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Dienstag, den 6. September 1921
Nummer 246
Die Biererkommiſſion in Genf.
Pſychologie der Sachverſtändigen.
A* Wie uns ein bewährter Mitarbeiter aus Genf berich=
.t ſind die Ausſichten Deutſchlands in der oberſchleſiſchen
Schick=
iisfrage durch die Beſtellung eines Gutachtens der ſog. Vierer=
Forrmiſſion nicht günſtiger geworden. Auf Grund genauer
intnis der Perſonen und Verhältniſſe in der Genfer
Völker=
uridkolonie kann unſer Gewährsmann die zuverſichtlichen Er=
Frtungen, die der deutſche Reichskanzler öffentlich
ausgeſpro=
rn hat, leider nicht teilen. Der franzöſiſche Einfluß wächſt mit
idem neuen Tage. Der franzöſiſche Einfluß iſt in dem „neutra=
N” Sachverſtändigen=Gremium ſchon dadurch befeſtigt, daß der
heinbar ausgeſchloſſene Sachwalter Frankreichs jederzeit bei
er Viererkomnziſſion aus= und eingehen, d. h. ſich nach Belieben
mwiſchen kann. Leon Bourgeois hat der Einrichtung des
Vie=
beicsſchuſſes erſt zugeſtimnat, nachdem man ihm zugeſichert hatte,
aß die Vertreter der alliierten Hauptmächte, alſo die ſog.
Par=
deren in der oberſchleſiſchen Frage während der Beratungen
e: Sachverſtändigen mit dieſen in Verbindung treten können.
Das Spiel hinter den Kuliſſen kann nun beginnen. Eine
etanute Geſchichtsaneldote für ſich iſt es, wie die eigentliche
artei in der oberſchleſiſchen Frage, nänilich Deutſchland, bei der
oriferenz wie ein wartender Hund an der Kette vor die Türe
belegt wurde, ganz einfach dadurch, daß Profeſſor Askenaſy, der
ertreter Polens, mit ſanftem Druck veranlaßt wurde, auf das
eiht der Beteiligung an der Konferenz (8 5 Artikel 4 des
Ver=
icker Vertrags) zu verzichten. Er hat ſich damit getröſtet, daß
ſowohl ſelbſt als auch mittelbar, durch ſeine franzöſiſchen
nunde die Mitglieder des Rates bearbeiten und die
Sachver=
indigen der Viererkommiſſion verwirren kann. Der
Völker=
ſund aber als verantwortliche Inſtanz iſt nun, draſtiſch
geſpro=
ber, „ſein heraus”. Er fühlt ſich nicht mehr moraliſch von der
ſorge bedrückt, vielleicht doch die deutſche Negierung rufen zu
Tüfſen. Deun die polniſche Regierung macht ja nicht einmal
Ge=
uuch von ihrem Necht! So wird immer dichter und feiner das
pkomatiſche Netz geſponnen, das den Deutſchen bewegungslos
acht, dem tüchtigen” Franzoſen aber freie Bahn läßt. Noch
fuas zum Beweiſe unſeres Verdachts: Die Bewohner
Ober=
yleſiens, die man — unter Unzſtänden —, um ſich zu erleuchten,
ſagen will, ſollen keine Amtsperſonen, ſondern Privatleute
ſin. Warum? Weil man um jeden Preis den Einfluß der
deut=
em Regierung ausſchalten will. Auch iſt man in der Auswahl
r Bewohner ganz frei, d. h. einfeitig. Was endlich die vier
un=
bückſeligen „Sachberſtändigen” der Viererkommiſſion, die
erren Hymans (Belgien), Da Cunha (Braſilien), Wellington
oo (China) und Quinones de Leon (Spanien) anbelangt, ſo iſt
re politiſche Pſchologie leicht vorher zu beſtimmen. Eigene
idien an Ort, und Stelle in Oberſchleſien ſind allen Vieren
brfagt. Sonſt würden ja auch noch Monate bis zur
Entſchei=
ſmg vergehen. Woher ſoll aber der Chineſe und der Braſilianer
de Kenntniſſe zur Beurteilung eines europäiſchen Problems von
lcher Verwickeltheit ſchöpfen, wie es Oberſchleſien iſt? Sie
erden ſich wahrſcheinlich an das Sachverſtändigen=Gutachten des
herſten Rates klammern. Dieſes wird ihnen Halt und Born
her Weisheit ſein. Diplomatiſch ſegelt der Belgier Hymans
nürlich im Fahrwaſſer Frankreichs. Der Spanier Quinones
Leon hat bekanntlich die alleinige Berichterſtattung über
Ober=
yleſien abgelehnt und die franzöſiſche Preſſe hat dies ungemein
auert. Ein Zeichen, wieviel Frankreich von ihm erhofft.
panien iſt zur Zeit auf das franzöſiſche Wohlwollen in Marokko
hegewieſen, und die franzöſiſche Vertretung in Genf wird nicht
igern, dieſen Punkt in vertraulichen Beſprechungen immer
wie=
hervorzuheben. Der Chineſe iſt der einzige, der rein und
Inſeitig die engliſchen Wünſche vertritt. Er braucht die Hilfe
Unglands bei der kommenden Abrüſtungskonferenz in
Waſhing=
n. Der Braſilianer Da Cunha wird ſchwankend und zwiſchen
ſet engliſchen und franzöſiſchen Politik die Mitte ſuchen.
Man kann alſo ſchon jetzt ein Syſtem des Genfer
Diplomaten=
ie ls aufſtellen, und es fehlt nicht an Stimmen, die feſt
behaup=
u daß Frankreich dabei unfehlbar gewinnen müſſe. Nur wie
n Geſpenſt, wie Bancos blutiger Schatten erſcheint am Tiſche
er Konferenz das arme gemarterte Oberſchleſien. Werden ſich
ſbe „Sachverſtändigen” warnen laſſen?
Meſſepolitik.
WW. Die Leipziger Herbſtmeſſe iſt techniſch und
eganiſatoriſch wieder ein großer Erfolg geweſen. Was deutſche
18ertarbeit zu leiſten vermag, haben die ausländiſchen Beſucher
wieder einmal feſtſtellen können und müſſen. Damit erſchöpft
h nicht die Bedeutung der Meſſen. Ihr Zweck iſt. die Erzeuger
Ind den Handel zuſammenzubringen. Je reichhaltiger das
An=
hellot, je vielſeitiger die Auswahl, deſto wahrſcheinlicher auch
ie Steigerung der Nachfrage. Nun hat ſich aber ſchon in
Leip=
a gezeigt, daß das Ausland nicht mehr ſo fleißig kauft, wie
75 ſonſt der Fall war. Das iſt nicht etwa die Schuld der
Ueber=
lille von Meſſen. In dieſer Hinſicht leiſten wir allerdings
reich=
ch viel. Außer Leipzig ſind Breslau, Frankfurt a. M. und
önigsberg i. Pr. zu Meſſeſtädten geworden. Andere Städte
Derden folgen ohne Rückſicht darauf, daß die bisher gemachten
rfahrungen mit der Meſſezerſplitterung nicht gerade erfreulich
nd. Das hängt mit allgemein wirtſchaſtlichen Erſcheinungen
9ſammen. Die Wirtſchaftskriſe, die nach und nach die geſamte
Veltwirtſchaft erfaßt hat, hat die Tiefenkurve offenbar noch
icht erreicht. Wie ſcharf und ſchwer dieſe Wirtſchaftskriſe iſt,
left daraus hervor, daß die ſogenannten Nohſtoffländer auf
nen Erntevorräten feſtſitzen. In der Auswirkung führt das
azu, daß die Induſtrieſtaaten ihre Erzeugniſſe nicht abzuſetzen
eimögen, da gerade die Rohſtoffländer immer als bevorzugter
Verkt gelten.
Nun iſt Deutſchland vor dem Kriege in hervorragendem
ſaße Werkſtatt für andere Länder geweſen. Es hat auch nicht
In Verſuchen gefehlt, ſich gegen den deutſchen Wettbewerb. zu
vehren. Auch der Krieg gehörte zu dieſen Verſuchen. Er hat
icht das Ergebnis gehabt, das die Siegerſtaaten für ihre
Wirt=
haft erwarteten. Im Gegenteil, ſie leiden nicht minder ſchwer
mer der Wirtſchaftskriſe wie Deutſchland, das den Krieg
ver=
dien hat. Dieſer Verluſt hat nicht zur Schwächung unſerer
wirt=
haftlichen Energie geführt. Dafür zeugt z. B. die Umſtellung
er Kruppſchen Werke. Als organiſatoriſche Leiſtung iſt das
icht hoch genug zu werten. Aber wir müſſen für die
Erzeug=
iſſe der neuen Friedenswirtſchaft Abſatzmärkte haben. Das
Iusland fürchtet den deutſchen Wettbewerb beſonders deshalb,
perl die deutſche Ausfuhr durch die Eytwertung der Mark be=
günſtigt wird. An Dollar oder Sterling gemeſſen, iſt die
deut=
ſche Erzeugung allerdings wohlfeil. Sie iſt es aber nicht mehr,
ſofern der Prozeß der Geldentwertung nicht unterbunden wird.
Alsdann ſteigen nämlich nicht nur die Erzeugungskoſten im
In=
land, auch der Inlandsmarkt ſelbſt wird weniger
aufnahme=
fähig, nicht nur für Fertigerzeugniſſe, ſondern — was eine noch
größere Gefahr iſt — für unentbehrliche ausländiſche Rohſtoffe
und Nahrungsmittel. Auf der Leipziger Meſſe hat das Ausland
eine gewiſſe Zurückhaltung beobachtet. Es ſind zwar
auslän=
diſche Aufkäufer vertreten, aber die Eindeckung in deutſchen
Er=
zeugniſſen war verhältwismäßig gering. Die Meſſen ſelbſt
kön=
nen daran nichts ändern. Der Erfolg einer ſolchen Warenſchau
iſt abhängig von der Sicherheit der wirtſchaftlichen Zuſtände
und der Stetigkeit ihrer Entwicklung.
Die oberſchleſiſche Frage.
Polen und der Völkerbund.
* Der dem polniſchen Staatsverweſer Plſudski
nahe=
ſtehende Narod vom 26. Auguſt 1921 bringt unter der
Ueber=
ſchrift „Ein Iutrigenſpiel” u. a. die folgenden Gloſſen
über den Völkerbund:
Auf dem Boden des Völkerbundes dürfte es keine
Rech=
nereien und politiſchen Rückſichten geben. Seine Mitglieder
haben ſich nur von der Gerechtigkeit, von der chemiſch reinen
Gerechtigkeit leiten zu laſſen und keine anderen Motise
zum Worte zuzulaſſen. Die Staatsmänner vom Völkerbunde
verſichern ja, daß es ſo ſein wird und daß es anders nicht ſein
kann. Manche von ihnen verſichern, daß die bezüglichen
Re=
gierungen ihren Vertretern im Völkerbundrate vollſtändige
Frei=
heit überlaſſen und ſich der Erteilung irgendwelcher Direktiven
oder der Beeinfluſſung enthalten werden. Dies alles würde
unzweiſelhaft Begeiſterung und Rührung erwecken, wenn man
in der Naivität ſo weit vorrücken könnte, daß man ähnliche
Ver=
ſicherungen und die ganze kriſtallreine
Unparteilich=
keit des Völkerbundes ernſt nehmen könnte. In Wirklichkeit
wird es dort einen politiſchen Kampf geben, ſeine Mittel aber
werden ſtatt der offenkundigen Methoden diskrete Intrigen ſein,
ſo diskrete, daß ſogar für das Zeitungsweſen der Weg dorthin
verſperrt ſein wird. Wir haben ja ein Beiſpiel dafür, welchen
Fehler die Pariſer Preſſe begangen hat, indem ſie die
fran=
zöſiſchen Sympathien des ſpaniſchen Vertreters im Völkerbunde
hervorhob. Es endigte damit, daß jener Vertreter die ihm
an=
getragene Rolle eines Berichterſtatters im Völkerbunde nicht
an=
genommen hat.
Jetzt vorausſehen zu wollen, welchen Verlauf das
Intrigen=
ſpiel im Völkerbunde haben wird, welche Erfindung die
Gehilfen Llo d Georges” wieder machen und welche
Antwort ſie darauf von der Gegenpartei erhalten werden, wäre
offenbar eine ebenſo ſchwierige wie undankbate Aufgabe.
Engliſche Befürchtungen in Oberſchleſien.
T.U. Breslau, 4. Sept. Im engliſchen Hauptquartier
ie Tarnowitz iſt man überzeugt, daß Polen bald zu einem
Gewaltſtreich anſetzen wird, und man iſt darüber
außer=
ordentlich ungehalten, daß im Verhältnis zu den franzöſiſchen
Verſtärkungen die engliſchen viel zu gering ſind. Man weiß,
daß im Falle eines neuen Polenaufſtandes auf die Franzoſen
kein Verlaß iſt.
Die zweite Völkerbundſitzung.
Genf, 4. Sept. (Wolff.) Für die morgen 11 Uhr
vor=
mittags beginnende zweite
Völkerbundverſamm=
lung ſind alle Vorbereitungen getroffen. Die meiſten
Dele=
gierten ſind bereits in Genf. Einige Delegierte weilen hier ſchon
ſeit einigen Wochen wegen der oberſchleſiſchen Frage. 47
Staa=
ten ſind angemelde:. Unter den Abordnungen trifft man
größ=
tenteils die Mitglieder der vorjährigen Verſammlung wieder.
So iſt die Schweiz wieder durch Bundesrat Motta, den
frühe=
ren Bundesrat Ador und den Ständerat Uſteri vertveten. Lord
Robert Ceeil führt wieder die ſüdafrikaniſche Delegation.
Bel=
gien iſt wieder durch Hymans, Poullet und Lafontaine vertreten.
Zur braſilianiſchen Abordnung gehört wieder der Botſchafter
Da Cunha, zur ſpaniſchen Quinones de Leon. Die ſchwediſche
Abordnung führt wieder Branting, die norwegiſche Frithjof
Nanſen, die holländiſche der Miniſter des Aeußern Karnebeek
und die tſchechoflowakiſche wieder der Miniſter des Aeußern
Beneſch. Die franzöſiſche Delegation zeigt wieder die Namen
der vorjährigen: Senatspräſident Bourgeois, Viviani und
Ha=
noteaux. Sie iſt von allen die zahlreichſte und führt mit dem
geſamten Perſonal 25 Namen an. England iſt durch Balfour,
Fiſher und Sir Renald Rood, der die Stelle des vorjährigen
Barnes vertritt, vertreten. Italien entſandte den Senator
Scialoja, den Marquis Imperiali und den Senator Schanzer,
Japan den Baron Hahaſhi und den Vicomte Iſhij, China u. a.
Wellington Koo. Zur griechiſchen Abordnung gehört der frühere
Min’ſter des Aeußern Streit. Paderewski fehlt diesmal in der
polniſchen Abordnung. Zur jugoſlawiſchen Delegation gehören
Spalaikowitſch und Jovannovitſch. Beſonderes Intereſſe wird
man wahrſcheinlich den Vertretungen der im letzten Jahre neu
aufgenommenen Staaten entgegenbringen. Graf Mensdorf=
Pouilly, der frühere öſterreichiſch=ungariſche Botſchafter, wird
als einziger Delegierter Oeſterreichs genannt. Für Bulgarien
nimmt Miniſterpräſident Stambulinsky teil, für Finnland der
frühere Miniſterpräſident Erichs Einar Boeoek, für Luxemburg
der frühere Staatsminiſter Reuter, für Albanien der Biſchof
van Noli. Auch die Staaten, die um Aufnahme in den
Völker=
bund nachgeſucht haben, ſind durch Abordnungen vertreten:
Un=
garn durch den früheren Miniſter Grafen Apponyi, Lettland
durch den Unterſtaatsſekretär Solnaes, Eſtland durch eine
grö=
ßere Delegation mit dem Miniſter des Aeußern Piip an der
Spitze. Der Andrang der ausländiſchen Journaliſten iſt
ziem=
lich ſtark. Beſonders die franzöſiſche Preſſe iſt zahlreich
ver=
treten. Die erſte Sitzung wird morgen vom Präſidenten des
Völkerbundrates. Wellington Koo, eröffnet.
Genf, 5. Sept. (Wolff.) Die zweite Tagung der
Völkerbundverſammlung wurde heute vormittag
11½ Uhr im Genfer Reformationsſaal vom Vorſitzenden des
Völkerbundes, Wellington Koo (China), eröffnet. Neben
dem Präſidenten hatte der Generalſekretär des Völkerbundes,
Sir Erie Drumont, Platz genommen. Wellington Koo
be=
grüßte die Verſammlung und beſonders die neuen Mitglieder
des Völkerbundes und betonte, daß im letzten Jahre nur 41
Staaten an der Verſammlung teilgenommen hatten, während
diesmal 48 dem Bunde angehören. Das ſei ein deutliches Zei=
Einzelnummer 25 Pfg.
chen für den Fortſchritt, den der Völkerbund zur Univerſalität
hin mache, und für das wachſende Anſehen des Bundes. Dank
der Erfahrungen, die die Völkerbundverſammlung im letzten
Jahre gemacht habe, könne ſie diesmal ohne Zeitverluſt in die
Prüfung ihrer eigentlichen Aufgaben eintreten. Nach einem
kurzen Nachruf für den verſtorbenen norwegiſchen Delegierten
des letzten Jahres, Hagerup, erinnerte Wellington Koo an die
Aeußerungen Mottas im vergangenen Jahre, wonach man ſich
die Welt ohne Völkerbund nicht mehr vorſtellen könne. Der
Völkerbund ſei ein notwendiges Organ der Menſchheit
gewor=
den. Wellington Koo gab dann einen ausführlichen Ueberblick
über die bisherigen Arbeiten des Völkerbundes. Auf die
Ta=
gesordnung dieſer Verſammlung ſei an erſter Stelle die Wahl
der Richter für den internationalen Gerichtshof geſetzt, ferner
die Anträge auf Abänderung des Paktes und die größte aller
Fragen, die Abrüſtungsfrage, die zwar langſam; aber ſicher
fort=
ſchreite. Der Völkerbund, ſo betonte der Redner ſchließliſch, ſei
lein Ueberſtaat, ſondern eine Vereinigung der Völker, ein
Mit=
tel zur Linderung der Kriegsfolgen und ein praktiſches Organ
zur Führung der internationalen Geſchäfte.
Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung ſtand die Wahl
des Präſidenten der Verſammlung und des Vißepräſidenten.
Es erregte eine gewiſſe Ueberraſchung, als der Vorſitzende
mit=
teilte, daß man die Wahl auf den Nachmittag verſchieben werde.
um den Mitgliedern Zeit zu laſſen, ſich über die Kandidatur zut
verſtändigen.
Die Einſchränkung der Rüſtungen.
Genf, 4. Sept. (Wolff.) Unter dem Vorſitz des
italieni=
ſchen Delegierten Schanzer hielt geſtern nachmittag die
Kommiſ=
ſion für die Einſchränlungen der Nüſtungen eine
Sitzung ab, in der beſchloſſen wurde, die von der
Unterkommiſ=
ſion ausgearbeiteten Berichte dem Völkerbundrate und der
Voll=
verſammlung vorzulegen. Es handelt ſich um die Ber ehte der
drei Unterkommiſſionen für Statiſtik, die einen ausführlichen
Fragebogen ausarbeiteten, worin die Regierungen Angaben
machen ſollen über die militäriſchen Aufwendungen uſw.
Hier=
auf folgte eine allgemeine Diskuſſion über dieſe Berichte. Dabei
machte der engliſche Delegierte Fiſher die Bemerkung, daß die
Vorbedingungen zu einem ehrlichen offenen Meinungsaustauſch
nicht gegeben ſeien, da die Vereinigten Staaten,
Deutſchland und Rußland dem Völkerbunde nicht
angehörten. Es wäre daher möglich, daß aus dieſem Grunde
manche Regierung die Antwort auf einzelne Fragen verweigern
werde. Dadurch wäre die Autorität des Völkerbundes;
ge=
ſchwächt. Erſt wenn alle Staaten Mitglieder des Völkerbundes
ſeien, könne er fragen, was immer er wolle. Dagegen führten
der italieniſche Delegierte Schanzer und der franzöſiſche Sozialiſt
Jouhaux aus, daß der Völkerbund eine entſchiedene Aktion für
die Einſchränkung der Rüſtungen unternehmen und feſtſetzen
müſſe, und das um ſo mehr, als die Einberufung der
Wa=
ſhingtoner Konferenz dieſer Frage eine erhöhte
Be=
deutung gebe. Sollten einzelne Regierungen die Antwort
ver=
wveigern, ſo könne das die Autorität des Völkerbundes nicht
ſchwächen. Außerdem ſeien gemäß Artikel 8 des Paktes die
Regierungen zur Antwort verpflichtet. Wenn der
Völkerbund aber zögere, ſo gebe er ſeinen Mitgliedern das
Ge=
fühl, daß ſie von ihm nicht geſtützt würden, was ſeinen
allge=
meinen Bankrott nach ſich ziehen könne.
Die Abſtimmung in dieſer Angelegenheit ergab 15
Stimmen für den Antrag, 3 dagegen, eine Stimmenthaltung.
Somit wurde der Antrag der Uenterkommiſſion
an=
genommen. Es iſt jedoch beabſichtigt, zunächſt mit einer
Sammlung aller Statiſtiken in dieſer Frage zu beginnen, und
nur, wenn es notwendig iſt, wird wan Fragebogen behufs
Er=
gänzung der Statiſtik verſenden.
Das Abkommen über die Reparationen.
London 5. Sept. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter des Daily Teleguaph ſchreibt: Die
Nichtanerken=
nung des letzten Pariſer Abkommens, betreffend. die
Neparationen durch das franzöſiſche Kabinetvüberraſchte
in britiſchen Kreiſen nicht. Bis zu dieſer Ablehnung habe man
jedoch gehofft, daß Briand und ſeine Kollegen zögern würden,
be=
vor ſie eine Maßnahme guthießen, die für ein geſchäftsmäßiges
Zuſammenſirben zwiſchen dem Alliierten ſo nachteilig ſei. Die
Franzoſen ſprächen von der baldigen Abhaltung einer neuen
Fi=
nanzkonferenz, womöglich ſogar in London. Die anderen
Alliier=
ten ſeien jedoch der Anſicht, daß es vollſtändig überflüſſig ſei, eine
Konferenz nach der anderen abzuhalten, nur um das zunichte zu
machen, was vorher beſchloſſen wurde, und zwar aus dem
Grunde, weil ein Mitglied es ſichanders überlegte.
London, 5. Sept. (Wolff.) Die Times ſchreibem in ihrem
Leitartikel, daß die Frage der Reparationen ſich von
neuem in etwas komplizierteren Formen erhoben habe.
Das Blatt ſieht die Möglichkeit eines Ausgleiches im Guten
da=
rin, daß, wenn die Franzoſen behaupteten, das Anguſtabkommen
ſtimme mit dem Friedensvertrage nicht überein, ihnen
entgegen=
gehalten werden könne, daß auch das Wiesbadener
Ab=
kommen nicht im Friedensvertrage vorgeſehen
ſei. Die Times erkennen wohl auch an, daß Frankreich, das am
unmrittelbarſten unter dem Kriege zu leiden hatte, das Recht habe,
ein direktes Abkommen mit Deutſchland zu treffen. England wolle
ihm keineswegs die Vorteile, die es aus dem Wiesbadener
Ab=
kommen ziehe, vorenthalten. Unter dieſen Umſtänden müſſe man
jedoch der Anſicht ſein, daß Frankreich ſchtverlich mit unbedingtem
Nachdruck auf der ſtrikten buchſtäblichen Anwendung des
Ver=
ſailler Vertrages in jeder anderen Hinſicht beſtehen werde.
Die Verordnung gegen den Umſturz.
Der Konflikt mit Bayern.
ONB. Berlin, 4. Sept. Der baheriſche Geſandte Herr
v. Preger äußerte einem Mitarbeiter des Berliner Tageblattes
gegenüber folgende Einzelheiten über die Verhandlungen
der bayeriſchen Regierung und der
Reichs=
regierung: Den Hauptgegenſtand der augenblicklichen
Be=
ſprechungen zwiſchen Bayern und dem Reiche bildet bekanntlich
die Frage der Aufhebung des Ausnahmezuſtandes in Bayern.
Staatsſekretär Schweher iſt geſtern nach München gereift, um
der bayeriſchen Regierung über die Einzelheiten Bericht zu
er=
ſtatten. Am Sonntag wird ſich dann der bayeriſche Miniſterrat
mit der Frage der Aufhebung des Ausnahmezuſtandes
beſchäf=
tigen. Bei Betrachtung der ganzen Frage iſt vor allem auf die
Sozialiſtiſche Partei hingewieſen worden. Dieſe bat, wie ſie
Seite 2.
Darmftädter Tagblatt, Dienstag, den 6. September 1921.
Mummer 246.
ſagt, im bayeriſchen Landtag ſich immer wieder um die
Auf=
hebung des Ausnahmezuſtandes bemüht. Nachdem dies ihr
dauernd nicht gelungen iſt, verſucht ſie nun offenbar auf dem
Wege über das Reich ihr Ziel zu erreichen. Dabei vertrat die
Mehrheit des bayeriſchen Landtages und auch die des
Reichs=
tages bis in die letzte Zeit hinein den Standpunkt, daß der
Ausnahmezuſtand aufrechterhalten bleiben müſſe. Wenn man
nun weiter unter Rückſtellung aller dieſer Tatſachen ſich
nun=
mehr für eine Aufhebung des Ausnahmezuſtandes entſchließen
ſollte, ſo bedeutet das ein ſchweres Opfer für die bayeriſche
Regierung, das ſie im Intereſſe der friedlichen Zuſammenarbeit
mit dem Reſche bringen würde. An den bayeriſchen Miniſterrat.
werden ſich auch Beſprechungen mit den einzelnen Parteien
ſchließen, um auch deren Meinung zu hören. Wie dieſe
Be=
ſprechungen in München ausgehen werden, läßt ſich naturgemäß
noch nicht ſagen. Staatsſekretär Schweyer wird
vorausſicht=
lich am Dienstag oder Mittwoch nächſter Woche wieder in
Ber=
lin eintreffen, um mit dem Reichskanzler Dr. Wirth und dem
Reichsminiſter des Innern Dr. Gradnauer weiter zu verhandeln.
Dieſen Verhandlungen wird dann die Sitzung des
Ueber=
wachungsausſchuſſes des Reichstages ſolgen.
Eine ſozialdemokratifche Drohung an Bayern.
wd. Berlin, 4. Sept. Von maßgebender
ſozialdemokra=
tiſcher Stelle wird dem Vorwärts mitgeteilt: Das bisherige
Verhalten der bayeriſchen Regierung hat die
Ar=
beiterſchaft des Reiches, insbeſondere die
Sozialdemo=
kratiſche Partei Deutſchlands, veranlaßt, Schritte zu
unterneh=
men, die im Falle einer weiteren Nichtbeobachtung der
Anord=
nungen des Reichspräſidenten derwirklicht werden ſollen. Die
baheriſche Regierung ſolle ſich über den Ernſt der Situation nicht
täuſchen, da die Arbeiterſchaft, beſonders die ſozialdemokratiſche,
bereit iſt, alles zu unternehmen, um die Reichseinheit zu ſchützen
und den Maßnahmen der Reichsregierung Gültigkeit zu
ver=
leihen. Wir glauben richtig inſormiert zu ſein, wenn wir
darauf hinweiſen, daß die Vorbereitungen zu der Verwirklichung
dieſer Schritte bereits getroffen ſind.
Auch ein Verbot.
* Aus Dresden wird gemeldet: General v. Wrisberg, der
einſtige preußiſche Kriegsminiſter, ſollte am 12. September über
die Schuld am Weltkriege ſprechen. Die ſächſiſche
Re=
gierung hat den Vortrag kurzerhand unterſagt.
Der Reichskanzler über die innerpolitiſche Lage.
— Berlin, 5. Sept. Der ReichskanzlerWirth hielt
geſtern in der Berliner Stadthalle in einer
Wahlverſamm=
lung der Zentrumspartei eine Rede über die
inner=
politiſche Lage. Er ging dabei eingehend auf den Mord an
Erz=
berger ein und betonte, es ſoi die Aufgabe der heutigen
Regie=
rung, die Quallen der Reaktion zu verſtopfen. Wo immer die
Reaktion ihr Haupt erhebe, werde das werktätige Volk zur Stelle
ſein. Wirth ſprach danm vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker
in der Welt. Wer wolle, daß dieſes demokratiſche
Selbſtbeſtim=
mungsrecht Einfluß in der Welt gewinne, der erhebe ſich mit uns
in Deutſchland gegen die Reaktion und bekenne ſich zur Fahne
der demokratiſchen Republik. Wirth fuhr dann wörtlich fort:
Wir brauchen ein Geſetz, und ich will mich dafür einſetzen, daß es
chnell kommt, das die Ehre unſever Mitbürger, die im politiſchen
Kampfe ſtehen, ſchützt, genau ſo, wie es in England und anderen
Parlamentariſch regierten Ländern ſchon längſt der Fall iſt.
Kommt ein ſolches Geſetz nicht zuſtande, ſo wird ſich in
Deutſch=
land kein Menſch mehr finden, der unter ſolchen Verhältniſſen
politiſche Arbeit leiſtet. Im ferneren Teile ſeiner Rede
beſchäf=
tigte ſich der Reichskanzler mit der Billdung ſeines Kabinetts.
Er habe bei den Mitgliedern nicht nach der Parteiſtellung gefragt,
ſondern nach der Tüchtigkeit. Er wies bei dieſer Gelegenheit
auf die Hetze gegen Rathenau hin, und auf die Verdienſte, die
ſich Rathenau um das deutſche Volk und die Republik erworben
hättc. Eine ähnliche Hetze wie gegen Rathenau ſei gegen
Erz=
berger getrieben worden. Die Unterſuchung der Erzbergerſchen
Steuererklärung habe ergeben, daß ſie gewiſſenhaft geführt ſei.
Dieſe Hetze ſei gerade aus Kreiſen hervorgegangen, die die
Reichsregierung bei der Zahlung der erſten Goldmilliarde nicht
unterſtützt, ſondern ihre Tätigkeit noch erſchwert hätten, weil ſie
aus Gewinnſucht die Ablieferung der Deviſen verzögert hätten,
da ſie hofften, daß der Dollar noch weiter ſteigen würde. Nach
dem Reichskanzler fſprach der Abgeordnete Pfeiffer. Er betonte,
Feldmarſchall Hindenburg habe Erzberger, nach Abſchluß des
Waffenſtillſtandes, ausdrücklich für die Dienſte gedankt, die jener
dem Vaterlande geleiſtet hätte.
Die hohen Fleiſchpreiſe.
Berlin, 3. Sept. (Wolff.) Amtlich wird mitgeteilt: Von
dem preußiſchen Staatskommiſſar, für
Volks=
ernährung iſt feſtgeſtellt worden, daß trotz des infolge der
Weide= und Futterknappheit erhöhten Auftriebes von
Schlacht=
dieh und des dadurch bedingten Sinkens der Viehpreiſe der
Kleinverkaufspreis für Fleiſch vielfach einen
unge=
rechtfertigt hohen Stand behauptet hat. Um der
ernſten Gefahr, welche dieſe ungerechtfertigte Preisſpannung für
die Volksernährung und Volksgeſundheit bedeutet, zu begegnen,
hat der preußiſche Miniſter des Innern an die
Regierungspräſi=
denten folgenden Erlaß gerichtet: Die bereits in einem Erlaß
des preußiſchen Staatskommiſſars für Volksernährung vom
G
Darmſtadts Waldſtraßen.
Von Geheimen Staatsrat Wilbrand.
Die verſchiedenen Hitzewellen dieſes Sommers erregen die
Sehnſucht nach kühlen, erquickenden Ruheplätzen, nach friſcher
Luft und Waldesſchatten. Sie ſteigert ſich, bis der arbeitsfreie
Tag kommt, an dem ſie geſtillt werden kann. Wenn der
Sonn=
tag angebrochen iſt, duldet er keinen Marſchfähigen zu Hauſe,
dann geht es in Scharen aus den Toren der Stadt hinaus auf
den verſchiedenen Wegen, die nach den Waldungen führen. Und
im Walde gibt es eine erfreuliche Ueberraſchung. Die lange
an=
haltende Dürre hat auch etwas Gutes gebracht. Es gibt heute
im allgemeinen weit weniger Stechmücken als in den vorderen
Jahren. Die Schnakenbrut gedeiht nur im Waſſer, in den
zahl=
loſen kleinen Tümpeln, die ſich in feuchten Sommern bilden. Da
dieſe fehlen, iſt die Zahl der kleinen Feinde mit den ſpitzen
Dol=
chen gegen ſonſt gemindert und dadurch der Aufenthalt im Walde
noch lockender und anziehender.
Die am ſtärkſten begangene unter den nach dem Walde
füh=
renden Straßen iſt wohl die Nieder=Ramſtägter Straße. Bis
zum Böllenfalltor wandert die Menſchheit in faſt geſchloſſenem
Zuge. Hier verteilt ſie ſich auf die nach den verſchiedenen Zielen
führenden Pfade. Wenn das Böllenfalltor erreicht iſt, hat man
gewonnen. Aber bis dahin zu gelangen, koſtet es manchen
Tropfen Schweißes. Man ſollte denken, es müßte von der
Ver=
waltung als eine recht wichtige Aufgabe angeſehen werden, dafür
zu ſorgen, daß unſer geplagtes Volk die ſo dringend nötige
Er=
holung in den ſchönen Waldungen leicht und ohne Seufzer,
Ge=
reiztheit und Kräfteverluſt erreichen könne. Man ſollte denken,
es müßte eine Lieblingsaufgabe der Verwaltung ſein, ſich auf
dieſem Gebiete Lorbeeren zu erringen, Lob und Anerkennung
der Bevölkerung einzuheimſen. Unſere Forſtverwaltung war in
dieſer Richtung vorbildlich. Sie hat die beiden vordem iſoliert
im Felde gelegenen mit Kiefern beſtockten Grabenſtücke vor
un=
gefähr zranzig Jahren durch einen Waldſtreifen längs des
Atz=
winkelwegs miteinander verbunden.) Dadurch wurde erreicht,
daß nunmehr der Fußpfad nach Traiſa von dem alten Schießhaus
an bis auf den ſchmalen, vor dem geſchloſſenen Wald gelegenen
Wieſenſtreifen im Schatten zurückgelegt werden kann. Von einem
gleichen Streben, für Verbeſſerung der Verhältniſſe auf der
Nieder=Namſtädter Straße zu ſorgen, iſt dagegen wenig zu
ver=
ſpüren. Der Verſchönerungsverein hat im Jahre 1865, alſo vor
nun 56 Jahren, eine Allce von 261 Silberghornbäumen an
25. Auguſt d. Js. behandelte unnatürliche Spannung zwiſchen
dem Lebendviehpreiſen und den Fleiſchkleinverkaufspreiſen
be=
deutet eine ſo ernſte Schädigung und Erſchwerung der
Volks=
ernährung, daß die Beſeitigung des Mißſtandes mit allen
Mitteln angeſtrebt werden muß. Frühere Erfahrungen haben
gezeigt, daß ein Eingreifen der Kommnalverbände unter
Unt=
ſtänden preisregulierend wirken kann. Zunächſt kommt dabei
die Tätigkeit der Preisprüfungsſtellen in Betracht. Dann aber
wird zu erwägen ſein, ob nicht durch den Abſchluß von
Vieh=
lieferungsverträgen mit dem landwirtſchaſtlichen Genoſſenſchaften
ſowie durch die Einrichtung einzelner ſüädtiſcher
Fleiſchverkaufs=
ſtellen ohne Schädigung des reellen Handels die unberechtigt
hohen Preiſe herabgedrückt werden können. Ich erſuche ergebenſt,
ſofort in dem Benehmen mit dem Handelskammern zu prüfen,
wo ein derartiges Vorgehen der Kommunalverbände angebracht
ſein würde, gegebenenfalls auf die betreffenden Landkreiſe und
Gemeinden dahin einzuwirken, daß ſie die im Intereſſe der
Volksernährung zur Beſeitigung des Mißſtandes erforderlichen
Maßnahmen treffem. Auch bei der Durchführung dieſer
Maß=
nahmen wird ſich die Fühlung mit den Handelskammern
empfehlen.
dieſer Straße gepflanzt und ſie im Jahre 1884 der Gemeinde
Beſſungen übergeben. Was iſt nun aus dieſer Allee geworden?
In dem Teile zwiſchen Böllenfalltor und Schießhausſtraße fehlen
ſehr viele Bäume. Von den kleinen Lücken ſoll hier abgeſehen
werden. Aber gegenüber der Straßenbahnwerkſtätte liegt eine
65 Schritt lange Wegſtrecke, auf der alle Bäume verſchwunden
ſind. Dann kommen zwei Bäume, ein älterer und ein junger,
in der Richtung nach der Stadt. Hieran anſchließend folgt eine
133 Schritt lange Strecke ganz ohne Bäume, dann eine vom
Kirchenweg durchſchnittene 179 Schritt lange Strecke, auf der nur
acht Bäume ſtehen. Es fehlen alſo auf einer rund 300 Schritt
langen Straßenſtrecke ungefähr 40 Bäume.
Der geplagte, Erholung ſuchende Menſch hat, unter den
heißen Strahlen der Hochſommerſonne beim Paſſieren dieſer
kahlen Stellen Qualen zu erdulden. Dieſe ſind um ſo größer,
als es vielfach üblich geworden iſt, daß die Männer jetzt ohne
Kopfbedeckung gehen. So mancher kurz geſchorene oder blanke
Schädel iſt daher ſchutzlos dem Sonnenſtich preisgegeben. Auch
die noch vorhandenen Reſte der Allee befinden ſich in keinem
beſonders erfreulichen Zuſtand. Warum hat man dieſe
wohl=
tätige und unentbehrliche Baumanlage nicht gepflegt und in
beſſerem Zuſtande erhalten? Wer iſt hierfür verantwortlich?
Wie die Allee an der Nieder=Ramſtädter Straße jetzt ausſehen
könnte und ausſehen ſollte, davon kann ſich jedermann ein Bild
machen, wenn er die alte Roßdörfer Straße begeht, die nach
dem Botaniſchen Garten führt. An dieſer Straße hat der
Ver=
ſchönerungsverein, im Jahre 1864 ebenfalls eine Allee von
Silberahornen gepflanzt und dieſe im Jahre 1883 an die
Kreis=
ſtraßenverwaltung überwieſen. Dieſe Pflanzung iſt alſo faſt
gleichalterig mit derjenigen an der Nieder=Ramſtädter Straße.
Der Altersunterſchied beträgt nur ein Jahr. Aber wie groß
ift der Unterſchied in der Entwicklung! Auf der Roßdörfer
Straße haben die Baumkronen die Straße überwölbt. Die
Mehrzahl der Stämme hat einen Fuß im Durchmeſſer, einige
von ihnen ſind über einen halben Meter ſtark. Sie bieten
aus=
reſchenden Schatten. Wie dankbar wären wir, wenn die
Baum=
reihe an der Nieder=Ramſtädter Straße ſo gepflegt worden wäre,
daß ſie ihrer Schweſter an der Roßdörfer Straße nur
einiger=
maßen gleich käme! Warum iſt dies nicht geſchehen?
Während wir, mißmutig darüber, daß dies nicht der Fall iſt,
weiter wandern, wird unſer Auge von etwas Neuem angezogen.
Am Steibergwäldchen iſt Sand abgegraben. Ein
Hoffnungs=
ſtrahl ſchießt auf. Mit der Verbreiterung der Straße iſt alſo
Zunehmende Arbeitsloſigkeit im Tabakgewerbe.
Npt. Die deutſche Tabakmduſtrie befindet ſich gegenwärtig
in einer Kriſe, die wirtſchaftlich von ſehr ſchwerer Bedeutung
iſt. Das typiſche Zeichen dafür iſt die Arbeitsloſigkeit. Da es
bei dem großen Riſiko heute unmöglich iſt, auf Lager zu
pro=
duzieren, müſſen bei einem Abnehmen des Auftragsbeſtandes
Betriebseinſchränkungen oder Arbeiterentlaſſungen
vorgenom=
men werden. So iſt die Zahl der von völliger Arbeitsloſigkeit
oder Kurzarbeit betroffenen Arbeiter von 11 Prozent am
1. April, wo die letzte Erhöhuhng der Tabakſteuerſätze in Kraft
trat, auf 23 Prozent der insgeſamt Beſchäftigten am 1. Juli
geftiegen. Am 1. Juli waren alſo gegen 30000 deutſche
Tabak=
arbeiter ganz oder teilweiſe erwerbslos. Im
Reichsarbeits=
blatt heißt es darüber u. a.: „Aus einer Reihe von Bezirken
kommen ungünſtige Nachrichten, ſo aus Pommern, Schleswig=
Holſtein, Hamburg, dem Harz, dem ſächſiſchen Bezirk Döbeln,
den weſtfäliſchen Bezirken Oeynhauſen, Enge, Bödinghaufen,
der Rheinprovinz, Pfalz und Baden; es kam dort vielfach zu
Betriebseinſchränkungen, auch mußten Betriebe ſtillgelegt
wer=
den. Die Induſtrie befürchtet einen ſtärkeren Rückgang nach
dem 1. Oktober, wo bekanntlich eine weitere Erhöhung der
Tabakſteuerſätze in Kraft treten ſoll. Die durch die
Rheinzoll=
grenze den Betrieben des unbeſetzten Gebietes zugefügten
Schä=
digungen haben ſich im allgemeinen weiter ausgewirkt und
zu=
genommen.”
Poſener Brief.
Npt. Aus einer Stadt der ehemaligen Provinz
Poſen ſchreibt ein Deutſcher: Die durch den Verſailler Vertrag
von Deutſchland losgeriſſenen und zu Polen geſchlagenen
Lan=
desteile machen zurzeit eine ſchwere und ernſte Kriſe durch
infolge der Aufhebung ihrer bisherigen Sonderſtellung.
Ga=
lizien wurde ſo bereits vor zwei Jahren genötigt, ſich an
Kon=
greßpolen anzupaſſen. Wir machen d2e Schmerzen des
Zu=
ſammenwachſens wit Warſchau erſt heute durch, und das
Wirt=
ſchaftsleben, wie die perſönlichen des Einzelnen werden davon
auf das tiefſte berührt.
Wie könnte es auch anders ſein, wenn binnen einer Woche
der Preis eines Kilogramms Brot von 20 auf 100 Mark (
pol=
niſche Mark) emporſchnellt. Der Familenvater, der um den
20. Auguſt herum ſeine Kaſſe überzählt und feſtſtellt, daß er
bis zur nächſten Gehaltszahlung am bevorſtehenden 1.
Sep=
tember auskommen wird, muß zwei Tage darauf mit Beſtürzuug
merken, daß die erhöhten Preiſe aller Bedarfsartikel den
Kaſſen=
beſtand aufgezehrt haben, wie die Märzenſonne den Schnee.
Bis vor kurzem bildeten wir noch das Eldorado der
Kongreß=
polen, wenn die Bewohner von Warſchau, Lodz oder Kaliſch
ſich einmal ſatteſſen wollten, kamen ſie hierher.
Es liegt auf der Hand, daß tiefe Empörung durch das Land
geht; überall gärt es unter der mm Grunde aller
Unbotmäßig=
keit abholden Bevölkerung, und überall wird Sehnſucht und
Erinnerung lebendig an die ehemaligen geordneten Verhältniſſe
der deutſchen Herrſchaft. Unter den polniſchen Zuſtänden hatte
bisher vorwiegend die deutſche Intelligenz zu leiden, der man
mit Schikanen und Nadelſtichen arg zuſetzte. Jetzt treten das
Elend und der nackte Hunger auch an den einfachen Mann, den
Arbeiter, den Proletarier, heran, und es iſt zum
Eiſenbahner=
ſtreik und zu blutigen Unruhen in Stargard, Peplin, Koſtin
und in anderen Orten gekommen. Ueberall fanden
Verſamm=
lungen mit Entſchließungen gegen die „Republik der Schieber
und Bauern” ſtatt, überall ertönt der Ruf: Los von Warſchau!
Die Poſener Polen, unter denen ſich zahlreiche Deutſche
be=
finden, fordern Autonomie für die ehemaligen preußiſchen
Landesteile, mit einem aus der Provinz ſtammenden
Statt=
halter an der Spitze, einen Provinziallandtag, eine eigene
Valuta neben der allgemeinen der polniſchen Republik. Eine
der erwähnten Reſolutionen ſchließt: „Wir ſtellen dieſe
For=
derungen mit aller Entſchiedenheit auf; denn die Erfahrung der
letzten Jahre hat gezeigt, daß wir nur auf dieſe Weiſe unſere
Provinz vor dem Ruin retten, womit dem Vaterlande am beſten
gedient iſt.”
Inzwiſchen aber iſt eine Verordnung ergangen, die den
freien Handel zwiſchen dem Poſenſchen und dem übrigen Polen
einführt. Nur noch Zucker, Salz, Spirituoſen, Tabak und
Aus=
landswaren ſollen einer Kontrolle unterliegen. Die Folge
wir=
ein Abſtrömen aller Lebensmittel und ein ſprunghaftes Steige.
der Preiſe ins Ungemeſſene ſein. Daß die Warſchauer Regig=
un=
die Kraft oder auch nur den guten Willen haben wird,
de-
ehemaligen deutſchen Landesteilen in der gegenwärtigen Kriß
beizuſtehen, glaubt hierzulande kein Menſch. Man wird nem
Preſſen für den Notendruck anſchaffen, den Beamten und Am.
geſtellten Zulagen und Erhöhung der Zulagen bewilligen —
und dann erſtaunt ſein, daß der Kurs der polniſchen Mark imme
noch tiefer ſinkt.
Die iriſche Frage.
London, 5. Sept. (Wolff.) Daily Chronicle ſchreibt, i
allen Teilen des britiſchen Reiches werde eine tiefe Enttäuſchum
über das Schreiben de Valeras an Lloyd Georg.
herrſchen, worin er die britiſchen Friedensvorſchläge unwiderru
lich verwirft. Ein ſo ernſter Beſchluß würde die Fortführmm
der Verhandlungei als unmöglich erſcheinen laſſen. Man könm
nur hoffen, daß in elfter Stunde der Daily Eireanne einlenä.
und ſich ein Weg öffnen werde, um das Unglück eines erneutsn
Kampfes abzuwenden.
Der Daily Mail ſieht die Antwort de Valeras an Lloyd
G=
orge nicht als eine Verwerfung für die zur Friedenskonferer,/
offenſtehenden Welt an. Beide Länder wollten den Frieden. —
Der politiſche Berichterſtatter der Sunday Times ſchreibt, ei
könne erwartet werden, daß die Andwort des britiſchem
Kabineuk=
es klar machen werde, daß die Regierung am Ende ihrer Gedur
angelangt ſei, daß trotzdem das Angebot immer noch beſtehe, um
daß die Regierung eine endgültige Zeitſpanne für ſeine Anmahn
feſtſellen werde. — Die Kabinettsſitzung findet am Mittwoch E.
Inverneß ſtatt.
Paris, 5. Sept. (Wolff.) Wie das Journal aus Londo
meldet, hält man es für möglich, daß Lloyd George ang=”
ſichts der ſchwierigen Lage im Irland an das engliſche Voß
appellieren und Neuwahlen vornehmen wird.
Die Hilfe für Rußland.
London, 4. Sept. (Reuter.) Nanſen fetzte in ſeine
Beſprechung mit den Vertretern des engliſchen Hilfskomitee
für die ruſſiſche Hungersnot die Einzelheiten ſeine
Abkommens mit der Sowjetregierung auseinander. Die
Sowje-
haben Nanſen alle Vorrechte angeboten, die ſie Hoover gewäh/
haben; außerdem weitere Vorteile, die für einen glatten Verlau/ Frins
der Unterſtützungsaktion von großer Bedeutung nd. Nanſen um
Hoober werden verſchiedene Methoden befolgen, weil Hoover ſi.
auf die Aufgabe beſchränken wird, in gewiſſen Zentren diſe
Kin=
der zu ernähren, während Nanſen ſich mit der Hungersnot 42/hfe
einem Ganzen beſchäftigen wird, insbeſondere mit Beſchaffury uken.
von Nahrungsmitteln, Sämereien und Arzneien. Die Sowje=/+
haben den Grundſatz der Beaufſichtigung durch Nanſen voll an
erkannt.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Einer Waſhingtoner Meldung z
folge wurde der bisherige Geſchäftsträger in Berlin, Elias Dreſ4,/
zum amerikaniſchen Botſchafter ernannt. — Am Son;
tag trafen die auf einer Studienreiſe nach Oeſterreich begriffen n.
reichsdeutſchen Aerzte in Innsbruck ein. Sie wurdn
von Landeshauptmann Dr. Stumpf und dem Präſidenten des Andrea/=k ſchor
Hofer=Bundes herzlich willkommen geheißen. Auf dem zu Ehren d=ſhin m
Aerzte veranſtalteten Begrüßungsabend hielr Geheimrat Dr. Dietr bie mit
eine Rede, in der er auf die Notwendigkeit des Strebens nach einhe ilfen Pl
licher Medizinerausbildung und gemeinſamer wirtſchaftlicher Arbeit änA bete
Deutſchen Reich und in Oeſterreich hinwies. — Aus Moskau wird E.=/w eime
richtet, in Petersburg ſei eine neue große Verſchwörunyt Pe
aufgedeckt worden, die den Zweck gehabt habe, die Räteregieruvy/ſten
Anfang September zu ſtürzen. Die Verſchwörer hätten einen A=Arkesw
ſchlag gegen Maxim Gorki, Sinowjew und andere Führer vorbereit .ſch das
Sie hätten außerdem einen Eiſenbahnzug in die Luft ſprengen wolle,)h,den
worin Kraſſin eine große Sendung Gold zur Beſchaffung von Leber=Mi—
mitteln im Auslande zu befördern beabſichtigte. Die Verſchwörer h5A fib
ten ſich aus den Militärdepots in Petersburg eine Menge Syrengſtof ene
verſchafft. Zu den Verſchwörern, deren Hauptquartier ſich in ParZoh
befinde, gehörten Kokoſotzew, Strube und andere ruſſiſche Flüchtling
Darmſtadt, 6. September.
Stadt und Land.
* Ernannt ſpurde die Anwärterin für das Lehramt an höher
Mädchenſchulen Hedwig Leydhecker aus Saargemünd zur Lehrerimen
an der Höheren Bürger=(Mädchen=)Schule in Alzey unter Belaſſung Ml. im
der Kakegorie der Volksſchullehrerinnen.
* Uebertragen wurde dem Schulamtsanwärter Otto Reichert auzbtn
Frankfurt a. M. eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Raunhein, ie
Kreis Groß=Gerau.
Der Nachtbetrieb im Fernſprechdienſt. Vom 1. Oktober ab wi.d MNie
allen Ortsfernſprechnetzen mit mehr als tauſend. Hauptanſchlüſſ= 7 g
ununterbrochener Dienſt eingerichtet. In der in dieſen Netzen nc Aiges
dem Fernſprechgebührengeſetz zu entrichtenden Grundgebühr iſt enſw ſo
Zuſchlag von 20 Mark mit enthalten, der die Koſten für die Durr m w
führung des Nachtdienſtes deckt. Während der Nachtzeit werdelkreit
künftig im Ortsverkehr nicht mehr erhöhte Gebül
ren, ſondern die gleichen Gebühren wie am Tage erhoben. Auch
kleineren Netzen kann auf Antrag der Teilnehmer verlängerter od
ununterbrochener Dienſt eingerichtet werden, wenn die Antragſteller f7
zur Deckung der Koſten verpfl=chten. Nach der neuen Fernſprechor)
nung iſt die Telegraphenverwaltung künftig berechtigt, Ortsgeſprär
nach einer Dauer von 15 Minuten durch Trennung der Verbindurn
zu beenden, wenn der Betrieb es erfordert. Durch diefe
Maßnahr=
ſoll dem auch in der Preſſe ſchon vielfach beklagten Uebelſtande g
her
ter A
Wient
ben
K.
Ann
endlich der Anfang gemacht. Die Fortſetzung der Kaſtanienalle
von der Schießhausſtraße nach dem Böllenfalltor muß die Folgt
ſein. Tröſtlich iſt dieſer Gedanke. Sehr zu wünſchen wäre abet
daß dort recht raſch gearbeitet und die Wegverbreiterung 7
mögliſhſt kurzer Zeit vollendet würde. Denn im günſtigſten Fall
wird es immer noch ein paar Jahre dauern, bis die zukünftigt
Baumpflanzung auf der Weſtſeite der Straße genügend Schatteiſt
werfen kann. Bis dahin wird der durch den unerfreulichen Zu
Air=
ſtand der Ahornallee auf der Oſtſeite veranlaßte Mißſtand noc
ſehr fühlbar bleiben.
Leider iſt die Nieder=Ramſtädter Straße nicht die einzig
Straße, die nach Beſſerung des jetzigen Zuſtandes verlang / 7.
Auch die Kranichſteiner Straße läßt zu wünſchen. Noch iſt nicht:
davon zu ſpüren, daß die im Ausſicht genommene Durchführung
einer ſchattenſpendenden, bis zum Jagdſchloß Kranichſtein fühe
renden Baumanlage zur Wirklichkeit wird. Dem in bezug au//
Verſchönerungsanlagen wahrhaftig nicht begünſtigten
Martins=
viertel wäre recht zu gönnen, wenn ſeine Anwohner auch ihr
Schattenſtraße nach den Waldungen erhielten. Beſondere Schwiemmſt
rigkeiten dürften der Anlage nicht entgegenſtehen. Die Herrellge
Stadtverordneten würden ſich Dank erwerben, wenn ſie ſich dieſel
Angelegenheit annehmen und bei der betreffenden Stelle auf f
baldige Herſtellung der Allee einwirken wollten.
Wen
Nicht minder ſind Verbeſſerungen im Gebiet der Dieburge: d
Straße geboten. Von den zahlreichen Automobilen, die dieſd
befahren, wird Staubwolke nach Staubwolke aufgewirbelt und
der Wanderer in deren häßlichen, Lungen und Augen verder
benden grauen Schleier eingehüllt. Bei gutem Wetter,
insbe=
ſondere an Sonntagen, zieht ei zuſammenhängender Menſchere
ſtrom unter den Platanen nach den Gaſtwirtſchaften vom Heiliger
Kreuz, Oberwaldhaus und Einſiedel, wie nach den Waldungen!
von Faſanerie, Wildpark und Oberwald. Da ſollte man dem
Volke doch die Wohltat erweiſen, durch die ſtädtiſchen
Waſſer=
wagen die Straße beſprengen und den Staub binden zu laſſen
bevor er läſtig wird. Während der heißen, trockenen Period;
des Hochſommers war die Staubentwicklung geradezu
unerträg=
lich. Erſt in der letzten Zeit iſt dem Bedürfnis nach Begießer
der Straße mehr entſprochen worden. Möge in Zukunft regel
mäßig geſpritzt werden, bevor Staubentwicklung ſtattfinden kanne
Eine weitere Verbeſſerung, die dieſer Hauptſtraße dringen?
nottut, iſt ihre Veubreiterung an einzelnen Stellen, an dene
zum Schutze gegen die Nachmittagsſonne eine zweite Baumreih
gepflanzt werden muß.
Rnmmer 246.
rt werden, daß Fernſprechteilnehmer zum Nachteile des allgemei=
Verkehrs die Verbindungsleitungen über Gebühr für Plaudereien
ähnliche Zwecke benutzen.
Preisauszeichnung von Schaufenſterwaren. Das Kammergericht
lin hat eine Polizeiverordnung, die den Kleinhändlern aufgibt, an
alichen im Schaufenſter ausgeſtellten Waren, ſoweit ſie Gegenſtand
käglichen Bedarfs und nicht Lebensmittel ſind, die Preiſe in großen
wchſtaben und Ziffern ſo anzubringen, daß ſie von draußen deutlich
kaint werden können, für rechtsungültig erklärt. Die
Ver=
mmung verſtoße gegen § 73 Gewerbeordnung und § 1 BRV. vom 24.
ni 1915. Nach § 73 GO. könnten Bäcker und Verkäufer von
Back=
nen durch Polizeiverordnung zum Anſchlag der Preiſe und des
Ge=
ihs der Backwaren angehalten werden. Durch die BRV. wäre die
grichrift des § 73 GO. auf Gegenſtände des täglichen Bedarfs
ausge=
mr. Die Beſtimmung des § 73 ſei eine den Grundſatz des
Gewerbe=
ebs einſchränkende Ausnahmevorſchrift, deshalb ſtreng auszulegen
dulde eine Ausdehnung nicht. Das Wefentliche ſowohl der GO.
auch der BRV. ſei der Anſchlag. Darüber hinausgehende
Vor=
eit der Anbringung der Preiſe an ſämtlichen Gegenſtänden verſtoße
geri Reichsrecht.
— Heſſifches Landestheater. Auf zahlreiche Anfragen teilt die
ſeraldirektion mit, daß ganze Logen zu 3 und zu 4 Plätzen nur
für die Miete E, die am Sonntag, den 11. Seprember, mit den
eiſterſingern” von Nürnberg” beginnt, und für die Schauſpielmiete
geben werden können. Dieſe Neueinrichtung iſt in erſter Linie für
ehinzutretende Mieter geſchaffen worden, denen auf anderen
Platz=
cerr 3 oder 4 nebeneinander liegende Plätze nicht mehr zugeteilt
wer=
können. Da in der Logenmiete für die beiden Vorderplätze der
Mietpreis, für die beiden Rückplätze dagegen nur der halbe
Miet=
z angeſetzt worden iſt, entſpricht der Durchſchnittspreis eines
Logen=
es bei Abnahme einer ganzen Loge etwa dem Mietpreis für
Sperrſitz. — Auch auf anderen Platzarten können Anmeldungen
den Mieten A, B, C und D nicht mehr berückſichtigt werden, weil
gintlich eine Anzahl Vorſtellungen jeder Mietreihe im kleinen Haus
tinden wird und deshalb die Zahl der dort verfügbaren Plätze für
Stärke der Miete maßgebend iſt.
— Sinfoniekonzerte des Landestheater=Orcheſters. In den unter
ineralmuſikdirektor Ballings Leitung ſtattfindenden ſieben
Sin=
niekonzerten gelangen an Sinfonien zur Aufführung: Haydn,
bzart, Beethoven Nr. 2, Brahms Nr. 4, als Neuheiten: Herm.
etr, D=Moll, Bruckner (zum 25. Todestage des Meiſters) Nr. 6 und
ſihler Nr. 6. Weitere Neuheiten oder Erſtaufführungen ſind: Strauß:
eie „Der Bürger als Edelmann, Pfitzner: Paleſtrina, Vorſpiele,
eumann: Ouvertüre, Scherzo und Finale, Bach: Brandenburger
awzert, Reger: Konzert im alten Stil, Kloſe: Elfenreigen, Bleyle:
Fomentanz, Berlioz: Ouvertüre, Der Korſar, Paul Graener: Suite,
es dem Reiche des Pan, Braunfels: Phant ſtiſche Erſcheinungen über
Thema von Berlioz. Als Soliſten ſind vorgeſehen:
Konzert=
ſiſter Otto Drumm, der ein Violinkonzert von Arnold Mendelsſohn
Uraufführung bringen wird, Profeſſor H. Kiefer (Konzert für
bloncallo von Bleyle), Elſe C. Kraus (Klavierkonzert B=Dur von
fahms), Luiſe Hirt, die eine Arie aus der Oper „Günther von
Sſwarzburg” von Jgnaz Holzbauer, der um 1770 gelebt hat, und
nige Lieder von R. Strauß ſingen wird. Frau Hirt geht der Ruf
ſter erſtklafſigen Sängerin voraus, die ganz beſonders als
hervor=
gende Inter retin Straußſcher Lieder gilt. Beſonderes Intereſſe
h=ſte das Künſtlerehepaar Walter und Mimy Schulze=Prisca
er=
hn. Schulze=Prisca gilt als einer unſerer beſten Geiger; er ſpielt
8 lange nicht mehr gehörte herrliche Violinkonzert Nr. 9 von Spohr
mit ſeiner Gattin ein Konzert für 2 Violinen und Orcheſter von
S. Bach. (S. Anz.)
dun. Einweihungsfeier des neuen Vereinsheims des Chriſtlichen Ver=
6s junger Männer. Im Erdgeſchoß der früheren Ernſt=
Ludwigs=
hierne in der Alexanderſtraße wurden am Sonntag abend die neuen
Areinsräume des Chriſtlichen Vereins junger Männer in Darmſtadt
u. einer beſonderen Einweihungsfeier ihrer Beſtimmung übergeben
u damit ein neues Glied der werktätigen und chriſtlich=ſozialen
4genderziehung in den öffentlichen Dienſt der Allgemeinheit geſtellt.
8 ſchön und ſinnig mit Blumen und Blattpflanzen geſchmückten
luf=
ten und hellen Aufenthaltsräume waren zu Beginn der
Einweihungs=
er mit Vereinsmitgliedern und Freunden des Vereins bis auf den
Lten Platz dicht gefüllt. Eingeleitet wurde die Feier mit einer
Wtette des Darmſtädter Poſaunenchors: „Das iſt der Tag des Herrn”
w einem Gemeingefanglied: „Die Sach’ iſt Dein”. Hierauf begrüßte
jü Vorſitzende, Herr Hauptmann, die Feſtverſammlung mit
herz=
ſterr Willkommworten im neuen Heim und gab ſeiner Freude in
Ankesworten Ausdruck, daß die Schaffung der neuen Vereinsräume
uch das Entgegenkommen der Reichsvermögensverwaltung ermöglicht
hurden iſt. Sein Dank galt nächſt Gott auch allen, die an der
Durch=
üurng des ſchönen Werkes mitgewirkt haben. Nach einem kunſtvollen
Arſkvortrag des neuen Vereinsorcheſters und einem ſchwungvoll
vor=
ſpeagenen Weiheprolog durch Herrn Leithäuſer hielt Herr
Stadt=
hölfothekar Weber die Feſtanſprache. Der Redner, der ſeit 33
Jah=
u in der chriſtlichen Jugendbewegung ſteht, betonte, daß eine
Zu=
ſarienfaſſung der Jugend heute mehr nottut als je. Die Ernte iſt
aß, aber der Arbeiter ſind wenige. Das Wort Jugendbewegung iſt
an Schlagwort geworden. Ueberall flammt es auf und überall ſind
0 Herzen der Menſchen auf die chriſtliche Jugendbewegung eingeſtellt.
Ach der Darmſtädter Verein will ein Bahnbrecher für die chriſtliche
Xgendwohlfahrt ſein. In einer Zeit, wo alles wankt, da iſt es gut,
)z wir einen unerſchütterlichen Gottesglauben als Felſengrund in
verer chriſtlichen Jugendbewegung haben. Daß es ſo bleiben möge
b in die fernſten Zeiten, das walte Gott. Gemeinſamer Geſang der
Ftgemeinde und Vorträge des Vereinsorcheſters, ſowie ein
Gedicht=
nrag „Zum Tagesſchluß” durch das Mitglied Herrn Brunner,
wie eine Dankesanſprache des Herrn Weber bildeten den Abſchluß
Einweihungsfeier, an die ſich ein gemütliches Beiſammenſein der
Atglieder und Gäſte bei Kaffee und Kuchen anſchloß.
*. Die Johannesgemeinde beging am Sonntag ihr zweites
dies=
nuges Waldfeſt. Leider war das Wetter nicht beſonders günſtig
rd ſo war auch der Zudrang auf der „Kohlplatte” nicht ſo ſtark, wie
1* vorhergegangenen Sonntag bei der gleichen Feier der
Martins=
uine inde. Neben den freundlichen Darbietungen des Poſaunenchors
wer ſeinem vorzüglichen Dirigenten, Herrn Marquardt, und
* Anſprache des Herrn Pfarrers Göthe ſind beſonders die gut ein=
Sierten „Bauernreigen” der Jugendvereinigung und die Tänze der
hden Mädchenvereinigungen hervorzuheben. Der Leiterinnen dieſer
Preinigungen, der Fräuleins Roth und Schmidt, wurde auch am
Shrſſe der Feier dankend gedacht. Um die wohlgelungenen
Kinder=
huſtigungen machten ſich beſonders der Rechner des feſtgebenden
Ainnervereins, Herr Sanitätsobmann Schmidt, und Herr Pfarrer
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den G. September 1921.
Seite 3.
Göthe verdient. — Wenn von unſeren Kirchengemeinden jetzt mehr
wie früher ſolche Feiern außerhalb der Mauern der Kirchen
veran=
ſtaltet werden und hierbei der ſeitherige Charakter der ſogenannten
Waldgottesdienſte außer acht bleibt, ſo glaubt man wohl mit Recht,
einem Bedürfnis der Zeit zu entſprechen. Die Menſchen, die
räum=
lich ſo nahe beieinander wohnten und ſich allſonntäglich in derſelben
Kirche verſammelten, auch gemeinſchaftlich zum Tiſche des Herrn gingen,
haben ſich jahrzehntelang kaum gekannt, und auch kein Verlangen
ge=
fühlt, dieſen Zuſtand zu ändern. In unſeren Tagen iſt das anders
geworden. Man fühlt ein Bedürfnis nach Gemeinſchaft, um leichter
hinwegzukommen über die großen gemeinſamen Sorgen, die unſer Volk
bewegen. Dieſem Bedürfnis Rechnung zu tragen, iſt Pflicht der Kirche,
und ſie leiſtet „Reich=Gottes=Arbeit” und nützt zugleich dem
Wieder=
aufbau unſeres getretenen Vaterlandes durch Veranſtaltungen, die die
Menſchen, ohne Rückſicht auf den Stand und die Parteizugehörigkeit,
einander näher bringen. Es ſteht außer Zweifel, daß dieſes Ziel bei
den etwa 400 Befuchern der geſtrigen Feier gefördert wurde.
Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und =hinterbliebenen hielt
am Sonntag in den Räumen „Zur Stadt Pfungſtadt”=Darmſtadt eine
Underbezirkstagung für die Provinz Starkenburg
ab. Faſt vollzählig waren die 183 Ortsgruppen mit 15 000 Mitgliedern
durch ihre Delegierten vertreten. Ebenſo waren die Gauleitung durch
Kam. Eichinger=Frankfurt a. M., ſowie die Unterbezirke
Rhein=
heſſen und Oberheſſen vertreten. Aus dem Geſchäftsbericht des
Bezirks=
leiters, Kam. Momberger, war zu entnehmen, daß ſeit dem 1.
Ja=
nuar d. J. für die Kriegsopfer ein ungeheures Stück Arbeit geleiſtet
wurde. In den letzten 8 Monaten paſſierten allein 3530 Perſonen das
Bezirksbureau zweas Erlangung mündlicher Auskünfte. Auch iſt ein
gewvaltiger Schriftverkehr zu verzeichnen. Eine Hauptarbeit der
Be=
zirksleitung bildet neben ſonſtigen ſoziapolitiſchen Arbeiten, wie
Ueber=
wachung des Schwerbeſchädigtenſchutzgeſetzes, Vertretungen vor den
Schlichtungsausſchüſſen, Wohnungs= und Mieteinigungsämtern,
Durch=
führung der Fürſorge, die Vertzetung vor den Militär=
Verſorgungs=
gerichten und dem Oberverſicherungsamt. Die Bezirksleitung hat vom
Januar bis 31. Auguſt d. J. am hieſigen Militär=Verſorgungsgericht
333 Vertretungen wahrgenommen, von welchen zwei Drittel zugunſten
der Verſorgungsberechtigten, teils mit teilweiſem, teils mit vollem
Er=
folg durchgeführt wurden. Dieſer rieſenhaften Tätigkeit iſt auch der
Aufſchwung der Organiſation zu verdanken, da die V
rſorgungsberech=
tigten ſich nur der Organiſation anſchließen, die für ſie praktiſche
Ar=
beit leiſtet. Die Finanzierung des Bezirks wurde neu geregelt,
nach=
dem der Bezirksvorſitzende, Kam. Seibert, einen klaren
Finanz=
bericht gab, denn nur durch eine richtige Finanzierung kann eine
Organiſation kampf= und ſchlagbereit daſtehen, um auch die an ſie
geſtell=
ten ſchweren Aufgaben erfüllen zu können. Der Geſchäftsbericht fand
bei allen Delegierten große Anerkennung. Bezirksleiter Kam.
Mom=
berger hielt dann einen großen Vortrag über die wichtigſten
Ver=
ordnungen und Verfügungen über die Durchführung und Ueberleitung
der Rentenverfahren von den alten zu den neuen Geſetzen, wobei er
die Verſorgungsgeſetze von 1865, 1871, 1901, 1906, 1907 das
Neichs=
verſorgungsgeſetz, das Offiziers=Penſionsgeſetz, das Offiziers=
Entſchädi=
gungsgeſetz, das Kapitulanten=Entſchädigungsgeſetz, ſowie die
Aende=
rungen in der Sozialverſicherung erläuterke und die
Uebergangsbeſtim=
mungen bei den Umrentenverfahren erklärte und beſonders auf die
Aus=
legung des neuen Reichsverſorgungsgeſetzes hinwies, welches durch die
vielen Verfügungen und Verordnungen zum größten Teil zuungunſten
der Verſorgungsberechtigten ausgelegt wird. Dieſes Referat wurde
dem Referenten durch g oßen, lebhaften Beifall belohnt. Der
Kreis=
vorſitzende, Kam. Wolf von Gernsheim, hielt dann einen Vortrag
über das Fürſorgeweſen, worin er den Aufbau der ſozialen
Kriegs=
beſchädigten= und =hinterbliebenfürſorge auf Grund des beſtehenden
Ge=
ſetzes erläuterte unter beſonderer Berückſichtigung der Bildung der
Ortsausſchüſfe, welche als erſte Inſtanz die Anträge aufnehmen und
unter Schilderung der Verhältniſſe der amtlichen Fürſorge weiterleiten,
dabei er kritiſierte, daß es noch viele Bürgermeiſter gibt, welche ſich der
Bildung der Ortsausſchüſſe ei gegenſtemmen. Ein weiterer Ausbau der
ſozialen Fürſorge iſt unbedingt erforderlich, denn durch die ungünſtige
Auslegung des Reichsverſorgungsgeſetzes werden viele.
Schwerbeſchä=
digte unter 50 Prozent fallen, denn gerade da iſt es die Hauptaufgabe
der Fürſorge, den Beſchädigten zur Erleichterung des Wirtſchaftslebens
mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Auch dieſem Referat folgte
leb=
hafter Beifall. Die Diskuſſion brachte lebhafte Ausſprache, die zur
gegenſeitigen Aufklärung diente. Der Bezirksvorſitzende, Kam.
Sei=
bert, welcher die Tagung leitete, forderte am Schluß derſelben alle
Delegierten auf, das, was ſie heute gelernt haben, im Intereſſe der
Verſorgungsberechtigten in ihren Ortsgruppen zu verwerten. Mit den
Worten: „Nicht kämpft des ſich ſchlecht für unſer Recht” ſchloß der
Vor=
ſitzende unter lebhaftem Beifall die denkwürdige Sitzung.
* Sommerfeſt der 25er. Am Sonntag fand das diejährige
Sommer=
feſt des Vereins ehemaliger 25er ſtatt, in erſter Linie,
um auch einmal die Familienangehörigen der Mitglieder zu
vereini=
gen, damit ſich der Geiſt des kameradſchaftlichen Zuſammenhaltens, der
die Männer zuſammengeführt hatte, auch auf die Familien und
beſon=
ders auf die heranwachſende Jugend übertragen möge. Dieſem
Ge=
danken gab auch der Vorſitzende in einer kurzen Anſprache Ausdruck,
in der er mit beſonderer Freude das Erſcheinen auswärtiger
Mit=
glieder und Angehöriger anderer Regimentsvereinigungen feſtſtellen
konnte. Das Feſt ſelbſt, deſſen muſikaliſcher Teil in den bewährten
Händen des Herrn M. Weber lag, verlief ſehr ſchön und angeregt.
Heller Jubel herrſchte bei den Kindern, für die am Nachmittag eine
kleing beſondere Veranſtaltung ſtattfand. Die Erwachſenen hielten
Konzert und Tanz abends noch lange beiſammen und der vielfach
ge=
äußerte Wunſch nach einer öfteren Wiederholung ſolcher
Zuſammen=
künfte wird gewiß gerne erfüllt werden.
* Unterhaltungsabend der ehemaligen Unteroffiziere der
Leib=
dragoner Nr. 24. Am Samstag abend veranſtaltete der Verein der
ehemaligen Unteroffiziere der Leibdragoner Nr. 24 einen
Unter=
haltungsabend von ſeltener künſtleriſcher Auswahl des
Pro=
gramms im Fürſtenſaal. Der 1. Vorſitzende, Herr Mahl, eröffnete
mit kernigen Worten das Feſt. Die funge Sängerin Vogt=Gaa von
der Mannheimer Oper trug mit tiefer Empfindung und überaus reiner
melodiſcher Stimme einige Lieder vor; Meiſterſtücke waren die Arie
aus Mignon und Mattinata von Leoncavallo. Die beiden Brüder,
Herren Spatz, boten mit viel Gefühl und ſehr guter Technik einige
muſikaliſche Vorträge dar. Beſonders gut war das Geigenſpiel des
einen Bruders in der Serenade von Toscelli und in der Stubalik=
Serenade von Brella. Ein Quartett, zuſammengeſtellt von Herren
des Heſſiſchen Landestheaters, zeichnete ſich durch feine
Zuſammenſtim=
mung aus. Herr Schambach und Herr Iſterling vom Heſſiſchen
Landes=
theater ernteten in einigen Solovorträgen reichen Beifall, der
beſon=
ders dem weichen und reinen Tenor des Herrn Iſterling zuteil ward.
Mit einem Tänzchen ſchloß das in vornehmem künſtleriſchen Rahmen
gehaltene Feſt.
* Der Vorſtand des Heſſiſchen Hauptvereins des Evangeliſchen
Bundes hat an das Landesamt für Bildungsweſen folgende
Ent=
ſchließung geſandt: „Die in Frankfurt a. M. am 24. Auguſt
tagende Vorſtandsſitzung des Evangeliſchen Bundes für Heſſen hat mit
großem Erſtaunen davon Kenntnis erhalten, daß nicht nur in der
letz=
ten Zeit eine große Anzahl evangeliſcher Schulſtellen mit katholiſchen
Lehrern bzw. Schulverwaltern beſtellt, ſondern auch Beſetzungen von
Rektoren= und Kreisſchulratsſtellen vorgekommen ſind, die ſich als ſtarke
Beeinträchtigung der Rechte des evangeliſchen Teils der Bevölkerung
darſtellen. Da auch beabſichtigt ſein ſoll, in dem aus über 80 Prozent
edangeliſcher Bewohner beſtehenden Kreis Friedberg einen katholiſchen
Schulrat zur Anſtellung zu bringen, ſo ſehen wir uns veranlaßt, wenn
wirklich die Abſicht beſtehen ſollte, gegen dieſe Behandlung der
evange=
liſchen Bevölkerung ganz energiſch Proteſt einzulegen.
* Neudeutfchland. Die Vereinigung katholiſcher Schüler höherer
Lehranſtalten in Darmſtadt veranſtaltete am Sonntag abend im Saale
des Geſellenhauſes eine ſehr gur beſuchte Jubiläumsfeier zu
Ehren des hl. Johannes Bergmans. Die Feſtrede hielt Herr
Pfar=
rer Fink=Darmſtadt. Er ſtellte der Jugend den Schülerpatron als
leuchtendes Vorbild des Gehorſams vor Augen. In einer Zeit wie
der heutigen, wo alle Welt im Verlangen nach Freiheit zu verwildern
drohe, ſei es notwendig, daß ſich die Jugend wieder darüber klar werde
daß es eine wahre und eine falſche Freiheit gäbe. Es handele ſich nicht
um die Entſcheidung: Freiheit oder Autorität, ſondern um die
Verbin=
dung beider. Freiſillige Unterordnung, felbſtgewählte Bindung müſſe
die Parole ſein. Anerkennung der Autorität allein führe zu wahrer
innerer Freiheit. In erſter Linie gelte es, die göttlichen Geſetze
an=
zuerkennen, die zehn Gebote und das Gebot der Gottes= und
Nächſten=
liebe. Den Weg dazu zeige Religion und Kirche. Die inhaltlich und
rhetoriſch glänzende Rede war eingerahmt von recht erfreulichen
muſi=
kaliſchen und deklamatoriſchen Darbictungen. Den Schluß des Abends
bildete eine Aufführung „Das Aadonnenbild”, von Fr. Eſſer, S. J.
Auch hier ſtanden die Leiſtungen der Mirwirkenden, alles Schüler, auf
anerkennensiverter Höhe.
* Deutſche Demokratiſche Partei. Auf die heute abend im
Fürſten=
ſaal ſtattfindende Mitgliederverſamulung ſei hierdurch nochmals
auf=
merkſam gemacht. Der Nedner des Abends, Herr Profeſſor
Berg=
ſträßer=Vulin, der ſoeben von einer Neife nach den baltiſchen
Staaten zurückgekehrt iſt, wird die augenblickliche politiſche Lage
be=
handeln. Mitgliedsbücher ſind vorzuzeigen.
* Der Mieterverein hält am, Mittwoch abend im Hanauer Hof eine
öffentliche Mieterverſammlung (ſ. Anz.) ab. Der
Gegen=
ſtand iſt die neue Mietſteuer, die dieſes Jahr noch erhoben wird, und
zwar rückwirkend vom 1. April d. J. Die Gelder, die dadurch
ein=
gehen, ſollen zum Bauen von Wohnungen verwandt werden. Die
Steuer ſelbſt wird vom Vermieter erhoben.
* Für Freunde der Darmſtädter Mündart wird es zu wiſſen von
Intereſſe ſein, daß die Rüthleinſche Lokalpoſſe „Der
Schieber=
feind” Anfang Oktober d. J. wieder zur Aufführung gelangen wird.
Der Klub „Theſta” (Vereinigung der Opernſtatiſten des
Landes=
theaters), der ſich neben ſeiner Tätigkeit am Landestheater die Pflege
des Darmſtädter Lokalſtücks zur Aufgabe gemacht, hat dieſes Stück im
April d. J. uraufgeführt und damit einen Erfolg erzielt, auf den
Autor und Verein ſtolz ſein dürfen. Die bevorſtehende Aufführung
wird wieder durch dieſe Vereinigung erfolgen. (Näheres im
Anzeigen=
teil dieſes Blattes.)
Mittwoch, den 7. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
rot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 95, 94
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr. Brot.
Für Kinder: (Karten weiß Marke Nr. 68, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ansgabe von 3 ſatzbrotmarken für ſtillende Mütter:
Für den 6. Bezirk: Mittwoch, den 7. September
„ 7. „ Donnerstag, „ 8.
Haushaltnnasmehl: Bis 15. September auf die
Lebensmittel=
marken „Friedberg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte,
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe indernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städr. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken „Gießen”
und „Mainz” fämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate 1,,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in
Roh=
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken/ genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Vogelsberger Höhenklub. Wie aus dem heutigen Anzeigenteil
erſichtlich, begeht der hieſige Zweigverein am nächſten Sonntag
Schmuch= und Modeſchau in Berlin.
** Während der diesjährigen Herbſt=Modewoche
ind in Berlin erſtmalig eine Schmuck= und
Moden=
hau ſtatt. „Hatte ſich im verfloſſenen Frühjahr der Maler
geiſtert in den Dienſt der Modewoche geſtellt und durch die
Aisſtellung Farbe und Mode das Ganze befeelt und durchſtrahlt,
treten heute mit dem gleichen Recht die Schmuckkünſtler und
hrmacher auf den Plan,” hieß es in den Eimleitungsworten.
Zoldſchmiede und Uhrmacher ſind ſich ihrer Aufgabe längſt
kwußt, in produktiver Zuſammenarbeit mit den übrigen
hilf=
ſichen Geiſtern der kapriziöſen Frau Mode da die letzten
Lümpfe auszuſpielen, wo Spitzen und Seide, Samt und Pelz,
älz und Panne von den tauſend Liſten begehrlicher Frauen
reits ſiegreich überwunden wurden. Auch der
Goldſchmiede=
inſtler bekennt ſich galant zu den ritterlichen Verehrern der
handelbaren Frau Mode.”
Um dies auch äußerlich zum Ausdruck zu bringen, hatten
ſh die führenden Goldſchmiede und Uhrmacher der
Reichs=
huptſtadt mit einigen der beſſeren Modefirmen in Verbindung
tſetzt und veranſtalteten die oben erwähnte Schmuck= und
Lodenſchau. Die Schau bot einen vorzüglichen Ueberblick über
de kommende Herbſtmode durch die vielen von den Firmen
Tiener Modellhaus Max Becker, Hermann Gerſon und Engros=
Jodellhaus Weiß vorgeführten Modelle. Bei den
Vorführun=
an wurde beſonders Wert auf die zu den Toiletten gehörigen
ſdernen Schmuckſtücke und Uhren gelegt. Man bekam
Kol=
rs, Broſchen, Ohrrige, Ketten, Armreife und Armbanduhren
höchſter künſtleriſcher Vollendung zu ſehen. Aber nicht alle
ſtücke waren aus koſtbarem Material hergeſtellt. Man ſah
och viele der jetzt überhaupt modernen Halbedelſteine und
Echmuckfachen aus Silber in künſtleriſcher Verarbeitung und
tlweife in Verbindung mit Email oder Elfenbein. Es ſollte
durch bewiefen werden, daß heute auch den
Minderbemittel=
i der Erwerb hochkünſtleriſcher Schmuckſachen erreichbar iſt.
Von Einzelheiten über die modernen Schmuckſtücke ſei noch
ſlgendes mitgeteilt: An Neuheiten in Halsſchmuck bringt
Ne Modeinduſtrie vor allen Dingen ſehr viele zarte Muſter
her=
us. Man ſieht da ganz dünne Kettchen aus Gold, Platin oder
dm Erſatzſtoff des Platins, Platinit, zwiſchen denen in kurzen
Oſtänden Perlen eingeſetzt ſind. Weiter gibt es Kolliers mit
Aakt= oder Blütenmuſtern, teilweiſe mit zwiſchengeſetzten Halb=
Faſteinen. Eine befondere Neuheit ſind die ſogenannten
Schnurkolliers, aus grünlich gefärbtem Gold hergeſtellte
Hals=
ketten, die als Verzierung meiſt zwei Pendeloques aus Lapis
Lazuli, einem undurchſichtigen tiefblauen Stein, haben.
Da=
neben iſt das große ſülberne Medaillon immer noch
Mode. Ja, bei vielen der neuen Kleider iſt es der großen
Ornamente wegen oder der Machart, die unbedingt ein großes
dekoratives Schmuckſtück verlangt, geradezu erforderlich. Auf
dunklen Kleidungsſtücken erzielt man auch eine ganz beſondere
Wirkung mit den als Anhänger zu tragenden ſilbernen Platten
mit ausgeſägten Ornamenten oder Figuren.
Als Armreüfen trägt man entweder die ſogenannten
Sklavenreifen aus Gold, Silber, Elfenbein oder Ebenholz, bei
letzteren mt Gold= oder Silbereinlagen, oder grüngoldene
Arm=
reife, die zum Teil ähnlich wie die neuen Kolliers ſchnurartig
geflochten ſind. Daneben gibt es ganz dünne Armkettchen mit
zwiſchengeſetzten Perlen oder Kugeln aus Onyx, Lapfs Lazuli
oder Korallen. Als beſondere Neuheit werden auch Armbänder
mit Gliedern, mit Blumen= oder Blattornamenten und Perlen
oder Steinkugeln auf den Markt gebracht.
Ohrringe, die eine Zeitlang von der Mode nicht recht
begünſtigt waren, werden jetzt wieder getragen. Der Richtung
unſerer jetzigen Mode, die eine Anlehnung an den ſpaniſchen
Stil ſucht, entſprechend, ſind dieſe Ohrringe außerordentlich
groß. Neuheiten darin ſind große Reifen, oft auch mehrere
ſol=
cher Reifen ineinander aus Gold oder Onyx.
Da die Machart der jetzigen Kleider — wie ſchon bemerkt —
nach einem großen dekorativen Schmuckſtück verlangt, werden
auch wieder viel große Nadeln bezw. große Broſchen
ge=
tragen.
Die moderne Armbanduhr iſt ein ganz winziges
ovales oder rechteckiges Uehrchen in mit Brillanten beſetzten
Platingehäuſe und wird an einem ſchmalen ſchwarzen
Moiree=
band getragen. Daneben ſieht man allerdings auch, noch viele
goldene Armbanduhren, teilweiſe ebenfalls am ſchwarzen
Moiree=
band. Um auch denjenigen, deren Geldbeutel die Anſchaffung
einer beſonderen Armbanduhr nicht geſtattet, die Möglichkeit
zu geben, ihre Uhr in vornehmer Weiſe am Arm zu tragen,
bringt die Goldwareninduſtrie den Uhrhalter in den
Han=
del. Es handelt ſich da um einen Reifen von Golddublee, im
den die Uhr hineingeſetzt wird und der das ganze Gehäuſe
um=
ſchließt. Auch Uhren mit unſcheinbar gewordenem oder mit
ſilbernem oder ſtählernem Gehäuſe wirken, in dieſem Uhrhalter
getragen, wie eine richtige goldene Armbanduhr.
Für Herren kommt die Armbanduhr ebenfalls immer mehr
in Mode. Die Neuheiten hierfür ſind rechteckige Uhren, die
die=
jenigen, die es ſich leiſten können, an einem Armband aus
Goldgeflecht tragen. Eine Modeneuheit in Taſchenuhren ſind
die ſogenannten Frackuhren, vier= ſechs= oder achteckige Uhren,
döe zum Frack oder Smoking am Abend getragen werden.
Gol=
dene Uhrketten kommen ebenfalls wieder in Mode. Vielfach
bevorzugt man allerdings noch heute Chatelaines, die aus
Gold= oder Silbergeflecht hergeſtellt und teilweiſe mit Steinen
beſetzt ſind. Als ſonſtige Herrenſchmuckſachen ſeien erwähnt:
Manſchettenknöpfe und Knöpfe aus Perlmutt mit Silberfaſſung.
Mit Ringen wird ebenfalls jetzt ſehr viel Luxus
getrie=
ben. Der moderne Ring zeichnet ſich durch außerordentliche
Größe der Steine oder der Ornamente aus.
So iſt die Auswahl in Schmuckſachen unbegrenzt, und da
es die deutſche Schmuckwareninduſtrie verſtanden hat, ſich den
veränderten Verhältniſſen und der verringerten Kaufkraft des
Geldes anzupaſſen und vielfach Erſatzmetalle und
Halbedel=
ſteine, dafür aber in hochkünſtleriſcher Verarbeitung verwendet,
iſt in den Schmuckwarengeſchäften für jeden Geſchmack und für
jeden Geldbeutel etwas Paſſendes zu haben.
m. Eine überlebende Zarentochter? Aus Paris drahtet der
Berichterſtatter des Daily Telegraph vom 30. Auguſt: Mehrere
umſtändliche Berichte über den Tod des Exzaren von Rußland,
der Zarin und aller ihrer Kinder ſind in den letztvergangenen
Jahren erſchienen, aber manch einer wird zweifellos faſziniert
ſein durch ein Buch, das heute in Frankreich unter dem Titel
„Ueberlebend” veröffentlicht wird. Die Verfaſſerin, die ſich ſelbſt,
Mlle. Marie Berditche nennt, erklärt, daß ſie niemand anderes iſt!
als die Großherzogin Anaſtaſia, die jüngſte Tochter;
des Zaren und die einzige Ueberlebende der ruſſiſchen
kaiſer=
lichen Familie. Sie ſtellt feſt, daß, als ſie abgeſchlachtet wurden,
ſie für tot liegen blieb und von einem alten Zimmermann
auf=
genommen wurde, der ſie noch am Leben fand, wenngleich ſchwer
verwundet, und ſie in dem Augenblick in ſeine Arme nahm, als
die betrunkenen Bolſchewiſten die Körper ihrer Angehörigen
wegbrachten, um ſie zu verbrennen. Sie ſagt, daß er ſie in
ſeine Hütte mitnahm und ſie geſund pflegte, und ſie nachher auf
einer Reiſe nach Wladiwoſtok begleitete, bis Japan und die
Vereinigten Staaten erreicht waren. Sie ſagte aus, daß ſie
Unterredungen mit dem Exkaiſer und Mr. Wilfon, dem früheren
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. September 1921.
Rumwer 246.
die Feier ſeines 40jährigen Beſtehens in Geſtalt einer Wanderung
durch die nähere Umgebung Darmſtadts mit anſchließender Feier im
Kreiſe hieſiger und auswärtiger Vogelsberger Höhenklub=Mitglieder in
den Näumen des „Mathildenhöhſaals”. Um dem Andrang an der Kaſſe
vorzubeugen, wird darauf hingewieſen, daß Einlaßkarten im
Vorver=
kauf bei Klubſchweſter Neudecker zu haben ſind. Der Feier geht ein
am Samstag ſtatfindender Begrüßungsabend voraus. (S. Anz.)
* Schiedsfpruch in der Metallinduſtrie. Durch das Scheitern der
zentralen Verhandlungen in Frankfurt, an welchen der Verband der
Metallinduſtrie von Heſſen und Heſſen=Naſſau einerſeits ſowie der
chriſt=
liche und Deutſche Metalſarbeiterverband andererſeits beteiligt waren,
fanden am Samstag vor dem Schlichtungsausſchuß in Offenbach für
das Wirtſchaftsgebiet Offenbach erneut Verhandlungen ſtatt. Nach
eingehender Begründung der eingereichten Forderungen durch die
Ge=
werkſchaftsvertreter der beiden Richtungen kam nach mehrſtündiger
Be=
ratung folgender Schiedsſpruch zuſtande. Es kommt zu dem
bis=
herigen Lohn ab 1. September eine Teuerungszulage von: Für gelernte
Arbeiter über 25 Jahre 1,30 Mk., von 20—25 Jahren 1,20 Mk., von
19—20 Jahren 0,90 Mr., von 18—19 Jahren 0,90 Mk., unter 18 Jahren
0,75 Mk. Für ungelernte Arbeiter über 25 Jahre 1,25 Mk., von 20—25
Jahren 1,15 Mk., von 18—20 Jahren 0,85 Mk. unter 18 Jahren 0,70
Mauk. Für Hilfsarbeiter über 25 Jahre 1,20 Mk., von 20—25 Jahren
1,05 Mr., von 18—20 Jahren 0,80 Mt., von 16—18 Jahren 0,50 Mk.,
unter 16 Jahren 0,40 Mk. Für Arbeiterinnen über 20 Jahre 0,75 Mk.,
von 18—20 Jahren 0,55 Mk., von 16—18 Jahren 0,45 Mk., unter 16
Jabren 0,35 Mk. Lehrlinge erhalten im 1. Lehrjahre 10 Pfg., im 2.
Lehr=
jahre 15 Pfg., im 3. Lehrjahre 20 Pfg., im 4. Lehrjahre 35 Pfg. Zulage.
* Das letzte Donnerstagskonzert dieſer Spielzeit am 8. September
ſoll ein ganz beſonderes Gepräge erhalten dadurch, daß ein großer
Orcheſterkörper dafür zuſammengeſtellt und dieſer wechſelweiſe von den
Herren Obermuſikmeiſter H. Hauske und M. Weber geleitet
wird. Selbſtredend iſt dem Programm eine beſondere Sorgfalt
zuge=
wendet worden, ſo daß ein wirklich genußreicher Abend bevorſteht. Das
Konzert findet je nach Witterung im Garten oder Saale ſtatt. (Siehe
auch Anzeige.)
* Weiterſtadt, 5. Sept. Uufall. Heute morgen, als der Zug von
Darmſtadt in Weiterſtadt 8.15 Uhr abfahren wollte, ſcheute kurz vor
dem Bahnübergang das Pferd des Fuhrwerks von Ad. Heß, Maurer.
Deſſen Ehefrau geriet unter das Fuhrwerk und erlitt einen Beinbruch
und ſchwere Armverletzungen. Aerztliche Hilfe war ſofort zugegen.
Von der Vergſtraße, 5. Sept. Obſtverſteigerungen. Bei
den bis jetzt ſtattgefundenen Verſteigerungen an den Kreisſtraßen und auf
gemeinheitlichen Gütern wurden für Aepfel im Durchſchnitt 60—70 Mark
pro Zentner erlöſt. Im Vorjahre koſtete der Zentner nur 30—35 Mark,
alſo nur die Hälfte.
Auerbgch, 4. Sept. Die neuen Glocken. Unter ungeheuerem
Andrange fand des Bormittags anläßlich der Ingebrauchnahme der
neuen Glocken ein Feſtgottesdienſt ſtatt. Die Kirche war
ſo dicht beſetzt, daß Viele wieder bei den Eingängen umkehren mußten,
da das beſcheidenſte Stehplätzchen nicht mehr zu erlangen war. Alle
Kreiſe unſerer Einwohnerſchaft waren vertreten, ſo auch geſchloſſen das
Gemeinderatskollegium und die Kirchen= und Schulvorſtände. Vor
Oeff=
nung der Türen brachten die Geſangvereine „Männerquartett” und
„Sängerluſt” je ein Lied zu Gehör, und als min die Türen geöffnet
hatte, füllte ſich die Kirche raſch in allen ihren Teilen. Mädchen der
oberen Schulklaſſen trugen entſpreckende Gedichte vor und der gemiſchte
Kirchenchor erfreute die zahlreichen Feſtteilnehmer unter der Leitung
ſeines ausgezeichneten Dirigenten Lehrer Leonhardt mit einem
mehrſtim=
migen Liede, das mit großem Beifall aufgenommen wurde. Pfarrer
Eßlinger ſprach in längerer Ausführung über die Bedeutung der
Glocken und verband damit den innerſten Wunſch, daß das neue Geläute
ſtets recht viele Beſucher zur Kirche rufen möge. Hierauf wurden die
Glochem geläutet und verkündeten in hellem, harmoniſchem Klange der
Gemeinde, daß ſie nun das Erbe der alten, ſeit dem Jahre 1748 im
Ge=
brauch befindlichen Glocken übernommen haben. Mögen ſie den Be
oh=
uern Auerbachs nicht alſein ernſte, ſondern auch recht viele frohe und
glückliche Stunden von ihrer hohen Warte aus zurufen.
Biblis, 3. Spt. Schadenfeuer. Geſtern morgen um 1.30 Uhr
wurden die Einwohner unſeres Ortes durch Feuerſignale aus dem
Schlafe geweckt. Auf noch unaufgeklärte Weiſe war in der Scheune der
Witwe Georg Kiſſel Feuer ausgebrochen, dem in ganz kurzer Zeit
Scheune und Stallung zum Opfer fielen. Unglücklicherweiſe lag noch
ziemlich viel ungedroſchenes Getreide in der Scheune. Das Vieh konnte
noch in Sicherheit gebracht werden. Der günſtigen Windrichtung und
dem tatkräftigen Eingreifen der hieſigen Feuerwehr iſt es zu verdanken,
daß das Feuer auf ſeinen. Herd beſchränkt blieb.
Gimbsheim, 3. Sept. Ein Schadenfeuer entſtand in dem
An=
weſen der Witwe Karl Rehu. Der Stall, gefüllt mit Streuſel und Holz,
brannte nieder. Auch ein Stallhaſe verbrannte. Dem raſchen Eingreifen
der Feuerwehr, aber auch dadurch, daß der Polizeidiener Hulbert den
Brand frühzeitig bemerkte, gelang es, ein Uebergreifen auf das ſrark
ge=
fährdete Wohnhaus durch das Feuer zu verhindern. — Ein Brand
ent=
ſtand in Eich im Anweſen des Landwirtes Joh. Eckert. Ein Schuppen
mit den darin enthaltenen Vorräten brannte nieder. Ein weiteres
Aus=
breiten des Feuers konnte verhindert werden.
Neu=Ifenburg, 5. Sept. Tödlicher Unfall. Am Samstag
abend ereignete ſich auf der Darmſtädter Landſtraße vor Iſenburg ein
verhängnisvoller Zuſammenſtoß zwiſchen einem Radfahrer und einem
Auto. Letzteres wollte im letzten Moment dem Radfahrer ausweichen,
dabei bremiſte der den Wagen führende Inſpeitor der Brauerei
Hen=
uinger Hermann Wiedenſohler, mit aller Kraft, ſo daß ſich das Auto
liberſchlug und Wiedenſohler unter ſich begrub. Dieſer erlitt dabei ſo
ſchwere Verletzungen, daß der Tod eintrat; der Radfahrer wurde in
ſchwerverletztem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht. Ob dieſer
verhäng=
nisvolle Unglücksfall mitverſchulder wurde durch allzu große
Fahrge=
ſchwuindigkeit, konnte, da der Radfahrer nicht vernehmungsfähig iſt und
reitere Infaſſen zum Glück nicht in dem Auto mitfuhren, noch nicht
feſtgeſtellt werden.
Erbach i. O., 3. Seßt. In den Vorſtand der „Geſellſchaft
der Muſikfreunde im Odenwald” ſind im Wege der
ein=
ſtimmigen Zuwahl die Herren Ludwig Haſenzahl in Erbach und
Bürgermeiſter Ritzel in Michelſtadt berufen worden, die beide die
Wahl angenommen haben.
Mainz, 5. Sept. Brückengeld. Laut amtlicher Bekanntmachung
iſt das Brückengeld= und Ueberfahrtsgebührengeſetz
mit dem 5. Auguſt 1921 auch im beſetzten Gebiet in Kraft getreten. Das
m
Präſidenten der Vereinigten Staaten, gehabt hätte. In bezug
auf das Buch, das heute erſcheint, iſt feſtgeſtellt, daß die
amt=
lichen bolſchewiſtiſchen Dokumente übereinſtimmend berichten,
daß der Leichnam eines der Opfer, nachdem die Morde begangen
waren, verſchwunden ſei.
C.K. Der Wimpernſchnitt. Eine neue Mode, von der
die Daiſy News berichten, veranlaßt die jungen Damen
Englands, ihre Augenimpern abzuſchneiden. Sie hoffen
auf dieſe Weiſe ſehr lange Wimpern zu bekommen, indem ſie
durch das Abſchneſden das Wachstum anregen. Die meiſten
Mädchen aber erreichen das Gegenteil, denn das Beſchneiden
der Augenwimpern muß mit größter Sorgfalt und mit ganz
beſtimmten Scheren von einem Sachverſtändigen ausgeführt
werden, wenn es wirklich den gewünſchten Erfolg haben ſoll.
Kürzt ſich jemand ungeſchickt ſeine Augenwimpern, ſo wachſen
ſie nicht, ſondern können leicht ausfallen, und deshalb ſieht man
jetzt ſo manche eitle Frau nit verſtümmelten Wimpern
herum=
laufen.
— Die wahre Ruhekur. In England hat ſich ein „Bund
für vollkommene Ruhe” gebildet, deſſen Mitglieder die
für den modernen Menſchen ſo notwendige Nuhe mit einem
geradezu fanatiſchen Eifer pflegen. Aus den Geheimniſſen
die=
ſer „Anbeter der Ruhe” teilt Emma A. Wiſe einiges Intereſſante
mit: Das wahre Ausruhen beginnt nach den Regeln dieſes
Buches oben am Kopf mit den Haaren. 1m dem Haar die
rich=
tige Ruhe zu verſchaffen, muß es ſorgfältig gekämmt werden
und dann eine zeitlang ruhig herabhängen. Dieſe Ruhezeit ſoll
dem Haar mindeſtens einmal täglich gegönnt werden, dann
wird es ſeine Kraft und Schönheit bewahren. Auch die Augen
bedürfen einer beſonderen Ruhe. Dreimal täglich, jedesmal
ſünf Minuten lang, foll man den Stuhl vom Licht wegwenden,
die Augen ſchließen, die Hände auf die Stuhllehne legen und
möglichſt an nichts denken. Damen, die ihren Augen dieſe
Er=
holung gewähren, haben dann einen viel größeren Glanz in
ihrem Blick, und ebenſo verſchwinden auch die häßlichen „
Krä=
henfüße‟. Selbſt die Naſe muß ihre Ruhe und Erholung haben.
„Es gibt Leute”, ſagen die Fanatiker der Ruhe, „die beſtändig
in der Luft herumſchnüffeln. Die Naſen dieſer Leute ſind
über=
müdet, und man muß dem Riechorgan daher möglichſt
ange=
nehme Gerüche vermitteln, damit ſich die Muskeln und Nerven
beruhigen. Es iſt daher notwendig, jeden Tag wenigſtens
ein=
mal der Naſe eine angenehme Senſation durch wohlriechende
Blumen oder Parfüms zu verſchaffen.” Beſonders eingehend
Brückengeld für die Brückem beim Worms und Koſtheim beträgt für die
Perſon 10 Pfg., für die Ueberfahrt bei Gernsheim und Oppenheim
20 Pfg. Blöcke zu 50 Scheinen koſten 3 Mk. Für Tiere betragen die
Preiſe 10 und 40 Pfg. bezw. 20 bis 80 Pfg. (Blöcke Ermäßigung), für
Fuhrwerke 40 bis 50 Pfg. bezw. 80 Pfg. bis 1 Mk., Automobile 2 bis
5 Mk. bezw. 3 bis 6 Mk.
wd. Mainz, 5. Sept. Die Zwetſchernte liefert in dieſem Jahre
ſowohl in Rheinheſſen wie auch in Starkenburg und Oberheſſen ſehr
ſchlechte Erträge. Beim Erzeuger werden für den Zentner im
Großein=
kauf 170 Mark bezahlt.
— Pfaffen=Schwabenheim, 5. Sept. Miſſionsfeſt. Am 14.
Septem=
ber, vor= und nachmittags, feiert der Rheinheſſiſche Miſſionsverein ſein
Jahresfeſt in der evangeliſchen Kirche zu Pfaffen=Schwabenheim bei
Sprendlingen in Rheinheſſen. Die Gemeinde lud den Verein freundlichſt
ein und will auch alle Gäſte frei im Hauſe bewirtem auf den Tag. Als
Redner dienen zum Feſt Profeſſor Knöpp aus Alzey und die zwei
Miſ=
ſionare Daſſel und Müller. Miſſionsfreunde ſeien hierauf aufmerkfam
gerntcct."
wd. Bingen, 5. Sept. Todesfall im D=Zug. Der Geheime
Regierungsrat Dr. Scheid, Landrat aus Köln, fuhr am Freitag nach
Mainz, um dort an einer Konfevenz teilzunehmen. Kurz vor Bingen
er=
litt er im D=Zug einen Schlaganfall, dem er bei der Einfahrt des Zuges
in die Station Bigen bereits erlegen war. Die Leiche des
Verſtor=
benen wurde nach dem hieſigen Friedhofe verbracht.
Reich und Ausland.
fpd. Frankfurt a. M., 4. Sept. Die Kartoffelernte. Wie
nach bier gemeldet wird, wurde auf einer Verſammlung nord= und
mitteldeutſcher Kartoffelhändler feſtgeſtellt, daß die diesjährige
Kar=
tofſelernte, im ganzen genommen, bei weitem nicht ſo ſchlecht
ausfällt, wie man allgemein glaubt. Es ſei eine gute Mittelernte zu
erwarteni. Der norddeutſche Markt könne über große, erſtklaſſige bis
gute Beſtände verfügen.
O Weinheim, 4. Sept. Das Kaſſelhaus der Lederwerke
Freudenberg iſt geſtern abend völlig niedergebrannt. Das
an=
ſtoßende Maſchinenhaus wurde durch die Feuerwehr gerettet. Der
Schaden iſt beträchtlik.. Die Brandurſache iſt unbekannt.
Iſerlohn, 4. Sett. Eiſenbahnunglück. Um 2 Uör
aa=
mittags ſtieß bei de Emfahre in den Bahnhof der aus Letmatlle
kom=
mende Pexſonenzug bem aus der Nichtung Schwerte einfahrenden
Perſonenzug in die Flanke. Zmei mit Fahrgäſten dicht
be=
ſetzte Waget wurden umgemarſen, zwei Ineitere mehr oder weniger ſtark
beſchädigt. Dier Perſoven wunden getöter, eine ſchwer und zwanzig leicht
verletzt. Der Betrieh wurde abends tiieder in vollem Umfang
aufge=
nommen. Das Unglüick iſt vermutlich durch Usberfahren eines
Halte=
ſignals durch den Schwertev Zug entſtanden.
Altena, 5. SJt. Bei den geſtrigen Eiſenbahnunglück auf
dem Bahnhof Iſerlohn wurden dier Perſen ngetötet,
eine ſchwev uß zwanzig leicht berietzt. Vier Perſotensagen wurden
be=
ſchädigt. Der Betrieb wurde nach kurzer Unterbrechung abends wieder
in vollem Umfange aufgenommen. Die Unterſuchung der Schuldfrage
iſt eingeleitet.
Parlamentgxiſches.
sw. Der Schulausſchuß beſchäftigte ſich geſtern zunächſt mit
dem Vorſitz im Schulvorſtand. Die Regierungsvorlage will den Lehrer
mit dem Vorſitz betrauen. In der Debatte wird von verſchiedenen
Seiten betont, daß man ſich mit einer Beſtimmung dahin, daß der
Lehrer ohne weiteres Voxſitzender des Schulvorſtandes ſein ſoll, nicht
befreunden könne, um ſo mehr, als man die Städte mit mehr als 30 000
Einwohnern davon ausnehmen will. In den fünf großen Städten ſoll
nämlich der Oberbürgermeiſter den Vorſitz haben und auch im
Kreis=
ſchulamt ſoll nach der Regierungsvorlage entgegen früheren Beſchlüſſen
der Kreisdixektor den Vorſitz behalten. — Der nächſte Artikel handelt
von der Schulleitung. Hier entſpinnt ſich zunächſt eine
grund=
ſätzliche Debatte über die Frage kollegiale oder autoritative
Schul=
leitung. Es ſcheint, daß eine Mehrheit für die kollegiale Schulleitung
vorhanden iſt, nach der das Amt des Rektors ehrenamtlich auf eine
beſtimmte Zeit von einem gewählten Mitglied des Lehrkörpers
ver=
ſehen wird. Eine ſolche Löſung der Schulleitungsfrage, die in der
Re=
gierungsvorlage nicht vorgeſehen ward, iſt nicht ohne einen gewiſſen
Zuſammenhang mit der Beſoldung der Lehrerſchaft. Es wurde
des=
halb beſchloſſen, dieſe Frage vor der Beſchlußfaſſung mit einem
Ver=
treter des Finanzminiſteriums zu beſtrechen, damit nicht durch die
Ein=
führung der kollegialen Schulleitung die Einſtufung der Lehrerſchaft in
die Beſoldungsgruppen 7—9 gefährdet wird.
Die Breslauer Herbſtmeſſe.
Breslau, 5. Sept. (Wolff.) Die Breslauer Herbſtmeſſe
wurde nachmittags durch einen Feſtakt im Marmorſaal der
Jahrhundert=
halle eröffnet. Anweſend waren als Vertreter des
Reichswirtſchafts=
miniſteriums Miniſtrialdirektor v. Schönebeck, als Verweter des
Handelsminiſteriums Miniſterialrat Poſſe, für die Sowjetregierung
Piper und Gineß, der Vizepräſident der Handelskammer in
Reichen=
berg v. Zimmermann, ſowie andere ausländiſche Gäſte, ferner die
Spitzen der Regierungsbehördem in Breslau und Schleſien, die Vertreter
des Handels, Gewerbes und der Preſſe ſowie geladene Ehrengäſte. Der
Vorſitzende der Breslauer Meſſegeſellſchaft, Stadtrat Leß, begrüßte die
Erſchienenen, dankte dem Vertretern der Behörden für ihre Unterſtützung
und ſprach die Hoffnung auf weitere Beihilfe ſeitens der Reichs= und
Landesbehörden aus. In der aus den Verhältniſſen entſprungenen
Tat=
ſache, daß immer neue Meſſen erſtehen, ſehe er den Ausdruck des
Willens zu arbeiten, und das ſtimme ihn optimiſtiſch für die Zukunft
und für den Wiederaufbau des Vaterlandes. Die Zukunft werde ihn
lehren, welche Meſſen notwendig ſeien. Oberbürgermeiſter Dr.
Wag=
ner trat dem Vorwurf entgegen, daß die Meſſe ein ehrgeiziger Plan
der Stadt Breslau und ihres Oberhauptes ſei. Die Stadt ſtehe nur
unterſtützend und fördernd der Meſſe gegenüber, die aus den
Bedürf=
niſſen des ſchleſiſchen Handels und der ſchleſiſchen Induſtrie
hervorgegan=
gen ſei. Unter dem heutigen Verhältniſſen ſei die Dezentraliſation der
Meſſen nötig, da eine einzige ſchon jetzt nicht mehr in ihrem vollen
Umfange überſehen werden könne. Wagner betonte auch die politiſche
Bedeutung der Meſſe in völkerverſöhnendem Sinne und ſchloß mit dem
Wunſch, daß ſie eine weitere Etappe auf dem Wege zum Aufſtieg unſeres
Vaterlandes ſein möge. An dem Feſtakt ſchloß ſich ein Nundgang an.
V
wird die Ruhe des Mundes gepflegt. Nür wenige Leute halten
ihren Mund dauernd ruhig; die meiſten beißen ſich die Lippen
oder zucken mit den Mundwinkeln; infolgedeſſen wird die ganze
Form des Mundes verändert. Bei der Ruhelage des Mundes
dürfen die Lippen einander nur ganz leicht berühren. Auch die
Zähne dürfen nicht aufeinander gepreßt ſein. Der Kopf erhält
die beſte Ruhelage auf einem wirklich bequemen Stuhl, und nur
auf einem ſolchen ruht ſich auch der Rücken genügend aus.
Des=
halb haben die „Ruhefreunde” ganz bequem gebaute Lehnſtühle,
und auf ihnen wird auch die hohe Kunſt geübt, den ganzen
Körper ruhen zu laſſen. Man legt ſich ganz bequem hinein,
entſpannt alle Muskeln vom Kopf bis zu den Fußen, huſtet
nicht, tut nichts anderes, als tief und leicht zu atmen, und
ver=
harrt ſo bewegungslos fünf Minuten.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Schumanntheater in Frankfurt. Das
urſprüng=
lich als Zirkus erbaute Schumanntheater am
Bahnhofs=
platz wurde während des Krieges zur Heimſtätte der Operette,
die bis zum Ende Juli 1921 dort gepflegt wurde. Jetzt iſt, am
1. September, der Rieſenbau, welcher 5000 Perſonen faßt, zum
Varieté=Theater umgeſtaltet worden. Das Haus iſt vollſtändig
neu in Ordnung gemacht. Der Zuſchauerraum bietet in den
fri=
ſchen Farben: weiß, gold und rot ein angenehmes Bild. Der
äußere Umgang, ſowie das Veſtibül ſind ebenfalls völlig
reno=
viert. Entzückende, gobelinartige Wandgemälde — leider konnte
ich den Namen des Malers nirgends erfahren — ſchmücken den
zu graziöſen Reſtaurationsräumen hergerichteten Wandelgang.
So hat die Spezialitätenkunſt hier ein Heim gefunden, das man
unbedingt als die eleganteſte — denn alles iſt überaus vornehm,
ohne jede Aufdringlichkeit — und als die größte Varietébühne
Deutſchlands anſprechen darf. Trotzdem die Eintrittspreiſe
zwi=
ſchen 3 und 30 Mark ſchwanken, war das Rieſenhaus bei ſeiner
Eröffnung bis auf das letzte Plätzchen ausverkauft. Das
Pro=
gramm iſt nicht nur äußerſt reichhaltig, ſondern auch von einer
Abwechſelung, wie es in Frankfurt wohl noch nie geboten
wurde. Dabei iſt jede Nummer — abgeſehen von der ehemaligen
ruſſiſchen Hofopernſängerin Maria Rapp — von einer „firſt
WV. W. G.
rate”, die ſtaunen macht.
* Prof. Dr. Willibald Nagel, der früher in
Darm=
ſtadt tätig war, ſeit mehreren Jahren Hauptſchriftleiter der
Neuen Muſik=Zeitung, wurde zum ordentlichen Profeſſor der
Muſikwiſſenſchaft an die Hochſchule für Muſik in Stuttgart
be=
rufen.
Meſſe iſt reich beſchickt, ſo daß die Räumlichkeiten des abgebaut
Zoologiſchen Gartens zu Hilfe genommen werden mußten. Das
G=
ſchäft war bereits am heutigen erſten Tage ein glänzendes, namentlix
in der Textilbranche.
Bayern und das Reich.
T.u. München, 5. Sept. Die Verhandlungen zwä
ſchen München und Berlin wegen der Verordnung de
Reichspräſidenten ſind noch nicht zu Ende geführt, und man wi
den für heute anberaumten Minſſterrat damit beſchäftigen. Bi
jetzt iſt lediglich eine Zuſage erreicht worden, daß von Berli
aus ohne vorhergehende Verhandlungen mit München der Aus
nahmezuſtand in Bayern nicht aufgehoben wird. Im übrigen ha
die Lage eine weſentliche Zuſpitzung dadurch erfahhren, da
der Reichsminiſter des Innern, Dr. Gradnauer, an di
bayeriſche Regierung ein Telegramm richtete mit dem Erſucher
das Erſcheinen der München=Augsburger. Abend
zeitung wegen ihres Artikels „Auf dem Wege zum
Sowje=
regſimient” auf eis,
eſſene Zeit zu verbieten und übe
die von der he
Regierung beſchloſſenen Maßnahme
nach Berlin 2u
In einem weiteren Telegramm D=
Gradnauers an zie bags iſche Regierung wird mitgeteilt, da
der Abgeorducie klingier in Koburg ſich telegraphiſch an di
Berlmer Regierung gewandt habe mit dem Erſuchen, die Sichen
heitspolizei in Koburg von einer Störung der republikaniſche
Feier zurückzuhalten. Auih hier erſucht Dr. Gradnauer, da
weitere zu veranlaſſen und nach Berlin Mitteilung zu macher=
Wie die Telegraphen=Union zuverläſſig erfährt, beſteht in maß
gebenden bayeriſchen Regierungskreiſen keine Neigung, der
Berliner Begehren auf Unterbindung des Erſcheinens der
Mür=
chen=Augshurger Abendzeitung zu entſprechen. Ob wegen de
Kohurge: Sache etwas unternommen worden iſt, darüber konnz
bisher nichts in Erfahrung gebracht werden. Die Entſcheidun
über das Verbot dürfte jedenfalls am heutigen Montag zu
e=
warten ſein.
Nürnberg, 5. Sept. (Wolff.) Hier fanden Beſprechunge
von bayeriſchen Gewerkſchaftsvertretern ſtat
an denen ſich auch der Bundesvorſitzende des Allgemeinen Deu
ſihen Geiverkſchaftsbundes beteiligte, Gegenſtand war der geger
wärtige Konflikt zwiſchen Bayern und dem Reic,
der auch die Intereſſen der Gewerkſchaſten in hohem Maße bo
rührt. Der Reichsausſchuß der Gewerkſchaften Bayerns wir
alsbald zuſammentreten, um entſcheidende Beſchlüſſe zu faſſen
die ſich auch gegen jede Sonderaktion der Kommuniſten richte
ſollen.
Nürnberg, 5. Sept. (Wolff.) Hier fand eine Kouferer
ber ſozialiſtiſchen Führer aus allen Teilen Bayern
ſtatt, an der auch Hermann Müller und Otto Wels teit
nahmen. Gegenſtand der eingehenden Beratungen war der Kor
flikt zwiſchen der hayeriſchen und der Reichsregierung. Es kan
zum Ausdruck, daß die bayeriſche Arbeiterſchaft geſchloſſen hir/
ter der Reichsregierung ſtehe und bereit ſei, dee Regierum
Wirth mit allen Mitteln zu ſchützen. Die ſozialiſtiſchen Parteien
Baherns fordern, daß dem „reichsfeindlichen Treiben der
prer=
ßiſchen Ofſixiensclique in München” ſofort ein Ende
bereit=
wird. Die bayeriſche Arbeiterſchaft ſei entſchloſſen, die Au
hebung des Belagerungszuſtandes durchzuſetzen, der in Bayer
nur ganz einſeitig gegen die Linke angewendet werde und unte
deſſen Schutz in Bayern der politiſche Mord heimiſch geworde
ſei. Die S.P.D. ſei gewillt, hierbei gemeinſam mit der U. S.P. Z
vorzugehen. Alle Verwirrungsverſuche der K.P.D. ſollen hin
angehalten werden.
Die Zeitungsverbote.
Kundgebung der deutſchen Zeitungsverleger.
Berlän, 5. Sept. (Wolff.) Der Verein deutſche
Zeitungsverleger, Herausgeber deutſcher Tageszeitunge
e. V., richtete an den Reichspräſidenden und den Reichs
kanzler folgendes Schreiben:
Der Vereim deutſcher Zeitungsverleger und Herausgeber deutſchr
Tageszeitungen e. V. umfaßt den größtem Teil der deutſchem politiſchr.
Tagszeitungen von rechts bis weit nach links und iſt deshalb völlig u
politiſch. Weun er fich an den Reichskanzler jetzt wegen der Verordmr
gen vöm 29. und 30. Auguſt (Neichsgeſetzblatt 1239, 1249) wendet, dA
der Sbeichspräſident auf Grund des Artikels 48 der Verfaſſung des Deru
ſchen Reiches erläßt, geſchieht dies nicht, um die politiſch=ſtaatspädagy
giſche Zweckmäßigkeit des Erlaſſes zu prüfen oder die Frage, ob in de
Tat Vorausſetzungen für den Erlaß vorliegen. Wir haben als Beruff
Standesorganiſation der deutſchen Zeitungsverleger und Herausgeb.
deutſcher Tageszeitungen lediglich zu prüfen, wieweit durch die
Vevox=
nungen die Lebensintereſſen der Preſſe, als eines Organ?
der öffentlichen Meinung, die ideellen und materiellen Intereſſen all=/
Berufsangehörigen in einer Weiſe berührt werden, die durch den
Zw=
der Verordnung nicht geboten erſcheint. Der Verein beſorgt eine unbi=”
lige und vermeidbare Erſchwerung der ſchon ſchweren Berufsarben
der Verleger und ihrer redaktionellem Mitarbeiter dadurch, daß 1. d9
Tatbeſtand des § 1 der Verordnung nicht ſcharf genug umriſſen iſt, u..
jeden Zweifel über ſeine Tragweite auszuſchließen, 2. daß die
Entſche=
dung über das Vorliegen des Tatbeſtandes des §1 in die Hand der ör)
lichen Polizeibehörden gelegt und damit die Gefahr einer ungleichmäßiger
Handhabung der Verordnung gegeben iſt, 3. daß nach einen
Erklärur=
von zuſtändiger Seite die Verordnung auch anwendbar ſein ſoll a=f
Grund vor Vorgängew, die vor dem Inkrafttveten der Verordnung
li=
gen. Nach der Anſicht des Vereins deutſcher Zeitungsverlegev ur
Herausgeber deutſcher Tageszeitungen e. V. bewirken dieſe drei
M=
mente eine Rechtsunſicherheit, die der Preſſe die Erfüllung ihrd
Aufgaben im Dienſt von Reich und Volk unmöglich machen muß. DaN
dem Reichskanzler zum Ausdruck zu bringen, fühlt ſich der Verein den
ſcher Zeitungsverleger und Herausgeber deutſcher Tageszeitungen e. 2
als berufener Vertreter der deutſchen Preſſe verpflichtet.
* Berlin, 5. Sept. (Wolff.) Die kommuniſtiſche Zeitung i
Frankfurt a. M. Der Kommuniſt wurde vom Miniſteriun
des Innern verboten.
Die Ausſchreitungen gegen die Reichswehr.
Eine Kundgebung des Reichspräſidenten.
wd. Berlin, 5. Sept. Der Reichspräſident hat
nac=
folgende Kündgebung, die auch vom Reichskanzler und von
Reichswehrminiſter unterzeichnet iſt, erlaſſen: Die politiſcle
Erregung der letzten Zeit hat bedauerlicherweiſe dazu geführt, daß i
vielen Fällen Angehörige der Wehrmacht in den Straßen ohne jeden
Grund angegriffen, beleidigt und ſogar mißhandelt worden ſind.
De=
artige bedauerliche Ausſchreitungen finden dadurch ihre Erklärung, daß
die Uniſorm in den politiſchen Streit der Parteien hineingezoge
wurde und daß man nicht mehr unterſcheidet zwiſchen Vertretern de
verfaſſungsmäßigen Wehrmacht, deſſen Berufskleid der Waffenrock iſ,
und dem politiſchen Gegner, durch den man ſich provoziert glaubt. D=
Reichsregierung iſt entſchloſſen, dieſem Zuſtand ein Ende zu machen
Durch Verordnung des Reichspräſidenten auf Grund des Artikels B
der Verfaſſung und auf beſonderen Befehl des Reichswehrminiſteriun!
iſt für die Zukunft jeder Mißbrauch der Uniform verhindert. Die
R=
gierung muß daher von allen Kreiſen des Volkes und von allen
Pa=
teien verlangen, ſie in ihren Beſtrebungen, der Wehrmacht des Reichc
die gebotene Achtung und Geltung zu ſichern, zu unterſtützen. Dee
Soldat iſt der Bürger im Waffenrock, der Vertreter der
verfaſſung=
mäßigen Wehrmacht des Reiches. Ihn als ſolchen zu achten, iſt ein
Gebot der Selbſtachrung des Volkes. Die Autorität des Staates mack
es der Staatsregierung zur Pflicht, Ausſchreitungen gegen die
Web=
macht des Reiches und Angriffe gegen ihre Angehörigen mit den ih
zu Gebote ſtehenden geſetzlichen Mitteln zu begegnen.
SHitzung des Bölkerbundes.
Die Wahl des Präſidenten.
Genf, 5. Sept. (Wolff.) Die Völkerbundverſamm!
lung ernannte eine Kommeſſion zur Prüfung der Vollmachter.
der Delegierten, die aus acht Mitgliedern beſteht, unter denel
ſich auch der öſterreichifche Delegierte Graf Mensdorf befinde.
Die Verſammlung tritt heute nachmittag 4 Uhr zuſammen,
um den Vorſitzenden und den zweiten Vorſitzenden zu wählen
Die Völkerbundverſammlung trat heute
nach=
mittag kurz nach 4 Uhr zuſammen. Die Kommiſſion für d.
Prüfung der Vollmachten konnte das Ergebnis ihrer Ar
beiten noch nicht vorlegen, da verſchiedene Delegierten noch keirn
Vollmachten vorweiſen konnten. Die Prüfung wurde auf di
nächſten Tage verſchoben. Man ſchritt hierauf zur Wahl der
Präſidenten und des Vizepräſidenten. Balfour (England
Nummer 246.
ſhlug van Karnebeek (Holland) vor. Jonescu (Rumänfen)
rachte Da Cunha (Braſilien) in Vorſchlag. Reſtrepo (
Colum=
hren) bekämpfte die Nominierung irdendwelcher Kandidaten.
Tach einer kurzen Debatte wurde beſchloſſen, ſofort zur Wahl
ohne Nominierung überzugehen. Bei der Abſtimmung
erhielten Karnebeek (Holland) 19 Stimmen, Da Cunha 12,
Motta (Schweiz) 4 Stimmen; einige Stimmen waren
zerſplit=
tert. Da niemand die abſolute Mehrheit erzielt hatte, mußte
zuir zweiten Wahl geſchritten werden. Hierbei wurde
Karne=
beer (Holland) mit 22 Stimmen zum Präſidenten der
gölkerbundverſammlung gewählt, während Da Cunha 15
Stim=
men und Motta (Schweiz) 1 Stimme erhielten. Abgegeben
waren 58 Stmmen, davon eine weiß. Das Ereignis wurde mit
lebhaftem Beifall begrüßt, an dem ſich die franzöſiſche Delegation
nicht beteiligte.
Aufnahme der diplomatiſchen Beziehungen
mit Rußland.
Z.U. Berlin, 5. Sept. Heute begibt ſich Geheimrat
Pro=
feſſor Wiedfeld, der zum deutſchen Vertreter bei
der Sowjetregierung in Moskau ernann worden iſt, in
Begleitung des Herrn Grad, des Sachverſtändigen für
wirt=
ſchaftliche Fragen, nach Moskau. Wie die B. Z. hört, werden
damit die diplomatiſchen Beziehungen mit der Sowjetregierung
offiziell eröffnet.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 5. Sept. (Wolff.) Die Reichsindexziffer für
Lebenshaltungskoſten, die vom Statiſtiſchen Reichsamt monatlich
auf Grund der Erhebungen für die Ausgaben für Ernährung,
Heizung, Beleuchtung und Wohnung feſtgeſtellt wird, ſtieg vom
Juli zum Auguſt um 82 Punkte von 963 auf 1045. Die
Er=
höhung beträgt gegenüber dem Vormonat 8,5 v. H., gegenüber
dem Monat Januar 1921 10,7 v. H. Die Brotpreisſteigerung,
die Mitte Auguſt eintrat, kommt in der Judexziffer erſt zur
Hälfte zum Ausdruck. Zu der Steigerung der
Lebenshaltungs=
koſten trugen Preiserhöhungen für eine große Reihe von
Lebens=
nnitteln bei, neben Brot beſonders für Fette, Schweinefleiſch,
Hülſenfrüchte, Nährmittel, Eier und Fiſche. Lediglich Kartoffeln
und Gemüſe ließen etwvas im Preife nach. Die Bewegung war,
wie im Vormonat, innerhalb des Reiches ziemlich einheitlich.
Paris, 5. Sept. (Wolff.) Chicago Tribune meldet aus
Baltimore die Exploſion des Edgewolm=Arfenals,
das u. a. 100 000 Granaten und große Mengen phosphorhaltigen
Materials enthält.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedaktion
ſeinerlei Bexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Ausgeſperrte Hunde.
* In der Nacht vom Sonntag zum Montag hat irgendſvo in der
WPaldſtraße ein ausgeſperrtes junges Hündchen mehrere Stunden bis
zur frühen Morgenſtunde ununterbrochen verzweiflungsvoll gekläfft.
Man fragt ſich, wie ſo etwas möglich iſt. Es iſt ausgeſchloſſen, daß
ein Hundebeſitzer ſolches Jammergeheul, das häuſerweit hörbar iſt,
nicht hören ſollte, und dann iſt es doch eine abſcheuliche Roheit, ſo ein
irmes Tier ſtundenlang tläffen zu laſſen und es nicht aus ſeiner
Angſt=
lage zu befreien. Der Gerechte erbarmt ſich ſeines Viehes, aber das
Herz des Gottloſen iſt unbaumherzig. Sodann iſt es eine bodenloſe
Rückſichtsloſigkeit gegen Mitbewohner und Nachbarn, die durch ſolch
herzbrechendes Angſtgeheul ſtundenlang um ihre Nachtruhe gebracht
werden. Gibt es kein Mittel, ſolchen herz= und rückſichtsloſen
Hunde=
beinigern ihre Pflicht gegen Tiere und Menſchen nachdrücklichſt zum
Bewußtſein zu bringen?
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 5. Sept. (Priv.=Tel.) Auf dem heutigen
Schlachtviehmarkte waren aufgetrieben: 184 Ochſen, 242 Farren,
930 Kühe und Rinder 422 Kälber, 124 Schafe
Bezahlt
gpurden für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen 1. Kle
75—825 Mk.,
2. Klaſſe 700—750 Mr., 3. Klaſſe 650—700 Mk., 4. Klaſſe 600—650 2
Dn
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. September 1931.
Seite 5.
Farven, 1. Klaſſe 650—700 Mk., 2. Klaſſe 600—650 Mk., 3. Klaſſe 550
bis 600 Mk. Kühe und Rinder, 1. Klaſſe 775—825 Mk., 2. Klaſſe 700
bis 750 Mk., 3. Klaſſe 600—680 Mk., 4. Klaſſe 500—550 Mk., 5. Klaſſe
300—400 Mk., Kälber 800—1000 Mk., Schafe 350—550 Mk., Schweine
1250—1500 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt 1898 E.V. gegen „
Ger=
mania 94”=Frankfurt 1:2. Am Sonntag weilte der
Sport=
verein Darmſtadt als Gaſt bei der Fußballabteilung „Germania 94” der
Turngemeinde 1860 Frankfurt. Wenn er auch nicht als Sieger
zurück=
kehren konnte, ſo doch im Bewußtſein, „Germania 94” ein mindeſtens
ebenbürtiges Spiel geliefert zu haben. Dem Schiedsrichter, einem Herrn
Schweickert vom V.F.R.=Frankfurt, der übrigens keineswegs befriedigte
und in ſeinen Entſcheidungen ſehr unentſchloſſen und langſam war,
ſtell=
ten ſich die Mannſchaften wie folgt auf:
Müller
Heckmann, Boſſert
Donner, Kühnhold, Hölliſch I.
Wehgand, Schneider, Schreyvogel, Kölliſch II., Möller
Frick, Streckenreuter, Takaes, Krauſe, Jakobi
Schneider, Schreiber, Rauſch
Traude, Edinger
Bärenz.
Darmſtadt hat Anſtoß und kommt ſofort vor Germanias Tor, wo
eine Ecke erzielt wird. Doch Torſpart klärt. Bei einem weiteren
Vor=
ſtoß wird Frick im Strafraum unfair zu Fall gebracht, doch Schiedsrichter
will michts geſehen haben. Gleich darauf Elfmeter wegen unabſichtlicher
Hand für Germania, der verſchoſſen wird. In der 20. Minute kommt
Germania wieder durch exaktes Zuſpiel vor Darmſtadts Tor. Bei
fol=
gendem Gedränge gelang es Halblinks von Frankfurt, für Bärenz kaum
haltbar, den erſten Erfolg zu buchen. Sportverein erzielt noch eine
2. und 3. Ecke, doch durch allzu lahmes und flaues Spiel von Darmſtadts
Sturm bleiben zählbare Erfolge aus. Auch Germania erzielt noch zwvei
Eckem, bei letzterer buchen ſie ihren zweiten Erfolg. Bärenz ſpringt zu
früh, verpaßt ſomit dem Ball und der freiſtehende Halbrechte ſchießt ein.
War in der erſten Hälfte Germania durch forſcheres Spiel Sportverein
zeitſveiſe etivas über, ſo änderte ſich nach Wiederantritt das Bild ſehr.
Angriff auf Angriff wird von dem Sportvereinlern eingeleitet.
Fern=
ſchüſſe von Takaes und Krauſe verfehlen ihren Zweck oder landen bei dem
hervorragend ſpielenden Germania=Torwart. Doch endlich in der 65.
Minute wird das aufopfernde Spiel durch ein Tor belohnt. Jakobi
bringt den Ball, bei dem einzigen lichten Monent, den er in dem ganzen
Spiel hatte, gut vor Germanias Tor, wo Krauſe einſchiebt. Sportverein
bekommt Mut und Zuverſicht, er ſpielt auf Sieg, doch das Schickſal will
es nimmer. Bis zum Schlußpfiff wird an dem Reſultat nichts mehr
geändert. — In dieſem Spiel ſpielte der zweiterſte des Nordmainkreiſes
gegen den zweitletzten im Odemvaldkreis, doch ſar von einem
Klaſſen=
unterſchied nichts zu merlem. Sportverein ſpielte in der erſten Halbzeit
weit unter Formr, lief aber nach der Pauſe zu hoher Form auf, was auch
von dem neutralen Publikum durch wiederholten Beifall anerkannt wird.
Germania 94” iſt eine körperlich ziemlich ausgeglichene Mannſchaft.
Ihre Beſten ſind der Torwart, der mitunter ganz hervorragend, fing,
und der Mittelläufer, der durch Ballſtoppen und ſchnelles Zuſpiel ſeinen
Mitſpielern über war. Die übrigen auch in ſpieleriſcher Hinſicht
aus=
geglichene mittelmäßige Ligaklaſſe. Bei Sportverein Verteidigung und
Torwart gut. Traude ernter für ſeine befreienden Schläge, ofr in letzter
Stunde, wiederholten Beifall. In der Läuferreihe Rauſch unbeſtreitbar
der Beſte. Er ſchaffte für zuvei. Schneider muß immer wieder an ſeinen
Außen erinnert werden. Schreiber in der erſtem Halbzeit etwas
lang=
ſam und ermüdet, doch nach der Pauſe wieder der altbewährte Kämpe.
Im Sturm klappte es am Anfang gar nicht. Die ſchönſten Vorlagen der
Läufer werden nicht ausgenutzt. Jakobi hatte einen ſeiner ſchwärzeſten
Tage, Krauſe und Steckenreuter bekamen öfters mit der Angſt zu tun.
Sie müſſen unbedingt mehr an den Ball gehew. Takaes und Frick im
Sturm die Beſten. Nur muß Takges ſeinen Mund etwas mehr zügeln,
auch dem Schiedsrichter gegenüber, ſonſt wird er in den Verbandsſpielen
noch böſe Erfahrungen machen.
Ensgraber Mannſchaft gegen V.F.B. Ober=Ramſtadt
4: 2 (3:1). Mit Frau und Kind zogen die alten Kämpen Sportvereins
nach Ober=Ramſtadt zum V.F.B., um ihm im friedlichen Wettkampf
gegenüberzutreten. Dr. Grünewald, Thum, Stahl; Merkel, Dang,
Zi=
mermann; Müllmerſtadr, Luttermann, Wedel, Pfeil und Kuhn vertraten
die Farben Sportverelns ehrenvoll. In Anbetracht der ſchlechten
Boden=
verhältniſſe kann das Reſultat als gut bezeichnet werden.
Am Samstag ſtanden ſich Germania 13 und Liggerſatz=
Sportverein 98 zum friedlichen Wettkampf auf Germanias Platz
an der Windmühle gegenüber. Wie das Endergebnis 0:0 ſchon beſagt,
trafen ſich hier zwei ebenbürtige Gegner. Germania ausgeglichen, bei
Sportverein Hintermannſchaft bis auf den linken Verteidiger gut, Sturm
Dn
G
hilflos und zerfahren. Hatten die Stürmer den Ball glücklich vorm Tor,
ſo ſußten ſie nicht, was mit anfangen. Training muß den Mangel an
Schießvermögen beheben.
Liggerſatz=Sportverein 98—Liggerſatz Germania 94. Frankfurt 7:1.
wl
Sportverein 98 2a—Fußballſportverein Frankfurt 2a 4:1.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Fußballabtei=
lung. Die 1. Fußballmannſchaft der Turner weilte am letzten
Sonn=
tag in Miltenberg a. M., um das fällige Retourſpiel gegen den
Spiel=
verein 1913 auszutragen. Auch dieſes Spiel konnten die Darmſtädter
abermals gewinnen und mußte ſich der Gegner mit 2:1 geſchlagen
be=
kennen. Die Bayern ſpielten mit dem größten Eifer und waren
teil=
weife überlegen, konnten jedoch an dem Reſultat nichts mehr ändern.
— Die 2. Mannſchaft der Turngemeinde Darmſtadt 1846 ſiegte gegen
die 1. Mannſchaft des Turnvereins Roßdorf mit 9:5.
* Prüfungsfahrt zur Erlangung des Deutſchen
Sportabzeichens. Am Sonntag, den 4. September, fand eine
Prüfungsfahrt im Nadfahren zur Erlangung des
Deut=
ſchen Sportabzeichens ſtatt. Für Darmſtadt hatte dieſe Prüfungsfahrt
der Velociped=Klub Darmſtadt abzunehmen und ſtellten ſich den
Star=
tern 5 Herren, von denen 4, und zwar Knoß in 40 Minuten 10
Se=
kunden, Fritz Müller 43:30, Karl Müller 44:15, Heinr.
Löff=
ler 44:10 die Aufgabe erfüllten. Dieſe Herren ſind Mitglieder der
Darmſtädter Turngemeinde und des Velociped=Klubs Darmſtadt. Die
nächſte Prüfungsfahrt findet Anfang Oktober ſtatt und werden die in
Frage kommenden Sportvereine erſucht, ſich rechtzeitig mit dem
Vor=
ſitzenden des Velociped=Klubs Darmſtadt, Herrn Carl Bauer,
Wilhel=
minenſtraße 21, in Verbindung zu ſetzen.
* Darmſtädter Nadfahrer auswärts. Gelegentlichy
der großen Herrenfahrer=Nadrennen in Speher—Dudenhofen konnte
Herr Willy Weber, Mitglied des Velociped=Klubs Darmſtadt, zwei
große Erfolge erringen. Er wurde im Hauptfahren von 45 Fahrern
Zweiter und im Stundenmannſchaftsfahren guter Vierter.
Schluß des redaktionellen Teils.
Olne deuecksilber,
GeschleoßtstoldsH, ohme Vernfsstörung.
Aufklär. Brosch. Nr., 5d, diskr. verschl. ℳℳ 3.— (Nachn. ℳℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorinm
Franlfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
Wetterausſichten für Dienstag.
Wolkig, trocken, nachts kühl.
Kae
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr (Sondermiete
Serie 181): „Aida‟.
Verſammlung der Deutſchen Demokratiſchen Partei um 8½ Uhr
im Fürſtenſaal.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 7. September.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 3 Uhr Ludwigsplatz 8.
Obſt=Verſteigerungen: 8 Uhr an der Straße Emmelinenhütte—
Nieder=Ramſtadt—Waſchenbach, beginnend an der Emmelinenhütte;
8 Uhr an der Straße Roßdorf—Spachbrücken, beginnend bei Roßdorf.
Drehbänke= uſp. Verſteigerung um 3 Uhr zu Griesheim (
Zu=
ſammenkunft am Eiſenbahnübergang vor der Schönweibergaſſe).
Torf=Verſteigerung um 10 Uhr im Rathausſaal zu Pfungſtadt.
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dx. Otto WBoldgeftel; für heſſiſche Politik und den
üibrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwiriſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching: für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchäftliches= Kurt Mitſching; ſür den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mttteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L2. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind, an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Elwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manufkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Veweiſe herzlicher
Teilnahme während ſeines Leidens
ſo=
wie bei der Beerdigung unſeres
innigſt=
geliebten, unvergeßlichen Vaters und
Bruders
Ludwig Lang
Altbürgermeiſter
ſagen wir allen Verwandten, Freunden
und Bekannten hiermit unſeren innigſten
Dank.
Für die trauernd Hitzterbliebenen:
Margaretha Lang.
Pfungſtadt, Sept. 1921. (10068
AttA
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Evgl. Kaufmann m. eig.
Haus u. ſchönem Geſchäft,
Mitte 40er, in kl. Städtch.
Südheſſens, ſucht Verbind.
mnit einer Dame. Witwe
nicht ausgeſchl., von 30-40
Jahren zw. Heirat. Damen
von mittl. Größe, die ſich
nach eigenem Heim ſehnen
u. an einem Geſchäft
Ge=
fallen haben, ſowie über
größ, Barvermögen
ver=
fügen, belieben ihre
Zu=
ſchriften, mögl. mit Bild,
u. F. A. L. 554 an Rudolf
Moſſe, Frankfurt a. M., gelang.
z.laſſen. Vermittl. v. Eltern
od. Verw. erw.
Verſchwie=
genbeit ſelbſtverſt, (1,9987
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
* Berlin, 5. Sepk. Börſenſtimmungsbild. Infolge
der anhaltenden und ſich ſtändig verſtärkenden Kaufluſt des Publikums
macht die Umwertung bzw. Kataſtrophen=Hauſſe an der Börſe immer
weitere Fortſchritte, wobei mit der Zahl der Käufer ſich auch der Kreis
der in die Aufwärtsbewegung der Kurſe einbezogenen Papiere von
Tag zu Tag erweitert. Nach den Verſicherungen der Großbanken
über=
traf der Ordereingang bei ihnen heute alles bisher Dageweſene. Die
Kursfeſtſtellung der zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere zog
ſich daher bis weit über 3 Uhr hinaus, wobei die Mehrzahl der
Pa=
piere abermals ganz beträchtliche Kursſteigerungen erfuhr. Bei den
zu fortlaufenden Kurſen notierten Papieren verzögerte ſich infolge des
enormen Kaufandranges die Feſtſtellung der Eröffnungsnotizen ganz
erheblich. Die Kursſteigerungen erſtreckten ſich auf alle Werte betrugen
im Durchſchnitt 15 bis 40 Prozent, für einige bevorzugte Papiere 50
bis 70 Prozent und für Anglo=Guano, A. E.=G. und Farbſtoffe 90
Pro=
zent, Buderus 106 Prozent, Dynamit Nobel 150 Prozent. Maßgebend
für die anhaltende Aufwärtsbewegung blieben auch heute der
fort=
geſetzte Rückgang der Mark in Neu=York, die neuen Rekordziffern des
Notenumlaufs der Reichsbank und die über den Geſchäftsgang in faſt
allen Induſtriezweigen einlaufenden günſtigen Berichte. Valuta= und
Petroleumaktien ſchloſſen ſich mit ſtarken Kursſteigerungen der
allge=
meinen Hauſſe an. Unberührt blieb von dieſer nur der Rentenmarkt.
Außerordentlich ſtark bei ſprunghaft ſteigenden Kurſen waren auch die
Umſätze am Markte der unnotierten Werte, wo neben den alten
Pa=
vieren faſt täglich neue Werte bei teilweiſe enormen Steigerungen
ge=
handelt werden. Deviſen waren bei ſtillem Geſchäft ſehr feſt.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 5. September in Zürich 6,45
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,47 (59,20)
Gul=
den= in Kopenhagen 6,50 (88,80) Kronen, in Stockholm 5,25
(8880) Kronen, in Paris 1414 (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 5. Sept.
Geld Brief Rfe
Geld Brief ae
Geld Briet Antw. Brun 657.30 663.70/
2808 102807.90h 685.30 857.70 Norwegen, /1183.30 MII85 3 NT208.70ft 1211.80 Holland. 2579.80 9a385.40 Schweden. I1988. 10/1 1s919c 000,S0/2 2004.50 London .. 328.40/ 329.10 33747 7 338 27 Helſingfors Lweſt Paris .. 684.80 686.20 8sc.30 0 697.70 New=York. 88,03½, 8821: 13085— 9105- Schwei; 1598.40/1511.60
1143,80/1151.2‟ 1545 901 1549.10 Wien (altes A —. Spanien 11173.80/1 176.20 D.=Oeſt. abg 1o.100 1o.1414 41029—z 10.33— Italien 393,10 39390 33880 397.40 Budapeſt. . 22.591, 22,651g 2222— ſ22.38—
111.30 Liſſab=Op.
Länemark. 1 —.
1558401561.60 D.
1598 40 —
Aur6o4 6o Prag.. 196,05 106.4 3 110.80
Von den Produktenmärkten.
* Frankfurt a. M., 5. Sept. Getreidebörſe. Die
Stimmung am hieſigen Getreidemarkt hat ſich gegen die Vorwoche
wenig verändert. Etwas feſter lagen Futtermittel, beſonders war
Biertreber gefragt. Hülſenfrüchte feſt. Weizen und Roggen ruhig,
ſpätere Lieferungen anziehend. Gerſte wenig beachtet dagegen Hafer
feſt. Weizen= und Noggenmehl haben nur kleinen Umſatz zu
ver=
zeichnen, das Geſchäft hierfür bleibt weiter ſtill. Mais vernachläſſigt.
Sämereien geſchäftslos. Reis unterlag kleinen Schwankungen. Die
Preiſe für Heu und Stroh ſind feſt. Nichtamtlich ließen ſich folgende
Notierungen feſtſtellen (alles in Mark per 100 Kilogramm, wo nichts
anderes vermerkt, frei Frankfurt): Weizen frei Mühle 420—422, Rog=
gen 360—362, Reis, Valencia, glaſiert 860—870, Reis, Burma II 735
bis 745, Viktorigerbſen 650—660, Inlandserbſen grüne 570—580,)
Wicken 360—370, Rangoonbohnen 360—365, Braſilbohnen 295—300,
Linſen, neue 1100, feinſte Qualität 1250 verlangt, Mais Mixed 300 bis
310, La Plata 300—310, Hafer aus Bahern ſtark angeboten 350—355,
Kliphedhafer (82 Kilogramm ſchwer) — Mehl, Spezialmarke ab Mühle
690, per September 675, Weizenkleie 255—260, Roggen 70proz.
Aus=
mahlung 425, Heu ruhiger 190—200, Stroh, Futter 78—80, Streu=
Stroh 68—70, Maisgrieß entbittert 500—510.
H. Mannheim, 5. Sept. (Priv.=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war die Tendenz feſter, die Preiſe für Getreide haben
etwas angezogen. Amtlich wurden notiert per 100 Kilogramm
waggon=
frei Mannheim: Weizen 445—455, Noggen 360—370, Braugerſte 450
bis 500, Hafer 350—375, Mais, La Plata 335—360, inländiſche Erbſen
450—550, Ackerbohnen 390, Wieſenheu 200—220, Rotkleeheu 220—230,
Stroh 65—75, Reis 675—900 Mk.
* Berlin, 5. Sept. Am Produktenmarkte beſteht für
Brotgetreide und Mehl zurzeit nur geringer Bedarf, weshalb ſich das
Geſchäft in engen Grenzen hält. Für Weizen und Noggen iſt die
Kauf=
luſt allgemein gering und nur für ſpätere Lieferung zeigt ſich einige
Aufnahmeneigung. In Wintergerſte bleibt das Geſchäft luſtlos.
In=
folge des ſchleppenden Abſatzes in Weizen= und Roggenmehl ſind die
Umſätze in dieſen Artikeln belanglos. Mais ſtellte ſich wegen der
höhe=
ren Deviſenpreiſe etwas teurer. Oelſaaten lagen ruhig.
Frankfurter Kursbericht 5. Sept. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
68 Reichsanleihe..
42
3½%
4½%lVu. V. Schatzanweiſ. 86,20
4½% Vl.—IX.
Sparprämienanleihe ..
485 Preuß. Konſols
3½%0
30
42 Bad, Anl, unk. 1935/ 79,50
„ v. 1907 ..
8½%
4½ Bayern Anl. ... . . . .
.......
3½%
4% Heſſen unk. 1924.. .. 68.—
3½%0 „ ......... . . 62,10
.. . . . . . . . . . . 52,26
42 Württemberger .....
Ausländiſche.
185 Seſt etainenke
1913, ab 1918.. . . . . . 21.,50
iſ. be loLzeurni=
49 Oeſt. Goldrente. . . ..
47 „ einheitl. Rente.
457
48
42
43
59
425.— 22,75 26.— 52,76
S 175,— 19! — v. 15 117,50
117.— 140.— 140.— 1/ 108,— 109,— I./ 80,— 72.— 41 32,75 31.— 53.— 52,75 2. 24.— 23.—1‟
Re
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. b. 99
48 Mexik Goldv. 04,ſtfr.
konſ. inner. ..
Irrigationsanl.
ze,59 5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
e7,5o 32 Oeſt. Staatsb. 1.b.S. Em.
6o.— 38 Oeſt. Staatsb. Erg.Netz
425
v. 1883.
60,60 4½% Anatolier I......."
67,50 3%0 Salon, Conſt. Jonction
%0 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee .. . . . . .
D
4½2
Deutſche Städte.
48 Darmſt. b. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
49 Frankfurt v. 1913....
3½%
„ b. 1903....
420 Mainz, v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%0
„
490 Frkf. H.Krd.=Ver. 1921
48 Mein. Hhp. Bank 1922
1922
126,— 1420 Pfälz.
1928
99,50 4%0 Rhein.
3½
verl.
40 Südd. Bk. Münch. 1906
4½ Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr
8½% Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr.
4270 Heſſ. Ldhyp, Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ....
Darmſtädter Bank.,
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . 500,—
54,25 506.
52,50 44,60
66,25 G. Rhein, Kred.=Bank. ...
Bergwerks=Aktien. 192,— Bochumer 707,— 32,— Buderus ........"
„ 133.— Dt. Luxemburger. ..... 532,— 620,— Gelſenk. Bergw... 550,— 116.— ion. Harpener Bergb. . . ... . 753,— 545.— 608,— Eſchweiler Bergw..... 2 460.— 490.— Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln..
Laurah’itte .. 484.—
720,—
478.— 480.
760,—
489,— Lothringer Hütte. 535,— 575.— Mannesmann Röhren.. 904.— 920, 95,50 Nie Phönix. — 869,50 Oberſchleſ. Eiſen Caro), 391.— 408, 93,—
88.— 93,—
82. Oberbedarf...
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan .. ....
Aktien v. Transportanſtalt. 470,—
830.
644,50 490,—
890. 86,— 85,50 Paketfahrt. . . . . . . . . . . . . 88,50 88,50 Nordd. Llohd ........." 230,— 235.— 98,50 98,50 Südd. E.=B.=Geſ..... . . . 151,50 83.— 83.— Schantung E.=B... .. . . . 600, — — Baltimore. . . . ..
..... — 98,10 Kanada .. .). .... . . . . .. — 96,50 97,25 Lombarden ........... — 83,50
73.— 83.—
92,50 Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
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Berliner Kurſe.
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Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . . . .
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Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . .
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. . ..
Oynamit Nobel .......
Elberfelder Farben .....
Eiektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . . . . .
Hemoor Zement .......
526.— Hirſch Kupfer.........
Höſch Eiſen........"
Hohenlohe Werke..
Kahla Porzellan. . .. . ..
Linde’s Eismaſch.. . . . . . .
Lingel Schuh .. . . . . . . ..
Linke & Hofmann . ..
Nordd. Gummi .. .. . . . .
Orenſtein. . . . . . . . . . .. . ."
Rathgeber Waggon .....
Roſitzer Bucker.
Rütgerswerke ...
.
Sachſenwerk ....."
...
Siemen Glas........."
Thale Eiſenhütte . . . ..
Ver. Lauſitzer Glas.. . . .
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.
Wanderer Werke .....
Deutſche Petroleum ...
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana .. . . .. .
2.19
585.
510,—
390,—
400.—
1075.—
350,—
950,—
455,—
375,-
Hee
349,—
718.—
580,—
305,—
41100.—
578.—
485.—
400.—
832,-
790,—
690,—
520,
512,
725.—
1806.—
1145—
1130.—
1100.—
30,8.
450,—
700,—
848.—
524,—
425.—
1099,—
575.—
947,—
500,—
475.—
650,—
360,—
750,—
605,—
1178,—
321,—
1176,—
580,—
505—
710,—
400,—
885.—
794,75
735,—
552,—
515,—
747,—
1860,—
591,—
600.—
1170,
1152,50
1150,—
Witwen= und Waiſenfonds des
Heſſ. Landestheater=Orcheſters.
In der Spielzeit 1921/22 finden ſieben Konzerte
zu Gunſten der Unterſtützungskaſſen des Orcheſters ſtatt.
Leitung: General=Muſikdirektor Michael Balling.
Soliſten: Otto Drumm, Violine; Prof, Kiefer,
Violoncello; Elſe C. Kraus, Klavier; Luiſe Hirt,
Ge=
ſang; Walter und Mimy Schulze=Prisca, Violine,
In Ausſicht genommene Werke: a) Sinfonien:
Hahdn, Mozart, Beethoven Nr. 2, Brahms Nr. 4,
Bruckner Nr. 6 zum 25. Todestagel, Suter D.mol,
Mahler Nr. 6; b) ſonſtige Werke: Berlioz Quvertüre
„Der Korſar”; Strauß” Suite „Der Bürger als
Edel=
mann”; Pfitzner, Paleſtrina=Vorſpiele; Reger,
Kon=
zert im alten Stil u. a.; Violinkonzerte von Arnold
Mendelsſohn (uraufführung); Spohr Nr. 9;
Kon=
zert für 2 Violinen von Bach; Klavierkonzert B=dur
Brahms u. a.
Konzerttage: Montag, den 17. Oktober, 14.
No=
vember, 12. Dezember, 9. Januar 1922, 6. Februar,
6. März, 3. April.
Preiſe der Mietkarten für 7 Konzerte:
Mittel=
logen, Sperrſitzlogen und Balkonlogen 100 Mk. (
Ta=
gespreis 20 Mk.), I. Ranglogen und Sperrſitz 84 Mk.
(15 Mk.), II. Rang 56 (10 Mk.), Parterre 49 Mk.
(9 Mk.).
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3 Uhr, verſteigert der Unterzeichnete im
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deutſcher Geſchichte‟, 1 Koffer, 2 Paletots,
1 Waſchkommode, 1 Trumeau=Spiegel,
1 Sofa, 1 Kleiderſchrank, 1 Gummimantel,
1 Chaiſelonzue, 1 Stehlampe, 1
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Mittwoch, den 7. September 1921,
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bahnübergang vor der Schöneweibergaſſe. (10069
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Hnne
Das Schulgeld für das 3. Kalender=Bierteljahr
1921 für die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Schulen
iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum 10. Sept.
Ifd. J8. hierher zu zahlen. Vom 12, Sept, ab
wer=
den Pfandkoſten erhoben.
(St9724
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1921.
Stadtkaſſe.
Wohnungstauſch
Wohnungs=
Tauſch
Reinigungs= und Wohnungsluxusſteuer=
Mahnung.
Das 1. und 2. Ziel der Reinigungsſteuer und
der Wohnungsluxusſteuer für 1921 iſt bei Meidung
der Beitreibung bis 10. September Ifd. Js.
hier=
her zu zahlen. Vom 12. September ab werden
werden Pfandkoſten erhoben.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1921,
(st9723
Stadtkaſſe.
Ein gutgenährter Faſeleber
der Gemeinde Hahn bei Pfungſtadt ſoll im Wege
des Meiſtgebots verkauft werden. Angebote ſind bis
Donnerstag, den 8. September 1921, vorm. 11 Uhr,
bei der Bürgermeiſterei daſelbſt einzureichen.
Hahn, den 3. September 1921.
(10042
Bürgermeiſterei Hahn.
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