Darmstädter Tagblatt 1921


01. August 1921

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Nummer 210

Montag, den 1. Auguſt 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Frankreichs Schuld.
Von Alfred Strippelmann.
KT. Immer und immer wieder behauptet die Entente:
Deutſchland iſt allein ſchuldig am Ausbruch des Weltkrieges.
Seſonders Frankreich gründet ſeine Politik auf dieſer Anklage.
Seder Franzoſe, der die Kriegsſchuldfrage in einem andern
Sinne als offiziell erwünſcht anſchneiden will, wird beſtraft oder
m ſeiner Wirkungsmöglichkeit beſchnitten. (Demartial: Die
Schuld am Kriege; die Vaterlandsliebe und die Wahrheit.) Herr
Voincaré hat ſogar noch in dieſem Jahre verſucht, durch eine
Reihe von Vorträgen die Schuldloſigkeit Frankreichs am Welt=
rriege
zu beweiſen. uns Deutſchen ſteht genügendes franzöſi=
nches
, engliſches, belgiſches, ſerbiſches und ruſſiſches Material
rur Verfügung, um klarlegen zu können, daß Herr Poincaré
gegen beſſeres Wiſſen ſpricht, daß er lügt.
Im Jahre 1912 wurde in Frankreich ein Kabinett Poincare,
Briand, Millerand und Deleaſſé gebildet. Ein Jahr ſpäter wird
erſtever dank den nationaliſtiſchen Kreiſen zum Präſidenten ge=
wählt
und er beſtimmt Delcaſſé zum Botſchafter in Petersburg.
Dieſe Wahl iſt bezeichnend für die Friedensliebe Poincares,
venn die Vorgeſchichte Delcaſſes wird doch wohl dem neuen
Serrn Präſidenten bekannt geweſen ſein. Oder wußte er als
Franzoſe nicht, was wir Deutſche durch den franzöſiſchen Sozia=
iſten
Francis Delaiſi (Der kommende Krieg, 1911), den fran=
nöſiſchen
Nationaliſten Arthur Maher (Was meine Augen zu
ehen haben, 1911) und den franzöſiſchen Demokraten Guetant
Bericht über den Vertrag von Verſailles und die Kriegsverant=
wortlichkeit
, 1921) längſt wiſſen, daß nämlich Delcaſſé 1905 von
einem Miniſterkollegen aus dem Miniſterium ausgeſchifft wurde,
als er ſeinen Plan entwickelte: Fortſetzung der Einkreiſungs=
wolitik
, militäriſches Bündnis mit England und Krieg mit
Deutſchland; und daß er als Marineminiſter von 1911 dieſelbe
Politik trieb? War es weiter Herr Poinearé unbekannt, daß
Gerr Delcaſſé im November 1898 trotz der franzöſiſchen Demüti=
gung
in Faſchoda durch die Engländer erklärt hat, daß er das
Miniſterhaus nicht eher verlaſſen werde und von ſeinem Mini=
ſterpoſen
nicht eher weichen möchte, ohne ein gutes Einverneh=
men
(a bonne Entente) mit England hergeſtellt zu haben
WViktor Berard, 1905)2. Kann für einen ſolchen Schritt, obwohl
ganz Frankreich wegen Faſchoda grollte, kein anderer Grund als
Her Revanchegedanke gegen Deutſchland maßgebend geweſen
Nein? Und trotz alledem ſchickte Herr Poincaré dieſen gefähr=
Allichen Menſchen nach Petersburg. War damit dem Frieden
Aungedient?
Im September 1912 ſagte Herr Poincaré zu dem ruſſiſchen
MMiniſter Iſwolski in Petersburg: Wenn ein Konflikt mit
OOeſterreich Deutſchlands bewaffnete Intervention nach ſich ziehen
werde, würde Frankreich darin ſofort einen Bündnisfall erblicken
rund nicht eine Minute zögern, um Rußland ſein Gelübde zu er=
Hilfe für Frankreich, ſondern klar wird hier das Offenſive= Bünd=
aus
Paris nach Petersburg: Poincearé überläßt Rußland die
Inttiative. Entſchließt ſich Rußland zum Kriege, ſo wird
Frankreich mitmachen, ſobald Deutſchland Oeſterreich=Ungarn
unterſtützt. In den Veröffentlichungen der ruſſiſchen Akten
durch den Bolſchewiſten Pokrowski ſagt dieſer mit Recht, daß
die Unterſtützung Oeſterreichs durch Deutſchland nur mit andern
Vorten bedeute: Erfüllung der Bündnispflicht. Hat Herr
Poincaré all dieſes vergeſſen, leidet er an Gedächtnisſchwäche?
Nein! Er und alle franzöſiſchen Politiker ſeiner Richtung brauch=
ten
die moraliſche Entmündigung Deutſchlands, um ihre Ge=
waltmaßnahmen
rechtlich zu begründen. Das Urteil aber über
Schon anfangs 1914 ſchrieb der belgiſche Geſandte, Baron
Gnillaume aus Paris nach Brüſſel: Ich hatte bereits die Ehre,
militäriſche und chauviniſtiſche Politik erfunden und befolgt
haben, deren Wiedererſtehen wir feſtgeſtellt haben.
rühen, bis die Welt ſie auch kennt. Es gibt auch keine wirt=
Gewakt und Betrug dem andern die Möglichkeit nimmt, Wider=
aler
augenblicklichen Phraſen iſt ohne unſere morgliſche Wieder= Uebergangsgebilde. Es hat nicht die Abſicht, die letzte
herſtellung kein wahrer Frieden denkbar.
Pflicht und Recht der Vertragserfüllung.
nur von der Pflicht Deutſchlands, zu zahlen, nicht aber von einem
biger die Entegennahme, der deutſchen Repara ionsraten nicht
twa eine ungetrübte Annehmlichkeit iſt. Der Beweis hierfür
wird durch die Abſicht des Garantie=Kommitees erbracht, daß
ſchon für die erſte Goldmilliarde, deren Aufbringung durch
Deuſchland als geſichert gelten kann, die Zahlungsfriſt eine Ver=
der
Dollarkurs immer mehr in die Höhe getrieben wird, und daß
ddurch eine Verteuerung der franzöſiſchen Einfuhr aus Amerika
eintritt.
Auch diejenigen Teile des deutſchen Volkes, welche eine Er=
ten
nicht daran, daß unſere Gläubiger auf. Frankreichs Betreiben
Aus den Reparationsanſprüchen politiſche Waffen gegen Deutſch=
land
machen wollten. Wenm jetzt etwa das Garantie=Kommitee
erklären ſollte, es beabſichtige, Deutſchland entgegenzukommen,
und die Termine für die Zahlung der einzelnen Rtaen zu ver=
längern
, ſo wäre dies ein Dangergeſchenk von recht zweifelhaf=
tem
Wert. Das bisherige Verhalten Frankreichs in dem Fragen geſchäft.
der Sanktionen und Oberſchleſiens läßt befürchten, daß die groß=
werden
müſſen. Dadurch könnte Deutſchland in ſehr ernſte Ver=
legenheiten
geraten. Es wird in einem ſolchen Falle dem Pariſer. Notgründung erſchüttern kann.
Politikern zweifellos gelingen, politiſche und wirtſchaftliche Ge=
Daltaten gegem Deutſchland als eine gerechte Exekution zur
Protkoll vom 5. Mai fehlt eine Beſtimmung darüber, was zu
Fäſentierten Beträge nicht annehmen, bezw. vor Beibringung
Dieſer Beräge eine Friſtverlängerung vornehmen. Es kann un=
ieen
Gläubigern ja gan nicht darauf ankommen, die Annahme

von bereits beigebrachten Beträgen zu verweigern, ſondern viel=
mehr
darauf, daß die Reichsregierung ihre verſtärkte Nachfrage
nach Deviſen einſchränkt. Würden wir etwa gezwungen, große
Beſtände an Deviſen und Bargeld, über den Zahlungstermin
liegen zu laſſen, ſo würde damit eine Verſteifung des internatio=
nalen
Geldmarktes eintreten, welche für Gläubiger und Schuld=
ner
gleich unvorteilhaft wäre. Es hat ohnehin den Anſchein, als
blieben die von Deutſchland gezahlten Beträge reichlich lange in
den Geldſchränken der Reparationskommiſſion liegen. Der bel=
giſche
Finanzminiſter Theunis hat hierüber kürzlich auf einem
Beſuche in London Klage geführt. Es ſcheint, als ob die von
England geforderten 120 Millionen Goldmark als Deckung der
Beſatzungskoſten erſt nach Mitte Juli nach London abgeführt
worden ſind: dies Geld ſtianmt aber aus der erſten deutſchen
Barzahlung vom Mai.
Die politiſche Behandlung des Reparationsprogramms iſt
auf Einfluß Frankreichs zurückzuführen. Ein Konſortium briti=
ſcher
Banken hat Deutſchland Kredite für Brotgetreide von 3 Mil=
lionen
Pfurnd Sterling bewilligt; Amerika hat Schritte unter=
nommen
, Deutſchland größere Kredite zum Ankauf von Baum=
wolle
und Getreide zu gewähren. Setzt Frankreich ſeine Politik
der Vorwände und der wirtſchaftlichen Vernichtung Deutſchlands
fort, ſo werden die bemnächſt in Deutſchland hineingeſteckten
amerikaniſchen und engliſchen Gelder gefährdet. Dieſer Umſtand
gewährt ein gewiſſes Recht zu hoffen, daß Frankreich die poli=
tiſche
Ausſchlachtung ſeiner Reparationsanſprüche nicht zu weit
treiben wird. Wir haben zwar die Pflicht zur Ableiſtung über=
nommener
Verpflichtungen, aber auch das Recht, daß ein finan=
zielles
und wirtſchaftliches Abkommen nicht mißbraucht wird.
Die Danziger Frage.
H. Z. Mit der Inkrafterklärung der Danziger Verfaſſung und der
Beſtätigung des Senats durch den Völkerbundrat iſt die Grün=
dung
des Danziger Freiſtaates völkerrechtlich
vollendet. Das Ereignis iſt in der deutſchen Ppeſſe nicht
weiter beachtet worden, und es erſcheint angebracht, heute noch
einmal rückblickend die Politik, die in der Abtrennung Pomme=
rellens
und der Gründung des Danziger Freiſtaates Geſtalt an=
genommen
hat, in ihren Zielen und Abſichten darzulegen. Der
Freiſtaat Danzia iſt ein Brückenkopf der engliſchen
Oſtpolitik und richtet ſich als ein Gegengewicht gegen die
(franzöſiſch=polniſchen) auf die Beherrſchung Rußlands und
Preußens zielenden Pläne.
Die Danziger Verfaſſung iſt das Spiegelbild dieſer wider=
ſtreitenden
Kräfte, denen ſie ihre Entſtehung verdankt. Danzig
iſt ein Freiſtaat und wiederum kein freier Staat. Das
Danziger Deutſchtum beſitzt ein gewiſſes Selbſtbeſtim=
mungsrecht
, ſoweit ſeine häuslichen Angelegenheiten, in
Frage kommen, und wiederum kein Selbſtbeſtimmungsrecht, ſo=
tfüllen
. Keine Rede iſt hier von einem deutſchen Angriff, einer bald es ſich um Fragen der äußeren Politik handelt. In Danzig
regieren der Volkstag und der Senat, aber über dem Volkstage
inis feſtgelegt. Im November 1912 telegraphierte Herr Iſwolski und dem Senat thront der Oberkommiſſar des Völkerbundes.
Die Regelung der auswärtigen Angelegenheiten, die Vertretung
der Danziger Intereſſen, die Wahrung der Rechte Danziger
Staatsbürger iſt Sache Polens und des polniſchen
auswärtigen Dienſtes. Eine bewaffnete Macht darf
Danzig nicht halten. Die Fabrikation von Waffen iſt unterſagt.
Die durchgehenden Eiſenbahnen ſtehen unter polniſcher Ober=
hoheit
. Andererſeits kommt Danzig als Flottenbaſis für Polen
nicht in Frage. Munitionstransporte dürfen dagegen Danzig
paſſieren.
und ſo iſt denn das Ergebnis der Freiſtaatgründung für
die Danziger Bevölkerung eine durchaus unſichere, ſchwebende
dieſe Herren iſt auch von neutraler Seite längſt gefällt worden, außenpolitiſche Lage, und daraus folgen zweifelhafte wirtſchaft=
liche
Ausſichten. Bei der zwitterhaften Rechtslage, der un= men werden.
ſicherheit des militäriſchem Schutzes empfiehlt ſich Danzig nicht in
Ihnen zu berichten, daß die Herren Poincaré, Deleaſſé und Mil=, dem Maße für auswärtige Kapitalsanlagen, wie ein verfrühter
lerand und ihre Freunde es geweſen ſind, die die nationaliſtiſch= Optimismus wohl gehofft hätte. Polen bemüht ſich bei jeder
Gelegenheit, die Danziger Selbſtändigkeit weiter zu ſchmä=
Wir Deutſche kennen die Wahrheit und werden nicht eher lern. So hat man dieſer Tage die Rechtsgültigkeit ſämtlicher Ver= Pertinar nimmt im Echo de Paris ablehnende Haltung ein und
trägeangezweifelt, die ohne die Mitwirkung der polniſchen Diplo= erklärt, daß der engliſche Botſchafter Briand mitgeteilt habe, die
ſchaftliche Verſtändigung, wenn der eine der Teilnehmer durch watie lediglich durch Vermittlung der Vertretung des Völkerbun= engliſche Regierung habe Deutſchland wiſſen laſſen, daß der deut=
des
abgeſchloſſen worden ſind. Denn Polen betrachtet den Danziger
ſpruch gegen die Ausnutzung ſeiner Notlage zu erheben. Trotz Freiſtaat im Sinne der franzöſiſchen Politik lediglich als
Hochbung deutſchen Unternehmungsgeiſtes, deutſcher kaufmänni=
ſcher
wirtſchaftlicher Tätigkeit vor ſeinen Toren unangetaſtet zu
laſſen.
unmittelbare Gefahren beſtehen für Danzig ſo lange
W.W. Als die Reparationsfrage erörtert wurde, ſprach man nicht, wie der Friedenszuſtand im Oſten anhält. Jedoch muß er fürchtet aber, wenn die deutſche Autorität verloren gehe, ſo
jede kriegeriſche Verwicklung, ſei es ein ruſſiſch=polniſcher Krieg,
Necht Deutſchlands, die termingemäß beſchafften Beträge abzu= beſonders aber Verwicklungen mit Deutſchland, eine ſchlecht=
führen
und damit ſeine Verbindlichkeiten zu erfüllen. Es hat hin unmögliche Lage ſchaffen. Danzig wird alsdann zum hinweggehen. Neu=York Herald teilt mit, daß in engliſchen Re=
ſich
in den letzten Monatez herausgeſtellt, daz für un ere Gläu= Zankapfel dreier Nationen; nämlich Polen=Frank= gierungskreiſen die Anſicht vorherrſche, daß Frankreich die Hal=
reichs
Deutſchlands und Englands. England ſcheint in An=
betracht
der Schwierigkeit des militäriſchen Schutzes ſeine Dan= die Entente ernſtlich bedroht ſei.
ziger Pläne aufgegeben zu haben. Man denkt daran, auf der
Inſel Gotland eine engliſche Handelsempore zu ſchaffen. Das
wäre gleichbedeutend mit der Vernichtung jeglicher Hoffnung
längerung erfahrem ſoll. Als Grund hierfür wird angegeben, daß Danzigs auf die alte Handelsvormachtſtellung in der Oſtſee,
Das Hinterland Polen iſt zu arm, zu unentwickelt, politiſch zu
ſehr zerriſſen, um die Grundlage großzügiger Handelspolitik,
weitausſchauender Unternehmungen abzugeben. Die einzige Zeitung Der Mittag verboten worden. Wie verlautet, ſoll
Hoffnung auf eine gewiſſe Zukunft bietet die Schiffahrt. Die
füllung des Reparationsprogramms für möglich hielten, zweifel= Notlage Polens bedingt noch für Jahre hinaus, jedenfalls ſo bots ſein.
lange, wie das franzöſiſche finanzielle Intereſſe anhält, die Aus=
ſicht
auf einen Notſtandsverkehr. Die Wirtſchaftskriſis in
Polen erzeugt andererſeits ein ungeheuer ſtarkes Auswan=
derungsbedürfnis
. Die Auswanderung findet in Dan=
zig
ihr natürliches Ausfallstor. Es ergeben ſich hienaus einige
begrenzte Erwartungen auf ein nutzbringendes Auswanderungs= ausgeſtellt werden, und daß der Verband ſich um die Rückbeför=
Mütig geſtundeten Raten ſpäter einmal beſchleunigt nachgeliefert, tiſchen Lage für Danzia und ſeine Zukunft eine unmittelbare ſtützung aller zuſtändigen Arbeitgeberorganiſationen verſichert.
Gefahr, die jeden Augenblick den Beſtand dieſer völkerbundlichen
Danzig, 30. Juli. (Wolff.) Die interalliierte
Sicherung vertraglicher Anſprüche hinzuſtellen. Im Londoner Kommiſſion für die Verteilung ehemaligen Reichs= und
Staatseigentums hat dem Senat der Freien Stadt Danzig ihre
Leſchehen hat, wenn die Verbandmächte die von Deutſchland erſten Entſcheidungen bekannt gegeben. Weitere kommiſſion bezw. die Polizeidirektion durch Schikanen reine
Eutſcheidungen können vorausſichtlich in den nächſten Tagen
mitgeteilt werden. Ueber wichtige Fragen wird eine Stellung= nen ſich vollziehen, unterdrücken. Oder liegen dahinter etwa

Zuteilung der Danziger Werft, der geſamten Eiſenbahnen u. a.
Die Kommiſſion wird am Samstag Danzig verlaffen und vor=
ausſichtlich
im Oktober zurückehren. Der Freien Stadt Danzig
ſind u. g. zugeteilt worden: das Polizeigefängnis, Polizeipräſi=
dium
, Stadttheater, Poſtgebäude. Ferner iſt der Freien Stadt
Dandzig die Techniſche Hochſchule unter Bedingungen zugeteilt
worden, die in einem Uebereinkommen zwiſchen dem Danziger
Vertreter, Präſidenten Sahm, und dem polniſchen Vertreter
niedergelegt morden ſind. Danach erklärt ſich der Senat der
Freien Stodt Danzig bereit, die Intereſſen der Studievenden
polniſcher Staatsangehörigkeit an der Techniſchen Hochſchule in
der Weiſe ſicherzuſtellen, daß er ſich verpflichtet, an der Tech=
niſchen
Hochſchule ein Lektorat für die polniſche Sprache und
Literatur zu errichten. Ferner ſtellt der Senat in Ausſicht, daß
an der Techniſchen Hochſchule Vorleſungen über die Wirtſchafts=
geograohie
Polens eingerichtet werden.
Die Danziger Gewehrfabrik iſt auf Beſchluß des
Völkerbundrates heute geſchloſſen worden. Infolgedeſſen ſind
gegen 1300 Arbeiter, Angeſtellte und Beamte entlaſſen worden.
Verſtärkungen auch für Memel?
T.u. Danzig, 30. Juli. Nach Aeußerungen franzöſiſcher
Offiziere ſollen von der franzöſiſchen Regierung guch
Truppenverſtärkungen für das Memeler Gebiet geplant
ſein. Man glaubt, daß bei einem polniſch=deutſchen Zuſammen=
ſtoß
die Memeler Grenze gefährdet ſei. Auch die ungelöſte Wil=
nger
Frage bereitet den Pariſer Kreiſen Bedenken, da man nicht
weiß, auf weſſen Seite ſich Litauen im Falle eines polniſch= deut=
ſchen
Streites ſtellen wird. Man ſpricht von einer verſtärkten
Brigade, die nach Memel geſandt werden ſoll. Sie würde in
Elſenborn zuſammengeſtellt und auf dem Seewege über Ant=
werpen
nach Danzig befördert werden.
Um Oberſchleſien.
Die engliſch=franzöſiſche Differenz.
Paris, 31. Juli. (Wolff.) Havas meldet: Der engli=
ſche
Botſchafter ließ geſtern abend den Miniſterpräſi=
denten
dringend verſtändigen, daß die britiſche Regierung ſehr
gern dem Vorſchlag Briands zuſtimme und dementſprechend
ihren Botſchafter in Berlin beauftragen werde, ſich ſeinem
franzöſiſchen und ſeinem italieniſchen Kollegen anzuſchlie=
ßen
, um einen geneinſamen Schritt bei der deutſchen Regie=
rung
zu unternehmen und dieſer mitzuteilen, daß ſie ſich bereit
halten folle, auf jede mögliche Weiſe den Transport von alli=
ierten
Truppen, den die Lage in Oberſchleſien jeden Augen=
blick
erfordern könne, zu erleichtern. Lord Curzon ſchlägt den
8. Auguſt für den Zuſammentritt des Oberſten Rates vor, da ſich
der italieniſche Miniſterpräſident nicht früher nach Paris begeben
könne; Lloyd George werde den Sitzungen des Oberſten Rates,
die, falls der Wunſch der franzöſiſchen Regierung dahin gehe,
in Paris ſtattfinden würden, beiwohnen.
Der Ton der engliſchen Anwort ſei ſehr herzlich. Der
britiſche Botſchafter, habe ſeine lebhafte Genugtuung darüber
ausgedrückt, daß ſich die Mißverſtändniſſe der letzten Tage auf=
geklärt
hätten.
Paris, 31. Juli. (Wolff.) Wie Habas meldet, hat Briand
geſtern abend dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin, Lau=
rent
, Weiſung erteilt, ſich ſeinem engliſchen und italieniſchen
Kollegen anzuſchliefen zu einem Kollektipſchritt bei der
deutſchen Regierung, um dieſe aufzufordern, daß ſie ſich bereit=
halten
ſoll, mit allen möglichen Mitteln den Transport alliierter
Truppen durch Deutſchland zu erleichtern, den die Lage im Ober=
ſchleſien
jeden Augenblick erforderlich machen könne. Wahrſchein=
lich
kanndi eſer Kollektivſchritt nicht vor Montag unternom=
Das Kompromiß.
wd. Paris, 30. Juli. Das Kompromiß, das geſtern zwi=
ſchen
Paris und London geſchloſſen zu ſein ſcheint, iſt in der
Preſſe im allgemeinen günſtig aufgenommen worden, nur
ſche Widerſtand nicht dazu führen dürfe, ſchlechte Folgen für die
Allianz zu haben. Pertinax erklärt ferner, daß die Veröffent=
lichung
der deutſchen Note, in der die deutſche Regierung ſich
einem Beſchluß der Allierten zu fügen verſpricht, au fdas Drän=
gen
Lloyd Geonges durchzuführen ſei. Pertinar hält die An=
nahme
des in der zweiten Beratung geſchloſſenen Kompromiſſes
durch die leitenden engliſchen Staatsmänner für wahrſcheinlich,
werde Frankreich die Debatte über die oberſchleſiſche Frage nicht
fortſetzen, ſondern über die Vereinbarungen des neuen Vertrages
tung, die es nach der letzten Note ausdrückte, nicht ändere, und
Aus dem beſetzten Gebiet.
Erneutes Zeitungsverbot in Düſſeldorf.
Gd. Düſſeldorf, 30. Juli. Auf Veranlaſſung der fran=
zöſiſchen
Beſatzungsbehörde iſt die in Düſſeldorf erſcheinende
ein Artikel über die ſchwarze Schmach der Grund des Ver=
Gegen die ſaarländiſchen Amtsſchikanen.
Gd. Saarbrücken, 30. Juli. Die Volksſtimme veröffent=
licht
ein Schreiben des Arbeitgeberverbandes für
das Saargebiet, in dem feſtgeſtellt wird, daß ſeit dem
21. Juli für ſtreikende Arbeiter keine Päſſe nach Frankreich mehr
derung der bereits ausgewanderten Arbeiter bemühen wird. Der
Doch ſind die gegenwärtigen Schwierigkeiten der weltvoli= Arbeitgeberverband habe ſich zudem der ſolidariſchen Unter=
Dazu bemerkt das Blatt: Die Fäden (der Regierungskommiſ=
ſion
und der Polizeikommiſſion) ſpinnen ſich hinüber nach Frank=
reich
, wo ebenfalls die Behörden mobiliſiert werden. Sie ſollen
durch Ueberweiſungn und Rücktransport von Arbeitern, das
Elend im Saargebiet erhöhen helfen. Wir erheben hiermit in
ſchärfter Form öffentlich Proteſt dagegen, daß die Negierungs=
Lohnbewegungen der Arbeiter, die durchaus in geordneten Bah=
nahme
der Kommiſſion zurzeit noch nicht erfolgen, z. B. üben die andere Pläne?. Will man die Arbeiter dazu verleiten, daß ſie

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Seite 2

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 1. Augnſt 1921.

Nummer 210,

ſich zu unüberlegten Handlungen hinreißen laſſen? Dieſer Plan
würde allerdings das mag ſich die Regierungskommiſſion
ſchon heute gaſagt ſein laſſen zum Scheitern verurteilt ſein.

Reichskommiſſar und Ententekommiſſion.
Paris, 30. Juli. Die Botſchafterkonferenz hat
beſchloſſen, das Erſuchen Deutſchlands um das Agrement für den
Fürſten Hatzfeldt=Wildenburg als Reichskommiſſar in
Koblenz dahin zu beantworten, daß der Friedensvertrag
die Einrichtung eines Reichskommiſſariats nicht vorſehe und
daß die Alliierten die erwähnte Neuerung nur unter der Be=
dingung
ins Auge faſſen könnten, daß Reichsregierung und Kom=
miſſar
die Verſicherung gäben, daß letzterer ſich jeder Ob=
ſtruktion
enthalten und loyal mit der Rheinlandkommiſ=
ſion
zuſammenarbeiten werbe.

Gefangene Deutſche in franzöſiſchen
Geheimlagern?
Berlin, 29. Juli. Zu den Nachrichten über die Zurück=
haltung
kriegsgefangener Deutſcher in franzöfiſchen Geheim=
lagem
wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß nach Artikel
219 des Verſailler Vertrages die franzöſiſche Regierung berech=
tigt
iſt, diejenigen Kriegsgefangenen, die wegen anderer als
diſziplinariſcher Vergehen beſtraft worden ſind, zur Verbüßung
ihrer Strafe zurückzubeholten. Entſprechend Artikel 34 der Ber=
ner
Vereinbarungen zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Re=
gierung
über kriegsgefangene Zivilperſonen vom 26. April 1918
wurden 327 ſolcher Kriegsgefangenen im Sonderlager Avignon
zufammengezogen. Eine Liſte dieſer Leute wurde mit einer
Note der franzöſiſchen Regierung am 1. Oktober 1920 der deut=
ſchen
Friedensdelegation in Paris übergeben. Dieſer Note zu=
folge
ſollten ſich gußer den in der Liſte genannten Kriegsgefan=
genen
ſowie bier weiteren namentlich aufgeführten Leuten, deren
zwei im Lazarett ud zwei in Unterſuchungshaft waren, da=
mals
keine anderen gefangenen Deutſchen mehr in Frankreich
befinden. Es ſtellte ſich aber bald heraus, daß noch deutſche
Soldaten, die nachweislich ſich in Frankreich in Gefangenſchaft
befunden hatten und nicht heimgekehrt waren, nicht in der Liſte
entl n waren. 200 Namen ſolcher Gefangenen wurden der
frangoſſchen Regierung noch im Oktober 1920 mit dem Erſuchen
um Feſtſtellung des Verbleibs dieſer Vermißten übergeben, zwei
weitere Ergänzungen zu dieſer Nachweiſung, die je wieder 200
Namen enthielten, ſind der franzöſiſchen Regierung mit dem glei=
chen
Erfuchen im Januar und April 1921 übergeben worden.
Auf beide Mitteilungen hat die franzöſiſche Regierung bisher
nicht geantwortet. Nur auf einige Anfragen über ein=
zelne
der in den Liften aufgeführten Perſonen iſt auf Grund
des beigebrachten Tatſachenmaterials Aufklärung gegeben wor=
den
. Durch Briefe an den Hauprausſchuß für Kriegsgefangene
iſt neuerlich bekannt geworden, daß zwei kriegsgefangene Deut=
ſche
, Walter Modrow und Albert Schlottag, die auf der
Avignon=Liſte nicht enthalten ſind, im Maiſon Centrale de Beau=
lien
zu Caen Calvades zurückgehalten werden. Die fran=
zöſiſche
Regierung iſt daraufhin erſucht worden, auch dieſe Ge=
fangenen
nach Avignon überführen zu laſſen. Dieſem Erſuchen
iſt bis jetzt noch nicht ſtattgegeben worden. (Frkf. Ztg.)

Amerika und Rußland.
Riga, 30. Juli. (Wolff.) Nach einer Meldung der Aſſocia=
ted
Preß hat die Sowjetregierung die Bedingungen
des Handelsſekretärs Hoover angenommen und voverſt die
in Rußland gefangen gehaltenen amerikaniſchen Bürger freige=
laſſen
. Als erſte der Freigelaſſenen traf geſtern Frau Harriſon,
eine bekannte amerikaniſche Journaliſtin, in Begleitung des
amerikaniſchen Senators France hier ein. Frau Harriſon und
Sengtor France werden auf ihrer Heimreife Berlin berühren.

Kleine politiſche Nachrichten.
Das rumäniſche Königspaar iſt inkognito in Paris an=
gekommen
.
Der belgiſche Miniſterdes Aeußern, Jaspar, iſt von
Paris zurückgekehrt. Der Miniſter hat ſich mit franzöſiſchen Regierungs=
vertvetern
über die Frage des Zollkoeffizienten unterhalten. Außerdem
haben in Paris Beſprechungen mit Vertretern der Waffeninduſtrie ſtatt=
gefunden
. Die Beſprechuugen in Paris ſollen zwiſchen Induſtriellen
der beiden Länder für andere Waren und Erzeugniſſe fortgeſetzt werden.
Die letzten Berichte ans Marokko melden, daß die Ab=
teilung
des Genevals Sanjurgo Befeſtigungen angelegt hat, um die
Front von Atabryon und Sidi Hamed zu verſtärben. Im Verlaufe die=
ſer
Operatzionen hatten die ſpaniſchen Truppen einige Verwundete, wäh=
rend
der Feind ſich unter dem Feuer der Geſchütze zurückziehen mußte.
In den Stellungen Penon, Chafarinas und Ahucumas iſt alles unver=
ändert
. General Berenguer wird morgen der Abteilung des Generals
Nabaro Lebensmittel und Munition durch Flugzeuge zuführen.

Die Konferenz der Ernährungsminiſter.
T.u. Berlin, 30. Juli. Im Reichsminiſterium für Er=
nährung
und Landwirtſchaft fanden geſtern die Beratungen über
die Maßnahmen zur Bekämpfung der infolge der Dürre
entſtandenen Futtermittelnot ftatt. Der Vorſitzende be=
tonte
einleitend, daß nach den aus den verſchiedenen Reichs=
teilen
vorliegenden Nachrichten von einer Gefährdung der Ernte
im allgemeinen nicht geſprochen werden könne, daß aber in vie=
len
Gegenden des Reiches die Rauhfutter= und Futterpflanzen=
ernte
unter der Dürre außerordentlich gelitten habe. Aus dem
Ergebnis der Beratungen iſt folgendes hervorzuheben: Es
wurde beſonderes Gewicht darauf gelegt, daß jene Notſtands=
gebiete
, die ganz befonders unter der Dürre zu leiden haben,
bei der Belieferung von Tauſchmais vorzugsweiſe berückſichtigt
würden. Die Vertreter der Landesregierungen und die Ver=
treter
der Landwirtſchaft gaben einſtimmig dem Wunſche Aus=
druck
, daß die im Juli zugeſtandene Ausfuhr von Oelkuchen aus
ausländiſchen Saaten im Hinblick auf die in den letzten Wochen
eingetretene ſtarke Not baldigſt geſperrt werde, zum mindeſten
müſſe dieſe Regelung einer ſofortigen Nachprüfung unterzogen
werden. Ferner ſoll es den Viehhaltern ermöglicht werden, ſich
Futter= und Streuvorräte aus den öffentlichen und privaten
Waldungen, wie in den Kriegsjahren, zu holen. Aus dieſem
Grunde ſollen die Bekanntmachungen über Streu=, Heide= und
Weidenutzung vom 30. April 1916 aufrechterhalten bleiben, wo=
nach
die Beſitzer von Forften und anderen nicht landwirtſchaft=
lich
benutzten Grundſtücken auf Anordnung der höheren Ver=
waltungsbehörden
verpflichtet ſind, die Bergung von Futter
und Streumaterial jeder Art und das Weiden von Vieh zu
geſtatten.
Die endgültige Geſtaltung der Steuergeſetze.
T.U. Berlin, 30. Juli. Die Beratungen des Reichs=
kabinetts
über die endgültige Geſtaltung der Steuergeſetze,
die geſtern begonnen haben, werden vorausſichtlich noch einige
Tage, wahrſcheinlich bis Dienstag, andauern. Im Mittelpunkt
der Verhandlungen ſtehen die beiden Projekte, die von der einen
Seite vom Reichsfinanzminiſter, von der anderen Seite vom
Reichswirtſchaftsminiſter vongelegt worden ſind, um den Beſitz
ausreichend zur Verringerung der Milliardenſummen neben den
erhöhten Steuern heranzuziehen. Der Reichswirtſchaftsminiſter
fchlägt bekanntlich eine Beteiligung des Reiches an den ſogen.
Exfatzwerten in Form von Hypotheken, Steuern, Enteignung
und dergl. vor. Der Finanzzminiſter tritt dagegen für eine Ver=
edelung
des Notopfers durch Staffelung der Sätze bei ſteigenden
Beſitzwerten und für die Modifizierungen verſchiedener Bran=
chen
, Kohle, Kali, Zucker und gegebenenfalls auch Tabak, ein.
So eit ſich bisher aus den Verhandlungen ein Bild machen läßt,
ſcheint die Mehrheit des Kabinetts dem Finanzminiſter den
Vorzug zu geben. Indeſſen läßt ſich Abſchließendes noch nicht
ſagen.
Bolkstümliche Rechtskunde.
Von Staatsanwalt Dr. May, Darmſtadt.
Daß der wirtſchaftliche Wiederaufbau Deutſchlands ohne die geiſtige
und ſittliche Wiederaufrichtung unſeres Volkes Stüchwerk bleibt, wird
immer mehr erkannt. Die Volkshochſchulbewegung ſucht dieſem Gedanken

durch das geſprochene Wort zu dienen. Daneben behalten Preſſe und
Schrifttum als Träger der Volksbildungsarbeit ihre Bedeutung. Der
Rechtswiſſenſchaft fällt im Sahmen dieſre Tärigkeit eine beſondere Auf=
gabe
zu: das verwirrte Rechtsgefühl des Volkes, aller Schichten des Vol=
kes
, wieder in die richtigen Bahnen zu leiten, es neu zu beleben und zu
kräftigen. Aus dieſer Erbenntnis heraus ſoll in periodiſchen Zeitungs=
aufſätzen
der Verſuch gemacht werden, allgenein intereſſierende Rechts=
fragen
zu beſprechen, um das Verſtändnis für unſer Recht zu wecken
und das Rechtsempfinden zu ſtärben.
Wert und Möglichkeit der Populariſierung der Wiſſenſchaft vom
Recht wverden oft bezweifelt. Im Recht ſolbſt aber liegen Kräfte, die da=
zu
hindrängen. Nur noch vereinzelt ſpukt in den Köpfen die Vorſtel=
lung
, daß das Recht von dem Juriſten in der Stdferſtube erfunden
ird, wie etwa ein Chemiber in ſeinem Laboratorium neue chemiſche
Verbindungen erfindet. Die Quellen des Rechts ſind die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe und ſittlichen Ueberzeugungen des Volbes. Aus ihnen heraus
wächſt das Recht. Die Juriſten ſuchen nur, die widerſtreitenden In=
tereſſen
gerecht auszugleichen und geben den geſetzlichen Vorſchriften ihre
Form. Jene Kräfte ſind aber nicht nur die Quelle des Rechts, ſondern
autch ſein Jnngbrungen, in dem es ſich ſtets erneuern muß. Auf die Mit=
wirkung
der Träger dieſer Kräfte, des Volks in allen ſeinen Schichten,
iſt das Recht zu ſeier Entſtehung und Entfaltung angewieſen. Dieſe
Mitarbeit iſt Vorbedingung eines lebendigen, blühenden Rechts. Dazu
kommt noch ein anderes. Ein Recht, das nicht in der Ueberzeugung des
Volkes wurzelt und nicht von ſemer Billigung getragen wird, iſt ein
Scheinrecht, innenlich ſchwach und micht imſtande, dem wahren Ziel des
Rechts zu dienen. Denn der Zweck des Rechts erſchöpft ſich nicht darin,
daß einige Rechtsbvecher beſtraft werden oder, daß Müller oder Schulze
ihren Prozeß gewinnen, ſondern die wahre und große Aufgabe des Rechts
beſteht darin, daß ſeine Satzung von den Staatsbürgern als gerecht
emefunden und freiwillig als Rechtsüberzeugung der Volksgemeinſchaft
geachtet und befolgt wird. In dieſer Anerkennung der Rechtsordnung
als einer notwendigen und gerechten Ordnung der Lebensverhältniſſe be=
ſteht
ihr Wert. Dieſer hohen Aufgabe kann das Recht nicht dienen, wenn
es nicht in der ſittlichen Ueberzeugung des Volkes verankert iſt, wenn
das Recht nicht mehr als Recht empfunden wird. Wie will aber das
Recht dieſe Aufgabe löſen, weim die Wiſſenſchaft von ihm als eine Art
Geheimlehre betrieben wird, wenn der Staatsbürger und die Staatsbür=
gerin
nicht aufgeklärt werden über Inhalt, Sinn und Zweck der Rechts=
vorſchriften
, über die Abſichten des Geſetzgebers und die Beweggründe
der richterlichen Entſcheidungen? Und warum ſoll das Recht, entſtanden
aus den Bedürfniſſen des Lebens, nichſt dem Verſtändnis der Lebenden
nahegebracht werden können? Das ſogen. Zivilrecht (Bürgerliches Recht)
regelt die ſtreitigen Rechtsbeziehungen der Staatsbürger. Wenn Müller
und Schulze über einen zwiſchen ihnen abgeſchloſſenen Kaufvertrag, über
ein Mietverhältnis, über einen Erbanfpruch in Streit geraten, ſo vegelt
der Geſetzgeber und ſein ausführendes Organ, der Richter, von einer
Partei angerufen, das Streitverhältnis. Warum ſollen die Norm des
Geſetzes und der Spruch des Richters nach Sinn und Wortlaut, in ſeinen
Beweggründen und in ſeinen Folgen, nicht laienverſtändlich gemacht wer=
den
können? Noch immer iſt das Verfahven und Urteil das Beſte, das
ſich dem Verſtändnis des Laien am eheſten erſchließt.
Noch mehr gült dies für das Strafrecht, das über die wichtigſten
Rechtsgüter, über Ehre, Freiheit, Leben entſcheidet. Seine Gebote und
Verbote müſſen, wenn ſie ihre Aurfgabe erfüllen wollen, mit dem natür=
lichen
nicht frregeleiteten Wechtsempfinden übereinſtimmen. Was
nützen Geſetze und Strafen, die von den Staatsbürgern als unbillig und
ungerecht empfunden werden? Sie legen zwar dem Einzelnen ein Uebel
auf, das ihn vielleicht an der Wiederholung der Straftat hindert, aber
ſie erfüllen nicht den letzten und höchſten Zweck des Strafrechts, eine
Schranke aufzurichten, die der Bürger aus freiem Willen achtet, weil er
ſie als ſittliche Notwendigkeit empfindet.
Die Wechſelwirkung zwiſchen Moral und Geſetz erſehen wir in un=
ſever
verwirrten Gegenwart täglich. Der Kampf des Geſetzgebers gegen
Schiebertum und Wuchertum wird ſolange wirkungslos bleiben, als er
nicht in der Moral der Staotsbürger Widerhall und Stütze findet.
Wemn dem ſo iſt, wenn die ſtärkſte Warzel des Rechts im Rechts=
empfinden
des Volkes liegt, ſo iſt damit über jedes gekünſtelte, unver=
ſtändliche
Recht der Stab gebrochen. Es iſt der Prüfſtein für jedes Recht
und jeden Richterſpruch, daß ſie vom Volke in der doppelten Bedeutung
dieſes Wortes verſhanden wverden.
So wird das Recht aus Kräften, die aus ihm ſelbſt heraus wirken,
dazu getrieben, ſich dem nicht rechtsgelehrten Staatsbürger mitzuteilen.
Wber guch im Volke ſind Kräfte in Bewegung, die zum Recht hindrängen.
Es gibt kaum jemand, der nicht irgendwo einmal in das Rechts=
getriebe
gerät. Jeder iſt heute durch zahlreiche Beziehungen perſönlicher,
familjäver, wirtſchaftlicher Ark mit Anderen verbunden. Dieſe Beziehun=
gen
gſtalten ſich, ändern ſich und löſen ſich meiſt ohne Schwierigkeiten.
Einmal aber entſteht eine Stockung, die ſich nicht ausgleichen läßt. Jetzt
tritt das Recht in Tätigbeit und löſt durch den Machtſpruch des Geſetzes
dem Streitfall. Welcher Vorteil erwächſt jedem, wenn er ſich mit un=
ſerem
Recht und Rechtsverfahren einigermaßen vertraut macht und nicht
völlig rechtsfremd dem Streitfall gegemüberſteht? Hier gilt auch vom
Recht der Satz, daß Wiſſen Macht iſt.
Aber auch der Bildungstrieb in ſeinen verſchiedenſten Abſtufungen
verlangt nach Rechtskunde, ſucht in das Weſen und in die Geheimniſſe
der Macht einzudringen, die ſein Leben und das des Volkes beherrſcht.
Von der unterſten Stufe der Aneignung des Wiſſenſtoffes ſteigt
das Bildungsbedürfnis über die Beſchäftigung mit dem ſittlichen und
ſozialen Gedanken im Recht bis zu der Erkenntnis enwor, daß im Recht=
ſich
ein Teil der Kultur des Volkes widerſpiegelt.
Rechtskunde kann ſelbſtwerſtändlich nie in der Abſicht und mit dem
Erfolg betrieben werden, die Laien juriſtiſch=techniſch ſo zu ſchulen, daß
die Fachfuriſten entbehrlich werden" ebenſo wenig wie die Aerzte durch
noch ſo viel Aufklärung über Geſundheitspflege jemals überflüſſig wer=
den
. Aber die Verbreitung von Rechtskenntniſſen kann die Kluft, die
noch vielfach zwiſchen Juriſten und Laien klafft, überbrüchen helfen.

Wenn ſchon die einfachſte Rechtsbelehrung in Wort und Schrift den
Juriſten zwingt, volkstümlich zu denben und zu ſprechen, und die manch=
mal
kritiklos angewandten Rechtsvorſchriften auf ihre Verſtändlichkeit
undZweckmäßigbeit zu prüfen, ſo wird auf der anderen Seite die Ein=
ſicht
in Weſen und Zweck der Rechtsvorſchriften dazu beitvagen, das
Vertrauen in die Rechtspflege zu befeſtigen und die vielfachen Vor=
urteile
gegen die Diener des Rechtes zu beſeitigen. Mißtrauen, Vorur=
teile
entſpringen häufig dem Mangel an Rechtsbenntnis, an Rechtsver=
ſtändwis
und an Rechtsgeſinnung. So iſt der Vovwurf der Weltfremd=
heit
der Richter oft nichts anderes als die Folge der Rechtsfremdheit
des Volkes. Auch die Quelle vieler Vorurteile gegen den Anwalts=
ſtand
beruht in der Unkenntnis von Weſen und Funktionen des Am=
waltsberufs
. Man denke nur an die abenteuerlichen Vorſtellungen über
Anwoltsgebühren (z. B. für Vertagungen!).
Berufsintereſſe der Juriſten, Bedürfniſſe der Laienwelt und hohe
rechtspolitiſche Ziele ſollten zuſammenwirben, um die Populaviſierung
des Rechts mit allen Kräften zu fördern. Ihr Ziel aber das darf nie
überſehen werden iſt nicht nur die Verbreitung von Rechtskenntniſſen,
ſondern auch die Belebung und Stärkung des Rechtsgefühls. Beides
zuſammen kommt im Kreislauf der Dinge wieder dem Recht zugute,
das, als Geheimlehre betrieben, erſtarren maß wie einſt das römiſche
Recht, während es, getragen vom Verſtändnis und der Anteilnahme
des Volkes, mit dem Fortſchritt der wirtſchaftlichen Bedürfwiſſe und
ſittlichen Anſchauungen ſich ſtets erneuern und vervollkommnen wird.

Letzte Nachrichten.

c. Berlin, 31. Juli. Der Lokalanzeiger meldet aus Memel:
In dem von Juden bewohnten Stadtviertel von Grodno
brach Großfeuer aus, durch das über 50 Wohnhäuſer ein=
geäſchert
wurden. Exploſionen, die durch ein von Kommu=
niſten
angebegtes Waffen= und Munitiopslager hervorgerufen
wurden, erforderten eine ganze Reihe Menſchenopfer.
c. Berlin, 31. Juli. Nach einer Meldung des Lokalanzeigers
aus Wien wurde die Enkelin des Kaiſers Franz Joſef, die
ehemalige Fürſtin Eliſabeth zu Windiſchgrätz, vom Ge=
richt
in Baden bei Wien wegen Ehrenbeleidigung gegenüber
dem Rechtsanwalt Dr. Klein bei der verſuchten Exekutiv=
abnahme
ihrer Kinder im Schloſſe Schönqu zu einer Geldſtrafe
von 30 000 Kronen oder 10 Tagen Arreſt verurteilt.
c. Berlin, 31. Juli. Dem Berliner Tageblatt wird aus Wien
gemeldet: Berichten aus Moskau zufolge befinden ſich etwa
ſechs Millionen Auswanderer aus dem Wolgagebiet
dorthin unterwegs. Am 20. Juli erreichte die Menge Tambow.
Dort wurden die Geſchäfte und Magazine gepündert, die Pferde
der dortigen Feuerwehr und Kavallerie geſchlachtet und an Ort
und Stelle derzehrt.
Frankfurt a. M., 31. Juli. (Wolff.) Unter ſtarker Beteili=
gung
der akademiſchen Kreiſe nahm die von den ehemwaligen
Straßburger Korporationen und der Studentenſchaft der Frank=
furter
Univerſität gemeinſam veranſtaltete Gedenkfeier zur
Erinnerung an der vor 300 Jahren erfolgten
Gründung der Straßburger Univerſität einen
durchaus würdigen Verlauf. Als ſtudentiſcher Vertreter ſprach
cand. jur. Herpel, der die Berührungspunkte zwiſchen der Frank=
furter
und der Straßburger Hochſchule als Bollwerke deutſchen
Geiſtes hervorhob, dann Prof. Dr. Max E. Mayer als ehemali=
ger
Straßburger Dozent und der frühere Straßburger Univerſi=

tätsbibliothekar Prof. Dr. Marckwald, der die Entwicklung der
dortigen Univerſität in ihrem deutſchen Charakter von der Zeit;
des ausgehenden Humanismus bis an die Schwelle der Gegen= ſchilderte Zuletzt gab Studienrat Dr. König allgemeine:
Ausführungen über das Thema: Das Elſaß und wir und be=
zeichnete
dabei die elſaß=lothringiſche Idee als die Idee volks=
deutſcher
Menſchen im franzöſiſchen Staat.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Anguſt.
Das neue Fernſprechgebührengeſetz iſt vom Reichstag amm
4. Juli angenommen worden. Es tritt am 1. Oktober in Kraft:
Für das Fernſprechnetz in Darmſtadt beträgt die Grundgebühm
künftig 560 Mark jährlich. Die Pauſchgebühr fällt wegr
Aus Anlaß dieſer Aenderung können die Fernſprechanſchlüſſe
zum 30. September gekündigt werden. Die Kündigung
bis 1. September ausgeſprochen ſein.
n. Ferienſtrafkammer. In einem Berufungsfall aus Hirſchhorn handelz
es ſich um die Beſchuldigung gegen zwei dortige Brüder, im Necka=
unter
Anwendung von Kockelskörnern gefiſcht zu haben. Durch § 294
St. G.B. iſt nämlich das Fiſchen zur Nachtzeit, bei Fackellicht oder micht
tels ſchädlicher oder explodierender Stoffe verboten. Zu ſolchen Stoffe=
gehören
die Kockelskörner, Früchte des in Aſien heimiſchen Strauche=
Anamirta, die zu verſchiedenen Zwecken im Handel geführt werden. Ih
Kern enthält. Pikrotoxin, auch Kockelin genannt, und es findet dadurg
beim Ausſtrcien in Gewäſſer eine Betäubung der Fiſch ſtatt, die ir
folge davon auf der Oberfläche treiben und ergriffen wenden könnem
Man hatte damals an einer Stelle, wo der eine Angeklagte mit deei
Angel fiſchte, ſolche betäubte Fiſche nebſr ſchwimmenden Kochelskörner
nachher gefunden und ein ſehr jugendlicher Zeuge wollte beobacht-
haben
, daß der andere Angeklagte am Waſſer ſtreuende, gleichſam
ſäende Handbewegungen machte. Beide Beſchuldigten beſtreiten en;
ſchieden jede Kenntnis oder Benutzung des fraglichen verbotenen Mi. (das übrigens auch zur Bierverfälſchung eine Rolle ſpielen ſoll)
und es fehlte durchaus der Belaſtungsbeweis, weshalb das Schöffen=
gericht
auf Freiſpruch erkannt hatte. Nach nochmaliger Verhandlura,
gog daher die Staatsanwaltſchaft ihre Berufung zurück. Weita=
wurde
auf ſeine Berufung der wegen Hehlevei ſchöffengerichtlich zu ein
gen Tagen Gefängnis verurteilte Althändler Max Mayer aus Gro=
Gerau freigeſprochen. Er hatte von dem durch den dortigen Hilf
arbeiter N. Rimaſch in der Zuckerfabrik geſtohlenen Kupferdraht ar
üblichem Preis angekauft und man hielt in zweiter Inſtanz ſeine be
hauptete Gutgläubigkeit, da er ſich auch des beſten Rufes erfreut, =
nicht
widerlegt.
gs. Im Woog ertrunken. Beim Baden im Woog ertrank geſteni
früh gegen 7 Uhr ein junger Mann. Sofort angeſtellte Wiederbelebung;
verſuche blieben erfolglos. Geſtern nachmittag erlitt ein Bahnarbeit*
eine Gasvergiftung. Von der Rettungswache, die in beide
Fällen in Tätigkeit trat, wurde hier der Sauerſtoffapparat mit Ea=
folg
angewand. Der Kranke kam ins Krankenhaus.
* Sportverein Darmſtadt. Nach Beendigung der 1. Darmſtädt4
Sportwoche und der Tagung des Verbandes ſüddeutſcher Fußballvereir
veranſtaltet der Sportverein Darmſtadt 1898 e. V. auf ſe
nem Sportplatz am Böllenfalltor am heutigen Abend ein Konzer
wozu alle Mitglieder und Freunde des Vereins eingeladen werde
(Näheres ſiehe Anzeige.)

Anthropoſophie und Wiſſenſchaft.

HI.

Am Freitag, den 29. Juli, ſprach im Saalbau Dr. Rudolf Stei
ner öffentlich über Die Aufgaben der Anthropoſophie gegenübn
Wiſſenſchaft und Leben‟. Die Anthropoſophie ſo führte er aus
begnügt ſich wicht mit gefühlsmäßigem Reden, f dern will in al
Zweige des Wiſſens und in das geſamte Leben eindringen. Die Hoßh
ſchulkurſe in Dornach und Stuttgart, denen ſich jetzt die Darmſtädte
Hochſchulwoche anſchloß, ferner die Freie Waldorfſchule, das Kliniſt
therapeutiſche Inſtitut in Stuttgart und vieles andere ſind Zeichen di
ſes Strebens.
Bei ihrer Stellung zur Wiſſenſchaft würdigt die Anthrott
ſophie völlig die großen Triumthe der neuzeitlichen wiſſenſchtftlicke
Geſinmung, wie ſie namentlich in der experimendellen Methode hervuf
ritt. Die Sicherheit des Experiments beruht auf der bewußte
Zuſammenſtellung der Bedingungen aus gedanklichen Erwägungen ha
aus. Wir erlongen dadurch einen Ueberblick beſonders über die um
rganiſchen Verhältniſſe. Gleickzeitig wit dem Siegeszug des Expen
ments iſt aber der wiſſenſchaftliche Materialismus heraufgekommen, fi
den die Verneinung der früher angenommenen Lebenskraft b
zeichnend iſt. Wenn wa neuerdings dieſe verabſchiedete Lebenskoof
im Neovitalismus wieder auftauchen ſieht, ſo muß man betonen, da
man auf ſpekulativem Wege nur zu einem Zwitterbegriff übe
das Leben kommen kann. Eine wirkliche Erfaſſung des Organiſche
Beſeelten, Durchgeiſtigten gelingt nur durch eine Umwandlung de
Erkenntnis ſelbſt.
Anthropoſophie zeigt, wie ſolche Umwandlung durch Weckun
ſchlummernder Fähigkeiten des Menſchen ſich vollzieht: Zunächſt kan
durch Anknüpfung an das Erinnerungsvermögen einer leicht überſchau
baren Vorſtellung, in die ſich aber wichts Unterbewußtes wiſchen dar
Dauer verliehen werden. Durch längeres häufig und geduldig wieda
holtes Ruhen auf ſolchen Vorſtellungen (Meditation) erſtaukt das Se
lemleben und gelangt zur imaginativen Erkenntnisſtufe, auf de
Bilder einer geiſtigen Wirklichkeit erlebt werden. Dieſe ſind durc
aus nicht mit pathologiſchen, unberechtigten und ungeſunden Seele
inhalten zu verwechſeln (etwa mit Halluzinationen); ſie ſind vielmeh
von geſundender Wirkung.
Als zweite Betätigung kommt hinzu ein willkürliches Wiederaus
ſchalten ſolcher Bilder (Jwaginationen); wit der ſo erworbenen, Kru
des Vergeſſens levnt man, die zuerſt ſubjektiven Eindrüche auf geiſti
Objekte zu beziehen: man erlebt eine geiſtige Tatſachenwalt. Zu
vollen Erlangen dieſer ſogenannten inſpirierten Erkenntni
ſind noch Uebungen des Willens (Beherrſchung von Gewohnheiten zm
Beiſpiel) erforderlich.
Eine Steigerung dieſer Erkenntnisarten, zu denen noch die Jn
tuition tritt, führt unter anderem zum Durchſchauen der leiblicke
Vorgänge, auf die das Seelenleben ſich ſtützt. Man findet als Korrel
des Denkens eine Konſolidierung des Materiellen im Nervenprozei
die ſich dem Niederſchlagen eines gelöſten Stoffes vergleichen läßt. Dure
die Ausbildung des Willenlebens offenbart ſich der Wille, d
einer Art Auflöſung und Zerſtäubung des Materiellen vergleichbar ſ.
Dieſe verhältnismäßig primitive Verbindung des Seeliſchgeiſtigen m
dem Stoff und ſeine Loslöſung dabon läßt ſich auf einer höheren Sti
wiederfinden in dem Zuſammentritt der präexiſtenten Seele mit der
phyſiſihen Keim bei der Empfängnis und in dem Entringen des Sedl
ſchen aus dem Leiblichen beim Tode des Menſchen. So wird das Lele
zwiſchen Tod und neuer Geburt erforſchbar. (Es darf nicht vergeſie
werden, daß die gemannten Uebungen unter der Herrſchaft des Willen
bleiben müſſen: der Geiſtesforſcher gibt ſich ihren bewußt hin; ſei
äußeres Verhalten im Leben erleidet keine Veränderung.)
Die Erkenntnis der Zuſammenhänge des Seeliſchgeiſtigen mit 54
Organismus führt ferner zu einer rationellen Thergpie, indem ſ
die Wirkung angewandter Medikamente burchſchaut. In ähnlicher We
werden auch andere Wiſſensgebiete bedeutſam aufgehellt. Die überſim
liche Erbenntnis zeig= die Welt äußerer geiſtiger Realitätei
in deren Zuſammenhang der Menſch hineingeſtellt iſt. (Der Wärm
tod, von dem die äußere Wiſſenſchaft ſpricht, offenbart ſich als
Hinübergehen des Seeliſch=Geiſtigen, der ideellen und Willensimpul
der Menſchheit zu anderen kosmiſchen Zuſtänden.)
Eine Wahrnehmung der geiſtigen Welt kann nicht in gewöhnlich
Weiſe im Gedächtnis bewahrt werden: ſie muß immer neu geſucht we
den. Nur die Bedingungen, unter denen ſie auftrat, laſſen ſich erinner
Die Ausbildung in der Geiſtesforſchung führt zu einem geiſtes
gegenwärtigen Anſchauen der Welt. Die Abſtraktion wird übe
wunden. Das Konkrete, augenblicklich Gegebene wird erkennbar:
z. B. ſind die ſozialen Zuſammenhänge mur auf dieſem We
wirklich zu durchſchauen.
Die beſendere Bedeutung der geiſteswiſſenſchaftlichen Methode wie
gerade auf dieſem Gebiete einleuchtend. Was an Niedergangskräften
unſerer Zeit lebt, was ſich beſonders heute im Oſten auswirkt, wird te
der Antbropoſophie durchſchaut: die Ausdehnung der mechaniſtiſeh
Denkweiſe auf das Soziale droht im Bolſchewismus den leben
digen Menſchen, auf dem doch das Soziale beruht, zu erſticken. De
Individuelle im Menſchen, das ſich gegen die ſoziale Maſchiner
aufbäumt, kann nicht von der Anthropoſophie erfaßt werden, die m
das Allgemeine, Artmäßige im Menſchen erreichen konn. Zu einer
kenntnis des Individuums kommt nur Anthropoſophie. Sie alle
liefert daher eine fruchtbare Erziehungskunſt, wie ſie . B.
der Freien Waldorfſchule in Stuttgart geübt, und zu einer wirklich
Soziologie, wie ſie in dem Buche Die Kermpunkte der ſoziae
Frage vertreten wird. Die Anthropoſophie wird ſo über das blof
Wiſſen hinaus zur lebendigen Wirklichkeit.
Dr. H. P

Im Verlag Der kommende Tag A. G. in Berlin erſchien: Die
Drei; Heft 1 der Monatsſchrift für Anthropoſophie und Dreiglied
rung. Geh. 7,50 Mk. Vierteljährlich 3 Hefte 18 Mk.

[ ][  ][ ]

Kummer 210.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 1. Auguſt 1921.

Seite 3.

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Sber=Ingelheim, 31. Juli. Die Eröffnungsvorſtellung der erſten
urbühne in Rheinheſſen findet am Sonndag, den 14.
ſt. und zwar pünktlich abends halb 9 Uhr, ſtatt. Die Prdben da=
and
bereits in vollem Gange, die Vereine der Umgegend für die
fährung intereſſiert, und es kann ſetzt ſchon geſagt werden, daß er=
gucherweiſe
für die Sache großes Intereſſe gezeigt wird. Die früh=
zue
Anmeldung ausnärtiger Beſucher iſt notwendig, um wegen der
gnahrt die nötigen Schritte einleiten zu können. Die künſtleriſche
trng liegt in den Händen von Hermm Dr. Hanns Niedechen=Gebhard,
asukünftigen Oberregiſſeur am Stadttheater in Münſter i. W.
Spiel, Sport und Turnen.
Der Verbandstag des Süddeutſchen Fußballverbandes.
sw. Darmſtadt, 31. Juli.
ptach Wiederaufnahme der Verhandlungen wird in der Abſtimmung
efahren, die nach ½3 Uhr nachts beendet iſt. Während das Ergeb=
Feſtgeſtelllt wird, teilt Spielausſchußvorſitzender Keyl
Daß im Jahre 1916
der eiferne Fußball
ssſpielt wurde, der den Meiſtern des Süddeutſchen Fußballverbandes
imiberg, Freiburg, Hanau und Pfalz=Ludwigshafen überreicht wird.
Das Reſultat der Abſtimmung ergibt
die Ablehnang des Verbandsvorſchlags.
Zweiter Tag.
Am Sonntag vormittag eröffnete der 2. Verbandsvorſitzende den
retertag 9.55 Uhr vormittags mit der Erklärung, daß es heute in
F=Deitung der Tagung ſchärfer vorgehen müiſſe, um Angrifſe wie gefdern
Teid zu verhüten. Nachdem die Ablehnung des Verbandsvonſchlages
ftugt iſt, gibt der Vorſtand Einzelheiten aus den geſtrigen Verhand=
yren
und die Abſtmmug bekannt. Es ſind 4287 Stimmen für, 888
urumen gegen den Verbandsvorſchlag gefallen, das Verhältnis iſt vier
uftel zu einem Fünftel im Stammverband. Der Vorſtand zieht da=
u
- folgende Konſequenzen: Wohl iſt der Antrag des V.=V. gefallen.
u große Stimmenzahl, die ſich im Stammgebiet auf unſere Seite ge=
. hat, legt uns zunachſt die Pflicht auf, zum Schutze der Intereſſen
y Vierfünftelmehrheit des unbeſetzten Gebietes nicht zu verlaſſen.
a Abſtimmungsergebnis hat ferner unzweideutig ergeben, daß der
Anag des beſetzten Gebietes über das Spielfyſtem bei dieſem Stimmen=
rrältnis
ſchon als abgelehnt gelten kann. Damit iſt uns die Möglich=
genommen, praktiſche Arbeit zu leiſten. Wir ſehen einen Ausweg
Au darin, daß zwiſthen Teilen des Verbandsgebietes, in denen die Mehr=
ſei
der Oppoſition feſtſteht, hinſichtlich Emrichrung des Spielſyſtems
es Hand gelaſſen wird. Dennoch ſchlagen wir vor daß die Bezirke
ozdmai, Südmain und Rheinheſſen=Saar auf Bezirkstagen ihr Syſtem
ürgen. Es iſt bedauerlich, daß wir gezwungen ſind, in ſpieleriſcher
i ſſicht innerhalb des Verbandes verſchiedene Wege zu gehen, aber nur
ner Ausweg bringt uns die Möglichkeit, die Geſchloſſenheit des Ver=
ades
wenigſtens nach außen zu wahren.
Der Vorſchlag wird zur Beſprechung geſtellt. Der Führer für das
ei-tzte Gebiet bittet um ¼ Stunde Friſt, um die Vertreter zu befragen.
½ Tagung wird unterbrochen. Es folgen fodann die einzelnen Erklä=
ſurgen
der angeführten Gebiete, die eine Geſchäftsordnungsdebatte aus=
öſrn
, der die Debatte folgt, von Bohlen=Halbach ſpricht nach Antrag auf
ſöckluß der Debatte für, Hoſtrich gegen den Vermittelungsvorſchlag. Im
Unſteren Verfolg einer ſehr ervegten Debatte entſtehen Meinungsverſchie=
eſheiten
, die jedoch geklärt werden.
Es folgt Abſtimmung. Der Vermittelungsvorſchlag wird angenommen.
Satzungsänderungen.
Die Neuorganiſationder Verwaltung ſoll einige um=
a
ende Aenderungen erfahren. Dem Vorſtand wird einſtimmig Voll=
ſmaht
zum Ausbau gegeben werden, ber wiederum den Bezirken Voll=
naht
gewähren wird. Ueber die
Schiedsrichterorganifation und Jugend=
organiſation

veriert der Spielausſchußvorſitzende. Es entſteht eine kurze Ausſprache.
2 Anwäge werden en bloc einſtimmig angenommen.
Gine Reihe weiterer Anträge ſind durch die vorhergehenden Punkte
teedigt.
Fa
Ihre Vermählung geben bekannt
Eichmeister Ludwig Schmucker
und Frau Elise, geb. Sauerwein,
verwt. Speckhard.

Ein Antrag über die Feſtſetzung der
Repräſentativſpiele
wird vorgeſchlagen, damit zurückzuhalten. Nach Aufklärung wird der
Antrag zurückgezogen. Wegen der
Ueberforderung für ausländiſche Mannſchaften
wird erklärt, daß dies nicht mehr möglich iſt, da alle Verträge dem
D.F.B. vorgelegt werden müſſen. Der Antrag wird daher abgelehnt.
§ 66 wird dahin abgeändert, daß Spieler nicht bei drei=, ſondern bei
viermal in einer wiederen Mannſchaft ſpielen dürfen.
§ 58 wird zeitgemäß in den Beträgen einſtimmig angenommen.
Die weiteren Anträge werden vom Verband als Material übernommen
oder für erledigt erklärt.
Ein Dringlichkeitsantrag, die
Koſten für die Verbandstage
auf die Verbandskaſſe zu übermehmen, wird einſtimmig angenommen.
Bei Feſtlegung des Beginnes des
Verbandsjahres
wird der 1. Auguſt einſtimmig angenommen. Zum Ort für den
nächſten
Verbandstag
wird München gewählt.
Hierauf ſpricht Alterspräſident Höfer dem ſeitherigen Vorſtand
für ſeine aufopfernde Arbeit herzlichſten Dank aus. Die Tagung erhebt
ſich zum Zeichen der Ehrung von den Sitzen. (Lebhafter Beifall.)
Dem Vorſtand wird Entlaſtung erteilt. Es wird hierauf zur
Wahl des Vorſtandes
geſchritten. Dem vevehrten verſtorbenen Vorſitzenden Rat Popper in
Hanau wird nochmals ein ehrender Nachruf gewidwet. Zum erſten
Vorſitzenden wird Herr Flaßbart (Turn= und Sportgemeinde Ein=
tracht
=Frankfurt) einſtimmig gewählt. In ſeiner Rede teilt er mit, daß
er niemals der Vertrauensmann einer Gruppe ſein könne, und will
verſuchen, in den Fußſtapfen ſeines Vorgängers zu wondeln. Die ſeit=
herigen
verdienten Vorſtandsmitglieder werden, einſtimmig wiederge=
wählt
. Zum dritten Vorſitzenden wird als Vertreter der ABC=Vereine
Rahl=Landshut einſtimmig gewählt.
Die Wahlhandlungen bilden nach der ſorgenvollen Tagung einen
erhebenden Akt. Für die Bezirke werden die Bezirksvorſitzenden durch
Zuruf gewählt, desgleichen die Kreisvorſitzenden.
Der Verbandsvorſitzende ſchließt 6.30 Uhr den Vertretertag. Die
Anweſenden begaben ſich nach dem Böllenfalltor zum Stadion, wo das
Ligatreffen Freiburg (alter deutſcher Meiſter) gegen Sportver=
ein
Darmſtadt zum Austrag kam.
Das Turnerkreuz.
Am Dienstag, den 2. Auguſt ſind es 75 Jahre, daß das ſogen.
Turnerkreuz, die vier P, das offizielle Abzeichen der Deutſchen Turner=
ſchaft
iſt. Zuſammengeſtellt hat dieſes Turnerkreuz der Darmſtädter
Kupferſtecher Joh. Heinrich Felſing. Felſing war Mitbegründer
der Turngemeinde am Woogsplatz, ſowie deren langjähriger 1. Spre=
cher
und Ehrenmitglied. Auf dem Deutſchen Turnfeſt zu Heilbronn hat
Felſing am 2. Auguſt 1846 das Turnerzeichen vorgeſchlagen und wurde
es als offizielles Wahrzeichen der Deutſchen Turnerſchaft einſtimmig an=
genommen
. Schon vor dem Deutſchen Turntag in Heilbronn hatte
Felſing ein Turnerkreuz für die weiß=rote Fahne entworfen, welche
Frauen Darmſtadts dem damaligen Schüler=Aktiven=Turnverein geſtiftet
hatten. Später ging dieſe Fahne in den Beſitz der Turngemeinde über.
Dieſe Fahne iſt alſo die erſte Turnerfahne mit den vier F. Auf An=
regung
der Turngemeinde Darmſtadt ſoll nun dieſem denbwürdigen
2. Auguſt innerhalb der Darmſtädter Turnerſchaft würdig gedacht wer=
den
. Zu dieſem Zweck wird die Darmſtädter Turnerſchaft in geſchloſſe=
nem
Zuge nach dem alten Friedhof marſchieren und am Grabe Felſings
Kränze niederlegen. Anſprachen der verſchiedenen Vertreter der Turn=
verbände
werden auf die Bedeutung des Tages hinweiſen. Die vorher
erwähnte alte hiſtoriſche Turnerfahne wird dem Zuge vorangetragen.
Alle Turngenoſſen der Darmſtädter Turnerſchaft, beſonders aber die
Jugend, iſt zur Teilnahme an dieſer Feier herzlichſt eingeladen. Ab=
marſch
des Zuges iſt am Dienstag, den 2. Auguſt, nachmittags 5.30 Uhr
vom Woogsplatz.
H. M.
Hockey in der Sportwoche.
Nachdem am vergangenen Montag die Damenolf des Darmſtädter
Hockehklubs (Abteilung des Schwimmblubs Jungdeutſchland) gegen die

Damen vom Tennis= und Hockeyklub Frankfurt=Rödelheim mit 8:0 Toren
gewonnen hatten, trafen ſich am Donnerstag die Hockey=Mannſchaft der
Frankfurter Muſterſchule und die Jugendmannſchaft des D.H.C. Nach
überlegenem Spiel ſiegten die Darmſtädter mit 9:2 Toven. Für Sams=
tag
abend hatte ſich der D.H.C. die 1. Herrenmannſchaft des Frankfurter
Turnvereins von 1860, welche zur beſten ſüddeutſchem Klaſſe zählt, ver=
pflichtet
. Darmſtadt ſtellte eine aus Spielern der 1. und 2. Mannſchaft
beſtehende Elf mit H. Landmann, jetzt Sportklub 1880=Frankfurt, als
Mittelläufer. Die erſte Spielhälfte verlief nach abwechſelungsreichem,
ſchnellen Spiel, bei welchem ſich bereits eine leichte Ueberlegenheit der
Darmſtädter bemerkbar machte, torlos. In der zweiten Spielhälfte reißt
die Darmſtädter Elf das Spiel immer mehr an ſich, die Frankfurter,
welchem man das fehlende Training anmerkt, kommen nur noch ſelten
über die Mittellinie hinaus. Längere Zeit hält die vorzügliche Frank=
furter
Verteidigung den unermüdlichen Angriffen Darmſtadts ſtand.
Nachdem verſchiedene gute Chancen verpaßt werden, erzielt Darmſtadt
durch ſcharfen Schuß des Mittelſtürmers das ſiegbringende Tor. Frank=
furt
macht verzweifelte Anſtrengungen, den Ausgleich herbeizuführen,
doch ſcheitern alle Angriffe an der aufmerkſamen Darmſtädter Vertei=
digung
und dem Torwächter. Gegen Schluß drängt Darmſtadt wieder
ſtark, kann jedoch keinen Erfolg mehr erzielen. Mit 1:0 Toren hat der
Darmſtädter Hochehklub auch dieſes Spiel für ſich entſchieden.
Schluß des redaktionellen Teils.

An unſere verehrl. Leſer!
Das Einholen des Bezugsgeldes geſchieht
für jeden Monat
(8650a
in der Zeit vom 1. bis 5.
und ſind unſere Trägerinnen angewieſen, die
Gelder bis ſpäteſtens 6. abzuliefern. Wir bitten
unſere verehrl. Leſer, das Bezugsgeld bereit
zu halten und die Entrichtung möglichſt beim
erſten Vorſprechen der Trägerinnen zu er=
ledigen
, damit die Ablieferung bis zu dem
genannten Termin beſtimmt erfolgen kann.
Verlag des Darmſtädter Tagblatts.

Tageskalender.
Orpheum, Anfang 734 Uhr: Zapfenſtreich.
Kameradſchaftliche Zuſammenkunft der Vereinigung
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und von 37 Uhr).
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Täglich geöffnet von 101 und von 36 Uhr.
Verentwortlich für den redaktionellen Teil: Max Streeſe;
für den Anzeigenteil: Paul Lange. Druck und Verlag: L. C.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
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