Darmstädter Tagblatt 1921


05. Juli 1921

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Nummer 183

Dienstag, den 5. Juli 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

int

iche
We

Frankreich lenkt ein.
Bereit zur Aufhebung der Sanktionen?
AA* Freitag ſchrieb der Pariſer Temps Betrachtungen über
die Kundgebung des Deutſchen Reichstags gegen die Sank=
tionen
. Er ſtellte die Sache ſo dar, daß dieſe Kundgebung
auf die Beſchlüſſe Fnankreichs keinen Einfluß haben könnten.
Merkwürdigerweiſe ſcheint dann in der Zeit von Freitag nach=
mittag
bis in die Nachtſtunden desſelben Tages innerhalb der
Pariſer Regierung eine einſchneidende Sinnesänderung einge=
treten
zu ſein. Die maßgebenden Pariſer Blätter von Samstag
Morgen verbreiten ſich ausführlichſt über die Frage der Sank=
tionen
und ſchlagen bei Behandlung dieſes Themas einen Ton
an, der ſich vom bisherigen grundlegend unterſcheidet. Dieſe
Darlegungen haben ſichtlich den Zweck, die Oeffentlichkeit darauf
vorzubereiten, daß die Regierung in abſehbarer Zeit, vielleicht
ſogar ſchon ſehr bald, ſich zum Entſchluß veranlaßt ſehen werde,
die Sanktionen aufzuheben. Dieſe Maßregel wird durch eine
ganze Reihe Argumente begründet, die ausnahmslos gerechtfer=
tigt
ſind und die man bereits ausführlich vernommen hat und
geleſen, allerdings nicht in der franzöſiſchen Preſſe. Auf einmal
wird jetzt anerkannt, daß Deutſchland ſeine Abrüſtung vollzogen
habe, was General Nollet erklärt hätte. Der gute Wille der
deutſchen Regierung wird als erwieſen angeſehen. Das Reich
dürfe vom Rheinland aus wirtſchaftlichen Gründen nicht ge=
trennt
werden, da durch zahlreiche derart hervorgerufene Schwie=
rigkeiten
, Deutſchlands Zahlungsfähigkeit leide, was Frank=
reichs
Intereſſen zuwider laufe. Und zum Schluß oh welches
Wunder wird ſogar erklärt, daß es Frankreichs Ehrenhaftig=
keit
gebietet, die Sanktionen aufzuheben. In der Politik gibt es
keime Sentimalitäten und ſelten nur moraliſche Anwandlungen,
am allerwemigſten in der Politik Frankreichs. Wenn daher die
Pariſer Regiemng, deren Chef noch wenige Tage vorher dem
deutſchen Botſchafter klipp und klar erklärte, er denke nicht an
Aufhebung der Sanktionen, nun ſo plötzlich ihre Meinung ändert,
ſo muß hierfür ein greifbarer Anlaß vorliegen. Er iſt nicht
ſchwer zu ſinden. Man braucht nur zu beobochten, welche Be=
ſtürzung
und Ueberraſchmtg in Frankreich der Beſchluß Amemikas
hervorgerufen hat, die Beſatzungstruppen aus Europa zurück
zuziehen. Frankreich hat die berechtigte Empfindung, daß
Amerika die franzöſiſche Rheinlandpolitik nicht mehr unter=
ſtützen
will, und dies gibt der Pariſer Regierung ernſthaft zu
denken. Praktiſch hat ſie auch zu berückſichtigen, daß die ameri=
kaniſchen
Truppen durch andere erſetzt werden müſſen, und da
man ſolche zur Verfügung nicht hat, kann wan ſich nicht anders
helfen, als die Beſatzungen Düſſeldorfs, Duisburgs und Ruhr=
orts
heranzuziehen. Dies iſt der Kern des Rätſels.
Der Friedensſchluß Amerikas mit Deutſchland beginnt alſo,
wie es ſich zeigt, ſehr ſchnell Erfolge zu zeitigen und es läßt ſich
nicht leugnen, daß dieſe Erfolge in Deutſchland freudig begrüßt
werden dürfen. Man mag ohne Ueberſchwang die Hoffnung
ausſprechen, daß die Haltung Amerikas auch noch weiteren Ein=
fluß
auf die Haltung Frankreichs vehmen werde, und daß man
in Paris allen Ernſtes ſich nunmehr bemüßigt ſehen wird, die
bisherige Deutſchland=Politik ſtark zu revidieren. Der günſtige
Verlauf der Wiederaufbauverhandlungen, die zu fruchtbringen=
den
Abmachungen bereits geführt haben, bietet die Einleitung
zu einer ſolchen Schwenkung, die allerdings Herr Briand ſchon
vor Wochen angekündigt, bisher aber durch nichts bewieſen hat.
Auch die franzöſiſche Kammer, deren fügſames Werkzeug der
Miniſterpräſident iſt, und die ſich bisher jeder freundlicheven
Politik abgeneigt zeigte, wird jetzt vvohl oder übel dem neuen
Kurs zuſtimmen müſſen. Vielleicht ergibt ſich für Deutſchland
aus einer ſo geänderten Politik auch die Ausſicht auf eine gün=
ſtige
Löſung der oberſchleſiſchen Frage.
* Paris 3. Juli. In der Frage der Aufhebung der Sank=
tionen
ſcheint ſich in der öffentlichen Meinung Frankreichs ein
Stimmungsumſchwung anzubahnen, der auf die Hal=
tung
der Regierung nicht ohne Rückwirkung bleiben kann. Das
Journal des Débats erkenmt am, daß die Situation ſeit
Verhängung der Sanktionen eine ſo gründliche Veränderung er=
ffahren
habe, daß es an der Zeit ſei, die Frage ihrer Aufhebung
zu prüfen. Vorausſichtlich werde die Negierung dazu bereits
bei der nächſten Zuſammenkunft des Oberſten Rates Gelegenheit
haben. Es habe den Anſchein, als ob England, Italien
Eind Belgien der Aufhebung geneigt ſeien. Frank=
reich
habe in dieſem Falle keinerlei Intereſſe, ſich un=
nachgiebigzu
zeigen. Sobald feſtgeſtellt ſei, daß die deut=
ſchen
Angaben über die Durchführung der Entwaffnung der
Wahrheit entſprächen, ſei die Aufrechterhaltung der Sanktionen
iicht mehr notwendig, zumal einige der Sanktionen, wie die Er=
Hebung der Rheinzölle, Frankreich keinen Nutzen gebracht
hätten. Es ſei wider die Vernunft, Maßnahmen darüber hinaus
aufrecht erhalten zu wollen. Allerdings müßten Vorſichts=
naßregeln
getroffen werden, daß Verletzungen des Vertra=
ges
neue Sanktionen automatiſch zur Folge hätten.
Amerika und England.
m. Berlin, 3. Juli. Als Beweis für die Geneigtheit
Umerikas zu einem Zuſammengehen mir Eng=
and
führt der Waſhingtoner Mitarbeiter der Times eine Rede
ges Staatsſekretärs Hughes an, worin es heißt:
Wir fordern (als Anteil an den Ergebniſſen des Krieges)
infach, daß wir nicht von den gleichen Vorrechten ausgeſchloſſen
werden, wo unſere Indereſſen berührt ſind. Der Grundſatz
gleichberechtigter Gelegenheit (egual opportunity) für vecht=
ſnäßige
Unternehmungem ſollte aufrecht erhalten werden, damit
ei der für den Fortſchritt und die Sicherheit der Nationen un=
rläßlichen
Aufſchließung der Naturſchätze für alle eine billige
nd gleiche Betätigungsmöglichkeit beſteht. Die freimütige An=
(akennung dieſer Grundſätze wird die Grundlage für jene echte
Zuſammenarbeit bieten, von der wir ſo gerne ſprechen, und
wird die Gelegenheiten zu Mißverſtändniſſen und Gegenſätzen
ermindern. Man kann glauben, daß ſich ſehr wohl internatio=
ale
Abkommen treffen kaſſen, welche die volle Wechſelſeitigkeit
der Aufſchließung der Naturſchätze in der ganzen Welt ver=
kürgen
wrden.
Mancheſter Guardian teilt die Anſicht der Times, daß eine
Berſtändigung allen Staatsmännern hüben und drüben am
Herzen liege, meint aber, die Times habe eine ſo ſchwierige
Frage denn doch etwas leicht behandelt. Abgeſehen von Irland
und dem Stillen Ozean gab es ſo viele Fragen, die Mißver=
ſtEindniſſe
zwiſchen England und Amerika erregen könnten wie

ſeit langem nicht. Der Waſhingtoner Mitarbeiter der Morning
Poſt hält den Ruf nach einem engliſch=amerikaniſchen Abkommen
für unpolitiſch. Es iſt unklug, die engliſchſprechende Union für
die Aufrechterhaltung des Friedens in der Welt zu überſpan=
nen
. Das fährt dazu, den Widerſtand anderer Nationen anzu=
ſtacheln
, die in Amerika politiſchen Einfluß ausüben. In ge=
wiſſen
Kreiſen glaubt man augenblicklich, daß die Vereinigten
Staaten geſchickt England gegen Frankreich ausſpielen. Frank=
reich
, ſo ſagt man, zaudert, ob es ein Bündnis mit England
ſchließen oder um der amerikaniſchen Unterſtützung willen auf
England verzichten ſoll. In derſelben Weiſe deutet man an,
daß Englands Weg klar vorgezeichnet iſt: Es iſt die amerikani=
ſche
Unterſtützung auf der einen, oder ein Bündnis mit Japan
auf der anderen Seite. Harding einerſeits ſieht, daß den In=
dereſſen
ſeines eigenen Landes am beſten gedient werden kann,
wenn er nicht Frankreich um Englands Willen vor den Kopf
ſtößt oder umgekehrt, ſondern wenn er zum Beſten aller Betei=
ligten
einen Einklang zuwege bringt.
London, 4. Juli. (Wolff.) Die heute anläßlich des
amerikaniſchen Nationalfeſtes veröffentlichte Sondernummer der
Times bringt einen Beitrag des Präſidenten Harding,
in dem es heißt: Bei der Entwickelung der Ziviliſation und der
ſtets zunehmenden Verbreitung des Rechtsgedankens als Grund=
lage
der Freiheit, ſpielten die beiden engliſch ſprechenden Völker
eine Rolle von unermeßlicher Wichtigkeit. Die glänzenden Er=
folge
in der Vergangenheit ſollen und müſſen eine Ermahnung
zur Fortſetzung der Anſtrengungen bilden. Das gemeinſame
Wirken für das Gute kann indeſſen nur zu voller Geltung kom=
men
, wenn eine gemeinſame Verſtändigung vorhanden iſt, und
zwar nicht nur für nationale Hoffnungen und Ideen, ſondern
auch für nationale Propaganda und Schwierigkeiten. Infolge=
deſſen
, ſo heißt es weiter, ſeien derartige Veröffentlichungen, in
denen amerikaniſche Fragen von hervorragenden Männern des
engliſchen Volkes dargelegt würden, zu begrüßen, da ſie gegen=
ſeitiges
Verſtändnis forderten.
Der Frieden mit Amerika.
Paris, 4. Juli. (Wolff.) Die Chicago Tribune teilt aus
Waſhington mit: Nachdem Präſident Harding am Sams=
dag
die Friedensreſolution unterzeichnet habe,
werde eine formelle Friedensproklamation in
einigen Tagen erlaſſen werden. Obgleich ſie eine reine Forma=
lität
ſei, werde durch ſie der Kriegsgeſetzgebung, zum Beiſpiel
dem Geſetz über den Handel mit dem Feinde und dem Geſetz
über die Freiheit der Anleihen, ein Ende gemacht werden. Hier=
nach
würden die diplomatiſchen Beziehungen wieder aufgenom=
men
und über einen Handelsvertrag verhandelt werden. Die
Regierung habe bis jetzt noch keinen Schritt in dieſer Richtung
undernommen.
ONB. Paris, 3. Juli. Eine Meldung des Neu=York
Herald aus Paris beſagt, daß nunmehr der Rückzug der
amerikaniſchen Beſatzungstruppen am Rheine er=
folgen
werde, da keine Ausſicht beſtehe, daß der Friedensvertrag
von Verſailles von den Vereinigten Staaten ratifiziert werde.
Staatsſekretär Weeks müſſe alſo den Befehl zum Abzug der
amerikaniſchen Truppen erteilen. Der jetzt zwiſchen den Ver=
einigten
Staaten und den Mittelmächten eingetretene Friedens=
zuſtand
laſſe ein weiteres Verbleiben der amerikaniſchen Truppen
im Rheinlande nicht gerechtfertigt erſcheinen.
Paris, 3. Juli. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus
Waſhington meldet, antwortete geſtern Senator Lodge auf
eine Anfrage, es ſei nicht anzunehmen, daß der Verſailler
Vertrag in irgend einer Form vom Präſidenten Harding dem
Kongreß vorgelegt werde. Ueber die amerikaniſchen
Truppen am Rhein ſagte Senator Brandegge, ebenfalls
auf eine Anfrage: Man ſollte meinen, daß der Präſident die
Truppen zurückziehen werde. Wenn er ſie dort ließe, ſo würde
das wohl als Kriegshandlung angeſehen werden. Er hoffe, daß
ſie zurückgezogen würden, aber es ſei noch nichts entſchieden.
Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen
vom Rhein.
T.u. Paris, 4. Juli. Nachdem hier offiziös verſichert
worden war, es ſei nichts davon bekannt, daß die ameribaniſche
Regierung beabſichtige, die amerikaniſchen Truppen
am Rhein zurückzuziehen, und zwar in der nächſten
Woche ſchon, erklären nunmehr die amerikaniſchen Zeitungen
aufs Neue, daß Präſident Harding dieſen Beſchluß tatſäch=
lich
gefaßt habe. Darauf wird hier wiederum offiziös be=
hauptet
, die franzöſiſche Regierung habe keime Nachnicht von
einem ſolchen Beſchluß erhalten.
Oberſchleſien.
Eine Nede Dr. Wirts auf dem Oberſchleſiertag.
Z.u. Berlin, 4. Juli. Der Hilfstag für Ober=
ſchleſien
fand geſtern ſeinen Abſchbuß in einer von Tauſen=
den
beſuchten Verſamlung in der Philharmonie. Unter den
Teilnehmern befanden ſich der Reichspräſident Ebert in Beglei=
tung
des Reichskanzlers Dr. Wirth, des Miniſters des Aeußer
Dr. Roſen, ferner des preußiſchen Miniſterpräſidenten Steger=
wald
ſowie zahlreicher Parlamentavier und Vertreter der Reichs=
und Staatsbehörden. In einer Stegreifrede verſicherte der
Kanzler, daß wan in Deutſchland bis hinein ins letzte Dor
die Not und die Leiden der Oberſchleſier kenne und würdige.
Er wies darauf hin, daß Deutſchland eine ſchwere Leidenszeit
hinter ſich habe. Unendliche Werte, indeſſen nicht alles ſei ver=
loren
gegangen. Gevettet ſei die deutſche Volkseinheit und die
Einheit des deutſchen Wirtſchaftslebens. Zu den kaum geſchloſ=
ſenen
Wunben, die Deutſchland in bitterſter Not geſchlagen wor=
den
ſeien, ſeien zwei neue friſchblutend hinzugekommen. Die
eine blute drüben am Rhein, wo trotz der Annahme des Ulti=
matums
fortgefahren werde mit Erpreſſungen. Die Aufrecht=
erhaltung
der Sanktionen müſſe bezeichnet werden als die größte
europäiſche Torheit ſeit Jahrhunderten. Die zweite und größte
Wunde blute drunten in Oberſchleſien. Sie ſei die ſchwerſte und
tiefſte, die Deutſchland ſeit ſieben Jahren der Demütigung und
enttäuſchter Hoffnungen geſchlagen worden ſei. Die Frage,
was aus Oberſchleſien werde, könne auch er nicht beantworten.
Aber es müſſe feſtgeſtellt werden, Oberſchleſien dürfe nicht ein
Handelsobjekt der Geheimdiplomatie werden. Die oberſchle=
ſiſche
Frage ſei eine europäiſche Frage, an der
in gewiſſem Sinne die ganze Welt intereſſiert ſei. Nicht alles,
was über das Selbſtbeſtimmngsrecht der Völker geſagt ſei,

könne vergeſſen worden ſein. Dieſe Auffaſſung berechtige uns
zu der Hoffnung, daß auch in Oberſchleſien nach dem Willen der
Bevölkerung entſchieden werde. Mehr als materielle Indereſſen
ſtänden auf dem Spiel. Was Oberſchleſien mit Deutſchland und
Deutſchland mit Oberſchleſien verbindet, das ſei die Heimatliebe,
die einzige daſtehende Liebe des deutſchen Volkes zum Deutſchen
Reich und zur deutſchen Kultur. Der Reichskanzler ſchloß mit
der Mahwng, auszuharnen, ſo ſchwer es auch falle.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Köln, 4. Juli. (Wolff.) Gemäß Anordnung der inter=
alliierten
Rheinlandkommyiſſion iſt mit Wirkung vom 28. Juni
ab für das beſetzte Gebiet eine neue Ein= und Ausfuhr=
freiliſte
in Kraft getreten. Nach dieſer Liſte iſt für eine große
Reihe von Waren beim Verſand vom unbeſetzten Deutſchland
und vom Auslande nach dem beſetzten Gebiet eine Einfuhrbewil=
ligung
nicht mehr erforderlich und es können beim Verſand
vom beſetzten Gebiet nach dem unbeſetztem Deutſchland (nicht
nach dem Ausland) eine große Menge von Waren ohne Aus=
fuhrbewilligung
ausgeführt werden.
Das Reichsſperrgeſetz verfaſſungswidrig.
ONB. München, 3. Juli. Es beſtätigt ſich, daß ein Gut=
achten
des Oberlandesgerichts vorliegt, nach dem
das Reichsſperrgeſetz ein verfaſſungsändern=
des
Geſetz darſtellt, zu deſſen Zuſtimmung im Reichstag eine
Zweidrittelmehrheit notwendig geweſen wäre. Die Beſchluß=
faſſung
im Reichstag geſchah jedoch ohne dieſe vorgeſchriebene
Mehrheit. Das Gutachten ſpricht daher aus, daß das Sperrgeſetz
als verfaſſungswidrig zu bezeichnen ſei. Nachdem in den Be=
ratungen
des Beſoldungsausſchuſſes mehrfach keine Gelegenheit
gegeben war, Beamtenwünſchen auf eine Beſſerſtellung mit Rück=
ſicht
auf das Sperrgeſetz entgegenzukommen, trotzdem die Par=
teien
wie auch die Staatsregierungen in Einzelfällen hierzu
bereit geweſen wären, kommt dieſer Entſcheidung des bayeriſchen
Oberlandesgenichts die allergrößte Bedeutung zu. Man nimmt
an, daß die Staatsregierumg auf Grund dieſes Gutachtens eine
Entſcheidung des Staatsgerichtshofes für das Reich herbeifüh=
ren
wird, um die Rechtmäßigkeit des Sperrgeſetzes auch dort
nachprüfen zu laſſen und gegebenenfalls die notwendigen Schmitte
einzuleiten, ſobald die Nachprüfung des Reichsſtaatsgerichts=
hofes
zu den gleichen Schlüſſen kommen ſollte wie das boyeriſche
Oberſtaatsgericht.
Gegenrechnung.
Nun iſt auch die zweite Auflage des Jumi=Heftes der
Süddeutſchen Monatshefte faſt vergriffen und eine
dritte Auflage in Vorbereitung. Das Intereſſe, das der in dem
Hefte enthaltenen Gegenrechnung einer auf reichhalti=
gem
, zuverläſſigem Material beruhenden Schilderung der an
deutſchen Kriegsgefangenen im feindlichen Ausland begangenen
Verbrechen, entgegengebracht wird, iſt außerordentlich groß und
hocherfreulich. Bei, den Herausgebern läuft täglich neues Mate=
rial
ein und zahlreiche Zuſchriften befürworten eine weiteſt=
gehende
Verbreitung der Schrift und ihre Beſppechung in der
Tagespreſſe. Der Inhalt der Schrift muß jedem Deutſchen im
In= und Ausland in allen Kulturnationen der Erde zugänglich
gemacht werden. Wohl jeder Deutſche hat einen Verwandten
oder Bekannten im Auslande. Es gibt kein anderes Mittel, die
dem Auslande noch täglich vorgeſetzte Northeliffe=Propaganda
zu entkräften und zu bekämpfen, als daß jeder Einzelne an der
Verbreitung der Wahrheit mitwirkt.
Das Heft iſt in allen Buchhandlungen und den ſonſtigen
bekannten Verkaufsſtellen zu haben oder kann auch direkt vom
Verlage Königinſtraße 103, München, bezogen werden.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag
zur Vergewaltigung Deutſchlands.
Die Gewaltmaßrßegeln und Schadenserſatzanſprüche
unſerer bisherigen Feinde ſowie die Frage der Geldbeſchaffung
für die übernommenen Verpflichtungen haben dem Haupt=
ausſchuß
des Deutſchen Induſtrie= und Han=
delstages
zu folgender Entſchließung Veranlaſſung
gegeben:
Machdem von Deutſchland die ungeheuren Forderungen der
Feinde vom 5. Mai vorbehaltlos anerkannt worden ſind, haben
deren Gewaltmaßregeln vom März, die von vorn=
herein
der rechtlichen Grundlage entbehrten, auch den letzten
Schein der Berechtigung verloren. Der Hauptausſchuß des
Deutſchen Induſtrie= und Handelstages iſt über die brutale
Vergewaltigung eines wehrloſen Volkes entrüſtet und verlangt,
daß jene Maßvegeln, insbeſondere die Beſetzung von Duisburg,
Nuhrort und Düſſeldorf, die Errichtung einer Zollinie am Rhein,
die Regelung der Ein= und Ausfuhr des beſetzten Gebietes
durch die Feinde und die Erhebung einer hohen Abgabe von
den in feindliche Länder eingeführten deutſchen Waren ſofort
erhoben werden. Nachdrücklich iſt der Schaden hervorzuheben,
den die deutſche Volkswirtſchaft durch die Zulaſſung der Ein=
fuhr
großer Mengen entbehrlicher Gegenſtände über die Grenze
des beſetzten Gebiets erleidet.
Die Forderung von jährlich 2 Milliarden Goldmark
und einer Summe, die 26 vom Hundert der deutſchen
Ausfuhr beträgt, überſteigt jedes vernünftige Maß. Erheb=
lichen
Einwendungen unterliegt die Annahme, daß die Entwick=
lung
der Ausfuhr ein zuverläſſiger Maßſtab für die Entwicklung
der Zahlungsfähigkeit des Reiches ſei. Wird gleichwohl dieſer
Maßſtab beibehalten, ſo iſt nur nach ihm die Verpflichtung des
Reiches zu bemeſſen, ohne daß von der Ausfuhr ſelbſt eine Ab=
gabe
erhoben wird. Eine Sonderſteuer iſt der Ausfuhr auf
keinen Fall autfzuerlegen.
Um neben dem ſonſtigen Bedarf des Reiches den Bedarf
an Mitteln zur Abtragung der Schuld an die Feinde zu decken,
wird eine rieſige Steigerung der Steuerlaſt erforder=
lich
ſein. Bei der Auswahl und Inanſpruchnahme der verſchie=
denen
Steuerquellen muß äußerſte Vorſicht walten, und die Aus=
führungen
des Reichskanzlers über die Beſteuerung der Produk=
tionsmitdel
geben zu ernſten Bedenken Anlaß. Denn eine Hem=
mung
der Produktion muß unbedingt vermieden werden.
Nur wenn die wirtſchaftlichen Kräfte ſich zu entfalten ber=
mögen
, kann das deutſche Volk geneſen und können auch, ſoweit
es überhaupt möglich iſt, die Anſprüche ſeiner Feinde von ihnr
befriedigt werden. Daher iſt es auch notwendig, daß das durch
die Schuld der Feinde ſo ſchwer mißhandelte Oberſchleſien.
das einen unentbehrlichen Teil des deutſchen Wirtſchaftskörpers
bildet, ihm im vollen Umfang erhalten bleibt.

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Jali 1921.

Mummer 18 F.

Die italieniſche Miniſterkriſis.
Rom, 4. Juli. (Wolff.) Stefani. Vorausſichtlich wird
das Kabinett Bonomi folgendermaßen" zuſammengeſetzt
ſein: Bonomi Vorſitz und Inneres, Marquis della Toretta Aus=
wärtiges
, Gaſparotto Kolonien, Fera Juſtiz, Rodino Krieg,
Senator Schanzer Mavine, Demara Schatz, Soleri Finanzen,
Senator Croce Unterricht, Bertini öffentliche Arbeiten, Beneduce
Arbeit, Raineri befreite Gebiete, Giufrida Poſt und Telegraphen,
Mauri Acherbau und Induſtvie. Die Liſte umfaßt drei Refor=
miſten
, drei Mitglieder der katholiſchen Volkspartei, zwei So=
zialdemokraten
, vier liberale Demokraten und ein Mitglied der
Rechten. Der Miniſter des Aeußern, della Torretta, und der
Unterrichtsminiſter, Groce, ſtehen außerhalb der Parteiem. Die
amtliche Bekanntmachung über das Kabinett dürfte nachmittags
erfolgen.
Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Rußland.
Paris, 4. Juli. Nach einer Meldung der Morning Poſt,
wvelche das Journal wiedergibt, ſoll Kraſſin dieſer Tage ein
Verhandlungsangebot gemacht haben zwecks Abſchluſſes eines
Handelsvertrages wiſchen Frankreich und
Rußland. Die franzöſiſche Regierung ſolle dieſe Vorſchläge
energiſch zurückgewieſen und lakoniſch geantwortet haben
daß die franzöſiſche Regierung durchaus keinen Grund zur Er=
mäßigung
ihrer Haltung gegen die Sowjets ſehe. Um ſeinen
Vorſchlägen Nachdmuck zu verleihen, ſoll Kraſſin erklärt haben,
daß die Sowjets eine ganze Reihe von Ermäßigungen des kom=
uniſtiſchen
Regimes ins Auge gefaßt hätten, die eine Verein=
barung
mit Rußland für Frankreich vollkommen annehmbar
machen würden. Die Morning Poſt fügt bei, daß Kraſſin, als
Lloyd George die Forderung auf Anerkennung der bolſchewiſti=
ſchen
Regierung geſtellt habe, als Ausgleich neue Zugeſtändniſſe
an die bürgerliche Bevölberung in Rußland gemacht haben ſoll.
Es ſoll bereits ein Kurier nach Moskau unterwegs ſein, um
Lewim einen Brief Kraſſins über dieſe Frage zu unterbreiten.
Schlßeßlich wird noch behauptet, daß Kraſſin ſeine Kanadareiſe
ohne Friſtſetzung aufgeſchoben habe.
Der heilige Krieg in Kleinaſien.
m. Berkin, 3. Juli. Vom Kriegsſchauplatze in
Kleinaſkem wird berichtet, daß wunmehr Kemal Paſcha die
grüne Fahne des Propheten entrollt und darnit das geſamte
Mohammedanertum zum Heäligen Krieg gegen die En=
tentevölker
aufgerufen habe.
Kemal Paſcha erhebt vor allem in ſeinem Aufruf feierlich
Einſpruch gegen die Beſetzung Konſtantinopels. Das anatoliſche
Volk ſei entſchloſſen, den Kampf um ſeine Freiheit und ſeine
Selbftbeſtimmung bis zur Räumung Konſtantinopels fortzufüh=
ren
. Dieſer Kampf heißt es in dem Aufruf ſoll den Völ=
hern
Indiens und allen Völkern des Islam, die unter dem Joch
der Weſtvölber ſeufzen, die Freiheit und Unabhängigkeit bringen.
Gbeichzeitig ſind verſchiedene Meldungen nach Paris und
London gelangt, daß bulgariſche Abordnungen ſich nach Angora
begeben haben, was darauf hinweiſen würde, daß es ſtarke
Parteien im Bulgarien gibt, die durch ein Bündnis mit den ſich
jetzt ſo erfolgreich wehrenden Türken uund mit Rußland die über=
aus
ſchwierigen Folgen der bulgariſchen Niederlage zu verbeſſern
hoffen. Es kommt da vor allem die Wiedergewinnung jenes
Teiles von Thrazien und der Joniſchen Meeresküſte in Be=
tracht
, die jetzt von den Griechen beſetzt iſt. Aber auch das in=
zwiſchen
ſerbiſch gewordene Mazedonien würde durch eine ſolche
neue bulgariſche Taktik bedroht werden. Die bulgariſche Regie=
rung
hat alberdings erklärem laſſen, daß ſie in dieſem griechiſch=
türkiſchen
Streit vollkommen neutral ſei, aber es bedürfte wohl
nur eines großen türkiſchen Erfolges, um aus dieſer Neutralität
eine ſehr eifrige Bundesgenoſſenſchaft Bulgariens, zu machen.
Ueberdies ſind ſchon ſeit etwa drei Jahren die Freunde, des
Bolſchewismus in Bulgarien ſehr ſtark geworden. Nunmehr
wurde auch im engliſchen Unverhaus zugegeben, daß Ismid am
28. Juni von den Türken beſetzt worden ſei, und daß der Außen=
miniſter
der Sowjet=Republik, Tſchitſcherin, in Angora vermutet
werde. Ebenſo, daß die Regierung von Angora engere Bezie=
hungem
mit Bulgarien aüffnehmen wolle. Weder in London noch
in Paris ſcheint man ſich klar zu ſein, welche Haltung man ſo=
wohl
gegen Griechenland als gegen die Türkei einnehmen ſoll.
* Amtliche Darſtellung des Weltkrieges. Das Reichsarchiv be=
arbeitet
zur Zeit eine aktenmäßige deutſche Darſtellung des
Weltkrieges 19141918. In ihr werden zum erſten Male
dlanmäßig die geſamten hier vorhandenen amtlichen Akvembeſtände ſowie
die zahlreichen, dem Reichsarchiv von pribater Seite zugegangenen Nach=
richten
verwendet. Ein Stab berufener Mitarbeiter iſt damit beſchäftigt,
nicht nur die militäriſche, ſondern auch die politſche und wirtſchaftliche
Geſchickte des Krieges zu ſchreiben, die kulturelle und ſozialle Entwick=
lung
in Deutſchland während dieſer Jahre zu ſchildern. Die Darſtel=
lung
wird vorausſichtlich zehn Bände umfaſſen, deren erſter bereits im
Herbſt 1922 erſcheinen wird. Auf ſtreng wiſſenſchaftlicher Grundlage
aufgebaut, ſoll ſie den weiteſten Kreiſen unſeres Volkes eine ſachliche
erkenntnis dieſes waltgeſchichtlichen Geſchehens vermitteln. Das Werk
wird in dem Verlage von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin erſcheinen.
Das Reichsarchiv bereitet außerdem die Hevausgabe einer Zweimonats=
chrift
, ſowie einer wiſſenſchaftlichen Schriftenreihe vor, die ſich in erſter
Linie der Erforſchung der Gegenwartsgeſchichte widmen ſollen.
* Die Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefal=
lenen
hielt im Reichstage ihre 1. Jahresſitzung ab. Aus allen Tei=

en des Reiches waren Teilnehmer erſchienen. Zuerſt wurden 10 Krieger=
witwen
für dem Verwaltungsrat und 8 Mitglieder für das Präſidim ge=
wählt
, unter letzteren ebenfalls 3 Kriegerwitwen. Die Hauptfürſorgetätig=
keit
der Nationalſtiftng liegt bei deren Landes=, Provinzial= und Orts=
ausſchüſſen
, die faſt überall nach Errichtung der amtlichen und Hauptfür=
orgeſtellen
mit dieſen auf das engſte verbunden ſind. Durch die Lan=
desausſchüſſe
wurden im Jahre 1920 rund 7 Millionen Mark an
Unterſtützungen ausgezahlt. Fürſorge in individuellſter Weiſe will die
Nationalſtiftung berreiben ſie ſoll die Mittel des Reiches ergänzen,
nicht entlaſten; ſie tritt ein für den allgemeinen Lebensunterhalt, bei
Schuldentilgung, zahlt Beihilfen zu Geſchäftsbetrieben, Ausbildung der
Waiſen, Umzug und Geſundheitsfürſorge. Sie hat bis jetzt 42 Mi
lionen Mark hierfür ausgegeben. Neue Mittel ſind dringend erforder=
lich
. Die mit der Nationalſtiftung verbundene Kruppſtiftung hat un=
endlich
ſegensreich gewirkt. Das Präſidium ließ ſich außerdem eine aus=
gedehnte
, planmäßige Geſundheitsfürſorge für die Kriegerwaiſen an=
gelegen
ſein, und es wurde weit über 1 Million Mark für die Ent=
ſendung
von Kriegerwaiſen an die See und auf das Land verausgabt.
Dem Auslande, namentlich den Freunden in Nord= und Südamerika,
in Braſilien, Argentinien, Pavaguay, Uruguay, wurde warmer Dank für
ihre reiche Hilfe ausgeſprochen, ebenſo den neutralen Staaten, Holland,
Schweden, Dänewark, für ihre warmherzige Hilfe, insbeſondere, auch
der Preſſe für ihre bedeutſame, ſtets bereite Mithilfe. Es wurde be=
ſchloſſen
, 5 Prozent des Kapitals zu verteilen. Die Richtlinien fünr
die Verwendung der Mittel wurden genehmigt. Ein Vorrrag des Herrn
Staatsſekretärs Dr. Schweher=München über die bisherigen und zukünf=
tigen
Aufgaben der Nationalſtiftung und des Herrn Landesrats Dr.
Jung=Münſter über die Zuſammenſetzung der Landes= und Provinzial=
ausſchüſſe
der Nationalſtiftung mit den Hauptfürſorgeſtellen ſchloß ſich
den geſchäftlichen Verhandlungen an. Nach Erledigung der Tagesord=
nung
wies Herr Landesrat Dr. Gärtner=Breslau hin auf die außer=
ordentliche
Norlage der Kriegswaiſen in Oberſchleſien und erbat für ſie
die beſondere Fürſorge der Nationalſtiftung, die ihm ſeitens des Prä=
ſidiums
zugeſagt wurde. Mögen dieſer ſo ſegensreich wirkenden Stiftung
reiche Mittel weiter zuteil werden!
Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Juli.
Die Boykottierung des Darmſtädter Wochen=
marktes
durch die Gemüſeerzeuger.
Dem DarmſtädterWochenmarkt ſind am Samstag
die Gemüſeerzeuger von Griesheim und auch einige
Gemüſegärtner von Darmſtadt fern geblieben. Der
Darmſtädter Marktverein in Griesheim begründet in einer
öffentlichen Erklärung ſein Fernbleiben damit, daß trotz der auf=
gehobenen
Zwangswirtſchaft über Gemüſe und Obſt den Erzeu=
gern
und Händlern durch die Stadt Darmſtadt i der Ausübzng
des freien Verkehrs noch Beſchränkungen aufgezwungen würden
und ſie deshalb den Wochenmarkt ſolange nicht zu beſchicken ge=
dächven
, bis Abhilfe nach ihven Wünſchen geſchaffen ſei.
Wie verhält es ſich nun in Wirklichbeit? Es iſt wohl richtig,
daß die an dem Wochenmarktverkehr intereſſierten Organiſatio=
nen
ſchon ſeit langem die Aufhebung einer Beſtimmung der
Marktordnung erſtreben, die auf Grund einer z. Zt. noch in
Kraft befindlichen Verordnung des Reichskanz=
lers
im Juni 1915 erlaſſen worden iſt. Nach dieſer Beſtim=
mng
dürfen auf dem Markte Gegenſtände des
Wochenmarktverkehrs an Wiederverkäufer, die
außerhalb des Marktes ihre Waren abſetzen,
vor 10 Uhr vormittags weder abgeben noch ver=
kauft
werden.
Die Stadtverordneten=Verſammlung hat ſich ſchon wieder=
holt
mit dieſem Antrag zuletzt im Februar d. Js. beſchäf=
tigt
, ihn indeſſen bisher ſtets abgelehnt, weil nach ihrer Anſicht
die Zeit für eine völlige Aufhebung dieſer Beſtimmung noch
nicht gekommen iſt. In den neuerdings zu dem gleichen Zweck
wieder aufgenomenen Verhandlungen iſt ſtädtiſcherſeits wei=
teſtes
Entgegenkommen zugeſagt worden, doch haben es die
Griesheimer Erzeuger abgelehnt, die erneut beantragte Be=
ſchlußfaſſung
durch die am Donnerstag ſtattfindende Stadtver=
ordneten
=Verſammlung bei der letzten Endes die Entſchei=
dung
liegt abzuwarten, vielmehr die vorher ſchon angedrohte
Boykottierung des Marktes bereits am letzten Samstag voll=
zogen
, jedenfalls zu dem Zweck, durch dieſen Streik ihre For=
derungen
raſcher erfüllt zu ſehen.
Es liegt klar auf der Hand, daß die Stadtverwaltumg bei
derartigen Fragen von einſchneidender Bedeutung nicht nur in
einſeitiger Stellungnahme die Intereſſen der Erzeuget und
Händler vertreten kann, ſondern ſie muß auch der Geſamtheit der
Bevölkerung den Verbvauchern und insbeſondere den Haus=
rauen
Rechnung tragen. Wenn den Wünſchen der Erzeuger
und Händler uneingeſchränkt entſprochen wird, dann werden
ſich zweifellos Mißſtände ergeben, die für die Dauer nicht halt=
bar
ſind. Die hieſigen Gemüſe=Kleinhändler größtenteils
Ladenbeſitzer kommen dann morgens vor Anfang oder beim
Auslegen und Auspacken der Ware auf dem Markt, ſuchen ſich
die ſchönſten Waven aus und kaufen ſie, ſobald der Markt be=
ginmt
. Dieſe Händler beherrſchen dann den
Markt und beſtimmen hiernach die Preiſe. Hier=
durch
wird der Zweck des Wochenmarktes völlig
vereitelt und die Hausfrauen, denen es ganz unmöglich iſt,
ſchon zu ſo früher Stunde auf dem Markt zu erſcheinen, haben
das Nachſehen. Die bekannten Klagen über ungerechtfertigte
Preisſteigerungen werden ſich dann in erhöhtem Maße geltend
machen, und die Lebenshaltung der Bevölberung, die ohnehin
heute ungünſtig genug iſt, wird ſich zweifellos noch ungünſtiger
geſtalten.

Aus dieſen Erwägungen heraus hat die Markt= und Meſſe=
Deputation am letzten Freitag gegen nur 1 Stimme beſchloſſen,
der Stadtverordneten=Verſammlung vorzuſchlagen, den Antrag
der Erzeuger und Händler abzulehnen, dagegen die fragliche
Beſtimmung derart zu mildern, daß der gewerbsmäßige Einkauf
von Waren auf dem Markt bereits von vormittags halb 9 Uhr
ab geſtattet ſein ſoll. Der Bevölkerung kann empfohlen werden,
den Lauf der Dinge ruhig abzuwarten und zunächſt die Stadt=
verordnetenverſammlung
entſcheiden zu laſſen.
* Ernannt wurde die Anwärterin für das Lehramt an höheren
Mädchenſchulen Anna Wittenbecher aus Darmſtadt zur Lehrerin
an der höheren Bürgerſchule zu Rimbach unter Belaſſung in der Ka=
egorie
der Volksſchullehrerinnen.
Verſetzt wurde der Forſtmeiſter der Oberförſterei Grebenhain
Wilhelm Lipp zu Grebenhain in gleicher Dienſteigenſchaft in die
Oberförſterei Nidda.
* Erledigt ſind die Stellen der Vorſtände der Oberförſtereien Gre=
benhafn
, Worms, und vom 1. Januar k. Js. ab der Oberförſtereien
verſtadt, Langen und Eudorf. Bewerbungen ſind bis zum 23. d. M.
bei der Miniſterialabteilung für Forſt= und Kameralverwaltung einzu=
reichen
.
n. Strafkammer. Eine den ganzen Tag beanſpruchende Verhand=
ung
galt der Anklage gegew den 23jährigen Kinobeſitzer Robert Mat=
ern
aus Straßburg, wohnhaft in Offenbach wegen verſuchter ſchwerer
Urkundenfälſchung, Untreue bezw. Unterſchlagung und unbefugter Ver=
nichtung
gemeinſchaftlicher Belege, ſowie gegen die 23jährige Kontoriſtin
Roſa Schuſter aus Mainz, wohnhaft zu Frankfurt a. M. wegen Bei=
hilfe
. Es war im Herbſt 1916 zwiſchen dem damals (mit einem ſtillen
Teilhaber) zwei Kinos betreibenden M. und dortiger Konkurrenz ein
Vertrag in Geſtalt einer Intereſſengemeinſchaft mit dem Namen Ver=
einigte
Lichtſpiele Offenbach, zuſtande gekommen, wödurch u. a. M. die
Geſchäftsführung dieſes Unternehmens gegen beſonderen Gewinnanteil
nebſt einer Jahresvergütung von weiteren 3000 Mark erhielt. Ende
Februar v. Js. erwuchs ein Zerwürfnis der aus ihrer bisherigen Stelle
als Buchhalterin bei M. ausgeſchiedenen Sch. mit dieſem, weil er ſein
Heiratsverſprechen gebrochen hatte. Der Zorn darüber löſte ihr die
Zunge, und M.s erſter ſüiller Teilhaber erfuhr von ihr, daß M. wäh=
rend
der letzten Jahre fortgeſetzt zum Nachteil der Geſellſchaft Verun=
treuungen
begangen und mittels falſcher Buchungen verdeckt habe. Da=
raufhin
ſtellten die übrigen Geſellſchafter den M. zur Rede, er leugnete
anfänglich, bekannte dann aber unter Tränen ſeine Schuld und gab ſie
auch gegenüber dem Rechtsanwalt Dr. Guckenheim beim Abfchluß eines
notaviellen Entſchädigungsabkommens mit Jenen allgemein zu. Vorher
hatte er alsbald nach Löſung des Verhältniſſes mit der Sch. eine große
Anzahl von Kaſſebüchern und Tageskaſſeberichten der Kaſſiererinnen der
einzelnen Lokale, die Ende 1919 in ſeine Wohnung geſchafft worden
waren, ſämtlich verbrannt. M. hat fortgeſetzt von den Tageseinnahmen
vorweg Beträge abgezogen, ſonſt verwendet und durch entſprechende Aen=
derung
der Tageskaſſenberichte die Sache ſtimmend gemacht. Nach der
Entdeckung war außerdem ſtatt der buchmäßigen Ueberbilanz ein Fehl=
betrag
von etwa 52000 Mark feſtzuſtellen, ſo daß der unzweifelhafte
Schaden von der Anklage auf rund 90 000 Mark berechnet werden konnte.
M. räumt nur die erſte, unbeſtreitbare Summe ein, ſucht aber das
frühere Geſtändnis fortgeſetzter Unterſchlagung dahin zu erkläven, daß er
alle jene Gelder nur im Intereſſe des Unternehmens zur Reklame jeder
Art, Beiträge an Vereine, Parteien uſw., verwendet und ſich nicht an=
geeignet
habe. Er pflegte auf großem Fuß zu leben und war ſehr frei=
gebig
. Autofahrten in flotter Geſellſchaft wit hohen Zechen ſpielen
ebenfalls eine Rolle. Die früher den M. belaſtende, jetzige Mitange=
klagte
Sch. war in der Verhandlang bemüht, deſſen Verſchulden abzu=
ſchwächen
und beſtritt ihr eigenes rechtswidriges Bewußtſein bei den auf
M.s Anordnung geſchehenen unrichtigen Einträgen. Bezügbich der ver=
ſuchten
ſchweren Urkundenfälſchung hielt das Gericht, da die etwa ver=
fälſchten
Urkunden (Tageskaſſenberichte) nicht mehr vorhanden ſind, den
Schuldbeweis für unzureichend und ſprach inſofern beide Angeklagte
frei. Im übrigen wurden Mattern wegen Untreue in teilweiſer Tatenn=
heit
mit Unterſchlagung (bezüglich eines Mindeſtbetrags von etwa 90 000
Mark) und wegen Urkundenvernichtung zu insgeſamt 1 Jahr 6 Mo=
naten
Gefängnis, die Sch. wegen Berhilfe zu erſterem Vergehen
in eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten verurteilt; auch ordnete das
Gericht dem ſtaatsanwaltlichen Antrag gemäß den neuerlichen Vollzug
des bisher nach 30 000 Mark Sicherheitsleiſtung aufgeſchdbenen Haft=
befehls
gegen Mattern an.
Haftung der Stadtgemeinde für Diebſtahl von Kleidungsſtücken in
Schulen. Die Mitteilungen des Deutſchen Städtetages veröffentlichen
die Gründe eines Urteils des Landgerichts Lüneburg vom 3. März 1921,
das die Haftung unter Anwendung der Vorſchriften über privatrechtliche
Dienſtverträge bejaht und die erhöhte Sorgfaltspflicht infolge der geſtei=
gerten
Verkehrsunſicherheit betont.
Vom Landestheater, wird uns geſchrieben: Die heutige Erſtauf=
führung
des Schwankes Zwangseinquartierung von Franz
Arnold und Ernſt Bach, den Autoren der Spaniſchen Fliege beginnt
um 7½ Uhr. Wegen Erkranbung von Frau Leibelt=Orf hat Hanne
Gre
ter die Rolle der Helene übernommen. Anläßlich der Urauf=
führung
des Schwankes in Berlin ſchrieb der Tag u. a.: Fvanz Armold
und Ernſt Bach greifen modern beck, wageluſtig überſchäumend, originell
nach der allerjüngſten Inſtitution, der Zwvangseinqwartierung als
nach dem Mittel, um dieswal den Sieg der Jugend über das Alter her=
aufzuführen
. Man ſieht geradezu ariſtophaniſche Genieblitze zuchen bei
Franz Arnold und Ernſt Bach, ſo ganz vlne weiteres, himüber und her=
über
. Man weiß nicht, wohin man ſoll vor lauten
Staunen und Be=
wundern
. Lachſtürme durchtobten das Luſtſpielhaus.
* Beſoldungsordnung. Der Verband der Bereine Heſſi=
cher
Finanzbeamten richtete in einer am Samstag unter ſtar=
ker
Beteiligung aus allen Teilen Heſſens im Reſtaurant Perkeo hier
ſtattgehabten Hauptverſammlung in einer einftimmig angenommenen
Entſchließung das dringende Erſuchen an die Heſſiſche Staats=
regierung
, den Beanſtandungen des Reichsfimanzmimiſteriums zum Heſ=
ſiſchen
Beſoldungsplan nicht nachzugeben.
nn. Von der Techniſchen Hochſchule. Von der Abteilung fi In=
genieurweſen
iſt für das Studſienjahr 1921/22 die wachſtehende Preisauf=
gabe
(Preis 500 Mark) geſtellt worden. Die von Regierungsbaumeiſter
Bäſeler vorgeſchlagene verkürzte Weichenſtraße, Die Weichen=Brücke‟
iſt auf ihre Bau= und Betriebsfähigbeit, namentlich hinſichtlich der Lage
und Anordnung der Herzſtücke zu unterſuchen und auf eine Gleislänge=
Erſparnis gegewüber der Anwendung von einfachen Weichen wit ge=

Gottfried Keller als Fabeldichter,
C. K. Gottfried Keller, der jetzt erſt durch die vielen Aus=
gaben
ſeiner Schriften ſo recht zum Dichter des deutſchen Vol=
kes
wird, hat ſeine unſterblichen Werke als Erzähler geſchaffen,
und die Größe ſeiner Kunſt liegt im Roman und in der No=
velle
. Aber auch auf anderen Gebieten hat er um die Palme ge=
rungen
und ſich beſonders im Drama abgemüht, wie die zahl=
reichen
Dramenentwürfe zeigen, die ſich in ſeinem Nachlaß fanden
und von denen nur das Trauerſpielfragment Thereſe zu einem
bedeutenderen Kunſtwerk wurde. Sodann iſt er als äſthetiſcher
und politiſcher Schriftſteller mit ſeltenen, aber ausgezeichneten
Aufſätzen hervorgetreten. Dieſe bisher allgemein noch weniger
bekannte Vielſeitigkeit ſeines Schaffens tritt beſonders in der
von Conrad Höfer bei Heſſe u. Becker in Leipzig herausgegebenen
Ausgabe ſeiner ſämtlichen Werke hervor, in der auch die wichtig=
ſten
, erſt aus ſeinem Nachlaß bekamt gewordenen Arbeiten
wiedergegeben ſind. Hier lernen wir den Dichter auch von einer
ganz neuen Seite kennen: nämlich als Fabeldichter. Zum erſten=
mal
in einer Ausgabe ſeiner Werke werden einige Fabeln mit=
geteilt
, die er während ſeiner Münchener Zeit im Auguſt 1841
in ſein Skizzenbuch einzeichnete. Der Dichter, der überhaupt
allen Hochmut, Eitelkeit und Scheinweſen in ſeinen Werken be=
kämpft
hat, nimmt in dieſen reizenden Dichtungen die Eitelkeit
aufs Korn, während eine ſpätere tiefſinnige Parabel die all=
gemein
menſchliche Tragik betont. Wir laſſen hier dieſe einem
weiten Kreis noch ganz unbekannten kleinen Schöpfungen des
großen Dichters folgen.
Die Leuchtwürmchen und die Sterne.
Zur Zeit der Abenddämmerung ſaßen drei oder vier Leucht=
würmchen
in einer Wieſe unter den Kräutern und Blumen, und
man ſah, wie ſie geheimnisvoll die Köpfe zuſammenſteckten, emſig
hin= und herkrochen und ſich eifrig beſprachen, ſo daß man glau=
ben
mußte, es ſei etwas ſehr Wichtiges im Werke. Als nun die
Nacht auf die Felder und Fluren herniederſank und die Sterne
am Himmel erglänzten, da erklommen ſie einen hohen Grashalm
und ſprachen zu den Sternen: Ihr lieben Sternlein! Ihr müßt
gewiß ſehr müde ſein von Eurem allnächtlichen Wachen, drum
geht einmal ohne Sorgen ſchlafen, wir wollen indes die Erde
ür Euch beleuchten! Die Sternlein lächelten einander an und
verbargen ſich zum Spaße hinter kleine Wolken; die Leucht=
würmchen
aber glänzten die ganze Nacht hindurch aus allen
Leibeskräften, und am Morgen meinten die guten Tierlein, ſie
hättzen die Erde erleuchtet.

Vom Fichtendbaum, dem Teiche und den Wolken.
Die herrliche Abendſonne beſchien mit ihren goldenen Strah=
len
einen großen Fichtenbaum, welcher an einer felſigen Berg=
halde
ſtand. Sein ſtachlichtes Laub prangte im ſchönſten Grün,
und ſeine Aeſte waren wie mit Feuer übergoſſen und glänzten
weithin durch die Gegend. Er freute ſich dieſes Glanzes und
meinte, all dieſe Herrlichkeit gehe von ihm ſelbſt aus und ſei ſein
eigenes Verdienſt, ſo daß er ſehr eitel ward und prahlend
ausrief: Seht her, ihr anderen Gewächſe und Geſchöpfe um
mich her, wo erſcheint eines in ſolcher Pracht wie ich edle
Fichte? Gewiß, ihr ſeid ſehr zu bedauern, daß euch der Schöpfer
nicht ſchöner geſchmüickt hat. Die Sonne hörte dieſe eitle Rede
und wurde darüber unwillig, ſodaß ſie ihre Strahlen von dem
Baume weg auf einen dumklen Teich wandte, der unten am
Berge in tiefer Ruhe lag. Der Fichtenbaum ſah nun ſo öd und
traurig aus wie vorher; der Teich aber bewegte ſich freudig in
kleinen goldenen Wellen und widerſtrahlte das Billd der Sonne
im tauſend Feuerpunktem. Allein auch er wurde ſtolz darauf
und glaubte am Ende, er ſelbſt ſei die Quelle aller dieſer Klar=
heit
, und verſpottete die anderen Gewäſſer, welche im Schatten
lagen. Da wurde die Sonne abermals unwillig, zog Wolken
zuſammen, in denen ſie ſich verhüllte, und der Teich lag nun
wieder in ſeinem düſteren, melancholiſchen Grau wie zuvor und
ſchämte ſich. Die Wolken hingegen begannen jetzt zu glühen und
ſcheinen wie Purpur und verbreiteten ſich wohlgefällig am
abendlichen Himmel, als die Erde ſchon im Schatten lag. Da
wurden auch ſie übermütig und riefen: Erglänzen wir nicht
viel ſchöner denn die Sonne? Und zum dritten Male wurde
die Sonne unwillig, und indem ſie hinter den Horizont hinab=
ſtieg
, entzog ſie ihre Strahlen den undankbaren Luftgebilden,
und Wolken, See und Bäume verſchwammen nun in der grauen
Dämmerung, bis endlich die Nacht alle dieſe eitlen Geſchöpfe der
Vergeſſenheit übergab.
Parabel.
Einer ging an den See des Lebens, um nach Menſchen zu
ſiſchen; aber er fing nichts. Da kam ein Unbekannter und ſagte:
Wenn Du Menſchen fiſchen willſt, ſo mußt Du Dein Herz an
die Angel ſtecken, dann beißen ſie an! Jener folgte dem Rat,
und ſogleich ſchnappten die unten nach dem Köder, wiſſen ihn
von der Angel und fuhren damit in die Tiefe. Da wurde der
Fiſcher betrübt. Allein bald wurde es ihm ſo leicht zumut, daß
er auf die wilde See hinausfuhr und die Menſchenfiſche zu
Tauſenden mit dem Netze fing, und er war nun ihr Herr und
ſchlug ſie auf die Köpfe. Und der ihm den Rat gegeben hatte,
war der Teufel.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Schwalbenhochzeit Operette in drei Akten von
Pordes=Milo, Muſik von Leon Jeſſel. Erſtafführung im
Neuen Opevettemtheater zu Frankfurt a. M. am 2. Juli 1921.
Selbſt dem heißeſten Bemühen dürfte es kaum gelingen, aus
der Szenenfolge des Librettos eine Handlung ausfindig zu
machen, die ſich durch konſequente Folgerung eines Vorganges
aus dem anderen abs ſolche darſtellt. Das Buch des Herrn Por=
des
=Millo zeichnet ſich durch eine geradezu erſchreckende Geiſt=
loſigbeit
aus, was uns um ſo mehr erſtaunte, als wir ihm
(allerdings zuſammen mit Hermann Haller) das witzige Libretto
des Juxbaron verdanken. Wir wollen deshalb über den text=
lichen
Teil den berühmten Mantel chriſtlicher Nächſtenbiebe brei=
ten
, der hier in Schweigen beſteht.
Daß die gleichfalls oft recht geiſt= und witzloſen Geſangs=
texte
dem Schwarzwaldmädel=Komponiſten ſo viel Einfälle von
wirklicher Originalität ablochten, beweiſt, daß Feſſel, wenn er
endlich einmal eimn wirklich gutes Buch fände, vielleicht ein Retter
aus der Verflachuung der Operettenfabrikation werden könnte.
Um der veizenden Muſik willen ſei dem Librettiſten manches ver=
ziehen
. Gegen die Schwarzwaldmädel=Muſik iſt die der
Schwalbenhochzeit emſchieden ein Fortſchritt. Alles in allem
aber darf geſagt werden, daß ſich die Geſangsnummern durch
friſche und geſunde Erfindung des Melos, durch aparde Rhyth=
miſierung
, durch viel Können im inſtrumentalen Gewebe, durch
eizvollen, wenn auch keineswegs gewagten harmoniſchen Unter=
bau
auszeichnen. In dem luſtigen Wandervogelmarſchlied Du
blondes Mädel am meiner Seite lacht aller ausgelaſſener Froh=
ſinn
der Jugend, das hübſche Duett Dann iſt es aus (oder ſo
ähnlich) ſpringt durch ſeine feinen mſikaliſchen Kontuven ge=
fällig
aus dem Orcheſter, ein reizend=wiegendes Walzerduett im
dritten Akt macht den Verſuch, für den König der Tänze (er
bleibt’s trotz aller Steps und Trotts) eine Lanze zu brechen
Daß das Lied des Otwill im zweiten Akt, Im Heidebraut, ſo
banal=rührſelig wurde, liegt an dem furchtbaren Text. Es würde
beſſer geſtrichen. Die großen, geſchloſſenen Formen des Finale
meidet Jeſſel; es ſind mehr Schlußgeſänge. Wir glauben aber
nicht, daß er nicht fähig wäre, ein Finale aufzubauen; auch hier
müiſſen wir den Mangel auf das Soll des Librettiſten buichen.
Wie geſagt, es iſt ſchade, daß die hübſche Muſik an dies ſchwache
Textbuch gefeſſelt iſt.
Die Aufführung war leider ſowohl ſzeniſch (Regie: Julius
Dewald) wie muſikaliſch (Dirigent: Gottlieb Leuchs) wicht
ſo ſorgfältig vorbereitet, wie wir das ſonſt gewohnt ſind. Im

[ ][  ][ ]

Nummer 183.
krümmten Herzſtüichen für die Entwickelung von Gleisgruppen, für ver=
ſchiedene
Bahnhofanlagen zu prüfen. Die Preisausarbeitungen ſind bis
zum 1. Mai 1922 an das Rektovat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
einzuveichen.
nn. Ehrung. Der Schleſierverein zu Darmſtadt hat Herrn Profeſſor
Dr. Wilhelm Mathäi, hier in Anerbennung ſeiner Verdienſte als
Vorſitzender und Gründer des Veveins zum Ehrenvorſitzenden und Herrn
Hans Freudel zu Darmſtadt in Anerkennung ſeiner geleiſteten Arbeit
bei der oberſchleſiſchen Abſtimmung und der Verdienſte um den Schle=
ſierverein
zum Ehrenmitglied ernannt und denſelben kunſtvoll ausge=
führte
Ehrenurkunden überreicht.
Goldene Hochzeit feiern in voller geiftiger und körperlicher Friſcx
Mittwoch, den 6. Juli, Herr Geh. Obermedizialrat Profeſſor Dr. Lo=
renz
und ſeine Gemahlin Emma geb. Klump. Mögen dem Jubel=
paare
noch viele glückliche Jahre beſchieden ſein.
Heſſiſcher Nentnerbund. Man ſchreibt uns: Der Heſſiſche Rentner=
bund
helt unter änßerſt zahlreicher Beteiligung im Konkordiaſnal ſeine
funfte Monatsverſammlung ab. Der Vorſitzende Herr Kel=
ler
begvüßte die Erſchienenen und eröffnete die Verſawmlung, dankte
füir die Beiſteuerung zur Deckung der Koſten bei der vorausgegangenen
Demonſtrationsverſammlung. Er werbreitete ſich) weiter über die in die=
ſem
Monat gemachten Eingaben. Auf eine Eingobe an die Stadtber=
ordneten
, in der die verſchiedenſten Vorſchläge zur Linderung der Not=
lage
der hieſigen Rentnerkreiſe unterbreitet wurhen, iſt bis heute trotz
erfolgter Erneuerung noch keine Antwork eingegangen. Doch bat d
Stadt durch das Wohlfahrtsamt inzwiſchen Anträge ausgegeben, Luzch
welche die Mitglieder gegen Verpfändung ihres Vermögens monatlich=
Unterſtützung erhalten ſollen. Dieſe Unternehmung wurde aber als
völlig verfehlt bezeichnet, da eine Lombard= oder Rentenbank. dieſe
Transaktion viel beſſer und günſtiger abſchließt. Hierzu wurde mit
einſtimmigem Beſchluß folgende Entſchließung gefaßt: Die Verſamm=
lung
kann die eingeleitete Verpfändungsakvon des Wohlfahrtsamtes
der Stadt Darmſtadt nicht als eine Hilfsaktion auerkennen und erſvartet
zur Linderung der Notlage unſeres Standes eine Beihilfe mindeſtens
in Form und Höhe der Arbeitsloſenunterſtützung. Die Eingaben an

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.
eine paſſende Vertrekerin gefunden, die Charwe und Herzlichkeit gut
zum Ausdruck bringt. Die Rolle der Frau von Berndt liegt bei Elsbeth
Wigge in guten Händen, obgleich ſie ſich für jüngere Partien beſſer
eignet. Elſe Halden war eine richtige Soldatentochter. Die fünf
Freiwilligen waren durch die Herren Theo Bögel, Fred Walter,
Hans Wenzelberg Karl Mehner und Calm=Deffrée
glänzend verkörpert und Herr Hartmann war ein waſchechter
preußiſcher Unteroffizier. Herr Theo Bögel hatte außerdem die klei=
nere
Partie des Herrn v. Golewski. Albert Badewitz als Diener
des Beilchenfreſſers war ebenfalls am rechten Platz, desgleichen Dora
Erl als reizendes Kammerkätzchen und Soldatenliebchen. Das Zu=
ſammenſpiel
läßt nichts zu wünſchen übrig und auch die Ausſtattung
weiſt eine weſentliche Verbeſſerung auf.

Seite 3.

Mittwoch, den 6. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
2rot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 27, 26 und 24. je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß, Marke Nr. 22 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Rusgabe von Zuſatzbrotmarken: Die Ausgabe von Zuſatzbrot=

i ſtart und zwar:
1. Bezirk: Freitag. den 1. 2. Samstag, 2. 2. Montag, 4. 4. Dienstag. 5. 5. Mittwoch, 6. Donnerstag, 7. Freitag,

worden. Hierauf wurde eine allgemeine Ausſprache eröffnet, wobei in
der Hauptſache die Reichs= und Landtagsreden über unſeven Stand
beurteilt wurden. Hauptſächlich war es die Rede des beſſ’ſchen Finanz=
miniſters
Henrich, der anſcheinend das Leid der Mütter, die ihre hoff=
nungsvollen
Kinder in fremöer Erde gelaſfen, und die ſchweren peku=
niären
Opfer, die ſchon von den Rentnern gebracht wurden, vollſtändig
überſehen will. Unbarmherzig ziſſen nach ſeiner Ausfage die Klein=
rentner
weiter verſinken. Es wurde einſtimmig beſ=hoffei, in den Ta=
gesblättern
dem Herrn Finanzminiſter öffentlich Auimses auf ſrne
diesbezüglichen Auslaſſungen zu geben und ihn über die be uns ſchon
reichlich bewieſene Vaterlandsliebe aufzuklären. Nackö=m nob einige
wirtſchaftliche Fragen behandelt waren und die Ausgabe der Stundungs=
mträge
für die Reinigungsſteuer ſtattgefunden, ſchloß der Vorſitzende
die Verſammlung.
Reichsvereinigung eheutal. Kriegsgefangener. Am Sonntagnaih=
mittag
fand ein Familienausflug der ehemal. Keiegsgefaugenen
ſtatt. Unter Vorantritt einer Muſikkapelle bewegte ſich, durch die Wit=
terung
begünſtigt, ein über 300 Köpfe zählender Zug nach dem Lokal
Zur Sonne in Roßdorf. Daſelbſt wies in einer Anſprache de
Vorſitzende der Veveinigung darauf hin, daß außer Stunden der Muße,
ſowie auch außer der Intereſſengemeinſchaft vor allem ſich das ganze
deutſche Volk geſchloſſen hinter die Kriegsgefangenen=Vereinigung ſtellen
müſſe, um ſowohl im feindlichen, wie im neutraien Auslande dem
nnunterbrochenen Ruf nach Herausgabe unſerer 115 noch in
franzöſiſchen Zuchthäuſern und den 4500 in Nußlond zurückgehaltenen
deutſchen, ſowie der 50 000 bſterreichiſchen Kriegsgefangenen
Gehör zu verſchaffen. Wir wollen hoffen, daß dieſer Appell an die
Oeffendlichkeit nicht ungehört verhallen möchte. Kurz vor Polizeiſtunde
traten ebenfalls mehrere hundert Teilnehoner unter Muſibbegleitung die
Heimreiſe an umd verließen mit klingendem Spiebe und Gefang befrie=
digt
die gaſtliche Stätte unſeres Nachbarortes.
Saarverein. Am 29. Juni wurde hier im Heſſſiſchen Hof unter dem
proviſoviſchen Vorſitz des Herrm Oberbürgermeiſters E. Mangold
in Anweſenheit von girka 20 Saardeutſchen, Damen und Herren, ein,
Ortsgruppe des Bundes Saaverein e. V., Sitz Ber=
lin
, gegründet. Zum 1. Vorſitzenden wurde einſtimmig Herr Direktor
A. Thieme hier, Arbillerieſtraße 3, gewählt. Man hofft, daß dem
Verein hier dasſelbe Intereſſe emtgegengebracht wird, wie in allen
übrigen deutſchen Städten, indem jeder deutſch Denkende ſich dem Verein
anſchließt. Ueber den Zweck, das Ziel des Saarvereins wird in einer
Vollverſammlung, die in nächſter Zeit ſtattfinden und noch bekannt ge=
geben
wird, ausführlich geſprochen. Es ſei nochmals die Bitte an alle
deutſchdenkendem Frauen und Männer gerichtet, ſich zwecks Aufnahme
an die Geſchäftsſtelle des Saarvereins, Ortsgruppe Darmſtadt, Fried=
richſtraße
14½, parterre, wenden zu wollen.
Mozartverein. Im Earten= und Feſtſaal der Vereinigten Geſell=
ſchaft
veranſtaltet der Mozartverein am 9. Juli einen Familien=
bend
. Die Feſtmuſik ſtellt Obermuſikmeiſter Weber. Nur Mitglieder
und die vom Vorſtand eingeführten Gäſte haben Zutritt. (S. Anz.)
Vogelsberger Höhenklub Darmſtadt. Auf zur 5. Wanderung am
nächſten Sonntag an die Bergſtraße! Diesmal gehts von Heppenheim
aus über die Starkenburg, durch herrliche Waldungen auf wohlbeſchat=
teten
Höhenwegen über Jägerraſt, Mittershauſen, Wald=Erlenbach
gegen Groß=Breidenbach und zurück nach Heppenheim. Näheres iſt im
bekannten Aushang erſichtlich.
m. Orpheum Sommertheater. Das unter Leitung von Direktor
Bruno Harprecht neueinſtudierte luſtige Soldatenſpiel aus vergan
genen Tagen: Der Veilchenfreſſer von Guſtav von Moſer,
friſcht alte Erinnerungem wieder auf und die freudige Aufnahme, die
das Stück bei dem ſtets gefülltem Hauſe ſindet, beweiſt, daß es noch nichts
von ſeiner Anziehungskraft verloren hat. Man lacht beſonders gern
über die mit liebevoller Kleinarbeit herausgearbeiteten Kaſernenhof=
ſzenen
, über dem ſchüchternen Liebhaber und nicht zuletzt über den wacke=
ren
Veilchenfreſſer, den Herr Harprecht mit all ſeinem natürbichen,
herzerfriſchenden Frohſinn und Humor ausſtattet. Herr Harten=
fels
ſpielt mit gewohnter Sicherheit und Natürlichkeit den ſchüchternen
Referendarius von Feldt und Herr Sauer trifft den Ton des alten
Haudegens von Rembach vorzüglich. Die junge Witwe von Wilden
heim hat in Frl. Luiſe Paterſſom vom Reſidenztheater Hannover

Haushaltungsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, griin, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr
Haushaitungsinehl zum Pfundxreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Beftügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Marx.
Milch: Auf Beſtell= und Bezug3marke Nr. 18 der Sonderbeſtell=
karte
je ¼ Liter Lebensmittelausweis iſt vorzulegen.
Fucker: Bezugsmarke r. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfund auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 8 Mk.
Ausgabsſtekle: Wilhelminenſtr. 15 Zimmer 17.
Städtifcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenasgabe: Bei den Kohlenlieferasten kunn die 3. Rate //a
der Jahreszuteilung in Braupkohlenbriketts beſtellt werden,
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.

Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.

* Polizeibericht. Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom
1. auf 2. ds. Mts. wurde in einer Reſtauzation in der Karlſtraße ein=
gebrochen
und Lebenswittel und Zigaretten geſtohlen. Geſtohlen
truurden: Aus einem Gartem in der Stiftſtraße zirka 2 Z
tner Johan=
nisbeerem
; einer Filialleiterin aus ihrer derſchloſſenen Wohnung 400
Mark, die ſie in einer Handtaſche aufbewahrt hatte; einem Student
während er im Woog badete, aus ſeinen Kleidern, die er in einer Ka
bine aufbewahrt hatte, eine ſilberne Taſchenuhr mit Bierzipfel; a
einem Keller in der Riedeſelſtvaße ungefähr 1½ Zentner Kartoffel
aus einenr Zimmer iu der Beſſung
Straße eine ſchwarze Reithoſe mi
Lederbeſatz, 1. Paax ſchwarze Ledergamaſchen und ein dunkelgewürfelt
Rock. Feſtgenommen wurden: Ei 24 Jahre alter Zimmermann
us Mündſtadt wegem Diebſtahls; ein 23 Jahre alter Spengler von
Wiesbaden und ein 20 Jahre alter Brauer aus München wegen 4
ach=
loſigßeit
; ein 16 Jahre alter Handlungsgehilfe von hier wegen Sittlich=
keitsverbrechen
; ein 33 Jahre alter Hilfsarbeiter von Worms wegen
Beihilfe zur Abtreibu
. Siſtievt wurden: Ein 21 Jahre altes Dienſt=
mädchen
von hier w.
en Diebſtahl; ein 18 Jahre altes Dienſtmädchen
von Eberſtadt wegen Verdachts der Gewerbsunzucht.
Orphenyr Sommertheater. Trotz zahlreicher Wünſche können
nur noch drei Aufführungen des Veilchenfreſſer ſtatt=
firden
, da ſür Freitag, den 8. Juli, die Erſtaufführung von Gret=
chen
vorgeſehen iſt
* In Schuls Felfenkeller finden jede Woche zwei große Kon=
zerte
ſtatt. Die Leitung übernehmen Obermuſikmeiſter M. Weber
und Rühlemann. (S. Anz.)
* Arheilgen, 2. Juli. In der letzten Gemeinderatsfitzung
ſurden die Mcrerarbeiten für die Zaſelwärterwohnung an die Mau=
rermeiſter
Wild und Krämer vergeben. Der Ausſchlag der Gemeinde=
ſteuer
für 1921 wurde bekanntgegeben. Der Geländeumtauſch am Bahn=
hof
Kranichſtein wurde nach Vorſchlag der Tiefbaukommiſſion genehmigt.
Berr. Veräußerung von Geläude des Dorfgrabens wurde beſchloſſen,
dasſelbe pro Quadvatmeter zu 4 Mark an die Anlieger abzugeben. Das
Geſuch des Ortsgewerbevereins, Lokalfrage der Handiverkerſchule betr.,
wird genehmigt. Der Antvag, betr. Beitrütt zum Landesverband zu=
Bekämefung der Geſchlechtskrankheiten wird der Finanzkomiſſion über=
wieſen
. Dem Verein Heſſiſcher Wohnungsämter wird mit einem jähr=
lichen
Beitrag von 20 Mark beigetreten. Der Pachtvertrag mit dem
Schafzüchterverein wird gelöſt. Das Geſuch der Geſangvereine um Er=
der Billettſteuer geht an die Finanzkommiſſion. Auf Antrag des
Gemeindevats Appel wird beſchloſſen, den Landwirten zu geſtatten, bei
der gegenwärtigen Trockenheit Waſſer zum Begießen der Pflanzen auis
den Hydranten der Waſſerleitung zu entnehmen. Dem Geſuch des Leh=
rers
Frank um Ueberlaſſung einer Wohnung wurde ſtattgegeben.

Dialog klafften oft recht bedenkliche Löcher, ſelbſt die Geſangs=
texte
mußte die Souffleuſe ſo laut vorſprechen, daß man ſie beſſer
verſtand als die Darſteller. Im muſikaliſchem Teil iſt vor allem
die tonliche Unreinheit der Chöre, die in der Stimmgebung ganz
umausgeglichen ſangen, zu rügen. Große Schwankungen im Or=
cheſter
, verpaßte Einſätze wollen wir wit ſämtlichen zugedrückten
Augen auf Rechnung des geſchriebenen Materials ſetzen, ohne
dies jedoch etwa als genügende Entſchuldigung hinzunehmen.
In Anbetracht des Geſagten möchten wir von einer Würdigung
W. W. G.
der Einzelleiſtungen abſehen.

Rheinheſſiſche Muſikwoche.
Wie im vorigen Jahre, ſo hat auch jetzt wieder in den Tagen
vom 25. 30. Juni das Landesdheaterorcheſter auf
Veranlaſſung der Heſſiſchem Regierung unter Generalmuſikdirek=
tor
Michael Balling eine Konzertreiſedurch Rhein=
heſſen
gemacht, um durch erleſene künſtleriſche Darbietungen
deutſcher Meiſterſchöpfungen den Volksgenoſſen im beſetzten Ge=
biete
Stundem herzerhebenden Genuſſes zu bereiten, um durch
die Sprache der Töne dem Brüdern und Schweſtern jenſeits des
Rheinſtromes die Grüße aus den weniger unter dem Druck gal=
liſcher
Willkür leidenden Landesteilen zu vermitteln, um dar=
zutun
, wie kümmerlich die kulturellen Bemühungen der Gegen=
eite
erſcheinen, im Vergleich zu den hohen ſeeliſchen und geiſti=
gen
Werten, an denen die deutſche Tondichtung ſo überaus reich
iſt. Jeder der Teilnehmer fühlte ſich von dem Bewußtſein ge=
tragen
, im Dienſte einer hohen Aufgabe zu ſtehen. In ſteter
Wechſelwirkung herrſchte ſowohl bei den Hörern, wie bei den
Ausführenden eine feſtlich gehobene Stimmung, die bis zum
Schluß vorhielt und durch nichts, auch nicht durch gewiſſe kleine,
hier und da auftretende Mängel im den Unterkunftsverhältwiſſen
geſtört wurde.
Das Unternehmen erſtreckte ſich auf Mainz, Nieder=
Saulheim, Bingen, Alzey, Oppenheim und
Worms. Das kleine Nieder=Saulheim genoß vor verſchie
Henen anderen größeren Plätzen wohl durch den beſonderen
UImſtand, dieſen Vorzug, daß es im Beſitze eines großen, auch
akuſtiſch gut geeigneten Saales iſt, der von einem wohlhabenden
in Nieder=Saulheim geborenen Amerikaner der Gemeinde ge=
tiftet
wurde. Ueberall, Mainz ausgenommen, waren gleich nach
Vekanntwerden des Planes die Konzerte, trotz der ziemlich hohen
Preiſe, ausverkauft. An dem weniger guten Beſuch in Mainz
rochte wohl die gleichzeitige Aufführung der Götterdämme=

rung, wie auch das der großen Maſſe keinerlei Zugeſtändniſſe
machende Programm, Wagners Vorſpiel zu Parſifal und
namentlich Bruckners 8. Sinfonie, ſch uld ſein. Auch blieben
ſoliſtiſche Vorträge ausgeſchaltet. Etwaigen anderen Urſachen
nachzugehen, kann nicht Sache dieſes Berichtes ſein, umſomehr
aber die Feſtſtellung, daß die Wirkung der hervorragend gelun=
genem
Aufführung von gewaltigſter Eindruckskraft war, und
daß die Zuhörer den Saal mit dem Bewußtſein eines ſeltenen
künſtleriſchen Erlebniſſes verließen.
An dem anderem Plätzen ſtanden Beethoven und Wagner
an erſter Stelle. Schubert war einnual durch die unvollendete
H=Moll=Sinfonie (in Worms) und dreimal durch ſein Lied Die
Allmacht (in Alzey, Oppenheim und Worms), Weber durch die
große Arie der Rezia aus Oberon (in Nieder=Saulheim) ver=
treten
. Zu dem am Sonntag, den 26. Juni, nachmittags, in
Nieder=Saulheim gegebenen Konzert waren auch aus der Um=
gebung
des Ortes zahlreiche Beſucher gekommen. Mit dem
Meiſterſinger=Vorſpiel von Wagner wurde das Konzert er=
öffnet
und mit Beethovens C=Moll=Sinfonie geſchloſſen. Der
übrige Teil der Vorträge beſtand aus der erwähnten Weberſchen
Arie und den fünf Geſängen: Der Engel, Stehe ſtill, Im
Treibhaus, Schmerzen und Träume von Wagner, die dank
der eindrucksvollen, unübertrefflichen Vortragskunſt Frau
Hefſes, Stürme von Beifall entfeſſelten. Der 1. Celliſt des
Orcheſters, Herr Hugo Andreae, beſtritt durch die vorzüg=
liche
Wiedergabe zweier dankbarer Stcke: Kol Nidrei von M.
Bruch und Tarantelle von Popper, den inſtrumental=ſoliſtiſchen
Teil des Programms. Die beiden Geiſtesſinder Bruchſcher und
Popperſcher Muſe konnten jedenfalls ſvolz auf die klaſſiſcheariſto=
kratiſche
Geſellſchaft ſein, in der ſie ſich zeigen durften.
Dags darauf ſpielte in Bingen das Orcheſter zum Beginn
des Konzertes Wagners Vorſpiel und Bachanale aus Dann=
häuſer‟
. Die in gewaltiger Steigerng dahin ſtürmende Venus=
bergmuſik
, die Wagner ſpäter für die Pariſer Aufführung ſchrieb,
war von elementarer Wirkung. Die unmittelbar ſich anſchlie=
ßende
Szene und Arie Ah perfido von Beethoven, von Frau
Heſſe kongenial empfunden und geſungen, ſchien in ihrer
ſchlichten Größe eines Teils ihrer ſonſt unfehlbaren Wirkung,
nach dem alle Sinne in Aufruhr verſetzten Wagnerſchen Kunſt=
werk
verbuſtig gegangen zu ſein. Mit der an Herrn Konzert=
meiſter
Drumm gewohnten glänzenden Technik erklang darauf
Beethovens einzig ſchönes Violinkonzert. Während hier wieder
wie auch in den folgenden drei Konzerten die fünf Gedichte von
Wagwer den ſobiſtiſchen Teil auf das Glüchlichſte vervollſtändig=

X Griesheim, 4. Juli. Der Streikder Gemüſeerzeuger=
Vereinigung, welche den Darmſtädter Wochenmarkt bisher be=
ſuchte
, wird ſtreng durchgeführt. An dem Bahnhof der Straßenbahn
ſtehen Streikpoſten, bereit, etwaige Streikbrecher abzufaſſen.
Leidtragende ſind außer den Darmſtädter Hausfrauen die Heag und die
Zolleinnahme der Franzoſen.
e. Crumſtadt, 4. Juli. 80jährige Iubelfeier des Ge
ſangvereins Germania. Wohl ſelten kann man eine der=
trtige
Cinigkeit und Liebe zur Ortsgemeinde empſinden, wie es ſeitens
der hieſigen Bürgerſchaft zu dem 80jährigen Jubelfeſte unſeres Gefang=
vereins
Germania geſchehen iſt. Arm und Reich hat ſein Scherf=
lein
dazu beigetragen, und man darf ſagen, aus der ganzen Umgebung
hat niemand bei dem Feſt gefehlt. Die Vorbereitungen bis in die klein=
ſten
Angelegenheſten waren wohl durchdacht und von fachkundiger Hand

uer. Den Auftakt zu dem eigentlichen Feſte bildete ein Fackelzug
am Samstag abend, an den ſich ein Feſtkommers auf dem Feſtplat
anſchloß. Geſangliche, urneriſche und ſportliche Darbietungen fanden
allgemeinen Beifall. Beſonders erwähnenswert iſt die Mitwirkung von
zwei Darmſtädter Geſangvereinen. Der eigentliche Feſttag wurde ein=
geleitet
durch einen Feſtgottesdienſt. Die Feſtrede des Ortsgeiſt=
lichen
behandelte die Treue und das Zuſammenhalten, ſowie die Beden=
tung
des deutſchen Liedes. Des Kirchengeſangvereins, ſowie einer Muſit=
kopelle
unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Knauff=Pfungſtadt
ſei hier beſonders gebacht. Der Empfang der auswärtigen Vereine
geſtaltete ſich zu einer richtigen Völkerwanderung. Der Feſtzug nahm
ſeine Aufſtellung an der Straße nach Goddelau. Ueber 42 Grnppen,
darunter fämtliche Crumſtädter und 28 auswärtige Vereine, nahmen
daran zeil, und darf von einer wehrtaaſendköpfigen Menge geſprochen
wevhen. Noch hatten die letzten Zugteilnehmer den Ortseingang nicht
berhaſſen, als der Feſtzug mit ſeiner Spitze auf dem Feſtplatz anlangte.
In der Begrüißung und Feſtrede durch den Herrn Präſidenten Michel
gedachte dieſer der Griinder und des Werdeganges des Vereins und
wehnte, in den Geſangsidealen einig zu ſein und eine Einheitsfront zu
bilden, damit das deutſche Lied und der Männergeſang Gemeingut ſei
und bleihe. Auch der Verſtorbenen im Weltkriege wurde gedacht. Sehr
wirkungsvoll vorgetragen wurde darauf Der Fahnenchor mit Or=
cheſterbegleitung
ſeitens des feſtgebenden Vereins. Ein ſinnreich ver=
faßter
Prolog von Herrn Oberrechnungsreviſor Simon= Darmſtadt
wunde von der Ehrendame Frl. Marie Kern wirkungsvoll zum Vor=
trag
gebracht. Zu einem weihevollen Akt geſtaltete ſich nach der Ueber=
gabe
der neu venovierten Fahne durch die Ehrenjungfrauen die Ueber=
reichi

je einer Fahnenſchleife durch den Ortsvorſtand, Geſangverein
jaugrtett, Turnverein und Skatklub Edelwoiß, Seitens des
60
rmſtädter Geſangtereins Ließertafel wurde dem Verein ein
menng el und vom Geſangverein Sängerluſt=Darmſtadt ein
A
eger Anal als (yrengeſchenk überreicht. Zum Andenken und als
Danklarkeitserkeis übergab der feſtgebende Verein den mitbeteiligten
Vereiien je eine Ekzſchleife. Hierauf folgde das Abſingen von Lie=
dern
durch die befreu
en Vezeine, und am Abend ſchloß ſich ein Feſt=
aIl
gn. Die Einleitung des Feſttags am Montag bildete die
Ihrung der Toden auf dem Friedhofe. Später fand im Vereinslokal
in Frühjcheipenkonzert ſiatt. Beſonders erwähnenswert iſt das aller=
liebſte
Ständehen, das Heer Muſikdirektor Knauff mit ſeiner Kapelle
errn Präſidenten Mi=ßel für ſoine unermüdliche Tätigkeit für den
erein darbrachte. Aush der am Nachmittag ſich durch die Straßen be
wegende Feſtzug gaß dem vem Sonntag michts nach. Das Feſt verlief
in äußerſt larmoniſcher 2e
und ſei beſonders gedacht der Turnber=
eine
ſowis der Kroftſtzer
8 für die außerordentlich ſchönen Dar=
bietungen
, wie Pyramiben utiw.
Auesbach, 3. Juli. Bürgermeiſterwahl. Bei der heute
ſtattgefundsgen. Wahl wurde der von den bürgerlichen Parteien auf=
geſtellte
Kedwat, Herr Kaufmann W. Blickensdörfer, mit 971
Stimen gewählt. Der Kondidat den Sozialdemokraten W. Klinger
erbielt 217 Stimnmen.
Auerbac, 3. Juli. Konzert. Das heute nachmittag in dem
Sale des Hotals Zur Krone ſtattgefundene Konzert der Lieder=
tafel
=Mginz=Koſtheim badeutete für die Freunde de
geſangs an der Bergſtraße ein Ereignis, da nur ſelton Geloge..
enheit ge=
den
iſt, einen ſolch großen Chor von über 100 Stimmen zu hören.
azu beſitzt die Liedertafel in Herrn Reallehver J. Müller, Mainz,
inen hervorragenden Dirigenten, der auf der Hochſchuile für Muſik zu
Stuttgart die gediegenſte Ausbildung erhielt. Chormeiſter und Sänger
ngen ſich denn auch an die ſchwierigſten Kunſtchöre. Das gewaltige
ordmännerlied von W. Sturm und der impoſant angelegte Kunſt=
Vom Rh=
von
Max Bruch waren Darbietungen, welche die
ſchſten Anforderungen befriedigten. Lobenswerte Intonation und
rowatik, Cmſätze von kodelloſer rhythmiſcher Schärfe, gute Vohaliſa=
tion
, hübſch Stimmenausgleich mit rundem, ſattem Orgeltlang, ſowie
feine Dynamik und veizvolle Klangſchönheit zeichneten alle Chorvorträge
aus. Die gute Auffaſſung der Chorwerke und der mitunter geradezu
dramatiſch geſteigerte Vortrag ſind ein ganz beſonderes Veudienſt des
Cho=
iſters
Herrn J. Müller. Von den Liedern im Volkstone fand
eine ſehr beifällige Aufnahme Die Heimkehr von A. Neff. Die Lie=
dertafel
brachte zwei Mainzer Solokräfte wit: Fräulein Zimmer
Sopvan) und Herrn Klos (Bariton). Die junge Dame verfügt üb
eine ſehr geſchmeidige Sopranſtimme mit bedeutender Höhe, ſowie eine
bereits ſehr beachtenswerte Geſangstechnik. Reicher Beifall lohnd
Der Baritoniſt Herr Klos bringt als echter Rheinländer ſtankes Tempe

rament mit. Sein Bariton hat mehr tenorile Färbung als Baßchſarak=
z
mühelos erſcheint ſeine Tonbildung, und gut phraſiert bringt er
alles zu Gehör. Er mußte ſich zu Zugaben verſtehen. In der Beglei=
tung
ſämtlicher Lieder zeigte ſich Chormeiſter Müller auch als fein
urchgebildeter Piamiſt mit vollendeher Technik und ſubtilſtem Anſchlag.
gas Konzert hatte ſich eines guten Beſuchs aus den verſchiedenen Orten
der Vergſtraße zu erfreuen.
sw. Reinheim, 3. Juli. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich
zwiſchen Groß=Biebera und Brensbach. Ein Fuhrwerk wurde von
Nebenbahn erfaßt. Während ſich der Fuhrmann mit den beiden
ferdenr im Sicherheit bringen konnte, wurde der Wagen in die Ger=
ſprenz
geſchleudert und der Begleiter ſchwer verletzt.
Kkeine Nachrichten aus Heſſen, 4. Juli. In der letzten Gemeinde=
ratsſitzung
in Nierſtein gelangte abermals die Autoverbin=
dung
Groß=Gerau-NierſteinOppenheimGuntersblum zur Beſpre=
chung
, wozu die Gemeinde einem Jahreszuſchuß von 6000 Mark leiſten
ſollte. Der Verein zur Wahrung der Intereſſen Nierſteins hatte gegen
ten, bildete die 7. Sinfonie im A=Dur von Beethoven den Ab=
ſchluß
des Bingener Konzerbes.
Zu wirklichen Weiheſtmdem geſtalteten ſich die Aufführungen
in Alzey in dem evangeliſchen Gotteshauſe und in der Katha=
rinenkirche
zu Oppenheim. Hier wie dort ein dem Raum
angemeſſene, trefflich ausgewählte Vortragsreihe; hier tvie dort
eine in tiefer Ergriffenheitz bauſchende Zuhörerſchaft, hier wie
dort als grandioſer Abſchluß Beethovens herrliche Eroika.
Als Einleitung hörten die Alzeyer das Parſival=Vorſpiel, die
Oppenheimer den feierlichen, langſamen Satz aus der 8. Sin=
fonie
von Bruchner. Von wahrhaft packender Wirkung war
dann Schunberts Allmacht, die, von den Klängen des Orcheſters
getragen, im Fvau Heſſes herrlicher, nicht zu überbietender Wie=
dergabe
zweifellos einen unvergeßlich tiefen Eindruck hinter=
ließ
. Die inſtrumentalen Solonummern lagen in Oppenheim
in den Händen Druns (Chaconne von Bach) und H. An=
dreges
, der in Alzey wieder Bruchs Kol Nidrei ſpielte.
Der letzte Tag war Worms gewidmet. Bis auf den
letzten Platz war das Feſthaus gefüllt. Mit Schuberts unvol=
lendeter
H=Moll=Sinfonie eröffnet, reihten ſich wieder Die All=
macht
, Beethovens Violinkonzert, die Gedichte Wagners und
Beethobens heroiſche Sinfonie an. Wie eine Krone überſtrahlte
der herrliche Ausklang des monumentalen Werkes die Fülle von
Darbietungen, die ſich überall zu hohen Feierſtunden, ſowohl
für die Zuhörer als für die Ausführenden geſtalteten. Wenn
hier am Schluſſe einer arbeitsreichen Spielzeit das Orcheſter
mit unverwüſtlicher Friſche und begeiſterungsvoller Hingabe
ſeine Aufgaben in ſo hervorragender Weiſe löſte, ſo ſpricht das
zunächſt für den echt künſüleriſchen Geiſt, der nach wie vor unter=
ändert
gepflegt wird; aber es beweiſt auch, daß zu ſolcher Höhe
der Leiſtungsfähigkeit eine an ſich ſchon vortreffliche Künſtler=
ſchar
erſt dann ſich zu erheben imſtande iſt, wenn der richtige
Führer an ihrer Spitze ſteht. Nur dann, wenn Haupt und Glie=

dazu noch einer weiteren unerläßlichen Vorausſetzung: Der Füh=
rer
muß ein echter Muſiker und ein beſcheidener Menſch ſein,
der das Kunſtwerk in ſeinem wahren, von ſeinem Schöpfer ge=
wollten
Charakter auszudeuten begabt und bemüht iſt, und deſſen
Streben einzig darauf gerichtet ift, nicht ſich ſelbſt, ſondern die
Kompoſition in den Vordergrund zu ſtellen. Einer dieſer ol=
tenen
Künſtler iſt Michael Balling. Möge er dem Da. m
ſtädter und ſomit dem geſamten heſſiſchen Kunſtleben noch auf
viele Jahre hinaus erhalten bleiben.
M.I.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Mummer 183.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.

den bereits ergangenen ablehnenden Beſcheid nochmals die Beratung
über die Angelegenheit veranlaßt und verblieb der Gemeinderat trotz der
Eingabe auf dem ablehnenden Beſchluß. Da infolge der Sanktionen
die Kapſelfabrik in Nackenheim nur wenig beſchäftigt iſt, müſſen in
der nächſten Woche etwa 30 Arbeiter und Arbeiterinnen entlaſſen wer=
den
. In den letzten Tagen verſchwand ein junges Mädchen aus
Dienheim auf rätſelhafte Weiſe. Man glaubte anfangs, das Mäd=
chen
ſei mit einem jungen Manne auf= und davongegangen. Jetzt hat
die Gendarmerie feſtgeſtellt, daß das Mädchen von einer hieſigen Frau
durch Geſchenke bewogen werden ſollte, eine Stelle zuerſt in Mannheim
und ſpäter in Holland anzutreten. Man vermutet gewiſſenloſen Mäd=
chenhandel
. Zwiſchen Oppenheim und Nierſtein wurde am Frei=
tag
die Leiche des beim Baden ertrunkenen 16jährigen Karl Rittermann
aus Worms aus dem Rheine geländet. Tödlich verunglückt iſt in der
Mainzer Armee=Konſervenfabrik ein Metzger bei der Arbeit.
Geſtern abend gegen 10.30 Uhr ſtieß in Mainz, Ecke Frauenlob= und
Boppſtraße ein Automobil mit einem anderen Gefährt zuſammen. Ein
Mann wurde derart verletzt, daß er von der Sanitätswache ins Kran=
kenhaus
gebracht werden mußte. Die Ober=Ingelheimer
Waſſerverſorgung wird durch das trochene Wetter immer ſchlechter. Die
höher gelegenen Ortsteile ſind zeitweiſe ohne Waſſer. Vom Glei=
bergturm
geſtürzt hat ſich geſtern ein 24 Jahre altes Mädchen aus
Lüdenſcheid in Weſtfalen. Das Mädchen war zur Behandlung in der
Gießener Heil= und Pflegeanſtalt untergebracht. Geſtern ſollte die
Mutter kommen und ihre Tochter heimholen.

Deutſcher Tag an der Bergſtraße.
* Bensheim, 4. Juli. Von ſchönem Wetter begüinſtigt, fand
geſtern das Parteifeſt der Deutſchen Volkspartei an der
Bergſtraße ſtatt. Schon am Vormittag traßen die Jugendgruppen ſohr
zahlreich hier ein, um eine Wanderung durch die ſchöne Umgebung zu
heranſtalten. Die Mittagsſtunden bruchkten mit den Zügen, auf Laſt=
autos
, zu Fuß und Wagen Teilnehmer in immer neuen Schaven in
uinſere Stadt. Von allen Städten und Dörſern der Vergſtvaße, aus
dem Ried, aus Worms und Darmſtadt waren Männer und Frauen in
großen Scharen herbeigeeilt. Säle und Garten des Gaſthauſes Zur
Mühle in Zell waren bald ſo gefüllt, daß nur ein kleiner Teil der
Gäſte einen Sitzplatz finden konnte.
Nach einleitenden Muſikſtüicken ſprach Herr Landtagsabgeordneter
Dingeldey zu den Parteifreunden. Ein deutſcher Dag in deutſcher
Not! Durch eigene Schuld iſt unſer Volk in dieſe Nor gevaten. Nicht
nur wirtſchaftlich, ſondern auch geiſtig und ſittlich iſt die Not unſerer
Nation. Vor allen Dingen ſind es die Leiden des beſetzten Gebietes,
die auf unſerer Seele laſten. So lange die deutſchen Arbeiter ihre
Verufsfragen über die Blutsfragen ſtellen, iſt noch ein weiter Weg zur
Geſundung. (Großer Beifall.) Uns wird keine Hilfe von außen und

kein indiſcher Weiſer konn uns helfen, ſondern nur der Glaube an uns
ſelbſt. (Lebhafter Beifall.) Die Deutſche Volkspartei predigt keinen
Haß, aber die Drachenſcat der Bedrückung deutſchen Volkes in Oſt und
Weſt durch ſeine Feinde muß eines Tages furdnhar aufgaßen. (Beifail.)
Von jeder Regierung müſſen wir verlangen den Kempf gegen die Lüge
von der Schld des deutſchen Volbes am Kriege. (Beifall.) Wir aber
glauben und arbeiten für die Zukunft unferes Landes durch die Er=
zhung
unſerer Jugend, durch die Treue zur Arbeit, durch unſer poli=
tiſches
Wirken. Das Vaterland ſoll leben hoch! Mit großer Begeiſterung
wurde das Hoch aufgenommen und die Berſpuzlung ſang entblößten
Hauptes das Lied Deutſchland, Deutſchland über alles
Abgeondneter Dr. Oſann ſprach auf die Deutſche Volkspartei. Er
dankte allen Getreyen, beſonders denen aus Worms und von der Berg=
ſtreiße
. Alte Erinnerungen werden lebendig aus beſſeren Zeiten. Die
Deutſche Volkspartei hat die Traditionen der Natioyallicergia Partei
aufgenommen und zeitgemäß fortgebildet. Die Liebe zum Vaterlande
und die Ueberwindung der Ggenſätze i unſerem Volbe iſt ihre Haupt
arbeit. Darin treffen ſich alle Anhänger aus Stadt un5 Land. Möge
es der Deutſchen Volksparvei vergönnt ſein, für unſer Volk ihre Ziele
zu erreichen. Mit einem ſtürmiſch aufgenomenen Hoch auf die Deut=
ſche
Volksputei ſchloß der Redner ſeine Worte.
Um 6 Uhr formierte ſich unter Vovantwitt der Muſikcaselſe ein
Feſtzug durch die Straßen von Zell und nahm ſeine Richtung an
den Bismarckturm am Hemsberg. Jetzt erſt konnte man überſihen, wie
geſvaltig die Zahl der Teilnehmer war. Es waren mehrere tauſend
Perſonen vereinigt: Bürger, Bauern und Arbeiter aus der ganzem
Umgegend. Mit wehenden ſchwarz=weiß=roten Fahnen und khingendem
Spiel machte der Feſtzug den Eindruck einer impoſanten Demonſtration
für den mavionalen Gedanken. Eine Wieſe in der Nähe des Bismarck=
turmes
war zum Feſtplatz geſtaltet. Die Jugendgruppen trugen Volks=
lieder
und vaterländiſche Gedichte vor; Volkstänze und andere Unter=
haltungen
wechſelten mit Muſikſtücken und vaverländiſchen Geſängen ab.
Abg. Wünzer hielt mit weithin hallenden Worten eine pachende An=
ſprache
an die deutſche Jugend. Er weihte die meuen Banner der Ju=
gendgruppen
Bergſtraße und Darmſtadt, die dann entfaltet wurden und
von Fräulein Zaubitz und Herrn Rudolf Schaaf mit Dankesſvor
ten übernommen wurden. Alsdann führte die Jugendgruppe Worms
die Rürli=Szene aus Wilhelm Tell auf. Erhebend war es, als die
Worte des Rütliſchwurs von der großen Verſammlung feievlich mitge=
ſprochen
wurden. Die Dunkelheit brach hervieder, als der Holzſtoß an=
gezündet
wurde und das Sonmvendfeuer von der Höhe herunter die
Täler grüßte. Freiherr L. v. Heyl=Worms hielt die Feuerrede. Seine
markigen Worte ſchloſſen mit einem brauſend wufgenommewen Hoch auf
den deutſchen Rhein. In ungeſtörter Harmonie waven die Stunden
derlaufen, als in ſpäter Abendſtunde die Teilnehmer ſich wit herzlichen
Worten und in gehobener vaterländiſcher Stimmung trennten.

Landesparteitag der Sozialdemokratiſchen Partei
Heſſens.
ONB. Offenbach a. M. 3. Juli. Die Sozialdemokrati=
che
Partei Heſſens hielt geſtern und heute in Mühlheim a. M.
ihren Landesparteitag ab. 191 Orte waren mit 264 Delegierten
vertreten. Außendem waren 20 Landtagsabgeordnete, 3 Mitglieder der
Heſſiſchen Regierung und 1 Reichstagsabgeordneter für Heſſen an
weſend. Nach dem Geſchäftsbericht des Parteivorſtandes hat die Partei
in 400 Orten 34 700 Mitglieder, das ſind 100 Orte und 11 000 Mitglie=
der
mehr, als die Partei vor dem Kriege hatte. In 432 Kommnen ſind
über 190 Vertreter, 120 Bürgermeiſter und Beigeordnete und 192
Vertreter in Kreis= und Provinzialparlamenten tätig. Bei der Partei
herrſchte ſtarke Mißbilligung über die Amtsführung des
Miniſtersdes Innern Dr. Fulda, der dieſer Tage von ſeinem
Amte zurückgetreten iſt. Dadurch ſind ſcharfe Auseinanderſetzungen auf
dem Parteitag vermieden worden. Die Tagung nahm den Bericht der
Landtagsfraktion entgegen; ein Refevat des Reichstagsabgeordneten
Keil, über die deutſche Steuergeſetzgebung und einen Vorbrag des
Reichstagsabgeordneten Hermann Müller über die politiſche Lage
im Reiche. In einer einſtimmig angewommenen Endſchließung wird an
die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion das dringende Erſuchen ge=
richtet
, bei der Beratung der neuen Steuerreform neue indirekte Steuern
nur dann anzunehmen, wenn die Möglichkeit der Erhebung divekter
teuern reſtlos erſchöpft iſt. Ferner gelangte folgende Reſolution ein=
ſtimmig
zur Annahme:
Der heute in Mühlheim tagende Parteitag der Sozialdemokraten
Heſſens drückt den Brüdern in den beſetzten Gebieten ſein Mit=
gefühl
mit den Leiden und Drangſalen aus, die die Tatſache der Be=
ſatzung
und der Sanktionen mit ſich bringt. Er verſichert ſie ſeines ent=
ſchloſſenen
Willens, ihnen treu zur Seite zu ſtehen bei der Abwehr aller
im Friedensvervag nicht begründeten Willkürakte und gibt der Hoff=
nung
Ausdruck, daß der Sieg der Vernunft bei unſeren ehemaligen Geg=
nern
bald eintreten und den beſetzten Gebieten die Befreiung bringen
möge.
Berlin, 4. Julf. Die Wilmersdorfer Schützengilde be=
gann
im Seebad Wilwersdorf die Feier ihres Stiftungsfeſtes. Drei
Tag waren dafür vorgeſehen. Als in der Nacht vom Sonntag zum
Montag die Feierlichkeit im dollen Gange war, drangen etwa 30 Mit
glieder der Maikollegen, eine Geſellſchaft von Schwerver=
brechern
, in den Saal und bedrohten die Feſtmitglieder mit vorge=
haltenen
Revolvern, Totſchlägern, Brechſtangen Eiſen und anderen Waf=
fen
. Einer Anzahl Perſonen wurden die Wertſachen, Pelze. Hand=
taſchen
, Brieftaſchen abgenommen. Drei Feſtreilnehmer wurden fchwer
verletzt nach dem Krankenhaus gebracht. Eine große Anzahl der Teil=
nehmer
wurde leichter verletzt. Die drei Haupttäter wurden von der
Polizei feſtgenommen, während die übrigen 27 bis 30 Mann entkommen
konnten.
Tagung für Binnenſchiffahrt.
T.U. München, 4. Juli. Miniſterpräſident Dr. v. Kahr er=
ſchien
heute auf der Tagung für Binnenſchiffahrt, die aus
Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn und der Schweiz zahlreich beſucht iſt,
und zu der auch Reichsverkehrsminiſter Gröner erſchienen iſt. Der
Miniſterpräſident hob die ungeheure Bedeutung einer Verbindung der
Stromgebiete von Rhein und Donau, von Nordſee und Schwarzem
Meer hervor und bewerkte, daß dadurch zugleich Elektrizitätskräfte von
2 Milliarden Kilowattſtunden jährlich laufend gewonnen werden können
ſo daß weite Gebiete für alle Zeiten von der Kohlennot befreit werden.
Der Miniſterpräſident forderte zum Vertrauen in den deutſchen Unter=
nehmergeiſt
, in die Leiſtungsfähigkeit unſerer Induſtrie und die Pflicht=
treue
der Arbeiterſchaft auf und verwies darauf, daß faſt alle europäi=
urvölker
an der Durchführung des Großſchiffahrtsunterneh=
eroſſert
ſeien.

Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 4. Juli. Auf die Interpellation der bürgerlichen Par=
teien
wegen der Negelung des Lehrlingsweſens im
Handwerk erfolgt regierungsſeitig die Erklärung, daß die Antwort
imerhalb der geſetzmäßigen Friſt erfolgen wird.
Eine Reihe kleiner Vorlagen wird den Ausſchüſſen über=
wieſen
beziv. debattelvs genehmigt. Der Staatsvertrag, betr. den
Uebergang der Waſſerſtraßen auf das Reich, wird in
zweiter umd dritter Leſung gewehmigt. Es folgt der
Rachtragsetat des Reichswehrminiſteriums
bei Titel Marine.
Abg. Kuhnt (U.S. P.) polemiſiert gegen die Reckte, die beſtrebt ſei,
imer neue Mittel der Marine zuzuwenden, obwohl ſie ſelbſt dieſe
aine als erbärmlich bezeichnet habe. Für den Küſtenzſchutz henöfigten
wir keine Miorine, das hätte ein Marineſachverſtändiger ſelbſt zune=
reben
. Der einzige Zweck der Marine ſei ein polizeilicher. Dacher habe
ſie keine Exiſteneberechtigung wehr. Dazu koype, daß der tarſächlieln
Vedarf der Marine nur 13 Millionen betrage, im Nachtrag aber 19=
Aillionem gefordert würden. Redner frogt dann weiter, oh hie Ent=
lößung
Kiels von jeder Marinegarniſon etwa bolifiſche Grüni babe
Der Reichsmeßrminiſter habe das zwar beſtritten, die Anzeiehen ſprä=
chen
eibe: Grfüx, Redner beſpricht dann den Etat im einzelnen. Wozu
ſeien für die Maxinenffiziere 34 Reitpferde vorgeſehen? Hütten wir
ehina eine reitende Gebirgsmarine? Mit demſelben Rechte könnten die
Scheuerfrauen des Reichshags fin ſich Reitpferde verſongen. Redner
fragt dann nach der Stande des Valtikumabenteuers und wie es mit
dem Verfahren gegen den Admiral Scheer ſpehe, der mit der Erſchiefung
von mehrenen Darinciannſchaftent im Jahre 1917 eimen Juſtizmord be=
gamgen
habe. Zieiſelles ſeien die Akten heute nict wehr vorhanden.
Es mrden ſodann eine Reihe von Ctatsöütel genehmigt.
Zu Arxibel 13: Sanitätsweſen, bemängelt Abg. Dr. Moſes
(U. S.P.) die zut große Zahl der Aerzte und Sanitätsmannſchaften, die
im merkwüirdigen Gegenfatz zu der Fürſorge für die breite Maſſe ſtehe.
Reichstve5:
iniſter Geßler erwidert, alle Poſitionen ſeien von
der Reichsſinanzverwaliung nachgedrüft worden. Im übrigen vergeſſe
* Vorredner, daß auch die Familienmitglieder der ärgtlichen Fürſorge
underſtellt ſeien.
Der Neſt des Etats wird ſodann genehmigt.
Es folgt der
Etat des Austärtigen Amtes.
Frau Abg. Wurm (U. S.P.) bekämpft die Hergabe von Reichsmit=
teln
, für die Featrale fün dem Heintatdienſt.
kübg. Dr. Cxemer (Deutſche Vpt.) ſchildert die Tätigkeit der Zen=
tvale
Aud meiſt mach, daß von dem 35 (70 Mitgliedern allein 27 000 der
ſozialdemglmtt en Bartei ang=bözen. (Zenau ſo wewig wie die äußerſte
Einke jei guich Eie Rechte hierßei berückſichtigt worden. Seine Parte
habe ſich wöhrenc ihrer Regierungstätigkeit aufrichtig bemüht, hier eine
wirklſch rbjoktite Amtsſteſie zu ſchaffen. Leider ſei das Gegenteil er=
ſolgt
. Er ſei auch üiberzengt, daß ein Umbau wenig Ausſicht habe, viel=
könne
ni ein vrilſtändig neuer Aufbau in Frage kommen. Dem=
mei

er
eck ih ſützen Gie Nechispoteien ihre Anträge geſtellt.
ViEg. Dr. M umm (Deu ſchnatl.) erinwert dauam, daß ſeine Parkei
ſchon lange den Lauf gsgen dieſe Organiſation führt. Seine Partei
ſei aber fetzt bereit, einen afenſtiſſtand zu ſchließen, um zu verſuche
etras Neues und Feſteres zu ſchaffen, das über den Parteien ſtehe und
alſein das Staatsintereſfe im Auge habe.
Abg. SoIIw
ann (Soz.) erklärte die Urteile der Faut Wum als
einſeitig: von einer Ver:uption könne keine Nede ſein. Gerade wäh=
vend
des Eatzy=Rutcss habe die Inſtitution im Sinne der Regierung
gearbeitet. Weror ſich einzelne Parteien über mangelnde Berückſichti=
gung
beblagten, ſo ſei das ihr eigenes Verſchulden.
Der Ausſchuß beantragt eine Entſchließung, die Reichszentrale der=
art
umzugeſtolten, daß ſie einen parlamemtariſchen Beivat erhält und in
dieſem alle Parteien vertreten ſein ſollen.
Die Abgg. Cremer und Dr. Mumm beantrogen Schließung
der Reichszentvale zum 1. Oktober 1921.
Abg. Roſenfeld (Kom.) bekämpft den Ausſchußantvag. Der
parlcentaviſche Beirat wirde für die Reichszentvale nur ein Feigen=
blatt
ſein.
Die Abſtimmung wird vertagt,
Der Reichstagsetat wird darauf Gebattelos bewilligt.
Dann wird das Altrentnergeſetz in dritter Leſung ohne Aus=
ſprache
angenommen. Es folgt die zweite Beratung des
Fernſprechgebührengeſetzes.
In ſeinem Ausſchußbericht erklärt der Abg. Allekotte (Ztr.),
die Verwaltung habe zugeſagt, daß mit dem Gebührengeſetz auch eine
weſentliche Verbeſſerung des Fernſprechbewiebes verbunden ſein ſoll.
Das Geſetz wird in zweiter und dritter Lefung ohne beſondere Debatte
angenommen.
Es folgt die zweite Beratung des
Wehrmachtverſorgungsgeſetzes.
Abg. Karſten (U. S. P.) lehnt die Vorlage ab. Sie ſei eine Ver=
ſchleuderung
des Reichsgeldes an den gegenvevolutionären Militarismus.
Die Geldſummen, die hier an diele geſunde entlaſſene Offiziere und
Unt offiziere gezahlt werden ſollten, ſeien viel zu hoch. Seine Partei
beantrage, daß den entlaſſenen Offizieren und Unteroffizieren der Wehr=
macht
einfach die geſetzmäßige Erwerbsloſenunverſtützung gezahlt wer=
den
ſolle, die nach Anſich= der bürgerlichen Parteien ja doch ſehr reich=
lich
ſei.
Abg. Plettner lehnt gleichfalls die Vorlage ab, die er als eine
Provokation der Arbeiter umd Angeſtellten bezeichnet.
Reichswehrminiſter Dr. Geßler: Wir wollen ein Heer aus den=
ſelben
Gründen, aus denen Sie zu den Kommuniſten es nicht
wollen. (Zuruf bei dmm Kommuniſten: Alſo ein Klaſſenheer!) Nein!
Ein Heer zum Schutze der Verfaſſung. Die Underſchiede zwiſchen der
Verſorgung der Offiziere und der Mamnſchaften ſeien dadurch begrün=
det
, daß der Offizier ſich für eine viel längere Zeit verpflichten müiſſe
als der Unveroffizier oder der Mann.
der Antrag der U. S.P. auf Gewährung der Eriverbsloſenunter=
ſtützung
wird abgelehnt.
Gbenſo werden alle ſozialdemokratiſchen und deutzſchnationalen. Ab=
änderungsanträge
abgelehnt. Die Vorlage wird vielmehr in der Aus=
ſchußfaſſung
angenommen.
Es folgt die zweite Beratung des Antrags der bürgerlichen Parteien
über die
religiöſe Kindererziehung.
Der Geſetzentwurf des Ausſchuſſes will die Beſtimmung der religiöſen
Erziehung des Kindes von der freien Einigung der Eltem abhängig
machen. Ohne weitere Debatte wird der Ausſchußatag und damitz
das Geſetz in zweiter und auch in dritter Leſung angenommen.
Nächſte Sitzung movgen nachmitvag 1 Uhr: Anfragen, Zentrums=
und ſozialdemokratiſche Interpellation zum Falle Jagow, kleinere Vor
lagen und Ausſchußberichte. Schluß gegen 347 Uhr.
Reichsverband der deutſchen Preſſe.
Hamburg, 3. Juli. (Wolff.) Nach der Sonntagsſitzung des
Delegiertentages des Reichsverbandes der deut=
ſchen
Preſſe im Homburger Gewerbehaus folgten die Teilnehmer
einer Einladung des Magiſtrats der Stadt Altona in das Donnerſche
Schloß, das die Stadt Alrona zur Epweiterung ihrer Parkanlagen er=
worben
hat. Oberbürgermeiſter Dr. Schnakenburg begrüßte die
Gäſte wit einer Anſproche. Im Namen des Reichsverbandes der deut=
ſchen
Preſſe dankte der Vorſitzende des Landesverbandes der bayeriſchen
Preſſe C. Freund in einer Erwiderung der Stadt Altona für die
Gaſtfreundſchaft, die ſie dem Delegſiertentag erwieſen habe. Seine Aus=
führungen
gipfelten in der Forderung, daß ſich die einzelnen deutſchen
Stämme in Verſtändmis, Tolevanz und gudem Willen in dem einigen=
den
Gedanken, das deutſche Vaverland aus der Not der Gegenwart her
auszuführen, zuſammenfinden müßten. Vorausſetzung für alle wirkliche
Aufbauarbeit in Süd und Nord ſei dieſer Wille, ſich gegenſeitig zu hel=
fen
und gemeinſam die Laſten zu tragen, die uns das Schickſal und ein
harter Feind auferlegten. Ein geſelliges Beiſammſein vereinte die aus
dem Reiche herbeigeeilten Journoliſten mit dem Gaſtgeber. So fand
uuch der zweite Tag der Hamburger Togung des Reichsverbandes der
deutſchen Preſſe einen würdigen, der Zeit entſprechenden Abſchluß.
Spende japaniſcher Aerzte für deutſche
Univerſitäten.
Berlin, 4. Juli. (Wolff.) In Tobio übengab am 1. Juli
Profeſſor Ariſawa namens 50 japaniſcher Aerzte, die
ihre Studien in Deutſchland machten, dem deutſchen Botſchafter
490 000 Mark, die alls Stiftung für die mediziniſchen Fakultäten
deutſcher Univerſiäten beſtimmt ſind.
Die Streikbewegung.
Der elſäſſiſche Textilarbeiterſtreik.
T.U. Mülhauſen, 4. Jubi. Gegenwärtig ſtehen 55 Be
triebe der elſäſſiſchen Textilinduſtrie im Streik. In Mülhauſen
ſind es 18, in Gebweiler 10, in Weherling 5. in Kolmar 12 Fabriken.
In Maxkirch, Sinsheim und Rappoltsweiler je 1 Betrieb, in denen die
Arbeiterſchaft die Arbeit niederlegten. Im Unterelſaß ſtehen im ganzen
7 Betviebe im Streik, die dem elſäſſiſchen Texrilarbeiterverband ange
ſchloſſen ſind. Man erwartet, daß ſich noch weidere Betriebe dem Streik
anſchließen werden.

Die Sanktionen.
Paris, 4. Juli. (Havas.) Zu dem Verlangew des deut=
ſchen
Reichskanzlers auf Aufhebung der Zollzwangs=
maßnahmen
meint der Eclair: Die franzöſiſche Re=
gierung
bann nichſt zugeben, daß die Zahlung von lumpigen 10
Milliarden auf eine Schuldſumme von über 100 Milliarden ge=
nügen
könnte, um uns uneingeſchränktes Vertrauen in den guten
Willen Deutſchlands zu geben, ſo daß wir die Unterpfände auf=
geben
könnten. Es ſind eben nichſt viele, die uns allein für die
Erfüllung einer ſo oft ſchon verſtümmelten Forderung bürgen.
Der franzöſiſche Standpunkt bei der nächſten Sitzung des Ober=
ſten
Rates wird klipp und klar folgender ſein: Es kann keine
Fordeming beſtehen ohne Unterpfänder. Welche Sicherheiten
bieten uns en diejenigen unſerer Verbündeten, die einer Auf=
hebung
der gaugenblicklich in Kraft befindlichen Zwangsmaßnah=
men
gegewibe freundlich geſinnt ſind? Was uns anbelangt,
ſo ſind wir um ſo weniger gewillt, Sicherheiten gegen bloße
Verſprechungen aus der Hand zu geben, weil die Regierung
Wirth nicht ohne große Schwierigbeiten ihre Stellung feſtigen
kann und zweifellos nicht für ewige Zeiten am Ruder bleiben
wird. Der Kanzſer hat Beweiſe ſeines guten Willens geliefert.
Wir ſind übrigens recht beſcheiden! Wiſſen wir aber, wer mor=
gen
ſein Nachfolger ſein wird?
Oberſchleſien.
Polniſche Vorbereitungen zu einem neuen Aufſtand?
Berlin, 4. Juli. (Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
.) Die Nachnichten verdichten ſich, daß die Polen
einen neuen Aufſtand planen, nachdem ſie die für die
Zeit der Räpzti gewährte Friſt zur Reorganiſation ihrer
Truppen bcutzt haben. Man will diesmal ſofort die Bahnen
nach dem Aärigen Deutſchlano ſperren, auch ſind eingehende
Abmnachungen meit den Franzoſen, beſonders über die Beſetzung
von Gleßzitz, ge ruffen worden.
Zuſammentritt des eiſaß=lothringiſchen gemiſchten
Schiedsgerichts.
T.U. Straßbuzg, 4. Juli. Dieſer Tage tritt zum erſten=
mal
das auf Grund einer im Friedensvemtrag enthaltenen Be=
ſtimmung
eingeſetzte gemiſchte Schiedsgericht ( Tribu=
nal
arbitral mixte) zuſammen. Der Gerichdshof iſt aus einem
Vertreter der deutſchen und der franzöſiſchen Regierumg und
aus einem Angehörigen eines neutralen Staaſtes zuſannmenge=
ſetzt
und hat ſich mit allen aus dem Friedensvertrag ſich er=
gebenden
Streitigkeiten zu beſchäftigen. Das Gericht iſt die
letzte Inſuanz, gegen deſſen Urteil es keine Berufung mehr gibt
Auf der Tagesordnng ſteht die bedeutungsvolle Frage der
Kompenſationen. Das deutſche Kompenſationsamt wei=
gert
ſich, die Fordepungen der Elſaß=Lothringer, die nach dem
Waffenſtillſtand Aenderungen erlitten haben, die Kompenſatior
zum Satze von 81,34 Franken für 100 Mark anzuerbennen. Die
elſaß=lothringiſchen Forderungen belaufen ſich auf 500 Millionen
Francs. Im Falle einer für Deutſchland ungünſügen Entſchei=
dung
würde das Reich einen Verluſt von etwa 320 Millionen
Franes enleiden.
Irland.
Eine Vermittlungsaktion von General Smuts.
T.U. Paris, 4. Juli. Heute, Montag, trifft der ſogenannbe
Präſident der iriſchen Republik, de Valeva, im Beiſein der
hauptſächlichſten Führer der Sinnfeinerbewegung mit vier Ver=
tretern
der Umioniſten von Südirland zuſammen. Von dieſer
Konferenz hängt die Zukunft Irlands ab. Es handelt ſich
darm, ob de Valera die Einladung von Lloyd George,
gütlich zu verhandeln, annehmen oder ablehnen wird. Allem
Anſchein nach verdoppelt und verdreifacht die engliſche Regie=
rung
die Beſatzung, um im Falle der Ablehnurng mit furchtbaren
Repreſſalien dem Konflikt ein gewaltſames Ende zu machen.
Großes Aufſehen ervegt die Nachricht, daß General
Smuts, der bekannte ſüdafrikaniſche Miniſterpräſident, heute
in Dublin eingerroffen iſt, um de Valera ſeine Ver=
mittlung
anzubieten. General Smuts reiſt im cogmito
und wicht als ofſizieller Vertreter der engliſchen Regierung.
Seine eminende Perſönlichkeit und ſein verſöhnlicher Charakter
dürften alle Gewähr für einen Erfolg ſeiner Miſſiom bedeuren.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
T.u. Paris, 4. Juli. Der Berichterſtatter der Times in
Konſtantimopel meldet, daß die Kemaliſten, die Ismid
beſetzt haben, nur eine Diviſion ſtark ſind, die nur 4500 Mann
zählt. Der Korreſpondend der Times beſtätigt, daß die Kema=
liſten
nicht die Abſicht haben, in die neutrale Zone einzumar=
ſchieren
, welche die Ententemächte um die Meerenge herum ge=
legt
haben
Ein weiteres Tlegramm aus Malta teillt mit, daß mr
einige engliſche Zerſtörer im Hafen von Malta geblieben
ſind und daß die ganze engliſche Mittelmeerflotte in den Le=
vantegewäſſern
konzentyiert werde.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 4. Juli. (Tel. unſerer Berliner Redak=
tion
.) Auf dem Wege von der Grenzbaude nach Schmiede=
berg
wurde der Grenz=Kriminalwachtmeiſter Oloyynisk von
Schmiedeberg erſchoſſen aufgefunden. Am Montag meldete
ſich nun ein angeſehener Schmiedeberger Bürger und gab an,
von dem Hund des Getöteten angefallen worden zu ſeim. Er
habe dann auf den Hund geſchoſſen umd dabei anſcheinend den
Beamten getroffen.
Berlin, 4. Juli. (Wolff.) Die deutſch=chineſiſchen Verein=
barungen
wurden durch die in Peking bewirkte gegenſeitige
Mitteilung der beiderſeitig erfolgten Ratifizierung am 1. Jul
in Kraft geſetzt.
London, 4. Juli. (Wolff.) Einer Blättermeldung zufolge
wurde im Monat Juni in Sunderland nur ein
Dampfer vom Stapel gelaſſen, und zwar für eine
holländiſche Firma. Sunderland war früher einer der größten
Schiffsbaumittelpunſte der Welt.
London, 4. Juli. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung an
Neu=York beſtätigt der Präfident der Standard Oil Company
W. C. Teagne die Meldung, daß ſeine Gefellſchaft wegen der
in Kraft gevretewen mexikaniſchem Oebausfuhrſteuer die Ver=
chiffung
von Oel aus Mexiko nicht fortſetzen und
ihre Tankſchiffe aus dem megibaniſchen Dienſt zunückziehen
werde. Reuter fügt hinzu, es ſeien Anzeichen dafür vorhanden
daß auch andere Geſellſchaften ſich dieſem Vorgehen anſchließen
würden.

Neue Bücher.
Georg Hirth. Em deutſcher Publiziſt von Franz Carl
Enders. Verlag von Walther C. F. Hirth in München. Preis geb.
48 Mk. Das ſchöne Buch, daß die Lebensgeſchichte Georg Hirths bringt,
enthält folgende Kapitel: Die Spanne des Lebens, Das Bild eines Men
ſchen, Hirths Sorge für die kommende Eeneration (praktiſche Lebens
philoſophie), Im Kampf für die Freiheit gegen die Lüge, Ein deutſches
Herz, Der Veteran der Feder Georg Hirth und die Kunſt, Natzurwiſſen=
ſchaftliche
Arbeit, Regiſter. Georg Hirth (geb. am 13. Juli 1841, geſt.
am 28. März 1916) war ein Anveger und Vorkämpfer neuer oder ver=
geſſener
alter Ideen. Er war ein Kämpfer und hat in die Gehirne
ſeiner Zeitgenoſſen das, was er für wahr und gut hielt, mit einem un=
nachahmlichen
Nachdruck eingehämmert. Er hat neue Ziele und Wege
gezeigt und programmatiſch gewirkt, ein Mann von großer Vielſeitigkeit
und hohen Idealem. In dem vorliegenden Buche war es dem Heraus
geber vor allem darum zu tun, zu zeigen, was Hirt
dieſer große
deutſche Idealiſt, gewollt, gedacht, gehofft und erſtrebt hat und den
geiſtigen Kampf eines ganzen Mannes um ſeine Ideale darzuſtellen.
Eine gedrängte Skizze des Lebenslaufes Hirths iſt vorausgeſchickt, der
Reſt des Buches iſt nach Problemgruppen geordnet und der Heraus=
geber
hat Georg Hirth oft ſelbſt ſprechen laſſen. Auf Einzelheiten dieſes
wertvollen Buches einzugehen, das über das Perſönliche hinaus ein ku
turgeſchichtliches, ſozialpolitiſches und künſtleriſches Intereſſe beanſpruchen
darf, müſſen wir uns verſagen. Vielleicht wird es den oder jenen ver
anlaſſen, ſich in die Werke Hirths (Wege zur Heimat 1909, Wege zur

[ ][  ][ ]

Nummer 183.

Kunſt, 3. Aufl. 1918 Wege zur Liebe 1906 und Wege zur Freiheit 1903)
zu vertiefen. Das Bild eines ſolchen Mannes dürfte gerade in unſerer
Zeit wohltun und Gutes wirken und in dieſem Sinne iſt die Heraus=
gabe
des Buches zu begrüßen. Die Ausſtattung des Buches iſt muſter=
gültig
. Es enthält 4 Porträts Georg Hirths im Alter von 28, von 37
52 und 70 Jahren, das zweite nach dem Gemälde von Lenbach außer=
dem
ein einfarbiges Bild von Otto A. Hirth Mein Vater am Schreib=
tiſch

Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 4. Juli. (Prib.=Tel.) Dem heutigen Schlacht=
viehmarkt
waren zugeführt und wurden per Zentner Lebendgewicht ge=
handelt
: 195 Ochſen 450780, 179 Bullen 450640, 838 Kühe und
Färſen 200760, 329 Kälber 550800, 369 Schafe 300505, 1269
Schweine 8001175. Die beſten Qualitäten erzielten etwvas höhere
Preiſe. Im allgemeinen waren die Preiſe gegen die Vorwoche etwas
niedriger.
Auf dem Pferdemarkt waren zugeführt und wurden pro
Stück gehandelt: 25 Wagenpferde 10 00026000 Mark, 174 Arbeits=
pferde
800026 000 Mark und 33 Schlachtpferde 10003000 Mark.
Spiel, Sport und Turnen.
Radſport. Am Sonntag waren die Reigenmannſchaften des
Velozipedklubs Darmſtadt wiederum erfolgreich und konn=
ten
als Sieger bei großen Wettbewerben hervorgehen. Bei den großen
rodſportlichen Wettbewerben des Gaues 9a in Gießen konnte die
erſte Jugendmannſchaft unter Leitung ihres Fahrwartes L. Hax d.
erſten Preis eruingen. Auch der Schmuckreigenmannſchaft des Klubs
gelang es bei äußerſ ſtarber Konkurrenz mit großem Woiſprung den
erſten Platz zu belegen. Bei den Korſowettbewerhes wurden beide
Miannſchaften gleichfalls mit dem erſten Preis ausgezel uzet.
Die Kunſtreigenmannſchaft unter Leitung des Fahrwasts Frab=
nart
war am gleichen Tage bei der Würthmbergiſchen Jubiläums=
Sportwoche in Stuttgart vertreten und konnte Eei äuße:ſt ſhuker
Beteiligung von erſtklaſſigen Vereinen aus allen Gauen Deuticlands
den zweiten Platz erringen.
Die erſte Jugendmannſchaft des V. K.D. iſt bisher nocf nicht geſchla=
gen
und wird am 17. Juli 1921 in Köln im Großen Preis hon Deutzſch=
land
ſtarven, um dann am 5. Auguſt 1921 bei dem Kamef um die Mei
ſterſchaft von Deutſchland in Aachen zu ſtarten. Nach ben bisherigen
Ergebniſſen wird allgemein in Deutſchland der B.K.D. als Sieger an=
geſehen
. Die Leitung dieſer letztgenannten ſportlichen Wettbewerbe hat
wie immer der Fahrwart L. Hax.
Fauſtball. Auf dem ſchönen Spielplatz des Turnver=
eins
Meſſel ſtanden ſich die beiden erſten und zweitem Wannſchaf=
ten
des dorrigen Vereins ſowſe diejenigen der Turngemeinde
Darmſtadt 1846 (Woogsplatz) im Freundſchaftsſpiel degewiher.
B ide Spiele konnten die Darmſtädter gewinnen, und zwar mit 98:84
und 80:74 Punkten.
Dieburg, 1. Juli. Das 2. Gauſeſt des Odenwald=
gaus
2. Kreis (Mittelrhein) in Groß=Nmſtadt verlief bei heru=
lichem
Wetter auf das ſchönſte. Die Leiſtungen können als ſehr gut
bezeichnet werden. Nachſtehende folgende Ergebniſſe: Stemmen.
Federgewicht: 1. Chriſt. Berg=Darmſtaht, 2. Jof. (hriſt I.=Dieburg
3. Mich. Groh=Darmſtadt, 4. Leonh. Wolf=Groß=Umſtadt, 5. Karl
Salmy=Groß=Zimmern. Leichgewicht: 1. Jak. Kunkel=Dieburg, 2. Aug.
Wiemer=Darmſtadt, 3. Phli. Kaufmann=Groß=Umſtadt, 4. Konr. Feld=
mann
=Darmſtadt, 5. Karl Bernharö=Groß=Zimmern. Mittelgeſvicht:
1. Phil. Koch=Ober=Ramſtadt, 2. Peter Webex=Ober=Maſtadt, 3. Fröh=
lich
=Groß=Zimmern, 4. Georg Herbert II.=Groß=Zimunern. Schwer=
gewicht
: 1. Ludwig Heß=Darmſtadt, 2. Wilh. Hanſel=Darmſtadt, 3. Willt
Sior=Groß=Zimmern. Ringen Jugend A.: 1. Paul Schwarz= Darm=
ſtadt
, 2. Nikolaus Herd=Altheim; B.: 1. Willy Hofmann=Seeheim,
Heinrich Wolf=Darmſtadt:
1. Willy Bender=Nieder=Ramſtadt,
2. Jakob Sattig=Dieburg. Federgewicht: 1. Karl Siegriſt=Darmſtadt
Johs. Seibert=Groß=Zimmern, 3. Peter Kuaft=Seeheim, 4. Friedrich
Witler=Roßdorf, 5. Georg Herbert II.=Groß=Zimmer
Zeichtgewicht:
Jof. Otto=Darmſtadt, 2. Karl Bernhard=Groß= Zi=
in
. 3. Phil.
Geibel=Seeheim, 4. Georg (
ders=Dieburg, 5. Heinr. Kleber=Ober= Ram=
ſtadt
. Mittelgewicht: 1. Jakob Menges=Darmſtadt, 2. Leonh. Fröhlie
Groß=Zimern, 3. Math. Eckert=Darmſtadt, 4. Jean Krimm=Diebur
Schwergewicht: Willy Sior=Groß=Zimmern, 2. Ludwng Heß=Darmſtadt.
Ludw. 2
bel=Davmſtadt. Muſterriegen: 1. Darmſtadt
Groß=Umſtadt, 3. Seeheim. Tauziehen: 1. Darmſtadt. Erſter
Sie
Eh.
is 190 Punkte Darmſtadt, 2. Sieger=Preis 169 Punkte
Groß=Zimmern.
Mannheim, 4. Juli. Der 16. Deutſche Kongreß für
Volks= und Jugendſpiele nahm heute ſeinen Fortgang in
einer Sitzung des Hauptausſchuſſes, in der zu den geſtvigen
Entſchließungen Zuſätze beſchloſſen wurden und zwar zu der zweiten,
daß der Spjelnachmittag und Wandertag auch im Winter
durchzuführen ſei und die Mittel zu ihrer Durchführung bereitgeſtellt
werden müßten, und daß ihre Beaufſichtögung nicht zu jenen Nebenbe=
ſchäftigungen
gehöre, für die Vergütungen nicht zu zahlen ſind. Das
Ziel wiſſe die Einführung der täglichen Turnſtunde neben der pflicht=
gemäßen
Spielnachmittagsſtunde ſein. Zur Fövderung der Leibesübun=
gen
auf dem Lande iſt die Anſtellumg hauptamtlicher Kreisjugendpfleger
und bei der Landes= und Provinzregierung hauptamtlicher fachkundiger
Dezernenten für Leibesübungen zu ſordern. Der Sitzung des großen

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.

Seite 5.

Ausſchuſſes ſchloß ſich eine zweite öffentliche Sitzung an, in der Frl.
Dr. Crofé=Berlm über die Leibesübungen der Frauen und
der Vorſitzende des Schwimmverbandes Dr. Greiſow über die kultum, IIe
Bedeutung des Schwimmens veferierten, woran ſich eine lebhafte Aus=
ſprache
anſchloß.
Nachmittags fand eine Beſichtigung des größten Bades in Deutſch=
land
, des Herſchels=Bades ſtatt, wo Schauſchwimnen des
Schwimmvereins Mannheim und einer Klaſſe der Mannheimer Volks=
ſchule
in den erſten Uebungen des in Mannheim ſeit Mai ds. Js. einge=
führten
obligatoriſchen Schwimmunterrichts vorgeführt wurden. Hieran
chloſſen ſich Darbietungen des freien Schwimmbundes Möwe‟
darun=
ter
ein Sorung von der Neckarbrücke zuechs Errettung eines Ertrinken=
ben
. Auf dem Sportplatz Sollweiden fanden turneriſche und ſportliche
Darbietungen der Freien Turnerſchaft Mannheims ſtatt. Für den drit=
ten
Tog ſind Sitzungen des Unterausſchuſſes für die Landjugend und
ür die Ertüchtigung des weiblichen Geſchlechts ſowie Ausflüge in die
gebung in Ausſicht genommen.
gr. Internationales Stadionſportfeſt. Das erſte,
eine ausgezeichnete Beſetzung als wirklich internationales zu be=
durch

zeich
des Stortfeſt nach dem Kriege, veranſtalteten am Sonnt
großen Verliner Vereine, Vexlinen Sportklub, Sportklub Charlotte
unß Schwimmkiub Poſeibon im Deutſchen Stadion. Das Wetter wva
der Veranſtaltung günſtig, ſodaß zirba 20000 Zuſchauer anweſend wa=
ven
. Bei den leichtathletiſchen Wettbewerben bildede die Senſation die
ausgezeichnete Pekordlsiſtung des deutſchen Meiſters Köppke ( Zeh=
lendorf
), der üßee 1500 Meter mit 4 Min. 2,8 Sek. den alten deutſchen
Rekord urm beinase ier Sekeden unterbot. Köppke ſchlug in ſeinem
Lauf ſehr ſicher den Frankfurter Bedarff, der ſeinerſeits noch der
Scwedenr Thoren mit 5 Peter hinter ſich laſſen konnte. Von den übri=
gen
Schlveds; gewann Sundblad in 1:57,7 leicht ſeine 800 Meter, wäh=
vens
ein Landsmann Züning im Speerwerfen von dem Berliner =
dicke
, ter nuit 54,63 Meter eine ſehr gute Leiſtung bot, glatt geſchlagen
wurde. Die 400 Meter=Staffel gewann beſonderes Intereſſe durch das
erneute Zuſam
treffen des S.K.C. mit der Frankfurter Eintvacht,
Die Sharlottenburger waven aueh diesmal wieder in 42,8 Sek. ſiegreich,
Bei beiſerem Wechſel härte auch hier leicht ein neuer Rekord geſchaffen
penden können. Mau ließ ſich ſeine 100 Meter micht nehmen. Glaſer
der jetzt für Hamburg ſtartet, war ihm allerdings hart auf dem Ferſen,
In den 200 Meter ſtartete Rau nicht. In ſeiner Abmelenheit war der
Weg für den Frankfurter Weider offen.
Die Ergebniſſe der leichtathlethiſchen Wettbewerbe
ſind: 800 Meter=Laufen: 1. Sundblad=Stockholm 1:57,7; 2. Kern=Frank
furt; 3. Veltzer=Stettin. 100 Meter=Laufen: 1. Nau (S.K. C.) 10,8
Sek.; 2. Glaſer=Haprburg; 3. Meulen=Frankfurt. 200 Meter=Laufen:
1. Weider=Frankfurt 22,3 Sek.; 2. Zirpel; 3. Lehfeld=Dortmund.
1500 Meter=Lauſen: 1. Köppke=Zehlendorf 4:2,8. Rekord: 2. Bedarff=
F
nkfurt; 3. Thoren=Schweden. 110 Mever=Hürdenlaufen: 1. Schmidt=
München 16,8 Sek.; 2. Holz (V. f. L.=Charlottenburg); 3. Paulus= Dort=
mund
. Speerwerfen: 1. Lüdiche (Berl. S. C.) 54,63 Meter; 2. Lübin=
Schweden 50,80 Meter; 3. Herbſt=Preußen 47,30 Meter. Weitſprung:
1. Schumacher=Hamburg 6,97 Meter; 2. Holz (V. f. L.=harlottenburg)
Meter; 3. Schelenz (B. T.
6
V.) 6,91 Meter. Hochſprung:
S
chramacher=Hamburg 1,81 Meter; 2. Holz (V. f. L.=Charlottenburg
1,80 Meter; 3. Schröder (Bſ. C.) und Schlenz (B. T. S. V.) 1,80 Meter
berührt. 4 X100 Meter=Staffek für Junſoren: 1. B. S. C. 3:35; 2
Ak. Turnerbund; 3. S. C. C. 400 Meter Damenſtaffel: 1. B. S. C.
f. L.=Charlottenburg; 3. S. C. C. Olympiſche Staf=
53,6 Sek.; 2.
7: 1. Teutonia; 2. S. C. C.; 3. B. S. C. 400 Meter=
fel
für Junio
Staffel: 1. S. C. C. 42,8 Sek.; 2. Eintracht=Frankfurt.
Eine weitere Senſation brachte das den Tag beſchließende 3 X 1000
Meter Stafettenlaufen. Bei ihrer überragenden Klaſſe waren
die Schweden hier natürlich nicht zu ſchlagen. Aber das ſcharfe Tempo
bewirkte, daß auch hier eine neue deutſche Höchſtleiſtung geſchaffen
wurde. Die Frankfurter Eintracht verbeſſerte mit 7 Min. 57,3 Sek. den
alten Wekord um über 5 Sekunden. Den Beſchluß der Veranſtalvung
die unterdrücktem Oberſchleſier
bildete eine machtvolle Kundgebung
erwald und Vizepräſident Bauer
Anſprachen von Miniſterpräſident Steg
legten ein blares Bild der traurigen Lage unſerer Landsleute in Ober=
ſchleſien
dar.
Ergebniſſe: 3000 Meter=Staffel: 1. Göta=Stockholm 7:56,8; 2.
Eintracht=Frankfurt a. M. 7:57,3 (Rekord); 3. Zehlendorf. 7000 Meter=
Laufen, Einzellaufem: 1. Krupski (S. C. C.) 24:43,3; 2. Viß (S. C. C.);
3. Weber (S. C. C.). Mannſchaftslaufen: 1. S. C. C. 6 P.; 2. Neu=
lWeingang
.
köllner Sportfreunde 19 P. Schwedenſtaffel: 1. G C. C.
Stabhochſprung: 1. Gaim=München 3,48 Meter: 2. Adams (S. C.
2)
Lehninger (S. C. C.) und Schumacher=Hamburg 3,38 Meder.
Meter=Staffel: 1. Schupo=Berlin 13:5,3; 2. B. T. S. V.; 3. Ak. T. B
Der Boxkampf Dempſey=Charpentier.
Z.U. Neu=York, 3. Juli. In dem geſtern in Jerſey ausgetra=
genen
Boxkam f um die Weltmeiſterſchaft zwiſchen dem
Amerikaner Dempſey (Titelinhaber) und dem Franzoſen Char=
pentier
(Herausforderer) ſiegte Dempſey über Charpentier in der
viertem Runde durch Knockout=Schlag.
T.U. London, 3. Jult. Aus Neu=Jerſey City wird gemeldet:
Dempſey hat ſofort nach Ablauf des Kampfes eine neue Heraus
forderung angenommen. Dieſe wurde ihm überbracht von Johnſon
dem Neger=Boger und früheren Weltmeiſter, der am 11. Juli aus dem
Gefängnis entlaſſen wird. Die Behörden hatten Johnſon geſtattet, dem
Wettbampf beizuwohnen.

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Wetterausſichten für Dienstag:
Wolkig, vorwiegend trocken, kühl, Nordwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 934 Uhr (Miete grin 4):
Zwangseinquartierung
Orpheum, Anfang 734 Uhr: Der Veilchenfreſſer. FäNXNKAN
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Verſteigerungskalender.
Mittwvoch, 6. Juli.
Kleider= uſw. Verſteigerung um 3 Uhr Ludwigsplatz 8.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Veran
ſch für den leitenden politiſchen
.
Teil und für Feuilleton: Dr. Dtto Walde
für heſſiſche Politik und den
igen Teil (außer Sport, Haugel und Landwirtſchaftkiches
Max Streeſe; für
pport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching;
den Anzeigentei
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Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

Familiennachrichten

Als Verlobte grüßen
GRETEL HINZE
WILLI HERTH
Juli 1921
Darmstadt
Trebar
Heidelbergerstr. 79. Liebfrauenstr, 5.
(*26247

Todes=Anzeige.
Am 3. ds. Mts. verſchied in ſeinem 60.
Lebensjahr nach längerem Leiden mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Schwiegervater
und Großvater
E
3o9. PMuipp nebſcher.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Helene Rebſcher
Wilhe m Rebſcher u. Familie
Regine Rebſcher
Herta Grajek.
Darmſtadt, Emilſtraße 10.
(*26291
Die Beerdigung findet Dienstag, 5. Juli,
nachmittags 3½ Uhr, von der Leichenhalle
des Waldfriedhofs aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute morgen verſchied nach langem,
ſchwerem mit Geduld ertragenem Leiden
im Verſorgungs=Lazarett meine liebe Tochter
und Schweſter
Anny Appel
Schweſter des Roten Kreuzes
im Alter von 33 Jahren.
Die Beerdigung findek am Mittwoch, den
6 Juli, 3 Uhr nachmittags, vom Portale des
alten Friedhofs aus ſtatt. Einſegnung da=
ſelbſt
¼ Stunde vorher.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Getrude Appel Wwe.
Conrad Appel.

Darmſtadt, den 4. Juli 1921.
Liebfrauenſtr. 108.

(*26358

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die
ſchmerzliche Nachricht, daß am Sonntag, den
3, Juli, früh 2½ Uhr, unſer guter Sohn
Bruder, Schwager und Onkel
Georg Hofmann
nach langem ſchweren Leiden ſanft ent=
fchlafen
iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Hofmann, Fuhrunternehmer.
Darmſtadt, den 3. Juli 1921,
Beſſungerſtr. 89,
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 6. Juli
nachmittags 4 Uhr, vom Portale des Wald=
friedhofes
aus ſtatt. (*26328

Krieger= u. Militärverein
Graf von Haeſeler.
Allen Vereinskameraden die traurige
Mitteilung, daß heute unſer lieber Kamerad
Herr
Philipp Rebſcher
Schuldiener
verſtorben iſt
Die Beerdigung findet ſtatt am 5. Juli,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedho
und bitten wir unſerem dahingeſchiedenen
Kameraden recht zahlreich die letzte Ehre
erweiſen zu wollen.
*26228)
Der Vorſtand.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren treuſorgenden
Vater, Schwiegervater und Großvater nach
kurzem, ſchwerem Leiden in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Fiſcher,
Darmſtadt, den 3. Juli 1921.
(*26301
Rundeturmſtr. 7.
Beerdigung Mittwoch, den 6. Juli, nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Anteilnahme bei dem ſchweren Verluſt,
der uns betroffen hat, ſagen wir hier=
durch
innigen Dank.
(*26253
Max Wagenbach u. Familie.

Todes=Anzeige.

Meine innigſtgeliebte Gattin, unſere treu=
ſorgende
, undergeßliche Mutter
Frau Emma Reh
geb. Müller
tpurde uns heute plötzlich durch den Tod
entriſſen.
Darmſtadt, Kiesſtr. 76, den 3. Juli 1921
Frankfurt a. M.
Karl Reh
Berta, Willi, Karl jun.
Beerdigung Mittwoch, den 6. Juli, nach
mittags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedho
Darmſtadt.
(7797

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[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.

Rummer 183.

(7786

Benitz.

Abschlmss am Zl. Dezember 1920.

Verbindlichkeiten.

Bargeld, Sorten, Zinsscheine und Guthaben bei Abrechnungs-
Danken. . . . . . . . . . . ... . . . . . . . ............ ... . ..........
Guthaben bei Banken und Bankfirmen . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . .."
Wechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen . . . . . . . . . . . . . . .
Verzinsliche Deutsche Schatzanweisungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Report- u. Lombard-Vorschüsse gegen börsengängige Wertpapiere
Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen . . . . . . . . . . . . . ."
(davon am Absch lusstage durch Waren, Verschiffungspapiere
usw. gedeckt 466 Millionen)
Eigene Wertpapiere
Gesamtbestand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 585 367.46
Anleihen des Reichs und der Bundesstaaten .. . . . . .. . . . ..."

sonstige bei der Reichsbank beleihbare Wertpapiere. . . . . . . .
sonstige börsengängige Wertpapiere. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...."
nicht notierte Wertpapiere. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . .. . ..
Beteiligung an Gemeinschafts-Unternehmungen. . . . . . . . . . . . . . . .
Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und Firmen .. . . . .
Schuldner in laufender Rechnung
....
gedeckte . . . . . . . . . . . . . .. . . .....
ungedeckte .. . . . . . . . . . . . . . . . .. .. ... .. . . .. . .............
(außerdem: Schuldner aus geleisteten Bürgschaften
1154 Millionen)
Forderungen an das Reich und die Reichsbank aus für Rechnung
derselben übernommenen Verbindlichkeiten .. . . . . . . . . . . . . .
Bankgebäude ... .. . . . . . . . . ... . .... ... ..... ...... . .......
Sonstiger Grundbesitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . ...."
Verschiedenes. . . . . . . . . . . . . .. .. .... .. ... . .... . . .. .. . . .....

15 117 183
38 512628
9 207825

2 000 201 516
285 777 990

I


1 183 373 311
1 185 081 41c
16025 821 696
85 285 240
217 350 389
535 705 583

6 747 730
O

17

K.

62837637 29
38 352 685 61
76 717012/ 80

65
96/ 3 285 979507

178 284 410
47640 000

61

30

Grundvermögen .. . . . . . . . . . ..
Rücklagen
gesetzlich vorgeschriebene
freie. . . . . . . . . . . . . . .......

Gläubiger in laufender Rechnung
Verpflichtungen für eigene Rechnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte Kredite. . . . . ..
Guthaben deutscher Banken und Bankfirmen . ..
......
Tagen
Einlagen auf gebührenfreier Rechnung innerhalb
fällig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 340 839 102.52
darüber hinaus bis zu 3 Monaten fällig. . 2914 851 609.78
nach 3 Monaten fällig. . . . . . . . . . . . . . . . . . ., 742, 534 22,3,60
sonstige Gläubiger innerhalb 7 Tagen fällig 7398588 774.51
darüber hinaus bis zu 3 Monaten fällig . . . 111 488 345.98
Af. 3000 30,0.30
...
nach 3 Monaten fällig . . . . .."
Akzepte
(außerdem: geleistete Bürgschaften 1154 Millionen)
Für Rechnung des Reichs und der Reichsbank übernommene
Verbindlichkeiten .. . . . . . . . . . . . .. .. .. .. . ... . ...... .. ....
Sonstige Verbindlichkeiten
Unerhobene Dividende .. . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . ........
Dr. Georg von Siemens-Fonds .. . . . . . . . . . . . .. .. . .. . .. . . .."
Jubiläums-Fonds . . . . . . . . . . . . . . . . ...... . .. . ..........
Rückstellung für Zinsbogensteuer .. . . . . . .. . . . .. .. .. . . . .."
Uebergangsposten der eigenen Stellen untereinander ... . . . ."
Zur Verteilung verbleibender Ueberschuß. . . . . . . . . . . . . . . . . .. .."

312 471 323
65 614 329

3 207 384
720 735
620 467 188

12 998 225 005

S

90

400 000 000

378 085 653/ 13
778085 653 13

7956 383 965 35 ½21 580 004 280
154 071 251
178 284 410

Ausgaben.

Mark 122 929 176 617 731)
Gewimn- mmil Verlust-Rechnung.

Mark /22 929 176 617 73
Eimmahmem.

Aus Anlaß der Fusion und Kapital-Erhöhung entstandene Kosten
Handlungs-Unkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. .....
Steuern und Abgaben einschl. Zinsbogensteuer .. . . . . . . . . . . . .."
Wohlfahrtseinrichtungen für die Beamten (Klub, Kantinen, Er-
holungsheim
u. dergl.) und Beiträge der Bank zum Beamten-
fürsorge
-Verein .. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. ... ...... .. .. .......
Abschreibungen auf Einrichtung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......"
Bankgebäude .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...
Zun Verteilung verbleibender Ueberschuß:
zewinn aus 1920 . ... . .. . . ... . . ..
Vortrag aus 1919.... .. . . .. .. . ...

O
I F A. 22 600 000 Vortrag aus 1919 ..... ........ .. ... . .. .. .. . .. . . . . . ... .. . . 11 326 380/ 90 412 529 596 40 Gewinn auf Zinsen und Wechsel. . .. . . . . . . . . . . . . . . .... .. . . ... 443 782 764 40 67 357 966 76 Gebühren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......... .. . . ... ... 198 186 505 43 Sonstige Gewinne (aus Wertpapieren Gemeinschafts-Geschäften, 15 007 702 89) 517 495 266 05 dauernden Beteiligungen, Sorten u. dergl.). . . . . . . . . . . . . . . . ." 71 021511 80 712990 781 63 12 716 479 53 9 036 824 50 21 753 274 03 173 742 241 55 326
90 185 068 622 45 Mark 54317 1677 5314 Mark 724 317 169 58

Oeffentliche Impfung.
Mittwoch, den 6. Juli ds. Js., und die folgen=
den
Mittwoche (ſolange Bedürfnis) von 45 Uhr
nachmittags, unentgeltliche Impftermine im Schul=
hauſe
an, der Rundeturmſtraße für im Vorjahre ge=
boſene
ſowie für ältere, mit der Impfung im Rück=
ſtende
gebliebene Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung
der geſetzlichen Strafe. Kinder, die in dieſen Ter=
minen
nicht geimpft werden, ſind bis zum Jahres=
chluß
auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen, andern=
falls
im Januar k. Js, die Nachholung der Impfung
binnen kürzeſter Friſt unter Strafandrohung ange=
ordnet
wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen
auch Erwachſene auf ihren Wunſch und Kinder, die
erſt im laufenden Jahre geboren ſind, auf Wunſch
ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht
mehr als 50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung
wegen Kränklichkeit beanſprucht wird, können gleich=
falls
in den Ferminen dem Impfarzt vorgeſtellt
werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder
wird beſondere Benachrichtigung an die Schulvor=
ſteher
erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krank=
heiten
, wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krupp,
Keuchhuſten, Fleckthphus, roſenartige Entzündungen
oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impf=
linge
zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein=
gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern ge=
bracht
werden.
(st7523
Darmſtadt, den 21. Juni 1921,
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.

In unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
) unter Nr. 170 die Geſellſchaft mit beſchränkter
796
Haftung in Firma:
Elektromotor=Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen,
Gegenſtand des Unternehmens iſt: Vertrieb und
Reparatur erlektriſcher Maſchinen ſowie deren Zube=
hörteile
.
Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark.
Als Geſchäftsführer ſind Wilhelm Hock, Elektro=
ingenieur
, und Oswald Herpel, Kaufmann, beide in
Darmſtadt, beſtellt
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 25. Januar 1921
errichtet, zwei Nachträge hierzu ſind am 10. März
und 26. Mai 1921 beurkundet. Jeder der beiden
Geſchäftsführer iſt zur Vertretung der Geſellſchaft
ſelbſtändig berechtigt.
Die Beſtellung von weiteren Geſchäftsführer
und Prokuriſten erfolgt durch die Geſellſchafterver=
ſammlung
. Für deren Vertretungsbefugnis gelten
die Beſtimmungen des Geſellſchaftsvertrags, bezw.
die geſetzlichen Vorſchriften. Die Vertretungsmacht
der Prokuſtriſten wird durch § 49 des Handelsgeſetz=
buchs
feſtgelegt.
Von den Geſellſchaftern bringt Wilhelm Hock in
Darmſtadt in die Geſellſchaft auf ſeine Stammein=
lage
ein: die ihm zu alleinigem Eigentum gehörigen
ſeither bei der Firma Ingenieur=Bureau Wilhelm
Hock dahier auf Lager befindlichen elektriſchen Ma=
ſchinen
und deren Zubehörteile im angerechneten
Werte von 10 000 Mark.
Oeffentliche Bekanntmachungen der Geſellſchaft
erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger
Darmſtadt, den 24. Juni 1920.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Eber=Verkauf.
Donnerstag, den 8. d. Mts., nachmittags
4 Uhr, wird auf dem Bureau der unterzeichneten
Bürgermeiſterei ein junger ſchwerer, zur Zucht un=
tauglicher
Eber auf dem Submiſſionswege verſteigert
Heſſ. Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
(7801
J. V.: Meinhardt.

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1 Bett mit Zteilig. Roßhaarmatratze,
Daunendeckbett und 2 Kiſſen, 1 Waſch=
kommode
mit Spiegelaufſatz u. Marmor=
platte
, 1 Nachttiſch mit Marmorplatte,
1 Handtuchhalter, 1 Spiegelſchrank;
m. Nußbaum,
1 Schlafzimme4, beſtehend aus=
2 kompl. Betten, 1 Waſchkommode mit
Spiegelaufſatz u. Marmorplatte, 2 Nacht=
tiſchenm
. Marmorplatten, 2 Stühlen, ein
Handtuchhalter, 1 Spiegelſchrank;
3 Betten mit Roßhaarmatratzen, zwei
Betten, lackiert, 1 Ruhebett, 1 Sofa und
6 Polfterſtühle, 1 Divan, 1. Spiegel=
ſchrank
, 1 Glasſchrank, 1 Galerieſchrank,
2 Pfeilerſchränke, 1 Pertiko, 2 Kleider=
ſchränke
;
1 Damenſchreibtiſch, 1 Nähtiſch, ein
pbaler Tiſch, 1 obaler Ausziehtiſch,
1 Stegtiſch, 1 runder Tiſch mit Mar=
morplatte
, 1 Spieltiſch, 2 Bauerntiſche,
1 oriental. Rauchtiſch, 1 Ziertiſch, ein
Serviertiſch, 1 Toilettetiſch, 1 Teetiſch,
2 Tiſche;
1 Flurgarderobe, 2 Nürnbergerſefſel,
2 Schreibſeſſel, 4 Lederſtühle;
Waſchkommode mit Marmorplatte,
1 Nachttiſch mit Marmorplatte, 1 Hand=
tuchhalter
, 1 Konſoleſpiegel;
3 Küchenſchränke, 2 Anrichten, ein
Küchentiſch, 1 Putzſchrank, 1 Eisſchrank,
6 Küchenſtühle, 1 Ablaufbrett, 1 Ton=
nengarnitur
, 1 Fleifchhackmafchine, eine
Zinkbütte;
1 Konſoleſpiegel, Spiegel, Bilder, Glas,
Porzellan, Aufſtellſachen, 2 Theater=
gläſer
, 1 Hausapotheke, 2 Koffer, Vor=
hänge
uſw.;
1 Partie ſehr gut erhaltener Kleider
und Wäſche, 1 Pelzkape n. a. m.;
2 Nähmaſchiuen.
Beſichtigung: Mittwoch von 25 Uhr.
Darmſtadt, den 5. Juli 1921. (7789
Raab
Amtsgerichtstaxator.

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Mittwoch, den 6. Juli, nachm. 3 Uhr
verſteigere ich zu Darmſtadt, im Verſteigerungs=
lokale
Ludwigsplatz 8 (frühere Brauerei Böt=
tinger
), zwangsweiſe gegen Barzahlung:
ca. 800 Chemikermäntel, 25 Paar
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Bluſen, Kinderkleider, eine Partie
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zu machen. Bis zu
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zu begleichen, (7787
Darmſtadt, 1. Juli 1921.
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in Darmstadt bei der Deutschen Bank, Filiale Darmstadt
ferner bei den übrigen injändischen Filialen, Zweigstellen
und Depositenkassen unserer Bank sowfe bei den sonst-
Zahlatellen.
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dem Firmenstempel oder dem Namen des Einreichers zu versehen.
Berlin, den 30. Juni 1921.
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Beitritt ſei jedermann wärmſtens empfohlen,
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vom 18. bis 30, Lebensjahr 5 Mk.
vom 30. bis 40. Lebensjahr 10 Mk.
vom 40. bis 45. Lebensjahr 25 Mk.
vom 45, bis 50, Lebensjahr 50 Mk.
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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.

Rummer 183.

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[ ][  ][ ]

Rummer 183.

Darmſtädter Tagbiatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.

Seite 3.

Die Sommerfriſche.
eGeſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen Herren=
leuten
und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdrus verdoten.)
8 wird eine beſſere Stunde kommen, da wird er, der Ober=
moſex
Schorſch, zu der am Herde treten und wird ſie bei der
Hand nehmen und wird nur ein einziges Wort ſagen: Reſei.
Vielleicht iſt es am beſten, man tut es gleich. Sonſt fährt ſie
ge K.ich Karuſſell und man wirft ſie dann hinaus, obwohl ihr
B.7der Karuſſellbeſitzer iſt und der ſchlaue Bader die Orgel
dreht; daß recht viel Metzgermeiſter kommen, Kupferberg Gold
trinket, und im Nebenzimmer lachen, daß einem kalte Schlangen
übers=Herz kriechen.
Virilich iſt es am beſten, man tut es gleich. Man weiß ja
nicht, wiel Hopfenhändler noch kommen können. Das Sai=
ſonkaraſſell
hat ja oft erſt angefangen. Der Wirt lacht, der Bader
lacht, Emmy lacht und klimpert mit der Geldtaſche, die ſie nicht
verloren hat. Nur das eine Mädchen macht große verwunderte
Augen im Widerſchein des Herdfeuers.
auf zu dieſem Mädchen!
Die X in den Gaſthof Holzer, wo das Karuſſell ſich dreht.
e1 0+ ins Gaſtzimmer, wo ſchillernde Blindſchleichen aus
einer Briefmappe kriechen und lachen können wie ein Hopfen=
händler
.
Aber in die Küche geht man, nimmt ein Mädchen bei der
Hand und ſagt: Reſei fahr nit mit!
Im Nebenzimmer vergnügen ſich die Sommergäſte aus Win=
kelreut
nach ihrer Art. Die Kinder haben irgendwo eine Katze
gefangen und balgen ſich nun mit ihr herum, wobei ſie einen
Heidenlärm machen. Der wird ſo groß, daß ſich die Alten ver=
anlaßt
fühlen, ſie auf die Straße zu laſſen, was ohnedies der
Wunſch der Kinder iſt.
Aber geht euch nicht mit den Dorfkindern ab, ſetzte eine
Frau hinzu.
Nein, mit den Dorfkindern geben ſie ſich nicht ab. Wenn
fie auch ſcheu herbeiſchleichen, die Kinder Hochwinkels, und den
Altersgenoſſen aus der Stadt ſtumme Bewunderung zollen. Sie
ſtehen an Ecken und Zäunen und betrachten die feinen Großſtadt=
kinder
wie höhere Weſen, wenn ſie auch eine ſchreiende Dorfkatze
martern und balgen. Das iſt ja ihr gutes Recht, denn die hohen
Eltern zahlen für alles.

Ein kleines Mädchen im kattunenen Röckchen ſteht abſeits
an einer Pappel und fährt ſich mit dem Nockzipfel über die Au=
gen
; denn die Großſtadtkinder balgen und ſchinden ihre Ge=
ſpielin
. Da nimmt es ſich endlich den Mut rund ruft: Muzei!
worauf das Kätzchen mit wilden Sätzen die Flucht ergreift und
ſich an das Dorfmädchen ſchmiegt, das es auf den Arm nimmt
und angſtvoll ins Dorf flüchtet.
Die Dorfbuben lachen und die Stadtjungen ſagen: Mit
euch geben wir ums überhaupt nicht ab ätſch! Und einer
ſtreckt die Zunge heraus. Alle rufen: Aetſch ätſch und
trollen ſich. Aber die Dorfbuben lachen noch lauter, denn ſie
fühlen: ein kleines Mädchen hat mit einem einzigen Wort
Muzei den Großſtadtkindern eine Niederlage beigebracht. Al=
lein
ſie rächen die Niederlage nicht; denn ſie ahnen, daß ſich
in den blauleinenen Hoſentaſchen manche Dorfbubenfauſt ballt.
So iſt die Saiſon der Jugend.
Die Alten im Nebenzimmer machen ein Geſellſchaftsſpiel.
Sie pfänden. Dieſem Spiel nach zu ſchließen, eignet ſich der
Referendar und Leutnant der Reſerve Müller vorzüglich für die
diplomatiſche Laufbahn. Frau Kommerzienrat Sommer hat
bereits eine Menge von Pfändern aus den Händen des Re=
ferendars
; er hat ſich ſehr oft erwiſchen laſſen.
Schließlich kommt es zur Verloſung der Pfänder. Müller
wird als Juriſten die Urteilsverkündung über die einzelnen
Pfandinhaber einſtimmig übertragen.
Was ſoll das Pfand in meiner Hand?
Dem gnädigen Fräulein Sommer einen Kuß geben!
Müller iſt ein kluger Richter und gewiegter Diplomat.
Wem gehört das Pfand?
Ah mir ſelber! Wie ſich Fräulein Sommer ſträubt. .
Allein das Urteil iſt rechtskräftig wie alle noch ergehenden.
Es muß geküßt werden.
Was ſoll das Pfand in meiner Hand?"
Der gnädigen Frau Kommerzienrat einen Kuß geben!
Gott der Gerechte! entfährt es der, allein Müller beugt
ſich ſchon üher die ſcheinbar Biderſtrebende und küßt ſie auf die
Stire ...
Das Spiel geht weiter.
Was ſoll das Pfand in meiner Hand?
Dem gnädigen Fräulein Lekrayon einen Kuß geben!
Mon Dieu! kreiſcht dieſe auf, wiewohl ſie innerlich längſt
erſehnt hat, daß auch die Reihe an ſie kommt. Diesmal iſt Kom=
merziemrat
Sommer der Glückliche.
So tauſcht man internationale Küſſe. Der Referendar und
Leutnant der Reſerve erfüllt ſeine erſte diplomatiſche Sendung.

Nur die beiden Philologen haben ſich einen verſtändnis=
vollen
Blick zugeworfen, als das Spiel losging, und ſind un=
auffällig
ins Gaſtzimmer abgezogen, wo der Wert und die Be=
deutung
des Digamma für die nachhomeriſche Zeit noch weiter
erörtert wird. Hier ſind ſie ungeſtört. Nicht einmal die Kellne=
rin
beachten ſie, die einen Brief zuklebt und in den Kaſten des
um 5.30 nach Winkelreut abgehenden Poſtwagens wirft.
Fräulein Delius hat ſich an die junge Witwe, Baronin von
Hechtersheim, eher gewöhnt, als ſie ſelbſt anfangs glaubte. Sie
hatte ſich ja beim Antritt ihrer Sommerreiſe vorgenommen, ihre
Feiertage möglichſt einſam zu verleben und ſich nur Naturſtdien
zu widmen. Es war von vornherein nicht in ihrer Abſicht ge=
legen
, irgendwelche Saiſonbekanntſchaft zu machen und ſich Ver=
pflichtungen
aufzuerlegen, die ihr auf die Dauer läſtig würden.
Allein die Baronin hatte ſo eine gewinnende Art, daß Leda
nicht umhin konnte, den ihr ſo liebenswürdig angebotenen Schutz
der älteren Dame anzunehmen, zumal ſie das Saiſonleben auch
mit Herren in Berührung brachte. Ueberdies hatte die Baronin
als braſilianiſche Latifundienbeſitzerswitwe den Reiz des Exoti=
ſchen
und Romantiſchen, was auf junge Damen immer beſonde=
ren
Eindruck macht, ſelbſt wenn es Studentinnen ſind.
An dem Nachmittage, als die Ausflügler von Winkelrem
das Nebenzimmer im Gaſthof Holzer ſtürmten, hatten ſie einen
Spaziergang unternommen, bei dem Leda nicht nur den Genuß
der neuen Gegend, ſondern auch den der Schilderungen aus
dem Leben der Baronin hatte. Das war allerdings romantiſch
genug. Als ganz junges Mädchen hatte ſie ihrer Erzählung
nach bereits die Eltern verloren. Leda konnte das wohl nach=
fühlen
, da ſie in der gleichen Lage war. Dann wurde ſie von
reichen und adligen Verwandten aufgezogen, wobei ſie allerdings
das Aſchenbrödel ſpielen mußte; denn die Töchter ihres Onkels,
drei auffallend häßliche Komteſſen, verfolgten ſie mit Eiferſucht,
ſobald irgend ein männliches Weſen ein Wort zu ihr ſprach.
Und wenn es nur der alte, treue Diener des Grafen geweſen
wäre.
Auf einmal wurde es anders.
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Näh. Geſchäftsſt. (*26237
2 Glu en m. 18 Kück., 5W.
alt, z. vk. Halmel, Bleichſtr. 17.*)
mit Stall zu ver=
Haſenkaufen (k26300
Dieburgerſtr. 5, pt. r.

HawerTHA
Wolfshund
entlaufen. Wiederbringer
erhält Belohnung. Eber=
ſtadt
, Frankenſteinerſtr. 17.

junger Chemiker
als Laborant zur Unterſtützung des Gießereileiters.
Derſelbe muß nach Angabe Eiſenanalyſen und Feſtig=
keitsprüfungen
vornehmen und außerdem Arbeiten
des Betriebsbureaus miterledigen. Vorgezogen wer=
den
Herren aus Gießen und Umgegend, da es ſich
vorausſichtlich um eine Dauerſtellung handelt. Be=
werbungen
mit Lebenslauf und Zeugnisabſchriften
ſind zu richten an
(7660si
Bänninger, G. m. b. H., Gießen.

Daucrhaft
wird das Leder durch 16g
liche Pfege mit Erdal.
Schuhe sind teuer, deshalb
spare durch

arars /9eD Ibum emdren Akfnherd, Verns 0Perk. Mm

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblutt, Dienstag, den 5. Juli 1921.

Rummer 183.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börfe vom 4 Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in feſter Haltung, die Umſätze waren jedoch
geringer als an den Vortagen, da die Spekulation in anbetracht der
ſchwächenen Deviſenkurſe Zurückhaltung zeigte. Am Montanmarkt waren
Deutſch=Luxemburger, Karo und Oberbedarf bis zu 5 Proz, geſteigert.
Von Chemiſchen Werten wurden Scheideanſtalt und Holzverkohlung zu
nziehenden Kurſen weiter gekauft. Elektrizitätsaktien waren unter
Bevorzugung von Bergmann zu höheren Kurſen begchrt. A.E.G. blie=
ben
vermachläſſigt. Der Einheitsmankt hatte vorwiegend Kursbeſſerun=
gen
aufzuweiſen. Im Freiverkehr erreichten R. Wolf einen Kurs von
367 Pvozent, gaben jedoch im Verlauf der Börſe auf Berliner Abgaben
wieder zirka 6 Prozent nach. Naſtatter Waggon ſchwankten zwiſchen
392400395. Neckarſulmer und Gebr. Fahr konnten ſich gut behaup=
ten
. Kaſſeler Faß verloren ziuka 15 Prozent. Auch Julius Sichel wanen
zirka 20 Prozent niedriger im Verkehr. Fremde Renten waren abge=
ſchwächt
.
Frankfurter Abendbörſe vom 4. Juli.
w. Die Haltung der Abendbörſe war vorwiegend feſt. Im freien
Verkehr machte ſich nach der heutigen ſtarken Steigerung eine gewiſſe
Realiſationsneigung geltend. Deutſche Petroleum gaben zu Beginn
etwas nach, 795, ſpäter wieder 798. Raſtatter Waggon wurden mit 400
gehandelt. Neckarſulmer 367, 368, Ph. Holzmann 357. Montanwerte
bewahrten ein feſtes Ausſehen. Deutſch=Lugemburg, Phönix=Bergbau
lebhafter, Oberbedarf 322,50324. Unter den Elektrizitätswerten blie=
ben
Lahmeher mit 258, Schuckert mit 296 befeſtigt, A. E. G. ſchwächten ſich
etmas ab. Farbwerke Höchſt fanden Beachtung. Schiffahrtsaktien hat=
ten
regeres Geſchäft. Hapag wurden mit 177, Nordd. Lloyd mit 154,50
bezahlt. Zu ſtärkeven Steigerungen kam es wieder auf dem Haſſaindu=
ſtriemarkt
. Höher geſucht wurden Feinmechanik Jetter, Konſervenfabrik
Bpaun, Elſ.=Bad. Wollfabrik, Eiſenwerk Meher. Zuckerfabrik Offſtein
feſt mit 456 rationiert. Hirſch Kupfer ſchwächer 390. Angeboten waren
auch Maſchinenfabrik Karlsruhe. Der Schluß geſtaltete ſich lebhaft
und feſt.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 2. Juli

geh
Brief Beld / Brief 2 J
es e
Brief Geld ufi
Brief Antw.=Brüfſ K 594,70 T532.40 Norwegen. NIOHA NOBD IDLS. SIN 1013,60 Holland .. *z. Ut Sin 1643.30 Ot616. 70 1533.40/1 15868 London ... . 273,55 Hekſingfors 12485 125.15) 124.8: Laris ..." 588.90 588.10 New=York. 74.10ſ 74.25 k2.80 Schweiz 244 704251. 1.301 Vien (altes 2=Oeſt. abg / 11.60-ft 11.,65 112 43 12.47 ſtalien. 365,60 38 4 38080 36140 Budapeſt". ſe3.9- R03- Ri.44 27.53- Liſſab.=Op. Brag. .. 98.40 98.60 Dänemark. 1241.20 1r24880lt: 1223.80 1 226.20

Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 4. Juli in Zürich 8,15
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4u71 (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 8,30 (88,80) Kr., in Stockholm 6,35 (88,80)
Kr., in Wien 1014,50 (117,80) Kr., in London 7.12 (97,90) Schill.,
in Paris 17,00 (125,40) Fr.

Berliner Börſe.
* Berlin, 4. Juli. Vörſenſtimmungsbild. Die Börſe
war geneigt, auch in politiſcher Beziehung etwas hoffnungsvoller in die
Zukunft zu blicken. Man bringt die Möglichkeit in Anſchlag, daß es
in der Frage der Sanktionen und in der oberſchleſiſchen Frage doch
noch zu einer befriedigenden Löſung kommt, rechnet mit einer Zahlungs=
erleichterung
für Deutſchland und in wirtſchaftlicher Hinſicht beſteht die
Meinung, daß die Wiederaufbauarbeiten in Frankreich auch für unſere
Induſtrie vermehrte Beſchäftigung bringen werde. Die Abſchwächung
der Deviſenkurſe infolge des Friedensſchluſſes mit Ameriba und die
günſtigere Auffaſſung der allgemeinen politiſchen Lage vegten die Un=
ternehmungsluſt
kräftig an. Auch das Privatpublikum zeigte g=
Kaufluſt im Zuſammenhange mit den zur Ausſchüttung gekom
Zinſen und Dividenden. Am Montanmarkte übte die Ausſicht auf ſehr
wertvolle Bezugspeclzte für Phöni= und Höſch ſtarben Anzeiz aus. Höſch
waren zeitweiſe über 50 Prozent gegen den letzten Börſentag höher.
ewannen weitere 12 Prozent, Nheinſtahl 17, Laurahitte und
Phönix
Kattowitzer je 15. Oberſchleſiſche Kokswerke 30 Prozent. Sonſt wurden
von Chemiſchen Werten noch Th. Goldſchmidt lebhaft gefragt. Das
Papier ſetzte mit einer Beſſerung von 39 Prozent ein, die aber ſpäter=
hin
infolge von Gewinnregliſierungen nicht voll aufrecht erhalten blie=
ben
. Von Spetzialwerten waren hauptſächlich Augsbung=Nürnberger
Maſchinen, Weſer=Schiffbau, Zellſtoff Waldhof und Orenſtein u. Kotzpel
mamhaſt höher, allerdings unter mehrfachen Schwankungen, die auf Ge=
wönmſicherungen
zurückzuführen ſind. Am Einheits=markte haben ſtarke
Käufe des Privatpußlikums die Kursfeſtſtellung ſehr verzögert. Valuta=
hapiere
insbeſondere Mexikaner abgeſchwächt. Der Anlagemarkt war
feſt, beſonders für Preußiſche Anleihen.
Ven den Produktenmärkten.
w. Frankfurter Getreißebörſe vom 4. Juli. Die Um=
ſätze
beſchränkten ſich keute in der Hauptſache auf Futterhülſenfriichte
und Futterſtofſe, welche ſtärker begehrt waren. Die Stimmung war in
alſen Artikeln feſt. Das Maisgsſchäft liegt ruhig. Oelſaaten ſind nur
ſpärlich erhältlich. Lupinen in guter Ware ſtärker geſucht. Ackerbohnen,
Wicken, Serpgdella blieben gut behauptet. Kaufluſt beſteht für Herbſt=
ſämereien
, wobei beſonders Kleeſaat und Erbſen bevorzugt ſind. Für
Viktorigerbſen beſteht nach wie vor ſtarkes Intereſſe. Heu lag ruhig.
Stroh gut behauptet. Es ließen ſich folgende Preiſe feſtſtellen: La
Plata=Mais 260265, Wicken 205210, Futtererbſen 230240, Viktoria=
eubſen
270300 Rangoonhohnen 158162, Braſilbohnen 145150, Lin=
ſen
450550, Ackerbolmen 230235, Valenciareis glaſiert 670700, do.
unglaffert 660670, Burma II 540550, Kleeheu 110115, Preßſtroh
6965, Biertreber 150155 Mark, alles pro 100 Kilo.
H. Mannheim, 4. Juli. (Priv.=Tel.) An der heutigen Pro=
durtenbörſe
war die Tendenz ſtetig. Die offiziellen Notzierungen
lauten: La Plata=Mais gelb 250260 Rotklee und italieniſche Luzerne
unnotiert. Wicken 210220 inländiſche Erbſen 20300, ausländiſche
Erbſen 275325, Futtererbſen 230250, Rangoonbohnen 170, Braſil=
bohnen
155160, Ackerbohnen 250, inländiſche Linſen 400550, aus=
ländiſche
Linſen 400600, Wieſenheu 105110, Kleeheu 115120, Lu=
zernlleeheu
140150, Preßſtroh 5260, Bundſtroh 5662, Biertreber
170185, Rapskuchen ohne Sack 150155, Reis 550750, Raps ohne

Sack 500530, Leinſaat 500, alles pro 100 Kilogramm, Waggon frei
Mannheim.
* Berlin, 4. Juli. Produktenbericht. Am Produkten=
markt
blieb die Hoffnung ſehr feſt, hauptſächlich infolge ſtarker Käufe
von allen möglichen Hilfsfutterſtoffen ſeitens der Landwirte, darunter
beſonders Reisfunermehl. Mais ſtellte ſich höher im Preiſe. In Mais=
ſcheinen
geſtaltete ſich aber das Geſchäft ruhiger. Naps und Nübſen
wurden bei unregelmäßigem Geſchäft von den Händlern und Mühlen
mehr gekauft; es werden aber dabei erhebliche Qualitätsunterſchiede
gemacht. Futtererbſen ſtellten ſich im Preiſe weit höher. Rauhfutter
hatte ruhiges Geſchäft.
b. Berliner Fettmarkt vom 2. Juli. Butter: Die
Zufuhren ſind knapp und genügten kaum zur Deckung des Bedarfes.
Auch für allerfeinſte zeigte ſich lebhaftes Intereſſe und wurden die
höheren Forderungen ſchlank bewilligt. Abfallende fehlt ganz und mußte
die Notierung geſtrichen werden. Die heutigen Notierungen ſind: Giu=
ſtandspreis
per Pfund einſchl. Faſtage frei Berlin Ia.: 2021 Mk.,
IIa.: 18 Mk. abfallende . Margarine: Es wird immer noch
ſehr billig angebotzen. Die Forderungen bringen Verluſt, doch konnte
auch dies das Geſchäft nicht ſonderlich beleben. Schmalz: Die Chi=
gagoer
Produkzenbörſe meldete ſteigende Schmalzpreiſe und demenit=
ſprechend
gingen die Packerforderungen in die Höhe. Auch die Deviſen=
ſchwonkugen
trugen zu einer weiteren Preiserhöhung bei. Die Kon=
ſumeziten
herhalten ſich den höheren Forderungen gegenüber noch ab.
wasjend. Die heutigen Notierungen ſind: Choice Weſtern Steam: 11.2
Mk., Pure Lard Tierges: 11,25 Mk., do. Firkms: 11,50 Mk., Berliner
Bratzenſämalz: 12 Mk.
b. Vom Gewürzmarkt. Die Einfuhr von Vanille iſt noch
verboten und die Marktlage hierin unverändert. Im allgemeinen hat
ſich das Geſchäft etwas belebt und die Preiſe haben infolge regerer
Nachfrage eine Kleinigkeit angezogen. Ab Lager Hamburg notierten
für 1 Pfund in regulären Mengen: Pfeffer ſchwarz ganz 7,758 Mk.,
do. gemahlen 9,25 Mk., Pfeffer weiß ganz 14 Mk. do. gemahlen 15.50
bis 16 Mk., Piment 6,50 Mk., gemahlen 7,758 Mk., Zanzibar=Nelken
Mk., Kaneel, je nach Quglität 15R Mk. Zimt 750 Mk., Vanille
ourbon 220 Mk., do. Tahiti 175 Mk., Banda=Muskatnüſſe zirka 100/120
16 Mk. do. zirka 130/140 15,75 Mk. Küimmel deutſcher 3,25 Mk., do.
oſtfrieſiſcher 3,50 Mk., do. holländiſcher 3,50 Mk. In Südfrüchten liegt
der Markt weiter ruhig. Nachfrage nach Roſinen und Mandeln vecht
rege, die aber noch nicht freigegeben ſind.
b. Verliner Lederbörſentag vom 23. Juni. Auf allen
Gebieten des Häute=, Leder= und Schuhhaudels iſt die Stimmung aus=
geſprochen
feſt, inskeſondere auf dem Ledermarkt. Da die Schuhinduſtrie
gut beſchäftigt iſt, herrfcht lebhafte Nackfvage nach ihren Hauptbedarfs=
artikeln
. Manche Lederſorten, wie Roßchevreaux, fehlen zurzeit völlig
Der Schuhhandel ſträubt ſich nach Möglichbeit, die von den Fabrikanten
geforderten erhöhten Preiſe zu bewilligen. Der Verkehr iſt zwar nach
wie vor auch in Schuhwaren recht lebhaft, hat jedoch infolge der un=
günſtigen
Witterung in den farbigen Artikeln nachgelaſſen. Auf dem
Häutemarkt macht ſich nach wie vor ein Widerſtand des Handels gegen
die hohen Verſteigerungspreiſe geltend.

Frankfurter Kursbericht 4. Juli 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.

Staatspapiere.
Reichsanleihe. . .

4½%alVu. V.Schatzanweiſ.
4½% VI.lK.
Sparprämienanleihe . ..
425 Preuß, Konſols .....
..
3½20
1
485 Bad, Anl. unk. 19
v. 1907..
8½2
42 Bahern Anl. . ... . .
......
82
425 Heſſen unk. 1924.
3½% .........
.........
42 Württemberger . ..
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902,
134½ Griech. Monopol..
4½8 Oeſt, Staatsrentev
1913, ab 1918.... . ..
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914..... ....
4½ Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl. Rente.
2io u
4% Rum. am. Rente v. 03
5½% Goldrente v. 13
am. . konv.
v. 05
58
25 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. I
*
v. 1911,Zollanl.
4%
4½%0 Ung, Staatér. v. 14
Goldrente. ..
420
Staatsr. v. 10
4¾
4% Kronenrente.

2. 7.
77,50
*
7e
84,
72,30
As
G-
8.
64,10
72,5
54,
79,50

480.
23,50
32.
50.

116.
95

u8.
93.
67

58,
32,50
29,

4. 7.
77,50
69,50
7525
7230
80,

56
71.50
77.80
65.
Stzo
79,20

470.
24,50
31,80
51.
26.
133.
114,
93.

92,
)
67,75
58.

Weraafilfe

Mditzis=

33
4½%0 Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. . .

v. 1883
½% Angtolier I......
Salon. Conſt Foncti
Salonique Monaſtir
Tehuantepee . .. .. .
L-
4½9
Deutſche Städte.

*3

425 Fr
31

v. 1903:..:

Pfandbriefe.

Mi4
48 Rhein.
3½%0
42 Südd. 2

48

Bank=Aktien.

Benſchfer Banſt.

2.I. Dieo el 480,
782, 3 I. 505.
497, 13 48,50
77. * 42,50 *

nI. 116. r./ 88,50 86,50 464, 373. 77,50 B.
27,50 e0l 96, 95,80 85 85. 89, 89,50 93,50 40
93,41 60
99,5 97,75 3 90,25
90. 82. 6l 99, g. 98,50 98,50 83,50 I. 26. 95,75 . . 213,50 ./ 168, regso

Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank........
Dt. Effekt. u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . ...
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. .....
Metallbank ..........."
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . ...
Rhein, Kred.=Bank. ...

Bergwerks=Aktien.
Bochumer .. . . . . . .... . .
Buderus .............."
Dt. Luxemburger. .....
Gelſenk. Bergw.. . ....
Harpener Bergb. . . . . .
Eſchweiler Bergw... . .
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurahütte . . . . . .. .....
Lothringer Hütte . . . . ..
Mannesmann Röhren..
Bhönir. . . .. . . . . . . ..
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf . . . . .. .. .. .
Rhein. Stahlw. . .. . . . .
Riebeck Montan ........
Aktien v. Transportanſtalt.
Baketfahrt. ........
Nordd. Bloyzd ..........
Südd. E.=B.=Geſ.na
Schantung E.=B..... ...
Baltimore . . .... . . .. .
Kanada ... ..... . . .. ."
Lombarden ...........
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Indnſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . .. . .
Badiſche Anilin ........"
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

r.Ha
304,50
152,
142,50
281.
2i6.
308,
59,50
173,50
522,50
z75.
402.
657.
355,
579.
350,
404,
640.
285.
319,75
527.
524,

151.
565½

365,
418,
619,

2
304,
152,
142,50
281.
216.
310,50
179.
173.

378.
405,
579.
350,50
579.
366,
647,
289.
3201
535,
527.

179.
117.
565.

370,
415,
624,50

Dafe-Aes Srcf 2 Griesheim Elektron. . . . . . 309, 309, Höchſter Farbwerke, . .... 327,50 330, Holzverkohlung .. . . . .. . .
Werke Albert Chem.)... 469,50
617. 474,
Allg. Elektr.=Geſ..... 325, 822, Bergmann=Werke. . . . .. 351, 353, Felten & Guilleaume ... 550, 531, Lahmeher .......... 252, 258, Licht & Kraft. .... 239, 240, Rhein. Eleltr. Werke. . .. 240 255. Schuckert. . . . . . . . . . . . .. 297,50 294, Siemens & Halske ..... 861. 357,50 Feinmechanik (Fetter)... 1050, 1100, Gelſenkirchen Gußſtahl. 594, 530, Gummi=Berlin=Frankfurt Ne
320, 320, Gummipeter. . . . . . . . . . . 470,50 478, Heddernheimer Kupfer.. 385. Lederwerke Spicharz. 310, Lüdenſcheid Metall ..... 744. 760 Adlerwerke Klehzer.. ... 289,50 Badenia (Weinheim). 391 415, Breuer & Co. Vorzüge.. 370. Te Daimler Motoren. . . .. ..
Eßlitger Maſchinen.. 225,- 419,50 Gasmotoren Deutz... 365. 368,50 Karlsruher Maſchinen. . 648,50 624, Luxſche Induſtrie ....
. 335, Vogtländiſche Maſchinen. 400, Oelfabrik Ver. Dt. . .... 299. Zellſtoff Waldhof. . .... 520, 525. Zuckerfahr, Waghäuſel. 386, 387. Frankenthal, 362,50 Offſtein. . . ..

435. Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder.......
Gebrüder Lutz ........
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger. Nachfr.
275.
355,
295,
220,
180.
350, 380,
zu=
225.
185.
355,

(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . ........"
Deutſch=Atlant. Tel. ..."
Deutſch=Niederländ, Tel.
Deutſche Erdöl.. . . . . .. .
Dt. Kaliwerke. . ......"
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ... ..
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ... ....
Gelſenk. Gußſtahl. .. ...
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
401, Hanſa Dampfſch. .....
Hemoor Zement .. ...
Hirſch Kupfer : an am
291. Höſch Eiſen......... ..
Hohenlohe Werke. ...
Kahla Borzellan. .. . ..
228,50 Linde’s Eismaſch...
Lingel Schuh ... ... . .
Linke & Hofmann .. ..
Nordd. Gummi .. . . . . . .
Orenſtein. . . . . . .. . ....
388. Rathgeber Waggon...,
Roſitzer Bucker .nt:
Rütgerswerke ....
Sachſenwerk ......
379, Siemen Glas ..........
450rat Thale Eiſenhütte . . . . ..
Ver. Lauſitzer Glas.....
Angeb. Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . ..
Wanderer Werke ... .. . .
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ..
Steaua Romana .. .. . ..!

1./7.
410,
690,
500,
5.
236,50
268,50
865.
390,
585.
624
383,
aGe
53
35,
213,
461,
390,
843,5
39,
760.
340
Dr
405,-
462,-
279,
584,21
589,
449,50
430,
39
940,
865.
440.
730,
763,
975.

4.77.
700.

247,50
269,

Un
335,
z5.
258.
534,
219.
475,
383,
249.

755.-
398.
468.
270,
589,50
595,
460,
440,
302,
1000,
889,

800,
788.

Bank-

A. Galmmanm gesehäft
Hamburg.
Braunkohlen-Aktien
Papierfabriken-Aktien
Zuckerfabriken-Aktien
Eine Broschüre über die Lage und die Aus-
sichten
dieser drei Industrien ist bei meiner
Firma im Druck erschienen und wird Inter-
essenten
und Kapitalanlegern gegen Briel=
(E. 6919
porto zugesandt.

Ve

Verftelfär-
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ſitenkonten
X Einlöſung in= und ausländiſcher Zins=
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Auskunft in allen Vermögensangelegenheiten * Individuelle Bedienung

(78125

2½s Morgen
Winterroggen
½ Morg. Sommerroggen
in der Gemarkung Eber=
ſtadt
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