Darmstädter Tagblatt 1921


27. September 1921

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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
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Nummer 26?

Dienstag, den 27. September 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Die Regierungsbildung und die Parteien.
m. Wie in den übrigen Parteien, ſo beſchäftigt man ſich auch
im Zentrum natürlich lebhaft mit der Frage der Umbildung
der Regierung im Reich und in Preußen, die durch den Beſchluß
des ſozialdemokratiſchen Parteitages in Görlitz aktuell geworden
iſt. So betont das parteiamtliche Organ des Zentrums, die
Zentr.=Parl.=Korr., die Notwendigkeit einer ſolchen Umbildung
uinter Einſchluß der Deutſchen Volkspartei. Die Korreſpondenz
begrüßt den Beſchluß des Parteitages, der beweiſe, daß die
grundſätzliche Abngigung der Mehrheitsſozialdemokratie gegen
den breiten Block der Mitte als überwunden zu gelten habe, und
fährt dann fort:
Dabei ift es klar, daß erſt jetzt die Hauptarbeit einſetzen
muß, nämlich die Tätigkeit unter den Parteien, die nunmehr
dem Beſchluſſe praktiſche Wirkung verleihen ſollen. Zunächſt iſt
nur der Weg eröffnet, die Bereitwilligkeit noch nicht zur Wirk=
lichkeit
geworden. Was das Zentrum angeht, ſo hat es oft ge=
nug
in aller Oeffentlichkeit hervorgehoben, daß es der breiten
Koalition durchaus ſympathiſch gegenüberſteht, ja, daß es dieſe
für notwendig hält, weil alle Kräfte des Volkes zum Aufbau
erforderlich ſind. Dieſelbe Anſicht haben auch die Demokraten ver=
treten
. In erſter Linie richten ſich alſo die Augen auf diejenige
Partei, die durch den Beſchluß des Görlitzer Parteitages direkt
betroffen iſt: das iſt die Deutſche Volkspartei. Nach den viel=
fachen
Kundgebungen, die von namhaften Perfönlichkeiten der
Deutſchen Volkspartei gerade in letzter Zeit erfolgt ſind, darf
man durchaus die Hoffnung hegen, daß die Deutſche Volkspartei
weitblickend, ſtaatsmänniſch und objektiv genug ſein werde, um
den geraden Weg zu gehen, der für das Wohl der Geſamtheit
notwendig iſt und der ihren oft genug bekundeten Willen zum
Eintritt in eine große Koalition Wirklichkeit werden läßt. Die
Koalition iſt eine Arbeitsgemeinſchaft, keine Geſinnungsgemein=
ſchaft
: auch jetzt wieder iſt dieſes Wort auf dem ſozialdemokra=
tiſchen
Parteitag gefallen, um hervorzuheben, daß es ſich bei der
Zuſammenarbeit niemals um eine-Gemeinſchaft der Idee han=
delu
kann. Auch von der Deutſchen Volkspartei wird niemand
verlangen können, daß ſie ihre Grundſätze preisgibt. Die Zu=
kunft
unſeres Vaterlandes aber erheiſcht es, daß ſich endlich ein=
mal
im politiſchen Leben alle diejenigen Kräfte zuſammenfinden,
die überhaupt noch den Glauben haben, unſer Schickſal wenden
zu können. Vor allem iſt es die wirtſchaftliche Lage Deutſch=
lands
, die es notwendig miacht, daß die großen und führenden
Kräfte der Juduſtrie und Wirtſchaft in Gemeinſchaft mit der
großen Maſſe der deutſchen Arbeiter die inneren und äußeren
Frägen zu löſen ſuchen, die unſere Exiſtenz bedeuten. Um die=
ſes
zu erreichen, wird es von allen Seiten eines großen Maßes
ton Selbſtloſigkeit bedeuten: denn die von Parteiegoismus ge=
jragene
Intereſſenpolitik kaun uns nicht vorwärtstreiben."
Franz Krüger, dem auf dem Görlitzer Parteitag die
Vertretung jener Entſchließung oblag, durch die für eine
Koalition mit der Deutſchen Volkspartei Bahn geſchaffen werden
follte, wirft jetzt im Vorwärts die Frage auf: Haben wir
(umgelernt?, die er ſelbſtverſtändlich mit allem Nachdruck ver=
neint
, um dann in Sperrdruck das Umlernen von der Deutſchen
Volkspartei zu verlangen:
Wenn wir daher im Juni 1920 im Reiche und im Mai 1921
in Preußen es abgelehnt haben, mit der Deutſchen Volkspartei
i eine Regierung zu gehen, ſo deshalb, weil wir der Ueber=
zeugung
waren, daß mit dieſer Partei ein Arbeitsprogramm, wie
Ges durch den Kaſſeler Beſchluß von uns verlangt werden mußte,
nicht zu vereinbaren war. Ich wiederhole, was ich auf dem
Görlitzer Parteitag mit aller Schärfe feſtſtellte: Bleibt die Deut=
ſche
Volkspartei bei ihrer bisherigen Politik, bleibt ſie bei ihrer
isherigen Stellungnahme zur Republik, verzichtet ſie nicht auf
yronarchiſtiſche Propaganda, iſt ſie nicht bereit, an der weiteſt=
gehenden
Heranziehung der Beſitzes zu den Laſten des Reiches
und der Länder mitzuarbeiten, iſt ſie nicht bereit, die Demokra=
tiſierung
der Verwaltung zu unterſtützen, ſo kann es, wie bis=
her
, auch in Zukunft keine Koalition mit ihr geben.
Das kaudiniſche Joch, von dem ein Teil auch der volkspar=
teilichen
Preſſe geſprochen hat, bleibt alſo nicht nur aufgerichtet,
ſondern wird noch einmal eigens bengaliſch beleuchtet. Ledig=
lich
dann, wird nochmals hinzugefügt, wenn die Deutſche
Volkspartei öffentlich und in ihrer praktiſchen Politik klar und
eindeutig auf den Boden der Görlitzer Beſchlüſſe träte, wäre der
Sozialdemokratie die Möglichkeit gegeben, ein Zuſammenarbeiten
mit ihr in Erwägung zu ziehen. Man muß geſtehen, daß die
Sozialdemokratie eine etwas eigenartige Methode hat, für die
Koalitionserweiterung bei der Deutſchen Volkspartei Stimmung
zu machen.

Waſſerkraftftraße Rhein Main Donau
und Strombezug aus Bayern.
Ein mehr als 1100 Jahre alter Gedanke, die Verbindung
des Rheins mit der Donau und damit der Nordſee mit dem
Schwarzen Meer ſoll nun durch den Ausbau der Großſchiffahrts=
und Kraftſtraße RheinMainDonau ſeiner Verwirklichung
entgegengeführt werden. Der bedeutſamen Tragweite dieſer
Verbindung in verkehrs= und volkswirtſchaftlicher Hinſicht, die
den induſtriereichen Weſten und die an landwirtſchaftlichen und
forſtwirtſchaftlichen Produkten überaus reichen Donauländer in
die Lage verſetzt, einen für ganz Europa ſegensreichen Güteraus=
tauſch
zu pflegen und damit zum Wiederaufſtieg der Völker bei=
zutragen
, iſt man ſich nicht nur in Deutſchland und den Donau=
(ſtagten bewußt, auch Frankreich, England, Holland, Belgien und
andere Länder ſind an einem raſchen Ausbau dieſer Großſchiff=
fahrtsſtraße
in hohem Maße intereſſiert.
Im Rahmen dieſes Artikels ſoll jedoch hierauf nicht näher
eingegangen werden. Augenblicklich ſteht in Bayern und den
angrenzenden Ländern neben den verkehrsökonomiſchen Vor=
(teilen, die die Großſchiffahrtsſtraße bringen wird, die Strom=
gewinnung
der Waſſerkraftſtraße im Vordergrund
des Intereſſes. Das entſpricht dem großen Strombedarf,
den Bayern, Württemberg, Heſſen, Baden, Sachſen und insbe=
ſondere
Thüringen für ihre Induſtrie haben und den ſie zur
Hebung ihres Wirtſchaftslebens recht bald geſichert wiſſen
wollen. Man verſpricht ſich nicht ohne triftige Gründe gerade
von der Kraftwaſſerſtraße RheinMainDonau und der obe=
ren
Donan KelheimUlm die raſcheſte und zweckdienlichſte Er=
füllung
dieſes dringenden Wunſches. Haben doch die neueren
Unterſuchungen über die zu erzielenden Kraftleiſtungen bei dem
Projekt RheinMainDonau und obere Donau ergeben, daß

ſich durch den Ausbau dieſer Kraftſtraße 400 000 Pferde=
ſtärken
oder 2½ Milliarden Kilowattſtunden ge=
winnen
laſſen. Wer darüber unterrichtet iſt, daß dieſe Mengen
von dem Bayeriſchen Kanalbauamt errechnet wurden, iſt von
vornherein davon überzeugt, daß ſie auch wirklich geſonnen,
vorausſichtlich ſogar überſchritten werden. Tatſächlich ſtellt auch
eine Reihe von hervorragenden Fachmännern bedeutend höhere
Kraftleiſtungen in ſichere Ausſicht.
Die Frage des Waſſerſtrombezugs aus Bayern
iſt in unſeren Nachbarländern eine viel erörterte Angelegenheit.
So trägt man ſich in Baden mit dem Gedanken, das Baden=
werk
, das von den Murgwerken, den Kraftwerken am Neckar
und am Oberrhein geſpeiſt wird, mit dem Bayernwerk zuſam=
menzuſchließen
, um der dortigen großen Stromnachfrage in der
nächſten Zukunft gerecht werden zu können. In Württem=
berg
ſind die Verhältniſſe ähnlich. Das an Waſſerkräften
außerordentlich arme Land tritt mit Begeiſterung an die Aus=
nützung
der Neckarwaſſerkräfte heran, die jedoch bei der hoch=
entwickelten
Induſtrie Württembergs nicht entfernt den Bedarf
des Landes an elektriſchem Strom zu decken in der Lage ſind.
Kraftſtrom zu beziehen. Was die Starkſtromverſorgung Heſ=
ſens
betrifft, ſo iſt man dort hauptſächlich auf Wärmekräfte
angewieſen, die in einem Wärmekraftwerk erzeugt werden, das
auf Braunkohlen ſteht. Es iſt daher nicht zu verwundern, wenn
Heſſen das größte Intereſſe für einen raſchen Ausbau der Groß=
kraftſtraße
RheinMainDonau zeigt, um recht bald in den
Genuß bayeriſchen Kraftſtroms zu gelangen. Sicherem Ver=
nehmen
nach ſoll es bereits in Bayern Schritte unternommen
haben, um ſich ſchon jetzt eine beſtimmte Menge Strom von den
Mainkraftwerken, zu ſichern, die namentlich auf der Strecke
AſchaffenburgMiltenberg für den Abſatz nach Heſſen beſonders
günſtig liegen. Auch in Thüringen hat, wie wir hören, der
Gedanke bereits greifbare Form angenommen, von den Main=
kraſtwerken
den beſonders für die Induſtrie (Kalibergwerke
uſw.) des weſtlichen Thüringens außerordentlich notwen=
digen
Strom zu gewinnen. Zurzeit werden in Thüringen, das
faſt vollſtändig ohne nennenswerte Waſſerkräfte iſt, große Pläne
erwogen. Es ſchweben dort Verhandlungen mit Preußen wegen
des Ausbaues der Saale, die jedoch nur außerordentlich ſchwan=
kende
Waſſerkräfte darbietet, ſo daß ſie durch Wärmekraftwerke
ergänzt werden müſſen. Eine ſolche Ergänzung will man durch
Zuſammenſchluß mit den großen ſächſiſchen Kraftwerken gewin=
nen
. In Sachſen ſind die Pläne der Kraftverſorgung ſehr
weit fortgeſchritten. Die Starkſtromleitung geht von Hirſchfeld
bis Dresden, und eine 100 000=Volt=Leitung iſt bereits bis Her=
lasgrün
vorgetrieben, ſo daß ein Zuſammenſchluß wit dem
Bahernwerk bei dem großen Kraftſtrombedarf Sachſens beſon=
ders
naheliegt.
Wer ſich vor Augen führt, daß ſich gerade in Nordbahern
der Haupteil unſerer baheriſchen Induſtrie konzentriert, der
eigentlich das Mark fehlt, die Kohle, und bis zur Erſchließung
und wirkungsvollen Ausbeute der Erzlager um Amberg und
Hollfeld auch das Erz, der wird den Wettlauf begreifen, der
unter den einzelnen Ländern um den bayeriſchen Waſſerkraft=
ſtrom
eingeſetzt hat, zumal er der intereſſierten Induſtrie aller
Vorausſicht nach nur auf 50 bis 60 Pfg pro Kilowattſtunde zu
ſtehen kommen wird, falls nicht eine weitere Geldentwertung
eintritt. Der großen Nachfrage und dem Bedarf nach zu ſchlie=
ßen
, erſcheint die Rentabilität, der Großkraftſtraße Rhein
MainDonau und KelheimUlm allen Nöten der Zeit zum
Trotz geſichert. Die Länder und ihre Induſtrie werden wohl
jenen Einfluß auf das Unternehmen zu gewinnen verſtehen, der
zur Erfüllung der grundlegenden Vorausſetzungen für ihre ge=
deihliche
Entwicklung beiträgt.
F. Heigl.
Die Freigabe einzelner Kohlenſorten.
B.H. Ueber die Freigabe der Kohlenwirtſchaft
erſchienen in letzter Zeit verſchiedentlich Mitteilungen, die eine
völlige Freigabe der Kohlen für die nächſte Zeit ankündigten.
Dieſe Meldungen ſind zum Teil verfrüht, zum Teil unrichtig.
Ueber die Kohlenverteilung auf Grund der neueſten Beſchlüſſe
der zuſtändigen Stellen erfahren wir nachſtehendes:
Der Reichskommiſſar, für die Kohlenvertei=
lumg
hat im Verfolg einer Sitzung, bei der auch Reichsrat,
Reichskohlenrat und Deutſcher Städtetag ſowie die Landes= und
Kohlenwirtſchaftsſtellen vertreten waren, beſchloſſen, die Brenn=
ſtoffſorten
, die zurzeit in genügenden Mengen vorhanden ſind und
von denen zu erwarten iſt, daß ſie auch in Zukunft ausreichend
zur Verfügung ſtehen werden (Rohbraunkohle, Naßpreßſteine,
Grudekoks, Zechen=, Gas= und Leſekoks ſowie die Abfallbrennſtoffe
aus der Steinkohle, wie z. B. Schlammkohle, Koksgrus, Gene=
ratorenrückſtände
, Schlache, Waſchberge, Mittelprodukte u. dergl.),
inſofern aus der Zwangswirtſchaft freizugeben,
als für ſie in Zukunft die Meldepflicht und die Bezugs=
ſcheinpflicht
aufgehoben wird. Für die vorſtehend nicht
erwähnten Brennftoffe, insbeſondere für Steinkohle jeder
Art und die daraus hergeſtellten Briketts, für Braunkohlenbri=
ketts
, bayeriſche Pechkohle und böhmiſche Stein= und Braunkohle
bleibt esbeiderbisherigen Regelung, da in dieſen
Brennſtoffen ein ſtarker Bedarf beſteht, der durch die Förderung
nicht gedeckt wird. Die Ausſichten für die nächſte Zeit ſind leider
nicht beſonders günſtig. Insbeſondere, muß im bevorſtehenden
Winter bei Steinkohle infolge der Anforderungen der Alliierten
und des Wegfalls der Ueberſchichten, mit großer Knappheit ge=
rechnet
werden.
Der Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung behält ſich je=
doch
bei der Freigabe der oben angegebenen Kohlenforten alle ge=
ſetzlichen
Rechte vor, erforderlichenfalls jederzeit auch über dieſe
Brennſtoffe zu verfügen und ſie für beſtimmte Zwecke zu beſchlag=
nahmen
, ſowie in verkehrsſchwierigem Zeiten Verſandbeſchrän=
kungen
eintreten zu laſſen.
Die Freigabe aus, der Melde= und Bezugsſcheinpflicht für
Rohbraunkohle, Naßpreßſteine, Grudekoks, Zechen=, Gas= und
Leſekoks und die obengenannten Abfallprodukte wird mit Wir=
kung
ab 1. Oktober d. J. erfolgen. Die Veröffentlichung der ein=
zelnen
, hierfür nötigen Bebanntmachung ſteht unmittelbar bevor.
Die Unzufriedenheit in Elſaß=Lothringen.
E. N. Die Unzufriedenheit in Elſaß=Lothringem iſt im letzten
lichkeit immer mehr bemerkbar. Sogar die franzöſiſche Preſſe be=
ſchäftigt
ſich allmählich mit dieſen andauernden Beſchwerden,
führt ſie aber in der Regel auf mangelnde patriotiſche

Geſinnung zurück. Man iſt ſogar ſoweit gegangen, die
deutſche Preſſe Elſaß=Lothringens, in der viele dieſer Beſchwer=
den
enthalten ſind, als deutſchfreundlich zu bezeichnen.
Zur Zeit tagen in den drei Bezirken des Landes die Generalräte
und es iſt toohl nicht ohne Iutereſſe, zu hören, daß die Unzu=
friedenheit
auch bei dieſen Tagungen in die Erſcheinung getreten
iſt. Am deutlichſten hat ſich der frühere Zentrusabgeordnete Dr.
Schott, der inmer zum matjomaliſtiſchen Flügel ſeiner Partei ge=
hörte
, im umverelſäſſiſchem Generalrat ausgeſprochen. Er ging
davon aus, daß eine allgemeine Kriſis gegenwärtig das Erwerbs=
leben
beherrſche. Dann erinnerte er an die feierlichen Verſpre=
chuungen
, die mam dem Elſaß=Lothringern nach dem Waffenſtll=
ſtand
gegeben habe und auf deren Erfüllung ſie zählten. Bedauer=
liche
Mißgriffe ſeien namentlich in der Schulverwaltung zu be=
klagen
geweſen. Proteſt müſſe dagegen erhoben werden, daß
innerfranzöſiſche Geveralräte für die elſaß=lothringiſchen Bezirke
die Einführung der reinen Departementalverwaltung verlangen.
Das ſei eime Sache, die die Elſaß=Locthringer allein angehe, in
die ſich andere nicht zu nuiſchen hätten. Eine große Zahl von un=
gelöſten
Fragen harre der Erledigung. Unberufene aus dem
Man ſieht ſich daher auch hier genötigt, insbeſondere von Bayern. Innern hätten oberflächlliche Underſuchungen über die Geſinmung
der Elſaß=Lothringer angeſtellt. Das Ergebnis dieſer Unver=
ſuchungem
habe in Innerfrankreich bedauerliche Eindrücke hinder=
laſſen
. Der Elſäſſer liebe die Freiheit und wolle auf gute und
geſunde Kritik nicht verzichtem. Seine Volksvertreten haben den
Auftrag, ſeine Wünſche und Forderungen vorzubringen. Sie
werdem ſich durch, ſolche Underſuchumgem über die Geſinnug nicht
von dem eimmal eingeſchlagenem Wege abbringen laſſen. Nur
durch die Erfüllung der Forderungen des elſaß=lothringiſchen
Volkes werde Frankreich das Elſaß für ſich gewinnen.
Wenn man die zahlreichen deutſch geſchriebenen elſaß=
lodhringiſchen
Tagesblärter in die Hand nimmt und
ihre Aufrufe beim Quartalswechſel früher mit den jetzigen
Aufrufen vergleicht, dann kann man feftſtellen, daß von der Be=
geiſterung
für Frankreich und der Ergebenheit an das Murtter=
land
nicht mehr biel zu merken iſt. Dagegen ſind die meiſten
Aufrufe auf Kampf geſtimmt. Die Sprachenfrage, die Schaul=
frage
, die Beamtenfrage, die Valoriſation umd andene Dinge ſpie=
len
in dieſen Aufrufen eine große Rolle. Die Blätter weiſen da=
rauf
hin, daß ſie nach wie vor berein ſind, für die Verteidigung
der einheimiſchen Volksſintereſſen auf dem polickiſchen und wärt=
ſchaftlichen
und dem ſozialem ud rebigſöſen Gebiet einzutpeten.
Die Stellung des Reichskabinetts zu der
Schutzpolizei=Note.
U. Berlin, 26. Sept. Die Militärkontroll=
kommiſſion
der Entente hatte der Reichsregierung am
9. d. Mts. eine Note überreicht, die ſich gegen die angebliche
militäriſche Form der Schutzpolizei wendet. Das Kabinett hat
ſich am Samstag unter Hinzuziehung von preußiſchen Dienſt=
ſtellen
mit der Note beſchäftigt. Die Reichsregierung hofft, nicht
auf dem Wege von Noten, ſondern durch Vorſtellungen im Wege
der Verhandlungen den Standpunkt der Kontrollkomiſſion
ändern zu können. Man geht dabei von der Erwägung aus,
daß die Note nicht allein rechtlich unbegründet, ſondern
tatſächlich auch völlig undurchführbar ſei. Die Erfüllung
der Reparationsverpflichtungen Deutſchlands ſei abhängig von
der Ruhe und Ordnung im Lande. Bis an die Grenze der Mög=
lichkeit
ſei jede Forderung der Entente in bezug auf die Ent=
waffnung
erfüllt worden. Aber weiter könne man nicht
gehen. Gegenwärtig wird von preußiſchen Dienſtſtellen, die
der Reichsregierung in Polizeifragen als Ausgangspunkt der
Neuorganiſation und als Organe des größten Bundesſtaates
maßgebend ſind, Material in dieſer Frage geſammelt, auf deſſen
Grundlage ſich die Reichsregierung in ihrem Verhalten gegen=
über
der Entente ſchlüſſig werden wird.
Gerard über die Badiſche Anilin=und Sodafabrik.
Paris, 24. Sept. Ein Mitarbeiter des Intranſigeant,
A. de Gobart, enthüllt heute in dieſem Blatte, daß der bekannte
frühere Gouverneur der Pfalz, General Gerard, im Jahre 1919
der franzöſiſchen Regierung den Erwerb der
Badiſchen Anilin= und Sodafabrik vorgeſchla=
gen
habe. Die franzöſiſche Regierung hätte ſich die Kontrolle
über das Undernehmen damals, wo die Inhaber der Aktien in
Deutſchland in Sorge um das Kommende geweſen ſeien, leicht
ſichern können, und da habe der General drei Löſungen zur Wahl
geſtellt. Die erſte hätte darin beſtanden, eine genügende Anzahl
von Aktien aufzukaufen; die zweite wäre der glatte Aufkauf der
Badiſchen Anilinwerke durch eine Gruppe franzöſiſcher Indu=
ſtrieller
und Banken geweſen. Die dritte Löſung endlich, ſagt
der Berichterſtatter, die vielleicht die einfachſte war, beſtand
darin, unter die Friedensbedingungen, die man damals gerade
zu beraten begann, die Abtretung der berühmten Fabriken an
den franzöſiſchen Staat unter Abzug von den deutſchen Ent=
ſchädigungsverpflichtungen
aufzunehmen. (!) Leider ſei die
gute Arbeit des Generals von Paris aus dadurch zunichte ge=
macht
worden, daß man zu ungelegener Zeit junge Leute nach
Ludwigshafen geſchickt habe, die die Fabriken beſuchen und die
Mitteilung der Herſtellungsgeheimniſſe erreichen ſollten. Wäh=
rend
General Gerard das Vertrauen der Geſchäftsleitung be=
ſeſſen
habe, hätten dieſe Leute große Unzufriedenheit ſelbſt bei
den Arbeitern hervorgerufen. Schließlich habe ſich auch der
internationale Wirtſchaftsausſchuß in Koblenz in die Sache ein=
gemiſcht
. Inzwiſchen ſei General Gerard durch Berichte aus
Berlin davon verſtändigt worden, daß dort der Verkauf der ver=
fügbaren
Aktien an die Engländer und die Amerikaner in die
Wege geleitet worden ſei. Im März ſei dann ſchließlich der Be=
fehl
gekommen, die Sache fallen zu laſſen.
Der amerikaniſche Friedensvertrag.
Waſhington, 24. Sept. (Wolff.) Reuter. Harding
erklärt in einem Brief an Senator Lodge, von dem der Senat
heute Kenntnis erhielt, die Friedensverträge mit
Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn ſollten den
letzten Reſt von allem, was mit Krieg zuſammenhängt, beſeitigen
und den Frieden vollſtändig wiederherſtellen. Der Brief iſt vom
21. September datiert, dem Tage, an dem die Verträge über=
ſandt
wurden. Der Präſident, der die Vertragsentwürfe als in
voller Uebereinſtimmung mit der vom Kongreß angenommenen
Jahre ganz auffallend gewachſen und macht ſich in der Oeffent= Entſchließung, der Reſolution Knox, hinſtellt, weiſt darauf hin=
daß
der formelle Friedenszuſtand, ſo lange unterbrochen ge=
weſen
ſei, und drückt den Wunſch aus, daß die Ratifikation
ſchnell erfolgen möge

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. September 1531.
Lodge betonte bei der Beſprſchung der Verträge wiederum / um in ihm mit möglichſt wenig Opfern und möglichſt wenig I ſan mit 2. aus deſſen Abteilung etwa die gleicke Menge Kokain.
ſeine Auffaſſung, daß die Zurückziehung der ameri= Koſten die Ordnung aufrecht zu erhalten. Zu dieſem Zweck habe Alles wurde an den Fſüährigen Privatter Peter Völger hier abgeſetzt,

Rummer 262.

kaniſchen Truppen vom Rhein alsbald nach Ra=
tifikation
des Friedens beginnen müſſe, und
machte dabei auf die Tatſache aufmerkſam, daß doch auch weder
Italien noch Japan Truppen am Rhein haben. Senator
Borah emeuerte ſeine Kritik au der gegenwärtigen
Politik der Vereinigten Staaten, die praktiſch auf eine Ge=
meinſchaft
mit Europa hinauslaufe. Die Union wolle für ſich
alle Vorteile, die aus dem Verſailler Vertrage erwüchſen, in
Anſpruch nehmen, aber keinen der Nachteile. Ein ſolches Ver=
halten
ſei morgliſch unmöglich. Die Bereinigten Staaten wür=
den
auf die Dauer keine ſolche Stellung annehmen können. Sei=
ner
Ueberzeugung nach wäre es beſſer, ſich nicht in die Ange=
legenheiten
Europas einzumiſchen; andernfalls würde ſich das
ganze Land gezwungen ſehen, auch an den Verpflichtungen
Europas teilzunehmen.
Paris, 26. Sept. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Chicago Tribume hat geſtern der Senatsausſchuß für Auswwärtige
Angelegenheiten, der als Spnachrohr des Präſidengen Harding
im Senat gilt, erklärt, daß die Zurückziehung der amerikani=
ſchen
Truppen vom Rhein ſofort beginnen ſoll.
Neu=York, 26. Sept. (Wolff.) Der Pariſer Bericht=
erſtatter
der Aſſociated Preß meldet: Die amtlichen fran=
zöſiſchen
Kreiſe ſind ſehr beunruhigt über die Berichte aus
Waſhington, wonach die amerikaniſchen Truppen am
Nhein nach der Natifſizierung des deutſch=amerikauiſchen Frie=
densvertrages
zutückgezogen werden; das Miniſterium des
Aeußern erhielt keine Benachnichtiguung darüber, aber der fran=
zöſiſche
Botſchafter in Waſhington, Juſſerand, wurde angewiefen,
die Entwicklung der Dinge genau zuu verfolgen und im geeigneten
Augenblick darauf hin zuweifen, daß Frankneich die Zurückziehung
der amerillaniſchen Truppen tief bedauern würde, da die franzö=
ſiſche
Negierung die Anweſenheit amerikaniſcher Streitkräfte am
Rhein als eine Grumdlage der allierden Solidarität und als
große Hilfe bei der Duurchführung des Verſailler Friedensver=
trages
anſah.
Franzoſenfeindliche Stimmung in Italien.
Rom, 25. Sept. Angeſichts der Vorgänge in Turin,
Mailand und Venedig klingen die auf dem Monte Tomba
gehaltenen Neden von der lateiniſchen Verbrüderung wie Stim=
men
von jenſeits des Grabes, während die Straßenkundgebun=
gen
die klare Sprache der Wirklichkeit reden. Wie mir ein Augen=
zeuge
berichtete, waren die Mailänder Vorgäuge weit ſchwerer,
als die Preſſe zugeßeben hat. Die Vorgänge in Mailand werden
aber noch durch die ganz ähnlichen, die ſich in Venedig ab=
ſpielten
, übertroffen. Hier verlor der franzöſiſche Botſchafter
Barrére den Kopf und verſuchte, auf die Kundgeber einzu=
dringen
; er wurde aber durch franzöſiſche Offiziere zurückgehal=
ten
. Während die franzöſiſche Militärmiſſion bei dem vom
Stadtrat dargebotenen Feſteſſen ſaß, drangen Kundgeber auf
den Markusplatz und ſuchten die die Marſeillaiſe ſpielende Ka=
pelle
durch eine die Nationalhymne ſpielende zu erſetzen. Gene=
jal
Diaz, der Kriegsminiſter Gaſparotto, General Albrieei und
der Bürgermeiſter von Venedig ſuchten die Menge vergebens
duch Anſprachen zu beruhigen. Die Menge antwortete: Es
lebe Italien! Der Platz mußte gewaltſam geräumt werden.
Wie in Mailand gab es über hundert Verhaftete, die aber ſo=
gleich
wieder befreit wurden. Die Preſſe bedauert natürlich
dieſe Vorgänge, benutzt aber die Gelegenheit, um ihrem Herzen
Luft zu machen und Frankreich ein langes Sünden=
regiſter
vorzuhalten. Die Tribung beklagt die herab=
laſſende
und geringſchätzige Haltung Frankreichs gegen Italien
auf den Konferenzen und die Unterſtützung, die Frankreich den
Südflawen in der Adria gewähre. Den Bericht über den italie=
niſchen
Sieg über Oeſterreich hätte Ludendorff nicht ſchlimmer
entſtellen können, als es die franzöſiſche Preſſe tue. Jetzt be=
geiſtere
die Figaro ſich ſogar für die Südtiroler. Dazu treffen
Nachrichtem ein von einem Eindringen der Südſlawen und
Griechen in Albanien, was auf franzöſiſches Anſtiſten zurück=
geführt
wird.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
Athen, 25. Sept. (Wolff.) Miniſterpräſident Günaris
erklärte Journaliſten u. a.: Nach dem bewunderungswürdigen
Sieg, den unſer Heer am Sakaria davongetragen hat, hielt
das Oberkommando unter Zuſtimmung der Regierung es nicht
mehr für erforderlich, die militäriſchen Unternehmungen bis
Angorg auszudehnen. Der verzweifelte Widerſtand, den der
Feind unſeren Truppen entgegenſetzte, brachte eine gewiſſe Ver=
zögerung
in den Operationen mit ſich, ſo daß der
Winter näherrückte. Die Vorteile, die wir durch einen Vor=
marſch
bis Angora erreichen könnten, würden unter dieſen Um=
ſtänden
den Opfern nicht entſprechen. Daher kehrte unſer Heer
auf die Linie zurück, die von Anfang an als Grenze unſerer Be=
ſetzungszone
feſtgeſetzt war. Der Feind verſuchte keine Gegen=
offenſive
und beuuruhigte den Rückmarſch unſerer Armee nicht
ernſtlich. Heute befinden wir uns an der Linie, die wir immer
für notwendig hielten, um unſere Zone in Kleinaſien zu ſichern.
Dieſe Zone umſaßt einen ſehr großen Teil der Eiſenbahnlinie
nach Bagdad, und zwar von Biledſchik bis Aftfun=Karahiſſar
und noch ungefähr 70 Lilometer darüber hinaus bis Tſchai.
Jetzt müſſen wir das Land, das wir beſetzt haben, organiſieren,

ich mich beneits mit dem Oberkommiſſar Stergiadis in Verbin=
dung
geſetzt, der in den erſten Tagen der nächſten Woche hier
eimtreffen wird.
Paris, 25. Sept. Die Havas=Agentur verbreitet eine
Konſtantinopeler Meldung aus türkiſcher Quelle, daß das Ge=
rücht
von der Eroberung Eskiſchehirs ſich nicht be=
ſtätige
. Die Lage der griechiſchen Armee habe ſich noch da=
durch
verſchlimmert, daß zwei Kavalleriediviſionen und zwei Ju=
fanteriediviſionen
in ihrem Rücken operierten, die Said Ghazir
beſetzt hätten.
Paris, 25. Sept. (Wolff.) Nach einer Meldung des Ma=
tin
aus Athen fährt König Konſtantin, begleitet von ſei=
nem
Generalſtakz, au Dienstag oder Mittwoch vom Kriegsſchau=
platz
uach Athen zurück. Das gleiche Blatt berichtet von einer Er=
klärung
des Kriegsminiſters, die griechiſche Regierung habe die
Abſicht, das militäriſch in Kleinaſien beſetzte Gebiet zu annek=
tieren
. Nach dieſer Angliederung ſei der Friede eins vollendete
Datſache. Eine Gendarmeriemacht von 10000 Mann würde ge=
nügen
, um die Ordnung in dieſei Gebiet aufrecht zu erhalten.
* Kleine pplitiſche Nachrichten. Der Matin glaubt zu wiſſen, daß
die nächſte Zuſammenkunft zuiſchen Dr. Nathenau und
Loucheur am 1. Oftober in Wieskaden ſtattfinden wird. Eine
Nieſenpetition, gegen die Zulaſſung von Frauen
zum Juſtizdienſte (gegen weibliches Laien= und Barufsrichtertum)
iſt bem Deutſchen Reichstage übermittelt worden. Die Petition iſt vor=
wiegend
von Fuauen unterzeichlet worden. Zu ben Aufſehen erregen=
den
Mitteilungen des Staatspräſidenten Trunk, im
Badiſchen Landtage erfahren die M. N. N., daß die Beſtimmungen der
geheimen Drganiſationen in dem vom Staatöpräſidenten befonnt ge=
genbenen
Wortlaut in München aufgefunden worden ſind, und zuar
nur in einem Exemplar und mit Schreibmaſchine geſchrieben. Das Ori=
ginal
befindet ſich in den Händen der badiſchen Staatsanwaltſchaft.
Die polniſche Geſandtſchaft in Paris dementiert die

Wer ſicheliet eie e ee enlce ee i
aggreſſite Stimmung gegen die Sonfets herrſche; ebenſo falſch ſei die
Dapſtallung der angeblichen Rolle, die die franzöſiſche Regierung bei
dieſer Gelegenheit geſpielt haben ſolle.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. September.
* Ernannt wurden der Lehramtsaſſeſſor Heinrich Klingemeier
aus Bad=Naußeim zum Obeplehrer an der Realſchule zu Laugeu und der
Lehramtsaſſeſſor Ludwig Starck aus Hahn zum Oberlehrer an der
Oberrealſchule in Worms, der Juſtizbureauinſpektor Wilhelm Neff zu
Lauterbach zum geſchäftsleitendem Juſtigburgauinſpektor bei dem Amts=
gericht
Beerfelden; der Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Mainz Dr.
Paul Krug zum Landgenichtsrat bei dem Landgericht der Provinz
Nheinheſſen und der Amtsgerichtspat bei dem Amtsgericht Groß=Gerau
Ludwig Koeler zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Mainz, letz=
tever
mit Wirkung vom 10. Oktoben 1921, der Kreisamtmann Guſtarb Emil
Dittmar aus Gießen zum ſtändigen Hilfsarbeiter im Miniſterium des
Innern mit der Amtsbezeichnung Regierungsrat, der Forſtmeiſter
Peter Gickemeyer zu Ofſenbach zum Forſtmeiſter bei dem Forſtver=
weſſungs
= und Taxationsburoau, der Oberförſter Wilhelm Reitz zu
Beerfelden zum Forſtmeiſter der Oberförſterei Grebenhain, der Obei=
förſter
Michard S chäfer zu. Laubach vom 1. Januar 1922 ab zum Forſt=
meiſter
der Oberförſterei Gudorf, der Oberförſter Wilhelm Jochem zu
Storndorf vom 1. Januar 1922 ab zum Forſtmeiſter der Oberförſterei
Storndorf, der Oberförſter Albert Bechtel zu Lorſch vom 1. Januar
1922 ab zum Forſtmeiſter der Oberförſterei Eichelsdouf: die Forſtaſſeſſo=
ren
Georg Wagner aus Alzey. Otto Zimmer aus Darmſtadt und
Friedrich Kindhäuſer aus Klein=Rohrheim zu Oberförſtern.
Uebertragen wurde dem Schulamtsanwärter Adam Wein=
mann
aus Biebelsheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Trebuv,
Kreis Groß=Gerau.
* Zurückgenommen wunde die Verſetzung des Forſtmeiſters Otto
Kratz zu Worms in die Oberförſterei Gichelsdorf auf deſſen Nachſuchen
und der Genanute zum Forſtmeiſter der Oberförſterei Feldkrücken er=
nannt
.
n. Schwurgericht. Als erſter Fall der geſtern eröffneten Tagung
wurde unter Ausſchluß der Oefſentlichkeit gegen die 20jährige, bisher un=
beſtraſte
Dieuſtmagd Margarte Poth von Roßdorf wegen vorſätzlicher
Kindestötung verhandelt. Die Angeklagte hatte in einer Mainacht d. 9
ihr neugebonenes Kind aus dem Fenſter geworfen; man fand machher die
Leiche auf der Straße. Sie iſt geſtändig und wurde mit mildernden
Umſtänden zu 2 Jahren Gefängnis. abzüglich 4 Monaten der
Unterſachungshaft, verurteilt, was ſie anerkannte. Staatsanwalt war
Dr. Langenbach. Die Verteidigung wurde von Nechtsanwalt Kern
geführt.
n. Strafkammer. Das Schieberunweſen in Arzneimit=
teln
hat während der letzten Jahre immer größeren Umſang ange=
nommen
und erſcheint gemeingefährlich. Der lichtſcheue Handel mit zum
Teil giftigen Stoffen öffnet der Verfälſchung, ſowie ſonſtigem Betrug
Tür und Tor, bedroht die Volksgeſundheit in einer bereits kritiſchen
Zeit erheblich und veranlaſt unmittelbar oder mittelbar Diebereien uſw.
Fabriken derartiger Waren werden fortgeſetzt durch darin Beſchäftigte
empfindlich benachteiligt, und ſeuchengleich überträgt ſich die Verlockung
auf Andere. Langjährigs ordentliche Arbeiter entaleiſen, und die jetzige
Anklage gegen den 33 Jahre alten Georg Trinkaus von Nieder=
Kainsbach und den 36jährigen Heinrich Lutz von Arhellgen, beide
unbeſtraft und hier wohnhaft, belegt dies wieder einmal ſehr charakte=
riſtiſch
. 20 bzw. 10 Jahre ſtehen ſie bei der Firma E. Merck in Arbeit,
als ſie während des vorigen Jahres unehrlich wurden. Tr. entwendete
in ſeiner Betriebsabteilung nach und nach eingeſtandenermaßen insge=
ſamt
6 Kilo Morphium nebſt 100 Gramm Gedein, und gemein=

wofir Tr. 6000 Mk. und L. 5000 Mk. erhalten haben ſoll. Auch V.
leugnet nicht; er iſt neben den Dieben der gewerbsmäßigen Hehlerei
beſchuldigt. Früher beſaß er eine Schankwirtſchaft an der ſog. Hammels=
trift
, und daher ſtammen ſeine Beziehungen zu fenen. Das meiſte
berſchob er nach Mainz und es ſind deshalb gleich ihm die dortigen
Kaufmaun Friedrich Barmgarten=Cheleute als gewerbsuäßige
Hehler mitangeklagt. Doch uaren ſie durch Krankheit am Erſcheinen
verhindert und muß die Sachr inſoweit ausgeſetzt werden. Einfache Heh=
lerei
iſt außerdem den Poſtſchaffner Anton Delp=Cheleuten aus Mainz
zur Laſt gelegt, und gegenüber ihrem Leugnen behauptet V., ein Kild
Kokgin an ſie geliefert zu haben. In einem Briefe D.3 an V. wuird
Lieferung zu Schieberzwecken lebhaft angeregt und Frau D. als völlig
orientiert bezeichnet, was D. als Lockmüttel (um V. bei der Polizei an=
zeigen
zu können) erklärt. Er hatte übrigens bei ſeiner erſten Verneh=
mung
im Verfahren dieſen Brief nebſt der angeblichen Abſicht völlig
ver ſchwiegen und jede Beziehung zu V. in Abrode geſtellt. Verwickelt in
den Fall und wegen unbefugten Arzueimittelnandels mitangeklagt ſind
ferner ein Dentiſt als Vermittler und zwei Geſchäftsleute, welch Letz=
tere
mehrere Kilo Morphium von V. in guteu Glauben gekauft haben.
Das Urteil wird am nächſten Saustag verkündst.
3 Die Frage der Kaftung der Heſſiſchen Braudverſicherung für durch
die Abbauer Kataſtrophe verurſachten Gebäudeſchäden erledigt
ſich durch den Hinmeis auf Artikel 2 des Geſetzes. Danach beſteht eine
gegenſeitige Berſicherung der Gebäudeeigentüuer nur gegen Beſchädi=
gungen
oder Zerſtörungen, ſie ſie an ihren Gebäuden durch Brand,
Löſcharbeiten, kalten Blitzſcklag oder Exploſion von Beleuchtungs=
Seizungs= uder Dampfkeſſelanlagen erleiden. Die Otpauer Exploſion iſt
aber belauntlich in einen Lagerraum (Silo) erfolgt. Eine Haftung be=
ſteht
ſonach uicht.
Laußesthegter. Die heutige Aufführung von Gerhart Haupt=
uanns
Einſame Meuſchen fällt den Mieten L. und e ſowie
der Sordermiete 11 zu und beginut um 7 Uhr. Sie iſt die erſte aus
der Reiche der Vorſtellungen, die zu Ghren der Herbſttagung der Geſell=
ſchaft
für freie Philoſophie im Landestheater augeſetzt ſind. Am Mitt=
ſvoch
folgt unter Leitung von Generalmuſitdireltor Michael Balling
eine Aufführung von Richard Wagners Triſtan und Iſolde‟.
Die Titelrollen ſingen wie früher Peter Jonſſon und Johanna Heſſe;
in den üheigen Hauptrollen ſind Frau Jacobs (Brangäne) und die Her=
ren
Biſchoff (Kurvenal) und Schuembach (Marke) beſchäftigt. Die Vor=
ſtellung
beginnt um 6 Uhr und findet in der B=Miete ſowie in der Son=
dermiete
2 ſtatt.
Führungen und Vorträge im Landesmuſeum. Mit dem Anfang
des Oktobers ſetzen die Führungen an den Kunſt=und hiſto=
uiſchen
Sammlungen, des Landesmuſeums wieder ein,
Der von Woche zu Woche früher einfallenden Dunkelheſt wegen wird es
alſerdings in den meiſten Fällen nur möglich fein, dieſelſen vor den Ge=
genſtänden
ſelbſt und in den Sanmlungen abzuhaſten. Sie werden des=
halb
in der Hauptſache in den Vortnagsſaal verlegt werden und dort in
der Form regelrechter Vorträge ſtattfurden müſſen. Hat das den großen
Nachteil, daß die unmittelbare Wirkung des Originals wegfällt, ſo
bietet die elaſtiſche Form des Vortrags dafür die Möglichkeit, das
vielfach fragmentariſche Muſeumsgut in einem Geſamtzuſammenhang er=
ſcheimen
zu laſſen. Die Beamtey der Sammlungen haben ſich ſo in ihre
Aufgabs geteilt, daß Direktor Dr. Back ausgelpähltze Stücke der Kunſt=
geſchichte
des 19. Jahrhunderts behanbelr, Dr. Feigel über die deutſche
Plaſtik des 13. Jahrhunderts ſpicht Dr. Freund über altdeutſche
Zeichner und Maler. Alle Vorträge ſind vollkommen koſtenlos und jeder=
mann
ohne weiteres zugäuglich. Sie ſinden an Montag. Mitwoch und
Freitag jeder Woche, nachmittags von 1a5)a6 Uhr, ſtatt. Verlegung
auf eine ſpätere Stunde war in Ausſicht genourmen, hat ſich aber nicht
durchführen laſſen. Die genaue Ankündigung des Beginns und der
Einzelthemata würd folgen.
Lanbesverſicherungsanſtalt Heffen. Man ſchreibt uns: Wie ſchon
berichtet, hat der Präſident des Reichsverſicherungs=
amts
in Berlin, Hepp Dr. Kaufmann, in Begleitung des Herrn
Senatspräſidentein von Zur Weſten vom 13. bis 19. September die Ge=
ſchäfts
= und Kaſſenführung der Landesberſicherungsanſtalt
Hefſen einer Reviſion unterzogen. Die eingehende Prüfung der
Geſchäfts= ſowvie Kaſſen= und Rechnungsführung gab zu Beanſtandungen
keinen Anlaßt. Im Anſchluß an die Prüfung beſichtigten die Herpen in
Begleitung des Herun=Präſidenten Neumann verſchiedene Heilſtätten und
Heileinrichtungen der Landesverſicherungsanſtalt und des heſſiſchen
Heilſtättenbereins. Es wurden beſucht die Lungenheilanſtalten Ernſt
Lubwig=Heilſtätte in Saudbach, Eleonoven=Heilſtätte in Winterkaſten und
Cöttmannſche Heilſtädte in Reichelsheim. ferner das Ninderheim der
Quarter Collection in Lindenfels, die drei Kinderheime der Landesver=
ſicherungsanſtalt
iu Bad=Nauheim, das Konitzkyſtift in Bad=Nauheim, fo=
wie
die Beratumgsſtelle für Beſchlechtskrauke und die Puellenſtation in
Mainz. Die Herren ſprachen ſich über alle dieſe Einrichtungen im fehr
lobenswerter Weiſe aus. In ſeinen Abſtchiedsworten betonte Herr Präſi=
dent
Dr. Kaufmann, daß es für ihn eine beſondere Genugtuumg ſei,
feſtſtellen zu können, daß die Landesverſicherungsanſtalt unter der Lei=
tung
des Herrn Präſidenten Neumann in ihrer Geſchäftsführung, ihren
freiſwilligen Leiſtungen und ſozialeid Einrichtungen mit an der Spitze der
deutſchen Landesvevſicherungsauſtalten ſtehe. Er wünſche, daß die An=
ſtalt
in dem jetzigen Sinne und Geiſte wveiter geleitet würde. Herr Prä=
ſident
Neumann dankte den Herren für ihren Beſuch und verſprach
ſeine ganze Kraft einzuſetzer, um die beſtehendem Eimrichtungen nicht nur
zu erhalten, ſondern noch weiter auszubauen.
R. N. Ein Ehrentag. In einer außerordentlich liebevollen und imni=
gen
Häuslichkeit mit ihrer Tochter zurüickgezogen, aber dennoch der Welt
nicht fyemd geworden, weil ſie dieſer nicht fremd wverden wollte, ſondern
noch miten drin in dem Weben und Wirken des Lebens ſtehend, feiert
heute, den R. September, unſere Mitbürgerin, Frau Oberſtabsarzt Dr.
Fertſch, ihren 90. Geburtstag. Ginſt geboren als kernfeſte
Sberheſſiu, ſomit dem beſten Scklag unſeres heſſiſchen Volksſtammes ent=
ſtammend
, folgte ſie vor vielen Jahren dem Gatten nach unſerer Stadt,
wo dieſer eine ſegensreiche Tätigkeit als Arzt entfaltete. Nach des Gatten
frühzeitigem Heimgang war ihre Haupttätjgkeit die Erziehung ihrer
Kinder, zugleich veveinte ſie ſich mit ihrer Schwpeſter, Frl. Emma Zinſer,
zur Grrichtung eines damalz weit übeu die Grenzem Heſſens hinaus
wohlbekannten Mädckhenpenſionats. Endlich zog ſie ſich von dem mehr
nach außen gerichteten, überaus tätigen Leben zurück und beſchränkte ſich
als echte deutſche Hausfrau, als welche ſie ſtets als ein hervorragendeß
Muſter gelten konnte, auf den eugſten Familienkreis, wvorin ſie. Dank der

Allvernichter Tod.
Aus fernen Neheln ſteigt wie ein unheimliches Geſpenſt das
Rieſenunglück von Sodom und Gomorrha empor. Der
Bentateuch erzählt es in kindlich einfacher, aber gewaltiger
Sprache als Strafgericht Gottes.
Aus fernen Nebeln rauſcht uns die Rieſenſintflut entgegen,
die eine ganze Welt verſchlang. Kunde davon gibt uns die alte,
ehrwürdige Hebräerſage, aber auch manch andere dunkle Er=
zählung
längſt untergegangener Völker.
Das waren die Schrecken wildaufrüheriſcher Elemente, die
gegen das Menſchengeſchlecht ſich aufgebäumt hatten, das ſich
anmaßte, die Herrſchaft über ſie anzutreten. Feuer und Waſſer
kämpfen gegen Menſchenwillen.
Dieſer Kampf iſt uralt und wird fortdauern, ſolange der
Erdenplanet nicht erkaltet iſt; ſolange der letzte Menſch noch
den Kampf um ſein Daſein aufnimmt.
Vieles Gewaltge lebt, und nichts iſt gewaltiger, als der
Menſch. So ſagt Sophokles, der ſtolze Helene, in ſeiner Anti=
gone
. Unſer Leben iſt ein Schatten auf Erden. So ſagt der
demütige Hebräer Hiob vom Menſchen. und beides iſt richtig.
Von Urzeiten an hat ſich die Phautaſie des Menſchen den
Tod als ſichtbares Weſen vorgeſtellt. In tauſendfacher Geſtalt
zeigt uns ihn die Dichtung und die bildende Kunſt. Schön iſt
der Genius mit der geſenkten Fackel und häßlich das mönchiſche
Totengerippe. Aber noch keiner hat den Tod in ſeiner All=
gewalt
ſo ſchildern und verbildlichen können, daß er all ſeine
Schrecken und ſeine erlöſende Holdſeligkeit uns zeigt. Der Tod
als Mors imperator einer bekannten Malerin iſt ebenſo falſch
dargeſtellt, wie falſch der ungrammatikaliſche Titel iſt.
Derſelbe Tod, der als ſanfter, lichter Engel ſeine erlöſende
Hand auf den Lebensmüden legt, kann im nächſten Augenblick
ein Titan werden der die Erde erſchüttert, daß ſie in ihrem
offenen Schlund Menſchen und Städte terſchlingt; kann das
Meer aufpeitſchen, daß es den Rieſendampfer wie eine Nuß=
ſchale
in ſeine unergründliche Tiefe zieht; kann den Vulkan wild
erregen, daß er ſeine glühende Lava und feurigen Schlacken wie
ein heißes Grabtuch über weite Menſchenſtätten deckt; kann ſei=
nen
Gifthauch durch die Länder ſchleichen laſſen, daß Tauſende
elend der Peſtilenz erliegen; kann als dürres Geſpenſt ganzen

Völkern die Hungergarotte anlegen und ſie langſam und er=
barmungslos
abwürgen.
*
*

Pompeji war einſt ein hellklingender Name. Die blühende
Stadt barg ein blühendes, lebensfreudiges Volk. und an
jenem Auguſttage des Jahres 79 n. Chr. wühlte der menſchen=
liebende
und menſchenhaſſende Tod des ſchwälende Feuer des
Veſuvs auf und warf es mit geballter Hand in weitem Bogen
über die Stadt von Luſt und Leben. Und der ſprühende Aſche=
regen
hatte pltzlich Tauſende, die der flüchtige Fuß nicht recht=
zeitig
aus dem glühenden Grabe tragen konnte, begraben auf
anderthalbtauſend Jahre, wo endlich forſchende Hand die Tore
der Todesſtadt wieder öffnete.
Zolas Germinal kennt jeder. Da iſt in furchtbar drama=
tiſcher
Form die vernichtende Macht des Todes in tiefer Berg=
werksgrube
geſchildert. Hunderte von armſeligen Arbeitern und
Arbeiterinnen drängen ſich durch das dunkle Labyrinth unter
der Erde um ſich dann in dunkler Verzweiflung in Höhlen zu
verkriechen und dort das langſame, furchtbare Sterben zu er=
warten
. Noch einmal lodert in ihren Herzen und Hirnen die
wilde Lebensluſt auf. als wollten ſie in kurzer Stunde noch die
ihnen ſo raſch geraubten Jahre auf einmal genießen.
Goldau liegt wie eine Perſonifikation ſeines Namens lieb=
reizend
im Rigi=Fuß. Glückliche und anſpruchsloſe Menſchen
führen dort ein arbeitsfreudiges Leben. Von hoch oben ſcheinen
die weißen Häupter rieſiger Berge auf das anmutige Idhll. Am
2. September 1806 aber löſte ſich plötzlich kaum eine Hand voll
Schnee von einem der Bergeshäupter. Dieſe Gletſcherrieſen
ſind ſehr empfindliche Herren. Selbſt ein lauter Worthall kann
ſie zu Zittern bringen, ſo daß ſie von ihrem weißen Kleid eine
Unheilsflocke abſchütteln. Und dieſe Flocke wuchs und wuchs
beim Rollen und ward zur furchtbar dröhnenden, alles ver=
nichtenden
Lawine. In raſender Geſchwindigkeit ſtürzte ſie ſich
auf den kleinen Ort und begrub ihn mit ihre ſchwveren. Decke,
450 Menſchen lagen unter dem ſchneeweißen Leichentuch.
Am 8. Dezember 1881 war das Ringtheater, das mit ſeinen
luſtigen Weiſen die immer luſtigen Wiener ſo gerne zu ſich
hereinlockte, wieder einmal voll gefüllt. Man gab Hoffmanns
Erzählungen. Und mitten in die prickelnd=melancholiſche Muſik
ertönte plötzlich der panikerregende Ruf: Feuer! Der Tod

B Famme in die Soſiten geworfen, und
im Nu ergoß ſich ein. Flammenmeer über die fein gebutzten
Menſchen, die gekomen waren, lachende Freude zu genießen, und
nun in einer Hölle von Qualm und Feuer verzweiflungsvoll
um ihr Leben rangen. 450 verbrannte und zertretene Körper,
in denen kurz vorher noch lebensfrohe Herzen geſchlagen hatten,
trug man aus dem Tempel der lachenden Muſe, der zu einer
Nieſengrabſtätte geworden war.

Der Name Titanic drückt etwas Gewaltiges aus, und eine
gewaltige Menſchenſchöpfung war das Rieſenſchiff, das im
Jahre 1914 die Wogen des Atlantiſchen Ozeans durchfurchte.
In den Prunkzimmern ſtrahlten helle Lichter, und leichte Tanz=
muſik
zwang zu harmoniſchen Taktbewegungen. Nicht weit ent=
fernt
aber ſchlief der arme Auswanderer im Zwiſchendeck und
träumte von vergangenen und zukünftigen Sorgen; vom ver=
laſſenen
Heimatland und ungewiſſem Neuland. Aber da ſtieg
plötzlich wie ein Nieſengeſpenſt der Maſſenvernichter Tod aus
den Wogen empor und nahte ſich mit unheimlicher Schnelle. Das
kundige Auge des Seemannes hatte diesmal zu ſpät den zer=
trümmernden
Eisberg geſehen. Das Rieſenſchiff wurde von der
kalten Fauſt des Todes vernichtend getroffen und, kurz vorher
noch ein Haus Tauſender, die von Weltteil zu Welteil hin=
fuhren
, wurde es zu einem Rieſengrab. Stat der luſtigen
Walzerklänge ertönte von ſterbebereiten Menſchen der Choral
Hinauf zu Gott. Und die Wogen des Meeres verſchlangen
das letzte Lied und die letzten Verzweiflungsſchreie todgeweihter
Menſchen.
Vieles Gewalt’ge lebt, und nichts iſt gewaltiger, als der
Menſch. Der große helleniſche Tragiker hat da nicht an den
Tod gedacht, der gewaltiger iſt als der Menſch.
Unſer Leben iſt ein Schatten auf Erden. Der denütige
Hebräer, der ſein ſchwermütiges Lied in düſteren Todesahnun=
gen
ſang, hat den Meuſchen mit anderen Augen angeſehen.
Bei ſo furchtbaren Ereigniſſen, wo der Tod in ſeiner alles
verheerenden Gewalt ſich zeigt, beſchleichen uns Hiobsgedanken,
Sie wirken reinigend und läuternd auf unſere Seele, ſo ſehr ſie
uns auch anfangs ſchwer niederdrücken. Sie zwingen uns zur
Demut und machen doch zugleich die Herzen groß und die Sinne
frei. Sie führen uus zum echten Menſchentum zurück, das wir
leider zu oft im Weltgetriebe und auf der Jagd nach eitlem
Glück vergeſſen.
C. U.

[ ][  ][ ]

Rummer 267.

ihr von Gott geſchenkten und gebliebenen geiſtigen und körperlichen
Friſche ſegensreich weiter wirkt. Die Stadt Darmſtadt darf auf eine
ſolche Frau, die ſtets nur das Glück der Familie als Grundlage des
States und das Wohl aller anderer ihrer Mitbürger im Auge hatte
die eine treue Bürgerin und Helferin in Leid und Not, trotz des hohen
Alters auch noch während des Krieges war, und bis zur Stunde noch iſt,
wahrlich ſtolz ſein. Wir bringen der ehrwürdigen Greiſin herzlichſte
und aufrichtigſte Glückwünſche dar.
* Preisausſchreiben. Das Landesgewerbemuſeum in
Stuttgart erläßt ein Preisausſchreiben für den Entwurf einer ge=
webten
Tiſchdecke. Die Bedingungen des Ausſchreibens können in dem
Leſeſaal des hieſigen Gewerbemuſeums, Neckarſtraße 3, eingeſehen werden.
nn. Ausſtellung des Vereins für Blumenpflege in Arbeiterfamilien.
Die für vergangenen Sonntag von dem Verein für Blumenpflege in
Arbeiterfamilien in der Knabenarbeitsanſtalt veranſtaltete Blumen=
Ausſtellung und =Prämiierung konnte bedauerlicherweiſe
wegen zu geringer Beteiligung der Ausſteller nicht abgehalten werden.
Dem am Samstag nachmittag zuſammengetretenen Preisgericht hatten
nur ganz wenige Ausſteller ihre Pfleglinge zur Begutachtung zugeſtellt.
Zur Verteilung an die Blumenzüchter kamen zu Beginn des Sommers
etwa 300 Blumenpflanzen in Töpfen zu billigem Preis, und zahlreiche
Geldpreiſe ſtanden wieder zur Verteilung. Dazu noch die bedeutende
Arbeitslaſt des Vereinsvorſtandes. Und dieſes klägliche Reſultat ver=
anlaßten
das Preisgericht und den Vorſtand des Vereins, von einer
Ausſtellung und Preisterteilung für dieſes Jahr Abſtand zu nehmen.
* Alle Verbraucher deutſcher Seifen und Parfümerien ſeien darauf
hingewieſen, daß die deutſche Wirtſchaft und damit auch die deutſche
Valuta nicht nur durch eine übermäßige Einfuhr franzöſiſcher Fabrikate
auf das ernſteſte geſchädigt wird, ſondern

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. September 1921.

Seite 3.

* Der V. H. C., Zweigverein Darmſtadt unternimmt am nächſten
Sonntag ſeine achte Wanderung. Auf durchweg herrliche Fern=
ſicht
bietenden Höhenwegen wird das vielen V. H. C.ern in beſter Erin=
nerung
ſtehende, im reizenden Mümlingtale egelegene Michelſtadt er=
reicht
werden. Hoffentlich lacht die prächtige Herbſtſonne dieſer Wande=
rung
. Friſch auf! (Siehe Anzeige.)
* Aus der Beſſunger Bücherhalle (Beſſungerſtraße 48) wurden im
Monat Auguſt 428 Bücher entliehen; eingeſchriebene Leſer ſeit 1. April:
291. Geſchenke gingen ein: von Frl. Reiff 1 Bd., von Herrn Amts=
gerichtsrat
H. O. Becker, Dieburg, 4 Bde. ſeiner Werke. Den gütigen
Gebern herzlichen Dank! Anmeldungen weiterer Spenden von Büchern
und guten Zeitſchriften werden vom Vorſtand des Vereins gerne ent=
gegengenommen
. Unentgeltliche Bücherausgabe: Montags und Mitt=
wochs
von 341 Uhr und Samstags von 46 Uhr. Daſelbſt auch
Bücherverzeichniſſe zu 1 Mark. Das gemeinſchaftlich mit dem Verein
gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke errichtete und der Beſſunger
Bücherhalle angegliederte Oeffentliche Leſezimmer iſt täglich für jeder=
mann
geöffnet von 59 Uhr abends.
Mittwoch, den 28. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 88, 87
und 86, je 800 gr Brot. Marke Nr. 81, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß); Marke Nr. 64, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Oktober auf die Lebensmittel=
marken
Offenbach blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
ehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2. Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel= Ver=
kaufsſtellen
.
Milch: Auf Marke Auguſte der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken Gießen
und Mainz ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk.; halbe Riegel zu 8 Mr.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Städtiſcher Holzverkauf? Auf die Nummern 1 bis 20 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate ½,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts be=
ſtellt
werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Verkauf ter Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 712 Uhr vormittags und von 26 Uhr nach=
mittags
bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.

Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.

zu

* Ueber den Malkünſtler Raffael, der zur Zeit auf dem Meßplatz
auftritt, wird geſchrieben: Ein junger, afademiſch gebildeter Mann,
ohne Arme, mit gelähmten Beinen, zeigt uns Künſte, die er mit dem
Munde ausführt, und die alles in Erſtaunen ſetzen. Mit bewunderungs=
werter
Schmelligkeit und größter Fertigkeit zaubert er mit dem Pinſel
im Munde ein koloriertes Bild eines Schwarzwaldhäuschens aufs Papier,
das ein Maler mit geſunden Händem in der kurzen Zeit gewiß nicht
beſſer hätte bieten können. Auch ſonſtige Verrichtungen, die man glaubt,

ohne Hände nicht ausführen zu können, erledigt Raffael mit ſtaunens=
werter
Leichtigkeit. Selbſt auf muſikaliſchem Gebiet (Zitherſpiel) gab er
uns Proben ſeines Könnens zum Beſten. Ein Beſuch dieſer Vorſtellung
iſt demnach beſtens zu empfehlen.
* Brandbericht. Am 24. September ds. Js., nachts 11.57 Uhr, wurde
der Feuerwehr durch das Polizeiamt gemeldet: Feuer Rheinſtraße 48
(Hotel Köhler). Bei Ankunft der Wache ſtand bereits der größte Teil
des Dachſtuhles in Flammen. Die Ausdehnung des Feuers erforderte die
Benutzung mehrerer Schlauchlinien, womit das Feuer nach ½ſtündiger
Tätigkeit begrenzr und weitere Gefahr beſeitigt war. Vollſtändiges Ab=
löſchen
des Brandherdes beſchäftigte die Mannſchaften bis 1½ Uhr, wo=
nach
die Wache abrücken konnte. Weiteres Aufräumen der Brandſtätte
geſchah durch Mannfchaften der Wecberlinien. Eine Brandwache von
ſechs Mann wurde beordert. Der Schaden iſt hauptſächlich Gebäude=
ſchaden
. Die Entſtehungsurſache konnte nicht feſtgeſtellt werden. Das
Kommando.
+ Arheilgen, 24. Sept. In der unter Berufung auf Artikel 104, 3
der Landgemeindeordnung anberaumten Sitzung des Ortsvorſtan=
des
legte der Vorſitzende gegen den Inhalt der in den verſchiedenen
Blättern gegen ſeine Perſon erhobenen Einwürfe Verwahrung ein. Die
neu zu erbauende Brückenwage ſoll wieder an derſelben Stelle errichtet
werden, und wurden die Maurerarbeiten hierzu dem Gg. Weſp vergeben.
Die bei dem Neubau der Faſelwarterwohnung entſtehenden Arbeiten
wurden den vereinigten Handwertsmeiſtern bzw. dem Wenigſtnehmenden
übertragen. Die Frage der Erbauung von Wohnhäuſern zur Linde=
rung
der Wohnungsnot wurde vertagt. Das gleiche geſchieht mit der
Reparatur des Schlauchturmes am Gemeindeſpritzenhaus, ſowie mit
der Pflaſterung des Hoſes daſelbſt. Die Umänderung der Floßrinnen=
anlage
am Kirchweg wird der Tiefbaukommiſſion überwieſen. Weiter
wird das Ausweißen der Säle im Schulhauſe in der Mühlſtraße be=
ſchloſſen
. Für das Oberſchleſiſche Hilfswert werden 500 Mark bewilligt.
Betr. Eröffnung eines Kurſes der Wanderhaushaltungsſchule ſoll mit
der Leiterin Fräulein Maher verhandelt werden. Mit der Frage der
Waſſerleitung noch dem Baubezirk Kranickſtein ſoll ſich die Finanzkom=
miſſion
mit Hinzuziehung des Gemeinderats Spengler befaſſen. Zu den
Beſtimmungen über die Vergnügungsſteuer beſtimmt der Gemeinderat,
die ſeitherigen Ortsſatzungen unter Berüchſichtigung der reichsgeſetz=
lichen
Vorſchriften beizubehalten. Das Geſuch der Freireligiöſen Ge=
meinde
um Uebernahme der Koſten für den Religionsunterricht geht an
eine Kommiſſion. Die Vergütung für den Bürgermeiſter wird nach
den Richtlinien feſtgeſetzt. Zum Vertreter für den Gemeindekontrolleur
wird Gemeinderat Nungeſſer gewählt. Das Baudarlehen für den Neu=
bau
Schloſſer=Volk findet Genehmigung.
Arheilgen, 24. Sept. Theater. Am Samstag fand hier eine
Aufführung des Luſtſpiels von Schönthan und Kadelburg: Der Herr
Senator durch die Heſſiſche Landeswanderbühne ſtatt. Die Auf=
führung
geſtaltete ſich zu einem durchſchlagenden Erfolg für alle Mit=
wirkenden
. Adolf Jordans Wiedergabe des Senator Anderſen iſt
eine Meiſterleiſtung und weckte Stürme von Heiterkeit. Ihm iſt auch
die trotz einfacher zu Gebote ſtehender Mittel überaus gefällige Auf=
nachung
des Ganzen zu danken. Ebenbürtig zur Seite ſtanden ihm
Chriſta Mattner als Agathe, die über reiche äußere und innere
Mittel verfügt, die ſie die anſpruchsvolle Rolle ausgezeichnet durch=
führen
ließen, ſowie Herr Neinhold Momber als Mittelbach: und
ebenſo rühmenstvert vereinigten ſich die übrigen Mitwirkenden, die Da=
men
Wigge, Hilburg, Forſt, ſowie die Herren Schwall und Brückner zu
einem Luſtſpiel=Enſemble, das jeder großen Bühne würdig geweſen
wäre. Die Aufführung wacht nicht nur den Mitwirkenden alle Ehre,
ſie iſt auch ein erfreulicher Beweis für die Leiſtungsfähigkeit der Landes=
wanderbühne
, vor allem auf dem Gebiete des Luſtſpieles.
Arheilgen, 26. Sept. Der hieſige Männergeſang=
berein
Eintracht veranſtaltete am Sonntag ſein diesjähriges
Herbſtfeſt, beſtehend aus Tanz, Preisſchießen, Speerſtoßen u. a., das
in alben Teilen einen ſehr ſchönen Verlauf nahm. Ganz beſonders zu
erwähnen ſind die verſchiedenen Chöre, die unter Leitung ſeines neuen
umſichtigen Dirigenten, Herrn Obermuſibmeiſter H. Hauske, ſehr gut zu
Gehör gebracht wurden.
Fränkiſch=Crumbach, 24. Sept. Man ſchreibt uns: Der 1781 ver=
ſtorbene
hannoverſche Miniſter Ludwig Eberhard v. Gemmingen
hatte in ſeinem Teſtamente verſchiedene Legate ausgeſetzt, u. a. auch
Stiftungen verfügt zugunſten des Kirchen=, Schul= und Armen=
weſens
in Fränkiſch=Crumbach‟. Die Zinſen dieſer Stiftungen werden
alljährlich beſtimmungsgemäß verwandt. Nun hat die Kaſſe dieſer ſog.
Hannoverſchen Stiftung, deren Verwaltung zur Zeit der kunſtſinnige
Pfarrer Meiſinger führt, Notgeldgutſcheine im Werte von
10, 25, 50 Pf. und in zwei Scheinen von je 1 Mark herausgegeben. Es
lohnt ſich, auf dieſe ſchönen und künſtleriſchen Scheine aufmerkſam zu
machen. Die Vorderſeite, bei allen Scheinen gleich, trägt, abgeſehen von
der Wertangabe, in vorzüglicher Wiedergabe das Bild des Roden=
ſteiners
von dem bekannten Denkmal in der Kirche zu Fränkiſch= Crum=
bach
. Daneben ſind die Wappen der Familien v. Rodenſtein und
v. Gemmingen und Abbildungen der Ruine Rodenſtein ſelbſt, ſo=
wie
der traulichen Crumbacher Dorfkirche zu ſehen. Auf den Rückſeiten
der Scheine findet man in gleich künſtleriſcher Wiedergabe den geiſter=
haften
Zug des Rodenſteiners; man ſieht ihn, wie er in der Kains=
bacher
Schmiede ſein Schwert ſchmieden läßt, und man ſieht ihn, wie
er einſam immer noch zu des Reiches Ehr durch die Lüfte reitet. Weiter
ſind auf den Rückſeiten der Scheine abgedruckt jeweils den Bildern ent=
ſprechende
Strophen des bekannten Scheffelſchen Rodenſtein=Liedes: E3
regt ſich was im Odenwald; erfreulicherweiſe aber ohne den modernen
verballhorniſierenden Zuſatz Rum, plum, plum‟. Es iſt auch die Zeile
der Strophe 5 zu leſen: Der Wind vom Rhein, der gefällt mir nicht.
Entworfen ſind die Scheine von dem Frankfurter Künſtler Carlos
Tips.
wd. Rüfſelsheim, 27. Sept. Die Gefahr eines Streike3
in der Rüſſelsheimer Metallinduſtrie iſt beſeitigt.
Am Samstag vormittag fand innerhalb der Arbeiterſchaft der Opel=
werke
eine Abſtimmung darüber ſtatt, ob am Montag, den 27. Septem=
ber
, in den Streik getreten werden ſoll oder nicht. Es ſtimmten 1800
Arbeiter gegen den Streik und 1200 dafür. Nach dem Ergebnis der Ur=
abſtimmung
findet ſonach eine Betriebsſtillegung nicht ſtatt.
wd. Mainz, 27. Sept. Zwei Ehrentafeln, die zum Gedächt=
nis
an die im Kriege gefallenen Mitglieder der iſraelitiſchen Gemeinde
in Mainz in der Hauptſynagoge angebracht worden ſind, wurden am
Sonntag enthüllt. Der Predigt des Rabbiners Dr. Levy gingen feier=
liche
Geſänge und Orgelſpiel voraus und folgten. Die Namen der 66
jungen Männer wurden verleſen. Auch auf den Gedenktafeln ſind die

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Boris Godunow muſikaliſches Volksdrama in neun
Bildern von M. P. Mouſſorgsky. Bearbeitet und inſtru=
mentiert
von N. Rimsky=Kortſakow. Dramaturgiſche Neu=
bearbeitung
von Dr. Ernſt Lert. Erſtaufführung im Frank=
furter
Opernhaus als erſtes Meſſefeſtſpiel am 25. Sept.
Zum Verſtändnis des Mouſſorgskyſchen Werkes iſt eine
ziemlich genaue Kenntnis der ruſſiſchen Geſchichte, der Tatſachen
und Legenden vom falſchen Dimitri unerläßlich. In Rußland
ſind dieſe Sagen jedem ſo geläufig, wie in Deutſchland das
Nibelungenlied, wie in Frankreich das Rolandslied. Aber ge=
rade
die Kenntnis der ruſſiſchen Geſchichte iſt bei uns ſehr lücken=
haft
, und es wird nur wenige geben, die die Hiſtorie vom fal=
ſchen
Dimitri, den Stoff der Dramenfragmente Demetrius,
Schillers und Hebbels kennen. Aber nicht nur ihnen dürfte die
Erkenntnis des dramatiſchen Geſchehens im Boris Godunow
ſehr ſchwer fallen; auch denen, die dieſe Sagen einigermaßen
kennen, dürfte es nicht leicht ſein, durch das Gewirr des drama=
tiſchen
Aufbaues Mouſſorgskys zu finden. Der Dichterkomponiſt
hat ſich ſein Textbuch aus dem Puſchkinſchen Drama reichlich
mangelhaft zuſammengeſtoppelt. Die nebeneinanderlaufenden
Handlungen, die Boris=Fabel und die falſche Dimitri=Fabel, ſind
in ſo buntem Gemiſch verarbeitet, daß man ſich gar nicht mehr
daraus herausfindet. Dr. Ernſt Lert der Bearbeiter der hier
aufgeführten Faſſung, ging nun dramaturgiſih von dem Prinzip
aus, die beiden Handlungen ſo weit von einander getrennt zu
einer abgeſchloſſenen Entwicklung zu führen, bis ſie ſo weit ge=
diehen
ſind, daß ſie ineinandergreifen müſſen. So iſt es ihm ge=
lungen
, den Gang der dramatiſchen Handlung klarer zu geſtal=
ten
, als dies die früheren Aufführungen in Karlsruhe und
Stuttgart getan hatten. Ganz einwandfrei verſtändlich wird
jedoch das Werk auch jetzt nicht es wird es auch nie werden.
Was Dr. Lert jedoch geleiſtet hat, iſt hoher Anerkennung wert,
denn in der jetzigen Form ſtößt die Wiedergabe der Oper wenig=
ſtens
in textlicher Beziehung nicht mehr auf völlige Verſtändnis=
loſigkeit
.
Um die Handlung rankt ſich eine große Anzahl epiſcher und
lyriſcher Szenen, die den Gang allzuſehr verſchleiern und hem=
men
. Wenn es Dr. Lert auch ausgezeichnet verſtanden hat, das
dramatiſche Leben zu wecken, ſo konnte doch auch er dieſen
Grundfehler nicht reſtlos beſeitigen, da ihm die Partitur Mouſ=
ſorgskys
hier unzerreißbare Ketten anlegte. Und dieſe Muſik
durfte natürlich nicht vergewaltigt werden. Lobenswert iſt end=

lich noch die textliche Reviſion, die Dr. Lert der fürchterlichen
Ueberſetzung Mar Lippolds angedeihen ließ.
Was nun die muſikaliſche Seite der Oper angeht, ſo
müſſen wir dieſe nach einmaligem Hören beſchreiben. Den Ein=
druck
, den ſie uns hinterließ, zu ſchildern, iſt recht ſchwierig.
Eine tiefe Wirkung ging nicht von ihr aus, und doch ſchlug ſie in
Bann, doch feſſelte ſie. Aus jedem Takt klingt das Nationale,
das ruſſiſche Milieu. Und doch iſt die Muſik eigentlich gar nicht
milieumalend. Wir finden z. B. nirgends eine Wiedergabe von
Naturſtimmungen. Sie untermalt die Vorgänge auf der Bühne,
ſie geſtaltet die Seelenkämpfe der agierenden Perſonen. Beſon=
ders
deutlich tritt dies bei dem Entſchluß der Thronurſupation
Griſchkas und bei den Viſionen der Ermordungsſzene im Geiſte
Boris zutage. An dieſen Stellen und in dem Liebsduett
Marinas=Griſchkas erhebt ſich die Muſik ſowohl erfinderiſch als
auch ausdrücklich zu beachtenswerter Höhe. Auch der Tod Boris
iſt muſikaliſch prägnant geſtaltet. Ungemein charakteriſtiſch ſind
die eingewobenen Volkslieder ich denke an das Chorlied inn
Zimmer Marinas, an die Schelmenliedchen der Wirtin und des
einen Bettelmönches und an das entzückende Kinderliedchen,
das Feodor mit ſeiner alten Amme ſingt. Sonſt erſchien uns
die Muſik ziemlich indifferent.
Dr. Lerts Infzenierung erwuchs in erſter Linie aus der
Partitur, in zweiter aus ſeiner Umgeſtaltung der Buches. Sie
war von jenem Geiſte echter Künſtlerſchaft, reſtloſen Einſetzens
für das Werk gezeichnet, die ſeinen Inſzenierungen den Stempel
aufdrücken. (Der Abgang des Volkes beim Einzug Dimitris
konnte uns in ſeiner allzu rhythmiſchen Prägnanz allerdings gar
nicht gefallen.) Die Titelrolle gab Herr vom Scheidt. Darſtel=
leriſch
verkörperte er den dämoniſchen Gewaltmenſchen, den
unter dem furchtbaren Schuldbewußtſein zuſammenbrechendem
Deſpoten prachtvoll; geſanglich jedoch litt ſeine Rolle unter einem
allzu naturaliſtiſchen Sprechgeſang, der zeitweiſe völlig unver=
ſtändlich
blieb. Herr John Gläſer ſang und ſpielte den falſchen
Dimitri mit der ihm eigenen breiigen Tongebung und Indolenz.
Was deutlich, verſtändlich und klar ſingen heißt, können unſere
meiſten Mitglieder von Herrn Walter Schneider lernen, der dem
Pimen eine würdige Verkörperung gab. In kleineren Nollen
ſetzten Elſe Gentner=Fiſcher (Mariana), Magda Spiegel (Amme),
Hermann Schramm und Richard von Schenk (Bettelmönche) und
Adolf Jäger (Schuiskij) ihre ganze Künſtlerſchaft ein: Am Pult
waltete Dr. Ludwig Rottenberg ſeines Amtes mit Umſicht
und echtem Verſtändnis für die Mouſſorgskyſche Partitur.
Willy Werner Göttig.

Namen eingraviert. Der eindrucksvollen Feier wohnten Vertreter der
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, viele Angehörige anderer religiöſer
Bekenntniſſe und zahlreiche Mitglieder der iſraelitiſchen Gemeinde bei.
Worms, 26. Sept. Die Sachſchäden der Oppauer Kata=
ſtrophe
in Worms laſſen ſich jetzt erſt überblicken und ſind weit
höher, als anfänglich augenommen wurde. Der Schnden in der Stadt
allein beträgr über 2,5 Millionen Mark. Einzelne Firmen haben Ver=
luſte
von 100150 000 Mk. zu verzeichnen. Eine große Anzahl Geſchäfte
hat Einzelſchäden von 5080 000 Mk. Die Heſſiſche Brandverſicherung
hat die ganze oder teilweiſe Uebernahme von Entſchädigungen abgelehnt.
Auch die Glasverſicherungen treten für die entſtandenen Verluſte nicht
ein, es ſei denn, daß die Beſitzer geſondert auch gegen Exploſionsſchäden
verſichert waren. Dies iſt fedoch bis auf wenige Ausnahwen nicht der
Fall. In Worms und in den Vororten iſt eine Anzahl Kinder, die ſämt=
iche
Angehörigen verloren haben, aufgenommen worden. Die ſelbſtän=
digen
Kaufleute und Gewerbetreibenden haben beſchloſſen, in Gemein=
ſchaft
mit der Handelskamner bei der Landes= und Reichsvegierung
vorſtellig zu werden, damit der Staat für die Schäden aufkommt.
Gießen, 26. Sept. Wiederbeſetzung des geographiſchen
Lehrſtuhls an der Landesuniverſität. Wie die Hoch=
ſchulkorreſpondenz
erfährt, iſt zur Wiederbeſetzung des durch Ableben
des Geheimen Hofrats Prof. W. Sievers erledigten Lehrſtuhls der
Geographie an der Univerſität Gießen ein Ruf an Profeſſor Dr. Friedr.
Klute in Kiel ergangen. Dr. Klute, bisher Privatdozent in Göttin=
gen
, dem vom 1. Oktober d. J. ab das Ordinariat der Geographie in
Kiel als Nachfolger von Profeſſor Wecking übertragen wurde, iſt aus
Freiburg i. B. gebürtig. Er ſtudierte ebenda, ſowie in München, be=
ſonders
bei L. Neumann. 1912 nahm er an der Expedition zur Erfor=
ſchung
des Kilimandſcharo teil und unternahm im Anſchluß daran Rei=
ſen
in Südafrika. 1914 wurde er Aſſiſtent am Göttinger Geographiſchen
Seminar und erwirkte bald darauf ebenda ſeine Zulaſſung als Prwat=
dozent
. Klutes Sxezialarbeitsgebiet iſt phyſiſche Geographie,
Friedberg, 25. Sept. Eiſenbahners Tod. Samstag vor=
mittag
wurde an der Hanauer Streche an der Aſſenheimer Brücke der
Bahnwärter Steinmeyer im dichten Nebel vom Frühzuge über=
ſahren
. Er war ſofort tot.

Reich und Ausland.

T.U. München, 26. Sept. Rekordziffern vom Oktober=
feſt
. Wie die Blätter melden, ſind am Samstag und Sonntag allein
auf dem hieſigen Hauptbahnhof über 125 000 Fremde angekommen. Am
Starnberger Bahnhof und am Oſtbahnhof dürften mindeſtens auch je
10 000 Menſchen angekommen ſein. Wenn man nun die Tauſende ein=
rechnet
, die zu Fuß oder per Rad hier eintrafen, ſo iſt München in
dieſen Tagen von weit über 150 000 Oktoberfeſtgäſten überflutet worden.
Der Sonntag iſt ohne beſondere Zwiſchenfälle verhältnismäßig ruhig
verlaufen. Der Bierverbrauch auf der Feſtwieſe iſt ſo ſtark, daß von
einer einzigen Brauerei rund 1500 Hektoliter geſtern abend ausgeſchenkt
wurden. Die gleiche Brauerei ſetzt täglich bis zu 8000 Paare ſelbſt=
gemachter
Schweinswürſtchen um.
Weimar, 24. Sept. Der vergoldete Kranz, der kürzlich aus
der Fürſtengruft in Weimar geſtohlen wurde, hat ſich,
wie von dort gemeldet wird, jetzt wiedergefunden. Ein Arbeiter
fand ihn beim Sammeln von Fallobſt zufälligerweiſe in der verdeckten
Kanaliſation an der Berkaer Straße in der Nähe des Friedhofes. Ob
ihn die Diebe dort nur verſteckt hatten, weil ſie ihn dort ſicher glaubten,
oder weil ſie mit ihm nichts anzufangen wußten, bebarf noch der Auf=
klärung

Parlamentariſches.
s.w. Einberufung des Heſſiſchen Landtages. Präſi=
bent
Adelung hat das Plenum des Landtages zum 4. Oktober, vormittags
10 Uhr, einberufen. Die eigentliche Tagesordnung umfaßt nur ſieben
Punkte, darunter die Regierungsvorlage über die Erhöhung der Teue=
rungszuſchläge
zu dem Grundgehalt und Ortszuſchlag, ſowie zu den
Kinderzuſchlägen. Ferner über die Errichtung einer Förſterſchule und
die Aenderung des Landwirtſchaftskamwergeſetzes. Weitere 45 Punkte,
(als letzter die Schulgeſetznobeile) werden nach Art. 32 der Geſchäfts=
ordnung
zur Kemtnis des Lanötages gebracht.

Proteſt=Kundgebung der chriſtlichen Gewerk=
ſchaften
.
Zu einer machtvollen Kundgebung für die chriſtliche. Getverk=
ſchaftsbewegung
geſtaltete ſich die vom Landeskartell der chriſt=
lichen
Gewerkſchaften Heſſens nach Mühlheim a. M.
einberufene Verſammlung. Der erſte Redner, Herr Gewerbchaftsſekretär
Weſp, führte aus, daß man heute Stellung nehmen müßte negen
Leute, die noch vor einigen Wochen auf der Straße demonſtriert hätten,
um die Freiheit zu ſchützen. Man ſucht andersdenkende Arbeitskollegen
durch Gewalt in die freien Gewerkſchaften zu zwingen, oder im Ver=
weigerungsfalle
macht man die chriſtlichen Arbeiter brotlos. Aber dieſe
Terroriſten werden ſich täuſchen; die chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung
wird ihre Mitglieder zu ſchützen wiſſen, auch in Heſſen, wo man glaubt,
den chriſtlichen Arbeiter vogelfrei erklären zu können. Die chriſtliche
Gewerkſchaftsbewegung iſt auch in Heſſen trotz Tervor und dem Ge=
ſchreibſel
mancher Parteifanatiker vorwärts gekommen.
Hierauf ergriff der zweite Redner, Landesſekretär Felder, das
Wort; Wir ſind ſo führte er aus in dieſer ſchweren Zeit zuſam=
mengekommen
, um zu proteſtieren in dieſer Stunde, wo Hun=
derte
von unſeren Brüdern in Oppau in tiefſtes Elend verſunken, wo
Hunderte Familien ihrer Ernährer beraubt und Hunderte von armen
Waiſen um Vater und Mutter jammern, und in dieſer Stunde müſſen
wir proteſtieren gegen den Terror, gegen die Unterdrückung und
gegen die Geſinnungsſchnüffelei der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften.
In der ſozialdemokratiſchen Preſſe lieſt man immer von Freiheit, Eleich=
heit
und Schutz der Verfaſſung. Und was tun die ſozialdemolratiſchen
Gewerkſchaften? Sie unterdrücken die Arbeiter, die aus Weltanfchau=
ungsgründen
nicht zu ihnen gehen. Vom Betriebsrat wird gefragt nach
ſeiner Pmteizugehörigkeit, nach dem religiöſen Bekenntnis und nach der
Preſſe, die er lieſt. Gehört er keiner linksſtehenden Partei m, ſo kann
ergehen und ſehen, wie er ſeine Familie weiter ernihren kann. § 159
der Reichsverfaſſung verbürgt die volle Freiheit jeden deutzſchen
Staatsbüirgers, und dieſe Verfaſſung, die die Sozialdemokraten ſelbſt mit
geſchaffen haben, wird hier mit den eigenen Füßen getreten. Wir müſ=
ſen
ſcharf gegen dieſe Auswüchſe angehen. Wehe dem deutſchen Volke,
wenn die roten Freiheitshelden die abſolute Macht bekämen. Wir
verwerfen die Diklatur von rechts und von kiuks; wir wollen nichts
weiter haben als unſer Recht und unſere Freiheit ais Menſchen und
Staatsbürger. Wir brauchen Ruhe, Freiheit und Religion.
Als dritter Rédner ergriff Herr Landtagsabgeordneter Knoll das
Wort. Unter anderem führte er folgendes aus: Wir leben zwar in
einem demokratiſchen Staate, der die Freiheit will auf auen Gebieten
aber was für eine Freiheit? Die ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften ol=
len
eine Freiheit für ſich, aber nicht für die chriſtlichen Arbeiter. Es
gibt zwar Geſetze, die die Arbeiter ſelbſt mit geſchaffen haben; die
Reichsverfaſſung gibt Freiheit für Jedermann, und dennoch werden den
chriſtlichen Arbeitern, wenn ſie ſich chriſtlich organiſieren wollen, Skla=
venketten
angelegt. Wir haben heute nach der glorreichen Rebolution
im Deutſchen Reiche zwei Arten von Menſchen, die eines wirtſchaftlichen
Eingriffes bedürfen. Solche die im Geld ſchwimmen und ſolche, denen
es kaum fürs Salz reicht. Und gevade durch die Bekämpfung innerhalb
der Arbeiterſchaft wird dieſe Kluft noch dertieft, der Kapitalismus aber
geſtärkt. Das Los des Arbeiters iſt heute ſchon überaus traurig genug.
Für uns als chriſtliche Arbeiter heißt es jetzt, mitzuarbeiten, daß wir
wieder aus dieſem Chaos herauskommen. Darum nicht irremachen.
laſſen von den Terroriſten. Schließt Euch als chriſtlich Geſinnte mehr
und wehr zuſammen in chriſtlichen Organiſationen. Wehrt Euch gegen
die religions= und gottloſen Verbände, haltet zu Eurer Preſſe, die ein=
tritt
für unſere Ideale; die aber als Gegenleiſtung fordern darf, daß
Ihr ſie haltet und für ſie Propaganda macht. Wer an ſich ſelbſt glaubt,
dem gehört die Zukunfk.
Lautes Bravo und großer Beifall wurde allen drei Rednern zuteil,
Die Diskuſſion legte Zeugnis davon ab, daß die chriſtlichen
Arbeiter nicht gewillt ſind, ſich dem Terror zu beugen. Die Diskuſſions=
redner
Wingender, Stähle, Ritter, Gerfelder, Vetter,
ſie ale ſprachen im Namen ihrer Ortsgruppen die Erwartung aus, daß
auch die Heſſiſche Regierung dieſen Terrorhelden ein Halt zurufen werde.
In ſeinem Schlußworte ſtellt Herr Weſp feſt, daß ſich die chriſt=
liche
Arbeiterſchaft Heſſens nicht irremachen läßt an ihrer Ueberzeugung
Treue gegen Treue; als chriſtliche Männer und Frauen wollen wir zu=
ſammenſtehen
, feſt zur eigenen Organiſation halten. Wir ſind freie
Arbeiter, wir brauchen ſie nicht und bedanken uns für eine ſozialdemo=
kratiſche
Bevormundung. Mit dem Mahnrufe Auf zum Kampfe für
unſere chriſtlichen Gewerkſchaften! ſchloß er dann die Verſammlung.
Die Nachforſchung nach den Mördern Erzbergers.
Stuttgart, 24. Sept. Der Vorſtand des württembergiſchen Lan=
despolizeiamts
, Oberregierungsrat Klaiber, hat heute vor Vertretern
der Preſſe Mitteilungen über den Gang und Verlauf der Nachforſchungen
über die Mörder Erzbergers gemacht, wodurch die bisher bekannten Ein=
zelheiten
nicht unweſentlich ergänzt werden. Auf die erſten Spu=
ren
der beiden Täter kam man dadurch, daß die Gaſtwirtsleute im
Gaſthof zum Hirſchen in Oppenau, einem verhältnismäßig
unbedeutenden Gaſthaus, wo die beiden unter falſchem Namen vom 21.
bis 26. Auguſt wohnten, ſich nachträglich der beiden Touriſten erinner=
ten
. Nach den Angabem des Dienſtmädchens des Gaſthofs, das beim

[ ][  ][ ]

Rummer 26?

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. September 1921.

Seite 4.
Aufräumen des Zimmers mehrere zerriſſene und ſtark zerknüllte Papier=
fetzen
in den Garten ſowie in den vorbeifließenden Bach geworfen hat,
wurden dieſe Papierſtücke aufgeſucht, zuſammengeſetzt, und es ergab ſich
hierbei, daß auf einem Zettel eine Reihe von Telephonadreſ=
ſen
aufgeſchrieben war, ſo vom katholiſchen Geſellenhaus in
Stuttgart, vom Sekretariak der Zentrumspartei in Stungart, vom
Jordanbad in Biberach und von der Abtei Beuron. Die anderen
im Bach gefundenen Papierreſte ergaben nach ihrer Zu=
ſammenſtellung
unter anderem die Mitgliedskarte eines kaufmänniſchen
Vereins in Hamburg, laudend auf den Namen Heinrich
Schulze wodurch der richtige Name des einen der Täter
feſtgeſtelt werden konnte. Die Nachforſchungen nach den Telephonnum=
mern
ergabew, daß die Täter auf telephoniſche Anfrage vom Gaſthof zum
Engel in Ulm aus in Beuron die Auskunft erhielten, daß Erzberger nach
dem Renchtal abgereiſt ſei. Einige weitere Papierfetzen führten nach
einer Reihe von Städten, wie München, Regensburg, Saälfeld. Düſſel=
dorf
, wo gleichfalls eingehende Erhebungen angeſtellt wurden. Das Ver=
fahren
iſt zurzeit noch nicht abgeſchloſſen. Es ſteht aber feſt, daß Schulz
und Tilleſſen die Täter ſind, und daß ſie jedenfalls Mitwiſſer
und Begünſtiger hatten, wenn es ſich dabei auch nur um einen ſehr kleinen
Kreis von Perſonen handelt, der die Untergruppe eines Geheimbundes
bildet, bei dem auch mehrere Angehörige der Marinebrigade Ehrhardt
beteiligt ſind. Aus den in den früheren Wohwungen des Schulz und
Tilleſſen gefundenen Papieren und dem ſonſtigen Material, das inzwiſchen
aufgefunden wurde, ergaben ſich aber keinerlei Anhaltspunkte
für Beziehungen der beteiligten Perſonen zu irgen einer pglitiſchen
Partei.

Beſprechungen des Reichskanzlers mit den
Parteiführern.
Die Wiesbadener Verhandlungen und die Negierungs=
umbildung
.
Berlin, 26. Sept. Heute vormittag fanden zwiſchen dem
Reichskanzler und den Führern der Koalitions=
parteien
Beſprechungen ſtatt, in denen Rathenau über
die Verhandlungen mit Loucheur Bericht er=
ſtattete
. Später wurden auch die Führer der Oppoſitions=
parteien
über die Wiesbadener Verhandlungen informiert. Die
Beſprechungen ſparen vertraulich. Die Frage einer Regie=
rungsumbildung
wurde nicht erörtert. Blättern zufolge findet
heute nachmittag in der Reichskanzlei eine Beſprechung der
Führer der Koalitionsparteien mit dem Reichskanzler über die
aügenteine politiſche Lage ſtatt. Wie die Blätter glauben, wer=
den
Erörterungen über die Verbreiterung der bisherigen Re=
gierungskoalition
im Vordergrunde ſtehen. Ueber die Haltung
der Deutſchen Volkspartei zu der Verbreiterung der Regierungs=
baſis
berichten mehrere Blätter, daß die Forderungen der Deut=
ſchen
Volkspartei, falls man an ſie herantritt, weniger in Per=
ſonal
= oder Reſſortforderungen, als in der Forderung einer
Aufſtellung des ſachlichen Programms zur Löfung der aktuellen
Fragen, namentlich auf finanziellem Gebiete liegen. Man würde
ſich zur Mitarbeit nur bereitfinden, wenn energiſche Mittel an=
gewandt
werden, um das Elend der Reichsfinanzen zu beſeitigen.
Bayern und das Reich.
Eine amtliche Münchener Meldung.
München, 26. Sept. (Wolff.) Amtlich wird mitgeteilt:
Das Ergebnis der zwiſchen der bayeriſchen Staatsregierung
und der Reichsregierung gepflogenen Verhandlungen über den
Erlaß der Reichsregierung vom 29. Auguſt und über die Auf=
hebung
des Ausnahmezuſtandes in Bayern wird am Dienstag
nachmittag der Gegenſtand von Beratungen im Verfaſ=
ſungsausſchuß
des Landtages ſein. Um der verfaſ=
ſungsmäßigen
Entſcheidung des Landtages nicht vorzugreifen,
wurde bisher von der Veröffentlichung des Wortlautes der Ab=
machungen
Abſtand genomnen. Bedauerlicherweiſe wurde, da
durch eine Indiskretion eine unrichtige Veröffentlichung der Ab=
machungen
erfolgte, der Eindruck erweckt, als ob nach den jetzt
getroffenen Vereinbarungen der Reichsminiſter des Innern
ſelbſtändig Verfügungen erlaſſen könne und daß den Landes=
behörden
das Recht der Beſchwerde an den Reichsratsausſchuß
zuſtehe. Das iſt falſch. Es wurde im Gegenteil tarſächlich
vereinbart, daß die Landeszentralbehörden allein das
Recht zum Erlaß von Verboten hat. Dem Reichs=
miniſter
des Innern iſt lediglich das Recht eingeräumt, an die
Landeszentralbehörde das Erſuchen um Erlaß von Verboten
und Beſchlagnahmen zu richten. Wenn die Landeszentral=
behörde
glaubt, einem ſolchen Erſuchen nicht Folge leiſten zu
können, ſo tritt eine ſchiedsrichterliche Entſcheidung der födera=
tiven
Inſtanz, des Reichsratsausſchuſſes ein.
Zur Kabinettsbildung in Bayern.
TU. München 26. Sept. Der Vorſitzende der Landtags=
fraktion
der Bayeriſchen Mittelpartei und der Deutſchen Volks=
partei
Dr. Hilpert veröffentlichen eine Erklärung in der
Parteikorreſpondenz, in der es zum Schluß heißt: Die Koali=
tionsparteien
und der Miniſterpräſident ſind an uns herangetre=
ten
mit dem Zwveck, uns zum Eintritt in die Koalition zu be=
wegen
. Die Koalitionsparteien haben in ſtrikter Form die Zu=
ſammenarbeit
mit uns abgelehnt und damit die bisherige
Einheitsfront all er nicht marxiſtiſchen Par=
teien
zerſprengt. Alle anderen Behauptungen ſind vor=

Dantefeier im Landestheater.
N. Umrahmt von Orcheſterwerken ſtand im Mittelpunkt der
Erinnerungsfeier ein knapper, aber inhaltsreicher und feſſelnder
Vortrag von Alerander von Gleichen=Rußwurm. Er ſchilderte,
wdie ſich Dantes Perſönlichkeit uns völlig in ſeiner Göttlichen
Komödie zeigt, obgleich der Einzelne in jener Zeit noch wenig
aus dem Rahmen ſeiner Umgebung tritt. Mit Dante beginnt
der nationale Gedanke in Europa. Alles Denken, Wiſſen, Emp=
finden
und Glauben ſeiner Zeit trägt er in dieſem einen Werke
zuſammen, das überall vom Lob der Mutterſprache, von glühen=
der
Heimatsliebe erſüllt iſt. Urſprünglich gedacht als hohes
Loblied Beatrices, wüchſt es über dieſe Aufgabe hinaus, der
Dichter gedenkt die Menfchheit mit ſich hinaufzuheben, zu fördern
und zu veredeln. So wird die Göttliche Komödie in ihrer Ge=
ſamtbedeutung
eine Allegorie des Aufſtiegs der Menſchen zum
Göttlichen, zu Erlöſung. Zugleich aber wurzelt Dante doch wie=
der
völlig in ſeiner Umgebung, und kaum kann man das Rela=
tivitätsgeſetz
der Zeit deutlicher fühlen, als in ſolchen großen,
ewigen Dichtungen. Ueberall ſpielen die politiſchen Augenblicks=
zuſtände
in das Werk hinein, Dante legt ſeine Anſicht über den
Zweck des Staates nieder, der ebenſo zur irdiſchen Glückſeligkeit
verhelfen ſoll, wie der religiöſe Glaube zur himmliſchen. Ein
Sonett ſchloß den wertvollen Vortrag.
Glucks Ouvertüre zu Iphigenie in Aulis mit ihrer vor=
nehmen
, klagenden Einleitung und dem feſtlichen Allegroſatz
hatte begonnen, nun folgte Lifzt mit ſeiner 1856 entſtandenen
großen zweiſätzigen Dante=Sinfonie. Selbſtverſtändlich iſt die
Muſik nicht imſtande, allen einzelnen Szenen nachzugehen, ſie
folgt den mutſikaliſch ausdrückbaren Grundſtimmungen, läßt aber
Einzelzüge zuweilen hervortreten. Das drohende Thema der
Bläſer leidet die Schilderung der Höllengugalen ein, von dem
Altmeiſter malender Tonkunſt in Farben und Rhythmen unheim=
lich
und tieferſchütternd dargeſtellt. Unterbrochen wird dieſe
Hauptſtimmung durch den weichen, zarten Zwiegeſang, in dem
das edle Paar Franzeska und Paolo geſchildert wird. Ver=
geiſtigt
und erhebend iſt der zweite Satz: durch Nacht zum Licht.
Ein religiöſes Hauptthema wechſelt mit weichen Melodien, ein
ſehnſüchtig ringender, dann wieder reſignierter fugierter Teil
ſchließt ſich an, und die Vollendung deutet das im ſtrengen Chor=
ſtil
von Frauenſtimmen geſungene kirchliche Magnificat an, von
buntbewegtem Orcheſter begleitet. Liſzt Genialität tritt über=
all
hervor, ſeine ideale Begeiſterung und ſeine Großzügigkeit,
indeſſen ſteht die Dante=Sinfonie an Geſchloſſenheit und Voll=
endung
zweifellos gegenüber der Fauſt=Sinfonie zurück. Die
Wiedergabe unter Herrn Ballings begeiſterter und lebens=
voller
Leitung war ausgezeichnet, das Orcheſter gab ſein Beſtes
wie auch der Chor. Der Beifall war warm und herzlich, die Feier
hätte jedoch beſſer beſucht ſein dürfen.

gebliche Verſuche, die Schuld der Koalitionsparteien auf unſere
Fraktion abzuwälzen.
Der deutſch=amerikaniſche Friedensvertrag.
Neu=York, 26. Sept. (Wolff.) Wie aus Waſhington
gemeldet wird, empfahl Senator Lodge im Senatsaus=
ſchuß
für auswärtige Angelegenheiten dringend die Rati=
fikation
des deutſchen Friedensvertrages. Er
erklärte, der Vertrag enthalte alle Vorbehalte für die Rechte und
Intereſſen der Vereinigten Staaten aus dem Verſailler Ver=
trage
, und zwar in beſtimmterer Form als die Reſolution Knox.
Da es den Vereinigten Staaten durchaus freiſtehe, jede beliebige
Verpflichtung aus dem Verſailler Vertrage übernehmen zu kön=
nen
, würde es als wünſchenswert gelten, daß Amerika in der
Revarationskommiſſion dertreten ſei, wo ſoviel auf dem Spiel
ſtehe, was das amerikaniſche Geſchäft und Amerikas wirtſchaſt=
liche
Wohlfahrt berühre. Er glaube nicht, ſagte Lodge, daß da=
durch
irgendwelche Verpflichtungen nach Art des Bündniſſes
auferlegt werden könnten, man glaube aber auch nicht,
daß irgendeine moraliſche Verpflichtung be=
ſtehe
, die amerikaniſchen Truppen länger am
Rhein zu halten. Er ſei ſicher, daß dazu keine geſetzliche
Verpflichtung vorhanden ſein werde. Lodge verlas alsdann
einen Brief Hardings, worin zu ſchnellem Handeln aufgefor=
dert
wird.

Die Exploſions=Kataſtrophe bei Oppgu.
Die Trauerfeier.
Mannheim, 25. Sept. (Wolff.) Bei der heute vormit=
tag
ſtattgehabten Trauerfeier für die Opfer der Op=
pauer
Kataſtrophe hielt Reichspräſident Ebert folgende
Anſprache:
Hochverehrte Anweſende! In tiefſter Erſchütterung ſtehen
wir heute am Orte der Kataſtrophe, die in der Morgenfrühe des
21. September ganz Deutſchland in Schrecken und Aufregung
verſetzt hat. Mit ſchmerzbewegtem Herzen betrauern wir hier
den Tod ſo vieler pflichttreuer Arbeiter, die dem furchtbaren Un=
glück
zum Opfer gefallen ſind, beklagen wir die bei dem Unglück
verletzten Männer und Frauen, deren Qualen und Schmerzen
wir mitempfinden. Gewaltig iſt die Zahl der Toten und Ver=
wundeten
. Es iſt mir ein dringendes Herzensbedürfnis gewe=
ſen
, zur heutigen äußeren Feier teilnehmender Trauer hierher zu
kommen und den Hinterbliebenen, den Verwundeten und den
Geſchädigten auch von dieſer Stelle aus nochmals die innige
Teilnahme der Reichsregierung und wie ich ſagen darf
des geſamten deutſchen Volkes an ihrem Unglück auszuſprechen.
Sie dürfen überzeugt ſein, daß die weiteſten Kreiſe Deutſchlands
mit den Hinterbliebenen der Toten und den zahlreichen Verletz=
ten
in herzlicher Teilnahme mitfühlen. Auch weit über die
Grenzen des Reiches hat das Unglück Widerhall und Teilnahme
geſveckt und aus allen Teilen der Welt ſind Beileidskundgebun=
gen
und Zeichen hilfsbereiten Beiſtandes eingelaufen, die uns
wohltuend berührt haben und für welche ich auch hier nochmals
Gelegenheit nehme, zu danken. Ehrliches Mitgefühl beſchränkt
ſich aber nicht auf Worte. Gleich nach der Kunde von dem Un=
glück
hat ſich überall menſchenfreundliche und brüderliche Hilfe
geregt. Reichs= und Staatsbehörden, Kommunalverwaltungen,
Organiſationen, induſtrielle und finanzielle Unternehmungen,
wie die einzelnen Mitbürger in Stadt und Land haben bereits
erhebliche Beträge zur Vermeidung materieller Not aufgebracht.
Eine Hilfsaktion größten Umfangs hat begonnen und wir dür=
fen
alle hoffen, daß es gelingen wird, den ſo ſchwer vom Unglück
Betroffenen die Sorge um das tägliche Leben abzunehmen.
Hochverehrte Damen und Herren! In eine Stätte blühender
Arbeit, in eine Muſteranſtalt deutſchen Unternehmungsgeiſtes
und deutſchen Arbeitswillens ſind hier uns unbekannte Kräfte
der Zerſtörung mit elementarer Wucht eingebrochen, das zer=
ſtörend
, was Erfindungsgeiſt und Schaffenskraft in jahrelanger
Arbeit erreicht haben. Hart iſt dies Geſchick und doch wird es
uns nicht lähmen in unſerem Entſchluß, das Zerſtörte wieder
aufzubauen. Und wie wir hier trotz des Waltens finſterer
Mächte unerſchüttert ſofort wieder an das Werk gehen werden,
das, was heute hier in Trümmern liegt, morgen wieder aufzu=
bauen
, ſo wollen wir auch im ganzen Volke und im ganzen
Deutſchen Reiche fortfahren, mit feſtem Willen und in harter
Arbeit aller produktiven Kräfte unſer Wirtſchaftsleben wieder
aufzubauen und trotz der harten Schickſalsſehläge, die uns wie
kaum ein Volk in der Weltgeſchichte betroffen haben, ſchaffens=
freudig
uns eine beſſere Zukunft zu erarbeiten.
Der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld führte
aus: Ehrfurcht und Schauer erfaßt den Menſchen, wenn die Na=
tur
der Feſſel ſich entledigt und das Menſchenwerk zerſtört. So
wird denn auch heute dieſe Kataſtrophe eine ernſte Mahnung an
das Vergängliche alles Irdiſchen und eine bedeutſame Mahnung
an das Unvergängliche. Indem er dem Reichspräſidenten für
ſein Erſcheinen und für die Einleitung eines großangelegten
Hilfswerkes dankte, ſchloß er mit dem Ausdruck der Hoffnung,
daß dieſes Beiſpiel den Anſporn zu einer brüderlichen Vereini=
gung
gebe, um dadurch die durch die Furchtbarkeit der Kata=
ſtrophe
betrofſene Bevölkerung zu heben, die Trauernden zu
tröſten, die Ueberlebenden zu ſtützen, die Wunden zu heilen und
die Toten zu ehren.
Nach ihm ſprach der Präſident des bayeriſchen
Landtages in deſſen Namen einige Worte der Teilnahme.
Staatspräſident Trunk ſprach im Namen der badiſchen Re=
gierung
deren Teilnahme aus und gab der Hoffnung Ausdruck,
daß, wie ſich beim Rettungswerk die umliegenden badiſchen
Städte hervorragend beteiligt hätten, man auch weiterhin zu=
ſammenſtehen
werde, um wieder gut zu machen, was gut zu
machen ſei. Regierungspräſident v. Chlingenſperg hatte
warme Worte der Teilnahme. Weiterhin dankte er dem Reichs=
präſidenten
, den Reichs= und Staatsbehörden und dem ganzen
deutſchen Volke für die werktätige Teilnahme. Als letzter
Redner drückte Oberbürgermeiſter Kützer die Trauer und herz=
liche
Teilnahme aus.
Generaldirektor Boſch der Badiſchen Anilin= und Soda=
fabrik
führte aus, daß neue gefahrvolle Aufgaben der Fabrik
harrten. Neue Gewalten der Natur hätten das Unglück herauf=
beſchworen
, und gerade der Stoff, der uns ſoviel Nutzen bringen
ſollte, habe ſich als grimmiger Feind erwieſen.
Erklärungen der Direktion der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik.
wd. Mannheim 25. Sept. Um die Differenzen, die
zwiſchen den verſchiedenen Zeitungen und der Direktion der
Badiſchen Anilin= und Sodafabrik anläßlich von Informations=
beſuchen
entſtanden ſind, beizulegen, fand hier auf Veranlaſſung
des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Gruppe Südweſt=
deutſchland
, zwiſchen den Vertretern des Vorſtandes der Badi=
ſchen
Anilin= und Sodafabrik und Preſſevertretern eine Kon=
ferenz
ſtatt, in der die ſtrittigen Punkte erörtert und eine voll=
ſtändige
Einigung erzielt wurde, ſo daß die Spannung zwiſchen
der Preſſe und der Direktion der Badiſchen Anilin= und Soda=
fabrik
als beſeitigt anzufehen iſt. Im weiteren Verlauf der
Konferenz teilte Direktor Dr. Julius mit, daß die Zahl der
Toten bis heute 310 betrage, in welcher Zahl auch ein
Teil der Vermißten einbegriffen ſei. Im Krankenhauſe und in
der Goetheſchule in Ludwigshafen liegen 325 Verwundete, von
denen vielleicht noch einige ſterben würden, da die meiſten von
ihnen Schädelbrüche davongetragen haben. Was die Verſor=
gung
der Arbeiter anbetreffe, ſo würden ſämtliche Arbeiter des
Oppauer Werkes weiter beſchäftigt, und zwar mit Notſtands=
arbeiten
, und haben damit vollauf zu tun. Dem von dem Ab=
geordneten
Dr. Weiß eingeſetzten Hilfskomitee ſeien von der
Badiſchen Anilin= und Sodafabrik 5 Millionen Mark
überwieſen worden, ferner durch eine Kollekte unter den
Vorſtandsmitgliedern 100 000 Mark. Die Urſache der Explo=
ſion
iſt noch nicht genau feſtgeſtellt und wird ſich auch niemals
mit Sicherheit feſtſtellen laſſen können, da die am Exploſionsherd

Beſchäftigten nicht mehr unter den Lebenden weilen. Die An=
gelegenheit
beſchäftigt übrigens bereits die Staatsanwaltſchaft,
die gewiß nichts unverſucht laſſen wird, um Aufklärung zu ſchaf=
fen
. Am nächſten Mittwoch werden die beiden hervorragenden
Leiter der ehemaligen militäriſchen techniſchen Verſuchsanſtalt
nach Oppau kommen, um die Unterſuchung einzuleiten. Die
Direktion trage die Verantwortung, aber ſie trage ſie ruhig und
gewiß, denn alles, was ſie tun konnte, um ein Unglück zu ver=
hüten
, ſei geſchehen. Die Zeitungsmeldungen, daß ſich noch
Lebende unter den Trümmern befänden, ſei falſch. Das ganze Ge=
bäude
ſei abgeſucht worden und es befänden ſich keine Lebende
mehr unter den Trümmern.
Gegenüber der Behauptung der Direktion, daß die Explo=
ſion
auf eine Selbſtentzündung der dort lagernden Ammonſulfat=
ſalpeter
=Vorräte zurückzuführen ſei, wird der Wiesbadener Zei=
tung
von zuverläſſiger fachmänniſcher Seite mitgeteilt, daß die
Vorräte an Ammonſulfatſalpeter in Oppau gar nicht ver=
ſchwunden
ſind. Bei der Räumungsarbeit fand man jeden=
falls
dieſe Stoffe noch in beträchtlichen Mengen und in großen
Stücken, ſo daß er zuſammengeſchaufelt und auf Karren fort=
geſchafft
werden konnte. Es ſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß die
furchtbare Exploſion auf ganz andere Urſachen zu=
rückgeführt
werden muß. Es gäbe wiſſenſchaftliche Fach=
leute
, die das Werk Oppau kennen und von der Möglichkeit einer
Knallgasexploſion großen Stils ſprechen. Knall=
gas
iſt eine Verbindung von Waſſerſtoff, der in Oppau viel be=
nutzt
wurde, und Sauerſtoff, wie er ſich in der Luft befindet.
Das Knallgas entzündet ſich leicht und verbrennt ungeheuer
ſchnell zu Waſſer mit exploſidartigen Erſcheinungen. Es ſcheint,
ſo wird der Wiesbadener Zeitung geſchrieben, bisher zu wenig
beachtet, daß in den erſten Berichten der Ueberlebenden geſagt
wurde, daß bei der Exploſion Waſſer auf ſie geſchleudert wurde.
Die Volksernährung durch die Exploſionskataſtrophe
icht beeinträchtigt.
ONB. Mannheim, 25. Sept. Das ONB. hat ſich bei
einer zuverläſſig unterrichteten Stelle über die Folgen der Op=
pauer
Exploſionskataſtrophe auf die Verſorgung der
Landwirtſchaft mit Düngemitteln und damit auf
die Volksernährung erkundigt, da das Oppauer Werk
einen großen Teil der künſtlichen Düngemittel für die deutſche
Landwirtſchaft erzengte. Durch die Exploſionskataſtrophe iſt
natürlich die Erzeugung von künſtlichen Düngemitteln unter=
brochen
, wenn auch nicht ſo lange, wie vielfach angenommen
wird. Die Ammoniakfabrik, die den Stickſtoff nach dem Haber=
ſchen
Verfahren techniſch herſtellt, iſt von der Kataſtrophe nur in=
direkt
in Mitleidenſchaft gezogen. Sie iſt nicht etwa, wie zu=
erſt
fälſchlicherweiſe gemeldet wurde, vernichtet, ſie hat natürlich
Beſchädigungen erlitten, die jedoch in einiger Zeit vollſtändig
beſeitigt werden können. Einen genauen Termin, wann die
Ammoniakfabrik wieder in Betrieb genommen werden kaun,
kann man noch nicht angeben, da noch nicht feſtgeſtellt werden
konnte, welchen Schaden die Apparatur erlitten hat. Auch iſt es
unbedingt erforderlich, daß alle Anlagen, die Hochdruckkeſſel und
Kompreſſoren vor der Wiederinbetriebnahme aufs genaueſte auf
ihre Haltbarkeit geprüft werden. Aus der augenfälligen Tat=
ſache
, daß die Ammonikfarbik nicht zerſtört wurde, geht übri=
gens
klar hervor, daß die Exploſion nicht durch einen
Fabrikationsvorgang hervorgerufen wurde und
uch nicht auf Experimentieren zurückgeführt werden kann, das
die Erhöhung des Atmoſphärendrucks bezweckt haben ſollte. Als
großer Glücksfall kann es bezeichnet werden, daß im Gegenſatz
zum Vorjahre in dieſem Jahr die Verſorgungder Land=
wirtſchaft
mit künſtlichen Düngemitteln nahe=
zu
beendet iſt. Da außerdem die Erweiterung der Leuna=
werke
bei Merſeburg unmittelbar vor dem Abſchluß ſteht, kamn
der Ausfall der Produktion ausgeglichen werden. Die Volks=
ernährung
wird alſo durch das Oppauer Exploſionsunglück nicht
beeinträchtigt, ſo groß auch der finanzielle Schaden für die
Fabrik und das deutſche Wirtſchaftsleben iſt.

Letzte Nachrichten.
TU. Lemberg, 26. Sept. Gegen das polniſche Staatsober=
haupt
Pilſudski, der geſtern der Eröffnung der Lemberger
Meſſe beiwohnte, wurden drei Schüſſe abgegeben. Pil=
ſudski
blieb unverletzt, während ein Begleiter von ihm
mit leichteren Verletzungen davonkam. Pilſudsti begab hierauf
in das Theater, wo ihm große Ovationen dargebracht wurden.
TU. Paris, 26. Sept. Der Credit National iſt autoriſiert
worden, eine Anleihe im Betrage von 3 Milliarden auszu=
geben
. Die Emiſſion erfolgt am 24. Oktober.

Vermiſchtes.
Kinderfürſorge. Der Deutſche Fröbel= Ver=
banh
wird ſeine diesjährige Hauptverſammlung vom 2.4. Oktober in
Düfſeldorf abhalten. Unter den zu behandelnden Fragen iſt auch die
Stellungnahme zu den Erziehungsgedanken von Dr. Maria Montoſſori.
Es ſoll nach Berichten aus derſchiedenen Landesteilen eine eingehende
Ausſprache über die bisher geſammelten Erfahrungen in dieſer Methode
ſtattfinden. Die Frage der Ausdehnung der anderthalbjährigen Kinder=
gärtnerinnenausbildung
auf zwei Jahre, die Unterſtellung der Kinder=
gärten
unter die Schulbehörde oder Wohlfahrtsbehörde und die Weiter=
bildung
der Jugendleiterin für ihre unterrichtliche Tätigkeit wird am
zweiten Tage im Anſchluß an die ſatzungsgemäßen Verhandlungen zur
Beſprechung kommen. Ein beſonderer Vormittag ſoll den Fragen der
Kinderpflegerin und der Fortbildungsſchule gewidmet ſein. Anfvagen
ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle des Verbandes in Frankfurt a. M.,
Battonſtrafſe 21.

Landwirtſchaftliches.
II. Mannheim, 27. Sept. (Priv.=Tel.) Dem Montags= Schlacht=
viehmarkt
ſaren zugeführt und wurden pro Zentner Lebendgewicht
gehandelt: 300 Ochſen 600800 Mk., 260 Bullen 550720 Mk., 1031
Kühe und Rinder 300880 Mk., 386 Kälber 7501050 Mk., 192 Schafe
350560 Mk., 769 Schweine 12501475 Mk.

Spiel, Sport und Turnen.
* Radrennen. Bei dem om Sonntag auf der Opel=Rennbahn
ſtattgefundenen Herbſt= und Schlaßrennen des Gaus 9
(Bund Deutſcher Radfahrer) gelang es Herrn Offenthal (Mitglied
des Darmſtädter Radſporlklubs 1919), im Vorgabefahren gegen ſehr
ſcharfe Konkarventen ſich überlegen den 1. und in dem von Offenthal
erſtmalig gefahrenen Dauerrennen mit Motorführung: 20 Runden 30
Kilometer, eine ſehr anzuerkennende Leiſtung, den dierten Platz zu
ſichern.
Turngemeinde Darmſtadt 1846, Schwimmabtei=
lung
. Paul Radke konute beim zweiten nationalen Jubiläumswett=
ſchwimmen
des Erſten Badiſchen Schwimmklubs Pforzheim 1396 im
Juniorſpringen bei ſtarker Konkurrenz mit Lein vom Schwimmerbund
Augsburg die höchſte Punktzahl erreichen. Durch ausgeloſten Sprung
erhielt Lein den 1. Preis und Radke den 2. Preis.
Fußballſport.
* Sportverein Darmſtadt 98 E. V. Turn= und
Sportverein 77 Mannheim=Waldhof 0:0. Wo ein Wille
iſt, iſt auch ein Weg. Dieſes Sprichwort ſtand vor kurzem an dieſer
Stelle als Geleitwort für die Verbandsſpieke. Es hat ſich an vergangenen
Sonntag voll und ganz beſtätigt. Erfolg auf der ganzen Linie war das
Ergebnis eiſerner Energie und Siegeswillens. Sämtliche Mannſchaften,
mit Ausnahme der 5., die im Privatſpiel gegen 3. Germania=Eberſtadt
mit acht Mann ſpielend 5:0 verlor, gewannen oder ſpielten unentſchieden
wie die Ligamannſchaft. Aber gerade dieſes unentſchieden der Liga war
wohl der größte Erfolg des Tages. Sportvereins Gegner war kein ge=
ringerer
als Sportverein Waldhof, der wiederholte Meiſter
des Odenwaldkreiſes. Es dürfte wohl ſchwerlich eine Mannſchaft aufzu=
weiſen
ſein, der es gelungen wäre, ihr Tor vor dem gefährlichen und
ſchußgewaltigen Sturm Waldhofs mit ſeinen beiden Internationalen,
Höger und Hutter, die erſt letzten Sonntag Deutſchlands Farben erfolg=
reich
gegen Finnland vertraten, rein zu halten. Mit großer Hingabe und
unter Anſpannung aller verfügbaren Kräfte iſt es Sportverein gelungen,
dem Meiſter in torloſem Ringen auf deſſen eigenem Platze einen wert=
vollen
Punkt abzuringen.
Zum Spiel ſelbſt. Waldhof hat Anſtoß, verliert jedoch ſoforr den
Ball, Sportverein zieht geſchloſſen vors Waldhoftor, doch die Verteidi=

[ ][  ][ ]

Rummer 267.

gung klärt durch weiten Schlag zur Mitte. In der erſten Halbzelt offe=
nes
Feldſpiel. Abwechſelnd wandert der Ball von Tor zu Tor, wo beide

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. September 1921.

Seite 5.

Torwächter Gelegenheit haben, ihr Können zu zeigen. Darmſtadts ju=
gemölicher
Torwart erntet für ſein ſicheres Arbeiten wiederholt Beifall
der Zuſchauer. Außer einigen Ecken für Waldhof und mehreren totſicheren
Sachen für Darſtadt, die von den Halbſtürmern ausgelaſſen werden,
iſt bis Halbzeit nichts zu erwähnen. In den erſten 20 Minuten der zwei=
ten
Halbzeit noch verteiltes Spiel, doch allmählich wird es Waldhof doch
zu bunt. Sie ſtellen um, um ſich den Sieg, der ihnen am Anfang ſo
leicht ſchien, ja nicht entgehen zu laſſen. Doch Sportverein hat nach Ab=
legen
ſovieler Spiele auch etwas gelernt: Ein Reſultat zu halten. Er
ſpielt weniger auf Sieg und legt ſein Hauptaugenmerk auf die Verkei=
digung
. Das Spiel wickelt ſich nun meiſt in Darmſtadts Hälfte ab, aber
von einem ſogenannten Mauern kann doch nicht die Rede ſein. In die=
ſer
Zeit wird Waldhof wegen unfairem Spiel ein Elfmeter zugeſprochen.
Man glcubt nun das Spiel für entſchieden; doch Darmſtadts Torwächter
hält den ſcharf getretenen Ball mit Bravour. Waldhof erzwingt noch
einige Ecken; doch die ſich ergebenden heiklen Situationen werden immer
noch im letzten Augenblick von Darmſtadts Hintermannſchaft geklärt.
Beim Schlußpfiff war Waldhof eine Erfahrung reicher: daß ſie keine
Herrgötter, ſondern auch nur Menſchen ſind, deren Können Grenzen ge=
zogen
ſind und Sportvereins Mannſchaft wird endlich erkannt haben,
daß mit dem nötigen Willen und Energie vieles erreicht werden kann.
Ueber Waldhofs Mannſchaft ewas zu ſagen, erübrigt ſich wohl. Ihre
Epgebniſſe, die ſie in Spielen gegen bekannte Meiſtermannſchaften, wie
Nürnberg, Frankfurt und München erzielte, befagen wohl alles. Der
Sportveveins Elf merkte man eine ſeltene Energie und Siegeswillen an.
Jeder einzelne gab ſein Beſtes für den großen Wurf, der ſo glänzend
gelungen iſt. Einen einzelnen hervorheben, hieße die anderen zurück=
ſetzen
und ihnen den Teil, den ſie alle am Erfolg haben, zu ſchnnälern.
Mit einem ſolchen Willen dürfte es der Mannſchaft nicht ſchwer fallen,
in der Tabelle einen guten Platz zu belegen.
Ligaerſatz SportvereinLigaerſatz Waldhof 77
2:0. Vor dem Spiel trafen ſich die Liggerſatzmannſchaften beider Vereine
zum fälligen Verbandsſpiel. Dank vollendederem Können den Wald=
höfern
gegenüber und unter großer Hingabe und Wille zum Sieg, gelang
es ihr, der Erſatzliga des Odenwaldmeiſters die beiden wertvollen Punkte
zu entreißen. Der Sieg hätte viel höher ausfallen können, wenn der
Sturm vorm Tor nicht ſo unentſchloſſen und zaghaft wäre. Mehr ſchie=
ßen
und die Tore werden nicht ausbleiben. Die Hintermannſchaft, ein=
ſchließlich
Läuferreihe ſehr aufopfernd und gut. Die Ligaerſatzmann=
ſchaft
ſteht nun mit vier Punkten bei zwei Spielen an der Spitze der
Tabelle.
Ensgraber=Mannſchaft Sportverein-Viktpria=
Griesheim 1. 4:2. Das zweite Verbandsſpiel in Klaſſe A konnte
Ensgraber=Mannſchaft ebewfalls für ſich entſcheiden. Die ſchlechte Be=
ſchaffenheit
des Bodens ließ beſondere techniſche Leiſtungen nicht zu.
Sportverein ſpielt dauernd überlegen. In der zweiten Halbzeit kommt
Griesheim etwas auf, kann jedoch den Vorſprung nicht mehr einholen.
2. Mannſchaft2. Vikvoria=Griesheim 4:0. 3. Mannſchaft3. Vikto=
ria
=Griesheim 5:1. 4. Mannſchaft4. Viktoria=Griesheim 5:0.

3. Mannſchaft ſpielten gegen die gleichen des D. F. V. 12 mit dem Ergeb=
nis
2:1 bezw. 4:0. Die 2. Mannſchaft ſpielte nur mit 10 Mann und in
der zweiten Halbzeit nur noch mit neun, weshalb man ihren Sieg um ſo
höher werten darf. 1. Jugend1. Jugend Kickers=Würzburg 1:0.
* Sportverein Germania 1913=Darmſtadt E. V.

Bensheim trat komplett an, Germania mit Erſatz. Das Spiel wurde
von Anfang bis Ende ſcharf durchgeführt, wobei Bensheim von ſeiner;
körperlichen Ueberlegenheit des öfteren Gebrauch machte. Germania
konnte kurz vor Halbzeit nach gutem Durchſpiel ein Tor erzielen, und

* Spielabteilung Union der Turngemeinde
Beſſungen 1865 E. V., 1. Mannſchaft 1. Darmſtädter

Fußballverein 1912 3:1, Halbzeit 1:0, Eckenverhältwis 9:5. Vor
einer anſehnlichen Zuſchauermenge wickelte ſich dieſes Spiel unter der
ſicheren Leitung des Herrn Eberhavdt von Germania=Pfungſtadt ab.
Das Spiel an ſich litt allgemein unter einer ſtarken Aufgeregtheit der
Beteiligten. Schon in der 10. Minude geht Beſſungen in Führung, das
Spiel wogt dauernd hi und her, abwechſelnd werden die gegneriſchen
Tore belagert, wobei Fußballverein des öfteren ſtark drängt; von der
vorzüglichen Verteidigung wird ihm jedoch jeder Erfolg vereitelt, ſodaß
mit 1:0 für den Platzinhaber die Seiten gewechſelt werden. Nach Wie=
derbeginn
macht ſich dann eine Ueberlegenheit der Spielabteilung be=
merkbar
, die auch durch zwei weitere Tore in der 73. und 75. Minute zum
Ausdruck kam. Nun wird das Spiel noch lebhafter, nach Mittelanſtoß
gehr Fußballverein ſtrikte auf das gegneriſche Tor vor und kann eine
Minute darauf ſein Ehrentor erzielen. Under einer Reihe ſicherer
Chancen, die man im gegebenem Moment unausgenützt ließ, wurde auch
ein Elfmeter verſchoſſen. Bis Schluß kann Fußballverein an dem Re=
ſultat
nichts mehr ändern und muß Beſſungen die erſten zwei Punkte zu=
kommen
laſſen. Im großen ganzen konnte die Mannſchaft diesmal ge=
fallen
. Beſonders Strecker ſträubte ſich gegen die ſicherſten Sachen, wo=
bei
er öfters den Beifall der Zuſchauer erntete. Verteidigung war gut,
insbeſondere Gimbel. Sehr zufvieden ſtellte die Läuferreihe, Behringer
arbeitete aufopfernd, Friedrich ſcheint jetzt ſeinen richtigen Platz zu haben.
Die Stürmerreihe konnte ebenſalls befriedigen, doch dürfte ſich bei etwas
flüſſigerem Zuſammenſpiel noch mehr erreichen laſſen. Die 2. und

bei dieſem Stande blieb es bis zum Schluſſe. Beiderſeits waren die
Hintermannſchaften gut, während die Stürmerreihen verſagten.
* Sportverein Union=Klein=Hauſen I. T. u. Sp.V.
Braunshardt I. 0:1. Braunshardt ſichert ſich durch dieſen, wenn
auch knappen Sieg zwei weitere Punkte. Klein=Hauſen entpuppte ſich
IIs ein nicht zu unterſchätzender Gegner, wobei beſonders der Sturm
und Torwächter gut gefallen konnten. Braunshardt kam gleich ſchön
auf und ſein Linksaußen kann eine Vorlage von rechts geſchickt aus=
nutzen
und das erſte und einzige Tor, für den Torwächter nicht erreich=
bar
, erzielen. Das Stiel liegt zum großen Teil in Klein=Hauſens
Hälfte, aber deſſen Torwächter läßt nichts mehr durch. Die von Union
manchesmal gefährlich eingeleiteten Angriffe werden von der gegenſeiti
gen Verteidigung unterbunden. Dieſe ſtellt ihren Mann, aber der
Sturm hauptſächlich die rechte Seite, ließ zum Teil ſehr zu wünſchen
übrig. Auch der rechte Läufer hatte ſchon beſſere Tage. Schiedsrichter gut.
* Fußballverein Germania=Eberſtadt- Konkor=
dia
=Gernsheim 3:1. (Eckenverhältnis 11:1.) Auch das zweite
Verbandsſpiel endete zugunſten Eherſtadts nach überlegenem Spiele.
Nur die recht zahlreiche Verteidigung Gernsheims vereivelte eine größere
Niederlage der Gäſte. Die zweite Mannſchaft ſiegte in Gernsheim
gegen die gleiche Konkordias mit 6:2. Die erſte Jugendmannſchaft
gewann gegen die fünfte Mannſchaft Sportvereins mit 5:0 Toren.
* F. K. Union=Wixhauſen-Ballſpielklub 99= Offen=
bach
3:0 (0:0). In Offenbach war man auf den Ausgang dieſes Spie=
les
nach einem von ſeiten der Gäſte gegen den Südmainkreismeiſter er=
zielten
0:0=Reſultat ganz beſonders geſpannt. Mit der Leitung war
Herr Schohmann vom V. f. N.=Frankfurt beauftragt, der ſich ſeiner Auf=
gabe
ſehr gut entledigte. Schon gleich mit Beginn des Spieles ſah man,
daß man es mit zwei guten Mannſchaften zu tun hatte. Man ſah zu=
nächſt
beiderſeits Angriffe einleiten, die aber meiſtens gut vereitelt wer=
den
. Offenbach hat ein wenig mehr vom Spiel, kann aber durch die
brillante Union=Verteidigung und den vortrefflichen Torhiiter nicht zur
Geltung kominen. Der Gäſte=Sturm ſcheint heute etwas zerfahren und
findet ſich nicht richtig zuſammen. Ebenſo, vermißte man von der Läu=
ferreihe
ein genaueres Zuſpiel. So geht das Spiel hin und her, ohne
daß auch nur einer der beiden Vereine ernſte Ausſicht gehabt hätte, ein=
mal
dem Gegner gefährlich zu werden. Nach der Pauſe ſieht man die
Wixhäuſer Elf als techniſch Beſſere flinker am Ball. Ein ſchöneres Zu=
ſpiel
macht ſich bei den Wixhäuſern bemerkbar. Auch die Platzvereinler
ſtrengen ſich gut an, können jedoch einen erſten Treffer Unions im An=
ſchluß
an einen Stvafſtoß, geſchoſſen durch den Halbrechten Weſp, nicht
vermeiden. Mittelſtürmer Weber ſchießt aus kürzerer Entfernung ein
zuveites Tor, wohl das ſchönſte des Tages. Aller guten Dinge ſind drei,
und ſo ſollte auch dieſe Nummer bis zum Schluß nicht fehlen, wiederum
durch Weſp geſchoſſen. So kann Unions überall geachtete Ligaelf mit
dem ſchönen Reſultat 3:0 Toxen und zwei weiteren Punkten als glück=
licher
Sieger den Ballſpiekluhplatz verlaſſen.
Wanbern.
kw. Der Main=Rheingau (Deutſche Turnerſchaft) unternahm
am Sonntag eine Gau=Wanderung. Es war dies die erſte Ver=
anſtaltung
dieſer Art. Der Erfolg iſt recht zufriedenſtellend, ebenſo die
Beteiligung und auch der Verlauf. Strahlenförmig trafen ſich nach
einer vorher feſtgeſetzten Wanderordnung die einzelnen Wandergruppen
des Gaues um die Mittagszeit auf dem Felsberg. Nach einer kurzen
Raſt ging es der ganze Gau zuſammen mit fröhlichem Geſang
dem Melibokus zu. Vormittags war de: Himmel etas bedeckt, jedoch
am Nachmittag lag heller Sonnenſchein auf Wäldern und Fluren. Der
Aufſtieg zum Melibokus in der warmen Sonne hat manches Schweiß=
tröpfchen
gekoſtet; jedoch Turnerinnen und Turner überwanden dieſen
Aufſtieg, wie überhqupt die ganse Wanderung ſpielend. Auf dem Me=
libokus
, von welchem ſich eine gute §nſicht bot, wurde eine kleine Raſt
gehalten. Nach dieſer ging es dann im ſteilen Abſtieg dem ehrwürdigen
Städtchen Zwingerberg zu.
Bis zum Abgang des Zuges fanden ſich die Turngenoſſen des Gaus
in verſchiedenen Gaſthöfen gemütlich zuſammen. Hier wurde bei echter

Turnerſtimmung und fröhlichem Sang der Ruckſack vollſtändig geleert.
Die erſte Gauwanderung des Main=Rhein=Turngaues mit ihrem ſchönen
und anregenden Verlauf hat den ſicheren Beweis erbracht, daß dem Wan=
dern
im Gau eine große Zukunft vorauszuſagen iſt. Gibt es überhaupt
etwas Schöneres und Erhabeneres, als nach der Wochentage Laſt und
Mühen des Sonntags eine ſchöne Wanderung in unſere an Natur=
ſchönheiten
reichlich geſegnete Gegend zu unternehmen? Deshalb den
Ruckſack gefüllt und hinaus in die herrliche Natur; friſch geſtärkt an
Körper und Geiſt wird man abends heimpärts pilgern. Gerade in
unſerer heutigen aufgeregten und aufreibenden Zeit iſt es doppelt nötig,
unſeren Körpe= und unſere Nerven zu ſtärken: in der Familie, im Be=
ruf
wird man die wohltätigen Wirkungen leichſt feſtſtellen können; friſch
geſtärkt wird man die ſchweren Pflichten des Daſeinskampfes erfüllen
können!
Schluß des redaktionellen Teils.

Gesohlechtsleiden. ohne Bernkostörung-

Ohne Uuecksilber,
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳK 3. (Nachn 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Frankfart a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 111, 57 Uhr. (I,6853) Sonntag 1012 Uhr.

Unſeren verehrl. Poſtabonnenten
empfehlen wir, in den Orten, in denen
ſich eine Agentur befindet, das Darm=
ſtädter
Tagblatt durch dieſe zu beziehen.
Bei Reklamationen wegen Nichtzuſtellung
uſw., iſt bei der Agentur jederzeit Ge=
legenheit
, noch am gleichen Tage die
Zeitung zu erhalten. Man erhalt die
Zeitung früher und billiger.
Darmſtädter Tagblatt.
10491a)

Unſerer heutigen Auflage iſt eine Beilage der Firma
Philipp Heß, Darmſtadt, Schillerplatz 5, eingefügt. Auf
dieſes Flugblatt machen wir unſere verehrl, Leſer beſonders auf=
merkſam
.
(10855

Wetterausſichten für Dienstag.
Vorwiegend drocken, zeitweiſe leichte Bewölkung.

Tageskalender.
Vandestheater. Anfang 7 Uhr, Ende noch 9½ Uhr (E 3, Schau=
ſpielmiete
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im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 101
und von 37 Uhr).
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Mittwoch, 28. September.
Glas= und Porzellan=Verſteigerung um ½10 und ½3
Uhr Ernſt=Ludwvigſtraße 9.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 9 Uhr Ludwigsplatz 8.
Kakaopulver=Verſteigerung um 10 Uhr zu Mainz, Schul=
ſtraße
25.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dx. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching: für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lauge.
Druck und Verlag: L. C. WBittich’ſche Hofbnchöruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.

Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind, an die Redaktion des

Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

Familiennachrichten

Else Frießinger
geb. Koch
Volprecht Stamm
VERLOBTE
Fulda
Darmstadt
September 1921.
* 37220
Statt Karten.

cand. phil. Käthe Engelmann
Dr. phil. Carl John
VERLOBTE
Mannheim-Waldhof
Herne i. W.
La Rocheste, 23
Darmstadt
Martinstraße 56
September 1921.
(*37210

Theo Gallo, Rittm. a. D.
und
Frau Friedl, geb. Abrie
VERMAHLTE.

(*37287

KARL. REUTER
HELENE REUTER
geb. Kessel
VERMAHLTE

Todes=Anzeige.

Sonntag abend entſchlief ſanft nach
ſchwerem Leiden mein guter Mann, unſer
treuer Vater, Großvater, Schwager u. Onkel

Herr

Ludwig Gottmann

Schloſſer
im 74. Lebensjahre,

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Nachricht, daß mein
lieber, herzensguter Mann, unſer guter Sohn,
Bruder, Schwager und Onkel

Herr
Ludwig Lind

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Gottmann, geb. Soeder
nebſt Angehörigen.

Darmſtadt, den 27. September 1921.
Viktoriaſtraße 46.
(*37314

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
28. Septbr., nachmittags 2 Uhr, vom alten
Friedhof, Niederramſtädterſtr., aus ſtatt.

Gaſtwirt
nach längerem ſchweren Leiden heute nacht
im 69, Lebensjahre ſanft verſchieden iſt.

Darmſtadt, Weſthofen, Heidelberg,
den 26. September 1921.
(B10886
Beſſungerſtraße 39.

Die tieftrauernden Hinterbliebenen.

Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag
3 Uhr vom Sterbehauſe, Beſſungerſtraße 39,
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Nachruf.

Geſtern berſchied nach kurzem ſchweren
Leiden unſer lieber Kollege

Herr Reſtaurateur
Ludwig Lind.

Kochherde
Gaskocher Gasherde

Sein lauterer, biederer Charakter, ſowie
ſein Intereſſe am geſamten Gaſtwirtsgewerbe
werden ihm ein dauerndes, ehrendes An=
(*37361
denken ſichern.

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H. Zimmer & Cie., Eiſenhandlung
Darmſtadt, Schützenſtr. 3. Tel. 2905. (10716a

Gaſtwirte=Innung Darmſtadt.

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
28. Sept., nachmittags 3 Uhr, vom Sterbe=
hauſe
, Beſſungerſtr. 39, aus ſtatt

Dankſagung.

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gr. u. kl. Baumleitern z. vk
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3
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ſchäftsſtelle
. (*37309

Darmstadt, den 25. Sept. 1921.
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ür die uns in so überreichem Maße
T anläßlich unserer Vermählung
erwiesenen Autmerksamkeiten sagen
herzlichsten Dank
Adolf Ringshausen u. Frau
Luise, geb. Heß
*37241
Gotenbergstraße 6).
Aaass

Wir danken Allen, die durch herzliche
Anteilnahme und Blumenſpenden bei unſerem
ſchmerzlichen Verluſt unſerem Herzen wohl=
getan
.
Den Barmherzigen Schweſtern ſagen wir
für die der Mutter zugewandte liebevolle
Pflege innigen Dank.

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den 25. September 1921.

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Schleien, Breſen, Barben und Weiß=
fiſche
für die jüdiſchen Feiertage werden
jetzt ſchon entgeg. genommen. (*37353

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 27. September 1921,

Nummer 267

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im alten Thater ſoll vergeben werden. Arbeitsbe=
ſchreibungen
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ſtunden
auf. Angebotsſcheine ſind dort zum Selbſt=
koſtenpreis
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Angebote ſind bis Donnerstag, den 29. Sep=
tember
1921, vormittags 10 Uhr, im Verwaltungs=
gebäude
, Frankfurterſtr. 29, 1. Stock, abzugeben.
Darmſtadt, den 21. September 1921. (st10715
Direktion der ſtädt. Gas= und Baſſerwerke.

In unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde heute bei
O der Firma:
(10863
Buchdrucker=Gemeinſchaft, eingetragene Genoſſen=
ſchaft
mit beſchränkter Haftpflicht
in Darmſtadt eingetragen:
Otto Rödde und Arthur Rödde in Darmſtadt
ſind aus dem Vorſtand ausgeſchieden; an ihrer
Stelle ſind Architekt Adolf Schwindt und Maſchinen=
meiſter
Kurt Herzer, beide in Darmſtadt, in den Vor=
ſtand
gewählt.
Darmſtadt, den 16. September 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Beſechung der
Steue einer Krankenſchweſter.
Eine der drei in Pfungſtadt beſtehenden Kranken=
ſchweſterſtellen
iſt am 1. November ds, Js, neu zu
beſetzen.
Geeignete Bewerberinnen, welche als Schweſter
in der Krankenpflege bereits tätig waren und ihre
Prüfung abgelegt haben, wollen ihre Geſuche mit
entſprechenden Unterlagen bis Montag, den 17. Or=
tober
1921, mittags 12 Uhr, bei unterzeichneter
Stelle einreichen.
Beſoldung iſt 80 0 der Gruppe 4 der Beſol=
dungsordnung
für die Staatsbeamten.
Pfungſtadt, den 24. September 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
10878a)
J. V.: Weigel.

Bekanntmachung.
In der Gebührenordnung für die An= und Ab=
fuhr
der Eil= und Frachtſtückgüter durch die bahn=
amtlichen
Rollfuhrunteruehmer Herren A. & J.
Monnard in Darmſtadt ſind die nachſtehenden Aen=
derungen
eingetreten. Es werden fortab erhoben;
I. Zone
a) Für Eil= und Frachtſtückgut
je angefangene 50 kg 3,00 ,
II. Zone
b) Für Eil= und Frachtſtückgut
je angefangene 50 ks 400 .
Darmſtadt, den 24. September 1931, (10861
Eiſenbahn=Verkehrsamt.

Die Verſteigerung an Mitimoch.
den 28. Septbr., Ludwigsplatz Nr. 8,
findet bereits vorm. 9 Uhr ſtatt.

10876)

Gunkel, Gerichtsvollzieher.

Hinderoiheranen- Seniaur
des Alicevereins für Frauenhilcung u. Frwerh
Mitglied des Deutſchen Fröbelverbandes Martinſtraße 28
Dauer 1½, Jahre. Staatl. Prüfung
Begimn Herbſt 1. Oſtern
B9768)
Der Vorſtand.
Näheres durch die Leiterin Elſe Metzwald. Sprech=
ſtunde
Montag und Donnerstag von 12 bis 1 Uhr.

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in Dieburg: Ernst Reh, in Fa.
Carl Reh,
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zu Pfungſtadt, wird nach
erfolgter Abhaltung des
Schlußtermins hierdurch
aufgehoben.
(10857
Darmſtadt, 22. Sept. 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

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von ½ Zentner an.
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Reiss in die bayerischen Hochalpen
leisten zu können; bier bictet sieh Gelegenheit, diese einzig
dastehenden Naturschönheiten zu bewundern.

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II Teil:

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TFrännei des Todes Sensat.-Drama, 10 Akt.
Ungarischer Kunstflm In den Hauptr.: Lonis
in 5 Akten mit /Ralpü, Carla Ferra,
FriedrichFehér. / Trude Hoffmann.

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führlich
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in unserem Büro erhältlich und werden auf
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3. Damen= und Kinderwäſche
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8. Möbelſtoffe und Portieren
9. Kaffee=Ziſch=u. Diwandecken
10. Gardinen und Stores

11. Strumpfwarenu. Handſchuhe
12. Trikotagen und Anterzeuge
13. Kurzwaren und Modeartikel
14. Metallbettſtellenu. Matratzen
15. Pettwaren

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Telephon 2692

[ ][  ][ ]

Nummer 267.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 27. September 1921.

Seite 9.

Danaé",
Roman von Kurt Frieberger.
17
(Nachdruck verdoten.)
Behutſam! Bremſen!. Merbwürdig folides Haus. Wie ver=
dient
man hier nur ſo viel bei Geſchäften, mit ſolchen Angeſtell=
ten
, ſolchen Geſchäftsbüchern. Unbeſtechliche Zofe; ein Beamter,
dem der ſelige Adam Srrith an kaufmänniſcher Tugend nachſteht.
So viel Hochanſtändigkeit iſt geradezu unanſtändig. Jedenfalls
tur Vorſicht not. Sie nehmen keine Wucherzinſcn? Na: Selbſt=
verſtändlich
. So ſchauen Sie auch gar nicht aus. Gott ſei Tank!
Sonft möchte ich mit Ihnen gar nicht verkehren. In meine Nähe
dürfen überhaupt nur aufrechte Geſchäftsleute, durchaus reelle.
Sehen Sie. So wie dieſer junge Mann, der da hereinkommt.
Wenn ihein Freund Arpad Augenſtein ſo jemanden anſchaut, iſt
er immer ganz weg vor Bewunderung. Weyn er jetzt da wäre!
Schreien möchte er: Aladär -bäcsi! Bitt dich. Großartig. Ge=
radezu
dumm anſtändig!
Zum Glück weiß Ritterpuſch nicht, daß dieſe Bewunderung
ihm gilt. Stolz zieht er ein, gefolgt von Heinrich, der auf ſilber=
ner
Taſſe Stöße von Briefſchaft, Fernſchrift, Wechſeln, Schecks
tauſenderlei Poſt eines Tages nachträgt. Sein Ausſehen
läßt nicht an Schreibtiſch und Drehſtuhl denken, eher an Sattel=
roaim
und Buchnacher. Ueber trocken=knochiger Bartloſigkeit eines
geiſtloſen Geſichtes glänzt ein ſpiegelnder Scheitel. Hellgrau
ſomunerlich gekleidet, trägt er weiße Leinengamaſchen zur gelben
Beſchuhung. Währeyd er dem Diener ein Zeichen gibt, er möge
die papierene Laſt auf den Schreibtiſch abſtellen, nickt er im Vor=
übergehen
Fränze zu und ſtellt ſich, ohne ihre Frage nach ſeinem
Begehren einer Antwort zu würdigen, dem fremden Beſucher vor.
Fodor hält ihm die Rechte hin, nennt auch ſeinen Namen, der
aber dem Kontoriſten der Gräfin nichts zu ſagen, unwichtig
ſcheint. Spiebermann erwidert feindſelig eine flüchtige Begrü=
ßung
. Fränze fällt ihm ins Wort und ſteht böſe vor Ritterpuſch:
Ich fragte, was Sie hierher führt?
Sollte Ihnen bekannt ſein. Punkt drei Uhr zwanzig Minu=
ten
habe ich Frau Gräfin dossier du Jour vorzulegen.
Ach, wegen die Poſt! Js nich heute.
Der hellgraue Kavalier mißt ſeine Gegaerin verächtlich, heißt
Heinrich abtreten und beſchäftigt ſich wichtig mt dem Ordnen ſei=
ner
Fracht. Aber die Zofe läßt ſich nicht abweiſen: Wenn ich
ſage, Is nich’! Frau Gräfin empfangen heute niemanden.
Sollten ſich um Ihre Angelegenheiten bekümmern.
G

Meine Angelegenheit iſt heute: ungebetene Beſuche ab=
weiſen
!
Nun und? Bin ich in Beſuch? Ich bin vom Dienſt.
Fodor erfreut ſich an der ſteigenden Wut ſeiner unbeſtechlichen
Widerſacherin und lacht ironiſch: Er iſt vom Dienſt und ich vom
Verdienſt. Das trägt ihm aus ſechs Augen ſtrafenden Blick
ein.
Und ich ſage den Herren ein für allemal: Frau Gräfin ſind
nicht zu ſprechen. Frau Gräfin müſſen im Augenblick vorfahren.
Frau Gräfin werden waßlos ungehalten ſein.. ."
In ihren Redeſchwall bricht gelles Klingeln. Ein verzweifel=
ter
Blick nach oben ruft Hilfe des Allmächtigen, denn Heinrich
bringt wieder auf ſilberner Taſſe die Karte eines Beſuches.
Das iſt doch zu bunt! Wie oft ſoll ich Ihnen fagen . . . Wer
iſt das? Wie?... Frau Lotte Sydow?. Was will die?
Sie ſagte, ſie hieße bloß ſo, ſeit ſie verheiratet wäre. Ich
ſollte Frau Gräfin nur Lottchem Duntz melden.
n Lodtchen Duntz kenne ich nicht. Abweiſen. Sofort.
Heinrich, dem iveder Andrang noch Abweifung neu ſind, voll=
führt
diesmal im Bewußtfein des Stärkeren gleichmütig den er=
haltenen
Auftrag, während Fodor mitleidig hänſeind findet, daß
es auf eine Dame mehr bei dem Empfangsverbot und der Men=
ſchenanſammlung
allhier nicht angekommen wäre.
Antwort wird ihm nicht. Fränze nimmt ihre Beobachtung
am Fenſter wieder auf. Durch den Erfolg bei Lortchen Sydow
ſelbſtbewußter, verſucht ſie es nochmals mit dem Kontoriſten:
Und Sie, Herr Ritterpuſch, machen Sie fort mit Ihre Papier=
ſanmmlung
und warten Sie im Kontor, ob Frau Gräfin befehlen.
Sie befahl mich ein= für allemal. Es iſt drei Uhr einund=
zwanzig
Minuten.
Ungeduldig, unbeherrſcht faucht ihm Fränze zu: Sie haben
woll in Vogel.
Erhabene Verachtung ſchüttelt den Kopf und trifft ihre ver=
wundbarſte
Stelle: Ach, Sie wirken tatſächlich ſtörend in dieſem
ariſtokratiſchen Milieu.
Spiekermann kann die hohnvolle Frage nicht verbeißen, ſeit
wann denn der Kontoriſt von der ariſtokratiſchen Seite ſei.
Schwärmeriſch lauder die Entgegnung: Frau Gräfin adelt jeden,
der in ihre Nähe darf.
Da ſpitzt der Budapeſter Gaſt die Ohren. Wäre nicht die
Elöde Revolution gekonunen, wäre er heut ſicher auch Baron oder
Graf. Alter Traum. Begierig fragt Fodor: Solche Geſchäfte
macht ſie auch? Was für Adel iſt da zu haben? Koſtet? Er
wundert ſich aber beträchtlich über Ritterpuſch’ Antwort:

Frau Gräfin machen überhaupt keine Geſchäfte. Frau Grä=
fin
wandeln wie ein Märchen durch dieſe banale Welt. Was ihre
adeligen Finger betaſten, wird Gold. Die Blinden ſammeln ſich
zu ihren Füßen und reichen ihr Taufender. Ihre Berührung
wandelt die armſeligen Kaſſenſcheine in Hunderttauſende, in
Millionen. Die Schätze unſerer Magazine Schönheit auch
dort. Duftende Schokoladenberge, blinkende Konſervenſäulen;
Früchſte des Südens und Fiſchzüge des Eismeeres. Phantaſie
des Großhandels! So wirkt ſie Wunder. Arme macht ſie reich.
Reiche arm. Knurrt Spiekermann, den andern unverſtänd=
lich
, während der ſchöne Mann in Hellgrau mit klangvollem Ab=
geſang
Fränzes Herz erfreut: Ein ariſtokratiſches Unternehmen!
Die Nuance Vornehmheit im Money making hebt alles auf ein
höheres Niveau.
Sie, die Unnahbare, iſt begütigt: Das ſagten Sie wahr=
haftig
ſchön.
Aber der Buchſachverſtändige meint, daß über dieſe Art
Geldzauber die Akten noch nicht geſchloſſen ſeien. Solche Bega=
bung
wäre. ..
Kosmodynamik, erklärt Ritterpuſch überlegen. Fodor, der
verſtändnislos zugehört, kann ſich dieſes Wort nicht erklären,
kennt es nicht. Kosmodynamik? Wie ſtehen die?"
(Fortſetzung folgt.)
angagneAennanan
nunaann
nengnnanz
Bamollsetkkerderer
F. Jacobs

Heidelbergerstrasse 74,I.
vordem Zuschneider in Fa. C. Schürmann & Co.,
Darmstadt, früher Zuschneider in Fa. Heinrich
Scheuer, Hofl: Düsseldorf.
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niſſe
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1 und 3 Uhr. (*37236
Heidelbergerſtr. 81½,o, II.

Laufmädchen od.
Frau geſucht.
Nartinſtr. 52, I. (*10862im

Tüchtiges, zuverläſſiges
Alleinmädchen
per 1. Oktober in kleinen
Haushalt geſucht. Vor=
zuſtellen
zwiſchen 3 und
4 Uhr nachm. (*37293
Ludwigsplatz 7, 2. St.

Zuverläfſ. Mädchen
ſür Hausarbeit ſofor=
(9556.
Bismarckſtr. 5, 1. St.

Aelteres
zuverläſf. Mädche
per 1. Okt. geſ. Vorzuſt.
37203
nachm. v. 57 1.
Bismarckſtr. 53.

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Stellung geſucht. Hilfe
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Vorzuſtellen Rhein=
ſtr
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Karlſtr. 69, 1. Stock.

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ernde
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ſpruch
machen, wollen ſich vorſtellen.
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Ludwigſtraße 9. (10

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welches kochen kann, ſowie
Hausmädchen
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in kl. Haush. m. 2 größer.
Kindern zum 1. Okt. geſ.
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Sauberes, ehrliches Lauf=
mädchen
von vormittags
8 bis nachm. 7 Uhr geſucht
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Ehrl. Frau od. Mädchen
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AIb. Staniol, Kupf., Zinn
Alt Pap.,Zeitg., Zeitschr.,
Lump. alt, zerriss. Wolle.
Kaufe all. v. 50 Gramm,
sowie Kanin-, Reh- und
Ziegenfelle. (10834a

Goldene Uhr
init Arm=
band
verloren
von Eliſabethenſtraße bis
Pauluskirche. Rückg. geg.
Belohn. Tillmann, Eliſa=
bethenſtr
. 21, Lad. (7372,15

Arme Frau
verlor Samstag nachm. v.
Liebfrauenſtr. b. Arheilger=
ſtraße
u. Hochſch, ſchwarz.
dandtäſchchen mit größ.
Geldbetrag und Lebens=
mittelkarten
. Abzug. geg.
gute Belohn, Fundburegu
Hügelſtraße. (*3 7282

Cine goldene
Damen-Taschenuhr
verloren. Abzug. geg. Bel.
Ludwigspl 7, I. (*37326

1 Ig. Naturlederportem, mit
95 Mk. (Krankengeid) v. Markt
bis Herrngarten Samstag vorm.
armer Witwe verloren gegang.
Abzug. geg. Vel. Kirſchenallce
Nr. 91, II., Decker: (*37186

Entlaufen
, gelber (737255
Pinſcher
mit dunkler Schnauze, am
Samstag abend entlaufen.
Derſelbe hatte ein Bruſt=
band
, an dem ein offenes
Band angebunden wwar.
Abzugeben gegen Beloin
Mathuldenplatz 9, im Hofe
links, part., bei Nipper.

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. September 1921

Rummer 263.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 26. September.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Das weitere ſcharfe Anſteigen der Deviſenkurſe hatte an heutiger
Börſe wieder eine außergewöhnlich ſtarke Auſwärtsbewegung nahezu
ſämtlicher Aktienwerte zur Folge. Aufträge, zum Teil für ausländiſche
Rechnung, lagen in ganz gehaltigem Umfange vor. Am Markte für
Auslandswerte konnten Mexikaner ihre Kurſe weiterhin erhöhen. Von
Chemiewerten ſtiegen Badiſche Anilin 15 Prozent, Elberfelder Farben
10 Prozent, Holzverkohlung dagegen 130 Prozent. Von Montauaktien
waren Luxemburger 90 Prozent, Gelſenkirchen zirka 80 Prozent, Bochu=
mer
Guß 70 Prozent höher, Mannesmann bis 100 geſteigert. Daimler
erreichten 385 Prozent, A. E. G. 545 Prozent, während Siemens u. Halske
bis 680 Prozent avancieren konnten. Im Freiverkehr prägte ſich die
Hauſſe beſonders ſtark aus. Wolf=Buckau ſtiegen bis 670 Prozent, junge
Ateguin bis 775 Prozent, Gans=Aktien bis 460 Prozent, Gebrüder Fahr
bis 885 Prozent. Auf dieſem Cebiete iſt noch eine ganze Reihe ſtärkerer
Kurserhöhungen zu verzeichnen. Vereinigte Kunſtſeide zum Beiſpiel, trotz
der Betriebseinſtellung, + zirka 100 Prozent. Gegen Schluß der Börſe
waren Freiverkehrswerte etnas, abgeſchwächt. Am Einheitsmarkte
kamen außergewöhnliche Kursexhöhungen in ſo zahlreichen Fällen zu=
ſtande
, daß hier nur ein kleiner Teil erwähnt werden kann. Golden=
berg
bis 1000 Prozent, Kaiſer=Aktien + 110 Prozent. Voigt u. Häffner
+80 Prozent, Scheideanſtalt rationiert bei 1200 Progent, Felten und
Guilleaume + 200 Prozent, Leander + 70 Prozent, Heidelberger Zement
+ 60 Prozent, Klein, Schanzlin erreichten 605 Prozent rationiert. Eine
ganze Anzahl von Werten mußten mangelns Maverials rationiert oder
geſtrichen werden. Der Dollarpreis ging ſchließlich bis 116.
Berliner Börſe.
* Berlin, 26. Sept. Börſenſtimmungsbild. Das Bör=
ſengeſchäft
erreichte heute einen kaum dageweſenen Umfang, da die
Feſtigkeit des Deviſenmarktes Maſſenaufträge ſeitens der Spekulationen
des Privatpublikums hervorrief. Die Kurserhöhungen waren jedoch faſt
ausnahmslos von ſehr verſchiedenem Ausmaße, da vielfach die frühere
Höhe der Verkaufslimite erreicht bzw. Gewinnrealiſierungen vorgenom=
men
wurden. 2050prozentige Beſſerungen bildeten keine Seltenheiten.
Lothringer Hütte ſtiegen um 252, Rheinſtahl um 95 Prozent. Nur ver=
hältnismäßig
unbedeutende Beſſerungen hatten bei ruhigem Geſchäft
Schiffahrts= und Bankaktien zu verzeichnen. Valutapapiere waren ver=
einzelt
beträchtlich höher, Kanadaaktien um 130 Prozent. Am Anlage=

markt blieben die Veränderungen unbedeutend; ungariſche Werte ſchwä=
cher
. Die Kursfeſtſtellung verzögerte ſich außerordentlich da der Maſ=
ſemandrang
der Käufer kaum zu bewältigen iſt. Erregte Szenen ſpielten
ſich auch im Handel amtlich nicht notierver Werte bei enormen Schwan=
kungen
ab. Farbwerte waren vernachläſſigt und zum Teil ſchwächer.
Badiſche Amlin verloren 30 Prozent.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 26. September in Zürich
5,00 (vor dem Kriege 125,40) Fr., in Amſterdam 2,91 (59,20) Gul=
den
in Kopenhagen 5.10 (88,80) Kronen, in London 4,58 (97,801
Schilling, in Neu=York 0,77½ (23,80) Dollar, in Paris 1225
(125,40) Franken.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 26. Sept.

KNf
Geld. Briel Mee
Geld Brief DN Ge
Geld Brief Mee
Geld Brief Antw.Brunf). 773.20 774.8
3431 506458.50 731.20 N 752.50 Mitee NBI3,5D MZFA 14:3.501 1476.407 Holland .. 6 36/8.30 13613 70 Schweden 12385.10 02385.50 2497.50/2 2502,50 London.. 405.60 406.40 419 35 5 420 45 Helſingfors 162.30 163 20 Paris .. 774. 70 776.30 805.20 0 806.80 New=York 108 59 10381 113.23 113.50 Schweiz 1s73.1011876.90 1930.50 1 1934.59 Wien (altes " Spanien 1413,50 1418.50 1488.50 1461.50 D=Oeſt. abg 893 901- 8.33 8.41 Italien .. 449.50 450.50 464.50 485.50 Budapeſt. 16.35 16.40ſt t7.3510 1 17.391. Liſab.=Op.
Däuemark. 1947./951.½ u18. auss Prag 122.90 123.10 125.30 125,70

Von den Produktenmärkten.
* Berlin, 26. Sept. Produktenbericht. Unter dem Ein=
fluß
des Anziehens der Deviſenpreiſe verkehrte der Produktenmarkt in
feſter Haltung. Weizen ſtieg bei ruhigem Geſchäft und kleinerem An=
gebot
mäßig. Roggen war dagegen außerordentlich lebhaft für ſofort
und ſpäter begehrt, uamentlich ſeitens der Händler. Gerſte war ſehr
feſt, jedoch machte ſich bei den vorgeſtrigen Forderungen Vorſicht der
Käufer bemeutbar. Hafer iſt ſpärlich angeboten, doch zögerte man hier,
die gleich hohen Preiſe zu bezahlen, wie ſie in der Provinz erzielt wer=
den
können. Die Angebote von Pferdemöhren, Runkelrüben und auch
Futterkartoffeln machen dem Hafer und auch dem Mais einige Konkur=
renz
. Mais ſtieg um 34 Mark. Mehl war etwas mehr beachtet. Raps
wurde höher gehalten. Leinſaat neigte zur Abſchwächung. Von Speiſe=
eibſen
begegneten Viktorſgerbſen und grüne Sorten guter Nachfrage,
wvährend ſonſtige Hülſenfrüchte wenig beachtet waren. Futterartikel bei
ruhigem Geſchäft feſt.

w. Frankfurt a. M. 26. Sept. Gerreidebörſe. Die
Stimmung an der heutigen Getreidebörſe war im allgemeinen ruhig,
aber vorwiegend feſt. Ausſchlaggebend iſt nach wie vor die Haltung der
ausländiſchen Zahlungsmittel. Weizen wurde etwas reger gehandelt.
Roggen zeigte mäßige Befeſtigung, gefragter iſt auch Gerſte. Hafer ver=
nachläſſigt
. Mais unterlag nur geringen Schwankungen. Das Mehl=
geſchäft
iſt ruhig. Hilſenfrüchte behaupteten ihren Preisſtand. Speiſe=
erbſen
ſind geſuchter. Futtermittel feſt. Heu und Stroh wenig ver=
ändert
. Oelſaaten behauptet. Reis, trotz beſcheidener Nachfrage, gut
preishaltend. Speiſeöl findet ſchlanke Aufnahme.
Nichtamtlich ließen ſich folgende Notierungen feſtſtellen (alles in Mk.
für 10) Kilo, wo nicht anders vermerkt, frei Fpankfurt); Weizen frei
Mühle 460465, Roggen frei Mühle 380385, Reis Valenzia 880890,
do. glaciert 920930, do. Burma II 770780, Inlandserbſen 550630,
Rangoonbohnen 340350, Linſen inländiſche neuer Eynte 11001200,
Mais mixed und Laplata 350360, Donaumais 340350, Donauhafer
380385, Mehl Spezialmarke ab Mühle 710725, Heu=Futter 190200,
Streuſtroh 70, Stroh 6570.
H. Mannheim, 26. Sebt. (Priv.=Tel.) An der heutigen Pro=
duktenbörſe
war die Tendenz ſür Brotgetreide und Hafer ſtetig,
für Gerſte feſt. Amtlich notiert wurden: Weizen 475480, Roggen
385390, Hafer 370380, Gerſte 500560, gelber Mais 350, inländiſche
Erbſen 500600 Ackerbohnen 400, Wieſenheu 195210, Rotkleheu 205
bis 220, Stroh 6070, Reis 725900 Mark.

H. Mannheim, 26. Sept. Der Reichsfinanzminiſter hat auf
Grund einer Anfvage des Vorſtandes der Mannheimer Produktenbörſe
ſich damit einverſtanden erklärt, daß die Ueberwachung und Ein=
lagerung
von eingeführtem Getreide vorläufig in der
früheren Weiſe, alſo in Tranſitlagern erfolgt.
b. Vom Eiermarkt. Infolge weiteren Rückganges der Zu=
fuhren
zu den meiſten Märkten haben die Preiſe erneut eine=Kleinigkeit
angezogen. Durch die überall hohen Preiſe iſt die Nachfrage etwas ruhi=
ger
geworden und es ſteht zu erwarten, ſofern nicht noch ein weiterer
Rückgang in der Produktion eintritt, daß ſich die Preiſe nunmehr be=
feſtigen
werden. Im Großverkehr notierten pro 1000 Stück in Mark am
Schleſiſcher Markt 19001950
Berliner Markt 2302100
Süddeutſcher Markt 18001850
Sächſiſcher Markt 20002100
Oldenburger Marlt 18502000 Weſtdeutſcher Markt 20002050

Frankfurter Kursbericht 26. Sept. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
5% Reichsanleihe..
490
......"
.......
8½%0
.
4½%1V.u. V. Schatzanweiſ,
4½4% VI.lX.
Sparprämienanleihe .. ..
490 Preuß, Konſols...
3½%
4% Bad. Anl. unk. 1935
3½%0 b. 1007..
49 Bahern Anl. . . . . . .
3½%
....
496 Heſſen unk. 1924....
3½% ......."
...........
42 Württemberger .....

Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
12% Griech. Monopol ..
4½% Oeſt. Staatsrente b.
1913, ab 1918.... . ..."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.. . .. . . . . .
4½ Oeſt. Goldrente.. . ..
4½ einheitl. Renle.
495 Rum, am. Nente v. 03
4½%0 Goldrente v. 13
4% am. konv.
v. 05
Oo
4%0 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdab) Eer. !
4%0
5%
11
4½
b. 1911,Bollanl.
4½%0 Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. . .
47
Staatsr. v. 10
47
Kronenrente.

23. 9.
77,50
75.
67.
7750
85,90
72,50
79,20
66,50
57,25
62.
68,50
57,n6
68.

51,
71.

480,
G50,
20,50
26,50
72.
21,50
194.
102,10
119.

81.
27,50
68.
22.
22,50

26. 9. Außereuropäiſche. 23. 9. 26. 9 R 23. 9. 77,50
79,20 5% Mexik. amort, innere
52
konſ. äußsb. 99 760, 785,
1415. Deutſche Bank ......... 371,50 389. 1390, Dt. Effekt.= u. Wechſelbr. . 208, 2o9. 75,50 4% Mexik. Goldv
67,50 v. 04,ſtfr.
Deutſche Vereinsbl br. . 205, konſ. in=
78. ner.. .. 513. Diskontogeſellſcha ift. 30 Irrigat
85,75 tionsanl. 775. 812, Dresdner Bank. 251, 72,50 5%0 Tamaulipas,
84.50 Oblig. v. Transpr Ser, I..
ortanſt. 440. 460, 5Metallbank .. ...
Nationalbank f. D
Oeſt. Kreditanſtal .......
Deutſchl.
lt...... 475,

52,25 55,50 4% Eliſabethbahn
54,50 2,6% Oeſt. Südb.
61. B%Seſt. Staatsb. 1.I ſtfr...
(Lomb.)
b.8.Em. 70,7. 44,50 Rhein. Kred.=Ban=
70.
Bergwerks=Akt ......"
tien. 226. 3% Oeſt. Staatsb.Erg. Netz Bochumer .. . . . . . . . . . . . 760, 8t6, 67,75
57,50. v. 1883.
420 Buderus ...... ... ....." 870, 4½% Anatolier I....... 130, 135. Dt. Luxemburger. . . 683, 790. 39 Salon Conſt. J Jonction
G lſenk. Bergw... 719, 38 Salonique Monaſtir. 101. Harpener Bergb. ... . . . 985, 1000, 51,50 5% Tehuantepee . . . . . .. 810. 812. Eſchweiler Bergw...... 625. 4120
......
Deutſche Städte. 710. 730, Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln..
Laurahütte . . . . . .. ..... 489,90
779.
568, 499,
825,
520, 470 Darmſt. v. 1919b.1925 Lothringer Hütte.... ... 598. 620. 3½% Darmſtadt v. 1905. Mannesmann Röhren.. 1000. 1050, 490 Frankfurt v. 1913.... 96,80 Phöni. ............. .. 880. v. 1903.... Oberſchleſ. Eiſen (Caro)". 582, 630. 20,50
26,50 425 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%9
...
92.
76. 92.
81. Oberbedarf.... ...."
Rhein. Stahlw. ..
Riebeck Montan . . .. . ..
Aktien v. Tranzportanſtalt. 625.
1000.
730. 644.
1050,
772. 42 Frkf. H.grd.=Ver. 1921
4%0 Mein, Hyp. Bank 1922 86,50 87. Paketfahrt. . . . . . . . . . . . . 24). 26l. 68,50 88. Nordd, Lloyzd ......... 235. 276, 126. 1922
420 Pfälz. 98,50 98,50 Südd. E.=B.=Geſ..... . . . 165, 1923
4% Rhein. 71. Schantung E.=B... . . . . 617, 620, 119,75 3½%
veel.
4%0 Südd. Bk. Münch. 1906 2 Baltimore . . . . . .
........ z 98,50 98.
........! 4½ Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr. 95. 35. Lombarden ............" 81.
3½% Heſſ. Ldhh. Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien. 82,50
92, 82.
92, Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. ... ..
Badiſche Anilin ........"
560, 620, Berliner Handelsgeſ... . . 296,25 301, 525, 20,75 Darmſtädter Bank.. . 239,50 D. Gold= u. Silbſcheideanſt. 1009, 1200,

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