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Nummer 312
Montag, den 21. November 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Der Zweikampf im neuen Strafgeſetzbuche.
Von Staatsanwalt Dr. Meuſezahl.
In den letzten Jahrzehnten haben die Beſtrebungen gegen
den Zweikampf als das Vorrecht einer beſtimmten Kaſte und
als ein Ausdruck der Mißachtung beſtehender Geſetze immer mehr
un Boden gewonnen. Unter Zweikampf in dieſem Sinne iſt nur
der Kampf mit tödlichen Duellwaffen nach vereinbarten
oder überlieferten Regeln verſtanden, alſo insbeſondere das
Duell auf Piſtolen, Säbel (ſchwere und leichte) oder Florets.
Nicht hierher gehört beiſpielsweiſe der aus dem Ausland
über=
nommene, ſich jetzt fortſchreitender Beliebtheit erfreuende Boxer=
Zampf.
Die Beſtrebungen richteten ſich insbeſondere gegen das
Duellweſen in der Armee. Seit der Revolution und der
da=
mit verbundenen Umgeſtaltung unſeres Heeresweſens hat die
Frage hier natürlich erheblich an praktiſcher Bedeutung
einge=
büßt. In einem Teil der akademiſchen Kreiſe wird ſie
aber auch inn Zukunft noch eine Rolle ſpielen, und ihre
Behand=
lung in dem Entwurfe zu einem neuen deutſchen
Strafgeſetz=
buiche, das bald Geſetz werden ſoll, lebhaftem Intereſſe begegnen.
Es iſt hier nicht der Ort, die Gründe für und wider das
Duell und ſeine Beſtrafung gegeneinander abzuwägen; es ſind
aus beiden Lagem triftige Gründe vorgebracht worden. Hier
mag die Feſtellung genügen, daß der Entwurf zu dem neuen
Strafgeſetzbuch ſich beiden Anſichten nicht verſchloſſen hat. Er
hat die Strafbarkeit des Zweikampfes mit tödlichen
Waf=
ſen beibehalten, aber auch grundſätzlich eine nicht
ent=
ehrende Strafe („eustodia honesta”) als Sühne feſtgeſetzt.
Nach der Denkſchrift zum Entwurfe haben ſich Verſuche, den
Zweikampf durch entehrende Strafen auszurotten, überall, wo
ſig umternommen worden ſind, als verfehlt erwieſen.
Damit ſind die Hauptbefürchtungen, welche ſich beſonders
ſeitens der ſtudentiſchen Verbände mit Satisfaktionsprinzip an
die Beratung des neuen Geſetzes knüpften, beſeitigt, denn in
letzter Zeit beſtanden wieder lebhafte Strömungen, welche es
als ungerechtfertigt bekämpften, daß diejenigen, welche im Duell
eine Körperverletzung oder gar eine Tötung verurſachen, eine
Sonderſtellung einnehmen und nicht mit Gefängnis uſw. beſtraft
werden ſollen.
Der Zweikampf mit tödlichen Waffen und ſchon die
Heraus=
forderung hierzu und die Annahme der Herausforderung ſind
alſo auch künftig ſtrafbar. Die Strafe beſteht grundſätzlich in
der „Einſchließung” mit nicht entehrendem Charakter, einer
Neubildung des Entwurfs, die im weſentlichen an die Stelle der
(bisherigen Feſtungshaft getreten iſt. Sie wird in beſonderen
(Anſtalten und Abzeilungen vollſtreckt, ſo daß die Gefangenen von
ſHaft= und Gefängnisſträflingen getrennt bleiben. Die
Einge=
ſchlpſſenen können ſich angemeſſen beſchäftigen, dürfen ſich felbſt
beköſtigen und eigene Kleider tragen.
Von dieſer Regelung, wonach die Strafart für den
Zwei=
kampf die nicht entehrende Einſchließung iſt, macht der Entwurf
drei Ausnahmen, von denen die erſte eine Neuerung
beden=
tet, die wohl allgemein begrüßt werden wird:
1. Hat jemand den Zweikampf — oder hat der
Herausfor=
dernde oder der Annehmende die Herausforderung —
frevent=
lich verſchuldet, d. h. hat er den Gegner durch abſichtliche
ſchwere Kränkung oder ſonſt ſittlich verwerfliches Handeln dazu
getrieben, ſo trifft ihn Gefängnis.
Hier iſt nicht nur au die Fälle zu denken, in welchen jemand
durch mtwillige Anrempeleien und grundloſes Händelſuchen
einen Zweikampf heraufbeſchwört, ſondern auch daran, daß
jemand durch ein beſonders verwerfliches Verhalten die Ehre
eines anderen, Schuldloſen, gröblich verletzt, z. B. mit der Frau
des anderen die Ehe bricht. Wenn man überdies erwägt, daß
häufig der Ausgang eines Zweikampfes dem jeweiligen
Ver=
ſchulden der Duellanten keineswegs entſpricht, muß man ſich für
dieſe Fälle, mit der Beſtrafung des Frevlers durch eine
ent=
ehrende Strafe einverſtanden erklären,
Die Herausforderung und die Annahme derſelben wverden
ſtraflos, wenn einer der Gegner den Zweikampf vor Beginn
freiwillig aufgibt.
2. Wer einen anderen dadurch, daß er ihm Verachtung
be=
zeigt oder androht oder in ähnlicher Weiſe zu einem Zweikampf
mit einem Dritten anreizt, wird mit Gefänguis beſtraft;
nach dem Entwurf tritt die Strafe im Gegenſatz zu dem
bisheri=
gen Recht auch dann ein, wenn der Zweikampf nicht
ſtattgefun=
den hau. Das künſtige Geſetz läßt allerdings wahlweiſe auch
Einſchließung zu. Auf dieſe wird dann zu erkennen ſein,
wenn man dem Täter keine ehrenrührige Beweggründe
vor=
werfen kann.
Eine weitere Neuerung beſteht darin, daß der Entwurf es
der Anreizung gleichſtellt, wenn jemand öffentlich einem anderen
Verachtug bezeigt, weil dieſer eine Herausforderung zum
Zwei=
kampf — mit ihm oder einem Dritten — unterlaſſen oder nicht
angenommen hat. Es wird alſo befonders die geſellſchaftliche
Verrufserklärung, ſofern ſie öffentlich geſchieht, künftig ſtreng
eahndet.
3. In Uebereinſtimmung mit dem ſeitherigen Recht trifft
erner denjenigen Gefängnisſtraſe (und unter Umſtänden
Zucht=
aus), der den Gequer durch vorſätzliche Uebertretung der
ver=
inbarten oder hergebrachten Kampfregeln verletzt oder tötet.
Ihn ſchützen die milderen Beſtimmungen des Duelldeliktes nicht
nehr, ſeine Tat iſt keine Zweikampfshandlung, ſondern gemeine
körperverletzung oder Tötung. Hierbei iſt beſonders zu denken
v die vorſätzliche Nichtbeachtung der von den Sekundanten
gebenen Kommandos (z. B. Hieb nach „Halt”) oder das
vor=
itzliche Schlagen vorſchriftswidriger Hiebe. Gegen ſolche
An=
riffe iſt übrigens Notwehr nach den allgemeinen Grundſätzen
uläſſig.
Der Entwurf zum neuen Strafgeſetzbuch hat ſich weiter noch
ſeſonders mit den Zweikämpſen mit tödlichem Ausgang
be=
aßt, weil gerade ſie es ſind, welche die Oeffentlichkeit am meiſten
rregen, während die übrigen weiteren Kreiſen gewöhnlich
un=
bekanut bleiben. Die Strafe iſt gegenüber dem jetzt geltenden
ſecht ganz erheblich hinaufgeſetzt: Einſchließung von 5 bis 15
Jahren, gegen denjenigen, welcher den Zweikampf freventlich
verſchuldet hat, Gefängnis von gleicher Dauer. Es genügt, wenn
er Täter den Tod, miag er nun während des Zweikampfes oder
päter infolge der erlittenen Verletzung eingetreten ſein,
wenig=
ſtens als möglich vorausſehen konnte, was wohl bei der
über=
viegenden Zahl der Duelle wird angenommen werden müſſen.
Eine neue Stellung iſt den Mitgliedern des
Ehren=
rerichts eingeräumt. Da ſie zunächſt dazu beſtimmt ſind, auf
einen friedlichen Ausgleich hinzuarbeiten, auf dieſe Weife auch
ift dazu beigetragen haben, Zweikämpfe zu verhindern, darf die
Bereitwilligkeit, im Ehrengericht zu ſitzen, nicht durch
Strafan=
drohung beeinträchtigt werden. Demgemäß wird künftig ihre
Tätigkeit im Gegenſatz zu den Beſtimmungen des alten
Straf=
geſetzbuches derjenigen der Sekundanten, der Zeugen und Aerzte
und ſolcher Kartellträger des Forderers und Geforderten, die
ernſtlich bemüht geweſen ſind, den Zweikampf zu verhindern,
gleichgeſtellt und für ſtraffrei erklärt. Andere als die
ge=
nannten Perſonen bleiben als Gehilfen der Zweikämpfer
ſtraf=
bar, ſo der Wirt, welcher das Pauklokal ſtellt, der Diener,
wel=
cher beim Bandagieven hilft, uſw.
Gegenüber dem Zweikampf auf Piſtolen oder Säbel (leichte
oder ſchwere Forderung), der unbedingt als ſolcher mit tödlichen
Waffen im Sinne des Geſetzes anzuſehen iſt und deshalb den
beſprochenen Strafbeſtimmungen unterliegt, hat von jeher die
ſtudentiſche Schlägermenſur, wie ſie auf
Deutſch=
lands Hochſchulen üblich iſt, eine beſondere Stellung
einge=
nommen. Mit gehörigen Schutzmaßregeln gegen
lebensgefähr=
liche Verletzungen verſehen, tritt der Student nicht nur auf
Kontrahage, ſondern auch auf Beſtimmungen hin an, bei der es
ſich gar nicht um einen Ehrenhandel dreht. Die Schlägermenſur
will vorzugsweiſe erziehen, bedeutet eine Uebung in
Geſchicklich=
keit und Kraft, in Selbſtbeherrſchung und Geiſtesgegenwart, in
Stählung des Mutes und des Selbſtvertrauens; es handelt ſich
wehr um einen ſportsmäßigen Gebrauch der ſcharfen Waffe.
Schon daraus geht hervor, daß ihre Gleichſtellung mit den
übrigen Menſuren nicht wohl gerechtfertigt iſt. Die ſtrafrechtliche
Behandlung der Schlägermenſur iſt demnach von jeher
Gegen=
ſtand juriſtiſcher Meinungsverſchiedenheit geweſen. Die Frage
gipfelt darin, ob man den Begriff „tödliche Waffe” auch auf ſolche
Waffen anzuwenden hat, die zwar an ſich geeignet ſind, tödliche
Verletzungen herbeizuführen, deren Lebensgefährlichkeit aber
durch die Schutzmaßregeln (Bandagen) bei ihrer Anwendung
auf ein Minimum zurückgeführt wird. Die Praris hat die
Schlägermenſur unter dieſer Bedingung überwiegend nicht als
Zweikampf mit tödlichen Waffem angeſehen, das Reichsgericht
hat geſchwankt, ſchließlich aber die Schlägermenſur für ſtrafbar
erklärt. So befand man ſich hier in einer unerfreulichen
Unge=
wißheit.
Dieſem Zweifel wollte der Vorenchvurf zum neuen Geſetz
ein Ende machen, indem er die Zweikämpfe unter Vorkehrungen,
die beſtimmt und geeignet ſind, gegen Lebensgefahr zu ſchützen,
als beſonderen Tatbeſtand behandelte und für ſtrafbar
er=
klärte, aber mildere Strafen androhte. Die ſpätere
Straf=
rechtskommiſſion iſt noch weiter gegangen und hat ſie für
ſtraf=
frei erklärt. Leider hat der endgültige Emtwurf, der demnächſt
Geſetz weiden ſoll, es wieder vorgezogen, keine beſondere
Be=
ſtimmung aufzunehmen, weil er es nicht für angebracht hält,
der ſtudentiſchen Schlägermenſur, „ſoweit ſie Zweikampf mit
töd=
lichen Waffen iſt” eine Sonderſtellung einzuräumen. Die
Eut=
ſcheidung wird alſo nun wiederum der Gerichtspraxis überlaſſen.
Ob die Regelung des Zweikamipfes eine glückliche Löſung
im Entwurf zum neuen deutſchen Strafgeſetzbuche gefunden hat
und ob ſie Beſtand haben wird, mag dahingeſtellt bleiben. Von
manchen Seiten wäre eine beſſere Regelung der Delikte
gegen die Ehre im Strafrecht und Strafprozeß lieber
ge=
ſehen worden. Anzuerkenmen iſt aber das Beſtreben des
Ent=
wurfes, beiden Meinungen gerecht zu werden, alſo auch durch
Androhung einer nicht entehrenden Strafe der Auffaſſung
Rech=
nung zu tragen, daß es unter Umſtänden geboten ſei,
perſön=
lich für ſeine Ehre einzutretenn.
Die Reparationen,
Die Haltung der deutſchen Regierung.
Verlin, 20. Nov. (Wolff.) Die Deutſche
Allge=
meine Zeitung ſchreibt zu der geſrigen amtlichen
Veröffeni=
lichung über den Abſchluß der Verhandlungen mit der
Repa=
rationskommiſſion: Die Veröffentlichung zeigt, daß ſich
für die deutſche Regierung die Notwendigkeit ergab, für die
nächſten fälligen Reparationszahlungen Deckung zu ſuchen. Die
Hoffnung, daß ſich ſchon aus den jetzigen Berliner
Verhandlun=
gen eine Stundung für die nächſten Zahlungen erreichen laſſen
werde, eine Hoffnung, die ſich durch einſichiige Stimmen in der
öffentlichen Meinung auch feindlicher Länder als möglich
dar=
geſtellt hatte, erwies ſich als trügeriſch. Es hat ſich
heraus=
geſtellt, daß die Zahlungen der nächſten Reparationsraten, alſo
die am 15. Januar und 15. Februar fälligen Summen, die
Vor=
ausſetzung ſind für eine von außenpolitiſchen Reibungen freie
Weiterführung der Politik. Dieſer Erkenntnis gilt es, ehne
Illu=
ſionen und nüchtern gegenüberzutreten. Die Reichsregierung
hat ſich dem nicht verſchloſſen und in ihrer Antwort an die
Re=
parationskommiſſion bereits zum Ausdruck gebracht, daß ſie zur
Aufbringung der nächſten Zahlungen die dazu geeigneten
Maß=
nahmen ergreifen wird. Das einzige Mittel, das ihr hierzu zur
Verfügung ſteht, iſt die Inanſpruchnahme vou
Kredi=
ten. Sie iſt bereit, dieſen Weg zu beſchreiten, abec ſie weiſt
zugleich darauf hin, daß es nicht von ihrem guten Willen allein
abhänge, Kredit zu erhalten, ſondern, daß ſie dabei von allen
Dingen auf den guten Willen des kreditgebenden Auslandes
an=
gewieſen iſt. Sie brachte ferner zum Ausdruck, daß dieſer
Kre=
dit, wenn er aufgebracht werden kann, eine grundſätzliche
Beſſe=
rung der geſamten Reparationslage nur dann erbringen kann,
wenn nach Zahlung der nächſten fälligen Raten diefenige
Scho=
nung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit eintritt, welche die
Repa=
rationskommiſſion jetzt nicht zu bewilligen können glaubte.
Die=
ſer klaren Erkenntnis werden ſich auch die alliierten
Regierun=
gen nicht verſchließen können, ſofern bei ihnen überhaupt die
Nei=
gung beſteht, aus dem unlösbaren Dilemma der
Reparations=
frage herauszukommen.
Die Antwort der deutſchen Regierung bildet
daher inſofern einen Ausweg, als ſie einerſeits dem
kreditfähi=
gen Ausland Gelegenheit gibt, durch Gewährung von Krediten
die Zahlung der nächſten Raten durch Deutſchland zu
ermögli=
chen und andererſeits die alliierten Regierungen in die Lage
ver=
ſetzt, Deutſchland nach den geleiſteten Zahlungen die nötige
Atempauſe zu gewähren. Deswegen wird das Echo, das die
deutſche Antwort bei den fremden Kreditgebern in ſinanzieller
Hinſicht und bei den alliierten Regierungen in politiſcher
Hin=
ſicht finden wird, ein Prüfſtein dafür ſein, ob wir im nächſten
Jahre zu einer Entwirrung der ſchon durch die teilweiſe
Erfül=
lung des Londoner Ultimatums ins Abſurde geführten
weltwirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe kommen werden, oder ob die zu fürchtende
Kataſtrophe doch noch über Deutſchland und damit auch über
die Welt hereinbrechen wird. Es gilt alſo zunächſt, den Erfolg
der von der deutſchen Regierung eingeleiteten Kreditaktion
ab=
zuwarten und bis dahin die Regierung mit allen Kräften darin
zu unterſtützen, daß alle politiſchen und wirtſchaftlichen Kräfte
Teutſchlands zuſammengefaßt werden müſſen, um doch noch der
wirtſchaftlichen Vernunft zum Siege über die politiſchen
Zer=
ſtörungspläne zu verhelfen.
Der Gang der Verhandlungen der Reparationskommiſſion.
T.1ſ. Berlin, 20. Nov. Wie von unterrichteter Seite
mit=
geteilt wird, haben mit der Reparationskommiſſion überhaupt
keine großen Beſprechungen ſtattgefunden. Es
wur=
den Einzelbeſprechungen geführt, zum Teil beim: Reichskanzler
perſönlich, zum Teil mit den einzelnen Staatsſekretären.
Pa=
rallel mit dieſen Verhandlungen gingen dann gleichzeitig
Be=
ſprechungen mit der Induſtrie wegen Bedarfs eines Kredits.
Paris, 20. Nov. (Wolff.) Jules Sauerwein berichtet
dem Matin aus Berlin: In der geſtrigen Sitzung der
Re=
parationskommiſſion wurde eine Einigung über die
Deutſchland gegenüber einzunehmende Haltung nicht erzielt.
Der Vertreter Frankreichs, Louis Dubois, hatte die vier anderen
Mitglieder der Reparationskommiſſion gegen ſich. Der belgiſche
Delegierte Delacroix vertrat den Standpunkt, daß auf die
geſtrige Erklärung der deutſchen Regierung augenblicklich kein=
Antwort zu erteilen ſei. Es handele ſich um eine Zahlung, die
in acht Wochen, aber nicht in acht Tagen zu erfolgen habe.
Wenn man jetzt Deutſchland eine ernſte Note überſende, laufe
man Gefahr, denen eine guten Vorwand zu liefern, die die
Alli=
ierten anklagten, die vorgeſehene Anleihe zu einem Mißerfolg zu
führen. Dubois meinte, Deutſchland verſuche, durch den
Vor=
wand einer außerordentliche Anleihe ſich ſeinen Verpflichtungen
zu entziehen. Infolge deſſen ſchlug er vor, ihm eine ſehr ernſt=
Verwarnung zukommen zu laſſen. Es wurde nicht
demeutſpre=
chend entſchieden.
Franzöſiſche Beſorgniſſe.
Paris 20. Nov. (Wolff.) Jacques Bainville drückt
in der Liberte, ſeine Freude darüber aus, daß die
Nepara=
tionskommiſſion eine zuverſichtliche Erklärung über die
Zahlungsfähigkeit Deutſchlands, was den nächſten Verfallstag
anbetreffe, erhielt, und fragt, warum gleichzeitig gut
unterrich=
tete Perſonen beſtätigten, daß die engliſche Regierung
das Uiltimatum von London als unausführbar und die von
Deutſchland verlangten Zahlungen als übertrieben betrachte.
Der Sturz der Mark und die andauernde Arbeitsloſigkeit in
England beſtärkten die Nationalökonomen und Finanziers, die
Lloyd George beraten in dieſer Ueberzeugung. Weil dem ſo ſei,
müſſe man eine demnächſtige Kundgebung Lloyd Georges
er=
warten, der ſeine Anſichten über die Reparationen geändert habe.
Er hat ſich überzeugt, daß das Heilmittel darin beſtehe, allie
interalliierten Schulden zu annullieren und die Verpſlichtungen
Deutſchlands auf die Reparationen in Natura für die
verwüſte=
ten Gebiete zu beſchränken. Bainville fragt weiter, ob das
Ge=
ſchenk, das England ſeinen Kriegsgenoſſen mache, den Verluſt
aufwiegen könne, den Frankreich, als Hauptgläubiger
Deutſch=
lands erleide? „Lieh Frankreich nicht während des Krieges 12
Milliarden an befreundete Staaten? Wenn man ſich mit den
Reparationen in Natura begnügen wolle, werde man die
Pen=
ſionen als Laſten behalten. Die Milliarden, die man ſchon füc
den Wiederaufbau vorſchoß, wären für die franzöſiſchen
Finan=
zen der Todesſtoß.
Engliſches Einverſtändnis mit dem Wiesbadener Abkommen.
T.11. Paris, 19. Nov. Das Journal meldet aus London,
daß die engliſche Regierung ihren Widerſtand
gegen das Wiesbadener Abkommen aufgegeben
habe. Sie wird demnächſt der franzöſiſchen Regierung mitteilen,
daß ſie die Idee für gut halte, Zahlungen in Lieferungen
an=
zunehmen, weil ſie Deutſchland erlaubt, die Beſchaffung
frem=
der Deviſen zur Leiſtung von Barzahlungen nach Möglichkeit zu
vermeiden, um ſo die Kurſe vor Störungen zu ſchützen. Der
Korreſpondent glaubt, daß England bereit iſt, alles zu un, daß
das Abkommen von Wiesbaden für Fnankreich von Nutzen ſein
werde.
Zur Frage der Entſtaatlichung der
Reichs=
eiſenbahnen.
Berlin, 19. Nob. Zu der Frage der Abgabe der
Reichseiſenbahnen an die Privatwirtſchaft
wird u. a. mitgeteilt: Die Frage, ob die Reichseiſenbahnen der
ihnen geſtellten Aufgabe gerecht werden können, ſei auf Grund
der ſeitherigen Erfahrungen zu bejahen, wenn auch die
Schwie=
rigkeit der Löſung nicht zu verkennen ſei. Es könne geſagt
wer=
den, daß auf dem Gebiete des Betriebes die Folgen des
Krieges größtenteils überwundem ſeien. Was
die finanzielle Seite anlange, ſo habe die Verwaltung auf die
Höhe der ſachliche Ausgaben immer nur einen geringen
Ein=
fluß. Der allgemeinen Preisſteigerung könne die Verwaltung
nicht entgegentreten. Hinſichtlich der Kohlen leide die
Bahn=
verwaltung heute noch unter der zu geringen Förderung. Daß
das Perſonal zu hoch bezahlt ſei, werde niemand behaupten.
Die Verringerung der Kopfzahlen, die ſeit 1919 um 50 000 Köpfe
abgenommen hätten, ſtoße auf Schwierigkeiten infolge der noch
geltenden Demobilmachungsvorſchriften. Die Aufhebung dieſer
Vorſchriften ſei beantragt. Das Arbeitszeitgeſetz ſei im
Ent=
wvurf fertiggeſtellt und ſolle unter grundſätzlicher Wahwng des
Achtſtundentages einer gerechten wirtſchaftlichen Verwendung
des Perſonals den Weg ebnen. In Verbindung mit anderen
Maßnahmen würde in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht
werden, daß der Aufwand der zu leiſtenden Arbeit entſpricht.
Die Ausgleichung der Einnahmen an die
Aus=
gaben ſei nur zu erreichen, wenn in der Tarifpolitik die
frü=
here Zurückhaltung aufgegeben werde.
Die Gütertarife werden nach der bevorſtehenden Erhöhung
das Zwanzigfache des Friedensſtandes betragen. Bei den
Tarifen für dem Perſonenverkehr beträgt die Steigerung der
erſten Klaſſe etwas das Zehnfache, der dritten und vierten Klaſſe
das Siebenfache des Friedenspreiſes. Unter der Vorausſetzung,
daß den weiteven Ausgabeſteigerungen begegnet werden kann.
wird der Haushaltsplan für 1922 ohne Defizit durchgeführt
werden können. Das Reichsverkehrsminiſterium iſt davon
über=
zeugt, daß ein privatirtſchaftliches Unternehmen im
weſent=
lichen nicht anders vorgehen würde. Daß die Eiſenbahnen in
Privathänden einer wirtſchaftlichen Geſchäftsführung und den
abträglichen Einflüſſen der inneren und äußeren Politik wehr
entzogen wären, ſei richtig. Die völlige Befreiung von dieſen
Rückſichten wäre aber nicht zu erwarten. Das Reich würde ſich
der Einwirkung auf den wichtigſten volkswirtſchaftlichen Faktor
nicht völlig entſchlagen können. Die Frage der Entpolitiſierung
der Reichsbahnen im Sinne einer Erhöhung ihrer
wirtſchaft=
lichen Freiheit laſſe ſich auf anderem Wege erreichen. Nach
dem in Vorbereitug befindlichen Eiſenbahnfinanzgeſetz wird die
Löſung der Betriebsverwaltung von der eigentlichen
Miniſte=
rialinſtanzveraltung die ſtändige Berückſichtigung politiſcher
Geſichtspunkte erſparen können. Durch die Annahme
privat=
wirtſchaftlicher Grundſätze kann die in anderthalbjähriger
mühe=
voller Arbeit angebahnte Geſundung der Reichsbahnen
beſchleu=
nigt werden, ohne baß die Uebergabe der Bahnen in
Privat=
hände und damit die Preisgabe der politiſchen und volkswirt
ſchaftlichen Vorteile, die denn deutſchen Volfe aus drm Reichs
betriebe erwachſen ſollen, notwendig iſt.
Stinnes in London.
Berlin, 19. Nov. Der Lokalanzeiger meldet, Hugo
Stinnes ſei bereits in London eingetroffen. Er werde mit
Lloyd George verhandeln. Die Unterredungen dürften ſich
haupt=
fcehlich um die Frage der Kreditaktion drehen. Auch die
deutſch=
rnſſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen ſollen verhandelt werden. Der
Aufenthalt Stinnes” in London bauere ungefähr eine Woche,
Berlin, 19. Nov. lieber die bisher mit einem
Ge=
heimnis umgebene Fahrt des Herrn Hugo Stinnes nach
Lou=
don wird jetzt einiges Nähere in den Blättern mitgeteilt, was
in politiſchen Kreiſen ſchon ſeit einigen Tagen bekannt war.
Es iſt richtig, daß man vom London, und zwar von der höch
ſten politiſchen Stelle aus, an Herrn Stinnes
heran=
ſetreten iſt und ihn erſucht hat, zu kommen. Stinnes hat ſich
dazu bereit erklärt unter der Vorausſetzung, daß ihm
Gelegen=
heit zur ausführlichen Darlegung ſeines Standpuncktes gegeben
werde. Er unternimnt die Reiſe in Begleitung mehrerer ihm
naheftehender Mitarbeiter, ſo daß man alſo von einer Art
in=
duſtrieller Delegation ſprechen kann, die ſich an
Wich=
tigkeit mit ben Miſſionen politiſcher Beamter vergleichen laſſen
dürfte. Es iſt anzunehmen, daß die wirtſchaftliche Lage, aber
auch die politiſche Geſamtlage Deutſchlands in den Kreis der
Geſpräche hineingezogen wird.
Die ſchwarze Schmach.
* Berlin 19. Nop. Nach einem dem Lokalanzeiger zur
Verfügung geſtellten Kabeltelegramm aus Buenos Aires
wandte ſich der Ausſchuß argentiniſcher Damen an
den amerikamiſchen Präſidenten und die jetzt in Waſhington
tagende internationale Konferenz drahtlich mit der Bitte, die
ſchwarzen Truppen am Rhein zurückzuziehen.
Die Unzufriedenheit der Saarbevölkerung
mit der Regierungskommiſſion.
Saarbrücken, 19. Nov. (Wolff.) Wie die Kreiſe
Ott=
weiler und Saarbrücken hat heute auch der Kreistag
Saarbrücken die Begutachtung der Regierungsverordnun
gen abgelehnt. Eine Erklärung wurde mit 29 Stimmen gegen
5 Stimmen der Komtiuniſten angenommen, in der es heißt:
Die=
ſer Beſchluß findet ſeine Begründung in der politiſchen und
wirtſchaftlichen Handlungsteiſe der Regierungskomniſſion.
Dieſe habe ſeit ihrer Einſetzung nach Anſicht der Bevölkerung
nur das eine Ziel, die Abtrennung des Saargebietes
von dem Mutterlande zu betreiben. Es iſt allgemein
bekamt, daß die Saarregierung in ihrem bisherigen Beſtreben,
das Saargebiet politiſch und wirtſchaftlich abzutrennen, auch
noch die kirchliche Abtrenmang herbeiführen will. Keine der vor
der Geſamtbevölkernng aufgeſtellten Forderungen habe Gehör
gefunden. Dagegen hat die Regierungskommiſſion entgegen
dem einmitigen Willen des Kreistages Geſetze geſchaffen, die
von der Geſamtbevölkerung als bitteres Unrecht empfunden
wurden. Der Kreistag erſucht die politiſchen Parteien und die
beruflichen Organifationen der Arbeitnehmer der Induftrie und
des Handels, beim Völkerbund dahingehend vorſtellig zu
wer=
den, daß derſelbe ebenſo von dem verfaſſungsmäßigen Rechte
des § 17, Abſ. 2 der Anlagen zu Artikel 45 bis 50 des Verſailler
Vertrages Gebrauch macht und die jetzigen Mitglieder der
Kom=
miſſion nach Ablauf der einjährigen Amtszeit abberufen und
durch neue erſetzt werden. Der Präſident der
Regierungskomi=
mtiſſion foll einem neuhralen, am Saargebiet unintereſſierten
Staate entnommen werden. Er ſoll der deutſchen Sprache in
Wort und Schrift mächtig ſein. Die jetzige
Regierungskommiſ=
ſion des Saargebietes hat ſich durch ihr bisheriges Verhalten
jeblvedes Vertrauen der Bevölkerung derſcherzt. Der Kreistag
beſchließt, daß dieſe Entſchließung im Wortlgut dem Völkerbund
mitzuteilen iſt, und ſpricht die dringende Bitte an jenen aus,
Vertreter des Völkerbundes nach dem Saargebiet zu eutfenden.
damit dieſe ſich in perſönlicher Fühlungnahme mit den Volks
vertretern, ſowie den Vertretern der Wirtſchafts= und
Berufs=
gruppen von der Notirendigkeit der erbetenen Maßnahmen
überzeugen.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Die vorausſichtlichen Ergebniſſe der Konferenz.
London, 19. Nop. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
des Neu=York Herald in Waſhington glaubt vorausſagen zu
können, daß die Konferenz zu folgenden vier
Ergeb=
niſſen führen wverde:
1. Ueber die Abrüſtungzur Seewerde eine Abmachung
zuſtande kommen, die getrennt von jeder anderen unterzeichwet
und möglicherweſe ſogar noch vor der Vertagung der Konferenz
dem Senat zur Ratifikation werde vorgelegt werden;
2. werde es zu irgendeiner Abmachung über China
kom=
men mittels freiwilliger Aufgabe gewiſſer Rechte der Mächte in
China und einer neuen Bekräftigung einer Polidik der
offe=
nen Tür;
3. beſtehe wenig Ansſicht auf eine Verſtändigung über die
Abrüſtung zu Laude. Dieſer Punkt werde möglicherweiſe
erſt in einem ober zwei Jahren zur Beratung gelangen, wenn
die Lage der geſamten Welt mehr geklärt ſei;
4. werde möglicherweiſe irgendeine Abmachung über die
Verwendung von Giftgaſen und flüſſigem Feuer, über
Unterſeebvotsangriffe auf unbewaffnete Kauffahrer
und über Luftangriffe auf offene Städte getroffei werden. Die
Verwendung dieſer Kampfmittel bei ziviliſierter Kriegführung
wverde durch dieſe Abmachung verworfen werben.
Das engliſch=japaniſche Bündni=
London, 19. Nov. (Wolff.) Wie das N— erſche Burean
aus Waſhington meldet, beſagt eine Mitteilung der
chine=
ſiſchen Delegation, daß ſich China der Erneuerung des
engliſch=japaniſchen Bündniſſes widerſetzen
und auch die Aufhebung des Lanſing=Ifhi=Abkommens
for=
dern werde.
Von maßgebender britiſcher Seite wird erklärk, daß die
bri=
tiſchen Delegierten ſich auf eine vollſtändige Erörterung
des engliſch=japaniſchen Bündniſſes vor dem Ausſchuſſe für den
fernen Oſten vorbereiten. Großbritannien ſei vollkommen bereit
den Abſchluß eines dreiſeitigen Abkommens oder eine Reviſioit
der engliſch=japaniſchen Vereinbarung, die für Amerika
einwand=
frei wäre, in Erwägung zu ziehen. Ein Hindernis könne jedoch
nach britiſcher Anſicht der amerikaniſche Senat ſein, der
wahr=
ſcheinlich jeder Vereinbarung von der Art eines Vewrages
ab=
geneigt ſein werde. Man mſſe daher die Möslichkeit erwägen,
iner derartigen Vereinbarung ſolche Geſtalt zu verleihen, daß
jeder Gedanke „ausländiſcher Verwicklungen” ausgeſchalte
Af
Letzte Nachrichten.
Berlin, 19. Nov. (Wolff.) In dem Verfahren gegen den
Biedermann=Wettkonzern wurde Biedermann
zur 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis und 50000 Mark
Geldſtrafe, Meyer zu 6 Monaten Gefängnis und 20000
Mark Geldſtrafe und die beiden übrigen Angeklagten zu
Geld=
ſtrafen von 20 (00 bezw. 5000 Mark verurteilt.
München, 19. Nov. (Wplff.) Wie die Münchener Neueſten
Nachrichten aus Ochſenfurt melden, nahmen geſtern
fran=
zöſiſche Offiziere im Bezirk Ochſenfurt in zwei Schlöſſern
Hausſuchungen nach geheimen Waffenlagern
vor. In einem Schloſſe wurde nichts gefunden, in dem anderen
lediglich die Ausrüſtung der Pferde einer Batterie. Waffen
wurden nicht gefunden.
Leipzig, 19. Nov. (Wolff.) Heute vormittag hat ſich auf dem
Rangierbahnhof Engelsdorf bei Leipzig ein ſchweres Unglück
ereignet. Eine Rangierlokomotive fuhr in voller
Geſchwindig=
keit in eine Streckenarbeiterkolonne. Fünf Perſonen wurden
von der Maſchine überfahren; drei wurden ſo ſchwer verletzt, daß
ſie bald ſtarben, die beiden anderen wurden ſchwerverletzt in
das Krankenhaus eingeliefert. An ihrem Aufkommen wird
ge=
zweifelt. Das Unglück wurde verurſacht durch den Raunh einer
anderen vorbeifahrenden Lokomorive, der die Kolonne völlig
einhüllte, ſo daß ſie das Herannahen der Rangiermaſchine nicht
bemerkte.
T.1. Hamburg, 19. Nov. Zur Strafverbüßung wurde hier
der Kaufmann Walter Beege verhaftet, der vom Wuchergericht
wegen verbotswidriger Einführ und unerlaubten Handels zu
drei Monaten Gefängnis, 3 835 000 Mark Geldſtrafe
ev. 12 Monaten Gefängnis und weiteren 5000 Mark Geldſtrafe,
hierfür ev. zu weiterer Gefängnisſtrafe, verurteilt worden war.
Außerdem erkannte das Gericht auf Einziehung der übermäßi
gen Gewinne.
Harburg, 20. Nov. (Wolff.) Ein folgenſchweres Brand=
und Exploſionsunglück ereignete ſich heute in dem hieſigen
Weltkino, wo mehrere hundert Kinder einer Jugendvorſtellung bei
wohnten. Beim Abrollen geriet ein Film in Brand, der
Opera=
teur verſuchte vergeblich, den Brand zu löſchen. Es entſtand eine
große Stichflamme, durch die die an den Wänden hängenden Filme
ebenfalls in Brand gerieten. Unter den Kindern entſtand eine
furchtbare Panik, alles ſtürzte nach dem einzigen Ausgang. Als
unerſchrocken einige Paſſanten in das Theater eindrangen, fanden
ſie 11 Leichen und zahlreiche mehr oder weniger verletzte Kinder
vor. Der Tod war entweder durch Zertreten oder durch das
Ein=
atmen der Zelluloiddämpfe zurückzuführen. 9 ſchwerverletzte
Kin=
der wurden in das Krankenhaus eingeliefert, eines iſt inzwiſchen
geſtorben, für die anderen beſteht keine Lebensgefahr.
Wien, 19. Nov. (Wolff.) Die infolge der wirtſchaftlichen
Schwierigkeiten ſchon ſeit langem äußerſt ſchwierige
Lage der Wiener Uiniverſität war geſtern der
Gegen=
ſtand von Beratungen einer Verſammlung von Profeſſoren und
anderen Vertretern des geiſtigen Lebens und maßgebender finan=
zieller Kreiſe. C, wurde feſtgeſtellt, daß die ſtaatlichen Zuwen=
dungen für die Univerſität nicht mehr ausreichen und daher
noch auf anderem Wege zuverläfſige Hilfe geſchaffen werden
mütfſe. Die Verſamlung beſchloß die Gründung eines
Hilfsvereins zur Erhalwang der Wiener Univerſität mit
Filialen in allen Kulturländern. Durch Werbetätigkeit des
Vereins ſollen die nötigen finanziellen Mittel aufgebracht
wer=
den, um den Fortbeſtand dieſer alten Pflegeſtätte deutſcher
Kul=
tur und Wiſſenſchaft ſicherzuſtellen.
Neu=York, 19. Nov. (Wolff.) Zwei Zykloue wüteten am
Donnerstag über zwei verſchiedenen Gebieten in Arkanſas,
die ziemlich weit voneinander entfernt liegen. Beide
verurſach=
ten beträchtlichen Schaden. Man meldet 12 Tote und mehr
als 30 Verletzte.
T.U. Waſhington, 19. Nob. Der Senat hat die Ernennung
Ellis Loring Dreſels zum Geſchäftsträger der Vereinigten
Staaten in Berlin beſtätigt.
Waſhington, 19. Nov. (Wolff.) Der Kriegsſekretär teilt mit,
daß der neue Typ der Ueber=Dreadnoughts in Amerika
die von Maryland vorgeſehene Geſchwindigkeit von 21
Knoten um 1½ Knoten übertroffen hat.
Darmſtadt, 21. November.
Die dritte Morgenfeier der Volfshochſchule Darmſtabt war imſofern
recht zeitgemäß, als übber einen politiſchen Sanger geſprochen wurde, der
trotz vieler Widerſpruch herausfordernder Gedanken, der heutigen Zeit=
Starkes zu denfen aufgibt. Dr. Hermann Bränning=Oktavio
führte in ſeiner Einleitung zur Berrachtung des dichteriſchen Schaffens
Georg Herweghs (1817—1875) aus, daß man verſuchen müiſſe, ſid
in die Stimmung des glühenden Freiheitsdichters zu verſetzen, der den
Traum der deutſchen Einheit und Freiheit zwar bejaht, die Verwirklichung
aber verneint hoße. In den „Gedichten eines Lebendigen” ſetzte er ſich
in bewußten Cegeiſatz zu ſeimer Zeit: in einer unerhört kühnen Sprache
tellte er muti, die Forderungen eies neuen Zeitalters auf und
begei=
ſterte dadurch Millionen mit ihm fühlender Leſer. Lieder der Liebe und
des Haſſes ſtehen hier nebeneinander; der Lyriker, der das weiche und har
moniſche „Ich möchte hingeh’n wie das Abendrot” gedichtet, entflammt
e (1841). Wir haben lan
auch die Leidenſchaften in dem Lied vom Haſt
genug geliebt und wollen endlich haſſen! Starke patriotiſche
Gefühls=
momente ſprechen aus dent „Proteſt” dem „Rheinweinlied” (Oktober 1840)
wahrhaft prophetiſchen „Flottenlied‟: „Du follſt die Welt ge=
und der
Die Empörung Herweghs andererſeits gegen die Ereigniſſe
wöntmen!
von 1848, 1866/1870 iſt nur zu verſtehen aus der glühenden Ueberzeugung
aus der heraus er eine neue Welt erhofft. Von ihm rühren auch
von Huns von Bülolz vertonten Verſe aus ſeinem Bundesliede für de
Allgemeinen deutſchen Arbeiterverein 1846 her: Mann der Arbeit, au
jewacht! Und erkenne deine Macht! Alle Räder ſtehen ſtill, wenn dei
iales Empfinden atmer auch „Der arme
tarker Avm es will. Diefe
die Veranſtaltung hatte durch den me
Jakob” und „Die kranke Liſe.”
ſverhaften Violinvortrag der Sonate D.=Dur von G. F. Händel und *
Romanze F.=Dur von Beethoven durch Kammermuſiker Karl Jäger,
den Herr Karl Dierrich am Flügel verſtändnisvoll begleitete, einen
würdigen Nahmen erhalten.
Die Jugendabteilung Darmſtadt des Deutſchnationalen Hau
lungsgehilfenverbandes (D. H. V.) trat am Samstag mit einem
wohl=
gelungenen „Fröhlichen Abend” zum erſten Male an die O
lichkeit, um zu bekennen, daß ſie mit fröhlichem Sinn und feſtem M.
Da
die Aufgaben erfüllen will, die die Gegenwart von ihr fordert.
die Jugendabteilung es ernſt nimmt mit ihrer Berufsarbeit, zeigte die
B re
Ausſtellung „Kunſt und Kaufmann”, die viel Beac
fand. Der Beſucher konnte hier einen Einblick tun in die Vielſeitigkeit
des Berufslebens des Kaufmanns und ſich überzeugen von einem rege=
Schaffensgeiſt, der unſer Wirtſchaftsleben wieder auf ſeine alte Hö
bringen will. Dieſe Arbeitsfreudigkeit auch in der kaufmänniſchen Jr
gend des D. H. V., die ſich nicht von dem Taumel der Zeit mit fe
reißen laſſen will, beſtärkt uns trotz der tiefen Not nur noch mehr in
der Hoffnung auf eine hellere Zukunft. Man wird auch wieder lerne
echte deutſche Geſelligkeit zu pflegen, in der man an dieſem Abend „zu
guten Stunde” zuſammenkam. Der Dank für die froh verlebten St
den gebührt in erſter Linie dem rührigen Jugendobmann Otto Stang
und ſeinen Helfern und Helferinnen, die für ihre ſelbſtloſe Mitarbeit in
Dienſte einer guten Sache ſvohlverdienten Beifall entgegenehmen du
ten; Verbandsbruder Georg Knörzer erhielt ſogar für ſeine
künſt=
leriſch ausgeführten Konzertvorträge für Zither einen Lorbeerkranz,
er ihn zir Zugaben veranlaßte. Eine reichhaltige Vortragfolge,
der Muſikverträge für Violine und Klavier (Herren Karn, Mer
und Grohe), Deklamationen (Herren Karn und Kraß) lebei
Bilder aus dem Leben der Jugendabteilung, von denen die „Huldigung
*
des Vereinsideals” ſtürmiſchen Peifall auslöſte, die Aufführung ein
Theaterſtücks „Die kleinen Verwandten”, Luſtſpiel von Ludwig Thon
(Frl. Karn, Gerhardt, Herren Stange Kraß, Kreſſe
und Ihrig) und eine Verloſung in bunter Reihenfolge abwechſelte
unterhielt die Anweſenden aufs beſte. Herr Stroband dankte
V. Herrn Stange
Namen der Ortsgruppe Darmſtadt des 5
ſeine zielbewußte Arbeit in der Jugendabteilung und richtete au di
Jungmannen die ernſte Mahnung, echte deutſche Männer zu werden
um Wohle des Kaufmannsſtandes und des ganzen Vaterlandes. Fe
ner ſprachen die Vertreter der Jugendabteilungen Hanau und
Frank=
furt a. M. Glückwünſche für einen guten Verlauf des Abends n
eingetroffen aus Hamburg, Worms, vom deutſchvölkiſchen Turnvere
„Jahn”, vom Jugendring Darmſtadt und Herrn Bürgermeiſter Mue
er, der ſein Bedauern mitteilen ließ, nicht ſelbſt erſcheinen zu können
Stellv. Gauvorſteher Feger=Frankfurt a. M. zeichnete in markige
Ausführungen die Zukunftsarbeit vor, die die Jugend leiſten müſſe be
Wiederaufbau. In ähnlichem Sinne ſprach noch Gaujugendwart Alber
Noa, der eine Denkſchrift von der erſten Reichstagung in Leipzig als
ichte.
Heſchenk für die Bücherei übe
— Das Darmſtädter Streichquartett veranſtaltet heute in der
Traube einen Klafſiker=Abend mit Streichquartetten von Haydn, Op.
Nr. 2, in E, und Beethoven, Op. 59, Nr. 3, in C und dem Quintett mit
Horn in Es von Mozart. Die Hornpartie hat Kammermuſiker Lindner
übernommen. Karten und Programme ſind bei Thies und an
Abendkaſſe erhältlich.
* Im Silberkranz. Heute begehen die Eheleute Polizeioberwacht
meiſter Johann Moos und Minna geb. Pfeil hier, Teichhausſtraße 50,
das Feſt der Silbernen Hochzeit.
Heſſiſches Landestheater.
Sonntag, 20. November.
Elektra.
VI. Die bereits im Jahre 1909 zum erſten Male
aufge=
führte Oper „Elektra” von Richard Strauß iſt hier ſpät her
ausgekommen. Sie iſt heute nicht mehr die Senſation von
da=
zumal. Trotzdem ſtehen ſich die Werturteile über Dichtung und
Muſik faſt noch ebenſo ſchroff gegenüber, wie damals. Der
Anhängern und Bewunderern klaſſiſcher Antike iſt die
blut=
rünſtige Umdichtung der antiken Tragödie ein Greuel, diejemigen
aber, die der klaſſiſchen Antike und ihren Ibealen fern ſtehen,
erblicken in dieſer pathologiſchen Behandlung des Elektra=
Pro=
blems eine epochemachende Neuorientierung und Neuſchöpfung
moderner Literatur. Andere haben eine Verbindung zwiſchen
beiden herzuſtellen verſucht, indem ſie behauptet haben, der
klaſſiſche Geiſt fei uns „ein Buch mit ſieben Siegeln”, und die
Auffaſſung der antiken Elektra durch Hofmannsthal ſei mit
die=
ſer wohl zu vereinigen. Das iſt natürlich Unſinn. Mit der
amtiken Elektra hat dieſe Neudichtung nichts zu tun, ſie hat mit
ihr nichts weiter gemeinſam, als die Namen und die äußeren
Vorgänge der Handlung. Von dieſem Standpunkt aus muß
man die Dichtung beurteilen.
Sie iſt von der einen Seite als ein hyſteriſches,
ſexuell=
pathologiſches und perverſes Decadence=Erzeugnis widerlicher
Blutrünſtigkeit, von der anderen Seite als ein Seelengemälde
von hoher Poeſie und erſchütternder tragiſcher Wirkung
bezeich=
net worden.
Nicht viel anders iſt es mit den Werturteilen über die Muſik
beſtellt, wobei allerdings der prinzipielle Standpunkt zu der
Straußſchen Muſik überhaupt mitſpricht. Denen, die behaupten
daß hier die Grenzen des Aeſthetiſchen und der Muſik überhaupt
eit überſchritten ſeien, daß das Raffinement und das Artiſtiſche
das rein Muſikaliſche überwiege, daß dieſe Muſik Unmſik ſei,
ſtehen andere gegenüber, die die orcheſtrale Meiſterſchaft, die
ge=
waltige Ausdruckskraft, die Kunſt pſychologiſcher Toncharakveriſtik
und ſogar die überſtrönnende Melodik des Werkes rühmen und
bewundern.
Während es Geſchmacksſache iſt, wie man ſich zu der
Dich=
tung ſtellen will, iſt bei der Muſik zu berückſichtigen, daß ſie
ſtudiert ſein will und beim Anhören wicht immer
nach=
empfunden werden kanm. Was beim Durchftudieren der
Partitur dem nachprüfenden Verſtande des Muſikkundigen be
wundernswert erſcheint, bleibt beim Opernpublikum vielfach
ohng Eindruck. Oh e8 jemals ſo weit erzogen werden kann,
daß die Freude an dem Verſtändnis für das techniſche Können
das Gefühl innerer Befriedigung, aus dem die Begeiſterung
entſpringt, erſetzen kann, vernuag niemand zu ſagen. Erſchwert
wird die Aufnahmefähigkeit dadurch, daß man von den
geſunge=
nen Worten, mit Ausnahme derjenigen der Klytämneſtra und
des Oreſt, faſt nichts verſteht, was in der Behandlung der
Stimmen an ſich und darin begründet iſt, daß ſie vom Orcheſter
erdrückt werden. Es wird erzählt, daß Schuch bei der erſten
Dvesdener Aufführung dem Komponiſten das Orcheſter immer
noch zu wenig fortiſſimo ſpielen ließ. Auf Schuchs Einwand
daß man doch auch die Stimmen auf der Bühne hören und
verſtehen müſſe, habe Richard Strauß ihm erwidert: „Ich gebe
nichts um eine Stinime. Ich will das Orcheſter fortiſſimo, alles
andere iſt gleichgültig.” Oskar Blumenthal hat dies mit
folgen=
den boshaften Verſen gloſſiert:
„Ein Vorzug waltet in dem Tongebraus,
Den wir mit tiefem Dankgefühl empfanden:
Es iſt ſo überlait der Richard Strauß,
* Daß wir kein Wort von Hofmannsthal verſtanden.”
Wir ſind nach der heutigen Aufführung der Oper sine ira
et studio zu folgendem Urteil über ſie gelangt: Der Mut, dieſe
Tragödie des Haſſes und der Rache zu vertonen, iſt ebenſo
be=
wundernswert, wie die Art und Weiſe, wie der Komponiſt ſeine
Aufgabe gelöſt hat. Die Muſik, d. h. die Auffaſſung, die in der
Muſik zum Ausdruck gelangt, mildert das Blutrünſtige der
Dichtung nicht nur, ſondern verleiht ihr einen höheren ſittlichen
Wert. Die „Rachemegäre” Elektra, die ihre ganzen Anſprüche an
das Leben, Liebe und Glück preisgibt und nur dem einen
Ge=
danken lebt, den Mord ihres Vaters zu rächen, hat unbeſtreitbar
einen Zug menſchlicher Größe. Daß ſie daneben edler und
zar=
terer Regungen fähig iſt, beweiſt der Zwiegeſang mit Chryſo
themis und Oreſt. Dieſes letztere, auf einen innigen lyriſchen
Ton geſtinmte Duett iſt ſo ſchön (im allgemein äſthetiſchen
Sinne), daß man manches andere und Herbere, das in dem
Stoff begründet iſt,, dafür im Kauf nimmt. Auch das Duett
mit Chryſothemis beweift, daß Richard Strauß „ſchöne” Muſit
ſchreiben kann, wenn dieſe auch für ihn nicht charakteriſtiſch iſt.
Abgeſehen von der zu breit behandelten Partie der Klytämneſtra
iſt die Muſik, in der alles fließt, auf den hochdramatiſchen Ton
geſtimmt und durch ihre bewundernswerte Polyphonie und die
packende Ausdruckskraft von eindringlicher und mächtiger
Wir=
kung. In der Schlußſzene, die mit der Bezeichnung „Blutrauſch”
zu außerlich gekennzeichnet wird, erhebt ſich die Muſik zu einem
prachtvollen Pathos und beſtärkt in der Ueberzeugung, daß der
Komponiſt nicht die Senſation gewollt hat, ſondern eine
künſt=
leriſche Eingebung mit hohem künſtleriſchen Ernſte und be
wundernswertem Können verwirklicht hat.
Vieles hängt von der Aufmachung ab. In der hieſigen
Aufführung, die unter der muſikaliſchen Leitung des Herrn
Generalmſikdirektors Balling und der ſzeniſchen Leitung
des Herrn Schlembach glänzend verlief, machte ſich das
löb=
liche Beſtyeben bemerkbar, das Allzuviel, zu vermeiden und in
Uebereinſtimmung mit dem Komponiſten höhere Werte zu
ſchaſ=
fen. Daneben war das Ganze von dramatiſchem Leben erfüllt
und die Nebenperſonen der Handlung zu deſſen Erhöhung
ge=
ſchickt eingeſtellt worden.
Für die Trägerin der Titelpartie, Frau Heſſe, haben wir
nur Worte der Bewunderung. Schon allein das Memorieren
dieſer textlich und geſanglich über alle Maßen ſchwierigen Partie
iſt eine Leiſtung; nicht geringes Lob aber verdient es, wie ſie
ihr Organ in den Dienſt der Partie ſtellte und ſie geſanglich und
darſtelleriſch beherrſchte. Sie verließ niemals die Grenzen des
Aeſthetiſchen und war keine Theaterfurie oder Megäre, ſondern
die gequälte, von Haß zerwühlte Rächerin ihres Vaters, die im
Uebermaß ihres Glückes zuſammenbricht. Die traumgepeinigte
Klytämneſtra, eine etwas ins Theatraliſche gezeichnete Geſtalt,
für deren Charakteriſtik der Dichter genauere Vorſchriften ge
geben hat, fand in Frau Jacobs eine darſtelleriſch ebenſo
charakteriſtiſche, wie geſanglich hervorragende Vertreterin. Fü
die Partie des Oreſt ſetzte Herr Biſchoff ſein wuchtiges
Or=
gan erfolgreich ein. Mildere, dem Charakter der Partie
ent=
ſprechende Töne fand Frl. Cleve als Chryſothemis. Die
Mägde wurden von den Damen Liebel, Graebener
Doepner Elscke und Albrecht geſungen. Der
Ope=
rettentenor des Herin Stieber=Walther (Aegiſth) brachte
einen falſchen Ton in das Enſemble.
Meiſter Balling, der ſich mit kongeniolem Empfinden
die Partitur zu eigen gemacht hat, führte das muſikaliſche Steuer
und leitete das Schiff des Orcheſters zielbewußt und ſieghaft
durch alle Klippen und Fährniſſe hindurch. Glänzendes Ge
lingen und reiche Erfolge krönten ſein und des Orcheſters hohes
Maß an Mühe, Fleiß und künſtleriſcher Hingabe. Die
Ju=
ſzenierung der Oper mit ihrem ſch vermütig=düſteren Grundton
und der geſpenſtiſchen Beleuchtung gab einen paſſenden Rahmen
für die grauſige Handlung der Rachetragödie ab. Das
Publi=
kum ſpendete nach der Aufführung begeiſterten Beifall.
Vor der Aufführung wurde die Tondichtung „Tod und
Verklärung” von Richard Strauß gefpielt, eines ſeiner
leichteſtverſtändlichen und ſchönſten Inſtrumentalwerke, mit der
man der Totenfeſtſtimmmng gerecht wurde.
Mummer 3 12.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 21. Rovember 1921.
Seite 3.
Dienstag, der 22. Nobember 1021
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 70, 69
und 66, je 800 ge Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 65 800 gr Brot.
Marke Nr. 51, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hoheniohes Kindernahrung) 1. Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltung 8inehl: Bis 30. November auf die
Lebensmittel=
marken „Dieburg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 MNk. ohne Tüte.
Milch: Auf Marke „Gertrud” der blanen Lebensmittelkarten
Liter Vollmilch zum Preiſe vvn 95 Pfg.
Bolimilch für Kinder und werdende Mütter am 12., 13., 14.,
15 und 16. November 1921 90 0
Zucker: Bis einſchl 30. Nobember auf Marke „Käthe” 2 Pfund.
Zucker: Sonderzuweiſung. Friſtablauf für Vorausbeſtellung
auf Marke „Ottilie” am 30. Nvvember.
Kohlenabgabe: Bei ben Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (((z
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden,
Der Bezug der Rolbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk, gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an
jeder=
mann: Jeden Mittwoch und Donnerstag von 8—12 Uhr
vormittags und von 2½—6 Uhr nachmittags bei der Stüdt.
Materialverwaltung im Hinterhaus des Stadihauſes,
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags gebffnel.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet,
ſondern wie das bautſche Turnen auch Uebuingsmöglichkelt füir jedes Alter
und jedes Geſchlecht umſchließt. Wer den 47jährigen Turner der
Durm=
ſtädter Turngeſellſchaft an Pferd, Barzen und Reck bewunderte, hat wohl
begriffen, wie das Turnen vor dem Altern fchützt. Es war bei allen
Dardietungen auch wieder zu erkennen, wvie das deutſche Turnen wicht
nur eine körpenliche, ſondern zugleich auch eine geiſtige Ausbildung
er=
zielt. Die raſch berlaufenderr Bewegugsformen erfordern eine geiſtige
Saurmlung und Bereitſchaft an großer Stärke; blitzſchnell ſich bilbende
Vorſtellungen und Willensäußerungen, wie ſie beſonders beim Geräte=
E*r Schr die enr Dopaser äldcnie Wräichet eie Ppiferailier
andere Lerplchltaun g e annähernd richtignsn drhälmnis zu den
Leſtu=
gen des Abends ſteheu, denn der Beſuch war michzt befrieſigend. Gerade
Liejenigen Plätze, die eine gute Einnahme erzielt ſättzeir, ſuauen faſt leeu.
G)ewiß ſvar daran das uüglückliche Zuſquinzeuitreſſen mit anderen
Veran=
ſtaltung mit ſchuldig, aber zuer Darniſſtndt fennt, der tüciß, daß galize
We=
ruifs= uind Geſellſskaftsklaſſer fehlten, diß auuch hort nichte bestreten inateit.
Wenn iugend ein Zirkus auf dem Meßplatz geſtauden kätte, jvüre ers ſicht
ausberbauft geiveſein, denn Gäuſe unnd dreiſierte Rauhtiere ſind für Wielé / näckzſte Verbanbs=Turnier wird vorausſichtlich Mitte Januar in
Offen=
immer nol
tung bat, ſchon durch ſeiune Anveſetſheir, Vereinsbeſtrebungen zu
unter=
ſtützen, auf Dic ſtolz zu ſein. Darmſtadt alle Urſache hat. Wein ſchönd
Reden zu halten ſind, ſieht zuan die Heurſchaften, koſtet 8 aber Geld ode
das Opfer einer Beqemlichkeit, fehllen ſie. E3 iſt Zeit, daß man ſich
beſſert.
Zu den Landtagswahlen.
* Reichsverein demokratiſcher Beamten, Lehrer,
Angeſtellten und Arbeiter. Auf die heute abend 8 Uhr im
Saalbau ſtattfindende Verſammlung mit dem Thema „Die
Feſtbeſolde=
ten und die Landtagswahlen” ſei nochmals aufmerkſam gemacht.
ſpiekerverſammlung des Mainsſtheingaues der Deutſchen Zun
nerſchaft ſtatt. Die Runde um die Meiſterſchaft im Handball wird mach
dem Beſchluß der Verſanynlung alsbald ihren Anfang nehmen. Für die
allgemeinen Gauſpiele iur Fauſtball, Trommelball und Schlenderball
wurde der 14. Mai beſtimmt. Für die Entſcheidungsſpiele in der
Bozirks=
uneiſterſchaft im Fauſtball wurd: der 9. Juni, für die in der
Gaumeiſter=
ſchaft der 23. Juri feſtgelegt. Im Fauſtball ſoſvohl wvie im Handball wwird
außerdem je um einen Wandexpreis gekämpft wverden.
* Verband
mittelrheiniſcher Fechtklubs. Unter=
B. Nachdem der Deutſche Fechter=Bund die Bildung
gruppe III des D.0
von Unterverhänden beſchloſſen hatte, iſt als erſte Untergruppe die
Fechtklub au, akſo eine Reihe ſportlich außerordentlich ſtauker Vereine,
aus deren Zuſammenarbeit eine bedeutende Förderung des Fechtſports
in unſere” Gſegend zu erſparten iſt. Die Leitung des Verbandes liegt
n Händen der Herren W. Seeger („Hermannia”=Frankfurt a. M.), A.
Petri (Fce7kib Offenbach) und Fr. Schwarz (MMainzer Fechtklub); zum
Vertreter des Verbandes bei dem heſſiſchen Landesausſchuß für
Leibes=
übungen iſt Herr Steffan (Darmſtädter Fechttlub) ernanut worden. Das
bach ſtattftuden, bei welcher Gelegenheit auch der ſeinerzeit von dem
Großherzog von Heſſen geſtiftete Wanderpreis ausgefochten wird, und
zwar dieſes Mal auf Säbel.
Schluß des redaktionellen Teils.
Die Wohltätigkeitsveranſtaltung zum Beſten
der Opfer von Oppau,
zu der die „Darmſtädter Turnerſchaft” für dem Samstag=
Literariſches.
umfi. Aungeſeid uacet dein Sungereſt. Germanrigt i. pret gaich
der geſamte Vorſtand, ſolie vier Turner, die ſich in die Neihen ihrer
Darmſtädter Turnbrüder ſtellten und ſich dieſen als vvllſtändig ebenbürtig
erwieſen. Die Folge der Darbietungen war ſehr glücklich
zuſammen=
geſtellt; ſie Wöau diesmnal gurch nicht übermäßig ausgedehnt, ein bei
tur=
netiſchen Vorführungen häuſiger Fehler, der ſich zwar aus einer guten
Eigenſchaft der Turner, ihrem unermüdlichen Eifer, ergibt. Was dieſer
zu leiſten bemmng und vorgeſtern abend in wvahrhaft vollendeter Weiſe
auf aillen Gebieten geleiſtot hat, konnte glſo von den Zuſchauern ohne
Er=
mütdutng aufgenonmei werbenr.
Beteiligt waren an den Vorführungen die ſämtlichen Vereine, die der
„Darmſtädter Turnerſchaſt” augeſchloſſen ſind, alſo: Darmſtädter
Tuengemeinde von 1846, Beſſunger Turngemeinde,
Darmſtädter Turngeſellſchaft und di Akad.
Turn=
erbindung „Alemannia‟. Nachdem der Vorſitzende der „
Darm=
ſtädter Turnerſchaft”, Herr Prof. Dr. Finger, die Anweſenden begrüßt,
furz auf der wohltätigen Bweck der Veranſtalwung hingewieſen und die
Alten wwie die Juugen ermahnt hatte, deutſche Turner zu werden, leitete
Die „Veveinigte Turner=Singmannſchaft” die Vorführungei ein durch dei
reierlich vorgetragenen Chor „Stehl feſt, du deut ſcher Eichenwmld‟. Nun
folgten in buntemr Weckſel: Freiübungen durch die Schniler der
Turn=
gemeinde Beſſungen, Pferdeturnen der Sieger von Haunpver,
Keulen=
ibungen der Alemannen, Freiüibungen der Zöglinge deu Turngemeinde
Darmſtadt, der vom Jubelfeſt der Darmſtäddter Zurngemeinde I
r
be=
kannte Menuettreigen ihrer Schülerimnen und ein Barrenturnen d
Sie=
er von Hannober. Damit war der erſte Teil der Darbietungen erledigt.
Vor Begi des zueiten Teiles ſtellte der 1. Sprecher des Turnbereins
Oppau ſeine Vorſtandsmitolioder unzd Turner vor, ſchilderte das
grauen=
hafte Unglück, das 14 Durnern das funge Leben raubte, nachdem der
Verein im Welükrieg ſchon 54 ſeiner Mitglisder verloren hatte, dankte aus
warmem Herzen für die Veranſtaltunig des Abends und widmete den
Oawmſtädter Turnern ein herzliches „Gut Heil” ſeiner Oppauer
Turrn=
brüder.
Eingeleitek wurde der 2. Teil abermals durch einen Chor
der „
Ver=
ſchmei
ſchmei=
einfgten Turner=Singmannſchaft‟. Die Töne der „Heimatro
chelten ſich gar wunderbau in die Herzen der Zuhörer ein; die
Piano=
ſtellen, die ſo gut verklangent wie Farbenduft auf Roſenblättern riecht,
wawen eine Meſterleiſtung. Abgeſehen von den guten Stimmen, über die
der Chor verfügt, darf dieſer auch ſtolz ſein auf ſeinen Dirigenten.
Ginzelfreiübutngen und Reckturnen der Sieger von Hannover
Pferde=
gruppen durch die Turnerinnen der Turngeſellſchaft Darmſtadt,
Stabübun=
gen der Turner der Turngemeinde Beſſungen, ein allerliebſteu ſchelmiſcher
Tanz von zwei Schülevinnen der Turngemeinde Darmſtadt und zum
Schluß Stützhantelübungen durch eine Niege ihrer Turmer bildeteit die
Uebungsfolge des 2. Teils, mit dem der Abend ſchloß.
Um nicht ungerecht zu werden, unterlaſſen wir, Einzelleiſtungen zu
ſchüllbern. Alle Beteilfgten, Turner und Turneriunen mit ihren Leitern,
haben M.
Weiſtugenr vongeführt und durch ſie nicht nur gezeigt, was
durch eiſernen Fleiß an vollendeter Körperbeherrſchung zu erreichen iſt,
Dr. Anton Büchner: „Judas Iſcharioth in der
beutſchen Diclztuung.” Ernſt Gündher, Verlag; Freiburg i. B. 1920. Es
iſt ein: weitzer Weg, den uns der Verfaſſer in dieſer Studie führt. Der
unglückſeligen und problematiſichen G=ſtalt des Verräters Jeſu begegnen
wir in der Legende und im Paſſiensſpiel des Mittelalters als dem
„Tybus menichlichen Verworfenheit”, als dem abſchrechenden Beiſpiel, d
„zum Scheuſal wurde, vor dem man das Kreuz ſchlug‟. Gs geht hier
nicht an, aus ſen reichen Fülle des vom Verfaſſer daugebotzenen Materials
— trotz der gedrängten Faſſung — Näheres auzuführen. Unſere neuere
Dichtung iſt ſo reich an Deutugen und Motibierungen der Judastat,
daß jeder, der hierfüir Jntereſſe hat, in dieſem vortrefflich gefaßten „
Ver=
ſuch” Büchners uicht nur genügend Aufſchluß bekommt, ſondern — und
das iſt beſonders zu Getonen — durch die treffend ausgeſuchhen
Beiſpiele
und das klare Umreißen des Judasproblems bei den verſchicde
eit
Dich=
dorn und ihreie Werker zum Selbſtſtudium der einen oder anderen Arbeit
godrängt ſwird. Vor allem dürften Geiſtlich= und Lehrer an der Schrift
nicht vorütborgehen: „Die Entwickelung der Judaslegenbe und die
Ver=
zueindztrg des Judastiamens iſt einte traurige Geſchichte don chriſtlichem
Haß, und die Schuue ſollte die Vorſtellung von Judas dem „Erzſchelm
micht auuftonmeit laſſen.” Großer Ernſt, nicht irgend welche wichhig ſich
ſpreizende Raritätenliebhaberei, ſcheint den Verfaſſer bei der Abfaſſung
ſeiner ivertvollerr Schrift geleitet zu haben: deumr es iſt ſeine Ueber
eu=
gurng, „daß über das bisher Geleiſtets hinaus das Problem endgül
poetiſcher Vertzirklicnung zuſtrebt, von der aus das umunterbrochen
wechſelnde Ingereſſe der Meuſchheit ſeine letzte Rechtfertigung erfährt”.
Spiel, Sport und Turnen.
* Verein für Raſenſpiele E. V. Darmſtadt.
Reſul=
tate vom Sonntag: 1. Mannſchaft V. f. R.—1. Mannſchaft S. C.
Olym=
pia=Lorſch 3:3, 2. Manuſchaft V. f. R.—2. Mannſchaft Olympia=Lorſch
1:6, 3. Maunſchaft „V. f. R.—3. Mannſchaft Olypia=Lorſch 1:3,
Jgdm. V. f. R.—1. Jgdm. Sportverein 98 Darmſtadt 2:0, 2. Jgdm.
V. f. R.—2. Jgdm. Sportverein 98 Darmſtadt 3:0, 3. Jgdm. V. f. V.—3.
Jodm. Sportverein 98 Darmſtadt 1:0, 1. Schülerm. V. f. R.—1.
Schüler=
mannſchaft Sportverein 98 Darmſtadt 3:1, 2. Schülerm. V. f. R.—2.
Schülerm, Sportverein 98 Darmſtadt ausgefallen. (Die 2.
Schülermann=
ſchaft des Sportvereins 98 überließ der gleichen von V. f. N.
kampf=
los die beiden Punkte.)
in ſchlichter Totengedenkfeier, dachte V. f. N. am
Toten=
ſonntag ſeiner im Weltkriege gefallenen und ſeiner verſtorbenen
Mit=
glieder und legte an den Gräbern der letzteren Kranzſpenden nieder.
Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Fußballabtei=
lung. Auf dem Sportplatz in Eſchollbrücken trafen ſich die 1.
Manu=
ſchaften der Turngemeinde Darmſtadt 1846 und des F. C. Olympia=
Hahn. Mit 3:1 blieben die Turner Sieger. In flottem Tempo
führ=
ten die Turner, die ſich heute auf dem unebenen Platz nicht
zurecht=
finden konnten, bis Halbzeit bereits 3:0. Dann war anſcheinend der
Torhunger geſtillt, ſo daß in der zweiten Halbzeit der emſige Gegner
das wohlverdiente Ehrentor (Elfmeter) erzielen konnte.
Weitere Reſultate: Der 2. Mannſchaft fielen die Punkte kampflos
zu, da Hahn nicht antrat. 1. Jugendm. Turngemeinde 1846—1.
Jugend=
mannſchaft Olympia=Arheilgen 2:1 gew., 2. Jgdm. Tade. D. 1846—2.
Jgdm. Olympia=Arheilgen 0:4 verl., 1. Schülerm. Tgde. D. 1846—1.
Schülerm. Olympia=Arheilgen 6:0 gew.
* Main=Rheingau der Deutſchen Turnerſchaft. Am
Sonntg fand im Hauſe der Turngemeinds Darmſtadt 1846 die Gau=
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im Städtiſchen Saalbau.
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abends 8 Uhr Neckarſtraße 20.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Kurt Mitſching;
für den Anzeigenteil: Paul Lange.
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Seite 4.
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Wahlaufruf
der Leutſchen Soinspärtei.
Wähler u. Wählerinnen des Heſſenlandes!
Am Sonntag, den 27. November, finden endlich die
Landtags=
wahlen ſtatt, die wir ſchon jahrelang gefordert haben, die aber von der
bisherigen Regierun; bewußt möglichſt lange hinausgeſchoben wurden
Bahlrecht iſt Wahlpflicht. Fcauen und Männer in Stadt und
Land müſſen vollzählig von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen
Wer nicht wählt, verliert das Recht zu kri iſieren, wenn ihm auch i.
den nächſten Jahren die Regierung nicht gefällt. Die Lanheit des
Bürgertums war noch ſtets der beſte Verbündete ſeiner Gegner.
Wähler! Die Geſtaltung der heſſiſchen Politik
in den nächſten 4 Jahren iſt in eure Hand gelegt.
Ihr ſollt entſcheiden:
Ob wir eine tatkräftige unparteiiſche Reg erung erhalten, in der auch
das Bürger= und Bauerntun ein maßgel endes Wort mitzureden
hat — oder ob der alte Kurs betbehalten werden ſoll;
ob endlich der Forderung der Deutſchen Volkspartei nach
Berein=
fachung der Staatsverwaltung (Verminderung der
Miniſter=
ſitze, Sparſamkeit auf allen Gebieten) entſprochen wird — oder
ob aus Rückſichten der Parteipolitik die Zahl der leitender
Stellen immer aufs neue vermehrt wird:
ob unſer altes bewährtes Berufsbeamtentum ſeinen Platz behält —
oder ob den ſozialdemokratiſchen Forderungen nach Beſetzung
der Stellen der Kreisdirektoren durch „Parteitüchtige” freie
Bahn geſchaffen wird;
ob vaterländiſche und chriſtliche Geſinnung die Grundlagen unſerer
Zugend=Erziehung bilden — oder ob Streckerſcher Geiſt (
Pazi=
fismus. Eſperanto) die Schulen beherrſchen ſoll:
ob auf wirtſchaftlichem Gebiete nach den Geſetzen der Praxis und
Erfahrung gearbeitet wird — oder ob durch Tozialiſierung,
Kommunaliſierung und Zwangswirtſchaft Handel, Gewerbe
Landwirtſchaft und Hausbeſitz erdroſſelt werden /Goldhypothek!);
ob wir den Weg des Arbeitsfriedens gehen — oder ob unſer Volk
durch Klaſſenkampf verderben muß;
ob die Sozialpolitik lediglich eine ſozialdemokratiſche Einrichtung bleiben
oder ob ſie auch dem kleinen Mittelſtande, den Altpenſionären,
Kriegsbeſchädigten und Kleinrentnern zugute kommen ſoll;
ob einſeitige Wirtſchaftsintereſſen über das Wohl der Allgemeinheit
gehen dürfen, oder ob der Weg zur Voltsgemeinſchaft
ge=
funden wird;
kurz und gut: ob wir wieder ein einiges Volk mit einer geſunden
Wirtſchaft und einem kraftvollen Nationalgefühl werden
können.
Unſere Loſung iſt:
Deutſch, chriſtlich, ſozial.
Wir appellieren an das heſſiſche Volk, an die Arbeiter, Bauern,
Bürger und Beamten in Stadt und Land, ſich geſchloſſen und einig
um unſere nationale Fahne zu ſammeln.
Wähler und Wählerinnen! Schreitet am 27. November entſchloſſen
an die Wahlurne und ſtimmt für die
Deutſche Volkspartei in Heſſen
Liſte Dingeldey — Schott — Schian.
Auf zur Wahl, zum Kampf, zum Sieg! Für
Deutſch=
tum und Vaterland! Für unſere heſſiſche Heimat!
2743)
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der Deutſchen Volkspartei in Heſſen.
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