Darmstädter Tagblatt 1921


07. September 1921

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Mittwoch, den 7. September 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Der Ehrenſchutz des Politikers.
Zur Ankündigung des deutſchen Reichskanzlers

Die Ankündigung des deutſchen Reichskanz=
ars
, ſich für einen beſonderen ſtrafrechtlichen Ehren=
c
utz politiſch tätiger Perſonen einzuſetzen, hat gerade in der
Fouitiſchen Welt zunächſt einige Beſtürzung hervorgerufen. Man
Weakt unwillkürlich an den neuen Begriff der Verächtlich=
Fuchung im Ebertſchen Erlaß vom 29. Auguſt 1921, der in weni=
ſem
Tagen bereits eine Fülle juriſüſcher Streitfragen gezeitigt
Pat und in der Praxis der Juſtiz noch manche unangenehme
Serraſchung bringen wird.
Soll nun abermals ein Ausnahmegeſetz geborem werden?
* Bahrſcheinlich und hoffentlich handelt es ſich um etwas Harm=
ſieres
, um ein Geſetz, das allgemein den Ehrenſchutz ver=
Yärkt und nur in ſeiner Nebenwirkung die häßlichen Auswüchſe
ſe* heutigen politiſchen Kampfes beſchneidet. Dr. Wirth ſelbſt
Ini nämlich auf England und andere parlamentariſch regierte
händer hingewieſen, in denem ein ſolches Geſetz ſchon beſtehe.
n England ſchützt nämlich das Beleidigungsrecht jede Perſon
begen Anwürfe, die das Privatleben betreffen, auch wenn die be=
rrpteten
Tatſachen erweislich wahr ſein ſollten. Es iſt ganz
rrach der Wahrheitsbeweis ausgeſchloſſen. Man kann alſo ihn
Fud die betreffenden ehrenrührigen Dinge nicht als Waffen gegen
sbnen politiſchen Gegner gebrauchen. Man wird beſtraft, weil
ſar beleidigen wollte. Das iſt zwar auch nach deutſchem gel=
Unsen Recht möglich, nämlich wenn die Abſicht zu beleidigen aus
v For oder aus den Umſüänden hervorgeht (8 192 des Reichs=
ſtafgeſetzbuches
). Aber der Wahrheitsbeweis ſchützt doch ſehr
It den Beleidiger und nicht den Beleidigten. Das engliſche
ſecht geht bei ſeinem Ausſchluß des Wahrheitsbeweiſes von der
9nwägnug aus, daß private Angelegenheiten die Oeffentlichkeit
eits angehen. Sie ſollen vor allem nicht zu politiſchen Zwecken
hutbraucht werden. Nur eine Ausnahme beſteht in England:
ei Beamten! Ehrenrührige Dinge, die ſich auf ihre Amtsfüh=
ſug
beziehen, dürfen Gegenſtand eines Wahrheitsbeweiſes
ſelden. Aber das verſteht ſich eigentlich von ſelbſt. Die Amts=
Fih=ung iſt keine private, ſondern eine öffentliche Angelegenheit.
Eas eigentliche Pridatleben des Beamten wiederum iſt dem
Fehrheitsbeweis entzogen. Wen kümmern denn die Verhältniſſe
Mues Nächſten, ſofern ſie ſeine Ehe, ſein Geſchlechtsleben, ſeine
kmiilie betreffen? Soll es ein angeborenes Menſchenrecht ſein,
u jedermann Auskunft über dieſe Dinge zu fordern, und eine
9emeine Bürgerpflicht, ſich darüber vor Gericht zu äußern?
ſolche Intimitäten, in die Oeffentlichkeit zerrt, verdient
kürdlich gebrandmarkt zu werden. Und deshalb iſt es dem Trei=
in
dieſer dunklen Ehrenmänner gegenüber, die nur zu oft das
teusglück ganzer Familien zerſtören, geboten, grundſätzlich den
APweis der Wahrheit auszuſchließen, wenn die Beleidigung
iglich Verhältniſſe des Privatlebens betrifft, die das öffent=
Intereſſe nicht berühren.
So weit war ſchon der amtliche Vorentwurf, eines neuen
hutſchen Strafgeſetzbuches, der fünf Jahre vor dem Kriege im
füüre 1909 erſchien. Auch der berühmte Gegenentwurf (1911)
* Profeſſoren v. Lifzt, Rehl, v. Lilienthal und J. Goldſchmidt
d. 444hlte den Wahrheitsbeweis in ſolchen Fällen ausſchließen. Es
fd. 1304ß unterdeſſen bekanntlich viel an den Entwürfen verbeſſert wor=
oſe
s hn oder verſchlimmbeſſert, wie man will. Die neue Faſſung
oſen ?8 (umt vom Reichsgerichts=Senatspräſidenten Dr. Ebermayer
ſe 725 A
gſengt//) Oberlandesgerichtspräſidenten Dr. Cormann (Stettin).
440 AECer ſog. nichtamtliche Entwurf von 1919 die Reichsregie=
fd
. 4 bng und die Regierungen der Länder haben die Verantwortung
Ffd.4h= ſeinen Inhalt übertriebenerweiſe abgelehnt enthält bei
Pfd.39 8br Beſtimmungen über Beleidigungen folgenden ergänzenden
790=kuſchlag: Wer über Angelegenheiten, des häuslichen oder
9. bmilienlebens eines Anderen, die das öffentliche Intereſſe nicht
Prühren, eine ehrenrührige Tatſache öffentlich oder durch Ver=
beikung
von Schriften, Abbildungen oder Darſtellungen be=
Ruptet oder mitteilt, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten
be mit Geldſtrafe bis dreitauſend Mark beſtraft (8 353).
Fenmit wird grundſätzich unterſagt, öffentlich belangloſe Tat=
bhen
privater Natur, die ehrenrührig ſind, zur Kenntnis der
iſentlichkeit zu bringen, auch wenn ſie wahr ſind.
Es würde ſich alſo darm handeln, dieſen Vorſchlag, ſchon
brfeitig, d. h. vor der neuen Strafrechtsreform, zum Geſetz
hoen zu laſſen. Man kann ja die angedrohte Geldſtrafe ange=
/uS der Geldentwertung erhöhen, wenn auch nicht bis zu der
buns wunderlichen Grenze des Ebertſchen Erlaſſes (500 000
Fark!). Dies wäre dann kein Ausmahmegeſetz trotz ſeiner
Mktätigen politiſchen Wirkung. Dr. jur. Fritz Auer.
as Berlin, 6. Sept. Wie das Berliner Tageblatt aus
bräamentariſchen Kreiſen erfährt, ſind bei den zuſtändigen
Vellen bereits Vorarbeiten im Gange zur Schaffung einer
ovelle zum Strafgeſetzbuch, die ſich, entſprechend der
Pihindigung des Reichskanzlers in ſeiner Stadthausrede, mit
Rn Schutz der perfönlichen Ehre parlamentariſch und politiſch
iter Perſönlichkeiten beſchäftigt. Man ſteht auf dem Stand=
hy’t
, daß mit der Erledigung der Frage eines ſolchen Schutzes
hht, ſo lange gewartet werden kann, bis das geſamte Straf=
e
3 reformiert iſt. Die erwähnte Novelle dürfte bis zum Zu=
nentritt
des Reichstages fertig geſtellt ſein.
Die Völkerbundstagung.
Genf, 5. Sept. (Wolff.) Der neu gewählte Präſident der
heſten Völkerbundsverſam=ung Karnebeek=Holland dankte
iner mit großem Beifall aufgenommenen Rede für ſeine
nh l, die er auch als Sympathiekundgebung für ſein Vaterland
chnete und gedachte der Verdienſte ſeines Vorgängers, des
ſcidenten der erſten Völkerbundsverſammlung, des belgiſchen
hit gierten Hymans. Er führte aus, daß die vorige Verſamm=
die
Grundlage zum Völkerbundswerke gelegt habe und daß
Verſammlung jetzt an die eigentliche Arbeit herantrete.
Die Wahl des Vizepräſidenten wurde nach längerer
hatte auf Grund eines Antrages Branting=Schweden ver=
½, und zwar inm Hinblick darauf, daß im vorigen Jahre erſt
Sommiſſionspräſidenten gewählt wurden und hierauf aus
* Mitte die Bizepräſidenten.
Darauf ſchloß die Verſammlung um halb 6 Uhr.
Nach der heutigen Nachmittagsſitzung empfing Präſident
imebeek die Preſſevertreter, denen er in einer kurzen Plauderei
Seinanderſetzte, welch großes Intereſſe man ſtets den Rechts=
ge
niſationen und dem Völkerbundgedanken entgegengebracht

Genf, 6. Sept. (Wolff.) Die heutige Vormittags=
ſitzung
der Völkerbundsverſammlungwar angefüllt
von einer reinen Geſchäftsordnungsdebatte über die Zuſammen=
ſetzung
und den Wahlmodus der von der Völkerbundsverſamm=
lung
zu ernennenden Ausſchüſſe. Die von Motta (Schweiz)
aufgeworfene Frage der Ueberweiſung des Berichts des Völker=
bundes
an eine Kommiſſion wurde ausführlich beſprochen. Der
Präſident brachte ſchließlich die letzte Frage zur Abſtimmung.
Die Abſtimmung verlief jedoch negativ. Die Verſammlung ver=
tagte
ſich um ½1 Uhr auf heute nachmittag 6 Uhr, um die Wahl
des Vizepräſidenten vorzunehmen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Grz. Koblenz, 5. Sept. Am 3. September fand im Re=
gierungsgebäude
in Köln eine Sitzung des parlamen=
tariſchen
Beirats des Reichskommiſſars für
die beſetztenrheiniſchen Gebiete ſtatt. In der Haupt=
ſache
beſchäftigte man ſich mit den Schädigungen der
wirtſchaftlichen und militäriſchen Sanktionen,
deren völlige Aufhebung einmütig gefordert wurde. Weiter
wurde gegen eine etvaige Einmiſchuug der Alliierten in die
Tädigkeit der deutſchen Ein= und Ausfuhrbehörden proteſtiert.
Die Beiratsmitglieder richteten an die Reichsregierung das
dringende Erſuchen, weiterhin mit allen Mitteln" für die Auf=
hebung
der Wohnungsnot beſonders im franzöſiſch beſetzten
Gebiet beizutragen. Die erhoffte Erleichterung des Wohnungs=
marktes
wird jedoch ſo lange nicht Tatſache werden, als der
üblich gewordene Nachſchub von Familienangehörigen der Offi=
ziere
und Unteroffiziere nicht nachläßt. Weitere Wünſche und
Beſchwerden bezogen ſich auf die Wahrung der Immunität der
Abgeondneten, auf neuerliche Beſchränkungen von turneriſchen
Veranſtaltungen, auf das Verhalten der farbigen Truppen und
auf die Beläſtigung des Reiſepublikums bei den Zollreviſionen
in Ludwigshaſen und Groß=Gerau.
Aus dem Saargebiet.
Grz. Saarbrücken, 5. Sept. Die mehrheitsſozialiſtiſche
Partei des Saargebiets hatte gemeinſam mit der Leitung der
Kommumiſtiſchen Partei bei der oberſten Polizeiverwaltung des
Saargebiets einen Antrag auf Genehmigung von öffent=
lichen
Proteſtbeſammlungen in Saarbrücken, Neun=
kirchen
und Völklingen für den heutigem Montag geſtellt. In die=
ſen
Verſammlungen ſollte gegen den Mord an Erzberger
Stellung genommen werden. Ferner ſollten dieſe Verſammlun=
gen
zum Ausdruck bringen, daß die Saarbevölkerung trotz zeit=
licher
Abtrennung vom Mutterlande ſich ſtets und immer mit
dem deutſchen Volksgenoſſen im Reiche verbunden fühlt. Wie die
mehrheitsſozialiſtiſche Volksſtimme mitteilt, hat die Regierungs=
kommiſſion
des Saargebiets die Proteſterſammlung mit der
Motivierung verboten, daß das Saargebiet nichts mit den
Vorgängen im Reiche zu tun habe. Das genannte Blatt be=
merkt
dazu, es müſſe der Regierungskommiſſion hier noch ein=
mal
ausdrücklich geſagt werden, daß ſich das deutſche Proletariat
des Saargebiets heute und immer von der Regierungskommiſſion
keine Meinung aufoktroyieren laſſen werde, ob es in dieſer oder
jener Sache mit den Vorgängen im Mutderlande etwas zu tun
habe oder nicht. Die Gefühle und die Sympathie über die Ne=
publik
Deutſchland und die proletariſchen Volksgenoſſen im
Reiche reiße man durch keine Verbote aus dem Herzen der Saar=
gebietsbevölkerung
.
Die Verordnung gegen den Umſturz.
Die Fraktionen der Deutſchen Volkspartei über die politiſche
Lage.
T.U. Berlin, 6. Sept. Die Reichstagsfraktion der Deut=
ſchen
Volkspartei trat geſtern in Verbindung mit dem
Vorſtand der preußiſchen Landtagsfraktion zu einer außerordent=
lichen
Sitzung in Berlin zuſammen, um zur politiſchen Lage
Stellung zu nehmen. Nach einem Berichte des Reichstagsabge=
ordneten
Dr. Streſemann über die politiſchen Vorgänge der
letzten Zeit, insbeſondere auch die namens der beiden Fraktionen
beim Reichspräſidenten und Reichskanzler unternommenen
Schritte ſowie die Verhandlungen im 8. Ausſchuß folgte eine
ausgedehnte Ausſprache. Die Anweſenden billigten einmütig die
von den Fraktionsvorſitzenden gegenüber dem Reichspräſidenten
und dem Reichskanzler abgegebenen Erklärungen über die Not=
wendigkeit
des Schutzes der Verfaſſung gegen jede gewaltſamen
Angriffe, über die Notwendigkeit einer gleichartigen Anwendung
der Ausnahmebeſtimmungen auch gegen die radikale Linke. Die
Partei verwahrt ſich insbeſondere gegen die ſyſtematiſche Unter=
drückung
würdiger Feiern nationaler Gedenktage durch den Ter=
ror
der Straße, dengegenüber die Polizeigewalt häufig voll=
kommen
verſage. Sie fordert ſofortige Abhilfe. Die vorgekom=
menen
Fälle und die Vergewaltigungen haben die Fraktion zu
einer Interpellation über die Stellung der Reichsregierung zur
Ausführung des Verbotes des Reichspräſidenten veranlaßt.
Die Verbotze.
wd. Halle, 5. Sept. Auf Grund der Verordnung des
Reichspräſidenten iſt die kommuniſtiſche Zeitung Die Tri=
büne
auf 14 Tage verboten worden.
T.u. Hannover, 6. Sept. Der Sturm ein deutſch=
völkiſches
Blatt in Hannover, iſt vom Oberpräſidenten Noske
für 14 Tage verboten und die Nummer vom 4. September
beſchlagnahmt worden.
ONB. München, 5. Sept. Die München= Augsbur=
ger
Abendzeitung erſcheint bisher ungehindert wei=
ter
. Sie ſchreibt in ihrem heutigen Abendblat unter dem Titel
Baherns Kampf ums Daſein: Will man in Berlin Bayern
von der Landkarte wegwiſchen? Will man uns noch einmal
dem Schrecken einer Räteherrſchaft ausſetzen? Wir lehnen jeden
Partikularismus ab. Uns geht es um das Reich. Wir ſehen
auch im bayeriſchen Ausnahmezuſtand nichts, was unter allen
Umſtänden aufrecht erhalten werden müßte. Die Aufhebung des
Ausnahmezuſtandes in Bayern konnte erwogen werden und iſt
erwogen worden. Heute kann daran nicht mehr gedacht werden.
Durch die Verordnung vom 29. Auguſt iſt die Aufhebung des
bayeriſchen Ausnahmezuſtandes unmöglich geworden, weil dieſe
Verordnung die ſchon beinahe erloſchene vevolutionäre Bewe=
gung
aufs neue entfacht hat. Die Revolution wird weiter ge=
trieben
. Die Verordnung vom 29. Auguſt iſt ihr Motor. Es
geht hier wahrhaftig um Sein oder Nichtſein des bayeriſchen
Staates.

In Miesbach erſcheint heute, wie der Lokalanzeiger meldet,
Nr. 1, Jahrgang 1 des Miesbacher Tagblatts. Das
Blatt hat das Format des Miesbacher Anzeigers, der ſein Er=
ſcheinen
eingeſtellt hat und berkauft worden iſt.
Der Konflikt mit Bayern.
ONB. Berlin, 5. Sept. Das Achtuhrabendblatt berichtet:
Die Verhandlungen zwiſchen Berlin und Mün=
chen
über die Aufhebung des Ausnahmezuſtandes in Bayern
werden vermutlich am Mittwoch fortgeſetzt. Die bayeriſchen Ver=
treter
ſind, wie ſchon gemeldet, von der Reichsregierung nicht im
unklaren darüber gelaſſen worden, daß ſie den Zeitpunkt für ge=
kommen
erachtet, den Ausmahmezuſtand in Bayern aufzuheben.
Die bayeriſchen Vertreter, Staatsſekretär Dr. Schweyer und
Abg. Dirr, haben dem bayeriſchen Kabinett am Montag davon
Mitteilung gemacht und um genaue Vorſchläge in dieſer Ange=
legenheit
gebeten. Man erwartet hier, daß die heutige Kabi=
nettsſitzung
in München die notwendige Klärung bringt.
ONB. München, 5. Sept. Die Einberufung des
ſtändigen Landtagsausſchuſſes auf morgen wird
vielfach dahin gedeutet, daß ſich dieſer Ausſchuß mit der poli=
tiſchen
Lage, d. h. mit den zwiſchen Bayern und dem Reiche
ſchwebenden Verhandlungen wegen der Reichsverordnung zum
Schutze der Republik befaſſen werde. Dieſe Anſicht iſt falſch. Die
Koalitionsparteien haben, ſich durch ihre gemeinſame Kund=
gebung
geſchloſſen hinter die Regierung v. Kahr geſtellt. Es
wird höchſtens die Oppoſition im Landtage dieſe Frage bei der
Sitzung anſchneiden. Wie wir hören, werden die Regierungs=
parteien
darauf aber nicht eingehen. Der ſtändige Landtags=
ausſchuß
wird ſich lediglich, da der Landtag noch in den Ferien
iſt und früheſtens im Oktober wieder zuſammentreten wird, mit
den Teuerungszulagen für die Staatsarbeiter und Staats=
beamten
und mit einer Aktion für die Kleinrentner und Minder=
bemittelten
befaſſen, alſo rein ſoziale und wirtſchaftspolitiſche
Fragen zu enledigen haben.
Wer trägt die Schuld?
* Der Köln. Ztg. wird aus London, 2. Sept., geſchrieben:
Inmitten des Chors phariſäiſcher Betrachtungen, in denen ſich
gegenwärtig die engliſche Preſſe über die Gefahren der deutſchen
Reaktion und ihrer Schuld an der Ermordung Erzbergers er=
geht
, wirkt es erfriſchend, in der Nation eine Stimme zu
vernehmen, die den tieferen Zuſammenhang zwiſchen dem Mord
und dem heutigen deutſchen Elend richtig hervorhebt.
Die Nation gehört zu den liberal=pazifiſtiſchen Blättern und
ſteht als ſolches allen rechtsgerichteten Strömungen in Deutſch=
land
ſcharf ablehnend gegenüber. Aber ſie hat ſich unter der
Leitung des klugen Maſſingham doch eine Weite des Geſichts=
kreiſes
gewahrt, die ihr Urteil nicht blind oder einſeitig macht.
Sie ſchreibt, daß Erzberger, der ein unverwüftlicher Opti=
miſt
geweſen ſei, ſich in zwei Dingen ſchwer getäuſcht
habe, in den Verſprechungen Wilſons und im Völkerbund.
Und ſie fährt alſo fort:
Dieſe Täuſchungen werden viele Deutſche dem Ermordeten
zum Vorwurf machen. Wir können es nicht. Es ſind die Ver=
bündeten
, und vor allem die Franzoſen, welche die Stel=
lung
jedes deutſchen Politikers, der Nachgiebigkeit empfiehlt,
ſchwierig und gefährlich machen. Je mehr die Deutſchen nach=
gaben
, deſto ſchlechter wurden ſie behandelt. Je mehr ſie ſich
von der Monarchie ab= und der Demokratie zuwandten, je mehr
ein echter und volkstümlicher Pazifismus bei ihnen Wur=
zel
ſchlug, deſto mehr wurden ſie mit Füßen getreten. Man kann
ſich nicht vorſtellen, daß der Frieden hätte härterausfallen
können, wenn der Kaiſer noch auf ſeinem Thron ſäße, umgeben
von ſeinen Junkern, Militärs, Finanzleuten und Induſtriellen.
Wir haben den Wunden niemals Zeit gelaſſen zu heilen. So=
bald
das deutſche Volk von dem letzien Knockout Blow ſich zu
erholen begann, haben wir ihm wieder Stoßauf Stoß ver=
ſetzt
, damit es ſeine Lähmung nicht loswerde. Im Rhein=
land
ſind die Sanktionen noch immer in Kraft, und
mr ein Teil von ihnen ſoll demnächſt aufgehoben werden. Der
Verſuch, eine übermäßige Kriegsentſchädigung eilends abzu=
zahlen
, hat die Mark in einem Monat von einem Penny bis
auf weniger als drei Farthings entwertet. In den Völkerbund
hat wan Deutſchland noch immer nicht aufgenommen, und wer
in Oberſchleſien eine wirklich gerechte Löſung erwartet, muß ein
kühner Mann ſein. Kurz, wir haben der deutſchen Rechten Be=
weiſe
genug für ihre Behauptung geliefert, daß Unterwürfigkeit
und Demokratie ſich nicht bezahlt machten.
Wie alle Blätter hofft die Nation, daß die geſunde Natur
des deutſchen Volkes ſich ſchließlich doch durchſetzen und ſeine
inneren Gegenſätze ſchlichten werde. Die Deutſchen ſeien von
Haus aus nüchterne und verſtändige Leute, und weder die Mord=
taten
der Reaktion noch die Aufſtände der Spartakiden entſprä=
chen
ihrer innerſten Natur; das ſeien nur Zuckungen eines ge=
quälten
Körpers, der auf dem Tiſche des Viviſektors liege. Es
iſt Zeit ſchließt die Nation, dem ein Ende zu machen. Sie
glaubt, daß man die Gefahren der Reaktion am wirkſamſten und
ſchnellſten bannen könne, wenn man Deutſchland unverzüglich
einlade, ſeinen Platz an der Tafel des Völkerbundes einzu=
nehmen
.
Die Verhandlungen zwiſchen Rathenau
und Loucheur.
Berlim, 6. Sept. Die Deutſche Allgemeine Zeitung
weldet: In der geſtrigen Kabinettsſitzungwurde ein vor=
läufiger
Bericht des Wiederaufbauminiſters über die zwiſchen
den Miniſtern Loucheur und Rathenau gepflogenen Verhandlun=
gen
erſtattet. Gemäß der mit der franzöſiſchen Regierung ge=
troffenen
Vereinbarung können Mitteilungen über den Inhalt
des Abkommens noch nicht gemacht werden. Bei den in der fran=
zöſiſchen
Preſſe erſchienenen Veröffentlichungen handelt es ſich
nicht um authentiſche Mitteilungen, ſondern um veraltete und
längſt überholte Vertragsentwürfe,
Die Wiederaufnahme der deutſch=ruſſiſchen
Beziehungen.
T.u. Berlin, 6. Sept. Die Abreiſe Direktor Wieden=
felds
bedeutet noch keine Wiederaufnahme der diplomatiſchen
Beziehungen. Bebanntlich hatte Deutſchland im Frieden von
Breſt=Litowskl die Sowjetregierung offiziell anerkannt. Nach der
Ermordung des Grafen Mirbach wurden, die kaum aufgenom=
menen
Beziehungen wieder abgebrochen. Wiedenfelds Abreiſe
nach Moskau bedeutet alſo einſtweilen lediglich die Wieder=

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Seite 2.

Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 7. September 1921.

Rummer 247.

aufnahme der wirtſchaftlichen Beziehungen.
Erſt nach Wiederaufnahme des diplomatiſchen Verkehrs wird
auch das ruſſiſche Botſchaftsgebäude in Berlin zur Verfügung
der Sowjetregierung geſtellt werden können.

Politiſcher Terror.
Wiesbaden, 6. Sept. (Wolff.) Am geſtrigen Abend
wollte der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Veidt=
Frankfurt a. M. in einer überfüllten Verſammlung in der
Aula des Lyzeums 1 in Wiesbaden über die Aufgaben der deut=
ſchen
Jugend ſprechen. Die Sozialiſtiſche Partei hatte
eine große Anzahl der Mitglieder im Saale verteilt, und als
der Redner mit ſeinem Vortrag beginnen wollte, erhob ſich ein
ſolcher Lärm, daß er nach verſchiedenen Verſuchen, ſich Gehör
zu verſchaffen, den Saal verließ. Ein Mehrheitsſozialiſt und
ein unabhängiger Sprecher bemühten ſich darauf, die Ruhe
wiederherzueſtellen, jedoch gelang es auch ihnen nicht, worauf
der größte Teil der Zuhörer den Saal verließ. Ein Verſuch, im
Anſchluß an dieſe geſprengte Verſammlung eine ſozialiſtiſche
Verſammlung zu veranſtalten, wurde von der Polizei vereitelt.
Weſtungarn.
Wien, 6. Sept. (Wolff.) Die Politiſche Korreſpondenz
ſchreibt: Der ungariſche Geſandte überreichte dem Bun=
deskanzler
eine Note, in der die ungariſche Regierung die
Bereitwilligkeit erklärt, die bisher noch nicht geräumte Zone B
des weſtungariſchen Anſchlußgebietes ſormell der öſterreichiſchen
Regierung bezwv. der Ententekomiſſion in Oedenburg zu über=
geben
und die auf den Friedensverträgen von St. Germain
und Trianon fußende Souveränität Oeſterreichs über dieſes
Gebiet anzuerkennen. Sie behält ſich jedoch vor, die Räumung
des Gebietes bis zur Beendigung der Verhandlungen hin=
auszuſchieben
, will hingegen der Beftellung des öſter=
reichiſchen
Regierungskommiſſars neben dem ungariſchen Re=
gierungskommiſſar
in Oedenburg zur Wahrung der öſterreichi=
ſchen
Intereſſen zuſtimmen.
Gegenüber dieſem Vorſchlage gibt es für die öſterreichi=
ſche
Regierung nur eine Antwoet: Feſthalten an den Be=
ſchlüſſen
des öſterreichiſchen Ausſchuſſes für auswärtige An=
gelegenheiten
vom 19. und 27. Auguft, ſowie dem neuerlichen
Appell an die drei Hauptmächte der Entente, die der ungariſchen
Regierung obliegende vorbehaltloſe Räumung des Anſchluß=
gebietes
zu erzwingen.
Wien, 6. Sept. (Wolff.) Die Neue Freie Preſſe meldet
aus Wiener=Neuſtadt: Die alliierten Mächte haben der
ungariſchen Regierung ein befriſtetes Ultimatum
überreicht, in dem die ſofortige Räumung des ganzen laut Frie=
densbertrag
an Oefterreich abzutretenden weſtungariſchen Ge=
bietes
verlangt wird. Das Ultimatum läuft am ſechſten Tage,
2 Uhr nachts, ab.
Wien, 6. Sept. (Wolff.) Amtlich wird gemeldet: Nachdem
ſchon in den letzten Tagen wiederholt ungariſche bewaff=
nete
Banden auf öſterreichiſchem Boden erſchienen
waren und Gewalttätigkeiten verübten, griff geſtern morgen eine
ungariſche Abteilung von 2500 Mann, beſtehend aus regulärem
Militär, verſtärkt durch Banden, welche die niederöſterreichiſche
Grenze überſchritten, Kirchſchwangen an. Die Gendarmerie=
beſatzung
von Pilgersdorf, Gerrersdorf und Webenbrunn wurde
wegen der Uebermacht zurückgenommen. Zwei Reichswehrkom=
pagnien
, die dort zur Sicherung der Landesgrenze aufgeſtellt
waren, mußten ſich nach mehrſtündigem Kampfe zurückziehen.
Es werden 2 Tote und 20 Verwundete an öſterreichiſchen Ver=
luſten
gemeldet. Verſtärkungen wurden nach dem Kampfgebiet
gebracht. Die Bevölkerung von Kirchſchwangen und Neben=
brunn
flüchtet nach Wiener=Neuſtadt. Ungariſche Truppen ſind
hiermit auf öſterreichiſchen Boden eingebrochen, ohne daß die
Reichswehr die niederöſtereichiſche Grenze überſchritten hat.
Dazu ſchreibt die Staatskorreſpondenz: Dieſes unerhörte
Ereignis bietet eine kaum mehr zu überbietende Steigerung der
völkerrechtswidrigen ungariſchen Aktion gegen die Durchführung
des Friedensvertrages. Sie bietet der Bundesregierung Anlaß,
ſich an die Bevölkewug mit der Verſicherung zu wenden, daß
ſie keine diplomatiſchen oder ſonſtigen Mittel unverſucht laſſen
wird, um das ehrliche Recht wiederherzuſtellen und die unver=
äußerlichen
Anſprüche Oeſterreichs auf das Burgenland trotz
des ungariſchen Widerſtandes durchzuſetzen.
Polniſch=ruſſiſche Differenzen.
ONB. Paris, 5. Sept. Der Pribatkorreſpondent des
Intranſigeant in Warſchau meldet ſeinem Blatte: Die pol=
niſche
Regierung wird in den nächſten Tagen den Sow=
jets
eine fehr energiſche Note überreichen, in der den Nuſſen
vorgeworfen wird, daß ſie den Rigaer Vertrag ſyſtematiſch ſabo=
tieren
und in Polen Unruhen begünſtigen. Die Sowjets hätten
bisher keine Beſümmung dieſes Vertrages erfüllt. In Warſchau
ſind kürzlich Verhaftungen vorgenommen worden, die Rußland
ſchwer kompromittieren. Miniſterpräſidem Witos hat geſtern
erklärt, er ſei im Beſitze unwiderleglichen Beweismaterials, daß
die gegenwärtigen Streiks von ruſſiſchen Sendlingen begünſtigt
würden und fügte hinzu, daß man dies albes nicht länger dulden
könne. In Regierungskreiſen Warſchaus iſt die Rede davon,
den ruſſiſchen Vertreter in Warſchau ſeine Päſſe auszuhändigen

und den polniſchen Geſchäftsträger in Moskau abzuberufen.
Außerdem ſind wirtſchaftliche Repreſſalien in Ausſicht genom=
men
, und zwar die Wiederherſtellung der Blochade und die Ein=
ſtellung
des deutſch=ruſſiſchen Tranſitverkehrs und ſchließlich die
Beſchlagnahme der den Sowjets gehörenden Güter.

Die iriſche Frage.
T.U. London, 6. Sept. Die Antwort de Valeras
auf den Brief vom 26. Auguſt hat hier tief enttäuſcht. Man fragt
ſich jetzt, ſagt Daily Chronicle, ob es möglich iſt, die Verhand=
lungen
fortzufetzen. Die Mehrheit der Zeitungen iſt der Anſicht,
daß es um jeden Preis gilt, einen Bruch zu verhüten. Es wird
vorausgeſehen, daß Lloyd George nach der Kabinettsſitzung
am Mittwoch dem Präſidenten der Sinnſeiner das Verlangen
ſtellen wird, daß ev nunmehr, nachdem die engliſchen Vorſchläge
verſporfen ſind, auseinanderſetze, was er unter einer Regierung,
die den Wünſchen der Regierten entſpricht, verſtehe und bis zu
welchem Punkte ſich dieſe Formel mit dem britiſchen Standpunkt
einigen laſſe, ſo wie er in den letzten Mitteilungen der engliſchen
Regierung zum Ausdruck gekommen iſt.
London, 5. Sept. (Wolff.) Der Star meldet: Die Ex=
tremiſten
beider Parteien in Irland bereiten ſich auf ein
Scheitern der Verhandlungen zwiſchen der britiſchen
Regierung und den Sinnfeinern vor. In Ulſter ſeien bereits
10000 Freiwillige eingetragen. In wenigen Tagen würden
Waffen und Ausrüſtungsgegenſtände verteilt. Laut Mancheſter
Guardian iſt man dagegen in hieſigen gut unterrichteten Kreifen
der Anſicht, daß die vorgeſchlagene Konferenz zwiſchen der briti=
ſchen
Regierung und Vertretern der Sinnfeiner ſtattfinde.
Das Hilfswerk für Rußland.
Genf, 6. Sept. (Wolff.) Nauſen gab Vertretern der
Preſſe einige intereſiaute Aufklärungen über das Hilfswerk
für das hungernde Rußlanb. Nach ſeiner Anſicht ſeien
vier Millionen Tonnen Nahrungsmittel nötig. Rußland glaube
zwei Millionen Tonnen liefern zu können. Das internationale
Hilfswerk muß alſo ſeinerſeits zwei Millionen Tonnen liefern.
Die Hungersnot breite ſich von der Wolga bis zum Kaukaſus
aus. 20 bis 25 Millionen Menſchen leiden. Das Elend ſei

ungeheuer. Das Dringendſte ſei, Saatkorn zu ſchaffen. Wenn
das nicht möglich ſei, ſo würden Menſchen und Vieh ſterben
müſſen. Ueber die jüngſte Verhaftung des allruſſiſchen Komitees
befragt, wies Nanſen darauf hin, daß einerſeits die Sowjets
wünſchen, daß er ſein Möglichſtes tue, andererſeits aber alle
möglichen Schwierigkeiten hervorrufen und ſeine Aufgabe un=
möglich
machen. Trotz der undankbaren Aufgabe bewahre er
einen großen Optimismus. Auf die Bemerkung eines Preſſe=
bertreters
, daß die Pariſer Kommiſſion eine Unterſuchung an=
ftelle
, erwiderte Nanſen, daß das ſehr ſchön ſei, aber das dürfe
die unmittelbare Hilfe nicht einſchränken. Man dürfe keinen
Augenblick mehr verlieren. Der warme und aufrichtige Ton
ſeiner Ausführungen machte auf die Zuhörer einen tiefen
Eindruckl.

Der griechiſch=türbiſche Krieg.
Athen, 5. Sept. (Wolff.) Nach dem amtlichen Bericht vom
2. September über die Lage auf dem Kriegsſchauplatz haben die
griechiſchen Truppen den Berg Ardjiſch im
Sturm genommen. Ein türkiſches Bataillon mit Artillerie
wurde gefangen genommen. Eine ſtarke, mit Artillerie ausge=
rüſtete
Kavallerieabteilung, deren Angriffe auf die griechiſchen
Linien und Verbindungen wiederholt zurückgeſchlagen worden
waren, wurde überraſchend angegriffen und zerſprengt, wobei
ſie ſchwere Verluſte erlitt und ein Geſchütz verlor.
Paris, 5. Sept. (Wolff.) Havas meldet aus Konſtanti=
nopel
: Die Schlacht am Sakaria ſcheint ſich zugunſten
der Griechen zu geſtalten, aber die kemaliſtiſchen Kräfte
ziehen ſich in guter Ordnung zurück. Der Sieg iſt daher nicht
vollſtändig. Eine neue Schlacht wird wahrſcheinlich in den
Stellungen ſüdlich von Angora geliefert werden. Beide Gegner
haben ſehr ſchwere Verluſte erlitten.
London, 6. Sept. (Wolff.) In einer Unterredung mit
einem Vertreter des Daily Telegraph in Eskiſchehir erklärte
König Konſtantin, die Griechen wollten Angora nur
wenige Tage beſetzt halven. Sie würden ſich nach der Zerſtörung
der militäriſchen Depots und nach der Uebernahme des rollen=
den
Eiſenbahnmaterials wieder zurückziehen. Der König er=
klärte
außerdem, die Mächte wollten die griechiſchen Truppen
nicht in Konſtantinopel haben. Er wolle die Schwierigkeiten
der Mächte nicht vermehren.
Mexiko und die Bereinigten Staaten.
Paris, 5. Sept. (Wolff.) Nach einer Temps=Meldung
aus Mexiko iſt zwiſchen den Vertretermder amerikani=
ſchen
Petroleumundernehmungen und dem mexi=
kaniſchen
Finanzminiſter ein Abkommen abgeſchloſſen
worden. Dieſes Abkommen, das nur noch der Bewilligung des
Präſidenten Obregon bedarf, wärde den Garantievertrag, deſſen
Anerkennung der gegenwärtigen merikaniſchen Regierung zur Be=
dingung
geſtellt wunde und den der Geweral Obregon in ſeiner
Botſchaft an den Kongreß vom 1. September für unannehmbar
erklärte, unnötig machen. Die Anerkennung des Generals Obre=

gon durch die Vereinigten Staaten ſoll unter dieſen Umſtänder,
unmittelbar bevorſtehen. Dann würde man auch die Einladung
des Gewerals Obregon zur internationalen Konferenz auswär
tiger Gläubiger annehmen und Delegierte nach Mexiko ſchicken=
um
die Verhandlungen zwecks Wiederaufnahme der Zahlun=
der
auswärtigen Schulden zu pflegen. Wie Havas dazu meldet.
hat Präſident Obregon dem obenerwähnten Abkommen bereits
feine Zuſtimnpng erteilt.
Mexiko, 5. Sept. (Wolff.) Da der Präſident Obregor,
das zwiſchen den amerikaniſchen Petroleumunter=
nehmungen
und den mexikaniſchen Finanzminiſter getroffen4
Abkommen genehmigt hat, wird die Petroleumproduktior,
im Dambico=Gebiet ſofort wieder aufgenommen werden.

Der Aufruhr in Indien.
m. Berlin, 5. September.
Im Zuſammenhang mit den Meldungen über die
Aufſtandsbewegung in Jikdien geben wir folgende Mit=
teilungen
wieder, die eine gegenwärtig in Berlin weilend
Perſönlichkeit Indiens einem Mitarbeiter des Tag dar=
zulegen
die Freundlichkeit hatte.
Bei den Nachrichten aus dem indiſchen Auf
ſtandsgebiet iſt man nur auf engliſche Quellen angewieſen
die die Dinge nach Belieben entſtellen, je nachdem ſie es für er.
forderlich halten. So iſt jetzt z. B. von einer angeblich recht zahl
reichen religiös=fanatiſchen Sekte Indiens die Rede, die den
ganzen Aufruhr ins Leben gerufen haben ſoll und mordend und
plündernd durch das Land zieht. Demgegenüber muß feſtgeſtell=
werden
, daß die Moplahs, von denen hierbei die Rede iſt, ur
ſprünglich eine Vereinigung von Mohammedanern arabiſcher
Abſtammung, nur eine Handvoll von Männern darſtellen, dere=
Einfluß auf die Maſſen ziemlich gering iſt. England bezweckt
mit ſolchen Darſtellungen offenſichtlich, die Sympathien der bri.
tiſchen Arbeiterſchaft für die Unterdrückung der indiſchen Auf
ſtandsbewegung zu gewinnen. Dabei handelt es ſich bei der Em
pörung nicht ausſchließlich um religiöſe Motive, ſondern di=
ſchon
ſeit Jahren andauernde und jetzt in hellen Flammen auf
lodernde Freiheitsbewegung verfolgt nur ein Ziel; die end
gültige Befreiung Indiens von den engliſchen Bedrückern.
Aehnlich iſt es mit der engliſchen Taktik in bezug auf di
Aufreizung der unteren Kaſten Indiens gegen die höheren be=
ſtellt
nach dem bekannten Grundſatz: Diride et impera. Auch di
ſozialen Gegenſätze treten vor den nationalen volikommen in deu
Hintergrund. Selbſt gegen die Fürſten des Landes, deren Mach
politiſch äußerſt gering iſt, beſteht nur geringe Abneigung. Alle=
richtet
ſich vielmehr gegen die engliſchen Eindringlinge, die durch
ſo und ſoviele unerfüllte Verſprechungen, durch Gewalttatey
und dergleichen ſich den flammenden Haß aller zugezogen haben
die für Indien fühlen, ganz gleich, ob Hindu oder Mohamme
daner. Die Gründe für die heutige Aufſtandsbewegun=
ſind
verſchiedener Art. Fürs erſte ſei bemerkt, daß England bei
Ausbruch des Krieges mit der Türkei den Mohammedanern In=
diens
die heilige Verſicherung abgegeben hatte, die Integritä
des osmaniſchen Reiches unter keinen Umſtänden zu verletzen,
Dieſes Verſprechen iſt durch den Vertrag von Sevres in keine
Weiſe eingehalten wvorden. Die Zerſtückelung der aſiatiſcher
Türkei, der offenſichtliche Auftrag Englands an die Griechen,
den Kampf gegen die nationaliſtiſche Regierung der führenden
Türken in Konſtantinopel und nicht zuletzt die wirtſchaftlichen
Repreſſalien gegen das künftige Kalifat, haben es dazu gebracht,
daß gegenwärtig die Engländer auf indiſchem Boden als Lüg
ner und Betrüger augeſehen werden. Die Abneigung der Hindu=
gegen
Großbritannien iſt traditionell und liegt den Leuten im
Blute. Selbſt die Frauen nehmen an der Emanzipation in
Englands reichſter Kolonie lebhaften Anteil, wie auch die groß
Anzahl von weiblichen Delegierten auf den indiſchen National
kongreſſen beweiſt. Die dauernde Hungersnot, die in ndies:
herrſcht, hat vor allenn dazü beigetragen, daß gerade die unteren
Schichten, deren Sympathien, wie erwähnt, die Engländer vo.
allem gewinnen wollen, gegen das britiſche Regime erbitter
ſind. Seit Urzeiten war es in Indien Sitte, daß die einheimk
ſchen Verwaltungen ſtets ein gewiſſes Quantum Getreide
Zeiten der Not als Reſerve aufbewahrten. Dieſe Maßnahmer
ſinz von Englands Reformen vernichtet worden. Heute gehe
der Ernteertrag zum größten Teil an das Ausland, und f
kommt es, daß bei jeder Mißernte, ja, ſogar bei jedem kleineren,
Ausfall das Land unter Nahrungsmangel zu leiden hat.
Die größte Erbitterung haben aber wvohl die berüchtigten
Nowlatt=Bills hervorgerufen, nach denen es den britiſchen Vert
waltungsbeamten erlaubt iſt, jeden ihnen verdächtig erſcheinen=
den
Eingeborenen ohne rechtmäßige Verteidigung und Anklag
hinzurichten oder jahrelang in den Kerker zu werfen. Das i),
wohl eine der Haupturfachen der ſeit über einem Jahre beſtehen=
den
Nonkooperationsbewegung, die durch vollkommen pafſid
Reſiſtenz der Engländer ein weiteres Verweilen auf indiſchen
Boden nach Möglichkeit erſchweren, wenn nicht unmöglich mache=
ſoll
. Den Anhängern dieſer Bewegung iſt es ſtrengſtens ver
boten, bei Engländern Dienſte zu tun, ſowie britiſche Waren zu
kaufen und anderes mehr. An der Spitze der ganzen Non
kooperationsbewegung ſteht der Hindu Ghandi, der alle Kaſten
und Bekenntniſſe zu einem Bund zuſammengeſchloſſen hat
Es könnte den Engländern vielleicht noch gelingen, durch bru

m
Vn

Das Ergebnis der Leipziger Herbſtmeſſe.
II. Aus Leipzigwird uns geſchrieben: Leipzig iſt wieder
in ſeine Alltäglichkeit zurückgefallen. Der toſende Menſchenſtrom,
der eine Woche lang durch die Hauptverkehrsadern, der Stadt
rauſchte, iſt verfiegt und die Meſſeſtraßen wieder ihres buntfar=
bigen
Reklameſchmuckes entkleidet. Nur mit dem Abtransport
der Meſſegüter hapert es noch: es ſtreikt nämlich das Speditions=
und Transportgewerbe. Es ſcheint überhaupt ein eigenartiges
Verhängnis über den Leipziger Meſſen der Nachkriegszeit zu
ſchweben: im Frühjahr 1920 platzten bekanntlich unter der Nach=
wirkung
des Kapp=Putſches in den Haupttag der Techniſchen
Meſſe Maſchinengewehrſalven, die Frühjahrsmeſſe dieſes Jahres
überſchattete die ſchwerwiegende Entſcheidung über die uns von
der Entente aufgezwungenen Sanktionen, und diesmal hatte das
Meſſegeſchäft unter der leibenſchaftlichen politiſchen Erregung zu
leiden. Und wenn dennoch von einem guten Verlauf der Meſſe
im allgemeinen geſprochen werden kann, ſo iſt das ein Beweis
für die Stabilität der deutſchen Wirtſchaft und für den harten
Willen der Handels= und Induſtriewelt, Niebergeriſſenes wieder
aufzurichten und zu neuer Entfaltung zu bringen.
Rein äußerlich genommen war dieſe Maſſenſchau deutſcher
Leiſtungsfähigkeit jedenfalls wieder ein überwältigendes Zeug=
nis
beutſcher Energie und Willenskraft. In geſchäftlicher Hin=
ſicht
ſind die Erwartungen allerdings nicht ganz in Erfüllung ge=
gangen
. Es ſind noch zutiel Faktoren zu bedenken, die hem=
mend
in das deutſche Wirtſchaftsgetriebe eingreifen. Der Aus=
landsmarkt
iſt kaum mehr aufnahmefähig und die ausländiſchen
Käufer, die zwar in großer Anzahl auf der Meſſe erſchienen
daren, beſchränkten ſich auf meiſt kleinere Abſchlüſſe. Das In=
undsgeſchäft
dagegen iſt wieder allzuſehr von der wirtſchaftlichen
Geſtaltung der Zukunft abhängig, die nach wie vor ungeklärt iſt.
Der Geſchäftsyann iſt alſo zu größter Vorſicht gezwungen. Da=
zut
kommt, daß die Preisrichtung nach oben weiſt. Unter dieſen
Uimſtänden war es nur natürlich, daß der in den erſten Tagen
(ebhaft einſetzende Geſchäftsverkehr, ſehr bald wieder merklich
abflaute.
Am beſten von den einzelnen Meſſebranchen dürfte noch die
keramiſche Induſtrie abgeſchnitten haben. Hier hat das
Ausland in erheblichem Umfange eingegriffen. Die Spielwaren=
induſtrie
, für die ſonſt das Ausland ein großes Intereſſe zeigt,
iſt diesmal weniger großzügig verlaufen. Vor allem ſind grö=
ßere
Aufträge der Inlandsinduſtrie ausgeblieben. Auf der
Techniſchen Meſſe kann höchſtens von einer guten Durch=
ſchnittsmeſſe
geſprochen werden, zwar liegt hier der Hauptfaktor
nicht im ſofortigen Verkauf, ſondern mehr in der Anknüpfung

von Verbindungen, die zu ſpäteren Abſchlüſſen führen. Dafür
iſt der moraliſche Erfolg der Techniſchen Meſſe wieder als ganz
hervorragend zu bezeichnen. Auch das Ausland intereſſierte ſich
mehr für die ausgeſtellten Neuerungen. Gute Geſchäfte kamen
in Kleinmotoren und in elektriſchen Schweißapparaten zum Ab=
ſchluß
. Beſonders lebhaftes Intereſſe erregte auch die Ausſtel=
lung
von Krupp, die die große Bedeutung des roſtfreien Stahls
veranſchäulichte. Ueberhaupt macht ſich die Schwerinduſtrie als
immer mächtigerer Faktor der Techniſchen Meſſe geltend.
Das Ergebris der Textilmeſſe kann als zufriedenſtel=
lend
bezeichnet werden. Hier intereſſierte ſich auch das Ausland
in erheblicherem Umfange. Der Kino= und Photomeſſe
kommt hauptſächlich die Bedeutung einer techniſchen Warenſchau
von unbedingter Muſtergültigkei zu. Die Filwinduſtrie hielt ſich
fern. Der Geſchäftsgang auf der Tabakmeſſe litt unter der
bevorſtehenden Erhebung der Tabakſteuer. Die Papier=
meſſe
hatte ein mittleres Geſchäft zu verzeichnen. Dagegen
war die Geſchäftstätigkeit in der chemiſch=pharmazeutiſchen Glas=
waren
=Induſtrie, auf der Verpackungsmittelmeſſe und auf der
Hygienemeſſe ziemlich ſtill.
Im allgemeinen kann alſo geſagt werden, daß die geſchäft=
lichen
Ergebniſſe ſich auf einer mäßigen Durchſchnittslinie be=
wegen
. Die Bedeutung der Leipziger Meſſe als Hauptfaktor der
geſamten Weltwirtſchaft iſt aber von neuem erhärtet durch den
überaus großen Beſuch und das lebhafte Intereſſe, das dieſer
Heerſchau deutſchen Arbeitsfleißes und deutſchen Erfindungs=
geiſtes
ſowohl aus dem Inlande als auch aus dem Auslande ent=
gegengebracht
wurde.

Joſef Mann .

* Am Montag abend iſt ber Opernſänger Joſef Mann
im Alter von 38 Jahren plötzlich geſtorben. Er war nach dem
2. Akte der Aida=Aufführung in der Berliner Staatsoper
unter dem begeiſterten Beifall des Publikums von der Bühne
abgetreten und in die Garderobe gegangen, wo ihn ein Herz=
ſchlag
traf, der ſeinem Leben ein jähes Ende bereitete. Die
Vorſtellung wurde ſofort abgebrochen. Des Publikums be=
mächtigte
ſich beim Bekanntwerden des tragiſchen Ablebens des
gefeierten Sängers eine große Erregung.
Joſef Mann war in Lemberg geboren und katholiſcher Kon=
feſſion
. Urſprünglich Juriſt und Richter, ging er, nachdem er
ſich in Mailand zum Sänger ausgebildet hatte, zur Bühne über
und wirkte zuerſt an der Wieer Volksoper, wo ihn Herr In=
tendant
Dr. Eger hörte und für die Darmſtädter Oper gewann,
der er von 1915 bis 1918 angehörte. Nach einem beiſviellos er=

folgreichen Gaſtſpiel als Eleazar an der Berliner Staatsope
wurde er für diefe engagiert. Hier und auf ſeinen zahlreicher
Gaſtſpielen reihte ſich Erfolg an Erfolg, und er wurde als eine
unſerer erſten Sänger gefeiert. Sein Name wurde auch übe
die Grenzen des Deutſchen Reiches hinaus bekannt, und vo
nicht langer Zeit hatte er unter glänzenden Bedingungen einer
Vertrag mit der Metropolitan=Oper in Neu=York abgeſchloſſen
und ſchien berufen, die Erbſchaft Caruſos anzutreten. Eiy
frühzeitiger jäher Tod hat nun alle ſchönen Hoffnungen zerſtör=
Herrn Manns glänzende ſtimmliche Beanlagung und aus
gezeichnete Sangeskunſt ſind ſo oft gewürdigt und gerühm
worden und wir Darmſtädter haben uns an ſeiner vornehmer
Kunſt ſo oft begeiſtert, daß es genügt, ſich die Eindrücke in
Gedächtnis zurückzurufen, die er als Bühnen= und Konzert
ſänger in uns hinterlaſſem hat, um zu ermeſſen, wa
wir an ihm verloren haben. Sie werden unvergeßlich blei
ben. Aber nicht nur ſeine herrliche Kunſt, auch ſeine menſchliche!
Eigenſchaften gewannen ihm viele Sympathien; er war ei
Künſtler von ſtrengſtem Pflichtgefühl, der nur ſeiner Kunſt lebte
von tadelloſem Lebenswandel, ehrenhaftem Charakter und vor
nehmer Geſinnung, der auch gerne den Armen und Be=
drängten
holf.
Er hat einen ſchönen Künſtlertod gefunden, aber für die
Kunſt bedeutet ſein früher Tod einen ſchweren Verluſt. Schmerz
erfüllten Herzens gedenken wir heute deſſen, was er uns wa‟
und noch ſein konnte, und klagen um ſeinen allzu frühen Tod,
Es tut uns leid um ihn.

** Wie das Berliner Schloß als Muſeum eingerichtet wurd=
Die ſoeben erfolgte Eröffnung des Berliner Schloß
muſeums bereichert Berlin um eine Sehenswürdigkeit alle?
erſten Ranges. Ueber die künſtleriſche und kulturelle Bedeutung
dieſer Schöpfung iſt bereits biel geſchrieben worden. Es iſt abei
beſonders intereffant, Näheres über die Geſichtspunkte und di
Art zu erfahren, die bei der Einrichtung angewendet wurden.
Der Hauptmitarbeiter des Schöpfers des Muſeums, des Gene=
raldirektors
v. Falke, der bekannte Kunſthiſtoriker Prof. Her
mann Schmitz, äußert ſich über dieſe internen Dinge in einer.
ausführlichen Aufſatz des Sammler. Er betont, daß das all
gemeine Intereſſe für die reinen Kunftgewerbemuſeen, das voſ
dreißig Jahren bei der Errichtung des Berliner Kunſtgewerbe
muſeums auf dem Höhepunkt ſtand, zurückgegangen iſt, wie ſchol
das Nachlaſſen des Beſuches beweiſt. Aus dieſem Grunde er
ſtrebt man allgemein eine lebendige Wechſelwirkung zwiſche‟
dem Kunſthandwerk und der Raumkunſt überhaupt. Die biſte

[ ][  ][ ]

Rummer 2423.

inle Gewalt des Aufſtandes Herr zu werden und durch große
Konzeſſionen die Menge zu beruhigen, wenn nicht, ſo droht in
Endien eine Revolution, wie ſie die Welt noch nicht geſehen
ſat. Indien iſt mit dem ganzen unterdrückten Aſien, ja, mit
aclen durch die gegenwärtigen Beherrſcher der Welt vergewal=
tegten
Völkern ſolidariſch. Das rieſige orientaliſche Pulverfaß
ick zum Berſten voll. Ein Funke genügt, um es zu ſchrecklicher
amntladung zu bringen.
* Kleine politiſche Nachrichten. In der Sitzung des Reichskabinetts
irde ein vorläufiger Bericht des Wiederaufbauminiſteriums über die
Verhandlungen zwiſchen Loucheur und Nathenau
n Wiesbaden erſtattet. Wie die Deutſche Allgemeine Zeitung mitteilt,
örinen gemäß der mit der franzöſiſchen Regierung getroffenen Ver=
inbarungen
Mitteilungen über den Inhalt des Abkommens noch nicht
grnacht werden. Der ſächſiſche Staatshaushaltsplan
gließt, wie Miniſterpräſident Buck in einer öffentlichen Verſammlung
utteilte, mit einem Fehlbetrag von 848 Millionen Mark ab. Die
mes meldet aus Warſchau: In leitenden Kreiſen iſt eine Art Panik
er den augenblicklichen Stand der polniſchen Finanzen ent=
ſtenden
. Das Blatt ſagt, die Lage ſei ſchlecht und das Land werde von
ſiirem Streik nach dem anderen ergriffen, vor allem infolge der unge=
ſarren
Steigerung der Koſten für die Lebenshaltung, was von den
ſormmuniſtiſchen Agitatoren voll ausgenutzt werde. Die polniſche Re=
ſiierung
plane fetzt die Berufung eines amerikaniſchen Finanzſachver=
tindigen
. Wie dem Matin aus Helſingfors gemeldet wird, ver=
ffentlicht
die Prawda eine Liſte von 61 Perſonen, die infolge der
tragſten Verſchwörung gegen die kommuniſtiſche Re=
erung
erſchoſſen worden ſind. Unter den Opfern befindet ſich
ſire Anzahl hervorragender Vertreter der Wiſſenſchaft, Kunſt und der
Likeratur, u. a. der Geologe Profeſſor Koslowski, der Juriſt Profeſſor

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. September 1921.

Seite 3.

2ezarewitſch und der Dichter Gommilers, ſowie verſchiedene Offiziere,
udenten, Matroſen und Frauen. Der Terror herrſcht auch in Kiew
ud Odeſſa.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. September.
* Ernannt wurde durch Entſchließung des Landes=Ernährungsamts
Kandidat des landwirtſchaftlichen Lehramts Dr. Heinrich Fiſcher
in der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Schule zu Butzbach zum Land=
virtſchaftsaſſeſſor
.
n. Ferienſtrafkammer. Angeklagt des ſchweren Diebſtahls und bzw.
ſe Hehlerei waren der 22jährige Maurer Karl Hainy aus Straß=
urg
, der 22jährige Maſchinenſchloſſer Hermann Muth von Weiden=
ſatſen
und die Dachdecker Georg Gans Eheleute von hier. H. war
m April d. J. am hellen Tage in ein Haus der Eberſtädter Villen=
olonie
eingeſtiegen und hatte Schmuckgegenſtände nebſt Kleidern von
aſ 800 Mark Geſamtwert entwendet. Eine ſilberne Armbanduhr
arften ihm die G.s für 40 Mark ab, und der mit ihm in der Herberge
vohnende M. vermittelte den Verkauf der wertvollen Kleider gegen
Fer gütung. Er und die G.s wollen gutgläubig geweſen ſein, was H.
riher widerlegte. Da ſich die Notwendigkeit weiterer Aufklärung er=
ah
, wurde die Verhandlung nach teilweiſer Beweisaufnahme vertagt.
Schon des öfteren bildete die Anklage gegen die 65jährige Näherin
örbara Späth von hier den Gegenſtand gerichtlicher Verhandlung
n verſchiedenen Inſtanzen. Das ſchöffengerichtliche Urteil wegen
üfentlich falſcher Anſchuldigung in Tateinheit mit Verleumdung zu
Monaten Gefängnis wurde auf ihre Berufung von der Strafkammer
erätigt, doch erfolgte auf Reviſion Aufhebung durch das Oberlandes=
ericht
nebſt Zurückverweiſung. Der ſchon früher berichtete Sachver=
a
4k ſei nochmals kurz erwähnt: Auf dem Wege des Heiratsinſerats
ate die Angeklagte einen 50jährigen, verwitweten Arbeiter kennen
elernt, der ſich nach längerem Verkehr doch eines anderen beſann und
as Verhältnis abbrach. Es lief daraufhin ein anonymer Brief bei
er Staatsanwaltſchaft ein, worin jener der ſittlichen Verfehlung mit
einen erwachſenen Töchten bezichtigt wurde. Die völlige Haltloſigkeit
iefer Beſchuldigung iſt erwieſen, und die Sp. hatte die falſche Anzeige
urch einen jungen Mann ſchreiben laſſen. Sie leugnet und will letz=
eren
, der nicht das geringſte Intereſſe an dem Verfahren gegen den
u unbekannten Bezichtigten hat, als alleinigen, ſelbſtändigen Urheber
iſtellen, was völlig mißlang. Das Gerichte verneinte wiſſentlich
ilſche Anſchuldigung und erkannte nur wegen Beleidigung auf 4 Mo=

ute Gefängnis.

n. Schöffengericht I. Recht bezeichnend für manche Vorgänge auf
err Immobilienmarkt iſt der Betrugsfall des 26jährigen Kaufmanns
r mann Lang von hier, neben dem der Metzgermeiſter J. und der
Ihend B., beide von hier, der Beihilfe bezw. Begünſtigung angeklagt
uaren, aber jede Schuld beſtritten. L. beſitzt einen vermögenden Onkel
r Chicago und dieſer hatte anfangs vorigen Jahres L.s Vater mit
hindſtückserwerb am Platze beauftragt, was durch den Angeklagten L.
Ac usgeführt wurde. Ihm diente die günſtige Gelegenheit zu grobem Ver=
F utensbruch und dreiſtem Schwindel, und es ergab ſich im Verlaufe der
orunterſuchung bei L.s Geſtändwis noch der Verdacht, daß J. und B.
eigenem Vorteil mitgewirkt hätten. L. erwarb mit dem aus Amerika
i ngewieſenen Geld das erſt kurz vorher in J.s Eigentum für 75 000 Mark
i8 bergegangene Wohnhaus, Heinrichſtraße 132, und B. war als Vermitt=
ir
tätig. Der Kaufpreis ſoll 110 000 Mark betragen haben, es wurden
Doch in den notariellen Vertrag zur Erſparung von Stempel und
ſerringerung der Wertzuwachsſteuer nur 88 000 Mark eingeſetzt. J. er=
ialt
erſtere Summe und L. ſpiegelte dem erſt einige Monate ſpäter
ierher gekommenen Onkel vor, 140000 Mark bezahlt zu haben. Als Be=
g
bediente er ſich außer dem Kaufbrief von 88000 Mark einer Quit=
ug
, wonach J. für Inneneinrichtung an Oefen und Linoleumbelag
ttere 52000 Mark empfangen hatte. Tatſächlich war dies nur mit
2000 Mark geſchehen und die übrigen 30000 Mark hatte L. für ſich
ehalten, iſt ſie auch jetzt noch dem Betrogenen ſchuldig. Er räumt ſeine
a ein, während J. und B. vom Inhalt beſagter Quittung oder irgend
ner ſonſtigen betrügeriſchen Machenſchaft zum Nachteil des Amerikaners
eire Kenntnis gehabt haben wollen. L. habe die von ihm ohne ihr
Lifſen verfaßte Quittung raſch im Wirtshaus vorgelegt, I. habe ſie
merzeichnet und B. habe lediglich als formeller Zeuge geleſen Br.
och darunter geſetzt. Bei ſeinem längeven hieſigen Aufenthalt ſchöpfte
er Betrogene allmählich Verdacht und ermittelte den Sachverhalt,
vrauf er Strafanzeige gegen den Neffen erſtattete und ausführlich vor
eir Unterſuchungsrichter als Belaſtungszeuge ausſagte. Inzwiſchen
heint er ſich zur Schonung des Betrügers entſchloſſen zu haben, denn
reiſte unmittelbar vor dem anberaumten erſten Verhandlungstermin

nach Amerika zurück. Der Hauskauf iſt ſeinerzeit rückgängig geworden
und J. erſtattete das an ihn bezahlte Geld zurück. Er veräußerte noch=
mals
das Objekt an einem hieſigen Käufer für 105 000 Mark. Was L.
betrifft, ſo weiſt er ſchon eie zweimonatige Gefängnisſtrafe auf, da er
im vorigen Herbſt als Angeſtellter einer Firma hier 5000 Mark verun=
treute
. Unter Einbeziehung dieſer Strafe wurde er jetzt wegen Betrugs
zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt, B. freigeſprochen und J. erhielt
wegen Beihilfe zum Betrug 1 Monat Gefängnis nebſt 1000 Mark
Geldſtrafe.
Die neue Fernſprechordnung ſieht die Einrichtung einer neuen
Art öffentlicher Sprechſtellen vor, wie ſie bereits bei der früheren bahe=
riſchen
Telegraphenverwaltung mit Erfolg in größerer Zahl betrieben
worden ſind. Es ſind dies die gemeindlichen öffentlichen
Sprechſtellen. Sie werden ohne Prüfung des Bedürfniſſes und
ohne Erhebung der Einrichtungsgebühr und des einmaligen Fern=
ſprechbeitrags
auf Antrag der Gemeindevertretung errichtet, wenn ſich
die Gemeinde verpflichtet, unentgeltlich einen geeigneten Raum zur
Verfügung zu ſtellen, die Sprechſtelle unter Einziehung der beſtim=
mungsmäßigen
Gebühren ohne Zuſchlag zu bedienen, Telegramme an=
zunehmen
und weiterzugeben, Telegramme an Ortseinwohner aufzu=
nehmen
und zuzuſtellen, Perſonen im Ort zu Geſprächen herbeizurufen,
kurze Nachrichten von auswärts an Ortseinwohner zu übermitteln, die
tägliche Bekanntgabe der Zeit, ferner Kreistelegramme und die Wetter=
vorherſage
entgegenzunehmen, letztere auszuhängen und den Unfall=
meldedienſt
zu beſorgen. Die Gemeinde muß dabei eine Mindeſtein=
nahme
an Orts= und Ferngeſprächsgebühren von 500 Mark jährlich
gewährleiſten.
Landestheater. Für die Aufführung der Meiſterſinger
von Nürnberg beginnt der Vorverkauf am kommenden Donners=
tag
. Mit Rückſicht auf die auswärtigen Beſucher, denen ein gutes Er=
reichen
des Abendzuges gewährleiſtet werden ſoll, beginnt die Vor=
ſtellung
, die der E=Miete zufällt, bereits um 5 Uhr (nicht, wie ur=
ſprünglich
angekündigt, um 5½ Uhr). Die Beſetzung der Hauptrollen
iſt mit Johannes Biſchoff als Hans Sachs, den Damen Cleve und
Jacobs und den Herren Jonſſon, Kuhn, Heuſer, Schlembach und Sieg=
fried
die gleiche wie früher. Der neuengagierte Tenor Paul Stieber=
Walther, der ſich demnächſt als Lyonel in Flotows, Martha in einer
größeren Rolle vorſtellen wird, hat den Kunz Vogelſang übernommen.
Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirektor Balling.
* Kammerchorſänger Adolf Klotz, eines der älteſten Mitglieder des
Heſſiſchen Landestheaters, wird, wie wir hören, am 12. September ſein
40jähriges Bühnenjubiläum feiern können. In dieſer
ganzen Zeit gehörte der Jubilar dem Darmſtädter Theater als eives
ſeiner pflichteifrigſten, gewiſſenhafkeſten und treueſten Mitglieder an,
der es mit ſeinem künſtleriſchen Beruf ſtets ernſt nahm, wie nur einer.
Außer ſeiner Hauptätigkeit als zuverläſſige Stütze des Chors iſt Klotz
im Laufe der Jahre hier in einer großen Reihe von Rollen ſoliſtiſch
aufgetreten. So war er der erſte Donner im Rheingold und ſingr
heute noch den Richter in Martha und den zweiten Prieſter, in
der Zauberflöte‟ Er gab früher u. a. den Grafen Paris, in
Romeo und Julie, den Buyk und den Silva in Egmont den
Trompeter in Wallenſteins Lager, den Gefreiten in Wallenſteins
Tod und den Raoul in der Jungfrau von Orlsans uſw. Lange
Jahre hat er regelmäßig bei allen Bühnenfeſtſpielen in Bayreuth mit=
gewirkt
und bei den Meiſterſinger=Aufführungen in Amſterdam und
Brüſſel den Konrad Nachtigall geſungen, als welcher er am nächſten
Sonntag vor unſer Publikum treten wird. Wünſchen wir dem Jubi=
lar
noch manches Jahr freudiger Wirkſamkeit in ſeinem ihm ſo lieb
gewordenen Berufe, treu ſeinem Schlag‟
* Die Friedensvertragsausſtellung iſt in dieſer Woche auch vor=
mittags
von 9. Uhr und nachmittags von 37 Uhr geöffnet. Da
die Ausſtellung in der vorigen Woche von 10 000 Perſonen beſucht
wurde, hat ſich die Liga im allgemeinen Intereſſe veranlaßt geſehen,
die Ausſtellung noch um eine Woche, bis zum 12. September, zu ver=
längern
und auch die Vormittagsſtunden für den allgemeinen Ver=
kehr
freizugeben. Der nächſte Sonntag iſt der letzte Ausſtellungstag,
da die Ausſtellung am Montag nach einer anderen Stadt verladen
wird. Alle Beſucher der Ausſtellung heben immer wieder hervor, wie
überſichtlich und klar die einzelnen Abſchnitte des Friedensvertrags und
ſeine Wirkungen zuſammengeſtellt ſind, wie deutlich jedem das Haupt=
ſächlichſte
ſich einprägt, ohne daß er mit nebenſächlichen Zahlen ſein
Gedächtnis belaſten muß, und wie ſachlich die Ausſtellung ihrer Auf=
gabe
gerecht wird, ehne zu Mitteln der Uebertreibung uſw. zu greifen.
Nach jedem Rundgang durch die Ausſtellung finden fortlaufend gezeigte
Kinovorführungen ſtatt, die mit einer ganz neuen, außerordentlich ori=
ginellen
Methode die wirtſchaftlichen Verhältnifſe und ihre Bedeutung
für unſer Daſein verſinnbildlichen. An jedem Nachmittag finden Füh=
rungen
ſtatt. Alle Schulen Darmſtadts haben die Ausſtellung bereits
beſichtigt. Desgleichen ſind viele Vereine erſchienen. In dieſer Woche
ſind für geſchloſſene Führungen für Vereine noch verſchiedene Tage
eingeräumt. Man bittet, ſich telephoniſch an die Geſchäftsſtelle der Liga,
Darmſtadt, Rheinſtraße 41, Telephon 594, zu wenden. Den Vereinen
wird der Eintritt zum halben Preiſe, zu 1 Mark pro Kopf, gewährt.
Man muß dieſe Ausſtellung nach dem übereinſtimmenden Urteil aller,
die ſie geſehen haben, als eine Tat bezeichnen. Nichts iſt heute ſo not=
wendig
, als die Kenntnis der in der Ausſtellung enthaltenen Tatſachen.
Darum können wir nochmals jedermann den Beſuch der Ausftellung
empfehlen.
Oberſchleſier=Hilfswerk. In einem in der heutigen Nummer
veröffentlichten Aufrufe erbittet der Ortsausſchuß für das Oberſchleſier=
Hilfswerk für die in Ausſicht genommenen Straßen= und Hausſamm=
lungen
die Mithilfe freiwilliger Kräfte. Hilfsbereite Frauen und Mäd=
chen
, ſowie auch Herren werden gebeten, ſich in den Dienſt des Liebes=
werks
zu ſtellen und ſich alsbald bei einer der in dem Aufruf verzeich=
neten
Bezirksvorſitzenden zu melden. Auch Gartenbeſitzer, die Blumen
zum Verkauf für das Hilfswerk unentgeltlich überlaſſen wollen, werden
freundlichſt um Mitteilung ihrer Adreſſe gebeten. Möge der Aufruf
den rechten Erfolg haben.
* Die Hypothekenvermittelungs= und Treuhand=Genoſſenſchaft für
Hausbeſitzer hielt unter dem Vorſitz des Sparkaſſendirektors Netz im
weißen Saal des Kaiſerſaals die 4. ordentliche Generalverſamm=
lung
ab. Der Geſchäftsbericht wurde von Direktor Nothis erſtattet,
welcher etwa folgendes ausführte: Die Geſchäftsguthaben der 250 Ge=
noſſen
betragem 54 660 Mark und die Haftſumme 55 800 Mark. Die Un=
gunſt
der Zeit im letzten Jahre und auch jetzt noch ſei nicht dazu an=
getan
, eine umfangreiche Werbetätigkeit zu entfalten. Das eigentliche
Arbeitsfeld konnte die Genoſſenſchaft noch nicht betreten, da der Erlaß
eines Geſetzes, zweiſtellige Hypotheken betreffend, ſeitens der Regievung
in keiner Weiſe gefördert wurde. Es beſtände indes Ausſicht, daß die
Regierung nunmehr dieſe Arbeiten ernſtlich in Angriff nehme. Aus der
poſtenweiſe vorgeleſenen Bilanz nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung er=

gibt ſich ein Reingewinn von 2342,90 Mark, der nur dadurch erzielt wer=
den
konnte, daß der Vorſtand die Arbeiten ehrenamtlich erledige und des=
halb
nennenswerte Geſchäftsunkoſten nicht entſtanden ſind. Nach Ver=
leſung
des geſetzlichen Reviſionsberichts ſowie des Berichts des Aufſichts=
rats
über die Prüfung der Bilanz wurde die Bilanz genehmigt und ent=
ſprechend
dem Antrage des Vorſtandes beſchloſſen, von dem Reingewinn
der Rücklage ſatzungsgemäß 50 Prozent zuzuführen und den Reſt auf
neue Rechnung vorzutragen. Von der Verteilung einer Dividende wurde
für dieſes Jahr nochmals abgeſehen, indes in Ausſicht geſtellt, daß im
nächſten Jahre eine ſolche tunlichſt zur Verteilug kommen ſoll. Vor=
ſtand
und Aufſichtsrat wurde, die beantragte Entlaſtung einſtimmig er=
teilt
. Die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats, Stadtverordneter
Haury, Oberbahnaſſiſtent Hofmann und Architekt Schembs, wurden wie=
der
und an Stelle des nach Stuttgart verzogenen Bankdirektors Koch
Kaufmann Philipp Schaaf neu in den Aufſichtsrar gewählt. Der Vor=
ſitzende
erſtattete alsdann noch Bericht über das Ergebnis einer vor kur=
zem
ſtattgehabten Beſprechung am Hefſiſchen Landes=Arbeits= und Wirt=
ſchaftsamt
, übev deren Verlauf er ſich ſehr befriedigt ausſprach. Die
Regierung habe nun feſt verſprochen, die Arbeiten zum Erlaß eines Ge=
ſetzes
über zweitſtellige Hypotheken und zwar unter weit günſtigeren Be=
dingungen
als dies früher vorgeſehen war, in Angriff zu nehmem und
durchzuführen. Mit Dank an die Erſchienenen wurde darauf die Sitzung
geſchloſſen.
Arbeitsgemeinſchaft der Heſſiſchen Landesvereinigung des Deut=
ſchen
Epangeliſchen Gemeindetags zu Gießen. Am 5. September
konnte der Vorſitzende, Profeſſor D. Schian eine ſtattliche Ver=
ſammlung
, auch mit einer großen Zahl Laien, begrüßen. Sein Refe=
rat
behandelte die Ausgeſtaltung unſerer Gottesdienſte zu wirklichen
Gemeindegottesdienſten und datierte in einem geſchichtlichen Rückhlick
das Erwachen des Begriffs der Gemeinde von Schleiermacher. Als
Verkehr der Gemeinde mit Gott und Gottes mit der Gemeinde iſt der
Gottesdienſt ihre wichtigſte Betätigung. Pfarrer Mahr=Gießen be=
handelte
Die Predigt im Gemeindegottesdienſt, die angeſichts des Zer=
brechens
des Intellektualismus nicht mehr Lehrpredigt ſein dürfe. Nach
einer Mittagspauſe referierte Pfarrer Stumpf=Eſchenrod über Die
Muſik im Gemeindegottesdienſt und wies in freimütiger Kritik des
Beſtehenden nach, wie die Kunſt den Gottesdienſt nicht bereichern, ſon=
dern
vertiefen ſolle. Den Beſchluß machte der Vortrag von Profeſſor
D. Matthes=Darmſtadt: Hebung des Kirchenbeſuchs durch Ge=
meindeleben‟
Das Werben, etwa durch das Helferfyſtem, iſt nötig
geworden, Brücken zum Empfinden des Volkes, das Brüderlichkeit will,
ſind zu ſchlagen. Recht lebhafte Ausſprachen unter erfreulicher Betei=
ligung
der Laien ſchloſſen ſich an und zeigten, daß der Vorſtand das
Wagnis, vier Vorträge in ſo raſcher Folge zu bieten, nicht zu bereuen
brauchte.
Pyſtreklame. Es ſei noch einmal auf den Vortrag aufmerkſam
gemacht, in dem Herr Poſtrat Snell auf Einladung des Gewerbe=
muſeums
über Entſtehung, Aufgaben und Ziele der Poſtreklame be=
richten
wird. Der Vortrag findet am Donnerstag abend im Hörſaal
der Zentralſtelle für die Gewerbe, Neckarſtraße 3, ſtatt. Der Ein=
tritt
iſt frei.
* Der Wanderklub Falke‟=Darmſtadt, Jungmannſchaft des Oden=
waldklubs
, feierk am 11. September, nachmittags, im Städtiſchen Saal=
bau
ſein 5. Stiftungsfeſt, und zwar in einem größeren Rahmen,
wie in den früheren Jahren. Das Programm iſt abwechſelungsreich
unter gütiger Mitwirkung des Violinvirtuoſen Herrn Bruno Stumpf,
des Darmſtädter Männerquartetts, ſowie des Schülerinnenchors der
Eleonorenſchule. Um dem Andrang an der Kaſſe vorzubeugen, wird
darauf hingewieſen, daß Einlaßkarten in verſchiedenen, aus der An=
zeige
erſichtlichen Vorverkaufsſtellen zu haben ſind. (S. Anz.)

Donnerstag, den 8. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 93, 92
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot,
Für Kinder: (Karten weiß); Marke Nr. 67, je 800 gr Brot,
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ansgabe von Zuſatzbrotmarken für ſtillende Mütter:
Für den 7. Bezirk: Donnerstag, den 8. September,
Haushaltungsmehl: Bis 15. September auf die Lebensmittel=
marken
Friedberg blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
nehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte,
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2. Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel= Ver=
kaufsſtellen
.
Milch: Auf Marke Auguſte der blauen Lebensmittelkarten
je ½ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken Gießen
und Mainz ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mr.
Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate ½,,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts be=
ſtellt
werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh=
braunkohlen
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 712 Uhr vormittags und von 26 Uhr nach=
mittags
bei der Städt, Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.

Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 121 Uhr geöffnet.
the let lt er!
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.

* Im Sportplatz=Reſtaurant findet heute Mittwoch wiederum Kon=
zert
(Salon=Orcheſter) unter Leitung und Mitwirkung des Herrn Ober=

iſche Betrachtung der einzelnen Stile tritt zurück; der Beſucher
oll. die Kunſt einer Epoche in ihrer Geſamtheit aus einem ein=
eitlichen
Eindruck heraus erleben. Daher wurde die geſchicht=
iche
Aufeinanderfolge der Stile, wie ſie früher durchgeführt
porden war, nicht beibehalten, ſondern die Verteilung des Mu=
ums
mußte ſich naturnotwendig nach der künſtleriſchen Ge=
altung
der Räume richten, die im Schloß zur Verfügung ſtan=
en
. Deshalb wurden auch nicht mehr die einzelnen Zweige und
Stoffe des Kunſtgewerbes getrennt vorgeführt, ſondern vielfach,
elbſt innerhalb der Schränke, iſt das neue Syſtem der Mi=
huing
angewendet worden. So ſteht das rheiniſche Steinzeug
etzt mit den niederrheiniſchen Möbeln des 16. und 17. Jahr=
underts
im glücklichſten Zuſammenhang. Die Sevres= Por=
ellane
bilden mit den franzöſiſchen Wandteppichen und Möbeln
inte volle Harmonie, während die Säle mit benetianiſchen Glä=
erei
und italieniſchen Majoliken durch zeit= und ortsverwandte
Nöbel belebt ſind. In den Schränken wurden z. B. die Straß=
ieger
Fayencen mit franzöſiſchen Bronzen des 18. Jahrhun=
eits
durchſetzt; Eläſer, Silberarbeiten, Steingutgefäße und
Bronzegeräte ſind in einigen Schränken des Klaſſizismus ver=
inigt
uſw. Zur Belebung des Eindrucks wurden auch die aus
eni Schloßbeſitz überlaſſenen Kunſtwerke und Gemälde heran=
ezogen
. So befindet ſich unter den Gemälden ein Dutzend eigen=
andiger
Werke des älteren Cranach, die zum Teil aus dem
lten Dom beim Schloß ſtammen ſollen, ſodann vorzügliche Nie=
eiländer
und Italiener. Die Fürſorge des ehemaligen Königs=
auſes
für die Kunſt und Kultur ihres Landes tritt nun viel
entlicher als früher hervor, da die Bildniſſe und Statuen der
inzelnen Herrſcher im Rahmen der zeitgenöſſiſchen Kunſt einen
dürdigen Platz erhalten haben und aus dieſer Umgebung offen=
ar
wird, wie ſtark ſie die Kunſt ihrer Epoche gefördert haben.
ſon einer Entweihung oder Entwürdigung des Gebäudes kann
eine Rede ſein, denn bekanntlich war früher die Kunſtkammer,
us der das Kunſtgewerbemuſeum hervorgegangen iſt, im Schloß
ugeſtellt, und ein weſentlicher Teil der Kunſtwerke kehrt nur
yeine alte Heimat zurück. Die Räume der ehemaligen Kaiſer=
imilie
, die nach dem Schloßplatz zu im erſten Stock liegen, wer=
en
von dem Muſeum nicht berührt.
Der Reichtum der einzigartigen Sammlung des Kunſt=
Ewerbemuſeums tritt erſt im Schloß in ſeiner ganzen Fülle und
bebeutung in die Erſcheinung. Eine der Haupturſachen dafür
die vollendete Raum= und Lichtwirkung des Schlüterbaues,

die die Kunſtwerke in einem ganz neuen Glanze erſcheinen läßt.
Kein moderner Muſeumsbau mit noch ſo erklügelter Lichtführung
kann da heranreichen. Mag es nun das Verhältnis der Fenſter
zum Raum, zur Höhe und Tiefe fein, wirkt die große Breite der
Laibungen beſonders günſtig auf die Abſtimmung des Lichtes
jedenfalls liegt in dieſem warmen Licht und der lebendigen
Raumform das Geheimnis; aus der Schönheit dieſer Räume
ſchöpfen die plaſtiſchen und farbigen Kunſtwerke erſt den leben=
digen
Odem. Immerhin wären bei der Aufſtellung an einzelnen
Stellen Eingriffe in den Baubeſtand nötig geweſen, die nicht
vorgenommen werden durften. Höchſtens konnte hier und da
eine moderne Tür, eine allzu aufdringliche Wandbekleidung, ein
Kamin verdeckt werden; die oft erneuerten und ſtark vergoldeten
Decken mußten ſo bleiben, wie ſie waren. Aus Erſparnisgründen
mußte die ganze Arbeit der Verpackung und Aufſtellung, auch
der ſchwierigeren Dekorier= und Tapezierarbeiten, von den Auf=
ſehern
des Muſeums durchgeführt werden. Nur das Beſte iſt
im Schloß aufgeſtellt worden. Die zurückgeſtellten Sachen wer=
den
zu einer Studienſammlung vereinigt, die ſich jedesmal in
Nebenräumen in der Nähe der betreffenden Schauabteilungen
befinden. In dem alten Kunſtgewerbemuſeum ſoll eine Reihe
von Zimmern für eine kunſttechniſche Studienabteilung einge=
richtet
werden.
C.K. Der Autographen=Nimrod. Ein Autographen=Nimrod,
der ſich den König der Autographenjäger nennt,
durchſtreift gegenwärtig die Jagdgründe Europas, mit einem
dicken Buch bewaffnet, das er an einem Riemen über die Schul=
ter
gehängt trägt. Dieſer rieſige Wälzer, der wie ein großes
Hauptbuch ausſieht, iſt gleichſam die Jagdtaſche, in die er ſeine
Beute einfängt. Die Namen von Königen und Fürſten, von
Präſidenten und Künſtlern, kurz die Namen der führenden Män=
ner
von 26 Nationen ſind hier verzeichnet. Natürlich ſtammt der
Autographen=Nimrod aus der neuen Welt, obgleich er von Ge=
burt
ein Jugoſlawe iſt und Mikuleo heißt. Er hat aus dem
Autographenſammeln ſeinen Lebensberuf gemacht, und wie ernſt
er dieſe Arbeit auffaßt, zeigt die Tatſache, daß er bereits 50000
Unterſchriften und Eintragungen bedeutender Perſönlichkeiten
in ſeiner Sammlung beſitzt. Seine Jagdausflüge nach Auto=
graphen
begann er vor 20 Jahren und hat ſeitdem, wie er voll
Stolz berichtet, 400 000 Kilometer zu dieſem Zweck zurückgelegt,
davon 150000 zu Fuß. Die Autographenjagd iſt nach ſeinen

Schilderungen mindeſtens ebenſo ſpannend und abenteuerlich
wie die Jagd nach Löwen und Tigern, und er ſteht augenblick=
lich
vor der ſchwierigen Aufgabe, König Georg von England,
Lloyd George und den franzöſiöſchen Präſidenten für ſeine
Zwecke zu erlegen Wenn er die Unterſchriften ſämtlicher be=
rühmter
Männer in Europa in ſeinem dicken Buch haben wird
dann will en nach Amerika zurückkehren und eine Weltgeſchichte
ſchreiben.
Heſſiſches Landestheater.
WI. Die erſte Woche iſt die Woche der großen Opern, auf
Richard Strauß’ Frau ohne Schatten folgte geſtern Verdis
Aüda, deren Aufführung ſtets zu den glanzvollſten unſerer
Bühne gehört hat, ſowohl was die Ausſtattung und Inſze=
nierung
betrifft, die allen neuzeitlichen Experimenten ſiegreich
widerſtanden hat, als auch hinſichtlich der muſikaliſchen und ge=
ſanglichen
Qualitäten. Der prunkhafte Charakter und die hoch=
pathetiſche
, mit ſtarken dramatiſchen Akzenten und Effekten
arbeitende Muſik verfehlen ihren Eindruck auf das Publikum
nicht und der Erfolg bleibt dieſer vielaufgeführten Oper treu.
Die geſtrige Aufführung beſtätigte das. Sie war nur eine
Wiederholung der letzten in der verfloſſenen Spielzeit. In
Frau Heſſe beſitzen wir eine durch ihre ſtimmlichen und ge=
ſanglichen
Vorzüge berufene Vertreterin der Titelpartie, die ſich
ihrer Aufgabe nach jeder Richtung hin mit glänzendem Ge=
lingen
unterzog. Durch Herrn Jonſſon als Rhadames und
Frau Jacobs als Amneris war das Gelingen und der Erfolg
der Aufführung in der früheren Weiſe gewährbeiſtet. Die
übrigen Partien waren wieder durch Herrn Heuſer ( Amo=
nasro
), Herrn Schlembach (Oberprieſter) und Kuhn (König)
beſetzt. Chöre und Tänze trugen durch gute Leiſtungen zu dem
harmoniſchen Geſamteindruck der ſchön gelungenen Auffüh=
rung
bei.
Im großen Foher waren in geſchmackvollem und vornehmem
Arrangement auf ſchwarzem Hintergrunde und umrahmt von
Palmen und Lorbeeren zwei große Bilder von Joſef Mann,
darunter das eine als Rhadames, ausgeſtellt, womit das Landes=
theater
den ſo früh dahingeſchiedenen unvergeßlichen Künſtler
in ſchöner und vietätvoller Weiſe geehrt hat.

[ ][  ][ ]

Eeite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 2. September 1921.

Rummer 247.

muſikmeiſters M. Weber ſtatt. Bei kühler Witterung bieten die
Innenräume genügenden Schutz. Die Elektriſche verkehrt bis 11,20 Uhr.
(Siehe Anzeige.)
* Die landwirtſchaftliche Beilage wird aus techniſchen Gründen der
nächſten Nummer des Tagblatts beigefügt.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Kammermuſikabend. Am Samstag, den 17. September,
abends 7½ Uhr, veranſtalten die Herren H. Geriſch (Violine), Kammer=
muſiker
L. Storſch (Bratſche), R. Hinz (Gitarre) im Mozartſaale einen
Kammermſikabend. Es iſt nicht Zweck des Abends, mit unſeren Streich=
quartetten
zu konkurrieren, ſondern den ganzen Reiz der Muſik aus der
klaſſiſchen Gitarrezeit von 17701820 wieder zu erwecken und die Freude
an dieſer Art guten Muſik wieder zu heben. Der am 27. Mai d. J. ver=
anſtaltete
Abend bewies, daß die drei Herren in den Geiſt der alten Kom=
poſitionen
voll und ganz eingedrungen ſind und es auch verfrehen, dieſe
Werke kunſtvoll wiederzugeben. Es dürfte vielleicht intereſſieren, daß die
Gitarre hierbei keine nebenſächliche Rolle ſpielt, ſondern ihr vielmehr
eine große Aufgabe zufällt, die jedoch von Herrn Hinz, dank ſeines uner=
müdlichen
Studiums, mit ſeinen ſpielſicheren Händen gelöſt wird. Zum
Vortrag gelangen ein dreiſätziges Trio von Kreutzer und ein ſolches von
Küffner. Herr Geriſch ſpielt außerdem den erſten Satz aus dem Konzert
Nr. 2 in D-moll von Max Bruch, ſowie den ungariſchen Tanz Nr. 4 von
Joh. Brahms und Präludium und Allegro von Pugnani=Kreißler. Die
Begleitung am Flügel übernimmt Herr Storſch. Sein ganzes techniſches
und muſikaliſches Können auf der Gitarre wird Herr Hinz mit einem Thema
und Variation von Mozart zeigen. Auch ſeine ſtimmlichen Mitteln wird
er mit Lautenliedern zur Geltung bringen. Die Beleuchtung und Deko=
ration
hat in gütiger Weiſe die Firma Fr. Fratſchner, Wilhelminenſtraße,
übernommen. Kartenvorverkauf: Thies Nachf., Muſikalienhandlung,
Eliſabethenſtraße, R. Hinz, Muſikhaus, Nieder=Ramſtädter Straße.
Lachen iſt auch in ernſter Zeit geſund! Ein befreiendes Lachen,
ein treffender Scherz, der wie ein ſchneidiger Hieb ſitzt, oder auch ein
grimmiger Spott über böſe Dinge unſerer Zeit ſind wie ein Sonnen=
ſtrahl
, der durch graue Wolken huſcht. Wer einmal herzhaft lachen
will, verſäume nicht, den Luſtigen Abend von Senff=
Georgi zu beſuchen, der am nächſten Samstag im großen Saale des
Saalbaues ſtattfindet. (S. Anz.)

wd. Offenbach, 6. Sept. Elektriſches Licht. Mit einem
Koſtenaufwand von ziuka 18 Millionen Mark ſollen ſämtliche noch nicht
im Beſitze elektriſchen Lichtes befindliche Gemeinden des Kreiſes Offen=
bach
von einer Ueberlandzentrale Offenbach mit elektriſchem Strom
verſehen werden. Die Koſten werden zur Hälfte vom Kreis, zur an=
deren
Hälfte von den beteiligten Gemeinden getragen.
Heuſenſtamm, 6. Sept. Einbruch. In der Nachk zum Freitag
iſt hier wieder ein größerer Einbruch verübt worden, und zwar in der
Bleichſtraße. Die Einbrecher hatten es anſcheinend auf Wäſche abge=
ſehen
, denn ſie erbrachen die Waſchküchen von drei nebeneinander=
liegenden
Gehöften und raubten ſie aus. Man gewinnt immer mehr
die Ueberzeugung, daß man es hier mit einer gewerbsmäßigen Bande
zu tun hat, wurde doch vor einiger Zeit in derſelben Straße ebenfalls
ein Wäſchediebſtahl ausgeführt.
Buchſchlag, 6. Sept. Schon wieder ein neuer Bürger=
meiſter
. Schon wieder ſteht die Gemeinde vor einer Bürgermeiſter=
wahl
, da Dr. Karl Fritzler, der im Frühjahr d. J. als Nachfolger des
bekannten Schriftſtellers Binding gew2hlt woyden war, jetzt ſein Amt
niedergelegt hat. Die Neuwahl findet noch in dieſem Monat ſtatt.
wd. Biſchofsheim (Kreis Groß=Gerau), 6. Sept. Die Eiſen=
bahndirektion
Mainz beabſichtigt, auf dem Bahnhof Biſchofs=
heim
eine große Betriebswerkſtätte und einen Lokomotiv=
ſchuppen
zu errichten. Die Pläne liegen im Kreisamt Groß=Gerau
offen.
Bensheim, 6. Sept. Ein Trachtenfeſt auf dem Knoden
und zwar am 18. September Ifd. Js., wird wieder, zum erſten Male
ſeit dem Kriegsausbruche, von der Ortsgruppe Bensheim des Oden=
waldklubs
veranſtaltet. Ganz beſondere Vorbereitungen ſind getroffen,
um das Feſt zu einem großartigen zu geſtalten. Den Ehrenvorſitz über
die ganze Veranſtaltung hat Herr Reg.=Rat Bürgermeiſter Dr. Lös=
lein
, Vorſitzender der Ortsgruppe Bensheim, übernommen. Der
Vorſitz des Feſtausſchuſſes und des Trachtenbewertungsausſchuſſes liegt
in den Händen des Architekten und Kunſtgewerblers Joſeph Stoll=
Bensheim. Mit dem Trachtenfeſt iſt nämlich zum erſten Male eine
ſogenannte Trachtenbewertung verbunden, die den Zweck ver=
folgt
, das Intereſſe für die alte Odenwälder Tracht von neuem zu
wecken und ſie vor Verflachung und vor fremden Einflüſſen zu be=
wahren
. In dieſen Trachtenbewertungsausſchuß werden zumeiſt orts=
eingeſeſſene
Odenwälder (Damen und Herren) beſtimmt, deren Aufgabe
es iſt, an Hand der verſchiedenen Originaltrachten entſprechende Be=
lehrungen
und Hinweiſe zu geben. Aus dem Programm können wir
verraten, daß ein prächtiger Feſtzug unter Vorantritt einer Original=
Odenwälder Muſikkabelle (Kolmbach) ſich durch die reichgeſchmückten
Ortsſtraßen nach dem Ernſt=Ludwig=Turm bewegen wird. Auch ein
Feſtwagen, eine Spinnſtube darſtellend, wird im Feſtzug mitgeführt.
Entſprechende Anſprachen, Muſikſtücke, Chorlieder von Geſangvereinen
und Kinderchöre werden den eigentlichen Feſtakt bilden. Darauf iſt gemein=
ſchaftlicher
Abmarſch nach der Feſtwieſe, woſelbſt das Volksfeſt einſetzt.
Volkstänze in Tracht, allerlei Unterhaltungsſpiele für die Jugend mit
Ueberraſchungen und beſonders ein gutbeſetzter Tanzboden werden für
die weitere Unterhaltung und der Feſtwirt für beſte Odenwälder Ver=
pflegung
ſorgen. Zu dieſer Veranſtaltung ſind alle Ortsgruppen, aber
auch alle Freunde des Odenwaldes herzlich eingeladen und wird darauf
hingewieſen, daß es im Intereſſe der Veranſtaltung liegt, wenn mög=
lichſt
viele Teilnehmer an dem Feſte in Tracht erſcheinen. Den aus=
wärtigen
Ortsgruppen ſei noch mitgeteilt, daß die Ortsgruppe Bens=
heim
Sonntag, den 18. September, vormittags 11½ Uhr, vom Ritter=
platz
Bensheim aus mit Muſikbegleitung geſchloſſen abmarſchiert und
können ſich die auswärtigen Klubgenoſſen und Freunde des Oden=
waldes
nach Möglichkeit anſchließen.
Michelſtadt, 6. Sept. Eine Fahrplan=Konferenz ver=
ſchiedener
Eiſenbahndirektionen ſoll demnächſt hier ſtattfinden.
Rai=Breitenbach, 6. Sept. Eine Telegraphenanſtalt mit
öffentlicher Fernſprechſtelle und Unfallmeldeſtelle iſt bei der hieſigen
Poſthilfeſtelle eingerichtet worden.
Vom Odenwald, 6. Sept. Zweierlei Maß? Das Erbacher
Kreisblatt ſchreibt: Bekanntlich hat die Eiſenbahnverwaltung in letzter
Zeit Sonntagsfahrkarten in Darmſtadt nach etlichen Plätzen der Berg=
ſtraße
und des Odenwaldes aufgelegt (Erbach, Michelſtadt. Höchſt). Dieſe
Maßnahme iſt in der jetzigen teuren Zeit ſehr zu begrüßen, ermöglicht
ſie doch dem Städter, zu ermäßigtem Preis eine erfriſchende Wande=
rung
durchzuführen. Wie ſteht es aber umgekehrt? Wir Leute vom
Lande haben auch ein Erholungsbedürfnis. Für uns bedeutet es eine
Erholung, wenn wir Sonntags mal in eines der vielen ſtädtiſchen Kon=
zerte
oder in eine Theatervorſtellung fahren können. Warum ge=
währt
man uns nicht auch Sonntagsfahrkarten zu ermäßigtem Preis?
Sind wir etwa Staatsbürger 2. Klaſſe, oder glaubt man, das Land,
die Ortsklaſſen E und D, ſeien finanziell glänzender geſtellt als die
Stadt? Warum legt man nicht Sonntagsfahrkarten auf all den Statio=
nen
auf, die auch von Darmſtadt mit Sonntagsfahrkarten zu erreichen
ſind? Dem Odenwaldklub, Ortsgruppe Mümlingtal, erwüchſe hier eine
dankbare Aufgabe, wollte er ſich dieſer Sache annehmen und ſie an ge=
eigneter
Stelle vorbringen und durchdrücken. Er könnte hiermit rei=
chen
Dank ernten.
Mainz, 6. Sept. Ein Einbruch wurde in der letzten Nacht,
wie wir erfahren, in einem Stoff= und Wäſchegeſchäft in der Seiler=
gaſſe
verübt. Den Tätern fielen Waren im Werte von etwa 30000
Mark in die Hände. Die ſämtlichen Bürgermeiſtereien im beſetzten
Gebiet ſind auf Verordnung der Beſatzungsbehörden durch die zuſtän=
digen
Kreisämter aufgefordert worden, umgehend alle Perſonen, die
zum Waffentragen berechtigt ſind und keine Uniform tragen, zu veran=
laſſen
, daß ſie am linken Arm eine weiße Armbinde tragen, die von
den Vertretern der Hohen Kommiſſion abgeſtempelt iſt. Nichtbefolgung
dieſer Vorſchrift hat die Annullierung der Erlaubnis zur nächſten Folge.
Dieſe Vorſchrift gilt vor allem für Flurſchützen und Jäger. Zwei
junge Burſchen aus Mainz hatten ein Modell für einen funkentelegra=
phiſchen
Aufnahmeapparat konſtruiert und verſuchten denſelben ohne
Erlaubnis der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde zu verkaufen. Der fran=
zöſiſchen
Militärpolizei gelang dies zur Kenntnis. Das Gericht er=
kannte
gegen beide Angeklagte auf je 18 Tage Gefängnis und 2000 Mark
Geldſtrafe.
Guſtausburg b. Mainz, 5. Sept. Deutſche Volkspartei.
Hier fand eine große Verſammlung der Deutſchen Volkspartei ſtatt.
Obwohl dieſelbe nichtöffentlich war, hatten ſich doch große Scharen von
Sozialdemokraten aus der ganzen Gegend eingefunden. Faſt 600 Per=
ſonen
waren anweſend. Nach Eröffnung durch Herrn Ingenieur Weſt=
häuſer
ſprach Herr Abg. Dingeldey in vortrefflicher Weiſe über
die politiſche Lage und ihre Lehren. Er verurteilte ſcharf den Mord
an Erzberger. Falls die Täter überhaupt irgend einer rechtsſtehenden
Gruppe naheſtehen ſollten, ſo haben ſie ihrer Sache einen ſchlechten
Dienſt erwieſen. Die Sozialdemokraten verurteilten gleich uns mit
Necht den politiſchen Mord, trotzdem laſſen ſie Fr. Abler aus Wien,
der einſt den Grafen Stürgk erſchoß, in Mainz als Redner auftreten.
Weiter ſprach Redner mit großer Ruhe und Klarheit über wirtſchaft=
liche
und ſoziale Fragen. Er ſchloß mit einem Appell an die idealen
Volkskräfte unter ſrürmiſchem, langanhaltendem Beifall.
Worms, 6. Sept. Tagung der Görres=Geſellſchaft.
egrüßungsabend, der am 5. September die diesjährige

Tagung der Görres=eGeſllſchaft einleitete, nahm einen glänzenden Ver=
lauf
. Der wunderbare Nibelungenſaal des Cornelianums war der
glanzvollen Feier ein würdiger Rahmen. Künſtleriſch wurde Hervor=
ragendes
geboten. So bildete der Vortrag des Herrn Dr. Illert
eine von edler dichteriſcher Begeiſterung getragene Apotheoſe der alten
urbs Vangonium. Von den muſikaliſchen Darbietungen möge ganz be=
ſonders
herausgehoben werden die muſikaliſch und techniſch auf hoher
Warte ſtehende Wiedergabe des Intermezzos in A=Moll und die Rhap=
ſodie
in H=Moll von Brahms durch Frl. Wagner=Worms.
Worms, 6. Sept. Unfall. In der verfloſſenen Nacht iſt der 42
Jahre alte Inſtallateur Georg Franke von hier in der Nähe des
Eiſenbahnüberganges an der Pfeddersheimer Straße (Stadtteil Worms=
Pfiffligheim) mit ſeinem Fahrrad von einem Auto überfahren wor=
den
. Franke erlitt allem Anſchein nach ziemlich erhebliche Verletzun=
gen
. Er mußte mit dem Krankenwagen in das Städtiſche Kranken=
haus
verbracht werden. Der Lenker oder die Inſaſſen des Autos konn=
ten
bis jetzt noch nicht ermittelt werden.
Biugen, 6. Sept. Verſuch eines Eiſenbahnräubers.
Wie die Rhein= und Nahezeitung meldet, liefen am Samstag zwiſchen
den Bahnhöfen Genſingen und Büdesheim zwei Zivilperſonen wäh=
rend
der Fahrt auf den Trittbrettern des Perſonenzuges 1851 nach dem
Poſtwagen, der als erſter hinter der Maſchine lief, und ſchoſſen auf den
Poſtbeamten. Dieſer zog die Notleine. Beim Halten des Zuges flohen
die Beiden in der Nichtung nach Grolsheim und entkamen in der
Dunkelheit. Es wurde niemand verletzt.
Aus Rheinheſſen, 6. Sept. Eine ernſte Fehde iſt zwiſchen
den Verpächtern und den Pächtern von Acker= und Weinbergsland aus=
gebrochen
. In vielen Gemeinden finden faſt jeden Abend Verſamm=
lungen
der Intereſſenten ſtatt, ohne daß eine Einigung zu erzielen iſt.
Die Pächter lehnen in der Mehrzahl eine Erhöhung des Ackerpachts
auf 300400 Mark ab. Noch ſchärferen Widerſtand ſetzen ſie der For=
derung
auf Nachzahlung von erhöhtem Ackerpacht für die letzten Jahre
entgegen. Viele wollen lieber auf eine weitere Pachtung verzichten.
Dagegen ſtehen die Verpächter auf dem Standpunkt, daß angeſichts der
fewaltigen Geldentwertung und der ungeheuer geſtiegenen Preiſe für
alle landwirtſchaftlichen Produkte eine zeitgemäße Neufeſtſetzung der
Pachtpreiſe unbedingt notwendig iſt, beſonders für denjenigen Verpäch=
ter
, der aus dem Pachtertrage ſeinen Lebensunterhalt friſten muß.
In faſt allen Gemeinden haben ſich die Pächter wie die Verpächter zu
Vereinigungen zuſammengeſchloſſen, um gemeinſam ihren jeweiligen
Standpunkt zu vertreten.
k. Gießen, 4. Sept. Der Kreislehrerverein des Krei=
ſes
Gießen hielt geſtern im Katholiſchen Vereinshaus eine Haupt=
verſammlung
ab, welche ſtark beſucht war. Der Vorſitzende, Lehrer
Weſtphal=Wieſeck, machte erſt verſchiedene Mitteilungen über Beamten=
bund
und Beamtenkartell, Orts= und Kreiskartell. Dr. Claß= Darm=
ſtadt
hielt dann einen Vortrag über Beamtenrecht, Beſoldungsrecht
und Organiſationsrecht. Er feſſelte in faſt einſtündigen Ausführungen
die Zuhörer. Mit warmen Worten ſchilderte er beſonders die Ver=
handlungen
des Deutſchen Beamtenbundes in Berlin über ſein Ein=
treten
für Beſeitigung des Ortsklaſſenfyſtems und Beibehaltung der
Kinderzulage. Die Beamtenorganiſation müſſe parteipolitiſch und reli=
giös
neutral ſein, die Beamtenſchaft müſſe ein feſter Bund bleiben und
im deutſchen Volke, das durch ſeine idealiſtiſche Anlage leicht zu Tren=
nung
und Zerſplitterung neige, verſöhnend und einigend wirken. Ge=
rade
das Elend unſerer Zeit mache es allen Volksgenoſſen zur Pflicht,
dahin zu wirken, daß wir wieder ein einig Volk von Brüdern wer=
den
. Die zu Herzen gehenden Worte wurden mit lebhaftem Beifall
aufgenommen. In der Ausſprache wurde noch vom Redner bezüglich
des Beſoldungsweſens der Beamten feſtgeſtellt, daß die Teuerung auf
das 17fache, die Beſoldung aber nur um das 4., 5= bis 6fache geſtiegen
iſt. Es wurde einſtimmig eine Entſchließung angenommen, die ſich ent=
ſchieden
gegen die Erhöhung der Teuerungszuſchläge und Kinder=
zulagen
nach den Ortsklaſſen richtet und die ſofortige Beſeitigung der
Ortsklaſſeneinteilung fordert.
k. Gießen, 4. Sept. Siedlung. Mit dem Thema Sied=
lungsweſen
beſchäftigte ſich heute hier eine Verſammlung von
Vertrauensmännern der oberheſſiſechn Landbewerber. Unter Leitung
des Lehrers Dietz=Lich wurden die Satzungen für den Landbewer=
ber
=Verein feſtgeſetzt. In drei Wochen findet die Hauptverſammlung
für die Provinz Oberheſſen ſtatt. Die Landeshauptverſammlung tagt
im Oktober in Offenbach.
Gießen, 6. Sept. Ladeneinbruch. In der Nacht zum Sams=
tag
wurden durch Einbruch aus einem Laden in der Licher Straße fünf
Stück Herren=Anzugſtoffe, von Farbe blau, blaugeſtreift, grau= und
hellgrau kariert, und 1,40 Meter feldgrauer Trikot für Militärunifor=
men
im Geſamtwerte von etwa 3000 Mark geſtohlen. Ferner wurden
in der gleichen Nacht aus einem Bureau in der Kaiſer=Allee 9000 Mark
geſtohlen. Taſchendiebſtähle ſind in letzter Zeit verſchiedent=
lich
auf den Wochenmärkten, beſonders Samstags, vorgekommen, wo=
bei
die Diebe das Gedränge benutzten; Portemonnaies mit Inhalt, oft
recht erhebliche Beträge, fielen ihnen in die Hände. Am Samstag ge=
lang
es nun einem Kriminalbeamten, eine Perſon feſtzunehmen, der
offenbar alle Diebſtähle zur Laſt zu legen ſind.
I. Klein=Linden, 4. Sept. Ein Kinderluftballon aus
Belgien wurde von dem Einwohner W. Germer im Gebüiſch ſeines
Grundſtücks aufgefunden. An dem Ballon hing eine Karte mit der
Anſchrift: Mr. Paul van Damme Grand Place Grammont ( Geerſt=
bergen
) in Belgien. Auf der Rückſeite wurde in franzöſiſcher und flä=
miſcher
Sprache um Rückgabe der Karte mit Angabe des Fundorts und
des Finders gebeten. Darüber war der Stempel Florent Aerts,
Grammont.
Obbornhofen, 6. Sept. Beim Lehmgraben verunglück=
ten
2 Perſonen. Während eine Frau mit Arm= und Beinbruch davon=
kam
, erlitt ein 20jähriges Mädchen derartige innere Verletzungen, daß
ſie tags darauf ſtarb.

Neuſtadt a. b. H., 5. Sept. Die unrentable Mäuſejagd.
Um der diesjährigen, überhandnehmenden Mäuſeplage abzuhelfen,
hatten die verſchiedenen Gemeinden Belohnungen für eingefangene
Mäuſe ausgeſetzt. Die Mäuſejäger ſtellten ſich aber alsbald mit einer
ſo zahlloſen Beute ein, daß die Gemeinden nunmehr ihre Belohnungs=
ausſchreibungen
aufgeben mußten, da ſie ſonſt in finanzielle Bedrängnis
gekommen wären. So wurden in Minfeld in wenigen Tagen 100 000
Mäuſe abgeliefert, wofür 10 000 Mark bezahlt wurden. Die Gemeinde
Berg bezahlte noch beſſer und honorierte 30 000 Mäuſe mit 6000 Mark.

Parlamentariſches.
sw. Der Schulausſchuß beſchäftigte ſich geſtern wiederholt mit
der Schulleitung. Die kollegiale Schulleitung wurde, vornehmlich mit
Rückſicht auf ihre vermutlich ungünſtige Einwirkung auf die Einſtufung
in die Beſoldungsordnung abgelehnt. Eine Reihe weiterer Artikel
wurde ohne weſentliche Aenderungen angenommen. Ueber den Vorſitz
im Schulvorſtand wurde noch keine Entſcheidung getroffen. Fortſetzung
morgen.

Die Streikbewegung.
wd. Berlin, 6. Sept. Zwiſchen der Direktion der Hochbahn=
geſellſchaft
und den Wagenführern, Schaffnern und Arbeitern werden
Verhandlungen wegen Erhöhung der beſtehenden
Tariflöhne ſtattfinden. Sie ſind aber zum größten Teil ſchon ge=
ſcheitert
und haben zu einem Ultimatum an die Direktion geführt. Die
Direktion ſoll aufgefordert werden, ſich im Laufe des morgigen Tages
über die Forderungen zu entſcheiden.
wd. Köln, 6. Sept. Wie die Rheiniſche Zeitung erfährt ſind die
Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Transportarbeiter=
verband
und dem Arbeitgeberverband im Transportgewerbe ab=
gebrochen
worden. Die Arbeitnehmer konnten den vom Schlich=
tungsausſchuß
gefällten Schiedsſpruch nicht zur Annahme empfehlen,
da durch die dort feſtgeſetzten Löhne die Arbeiterſchaft in Köln gegen=
über
der in Düſſeldorf, Neuß uſw. benachteiligt wäre. Es iſt mit ſchwe=
ren
Erſchütterungen im Verkehrsleben zu rechnen.

Nordiſche Woche.
Lübeck, 6. Sept. (Wolff.) Vor über 7000 Zuſchauern fand ge=
ſtern
ein Fußballtreffen zwiſchen einem Helſingforſer Fußballverein
und dem Hamburger Sportverein ſtatt. Mit dem Nachmittagstee in
den Räumen des Stadttheaters war eine große Modenſchau verbunden.
Stark beſucht waren die muſikaliſchen Veranſtaltungen der Luthergefell=
ſchaft
in der Jakobikirche, die mit einem Vortrage des Herrn Profeſſors
Dr. Scheel=Tübingen über Luther und Guſtav Adolf verbunden waren.
Der Nachmittag brachte außer Führungen durch die Stadt eine Dampfer=
fahrt
nach dem Lübecker Induſtriegelände und eine Beſichtigung indu=
ſtrieller
Werke. Im Hauſe der Geſellſchaft zur Förderung gemein=
nütziger
Tätigkeit tagte die Generalgeſellſchaft der Luthergeſell=
ſchaft
. In der Aula des Johannäums ſprach nachmittags der Stock=
holmer
Archäologe und Kulturhiſtoriker Profeſſor Dr. Montelius über
die Urgeſchichte der Germanen, während das Stadttheater abends ein
großes nordiſches Symphoniekonzert unter Mitwirkung der finniſchen
Sängerin Helge Lindberg aus Helſingfors bot. In der überfüllten
Aegidienkirche fand Totentanzſpiel unter Leitung des Malers. Hans
Holters aus Heide ſtatt. Das eigenartige Tanzſpiel, begleitet von alten
niederländiſchen Weiſen und eingefaßt von Orgelvorträgen und Solo=
geſängen
Bachſcher Kirchenmuſik, benutzte Motive der Totentanz=
gemäldereihe
in der Kapelle der Marienkirche, die in 24 Darſtellungen
in mittelalterlicher Rangordnung vom Papſte bis herab zum Kinde den
Reigen des Todes zeigt.

Bayern und das Reich.
Weitere Verhandlungen.
wd. München, 6. Sept. Die Verſchärfungder pol
tiſchen Kriſe hält auch weiterhin an. Ueber den geſtrig,
Miniſterrat iſt bis jetzt noch nichts Authentiſches verlautet. Doh
erfahren wir zuverläſſig, daß ſich der Miniſterrat dahin geeini
hat, das vom Reichsminiſter des Innem verlangte Verbr
der München-Augsburger Abendzeitung nic
auszuſprechen. Bei der gewaltigen Tragweite dieſes 2
ſchluſſes hat ſich aber der Miniſterrat weiterhin darauf geeini=
den
Beſchluß erſt dann endgültig werden zu laſſen, wenn die
rer der Koalitionsparteien zu demſelben Ergebnis kommen.
München, 6. Sept. (Wolff.) Unter der Ueberſchrif
Bayernund das Neich teilt die bayeriſche Staat
zeitung nit: Heute vormittag traten faſt alle Fraktionen d
Landtages zu Beraiungen zuſammen. Um elf Uhr verfammelte
ſich die Führer der Koalitionsparteien, um zur Lage und den
geſtrigen Beſchlüſſen des Miniſterrats Stellurg
zu nehmen. Den Beratungen wohnten auch Miniſterpräſidey
v. Kahr und Staatsſekretär Schweyer bei. Das Ergebn;
der Beratungen war, wie wir erfahren, daß Uebereinſtimmur,
dahin erzielt wurde, daß mit Berlin wegen der Frage der Ve=
ordnung
des Reichspräſidenten und des bayeriſchen Ausnahm/
zuſtandes weiter verhandelt werden ſoll. Zu dieſen
Zweck begeben ſich Staatsſekretär Schweyer mit zwei Referenten
und den Abgeordneten Held, Vorſitzender der Landtagsfraktion
der Bayeriſchen Volkspartei, und Dr. Dirr, Führer der Demokra=
tiſchen
Landtagsfraktion, nach Berlin.

Ein Rechtfertigungsverſuch des Innenminiſters.
Berlin, 6. Sept. (Wolff.) Die bayeriſche Regierun
übergab Telegramme, die der Reichsminiſter des Innern in der
Angelegenheit des Verbots der München=Augsburger Abendze=
tumg
und der Unruhen in Koburg an die Münchener Regierun/
fandte, bayeriſchen Zeitungen zur Veröffentlichung, deren Kon
wentare dahin lauten, daß die Telegramme ein Eingriff in den
bayeriſchem Rechte und eine Brüskierung Bayerns bedeuteten
Eine ſolche Auffaſſung iſt durchaus unhältbar und in keine
Weiſe beabſichtigt. Der Reichsminiſter des Innern vermied e=
im
Gegenteil, ſich unmitetlbar an untergeordnete Organe der
bayeriſchen Staates zu wenden oder direkt auf Grund der Ver
ordnung des Reichspräſidenten das Verbot der Zeitung auszuu
ſprechen, um der bayeriſchen Zentralregierung Gelegenheit z
geben, von ſich aus das Erforderliche zu tun. Die bayeriſche Re=
gierung
hatte alſo, wenn ſie eine abweichende Meinung hat, diez
in Verhandlungen geltend machen können.

Stelklungnahme der bayeriſchen Sozialdemokraten.
wd. Berlin, 6. Sept. Das Acht=Uhr=Abendblatt meldet au:0
Nürnberg: Die Verſammlung der Vertrauensleute der So
zialdemokratiſchen Partei faßte am Montag einſtimmig folgende
Beſchluß: Die Funktionärverſammlung der Führer der Sozia
demokratiſchen Partei verpflichtet ſich, alls Maßnahmen mi

Opſerbereitſchaft zu unterſtützen, die die Aufhebung de

Ausnahmezuſtandes zum Ziele haben. Die Funktionär
verſammlng erwartet von den Vertretern der Partei in Baherr
daß ſie alle Wege auf das ernſthafteſte in Erwägung ziehen wer
den und ſie ſelbſt durch die Trenmung von Bayern oder einen u
befriſteten Generalſtreik dem Ausnahmezuſtand ein Ende bereiter

Der Reichswehrminiſter in München.
T.U. München, 6. Sept. Wie die München=Augsburge)
Abendzeitung erfährt, war Reichswehrminiſter Dr. Grßke
geſtern in Grafenwöhr und wird heute nach München kommer

Die württembergiſche Regierung zu dem Erla
der Reichsregierung.
Stuttgapt, 6. Sept. (Wolff.) Von zuſtändiger Seite wir)
mitgeteilt: Die württembergiſche Staatsregierung hat ſich
in einer Kabinettsſitzung mit dem Erlaßder Reichsregiell
rung, betreffend den Schutz der Verfaſſung, befaßt. Sie iſt der
Anſicht, daß das Vorgehen der Reichsregierung durchaus ver
faſſungsmäßig iſt, in der allgemeinen politiſchen Entwickelun
der letzten Zeit ſeine Rechtfertigung findet und im übrigen nach
allen Seiten hin gleichmäßig gilt. Eine vorherige Fühlungnahme
mit den einzelſtaatlichen Regierungen hätte allerdings auch die
württembergiſche Regierung für notwendig erachtet. Die Reichs
regierung wurde von dieſer Auffaſſung verſtändigt.
Der Reichskanzler berichtigt.
Berlin, 6. Sept. (Wolff.) Von zuſtändiger Seite wir
mitgeteilt, daß die Meldung der bayeriſchen Zeitung Vaterland,
der Kanzler habe auf dem Katholikentag geſagt, nach der
Erledigung Oberſchleſiens würde das bayeriſche Geſchwü
aufgeſchnitten werden, völlig falſch iſt. Der Reichs
kanzler hat etwas derartiges nicht geſagt.
* Berlin, 6. Sept. Wie die Abendblätter melden, and
wortete der Reichskanzler auf eine Anfrage des Reichstags
abgeordneter Geheimrat Rießer über die Aeußerungem der
Kanzlers über das Großkapital in ſeiner Rede am Sonnta
in einem Briefe an Rießer, daß Angriffe gegen das Großkapital
ſeinerſeits überhaupt nicht erfolgt ſeien, da er von
Großkapital nicht geſprochen habe. Er habe vielmehr von eine
Epoche des Großkapitalismus geſprochen, der ſich in einem wir
den Börſentaumel der letzten Wochen und Monate äußerte. E
habe ſich an der Spekulationswut gezeigt, wie weit die Speku
lation von dem Gedanken der Gemeinſchaft des Vaterlandes ſich
fernhalte. Dabei ſpielte er auf einen Satz an, der vor einiger Zei
im Berliner Tageblatt ſtand, und worin auf den ungeheuere
Egoismus der Deviſenbeſitzer hingewieſen worden war.
Beſprechungen deutſchnationaler Führer mit der
Reichsregierung.
* Berlin, 6. Sept. Die Abendblätter melden, daß nach der
Rückkehr von dem Münchener Parteitage, die Leitung de
Deutſchnationalen Volkspartei und der Vorſtan)
ihrer Reichstagsfraktion an die Reichsregierung herange
treten ſind, um bei ihr wegen der jüngſten Maßnahmen vorſtelli
zu werden. Heute abend findet eine Beſprechung mit de
Reichsregierung ſtatt, an der ſeitens der Partei die Abgeordneten
Herght, Düringer und Schiele teilnehmen.
Verbotene Regimentsfeſte.
Karlsruhe 6. Sept. (Wolff.) Das Miniſterium hat die in
Raſtatt für die nächſte Zeit geplanten Regimentsfeſte der
40er, 111er, 30er und 14er (Fußartillerie) verboten, weil nad
den Erfahrungen bei ähnlichen Veranſtaltungen die Beſorgni=
begründet
iſt, daß dieſe Verſammlungen mißbraucht werden kön
nen zur Erörterungen der in § 4 der Reichsverordnung vom 29
Auguſt 1921 bezeichneten Art, durch die der innere Frieden ge=
fährdet
werden würde.
Auf der Suche nach den Mördern Erzbergers.
ONB. Berlin, 5. Sept. Die Ermittelung nach den Mörder
Erzbergers wird mit großem Eifer weitergeführt. Alle Ergel
niſſe der bisherigen Unterſ=chung werden morgen in einem Plaka
anſchlag, den die Abteilung I A des Berliner Polizeipräſidiums heraus
gibt, im ganzen Reiche verbreitet werden. Dieſe Bekanntgabe, in de
auch eine Probe der Handſchriften der Verdächtigen (Fakſimile de
Meldezettel) gegeben wird, ſoll die weiteſten Kreiſe für die Aufklärun=
des
Verbrechens intereſſieren. Der größte Wert wird darauf geleg
feſtzuſtellen, ob den beiden Mördern Hintermänner zur Seite ſtande
und ſie mit den nötigen Geldmitteln verſehen haben. Als Belohnun
für die Aufdeckung des Verbrechens ſind 120 000 Mark ausgeſetzt, 2000

z.
n

brücker

Mark von der badiſchen Staatsanwaltſchaft und 100 000 Mark von de
deutſchen Reichsregierung.

[ ][  ][ ]

Nummer 243.

Stellungnahme der Gemeinden zur Reichs=
finanzpolitik
.
wd. Wiesbaden, 6. Sept. Der Finanzausſchuß
des Deutſchen und Preußiſchen Städtetages befaßte ſich mit
der Stellungnahme der Gemeinden gegenüber der Reichs=
fänanzpolitik
. Da die Gemeinden durch die Reichsfinanz=
yolitik
in ſehr ſchwierige Verhältniſſe gekommen ſind, erhebt der
Städtetag nachdrücklich die Forderung, daß das Reich den Ge=
meinden
zur Erfüllung der notwendigen Aufgaben einer ge=
ſanden
Kommunalpolitik vor allem aus der Einkommenſteuer,
der Körperſchaftsſteuer und der Umſatzſteuer angemeſſene Be=
träge
zuweiſe.
Morgan in Berlin ?
wd. Berlin, 6. Sept. Die in der Preſſe aufgetauchte Ver=
mutung
, daß der amerikaniſche Finanzmann Pierpont
Rorgan inkognito in Berlin geweilt habe, um mit deutſchen
Handelskreiſen wegen einer Anleihe Fühlung zu nehmen,
dürfte nicht zutreffen. Das Achtuhrabendblatt iſt in der
Lage, mitzuteilen, daß am 30. Auguſt ein Herr Emil Parker
Miller aus Neu=York im Hotel Briſtol abgeſtiegen ſei. Die=
ſer
Herr war von einem Auto der amerikaniſchen Miſſion ab=
geholt
worden, was ein gewiſſes Aufſehen hervorgerufen hatte.
Man glaubte es mit dem amerikaniſchen Finanzmann Morgan
zu tun zu haben, weil die Anfangsbuchſtaben ſeines Namens
9. M. mit denen Morgans übereinſtimmten. Mittlerweile wird
ſowohl von ſeiten des Herrn Stinnes als auch von dem Gene=
taldirektor
Geheimrat Dr. Deutſch erklärt, daß ihrerſeits keine
Berhandlungen mit Morgan geführt worden ſind.
Nichtratifizierung des Finanzabkommens
durch Frankreich.
T.U. London, 6. Sept. Die franzöſiſche Regie=
rung
hat der engliſchen Regierung offiziell mitgeteilt,
daß ſie die Natifizierung des Abkommens, das auf der
letzten Finanzminiſterkonferen; unterzeichnet wurde, ver=
weigert
. Man glaubt in hieſigen Kreiſen nicht, daß die Note
der fvanzöſiſchen Regierung eine neue Spannung in den Be=
ziehungen
beider Länder herbeiführen wird. Man beſchränkt ſich
ir offiziellen Kreiſen darauf, zu bedauern, daß die ganze Frage
auf dieſe Weiſe wieder in das neue Stadium von Ungewißheit
zurückgeworfen wird, in dei ſie ſich vor dem Zuſammentritt der
Konferenz befand.
T.U. London, 6. Sept. Die Weſtminſter Gazette behan=
delt
die Frage der Reparationen und ſagt, daß Fraukreich
nunmehr endgültig darauf verzichtet habe, das Pariſer Ab=
kommen
zu ratifizieren, durch das die Goldmilliarde, die von
Deutſchland am 30. Auguſt zu zahlen war, an England und Bel=
gien
verteilt werden ſoll, während ſein eigener Anteil in den
Saargruben beſtehe. Das Blatt führt aus: So, wie wir es ge=
ſagt
haben vor einigen Tagen, wäre es ein Fehler unſererſeits,
uns in dieſer Frage als habgierig zu zeigen. Andererſeits hat
die franzöſiſche Regierung ein Abkommen mit Deutſchland ge=
troffen
, wonach ein Teil der Bezahlung in Material geliefert
wird, das zu der Wiederherſtellung der zerſtörten Gebiete be=
timmt
iſt. Wir ſtimmen dieſem Abkommen zu, da wir es ja
ſelbſt vorgeſchlagen haben. Aber es iſt klar, daß alle dieſe ver=
ſchiedenen
Zahlungen auf einem gemeinſamen Konto gutge=
ſchrieben
werden müſſen, oder es wird eine Verwirrung heraus=
kommen
, die überhaupt kein Ende mehr hat.
T.U. London, 6. Sept. Entgegen der geſtern von den
Times verbreiteten Nachricht, daß Lloyd George neue Ver=
handlungen
über das Finanzabkommen führen wird, wird hier
verſichert, daß eine Konferenz zwiſchen dem engliſchen Finanz=
miniſter
und dem franzöſiſchen Miniſter Doumer, der an=
geblich
gegen das Finanzabkommen von Paris ſein ſollte, Ende
der Woche in London ſtattſinden ſoll. Der engliſche Finanz=
miniſter
habe geſtern nachmittag mitteilen laſſen, daß er Herrn
Ooumer am Freitag in dem engliſchen Finanzminiſterium
empfangen wwird.
Vom Völkerbund.
Genf, 6. Sept. (Wolff.) Folgende ſechs Kommiſſio=
nen
wurden heute aus der Verſammlung gebildet: 1. Kom=
miſſion
für juriſtiſche und konſtitutionelle Fragen, die ſich u. a.
mit etwaigen Abänderung des Paktes zu befaſſen hat, 2. Kom=
miſſion
für techniſche Organiſationen, 3. Kommiſſion für Ab=
rüſtung
und Blockade, 4. Kommiſſion für Budget und Finanzen,
5. Kommiſſion ſür humanitäre Angelegenheiten, 6. Kommiſſion
für beſondere politiſche Fragen, wozu die Aufnahme neuer Staa=
ten
gehört. An der 1. Kommiſſion nehmen u. a. teil: Balfour
(England), Iſhij (Japan), Askenaſy (Polen), Beneſch ( Tſchecho=
ſlowakei
), Viviani (Frankreich) oder als Stellvertreter Noble=
maire
, Mensdorf (Oeſterreich), Motta (Schweiz). Zur 6. Kom=
miſſion
gehören u. a.: Lord Robert Cecil (Südafrika), Mensdorf
(Oeſterreich), Hymans (Belgien), Imperiali (Italien), Fiſher
(England), Reynald Aubert (Frankreich), Branting (Schweden),
Motta (Schweiz) und Spalaikowitſch (Jugoflawien).
Genf, 6. Sept. (Wolff.) Nanſen hat ein Schreiben an
den Generalſekretär des Völkerbundes gerichtet, worin er ſich
bereit erklärt, das Amt eines Oberkommiſſars für die ruſſiſchen
Emigranten zu übernehmen.
Genf. 6. Sept. (Wolff.) Das Völkerbundsſekreta=
riat
teilt mit, daß die deutſche Regierung ihm 20
neue Ver räge zum Zwecke der Eintragung und Veröffent=
lichung
überreicht habe, und erinnert daran, daß die deutſche
Regierung bereits vorher eine ganze Anzahl Verträge eintragen
ließ, ſo daß die Geſamtziffer derſelben jetzt etwa 35 beträgt.
Zu den neu eingeſandten Verträgen gehören ſolche über deutſche
Handelsabkommen mit Ungarn, Oeſterreich, der Tſchechoſlowakei,
Bnlgarien und China, ferner verſchiedene deutſch= fran=
zöſiſche
Abkommen, die ſich auf folgende Fragen be=
ziehen
: zollfreie Einfuhr elſaß=lothringiſcher Waren nach
Deutſchland, Gerichtshandhabung in Elſaß=Lothringen, Rhein=
brücken
zwiſchen Elſaß und Baden, Rückerſtattung gewiſſer wäh=
rend
des Krieges an Elſaß=Lothringen vorgeſtreckter Beträge,
Abkommen über politiſche Flüchtlinge aus gewiſſen deutſchen
Gebieten, deutſche Beamte und das Gerichtsperfahren in den
Abtretungsgebieten, Vorbereitung für die Volksabſtimmung in
Oberſchleſien, Ausführung des Artikels 268 des Friedensver=
trages
und Freigabe der Zivilgefangenen. Außerdem iſt in
der Mitteilung noch erwähnt das deutſche Abkommen mit der
Schweiz über Kohlenliefenungen und die Beibehaltung der
Handels= und Zollabkommen von 1891, Handels= und Zollver=
träge
, Abkommen mit Danzia, Abkommen mit Belgien über das
Rechtsverfahren in Eupen und Malmedy und endlich das Ab=
kommen
mit Rußland über die Kriegsgefangenenfrage.
Austritt Chiles aus dem Völkerbund?
T.U. Paris, 6. Sept. (L.A.) Der Genfer Korreſpondent des
Neu=York Herald meldet, es beſtehe die Gefahr, daß ſich auch
Ehile wie im letzten Jahre Argentinien vom Völkerbund zurück=
ziehe
, wenn heute der chileniſch=bolivianiſch=peruaniſche Streit=
fall
auf die Tagesordnung des Völkerbundes geſetzt werden ſollte.
Die engliſchen Dominions und die Abrüſtungs=
konferenz
.
wol. London, 6. Sept. Die engliſchen Dominions ſind
verſtimmt, daß Harding ſeine Einladung zur Abrüſtungskonfe=
renz
in Waſhington allein an England gerichtet hat und die
Dominions keine Einladung erhalten haben. Vor allem iſt
inan in Kanada darüber empört. Der Star von Montreal
ſchreibt, daß der Miniſterpräſident Meighen nach Waſhington
ſolle, da England ſonſt allein mit den Vereinigten Staaten ver=
handeln
würde. Denn, ſo ſagt das Blatt, das Ergebnis der
Konferenz würde die Entſcheidung bringen über die Frage, ob
Fanada das Schlachtfeld des furchtbarſten und kulturzerſtörend=
ſten
Krieges der Weltgeſchichte ſein wird.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 2. September 1931.

Seite 5.

Schwere Unruhen in Rom.
T.u. Nom, 6. Sept. Der Kongreß der katholiſchen
Jugend Roms hatte ernſthafte Zwiſchenfälle zur Folge.
Gruppen von Kongreßteilnehmern drangen in herausfordernder
Weiſe in öffentliche Gebäude ein und benahmen ſich derart auf
den Straßen, daß die Behörden Zuſammenſtöße mit der Bevöl=
kerung
befürchteten und daher ſowohl die große im Koloſſeum
vorgeſehene Meſſe wie auch den Umzug der 10 000 Teilnehmer
verboten. Bei dem Verſuch, trotzdem den Koloſſeumsplatz zu ge=
winnen
, kam es zu Zuſammenſtößen mit Kavallerie,
wobei die Erregung unter den Katholiken bis zum Fanatismus
geſteigert wurde. Man verlangte unter fortgeſetzten Hochrufen
auf den Papſt die Demiſſion der Regierung und der Parteiführer
der Populari, von denen man einen größeren Einfluß in Rom
zugunſten der Kongreſſiſten erwartet hatte. Eine Demonſtration
vor dem Quirinal wurde augeregt und im Pantheon vor den
Königsgräbern kam es zu dem den gegenwärtigen Stand der
römiſchen Frage fchlaglichtartig beleuchtenden Ruf: Hoch der
Papſt=König! Die Audienz beim Papſt und das Tedeum, das
von ihm in der Peterskirche zelebriert wurde, brachten die Ge=
müter
noch mehr in Wallung, ſo daß es geraten ſchien, im letzten
Augenblich den Umzug in beſchränktem Umfange bis zur Peters=
kirche
und halbwegs bis zum Stadtzentrum zu geſtarten. Wäh=
rend
die Einwohner der Umgebung des Vazilans den Zug be=
jubelten
und in Hochrufe auf den Papſt ausbrachen, kamen jen=
ſeits
des Tibers die Demonſtrauten in Konflikt mit Sicherheits=
polizei
und ſtarken Militäraufgeboten. Dabei ging die Kavallerie
mit der blanken Waffe vor. Die Polizei ließ ſich verleiten, eine
religiöſe Fahne zu erbeuten. Es gab Verwundete und über 100
Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Populari haben eine
Proteſtverſammlung einberufen, die eine Interpellation in der
Kammer namens der ganzen Partei einzubringen beſchloß.

Letzte Nachrichten.
wd. Berlin, 6. Sept. Wie wir erfahren, iſt eine einheit=
liche
Poſtordnung in Vorbereitung. Bisher hatten Bayern
und Württemberg bekanntlich beſondere Poſtordnungen.
Frankfurt a. M., 6. Sept. (Wolff.) Die von Herrn Dr.
Elſas=Frankfurt a. M. ermittelten Indexziffern über
die Koſten der Lebenshaltung einer vierköpfigen Familie für den
1. September 1921 ergeben für Frankfurt a. M. eine Stei=
gerung
von 293 am 1. Auguſt auf 319 am 1. September, und
für Berlin eine ſolche von 324 am 1. Auguſt auf 353 am
1. September. In ſeinen Bemerkungen zu der Indexziffer weiſt
Herr Dr. Elſas darauf hin, daß, wie zu erwarten war, die
Inderziffer eine erhebliche Steigerung erfahren hat.
Die ſchlechte Valuta wie der neue Brotpreis haben den Geldwert
weiter gedrückt. Die Kauſkraft der Mark im Inland beträgt
heute noch 8,3 Pfennig, in bezug auf die Koſten der Lebens=
haltung
dagegen iſt der äußere Geldwert der Mark mit dem
Dollar verglichen auf knapp 5 Pfennig geſunken. Es iſt zudem
zu befürchten, daß die kommende Verteuerung der Kohle, der
Mieten und der Verbrauchsſteuern mit der Zeit die Spannung
zwiſchen innerem und äußerem Geldwert verringern wird. Die
neue Indexziffer ſtellt mit 319 einen neuen Nekord dar.
Stuttgart, 6. Sept. (Wolff.) Die engliſche Regierung
beabſichtigt, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, ein Vize=
konſulat
in Stuttgart zu errichten und mit der Wahr=
nehmung
der Geſchäfte den bisherigen königl. großbritanniſchen
Vizekonſul in Berlin, Hauptmann Joh Bowering, zu betrauen.
wd. Köln, 6. Sept. Die Rheiniſche Zeitung meldet aus
Eummersbach: Ein großes Waffenlager wurde auf
Schloß Homburg bei Eimbrecht entdeckt. Es wurden 146 Ge=
wehre
und Karabiner, drei Maſchinengewehre und über 60 000
Schuß Munition gefunden.
Paris, 6. Sept. (Wolff.) Aus Rio de Janeiro wird gemel=
det
, daß heute die Zeichnung auf die Staatsanleihe in
Höhe von 200 Millionen Reis eröffnet wird. Der Zeichnungs=
kurs
beträgt 92 Prozent. Die Schuldverſchreibungen werden
mit 7 Prozent verzinſt und ſind innerhalb zehn Jahren rück=
zahlbar
.
Paris, 6. Sept. (Wolff.) Wie der Neu=York Herald aus
Waſhington meldet, haben Kabinett und der zuſtändige Kon=
greßausſchuß
dem Plan ihre Zuſtimmung erteilt, nach dem das
Schiffahrtsamt in den Bereich des Handelsdeparte=
ments
einbezogen und unter die Leitung des Handelsſekretärs
Hoover geſtellt werden ſoll.
Bogota (Columbien), 6. Sept. (Wolff.) Das Miniſte=
rium
iſt, da bei der Abſtimmung im Kongreß ſich eine Mehr=
heit
gegen das Kabinett entſchieden hat, zurückgetreten.
Landwirtſchaftliches.
fpd. Frankfurt a. M., 5. Sept. Derheutige Viehmarkt
zeigte gegen den der Vorwoche, ſoweit es Großvieh anbetrifft, einen merk=
lich
geringeren Auftrieb, der vielleicht auf die inzwiſchen beſſer gewor=
denen
Futterverhältniſſe zurückzuführen ſein dürfte. Es ſtanden zum
Verkauf: 1542 Ninder und zwar 256 Ochfen, 112 Bullen und 1174 Färſen
und Kühe gegen 2216 Stück Großvieh der Vorwoche. Ferner waren auf=
getrieben
: 251 Kälber, 107 Schafe und 1153 Schweine. Es wurden be=
zahlt
für einen Zentner Lebendgewicht: Ochſen, vollfleiſchige, ausge=
mäſtete
750850 Mk., junge, fleiſchige 650750 Mk. mäßig genährte
500600 Mk. Bullen, vollfleiſchige, ausgewachſene 625725 Mk. voll=
fleiſchige
, jüngere 500600 Mk. Färſen und Kühe, vollfleiſchige Färſen
700800 Mk., do. Kühe 650725 Mk., mäßig und gering genährte Tiere
300650 Mk. Kälber, feinſte Maſtkälber 800900 Mk., mittlere Ware
700200 Mk., geringere Tiere 600700 Mk. Schafe geringere und
mäßig genährte Hammel und Schafe 300550 Mk. Schveine, vollflei=
ſchige
unter 80 Kg. 11001400 Mk., von 100120 Kg. 15001600 Mk.,
von 120150 Kg. 15001550 Mk., über 150 Kg. 14001550 Mk. Rinder=
und Kleinviehmarkt wurde bei lebhaftem Handel geräumt. Auf dem
Schweinemarkt verblieb Ueberſtand. Sehr geſucht waren Fettſchweine.
Spiel, Sport und Turnen.
Arheilgen, 6. Sept. Die Spiele auf dem Olympia=Sportplatz
am Arheilger Mühlchen am verfloſſenen Sonntag nahmen alle einen ſehr
guten Verlauf. Den Reigen eröffnete nachmittags die 1. Jugendmann=
ſchaft
mit einem Spiel gegen eine allerdings nur mit 8 Mann angetretene
Jugendmannſchaft des Sportvereins Daumſtadt, das Olympia mit 9:0 ge=
wann
. Anſchließend daran ſpielte die 2. Mannſchaft gegen die 1. Elf
des A.=Meiſters Viktoria=Griesheim a. M., der für die ausgebliebene
Liggerſatzmannſchaft des V.f. L. Neu=Iſenburg eingeſprungen war. Nach
ofſenem Spiel konnte der A.=Meiſter, in deſſen Mannſchaft beſonders der
Torwvächter ein glänzendes Spiel zeigte, durch zwei in den letzten fünf
Minuten erzielte Tore mit 3:2 einen knappen Sieg über die ſich in letzter
Zeit in dauernder Formbeſſerung befindliche 2. Elf Olympias davon=
tragen
. Das Hauptintereſſe des Tages konzentrierte ſich ſelbſtverſtändlich
auf das Spiel der 1. Mannſchaft gegen die Ligamannſchaft von Sp.=
Vgg.03=Mombach. Olympia, ohne die verhinderten Büttner und Groth,
verſtärkt jedoch durch Aſtheimer (früher Sachſenhauſen 03) und Heib
(früher Germania=Arheilgen), lieferte der ſehr guten Mombacher Mann=
ſchaft
einen ſpannenden, intereſſanten Kampf, der mit 1:1 einen dem
Spielverlauf entſprechenden Ausgang nahm (Halbzeit 1:0 für Mombach).
Das Spiel war in jeder Beziehung eine wahre Propaganda für unſeren
Sport; überbot ſich, um nur zwei Spieler aus den ſehr guten Mann=
ſchaften
hervorzuheben, auf der einen Seite der Mombacher Torwächter
in Glanzleiſtungen, ſo ragte auf der anderen Seite der frühere, nun wie=
der
zu ſeinem alten Verein zurückgekehrte Olympiaſtürmer Aſtheimer
durch ſein fein durchdachtes Spiel hervor. Olympia wird mit ihm ſowie
den oben genannten Spielern Heib und Büttner ein Innentrio beſitzen,
um das ſie mancher Ligaverein beneiden wird. Die Spiele nahmen ihr
Ende mit einem Spiel der Schülermannſchaft des Vereins gegen die
gleiche von Union=Wixhauſen, das Olympig nach ſehr ſchönem Spiel mit
1:0 für ſich entſchied.
* Wiehauſen, 6. Sept. Die Ligamannſchaft des hieſigen F. C.
Union weilte am Sonntag zum fälligen Rückſpiel bei dem Naſenſport=
verein
Germania in Pfungſtadt. Schon gleich mit Beginn des
Spieles ſah man, daß ein ſcharfes Treffen zu erwarten war. Union hat
Anſtoß und kombiniert gleich von Anfang an gut zuſammen. Auch Ger=
mania
ſcheint heute in einer noch ſelten geſehenen Form zu ſein. Jedoch
trotz aller Anſtrengung können die Pfungſtädter nicht immer die ſtändigen
Angriffe Unions abwehren und ſie ſind gezwungen, nach drei aufeinan=
derfolgenden
Echen in der 25. Minute den erſten Erfolg Unions zuzu=
laſſen
, der durch den Halbrechten Weſp erzielt wurde. Der Ball wird
angeſpielt und kommt bis zur Wixhäuſer Verteidigung, die denſelben
gleich wieder dem Sturm zuſpielt, der dann wiederum hor das Ger=

maniator zieht, um ſogleich das 2. Tor für die blau=weiß Geſtreiften zu
buchen, diesmal durch den Mittelſtürmer Lanz. Auch Germania wird
jetzt eifriger und kommt mitunter unter ganz ſchönen Vorlagen vor
Unions Tor, das aber durch ſeinen Torhüter Jung gut bewacht zu ſein
ſcheint. Nach einem kurzen, beiderſeits auf= und abgehenden Spiel, dem
wieder aufeinander zwei weitere Ecken folgten, kommen die Unionſtürmer
plötzlich mit einer gefährlichen Situation vor Germanias Tor und er=
zielen
ihren 3. Treffer, wiederum durch Lang, der ſcharf plaziert in die
reckte Ecke des Pfungſtädter Tores einſendet. Mit dem Stande 3:0 Toren
wechſelt man die Seiten. Mit Wiederbeginn ſieht man die Pfungſtädter
ſchärfer als zuvor. Wishauſen erzielt nach ſchönem Zuſpiel ſeine 6. und
gleich darauf ſeine 7. Ecke, die ohne Erfolg verlaufen. In der 55. Minute
wurde ein Spieler Pfungſtadts vom Spielfeld verwieſen. Germania hält
ſich mit 10 Mann zeitweilig noch ſehr tapfer. Bald erzielt jedoch Wix=
hauſen
ſeine 8. Ecke; ebenfalls erfolglos. Noch einmal kommen die Ger=
manen
bis zur Verteidigung Unions, die jedoch nach wie vor jeden An=
griff
abſchlägt. Umgekehrt kommt Union zwei Minuten vor Scluß noch=
mals
vor’s Platzvereintor und erzielt nach einem ſchönen Lauf des Halb=
rechten
Weſp ſein 4. und letztes Tor. So war Germania gezwungen, ſich
eine Niederlage mit 4:0 Toren auf eigenem Platze gefallen zu laſſen.
Schiedsrichter war korrekt.
Handel und Verkehr.
w. Zeviſenmarkt. Frankfurt a. M., 6. Sept,

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Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 6. September in Zürich 6,40
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,40 (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 6,40 (88,80) Kronen, in Stockholm 5,10
(88,80) Kronen, in London 5,69 (97,80) Schilling, in Neu=York
1,07½107¾ (23,80) Dollar, in Paris 141/8 (125,40) Franken.
Berlin, 6. Sept. Produktenbericht. Am Produkten=
markt
bleiben Weizen und Roggen von auswärts für ſofortige Liefe=
rung
reichlich angeboten, finden aber ſchwer Käufer, wogegen für ſpä=
tere
Lieferung bei knappem Angebot Nachfrage beſteht. Für Gerſte
finden nur feinſte Sorten von Sommergerſte Intereſſe; demgegenüber
liegt Hafer bei ſich vermehrender Nachfrage unverändert feſt, wobei
ſtärkeres Angebot aus Bayern und von den Donauhäfen vorliegt. Die
Maispreiſe lagen heute wegen der ſich fortſetzenden Steigerung der
Deviſenpreiſe wiederum höher. In Mehl bleibt der Abſatz ſchwierig,
wogegen für Kleie die Kaufluſt ſich vergrößert hat. Aus Thüringen
werden Speiſeerbſen und Linſen ſtark und billiger angeboten. Für die
übrigen Futtermittel war das Geſchäft lebhaft.
wd. Mülhauſen (Elſaß), 6. Sept. Die Baumwollfirma Chad=
puis
Winkler Freres hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Die
Verbindlichkeiten ſollen 50 Millionen Franes betragen, an denen fran=
zöſiſche
und elſäſſiſche Banken mit größeren Beträgen beteiligt ſind.
Briefkaſten.
1000 H. Eine anonyme Anzeige bei Staatsanwaltſchaft oder einer
Reichsbehörde wüirde, wenn ihr im übrigen nachgegangen wird, dann
ſtrafbar ſein, wenn ſie den Tatbeſtand wiſſentlich falſcher Anſchuldigung
oder Beleidigung erfüllt.
Schluß des redaktionellen Teils.

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SSter aromatisch und ausgiebig, billig im Verbrauch
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nfolge ihrer Güte war die Nachfrage nach Diadem=Seife ſo
groß, daß wir total ausverkauft waren. Dieſelbe iſt nun
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Wetterausſichten für Mittwoch:
Wolkig, trocken, tags mäßig warm, wechſelnde Winde.
Tageskalender.
Mozartverein: Beginn der Proben abends 8½ Uhr im Vereins=
haus
.
Verſammlung des Mietervereins abends 8 Uhr im Hanauer Hof.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 8. Septembe=
Obſt=Verſteigerungen: 8 Uhr an der Straße Ober=Ramſtadt
Tannenbaum, beginnend bei Ober=Namſtadt; 8½ Uhr an der
Straße MeſſelOffenthal, beginnend bei Meſſel; 2½ Uhr an den
Straßen Ober=RamſtadtHahn, Ober=RamſtadtRohrbach und Ober=
Ramſtadt-Nieder=Modau, beginnend bei Ober=Ramſtadt, ſowie an
der Straße DarmſtadtGichtmauer-Bahnhof Kranichſtein, begin=
nend
bei den Ziegelhütten (Kilometer 2,8)
w
leitenden politiſchen
Leitung: Dx. Otto ABeldgeſtel. Verantwortl
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für heſſiſche Poliiik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaſtliches) i. V. Kurt Mitſching: für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil.
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lauge.
Druck und Verlag: L. C. WBittichiſche Hofbuchdruckerei. Sämalich in Darmſtadt,
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Redaktion bes
Tagblatts zu richten. Eiwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträglich=
werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſon
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. September 1921.

Rummer 247.

Kage

Die glückliche Ankunft eines
kräftigen Sonntagsjungen
zeigen hochertreut an

Ernst Weicker und Frau
Helene, geb. Götz
Lagerhausstraße 28.
Kan43

Die Geburt eines gesunden Stamm-
halters
zeigen hochertreit an
Julius Held und Frau
Mariechen, geb. Brachat
Darmstadt, den 6. September 1921
Rheinstraße 20.

Statt beſonderer Anzeige.

Heute nacht 1 Uhr verſchied nach langem
Leiden meine liebe, gute Tochter, unſere
herzensgute Schweſter, Schwägerin u. Tante

Helene Fiſcher.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fr. Ad. Fiſcher Wwe.

Darmſtadt, den 5. Sept. 1921,
Wienerſti. 75.
Die Beerdigung, findet Donnerstag nachm.
4 Uhr von der Kapelle des Friedhofs, Nieder=
Ramſtädterſtraße, aus ſtatt, (*34693

Statt jeder beſonderen Anzeige

teilen wir allen Verwandten, Freunden und
Bekannten mit, daß unſere liebe, unvergeß=
liche
Schweſter, Schwägerin und Tante

Fräulein
Katonine Kan

geſtern abend 7 Uhr nach langem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.

Minna Schmidt, geb. Kauß
Theodore Kauß
Familie Aegid Kauß, Aſchaffenburg.
Darmſtadt, den 6. Sept. 1921,

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Die Beerdigung findet ſtatt von der Leichen=
halle
auf dem Beſſunger Friedhof Donners=
tag
, den 8. Sept., ½4 Uhr, (*34697

Todes=Anzeige.

Geſtern nacht entſchlief nach kurzer Krank=
heit
unſere innigſtgeliebte Mutter, Schweſter,
Schwägerin, Tante und Großmutter

Frau
zwe.
Zulcen Sot!.

geb. Hahn
im Alter von 65 Jahren.

Ober=Klingen, Eberbach i. Bad., Zwingenberg
a. d. B., Auerbach, Flach b. Limburg,
den 6. September 1921.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ferdinand Wolf.

Die Beerdigung findet in Dieburg am
Donnerstag, den 8. September, nachmittags
½4 Uhr, ſtatt.
(10105

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Verluſte unſeres innigſtgeliebten Kindes und
Schweſter

Für Rleine Rinder iſt be

dring. zu em=
Obermeyer’s
pfehlen, ſie
wirkt gerabe=
zu
Wunder.
J. Erichſen,
AANdFUMMM Hensb. Zur
Nachbehölg.
Herba Greine
beſond. zu emhpf. Bu bab. in all. Apoth. Drog. u. Parf.

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ſprechen wir allen, die ihr die letzte Ehre er=
wieſen
haben, ſowie für die zahlreichen Kranz=
ſpenden
unſeren herzlichen Dank aus.
Beſonderen Dank für die liebevolle Pflege
im Städtiſchen Krankenhaus von den guten
Schweſtern Ria, Eleonore, Gudrun, Margret,
Emma, ſowie Herrn Pfarrer Fink für die
troſtreichen Worte am Grabe unſeres Kindes.
Die trauernden Hinterbliebenen:

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hab. u. ſich nach eig. Heim
ſehnen ſow. über ein größ.
Barvermögen verfügen,
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an Rudolf Moſſe, Frankfurt a.
m., gelang zu laſſen. Ver=
mittl
. v. Eltern od. Ver=
wandt
erw. Verſchwiegen=
heit
ſelbſtverſtändl. (I,9988

Heb. Fräulein, Mitte 20er
(Verm. 50 000.), ſucht
höh. Beamten (Witw. n.
ausgeſchl.) zwecks ſpäterer

kenn. z. lern.
Heirat Angeb. unt

A. 110 Geſchſt. (*3455

Witwer

40 Jahre alt, m. 1 Sohn,
Bäcker mit eig. Geſchäft,
Haus, Vieh und Aeckern,
wünſcht ſich mit Fräulein
od. Witwe v. K. im gleich
Alter zu verheiraten.
Angeb., mögl. mit Bild,
das zurückgeſandt wird,
unter A 121 an die Ge=
(*34618
ſchäftsſtelle.

Saubere Witwe

Ende 50er J., 40 000
Vermögen, des Alleinſeins
müde, ). ält., gutſituierten
Herrn mit ſicherem Ein=
kommen

zwecks Heirat,
Wäre auch nicht abgeneigt,
die Führung eines beſſereu
Haushalts zu übernehmen.
Briefe u. A 136 an die
Geſchäftsſtelle erh. 1*34661

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[ ][  ][ ]

Nummer 247.

hrus den Amtsverkündigungen des Kreis= Bekanntmachung.
anits Darmſtadt und den Bekanntmachungen In unſer Handelsregiſter
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzer Damenhut. 1 Brille in
zetteral. 1 mittelgroßer Schlüſſel mit gezacktenn
Zrrt. 1 Trauring, 2 Päckchen Feilen. 1 Nickel=
n
Ve. 1 Meterſtab. 1 Schablone aus Kupfer. Eine Darmſtadt, 2. Sept. 1921,
1rparze Brieftaſche mit Geſchäftspapieren, auf der
amen Kern lautend. 1 blaues Emailleſchild mit Inunſer Handelsregiſter
ſir fſchrift Dr. Thompſons Seifenpulver. 2 mittel=
ſroße
und 1 kleiner Schlüſſel (zuſammengebunden
Zehnmarkſcheine. 1 Nickelzwicker in Futteral
Mk. in Scheinen. 1 ſilberne Damenuhr. 1 Taſchen= Adolf Kiefer in Eber=
ſſer mit weißem Perlmuttſtiel, 1 Behnmarkſchein.
Zugelaufen: 1 gelb=ſchwarzer Hund.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. September 1921.

yrn unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute Manufaktur=, Weiß= und
unter Nr. 174 die Geſellſchaft mit beſchränkter
ftung in Firma:
(10076
irddentſcher Straßenſvalzenbetrieb, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung
tdem Sitz in Darmſtadt eingetragen,
Gegenſtand des Unternehmens iſt: Ausführung Heſſ. Amtsgericht II.
Straßenunterhaltungsarbeiten mit und ohns Inunſer Handelsregiſter
ſateriallieferung und Nebenleiſtungen unter An=
vendung
von Straßenwalzen und ſonſtigen für dieſen
zweck geeigneten Maſchinen ſowie Abſchluß aller
ſiermit verknüpften Rechtsgeſchäfte, ferner auch der
Eixverb und die Veräußerung, Pachtung und Ver=
uchtung
von Immobilien, letzteres jedoch nur inſo
reit, als ſolches zur Erreichung der Geſellſchafts=
wecke
dienlich iſt, insbeſondere die Uebernahme und
fartführung der ſeither unter der Firma Straßen=
palzenbetrieb
vorm. H. Reifenxath, Geſellſchaft mit
ſchränkter Haftung in Niederlahnſtein betriebenen ! Der Auguſt Leining Ehe=
Geſchäfte.
Das Stammkapital beträgt 270 000 Mark.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 20. April 1921
Fetgeſtellt.
Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, vertreten Heſſ. Amtsgericht 11.
nits zwei Geſchäftsführer gemeinſchaftlich oder ein
öeſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Proku=
ſiſten
die Geſellſchaft.
Als Geſchäftsführer ſind Jakob Adrian, Direktor
u Godesberg und Franz Klein, Direktor in Nieder=
gnſtein
beſtellt.
Ferdinand Lewalter, Kaufmann in Darmſtadt
ſt zum Prokuriſten beſtellt.
Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen
durch den Deutſchen Reichsanzeiger
Darmſtadt, den 1. September 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
7n unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
7I unter Nr. 175 die Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung in Firma:
(10077
ciniſche Handelsgeſellſchaft, Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung
nit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen:
Gegenſtand des Unternehmens iſt: Handel mit Landwehrſtr. 4, I. (=zuasamich
irzeugniſſen der Eiſen= und Berg=Induſtrie des In=
urd
Auslandes, die Einnichtung von Fabrikations=
ſtatten
zur Herſtellung und Weiterverarbeitung der= tigungs-Büro
ſben, die Beteiligung, Finanzierung und Ueber=
nahme
von Betrieben und Handelsgeſellſchaften ſo=
Unie die Uebernahme von Vertretungen.
Das Stammkapital beträgt 100 000 Mark.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 12., Auguſt 1921 skr. 8
feſtgeſtellt.
Als Geſchäftsführer iſt Heinrich Lubendorff,
Kaufmann in Darmſtadt, beſtellt.
Kaufmann Max Bergſträßer in Darmſtadt iſt Sohre2 D-
zum
Prokuriſten beſtellt.
Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen
nar durch den Reichsanzeiger
Darmſtadt, den 1. September 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I:

16

10
ter

Verſteigerung.
Samstag, d. 10. Hept., vorm. /210 Uhr
derſteigert die Dreſchgeſellſchaft zu Weiterſtadt, au
dem Brandplatze, am Ortsausgange nach Darmſtadt,
die übriggebliebenen
Ntaſchinenteile einerDreſchgarnitur,
welche zum Teil noch ſehr gut erhalten und verwen=
dirngsfähig
ſind. Kaufbedingungen werden vor der
Perſteigerung bekannt gegeben.
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IV. Nr. 141, neu einge
tragen:
(10111
ſtadt betreibt unter der
Firma ſeines Namens ein
Kurzwarengeſchäft
Der Ehefrau Adolf Kie=
fer
, Selma geb. Simon,
iſt Prokura erteilt worden.
Darmſtadt, 2. Sept. 1921. wurde heute in Abt. A,
1V. Nr. 142, neu einge=
tragen
:
(10110
Auguſt Leining in Eber=
ſtadt
betreibt als Einzel=
kaufmann
unter der Flxma
ſeines Namens eine Pa=
viertdarenfabrik
mit Ba=
pierhandel
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Seite 7.
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In einem Aufruf hat der Ortsausſchuß, für das
Oberſchleſier=Hilfswerk die Hilfe der geſamten Be=
völkerung
zur Linderung der großen Nor in Ober=
ſchleſien
erbeten. Es ſind ein allgemeiner Opfertag
für den 18, September ds. Js. und Hausſammlungen
in Ausſicht genommen. Hierzu ſind zahlreiche Helfe=
rinnen
und Helfer notwendig.
An alle Frauen und Mädchen ergeht deshalb
die herzliche und dringende Bitte um Mithilfe.
Ganz beſonders dankbar würden wir es begrüßen,
wenn für die Straßenſammlungen auch zahlreiche
erwachſene junge Mädchen ſich zur Verfügung ſtellen
wollten.
Auch hilfsbereite Herren ſind zur Mithilfe ſeh=
willkommen
.
Alle, die bereit ſind, mitzuhelfen, werden gebeten;
unter Angabe von Namen und Wohnung ſich bei
den nachſtehend derzeichneten Vorſitzenden der ein=
zelnen
Bezirke alsbald und ſpäteſtens bis zum
40. September zu melden:
II. Beziek: umfafſend die Straßen des zweiten
Polizeirebiers, Borſitzende; Frau Oberberg=
rat
Chelius, Lucasſpeg 1, Fräulein Gertrud
Wieſeubach, Beckſtr. 4
III. Beziek: umfaſſend die Straßen des dritten
Polizeireviers, Borſitzende: Frau Sanitätsrat
Brückner, Bismarckſtr. 29.
IV. Bezi=k: umfaſſend die Straßen des vierten
Polizeireviers, Vorſitzende: Frau Hofrat Dr.
Witt, Niedeſelſtr. 18, Pfarrer Lautenſchläger,
Hügelſtraße 28.
V. Bezirk: umfaſſend die Straßen des fünften
Polizeireviers, Vorſitzende: Frau Profeſſor
Lanz, Martinſtraße 17, Frau Karl Praffel,
Schulſtkaße 10.
VI. Bezirk; umfaſſend die Straßen des ſechsten
Polizeireviers, Vorſitzende: Frau Bürger=
meiſter
Mueller, Roquetteweg 16½, Frau Dr.
Lppenheimer, Roquetteweg 28.
VII. Bezirk: umfaſſend die Straßen des ſiebenten
Polizeireviers, Vorſitzende: Frau Sophie
Manck, Kahlertſtraße 6.
Füir den T. Bezirk, umfaſſend die Straßen des
erſten Polizeireviers, wird Meldung im Stadthaus,
Zimmer Nr. 56, erbeten.
Gartenbeſitzer, die bereit ſind, Blumen zum
Verkauf während der Straßenſammlungen am 18/ Sep=
tember
unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen, wer=
den
freundlichſt gebeten, ihre Adreſſe an eine der
vorſtehend verzeichneten Bezirksvorſitzenden gelangen
zu laſſen.
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Darmſtadt, den 5. September 1921.
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dauernder Heiterkeit zu erhalten vermag, Man
Tacht unausgesetzt!!!"
Berliner Börsencourier: Die Saison Ist
da, also ist auch Senff-Georgi da. Merkwürdig,
was an beinah unheimlich Lebendigem um sein
Gesicht wittern kann, wenn er in eine Figur
hineinschlüpft. Dieser Lebendige ist mehr als
er selber. Keinen Augenblick Ruhe, keine
Lücke, kein Atemholen, immer mit der Peitsche
hinter dem Lacher her, bis das erste Lächeln in
unaufhaltsam kullernde Bewegung übergeht."
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[ ][  ][ ]

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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. Sextember 1921.

Seite 9.

Danas
Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdrus verboten.)
Tiefgekränkt wehrt ſich der entthronte Hausherr gegen Wie=
usekäu
abgetaner Geſchichten. Wer kann für Unglück? Und
die kühne Behauptung hin, daß es für tüchtige Menſchen kein
iglück gebe, bricht alter Groll erneut hervor: Wenn et dazu=
u
der dämliche Kompanjong nich mit die Angſt bekommt, wenn
r olle Paſewalker nich ſein Jeld zurückzieht un mich zwingt,
janze Schoſe, die ſich ſo fein anließ, loszuſchlachen, det köſt=
Patent zu verkoofen wo wären wir heute? Dort, wo
Nachfoljer is, der Käufer, der Dämlack ohne Irütze, aberſt
zt die eiſerne Kaſſe. Hätte mir damals nich allens in Stiche
iaſſen, ſo wohnſte heute Kurfürſtendamm, haſte heute in Sei=
mrleid
un nen Federhut eenen Federhut? Zehn Federhiete
Sene eejene Stinkdroſchke un ine Villa in Irunewald."
Quatſch nich, Krauſe.
Un allens bloß wejen in paar lumpichen braunen Lappen,
in annerer hatte.
Laß man ſin! Du bift in ollen Projektenmacher, kanzelt
in die Geſtrenge ab. Ick habe Dir gerettet. Seit ick Dir unter
rün Kommando nahm, biſte zu jebrauchen. Seit Du niſcht mehr
1 Jeld verrungenieren kannft, biſte in tüchtcher Mann. Seis ich
p Jeſchäfte ſelbſt fiehre, haben wir ooch Jlück. Keene Stink=
tochke
un keene Federhitee, aber in behaglichet Heim, ehrlichen
zwienſt, un det kleene Jör, det noch in Sande buddelte, als wir
tch Berlin machten, unſere Hede is in patentes Mächen.
Un ick ſechne ſie. Ick weeß, ſie is mit mein: Talent beinadet.
Fe hat Phantaſie und Energie von Vatern.
Von Dir? Hat ſich wat. Sie is ne jediechene Perſon, is
trs Praktiſche. Dank meiner Erziehung! ine Freude vor
ollen Eltern; ine Freude un mein Stolz.
Kleinlaut hockt nun Vater Weiſe ſeiner Gattin gegenüber
ad geſteht, daß der Stolz nicht geringer ſei denn die Sorge. ..
Sorge? Um meine Hede? Da ſoll denn doch! Naus mit
Sprache. Wat jibt et jegen Hede? Hedes Leumund is
Millos.
Hoff ick! Jloob ick! Weeß icks?
Un wenn ick ſache ..
Un wat weeßt Du? Sie wollte obenaus, wollte lernen.
4t jing nur ſo. Haſt Du’s nich jeſeh’n, is ſie in Caſſel, bein
ichtsanwalt. Wat lobte ſie der nich! Un machte, fort in in
foßhandelshaus. Und dem warum is ſe dort wech?
lmum kam ſe vor drei Jahren nach Berlin? Warum wohnt ſe
uhz bei uns? Nich in det Stübchen nebenan? Warum lebt
1... Weeßte, wo ſie lebt? Hat ihren Anwalt. Haſte
kürrſche, haſte ſeinen Fernruf? Kannſte zu ihr? Kann ihr Vader
ſein Döchterchen? Jeheemnis, wie int Märchen:
Hinter mir dunbel, vor mir klar,
Daß niemand ſehe, wohin ich fahri.

Mutter verſteht das vollkommen. Man könne einen bankrot=
ten
Vater nicht in die Schaubude ſetzen. Eine ſchöne Empfeh=
lung
. Sie verſteht auch, daß Hede einen anderen Namen führt
und nicht den Namen ihres Erzeugers, der mit ſeiner Vergangen=
heit
eine glatte Berufsſtörung iſt. Genug, daß Hede ihre Eltern
nicht vergißt, ſie von Zeit zu Zeit aufſucht. Wer ſeine Kinder
zwingt, ſich ſelbſt durchs Leben zu ſchlagen, ſich ſelbſt den Wind
um die Näſe wehen zu laſſen, hat kein Recht, irgend dreinzu=
reden
. Macht esdas Mädchen beſſer, ſoll ſie es auch beſſer haben.
Und wer ihr ins Geſicht guckt, der ſoll noch was Schlechtes ſagen.
Da filt keen Vabot nich, meint der alte Zweifler kleinlaut.
Soll’n ſich ſchämen.
Tun ſe aber nich. Partuh nich. Die Freſſe kannſte ihnen
nich zuſtoppen.
Un Du machſt Deine eejene Tochter ſchlecht?
I wo!. Da ſoll denn doch! Ick urteile jeberhaupt nich
jeber annere Menſchenskinner. Ik fache: in Urteil ſprechen,
det kann keener, denn der Menſch, der eenzelne, ſo in Menſch
von alleene, der is nie nich ſchlecht, aber det Leben, der is ne Je=
meenheet
!
Un wat hat Dich Hartke jeſacht?
Schlächtermeeſter Hartke is ine Seele von Menſch. Der
frachte man bloß, ob ick denn wißte, wo ſe wohnt, wo ſe lebt,
wie ſie et treibt."
Sache Du Hartken, ick laſſe ihm jrießen!
Un is et nich ine Schande dor in ollen Vader, wenn ick
valejene Ausflichte ſuchen muß?. Niſcht ſachen kann?
Mutter wüßte ihm ſchon Antwort. Sie iſt halbwegs mit
dem Kaffeepott zur Küchentüre. Drohend wendet ſie ſich dorthin,
wo ſie den jungen behägiben Metzger weiß. Straßüber in ſeinem
Hauſe. Un Sie, Herr Hartke . . . Ich frache Ihnen ooch uich,
ſvo eens ſo dicke joldene Ninge vadient un die dicke Uhrkette
um m dicken Booch, wenn det Jeſchäfte von wejen Warenmangel
immerzu jeſperrt is. Ob da nich ſo ne Schieber= un Schleiche=
reien
in Spiele ſin? Det wirft keen jutes Licht uf Ihnen, Herr
Hartke, wein Sie von Heden wat Schlechtes denken. Wie der
Schelm is . . un ſo weiter. Ick will Sie det nich aus’nander=
verpoſamentieren
. Ick bin Sie nämlich lieber heeflich!
Altes Kleidchen.
Zorniges Taſſengeklirr von der Küche her ſchüchtert den ein=
ſamen
alten Mann, noch mehr ein. Bereitwilliger Beſtes zu
glauben iſt keiner. Nur an die großen helloffenen Blauaugen
ſeines ſchönen Kindes denken, gibt gutes Gefühl der Beruhigung.
Aber iſt hinter aller Geheimnistuerei Zweck und Urſache ein=
wandfrei
?
Lebensverprügelt, wie der Unermüdliche iſt, kennt er die
Grauſamkeit der gewaltigen Geldmaſchine allzu bitter. Der
grimmige Vieltauſendfüßler, das wilde Tier Menſch, das drau=
ßen
in allen Gaſſen brummt, ſchreit, tobt, feilſcht, lauert, droht
und mordet, ſtetig ſterbend und ſtetig erneut, der ſchenkt nicht,
der beſteht gnadelos auf dem, was er ſein Recht nennt, und wäre
es ein Pfund Fleiſch lebendigen Leibes.
Fleiſch. Der alte Weiſe will und kann nicht daran denken.

Seine Hede iſt zu koſtbar. Freilich, wo immer rundum in den
vielbewohnten Häuſern ein blühendes junges Mädchen heran=
wuchs
, das trippelte nicht lang in geflickten Kleidchen, auch löche=
rigen
Sohlen arbeitwärts. Verſchwand. Stolzierte wohl noch
ein= oder das anderemal in neuer Seide hochgeſtöckelt vorbei, ließ
ſich Tänzerin, Sängerin, Chordame, Artiſtin nennen, welkte über
Nacht und verging ſpurlos.
Hede hatte es ernſt genommen, hatte gelernt. Ihr heller
Kopf gewann ſchon in der Schule allen den Rang ab. Handels=
lehre
, Schnellſchrift, Schreibmaſchine, Franzöſiſch, Engliſch
Mutter knickerte nie, ſparte an ſich, niemals an Töchterchens Zu=
kunft
, die bald arbeitsreich, aber günſtig ſchien. Wußten die
Alten auch nicht viel für wortreiche Briefe, vielſtündiges Er=
zählen
fehlte die Zeit ſo bekamen ſie doch ab und zu Beſuch.
Einmal ſprach ſogar der Herr Rechtsanwalt aus Caſſel vor,
brachte Grüße und lobte ſein muſterbraves Schreibfräulein über
alle Maßen. Tauchte Hede auf, dann hatte ſie ſchöne Zeugniſſe
und Geleitbriefe, brachte den Eltern Geſchenke und war eine
Freude zu ſehen.
Freude auch jetzt ſpärliche Freude, trotzden ſie wohl
irdendwo in Berlin Einträgliches betreibt. Ihre Liebesgaben
ſind, allen harten Zeiten zu Trotz, koſtbarer und wertvoller demn
je. Ueber Fragen lachte ſie weg. Schien aber doch ſehr nervös
und angeſtrengt, ſprach mit und dachte ſichtlich anderswohin.
Wollte der beſorgte Vater um ihre Geheimniſſe wiſſen, dann wich
ſie aus und fand Schutz bei Muttern, die entweder nichts wiſſen
wollte oder dielleicht doch mehr wußte.
Aus der Küche grollte es: So u mißtrauiſchet Quängeln!
Laß Dir vor Hede niſcht aumerken! Sie kommt heute.
Freude belebt das bekümmerte Männchen. Hede! Hede
kommt?
Frau Weiſe kehrt zurück und kann ihrer Erwartung einen
Blick türwärts nicht verſagen. Sie erhofft ihrer Tochter Ankunft
jeden Augenblick. Vater hätte doch beſonderes Ereigms ahnen
können, wenn ſeine riegelſame Hausehre wider allen Brauch auf
ihren Nickkopf nach dem Mittagbrote verzichtet und in geſpann=
teſter
Aufregung wachbleibt. Eine Rohrpoſtkarte kündigte den
Beſuch an. Nebenan, wo Hedes Kammer noch imer wie einſt
das Schulmädchen, ſpäter das Schreibfräulein erwartet, birgt
ein Spind entbehrliche Gewandung. Ein altes Kleidchen ſoll
ausgekramt werden. So iſt das Kind! Kann die feinſten Roben
tragen. Nein. Nimmt lieber ein altes Fähnchen vor. Sobald
ſie da, könnte man vielleicht Hartke hereinwinken. Er ſoll ſelbſt
fragen.
Och nee!
Wenn Du, oller Duſſel, dalejen wirſt. Hede wird nich
valejen. Die nich. Die kann keener!
(Fortſetzung folgt.)
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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. September 1921,

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