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ſmei entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße B
rig recher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
ürxer. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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uumer 217
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Montag, den 8. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
or dem Zuſammentritt des Oberſten
Rates.
Die Tagesordnung.
eris, 7. Aug. (Wolff.) Auf der Tagesordnung
oaferenz ſteht außer der Frage der Entſendung von
Trup=
rärkungen nach Oberſchleſien und der Zuteilung des
Ab=
rngsgebietes die Frage der Aufhebung der
Zwangsmaß=
i am Rhein, die Frage der Aburteilung der Kriegsbeſchul=
„Die Frage der Herſtellung von Luftſchiffmaterial
in Verkehr in Deutſchland, die Orientfrage und
dnige der Hilfe für Rußland. Jedenfalls wird auch
1mnzielle Lage Oeſterreichs behandelt. DX öſterreichiſche
Pdre in Paris ſoll geſtern, dem Petit Jouzlal zufolge, auf
Auai d’Orſay geweſen ſein, um auf die kritiſche Lage
Ver reichs hinzuweiſen. Nach dem Petit Journal iſt noch
hicher, ob die albaniſche Frage auch auf die Tagesordnung
forferenz geſetzt wird. Für die Daner der Konferenz ſind
B3 zehn Tage vorgeſehen.
et4inax teilt im Echo de Paris mit, Marſchall Foch und
intäriſche Kommiſſion von Verſailles hätten einen Plan
kuibeitet, um Deutſchland zu verhindern, ſein
welsluftſchiffmaterial in Kriegsflugzeuge
twandeln, und einen Kontrollorganismus zu ſchaffen
Her nach Beendigung der Tätigkeit der jetzigen
Entwaff=
eonnmiſſion aufrechterhalten werden ſolle. Vor zwei
Mo=
habe ſich die engliſche Regierung geweigert, diefem Plane
Fuſtimmung zu geben, und erklärt, nach Artikel 213 des
ensvertrages ſei der Völkerbundrat allein
be=
bigt, Ueberwachungen auszuüben. Auch der
Botſchafter=
be den Konflikt nicht löſen können und die Angelegenheit
Oberſten Rat weitergegeben.
Teilnahme Amerikas an der Sitzung.
London, 6. Aug. Der amerikaniſche
Bot=
hier teilt in einer Note der Oeffentlichkeit mit, daß er ſich
ſiu ferenz des Oberſten Rates nach Paris begibt.
Eintreffen der Mitglieder.
hondon, 7. Aug. (Wolff.) Reuter. Lloyd George
ſord Curzon ſind mit der britiſchen Delegation heute
m nach Paris abgereiſt. 9
omn 7. Aug. (Wolff.) Miniſterpräfident Bonomi,
miniſter Soleri mit einigen Beamten des Miniſterinms
Kußern, des Finanz=, Schatzminiſteriums, Miniſteriums des
ſind nach Paris abgereiſt.
ſaxis, 6. Aug. (Wokff.) Der Vertreter der Vereinigten
an im Oberſten Rat, Botſchafter Harvey, iſt heute abend
Pis angekommen.
Die erſte Sitzung 11½ Uhr.
Paris, 7. Aug. (Havas.) Lloyd George wurde bei,
Eintreffen im Pavis von Miniſterpräſident Briand
emp=
m den er für den Abend einlud, bei ihm zu ſpeiſen. Dabei
bö=legenheit ſein, daß die beiden Miniſter ungezwungen
Ahigſten Fragen diskutieren. Die erſte Sitzung wird
Reuicht vor 11½ Uhr beginnen, um dem itakieniſchen
Mini=
öuci, der um 10½ Uhr eintrifft, Gelegenheit zu bieten,
M erſten Sitzung teilzunehmen. Zunächſt wird der Oberſte
Frage der Truppenverſtärkungen diskutieren.
Der Bericht der Sachverſtändigen.
aris 7. Aug. (Wolff.) Havas. Die alliierten
Sach=
äindigen, die mit der Vorprüfung der oberſchleſiſchen
Bbe traut waren, beendeten geſtern ihren Bericht an den
Kſten Rat, worin das Ergebnis ihrer Arbeiten nieder=
Miſt. Der Bericht enthält Punkte, worüber eine Einigung
Mwurde, und Punkte, die noch Meinungsverſchiedenheiten
M. Der Sachverſtändigenausſchuß überläßt dem Oberſten
e endgültige Entſcheidung über Oberſchleſien.
Die Hoffnung der Pariſer Preſſe.
ris, 7. Aug. (Wolff.) Am Vorabend des
Zuſammen=
es Oberſten Rates ſtellen die Zeitungen feſt, daß
Frauk=
ud England über die meiſten Punkte der allgemeinen
Anicht ſo ganz übereinſtimmen. Das ſei aber
Wſeder Sitzung des Oberſten Rates der Fall geweſen, und
Wdaher geraten, nicht ſchwarz zu ſehen, ſondern der Lage
Aſicht zu ſchauen, ohne aber eine einzige Schwierigkeit zu
Merr. Lloyd Georges Stellung ſei diesmal durch die Zu=
Ang des britiſchen Reichsrates beſonders geſtärkt; Briand
Rdaher unter ſchwierigen Bedingungen die Rechte Frank=
Mur Geltung zu bringen haben; das dürſte aber nicht ab=
Italien hat enttäuſcht.
Rom, 6. Aug. Der Pariſer Korreſpondent des Cor=
Bella Sera meldet ſeinem Blatte über Italiens Stel=
In der oberſchleſiſchen Frage hätte ſich die ſranzöſiſche
kie vor vornherein keinerlei Illuſionen hingegeben.
Da=
hatte ſie bis vor kurzem an eine Fortſetzung der Politik
lofen Sforza durch Toretta geglaubt. Jetzt ſei man in
üper Italien recht enttäuſcht.
Rom, 6. Aug. In einem Telegramm des ſtets
aus=
ee unterrichteten Vertresers des Giornale
d’Ita=
e geſagt, ſelbſt flüchtigen Beobachtern könne es nicht ent=
Maß die Nerven der Pariſer Diplomaten erſchüttert ſind
ertals. Einerſeits beherrſcht ſie der Ingrimm der
kenen Schlacht, andererſeits die Entſchloſſenheit,
oll breit mehr nachzugeben. Die franzöſiſchen Diplomaten
ſich am Montga iſoliert ſehen. Auf eine
Schwen=
glands wagen ſie kaum mehr zu hoffen. Ueber Italien
Eſcht große Enttäuſchung. Man hatte eine Zeitlang
an=
een, daß Toretta die Politik Sforzas fortſetzen werde.
uß anerkennen, daß die italieniſche Politik ſich entſchieden
19 zuneigt. Als Urheber dieſer Evolution gilt in Paris
uie niſche Botſchafter de Martino.
Dem Verdienſte ſeine Krone.
rnddchorkzgera D Defond in Tefſlig,
änzenden, aber undaukbaren Rolle, im Aleſtimnrungs=
*½ Aommando des 32. Armeekorps erhalten,
Sozialdemokratie und oberſchleſiſche
Schickſalsſtunde.
TU. Berlin, 7. Aug. Der Vorwärts erklärt in ſeinem
heutigen Leitartikel: Morgen tritt der Oberſte Rat zuſammen,
um über Oberſchleſien zu entſcheiden. Deurſchland iſt in ihm
nicht vertreten, aber das deutſche Volk und feine ſtärkſte Partei,
die Sozialdemokratie, hat das Necht und die Pflicht, ſich in letzter
Stuude nochmals an ihn zu wenden und nochmals den Ruf nach
Gerechtigkeit zu erheben, ehe es zu ſpät iſt. Der
Ar=
tikel führt weiter aus, Oberſchleſien fei ein unzerreißbares
Ganze, ein Teil deutſchen Landes, mit einer
polni=
ſchen Minderheit. Von den Polen werde verzichtet auf etwas,
was ſie gar nie beſeſſen haben. Der Artikel ſchließt: Den Völkern,
deren Vertreter im Oberſten Rat ſitzen, rufen wir zu: Wir wollen
eure Feinde nicht ſein, zuvingt uns doch nicht, es zu werden,
in=
dem ihr uns immer als ſolche behandelt.
Danzig.
Danzig, 6. Aug. (Wolff.) Der Volkstag beſchäftigte ſich in
ſeiner Sitzung mit dem Antrag der Mehrheitsſozialiſten auf
Haftent=
laſſung der konrmuniſtiſchen Abgeordneten Rahn und Schmridt. Die
bür=
gerlichen Parteien gaben eine Erklärung ab, in der dieſe ſich mit dem
Vorgehen des Senals einverſtanden erklärten. Die Polen und die
Links=
parteien machten dem Senat den Vorwurf, daß er die Verfafſung und
die Geſetze gebrochen habe und erklärten, im Falle der Ablehnung des
mehrheitsſozialiſtiſchen Antrags ſich an den weiteren Arbeiten des
Pan=
laments nicht mehr beteiligen zu wollen. Der Antrag auf Haftentlaſſung
ments und Neuwahlen zum 30. Oktaber ein. Mit bieſem Antrag wird
ſich das Plenum azu Mittwoch beſchäftigen. Ferner wurde ein Antuag
auf Einſetzung eines Unterſuchingsausſchuſſes gegen den Senator
Schlimſer von den Linksparteien eingebracht. Der Präſident dus
Volks=
tags Matthai gab jährend der Sitzung die Abſicht bekannt, ſein Amt
niederzulegen.
Ungarn.
Budapeſt, 6. Aug. In der Nationalverſammlung erklärte der
Miniſter des Aeußern Graf Banffy in Erwiderung einer Interpellation,
ob die Näumung des Baranyaer Gebietes in nächſter
Zu=
kunft bevorſtehe: Der Oberkommiſſar der Entente reiſe am Montag
dorthin, um die Räumung vorzubereiten. Die von der Entente
ein=
geſetzten Aufſichtsorgane hätten Sorge dafür zu tragen, um bei der
Räumung Plünderungen zu verhüten, wie ſolche beim Abzuge der
Ru=
mänen vorgekommen ſeien. Die von der ſerbiſchen Beſatzung
verur=
ſachten Schüden würden bei der Ententelommifſion angemeldet. Vor
der Uebernahme Baranyas durch Ungarn könne von der weſtungariſchen
Frage überhaupt nicht geſprochen werden.
Die Uebergabe Weſtungarns.
TU. Wien, 6. Aug. Vertreter der ungariſchen Regierung
verhandelten wit der öſterreichiſchen Regierung über die
Mo=
dalitäten der Uebergabe von Weſtungarn. Die
öſterreichiſche Negierung lehnte jedes Schächern ab.
Irland.
Freilaſſung von Sinnfeinern.
Dublin, 6. Aug. (Wolff.) Kach einer amtlichen
Ver=
öffennlichnung hat die Regierung in Gemäßheit des vom
Premier=
miniſter öffentlich geleiſteten feierlichen Verſprechens, daß die
britiſche Regierung in jeder möglichen Weiſe die im Gange
be=
findlichen Beſtrebungen zur Herbeiführung des
Friedenszuſtan=
des in Irland fördern werde, nunmehr beſchlofſen, unverzüglich
bedingungslosalle Mätgliederdes
Sinnfeiner=
parlaments freizulafſen, die gegenwärtig interniert
ſind oder ſich in Gefängniſſen befinden.
Dublin, 7. Aug. (Wolff.) Von der gemeldeten
Freilaſ=
ſung der verhafteten Mitglieder des Sinnfeiner=
Par=
laments iſt nur ein Mitglied ausgenommen, das wegen
Mor=
des verurteilt worden iſt.
TU. Paris, 6. Aug. Das republikaniſche
Kabi=
nett von Irland hat geſtern im Rathauſe von Dublin unter
dem Vorſitze ſeines Präſidenten de Valera eine Sitzung
abge=
halten, um über die Einberufung des republikaniſchen
Parlamen=
tes des Dail Eyrcanne zu verhandeln. D5e 36 Yitzglieder des
un=
abhängigen iriſchen Parlamentes ſind zum größten Teile immer
noch im Gefängnis. Die engliſche Regierung ſcheint jedoch bereit
zu ſein, den Parlamentsmitgliedern die Teilnahme an den
Voll=
ſitzungen des Dail Eyrcanne zu ermöglichen. Es verlautet, daß
das iriſche Parlament auf den 16. Auguſt einberufen worden iſt.
Die Hilfsaktion für Rußland.
Bern, 5. Aug. (Wolff.) Das Internationale Rote Kreuz=
Komitee veröffentlicht eine Mitteilung, worin es heißt:
Ange=
ſichts des Elends der Bevölkerung Rußlands und
der Hungersnot, durch die ſie bedroht iſt, ſind das
Internatio=
nale Rote Kreuz=Komitee und die Liga der Roten Kreuz=Vereine
von verſchiedenen Seiten aufgefordert worden, den Regierungen
des Völke=bundes und den Wohltätigkeitsorganiſationen
Vor=
ſchläge zu niachen, um ein internatiönales Hilfswerk zu gründen,
das die Tätigkeit der einzelnen Regierungen zur Verſorgung
Rußlands mit Lebensmitteln zentraliſiert. Das Internationale
Rote Kreuz=Komitee iſt überzeugt, daß nur ein mächtiger
inter=
nationaler Organismus unter Beihilfe aller Regierungen und
mit Zuſtimmung der Solvjetregierung eine wwirklich zweckmäßige
Hilfsaktion und Initiatide zur einheitlichen Sammlung und
Verteilung der Hilfsmittel ergreifen kann. Es fordert deshalb
die Delegierten aller europäiſchen und amerikaniſchen
Vereini=
gungen, die zugunſten Rußlands eingreifen wollen, auf, ſich am
15. Auguſt in Genf zur Vorbereitung einer internationalen
Hilfsaktion einzufinden. Das Komitee hofft, daß auch die
Ne=
gierungen ihre Vertreter zu dieſer Zuſammenkunft entſenden
werden.
Der Internationale Arbeitsverband der
ſo=
zialiſtiſchen Parteien veröffentlicht einen Aufruf zur
Hilfeleiſtung in Rußland. In dem Aufruf heißt es:
Wir haben ſtets den Irrtum der bolſchewiſtiſchen Regierung mit
Bezug auf die wirtſchaftlichen Beſtrebumgen und die
Möglich=
keiten der Nachkriegsperiode für ein großes Unglück für die
ſo=
ziale Revolution gehalten. Der Sunday Expreß zufolge hat die
britiſche Regierung über die neue endgültige Politik zur
Unter=
ſtützung Rußlands auf dem Gebiet des Handels einen Beſchluß
gefaßt und wird den Ueberſeekreditplan auch auf Rußland
aus=
dehnen. Die britiſche Regierung wird auf den Beſchläſen des
Oberſten Rates mit Bezug auf die Organiſavion der Sendungen
für Rußland zuſtimmen.
Nordſchleswig — die Brücke zum Norden.
Hz. Vor einiger Zeit haben in Kopenhagen Verhandlungen
zwiſchen der deutſchen und däniſchen Regierung begonnen, die ſich
mit der Regelung der Fragen befaſſen, die aus der neuen
deutſch=däniſchen Grenze in Schleswig erwachſen ſind,
deren Bedeutung aber weit über den lokalen Bereich hinausgeht.
Die Verhandlungen werden nach einer kurzen Sommerpauſe
demnächſt in ihr entſcheidendes Stadium treten. Es iſt daher
er=
forderlich, daß die deutſche Oeffentlichkeit im Klaren iſt, um was
es ſich hierbei handelt, und daß ſie das ſchleswigſche Problem
in ſeiner ganzen Tragweite begreift.
Falls dieſes Begreifen bisher nicht überall hinreichend
vor=
handen geweſen iſt, ſo hat das wicht zuletzt ſeinen Grund in der
Tatſache, daß am 14. März 1920, als Flensburg und die zweite
Zone Schleswwigs ſich mit einer 80prozentigen Mehrheit
zu Deutſchland zurückſtimmten, gerade der Kapp=Putſch
ausge=
brochen war. Die erſte Zone Schleswigs war mit 74prozentiger
Mehrheit zu Dänemark gekommen, die zweite blieb bei
Deutſch=
land, ſoviel vermochten die Zeitungen zwiſchen Putſch und
Gene=
ralſtreik gerade zu buchen. Und ſo könnte vielleicht der falſche
Glaube entſtanden ſein, daß nun im Norden alles in Ordnung ſei.
Aber das iſt nicht der Fall. Iu dem zu Dänemark
geſchlage=
nen Nordſchleswig waren — ungerechnet die durch das Parifer
Abſtimmungsreglement der Stimme überhaupt Beraubten —
über 25 000 abgegebene deutſche Stimmen durch das Mitel einer
en bloo=Abſtimmung dergewaltigt worden. Die heute „däniſche‟
Stadt Tondern zuſammen mit dem für den Verkehr nach Sylt
nnenübehrlichen Hoher, hatte allein über 3000 deutſch=
Stimmen abgegeben, gegen noch nicht 1000 däniſche. Große
geſchloſſene deutſche Minberheiten der geſamten erſten Zone
warem ſomit ihres Selbſtbeſtimmungsrechtes beraubt, ganz
abge=
ſehen von der wirtfchaftlichen Unſinnigkeit, daß die neue Grenze
z. B. durch die ganze Flensburger Föhrde bis in den Hafen und
unmittelbar an die Stadtmauer, dieſer eigentlichen
Hauptſtadt Schleswigs heranläuft und hier wie ſonſt
Zuſammen=
hänge zerreißt, die weder wirtſchaftlich noch geographiſch, aber
genau ſo wenig auch ſtammesmäßig hätten zerriſſen wwerden
dür=
fen. Denn die Schleswiger ſind keine Dänen, und ſind es nie
geweſen.
Seitdeur iſt nun ein Jahr vergangen, und die ſchlimmſten
wirtſchaftlichen Folgen der unſinwigen Grenze zu mildern, iſt der
eine Zweck, der deutſch=däniſchen Verhandlungen. Der andere
aber gilt dem Schutze der deutſchen Minderheit in
den zu Dänentark gefchlagenen Teil des alten, feit taufeud
Jah=
ren ſelbſtändigen Herzogstums. Die Deutſchen in Nordſchleswig
kämpfen heute einen zähen Kampf um die Erhaltung
ihrer alten Kultur, die ſich dem Reichsdänentum niemals
eingliedern wird. Denn uirgends iſt die Sprache ſo wewig ein
zuverläſſiges Zeichen der Staminesart, wie in dieſem Grenzland,
uind auch von denen, die unter dem Druck der Nachkriegszeit für
Dänemark ſtimmten, habein unzählige längſt begonnen, den
ſchweren Irrtum zu bedauern, der ſie die alten Bande der
hiftoriſchen Stammeszuſammengehörigkeit vorübergehend
ver=
geſſen ließ.
Deswegen erkennt das Deutſchtum in Nordſchleswig dieſe
Abſtimmung nicht an und wird nicht müde, die däniſche
Behauptung zu widerlegen, daß die neue Grenze eine „Grenze
des Rechtes” ſei. Auch der deutſche Nordſchleswiger will eine
Verſtändiguug mit dem Norden, denn er möchte den alten
Bru=
derzviſt beſeitigen und weiß, daß nur über Nordſchleswig die
Brücke von Deutſchland zu dem geſamten
Skan=
dinavien geht. Eine deutſch=ſkandinaviſche Verſtändigung um
die Nordſchleswiger herum und an ihnen vorbei iſt völlig
un=
möglich Und ob wir in Deutſchland biel oder wenig von den
Nordſchleswigern wviſſen, es ändert nichts an der Tatſache, daß
unſere Brüder dort oben den Kampf um ihr Recht, um das Recht
einer wirklichein Selbſtbeſtimmung weiterkämöfen werden.
Wir in Deutſchland können uns in dieſen Kampf nicht
ein=
miſchen. Wir würden die Stimme der Vergewaltigten nur
ab=
ſchwächen, wenn wir es täten. Aber eines verkangt der
Nord=
ſchleswiger von uns: daß wir ihm helfen, gegewüber der
ſyſte=
matiſchen Ausweiſungs= und
Aufſaugungs=
politik der Dänen ſeine deutſch=ſchleswigſche Kultur zu
bewah=
ren, und daß wir von dem däniſchen Staate die vertragliche
Anerkennung eines Minderheitenſchutzes
ver=
langen, die wir gleicherweiſe bereit ſind, der däniſchen
Minder=
heit zu gewähren, die heute noch ſüdlich der deutſch=Häniſchen
Grenze lebt, aber hier in ſchärfſter Weiſe, aus Reichsdäuemark
ermuntert, den nationalen Kampf immer weiter nach Süden zu
tragen ſucht. Das deutſche Schleswigertum befindet ſich daher
ſüdlich wie nördlich der Grenze heute in der Abwehr und in der
Verteidigung. Aber mit geiſtigen Waffen will es dieſen Kampf
führen, und Deutſchland kann gewiß ſein, daß die Waffen dieſes
geiſtigen Kampfes bei dem hochkultivierten Schleswigertum in
guter Hand liegen, das ſich, wie die Geſchichte gezeigt hat und
heute erneut zeigt, gegen nichts fo ſehr auflehnt als gegen ein
brutales Syſtem behördlicher Verwaltungsmaßnahmen zur
Um=
deutung ſeiner Nationalität. Daher heißt die Parole der
Säles=
wiger: Freiheitlicher, wirkſamer Schutz den national=kulturellen
Minderheiten beiderſeits der Grenze auf Grund, einer wirkſch
lberalen Abmachung zwiſchen den beiden Grenzſtaaten. Würde
das auf ſeine liberale Art ſo ſtolze Dänemark dieſe Forderung
ab=
lehnen, ſo würde es damit das Odium auf ſich laden, die
deutſch=
ſkandinabiſche Verſtändigung zu hintertreiben und ſeine
mora=
liſche Iſolierung im Verbande der ſkandinaviſchen Staaten würde
die unaubleibliche Folge ſein.
Deutſchland ringt gegen einen maßloſen Chauvinismus an
allen ſeinen Grenzen. Es wird in dieſem Ringen nicht
unter=
gehen. Seine Verſtändigung mit dem fkandinaviſchen Norden
aber legt es getroſt in die Hand der Schleswiger. Und daher iſt
ganz Deutſchland, an dem Schickſal Schleswigs beiciligt. Es
geht um die Brücke zum Norden.
Hamburg und Schwarz=weiß=rot.
XK. Als Deutſchland auf Beſchluß der
Nationalverſamm=
lung die Flagge wechſelte, war es die amerikaniſche öffentliche
Meinung, die zuerſt den Sinn der neuen Farben begriff. Die
amerikaniſche Preſſe ſtellte feſt: Der Flaggenwechſel iſt die
Bett=
lergeſte des Beſiegten! Dazu kam, daß im amerikaniſchen
Sprach=
gebrauch man von einem Feiglin zu ſagen pflegt, er zeige den
gelben Streifen, the vellow streak. Das Ergebnis war, daß
Amerika die neue deutſche Flagge mit Verachtung und mit mit=
Seite 2.
Darmſtädfer Zugviglt, Wburag, ven S. uguſt
TDGSL.
a
leidigem Lächeln berrachtete. In der übrigen Welt war es nicht
viel anders. In Deutſchland ſelbſt ſind in dieſen langen böſen
Jahren die neuen ſchwvarz=rot=goldenen Farben kaum in
Er=
ſcheinung getreten. Es gibt Millionen von Menſchen, die ſie nie
geſehen haben. Sie vermochten keinen Begriff auszulöſen, keine
Begeiſterung. Sie waren da, wie die Sanktionen da waren,
der Hunger, die ſtändige Bedrückung.
Die Nutzloſigkeit ſowohl als auch die Gefahr der neuen
Flagge ſpürte man zuerſt in den Hanſeſtädten. Von Hamburg
aus iſt die Bewegung ausgegangen, die für die deutſche
Schiff=
fahrt die Beibehaltung der alten Flagge fordert. Schwarz=
weiß=
rot bleibt für Millionen und Abermillionen von Deutſchen
ohne=
hin das äußere Zeichen des Deutſchen Reiches. Und die
Hanſe=
ſtädte können ſich wohl kaum die Führung in dieſer
Gefühls=
frage anmaßen. Die Führung aber in der praktiſchen
Auswer=
tung konnten und mußten die Hanſeſtädte übernehmen, auf
denen die Verantwortlichkeit für den Wiederaufbau oder
Nicht=
wiederaufbau des deutſchen Welthandels ruht. Die Kaufleute
der Hanſeſtädte ſpußten ganz genau, daß man nicht unter einer
Flagge Welthandel treiben kann, die in Ueberſee nur ein
Kopf=
ſchütteln und ein Lächeln auslöſt. Für ſie war und iſt Schwarz=
Weiß=Rot ein Firmenzeichen. So nahm die Bewegung der
Hanſeſtädte für Schwarz=Weiß=Rot einen im höchſten Sinne
un=
politiſchen Charakter an. In Hamburg gipfelte die Bewegung
in ungeheuren Maſſendemonſtrationen für Schwarz=Weiß=Rot
am 29. und 30. Juli. An dieſen beiden Tagen flatterten auf den
hamburgiſchen Häuſern die alten ſchwarz=weiß=roten Flaggen.
Auf einer Rieſenverſammlung verlangten Hamburger Bürger
die ſchwarz=weiß=rote Handelsflagge. Auf der Außenalſter fand
ein Flaggenkorſo ſtatt. Das Hamburger Binnengewäſſer, deſſen
Schönheit in der ganzen Welt berühmt iſt, wimmelte von
Tau=
ſenden und Abertauſenden von kleinen Fahrzeugen, von
Segel=
booten, Dampferchen, Ruderbooten, alle geſchmückt mit Schwarz=
Weiß=Rot. Aus allen Booten ertönte das deutſche Flaggenlied.
Die Alſter war umſäumt von einer gewaltigen Menſchenmenge,
Schulter an Schulter, die den Sinn der Hanſebewegung für
Schwarz=Weiß=Rot begriffen hatte. Denn es ſteckte ein doppelter
Sinn in dem gewaltigen Hamburger Bekenntnis:
Erſtens: Die große Welt weiß im Guten und Böſen, was ſie
von Schwarz=Weiß=Not zu halten hat.” Man liebt in Amerika
und Südamerika, in China und Japan, in Holland und in
Schweden die neuen deutſchen Firmen ohne Ueberlieferung nicht
ſonderlich. Man arbeitet mit ſeinen alten Geſchäftsfreunden.
Für dieſe Arbeit aber war Schwarz=Weiß=Rot das Firmen=
zeichen. Es bedeutet Erfolg, Ehrlichkeit, geſunde und
gewinn=
bringende Geſchäftsverbindung.
Zweitens: Der Hamburger, und das gilt für den Hanſeaten
im allgemeinen, hat einen ſteifen Nacken und weiß die Würde zu
wahren, auch in ſchlechten Zeiten. Er kann ſo leicht nicht
ver=
geſſen, daß die alte Flagge des Deutſchen Reiches in der
Ver=
gangenheit Großes bedeutete. Sie iſt ihm ein Sinnbild
ge=
blieben. Dieſer Doppelſinn aber iſt letzten Endes unpolitiſch.
Vielleicht hat Hamburg am meiſten Verſtändnis dafür, daß dieſe
ſchwarz=weiß=roten Farben etwas bedeuten, das nichts zu tun
hat mit Tageskampf, hoch über allem ſtehen, was Parteikampf
iſt, Ueberlieferung darſtellen, wertvoller als alles wimmelnde
Zeitgetriebe.
Aber die Hamburger Kundgebung hat in linksradikalen
Kreiſen ſchärfſte Bedenken ausgelöſt. Dem Sozialiſtenblatt
Hamburger Echo blieb es vorbehalten, die Hamburger
Kund=
gebung für Schwarz=Weiß=Rot mit allen Mitteln auf das
poli=
tiſche Gebiet hinüberzuſpielen. Mehr: auf das Gebiet ſchärfſten
uud erbarmungsloſeſten Parteihaſſes. Eine Blütenleſe aus
die=
ſen Echo=Aeußerungen ergibt eine erſchreckende
Verſtändnisloſig=
keit beſonders auch für die praktiſche Welthandelsſeite der
Flaggenfrage: Reaktionärer Rummel, phrafenhafte Tölpelei, die
Schmachflagge Schwarz=Weiß=Rot, notwendiges Eingreifen der
organiſierten Arbeiterſchaft, nationaler Schwindel, der
ſchwarz=
weiß=rote Lappen uſw. Die Hamburger Linksradikalen brachten
es ſogar fertig, daß in einigen Exemplaren die bisher in
Ham=
burg faſt unbekannte ſchwarz=rot=goldene Flagge gezeigt wurde.
Nebenher liefen Appelle der Sozialiſten an die hamburgiſche
Re=
gierung, das reaktionäre ſchwarz=weiß=rote Flaggentreiben zu
verbieten. Das Ergebnis war, daß ſich für den aufmerkſamen
Beobachter eine ungeheure hamburgiſche Mehrheit für den
tiefe=
ren Sinn der Flaggenfrage herausgeſtellt hat. Dieſe Hamburger
Kundgebung wird noch weite Kreiſe hinein ins Binnenland
ziehen. Ihr letzter Sinn iſt: Die Flagge ſteht über dem
Tages=
treiben und über dem Parteigetriebe. Ihr wirtſchaftlicher Sinn
iſt: der Flaggenwechſel auf unſeren Schiffen hemmt den
deut=
ſchen Wiederaufbau!
Es iſt Hanſeatengeiſt, der in der Flaggenfrage ein
entſchei=
dendes Wort zuerſt geſprochen hat — und Hanſeatengeiſt hat
immer noch den richtigen Weg gefunden! Er hat auch heute noch
in Deutſchland Geltung.
Gegen die Luxusſteuer.
Die Brieftaſchenkomödie.
Bei Erſcheinen des Luxusſteuengeſetzes an Weihnachten 1919
wird die geſamte Lederwarewinduſtrie durch die Tatſachen
voll=
kommen überraſcht, daß die aus Leder hergeſtellten Gegenſtände
in weiteſtem Umfange der Luxusſteuer unterliegen. Doch iſt die
eigentliche Portefeuille=Induſtrie guten Mutes, denn ſie ſieht
eines ihrer hauptſächlichſten Erzeugniſſe, die ſogenannten „
Cou=
verts” von der Luxusſteuer frei.
Endlich nach halbjähriger Geltungsdauer des Geſetzes
erſchei=
nen Ende Juni 1920 die Ausführungsbeſtimmungen. Amtlich
wird darin verlautbart: Geldſcheintaſchen ſind die zur geordneten
Aufbewahrung von Gelbſcheinen eingerichteten Taſchen,
Brief=
taſchen gehören nicht hierher. Allgemeines großes Rätſelraten in
der geſamten Lederwarewinduſtrie: 1. Wann dient eine Taſche
zur geordneten Aufbewahrung von Geldſcheinen? 2. Was iſt
unter einer „Brieftaſche” zu verſtehen?
Anfrage bei den Finanzämtern. Die Beamten dieſer Aemter
zucken die Achſel, oder ſie entſcheiden nach dem Grundſatz: in
dubio pro kise, d. h., ſie erklären alles für ſteuerpflichtig; ſie
ruinieren dadurch weder ihr eigenes Geſchäft, noch haben ſie in
dieſem Falle irgend welche Verantwortung zu tragen.
Nachden ſolche Anfragen ergebnislos, ſuchte ſich die
Leder=
wareninduſtrie ſelbſt zu helfen durch ſinngemäße Auslegung der
Beſtimmungen. Eine Brieftaſche iſt nach ſeſtſtehendem
Sprachge=
brauch der Fabrikatzion nur eine mit Notizbuch verſehene
Leder=
taſche (klaſſiſches Beiſpiel: Brieftaſche des ehemaligen
Kompag=
niefeldwebels zwiſchen 2. und 3. Knopf der Uniform; die ſogen.
Couverts mit mehreren Fächern, wie ſie von aryt und reich der
männlichen Bevölkerung Deutſchlands zur Aufbewahrung des
Papiergeldes benutzt werden, ſind demnach keine Brieftaſchen und
alſo luxusſteuerfrei.
Infolge Eingaben der Verbände, Entſcheidung des
Reichs=
miniſters der Finanzen vom 3. September 1920 nur die „
ledig=
lich” zur geordneten Aufbewahrung von Geldſcheinen
eingerich=
teten Taſchen ſind lurusſteuerfrei, pflichtig dagegen ſind
Bruſt=
taſchen, die teils als Brieſtaſchen, teils als Geldſcheintaſchen
ein=
gerichtet ſind. „Neues, verſtärktes Rätſelraten! Was heißt „
le=
diglich” zur Aufbewahrung von Geldſcheinen eingerichtet? Was
heißt: teils als Brieftaſche, teils als Geldſcheintaſche
eingerich=
tet?‟ Was iſt überhaupt eine Bruſttaſche? Die Fabrikation
lannte dieſen Ausdruck ſeither nicht!
Die Beamten der Fimanzämter machen ſich mit erneutem
Eifer an die Arbeit; es erfolgen zahlloſe Nachverſteuerungen.
Nach längerem Hin und Her im Dezember 1920 am Hauptplatz
der Lederwareninduſtrie Beſprechung mit einem Vertreter des
Reichsfinanzminiſteriums; auch dieſer zeigt ſich bei Beurteilung
der vorgelegten Muſter durchaus unſicher und will zum Beiſpiel
vorübergehend Taſchen mit Zahlenaufdruck auf einzelnen
abge=
ſtuften Fächern für luxusſteuerfrei erklären. Energiſche
Ableh=
nung der Induſtriellen und Kennzeichnung dieſes Verfahrens als
Spielerei. Schließlich Zuſicherung des Vertreters des
Neichs=
finanzminiſteriums die Frage nochmals zu prüfen, wenn
An=
ſchauungsmaterial eingeſandt und entſprechende Eingaben
ge=
macht werden, was auch geſchieht.
Ergebnis. Endlich ab 1. April 1921 Luxusſteuerfreiheit
der Brieftaſchen aus gewiſſen Lederſorten, aber nur bis zu ſieben
Fächern. Als Fach gilt auch jede kleinſte Markenabſteppung.
Folge alſo, unnötige Schabloniſierung, Unterbindung der
Bil=
dung von neuen Geſchmacksmuſtern, die das Auge des Käufers
reizen können. Weitere Folgen: Strafprozeſſe gegen diejenigen,
welche vorher hartnäckig an der Luxusſteuerfreiheit der ſogen.
Couverts feſthielten, indem ſie von vornherein dem Wortlaut der
Ausführungsbeſtimmungen diejenige ſinngemäße und dem
Be=
dürfwis der Praxis entfprechende Auslegung gaben, die das
Reichsfinanzminiſterium jetzt endlich, wenn auch widerwillig
ge=
nug, auerkennen mußte.
Für Aufhebung der Luxusſteuer auf Linoleum.
Bekauntlich hat der Reichsrat am 10. März 1921 den
Be=
ſchluß gefaßt, durch den die Luxusſteuer für Linoleumbeläge aller
Art am 1. April ds. Js. eingeführt worden iſt. In einer
ſach=
lich begründeten Eingabe iſt der Verband deutſcher
Linoleum=
händler e. V., geſtützt auf eine Anzahl gutachtlicher Aeußerungen
von hervorragenden Stellen der Induſtrie, des Baugewerbes,
des Handwerks und des Handels bei dem Reichsrate wegen
Auf=
hebung ſeines Beſchluſſes vom 10. März ds. Js. d. h. für die
Aufhebung der Luxusſteuer auf Linoleum, vorſtellig geworden.
Er hat zugleich eine Reihe anderer Reichs= und Landesbehörden
um Befürwortung ſeiner Eingabe gebeten.
Da es zu weit führen würde, die acht Druckſeiten umfaſſende
Eingabe im Worulaute wiederzugeben, begnügen wir uns, die
darin gegen die Luxusſteuer auf Linoleum vorgebrachten Gründe
wie folgt zuſammenzufaſſen:
1. Der Heranziehung von Linoleunt zur Luxusſteuer ſteht der
Text des Geſetzes (8 15 Abſ. 1 Satz 3) ſelbſt entgegen.
2. Der Reichsrat hat mit ſeinem Beſchluße die ihm in § 16
des Geſetzes eingeräumten Befugniſſe überſchritten, indem er von
falſchen Vorausſetzungen ausgegangen iſt.
3. Linoleum iſt kein Lurusgegenſtand, auch keine Ware, die
die Lurusſteuer verträgt, ſondern ein unentbehrlicher Bauſtoff,
ſo=
wohl im geſamten Baugewerbe, als auch für den Bau von Eiſen=
Hahnwagen und vor allen Dingem für den Schiffsbau.
4. Linoleum hat eine beſondere hygiewiſche Bedeutung und
wird darum nicht nur in Krankenhäuſern und Geneſungsheimen,
ſondern auch in allen öffentlichen und vielen privaten Gebäuden
verwendet.
5. Linoleum iſt der Fußbelag (Teppich) der minderbemittelten,
beſonders der Arbeiter=Bevölkerung.
6. Durch die Luxusſteuer auf Linoleu werden Induſtrie,
Baugewerbe, Handwerk und Handel in ihrer Erwerbstätigkeit
umgeheuer geſchädigt.
7. Dadurch wird die Steuerkraft weiter Kreiſe der
Volks=
wirtſchaft untergraben und das Reich nicht nur um die erhoffte
Mehreinnahme gebracht, ſondern in allen übrigen Stenerquellen
beträchtliche Einbußen erfahren.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Fürſorgeſtellen für das beſetzte Gebiet in Heidelberg.
Am 27. Juli 1921 fand in Heidelberg eine Konferenz von
Regierungsvertretern der Länder Bayern, Heſſen und Preußen
ſtatt, in der folgende Richtlinien für die ſchon ſeit längerer Zeit
in Heidelberg beſtehenden Fürſorgeſtellen für die beſetzten
Ge=
biete aufgeſtellt wurden.
1. Die Fürſorgeſtellen für das beſetzte Gebiet in Heidelberg
haben allen aus dem beſetzten Rheinland ausgewieſenen
Per=
ſonen mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen, insbeſondere ſind
ſie beauftragt, Protokelle über die Vorgänge, die zur
Auswei=
ſung führten, aufzunehmen, zu überprüfen und nach
Ueberprü=
ſung auf dem Dienſtweg weiterzuleiten.
2. Sie haben bei allen Entſchädigungsangelegenheiten, die
aus dringlichen Gründen eine beſchleunigte Vorbeſcheidung nötig
machen, die entſprechenden Vorarbeiten zu leiſten.
Auf dieſen ſozialen Gebieten liegt die hauptſächlichſte
Auf=
gabe der Fürſorgeſtellen.
Außerdem ſind jedoch in ihren Wirkungskreis einbezogen
folgende Aufgaben, die ſich aus den gegenwärtigen politiſchen
Verhältniſſen des beſetzten Rheinlandes auslöſen:
a) Ueberprüſung aller Meldungen aus dem beſetzten
Rhein=
land und Aufklärung reſp. ſachliche Richtigſtellung
irri=
ger Meldungen auf Grund amtlichen Materials mit
dem Hauptzweck, jede unnötige Beunruhigung der
Bevöl=
kerung unter allen Umſtänden zu verhindern.
b) Gewiſſenhafte Durchſicht der wichtigſten ausländiſchen
poli=
tiſchen und kulturellen Literatur, ſoweit ſie ſich mit dem
Rheinland befaßt, um ſie der deutſchen Oeffentlichkeit in
wortgetreuer Ueberſetzung zugänglich zu machen.
c) Beobachtung und ſachliche Abwvehr aller
Loslöſungsbeſtre=
bungen, die der deutſchen Reichsverfaſſung zuwiderlaufen.
c) Auskunftserteilung an das Ausland über das beſetzte
rhei=
niſche Gebiet, inſofern vom Ausland her bei den
Heidel=
berger Fürſorgeſtellen Informationen gewünſcht und dieſe
ſich in Nahmen der angezogenen Dienſtaufgaben bewegen.
Die Errichtung der Fürſorgeſtellen in Heidelberg entſprach
einem Bedürfnis des beſetzten Rheinlandes. Sie ſind
Einrich=
tungen der beteiligten Länderregierungen, deren Anordnungen
ſie vollziehen.
Berbotene Preſſe.
Mainz, 5. Aug. (Wolff.) Wie im hieſigen
Publikations=
organ der Rheinlandkommiſſion bekannt gegeben wird, hat dieſe
die Frankfurter Nachrichten, die Münchener
Neu=
eſten Nachrichten und die Süddeutſchen
Mo=
natshefte auf je drei Monate im beſetzten Gebiet verboten,
und zwar, wie in der Verlautbarung angegeben wird, wegen
ihrer fortwährenden Angriffe auf die Beſatzungstruppen.
Frankreich und der Vatikan.
Paris 6. Aug. (Wolff.) Der päpſtliche Nuntius
für Frankreich Ceretti, überreichte heute vormittag im
Schloß Rambowillet dem Präſidenten Millerand ſein
Beglau=
bigungsſchreiben. In ſeiner Anſprache wies der Nuntius
auf die hiſtoriſche Bedeutung dieſes Tages hin, an dem in aller
Form die Beziehungen zwiſchen Frankreich und dem Vatikan
wieder aufgenommen würden. Er beteuerte das beſondere
Wohl=
wvollen, von dem der Papſt gegenüber Frankreich erfüllt geweſen
ſei und ſprach die Ueberzeugung aus, daß die Wiederaufnahme
der Beziehungen für beide Seiten greße Vorteile mit ſich bringen
werde. Präſident Millerand beſtätigte in ſeiner Antwort die
Be=
deutung dieſes Tages unter den gegenvärtigen Umſtänden.
Vom türkiſchen Kriegsſchauplatz.
Athen 6. Aug. (Wolff.) Der griechiſche Miniſterpräſident
Gunaris und der Kriegsminiſter ſind von Smyrna nach Athen
zurüchgekehrt.
Konſtantinopel 7. Aug. (Wolff.) Habas. Nach einer
achttägigen Pauſe ſcheint die griechiſche Armee, nach
Nach=
richten aus griechiſcher Quelle, den Vormarſch wieder
auf=
zunehmen mit dem Ziel der ſofortigen Beſetzung Angoras.
Alle Verpflegungs= und Intendanturbureaus wurden nach Eski
Schehir verlegt, das der griechiſchen Armee in ihrem Vonnarſch
auf Angora als Baſis dienen ſoll.
Türkiſche Kreiſe ſind ſkeptiſch über die Gerüchte von der
Wi=
deraufnahme der griechiſchen Offenſive gegen Angorg, die ſie
nicht für möglich halten. Das Hauptquartier Ismet Paſcha macht
gewaltige Anſtrengungen zur Reorganiſierung und Verſtärkung
der bemaliſtiſchen Armee und läßt alle Päſſe und Stellungen vor
Angora befeſtigen, wo im Notfalle die Entſcheidungsſchlacht
ge=
liefert werden ſolle.
Die Streikbewegung.
Braunſchweig, 6. Aug. Wie die Braunſchweigiſche
zeitung melder, erfolgt am Montag in ſämtlichen Betwi
der Braunſchveiger Metallinduſtrie die Geſamtau
rung, nachſdem die Arbeiterſchaft der einzelnen im Streik beff
Betriebe die auf Veranlaſſung des Staatsminiſteriums von dei
niſationsbertretern der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer gemm
gemachten Vorſchläge für eine Einigung ablehnten.
Darmſtadt, 8. Mit.
* Nähſtube, Abteilung 5 des Alice=Frauenvereins Darmſtun
radeplatz 3. Die Nähſtube, Abteilung 5 des Alice=Frauenveref s
ſihre Sommerferien bis zum 23. Auguſt verlängern und Sn
Tätigkeit wieder aufnehmen. Sie empfiehlt ſich den geehrter
frauen Darmſtadts in der Neuanſertigung und dem Ausbeß
Wäſcheſtücken jeder Art. Ebenſo werden feinere Handarbeiten. E
zuſw. gefertigt, ſowie auch Bluſem, Rörhe und einfache Kleider.
lliebten Hausſchuhe ſind in verſchiedenen Größen vorrätig. Ar/
ziale Bedeutung der Nähſtube als Fürſorge ſür den bedürftigen
ſtand ſei hiermit noch beſonders aufwerkſam gemacht. Die
Arx=
befindet ſich Paradeplatz 3 und iſt an allen Wochentagen mit Aſ,
des Samstag von 9—12 Uhr vormittags und 3—6 Uhr nachmin
ſöffnet.
Dienstag, den 9. Anguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
rot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und
Marke Nr. 8, 7 und 4, je 800 gr Brot. Marke Nu/
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß”, Marke Nr. 11 und 9, je 4
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Hanshaltungsmehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebensmnittelizim
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr.
b=
haltungsinehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüxze
Beizenmehl=Eonderausgabe: Auf die Marke „Eva
10. Auguſt 1000 gr 85%iges Weizeninehl zu 2.60 Mk. ohne
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, WBilhelminenſtraſſe=
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 2ix
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis tie
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot,
Die=
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuw eil
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ausgabe der neuen Einheitskarten im Lebensmitter,
Wilhelminenſtraße, Zimmer 8, an den Schaltern Nr.
von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags
Dienstag, den 9. Auguſt, vom VI. Bezirk die Straßen4
den Anfangsbuchſtaben L—Z.
la Kernſeife: Ganze Niegel zu 16 Mr., halbe Riegel zu
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der K
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für 90
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müsz
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rae,
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt weil
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen
der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkeb=
7 Uihr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geö
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffne
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken geno
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wir)
sw. Ein Unfug, der leicht verhängnisvoll werden konnte, E
der Karlſtraße verübt. An einem Gerüſt vor einem Hauſe &
der Nachr ein Strick entfernt. Als die Handwerksleute am
das Gerüft beſteigen wollten, wurde das Fehlen des Bindeſt.
letzten Moment noch bemerkt und ſo ein Unglück verhindert.
einigen Tagen waren an einem anderen Gerüſt am Morgen
all=
ſtricke angeſchnitten.
Mainz, 7. Aug. Der in die Raubmordſache Caſſel verwick
ehemalige Fremdenlegionär Schoben, iſt an Deutſchlen
eliefert worden und befindet ſich in Mülheim in Baden, von
er nach Mainz in Schub geſetzt werden ſoll. Er wird in et
Tagen in das hieſige Landgerichtsgefängnis eingeliefert weuden.
der vergangenen Woche ſvurde in dem Eiſenbahntunnel zwiſchen
Hauptbohnhof und =Sütd ein frecher Naubüberfalkſ
Mit dem gegen 8 Uhr hier eintreffenden Zuge fuhr guch ein
Dame aus Raunheim, die, um Geſchäfte in Mainz zu erledig,
Mark in einer Handtaſche mit ſich führte. Als der Zug die 4
Mainz=Süd verlaſſen hatte, und ſich kurz vor der Einfahrt ins
befand, ſprangen plötzlich drei Burſchen zu der Dame in bas
raubten im Tunnel die neben der Dame liegende Handtaſche une!
gen, als der Zug das Tunnel verließ, raſch wieder ab. Es gek.u
Täter feſtzunehmen und der Kriminalpolizei zuzuführen. Der
täter aber konnte mit dem geraubten Gelde entkommen. Die
nommenen leugneten, den Räuber zu kennen.
Mainz, 7. Aug. (Wolff.) Die Buchdruckergehilfe
am Samstag beſchloſſen, ſofort in den Streik zu treten. Ei
langen für Mainz außer der vom 1. Auguſt an erhöhten mosd
Wirtſchaftsbeihilfe, welche in Verbindung mit dem Reichsarbe‟
ſterium vom Tarifamt der Deutſchen Buchdrucker in Berlin †
wurde, neuerdings eine wöchentliche Beſatzungszulage von 44 De
entgegenkommender Vorſchlag der Prinzipale wurde von ben 0
bgelehnt.
Daatenheim i. Rheinh., 5. Aug. Erſchoſſen. Der in E
ahren ſtehende Feldſchütz Sch. von hier wunde in ſeiner AN
erſchoſſen aufgefunden. Ob ein Selbſtmord oder ein Unglücksf”
liegt, konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. Eine
amtliche=
ſuchung iſt angeordnet.
Der kulturtechniſche Dienſt in Heſſen und
Neuorganiſation der Baubehörden.
Von Oberbauſekretär Ritter, bei der Kulturinſpektion Dar
In den letzten Kammerſitzungen wurde wieder die Frage die
organiſation der Bauverwaltung erörtert. Der Herr Finanz
hat dabei ernähnt, daß die Kulturinſpektionen in ihrem ſer=
Umfange erhalten bleiben und nur organiſch angegliedert wevder
Man geht alſo mit der Abſicht um, auch den kulturtechniſchen Di.
dem Bauweſen zu verquicken und dem Streben von verſchieden
ten entgegen zu kommen, die Kulturinſpektionen nach und nach i-n
weſen aufgehen zu laſſen.
Welche Bedeutung der kulturtechniſche Dienſt gerade heal
unſere Ernährung und Volkswirtſchaft hat, dürfte der große?
meinheit wenig bekannt ſein. Es erſcheint daher im allgemeinena:
eſſe nützlich, einiges über das Weſen des kulturtechniſchen —
zu ſagen.
Der kulturtechniſche Dienſt, ausgelibt von den ſtaatlichen
inſpektionen in Heſſen, iſt von jeher für die Landwirtſchaft ein HN
Faktor geweſen, heute aber iſt dieſer Dienſt von ganz gewaltt 4.
deutung. Den Inſtituten obliegen die waſſerwirtſchaftlichen Au
die Bodenverbeſſerung, die Ent= und Bewäſſerung zur Sicherik
Steigerung der Bodenerträge, die Regulierung und Unterhalte
Bäche und Abflußgerinne, Prüfung und Feſtlegung der Stau—
niſſe bei Triebwerken, Ausnäitzung der Waſſerkräfte Projeltferm!
Ausführung der bei Feldbereiigungen erforderlichen Melio 7
und Bauarbeiten, Profektierung, Ausführung und Ueberwache
Waſſerverſorgungen für die Landgemeinden, Entwäſſerung he
ſchaften und Verwertung der Abwäſſerung zur Berieſelung 4
Dingung von Acker= und Wieſengelände, Umwtndlung von De‟
reien und Sumpfgelände in Ertragsboden, Verbeſſerung der
böden, ſowie Beratungen in allen waſſerwirtſchaftlichen Auc
heiten.
Die kulturnechniſchen Inſtitute umfaſſen ſomit alle im Volls*!
wichtigen waſſerwirtſchaftlichen Arbeiten und Unternehmrungei
erfordern ein ganz beſonders geſchultes Perſonal. Der Kultur—”
muß nicht allein techniſch gebildet ſein, ſondern er muß vor aue
volks= und landwirtſchaftliche Erfahrungen beſitzen, denn er it
zur Förderung unſerer Bodenprodukte, zur Sicherung der Grtte"
digen waſſertwirtſchaftlichem Verhältniſſe zu ſtudieren und die gecs”
Maßnahmen und Einrichtungen zur Durchführung zu bring.‟
Die waſſerwirtſchaftlichen Fragen, die mitunter wehrere R.., briugen es mit ſich, daß die kulturtechniſchen Inſtitute !!
größeren Landbezirk zentraliſiert ſein müſſen. Es beſtehen Ve‟
Rummer 217,
Darmſnöter Tagblatk, Montag, den S. Auguſt 192I
Seſte 3.
„Heſſen dier Kulturinſepktionen, und zwar eine in Darmſtadt für die
Wrovinz Starkenburg, in Mainz für Rheinheſſen, in Gießen und in
FFriedberg für Oberheſſen.
Die Aufgaben der Kulturinſpektionen bedingen einen größeren zen=
Eralen Wirkungskreis.
Es können die waſſerwirtſchaftlichen Durchführungen, wie z. B.
Be= und Entwäſſerungsanlagen ſich meiſtens nicht auf einen engen
Rreis beſchränken. Sie berühren ſehr oft mehrere Gemarkungen und
ſo=
war ganze Landesteile und es müſſen die Waſſerverhältwiſſe in einem
rößeren Umkreiſe ſtudiert und berückſiehtigt werden, um ein derartiges
Internehmen durchführen zu können. Sehr oft müſſen Verbände und
enoſſenſcheften gebildet werden, um eine gemeinſame Maßnahme zu
ermöglichen.
Es ſei hier nur erinnert an die großen Durchführungen der
Grub=
enaſſerverſorgung in Rheinheſſen durch die Kulturinſpektion zu
Mainz, die großen Entwäſſerungsanlagen mit Pumpwerken in den
piheinniederungen des Nieds durch die Kulturinſpektion Darmſtadt,
wobei mehrere Gemeinden in verſchiedenen Kreiſen zu einem Objekt
ehören.
Nur dadurch, daß ſolche Maßnahmen von einer zentralen Stelle
be=
beitet wurden, konnten derartige großzügige Anlagen im allgemeinen
Intereſſe zur Durchführung kommen.
Große waſſerwirtſchaftliche Aufgaben ſind von den kundigen Fach=
„hörden, den Kulturinſpektionen, noch zu löſen; vieles kann und muß
ſchehen, um unſere Bodenerträge zu ſteigern. Schädliche Waſſerver=
Eiltniſſe und nachteilige Einrichtungen müſſen zur Stärkung unſerer
Solks= und Landwirtſchaft umgeformt werden.
ſtellt
in noch viel ſtärkerem Maße die Tätigkeit der Kulturinſpektionen zu
uitwickeln.
Das wivd aler berhindert, wenn der Godauke Platz greift, die
be=
ſehenden wichtigen Einrichtungen des kulturtechmiſchen Dienſtes mit
1—m Bauweſen, dem Hochbau= und Straßenbauſeſen, zu behandeln, alſo
e Kulturinſpektionen an die beabſichtigten mehveren kleinen Hoch= und
4iefbauämter anzügliedern mit dem unbegreiflichen Beſtreben von
ver=
ſiedener Seite, dieſelben in ben neuen Aemter aufgehen zu laſſen.
Hierdurch würde ſich das Perſonal des kulturtechmiſchen Dienſtes in
den neuen Einrichtungen verlieren und der für unſere Ernährung und
4olkswirtſchaft ſo wichtige kulturtechiſche Dienſt würde
vernachläſ=
igt werden.
Heute und für die Zukunft muß diefemige techmniſche Stelle, die zur
MSrderung unſerer Bodenprodukte und zur Hebung unſerer
Volks=
uad Landwirtſchaft von ſo großer Bedeutung iſt, allen anderen
techni=
ſ en Fachabteilungen vorangehen. Dieſer Grundſatz herrſcht auch in
arderen Ländern vor.
Man organiſiere im allgemeinen Intereſſe, ohne kulturteihniſchen
A7enſt, der gar nicht mit dem Bauweſen verglichen werden kann.
Vielleicht ließe ſich zweckmäßig das ſtaatliche Hochbauweſen von den
4reisbaubehörden mit erledigen, indem unter Schaffung ſtaatlicher
9rndbauämter mit Jachabteilungen ſämtliches Straßen= und
Hochbau=
ſusſen mir Baupolizei vereinigt wird. Dann könnte durch Fortfall der
Zochbauämter im Staat geſpart werden, was doch eigentlich der Zweck
dir ganzen Neuorganiſation ſein muß und ſoll.
Stimmen aus dem Leſerbreiſe.
(ür die Beröffentlichungen unter dieſe: Uieberſchrift übernimmt die Redaktion
leſnverlei Vexantwortung; ſür ſie bleibt auf Grund des § 21 Abf. 2 tes
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Es wäre nun doch an der Zeit, daß mit Eingang der neuen Erute
dis Krankenbrok nur aus reinem Weizeimehl ohne Beimiſchung
ſon=
ſticher Streckungsmittel hergeſtellt würde. Was ſeither in anderen
Ver=
ſorgungsbezirken möglich war, muß auch in hieſiger Stadt durchführbar
eim. Auch ſollte die Kornſtelle im letzten Jahre ihres Daſeins die
Her=
tillung von Weizenſchrot zum Brotbacken nicht mehr berweigern.
Einer für Viele.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 7. Aug. (Wolff.) Dem Reichstag iſt vom
Reichs=
juſtizminiſter ein Weißbuch, enthaltend die Adrücke der vom
Reichsgericht auf Grund des Geſetzes zur Verfolgung von
Kriegsverbrechen und Kriegspergehen bisher
er=
laſſenen Urteile vorgelegt worden.
Frankfurt a. M., 6. Aug. (Wolff.) Der von der Frankfurter
Zeitung für 77 Großhandelswaren berechnete Index zeigte am
Anfang Auguſt eine Steigerung auf 156 gegen 135 Anfang Juli.
Die Erhöhung trifft hauptſächlich die Gruppe Lebens= und
Ge=
nußmittel und innerhalb dieſer Gruppe wieder die
Getreide=
preiſe, die ſich bei Einführung der freien Wirtſchaft gegen die
künſtlich niedergehaltenen Zwangswirtſchaftspreiſe ſtark hoben.
Freiburg, 7. Aug. (Wolff.) Das Schwurgericht in
Walds=
hut verurteilte den Tagelöhner Oſtertag wegen dreifachen
Mordes in Verbindung mit ſchwerem Raub dreimal zum
Tode den Konditor Renter, der mit Oſtertag gemeinſame
Sache gemacht hatte, wegen zweifachen Mordes und ſchweren
Raubes zweimal zum Tode und fünf Jahren Zuchthaus.
Zu den Opfern der beiden Verurteilten gehört auch der
Frank=
furter Bankbeamte Heinrich Grünwald, der am 5. Auguſt 1920
bei den Waſſerfällen bei Triberg von ihnen überfallen und
ſchließlich durch einen Stich in die rechte Halsſeite ermordet
wor=
den wwar.
Geſtern nachmittag ſind die Skallungen der Fohlenweide bei
Raſtatt niedergebrannt, wobei 19 wertvolle Pferde
ver=
brannt ſind. Auch das bekannte Rennpferd „Hubertus” fiel den
Flammen zum Opfer.
Rom, 7. Aug. (Wolff.) Die Kammer hat ſich auf
unbe=
ſtinmnte Zeit vertagt.
Stockholm, 6. Aug. (Wolff.) Der internationale
Luft=
verkehrverband (International Air Traffic Aſſociation)
wird auf Einladung der Schwvediſchen Luftverkehr=
Aktiengeſell=
ſchaft am 10. Auguſt in Stockholm zuſammentreten. Aus
Deutſch=
land ſperden Vertreter der Deutſchen Luftreederei und der
Dan=
ziger Luftreederei erwartet. Die Konferenz wird ſich
hauptſäch=
lich mit verkehrstechniſchen Einzelfragen beſchäftigen,
Madrid, 7. Aug. (Wolff.) Eine deutſche techniſche
Kom=
miſſion befährt zurzeit die Südweſtgeſtade Spaniens nach
Ge=
legenheiten zur Aufſtellung von Luftſchiffhallen für
Zeppeline. Eine leiſtngsfähige Geſellſchaft will die
Be=
förderung von Perſonen von Spanien nach Buenos=Aires mit
Zeppelinen betreiben. Die Fahrt ſoll weniger als vier Tage
dauern.
Neu=York, 7. Aug. (Wolff.) Der Paſſagierdampfer
„Alaska” iſt auf der Höhe von Eureka (Kalifornien)
geſun=
ken. Zwei vollbeſetzte Rettungsboote mit Ueberlebenden
wur=
den von einem hilfeleiſtenden Dampfer aufgenommen. Es iſt
noch nicht bekannt, wieviel Perſonen umgekommen ſind. Das
Schiff hatte 200 Fahrgäſte an Bord.
Waſhington, 7. Aug. (Wolff.) Der Kriegs= und
Marine=
ſekretär verlangen in einem Schreiben an die Finanzkommiſſion
des Senates die Wiederaufnahme des
Ausſchif=
fungsderbotes von Farben und Chemikalien in
Ferd=
neh. Die Sekretäre führen an, es ſei notwendig, die chemiſche
Induſtrie zu ſtützen, die im Kriege durch die Herſtellung von
Gaſen und Exploſivſtoffen ſehr nützlich ſein könne.
Vermiſchtes.
* Nordiſcher Studentenbeſach in Kiel. Die Kieler
Studentenſchaft hat an die Studierenden aller nordiſchen Hochſchulen eine
Einladung ergehen laſſen, an der Kieler Herbſtwoche für Kunſt und
Wiſſenſchaft (9.—18. September 1921) in dieſem Jahre teilzunehmen.
Jeder nordiſche Studierende, der dieſer Einladung folgt, erhält in Kiel
freie Unterkunft und Verpflegung. Ferner werden den Gäſten die
Ver=
anſtaltungen der Kieler Herbſtvoche zu einem ermäßigten Preiſe
zu=
gänglich gemacht. Nordiſche Studierende, die ſich gegenwärtig in
Deutſch=
land befinden, wollen ſich zvenden an den Nordiſchen
Verwaltungsaus=
ſchuß, Kiel, Düiſtenbrook 120. Von dort aus gelangt das Programm
der Herbſtwoche und das Programm der für die nordiſchen Studierenden
vorgeſehenen beſonderer Veranſtaltungen zur koſtenloſen Verſendung.
Spiel, Sport und Turnen.
* Waldhof—Sportverein 1898 E. V. 7:1. Pünktlich um
6 lihr beyamn am Samstag abend das mit allgemeiner Spannung
er=
wartete Spiel gegen den ſtarken Odenwaldkreismeiſter. Schon in der
erſten Minute gelang es unſeren Gäſten durch Skutlarck, die Führung
zu übernehmen, um in der 7. und 8., ſowie 14. Minute je ein weiteres
Tor folgen zu laſſen. Der ſich gau nicht findenden Darmſtädter Elf
be=
mächtigte ſich eine Mutloſigkeit und Lähmug gegenüber der
hervor=
uagenden Techmik ihrer Gegner. Beſonders deutlich macht ſich dies beim
Skurm bemerkbar. Als durch einen Zwiſchenfall der bekannte Torſchüitze
Krauſe ausſcheidet, ſchwindet die Durchſchlagskraft vollſtändig.
Trotz=
dem gelingt es kurz vor Halbzeit denr Mittelſtürmer Talaſch, nach gut
durchgeführtem Angriff, das Ehrentor zu erzielen. In der zweiten
Hälft fallen in gleichmäßigen Abſtänden 3 weitere Tore für den
Mei=
ſter. Die beſtechenden Leiſtungen desſelben fanden allgemeine
Begeiſte=
rung, doch muß die unnötig ſcharfe Spielweiſe gerügt werden. — Der
Schiedsrichter, Herr Röwhild aus Offenbach, war dem Spiel in jeder
Hinſicht gewachſen und leitete es zur allgemeinen Zufriedenheit.
* Fußballreſultate vom Sonntag. In Frankfurt
ſpielte Ee mania=Frankfurt gegen Spielvereinigung Fürth 1:1
unent=
ſchieden. — F.Kl. Nürnberg gegen Tv. 60= München 2:0 und gegen
Wacker=München 3:0. — Fv. Nürnberg gegen Pfeil=Nürnberg 4:2.
Männerturnverein Minchen gegen Kickers=Stuttgart 1:0. — Spv.
Wald=
hof gegen Spv. Darmſtadt 7:1. — V. f. R. Mannheim gegen Sp.Kl.
Käfertal 2:0. — V. f. R. Feudenheim gegen Vgg. Kaſtel 6:0. — F. Kl.
Rödelheim gegen Vgg. Rückingen 2:1. — Hanatt 93 gegen Offenbächer
Kickers 0:0. — Germania=Bieber gegen Sp.Kl. Gießen 3:0. — Union=
Niederrad gegen Germania=Scwanheim 6:1. — Heddernheim U7 gegen
Helvetia=Bockenheim 5:2. — Olympin=Frankfurt gegen 03=Sachſenhauſen
2:1. — F.Kl. Freiburi gegen F. Kl. Baſel 1:1.
Schluß des redaktionellen Teils.
Tageskalender.
Orpheum: Anfaug 7¾ Uhr: „Der Alpenroſen=Gabalier”
Ansſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Kunſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4. Sonderausſtellung Proß.
Hans v. Volkmann, Karlsruhe, und Ferdinand Barth, Darmſtadt.
Täglich geöffnet von 10—1 und von 3—6 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 9. Auguſt.
Stammholz=Verſteigerung vormittags 9. Uhr;
Zuſammen=
kunft an Mercks Waſſeriverk an der Gräfenhäuſer Straße.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Kurt Mitſching:
für den Anzeigenteil: Panl Lange. — Druck und Verlag: L. C.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. — Sämtlich in Darmſtadt.
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