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(Fernſprecher 1, 2390 u. 2391), die Agenturen u. alle
Toſtämter Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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a
Zm
Nummer 241
Das Nationaliſtengeſetz.
Bedenken eines Juriſten.
Ein deutſcher Richter ſchreibt uns: Die Ausuahme
erordnung des Reichspräſidenten, zum Schutze
der deutſchen Republik wird von der davon betroffenen
Nechts=
ereſſe mit anerkennenswerter Schlagfertigkeit ein „
Nationaliſten=
ias ſetz”, eine Umkehrung des ehemaligen Sozialiſtengeſetzes
ge=
itannt. Sogar ein demokratiſches Blatt wie die Voſſiſche Zeitung
Aabt zu, daß die Reichsregierung mit dieſem Geſetz „draſtiſche
Araßnahmen” vorbereite. Sicher iſt, daß das Geſetz dem
deut=
ſchen Richter eine harte Nuß zu knacken gibt. Selbſt wenn
der Reichstag die in der Leidenſchaft der Stunde überſchärften
Spitzen der Verordnung abmildern ſollte, bleiben doch mehr als
oſer Wochen bis dahin. Die Zwiſchenzeit kann mauches Unglück
iz der Rechtſprechung bringen. Unglücklich iſt ſchon die
Zwei=
ſälung der Zuſtändigkeit: die Beſtrafungen gemäß 8 3 und 8 5
dr Verordnung erfolgen durch die ordentlichen Gerichte. Die
Zeitungs= und Verſammiungsverbote gehen von der politiſchen
olizei aus, und erſt in der Beſchwerdeinſtanz entſcheidet ein
ibengliedriger Ausſchuß des Reichsrats, alſo wieder eine poli=
Fiſche Behörde, kein ordentliches Gericht. Jedes wichtige neue
Feſetz bekommt eine Begründung mit. Hier fehlt ſie. Oder ſoll
eer gleichzeitige Aufruf der Reichsregierung als Kommentar zur
aasnahmeverordnung gelten?
In dem Aufruf iſt von den „Grundſätzen der Demokratie‟
e Rede und es wird vom „politiſchen Kredit” geſprochen, der
ſicht erſchüttert werden darf. Das ſind politiſche Abſichten, keine
Unichtsgrundſätze. Der Ricchter kann damit nichts anfangen. Noch
Neenklicher iſt der Erſatz einer Geſetzeshegründung, der von
amt=
üger Stelle ein einer Berliner Preſſekonſerenz gegeben wurde.
rniſterialdirektor Müller erklärte nämlich in einer laugen Rede,
Verordnung richte ſich zwar formell gegen alle Hetzer von
echts und links, aber es beſtehe wohl kein Zweifel darüber, daß
i Regiening in erſter Linie heute gegen rechts ziele. Soll der
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen, nehmen entgegen: Geſchäſtsſtelle Rheinſtraße 23, die
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streiß uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträg=
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
E6e Veiſeine Autleſchei, de Setagtskhleger entäiehe udfern.
ſit „Vertreter der repüblikaniſch=demokratiſchen Staatsſorm”
be=
uderen Schutz genießen, die Vertreter anderer Siaatsformen
ngeſchützt ſind. Die Antwort war nicht gehauen und ge=
Aben=
e Vertreter andertr, Staatsfermen- ſeien,- audh-geidfitt
Aiſofern, als die allgenie ſnen Geſetze, ja auch ſie unter Schutz
ſet men. Aber die Regierung könne doch nicht diejenigen
Per=
nen mit beſonderem Schutz umgeben, die gegen die beſtehende
Kratsform ſind.
Damit iſt zugeſtanden, daß der Schutz der allgememen Geſetze
erſagt hat und daß die Vertreter der Republik einen Aus=
Pahmeſchutz brauchen. Nicht mit Unrecht behauptet in dieſem
ukte die rechtsſtehende Preſſe, daß es in der deutſchen Nepublik
mftig zwei Klaſſen von Staatsbürgern gebe, die der erſten
ſſe könnten ſich geſetzlicher Mittel gegen diejenigen der
zwei=
n Klaſſe bedienen, die den Herabgeſetzten nicht zur Verfügung
behen; die Gleichheit aller Bürger vor dem Geſesz, die
Grund=
ge der Weimnarer Verſaſſung, ſei aufgehoben. Gegen dieſen
inwand wird es ſchwer ſein, etwas vorzubringen, und man
nur von einem unpolitiſchen und rein rechtlichen Standpunkt
Its nur bedauern, daß es der deutſchen Regierung nicht möglich
ar, ohne Ausnahmegeſetz auf Grund des beſtehenden Geſetzes
Maßnahmnen zu treffen, die die ernſte Stunde erheiſcht.
Viel=
icht war es zu ſpät zu gewöhnlichen Schritten. Der
außer=
dentliche Schritt, zu dem man ſich entſchloſſen hat, wird ſich in
er Rechtſprechung als Fehlſchlag erweiſen, und durch noch ſo
ut gemeinte politiſche und wirtſchaftliche Erwägungen wird die
erordnung nicht zum Meiſtergefetz. Sie wird in der Praxis
u ihren drei Begriffsklippen ſcheitern, nämlich erſtens: „
Ver=
eter” der Republik (nach der amtlichen Ausdeutung nicht nur
Vegierungsbeamte, ſondern alle Leute, die glauben, in irgend=
Iner Weiſe für die Republik eintreten zu müſſen!) — zweitens:
Berächtlichmachung” (ein Kautſchukwort) — drittens: „Begrün=
Ite Beſorgnis” (8 4 der Verordnung). Mit ſolchen Begriffen
m: man unter Umſtänden ganz leidlich regieren. Es kann aber
uch der Willkür Tür und Tor geöffnet werden. Die Juſtiz wird
19 dabei als Büttel der Politik nicht wohlfühlen.
Dr. jur. K. H., Amtsgerichtsrat.
* Laut Berliner Tageblatt genehmigte der
Reichsratsaus=
uß geſtern die vom Reichsminiſter des Innern zu der
Ver=
hrdnung des Reichspräſidenten ausgearbeiteten
usführungsbeſtimmungen. Mit der Durchführung
r Ausführungsbeſtimmungen ſollen die örtlichen Polizeibehör=
Un beauftragt werden.
ie Arbeitszeit der gewerblichen Betriebe.
Die geplante Neuregelung.
R.HI. Ein langgebegter Wunſch der Arbeiterſchaft, der
Acht=
indentag, ging als Folge der Staatsumwälzung im November
18 in Erfüllung. Durch Anordnung des damaligen
Demobil=
ſachungsamtes vom 23. November 1918 wurde die Begrenzung
r allgemeinen Arbeitszeit auf acht Stunden geſetzlich einge=
Uhrt. Dieſe Anordnung beſchränkte ſich indeſſen nur darauf,
e bereits beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften inſoweit außer
aft zu ſetzen, als ſie den Beſtimmungen der neuen Anordnung
iderliefen. Den Demobilmachungskommiſſaren wurde die
eſignis erteilt, Ausnahmen von der Beſchäftigungsbeſchrän=
Ung unter gewiſſen Vorausſetzungen zu erteilen. Dieſe
vorläu=
te Regelung hat zu allerhand Schwierigkeiten geführt, da es
ſche imner leicht war, zu entſcheiden, welche beſtehenden
Vor=
htiften, z. B. der Gewerbeordnung, neben den Beſtimmungen
7 neuen Anordnung noch in Kraft waren. Ueberdies wurde
e Gültigkeit der Anordnung, die zunächſt für die Zeit der
wirt=
aftlichen Demobilmachung erlaſſen war, nur bis zum 31. März
122 befriſtet. Auch aus dieſem Grunde ſtellte ſich die Notwen=
Ugleit heraus, einheitliche und endgültige Beſtimmungen über
e Begrenzung der Arbeitszeit von Reichs wegen zu erlaſſen,
9 denen auch die bisherigen Erfahrungen mit dem
Achtſtunden=
g zu verwerten waren.
In den Entwurf eines Geſetzes über die
Ar=
leitszeit gewerblicher Arbeiter, der ſoeben durch
s Reichsarbeitsminiſterium dem Reichsrat und Vorläufigen
Donnerstag, den 1. September 1921
Reichswirtſchaftsrat vorgelegt wurde, waren auch die Beſchlüſſe
der Internationalen Arbeitsorganiſation, in
Waſhington vom November 1919, obſchon Deutſchland bei
der Abfaſſung der Beſchlüſſe nicht mitgewirkt hat, zu
berück=
ſichtigen. Der Entwpurf enthält im einzelnen nicht nur
Vor=
ſchriften über die Arbeitszeit im eigentlichen Sinne,
ſon=
dern auch verſchiedene andere Schutzvorſchriften für
Ar=
beiterinnen und jugendliche Arbeiter hinſichtlich der Nachtruhe
und der ununterbrochenen Ruhezeit. Im einzelnen gliedert ſich
der Geſetzeutwurf in verſchiedene Abſchnitte, die u. a. den
Gel=
tungsbereich, die Arbeitszeit im allgemeinen, die beſonderen
Beſtimmungen für Kinder, jugendliche Arbeiter und
Arbeiterin=
nen, Ausnahmebeſtimmungen, Strafbeſtimmungen uſw.
um=
faſſen.
Der Geltungsbereich erſtreckt ſich auf die gewerblichen
Arbeiter in allen Gewerbebetrieben ohne Rückſicht auf die Zahl
der beſchäftigten Arbeiter, ebenſo auf die Betriebe des Reiches,
der Läuder und fonſtiger Körperſchaften. Die Arbeiter im
Han=
del und Vergbau ſind eingeſchloſſen, ebenſo die Werkmeiſter
und Techniker, obſchon dieſe nicht zu den Arbeitern, ſondern
zu den Angeſtellten zählen. Trotzdem erſchien es zweckmäßig
und notwendig, die Arbeitszeit der Werkmeiſter und Techniker in
gleicher Weiſe zu regeln, weil ſie in engen Beziehungen zu der
Arbeitszeit der gewerblichen Arbeiter ſteht.
Gewiſſe Gruppen von Arbeitnehmern ſind von den
Vor=
ſchriften des Entwurfs ausgenommen, vor allem die
Ange=
ſtellten, das Krankenpflegeperſonal, die Hausgehilfen und
die im Verkehrsgewerbe beſchäftigten Perſonen. Die
Heim=
arbeiter, ſoweit ſie unſelbſtändig ſind, unterliegen
grund=
ſätzlich dem Geſetz, obſchon die Anwendung der Vorſchriften auf
dieſe Arbeiter nicht überwacht werden kann. Selbſtändig
ar=
beitende Perſonen, ſogen. Hausgewerbetreibende, ſind
ausge=
nommen. Für ſie wird ein beſonderes Geſetz vorbereitet. Dem
Verkehrsgewerbe war bereits in der Anordnung vom
23. November 1918 eine beſondere Stellung eiengeräumt, indem
allgemeine Ausnahmen vom Achtſtundentage im Wege von
Ver=
einbarungen zwiſchen den Betriebsleitungen und den
Arbeit=
nehmerverbänden zugelaſſen waren. Der Achtſtundentag wird
auch in dem neuen Geſetz grundfätzlich beibehalten; eine gewiſfe
Bewegungsfreiheit hinſichtlich der Vorſchriften über die
Arbeits=
zeit ſowie die Schutzbeſtimmungen für Arbeiterinnen und
jugend=
liche Arbeiter iſt jedoch vorgeſehen.
Eine Regelung der Arbeitszeit der Augeſtellten auf
gleicher Grunblage die für die gewerblichen Arbeiter wird in
einem beſonderen Eeſetzentwurf binnen kurzem erfolgen. Er
konnte angeſichts der vorhandenen Schwierigkeiten noch nicht ſo
weit gefördert werden, daß er, wie es wünſchenswert geweſen
wäre, gleichzeitig hätte vorgelegt werden können. Auf jeden
Fall entbehrt die Befürchtung, daß verſchiedentlich aus
Angeſtell=
tenkreiſen zum Ausdruck gebracht wurde, daß die getrennte
Be=
handlung eine Schlechterſtellung der Angeſtellten hinſichtlich der
Dauer der Arbeitszeit bezwecke, wie beſonders hervorzuheben iſt,
jeder Begründung.
Die grundlegenden Vorſchriften über die Arbeitszeit
im allgemeinen beſtimmen, daß die werktägliche
Arbeits=
zeit ausſchließlich der Pauſen die Dauer von acht Stunden nicht
überſchreiten darf. Doch ſieht der Entwurf lediglich eine
Höchſt=
arbeitszeit vor, die der geſetzlichen Feſtlegung oder der
Vereinbarung kürzerer Arbeitszeiten nicht im Wege ſteht. Für
den Bergbau iſt eine geſetzliche Regelung nach dieſer
Rich=
tung in Vorbereitung. Die Zulaſſung einer verlängerten
Ar=
beitszeit über acht Stunden hinaus zum
Ausgleichfüraus=
gefallene Arbeitsſtunden war in beſchränktem
Um=
faug ſchon in der Anordnung vom 23. November 1918
vorge=
ſehen. Die Verlängerung um eine Stunde hat ſich in der
Ueber=
gaugszeit bei dem vielfach beſtehenden Kohlenmangel nicht als
ausreichend erwieſen, da eine Reihe von Betrieben, um Kohlen
zu ſparen, dazu überging, die Arbeit an einzelnen Tagen,
ins=
beſondere vor Sonn= und Feſttagen, ganz ausfallen zu laſſen.
Bei gänzlichem Ausfall der Arbeit an einem Tage würde es nach
dem Entwurf nur möglich ſein, an den übrigen fünf Werktagen
fünf von den ausgefallenen acht Arbeitsſtunden nachzuholen. Da
das Waſhingtoner Uebereinkommen zu der Beſchränkung auf
eine Stunde zwingt, erſchien es angeſichts der ſchwierigen
Koh=
lenlage erſorderlich, in dem Abſchnitt des Geſetzentwurfs über
die Ausnahmen durch eine beſondere Ausnahmebeſtimmung eine
weitergehende Verlängerung der Arbeitszeit in ſolchen Fällen
auch künftig ausnahmsweiſe zuzulaſſen.
Beſonders berückſichtigt ſind die Betriebe, die ihrer Natur
nach nicht unterbrochen werden können und daher auch an Sonn=
und Feſtagen fortgeführt werden müſſen. Danach tritt zu den
ſechs Werktagen der Sonntag als ſiebenter Arbeitstag mit
gleich=
falls achtſtündiger Arbeitszeit hinzu. Für dieſe Betriebe iſt eine
H6ſtündige Arbeitszeit im Durchſchnitt dreier Wochen zugelaſſen.
Der Entwurf befindet ſich dabei in Uebereinſtimmung mit dem
Uebereinkommen für den Achtſtundentag, das für derartige
Be=
triebe gleichfalls die 56ſtündige Arbeitswoche vorſieht. Soweit
daher nach den Beſtimmungen der Gewerbeordnung
Sonutags=
arbeit bisher zugelaſſen war, bleibt ſie auch weiterhin geſtattet.
Im übrigen ſieht der Entwurf von einer Regelung der
Sonn=
tagsarbeit ab, da das umfangreiche und ſchwierige Gebiet der
Sonntagsruhe demnächſt beſonders neu geregelt werden ſoll.
II.
Ein fehr wichtiges Gebiet rollt der Geſetzentwurf hinſichtlich
der Nebenarbeit auf. Die Verkürzung der Arbeitszeit auf
acht Stunden hatte vielfach zur Folge, daß die Arbeiter
Neben=
arbeit übernahmen, un ihren Verdienſt zu vergrößern. Die
Klagen über dieſe Nebenarbeit wurden immer häufiger. Es
ſtellte ſich als ein Mißſtand heraus, daß auf dieſe Weiſe der
Zweck des Ach’ſtundentages, die Schonung der Arbeitskraft,
durch regelmäßige Ueberſchreitung der vorgeſchriebenen
Höchſt=
arbeit vereitelt wurde. Auch muß bei der beſtehenden
Erwerbs=
loſigkeit angeſtrebt werden, die vorhandene Arbeitsgelegenheit
möglichſt gleichmäßig zu verteilen und zu verhindern, daß gewiſſe
Arbeiter doppelten Verdienſt haben, während andere der
Er=
werbsloſenfürſorge zur Laſt fallen. Trotz der Bedenken, die gegen
eine Beſchränkung der freiwilligen Ueberarbeit erhoben worden
ſind, iſt daher das Verbot der Nebenarbeit in den
Eut=
wurf aufgenommen worden, wobei nicht verkannt werden ſoll,
daß ſich der Durchführung des Verbotes vorausſichtlich in
man=
chen Fällen Schwierigkeiten entgegenſtellen werden. Aus dieſem
Grunde beſchränkt ſich das Verbot im weſentlichen auf die nicht
ſelbſtändige Nebenarbeit im Betriebe eines Arbeitgebers,
ob=
wohl vielfach. insbeſondere aus den Kreiſen des Handwerks, der
Einzelnummer 25 Pfg.
Wunſch geäußert wurde, daß auch die ſelbſtändige Nebenarbeit
der Arbeiter geſetzlich verboten werden ſolle. Eine wirkſame
be=
hördliche Konrrolle der ſelbſtändigen Nebenarbeit würde aber
praktiſch nicht möglich ſein, und es erſchien daher zwecklos, ſie
zu verbieten und mit Strafe zu bedrohen. Hier ſcheint die
Selbſthilfe der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, geeigneter,
Ab=
hilfe zu ſchaffen. Insbeſondere darf bei den Gewerkſchaften ein
beſonderes Intereſſe an der Bekämpfung der Nebenarbeit
vor=
ausgeſetzt werden, da von mancher Seite aus dem Beſtehen der
Nebenarbeit meiſt die mangelnde Berechtigung des
Achtſtunden=
tages gefolgert wird. Um an einem praktiſchen Beiſpiel die
ge=
plauten neuen Beſtimmungen zu erläutern, wird es einem
Tiſch=
lergeſellen verboten ſein, nach beendeter Tätigkeit etwa in einer
Möbeltiſchlerei noch in einem zweiten Betriebe zu arbeiten. Die
ſelbſtändige Arbeit in ſeinen Freiſtunden wird ihm geſetzlich
nicht verwehrt werden können, doch bieten Arbeits= und noch
mehr die Tarifverträge ein Mittel, durch geeignete
Beſtimmun=
gen auch derartige ſelbſtändige Nebenarbeit nach Möglichkeit
aus=
zuſchließen.
Die beſonderen Schutzbeſtimmungen für Kinder jugendliche
Arbeiter und Arbeiterinnen haben durch das Waſhingtouer
Uebereinkommen gegenüber den bisherigen Schutzbeſtimmungen
der Gewerbeordnung einige Aenderungen erfahren. Wohl die
einſchneidendſte Aenderung iſt das völlige Verbot der
gewerb=
lichen Beſchäftigung von Kindern unter 14 Jahren. Die
ein=
zige Ausnahme, die im Uebereinkommen vorgeſehen und in den
Entwurf übernommen iſt, iſt die Beſchäftigung der Kinder in
behördlich genehmigten und überwachten Fachſchulen.
Der Begriff der jugendlichen Arbeiter erſtreckt ſich nach dem
Geſetzentwurf auf Peuſonen beiderlei Geſchlechts von mindeſteus
14, aber unter 18 Jahren. Gegenüber der Gewerbeordnung iſt
damit der beſondere Schutz der Jugendlichen auf die Perſonen
von 16 bis 18 Jahren ausgedehnt worden. Der Entwurf gibt
ferner für die Beſchäftigung von Arbeiterinnen vor und nach
der Niederkunft einheitliche Beſtimmungen.
Schließlich beſchäftigt er ſich mit den
Ausnahmebeſtim=
mungen. Die Abweichung von dein Achtſtundentag hat ſich,
wie die Erfahrungen der Uebergangswirtſchaft ergeben haben,
in vielen Fällen als notwendig erwieſen, z. B. bei
außerge=
wöhnlicher Häufung der Arbeit, in beſonderen Notfällen für
Saiſonbetriebe und Gewerbe, die von der Witterung beſonders
abhängig ſüird oder in engem Zuſammenhang mit der
Landwirt=
ſchaft ſtehen. Die behördliche Genehmigung, die in jedem Falle
für die Ueberarbeir erforderlich ſein wird, gibt die Gewähr,
daß der Umfang der Ausnahmen, nicht weiter bemeſſen wird,
als es unbedingt erforderlich iſt, und daß die zurzeit beſtehende
Arbeitsloſigkeit gebührend berückſichtigt wird. Auch die
vor=
geſchriebene Anhörung des Bezirks= und Reichswirtſchaftsrates
dürfte zur Folge haben, daß Ausnahmen von der Einhaltung des
Achtſtundentages nur iu denjenigen Fällen und in dem Umfang
erteilt werden, wie das Wirtſchaftsleben es erfordert.
Die Strafbeſtimmungen richten ſich, wie es auch in
der Gewerbeordnung bisher grundſätzlich der Fall war, nur
gegen die Arbeitgeber, während die Arbeiter bei Verſtößen
ihrer=
ſeits ſtraffrei bleiben. Wenn davon Abſtand genommen wurde,
auch den Arbeiter neben dem Arbeitgeber ſtrafbar zu machen,
ſo waren dabei die Rückſichten auf die praktiſche Durchführbarkeit
einer ſolchen Beſtimmung ausſchlaggebend. Die Strafbarkeit
der Arbeiter würde unter Umſtänden Maſſendelikte zur Folge
haben, deren Beſtrafung ſich kaum durchführen ließe.
Abſchließend iſt zu dem für das deutſche Wirtſchaftsleben
überaus wichtigen Geſetzentwurf, der demnächſt die
geſetzgeben=
den Körperſchaften beſchäftigen wird, zu bemerken, daß
grund=
ſätzlich der Achtſtundentag aufrechterhalten wird, auf der anderen
Seite aber verſucht wird, in Uebereinſtimmung mit dem
Wa=
fhingtoner Uebereinkommen die bisherige unterſchiedsloſe
Be=
handlung aller gewerblichen Arbeiter ohne Rückſicht auf die
Schwere der Beſchäftigung, wodurch dem Achtſtundentage
zahl=
reiche Gegner erwachſen ſind, zu beſeitigen, ferner eine gewiſſe
Beweglichkeit bei der Regelung der Arbeitszeit zuzulaſſen, um
dadurch den wechſelnden wirtſchaftlichen Verhältniſſen Rechnung
tragen zu können.
Der Völkerbundrat.
Genf, 30. Aug. (Wolff.) In ſeiner heutigen Sitzuug
be=
ſchloß der Völkerbundrat nach einem Bericht des eügliſchen
Mitgliedes Balfour, daß die von Ungarn im Friedensvertrag
und von Rumänien in ſeinem Vertrag vom 9. Dezember 1919
mit den alliierten und aſſoziierten Mächten eingegaugenen
Ver=
pflichtungen über den Schutz der religiöſen, ſprachlichen und
ethiſchen Freiheiten der Minderheiten vor dem Völkerbundrat
zu gewährleiſten ſind. Der Generalſekretär teilte in der
Aalandfrage mit, daß von den Staateu, die am 10. Auguſt
zur Konferenz über den Abſchluß eines Abkommens zur
Neu=
traliſierung Aglands eingeladen worden ſind, bereits zahlreiche
Antworten eingelaufen ſind. Bekanntlich iſt auch Deutſchland
zur Teilnahme an dieſer Konferenz aufgefordert worden.
An=
läßlich des Aufnahmegeſuches von Lettlaud und Litauen
forderte der Nat den zuſtändigen Militärausſchuß auf, laut
Ar=
tikel 1 die militäriſchen Verhältniſſe dieſer Staaten mit Rückſichr
auf die von dem Völkerbundrat aufgeſtellten Satzungen zu
unter=
ſuchen. Ueber die wichtige Frage der Tragweite des Artikels 18
erſtattete Imperiali=Italien Bericht. Danach wurde beſchloſſen,
die von der Kommiſſion der letzten Sitzung ausgearbeiteten
Be=
richte der kommenden Völkerbundverſammlung zu überweiſen.
Die übrigen Beratungen betrafen die Arbeiten des Ausſchuſſes
für die Bekämpfung des Alkoholverbrauches und die
Deporta=
tion von Frauen und Kindern aus der Türkei und den
angren=
zenden Ländern. Der ſpaniſche, belgiſche und braſilianiſche
Dele=
gierte teilte mit, daß ihre Länder die Satzungen des
internatio=
nalen Gerichtshefes ratifiziert haben.
wd. Berlin, 31. Aug. Nach einer Nachricht der Voſſ. Ztg.
aus Genf wird heute mittag der Völkerbund die Beſprechung
über Oberſchleſien aufnehmen. Man nimmt an, daß der
Völkerbundrat die Alliierten zunächſt an eine aus Neutralen
zu=
ſammengeſetzte Kommiſſion von Wirtſchafts= und
Rechtsſachver=
ſtändigen verweiſen wird, von der wahrſcheinlich einige
Mitglie=
der den Auftrag erhalten werden, ſich au Ort und Stelle zu
be=
geben und durch eigenen Augenſchein die Behauptungen der
vor=
gelegten Dokumente zu widerlegen oder zu beſtätigen.
Paris, 31. Aug. Nach einer Havasmeldung aus Genf
geht die allgemeine Meinung dahin, daß der Völkerbundrat in
der Lage ſein werde, ſein Gutachten in der oberſchleſiſchen
Frage in der erſten Oktoberwoche bekannt zu geben.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. September 1921.
Nummer 241.
Zum amerikaniſch=deutſchen Friedensvertrage.
Scharfe Kritik der Demokraten Amerikas.
* London, 29. Aug. Nach einer Meldung des Daily
Tele=
graph aus Neu=York wird der Friedensſchluß mit
Deutſchland von den Demokraten und namentlich von
der großen demokratiſchen Partei ſcharf verurteilt, weil
er Amerika alle Vorteile des Vertrages von Verſailles einbringe,
ohne ihm die entſprechenden Pflichten aufzuerlegen. Daher
ſchreibt z. B. die Neu=York Times: Wir ſtreichen einen
materiellen Gewinn ein, aber wir haben kein Recht, darauf ſtolz
zu ſein, denn wir geben gleichzeitig unſere moraliſche Stellung
frei und verlieren unſeren Anſpruch, den anderen Völkern als
Führer voranzugehen. — Die Neu=York World ſagt: Die
Vereinigten Staaten haben aus dem Vertrag Wilſons alles
ent=
fernt, was ihnen Ruhm und Ehre einbrachte, alles, was den
Idealen und Ueberlieferungen Amerikas entſprach. Sie haben
nur eine Zahlkaſſe beibehalten, mit der ſie ihre Forderungen an
ein verarmtes und bankrottes Deutſchland einziehen können. —
Der Globe ſchreibt: Wir nehmen einem beſiegten Volk ab, ſo
viel wir können, und kehren nach Hauſe zurück in dem
Bewußt=
ſein, ein gutes Eeſchäft gemacht zu haben. — Der heilige Krieg
gegen Deutſchland iſt nach dem Urteil dieſer Preſſe von einem
ruhmloſen Frieden gefolgt, der nur Rechte beanſprucht, die alten
Waffenbrüder hor den Kopf ſtößt und ſich vom allen
Verpflich=
tungen drückt, die ſie ſich auſerlegt haben. Vielfach kommt die
Hoffnung zum Ausdruck, daß Amerika auf der demnächſtigen
Ab=
rüſtungskonferenz ſein moraliſches Anſehen zurückerſverben werde.
Gegen den Verſailler Friedensvertrag.
RdE. Der Verſailler Vertrag erweiſt ſich immer
mehr als unhaltbar. Der Ruf nach Reviſion des Vertrages
er=
ſchallt heute längſt nicht mehr nur aus unſeren Reihen. Nicht
nur uns, ſelbſt auch den Ententeländern, iſt er eine hindernde
Feſſel geworden. Dieſer Vertrag, der in ſeinem ganzen Inhalt
faſt Punkt für Punkt — und er enthält bekanntlich
außerordent=
lich viele Punkte — einen Vertragsbruch ſchwerſter Art darſtellt.
Denn er widerſpricht den Abmachungen, die Deutſchland zur
Waffenſtreckung bewogen hatten. Noch wird er indes nicht zu
ſtürzen ſein, denn noch ſind die Staatsmänner in den
Entente=
ländern am Ruder, die als die Väter des Diktatfriedens
anzu=
ſehen ſind. Sie allein haben ein Intereſſe daran, daß der
Ver=
trag underändert beſtehen bleibt, würden doch mit ihm auch die
Drahtzieher der Alliierten unmittelbar ihre Erledigung finden.
Indes, ſchon iſt das Kartenhaus des auf Lug und Trug
aufge=
bauten Verirages am Schwanken. In England haben ſich weite
Kreiſe des Wirtſchaftslebens, die in dem Friedensvertrage die
Urſache aller ſchweren Rückſchläge auf das engliſche
Wirtſchafts=
leben der letzten Zeit ſehen, zu einer Bewegung gegen den
Ver=
trag zuſammengefunden. Ihre Anſicht iſt, daß nach Abgang
Lloyd Georges, der nicht mehr fern liege, der Friedensvertrag
geweſen ſei. Aber nicht nur in England zieht die Bewegung
gegen den Friedensvertrag imner weitere Kreiſe. Auch in
Ame=
rika, Italien und allen neutnalen Ländern will man den Vertrag
von Verfailles, der nur das Diktat einiger Männer iſt, in der
jetzigen Form beſeitigt haben. Lawinenartig mehren ſich die
Stimmen in der ganzen Welt, die ſich gegen den Verſailler
Ver=
trag wenden, der nicht nur uns, ſondern allen Völkern zu einemt
Fluch geworden iſt. „Wenn man ſich vor Augen hält, wie
furcht=
bar der Frieden von Verſailles tatſächlich ausgefallen iſt,” ſchreibt
Stewart C. Bruce, der bekannte amerikaniſche Schriftſteller, „ſo
wurde man ſich gegen ſein eigenes Gewiſſen berſündigen und
ſeine Pflicht gegen die Menſchheit vernachläſſigen, wenn man
nicht verſuchte, das ganze Schuldproblem noch einmal
aufzurol=
len.‟ Die Aufrollung des Schuldproblems bedeutet die
Ent=
laſtung Deutſchlands von der Schuld am Kriege. Der Verſailler
Vertrag aber, auf Deutſchlands Verantwortlichkeit für den Krieg
baſiert, muß danach als notwendige Folge revidiert werden.
Nicht lange mehr, und mit uns die ganze Welt verlangt die
Revi=
ſion des Verſailler Vertrages, der zu unſerer völligen
Vernich=
tung erdacht worden iſt.
Das deutſch=italieniſche Handelsabkommen.
Die Warenliſten.
Liſte A. Verzeichnis derjenigen Waren, die für die Einfuhr
aus Deutſchland nach Italien in Frage kommen.
Kaffec=Erſatz. Heiz=, Schmier= und Treiböle aus Stein= und
Braun=
kohle, parfümierte Toiletteſeife, Parfümerien, Kosmetika, Toilettewaſſer
mit oder ohne Alkoholgehalt. Künſtliche Waſchſtoffe, Eſſenzen u. a.
Sprengſtoffe, Pulver und geladene Jagdbatronen. Zündhütchen und
Zündſchnuven. Gelatine. Geſtickte Gewebe aus Leinen, Baumwolle,
Wolle, Seide und Hanf einſchließlich der beſtichten Tülle. Schirme jeder
Art, Spitzen aus Leinen, Baumwolle, Wolle und Seide. Fächer. Gaze,
Tüllg, Crepe, Flor und ähnliche undichte Gewebe, nicht beſtickt,
Boden=
teppiche aus Wolle. Federſchmuck, roh und verarbeitet. Haararbeiten,
aufgeputzte Damenhüte aus Seide, Spitzen, Stickereien, Kinderhüte und
Mützem aus allen Geſpinſtarten, künſtliche Blumen. Konfektionierte
Pelzwaren und zuſammengenähte zubereitete Felle und Pelze, Waren
aus Elfenbein, Perlmutter, Korallen, Schildpatt, Horn, Knochen und
Klauen, feine Holzwaren, einſchließlich der Rahmen, Bilderleiſten,
Spielzeug aus Holz, feine Möbel und Teile, Waren aus Papier und
Pappe, aus Edelmetallen, auch in Verbindung mit Edel= und
Halbedel=
ſteinen, auch gezogen, gewalzt, gehämmert uſw., feine Porzellanwaren.
Schleif= und Luxusglaswaren, Automobile, belichtete Kinematographen=
filme, Uhren: Uhren aus Gold, andere Uhren, Wand=, Turm= und
Standuhren uſw. Uhrgehäuſe und Teile. Jagd= und Preßluftgewehre.
Teerfarbſtoffe. Mineralfarben, natürliche und künſtliche, ſonſtige
zube=
reitete Farben, Kurzwaven, gewöhnliche und feine aus allen Stoffen,
außer Holz einſchließlich der Kinderſpielzeuge, der unechten
Bijouterie=
waren und der Kanzleiſvaren. Bier, Hopfen, Kakaoerzeugniſſe,
Zucker=
rübenſamen, Wein in Fäſſern und Gebinden. Wein in Flaſchem,
Spiri=
tuoſen.
Liſte B. Verzeichnis derjenigen Waren, deren Einfuhr aus
Italien nach Deutſchland in Frage kommt.
Marſala in Fäſſern und Gebinden. Wermur in Fäſſern nud
Ge=
binden. Wein in Fäſſern oder Ziſternen. Olivenöl, Sulphoröl,
Pflan=
zenöl, anderes. Eſſenzen aus Südfrüchten, Eſſenzöle, anderes. Tabak
verarbeitet, Borſäure roh, Zitronenſäure, Oelſäure, Gerbſtoffextrakte,
Weinſteinſäure, Glyzerin, zitronenſaurer Kalk, Lorbeerblätter,
getrock=
nete und friſche Schalen von Südfrüchten. Lakritzenſaft. Hanfgeſpinſte
Nr. 4= bis 10, Hanfgeſpinſte von Nr. 10 aufwärts. Tülle aus Leinen
und Hanf, Baumwollgeſpinſte, Baumwollgewebe, Nohſeide einfach,
Roh=
ſeide gedoppelt oder gezivirnt, Seide gefärbt, geſponnene Seide, Felle
roß, Paſſementeriewaren aus Seide, Seidenbänder. Rohe Wurzeln
für Bürſten, rohe Pfeifenköpfe unangebohrt. Neue Möbel und Teile
davon. Steinknöpfe. Geflechte aus Stroh, Baſt und dergl.
Lederhand=
ſchuhe aller Art. Fußbekleidungen, Auromobile, belichtete
kinematogra=
phiſche Filme. Marmor und Alabaſter, roh, geſägt und bearbeitet.
Bimſtein und Talg. Grabhit. Glasſaren und Glasſchmelz. Laufdechen.
Vollreifen für Kraftwagen. Kartoffeln einſchließlich der Frühkartoffeln.
Weizengries. Teigwaren aus Weizenmehl. Friſches Gemüſe. Friſche
Tomaten, Orangen, Zitronen und Mandarinen. Friſche Tafeltrauben,
friſches Obſt, getrocknetes Obſt (Mandeln, Korinthen, Roſinen, Feigen
und Haſelnüſſe), anderes Obſt, getrocknet und gedörrt.
Tomatenkonſer=
ven. Andere landwirtſckaftliche Erzeugniſſe (Stroh, Heu und dergl.),
Wachholderbeeren, Weichkäſe, Hartkäſe, Bettfedern, roh vder gewaſchen.
Bearbeitete oder unbearbeitete Haare. Schwämme, roh und
verarbei=
bet. Korallem bearbeitzet. Elfenbein, Perlmutter und Schildpatt roh,
Schildpattarbeiten daraus, Arheiten aus Horn und Bein, belichtete
kine=
watographiſche Filme. Muſikinſtrumente, Streichinſtrumente,
Blasin=
ſtrumente, Zupfinſtrumente. Hüte aus Haar, Wolle, Filz, Fertige
Stum=
pen. Hiite aus Stroh. Asbeſtarbeiten.
Liſte C. Verzeichnis derjenigen Waren, deren Einfuhr im
Tranſit über Träeſt in Frage kommt.
Gaffee, Tee. Gewürze (gelvöhnliche Ware), getrocknetes Obſt für
Eßzwecke, getrocknetes Obſt für Induſtriezwecke, Reis, Rohtabak,
Kabao=
bohnen.
Liſte D. Verzeichnis derjewigen Waren, deren Einfuhr aus
Deutſchland bon Italien gewünſcht wird.
Ungebrauchte Maſchinen, Zelluloſe, Holzſchliff, Thomasſchlacke,
künſt=
licher Dünger, Zeitungspapier.
Auslieferung Deutſcher an franzöſiſche
Kriegs=
gerichte.
Köln, 30. Aug. (Grz.) Nach einer Mitteilung der Köln.
Ztg. ſind in letzter Zeit verſchiedene Deutſche an franzöſiſche
Kriegsgerichte durch die deutſche
Regierungausgelie=
fert worden. Das Kölner Bkatt weiſt darauf hin, daß dieſe
Auslieferungen auf Grund der Beſtimmungen des Artikels 4 des
Rheinlandabkommens erfolgt ſind, welche Deutſchland
verpflich=
ten, deutſche Staatsangehörige auszuliefern, die ſich eines
Ver=
gehens gegen Perſonen der Verbandsmächte ſchuldig gemacht
haben. Die Köln. Ztg. weiſt darauf hin, daß dieſe
Beſtimmun=
gen zu den Rechtsanſchauungen aller ziviliſierten Staaten in
ſchroffem Gegenſatz ſtehen, die einhellig den Standpunkt vertreten,
es könne keinem Lande zugemutet werden, ſeine eigenen
Ange=
hörigen dem heimiſchen Richter zu entziehen und einer anderen
Regierung auszuliefern. Die neue deutſche Reichsberfaſſung habe
ſelbſtverſtändlich ſich dieſe allgemeine europäiſche
Rechtsanſchau=
ung zu eigen gemacht. Sie bleibe aber wirkungslos gegenüber
den Beſtimmungen des Friedensvertrages. Das Blatt wirft die
Frage auf, ob die deutſche Regierung nicht beabſichtige, gegen
dieſes Auslieferungsverlangen Stellung zu nehmen, das
beſon=
ders von franzöſiſcher Seite erfolgt.
Polniſche Wirtſchaft.
m. Berlin, 31. Aug. Ein Reichsdeutſcher, der ſeinen
Sommerurlaub dazu benutzte, ſeine alte deutſche Heimat
Birn=
baum — jetzt Miedzychod — zu beſuchen, ſchildert ſeine
Erfah=
rungen, die er dort gemacht hat, folgendermaßent
Mit einem Grenzpaſſierſchein verſehen, kam ich vom Kreis
Friedberg aus, der nunmehr Grenzkreis geworden iſt, nach
un=
beſchwerlicher Kontrolle auf der Chauſſee Drieſen-Birnbaum
in das neue Polenreich hinein. Das früher preußiſche Oertchen
Eulenberg trägt jetzt den polnſchen Namen Sowejgorza und
ent=
hält den polmiſchen Grenzwachtdienſt. Das einſtige Schulhaus iſt
als polniſches Zollhaus eingerichtet. Man ſieht noch die alten
Schulbänke, Landkarten und ſonſtigen Schuleinrichtungen, die
davon Zeugnis ablegen, wie der ordnungsliebenden preußiſchen
Regierung darunn zu tun war, auch in dieſen kleinſten
Gemein=
den regelmäßigen Unterricht zu erteilen. Die Kinder dieſes
Ortes entbehren nun ſchon ſeit zwei Jahren jedes
Schulunter=
richts. Die Polen tun nichts in dieſer Richtung. Die
Einwoh=
ner, durchweg Deutſche, klagen über die Armut, die über ſie
ge=
kommen iſt, über die Unmöglichkeit, Lebensmittel,
Kleidungs=
ſtücke uſw. bevanzuſchaffen. Die Chauſſee nach Birnbaum, ſonſt
ſtark belebt, war menſchenleer. Ein paar Holzfuhrleute, die ich
traf, klagten mir ihr Leid. Sie verdienten bei weitem nicht ſo
viel, um ſich ernähren zu können. Die Pferde müſſen abgetrieben
und neue können nicht gekauft werden, dem ſie koſten das Stück
150—200 000 Mark. Birnbaum, das deutſche Birnbaum, hat
natürlich auch lauter polniſche Straßennamen und polniſche
Fir=
menſchilder erhalten. Auch hier ſind viele Deutſche ſchon
abge=
wandert, ebenſo in den umliegenden, dem Charakter nach
durch=
aus deutſchen Ortſchaften. Das trifft auch für Arbeiter zu,
ob=
wohl der Stundenlohn jetzt ſtaatlich auf 48 Mark feſtgeſetzt iſt
Wer irgend kann, will ſich eben der polniſchen Herrſchaft un
jeden Preis entziehen, und wenn ihnen auch die polniſche
Re=
gierung die Hälfte ihres Vermögens einbehält, ſie gehen doch
von dannen. In der Birnbaumer Schule iſt Polniſch
Haupt=
unterrichtsſprache. Die Lehrer ſind zumeiſt abgewandert. Den
Unterricht verſehen beherzte deutſche Frauen, ſo gut es ihnen
möglich iſt. In der erſten Auguſthälfte koſteten in Birnbaum.
ein Pfund Brot 160 Mark, ein Zentner Kartoffeln 1000 Mark, ein
Zentner Roggen 3000 Mark, ein Pfund Mehl 45 Mark, ein Pfuns
Schweinefleiſch 150 Mark, ein Pfund Wurſt 170 Mark, ein Pfuns
Butter 270 Mark, ein Pfund Zucker 45 Mark, ein Paar Damen
ſchuhe 5000 Mark, ein Meter Bluſenſtoff 700 Mark, ein
gewöhm=
liches Damenhemd 1000 Mark, ein Herrenanzug 8—20 000 Marx
eine Schere zu ſchleifen 50 Mark, eine Poſtkarte 12 Mark, ein
Brief 20 Mark.
Für ein Zweizentnerſchwein werden 26000 Mark bezahlt.
Für eine deutſche Papiermark erhielt ich in allen polniſchen
Ge=
ſchäften 25 polniſche Mark. Die Deutſchen, die noch auf ihre
Scholle geblieben ſind, haben die Hoffnung nicht aufgegeben,
daß das traurige Los, das ſie getroffen hat, ſich noch einma
wieder ändern wird.”
Die traurige Lage der franzöſiſchen Wiſſenſchaft,
Sd. Paris, 30. Aug. Wiederholt haben die franzöſi
ſchen Zeitungen darauf aufmerkſam gemacht, daß nicht nu.
die Gelehrten in Frankreich ſelbſt mit ſchweren Sorgen zu
kämp=
fen haben, daß es vielmehr auch an Geld fehle, um die Inſtitute
Laboxatorien und Bibliotheken zu erhalten. Demnächſt ſoll vor
Par”, jent der Umbau des College de France genehmigt werder
Um die Allgemeinheit für dieſe Frage zu intereſſieren,
veröffenz=
licht der Petit Pariſien ein Interview mit dem derzeitigen
Ver=
walter des College de France, dem Hellemiſten Maurice
Croiſe=
in welchem dieſer die traurige Lage der Wiſſenſchaß
ſchildert. Kein Geld, kein wiſſenſchaftliches Perſonal, keine ge
nügenden Räumlichkeiten. Trotzdem werde weiter gearbeitet,
aber es ſtehe ernſt. Frankreich könne kei e Gelehrten und kein
Schüler mehr aus dem Auslande berufen. Es ſei unmöglick
ihnen Einblick in die jetzigen Zuſtände zu gewähren. Gewi
habe man das intellektuelle Preſtige, aber eine ſolche materiell
Bedrängnis, wie ſie ſich zurzeit offenbare, könne man fremde
Augen nicht zeigen.
Der griechiſch=türhiſche Krieg.
Konſtantinopel 30. Aug. (Wolff.) Amtlicher Berich
Die letzten Nachrichten beſtätigen die griechiſche Schlappo
Die Griechen beginnen Eskiſchehir zu räumen. In ihrer Ver
zweiflung haben ſie die Stadt angezündet.
ONB. Paris, 30. Aug. Nach den neueſten Nachrichte
kann kein Zweiſel darüber beſtehen, daß die Griechen ſchwer
Rückſchläge erlitten haben. Der rechte Griechenflügel iſt bi
in die kleinaſiatiſche Salzwüſte zurückgeworfen worden. Ma
ſcheint ſich in griechiſchen Kreiſen auch keinerlei Illuſionen üben
ſein Schickſal hinzugeben. Die klimatiſchen Verhältniſſe den
Salzwüſte ſind die denkbar ungünſtigſten. Am Tage herrſck
Gluthitze, in der Nacht Eiſeskälte. Quellen und Flüſſe gibt e
nicht. Der rechte Flügel der Türken rückt über Sediiz vor un
zwingt die Griechen, Eskiſchehir aufzugeben und ſich weftärt
zurückzu ziehen. Das türkiſche Kommuniqus teilt mit, daß in der
Salztriiſte zwei griechiſche Diviſionen vernichtet wurden, Rüch
wärtige Verbindungen der Griechen ſollen ernſtlich bedroht ſeir,l.
* Kleine politifche Nachrichten. Durch eine Verordnung des
Reich=
präſidenten iſt der Ausnahmezuſtand in Mitteldeutſch
land, ſoweit er noch beſteht, mit Wirkung vom 1. September aufg
hoben. — Der Generalſekretär des Völkerbundes lud die deutſche
Regierung ein, an der Kouferens über die Neutraliſierung ur=
Entfeſtigung der Aalandsinſeln teilzunehmen. Eine gleiche Eiu
ladung iſt auch an Dänemark, Eſtland, Finnland, Frankreich, Großbr/
tannien, Italien, Lettland, Polen und Schweden gerichtet. Wie ve
lautet, hat die deutſihe Regierung die Einladung angenommen. On
und Zeit der Konferenz ſtehen noch nicht endgültig feſt. — Der Neu
York Herald meldet aus Waſhington, daß ſchon Beſprechugen zwiſchet
den Vereinigten Staaten und den Alliierten über die Zurücke
ziehung der amerikaniſchen Truppen vom Rhein
ſtattgefunden haben. — Da die ſpaniſche Regierung in der Frage der
Aufenthalts des Exkaiſers Karl in ihrem Lande bishe
noch keine Entſcheidung getroffen hat, hat der Bundesrat der Schwe
beſchloſſen, Kaiſer Karl die am 31. Auguſt ablcffeude Aufenthaltsfri
proviſoriſch zu verlängern, bis die Antwort der ſpaniſchen Regierum
auf das Geſuch des Kaiſers eingetroffen iſt. Gleichzeitig hat der Bun
desrat die ſpaniſche Regierung gebeten, die Entſcheidung in der Ang/
legenheit nach Möglichkeit zu beſchleunigen. — Am Dienstag vormittal
wurde im Häager Friedenspalaſt der internationale Völker
rechtskongreß eröffnet. Vertreter faſt aller Narionen waren er
ſchienen, die von dem Prinzgemahl und Verkretern der niederländiſchef
Regierung begrüißt wurden. Die deutſche Delegation war unter de
Führung von Geheimrat Neumann=Kiel und Geheiurpat Felix Meyer
Berlin erſchienen. Es fanden wiſſenſchaftliche Erörterungen ſtatt, in?
beſondere über das internationale Arbeitsrecht.
G
V g
G
Aus zwei Generationen.
Familiengeſchichtlicher Streifzug von Karl=Georg Lang.
Mit dem kürzlich derſtorbenen Generalleutnant Heinrich
von Hofmann iſt ein beſonders ſympathiſcher Menſch
dahin=
gegangen. Ein unverwüſtlicher, trockener Humor begleitete ihn
auf ſeiner durch hervorragende militäriſche Tüchtigkeit
begrün=
deten, vom Glück begünſtigten Laufbahn. Bezeichnend könnte
man ein aus Ernſt und Komik gemiſchtes Erlebnis des jungen,
flotten, auch auf der Rennbahn erfolgreichen Offiziers nennen:
Bei einer Uebung hatte die Kavallerie ſchwimmend über einen
Fluß zu ſetzen; v. H. befand ſich im Boote des Generals, der
ſtehend den Uebergang beobachtete. Plötzlich bemerkte v. H., daß
ſeitwärts ein Mann, anſcheinend von einem Hufſchlag getroffen,
die Beſinnung verlor und verſank. Das ſehen und mit einem
Hechtſatz ins Waſſer ſpringen, um den Mann herauszuziehen,
war eins. Der Abſprung gab indes dem Boot einen ſo ſtarken
Stoß, daß der nichts ahnende hohe Vorgeſetzte aus dem
Gleich=
gewicht kam und ſeinerſeits über Bord ging. Das unfreiwillige
Bad trug er aber ſeinem Leutnant nicht nach, ſondern gab ihn
für die entſchloſſene und geglückte Tat zur Rettungsmedaille ein.
Auch den Chinafeldzug hatte v. H. mitgemacht; er befand
ſich auf der Rückkehr von einer Urlaubsreiſe nach Oſtaſien in
Schanghai, als die Unruhen ausbrachen. Sofort ſtellte er ſich
zur Verfügung und erhielt den Auftrag, auſtraliſche Ponies für
das Expeditionskorps zu beſchaffen, das er dann nach Peking
begleitete. Für ſeine Kunſt, mit Menſchen umzugehen, ſpricht
die vergleichsweiſe lange Zeit, die er als perſönlicher Adjutant
des Prinzen Friedrich Leopold (Sohn) Dienſt tat, wie die
Tat=
ſache, daß er ſeine Diviſion in feſter Diſziplin aus dem Kriege
zurückbrachte und davor bewahrte, ein Inſtrument politiſierender
Offiziere zu werden. Durch ein im Kriege vernachläſſigtes
Herz=
leiden hat nun der erſt 58jährige Mann den Tod gefunden; als
Heſſe (in Darmſtadt) geboren, hat er auf heimatlichem Boden, in
Nauheim, den Kreislauf vollendet.
Die Mutter des Generalleutants war eine Schweſter des
1911 verſtorbenen Archäologen Reinhard Kekule, der ſeit
1889 Profeſſor an der Univerſität Berlin und Direktor der
Sammlung antiker Skulpturen war. Unter ſeiner feingeiſtigen
künſtleriſchen Leitung wurde das Pergamonmuſeum
ein=
gerichtet (1901) mit dem herrlichen Altarfries und anderen
Schätzen, die wir den Entdeckungen Humanns und ſeinen
Aus=
grabungen mit Conze verdanken.
Ein entfernter Vetter des Archäologen war der Bonner
Chemiker Auguſt K. (7. 1836), bekannt durch die Entdeckung
der Vierwertigkeit des Kohlenſtoffs und ſeine Arbeiten über das
Benzol und deſſen aromatiſche Verbindungen. Beide Männer
waren in Darmſtadt geboren, doch ſtammt die Familie
ur=
ſprünglich aus Böhmen. Forſchungen des in Berlin lebenden
Sohnes von Auguſt K., des Genealogen Stephan K.,
verfolg=
ten den Namen bis um 1600 zurück, wieſen ihn aber auch ſchon
um 1400 nach; dabei ergab ſich ein Anſpruch auf den Adelstitel
von Stradonitz, den die Genannten annahmen und den
heute alle Glieder der Familie tragen.
Ein Bruder Heinrich von Hofmanns iſt Ludwig
v. H. (geb. 1861 in Darmſtadt). Er zeigte früh eine ausgeprägte
zeichneriſche Begabung, durfte die Kunſt zum Beruf erwählen
und hat nach Vollendung ſeiner Studien in Deutſchland,
Frank=
reich und Italien eine Zeitlang neben anderen den Ton für die
Entwickelung der deutſchen Malerei angegeben. Seine Gemälde
zeigen meiſt den Reiz des ſchönen ſchlanken Körpers in freier
Landſchaft, bei der das Waſſer mit ſeinen Reflexen ſelten fehlt.
Die dekorative Note ſeiner Linienführung hat auch das
Kunſt=
gewerbe beeinflußt. L. v. H. teilte ſeine Zeit vor dem Kriege
zwiſchen Italien (Capri, Florenz) und deutſchen Städten, wie
Berlin, Weimar und Dresden, woo er heute noch tätig iſt.
Nebenbei bemerkt, wurde 9 Jahre vor Ludwig Hofmann
(den Adel erhielt ſein Vater erſt 1882) in Darmſtadt ein
Lud=
wig Hoffmann geboren, der den Berlinern kein Fremder iſt;
wurde er doch 1896 ihr Stadtbaurat, dem ſie viele prächtige
An=
lagen und Gebäude verdanken. An einem ſolchen haben die
bei=
den Namensvettern auch zuſammengewirkt: L. v. Hofmann
ſchmückte den Saal im neuen Standesamt, das L. Hoffmann
baute, mit einem fröhlichen Kinderfries.
Heinrich und Ludwig v. H. entſtammen einer Darmſtädter
Juriſtenfamilie. Ihr Vater, Karl von Hofmann, war
Be=
amter im heſſiſchen Staatsdienſt, kam 1866 als Geſandter nach
Berlin und nahm tätigen Anteil an der Durchführung des
Reichsgedankens. Von 1872—76 führte er als Präſident des
heſſiſchen Staatsminiſteriums eine tiefgreifende Reform des
Großherzogtums durch; 1876 wurde er Präſident des
Reichs=
kanzleramts, 1880 Staatsſekretär in Elſaß=Lothringen. Nach
ſeiner Entlaſſung (1887) fand er ein neues Feld der Tätigkeit
in der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft (F 1910). Karl von
Hof=
mann und Reinhard Kekule von Stradonitz waren Vettern; ihre
Mütter waren Schweſtern aus der Darmſtädter Familie
Vol=
hard, der auch der Chemiker Jakob V. angehörte (F 1910 in
Halle).
Als Maler hat ſich auch ein Bruder Karl von Hofmanns,
Heinrich Hofmann einen Namen geſchaffen. Nach ſeinen
Studien in Darmſtadt und an verſchiedenen anderen Kunſt=
ſtätten Europas ging er 1862 nach Dresden, wo er 1870 Profeſſe/
an der Akademie wurde (5 1911). Seine Motive entnahm H. S.
der Poeſie und Sage, vor allem aber der bibliſchen Geſchichter
ſeine Chriſtusbilder ſind bekannt und beſonders in Amerika feh
beliebt.
Jakob Volhard, der eben erwähnte, hat uns die Biographit
ſeines Lehrers Juſtus von Liebig hinterlaſſen; als ſtatt
liches zweibändiges Werk iſt ſie 1909, ein Jahr vor des Ver
faſſers Tode, bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig erſchienen. Eir
Ahnentafel der heſſiſchen Vorfahren J. v. Liebigs brachte 2
Prgetorius in den Familiengeſchichtlichen Blättern XII, 2: 1919
(Degener, Leipzig). J. v. L. war ein Darmſtädter Kind; ſeirn
Bedeutung auf dem Gebiete der Chemie, und hier beſonder
wieder auf dem der Agrikultur= und Nahrungschemie, iſt
be=
kannt genug, um mehr als dieſes Hinweiſes zu bedürfen. Liebig!
älteſter Sohn, Georg, ſtudierte Medizin und wurde Badearzt i
Reichenhall (F 1903); ſeinen Unterſuchungen und Einrichtunge
verdankt Reichenhall den Ruf als Weltbad, den es dieſen Son
mer übrigens im 75jährigen Jubiläum feiert. Der andere Sohz
Hermann (f 1894), ſetzte als Landwirt die Ergebniſſe der
väter=
lichen Forſchung in die Praxis um. Enkel J. v. Liebigs mi
ſeinem Namen leben heute in München, Berlin und Gießen.
Von Liebigs Töchtern erfreut ſich noch in bewundernswertel
Friſche Johanna, die Witwe des Leipziger Chirurgen Kan
Thierſch, des Daſeins. Die Familie Thierſch ſtammt u. V
aus dem Sächſiſch=Thüringiſchen. Der Philologe Friedrich Tl.
(7 1860) verpflanzte einen Zweig nach München. Sein jüngſter
Sohn war der Münchener Maler Ludwig Th., der, wie
Hein=
rich Hofmann, durch ſeine Bilder geſchichtlichen und religiöſen
Inhalts berühmt geworden iſt. Ludwig Thierſchs älterer
Bru=
der Heinrich war Theologe (Frvingianer); ſein Sohn iſt der
Münchener Architekt Friedrich Ritter v. Th. (geb. 1852), der
Brücken in Mainz und Mannheim, viele Häuſer in München
ge=
baut, das Rathaus in Lindau renoviert, mit Bildhauern zu=
ſammen manch ſchönes Denkmal im Südweſten Deutſchlands
ge=
ſchaffen und für den neuen, farbenfrohen Juſtizpalaft in
Mür=
chen (nahe dem Bahnhof und dem alten Gebäude) 1897 den
per=
ſönlichen Adel erhielt.
Ein dritter Bruder Ludwig Thierſchs, Karl
Thierſch=
wirkte als Profeſſor der Chirurgie in Erlangen und Leipzis
(F 1895). Sein Name iſt jedem Mediziner von der „
Thierſch=
ſchen Hauttransplantation” geläufig. Er war, wie oben erwähn),
Schwiegerſohn J. v. Liebigs, und man wurde letzthin an ihr
erinnert, da ſich ſein Sohn (Medizinalrat Dr. Juſtus Thierſch,
Dresden, Gellertſtr. 4) durch die Preſſe an die Oeffentlichkeit ge
wandt hat, um Beiträge zur Biographie ſeines Vaters zu er
Nummer 241.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. September 1921.
Seite 3.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. September.
* Ernannt wurde die Schulamtsanwärterin Margarete Fleck aus
zrmningen zur Lehrerin an der höheren Bürgerſchule zu Vilbel unter
hslaſſung in der Kategorie der Volksſchullehrerinnen.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde die Lehrerin an der Volksſchule
. Gonſenheim im Kreiſe Mainz Anna Harrach auf ihr Nachſuchen
uter Anerkennung ihrer dem Staate geleiſteten Dienſte.
n. Schöffengericht I. Gerade in heutiger Zeit bedarf es zur
erſprieß=
ien Jugenderziehung gemeinſamen Wirkens von Schule und Familie,
zu auch die Aufrechterhaltung der Lehrerautorität ſeitens der Eltern
GHört. Um ſo bedauerlicher erſcheinen daher Konflikte beider Faktoren
nceinander, zumal, wenn ſie ſich im Beiſein der Kinder abſpielen. Zu
mem ſolchen war es in der Städtiſchen Ballonplatzſchule gekommen, und
hatte ſich deshalb eine allzu temperamentvolle Mutter R. wegen
usfriedensbruchs, öffentlicher Beleidigung im Amt und Tätlichkeit zu
esantworten. Sie war damals angeblich krank und wollte, daß ihr
zenge vom Unterricht befreit werde. Als es abgeſchlagen wurde, erſchien
im Schulzimmer, artete ungebührlich in Worten gegen den Lehrer
us und ſchlug ihm ſogar den Zwicker vom Geſicht. Sie hatte bereits
rher mit einem anderen Lehrer einen ähnlichen Auftritt gehabt. Den
etigen ſah das Gericht in Anbetracht ihres Geſundheitszuſtandes und
damit verbundenen Erregbarkeit milde an, und ſie wurde zu 80 Mk.
heldſtrafe evtl. 8 Tagem Gefängnis verurteilt.
— Landestheater. Die Mieter werden nochmals ausdrüicklich darauf
ſit gewieſen, daß ſie auf Grund ihrer Miete Anſpruch auf die
The=
ierzeitſchrift und den Theaterzettel ihrer
Mietvorſtel=
unegen laben. Während die Theaterzeitſchrift ihnen halbmonatlich durch
ii Poſt zugeſtellt wird, erhalten ſie den Theaterzettel jedesmal abends
eirn Vorzeigen der Mietkarten vom Türſchließer.
Der Vorverkauf, für die erſten Vorſtellungen der neuen
Spiel=
et beginnt am Donnerstag, den 1. September, vormittags 10 Uhr, und
var weuden von dieſem Tage ab Karten für „Frau ohne
Schat=
en” und „Aüda” ausgegeben. Vom Montag, 5. September, ab erfolgt
ie Ausgabe von Karten für die „Tosca”=Aufführung am 9. September
w die „Zwangseinquartierung” am 10. September. Von Donnerstag,
Sett., an ſind Karten für die Aufführung der „Meiſterſinger
un Nürnberg” am Sonntag, den 11. September, erhältlich.
Es wind für die Theaterbeſucher von Intereſſe ſein, zu wiſſen, daß
Tunnel=Wirtſchaft des Landestheaters mit Hilfe eines
F wrchbruchs jetzt auch von anßen zugänglich gemacht wurde. Namentlich
ejenigen, die Angehörige nach Schluß des Theaters erwarten, wird
Eizſe Neuerung willkommen ſein. Der Eingang zum Tunnel befindet
d auf der Weſtſeite des Hauſes und iſt als ſolcher kenntlich gemacht.
Der Ververkauf für die beiden erſten
Vor=
ellungeidder Spielzeit beginnt heute Donnerstag, den 1. September,
u. 10 Uhr, ad wird an den folgenden Tagen fortgeſetzt. Die
Auf=
ihrung von Richard Strauß” „Frau ohne Schatten” am
Sonn=
ſig, den 4. September, beginnt um 6 Uhr und fällt der Miete A zu,
wäh=
no die „Aida”=Aufführung am Dienstag, den 6. September, um 7 Uhr
egrnnend, für die Sondermiete 18 beſtimmt iſt. Die Beſetzung der
hiau ohne Schatten”, die unter der Leitung von Generolmuſikdirektor
aling in der von Wolfgang Haſniſch beſorgten Inſzenierung ſteht,
im den Hauptrollen die des vorigen Jahres. Den Kaiſer ſingt Peter
or ſſon, die Kaiſerin Fanny Cleve, den Färber Johannes Biſchoff, die
äibersfrau Johanna Heſſe, die Amme Anna Jacobs. Iik der „Aida‟
nas diesmal Johanna Heſſe die Titzelrolle, Peter Jonſſon iſt wie früher
hedames, in de übrigen Hauptpartiem ſtehen Frau Jacobs ſowie die
axen Heuſer, Kuhn und Schlembach. Die Miete D erhält als erſte
ufführung am Freitag, den 9. September, die neueinſtudierte „Tosca”
m Pucciny, und mit den „Meiſterſingern von Nürnberg”, wird am
orntag, den 11. September, die Folge der E=Miete begonnen.
— Jubiläum. Am 1. September kann die hieſige
Muſikbildungs=
ſtalt, die Prof. Phil. Schmittſche Akademie für Tonkunſt,
f ihr 70jähriges Jubiläum zurüchſchauen. Ein großer Teil
v muſikausübenden Kreiſe Darmſtadts verdankt dieſem Inſtitut, dem
ietzen und größten im Heſſen, ſeine muſikaliſche Erziehung, und ſo
rſtze dieſe Feier allgemeiner Teilnahme begegnen. — Gegründet im
üre 1851 durch Profeſſor Phil. C. Schmitt, nahm die Anſtalt von
ür= zu Jahr an Ausdehnung und Schülerzahl zu. 1870 bezog ſie ein
ueies Heim, an deſſen Stelle 1906 das heutige Gebäude trat. Von den
irezeitigen Direktoren Wilhelm Schmitt und Willy Hutter begehr
inxer gleichzeitig mit dem 70. Jubiläum den 25. Gedächtnistag
mer Wirkſambeit an der Anſtalt. Ihm unterſteht auch die
geſchäft=
w Leitung, und ſeit 1911 der aus Dilettanten beſtehende
Inſtrumental=
mrm, deſſen Konzerte in den letzten Jahren allgemeinen Beifall fan=
Die Akademie iſt ein voll ausgebautes Muſikinſtitut; neben den
kriſchen Fächern (Klavier, Streich= und Blasinſtrumente) wird auch
r theoretiſchen, äſthetiſchen und geſchichtlichen Gebieten eifrige Auf=
Ai ſamkeit gewidmet. Die Vorträge von Profeſſor Dr. Fritz Volbach
früheren Jahren fanden in neuerer Zeit ihre Fortſetzung durch Prof.
Tnold Mendelsſohn und Joſ. M. H. Loſſen, denen ſich die
literatur=
bckichtlichen Vorleſungen des Indendanzrats De. Max Wauer
an=
velern. Die Anſtalt iſt ein reines Privatunternehmen und ſteht unter
en Schutz und Protektorat der Fürſtir. Marie zu Erbach=Schönberg,
rgeſſin von Battenberg. Möge dem Inſtitut, das in dem
Bildungs=
rſar und in der Muſikpflege unſerer Stadt, einen bedeutſomen Platz
nrmmt, auch weiterhm ein glücklicher Fortbeſtand beſchieden ſein und
ſy künſtleriſcher Ruf wachſen und ſich mehren. — Die eigentliche Feier
Seiden Jubiläen findet nicht am 1., ſondern am 9. September in
Einerem Kreiſe ſtatt, an welchem Tage auch die Gattin des Begründers,
ar Prof. Schmitt, ihren 70. Geburtstag begeht.
Arbeitsjubiläum. Heute, den 1. September, ſind es 25 Jahre, daß
Eberhard Schaffner, wohnhaft Riedlingerſtraße 33, bei dem
enbahn=Werkſtättenamt 2 beſchäftigt iſt.
Friedensvertragsausftellung. Bei dem Bericht über die
Ausſtel=
g „Deutſchland und der Friedensvertrag” iſt eir Druckfehler
unter=
fzt. Den Einführungsvortrag hielt nicht Herr Dr. Hankel aus
ilhauſen, ſondern Herr Dr. Seitz=Stuttgart, nach einer
vorher=
euden Führung des Herrn Strippelmann=Darmſtadt durch die
Aus=
elunigsſäle. — Heuite nachmittag hat die Führungen durch die
Aus=
ſilung Fräulein Welſch in liebenswürdiger Weiſe übernommen.
* Das Hilfswerk deutſcher Staynesverwandten und Freunde in
einteika zugunſtem der notleidenden Bevölkerung Deutſchlands hat durch
2; Zentralkomitee für Linderuung der Not in Deutſchland und Deutſch=
”erreich (Central Relief Committee) ſchon viel Elend gelindert und
ungezählte Herzen zu Dank verpflichtet. Neuerdings ſind in Darmſtadt
durch Vermittelung des Deutſchen Roten Kreuzes als amerikaniſche
Lie=
besſpenden 70 Kiſten kondenſierte Milch durch den Alice=Frauenverein
verteilt worden.
* Flugtechniſcher Verein Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Der
dies=
fährige Rhön=Segelflug hat am 25. Auguſt ſein Ende erreicht.
Die Veranſtaltung war teilweiſe von gutem Wetter begünſtigt, ſo daß
reger Flugbetrieb herrſchte. Aus allen Teilen Deutſchlands ſind die
Konſtrukteure und Erfinder mit ihren ſelbſt angefertigten Flugzeugen
erſchienen. Es waren zahlreiche gut ausgeführte Konſtruktionen und
ganz neue Ideen zu ſehen. Die Erfolge des vorigen Jahres wurden
bedeutend überboten, ja es iſt ſogar gelungen, vollſtändige Kreiſe zu
fliegen. Gewaltige Fortſchritte ſind auf dem Gebiete des Segelfluges,
des ſogenannten motorloſen Fluges, erzielt worden. Leider mußte aber
auch unſer Kamerad Leuſch für die große Sache ſein junges
hoff=
nungsvolles Leben laſſen. Am 14. Auguſt d. J. ſtüirzte er mit dem
Flugzeug der Weltenſegler tödlich ab. Die Urſache des traurigen
Un=
falls konnte noch nicht genau ermittelt werden. Die vollſtändige Löſung
wird wohl noch einige Zeit in Anſpruch nehwen und es werden auch
noch manche Opfer gebracht werden müſſen.
* Chriſtlicher Verein junger Männer. Einweihungsfeier
einer Stätte für Jungmännerarbeit in unſerer
Stadt. In den Räumen der Inf.=Kaſerne, Alexanderſtraße 22, im
Hofe links, Ergeſchoß, hat der Verein, der in 33jähriger Pionierarbeit,
das älteſte Jungmännerwerk in unſerer Stadt treibt, behagliche Näume
eingerichtet, in denen er unſeren heranwachſenden jungen Männern für
das innere und äußere Leben das Beſte bieten will. Eine Pflanzſtätte
geſunder und froher Jugendarbeit, ein gemütliches, freundliches Heim,
eine Stätte, wo alles Gute und Edle gepflegt und wo die Jugend den
hohen Idealen des Chriſtentums entgegengeführt wird. In allerlei
Weiſe konnte der Verein in dem 33 Jahren zum Wohle unſerer Jugend
wirken, und wenn auch der Weltkrieg ſichtend in die Reihen eingriff
und das Schiff durch allerlei Stürme hindurchſteuern mußte, ſo hat doch
unentwegte Treue zum Werk und vor allem die Liebe zur Jugend zum
Durchhalten Kraft gegeben. Dieſer neue Abſchnitt in dem Jungmänner
werk in unſerer Stadt ſoll ein weiterer Markſtein der tätigen Liebe ſein.
Die Räumo, die am 4. September ihrer Beſtimmung übergeben und
abends 7½ Uhr eingeweiht werden ſollen, ſind an jedem Wochenabend
von 8—10 Uhr und Sonntags nachmittags von 3 Uhr bis abends 10 Uhr
geöffnet und iſt der Zutritt frei für jedermann, der die Jugendſache
kennen lernen will. Gaben zur Förderung des Werkes werden bei den
bekannten Vorſtandsmitgliedern entgegengenommen. Wer hat ein Herz
für die Not unſeres jungen Volkes?
— Die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger‟
Eliſabethen=
ſtraße 52, eröffnet am Freitag, den 2. September 1921 abends, neue
Kurſe in Stenographie und Maſchinenſchreiben, unter Leitung ſtaatlich
geprüfter Lehrer. (Näh. ſ. Anz.)
Freitag, den 2. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 95, 94
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot,
Für Kinder: (Karten weiß); Marke Nr. 68, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Zrſatzbrotmarken für ſtillende Mütter:
Für den 1. Bezirk: Donnerstag, den 1. September
Haushaltungsmehl: Bis 15. September auf die=
Lebensmittel=
marken „Friedberg” blau und weiß, je 800 gr
Baushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ½ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken „Gießen”
und „Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holz verkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate ½,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh=,
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt, Materialverwaltung im Hinterhau3
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Saalbau=Konzert. Auf das heute abend ſtattfindende Sonder=
Konzert im Saalbau, veranſtaltet von Herrn Reſtaurateur
Schil=
ling, unter Leitung des Herrn Direktor Mickley, ſei nochmals
hin=
gewieſen; es iſt noch zu berichten, daß das Konzert bei ungünſtiger
Wit=
terung im großen Saale ſtattfindet.
Die Milchverſorgung der Stadt Darmſtadt.
** Durch die ungeheuere Sommerhitze und den dadurch
hervor=
gerufenen Futtermangel, ſowie durch die enorme Steigerung der
Futter=
mittelpreiſe der letzten Tage ſteht die Milchverſorgung unſerer Stadt
vor einer Kataſtrophe. Auch die Hoffnungen, die man auf die Freigabe
der Milchwirtſchaft geſetzt hatte, haben ſich leider nicht erfüllt. Die
Milihberſorgung aus den großen Abmelkwirtſchaften iſt von 80 Prozent
auf 20 Prozent geſunken. Alle Verſuche der hieſigen Milchverteilungs=
Genoſſenſchaft, eine Beſſerung insbeſondere in der Verſorgung der Stadt
mit Kindermilch berbeizuführen, ſind geſcheitert. Es wind behauptet,
daß die Milchwirtſchaft ein unrentables Feld ſei. Um dieſe allgemeine
Milchnot zu beheben, ſind ſchon zahlreiche Städte des Reichs mit gutem
Erfolge dazu übergegangen, ein Erſatz= und Hilfsmittel einzuführen, umd
erzeugte vorzügliche Vollwilch durch ein beſonderes
Trocknungsverfah=
ren als Mi’chpulver Verwendung findet. Dieſes Milchpulver wird
ſo=
dann von der Molkerei zu einer einwandfreien Naturmilch hergeſtellt
und in aufgelöſtem Zuſtande durch die Milchverteilungs=Genoſſenſchaft
vertrieben. Zur BeſichEigung dieſes neuen Milchbereitungsverfahrens
hatde die Darmſtädter Micherwertungs=Genoſſenſchaft die Vorſtände
des Städtiſchen Kinderheims des Fleonoren=Kinderheims, des
Städti=
ſchen Krankenheims u. a., ſevie die Vertreter der Stodt und der Preſſe
nach der Städtiſchen Molkerei am Dornheimer Weg eingeladen, und
zahlreich waren die Intereſſenten dieſer Einladung gefolgt. — Herr
Stumpf, Vorſitzenker der Milchberwertungs=Genoſſenſchaft, begrüßte
die Erſchienenen in herzlichen Worten und gab Aufſchluß über die
un=
geheueren Schwierigkeiten in der Friſchmilchwerſorgung unſerer
Bevöl=
kerung, insbeſondere für die Kinder unter 4 Jahren. Eine Herabſetzung
des Bezugsquantums ſei nur noch eine Frage der Zeit. Mit dem Krauſe=
Soſtem hoffe man eine einwandfreie und nahrhafte Naturmilch liefern
zu können. In der Städtiſchen Molkerei, zwoſelbſt die Apparate zur
Milckherſtellung aufgeſtellt ſind, wurde hierauf unter Leitung des He=
Molkereiinſpektors Mai das neue Milchbereitungsverfahren vorsefilzt
und in lehrreichem Vortrag erläutert. Das Krauſe=Vollmilchpulver wird
nach patentiertem Verfahren durch Vevdunſtungsprozeß bei niedriger
Temberatur hergeſtellt und enthält alle Beſtandteile einer vorzüglichen
Milch, insbeſondere die Eiweißſtoffe, Enzyme und Ferwente. Es iſt in
koitem Waſſer reſtlos lösbar. Der Nährwert beträgt bei 1 Kilogramm
5148 große Kalorien. Die daraus erzeugte Vollmilch kann als
Trink=
wilch und für Koch= und Backzwecke ſowie als Sauermilch und Sahne
Vervendung finden. Ein Kilo Vollmilchpulver ergibt 8—9 Liter
vor=
trefflich ſchmeckende Trinkmilch. Das gezeigte Milchbereitungsverfahren
ergab bei Verwendung von 10 Kilo Milchpulver und 80 Litern Waſſer
eine reinſchmeckende und fettreiche Vollmilch von viel beſſerer Qualitär
als die ſeitherige Verteilungswilch; das wurde durch herumgereichte
Koſtproben bon allen Teilnehmern einſtimmig beſtätigt. Die
Gebrauchs=
dauer des Vollmilchpulders beträgt bis zu zwei Monaten, die
Haltbar=
keit der zubereiteten Vollmilch 3—4 Tage. Später ſoll das
Vollmilch=
pulber, wie bereits in anderen Städten des Landes und in Frankfurt,
auch in Darmſtadt im freien Handel zum Verkauf gelangen. Der
Ver=
kaufspreis bei den Milchverteilern beträgt zurzeit für das Liter Krauſe=
Vollmilch 6 Mark.
Beſchleunigung der Durchführung des
Reichs=
verſorgungsgeſetzes.
Um den berechtigten Klagen der Kriegsbeſchädigten über zu
lang=
ſames Fortſchreiten der Durchführung des
Reichsverſor=
gungsgeſetzes abzuhelfen, hat das Reichsarbeisminiſterium ſich
entſchloſſen, die Umanerkennung der Beſchädigten nicht mehr von den
Hauptverſorgungsämtern, ſondern von den Verſorgungsämtern
vorneh=
men zu laſſen. Während bisher die Verſorgungsämter nur bei der
Vor=
bereitung der erſtmaligen Neufeſtſtellung der nach früheren Militär=
Verſorgungsgeſetzen berechneten Beſchädigtenrenten mitwirken konnten,
die Feſtſtellung ſelber aber den Hauptverſorgungsämtern vorbehalten
war, ſoll dieſe Arbeit in Zukunft grundſätzlich von den
Verſorgungs=
ämtern ſelbſtändig ausgeführt werden.
Das bisher geüibte Verfahren war notwendig geweſen, weil in
An=
betracht der grundlegenden Neuerungen des Reichsverſorgungsgeſetzes
eine einigerwaßen Einheitliche Durchführung bei der Handhabung des
Geſetzes durch über 300 Verſorgungsämter nicht geſvährleiſtet ſchien.
Nachdem aber die Kenntnis des Geſetzes im Laufe eines Jahres
Allge=
meingut aller Verſorgungsbehörden gewonden iſt, erſcheint die
erforder=
liche Einheitlichkeit in ausreichendem Maße gewährleiſtet, auch wenn
Sie Verſorgungsämter ſelbſtändig die Entſcheidungen auf Grund des
Reichsverſorgungsgeſetzes zu treffen haben. Das bisher geübte
Ver=
fahren hatte den Nachteil, daß bei den Hauptverſorgungsämtern
zahl=
reiche, von den Verſorgungsämtern vorbereitete Verſorgungsackten
ein=
gingen, die das Hauptverſorgungsamt mit ſeinen Arbeitskräften nicht
erledigen konnte, d. h. die Arbeit der Hauptverſorgungsämter konnte
wit der der nachgeordneten Verſorgungsbehörden nicht Schritt halten.
Auch mußten bei dem früheren Verfahren ſtets mehrere Dienſtſtellen an
dem gleichen Verſorgungsfall nacheinander arbeiten.
Durch den Fortfall der Tätigkeit des Hauptverſorgungsamtes wird
alſo zweifellos eine große Beſchleunigung in der Durchführung der
Beſchädigtenverſorgung nach dem Reichsverſorgungsgeſetz erreicht
wer=
den. Die bei den Hauptverſorgungsämtern freiwerdenden Arbeitskräfte
ſollen einerſeits der Beſchleunigung der Umanerkennung der
Hinterblie=
benen, die nach wie vor bei den Hauptverſorgungsämtern erfolgt, zugute
kommen, andererſeits ſollen ſie zum Teil den Verforgungsämtern zur
Verfügung geſtellt werden.
Der Fortgang der Umanerkennung wird ſeitens des
Reöchsarbeits=
miniſteriums überwacht werden, um da, wo zu langſam gearbeitet wird,
Abhilfe ſchaffen zu können.
Wenn alle an der Bearbeitung der Verſorgung beteiligten Stellen
berſtändnisvoll Hand in Hand arbeiten, iſt von der Neuerung eine
weſentliche Beſchleunigung mit Sicherheit zu erwarten.
+ Arheilgen, 31. Aug. Der hieſige ebangeliſche
Frauenverein plant, eine Fahrt zu den Wormſer Lutherſtätten zu
veranſtalten. Bei genügender Teilnahme iſt beabſſchtigt, am Sonntag, den
18. September, ſich mit anderem Frauendereinen zu treffen und am
Lutherdencmal eine Feier zu veranſtalten und die übrigen
Sehenswür=
digkeiten zu beſichtigen. — Um auch der hieſigen Emohnerſchaft
bil=
liges Fleiſch zugänglich zu machen, hat eine Darmſtädter Metzgerei
hier in der Bahnhofſtraße eine Niederlage errichtet.
Aten, die er 1922, zum hundertſten Geburtstag des Chirurgen,
aeusgeben möchte. Zwei Töchter Karl Thierſchs ſind mit
Ber=
her Gelehrten, dem Theologen Adolf von Harnack und dem
Eſtoriker Hans Delbrück, verheiratet; ſein Sohn (ſ. o.) hat eine
Echter Karl v. Hofmanns zur Frau.
J. v. Liebigs älteſte Tochter, Agnes, hatte den Münchener
iloſophen und Aeſthetiker Moriz Carriere geheiratet.
ſtammte aus einer Hugenottenfamilie, die ſich mit anderen
1700 im mittleren Lahntal auf ſpäter heſſiſchem Gebiet an=
Aelte und bald mit heſſiſchen Familien verſchwägerte. Moriz
Wrriere (7 1895; Geſammelte Werke, Brockhaus, 1886—93) hat
en nicht unerheblichen Einfluß auf das Geiſtesleben ſeiner
Eit und damit auf die Grundlagen unſeres heutigen gehabt.
Art vor dem Kriege ſind ſeine Lebenserinnerungen erſchienen,
N leider mit dem Jahre 1847 abbrechen (herausgegeben von
Wilb. Diehl, Darmſtadt 1914, Verlag des Hiſtor. Vereins für das
Noßh. Heſſen). Neulich ging ſein Name durch die Preſſe, da
Henrici in Berlin die Autographenſammlung verſteigert
Mrde, zu der Liebigs und ſein eigener ausgedehnter Brief=
Mchſel mit allen Größen ihrer Zeit den Grundſtock gelegt hatte.
Roriz C. hatte das Schickſal, ſeine Gattin, ſein Töchterchen und
Auen Sohn Juſtus zu überleben; dieſer war Zoologe in
Straß=
beg (7 1893) und mit einer Tochter Karl von Hofmanns ver=
Dratet.
Am Ausgangspunkt unſerer Betrachtung angelangt, ſehen
e wie ein paar heſſiſche, insbefondere Darmſtädter Familien,
Anftler und Gelehrte hervorgebracht haben, die wahrhaft be=
Mchtend auf die deutſche Kultur des 19. und 20. Jahrhunderts
Phirkten und feſte Bande von Darmſtadt nach anderen gei=
Wen Brennpunkten Deutſchlands, wie München, Dresden,
Ver=
zogen; dabei wäre es nicht ſchwer, noch manch andere heſſiſche
Mmen, für die das gleiche gilt, zu nennen, als Beiſpiel weiter
No feſter Verflechtung mit deutſchen Familien in allen Teilen
W Vaterlandes.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Die Gezeichneten” Oper in 3 Akten von Franz
Ehreker. Neueinſtudierung in der Frankfurter Oper am
AAugtſt 1921.
Die Spielzeit 1921/22 der Frankfurter Oper begann mit
ſiut bemerkenswerten, künſtleriſch hochfliegenden Auftakt.
Ziekers Oper „Die Gezeichneten” die 1918 an dieſer Bühne
Wfgeführt wurde, ging in prachtvoller Neueinſtudierung in
Szene. Dem Werk, dem ein ſchon als geſprochenes Drama
über=
aus wirkſames Buch — der ziemlich verwickelte Inhalt iſt nicht
in wenigen Zeilen darſtellbar — zugrunde liegt, brachte das
aus=
verkaufte Haus wiederum begeiſterte Aufnahme entgegen. Die
von ungeheuerem Impuls getragene Muſik des
Dichterkompo=
niſten packt ſo unmittelbar, daß man noch lange unter ihrem
faſzinierenden Banne ſteht. Nur einige der blendendſten
Höhe=
punkte herausgreifend, erwähne ich das zügellos dahinſtürmende
Motiv des Grafen Tamare bei deſſen Auftritt im erſten Akt, das
ſehnſuchtsvoll dahinſchwebende Liebesthema der Carlotta, den
zu einem ungeheueren Enſemble ſich weitenden ſchwärmeriſchen
Geſang der liebesbangen Künſtlerin „O welche Nacht”, den
furchtbaren Schluß, jenes unmittelbare Abbrechen der Muſik, die
Totenſtille, durch die die faſt zuſammenhangloſen Worte des
wahnſinnig gewordenen Alviano wie düſtere Blutstropfen ſickern,
das herrlich glühende Zwiſchenſpiel in der Verwandlung des
dritten Aktes. Doch genug davon, ich komme ſonſt ins
Schwär=
men von all dem tief Eindrucksvollen, das dieſes feſſelnde
Kunſt=
werk uns in reichſtem Ueberſchwang eines heißpochenden
Künſtlerherzens verſchwenderiſch ſchenkt.
Die Beſetzung war in den Hauptrollen noch dieſelbe wie bei
der Uraufführung (der ich übrigens nicht beiwohnte, ſo daß dieſe
Zeilen unter dem friſchen Eindruck des erſtmaligen Hörens
ent=
ſtehen). Robert vom Scheidt ſang und ſpielte den
leben=
genießenden Tamare mit faſt zügelloſer Leidenſchaft.
Wunder=
voll geſtaltete Otto Fanger den armen, gequälten Buckligen
mit dem ſchönheitsdürſtenden Herzen, den unglückſeligen Alviano
Salviago; ſein Spiel in der packenden Schlußſzene erſchütterte
bis ins tiefſte Herz. Das keuſche Weib, welches unter den
ſinn=
betörenden Wirkungen der Sommernacht zur raſenden Mänade
wird, Carlotta Nardi, gab Elſe Gentner=Fiſcher
Ge=
legenheit, die Vorzüge ihrer ebenſo reifen Geſangs= wie
Dar=
ſtellungskunſt zu zeigen. Die klangvolle, ſinnlich=berückende
Par=
titur erweckte Dr. Ludwig Rottenberg zu feurigſtem, heiß
durchglutetem. Leben. Die „Spielleitung” Joſef Gareis ſchuf
prächtige Szenenbilder, ſo daß eine einheitliche, künſtleriſch voll=
W. W. Gg.
endete Aufführung zuſtande kam.
C.K. Die Steinholzmauer der Saalburg. Die
alten Germanen hatten gegen die andringenden römiſchen
Legionen gewaltige Befeſtigungen angelegt, ſogen.
Ring=
wälle, die hauptſächlich als Fliehburgen dienten, in die ſich die
Anſiedler bei der Annäherung des Feindes zurückzogen. Die
eigentümliche Konſtruktion dieſer Mauern, die aus Stein mit
Holzeinlagen hergeſtellt waren, hat den Gelehrten trotz der
aus=
führlichen Beſchreibung in Cäſars „Galliſchem Krieg” ſchon viel
Kopfzerbrechen gemacht, und bisher war eine völlige Aufklärung
des Geheimniſſes dieſer altgermaniſchen Befeſtigungen noch nicht
geglückt. Wie C. Bluemlein in der Umſchau berichtet, iſt dieſe
Frage nunmehr durch den Bautechniker H. Jakobi neu unterfucht
worden. Den Anlaß dazu boten die Ausgrabungen an der
Innenſeite der Umfaſſungsmauer des Saalburgkaſtells.
Man konnte feſtſtellen, daß die maſſive Steinmauer des jüngſten
Kaſtellbaues auf einer früheren Mauer ruhte, die Schlitze zeigte,
welche abgedeckt waren. Ueber dieſen Schlitzen erſchien eine
zweite gedeckte Schlitzreihe, und ſchkießlich auch noch eine dritte.
Weitere Grabungen zeigten, daß der etwa 80 Zentimeter ſtarken
Mauer in einem Abſtand von 1,60 bis 1,90 Meter nach außen hin
eine zweite Mauer parallel lief, die korreſpondierende Schlitze
zeigte. In dieſen Schlitzlöchern waren einſt horizontale Balken
von 20 bis 30 Zentimeter Breite und 40 bis 45 Zentimeter Höhe
gelagert, durch die die beiden Futtermauern verankert wurden.
Der Raum zwiſchen ihnen war mit Geſtein, Lehm u. a.
aus=
gefüllt. Die Holzſteinmauer der Saalburg ähnelt alſo durchaus
den „galliſchen Mauern” die Cäſar genau beſchrieben hat; ſie
ſtellte eine Verankerung von Feſtungsmauern durch
Balken=
einlagen dar, wie ſie auch ſonſt im Altertum bekannt ſind und
ſich ebenſo bei der germaniſchen Ringwallanlage vom Altkönig im
Taunus finden. Sorgfältige Berechnungen haben ergeben, daß
die Umfaſſungsmauer der Saalburg eine Höhe von 3,20 bis 3,50
Meter ohne die Bruſtwehr hatte. Die Brüſtung, die die Mauer
nach oben mit einem Belag von Rundholz oder Balken abſchloß
und den eigentlichen Wehrgang bildete, war etwa 2 Meter hoch
und hatte fenſterartige Oeffnungen; ſie trug zugleich das nach
dem Lagerinnern abfallende Dach. Gewaltige Materialmengen
ſind von den alten Germanen bei der Errichtung dieſer Mauer
verwendet worden. Nach den neueſten Berechnungen waren dazu
nötig: 17000 laufende Meter ſchwere Balken von 1200
Kubik=
zentimeter, wobei das Material für das Flechtwerk an der
Bruſt=
wehr noch nicht mitgerechnet iſt, 2600 Kubikmeter Steine ohne den
Schotter, ſowie 4700 Kubikmeter Füllung. Da die gewaltigen
Mengen Holz gefällt, behauen, herbeigeſchafft und verbunden,
da die Steine gebrochen und angefahren werden mußten, ſo
er=
gibt dies eine ſehr bedeutende Arbeitsleiſtung, die hier von den
Germanen ausgeführt wurde.
Geite
Darmſtätter Tagblatt, Donnerstag, deu 1. September 1921.
Griesheim, 31. Aug. Unſere diesjährige Kirchweihe hat,
vom ſchönſten Wetter begünſtigt, geſtern früh ihren Abſchluß gefunden.
Es war wieder einmal eine Kirchweihe faſt wie in der Vorkriegszeit,
nur daß alles natürlich viel teurer war. Die Wirte machten gute
Ge=
ſchäfte und dürften auf ihre Rechnung gekommen ſein. Die farbigen
Beſatzungstruppen, welche das Feſt als Gäſte mitmachten, ſtörten unſere
„Nationalfeier” nicht. Die Befürchtungen, daß es zu Zwiſchenfällen
kommen könnte, waren grundlos. — Im ſogen. Eickwäldchen, in der
Nähe des Waſſerwerks, wurde eine etwa 60 Jahre alte Frau
be=
wußtlos aufgefunden. Dieſelbe war dergewaltigt worden und
wurde mittelſt Krankenauto3 in das Philippshoſpital gebracht, woher ſie
anſcheinend gekommen war.
frd. Groß=Gerau, 31. Aug. Der Diebſtahl von Obſt an den
Kreisſtraßen hat einen derartigen Umfang aungenonrmen, daß ſelbſt der
verſtärkte Feldſchutz nicht mehr in der Lage iſt, den Spitzbuben
ent=
gegenzutreten. Infolgedeſſen hat das Kreisamt angcordnet, daß die
Obſtverſteigerungen ſobald als möglich vorgenommen werden.
wd. Groß=Gerau, 31. Aug. Reviſion der Bäckereien. Auf
Anvrdnung des Kreisautes Groß=Geran finden zur Zeit durch einen
Freisreviſor und Vertreter der Geſverkſchaften in alſen Eemeinden des
Kreiſes Groß=Geran Reviſionen bei den Bäckern in bezug auf Gewicht
und Qualität des Markenbrotes ſtatt. Bei Anſtänden erfolgt ſofortige
Beſchlagnahme des Brotes.
Kl. Büttelborn, 31. Aug. Unter ſehr großer Beieiligung ſtattete
am Sonntag unſer „Turnverein 1888” ſeinem Bruderverein, dem
„Turnverein Wallerſtädten” einen Beſuch ab. Punkt 1 Uhr
marſchierte der Verein unter Begleitung der hieſigen Muſikkapelle ab
Vereinslokal über Berkach nach Wallerſtädten. Am Ortseingang von den
Turnerinnen und Turnern Wallerſtädtens mit Jubel begrüßt, wurde
unſer Verein unter Sang und Klang ins „Gaſthaus zum Löwen” geleitet.
Nach einer kleinen Erfriſchung ging es um 3 Uhr nach dem Turn= und
Sportplatz an der Geinsheimer Chauſſee. Unter den Klängen der
Vüt=
telbouner Muſikkapelle wurde hier Großartiges in turneriſcher Arbeit
geleiſtet, ſowohl von den Turnerinnen als auch von den Turnern. Nach
dem Turnakt fand noch ein gemütliches Beiſammenſein im „Gaſthaus
zum Löwen” ſtatt, wobei der erſte Vorſitzende des „Turnvereins 1888"
Turner Fornoff, den Turnerinnen und Turnern ſowie dem Schüler= und
Schüilerinnenabteilungen für die guten Leiſtungen in Dankbarkeit
ge=
dachte. Ganz beſenders dankte er dem Turnverein Wallerſtädten für die
ſchön verlebten Stunden in ſeinem Kreife, die allen Teilnehmern uoch
lange in Erinnerung bleiben werden, ferner den Turnwvarten Sturm=
Wallerſtädten, Dautenheimer=Büttelborn, Frl. Döring=Büttelborn für
die gute Arbeit, die ſie bis jetzt für die eble deutſche Turnſache geleiſtet
haben. Mit dem Wunſche auf ein ferneres Blüchen und Gedeihen der
deutſchen Turnerſchaf” zur geiſtigen und körperlichen Erziehung unſerer
Jugend ſchloß er mit einem kräftigen „Gut Heil” die ſchüne Feier. Um
7½ Uhr wurde unter Sang und Klang der Heimſeg angetreten. Der
Preſſeausſchuß unſeres „1888er Turnvereins” Haun—Knodt—Klink dankr
noch insbeſondere den Gaſtgebern Wallerſkädten für die gute
Gaſtfreund=
ſchaft, die ihnent am Sonntag zuteil wurde.
kpd. Kelſterbach, 31. Aug. Typhus. Hier und im benachwbarten
Schuanheim ſind eine ganze Anzahl von Typhuserkranktngen
vorgekom=
men. Dieſelben betreffen nur Jugendliche und werden auf das
Main=
waſſer zurückgeführt.
D. Groß=Umſtadt, 30. Aug. Sicherem Vernehmen uach wird in
Kürze der langjährige Ver nlrer des hieſigen Arreſihauſes, der allſeitig
geachtete Herr Joſeph Rolmann, in den verdienten Ruheſtand
treten. Wie verlautet, w rd mit ſeinem Scheiben aus dieſer Stelle aus
Sparſamkeitsrückſichten dieſer Poſten hinfort nur als halbbezahite Stelle
gelten und zu deren Neubeſetzung ein ehrbarer Handierker (
Heimaxbei=
ter) auserſehen werden. — Aus langjährigem Gemeindedienſt wird
des=
gleichen in Kürze der Verſalter des Städt. Schlachthofes, Herr Hch.
Hollerbach, ſich in den verdienten Ruyeſtand begeben. Auch hier
ſoll ſeitens der Gemeinde aus Sparſaukeitsrückſichten der Aufſeherdienſt
im Städt. hlgehthof von einem anderen Gemeindebeamten mitverſehen
werden.
Offenbach, 31. Aug. Wohuungsluxusſteuer. Die von der
bieſigen Stadtverordnstenverſammlung beſchloſſene Mietluxusſteuer tritt
demnächſt in Kraft. Iſt die Zahl der Wehnräume um mehr als eins
größer als die Perſonenzaßl des die Wohnung beſitzenden Hausſtandes,
ſo wirb eine Aufnandſteuer erhoben. E3 werden erhoben 4 Prozent bei
dabei als eine halbe Perſon gezählt. Es werden erhoben 4 Prozent bei
cinam Mietwverte bis zu 1000 Mark, 6 Prozent bis zu 2000 Mark, 8
Pro=
ent bei 2/0 Mark, 10 Prozent bei 4000 Mark, 15 Prozent bei 5000
Mark, 20 Prozeut bei 6000 Mark, 30 Prözent Eei 7000 Mark und mehr.
Cine Entſprechende Steuererklärung iſt bis zum 5. September bs. J3.
abzugeben. — Im Heuſenſtammer Wald entſtand am Saustag faſt
gleichzeitig an vier Stellen Feuer. Der Schaden iſt beträchtlich, doch
wurde durch Ortseinwohner dem Umſichgreifen des Feuers Einhalt
ge=
boten. Man vermutet, daß der Prand durch Funkenflug ausgekommen
iſt, vbwohl auc Brandſtiftung vorliegen könnte.
— Gurß=Bieberqu, 29. Aug. Der Baſler Miſſions=
Ver=
ein für die Provinz Starkenbuug gedenkt am Sonntag, den
4. September, hier ſein Jahzesfeſt zu halten. Der Feſtgottesdienſt
beginnt mittags 3 Uhr. Es iſt in Reinheim guter Anſchluß an die Züge
von Darmſtadt und aus dem Mümlingtal. Dem Feſtgottesdienſt geht
voraus ein Morgengottesdienſt (½10 Uhr) und ein Kindergottesdienſt
(1 Uhr), und ihm folgt ein Familienabend im Saale von Schönberger
8 Uhr). Feſtredner werden ſein die Miſſionare Müller aus China,
Rottmann von der Goldküſte, Ittmann aus Kamerun. — Sind
wir auch ein unterdrücktes Volk, ſo iſt doch unſer Geiſt nicht gebunden,
und der ſollte noch mit größerer Kraft und Freudigkeit als zuvor am
Werk bleiben. Möchte eine zahlreiche Feſtgemeinde hören, was die
deutſche Miſſion als Bannerträgerin des Evangeliums in Heidenlanden
geleiſtet hat!
vä. Mainz 31. Aug. Vom franzöſiſchen Kriegsgericht.
Die 23jährige Arbeiterin Maria Langermatzer wau vor einigen Monaten
von einem franzöſiſchen Kriegsgericht wegen Beteiligung au einem mit
mehreren frarzöſiſchen Soldaten in Planig verübten Diebſtahl von
Autoreiſen in Abweſenheit zu vier Jahren Zyangsarbeit und 500 Fr.
Geldſtrafe berurteilt wvorden. Die Soldaten wurden inzwiſchen durch
einen Amneſticerlaß begnadigt. Die Verurteilte ſtellte ſich der
Militär=
ſtaatsanwaltſchaft freiwillig und wurde auf Antrag ihres Verteidigers,
des Rechtsanwalts Neumann=Mainz, auf freien Fuß belaſſen. Mit
Rückſicht auf die Begnadigung der Haupttäter und die freiwillige
Geſtel=
lung hob das Kriegsgericht das Contumaciam=Urteil auf und erkannte
auf eine Geldſtrafe bon 200 Franken.
Worms, 31. Aug. Militäriſcher Unfug. Zu den Klagen
der ländlichen Bevölkerung im beſetten Gebiet über ein Uebermaß an
Behinderungen und Schädigungen durch Schießübungen der
Beſatzungs=
armee kommt ein weiterer Fall im ſüdlichen Rheinheſſen, wo jeweils
12 Tage lang in zwei Perioden Scharfſchießübungen mit Gevehren,
Maſchinengewehren und Geſchützen ſtattfiuden. Als Schießplatz iſt das
Gelände von nicht zueniger als ſioben Gemeinden im Kreiſe Worms
aus=
geſucht worden. Die Schießübungen finden täglich von 5 bis 12 Uhr
vormittags, außer Donnerstag und Sonntag, ſtatt. Betroffen ſind die
Orte Herrnsheim, Leiſelheim, Pfedbersheim, Kriegsheim, Mörſtadt,
Abenheim und Nieder=Flörsheim, die das Geläude umſchließen. In
einer Bekanntmachung wird bemerkt, daß die Orte ſelbft nichtt in der
Gefahrzone liegen. Eigentlich verwunderlich! Derartige militäriſch
notſwendige Schießübungen auf ſwillkürlichem Gelände läßt den Glauben
vermuten, daß die frühere deutſche Militärverwaltung nicht genügend
Schießplätze unterhalten hat, um den franzöſiſchen Militarismus zu
befriedigen. Die Uebungen erfolgen vom 13.—24. September und vom
1.—12. Oktober.
Worms, 31. Aug. Streik in der Firma Zuckerfabrik
Rheingau A.=G. Aus einem unglaublichen Grunde iſt geſtern früh
die Arbeiterſchaft der Firna Zuckerfabrik Rheingau A.=G. in Streik
ge=
treten. Ein Arbeiter der Firma hat der Gewerkſchaft gegenüber ſeine
Zahlungsunfähigkeit erklärt. Daraufhin iſt die Arbeiterſchaft an die
Direktion des Werkes mit der Aufforderung herangetreten, den
betreffen=
den Arbeiter wuegen Nichtbezahlung ſeines Gewerkſchaftsbeitrages zu
eut=
laſſen. Die Direktion hat es abgelehnt, dieſem Anſuchen zu entſprechen
mit der Begründung, daß die Angelegenheiten der Gewerkſchaft von
die=
ſer ſelbſt durchgefochten werden müßten, und daß die Firma ſich in
Diffe=
renzen zwiſchen den Gewerkſchaften und den Arbeitern nicht einmiſchen
könne. Daraufhin iſt die Arbeiterſchaft ſofort in Streik getreten. Die
Firma betrachtet dieſes terroriſtiſche Vorgehen als Vertragsbruch und
hat den die Arbeit beharrglich verwveigernden Arbeitern mit ſofortiger
Wirkung gekündigt.
Gießen, 31. Aug. Von der Landesuniverſität. Prof.
Dr. Auguſt Skalweit, der kürzlich an Stelle des verſtorbenen
Pro=
feſſors Wygodzinski zum ordentlichen Profeſſor der Staatswiſſenſchaften
an der Landwirtzſchaftlichen Hochſchule zu Bom=Poppelsdorf berufen
vurde, iſt laut Hochſchulkorr. zugleich zum Honorarprofeſſor in der
hiloſophiſchen Fakultät der Univerſität Bonn ernannt worden. Dr.
Stabſveit (geboren zu Hannover), früher Pribvatoozent in Verlin, der
ſeit 1913 in Gießen als Nachfolger Magnus Biermers lehrt, ſcheidet am
1. Oktober aus dem Verbande der Landesuniverſitäk aus. — Das
Wirt=
ſchaftskartell Gießen hat vom Bauernbund und vom
Reform=
buud der Gutshöfe ausreichende Belieferung mit Kartoffeln zu den im
Herbſte üblichen Preiſen für ſeine Mitglioder (auch Firmen für ihre
Angeſtellten) zugeſagt bekommen. Die Mitglieder, die auf
Kartoffel=
belieferung reilmen, ſollen ihren Winterbedarf bis 10. September
ſchrift=
lich auf dem Kartellburequ, Hofmennſtraße 8, anmelden. Die
Beliefe=
rung erfolgt ins Haus.
Friedberg, 31. Aug. Die Jungfrau geht nach Berlin.
lachdem der Staat, die Stadtverwaltung Friedberg und der dortige
geſchichtsverein ſich vergebliche Mühe gegeben hatten, die bort Gch= der
Kaßerſtraße und Schirmgaſſe befindliche Sandſteinfigur, die Jungfrau
genannt, zu erhalten, iſt dieſe Figur nun für 45 000 Mark in den Beſitz
des Kaiſer Friedrich=Mufeums in Berlin übergegangen.
Ruppertsburg, 31. Aug. Jubiläum. Am Freitag feierte unfer
Oetsgeiſtlicher, Pfarrer Fritſch, ſein 25jähriges Jubiläum als
Geiſt=
licher unſerer Gemeinde. Abends um 9 Uhr beivegte ſich ein
Lampion=
zug vom Schulhauſe nach dem Pfarrhaus. Voran ging der
Kirchenvor=
ſtand und Gemeinderat, damn folgte der Poſaunenchor, der Krieger= und
Geſangverein und die Schüiler. Vor dem Pfarrhauſe ſpielte dann der
Poſaunenchor einige Choräle und der Geſangverei ſaug paſſende
Chöre. Dann wurden einige Anſprachen gehalten und paſſende Geſchenke
überreicht. Hoch erfreut dankte der Jubilar und auf ſeinen Wunſch
wurde im Saale des Herrn Schlörb eine kleine Nachfeier abgehalten,
wo=
bei ſvieder ber Poſaunenchor und der Geſongberein mitwvirkten.
Oberſchmitten, 31. Aug. Der gemeinſamen
Waſſerlei=
tung der Orte Rainrod, Ulfa und Oberſchmitten iſt eine neue Quelle
zugeleitet worden und demnächſt ſoll noch eine weitere Quelle zugeführt
werden, ſo daß dann die drei Orte auch in den trockenſten Sommern mit
genügend Waſſer verſehen ſein dürften.
Der Reichsverband deutſcher Büro= und Behörden=
Angeſtellter (Sitz Eſſen), Bezirk Mainz
ſchreibt uns: Die Fackyruppe Finanzdienſtangeſtellte des R. D.B.A. trak
am 21. Auguſt in Fraukfurt a. M. zu tvichtigen Beratungen zuſammen.
Zahlreiche Vertreter aus Oberheſſen, Rheinheſſen und Starkenburg
fan=
den ſich, um geſchloſſen und mit aller Entſchiedenheit gegen die
beab=
ſichtigte Sehmälerung der den heſſiſchen Finanzdienſtangeſtellten vor der
Verreichlickung der einzelſigatlichen Verwaltungen zugeſtandenen.
Prü=
fungs= und Angeſtellten=Bedingungen und alten Reihte zu prokeſtieren.
Nicht genug, daß wrai ihnen hurc eine vorgenowmene zwangsweiſe
Einreihung in die unterſten Shrfen des Reichstarifs eine ihren
Leiſtun=
gen und Fähigkeiten nach durckl us ungenügende Bezahlung gewährte,
verſucht na nun auch noch. iheen die alten, durch die
Uebertritts=
urkunde zugeſicherten Rechte zu entziehen. Die jahrelang im Dienſte
befindlichen, durch die Praxis geſchulten Gehilfen kommen überhaupt
nicht zur Prüfung und Anſtellung, wenn man, wie es bisher der Fall
ſuar, nuu planmäßige Beamte ber Grupden 4 und 5 zuläßt. Gegen
dieſe Benachteiligung faßten die Vertreter einſtimmig nach
vorausge=
gaugener eingehendſter Beratung folgende Entſchließung:
„Die Facbgrußpe der Augeſtellten bei den Fiuanzämtern und
Bezirks=
kaſſen des Volksſdagtes Heſſen im Reichsverband Deutzſcheu Bureau= und
Behörden=Angeſtellter (Sitz Eſſen) faſtte mach eingehender Beratung in
ihrer Verſammlung am 21. Auguſt 1921 zu Frankfurt a. M. folgende
Enzſchließung: Die den beſſiſchen Finanzdienſraigeſtellten vor der
Ueber=
nahme der einzelſtaatlichen Finanzerſvaltungen auf das Reich
zuge=
ſtandenen alten Rechte, nach einer gewiſſen Dienftzeit und bei Erreichung
eines geitiſſen Lebensalters ohne Prifung dekretmäßig zur Anſtellung
zu gelangen, drohen durch die Reich=serimmungenr beſeitigt zu werden,
vbſvohl durch Uebertrittsurkunde die bisher erwvorbenen Rechte
gewähr=
leiſtet worden ſind. Nach den neueſten Beſkimmungen werden nur
Ve=
amte für die Sekretär= und Oberfekretä==Laufbahn zur Prüfung
zuge=
laſſen; von einer Anerkeiung der Eigenazt und der berechtigten
For=
d=rungen der beſſiſchen Gehilfen bezüglich der Zulafſung zur Prüfung
und Anſtellung als Beamter iſt nicht der leiſeſte Verſuch zu erblicken.
Es können Gemnach die Gehilfen erſt in weit vorgericktem Alter in
Gruppe 4 zur Anſtellung gelangen und dann erſt zur Prüfung zugelaſſen
wverden. Gegen dieſe Benachteiligung eines Berufsſtandes, mit deſſen
Mitarbeit in Heſſen jahrelang eine muſtergültige Finamzoerſvalrung
geführt iſt, m ſſen die Angeſtellten ganz entſchieden Einſoruch erhoben;
ſie müſſen Front dagegen machen, daß man ihre wohlerwouhenen Rechte
hintan zu ſtellen verſucht. Die Angeſtellten erwarten beſtimmi, daß
Prüfungsbeſtimmungen füir dieſen Berufsſtand unter vyliſter Wahrung
uifd Anerkennung der geſicherten Rechte erlaſſen iverden und daß durch
Schaffung entſprechender Uebergangsvorſchriften den im Dienſt befind
lichen ſtändigen Gehilfen die Zulaſſung zur Prüfung nach den alten
heſſiſchen Prüfungs=Vorfchriften vom 17. Juli 1907 ermöglicht wird.
Sie erſuarten ferner, daß die erforderlichen planmäßigen Srellen im
Vergleich zur Kahl der beſſiſchen Gehilfenſtellen geſchaffen ſverden und
dieſe ausſchließlich den Angeſtellten vorbehalten bleiben. Vom
Landes=
finanzamt Darmſtadt erhoffen die Angeſtellten vollſt Unterſpützung und
gehen. An der Bekenntnisſchule dürften nur Lehrer wirken, die auf de-
Boden ihres Bekenntniſſes ſtüinden. Die Privatſchulen feien eine wer
volle Ergänzung des öffentlichen Schulweſens, die in manchen Gegende=,
die einzige Möglichkeit karholiſcher Schulerziehung böten. Dieſe Schuls,
müßten ausreichende Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln erhalten,
Schließlich wird allen katholiſchen Vereinen und Organiſationen der
As=
ſchluß an die katholiſche Schulorganiſation empfohlen.
Die Entſchließung über die allgemeinen Kulturfroge
die ſich gegen alle Ansbüichſe des Kulturlebens, namentlich aber di
Kinos wendet, begrüßt aufs wärmſte die Beſtrebungen, den Schundfil.
durch einwandfreie, küinſtleriſch hochſtehende Filme zu verdrängen.
Reichsbund der Kriegsbeſchädigten.
— Die Ganleitung Hefſen=Naſſau des
Reichs=
bundes der Kriegsbeſchädigten teilt uns mit: Am 2
Auguſt fand in Frankfurt a. M. „Im ſteinernen Haus”,
Braubax=
ſtraße, eine Verſammlung der im Reichsbund der Kriegsbeſchädx
ten organiſierten lungenkranken Kriegsbeſchädigten ſtau
die ſich mit den für die Lungenkranken zurzeit gegebenen Heilungsmä.
lichkeitem und ſozialen Einrichtungen befaßte. Es wurde feſtgeſtellt, daß
die zurzeit beſtehenden Lungenheilſtätten in ihren Einrichtungen
unz=
länglich und in ihrer Anzahl zu gering ſind. Es wurde demzufolge da
unverzügliche Eingreifen der Reichsregierung zur Beſſerung dieſer j.
haltbaren Verhältniſſe gefordert.
Ein beſonderes Kapitel der Tagesordnung bildete das Deutſche Kr) in Dabos (Schwveiz). Es wurden hierbei beſondere
i=
tereſſante Details feſtgeſteilt. Das Kriegerkurhaus Davos erfordert zu
Aufrechterhaltung für das Jahr 1921 einen Zuſchuß von 8½ Million=n
Mark. Die Höhe dieſer Summe wird verſtändlich, wenn man beden
daß die Unterhaltung eines Einzelzimmers in dieſem Kurhaus auf zus
76 600 Mark zu ſtehen kommk. Nun iſt aber das Kriegerkurhaus Dab
zurzeit mit etwa ¼ Nichtdeutſchen belegt, ovorunter ſich auch ehemali.
Krieger der Entente befinden. Der Reichsbund ſteht auf dem
Stan=
punkt, daß allen kriegsberwundeten Kameraden aller Länder die be
möglichſte Verpflegung und Kur gewährt werden muß. Jedoch müſſ
die für eine Heilſtärte im neutralen Ausland von Seitem Deutſchlan
aufgebrachten Gelder nur für deutſche Kriegsbeſchädigte derwandt
weſ=
dem, während die Unkoſten für die Verpflegung Kriesbeſchädigter ander
Länder von den Getreffenden VLändern ſelbſt zu erſtatten ſind. Weiß E
deutſche Regierung hiervon tatſächlich nichts?
Die Verſamnlung verlangt, falls an dieſem Zuſtand michts zu ände
iſt, daß die Regierung in der Heimat und zwar im bayeriſchen Wa/
und im Schwarzwald Heilſtätten ſchafft. Die für das Deutſche Kriegen
kurhaus in Davos begonnene Sammlung muß für die in Deutſchlan
zu errichtendem Kriegerheimſtättein angewandt wverden. Hiermit würſ
auch dem Verein Deutſch=Davos E. V. zu München und ſeinem Bege
ren auf Werbe= und Sammlungserlaubnis entſprochen wverden könne),
Dieſer Verein führt harte Kämpſe mit dem weſentlichen Ziel, im der
ſchen Hochgebirge ein Deutſch=Davos zu errichten. Wenn die Verhä
niſſe in Schweiz=Davos nicht den Wünſchen der deutſchen Lungenkrank,
entſprechend geändert werden können, da n muß die Regierung Stellu=
und richten die Aufforderung an die Reichsregierung, unverzüiglich hie
zu entſprechend Stellung zu nehmen.
Reichsregierung in Berlin nachdrücklichſt für ihren Berufsſtand und ihre
Wünſche einzutreten und ihnen zu dem zu verhelfen, was ihnen bei der
lkebernahme der beſſiſchen Finanzverwaltung auf das Reich zugeſichert
wwurbe
Dieſe Entſchließung ſpurde dem Reichsminiſterium der Finanzen in
Berlin, dem Präfidenten des beſſiſchen Volksſtaates und dem
Landes=
finanzamt in Darmſtadt übermittelt.
Die iveiteren Beratungen galten den beborſtehenden
Angeſtellten=
ratsſvahlen bei der Reichsfinansverwaltung, insbeſondere auch den
Maßnahmen gegen die Teuerung, der Lebensmittelbeſchaffung, der
Bil=
dung eines erweiterten Fachgruppenausſchufſes und allgeminen imeren
Organiſationsangelegenheiten. In allen Punkten trat vollſte
Einmütig=
keit und geſchloſſenes Zuſammenarbeiten zutage, ſodaß die längere, vom
Bezirksvorſitzenden Stadrverordneten Zink=Mainz trefflich geleitete
Tagung als wohlgelungen zur Hebung des Berufsſtandes der heſſiſchen
Finanzdienſtangeſtellten bezeichnet werden kann.
Vom deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaftsweſen.
— In den Tagen von 15. bis 18. September bs. Js. hält
Reichsderband der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, Berl
die weitaus größte laudwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsorganiſavion b
Deutſchland, ſeine Hauptverſammlung in Lübeck ab. 2
der äußerordentlichen Bebeutung des landwirtſchaftlichen Genoſſe
ſchaftsweſens in Deutſiclaud dürfte es aus dieſem Anlaß angebra
ſein, kurz auf den Entwicklungsgang des Reichksberbandes hinzuweiſ=
In unſerem engeren Heimatiand Heſſen vor jetzt erſt knapp vier=”
Jahren gegrünbetz, gehörten ihm am 81. Dezember 1920 nicht wenie
als 21 297 landwirtſchftliche Genoſſenſchaften der verſchiedenſten Art E
davon 11 934 Spar= . Darlehnskaſſen, 3600 Bezug= und Abſatzgenoſſ=
und im Warengeſchäft der Hauptgenoſſenſchmften ein lolcher n
rund 800 MilliMs. erzielt. Erſt wvenn man berückſichtigtz, daß de
Reich und Ausland
Berlin, 31. Aug. Juwelendiebſtahl. In einem Hotel in
der Nühe des Genbarmemarktes ſtieg der B. Z. a. M. zufolge der
Vertveter oiner auswärtigen Juwelenhandlung ab, der Juwelen im
Werte vont mehreren Millionen bei ſich führte. Um zu verhindern, daß
ein Dieb die Tür mit einem Nachſehlüſſel öffnen könne, ſchob er in das
Schlüſſellſoch ein kleines Schloß ein, ſo daß die Tür nur wit einem
eigens hierzu konſtruierten Schlüſſel zu öffnen war. Ein anderer Gaſt,
einer Million Mark, auf deren Wiedererlangung eine hohe Belohnung
ausgeſetzt iſt. — Der Nordpolfahrer Frithjof Nanſen traf heute
aus Niga hier ein. Er hat heute nachmittag Berlin bereits wieder
ver=
laſſen, un über Paris nach London zu fahren. — Nach dem Lokalanz.
iſt es in der vergangenen Nacht zu einem Feuergefecht zwiſchen
„Kriminalbeamten und Verbrechern gekommen, wobei ein
Einbrecher getötet und zitei verwundet uwören. Einer der Beamten
wurde ſalſver verletzt. Es war der Kriminalpolizei bekannt geworden,
daß der Althändler Geier in der Linienſtraße ausgeraubt werden ſollte.
Kriminalbeamte erſpardeten die Einbrecher in dem Geſchäftslokal des
Geier. Als die Einbrecher kamen, wurden cta 30 Schüſſe gewechſelt.
Die Verbrecher flüchteten burch die große Ladenſcheibe; einer von ihnen
konnte auf der Flucht erſchoſſen werden. Der Zuſtand des
ſchverver=
letzten Kriminalbeamten iſt beſorgniserregend
Wien, 31. Aug. Am Sonntag fand in Melk ein
deutſchvöl=
kiſcher Jugendtag ſtatt, woran auch Mitglieder des
Darm=
ſtädter Jugendbundes teilnahmen. Am Abend kam es
zwi=
ſchen den Teilnehmern am Jugendtag und den Volkswehrleuten zu
Strei=
tigkeiten, in deren weiteren Verlauf, wie die Tageszeitung meldet, 60 aus
der Kaſerne herbeigeholte Volkswehrleute mit geladenem Gewehr und
aufgepflanztem Seitengewehr ſich) in der Bahnhofswirtſchaft
verſammel=
ten und die Feſtteilnehmer, darunter zahlreiche Gäſte aus Deutſchland,
bedrohten. Erſt gegen 5 Uhr morgens gelang es dem großdeutſchen
Na=
tionalrat Urſin ſowie dem Bürgermeiſter von Melk nach mehrſtündigen
Verhandlungen die Volkswehrleute zum Abzug zu bewegen.
Der Katholikentag in Frankfurt
nahm in ſeiner öffenllichen Verſammlung folgende Entſchließung
an: Wir deutſchen Katholiben bebennen uns in treuer Anhänglichkeit zu
unſerem ſchwergedrüften, heißgeliebten Vaterland. Wir wverden alle
unſere Kräfte dahingebem zum ſtaatlichen und wirtſchaftlichen
Wieder=
aufbau, für dem geiſtig=ſittlichen Wiederaufſtieg unſeres Volkes, mit dem
uns Gott durch Bluts= und Stammesverwandtſchaft durch
jahrhunderte=
lange Schickſalsgemeinſchaft in böſen und guten Tagen verbunden hat.
Wir avollen ſtolz bewahren das Erbe deutſchen Weſens, das Erbe
deut=
ſcher Schaffensluſt und pflichtbewußter Arbeit, das Erbe treuen
Gottes=
glaubens und chriſtlicher Lebensſitte. Voll Vertrauen auf Gott, den
Lemker der Geſchicke aller Völker, wollen wir dieſe hohen Schätze lebendig
machen in der Stunde deutſcher Nor. Wir wollen zuſammenſtehen als
ein unzertrennliches, einiges Volk von Brüdern, in welchem einer dem
anderen dient. Wir wollen Troſt im Unglück und Bewahrung vor
Un=
einigkeit ſuchen in dem Segen hingebender Arbeit für des Volkes äußere
und innere Erneuerung, auf daß unſere Kinder, das Beiſpiel ihrer Väter
ſegnend, ſich dereinſt erfreuen eines wiedererſtandenen, herrlichen
Vater=
landes.
Der letzte Teil der letzten geſchloſſenen Mitgliederverſammlung
brachte eine Anzahl Anträge zur Beratung und Beſchlußfaſſung, ſo einen
längeren Antrag der katholiſchen Schulorganiſation, der
Ein=
ſpruch gegen alle Verſuche erhebt, durch Geſetzgebung oder behördliche
Maßnahmen die Rechte der Erziehungsberechtigten zu verkürzen und
un=
chriſtliche Gemeinſchaftsſchulen einzuführen und die weltliche Schule auf
Koſten der Bekenntnisſchule zu begünſtigen. Grundſätzlich ſpricht ſich
die Generalverſammlung als ſchärfſte Gegnerin der weltlichen Schule
aus. Der Religionsunterricht der Katholiken däirfe nur nach der Lehre
der Kirche und unter ihrer Aufſicht und Leitung erteilt ſverden.
Gläu=
bige Lehrer dürften nicht gezwungen werden, an rebigionsloſe Schulen zu
Leiſtungen ben ziffernmäßigen Ausdruck einer wohlorganiſierten Zuſe
menarbeit von zehntauſenden üiber das Reich verſtreuten Dorfgenoſſ/
ſehaften darſtellen, ird man ſich des Wertes bewußt, der in ihnen ſte
„Arbeitſamkeit und Glaube an die Ueberwindung unferer wirtſchr
lichen Röte durch uachbarliche Hilfsbereitſchaft!
Der Reichsverband baut ſich auf 26 ſelbſtändigen Lanbes= und P
binzialverbänden auf, von denen der Vexband der heſſiſch
landwirtſchaftlichen Genoſfenſchaften in
Dar=
ſtadt der älreſte und im Verhältnis zu ſeinem Tätigkeitsbereich
größte iſt. Dem heſfiſchen Genoſſenſchaftsverband in Darmſtadt, der
zivei Jahren ſein 50fähriges Jubiläum begehen kann, gehören zur L
862 landwirtſchaftlicke Genoſſenſchaften an, das heißt, auf je 100
La=
gemeinden entfallen heutze ſchon 109 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaf
des beſſiſchen Verbandes.
Trotz dieſer überaus erfreulichen Dichtigkeit und Einheitlickckeit
Netzes von Dorfgenoſſenſchaften in Heſſen bedarf aber auch in unſer
engeren Heimatlande die genoſſenſchaftlichs „Arbeit noch der intenſivſ
Förderung. Um mit Erfolg dem bis jetzt immer noch fortſchroitenä.
Zerfall unſerer Wirtſchaft und der dadurch bebingten ſchärfſten
fummenfaſſung der Kepitalsintereſſen in Rieſenkonzerne und =ſyndik
einen wirklichen Dam zum Schutze einer unabhängigen und ſrei wi
ſchaftenden Landbevölkerung entgegenſetzen zu können, iſt dig genoſſ
ſchaftliche Mitarbeit aller Selbſtändigen auf dem Lande notwendig.
genügt nicht die Beteiligung durch Unterzeichnung einer Beitrittserk
rung und Uebernahme eines Geſchäftsanteils, es bedarf vielmehr
tatſächlichen Mitarbeit durch rege Inanſpruckmahme allev
genoſſenſch=
lichen Einrichtungen der Dorfgenofſenſchaft. Wer ſich einmal
klargem=
hat, daß es jetzt um nicht weniger als alles, nämlich die Erhaltung
durch unſre Geldentwerkung immer mehr unterhöhlten Selbſtändig
der freien wirtſchaftlichen Arbeit des Einzelnen geht, wird zum Beiſt
aus der MMahnung „Die Gelder des Landes gehören dem Land!” a
die praktiſche Folgerung zur ziehen wiſſen und ſich als Bankverbindt
nur mehr ſeiner Dorfgenoſſenſchaft bedienen. Denr klugen Rechner ſ0
es ſchon der Zinsſatz! Und daß der gemeinſame Bezug landwirtſch.
licher Bedarfsſtoffe ſowie der gemeinſame Abſatz der Erzeugniſſe diſ
allenthalben längſt erkannten Notwendigkeiten, auf die Dauter erfolgre‟
nur von feſtgeſügten landwirtſchaftlichen Bezugs= und Abfatzgenoſf
ſchaften duchgeführt werden können, iſt eine durch die Erfahrungen ein
halben Jahrhundeuts erhärtete Tatſache, deren Mißachtung noch ſt
teures Lehrgeld koſtete.
Die Selbſthilfe iſt das Fundament, auf dem die Genoſſenſchaft ſt
und arbeitet. Aber e3 iſt nicht die Selbſthilfe, mitz der der vermeint
Starke in kurzſichtiger Ueberheblichkeit allein und nur auf ſich geſtellt
zweckmäßigſten zu fahren glaubt, ſondern die Selbſthilfe im freiwillig
Zufammenſchluß und Verein der zeuſplitterten Einzelkräfte zu eine
leiſtungsfähigen Gebilde, frei von jeder politiſchen und konfeſſionel
Tendenz. In dieſer Wirtſchaftsgemeinſchaft iſt in der Tat die geſun
Zelle gegeben, deren lebendige Entwicklung wieder zum Aufban
Großen führen muß.
Die Arbeiten des 15er Ausſchuſſes des deutſche
Handwerhs in Hannover.
— Der auf der Bahreuther Tagung des Reichsverbandes des bei
ſchen Handwerks zur endgültigen Abfaſſung des Geſetzentwurf
über die Berufsvertretung von Handwerk und E.
werbe eingeſetzte 15er Ausſchuß hat in den Tagen vom 16. bis
Auguſt in Hannover unter Beteiligung von Vertretern der Regierung
des Reichs und der Länder ſeine erſte Sitzung abgehalten. Hierbei
der Ausſchuß unter Verwertung der ihm bis dahin vorliegenden En
achten und Wünſche die erſte Leſung des Entwurfes beendet. Als
gebnis der Arbeiten iſt folgendes feſtzuſtellen:
an dem fachlichen Aufbau in Innungen, Landesfachverbänden und Zeig
fachverbänden und an der Bildung beſonderer Handwerks
und Gewerbekammern feſtgehalten worden. Der von der Eul
verſammlung des Reichsverbandes in Jena geforderden Möglichkeit
kartellmäßigen Zuſammenſchluſſes der Handwerksorganiſationen iſt 1o
dem 15er Ausſchuß unter gleichzeitiger Berückſichtigung der Geſei
vereine und der Handwerkerbünde Rechnung getragen worden, wobef
kartellartige Zuſammenſchluß im Gegenſatz zu
Pflichtorganiſation der freien Entſchließung der beteiligten Kreiſe übe
laſſen wurde. Hierdurch konnte gegenüber dem erſten Entwurf en
weſentliche Vereinfachung der erforderlichen Geſetzesvorſchriften erre‟
werden. Der 15er Ausſchuß hält an dem Recht der berufsſtändiſclt
Selbſtverwaltung für das Handwerk feſt und hat die einſchlägie
ſtimmungen de3 Geſetzes iber die Aufſichtsführung auf die Fälle
ſchränkt, in denen von einer qualifizierten Minderheit Einſpruch
Rummer 241.
die Maßnahmen der Berufsorganiſation erhoben wird. Unter
Zugrunde=
legung des Artikels 165 der Reichsverfaſſung hat der Ausſchuß ſowohl
für die fachliche Organiſation wie für die Handwerks= und
Gewerbekam=
mern eine Zuſammenarbeit der Berufsvertretungen des ſelbſtändigen
Handwerks mit den entſprechenden Vertretungen der Arbeitnehmer für
erforderlich erachtet. Die näheren Vorſchriften hierüber wurden
beſon=
deren Verhandlungen mit den Vertretungen der Arbeitnehmer
vorbe=
halten. Während ſeiner Beratungem hat der Ausſchuß Gelegenheit
ge=
habt, eine Reihe von Sachverſtändigen zu hören, wodurch eine Anzahl
von Bedenken, die gegen den Entvurf erhoben waren, erledigt werden
konnte. Der Ausſchuß hat eine zweite Leſung für Anfang Oktober in
Ausſicht genommen, um das bis dahin etwa noch eingehende
Gutachten=
material einer Durchſicht zu unterziehen. Nach Abſchluß dieſer zweiten
Leſung ſoll der dann fertiggeſtellte Entwurf der Reichsregierung
vor=
gelegt werden.
Der 15er Ausſchuß wird nach Abſchluß ſeiner Beratungen über das
Berufsvertretungsgeſetz an die Beratung einer Neuordnung der
wirt=
ſchaftlichen Organiſation des Handwerks im Einvernehmen mit den
be=
teiligten Kreiſen herantreten.
Zur Ermordung Erzbergers.
Auf der Suche nach den Tätern.
wd. Berlin, 31. Aug. Die Vernehmung Hirſchfelds
wurde heute morgen forkgeſetzt. Heute nacht wurde die Mutter des
Hirſchfeld wieder entlaſſen, da ſich der Verdacht, daß ſie an der
Ermordung Erzbergers direkt beteiligt ſei, als falſch erwies. Es iſt ihr
aber nachgewieſen worden, daß ſie den Kriminalbeamten, die auf dem
Dorfe Almrich bei Naumburg nach ihrem Sohn gefragt hatten, bewußt
falſche Auskunft gegeben hat. Sie hatte ihnen nämlich mitgeteilt, daß
ſie ſeit dem 9. Auguſt nichts mehr von ihrem Sohn gehört hätte. Eine
Hausſuchung brachte jedoch einen Brief zur
Ermordung Enzbergers verdächtigt worden war, hatte Oltwig v.
Hirſch=
feld ſich mit ſeiner Mutter für geſtern vormittag auf dem Bahnhof Jena
verabredet, um gemeinſam mit ihr nach Berlin zum Polizeipräſidium zu
fahren. Der Fähnrich, der einen äußerſt geſunden Eindruck macht,
beſtreitet nach wie vor, irgend etwas wit dem Mord zu tun zu haben.
Von Berlin aus ſind die Bcamten der Berliner Mordkommiſſion von
den Ausſagen Hirſchfelds in Kenntnis geſetzt worden. Regierungsrat
Dr. Hagemann hat heute vormittag mehrere ſeiner Beamten nach
Cal=
bath entſandt, die dort bei den angegebenen Adreſſen in Erfahrung
brin=
gen ſollen, ob der Fähnrich ſich ſeinen Ausſagen entgegen während der
fragliche Zeit nicht doch nach Griesbach begeben hat. Daneben werden
andere Spuren verfolgt. In den letzten Tagen ſind mehr als 50
Perſonen an den verſchiedenſten Orten Deutſculands
feſtgenom=
men worden; in allen Fällen konnten die Verdäcnigen den Nachweis
erbringen, daß ſie mit dem Mord nichts zu tun haben.
Die Beiſetzung Erzbergers.
Bieberach, 31. Aug. (Wolff.) Die Leiche
Erzber=
gersiſt geſtern abend um 6 Uhr hier eingetroffen und von einer
aus Bieberacher Bürgern beſtehenden Ehrenwache nach der
Stadtkirche gebracht worden, wo die erſte Einſegnung ſtattfand.
Frau Erzberger iſt mit ihrem Töchterchen geſtern nachmittag hier
eingetroffen. In den Vormittagsſtunden belebten zahlreiche
Trauergäſte das Stadtbild. Tauſende bewegten ſich nach der
Stadtbirche. Gegen 10 Uhr betrat die Witwe Erzbergers die
Kirche. Um 10 Uhr 10 Min. erſchien der Reichskanzler. Bald
darguf folgten der Miniſter und Abgeordnete aus Berlin und
Stuttgart. Der Reichskanzler nahm zur Rechten des Altars
Platz. Monſignore Kaplan Vogt zelebrierte als Freund Erz=
Bergers das feierliche Scelenamt. Das Gotteshaus war überfüllt.
Die engliſche Preſſe zu den Ereigniſſen
in Deutſchland.
London, 31. Aug. (Wolff.) Die Morgenblätter beſchäftigen
ſich weiter in ausführlichen Telegrammen aus Berlin mit der
kritiſchem Lage in Deutſchland. Wirths Erklärungen, daß
die Republik in Gefahr ſei, findet große Beachtung. Die Times
ſchreiben in einem Leitartikel, der Wiederausbruch der heftigen
„onarchiſtiſchen Attenzatsagitation in Deutſchland müſſe auf die
oberſchleſiſche Frage ungünſtig einwirken. Der Berliner
Bericht=
erſtatter des Blattes ſagt, es ſeien zahlreiche willkommene Zeichen
ſsorhandem, daß, weun die Regierung Wirth die notvendige
Feſtigkeit zeige, es ihr nicht an Unterſtützung mangeln werde.
Zur Beſetzung des Reichsfinanzminiſterpoſtens.
U. Stuttgart, 31. Aug. Wie wir von zuverläſſiger
Seite erfahren, hat Reichskanzler Dr. Wirth den
württember=
giſchen Finanzminiſter Lieſching erneut gebeten, das Porte=
Feuille des Reichsfinanzminiſteriums zu übernehmen.
Finanz=
eniniſter Lieſching hat aus perſönlichen Gründen geglaubt, das
ehrenvolle Anerbieten ablehnen zu ſollen.
Der Belagerungszuſtand in Oberſchleſien.
TU. Gleiwitz, 31. Aug. Nach einer Mitteilung des
Glei=
wwitzer Kreiskontrolleurs wird der Belagerungszuſtand
ſin Oberſchleſien erſt aufgehoben werden, wenn alle Mitglieder
der interalliierten Kommiſſion, insbeſondere auch General
Le=
rond, wieder in Oppeln verſammelt ſein werden. Die Auf=
Gebung ſei allerdings bereits beſprochen, es ſeien aber noch die
Unterſchriften der Kommiſſare notwendig.
Die oberſchleſiſche Frage vor dem
Völker=
bundrat.
Bern, 31. Aug. (Wolff.) Der Völkerbundrat hält
heute keine Sitzung ab, um ſeinen Mitgliedern Muße zum
Stu=
dium des Aktenmaterials über die oberſchleſiſche Frage
zu geben. Er tritt erſt Donnerstag nachmittag wieder zuſammen.
Lauſanne, 31. Aug. (Wolff.) Die Gazette de Lauſanne,
die im allgemeinen polenfreundlich iſt, äußert ſich befriedigt über
den Bericht des Barons Iſhji zur oberſchleſiſchen Frage
und ſchreibt unter anderem: Iſhji wird ſicher nicht ein Urteil
ſprechen wie dasjenige Lloyd Georges, der ganz Oberſchleſien
Deutſchland zuteilt. Die Darſtellung des jadaniſchen
Staats=
mannes iſt wundervoll abgeilärt. Die Worte Polen und
Deutſch=
land werden mit einer treffenden Regelmäßigkeit gebraucht, die
politiſche Kunſt und ausgleichende Gerechtigkeit beweiſt und zu
den größten Hoffnungen berechtigt. Man darf ſagen, daß man
ſchließlich zu einer Linie zurückkehren wird, die derjenigen des
Grafen Sforza ungefähr gleichkommt und mehr oder weniger
von allen angenommen wird.
Die Rußlandhilfe der Entente.
TU. Paris, 31. Aug. Der vom Oberſten Rat
einge=
ſetzte Außſchuß für Rußlandhilfe bildete zwei
Unter=
kommiſſionen, von denen die eine feſtſtellen ſoll, welche ruſſiſche
Provinzen, um jedes Manöver der Sowjetregierung zu
vermei=
den, von der Hungersnot heimgeſucht ſind. Weiterhin ſoll ſie
die Ausdehnung der zu leiſtenden Hilfe feſtſtellen und ſich über
die Mittel Rechenſchaft geben, wie die Hilfeleiſtung am beſten
durchgeführt werden könne.
Das enttäuſchte Frankreich.
wd. Genf, 31. Aug. Die Deutſche Allgenieine Zeitung
nieldet: Die Finanzkommiſſion der franzöſiſchen
Kammer, die am Montag zuſammengetreten iſt, ſcheint
ent=
ſchloſſen zu ſein, eine Frage anzuſchneiden, die für die
auswär=
iige Politik von großer Bedeutung iſt. Denn es handelt ſich um
die Verteilung der von Deutſchland geleiſteten Zahlungen von
1 Milliarde Mark, über die in der Preſſe lebhaft diskutiert wurde.
Der Beſchluß der Finnnzkonferenz vom 13. Auguſt ſah vor, dieſe
Beträge ausſchließlich an Belgien und England auszuteilen, und
bat, wie ſich jetzt zeigt, in parlamentariſchen Kreiſen, ſtarken
Widerſtand zu erwarten. Die Finanzkommiſſion der Kammer
hat beſchloſſen, der Regierung Fragebogen zur
Beant=
wortung vorzulegen. Es wurde ferner gefordert, daß
auch Briand perſönlich vor der Kammer erſcheinen müſſe. Im
Miniſterrat wird man bereits über ſeine Haltung gegenüber der
Finanzkommiſſion Beſthluß faſſen und die Frage, ob die Regie=
Darmſtudter Tagblatt, Donuerstag, den 1. September 1921.
Seitc 5.
rung das von Finanzminiſter Dyumer unterzeichnete Abkommen
ratifizieren wird, wird in panlamentariſchen Kreiſen verneint.
Man iſt überzeugt, daß Briand den Finanzminiſter Doumer
längſt aus dem Kabinett ausgeſchieden hätte, wenn er nicht
be=
fürchtete, daß dadurch eine weſentliche Schwächung des geſamten
Kabinetts entſtehen könne. Trotzdem hält man den Rücktritt
Doumers allerdings für bevorſtehend und Loucheur für ſeinen
Nachfolger.
Unbequeme Fragen.
Die franzöſiſchen Kriegslieferungen an Polen.
Paris, 31. Aug. (Wolff.) Wie die Blätter melden, hat
der Abgeordnete Auriol geſtern in der
Finanzkommiſ=
ſion eine Anzahl Fragen geſtellt über die Vorſchüſſe, die
der franzöſiſche Staatsſchatz Polen gewährt hat, und
beſonders über die Friſten der Zurückzahlung. Er fragte, falls
die franzöſiſche Regierung die Ausgaben bezüglich der polniſchen
Munition zu ihren Laſten nehmen würde, in welches Kapitel des
Budgets dieſe Aufgaben eingereiht werden würden.
Die Uebergabe des Burgenlandes an Oeſterreich.
Wien 30. Aug. (Wolff.) Die Politiſche Korreſpondenz
ſchreibt: Der franzöſiſche Geſandte und der britiſche und der
ita=
lieniſche Geſchäftsträger ſprachen beim Bundeskanzler vor und
rieten ihm, in der Frage der Verwendung der
Wehr=
macht ſich genau an die Beſtimmungen des
Uebergabeabkom=
mens und die Weifungen der interalliierten
Ge=
nerallommiſſion zu halten. Die Entſcheidung der
Bot=
ſchafterkonferenz ſtehe jetzt unmittelbar bevor. Oeſterreich müſſe
ſeine bisherige kluge und vorſichtige Haltung bewahren und alles
vermeiden, was ſeine gegenwärtige, angeſichts der Haltung
Ungarns außerordentlich ſchwierige Lage zu gefährden
ge=
eignet wäre.
Wiener=Neuſtadt 30. Aug. (Wolff.) Mehrere
For=
mationen des Bundesheeres gehen an die bisherige
Grenze Weſtungarns ab, um gegebenenfalls die
Gen=
darmerieabteilungen unterſtützen zu können.
Wien 30. Aug. (Wolff.) Amtlich wird mitgeteilt: Auf
Grund des heute der öſterreichiſchen Regierung zur Kenntnis
gebrachten Beſchluſſes der interalliierten Generalkommiſſion in
Oedenburg wpurde von der Verwendung des
Bundes=
heeres im Burgenlande zunächſt Abſtand
genom=
men. Die Garniſon von Wiener=Neuſtadt wurde durch ein
Ba=
taillon verſtärkt.
Wien, 31. Aug. (Wolff.) In einer politiſchen
Korreſpon=
ders wird gegenüber vereinzelten Stimmen, welche der
öſter=
reichiſchen Regierung die Schuld an den Ereigniſſen in
Weſt=
ungarn aufbürden möchten, von mangelhaften Vorbereitungen
und Unterlaſſungen geſprochen und behauptet, daß bei beſſerer
Vorausſicht die Zwiſchenfälle hätten vermieden werden können.
Auf Grund der amtlichen Akten wird feſtgeſtellt, daß die
Re=
gierung alles in ihrer Macht Liegende tat, um eine glatte.
Durchführung der auf Weſtungarn bezüglichen Beſtimmungen des
Friedensvertrages zu ſichern. Die Vorbereitungen bezogen ſich
ſowohl auf die Bereitſtellung bewaffneter Kräfte
und der Einrichtung einer inneren Verwaltung Weſtungarns, als
auch auf diplomatiſche Vorkehrungen, um gegenüber den von
ungariſchen Kreiſen erhobenen Forderungen geriſtet zu ſein und
um dem öſterreichiſchen Standpunkt bei den Großmächten
Gel=
tung zu verſchaffen. Trotz aller Bemühungen konnte die
öſter=
reichiſche Diplomatie die Entente nicht von der Notwendigkeit
der Verwendung von Wehrmachttruppen überzeugen. Auch die
Forderung nach Ententetruppen war vergebens. Die Entente
wollte nur einige Offiziere, bei weitem nicht ſo viele wie die
öſterreichiſche Regierung für erforderlich hielt, in Oedenburg
an den Uebernahmepunkten aufſtellen und hielt daran auch feſt
nach dem Auftauchen und nach den Gewalttätigkeiten der von
ungariſchen Offizieren geführten Banden. In dem Artikel heißt
es ſchließlich: Es wird jetzt vor allem Aufgabe der
En=
tente ſein, gutzumachen, was von ihrer Seite verabſäumt
turde. Die öſterreichiſche Regierung ihrerſeits wird alles tun,
was ihr die Pflicht und die Notwendigkeit vorſchreiben.
Wien, 31. Aug. (Wolff.) Amtlich wird gemeldet: Die
öſter=
reichiſche Regierung verſuchte im Laufe der letzten 24 Spunden
wiederholt mit der interalliierten Generalkommiſſion in
Oeden=
burg in Verbindung zu treten, um ſie über die durch die letzten
Ereigniſſe geſchaffene Lage zu unterrichten; andererſeits um
Mitteilung über die Haltung der Generalkommiſſion und die
da=
durch bedingte Stellung der öſterreichiſchen Regierung zu erbitten.
Dieſe Bemühungen der öſterreichiſchen Regierung erwieſen ſich
lange Zeit als fruchtlos, da die telephoniſchen Verbindungen
immer wieder abgeſchnitten wurden. Erſt heute früh gelang es
in einem längeren telephoniſchen Geſprich, der interalliierten
Generalkommiſſion den Standpunkt, der öſterreichiſchen
Regie=
rung zur Kenntnis zu bringen, worauf im Laufe des
Vormit=
tags telephoniſch folgender von Geweral Gorton gezeichneter
Be=
ſchluß eintraf: In Uebereinſtimmung mit dem Beſchluß der
Bot=
ſchafterkonferenz in Paris hatte die interalliierte
Geveralkommiſ=
ſion in Oedenburg, Weſtungarn, am 29. Auguſt, 4 Uhr
nachmit=
tags, von Ungarn zu übernehmen und den Ungarn zu übergeben.
Ungarn übergab Weſtungarn nichts und es kann nicht die
Auf=
gabe Oeſterreichs ſein, Weſtungarn durch militäriſche Kräfte zu
beſetzen, ſondern Oeſterreich mß warten, bis Ungarn ſeinen
Ver=
pflichtungen nachkommt und die Generale in der Lage ſein
wer=
den, Oeſterreich das Land zu übergeben. Schließlich präziſierte
General Gorton noch den Standpunkt der interalliierten
Gene=
ralkomnziſſion dahin, daß die öſterreichifche Gendarmerie ihren
Standpunkt in dem von Ungarn als Zone 1 bezeichneten Gebiet
behaupten und ſich nur im Falle, wenn ſie von überlegenen
Kräf=
tei angegriffen werden, zurückziehen ſolle. Eine Verſtärkung der
Gendarmerie wäre erwünſcht. Bundeskanzler Schober nahm
dieſe telephoniſche Beſprechung zum Anlaß, die Ententegeneräle
neuerlich darauf aufmerkſann zu machen, daß die öſterreichiſche
Regierung ſich genau an die Uebergabebedingungen gehalten
habe im Vertrauen auf die Autorität der Beſchlüſſe der Entente.
Die öſterreichiſche Regierung habe von vornherein davon
abge=
ſehen, die bewaffnete Macht zu der von der Entente als friedlich
bezeichneten Beſitzergreifung heranzuziehen.
Budapeſt, 31. Aug. (Wolff.) Das Ungariſche
Korreſpon=
denzbureau meldet: Die Räumung von Weſtungarm iſt
bereits beendet bis auf die kleine zweite Zone, die einſtweilen
noch durch urgariſche Gendarmerie und Grenzwache beſetzt wird.
Vollſtändige Ruhe herrſcht in der zweiten Zone; von der erſten
Zone werden hingegen Ruheſtörungen gemoldet, die nach
dem Ausmarſch des ungariſchen Militärs ſich ereigneten. Die
Arbeiterſchaft des Grenzörtes Brennberg und Umgebung hißte
infolge Aufwiegelung durch öſtereichiſche Kommuniſten die rote
Fahne, bildete Arbeiter= und Soldatepräte und verjagte die
Direktoren und Ingenieure der Kohlenbergwerke. Da
Zuſam=
menſtöße zu befürchten waren, kehrte auf Erſuchen der
Entente=
miſſion die ungariſche Gendarmerie zurück und ſtellte
die Ordnung wieder her. Die öſterreichiſche Gendarmerie ſtieß
vor Pinkafeld auf dem bewaffneten Widerſtand der
Ortsbewoh=
ner. Es entſtand ein Feuergefecht wobei es beiderſeits Opfer
gab. Die öſterreichſiſche Gendarmerie trat dem Rückzug an. Die
ungariſche Regierung bemüht ſich auch fernerhin, die Ordnung
aufrecht zu erhalten. Die alliierte Kommiſſion drückte dem
un=
gariſchen Regierungskommiſſar Graf Sigray für ſein korrektes
energiſches Auftreten ihre Anerkennung aus.
Ein Weißbuch über die britiſche Reichskonferenz.
U. London 31. Aug. Die engliſche Regierung
veröffentlicht, ein Weißbuch über die
Reichskonfe=
renz, die im Juni, Juli und Auguſt abgehalten worden iſt.
Unter dem Text der von den Vertretern der Dominions und den
Kolonien gehaltenen Reden erſpähnt das Weißbuch diejenige des
Vertreters Indiens, der den Ereigniſſen eine beſondere Note
gibt. Die Rede, die in den höflichſten Ausdrücken gehalten iſt
und die Dankbarkeit der Indier ausſpricht, gibt auf das Klarſte
der Hoffnung Ausdruck, daß auf der nächſten Reichskonferenz
ſeine Nachfolger ausgedehntere Rechte haben werden, als die
ſeinigen. Wir haben bis jetzt noch nicht, ſo heißt es in der Red
die vollkommene Verfaſſung der Dominions erreicht, aber wi
legen uns darüber Rechenſchaft ab, daß wir feſt auf dem
W=
einer ſolchen Verfaſſung ſind.
Fortdauernde Unruhen in Belfaſt.
T.1I. London, 31. Aug. Aus Belfaſt ſind im Laufe des ge
Abends beunruhigende Nachrichten eingelaufen. Die Meute=
und Unruhen ſind ſchwerer geworden. In den ſpäten Abe
ſtunden ſchoſſen noch die Manifeſtanten von den Dächern und aus
Fenſtern der Yorkſtraße. Mehrere junge Leute wurden getötet
9 Uhr 30 Min. ließ ſich eine heftige Schießerei aus dem Inne
der Stadt hören.
London, 31.-Aug. (Wolff) Bei den geſtrigen Käupfe
zwiſchen Sinnfeinern und Ulſterleuten in Belfaſt wurden 8 Perſon
getötet und 54verwundet. In den Straßen der Stadt wur
Sandbarrikaden errichter. In den Hauptſtraßen patrouillie
Panzerwagen.
Das neue portugieſiſche Kabinett.
TU. Liſſabon, 31. Aug. (Tel.=Union.) Wie die Blätt
mitteilen, hat Ranje die Bildung eines neuen Kabinetts übe
nommen. Die hauptſächlichſten Portefeuilles, werden
vorau=
ſichlich folgendermaßen verteilt ſein: Finanzen Graf Farſeyra,
Auswärtiges Mello Baretto, Kolonien Ruchez.
Die Lage der Spanier in Marokko.
Paris 31. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung des Jour
nal aus Madrid beſtätigt ſich die ſpaniſche Niederlag.
in Larraſch. Eine ſpaniſche Abteilung, welche die Stellung
von Teffeur beſetzt hielt, wurde von allen Seiten angegriffen ur
die Stellung genonyen. Von den Spaniern ſind ungefähr:
Mann gefallen.
Die Unruhen in Indien.
T.U. Paris, 31. Aug. Aus zuverläſſiger indiſcher Queſſ
lautet, daß den indiſchen Aufrührern große Geldmitte!
Verfügung ſtehen. Der geiſtige Führer der Bewegung iſt Ghaudo, d
im Mai bereits damit begonnen hat, in allen Teilen Indiens Gelder
fameln. Nach einem Monat war er im Beſitze von 1,2 Millior
Rupien. Nach der Meinung der hieſigen indiſchen Kolonie ſteht
Hauptaufſtand erſt im September bevor
T.U. London, 31. Aug. Ein Telegramm aus Simla an
Agentur Reuter berichtet, daß nach einer Meldung, die geſtern in
Mal=
bar eingetroffen iſt, ſüdlich Nullany Unruhen ausgebrochent ſi.
In Calicut und Gubalur herrſcht Ruhe. Von Nalaputmar ſind ke
Nachrichten eingelaufen. Man weiß nichts von den nach dorthin
ab=
ſandten Truppen.
Die Streikbewegung.
* Halle, 30. Aug. Die Metallarbeiter haben laut
Hall=
ſcher Zeitung in einer heute nachmittag abgehaltenen Vevſammlung mi
2957 gegen 35 Stimmen die Ablehnung des Schiedsſpruch
des Schlichtungsausſchuſſes beſchloſſen, ſo daß der Streik der etwa 200
Metallarbeiter weitergeht.
Vermiſchtes.
* Für Norgeldſammmler. Eine Serie „Viga=
A=
geld” liegt vor. Das Notgeld iſt von künſtleriſch hohem Wert. Der=
Entwurf ſtammt von dem bekannten Münchener Künſtler M. Eſchle
Seine Durchführung im Druck iſt von der anerkannten Firma Rats=
Druckerei R. Dulce, Kunſtruckerei Glauchau, in der ihr eigenen
Voll=
kommenheit bewerkſtelbigt worden. Dieſe künſtleriſch vollendete Wiede
gabe der hohen Ziele der Liga zum Schutze der deutſchen Kultuv,
den Wiederaufbau unſeres geliebten Vaterlandes, frei von jeder par,
lichen Beeinfluſſung, erſtrebt, wird keinen Freund der „Liga” und w
lich guten Notgeldes zögern laſſen, dieſes Notgeld käuflich zu erwerb=
Letzte Nachrichten.
Berlin, 31. Aug. (Wolff.) Generalfeldmarſchall v. Bülow
iſt heute morgen geſtorben.
wd. Berlin, 31. Aug. Das B. T. meldet aus Kattowitz; In
der Dienstag Nacht entſpann ſich in Bogutſchütz ein
ern=
ſter Kampf zwiſchen Abſtimmungspolizei und
polniſchen Banden. Die Abſtimmungspolizei wurde von
der Ueberzahl angegrifſen und zum Teil verſchleppt.
Franzö=
ſiſche Soldaten verſuchten Ordnung zu ſchaffen und mehrere
Tanks griffen ein. Die Apobeamten wurden befreit. Der
Feuerkampf zwiſchen beiden Parteien dauert an.
TU. Berlin, 31. Aug. (B. Z.) Heute mittag tritt der br.
tiſche Botſchafter Lord d’Abernoon ſeine Urlaubsreiſ
nach England an. Er gedenkt etwva drei Wochen lang auf
ſeinem engliſchem Landſchloß zu verbleiben, und wenn nichts: Un
gewöhnliches ſich ereignet, erſt Ende September kurz vor der
Er=
öffnung des Reichstages nach Berlin zurückkehren. Der erſt
Botſchaftsrat Addiſon iſt geſtern vom Urlaub zurückgekehrt und
wird während der Abweſenheit des Botſchafters als
Geſchäfts=
träger fungieren.
wd. Koblenz, 31. Aug. Die American News beröffentlich
eine Beſtimmung ,onach eine deutſche Staatsangehörige, d
in der Zeit vom 6. April 1917 bis 3. Juli 1921 einen Amerikan
geheiratet hat, durch dieſe Heirat die amerikaniſch
Staatsangehörigkeit erwirbt.
wd. Bonn, 31. Aug. Hier hat ſich ein zweiter Köpenick
fall zugetragen. Ein gewiſſer Heinz Düring, der ſich als
Im=
preſario von der Deutſchen Oper in Charlottenburg
vorſtellt=
mietete das Stadttheater für ein dreitägiges Operngaſtſpiel. D
Theaterkaſſe konnte kaum den Anſturm des opernfreudigen Pu
blikums bewältigen. In wenigen Tagen war das Haus ſür dr
Tage ausverkauft und der Impreſario verſchwand mit de
Theaterkaſſe, etwa 20—25 000 Mark.
wd. Rudolſtadt, 31. Aug. Der bekannte Leiter der Freien
Schulgemeinde Dr. Wynecken wurde wegen Vergehens gegen
§ 174 zu einem Jahr Gefängnis und Tragung der C
richtskoſten verurteilt. Gegen das Urteil ſoll Berufung ein
gelegt werden.
Budapeſt, 30. Aug. (Wolff.) Eeſtern nachmittag wurde der
Friedensvertrag zwiſchen Ungarn und den Vereinigten
Staaten unterzeichnet. Für Ungarn unterzeichnete der Mi
niſter des Aeußern, Graf Banffy, und für die Vereinigten Stag
ten der Kommiſſar Granl Smith.
TU. Genf, 31. Aug. (Tel.=Union.) Der deutſche Miniſter für den
Wiederaufbau, Dr. Rathenau, iſt in St. Moritz
eingetrof=
fen, wo er bis zum 10. September weilen wird.
Paris, 31. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung der Chicago
Tribune aus Waſhington wünſchen die Vereinigten Staa
ten einen Vertrag oder ein Abkommem mit den Alliierten
zu ſchließen, um vor der Zuſammenberufung der Abrüſtungs
konferenz nicht nur den Status von Yap, ſondern auch
ge=
wiſſe ähnliche Mandatsfragen zu regeln.
Helſingfors, 31. Aug. (Wolff.) Das allruſſiſche Hilfs
komitee für die Opfer der Hungersnot wurde von der
Sowjet=
regierung aufgelöſt, da es trotz der Weigerung der
Sowjet=
regierung, dem Mitgliedern des Komitees die Reiſeerlaubnis zu
geben, auf der Reiſe beſtand. Die Räteregierung erklärt, ſie
be=
fürchte eine Beteiligung der Delegation an kontrerevolutionären
Umtrieben im Ausland. — Nach einer Meldung aus Moskau
be=
trägt die Sterblichkeit der Kinder im Alter bis zu
einem Jahr im Hungergebiet 75 Prozent.
wd. Moskau, 31. Aug. Vertreter der Republik
Geor=
gien haben mit einem deutſchen Konſortium einen
Vertrag abgeſchloſſen, wonach der deutſchen Gruppe
Konzeſ=
ſionen zur Ausbeutung der Wälder
Georgien=
erteilt werden ſollen. Die Konzeſſionen laufen auf 40 Jahre.
Die Deutſchen verpflichten ſich, Fabriken anzulegen zur
Holzver=
arbeitung uſw. Der Staat erhält 15 bis 20 Prozent der
Pro=
duktion. Aach Ablauf der Konzeſſion gehen die Fabriken in geor
giſchen Beſitz über.
wdl. Waſhington, 31. Aug. Es wird offiziös beſtätigt, das
Präſident Harding erſt nach Austauſch der Ratifikationsurkunden
den Frieden mit Deutſchland verkünden wird.
Friedensvertrag, ſoll vom Senat am 21. September ratifiziert
werden.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. September 1921.
Nummer 241.
Neue Bücher.
— Johann Schroths diätetiſche Heilmethode und
ihre ausgezeichneten Erfolge. Sicherſte Heilung von
chro=
niſchen Leiden, Fieber=, Entzündungs= und Kinderkrankheiten,
Verwun=
dungen, Syphilis uſw. Nach eigener Erfahrung und langer
Beobach=
tung zum Wohle der leidenden Menſchheit getreu dargeſtellt von Dr.
W. Cybulka, prakt. Arzt. Neunte, von Dr. J. Neugebauer=Lindewieſe
durchgeſehene und verbeſſerte Auflage. Preis 8,40 Mk. Leipzig 1921.
Ernſt Chr. Sehfert Verlag, Leipzig 50, Blumengaſſe 18.
— Lehrbuch der Gedächtniskunſt von Alexander Bocken.
Auflage. 8,40 Mk. Leipzig 1921. Ernſt Chr. Sehfert, Leipzig 50,
lumengaſſe 18. Dieſer Leitfaden enthält kurz und ſchlicht das
Wich=
tigſte und Praktiſchſte über die Gedächtniskunſt. Es iſt ein
intereſſan=
tes Buch, welches bei aufmerkſamem Studium es nicht nur dem, der ein
ſchlechtes Gedächtnis beſitzt, ermöglicht, dem auf künſtlichem Wege
nach=
zühelfen, ſondern auch Geübten recht wertvolle Anhaltspunkte gibt, um
ſich insbeſondere leicht verwechſelbare Begriffe und Gegenſtände feſt
ein=
zuprägen.
— Ludwig Diehl: Sufo. Der Roman eines deutſchen
Seelen=
nenſche. Geheftet 18 Mk., Halbleinenband 27 Mk. Verlag Strecker u.
Schröder in Stuttgart. Es geht ein tiefes Sehnen durch unſere Zeit,
aus dem armſeligen Rahionalismus der letzten Jahrzehnte, für den alle.
ud auch die letzten Welträtſel ſich ſo glatt löſten, herauszukommen und
zu nach überſinnlichen Offenbarungen ſuchenden Scele wieder eine
Hei=
ſiat zu bereiten. Aus dieſem Zeiterleben heraus iſt dieſe bedeutende
Romandichtung entſtanden, in deren Mittelpunkt der größte deutſch=
Nyſtiker, der Mönch Suſo, ſteht. Es ſind ſeltſame Dinge, die von dem
Tonſtanzer Mönch und ſeinem Ringen unr die Vereinigung mit ſeinem
Hott berichtet werden. In dieſem ſpannenden Roman miſcht ſich Heili=
(3 uund Irdiſches in merkwürdiger Weiſe.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Veröffentlichungen unter dieſe= lieberſchrift übernimmt die Redaktion
uerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzeö in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Nach längerem Verhandeln hat die Eiſenbahnverwaltung nun
auch in Darmſtadt Sonntagsfahrkarten nach etlichen Orten des
Oden=
aldes und der Bergſtraße aufgelegt. Dem Städter wird hiermit die
Möglichkeit gegeben, zu ermäßigtem Preis eine erfriſchende Wanderung
durchzuführen. Wie ſteht es aber umgekehrt? Für uns Leute vom Lande
ſt es eine Erholung, wem wir Sonntags mal in eines der vielen
ſtädti=
en Konzerte oder in eine Theatervorſtellung fahren können. Warum
vährt man uns nicht den gleichen Vorteil wie dem Städter? Warum
man nicht Sonntagsfahrkarten auf allen Stationen nach Darmſtadt
die auch von Darmſtadt mit Sonntagsfahrkarten zu erreichen ſind?
Jeglich- Betätigung religiöſen Lebens in unſerer Zeit, auch
uſt ſolche nicht von kirchlicher Seite ausgeht, iſt zu begrüßen. Daß
ſer die ſog. Waldgottesdienſte vor und zu Beginn der kirchlichen Vor=
Gg
Vrm
mittagsgottesdienſte ſtattfinden, iſt bedauerlich, da ſie von deren Beſuch
abhalten. Den Veranſtaltern müßte dies bewußt ſein. Oder nehmen ſie
an, daß die Waldandacht den kirchlichen Gottesdienſt erſetze? Verlege
man dieſe Veranſtaltungen auf die Sonntagnachmittage, dann werden
ſie vielleicht auch beſſer beſucht ſein.
— Dem Herrn Einſender in Nr. 237 wegen der Sonntagsfahrten
kann ich nur beiſtimmen. Es wäre ſehr am Platze, Sonntagskarten nach
dem beſetzten Gebiet auszugeben, wird doch gerade von Seiten der
heſſi=
ſchen Regierung immer wieder darauf hingelvieſen, recht oft die
Ausflugs=
orte im beſetzten Cebiet aufzuſuchen. Bei dieſer Gelegenheit will ich
nicht verſäumen, darauf hinzuweiſen, daß es z. B. nach Seeheim auch keine
Sonntagskarten gibt, während Jugenheim dieſen Vorzug genießt. Will
man alſo nach Seeheim fahren, muß man von Jugenheim nach Seeheim
70 Pfg. für eine einfache Fahrt 4. Klaſſe nachbezahlen. Es wäre m. E.
doch am Platze, wenn ſich die Gemeindevertretung oder der Odenwaldklub
zu Seeheim dieſer Sache baldigſt annehmen würde, die doch das größte
E.
Intereſſe daran haben.
Spiel, Sport und Turnen.
* Von unſeren Leibdragonern. Am 21. und 22. Auguſt
veranſtaltete die 3. Kavalleriediviſion, zu der im Verband des Reiter=
Regiments 16 auch die Traditionsſchwadron der ehemaligen
Leib=
dragoner 24 gehört, auf dem Truppenübungsplatz Sennelager ein
Reiterſportfeſt. Neben anderen reiterlichen Prüfungen fand ein
Patrouillenvitt ſtatt, zu dem jede Eskadron und Batterie der auf dem
Truppenübungsplatz befindlichen Truppenteile je eine Patrouille ſtellen
konnte. Jede Patrouille beſtand aus einem Führer und drei Reitern.
So verſammelten ſich am 21. Anguſt, 6 Uhr vormittags, 23 Patrouillen
der Diviſion am Start. Die Patrouillen hatten in feldmarſchmäßiger
Ausrüiſtung mit Karabiner und Lanze eine Strecke von 15 Kilometern in
vorgeſchriebener Zeit zurückzulegen. Auf der don einem bekannten
Tur=
nierreiter muſtergültig ausgeſuchten Strecke waren Hoch=, Tief= und
Weitſprüinge, Kletterſtellen und Waſſerläufe zu überwinden,
Hockhinder=
riſſe bis 1,10 Meter, Weitſprünge bis 3 Meter breit. Außerdem halte
jede Patrouille unterwegs eine Attacke, ſerner eine Schnelligkeitsprüfung
zu reiten und zum Schluß in kürzeſter Zeit eine Schießleiſtung zu
er=
füllen. Trotz der großen Konkurrenz, es waren mehrere bereits auf
öffentlichen Turnieren erfolgreich geweſene Patrouillen am Start
er=
ſchienen, gelang es der Dragonerpatrouille, geführt von Wachtmeiſter
Kiſtner, mit den Dragonern Zöller, Mangel und Lindenau,
als drittbeſte Patrouille durchs Ziel zu gehen. Hier wurden die Pfeude
der Patryuille vom Stabsveterinär einer genauen Unterſuchung
unter=
zögen, welche die Patrouille auch mit „Sehr gut” beſtand, ein Zeichen,
daß die Patrouille, trotz der großen Anforderungen vernünftig geritten
war. Am folgenden Tage hatte die Patronille auf dem Turnierplatze
noch acht Hinderniſſe zu überwinden. Am Abend wurde der Patrouille
vom Diviſionskommandeur mit anerkennenden Worten der
wohlver=
diente Preis überreicht.
Schluß des redaktionellen Teils.
Hüahryenouger
Hornhauf, Schwielen u. Worzen
itigt das ärztlich emsfohlene millonenfoch bewsht
Maykaggo!
V Schachtel W.3.50 in Apolheken „ Drogerien erhältſich.
Drogerie Beckenhaub, Schulstrasse;
Drogerie Schwinn, Rheinstrasse und
Drogerie Schulte, Bheinstrasse 17.
(II,9767
Wetterausſichten für Donnerstag.
Bewölkungszunahme, noch trocken, mäßig warm, ſüdweſtliche Winde.
Tagezkalender.
Verſammlungen: Sportverein Darmſtadt 1898 um 8 Uhr im
Mozarrſaal. — Ehemalige 365er um 8½ Uhr im Frankfurter Hof.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Ansſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Ausſtellung „Deutſchland und der Friedensvertrag” im Saalbau;
geöffnet von 3—7 Uhr (Liga zum Schutze der deutſchen Kultur).
Verſteigerungskalender.
Freitag, 2. September.
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Ernſt=
Ludwigſtraße 9.
Auto= Büfett= uſw. Verſteigerung um 11 Uhr
Ludwigs=
platz 8.
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel: für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwilrtſchatliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſtsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich iche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Eiwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlanste Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Rummer hat 12 Seiten.
Familiennachrichten
Die Geburt eines gesunden
Stammhalters
zeigen an
Fritz Walther, Oberzollsekretär,
und Fxau Käte, geb. Philipp.
Darmstadt, 30, August 1921.
Mühlstraße 45.
/*33748
Anksanwalt P. Koernig
und Frau Agnes, geb. Kern
beehren sich die Geburt eines gesenden
Mädels anzuzeigen.
Darmstadt, 30. Augest 1921.
Kiesstr. 63, bezw. z. Zt. Privatklinik Dr. Mack,
Eschollbrückerstr. 12.
(*33831
Unsere am Samstag, 3. September,
nachmittags 4 Uhr, in der
ſchannes-
kirche stattfindende TRAUUNG
beehren wir uns anzuzeigen
Maya Crößmann
Leo Oswald.
Darmstadt, Feldbergstraße 72.
Abt. I.
Damen- und
Kinder-
Schneiderei
Zusch neiden
Nähen
ab 1. September
Abt. III.
Hüte
Eigene
Anfertigung
Modernieieren
ab 1. September
GhrHe.
gründliche Ausbildung für Haus
und Beruf in allen Abteilungen
Franziska Schäfer Fischel
Schulstrasse 1, III.
Anmeldung und Eintritt täglich
Arbeitszeit von 9—12 und 2—6 Uhr
Sämtliche Abteilungen werden
von ersten Kräften geleitet
Aehtung, Ausschnelden ! Achtung, Ausschneiden!
Bei Anmeldungen bis 30, September
— 5‟ Vergütung!-
Abt. II.
Wäsche
Schneiderei
Zusch neiden
Nähen
ab 15. September
Abt. WV.
Kunst-
gewerbliche
Handarbeiten
Zeichnen
USW.
ab15.September
(*33739)
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mittellung, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, unſeren
unvergeß=
lichen, herzensguten Vater und Bruder
Ludwig Lang
Altbürgermeiſter
nach langem mit großer Geduld getragenem
Leiden heute im Alter von 72 Jahren zu
ſich in die Ewigkeit zu nehmen,
In tiefer Trauer:
Margarethe Lang.
Pfungſtadt, den 30, Auguſt 1921,
Die Veerdigung findet Freitag, 2. September,
nachmittags 3½ Uhr, ſtatt. (9827
Elektr.
Bettfedern=Reinigung getrieb
Dämpfen u. Desinfizieren, ſowie Aufarbeiten u.
Neu=
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natratzen in allen Größen. — Lager in Bettfedern
und Daunen, Barchenten und Drellen. (B1960
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kanntſchaft mit jungem,
hübſch., gebild, Fräulein,
zwechs ſpät. Heirat.
Diskretion w. zugeſichert
u. verlangt. Ang. m. Bild,
welch, w. zurückgeſ. w. erb.
Gutsbeſitzer i. d. 40erJ.,
m. prachtv. Befitz, 8
Mil=
lionen Verm., Wwer. m.
Kind ſ. vorn. u. m. groß.
Herzensbild., z. Z. hier z.
Kur w., ſ. wieder
glück=
lich z. verh., ſowie
Fabri=
kant i. d. 30er J, verm.,
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Altersheime und die Tapezierarbeiten in den
Wohn=
hausneubauten am Rhöring ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Graſenſtr. Nr. 30, Bimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 7. Sept. 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen
(st9775
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1921.
Städtiſches Hochbquamt.
Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld für das 3. Kalender=Vierteljahr
1921 für die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Schulen
iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum 10. Sept.
1fd. Js. hierher zu zahlen. Vom 12. Sept, ab
wer=
den Pfandkoſten erhoben.
(st9724
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1921.
Stadtkaſſe.
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den 5. September 1921, vormittags 11 Uhr, bei
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öffentlich, meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert.
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Reinigungs= und Wohnungsluxusſteuer=
Mahnung.
Das 1. und 2 Ziel der Reinigungsſteuer und
der Wohnungsluxusſteuer für 1921 iſt bei Meidung
der Eeitreibung bis 10. Eeptember Ifd. J3.
hier=
her zu zahlen. Vom 12. September ab werden
werden Pfandkoſten erhoben.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1921,
(st9723
Stadtkaſſe.
Straßenneubauarbeiten.
Die beim Neubau einer Kreisſtraße von
Rothen=
berg nach Hirſchhorn in der Gemarkung Hirſchhorn
erforderlichen Arbeiten und Lieferungen ſollen, wie
ſolgt vergeben werden.
1. Erdarbeiten. Löſen von ca 21500 cbm,
Transportieren von 14000 cbm.
2. Ehauſſierarbeit. 10 000 qm Geſtück
3. Maurerarbeit. 80 cbm Beton, 230 cbm
Mauerwerk, 250 Ifd.m Zementröhrenkanäle.
4. Steinhauerarbeit. 10 cbm Hauſteine, 88
Schutzſteine, 13 Abteilungs= u. Kilometerſteine
Die Verdingungsunterlagen liegen von Montag,
den 29. d. M., in den Vormittagsſtunden auf dem
Dienſtzimmer des Herrn Oberbauſelretär Renker
in Neckarſteinach zur Einſicht der Bewerber oſfen
Daſelbſr ſind die Angebotsſcheine gegen Bezahlung
von 10 Mk. für ſämtliche Arbeiten und Lieferungen
erhältlich. Die Angebote ſind vorſchloſſen, vortofrei
und mit der Aufſchrift „Angebot für den
Straßen=
neubau; Rothenberg — Hirſchhorn”, verſehen, bis
Samstag, den 10. September d. J., vormittags
11 Uhr, an den Unterzeichneten einzuſenden. Um
dieſe Zeit findet die Oefinung der Angebote in
Gegenwart etwa erſchienener Bieter ſtatt,
Zuſchlags=
friſt 6 Wochen.
(9829ds
Heppenheim, den 25. Auguſt 1921.
Der obere Baubeamte
bei der Kreisverwaltung Heppenheim.
Zimmermann, Baurat.
Winterſchafweide=Verpachtung.
Montag, den 5. September 1921. nachm 2 Uhr,
wird im Rathausſaale zu Pfungſtadt die
Winter=
ſchafweide für den Winter 1921/22 von den Wieſen
Bezirk I, etwa 700 Morgen groß, öffentlich
ver=
ſteigert.
(9826
Pfungſtadt, den 30. Auguſt 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.
Obſtverſteigerung.
DieObſterträge anden nachbenannten Kreisſtraßen
des Kreiſes Darmſtadt ſollen an Ort und Ktelle
öffentlich und meiſtbietend, loſweiſe auf dem Baum
verſteigert werden, und zwar:
Montag, den 5. September, vormittags 8 Uhr,
Straße Nieder=Namſtadt—Ober=Namſtadt,
begin=
nend am Ortsausgang Nieder=Ramſtadt.
An demſelben Tage, vormittags 8 Uhr, Straße
Griesheim— Wolfskehlen, beginnend am
Ortsaus=
gang Griesheim.
An demſelben Tage, nachmittags 2½ Uhr, Straße
Griesheim—Waſſerwerk, beginnend bei Griesheim,
daran anſchließend traße Pfungſtadt—Griesheim,
beginnend bei Pfungſtadt.
Dienstag, den 6. September, vormittags 8 Uhr,
Straße Papiermühle—Nieder=Ramſtadt, beginnend
an der Papiermühle.
An demſelben Tage, vormittags 8 Uhr, Straße
Darmſtadt—Noßdorf, beginnend am
Beſſunger=
forſthaus, daran anſchließend Straße Roßdorf—
Gundernhauſen, beginnend bei Roßdorf.
Mittwoch, den 7. September, vormitt. 8 Uhr,
Straße, Emmelinenhütte — Nieder=Ramſtadt —
Waſchenbach, beginnend an der Emmelinenhütte.
An demſelben Tage, vormittags 8 Uhr, Straße
Roßdorf—Spachbrücken, beginnend bei Roßdorf.
Donnerstag, den 8. Eeptember, vormitt 8Uhr,
Straße Ooer=Ramſtadt—Tannenbaum, beginnend
bei Ober Rimſtadt.
An demſelben Tage, nachmitt. 2½ Uhr, Straße
Ober=Ramſtadt—Hahn,Ober=Ramſtadt—Rohrbach
und Ober=Ramſtadt—Nieder=Modau, beginnend
bei Ober=Ramſtadt.
An demſelben Tage, vormitt. 8½ Uhr, Straße
Meſſel—Dffenthal, beginnend bei Meſſel.
An demſelben Tage, nachmitt. 2½ Uhr, Straße
Darmſtadt—Gichtmauer-Bahnhof Kranichſtein,
beginnend bei den Ziegelhütten (km 2,8).
Freitag, den 9. Eeptember, vor mittags 8 uhr,
Straße Ober=Ramſtadt—Noßdorf, bis zum Walde,
beginnend bei Ober=Ramſtadt.
An demſelben Tage, vormitt. 8½ Uhr, Straße
Gräfenhauſen—Mörfelden, beginnend bei
Gräfen=
hauſen, daran anſchließend Straße Gräfenhauſen—
Schneppenhauſen.
An demſelben Tage, nachmitt. 2½ Uhr, Straße
Arheilgen—Baierseich, beginnend an der Abzw nach
Bahnhpf Wixhauſen.
Montag, den 12. Eeptember, vormit ag8 9 Uhr,
Straße Pfungſtodt—Hahn—Kreisgrenze, beginnend
bei Pfungſtadt.
An demſelbenTage, vormittags 8½ Uhr, Straße
Roßdorf—Ober=Ramſtadt bis zum Walde, beginnend
bei Roßdorf.
Dieustag, den 13. September, vormitt. 8 Uhr,
Straße Kühler Grund—Nieder=Beerbach—Ober=
Beerbach, beginnend am Kühlen Grund
Zu den Verſteigerungen ſind nur Selbſtverbraucher
zugelaſſen, Händler ſind auegeſchlo ſen.
(9820
Darmſtadt, den 80. Auguſt 1921.
Der obere Baubeamte
bei der Kreisverwaſtung.
Faſt neues Herreurad
Fleiſchkriſſel Im. Freil, nur zmal ge=
(kein Kadaverfleiſch) für fahr, tadell. erh, zu verk.
Hühner u. Schweine lazm — Wilhelminenſtr. 6,
Rungeſſer, Dieburgerſtr, part., Hinterh. 4* 33667
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. September 1921.
Nummer 241.
Der Herrgottsberg.
Eine Sage, erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
5)
(Rachdruck verboten.)
Lienhard fuhr fort:
„Archimbald flehte den Blitz des Himmels auf ſein Haupt
herab, als er ſah, daß ſich die fliehende Seele ſeines
Lebens=
retters nicht aufhalten ließ. Die Verzweiflung trieb ihn weg
von dem Entſeelten, aber der Fluch raſtete nicht und begleitete
ihn übers Meer ins gelobte Land, wo er Ruhe zu finden hoffte;
aber ſtets ſah er das Jünglingsantlitz mit dem Sterbeblick und
ſtets flüfterte es ihm in das betäubte Ohr: Der dir das Leben
erhielt, dem haſt du es geraubt!
Da zog er elend vom heiligen Grabe weg und beſtieg ein
heimkehrendes Schiff, aber der Fluch ſtieg mit ihm ein und
ver=
ließ ihn nicht, als er das feſte Land wieder betrat; der zürnende
Himmel erhörte ſein Flehen nicht und ließ ihn fortleben zu ewig
neuer Qual. Und ſiehe, es trieb ihn wieder willenlos, an die
blutige Stätte, zu dem Felſen, der des Jünglings letzten Seufzer
hörte. Darauf ſchor Archimbald ſich das Haupt und hüllte ſich in
ein Büßergewand; an den Felſen lehnte er ſeine Hütte und oben
errichtete er ein Kreuz.”
Der Ritter von Tannenberg ſank in den Seſſel zurück,
Adel=
gunde ward totenbleich. Lienhard fühlte heißes Blut aus ſeiner
Wunde rieſeln, aber er achtete es nicht.
„Habt Ihr den Archimbald erraten?” fragte er dumpf. „Ja,
ich bin es, unglücklicher Vater, ich bin der Mörder Deines
Soh=
wes! Weib, ich bin der Mörder Deines Bruders.”
Er ſtürzte aus dem Zimmer, aus dem Schloſſe. Draußen
emwpfing ihn die ſchweigende Waldesnacht.
Auf dem harten Lager in ſeiner Zelle ruhte Bruder
Lien=
hard. Harniſch und Schwert lagen vergeſſen in einem Winkel:
ſie waren fortan unnütz.
Der graue Konrad, der einzige Geſellſchafter des wunden
Herrn, ſchauete ihm gar trüb ins Antlitz, denn es war bleich und
eingefallen, und ein verklärtes Lächeln, der Vorbote des Jenſeits,
ſchwebte um ſeinen Mund.
Als Ritter Archimbald vom Stein in fener verhängnisvollen
acht aus dem Schloß Tannenberg geflohen war, hatte ſich
Kon=
rad ſogleich aufgemacht und erreichte mit der Morgendämmerung
den Berg, wo die Hütte ſeines büßenden Herrn ſtand. Er lag
im voller Rüſhung, dem Anſcheine nach betend, vor dem
Felſen=
kreuz, der Tau glitzerte auf Helmbuſch und Panzer. Konrad
trat ehrerbietig näher und wagte nach einer Weile ihn leife bei
Namen zu rufem: er erhielt keine Antwort; er ſchlug ihm das
Viſir auf und erblickte die ſtarren Züge eines Entſeelten. Da
trug er ihn weinend auf das Lager in die Zelle, ihn, den er als
Knaben ſo oft auf ſeinen treuen Armen getragen hatte, entledigte
ihn der Rüſtung, zog ihm das Büßergewand an und entdeckte
die Wunde, die der Dolch des Rodenſteiners geſchlagen hatte.
Mit erfahrener Hand verband er ſie und ſein Bemühen ward
be=
lohnt, denn ſein Herr ſchlug endlich die matten Augen wieder auf.
Am Mittag kamen die übrigen Knechte von Tannenberg
zurück.
Lienhard, — wir wollen ihn künftig wieder ſo nennen —
hatte ſich ſo weit erholt, daß er reden konnte. Sein Befehl ſandte
ſie in das heimiſche Schwabenland zurück; ſie gingen mit
geſenk=
ten Häuptern, aber Konrad blieb und wich nicht von der Seite
des geliebten Gebieters.
Einige Tage nachher war es, als der Knappe den Verband
erneuert hatte und fand, daß die Wunde auf dem Weg zur
Hei=
kung war.
„Ihr werdet bald geneſen ſein,” ſagte er freudig.
Lienhard ſchüttelte das Haupt. „Kannſt Du auch die Wunde
im Innern heilen? Ich fühl’s, mein Werk iſt vollbracht, und
mein Name wird bald verweſen, wie das Laub verweht iſt,
wel=
ches bei meiner Ankunft hier von der Eiche ſäuſelte; damals
grünte es — wo iſt es jetzt? Es verdorrte und zerfiel in Staub.
Jetzt höre meine letzte Bitte. In Deine Hände, Du treuer
Pfle=
ger meiner Kindheit, lege ich ſie vertrauend nieder. — Doch, was
höre ich hämmern und ſchaufeln über mir? — Gräbt man mir
endlich das erſehnte Grab?"
„Der Ritter von Tannenberg läßt den Grundſtein zu der
Kapelle legen, die er gelobt,” war des Alten Antwort.
Lienhard richtete ſich mühſam auf. Seine Augen ſtrahlten
verklärt — und er blickte hinüber nach dem Kreuz auf dem Felſen.
„Allgütiger,” betete er, „friſte mir nur noch ſo lange das
Dafein, bis ich den geweihten Bau vollendet in die blauen Lüfte
ſteigen fehe! Dann nimm mich auf in deinen gnadenvollen
Schoß!“
Der Knappe faltete die Hände. Nur Lienhards, ſchwere
Atemzüge waren in der feierlichen Stille hörbar.
„Höre nun meine Bitte,” hob er wieder an. „Wenn Du
zu=
rüchgekehrt biſt in die Heimat, ſo verkaufſt Du das Schloß meiner
Väter — ich bin ja der Letzte meines Stammes, und ſein Name
geht mit mir unter. Dir behältſt Du ſo viel zurück, daß Deine
letzten Tage durch keine Sorgen getrübt werden; das Uebrige
bringſt Du hierher, damit ſoll die Kapelle begabt ſein!“
Der Knappe verhüllte ſein Angeſicht und verſprach es
wei=
nend, und als ein ſanfter Schlaf ſeines Herrn müde Augenlider
zugedrückt hatte, ſetzte er ſich ſorgend neben das Lager.
Ein helles Glöckchen tönte nicht lange nachher von dem Berge
herab und rief die Scharen der Gläubigen hinauf. Da ſtand die
Kapelle vollendet, einfach und ſchön, und an ihrer Pforte harrte
der Ritter von Tannenberg mit ſeinem Töchterlein des büßenden
Klausners.
Und er erſchien, er wankte aus ſeiner Zelle hervor, auf den
getreuen Konrad geſtützt. Seine Blicke leuchteten wie der
Mor=
genſonnenſchein auf der Kuppel des Gotteshauſes.
Der Ritter ging ihm entgegen mit freundlichem Gruß und
Händedruck. — Adelgunde blieb mit verhülltem Antlitz in der
Ferne ſtehen. Ach, ſie ſah ihn, den ihre Seele liebte, ſchon an den
geöffneten Pforten des Jenſeits, in der Strahlenglorie der
Ver=
klärung — und ſie ließ er zurück in der Erdennacht mit
ſehnen=
dem, brechendem Herzen!
Von dem Ritter und dem Knappen Konrad geführt, trat
Lienhard in das Innere der Kapelle. Weihrauchdüfte wallten
ihm entgegen, Laubgewinde umzogen die heiteren Wände und
geſtreute Blumen ſtarben am Boden.
An den Stufen des Altars ſank er nieder, ein ſtilles Gebet
bewegte ſeinen blaſſen Mund. Und wie Verzückung der Seligen
kam es auf ihn herab. Die Decke ſchien ſich zu öffnen, und der
blaue Aether ſchauete herein. Und wie er anbetend die Hände
emporhielt, ſah er den Jüngling, dem er ohne Willen den Tod
gegeben, lächelnd herniederſchweben, den Palmzweig in der
Lin=
ken, mit der Rechten nach oben winkend.
„Du bift gefühnt!” rief der Büßende und ſank auf ſein
Antlitz; ſeine Seele war entflohen!
Neben dem Felſen ward Lienhard begraben, wie er es
ge=
wünſcht hatte. Seine Rüſtung hing der Knappe mit heißen
Trä=
nen in der Kapelle auf; dan zog er in die Heimat und erfüllte
den letzten Willen des Eniſchlafenen.
Adelgundens erſte Liebe war auch die letzte geweſen. Sie
weinte nicht, aber auch kein Lächeln erheiterte ihre Mienen.
Fortan lebte ſie nur der Pflege ihres Vaters und pilgerte
all=
jährlich im Trauerkleide, mit nackten Füßen nach dem Berge, der
von dem Heiligtum auf ſeinem Gipfel, der Herrgottsberg
genannt wurde; und dort auf dem Grabe betete ſie für die Seele
bes Bruders und des Geliebten, der unter der grünen Raſendecke
ſchlummerte.
Nach mehreren Jahren ſegnete auch der alte Ritter das
Zeit=
liche; ſeine Gruft verließ Adelgunde nur, um in dem
benachbar=
ten Kloſter zu Jugenheim den Schleier zu nehmen. Dort
übte ſie in Demut die frommen Pflichten, zu welchen ſie ihr
Ge=
lübde verband, und ward wegen ihrer Mildtätigkeit von allen
Bewohnern der Umgegend geſegnet. In hohem Alter, als
Aeb=
tiſſin, ward ſie endlich durch einen ſanften Tod mit denen
ver=
einigt, nach welchen ſich ihr Herz fo lange gefehnt hatte.
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„WIm a‟
dagegen iſt vollkommen unſchädlich, wirkt herborragend
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In einigen Hin uten
ELTAO
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(8923a
Beher & Schmitt; Obernrſel a. T.
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. September 1921
Rummer 241.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 31. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe eröffnete in nicht einheitlicher Haltung. Die Spekulation.
nahm auf einigen Märkten in Anbetracht des morgigen Ausfalls der
Börſe, ſowie infolge der unbefriedigenden innerpolitiſchen. Lage
Glatt=
ſtellungen vor. Am Montanmarkte verloren Harpener 20 Prozenk,
Mamesmann 18 Prozent, Rheinſtahl 30 Prozent, Laurahütte 20
Pro=
zent. Oberſchleſiſche Werte konnten ihren geſtrigen Kurs behaupten.
Chemiſche Werte waren nur mäßig abgeſchwächt. Am Elektromarkte
büßten A.G.G. 7 Prozent, Beramann und Lahmeher je 8 Prozent ein.
Stark begehrt waven Daimler Aktien, die bis auf 350 Prozent geſteigert
waren. Im freien Verkehr waren Deutſche Petroleum ſteigend von 1030
bis 1100. Lebhafte Umſätze fanden auch in Benzaktien ſtatt; nachdem
dieſelben mit zirka 316 Prozent eröffneten, ſtiegen ſie im Laufe des
Verkehrs bis 328 Prozent. Junge. Benzaktien 3 310—320 Prozent.
Stärkeres Kaufintereſſe beſtand für Jul. Sichel, ſowie für junge Brovn
Boveri=Aktien. Am Einleitsmarkte waren Kursbeſſerungen
vorherr=
ſchend. Höher ſtellten ſich Krauß=Lokomotiven, Lederwerke Rothe
Aſchaf=
fenburger Lellſtoff. Gummipeter und Braubach. Am Rentenmaukt waren
türkiſche Werte zu höheren Kurſen rege begehrt. Der Deviſenmaakt war
ruhig und behauxtet.
Der Wert der Mark im Ausland.
Für 100 Mark wurden gezahlt am 31. Auguſt in Zürich 6.80
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Kopenhagen 6,65 (88,80) Kr.
in Stockholm 4,45 (8880) Kr. in Wien 1257 (117,80) Kr. in
Prag 97s (11780) Kr., in London 6.16 (9780) Schilling, in Neu=
York 1,17 (23,80) Dollar, in Paris 14/ (125,40) Franken.
w. Devifenmarkt. Frankfurt a. M., 31. Aug.
Nie RieGeld. Brie Geld Brief ! Geld Brief ! Nie
Geld Brief Antw.Bruff 64430 645.7 65330 654.70 Norweger. 168.30 NIäLZ, NISL.30 M7193.70 Holland..b bs72 30/9877.70 2719,706 2225.30 Schweden 11850,60 1 18540 1878.,10 t 1881.30 London.. 314.70 315.40 320,10 380.90 Helſingfors —. Paris ... 681.89 683,2 674.30 675.70 New=York. I 35.23— 85,46- 1s6 61- e 86.79— Schweiz .. 1451.— 1454.— 1471— 1474.— Wien (altes Spanien .
Italien. 117.301119.70 138.30/ 1 138.70 D=Oeſt. abg. 10.351 u0301 10.28— 10.33— 367.10 367.30 376.60/ 377.40 Budapeſt. 22 0919/22, 1510 21.841,2 21.301, Liſſab.=Op.
Tänemark. 14881. 14711, 14931 1501ig Prag....! 191.97 192.17
Verliner Börſe.
* Berlin, 31. Aug. Börſenſtimmungsbild. Am Markt
der fortlaufend notierten Werte machten ſich Realiſierungsbeſtrebungen,
namentlich bei Begim, bemerlbar. Die Kursbewegung war
infolge=
deſſen ungleichuäßig. Die Rückgänge, beſonders bei Montanwerten,
waren erheblich. Buderus ſparen über 30, Harpener etwa 20. Phönis
über 20 Prozent niedriger. Spezialwverte jaren dagegen zum Teil
wei=
ter höher. Thale Eiſenhütte gewannen 100 Prozent. Benz=Motoren
waren auf Meinungskäufe höher. Für Schiffahrtsaktien zeigte ſich weiter
Intereſſe zu meiſt gebeſſerten Kurſen. Am Einheitswarkte herrſchte
wie=
der ein großer Kaufandrang des Privatpublikums. Hiervon ausgehend,
war die Srimnung allgemein befeſtigt, zumal auich die Erwartung einen
günſtigen Einfluß ausübt, daß die heutigen Demonſtrationen einen
ruhi=
gen Verlauf nehmen. Das kräftige Anziehen der Deviſenpreiſe übte
keinen beſonderen Einfluß aus. Der Anlagemarkt behielt ſeine ruhige
und feſte Haltung.
Am Produktenmarkte belebte ſich heute das Geſchäft nur
wewig. Weizen wurde zu dem ermäßigten Preiſe etlwvas mehr von den
Mühlen gekauft. Auch Weizenmehl war leichter anzubringen. Noggen
hatte luſtloſes Geſchäft. Von Gerſte waren beſte Qualitäten etwas
mehr begehrt. Geringe Ware war aber kaum verkäuflich. Für Hafer
beſteht ab Stationen weſtlich von Berlin ziemliche Nackfrage, anſcheinend
für die Proviantämter. Mais ſchwächte ſich auf billigere amerikaniſche
Preiſe ab. Lokomais blieb feſt. Für Kleie beſſerte ſich die Tendenz.
Die Preisforderungen für Rahs wuaren hoch gehalten.
Bon den Viehmärkten.
b. Die Zufuhren zu den Hauptviehmärkten in der verfloſſenen Woche
genügten vollkommen der Nacſfrage und auf vielen Märkten verblieb
Ueberſtand. Der Haudel geſtaltete ſich bei Rindern meiſt ſchleppend bei
weiter weichenden Prefſen, bei Kälbern mittelmäßig und die Preiſe
blie=
ben im allgemeinen unverändert, bei Schafen infolge ſtarker Auftriebe
gaben die Preiſe ebenfalls eine Kleinigkeit nach und bei Schweinen zogen
dieſelben durchweg weiter an. Die durch die Trockenheit verurſachte
Futtermittelnot machte ſich iu der Landwirtſchaft immer mehr bemerkbar
und durch die enorme Téützung der Kraftfuttermittel geſtaltet ſich die
Aufzucht immer ungünſtigek. Dies beſtätigt ſich denn auch immer mehr
an dem durchweg flauen Verlauf der Ferkelmärkte und des rapiden
Preisrückgangs auf dieſen Märkten im den letzten Wochen. Auf den
Märkten notierten:
b. Die hohen Pferdepreiſe. Die Preiſe für Luxus=, Wagen=
und Arbeitspferde haben ſich auch in jüngſter Zeit nicht verändert,
ſon=
dern behaupten nach wie vor ihren hohen Preisſtand. Die letzten
Pferde=
märkte waren ſehr gut beſchickt und der Handel verlief im allgemeinen
lebhaft, da der Bedarf beſonders in Arbeits= und mittleren
Wagen=
pferden ſehr groß iſt. Dagegen war die Nachfrage nach geringen und
Luxuspferden weniger rege und die Preiſe bröckelten hier und da eine
Kleinigkeit ab. Immerhin aber erzielten ein paar Luxuspferde doch noch
70 000 Mark und beſſere Arbeitspferde 40 000—46 000 Mark pro Paar.
Schlachtpferde 1000—4000 Mark pro Stück. Für die nächſte Zeit dürſte
mit einem Rückgang der Preiſe nicht zu rechnen ſein.
Aus der Schuhindnſtrie.
Keine Ausſichten auf Herabſetzung der Preiſe.
b. Die Schuhinduſtrie iſt im allgemeinen gut beſchäftigt und
demzu=
folge iſt auch die Nachfrage am Häute=Ledermarkt weiter lebhaft und die
Aufwärtsbewegung der Preiſe hält an. Infolgedeſſen haben denn auch
die Preiſe für Schuhwaren entſppechend angezogen und nach Lage der
Dinge iſt demn auch mit einem weiterem Anziehen der Preiſe zu rechnen.
Die Läger im Kleinhandel ſind infolge der Ausverkäufe zu ermäßigten
Preiſen vielfach gelichtet und dürftem die Fabriken, mit weiteren
Ein=
gängen von Aufträgen rechmen können. In Verbraucherkreiſen hat man
vielfach gehofft, daß die Schuhpreiſe zum Herbſt oder Winter zurückgehen
werden und mit dem Einkauf noch gezögert. Durch die ſtändig ſteigenden
Lederpreiſe erſcheint jedoch ein Rückgang der Schuhpreiſe ausgeſchloſſen,
um ſo mehr, da auch die Arbeiter bereits mit neuen Lohnforderungen
an die Arbeitgeber herangetreten ſind. In dieſem Jahre bewegten ſich
die Preiſe für Herrenſchuhe (Herſtellerpreis) wie folgt:
Rindbox
Boxkalf
160—200 Mark
Januar
190—230 Mark
125—180 „
April
155—200 „
130—190 „
165—220
Juli
130—190
Auguſt (Anfang)
165—220
und da auch die Lederpreiſe in dieſem Monat weiter geſtiegen ſind,
wer=
den auch wohl die Schuhpreiſe zu Anfang des kommenden Monats höher
notieren.
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Der polniſche
Eiſenbahnerſtreik hat die lebhaftem Verladungen aus Pommerellen und
Polen — es handelt ſich um erhebliche Mengen von Schnittholz, die
ab=
transportiert werden ſollten — underbrochen. Eine Reihe von
Holz=
händlern, die Stamm= und Zopfbretter in Polen kauften und
Lieferungs=
verpflichtungen eingingen, können dieſe zur Zeit nicht erfüllen. Aus
dieſem Grunde war auch am deutſchen Holzmarkt eine etwas ſtärkere
Be=
lebung, die in Abſchlüſſen von Tiſchlerware ihren Ausdruck fand,
be=
merkbar. Einſtweilen ſind die von Seiten der Sägewerksbeſitzer häufig
verſuchten Preiserhöhungen nicht Gewilligt worden. Es könnte aber doch
ſein, daß leichte Preiserhöhungen durchgeſetzt werden, wenn die Sperrung
des Verkehrs von Polen längere Zeit anhalten ſollte. Während das
Geſchäft in Norddeutſchland, namentlich am Verliner Holzmarkt ſtark
be=
einträchtigt iſt, hat ſich eine Reihe von Holzkäufern in Weſt= und
Mittel=
deutſchland zu Ankäufen von polniſcher Kiefer, die in Deutſchland bereits
eingelagert iſt. entſchloſſen. Insbeſondere kauſte man gern aſtreine
Seitenbretter 23, 25 und 30 Millimeter ſtark. Neuerdings lagen auch
Nachfragen nach angeblauten aſtreinem Seiten vor. Es wurde jedoch
hierbei die Stärke 30 Millimeter bevorzugt. Das Geſchäft in Bauhölzern
aller Arten geht nach wie vor ſchleppend, und es ſind größere Mengen
unverkauft auf den Mühlen. Die Nachricht, daß mit größeren
Holz=
lieferungem an die Entente in dieſem Jahre nicht mehr zu rechnen iſt, hat
dem Markte untergeordneter Hölzer einen Stoß verſetzt. Es iſt nur
möglich, zu einigermaßen befriedigenden Preiſen Waggon= und
Werk=
ſtättenholz abzuſetzen. Die vor einigen Tagen in Breslau ſtattgefundene
große Verdingung der Eiſenbahnverwaltung hat freilich zum Teil ſehr
niedrige Preiſe, die bis zu etwa 700 Mark je Kubikmeter für
Werkſtätten=
holz 2. Klaſſe heruntergehen, gebracht. Der Einkauf ausländiſcher Holz”
arten, die in Hamburg eingelagert ſind, hatte ſich bereits etwas lebhafter
geſtaltet. Der Sturz der Mark verbot indeſſen neuerdings an vielen
Stellen das Zuſtandekommen von Geſchäften in ausländiſchen Holzarten.
Für gute Eichen=Schnitthölzer tauchten hiex und dort Anfragen auf, die
aus dem großen Vorrat, der ſich in Deutſchland befindet, erfüllt werden
konnten. In geringwertiger Eiche iſt das Angebot nach wie vor übergroß,
ohne daß es möglich iſt, durch Umſätze Luft zu ſchaffen.
Frankfurt a. M., 31. Aug. (Wolff.) Der Börſenvorſtand
teilt mit, daß infolge der weiteren übermäßigen Anhäufung der
Börſen=
aufträge folgende Aenderungen im Börſenverkehr eintreten: 1. An
Samstagen im September fällt die Wertpapierbörſe
aus. Deviſen werden jedoch notiert. 2. Bis einſchließlich 15. September
fällt die Abendbörſe aus. 3. Gleichfalls bis 15. September einſchließlich
finden an dem Dienstagen und Donnerstagen keine
Börſen=
verſammlungen ſtatt. Nur Deviſen und Noten werden notiert.
8 Umſatzſteuer. Nach § 8 Abſ. 1 Nr. 6 des Geſetzes vom 26.
Juli 1918 ſind Klaviere erhöht umſatzſteuerpflichtig. Der
Reichsfinanz=
hof hat nun entſchieden, daß für den Verkauf eines nicht mehr zum
Spielen brauchbaren Flügels (Preis 250 Mark) eine Umſatzſteuer nicht
zu entrichten iſt. Bei der in beiden Umſatzſteuergeſetzen feſtgeſetzten
Luxusſteuerpflicht ſtehe im Vordergrunde der Verwendungszweck und
die Verwendungsmöglichkeit. Ein Inſtrument, das zum Spielen nicht
mehr oder nur nach einer unverhältnismäßig koſtſpieligen.
Inſtand=
ſetzung geeignet iſt, könne nicht, mehr als Flügel und deshalb nicht als
luxusſteuerpflichtig erachtet werden.
r. Zum Konkurs der E. Moſchall
Aktiengefell=
ſchaft. In einer vor kurzem ſtattgefundenen Gläubigerverſammlung
dieſes Unternehmens wurde feſtgeſtellt, daß keine Maſſe zur Fortführung
des Konkursverfahrens vorhanden iſt. Es ſoll verſucht werden, aus dem
Kreiſe der Gläubiger die notwendigen Mittel zuſammen zu bringen. Die
Regierung, die mit erheblichen Rundholzkrediten beteiligt iſt, will ſich
be=
reit erklären, das vorhandene Rundholz auf den Werken der
Aktien=
geſellſchaft im Lohnſchnitt aufarbeiten zu laſſen. Eine Konkursdividende
iſt für die Gläubiger nur zu erwarten, wenm es gelingt, im Wege von
Anfechtungsklagen die verpfändeten Vermögensobjekte frei zu bekommen.
Im übrigen wurde in der Gläubigerverſammlung nach dem Strafrichter
gerufen.
* Keine Steigerung des Kakaopulverpreifes.
Man ſchreibt uns: Kakao wird ſeit einiger Zeit ſowohl von Händlern
als von Verbraucherkreiſen in erheblich größerem Umfange gekauft, als es
für den laufenden Bedarf notwendig ſt. Der Grund hierfür ſind
Ge=
rüchte, die von einer bevorſtehenden Verteuerung einer Reihe von
Nah=
rungs= und Genußmitteln, namentlich von Kakao, Reis, Kaffee, Tee uſw.
infolge neuer Steuern und Zölle ſprechen. Dieſe Gerüchte wurden
wei=
terhin dadurch genährt, daß ſich infolge der die Fabrikation
beeinträch=
tigenden großen Hitze der letzten Wochen ſowie infolge großer
Speku=
lationskäufe ſeitens mehr oder weniger legitimer Großhandelskreiſe eine
vorübergehende Knatzpheit auf dem Kakaoyzulvermarkt bemerbbar gemacht
hat. Es erſcheint geboten, darauf hinzuweiſen, daß zu Beſorgniſſen und
zu irgendwelcher Hamſterei keingrlen Grundvorliegt. Das
Angebot in Rohkakao vermag vollkommen den Bedarf der deutſchen
In=
duſtrie zu befriedigen. Irgendwelche Inlandsſteuer kommt Fir
Kakao=
erzeugniſſe ſelbſtverſtändlich überhaupt nicht in Frage. (Splant iſt
lediglich eine Erhöhung des Rohkalaozolles von 20 Mark auf 40 Mark
für 100 Kilogramm. Die Auswirkung dieſer Erhöhung dürfte alſo für
das Pfund Kakaopulver rund 10 Pfennig betragen. Alſo keme Panik!
Keim Hamſtern!, ſonſt bemächtigt ſich der Schleichhandel umſeligen
An=
gedenkens des Kakaopulvers und der Verbraucher hat das Nachſehen.
* Preiserhöhung für Meſſing=Erzengniſſe Die
Meſſingwalzwerke haben mit Rückſicht auf die fortdauernde Steigerung
der Rohmaterialpreiſe den Grundpreis für Meſſingbleche auf 2400 Mk.
und für Meſſingſtangen auf 2450 Mk. erhöht.
Frankfurter Kursbericht 31. Auguſt 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
30, 8.
Staatspapiere.
50 Reichsanleihe. . . . ...
40.
....."
......"
3½90
.....
412%1Vu. V. Schatzanweiſ.
4½%0 VI.—1X.
Sparprämienanleihe ....
49 Preuß, Konſols ...
3½%0
39
....
409 Bad. Anl. unk. 1935
3½%0 v. 1907..
42 Bayern Anl. .... . . .
3½%0
.......
426 Heſſen unk. 1924.. ..
8½% „ ......
8% „ .........
420 Württemberger ... ..
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
132 Griech. Monopol..
4122 Oeſt. Staatsrentte b.
1918, ab 1918.... . . ..
4½%0 Oeſt. Schatzanwe!ſ,
ſtfr. v. 1914... .. . . . .
4%5 Oeſt. Goldrente. . . ..
420 „ einheitl. Rente.
4½ Rum. am. Rente v. 03
4½% „ Goldrente v. 13
77,50
78.—
(7,10
76,25
86,80
72,50
79,60
68,25
57,76
—
69.—
74,30
(S,25
53,—
69,—
395.—
26.—
52,50
53,50 Goldrente. . . Staatsr. v. 10 Kronenrente. 23,50 Außereuropäiſche. 30, 8. 31, 8. Dmfäfan Fanf 30. 8. 31. 8. 5% Mexik, amort, innere 506.— Deutſche Bank:..... 348.— 53
konſ. äuß. b. 99 Dt. Effekt.= u. Wechſelbk, 169,75 165,50 4% Mexik. Goldv. 04, ſtfr. Deutſche Vereinsbk. 167.— 186,75 20
konſ. inner. .. Diskontogeſellſchaft .. 278,— 272,56 48,
Irrigationsanl. 530 Dresdner Bank.. 226.— 5% Tamaulipas, Ser. I.. 341, — Metallbank .. 450,— 480,— * Nationalbank f. Deutſchl, 206.— 209.— Oblig. v. Transportanſt. Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . . 54,50 54,50 42 Eliſabethbahn ſtfr. .. Rhein, Kred.=Bank. . . . . 188.— 2,6% Oeſt. Süidb. (Lomb.)
39 Oeſt. Staatsb. 1.b. 8.Em. Bergwerks=Aktien. 640,— 38 Oeſt. Staatsb. Erg. Netzl — Bochumer..
. 622,— 429
v. 1883. Buderus ....
..... — — 4½%0 Angtolier I......." 120,— Dt. Luxemburger.. ..... 511,— 510,— 320 Salon, Conſt. Jonction Gelſenk. Bergw.. . .. .. . 523,— 520.— 3% Salvnique Monaſtir. Harpener Bergb. .. 760,— 739,50 5% Tehuantepee .. . . . . . 510,— Eſchweiler Bergw.. 530,— „ .....
41a20 414,75 Kaliwerke Aſchersleben .. 480,— — Weſteregeln .. 725,— — Deutſche Städte. Laurahlitte . . . . . . 465,— — 420 Darmſt. v. 1919b.1925 Lothringer Hütte. 539,— — 3½%0 Darmſtadt v. 1905. Mannesmann Röhren. 893,— — 42 Frankfurt v. 1913.... 96.— Phönix.. ..... ..." 777,— 3½
„ b. 1903.. . . Oberſchleſ. Eiſen (Caro) 380,— — 4%0 Mainz. v. 1919b, 1926 74,25 Oberbedarf ..." 468.— 467,— Stahlw.
Rhein 830,— 806.— Pfandbriefe. 93,—
82.— Riebeck Montan. . ..... 634,— 626,50 — 425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
31239.
... Aktien v. Transportanſtalt. 420 Frkf. H. Krd.=Ver. 1921 8550 Paketfahrt. . . . . . . . . . . . . 240,— 235,— — 4½ Mein. Hyp. Bank 1922 88,50 Nordd. Llotzd.. . . .. . ... 235,— 224,— 1922
420 Pfälz. 98,50 Südd. E.=B.=Geſ.... ... . — — 1923
48 Rhein. 95.— Schantung E.=B...... .. 590, — 584,— vorl.
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ſtändigen Orcheſter begleitet. — Die Veranſtaltung
rindet bei jeder Witterung ſtatt, bei ungünſtiger
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Witterung im großen Saal.
Das Auftreten der Tänzerin im großen Saal.
Anfang 8 Uhr. —: Eintritt 3 Mk. 2,50 u. Steuer.
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Die Ausgabe der Mietkarten für die
dies=
jährige Spielzeit ſindet am Freitag und
Sams=
tag (2. und 3. September) nachmittags von 3 bis
7” Uhr in dem Geſchäftszimmer des
Deutſchnatio=
nalen Handlungsgehilfen=Verbandes (D. H. V.),
Alexanderſtraße 22 (Hof kinks) ſtatt.
Als erſte Vorſtellung haben wir am Dienstag,
den 6. September „Aida‟. Da die Abrechnung
nit der Theaterleitung noch vor Dienstag geſchehen
anuß, bitten wir alle Karten an den angegebenen
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Tagen abzuholen.
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