwei Stimmen. Für je weitere angefangene hundert verſicherte
Angeſtellte erhöht ſich die Zahl um eine Stimme. Kein Arbeitgeber hat
mehr als zwanzig Stimmen.
Hat ein Arbeitgeber, mehrere Stimmen, ſo hat er jeden Stimmzettel
in einem beſonderen Umſchlag zu verſchließen.
Enthält ein Umſchlag mehrere Stimmzettel, ſo gelten ſie als ein
Stimmzettel, wenn ſie gleichlautend ſind; andernfalls ſind ſie ungültig.
Der Wahlberechtigte darf ſein Wahlrecht nur in dem Wahlkreis, in
dem er wohnt, ausüben.
Es kann nur für unveränderte Vorſchlagsliſten geſtimmt werden:
auch die Reihenfolge der Vorgeſchlagenen in der Vorſchlagsliſte darf
nicht geändert werden.
Ungültig iſt die Wahl einer Perſon, die zur Zeit der Wahl nicht
wählbar war.
Ungültig iſt ferner die Wahl einer Perſon, von der oder zu deren
Gunſten von Dritten die Wahl rechtswidrig (88 107 bis 109, 240, 339
des Reichsſtrafgeſetzbuchs) oder durch Gewährung oder Verſprechung
von Geſchenken beeinflußt worden iſt, es ſei denn, daß dadurch das
Wahlergebnis nicht verändert worden iſt.
Darmſtadt, den 23. November 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
(st12309
J. V.: Mueller.
Muſter
für die Beſcheiniung der Arbeitgeber gemäß § 149 des
Verſicherungs=
geſetzes für Angeſtellte.
De . . . (Name des Arbeitgebers) ..
zu Darmſtadt wird
beſchei=
nicht, daß . . . regelmäßig mindeſtens einen —
mehr als . . . . . . aber
nicht mehr als . . . .".
verſicherte . . . Angeſtellte . . . nach dem
Verſicherungsgeſetz für Angeſtellte vom 2. Dezember 1911 beſchäftigt,
Darmſtadt, den . . . . . . . . 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Fiſchereiverpachtung.
Donnerstag, den 1. Dezember 1921,
vor=
mittags 10 Uhr, wird auf unſerem
Amts=
zimmer, Holzhofallee 10, die ſiskaliſche Fiſcherei
im Darm= und Ruthſenbach innerhalb der
rüheren Gemarkung Beſſungen auf 12 Jahre
iffentlich meiſtbietend verpachtet.
(12900
Darmſtadt, 21. November 1921,
Oberförſterei Beſſungen.
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Rummer 3 17.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 26. November 1921.
Seite 11.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
w. Frankfurt a. M., 24. Nob. Am Effektenmarft fand heute
ein Handel ſtatt, doch hat es nach den bei den Banken vorliegenden
Or=
ſers den Anſchein, als ob das Publikum und vor allem die Spekulation
geneigt iſt. Käufe vorzunehmen. Es fanden verſchiedene Spezialpapiere
rößere Beachtung. Im übrigen hält aber die Zurückhaltung bei
im=
merhin überwiegend feſter Tendenz an. Soweit heute Kurſe genannt
wurden ſo lagen Rütgerswerke höher 1275, 1300, Scheideanſtalt haben
ſch nur wenig verändert 2200 2225 genannt. Anilinwerte behauptet.
Feſucht waren Neckarſulmer, Metallbank mit 1600 bis 1610, Höchſter 895,
Fad. Anilin 940, Daimler 805, Kleher 860, Holzverkohlung 1325. A. E. G.
320. Von amtlich nicht notierten Werten hörte man Benz 1025, Gebr.
ahr 1360, Inag 910, Mansfelder Kuxe 29 800, Chem. Rhenauia 1330,
345, Metallit 340—350. Deutſche Petroleum 2475, 2490. Der Dollar
Der Wert der Mark im Ausland.
Für 100 Mark wurden gezahlt am 25. November in Zürich 1,85
vor dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 0,35½, (59,20)
Gul=
den, Kopenhagen 1,95 (88,80) Kronen, Stockholm 1,53 (88,80)
Kronen, Wien 2297 (117,80) Kronen, Prag 3337½ (117,80) Kronen,
ondon 1,175 (97,80) Schilling, Neu=York 0,34½4 (23,80) Dollar,
aris 42/u (125,40) Franken.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 25. Nov.
R
NNfN
MAie,
Gſeld. Briei! Geid
Geld Orief ! Gelo ! Briet
838. 10 1007.00
LBruſſ.I
Ne
Miite Mif
N4120.50 4129.20
5e Uland
Lndon.
Eeit „=
Spanien
ſtalien.
fab. Op.
Aunem.
19950.10 9970.
L2o2cf 1
2I
G7.
334. 605345.401 5
63906.— 3014. 3998.
M1
158.80/4161.20/ 1188.80 1191.20
264.706275.30 5409.50 5480.50
A n (altes
D.=SHeſt. abg 611.,/ 8.63 8.49— 8.51— Budapeſt. B184: 681.90½, Prag... 700
30 306.70 307.30
Frankfurt a. M., 25. Nob. Deviſen. Wechſel
uf Belgien
160; Wechſel auf Holland 10 525, Wechſel auf London 1170, Wechſel auf
Paris 2030, Wechſel auf Italien 1185, Wechſel auf Neu=York 292.
Die Stinnnung des Deviſenmarktes zeigte bei Eröffnung eine mäßige
ASſchwächung, doch trat im Verlaufe
des Vormittags eine weſentliche
Befeſtigung ein, die im amtlichen Ve
kehr weitere Fortſchritte machte.
ſehr geſucht waren Deviſe Holland, Neu=York, London. Im
Abend=
urköhr trat eine leichte Abſd
chwächung ein. Neu=York ſchwankte zwiſchen
45 und 294½ und ſchloß 292. — Polennoten zirka 8½ bis 8
½Aus=
jahlung Warſchau zirka 8 bis 8½,
w. Deviſenmarkt. Berlin, 25. Nod. Teleg. Auszahlungen für:
Beib 1Briel Rne
Seld 1 Brief. Ae
Geld. Brieſ Rt
Geld / Brief mnI
ttie
Aie
anie
veuhagen
ſbers
lien
mn..!t 10r14 1ouss
„I928.05 1981.05
.— 4004
19.n53230.236
43.35 6656.65
1.45/ 540.
tis1.30 11os.70l1
35/1136., 13 10639/ 10600
1945.55 1949.45
35.80 4194.2
54.50 5465.50
/6893. 10 6908.90
549.45) 5
188.80
918
1178.89 1181.20 New=York —
Schweiz
Spanien.
Wien (in D
Oeſter. abg.)
Prag..
Zuen.
Aires B4. 46/ 235.03
Paris ... l1983.— 1987.
65404 55 5415.45
8926. 056983,93
8.98— 9.02—
70 298.
ko48—805
B3.80— 94.00- 294.70 235.*
2037.95 2042.,8
5569. 40 5580.60
4020.95/4039.05
.63— 8.67—
10-
*6
Berlin, 25. Nob.
Deviſenmarkt. Die zuneh=
Wolff.)
Lachfrage nach Devif
zur weiteren Aufwärtsbowegung
ſtn
en führt
*
zmittel. Der Dollarkurs ſtieg nach
ſe für ausländiſche Zahlu
2 Uhr auf 291. Für die öſtlichen Del
viſen beſtand lebhafteres Intereſſe.
nsbeſondere waren polniſche Noten geſucht und wurden zu 8,50 bis 8,60
mgeſetzt. In Rüchwirkung der Haltung des Deviſenmarktes herrſchte
ſich unter den Effektenhändlern eine durchaus feſte Stimmung. Kurſe
urnden aber kaum genannt. Intereſſe zeigte ſich hauptſächlich für Rüt=
=Zwerke und gewiſſe unnotierte Papiere. Im allgemeinen herrſchte
ſt Rückſicht auf die noch bevorſtehenden börſenloſen Tage große
R
altung. Von tatſächlichen Umſätzen verlautet nichts. Das
an=
eöllich erfolgveiche Ergebnis der Reiſe von Stinnes blieb ohne
merk=
uren Einfluß.
Zürich, 25. Nob. Wolff.
eutzſchland
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21
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35—
Budapeſt
en
75
gram.. ...1.7
Bl.
170.—
0.57—
1.70—
Von den Produktenmärkten.
Berlin, 25. Nov. (Wolff.) Der Produktenmarkt ſtand
im Zeichen einer ziemlich ſtarken weiteren Aufwärtsbewegung der Preiſe.
Die Käufer beobachteten jedoch im allgemeinen Zurückhaltung angeſichts
der Höhe der Preiſe, und infolgedeſſen bewegten ſich die Umſätze in
mäßigen Grenzen. Für Weizen beſtand kein beſonderes Intereſſe, da=
Neie el e Gehe in e eie den Gerſch erte
Differenz zwiſchen Roggen und Weizen ſchwindet mehr zuſammen. Mehl
hatte ein ſehr ruhiges Geſchäft; Händler und Bäcker beobachteten
Zu=
rückhaltung. Kleie war wegen der Knapphoit faſt aller Futtermittel
be=
gehrt. Hülſenfrichte ebenſo wie Rapskuchen und Schnitzel erzielten
gleichfalls höhere Preiſe.
Die teure Butter und Margarie.
b. Durch die Bewegungen am Deviſenmarkt unterliegen die Preiſe
für Margarine und Schmalz andauernd großen Schwankungen und die
in jüngſter Zeit wieder ganz enorm geſtiegenen Preiſe, insbeſondere für
Margavine, hatte zur Folge, daß auch die Preiſe für Butter ganz
ge=
waltig anzogen. Hinzu kommit, daß die Zufuhren friſcher Butter zurzeit
gering ſind und die Nachfrage trotz der hohen Preiſe
verhältnismäßi=
gut iſt. Die Preisſteigerung für Burtter und Schmalz geſtaltete ſich am
Berliner Engrosmarkt in den letzten Monaten für I. Qualität pro Pfund
in Mark wie folgt:
Butter
Schmalz
Juli
R—R /6
12,00—14,00
Auguſt
7—3/6
13,50—15,00
September
R—29,50
14,25—17,75
Oktober
33—38,50.
16,50—26,25
November
36—43,00
Z.00—36,75
und die Margaviuepreiſe ſind etwva um das drei= bis vierfache in der
glei=
chen Zeit geſtiegen. Die Margarineinduſtrie führt dieſe enorme
Preis=
ſteigerung darauf zurück, daß alle zur Fabvikation erforderlichen
Roh=
ſtoffe vom Auslande bezogen wenden müſſen und der Stand der
Aus=
londsdebiſen für die Errechrung der Margaminepreiſe aber grundlegend
ſein müiſſe
In Erwägung der Tatſache, daß die Enwertung der Reichsmark in
den letzten Monaten am Lebensmittolwarkt geradezu kataſtrophal
ge=
wirkt hat, wäre immerhin zu berückſichtigen, ob die Erhöhung der
Mar=
garinepreiſe mit der Eutwertung der Reichsmark in Einklang zu
brin=
gen iſt. Nach dem erzielten Reingewinn von 5,7 Millionen holländiſchen
Gulden, einer der maßgebenden Firmen des Konzerns, die
Aktiengeſell=
ſchaft van den Berghs Margariuefabriken, die ihre Erzeugung in der
Hauptſache in Deutſchland unterbringt, dürfte wohl kaum die
Notzwen=
digkeit einer derartigen Preisſteigerung für ein in heutiger Zeit ſo
wich=
tiges Nahrungsmittel vorhanden ſein.
Berliuer Lederbörſentag vom 24. November.
b. Die heutige Verſammlung erfreute ſich regen Beſuches. Die
all=
gemeine Wiutzſchaftslage wurde von allen Kreiſen der Häute= und
Leder=
wirtſchaft eifrig beſprocken. Am Häutemarkt iſt die Stimmung infolg
der Geldverhältniſſe iu allgemeinen etwas ruhiger gelvorden, wenur aud
der hohe Preisſtand unverändert geblieben iſt. Am Lederwarit
verlan=
gen die Fabrikanten für ihre Ware höhere Preiſe; die Abnehmerſchaft
iſt jedoch neuerdings uicht mehr geneigt, hierauf einzugehen. Die
Stimn=
mung am Schuhmarkt ſcheint geteilt zu ſein; während die Fabrikauten
entſprechend den Geſtehungskoſten erhöhte Preisforderungen ſtellen
müf=
ſen, lehnt es die Abnehmerſchaft doch meiſtens ab, der weiteren
Auf=
wärtsbewegung zu folgen.
* Deutſcher Induſtrie= und Handelstag. Zum
Prä=
ſidenten des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags wurde der Präſident
der Handelskammer zu Berlin, Franz v. Mendelsſohn, gewähit.
An Stelle des am 1. Mai 1922 in Ruheſtand tretenden Generalſekretärs
Dr. Soetbeer wurde der Geſchäftsführer der Düſſeldorfer Handelskammer
Dr. Brandt zum erſten geſchäftsführenden Präſidialmitglied gewählt.
Stellvertretendes geſchäftsführendes Präſidialmitglied wird Geh.
Regie=
rungsrat Dr. Huber, bisher Geſchäftsführer des Landesausſchuſſes der
Preußiſchen Handelskammern. Die Herren Dr. Frentzel und Dr.
Soet=
beer wurden lebenslänglich in den Hauptausſchuß des Deutſchen
Indu=
ſtrie= und Handelstages gewählt.
wd. Der Verband deutſcher öffentlich=rechtlicher
Kreditanſtalten hat eine Eingabe au den Reichstag gerichtet, m
welchem die Aufhebung des Depotzwanges für
feſwerzins=
liche Werte als eine dringende Notwendigbeit bezeichnet wird. Der
langfriſtige Kommunal= und Grundbeſitzkredit liegt vollkommen
danie=
der, weil die Kommunalberſchreibungen und Pfandbriefe faſt
unverkäuf=
lich ſind. Dadurch werde insbeſondere Gewährung unkündbarer
Hypo=
theken auf neue Wohnhäuſer unmöglich gemacht. In der Hauptſache
Wohnungs=Anzeiger
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gründer ſich dieſe Erſcheinung auf die Abneigung weiterer
Bebölkerungs=
kreiſe, gegen Aufbewahrung ihres Beſitzes bei Banteu, weil ſie von
altersher gewöhnt ſind, ihre Papiere ſelbſt aufzuheben. Die
Befürch=
tung, daß durch die Aufhebung des Depotzwanges die
Steuerhinter=
ziehung begünſtigt wird, trifft nicht überall zu. Letzten Endes iſt es
einerlei, ob bares Geld oder Wertpaviere verſteckt gehalten werden. Die
Volkswirtſchaft hat aber ein ſehr großes Intereſſe daran, daß alle
Spar=
kapitalien ihr reſtlos zufließen, auch für die Unterbringung
feſtwverzins=
licher Wertpapiere im kapitalkräftigen Auslande iſt die Aufhebung des
Depotzwanges notwendig, weil das Verwahren für die Eimlöſung
der
Se=
Ziusſcheine im Auslande zu umſtändlich und zu unbequem iſt. Für
biſenpapiere iſt eine ſolche Aufhebung nicht erforderlich, da dieſe Stücke
wegen des öfteren Verkaufs an den Börſen ſich in den Händen der Bank
befinden.
wd. Eine Warnuug des
Reichswirtſchaftsmini=
ſters. Der Reichswiurſchaftsmiiſter hat ein Schreiben verſandt, in dem
er darau erinnert, daß die gegenwärtige Hochtonjunktur, weitgehende
Aehnlichkeit mit der Scheinhochkonjunktur 1920 hat. Die Nachfragen
gin=
gen damals ebenſo wie heute, erhoblich über den wirklichen Bedarf
hin=
aus, da der Handel ſeinen Bedarf über die ganze von ihm vermutete
Dauer der Hochkonjuktur ſofort bei Beginn der Preisſteigerung
eimzu=
decken ſuchte. Um bei dem zu erwartenden Konjunkturumſchwung ein
Awwachſen der Arbeitsloſigkeit nach Möglichkeit zu vermeiden, britt das
Reichswirtſchaftsminiſterium dafür ein, daß alle behördlichen
Beſchaf=
fungsſtellen den Markt während der Hochkonjunktur nur inſoweit
be=
laſten, als es zur Deckung des dringlichſten Bedarfes nötig iſt. Die
zu=
rückgeſtellten Aufträge ſollen dann beſchleunigt herausgegeben werden,
wenn der zu erwartende Konjunkturumſchwung eingetreten iſt,
insbe=
ſondere wird die Pribatzwitſchaft davor gewarut, daß ein Bedarf, der
nicht unbedingt erfolgen muß, nicht an verſchiedenen Stellen gleichzeitig
beſtellt wind. Ferner empfiehlt das Reichswirtſchaftsminiſterium
Not=
ſtandsarbeinen ſolveit ſie nicht gänzlichf eingeſtellt werden können, nur in
ſo beſchränktem Umfange fortzuführen, als ſie ohne erhebliche
Mehr=
koſten und ſchädliche Zeitverluſte jederzeit wiedermufgenommen werden
können.
vd. Die Preiserhöhung für Gummi. Bekautlich iſt in
letzter Zeit der Preis für alle Gummivaxen=Fabrikate ſehr ſtark geſtiegen
und zwar beſonders Reife um 45 Prozent. Es iſt dies eine Folge, der
durch den deutſchen Valutaſturz ſtark erhöhten Rohſtoffpreiſe.
Pflan=
zungsgummi iſt beiſpielsweiſe ſeit Endr April von 26,75 Mark bis zu
12. November auf 105 Mark geſtiegen, alſo um 293 Prozeut. Es muß
auch berückſichtigt werden, daß ſich die Londoner Preiſe am 30. April
auf 0,10½4 und am 12. November auf 0,11½ Pfund=beliefen.
Infolge=
deſſen wird ſich auch eine neue Erhöhung der Gummüarenpreiſe nicht
umgehen laſſen.
Die Metallreſerven der Prinatnotenbanken.
Die außerordentliche Generalverſammlung der Bayoriſchen
No=
tenbank hatte Stellung zu nehmen zu dem bekannten Geſetz, betr.
die Metallreſerven der Privatnotenbanken. Auf
Grund dieſes Geſetzes hatte die Verwaltung eine
Verpflichtungserklä=
rung gegenüber dem Reichswirtſchaftsminiſter abzugeben, nämlich
Ge=
winne aus Metallverkäufen des Jahres 1920, ſoweit ſie einem
freiwilli=
gen Reſervefonds zugeführt worden ſind, ſowie Gewinne aus
Goldver=
äufen des Jahres 1921 als Spezialreſerde in der Bilanz per 31. Dez.
1921 auszuweiſen. Die außerordeutliche Generalberſammlung
geneh=
migte nachträglich dieſe von der Verwaltung bereits abgegebene
Ver=
pflichtungserklärung. Der Vorſitzende führte aus, daß durch das Geſetz
das Eigentum der privaten Notenbanken an Gold anerkannt werde, daß
jedoch der Eigentümer in der Verfügung beſchränkt ſei, da eine ſolche
an die Zuſtimmung der Reichsregierung gebunden ſei. Eine ſolche
Ge=
nehmigung werde wohl in allen Fällen gegeben werden, wenn die
ord=
nungsmäßige Fortführung des Gefchäftes eine Verfügung über Gold
notwendig mache oder nützlich erſcheinen laſſe. Der Kommiſſar
Staatsregierung betonte, daß das Geſetz davon ausgehe, daß die
Pri=
datnotenbanken wegen ihrer wichtigen Aufgabe im Wirtſchaftsleben der
Einzelländer als Quelle billigen Kredites für alle Erwerbsſtände er
halten bleiben ſollen und daß ihnen aus der Kriſis, in der ſie ſich ſei
eb
dem vorigen Jahre befinden, zu helfen ſei, und zwar im Wege einer
erheblichen Eriveiterung ihres Notenprivilegiums. Die Goldbeſtände
der Privatnotenbanken ſeien einte notwendige Begleiterſcheinung des
ihnen übertragenen Hoheitsrechtes in der Notenausgabe. Sie ſeien ein
Korrelat des Notenprivilegiums und ein unerläßliches Mittel zur
Er=
füllung der ihnen obliegenden wichtigen volkswirtſchaftlichen Aufgaben.
Bezüglich der Wertſteigerung des Goldes ſtehe der Geſetzgeber auf dem
Standpunkte, daß ſie keinesfalls Anlaß zu Veräußerungen geben dürfe,
welche zur Ausnützung übermäßiger Gewinne durch die Banken führen
und eine volkswirtſchaftlich bedenkliche Wirkung haben würden, daß
vielmehr die Goldbeſtände dem Lande erhalten bleiben und deſſen
Wirt=
ſchaftsintereſſen auch künſtig dienen ſollen. Hierauf wurden neu in den
Aufſichtsrat gewählt Regierungsrat v. Malaiſé und Kommerzienrat
Julius Maier.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. Nobember 1921.
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Werbewoche der Deutſchen Volkspartei
(bis einſchl. 27. November): Verteilung von Flugblättern
und Stimmzetteln, Sammlung zum Wahl fonds, Werbung
von neuen Mitgliedern. Jedes Mitglied tue ſeine Pflicht.
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barſchaft zur Kenntnis, daß ich am 1.
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übernehme. Empfehle gleichzeitig den
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räumigen Saal zur Aohaltung von
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ſammlungen und Feſtlichkeiten. Indem ich
verſichere, nur gute Speiſen und Getränke
zu verabreichen, erſuche ich, das mir ſeither
geſchenkte Vertrauen auch ferner auf mich
übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
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Max Golling
Wohn.: Lichtenbergſtr. 72.