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Poſtlmter. Verantworklichkeit für Aufnahme von An=
Faigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernommren.
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durch Fermauf ohne Verbindlichheit für uns.
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Nuumer 216
Sonntag, den 7. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die Woche.
Die formale Frage iſt entſchieden: Am Montag, den 8. Auguſt,
amittags 11 Uhr, tritt der Oberſte Rat in Paris zuſammen,
Pendel der Weltgeſchichte holt zu einem neuen Schlage aus.
Die Differenz zwiſchen Frankreich und England hat
unſtrei=
g mit einem vollen Erfolge des letzteren geendet. Der Oberſte
ſtak tritt zuſammen, um über das Schickſal Oberſchleſiens und
Sanktionen zu entſcheiden, ohne daß der Wunſch Frankreichs,
ire Truppen und damit ſeine Stellung im Abſtimmungsgebiet
Berſtärken, erfüllt worden wäre. Erſt der Oberſte Rat wird
hr die Notwendigkeit etwaiger Truppenverſtärkungen in
Ober=
hleſien befinden, und wenn nunmehr der engliſche und der
ita=
emiſche Botſchafter in Berlin gemeinſam mit ihrem franzöſiſchen
ſlegen die deutſche Reichsregierung erſucht haben, für etwaigen
wppentransport der alliierten Mächte die notwendigen
Vor=
hrungen zu treffen, ſo handelt es ſich bei dieſem Schritt
ledig=
chdarum, das Geſicht zu wahren, handelt es ſich darum,
Frank=
ſih den Rückzug etwas zu erleichtern.
Der Oberſte Rat tritt zuſammen. Widerwillig ſetzt ſich Herr
riand an den Konferenztiſch, wo er mit neuen Mitteln
ver=
ſhen mß, eine Verſchiebung der Entſcheidung gegen den ent=
Aoſſenen Willen ſeiner Gegner durchzudrücken.
Es iſt keine Frage, daß für Frankreichs Premierminiſter
ſhei innerpolitiſche Erwägungen ſtark mitſprechen. Die Ziele
franzöſiſchen Politik ſind ſo weit geſteckt, daß ihre reſtloſe
rrichung im Augenblick einigermaßen fraglich erſcheinen muß,
Aandererſeits hat das franzöſiſche Volk, ſeit jetzt faſt drei Jah=
Inumnebelt von ſchönen Phraſen ſeiner Führer über die Größe
ſiegreichen Frankreich, ſo ſehr das politiſche Augenmaß
ver=
tei daß ein offenkundiger Fehlſchlag allerdings eine ſchwvere
chütterung des Habinetts bedeuten würde. Aber es würde
nchaus verfehlt ſein, wenn man dieſe Erwägungen zu ſtark in
hianung ſtellen würde. Letzten Endes ſind es doch lediglich die
Aiwolitiſchen Zuſammenhänge, die die Haltung des Quai
Erfay entſcheidend beſtimmen.
Bei der ungeheueren Wichtigkeit, der Entſcheidung in den
ſhften Tagen erſcheint es angebracht, die weltpolitiſche Lage
ſchmals kurz zu ſkizzieren.
Das ungeheuere Erſtarken der Vereinigten Staaten von
adamerika während des Weltkrieges, der Ausfall Rußlands
b Deutſchlands als Großmächte und die Schwierigkeiten der
„uidation des Weltkrieges bedingen eine Umſtellung der
ge=
wen politiſchen Gruppierung und zwingen England, ſein
Ver=
ſtnis zur transatlantiſchen Tochterrepublik neu zu regeln. Die
ſitre, ob dieſe Neuregelung im Sinne einer allgemeinen
Ver=
ündigung erfolgt oder ob offene oder verſteckte Rivalität der
den Weltmächte die Politik der nächſten Jahre bzw.
Jahr=
hue beherrſchen wird, iſt die große Schickſalsfrage.
eine Verſtändigung auf beiden Seiten des atlantiſchen
Betns mindeſtens gegenwärtia ſehr erwünſcht iſt, iſt kein
Ge=
hmtis, und die Waſhingtoner Konferenz im Herbſt wird der
At zeigen, ob die Verhandlungen, die augenblicklich gepflogen
ſoden, den gewünſchten Erfolg zeitigen konnten. Für dieſe
rhandlungen will England aber dem Rücken frei haben, und
hadeſo wie man daher in London jetzt mit Energie den
Ver=
ſhrmacht, die iriſche Frage einer Löſung zuzuführen, wobei man
meitgehenden Konzeſſionen bereit iſt, geradeſo will man auch
atropäiſch=deutſche Frage nunmehr endlich zur Ruhe bringen.
Die auf die politiſche und wirtſchaftliche Vormachtſtellung
itlenden Pläne Frankreichs verurſachen in London lebhaftes
/erhagen, und da wan nach der Ausſchaltung des deutſchen
ſchiatrrenten kein Intereſfe mehr an ſeiner gänzlichen Vernich=
4s hat, umſoweniger, als man auch in London einzuſehen
be=
yt, daß dieſe auch höchſt unerwünſchte Folgeerſcheinungen für
teigliſche Wirtſchaft haben würde, will man es unbedingt
ver=
ſden, den Franzoſen das oberſchleſiſche Induſtrierevier in die
Umnd zu ſpielen. Einer neuerlichen Verſchleppung der
Entſchei=
ag, die fachlich doch nur dasſelbe bedeuten würde, iſt man
da=
urs dieſem Grunde in London ſehr abgeneigt.
Son befonderem Intereſſe iſt in dieſem Zuſammenhang die
ſtang Italiens, das in aller Stille ſeine Außenpolitik
um=
tenriert hat.
Die Stärkung der Stellung Jugoſlawiens durch die Politik
Quai d’Orſay konnte die franzöſiſch orientierte Politik
Sfor=
nicht verhindern, und ſo wurden durch ſie gerade die
In=
ien aufs ſchwerſte gefährdet, für die Italien in erſter Linie
ielde gezogen iſt. Es iſt ganz offenſichtlich, daß man in Rom
dieſer Erkenntnis jetzt die enſprechenden Folgerungen
gezo=
hat und grundſätzlich die Anlehnung an England ſucht. Die
Aarung des italieniſchen Außenminiſters über die Haltung
uliens auf der kommenden Tagung des Oberſten Rates läßt
8 auch in ihrem Abrücken von den Sforzaſchen „
Vermittlungs=
ſuchen” mit einiger Deutlichkeit erkennen.
Während alſo von engliſch=italieniſcher Seite ſcharf auf eine
bnige Entſcheidung der oberſchleſiſchen Frage gedrückt werden
Id eine Entſcheidung, die den weitgehenden Forderungen
ankreichs ſicherlich nicht in vollem Umfange gerecht werden
Iſte, möchte Frankreich dieſe Entſcheidung, die naturgemäß
Nre ganze europäiſche Politik der nächſten Zeit von
ausſchlag=
den der Bedeutung iſt, hinauszögern, um bei den
weltpoliti=
m Auseinanderfetzungen eine ſtärkere Stellung zu haben,
wo=
wan nicht mit Unrecht hofft, in dieſem Falle erheblich mehr
Frankreich erreichen zu können.
Es iſt bei dieſer Lage offenſichtlich, daß Frankreich bei den
Dher Verhandlungen keine ganz leichte Stellung haben wird,
man gegen einen Bruch mit England doch nicht unerhebliche
demken hat.
Em ſeine Stellung in der Frage der Aufhebung der
Sank=
ſn zu verbeſſern, hat man daher von Paris aus darauf ge=
Ne4, auch die Leipziger Prozeſſe auf die Tagesordnung zu
Man will dieſe Frage, in der auch Lloyd George mit
7 durch die Hetzpropaganda des Krieges vergifteten öffent=
Meinung innerpolitiſch zu rechnen hat, benutzen, um eine
Jchlung Deutſchlands zu konſtruieren, die ein zum mindeſten
Weiſes Aufrechterhalten der Sanktionen rechtfertigen ſoll.
Hebensfragen eines großen Kulturvolkes ſind nur unwichtige
ſuren im politiſchen Schachſpiel, das „Selbſtbeſtimmungsrecht
Bölker”, das Herr Wilſon der Welt predigte, feiert neue
umphe!
Währenddeſſen vollzieht ſich im Oſten eine Entwickelung von
außerordentlicher Bedeutung. Nachdem die Sowjetregierung
9 die Nationaliſierung faſt ſämtlicher Betriebe ihr
kommu=
ches Programm verwirklicht hatte, äußerte ſich, als man den
ch machte, durch Requiſition auch die Produkte der Bauern=
Mer Macht zu unterwerfen, der Widerſtand der Bauern=
ſchaft in dem großen Bauernaufſtande dieſes Frühlings und
er=
reichte ſeine Höhe in dem Kronſtadter Aufſtand, durch den die
Kriſis des bolſchewiſtiſchen Syſtems offen zutage trat. Zur
Beruhigung der Bauernſchaft haben die bolſchewiſtiſchen
Macht=
haber dann die Requiſitionen aufgehoben und den Verſuch
ge=
macht, dieſe durch Naturalſteuern zu erſetzen. Das ſtaatliche
Monopol in der Getreidewirtſchaft wurde aufgehoben und zum
Teil der Handel mit landwirtſchaftlichen Produkten auf den
ört=
lichen Märkten freigegeben. Trotzdem gelang es aber den
Sow=
jets nicht, den Warewaustauſch von der Stadt aufs Land und
umgekehrt in Gang zu bringen, weil die induſtrielle Produktion
vollſtändig daniederlag und weil die Möglichkeit des Austauſches
der noch vorhandenen Produkte an der völligen Zerrüttung des
Transportweſens ſcheiterte.
Um die induftrielle Produktion zu heben, wurde das
Pacht=
ſyſtem eingeführt. Im April/Mai dieſes Jahres erſchien ein
Dekret, welches erklärte, daß es dem kommuniſtiſchen Prinzipe
nicht widerſpreche, wenn die induſtriellen Betriebe im ſtaatlichen
Beſitz verblieben, die Ausnutzung dieſer Betriebe aber privaten
Unternehmern in Pacht gegeben würde. Nachdem auch dieſer
Schritt noch nicht den gewünſchten Erfolg zeitigte, gina man im
Juli dieſes Jahres durch ein neues Dekret vom Pachtſyſtem zur
privaten Wirtſchaft über. Das Dekret beſtimmte nämlich, daß
neute private induſtrielle Unternehmungen eröffnet werden
dürf=
ten, die, wenn ſie nicht mehr als 20 Arbeiter beſchäftigen, der
Nationaliſierung nicht unterliegen, und daß Vorräte ſowie die
Produktion ſolcher Betriebe in keinem Falle requiriert werden
dürfen. Inwieweit dieſe tiefeinſchneidenden Maßnahmen
Er=
folge erzielen konnten, läßt ſich bisher noch nicht überſehen.
Der kataſtrophale Zuſammenbruch des bolſchewiſtiſchen
Syſtems zeigt ſich aber beſonders ſcharf in dem gegenwärtigen
Zuſtande der ruſſiſchen Landwirtſchaft. Die Bauernſchaft,
ver=
bittert durch die Requiſitionen, verminderte immer mehr ihre
Anbaufläche, beſonders in denjenigen Gebieten, die
Sommer=
weizen und Sommerroggen anbauen (Wolgagebiet), alſo erſt in
dieſem Frühjahr die Ausſaat hatten, nachdem die Requiſitionen
des vergangenen Winters in aller Schärfe und durchaus
unſach=
gemäß durchgeführt waren. Erſchwerend kam hinzu, daß die an
und für ſich extenſiv arbeitende, ruſſiſche Landwirtſchaft ihre
Felder aus Mangel an Ackergeräten noch ſchlechter wie
gewöhn=
lich bebauen konnte.
Auch die ſchon unter normalen Verhältniſſen geringe
Ver=
wendung von Düngemitteln in Rußland hat faſt vollſtändig
auf=
gehört wegen des gänzlichen Fehlens von Kunſtdünger und
ſtar=
ken Rückgangs des natürlichen Düngers infolge des ſchlechten
Viehbeſtandes, hervorgerufen durch die Requiſitionen, für die
rote Armee die Verringerung des Viehbeſtandes der
Steppen=
gebiete während des Bürgerkrieges, und die verſtärkten
Regut=
ſitionen in den übrigen Gebieten, um die Städter vor dem
Ver=
hungern zu ſchützen. Bei dieſem Zuſtande der Landwirtſchaft
hat die Dürre des Sommers 1921 zu einer kataſtrophalen
Miß=
ernte geführt, deren Wirkungen beſonders ſtark hervortreten
müſ=
ſen, weil ſämtliche Vorräte von den Bolſchewiſten verwirtſchaftet
worden ſind. Die Bevölkerung der Mißerntegebiete iſt dem
Hunger ausgeliefert. Das hauptfächliche Hungersnotgebiet
be=
ginnt am Ural, dehnt ſich weſtlich von dieſem Gebirge bis über
die Wolga hinaus und grenzt an die zentralruſſiſchen
Gouver=
nements. Es erſcheint ausgeſchloſſen, daß die Bevölkerung
die=
ſes Gebietes ſich über den Winter hinweg irgendwie ernähren
kann, wobei noch die Gefahr beſteht, daß aus Mangel an
Saat=
getreide die Felder auch im nächſten Jahre zum großen Teil
un=
bebaut bleiben, und daß ſich alſo die dort eintretende Kataſtrophe
in ihren Wirkungen nicht nur auf ein Jahr beſchränkt. Etwas
beſſer iſt die Lage in den zentralruſſiſchen Gouvernements,
ob=
gleich auch dieſe noch als Mißerntegebiete anzuſehen ſind, do
dort wenigſtens für die Herbſtmonate noch die nötigen
Nah=
rungsmittel vorhanden zu ſein ſcheinen. In Weſtrußland, der
Ukraine und Podolien ſind die Ernteergebniſſe, wenn man das
Cherſongebiet ausnimmt, zufriedenſtellend, doch fehlt es an
Transportmitteln, um etwaige Ueberſchüſſe in die notleidenden
Gebiete Rußlands zu leiten. Es iſt nicht verwunderlich, daß
bei der furchtbaren Not der Bevölkerung Skorbut,
Hunger=
typhus und Cholera immer mehr um ſich greifen, beſonders da es
an Aerzten, Arzneien und den notwendigen ſanitären
Vorkeh=
rungen fehlt. Es iſt auch nicht erſtaunlich, daß die Bevölkerung,
durch Hunger, Unterernährung und Krankheiten zur
Verzweif=
lung getrieben, nach den Schuldigen ſucht, und es iſt bei dieſer
Lage die Frage berechtigt, ob die Sowjetregierung ſich auf die
Dauer wird halten können, oder ob in abſehbarer Zeit ihre
Herrſchaft zuſammenbrechen muß. Bei der Beurteilung dieſer
politiſch ſo ungehener wichtigen Frage iſt Vorſicht durchaus
ge=
boten. Wenn auch im ganzen Lande bald hier bald dort
Auf=
ſtände emporflackern, ſo iſt trotz der unhaltbaren Situation
augenblicklich niemand da, der die bolſchewiſtiſchen Machthaber
gewaltſam ſtürzen und erſetzen könnte, und es beſteht immerhin
die Möglichkeit, daß es der Sowjetregierung gelingt, durch
rück=
ſichtsloſe Ausſaugung der Bevölkerung einen Stamm der roten
Armee gut zu kleiden und genügend mit Nahrungsmitteln zu
verſorgen, und ſich mit Hilfe dieſer Kerntruppe im Meere der
ſich ſtändig ſteigernden Anarchie am Ruder zu halten, wenigſtens
in den ausſchlaggebenden Verkehrsknotenpunkten.
Wenn in Deutſchland die Rückwirkungen der uns
aufge=
zwungenen Leiſtungen an die Entente dem Radikalismus den
Boden bereiten, ſo muß die ſchier unausdenkbare Kataſtrophe
der radikalen Heilslehre in Rußland das Wahrzeichen ſein, das
uns mit zwingender Notwendigkeit auf den Weg der organiſchen
M.
Entwicklung verweiſt.
Die neuen Steuern.
Berlin, 6. Aug. (Wolff.) Amtlich. Die Bevatungen des
Reichskabinetts über die neuen Steuern ſind zu einem
ge=
wiſſen Abſchluß gekommen. Ueber die geſamten Steuerpläne
des Reichsfinanzminiſteriums kanu folgender Ueberblick gegeben
werden. Es liegen folgende Geſetzentwürfe vor:
1. Der Entwurf eines Geſetzes zur Abänderung des
Zucker=
ſteuergeſetzes (Erhöhug der Zuckerſteuer von 14 auf 100 Mark
für die 100 Kilogramm.
2. Endurf eines Süßſtoffgeſetzes.
3. Entwurf eines Geſetzes über das Branntweinmonopol
(Erhöhung der Hektolitereinnahme von 800 Maxk auf mindeſtens 4000
Mark under völliger Umarbeitung und Vereinfachung des Geſetzes).
4. Entwurf eines Geſetzes beureffend die Erhöhung einzelner
Ver=
brauchsſteuern: a) Erhöhung der Leuchtmittelſteuerſätze (auf das
Vierfache); b) Verdoppelung der Süßwaſſerſteuer und der
Mineralwaſſer=
ſteuer; ) Erhöhung der Bierſteuer (um das Vierfache unter
gleichzei=
tiger Erweiterung, der Spannung zwiſchen dem höchſten und dem
niedrig=
ſten Steuerſatz); 0) Beſeitzigung der Ermäßigung der Tabakſteuerſätze
(88 86 des Tabakſteuergeſetzes unter gleichzeitiger Umgeſtaltung der
ober=
ſten Steuerklaſſe für feingeſchnittenen Rauchtabak, Pfeifentabak, Kau= und
Schnupftabak).
5. Envwurf eines Geſetzes über die Erhöhung von Zöllen und
Er=
höhungen der Zollſätze für Bananen, Datteln, Kaffee, Tee Gewürze,
Kakao und Schokolade, ſowie für eine Reihe von Waren, die für den
all=
gemeinen Verbrauch nicht wefentlich ſind oder nur dem Luxus dienen.
6. Endwurf eines Geſetzes über die Abänderung des
Kohlenſteuer=
geſetzes (Erhöhung der Kohlenſteuer auf 30 v. H. des Wertes unter
gleich=
zeitiger Ermächtigung des Reichsminiſters der Finanzen, die Steuer
vor=
übergehend auf 25 v. H. des Wertes zu ermäßigen).
7. Entwurf eines Rennwettgeſetzes (Zulaſſung von
Buch=
macherwetten).
8. Endurf eines Kraftfahrzeugſteuergeſetzes (
weſent=
liche Erhöhung der Kraftfahrzeugſteuer unter Einbeziehung der
Laſtkraft=
wagen).
9. Entwuuf eines Verſicherungsſteuergeſetzes (die
ge=
genwärtig im Reichsſtempelgeſetz vorgeſehenen niedrigen Steuerſätze
fol=
len erhöht und die Steuerbefreiung eingeſchränkt werden. Der
Steuer=
ſatz ſoll für Feuerverſicherungen auf unbewegliche Gegenſtände 15 Pfg.,
auf bewegliche Gegenſtände 40 Pfg. für 1000 Mark betragen unter
ent=
ſprechender Berückſichtigung fün Baunotverſicherungen, für
Lebensver=
ſicherungen 4 Mark von 100 Mauk der Prämie betragen.).
10. Entwurf eines Geſetzes betreffend Abänderung des
Umſatz=
ſteuergeſetzes (Verdoppelung der Umſatzſteuer unter gleichzeitiger
Emſchränkung der Befreiungsvorſchriftem bei der Ein= und Ausfuhr,
wobei jedoch den Bedürfniſſen des Ausfuhrhandels Nechnung getragen
werden ſoll. Die Möglichkeit dev Vereinfachung der Luxusſteuer und eine
erhöhte Ymſatzſteuer für Luxusgaſtſtätten mit einem Zuſchlagsrecht der
Gemeinden. Der bisherige Beteiligungsſatz der Länder und Gemeinden
an der Umſatzſteuer ſoll amerändert bleiben.).
11. Entwurf eines Geſetzes wegen Aenderung des
Körper=
ſchaftsſteuergeſetzes. (Die Körperſchaftsſteuer ſoll bei den
Er=
werbsgeſellſchaften 30 v. H. des geſamtem ſteuerbaren Einkommens
be=
tragen. Die bisherigen ſteuerlichen Begünſtigungen der
Schachtelgeſell=
ſchaften ſollen abgeſchwächt und die Erhöhung der Körperſchaftsſteuer
durch eine Milderung der Beſteuerung des Dividendeneinkommens in der
Hand der Beſitzer teilweiſe ausgeglichen werden.)
12. Entwurf eines Kapitalverkehrsſteuergeſetzes (
un=
ter vollſtändiger Umgeſtaltug des Reichsſtempelgeſetzes, aus dem die
Be=
ſteuerung der Renwetten, Verſicherungen und Kraftfahrzeuge im
be=
ſonderem Geſetze übernommen wordem iſt, ſollen die die Kapitalbildung
dienenden Vorgänge in dem Kapitalverkehrsſteuergeſetz zuſammen
beſon=
ders behandelt werden. Hierunter fallen die Begrümdungen von
Geſell=
ſchaften, bei denem die Beteiligung auf Kapitaleinlagen beſchränkt iſt.
Hiervon iſt insbeſondere die Beſteuerung der Aktiengeſellſchaften mit 7 v.
H. zu erwähnen. Das Syſtem der Börſenſteuer foll unter Vornahme
eineu beträchtlichen Vereinfachung belaſſen werden, jedoch uter
Erhö=
hung der Sätze für Dividendenpapiere, insbeſondere Aktien. Die Steuer
foll hierfür für Kundengeſchäfte auf 10 v. H. erhöht, jedoch beweglich
ge=
ſtaltet werden, damit ſie ſich jeweils der wirtſchaftlichem Lage anpaſſen
kann. Weiter iſt die Möglſichkeit der Beſteuerung des Devifenhandels
ge=
ſchaffen. Die letztere Maßnahme foll aber erſt Platz greifen, wenn es
die wirtſchaftlichem Verhältniſſe angezeigt erſcheien laſſen. Die
Vörſen=
umſatzſteuer ſoll aruch die Gewährung von Bezugsrechten ergreifen.
Endlich enthält das Geſetz eine Gewerbeanſchaffungsſteuer, die gelegt
wird auf Gewerbe von ganzen Geſchäftsunternehmungen und
Sonder=
vermögen umd eine Ergänzung der Umſatzſteuer bildet.)
13. Enwwurf eines Vermögensſteuergeſetzes. (Das
Reichs=
notopfer muß der fortſchreitenden Entwertung der Mark und der
Aen=
derumg der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, dem es nach der Anlage nicht
Recnung tragen konnte, angepaßt werden. In erſter Linie entbehrt
das Feſthalten an einem beſtimmtem Stichtag, der nicht nur über die
Steuerpflicht, ſondern auch üben dem Vermögensſtand und die Bewertung
des Vermögens entſcheidet bei der gegenwärtigen wirtſchaftlichen
Geſtal=
tung, die jeder Schwankung der Mark folgt, der ſachlichen Berechtigung.
Bei dem Reichsnotzopfer werden die Vermehrungen des Vermögens und
die Wertveränderungen, die mach dem 31. Dezember 1919 eingetreten ſind,
grundſätzlich, Werwerminderungen nur im engen Nahmen berückſichtigt.
Neugebildete Vermögem werden von ihm micht erfaßt. Die Ablöſung des
Reichsnotopfers, das auf der Grundlage einer beſſeren Mark errechnet
zwvorden äſt, kann mit der ſchlechterew vorgenommen werden. Es läßt
mit=
hin gerade diejenigen im weitem Umfange unberückſichtigt, die im wahren
Sinne des Wortes Nutznießer der Geldentwertung geworden ſind. Das
Reichsnotopfer ſtellt aber weiter deshalb eine unzulängliche Erfaffung des
tragfähigen Vermögens dar, weil die gegebenen Bewertungsvorſchriften
unter dem Grundſatz einer beſonderem Schonung der Sachwerte ſtehen.
Eine Berückſichöigung der Sachwerte gegenüber den reinen
Kapitalver=
mögen erſcheint unter den gegenwärtigen Verhältniſſem nicht mehr
ver=
tretbar. Während das Kapitalvermögen ſich bei gleichbleibendem
Nenn=
betrage, wirtſchaftlich mit der ſinkenden Kaufkraft der Mark vermindert,
bleiben Gewerbebetriebe und Grundbeſitz im weſentlichen von der
Geld=
entwertung verſchont. Deshalb ſchlägt der Enwwurf einen ſachgemäßen
Ausbau des Reichsnotopfergedankens vor und zwar in der Weiſe, daß
zwar der nach dem Geſetz über die beſchleumigte Erhebung des
Reichsnot=
opfers gezeichnete Teil erhoben, im übrigen aber an die Stelle des
Mteſt=
betrages des Reichsnotopfers eine laufende Vermögensſteuer mit einem
zeitlich begrenzten Zuſchlag treten ſoll. Hierbei iſt imn Ausſicht genommen,
den feſten Stichtag aufzugeben und damit alle neugebildeten Vermögen zu
erfaſſen, die Steuer in Zeitabſchnitten von etwa 3:3 Jahren oder auch in
kürzeren Zeitabſchnitten zu veranlagen und damit den Wertſteigerungen
vder Wertverminderungen Rechnung zu tragen, ſchließlich aber das
Ver=
mögen unter anderen wirtſchaftlichen und vechtlichen Geſichtspunktem zu
bewerten und damit die ſchwer empfundene Ungleichmäßigkeit der
gelten=
den Regelung auszugleichen. Die laufende Vermögensſteuer ſoll von
0,05 bis 1 v. H. aufſteigen und bei nichtphyſiſchen Perſonen 1½ vom
Tauſend betragen. Hierzu ſoll auf die Dauer von 15 Jahren ein
Zu=
ſchlag treten, der für phyſiſche Perſonen 300 v. H., für nicht phyſiſche
Per=
ſonen 150 v. H. der Vermögensſteuer beträgt. Jede Begünſtigung des
werbenden Vermögens ſoll beſeitigt und dadurch der Druck auf das
Be=
triebs= und Grundvermögen vermehrt werden. Die Belaſtung durch die
Vermögensſteuer und den Zuſchlag wird in vielen Fällen einen Eingriff
in die Vermögensſubſtanz unvermeidlich machen. Der Entwurf will aber
jeden Zwang zur umwirtſchaftlicher Abgabe von Teilen der Subſtanz
ver=
meiden es vielmehr der eigenen wirtſchaftlichen Entſchließung überlaſſen,
in welcher Weiſe der Steuerpflichtige die vegelmäßig nicht aus ſeinen
Ein=
künften tragbave Steuerlaſt abbünrden will. Zur Grundlage der
Wert=
vermittelung ſoll grundſätzlich der gemeine Wert, wie ihn die
Reichsab=
gabenordnung umſchrieben hatz, gemacht werden. Da aber in einer Zeit
ſtändiger Bewegung der Mark mit den herkömmlichen Mütteln der
Wert=
berechnung nicht auszukommen iſt, ſollen für die Dauer des Zuſchlages
für alles Vermögen, das nicht wie das Kapitalvermögen der
Abwärts=
bewegung der Mark folgt, beſondere, der Geldwertbewegung angepaßte
Bewertungsgrundſätze gelten. Dieſe Grundſätze ſollen von dem
Reichs=
miniſter der Finanzen nach Anhörung des Reichsrats, ſowie von
berufe=
nen Vertretern der verſchiedenen Erwerbszweige, ſowie unter
Beteili=
gung des Reichswirtſchaftsrates mit bindender Kraft erlaſſen werden.
Sie ſollen dem Wertſtand der Mavk Rechnung tragen und bei dem
Be=
triebsvermögen insbeſondere auf Gelvinn und Umſatz des Undernehmers
Rüchſicht nehmen. Dabei ſoll angeordnet werden können, daß der
Wert=
berechnung feſte Durchſchnittsſätze zu Grunde gelegt werden. Das Ziel
der Bewertungsvorſchriftem ſoll und muß ſein, die Sachſverte voll
und ganz in entſprechender Weiſe zur Abgabe heranzuziehen. Inſoweit
Zahlungen über den beſchleumigt zu entrichtenden Teil des
Reichsnot=
opſers hinaus geleiſtet worden ſind, ſollen ſie under entſprechender
Ver=
zinſung auf die Vermögensſteuer angerechnet oder auf Antrag in den
gleichen Zahlungsmitteln erſtattet werden, in denen ſie entrichtet lworden
ſind.
14. Entwurf eines Vermögenszuwachsſteuergeſetzes.
(An die Stelle des geltenden Beſitzſteuergeſetzes ſoll im Anſchluß
Seite 2.
an die unter Ziffer 13 erwähnte Vermögensſteuter eine
Vermögenszu=
wachsſteuer treten, bei der die Wertung des Vermögens nach den gleichen
Grundſätzen wie bei der Vermögensſteuer erfolgen ſoll. Vermögen, die
nicht mehr als 100 000 Mark betragen, und ein Zuwachs, der 25 000 Mk.
nicht überſteigt, ſollen von der Steuer frei bleiben. Der Steuerſatz ſoll
mit 1 b. H. für die erſten 100 000 Mark beginnen und bei
Zuwachsbeträ=
gen über 6 Millionen Mark den Höchſtſatz von 10 v. H. erreichen.)
15. Endwurf eines Geſetzes über die Abgabe vom
Vermö=
genszuwachs aus der Nachkriegszeit. (Die Entwertung der Mark
ſeit dem Jahre 1919 hat auf der einen Seite manchem Vermögen nur
einen Bruchteil ihrer früheren Kaufkraft gelaſſen, auf der anderen Seite
rieſenhafte Gewinne geſchaffen, vieſenhaft ſolbſt umter Berückſichtigung
des Umſtandes, daß es ſich nicht um wertolle Goldmark, ſondern um
entwerte Papiermark hondelt. Dieſe Gewinne müſſen zur Beſteuerung
hevangezogen werden trotz des Bedenkens, daß hierdurch eine verſtärkte
Steuer= und Kapttalflucht pder eine ſinnloſe Verſchwendungsſucht, oder
ſonſtige unproduktive Wirtſchaftsführung herbeigeführt werden kann.
Es ſollen in erſter Linie die großen Gewinne, die in direkter oder
in=
divekter Nachwirkung des Krieges gemacht worden ſind, zur Steuer
heran=
gezogen werden. Dabei murß ebenſo wie bei den Kriegsgewinnen von
ei=
ner Begriffsbeſtimmung der Nachkriegsgewinne abgeſehen werden und
die Beſteuerung under Schonung des mäßigen Zuwachſes den in der
Nachkriegszeit entſtandenen Vermögenszuuwachs erfaſſen. Vermögen bis
zu 200 000 Mark ſollen von der Abgabe befreit bleiben, ebenſo ein
Zu=
wachs von nicht mehr als 100 000 Mark. Die Steuerſätze ſollen ſich
zwu=
ſchen 5 und 30 vom Hundert belvegen und die Bewertng ſoll bei den
Kapitalvermögen und dem umlaufenden Betriebskapital nach dem
gemei=
nen Wert das Grundvermögen und das ſtehende Betriebskapital dagegen
nach Wahl des Steuerpflichtigen mit dem gemeinen Werte oder mit den
Geſtehungskoſten angeſetzt werden.)
Die unter Ziffer 1 bis 3 bezeichneten Entwürfe liegen dem
Reichsdage bereits vor. Die übrigen Entwürfe ſind entweder
be=
reits dem Reichsrat und Reichswirtſchaftsrat vorgelegt oder
wer=
den dieſen Körperſchaften in den nächſten Tagen vorgelegt
wer=
den. Die vorſtehend unter Nummer 8, 11, 12. 13, 14 und 15
auf=
geführten Entwürfe wollen die Belaſtung des Beſitzes
ſoweit als irgend möglich ausbauen. Zieht man weiter noch in
Betracht, daß der Beſitz auch noch von den Ertragsſteuern der
Länder und Gemeinden erfaßt wird, ſo ergibt ſich, daß die
Ge=
ſamtbelaflung durch direkte Steuern gegenwärtig und künftig
mit der Belaſtung durch indirekte Steuern im Gleichgewicht ſteht
und dadurch dem Grundſatz einer ausgleichenden ſteuerlichen
Ge=
rechtigkeit Nechnung trägt. Ob und inwieweit es möglich iſt, noch
auf anderem Wege als dem der Beſteuerung den Beſitz zu den
Laſten des Reiches heranzuziehen, unterliegt noch der
eingehen=
den Prüfung des Kabinetts.
Die ſchwarze Schmach Frankreich
5.
Dieſer Tage erwieſen einige junge marokkaniſche Offiziere,
die erſt vor kurzem von der franzöſiſchen Offizierſchule
ausge=
muſtert worden waren, der Stadt Mainz die hohe Ehre ihres
Beſuches. Das Echo du Rhin, das die große Bedeutung dieſes
Beſuches richtig erfaßt hatte, hob in ſeinem Bericht rühmend
her=
vor, daß die jungen Leute ſämtlich guten marokkaniſchen
Fa=
milien entſtammen und daß ſie mit Stolz die franzöſiſche
Offi=
ziersuniform tragen. Dieſer Stolz iſt mit Rückſicht auf die recht
jügendlichen Träger der Uniform noch verſtändlich. Weniger
verſtändlich iſt allerdings die Aufgeblaſenheit des Echo du Rhin,
das nicht weniger ſtolz darauf iſt, aus dieſem Anlaß ein Loblied
auf die farbigen Beſatzungstruppen anſtimmen zu können und
dabei von der gegenſeitig aufrichtigen und lohalen Annäherung
ſpricht, die ſich zwiſchen Frankreich und ſeinen Farbigen
heraus=
gebildet habe.
Von der Lohalität Frankreichs gegen „ſeine braven
Schwar=
zen” kann man ſich leicht überzeugen. Die Quelle dafür bildet
zwar nicht die in Mainz erſcheinende franzöſiſche Militärzeitung,
ſondern eine andere Art ſchriftlicher Berichte, die das angeführte
Blatt allerdings auf keinen Fall, auch nicht im Auszug
wieder=
geben würde. Gemeint ſind die Berichte der franzöſiſchen
Mili=
tärſpitäler im Rheinland, in denen jene ſo gerühmten
Ma=
rokkaner und Neger im Winter wie die Fliegen
hinſter=
ben. Alle haben die Tuberkuloſe. Und dieſes Frankreich,
deſſen Loyalität das Echo du Rhin gar nicht genug hervorheben
kann, ſetzt offenbar mit Abſicht die Eingeborenen ſeiner
afrikani=
ſchen Kolonien den rauhen Winterfröſten unſeres
Kli=
mas aus. Viele werden jedenfalls nicht heimkehren, um von
„franzöſiſcher Loyalität” berichten zu können.
Denn dieſe Heimkehr gerade fürchten Frankreichs beſorgte
Staatsmänner. Und vielleicht fürchten ſie auch nicht grundlos,
daß Frankreichs Farbige, die die Handhabung
euro=
päiſcher Kriegswaffen erlernt haben, dieſe Kenntnis
noch einmal zu einem anderen Zweck gebrauchen könnten als
pour la glotre de France. Dieſe hyſteriſche Angſt, dieſe
ſtän=
dige Furcht vor Bedrohungen bald am Rhein, bald in der
Ueber=
ſee, läßt dem angeblich lohalen Frankreich jedes Mittel erlaubt
erſcheinen, das ſeine Machtpoſition zu ſichern geeignet iſt.
Wie lange wird es aber dauern, bis Frankreichs eigene
ma=
rokkaniſche Offiziere, in deren Loyalität es ſcheinbar doch
be=
deutend weniger Vertrauen ſetzt als das Echo du Rhin, hinter
dieſe Schliche kommen werden? Heute werden dieſe „Offiziere‟
noch mit jenen augenblicklich in franzöſiſchen Journalen üblichen
Phraſen gefeiert, die die Herzlichkeit der Gefühle Frankreichs für
Marokko nicht laut genug ausdrücken können. Heute bilden die
ſchwarzen Truppen, wie der freche Hubert Jacques ſchreibt,
„Frankreichs Wacht am Rhein”, und ſie tun das, wie er mit
vollendeter Unverſchämtheit hinzufügt, „mit einer Korrektheit
und Diſziplin, die ſich die verwüſteten Gegenden Fvankreichs und
Belgiens von den ſogenannten ziviliſierten Soldaten des Kaiſers
gewünſcht hätten”.
Dieſe Borniertheit, dieſes vertrottelte Geſchimpf auf
Deutſch=
land, das in einem impotenten Franzöſiſch ausgedrückt wird, iſt
wirklich kaum zu überbieten. Vor kurzem erſt hatte der ins
Rheinland entſandte Korreſpondent des Mancheſter Guardian
das Betragen der farbigen Truppen als tieriſch im gröb=
Liebestreue in der Tierwelt.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 7. Auguſt 1921.
Rummer 216.-
ſten Sinne bezeichnet und gleichzeitig erklärt, daß der bloße
Anblick der Farbigen in den Straßen und Eiſenbahnſtationen
eine Beleidigung und Erniedrigung ſelbſt für
den fremden Beſucher bilde. Das verblödete Gerede
eines Hubert Jacques und jener franzöſiſchen Militärs, deren
Sprachrohr er bildet, wird die Richtigkeit des engliſchen Urteils
niemals verdunkeln können. Aber man kann daraus ſchließen,
daß es noch ziemlich lange dauern wird, bis man in Frankreich
den Sinn jenes Urteils ganz verſtanden haben wird.
Die Furcht vor Eingeborenenaufſtänden, deren berufene
Führer und Organiſatoren die auf franzöſiſchen Kriegsſchulen
erzogenen farbigen Offiziere werden könnten, kommt in
Frank=
reich nicht mehr zur Ruhe. Darum iſt auch die Annahme nicht
unberechtigt, daß man in Frankreich den Sinn des Wortes von
der ſchwarzen Schmach einmal noch ganz gut, noch peinlich
gut verſtehen wird. Heute, bei der ſtändigen Wiederbelebung
des Blödſinns von der Lohalität und den Verdienſten der
ſchwarzen Truppen kann ſich dieſer Ausdruck in Frankreich
aller=
dings nur auf etwas ganz anderes beziehen: auf die
Verfinſte=
rung in den Gehirnen, die ſo unſinniges Zeug produzieren, wie
Hubert Jaques im Echo du Rhin.
Fort mit den Sanktionen!
er. Man ſchreibt uns aus dem beſetzten rheiniſchen
Gebiet: So ſchickſalsſchwer die Entſcheidung des Oberſten
Rates über Oberſchleſien auch ſein mag, man darf darüber die
Frage der Sanktionen nicht vergeſſen. Vier Monate leidet das
Rheinland nun ſchon unter der erweiterten Zollgrenze, und der
Druck wäre kaum noch auszuhalten, wenn nicht die Hoffnung auf
baldige Rücknahme der durch nichts wehr gerechtfertigten
Maß=
nahmen beſtände. Um der ſchreienden Ungerechtigkeit das
Män=
telchen nachträglicher Berechtigung umzuhängen, behaupten die
Franzoſen, die Sanktionen hätten für die deutſche Bevölkerung
doch eigentlich keine üble Wirkung gehabt. Die Zahl der
Arbeits=
loſen ſei nach Errichtung der Rheinſperre lange nicht ſo ſtark
ge=
ſtiegen, wie in gewiſſen Teilen des unbeſetzten Deutſchlands.
Ja, die Beſatzungsbehörde gibt ein ſogen. Nachrichtenblatt
her=
aus, worin die deutſchen Klagen auf ein angeblich rein ſachliches
Maß zurückgeführt, d. h. beſchönigt und umgelogen werden. In
Wahrheit iſt das Emſer Ein= und Ausfuhramt mit ſeinen 500
Angeſtellten ein furchtbarer Schlag ins Kontor der geſamten
deutſchen Wirtſchaft, ſchlimmer als die Berliner Fett=, Papier=
und Kleiderſtellen, ſowie alle ſonſtigen Kriegsgeſellſchaften
un=
ſeligen Angedenkens zuſammen genommen. Und richtig iſt nur,
daß die allmähliche Eingewöhnung von Bureaukratismus und
Publikum neuerdings eine gewiſſe Erleichterung geſchaffen hat.
Aber die Erleichterung iſt nur ſcheinbar. Sie iſt erkauft
durch einen troſtloſen Rückgang des Verkehrs zwiſchen beſetztem
und unbeſetztem Gebiet, durch Störungen des Güterverkehrs und
Warenaustauſches bis zur zeitweiſen völligen Stockung, durch
unproduktive Arbeit und Schreiberei, durch Mehrzölle und
Ge=
bühren, durch Lagerkoſten und Konventionalſtrafen, durch
Neu=
auftreten des Schieber= und Schmugglerunweſens, durch
Arbeits=
ſtreckung, Stillegung des Betriebes und ſoziale Not. Weiß man
das in Paris nicht oder will man es nicht wahr haben, nur
da=
mit das franzöſiſche Machtgefühl keinen Schaden leidet? Der
Verband der Kölner Großfirmen hat eine von ſeinem Syndikus
Dr. Joſef Hermann verfaßte Zuſammenſtellung der
Sanktions=
ſchäden herausgegeben. Sie trägt den ſehr berechtigten Titel:
„Die Sanktionen, der Ruin des rheiniſchen Wirtſchaftslebens!”
Nur ein paar Beiſpiele daraus: Der Güterverkehr mit dem
un=
beſetzten Gebiet iſt ſeit Einführung der Sanktionen um 60 vom
Hundert zurückgegangen. Die Umſchläge einer großen
Transport=
verſicherungsgeſellſchaft ſind ſchon jetzt um rund 75 vom Hundert
weniger geworden. Die induſtriellen Betriebe, die früher
Braun=
kohle aus dem unbeſetzten Deutſchland bezogen, haben die
Liefe=
rung abbeſtellt. Bedeutende Elektrizitätswerke ſehen ſich
gezwun=
gen, ihre Stromerzeugung auf die Hälfte herabzuſchrauben. Die
großen Handelsfirmen ſuchen mit Mühe die Beziehungen zu der
Kundſchaft im freien Deutſchland aufrecht zu erhalten, indem ſie
Zweigſtellen gründen, was viel Geld verſchlingt und die
Waren=
preiſe hinauftreibt.
Die Abwanderung gelernter Arbeiter und Angeſtellter ins
unbeſetzte Gebiet nimmt einen unheimlichen Umfang an. Man
kann dieſe Beiſpiele aus eigener Erfahrung endlos vermehren:
Das deutſche Kaliſyndikat droht, die Zufuhr von Kali ins beſetzte
Gebiet zu ſperren, weil die Emſer Stelle ohne Nachprüfung
Aus=
fuhrbewilligungen für Kali erteilt, das für die Landwirtſchaft
des beſetzten Gebietes beſtimmt war, ſo daß im Auslande dem
aus dem unbeſetzten Gebiete ausgeführten Kali ein unlauterer
Wettbewerb bereitet wird. Weiter: Durch die Beſetzung
Düſ=
ſeldorfs wird zurzeit das für die Stadt ſo überaus wichtige
Auslandsgeſchäft vollſtändig unterbunden, von anderen
Be=
drückungen nicht zu reden. Duisburg iſt zwar beſetzt, aber
nicht in der Zollgrenze. Es leidet unter dieſer den Handel
läh=
menden Verwirrung ganz entſetzlich. Während alſo überall der
Handel zurückgeht, häufen ſich die franzöſiſchen Waren innerhalb
der neuen Zollgrenze zu Hekatomben. Man ſchätzt, daß ſeit dem
Uebergang des Genehmigungsverfahrens an die Entente
einge=
führt wurden: für 300 Millionen Mark Likör, für über 100
Mil=
lionen Mark Wein, für 40 Millionen Mark Kakao und
Schoko=
lade und für 10 bis 15 Millionen Mark Seidenwaren. Das
be=
ſetzte Gebiet kann dieſe Mengen unmöglich ſelbſt verbrauchen.
Die Importeure ſcheinen damit zu rechnen, daß die Fülle ins
freie Deutſchland abfließt. Das kann nur geſchehen durch
Schmuggel oder dadurch, daß die Emſer Bewilligungen als für
ganz Deutſchland gültig erklärt werden. So macht Frankreich
bei Aufhebung der Sanktionen noch ein gutes Geſchäft, und die
arme deutſche Valuta trägt die Koſten. Aber das brächte doch
endlich die Freiheit!
Von Th. Zell.
Die beſten Eheleute trifft man unter den Tieren bei den
Vögeln an. Awerhahn, Birkhahn und ähnliche Hühnervögel
küm=
mern ſich durchaus nicht um ihre Nachkommenſchaft, wie ja auch
unſer Haushahn bekanntlich ein ſehr weites Herz hat. Dagegen
bleibt der kleine Rebhahn ſeinem Weibchen treu, ebenſo wie der
große Strauß mit ſeinem Weibchen die Jungen behütet, ja ſelbſt
brütet. Der Enterich treibt ſich umher, wenn Mutter Ente ihre
Kleinen vor den tauſendfachen Gefahren zu ſchützen ſucht, der
Schwan dagegen bleibt in treuer Anhänglichkeit bei ſeiner
Gat=
tin und hilft die Kinder großziehen.
Den Preis in der ehelichen Treue muß man den
Zwerg=
papageien zuerteilen. Die deutſchen Dichter kannten die
zärt=
liche Liebe nicht, die zwiſchen einem Pärchen der Zwergpapageien
waltet, deshalb wählten ſie ein Taubenpaar zum Sinnbilde der
idhlliſchen Liebe. Allein wie weit bleibt ein ſolches in ſeiner
Zärtlichkeit hinter den Zwergpapageien zurück! Hier herrſcht
die vollkommenſte Harmonie zwiſchen dem beiderſeitigen Wollen
und Tun. Frißt das eine, ſo tut dies auch das andere, badet ſich
dieſes, ſo begleitet es jenes, ſchreit das Männchen, ſo ſtimmt das
Weibchen unmittelbar mit ein; wird dieſes krank, ſo füttert es
jenes, und wenn noch ſo viele auf einem Baume verſammelt
ſind, ſo werden ſich doch niemals die zuſammenhängenden
Pär=
chen trennen.
Boynet erzählt, daß er ein ſolches Paar vier Jahre lang
er=
nährt habe. Hierauf ſei das Weibchen altersſchwach geworden
und konnte nicht mehr zum Trog kommen. Es wurde nun vom
Männchen gefüttert, und als es ſchwächer wurde und nicht mehr
die Sproſſe zu erreichen vermochte, von ihm mit Anſtrengung
aller Kräfte heraufgezogem. Als es endlich ſtarb, lief das
Männ=
chen wit großer Unruhe hin und her und verſuchte ihm Nahrung
beizubringen. Zuweilen blickte er ſein totes Weibchen ſtill an,
gab ein klägliches Geſchrei von ſich und ſtarb nach einigen Monaten.
Außer den Tauben gelten auch bei uns mit Recht Störche
und Schwalben als Muſterbilder ehelicher Treue. Aber auch Aus=
nahmen kommen vor, wie eine wertvolle Beobachtung des Grafen
Reichenbach beweiſt. Ein Taubenpärchen war in der Brut
be=
griffen, und die Jungen hatten ſoeben die Eierſchalen
durch=
brochen. Bekanntlich löſt der Täuber alltäglich für einige
Stun=
den ſeine Daube im Brüten ab, und wen er dann wieder frei
wird, ſtürzt er mit lautem Girren hinaus und gibt ſeine Freude
in Flugkünſten zu erkennen. Einſt, da er ſich ſo ergötzte, ſetzte ſich
auf den Schlgg ein zartes Täubchen, trippelte hin und her, putzte
ſich und ordnete hier und da ein Federchen, ſo daß man es wohl
mit einem koketten Fräulein vergleichen durfte. Und num ſpielte
ſich eine ſeltſame Szene ab.
Der alte Täuber girrt das Täubchen an, und bald wird ein
flüchtiger Liebesbund geſchloſſen. Da ſtürzt plötzlich pfeilſchnell
die alte Täubin aus dem inneren Schlag hervor, mit Gewalt
ge=
gen das Glasfenſter, ein Fehlſtoß, den ſie bei ſonſtiger
Gemüts=
ruhe nie getan hätte. Mit Schnabel= und Flügelſchlagen fällt ſie
nicht über die Nebenbuhlerin, ſondern über den ungetreuen
Gatten her und bearbeitet ihn, ſo lange ihre Kräfte ausreichen.
Der Täuber ließ ſich die Züchtigung ruhig gefallen und rückte
langſam bis an die Kante des Flugbrettes. Endlich, faſt
herab=
geſtoßen, ſchwang er ſich in die Luft empor, ſtieg mit kräftigem
Flügelſchlag bis zu bedeutender Höhe, in weiten, mächtigen
Bo=
gen den Aether durchmeſſend. Seine Ehehälfte aber blieb ruhig
ſitzen mit tief eingezogenem Kopfe — und wenn Tauben weinen
können, ſo weinte ſie gewiß bitterlich. Das währte ſehr lange,
ſo daß der Beobachter bereits fürchtete, die noch faſt ganz nackten
Jungen würden erſtarren und zu Grunde gehen. Endlich erhob
ſie ſich, machte kurz kehrt und trippelte in den Schlag zu den
Jun=
gen zurück.
Rührende Beweiſe ehelicher Treue geben öfters die Störche.
Ein Storchmännchen ſuchte ſein Weibchen, das wegen Verletzung
eines Flügels nicht wandern konnte, drei Frühlinge nacheinander
auf, und blieb in den folgenden Jahren auch im Winter bei ihm.
Auch bei manchen Säugetieren iſt die eheliche Treue
vorhan=
den, weun gleich viel ſeltener als bei den Vögeln.
Intereſſant iſt beiſpielsweiſe, was der berühmte Löwenjäger
Gerard über das Benehmen des männlichen Löwen in der Wild=
Um Oberſchleſien.
Truppenkonzentrationen an der polniſch=oberſchleſiſchen Greme
TU. Die in Aufſtellung begriffene Oberſchleſier=Diviſion.
während des dritten Putſches ſich im nördlichen Kampfabſchrut
aufhielt und nachher nach Poſen gebracht wurde, iſt jetzt in Czun
ſtochau untergebracht. Ihre Stärke beträgt etwa 3000 Mann, dunr
unter befinden ſich ſogar Leute aus Niederſchleſien. Ausrüſtin
und Verpflegung dieſer Diviſion iſt gut, desgleichen die Beſiu
dung. Die Diviſion ſoll auch in Zukunft ein Beſtandteil der wl
niſchen Armee bleiben. Die Mannſchaften ſind augenblicklich
Bürgerquartieren oder bei anderen Regimentern untergebra=o
Zu den Angehörigen der Diviſion gehören auch ehemalige Leru
der Sipo. In Czenſtochau liegen die Stäbe der 7. und 11. Däu
ſion. Zur 7. Diviſion gehören die Regimenter 14, 15, 16 und
Das Regiment 29 liegt in Dolno bei Czenſtochau, die Regimeme
14, 15 und 16 in Baracken bei Czenſtochau nach Krakau zu. Di
Kavallerieregiment 7 liegt in Richtung Kloſter Pana Maria. Zi
Regimenter 10, 11 und 28 (wahrſcheinlich 11. Diviſion) liege
ebenfalls bei Kloſter Pana Maria nach Krakau zu.
Außerd=
war anweſend in Czenſtochau das 6. Artillerieregiment, deſ
Standort nicht feſtzuſtellen war. Die Ausrüſtung beſteht in ſcht.
ren und leichten Geſchützen. Insgeſamt liegen in Czenſtochau i.
Umgebung etwa 60 000 Mann reguläre polniſche Truppen (Kon
pagnieſtärke 180 Mann). Einige der kongreßpolniſchen Regimm
ter verfügen über franzöſiſche Inſtrukteure. In Czenſtochau —
Sosnowice befinden ſich franzöſiſche Kommiſſionen, die Le=u
für die franzöſiſche Armee anwerben. Der Zweck iſt nicht ga
klar. Wahrſcheinlich werden ſie dort ausgebildet werden, in fr=a
zöſiſche Uniformen geſteckt, um dann als Beſatzungstruppen mit
Oberſchleſien zurückzukehren. In Ozwoczin befindet ſich ni
6. Diviſion, die ſich im Abtransport nach Krakau befindet. Um
den Truppen ſpricht wan allgemein davon, daß es in Kürze w
der losgehen ſoll. Auf der Bahnlinie Zawierze—Sosnowice 5.
den dauernd Truppentransporte ſtatt.
Ein letzter Aufruf.
TU. Der Geſamtvorſtand der Vereinigten Ve
bände heimattreuer Oberſchleſier hat folgend
Entſchließung gefaßt: Am Vorabend der Entſcheidr
über das Schickſal Oberſchleſiens durch den Oberſten Rat erhelle
die Vereinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier noch en
mal auf Grund des feierlich verbrieften Selbſtbeſtimmun,s
rechtes die Forderung: Das deutſche Oberſchleſien iſt eine unzu
trennliche wirtſchaftliche und kulturelle Einheit. Es iſt ein
lebe=
diges Glied des deutſchen Volks= und Wirtſchaftskörpers. Eu
oberſchleſiſche Volk hat ſich nach den oberſten demokratiſch=
Grundſätzen für Deutſchland entſchieden. Es darf nicht wie e=n
Handelsware verſchachert werden. Jede Teilung und jede Lu
reißung auch nur eines Stückes von Oberſchleſien bedeutet
e=
ſtändige Bedrohung des europäiſchen Friedens. Darum nn
Oberſchleſien ſofort dem deutſchen Mutterlande
zurückgegen=
werden.
* Die Landtagsfraktionen der Bayeriſch
Volkspartei, der Bayeriſchen Mittelpartei, der Deutſch=
Volkspartei, der Deutſch=Demokratiſchen Partei und des Baul
riſchen Bauernbundes erlaſſen folgende Kundgebung: Siſl
Entſcheidung über das Schickſal Oberſchleſiens ſteht unmittel!
bevor. Mit dem deutſchen Volke wiſſen wir uns eins in Hm
Forderung, daß Oberſchleſien ungeteilt bei Deutſchland verblen
Hiſtoriſches Recht, politiſche Vernunft, die Beſtimmmngen de/
Verſailler Vertrages und das Ergebnis der Volksabſtimmung ht
heiſchen gebieteriſch dieſe Löſung. Für unſer Volk und unßu
ſe p
oberſchleſiſchen Landsleute, die durch die Abſtimmung und druch e, die d
ihr tapferes Aushalten in Not und Tod ihre Treue zur deutſchp hurg be
Heimat beſiegelten, erheben wir nochmals unſere Stimme. P perren,
Namen von Recht und Freiheit fordern wir ein ungeteiltes derA—adeur
ſches Oberſchleſien von denjenigen, in deren Macht die Entſa
aitig die
dung liegt.
Ein deutſches Weißbuch über Oberſchleſien.
Briand
Das deutſche Plebiſzitkommiſſariat in Oberſchleſien all Der dM
unter dem Titel: „Der polniſche Aufſtand in Oberſchleſien zu/3, beuor die
die Mitſchuld der Franzoſen Mai bis Juli 1921” ein WeEsß ind as
buch heraus. Das Buch beſchäftigt ſich, den Blättern zufoMP Auiſtärhn
ausſchließlich mit den Vorgängen, die ſich im Stadtkreis GNF ſhen Renchte be
witz und im Landkreis Oſt=Gleiwitz zugetragen haben. Es alp Enden und Ordn
Gewalttätigkeiten. Ueberlebende erzählen in allen Einzelhei-
die Hinmordung ihrer nächſten Verwandten. Der zweite 2p llnt und ſoag
chnitt befaßt ſich mit den Verſchleppungen und Verhaftuns,
Wall
und zählt 340 Namen auf, deren Träger allen Kreiſen und Sten
den der deutſchgeſinnten Bevölkerung angehören. Ein weite W A00 für ein
Truppen. So lag in Laband ein Kavallerieregiment aus Km
greßpolen und ein Feldartillerieregiment; ferner ſtand dort —u
Panzerzug, der aus Polen gekommen war. Das letzte und u1
fangreichſte Kapitel iſt überſchrieben: „Die Mitſchuld der Freil
zoſen‟ Es enthält eine Anzahl genau ſubſtantierter Zeugeif
ausſagen über eine Reihe derjenigen Fälle, in denen franzöſiß
Offiziere und Mannſchaften mit den polniſchen Inſurgen—1
Hand in Hand arbeiteten. Von Eiſenbahnbeamten wird un=
Anführung genauer Einzelheiten geſchildert, wie Franzoſen mi
Polen gemeinſam gegen Eiſenbahnzüge ausſchwärmten. Za
reiche Photogrophien halten die polniſch=franzöſiſche
Verbrü-
rung im Bilde feſt. So ſtellt zum Beiſpiel eine Photograps
die Weihe einer Inſurgentenfahne dar, die von einem franze.
ſchen Offizier, die Hand am Käppi, gegrüßt wird.
heitz beobachtet hat. Nach ihm verläßt der König der Tiere in EN
Brunſtzeit ſeine Gautin niemals ohne die dringendſte Not 1
zeigt ihr fortwährend die größte Liebe und Rückſicht. Gehen
zuſammen auf Raub aus, ſo ſteht der Gatte ſtill, ſo oft es —
Gattin gefällt. Iſt er in die Hürde eingebrochen, während ſie F!
niedergelegt hat, fo bringt er ihr das Beſte, was er finden kom”
und ſieht ihr mit dem größten Behagen zu, während, ſie fn
Erſt wenn ſie geſättigt iſt, denkt er auch an ſich.
Rinder, Antilopen, Einhufer, Elefanten leben faſt alle
Polygamie und fühlen ſich nur wohl, wenn ſie einen recht groß
Harem beſitzen. Dagegen wohnt, wie Noll mitteilt, den Ne
hörnern eine wahrhaft rührende Zuneigung zueinander inn
Legt ſich das eine wieder, ſo ſtreckt ſich auch das andere
daneb=
hin, oft ſo, daß ſein Kopf auf dem Leibe des Genoſſen ruht; ſte
das erſte auf, ſo erhebt ſich auch das zweite; geht dieſes im Kan4
auf und ab, ſo tut es auch jenes beginnt das Männchen
freſſen, ſo verſpürt auch das Weibchen Bedürfnis etwas „zu /
zu nehmen”; ruft dieſes, ſo antwortet jenes, und umgekehrt.
Wie erklärt ſich dieſer merkwürdige Unterſchied in dem Ve‟”
halten der Tiere? Ausſchlag gibv der Grundſatz, daß die Nars”
die Erhaltung der Art wünſcht. Hiermit ſteht folgenbe Erſch"
nung im Einklang: Wenn die Mutter imftande iſt, allein die „ſm.
gen groß zu ziehen, kümmert ſich der Vater um die
Sprößlin-
nicht; wenn ſie es nicht vermag, hilft der Vater ihr. Da die Föll. der Wärme und Nahrug bedürfen, ſo iſt der Vater w
wenigſten bei Säugetieren nötig; die Mutter kann beides
gebe-
ohne das Lager zu verlaſſen. Bei den Vögeln dagegen werd.”
die Neſthocker faſt imer gute Väter ſein, da ihre Jungen Ie
geſäugt werden und längere Zeit brauchen, ehe ſie das Neit ve
laſſen können. Die Neſtflüchter, die wie Hühner und Enten 10
fort ſich ſelbſt Nahrung ſuchen, brauchen dagegen keinen Dui
um leben zu können.
Zarn
IB. Opp
nur einen kleinen Ausſchnitt aus den jüngſten Leiden der deut E/ungen nicht
eſinnten Oberſchleſier. Der erſte Teil handelt von den polniſch WA 0s Zeugen fi
E Anion der A
(Dig vorſtehenden Ausführungen ſind mit Genehmigung des De
lages dem aufſchlußreichen Werk: „Das Gemitsleben in der Tierme.
Beobachtungen und Erlebwiſſe von Th. Zell entnommen, das Beutet.
im Verlag von Call Reißner in Dresden erſcheint.)
Mymmer 216.
Keine Einigung der Sachverſtändigen.
ſich über die Teilung Oberſchleſiens nicht einigen könn=
Es laufe das Gerücht um, der Oberſte Rat werde ein
an=
ss Mittel ſuchen, um das Problem zu löſen. Er werde nur Ermächtigung habe ich gegeben. Ich habe angenommen, daß ich
umi Teil des Gebietes zwiſchen Polen und Deutſchland auf= die Polizei in den Saal rufen würde und nicht ein anderer.
um und den Reſt für 15 oder 20 Jahre unter einer
interalli=
t—m oder internationalen Verwaltung belaſſen. Dieſer Reſt
„we dann von dem Induſtriegebiet gebildet, alſo von dem Be=
* der faſt ausſchließlich den Wert Oberſchleſiens ausmache.
: Temps iſt der Anſicht, eine derartige Löſung hätte bedingt,
Polen und Deutſthland ſie im voraus annehme, denn der
rrag von Verſailles ſähe weder eine Teilung in drei
Ab=
inte noch ein Proviſorium unter einer interalliierten oder
e nationalen Behörde vor. Die Regierungen von Berlin und
uifchau wollten aber, daß das oberſchleſiſche Problem
unver=
ulch gelöſt werde. Das ſei auch das Intereſſe Frankreichs und
Wunſch Englands und Italiens. Das Blatt ſagt, man müſſe
sRealitäten ſchaffen und die Grenzlinie ziehen.
Der Pariſer Korreſpondent der Baſſer Nachrichten drahtet:
kreich war vor einigen Tagen bereit, auf die erſte Linie
bizas einzugehen, falls die Kreiſe Gleiwitz
ſchein des esſchdfer Fauifſe etltalie. GDoiſie
erfluß hätten. Die franzöſiſchen Sachverſtändigen beſtänden
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 2. Auguft 1921.
Eeite 3.
wef, weil eine einflußreiche Gruppe Pariſer
Metallinduſtriel=
dres in einer Eingabe an die Regierung dringend verlangt
Eie. Es iſt uötig, hinzuzufügen, daß England und Italien
3on nichts wiſſen wollen. Heute ſollen frauzöſiſche
Sachver=
ſarge ihren Alliierten hinſichtlich Gleiſitz nachgegeben haben.
reſtehen hingegen hartnäckig auf Hindenburg.
Baris, 5. Aug. (Wolff.) Die Lanterne berichtet
ſnte vormittag, wenn ſie richtig unterrichtet ſei, hätten die
eng=
ſier und italieniſchen Sachverſtändigen am Montag dem
elgn Office einen Teilungsplan über
Oberſchle=
hiu unterbreitet, der die Diskuſſionsbaſis für den Oberſten
bgeben ſolle. Hiernach ſollen die Polen einen Teil des
Be=
is von Ratibor erhalten ſowie einen Teil des Bezirks von
ſer berg. Das Blatt ſagt ferner, es ſcheine, daß auch unter den
ſtrzöſiſchen Diplomaten, ein ſchwer verſtändliches Zaudern
ſrſche. Einige von ihnen wollten den Bezirk von Gleiwitz
ſyeben und nur die Zuteilung von Hindenburg an Polen
ver=
ſcen. Das Blatt will nicht glauben, daß die Delegierten
ntreichs eine ſo offenſichtlich den polniſchen Intereſſen, d. h.
ſt Franzöſiſchen Intereſſen, ſchädliche Regelung annehmen
bten.
Polniſches Losſchlagen in der nächſten Woche.
ONB. Oppeln, 5. Aug. Der polniſche
Oberkommandie=
ge Johann Warnas hat einen Aufruf an die
Inſurgen=
merlaſſen, ſich für die nächſte Woche bereitzuhalten. Vor
Be=
b des vierten Aufſtandes werden in jede Gemeinde Kuriere
GiBefehlen entſandt werden, um ſie an die in die Liſte des
ge=
ſnen Inſurgentenbundes eingetragenen Mitglieder zu
über=
gielti. Ausgangspunkte der Bewegung ſind Rybnik, Tarno=
Lublinitz und Kreuzburg. In einer vorgeſtern in Salazeue
ſtichaltenen polniſchen Verſammlung, an welcher faſt alle
ehe=
ſagen Inſurgentenführer der Umgebung teilnahmen, wurde
ertrauliche Mitteilung gemacht, daß für Montag, 8. Auguft,
ſneue polniſche Erhebung geplant ſei.
Zufammenlegung der engliſchen Truppen.
DB. Oppeln, 5. Aug. Die beiden engliſchen
Infanterie=
tiden, die den Teil Oberſchleſiens von Beuthen bis
huzburg beſetzt haben und die Grenze nach
Kongreß=
abſperren, werden auf Anordnung des engliſchen Divi=
Mkommadeurs in die Kreiſe Beuthen und Tarnowitz
zurück=
gen. Die beiden Kommandeure der Brigaden verſahen
zeitig die Geſchäfte der Kreiskontrolleure.
Briand beſteht auf Verſtärkungen.
Der diplomatiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph
rt, bevor die oberſchleſiſche Grenzfrage erwogen werde, werde
rand als Vorſitzender der Konferenz darauf beſtehen,
WVerſtärkungen für Oberſchleſien erörtert werden. Die letzten
einſchen Berichte beſagen, daß im Abſtimmungsgebiet faſt über=
Mrieden und Ordnung herrſchen, ſo daß die Notwendigkeit für
närkungen nicht groß ſei. Die franzöſiſche Regierung
beab=
y, als Zeugen für die Notwendigkeit einer weiteren
militä=
un Aktion der Alliierten außer General Lerond noch Gene=
Mkallet und ſogar Marſchall Foch zu bringen. Der Bericht=
Otex erklärt, man müſſe vermeiden, daß irgendwelche
Mei=
usverſchiedenheiten über die Entſendung von Verſtärkungen
Wnind für eine neue Verſchiebung der entſcheidenden Grenz=
Bierung dienen, denn die ſofortige Löſung ſei weſentlich für
ABderherſtellung des politiſchen und wirtſchaftlichen
Gleich=
hs.
Danzig.
In der Sitzung des Volkstags gab der Präſident
Mthäi eine Erklärung ab, in der es unter anderem
E. Mir iſt geſtern die Nachricht zuteil geworden, daß ein
9bfall auf dieſes Haus und auf Perſonen in dieſem Hauſe,
iders Senatoren, geplant ſei. Als mir dieſes bekannt wurde,
te ich den Senat, mir Polizei zur Verfügung zu ſtellen.
ſſhhabe ausdrücklich dem Senat geſagt, daß ich die Polizei=
Mäſt haben will zum Schutze des Hauſes und derjenigen, die
ſind, Senatoren, Abgeordnete und Beamte. Als ich
Ren vormittag von vier Abgeordneten der kommuniſtiſchen
i nach der Veranda herunter gebeten und gefragt wurde,
e Polizei, die dort lag, auf meinen Befehl dort ſei, habe ich
erwidert: Ja. Ich habe hinzugefügt, daß ich ſie erbeten habe
Paris, 5. Aug. (Wolff.) Der Temps ſchreibt in ſeinem nicht gegen Abgeordnete, ſondern zum Schutze des Hauſes und
igen Leitartikel, daß die alliierten Sachverſtändi= derer, die darin ſind, Senatoren, Abgeordnete und Beamte. Es
iſt mir nachher mitgeteilt worden, daß die Polizei nicht
aktions=
fähig ſei, wenn ſie nicht eine Ermächtigung von mir habe. Dieſe
Es iſt ein dringlicher Antrag von der ſozialdemokratiſchen
Fraktion eingegangen, der Volkstag wolle beſchließen, daß das
Strafverfahren und der etwa beſtehende Haftbefehl oder ſonſtwie
beſtehende Beſchränkungen der perſönlichen Freiheit gegen die
Volkstagsabgeordneten Rahn und Schmidt ſofort aufgehoben
werden. Ueber den Antrag wird in der heutigen
Vormittags=
ſitzung des Volkstages verhandelt werden.
Ein Aufruf der Danziger Arbeiterzeitung vom
Freitag abend behauptet, der Danziger Senat habe ſich zur
Auf=
rechterhaltung der öffentlichen Ordnung um Hilfe an die Polen
gewandt und nach deren Ablehnung Schutzpolizei aus
Deutſch=
land (Königsberg, Marienburg und Lauenburg) erbeten und
er=
halten. — An dieſer Behauptung iſt, wie von zuſtändiger Stelle
mitgeteilt wird, kein wahres Wort. Der Senat hat ſich weder
an Polen noch an die deutſchen Vehörden um Unterſtützung
ge=
wandt. Die Danziger Behörden ſind zur Aufrechterhaltung der
Ordnung mit eigener Kraft in der Lage. Ebenſo unwahr iſt die
von der Gazetta Gdauska gebrachte Behauptung, daß der
Ober=
beamte der Schutzpolizei, der am geſtrigen Tage den
Ordnungs=
dienſt im Volkstagsgebäude verſah, ein aus Berlin eigens zu
dieſem Zwecke herangeholter Reichswehroffizier war. Der
Be=
amte iſt ein Danziger Staatsangehöriger und gehört, ſeit über
Jahresfriſt der Danziger Schutzpolizei an.
Kapitänleutnant Patzig.
IU. Leipzig, 6. Aug. In dem letzten
Kriegs=
beſchuldigtenprozeß gegen die Oberleutnauts Boldt
und Dittmar wegen Torpedierung des Hoſpitalſchiffes „
Llan=
doverh Caſtle” erregte es allgemeine Verwunderung, daß der
verantwortliche Kommandant des U=Bootes, Kapitänleutnaut
Patzig, der als Hauptſchuldiger der Torpedierung anzuſehen
iſt, wie es auch in der Urteilsbegründung zum Ausdruck kam,
ſich nicht freiwillig dem Reichsgericht geſtellt hat, ſondern ſeine
beiden Untergebenen ihrem Schickſal überließ. Wie die Leipziger
Abendpoſt berichtet, hat Kapitänleutnant Patzig in Südamerika,
wo er ſich eine neue Exiſtenz gegründet hat, von der Verurteilung
ſeiner beiden Kameraden erfahren. Er hat erklärt, er werde nach
Deutſchland kommen, ſich ſelbſt dem Reichsgericht ſtellen und
be=
kunden, daß er allein die Verantwortung trage. Boldt und
Ditt=
mar hätten nur ſeine Befehle ausgeführt und wären andernfalls
natürlich wegen Gehorſamsverweigerung vor ein Kriegsgericht
geſtellt worden. Es iſt zu hoffen, daß die verurteilten beiden
Oberleutnants, die in Einzelhaft ſitzen und demnächſt nach
Kott=
bus übergeführt werden ſollen, durch eine neue Verhandlung
durch Patzig bedeutend entlaſtet werden.
Zur Brotpreiserhöhung.
Berlin, 5. Aug. (Wolff.) An die Reichsregierung iſt in
letzter Zeit wiederholt der Wunſch herangetreten, ſie möge
Schritte tun wegen eines Ausgleichs der durch die
Brot=
preiserhöhungen eintretenden Lebenshaltungsverteue= dem eine alte Poſſe in neuer Bearbeitung.
rung. Dieſes Verlangen iſt verfrüht, weil die Angelegenheit
zurzeit unter den Arbeitgebern und Arbeitnehmern noch ſelbſt
erörtert wird. Die Zentralarbeitsgemeinſchaft hat ſich mit der und Creſſida (in der Ueberſetzung von Friedrich Gundolf). Fritz
Frage befaßt und grundſätzlich auf den Standpunkt geſtellt, daß v. Unruh: Stürme, Drama; Dietrich 3. Teil der Trilogie „Ein
die tatſächlich eintretende Verteuerung der Lebenshaltungskoſten
durch Lohnerhöhungen auszugleichen ſei. Sie hat die einzelnen
„Arbeitsgemeinſchaften um die Weiterbehandlung der Frage
er=
ſucht. Hiernach liegt zurzeit kein Anlaß zum Eingreifen von
Reichswegen vor.
Kleine politiſche Nachrichten.
Die Veranſtaltung am Verfaſſungstage im
Ber=
liner Opernhaus iſt, wie wir hören, wegen der Verhältniſſe der Hochzeit des Figaro. Wagner: Tannhäuſer (in der Pariſer Be=
Zeit als eine einfache Veranſtaltung lokaler Natur geplant, zu der
Einla=
dungen nur an in Berlin neſidierende Stellen ergehen. Für die Länder arbeitung); Rienzi. Meherbeer: Die Hugenotten. Tſchaikowsky:
werden ihre Vertretungen im Berlin eingeladen. Die Veranſtaltung iſt
heuptſächlich für Mitglieder der Behörden beſtimmt, aber auch die
Par=
lamente, der Reichswirtſchaftsrat und die Vertretungen von Induſtrie, Erzählungen. Gounod: Margarethe. Puccini: Tosca.
Handel und Landwirtſchaft werden Einladungen erhalten. Die Rede, die
den Kernpunkt der Veranſtaltung bldet und von dem Staatspräſidenten Raben (neuer Tert zur Muſik der „Euryanthe” von Hans Joa=
Hieber=Stuttgart übernommen wurde, wird ſich unter Ausſchluß aller
parteipolitiſchen Geſichtspunkte mit den gemeinſomen Fragen beſchäftigen
und ſich insbeſondere an alle diejevigen wenden, die auf der Grundlage
der Reichsvorfaſſung zuſammenarbeiten.
Eine franzöſiſche Note im Falle Langevin. Der Klang. Kloſe: Ilſebill. Thuille: Lobetanz. Mascagni: Der
Vertreter Nollets, General Waſtermann, hat der Reichsregierung wegen
der neulichen, durch rüickſichtsloſes Benehmen des franzöſiſchen Offiziers
Langevin hervongeruſenen Vorgänge im D=Zug Berlin—Nordeich eine
Note zugeſtellt, die reſtloſe Aufflärung des Tatbeſtandes und die
Amts=
enthebung des betreffenden deutſchen Poliziſten fordert. Die deutſche
Neichsregierung gibt bekannt, daß die Ermittelungen noch nicht
abge=
ſchloſſen ſeien, und daß damit zu rechnen ſei, daß die deutſchen
Feſtſtel=
lungen ein anderes Bild als die der Franzoſen ergeben.
Nach dem Echo de Parisbeſchloß die franzöſiſche
Regierung, die drei Panzerkreuzer „Voltaive”, Diderot” und „Con= Marion (Uraufführung). Lendval: Exotiſche Tänze (
Urauffüh=
dorcet” in den Häfen von Bveſt oder Cherbourg zuſammenzuziehen. Es
ſollen alle Vorbereitungen getroffen werden, damit die Ausrüſtung und
Bemannung raſch vervollſtändigt werden kann. Außerdem ſollen in den
gleichen Häfen eine Anzahl Torpedobovte und die von Deutſchland
ausge=
lieferten Torpedobootszerſtörer vereinigt werden.
Amerika und Deutſchland. Die Chikago Tribune meldet
aus Waſhington, in Regierungskreiſen werde beſtätigt, daß
Verhand=
lungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland über den Ab= Schulſtelle in Ernſthofen im Kreiſe Dieburg; mit der Stelle war
ſchluß eines Friedensvertrages im Gange ſeien. Uober den Inhalt
die=
ſer Verhandlungen verlautet jedoch nichts. Die Mitteilungen, die bis Lehrerin zu beſetzende Schulſtelle zu Obertshauſen im Kreiſe
jetzt darüber bekannt geworden ſind, ſtammen offenbar von ſchlecht
unterrichteten Stellen.
Auf Anordnung des Oberkommiſfars in Memel
iſt die Memeler Gauzeitung in Heidekrug wegen Verbreitng tendenziöſer
Meldungen auf zwei Tage verboten worden.
Erſuchen Kaiſer Karls um Aufnahme in Italien.
Das Journal de Debats meldet aus Rom, daß Exkaiſer Karl bei der
ita=
lieniſchen Regierung um die Erlaubnis nachgeſucht habe, auf dem Schloſſe
Pianove, das dem Herzog von Parma, dem Vater der Exkgiſeri Zita,
gehört, Aufenthalt nehmen zu dürſen. Die italieniſche Regierung zögert
jedoch, dieſe Erlaubnis zu erteilen. Man glaubt zu wiſſen, daß der
Va=
tikan den Schritt Kaiſer Karls indirekt umterſtützt habe, und wa hofft
in katholiſchem Kreiſen, daß die Befürchtungem der italieniſchen Regierung
endlich überwunden werden.
Der franzöſiſche Kriegsminiſter wird demnächſt im
Journal Offieiel veröffentlichen, daß den Elſäſſern und Lothringern,
die die franzöſiſche Nationalität wieder erworben haben, und die den
Jahresklaſſen vor 1919 angehören, mit Ausnahme derer, die im deutſchen
Heere als aktive Offiziere und als wiedereingeſtellte Offiziere gedient
haben, den Grad eines Unterleutnants der Neſerve erwerben können.
Die Intereſſierten werden zu einer 21 tägigen Uebung einberufen und ſie
haben außerdem die Verpflichtung zu übernehmen, daß ſie mindeſtens
zwei Jahre nach ihrer Ernennung einen Inſtruktionskurfus durchmachen.
Nach Meldungen der Sowjetzeitungen ſind von einer
totalen Mißernte 19 Milliomen Menſchen mit einem Viehbeſtand von
13 Millionen Stück, von einer ſchlechten Ernte elf Gowvernements mit
einer Bevölkerung von 29 Millionen Menſchen betroffen. Im ganzen
ſind über 28 Millionen Menſchen in Nußland von einer totalen oder
teillveiſen Mißernte betroffen. Hiervon gehören 7½ Millionen
Men=
ſchen der Induſtriebevölterung an.
Japan und der Ferne Oſten. Der Daily Mail wird aus
Waſhington berichtet, daß die Union und Japan ſchon vor dem
Zu=
ſammentritt der Waſhingtoner Konferenz über die Frage der Integrität
Chinas verhandeln werden. So dürfte noch die Schantungfrage vor dem
November gelöſt werden, d. h. das Schantunggebiet wird von Japan
geräumt verden. Dauach wverden die gebrachten Meldungen des
Totioer Vertreters des Temps über eine Annäherung zwiſchen Japan
und China intereſſant beleuchtet und beſtätigt.
Darmſtadt, 7. Auguſt.
Vom Landestheater.
Der Spielplan 1921/22.
Für die kommiende Spielzeit, des Heſſiſchen Landestheaters
in Darmſtadt iſt die Einſtudierung folgender Werke in Ausſicht
genommen:
Im Schauſpiel:
Erſtaufführungen für Darnſtadt und
Neueinſtu=
dierungen: Klaſſiker: Shakeſpcare: Richard III.;
Ko=
mödie der Frrungen. Goethe: Clavigo: *Stella. Schiller:
Wil=
helm Tell; Fiesko. Kleiſt: Robert Guiscard; Der zerbrochene
Krug. Büchner: Dantons Tod; Leouce und Lena. Moliere:
Amphytrion. Goldoni: *Diener zweier Herren. — Moderne
Autoren: Tolſtoi: Der lebende Leichnam. Ibſen: Rosmersholm;
*Wenn wir Toten erwachen. Strindberg: Traumſpiel; *
Wetter=
leuchten. Wedekind: Erdgeiſt. Oskar Wilde: Lady
Winder=
meres Fächer. Gerh. Hauptmann: Einſame Menſchen.
Schnitz=
ler: Liebelei; =Komteſſe Mizzi. Hamſun: Spiel des Lebens.
Shaw: Cäſar und Kleopatra. Sternheim: 71913. Kornfeld:
Die Verführung. Thoma: Die Lokalbahn: Die Medaille. Außer=
„Uraufführungen: Sophokles=Hölderlin: Oedipus, der
Tyrann (Bearbeitung von Wilh. Michel). Shakeſpeare: Troilus
Geſchlecht‟. Carl Sternheim: Tartüffe, Komödie nach Moliere.
Kaſimir Edſchmid: Die Eiſengeſichter, Komödie. James Elroy
Flecker: Haſſan von Bagdad oder: Warum er die goldene Straße
nach Samarkand zog (deutſch von H. W. Freißler und Herbert
Alberti). Heinrich Anton: Blut — du biſt Blut, Spiel in 3
Tei=
len. Max Rooſen: Das letzte Rennen, Luſtſpiel.
In der Oper:
Neueinſtudierungen: Mozart: Don Juan: *Die
*Eugen Onegin. Boieldieu: *Die weiße Dame. Auber: *Fra
Diavolo. Donizetti: *Don Pasquale. Offenbach: Hoffmanns
Erſtaufführungen: Carl Maria v. Weber: Die ſieben
chim Moſer) Verdi: Falſtaff. Herzogin Amalie von Sachſen=
Weimar: *Erwin und Elmire, Dichtung von Goethe. Richard
Strauß: Elektra; Ariadne auf Naxos. Schreker: Der ferne
kleine Marat. Ludwig Heß: Abu und Nu.
In der Operette:
Offenbach: Orpheus in der Unterwelt. Lecoca: *Mamſell
Angot. Millöcker: Der Bettelſtudent.
Im Tanz:
Richard Strauß: Till Eulenſpiegel: Suite „Bürger als
Edel=
mann”. Schreker: Tanzſpiel (Uraufführung). R. v. Klenau:
rung). Die Tänze finden im großen, z. T. im kleinen Hauſe ſtatt.
* Die mit * bezeichneten Vorſtellungen finden im kleinen
Hauſe ſtatt.
* Erledigt ſind: eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
früher Organiſtendieuſt verbunden; ferner eine mit einer katholiſchen
Offenbach und drei mit evangeliſchen und eine mit einem katholiſchen
Lehrer zu beſetzende Schulſtellen an der Volksſchule zu Offenbach.
Literariſches.
Im Verlag „Vereinigung wiſſenſchaftlicher Verleger” iſt vor kur=
Ein umfangreiches, dreibändiges Werk: „Buddhiſtiſche
Tem=
nkagen in Siam” von Prof. Dr. Carl Döhring erſchienen.
Verk beſteht aus einem 348 Seiten ſtarkem, mit 116 Abbildungen
Uitstetem Textband, ſowie zwei Tafelbänden, die insgeſamt 157
Alli chtdruck= und 23 Kupfertiefdrucktafeln umfaſſen. Trotz der hohen
tzung, deren ſich die Kunſt Chinas und Japans in Europa er=
F von der Kunſt Siams bei uns noch wenig bekannt. In dem
digßen Werke übernimmt es ein deutſcher Architekt, Profeſſor Dr.
2ühving, auf Grund ſeiner mehrjährigen Wirkſamkeit im Dienſte
Duigs von Säam die architektoniſchen Kunſtdenkmäler Siams dem
tichen Kunſtſinn zu erſchließen. Die ſiameſiſch=hieratiſche Baukunſt
bisher noch nicht zuſammenfaſſend behandelt. Die Darſtellung
akes wird überall ausgiebig durch Illuſtrationen unterſtützt die
* neue Formenwelt einführen. Die zahlreichen maßſtäblichen Auf=
Awerden als ganz beſonders intereſſante und wertvolle Beigaben
werden. Der Verfaſſer hat es verſtanden, in die Feinheiten der
ighen Architektur einzudvingen durch eingehendes Studium ver=
Ne Geſetze in der Dispoſition der Bauanlagen zu finden und ſein
ueltes Material zu durchleuchten. Den beſonderen Feinheiten die=
Ehitektur, den durchhängenden Horizontalen, der reichen
Linien=
der Mauerprofile der Verjüngung der Wände, Pfeiler und
den reich durchgebildeten Dachformen und der märchenhaften
Biltung der Innen= und Außendekoration ſind eingehende
Dar=
der gewidmet. — Bei dem eigenartigen Charakter der ſiameſiſchen
Ure eine Trennung von Malerei, Architektur und Kunſthandwerk
Auit, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß auch die ſiameſiſche Ornamentik
Kunſtgewerbe geſtreift werden. Gerade für uns Europäer, die
Menblicklich in unſerer ganzen künſtleriſchen Produktion vor
lau=
en und Verſuchen nicht zur Ruhe kommen können, iſt es
lehr=
lehen, wie ein Volk, das den ſinnbetörendſten und phautaſtiſchſten
M in ſeiner Architektur und ſeiner Zierkunſt entwvickelt hat, im
mit zwei oder drei Ornamentmotiven ausgckommen iſt. Den
ten führt das Werk in eine neue Welt ſtilſtarker Formen, deren
nſche Eroberung eine dankbare Aufgabe ſein dürſte. Beſonders
Anenarchitekten bietet es in raumbildneriſcher und ornamendaler
ug eine unbegrenzte Fülle von Anvegungen, deren
kunſtgewerb=
lswertung erleichtert wird dunch das überraſchende Ergebnis ein=
Betrachtung, daß manche Einzelheiten dieſer ſiameſiſchen
Orua=
eEnem Buchſchmuck des deutſchen Mittelalters oder einer Tür=
Oer itahieniſchen Renaiſſance weit ähnlicher ſind, als der Kunſt
Chinas und Japans. Dem Werke gebührt daher auch die beſondere
Aufmerkſamkeit derer, die in der Lage ſind, ihren Wohnräumen jedes
erwünſchte Stilgepräge geben zu laſſen. Siams Kunſt wird leicht in den
europäiſchen Innenraum eindringen zumal gerade unſere modernſte
Architektur ſtark, unter morgenländiſchen Einflüſſen ſteht. Für jeden
Freund und Kenner tiefwurzelnder Kunſt iſt dieſes Werk, ein Beſitz,
deſſen Wert erhöht wird durch das gegenwärtig wachſende Intereſſe für
die ſtarken alten Kulturelemente, aus denen die Kunſt Siams erſtanden
iſt, und durch die Tatſache, daß die Kulturen Oſtaſiens im Begriffe ſind,
zu verfallen.
dachte Buch ſicher ein wichtiger Bauſtein. Keineswvegs braucht man mit
allem, was der Verfaſſer aufſtellt oder als forſchendes Denkergebnis
hinſtellt, einig zu gehen, aber ein ſehr wichtiger Wegweiſer wird das
Buch allen ſein, die dem politiſchen Wirrwarr unſerer Zeit Klarheit und
Ziel geben möchten. Deutſchland und Nußland wird vielfach in
Pa=
rallele geſtellt.
sc. Frank A. Vanderlip: Was Guropa geſchehen iſt”.
(Drei Masfen=Verlag in München.) Die Vorbemerkung kritiſiert dieſes
feſſelnde Buch am wirkſamſten etwa wie folgt: Die Aufzeichnungen des
Amerikaners Vanderlip ſind eine der erſten ſachlichen Grörterungen
über die Folgen des Krieges für die Weltwirtſchaft, die aus der neuen
Welt zu uns gelangt ſind. Das Buch iſt für Amerikaner geſchrieben
und gibt einen klaren Eindruck von der Verſchiebung des
Schwergewich=
tes in der Welt und von der proletariſchen Abhängigkeit des ganzen
Europas von den geſunden überſeeiſchen Staaten. — Dieſe
Aufzeichnun=
gen könnten uns Aufgaben ſtellen für eine gemeinſame Erſtarkung
des ganzen Kontinents.
s. Guſtav Landauer, Romain Rolland und andere
Efſays von Wilhelm Michel (P. Stegemann Verlag, Hannover).
Der in Darmſtadt lebende Schriftſteller Wilhelm Michel iſt ein
glänzen=
der Eſſahiſt. Das darf ohne Einſchränkung geſagt werden, mag man
politiſch (auch kunüvolitiſch) zu ihm ſtehen wie man will. Sein Stil
iſt flüſſig und ſtautnervig, in gewiſſer Hinſicht vorbildlich. Geiſtvoll und
ſcharf umriſſen, wie er die Menſchen, mehr noch die Künſtler im
Men=
ſchen, darſtellt. Was er ſchreibt, hat tiefgehendes Studium, reifes
iſt der Vortrag, den er bei der Gedächtnisſeier in der Freien Literariſch=
Künſtleriſchen Geſellſchaft hielt.) Was er über die „Metgphyik des
Vürgers” an Satire aufbringt, kann ſchlechterdings nicht ohne
Wider=
ſpruch bleiben. Vielleicht wurde er es heute ſchon nicht mehr
ſchreiben. Verſtändlich — nicht entſchuldigt — iſt es aus der
vermeint=
lichen oder tatſächlichen Abwehr= oder Angriffsſtellung der Zeit heraus,
in der es entſtand.
— Eliſabeth von Platen. Eine deutſche Pompadour.
Ro=
man von Paul Gerhard Zeidler. (Verlag von Rich. Bong, Berlin W. 57.)
In dieſem Roman, der ſoeben in der beliebten Sammlung „Romane
be=
rühmter Männer und Frauen” erſcheint, gibt der Verfaſſer ein packendes,
lebenſprühendes Bild der Regierungszeit des erſien Kurfürſten Ernſt
Auguſt von Hannover. Wir werden Zeugen des Aufſtiegs einer mit den
blühendſten Reizen der Jugend und Schönheit geſchinückten Frau:
Eliſa=
beth von Platen, die Heldin des Romans, iſt das Urbild der
berücken=
den, ſorgſam gepflegten, klug berechnenden Kurtiſane. Unerſchrocken
und zielbewußt erſtrebt ſie den Weg zu ſteiler Höhe. An den Stufen
des kurfürſtlchien Thrones finden ihre Märchenträume Erfüllung. Sie
wird die vielbewunderte und vielbeneidete Königin rauſchender Feſte und
Luſtbarkeiten. Triebhaft unterliegt Ernſt Auguſt den ſuggeſtiven
Lockun=
gen und verführeriſchen Liebeskünſten Eliſabeths. In wirkungsvollem
Gegenſatz zu den lockenen Sitten höfiſchen Lebens ſteht die hochragende
Geſtalt des genialen Philoſophen und Staatsmanns Gottfried Wilhelm
von Leibniz, des großen Vaterlandsfreundes und Vertrauten der
geiſt=
vollen Kurfürſtin Sophie. Meiſterhalt hat der Dichter längſt
ver=
klungene Tage zu neuem Leben erweckt. Die Charaktere ſind pſychologiſch
vollendet gezeichnet, die Sprache iſt flüſſig und lebendig, die Darſtellung
zeugt von eingehender Kultur= und Milieukenntnis. Alle Regungen des
menſchlichen Herzens: Liebe und Leidenſchaft, Eiferſucht und
Verleum=
dung, Gdelſiun und Treue, Haß und Neid, Hoffnung und Verzweiflung
weiß der Verfaſſer überzeugend anklingen zu laſſen. Gerade die
Men=
ſchen unſerer Zeit, die von fürſtlichem Gepränge und feudalen Bräuchen
innerlich weiter denn je entfernt ſind, werden durch die Lektüre dieſes
ſpanmenden Romans dem Geſchehen früherer Jahrhunderte um ſo vegeres
Intereſſe entgegenbringen; denn auch dieſes Buch iſt ein Stück ereignis=
35. Der Tod im Brokat. Zwei Dich=ungen aus der
Renaif=
ſancezeit von Otto Krauß. (Drei Masken=Verlag in München.)
Prit=
kelnd, ſchwül, von heißer Leidenſchaft durchtoſt iſt die Geſchichte der
Ginebvra. Sie iſt die einer Liebe, wie ſie gleich eben nur die
Re=
naiſſance gebären konnte. Wild, unbändig, herrſchend, bis ſie — im
gewaltſamen Tode zur Erfüllung und — Erkaltung führt. Packende
Sprache voll Rohthmik und Schönheit. — Aehnlich die zweite: „
Nacht=
geſichte” oder die Geſpräche der Borja. Vielgeſtalten, zart und glühend,
Hingebung und Leidenſchaft.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 2. Auguft 1921.
Mummer 21.
* Die Stelle eines dienſtaufſichtführenden Richters bei dem
Amts=
gericht Schlitz iſt zum 1. Okrober 1921 wu zu beſetzen. Bewerbungen
wollen bis zum 15. Auguſt bei dem Miniſterium der Juſüz eingereicht
werden.
n. Ferienſtrafkammer. Recht eigenartig ſind die Umſtände eines
Falles, in dem der 43 Jahre alte Hänöler Heinrich Karl Reis von
Biblis wegen gefährlicher Körperverletzung, der 38jährige Mechaniker
Karl Unze aus Höchſt a. M. und der 19jährige Taglöhner Guſtav=
Berch von Hochheim des ſcheveren Diebſtahls im Rückfalle angeklagt
waren. Unterſuchung gegen die drei erwuchs im April dieſes Jahres
aus dem dringenden Verdacht der Falſchwünzerei, nachdem
Zerwürf=
niſſe zwiſchen den Beteiligten die Aufmerkſankeit auf das verbrecheriſche
Treiben gelenkt hotten. U. gehört nach ſeinen zahlreichen Vorſtrafen,
darunter allein drei für Münzverbrechen, zu den gemeingefährlichen
Elementen, und es war von ihm in dem Seitengebäude von R.s
An=
weſen eine heimliche Werkſtatt für Banknoterherſtellung teibweife
ein=
gerichtet. R. will zwar don deren eigeitlicher Beſtimnmmung nichts
ge=
ahnt und von U. nur über beabſichtigte Herſtellung von Lagerſcheinen
gehört haben, ſtellte aber die Geldmittel zur Beſchaffung von
Falſch=
münzergerät zur Verfügung und wird auch von U. der Mitwiſſerſchaft
bezichtigt. Ehe noch alles Erforderliche zur Stelle war, übevwarf ſich
Reis mit den beiden anderen, wies den U. aus dem Hauſe und
veran=
laßte, daß dieſer die fräglichen Geräte unter Beihilfe L.s wegbrachte.
Letzterer war mit 1. ſeinerzeit von Frankfurt a M. gekommen und
be=
ſchäftigte ſich einſtweilen als Knecht in Biblis. Auch U. und R. kannten
ſich von früher her aus Frankfurt a. M, wo dem U. der Boden wohl
zu heiß geworden war. Nach Räumung des Unterſchlupfs bei R. wurde
dort das Fehlen einer alten Nähmaſchine bemerkt, und ſie iſt demals
von U. für 60 Mk. an eine Familie in Biblis verkauft wonden. Sie
ſoll in einem verſchloſſenen Raum aufbewahrt geweſen ſein; doch ließ
ſich nicht näher feſtſtellen, wie die Wegnahme durch U. erfolgt war, ſo
daß das Gericht nur einfachen Diebſtahl für erwieſen anſah. U. räumte
nur Unterſchlagung ein mit der Begründung, daß ihm R. die
Näh=
maſchine zwecks Umarbeitung und Verwendung für die ſpätere
Bank=
notenfabrikation überlaſſen habe, was N. beſtreitet. In der zweiten
Nacht nach U.s Ausweiſung durch R. wurde Letzterem durch einen
dritten zugetragen, U. und L. planten einen Einbruch und wollten ihn
niederſchießen. Ee wachte deshalb, ſah plötzlich den über das Hoftor
kletternden U., ſchoß durchs Fenſter anit dem Flobertgewehr auf ihn und
beendigte damit den Auftritt. Die Kugel war auf die Schnalle von U.5
Hoſenträger geprallt und hatte nur eine leichte Fleiſchlvunde am
Schlüſ=
ſelbein hinterlaſſen. Andern Morgens ſchritt dann die ſchon vorher durch
R. angerufene Gendarmerie von Groß=Rohrheim ein, und ſo kam auch
fenes Falſchmünzergerät an den Tag. Leider bietet das dermalige
Strafrecht in dem ſonſt anwendbaren § 151 St.G.B. eine Lücke, ſo daß
die fragliche Tätigkeit nur als ſtrafbare Vorbereitung erſcheint und die
Beteiligten wegen Falſchmünzerei außer Verfolgung geſetzt werden
muß=
ten. R. gelangte demgemäß ſchon vor Geraumem auf freien Fuß,
wäh=
vend die beiden Diebſtahlsrückfälligen, U. und L., hinſichtlich der
ent=
wendeten Nähmaſchine in Unterſuchungshaft blieben. Gegen L. reichte
der Beweis bewußter Beihilfe nicht aus, und er wurde freigeſprochen.
Das gleiche geſchah wegen der Körterterletzug, indem man Notwehr
R.s gegenüber einem diebiſchen Angriff anuahm. U. wurde wegen
Diebſtahls im Rückfalle zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich 3
Mo=
nate Unterſuchungshaft verurteilt. — Ferner erhielt der 22jährige,
bis=
her unbeſtrafte Dienſtknecht Willy Elers aus Leipzig wegen
Dieb=
ſtahls, Unterſchlagung und ſchwerer Urkundenfälſchung 5 Monate
Gefängmis abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft und wurde vorläufig
aus der Haft entlaſſen. Er hatte in einer Stelle im Odenwald geringe
Gegenſtände entwendet und ein geliehenes Fahrrad für 200 Mark
ver=
kauft, wobei er zur Verſchleierung mit fremdem Namen quittierte. —
Schwere Urkundenfälſchung mit mildernden Umſtänden trug dem noch
nbeſtraften 39jährigen Bäckermeiſter Ermſt Merkle aus Gernsheim
die zuläſſige Mindeſtſtrafe von 1 Woche Gefängnis ein. Um ſich eine
größere Menge rationierten Mehls für den Geſchäftsbetrieb zu verſchuf=
fen, hatte er unbedachterweiſe Beſcheinigungen der Gendavmerie und
Bürgermeiſterei über ſeine Markenablieferung auf höhere Zahlen ab=
geändert.
* Ausſtellung: Deutſchland und der Friedensvertrag. Wie wir
er=
fahren, veranſtaltet die „Liga zum Schutze der deutſchen Kultur” vom
29. Auguſt bis 4. September in Darmſtadt in den oberen Räumen des
Städtiſchen Saalbaues eine Ausſtellung, die in reichhaltiger Auswahl in
bildlicher, für Jeden verſtändlicher Form, die einſchneidenden
Forderun=
gen des Vertrags von Verſailles und ſeine Folgen für Deutſchland, d. h.
für jeden einzelnen von uns veranſchaulicht. Die Ausſtellung wird gegen
geringes Entgeld zugänglich ſein; es werden beſondere Führungen
ver=
anſtaltet. Ihr großer Erfolg, den ſie bereits in Görlitz, Mühlhauſen und
anderen Städten erzielte, berechſtigt zu hohen Erwartungen. Es iſt
außer=
ordentlich zu begrüßen, daß ſich die „Liga zum Schutze der deutſchen
Kul=
tur”, ſo tatkräftig der Friedensvertragsaufklärung annimmt; denn nur,
wenn das ganze Volk die Grundtendenz des Friedensvertrages und die
Auswirkung ſeiner Beſtimmungen klar erkannt hat, wird es möglich ſein,
daß wir alle der Verſklavung durch die Entente entgegen treten können.
— Die Auguſtkollekte für Innere Mifſion iſt, wie alljährlich, in der
zweiten Hälfte dieſes Monats in allen evamgeliſchen Kirchen unſeres
Landes zu erheben. Der „Landesausſchuß für Innere Miſſion”
begrün=
det ſeine Bitte um reiche Gaben zur Auguſtkollekte mit den folgenden
Worten: „Im Intereſſe einer gedeihlichen Fortführung unſerer Arbeit
iſt dringend zu wünſchen, daß der Ertrag der Sammlung ſich weiter
beträchtlich erhöht, da wir andernfalls den an uns geſtellten hohen
Anforderungen nicht nachkommen können.‟ Der Ertrag der „Notſpende
für die Innere Miſſion” im Dezember vorigen Jahres hat gezeigt, daß
das evangeliſche Volk in Heſſen die Innere Miſſionsarbeit zu ſchätzen
weiß. So darf man hoffen, daß auch die Auguſtkollekte einen den
Be=
dürfniſſen einigermaßen entſprechenden Ertrag liefern wird.
— Verband der evangeliſchen weiblichen Jugend in Heſſen. Zur
diesjährigen Jahreskonferenz des „Cvangeliſchen Verbandes für
die weibliche Jugend Deutſchlands” werden zum erſtenmal auch
jugend=
liche Vertreterinnen der Vereine ſelbſt kommen, und da ſie in
Mar=
burg ſtattfindet, werden tvohl die in unſerem „Verband der
evangeli=
ſchen weiblichen Jugend in Heſſen” zuſammengeſchloſſenen Vereine (zur
Zeit 70) recht zahlreich vertreten ſein. Ein Vertretertag der
Jugend=
kreiſe mit höherer Schulbildung wird am 10. September den Reigen
eröffnen. Der Sonntag wird uns ein Jugendfeſt beſcheren, wie wir es
für Heſſen allein kürzlich im Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift in
Darm=
ſtadt feiern durften. Am 12. iſt dann der Vertretertag aller
angeſchloſ=
ſenen Vereine und Kreiſe unter der Loſung „Wir wollen nach Arbeit
fragen, wo welche iſt‟ Der Dienstag bringt die allgemeine
Verbands=
mitgliederverſammlung mit geſchäftlichen Beratungen und einem
Vor=
trag von Frau Ufer=Held über Blätterverteilung. Mittwoch iſt der
Führertag; ſein Leitwort lautet: „Durch geiſtige Selbſtändigkeit zum
ſittlichen Willen”. Es ſchließt ſich, vom 15.—17., ein Lehrgang für
Jugendführer an, gemeinſam mit dem Reichsverband der evangeliſchen
Jungmännerbünde Deutſchlands veranſtaltet. — In Marburg wird
ſchon fleißig auf den Empfang der vielen Gäſte gerüſtet, und mit einem
beſonders ſtarken Beſuch gerade dieſer Jahresderſommlung kann ſchon
jetzt gerechnet werden. Nähere Auskunft erteilt für Heſſen Pfarrer
Ditmar in Hauſen bei Gießen. Anmeldungen ſind zu richten an
Pfarrer Lie. Plannet, Marburg an der Lahn, Marbacher Weg 10.
— Odenwaldklub. Heute, am 7. Ifd. Mts., feiert die Ortsgruppe
Beedenkirchen ihr 25jähriges Jubiläumsfeſt. Der Feſtakt ſpielt ſich „in
den Birkalmen” ab. Abmarſch dorthin 1.30 Uhr. Abends 8 Uhr Feſtball
im Gaſthaus zum Felſenmeer. Die Mitglieder auswärtiger Ortsgruppen
ſind herzlich eingeladen.
— Die Darmſtädter Vereinigung vertriebener Elſaß=Lothringer wird
ihren Mitgliedern nächſten Donnerstag abend im weißen Saale,
Grafen=
ſtraße, einen Ueberblick über das kürzlich vom Reichstag erlaſſene,
dem=
nächſt in Kraft tretende Verdrängungsſchädengeſetz geben.
Für alle aus Elſaß=Lothringem Vertriebenen iſt die Entſchädigungsfrage
für das, was ſie unter dem Drucke der Verhältniſſe eingebüßt und
ver=
loren haben, außerordentlich ſichtig. Auf die heutige Anzeige wird
hin=
gewieſen.
— Hausfrauenbund. In der Auguſt=Verſammlung am nächſten
Dienstag, ſoll die Oktober=Ausſtellung, die der Bund zu veranſtalten
gedenkt, eingehend beſprochen werden. Alle Frauen, auch
Nichtmitglie=
der, die einen Gegenſtand ausſtellen wollen oder ſonſt ſich für die Sache
intereſſieren, werden dringend eingeladen, ſich zu ihrer Orientierung
einzufinden. Auch die Frage der Einkäufe nur deutſcher Waren von
ſeiten unſerer Hausfrauen wird wieder behandelt.
gs- Rettungswache. Geſtern nachmittag verſuchte ſich eine Frau
mir Gas zu vergiften. Dieſelbe wurde mittels Krankenautomobils der
Rettungswache nach dem Städtiſchen Krankenhaus verbracht. Nervöſe
Störungen ſcheinen der Grund zu der Tat zu ſein.
Polizeibericht. Auf dem Polizeiamt befindet ſich ein Herrenrad,
welches zweifellos von einem Diebſtahl herrührt. Beſchreibung des
Ra=
des: Marke Exelſior, Fabr.=Nr. 182850, welche unterhalb des
Sattel=
kiſſens angebracht iſt; das Rad hat ſchwarzen Rahmenbau, gut vernickelte
Lenkſtange ohne Bremſe, mit neuer Glocke und neuem Gummihandgriff,
aude, faſt neue Pedale, der hintere Deckmantel iſt faſt neu, prima extra
Kontinentalreifen, gebrauchter Rennſattel, lederne Satteltaſche, worin eine
rut=weiße Badehoſe ſich befindet. Perſonen, die ein Anrecht geltend
Tachen, können ſich dasſelbe auf der Kriminglabteilung, Zimmer 4,
nach=
mittggs von 3—5 Uhr, anſehen. Geſtohlen wurde: Ein Fahrrad,
Marke Weil, Fabr.=Nr. 4336, aus dem Maſchinenhaus des
Elektrizitäts=
werkes in der Schuchardſtraße, hier. Feſtgenommen wurden: Der
18 Jahre alte Arbeiter N. G. von Darmſtadt wegen
Sittlichkeits=
verbrechen; derſelbe hat ſich an Kindern vergangen. Das 24 Jahre alte
Servierfräulein M. G. von Schlotheim in Thüringen wegen Verdachts
der Kuppelei uſw. Siſtierr urde die 38 Jahre alte Ehefrau K. K.
von Darmſtadt wegen Diebſtahls.
Montag, den 8. Auguſt 1971
gültige Oebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün),
Marke Nr. 8, 7 und 4, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 11 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ansgabe von Zuſatzbrotmarken für werdende und ſtillende
Mätter:
Für den 7. Bezirk: Montag, den 8. Auguſt 1921.
Haushaltnng 8mehl: Bis 16. Auguſt auf die Lebensmittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Weizenmehl=Sonderausgabe: Auf die Marke Eva” bis
10. Auguſt 1000 gr 85%iges Weizenmehl zu 2.60 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ausgabe der neuen Einheitskarten im Lebensmittelamt,
Wilhelminenſtraße, Zimmer 8, an den Schaltern Nr. 1—6,
von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags
Montag, den 8. Auguſt, vom VI. Bezirk die Straßen mit
den Anfangsbuchſtaben A— K.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
elusgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate //„o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Ve=anſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Ein erſtklaſſiger Kunſtgenuß wird dem
Darm=
ſtädter Publikum am Dienstag, den 9. Auguft, im Städtiſchen Saalbau
geboten. Der beliebte und beſtbekannte Kapellmeiſter A. Otto
ver=
anſtaltet mit großem Orcheſter ein Konzert, in dem u. a. aus dem
ausgewählten und abwechſelungsreichen Programm beſonders „La
Tosca” von Puceini, „Der Bajazzo” von Leoncadallo und „Cavalleria
ruſticana” von Mascagni den Beifall der Zuhöver finden werden. Herr
Kapellmeiſter Otto, einer der beſten Violinſpieler Darmſtadts, bringt
als Violin=Solovortrag die Fauſt=Fantaſie von Sarcſate. Allen
Be=
ſuchern werden ſchöne und genußreiche Stunden gewährleiſtet ſein.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
— Die Palaſt= Lichtſpiele (Kaiſerſaal) bringen ben großen
ſenſationellen Piel=Film „Luftpiraten” in ſechs ſpannenden Akten
mit Harry Piel in der Hauptrolle. „Piels größter Schlager”
betitelt ſich dieſes Rieſenfilmwerk, welches alles bis jetzt Dageweſene
an Spannung übertrifft. Es ſei hier nur eiiges aus dem Inhalt
an=
gedeutet: Sprung von der Gallerie in den Saal, Feſſelung Piels, am
Anker des brennenden Flugzeuges durch die Luft — das letztere bildet
den Höhepunkt der Senſationen. Tollkühnheit und überlegene
Schach=
züge löſen ſich einander ab. Handlung und Darſtellung ſind durch alle
ſechs Akte ſpannend
h- Auerbach, 5. Aug. Gemeinderatsſitzung. In der
geſt=
rigen öffentlichem Sitzung, die von Bürgermeiſter Blickensdorfer
geleitet wurde, ſtanden 11 Gegenſtände auf der Tagesordnung, von denen
5 auf Antrag des Gemeinderats Trayſer in die geheime Sitzung
ver=
wieſen wurden. Der frühere Gemeindeeinnehmer M. Kadel hat bei
dem Gemeinderat um Erhöhung ſeines Ruhegehalts
nach=
geſucht und zwar auf Grund der Verordnung, wonach die Gemeinde
Auerbach in eine höhere Gehaltsblaſſe der Gemeindebeamten verſetzt
wurde. Da Kadel am 1. April I. Js. in den Rucheſtand trat, ſeine
Abrechnung aber noch nicht beendet hatte, die neue Verordnung jedoch
mittlerweile in Kraft trat, ſo glaubt K. berechtigten Anſpruch auf ein
höheres Penſionsgehalt zu haben. Gemeinderat Wetzler trat als erſter
Redner für Bewilligung ein, fand aber nicht genügende Unterſtützung
durch die übrigen Gemeinderatsmitglieder. Es wurde beſchloſſen, die
An=
gelegenheit in der nächſten Sitzung nochmals zu beraten und bis dahin
Vergewiſſerung zu beſchaffen, ob das Anſinnen K.s berechtigt iſt. — Das
Geſuch des Gärtnereibeſitzers Fr. Utach um Bewilligung eies
Bauzu=
ſchuſſes wurde genehmigt. — Ein Antvag des Heſſiſchen
Rentneu=
bundes, Ortsgruppe Bensheim und Umgegend, wurde dahingehend
er=
ledigt, daß man erſt abwarten will, was man in anderen Stadten und
Landgemeinden in der Sache tue. Man bedquerte die prekäre Lage der
Kleinrentner allgemein und trat Gemeinderat Graf in warmen Worten
für letztere ein, weiter ſprachen zu der Sache die Gemeinderäte Elgert
ud Trayſer. Einig war man ſich, daß inbezug auf die Steuerfragen
die Gemeinde nicht zuſtändig ſei. — Lange hat man über das Baugeſuch
der Firma E. Dokle in Dortmund, welche diesſeits der Bahn, in der
Nähe des J. Riedlingerſchen Steinbetriebes, eine Blechwavenfabrik
er=
richten will, beraten. Es gab viel Für und Wider, aber einſtimmig war
man darin, daß man der fraglichen Firma abſolut keine Schwierigkeiten
bezüglich ihres Unternehmens machen will. Man will teils nur, daß die
m. Weltpanorama Darmſtadt. Im Hauſe Karlſtraße Nr. 11 (neben
Reſtaurant Sitte), wurde geſtern ein Untevnehmen eröffnet, das ſich in
anderen Städten bereits ſeit vielem Jahren der größten Beliebtheit
er=
freut, ein ſogenanntes „Weltpanorama”, das Gelegenheit bietet,
naturwahre Bülder aller Länder und aller möglichen intereſſanten
Ereig=
niſſe ohne Mühe und mit geringen Koſten zu ſchauen. In ſeiner Art das
größte Archiv der Welt und ein unbeſtechliches, zuverläſſiges dazu, denn
es werden nur Aufnahmen nach der Natur gezeigt, in natürlicher
Far=
bengebung. Durch eine gewiſſe Anordnung wevden von jedem
aufzu=
nehmenden Bild zwei verſchiedene Aufnahmen gemacht, wie jedes Auge
für ſich den Gegenſtand oder den Naturausſchnitt wahrnimmt. Dadurch
werden die Bilder in dem Panorama von eier geradezu verblüffenden
plaſtrſchen Wirkung, ſodaß man meint, alles gegenſtändlich vor ſich zu
ſehen. Die weit über 1000 Bilderſerien umfaſſen alle Gebiete der
Län=
der= und Völkerkunde, der Kunſt= und wichtigen Zeitereigniſſe. Sie
bie=
ten in ihrer Manwigfaltigkeit nicht nur ein lehrreiches
Anſchquugs=
material für die Erwachſenen, ſondern eine nicht warm genug zu
empfeh=
lende Gelegenheit für die Jugend, Kentnis von Land und Leuten zu
gewinnen uund ſonſtige Anſchaupng zu vermitteln, wie ſie in gleicher
Reich=
haltigkeit und Vollkommewheit ſonſt nirgends geboten werden kann. In
unſerer Zeit der Verteuerung des Verkehrs und der Valutanot, die den
gewöhmlichen Sterblichen größere Reiſen, insbeſondere in das Ausland
unmöglich machr, bietet uns das Weltponorama einen Erſatz, auf billige
Weiſe ohne koſtſpialige Reiſen, Land und Leute und Naturſchönheiten
bennen zu lernen. — In der erſten Woche werden wir in die Kriegszeit
zurückgeführt. In 50 Büldern ſehen wir Kriegsbeben hinter der Front,
aber auch ſehr ſpannende Momente aus der vorderſten Linie, ſtürmende
Imfanterie uſw. — Die nächſte Serie wird eine Tour durch den
Vinſch=
gau von Mevc nach Finſtermünz bringen. — Der Beſuch des neuen
Unternehmens iſt nur zu empfehlen.
— Der Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen feiert am 20. und 21. Aug:
ſein 25jähriges Beſtehen. Das Feſt wird aus einem Kommers am 20.
Auguſt, einem Feſtakt, Feſtkonzert und einem Feſtball am 21. Auguſt
beſtehen. Alle Darbietungen werden dem Ziele, das ſich der Verein
geſetzt hat und das er ſeit dem Tage ſeines Beſtehens unverrückbar
verfolgt, nämlich die Pflege wertvoller Hausmuſik, gerecht werden.
(Nähere Anzeigen folgen.)
— Kaffee Fürſt Bismarck. Am Sonntag veranſvaltet die Hauskapelle
unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Willy Bahl zwei Extra=
Konzerte. Das Programm iſt ſorgfältig zuſcmmengeſtellt und
be=
ſteht aus Opern=, Operetten= und Wolzermelodien, ſodaß jedem
Ge=
ſchmack Rechnung getragen iſt. Die guten Leiſtungen der Kapelle unter
Leitung ihres Kapellmeiſters finden allgemeinen Anblang beim hieſigen
Publikum. Das Frühkonzert iſt aus heiteren, fröhlichen Weiſen und
modernen Konwoſitionen zuſammengeſtellt und dürfte gleichfalls großen
Beifall finden (S Anz.)
— Sportplatz=Reſtauraut Böllenfalltor. Heute abend findet wieder
in großes Abendkonzert ſtatt, ausgeführt under Leitung des
Herrn Obermuſikmeiſters Mickley. — Am Dienstag, den 9. Auguſt,
gibt Herr Obermuſikmeiſter Hauske ſein erſtes Konzert in obigem
Etabliſſement. (Näheres ſ. Anz.)
Fabrik jenſeits der Bahn zu ſtehem bome, und daß ein Geländen
vorgenommen werdem möge, was nach Lage der Verhältniſſe
au=
führbar ſei. Geweinderat Blumb will die Fabrik auf dem geku
Gelände errichtet haben, und man kommt ſchließlich zu einer gewin
Zettelabſtimmung. Dieſe Abftimmung ergab 7 gegen 7 Stimmern
einer Ablehnung der Erbauung diesſeits der Bahn gleichkommt. e
lich einigt man ſich dahin, eine Kommiſſion, beſtehend aus drei Kn
zu wählen, die mit dem Inhabern der Firma Dolle verhandeln f—
züglich des Geländetauſches. Da die betreffenden Ackerbeſitzer imm
der Bahn bereit ſind, einen Tauſch einzugehen, ſo glaubt man
d-
gelegenheit zur allſeitigen Befriedigung zu erledigen. Dieſe Kommi
beſteht aus Bürgermeiſter Blichensdorfer und dem Gemeinderätem
und Gerhard. — Ein Baugeſuch der Firma Graf u. Co. für Erhy
einer Villa am Schloßberg wurde genehmigt. — Das Geſuch um Zo
leitungsanſchluß der im Bou begriffenem Fabrik von Otto C. E.
mann in Bensheim am Herdweg von hier nach Fehlheim wunde
gehend genehmigt, daß die genannte Firma die Ausgabeſumme ve
Auch dieſes Geſuch führte zu einem längeren Meinungsaustauſch zuu
teiligten ſich hieran ganz beſonders Gemeinderat Graf und
Bei=
neter Fuchs. Damit ſchloß die öffentliche Sitzung und man ging
geheimen Verhandlungen über.
Bensheim, 6. Aug. Waſſerkalamität. Die vor
einige=
ergangene Aufforderung des Bürgermeiſters, den Waſſerverbvauck;
lichſt einzuſchränken, fand leider bei der hieſigen Bevölkerung kein
achtung, im Gegenteil, der Verbrauch ſtieg von Tag zu Tag.
koloſſale Waſſerverbrauch in den letzten Tagen iſt hauptſächlich
zurückzuführen, daß Gartenbeſitzer in geradezu verſchwenderiſcher
Leitungswaſſer zum Beſprengen ihrer Ziergärten benutzen und
außerordentlich geringes Verſtändnis für die Wichtigebitz der Azw
erhaltung einer geregelten Trinkwaſſerverſorgung erbemnen laſſen.
einer Mitteilung des Stadtbaumeiſters in der letzten StadtverorE,
ſitzung liefern von den drei Bohrbrunnnen des hieſigen Pumpm
zwei überhaupt kein Waſſer mehr, bei dem dritten läßt ſich au3
ſchiedenen Anzeichen ein ganz bedenkliches Nachlaſſen ſemer Ergie=n
erkennen.
O Von der Bergſtraße, 5. Aug. Die Deutſche Dendron,
ſche Geſellſchaft traf heute vormittag von Heidelberg in M
heim ein, um unter Führung des Forſtmeiſters Wendt die Kon je
anpflanzungen des Grafen Bentheim zu beſichtigen. Wenn Da—
und Heidelberg außerordentlich Vieles an ſeltenen Exemplaren
ländiſcher Bäume und Gehölze aufweiſen, ſo iſt doch der hieſige
ferenwald das einzige Beiſpiel dafür, daß ſich eine große
Reih=
ländiſcher Holzarten bei uns auch forſtmäßig anbauen läßt. Do/
gebnis der hieſigen Beſichtigung iſt die Feſtſtellung des überl=
Holzwertes dieſer Koniferen, insbeſondere der Wellingtonien, Lixa
zedern, Atlas= und Douglasfichten. Es iſt dies um ſo bemerkensrr.
als in letzter Zeit wieder Stimmen dagegen laut wurden, daß är
Waldungen der Bergſtraße Verſuche mit dem Anbau ausländiſcher
arten gemacht wurden. Von hier aus begaben ſich die 200 Teilrnch
nach Schwetzingen, um den dortigen Schloßgarten zu beſichtigen.
Erbach, 6. Aug. Zum Kampfe der Odenwälder E
beinſchnitzer und =Dreher gegen die Luxusſteue,
dieſer Sache hatte ſich bekanntlich der „Demokratiſche Kreisvereät
bach” um Hilfe und Unterſtützung an die Demokratiſche
Reichstag=
tion, inſonderheit den Abgeordneten Pfr. Korell, gewandt, die ihm
ſeinerzeit berichtet, auch zugeſagt wurde. Um aber noch
Weiten=
tun, richtete der Vorſtand gerannten Vereins auch an den Lanc;
ſitzenden der Heſſiſchen Demokratiſchen Partei, Herrn Finanzma-
Henrich, die Bitte, in Verbindung mit den Intereſſen der Offend
Lederinduſtrie auch diejenigen der Odennälder Elfenbeinſchnitzer ſo
nur irgend angängig wahrzunehmen. Die Antwort hierauf iſt
des Herrn Finanzminiſters nunmehr beim Demokratiſchen Kreisid
eingelaufen. Er teilt darin mit, daß er in Berlin den Standpur!
Odenwälder Elfenbeinſchnitzer, der ſich mit dem der Offenbacher
induſtrie decke, bereits ſcharf vertreten habe und es demnächſt Ei
Beratung der betreffenden Novelle im Neichsrat wieder tun werde.
Erfolg bleibe allerdings abzuwarten. Mittlerweile hat ſich num
der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund, Ortsausſchuß Michn
mit der Sache befaßt und in einer Reſolution, die ebenfalls dem 5/1rn
Finanzminiſter übermittelt wurde, auch die Beſeitgung der gegerzv
gen Form der Luxusſteuer derlangt, die als gewaltiges Hemmmt
Produktionsſteigerung der Arbeiterſchaft ſchweren Schaden brin
Die Sache der Elfenbeinſchnitzer und =Dreher des Odenwaldes wird
wie man ſieht, ſotvohl im Reichsrat wie im Reichstag von ber.)
Seite warm bertreten werden, hoffentlich mit dem gewwüinſchten
für unſer heimiſches Kunſtgewerbe.
wd. Groß=Gerau, 6. Aug. Auf Anordnung des H
ſchen Landſiedlungsamtes ſoll nach Ablauf der Pachtz—
die fiskaliſchen Grundſtücke, die ſeither in Nutznießung von mr
und kleinen Bauern waren, bei der Wiederverpachtung an Land
ber (Arbeiter und Beamte), abgegeben werden, die ſeither noch.
Acker= und Garkenland zur Verfügung hatten. Gegen dieſe Maß
fand am Donnerstag nachmittag in dem benachbarten Leeheim
Proteſtkundgebung der Kreisgruppe Groß=Geraus des
ſchen Bauernbundes ſtatt.
fpd. Walldorf, 5. Aug. Exploſion eines Autos. Bil
Durchfah=t durch den Ort explodierte der Benzinbehälter eines I
des Frankfurter Konſumvereins. Der Wagen ſtand un Augenb-
Flammen und brannte in wenigen Augenblicken ſamt ſeinem O hand
nieder. Der Führer und der Franzoſe, der das Auto bis zur Zoll
begleiten ſollte, konnten mit Mühe nur das nackte Leben vetten.
Schaden beträgt etwa 200 000 Mk.
Kelſterbach, 6. Aug. Neue Fabrik. Die am
Mörfelder=
gelegene ehemalige Keſſelſchmiede, welche ſeit einigen Jahren unEn
iſt, ſurde dem Vernehmen nach verkauft und ſoll darin eine FaS
errichtet werden.
Offenbach, 6. Aug. Selbſtmordverſuch. Die 18jährig-
und die 19jährige Marie H. fand man heute morgen in der Küch
Wohnung der Sch., Bermardſtraße, in bewußtloſem Zuſtande vor.
hatten verſucht, ſich durch Leuktgas zu vergiften. Schon auf dem 2e
port ins Krankenhaus erlangten beide das Bewußtſein wieder.
die jungen Mädchen zu der Tat bewogen hat, iſt nicht bekann=
Opfer des Mains. Der Main hat geſtern wiederum ein
gefordert. Das 5jährige Töchterchen Erika der Eheleute Hopfengänt
Bettinaſtraße 27, ging geſtern nachmittag mit ſeinem dreijährigen
derchen von Hauſe neg. Schon nach kurzer Zeit kam das dreil
Hug
Kind wieder nach Haaufe und erzählte ſeiner Mutter, ſein
Scht-
chen ſei ins Waſſer gefallen. Ein Verwandter der Familie um
Pokizeibeamter begaben ſich daraufhin an die Unfallſtelle am 5ſ
Ende des Hafens, ſuchten dieſe ab und fanden die Leiche des K
Von den Leuten, die in ummittelbarer Nähe arbeiteten, iſt das
ſchwinden des Kindes nicht bemerkt worden.
Mainz, 5. Aug. (Wolff.) Reichsernährungsminiſter Herme
ſeit einigen Tagem auf einer Beſichtigungsreiſe am Rhein weilt.
geſtern, von der Pfalz bommend, über Oppenheim, wo Beſprech
ſtattfanden, in Mainz ein, wo er der Domänenverwaltung einen Eel
abſtattete. Heute morgen fand eine Ausſprache mit Vertretern
de-
zelnen Berufs= und Intereſſentenkreiſe ſtatt, in der in Rede und El
rede über eine Anzahl bedeutſamer Fragen Aufflärung gegeben w.=
Im Anſchluß an die Beſprechung fuhr der Miniſter nach Wiesbader
wo er nach einem Beſuch des Kloſters Eberbach heute abend nach 2
zurüickreiſen wird.
fpd. Mainz, 5. Aug. Deutſche Denunzianten. In
Sitzung des franzöſiſchen Militärpolizeigerichts rügte der Vorſä”
die gnonymen Denunziationen in ſchärfſter Weiſe und nannte dene
Subjekte elende Feiglinge. Den Anlaß dazu bor die Anzeige eines
ſüchtigen deutſchen Mitbürgers gegen den Landtvirtsſohm Phülipp
mer aus Hohenfülzen. Dieſer ſollte deutſche Kriegswaffen in ſ—n
Beſitz haben. Die franzöſiſche Gendarmerie fand bei ihm lediglick /
unbrauchbare Vogelflinte. Der Angeklagte wurde zu 50 Mk. Gelca
verurteilt, weil er keinen Waffenſchein beſaß. — Der Nähmaſckk
händler Chriſtian Eberle aus Mainz war von einer früheren Fre—
bei der franzöſiſchen Militärpolizei angezeigt worden, daß er in ſ—0
Beſitze Waffen und Munition habe. Man fand bei ihm fümf —
gewehre, einen franzöſiſchen Armeevevolver und mehrere Kiſtem
Jagdmunition. Dem Angeklagten, der paſſionierter Jäger iſt, bi
das Gericht mildernde Umſtände zu und verurteilte ihn zu 12 —
Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe.
Fd. Oppenheim, 6. Aug. Der Sauerwurm. Der Dink
der Wein= und Obſtbauſchule Opbenheim teilte dem Vertreter des
mit, daß hinſichtlich der ſchädigenden Wirkung des Sauerwurms au.
Weinbau nichts zu befürchten ſei. Durch die anhalnenche
ſeien iber 90 Prozent der Eier vernichtet worden.
T. II. Gau=Algesheim, 6. Aug. Wo das Gold ſteckt, komme
hier erfahren. Einem Landwirt wurden durch Einbruch 500 Mce,
Goldſtücken geſtohlen. Bei dem heutigen Goldwert hat der
brecher gute Beute gemacht.
T.1. Nidda, 5. Aug. Ertrunken iſt beim Baden in Tmies
loff der 26 Jahre alte Arbeiter Otto Klaus aus Ober=Mochrcle—
Verunglückde hinterläßt eine Frau und zwei Kinder.
Ilbenſtadt (Oberheſſen), 6. Aug. Das Ende eines hef)!!
Fideikommiſſes. Der Gräfl. Alt=Leiningen=Weſterburgſche S
kommiß iſt jetzt endgültig aufgelöſt worden und das Schloß Ilbetn
und die dazu gehörenden Ländereien ſind an den heſſiſchen Scha.
Ankauf übergegangen. Das Heſſiſche Landes=Siedlungsamt wis
Ländereien den Landwirten Ilbenſtadts verkaufen. So iſt die Be.‟
der Grafen von Alt=Leiningen=Weſterburrg nach 118jähriger Meb‟
in Ilbenſtadt erloſchen. Der noch überlebende kinderloſe Grof Se
hat ſich als Privatperſon in Bayern niedergelaſſen. Ebenſo iſt ſi
in Preußen gelegene Anteil der Guafſchaft in Weſtenburg und Pie
durch Kauf an den preußiſchen Staat übergegangen.
Rummer 216.
Darmſtädter Dagblatt, Sonntag, den 2. Auguſt 1921.
Reich und Ausland.
Seite 5.
Berlin, 6. Aug. Die umfaſſenden Ermittelungen der Abteilung 1a
Berliner Polizeipräſidiums haben zur Aufklärung des bei Oberſt
eyberg verübten Aktenraubes geführt. Das geſtohlens
enmaterial, das wahrſcheinlich ins Ausland geſchafft worden iſt.
z—mte allerdings nicht aufgefunden werden, doch ſind ſechs Perſonen
ungenommen worden, die als Täter oden Anſtifter in Betracht kommen
ſuv zum Teil auch geſtändig ſind. Die Feſtgenommenen ſind
Kommu=
üren oder ſtehen im Dienſte oder Solde der Vereinigten
Kommuniſti=
hen Partei Deutſchlands. Nach Abſchluß der polizeilichen
Ermittelun=
werden jetzt die Vorgänge an die zuſtändige Staatsanwaltſchaft
ab=
geben und die Feſtgenommenen dem Unterſuchungsgefängnis
zuge=
üut werden.
T.u. Frankfurt a. M., 5. Aug Die „Waffenfunde” in der
adtverordnetenverſammlung. In der Frankfurter
z=diverordnetenverſemmlung kamen geſtern die bekannten Waffenfunde
em Wöhler=Realgymraſium zur Sprache, und zwar auf Grund einer
torheitsſozialdemokratiſchen Juterpellation. Der Magiſtratsvertreter
„pfeſſor Ziehen, der führende Schulmann Frankfurts, wandte ſich in
z—fſter Weiſe gegen das geradezu unerhörte Verfahren der Leute, die
Unterbringung der Waffen in der Schule verſchuldet haben, und
z- für energiſche Beſtrafung ein. Es ſei dafür geſorgt, daß der ſchwer
ſtete Studienrat Jung den Unterricht nicht wieder aufnimmt.
Frankfurt a. M., 6. Aug. Abgelehnte Berufung. Der
jettor des Chemiſchen Inſtituts der Uni
EDesfclraiſche Satängeſäige, die behſces. Nragseſches
ſüser nach der Schweiz ſchmuggeln wollten, zu 2 Milssonen Mk.
Iöſtrafe verurteilt. Die beiden Verurteilten ſind geſtern
hiymittag aus dem hieſigen Amtsgefängnis entwichen und in einem
i dem Gefängnis haltenden Kraftwagen über die Rheinbrücke nach
Glſaß entkommen.
Karlsruhe, 6. Aug. Ein Rieſenfeuer. Geſtern nachmittag
z durch ein Nieſenfeuer in dem badiſchen Dorfe Gaiſenhauſen
ſtvenigen Stunden 14 Gebäude, darunter ſieben mit
Erntevor=
ſſtm geſüllte Scheunen eingeäſchert worden. Bei den Löſcharbeiten
Hürt ein Feuerwehrmann lebensgefährliche Verletzungen.
ONB. München, 5. Aug. Ein intereſſanter Preſſepro=
Heß. Unter der Anklage der Aufforderung zum Mord ſtand der
ver=
etwortliche Schriftleiter Klaus Eck des Miesbacher Anzeigers vor dem
0ksgericht München II. Er hatte in einem Artikel über den
Milch=
ucher u. a. geſchrieben, es ſei ein gutes Weuk, wenn man den nächſten
ſten Münchener Milchhändler, der herausfahre, um den Milchpreis in
eHöhe zu treiben, von ſeinem Auto herunterſchieße. Der Angeklagte
neidigte ſich damit, daß der unter Anklage geſtellte Teil des Aufſatzes
Am Redensart ſei, die nicht buchſtäblich genommen werden dürfe,
eben=
wie die Aeußerung, die Wuchever und Schieber ſolle man aufhängen
rI an die Wand ſtellen. Der Staatsanwalt hielt die Anklage aufrecht
nu beantragte eine Gefängnisſtrafe von 8 Tagen. Nach kurzer
Be=
trng verkündete das Gericht das auf Freiſprechung lautende Urteil, da
Angeklagte ſeine Drohung nicht ernſt gemeint habe und auch keine
ſtmmte Perſon und kein beſtimmter Perſonenkreis ſich habe bedroht
hem können.
Bielefeld, 6. Aug. Waldbrand. In Auguſtdorf vernichtete ein
eand bisher 200 Hektar Paldbeſtand. Löſchungsberſuche ſind bis
gt erfolglos geweſen.
Oſteritz, 6. Aug. Großfeuer. Geſtern abend gegen 19 Uhr
ach auf dem Rittergut Longnitz bei Nikriſch ein Brand aus,
ſich wit großer Schnelligkeit über die geſamten Wirtſchaftsgebäude
s Gutes erſtreckte. Alle Wirtſchaftsgebäude, ausgenommen drei
Neben=
beude, und die geſamten Crnte= und Heuvorräte ſind verbrannt. Der
ärden iſt außerordentlich groß. Das Vieh wurde gerettet. Das
Aoß blieb unverſehrt.
Die Streikbewegung.
* Mannheim, 6. Aug. Zu den Lohnſtreitigkeiten in der
Manu=
imer Merallinduſtrie iſt mitzuteilen, daß zwiſchen den
Orga=
ſckionen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer neue
Verhand=
ungen eingeleitet worden ſind. Man hofft, daß eine Einigung er=
4 werden kann.
Schwerin, 6. Aug. Die Preſſeſtelle des Mecklenburg=
Schwe=
un Miniſteriums berichtet: Das Staatsminiſterium Schwerins
be=
umte auf den 5. Auguſt abermals eine Sitzung mit Vertretern der
Asbeitgeber und Arbeitnehmer an, worin eine Einigung im Land=
Ybeiterſtreik herbeigeführt wurde. Es wurden Vereinbarungen
er Lohnzulagen getroffen, die vom 1. Auguſt ab gelten. Ferner bietet
s Landbund ſeine Vermittelung an, um die ausgeſprochenen
Kündi=
ſtungen in geeigneten Fällen wieder rückgängig zu machen oder um zu .
eſurchen, daß die gefüindigten Arbeiter anderweitig untergebracht
Hen.
ſor der Entſcheidung über Oberſchleſien.
ine Kundgebung des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages.
Berlin 6. Aug. (Wolff.) Der Deutſche
Induſtrie=
ſud Handelstag richtete an den Reichskanzler folgende
ingabe: In ſeiner Sitzung vom 26. Juni d. J. hat der
Haupt=
ſiſchuß des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages es für
not=
erdig erklärt, daß das durch die Schuld der Feinde ſo ſchwer
ißhandelte Oberſchleſien, das einen unentbehrlichen Teil
Hs deutſchen Wirtſchaftskörpers bildet, im vollen Umfange
ehalten bleibe; denn nur, wenn die wirtſchaftlichen Kräfte
hentfalten könnten; könne das deutſche Volk geneſen und
könn=
n auch, ſoweit es überhaupt möglich ſei, die Anſprüche ſeiner
einde von ihm befriedigt werden. Im Hinblick auf die nahe
vorſtehende Entſcheidung über das Schickſal Oberſchleſiens
ingen wir dieſe Erklärung mit Nachdruck zur Geltung. Wenn
ls Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker, das angeblich der
Leit=
et für die neue Zeit werden ſollte, nach dem Kriege im Oſten
79. Weſten des Vaterlandes auf das gröblichſte verletzt worden
½ſo darf ſich dies jetzt nicht wiederholen. Die
Volksabſtim=
urig in Oberſchleſien iſt in unzweideutiger Weiſe zugunſten des
eibleibs beim Deutſchen Reiche ausgefallen. Danach muß ſich
e Entſcheidung richten. Es darf auch nicht zugeſtanden
wer=
en. daß Teile Oberſchleſiens in denen die polniſche Bevölkerung
derwiegt, vom Reiche losgeriſſen werden. Das Land muß als
nteilbar behandelt werden, da ſeine Bezirke untereinander
nd, mit dem Reiche wirtſchaftlich auf das Engſte verkettet ſind.
i: große Bedeutung Oberſchleſiens liegt in ſeiner
Indu=
rie; ihre Entwickelung iſt das Werk deutſchen Geiſtes und
eutſcher Energie. Wenn ſie in polniſche Hände fiele, würde ſie
ekümmern und es würde dadurch der Weltwirtſchaft ein großer
erluſt zugefügt werden. In letzter Stunde bitten wir, daß
ſtts verſäumt werde, um das Unheil abzuwehren.
Oberſchleſien eine Frage des europäiſchen Friedens.
London, 6. Aug. (Wolff.) Daily Chronicle
veröffent=
chr an erſter Stelle unter der Ueberſchrift: „Soll
Ober=
hleſien ein neues Elſaß=Lothringen werden?
erd der Oberſte Rat Europa retten können?” einen Bericht
es diplomatiſchen Mitarbeiters, in dem es heißt:
„Vor der Abreiſe Lloyd Georges und der Mitglieder der engliſchen
elegation nach Paris findet heute eine Sitzung des Kabinertts
tt. Die Augen der geſamten Welt ſind auf die Zuſammenkunft des
beeſten Rates gerichtet. Man übertreibt nicht, wenn man erklärt, daß
zukünftige Frieden von Europa in großem Maße von den am
Mon=
in Paris beginnenden Verhandlungen abhängt. Das Schickſal
Ober=
ſiens iſt die beherrſchende Frage. Wenn in der oberſchleſiſchen
Eige keine gerechte Löſung erzielt wird, kann Oberſchleſien ein neues
aß=Lothringen und die Saat eines zukünftigen Krieges werden.
Von den Fragen, die jetzt zur Entſcheidung ſtehen, hängt vielleicht
gehn Jahren das Leben der engliſchen Jugend ab. Das müßte ſich
jeder Bürger vor Augen halten. Hinter dieſer Erwägung ſteht jetzt
m andere Frage, die nicht viel weniger wichtig für den Frieden iſt,
Ein lich die Frage, ob die britiſche Entente mit Frankreich
nHauern ſoll. In der franzöſiſchen Preſſe und in öffentlichen
Kund=
dhurngen kom in letzter Zeit klar zum Ausdruck, daß in Frankreich eine
are Partei beſteht, die für den Bruch der Entente iſt, damit
Frank=
ic freie Hand gegenüber Deutſchland erhalte. Der Berichterſtatter
engliſchen Regierung erklärt, Lloyd George gehe auf den Oberſten
4 mit Unterſtützung der Demokratie des Landes zugunſten einer
ge=
ien Löſung der Frage in Oberſchleſien und der Aufrechterhaltung
Eutente im Intereſſe des Weltfriedens. Nach Anſicht der Englän=
Dringe die engliſche Negierung als Freundin Frankreichs, deſſen Ju=
IIſe ebenfalls mit dem Wiederaufbau und Wiederaufleben Europas
mmenhänge auf eine endgültige Regelung in Oberſchleſien, die
er auf der deutſchen noch auf der polniſchen Seite eine
Verbitte=
a zurüickläßt.
Wie der diplomatiſche Vertreter des Blattes weiter berichtet, geht
Streit um das Induſtriedreieck, das eine deutſche Mehrheit
eiſt, jedoch von den Polen umringt iſt. In hieſigen diplomatiſchen
Wſen iſt man der Anſicht, daß eine Löſung gefunden werden müßte,
die beide Seiten als gevecht anerkemnen. Wenn das Necht Polens oder
Deutſchlands mit Füßen getreten werden ſollte, wird keine der beiden
Parteien zukünſtig mehr Vertvauen zu dem Oberſten Nat vder
Völker=
bund haben, ſondern, wenn ſie ſtark genug ſind, eine Entſcheidung durch
das Schwert ſuchen. Das würde Europa wieder in das Jahr 1914
zu=
rüichwerfen.” Der Lipplomatiſche Mitarbeiter des Blattes ſchließt:
Frankreich und Großbritannien ſind ebenſo wie die übrigen
europäi=
ſchen Nationen durch den Niedergang des Handels geſchwächt. Rußland
ſtirbt an Entkräftung. Das Wiederaufleben und Wohlbeſinden der Welt
würde niemals kommen, wenn die Nationen jetzt Drachenzähne ſäten,
wonaus neue Kriege entſtänden.”
Oberſchleſien.
Der Mörder des Majors Montalegre.
Berlin, 6. Aug. (Priv.=Tel.) Wie das Berliner
Tage=
blatt aus Kattowitz meldet, ergab die von deutſcher Seite
angeſtellte Unterſuchung, daß es ſich bei dem als Mörder des
Majors Montalegre verhafteten Joſchke um einen polniſch
ge=
ſinnten Oberſchleſier handelt, der längere Zeit in polniſchen
Dienſten geſtanden hat.
Korfanty darf nicht nach England.
London, 6. Aug. (Reuter, Paris.) Auf Weiſung der
britiſchen Regierung verweigerte der britiſche Botſchafter
Korfanty, der nach London zu gehen wünſchte, um dort
für die polniſche Sache zu wirken, das Paßviſum.
Deutſchland und die Vereinigten Staaten.
Der Friedensvertrag. — Die Beſatzungskoſten.
Paris, 6. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Chi=
cago Tribune hat Präſident Harding endgültig erklärt, er
werde die Proklamation des Friedens mit Deutſchland erſt nach
ſeiner Rückkehr nach Waſhington unterzeichnen
Paris 6. Aug. (Wolff.) Nach der Chicago Tribune hat
die Reparationskommiſſion beſchloſſen, an Amerika keinen
Erſatz für deſſen Beſatzungskoſten in Deutſchland zu
lei=
ſten, da die Vereinigten Staaten den Verſailler Vertrag nicht
ratifiziert hätten. Um Erſatz dieſer Koſten, die ſich gegenwärtig
auf ungefähr 2,75 Millionen Dollars belaufen, zu erlangen,
müß=
ten die Vereinigten Staaten mit Deutſchland direkt verhandeln.
Eine weitere Zahlung Deutſchlands.
Neu=York, 6. Aug. (Wolff.) Funkſpruch. Der
Fede=
ral Reſerve Board erhielt fünf Millionen
Dol=
lars für Rechnung der Bank von England, ſowie der Bank von
Frankreich, die für die deutſchen Reparationszahlungen
gutge=
ſchrieben werden. Man erwartet, daß ein Betrag in ähnlicher
Höhe nächſte Woche zur Zahlung kommt.
Die Entwaffnung Bulgariens.
Sofia 6. Aug. (Wolff.) Die Bulgariſche
Telegraphen=
agentur veröffentlicht halbamtlich folgende Meldung: Die
inter=
alliierte Militärkommiſſion hat die Auflöſung des
bul=
gariſchen Heeres innerhalb einer Friſt von zwei Monaten
gefordert, ſowie die Umgeſtaltung des jetzigen Heeres in ein
Freiwilligenheer. Obgleich das jetzige Heer nach der allgemeinen
Dienſtpflicht aufgeſtellt iſt, überſteigt es doch nicht die in dem
Friedensvertrag feſtgelegte Höchſtzahl. Wenn Bulgarien bis
zum 1. Oktober ſein geſamtes Heer aufgelöſt hat, wie es die
interalliierte Kommiſſion verlangt, ſo würde das Land an
die=
ſem Tage ohne jegliches Heer ſein, denn die von der Regierung
unternommenen Verſuche, Freiwillige auf die Dauer von zwölf
Jahren anzuwerben, ſind erfolglos geblieben. Der neue Schritt
der interalliierten Kommiſſion hat auf das bulgariſche Volk und
die Preſſe einen unangenehmen Eindruck gemacht. Man hatte
ſich der Hoffnung hingegeben, daß die Auflöſung des Heeres nach
und nach erfolgen könne, damit das Land im gegebenen
Augen=
blick nicht ganz ohne Heer dazuſtehen braucht.
Das Hilfswerk für Rußland.
Paris, 6. Aug. (Wolff.) Nach dem Petit Pariſien hat
Maxim Gorki ein Telegramm an die bolſchewiſtiſche
Abord=
nung in London gerichtet, wonach die Räteregierung die
Be=
dingungen Hoovers annehme und den Vorſchlag
mache, daß ein mit Vollmachten verſehener amerikaniſcher
Ver=
treter ſich unverzüglich nach Moskau, Riga oder Reval begeben
ſolle, um die Bedingungen feſtzulegen, unter denen die
Hilfs=
bewegung eingeleitet werden könne.
Paris, 6. Aug. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus
Waſhington meldet, beſteht Handelsſekretär Hoover
dar=
auf, daß mit der Sowjetregierung ſelbſt verhandelt wird,
bevor das amerikaniſche Hilfswerk für die Hungersnot in
Ruß=
land in Kraft geſetzt wird. Nach Hoovers Anſicht iſt die
Sowjet=
regierung die einzige Stelle, die den Schutz und die Freiheit der
Amerikaner in Rußland garantieren könne.
Letzte Nachrichten.
London, 6. Aug. (Wolff.) Nach einer Mitteilung des
Schatzkanzlers ſchulden an Großbritannien: die
Tſchecho=Slowakei rund 136 Millionen Polen 71
Mil=
lionen und Frankreich 5923 Millionen Pfund Sterling.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportplatzweihe des Darmſtädter
Fußballver=
eins 1912. Der heute nachmittag im Mittelpunkt der
Sportplatz=
weihe des Darmſtädter Fußballvereins 1912 ſtehende
Fußballwett=
kampf der 1. Mannſchaft des Platzvereins gegew die Liga=Mannſchaft
des F.=C. Bayern=Kitzingen, leitet der in Fußballkreiſen
beſtbe=
kannte Schiedsrichter, Herr Albrecht=Mannheim. Als bewährter
Lei=
ter mehrerer Repräſentativ= und erſrklaſſiger Ligatreffen bietet er wohl
beſte Gewähr, daß das Spiel ſich in vorbildlichem Rahmen bewegt, damit
den Mannſchaftem Gelegenheit gebend ihr Können voll zu entfalten,
D. F.=V. 1912 tritt an in der Aufſtellung:
Friedmann
Jung Suchland
Dietrich. Hannſtein Spatz
Berger, Müllmerſtadt Müller Möſer. Dillmann
Dieſe Elf hat bereits des Mehrfachen gegen beſte Gegner ihr
Kön=
nen vorteilhaft bewieſen; es dürfte ſomit bei der Güte des ihr heute
gegenüberſtehendem F.=C. Bahern=Kitzingen ein ſpannender Kampf in
Aus=
ſicht ſtehen. Nicht minder intereſſant verſpricht das dieſem Spiele und
dem Feſtakte vorausgehende Jugendſpiel der 1 b Jugendmannſchaft des
Sportvereins=Darmſtadt gegen die 1. Jugendmannſchaft des Platzvereins
lichſt empfohlen werden. Es ſei hier beſonders darauf hingewieſen, daß
der Eingang zum Sportplatz ſich an der unteren Seite der an der
Brei=
ten Allee gelegenen Kleingärten befindet.
Seeheim, 6. Aug. Der Turnverein Seeheim kann auf
erfreuliche Reſultate in dieſem Jahre zurüchblicken. Der unermüdliche
Fleiß und Eifer, welche nach dem Kriege nunmehr wieder in unſerer
Turnermannſchaft herrſchen, dürften ihre würdige Belohnung und
An=
erkennung gefunden haben. Dank und Lob gebührt dem 1. Turnwart
Georg Schmidt, der es verſteht, in muſterhafter Weiſe ſeine Turnerſchar
zu vegieren und zuſammenzuhalten, der unermüidlich unter Aufobferung
ſeiner ganzen Kraft und Zeit da einzuſetzen weiß, wo es gilt und
not=
wendig iſt, und die Leiſtungen des Vereins auf eine wirklich hohe Stufe
brachte. Nicht vergeſſen ſei der 2. Turmwart Ad. März, dem dieſelbe
Belobigung gebührt. Beiden Männern ſei herzlich gedankt. Mögen ſie
noch lange die Zügel der Turnermaunſchaft in Händen behalten. Auch
den 1. Vorſitzenden Auguſt Anders beſeelt echter Turnergeiſt; auch ihm
ſei an dieſer Stelle für ſeine aufopfernde Mühe herzlich gedankt. Der
Turnverein kann in dieſem Jahre folgende Reſultate buchen: Bei dem
Jugendwetturnen in Alsbach konnten die Mitglieder mit dem erſten
Vereinspreis nach Hauſe zurückkehren. Bei dem am 19. Juni
ſtattge=
fundenen Gauturnfeſt in Darmſtadt errang der Verein 23 Siege, u. a.
auch den erſten Sieg, und zwar Turner Ludwig Schmidt. Bei dem Max Streeſe; ſür heſſiſche Politik und den übrigen Teil (außer Sport, Handel und
hier anſchließenden Veueinswettkampf errang der Verein in der erſten Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches:
Stärkeklaſſe den dritten Sieg. Turner Ludwig Schwidt konnte bei dem
1500=Meterlauf den 5. Sieg erringen. Ferner fand am 24. Juli das
Verbandsturnfeſt in Darmſtadt ſtatt, wvo der Verein ſechs Siege ver= ſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des Tagblatts” zu richten. Etwaige
zeichnen konnte, darunter auch den erſten Sieg durch Turner Ludwig Honorarſforderungen ſind beizuſüigen; nachträgliche wer den nicht berückſichtigt, Unver=
Schmidt. Hier anſchließende Vereinswettkämpfe brachten dem Verein langte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
den 2. Sieg. Gewiß eine große Leiſtung für einen Landverein.
Da=
rum ihr Turner von Seeheim arbeitet ſo weiter mit friſchem Mut und
Geiſt, zum Wohle für Euch ſelbſt, zum Wohle des ganzen Volkes.
Schluß des redaktionellen Teils,
Unser
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beginnt morgen, Montag, den 8. August.
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Montag, 8. Auguſt.
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Pfungſtadt.
Verantwortlich für den leitenden politiſchen Teil und für Feuilleton: i. V.
Kurt Mitſching; für den Anzeigeuteil. Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäftsleben: Paul Lange — Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche
Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt. — Für den redaktionellen Teil be=
Die heutige Rummer hat 10 Seiten
und Unterhaltungsblatt.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblutt, Sonntag, den 7. Auguſt 1921
Rummer 216.
Familiennachrichten
Henriette Labes
Jakob Kohlmann
Verlobte
Lfndenhofste. 4
Rhöarlag 29
*30695
Ihre am heutigen Tage vollzogene
VERMAHLUNG beehren sich
an-
zuzeigen
Sascha Schoentng
Lilt Schoentng
geb. Weber.
Dorfmung-Darmstadt, 6. Avgust 1921.
(*80616
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, für die
zahlreichen Gratulationen und Geſchenke, die
uns anläßlich unſerer Silbernen Hochzeit
zu=
teil wurden, ſagen aufrichtigen Dank
Alfred Nonnengeß, Steueraufſeher
und Ehefrau Karoline, geb. Lang
(*30655
Darmſtraße 1,
Todes=Anzeige.
Am 3, Auguſt verſchied ſanft nach langem
Leiden meine gute Frau, meine treue Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Margarethe Nathmacher
geb. Gütlich.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 5, Auguſt 1921, (*30650
Nach dem Wunſche der Entſchlafenen fand
die Beerdigung in aller Stille ſtatt,
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Am 5. d3. Mts, verſchied ſanft nach
kurzem Krankenlager unſere liebe Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frl. Caroline Baltz
im vollendeten 82. Lebensjahre,
Die trauernd Hinterbliebenen:
Familie Gg. Baltz
Planz
Gg. Wilhelm
„ Hartmann.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1921.
Die Beerdigung findet Montag, den 8. bs.,
vorm, 11 Uhr, vom Portal des alten Fried=
(* 30703
hofs aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die
traurige Nachricht, daß geſtern morgen
3 Uhr meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter
und Tante nach langem; ſchwerem Leiden
im Alter von 61 Jahren ſanft entſchlafen iſt,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Philipp Nungeſſer.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1921,
Ahaſtraße 20.
(*30685
Die Beerdigung ſindet Montag nachmittag
4 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
an dem uns ach ſo unerwartet betroffenen
Ver=
luſt unſeres einzigen unvergeßlichen Sohnes und
Bruders
Willy Heidel
die troſtreichen Grabesworte des Herrn Pfarrers
Zimmermann, die innige Teilnahme der
Geſell=
ſchaft Fidelio, des Sportvereiné und der
Turn=
gemeinde ſowie die vielen Kranz= und
Blumen=
ſpenden und allen denen, die ihm das letzte
Geleit gaben, ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten, tiefgefühlteſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Seidel
Katharina Seidel, geb. Dietrich
Marie Seidel.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1921. (* 30630
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen innigſtgeliebten Sohn, unſeren
lieben Bruder
Paul Clemens
im Alter von 21 Jahren nach Empfang
der heil. Sterbeſakramente heute plötzlich
und unerwartet zu ſich zu rufen.
In tiefer Trauer:
Frau Luiſe Clemens Witwe
Emmy Elemens
Hans Clemens
Gretel Clemens.
Darmſtadt, den 5, Auguſt 1921;
Martinſtraße 74
Die Beerdigung findet Montag, den 8. Aug.;
nachmittags 3½ Uhr, vom Portal des
Waldfriedhofs aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte wir abſehen
zu wollen.
Das Seelenamt findet Dienstag, den
9, Auguſt, vormittags 6½ Uhr, in der
Martinskapelle ſtatt. (9013
Todes=Anzeige.
Heute mittag ½2 Uhr entſchlief nach
kurzem; ſchwerem; mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden unſer lieber Vater,
Groß=
vater; Urgroßvater, Schwiegervater u. Onkel
Zalentin Kraft
im 77. Lebensjahr.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt (Sandſtraße 20), Dornheim,
Chemnitz i. Sa.; Bingerbrück, 5. Aug, 1921,
Die Beerdigung findet am Montag, den
8, Auguſt; nachm. ½3 Uhr, auf dem Wald=
(*30699
friedhof ſtatt.
LarDerf4
Rredleleflkeen
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Fernſpr. 544, das Mgßamt für die Muftermelſe in Leipig
und der chrenamtliche Vertreter des Meßamts
Hir den Handelskammerbeirk Darmſtdt:
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zennnnnnnnannnnnnnannnnnangannnannnnnnn
Helfen Sie der Jugend zurecht, daß ſie deutſch empfinden
usd deutſch handeln lernt, daß auch die verlorengegangene
uutſche Treue wieder einkehre bei alt und jung und eine
ſickenfrohe deutſche Jugend die Zeit neu geſtalte an Stelle
ines arbeitsſcheuen, meuternden Geſindels.
Heinrich Lhotzky.
ie zunnnnnnnnnnnnrnnranananrnnnannnnngnn
Von der Selbſtführerſchaft.
Von Graf Hermann Keyſerling.
zu meinen Vorträgen betone ich immer wieder, daß ich nicht
tir zu ſein wünſche in dem Sinne, daß ich mir Gefolgſchaft
iehen, ſondern daß ich jeden zur Selbſtführerſchaft
an=
u möchte. Wie iſt dieſes nun möglich? — Der Weg ergibt
ſues der folgenden, ſehr einfachen Ueberlegung. Jeder ein=
MNenſch, in der Vielfältigkeit ſeiner Seele — daß jemand
zrei Seelen beſäße, wie Fauſt von ſich behauptet, iſt mir
ſeiemals vorgekommen — iſt ein Spiegelbild der
Geſamt=
ür dem Verſtand, daß in jedem alle oder doch die meiſten
Aralagen leben, welche innerhalb jener als Vielheit von
u und Individuen in die Erſcheinung treten. Deshalb iſt
uoße Mann der, welcher möglichſt viel Menſchheit in ſich
zert, möglichſt wenig ausſchließt, möglichſt viel Einzelnes
1 Harmonie vollendet. Zu dieſen Sondermöglichkeiten, die
lännewohnen, gehört nun auch das Führertum. In jedem
eur Führendes und ein Geführtes oder zu Führendes; jeder
icht irgendwelche Teile von ſich. Erſcheint uun die
Menſch=
die es der Fall iſt, trotz aller gleichmacheriſchen Theorien,
ührernaturen und Geführte organiſch gegliedert, ſo
orga=
daß die einen nicht umhin können zu führen, und die
an=
ſicht glücklich ſind, wo ſie nicht geführt werden, ſo bedeutet
nichts anderes, als daß ſich die gleichen Anlagen, die in der
feele in wechſelndem Verhältnis auftreten, anglog
inner=
ter Geſamtheit verteilen. Nur liegt die Sache in dieſem
Fßalle anders, als bei den eigentlichen Talenten. Nicht
ann ſich zum Muſiker, zum Denker, zum Staatsmann
her=
den; wohl aber jeder zur Selbſtführerſchaft. Und dies zwar
Ab, weil das Führende mit dem in jedem vorhandenen,
räen Wahl fähigen tiefſten Kern der Perſönlichkeit
zuſam=
lt, alſokeine eigentliche Sonderanlage dar=
1. Es gilt nur für jeden zu erkennen, daß er ſich führen
fu ermeſſen, in welchem Grade dies der Fall iſt, bis in
ſi ittelpunkt ſeiner Perſönlichkeit einzudringen, ſein
Be=
ſiten dort zu verankern und daran zu arbeiten, die Fähig=
Aus ihm heraus zu leben, was durchaus möglich iſt,
unauf=
tur in ſich zu ſteigern. Wer ſolches nur eine Weile verſucht
rn wird klar, daß er es grundſätzlich nicht nötig hat, ſich
andere führen zu laſſen, daß er bisher nur audere die Rolle
ließ, die er ebenſogut ſelbſt ſpielen könnte. Schließlich
e nen auch der andere allein vermittelſt der eigenen Seele
dieſe bleibt unter allen Umſtänden die letztlich entſchei=
Inſtanz. Es gilt nur, den Umweg über die anderen zu
ſteiden, den ganzen Vorgang in ſich abzumachen.
Gir dieſes lernt, erreicht, ohne Rückſicht auf ſeine beſonderen
t., ein höheres Seinsniveau, eben das welches den eigent=
Herrennaturen eignet. Daß ſolche tatſächlich züchtbar ſind.
iſt das Daſein von Herrenkaſten und =völkern. So kann
ſo jeder ſein eigener Führer ſein vder werden. Werden
Führer dadurch überflüfſig? Freilich nicht. Jeder kann
ſtur innerhalb der Grenzen ſeiner Anlagen Führer ſein;
beſtung eines Volkes, einer Zeit bedarf es mehr als zur
Be=
ſhung einer durchſchnittlichen Seele. Wohl aber wird durch
Erziehungsprozeß das Geſamtniveau gehoben, ſo daß es,
m ausgebrückt, nicht mehr Herren und Sklaven, ſondern nur
Ferren gäbe, die ſich in ihren letzten Entſcheidungen vom
bietſten leiten ließen, und dies zwar freiwillig. Hier
wir nämlich den ſpringenden Punkt erreicht; was den
ternen macht, iſt nicht, daß er gehorcht, ſondern daß er
ſiwillig und verſtändnislos gehorcht. Der Freie wählt
weſcher ihn führen ſoll. Die erſte, ſehr vorläufige Verkör=
Darmſtadt, 7. Auguſt
verung der dieſer Grundeinſicht entſprechenden Willensrichtung
iſt das demokratiſche Prinzip. Daß ſie ſehr vorläufig iſt,
be=
weiſt eindeutig die Tatſache, wie ſelten die Demokratie wahre
Führer hervorbringt. Dank dem Gleichheitsgedanken iſt der Sinn
für Qualität nahezu verloren gegangen. Es gilt nicht,
über=
haupt, ſondern den richtigen zu wählen, dies aber vermag
klar bewußt nur der, welcher verſteht, was Führerſchaft bedeutet,
welches weiter nur dem gelingt, der zwiſchen dem Führenden
und dem Geführten in ſich ſcharf und ſicher zu unterſcheiden
ge=
lernt hat. Wer ſo weit iſt, der erkennt unwillkürlich wie
ſelbſt=
verſtändlich, wen er in der Gemeinſchaft als über ſich ſtehend
an=
erkennen ſoll. Würden alſo die Menſchen als Geſamtheit zur
Selbſtführerſchaft erzogen, gelänge dieſer Prozeß, dann wäre das
Folgende erreicht: Jeder Einzelne würde letztlich ſelbſtbeſtimmt
erſcheinen, in der Gemeinſchaft jedoch den Ton der angeben, der
dazu geboren und berufen iſt. Dieſer würde niemanden
zwin=
gen. Aber wie ſelbſtverſtändlich würden alle ihm dort folgen,
wo ſie erkeunten, daß ihre eigene Fähigkeit für die letzte
Ent=
ſcheidung verſagt.
Im: Wiſſenſchaft und Technik 3
us „Der WegzurVollendung”. Mitteilungen der
Ge=
tü für freie Philoſophie. 2. Heft. (Otto Reichl Verlag, Dorm=
Freis 7.50 Mk.)
Das verſunkene Schloß.
Von Ernſt Elias Niebergall.
Ballade „Das verſunkene Schloß” iſt, abgeſehen
in er anderen in die Erzählung „Der Mann aus dem
Ma=
ſängeflochtenen, das einzige Gedicht, das von Niebergall
Hicert iſt. Es erſchien in Nr. 165 der „Didaskalia” vom
Ruri 1838 unter dem Pſeudonym E. Streff. Unverkennbar
owohl im Versmaß als auch im Inhalt eine ſchwache
hnung von Uhlands Ballade „Des Sängers Fluch”.
Nichts=
zriger iſt es für die Kenntnis von Niebergalls Schaffen
MPerſönlichkeit bemerkenswert.
y ſeiner Einleitung zu Niebergalls dramatiſchen Werken
8 f.) glaubt Georg Fuchs den gleichzeitig zur Zeit
Aalls in Darmſtadt lebenden Dichter Eduard Duller
1853) „als einen rechten Tropf vor dem Herrn” abtun zu
n auf Grund eines abfälligen Urteils Karl Gutzkows, das
ſelbſt in dem Nachruf „Ein deutſches Dichterleben” in den
Awaltungen am häuslichen Herd” (1. Bd. Leipzig 1853,
7—768) gründlich durchgeſehen und berichtigt hatte, indem
e: „Vengegenwärtigt euch den Lebenslauf eines ſolchen
tr von fünfundvierzig Jahren abſcheidenden braven, liebe=
Eindlichen Gemüts und eines wahrhaft „armen Poeten”
is dem dunklen Walten der Zeit wird euch doch manches
derm Lichte aufgehen, als man in den grellen Gaslaternen
Herren Kritiker und Literarhiſtoriker angeſteckt findet.”
zweite Urteil Gutzkows iſt Fuchs natürlich unbekannt.
mliches Schickſal wie Duller haben bei ihm zwei andere
Letwoſſen Niebergalls, indem er fortfährt: „Nächſt dieſem
aSes Darmſtädter Parmaß feierte auch Luiſe von Ploennies
1-Künzel, beides recht brave Leute, die nach Schillerſchen
Alandſchen Muſtern manche Reimerei zuſtande zu bringen
baten, deren poetiſche Talente aber wahrlich tief unter dem
ünkt ſtanden.‟ Dieſes Urteil iſt gegenüber einer Dichterin
urſe von Ploennies falſch, und einem Manne wie Heinrich
gegenüber zum mindeſten irreführend, indem ſeine
Be=
ux auf einem ganz anderen Gebiete, dem der Geſchichte,
UEenn aber Fuchs nun fortfährt: „In dieſer Welt des
Ge=
sſchwindels und des nachempfindenden hohlen
Dilettan=
war nicht der Aufenthalt unſeres Dichters”, ſo erklärt ſich
wozu alle dieſe ſchiefen Urteile nötig waren: die in
Bedeutung herabgeſetzten und etwas lächerlich gemachten
äidter Zeitgenoſſen ſollen der Romanfigur, die Fuchs aus
EMal zurechtmacht, begründen helfen. Vergleicht man nun
ſAllade „Das verſunkene Schloß” mit der angeführten Be=
Dumg Fuchſens, ſo leuchtet deren Unſtimmigkeit auf den
Blick ein; denn die Ballade iſt eben nichts anderes als
Reimerei nach Uhlandſchem Muſter”. In ihr erſcheint
egal als ein echtes Kind ſeiner Zeit. Durch dieſe Er=
S, die jenes Gedicht klar vermittelt — und darin liegt
ſeine Bedeutung —, wird der Dichter Niebergall
keines=
berabgemindert, zumal man aus dieſer einen Probe auch
in weitgehende Schlüſſe auf ſeine dichteriſchen Fähigkeian
Harf.
C.K. Die Abgrenzung der Polargebiete. Ueber die
Grenz=
linien, die die beiden geſchloſſenen Polargebiete von den
übrigen, die Erde gürtelförmig umgebenden Zonen trennen, iſt
ſchon im Altertunn geſtritten worden, und auch heute herrſcht in
dieſer Frage noch keine Einigkeit. In den bei Julius Springer
in Berlin erſcheinenden Naturwiſſenſchaften behandelt Prof. O.
Baſchin dieſe intereſſante Frage. Am einſachſten war es, die
Grenzen aſtronomiſch zu faſſen, und ſo kam man dazu, ſeit der
Zeit des Eratoſthenes als arktiſchen Kreis den nördlichen
Polar=
kreis zu bezeichnen, d. h. denjenigen Parallelkreis, der vom
Nord=
pol um den gleichem Winkelbetuag entfernt iſt, dem die
Rotations=
achſe der Erde mit der Achſe der Erdbahn um die Sonne bildet,
Da aber dieſer Winkel, der gegenwärtig rund 230 27 beträgt,
jährlich etwa um eine halbe Bogenſekunde Uleiner wird, ſo
wan=
dern auch die jetzt etwa in 66 33 liegenden Polarkreiſe im Laufe
jedes Jahres um rund 30 Meter polwärts, ſo daß der
Flächeu=
inhalt der beiden Polarzonem im Laufe der Zeit kleiner wird.
Die weitverbreitete Vorſtellung, es hanbele ſich bei der
aſtrono=
miſchen Feſtſetzung der Polargebiete um unverrückbare
Grenz=
linien, iſt alſo irrig. Aber auch noch aus anderen Gründen eignen
ſich die nach aſtronomiſch=geographiſchen Geſichtspunkten
abge=
grenzten Polarkreiſe nicht dazu, als feſte Scheidelinien der
Polar=
gebiete zu dienen. Der auf dieſe Weiſe beſtimmte Nordpolarkreis
z. B. reißt Zuſammengehöriges auseinander und fügt
Fremd=
artiges hinzu. Der ſüdliche Teik Grönlands, der mit ſeiner
ge=
waltigen Inlandsmaſſe ein typiſches Polarland darſtellt, wird
dadurch von der Nordpolarzone getrennt, während das nördliche
Norwegen mit ſeinen hochſtämmigen Wäldern, ſeinem reichen
Ackerbau und blühenden Handelsverkehr der Küſten dem
Polar=
gebiet zugerechnet werden müßte, mit dem es gar nichts gemein
hat. Man hat daher verſchiedene Vorſchläge gemacht, um die
aſtronomiſch=geographiſchem Grenzen durch andere zu erſetzen. So
wurden gewiſſe Liniem vorgeſchlagen, an beueu einzelne
klima=
tiſche Elemente beſtinmte Werte erreichen, z. B. Pſothermen.
Auch die Scheidelinie beſtimmtter Pflanzenformationem ſuchte
man dafür zu benutzen. Dieſe auf der Gleichheit der
Natur=
bedingungen beruhenben Abgrenzungen haben, aber dieſelben
Nachteile wie die Polarkreisgrenzen, denm ſie trennen vielfach die
nördlichſten Teike Europas, Aſiens und Amerikas von dem
Hauptteil der Kontinente los, die doch ſtets als einheitliche
Land=
komplexe zu behandeln ſind. Daher iſt es aus praktiſchem
Grün=
den am beſten, die Grenze des Nordpolargebietes ſo zu ziehen,
daß ſie alle innerhalb des Nordpolarkreiſes liegenden Inſeln
um=
faßt, die hineinragenden Kontinentalmaſſen aber ausſchließt,
Einfacher läßt ſich die Umgrenzung des feſtländiſchen
Südpolar=
gebietes angeben, da nur unbedeutende Teile des antarktiſchen
Kontinents über den Südpolarkreis hinausreichen und dieſe
natürlich von dem Kerm nicht abgetrent werden dürfen. Sehr
diel ſchwieriger iſt es, die beiden Polargebiete in den
Meeres=
teilen ſcharf abzugrenzen. Hier legt man am beſten nach einem
Vorſchlag von Drogalskis die Eisberhältniſſe zugrunde und
be=
zeichnet die Polargebiete als „die Gebiete des Eiſes, die ſo weit
reichen, wie deſſen Herrſchaft reicht. Die Meeresküſten ziehen da=
5. Das verſunkene Schloß.
Das feuchte Mondlicht zittert ſo bleich auf tiefem Sumpf,
Es ſtöhnt aus dem Geröhricht der Unken Ruf ſo dumpf,
Es ſeufzen ſchwüle Lüfte ſo bang darüber hin,
Die Erlenzweige flüſtern, und Nebelwolken ziehn.
Und rings am kahlen Ufer ſtreckt ſich das tück’ſche Moor,
Kein rotes Haideblümchen drängt ſich ans Licht hervor,
Kein bunter Waldesſänger ſtreicht fröhlich drüber her:
Nings ſchweigt die öde Stätte, von allem Leben leer.
In längſt vergang’nen Tagen ragt’ hier ein ſtattlich Schloß,
Weithin herrſcht der Gebieter mit ſeinem reiſgen Troß,
Stolz drückte er die Seinen mit ſchwerer Eiſenhand.
und öffnet er die Lippen, ſo bebte weit das Land.
Und führte einen Wand’rer ſein Unglücksſtern daher,
Da ſtürzte aus den Toren der Reiſigen wildes Heer,
„Sie warfen ihn danieder — er rang in ſeinem Blut —
und brachten ihrem Ritter das ſündenvolle Gut.
Da zog auf dieſer Straße ein greiſer Gottesmann —
O. wende beine Schritte! Du wallſt des Todes Bahn!
Schon ſtürmt der freche Räuber mit ſeiner Rotte her —
Haſt du in deinen Höhen, Herr, keine Blitze mehr?
Sie warfen ihn danieder — o, ſchaut ſein graues Haar!
Schonſt du nicht den Geweihten, du blut ge Frevlerſchar?
Scheut ihr die Strafgerichte des ew gen Rächers nicht?
Denkt ihr nicht an die Stunde, wann euer Auge bricht?
Doch ſchon erhebt der Ritter den mordgewohnten Stahl,
Der Arme ſtöhnet blutend in grauſer Todesqual:
Erbarmer in dem Himmel, nimm gnadenvoll mich an —
Erlaſſe den Verirrtenzwas ſie an mir getan!”
Die Frebler ziehen höhnend mit eh’rner Bruſt davon:
Der Rächer hats geſehen von ſeinem Strahlenthron;
Die Mörder ſchmauſen ſicher bis in die Mitternacht:
Weh euch, weh euch, ihr Mörder, der Allvergelter wacht!
Die zwölfte Stunde tönet, da naht Gewitterſturm,
Gezackte Blitze ſchlängeln ſich um den ſtolzen Turm,
Die Rieſeneichen ſplittern, es waukt des Schloſfes Grund,
Den fluchtbelad nen Mördern verſtummt der bleiche Mund.
Am Morgen taucht die Sonne aus Oſtens Flammenſchooß —
Wo ſind die hohen Türme? wo iſt das ſtolze Schloß?
Dringt tolles Luſtgejauchze nicht mehr aus ihm hervor?
Verſunken iſt s und drüber wälzt ſich das träge Moor.
Das feuchte Mondlicht zittert ſo bleich auf tiefem Sumpf,
Es ſtöhnt aus dem Geröhricht der Unken Ruf ſo dumpf;
Es wanken bleiche Schatten dahin ſo nebelhaft.
Das ſind des Prieſters Mörder, in Sünden hingerafft.
E. Streff.
Jahrgang 1921
bei keine Grenzen, den das Eis greift vom Lande über das
Meer und vom Meer auf das Land über die Küſten hinweg; die
Grenzen liegen alſo dort, vo das Eis ſich zerteilt‟. Nun
unter=
ſcheidem ſich aber die beiden Polargebiete in dem Grade der
Herr=
ſchaft des Eiſes, weil in Nordem das Meer, im Süden das Land
überwiegt. Die volle Gisherrſchaft, und die volle Polarnatur
findet ſich daher nur im Süden, wo die beſten Vorbedingungen
für ein exzeſſives Landklima und damit für eine geſchloſſene
Ver=
eiſung beſtehen. Die bolle Polarnatur und Eisherrſchaft findet
ſich nur im Süden, während im Norden der Kampf zwiſchen Eis
und Meer herrſcht. Der wachſende Sieg des Meeres kennzeichnet
die Nandgebiete beider Zoneu, doch ſinſd die des Südens weit
größer. Das ſüdliche Randgebiet, alſo das tiefe Meer mit dem
Treibeis, gehört banach zur Subantarktis, und die Bezeichnuaig
Antarktis iſt lediglich auf deu Südpolarkontinent zu beſchränken.
Die Grenzew dieſes antarktiſchen Gebietes ſind im Gegenſatz zum
arktiſchen noch nicht zur Hälfte bekannt; doch dürfte die Schätzung
mit 14 Millionem Quadratkilometern das Richtige treffen,
wäh=
rend die Landmaſſenu des Polargebietes nur etwa 4 Millionen
Quadratkilometer bedecken.
nk. Bulkaniſieren von Gummi mittels Selen. Die Umſchau
in Wiſſenſchaft und Technik, Frankfurt a. M., berichtet über
Ver=
ſuche zum Vulkaniſierem des Gummi anſtelle von Schwefel Selen
zu verwenden. Die Verſuche, die in dem Vereinigten Staaten
angeſtellt wurden, haben zu dem Ergebnis geführt, daß das
Pro=
dukt weicher iſt und wewiger iſolierend, als der
ſchwefelvulkani=
ſierte Gummi, jedoch die gleiche Dehnungs= und Zugfeſtigkeit
beſitzt. Bei den Verſuchen, wwurde das Selen dem Gummi in
gleicher Weiſe und gleicher Menge zugeführt wie der Schwefel
und dann während einiger Stunden auf 150 Grad erhitzt.
rus
Der Naturfreund
iHmrrs
Laaann
C. K. Der Durſt der Tiere. So viel zuan ſich auch mit der
Nahrung der Tiere beſchäftigt, ſo wenig Aufmerkſamkeit wendet
man doch gewöhnlich ihrem Trinkbedürfnis zu, und doch iſt der
Durſt ein intereſſantes Kapitel der Zoologie, wie er es ja auch
in der meuſchlichen Geſchichte iſt. Die Grade des Durſtes ſind in
der Tierwelt außerordenulich verſchieden. Während Pferde und
Rinder ohne eine reichliche Waſſerzufuhr nicht exiſtieren können,
ſcheinen Schafe auf der anderen Seite in Bezug auf Flüſſigkeit
völlig gleichgültig zu ſein, jedenfalls ſo lange, als ſie genügend
Gras zum Futter finden. Es gibt in den „Landes” von
Frank=
reich Schafherden, die wochenlang ohne jeden Trunk auf der
Weide leben. Natten müſſen Waſſer haben, aber Kaninchen
über=
dauern z. B. in Auſtralien Trockenperioden, die jedes andere
warmblütige Geſchöpf töten würden. Die meiſten Vögel
brau=
chen ſehr viel Waſſer und ſammeln ſich, wenn es einmal lange
nicht geregnet hat, an Tümpeln und Weihern, wo ſie dem
Feder=
vieh im Trinkem Konkurrenz machen. Die ſogen. „Bronzetauben”
von Weſtauſtralien fliegen ungeheure Strecken, um ſich an dem
Waſſer zu erlaben, das ſich während der Trockenperiode in den
Löchern der Gebirgsfelſen geſammelt hat. Papageien aber
küm=
mern ſich wenig um Waſſer, und es gibt Fälle, in denen ſolche
Tiere in ihren Käfigen lange Zeit ohne einen Tropfen
Flüſſig=
keit gelebt haben. Freilich mag den Papageien ebenſo wie den
Schafen ihre Nahrung von friſchen Früchten und grünen
Gemü=
ſen, die waſſerhaltig ſind, die Enthaltſamkeit im Trinkem
er=
leichtern. Fliegen haben ein großes Verlangen nach Näſſe, aber
Spinnen, vor allem die Tarentel, ſcheinen niemals zu trinken.
Dasſelbe läßt ſich von gewiſſen Schlangen und Eidechſen ſagen,
die waſſerloſe Wüſten bewohnen und jedenfalls beträchtliche Zeit
ohne jede Flüſſigkeit auskommen müſſen. Ein großer Trinker iſt
ein Tier, von dem man es eigentlich nicht erwartet, nämlich der
Maulwurf. Ein engliſcher Naturwviſſenſchaftler ſchildert eine
Szene, in der er einem Maultwurf beobachtete, der am hellichten
Tage trotz ſeiner Blindheit, gügenſcheinlich nur ſeinem Geruch
folgend, ſich dem Waſſer näherte, gierig trank und dann wieder
in ſeinem Bau zurückkehrte. Nicht nur der Appetitt dieſes
Erd=
gräbers iſt gewaltig, ſondern auch ſein Durſt” er legt ſich ſeine
eigenen unterirdiſchen Brunnen an und führt die in der Erde
aufgeſpeicherte Näſſe durch ſeine Kanäle in ſeinen Bau. Wenn
aber die Erde ausgetrocknet iſt und er nicht genügend Flüſſigkeit
erhält, dann wagt er ſich ſelbſt zu längeren, ihm ſo ſchwer
fallen=
den Wanderungen ins Licht.
Das Erntefeſt im Volksbrauch.
Von Ernſt Edgar Reimerdes.
(Nachdruck verboten)
Aus dem großen Herbſtfeſt, welches unſere heidniſchen
Vor=
fahren zu Ehren der den Feldfrüchten Wachstum und Gebeihen
ſpendenden Gottheit durch Opfer, Schmauſereien und Trinkgelage
feierten, iſt unſer Erntefeſt entſtanden, deſſen kümmerliche Reſte
leider mehr und mehr verſchwinden, wie im Laufe der Zeit aus
den gütigen Schutzgöttern dieſes Feſtes, Wodan und Freha, unter
dem Einfluß des Chriſtentums böſe Geiſter und Dämonen
gewor=
den ſind, die im Korn ihr Unweſen treiben ſollen. Das
Ernte=
feſt, eins der älteſten Volksfeſte, bürgerte ſich bei den Germanen
ſeit der Zeit ihrer Seßhaftigkeit, als ſie Ackerbau zu treiben
be=
gannen, mehr und mehr ein. Die Erntezeit war bei ihnen eine
heilige Zeit, in der aller Streit ruhte und keine Gerichte
abgehal=
ten werden durften. Im Mittelalter hing das Erntefeſt mit den
Kirchweihfeſten zuſammen, wurde aber wegen der dabei
vorge=
kommenen Ausſchreitungen wieder davon getrennt. — Nachdem
der letzte Wagen mit Getreide das Feld verlaſſen hatte,
entzün=
dete man, unter gewiſſen Zeremonien, damals das Erntefeuer,
umtanzte es und warf Getreidekörner, ja ganze Garben, als
Opfergabe in die Flammen. Die Aſche ſtreute man auf die
Fel=
der, um ſie vor Ungeziefer zu ſchützen und fruchtbar zu machen.
— Gegen den „heidniſchen Unfug” wurden frühzeitig die
här=
teſten Strafen verhängt, namentlich zur Zeit der
Bauernun=
ruhen (1525 uſw.). Trotzdem hielten ſich die Erntefeuer z. V.
in Franken, unter dem Namen Drieſchlag und Schnittlag bis zur
Mitte des 18. Jahrhunderts. An die Feuer ſchloß ſich am letzten
Erntetage oder am folgenden Sonntag die Ahntwäſche dter
Arntwäſche an, ein Zechgelage, vom Gutsherrn gegeben, das den
Schweiß der Ernte abwaſchen ſollte, unſer heutiges Erntebier,
das leider zu einer bloßen Tanzerei herabgeſunken iſt. —
Früher war der letzte Getreidewagen mit Birkenzweigen,
Harkel=, Hörkel= oder Hakelmai genannt, ſowie mit Kränzen und
Bändern geſchmückt. Bisweilen ſetzte man einen Hahn aus Holz,
Pappe uſw, oder einen lebenden darauf, eine Erinnerung au
Donar, den Wettergott. (Weſtfalen, Lippe Deiſtergegend,
Min=
den uſw.) Der Papphahn wurde auch wohl am Erntekrauz
be=
feſtigt. Sichel, Senſe, Rechen, die Peitſche des Fuhrmanns und
der Waſſerkrug zeigten bunten Schmuck. Vor und hinter, dim
Erntewagen gingen die mit Grün und Bändern geputzten
Schnitter und Schnitterinnen. Erſt ſpäter kam die aus Laub,
Blumen und Bändern hergeſtellte Erntekrone auf. Ju feierlichem
Zuge gings nach dem Hofe, wo der Gutsherr und ſeine Familie
entblößten Hauptes zum Empfang bereit ſtanden. Ein
Vor=
ſchnitter oder eine Schnitterin hielt eine kurze Anſprache in Poeſie
oder Proſa und überreichte den aus Feldblumen und Aehren
gewundenen Erntekranz. Der Gutsherr dankte mit einigen
Wor=
ten, ſpendete ein Geldgeſchenk und lud alle zum Erntefeſt ein. In
Süddeutſchland ſowie im Elſaß kanute man bis vor kurzem noch
die Sitte, daß im Beiſein der ganzen Gutsherrnfamilie vom
jüngſten Kinde die letzten Garben abgeſchnitten wurden, während
die übrigen Familienmitglieder ein Gebet ſprachen. Ein Bündel
Rummer 31
Unterhaltungsblatt zum Darmſtädter Tagblatt
Jahrgang 1.)4
Die Welt der Frau
Frauen, die Berufe ſuchen.
Von der größten Tragik der Not der heutigen Zeit: von der
Entſagung und Entbehrung ſo vieler alternder Leute, dringt
nur ſelten einmal etwas in die Oeffentlichkeit. Sie, die ſich durch
ein arbeitsreiches Leben die nötigem Mittel zu verſchaffen
glaub=
ten, die ihnem bei beſcheidener Lebensweiſe ein ſorgenfreies Alter
verhießen, wiſſen heute oft kaum noch, wie ſie ihr Leben in des
Wortes wahrſter Bedeutung friſten ſollen. Zum Leben zu wewig,
faſt zum Sterben nicht ausreichend, da auch dieſes heute ungleich
höhere Koſten verurſacht, ſo kämpfen ſie Tag für Tag von Neuem,
durch die langjährigen Entbehrungew der Kriegsjahre ermattet
und erſchlafft, einen faſt ausſichtsloſen Kampf gegen das
gefürch=
tete Endlich=doch=Unterliegen. Schließlich rafft ſich hier und dort
die zähere Frau, die in dieſem Falle ſtärkere, ſchwächere Hälfte
des alternden Ehepaares auf, um noch durch einen Nebenverdienſt
die Lebenshaltung wenigſtens etwas zu verbeſſern. Was aber
ſoll ſie beginnen, welchen Beruf wählen?, ſo fragt ſie ſich voll
ſtiller Mutloſigkeit. Mit ihrem eigenen Schickſal beſchäftigt, weiß
ſie oft nur wenig von der öffentlichen Fürſorge, die ſie auch in
ihrem Falle in Anſpruch nehmen könnte. Hörte ſie einmal von
Berufsämtern und ihrer Tätigkeit, von Berufsberatung und
Be=
rufsvermittelung, dann glaubte ſie zumeiſt, daß dieſe nur für die
hoffmungsvolle, ſchulentlaſſene Jugend in Frage käme.
In Wirklichkeit wollen dieſe Berufsberatungsſtellen aber in
gleicher Weiſe auch alle anderen arbeitswilligen Kräfte mit ihrer
Fürſorgetätigkeit umfaſſen und es iſt außerordentlich zu
be=
dauern, daß ſich die Erwerbsſuchenden bei der Wahl eines
Be=
rufes nicht mehr, als es bisher geſchieht, durch dieſe
Berufs=
ämter beraten laſſen. Beſitzt doch z. B. Bayern ſchon ſeit 1917
und Preußen ſowie die meiſten anderen Länder, nach dem
preu=
ßiſchen Miniſtererlaß vom 19. März 1919, in Stadt und Land
derartige Berufsämter, die durch männliche und weibliche
Be=
rufsberater geeignete Kräfte an geeigneten
Stel=
len unterzubringen beſtrebt ſind, oder dieſe bei einer
Berufs=
wahl eingehend beraten. Wie außerordentlich wertvoll eine
der=
artige Berufsberatung iſt, geht daraus hervor, daß es den
be=
ratenden Frauen derſelben ſchon vielfach gelang, das noch immer
außerordentlich große Vorurteil gebildeter Frauen gegen
ver=
meintliche untergerodnete Tätigkeit zu bekämpfen und ſie ihren
Hauptanlagen entſprechend unterzubringen, reſp. ihnen einen
ein=
träglichen Erwerb zu ſchaffen. Um nur einige Beiſpiele aus der
Beratungsſtelle einer mitteldeutſchen Großſtadt zu nennen,
ge=
lang es hier den Berufsberaterinnen, die Gattin eines hohen
Offiziers zur Uebernahme einer Verkaufsſtelle für Edelobſt zu
veranlaſſen, die, mit einem Obſtimbißraum verbunden, ihr ein
derartiges Einkommen ſchafft, daß ſie ihrem Sohn weiterſtudieren
laſſen kann. Eine zweite Frau ähnlichen Standes von 68
Jah=
ren, als tüchtige Hausfrau bekannt, wurde durch Beratende
ver=
anlaßt, feines Gebäck auf Beſtellung herzuſtellen und kann heute
dieſe einträgliche Tätigkeit ſchon, dank ihrer Tüchtigkeit, mit
Un=
terſtützung einiger Lehrlinge ausüben, die kurzfriſtige Kurſe in
dieſer Kunſt bei ihr nehmen. Eine weitere übernahm als ältere
Frau eines gelähmten Chemikers das Entfernen von Flecken
aller Art aus der Garderobe, das Auffriſchen von Spitzen,
Fär=
ben und Kräuſeln von Federn uſw. Gutbezahlte Arbeiten, zu
denen ihre weitberzweigten Kenntniſſe auf dieſem Gebiet ſie
be=
ſonders befähigen.
Es würde zu weit führen, noch weitere Fälle anzuführen.
Feſt ſteht jedenfalls, daß die Ratzſuchenden zumeiſt ſelbſt nicht
ahnen, welche Erwerbsmöglichkeiten ihnen allein ihre eigenen
reichen Kenntniſſe der Hauswirtſchaft, des Hausfleißes und der
Händefertigkeit bieten. Die Raterteilung in dieſen
Berufs=
ämtern geſchieht immer koſtenlos, und wo ſie ſelbſt nicht
aus=
reichen, die Ratſuchendem weirgehendſt zu unterſtützen, da ſtehen
ihnem noch die Provinzial=Landesberufsämter zur Verfügung,
um evil. Alleinſtehenden mit deren Hilfe auch die Annahme einer
Tätigkeit an anderem Orten zu ermöglichen.
Manche ſchlafloſe Nacht, manche ſtändig wiederkehrende
Sorge, die tagsüber oft das einzige Geſprächsthema alternder,
durch die Zeitverhältniſſe verarmter Leute bildet, wäre unnötig,
wem alle noch Arbeitsfähigen unter ihnen mehr Kenntnis von
dieſen wahrhaft ſozialem Einrichtungen beſäßem und ſich recht=
Lucie Steinbach.
zeitig ihrer bedienten.
Geſundheitspflege.
Entzündungen durch Inſektenſtichealler Art
ſtellen ſich nicht ſelten bei Kindern ein, die mit unſauberen
Fin=
gern die verletzte Stelle berühren. Eine Miſchung von
Salmiak=
geiſt und Arnikatinktur zu gleichen Teilen lindert den Schmerz
derſelben und heilt zugleich, wenn die entzündete Stelle mit
einem damit getränkten Leinenläppchen bedeckt wird. D.
Bei Wurſtvergiftung, die an heißen Tagen
keine Seltenheit iſt, ſuche man das in den Magen
ge=
langte Gift durch künſtliches Erbrechen zu beſeitigen, indem man
entweder Rizinusöl teelöffelweiſe ſchluckt oder aber den
Gau=
men mit dem Finger reizt, bis ſich Erbrechen einſtellt. Dann
nehme man ſchleimige Getränke von Hafer= oder Gerſtengrütze,
wie auch ſtarken Bohnenkaffee zu ſich, um die ſchädigende
Wir=
kung des Giftes aufzuheben. Bei ernſteren Fällen muß ſofort
der Arzt gerufen werden.
D.
Das Stillen des Blutes bei Schnittwunden
aller Art bewirkt eine heiße Wattekompreſſe. Dazu taucht man
hygieniſch einwandfreie Watte in heißes Waſſer und bedeckt
da=
mit die verletzte Stelle. Das hervordringende Blut kommt
dar=
unter ſehr bald zum Stillſtand.
R.
Der zeitgemäße Haushalt.
Einmachgefäße von Meſſing raſch zu
rei=
nigen. Meſſing wird raſch goldblank, wenn es mit einer
Miſchung von gleichem Teilen Salz, Eſſig und feingeſiebter Aſche
abgerieben und darauf mit Putzpomade oder etwas Salmiak
und Wiener Kalk nochpoliert wird.
Ausbeſſern von Holzſtoffwannen und =becken.
Kleine ſchadhafte Stellen in Holzſtofftwannen und =bechen ſind mit
Oelkitt (vom Glaſer) wieder gut abzudichten. Das Ausſtreichen.
muß ſehr ſorgſam geſchehen, und es ift beſſer, dieſes mehrmals
vorzunehmen, damit immer wieder der erſte Aufſtrich und Kitt
gut durchtrochnet, ehe eine weitere Lage darüber geſtrichen wird.
Zum Schluß wird bei hellfarbigen Gefäßen die ganze ſchadhafte
Stelle mit weißem Emaillelack, bei dunklen Gefäßen mit
Aſphalt=
lack dümn, aber mehrmals, mit tagelangem Trocknen dazwiſchen,
überſtrichen. Neue Böden in Holzſtoffwannen werden von
man=
chem Böttcher ſorgſam eingepaßt und dann die Fugen ringsum
waſſerdicht verpicht.
Reinigen grauer Lederſchuhe. Wie alle
hellfar=
bigen Schuhe ſind auch grazze Lederſchuhe mit abgerahmter,
un=
gekochter Milch und einem Tropfen Benzin darin verrührt,
vor=
züglich von allem Schmutz und Waſferflecken zu reinigen.
Be=
dingung iſt, daß nur ganz weiches altes Leinen oder Watte dazu
verwendet wird, um die Ledernarben nicht aufzurauhen. Dann
wird mit dem in Drogerien erhältlichen Wilbra in gleicher Farbe
das Leder gleichmäßig ein= und nach dem Trocknen glänzend
gerieben.
H.
Um ſich auch im Winter den Genuß von
Gur=
kenſalar zu verſchaffen, wähle man nicht zu kernhaltige, recht
fleiſchige Früchte, am beſten ſogenannte lange, gelbe
Spargel=
gurken, da ſie keinen Bitterſtoff guſweiſen, wie dies bei grünen
Salatgurken häufig der Fall iſt. Nachdem man ſie geſchält hat,
ſchneidet man ſie mit dem Meſſer, nicht auf dem Hobel, in etwa
meſſerrückendicke Scheiben. Schichtet dieſe, nachdem der Boden
eines ſauberen Steintopfes oder Glasbüchſe mit Salz ausgeſtreut
wurde, in 3—4 fingerhohe Lagen, abwechſelnd mit fingerhoch
Kochſalz ein und verbindet mit Pergamentpapier. Bei Gebrauch
werden die Gurkenſcheiben auf dem Durchſchlag mit haltem
Waſſer überbrauſt, damit das überſchüſſige Salz abgeſpült wird
und wie gewohnt mit Eſſig, Pfeffer, Oel und Zwiebel „
ange=
macht”.
K.
Pudding von Wildkochfleiſch. 1 Pfund Fleiſch,
½ Kopf Sellerie, 3 Mohrrüben, 2 Porreeſtangen, 3 Aepfel, 2
Tel=
ler rohe Kartoffelſcheiben und 2—3 Zwiebeln werden in Würfel
geſchnittem, ſchichtweiſe in eine vorbereitete Puddingform gefüllt,
mit einem halben Liter kochenbem Waſſer übergoſſen, in welchem
1 Teelöffel Appels eingedickte Würze verrührt wurde und dann
1½ Stunde gekocht.
E.
Pikante Heringsbällchen. Dazu teilt man
ent=
grätete, gewäſſerte Heringe in Hälften und nochmal in ſchräge
Schnitten. Dieſe beſtreut man mit Pfeffer und geriebener
Zwie=
bel und beträufelt ſie mit Zitronenſaft, taucht ſie in einen
dick=
flüſſigen Eierkuchenteig und bäckt ſie in heißer, mit Fett oder Oel
erhitzter Pfanne raſch braun. Sie ergeben eine vorzügliche
Bei=
lage zu Kartoffelſalat, oder mit Zwiebel= oder Senfſauce zu
Salz= oder Schälkartoffeln.
H.
Speifezettel.
Sonntag: Gemüſeſuppe. Pudding von Wildkochfleiſch,
Kartoffel=
ſalat.
Montag: Blumenkohlgemüſe.
Dienstag: Wirſing mit Rindfleiſch.
Mittwoch: Gefüllte Kohlrabi und Salzkartoffeln.
Donnerstag: Nudeln mit Tomatenſauce.
Freitag: Pikante Heringsſchnitten. Gurkenſalat.
Samstag: Süßſänerliche Flecke mit Schwammklößchen.
Humor
Der Wind. Lehrer: „Was iſt Wind?” Fritzchen: „Wind
iſt Luft, die es eilig hat.”
Edelſteine. Frau Schiebecke hat einen neuen Ring
be=
kommen: „Herrlich”, ſagte ſie, „iſt er! In der Mitte ein lila
Antiſemit und ringsum lauter kleine rote Rabbinerchen!"
Ein Held. „Warten Sie doch das Gewitter hier ab.”
„Lieber nicht! Es könnte ſich dann daheim wiederholen.”
Das gute Eſſen. Die reichgewordene Frau
Zwiebel=
müller war neulich zu Tiſch geladen und ſchwärmte ihrer
Be=
kanntſchaft von dem herrlichen Eſſen vor, das es dort gegeben hat.
„Der Wein”, ſagte ſie, „und der Braten, waren wie Hektor und
Ambroſia”.
(„Luſtiges Blatt.”)
Muſik. „Der Klabierſtimmer iſt ſoeben erſchien, liebe
Frau.” „Ich hatte ihn nicht beſtellt.‟ „Er ſagt, er käme im
Auf=
trag unſerer Nachbarn.”
Zuvielberlangt. „Ich möchte eine ſchöne, eine kluge
und eine reiche Frau haben.” „Seit wann darf man denn drei
Frauen heiraten?"
aus den letzten Aehren, Glückshämpfel genannt, wurde mit
bun=
tem Band umwunden und im Wohnzimmer bis zum nächſten
Jahre aufgehängt, da es dem Hauſe und der kommenden Ernte
angeblich Glück brachte. — — — Wenn der Gutsherr früher
wäh=
rend der Ernte zum erſtenmal auf’s Feld hinauskam, nahmen die
Mägde ihn in die Mitte, umwanden ihn mit einem Strick oder
einem Seil, aus Getreidehalmen gewunden, und ſangen:
„Es kommt ein ſehr geehrter Herr in ſeine Arbeit gegangen,
Wir nehmen ihn freundlich und liebreich gefangen,
Nicht aus Haß und Neid, ſondern aus lauter Lieb und
Freund=
lichkeit.
Er wolle ſich nicht lange bedenken und uns eine Flaſche Bier
ſchenken
Iſt ſeine Gabe auch noch ſo klein, wir wollen damit
zufrieden ſein.”
Man ließ ihn erſt wieder frei, wenn er ſich durch ein
Geld=
geſchenk losgekauft hatte. Dieſe Sitte kennt man heute noch B.
auf Rügen im Kreiſe Polle o. d. Weſer und im Deiſter. Im
Süd=
harz wird dem Gutsherrn ein Blumenſtrauß an den Arm
gebun=
den und ein Gedicht aufgeſagt. Wenn ſich in der Eegend von
Bentheim ein Fremder zur Erntezeit in der Nähe eines Feldes
ſehen läßt, ſtürzt ein Mäher mit einem Tuch auſ ihn zu und
wiſcht ihm den Staub von den Stiefeln, wofür er ein Trinkgeld
erwartet. Im Kreiſe Osnabrück heben die Schnitter einen Frem=
Hen in die Höhe. Für das „Upbören” gibt man ein kleines
Ge=
ſchenk. — Noch vor kurzer Zeit bedienten im Schwarzwald
wäh=
rend des Erntefeſtes Bauer und Bäuerin ihre Knechte und
Mägde bei den Mahlzeiten ſelbſt, ein Brauch, der uns an die
römiſchen Saturalien erinnert, bei denen der Herr den Sklaven
die Speiſen vorlegte und alle Standesunterſchiede weichen
muß=
ten — — Unter den Gerichten des Erntefeſtes nahm beſonders in
Niederſachſen, einſt der Hahn eine bevorzugte Stelle ein, nach ihm
nannte man die Feier häufig Herbſt= oder Erntehahn. Schon
in heidniſcher Zeit ſtand der Hahn in enger Beziehung zur Ernte,
er wurde nach Beendigung derſelben bei den Germanen Donar
geopfert. Dies Hahnopfer hat ſich unter dem Namen „
Stoppel=
hahn” in gewiſſem Sinne lange gehalten, namentlich in
Nieder=
ſachſen. Am letzten Tage der Roggen= wie der Haferernte hackte
man in der Gegend von Bergen b. Celle, bedor man das letzte
Fuder einholte, einem Hahn den Kopf ab und befeſtigte ihn an
einer inmitten des letzten Getreidebüſchels errichteten Stange.
Aehren und Stange wurden mit einem roten Band umtunden.
Für den Stoppelhahn ſuchte man das ſchönſte Tier aus, deſſen
Kamm beſonders rot war. Den Hahn verzehrte man mittags.
Im Lüneburgiſchen und im Lippiſchen ſcheint der Hahn
manchmal das beſondere Erntegericht der Herrſchaft geweſen zu
ſein, darauf weiſt eine Redensart aus der Gegend von
Bienen=
büttel hin: „De Hahn mutt mit an’n Herrſchaftendiſch.” — In
Garlstorf (Kreis Winſen) führte man beim Ernteumzug durch
das Dorf früher einen lebenden Hahn am Strick mit; in
Toppen=
ſtedt wurde ein ſolcher in einem vergitterten Kaſten oder Korbe
dem Erntekranz vorangetragen und ſchließlich geſchlachtet. Später
trat an die Stelle des lebenden Hahns ein künſtlicher aus Holz
oder Pappe, mit Buntpapier beklebt oder rot angemalt. Dieſen
Papphahn befeſtigte man, wie bereits erwähnt, am Erntekranz
oder man ſtellte ihn auf das letzte Getreidefuder. — —
In jenen Gegenden, wo hauptſächlich Flachs angebaut wurde
(beſonders im Gebirge), gingen die Gebräuche der Getreideernte
zum größten Teil auf die Flachsernte über.
Von W. Gruzialewski.
Sie tanzten und lachten und hüpften und ſprangen,
verrenk=
ten die Glieder groteskerweiſe und ſenkten den Blick voll
lüſter=
ner Gier und hoben die Röckchen, die dünnen Fähnchen, und
warfen die Schenkel und bogen die Leiber, die Taille geſtützt, nach
hinten über. Abſeiten am Tiſch, da ſaßen die Finder der
ſelt=
ſamen Sprünge beim Wein und machten gar wichtige Mienen
und dünkten ſich, ſchaffende Künſtler zu ſein. Sie hatten ja doch
mit heißem Bemüh’n die geilen Geſten, bizarren Biegungen und
herausfordernden Stellungen den Wilden abgelauſcht, den
Völ=
kern voll Unkultur. Sie deuchten ſich Heber naiver Kunſt — und
waren zu Tieren hinabgeſtiegen. Sie meinten, Natur ins Volk
zu tragen, nachahmten Inſtinkte der niederen Kreatur und
ver=
ſanken im verblendeten Denken im Pfuhl der Gemeinheit. Da
ſtand an der Bar in Frack und mit Klaque mit hölliſchem
Grinſen Beelzebub und freute ſich baß der verführten Seelen im
feſtlichen Saal und zwinkerte geifernd zur irrenden Gruppe der
ſuchenden Narren. Dann hinkt er hinüber zu ihrem Tiſch,
be=
ſtellte Sekt, ihr Blut zu erregen, und beſtimmte das Gemiſch der
Kritik. „Ihr Aufſatz, Schulze, fängt damit an, do
Ende der Punkt fehlt!“
Druckfehler. „Auslandſchweizer, vier Sprachen ſpmz,
wünſcht vermögliche, geſchäftstüchtige Dame behufs Heir=t.
nen zu lernen. Jüngere Witwe mit Kino nicht ausgeſch.0
(„Nebelſpalri
Das Leibgericht. „Was iſt eigentlich Dein Leicol
Peter?” „Saure Bohnen! Danach wird mir immer ſo
daß ich am nächſten Tage nicht zur Schule gehen kann.”
Der Unterſchied. „Kennen Sie den Unterſchied z
einem Auto und einem Haufen Brenneſſeln?” — „Kei=”
nung”. — „Da ſetzen Sie ſich mal rein, da werden Sie ihs
merken.”
(„Der BrummSit
aa
Füll=Rätſel.
Stadt in Rußland.
Flächenmaß.
Teil der Nähmaſchine.
Stadt in Rußland.
Geiſtiges Getränk.
Aegyptiſche Göttin.
Stadt in den Niederla;
Laubbaum.
Bekleidung vieler Tiere
Volksſtamm.
A.
ſpielt in gruſeligen Gef;
eine Rolle.
5a, 2b, 2c, 2 d, 7e, 1 f, 2 g, 2b, 2i, 3 1, 2n, 1 o, Sr.
2t, 1u, 1 w. Dieſe Buchſtaben ſind in die leeren Felder einzru
ſodaß Wörter von angegebener Bedeutung erſcheinen. Die A—
und Endbuchſtaben, von oben nach unten geleſen, ſagen, wa
Figur darſtellt.
Carl
Arithmogriph.
3 5 1 Nebenfluß des Rheins. 2 7 7 2 Frauenname. 3 1 7 6 Behälter. 4 2 6 7 Stadt in Frankreich. 5 2 2 1 Natürlicher Schmuck. 6 5 1 6 Innerer Wert des Menſchen. 7 6 3 6 Zahl. Die Anfangsbuchſtaben nennen eine Lieblingsbeſchäftigung!
Streichholz=Rätſel.
I
Vorſtehendes Wort ſoll durch Umlegung von 4 und Hinzu
von 2 neuen Hölzchen in eine geoße Stadt verwandelt werden
Rätſel.
259. Häng” einem Gewürzkraut ein Fürwort an, — Es ze
ſofort ein Reitersmann.
260. Was als ein totes Ding am Baume ſteht, — Schafft
oft im Haus von früh bis ſpät.
261, Mit g ein Berg, mit d ein Fluß, — Mit m ein Gefäß, m.
Erguß. — Wend’ es mit f beim Raten an — vielleicht
Du die Löſung an.
Anflöſungen.
Des Füll=Rätſels:
1. Da. 2. Rabe. 3. Ulrich. 4. Chamiſſo. 5. Känguruh. 6. C5
7. Robert. 8. Silber. 9. Calderon. 10. Hermelin. 11. Wage. 12
13. Roſe. 14. Zinnober. 15. Equipage. — „Druckerſchwärze‟—
Des Magiſchen Quadrats:
80 MA II
IIA RI NE
II NE. AI.
Des Silben=Wechſel=Rätſels:
Regen, Ara, Liſſa, Muskete, Iran, Degen, Agent, Lisko, DM
„Realismus — Idealismus”
Der Rätſel: 256. Augentroſt. 257, Hofgeismar. 258. Mähre,
m
„
betörenden Schnäpſe. Darin tat er, ungeſehen, der Kröterin
brauſchenden Saft und den vom Hexenei, die Gicht zu bal
auf daß die Glieder gelenkig blieben. Als nun die Luſt, g½
beim Anblick der Tanzenden, geſteigert durch perlenden
ſich gepaart im zermarternden Hirn mit dem Nebel des Alk!
ergriff der Satan den ſchwarzen Stift, der an dem güldener:
chen hing, und malte vor ihren trunkenen Augen zierliche
und kecke Sprünge. Alsdann hielt er den lauſchenden Jiu/
Terpſichorens einen bedeutſamen Vortrag über die Choreog 1
auf der Tiſchplatte. Als er geendet, ſtürmiſcher Beifal.!
ſchmunzelndes Nicken. Das gellende Lachen und kitzelnde K
lockte die loſen Dämchen herbei, und der Teufel trug bald dr
der hüpfenden Hexen ins Tanzgewühl, ſtellte ſie Kopf mit ſe.
Arm, bannte den Zauber in einen Kreis und hopſte mit v!
Pferdefuß den fidelſten Reigen mit tiefem Verneigen und
ſchen Sprüngen. Staunend ſtarrte der Zuſchauer Schar
al=
ſeltſame Tänzerpaar. So etwas war noch nicht
dageweſen-
zimperlichen Tanten, die ehrſamen Bürger, ſie ließen E‟
ſtrumpf und Karten liegen und eilten herbei, das Wund!
ſchauen. Iſt wohl züchtigen Menſchen zu traun, wenn der 7
berückt iſt durch teufliſche Künſte? Da verloſch das Lichl=
Muſik brach ab. Kurzſchluß! Als die Notbeleuchtung
mie=
tem Schein in Form von Gaslampen die erregten Geſicht
hellte, empfand jeder den Gasgeruch natürlich und läſtig.
Böſe war fort! —
Sie ſchritten nach Haus, die glücklichen Künſtler, geglätt.
Stirn von nachdenklichen Falten, und hüteten ſorgſam
papiernen Servietten und Viſitenkarten die Kurven und 7
die ſie von der Tiſchplatte abgezeichnet hatten. Sonder
waren ſie zu einem neuen Tanz gekommen, der allen geſtet
will etwas heißen! Jetzt gab es keine Gegner, keine Eiferer.
Der Tanz war da, comme i1 faut! Wie ſchön war das
heiſſa, juchhei! Sie wollten hinaus in alle Welt, ihn ze
breiten. Ohne eigenes Nachdenken war er entſtanden, und
und Ruhm würden auf ſie niederſtrömen ohne Endeſ.
Die Scheuerfrau am anderen Morgen beſtaunte die I9."
bare Zeichnung auf dem Tiſch und wiſchte und rieb. Sie
nicht weichen. Ob ihres vergeblichen Bemühens ſchol *
Gelächter durch den leeren Saal. Erſchrocken ſchaute Ve
Niemand zu ſehen. Die Türen geſchloſſen. Da — v.
auf dem Tiſch — die grinſende Teufelsfratze.
Schluß
Samstag
August
alle Artikel
Frankfurt a. Main
Seite 7.
Dann verläßt man Zimmer Nummer eins mit einem großen
Strauß von lauter roten Roſen, den man aber aus
Klugheits=
gründen hinter dem Rücken hält, und klopft an die Türe von
Zimmer Nummer zwei.
Große Ereigniſſe ſind ſehr oft mit peinlichen
Begleitumſtän=
den verbunden, wie auch in dieſem Falle. Es kommt nämlich
wirklich jemand die Treppe herauf, und zwar das
Zimmermäd=
chen mit Eimer und Scheuerbeſen. Die notwendige Folge davon
iſt, daß man, ohne das „Herein!” ganz abzuwarten, in höchſter
Eile Zimmer Nummer zwei betritt und Fräulein Delius einen
guten Morgen wünſcht. Gleichzeitig bemerkt man aber noch, daß
ein Saiſonzimmermädchen den Eimer mitten auf der Treppe
niederſtellt, den Scheuerbeſen an die Wand lehnt und in die
Küche zurückkehrt, wahrſcheinlich mit einer „neuen
Saiſonent=
deckung: „Pſt!. Der Doktor iſcht mit am Mordſchſträußle zu
dir Oeliuſch.”
Fräulein Delius iſt über den eigentümlichen Beſuch ebenſo
überraſcht wie das Zimmermädchen. Gleichwohl faßt ſich die
durch den Befuch Geehrte, erwidert den Morgengruß und lädt
Dr. Zwickl zum Sitzen ein, worauf ſich dieſer heftig räuſpert.
Da er mit einem weiteren Anliegen nicht herausrückt, langt
die Delius einen kleinen Gegenſtand vom Nachttiſchchen herüber
und hält ihn hinter ſich, da auch der Beſucher die eine Fauſt
immer noch auf ſeiner Rückſeite hält.
„Ich bin eine alleinſtehende Dame,” ſagt Delius mit
merk=
würdigem Augenaufſchlag, worin Dr. Zwickl eine freundlichere
Aufforderung erblickt, ſein Anliegen vorzubringen. Da alles auf
der Welt in Wechſelbeziehung zu einander ſteht, tut man gut,
wenn man dieſem Naturgeſetz keine Gewalt antut, ſondern
er=
klärt: „Ich bin ein einzelſtehender Herr.” Sehr empfehlenswert
iſt es in dieſen und ähnlichen Fällen auch, das Geheimnis der
Fauſt auf dem Rücken nicht weiter als ſolches wirken zu laſſen
und einer ſo ſchönen Dame wie Delius ſogleich den Blumenſtrauß
zu überreichen.
(Fortſetzung folgt.)
Damen- und Kinder-Konfektion, Seiden- Woll- und Waschstofte, Strümpfe, Korsette,
Damen- und Kinder-Wäsche, Tisch- und Bettwäsche, Hemdentuch, Bettdamaste,
Herren-
wäsche, Krawatten, Kragen, Unterwäsche, Schürzen, Wäsche-Stickereien, Spitzen,
Gardinen, Teppiche, Tischdecken, Steppdecken, Koltern, Betten und Bettwaren, Möbel
Nummer 216.
Die Sommerfriſche.
Fene Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdruck verboten.)
Die Chorſängerin und Blumengeſchäftsinhaberin Aloiſia
zterhuber bemerkt mit Erſtaunen den plötzlichen Stillſtand im
zrrlauf der üblichen Beſtellungen. ſchreibt aber dieſe Erſcheinung
enünftigerweiſe dem jüngſten Saiſonereignis zu, das ſie unter
n wirkung ihrer Nachbarin, der chemiſchen Waſchanſtaltsbefitze=
Joſepha Meier vom Anfang bis zum Ende und vom Ende
i, zum Anfang durchbeſpricht. Wie ſie das dritte Mal von
grne anfangen, tritt ein Volksſchriftſteller aus München ein und
exellt einen ſehr großen Strauß aus lauter roten Roſen und
kleineres Sträußchen aus lauter roten Nelken. —
Der Inhaber des Hochwinkeler Herrengarderobengeſchäftes
Sias Angerer jammert ohne Grund über den plötzlichen
Ge=
yrftsrückgang; denn Doktor Quirinus Zwickl kauft die ſchönſte
Gerweiße Weſte, die ihm der Schneidermeiſter als
Saiſonneu=
ſeick empfiehlt, und drei blühweiße Halsbinden dazu.
Aller=
ſitgs iſt die Weſte keine Saiſonneuheit, ſondern ein alter
Laden=
üer aus einem Konfektioushauſe der Haupt= und
Reſidenz=
apt München, den er eigentlich zu einem Spottpreis erſtanden
u. Aber das weiß ja der Privatgelehrte nicht, weil er nicht von
u Branche iſt. In der edlen Volksſeele des Schneidermeiſters
eännt die Hoffnung noch einmal ſpäte, zarte Saiſonblüten zu
aben.
Schließlich lohnt ſich nach eingehender Beſichtigung der
zelkerei und Milchverwertungsanſtalt des Gutsbeſitzers Georg
urzer ein Bad im Obermoſeriſchen Kurweiher. Ein Bad vor
bet Table Abote iſt immer angenehm, weil erfriſchend und
btetitanregend.
Aber leider reißt ein junger Menſch, der kein beſonderes
a ſonintereſſe zu haben ſcheint, die den Kurweiher umhegenden
ſanken ein, ſodaß ſich der Münchener Privatgelehrte vor die
Un=
ſöglichkeit der Verwirklichung ſeiner realidealen Abſicht geſtellt
ſeſt und es nur bei einem erſtaunten Blick auf den
Saiſonpan=
tien bewenden laſſen muß. „Es geht leider nicht mehr, Herr
ostor. Es herbſtelt ſchon .” meint der Obermoſer Schorſch,
1 Zerſtörer ſeiner väterlichen Saiſonidee.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, deu 2. Auquſt 1921.
Da erreicht die Freude des Privatgelehrten jenen Höhepunkt,
in dem man ſelbſt das Lachen eines Gemeindehirten und
pſycho=
pathiſchen Falles für Sphärenmuſik hält, die durch die
Saiſon=
pauſe vom Hochwinkeler Gemeindeweideplatz herüber in die
Mittagsſtille dringt. Schließlich kanr man nicht umhin, ſich in
Ermangelung eines Kurbades auf dem Anger vor dem
Hochwin=
keler Brechhaus auszuſtrecken und den Saiſonfrieder der
Saiſon=
pauſe auf ſich wirken zu laſſen.
Das „Leibnitz Cakes” der Reklametafel grüßt freundlich auf
den ſtillen Träumer nieder ..."
12. Kapitel.
Große Freuden zeitigen große Entſchlüſſe. Es iſt eine alte
Erfahrung. Bei Dr. Quirinus Zwickl, wird ſie augenblicklich
aktuell.
Großen Ereigniſſen geht bekanntlich immer eine gewiſſe
Stille voraus. Auch in dieſem Falle trifft ſie zu. In den
Zim=
mern des erſten Stockes iſt es ſtill. Es iſt ja niemand mehr da
wie Taubeneh und Fräulein Delius. In der Küche iſt es ſtill.
Im Bureau des Verſchönerungsvereins Hochwinkel iſt es ſtill.
Ein Idealzuſtand für Taubeneh. Im Nebenzimmer und in der
Dependance ſitzt ein Königskind mit meergrünen Augen und
Seidenſchuhen. Ein Hauch. Die Stille. Sie ſteht auf und
wandelt weiter in die Privatlogis und Saiſongeſchäfte. Beim
Spediteur hält ſie Einkehr. Beim Schaller ſitzt ſie zu Gaſt. Der
Frau Greti Schafflhuber nimmt ſie das Brenneiſen und Herrn
Sebaſtian Schafflhuber die Puderquaſte aus der Hand. Beim
Gutsbeſitzer Sulzer ſchwebt, ſie über leere Margarinebüchſen.
In genz Hochwinkel iſt es ſtill.
Unter ſotanen Umſtänden hält Dr. Quirinus Zwickl den
großen Augenblick für gekommen. Jetzt muß man noch einmal
tief Atem ſchöpfen, die Krawatte zurechtrücken, die Silberweſte
glätten, ein friſches Taſchentuch einſtecken und noch einmal tief
Atem ſchöpfen. Dann muß man das Ohr, an’s Schlüſſelloch
legen und horchen, ob niemand auf dem Flur des erſten Stockes
ſich zu ſchaffen macht oder gar den Einfall hätte, über die Treppe
heraufzukommen.
Aber es iſt ganz ſtill.
Jetzt fragt man ſich uur mehr, ob man es wirklich wagen
ſoll, das große Ereignis eintreten zu laſſen. Bejaht ſchließlich
in Anbetracht aller Umſtände und wiſcht den dicken
Schweiß=
tropfen, den die Antwort koſtet, mit dem friſchen Taſchentuch von
der Stirne. Und ſchöpft noch einmal ganz tief Atem..."
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auch manche Hausfrau
schließlich überreden
lassen, ein
minderwer-
tiges Schuhpatzmittel
zu verwenden. —
Jetzt aber ist die
vor-
zügliche Schuhkrem
Pilo-Extra in
friedens-
mäßiger Herstellung
wieder überall zu haben.
mamer 216.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 2. Auguſt 1921.
Seite 9.
Fir die Zeit vom 1. bis 6. Auguſt, mitgeteilt von der
Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt.
Börfe begann die neus Woche noch in unverwinderter
Feſtig=
ſn. Verlaufe büßte aber die Hauſſebewegung etwas von ihrer
fm Kraft ein und wich auf vielen Gebieten einer ſchwankenden,
ſeo Haltung. Den äußeren Anlaß dazu gab eine Nachricht der
Stempelvereinigung, wonach die Gnoßbanken zur Zeit über
ſtonen zur Eindämmung der immer weiter anſchwellenden
Spe=
zAut durch erhöhte Proviſion für kleine Onders oder durch
guichränkungen beraten. Der tiefere Grund für die abgeſchwächte
eſt aber kaum hierin zu ſuchen, vielmehr dürſte dieſe als die
ſin Reaktion auf die vorangegangene lange Zeit ſtürmiſcher
Auf=
ſusnung aufzufaſſen ſein, und das Bedürfnis nach
Gewinnſiche=
rußte um ſo eher zum Durchbruch kommen, als die heran=
Entſcheidung für Oberſchleſien zur Vorſicht mahnt. Hierfür
Auch der Umſtand, daß ſich der teilweiſe Tendenzumſchwung dies=
M74 eine parallele Bewegung auf dem Deviſenmarkte vollzog. Der
göFeb vielmehr während der ganzen Woche ſehr feſt und zeigte
ſhrltnismäßig geringe Kursſchwankungen. Dieſem Umſtand iſt
auch hauptſächlich zuzuſchreiben, daß den umfangreichen
Ent=
ob gaben der Spekulation nur recht unbedeutende Verkäufe von
unsſeite folgten, ſo daß nur ein Teil der Papiere mit beſonders
ndrrsſtand unter ſtärkeren Rüchſchlägen zu leiden hatte, und
Sieſen viele ihre Einbußen bald gauz oder teilweiſe wieder
ein=
durrten, wie denn die Tendenz im allgemeinen gegen Ende der
ſeseits wieder feſter wurde. Die größte Uneinheitlichkeit zeigte
ſarmarkt, wo ſich eine Reihe von Werten recht empfindliche
Preis=
gefallen laſſen mußten, während andere ihre Steigerung auch
ſchwächeren Tagen fortzuſetzen vermochten. Es entſpricht das
ter ungleichen Lage in der Induſtrie, wo einzelne Geſchäfts=
Hlech die neuerliche Belebung des Auslandsgeſchäfts eine
weſent=
ſrrung erfahren haben, während andere, und beſonders die durch
gtionen betroffenen Gebiete, mit großen Schwierigkeiten zu
g laben. An den variablen Märkten hielten ſich die
Kursſchwvan=
hiu engeren Grenzen. Das Hauptintereſſe war hier den
Mon=
ſt zugewandt, von deren beſonders Phönix eine kräftige Steige=
Berzeichnen hatten; auch die oberſchleſiſchen Werte gewannen
ie Preiserhöhungen. Der Chemiſche und Elektriſche Martt
ggegen vernachläſſigt und Schiffahrtswerte wurden erſt gegen
Woche etwas lebhafter und zu ſteigenden Kurſen umgeſetzt.
er Verkehr, der beſonders ſtark unter den Schwankungen der
eu leiden hatte, war das Geſchäft etwas kleiner als in den
Hervorzuheben ſind hier Mansfelder Kuge, die in großen
ſi gehandelt und bis 6000 geſteigert wurden.
Der Wert der Mark im Auslande.
ür 100 Mark wurden gezahlt am 6. Auguſt in Zürich 7,40
a Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,00 (59,20) Gul=
Kobenhagen 8,15 (8880) Kr., in Stockholm 6,0
Rtomen, in London 6,65 (97,80) Schilling, in Neu=York
2234 (23,80) Dollar, in Paris 16,87 (125,40) Franken.
Deutſche Reichsbank.
krlin 5. Aug. Nach dem Ausweis der Reichsbank
9 Juli dieſes Jahres hat die geſante Kaptalanlage in der
üliwoche die zu den Monatsabſchlüſſen übliche verſtärkte
In=
mahme erfahren. Sie aht ſich von 72 303,4 Millionen Mk. auf
Millionen Mk., alſo um 9108,2 Millionen Mk. erhöht. Die
ſäis Deckung für ſich genommen iſt um 9 107,4 Millionen Mark
17.5 Millionen Mk. geſtiegen, und zwar hoben die Beſtände der
diskontierten Reichsſchatzanweiſungen allein um 9442,6 Mill.
A Millionen Mk. zugenommen, während das Wechſelkonto um
ällonen Mk. auf 1135,5 Millionen Mk. zurüchging. Die
Gegen=
eiu meu beanſpruchten Krebite ſind der Bank zum größeren Teil
fremden Geldern verblieben, die in der Berichtswoche um 5896
hin auf 15 824,2 Millionen Mk. angewachſen ſind. Der Zahlungs=
Mruf geigt nach den Rückflüſſen, die in den beiden Vorwochen zu
im waren, zum Monatsſchluß eine außerordentlich ſtarke Stei=
Un Banknoten mußten B93,7 Millionen Mk., an Darlehens=
Mären 778 Millionen Mk neu in den Verkehr gegeben werden.
Eenlgotzennmlauf hat damit am 30. Juli die Höhe von 77390,9
an Mk. erreicht. Der Umlauf an Darlehenskaſſenſcheimen ſtellte
imgleichen Teymin auf 83583 Millionen Mk. Insgeſamt ſind in
ſten Juliwoche an beiden Geldzeichen 2471,5 Millionen Mark
ab=
gregemüber 54,7 Millionen Mk. bzw. 1948,5 Millionen Mk. in
Sichszeit der Jahre 1919 und 1920. Bei den Darlehnskaſſen
meuem anſehnliche Rückzahlungen von Darlehnsbeträgen zu
. Die Summe der ausſtehenden Darlehen iſt um 871,5 Mill.,
BB.2 Mill. Mk. eingeſchränkt worden. Da die Reichsbank einen
bbnahme entſprechenden Betrag an Varlehenskaſſenſcheinen an
MAz enskaſſen zurückzuliefern hatte, ſo haben ſich die eigenen Be=
Ur m Bank an Darlchenskaſſenſcheinen unter Einbeziehung der an=
Uen Anflüſſe in den Verkehr zuſammen um 949,3 Millionen Mk.
W M) Millionen Mk. vermindert.
Mannheimer Wochenberichte.
Maunheim, 5. Aug. Getreide. Obwohl die Getreideernte
Seutzſchland fo ziemlich beendet ſein dürfte, kommt keine ſüddeutſche
Wan den Markt, da es ſich in Süddeutſchland doch meiſtens um
ewm Birtſchaften handelt, die erſt in ſpäterer Zeit ihr Getreide
dre=
ber noch ein anderer Umſtand ſpricht mit. Die füddeutſchen
Tätz werden ihre freie Frucht nicht ſo ſchmell abſtoßen, da ſie in=
Fer ſchlechten Futtermittelernte mit der Fütterung von Frucht rech=
ReA dazu lieber die eigene verwvendem wollen, als die ihrige jetzt zu
Wun und ſpäter fremde vielleicht teuere kaufen müſſen. Was an
*ihn Angebot aauf den hieſigen Markt kam, war faſt ausſchließlich
Otſches, rheiniſches, ſchleſiſches und mecklenburgiſches Getreide.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Börſenwochenbericht
teraus ſtarbe Beſuch der Mannheimer Börſew brachte auch ein
BGeſchäft mit ſich und die Getreidepreiſe ſetzten ihre Aufwärts=
10 um 20—25 Mark pro 100 Kilo fort. Deutſcher Weizen wurde
A zwiſchen 476—490 Mk. ab norddeutſche rheiniſche, ſchleſiſche
EWenbuugiſche Station und zwiſchen 490—525 Mk. ab Mannheim
Fſri, norddeurtzſcher Roggen wurde ab dortige Station zu 348
Geutſcher ab ſüddeutſche Station zu 360—380 Mk. und bahnfrei
Wirr zu 380—400 Mark angeboten. Die ſtärkſte Steigerung erzielte
1Adie von Brauereien lebhaft gefragt iſt und ſtändig das Angebot
4 Markt genommen wird. Brauereigerſte wurde zuletzt auch mit
Mk., Wintergerſte mir 390—400 Mk. und däniſche Gerſte mit
Eſchen Kronem eif. Rotterdam beivervet. Von deutſchem Hafer iſt
richts offeriert und deshalb auch noch keine Notiz zuſtande
ge=
orden, ausländiſcher (Chile=)Hafer war zu 360 Mk. vder 13½—14
Eſege Gulden eif. Rotterdam oder deutſche Seehäfen angeboten. Von
Pohann Heinrich Fuhr=Stiſtung.
9/4. Oktober ds. Js, wird die Verteilung der
iiten Unterſtützungen an Handwerksmeiſter
en, die unverſchuldet in ihren Verhältniſſen
Selommen ſind. Bezugsberechtigt ſind ſowohl
Ortsbürger wie auch ſolche Perſonen, die
Unterſtützungs=Wohnſitz erworben haben,
ind 3 Unterſtützungen mit je 400 Mark zu
RN.. Formulare für die Bewerbungen werden
ue Landgraf=Philipp=Anlage 13, 1. Stock,
52, an Werktagen vormittags 10—12 Uhr
beri. Die Formulare ſind auszufüllen und
hſctens 20. Auguſt, vormittags 12 Uhr,
ein=
n Genaueſte und wahrheitsgetreue Beant=
9 der geſtellten Fragen liegt im Intereſſe des
bers.
larben, die nicht auf bezeichnetes Formular
en ſind oder nach dem genannten Zeitpunkt
Den, können nicht berückſichtigt werden. Eine
ich e Vorſtellung der Bewerber findet nur auf
(st9003
Rüge Aufforderung ſtatt.
Städt. Wohlfahetsamt.
überſeeiſchem Getreide lagen Offerten vor in amerikaniſchem Hard= und
Red=Winterweizen II zu 1834—19 holl. Guulden und vom engliſchen
Ge=
treidehandel zu 71½ sh per Juli=Auguſt eif. Rotterdam oder deutſche
Seehäfen mit 4=Monats=Kredit, fanden aber keine Beachtung, da die
Einfuhrgeſellſchaft wieder mit eigenem, vom Reichsſchatzamt garantierten
3=Monats=Akzept kauft. Auuch Mais fand im Einklaug mit den anderen
Getreidearten und imnfolge der ſchlechten Futtermittelernte höhere
Beach=
tung und Bewertung. In Mannheim verfügbarer gelber Mais koſtete
325 Mk., weißer La=Platamais 340 Mk., gelber La=Plata 325—350 Mk.,
rumäniſcher Galfox 46—47 franzöſiſche Franken eif. Rotterdam.
Mehl. Der Mehlhandel war äußerſt lebhaft und ſind die
ſüddeut=
ſchen Mühlen für Auguſt und September mir deutſchem Weizenmehl,
Spezial=Null, bereits vollſtändig ausverkauft. Die Ware ging mit 700
bis 710 Mk. ab, für Oktober=Lieferungen werden ebenfalls 710 Mk.
ge=
fordert, Roggenmehl koſtet 525—530 Mk. Baſis 01 ab ſüddeutſche
Müh=
len, Weizenbrotmehl 460 Mk., weißes Maismehl 350 Mk. ab Mannheim,
während ſich der Preis für amerikaniſches Weizenmehl firſt elear
gegen=
wärtig noch auf 730—740 Mk. pro 100 Kilo ſtellt.
Saaten hatten ruhigen, aber feſten Markt. Die am Markt
ange=
diente Ware beſteht hauptſächlich aus Rapsſaat, für die ab Mannheim 585
Mk., ab mecklenburgiſche Station 560 Mk. pro 100 Killo verlangt wurden.
Futterarrikel. In dieſer Abteilung trat ausgeſprochene Hauſſe=
Stimmung auf und die Preiſe wurden um 20—35 Mk. pro Doppelzentner
hinaufgeſchraubt. Man notierte Biertreber 230—235 Mk., Trockenſchmitzel
per September=Oktober=Lieferung 190 Mk., Malzkeime 260 Mk.,
Futter=
mehle 240—250 Mk., gelbes Maisfuttermehl 320 Mk., ſchweizeriſche
Wei=
zenkleie ab Grenzſtation 260 Mk., inländiſche neue Weizenkleie per
Sep=
tember=Lieferung 240—265 Mk. ab Mühle Mannheim, Rapstuchen 250
bis 260 Mk., Haferſchalemmelaſſe 160 Mk., alles pro 100 Kilo. Angeſichts
der ſchlechten Oelſaarkernte waren Rauhfutter uum 10—25 Mk. pro
Dop=
pelzentner teurer und ſtellten ſich die Preiſe auf 160—170 Mk. für
Wie=
ſenheu, auf 180—195 Mk. für Rotkleeheu, während die für Preß= und
Bundſtroh mit 55—65 Mk. pro Doppelzentner bahnfrei Mannheim,
u=
verändert blieben.
Hülſenfrüchte ſtanden ebenfalls unter dem Zeichen der Hauſſe
und ſtiegen inländiſche Erbſen im Preiſe im Laufe der Berichtswoche von
375—400 auf 500 Mk., Futtererbſen von N5—300 auf 375—450 Mk.,
Do=
nauhirſe war zu 40-franzöſiſchen Franken per Auguſtabladung eif
deut=
ſche Seehäfen erhältlich, Wachtelbohnen wurden mit 285 Mk. ab rheiniſche
Station, bunte Bohnen mit 265 Mk. und weiße Ungarbohnen mit 360
Mk. Parität Mannheim bezahlt. Reis iſt angeſichts der inländiſchen
Miß=
ernte im Hülſenfrüchten und der ſchlechten Ausſichtem der Kartoffelernte
ſehr geſucht und wurden von der hier lagernden Ware größere Pöſten
aus dem Markt genommen, ſo Valencia=Reis zu 815 Mk., Saigvn I zu
700 Mk. Burma II zu 650 Mk., allgemein wurde Reis mit 600—800 Mk.
pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim notiert. Für Brauereireis dagegen
beſteht heute wenig Intereſſe, da ſich die Brauereien mehr mit Gerſte
eindecken.
Schiffahrt Frachten und Kohlen. Die wenigen
Ge=
witterregen ſind ohne Einfluß auf den Waſſerſtand der Flüſſe geblieben.
Das Waſſer wird immer weniger und läßt eine Belebung der Schiffahrt
trotz Beendigung des Rheinſchifferſtveiks nicht aufkommen. Die
Schrau=
bendampfer wüſſen ihre Vorderſchiffe mehr belaſten, damit die am
Hin=
terteil befindlichen Schrauben gehoben werden und ein Feſtfahren
ver=
mieden wird. Die Kohlenderſorgung iſt weiter ſchlecht. Die Fracht=
und Schlepplöhne mußten in Anbetracht der gewährven Lohnerhöhungen
geſteigert werden.
Wein. Die Ernteausſichten ſind in der badiſchen Durlacher Gegend
mittelmäßig bis gering, dagegen lauten die Berichte aus der
rheinheſſi=
ſchen Gegend günſtig und tretzen dort die Weingutsbeſitzer als Verkäufer
zu 5500—6000 Mk. pro Stück 1920 er Weißwein auf, um Platz für den
diesjährigen Herbſt zu machen. Die Traubenreife wird dieſes Jahr
unge=
wöhnlich früh ſeürz im badiſchen Mankgräflepland und im Rheinheſſiſchen
ſind an den Spalieren ſchon die erſten reifen Trauben zu ſehen. Nachdem
die Weinverſteigerungen vorüber ſind, verläuft das Weingeſchäft recht
ruhig. In der Pfalz wurden verkauft 1920er Dürkheimer Weißweine
14 500—18 000 Mk., 1919er zu 20 000 Mk., Portgieſer zu 5500—8000 Mk.,
mittelrheiniſche Weine von 1919 und 1920 zu 14 000—18 000 Mk. dos
Fudev, rheinheſſiſche 1920er Naturweine zu 6000—12 000 Mk., Rotweine
zu 5000—5500 Mk. das Stück.
Holz. Am Nadelſtammholzmarkt war flotter Abſatz und ſteigende
Preiſe. Bei den Forſtaufkäufen ſetzte ein ſchorfer Wettbewerb ein, da
hauptſächlich friſch gefällte Ware geſucht iſt. Auuch Kiefernrundholz, Floß=
und Grubenholz fanden gute Beachtung. Nadelgrubenholz dürfen jetzt
50 000 obm ausgeführt werden, was den Grubenholzmarkt entlaſtet. Am
Eichenſtammholzmarkt blieb es dagegen matt; dem großen Angebot
be=
gegnet nur wenig Kaufneigung und die Preiſe bleiben gedrückt.
Tabak. Der in der Mitte der Berichtswoche niedergegangene
Re=
gen hat den Pflanzen etwas Erfriſchung gebracht, wenn aber eine
eini=
germaßen brauchbare Ernte herauskommen will, muß noch mehr Regen
fallen. Hagelſchlag hat an den Tabakpflanzen der Anbaugebiete an der
Bergſtraßg, beſonders in Schriesheim, Heddesheim, Ladenburg, ſtarken
Schaden angerichtet und teilweiſe ganz vernichtet. Da ſich die
Grnteaus=
ſichten nicht weſentlich geändert haben, indem neue große Hitze eingetweten
iſt, war die Stimmumg fün alte Tabake feſt und die Preiſe bedeutend
höher. Von den noch in Pflanzerbeſitz befindlichen, ſelbſtfermentierten
1920er Tabaken wurden wiederum einige tauſend Zeutner zu 1000 Mk.
und mehr pro Zentner umgeſetzt. Die Nachfrage nach 1920er fertigen
Tabaken iſt ſeitens der Kumdſchaft gut und wurden Umſätze zu erhöhten
Preiſen getätigt. Rippen ſind bei großem Angebot weiter flau veranlagt.
Zur Verkehrslage im Ruhrrevier.
wird gemeldet: Der Eiſenbahnbetrieb im Ruhrbezirk hat ſich in der
vergangenen Woche im allgemeinen befriedigend abgewickelt. Infolge der
Fortdauer des Streits der Maſchiniſten und Heizer der Rheinſchlepper in
den erſten Tagen der Woche, der weſentlich erhöhten Inanſpruchnahme
des Wagenparks für Sendungen nach Süddeutſchland und den öſtlichen
Beziurken, ſowie infolge der Hemmungen, die die Sanktionen auf den
Umlauf der Wagen ausüben, war es nicht möglich, den Anforderungen
an Leermaterial für Brennſtoffe und andere Gützer in vollem Umfange
gerecht zu werden. Zur Beſchleunigung des Wagenumlaufs und zur
Erzielung eines verſtärkten Zulaufes zur Ruhr wurden umfangreiche
Maßnahmen getroffen. U. a. wurde am vergangenen Sonntag der
Gü=
terverkehr in erheblichem Umfange aufrecht erhalten. Zur Verbeſſerung
der Wagengeſtellung für Brennſtoffe mußten in der Geſtellung von
Wa=
gen für andere Güter Einſchränkungen durchgeführt werden. Für
Koh=
ſen, Koks und Britzetts wurden in der vergangenen Woche im
arbeits=
täglichen Durchſchnitt einſchließlich der nachträglich geſtellten Wagen
21 235 Wagen (gerechmet zu je 10 Tonmen) angefordert. Geſtellt
wur=
den arbeitstäglich durchſchnittlich 20 233 Wagen (Höchſtleiſtung am 27.
Juli: 20 935). Im gleichem Zeitraum des Vorjahres betrug die
Durch=
ſchnittsgeſtellung 18 676 Wagem. Bei der Rheinſchiffahrt liegen die Ver=
hältniſſe infolge des Streiks der Heizer und Maſchiniſten, obwohl dieſer
inzwiſchen beigelegt wurde und weiterhin infolge des anhaltenden
Tief=
waſſerſtandes zur Zeit denkbar ungünſtig. Der Kauber Pegel zeigte am
30. Juli einen Waſſerſtand von nur 1,17 Meter. Angeſichts dieſer
Zu=
ſtände, die anr zahlreichen Stellen eine zunehmende Verſtopfung durch
die Anſammlung von Schleppzügen zur Folge haben, ſind die Ausſichten
für ein baldiges Wiederflottmachen des Rheinverkehrs nicht günſtig,
zu=
mal auch die Leichterungsarbeit nur langſam von ſtatten geht. Während
die Kipperleiſtung in den Duisburg=Ruhrorter Häfen eine weitere
Ab=
nahme don 17 346 auf 15 705 Tonnen zu verzeichmnen hat, iſt der
Ge=
ſamtumſchlag in den Kanalhäſen gegen die Vorwoche nur wenig
zurückge=
gangen. Er betrug 20 297 Tonnen im werktäglichen Durchſchnitt. Bei
den Lagerbeſtänden ergibt ſich mit 288 796 Tonnen am 30. Juli eine
Steiderung um 33 665 Tonnem im Vergleich zum 26, vorigen Monats.
Die Viehmärkte im Juli.
b. Bei Rindern und Schafen ſind die Auftriebszahlen auf dem
Haupk=
viehmärtten im Monat Juli im Vergleich zum Monat Juni weiter
ge=
ſtiegen, während der Auftrieb in Schweinen und Kälbern auf einzelnen
Märkten eine Kleinigkeit zurückgegangen iſt, insbeſondere bei Schweiven,
worin der Auftrieb faſt durchweg geringer war. Dementſprechend war
auch die Preisgeſtaltung und während die Preiſe bei Rindern um 50 bis
100 Mark, bei Kälbern um 25—100 Mark und für Schweine um 25—75
Mk. für 100 Pfund Lebendgewicht zurückgingen, zogen dieſelben für
Schweine durchweg erneut an und zwar auf einzelnen Märkten bis zu
200 Mark. Durchſchnittlich wurden gezahlt im
Juni
Juli
für Rinder pro 100 Pfund . 250— 800 Mk. 200— 700 Mk.
für Kälber pro 100 Pfund. 250—1050
325— 950
für Schafe pro 100 Pfund . 225— 750
200— 675
für Schweine pro 100 Pfund. 900—1300
950—1450
Die anhaltende Trockenheit wird auf die Preisgeſtaltung auf den
Viohmärkten auch in dieſem Monat nicht ohne Einfluß bleiben und es
ſteht zu erwarten, daß die Preiſe insbeſondere bei Rindern weiter finken
werden. Andererſeits aber dürfte dieſe Preisſenkung nur vovübergehend
ſein, denn zum Herbſt werden die Auftriebszahlen möglicherweiſe wieder
zurückgehen und die Preiſe für alle Gottungen Schlachtvieh wieder in die
Höhe gehen, zumal auch der Verbrauch an Friſchfleiſch in der kälteren
Jahreszeit weſentlich höher iſt.
* Berlin, 2. Aug. (Amtlich.) Die Einnahmen der
Reichsbahn haben betragen:
Juni 1921 (in Tauſenden)
im
Perſonen=
aus ſonſtigen
im
Güter=
zu
zu=
u. Gebäckverkehr verkehr
Quellen
ſammen
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
42560
349 552
858 237
1920:
1250 349
1921. —501 414
1464 462
2028 092
62 216
+ 151 862
43,4 Proz.
606 225
+ 70,6 Proz=
19656
F 452 Proz.
777 743
622 Proz.
1920:
1921:
April=Jui 1921 (in Tauſenden)
1016 007
2570 911
100 597
156 844
1341233
4198345
3 687 515
5696 422
VWece
1697 434
56 247
2008 907
— + 320 Proz. + 63,3 Proz. + 55,9 Proz. 54,5 Proz=
Im Durchſchnitt der Jahre 1912 und 1913 haben die Monate April=
Juni im Perſonenverkehr 26/42 Proz. in Güterverkehr B,77 Proz, der
Jahreseinmahme gebracht. Von der im Haushalt 1921 veranſchlagten
Verkehrseinnahme hätten danach im Perſonenverkehr — unter
Berück=
ſichtigung der erſt am 1. Juni eingetretenen Fahrpreiserhöhung — rd.
1245 Millionen, im Güterverkehr rd. 5110 Millionen aufkommen
müſ=
ſen. Ju Perſonenverkehr, deſſen günſtige Entvickelung bereits au
anderer Stelle betont iſt, ſind demnach rd. 96 Millionen mehr, dagegen
im Güterverkehr 912 Millionen weniger verdient worden. Auch im
Juni hat die Lahmlegung des Güterverkehrs im Weſten durch die
Sank=
tionen, im Oſten durch den Polenaufruhr in Oberſchleſien die
Verkehrs=
einnahmen ungünſtig beeinflußt. Immerhin weiſt der Juni gegenüber
den beiden Vormonaten wieder eine Beſſerung auf. Die Einnahmen
aus dem Güterverkehr erbrachten gegenüber dem April ein Mehr von
47,6 Millionen, gegenüber dem Mai ein Mehr von 142,3 Millionen Mk.
* Breslauer Herbſtmeſſe. Im Intereſſe der
Wiederan=
bahnung deutſch=ruſſiſcher Wiriſchaftsbeziehungen wird die
Handels=
vertretung der rufſiſchen Sowjetrepublik in
Ber=
lin während der Geſamtdauer der diesjährigen Herbſtmeſſe (4.—8.
September) im Ausſtellungsgebäude eine antliche Vertretung einrichten,
deren Aufgabe es ſein wird, ſachverſtändige Auskünfte über die
Wieder=
aufnahme der Handelsbeziehungen zwiſchen Rußland und Deutſchland zu
erteilen. Gs herrſchen über die Vorausſetzungen zu der gewünſchten
Wiederbelebung des deutſchem Ausfuhrhandels nach Rußland und über
ſeine techniſche Abwicklungsmöglichteit im allgemeinen recht unblare
Vor=
ſtellungen, ſodaß eine ſachkundige Aufklärung von allen Kreiſen freudig
begrüßt werden wird. Wenn es die Kuappheit der Zeit noch zuläßt, ſoll
auch eine Ausſtellung von Waren und Muſtern ſolcher Warem
zuſammen=
gebracht werden die die Sowjetrepublik zur Zeit zu liefern vermag.
Sollte ſich das bis zur Herbſtmeſſe nicht ermöglichen laſſen, ſo iſt dieſe
Ausſtellung für die nächſte Frühjahrsmeſſe beſtimmt in Ausſicht
genom=
men. Intereſſenten erfahren näheres durch die Breslauer Meſſe=
Ge=
ſellſchaft, Breslau I, Ohlauerſtraße 87.
wd. Maßnahmen gegen übertriebene
Börſenfpe=
kulation. Mit den Berliner Großbanken ſind — wie wir erfahren —
Verhandlungen im Gauge, die darauf hinzielen, das Börſengeſchäft in
ſolidere Bahnen zu lenken. Ueber die Mittel und Wege, wie das zu
bewerkſtelligen ſei, gehen die Anſichten innerhalb der
Städtevereinigun=
gen allerdings noch weit auseinander und es ſind verſchiedene
Erwägun=
gen im Gange. Unter anderem iſt der Vorſchlag gemacht wouden, eine
Aenderung der Lieferfriſten für Effekten vorzunehmen, etwa dergeſtalt,
daß die Lieferung alle 14 Tage erfolgon ſolle. Aber auch hierbei handelt
es ſich nur um eine bloße Erwägung und es wird kaum angenommen,
daß dieſer Vorſchlag, der viele Gegner findet, zur Annahme gelangt.
Ein anderer Vorſchlag läuft darauf hinaus, die Proviſionsſätze für
kleine Ordres, die von den Banken denſelben Aufwand an Arbeit
erfor=
dern wie große, heraufzuſetzen. Die Maßnahmen, die jetzt erhoben
werden, richten ſich hauptſächlich gegen die tatſächlich kleinen und
klein=
ſten Kapitaliſten, welche in wilder Weiſe an der Börſe ſpekulieven und
damit nicht nur ihre eigene Exiſtenz gefährden und zur Unſolidität des
Börſengeſchäfts beitragen, ſondern auch die Banken, in ihrer
lauf=
erſchwerten Lage belaſten.
* Neues Braunkohlenlager. Im Kreis Kalbe an
der Saale wurde ein vier Quadratkilometer großes Braunkohlenlager
von 10,5 Meter Mächtigkeit erbohrt.
genklinik Darmstadt
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ist zurückgekehrt. (8965gdo
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 7. Auguft 1921.
Nummer 221
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Jugend=Spiel 4 Feſtakt
8997
Nachmitags 5 Uhr:
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(Liga=Mannſchaft)
Inventur=Perkauf
Dapelent
Ab nachmittags 4 Uhr:
Tanz im „Rummelbräu”
Ra
Runmelbrau
Rheinſtraße 101
Telephon 2519
Heute Sonntag, 7. Aug., nachm. u. abends:
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Garten=Konzerte
Eintritt frei!
Eintritt frei!
Große Einweihungsfeier
Im Feſtſaal:
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des Fußballklubs 1912
Anfang 4 Uhr. (*30489) Anfang 4 Uhr.
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Heute 7. Auguſt
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Der
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Kavalier
Halteſtelle der Straßenbahn. Schwank=Operette i. 3 Akt.
Sonntagskarten: Ver=
Rehrsbur. (bis 12 Uhr),
Heute Sonntag, Anfang 811. Uhr
Reſidenz=Automat am
Weiß. Turm bis 6 Uhr
abends. (8999
Anfang 748 — Einlaß 7
Abend=Konzert
Der Eingang wird bei
Beginn des Stückes — um
unter Leitung des Herrn Direktor Mickley.
Störungen zu vermeiden —
Eisgetränke / / geſchloſſen gehalten.
Eis
Kronen=Urquell
Reichh. Speiſekarte Prima Weine.
Günſtige Straßenbahnverbindung. (*30663
Doter.
Alle Angehörige des ehem. R. J. R. 254
treffen ſich Dienstag, den 9. Auguſt 1921,
abends 8 Uhr, in der Brauerei „Zum
Anker” Große Ochſengaſſe, zur
Be=
ſprechung der Regimentsfeier am 21. Auguſt
(*30609
in Gießen.
Einige Kameraden des Regiments.
Darmſtädter Vereinigung vertriebener
Elſaß=Lothringer
Mitgliederverſammlung
am Donnerstag, 11. Anguſt 1921, 8 Uhr abends,
im Weißen Saal (Grafenſtraße).
Tagesordnung: Vorſtands=Ergänzungswahl, Bericht
über das Verdrängungsſchädensgeſetz und die
Vorarbeiten für die Entſchädigungsanträge, Ver=
(8968) Der Vorſtand.
ſchiedenes.
Ke
Bismarck=
Diele
Tägl. Konzerte
Beſte Darbietnngen
in Küche u. Keller.
Meine Eisſpezialitäten in
bekannter Güte beſonders
empfohlen. (nn2
Monats=
Verſammlung
des (*30656
Hausfrauenbundes
Dieustag, 9. Aug. 4½ Uhr,
Küche, Heidelbergerſtr 47,
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