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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 199
Donnerstag, den 21. Juli 1921
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Einzelnummer 25 Pfg.
Bum Leipziger Kriegsverbrecher=Prozeß
treibt Vizeadmiral a. D. Hollweg in der Deutſchen Allg.
Nar u. 4.:
Die deutſche Rechtſprechung iſt an beſtimmte Formen
erunden. Nicht „Common Senſe” wie in England, fällt die
reile, ſondern logiſches Denken auf Grund geſchriebener
thtsgrundſätze. Die ſchwere Aufgabe der Leipziger Richter,
he Gewiſſenskonflikte zwiſchen Rechtsempfinden und deutſchem
FFühl zu verſchärfen, iſt nicht am Platze. Im Gegenteil: der
zirm für Recht und Geſetz im Lande muß mit allen Mitteln
ärkt werden. Das Urteil iſt gefällt. Mein Plädoyer iſt kein
ingriff in ein ſchwebendes Verfahren, iſt nur ein Verſuch, die
ane der beiden Verurteilten und des nicht vor Gericht
erſchie=
eien Kapitänleutnants Patzig dem deutſchen Leſer begreiflicher
innachen, menſchliches Gefühl und deutſches Empfinden für die
erurteilten zu vertiefen.
Eine dunkle Nacht, ein U=Boot ſeit Wochen zu gefähulicher
gort in See, gehetzt, gejagt mit allen Mitteln einer raffinierten
eHnik. Auf, unter, über dem Waſſer — Feinde ringsum. In
Scele des ſeit vier Jahren ſein 1=Boot lenkenden
Komman=
urten brennt der einzige Wunſch: Tonnage verſenken, nur ſo
her iſt Rettung für das hungernde Deutſchland möglich, nur ſo
ur das Aergſte abzuwenden, nur ſo der Vernichtungswille der
ſeiride zu brechen. Lichter erſcheinen auf dem Waſſer. Ein Schiff,
völkerrechtlich kein Lazarettſchiff iſt, wird als ſolches an
ſiten Abzeichen erkannt. Das U=Boot ſteht außerhalb des
An=
iffe auf jedes Schiff erlaubenden Sperrgebietes. Die Frage,
9 ich torpedieren oder nicht, taucht im Hirn des Kommandan=
Rauf. Er zermartert ſich den Kopf. Führerwille und
Menſch=
heit ringen in ihm einen ſchweren Kampf. Da formen ſich
ſilper vor ſeiner Seele: die im Baralong=Fall hingemordeten
unenaden, denen England jede Sühne verweigert hat, der in
uen Schweineſtall eingeſperrte, ſchwerverwundete U=
Bootskom=
mdant Crompton, die oft an eigenem Leibe erprobte
Heim=
der engliſchen U=Bootsfallen, die hilflos verſinkenden
King=
ſephan=Leute, die in korſikaniſchen Sümpfen langſam
dahin=
enden deutſchen Kriegsgefangenen, die in Netzen gefangenen
utſchen U=Boote mit ihren bewußt und tagelang zu Tode
ge=
tä ten Beſatzungen; alle Robheiten auf gegneriſcher Seite
wer=
nfin ſeinem Hirne lebendig, der erwieſene Mißbrauch der
Laza=
ſtnhiffe zu Munitions= und Fliegertransporten, das ganze
end zu Hauſe infolge der Hungerblockade. Da fällt ihm ein:
dieſes Schiff hat wahrſcheinlich verkappte Soldaten und
ſüger und Munition an Bord, trägt Verbandsmittel für die
npliche Landfront, während die Engländer ſogar unſeren
ſügglingen die von Amerika geſtifteten Gummilutſcher und
ſrren Kranken die vom neutralen Roten Kreuz geſtifteten
Hilfs=
tel vorenthalten. Da erſtarrt ſein Herz zu Eis. Der
Ent=
ſluf ß ringt ſich durch: Gewalt gegen Gewalt, Tod für Tod, um
Sihungernden, darbenden, mit allen Mitteln einer
verbreche=
ſchen Propaganda aufgehetzten, zur Vernichtung beſtimmten
urſchlands willen will er handeln, wie er in ruhiger Stunde
einem ehrenhaften Gegner gegenüber nicht handeln würde,
er vernichten, was doch Teilkräfte des feindlichem
Vernich=
uiswillens ſind. So bringt er das Boot in Schutzſtellung,
tiat auf den Knopf, der tödliche Torpedo eilt ſeinem Ziele zu.
d dann, als das Schiff ſinkt, kommt die Reaktion, der ſeeliſche
ſemmenbruch. Was er ſoeben tat, tat er als einzelner Menſch,
ein von Leidenſchaft hingeriſſener Kämpfer. Nun
überwäl=
ähn das Gefühl der Verantwortung als Kommandant, als
ſelrefehlshaber, als geachtetes Glied des Seeoffizierskorps, als
inweter ſeines Landes, das irgendwie für ſeine Tat einſtehen
Seine Gedanken ſlattern wild, ſie gehen einen falſchen
Die nach den ihm erteilten Inſtruktionen unhaltbare Tat
ſert fortzeugend neue ſchlimmere. „Geſchehen iſt geſchehen.
oder ſo” denkt er. „Mein Land aber darf keinesfalls
Scha=
von meiner Tat haben.” So wird ihm Vernichtung aller
furen der nächtlichen Tat zum nächſten Ziel. „Nur die Toten
dDas unendlich tiefe Meer ſind ſtumm.” „Zu Hauſe ſterben
ineerttauſende den engliſchen Hungertod. So können auch hier
ſiee Unſchuldige ſterben.‟ Danach handelte er, in Aufregung,
einer aus einer Miſchung von Pflichtgefühl, Verzwveiflung,
leid entſtandenen Pſychoſe, die die freie Willensbeſtimmung
bſchaltet: „Ich will es auf mein Gewiſſen nehmen, nur meine
die und mein Vaterland ſollen keinen Schaden durch meine
4 erleiden”, iſt das Leitmotiv aller ſeiner Gedankengänge.
Beugen ſchickt er unter Deck. Nur die in Not und Tod
be=
ſhitten Kameraden, ſeine beiden Wachoffiziere und einen
Ge=
ſtutnteroffizier behält er bei ſich. Das ſchauerliche Werk be=
. Der Vorſatz wird zur Tat, aber kaum begonnen, verläßt
täe Kraft zur Durchführung. Der Menſchheit ganzer Jammer
Etfihn an.
Die beiden verurteilten Wachoffiziere, blutjung, ohne
Lebens=
ung, unter ihren Altersgenoſſen als die beſten und
tüchtig=
usgewählt, zermürbt durch den harten Dienſt, ſchlaflos, in
fer U=Bootsluft dahinvegetierend, in ſtändiger ſeelliſcher
mnung, von der überragenden Tüchtigkeit ihres
Komman=
im durchdrungen, erzogen zu der Ueberzeugung, daß allein
Rommandant an Bord Entſchließungen zu faſſen und Ent=
Aningen zu treffen hat, gehorſam und treu jedem Befehl, von
„Sreigniſſen der Schreckensnacht wie betäubt, ſtehen mit
Kommandanten an Deck. Das torpedierte Schiff ſinkt.
d irren umher. Das U=Boot kreuzt zwiſchen ihnen. Hallende
*e in dunkler Nacht. Feindliche Gegenmaßregeln ſind zu
er=
tau, Inwieweit der Kommandant die Wachoffiziere in ſeine
lühten wirklich und vollſtändig eingeweiht hat, bleibt dunkel.
püochen hat er mit ihnen. Einzelne Schüſſe fallen vom Boot.
Ber Urteilsbegründung ſind die Verurteilten an ihnen nicht
Ar geweſen. Den Befehlen des Kommandanten gehorchend,
— ſie Ausguck nach allen Seiten, nach Booten, nach Seezei=
And nach neuen Feinden. Ab und zu dringen abgeriſſene
iihr Ohr. Sie ſind nicht feige, aber ſie ſind jung, lebens=
und kennen die Gefahren, die ſie umlauem. Ueberall
de Schatten auf dunklem Waſſer. Das Gericht hat ſie
verur=
beil ſie ſich den Befehlen des Kommandanten nicht
wider=
aben, weil nach Anſicht der Richter ein Wort von ihnen ge=
Hätte, um den Kommandanten von ſeinem Vorhaben
ab=
ſhngen, weil ſie ihm Mithilfe geleiſtet haben, beim Töten,
M ſie im Sinne ſeiner Abſichten Ausguck hielten. Nicht mehr
wieſen. In Ketten wie ehrloſe Verbrecher vor Gericht ge=
Dwt, kein Wort der Entſchuldigung hierfür an ſie gerichtet,
E* Jahren Gefängnis verurteilt, wegen Beihilfe zur Tötung,
Ee, bbwohl ſie vielleicht begriffen, worum es ging, nicht
un=
am wurden gegen ihren Führer, der ſich in erkennbarer
— Selengein, in einer Situation befand, die nur die Be=
teiligten ſelbſt ganz verſtehen und wur ſeeerfahrene Männer ihm
bis zu einem gewiſſen Grade nachempfinden können, der handelte,
wie ihn die böſeſte Stnde ſeines Lebens zum Handeln zwang.
Die Urteilsbegründung führt aus: Es wäre den
Angeklag=
ten nicht ſchwer geworden, das Verbrechen zu verhindern,
aller=
dings hätte es der Entſchloſſenheit, des Selbſtbewußtſeins und
des rückſichtsloſeſten Auftretens eines Untergebenen bedurft, um
ſich in dieſer Sitation einem Befehl des Kommandanten zu
widerſetzen. Dies ſeien aber nur Milderungs=, keine
Strafaus=
ſchließungsgründe. Theoretiſch und formal=juriſtiſch
unzweifel=
haft richtig. Aber ich appelliere hiermit an diejenigen Leſer, die
innerlich heute die jumgen U=Bootsoffiziere verdammem: Kennt
ihr das Leben an Bord und die überragende Stellung des alles
eirtſcheidenden Kommandanten, der nur ſich ſelbſt, ſeinem
Kriegs=
herrn und ſeinem Gotte ſich verantwortlich fühlt? Kennt ihr die
Scheu, die jeden an Bord Beſchäftigten abhält, gerade in
entſchei=
dender Stunde, in der nur eines Einzelnen Wille zum Wohle
des Ganzen das Geſetz prägen kann, auch nur durch Blick oder
Miene in die Kommandogewalt einzugreifen? Heißt es nicht
faſt Uebermenſchliches verlangen, daß die verurteilten jungen
Wachoffiziere, die ſich an der Tötung doch nicht aktiv beteiligt
haben, hier gach in Bezug auf den Ausguckdienſt den Gehorſam
verweigern ſollten? Was würde, um nur ein Beiſpiel aus der
Praxis zu geben, aus der ganzen Borddiſziplin werden, wenn
etwa der Wachoffizier eines Segelſchiffes Einſpruch gegen den
Befehl des Schiffsführers erheben würde, der im ſchweren Sturm
die Mannſchaften zum Segelbergen auf die Marsrah ſchickt, weil
nach Anſicht dieſes nicht verantwortlichen Wachoffiziers jelleicht
die ſtützenden Wanten des Maſtes brechen könnten und dann die
Ausführung des Befehls einen Gang in den ſicheren Tod
bedeu=
den würde? Wielleicht wird man gerade in England, wo man
mit den Geſetzen des Seelabens beſſer vertraut iſt, zwar Abſcheu
für die Tat des U=Bootskomamndanten, aber gerechtes
Verſtänd=
nis für das Verhalten ſeiner unverantwortlichen, gehorſamen
Untergebenen haben.
Und noch eins: Ich ehre die Treue der Verurteilten
hin=
ſichtlich des ihrem Kommandanten gegebenen
Schweigeverſpre=
chens. Dieſe Treue, die lieber entehrende Verurteilung auf ſich
nimmt, als ein in ernſteſter Stunde abgegebenes Gelöbnis
brechen will. Dieſe Treue iſt ein Lichtblick und ein Ueberbleibſel
aus vergangener Zeit. Ich mißbillige die Tat des
Kapitänleut=
nants Patzig, ich bedauere ſie beſonders im Hinblick auf die
Trübung, die ſo unſere klare Rechtslage im U=Bootskriege
er=
fahren hat. Aber mein kameradſchaftliches Gefühl, mein
Ver=
ſtehen, mein wames Mitleid und meine herzlichſten
Sympa=
thien gehen mit den beiden durch erzwungenen deutſchen
Richter=
ſpruch Geächteten und Verurteilten. Der öffentlichen Meinung
erwächſt aber an der Hand dieſes Prozeſſes erneut die Pflicht,
wieder und wieder darauf zu dringen, daß endlich unſere Archive
geöffnet werden und daß das reichhaltige Material gegen die
zahlloſen „Kriegsverbrecher” unter unſeren Feinden den
feind=
lichen Gerichten und der Wertung durch das deutſche Volk
zu=
gänglich gemacht wird. Es werde Gerechtigkeit! Gerechtigkeit
aber, die nur einſeitig zu unſerem Nachteile geübt wird, kann
mr den Eindruck hinterlaſſen, daß es nur Zweck und Ziel der
„Kriegsverbrecherprozeſſe” iſt, uns zu demütigen, nicht aber der
Menſchlichkeitsentwicklung neue Wege zu weiſen.
Franzöſiſche Annexionsdokumente.
K. Bis zu welchen Unwahrheiten ſich die franzöſiſche Politik
zu verſteigen wagt, beweiſt am ſchlagendſten das „Gutachten”,
auf Grund deſſen am 19. April in der franzöſiſchen Kammer das
Geſetz zur Schaffung eines Bergamtes für die Staatsgruben im
Saargebiet angenommen wurde. Dieſes Gutachten, das
dem=
nächſt von der Geſchäftsſtelle „Saar=Verein” Berlin, als eines
der wichtigſten Dokumente der franzöſiſchen Annexionspolitik im
Saargebiet veröffentlicht werden wird, ſpricht ganz offen aus,
Frankreich habe zwei Aufgaben im Saargebiet zu erfüllen: „Die
Saargruben induſtriell auszubeuten .. . Aber — ſo heißt es
weiter — wir müſſen dieſe Ausbeutung dem politiſchen Ziele
un=
terordnen, das darin beſteht, die völlige Rückkehr des ganzen
Saargebiets an Frankreich vorzubereiten.” Sodann wird ganz
nach dem Muſter der franzöſiſchen Propaganda für Elſaß=
Lothringen von einer „Wiedergutmachung des Unrechts von
1815” geſprochen. Das iſt grotesk, aber es hat ſeine beſtimmte
Methode, eine ganz raffinierte. Die Bezeichnung iſt geradezu
grotesk. Nie gehörte das Saargebiet in ſeiner tauſendjährigen
Geſchichte zu Frankreich. Nur vorübergehend war es als
Grenz=
gebier in Kriegszeiten, durch Militärgewalt okkupiert, unter
Lud=
wig XIV., der Revolution und Napoleon I. Stets gegen den
Willen der Bevölkerung, die gerade 1815, als ſie befürchten zu
müſſen glaubte, Deutſchland werde ſie in den
Friedensverhand=
lungen preisgeben, eine Deputation an den König von Preußen
ſchickte und Aufnahme in den preußiſchen Staatsverband
ver=
langte. Die Okkupation durch die Heere der Nevolution und
Napoleons wurde von der ganzen Bevölkerung ſtets als eine
Fremdherrſchaft angeſehen, genau wie die heutige Verfaſſung von
der jetzigen Bevölkerung. Es iſt darum eine ſchamloſe
Tendenz=
lüge, wenn das „Gutachten” der franzöſiſchen Kammer erklärt,
„ſelbſt der Wille der Bevölkerung, der ſich ſeit der Trennung
1815 ununterbrochen kundgetan hat, iſt der Theſe Wilſons, den
14 Punkten geopfert worden.” Wann tauchte jemals in der
Be=
völberung der Wunſch auf, zu Frankreich zu gehören? Es würde
ſchwer fallen, auch nur ein Dokument dafür aufzubringen, das
all denen entſpräche, in welchen ſich der geſamte Volkswille ſo
reſtlos für Deutſchland kundgibt. Nur zweimal kam die
Be=
völkerung, obwohl ſie ein exponiertes Grenzgebier bewohnt,
da=
zu, ihren Willen in politiſcher Zugehörigkeit auszuſprechen, 1815
und heute. Beide Male ſprach ſie ſich widerſpruchslos für
Deutſchland aus. Es iſt barer Unſinn, wenn das Gutachten
fer=
ner behauptet, die Bevölkerung habe ſeit ihrer ſogenannten
„Trennung” unaufhörlich ihre Zuneigung zu Frankreich zu
er=
kennen gegeben. Die Chronik des Saargebiets im Kriege von
1870/71 gibt tauſend Beweiſe des geraden Gegenteils. Im
Saargebiet gibt es nur einem einzigen Mann, der ſein
Vater=
land offen an die Franzoſen verraten wollte, Juſtizrar Dr. Muth.
Er unterbreitete den Franzoſen Vorſchläge zur Gewinnung des
Saargebiets. Damit hat die Bevölkerung nichts zu tun gehabt,
ja nicht einmal ſeine Parteigenoſſen. Sobald die
Handlungs=
weiſe bebannt geworden war, wurde dieſer Mann aus der
Zen=
trumspartei ausgeſchloſſen und von der Bevölkerung verfehmt.
Wenn die Zuneigung der Bevölkerung zu Frankreich ſo groß
iſt, warum äußert ſie ſich niemals offen? Warum ſchlägt das
Gutachten eine großzügige franzöſiſche Propaganda vor, die von
den Ingevieyren und Beamten des Saarbergamts getrieben
werden ſoll? Das Gutachten ſtellt deshalb die Behauptung auf,
die Bevölkerung ſei durch Zuzug aus dem Rheinland und aus
Preußen zu einer Miſchbevölkerung geworden. Es, ſoll damit
der Eindruck erweckt werden, als gebe es/im Gegenſatz zu dieſer
Zuzugsbevölkerung eine urſprüngliche, die franzöſiſch ſei.
Da=
mit ſoll wieder die Theſe von der Trennung 1815 geſtützt
wer=
den. Die Bevölkerung war aber 1815 genau ſo wie beim
Be=
ginn der Okkupation 1793 und genau ſo wie heute reindeutſch.
Im Saargebiet iſt die alte franzöſiſche Politik am Werk, nach
deren Methode der Sonnenkönig, die Revolutionshelden, die
Napoleonideen und heute auch die dritte Republik ihre
Annexio=
nen vorbereitet: Erſt irgendwelche Gerechtſame ſchaffen oder
konſtruieren, und dann davon ausgehend das volle Recht auf
das Gebiet fordern. Heute erſtreckt ſich Frankreichs Recht nur
auf den materiellen Beſitz der Kohlenzechen. Die
Regierungs=
kommiſſion des Völkerbundes treibt ihm aber ſchon heute, ein
Recht nach dem andern zu, ſchafft ihm Handhaben, die ſpäter erſt
wirkungsvoll im franzöſiſchen Sinne werden ſollen. Aber ein
Recht kann Frankreich nicht für ſich in Anſpruch nehmen: das
Recht auf das freie Gefühl, deutſch zu ſein, das in der
Bevölke=
rung um ſo lebendiger lebt, als es immer wieder durch die
fran=
zöſiſchen Angriffe aufgeſtachelt wird. Trotz allem und allem,
was Frankreich verſucht, mit Gewalt, Liſt und Verlockung, das
Volk bleibt deutſch und kehrt bei der erſten Gelegenheit, ſpäteſtens
durch freie Willensäußerung nach 13½ Jahren zur deutſchen
Mutter zurück.
(Gd.)
Die deutſchen Gefangenen in Frankreich
Engliſche Stimmen.
Die ſtark verbreitete und geleſenſte Zeitſchrift „Foreign
Affairs” veröffentlicht in Vol. 111 vom Juli 1921, Seite 14,
folgendes:
Deutſche Gefangene in Frankreich. An den Herausgeber der
„Foreign Affairs”, 12 Chelſea Gardens, London SW. 12. Mai
1921.
Geehrter Herr! Ich ſende Ihnen einen Brief von einem
deutſchen Freund; könnten Sie deſſen Inhalt veröffentlichen?
C. Auſtruther Thomſon.
Das beiliegende Dokument (von welchem wir ebenfalls eine
Kopie von der Gräfin Montgelas erhalten haben) beginnt:
Bericht des Gefangenen (der Name iſt mir bekannt C. A. T.)
an Magiſtrat Dr. . . . (der Name des Magiſtrats iſt mir ebenfalls
bekannt. C. A. T.).
Ratsherr Dr. .. hat mich gebeten, einen Bericht zu erſtatten
über die deutſchen Kriegsgefangenen, welche noch in Frankreich
zurückgehalten werden. Da es wir eine dringende Angelegenheit
iſt, alles, was über die Lage unſerer noch in Frankreich
feſtge=
haltenen Kameraden wiſſen, zu veröffentlichen, ſo bin ich gerne
dieſer Aufforderung gefolgt. Zuerſt will ich berichten, daß ich am
18. Juni 1920 aus dem Lager von Euers (Vax) entflohen bin
und nach einer zweimonatlichen abenteuerlichen Reiſe in
Deutſch=
land ankam. Ich habe eine perſönliche vollſtändige Kenntnis der
Lager von Avignon, Cuers und Agay. Wir hatten gehofft, daß
unſere eigene Lage vom Augenblick der Heimkehr der anderen
Gefangenen (Frühjahr 1920) verbeſſert würde. Im Gegenteil,
von dieſer Zeit an wurden wir in Cuers noch mehr mißhandelt
als vorher. Die vom Briefſchreiber als Wahrheit verſicherte
Mißhandlungen beſchreibt er ausführlich. Die ganze
Schilde=
rung gibt ein ſehr ſchreckliches Bild. Die Beſchwerden ſchließen
ein, Unterkunft in undichten und von Wanzen überfüllten
Barak=
ken, ungenügende Nahrung, Einzelhaft in einer Verfaſſung,
welche Irrſinn verurſachte, Drohungem und brutale
Beſtrafun=
gen für nicht nennenswerte Vergehen. Die Methode, um
un=
günſtige Berichte nicht durchſickern zu laſſen, hatte das Verdienſt
der Einfachheit. Ungeachtet dieſer Verhältniſſe iſt es
augen=
ſcheinlich, daß keine irgend wichtige Beſchwerden deutſchen oder
anderem Delegierten, welche das Lager beſuchten berichtet
wur=
den, wie das Folgende zeigen wird. Als ein Schweizer
Dele=
gierter erwartet wurde, kam am vorhergehenden Tage der
fran=
zöſiſche Adjutant mit einem geladenen Revolver an die Front
und fragte, ob jemand ſich über irgend etwas zu beſchweren
hätte. „Wer ſich beſchwere, der habe ſich am nächſten Tage über
nichts mehr zu beſchweren.” Natürlich trat niemand vor, denn
wir kannten ihn alle genau. Eine der Zeugenausſage beigelegte
Note des Magiſtrats ſtellt feſt, daß 187 deutſche Gefangene noch
in Frankreich kriegsgerichtlich verurteilt ſind für Ungehorſam
und Fluchſtverſuch. Typiſche Fälle ſind: zehnjährige
Verurtei=
lung wegem Verſuch, ſich einen Weg aus der Zelle zu graben;
fünfjährige Verurteilung für Flucht und Stehlen einer Flaſche
Oel und einer Büchſe kondenſierter Milch; fünf Jahre
Verur=
teilung für Flucht und Stehlen einiger Kartoffeln beim
Flucht=
verſuch. Herausgeber der „Foreign Affairs”.
Frankreich läßt ſich Holzhäuſer für die
Nord=
departements liefern.
ONB. Brüſſel, 19. Juli. Der Soir meldet, daß die
fran=
zöſiſche Regierung den vor einiger Zeit abgelehnten Vorſchlag
der deutſchen Regierung auf Errichtung von Holzhäufern im
verwüſteten Gebiete doch annehmen werde. Der Auftrag ſei
be=
reits gegeben und werde in allernächſter Zeit ausgeführt werden.
Fundament und Kellergewölbe ſollen, aus Ziegelſteinen, alles
übrige aus Holz errichtet werden. Das Dach werde mit
Schie=
fer bedeckt. Das Material muß 30 Tage nach der Beſtellung
ge=
liefert ſein. In 6 Tagen werde ein ſolches Haus erbaut ſein.
Vorläufig handle es ſich um 10000 Häuſer. Um den Franzoſen
einem Ausgleich zu gewähren, habe das Miniſterium die
Bau=
werkſtätten des Landes aufgefordert, ſich am Wiederaufbau zu
beteiligen, ſodaß den Bewohnern der zerſtörten Gebiete die
Wahl des deutſchen oder franzöſiſchen Muſters vorbehalten bliebe.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Ein Hilferuf an die deutſche Regierung.
Gd. Ludwigshafen, 19. Juli. Der Stadtrat von
Ludwigshafen hat in ſeiner heutigen Sitzung einſtimmig einen
von ſämtlichen Parteien eingebrachten Antrag
ange=
nommen, in dem es unter anderem heißt: Der Stadtrat der
Ar=
beiterſtadt Ludwigshafen erkennt an, daß die Reichsregierung
durch pünktliche Erfüllung der uns in dem Londoner Ultimatum
auferlegten Verpflichtungen alles getan hat, um die Aufhebung
der Sanktionen zu beſchleunigen. Mit umſo größerer
Enttäu=
ſchung ſtellt er aber auch ſeſt, daß alle Beweiſe beſten Willens bis
zur Stunde ohne Erfolg geblieben ſind. Die wirtſchaftliche Not
ſteigt aufs höchſte. Der Zuſammenbruch iſt kaum aufzuhalten.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. Juli 1921.
Die Jnduſtrie bleibt ohne Aufträge, Betriebsſtillegungen mußten / Darauf macht der Fuſtizminiſter, nu folgende Feſt= lich mit Unrecht — als der Vater der Lebensmittel Zwaugswirn
bereits vorgenommen werden, neue ſtehen beeer. Dazu wird die
ſtellungen:
ohnedies ſchon unerträgliche Wohnungsnot in Ludwigshafen
Rummer 199.
durch die Notwendigkeit der Unterbringung der mit dem Vollzug
der Sanktionen beauftragten Organe aufs äußerſte geſteigert.
Durch das neu aufgeriſſene Loch im Weſten ſtrömen dauernd
un=
mitze Waren herein, die die Kraft unſeres Geldes vermindern
und wichtige Zweige unſeres Wirtſchaftslebens gefährden. Zum
Schluß bittet der Stadtrat die Reichsregierung dringend, auch
weiterhin unermüdlich mit allen Mitteln die Aufhebung der
Sanktionen betreiben zu wollen.
Franzöſiſche Machenſchaften im Saargebiet.
Gd. Ludwigshafen, 19. Juli. Frankreichs Hauptmittel,
um ſich das Saargebiet einzuverleiben, iſt die Entfremdung
der Saarinduſtrie. Der Einfluß des franzöſiſchen
Kapi=
tals wächſt dort in bedrohlicher Weiſe. So verſucht Frankreich,
die Saarinduſtrie durch Vergebung großer franzöſiſcher
Staats=
aufträge zu gewinnen. Dieſe von politiſchen Hinterabſichten
be=
triebene Wirtſchaftspolitik iſt nun ſoweit gegangen, daß die
fran=
zöſiſchen Induſtriekreiſe in lebhafte Aufregung über die
uner=
wünſchte Konkurrenz geraten ſind und energiſch gegen dieſe
Wirtſchaftspolitik proteſtieren. Hier zeigt ſich der Saarinduſtrie
deutlich, was ihrer harrt, wenn die politiſchen Abſichten
Frank=
reichs glücken ſollten. Die franzöſiſche Induſtrie würde fernerhin
ungehemmt die Sagrinduſtrie auf das grauſamſte
nieder=
konkurrieren.
Rückſichtslofigkeit gegen Deutſche ſeitens franzöſiſcher Beamten.
Gd. Frankfurt a. M., 19. Juli. Wie den Fvankfurter
Zeitungen aus Wiesbaden geſchrieben wird, mehren ſich die
Be=
ſchwerden der faſt durchwegs aus Erholungsbedürftigen
beſtehen=
den Gäſte der Wiesbadener Hotels über das Auftreten der
fran=
zöſiſchen Kriminalbeamten. Kurz mach 6 Uhr früh wurden die
Gäſte auf die unzarteſte Weiſe bei dem Rufe Paßreviſion!”
herausgetrommelt. In dem betreffenden Hauſe, aus dem
neuer=
dings eine derartige Beſchwerde kommt, wohnen ſogar Kranke,
die an Stöcken gehen und auf die ſogar die Franzoſen, ſollte man
meinen, etzwas Nückſicht nehmen müßten.
Die Rückerſtattung der Reparationsabgabe.
Durchführungsanweiſung des Reichsfinanzminiſteriums.
Das Reichsfinanzminiſterium gibt nun die nötigen
Ein=
zelheiten bekannt, die der deutſche Exporteur zur Rückerlangung
der von den allierten Mächten einbehaltenem 26 Prozent
Repa=
rationsabgabe zu beachten hat. Die Veröffentlichung hat
folgen=
den Wortlaut:
In Ziffer IX des in dem Londoner Ultimatum
angenom=
menem Zahlungsplanes hat die deutſche Negierung die
Ver=
pflichtung übernommen, den Gegenwert der von irgendeiner
alliierten Macht erhobenen Reparationsabgabe von der deutſchen
Einfuhr in das betreffende Land dem Exporteur in deutſcher
Währung zu bezahlen, wobei die von den allierten Mächten
ein=
behaltenen Beträge Deutſchland auf ſeine jährlichen
Repa=
rationszahlungen gutgebracht werden ſollen. Bei England
lie=
gen die Vorausſetzungen für die Bezahlung des Gegenwertes
vor, und demgemäß werden die von engliſchen Behörden nach
Annahme des Ultimatums, alſo nach dem 12. Mai 1921,
ausge=
ſtellten Gutſcheine von der deutſchen Regierung eingelöſt werben.
Dieſe Gunſcheine ſind bei der Friedensvertrags=
Abrech=
nungsſtelle G. m. b. H., Berlin N. 7,/m Weidendamm 1a, im
Original von der Firma einzureichen, die im Gutſchein als
Ber=
ſender genannt iſt. Die Firmen werden gebeten, die Gutſcheine
mit eimem Begleitſchreiben vorzulagen, in dem das
Ausſtellungs=
land, das Datum des Gutſcheines, der Vakutenbetrag, die Art
der ausgeführten Ware, der Empfänger der Ware und die Art
der gewünſchtem Zahlungsüberweiſung angegeben ſind. Die
Auszahlug in deutſcher Währung erfolgt unter
Zugrumde=
legung des am Tage der Ausſtellung des Gutſcheines an der
Ber=
liner Börſe amtlich feſtgeſtellten Geldkurſes, und zwar je nach
Wunſch des Berechtigten durch Reichsbankgiro,
Banküberwei=
ſung, Poſtſcheck oder Poſt=Bar=Scheck.
Die Friedensvertrag=Abrechnungsſtelle iſt in den Fällen die
zu Zweifeln Anlaß geben, berechtigt, die Firma um die
Ein=
reichung weiterer Unterlagen zu erſuchen, die ihre Berechtigung
nachweiſen können. Alle Zahlungsüberweiſungen erfolgen umter
dem Vorbehalt der Rückforderung für den Fall, daß ſich
heraus=
ſtellt, daß die Forderung an das Reich zu Unrecht geſtellt worden
iſt ud der Betrag Deutſchland nicht auf ſeine
Reparationszah=
lungen gutgeſchrieben wird.
Der Reparationsausſchuß des vorläufigen
Reichswirtſchafts=
rats hat bei ſeiner Beratung am 21. Juni weitergehende
Wün=
ſche geäußert. Es wird geprüft werden, ob dieſen
weitergehen=
den Wünſchen ſtattgegeben werden kann, und gegebenenfalls eine
entſprechende, ergänzende Regelung erfolgen. Um die
Einlö=
fung der Gutſcheine aber nicht aufzuhalten, werden die
Auszah=
lungen zunächſt in der oben angegebenen Weiſe erfolgen.
Bei anderen Staaten, welche gleichfalls ſolche
Reparations=
abgaben erheben, iſt die Abführung der erhobenen Abgabe an die
Reparationskommiſſion und die Gutſchrift der einbehaltenen
Summen für die deutſche Regierung noch nicht klargeſtellt. Die
von ſolchen Staaten ausgeſtellten Gutſcheine können daher erſt
eingelöſt werden, wenn umd ſoweit die Anrechnung auf die
deut=
ſchen Reparationszahlungen ſichergeſtellt iſt.
Der Klavierbauer Joſeph Hahn aus Koblenz, wegen eines
bereits früher begangenen Ueberfalls auf einen Kaufmann, den
er erwürgt und beraubt hatte, zu 15 Jahren Zuchthaus
verur=
teilt, iſt nach dem Wahrſpruch der Geſchworenen des verſuchten
ſchweren Raubes in Tateinheit mit ſchwerer Körperverletzung
ſchuldig befunden und deshalb durch Urteil des Schwurgerichts
in Koblenz zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Er und
die Franziska Ackermann, eine frühere Kontoriſtin, die ſich
der Gewerbsunzucht ergeben hatte, und der er Zuhälterdienſte
leiſtete, ſind ferner durch das gleiche Urteil wegen
gemeinſchaft=
lichen ſchweren Raubes und Totſchlags, begangen an dem
Händ=
ler Fhriſtmann in Ehrenbreitſtein, zu lebenslänglichem
Zuchthaus und endlich wegen Ermordung und Beraubung eines
Soldaten der amerikaniſchen Beſetzungstruppen zum Tode
ver=
urteilt worden. Der Bäckergeſelle Peter Klaßen aus Trier iſt
dunch Urteil des Schwurgerichts, in Trier zweimal zum Tode
und zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Die
Ge=
ſchworenen haben ihn für ſchuldig befunden, auf der Landſtraße
den Chauffeur eines Autos, das er zur Fahrt von Metz nach
Trier gemietet hatte, erſchoſſen und beraubt und ſich in dem Beſitz
des Autos geſetzt zu haben, ferner in Metz des Nachts einem
Zuckerwarenhändler aufgelauert, ihn von hinten erſchoſſen und
beraubt zu haben. Während ſeit Nobember 1918 gegenüber den
von preußiſchen Gerichten zum Tode verurteilten Perfonen in
weiteſtem Uimfang Gnade geübt worden iſt, traten einzelne Fälle
durch die außergewöhnliche Schwere der Straftaten und die
Ge=
meingefährlichkeit der Verurteilten, ſo ſehr hervor, daß das
Staatsminiſterium es nicht verantworten zu können
glaubte, im Namen des Volkes von dem
Begnadigungs=
recht Gebrauch zu machen. Zu dieſen beſonders ſchwerliegenden
Fällen gehönen die drei in der Anfrage bezeichneten.
Das Sieben Marh=Brot.
er. Ein volkswirtſchaftlicher Mitarbeiter ſchreibt uns: In
dem fürchterlichen Amtsdeutſch eines Wolffbureau=Artikels hat
die Reichsregierung verſucht, die Oeffentlichkeit über die für den
16. Auauſt 1921 drohende Erhöhung des Brotpreiſes zu
beruhi=
gen. Die Erhöhung werde nicht, wie geplant, 50 Prozeut des
jetzigen Brotpreiſes betragen, ſondern entſprechend dem Antrag
Wieber und der Entſchließung des volkswirtſchaftlichen
Reichs=
tagsausſchuſſes nur 40 Prozent. Das iſt ein ganz Ueiner Troſt
für alle, die auch beim Brotkauf rechnen und ſorgen müſſen. Das
freie Byot mag auf 14 Mark und mehr klettern. Viele, die
es eigentlich nicht können, werdem das freie teuere Brot voraus=
ſichtlich doch kaufen, weil das Zwangsbrot nicht zu genießen iſt.
Durch die freundliche Vermittelung der Reichsgetreideſtelle
haben wir jahrelang ein Brot erhalten, das nicht viel beſſer war
als die früheren Hundekuchen. Es gab manchmal ein Brot, in
das grüne und blaue Mehlbrockem verbacken waren, die mit dem
Hammer zerkleinert werden mußten. Auch das an die
Haus=
frauen zu unerhörten Wucherpreiſen offiziell verkaufte Mehl
enthielt keine Spur des Auslandsmehles, obgleich der hohe
Preis mit den Auslandsankäufen begründet wurde. Erſt wenn
man außerhalb der großen Städte kommt — in der Reiſezeit iſt
es nun endlich wieder manchem vergönnt — begrüßen einen auf
dem Lande gutes, reines Getreidebrot und blütenweißer Kuchen.
Die ſchwer arbeitenden Städter müſſen ſich auf allen Gebieten
immer noch mit dem Abfall begnügen, und die Behörden
kom=
men meiſt nicht dazu, auch den Städtem zu ihrem Recht zu
ver=
helfen. Auf dem Brot laſtet eben immer noch der Fluch der
Zwangswirtſchaft. Und wenn die Regierung jetzt verſpricht, daß
das Brot künftig nur aus reinem Brotgetreidemehl „erbacken”
werde und daß infolge Ueberwachung der Kommunalverbände
und Polizeibehörden „die Bevölkerung auch das rotionierte Brot
in ſchmackhafter Zubereitung erhalten werde”, ſo wollen wir uns
mal im Auguſt wieder ſprechen, wem Zwangsbrot und freies
Brot in offizielle Konkurnenz treten.
Todesurteile.
* Gegen die Vollſtreckung gewiſſer Todesurteile hatte ſich
im Landtag eine ſozialdemokratiſche Anfrage Haas gewandt.
Das Grundübel bleibt die Rationierung. Es iſt kein Troſt,
wenn die Regierung darauf hinweiſt, daß die 7 Mark für das
1900=Gramme Brot immer noch ein politiſcher Brotpreis
ſein werden. Im Amtsdeutſch: „Es findet eine Verbilligung
des Brotes unter Zuhilfenahme von Staatsmitteln ſtatt.” Für
die erſten 7½ Monate des kommenden Wirtſchaftsjahres, das iſt
für die Zeit vom 15. Auguſt 1921 bis zum Ende des
Reichshaus=
haltsjahres, 31. März 1922, muß das Reich Verbilligungszuſchüſſe
in Höhe vom über 3½4 bis 4 Milliarden Mark zahlen, ja nach dem
Weltnarktspreis des Getreides und dem Stande der deutſchen
Währung. Im laufenden Wirtſchaftsjahre hat das Reich über
10 Milliarden dafür bezahlt. Die Regierung jammert darüber.
Mit Recht. Der ausgequetſchte Steuerzahler muß auch dieſes
tragen. Aber die Laſt wäre nicht ſo unerträglich, wenn ſie nicht
neben dem koſtſpieligen Getreidemonopol einhergeſchleppt werden
müßte. Der ganze Nieſenapparat der Brotzwangswirtſchaft vom
Gemeindevorſteher über den Amtsvorſteher, die Stadtbrotſtelle,
die Kreis=, Bezirks= und Landeskornſtellen und die
Reichs=
getreideſtelle mit ihren Hunderttauſenden von Angeſtellten,
Nevi=
ſoren uſw. iſt im Kriege eingerichtet worden, um bei der
Unmög=
lichkeit des Getreideimportes zu verhindern, daß in den erſten
zehn Monaten nach der neuen Ernte alles Getreide verbraucht
würde und Heer und Bevölkerung in den beiden letzten Monaten
verhungern. Dieſer Zweck iſt fortgefallen, der Fehlbetrag an
Brotgetreide muß und kann importiert werden. Jetzt dient der
ganze Rieſenapparat nur dazu, zu erreichen, daß die fünfköpfige
Familie ihre 20 Pfund Brot wöchentlich auf die Kaxte um
ſound=
ſoviel Mark und Pfennige billiger erhält, als das im freien
Han=
del der Fall wäre. Oberpräſident a. D. von Batockk, der — frei=
ſchaft gilt, hat kürzlich in einer Schriſt die Sinnloſigkeit dew
Nationierzngstorſos und die liebgewordene Gewohnheit bes
Schwanzabhackens in einzelnen Stückchen gegeißelt. Lieſt man f
etwas im Reichsernährungsamt, im Reichsfinanzminiſterium, iun
Reichswirtſchaftsminiſterium?. Batocki meint, daß der Zweck deß=
Brotverbilligung ebenſo erreicht werden könnte, indem man jedch.
Familie den entſprechenden Geldbetuog auf die Steuer
veu=
rechnet oder monatlich bar ausbezahlt, ohne Beibehaltung deu
Rationierungsapparates, der nur infolge ber Macht der
Gewohuß=
heit noch nicht durch ſeine Lächerlichkeit getötet worden iſt. Gerit
das nicht zu denken? Denken ſollte eine Hauptfumttion des Ro
gierens werden.
3
Berlin, 20. Jüli. Der Vorwärts deutet auf eine bevon
ſtehende Lohubewegung im Zuſammeuhang mit der Brog
preiserhöhung hin. Das Blatt glaubt, der Arbeiter, dac=
Angeſtellte, der Beanzte, die Angehörigen des kleinen Mittelſtam
des uſw. könnten dieſe Mehrausgabe nicht leiſten. Eine
fünn=
köpfige Fanilie ſoll in Zukunft im Jahre nur für rationiertatz
Brot 520 Mark mehr zahlen als bisher. Dem Arbeitec
wird nichts anderes übrig bleiben, als mit allen Mitteln, die ihuh
ſeine Organiſation in die Hand gibt, den Lohn in die Höhe 41
treiben.
Mach Mitteilung einer Berliner Wochenkorreſpondenz werdeo
zwiſchen den Arbeitgebern und den Arbeiter= und Ang elltem
verbänden in den nächſten Tagen in der Zentralarbeitsgemeind
ſchaft Verhandlungen ſtattſinden, um einen Ausaleich fün
die bevorſtehende Verteuerung des Brotes zu
finden.
Das neue Fernſprechgebührengeſetz
tritt am 1. Oktober d. J. in Kraft! Jeder Fernſprechteilnehmer kanm
ſeinen Anſchluß bis 1. September auf 30. Septembe
kündigen. — Für jeden Fernſprechhauptanſchluß werden eine Gi.4tz
nichtungsgebühr. eine Grundgebühr und Ortsgeſprächgebüihven erhoben
Die Einrichtungsgebühr iſt ein einmaliger Zuſchuß zu den Koſten für=
Einrichtung der Teilnchmerſprechſtellen. Die Grundgebühr iſt die Veu
gütung für Ueberlaſſung und Unterhaltung der Abparate, ſow
*
Bau und Inſtardhaltung der Anſchlußleitungen. Sie beträgt jäh
Fir jeden Anſchluß, der von der Vermittelungsſtelle, am die er gefühc
wird, nicht weiter als 5 Kilometer entſernt iſt.
„ 00
10
. 500 460 Mk m „ 500
1000 500 M nu „ 1000
„ 5000 560 M imn „. „ 5000 10000 600 „ „ 10000 50 000 6i M 50 000
„
100 000 „ „ „ 100 000
„ 150 000 3Mm in „1 „ 150 000 200 000 „ Ni
ſie erhoht ſich für jede angefangenen weiteren 50 000 Hauptanſchlüſſe uu
40 Mark. Die Ortsgeſprächsgebühren betragen 25 Pf. für iches G4
ſpräch. Dem Teilnehmer werden.
in Dutsnetzen mit nicht mehr als 1000 Hauptanſchlüſſen.
„ 3 b.K‟
in Outsnetzen mit mehr als 1000 b. einſchl. 10 000 Hptanſchl. 4 v,H
in Ortsnetzen mit mehr als 10 000 Hauptanſchlüſſen . . . boc
der für ſeinen Anſchluß aufgezeichneten Ortsgeſpräche nicht angerechnor
Mindeſtens ſind für joden bauptanſchluß die Gebühren für 40 Ortth
geſpräche monatlich zu entrichten.
Für Berechnung der Grundgebühr iſt die Zahl der bei Beginn deßt
Kalenderjahres im Ortsnetz rorhandenen Hauptanſchlüſſe maßgebenir
Die hiernach feſtgeſtellte Grundgebühr tritt mit folgendem 1.
April i
Kraft. Aenderungen der Grundgebühr gegen das Vorjahr werden am
lich bekannt gemacht.
Hauptanſcklüſſe dürfen mit Geſprächen in al
gehender und ankomm
gender Nichtung nicht derart belaſter ſem, da
bei beſonderer Prüfung unverhältnismäßig oft beſetzt befunden wer
Hat die Verwaltung einen ſolchen Fa
4
geſtellt, ſo wird der
nehmer zum Antrag auf Herſtellung u.
Anſchluſſes aufgeforder=
Der Teilnehmer hat das Necht, nochmalige Prüfung (Friſt vum zehl
Tagen!) zu verlangen. Verzichtet er darauf oder hat Prüfung gleiches
Ergebnis, ſo iſt der Teilnehmer gehalten, binnen einem Monat de
Auffordewung nachzukommen; andernfalls werden überlaſtete Anſchlüſſ
zum nächſtzuläſſigen Termin gekündigt. Die Ferngeſprächsgebühreig
betragen bei Geſprächen von nicht mehr als drei Minuten Da
uer bell
Entſernung bis zu 5 Klm. einſchließlich . . . . . . . 0B
M.
von mehr als 5— 15 Klm. „
„..
*
„ 15— 3
„
.. 19
„ „ „ 25— 50 „
..... 200 Mk,
„ 50—100 „
...... . 300 Mk.
Ueber 100 Kilometer für jede angeſangenen weiteren 100 Kilomete.
1.50 Mk. mehr. Ueberſchreiten die Geſpräche drei Minuten, ſo wirzu
die Gebühr für die überſchießende Zeit bei Entfernungen bis zu 100
Kilometern nach unteilbaren Geſprächseinheiten von drei Minuten, bs
ſolchen über 100 Klm. nach einzelnen Minuten berechnet; in dieſemu
Falle wird für jede volle oder angefangene Minute ein Drittel der füſf
ngend d
die erſte Geſprächseinheit feſtgeſetzten Gebühr erhoben
Drin
Geſpräche zahlen dreifache Gebüchr, dringende Preſſe
(nacho
üche
ungen
näher feſtzuſetzenden Bedingungen) einfache Gebühr. Die Entzf
bis zu 25 Alm. werden nach der Luftlinie gemeſſon. Bei weiteren Ent!
fernungen werden zwei Zonen (eine Nahzone bis 75 Klm. einſchließ
und eine Fernzone über 75 Km.) unterſchieden. Das Fernſprechgebie:
wird in quabrgtiſche Felder von 15 Klm. Seitenlänge eingeteilt und dioſt
Entfernungen von Mittelpunkte des einen Feldes zum gleichen Punktal
des anderen gemeſſen. Beträgt die Entfernung nicht mehr als 75 Klm n
ſo liegen die Fernſprechorte des einen Feldes in der Nahzone der
Ortat=
des anderen Feldes.
Iſt die Emtfernung größer, ſo liegen ſie in deus
Fernzone. Mindeſtens wird jebdoch die Ferngeſprächsgebühr für En
fernungen von mehr als 25——50 Klm. einſchl. grhohen. Die vorhenu
feſtſtellbaren Gebühren ſind vierteljährlich voraus zahlbar. Die 9
pflichtung, zum Ausbau des Fernſprechnetzes 1000 Mk. füir fe
Haupt= und 200 Mk. für jeden Nebenanſchluß an das Reich gegen deſſemr
zprozentige Verzinf
leiſten, iſt heibehalten. — Im übrigen tuüifft
tmini
*
oime vom Reichspoſt
mit Zuſtimmung des Reichsrats erlaſſenen
Fernſprechordnung die weitere Regelung.
Eine friedliche Eroberung Hollands.
ck. Ein Staat, der die Fläche ſeines eigenen Landes um ein
volles Siebentel der bisherigem Ausdehnung ohne jede
Ver=
letzung fremder Rechte, ohne Krieg und Gewalt vermehrt, dürfte
uns heute als ein Zauberer erſcheinen, und doch vollbringt.
Hol=
land dieſes Zauberkunſtſtück durch eine Kulturtat, wie ſie die
Ge=
ſchichte der Menſchheit in dieſem Umfange bisher noch nicht
er=
lebt hat: dunch die Trockenlegung der Zuyderfee.
Die=
ſes ſeit langem geplante, aber jetzt erſt der Verwirklichung
zu=
ſchreitende Unternehmen behandelt in ſeiner außerordentlichen
Bedeutung für Holland Profeſſor Heynig in einem Aufſatz der
bei der Deutſchen Verlagsanſtalt in Stuttgart erſcheinenden
Zeit=
ſchrift „Ueber Land und Meer”. Schon vor mehr als 70 Jahren,
als die Holländer in 13jähriger Arbeit das große Haarlemer
Moor austrockneten und damit 45 000 Morgen Kulturland
ge=
wannen, ſprach ein gewiſſer van Diggelen den nach viel
groß=
artigeren Gedanken aus, das rieſenhafte Randmeer der
Zuyder=
ſee ebenfalls trocken zu legen und damit dem niederländiſchen
Königreich neues Land in der Größe einer ſeiner alten
Provin=
zen zu gewinnen. Seitdem iſt dieſe Idee immer wieder
aufge=
griffen worden, und die notwendigen Vorarbeiten wurden
zu=
nächſt von der 1886 gegründeten „Zuyderſee Vereeniging” und
ihrem hochverdienten Ingenieur C. Lely ausgearbeitet, der 1891
den erſten vollkommen durchdachten und jetzt auch zur
Verwirk=
lichung beſtimmten techniſchen Entwurf der Trockenlegung
ver=
öffentlichte. Lely, der ſeitdem dreimal holländiſcher Miniſter
war, hätte dem großzügigen Projekt beinahe ſchon vor dem
Kriege zur Ausführung verholfen; aber der Weltkrieg drängte
das Intereſſe naturgemäß zurück und erſt einige gewaltigen
Sturmfluten der letzten Zeit haben den ungeheuenen Wert der
Trockenlegung ſo deutlich vor Augen geſtellt, daß man jetzt an
die Arbeit gegangen iſt. Die Sturmflut vom 13. Januar 1916,
die infolge Deichbruches 10 000 Hektar Land unter Waſſer ſetzte
und ſchwerſtes Unheil anrichtete, ließ erkennen, wie wertvoll es
wäre, wenn man künftig ſtatt eines Küſtenſaums von 320
Kilo=
meter Umfang im Umkreis der Zuyderſee nur eine Küſtenlinie
von 40 Kilometer durch Deiche zu ſichern brauchte. Das
nieder=
ländiſche Parlament hat deshalb dem von der Regierung
vor=
gelegten Entwurf durch Akte vom 14. Juni 1918 Geſetzeskraft
Ind am 29. Junf 190 benann man ohne beſondere
Feierlichkeit mit den Trockenlegungsarbeiten, indem die erſte
Fuhre Sand in das ſogenannte Amſteldiep geſchüttet wurde.
Die Ausführung dieſes großzügigen Projektes iſt nur
da=
durch möglich, daß die Zuyderſee ein ungemein flacher
Meer=
buſen iſt, deſſen Tiefe im Durchſchnitt nur 3,5 Meter und an
kei=
ner Stelle mehr als 6 Meter beträgt. Es handelt ſich bei ihr ja,
geographiſch betrachtet, gar nicht um ein Randmeer der Nordſee,
ſondern um ertrunkenes Land, das durch die ungeheueren
Sturm=
flutzem des 12. und 13. Jahrhunderts in ein Meer verwandelt
wurde. Die Zuyderſee umfaßt 3139 Quadratkilometer Fläche,
mit Einſchluß der vorgelagerten Wattenmeere ſogar 5250
Qua=
dratkilometer. Es ſollen insgeſamt etwa 60 Pwozent der
Waſſer=
fläche ausgetrocknet, der Neſt als „Yſſelmeer” erhaltem werden.
In vier verſchiedenen Teilen wird die Trockenlegung vor ſich
gehen, und zwar ſind es die folgenden: 1. der Nordweſt=Polder,
die Bucht zwiſchen Wieringen und Medemblik mit 22 000 Hektar,
bei der die Koſten der Austrocknung mit 16 Millionen Gulden
veranſchlagt ſind, 2. der Südweſt=Polder, die Bucht zwiſchen
Marken und Hoorn mit 31 000 Hektar und einem Koſtenanſchlag
von 28 Millionen, 3. der Süd= und Südoſt=Polder zwiſchen
Vechte= und Yßle=Mündung mit 108 000 Hektar und 73 Millionen
Gulden Koſten, 4. der Nordoſt=Polder zwiſchen Urk, Schoklan,
Vollenhove und Lemmer mit 51 000 Hektar und 38 Millionen
Gulden Koſten. Die Austrocknung darf nur ſehr langſam vor ſich
gehen, damit nicht das Sumpffieber heraufbeſchworen wird.
Wenn ein Teil Land gewonnen iſt, muß man warten, bis der
Pflanzenwuchs dort heimiſch geworden, ehe man mit der
Pump=
arbeit fortfähnt. Die Gewinnung der vier Polder dürfte alſo
24 Jahre in Anſpruch nehmen. Ehe aber dieſe Hauptarbeit in
Angriff genommen werden kann, muß erſt noch die Oeffnung der
Zuyderſee gegen das Wattenmeer und die Nordſee durch einen
gewaltigen Damm verſchloſſen werden, damit nicht Meereswogen
und Gezeiten die Arbeit beeinträchtigen. Dieſer Damm wird
von Ewijk in Nordholland zu der jetzt vielgenannten „
Kron=
prinzeninſel” Wieringen und von dieſer oſtnordoſtwärts nach
Pigam in Friesland verlaufen. Der Damm, der die gewaltige
Länge von 40 Kilometer bei einer Höhe von 54 Meter und einer
Sohlenbreite von 9 Metern beſitzt, foll auf ſeiner inneren
Bö=
ſchung einen 7 Meter breiten Fahrweg mit einer doppelgleiſigen
Eiſenbahn haben, um wihrend der Dauzeit dieſen Neſendamnn
gegen die Brandung zu ſchützen, muß erſt auf der Seeſeite nocht
ein kleinerer, niedriger Damm angelegt werden. Dazu wird erſt!
zwiſchen Wieringen und Piaam eine künſtliche Inſel geſchaffen.
Die Errichtumg der beiden Dämme, die 9 Jahre in Anſpruch neh=”
men wird, erfordert 55 Millionen Gulden. Zur Schadloshaltung)
der durch die Trockenlegung brotlos werdenden 4000 Fiſcher ſind !
45 Millionen Gulden vorgeſehen. Jedoch werden ſich auf demm
gewonnenen Land 40 000 bis 50 000 Landwirte mit ihren
Fami=
lien anſiedeln kömnen, und man ſchätzt den Wert des neugewon= Landes, deſſen Erringung 230 Millionen Gulden koſtenn
wird, auf mehr als 678 Millionen Goldmark nach Vorkriegs=”
preiſen, die heute um ein Vielfaches höher ſind.
— Der geſchichtliche Fauſt — ein Heidelberger. Die
Her=
kunft des geſchichtlichen Fauſt wird auf Grund eingehender
Nach=
forſchungen von Prof. Dr. Hofmann im „Schwäbiſchen Bund”.
nachgewieſen. Es geht aus den Einträgem in den Heidelberger
Univerſitätsmatrikeln unzweifelhaſt hervor, daß der bürgerliche
Name des berühmten Zauberers Dr. Georg Helmſtetter aus
Heidelberg lautete; er hat erſt ſpäter nach Humaniſtenart den
Na=
men Dr. Georgius Fauſtus angenommen. Unter ſeinem
Fa=
miliennamen wurde er am 9. Januar 1483 in Heidelberg als
Student eingeſchrieben und beſtand hier 1487 als zweiter unter
zehn ſeine Doktorprüfung. Bis zum Frühjahr 1489 hielt er ſich
dauernd in Heidelberg auf. Da nach dem Einwohnerverzeichnis
von 1488 ſein Vater ſchon tot oder wenigſtens nicht mehr
orts=
anweſend war, mag er vielleicht im nächſten Jahre in die weite
Welt hinausgegangen ſein. 18 Jahre ſpäter traf ihn dann der
Abt Trithefm als „Georgius Sabellious Fauſtus junior”, und
1520 beſindet er ſich unter dem Namen „Dr. Fauſtus philoſophus”
am Hofe des Fürſtbiſchofs Georg von Bamberg. Nach der
Zim=
meriſchen Chronik iſt er ums Jahr 1540 „zu oder doch nicht weit
von Staufen, dem Stettlein im Breisgau, geſtorben”. Wiege
und Grab des geſchichtlichen Fauſt lagen alfo in badiſchen
Landen.
B. Die Einführung des Zwiſchenvorhanges. Der
Zwiſchen=
vorhang, der vielſach auf der Bühne erſcheint, wenn eine Szenen=
kmmmer 199.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 21. Juli 1921.
Seite 3.
England.
Radauſzenen im Unterhaus.
ſwandon, 20. Juli. (Havas.) Im Unterhaus wurde
ru; von einem Abgeordneten der Regierungspartei ein
Zuſatz=
eingebracht und trotz des Widerſpruches der Regierung
ſoauſe verabſchiedet, nachdem er von Asquith unterſtützt
at war. Dieſer Antrag beſtimmt, daß die Abgaben, welche
u0. gemein mitzlichen Geſchäften erhoben wenden, nicht auf die
norne und Ueberſchüiſſe zur Anwendung kommen ſollen, die
ſas den Geſchäften ergeben, die gemeinnützige Geſellſchaften
uhren eigenen Mitgliedern tätigen. Als das Ergebnis der
ſäniſchen Beifall aus, der mehrere Minuten dauerte. Als
wer Vizepräſident die Beratung eines anderen
Gegen=
p; beginnen wollte, erhob der Abgeordnete Maclean ſich N
nur geſchäftsordnungsmäßigen Anfrage und wies darauf hin,
us üblich ſei, nach jeder Niederlage der Regierung
lgeder anzufragen, ob ſie die Abſicht habe, die auf der
Tages=
nlpte darauf: Wir haben die Abſicht, die Beradungen
fonkzu=
ſoln. Darauf ſchrien die Abgeordneten der Oppoſition:
Rück=
mt. Rücktritt während die Anhänger der Regierung
Liyni äon noch einen vergeblichen Verſuch, den Rücktritt der
Re=
dlutsgeſprochene Abſicht gehabt habe, eine Niederlage der
Re=
faldJunmerhin wäre es geboten, daß ſich ſolche Zufälle nicht
al hhrufig wiederholten.
Kl ine politiſche Nachrichten. Die bekannte Amerikanerin Bove=
Mrat in der Philharmonie in Berlin, vor einem großen Kreiſe
patſchauern auf und ſprach über die Verhältniſſe und Vorgänge in
ſeiſwes, ſei die höchſte Zeit, daß endlich wieder „Faür platz” geſpielt in dauerndem ehrendem Gedächtnis bleiben.
3— Die neuerdings auftvetenden Gerüchte, daß das
Reichs=
lagſ att zum Rücktritt entſchloſſen ſei, ſind unzutreffend. dentenſchaft, ſowie die Studentengruppe de
wie Deutſche Allgemeine Zeitung hört, hat Minſterjaldirektor
iedenfeld geſtern die Leitung der Abteilung für
Außen=
hau 19r8 Auswärtigen Amtes niedergelegt, um die Vertretung der
tzn Handelsintereſſen in Moshau zu übernehmen. Wiedenfeld
z)ar iſtiſchen Partei Belgiens beſchloß, die Einladung ſind an d
der tEhen Mehrheitsſozüaldemokraten, ſich auf ihrem nächſten
Kon=
gre/f Börlitz vertreten zu laſſen, anzunehmen. De Brouckere wird
die
mit denen man gute Beziehungen wünſcht. — Die öſter
inliche Regierung hat den Marcheſe della Toretta auläßl
ſein wönnenwung zum italieniſchen Miniſter des Aeußern ein Begrü= in Darn
urſorlewramm geſandt. Marcheſe della Toretta ſandte darauf an den
zu alkerizler eine Danbdepeſche, in der er ihm verſichert daß die
italiſet
Regierung trachten werde, nach Möglichkeit das Werk der
wvirzſchftüchen Wiederaufrichtung Oeſterreichs zu fördern. — Die
Nach=
richzt 5. Präſident Hardinge dem Vatikan eine Einladung
ſe)wiſtungskonferenz geſchickt habe, wird dementiert; ebenſo
die nicht, daß der Vatihan Schritte unternommen habe, um an der geiſtigen Lebens ausgezeichnet. (S. Anz=
Koraix teilzunehmen. — Der Matin meldet aus London, ſeit vier
eng: Un?
was” urlich der griechiſchen Politik gegewüber den Kemaliſten zum
Vor sigweichen würde.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Juli.
haufſtöi= Zeichenlehrerſtelle am Realgymnaſium in Mainz und dem
ſrae Ectzen Religionslehrer Louis Langſtädter zu Ober=Ingel= abends vom Luiſenplatz ab.
hemel e Behrerſtelle an der Volksſchule daſelbſt.
lnchtrag zur Tagesordnung der Stadtverordnetenverſammlung
am / Zrli. 6. Erlaß von Saalbauwiete für eine Veranſtaltung
zu=
gunß fedm Kinderhilfe. 7. Bewilligung von Mitteln für das Oelen zu verkaufen oder zu verl
von / /übeden in den Städtiſchen Schulen.
WHIom der Techniſchen Hochſchule. Die Vorleſungen und Uebungen
*
DmXmiſchen Hochſchule zu Darmſtadt werden am Freitag, den
ober 1921 ſeinen Anfang. — Von der Abteilung für gefälſchten Aktien ſind aus
regel tur wurde für das Studienjahr 1921/22 folgende
Aatſtellt (Preis 540 Mk. einſchließlich 40 Mck. aus de
Stifft). An wichtiger Stelle einer Innenſtadt ſoll auf gegebenem
BrutRlä ein mehrgeſchoſſiges turmartiges Verwaltungs= und Bureau=
NuS5 getlant werden, daß es dieſer Stadtgegend als Wahrzeichen
entA F Reſt des Grundſtückes kann zu Läden und Geſchäftszwecken
MRung finden. Auskunft erteilt Profeſſor Roth. Die Bearbei=
Minb bis zum 1. Mai 1922 an das Nektorat einzureichen.
eisſtgwbe der hallgemeinen Abteilung für das
Studien=
ahr
eanſchließlich 70 Mk. aus der Laubenheimer=Stiftung.
In ein
en B Rkaliſches Pendel, das ſenkrecht zu ſeiner Schwingungsebene
Erwinſcht iſt das Eingehen auf den damit verwandt
Schiffskreiſel unter Bevorzugung der neueren graphiſchen
Verſtſtt. Auskunft erteilt Profeſſor Dr.=Jng. Blaeß. Bearhei= Siſtiert wurden vier Perſonem wegen Diebſtahls.
Dr
tungen ſind bis zum 1. Mai 192 an das Nektorat der Techniſchen
Hoch=
ſchule einzureichen.
E
Reiſekreditbriefe. Das reiſende Publikum ſei hierdurch erneut
darauf hingewieſen, daß der Deutſche Sparkaſſenverband ſeit einiger Zeit
beſondere Reiſekreditbriefe herausgibt, die bei faſt ſämtlichen
deutſchen Sparkaſſen bezogem werden können. Dieſe Reiſekreditbriefe
ſind in handlicher, geſchmackvoller Form ausgeſtattet und bieten
ausrei=
chende Sicherheit gegen Mißbrauch und Fälſchung. Sie bilden eine
er=
freuliche Erſcheinung auf dem Gebiete des modernen Zahlungsweſens
und tragen hoffentlich dazu bei, den Gedanken des bargeldloſen
Zah=
ungsverkehrs auch bei dem geiſendem Publikum immer mehr zu fördern.
Die Reiſekreditbriefſumme iſt in ihrer Höhe unbeſchränkt und wird
an=
gemeſſen verzinſt. Die Abhebung von Beträgen in bar kann bei faſt
allen deutſchen Sparkaſſen ohne beſondere Schwierigkeiten erfolgen. —
hnung bekannt gegeben wurde, brach die ganze Oppoſition / Derartige Reiſekreditbrieſe werden auch von der hieſigen
Städti=
ſchen Sparkaſſe ausgegeben, die an Intereſſenten jederzeit
bereit=
nilligſt weitere Auskunft erteilt. (Siehe auch Anzeige in der heutigen
umer.)
Die Entdeckung des Geſetzes der Primzahlen. Man ſchreibt uns:
Mit dieſem Problem haben ſich die Mathematiker aller Zeiten ſchon ſeit
Jahrtauſenden beſchäftigt. Einen Verſuch bildet z. B. das bekannte Sieb
des Eratoſthenes. Dem Ingenieur Johann Heil in Darmſtadt iſt
ug ſtehenden Bematungen fortzuſetzen. Chamberlain ant= es nun in der letzten Zeit gelungen, in den Primzahlen eine wunderbare
Geſetzmäßigkeit entdeckt zu hohen, und zwar liefert ſeine zunächſt nur
im Handſchriftendruck bei H. L. Schla,
Darmſtadt erſchienene Arbeit
*
„Das Geſetz der ganzzahligen Vierpote
engleichung” einen Zahlenfilter
Epeherlgin Beifall ſpendeten. Es dauerte einige Zeit, bis die oder eine Art Sieb, durch las die faktorenloſen Prinzahlen abgeſondert
wiedergekehrt war. Zum Schlauß der Sitzung machte die werden. Eine ausführliche Arheit über dieſen Gegenſtand wird
dem=
nächſt bei H. L. Schlantz im Druck erſcheinen.
Beigeordneter i. R. Schnitt f. Herr Beigeordneter i. R. Schmitt
gſyau zu erzwingen. Chamberlain wies danauf hin, daß die iſt im Alter von 79 Jahren am Montag abend ſanft verſchieden. Der
Yhrmge der Regierung ganz bedeutungslos fei anläßlich des Verſtorbene war ſeit 1. Januar 1893 his Ende Dezember 1907 Stadtver=
Glöeſrandes der Beratung, und daß die Kammer ſicherlich nicht ordneter und gehörte als ſolcher dem Finanzausſchuß, dem
Verkehrs=
ausſchuß, der Saalbau= Schlachthofs=, Waſſerwerks= und Woogsdepu=
Ugg herbeizuführen. Es handele ſich hier nur um einen Zu= tation an. Im Jahre 1909 wurde er ſodann auf 6 Jahre zum
Ehren=
eigeordneten gewählt und im Jahre 1915 auf weitere 6 Jahre in dieſem
Imt beſtätigt. Als Beigeordneter hatte Herr Schmitt folgenden
Ge=
äftskreis: Leihamt Saalbau
Oberwaldhaus, Ausſtellungsgebäude auf
der 2.
Mathildenhöhe, Knabenarl
eitsnſtalt. Lagerhäuſer, Oktroiſachen,
Meſ=
ſen und Märkte Staatsangehörigkeits= und Ortsbürgerſachen
Impf=
weſen, Standesamt (Stellvertretung), Brandverſicherungsſachen.
Militär=
angelegenheiten Woogsſachen. Mit Rückſicht auf ſein hohes Alter war
Herr Schmitt Ende Dezember 1918 gezwungen, ſein ihm liebgewordenes
OuielSien. Ihre Schilderung war erſchütternd. Sie ſogte, daß in Amt vor Ablauf ſeiner Amtsperiode niederzulegen. Die langjährige ver=
Leſtalannd die Leiden Oberſchleſiens immer noch nicht bekannt genug dienſtvolle Tätigteit des Verſtorbenen wird bei der ſtädtiſchen Verwaltung
Studenten als Erntehelfer. Der Ausſchuß der Gießener Stu=
Reichsbundes akadeniſch
gebildeter Landwirte an der Univerſität Gießen iſt an die
Landwirt=
ſchaftskammer Darmſtadt mit der Bite herangetreten, für, eine gröf
Zahl von Studenten Arbeit auf dem Lande als Erntearbeiter
wäh=
er Ferienzeit (Auguſt bis Mitte Oktober) zu vermitteln. Die
Ent=
wi1 W5i 4kte Auguſt nach Moskau abreiſen. — Der Generalrat der lohnung unterliegt der freien Vereinbarung. Anfrogen und Angebote
obengenannten Stellen direkt oder an Lie
Landwirtſchafts=
kammer Darmſtadt zu richten.
* Vorträge. Man ſchreibt uns: Um einem lebhaften, ſchon
mehr=
i-he Partei vertreten; es wird aber betont werden, daß dieſe fach geäußerten Wunſch, beſonders aus den Kreiſen der Studentenſchaft
Betſteurg am Kongreß der Mehrheitsſozialdemokratie in keiner Weiſe von Darmſtadt, Frankfurt a. M., Gießen, Marburg, Würzburg ur
einus gnerſchaft gegen die Ungbhängigen Sozialdemokraten in ſich Heidelberg Rechnung zu tragen, wird Dr. Nudolf Steiner und
einige der Vortragenden der „Freien Anthropoſophiſchen
lkur ſe Stuttgar
in der Zeit vom B5. bis 30. Juli
bpGhIAha
dt Vorträge halten über die Beziehungen der
Anthrö=
ſophie zu den Gebieten der Wiſſenſchaft, Technik und Kunſt.
darmſtadt bietet einerſeits durch ſeine guten Zuoverbindungen einen
zünſtigen Mittelpunkt um den geiſtig Intereſſierten der genannten
UInwerſitätsſtädte die Teilnahme an dieſem Kurſus zu ermöglichen;
au=
dererſeits hat ſich die Bevölkerung Darmſtadts ſelbſt und der in ſeinem
nächſten Umkreis gelegenen Städte ſtets durch eine ſorgſame Pflege
* Verſammlung der Angeſtellten im Bankfach. Man ſchreibt uns:
hachizaven Beſprechungen zwiſchen Lord Curgon und dem Auf die am Donnerstag abend im Saale „Zum Verkeo”
ſtattfin=
itallyiſchen Botſchafter in London ſtattgefunden, ebenſo Gende öffentliche Verſammlung aller im Bankſach tätigen
Ange=
nit! paupſächlichſten Beamten des engſiſchen Auswärtigen Amtes ſtellten wird an dieſer Stelle nochmals aufmerkſam gemacht. Die
wirt=
ſbein Drientfrage. Es ſoll ſich um den Abſchluß einer italieniſch= ſchaftliche Notlage, in welcher ſich das Gros der betr. Angeſtellten be=
Verſtändigung über, die Mittolmeerfrage im Orient handeln, findet, läßt erwarten, daß niemand dieſer Verſammlung fernbleibt.
* Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Zahlreichen Wünſchen Rechnung tragend, hat ſich der Vorſtand
entſchloſſen, während der heißen Jahreszeit die Donuerstag=
Spazier=
gänge beizubehalten. Der dritte Waldſpaziergang findet heute
abend ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
* Vereinigung früherer Leibgardiſten von Darmſtadt u. u. Die
Mit=
glieder werdem auf die nächſten Samstag, dem 23. Juli, abends
ſtatt=
findende Zuſammenkunft mit dem Arheilger Kameraden in der Wirtſchaft
Sehertragen wurde dem Zeichenlehrer Haus Kroſt aus Epperts= Repp, Arheilgen. Darmſtädter Straße, aufmerkſam gemacht und um
recht zahlreiche Beteiligung gebeten. Der Abmarſch erfolgt um 18 Uhr
Polizeibericht. 50 000 Mark Belohnung! Im Juni
ds. Js. iſt der Verſuch gemacht worden, gefälſchte Aktien der
Maſchinen=
fabrik Augsburg=Nürnberg
Augsburg, bei mehreren Berliner Banken
en. Der Täter nannte ſich Richard Gr
u=
ber und wird wie folgt beſchwieben: Ende der zwanziger Jahre,
mittel=
groß, blond kleiner Schnurrbart, trägt braunen Anzug, Covereoät=
Paletot. Gruber ſteht mit Perſonen in Verbindung, die ſich Willi
v übends 6 Uhr, geſchloſſen. Das Winterſemeſter 1921/22 nimmt Rathen und Fritz Schäfer aus Frankfurt a. M. und Fürth nennen. Di
29,7 Zentimeter langem und 27,7 Zentimete
Preis= breitem, ſtarken Bücherpapier, in ſchlechder Ausführung auf lithogra=
Diehl= phiſchem Wege hergeſtellt. Obige Belohnung iſt in einem Ausſchreiben
des Polizeipräſidenten Berlin vom 20. Juni ds. Js. ausgeſchrieben. —
Diebſtahl von Wertpapieven, vor deſſen Ankauf
ge=
warnt wird. „Einem hieſigen Geſchäftsmanne ſind aus ſeiner
Woh=
nung drei Stücke Wertpapiere 2 1000 Mark, Badenia=Maſchinenfabrik.
Weinhenn, Nr. 154, B82 und 418, geſtohlem worden. Perſonen, die dieſe
Wertpapiere durch Kauf erwerben laufen Gefahr, das Geld zu
ver=
lieven. Diejenigen, die in dieſer Sache Anhaltspu
kte zur Aufklärung
122 (Preisaufgabe aus dem Gebiet der Mechanik). Preis geben können, wvollen dies umgehend bei der Kriminalabteilung
vor=
bringen. — Geſtohlen wurden: Aus einer Kabine am Woog eine
ſilberne Taſchenuhr; aus dem Baſſin am Olbrichweg ein kleiner
bierräde=
eoſt* Nu sbiegen kann, iſt ein Kreiſel mit dertikaler Figurenachſe ein= riger Leiterwagen ſamt zwei grauem Dechen; in einer Brauerei in der
balA (S iſt die Bewegung dieſes Syſtems rechneriſch zu unterſuchen Dieburger Straße einem Brauburſchen 1500 Mark; aus einem Keller in
d 9aroebnis mit dem Verhalten eines vorhandenen Modells zu der Riedeſelſtraße 3 Flaſchen Moſelwein, 1 Flaſche Sekt 1 Krug Enzian
ſowie Kartoffeln. — Feſtgenommen wurde: Der Hotelportier
3., geb. am 16. Auguſt 1889 zu Roſchowitzwald wegen Betrugs.
Von der Nettungswache. Geſtern vormittag wurde eine Frau
von Herzkrämpfen befallen. Sie wurde mittels Krankenautomobils
nach ihrer Wohnung verbracht. — Geſtern mittag geriet ein Arbeiter in
einer hieſigen Fabrik mit dem rechten Arm in die Maſchine und zog ſich
einen komplizierten Knochenbruch zu. Der Mann wurde durch die
Net=
tungswache nach dem Städtiſchen Krankenhaus verbracht.
Freitag, den 22. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 18, 17 und 15, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für Kinder: (Karten weiß”, Marke Nr. 14 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebensmittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte,
Geflügelverkanf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je ½4 Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfd. auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27 weiß,
Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung Marke
„Minna” 500 gr auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate 1/yo
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden,
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
— Die nächſte Kartenausgabe findet im Lebensmittelamt,
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimwer Nr. 8, Schalter 1—6, von Montag, den 25.
Juli, ab bezirks= und ſtraßenweiſe ſtatt. Die Gültigkeit der einzeln
Marken wird wie bisher in der Lebensmitteltabelle veröffentlicht. (S.
Bekanntmachung.)
sw. Langen, 20. Juli. Selbſtmord. Ein marokkaniſcher
Unter=
offizier brachte ſich mit ſeiner Dienſtwaffe einen Bauchſchuß bei, an
deſſen Folgen er im Krankenhaus ſtarb. Das Motiv der Tat iſt
un=
bskannt.
— Seligenſtadt, 17. Juli. 20. Maintal=
Sängerbund=
feſt. In den Tagen vom 23.—25. Juli feiert der hieſige Geſangverein
„Geſellſchaft der Freunde” ſein 65jähriges Jubiläum, verbunden mit dem
20. Bundesfeſt des Maintal=Sängerbundes. Der feſtgebende Verein und
die ganze Einwohnerſchaft bieten alles auf für ein gutes Gelingen des
Feſtes. Den Hauptglanzpunkt bilden die Maſſenchöre des geſamten
Bun=
des und der einzelnen Gruppen. U. a. ſingt der geſamte Bund mit 1
ger
Frankfurte
Sängervereinigung zur Ehrung der im Weltkrieg gefallen
000
Sangesbrüder „Stumm ſchläft der Sänger” von Silchen mit etwa
Säingern. Auf dem Fetzplatz befinden ſich große Feſthallen und
Ver=
gnügungsvark erſten Ranges.
Geinsheim, 20. Juli. Geſtorben. Im hohen Alter, nach
langlvierige
Leiden, verſtarb. Herr Altbürgermeiſter Ninner von
r, welck,
29 Jahre die Geſchicke der Gemeinde Geinsheim — al
cfolger ſeines Vaters — mit großem Erfolg und unter allgemeiner
Anerbennung leitete. Kaum ſechs Wochen ſind verſtrichen, daß dem
Verblichenen ſeine treue Ehegefährtin, mit der er faſt 54 Jahre
verbun=
ben war, durch den Tod genommen wurde. So hat ein geſegnetes und
arbeitsreiche
Leben, für das ihm gerne der Dank gezollt wird, ſein
Ende gefunden. Die Beerdigung fand Mittwoch nachmittag 3 Uhr
ſtatt. Er ruhe in Frieden.
wd. Mainz, 20. Juli. Ernteſchätzung. Bei der diesjährigen
Schätzung durch die Bürgermeiſterei wurden folgende Anbauflächen
er=
mittelt: Winterweizen 28 777 Hektar (gegen N7 459 im Vorjahre),
Som=
merweizen 1020 (1336), Winterſpolz 1088 (1115), Winterroggen 58984
(60 866), Sommergerſte 35 238 (37 391), Hafer 44 069 (45 619),
Hülſen=
früchte 4050 (4311), Kartoffeln 57 130 (55 365), Zuckerrüben und
Zucker=
fabrikation 9707 (8486), Futterrüben aller Art 40 601 (39 854), Raps
und Nübſen 2028 (2144), Flachs und Hanf 303 (260).
Worms, 20. Juli. Der Streik im
Waſſergasſchweiß=
werk wird heute mit der Wiederaufnahme der Arbeit ſein Ende
er=
reichen. In dem geſtern nachmittag ſtattgefundenen Einigungsverfahren
haben ſich die Arbeitnehmervertreter damit einverſtanden erklärt,
nach=
dem feſtgeſtellt worden war, daß der bisherige Arbeiterrat ſeine
erpflichtunge
in gröblichſter Weiſe verletzt hatte,
gen Arbeitern die Wiederaufnahme der Arbeit zu empfehlen. Das
Zaſſergasſchweißwerk hat ſich ſeinerſeits dazu bereitgefunden, die alte
Belagſchaft die entlaſſen war, wieder einzuſtellen. Die Streiktage
wer=
den den Aubeitern nicht bezahlt, dagegen erhalten die am Sreikausbruch
ſchuldloſen chriftlich organſierten Arbeiter den Lohnausfall vergütet und
werden weiter beſchäftigt. Der bisherige Arbeiterrat wird ſeines
Amtes enthoben. Das Urteil des Schlichtungsausſchuſſes wurde
dor
den Arbeitervertretern anerkannt. Es iſt damit zu rechnen daß die
Arbeit heute oder morgen wieder aufgenommen wird.
Worzs, 20. Juli. Rettung aus Lebensgefahr. Vom
Tode des Ertrinkens gerettet wurde am dergangenen Sonntag um ſog.
Strandbad ein 21 Jahre altes Mädchen, das ſich zu weit in den Strom
gewagt hatte und von dieſem forgeriſſen wurde. Herr Val. Kiſſinger
eilte ihr zu Hilfe und brachte die bereits Bewußtloſe ans Ufer. Ehre
dem beherzten Mann.
Veig hrung verhüllt werden ſoll, iſt zwar von Reinhardt durch
die Alhunkelung der Szene erſetzt worden. In neueſter Zeit
wev zuint er mit der Durchführung der Stilbühne wieder
WeR Xufnahme zu kommen. Dabei mag daran erinnert
wer=
e6 der Zwiſchenvorhang bei unſeren deutſchem Theatern
D5 Rilange eingebürgert iſt. Wie Dr. Goldſchmitt in ſeinem
DDr. denr erſchienenem Buch: „Eduard Devrients Bühnenreform
im Werruher Hofthegter” hervorhebt, iſt dieſe techniſche
Neue=
rung l nch Debrient eingeführt worden. Als er am 26. Mai
DBtvgrſten Teil von Shakeſpeares „Heinrich IV.” in einer
echeDöisenierung herausbrachte, machte der Theaterzettel das
PuchEm auf die Neuerung mit den folgenden Worten beſon=
Nre* ſcherkſam: „Die offenen Szenenverwandlungem ſind
auf=
yoch und werden durch das Herabfallen des roten Vorhan=
2RDckkt. Das Fallen des architektoniſchen Vorhanges be=
Eeich e den Schluß der Akte.‟ Dieſes neue Mittel für die Ver=
Snn Diggen wurde dann von vielen anderen deutſchen Bühnen
Der Damsen, und erſt im 20. Jahrhundert erhob man Einwände
NeBeiue Benutzung, bis danm Reinhardt die Verwandlungen
Mf /Merr, verdunkelter Szene vornahm.
heelligkeitsänderungen der Sonne. Wenngleich ſich
Schß 3tmugen der Helligkeit der Sonne bei ihrer großen
Inten=
ſtätehm kdirekt nachweiſen laſſen, ſo iſt es doch möglich, daß ſich
in 2 Rüwpechſel der Sonne in der Helligkeit der Planeten ſpiegelt,
Wre Ari ße um meßbare Beträge ſchwanken kann. Die
Ver=
ecnit den Helligkeit kann entweder durch die Sonne ſelbſt
Nau drafen werden, was bei ihrer Größe aber kaum
wahr=
eu rſt, oder ſie kann durch eine wolkenartige Schicht
ent=
ehe ie die Sonne umgibt und die Sonnenenergie an ver=
Me 2n Stellen verſchieden ſtark durchläßt. In dem letzteren
Sallel den nicht die Planeten gleichzeitig die gleichen Schwan=
2 Eihrer Helligkeit zeigen, ſondern nacheinander in dem
Darnlnis durch die Umdrehung der Sonne die verſchiedenen
Sia an fdurch die gleiche Stelle der Sonne beſtrahlt werden.
Siee anr in der „Naturwiſſenſchaftlichen Wochenſchrift” mit=
ELtmjan nun tätſächlich gefunden, daß die Größe der Sonne
DN Hundertſtel Größen ſchwankt, und hat auch aus den
— „Jumgen der Sonnenkonſtanten geſchloſſen, daß die Son=
nenenergie um 0,10 Größen ſich verändert. Ebenſo zeigt die
Kon=
ſtante, die die Sonnenſtrahlung auf den Quadratzentimeter und
die Minute in Kalorien angibt, bisweilen ſeltſame Sprünge.
Da ſie an mehreren Stationen in den Jahren 1902—1912
gleich=
mäßig mit 1,933 beſtinmt wurde, war anzunehmen, daß ſich in
der gleichen Phaſe der wiederkehrenden Fleckenperiode die
glei=
chen Werte ergeben würden. Das war aber nicht der Fall.
Viel=
mehr ſchwankten vom Juli 1919 bis März 1920 die Werte in
verblüffender Weiſe, bis zu 8 Prozent. Die Strahlung nimmt
erſt langſam ab, macht dann im November einem ſtarken Sprung
nach oben, ebenſo im Dezember und hält ſich mehrere Monate
auf einer Höhe, wie ſonſt nicht in dem ganzen 15 Jahren der
Be=
obachtung.
ck. Wiederherſtellung von Kirchenanbauten. Ein beſonderer
Reiz der gotiſchen Kathedrale war es, daß ihre machtvoll
hoch=
ſteigenden Giebel und Türme aus einem Gewimmel von kleinen
Anbauten herausragten und man ſo den Eindruck hatte, dieſe
himmelanſtrebenden Bauten ſchwebten gleichſam über den
nie=
deren Wohnungen der Menſchen. Der Außenbau der auf dieſe
Anbauten berechneten Kirchen iſt daher abſichtlich vernachläſſigt
und wird, wenn ſig abgeriſſen ſind, nach einem Wort Carl
Neu=
manns zur „partie honteuse” unſerer Kirchenbauten. Die
Wie=
derherſtellung ſolcher urſprünglichen Anbguten iſt daher vom
Standpunkt der Aeſthetik und der Denkmalpflege mit Freuden
zu begrüßen, und es iſt intereſſant, daß man jetzt in Frankfurt
g. M. damit den Anfang macht. Wie in der Kunſtchronik berichtet
wird, ſollen dort an der Katharinenkirche die alten
An=
bauten von neuem aufgeführt werden, um einem ſehr fühlbaren
Mangel an Kleinläden abzuhelfen. Die Katharinenkirche, die
1678 bis 1681 nach den Plänen des Melchior Heßler an der
Stelle einer gotiſchen Kathedrale erbaut wurde, hat auf die
Ent=
wickelungsgeſchichte des proteſtantiſchen Kirchenbaues in
Deutſch=
land vorbildlich eingewirkt, und ihr Aeußeres war, ebenſo wie
bei unſeren mittelalterlichen Kirchen, auf Ein= und Anbauten
an den Außenſeiten berechnet. Während man zur Zeit der
romantiſchen Donufreiheit= und Schloßfreiheit=Begeiſterung dieſe
Rebenbauten als häßlich empfand und ſie darum niederriß, iſt es
für die heutige Geſchmackswandlung bezeichnend, daß man jetzt
anfängt, dieſe Anbauten wieder herzuſtellen, und dadurch ge=
winnt das Vorgehen Frankfurts a. M. eine über den Einzelfall
hinausgehende allgemeine Bedeutung.
* An die See oder ins Hochgebirge? Ein wertvoller Bevater
bei dieſer Ueberlegung iſt eine Veröffentlichung des
Univerſitäts=
profeſſors der Medizin Dr. Kionka, die in der „Umſchau,
Wochenſchrift über die Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik”,
Frankfurt a. M., ſoeben erſchienen iſt, und in der der Verfaſſer
Richtlinien für die vorteilhafteſte Wahl des Sommemaufenthaltes
gibt. Schwächliche, leicht zu Erkältung neigende Menſchen ſollten
keine Orte mit plötzlichen oder ſtarken Temperaturſchwankungen
aufſuchen; wogegen andererſeits dieſer Wechſel für an ſich
ge=
ſunde Menſchen, deren Nervenſyſtem durch irgendeine Urſache
empfindlich geworden iſt, eine heilſame Abhärtung zur Folge hat.
In warmer Luft iſt beim Geſunden die Nahrungsaufnahme, die
Atmung, der Kreislauf, die Verdauung vermindert, während bei
geſchwächten Menſchen alle dieſe Funktionen in der Wärme
ge=
ſteigert ſind. Orte des nördlichen Niederungsklimas, d. h. ſolche,
die niedriger als 400 Meter liegen, ſind im allgemeinen nur dann
als Sommerfriſchen geeignet, wenn ſie in der Nähe großer
Wal=
dungen oder Seen liegen, durch deren Abdunſtungen die Luft
ſtark abgekühlt und dadurch die Einwirkung der hohen
Tempera=
tur erheblich gemildert wird. — Die weſentlichen Eigenſchaften
des Höhenklimas ſind viedere Luftemperaturen bei ſtärkerer
Somnenbeſtrahlung und vor allem die große Reinheit der Luft.
Die Höhenlage übt auf die Kreislauforgane des Menſchen eine
beſonders eingreifende Wirkung aus und regt den Stoffwechſel
unbedingt an. Jedoch bürfen Erholungsbedürftige, die an
Schlaf=
loſigkeit leiden, und ſolche, die leicht ermüden, einen
hochgelege=
nen Ort nicht aufſüchen. — Das Seeklima wirkt, in derſelben
Weiſe wie das Hochgebirgsklima, aber in ſtark gemilderter Form.
So wird für viele ein Aufenthalt im Hochgebirge mit ſeinen
ſtar=
ken Reizen auf Stofſwechſel und Blutumlauf nicht angezeigt
ſein, während ſie ſich an der See, wo doch aus das Klima
gleich=
ſinnige Reize ausübt, ſehr wohl fühlen. Namentlich alte Leute
müfſen in dieſer Hinſicht ſehr vorſichtig ſein, und Kinder ſollte
wan lieber nach der Oſtſee als an die Nordſee ſchicken, weil dort
die klimatiſchen Reize weniger kräftig ſind. Auch der Geſunde
wird alle dieſe Umſtände berückſichtigen müſſen, wenn er in
ſei=
ner Erholungszeit ſeine verlorenen Kräfte wiedergewinnen will.
Soite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. Juli 1921.
Rummer 1920
wd. Ober=Ingelheim, 19. Juli. Praktiſche Kinderhilfe.
Geſtern früh ſind 30 Schulkinder von hier mit einem mit Lebensmitteln
reich beladenen Auto in den Ingelheimer Wald im Hunsrück gefahren,
um dort in der dreiwöchigen Ferienzet ſich zu erholen.
wd. Lich, 19. Juli. Teure Böcke. Noch niemals in Oberheſſen
erreichte Preiſe wurden bei der hier ſtatrgefundenen Verſtöigerung der
Jährlingsböcke erzielt.
Die beiden teuerſten Böcke, die von der
Land=
wirtſchaftskammer für die Stammſchäferei Bobenhauſen II erworben
wurden, kamen auf 4040 bzw. 3630 Mark. Der Durchſchnittserlös
bezif=
ferte ſich auf 2006 Mk. Insgeſamt ſtanden 32 Böcke zur Verſteigerung.
Reich und Ausland.
Koblenz, 20. Juli. Wertvoller Fund. Bei dem Umbau
eines alten Hauſes wurden 52 Goldmünzen aus dem 14.
Jahr=
hundert gefunden, die einen hohen Wert darſtellen.
Kempen, 18. Juli. Die Stadt Kenwen gedenkt Sonntag, 31. Juli,
die 450. Wiederkehr des Todestages ihres größten Sohnes,
des Thomas a Kempis, zu ſeiern. Was die Bedeutung der von
Thomas berfaßten weltbekannten Schrift „Nachfolge Chriſti” angeht, ſo
nennt Fontenelle, der Lebensbeſchreiber Corneilles, „ſie das ſchönſte Buch,
das je eines Menſchen Hand geſchrieben hat”, und der große
proteſtan=
tiſche Philoſoph Leibwiz „eins der vortrefflichſten Werke, die jemals auf
Erden niedergeſchrieben wovden ſind‟. Der Franzoſe Auguſt Nicolas,
Nechtsanwalt in Bordeaux, ſagt von ihr: „Em Buch gibt es für alle
Welt und alle Zeiten, ein allgemeines, ein unſterbliches Buch, das füir
jedes Alter, jeden Stand, jeden Glauben als Ratgeber dient, g
ichſam
ein Orakel der Weisheit, das man viel mehr anhört als lieſt. Denn ſo
täuſchend iſt die Wahrheit ſeiner Ethik, daß man ſie mit der Stimme
des eigenen Gewiſſens verwechſelt. Dieſes ſchönſte aller Bücher, die je
von Menſchenhänden verfaßt ſind, iſt die „Nachfolge Chriſti”. — Ja mn
kann ſagen, daß der frommme Thomas auch das unſt
liche Wer
antes übertroffen hat, da ſein goldenes Büichlein von der „Nachfolge
Chriſti” in weit mehr Herzen eingedrungen und von weit mehr
Men=
ſchen geleſen und verſtanden worden iſt, als des Italieners unſterbliches
Werk. So könnte man von der „Nachfolge Chriſti” ſagen, daß ſie die
beſte und feſteſte Brücke für die Völkerverſohnung und den Völkerfrieden
ſei, da ſie alle Menſchen aller Nationen eindringlich auf den einen
ge=
meinſamen Vater hinweiſt, der ſie alle ohne Ausnahme ins Daſein
ge=
rufen hat und alle als ſeine Kinder mit gleicher Liebe umfaßt.
T.U. Hamburg, 20. Juli. Moor= und Waldbrände. Das
andauernd trockene Wetter bedroht in wachſendem Maße die
nieder=
deutſchen Moore und Wälder. Die Heidebezirbe zwiſchen
Har=
burg und Kuxhaven haben in den jüngſten Wochen mehrfach viele
Mor=
ſen große Heide= und Waldgebiebe durch Brände verloren, die oft auch
Wohnäuſer und Gehöfte bedrohten und im Reifen begriffene
Getreide=
felder zerſtörten. Geradezu kataſtrophal ſind die Brände in einzelnen
Gegenden Schleswig=Holſteins. So wüteten Feuer von vieſig großer
Ausdehnung, die zum Teil noch nicht abgelöſcht ſind, unter anderem
auf dem Winnerter Moor auf der Schweſinger Heide bei Dörpſtak, im
Kropper Moor, im Weſter Moor, im Brekendorfer Bauernmorr und im
Wesloer Moor.
Kiel, 20. Jubi. Von der Werft. Infolge geringer Aufträge
iſt die wirtſchaftliche Lage der Werften ſehr ungünſtig. Die
deut=
ſchen Werke und die Germaniawerft mußten Arbeiterentlaſſungen
vor=
nehmen und Feierſchichten einführen. Auch bei den Howaldtswerken iſt
mit ähnlichen Maßnahmen zu rechnen.
Wien, 20. Juli. Vermißt. Seit Ende Mai ſind an
verſchie=
denen Orten des Salzkammengutes drei junge Leute, zwei Wiener 1
ein Linzer, von ihren Spaziergängen nicht zurückgekehrt. Daß
ſie ſchwere Bergtouren gemacht haben, erſcheint ausgeſchloſſen. Es wird
vevmutet, daß ſie Verbrechen zum Opfer gefallen ſind. Die Polizei hat
umfaſſende Nachforſchungen eingeleitet.
Kriſtiania, 19 Juli. (Wolff.) Das Dampfſchiff „Brann”
(3200 Tonnen) iſt für 32 000 Pfund Sterling von Norwegen an
Ruß=
land verkauft worden. Rußland hat außerdem 20 andere
Fahr=
zeuge gekauft, die zuſammen nach Archangelsk gehen follen. Die Schiffe
gehen von Archangelsk nach dem Jeniſſei, wo ſie mit dort autfgeſtapelt
xportwaren aus den nördlichen ruſſiſchen Diſtrikten beladen werden
vollen. Der Dampfer „Brann” iſt nach Göteborg abgegangen, um dort
dung zu nebunen, die im weſentlichen aus landwirtſchaftlichen
Ma=
ſchinen beſteht. Die übrigen Schiffe laden in verſchiedenen Häfen. D
neiſten der gekauften Fahrzeuge ſind engliſche oder deutſche. Von de
Jeniſſei=Mündung ſollen die Waren auf kleineren Fahrzeugen den Fluß
himaufgeführt werden.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Ausdehnung des Streiks auf den Rheindampfern.
Gd. Duisburg, 20. Juli. Der Ausſtand der Schloſſer
und Heizer auf den Rheindampfern greift weiter um ſich.
Seit heute vormittag hat das Perſonal der Niederrheiniſchen
Reederei zum weitaus größten Teil die Arbeit ebenfalls
nieder=
gelegt. Der Verkehr von dem Strom nach den Ladeſtellen und
umgekehrt iſt bereits vollſtändig lahmgelegt.
Gd. Koblenz, 20. Juli. Die amerikaniſche Abteilung der
interalliierten Schiffahrtskommiſſion hat am Rheinufer und an
der Brücke mehrere Poſten aufſtellen laſſen, um die
durch=
fahrenden Schiffe inbezug auf die Tätigkeit der
Maſchi=
niſten und Heizer zu beobachten.
Die Beſchlüſſe des zweiten rheiniſchen Beamtentages.
Gd. Koblenz. 20. Juli. Der zweite rheiniſche
Beamten=
tag nahm in ſeiner Schlußſitzung mehrere Entſchließungen
an. Er lehnte darin vor allem die Ortsklaſſenſtufung
lediglich nach der Einohnerzahl und den Steuertabellen oder
auf Grund von Informationsreiſen ab und fordert die
Vor=
nahme der Einreihung durch die Regierungspräſidenten unter
ſtetiger Fühlungnahme mit den Vertretern der Beamten, bis
dem Beſoldungsgeſetz eine gerechte Form gegeben iſt. Die
Bun=
desleitung wird zur ſofortigen Anbahnung von Verhandlungen
mit den Regierungsſtellen zwecks Erhöhung der Steuerzulage
aufgefordert. Der Provinzialverband ſoll unabhängig hiervon
eine Erhöhung der Beſatzungsbeihilfen fordern. Sonderaktionen
ſollen durch die Leitung des Deutſchen Beamtenbundes
verhin=
dert werden. Weiter erhebt der rheiniſche Beamtentag ſchärfſten
Einſpruch gegen die verletzenden Bemerkungen durch den
Präſi=
denten des preußiſchen ſtatiſtiſchen Amtes Sänger auf ſeiner
Iu=
formationsreiſe und proteſtiert gegen die weitere Tätigkeit dieſes
Beamten bei den Einſtufungsarbeiten. Schließlich verlangt der
Beamtentag die Einſtufung ſämtlicher Orte des beſetzten
rheini=
ſchen Gebietes im Bereich des Landesverbandes der Reichs=,
Landes= und Gemeindebeamten und des Provinzialverbandes
„Rheinland” des Deutſchen Beamtenbundes in die Klaſſen A.
und B. Der Leitung des Deutſchen Beamtenbundes wurde das
Vertrauen ausgeſprochen.
Ausweiſung eines franzöſiſchen Journaliſten.
TU. Paris, 20. Juli. Der bekannte franzöſiſche
Journa=
liſt Charles Bonnefon, der Sonderberichterſtatter des Echo
de „Paris in Deutſchland, iſt von der deutſchen Regierung wegen.
ſeiner die Deutſchen beleidigenden Artikel ausgewieſen
wor=
den. Die Ausweiſung ſoll auf Grund einer Fürſprache
ſuspen=
diert worden ſein, wenn auch nur bedingt.
Die Streikbewegung.
Berlin, 20. Juli. Nach einer Meldung der Voſſiſchen Zeitung
aus Warſchau dehnt ſich der Generalſtreik der Lodzer
Tex=
tilarbeiter auch auf die Textilarbeiter von Tomaſchow und
Czen=
ſtochau aus.
Literariſches.
Eine neue Predigergeſchichte für ein kleines Gebiet der
deutſchen evangeliſchen Kirche bietet Profeſſor D. Dr. Karl Diehl in
Friedberg, in dem von ihm verfaßten „Heſſen=Darmſtädtiſchen Pfarrer=
und Schulmeiſterbuch” (Band I ſeiner Hassia sacra. Selbſtverlag des
Verfaſſers. 30 Mk., geb. 37 Mk.). Für verſchiedene Länder und
Pro=
inzen wie z. B. für Pommern, Schleſien=, Oſt= und Weſtpreußen,
Frei=
ſtaat Sachſen u. a. ſind derartige Predigergeſchichten bereits vorhanden
für andere Provinzen wie Brandenburg und Sachſen in Bearbeitung.
Als reife Frucht einer 25jährigen Sammeltätigkeit bietet hier Prof.
Diehl, der ſich durch kirchengeſchichtliche und familiengeſchichtliche
Arbei=
uther
uther=
ten große Verdienſte erworben hat, als Feſtgabe zur Wormſer
feier ein Werk aus der Geſchichte der evangeliſchen Landeskirche Heſſens
dar, wie nur wenige Länder etwas ähnliches aufzuweiſen haben. Der
Verfaſſer gibt eine kurze Geſchichte der vier heſſiſchen
Superintenden=
turen, kurze geſchichtliche Einleitungen über die kirchlichen Verhältniſſe
der 150 heute noch heſſiſchen Pfarreien, führt bei jeder die Reihe der
Pfarrer au
die in ihr tätig geweſen ſind. Die kurzen
Lebensbeſchrei=
bungen ſerden jedesmal bei dem Pfarrort gegeben, an dem der
betref=
felde Pfarrer zuletzt im Amte war. Alle Freunde der Prediger= und
Familiengeſchichte ſeien auf dies ſorgfältig gearbeitete Werk hingewieſen.
Frankreichs Iſolierung.
England und Italien beteiligen ſich nicht.
TU. Berlin, 20. Juli. Wie das Berliner Tageblatt von
beſtunterrichteter, der Regierung naheſtehender Seite erfährt, iſt
von ſeiten des italieniſchen Botſchafters in Berlin
keinerlei Schritt zur Unterſtützung der von
Frank=
reich in ſeiner letzten an Deutſchland gerichteten Note erhobenen
Forderungen erfolgi. Der engliſche Botſchafter in
Ber=
lin hat ſich dem Proteſt ſeines franzöſiſchen Kollegen im Hinblick
auf die oberſchleſiſche Frage nicht angeſchloſſen. Das
Reichs=
kabinett iſt heute um die Mittagsſtunde zuſammengetreten. Die
oberſchleſiſche Frage war wiederum Gegenſtand der
Ver=
handlungen.
Zuſammentritt des Oberſten Rates am 28. Juli?
London, 20. Juli. (Wolff.) Nach einer Mitteilung des
Reuterſchen Bureaus wird in der engliſchen Note an die
franzöſiſche Regierung als Zeitpunkt für den
Zu=
ſammentritt des Oberſten Rates der 28. Juli vorgeſchlagen.
Die Konferenz ſoll in Boulogne abgehalten werden.
Eine baldige Entſcheidung über Oberſchleſien?
Paris, 20. Juli. Die Agentur Havas teilt mit, die
fran=
zöſiſche Regierung ſei noch nicht im Beſitz der engliſchen
Antwort auf die franzöſiſche Note vom 15. Juli über
Ober=
chleſien, indeſſen habe der franzöſiſche Botſchafter in London
ge=
ſtern eine Unterredung wit Lord Curzon gehabt, aus der
hervor=
geht, daß das Foreign Office auf der Einberufung des
Oberſten Rates in Boulogne, Ende dieſes Monats und
zwar ohne vorherige Sachverſtandigen=Konferenz beſteht.
London, 20. Juli. Reuter. Heute iſt von Sir Harald
Stuart ein Bericht eingegangen, demzufolge die Meinung der
alliierten Kommiſſare dahingeht, daß jedes weitere
Auf=
chieben der Entſcheidung über die Teilung
Oberſchle=
ſiens eine ſehr gefährliche Lage ſchaffen werde. Die alliierten
Kommiſſare drängen daher auf baldige Entſcheidung und
Be=
etzung der Deutſchland beziehungsweiſe Polen zugeſprochene
Ge=
biete durch reguläre deurſche und polniſche Truppen. Sie ſind
überzeugt, daß wem einmal die Entſcheidung gefallen ſei, das
Volk ſich bald beruhigen würde.
Die deutſche Antwort auf die franzöſiſche Note.
Paris, 20. Juli. (Wolff.) Der Petit Pariſien will aus
Berlin erfahren haben, daß die deutſche Antwort auf die
franzöſiſche Note über Oberſchleſien morgen Donnerstag dem
franzöſiſchen Botſchafter Laurent übergeben werden würde.
Oberſchleſien.
Fürſorge für die deutſchen Beamten.
Breslau, 20. Juli. (Wolff.) Das preußiſche
Staats=
miniſterium beſchloß, für die Beamten Geiſtlichen,
Kirchenbeamten und Lehrperfonen in
Ober=
ſchleſſien in Anbetracht ihrer beſonderen Notlage und
Ge=
fährdung unter Erweiterung der bisherigen
Fürſorgebeſtimmun=
gen für jeden Schaden an der geſamten zu ihrem Haushalt
ge=
hörigen Habe, der ſeit dem 11. März 1920 durch den Aufſtand und
die Unruhen entſtanden iſt oder künftig entſtehen wird, vollen
Erſatz zum gegenwärtigen Anſchaffungswert zu gewähren. Bei
Körperſchäden der genannten Perſonen und ihrer
Familienan=
gehörigen wird voller Erſatz alle für die Herſtellung der
Geſund=
heit erforderlichen Aufwendungen gewährt.
Die interalliierte Kommiſſion auf der Inſpektionsreiſe.
Berlin, 20. Juli. (Wolff.) Aus Oppeln wird
gemel=
det: General Le Rond, Sir Harold Stuart und der
italie=
niſche Vertreter in der interalliierten Kommiſſion haben ſich auf
eine Inſpektionsreiſe durch den Kreis Rybnik begeben.
England und die Rücktrittsabſichten Dr. Wirths.
London 20. Juli. (Wolff.) Der diplomatiſche
Korre=
ſpondent des Daily Chronicle ſchreibt zu dem Gerücht eines
be=
vorſtehenden Rücktritts des Reichskanzlers ein
ſol=
ches Ereignis würde von den alliierten Regierungen nicht als
vorteilhaft angeſehen werden. Briand ſelbſt erkannte an, daß
Dr. Wirth ſein beſtes getan habe, um die Verpflichtungen des
Friedensvertrages auszuführen. Als Nachfoißer der Regierung
Wirth wäre ein Kabinett der Rechten höchſt unwahrſcheinlich
Ein ſolches würde für London und Paris ſehr viel weniger
an=
genehm ſein. Da indeſſen die oberſchleſiſche Frage noch
nicht entſchieden ſei, hoffe man, daß ein ſolcher Kabinettswechſel
verwieden würde. Möglicherweiſe ſei die Nücktrittsdrohung nur
auf den Wunſch zurückzuführen, eine baldige Regelung der
ober=
ſchleſiſchen Frage herbeizuführen.
Berminderung der Reparationslaſt?
Heranziehung der ehemaligen Verbündeten Deutſchlands.
Paris 20. Juli. (Wolff.) Die Chicago Tribune meldet:
Internatiowale Juriſten gelangten zu dem Schluß, daß die in
London feſtgeſetzte deutſche Reparationsſumme von
132 Milliarden Mark die Geſamtentſchädigung
dar=
ſtelle, welche die Alliierten von ſämtlichen ehemals
feind=
lichen Ländern, nicht aber von Deutſchland allein, zu
beanſpru=
chen hätten. Dieſe Auffaſſung, die jetzt von allen alliierten
Ju=
riſten geteilt werde, gründe ſich auf Art. 231 des Verſailler
Ver=
trages. Die Entſcheidung bedeute nicht, daß die Verbündeten
Deutſchlands nicht zur Reparation herangezogen würden,
ſon=
dern daß die von ihnen bezahlten Beträge Deutſchland zu
erlaſſen ſeien. Ueber die Heranziehung der kleinen
Mächte zur Reparation iſt noch nichts beſtimmt worden, es
könne ſich aber nur um einen geringen Teil des Geſamtbetrages
handeln.
Deutſch=amerikaniſche Verhandlungen.
Paris, 20. Juli. (Wolff.) Dem Exchange Telegraph
wird aus Waſhington berichtet, wan kündige zum erſten Male
offiziell an, daß Verhandlungen zwiſchen dem
ameri=
kaniſchen Geſchäftsträger in Berlin, Dreſel, und der
deutſchen Regierung über den Abſchluß eines Vertrages
zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland geführt
werde. Die Nachricht fügt hinzu, der Staatsanwalt Daugherty
prüfe die Frage, ob eine Friedenserklärung notwendig ſei.
Große Lebensmittelnot in Pommerellen.
ONB. Danzig, 20. Juli. Die polniſche Teuerung
hatnunmehr auchauf Pommerellen
übergegrif=
fen. In Poſen, Thorn und Graudenz kam es zu
Lebensmittel=
unrthen. Die Arbeiter von Neuſtadt in Weſtpreußen veranlaßten
lärmende Demonſtrationen. Seit dem 15. Juli iſt der Brotpreis
von 34 auf 90 Mark geſtiegen. Die Gewerbſchaften führten den
Generalſtreik durch. Unter dem Drucke der bevorſtehenden
Still=
legung des Eiſenbahnbetriebes hat der Poſtverkehr von und nach
Deutſchland faſt ganz aufgehört. Der Proteſtſtreik richtet ſich
nicht wr gegen die ungeheueren Preiſe, ſondern auch gegen die
Sommergäſte aus Warſchau, die der einheimiſchen Bevölkerung
die wenigen Lebensmittel entziehen und die Preiſe horrent in
die Höhe treiben. Die Not macht ſich geltend in der Forderung:
„Los von Kongreßpolen!” und in verſchiedenen Rufen nach einer
Volksabſtimmung. Als Folge der verworrenen
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe in Polen hat die Unſicherheit beträchtlich
zu=
genommen. Eine in Bromberg verhaftete polniſche Bande hatte
die Gegend von Deutſchkronen ſyſtematiſch heimgeſucht. Zwei
andere gleichfalls in Brombeng unſchädlich gemachte Banden
konnten große Mengen an Waffen, Geld, Kleidern und
Lebens=
mitteln abgenommen werden.
Die engliſch=iriſchen Verhandlungen.
TU. Paris, 20. Juli. Die Abreiſe des Ulſterpräſidenten
Craigh von London nach Belfaſt ſtellt ſich jetzt ſo heraus, daß
Craiah entrüſtet die Verhandlungen in London abgebrochen hat
und geräuſchvoll nach Irland zurückkehrte. Man hatte bereits
eine Gefährdung der engliſch=iriſchen Verhandlungen befürz,
Inzwiſchen iſt aber ein Vermitteler aufgetaucht, und zwar i.
General Smuts, der überhaupt in den engliſch=iriſchen (n
handlungen eine große Rolle ſpielt. Smuts hat geſtern n.
engliſchen Miniſterrat beigewohnt und ſich zu der
Abſchic=
erklärung Craighs geäußert. Wahrſcheinlich wird Sus
wiederum nach Belfaſt reiſen, um Craigh wieder zur Verm
zu bringen und zur weiteren Teilnahme an den Verhandlu u
zu veranlaſſen. Morgen wird wahrſcheinlich die engliſche n9
gierung de Valera die Vorſchläge unterbreiten, der ſofort nu
Irland zurückkehren wird, um dem iriſchen Parlament der Ser
feiner die Vorſchläge zu unterbreiten.
London, 20. Juli. (Wolff.)=Heute wird eine Kabinnn
ſitzung abgehalten, in der Lloyd George üuer die
prechungen mit den iriſchen Vertretern
berien=
wird. Die Unterredungen zwiſchen dem Premierminiſter umi
Valera werden fortgeſetzt.
Italieniſch=engliſche Verſtändigung über
die Orientfrage.
Rom 20. Juli. (Wolff.) Der Matin meldet aus Lona
ſeit vier Tagen haben Beſprechungen zwziſchen Lord Curu=
und dem italieniſchen Botſchafter in London ſtaut,
funden, ebenſo mit den hauptſächlichſten Beamten des engli
Auswärtigen Amtes über die Orientfrage. Es ſoll ſie
den Abſchluß einer italieniſch=engliſchen Verſtm
digung über die Mittelmeerfrage im Orient
hann=
was natürlich der griechiſchen Politik gegenüber den Kemalu
zum Vorteil gereichen würde.
Die griechiſche Offenſive.
TU. Athen, 20. Juli. Von der Front wird gemeldet,
der Generalſtab mit dem Kronprinzen ſeinen
Einzugins=
taja hielt. Der König wird morgen dorthin fahren. Die
nahme von Eskiſchehir wird als bevorſtehend betrachtet.
nächſte Plan des Generalſtabs geht dahin, die Verbindung
chen Kutaja, Eskiſchehir und Angora abzuſchneiden.
Skandalſzenen im rumäniſchen Parlament
Wien, 20. Juli. (Wolff.) Die Neue Freie Preſſe
eine Meldung des Budapeſter Blattes Az Eſt aus Bukareſt:14
große Skandalſzenen in der rumäniſchen Kamnn
wieder, wo ſeit einigen Tagen über die Verſtaatlichung 72
Werke von Reſica verhandelt wird. Der geweſene Handml
miniſter Taslauanu ſoll dieſer Geſellſchaft einen überaus
vovn=
haften Vertrag geſichert und die Mehrheit der Kammer für n
Vertvag dadurch gewonnen haben, daß die Abgeordneten nd
Regierungspartei unentgeltlich neue Akdien der Geſellſchaftf
hielten. In der Debatte über den Vertuag proteſtierte nunnf
Oppoſition gegn deſſen Anwahme und erklärte, daß der
Vera=
bloß geeignet ſei, das Vermögen einiger Abgeordneten
Senatoren der Averescu=Partei zu vermehren. In dem dana
folgenden großen Lärm ſchlug der Abgeordnete Goga mitre
Peitſche Daslauanu ins Geſicht. Taslautanu, rieſ er dabei, 1,
das Haus mit Aktien beſtochen. Die Schlägrei wurde
ſchlief=
allgemein, ſo daß der Präſident die Sitzung ſchließen mußter
Letzte Nachrichten.
Berlin, 20. Juli. Der Reichsanzeiger veröffentlick
ein Geſetz über den Staatsgerichtshof, ein Geſetz i
die Gebühren der Rechtsanwälte und Gerichtsvollzieher,
Fernſprechgebührengeſetz, Ausführungsbeſtimmungen zur 2
ordnung über die Preiſe für Umlagegerreide aus der Ernte !
und eine Verordnung über die Einfuhr von kondenſierter We.
Braunſchweig, 20. Juli. (Wolff.) Die braunſchwe
giſche Landtagsfraktion des Landeswahlverbandn
veröffentlicht eine Erklärung, nach der ſie entſprechend im!
Beſchlüſſen nur ſo lange Obſtruktion zu rreiben beabſichne,
bis die ſtrittige Fiage der Rechtszuſtändigkeit des gegenwährn
gen braunſchweigiſchen Landtags entſchieden ſei. Nach einer
n=
friedigenden Entſcheidung des Staatsgerichtshofes wolle ſie 5n
Arbeiten der Landesverſammlung wieder aufnehmen.
Paris, 20. Juli. (Wolff.) Der Apellgerichtshofiſſt
Rennesverurteilte Gottfried Fiſcher, der ſich als ehemably,
deutſcher Kavallerieleutnant ausgab und Delegierter der Drim
Internationale in Frankreich zu ſein behauptete, zu zwei Jaſ
ren Gefängnis. Fiſcher entlockte unter Vorſpiegelung
genannten Eigenſchaftem mehrfach den Kommuniſten Geld.
Gericht erklärte Fiſcher, daß er ſich vor dem Kriege in Englix
aufgehalten habe aus Gründen, über die er die Ausſage 1
weigerte.
Die Chicago Tribune meldet aus Charbin: Der auf Ben
der japaniſchen Regierung vor einigen Tagem in Wladim
ſtok angekommene japaniſche General Koakami erklärte, die
jci=
niſche Regierung erkenne die Bolſchewiſten niemals
Die von ihnen abgefandte Note würde ſie nicht beantvorn
Nach einer Meldung des Journal des Débats aus
Beil=
brach ein Aufſtand des Stammes der Wahabiten gegen
Herrſchaft des Königs von Hedſchas aus. Die Aufſtändiſoſit
rücken vor und ſollen das Gebiet öſtlich von Medina beſetzt haby
London, 20. Juli. (Wolff.) Reuter meldet aus Charhn
Die Truppen der Republik des fernen Oſtens nahmſe
am 15. Juli Urta ein und brachten den Truppen des
Baru=
don Ungern eine Niederlage bei. Seine Truppen erlitten ſchmuen
Verluſte.
Die Premierminiſter der Dominions hielten geſtern VA
ſitzungen ab. Vormittags wurde die Frage der Waſhingun
ner Konferenz und nachmittags die Frage der Reichde
verteilung erörtert. Ueber die Verhandlungen wird ſtrei
ſtes Stillſchweigen gewahrt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
nt die Nebaktios
Für die V
ntlichungen unter dieſer Ueberſchrift üb
Abſ. 2 des Prut
keinerlei Vexantwortung; ſür ſie bleibt auf Grund des
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich
zurückgeſandt, die Ablehnnp
Einſendungen, die nicht erwendet werden, können nie
nicht begründet werden.
— Als täglicher Paſſant des Prinz Emil=Gardens kann ich voll u.
ganz underſchreiben, was die Verwaltung in Nr. 198 des Tagblatie
angeführt hat als Grund für die Schließung des Gartens. Es iſt e
Schmach und eine Schande, wie der herrliche Garten, der jedem
Nakin=
freund täglich Neues und Intereſſandes bietet durch die verwahrio
halbwückſige Jugend zugerichtet worden iſt! Früher gab es für 9
artige Delikte vor allem in der Schule eine ganz gehörige Tracht P
gel, und das hat meiſtens geholfen. Heute ſcheinen Schule und Poluls
dieſen Auswüchſen gegenüber völlig machtlos zu ſein. Greift der V
wachſene ein, ſo wird er mit Hohn und Spott überſchüttet; mimmt ne
ir Selbſthilfe ſeine Zuflucht ſo iſt dies, ſelbſt wenn er ſchließthc=
Dure.
ürdic
Fin.
nmd1
ſiBl
Me
Uian
Luie
Vermiſchtes.
— Eine Auskunftsſtelle über Sommerfriſchh
hat das Verkehrsamt der Stadt Köln eingerichtet. Erholungsheime, 99
rwaltungen und Sommerfriſchen, Hotels und Private werden gebehidd.
ihre Penſionspreiſe und was ſonſt für den Erholungſuchenden 1
Intereſſe iſt, z. B. Angaben über die Verpflegung, über die Lage
Ortes, die nächſte Bahnſtation uſw., der Literariſchen Abteilung
ſtädtiſchen Verkehrsamtes, Köln, Rheingaſſe 6, mitzuteilen. — Es me
gleichzeitig darauf hingewieſen, daß mit der Auskunftsſtelle ein Zimmn
nachweis verbunden iſt, der Beſuchern der Stadt Köln Unterkunft iſ0
mäßigen Preiſen nachweiſt.
kecht bekommt, mit derartigen Unannehmlichteiten verhrüpft, daß E.
lieber „die Finger davon läßt‟. Es iſt nur in hohem Maße bedauerlhre
daß die Allgemeinheit für die Roheit und die Unvernunft anderer
beſonders in dieſem Fall — mitzubüßen hat. Gamz ähnliche Zuſtam.
derrſchen übrigens auch im Straßenleben. Kaum haben die Fußbau.
und Schlagballwettſpiele in den Straßen etwas abgeebt, da tut ſich güne
ſchon ein anderer „Sport” der Straßenjugend auf. In einer Straße 12"
Süden der Stadt kann man ſehen, wie an wanchen Tagen von Eiſſe
7 Uhr bis ſpät abends mit kurzen Unterbrechungen von 12 bis 15 Juſe
ſelbſtredend auf dem Fußſteig! Holzreiféſie
gen „gewettreift” wird
eiſerne Neifen, ſowie Wagenräder werden dazu verwandt, das alles iia
dem dazu gehörigen ohrenbetänbenden Spektakel. Wer nicht rcſch geleſ
vom Fußſteid auf die Fahrſtraße flüchtet, dem fliegt eben der
wider den Bauch, was den Jungen nicht im geringſten derdriehr. „.*
ſimmer 199.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. Juli 1921.
Seite 5.
goch, daß die maßgebenden Behörden, die z. V. das
Nebenein=
rrmhren von zwei Kinderwagen auf den Fußſteigen verbieten, auch
ſieſen Unfug des „Sportreifens” einſchreiten werden — aber nicht
prit Verordnungen. Solche „Spiele” gehören nun einmal nicht in
Emaßen einer Stadt. Wir haben hier genug Sport= und
Spiel=
auf denen die Jugend ſich tummeln kann, ohne ihre Mitmenſchen
rhöriger Weiſe zu beläſtigen.
Spiel, Sport und Turnen.
Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. Große Erfolge
ℳ—am vergangenen Sonntag die Leichtathletikabteilung des
Sport=
bei den vom 1. Mainzer Fußball= und Sportver=
0S E.V. abgehaltenen nationalen leichtathletiſchen Wettkämp=
In den Staffeln errang die Abteilung bei außerordentlich ſtarker
mr enz zwei wertvolle Wanderpreiſe und einen Ehrenpreis. Be=
Jans war in allen Konkurrenzen, in denen er an den Start
Dfolgreich. Mit den Stafettenſiegen errang er nicht weniger als
.7 Preiſe. Ein Erfolg, der der Tüchtigkeit und Vielſeitigkeit des=
(rlle Ehre macht. — Im 400 Meter=Anfänger=Lauf erhielt Kri=
Een 2. Preis, Zeit 61 Sek. — 100 Meter=Lauf für Senioren I:
Preis, Zeit 11,1 Sek. 5000 Meter=Senioren I: Harres
y Zeit 17 Min. 8/4 Sek.; Krichbaum 2. Preis, Zeit 17 Min.
Mayer (Schupo) 3. Preis, Zeit 17 Min. 10 Sek.; Kalt=
5
4. Preis, Zeit 21 Min. 33 Sek. — 4mal 100 Meter=Staffel:
„B, Zeit 47 Sek., 2. Preis Wiesbaden, 3. Preis Mannheim.
m1000 Meter=Staffel: 1. Preis, Zeit 8 Min. 47 Sek., 2. Mannheim,
— Speerwerfen: 1. Preis Krichel 44,55 Meter, 3. Preis
2 zhurz
s 39,85 Meter. — Olympiſche Staffel: 1. Preis, Zeit 4 Min.
Dreikampf (200 Meter=Lauf, Kugelſtoßen und Weitſprung):
1 1
eis: Jans mit 141 Punkten, 2. Hottenſtein=Mannheim mit 113
Fre:. Die Erfolge des Sportvereins löſten bei den Zuſchauern
I Seifall aus.
Darmſtädter Fußballverein 1912.
Jahresbe=
es Sportausſchuſſes. Vom 1. Juli 1920 bis 31. Juni
ha der D. F.V. 12 mit 5 ſpielenden Mannſchaften (1. 2., 3., 4. und
„Amnnſchaft) 101 Spiele ausgetragen. Hiervon wurden 40 Spiele
amen, 16 Spiele gingen unentſchieden aus und 45 Spiele wurden
ge Das Geſamttorverhältnis beträgt 262:240 Toven zugunſten
f. 2. Von den Spielen wurden 39 auswärts und 62 Spiele in
T Intüdt ausgetragen. An ſämtlichen Spielen haben ſich 1607 Spieler,
äs ichter und Linienrichter beteiligt. — Nachfolgend Bericht über
mr lnen Mannſchaften vom 1. 7. 20—31. 6. 21. 1. Mannſchaft: 42
u.—17 gewonnen, 8 unentſchieden und 17 verloven. Torverhältnis
Zore. 2. Mannſchaft: 29 Spiele, 9 gewonnen, 5 unentſchieden
uberloren. Torverhältnis 73:71 Tore. 3. Mannſchaft: 20 Spiele,
rrnen, 3 unentſchieden und 9 verloren. Torverhältnis 43:60 Tore.
iſchaft: 5 Spiele, 2 gewonnen und 3 verloven. Torverhältnis
12 ½,Z-re. Jgd.=Mannſchaft, beſtehend ſeit Mai 1921: 5 Spiele, 4
ge=
un und 1 verloren. Torverhältnis 12:8 Tore. Beſondere Erfolge
gſnz—lnen Mannſchaften: Die 1. Mannſchaft errang die Meiſterſchaft
m iſe BI des Gaues Bergſtraße vom S.F.V. Die 2. Mannſchaft
beſetzte in Klaſſe BlI den 2. Platz. Die Jgd=Mannſchaft ſteht in der
Frühjahrsverbandsrunde der Klaſſe B an 1. Stelle. Unfälle ſind im
ganzen Jahre (bei allen Spielen gerechnet) keine vorgekommen, ein
Be=
weis, daß der Fußballſport kein roher Sport iſt. — Vorſtehende Zeilen
werden den Sportintereſſenten Gelegenheit geben, ſich von der großen
Aktivität des D.F.V. 12 vom vergangenem Jahre zu überzeugen. Die
Sportplatzanlage des Vereins iſt im Werden und dürfte im kommenden
Jahre (vom Auguſt 1921 an gerechnet) auf geſchloſſenem Platze
bedeu=
tend mehr erreicht werden.
Die Sportplatzweihe am 24. Juli.
* Der kommende Sonntag bietet außer der Sportplatzweſihe und
den leichtathletiſchen Wetrkämfen auch den Anhängern des
Fußball=
ſports Gelegenheit, einem recht feſſelnden Fußballwettſpiel
bei=
zuwohnen. Im Anſchluß an die Wettkämpfe ſoll auch das Fußballfeld
eine beſondere Weihe erhalten. Zu dieſem Zweck wurde die
Fußballabtei=
lung Helvetia=Frankfurt verpflichtet, die mit der
Ligamann=
ſchaft Sportvereins ein Wettſpiel zum Austrag bringt.
Die Frankfurter Gäſte, weit über die Grenzen des Nordmainkreiſes
bekannt, nehmen eine führende Stelle in ihrem Kreis ein und ſind als
faire und techniſch vollendete Mannſchaft überall bekannt. Erſt im
Früh=
jahr weilte die Elf in Norddeutſchland und kehrte mit großem Erfolge
zurück. Alle dieſe Anzeichen deuten darauf hin, daß auch dieſe
Veran=
ſtaltung erſtklaſſig wird und dem Einweihungstage das Gepräge einer
wohlgelungenen Veranſtaltung verleiht.
Der eigentliche Weiheakt geht den Wettkämpfen voraus. Schlicht
und eindrucksvoll wird der Sportplatz ſeiner Beſtimmung übergeben.
Um 5½ Uhr werden zirka 150 Sänger auf dem grünen Raſen als
Ein=
führung einen Maſſenchor vortragen (ausgeführt durch die Geſangder
eine Liedertafel und Sangerluſt, Darmſtadt, unter Leitung des 5
*
K. Grim). Darauf findet die Platzübergabe ſtatt. Eine kurze
Eröff=
nungsanſprache übergibt den Platz ſeiner Beſtimmung und damit die
Cröffnung der Wettkämpfe.
* Eine Durchſchwimmung des Bodenſees. Vierzehn
Schwimmer des Schwimmvereins Konſtanz 1921 unternahmen den
Ver=
ſuch, den Bodenſee zwiſchen Meersbuug und Konſtanz (acht Kilometer)
zu durchſchwimmen. Um 12 Uhr 15 Min. war Start in Meersburg. Um
3 Uhr erreichte eine Gruppe von ſechs Schwimmern das Horn bei
Waldhaus Jakob; einige hatten ſchon vorher aufgegeben. Alfred
Ried=
matter und der Gymnaſiaſt Ludwig Koch durchſchwammen um 4.15 Uhr
das Ziel beim Zeppelindenkmal in Konſtanz unter dem Beifall des
Poblikums. Ein dritter Schwimmer erreichte um 6 Uhr das Ziel. Die
Schwimmer waren auf der ganzen Strecke von Booten und einem
Waſ=
ſerläufer auf Waſſerſchuhen begleitet der ihnen Erfriſchungen reichte.
* Turn= und Sportabzeichen. Das erſte Turn= und
Sport=
abzeichen an eine Frau iſt an Frl. Adele Schacke in Göttingen
ver=
liehen worden.
Wetterausſichten für Donnerstag:
Wolkig, meiſt trocken, etwas kühler, Nordweſtwind.
hüte ſich mit dem Meſſer
Wer an Hühneraugen leidet, zu ſchneiden. Völlig
ge=
fahrlos, dabei erſtaunlich ſchnell wirkend iſt das in allen Drogerien
und Apotheken erhältliche Hühneraugen=Lebewohl, während
Horn=
haut auf der Sohle durch Lebewohl=Ballen=Scheiben
verblüf=
fend ſchnell entfernt wird. Die Mittel verrutſchen nicht und bleiben
nicht am Strumpfe kleben. Preis 2 u. 3 Mk. Drogerien: A. Fiſcher,
Frankfurterſtr. 12, G. Liebig & Co. Nchf., Luiſenſtr. 4, Frdr. Schäfer,
Ludwigsplatz 7.
II,5925
Gesohleohtsleiden. ohne Bernksstörmns-
Ohne Owecksilber,
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳ 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (I,6852) Sonntag 11—1 Uhr.
—
Tageskalender.
Orpheum, Anfang 7¾4 Uhr: „Die Mauſefalle‟,
Abend=Waldſpaziergang des Deutſchen Handlungsgehilfen=
Verbandes (Treffpunkt um 7¾ Uhr am Tierbrunnen).
Verſammlungen: Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
hinterbliebenen um 8½ Uhr in der „Stadt Pfungſtadt”. —
Bank=
angeſtellten um 8 Uhr im Perkeo. — Ehemalige 117er um 8 Uhr im
„Frankfurter Hof”
Konzert um 8 Uhr im Saalbau
Kunſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4. Sonderausſtellung Proß,
Hans v. Volkmann, Karlsruhe, und Ferdinand Barth, Darmſtadt.
Täglich geöffnet von 10—1 und von 3—6 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 22. Juli.
Mobiliar=Verſteigerung um 11 Uhr Ludwigsplatz 8.
Stammholz=Verſteigerung um 9 Uhr im Weiterſtädter
Ge=
meindewald (Zuſammenkunft am Waſſerwerk an der Gräfenhäuſer
Straße).
Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen Teil und für Feuilleton: i. V.
Max Streeſe; für heſſiſche Politik und den übrigen Teil (außer Sport, Handel un
Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches:
Kurt Mitſching; fü
nzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
en Anzeigen
dem Geſchäftsleben:
I Lange.
* und Verlag: L. C. Wittich’ſche
Jru
Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſ
idt. — Für den redaktionellen T
ve=
iwe
ſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des Tagblatts”, zu richten. (
gig
Sonorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unver=
langte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten.
Ullen Verwandten; Freunden und
Be=
naten die traurige Mitteilung, daß mein
naſtgeliebter Mann, unſer treuſorgender
er, Großvater, Schwiegervater, Bruder,
nieel und Schwager
Peter Traſer
ue nach langem ſchtderen, mit großer
ild ertragenem Leiden im Alter von
Fahren ſanft entſchlafen iſt.
Arheilgen, den 20. Juli 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen:
rau Eliſabeth Traſer, geb. Büttner,
nebſt Kindern.
ier Beerdigung findet Freitag, den 22. Juli,
ſchmittags 5½ Uhr, vom Trauerhauſe,
Etteſterſtraße 3, aus ſtatt. (8396
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
ſowie die zahlreichen Kranzſpenden bei dem
Hinſcheiden unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir herzlichen Dank.
(*28417
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Kaus.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Hinſcheiden meiner lieben Frau, beſonders
Herrn Pfarrer Marx für ſeine troſtreichen Worte
im Grabe, ſpreche ich auf dieſem Wege meinen
herzlichſten Dank aus
Donat Merk.
Lurze Bahn, kaum kennſt du Welt u. Freuden,
ſſpeiüt dich Gott ſchon wieder von uns ſcheiden,
Dankſagung.
ün die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
Men Heimgange meiner lieben, nun in Gott
unoen Frau, unſrer bis an ihr Ende
treu=
ſtencen Mutter, meiner herzensguten Tochter,
wer lieben Schweſter, Schwägerin; Tante
m Patin
au Eliſabethe Knauf
geb. Kunz
eievir allen Verwandten, Freunden und Be=
Eten von Nah und Fern, die ſie während
hangen Krankheit beſuchten und ihr das
GGeleit zur Ruhe gaben ſowie für die vielen
z und Blumenſpenden herzlichen Dank.
Anwers danken wir Herrn Pfarrer Wolf für
roſtreiche Grabrede, Herrn Doktor Kurz
emne liebevolle Behandlung, der
Kranken=
eſtzer für ihre gute Pflege, dem Arb.=Geſ.=V.
ſeh ärts” für den erhebenden Grabgeſang und
Sderlegung eines Kranzes. Wir werden
früh von uns Geſchiedenen ein ehrendes
28440
bencken bewahren.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Knauf und Kinder
Fran Ph. Kunz III. Wwe., Mutter
Betchen Kunz und alle Angehörigen
rügenhauſen und Schneppenhauſen, 16, Juli 1921,
Die Augen der Mutter nicht blicken
In Strahlen der Liebe euch zu,
Die Arme der Gattin nicht winken,
Sie haben im Grabe nun Ruh.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme ſagen herzlichſten Dank
Ludwig Schneider
Familie Schamberger.
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G. V. Heß Nachf.
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Saalbauſtr. 41.
Der ſtetig
8384
ſteigende
Umſatz
in meinem
Dankſagung.
für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
ſe beim Hinſcheiden unſeres lieben
Ent=
ſemen ſowie für die ſchönen Blumenſpenden
deen Nachruf des Heſſiſchen Odenwald=
98 ſagen wir innigſten Dank.
Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Suſanne Falter Wwe.
geb. Daum.
härtt
8 Sit
Gelk
der.=Bettdeck.
O
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Herzkrankheiten
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Naſen=
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Lungenleiden
Kinderkrankheiten
Hautkrankheiten
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ualitäten . . . . . . . . . . . . . . jetzt Mtr.
BPLüchkerien
Brüche ſind heilbar, ohne Operation, ohne ſchmerzhafte Einſpritzung;
Vollſtändig ohne Berufsſtörung.
Zur Behandlung kommen: Leiſten=, Schenkel=, Hoden=, Nabel= und
Bauchbrüche. Unter ſpezieller Leitung eines approb. Arztes.
Wer an der Sprechſtunde in Darmſtadt teilnehmen will, teile mir dies
bis zum Donnerstag, den 28. Inli, mit. Es erfolgt ſofort die Mitreilung, wo
und wann die Sprechſtunden in Darmſtadt abgehalten werden. Briefliche
Behandlung ausgeſchloſſen. Beſondere Reiſekoſten werden nicht berechnet,
(IV,8303
Anmeldungen ſind zu richten an
Dr. med. H. L. Meyer, prakt. Arzt,
Hamburg, Schauenburger Straße 4
Ich danke Ihnen herzlichſt für Ihre Mühe und freundliche Nachfrage nach
meinem Sohne. Derſelbe iſt geſund wie ein Fiſch. Sein Bruchleiden iſt voll
und ganz getilgt. Es iſt einfach zu bewundern; er kann arbeiten, laufen und
ſpringen, alles ohne jegliche Beſchwerde. Ich danke Ihnen daher herzlichſt für
Ihre Behandlung und werde Sie bei jedermann, der mit Bruchleiden behaftet
ſt, herzlichſt empfehlen.
W. R.
Kirchwalſede, den 2. 2. 20.
Ihre Behandlung hat tadellos geheilt, bin ſehr damit zufrieden.
A. W.
Oldenburg, den 15. 9. 19.
Hiermit ſpreche ich Ihnen meinen Dank aus für Ihre ſchnelle und wirklich
gute Behandlung. Nach kaum vierteljähriger Behandlung Ihrerſeits iſt mein
Bruch vollſtändig verſchwunden. Wie ich Ihnen ſ. Zt. mitteilte, bin ich bereits
operiert worden, doch iſt der Bruch nach kurzer Zeit wieder hervorgetreten.
Ich habe mich lediglich nach Ihren Behandlungsvorſchriften gerichtet, nie hierum
meinen Dienſt verſäumen brauchen, als auch ſonſt bei dem Heilverfahren keine
nennenswerten Schmerzen verſpürt. Ich muß wiederholt danken und bin gern
bereit, etwaigen Mißgläubigen perſönlich meine Heilung mitzuteilen,
Hermann u., Zugführer,
Braunſchweig, den 21, 1. 21.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. Juli 1921.
Rummer 199.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Vörſe vom 20. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe eröffnete in nicht einheitlicher Haltung. Speziell auf
den tariahlen Märkten waren verſchiedene Werte gedrückt, während
d ſie
der Einheitsmarkt gut behauptete. Von Montanwerten büßten
Gel=
kirchen zirka 5 Prozent, Deutſch=Luxemburger girka 4 Prozent ein. Die
übrigen Werte dieſes Gebietes hatten keine beſonderen
Kursverände=
rungen außzuweiſen. Chemiſche Werte, ſpeziell Scheideanſtalt, Badiſche
Anilin und Höchſter Fauben zeigten eine rückläufige Temdenz. Stark
begehrt waren Daimler; die alten Aktien exreichten einen Kurs von 261
Prozent, die jungen Aktien waren bis 255 geſteigert. Im Freivertehr
wurden N. Wolf mit 399—402, Gebr. Fahr mit zirka 415 umgeſetzt.
Chemiſche Fabrik Mainz waren bis 750 Prozent geſucht. Am
Ginheits=
markte notierten höher: Eiſenwerke Meyer, Aſchaffenburger Zellſtoff,
Motoren Obevurſel, Metall=Aetzwerke; niedriger dagegen: Lederwerke
Spicharz und Vogtländiſche Maſchinen. Der Deviſenmarkt war
be=
hauptet.
Frankfurter Abendbörſe vom 20. Juli.
w. Das ruhige Geſchäft hielt auch an der Abendbörſe an. Intereſſe
machte ſich für Benz=Motoven bemerkbar 229, 230, Daimler junge
han=
delte man mit 257, 258, Gummifabrit Pollack geſunſt zirka 510 Geld,
Gebrüder Fahr befeſtigt 417, 418, Ph. Holzmann 377, Kali Weſteregeln
ſetzten 10 Prozent höher mit 560 ein, im weitenen Verlauf ſtieg der
Kurs um weitere 10 Prozend auf 570. Schuckert konnten ſich mit 300
gut beha.
ten, Elektro Lahmeher 255, waren befeſtigt. Chemiſche Werte
waren wenig berändert. Scheideanſtalt 679,50. Auf dem Montanmarkt
waren Mannesmann ſtärker geſucht 655 Rheinſtahl feſter Berzlius zu
höhenen Kurſem geſucht. Oeſterreichiſche Kredit im Anſchluß Wien ſchwach
5734. Auslandswerte gänzlich vermachläſſigt. Deutſche Petroleum 785,
790 genannt. Der Markt der Einheitswerte zeigte eine feſte Haltung.
Filzfabrik Fulda 444, wurden 24 Prozent, Erſenwerke Meher 551 — 11
Prozent geſteigert. Daimler alte zogen 3½ auf 264 an. Hirſch Kupfer
befeſtigt 4031. Sehr geſucht wanen Pimſelfabrik Nürnberg, Brauerei
Rettenmayer=Twvoli, Hydrometer, Seilinduſtrie Wolff. Spinnerei
Ham=
mann notierten höher 548. Der Schluß geſtaltete ſich feſt.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 20. Juli in Zürich 7,90 (vor
dem Kriege 125,40) Franben, Amſterdam 4,12 (59 30) Gulden,
Ko=
penhagen 8,65 (8880) Kronen, Stockholm 6,35 (88,80) Kronen,
Wien 1101 (117,80) Kronen, London 706 (97,80) Schilling, Neu=
York 12934 (23,80) Dollar, Paris 1634 (125,40) Franben.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 20. Jult.
Geld Brief Ree
Geld ) Brief 19 Julf—
Geld / Brief Mi Ke
Geld Brief Antw.=Brüſſ) T582.3 584,I7 T530.30. 532.10 Miite 994.— 996.— T996,5‟ 938.50 Holland.. 6435-k A= 130. a 2435. Schweden 1608.40 tStuscl. 1608.301 1611.70 London. 76.431 27 2 276 92 Helſingfors ...
Pa 89 2835 tew=York 77.4219 R7.S7/A78.73— (76.88— Echweit. 19 a128889 Wien (altes Spanien Mei= 188.— =Oeſt. abg. 123— 1027—I1 19.10½/ 1u. Italien ... 313,60 34.4 344,60 345.40 Budapeſt 8397- 24.03— 23,.97 — 9 Bos-* Hän= Prag. ... — — 99.40 K Rfc gark. t183801 1662. Nure sdt ug5o
Berliner Börſe.
* Berlin 20. Juli. Börſenſtimmungsbird. B
Schwanken der Debiſenkurſe veranlaßte die Börſenſpekulation zur 9
rückhaltung. Hierdunch griff im Verkehr mit varjablen Werten er
gewiſſe Unſicherheit Platz. Nur Papiere, für die ſich beſondere
vegung geltend machten, wurden lebhafter zu höheren Kurſen umgeſet
So ſtiegen Manneswann um 11 Punkte. Auf Gerüchte finanziel
Transaktion gaob er ſpäter jedoch wieder etwas nach. Daimler gewannn
über 20 Prozent auf Nachrichten über den guten Geſchäftsgang und
vorausſichtliche baldige Zulaſſung der neuen Aktien zu der amtlichith
Notierung. Kaliaktien wurden durch die Annahme einer baldigen Pras
höhung günſtig beeinflußt und meiſt über 10 Prozent geſteigert, Höhel
en 20 Prozent höher ein. Von chemiſchen Werten waren
oberſchf=
ſiſche Koks 15 Prozent beſſer, dagegen Goldſchmidt unter Schwankungu
jeben Prozent ſchwächer. Otavi=Aktien erlangten auf Meldungen 4u
*8
er Zulaſſung der Geſellſchaft als rechtsfähiges Inſtitut in Süd
afrika eine Steigerung von etwa 80 Prozent. Sonſt überwogen 9
ſchwächungen mäßigen Umfanges. Der Anlagemarkt blieb ruhig und 5
Deviſenkurſe wanen anfangs vormittags namhaft niedriger, ſpäter a u
ſchieden befeſtigt.
Am Produktenmarkt wurde ziemlich viel Roggen umgeſ
bei unregelmäßigen aber gegen geſtern eher abgeſchwächten Preiſen. A=mo
Weizen wurde vereinzelt für nächſtwöchentliche oder Juli=Auguſtabladuch)
gehandelt. Für Wintergerſte wurden zum Teil etwas höhere Preiſe 2l.
geſtem erzielt. Es zeigt ſich für den Artikel, zu Futter=, Brau=
Müllereizwechen Bedarf. Mais war ziemlich ruhig. Bezugſcheie wauenl
matter. Für Naps und Rübſen blieben die Preiſe im allgemeinen 1n
verändert. Die Umſätze in Mehl blieben gering bei feſter Tendenz. 4
Frankfurter Kursbericht 20. Juli 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
42
......
3½% „...!
....."
4½%1 V.u. V. Schatzanweiſ.
½% VI.-
Sparprämienanleihe ....
90 Preuß, Konſols .....
.....
3½%
.....
4% Bad, Anl. unk. 1935
v. 1907..
3½20
49 Bahern Anl. .. . . . . .
...
½%0
48 Heſſen unk. 1924.. ..
3½% „ ........."
B
............
42 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
z
42 Griech. Monopol..
41%0 Oeſt. Staatsrente b.
1913, ab 1918.... . . ..
4½% Oeſt. Schatzanweſ.
ſtfr. v. 1914... . . . .. .."
490 Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl. Renle.
435 Rum. am. Nente v. 03
5½% „ Goldrente v. 13
am. konv.
v. 05
*Dgs
20 Türk, Admin. v. 1903
„ (Bagdad) Ser. 1
40
II
47.
v. 1911,Bollanl.
4½% Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. . .
„ Staatsr. v. 10
Kronenrente.
2
19, 7.
77,50
76.:
13.
70,9
60
55.
G
70,50
63,50
71.-
63.
54,—
76,50
23,50
107,
90,
65,50
34.—
56, —
27,50
20, 7.
77,50
79,25
729
80—
60,25
63,70
54,4
76.50
23,50
140.—
118.—
94.—
106.—
105.—
87,50
Muersanffe
Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
2a Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.. .
DI *
Irrigationsanl.
4½%
82
Tamaulipas, Ser. I.
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
32Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
730 Deſt Staatsb Erg. Dez
v. 1883.
% Anatolier I......."
Salon. Conſt. Jonction
9S
320
Salonique Monaſtir
% Tehuantepee ... . . ..
4½%
......."
Deutſche Städte.
4%0 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1913....
v. 1903....
% Mainz. b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
42 Frautf. Hyp. Bk. 1920
312
425 Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
180 Mein. Hyp. Bank 1922
1922
Ffälz.
„ 1923
80 Rhein.
3½3
verl.
1dd Bk. Münch. 1906
129
48 Heſſ.Ldhyp. Bk Pfdbr.
3½2 Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr.
420 Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.... .
Darmſtädter Bank. ....
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . .. 183.—
60.—
170,50 183,—
59,50
170.— 71,75 Bergwerks=Aktien.
Bochumer . ..........." — — — Buderus .............." Dt. Luxemburger. . . . . . . 389,75 R530 Gelſenk. Bergw.. ... . . . . 399,50 39 85,25 Harpener Bergb. .... . . . 577, 75 460, Eſchweiler Bergw... 2o 499 — — Kaliwerke Aſchersleben .. 33 — 74,50 Weſteregeln...
Laurahlitte . . . . ...... ."
Lothringer Hütte.. . . . . . 544, 540.— 71,75 Mannesmann Röhren... 648.— 651, 96.— 96,40 Phönix. . .. . . . . . . . . . . . . 835, 835,50 Oberſchleſ. Eiſen (Caro). 282,50 R8. 78,75 — Oberbedarf............ 310 95, —
85.
89,75 95,—
84,5
89, Rhein. Stahlw. . . . . . . . .
Riebeck Montan . . . . . . ."
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . ....... 579
534.— 539.—
174,7 92,50 Nordd. Lloyd .. . . . . . .. . — 152,50 98,75 75 Südd. E.=B.=Geſ..... . . . 122, 89,50 89,60 Schantung E.=B..... . . . — 78,75 Baltimore . . . . . . . . . . . . . — 99,— 99.— Kanada ............... — 97,50 Lombarden .. . . . . . . . . . . Bioh 83,5 Oeſt.=Ung, Staatsbahn .. — (5.— 95.— Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. ...."
Badiſche Anilin ....... 420,—
410.— 425,—
402.— 18930 170,— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 685.— 679,—
Induſtrie=Aktien (Fortſ.)
Griesheim Elektron. . . . . .
Höchſter Farbwerke. . . . ..
Holzverkohlung ........."
Werke Albert (Chem.).. ..
Allg. Elektr.=Geſ..... . ..
Vergmann=Werke. . .....
Felten & Guilleaume ..
Lahmeher ............
Licht E Kraft. . ........
Rhein. Elektr. Werke. . . .
Schuckert. . . . . . . . . . . . . .
Siemens & Halske.....
Feinmechanik (Jetter)...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . . . . . . . ..
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz. . . .
Lüdenſcheid Metall . .. ..
Adlerwerke Kleher......
Badenia (Weinheim). .
Breuer & Cv. Vorzüge.
Daimler Motoren. . . ...."
Eßlinger Maſchinen. . ..
Gasmotoren Deutz......
Karlsruher Maſchinen. .
Lux ſche Induſtrie .....
Bogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver, Dt. . . . .
Zellſtoff Waldhof. . . . . . .
Zuckerfabr, Waghäuſel ..
Frankenthal.
Dfſtein.
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Gebrüder Roeder..... ..
Gebrüder Lutz.
*
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338.—
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312,50
317,50
523,—
250,—
233,
2i
300,
346,—
648.—
Sue
389,—
490,
449,50
RK.
329,—
274.—
349.—
244,50
408,75
630,—
616.—
421,—
412,
Nachfr.
403,—
360.
285.—
195.—
340,—
20, 7.
335, —
337.—
490,50
640,
314,75
316,
523.—
253,7*
32,50
250.
300,
349,50
503.—
485.—
440
275,—
Ui.
260,50
407,50
634,75
375,—
345.—
518.—
421.—
418,
461,50
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408,—
365.—
290,—
R
200,—
350,—
Berliner Kurſe.
(Eigene telegr. Meldung.) 19.77. *
Aktiengeſ. f. Anilivfabr.. 415,—
Aſchaffenburger Zellſtoff. 674.—
Augsb.=Nürnb. Maſchinen 680.—
Berlin Anhalt=Maſchinen 565.—
Bismarckhütte. . . . . .... .
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ. Tel.
*
Deutſche Erdöl. . . . . . . . . 838,
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . . 274,
Dt. Waffen u. Munition!
Donnersmarckhütte ... . . 825.
Dynamit Nobel ......."
Elberfelder Farben ....."
Elektr. Lieferung ....... 228.—
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . . 528
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . . . . .
Hemoor Zement ....... 544,—
Hirſch Kupfer.... . . . . . . 402.—
Höſch Eiſen......... . . .
Hohenlohe Werke. . . ... . 236,—
Kahla Porzellan. . . .....
826.—
Linde’s Eismaſch.. . . . . . .
97.— 4
Lingel Schuh . . . . . . . . . . 445,— 4
Linke & Hofmann .. .. ..
480
Nordd. Gummi .......
Orenſtein. . . .. . . . . . . . . . 631
Rathgeber Waggon .. .../ 650,
Roſitzer Zucker ....... ../ 509,— 4
Rütgerswerke . . . . . . . . . . 438,—
Sachſenwerk .. . . . . . . . . . 355.—
Siemen Glas ........."
Thale Eiſenhütte . . . . . . . 852,—
Ver. Lauſitzer Glas.. . .. 390,—
Weſtfäl. EiſenLangendreer/ 465,—
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Werke . .. . ... 778.—
Deutſche Petroleum .. . . 838.—
Sächſiſche Gußſtahl .... 840.—
Steaua Romana . . . . . . . 926.—
20.70
259
270h.I
470,0-
788,0
785,4-1
926, 8
Bekanntmachung.
Die Ausgabe der neuen Einheitskarten, gültig für
die Zeit vom 16. Auguſt bis 15. Dezember 1921, zum
Bezug von Brot uſw., findet von Montag, den
25. Juli, ab in der Wilhelminenſtr. 15, Zimmer Nr. 8,
und zwar in der Zeit
an den Schaltern Nr. 1—6,
von 7 Uhr vornittags bis 2 Uhr nachmittags
un=
unterbrochen nach folgender Ordnung ſtatt:
Montag, den 25. Juli, vom 1. Bezirk die Straßen
K,
mit den Anfangsbuchſtaben
Dienstag, den 26. Juli, vom 1. Bezirk die Straßen
—1)
mit den Anfangsbuchſtaben
Mittwoch, den 27. Juli, vom 2. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben A—K,
Donnerstag, den 28. Juli, vom 2. Bezirk die
Stra=
ßen mit den Anfangsbuchſtaben 1—3,
Freitag, den 29. Juli, vom 3. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben A—K,
Montag, den 1. Aug., vom 3. Bezirk die Straßen
—I.
mit den Anfangsbuchſtaben I
Dienstag, den 2. Aug., vom 4. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben
Mittwoch, den 3. Aug., vom 4. Bezirk die Straßen
2.
mit den Anfangsbuchſtaben
Donnerstag, den 4. Aug., vom 5. Bezirk die
Stra=
ßen mit den Anfangsbuchſtaben 4—K,
Freitag, den 5. Aug., vom 5. Bezirk die Straßen
—2.
mit den Anfangsbuchſtaben
Montag, den 8. Aug., vom 6. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben A—K,
Dienstag, den 9. Aug., vom 6. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben
Mittwoch, den 10. Aug; vom 7. Bezirr die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben 4—
K,
Donnerstag, den 11. Aug., vom 7. Bezirk die
Stra=
ßen mit den Anfangsbuchſtaben I.—2.
Durch die ununterbrochene Ausgabezeit von
z Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags iſt
jeder=
mann Gelegenheit geboten, die ihm zuſtehenden
Kar=
ten in Empfang zu nehmen.
Alle nicht rechtzeitig, abgeholten Karten werden
vom nächſten Tage ab, wie ſeither, gegen Erſtattung
einer Gebühr von 2 Mk. im Zimmer Nr. 9
abge=
geben.
Bemerkt wird noch, daß ſich die Nummern der
Bezirke auf den Lebensmittel=Answeiſen mit den
Nummern der Polizei=Reviere decken.
(st8388
Darmſtadt, den 20. Juli 1921.
Lebensmittelamt.
Vergebung von Bauarbeiten.
Die Schreinerarbeiten für das Altersheim in
der Frankfurterſtraße, die Schloſſer= und
Anſchläger=
arbeiten an den Wohnhäuſern am Rhönring und
die Betonarbeiken an der Einſegnungshalle des
Waldfriedhofs ſollen vergeben werden.
Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtr. Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den 30. Juli 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
(st8382
Darmſtadt, den 20. Juli 1921.
Städtiſches Hochbauamt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, den 22. Juli, vormittags 11 Uhr,
werden im Verſteigerungslokal, Ludwigsplatz 8
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öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert.
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Kredit-
Brief
Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft für Mitglieder
der metzgerinnung Darmſtaot, e. G. m. b. H.
Bilanz am 31. Dezember 1920
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An diverſe Fleiſchmetzger 619239,60
„
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metzger „ 379490.31
X 998725,31
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Per 128 Anteile 4 ℳ 500.—
ℳ 64 000.
Betriebskapital. . . . „ 677 000.—
Kreditoren ..... .. . 10 298.58
„ Bank=Konto . . . . . . „ 247 431.33
Rafe
Die Zahl der Genoſſen iſt 128. Für das erſte Geſchäftsjahr vom 1. Oktober
1920 bis 31. Dezember 1920 hat ſich die Zahl der Genoſſen nicht geändert,
Die Geſamthaftſumme ℳ 64000.— am 31. Dezember 1920. Die
Geſchäfts=
guthaben, ſowie die Haftſumme haben ſich in dem verfloſſenen Geſchäftsjahr
nicht geändert.
Der Vorſtand:
8376)
gez. Fritz Kraft Joh. Trumpfheller Kühn Krug,
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Gemäß dem unterm 20. März 1919 eingeführten
Stromtarif wird entſprechend der ab 1. April 1921
eingetretenen Kohlenpreiserhöhung der Strompreis
mit Wirkung von der Juli=Ableſung wie folgt feſt=
(8387
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Kraftzwecke. .... 1.60ℳ4 4
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Darmſtädier Tagblatt, Donnerstag, deu 21. Jrli 1921.
Seite 7.
2)
Die Sommerfriſche.
ginlluſſshichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
„ählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdruck verboten.)
9. Kapitel.
m. drei Schwaben zuſammenkommen, gründen ſie einen
geſo werin, und wenn eine Baronin einen Poeten entdeckt,
geno 4dht ſie einen literariſchen Abend, beſonders wenn es in
der Miſtiſon iſt. Ihren wiederholten Bemühungen iſt es
ge=
ſung m2rrubeney zum Vortnage einiger ſeiner Geiſteskinder
geleg gsich eines literariſchen Abends zu bewegen. Damit die
Hochwinkel einzöge, nachdem ſich das Volkslied nicht
mehi g wrwngt.
SSommergäſte Hochwinkels haben ihr Erſcheinen
zuge=
ſagt, 4g1, der lange Amerikaner, der exkluſivſte der Geſellſchaft.
der jresendar und Leutnant der Reſerve findet den Plan
rieſ i inell” und berſäumt nicht, der Autorin desſelben
dies=
hezü zue =Komplimente zu machen. Alles iſt geſpannt, um ſo
mehn s fſich Taubeney bisher ſo geheimnisvoll zurückgehalten
hattg) ſatürlich kannte niemand ſeine Werke, aber daß er eine
Bröfttiſg,, entnahm man aus der Tatſache, daß ſein Bild ein=
Füſer „Woche”, dem Sammelplatz aller modernen
Berühmt=
ſeite ertwangt hatte.
dAsirt und ſein Perſonal haben alle Hände voll zit tun,
z uber zimmer entſprechend einzurichten. Die Wände
wer=
u7=annenäſten verkleidet, die Tiſche in Hufeiſenfom
den
geruyrmtillt und mit blühweißen Linnen gedeckt. Die
Chor=
ſäng//„Aloiſia Oſterhuber bringt einen mächtigen
Bergblumen=
ſraz gid. Fliederdolden in onangefarbenen Vaſen.
„Sehr apart!” ſagt die Baronin, die die ganze Aufmachung
überwacht. „Legen Sie mir bis morgen die Rechnung vor.”
Zum Wirt gewendet fährt ſie weiter: „Was heute abend
ge=
geſſen und getruken wird, kommt natürlich auf meine
Rechnung . . ."
„Sehr wohl!” ſagt der Wirt mit tieſem Bückling und geht
hinaus, um in der Einſamkeit beſſer ausrechnen zu können, was
heute abend gegeſſen und getrunken wird. Vielleicht verlangt
er etwas mehr als den gewöhnlichen Hochſaiſontarif für Speiſen
und Getränke, weil es eine beſondere Gelegenheit iſt und die
Baronin alles bezahlt. Trotzdem muß es jemand gehört haben,
daß die Baronin für die Koſten der Veranſtaltung aufkommen
will. Denn nach einer Weile läßt der Amerikaner den Wirt
rufen und erklärt wit aller Beſtimmtheit: „Ich zahlen, aber
keine Dame zahlen.”
Der Wirt nickt nur ganz heftig und denkt: Als
Sommer=
friſchereſtaurateur habe ich die Pflicht und Schuldigkeit, alle
Wünſche meiner Gäſte zu befriedigen. Ich werde die Baronin
und den Amerikaner zahlen laſſen. O wie weuſe iſt alles
eun=
gerichtet!
In dieſen holden Betrachtungen unterbricht ihn der
Kom=
merzienrat, der heftig mit den Armen geſtikulierend daherkommt
und den Wirt beiſeite nimmt: „Wer zahlt?”
9
„Die gnädige Fuau Baronin . . ."
„o
A
„Nein! Ich komme für den Abend auf.”
Der Wirt iſt ganz außer ſich vor Freude über die
Zahlungs=
fähigkeit ſeiner Gäſte, und wie er ſich vornimmt, auch dem
Kom=
merzienrat zu ſeinem Rechte zu verhelfen — neben der Baronin
und dem Multimillionär — ſchwingt ſich auch der Referendar
und Leutnant der Reſerve Müller über die Stufen zum
Ein=
gangstor in den Gaſthof Holzer herauf und tänzelt auf den Wirt
zu: „Man munkelt in der Dependance, daß die gnädige Frau
Baronin die finanzielle Seite der Veranſtaltung auf ſich nehmen
will. Das kann ich meiner geſellſchaftlichen Poſition nach nicht
zugeben. Sie werden alles auf meine Rechnung ſetzen.
Ver=
ſtanden?"
„Zu Befehl!” ſagt der Wirt in ſtrammer Haltung. Er
ver=
ſteht es ausgezeichnet, ſeine Gäſte individuell zu behandeln;
darum begegnet er dem Leutnant der Reſerve, mit ſoldatiſcher
Diſeiplin. Aber leider muß zur Ehre des Wirtes geſagt
wer=
den, daß er keine rechte Luſt hat, dem Herrn Referendar die
Koſten des Abends auf Rechnung zu ſetzen, da er im Gegenſatz
zu den übrigen Sommergäſten, die wöchentlich bezahlen, ſeit faſt
einem Mongt noch alles auf Rechnung hat.
Es eröffnen ſich aber wieder beſſere Ausſichten für den Wirt,
da ihm Fräulein Delius nach einer Weile die beſtimmteſte
Er=
öffnung macht, daß ſie es nicht dulde, wenn die Baronin auch
für ihr Vergnügen aufkommen wolle. Sie bezahle für ihre
Per=
ſon ſelber.
Der Wirt iſt mit der Erklärung ſehr zufrieden und ſtellt es
als ſelbſtverſtändlich hin, daß ſich eine Dame wie die Delius von
einer Baronin nicht die Zeche bezahlen laſſe. Im Geiſte ſchwebt
ihm ſchon eine luſtige Fahrt nach München nebſt mehrtägigem,
ebenſo fidelen Aufenthalt dortſelbſt gelegentlich des Oktoberfeſtes
vor. Der Schaller hat die Idee neulich angeſtochen,
wahrſchein=
lich infolge guten Geſchäftsabſchluſſes mit Altertümern. Der
Bader und der Weißpichler haben eine ähnliche Abſicht
durch=
blicken laſſen, falls die Saiſoi ihren finanziellen Erwartungen
entſpräche.
Die Ausſichten auf dieſes Vergnügen nach Saiſonſchluß
ſcheinen auf der ganzen Linie geſichert. Denn auch Dr. Zwickl
kann nicht umhin, dem Wirt zu eröffnen, daß er ſich ja nicht
ein=
fallen laſſen möge, die Koſten des Abends für ſeine Perſon auf
fremdes Konto zu ſetzen.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 8.
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über Mozart’ſche Opern. Schubert=Berté: „
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Eröffnungsfeier der Hochſchulveranſtaltung
Aamespoibshrensiheacaft
Dr. W. J. Stein:
Eröffnungsrede.
28404)
Im Saalbau.
Albert Steffen:
Beziehungen deutſcher Dichtung
und deutſchen Volkstums zu
ſchweizeriſcher Dichtung und
ſchweizeriſchem Volkstum.
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Mils Chrigander;
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Gerhard Dammann.
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Die Apotheke d. Teufels
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Nie. Carter.
Ein schwaches Weib
Sensationsdrama in 4 Ikten
In den Hauptrollen:
Erna Morena
Erich Kaiser- Titz.
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Der Reiter ohne Kopf
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ſchaft der Heſſiſchen Techn. Hochſchule zu Darmſtadt
in Angelegenheit unſerer Hochſchulveranſtaltung
„Anthropoſophie und Wiſſenſchaft” veröffentlichten
Erklärung Kenntnis genommen und erklären dazu,
daß wir von Anfang an uns ſelbſt als
Ver=
anſtalter und den Studenten=Ausſchuß nur als
Miteinladenden betrachtet haben. In dieſem
Sinne iſt auch die Unterſchrift des Ausſchuſſes der
Studentenſchaft der Techn. Hochſchule zu Darmſtadt
in der veröffentlichten Einladung erfolgt. (*28514
Stuttgart und Darmſtadt, den 16. Juli 1921.
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