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184. Jahrgang
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gerichelicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Nummer 26?
Dienstag, den 27. September 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die Regierungsbildung und die Parteien.
m. Wie in den übrigen Parteien, ſo beſchäftigt man ſich auch
im Zentrum natürlich lebhaft mit der Frage der Umbildung
der Regierung im Reich und in Preußen, die durch den Beſchluß
des ſozialdemokratiſchen Parteitages in Görlitz aktuell geworden
iſt. So betont das parteiamtliche Organ des Zentrums, die
Zentr.=Parl.=Korr., die Notwendigkeit einer ſolchen Umbildung
uinter Einſchluß der Deutſchen Volkspartei. Die Korreſpondenz
begrüßt den Beſchluß des Parteitages, der beweiſe, daß die
grundſätzliche Abngigung der Mehrheitsſozialdemokratie gegen
den breiten Block der Mitte als überwunden zu gelten habe, und
fährt dann fort:
„Dabei ift es klar, daß erſt jetzt die Hauptarbeit einſetzen
muß, nämlich die Tätigkeit unter den Parteien, die nunmehr
dem Beſchluſſe praktiſche Wirkung verleihen ſollen. Zunächſt iſt
nur der Weg eröffnet, die Bereitwilligkeit noch nicht zur
Wirk=
lichkeit geworden. Was das Zentrum angeht, ſo hat es oft
ge=
nug in aller Oeffentlichkeit hervorgehoben, daß es der breiten
Koalition durchaus ſympathiſch gegenüberſteht, ja, daß es dieſe
für notwendig hält, weil alle Kräfte des Volkes zum Aufbau
erforderlich ſind. Dieſelbe Anſicht haben auch die Demokraten
ver=
treten. In erſter Linie richten ſich alſo die Augen auf diejenige
Partei, die durch den Beſchluß des Görlitzer Parteitages direkt
betroffen iſt: das iſt die Deutſche Volkspartei. Nach den
viel=
fachen Kundgebungen, die von namhaften Perfönlichkeiten der
Deutſchen Volkspartei gerade in letzter Zeit erfolgt ſind, darf
man durchaus die Hoffnung hegen, daß die Deutſche Volkspartei
weitblickend, ſtaatsmänniſch und objektiv genug ſein werde, um
den geraden Weg zu gehen, der für das Wohl der Geſamtheit
notwendig iſt und der ihren oft genug bekundeten Willen zum
Eintritt in eine große Koalition Wirklichkeit werden läßt. Die
Koalition iſt eine Arbeitsgemeinſchaft, keine
Geſinnungsgemein=
ſchaft: auch jetzt wieder iſt dieſes Wort auf dem
ſozialdemokra=
tiſchen Parteitag gefallen, um hervorzuheben, daß es ſich bei der
Zuſammenarbeit niemals um eine-Gemeinſchaft der Idee
han=
delu kann. Auch von der Deutſchen Volkspartei wird niemand
verlangen können, daß ſie ihre Grundſätze preisgibt. Die
Zu=
kunft unſeres Vaterlandes aber erheiſcht es, daß ſich endlich
ein=
mal im politiſchen Leben alle diejenigen Kräfte zuſammenfinden,
die überhaupt noch den Glauben haben, unſer Schickſal wenden
zu können. Vor allem iſt es die wirtſchaftliche Lage
Deutſch=
lands, die es notwendig miacht, daß die großen und führenden
Kräfte der Juduſtrie und Wirtſchaft in Gemeinſchaft mit der
großen Maſſe der deutſchen Arbeiter die inneren und äußeren
Frägen zu löſen ſuchen, die unſere Exiſtenz bedeuten. Um
die=
ſes zu erreichen, wird es von allen Seiten eines großen Maßes
ton Selbſtloſigkeit bedeuten: denn die von Parteiegoismus
ge=
jragene Intereſſenpolitik kaun uns nicht vorwärtstreiben."
Franz Krüger, dem auf dem Görlitzer Parteitag die
Vertretung jener Entſchließung oblag, durch die für eine
Koalition mit der Deutſchen Volkspartei Bahn geſchaffen werden
follte, wirft jetzt im Vorwärts die Frage auf: „Haben wir
(umgelernt?”, die er ſelbſtverſtändlich mit allem Nachdruck
ver=
neint, um dann in Sperrdruck das Umlernen von der Deutſchen
Volkspartei zu verlangen:
Wenn wir daher im Juni 1920 im Reiche und im Mai 1921
in Preußen es abgelehnt haben, mit der Deutſchen Volkspartei
i eine Regierung zu gehen, ſo deshalb, weil wir der
Ueber=
zeugung waren, daß mit dieſer Partei ein Arbeitsprogramm, wie
Ges durch den Kaſſeler Beſchluß von uns verlangt werden mußte,
nicht zu vereinbaren war. Ich wiederhole, was ich auf dem
Görlitzer Parteitag mit aller Schärfe feſtſtellte: Bleibt die
Deut=
ſche Volkspartei bei ihrer bisherigen Politik, bleibt ſie bei ihrer
isherigen Stellungnahme zur Republik, verzichtet ſie nicht auf
yronarchiſtiſche Propaganda, iſt ſie nicht bereit, an der
weiteſt=
gehenden Heranziehung der Beſitzes zu den Laſten des Reiches
und der Länder mitzuarbeiten, iſt ſie nicht bereit, die
Demokra=
tiſierung der Verwaltung zu unterſtützen, ſo kann es, wie
bis=
her, auch in Zukunft keine Koalition mit ihr geben.”
Das kaudiniſche Joch, von dem ein Teil auch der
volkspar=
teilichen Preſſe geſprochen hat, bleibt alſo nicht nur aufgerichtet,
ſondern wird noch einmal eigens bengaliſch beleuchtet. „
Ledig=
lich dann”, wird nochmals hinzugefügt, „wenn die Deutſche
Volkspartei öffentlich und in ihrer praktiſchen Politik klar und
eindeutig auf den Boden der Görlitzer Beſchlüſſe träte, wäre der
Sozialdemokratie die Möglichkeit gegeben, ein Zuſammenarbeiten
mit ihr in Erwägung zu ziehen.” Man muß geſtehen, daß die
Sozialdemokratie eine etwas eigenartige Methode hat, für die
Koalitionserweiterung bei der Deutſchen Volkspartei Stimmung
zu machen.
Waſſerkraftftraße Rhein — Main— Donau
und Strombezug aus Bayern.
Ein mehr als 1100 Jahre alter Gedanke, die Verbindung
des Rheins mit der Donau und damit der Nordſee mit dem
Schwarzen Meer ſoll nun durch den Ausbau der Großſchiffahrts=
und Kraftſtraße Rhein—Main—Donau ſeiner Verwirklichung
entgegengeführt werden. Der bedeutſamen Tragweite dieſer
Verbindung in verkehrs= und volkswirtſchaftlicher Hinſicht, die
den induſtriereichen Weſten und die an landwirtſchaftlichen und
forſtwirtſchaftlichen Produkten überaus reichen Donauländer in
die Lage verſetzt, einen für ganz Europa ſegensreichen
Güteraus=
tauſch zu pflegen und damit zum Wiederaufſtieg der Völker
bei=
zutragen, iſt man ſich nicht nur in Deutſchland und den Donau=
(ſtagten bewußt, auch Frankreich, England, Holland, Belgien und
andere Länder ſind an einem raſchen Ausbau dieſer
Großſchiff=
fahrtsſtraße in hohem Maße intereſſiert.
Im Rahmen dieſes Artikels ſoll jedoch hierauf nicht näher
eingegangen werden. Augenblicklich ſteht in Bayern und den
angrenzenden Ländern neben den verkehrsökonomiſchen Vor=
(teilen, die die Großſchiffahrtsſtraße bringen wird, die
Strom=
gewinnung der Waſſerkraftſtraße im Vordergrund
des Intereſſes. Das entſpricht dem großen Strombedarf,
den Bayern, Württemberg, Heſſen, Baden, Sachſen und
insbe=
ſondere Thüringen für ihre Induſtrie haben und den ſie zur
Hebung ihres Wirtſchaftslebens recht bald geſichert wiſſen
wollen. Man verſpricht ſich nicht ohne triftige Gründe gerade
von der Kraftwaſſerſtraße Rhein—Main—Donau und der
obe=
ren Donan Kelheim—Ulm die raſcheſte und zweckdienlichſte
Er=
füllung dieſes dringenden Wunſches. Haben doch die neueren
Unterſuchungen über die zu erzielenden Kraftleiſtungen bei dem
Projekt Rhein—Main—Donau und obere Donau ergeben, daß
ſich durch den Ausbau dieſer Kraftſtraße 400 000
Pferde=
ſtärken oder 2½ Milliarden Kilowattſtunden
ge=
winnen laſſen. Wer darüber unterrichtet iſt, daß dieſe Mengen
von dem Bayeriſchen Kanalbauamt errechnet wurden, iſt von
vornherein davon überzeugt, daß ſie auch wirklich geſonnen,
vorausſichtlich ſogar überſchritten werden. Tatſächlich ſtellt auch
eine Reihe von hervorragenden Fachmännern bedeutend höhere
Kraftleiſtungen in ſichere Ausſicht.
Die Frage des Waſſerſtrombezugs aus Bayern
iſt in unſeren Nachbarländern eine viel erörterte Angelegenheit.
So trägt man ſich in Baden mit dem Gedanken, das
Baden=
werk, das von den Murgwerken, den Kraftwerken am Neckar
und am Oberrhein geſpeiſt wird, mit dem Bayernwerk
zuſam=
menzuſchließen, um der dortigen großen Stromnachfrage in der
nächſten Zukunft gerecht werden zu können. In
Württem=
berg ſind die Verhältniſſe ähnlich. Das an Waſſerkräften
außerordentlich arme Land tritt mit Begeiſterung an die
Aus=
nützung der Neckarwaſſerkräfte heran, die jedoch bei der
hoch=
entwickelten Induſtrie Württembergs nicht entfernt den Bedarf
des Landes an elektriſchem Strom zu decken in der Lage ſind.
Kraftſtrom zu beziehen. Was die Starkſtromverſorgung
Heſ=
ſens betrifft, ſo iſt man dort hauptſächlich auf Wärmekräfte
angewieſen, die in einem Wärmekraftwerk erzeugt werden, das
auf Braunkohlen ſteht. Es iſt daher nicht zu verwundern, wenn
Heſſen das größte Intereſſe für einen raſchen Ausbau der
Groß=
kraftſtraße Rhein—Main—Donau zeigt, um recht bald in den
Genuß bayeriſchen Kraftſtroms zu gelangen. Sicherem
Ver=
nehmen nach ſoll es bereits in Bayern Schritte unternommen
haben, um ſich ſchon jetzt eine beſtimmte Menge Strom von den
Mainkraftwerken, zu ſichern, die namentlich auf der Strecke
Aſchaffenburg—Miltenberg für den Abſatz nach Heſſen beſonders
günſtig liegen. Auch in Thüringen hat, wie wir hören, der
Gedanke bereits greifbare Form angenommen, von den
Main=
kraſtwerken den beſonders für die Induſtrie (Kalibergwerke
uſw.) des weſtlichen Thüringens außerordentlich
notwen=
digen Strom zu gewinnen. Zurzeit werden in Thüringen, das
faſt vollſtändig ohne nennenswerte Waſſerkräfte iſt, große Pläne
erwogen. Es ſchweben dort Verhandlungen mit Preußen wegen
des Ausbaues der Saale, die jedoch nur außerordentlich
ſchwan=
kende Waſſerkräfte darbietet, ſo daß ſie durch Wärmekraftwerke
ergänzt werden müſſen. Eine ſolche Ergänzung will man durch
Zuſammenſchluß mit den großen ſächſiſchen Kraftwerken
gewin=
nen. In Sachſen ſind die Pläne der Kraftverſorgung ſehr
weit fortgeſchritten. Die Starkſtromleitung geht von Hirſchfeld
bis Dresden, und eine 100 000=Volt=Leitung iſt bereits bis
Her=
lasgrün vorgetrieben, ſo daß ein Zuſammenſchluß wit dem
Bahernwerk bei dem großen Kraftſtrombedarf Sachſens
beſon=
ders naheliegt.
Wer ſich vor Augen führt, daß ſich gerade in Nordbahern
der Haupteil unſerer baheriſchen Induſtrie konzentriert, der
eigentlich das Mark fehlt, die Kohle, und bis zur Erſchließung
und wirkungsvollen Ausbeute der Erzlager um Amberg und
Hollfeld auch das Erz, der wird den Wettlauf begreifen, der
unter den einzelnen Ländern um den bayeriſchen
Waſſerkraft=
ſtrom eingeſetzt hat, zumal er der intereſſierten Induſtrie aller
Vorausſicht nach nur auf 50 bis 60 Pfg pro Kilowattſtunde zu
ſtehen kommen wird, falls nicht eine weitere Geldentwertung
eintritt. Der großen Nachfrage und dem Bedarf nach zu
ſchlie=
ßen, erſcheint die Rentabilität, der Großkraftſtraße Rhein—
Main—Donau und Kelheim—Ulm allen Nöten der Zeit zum
Trotz geſichert. Die Länder und ihre Induſtrie werden wohl
jenen Einfluß auf das Unternehmen zu gewinnen verſtehen, der
zur Erfüllung der grundlegenden Vorausſetzungen für ihre
ge=
deihliche Entwicklung beiträgt.
F. Heigl.
Die Freigabe einzelner Kohlenſorten.
B.H. Ueber die Freigabe der Kohlenwirtſchaft
erſchienen in letzter Zeit verſchiedentlich Mitteilungen, die eine
völlige Freigabe der Kohlen für die nächſte Zeit ankündigten.
Dieſe Meldungen ſind zum Teil verfrüht, zum Teil unrichtig.
Ueber die Kohlenverteilung auf Grund der neueſten Beſchlüſſe
der zuſtändigen Stellen erfahren wir nachſtehendes:
Der Reichskommiſſar, für die
Kohlenvertei=
lumg hat im Verfolg einer Sitzung, bei der auch Reichsrat,
Reichskohlenrat und Deutſcher Städtetag ſowie die Landes= und
Kohlenwirtſchaftsſtellen vertreten waren, beſchloſſen, die
Brenn=
ſtoffſorten, die zurzeit in genügenden Mengen vorhanden ſind und
von denen zu erwarten iſt, daß ſie auch in Zukunft ausreichend
zur Verfügung ſtehen werden (Rohbraunkohle, Naßpreßſteine,
Grudekoks, Zechen=, Gas= und Leſekoks ſowie die Abfallbrennſtoffe
aus der Steinkohle, wie z. B. Schlammkohle, Koksgrus,
Gene=
ratorenrückſtände, Schlache, Waſchberge, Mittelprodukte u. dergl.),
inſofern aus der Zwangswirtſchaft freizugeben,
als für ſie in Zukunft die Meldepflicht und die
Bezugs=
ſcheinpflicht aufgehoben wird. Für die vorſtehend nicht
erwähnten Brennftoffe, insbeſondere für Steinkohle jeder
Art und die daraus hergeſtellten Briketts, für
Braunkohlenbri=
ketts, bayeriſche Pechkohle und böhmiſche Stein= und Braunkohle
bleibt esbeiderbisherigen Regelung, da in dieſen
Brennſtoffen ein ſtarker Bedarf beſteht, der durch die Förderung
nicht gedeckt wird. Die Ausſichten für die nächſte Zeit ſind leider
nicht beſonders günſtig. Insbeſondere, muß im bevorſtehenden
Winter bei Steinkohle infolge der Anforderungen der Alliierten
und des Wegfalls der Ueberſchichten, mit großer Knappheit
ge=
rechnet werden.
Der Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung behält ſich
je=
doch bei der Freigabe der oben angegebenen Kohlenforten alle
ge=
ſetzlichen Rechte vor, erforderlichenfalls jederzeit auch über dieſe
Brennſtoffe zu verfügen und ſie für beſtimmte Zwecke zu
beſchlag=
nahmen, ſowie in verkehrsſchwierigem Zeiten
Verſandbeſchrän=
kungen eintreten zu laſſen.
Die Freigabe aus, der Melde= und Bezugsſcheinpflicht für
Rohbraunkohle, Naßpreßſteine, Grudekoks, Zechen=, Gas= und
Leſekoks und die obengenannten Abfallprodukte wird mit
Wir=
kung ab 1. Oktober d. J. erfolgen. Die Veröffentlichung der
ein=
zelnen, hierfür nötigen Bebanntmachung ſteht unmittelbar bevor.
Die Unzufriedenheit in Elſaß=Lothringen.
E. N. Die Unzufriedenheit in Elſaß=Lothringem iſt im letzten
lichkeit immer mehr bemerkbar. Sogar die franzöſiſche Preſſe
be=
ſchäftigt ſich allmählich mit dieſen andauernden Beſchwerden,
führt ſie aber in der Regel auf mangelnde patriotiſche
Geſinnung zurück. Man iſt ſogar ſoweit gegangen, die
deutſche Preſſe Elſaß=Lothringens, in der viele dieſer
Beſchwer=
den enthalten ſind, als deutſchfreundlich zu bezeichnen.
Zur Zeit tagen in den drei Bezirken des Landes die Generalräte
und es iſt toohl nicht ohne Iutereſſe, zu hören, daß die
Unzu=
friedenheit auch bei dieſen Tagungen in die Erſcheinung getreten
iſt. Am deutlichſten hat ſich der frühere Zentrusabgeordnete Dr.
Schott, der inmer zum matjomaliſtiſchen Flügel ſeiner Partei
ge=
hörte, im umverelſäſſiſchem Generalrat ausgeſprochen. Er ging
davon aus, daß eine allgemeine Kriſis gegenwärtig das
Erwerbs=
leben beherrſche. Dann erinnerte er an die feierlichen
Verſpre=
chuungen, die mam dem Elſaß=Lothringern nach dem
Waffenſtll=
ſtand gegeben habe und auf deren Erfüllung ſie zählten.
Bedauer=
liche Mißgriffe ſeien namentlich in der Schulverwaltung zu
be=
klagen geweſen. Proteſt müſſe dagegen erhoben werden, daß
innerfranzöſiſche Geveralräte für die elſaß=lothringiſchen Bezirke
die Einführung der reinen Departementalverwaltung verlangen.
Das ſei eime Sache, die die Elſaß=Locthringer allein angehe, in
die ſich andere nicht zu nuiſchen hätten. Eine große Zahl von
un=
gelöſten Fragen harre der Erledigung. Unberufene aus dem
Man ſieht ſich daher auch hier genötigt, insbeſondere von Bayern. Innern hätten oberflächlliche Underſuchungen über die Geſinmung
der Elſaß=Lothringer angeſtellt. Das Ergebnis dieſer
Unver=
ſuchungem habe in Innerfrankreich bedauerliche Eindrücke
hinder=
laſſen. Der Elſäſſer liebe die Freiheit und wolle auf gute und
geſunde Kritik nicht verzichtem. Seine Volksvertreten haben den
Auftrag, ſeine Wünſche und Forderungen vorzubringen. Sie
werdem ſich durch, ſolche Underſuchumgem über die Geſinnug nicht
von dem eimmal eingeſchlagenem Wege abbringen laſſen. Nur
durch die Erfüllung der Forderungen des elſaß=lothringiſchen
Volkes werde Frankreich das Elſaß für ſich gewinnen.
Wenn man die zahlreichen deutſch geſchriebenen
elſaß=
lodhringiſchen Tagesblärter in die Hand nimmt und
ihre Aufrufe beim Quartalswechſel früher mit den jetzigen
Aufrufen vergleicht, dann kann man feftſtellen, daß von der
Be=
geiſterung für Frankreich und der Ergebenheit an das „
Murtter=
land” nicht mehr biel zu merken iſt. Dagegen ſind die meiſten
Aufrufe auf Kampf geſtimmt. Die Sprachenfrage, die
Schaul=
frage, die Beamtenfrage, die Valoriſation umd andene Dinge
ſpie=
len in dieſen Aufrufen eine große Rolle. Die Blätter weiſen
da=
rauf hin, daß ſie nach wie vor berein ſind, für die Verteidigung
der einheimiſchen Volksſintereſſen auf dem polickiſchen und
wärt=
ſchaftlichen und dem ſozialem ud rebigſöſen Gebiet einzutpeten.
Die Stellung des Reichskabinetts zu der
Schutzpolizei=Note.
U. Berlin, 26. Sept. Die
Militärkontroll=
kommiſſion der Entente hatte der Reichsregierung am
9. d. Mts. eine Note überreicht, die ſich gegen die angebliche
militäriſche Form der Schutzpolizei wendet. Das Kabinett hat
ſich am Samstag unter Hinzuziehung von preußiſchen
Dienſt=
ſtellen mit der Note beſchäftigt. Die Reichsregierung hofft, nicht
auf dem Wege von Noten, ſondern durch Vorſtellungen im Wege
der Verhandlungen den Standpunkt der Kontrollkomiſſion
ändern zu können. Man geht dabei von der Erwägung aus,
daß die Note nicht allein rechtlich unbegründet, ſondern
tatſächlich auch völlig undurchführbar ſei. Die Erfüllung
der Reparationsverpflichtungen Deutſchlands ſei abhängig von
der Ruhe und Ordnung im Lande. Bis an die Grenze der
Mög=
lichkeit ſei jede Forderung der Entente in bezug auf die
Ent=
waffnung erfüllt worden. Aber weiter könne man nicht
gehen. Gegenwärtig wird von preußiſchen Dienſtſtellen, die
der Reichsregierung in Polizeifragen als Ausgangspunkt der
Neuorganiſation und als Organe des größten Bundesſtaates
maßgebend ſind, Material in dieſer Frage geſammelt, auf deſſen
Grundlage ſich die Reichsregierung in ihrem Verhalten
gegen=
über der Entente ſchlüſſig werden wird.
Gerard über die Badiſche Anilin=und Sodafabrik.
Paris, 24. Sept. Ein Mitarbeiter des Intranſigeant,
A. de Gobart, enthüllt heute in dieſem Blatte, daß der bekannte
frühere Gouverneur der Pfalz, General Gerard, im Jahre 1919
der franzöſiſchen Regierung den Erwerb der
Badiſchen Anilin= und Sodafabrik
vorgeſchla=
gen habe. Die franzöſiſche Regierung hätte ſich die Kontrolle
über das Undernehmen damals, wo die Inhaber der Aktien in
Deutſchland in Sorge um das Kommende geweſen ſeien, leicht
ſichern können, und da habe der General drei Löſungen zur Wahl
geſtellt. Die erſte hätte darin beſtanden, eine genügende Anzahl
von Aktien aufzukaufen; die zweite wäre der glatte Aufkauf der
Badiſchen Anilinwerke durch eine Gruppe franzöſiſcher
Indu=
ſtrieller und Banken geweſen. „Die dritte Löſung endlich,” ſagt
der Berichterſtatter, „die vielleicht die einfachſte war, beſtand
darin, unter die Friedensbedingungen, die man damals gerade
zu beraten begann, die Abtretung der berühmten Fabriken an
den franzöſiſchen Staat unter Abzug von den deutſchen
Ent=
ſchädigungsverpflichtungen aufzunehmen.” (!) Leider ſei die
gute Arbeit des Generals von Paris aus dadurch zunichte
ge=
macht worden, daß man zu ungelegener Zeit junge Leute nach
Ludwigshafen geſchickt habe, die die Fabriken beſuchen und die
Mitteilung der Herſtellungsgeheimniſſe erreichen ſollten.
Wäh=
rend General Gerard das Vertrauen der Geſchäftsleitung
be=
ſeſſen habe, hätten dieſe Leute große Unzufriedenheit ſelbſt bei
den Arbeitern hervorgerufen. Schließlich habe ſich auch der
internationale Wirtſchaftsausſchuß in Koblenz in die Sache
ein=
gemiſcht. Inzwiſchen ſei General Gerard durch Berichte aus
Berlin davon verſtändigt worden, daß dort der Verkauf der
ver=
fügbaren Aktien an die Engländer und die Amerikaner in die
Wege geleitet worden ſei. Im März ſei dann ſchließlich der
Be=
fehl gekommen, die Sache fallen zu laſſen.
Der amerikaniſche Friedensvertrag.
Waſhington, 24. Sept. (Wolff.) Reuter. Harding
erklärt in einem Brief an Senator Lodge, von dem der Senat
heute Kenntnis erhielt, die Friedensverträge mit
Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn ſollten den
letzten Reſt von allem, was mit Krieg zuſammenhängt, beſeitigen
und den Frieden vollſtändig wiederherſtellen. Der Brief iſt vom
21. September datiert, dem Tage, an dem die Verträge
über=
ſandt wurden. Der Präſident, der die Vertragsentwürfe als in
voller Uebereinſtimmung mit der vom Kongreß angenommenen
Jahre ganz auffallend gewachſen und macht ſich in der Oeffent= Entſchließung, der Reſolution Knox, hinſtellt, weiſt darauf
hin=
daß der formelle Friedenszuſtand, ſo lange unterbrochen
ge=
weſen ſei, und drückt den Wunſch aus, daß die Ratifikation
ſchnell erfolgen möge
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. September 1531.
Lodge betonte bei der Beſprſchung der Verträge wiederum / um in ihm mit möglichſt wenig Opfern und möglichſt wenig I ſan mit 2. aus deſſen Abteilung etwa die gleicke Menge Kokain.
ſeine Auffaſſung, daß die Zurückziehung der ameri= Koſten die Ordnung aufrecht zu erhalten. Zu dieſem Zweck habe Alles wurde an den Fſüährigen Privatter Peter Völger hier abgeſetzt,
Rummer 262.
kaniſchen Truppen vom Rhein alsbald nach
Ra=
tifikation des Friedens beginnen müſſe, und
machte dabei auf die Tatſache aufmerkſam, daß doch auch weder
Italien noch Japan Truppen am Rhein haben. Senator
Borah emeuerte ſeine Kritik au der gegenwärtigen
Politik der Vereinigten Staaten, die praktiſch auf eine
Ge=
meinſchaft mit Europa hinauslaufe. Die Union wolle für ſich
alle Vorteile, die aus dem Verſailler Vertrage erwüchſen, in
Anſpruch nehmen, aber keinen der Nachteile. Ein ſolches
Ver=
halten ſei morgliſch unmöglich. Die Bereinigten Staaten
wür=
den auf die Dauer keine ſolche Stellung annehmen können.
Sei=
ner Ueberzeugung nach wäre es beſſer, ſich nicht in die
Ange=
legenheiten Europas einzumiſchen; andernfalls würde ſich das
ganze Land gezwungen ſehen, auch an den Verpflichtungen
Europas teilzunehmen.
Paris, 26. Sept. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Chicago Tribume hat geſtern der Senatsausſchuß für Auswwärtige
Angelegenheiten, der als Spnachrohr des Präſidengen Harding
im Senat gilt, erklärt, daß die Zurückziehung der
amerikani=
ſchen Truppen vom Rhein ſofort beginnen ſoll.
Neu=York, 26. Sept. (Wolff.) Der Pariſer
Bericht=
erſtatter der Aſſociated Preß meldet: Die amtlichen
fran=
zöſiſchen Kreiſe ſind ſehr beunruhigt über die Berichte aus
Waſhington, wonach die amerikaniſchen Truppen am
Nhein nach der Natifſizierung des deutſch=amerikauiſchen
Frie=
densvertrages zutückgezogen werden; das Miniſterium des
Aeußern erhielt keine Benachnichtiguung darüber, aber der
fran=
zöſiſche Botſchafter in Waſhington, Juſſerand, wurde angewiefen,
die Entwicklung der Dinge genau zuu verfolgen und im geeigneten
Augenblick darauf hin zuweifen, daß Frankneich die Zurückziehung
der amerillaniſchen Truppen tief bedauern würde, da die
franzö=
ſiſche Negierung die Anweſenheit amerikaniſcher Streitkräfte am
Rhein als eine Grumdlage der allierden Solidarität und als
große Hilfe bei der Duurchführung des Verſailler
Friedensver=
trages anſah.
Franzoſenfeindliche Stimmung in Italien.
Rom, 25. Sept. Angeſichts der Vorgänge in Turin,
Mailand und Venedig klingen die auf dem Monte Tomba
gehaltenen Neden von der lateiniſchen Verbrüderung wie
Stim=
men von jenſeits des Grabes, während die
Straßenkundgebun=
gen die klare Sprache der Wirklichkeit reden. Wie mir ein
Augen=
zeuge berichtete, waren die Mailänder Vorgäuge weit ſchwerer,
als die Preſſe zugeßeben hat. Die Vorgänge in Mailand werden
aber noch durch die ganz ähnlichen, die ſich in Venedig
ab=
ſpielten, übertroffen. Hier verlor der franzöſiſche Botſchafter
Barrére den Kopf und verſuchte, auf die Kundgeber
einzu=
dringen; er wurde aber durch franzöſiſche Offiziere
zurückgehal=
ten. Während die franzöſiſche Militärmiſſion bei dem vom
Stadtrat dargebotenen Feſteſſen ſaß, drangen Kundgeber auf
den Markusplatz und ſuchten die die Marſeillaiſe ſpielende
Ka=
pelle durch eine die Nationalhymne ſpielende zu erſetzen.
Gene=
jal Diaz, der Kriegsminiſter Gaſparotto, General Albrieei und
der Bürgermeiſter von Venedig ſuchten die Menge vergebens
duch Anſprachen zu beruhigen. Die Menge antwortete: Es
lebe Italien! Der Platz mußte gewaltſam geräumt werden.
Wie in Mailand gab es über hundert Verhaftete, die aber
ſo=
gleich wieder befreit wurden. Die Preſſe bedauert natürlich
dieſe Vorgänge, benutzt aber die Gelegenheit, um ihrem Herzen
Luft zu machen und Frankreich ein langes
Sünden=
regiſter vorzuhalten. Die Tribung beklagt die
herab=
laſſende und geringſchätzige Haltung Frankreichs gegen Italien
auf den Konferenzen und die Unterſtützung, die Frankreich den
Südflawen in der Adria gewähre. Den Bericht über den
italie=
niſchen Sieg über Oeſterreich hätte Ludendorff nicht ſchlimmer
entſtellen können, als es die franzöſiſche Preſſe tue. Jetzt
be=
geiſtere die Figaro ſich ſogar für die Südtiroler. Dazu treffen
Nachrichtem ein von einem Eindringen der Südſlawen und
Griechen in Albanien, was auf franzöſiſches Anſtiſten
zurück=
geführt wird.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
Athen, 25. Sept. (Wolff.) Miniſterpräſident Günaris
erklärte Journaliſten u. a.: Nach dem bewunderungswürdigen
Sieg, den unſer Heer am Sakaria davongetragen hat, hielt
das Oberkommando unter Zuſtimmung der Regierung es nicht
mehr für erforderlich, die militäriſchen Unternehmungen bis
Angorg auszudehnen. Der verzweifelte Widerſtand, den der
Feind unſeren Truppen entgegenſetzte, brachte eine gewiſſe
Ver=
zögerung in den Operationen mit ſich, ſo daß der
Winter näherrückte. Die Vorteile, die wir durch einen
Vor=
marſch bis Angora erreichen könnten, würden unter dieſen
Um=
ſtänden den Opfern nicht entſprechen. Daher kehrte unſer Heer
auf die Linie zurück, die von Anfang an als Grenze unſerer
Be=
ſetzungszone feſtgeſetzt war. Der Feind verſuchte keine
Gegen=
offenſive und beuuruhigte den Rückmarſch unſerer Armee nicht
ernſtlich. Heute befinden wir uns an der Linie, die wir immer
für notwendig hielten, um unſere Zone in Kleinaſien zu ſichern.
Dieſe Zone umſaßt einen ſehr großen Teil der Eiſenbahnlinie
nach Bagdad, und zwar von Biledſchik bis Aftfun=Karahiſſar
und noch ungefähr 70 Lilometer darüber hinaus bis Tſchai.
Jetzt müſſen wir das Land, das wir beſetzt haben, organiſieren,
ich mich beneits mit dem Oberkommiſſar Stergiadis in
Verbin=
dung geſetzt, der in den erſten Tagen der nächſten Woche hier
eimtreffen wird.
Paris, 25. Sept. Die Havas=Agentur verbreitet eine
Konſtantinopeler Meldung aus türkiſcher Quelle, daß das
Ge=
rücht von der Eroberung Eskiſchehirs ſich nicht
be=
ſtätige. Die Lage der griechiſchen Armee habe ſich noch
da=
durch verſchlimmert, daß zwei Kavalleriediviſionen und zwei
Ju=
fanteriediviſionen in ihrem Rücken operierten, die Said Ghazir
beſetzt hätten.
Paris, 25. Sept. (Wolff.) Nach einer Meldung des
Ma=
tin aus Athen fährt König Konſtantin, begleitet von
ſei=
nem Generalſtakz, au Dienstag oder Mittwoch vom
Kriegsſchau=
platz uach Athen zurück. Das gleiche Blatt berichtet von einer
Er=
klärung des Kriegsminiſters, die griechiſche Regierung habe die
Abſicht, das militäriſch in Kleinaſien beſetzte Gebiet zu
annek=
tieren. Nach dieſer Angliederung ſei der Friede eins vollendete
Datſache. Eine Gendarmeriemacht von 10000 Mann würde
ge=
nügen, um die Ordnung in dieſei Gebiet aufrecht zu erhalten.
* Kleine pplitiſche Nachrichten. Der Matin glaubt zu wiſſen, daß
die nächſte Zuſammenkunft zuiſchen Dr. Nathenau und
Loucheur am 1. Oftober in Wieskaden ſtattfinden wird. — Eine
Nieſenpetition, gegen die Zulaſſung von Frauen
zum Juſtizdienſte (gegen weibliches Laien= und Barufsrichtertum)
iſt bem Deutſchen Reichstage übermittelt worden. Die Petition iſt
vor=
wiegend von Fuauen unterzeichlet worden. — Zu ben Aufſehen
erregen=
den Mitteilungen des Staatspräſidenten Trunk, im
Badiſchen Landtage erfahren die M. N. N., daß die Beſtimmungen der
geheimen Drganiſationen in dem vom Staatöpräſidenten befonnt
ge=
genbenen Wortlaut in München aufgefunden worden ſind, und zuar
nur in einem Exemplar und mit Schreibmaſchine geſchrieben. Das
Ori=
ginal befindet ſich in den Händen der badiſchen Staatsanwaltſchaft.
Die polniſche Geſandtſchaft in Paris dementiert die
Wer ſicheliet eie e ee enlce ee i
aggreſſite Stimmung gegen die Sonfets herrſche; ebenſo falſch ſei die
Dapſtallung der angeblichen Rolle, die die franzöſiſche Regierung bei
dieſer Gelegenheit geſpielt haben ſolle.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. September.
* Ernannt wurden der Lehramtsaſſeſſor Heinrich Klingemeier
aus Bad=Naußeim zum Obeplehrer an der Realſchule zu Laugeu und der
Lehramtsaſſeſſor Ludwig Starck aus Hahn zum Oberlehrer an der
Oberrealſchule in Worms, der Juſtizbureauinſpektor Wilhelm Neff zu
Lauterbach zum geſchäftsleitendem Juſtigburgauinſpektor bei dem
Amts=
gericht Beerfelden; der Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Mainz Dr.
Paul Krug zum Landgenichtsrat bei dem Landgericht der Provinz
Nheinheſſen und der Amtsgerichtspat bei dem Amtsgericht Groß=Gerau
Ludwig Koeler zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Mainz,
letz=
tever mit Wirkung vom 10. Oktoben 1921, der Kreisamtmann Guſtarb Emil
Dittmar aus Gießen zum ſtändigen Hilfsarbeiter im Miniſterium des
Innern mit der Amtsbezeichnung „Regierungsrat”, der Forſtmeiſter
Peter Gickemeyer zu Ofſenbach zum Forſtmeiſter bei dem
Forſtver=
weſſungs= und Taxationsburoau, der Oberförſter Wilhelm Reitz zu
Beerfelden zum Forſtmeiſter der Oberförſterei Grebenhain, der
Obei=
förſter Michard S chäfer zu. Laubach vom 1. Januar 1922 ab zum
Forſt=
meiſter der Oberförſterei Gudorf, der Oberförſter Wilhelm Jochem zu
Storndorf vom 1. Januar 1922 ab zum Forſtmeiſter der Oberförſterei
Storndorf, der Oberförſter Albert Bechtel zu Lorſch vom 1. Januar
1922 ab zum Forſtmeiſter der Oberförſterei Eichelsdouf: die
Forſtaſſeſſo=
ren Georg Wagner aus Alzey. Otto Zimmer aus Darmſtadt und
Friedrich Kindhäuſer aus Klein=Rohrheim zu Oberförſtern.
Uebertragen wurde dem Schulamtsanwärter Adam
Wein=
mann aus Biebelsheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Trebuv,
Kreis Groß=Gerau.
* Zurückgenommen wunde die Verſetzung des Forſtmeiſters Otto
Kratz zu Worms in die Oberförſterei Gichelsdorf auf deſſen Nachſuchen
und der Genanute zum Forſtmeiſter der Oberförſterei Feldkrücken
er=
nannt.
n. Schwurgericht. Als erſter Fall der geſtern eröffneten Tagung
wurde unter Ausſchluß der Oefſentlichkeit gegen die 20jährige, bisher
un=
beſtraſte Dieuſtmagd Margarte Poth von Roßdorf wegen vorſätzlicher
Kindestötung verhandelt. Die Angeklagte hatte in einer Mainacht d. 9
ihr neugebonenes Kind aus dem Fenſter geworfen; man fand machher die
Leiche auf der Straße. Sie iſt geſtändig und wurde mit mildernden
Umſtänden zu 2 Jahren Gefängnis. abzüglich 4 Monaten der
Unterſachungshaft, verurteilt, was ſie anerkannte. Staatsanwalt war
Dr. Langenbach. Die Verteidigung wurde von Nechtsanwalt Kern
geführt.
n. Strafkammer. Das Schieberunweſen in
Arzneimit=
teln hat während der letzten Jahre immer größeren Umſang
ange=
nommen und erſcheint gemeingefährlich. Der lichtſcheue Handel mit zum
Teil giftigen Stoffen öffnet der Verfälſchung, ſowie ſonſtigem Betrug
Tür und Tor, bedroht die Volksgeſundheit in einer bereits kritiſchen
Zeit erheblich und veranlaſt unmittelbar oder mittelbar Diebereien uſw.
Fabriken derartiger Waren werden fortgeſetzt durch darin Beſchäftigte
empfindlich benachteiligt, und ſeuchengleich überträgt ſich die Verlockung
auf Andere. Langjährigs ordentliche Arbeiter entaleiſen, und die jetzige
Anklage gegen den 33 Jahre alten Georg Trinkaus von Nieder=
Kainsbach und den 36jährigen Heinrich Lutz von Arhellgen, beide
unbeſtraft und hier wohnhaft, belegt dies wieder einmal ſehr
charakte=
riſtiſch. 20 bzw. 10 Jahre ſtehen ſie bei der Firma E. Merck in Arbeit,
als ſie während des vorigen Jahres unehrlich wurden. Tr. entwendete
in ſeiner Betriebsabteilung nach und nach eingeſtandenermaßen
insge=
ſamt 6 Kilo Morphium nebſt 100 Gramm Gedein, und gemein=
wofir Tr. 6000 Mk. und L. 5000 Mk. erhalten haben ſoll. Auch V.
leugnet nicht; er iſt neben den Dieben der gewerbsmäßigen Hehlerei
beſchuldigt. Früher beſaß er eine Schankwirtſchaft an der ſog.
Hammels=
trift, und daher ſtammen ſeine Beziehungen zu fenen. Das meiſte
berſchob er nach Mainz und es ſind deshalb gleich ihm die dortigen
Kaufmaun Friedrich Barmgarten=Cheleute als gewerbsuäßige
Hehler mitangeklagt. Doch uaren ſie durch Krankheit am Erſcheinen
verhindert und muß die Sachr inſoweit ausgeſetzt werden. Einfache
Heh=
lerei iſt außerdem den Poſtſchaffner Anton Delp=Cheleuten aus Mainz
zur Laſt gelegt, und gegenüber ihrem Leugnen behauptet V., ein Kild
Kokgin an ſie geliefert zu haben. In einem Briefe D.3 an V. wuird
Lieferung zu Schieberzwecken lebhaft angeregt und Frau D. als völlig
orientiert bezeichnet, was D. als Lockmüttel (um V. bei der Polizei
an=
zeigen zu können) erklärt. Er hatte übrigens bei ſeiner erſten
Verneh=
mung im Verfahren dieſen Brief nebſt der angeblichen Abſicht völlig
ver ſchwiegen und jede Beziehung zu V. in Abrode geſtellt. Verwickelt in
den Fall und wegen unbefugten Arzueimittelnandels mitangeklagt ſind
ferner ein Dentiſt als Vermittler und zwei Geſchäftsleute, welch
Letz=
tere mehrere Kilo Morphium von V. in guteu Glauben gekauft haben.
Das Urteil wird am nächſten Saustag verkündst.
3 Die Frage der Kaftung der Heſſiſchen Braudverſicherung für durch
die Abbauer Kataſtrophe verurſachten Gebäudeſchäden erledigt
ſich durch den Hinmeis auf Artikel 2 des Geſetzes. Danach beſteht eine
gegenſeitige Berſicherung der Gebäudeeigentüuer nur gegen
Beſchädi=
gungen oder Zerſtörungen, ſie ſie an ihren Gebäuden durch Brand,
Löſcharbeiten, kalten Blitzſcklag oder Exploſion von Beleuchtungs=
Seizungs= uder Dampfkeſſelanlagen erleiden. Die Otpauer Exploſion iſt
aber belauntlich in einen Lagerraum (Silo) erfolgt. Eine Haftung
be=
ſteht ſonach uicht.
— Laußesthegter. Die heutige Aufführung von Gerhart
Haupt=
uanns „Einſame Meuſchen” fällt den Mieten L. und e ſowie
der Sordermiete 11 zu und beginut um 7 Uhr. Sie iſt die erſte aus
der Reiche der Vorſtellungen, die zu Ghren der Herbſttagung der
Geſell=
ſchaft für freie Philoſophie im Landestheater augeſetzt ſind. Am
Mitt=
ſvoch folgt unter Leitung von Generalmuſitdireltor Michael Balling
eine Aufführung von Richard Wagners Triſtan und Iſolde‟.
Die Titelrollen ſingen wie früher Peter Jonſſon und Johanna Heſſe;
in den üheigen Hauptrollen ſind Frau Jacobs (Brangäne) und die
Her=
ren Biſchoff (Kurvenal) und Schuembach (Marke) beſchäftigt. Die
Vor=
ſtellung beginnt um 6 Uhr und findet in der B=Miete ſowie in der
Son=
dermiete 2 ſtatt.
— Führungen und Vorträge im Landesmuſeum. Mit dem Anfang
des Oktobers ſetzen die Führungen an den Kunſt=und
hiſto=
uiſchen Sammlungen, des Landesmuſeums wieder ein,
Der von Woche zu Woche früher einfallenden Dunkelheſt wegen wird es
alſerdings in den meiſten Fällen nur möglich fein, dieſelſen vor den
Ge=
genſtänden ſelbſt und in den Sanmlungen abzuhaſten. Sie werden
des=
halb in der Hauptſache in den Vortnagsſaal verlegt werden und dort in
der Form regelrechter Vorträge ſtattfurden müſſen. Hat das den großen
Nachteil, daß die unmittelbare Wirkung des Originals wegfällt, ſo
bietet die elaſtiſche Form des Vortrags dafür die Möglichkeit, das
vielfach fragmentariſche Muſeumsgut in einem Geſamtzuſammenhang
er=
ſcheimen zu laſſen. Die Beamtey der Sammlungen haben ſich ſo in ihre
Aufgabs geteilt, daß Direktor Dr. Back ausgelpähltze Stücke der
Kunſt=
geſchichte des 19. Jahrhunderts behanbelr, Dr. Feigel über die deutſche
Plaſtik des 13. Jahrhunderts ſpicht Dr. Freund über altdeutſche
Zeichner und Maler. Alle Vorträge ſind vollkommen koſtenlos und
jeder=
mann ohne weiteres zugäuglich. Sie ſinden an Montag. Mitwoch und
Freitag jeder Woche, nachmittags von 1a5—)a6 Uhr, ſtatt. Verlegung
auf eine ſpätere Stunde war in Ausſicht genourmen, hat ſich aber nicht
durchführen laſſen. Die genaue Ankündigung des Beginns und der
Einzelthemata würd folgen.
— Lanbesverſicherungsanſtalt Heffen. Man ſchreibt uns: Wie ſchon
berichtet, hat der Präſident des
Reichsverſicherungs=
amts in Berlin, Hepp Dr. Kaufmann, in Begleitung des Herrn
Senatspräſidentein von Zur Weſten vom 13. bis 19. September die
Ge=
ſchäfts= und Kaſſenführung der Landesberſicherungsanſtalt
Hefſen einer Reviſion unterzogen. Die eingehende Prüfung der
Geſchäfts= ſowvie Kaſſen= und Rechnungsführung gab zu Beanſtandungen
keinen Anlaßt. Im Anſchluß an die Prüfung beſichtigten die Herpen in
Begleitung des Herun=Präſidenten Neumann verſchiedene Heilſtätten und
Heileinrichtungen der Landesverſicherungsanſtalt und des heſſiſchen
Heilſtättenbereins. Es wurden beſucht die Lungenheilanſtalten Ernſt
Lubwig=Heilſtätte in Saudbach, Eleonoven=Heilſtätte in Winterkaſten und
Cöttmannſche Heilſtädte in Reichelsheim. ferner das Ninderheim der
Quarter Collection in Lindenfels, die drei Kinderheime der
Landesver=
ſicherungsanſtalt iu Bad=Nauheim, das Konitzkyſtift in Bad=Nauheim,
fo=
wie die Beratumgsſtelle für Beſchlechtskrauke und die Puellenſtation in
Mainz. Die Herren ſprachen ſich über alle dieſe Einrichtungen im fehr
lobenswerter Weiſe aus. In ſeinen Abſtchiedsworten betonte Herr
Präſi=
dent Dr. Kaufmann, daß es für ihn eine beſondere Genugtuumg ſei,
feſtſtellen zu können, daß die Landesverſicherungsanſtalt unter der
Lei=
tung des Herrn Präſidenten Neumann in ihrer Geſchäftsführung, ihren
freiſwilligen Leiſtungen und ſozialeid Einrichtungen mit an der Spitze der
deutſchen Landesvevſicherungsauſtalten ſtehe. Er wünſche, daß die
An=
ſtalt in dem jetzigen Sinne und Geiſte wveiter geleitet würde. Herr
Prä=
ſident Neumann dankte den Herren für ihren Beſuch und verſprach
ſeine ganze Kraft einzuſetzer, um die beſtehendem Eimrichtungen nicht nur
zu erhalten, ſondern noch weiter auszubauen.
R. N. Ein Ehrentag. In einer außerordentlich liebevollen und
imni=
gen Häuslichkeit mit ihrer Tochter zurüickgezogen, aber dennoch der Welt
nicht fyemd geworden, weil ſie dieſer nicht fremd wverden wollte, ſondern
noch miten drin in dem Weben und Wirken des Lebens ſtehend, feiert
heute, den R. September, unſere Mitbürgerin, Frau Oberſtabsarzt Dr.
Fertſch, ihren 90. Geburtstag. Ginſt geboren als kernfeſte
Sberheſſiu, ſomit dem beſten Scklag unſeres heſſiſchen Volksſtammes
ent=
ſtammend, folgte ſie vor vielen Jahren dem Gatten nach unſerer Stadt,
wo dieſer eine ſegensreiche Tätigkeit als Arzt entfaltete. Nach des Gatten
frühzeitigem Heimgang war ihre Haupttätjgkeit die Erziehung ihrer
Kinder, zugleich veveinte ſie ſich mit ihrer Schwpeſter, Frl. Emma Zinſer,
zur Grrichtung eines damalz weit übeu die Grenzem Heſſens hinaus
wohlbekannten Mädckhenpenſionats. Endlich zog ſie ſich von dem mehr
nach außen gerichteten, überaus tätigen Leben zurück und beſchränkte ſich
als echte deutſche Hausfrau, als welche ſie ſtets als ein hervorragendeß
Muſter gelten konnte, auf den eugſten Familienkreis, wvorin ſie. Dank der
Allvernichter Tod.
Aus fernen Neheln ſteigt wie ein unheimliches Geſpenſt das
Rieſenunglück von Sodom und Gomorrha empor. Der
Bentateuch erzählt es in kindlich einfacher, aber gewaltiger
Sprache als Strafgericht Gottes.
Aus fernen Nebeln rauſcht uns die Rieſenſintflut entgegen,
die eine ganze Welt verſchlang. Kunde davon gibt uns die alte,
ehrwürdige Hebräerſage, aber auch manch andere dunkle
Er=
zählung längſt untergegangener Völker.
Das waren die Schrecken wildaufrüheriſcher Elemente, die
gegen das Menſchengeſchlecht ſich aufgebäumt hatten, das ſich
anmaßte, die Herrſchaft über ſie anzutreten. Feuer und Waſſer
kämpfen gegen Menſchenwillen.
Dieſer Kampf iſt uralt und wird fortdauern, ſolange der
Erdenplanet nicht erkaltet iſt; ſolange der letzte Menſch noch
den Kampf um ſein Daſein aufnimmt.
„Vieles Gewaltge lebt, und nichts iſt gewaltiger, als der
Menſch.” So ſagt Sophokles, der ſtolze Helene, in ſeiner „
Anti=
gone”. „Unſer Leben iſt ein Schatten auf Erden.” So ſagt der
demütige Hebräer Hiob vom Menſchen. und beides iſt richtig.
Von Urzeiten an hat ſich die Phautaſie des Menſchen den
Tod als ſichtbares Weſen vorgeſtellt. In tauſendfacher Geſtalt
zeigt uns ihn die Dichtung und die bildende Kunſt. Schön iſt
der Genius mit der geſenkten Fackel und häßlich das mönchiſche
Totengerippe. Aber noch keiner hat den Tod in ſeiner
All=
gewalt ſo ſchildern und verbildlichen können, daß er all ſeine
Schrecken und ſeine erlöſende Holdſeligkeit uns zeigt. Der Tod
als „Mors imperator” einer bekannten Malerin iſt ebenſo falſch
dargeſtellt, wie falſch der ungrammatikaliſche Titel iſt.
Derſelbe Tod, der als ſanfter, lichter Engel ſeine erlöſende
Hand auf den Lebensmüden legt, kann im nächſten Augenblick
ein Titan werden der die Erde erſchüttert, daß ſie in ihrem
offenen Schlund Menſchen und Städte terſchlingt; kann das
Meer aufpeitſchen, daß es den Rieſendampfer wie eine
Nuß=
ſchale in ſeine unergründliche Tiefe zieht; kann den Vulkan wild
erregen, daß er ſeine glühende Lava und feurigen Schlacken wie
ein heißes Grabtuch über weite Menſchenſtätten deckt; kann
ſei=
nen Gifthauch durch die Länder ſchleichen laſſen, daß Tauſende
elend der Peſtilenz erliegen; kann als dürres Geſpenſt ganzen
Völkern die Hungergarotte anlegen und ſie langſam und
er=
barmungslos abwürgen.
*
*
Pompeji war einſt ein hellklingender Name. Die blühende
Stadt barg ein blühendes, lebensfreudiges Volk. und an
jenem Auguſttage des Jahres 79 n. Chr. wühlte der
menſchen=
liebende und menſchenhaſſende Tod des ſchwälende Feuer des
Veſuvs auf und warf es mit geballter Hand in weitem Bogen
über die Stadt von Luſt und Leben. Und der ſprühende
Aſche=
regen hatte pltzlich Tauſende, die der flüchtige Fuß nicht
recht=
zeitig aus dem glühenden Grabe tragen konnte, begraben auf
anderthalbtauſend Jahre, wo endlich forſchende Hand die Tore
der Todesſtadt wieder öffnete.
Zolas „Germinal” kennt jeder. Da iſt in furchtbar
drama=
tiſcher Form die vernichtende Macht des Todes in tiefer
Berg=
werksgrube geſchildert. Hunderte von armſeligen Arbeitern und
Arbeiterinnen drängen ſich durch das dunkle Labyrinth unter
der Erde um ſich dann in dunkler Verzweiflung in Höhlen zu
verkriechen und dort das langſame, furchtbare Sterben zu
er=
warten. Noch einmal lodert in ihren Herzen und Hirnen die
wilde Lebensluſt auf. als wollten ſie in kurzer Stunde noch die
ihnen ſo raſch geraubten Jahre auf einmal genießen.
Goldau liegt wie eine Perſonifikation ſeines Namens
lieb=
reizend im Rigi=Fuß. Glückliche und anſpruchsloſe Menſchen
führen dort ein arbeitsfreudiges Leben. Von hoch oben ſcheinen
die weißen Häupter rieſiger Berge auf das anmutige Idhll. Am
2. September 1806 aber löſte ſich plötzlich kaum eine Hand voll
Schnee von einem der Bergeshäupter. Dieſe Gletſcherrieſen
ſind ſehr empfindliche Herren. Selbſt ein lauter Worthall kann
ſie zu Zittern bringen, ſo daß ſie von ihrem weißen Kleid eine
Unheilsflocke abſchütteln. Und dieſe Flocke wuchs und wuchs
beim Rollen und ward zur furchtbar dröhnenden, alles
ver=
nichtenden Lawine. In raſender Geſchwindigkeit ſtürzte ſie ſich
auf den kleinen Ort und begrub ihn mit ihre ſchwveren. Decke,
450 Menſchen lagen unter dem ſchneeweißen Leichentuch.
Am 8. Dezember 1881 war das Ringtheater, das mit ſeinen
luſtigen Weiſen die immer luſtigen Wiener ſo gerne zu ſich
hereinlockte, wieder einmal voll gefüllt. Man gab „Hoffmanns
Erzählungen”. Und mitten in die prickelnd=melancholiſche Muſik
ertönte plötzlich der panikerregende Ruf: „Feuer!‟ Der Tod
B Famme in die Soſiten geworfen, und
im Nu ergoß ſich ein. Flammenmeer über die fein gebutzten
Menſchen, die gekomen waren, lachende Freude zu genießen, und
nun in einer Hölle von Qualm und Feuer verzweiflungsvoll
um ihr Leben rangen. 450 verbrannte und zertretene Körper,
in denen kurz vorher noch lebensfrohe Herzen geſchlagen hatten,
trug man aus dem Tempel der lachenden Muſe, der zu einer
Nieſengrabſtätte geworden war.
Der Name Titanic” drückt etwas Gewaltiges aus, und eine
gewaltige Menſchenſchöpfung war das Rieſenſchiff, das im
Jahre 1914 die Wogen des Atlantiſchen Ozeans durchfurchte.
In den Prunkzimmern ſtrahlten helle Lichter, und leichte
Tanz=
muſik zwang zu harmoniſchen Taktbewegungen. Nicht weit
ent=
fernt aber ſchlief der arme Auswanderer im Zwiſchendeck und
träumte von vergangenen und zukünftigen Sorgen; vom
ver=
laſſenen Heimatland und ungewiſſem Neuland. Aber da ſtieg
plötzlich wie ein Nieſengeſpenſt der Maſſenvernichter Tod aus
den Wogen empor und nahte ſich mit unheimlicher Schnelle. Das
kundige Auge des Seemannes hatte diesmal zu ſpät den
zer=
trümmernden Eisberg geſehen. Das Rieſenſchiff wurde von der
kalten Fauſt des Todes vernichtend getroffen und, kurz vorher
noch ein Haus Tauſender, die von Weltteil zu Welteil
hin=
fuhren, wurde es zu einem Rieſengrab. Stat der luſtigen
Walzerklänge ertönte von ſterbebereiten Menſchen der Choral
„Hinauf zu Gott”. Und die Wogen des Meeres verſchlangen
das letzte Lied und die letzten Verzweiflungsſchreie todgeweihter
Menſchen.
„Vieles Gewalt’ge lebt, und nichts iſt gewaltiger, als der
Menſch.‟ Der große helleniſche Tragiker hat da nicht an den
Tod gedacht, der gewaltiger iſt als der Menſch.
„Unſer Leben iſt ein Schatten auf Erden.‟ Der denütige
Hebräer, der ſein ſchwermütiges Lied in düſteren
Todesahnun=
gen ſang, hat den Meuſchen mit anderen Augen angeſehen.
Bei ſo furchtbaren Ereigniſſen, wo der Tod in ſeiner alles
verheerenden Gewalt ſich zeigt, beſchleichen uns Hiobsgedanken,
Sie wirken reinigend und läuternd auf unſere Seele, ſo ſehr ſie
uns auch anfangs ſchwer niederdrücken. Sie zwingen uns zur
Demut und machen doch zugleich die Herzen groß und die Sinne
frei. Sie führen uus zum echten Menſchentum zurück, das wir
leider zu oft im Weltgetriebe und auf der Jagd nach eitlem
Glück vergeſſen.
C. U.
Rummer 267.
ihr von Gott geſchenkten und gebliebenen geiſtigen und körperlichen
Friſche ſegensreich weiter wirkt. Die Stadt Darmſtadt darf auf eine
ſolche Frau, die ſtets nur das Glück der Familie als Grundlage des
States und das Wohl aller anderer ihrer Mitbürger im Auge hatte
die eine treue Bürgerin und Helferin in Leid und Not, trotz des hohen
Alters auch noch während des Krieges war, und bis zur Stunde noch iſt,
wahrlich ſtolz ſein. Wir bringen der ehrwürdigen Greiſin herzlichſte
und aufrichtigſte Glückwünſche dar.
* Preisausſchreiben. Das Landesgewerbemuſeum in
Stuttgart erläßt ein Preisausſchreiben für den Entwurf einer
ge=
webten Tiſchdecke. Die Bedingungen des Ausſchreibens können in dem
Leſeſaal des hieſigen Gewerbemuſeums, Neckarſtraße 3, eingeſehen werden.
nn. Ausſtellung des Vereins für Blumenpflege in Arbeiterfamilien.
Die für vergangenen Sonntag von dem Verein für Blumenpflege in
Arbeiterfamilien in der Knabenarbeitsanſtalt veranſtaltete Blumen=
Ausſtellung und =Prämiierung konnte bedauerlicherweiſe
wegen zu geringer Beteiligung der Ausſteller nicht abgehalten werden.
Dem am Samstag nachmittag zuſammengetretenen Preisgericht hatten
nur ganz wenige Ausſteller ihre Pfleglinge zur Begutachtung zugeſtellt.
Zur Verteilung an die Blumenzüchter kamen zu Beginn des Sommers
etwa 300 Blumenpflanzen in Töpfen zu billigem Preis, und zahlreiche
Geldpreiſe ſtanden wieder zur Verteilung. Dazu noch die bedeutende
Arbeitslaſt des Vereinsvorſtandes. Und dieſes klägliche Reſultat
ver=
anlaßten das Preisgericht und den Vorſtand des Vereins, von einer
Ausſtellung und Preisterteilung für dieſes Jahr Abſtand zu nehmen.
* Alle Verbraucher deutſcher Seifen und Parfümerien ſeien darauf
hingewieſen, daß die deutſche Wirtſchaft und damit auch die deutſche
Valuta nicht nur durch eine übermäßige Einfuhr franzöſiſcher Fabrikate
auf das ernſteſte geſchädigt wird, ſondern
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. September 1921.
Seite 3.
* Der V. H. C., Zweigverein Darmſtadt unternimmt am nächſten
Sonntag ſeine achte Wanderung. Auf durchweg herrliche
Fern=
ſicht bietenden Höhenwegen wird das vielen V. H. C.ern in beſter
Erin=
nerung ſtehende, im reizenden Mümlingtale egelegene Michelſtadt
er=
reicht werden. Hoffentlich lacht die prächtige Herbſtſonne dieſer
Wande=
rung. Friſch auf! (Siehe Anzeige.)
* Aus der Beſſunger Bücherhalle (Beſſungerſtraße 48) wurden im
Monat Auguſt 428 Bücher entliehen; eingeſchriebene Leſer ſeit 1. April:
291. Geſchenke gingen ein: von Frl. Reiff 1 Bd., von Herrn
Amts=
gerichtsrat H. O. Becker, Dieburg, 4 Bde. ſeiner Werke. Den gütigen
Gebern herzlichen Dank! Anmeldungen weiterer Spenden von Büchern
und guten Zeitſchriften werden vom Vorſtand des Vereins gerne
ent=
gegengenommen. Unentgeltliche Bücherausgabe: Montags und
Mitt=
wochs von 3—41 Uhr und Samstags von 4—6 Uhr. Daſelbſt auch
Bücherverzeichniſſe zu 1 Mark. Das gemeinſchaftlich mit dem „Verein
gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke” errichtete und der Beſſunger
Bücherhalle angegliederte „Oeffentliche Leſezimmer” iſt täglich für
jeder=
mann geöffnet von 5—9 Uhr abends.
Mittwoch, den 28. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 88, 87
und 86, je 800 gr Brot. Marke Nr. 81, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß); Marke Nr. 64, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Oktober auf die
Lebensmittel=
marken „Offenbach” blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
„ehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken „Gießen”
und „Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk.; halbe Riegel zu 8 Mr.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Städtiſcher Holzverkauf? Auf die Nummern 1 bis 20 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate ½,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Verkauf ter Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
zu
* Ueber den Malkünſtler Raffael, der zur Zeit auf dem Meßplatz
auftritt, wird geſchrieben: Ein junger, afademiſch gebildeter Mann,
ohne Arme, mit gelähmten Beinen, zeigt uns Künſte, die er mit dem
Munde ausführt, und die alles in Erſtaunen ſetzen. Mit
bewunderungs=
werter Schmelligkeit und größter Fertigkeit zaubert er mit dem Pinſel
im Munde ein koloriertes Bild eines Schwarzwaldhäuschens aufs Papier,
das ein Maler mit geſunden Händem in der kurzen Zeit gewiß nicht
beſſer hätte bieten können. Auch ſonſtige Verrichtungen, die man glaubt,
ohne Hände nicht ausführen zu können, erledigt Raffael mit
ſtaunens=
werter Leichtigkeit. Selbſt auf muſikaliſchem Gebiet (Zitherſpiel) gab er
uns Proben ſeines Könnens zum Beſten. Ein Beſuch dieſer Vorſtellung
iſt demnach beſtens zu empfehlen.
* Brandbericht. Am 24. September ds. Js., nachts 11.57 Uhr, wurde
der Feuerwehr durch das Polizeiamt gemeldet: „Feuer Rheinſtraße 48”
(Hotel Köhler). Bei Ankunft der Wache ſtand bereits der größte Teil
des Dachſtuhles in Flammen. Die Ausdehnung des Feuers erforderte die
Benutzung mehrerer Schlauchlinien, womit das Feuer nach ½ſtündiger
Tätigkeit begrenzr und weitere Gefahr beſeitigt war. Vollſtändiges
Ab=
löſchen des Brandherdes beſchäftigte die Mannſchaften bis 1½ Uhr,
wo=
nach die Wache abrücken konnte. Weiteres Aufräumen der Brandſtätte
geſchah durch Mannfchaften der Wecberlinien. Eine Brandwache von
ſechs Mann wurde beordert. Der Schaden iſt hauptſächlich
Gebäude=
ſchaden. Die Entſtehungsurſache konnte nicht feſtgeſtellt werden. Das
Kommando.
+ Arheilgen, 24. Sept. In der unter Berufung auf Artikel 104, 3
der Landgemeindeordnung anberaumten Sitzung des
Ortsvorſtan=
des legte der Vorſitzende gegen den Inhalt der in den verſchiedenen
Blättern gegen ſeine Perſon erhobenen Einwürfe Verwahrung ein. Die
neu zu erbauende Brückenwage ſoll wieder an derſelben Stelle errichtet
werden, und wurden die Maurerarbeiten hierzu dem Gg. Weſp vergeben.
Die bei dem Neubau der Faſelwarterwohnung entſtehenden Arbeiten
wurden den vereinigten Handwertsmeiſtern bzw. dem Wenigſtnehmenden
übertragen. Die Frage der Erbauung von Wohnhäuſern zur
Linde=
rung der Wohnungsnot wurde vertagt. Das gleiche geſchieht mit der
Reparatur des Schlauchturmes am Gemeindeſpritzenhaus, ſowie mit
der Pflaſterung des Hoſes daſelbſt. Die Umänderung der
Floßrinnen=
anlage am Kirchweg wird der Tiefbaukommiſſion überwieſen. Weiter
wird das Ausweißen der Säle im Schulhauſe in der Mühlſtraße
be=
ſchloſſen. Für das Oberſchleſiſche Hilfswert werden 500 Mark bewilligt.
Betr. Eröffnung eines Kurſes der Wanderhaushaltungsſchule ſoll mit
der Leiterin Fräulein Maher verhandelt werden. Mit der Frage der
Waſſerleitung noch dem Baubezirk Kranickſtein ſoll ſich die
Finanzkom=
miſſion mit Hinzuziehung des Gemeinderats Spengler befaſſen. Zu den
Beſtimmungen über die Vergnügungsſteuer beſtimmt der Gemeinderat,
die ſeitherigen Ortsſatzungen unter Berüchſichtigung der
reichsgeſetz=
lichen Vorſchriften beizubehalten.‟ Das Geſuch der Freireligiöſen
Ge=
meinde um Uebernahme der Koſten für den Religionsunterricht geht an
eine Kommiſſion. Die Vergütung für den Bürgermeiſter wird nach
den Richtlinien feſtgeſetzt. Zum Vertreter für den Gemeindekontrolleur
wird Gemeinderat Nungeſſer gewählt. Das Baudarlehen für den
Neu=
bau Schloſſer=Volk findet Genehmigung.
Arheilgen, 24. Sept. Theater. Am Samstag fand hier eine
Aufführung des Luſtſpiels von Schönthan und Kadelburg: „Der Herr
Senator” durch die Heſſiſche Landeswanderbühne ſtatt. Die
Auf=
führung geſtaltete ſich zu einem durchſchlagenden Erfolg für alle
Mit=
wirkenden. Adolf Jordans Wiedergabe des „Senator Anderſen” iſt
eine Meiſterleiſtung und weckte Stürme von Heiterkeit. Ihm iſt auch
die trotz einfacher zu Gebote ſtehender Mittel überaus gefällige
Auf=
nachung des Ganzen zu danken. Ebenbürtig zur Seite ſtanden ihm
Chriſta Mattner als „Agathe”, die über reiche äußere und innere
Mittel verfügt, die ſie die anſpruchsvolle Rolle ausgezeichnet
durch=
führen ließen, ſowie Herr Neinhold Momber als Mittelbach: und
ebenſo rühmenstvert vereinigten ſich die übrigen Mitwirkenden, die
Da=
men Wigge, Hilburg, Forſt, ſowie die Herren Schwall und Brückner zu
einem Luſtſpiel=Enſemble, das jeder großen Bühne würdig geweſen
wäre. Die Aufführung wacht nicht nur den Mitwirkenden alle Ehre,
ſie iſt auch ein erfreulicher Beweis für die Leiſtungsfähigkeit der
Landes=
wanderbühne, vor allem auf dem Gebiete des Luſtſpieles.
— Arheilgen, 26. Sept. Der hieſige
Männergeſang=
berein „Eintracht” veranſtaltete am Sonntag ſein diesjähriges
Herbſtfeſt, beſtehend aus Tanz, Preisſchießen, Speerſtoßen u. a., das
in alben Teilen einen ſehr ſchönen Verlauf nahm. Ganz beſonders zu
erwähnen ſind die verſchiedenen Chöre, die unter Leitung ſeines neuen
umſichtigen Dirigenten, Herrn Obermuſibmeiſter H. Hauske, ſehr gut zu
Gehör gebracht wurden.
— Fränkiſch=Crumbach, 24. Sept. Man ſchreibt uns: Der 1781
ver=
ſtorbene hannoverſche Miniſter Ludwig Eberhard v. Gemmingen
hatte in ſeinem Teſtamente verſchiedene Legate ausgeſetzt, u. a. auch
Stiftungen verfügt zugunſten „des Kirchen=, Schul= und
Armen=
weſens in Fränkiſch=Crumbach‟. Die Zinſen dieſer Stiftungen werden
alljährlich beſtimmungsgemäß verwandt. Nun hat die Kaſſe dieſer ſog.
Hannoverſchen Stiftung, deren Verwaltung zur Zeit der kunſtſinnige
Pfarrer Meiſinger führt, Notgeldgutſcheine im Werte von
10, 25, 50 Pf. und in zwei Scheinen von je 1 Mark herausgegeben. Es
lohnt ſich, auf dieſe ſchönen und künſtleriſchen Scheine aufmerkſam zu
machen. Die Vorderſeite, bei allen Scheinen gleich, trägt, abgeſehen von
der Wertangabe, in vorzüglicher Wiedergabe das Bild des
Roden=
ſteiners von dem bekannten Denkmal in der Kirche zu Fränkiſch=
Crum=
bach. Daneben ſind die Wappen der Familien v. Rodenſtein und
v. Gemmingen und Abbildungen der Ruine Rodenſtein ſelbſt,
ſo=
wie der traulichen Crumbacher Dorfkirche zu ſehen. „Auf den Rückſeiten
der Scheine findet man in gleich künſtleriſcher Wiedergabe den
geiſter=
haften Zug des Rodenſteiners; man ſieht ihn, wie er in der
Kains=
bacher Schmiede ſein Schwert ſchmieden läßt, und man ſieht ihn, wie
er einſam immer noch zu des Reiches Ehr durch die Lüfte reitet. Weiter
ſind auf den Rückſeiten der Scheine abgedruckt jeweils den Bildern
ent=
ſprechende Strophen des bekannten Scheffelſchen Rodenſtein=Liedes: „E3
regt ſich was im Odenwald”; erfreulicherweiſe aber ohne den modernen
verballhorniſierenden Zuſatz „Rum, plum, plum‟. Es iſt auch die Zeile
der Strophe 5 zu leſen: „Der Wind vom Rhein, der gefällt mir nicht”.
— Entworfen ſind die Scheine von dem Frankfurter Künſtler Carlos
Tips.
wd. Rüfſelsheim, 27. Sept. Die Gefahr eines Streike3
in der Rüſſelsheimer Metallinduſtrie iſt beſeitigt.
Am Samstag vormittag fand innerhalb der Arbeiterſchaft der
Opel=
werke eine Abſtimmung darüber ſtatt, ob am Montag, den 27.
Septem=
ber, in den Streik getreten werden ſoll oder nicht. Es ſtimmten 1800
Arbeiter gegen den Streik und 1200 dafür. Nach dem Ergebnis der
Ur=
abſtimmung findet ſonach eine Betriebsſtillegung nicht ſtatt.
wd. Mainz, 27. Sept. Zwei Ehrentafeln, die zum
Gedächt=
nis an die im Kriege gefallenen Mitglieder der iſraelitiſchen Gemeinde
in Mainz in der Hauptſynagoge angebracht worden ſind, wurden am
Sonntag enthüllt. Der Predigt des Rabbiners Dr. Levy gingen
feier=
liche Geſänge und Orgelſpiel voraus und folgten. Die Namen der 66
jungen Männer wurden verleſen. Auch auf den Gedenktafeln ſind die
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Boris Godunow” muſikaliſches Volksdrama in neun
Bildern von M. P. Mouſſorgsky. Bearbeitet und
inſtru=
mentiert von N. Rimsky=Kortſakow. Dramaturgiſche
Neu=
bearbeitung von Dr. Ernſt Lert. Erſtaufführung im
Frank=
furter Opernhaus als erſtes Meſſefeſtſpiel am 25. Sept.
Zum Verſtändnis des Mouſſorgskyſchen Werkes iſt eine
ziemlich genaue Kenntnis der ruſſiſchen Geſchichte, der Tatſachen
und Legenden vom falſchen Dimitri unerläßlich. In Rußland
ſind dieſe Sagen jedem ſo geläufig, wie in Deutſchland das
Nibelungenlied, wie in Frankreich das Rolandslied. Aber
ge=
rade die Kenntnis der ruſſiſchen Geſchichte iſt bei uns ſehr
lücken=
haft, und es wird nur wenige geben, die die Hiſtorie vom
fal=
ſchen Dimitri, den Stoff der Dramenfragmente „Demetrius”,
Schillers und Hebbels kennen. Aber nicht nur ihnen dürfte die
Erkenntnis des dramatiſchen Geſchehens im „Boris Godunow”
ſehr ſchwer fallen; auch denen, die dieſe Sagen einigermaßen
kennen, dürfte es nicht leicht ſein, durch das Gewirr des
drama=
tiſchen Aufbaues Mouſſorgskys zu finden. Der Dichterkomponiſt
hat ſich ſein Textbuch aus dem Puſchkinſchen Drama reichlich
mangelhaft zuſammengeſtoppelt. Die nebeneinanderlaufenden
Handlungen, die Boris=Fabel und die falſche Dimitri=Fabel, ſind
in ſo buntem Gemiſch verarbeitet, daß man ſich gar nicht mehr
daraus herausfindet. Dr. Ernſt Lert der Bearbeiter der hier
aufgeführten Faſſung, ging nun dramaturgiſih von dem Prinzip
aus, die beiden Handlungen ſo weit von einander getrennt zu
einer abgeſchloſſenen Entwicklung zu führen, bis ſie ſo weit
ge=
diehen ſind, daß ſie ineinandergreifen müſſen. So iſt es ihm
ge=
lungen, den Gang der dramatiſchen Handlung klarer zu
geſtal=
ten, als dies die früheren Aufführungen in Karlsruhe und
Stuttgart getan hatten. Ganz einwandfrei verſtändlich wird
jedoch das Werk auch jetzt nicht — es wird es auch nie werden.
Was Dr. Lert jedoch geleiſtet hat, iſt hoher Anerkennung wert,
denn in der jetzigen Form ſtößt die Wiedergabe der Oper
wenig=
ſtens in textlicher Beziehung nicht mehr auf völlige
Verſtändnis=
loſigkeit.
Um die Handlung rankt ſich eine große Anzahl epiſcher und
lyriſcher Szenen, die den Gang allzuſehr verſchleiern und
hem=
men. Wenn es Dr. Lert auch ausgezeichnet verſtanden hat, das
dramatiſche Leben zu wecken, ſo konnte doch auch er dieſen
Grundfehler nicht reſtlos beſeitigen, da ihm die Partitur
Mouſ=
ſorgskys hier unzerreißbare Ketten anlegte. Und dieſe Muſik
durfte natürlich nicht vergewaltigt werden. Lobenswert iſt end=
lich noch die textliche Reviſion, die Dr. Lert der fürchterlichen
Ueberſetzung Mar Lippolds angedeihen ließ.
Was nun die muſikaliſche Seite der Oper angeht, ſo
müſſen wir dieſe nach einmaligem Hören beſchreiben. Den
Ein=
druck, den ſie uns hinterließ, zu ſchildern, iſt recht ſchwierig.
Eine tiefe Wirkung ging nicht von ihr aus, und doch ſchlug ſie in
Bann, doch feſſelte ſie. Aus jedem Takt klingt das Nationale,
das ruſſiſche Milieu. Und doch iſt die Muſik eigentlich gar nicht
milieumalend. Wir finden z. B. nirgends eine Wiedergabe von
Naturſtimmungen. Sie untermalt die Vorgänge auf der Bühne,
ſie geſtaltet die Seelenkämpfe der agierenden Perſonen.
Beſon=
ders deutlich tritt dies bei dem Entſchluß der Thronurſupation
Griſchkas und bei den Viſionen der Ermordungsſzene im Geiſte
Boris” zutage. An dieſen Stellen und in dem Liebsduett
Marinas=Griſchkas erhebt ſich die Muſik ſowohl erfinderiſch als
auch ausdrücklich zu beachtenswerter Höhe. Auch der Tod Boris”
iſt muſikaliſch prägnant geſtaltet. Ungemein charakteriſtiſch ſind
die eingewobenen Volkslieder — ich denke an das Chorlied inn
Zimmer Marinas, an die Schelmenliedchen der Wirtin und des
einen Bettelmönches und an das entzückende Kinderliedchen,
das Feodor mit ſeiner alten Amme ſingt. Sonſt erſchien uns
die Muſik ziemlich indifferent.
Dr. Lerts Infzenierung erwuchs in erſter Linie aus der
Partitur, in zweiter aus ſeiner Umgeſtaltung der Buches. Sie
war von jenem Geiſte echter Künſtlerſchaft, reſtloſen Einſetzens
für das Werk gezeichnet, die ſeinen Inſzenierungen den Stempel
aufdrücken. (Der Abgang des Volkes beim Einzug Dimitris
konnte uns in ſeiner allzu rhythmiſchen Prägnanz allerdings gar
nicht gefallen.) Die Titelrolle gab Herr vom Scheidt.
Darſtel=
leriſch verkörperte er den dämoniſchen Gewaltmenſchen, den
unter dem furchtbaren Schuldbewußtſein zuſammenbrechendem
Deſpoten prachtvoll; geſanglich jedoch litt ſeine Rolle unter einem
allzu naturaliſtiſchen Sprechgeſang, der zeitweiſe völlig
unver=
ſtändlich blieb. Herr John Gläſer ſang und ſpielte den falſchen
Dimitri mit der ihm eigenen breiigen Tongebung und Indolenz.
Was deutlich, verſtändlich und klar ſingen heißt, können unſere
meiſten Mitglieder von Herrn Walter Schneider lernen, der dem
Pimen eine würdige Verkörperung gab. In kleineren Nollen
ſetzten Elſe Gentner=Fiſcher (Mariana), Magda Spiegel (Amme),
Hermann Schramm und Richard von Schenk (Bettelmönche) und
Adolf Jäger (Schuiskij) ihre ganze Künſtlerſchaft ein: Am Pult
waltete Dr. Ludwig Rottenberg ſeines Amtes mit Umſicht
und echtem Verſtändnis für die Mouſſorgskyſche Partitur.
Willy Werner Göttig.
Namen eingraviert. Der eindrucksvollen Feier wohnten Vertreter der
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, viele Angehörige anderer religiöſer
Bekenntniſſe und zahlreiche Mitglieder der iſraelitiſchen Gemeinde bei.
Worms, 26. Sept. Die Sachſchäden der Oppauer
Kata=
ſtrophe in Worms laſſen ſich jetzt erſt überblicken und ſind weit
höher, als anfänglich augenommen wurde. Der Schnden in der Stadt
allein beträgr über 2,5 Millionen Mark. Einzelne Firmen haben
Ver=
luſte von 100—150 000 Mk. zu verzeichnen. Eine große Anzahl Geſchäfte
hat Einzelſchäden von 50—80 000 Mk. Die Heſſiſche Brandverſicherung
hat die ganze oder teilweiſe Uebernahme von Entſchädigungen abgelehnt.
Auch die Glasverſicherungen treten für die entſtandenen Verluſte nicht
ein, es ſei denn, daß die Beſitzer geſondert auch gegen Exploſionsſchäden
verſichert waren. Dies iſt fedoch bis auf wenige Ausnahwen nicht der
Fall. In Worms und in den Vororten iſt eine Anzahl Kinder, die
ſämt=
iche Angehörigen verloren haben, aufgenommen worden. Die
ſelbſtän=
digen Kaufleute und Gewerbetreibenden haben beſchloſſen, in
Gemein=
ſchaft mit der Handelskamner bei der Landes= und Reichsvegierung
vorſtellig zu werden, damit der Staat für die Schäden aufkommt.
Gießen, 26. Sept. Wiederbeſetzung des geographiſchen
Lehrſtuhls an der Landesuniverſität. Wie die
Hoch=
ſchulkorreſpondenz erfährt, iſt zur Wiederbeſetzung des durch Ableben
des Geheimen Hofrats Prof. W. Sievers erledigten Lehrſtuhls der
Geographie an der Univerſität Gießen ein Ruf an Profeſſor Dr. Friedr.
Klute in Kiel ergangen. Dr. Klute, bisher Privatdozent in
Göttin=
gen, dem vom 1. Oktober d. J. ab das Ordinariat der Geographie in
Kiel als Nachfolger von Profeſſor Wecking übertragen wurde, iſt aus
Freiburg i. B. gebürtig. Er ſtudierte ebenda, ſowie in München,
be=
ſonders bei L. Neumann. 1912 nahm er an der Expedition zur
Erfor=
ſchung des Kilimandſcharo teil und unternahm im Anſchluß daran
Rei=
ſen in Südafrika. 1914 wurde er Aſſiſtent am Göttinger Geographiſchen
Seminar und erwirkte bald darauf ebenda ſeine Zulaſſung als
Prwat=
dozent. Klutes Sxezialarbeitsgebiet iſt phyſiſche Geographie,
Friedberg, 25. Sept. Eiſenbahners Tod. Samstag
vor=
mittag wurde an der Hanauer Streche an der Aſſenheimer Brücke der
Bahnwärter Steinmeyer im dichten Nebel vom Frühzuge
über=
ſahren. Er war ſofort tot.
Reich und Ausland.
T.U. München, 26. Sept. Rekordziffern vom
Oktober=
feſt. Wie die Blätter melden, ſind am Samstag und Sonntag allein
auf dem hieſigen Hauptbahnhof über 125 000 Fremde angekommen. Am
Starnberger Bahnhof und am Oſtbahnhof dürften mindeſtens auch je
10 000 Menſchen angekommen ſein. Wenn man nun die Tauſende
ein=
rechnet, die zu Fuß oder per Rad hier eintrafen, ſo iſt München in
dieſen Tagen von weit über 150 000 Oktoberfeſtgäſten überflutet worden.
Der Sonntag iſt ohne beſondere Zwiſchenfälle verhältnismäßig ruhig
verlaufen. Der Bierverbrauch auf der Feſtwieſe iſt ſo ſtark, daß von
einer einzigen Brauerei rund 1500 Hektoliter geſtern abend ausgeſchenkt
wurden. Die gleiche Brauerei ſetzt täglich bis zu 8000 Paare
ſelbſt=
gemachter Schweinswürſtchen um.
Weimar, 24. Sept. Der vergoldete Kranz, der kürzlich aus
der Fürſtengruft in Weimar geſtohlen wurde, hat ſich,
wie von dort gemeldet wird, jetzt wiedergefunden. Ein Arbeiter
fand ihn beim Sammeln von Fallobſt zufälligerweiſe in der verdeckten
Kanaliſation an der Berkaer Straße in der Nähe des Friedhofes. Ob
ihn die Diebe dort nur verſteckt hatten, weil ſie ihn dort ſicher glaubten,
oder weil ſie mit ihm nichts anzufangen wußten, bebarf noch der
Auf=
klärung
Parlamentariſches.
s.w. Einberufung des Heſſiſchen Landtages.
Präſi=
bent Adelung hat das Plenum des Landtages zum 4. Oktober, vormittags
10 Uhr, einberufen. Die eigentliche Tagesordnung umfaßt nur ſieben
Punkte, darunter die Regierungsvorlage über die Erhöhung der
Teue=
rungszuſchläge zu dem Grundgehalt und Ortszuſchlag, ſowie zu den
Kinderzuſchlägen. Ferner über die Errichtung einer Förſterſchule und
die Aenderung des Landwirtſchaftskamwergeſetzes. Weitere 45 Punkte,
(als letzter die Schulgeſetznobeile) werden nach Art. 32 der
Geſchäfts=
ordnung zur Kemtnis des Lanötages gebracht.
Proteſt=Kundgebung der chriſtlichen
Gewerk=
ſchaften.
— Zu einer machtvollen Kundgebung für die chriſtliche.
Getverk=
ſchaftsbewegung geſtaltete ſich die vom Landeskartell der
chriſt=
lichen Gewerkſchaften Heſſens nach Mühlheim a. M.
einberufene Verſammlung. Der erſte Redner, Herr Gewerbchaftsſekretär
Weſp, führte aus, daß man heute Stellung nehmen müßte negen
Leute, die noch vor einigen Wochen auf der Straße demonſtriert hätten,
um die Freiheit zu ſchützen. Man ſucht andersdenkende Arbeitskollegen
durch Gewalt in die „freien” Gewerkſchaften zu zwingen, oder im
Ver=
weigerungsfalle macht man die chriſtlichen Arbeiter brotlos. Aber dieſe
Terroriſten werden ſich täuſchen; die chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung
wird ihre Mitglieder zu ſchützen wiſſen, auch in Heſſen, wo man glaubt,
den chriſtlichen Arbeiter vogelfrei erklären zu können. Die chriſtliche
Gewerkſchaftsbewegung iſt auch in Heſſen trotz Tervor und dem
Ge=
ſchreibſel mancher Parteifanatiker vorwärts gekommen.
Hierauf ergriff der zweite Redner, Landesſekretär Felder, das
Wort; Wir ſind — ſo führte er aus — in dieſer ſchweren Zeit
zuſam=
mengekommen, um zu proteſtieren in dieſer Stunde, wo
Hun=
derte von unſeren Brüdern in Oppau in tiefſtes Elend verſunken, wo
Hunderte Familien ihrer Ernährer beraubt und Hunderte von armen
Waiſen um Vater und Mutter jammern, und in dieſer Stunde müſſen
wir proteſtieren gegen den Terror, gegen die Unterdrückung und
gegen die Geſinnungsſchnüffelei der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften.
In der ſozialdemokratiſchen Preſſe lieſt man immer von Freiheit,
Eleich=
heit und Schutz der Verfaſſung. Und was tun die ſozialdemolratiſchen
Gewerkſchaften? Sie unterdrücken die Arbeiter, die aus
Weltanfchau=
ungsgründen nicht zu ihnen gehen. Vom Betriebsrat wird gefragt nach
ſeiner Pmteizugehörigkeit, nach dem religiöſen Bekenntnis und nach der
Preſſe, die er lieſt. Gehört er keiner linksſtehenden Partei m, ſo kann
er”gehen und ſehen, wie er ſeine Familie weiter ernihren kann. § 159
der Reichsverfaſſung verbürgt die volle Freiheit jeden deutzſchen
Staatsbüirgers, und dieſe Verfaſſung, die die Sozialdemokraten ſelbſt mit
geſchaffen haben, wird hier mit den eigenen Füßen getreten. Wir
müſ=
ſen ſcharf gegen dieſe Auswüchſe angehen. Wehe dem deutſchen Volke,
wenn die roten „Freiheitshelden” die abſolute Macht bekämen. Wir
verwerfen die Diklatur von rechts und von kiuks; wir wollen nichts
weiter haben als unſer Recht und unſere Freiheit ais Menſchen und
Staatsbürger. Wir brauchen Ruhe, Freiheit und Religion.
Als dritter Rédner ergriff Herr Landtagsabgeordneter Knoll das
Wort. Unter anderem führte er folgendes aus: Wir leben zwar in
einem demokratiſchen Staate, der die Freiheit will auf auen Gebieten —
aber was für eine Freiheit? Die ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften
ol=
len eine Freiheit für ſich, aber nicht für die chriſtlichen Arbeiter. Es
gibt zwar Geſetze, die die Arbeiter ſelbſt mit geſchaffen haben; die
Reichsverfaſſung gibt Freiheit für Jedermann, und dennoch werden den
chriſtlichen Arbeitern, wenn ſie ſich chriſtlich organiſieren wollen,
Skla=
venketten angelegt. Wir haben heute nach der „glorreichen” Rebolution
im Deutſchen Reiche zwei Arten von Menſchen, die eines wirtſchaftlichen
Eingriffes bedürfen. Solche die im Geld ſchwimmen und ſolche, denen
es kaum fürs Salz reicht. Und gevade durch die Bekämpfung innerhalb
der Arbeiterſchaft wird dieſe Kluft noch dertieft, der Kapitalismus aber
geſtärkt. Das Los des Arbeiters iſt heute ſchon überaus traurig genug.
Für uns als chriſtliche Arbeiter heißt es jetzt, mitzuarbeiten, daß wir
wieder aus dieſem Chaos herauskommen. Darum nicht irremachen.
laſſen von den Terroriſten. Schließt Euch als chriſtlich Geſinnte mehr
und wehr zuſammen in chriſtlichen Organiſationen. Wehrt Euch gegen
die religions= und gottloſen Verbände, haltet zu Eurer Preſſe, die
ein=
tritt für unſere Ideale; die aber als Gegenleiſtung fordern darf, daß
Ihr ſie haltet und für ſie Propaganda macht. Wer an ſich ſelbſt glaubt,
dem gehört die Zukunfk.
Lautes Bravo und großer Beifall wurde allen drei Rednern zuteil,
— Die Diskuſſion legte Zeugnis davon ab, daß die chriſtlichen
Arbeiter nicht gewillt ſind, ſich dem Terror zu beugen. Die
Diskuſſions=
redner Wingender, Stähle, Ritter, Gerfelder, Vetter,
ſie ale ſprachen im Namen ihrer Ortsgruppen die Erwartung aus, daß
auch die Heſſiſche Regierung dieſen Terrorhelden ein Halt zurufen werde.
In ſeinem Schlußworte ſtellt Herr Weſp feſt, daß ſich die
chriſt=
liche Arbeiterſchaft Heſſens nicht irremachen läßt an ihrer Ueberzeugung
Treue gegen Treue; als chriſtliche Männer und Frauen wollen wir
zu=
ſammenſtehen, feſt zur eigenen Organiſation halten. Wir ſind freie
Arbeiter, wir brauchen ſie nicht und bedanken uns für eine
ſozialdemo=
kratiſche Bevormundung. Mit dem Mahnrufe „Auf zum Kampfe für
unſere chriſtlichen Gewerkſchaften!” ſchloß er dann die Verſammlung.
Die Nachforſchung nach den Mördern Erzbergers.
Stuttgart, 24. Sept. Der Vorſtand des württembergiſchen
Lan=
despolizeiamts, Oberregierungsrat Klaiber, hat heute vor Vertretern
der Preſſe Mitteilungen über den Gang und Verlauf der Nachforſchungen
über die Mörder Erzbergers gemacht, wodurch die bisher bekannten
Ein=
zelheiten nicht unweſentlich ergänzt werden. Auf die erſten
Spu=
ren der beiden Täter kam man dadurch, daß die Gaſtwirtsleute im
Gaſthof zum Hirſchen in Oppenau, einem verhältnismäßig
unbedeutenden Gaſthaus, wo die beiden unter falſchem Namen vom 21.
bis 26. Auguſt wohnten, ſich nachträglich der beiden Touriſten
erinner=
ten. Nach den Angabem des Dienſtmädchens des Gaſthofs, das beim
Rummer 26?
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. September 1921.
Seite 4.
Aufräumen des Zimmers mehrere zerriſſene und ſtark zerknüllte
Papier=
fetzen in den Garten ſowie in den vorbeifließenden Bach geworfen hat,
wurden dieſe Papierſtücke aufgeſucht, zuſammengeſetzt, und es ergab ſich
hierbei, daß auf einem Zettel eine Reihe von
Telephonadreſ=
ſen aufgeſchrieben war, ſo vom katholiſchen Geſellenhaus in
Stuttgart, vom Sekretariak der Zentrumspartei in Stungart, vom
Jordanbad in Biberach und von der Abtei Beuron. Die anderen
im Bach gefundenen Papierreſte ergaben nach ihrer
Zu=
ſammenſtellung unter anderem die Mitgliedskarte eines kaufmänniſchen
Vereins in Hamburg, laudend auf den Namen Heinrich
Schulze wodurch der richtige Name des einen der Täter
feſtgeſtelt werden konnte. Die Nachforſchungen nach den
Telephonnum=
mern ergabew, daß die Täter auf telephoniſche Anfrage vom Gaſthof zum
Engel in Ulm aus in Beuron die Auskunft erhielten, daß Erzberger nach
dem Renchtal abgereiſt ſei. Einige weitere Papierfetzen führten nach
einer Reihe von Städten, wie München, Regensburg, Saälfeld.
Düſſel=
dorf, wo gleichfalls eingehende Erhebungen angeſtellt wurden. Das
Ver=
fahren iſt zurzeit noch nicht abgeſchloſſen. Es ſteht aber feſt, daß Schulz
und Tilleſſen die Täter ſind, und daß ſie jedenfalls Mitwiſſer
und Begünſtiger hatten, wenn es ſich dabei auch nur um einen ſehr kleinen
Kreis von Perſonen handelt, der die Untergruppe eines Geheimbundes
bildet, bei dem auch mehrere Angehörige der Marinebrigade Ehrhardt
beteiligt ſind. Aus den in den früheren Wohwungen des Schulz und
Tilleſſen gefundenen Papieren und dem ſonſtigen Material, das inzwiſchen
aufgefunden wurde, ergaben ſich aber keinerlei Anhaltspunkte
für Beziehungen der beteiligten Perſonen zu irgen” einer pglitiſchen
Partei.
Beſprechungen des Reichskanzlers mit den
Parteiführern.
Die Wiesbadener Verhandlungen und die
Negierungs=
umbildung.
Berlin, 26. Sept. Heute vormittag fanden zwiſchen dem
Reichskanzler und den Führern der
Koalitions=
parteien Beſprechungen ſtatt, in denen Rathenau über
die Verhandlungen mit Loucheur Bericht
er=
ſtattete. Später wurden auch die Führer der
Oppoſitions=
parteien über die Wiesbadener Verhandlungen informiert. Die
Beſprechungen ſparen vertraulich. Die Frage einer
Regie=
rungsumbildung wurde nicht erörtert. Blättern zufolge findet
heute nachmittag in der Reichskanzlei eine Beſprechung der
Führer der Koalitionsparteien mit dem Reichskanzler über die
aügenteine politiſche Lage ſtatt. Wie die Blätter glauben,
wer=
den Erörterungen über die Verbreiterung der bisherigen
Re=
gierungskoalition im Vordergrunde ſtehen. Ueber die Haltung
der Deutſchen Volkspartei zu der Verbreiterung der
Regierungs=
baſis berichten mehrere Blätter, daß die Forderungen der
Deut=
ſchen Volkspartei, falls man an ſie herantritt, weniger in
Per=
ſonal= oder Reſſortforderungen, als in der Forderung einer
Aufſtellung des ſachlichen Programms zur Löfung der aktuellen
Fragen, namentlich auf finanziellem Gebiete liegen. Man würde
ſich zur Mitarbeit nur bereitfinden, wenn energiſche Mittel
an=
gewandt werden, um das Elend der Reichsfinanzen zu beſeitigen.
Bayern und das Reich.
Eine amtliche Münchener Meldung.
München, 26. Sept. (Wolff.) Amtlich wird mitgeteilt:
Das Ergebnis der zwiſchen der bayeriſchen Staatsregierung
und der Reichsregierung gepflogenen Verhandlungen über den
Erlaß der Reichsregierung vom 29. Auguſt und über die
Auf=
hebung des Ausnahmezuſtandes in Bayern wird am Dienstag
nachmittag der Gegenſtand von Beratungen im
Verfaſ=
ſungsausſchuß des Landtages ſein. Um der
verfaſ=
ſungsmäßigen Entſcheidung des Landtages nicht vorzugreifen,
wurde bisher von der Veröffentlichung des Wortlautes der
Ab=
machungen Abſtand genomnen. Bedauerlicherweiſe wurde, da
durch eine Indiskretion eine unrichtige Veröffentlichung der
Ab=
machungen erfolgte, der Eindruck erweckt, als ob nach den jetzt
getroffenen Vereinbarungen der Reichsminiſter des Innern
ſelbſtändig Verfügungen erlaſſen könne und daß den
Landes=
behörden das Recht der Beſchwerde an den Reichsratsausſchuß
zuſtehe. Das iſt falſch. Es wurde im Gegenteil tarſächlich
vereinbart, daß die Landeszentralbehörden allein das
Recht zum Erlaß von Verboten hat. Dem
Reichs=
miniſter des Innern iſt lediglich das Recht eingeräumt, an die
Landeszentralbehörde das Erſuchen um Erlaß von Verboten
und Beſchlagnahmen zu richten. Wenn die
Landeszentral=
behörde glaubt, einem ſolchen Erſuchen nicht Folge leiſten zu
können, ſo tritt eine ſchiedsrichterliche Entſcheidung der
födera=
tiven Inſtanz, des Reichsratsausſchuſſes ein.
Zur Kabinettsbildung in Bayern.
TU. München 26. Sept. Der Vorſitzende der
Landtags=
fraktion der Bayeriſchen Mittelpartei und der Deutſchen
Volks=
partei Dr. Hilpert veröffentlichen eine Erklärung in der
Parteikorreſpondenz, in der es zum Schluß heißt: Die
Koali=
tionsparteien und der Miniſterpräſident ſind an uns
herangetre=
ten mit dem Zwveck, uns zum Eintritt in die Koalition zu
be=
wegen. Die Koalitionsparteien haben in ſtrikter Form die
Zu=
ſammenarbeit mit uns abgelehnt und damit die bisherige
Einheitsfront all er nicht marxiſtiſchen
Par=
teien zerſprengt. Alle anderen Behauptungen ſind vor=
Dantefeier im Landestheater.
N. Umrahmt von Orcheſterwerken ſtand im Mittelpunkt der
Erinnerungsfeier ein knapper, aber inhaltsreicher und feſſelnder
Vortrag von Alerander von Gleichen=Rußwurm. Er ſchilderte,
wdie ſich Dantes Perſönlichkeit uns völlig in ſeiner „Göttlichen
Komödie” zeigt, obgleich der Einzelne in jener Zeit noch wenig
aus dem Rahmen ſeiner Umgebung tritt. Mit Dante beginnt
der nationale Gedanke in Europa. Alles Denken, Wiſſen,
Emp=
finden und Glauben ſeiner Zeit trägt er in dieſem einen Werke
zuſammen, das überall vom Lob der Mutterſprache, von
glühen=
der Heimatsliebe erſüllt iſt. Urſprünglich gedacht als hohes
Loblied Beatrices, wüchſt es über dieſe Aufgabe hinaus, der
Dichter gedenkt die Menfchheit mit ſich hinaufzuheben, zu fördern
und zu veredeln. So wird die „Göttliche Komödie” in ihrer
Ge=
ſamtbedeutung eine Allegorie des Aufſtiegs der Menſchen zum
Göttlichen, zu Erlöſung. Zugleich aber wurzelt Dante doch
wie=
der völlig in ſeiner Umgebung, und kaum kann man das
Rela=
tivitätsgeſetz der Zeit deutlicher fühlen, als in ſolchen großen,
ewigen Dichtungen. Ueberall ſpielen die politiſchen
Augenblicks=
zuſtände in das Werk hinein, Dante legt ſeine Anſicht über den
Zweck des Staates nieder, der ebenſo zur irdiſchen Glückſeligkeit
verhelfen ſoll, wie der religiöſe Glaube zur himmliſchen. Ein
Sonett ſchloß den wertvollen Vortrag.
Glucks Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis” mit ihrer
vor=
nehmen, klagenden Einleitung und dem feſtlichen Allegroſatz
hatte begonnen, nun folgte Lifzt mit ſeiner 1856 entſtandenen
großen zweiſätzigen Dante=Sinfonie. Selbſtverſtändlich iſt die
Muſik nicht imſtande, allen einzelnen Szenen nachzugehen, ſie
folgt den mutſikaliſch ausdrückbaren Grundſtimmungen, läßt aber
Einzelzüge zuweilen hervortreten. Das drohende Thema der
Bläſer leidet die Schilderung der Höllengugalen ein, von dem
Altmeiſter malender Tonkunſt in Farben und Rhythmen
unheim=
lich und tieferſchütternd dargeſtellt. Unterbrochen wird dieſe
Hauptſtimmung durch den weichen, zarten Zwiegeſang, in dem
das edle Paar Franzeska und Paolo geſchildert wird.
Ver=
geiſtigt und erhebend iſt der zweite Satz: durch Nacht zum Licht.
Ein religiöſes Hauptthema wechſelt mit weichen Melodien, ein
ſehnſüchtig ringender, dann wieder reſignierter fugierter Teil
ſchließt ſich an, und die Vollendung deutet das im ſtrengen
Chor=
ſtil von Frauenſtimmen geſungene kirchliche Magnificat an, von
buntbewegtem Orcheſter begleitet. Liſzt Genialität tritt
über=
all hervor, ſeine ideale Begeiſterung und ſeine Großzügigkeit,
indeſſen ſteht die Dante=Sinfonie an Geſchloſſenheit und
Voll=
endung zweifellos gegenüber der Fauſt=Sinfonie zurück. Die
Wiedergabe unter Herrn Ballings begeiſterter und
lebens=
voller Leitung war ausgezeichnet, das Orcheſter gab ſein Beſtes
wie auch der Chor. Der Beifall war warm und herzlich, die Feier
hätte jedoch beſſer beſucht ſein dürfen.
gebliche Verſuche, die Schuld der Koalitionsparteien auf unſere
Fraktion abzuwälzen.
Der deutſch=amerikaniſche Friedensvertrag.
Neu=York, 26. Sept. (Wolff.) Wie aus Waſhington
gemeldet wird, empfahl Senator Lodge im
Senatsaus=
ſchuß für auswärtige Angelegenheiten dringend die
Rati=
fikation des deutſchen Friedensvertrages. Er
erklärte, der Vertrag enthalte alle Vorbehalte für die Rechte und
Intereſſen der Vereinigten Staaten aus dem Verſailler
Ver=
trage, und zwar in beſtimmterer Form als die Reſolution Knox.
Da es den Vereinigten Staaten durchaus freiſtehe, jede beliebige
Verpflichtung aus dem Verſailler Vertrage übernehmen zu
kön=
nen, würde es als wünſchenswert gelten, daß Amerika in der
Revarationskommiſſion dertreten ſei, wo ſoviel auf dem Spiel
ſtehe, was das amerikaniſche Geſchäft und Amerikas
wirtſchaſt=
liche Wohlfahrt berühre. Er glaube nicht, ſagte Lodge, daß
da=
durch irgendwelche Verpflichtungen nach Art des Bündniſſes
auferlegt werden könnten, man glaube aber auch nicht,
daß irgendeine moraliſche Verpflichtung
be=
ſtehe, die amerikaniſchen Truppen länger am
Rhein zu halten. Er ſei ſicher, daß dazu keine geſetzliche
Verpflichtung vorhanden ſein werde. Lodge verlas alsdann
einen Brief Hardings, worin zu ſchnellem Handeln
aufgefor=
dert wird.
Die Exploſions=Kataſtrophe bei Oppgu.
Die Trauerfeier.
Mannheim, 25. Sept. (Wolff.) Bei der heute
vormit=
tag ſtattgehabten Trauerfeier für die Opfer der
Op=
pauer Kataſtrophe hielt Reichspräſident Ebert folgende
Anſprache:
Hochverehrte Anweſende! In tiefſter Erſchütterung ſtehen
wir heute am Orte der Kataſtrophe, die in der Morgenfrühe des
21. September ganz Deutſchland in Schrecken und Aufregung
verſetzt hat. Mit ſchmerzbewegtem Herzen betrauern wir hier
den Tod ſo vieler pflichttreuer Arbeiter, die dem furchtbaren
Un=
glück zum Opfer gefallen ſind, beklagen wir die bei dem Unglück
verletzten Männer und Frauen, deren Qualen und Schmerzen
wir mitempfinden. Gewaltig iſt die Zahl der Toten und
Ver=
wundeten. Es iſt mir ein dringendes Herzensbedürfnis
gewe=
ſen, zur heutigen äußeren Feier teilnehmender Trauer hierher zu
kommen und den Hinterbliebenen, den Verwundeten und den
Geſchädigten auch von dieſer Stelle aus nochmals die innige
Teilnahme der Reichsregierung und — wie ich ſagen darf —
des geſamten deutſchen Volkes an ihrem Unglück auszuſprechen.
Sie dürfen überzeugt ſein, daß die weiteſten Kreiſe Deutſchlands
mit den Hinterbliebenen der Toten und den zahlreichen
Verletz=
ten in herzlicher Teilnahme mitfühlen. Auch weit über die
Grenzen des Reiches hat das Unglück Widerhall und Teilnahme
geſveckt und aus allen Teilen der Welt ſind
Beileidskundgebun=
gen und Zeichen hilfsbereiten Beiſtandes eingelaufen, die uns
wohltuend berührt haben und für welche ich auch hier nochmals
Gelegenheit nehme, zu danken. Ehrliches Mitgefühl beſchränkt
ſich aber nicht auf Worte. Gleich nach der Kunde von dem
Un=
glück hat ſich überall menſchenfreundliche und brüderliche Hilfe
geregt. Reichs= und Staatsbehörden, Kommunalverwaltungen,
Organiſationen, induſtrielle und finanzielle Unternehmungen,
wie die einzelnen Mitbürger in Stadt und Land haben bereits
erhebliche Beträge zur Vermeidung materieller Not aufgebracht.
Eine Hilfsaktion größten Umfangs hat begonnen und wir
dür=
fen alle hoffen, daß es gelingen wird, den ſo ſchwer vom Unglück
Betroffenen die Sorge um das tägliche Leben abzunehmen.
Hochverehrte Damen und Herren! In eine Stätte blühender
Arbeit, in eine Muſteranſtalt deutſchen Unternehmungsgeiſtes
und deutſchen Arbeitswillens ſind hier uns unbekannte Kräfte
der Zerſtörung mit elementarer Wucht eingebrochen, das
zer=
ſtörend, was Erfindungsgeiſt und Schaffenskraft in jahrelanger
Arbeit erreicht haben. Hart iſt dies Geſchick und doch wird es
uns nicht lähmen in unſerem Entſchluß, das Zerſtörte wieder
aufzubauen. Und wie wir hier trotz des Waltens finſterer
Mächte unerſchüttert ſofort wieder an das Werk gehen werden,
das, was heute hier in Trümmern liegt, morgen wieder
aufzu=
bauen, ſo wollen wir auch im ganzen Volke und im ganzen
Deutſchen Reiche fortfahren, mit feſtem Willen und in harter
Arbeit aller produktiven Kräfte unſer Wirtſchaftsleben wieder
aufzubauen und trotz der harten Schickſalsſehläge, die uns wie
kaum ein Volk in der Weltgeſchichte betroffen haben,
ſchaffens=
freudig uns eine beſſere Zukunft zu erarbeiten.
Der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld führte
aus: Ehrfurcht und Schauer erfaßt den Menſchen, wenn die
Na=
tur der Feſſel ſich entledigt und das Menſchenwerk zerſtört. So
wird denn auch heute dieſe Kataſtrophe eine ernſte Mahnung an
das Vergängliche alles Irdiſchen und eine bedeutſame Mahnung
an das Unvergängliche. Indem er dem Reichspräſidenten für
ſein Erſcheinen und für die Einleitung eines großangelegten
Hilfswerkes dankte, ſchloß er mit dem Ausdruck der Hoffnung,
daß dieſes Beiſpiel den Anſporn zu einer brüderlichen
Vereini=
gung gebe, um dadurch die durch die Furchtbarkeit der
Kata=
ſtrophe betrofſene Bevölkerung zu heben, die Trauernden zu
tröſten, die Ueberlebenden zu ſtützen, die Wunden zu heilen und
die Toten zu ehren.
Nach ihm ſprach der Präſident des bayeriſchen
Landtages in deſſen Namen einige Worte der Teilnahme. —
Staatspräſident Trunk ſprach im Namen der badiſchen
Re=
gierung deren Teilnahme aus und gab der Hoffnung Ausdruck,
daß, wie ſich beim Rettungswerk die umliegenden badiſchen
Städte hervorragend beteiligt hätten, man auch weiterhin
zu=
ſammenſtehen werde, um wieder gut zu machen, was gut zu
machen ſei. — Regierungspräſident v. Chlingenſperg hatte
warme Worte der Teilnahme. Weiterhin dankte er dem
Reichs=
präſidenten, den Reichs= und Staatsbehörden und dem ganzen
deutſchen Volke für die werktätige Teilnahme. — Als letzter
Redner drückte Oberbürgermeiſter Kützer die Trauer und
herz=
liche Teilnahme aus.
Generaldirektor Boſch der Badiſchen Anilin= und
Soda=
fabrik führte aus, daß neue gefahrvolle Aufgaben der Fabrik
harrten. Neue Gewalten der Natur hätten das Unglück
herauf=
beſchworen, und gerade der Stoff, der uns ſoviel Nutzen bringen
ſollte, habe ſich als grimmiger Feind erwieſen.
Erklärungen der Direktion der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik.
wd. Mannheim 25. Sept. Um die Differenzen, die
zwiſchen den verſchiedenen Zeitungen und der Direktion der
Badiſchen Anilin= und Sodafabrik anläßlich von
Informations=
beſuchen entſtanden ſind, beizulegen, fand hier auf Veranlaſſung
des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Gruppe
Südweſt=
deutſchland, zwiſchen den Vertretern des Vorſtandes der
Badi=
ſchen Anilin= und Sodafabrik und Preſſevertretern eine
Kon=
ferenz ſtatt, in der die ſtrittigen Punkte erörtert und eine
voll=
ſtändige Einigung erzielt wurde, ſo daß die Spannung zwiſchen
der Preſſe und der Direktion der Badiſchen Anilin= und
Soda=
fabrik als beſeitigt anzufehen iſt. Im weiteren Verlauf der
Konferenz teilte Direktor Dr. Julius mit, daß die Zahl der
Toten bis heute 310 betrage, in welcher Zahl auch ein
Teil der Vermißten einbegriffen ſei. Im Krankenhauſe und in
der Goetheſchule in Ludwigshafen liegen 325 Verwundete, von
denen vielleicht noch einige ſterben würden, da die meiſten von
ihnen Schädelbrüche davongetragen haben. Was die
Verſor=
gung der Arbeiter anbetreffe, ſo würden ſämtliche Arbeiter des
Oppauer Werkes weiter beſchäftigt, und zwar mit
Notſtands=
arbeiten, und haben damit vollauf zu tun. Dem von dem
Ab=
geordneten Dr. Weiß eingeſetzten Hilfskomitee ſeien von der
Badiſchen Anilin= und Sodafabrik 5 Millionen Mark
überwieſen worden, ferner durch eine Kollekte unter den
Vorſtandsmitgliedern 100 000 Mark. — Die Urſache der
Explo=
ſion iſt noch nicht genau feſtgeſtellt und wird ſich auch niemals
mit Sicherheit feſtſtellen laſſen können, da die am Exploſionsherd
Beſchäftigten nicht mehr unter den Lebenden weilen. Die
An=
gelegenheit beſchäftigt übrigens bereits die Staatsanwaltſchaft,
die gewiß nichts unverſucht laſſen wird, um Aufklärung zu
ſchaf=
fen. Am nächſten Mittwoch werden die beiden hervorragenden
Leiter der ehemaligen militäriſchen techniſchen Verſuchsanſtalt
nach Oppau kommen, um die Unterſuchung einzuleiten. Die
Direktion trage die Verantwortung, aber ſie trage ſie ruhig und
gewiß, denn alles, was ſie tun konnte, um ein Unglück zu
ver=
hüten, ſei geſchehen. Die Zeitungsmeldungen, daß ſich noch
Lebende unter den Trümmern befänden, ſei falſch. Das ganze
Ge=
bäude ſei abgeſucht worden und es befänden ſich keine Lebende
mehr unter den Trümmern.
Gegenüber der Behauptung der Direktion, daß die
Explo=
ſion auf eine Selbſtentzündung der dort lagernden
Ammonſulfat=
ſalpeter=Vorräte zurückzuführen ſei, wird der Wiesbadener
Zei=
tung von zuverläſſiger fachmänniſcher Seite mitgeteilt, daß die
Vorräte an Ammonſulfatſalpeter in Oppau gar nicht
ver=
ſchwunden ſind. Bei der Räumungsarbeit fand man
jeden=
falls dieſe Stoffe noch in beträchtlichen Mengen und in großen
Stücken, ſo daß er zuſammengeſchaufelt und auf Karren
fort=
geſchafft werden konnte. Es ſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß die
furchtbare Exploſion auf ganz andere Urſachen
zu=
rückgeführt werden muß. Es gäbe wiſſenſchaftliche
Fach=
leute, die das Werk Oppau kennen und von der Möglichkeit einer
Knallgasexploſion großen Stils ſprechen.
Knall=
gas iſt eine Verbindung von Waſſerſtoff, der in Oppau viel
be=
nutzt wurde, und Sauerſtoff, wie er ſich in der Luft befindet.
Das Knallgas entzündet ſich leicht und verbrennt ungeheuer
ſchnell zu Waſſer mit exploſidartigen Erſcheinungen. Es ſcheint,
ſo wird der Wiesbadener Zeitung geſchrieben, bisher zu wenig
beachtet, daß in den erſten Berichten der Ueberlebenden geſagt
wurde, daß bei der Exploſion Waſſer auf ſie geſchleudert wurde.
Die Volksernährung durch die Exploſionskataſtrophe
icht beeinträchtigt.
ONB. Mannheim, 25. Sept. Das ONB. hat ſich bei
einer zuverläſſig unterrichteten Stelle über die Folgen der
Op=
pauer Exploſionskataſtrophe auf die Verſorgung der
Landwirtſchaft mit Düngemitteln und damit auf
die Volksernährung erkundigt, da das Oppauer Werk
einen großen Teil der künſtlichen Düngemittel für die deutſche
Landwirtſchaft erzengte. Durch die Exploſionskataſtrophe iſt
natürlich die Erzeugung von künſtlichen Düngemitteln
unter=
brochen, wenn auch nicht ſo lange, wie vielfach angenommen
wird. Die Ammoniakfabrik, die den Stickſtoff nach dem
Haber=
ſchen Verfahren techniſch herſtellt, iſt von der Kataſtrophe nur
in=
direkt in Mitleidenſchaft gezogen. Sie iſt nicht etwa, wie
zu=
erſt fälſchlicherweiſe gemeldet wurde, vernichtet, ſie hat natürlich
Beſchädigungen erlitten, die jedoch in einiger Zeit vollſtändig
beſeitigt werden können. Einen genauen Termin, wann die
Ammoniakfabrik wieder in Betrieb genommen werden kaun,
kann man noch nicht angeben, da noch nicht feſtgeſtellt werden
konnte, welchen Schaden die Apparatur erlitten hat. Auch iſt es
unbedingt erforderlich, daß alle Anlagen, die Hochdruckkeſſel und
Kompreſſoren vor der Wiederinbetriebnahme aufs genaueſte auf
ihre Haltbarkeit geprüft werden. Aus der augenfälligen
Tat=
ſache, daß die Ammonikfarbik nicht zerſtört wurde, geht
übri=
gens klar hervor, daß die Exploſion nicht durch einen
Fabrikationsvorgang hervorgerufen wurde und
uch nicht auf Experimentieren zurückgeführt werden kann, das
die Erhöhung des Atmoſphärendrucks bezweckt haben ſollte. Als
großer Glücksfall kann es bezeichnet werden, daß im Gegenſatz
zum Vorjahre in dieſem Jahr die Verſorgungder
Land=
wirtſchaft mit künſtlichen Düngemitteln
nahe=
zu beendet iſt. Da außerdem die Erweiterung der
Leuna=
werke bei Merſeburg unmittelbar vor dem Abſchluß ſteht, kamn
der Ausfall der Produktion ausgeglichen werden. Die
Volks=
ernährung wird alſo durch das Oppauer Exploſionsunglück nicht
beeinträchtigt, ſo groß auch der finanzielle Schaden für die
Fabrik und das deutſche Wirtſchaftsleben iſt.
Letzte Nachrichten.
TU. Lemberg, 26. Sept. Gegen das polniſche
Staatsober=
haupt Pilſudski, der geſtern der Eröffnung der Lemberger
Meſſe beiwohnte, wurden drei Schüſſe abgegeben.
Pil=
ſudski blieb unverletzt, während ein Begleiter von ihm
mit leichteren Verletzungen davonkam. Pilſudsti begab hierauf
in das Theater, wo ihm große Ovationen dargebracht wurden.
TU. Paris, 26. Sept. Der Credit National iſt autoriſiert
worden, eine Anleihe im Betrage von 3 Milliarden
auszu=
geben. Die Emiſſion erfolgt am 24. Oktober.
Vermiſchtes.
— Kinderfürſorge. Der Deutſche Fröbel=
Ver=
banh wird ſeine diesjährige Hauptverſammlung vom 2.—4. Oktober in
Düfſeldorf abhalten. Unter den zu behandelnden Fragen iſt auch die
Stellungnahme zu den Erziehungsgedanken von Dr. Maria Montoſſori.
Es ſoll nach Berichten aus derſchiedenen Landesteilen eine eingehende
Ausſprache über die bisher geſammelten Erfahrungen in dieſer Methode
ſtattfinden. Die Frage der Ausdehnung der anderthalbjährigen
Kinder=
gärtnerinnenausbildung auf zwei Jahre, die Unterſtellung der
Kinder=
gärten unter die Schulbehörde oder Wohlfahrtsbehörde und die
Weiter=
bildung der Jugendleiterin für ihre unterrichtliche Tätigkeit wird am
zweiten Tage im Anſchluß an die ſatzungsgemäßen Verhandlungen zur
Beſprechung kommen. Ein beſonderer Vormittag ſoll den Fragen der
Kinderpflegerin und der Fortbildungsſchule gewidmet ſein. Anfvagen
ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle des Verbandes in Frankfurt a. M.,
Battonſtrafſe 21.
Landwirtſchaftliches.
II. Mannheim, 27. Sept. (Priv.=Tel.) Dem Montags=
Schlacht=
viehmarkt ſaren zugeführt und wurden pro Zentner Lebendgewicht
gehandelt: 300 Ochſen 600—800 Mk., 260 Bullen 550—720 Mk., 1031
Kühe und Rinder 300—880 Mk., 386 Kälber 750—1050 Mk., 192 Schafe
350—560 Mk., 769 Schweine 1250—1475 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
* Radrennen. Bei dem om Sonntag auf der Opel=Rennbahn
ſtattgefundenen Herbſt= und Schlaßrennen des Gaus 9
(Bund Deutſcher Radfahrer) gelang es Herrn Offenthal (Mitglied
des Darmſtädter Radſporlklubs 1919), im Vorgabefahren gegen ſehr
ſcharfe Konkarventen ſich überlegen den 1. und in dem von Offenthal
erſtmalig gefahrenen Dauerrennen mit Motorführung: 20 Runden 30
Kilometer, eine ſehr anzuerkennende Leiſtung, den dierten Platz zu
ſichern.
Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Schwimmabtei=
lung. Paul Radke konute beim zweiten nationalen
Jubiläumswett=
ſchwimmen des Erſten Badiſchen Schwimmklubs Pforzheim 1396 im
Juniorſpringen bei ſtarker Konkurrenz mit Lein vom Schwimmerbund
Augsburg die höchſte Punktzahl erreichen. Durch ausgeloſten Sprung
erhielt Lein den 1. Preis und Radke den 2. Preis.
Fußballſport.
* Sportverein Darmſtadt 98 E. V. — Turn= und
Sportverein 77 Mannheim=Waldhof 0:0. Wo ein Wille
iſt, iſt auch ein Weg. Dieſes Sprichwort ſtand vor kurzem an dieſer
Stelle als Geleitwort für die Verbandsſpieke. Es hat ſich an vergangenen
Sonntag voll und ganz beſtätigt. Erfolg auf der ganzen Linie war das
Ergebnis eiſerner Energie und Siegeswillens. Sämtliche Mannſchaften,
mit Ausnahme der 5., die im Privatſpiel gegen 3. Germania=Eberſtadt
mit acht Mann ſpielend 5:0 verlor, gewannen oder ſpielten unentſchieden
wie die Ligamannſchaft. Aber gerade dieſes unentſchieden der Liga war
wohl der größte Erfolg des Tages. Sportvereins Gegner war kein
ge=
ringerer als Sportverein Waldhof, der wiederholte Meiſter
des Odenwaldkreiſes. Es dürfte wohl ſchwerlich eine Mannſchaft
aufzu=
weiſen ſein, der es gelungen wäre, ihr Tor vor dem gefährlichen und
ſchußgewaltigen Sturm Waldhofs mit ſeinen beiden Internationalen,
Höger und Hutter, die erſt letzten Sonntag Deutſchlands Farben
erfolg=
reich gegen Finnland vertraten, rein zu halten. Mit großer Hingabe und
unter Anſpannung aller verfügbaren Kräfte iſt es Sportverein gelungen,
dem Meiſter in torloſem Ringen auf deſſen eigenem Platze einen
wert=
vollen Punkt abzuringen.
Zum Spiel ſelbſt. Waldhof hat Anſtoß, verliert jedoch ſoforr den
Ball, Sportverein zieht geſchloſſen vors Waldhoftor, doch die Verteidi=
Rummer 267.
gung klärt durch weiten Schlag zur Mitte. In der erſten Halbzelt
offe=
nes Feldſpiel. Abwechſelnd wandert der Ball von Tor zu Tor, wo beide
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. September 1921.
Seite 5.
Torwächter Gelegenheit haben, ihr Können zu zeigen. Darmſtadts
ju=
gemölicher Torwart erntet für ſein ſicheres Arbeiten wiederholt Beifall
der Zuſchauer. Außer einigen Ecken für Waldhof und mehreren totſicheren
Sachen für Darſtadt, die von den Halbſtürmern ausgelaſſen werden,
iſt bis Halbzeit nichts zu erwähnen. In den erſten 20 Minuten der
zwei=
ten Halbzeit noch verteiltes Spiel, doch allmählich wird es Waldhof doch
zu bunt. Sie ſtellen um, um ſich den Sieg, der ihnen am Anfang ſo
leicht ſchien, ja nicht entgehen zu laſſen. Doch Sportverein hat nach
Ab=
legen ſovieler Spiele auch etwas gelernt: Ein Reſultat zu halten. Er
ſpielt weniger auf Sieg und legt ſein Hauptaugenmerk auf die
Verkei=
digung. Das Spiel wickelt ſich nun meiſt in Darmſtadts Hälfte ab, aber
von einem ſogenannten Mauern kann doch nicht die Rede ſein. In
die=
ſer Zeit wird Waldhof wegen unfairem Spiel ein Elfmeter zugeſprochen.
Man glcubt nun das Spiel für entſchieden; doch Darmſtadts Torwächter
hält den ſcharf getretenen Ball mit Bravour. Waldhof erzwingt noch
einige Ecken; doch die ſich ergebenden heiklen Situationen werden immer
noch im letzten Augenblick von Darmſtadts Hintermannſchaft geklärt.
Beim Schlußpfiff war Waldhof eine Erfahrung reicher: daß ſie keine
Herrgötter, ſondern auch nur Menſchen ſind, deren Können Grenzen
ge=
zogen ſind und Sportvereins Mannſchaft wird endlich erkannt haben,
daß mit dem nötigen Willen und Energie vieles erreicht werden kann.
Ueber Waldhofs Mannſchaft ewas zu ſagen, erübrigt ſich wohl. Ihre
Epgebniſſe, die ſie in Spielen gegen bekannte Meiſtermannſchaften, wie
Nürnberg, Frankfurt und München erzielte, befagen wohl alles. Der
Sportveveins Elf merkte man eine ſeltene Energie und Siegeswillen an.
Jeder einzelne gab ſein Beſtes für den großen Wurf, der ſo glänzend
gelungen iſt. Einen einzelnen hervorheben, hieße die anderen
zurück=
ſetzen und ihnen den Teil, den ſie alle am Erfolg haben, zu ſchnnälern.
Mit einem ſolchen Willen dürfte es der Mannſchaft nicht ſchwer fallen,
in der Tabelle einen guten Platz zu belegen.
Ligaerſatz Sportverein—Ligaerſatz Waldhof 77
2:0. Vor dem Spiel trafen ſich die Liggerſatzmannſchaften beider Vereine
zum fälligen Verbandsſpiel. Dank vollendederem Können den
Wald=
höfern gegenüber und unter großer Hingabe und Wille zum Sieg, gelang
es ihr, der Erſatzliga des Odenwaldmeiſters die beiden wertvollen Punkte
zu entreißen. Der Sieg hätte viel höher ausfallen können, wenn der
Sturm vorm Tor nicht ſo unentſchloſſen und zaghaft wäre. Mehr
ſchie=
ßen und die Tore werden nicht ausbleiben. Die Hintermannſchaft,
ein=
ſchließlich Läuferreihe ſehr aufopfernd und gut. Die
Ligaerſatzmann=
ſchaft ſteht nun mit vier Punkten bei zwei Spielen an der Spitze der
Tabelle.
Ensgraber=Mannſchaft Sportverein-—Viktpria=
Griesheim 1. 4:2. Das zweite Verbandsſpiel in Klaſſe A konnte
Ensgraber=Mannſchaft ebewfalls für ſich entſcheiden. Die ſchlechte
Be=
ſchaffenheit des Bodens ließ beſondere techniſche Leiſtungen nicht zu.
Sportverein ſpielt dauernd überlegen. In der zweiten Halbzeit kommt
Griesheim etwas auf, kann jedoch den Vorſprung nicht mehr einholen.
2. Mannſchaft—2. Vikvoria=Griesheim 4:0. 3. Mannſchaft—3.
Vikto=
ria=Griesheim 5:1. 4. Mannſchaft—4. Viktoria=Griesheim 5:0.
3. Mannſchaft ſpielten gegen die gleichen des D. F. V. 12 mit dem
Ergeb=
nis 2:1 bezw. 4:0. Die 2. Mannſchaft ſpielte nur mit 10 Mann und in
der zweiten Halbzeit nur noch mit neun, weshalb man ihren Sieg um ſo
höher werten darf. 1. Jugend—1. Jugend Kickers=Würzburg 1:0.
* Sportverein Germania 1913=Darmſtadt E. V.
Bensheim trat komplett an, Germania mit Erſatz. Das Spiel wurde
von Anfang bis Ende ſcharf durchgeführt, wobei Bensheim von ſeiner;
körperlichen Ueberlegenheit des öfteren Gebrauch machte. Germania
konnte kurz vor Halbzeit nach gutem Durchſpiel ein Tor erzielen, und
* Spielabteilung „Union” der Turngemeinde
Beſſungen 1865 E. V., 1. Mannſchaft — 1. Darmſtädter
Fußballverein 1912 3:1, Halbzeit 1:0, Eckenverhältwis 9:5. Vor
einer anſehnlichen Zuſchauermenge wickelte ſich dieſes Spiel unter der
ſicheren Leitung des Herrn Eberhavdt von Germania=Pfungſtadt ab.
Das Spiel an ſich litt allgemein unter einer ſtarken Aufgeregtheit der
Beteiligten. Schon in der 10. Minude geht Beſſungen in Führung, das
Spiel wogt dauernd hi und her, abwechſelnd werden die gegneriſchen
Tore belagert, wobei Fußballverein des öfteren ſtark drängt; von der
vorzüglichen Verteidigung wird ihm jedoch jeder Erfolg vereitelt, ſodaß
mit 1:0 für den Platzinhaber die Seiten gewechſelt werden. Nach
Wie=
derbeginn macht ſich dann eine Ueberlegenheit der Spielabteilung
be=
merkbar, die auch durch zwei weitere Tore in der 73. und 75. Minute zum
Ausdruck kam. Nun wird das Spiel noch lebhafter, nach Mittelanſtoß
gehr Fußballverein ſtrikte auf das gegneriſche Tor vor und kann eine
Minute darauf ſein Ehrentor erzielen. Under einer Reihe ſicherer
Chancen, die man im gegebenem Moment unausgenützt ließ, wurde auch
ein Elfmeter verſchoſſen. Bis Schluß kann Fußballverein an dem
Re=
ſultat nichts mehr ändern und muß Beſſungen die erſten zwei Punkte
zu=
kommen laſſen. Im großen ganzen konnte die Mannſchaft diesmal
ge=
fallen. Beſonders Strecker ſträubte ſich gegen die ſicherſten Sachen,
wo=
bei er öfters den Beifall der Zuſchauer erntete. Verteidigung war gut,
insbeſondere Gimbel. Sehr zufvieden ſtellte die Läuferreihe, Behringer
arbeitete aufopfernd, Friedrich ſcheint jetzt ſeinen richtigen Platz zu haben.
Die Stürmerreihe konnte ebenſalls befriedigen, doch dürfte ſich bei etwas
flüſſigerem Zuſammenſpiel noch mehr erreichen laſſen. — Die 2. und
bei dieſem Stande blieb es bis zum Schluſſe. Beiderſeits waren die
Hintermannſchaften gut, während die Stürmerreihen verſagten.
* Sportverein Union=Klein=Hauſen I.— T. u. Sp.V.
Braunshardt I. 0:1. Braunshardt ſichert ſich durch dieſen, wenn
auch knappen Sieg zwei weitere Punkte. Klein=Hauſen entpuppte ſich
IIs ein nicht zu unterſchätzender Gegner, wobei beſonders der Sturm
und Torwächter gut gefallen konnten. Braunshardt kam gleich ſchön
auf und ſein Linksaußen kann eine Vorlage von rechts geſchickt
aus=
nutzen und das erſte und einzige Tor, für den Torwächter nicht
erreich=
bar, erzielen. Das Stiel liegt zum großen Teil in Klein=Hauſens
Hälfte, aber deſſen Torwächter läßt nichts mehr durch. Die von Union
manchesmal gefährlich eingeleiteten Angriffe werden von der gegenſeiti
gen Verteidigung unterbunden. Dieſe ſtellt ihren Mann, aber der
Sturm hauptſächlich die rechte Seite, ließ zum Teil ſehr zu wünſchen
übrig. Auch der rechte Läufer hatte ſchon beſſere Tage. Schiedsrichter gut.
* Fußballverein Germania=Eberſtadt-
Konkor=
dia=Gernsheim 3:1. (Eckenverhältnis 11:1.) Auch das zweite
Verbandsſpiel endete zugunſten Eherſtadts nach überlegenem Spiele.
Nur die recht zahlreiche Verteidigung Gernsheims vereivelte eine größere
Niederlage der Gäſte. — Die zweite Mannſchaft ſiegte in Gernsheim
gegen die gleiche Konkordias mit 6:2. — Die erſte Jugendmannſchaft
gewann gegen die fünfte Mannſchaft Sportvereins mit 5:0 Toren.
* F. K. Union=Wixhauſen-Ballſpielklub 99=
Offen=
bach 3:0 (0:0). In Offenbach war man auf den Ausgang dieſes
Spie=
les nach einem von ſeiten der Gäſte gegen den Südmainkreismeiſter
er=
zielten 0:0=Reſultat ganz beſonders geſpannt. Mit der Leitung war
Herr Schohmann vom V. f. N.=Frankfurt beauftragt, der ſich ſeiner
Auf=
gabe ſehr gut entledigte. Schon gleich mit Beginn des Spieles ſah man,
daß man es mit zwei guten Mannſchaften zu tun hatte. Man ſah
zu=
nächſt beiderſeits Angriffe einleiten, die aber meiſtens gut vereitelt
wer=
den. Offenbach hat ein wenig mehr vom Spiel, kann aber durch die
brillante Union=Verteidigung und den vortrefflichen Torhiiter nicht zur
Geltung kominen. Der Gäſte=Sturm ſcheint heute etwas zerfahren und
findet ſich nicht richtig zuſammen. Ebenſo, vermißte man von der
Läu=
ferreihe ein genaueres Zuſpiel. So geht das Spiel hin und her, ohne
daß auch nur einer der beiden Vereine ernſte Ausſicht gehabt hätte,
ein=
mal dem Gegner gefährlich zu werden. Nach der Pauſe ſieht man die
Wixhäuſer Elf als techniſch Beſſere flinker am Ball. Ein ſchöneres
Zu=
ſpiel macht ſich bei den Wixhäuſern bemerkbar. Auch die Platzvereinler
ſtrengen ſich gut an, können jedoch einen erſten Treffer Unions im
An=
ſchluß an einen Stvafſtoß, geſchoſſen durch den Halbrechten Weſp, nicht
vermeiden. Mittelſtürmer Weber ſchießt aus kürzerer Entfernung ein
zuveites Tor, wohl das ſchönſte des Tages. Aller guten Dinge ſind drei,
und ſo ſollte auch dieſe Nummer bis zum Schluß nicht fehlen, wiederum
durch Weſp geſchoſſen. So kann Unions überall geachtete Ligaelf mit
dem ſchönen Reſultat 3:0 Toxen und zwei weiteren Punkten als
glück=
licher Sieger den Ballſpiekluhplatz verlaſſen.
Wanbern.
kw. Der Main=Rheingau (Deutſche Turnerſchaft) unternahm
am Sonntag eine Gau=Wanderung. Es war dies die erſte
Ver=
anſtaltung dieſer Art. Der Erfolg iſt recht zufriedenſtellend, ebenſo die
Beteiligung und auch der Verlauf. Strahlenförmig trafen ſich nach
einer vorher feſtgeſetzten Wanderordnung die einzelnen Wandergruppen
des Gaues um die Mittagszeit auf dem Felsberg. Nach einer kurzen
Raſt ging es — der ganze Gau zuſammen — mit fröhlichem Geſang
dem Melibokus zu. Vormittags war de: Himmel etas bedeckt, jedoch
am Nachmittag lag heller Sonnenſchein auf Wäldern und Fluren. Der
Aufſtieg zum Melibokus in der warmen Sonne hat manches
Schweiß=
tröpfchen gekoſtet; jedoch Turnerinnen und Turner überwanden dieſen
Aufſtieg, wie überhqupt die ganse Wanderung ſpielend. Auf dem
Me=
libokus, von welchem ſich eine gute §—nſicht bot, wurde eine kleine Raſt
gehalten. Nach dieſer ging es dann im ſteilen Abſtieg dem ehrwürdigen
Städtchen Zwingerberg zu.
Bis zum Abgang des Zuges fanden ſich die Turngenoſſen des Gaus
in verſchiedenen Gaſthöfen gemütlich zuſammen. Hier wurde bei echter
Turnerſtimmung und fröhlichem Sang der Ruckſack vollſtändig geleert.
Die erſte Gauwanderung des Main=Rhein=Turngaues mit ihrem ſchönen
und anregenden Verlauf hat den ſicheren Beweis erbracht, daß dem
Wan=
dern im Gau eine große Zukunft vorauszuſagen iſt. Gibt es überhaupt
etwas Schöneres und Erhabeneres, als nach der Wochentage Laſt und
Mühen des Sonntags eine ſchöne Wanderung in unſere an
Natur=
ſchönheiten reichlich geſegnete Gegend zu unternehmen? Deshalb den
Ruckſack gefüllt und hinaus in die herrliche Natur; friſch geſtärkt an
Körper und Geiſt wird man abends heimpärts pilgern. Gerade in
unſerer heutigen aufgeregten und aufreibenden Zeit iſt es doppelt nötig,
unſeren Körpe= und unſere Nerven zu ſtärken: in der Familie, im
Be=
ruf wird man die wohltätigen Wirkungen leichſt feſtſtellen können; friſch
geſtärkt wird man die ſchweren Pflichten des Daſeinskampfes erfüllen
können!
Schluß des redaktionellen Teils.
Gesohlechtsleiden. ohne Bernkostörung-
Ohne Uuecksilber,
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳK 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Frankfart a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (I,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
Unſeren verehrl. Poſtabonnenten
empfehlen wir, in den Orten, in denen
ſich eine Agentur befindet, das „
Darm=
ſtädter Tagblatt” durch dieſe zu beziehen.
Bei Reklamationen wegen Nichtzuſtellung
uſw., iſt bei der Agentur jederzeit
Ge=
legenheit, noch am gleichen Tage die
Zeitung zu erhalten. Man erhalt die
Zeitung früher und billiger.
Darmſtädter Tagblatt.
10491a)
Unſerer heutigen Auflage iſt eine Beilage der Firma
Philipp Heß, Darmſtadt, Schillerplatz 5, eingefügt. Auf
dieſes Flugblatt machen wir unſere verehrl, Leſer beſonders
auf=
merkſam.
(10855
Wetterausſichten für Dienstag.
Vorwiegend drocken, zeitweiſe leichte Bewölkung.
Tageskalender.
Vandestheater. Anfang 7 Uhr, Ende noch 9½ Uhr (E 3,
Schau=
ſpielmiete e 2, Sondermiete Serie 111): „Einſame Menſchen”
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 28. September.
Glas= und Porzellan=Verſteigerung um ½10 und ½3
Uhr Ernſt=Ludwvigſtraße 9.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 9 Uhr Ludwigsplatz 8.
Kakaopulver=Verſteigerung um 10 Uhr zu Mainz,
Schul=
ſtraße 25.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dx. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching: für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lauge. —
Druck und Verlag: L. C. WBittich’ſche Hofbnchöruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind, an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
Else Frießinger
geb. Koch
Volprecht Stamm
VERLOBTE
Fulda
Darmstadt
September 1921.
* 37220
Statt Karten.
cand. phil. Käthe Engelmann
Dr. phil. Carl John
VERLOBTE
Mannheim-Waldhof
Herne i. W.
La Rocheste, 23
Darmstadt
Martinstraße 56
September 1921.
(*37210
Theo Gallo, Rittm. a. D.
und
Frau Friedl, geb. Abrie
VERMAHLTE.
(*37287
KARL. REUTER
HELENE REUTER
geb. Kessel
VERMAHLTE
Todes=Anzeige.
Sonntag abend entſchlief ſanft nach
ſchwerem Leiden mein guter Mann, unſer
treuer Vater, Großvater, Schwager u. Onkel
Herr
Ludwig Gottmann
Schloſſer
im 74. Lebensjahre,
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Nachricht, daß mein
lieber, herzensguter Mann, unſer guter Sohn,
Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Ludwig Lind
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Gottmann, geb. Soeder
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 27. September 1921.
Viktoriaſtraße 46.
(*37314
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
28. Septbr., nachmittags 2 Uhr, vom alten
Friedhof, Niederramſtädterſtr., aus ſtatt.
Gaſtwirt
nach längerem ſchweren Leiden heute nacht
im 69, Lebensjahre ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, Weſthofen, Heidelberg,
den 26. September 1921.
(B10886
Beſſungerſtraße 39.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag
3 Uhr vom Sterbehauſe, Beſſungerſtraße 39,
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Nachruf.
Geſtern berſchied nach kurzem ſchweren
Leiden unſer lieber Kollege
Herr Reſtaurateur
Ludwig Lind.
Kochherde
Gaskocher Gasherde
Sein lauterer, biederer Charakter, ſowie
ſein Intereſſe am geſamten Gaſtwirtsgewerbe
werden ihm ein dauerndes, ehrendes An=
(*37361
denken ſichern.
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in Darmſtadt, Landwehrſtraße 63.
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H. Zimmer & Cie., Eiſenhandlung
Darmſtadt, Schützenſtr. 3. Tel. 2905. (10716a
Gaſtwirte=Innung Darmſtadt.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
28. Sept., nachmittags 3 Uhr, vom
Sterbe=
hauſe, Beſſungerſtr. 39, aus ſtatt
Dankſagung.
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Oleanderbäume, mehrere
gr. u. kl. Baumleitern z. vk
Lauteſchlägerſtr 36. (*,2o=
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3
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unter F 43 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (*37309
Darmstadt, den 25. Sept. 1921.
PRffs
Vr H aanss
ür die uns in so überreichem Maße
T anläßlich unserer Vermählung
erwiesenen Autmerksamkeiten sagen
herzlichsten Dank
Adolf Ringshausen u. Frau
Luise, geb. Heß
*37241
Gotenbergstraße 6).
Aaass
Wir danken Allen, die durch herzliche
Anteilnahme und Blumenſpenden bei unſerem
ſchmerzlichen Verluſt unſerem Herzen
wohl=
getan.
Den Barmherzigen Schweſtern ſagen wir
für die der Mutter zugewandte liebevolle
Pflege innigen Dank.
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Schleien, Breſen, Barben und
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fiſche für die jüdiſchen Feiertage werden
jetzt ſchon entgeg. genommen. (*37353
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 27. September 1921,
Nummer 267
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Inſtallationen.
im alten Thater ſoll vergeben werden.
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ſchreibungen und Bedlngungen liegen in unſerem
Bureau, Frankfurterſtraße 100, während der
Dienſt=
ſtunden auf. Angebotsſcheine ſind dort zum
Selbſt=
koſtenpreis erhältlich.
Angebote ſind bis Donnerstag, den 29.
Sep=
tember 1921, vormittags 10 Uhr, im
Verwaltungs=
gebäude, Frankfurterſtr. 29, 1. Stock, abzugeben.
Darmſtadt, den 21. September 1921. (st10715
Direktion der ſtädt. Gas= und Baſſerwerke.
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde heute bei
O der Firma:
(10863
Buchdrucker=Gemeinſchaft, eingetragene
Genoſſen=
ſchaft mit beſchränkter Haftpflicht
in Darmſtadt eingetragen:
Otto Rödde und Arthur Rödde in Darmſtadt
ſind aus dem Vorſtand ausgeſchieden; an ihrer
Stelle ſind Architekt Adolf Schwindt und
Maſchinen=
meiſter Kurt Herzer, beide in Darmſtadt, in den
Vor=
ſtand gewählt.
Darmſtadt, den 16. September 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beſechung der
Steue einer Krankenſchweſter.
Eine der drei in Pfungſtadt beſtehenden
Kranken=
ſchweſterſtellen iſt am 1. November ds, Js, neu zu
beſetzen.
Geeignete Bewerberinnen, welche als Schweſter
in der Krankenpflege bereits tätig waren und ihre
Prüfung abgelegt haben, wollen ihre Geſuche mit
entſprechenden Unterlagen bis Montag, den 17.
Or=
tober 1921, mittags 12 Uhr, bei unterzeichneter
Stelle einreichen.
Beſoldung iſt 80 0 der Gruppe 4 der
Beſol=
dungsordnung für die Staatsbeamten.
Pfungſtadt, den 24. September 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
10878a)
J. V.: Weigel.
Bekanntmachung.
In der Gebührenordnung für die An= und
Ab=
fuhr der Eil= und Frachtſtückgüter durch die
bahn=
amtlichen Rollfuhrunteruehmer Herren A. & J.
Monnard in Darmſtadt ſind die nachſtehenden
Aen=
derungen eingetreten. Es werden fortab erhoben;
I. Zone
a) Für Eil= und Frachtſtückgut
je angefangene 50 kg 3,00 ℳ,
II. Zone
b) Für Eil= und Frachtſtückgut
je angefangene 50 ks 400 ℳ.
Darmſtadt, den 24. September 1931, (10861
Eiſenbahn=Verkehrsamt.
Die Verſteigerung an Mitimoch.
den 28. Septbr., Ludwigsplatz Nr. 8,
findet bereits vorm. 9 Uhr ſtatt.
10876)
Gunkel, Gerichtsvollzieher.
Hinderoiheranen- Seniaur
des Alicevereins für Frauenhilcung u. Frwerh
Mitglied des Deutſchen Fröbelverbandes Martinſtraße 28
Dauer 1½, Jahre. Staatl. Prüfung
Begimn Herbſt 1. Oſtern
B9768)
Der Vorſtand.
Näheres durch die Leiterin Elſe Metzwald.
Sprech=
ſtunde Montag und Donnerstag von 12 bis 1 Uhr.
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Beginn neuer Tages= und Abendkurſe (auch
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Ausk, werden erteilt und Anmeldungen
entgegen=
genommen täglich von 11—1 u. 7—8 Uhr nachm.
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Leibniz=Schule
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Angentinien
und anderen Staaten Südamerikas
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Nähere Auskunft,
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in Darmstadt: Anton Fischer.
Frankkurterstr. 12/14
in Dieburg: Ernst Reh, in Fa.
Carl Reh,
in Lorsch: A. Abraham,
in Groß-Umstadt: J. Rapp.
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1.05.
bei 100
1.00
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Das Konkureverfahren
über das Vermögen der
Heſſiſchen
Spielwaren=
manufaktur, G. m. b. H.
zu Pfungſtadt, wird nach
erfolgter Abhaltung des
Schlußtermins hierdurch
aufgehoben.
(10857
Darmſtadt, 22. Sept. 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.
Boureife erſtkl.
liefern frankoHaus
von ½ Zentner an.
Beſtellungen auf
Winterkartoffeln
nehmen ebenfalls
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Das Geheimnis der
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II Teil:
Katastrophe von
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„Durchs wilde
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distans in 6spann.Akt. / Im Baune der Frar,
Carl de Vogt und
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als Hauptdarsteller. des Inweliers
TFrännei des Todes Sensat.-Drama, 10 Akt.
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in 5 Akten mit /Ralpü, Carla Ferra,
FriedrichFehér. / Trude Hoffmann.
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mienkünften.
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15. Pettwaren
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Telephon 2692
[ ← ][ ][ → ]Nummer 267.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 27. September 1921.
Seite 9.
Danaé",
Roman von Kurt Frieberger.
17
(Nachdruck verdoten.)
Behutſam! Bremſen!. Merbwürdig folides Haus. Wie
ver=
dient man hier nur ſo viel bei Geſchäften, mit ſolchen
Angeſtell=
ten, ſolchen Geſchäftsbüchern. Unbeſtechliche Zofe; ein Beamter,
dem der ſelige Adam Srrith an kaufmänniſcher Tugend nachſteht.
So viel Hochanſtändigkeit iſt geradezu unanſtändig. Jedenfalls
tur Vorſicht not. „Sie nehmen keine Wucherzinſcn? Na:
Selbſt=
verſtändlich. So ſchauen Sie auch gar nicht aus. Gott ſei Tank!
Sonft möchte ich mit Ihnen gar nicht verkehren. In meine Nähe
dürfen überhaupt nur aufrechte Geſchäftsleute, durchaus reelle.
Sehen Sie. So wie dieſer junge Mann, der da hereinkommt.
Wenn ihein Freund Arpad Augenſtein ſo jemanden anſchaut, iſt
er immer ganz weg vor Bewunderung. Weyn er jetzt da wäre!
Schreien möchte er: Aladär -bäcsi! Bitt dich. Großartig.
Ge=
radezu dumm anſtändig!“
Zum Glück weiß Ritterpuſch nicht, daß dieſe Bewunderung
ihm gilt. Stolz zieht er ein, gefolgt von Heinrich, der auf
ſilber=
ner Taſſe Stöße von Briefſchaft, Fernſchrift, Wechſeln, Schecks
tauſenderlei — Poſt eines Tages — nachträgt. Sein Ausſehen
läßt nicht an Schreibtiſch und Drehſtuhl denken, eher an
Sattel=
roaim und Buchnacher. Ueber trocken=knochiger Bartloſigkeit eines
geiſtloſen Geſichtes glänzt ein ſpiegelnder Scheitel. Hellgrau
ſomunerlich gekleidet, trägt er weiße Leinengamaſchen zur gelben
Beſchuhung. Währeyd er dem Diener ein Zeichen gibt, er möge
die papierene Laſt auf den Schreibtiſch abſtellen, nickt er im
Vor=
übergehen Fränze zu und ſtellt ſich, ohne ihre Frage nach ſeinem
Begehren einer Antwort zu würdigen, dem fremden Beſucher vor.
Fodor hält ihm die Rechte hin, nennt auch ſeinen Namen, der
aber dem Kontoriſten der Gräfin nichts zu ſagen, unwichtig
ſcheint. Spiebermann erwidert feindſelig eine flüchtige
Begrü=
ßung. Fränze fällt ihm ins Wort und ſteht böſe vor Ritterpuſch:
„Ich fragte, was Sie hierher führt?”
„Sollte Ihnen bekannt ſein. Punkt drei Uhr zwanzig
Minu=
ten habe ich Frau Gräfin dossier du Jour vorzulegen.”
„Ach, wegen die Poſt! — Js nich heute.”
Der hellgraue Kavalier mißt ſeine Gegaerin verächtlich, heißt
Heinrich abtreten und beſchäftigt ſich wichtig mt dem Ordnen
ſei=
ner Fracht. Aber die Zofe läßt ſich nicht abweiſen: „Wenn ich
ſage, Is nich’! Frau Gräfin empfangen heute niemanden.”
„Sollten ſich um Ihre Angelegenheiten bekümmern.”
G
„Meine Angelegenheit iſt heute: ungebetene Beſuche
ab=
weiſen!“
„Nun — und? Bin ich in Beſuch? Ich bin vom Dienſt.”
Fodor erfreut ſich an der ſteigenden Wut ſeiner unbeſtechlichen
Widerſacherin und lacht ironiſch: „Er iſt vom Dienſt und ich vom
— Verdienſt.‟ Das trägt ihm aus ſechs Augen ſtrafenden Blick
ein.
„Und ich ſage den Herren ein für allemal: Frau Gräfin ſind
nicht zu ſprechen. Frau Gräfin müſſen im Augenblick vorfahren.
Frau Gräfin werden waßlos ungehalten ſein.. ."
In ihren Redeſchwall bricht gelles Klingeln. Ein
verzweifel=
ter Blick nach oben ruft Hilfe des Allmächtigen, denn Heinrich
bringt wieder auf ſilberner Taſſe die Karte eines Beſuches.
„Das iſt doch zu bunt! Wie oft ſoll ich Ihnen fagen . . . Wer
iſt das? Wie?... Frau Lotte Sydow?. Was will die?‟
„Sie ſagte, ſie hieße bloß ſo, ſeit ſie verheiratet wäre. Ich
ſollte Frau Gräfin nur Lottchem Duntz melden.”
„n Lodtchen Duntz kenne ich nicht. Abweiſen. Sofort.”
Heinrich, dem iveder Andrang noch Abweifung neu ſind,
voll=
führt diesmal im Bewußtfein des Stärkeren gleichmütig den
er=
haltenen Auftrag, während Fodor mitleidig hänſeind findet, daß
es auf eine Dame mehr bei dem Empfangsverbot und der
Men=
ſchenanſammlung allhier nicht angekommen wäre.
Antwort wird ihm nicht. Fränze nimmt ihre Beobachtung
am Fenſter wieder auf. Durch den Erfolg bei Lortchen Sydow
ſelbſtbewußter, verſucht ſie es nochmals mit dem Kontoriſten:
„Und Sie, Herr Ritterpuſch, machen Sie fort mit Ihre
Papier=
ſanmmlung und warten Sie im Kontor, ob Frau Gräfin befehlen.”
„Sie befahl mich ein= für allemal. Es iſt drei Uhr
einund=
zwanzig Minuten.”
Ungeduldig, unbeherrſcht faucht ihm Fränze zu: „Sie haben
woll in Vogel.”
Erhabene Verachtung ſchüttelt den Kopf und trifft ihre
ver=
wundbarſte Stelle: „Ach, Sie wirken tatſächlich ſtörend in dieſem
ariſtokratiſchen Milieu.”
Spiekermann kann die hohnvolle Frage nicht verbeißen, ſeit
wann denn der Kontoriſt von der ariſtokratiſchen Seite ſei.
Schwärmeriſch lauder die Entgegnung: „Frau Gräfin adelt jeden,
der in ihre Nähe darf.”
Da ſpitzt der Budapeſter Gaſt die Ohren. Wäre nicht die
Elöde Revolution gekonunen, wäre er heut ſicher auch Baron oder
Graf. Alter Traum. Begierig fragt Fodor: „Solche Geſchäfte
macht ſie auch? Was für Adel iſt da zu haben? Koſtet?‟ Er
wundert ſich aber beträchtlich über Ritterpuſch’ Antwort:
„Frau Gräfin machen überhaupt keine Geſchäfte. Frau
Grä=
fin wandeln wie ein Märchen durch dieſe banale Welt. Was ihre
adeligen Finger betaſten, wird Gold. Die Blinden ſammeln ſich
zu ihren Füßen und reichen ihr Taufender. Ihre Berührung
wandelt die armſeligen Kaſſenſcheine in Hunderttauſende, in
Millionen. Die Schätze unſerer Magazine — Schönheit auch
dort. Duftende Schokoladenberge, blinkende Konſervenſäulen;
Früchſte des Südens und Fiſchzüge des Eismeeres. Phantaſie
des Großhandels! — So wirkt ſie Wunder. Arme macht ſie reich.”
„Reiche arm.” Knurrt Spiekermann, den andern
unverſtänd=
lich, während der ſchöne Mann in Hellgrau mit klangvollem
Ab=
geſang Fränzes Herz erfreut: „Ein ariſtokratiſches Unternehmen!
Die Nuance Vornehmheit im Money making hebt alles auf ein
höheres Niveau.”
Sie, die Unnahbare, iſt begütigt: „Das ſagten Sie
wahr=
haftig ſchön.”
Aber der Buchſachverſtändige meint, daß über dieſe Art
Geldzauber die Akten noch nicht geſchloſſen ſeien. Solche
Bega=
bung wäre. ..
„Kosmodynamik”, erklärt Ritterpuſch überlegen. Fodor, der
verſtändnislos zugehört, kann ſich dieſes Wort nicht erklären,
kennt es nicht. „Kosmodynamik? Wie ſtehen die?"
(Fortſetzung folgt.)
angagneAennanan
nunaann
„nengnnanz
Bamollsetkkerderer
F. Jacobs
Heidelbergerstrasse 74,I.
vordem Zuschneider in Fa. C. Schürmann & Co.,
Darmstadt, früher Zuschneider in Fa. Heinrich
Scheuer, Hofl: Düsseldorf.
(*37340
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DTorz
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37244
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. September 1921
Rummer 263.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 26. September.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Das weitere ſcharfe Anſteigen der Deviſenkurſe hatte an heutiger
Börſe wieder eine außergewöhnlich ſtarke Auſwärtsbewegung nahezu
ſämtlicher Aktienwerte zur Folge. Aufträge, zum Teil für ausländiſche
Rechnung, lagen in ganz gehaltigem Umfange vor. Am Markte für
Auslandswerte konnten Mexikaner ihre Kurſe weiterhin erhöhen. Von
Chemiewerten ſtiegen Badiſche Anilin 15 Prozent, Elberfelder Farben
10 Prozent, Holzverkohlung dagegen 130 Prozent. Von Montauaktien
waren Luxemburger 90 Prozent, Gelſenkirchen zirka 80 Prozent,
Bochu=
mer Guß 70 Prozent höher, Mannesmann bis 100 geſteigert. Daimler
erreichten 385 Prozent, A. E. G. 545 Prozent, während Siemens u. Halske
bis 680 Prozent avancieren konnten. Im Freiverkehr prägte ſich die
Hauſſe beſonders ſtark aus. Wolf=Buckau ſtiegen bis 670 Prozent, junge
Ateguin bis 775 Prozent, Gans=Aktien bis 460 Prozent, Gebrüder Fahr
bis 885 Prozent. Auf dieſem Cebiete iſt noch eine ganze Reihe ſtärkerer
Kurserhöhungen zu verzeichnen. Vereinigte Kunſtſeide zum Beiſpiel, trotz
der Betriebseinſtellung, + zirka 100 Prozent. Gegen Schluß der Börſe
waren Freiverkehrswerte etnas, abgeſchwächt. Am Einheitsmarkte
kamen außergewöhnliche Kursexhöhungen in ſo zahlreichen Fällen
zu=
ſtande, daß hier nur ein kleiner Teil erwähnt werden kann.
Golden=
berg bis 1000 Prozent, Kaiſer=Aktien + 110 Prozent. Voigt u. Häffner
+80 Prozent, Scheideanſtalt rationiert bei 1200 Progent, Felten und
Guilleaume + 200 Prozent, Leander + 70 Prozent, Heidelberger Zement
+ 60 Prozent, Klein, Schanzlin erreichten 605 Prozent rationiert. Eine
ganze Anzahl von Werten mußten mangelns Maverials rationiert oder
geſtrichen werden. Der Dollarpreis ging ſchließlich bis 116.
Berliner Börſe.
* Berlin, 26. Sept. Börſenſtimmungsbild. Das
Bör=
ſengeſchäft erreichte heute einen kaum dageweſenen Umfang, da die
Feſtigkeit des Deviſenmarktes Maſſenaufträge ſeitens der Spekulationen
des Privatpublikums hervorrief. Die Kurserhöhungen waren jedoch faſt
ausnahmslos von ſehr verſchiedenem Ausmaße, da vielfach die frühere
Höhe der Verkaufslimite erreicht bzw. Gewinnrealiſierungen
vorgenom=
men wurden. 20—50prozentige Beſſerungen bildeten keine Seltenheiten.
Lothringer Hütte ſtiegen um 252, Rheinſtahl um 95 Prozent. Nur
ver=
hältnismäßig unbedeutende Beſſerungen hatten bei ruhigem Geſchäft
Schiffahrts= und Bankaktien zu verzeichnen. Valutapapiere waren
ver=
einzelt beträchtlich höher, Kanadaaktien um 130 Prozent. Am Anlage=
markt blieben die Veränderungen unbedeutend; ungariſche Werte
ſchwä=
cher. Die Kursfeſtſtellung verzögerte ſich außerordentlich da der
Maſ=
ſemandrang der Käufer kaum zu bewältigen iſt. Erregte Szenen ſpielten
ſich auch im Handel amtlich nicht notierver Werte bei enormen
Schwan=
kungen ab. Farbwerte waren vernachläſſigt und zum Teil ſchwächer.
Badiſche Amlin verloren 30 Prozent.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 26. September in Zürich
5,00 (vor dem Kriege 125,40) Fr., in Amſterdam 2,91 (59,20)
Gul=
den in Kopenhagen 5.10 (88,80) Kronen, in London 4,58 (97,801
Schilling, in Neu=York 0,77½ (23,80) Dollar, in Paris 1225
(125,40) Franken.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 26. Sept.
Geld. Briel Mee
Geld Brief DN Ge
Geld Brief Mee
Geld Brief Antw.Brunf). 773.20 774.8
3431 506458.50 731.20 N 752.50 Mitee NBI3,5D MZFA 14:3.501 1476.407 Holland .. 6 36/8.30 13613 70 Schweden 12385.10 02385.50 2497.50/2 2502,50 London.. 405.60 406.40 419 35 5 420 45 Helſingfors — 162.30 163 20 Paris .. 774. 70 776.30 805.20 0 806.80 New=York 108 59 10381 113.23 113.50 Schweiz 1s73.1011876.90 1930.50 1 1934.59 Wien (altes " Spanien 1413,50 1418.50 1488.50 1461.50 D=Oeſt. abg 893— 901- 8.33— 8.41— Italien .. 449.50 450.50 464.50 485.50 Budapeſt. 16.35— 16.40—ſt t7.3510 1 17.391. Liſab.=Op.
Däuemark. 1947.—/951.—½ u18.— auss Prag 122.90 123.10 125.30 125,70
Von den Produktenmärkten.
* Berlin, 26. Sept. Produktenbericht. Unter dem
Ein=
fluß des Anziehens der Deviſenpreiſe verkehrte der Produktenmarkt in
feſter Haltung. Weizen ſtieg bei ruhigem Geſchäft und kleinerem
An=
gebot mäßig. Roggen war dagegen außerordentlich lebhaft für ſofort
und ſpäter begehrt, uamentlich ſeitens der Händler. Gerſte war ſehr
feſt, jedoch machte ſich bei den vorgeſtrigen Forderungen Vorſicht der
Käufer bemeutbar. Hafer iſt ſpärlich angeboten, doch zögerte man hier,
die gleich hohen Preiſe zu bezahlen, wie ſie in der Provinz erzielt
wer=
den können. Die Angebote von Pferdemöhren, Runkelrüben und auch
Futterkartoffeln machen dem Hafer und auch dem Mais einige
Konkur=
renz. Mais ſtieg um 3—4 Mark. Mehl war etwas mehr beachtet. Raps
wurde höher gehalten. Leinſaat neigte zur Abſchwächung. Von
Speiſe=
eibſen begegneten Viktorſgerbſen und grüne Sorten guter Nachfrage,
wvährend ſonſtige Hülſenfrüchte wenig beachtet waren. Futterartikel bei
ruhigem Geſchäft feſt.
w. Frankfurt a. M. 26. Sept. „Gerreidebörſe. Die
Stimmung an der heutigen Getreidebörſe war im allgemeinen ruhig,
aber vorwiegend feſt. Ausſchlaggebend iſt nach wie vor die Haltung der
ausländiſchen Zahlungsmittel. Weizen wurde etwas reger gehandelt.
Roggen zeigte mäßige Befeſtigung, gefragter iſt auch Gerſte. Hafer
ver=
nachläſſigt. Mais unterlag nur geringen Schwankungen. Das
Mehl=
geſchäft iſt ruhig. Hilſenfrüchte behaupteten ihren Preisſtand.
Speiſe=
erbſen ſind geſuchter. Futtermittel feſt. Heu und Stroh wenig
ver=
ändert. Oelſaaten behauptet. Reis, trotz beſcheidener Nachfrage, gut
preishaltend. Speiſeöl findet ſchlanke Aufnahme.
Nichtamtlich ließen ſich folgende Notierungen feſtſtellen (alles in Mk.
für 10) Kilo, wo nicht anders vermerkt, frei Fpankfurt); Weizen frei
Mühle 460—465, Roggen frei Mühle 380—385, Reis Valenzia 880—890,
do. glaciert 920—930, do. Burma II 770—780, Inlandserbſen 550—630,
Rangoonbohnen 340—350, Linſen inländiſche neuer Eynte 1100—1200,
Mais mixed und Laplata 350—360, Donaumais 340—350, Donauhafer
380—385, Mehl Spezialmarke ab Mühle 710—725, Heu=Futter 190—200,
Streuſtroh 70, Stroh 65—70.
H. Mannheim, 26. Sebt. (Priv.=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war die Tendenz ſür Brotgetreide und Hafer ſtetig,
für Gerſte feſt. Amtlich notiert wurden: Weizen 475—480, Roggen
385—390, Hafer 370—380, Gerſte 500—560, gelber Mais 350, inländiſche
Erbſen 500—600 Ackerbohnen 400, Wieſenheu 195—210, Rotkleheu 205
bis 220, Stroh 60—70, Reis 725—900 Mark.
H. Mannheim, 26. Sept. Der Reichsfinanzminiſter hat auf
Grund einer Anfvage des Vorſtandes der Mannheimer Produktenbörſe
ſich damit einverſtanden erklärt, daß die Ueberwachung und
Ein=
lagerung von eingeführtem Getreide vorläufig in der
früheren Weiſe, alſo in Tranſitlagern erfolgt.
b. Vom Eiermarkt. Infolge weiteren Rückganges der
Zu=
fuhren zu den meiſten Märkten haben die Preiſe erneut eine=Kleinigkeit
angezogen. Durch die überall hohen Preiſe iſt die Nachfrage etwas
ruhi=
ger geworden und es ſteht zu erwarten, ſofern nicht noch ein weiterer
Rückgang in der Produktion eintritt, daß ſich die Preiſe nunmehr
be=
feſtigen werden. Im Großverkehr notierten pro 1000 Stück in Mark am
Schleſiſcher Markt 1900—1950
Berliner Markt 230—2100
Süddeutſcher Markt 1800—1850
Sächſiſcher Markt 2000—2100
Oldenburger Marlt 1850—2000 Weſtdeutſcher Markt 2000—2050
Frankfurter Kursbericht 26. Sept. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe..
490
......"
.......
8½%0
.
4½%1V.u. V. Schatzanweiſ,
4½4% VI.—lX.
Sparprämienanleihe .. ..
490 Preuß, Konſols...
3½%
4% Bad. Anl. unk. 1935
3½%0 — „ b. 1007..
49 Bahern Anl. . . . . . .
3½% „
„....
496 Heſſen unk. 1924....
3½% „ „......."
„...........
42 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
12% Griech. Monopol ..
4½% Oeſt. Staatsrente b.
1913, ab 1918.... . ..."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.. . .. . . . . .
4½ Oeſt. Goldrente.. . ..
4½ „ einheitl. Renle.
495 Rum, am. Nente v. 03
4½%0 „ Goldrente v. 13
4% am. „ konv.
v. 05
Oo
4%0 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdab) Eer. !
4%0
5%
„11
4½
b. 1911,Bollanl.
4½%0 Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. . .
47
Staatsr. v. 10
47
Kronenrente.
23. 9.
77,50
75.—
67.—
7750
85,90
72,50
79,20
66,50
57,25
62.
68,50
57,n6
68.—
—
51,—
71.—
480,—
G50,—
20,50
26,50
72.—
21,50
194.—
102,10
119.—
81.—
27,50
68.
22.—
22,50
79,20 5% Mexik. amort, innere
52
konſ. äußsb. 99 760,— 785,—
1415.— Deutſche Bank ......... 371,50 389.— 1390,— Dt. Effekt.= u. Wechſelbr. . 208,— 2o9.— 75,50 4% Mexik. Goldv
67,50 v. 04,ſtfr. —
Deutſche Vereinsbl br. . 205,— konſ. in=
78.— ner.. .. 513.— Diskontogeſellſcha ift. 30 „— Irrigat
85,75 tionsanl. 775.— 812,— Dresdner Bank. 251,— 72,50 5%0 Tamaulipas,
84.50 Oblig. v. Transpr Ser, I..
ortanſt. 440.— 460, — 5Metallbank .. ...
Nationalbank f. D
Oeſt. Kreditanſtal .......
Deutſchl.
lt...... 475,—
52,25 55,50 4% Eliſabethbahn
54,50 2,6% Oeſt. Südb.
61.— B%Seſt. Staatsb. 1.I ſtfr...
(Lomb.)
b.8.Em. 70,7. 44,50 Rhein. Kred.=Ban=
70.—
Bergwerks=Akt ......"
tien. 226.— 3% Oeſt. Staatsb.Erg. Netz Bochumer .. . . . . . . . . . . . 760,— 8t6,— 67,75
57,50. v. 1883.
420 Buderus ...... ... ....." 870,— 4½% Anatolier I....... 130, — 135.— Dt. Luxemburger. . . 683,— 790.— 39 Salon Conſt. J Jonction —
G lſenk. Bergw... 719,— 38 Salonique Monaſtir. 101.— Harpener Bergb. ... . . . 985, — 1000, — 51,50 5% Tehuantepee . . . . . .. 810.— 812.— Eſchweiler Bergw...... 625. — — 4120
......
Deutſche Städte. 710.— 730,— Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln..
Laurahütte . . . . . .. ..... 489,90
779.—
568,— 499,—
825,—
520,— 470 Darmſt. v. 1919b.1925 — Lothringer Hütte.... ... 598.— 620.— 3½% Darmſtadt v. 1905. — Mannesmann Röhren.. 1000.— 1050,— 490 Frankfurt v. 1913.... — 96,80 Phöni. ............. .. 880.— „ v. 1903.... — Oberſchleſ. Eiſen (Caro)". 582,— 630.— 20,50
26,50 425 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%9
„ „... —
92.—
76.— 92.—
81.— Oberbedarf.... ...."
Rhein. Stahlw. ..
Riebeck Montan . . .. . ..
Aktien v. Tranzportanſtalt. 625.—
1000.—
730. 644.—
1050,—
772.— „ 42 Frkf. H.grd.=Ver. 1921
4%0 Mein, Hyp. Bank 1922 86,50 87.— Paketfahrt. . . . . . . . . . . . . 24).— 26l. 68,50 88.— Nordd, Lloyzd ......... 235.— 276,— 126.— 1922
420 Pfälz. 98,50 98,50 Südd. E.=B.=Geſ..... . . . — 165,— 1923
4% Rhein. 71.— Schantung E.=B... . . . . 617,— 620,— 119,75 3½%
veel.
4%0 Südd. Bk. Münch. 1906 2— Baltimore . . . . . .
........ — — z 98,50 98.— —
........! — 4½ Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr. 95.— 35. Lombarden ............" — 81.—
3½% Heſſ. Ldhh. Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien. 82,50
92,— 82.—
92,— Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. ... ..
Badiſche Anilin ........" —
560,— 620,— Berliner Handelsgeſ... . . 296,25 301,— — 525,— 20,75 Darmſtädter Bank.. . 239,50 D. Gold= u. Silbſcheideanſt. 1009,— 1200,—
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