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184. Jahrgang
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Nummer 183
Dienstag, den 5. Juli 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
int
iche
We
Frankreich lenkt ein.
Bereit zur Aufhebung der Sanktionen?
AA* Freitag ſchrieb der Pariſer Temps Betrachtungen über
die Kundgebung des Deutſchen Reichstags gegen die
Sank=
tionen. Er ſtellte die Sache ſo dar, daß dieſe Kundgebung
auf die Beſchlüſſe Fnankreichs keinen Einfluß haben könnten.
Merkwürdigerweiſe ſcheint dann in der Zeit von Freitag
nach=
mittag bis in die Nachtſtunden desſelben Tages innerhalb der
Pariſer Regierung eine einſchneidende Sinnesänderung
einge=
treten zu ſein. Die maßgebenden Pariſer Blätter von Samstag
Morgen verbreiten ſich ausführlichſt über die Frage der
Sank=
tionen und ſchlagen bei Behandlung dieſes Themas einen Ton
an, der ſich vom bisherigen grundlegend unterſcheidet. Dieſe
Darlegungen haben ſichtlich den Zweck, die Oeffentlichkeit darauf
vorzubereiten, daß die Regierung in abſehbarer Zeit, vielleicht
ſogar ſchon ſehr bald, ſich zum Entſchluß veranlaßt ſehen werde,
die Sanktionen aufzuheben. Dieſe Maßregel wird durch eine
ganze Reihe Argumente begründet, die ausnahmslos
gerechtfer=
tigt ſind und die man bereits ausführlich vernommen hat und
geleſen, allerdings nicht in der franzöſiſchen Preſſe. Auf einmal
wird jetzt anerkannt, daß Deutſchland ſeine Abrüſtung vollzogen
habe, was General Nollet erklärt hätte. Der gute Wille der
deutſchen Regierung wird als erwieſen angeſehen. Das Reich
dürfe vom Rheinland aus wirtſchaftlichen Gründen nicht
ge=
trennt werden, da durch zahlreiche derart hervorgerufene
Schwie=
rigkeiten, Deutſchlands Zahlungsfähigkeit leide, was
Frank=
reichs Intereſſen zuwider laufe. Und zum Schluß — oh welches
Wunder — wird ſogar erklärt, daß es Frankreichs
Ehrenhaftig=
keit gebietet, die Sanktionen aufzuheben. In der Politik gibt es
keime Sentimalitäten und ſelten nur moraliſche Anwandlungen,
am allerwemigſten in der Politik Frankreichs. Wenn daher die
Pariſer Regiemng, deren Chef noch wenige Tage vorher dem
deutſchen Botſchafter klipp und klar erklärte, er denke nicht an
Aufhebung der Sanktionen, nun ſo plötzlich ihre Meinung ändert,
ſo muß hierfür ein greifbarer Anlaß vorliegen. Er iſt nicht
ſchwer zu ſinden. Man braucht nur zu beobochten, welche
Be=
ſtürzung und Ueberraſchmtg in Frankreich der Beſchluß Amemikas
hervorgerufen hat, die Beſatzungstruppen aus Europa zurück
zuziehen. Frankreich hat die berechtigte Empfindung, daß
Amerika die franzöſiſche Rheinlandpolitik nicht mehr
unter=
ſtützen will, und dies gibt der Pariſer Regierung ernſthaft zu
denken. Praktiſch hat ſie auch zu berückſichtigen, daß die
ameri=
kaniſchen Truppen durch andere erſetzt werden müſſen, und da
man ſolche zur Verfügung nicht hat, kann wan ſich nicht anders
helfen, als die Beſatzungen Düſſeldorfs, Duisburgs und
Ruhr=
orts heranzuziehen. Dies iſt der Kern des Rätſels.
Der Friedensſchluß Amerikas mit Deutſchland beginnt alſo,
wie es ſich zeigt, ſehr ſchnell Erfolge zu zeitigen und es läßt ſich
nicht leugnen, daß dieſe Erfolge in Deutſchland freudig begrüßt
werden dürfen. Man mag ohne Ueberſchwang die Hoffnung
ausſprechen, daß die Haltung Amerikas auch noch weiteren
Ein=
fluß auf die Haltung Frankreichs vehmen werde, und daß man
in Paris allen Ernſtes ſich nunmehr bemüßigt ſehen wird, die
bisherige Deutſchland=Politik ſtark zu revidieren. Der günſtige
Verlauf der Wiederaufbauverhandlungen, die zu
fruchtbringen=
den Abmachungen bereits geführt haben, bietet die Einleitung
zu einer ſolchen Schwenkung, die allerdings Herr Briand ſchon
vor Wochen angekündigt, bisher aber durch nichts bewieſen hat.
Auch die franzöſiſche Kammer, deren fügſames Werkzeug der
Miniſterpräſident iſt, und die ſich bisher jeder freundlicheven
Politik abgeneigt zeigte, wird jetzt vvohl oder übel dem neuen
Kurs zuſtimmen müſſen. Vielleicht ergibt ſich für Deutſchland
aus einer ſo geänderten Politik auch die Ausſicht auf eine
gün=
ſtige Löſung der oberſchleſiſchen Frage.
* Paris 3. Juli. In der Frage der Aufhebung der
Sank=
tionen ſcheint ſich in der öffentlichen Meinung Frankreichs ein
Stimmungsumſchwung anzubahnen, der auf die
Hal=
tung der Regierung nicht ohne Rückwirkung bleiben kann. Das
Journal des Débats erkenmt am, daß die Situation ſeit
Verhängung der Sanktionen eine ſo gründliche Veränderung
er=
ffahren habe, daß es an der Zeit ſei, die Frage ihrer Aufhebung
zu prüfen. Vorausſichtlich werde die Negierung dazu bereits
bei der nächſten Zuſammenkunft des Oberſten Rates Gelegenheit
haben. Es habe den Anſchein, als ob England, Italien
Eind Belgien der Aufhebung geneigt ſeien.
Frank=
reich habe in dieſem Falle keinerlei Intereſſe, ſich
un=
nachgiebigzu zeigen. Sobald feſtgeſtellt ſei, daß die
deut=
ſchen Angaben über die Durchführung der Entwaffnung der
Wahrheit entſprächen, ſei die Aufrechterhaltung der Sanktionen
iicht mehr notwendig, zumal einige der Sanktionen, wie die Er=
Hebung der Rheinzölle, Frankreich keinen Nutzen gebracht
hätten. Es ſei wider die Vernunft, Maßnahmen darüber hinaus
aufrecht erhalten zu wollen. Allerdings müßten
Vorſichts=
naßregeln getroffen werden, daß Verletzungen des
Vertra=
ges neue Sanktionen automatiſch zur Folge hätten.
Amerika und England.
m. Berlin, 3. Juli. Als Beweis für die Geneigtheit
Umerikas zu einem Zuſammengehen mir
Eng=
and führt der Waſhingtoner Mitarbeiter der Times eine Rede
ges Staatsſekretärs Hughes an, worin es heißt:
Wir fordern (als Anteil an den Ergebniſſen des Krieges)
infach, daß wir nicht von den gleichen Vorrechten ausgeſchloſſen
werden, wo unſere Indereſſen berührt ſind. Der Grundſatz
gleichberechtigter Gelegenheit (egual opportunity) für
vecht=
ſnäßige Unternehmungem ſollte aufrecht erhalten werden, damit
ei der für den Fortſchritt und die Sicherheit der Nationen
un=
rläßlichen Aufſchließung der Naturſchätze für alle eine billige
nd gleiche Betätigungsmöglichkeit beſteht. Die freimütige An=
(akennung dieſer Grundſätze wird die Grundlage für jene echte
Zuſammenarbeit bieten, von der wir ſo gerne ſprechen, und
wird die Gelegenheiten zu Mißverſtändniſſen und Gegenſätzen
ermindern. Man kann glauben, daß ſich ſehr wohl
internatio=
ale Abkommen treffen kaſſen, welche die volle Wechſelſeitigkeit
der Aufſchließung der Naturſchätze in der ganzen Welt
ver=
kürgen wrden.
Mancheſter Guardian teilt die Anſicht der Times, daß eine
Berſtändigung allen Staatsmännern hüben und drüben am
Herzen liege, meint aber, die Times habe eine ſo ſchwierige
Frage denn doch etwas leicht behandelt. Abgeſehen von Irland
und dem Stillen Ozean gab es ſo viele Fragen, die
Mißver=
ſtEindniſſe zwiſchen England und Amerika erregen könnten wie
ſeit langem nicht. Der Waſhingtoner Mitarbeiter der Morning
Poſt hält den Ruf nach einem engliſch=amerikaniſchen Abkommen
für unpolitiſch. Es iſt unklug, die „engliſchſprechende Union für
die Aufrechterhaltung des Friedens in der Welt” zu
überſpan=
nen. Das fährt dazu, den Widerſtand anderer Nationen
anzu=
ſtacheln, die in Amerika politiſchen Einfluß ausüben. In
ge=
wiſſen Kreiſen glaubt man augenblicklich, daß die Vereinigten
Staaten geſchickt England gegen Frankreich ausſpielen.
Frank=
reich, ſo ſagt man, zaudert, ob es ein Bündnis mit England
ſchließen oder um der amerikaniſchen „Unterſtützung” willen auf
England verzichten ſoll. In derſelben Weiſe deutet man an,
daß Englands Weg klar vorgezeichnet iſt: Es iſt die
amerikani=
ſche Unterſtützung auf der einen, oder ein Bündnis mit Japan
auf der anderen Seite. Harding einerſeits ſieht, daß den
In=
dereſſen ſeines eigenen Landes am beſten gedient werden kann,
wenn er nicht Frankreich um Englands Willen vor den Kopf
ſtößt oder umgekehrt, ſondern wenn er zum Beſten aller
Betei=
ligten einen Einklang zuwege bringt.
London, 4. Juli. (Wolff.) Die heute anläßlich des
amerikaniſchen Nationalfeſtes veröffentlichte Sondernummer der
Times bringt einen Beitrag des Präſidenten Harding,
in dem es heißt: Bei der Entwickelung der Ziviliſation und der
ſtets zunehmenden Verbreitung des Rechtsgedankens als
Grund=
lage der Freiheit, ſpielten die beiden engliſch ſprechenden Völker
eine Rolle von unermeßlicher Wichtigkeit. Die glänzenden
Er=
folge in der Vergangenheit ſollen und müſſen eine Ermahnung
zur Fortſetzung der Anſtrengungen bilden. Das gemeinſame
Wirken für das Gute kann indeſſen nur zu voller Geltung
kom=
men, wenn eine gemeinſame Verſtändigung vorhanden iſt, und
zwar nicht nur für nationale Hoffnungen und Ideen, ſondern
auch für nationale Propaganda und Schwierigkeiten.
Infolge=
deſſen, ſo heißt es weiter, ſeien derartige Veröffentlichungen, in
denen amerikaniſche Fragen von hervorragenden Männern des
engliſchen Volkes dargelegt würden, zu begrüßen, da ſie
gegen=
ſeitiges Verſtändnis forderten.
Der Frieden mit Amerika.
Paris, 4. Juli. (Wolff.) Die Chicago Tribune teilt aus
Waſhington mit: Nachdem Präſident Harding am
Sams=
dag die Friedensreſolution unterzeichnet habe,
werde eine formelle Friedensproklamation in
einigen Tagen erlaſſen werden. Obgleich ſie eine reine
Forma=
lität ſei, werde durch ſie der Kriegsgeſetzgebung, zum Beiſpiel
dem Geſetz über den Handel mit dem Feinde und dem Geſetz
über die Freiheit der Anleihen, ein Ende gemacht werden.
Hier=
nach würden die diplomatiſchen Beziehungen wieder
aufgenom=
men und über einen Handelsvertrag verhandelt werden. Die
Regierung habe bis jetzt noch keinen Schritt in dieſer Richtung
undernommen.
ONB. Paris, 3. Juli. Eine Meldung des Neu=York
Herald aus Paris beſagt, daß nunmehr der Rückzug der
amerikaniſchen Beſatzungstruppen am Rheine
er=
folgen werde, da keine Ausſicht beſtehe, daß der Friedensvertrag
von Verſailles von den Vereinigten Staaten ratifiziert werde.
Staatsſekretär Weeks müſſe alſo den Befehl zum Abzug der
amerikaniſchen Truppen erteilen. Der jetzt zwiſchen den
Ver=
einigten Staaten und den Mittelmächten eingetretene
Friedens=
zuſtand laſſe ein weiteres Verbleiben der amerikaniſchen Truppen
im Rheinlande nicht gerechtfertigt erſcheinen.
Paris, 3. Juli. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus
Waſhington meldet, antwortete geſtern Senator Lodge auf
eine Anfrage, es ſei nicht anzunehmen, daß der Verſailler
Vertrag in irgend einer Form vom Präſidenten Harding dem
Kongreß vorgelegt werde. Ueber die amerikaniſchen
Truppen am Rhein ſagte Senator Brandegge, ebenfalls
auf eine Anfrage: Man ſollte meinen, daß der Präſident die
Truppen zurückziehen werde. Wenn er ſie dort ließe, ſo würde
das wohl als Kriegshandlung angeſehen werden. Er hoffe, daß
ſie zurückgezogen würden, aber es ſei noch nichts entſchieden.
Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen
vom Rhein.
T.u. Paris, 4. Juli. Nachdem hier offiziös verſichert
worden war, es ſei nichts davon bekannt, daß die ameribaniſche
Regierung beabſichtige, die amerikaniſchen Truppen
am Rhein zurückzuziehen, und zwar in der nächſten
Woche ſchon, erklären nunmehr die amerikaniſchen Zeitungen
aufs Neue, daß Präſident Harding dieſen Beſchluß
tatſäch=
lich gefaßt habe. Darauf wird hier wiederum offiziös
be=
hauptet, die franzöſiſche Regierung habe keime Nachnicht von
einem ſolchen Beſchluß erhalten.
Oberſchleſien.
Eine Nede Dr. Wirts auf dem Oberſchleſiertag.
Z.u. Berlin, 4. Juli. Der Hilfstag für
Ober=
ſchleſien fand geſtern ſeinen Abſchbuß in einer von
Tauſen=
den beſuchten Verſamlung in der Philharmonie. Unter den
Teilnehmern befanden ſich der Reichspräſident Ebert in
Beglei=
tung des Reichskanzlers Dr. Wirth, des Miniſters des Aeußer
Dr. Roſen, ferner des preußiſchen Miniſterpräſidenten
Steger=
wald ſowie zahlreicher Parlamentavier und Vertreter der Reichs=
und Staatsbehörden. In einer Stegreifrede verſicherte der
Kanzler, daß wan in Deutſchland bis hinein ins letzte Dor
die Not und die Leiden der Oberſchleſier kenne und würdige.
Er wies darauf hin, daß Deutſchland eine ſchwere Leidenszeit
hinter ſich habe. Unendliche Werte, indeſſen nicht alles ſei
ver=
loren gegangen. Gevettet ſei die deutſche Volkseinheit und die
Einheit des deutſchen Wirtſchaftslebens. Zu den kaum
geſchloſ=
ſenen Wunben, die Deutſchland in bitterſter Not geſchlagen
wor=
den ſeien, ſeien zwei neue friſchblutend hinzugekommen. Die
eine blute drüben am Rhein, wo trotz der Annahme des
Ulti=
matums fortgefahren werde mit Erpreſſungen. Die
Aufrecht=
erhaltung der Sanktionen müſſe bezeichnet werden als die größte
europäiſche Torheit ſeit Jahrhunderten. Die zweite und größte
Wunde blute drunten in Oberſchleſien. Sie ſei die ſchwerſte und
tiefſte, die Deutſchland ſeit ſieben Jahren der Demütigung und
enttäuſchter Hoffnungen geſchlagen worden ſei. Die Frage,
was aus Oberſchleſien werde, könne auch er nicht beantworten.
Aber es müſſe feſtgeſtellt werden, Oberſchleſien dürfe nicht ein
Handelsobjekt der Geheimdiplomatie werden. Die
oberſchle=
ſiſche Frage ſei eine europäiſche Frage, an der
in gewiſſem Sinne die ganze Welt intereſſiert ſei. Nicht alles,
was über das Selbſtbeſtimmngsrecht der Völker geſagt ſei,
könne vergeſſen worden ſein. Dieſe Auffaſſung berechtige uns
zu der Hoffnung, daß auch in Oberſchleſien nach dem Willen der
Bevölkerung entſchieden werde. Mehr als materielle Indereſſen
ſtänden auf dem Spiel. Was Oberſchleſien mit Deutſchland und
Deutſchland mit Oberſchleſien verbindet, das ſei die Heimatliebe,
die einzige daſtehende Liebe des deutſchen Volkes zum Deutſchen
Reich und zur deutſchen Kultur. Der Reichskanzler ſchloß mit
der Mahwng, auszuharnen, ſo ſchwer es auch falle.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Köln, 4. Juli. (Wolff.) Gemäß Anordnung der
inter=
alliierten Rheinlandkommyiſſion iſt mit Wirkung vom 28. Juni
ab für das beſetzte Gebiet eine neue Ein= und
Ausfuhr=
freiliſte in Kraft getreten. Nach dieſer Liſte iſt für eine große
Reihe von Waren beim Verſand vom unbeſetzten Deutſchland
und vom Auslande nach dem beſetzten Gebiet eine
Einfuhrbewil=
ligung nicht mehr erforderlich und es können beim Verſand
vom beſetzten Gebiet nach dem unbeſetztem Deutſchland (nicht
nach dem Ausland) eine große Menge von Waren ohne
Aus=
fuhrbewilligung ausgeführt werden.
Das Reichsſperrgeſetz verfaſſungswidrig.
ONB. München, 3. Juli. Es beſtätigt ſich, daß ein
Gut=
achten des Oberlandesgerichts vorliegt, nach dem
das Reichsſperrgeſetz ein
verfaſſungsändern=
des Geſetz darſtellt, zu deſſen Zuſtimmung im Reichstag eine
Zweidrittelmehrheit notwendig geweſen wäre. Die
Beſchluß=
faſſung im Reichstag geſchah jedoch ohne dieſe vorgeſchriebene
Mehrheit. Das Gutachten ſpricht daher aus, daß das Sperrgeſetz
als verfaſſungswidrig zu bezeichnen ſei. Nachdem in den
Be=
ratungen des Beſoldungsausſchuſſes mehrfach keine Gelegenheit
gegeben war, Beamtenwünſchen auf eine Beſſerſtellung mit
Rück=
ſicht auf das Sperrgeſetz entgegenzukommen, trotzdem die
Par=
teien wie auch die Staatsregierungen in Einzelfällen hierzu
bereit geweſen wären, kommt dieſer Entſcheidung des bayeriſchen
Oberlandesgenichts die allergrößte Bedeutung zu. Man nimmt
an, daß die Staatsregierumg auf Grund dieſes Gutachtens eine
Entſcheidung des Staatsgerichtshofes für das Reich
herbeifüh=
ren wird, um die Rechtmäßigkeit des Sperrgeſetzes auch dort
nachprüfen zu laſſen und gegebenenfalls die notwendigen Schmitte
einzuleiten, ſobald die Nachprüfung des
Reichsſtaatsgerichts=
hofes zu den gleichen Schlüſſen kommen ſollte wie das boyeriſche
Oberſtaatsgericht.
Gegenrechnung.
— Nun iſt auch die zweite Auflage des Jumi=Heftes der
Süddeutſchen Monatshefte faſt vergriffen und eine
dritte Auflage in Vorbereitung. Das Intereſſe, das der in dem
Hefte enthaltenen „Gegenrechnung” einer auf
reichhalti=
gem, zuverläſſigem Material beruhenden Schilderung der an
deutſchen Kriegsgefangenen im feindlichen Ausland begangenen
Verbrechen, entgegengebracht wird, iſt außerordentlich groß und
hocherfreulich. Bei, den Herausgebern läuft täglich neues
Mate=
rial ein und zahlreiche Zuſchriften befürworten eine
weiteſt=
gehende Verbreitung der Schrift und ihre Beſppechung in der
Tagespreſſe. Der Inhalt der Schrift muß jedem Deutſchen im
In= und Ausland in allen Kulturnationen der Erde zugänglich
gemacht werden. Wohl jeder Deutſche hat einen Verwandten
oder Bekannten im Auslande. Es gibt kein anderes Mittel, die
dem Auslande noch täglich vorgeſetzte Northeliffe=Propaganda
zu entkräften und zu bekämpfen, als daß jeder Einzelne an der
Verbreitung der Wahrheit mitwirkt.
Das Heft iſt in allen Buchhandlungen und den ſonſtigen
bekannten Verkaufsſtellen zu haben oder kann auch direkt vom
Verlage Königinſtraße 103, München, bezogen werden.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag”
zur Vergewaltigung Deutſchlands.
Die Gewaltmaßrßegeln und Schadenserſatzanſprüche
unſerer bisherigen Feinde ſowie die Frage der Geldbeſchaffung
für die übernommenen Verpflichtungen haben dem
Haupt=
ausſchuß des Deutſchen Induſtrie= und
Han=
delstages zu folgender Entſchließung Veranlaſſung
gegeben:
Machdem von Deutſchland die ungeheuren Forderungen der
Feinde vom 5. Mai vorbehaltlos anerkannt worden ſind, haben
deren Gewaltmaßregeln vom März, die von
vorn=
herein der rechtlichen Grundlage entbehrten, auch den letzten
Schein der Berechtigung verloren. Der Hauptausſchuß des
Deutſchen Induſtrie= und Handelstages iſt über die brutale
Vergewaltigung eines wehrloſen Volkes entrüſtet und verlangt,
daß jene Maßvegeln, insbeſondere die Beſetzung von Duisburg,
Nuhrort und Düſſeldorf, die Errichtung einer Zollinie am Rhein,
die Regelung der Ein= und Ausfuhr des beſetzten Gebietes
durch die Feinde und die Erhebung einer hohen Abgabe von
den in feindliche Länder eingeführten deutſchen Waren ſofort
erhoben werden. Nachdrücklich iſt der Schaden hervorzuheben,
den die deutſche Volkswirtſchaft durch die Zulaſſung der
Ein=
fuhr großer Mengen entbehrlicher Gegenſtände über die Grenze
des beſetzten Gebiets erleidet.
Die Forderung von jährlich 2 Milliarden Goldmark
und einer Summe, die 26 vom Hundert der deutſchen
Ausfuhr beträgt, überſteigt jedes vernünftige Maß.
Erheb=
lichen Einwendungen unterliegt die Annahme, daß die
Entwick=
lung der Ausfuhr ein zuverläſſiger Maßſtab für die Entwicklung
der Zahlungsfähigkeit des Reiches ſei. Wird gleichwohl dieſer
Maßſtab beibehalten, ſo iſt nur nach ihm die Verpflichtung des
Reiches zu bemeſſen, ohne daß von der Ausfuhr ſelbſt eine
Ab=
gabe erhoben wird. Eine Sonderſteuer iſt der Ausfuhr auf
keinen Fall autfzuerlegen.
Um neben dem ſonſtigen Bedarf des Reiches den Bedarf
an Mitteln zur Abtragung der Schuld an die Feinde zu decken,
wird eine rieſige Steigerung der Steuerlaſt
erforder=
lich ſein. Bei der Auswahl und Inanſpruchnahme der
verſchie=
denen Steuerquellen muß äußerſte Vorſicht walten, und die
Aus=
führungen des Reichskanzlers über die Beſteuerung der
Produk=
tionsmitdel geben zu ernſten Bedenken Anlaß. Denn eine
Hem=
mung der Produktion muß unbedingt vermieden werden.
Nur wenn die wirtſchaftlichen Kräfte ſich zu entfalten
ber=
mögen, kann das deutſche Volk geneſen und können auch, ſoweit
es überhaupt möglich iſt, die Anſprüche ſeiner Feinde von ihnr
befriedigt werden. Daher iſt es auch notwendig, daß das durch
die Schuld der Feinde ſo ſchwer mißhandelte Oberſchleſien.
das einen unentbehrlichen Teil des deutſchen Wirtſchaftskörpers
bildet, ihm im vollen Umfang erhalten bleibt.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Jali 1921.
Mummer 18 F.
Die italieniſche Miniſterkriſis.
Rom, 4. Juli. (Wolff.) Stefani. Vorausſichtlich wird
das Kabinett Bonomi folgendermaßen" zuſammengeſetzt
ſein: Bonomi Vorſitz und Inneres, Marquis della Toretta
Aus=
wärtiges, Gaſparotto Kolonien, Fera Juſtiz, Rodino Krieg,
Senator Schanzer Mavine, Demara Schatz, Soleri Finanzen,
Senator Croce Unterricht, Bertini öffentliche Arbeiten, Beneduce
Arbeit, Raineri befreite Gebiete, Giufrida Poſt und Telegraphen,
Mauri Acherbau und Induſtvie. Die Liſte umfaßt drei
Refor=
miſten, drei Mitglieder der katholiſchen Volkspartei, zwei
So=
zialdemokraten, vier liberale Demokraten und ein Mitglied der
Rechten. Der Miniſter des Aeußern, della Torretta, und der
Unterrichtsminiſter, Groce, ſtehen außerhalb der Parteiem. Die
amtliche Bekanntmachung über das Kabinett dürfte nachmittags
erfolgen.
Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Rußland.
Paris, 4. Juli. Nach einer Meldung der Morning Poſt,
wvelche das Journal wiedergibt, ſoll Kraſſin dieſer Tage ein
Verhandlungsangebot gemacht haben zwecks Abſchluſſes eines
Handelsvertrages wiſchen Frankreich und
Rußland. Die franzöſiſche Regierung ſolle dieſe Vorſchläge
energiſch zurückgewieſen und lakoniſch geantwortet haben
daß die franzöſiſche Regierung durchaus keinen Grund zur
Er=
mäßigung ihrer Haltung gegen die Sowjets ſehe. Um ſeinen
Vorſchlägen Nachdmuck zu verleihen, ſoll Kraſſin erklärt haben,
daß die Sowjets eine ganze Reihe von Ermäßigungen des
kom=
uniſtiſchen Regimes ins Auge gefaßt hätten, die eine
Verein=
barung mit Rußland für Frankreich vollkommen annehmbar
machen würden. Die Morning Poſt fügt bei, daß Kraſſin, als
Lloyd George die Forderung auf Anerkennung der
bolſchewiſti=
ſchen Regierung geſtellt habe, als Ausgleich neue Zugeſtändniſſe
an die bürgerliche Bevölberung in Rußland gemacht haben ſoll.
Es ſoll bereits ein Kurier nach Moskau unterwegs ſein, um
Lewim einen Brief Kraſſins über dieſe Frage zu unterbreiten.
Schlßeßlich wird noch behauptet, daß Kraſſin ſeine Kanadareiſe
ohne Friſtſetzung aufgeſchoben habe.
Der heilige Krieg in Kleinaſien.
m. Berkin, 3. Juli. Vom Kriegsſchauplatze in
Kleinaſkem wird berichtet, daß wunmehr Kemal Paſcha die
grüne Fahne des Propheten entrollt und darnit das geſamte
Mohammedanertum zum Heäligen Krieg gegen die
En=
tentevölker aufgerufen habe.
Kemal Paſcha erhebt vor allem in ſeinem Aufruf feierlich
Einſpruch gegen die Beſetzung Konſtantinopels. Das anatoliſche
Volk ſei entſchloſſen, den Kampf um ſeine Freiheit und ſeine
Selbftbeſtimmung bis zur Räumung Konſtantinopels
fortzufüh=
ren. Dieſer Kampf — heißt es in dem Aufruf — ſoll den
Völ=
hern Indiens und allen Völkern des Islam, die unter dem Joch
der Weſtvölber ſeufzen, die Freiheit und Unabhängigkeit bringen.
Gbeichzeitig ſind verſchiedene Meldungen nach Paris und
London gelangt, daß bulgariſche Abordnungen ſich nach Angora
begeben haben, was darauf hinweiſen würde, daß es ſtarke
Parteien im Bulgarien gibt, die durch ein Bündnis mit den ſich
jetzt ſo erfolgreich wehrenden Türken uund mit Rußland die
über=
aus ſchwierigen Folgen der bulgariſchen Niederlage zu verbeſſern
hoffen. Es kommt da vor allem die Wiedergewinnung jenes
Teiles von Thrazien und der Joniſchen Meeresküſte in
Be=
tracht, die jetzt von den Griechen beſetzt iſt. Aber auch das
in=
zwiſchen ſerbiſch gewordene Mazedonien würde durch eine ſolche
neue bulgariſche Taktik bedroht werden. Die bulgariſche
Regie=
rung hat alberdings erklärem laſſen, daß ſie in dieſem
griechiſch=
türkiſchen Streit vollkommen neutral ſei, aber es bedürfte wohl
nur eines großen türkiſchen Erfolges, um aus dieſer Neutralität
eine ſehr eifrige Bundesgenoſſenſchaft Bulgariens, zu machen.
Ueberdies ſind ſchon ſeit etwa drei Jahren die Freunde, des
Bolſchewismus in Bulgarien ſehr ſtark geworden. Nunmehr
wurde auch im engliſchen Unverhaus zugegeben, daß Ismid am
28. Juni von den Türken beſetzt worden ſei, und daß der
Außen=
miniſter der Sowjet=Republik, Tſchitſcherin, in Angora vermutet
werde. Ebenſo, daß die Regierung von Angora engere
Bezie=
hungem mit Bulgarien aüffnehmen wolle. Weder in London noch
in Paris ſcheint man ſich klar zu ſein, welche Haltung man
ſo=
wohl gegen Griechenland als gegen die Türkei einnehmen ſoll.
* Amtliche Darſtellung des Weltkrieges. Das Reichsarchiv
be=
arbeitet zur Zeit eine aktenmäßige deutſche Darſtellung des
Weltkrieges 1914—1918. In ihr werden zum erſten Male
dlanmäßig die geſamten hier vorhandenen amtlichen Akvembeſtände ſowie
die zahlreichen, dem Reichsarchiv von pribater Seite zugegangenen
Nach=
richten verwendet. Ein Stab berufener Mitarbeiter iſt damit beſchäftigt,
nicht nur die militäriſche, ſondern auch die politſche und wirtſchaftliche
Geſchickte des Krieges zu ſchreiben, die kulturelle und ſozialle
Entwick=
lung in Deutſchland während dieſer Jahre zu ſchildern. Die
Darſtel=
lung wird vorausſichtlich zehn Bände umfaſſen, deren erſter bereits im
Herbſt 1922 erſcheinen wird. Auf ſtreng wiſſenſchaftlicher Grundlage
aufgebaut, ſoll ſie den weiteſten Kreiſen unſeres Volkes eine ſachliche
erkenntnis dieſes waltgeſchichtlichen Geſchehens vermitteln. Das Werk
wird in dem Verlage von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin erſcheinen.
Das Reichsarchiv bereitet außerdem die Hevausgabe einer
Zweimonats=
chrift, ſowie einer wiſſenſchaftlichen Schriftenreihe vor, die ſich in erſter
Linie der Erforſchung der Gegenwartsgeſchichte widmen ſollen.
* Die Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege
Gefal=
lenen hielt im Reichstage ihre 1. Jahresſitzung ab. Aus allen Tei=
en des Reiches waren Teilnehmer erſchienen. Zuerſt wurden 10
Krieger=
witwen für dem Verwaltungsrat und 8 Mitglieder für das Präſidim
ge=
wählt, unter letzteren ebenfalls 3 Kriegerwitwen. Die
Hauptfürſorgetätig=
keit der Nationalſtiftng liegt bei deren Landes=, Provinzial= und
Orts=
ausſchüſſen, die faſt überall nach Errichtung der amtlichen und
Hauptfür=
orgeſtellen mit dieſen auf das engſte verbunden ſind. Durch die
Lan=
desausſchüſſe wurden im Jahre 1920 rund 7 Millionen Mark an
Unterſtützungen ausgezahlt. Fürſorge in individuellſter Weiſe will die
Nationalſtiftung berreiben — ſie ſoll die Mittel des Reiches ergänzen,
nicht entlaſten; ſie tritt ein für den allgemeinen Lebensunterhalt, bei
Schuldentilgung, zahlt Beihilfen zu Geſchäftsbetrieben, Ausbildung der
Waiſen, Umzug und Geſundheitsfürſorge. Sie hat bis jetzt 42 Mi
lionen Mark hierfür ausgegeben. Neue Mittel ſind dringend
erforder=
lich. Die mit der Nationalſtiftung verbundene Kruppſtiftung hat
un=
endlich ſegensreich gewirkt. Das Präſidium ließ ſich außerdem eine
aus=
gedehnte, planmäßige Geſundheitsfürſorge für die Kriegerwaiſen
an=
gelegen ſein, und es wurde weit über 1 Million Mark für die
Ent=
ſendung von Kriegerwaiſen an die See und auf das Land verausgabt.
Dem Auslande, namentlich den Freunden in Nord= und Südamerika,
in Braſilien, Argentinien, Pavaguay, Uruguay, wurde warmer Dank für
ihre reiche Hilfe ausgeſprochen, ebenſo den neutralen Staaten, Holland,
Schweden, Dänewark, für ihre warmherzige Hilfe, insbeſondere, auch
der Preſſe für ihre bedeutſame, ſtets bereite Mithilfe. Es wurde
be=
ſchloſſen, 5 Prozent des Kapitals zu verteilen. Die Richtlinien fünr
die Verwendung der Mittel wurden genehmigt. Ein Vorrrag des Herrn
Staatsſekretärs Dr. Schweher=München über die bisherigen und
zukünf=
tigen Aufgaben der Nationalſtiftung und des Herrn Landesrats Dr.
Jung=Münſter über die Zuſammenſetzung der Landes= und
Provinzial=
ausſchüſſe der Nationalſtiftung mit den Hauptfürſorgeſtellen ſchloß ſich
den geſchäftlichen Verhandlungen an. Nach Erledigung der
Tagesord=
nung wies Herr Landesrat Dr. Gärtner=Breslau hin auf die
außer=
ordentliche Norlage der Kriegswaiſen in Oberſchleſien und erbat für ſie
die beſondere Fürſorge der Nationalſtiftung, die ihm ſeitens des
Prä=
ſidiums zugeſagt wurde. Mögen dieſer ſo ſegensreich wirkenden Stiftung
reiche Mittel weiter zuteil werden!
Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Juli.
Die Boykottierung des Darmſtädter
Wochen=
marktes durch die Gemüſeerzeuger.
Dem DarmſtädterWochenmarkt ſind am Samstag
die Gemüſeerzeuger von Griesheim und auch einige
Gemüſegärtner von Darmſtadt fern geblieben. Der
Darmſtädter Marktverein in Griesheim begründet in einer
öffentlichen Erklärung ſein Fernbleiben damit, daß trotz der
auf=
gehobenen Zwangswirtſchaft über Gemüſe und Obſt den
Erzeu=
gern und Händlern durch die Stadt Darmſtadt i der Ausübzng
des freien Verkehrs noch Beſchränkungen aufgezwungen würden
und ſie deshalb den Wochenmarkt ſolange nicht zu beſchicken
ge=
dächven, bis Abhilfe nach ihven Wünſchen geſchaffen ſei.
Wie verhält es ſich nun in Wirklichbeit? Es iſt wohl richtig,
daß die an dem Wochenmarktverkehr intereſſierten
Organiſatio=
nen ſchon ſeit langem die Aufhebung einer Beſtimmung der
Marktordnung erſtreben, die auf Grund einer z. Zt. noch in
Kraft befindlichen Verordnung des
Reichskanz=
lers im Juni 1915 erlaſſen worden iſt. Nach dieſer
Beſtim=
mng dürfen auf dem Markte Gegenſtände des
Wochenmarktverkehrs an Wiederverkäufer, die
außerhalb des Marktes ihre Waren abſetzen,
vor 10 Uhr vormittags weder abgeben noch
ver=
kauft werden.
Die Stadtverordneten=Verſammlung hat ſich ſchon
wieder=
holt mit dieſem Antrag — zuletzt im Februar d. Js. —
beſchäf=
tigt, ihn indeſſen bisher ſtets abgelehnt, weil nach ihrer Anſicht
die Zeit für eine völlige Aufhebung dieſer Beſtimmung noch
nicht gekommen iſt. In den neuerdings zu dem gleichen Zweck
wieder aufgenomenen Verhandlungen iſt ſtädtiſcherſeits
wei=
teſtes Entgegenkommen zugeſagt worden, doch haben es die
Griesheimer Erzeuger abgelehnt, die erneut beantragte
Be=
ſchlußfaſſung durch die am Donnerstag ſtattfindende
Stadtver=
ordneten=Verſammlung — bei der letzten Endes die
Entſchei=
dung liegt — abzuwarten, vielmehr die vorher ſchon angedrohte
Boykottierung des Marktes bereits am letzten Samstag
voll=
zogen, jedenfalls zu dem Zweck, durch dieſen Streik ihre
For=
derungen raſcher erfüllt zu ſehen.
Es liegt klar auf der Hand, daß die Stadtverwaltumg bei
derartigen Fragen von einſchneidender Bedeutung nicht nur in
einſeitiger Stellungnahme die Intereſſen der Erzeuget und
Händler vertreten kann, ſondern ſie muß auch der Geſamtheit der
Bevölkerung — den Verbvauchern und insbeſondere den
Haus=
rauen — Rechnung tragen. Wenn den Wünſchen der Erzeuger
und Händler uneingeſchränkt entſprochen wird, dann werden
ſich zweifellos Mißſtände ergeben, die für die Dauer nicht
halt=
bar ſind. Die hieſigen Gemüſe=Kleinhändler — größtenteils
Ladenbeſitzer — kommen dann morgens vor Anfang oder beim
Auslegen und Auspacken der Ware auf dem Markt, ſuchen ſich
die ſchönſten Waven aus und kaufen ſie, ſobald der Markt
be=
ginmt. Dieſe Händler beherrſchen dann den
Markt und beſtimmen hiernach die Preiſe.
Hier=
durch wird der Zweck des Wochenmarktes völlig
vereitelt und die Hausfrauen, denen es ganz unmöglich iſt,
ſchon zu ſo früher Stunde auf dem Markt zu erſcheinen, haben
das Nachſehen. Die bekannten Klagen über ungerechtfertigte
Preisſteigerungen werden ſich dann in erhöhtem Maße geltend
machen, und die Lebenshaltung der Bevölberung, die ohnehin
heute ungünſtig genug iſt, wird ſich zweifellos noch ungünſtiger
geſtalten.
Aus dieſen Erwägungen heraus hat die Markt= und Meſſe=
Deputation am letzten Freitag gegen nur 1 Stimme beſchloſſen,
der Stadtverordneten=Verſammlung vorzuſchlagen, den Antrag
der Erzeuger und Händler abzulehnen, dagegen die fragliche
Beſtimmung derart zu mildern, daß der gewerbsmäßige Einkauf
von Waren auf dem Markt bereits von vormittags halb 9 Uhr
ab geſtattet ſein ſoll. Der Bevölkerung kann empfohlen werden,
den Lauf der Dinge ruhig abzuwarten und zunächſt die
Stadt=
verordnetenverſammlung entſcheiden zu laſſen.
* Ernannt wurde die Anwärterin für das Lehramt an höheren
Mädchenſchulen Anna Wittenbecher aus Darmſtadt zur Lehrerin
an der höheren Bürgerſchule zu Rimbach unter Belaſſung in der
Ka=
egorie der Volksſchullehrerinnen.
Verſetzt wurde der Forſtmeiſter der Oberförſterei Grebenhain
Wilhelm Lipp zu Grebenhain in gleicher Dienſteigenſchaft in die
Oberförſterei Nidda.
* Erledigt ſind die Stellen der Vorſtände der Oberförſtereien
Gre=
benhafn, Worms, und vom 1. Januar k. Js. ab der Oberförſtereien
verſtadt, Langen und Eudorf. Bewerbungen ſind bis zum 23. d. M.
bei der Miniſterialabteilung für Forſt= und Kameralverwaltung
einzu=
reichen.
n. Strafkammer. Eine den ganzen Tag beanſpruchende
Verhand=
ung galt der Anklage gegew den 23jährigen Kinobeſitzer Robert
Mat=
ern aus Straßburg, wohnhaft in Offenbach wegen verſuchter ſchwerer
Urkundenfälſchung, Untreue bezw. Unterſchlagung und unbefugter
Ver=
nichtung gemeinſchaftlicher Belege, ſowie gegen die 23jährige Kontoriſtin
Roſa Schuſter aus Mainz, wohnhaft zu Frankfurt a. M. wegen
Bei=
hilfe. Es war im Herbſt 1916 zwiſchen dem damals (mit einem ſtillen
Teilhaber) zwei Kinos betreibenden M. und dortiger Konkurrenz ein
Vertrag in Geſtalt einer Intereſſengemeinſchaft mit dem Namen „
Ver=
einigte Lichtſpiele Offenbach”, zuſtande gekommen, wödurch u. a. M. die
Geſchäftsführung dieſes Unternehmens gegen beſonderen Gewinnanteil
nebſt einer Jahresvergütung von weiteren 3000 Mark erhielt. Ende
Februar v. Js. erwuchs ein Zerwürfnis der aus ihrer bisherigen Stelle
als Buchhalterin bei M. ausgeſchiedenen Sch. mit dieſem, weil er ſein
Heiratsverſprechen gebrochen hatte. Der Zorn darüber löſte ihr die
Zunge, und M.s erſter ſüiller Teilhaber erfuhr von ihr, daß M.
wäh=
rend der letzten Jahre fortgeſetzt zum Nachteil der Geſellſchaft
Verun=
treuungen begangen und mittels falſcher Buchungen verdeckt habe.
Da=
raufhin ſtellten die übrigen Geſellſchafter den M. zur Rede, er leugnete
anfänglich, bekannte dann aber unter Tränen ſeine Schuld und gab ſie
auch gegenüber dem Rechtsanwalt Dr. Guckenheim beim Abfchluß eines
notaviellen Entſchädigungsabkommens mit Jenen allgemein zu. Vorher
hatte er alsbald nach Löſung des Verhältniſſes mit der Sch. eine große
Anzahl von Kaſſebüchern und Tageskaſſeberichten der Kaſſiererinnen der
einzelnen Lokale, die Ende 1919 in ſeine Wohnung geſchafft worden
waren, ſämtlich verbrannt. M. hat fortgeſetzt von den Tageseinnahmen
vorweg Beträge abgezogen, ſonſt verwendet und durch entſprechende
Aen=
derung der Tageskaſſenberichte die Sache ſtimmend gemacht. Nach der
Entdeckung war außerdem ſtatt der buchmäßigen Ueberbilanz ein
Fehl=
betrag von etwa 52000 Mark feſtzuſtellen, ſo daß der unzweifelhafte
Schaden von der Anklage auf rund 90 000 Mark berechnet werden konnte.
M. räumt nur die erſte, unbeſtreitbare Summe ein, ſucht aber das
frühere Geſtändnis fortgeſetzter Unterſchlagung dahin zu erkläven, daß er
alle jene Gelder nur im Intereſſe des Unternehmens zur Reklame jeder
Art, Beiträge an Vereine, Parteien uſw., verwendet und ſich nicht
an=
geeignet habe. Er pflegte auf großem Fuß zu leben und war ſehr
frei=
gebig. Autofahrten in flotter Geſellſchaft wit hohen Zechen ſpielen
ebenfalls eine Rolle. Die früher den M. belaſtende, jetzige
Mitange=
klagte Sch. war in der Verhandlang bemüht, deſſen Verſchulden
abzu=
ſchwächen und beſtritt ihr eigenes rechtswidriges Bewußtſein bei den auf
M.s Anordnung geſchehenen unrichtigen Einträgen. Bezügbich der
ver=
ſuchten ſchweren Urkundenfälſchung hielt das Gericht, da die etwa
ver=
fälſchten Urkunden (Tageskaſſenberichte) nicht mehr vorhanden ſind, den
Schuldbeweis für unzureichend und ſprach inſofern beide Angeklagte
frei. Im übrigen wurden Mattern wegen Untreue in teilweiſer
Tatenn=
heit mit Unterſchlagung (bezüglich eines Mindeſtbetrags von etwa 90 000
Mark) und wegen Urkundenvernichtung zu insgeſamt 1 Jahr 6
Mo=
naten Gefängnis, die Sch. wegen Berhilfe zu erſterem Vergehen
in eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten verurteilt; auch ordnete das
Gericht dem ſtaatsanwaltlichen Antrag gemäß den neuerlichen Vollzug
des bisher nach 30 000 Mark Sicherheitsleiſtung aufgeſchdbenen
Haft=
befehls gegen Mattern an.
Haftung der Stadtgemeinde für Diebſtahl von Kleidungsſtücken in
Schulen. Die Mitteilungen des Deutſchen Städtetages veröffentlichen
die Gründe eines Urteils des Landgerichts Lüneburg vom 3. März 1921,
das die Haftung unter Anwendung der Vorſchriften über privatrechtliche
Dienſtverträge bejaht und die erhöhte Sorgfaltspflicht infolge der
geſtei=
gerten Verkehrsunſicherheit betont.
Vom Landestheater, wird uns geſchrieben: Die heutige
Erſtauf=
führung des Schwankes „Zwangseinquartierung” von Franz
Arnold und Ernſt Bach, den Autoren der „Spaniſchen Fliege” beginnt
um 7½ Uhr. Wegen Erkranbung von Frau Leibelt=Orf hat Hanne
Gre
ter die Rolle der „Helene” übernommen. Anläßlich der
Urauf=
führung des Schwankes in Berlin ſchrieb der Tag u. a.: „Fvanz Armold
und Ernſt Bach greifen modern beck, wageluſtig überſchäumend, originell
nach der allerjüngſten Inſtitution, der „Zwvangseinqwartierung” als
nach dem Mittel, um dieswal den Sieg der Jugend über das Alter
her=
aufzuführen. Man ſieht geradezu ariſtophaniſche Genieblitze zuchen bei
Franz Arnold und Ernſt Bach, ſo ganz vlne weiteres, himüber und
her=
über. Man weiß nicht, wohin man ſoll vor lauten
Staunen und
Be=
wundern. Lachſtürme durchtobten das Luſtſpielhaus.”
* Beſoldungsordnung. Der „Verband der Bereine
Heſſi=
cher Finanzbeamten” richtete in einer am Samstag unter
ſtar=
ker Beteiligung aus allen Teilen Heſſens im Reſtaurant „Perkeo” hier
ſtattgehabten Hauptverſammlung in einer einftimmig angenommenen
Entſchließung das dringende Erſuchen an die Heſſiſche
Staats=
regierung, den Beanſtandungen des Reichsfimanzmimiſteriums zum
Heſ=
ſiſchen Beſoldungsplan nicht nachzugeben.
nn. Von der Techniſchen Hochſchule. Von der Abteilung fi
In=
genieurweſen iſt für das Studſienjahr 1921/22 die wachſtehende
Preisauf=
gabe (Preis 500 Mark) geſtellt worden. Die von Regierungsbaumeiſter
Bäſeler vorgeſchlagene verkürzte Weichenſtraße, „Die Weichen=Brücke‟
iſt auf ihre Bau= und Betriebsfähigbeit, namentlich hinſichtlich der Lage
und Anordnung der Herzſtücke zu unterſuchen und auf eine Gleislänge=
Erſparnis gegewüber der Anwendung von einfachen Weichen wit ge=
Gottfried Keller als Fabeldichter,
C. K. Gottfried Keller, der jetzt erſt durch die vielen
Aus=
gaben ſeiner Schriften ſo recht zum Dichter des deutſchen
Vol=
kes wird, hat ſeine unſterblichen Werke als Erzähler geſchaffen,
und die Größe ſeiner Kunſt liegt im Roman und in der
No=
velle. Aber auch auf anderen Gebieten hat er um die Palme
ge=
rungen und ſich beſonders im Drama abgemüht, wie die
zahl=
reichen Dramenentwürfe zeigen, die ſich in ſeinem Nachlaß fanden
und von denen nur das Trauerſpielfragment „Thereſe” zu einem
bedeutenderen Kunſtwerk wurde. Sodann iſt er als äſthetiſcher
und politiſcher Schriftſteller mit ſeltenen, aber ausgezeichneten
Aufſätzen hervorgetreten. Dieſe bisher allgemein noch weniger
bekannte Vielſeitigkeit ſeines Schaffens tritt beſonders in der
von Conrad Höfer bei Heſſe u. Becker in Leipzig herausgegebenen
Ausgabe ſeiner ſämtlichen Werke hervor, in der auch die
wichtig=
ſten, erſt aus ſeinem Nachlaß bekamt gewordenen Arbeiten
wiedergegeben ſind. Hier lernen wir den Dichter auch von einer
ganz neuen Seite kennen: nämlich als Fabeldichter. Zum
erſten=
mal in einer Ausgabe ſeiner Werke werden einige Fabeln
mit=
geteilt, die er während ſeiner Münchener Zeit im Auguſt 1841
in ſein Skizzenbuch einzeichnete. Der Dichter, der überhaupt
allen Hochmut, Eitelkeit und Scheinweſen in ſeinen Werken
be=
kämpft hat, nimmt in dieſen reizenden Dichtungen die Eitelkeit
aufs Korn, während eine ſpätere tiefſinnige „Parabel” die
all=
gemein menſchliche Tragik betont. Wir laſſen hier dieſe einem
weiten Kreis noch ganz unbekannten kleinen Schöpfungen des
großen Dichters folgen.
Die Leuchtwürmchen und die Sterne.
Zur Zeit der Abenddämmerung ſaßen drei oder vier
Leucht=
würmchen in einer Wieſe unter den Kräutern und Blumen, und
man ſah, wie ſie geheimnisvoll die Köpfe zuſammenſteckten, emſig
hin= und herkrochen und ſich eifrig beſprachen, ſo daß man
glau=
ben mußte, es ſei etwas ſehr Wichtiges im Werke. Als nun die
Nacht auf die Felder und Fluren herniederſank und die Sterne
am Himmel erglänzten, da erklommen ſie einen hohen Grashalm
und ſprachen zu den Sternen: „Ihr lieben Sternlein! Ihr müßt
gewiß ſehr müde ſein von Eurem allnächtlichen Wachen, drum
geht einmal ohne Sorgen ſchlafen, wir wollen indes die Erde
ür Euch beleuchten!“ Die Sternlein lächelten einander an und
verbargen ſich zum Spaße hinter kleine Wolken; die
Leucht=
würmchen aber glänzten die ganze Nacht hindurch aus allen
Leibeskräften, und am Morgen meinten die guten Tierlein, ſie
hättzen die Erde erleuchtet.
Vom Fichtendbaum, dem Teiche und den Wolken.
Die herrliche Abendſonne beſchien mit ihren goldenen
Strah=
len einen großen Fichtenbaum, welcher an einer felſigen
Berg=
halde ſtand. Sein ſtachlichtes Laub prangte im ſchönſten Grün,
und ſeine Aeſte waren wie mit Feuer übergoſſen und glänzten
weithin durch die Gegend. Er freute ſich dieſes Glanzes und
meinte, all dieſe Herrlichkeit gehe von ihm ſelbſt aus und ſei ſein
eigenes Verdienſt, ſo daß er ſehr eitel ward und prahlend
ausrief: „Seht her, ihr anderen Gewächſe und Geſchöpfe um
mich her, wo erſcheint eines in ſolcher Pracht wie ich edle
Fichte? Gewiß, ihr ſeid ſehr zu bedauern, daß euch der Schöpfer
nicht ſchöner geſchmüickt hat.‟ Die Sonne hörte dieſe eitle Rede
und wurde darüber unwillig, ſodaß ſie ihre Strahlen von dem
Baume weg auf einen dumklen Teich wandte, der unten am
Berge in tiefer Ruhe lag. Der Fichtenbaum ſah nun ſo öd und
traurig aus wie vorher; der Teich aber bewegte ſich freudig in
kleinen goldenen Wellen und widerſtrahlte das Billd der Sonne
im tauſend Feuerpunktem. Allein auch er wurde ſtolz darauf
und glaubte am Ende, er ſelbſt ſei die Quelle aller dieſer
Klar=
heit, und verſpottete die anderen Gewäſſer, welche im Schatten
lagen. Da wurde die Sonne abermals unwillig, zog Wolken
zuſammen, in denen ſie ſich verhüllte, und der Teich lag nun
wieder in ſeinem düſteren, melancholiſchen Grau wie zuvor und
ſchämte ſich. Die Wolken hingegen begannen jetzt zu glühen und
ſcheinen wie Purpur und verbreiteten ſich wohlgefällig am
abendlichen Himmel, als die Erde ſchon im Schatten lag. Da
wurden auch ſie übermütig und riefen: „Erglänzen wir nicht
viel ſchöner denn die Sonne?” Und zum dritten Male wurde
die Sonne unwillig, und indem ſie hinter den Horizont
hinab=
ſtieg, entzog ſie ihre Strahlen den undankbaren Luftgebilden,
und Wolken, See und Bäume verſchwammen nun in der grauen
Dämmerung, bis endlich die Nacht alle dieſe eitlen Geſchöpfe der
Vergeſſenheit übergab.
Parabel.
Einer ging an den See des Lebens, um nach Menſchen zu
ſiſchen; aber er fing nichts. Da kam ein Unbekannter und ſagte:
„Wenn Du Menſchen fiſchen willſt, ſo mußt Du Dein Herz an
die Angel ſtecken, dann beißen ſie an!” Jener folgte dem Rat,
und ſogleich ſchnappten die unten nach dem Köder, wiſſen ihn
von der Angel und fuhren damit in die Tiefe. Da wurde der
Fiſcher betrübt. Allein bald wurde es ihm ſo leicht zumut, daß
er auf die wilde See hinausfuhr und die Menſchenfiſche zu
Tauſenden mit dem Netze fing, und er war nun ihr Herr und
ſchlug ſie auf die Köpfe. Und der ihm den Rat gegeben hatte,
war der Teufel.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Schwalbenhochzeit” Operette in drei Akten von
Pordes=Milo, Muſik von Leon Jeſſel. Erſtafführung im
Neuen Opevettemtheater zu Frankfurt a. M. am 2. Juli 1921.
Selbſt dem heißeſten Bemühen dürfte es kaum gelingen, aus
der Szenenfolge des Librettos eine Handlung ausfindig zu
machen, die ſich durch konſequente Folgerung eines Vorganges
aus dem anderen abs ſolche darſtellt. Das Buch des Herrn
Por=
des=Millo zeichnet ſich durch eine geradezu erſchreckende
Geiſt=
loſigbeit aus, was uns um ſo mehr erſtaunte, als wir ihm
(allerdings zuſammen mit Hermann Haller) das witzige Libretto
des „Juxbaron” verdanken. Wir wollen deshalb über den
text=
lichen Teil den berühmten Mantel chriſtlicher Nächſtenbiebe
brei=
ten, der hier in Schweigen beſteht.
Daß die gleichfalls oft recht geiſt= und witzloſen
Geſangs=
texte dem „Schwarzwaldmädel”=Komponiſten ſo viel Einfälle von
wirklicher Originalität ablochten, beweiſt, daß Feſſel, wenn er
endlich einmal eimn wirklich gutes Buch fände, vielleicht ein Retter
aus der Verflachuung der Operettenfabrikation werden könnte.
Um der veizenden Muſik willen ſei dem Librettiſten manches
ver=
ziehen. Gegen die „Schwarzwaldmädel”=Muſik iſt die der
„Schwalbenhochzeit” emſchieden ein Fortſchritt. Alles in allem
aber darf geſagt werden, daß ſich die Geſangsnummern durch
friſche und geſunde Erfindung des Melos, durch aparde
Rhyth=
miſierung, durch viel Können im inſtrumentalen Gewebe, durch
eizvollen, wenn auch keineswegs gewagten harmoniſchen
Unter=
bau auszeichnen. In dem luſtigen Wandervogelmarſchlied „Du
blondes Mädel am meiner Seite” lacht aller ausgelaſſener
Froh=
ſinn der Jugend, das hübſche Duett „Dann iſt es aus” (oder ſo
ähnlich) ſpringt durch ſeine feinen mſikaliſchen Kontuven
ge=
fällig aus dem Orcheſter, ein reizend=wiegendes Walzerduett im
dritten Akt macht den Verſuch, für den König der Tänze (er
bleibt’s trotz aller Steps und Trotts) eine Lanze zu brechen
Daß das Lied des Otwill im zweiten Akt, „Im Heidebraut”, ſo
banal=rührſelig wurde, liegt an dem furchtbaren Text. Es würde
beſſer geſtrichen. Die großen, geſchloſſenen Formen des Finale
meidet Jeſſel; es ſind mehr Schlußgeſänge. Wir glauben aber
nicht, daß er nicht fähig wäre, ein Finale aufzubauen; auch hier
müiſſen wir den Mangel auf das Soll des Librettiſten buichen.
Wie geſagt, es iſt ſchade, daß die hübſche Muſik an dies ſchwache
Textbuch gefeſſelt iſt.
Die Aufführung war leider ſowohl ſzeniſch (Regie: Julius
Dewald) wie muſikaliſch (Dirigent: Gottlieb Leuchs) wicht
ſo ſorgfältig vorbereitet, wie wir das ſonſt gewohnt ſind. Im
Nummer 183.
krümmten Herzſtüichen für die Entwickelung von Gleisgruppen, für
ver=
ſchiedene Bahnhofanlagen zu prüfen. Die Preisausarbeitungen ſind bis
zum 1. Mai 1922 an das Rektovat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
einzuveichen.
nn. Ehrung. Der Schleſierverein zu Darmſtadt hat Herrn Profeſſor
Dr. Wilhelm Mathäi, hier in Anerbennung ſeiner Verdienſte als
Vorſitzender und Gründer des Veveins zum Ehrenvorſitzenden und Herrn
Hans Freudel zu Darmſtadt in Anerkennung ſeiner geleiſteten Arbeit
bei der oberſchleſiſchen Abſtimmung und der Verdienſte um den
Schle=
ſierverein zum Ehrenmitglied ernannt und denſelben kunſtvoll
ausge=
führte Ehrenurkunden überreicht.
Goldene Hochzeit feiern in voller geiftiger und körperlicher Friſcx
Mittwoch, den 6. Juli, Herr Geh. Obermedizialrat Profeſſor Dr.
Lo=
renz und ſeine Gemahlin Emma geb. Klump. Mögen dem
Jubel=
paare noch viele glückliche Jahre beſchieden ſein.
Heſſiſcher Nentnerbund. Man ſchreibt uns: Der Heſſiſche
Rentner=
bund helt unter änßerſt zahlreicher Beteiligung im Konkordiaſnal ſeine
funfte Monatsverſammlung ab. Der Vorſitzende Herr
Kel=
ler begvüßte die Erſchienenen und eröffnete die Verſawmlung, dankte
füir die Beiſteuerung zur Deckung der Koſten bei der vorausgegangenen
Demonſtrationsverſammlung. Er werbreitete ſich) weiter über die in
die=
ſem Monat gemachten Eingaben. Auf eine Eingobe an die
Stadtber=
ordneten, in der die verſchiedenſten Vorſchläge zur Linderung der
Not=
lage der hieſigen Rentnerkreiſe unterbreitet wurhen, iſt bis heute trotz
erfolgter Erneuerung noch keine Antwork eingegangen. Doch bat d
Stadt durch das Wohlfahrtsamt inzwiſchen Anträge ausgegeben, Luzch
welche die Mitglieder gegen Verpfändung ihres Vermögens monatlich=
Unterſtützung erhalten ſollen. Dieſe Unternehmung wurde aber als
völlig verfehlt bezeichnet, da eine Lombard= oder Rentenbank. dieſe
Transaktion viel beſſer und günſtiger abſchließt. Hierzu wurde mit
einſtimmigem Beſchluß folgende Entſchließung gefaßt: „Die
Verſamm=
lung kann die eingeleitete Verpfändungsakvon des Wohlfahrtsamtes
der Stadt Darmſtadt nicht als eine Hilfsaktion auerkennen und erſvartet
zur Linderung der Notlage unſeres Standes eine Beihilfe mindeſtens
in Form und Höhe der Arbeitsloſenunterſtützung.‟ Die Eingaben an
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.
eine paſſende Vertrekerin gefunden, die Charwe und Herzlichkeit gut
zum Ausdruck bringt. Die Rolle der Frau von Berndt liegt bei Elsbeth
Wigge in guten Händen, obgleich ſie ſich für jüngere Partien beſſer
eignet. Elſe Halden war eine richtige Soldatentochter. Die fünf
Freiwilligen waren durch die Herren Theo Bögel, Fred Walter,
Hans Wenzelberg Karl Mehner und Calm=Deffrée
glänzend verkörpert und Herr Hartmann war ein waſchechter
preußiſcher Unteroffizier. Herr Theo Bögel hatte außerdem die
klei=
nere Partie des Herrn v. Golewski. Albert Badewitz als Diener
des Beilchenfreſſers war ebenfalls am rechten Platz, desgleichen Dora
Erl als reizendes Kammerkätzchen und Soldatenliebchen. — Das
Zu=
ſammenſpiel läßt nichts zu wünſchen übrig und auch die Ausſtattung
weiſt eine weſentliche Verbeſſerung auf.
Seite 3.
Mittwoch, den 6. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
2rot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 27, 26 und 24. je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß, Marke Nr. 22 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Rusgabe von Zuſatzbrotmarken: Die Ausgabe von Zuſatzbrot=
1. Bezirk: Freitag. den 1. 2. „ Samstag, 2. 2. Montag, „ 4. 4. Dienstag. 5. 5. Mittwoch, 6. Donnerstag, 7. Freitag,
worden. Hierauf wurde eine allgemeine Ausſprache eröffnet, wobei in
der Hauptſache die Reichs= und Landtagsreden über unſeven Stand
beurteilt wurden. Hauptſächlich war es die Rede des beſſ’ſchen
Finanz=
miniſters Henrich, der anſcheinend das Leid der Mütter, die ihre
hoff=
nungsvollen Kinder in fremöer Erde gelaſfen, und die ſchweren
peku=
niären Opfer, die ſchon von den Rentnern gebracht wurden, vollſtändig
überſehen will. Unbarmherzig ziſſen nach ſeiner Ausfage die
Klein=
rentner weiter verſinken. Es wurde einſtimmig beſ=hoffei, in den
Ta=
gesblättern dem Herrn Finanzminiſter öffentlich Auimses auf ſrne
diesbezüglichen Auslaſſungen zu geben und ihn über die be uns ſchon
reichlich bewieſene Vaterlandsliebe aufzuklären. Nackö=m nob einige
wirtſchaftliche Fragen behandelt waren und die Ausgabe der
Stundungs=
mträge für die Reinigungsſteuer ſtattgefunden, ſchloß der Vorſitzende
die Verſammlung.
Reichsvereinigung eheutal. Kriegsgefangener. Am
Sonntagnaih=
mittag fand ein Familienausflug der ehemal. Keiegsgefaugenen
ſtatt. Unter Vorantritt einer Muſikkapelle bewegte ſich, durch die
Wit=
terung begünſtigt, ein über 300 Köpfe zählender Zug nach dem Lokal
„Zur Sonne” in Roßdorf. Daſelbſt wies in einer Anſprache de
Vorſitzende der Veveinigung darauf hin, daß außer Stunden der Muße,
ſowie auch außer der Intereſſengemeinſchaft vor allem ſich das ganze
deutſche Volk geſchloſſen hinter die Kriegsgefangenen=Vereinigung ſtellen
müſſe, um ſowohl im feindlichen, wie im neutraien Auslande dem
nnunterbrochenen Ruf nach Herausgabe unſerer 115 noch in
franzöſiſchen Zuchthäuſern und den 4500 in Nußlond zurückgehaltenen
deutſchen, ſowie der 50 000 bſterreichiſchen Kriegsgefangenen
Gehör zu verſchaffen. Wir wollen hoffen, daß dieſer Appell an die
Oeffendlichkeit nicht ungehört verhallen möchte. Kurz vor Polizeiſtunde
traten ebenfalls mehrere hundert Teilnehoner unter Muſibbegleitung die
Heimreiſe an umd verließen mit klingendem Spiebe und Gefang
befrie=
digt die gaſtliche Stätte unſeres Nachbarortes.
Saarverein. Am 29. Juni wurde hier im Heſſſiſchen Hof unter dem
proviſoviſchen Vorſitz des Herrm Oberbürgermeiſters E. Mangold
in Anweſenheit von girka 20 Saardeutſchen, Damen und Herren, ein,
Ortsgruppe des Bundes „Saaverein” e. V., Sitz
Ber=
lin, gegründet. Zum 1. Vorſitzenden wurde einſtimmig Herr Direktor
A. Thieme hier, Arbillerieſtraße 3, gewählt. Man hofft, daß dem
Verein hier dasſelbe Intereſſe emtgegengebracht wird, wie in allen
übrigen deutſchen Städten, indem jeder deutſch Denkende ſich dem Verein
anſchließt. Ueber den Zweck, das Ziel des Saarvereins wird in einer
Vollverſammlung, die in nächſter Zeit ſtattfinden und noch bekannt
ge=
geben wird, ausführlich geſprochen. Es ſei nochmals die Bitte an alle
deutſchdenkendem Frauen und Männer gerichtet, ſich zwecks Aufnahme
an die Geſchäftsſtelle des Saarvereins, Ortsgruppe Darmſtadt,
Fried=
richſtraße 14½, parterre, wenden zu wollen.
Mozartverein. Im Earten= und Feſtſaal der Vereinigten
Geſell=
ſchaft veranſtaltet der Mozartverein am 9. Juli einen
Familien=
bend. Die Feſtmuſik ſtellt Obermuſikmeiſter Weber. Nur Mitglieder
und die vom Vorſtand eingeführten Gäſte haben Zutritt. (S. Anz.)
Vogelsberger Höhenklub Darmſtadt. Auf zur 5. Wanderung am
nächſten Sonntag an die Bergſtraße! Diesmal gehts von Heppenheim
aus über die Starkenburg, durch herrliche Waldungen auf
wohlbeſchat=
teten Höhenwegen über „Jägerraſt”, Mittershauſen, Wald=Erlenbach
gegen Groß=Breidenbach und zurück nach Heppenheim. Näheres iſt im
bekannten Aushang erſichtlich.
m. Orpheum — Sommertheater. Das unter Leitung von Direktor
Bruno Harprecht neueinſtudierte luſtige Soldatenſpiel aus vergan
genen Tagen: „Der Veilchenfreſſer” von Guſtav von Moſer,
friſcht alte Erinnerungem wieder auf und die freudige Aufnahme, die
das Stück bei dem ſtets gefülltem Hauſe ſindet, beweiſt, daß es noch nichts
von ſeiner Anziehungskraft verloren hat. Man lacht beſonders gern
über die mit liebevoller Kleinarbeit herausgearbeiteten
Kaſernenhof=
ſzenen, über dem ſchüchternen Liebhaber und nicht zuletzt über den
wacke=
ren Veilchenfreſſer, den Herr Harprecht mit all ſeinem natürbichen,
herzerfriſchenden Frohſinn und Humor ausſtattet. Herr
Harten=
fels ſpielt mit gewohnter Sicherheit und Natürlichkeit den ſchüchternen
Referendarius von Feldt und Herr Sauer trifft den Ton des alten
Haudegens von Rembach vorzüglich. Die junge Witwe von Wilden
heim hat in Frl. Luiſe Paterſſom vom Reſidenztheater Hannover
Haushaltungsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, griin, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr
Haushaitungsinehl zum Pfundxreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Beftügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Marx.
Milch: Auf Beſtell= und Bezug3marke Nr. 18 der
Sonderbeſtell=
karte je ¼ Liter Lebensmittelausweis iſt vorzulegen.
Fucker: Bezugsmarke r. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfund auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 8 Mk.
Ausgabsſtekle: Wilhelminenſtr. 15 Zimmer 17.
Städtifcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenasgabe: Bei den Kohlenlieferasten kunn die 3. Rate //a
der Jahreszuteilung in Braupkohlenbriketts beſtellt werden,
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Polizeibericht. Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom
1. auf 2. ds. Mts. wurde in einer Reſtauzation in der Karlſtraße
ein=
gebrochen und Lebenswittel und Zigaretten geſtohlen. Geſtohlen
truurden: Aus einem Gartem in der Stiftſtraße zirka 2 Z
tner
Johan=
nisbeerem; einer Filialleiterin aus ihrer derſchloſſenen Wohnung 400
Mark, die ſie in einer Handtaſche aufbewahrt hatte; einem Student
während er im Woog badete, aus ſeinen Kleidern, die er in einer Ka
bine aufbewahrt hatte, eine ſilberne Taſchenuhr mit Bierzipfel; a
einem Keller in der Riedeſelſtvaße ungefähr 1½ Zentner Kartoffel
aus einenr Zimmer iu der Beſſung
Straße eine ſchwarze Reithoſe mi
Lederbeſatz, 1. Paax ſchwarze Ledergamaſchen und ein dunkelgewürfelt
Rock. Feſtgenommen wurden: Ei 24 Jahre alter Zimmermann
us Mündſtadt wegem Diebſtahls; ein 23 Jahre alter Spengler von
Wiesbaden und ein 20 Jahre alter Brauer aus München wegen 4
ach=
loſigßeit; ein 16 Jahre alter Handlungsgehilfe von hier wegen
Sittlich=
keitsverbrechen; ein 33 Jahre alter Hilfsarbeiter von Worms wegen
Beihilfe zur Abtreibu
. Siſtievt wurden: Ein 21 Jahre altes
Dienſt=
mädchen von hier w.
en Diebſtahl; ein 18 Jahre altes Dienſtmädchen
von Eberſtadt wegen Verdachts der Gewerbsunzucht.
— Orphenyr — Sommertheater. Trotz zahlreicher Wünſche können
nur noch drei Aufführungen des „Veilchenfreſſer”
ſtatt=
firden, da ſür Freitag, den 8. Juli, die Erſtaufführung von „
Gret=
chen” vorgeſehen iſt
* In Schuls Felfenkeller finden jede Woche zwei große
Kon=
zerte ſtatt. Die Leitung übernehmen Obermuſikmeiſter M. Weber
und Rühlemann. (S. Anz.)
* Arheilgen, 2. Juli. In der letzten Gemeinderatsfitzung
ſurden die Mcrerarbeiten für die Zaſelwärterwohnung an die
Mau=
rermeiſter Wild und Krämer vergeben. Der Ausſchlag der
Gemeinde=
ſteuer für 1921 wurde bekanntgegeben. Der Geländeumtauſch am
Bahn=
hof Kranichſtein wurde nach Vorſchlag der Tiefbaukommiſſion genehmigt.
Berr. Veräußerung von Geläude des Dorfgrabens wurde beſchloſſen,
dasſelbe pro Quadvatmeter zu 4 Mark an die Anlieger abzugeben. Das
Geſuch des Ortsgewerbevereins, Lokalfrage der Handiverkerſchule betr.,
wird genehmigt. Der Antvag, betr. Beitrütt zum Landesverband zu=
Bekämefung der Geſchlechtskrankheiten wird der Finanzkomiſſion
über=
wieſen. Dem Verein Heſſiſcher Wohnungsämter wird mit einem
jähr=
lichen Beitrag von 20 Mark beigetreten. Der Pachtvertrag mit dem
Schafzüchterverein wird gelöſt. Das Geſuch der Geſangvereine um
Er=
aß der Billettſteuer geht an die Finanzkommiſſion. Auf Antrag des
Gemeindevats Appel wird beſchloſſen, den Landwirten zu geſtatten, bei
der gegenwärtigen Trockenheit Waſſer zum Begießen der Pflanzen auis
den Hydranten der Waſſerleitung zu entnehmen. Dem Geſuch des
Leh=
rers Frank um Ueberlaſſung einer Wohnung wurde ſtattgegeben.
Dialog klafften oft recht bedenkliche Löcher, ſelbſt die
Geſangs=
texte mußte die Souffleuſe ſo laut vorſprechen, daß man ſie beſſer
verſtand als die Darſteller. Im muſikaliſchem Teil iſt vor allem
die tonliche Unreinheit der Chöre, die in der Stimmgebung ganz
umausgeglichen ſangen, zu rügen. Große Schwankungen im
Or=
cheſter, verpaßte Einſätze wollen wir wit ſämtlichen zugedrückten
Augen auf Rechnung des geſchriebenen Materials ſetzen, ohne
dies jedoch etwa als genügende Entſchuldigung hinzunehmen.
In Anbetracht des Geſagten möchten wir von einer Würdigung
W. W. G.
der Einzelleiſtungen abſehen.
Rheinheſſiſche Muſikwoche.
Wie im vorigen Jahre, ſo hat auch jetzt wieder in den Tagen
vom 25. — 30. Juni das Landesdheaterorcheſter auf
Veranlaſſung der Heſſiſchem Regierung unter
Generalmuſikdirek=
tor Michael Balling eine Konzertreiſedurch
Rhein=
heſſen gemacht, um durch erleſene künſtleriſche Darbietungen
deutſcher Meiſterſchöpfungen den Volksgenoſſen im beſetzten
Ge=
biete Stundem herzerhebenden Genuſſes zu bereiten, um durch
die Sprache der Töne dem Brüdern und Schweſtern jenſeits des
Rheinſtromes die Grüße aus den weniger unter dem Druck
gal=
liſcher Willkür leidenden Landesteilen zu vermitteln, um
dar=
zutun, wie kümmerlich die kulturellen Bemühungen der
Gegen=
eite erſcheinen, im Vergleich zu den hohen ſeeliſchen und
geiſti=
gen Werten, an denen die deutſche Tondichtung ſo überaus reich
iſt. Jeder der Teilnehmer fühlte ſich von dem Bewußtſein
ge=
tragen, im Dienſte einer hohen Aufgabe zu ſtehen. In ſteter
Wechſelwirkung herrſchte ſowohl bei den Hörern, wie bei den
Ausführenden eine feſtlich gehobene Stimmung, die bis zum
Schluß vorhielt und durch nichts, auch nicht durch gewiſſe kleine,
hier und da auftretende Mängel im den Unterkunftsverhältwiſſen
geſtört wurde.
Das Unternehmen erſtreckte ſich auf Mainz, Nieder=
Saulheim, Bingen, Alzey, Oppenheim und
Worms. Das kleine Nieder=Saulheim genoß vor verſchie
Henen anderen größeren Plätzen wohl durch den beſonderen
UImſtand, dieſen Vorzug, daß es im Beſitze eines großen, auch
akuſtiſch gut geeigneten Saales iſt, der von einem wohlhabenden
in Nieder=Saulheim geborenen Amerikaner der Gemeinde
ge=
tiftet wurde. Ueberall, Mainz ausgenommen, waren gleich nach
Vekanntwerden des Planes die Konzerte, trotz der ziemlich hohen
Preiſe, ausverkauft. An dem weniger guten Beſuch in Mainz
rochte wohl die gleichzeitige Aufführung der „Götterdämme=
rung”, wie auch das der großen Maſſe keinerlei Zugeſtändniſſe
machende Programm, Wagners Vorſpiel zu „Parſifal” und
namentlich Bruckners 8. Sinfonie, ſch uld ſein. Auch blieben
ſoliſtiſche Vorträge ausgeſchaltet. Etwaigen anderen Urſachen
nachzugehen, kann nicht Sache dieſes Berichtes ſein, umſomehr
aber die Feſtſtellung, daß die Wirkung der hervorragend
gelun=
genem Aufführung von gewaltigſter Eindruckskraft war, und
daß die Zuhörer den Saal mit dem Bewußtſein eines ſeltenen
künſtleriſchen Erlebniſſes verließen.
An dem anderem Plätzen ſtanden Beethoven und Wagner
an erſter Stelle. Schubert war einnual durch die unvollendete
H=Moll=Sinfonie (in Worms) und dreimal durch ſein Lied „Die
Allmacht” (in Alzey, Oppenheim und Worms), Weber durch die
große Arie der Rezia aus „Oberon” (in Nieder=Saulheim)
ver=
treten. Zu dem am Sonntag, den 26. Juni, nachmittags, in
Nieder=Saulheim gegebenen Konzert waren auch aus der
Um=
gebung des Ortes zahlreiche Beſucher gekommen. Mit dem
„Meiſterſinger”=Vorſpiel von Wagner wurde das Konzert
er=
öffnet und mit Beethovens C=Moll=Sinfonie geſchloſſen. Der
übrige Teil der Vorträge beſtand aus der erwähnten Weberſchen
Arie und den fünf Geſängen: „Der Engel”, „Stehe ſtill”, „Im
Treibhaus”, „Schmerzen” und „Träume” von Wagner, die dank
der eindrucksvollen, unübertrefflichen Vortragskunſt Frau
Hefſes, Stürme von Beifall entfeſſelten. Der 1. Celliſt des
Orcheſters, Herr Hugo Andreae, beſtritt durch die
vorzüg=
liche Wiedergabe zweier dankbarer Stcke: „Kol Nidrei” von M.
Bruch und „Tarantelle” von Popper, den inſtrumental=ſoliſtiſchen
Teil des Programms. Die beiden Geiſtesſinder Bruchſcher und
Popperſcher Muſe konnten jedenfalls ſvolz auf die
klaſſiſcheariſto=
kratiſche Geſellſchaft ſein, in der ſie ſich zeigen durften.
Dags darauf ſpielte in Bingen das Orcheſter zum Beginn
des Konzertes Wagners Vorſpiel und Bachanale aus „
Dann=
häuſer‟. Die in gewaltiger Steigerng dahin ſtürmende
Venus=
bergmuſik, die Wagner ſpäter für die Pariſer Aufführung ſchrieb,
war von elementarer Wirkung. Die unmittelbar ſich
anſchlie=
ßende Szene und Arie „Ah perfido” von Beethoven, von Frau
Heſſe kongenial empfunden und geſungen, ſchien in ihrer
ſchlichten Größe eines Teils ihrer ſonſt unfehlbaren Wirkung,
nach dem alle Sinne in Aufruhr verſetzten Wagnerſchen
Kunſt=
werk verbuſtig gegangen zu ſein. Mit der an Herrn
Konzert=
meiſter Drumm gewohnten glänzenden Technik erklang darauf
Beethovens einzig ſchönes Violinkonzert. Während hier wieder
wie auch in den folgenden drei Konzerten die fünf Gedichte von
Wagwer den ſobiſtiſchen Teil auf das Glüchlichſte vervollſtändig=
X Griesheim, 4. Juli. Der Streikder Gemüſeerzeuger=
Vereinigung, welche den Darmſtädter Wochenmarkt bisher
be=
ſuchte, wird ſtreng durchgeführt. An dem Bahnhof der Straßenbahn
ſtehen Streikpoſten, bereit, etwaige Streikbrecher abzufaſſen.
Leidtragende ſind außer den Darmſtädter Hausfrauen die Heag und die
Zolleinnahme der Franzoſen.
e. Crumſtadt, 4. Juli. 80jährige Iubelfeier des Ge
ſangvereins „Germania”. Wohl ſelten kann man eine
der=
trtige Cinigkeit und Liebe zur Ortsgemeinde empſinden, wie es ſeitens
der hieſigen Bürgerſchaft zu dem 80jährigen Jubelfeſte unſeres
Gefang=
vereins „Germania” geſchehen iſt. Arm und Reich hat ſein
Scherf=
lein dazu beigetragen, und man darf ſagen, aus der ganzen Umgebung
hat niemand bei dem Feſt gefehlt. Die Vorbereitungen bis in die
klein=
ſten Angelegenheſten waren wohl durchdacht und von fachkundiger Hand
uer. Den Auftakt zu dem eigentlichen Feſte bildete ein Fackelzug
am Samstag abend, an den ſich ein Feſtkommers auf dem Feſtplat
anſchloß. Geſangliche, urneriſche und ſportliche Darbietungen fanden
allgemeinen Beifall. Beſonders erwähnenswert iſt die Mitwirkung von
zwei Darmſtädter Geſangvereinen. Der eigentliche Feſttag wurde
ein=
geleitet durch einen Feſtgottesdienſt. Die Feſtrede des
Ortsgeiſt=
lichen behandelte die Treue und das Zuſammenhalten, ſowie die
Beden=
tung des deutſchen Liedes. Des Kirchengeſangvereins, ſowie einer
Muſit=
kopelle unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Knauff=Pfungſtadt
ſei hier beſonders gebacht. Der Empfang der auswärtigen Vereine
geſtaltete ſich zu einer richtigen Völkerwanderung. Der Feſtzug nahm
ſeine Aufſtellung an der Straße nach Goddelau. Ueber 42 Grnppen,
darunter fämtliche Crumſtädter und 28 auswärtige Vereine, nahmen
daran zeil, und darf von einer wehrtaaſendköpfigen Menge geſprochen
wevhen. Noch hatten die letzten Zugteilnehmer den Ortseingang nicht
berhaſſen, als der Feſtzug mit ſeiner Spitze auf dem Feſtplatz anlangte.
In der Begrüißung und Feſtrede durch den Herrn Präſidenten Michel
gedachte dieſer der Griinder und des Werdeganges des Vereins und
wehnte, in den Geſangsidealen einig zu ſein und eine Einheitsfront zu
bilden, damit das deutſche Lied und der Männergeſang Gemeingut ſei
und bleihe. Auch der Verſtorbenen im Weltkriege wurde gedacht. Sehr
wirkungsvoll vorgetragen wurde darauf „Der Fahnenchor” mit
Or=
cheſterbegleitung ſeitens des feſtgebenden Vereins. Ein ſinnreich
ver=
faßter Prolog von Herrn Oberrechnungsreviſor Simon= Darmſtadt
wunde von der Ehrendame Frl. Marie Kern wirkungsvoll zum
Vor=
trag gebracht. Zu einem weihevollen Akt geſtaltete ſich nach der
Ueber=
gabe der neu venovierten Fahne durch die Ehrenjungfrauen die
Ueber=
reichi
je einer Fahnenſchleife durch den Ortsvorſtand, Geſangverein
jaugrtett, Turnverein und Skatklub Edelwoiß, Seitens des
60
rmſtädter Geſangtereins Ließertafel wurde dem Verein ein
menng el und vom Geſangverein Sängerluſt=Darmſtadt ein
A
eger Anal als (yrengeſchenk überreicht. Zum Andenken und als
Danklarkeitserkeis übergab der feſtgebende Verein den mitbeteiligten
Vereiien je eine Ekzſchleife. Hierauf folgde das Abſingen von
Lie=
dern durch die befreu
en Vezeine, und am Abend ſchloß ſich ein
Feſt=
aIl gn. — Die Einleitung des Feſttags am Montag bildete die
Ihrung der Toden auf dem Friedhofe. Später fand im Vereinslokal
in Frühjcheipenkonzert ſiatt. Beſonders erwähnenswert iſt das
aller=
liebſte Ständehen, das Heer Muſikdirektor Knauff mit ſeiner Kapelle
errn Präſidenten Mi=ßel für ſoine unermüdliche Tätigkeit für den
erein darbrachte. Aush der am Nachmittag ſich durch die Straßen be
wegende Feſtzug gaß dem vem Sonntag michts nach. Das Feſt verlief
in äußerſt larmoniſcher 2e
und ſei beſonders gedacht der
Turnber=
eine ſowis der Kroftſtzer
8 für die außerordentlich ſchönen
Dar=
bietungen, wie Pyramiben utiw.
Auesbach, 3. Juli. Bürgermeiſterwahl. Bei der heute
ſtattgefundsgen. Wahl wurde der von den bürgerlichen Parteien
auf=
geſtellte Kedwat, Herr Kaufmann W. Blickensdörfer, mit 971
Stimen gewählt. Der Kondidat den Sozialdemokraten W. Klinger
erbielt 217 Stimnmen.
Auerbac, 3. Juli. Konzert. Das heute nachmittag in dem
Sale des Hotals „Zur Krone” ſtattgefundene Konzert der
Lieder=
tafel=Mginz=Koſtheim badeutete für die Freunde de
geſangs an der Bergſtraße ein Ereignis, da nur ſelton Geloge..
enheit
ge=
den iſt, einen ſolch großen Chor von über 100 Stimmen zu hören.
azu beſitzt die Liedertafel in Herrn Reallehver J. Müller, Mainz,
inen hervorragenden Dirigenten, der auf der Hochſchuile für Muſik zu
Stuttgart die gediegenſte Ausbildung erhielt. Chormeiſter und Sänger
ngen ſich denn auch an die ſchwierigſten Kunſtchöre. Das gewaltige
ordmännerlied” von W. Sturm und der impoſant angelegte Kunſt=
— „Vom
Rh=
von Max Bruch waren Darbietungen, welche die
ſchſten Anforderungen befriedigten. Lobenswerte Intonation und
rowatik, Cmſätze von kodelloſer rhythmiſcher Schärfe, gute
Vohaliſa=
tion, hübſch— Stimmenausgleich mit rundem, ſattem Orgeltlang, ſowie
feine Dynamik und veizvolle Klangſchönheit zeichneten alle Chorvorträge
aus. Die gute Auffaſſung der Chorwerke und der mitunter geradezu
dramatiſch geſteigerte Vortrag ſind ein ganz beſonderes Veudienſt des
Cho=
iſters Herrn J. Müller. Von den Liedern im Volkstone fand
eine ſehr beifällige Aufnahme „Die Heimkehr” von A. Neff. Die
Lie=
dertafel brachte zwei Mainzer Solokräfte wit: Fräulein Zimmer
Sopvan) und Herrn Klos (Bariton). Die junge Dame verfügt üb
eine ſehr geſchmeidige Sopranſtimme mit bedeutender Höhe, ſowie eine
bereits ſehr beachtenswerte Geſangstechnik. Reicher Beifall lohnd
Der Baritoniſt Herr Klos bringt als echter Rheinländer ſtankes Tempe
rament mit. Sein Bariton hat mehr tenorile Färbung als
Baßchſarak=
z mühelos erſcheint ſeine Tonbildung, und gut phraſiert bringt er
alles zu Gehör. Er mußte ſich zu Zugaben verſtehen. In der
Beglei=
tung ſämtlicher Lieder zeigte ſich Chormeiſter Müller auch als fein
urchgebildeter Piamiſt mit vollendeher Technik und ſubtilſtem Anſchlag.
gas Konzert hatte ſich eines guten Beſuchs aus den verſchiedenen Orten
der Vergſtraße zu erfreuen.
sw. Reinheim, 3. Juli. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich
zwiſchen Groß=Biebera und Brensbach. Ein Fuhrwerk wurde von
Nebenbahn erfaßt. Während ſich der Fuhrmann mit den beiden
ferdenr im Sicherheit bringen konnte, wurde der Wagen in die
Ger=
ſprenz geſchleudert und der Begleiter ſchwer verletzt.
Kkeine Nachrichten aus Heſſen, 4. Juli. In der letzten
Gemeinde=
ratsſitzung in Nierſtein gelangte abermals die
Autoverbin=
dung Groß=Gerau-Nierſtein—Oppenheim—Guntersblum zur
Beſpre=
chung, wozu die Gemeinde einem Jahreszuſchuß von 6000 Mark leiſten
ſollte. Der Verein zur Wahrung der Intereſſen Nierſteins hatte gegen
ten, bildete die 7. Sinfonie im A=Dur von Beethoven den
Ab=
ſchluß des Bingener Konzerbes.
Zu wirklichen Weiheſtmdem geſtalteten ſich die Aufführungen
in Alzey in dem evangeliſchen Gotteshauſe und in der
Katha=
rinenkirche zu Oppenheim. Hier wie dort ein dem Raum
angemeſſene, trefflich ausgewählte Vortragsreihe; hier tvie dort
eine in tiefer Ergriffenheitz bauſchende Zuhörerſchaft, hier wie
dort als grandioſer Abſchluß Beethovens herrliche „Eroika”.
Als Einleitung hörten die Alzeyer das „Parſival”=Vorſpiel, die
Oppenheimer den feierlichen, langſamen Satz aus der 8.
Sin=
fonie von Bruchner. Von wahrhaft packender Wirkung war
dann Schunberts „Allmacht”, die, von den Klängen des Orcheſters
getragen, im Fvau Heſſes herrlicher, nicht zu überbietender
Wie=
dergabe zweifellos einen unvergeßlich tiefen Eindruck
hinter=
ließ. Die inſtrumentalen Solonummern lagen in Oppenheim
in den Händen Druns (Chaconne von Bach) und H.
An=
dreges, der in Alzey wieder Bruchs „Kol Nidrei” ſpielte.
Der letzte Tag war Worms gewidmet. Bis auf den
letzten Platz war das Feſthaus gefüllt. Mit Schuberts
unvol=
lendeter H=Moll=Sinfonie eröffnet, reihten ſich wieder „Die
All=
macht”, Beethovens Violinkonzert, die Gedichte Wagners und
Beethobens heroiſche Sinfonie an. Wie eine Krone überſtrahlte
der herrliche Ausklang des monumentalen Werkes die Fülle von
Darbietungen, die ſich überall zu hohen Feierſtunden, ſowohl
für die Zuhörer als für die Ausführenden geſtalteten. Wenn
hier am Schluſſe einer arbeitsreichen Spielzeit das Orcheſter
mit unverwüſtlicher Friſche und begeiſterungsvoller Hingabe
ſeine Aufgaben in ſo hervorragender Weiſe löſte, ſo ſpricht das
zunächſt für den echt künſüleriſchen Geiſt, der nach wie vor
unter=
ändert gepflegt wird; aber es beweiſt auch, daß zu ſolcher Höhe
der Leiſtungsfähigkeit eine an ſich ſchon vortreffliche
Künſtler=
ſchar erſt dann ſich zu erheben imſtande iſt, wenn der richtige
Führer an ihrer Spitze ſteht. Nur dann, wenn Haupt und Glie=
dazu noch einer weiteren unerläßlichen Vorausſetzung: Der
Füh=
rer muß ein echter Muſiker und — ein beſcheidener Menſch ſein,
der das Kunſtwerk in ſeinem wahren, von ſeinem Schöpfer
ge=
wollten Charakter auszudeuten begabt und bemüht iſt, und deſſen
Streben einzig darauf gerichtet ift, nicht ſich ſelbſt, ſondern die
Kompoſition in den Vordergrund zu ſtellen. Einer dieſer „
ol=
tenen Künſtler iſt Michael Balling. Möge er dem Da. m
ſtädter und ſomit dem geſamten heſſiſchen Kunſtleben noch auf
viele Jahre hinaus erhalten bleiben.
M.I.
Seite 4.
Mummer 183.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.
den bereits ergangenen ablehnenden Beſcheid nochmals die Beratung
über die Angelegenheit veranlaßt und verblieb der Gemeinderat trotz der
Eingabe auf dem ablehnenden Beſchluß. — Da infolge der Sanktionen
die Kapſelfabrik in Nackenheim nur wenig beſchäftigt iſt, müſſen in
der nächſten Woche etwa 30 Arbeiter und Arbeiterinnen entlaſſen
wer=
den. — In den letzten Tagen verſchwand ein junges Mädchen aus
Dienheim auf rätſelhafte Weiſe. Man glaubte anfangs, das
Mäd=
chen ſei mit einem jungen Manne auf= und davongegangen. Jetzt hat
die Gendarmerie feſtgeſtellt, daß das Mädchen von einer hieſigen Frau
durch Geſchenke bewogen werden ſollte, eine Stelle zuerſt in Mannheim
und ſpäter in Holland anzutreten. Man vermutet gewiſſenloſen
Mäd=
chenhandel. — Zwiſchen Oppenheim und Nierſtein wurde am
Frei=
tag die Leiche des beim Baden ertrunkenen 16jährigen Karl Rittermann
aus Worms aus dem Rheine geländet. — Tödlich verunglückt iſt in der
Mainzer Armee=Konſervenfabrik ein Metzger bei der Arbeit.
Geſtern abend gegen 10.30 Uhr ſtieß in Mainz, Ecke Frauenlob= und
Boppſtraße ein Automobil mit einem anderen Gefährt zuſammen. Ein
Mann wurde derart verletzt, daß er von der Sanitätswache ins
Kran=
kenhaus gebracht werden mußte. — Die Ober=Ingelheimer
Waſſerverſorgung wird durch das trochene Wetter immer ſchlechter. Die
höher gelegenen Ortsteile ſind zeitweiſe ohne Waſſer. — Vom
Glei=
bergturm geſtürzt hat ſich geſtern ein 24 Jahre altes Mädchen aus
Lüdenſcheid in Weſtfalen. Das Mädchen war zur Behandlung in der
Gießener Heil= und Pflegeanſtalt untergebracht. Geſtern ſollte die
Mutter kommen und ihre Tochter heimholen.
Deutſcher Tag an der Bergſtraße.
* Bensheim, 4. Juli. Von ſchönem Wetter begüinſtigt, fand
geſtern das Parteifeſt der Deutſchen Volkspartei an der
Bergſtraße ſtatt. Schon am Vormittag traßen die Jugendgruppen ſohr
zahlreich hier ein, um eine Wanderung durch die ſchöne Umgebung zu
heranſtalten. Die Mittagsſtunden bruchkten mit den Zügen, auf
Laſt=
autos, zu Fuß und Wagen Teilnehmer in immer neuen Schaven in
uinſere Stadt. Von allen Städten und Dörſern der Vergſtvaße, aus
dem Ried, aus Worms und Darmſtadt waren Männer und Frauen in
großen Scharen herbeigeeilt. Säle und Garten des Gaſthauſes „Zur
Mühle” in Zell waren bald ſo gefüllt, daß nur ein kleiner Teil der
Gäſte einen Sitzplatz finden konnte.
Nach einleitenden Muſikſtüicken ſprach Herr Landtagsabgeordneter
Dingeldey zu den Parteifreunden. Ein deutſcher Dag in deutſcher
Not! Durch eigene Schuld iſt unſer Volk in dieſe Nor gevaten. Nicht
nur wirtſchaftlich, ſondern auch geiſtig und ſittlich iſt die Not unſerer
Nation. Vor allen Dingen ſind es die Leiden des beſetzten Gebietes,
die auf unſerer Seele laſten. So lange die deutſchen Arbeiter ihre
Verufsfragen über die Blutsfragen ſtellen, iſt noch ein weiter Weg zur
Geſundung. (Großer Beifall.) Uns wird keine Hilfe von außen und
kein indiſcher Weiſer konn uns helfen, ſondern nur der Glaube an uns
ſelbſt. (Lebhafter Beifall.) Die Deutſche Volkspartei predigt keinen
Haß, aber die Drachenſcat der Bedrückung deutſchen Volkes in Oſt und
Weſt durch ſeine Feinde muß eines Tages furdnhar aufgaßen. (Beifail.)
Von jeder Regierung müſſen wir verlangen den Kempf gegen die Lüge
von der Schld des deutſchen Volbes am Kriege. (Beifall.) Wir aber
glauben und arbeiten für die Zukunft unferes Landes durch die
Er=
zhung unſerer Jugend, durch die Treue zur Arbeit, durch unſer
poli=
tiſches Wirken. Das Vaterland ſoll leben hoch! Mit großer Begeiſterung
wurde das Hoch aufgenommen und die Berſpuzlung ſang entblößten
Hauptes das Lied „Deutſchland, Deutſchland über alles”
Abgeondneter Dr. Oſann ſprach auf die Deutſche Volkspartei. Er
dankte allen Getreyen, beſonders denen aus Worms und von der
Berg=
ſtreiße. Alte Erinnerungen werden lebendig aus beſſeren Zeiten. Die
Deutſche Volkspartei hat die Traditionen der Natioyallicergia Partei
aufgenommen und zeitgemäß fortgebildet. Die Liebe zum Vaterlande
und die Ueberwindung der Ggenſätze i unſerem Volbe iſt ihre Haupt
arbeit. Darin treffen ſich alle Anhänger aus Stadt un5 Land. Möge
es der Deutſchen Volksparvei vergönnt ſein, für unſer Volk ihre Ziele
zu erreichen. Mit einem ſtürmiſch aufgenomenen Hoch auf die
Deut=
ſche Volksputei ſchloß der Redner ſeine Worte.
Um 6 Uhr formierte ſich unter Vovantwitt der Muſikcaselſe ein
Feſtzug durch die Straßen von Zell und nahm ſeine Richtung an
den Bismarckturm am Hemsberg. Jetzt erſt konnte man überſihen, wie
geſvaltig die Zahl der Teilnehmer war. Es waren mehrere tauſend
Perſonen vereinigt: Bürger, Bauern und Arbeiter aus der ganzem
Umgegend. Mit wehenden ſchwarz=weiß=roten Fahnen und khingendem
Spiel machte der Feſtzug den Eindruck einer impoſanten Demonſtration
für den mavionalen Gedanken. Eine Wieſe in der Nähe des
Bismarck=
turmes war zum Feſtplatz geſtaltet. Die Jugendgruppen trugen
Volks=
lieder und vaterländiſche Gedichte vor; Volkstänze und andere
Unter=
haltungen wechſelten mit Muſikſtücken und vaverländiſchen Geſängen ab.
Abg. Wünzer hielt mit weithin hallenden Worten eine pachende
An=
ſprache an die deutſche Jugend. Er weihte die meuen Banner der
Ju=
gendgruppen Bergſtraße und Darmſtadt, die dann entfaltet wurden und
von Fräulein Zaubitz und Herrn Rudolf Schaaf mit Dankesſvor
ten übernommen wurden. Alsdann führte die Jugendgruppe Worms
die Rürli=Szene aus „Wilhelm Tell” auf. Erhebend war es, als die
Worte des Rütliſchwurs von der großen Verſammlung feievlich
mitge=
ſprochen wurden. Die Dunkelheit brach hervieder, als der Holzſtoß
an=
gezündet wurde und das Sonmvendfeuer von der Höhe herunter die
Täler grüßte. Freiherr L. v. Heyl=Worms hielt die Feuerrede. Seine
markigen Worte ſchloſſen mit einem brauſend wufgenommewen Hoch auf
den deutſchen Rhein. In ungeſtörter Harmonie waven die Stunden
derlaufen, als in ſpäter Abendſtunde die Teilnehmer ſich wit herzlichen
Worten und in gehobener vaterländiſcher Stimmung trennten.
Landesparteitag der Sozialdemokratiſchen Partei
Heſſens.
ONB. Offenbach a. M. 3. Juli. Die
Sozialdemokrati=
che Partei Heſſens hielt geſtern und heute in Mühlheim a. M.
ihren Landesparteitag ab. 191 Orte waren mit 264 Delegierten
vertreten. Außendem waren 20 Landtagsabgeordnete, 3 Mitglieder der
Heſſiſchen Regierung und 1 Reichstagsabgeordneter für Heſſen an
weſend. Nach dem Geſchäftsbericht des Parteivorſtandes hat die Partei
in 400 Orten 34 700 Mitglieder, das ſind 100 Orte und 11 000
Mitglie=
der mehr, als die Partei vor dem Kriege hatte. In 432 Kommnen ſind
über 190 Vertreter, 120 Bürgermeiſter und Beigeordnete und 192
Vertreter in Kreis= und Provinzialparlamenten tätig. Bei der Partei
herrſchte ſtarke Mißbilligung über die Amtsführung des
Miniſtersdes Innern Dr. Fulda, der dieſer Tage von ſeinem
Amte zurückgetreten iſt. Dadurch ſind ſcharfe Auseinanderſetzungen auf
dem Parteitag vermieden worden. Die Tagung nahm den Bericht der
Landtagsfraktion entgegen; ein Refevat des Reichstagsabgeordneten
Keil, über die deutſche Steuergeſetzgebung und einen Vorbrag des
Reichstagsabgeordneten Hermann Müller über die politiſche Lage
im Reiche. In einer einſtimmig angewommenen Endſchließung wird an
die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion das dringende Erſuchen
ge=
richtet, bei der Beratung der neuen Steuerreform neue indirekte Steuern
nur dann anzunehmen, wenn die Möglichkeit der Erhebung divekter
teuern reſtlos erſchöpft iſt. Ferner gelangte folgende Reſolution
ein=
ſtimmig zur Annahme:
„Der heute in Mühlheim tagende Parteitag der Sozialdemokraten
Heſſens drückt den Brüdern in den beſetzten Gebieten ſein
Mit=
gefühl mit den Leiden und Drangſalen aus, die die Tatſache der
Be=
ſatzung und der Sanktionen mit ſich bringt. Er verſichert ſie ſeines
ent=
ſchloſſenen Willens, ihnen treu zur Seite zu ſtehen bei der Abwehr aller
im Friedensvervag nicht begründeten Willkürakte und gibt der
Hoff=
nung Ausdruck, daß der Sieg der Vernunft bei unſeren ehemaligen
Geg=
nern bald eintreten und den beſetzten Gebieten die Befreiung bringen
möge.”
Berlin, 4. Julf. Die Wilmersdorfer Schützengilde
be=
gann im „Seebad Wilwersdorf” die Feier ihres Stiftungsfeſtes. Drei
Tag waren dafür vorgeſehen. Als in der Nacht vom Sonntag zum
Montag die Feierlichkeit im dollen Gange war, drangen etwa 30 Mit
glieder der Maikollegen, eine Geſellſchaft von
Schwerver=
brechern, in den Saal und bedrohten die Feſtmitglieder mit
vorge=
haltenen Revolvern, Totſchlägern, Brechſtangen Eiſen und anderen
Waf=
fen. Einer Anzahl Perſonen wurden die Wertſachen, Pelze.
Hand=
taſchen, Brieftaſchen abgenommen. Drei Feſtreilnehmer wurden fchwer
verletzt nach dem Krankenhaus gebracht. Eine große Anzahl der
Teil=
nehmer wurde leichter verletzt. Die drei Haupttäter wurden von der
Polizei feſtgenommen, während die übrigen 27 bis 30 Mann entkommen
konnten.
Tagung für Binnenſchiffahrt.
T.U. München, 4. Juli. Miniſterpräſident Dr. v. Kahr
er=
ſchien heute auf der Tagung für Binnenſchiffahrt, die aus
Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn und der Schweiz zahlreich beſucht iſt,
und zu der auch Reichsverkehrsminiſter Gröner erſchienen iſt. Der
Miniſterpräſident hob die ungeheure Bedeutung einer Verbindung der
Stromgebiete von Rhein und Donau, von Nordſee und Schwarzem
Meer hervor und bewerkte, daß dadurch zugleich Elektrizitätskräfte von
2 Milliarden Kilowattſtunden jährlich laufend gewonnen werden können
ſo daß weite Gebiete für alle Zeiten von der Kohlennot befreit werden.
Der Miniſterpräſident forderte zum Vertrauen in den deutſchen
Unter=
nehmergeiſt, in die Leiſtungsfähigkeit unſerer Induſtrie und die
Pflicht=
treue der Arbeiterſchaft auf und verwies darauf, daß faſt alle
europäi=
urvölker an der Durchführung des
Großſchiffahrtsunterneh=
eroſſert ſeien.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 4. Juli. Auf die Interpellation der bürgerlichen
Par=
teien wegen der Negelung des Lehrlingsweſens im
Handwerk erfolgt regierungsſeitig die Erklärung, daß die Antwort
imerhalb der geſetzmäßigen Friſt erfolgen wird.
Eine Reihe kleiner Vorlagen wird den Ausſchüſſen
über=
wieſen beziv. debattelvs genehmigt. Der Staatsvertrag, betr. den
Uebergang der Waſſerſtraßen auf das Reich, wird in
zweiter umd dritter Leſung gewehmigt. Es folgt der
Rachtragsetat des Reichswehrminiſteriums
bei Titel Marine.
Abg. Kuhnt (U.S. P.) polemiſiert gegen die Reckte, die beſtrebt ſei,
imer neue Mittel der Marine zuzuwenden, obwohl ſie ſelbſt dieſe
”aine als erbärmlich bezeichnet habe. Für den Küſtenzſchutz henöfigten
wir keine Miorine, das hätte ein Marineſachverſtändiger ſelbſt
zune=
reben. Der einzige Zweck der Marine ſei ein polizeilicher. Dacher habe
ſie keine Exiſteneberechtigung wehr. Dazu koype, daß der tarſächlieln
Vedarf der Marine nur 13 Millionen betrage, im Nachtrag aber 19=
Aillionem gefordert würden. Redner frogt dann weiter, oh hie
Ent=
lößung Kiels von jeder Marinegarniſon etwa bolifiſche Grüni babe
Der Reichsmeßrminiſter habe das zwar beſtritten, die Anzeiehen
ſprä=
chen eibe: Grfüx, Redner beſpricht dann den Etat im einzelnen. Wozu
ſeien für die Maxinenffiziere 34 Reitpferde vorgeſehen? Hütten wir
ehina eine reitende Gebirgsmarine? Mit demſelben Rechte könnten die
Scheuerfrauen des Reichshags fin ſich Reitpferde verſongen. Redner
fragt dann nach der Stande des Valtikumabenteuers und wie es mit
dem Verfahren gegen den Admiral Scheer ſpehe, der mit der Erſchiefung
von mehrenen Darinciannſchaftent im Jahre 1917 eimen Juſtizmord
be=
gamgen habe. Zieiſelles ſeien die Akten heute nict wehr vorhanden.
Es mrden ſodann eine Reihe von Ctatsöütel genehmigt.
Zu Arxibel 13: Sanitätsweſen, bemängelt Abg. Dr. Moſes
(U. S.P.) die zut große Zahl der Aerzte und Sanitätsmannſchaften, die
im merkwüirdigen Gegenfatz zu der Fürſorge für die breite Maſſe ſtehe.
Reichstve5:
iniſter Geßler erwidert, alle Poſitionen ſeien von
der Reichsſinanzverwaliung nachgedrüft worden. Im übrigen vergeſſe
* Vorredner, daß auch die Familienmitglieder der ärgtlichen Fürſorge
underſtellt ſeien.
Der Neſt des Etats wird ſodann genehmigt.
Es folgt der
Etat des Austärtigen Amtes.
Frau Abg. Wurm (U. S.P.) bekämpft die Hergabe von
Reichsmit=
teln, für die Featrale fün dem Heintatdienſt.
kübg. Dr. Cxemer (Deutſche Vpt.) ſchildert die Tätigkeit der
Zen=
tvale Aud meiſt mach, daß von dem 35 (70 Mitgliedern allein 27 000 der
ſozialdemglmtt en Bartei ang=bözen. (Zenau ſo wewig wie die äußerſte
Einke jei guich Eie Rechte hierßei berückſichtigt worden. Seine Parte
habe ſich wöhrenc ihrer Regierungstätigkeit aufrichtig bemüht, hier eine
wirklſch rbjoktite Amtsſteſie zu ſchaffen. Leider ſei das Gegenteil
er=
ſolgt. Er ſei auch üiberzengt, daß ein Umbau wenig Ausſicht habe,
viel=
könne ni ein vrilſtändig neuer Aufbau in Frage kommen.
Dem=
mei
er
eck ih ſützen Gie Nechispoteien ihre Anträge geſtellt.
ViEg. Dr. M umm (Deu ſchnatl.) erinwert dauam, daß ſeine Parkei
ſchon lange den Lauf gsgen dieſe Organiſation führt. Seine Partei
ſei aber fetzt bereit, einen afenſtiſſtand zu ſchließen, um zu verſuche
etras Neues und Feſteres zu ſchaffen, das über den Parteien ſtehe und
alſein das Staatsintereſfe im Auge habe.
Abg. SoIIw
ann (Soz.) erklärte die Urteile der Faut Wum als
einſeitig: von einer Ver:uption könne keine Nede ſein. Gerade
wäh=
vend des Eatzy=Rutcss habe die Inſtitution im Sinne der Regierung
gearbeitet. Weror ſich einzelne Parteien über mangelnde
Berückſichti=
gung beblagten, ſo ſei das ihr eigenes Verſchulden.
Der Ausſchuß beantragt eine Entſchließung, die Reichszentrale
der=
art umzugeſtolten, daß ſie einen parlamemtariſchen Beivat erhält und in
dieſem alle Parteien vertreten ſein ſollen.
Die Abgg. Cremer und Dr. Mumm beantrogen Schließung
der Reichszentvale zum 1. Oktober 1921.
Abg. Roſenfeld (Kom.) bekämpft den Ausſchußantvag. Der
parlcentaviſche Beirat wirde für die Reichszentvale nur ein
Feigen=
blatt ſein.
Die Abſtimmung wird vertagt,
Der Reichstagsetat wird darauf Gebattelos bewilligt.
Dann wird das Altrentnergeſetz in dritter Leſung ohne
Aus=
ſprache angenommen. — Es folgt die zweite Beratung des
Fernſprechgebührengeſetzes.
In ſeinem Ausſchußbericht erklärt der Abg. Allekotte (Ztr.),
die Verwaltung habe zugeſagt, daß mit dem Gebührengeſetz auch eine
weſentliche Verbeſſerung des Fernſprechbewiebes verbunden ſein ſoll.
Das Geſetz wird in zweiter und dritter Lefung ohne beſondere Debatte
angenommen.
Es folgt die zweite Beratung des
Wehrmachtverſorgungsgeſetzes.
Abg. Karſten (U. S. P.) lehnt die Vorlage ab. Sie ſei eine
Ver=
ſchleuderung des Reichsgeldes an den gegenvevolutionären Militarismus.
Die Geldſummen, die hier an diele geſunde entlaſſene Offiziere und
Unt offiziere gezahlt werden ſollten, ſeien viel zu hoch. Seine Partei
beantrage, daß den entlaſſenen Offizieren und Unteroffizieren der
Wehr=
macht einfach die geſetzmäßige Erwerbsloſenunverſtützung gezahlt
wer=
den ſolle, die nach Anſich= der bürgerlichen Parteien ja doch ſehr
reich=
lich ſei.
Abg. Plettner lehnt gleichfalls die Vorlage ab, die er als eine
Provokation der Arbeiter umd Angeſtellten bezeichnet.
Reichswehrminiſter Dr. Geßler: Wir wollen ein Heer aus
den=
ſelben Gründen, aus denen Sie — zu den Kommuniſten — es nicht
wollen. (Zuruf bei dmm Kommuniſten: Alſo ein Klaſſenheer!) Nein!
Ein Heer zum Schutze der Verfaſſung. Die Underſchiede zwiſchen der
Verſorgung der Offiziere und der Mamnſchaften ſeien dadurch
begrün=
det, daß der Offizier ſich für eine viel längere Zeit verpflichten müiſſe
als der Unveroffizier oder der Mann.
der Antrag der U. S.P. auf Gewährung der
Eriverbsloſenunter=
ſtützung wird abgelehnt.
Gbenſo werden alle ſozialdemokratiſchen und deutzſchnationalen.
Ab=
änderungsanträge abgelehnt. Die Vorlage wird vielmehr in der
Aus=
ſchußfaſſung angenommen.
Es folgt die zweite Beratung des Antrags der bürgerlichen Parteien
über die
religiöſe Kindererziehung.
Der Geſetzentwurf des Ausſchuſſes will die Beſtimmung der religiöſen
Erziehung des Kindes von der freien Einigung der Eltem abhängig
machen. Ohne weitere Debatte wird der Ausſchußatag und damitz
das Geſetz in zweiter und auch in dritter Leſung angenommen.
Nächſte Sitzung movgen nachmitvag 1 Uhr: Anfragen, Zentrums=
und ſozialdemokratiſche Interpellation zum Falle Jagow, kleinere Vor
lagen und Ausſchußberichte. — Schluß gegen 347 Uhr.
Reichsverband der deutſchen Preſſe.
Hamburg, 3. Juli. (Wolff.) Nach der Sonntagsſitzung des
Delegiertentages des Reichsverbandes der
deut=
ſchen Preſſe im Homburger Gewerbehaus folgten die Teilnehmer
einer Einladung des Magiſtrats der Stadt Altona in das Donnerſche
Schloß, das die Stadt Alrona zur Epweiterung ihrer Parkanlagen
er=
worben hat. Oberbürgermeiſter Dr. Schnakenburg begrüßte die
Gäſte wit einer Anſproche. Im Namen des Reichsverbandes der
deut=
ſchen Preſſe dankte der Vorſitzende des Landesverbandes der bayeriſchen
Preſſe C. Freund in einer Erwiderung der Stadt Altona für die
Gaſtfreundſchaft, die ſie dem Delegſiertentag erwieſen habe. Seine
Aus=
führungen gipfelten in der Forderung, daß ſich die einzelnen deutſchen
Stämme in Verſtändmis, Tolevanz und gudem Willen in dem
einigen=
den Gedanken, das deutſche Vaverland aus der Not der Gegenwart her
auszuführen, zuſammenfinden müßten. Vorausſetzung für alle wirkliche
Aufbauarbeit in Süd und Nord ſei dieſer Wille, ſich gegenſeitig zu
hel=
fen und gemeinſam die Laſten zu tragen, die uns das Schickſal und ein
harter Feind auferlegten. Ein geſelliges Beiſammſein vereinte die aus
dem Reiche herbeigeeilten Journoliſten mit dem Gaſtgeber. So fand
uuch der zweite Tag der Hamburger Togung des Reichsverbandes der
deutſchen Preſſe einen würdigen, der Zeit entſprechenden Abſchluß.
Spende japaniſcher Aerzte für deutſche
Univerſitäten.
Berlin, 4. Juli. (Wolff.) In Tobio übengab am 1. Juli
Profeſſor Ariſawa namens 50 japaniſcher Aerzte, die
ihre Studien in Deutſchland machten, dem deutſchen Botſchafter
490 000 Mark, die alls Stiftung für die mediziniſchen Fakultäten
deutſcher Univerſiäten beſtimmt ſind.
Die Streikbewegung.
Der elſäſſiſche Textilarbeiterſtreik.
T.U. Mülhauſen, 4. Jubi. Gegenwärtig ſtehen 55 Be
triebe der elſäſſiſchen Textilinduſtrie im Streik. In Mülhauſen
ſind es 18, in Gebweiler 10, in Weherling 5. in Kolmar 12 Fabriken.
In Maxkirch, Sinsheim und Rappoltsweiler je 1 Betrieb, in denen die
Arbeiterſchaft die Arbeit niederlegten. Im Unterelſaß ſtehen im ganzen
7 Betviebe im Streik, die dem elſäſſiſchen Texrilarbeiterverband ange
ſchloſſen ſind. Man erwartet, daß ſich noch weidere Betriebe dem Streik
anſchließen werden.
Die Sanktionen.
Paris, 4. Juli. (Havas.) Zu dem Verlangew des
deut=
ſchen Reichskanzlers auf Aufhebung der
Zollzwangs=
maßnahmen meint der Eclair: „Die franzöſiſche
Re=
gierung bann nichſt zugeben, daß die Zahlung von lumpigen 10
Milliarden auf eine Schuldſumme von über 100 Milliarden
ge=
nügen könnte, um uns uneingeſchränktes Vertrauen in den guten
Willen Deutſchlands zu geben, ſo daß wir die Unterpfände
auf=
geben könnten. Es ſind eben nichſt viele, die uns allein für die
Erfüllung einer ſo oft ſchon verſtümmelten Forderung bürgen.
Der franzöſiſche Standpunkt bei der nächſten Sitzung des
Ober=
ſten Rates wird klipp und klar folgender ſein: Es kann keine
Fordeming beſtehen ohne Unterpfänder. Welche Sicherheiten
bieten uns en diejenigen unſerer Verbündeten, die einer
Auf=
hebung der gaugenblicklich in Kraft befindlichen
Zwangsmaßnah=
men gegewibe freundlich geſinnt ſind? Was uns anbelangt,
ſo ſind wir um ſo weniger gewillt, Sicherheiten gegen bloße
Verſprechungen aus der Hand zu geben, weil die Regierung
Wirth nicht ohne große Schwierigbeiten ihre Stellung feſtigen
kann und zweifellos nicht für ewige Zeiten am Ruder bleiben
wird. Der Kanzſer hat Beweiſe ſeines guten Willens geliefert.
Wir ſind übrigens recht beſcheiden! Wiſſen wir aber, wer
mor=
gen ſein Nachfolger ſein wird?”
Oberſchleſien.
Polniſche Vorbereitungen zu einem neuen Aufſtand?
Berlin, 4. Juli. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Die Nachnichten verdichten ſich, daß die Polen
einen neuen Aufſtand planen, nachdem ſie die für die
Zeit der Räpzti gewährte Friſt zur Reorganiſation ihrer
Truppen bcutzt haben. Man will diesmal ſofort die Bahnen
nach dem Aärigen Deutſchlano ſperren, auch ſind eingehende
Abmnachungen meit den Franzoſen, beſonders über die Beſetzung
von Gleßzitz, ge ruffen worden.
Zuſammentritt des eiſaß=lothringiſchen gemiſchten
Schiedsgerichts.
T.U. Straßbuzg, 4. Juli. Dieſer Tage tritt zum
erſten=
mal das auf Grund einer im Friedensvemtrag enthaltenen
Be=
ſtimmung eingeſetzte gemiſchte Schiedsgericht (
Tribu=
nal arbitral mixte) zuſammen. Der Gerichdshof iſt aus einem
Vertreter der deutſchen und der franzöſiſchen Regierumg und
aus einem Angehörigen eines neutralen Staaſtes
zuſannmenge=
ſetzt und hat ſich mit allen aus dem Friedensvertrag ſich
er=
gebenden Streitigkeiten zu beſchäftigen. Das Gericht iſt die
letzte Inſuanz, gegen deſſen Urteil es keine Berufung mehr gibt
Auf der Tagesordnng ſteht die bedeutungsvolle Frage der
Kompenſationen. Das deutſche Kompenſationsamt
wei=
gert ſich, die Fordepungen der Elſaß=Lothringer, die nach dem
Waffenſtillſtand Aenderungen erlitten haben, die Kompenſatior
zum Satze von 81,34 Franken für 100 Mark anzuerbennen. Die
elſaß=lothringiſchen Forderungen belaufen ſich auf 500 Millionen
Francs. Im Falle einer für Deutſchland ungünſügen
Entſchei=
dung würde das Reich einen Verluſt von etwa 320 Millionen
Franes enleiden.
Irland.
Eine Vermittlungsaktion von General Smuts.
T.U. Paris, 4. Juli. Heute, Montag, trifft der ſogenannbe
Präſident der iriſchen Republik, de Valeva, im Beiſein der
hauptſächlichſten Führer der Sinnfeinerbewegung mit vier
Ver=
tretern der Umioniſten von Südirland zuſammen. Von dieſer
Konferenz hängt die Zukunft Irlands ab. Es handelt ſich
darm, ob de Valera die Einladung von Lloyd George,
gütlich zu verhandeln, annehmen oder ablehnen wird. Allem
Anſchein nach verdoppelt und verdreifacht die engliſche
Regie=
rung die Beſatzung, um im Falle der Ablehnurng mit furchtbaren
Repreſſalien dem Konflikt ein gewaltſames Ende zu machen.
Großes Aufſehen ervegt die Nachricht, daß General
Smuts, der bekannte ſüdafrikaniſche Miniſterpräſident, heute
in Dublin eingerroffen iſt, um de Valera ſeine
Ver=
mittlung anzubieten. General Smuts reiſt im cogmito
und wicht als ofſizieller Vertreter der engliſchen Regierung.
Seine eminende Perſönlichkeit und ſein verſöhnlicher Charakter
dürften alle Gewähr für einen Erfolg ſeiner Miſſiom bedeuren.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
T.u. Paris, 4. Juli. Der Berichterſtatter der Times in
Konſtantimopel meldet, daß die Kemaliſten, die Ismid
beſetzt haben, nur eine Diviſion ſtark ſind, die nur 4500 Mann
zählt. Der Korreſpondend der Times beſtätigt, daß die
Kema=
liſten nicht die Abſicht haben, in die neutrale Zone
einzumar=
ſchieren, welche die Ententemächte um die Meerenge herum
ge=
legt haben
Ein weiteres Tlegramm aus Malta teillt mit, daß mr
einige engliſche Zerſtörer im Hafen von Malta geblieben
ſind und daß die ganze engliſche Mittelmeerflotte in den
Le=
vantegewäſſern konzentyiert werde.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 4. Juli. (Tel. unſerer Berliner
Redak=
tion.) Auf dem Wege von der Grenzbaude nach
Schmiede=
berg wurde der Grenz=Kriminalwachtmeiſter Oloyynisk von
Schmiedeberg erſchoſſen aufgefunden. Am Montag meldete
ſich nun ein angeſehener Schmiedeberger Bürger und gab an,
von dem Hund des Getöteten angefallen worden zu ſeim. Er
habe dann auf den Hund geſchoſſen umd dabei anſcheinend den
Beamten getroffen.
Berlin, 4. Juli. (Wolff.) Die deutſch=chineſiſchen
Verein=
barungen wurden durch die in Peking bewirkte gegenſeitige
Mitteilung der beiderſeitig erfolgten Ratifizierung am 1. Jul
in Kraft geſetzt.
London, 4. Juli. (Wolff.) Einer Blättermeldung zufolge
wurde im Monat Juni in Sunderland nur ein
Dampfer vom Stapel gelaſſen, und zwar für eine
holländiſche Firma. Sunderland war früher einer der größten
Schiffsbaumittelpunſte der Welt.
London, 4. Juli. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung an
Neu=York beſtätigt der Präfident der Standard Oil Company
W. C. Teagne die Meldung, daß ſeine Gefellſchaft wegen der
in Kraft gevretewen mexikaniſchem Oebausfuhrſteuer die
Ver=
chiffung von Oel aus Mexiko nicht fortſetzen und
ihre Tankſchiffe aus dem megibaniſchen Dienſt zunückziehen
werde. Reuter fügt hinzu, es ſeien Anzeichen dafür vorhanden
daß auch andere Geſellſchaften ſich dieſem Vorgehen anſchließen
würden.
Neue Bücher.
Georg Hirth. Em deutſcher Publiziſt von Franz Carl
Enders. Verlag von Walther C. F. Hirth in München. Preis geb.
48 Mk. Das ſchöne Buch, daß die Lebensgeſchichte Georg Hirths bringt,
enthält folgende Kapitel: Die Spanne des Lebens, Das Bild eines Men
ſchen, Hirths Sorge für die kommende Eeneration (praktiſche Lebens
philoſophie), Im Kampf für die Freiheit gegen die Lüge, Ein deutſches
Herz, Der Veteran der Feder Georg Hirth und die Kunſt,
Natzurwiſſen=
ſchaftliche Arbeit, Regiſter. Georg Hirth (geb. am 13. Juli 1841, geſt.
am 28. März 1916) war ein Anveger und Vorkämpfer neuer oder
ver=
geſſener alter Ideen. Er war ein Kämpfer und hat in die Gehirne
ſeiner Zeitgenoſſen das, was er für wahr und gut hielt, mit einem
un=
nachahmlichen Nachdruck eingehämmert. Er hat neue Ziele und Wege
gezeigt und programmatiſch gewirkt, ein Mann von großer Vielſeitigkeit
und hohen Idealem. In dem vorliegenden Buche war es dem Heraus
geber vor allem darum zu tun, zu zeigen, was Hirt
dieſer große
deutſche Idealiſt, gewollt, gedacht, gehofft und erſtrebt hat und den
geiſtigen Kampf eines ganzen Mannes um ſeine Ideale darzuſtellen.
Eine gedrängte Skizze des Lebenslaufes Hirths iſt vorausgeſchickt, der
Reſt des Buches iſt nach Problemgruppen geordnet und der
Heraus=
geber hat Georg Hirth oft ſelbſt ſprechen laſſen. Auf Einzelheiten dieſes
wertvollen Buches einzugehen, das über das Perſönliche hinaus ein ku
turgeſchichtliches, ſozialpolitiſches und künſtleriſches Intereſſe beanſpruchen
darf, müſſen wir uns verſagen. Vielleicht wird es den oder jenen ver
anlaſſen, ſich in die Werke Hirths (Wege zur Heimat 1909, Wege zur
Nummer 183.
Kunſt, 3. Aufl. 1918 Wege zur Liebe 1906 und Wege zur Freiheit 1903)
zu vertiefen. Das Bild eines ſolchen Mannes dürfte gerade in unſerer
Zeit wohltun und Gutes wirken und in dieſem Sinne iſt die
Heraus=
gabe des Buches zu begrüßen. Die Ausſtattung des Buches iſt
muſter=
gültig. Es enthält 4 Porträts Georg Hirths im Alter von 28, von 37
52 und 70 Jahren, das zweite nach dem Gemälde von Lenbach
außer=
dem ein einfarbiges Bild von Otto A. Hirth „Mein Vater am
Schreib=
tiſch”
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 4. Juli. (Prib.=Tel.) Dem heutigen
Schlacht=
viehmarkt waren zugeführt und wurden per Zentner Lebendgewicht
ge=
handelt: 195 Ochſen 450—780, 179 Bullen 450—640, 838 Kühe und
Färſen 200—760, 329 Kälber 550—800, 369 Schafe 300—505, 1269
Schweine 800—1175. Die beſten Qualitäten erzielten etwvas höhere
Preiſe. Im allgemeinen waren die Preiſe gegen die Vorwoche etwas
niedriger.
Auf dem Pferdemarkt waren zugeführt und wurden pro
Stück gehandelt: 25 Wagenpferde 10 000—26000 Mark, 174
Arbeits=
pferde 8000—26 000 Mark und 33 Schlachtpferde 1000—3000 Mark.
Spiel, Sport und Turnen.
— Radſport. Am Sonntag waren die Reigenmannſchaften des
Velozipedklubs Darmſtadt wiederum erfolgreich und
konn=
ten als Sieger bei großen Wettbewerben hervorgehen. Bei den großen
rodſportlichen Wettbewerben des Gaues 9a in Gießen konnte die
erſte Jugendmannſchaft unter Leitung ihres Fahrwartes L. Hax d.
erſten Preis eruingen. Auch der Schmuckreigenmannſchaft des Klubs
gelang es bei äußerſ” ſtarber Konkurrenz mit großem Woiſprung den
erſten Platz zu belegen. Bei den Korſowettbewerhes wurden beide
Miannſchaften gleichfalls mit dem erſten Preis ausgezel uzet.
Die Kunſtreigenmannſchaft unter Leitung des Fahrwasts
Frab=
nart war am gleichen Tage bei der Würthmbergiſchen Jubiläums=
Sportwoche in Stuttgart vertreten und konnte Eei äuße:ſt ſhuker
Beteiligung von erſtklaſſigen Vereinen aus allen Gauen Deuticlands
den zweiten Platz erringen.
Die erſte Jugendmannſchaft des V. K.D. iſt bisher nocf nicht
geſchla=
gen und wird am 17. Juli 1921 in Köln im „Großen Preis hon
Deutzſch=
land” ſtarven, um dann am 5. Auguſt 1921 bei dem Kamef um die Mei
ſterſchaft von Deutſchland in Aachen zu ſtarten. Nach ben bisherigen
Ergebniſſen wird allgemein in Deutſchland der B.K.D. als Sieger
an=
geſehen. Die Leitung dieſer letztgenannten ſportlichen Wettbewerbe hat
wie immer der Fahrwart L. Hax.
Fauſtball. Auf dem ſchönen Spielplatz des
Turnver=
eins Meſſel ſtanden ſich die beiden erſten und zweitem
Wannſchaf=
ten des dorrigen Vereins ſowſe diejenigen der Turngemeinde
Darmſtadt 1846 (Woogsplatz) im Freundſchaftsſpiel degewiher.
B ide Spiele konnten die Darmſtädter gewinnen, und zwar mit 98:84
und 80:74 Punkten.
— Dieburg, 1. Juli. Das 2. Gauſeſt des
Odenwald=
gaus 2. Kreis (Mittelrhein) in Groß=Nmſtadt verlief bei
heru=
lichem Wetter auf das ſchönſte. Die Leiſtungen können als ſehr gut
bezeichnet werden. Nachſtehende folgende Ergebniſſe: Stemmen.
Federgewicht: 1. Chriſt. Berg=Darmſtaht, 2. Jof. (hriſt I.=Dieburg
3. Mich. Groh=Darmſtadt, 4. Leonh. Wolf=Groß=Umſtadt, 5. Karl
Salmy=Groß=Zimmern. Leichgewicht: 1. Jak. Kunkel=Dieburg, 2. Aug.
Wiemer=Darmſtadt, 3. Phli. Kaufmann=Groß=Umſtadt, 4. Konr.
Feld=
mann=Darmſtadt, 5. Karl Bernharö=Groß=Zimmern. Mittelgeſvicht:
1. Phil. Koch=Ober=Ramſtadt, 2. Peter Webex=Ober=Maſtadt, 3.
Fröh=
lich=Groß=Zimmern, 4. Georg Herbert II.=Groß=Zimunern.
Schwer=
gewicht: 1. Ludwig Heß=Darmſtadt, 2. Wilh. Hanſel=Darmſtadt, 3. Willt
Sior=Groß=Zimmern. — Ringen Jugend A.: 1. Paul Schwarz=
Darm=
ſtadt, 2. Nikolaus Herd=Altheim; B.: 1. Willy Hofmann=Seeheim,
Heinrich Wolf=Darmſtadt:
1. Willy Bender=Nieder=Ramſtadt,
2. Jakob Sattig=Dieburg. Federgewicht: 1. Karl Siegriſt=Darmſtadt
Johs. Seibert=Groß=Zimmern, 3. Peter Kuaft=Seeheim, 4. Friedrich
Witler=Roßdorf, 5. Georg Herbert II.=Groß=Zimmer
Zeichtgewicht:
Jof. Otto=Darmſtadt, 2. Karl Bernhard=Groß=
Zi=
in. 3. Phil.
Geibel=Seeheim, 4. Georg (
ders=Dieburg, 5. Heinr. Kleber=Ober=
Ram=
ſtadt. Mittelgewicht: 1. Jakob Menges=Darmſtadt, 2. Leonh. Fröhlie
Groß=Zimern, 3. Math. Eckert=Darmſtadt, 4. Jean Krimm=Diebur
Schwergewicht: Willy Sior=Groß=Zimmern, 2. Ludwng Heß=Darmſtadt.
Ludw. 2
bel=Davmſtadt. — Muſterriegen: 1. Darmſtadt
Groß=Umſtadt, 3. Seeheim. — Tauziehen: 1. Darmſtadt. Erſter
Sie
Eh.
is 190 Punkte Darmſtadt, 2. Sieger=Preis 169 Punkte
Groß=Zimmern.
Mannheim, 4. Juli. Der 16. Deutſche Kongreß für
Volks= und Jugendſpiele nahm heute ſeinen Fortgang in
einer Sitzung des Hauptausſchuſſes, in der zu den geſtvigen
Entſchließungen Zuſätze beſchloſſen wurden und zwar zu der zweiten,
daß der Spjelnachmittag und Wandertag auch im Winter
durchzuführen ſei und die Mittel zu ihrer Durchführung bereitgeſtellt
werden müßten, und daß ihre Beaufſichtögung nicht zu jenen
Nebenbe=
ſchäftigungen gehöre, für die Vergütungen nicht zu zahlen ſind. Das
Ziel wiſſe die Einführung der täglichen Turnſtunde neben der
pflicht=
gemäßen Spielnachmittagsſtunde ſein. Zur Fövderung der
Leibesübun=
gen auf dem Lande iſt die Anſtellumg hauptamtlicher Kreisjugendpfleger
und bei der Landes= und Provinzregierung hauptamtlicher fachkundiger
Dezernenten für Leibesübungen zu ſordern. Der Sitzung des großen
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.
Seite 5.
Ausſchuſſes ſchloß ſich eine zweite öffentliche Sitzung an, in der Frl.
Dr. Crofé=Berlm über die Leibesübungen der Frauen und
der Vorſitzende des Schwimmverbandes Dr. Greiſow über die kultum, IIe
Bedeutung des Schwimmens veferierten, woran ſich eine lebhafte
Aus=
ſprache anſchloß.
Nachmittags fand eine Beſichtigung des größten Bades in
Deutſch=
land, des Herſchels=Bades ſtatt, wo Schauſchwimnen des
Schwimmvereins Mannheim und einer Klaſſe der Mannheimer
Volks=
ſchule in den erſten Uebungen des in Mannheim ſeit Mai ds. Js.
einge=
führten obligatoriſchen Schwimmunterrichts vorgeführt wurden. Hieran
chloſſen ſich Darbietungen des freien Schwimmbundes „Möwe‟
darun=
ter ein Sorung von der Neckarbrücke zuechs Errettung eines
Ertrinken=
ben. Auf dem Sportplatz Sollweiden fanden turneriſche und ſportliche
Darbietungen der Freien Turnerſchaft Mannheims ſtatt. Für den
drit=
ten Tog ſind Sitzungen des Unterausſchuſſes für die Landjugend und
ür die Ertüchtigung des weiblichen Geſchlechts ſowie Ausflüge in die
gebung in Ausſicht genommen.
gr. Internationales Stadionſportfeſt. Das erſte,
eine ausgezeichnete Beſetzung als wirklich internationales zu
be=
durch
zeich
des Stortfeſt nach dem Kriege, veranſtalteten am Sonnt
großen Verliner Vereine, Vexlinen Sportklub, Sportklub Charlotte
unß Schwimmkiub Poſeibon im Deutſchen Stadion. Das Wetter wva
der Veranſtaltung günſtig, ſodaß zirba 20000 Zuſchauer anweſend
wa=
ven. Bei den leichtathletiſchen Wettbewerben bildede die Senſation die
ausgezeichnete Pekordlsiſtung des deutſchen Meiſters Köppke (
Zeh=
lendorf), der üßee 1500 Meter mit 4 Min. 2,8 Sek. den alten deutſchen
Rekord urm beinase ier Sekeden unterbot. Köppke ſchlug in ſeinem
Lauf ſehr ſicher den Frankfurter Bedarff, der ſeinerſeits noch der
Scwedenr Thoren mit 5 Peter hinter ſich laſſen konnte. Von den
übri=
gen Schlveds; gewann Sundblad in 1:57,7 leicht ſeine 800 Meter,
wäh=
vens ein Landsmann Züning im Speerwerfen von dem Berliner
Lü=
dicke, ter nuit 54,63 Meter eine ſehr gute Leiſtung bot, glatt geſchlagen
wurde. Die 400 Meter=Staffel gewann beſonderes Intereſſe durch das
erneute Zuſam
treffen des S.K.C. mit der Frankfurter Eintvacht,
Die Sharlottenburger waven aueh diesmal wieder in 42,8 Sek. ſiegreich,
Bei beiſerem Wechſel härte auch hier leicht ein neuer Rekord geſchaffen
penden können. Mau ließ ſich ſeine 100 Meter micht nehmen. Glaſer
der jetzt für Hamburg ſtartet, war ihm allerdings hart auf dem Ferſen,
In den 200 Meter ſtartete Rau nicht. In ſeiner Abmelenheit war der
Weg für den Frankfurter Weider offen.
Die Ergebniſſe der leichtathlethiſchen Wettbewerbe
ſind: 800 Meter=Laufen: 1. Sundblad=Stockholm 1:57,7; 2. Kern=Frank
furt; 3. Veltzer=Stettin. — 100 Meter=Laufen: 1. Nau (S.K. C.) 10,8
Sek.; 2. Glaſer=Haprburg; 3. Meulen=Frankfurt. — 200 Meter=Laufen:
1. Weider=Frankfurt 22,3 Sek.; 2. Zirpel; 3. Lehfeld=Dortmund. —
1500 Meter=Lauſen: 1. Köppke=Zehlendorf 4:2,8. Rekord: 2. Bedarff=
F
nkfurt; 3. Thoren=Schweden. — 110 Mever=Hürdenlaufen: 1. Schmidt=
München 16,8 Sek.; 2. Holz (V. f. L.=Charlottenburg); 3. Paulus=
Dort=
mund. — Speerwerfen: 1. Lüdiche (Berl. S. C.) 54,63 Meter; 2. Lübin=
Schweden 50,80 Meter; 3. Herbſt=Preußen 47,30 Meter. — Weitſprung:
1. Schumacher=Hamburg 6,97 Meter; 2. Holz (V. f. L.=harlottenburg)
Meter; 3. Schelenz (B. T.
6
V.) 6,91 Meter. — Hochſprung:
S
chramacher=Hamburg 1,81 Meter; 2. Holz (V. f. L.=Charlottenburg
1,80 Meter; 3. Schröder (Bſ. C.) und Schlenz (B. T. S. V.) 1,80 Meter
berührt. — 4 X100 Meter=Staffek für Junſoren: 1. B. S. C. 3:35; 2
Ak. Turnerbund; 3. S. C. C. — 400 Meter Damenſtaffel: 1. B. S. C.
f. L.=Charlottenburg; 3. S. C. C. — Olympiſche Staf=
53,6 Sek.; 2.
7: 1. Teutonia; 2. S. C. C.; 3. B. S. C. — 400
Meter=
fel für Junio
Staffel: 1. S. C. C. 42,8 Sek.; 2. Eintracht=Frankfurt.
Eine weitere Senſation brachte das den Tag beſchließende 3 X 1000
Meter Stafettenlaufen. Bei ihrer überragenden Klaſſe waren
die Schweden hier natürlich nicht zu ſchlagen. Aber das ſcharfe Tempo
bewirkte, daß auch hier eine neue deutſche Höchſtleiſtung geſchaffen
wurde. Die Frankfurter Eintracht verbeſſerte mit 7 Min. 57,3 Sek. den
alten Wekord um über 5 Sekunden. Den Beſchluß der Veranſtalvung
die unterdrücktem Oberſchleſier
bildete eine machtvolle Kundgebung
erwald und Vizepräſident Bauer
Anſprachen von Miniſterpräſident Steg
legten ein blares Bild der traurigen Lage unſerer Landsleute in
Ober=
ſchleſien dar.
Ergebniſſe: 3000 Meter=Staffel: 1. Göta=Stockholm 7:56,8; 2.
Eintracht=Frankfurt a. M. 7:57,3 (Rekord); 3. Zehlendorf. — 7000 Meter=
Laufen, Einzellaufem: 1. Krupski (S. C. C.) 24:43,3; 2. Viß (S. C. C.);
3. Weber (S. C. C.). — Mannſchaftslaufen: 1. S. C. C. 6 P.; 2.
Neu=
lWeingang.
köllner Sportfreunde 19 P. — Schwedenſtaffel: 1. G C. C.
— Stabhochſprung: 1. Gaim=München 3,48 Meter: 2. Adams (S. C.
— 2)
Lehninger (S. C. C.) und Schumacher=Hamburg 3,38 Meder.
Meter=Staffel: 1. Schupo=Berlin 13:5,3; 2. B. T. S. V.; 3. Ak. T. B
Der Boxkampf Dempſey=Charpentier.
Z.U. Neu=York, 3. Juli. In dem geſtern in Jerſey
ausgetra=
genen Boxkam f um die Weltmeiſterſchaft zwiſchen dem
Amerikaner Dempſey (Titelinhaber) und dem Franzoſen
Char=
pentier (Herausforderer) ſiegte Dempſey über Charpentier in der
viertem Runde durch Knockout=Schlag.
T.U. London, 3. Jult. Aus Neu=Jerſey City wird gemeldet:
Dempſey hat ſofort nach Ablauf des Kampfes eine neue Heraus
forderung angenommen. Dieſe wurde ihm überbracht von Johnſon
dem Neger=Boger und früheren Weltmeiſter, der am 11. Juli aus dem
Gefängnis entlaſſen wird. Die Behörden hatten Johnſon geſtattet, dem
Wettbampf beizuwohnen.
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Wetterausſichten für Dienstag:
Wolkig, vorwiegend trocken, kühl, Nordwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 934 Uhr (Miete grin 4):
„Zwangseinquartierung”
Orpheum, Anfang 734 Uhr: „Der Veilchenfreſſer”. FäNXNKAN
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Verſteigerungskalender.
Mittwvoch, 6. Juli.
Kleider= uſw. Verſteigerung um 3 Uhr Ludwigsplatz 8.‟
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Veran
ſch für den leitenden politiſchen
.
Teil und für Feuilleton: Dr. Dtto Walde
für heſſiſche Politik und den
igen Teil (außer Sport, Haugel und Landwirtſchaftkiches
Max Streeſe; für
pport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching;
den Anzeigentei
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inzeigenbeilagen und Mittetlungen aus dem Geſchäftslebe
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uck und Verlag: L. C. Wittichtiche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
Als Verlobte grüßen
GRETEL HINZE
WILLI HERTH
Juli 1921
Darmstadt
Trebar
Heidelbergerstr. 79. Liebfrauenstr, 5.
(*26247
Todes=Anzeige.
Am 3. ds. Mts. verſchied in ſeinem 60.
Lebensjahr nach längerem Leiden mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Schwiegervater
und Großvater
E
3o9. PMuipp nebſcher.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Helene Rebſcher
Wilhe m Rebſcher u. Familie
Regine Rebſcher
Herta Grajek.
Darmſtadt, Emilſtraße 10.
(*26291
Die Beerdigung findet Dienstag, 5. Juli,
nachmittags 3½ Uhr, von der Leichenhalle
des Waldfriedhofs aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute morgen verſchied nach langem,
ſchwerem mit Geduld ertragenem Leiden
im Verſorgungs=Lazarett meine liebe Tochter
und Schweſter
Anny Appel
Schweſter des Roten Kreuzes
im Alter von 33 Jahren.
Die Beerdigung findek am Mittwoch, den
6 Juli, 3 Uhr nachmittags, vom Portale des
alten Friedhofs aus ſtatt. Einſegnung
da=
ſelbſt ¼ Stunde vorher.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Getrude Appel Wwe.
Conrad Appel.
Darmſtadt, den 4. Juli 1921.
Liebfrauenſtr. 108.
(*26358
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die
ſchmerzliche Nachricht, daß am Sonntag, den
3, Juli, früh 2½ Uhr, unſer guter Sohn
Bruder, Schwager und Onkel
Georg Hofmann
nach langem ſchweren Leiden ſanft
ent=
fchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Hofmann, Fuhrunternehmer.
Darmſtadt, den 3. Juli 1921,
Beſſungerſtr. 89,
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 6. Juli
nachmittags 4 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt. (*26328
Krieger= u. Militärverein
Graf von Haeſeler.
Allen Vereinskameraden die traurige
Mitteilung, daß heute unſer lieber Kamerad
Herr
Philipp Rebſcher
Schuldiener
verſtorben iſt
Die Beerdigung findet ſtatt am 5. Juli,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedho
und bitten wir unſerem dahingeſchiedenen
Kameraden recht zahlreich die letzte Ehre
erweiſen zu wollen.
*26228)
Der Vorſtand.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren treuſorgenden
Vater, Schwiegervater und Großvater nach
kurzem, ſchwerem Leiden in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Fiſcher,
Darmſtadt, den 3. Juli 1921.
(*26301
Rundeturmſtr. 7.
Beerdigung Mittwoch, den 6. Juli, nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Anteilnahme bei dem ſchweren Verluſt,
der uns betroffen hat, ſagen wir
hier=
durch innigen Dank.
(*26253
Max Wagenbach u. Familie.
Todes=Anzeige.
Meine innigſtgeliebte Gattin, unſere
treu=
ſorgende, undergeßliche Mutter
Frau Emma Reh
geb. Müller
tpurde uns heute plötzlich durch den Tod
entriſſen.
Darmſtadt, Kiesſtr. 76, den 3. Juli 1921
Frankfurt a. M.
Karl Reh
Berta, Willi, Karl jun.
Beerdigung Mittwoch, den 6. Juli, nach
mittags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedho
Darmſtadt.
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Grafenſtr. Ecke Rheinſtr. 17. (uu
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.
Rummer 183.
(7786
Benitz.
Abschlmss am Zl. Dezember 1920.
Verbindlichkeiten.
Bargeld, Sorten, Zinsscheine und Guthaben bei Abrechnungs-
Danken. . . . . . . . . . . ... . . . . . . . ............ ... . ..........
Guthaben bei Banken und Bankfirmen . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . .."
Wechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen . . . . . . . . . . . . . . .
Verzinsliche Deutsche Schatzanweisungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Report- u. Lombard-Vorschüsse gegen börsengängige Wertpapiere
Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen . . . . . . . . . . . . . ."
(davon am Absch lusstage durch Waren, Verschiffungspapiere
usw. gedeckt 466 Millionen)
Eigene Wertpapiere
Gesamtbestand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ℳ 69 585 367.46
Anleihen des Reichs und der Bundesstaaten .. . . . . .. . . . ..."
ℳ
sonstige bei der Reichsbank beleihbare Wertpapiere. . . . . . . .
sonstige börsengängige Wertpapiere. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...."
nicht notierte Wertpapiere. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . .. . ..
Beteiligung an Gemeinschafts-Unternehmungen. . . . . . . . . . . . . . . .
Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und Firmen .. . . . .
Schuldner in laufender Rechnung
....
gedeckte . . . . . . . . . . . . . .. . . .....
ungedeckte .. . . . . . . . . . . . . . . . .. .. ... .. . . .. . .............
(außerdem: Schuldner aus geleisteten Bürgschaften
1154 Millionen)
Forderungen an das Reich und die Reichsbank aus für Rechnung
derselben übernommenen Verbindlichkeiten .. . . . . . . . . . . . . .
Bankgebäude ... .. . . . . . . . . ... . .... ... ..... ...... . .......
Sonstiger Grundbesitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . ...."
Verschiedenes. . . . . . . . . . . . . .. .. .... .. ... . .... . . .. .. . . .....
15 117 183
38 512628
9 207825
2 000 201 516
285 777 990
I
„
1 183 373 311
1 185 081 41c
16025 821 696
85 285 240
217 350 389
535 705 583
6 747 730
O
17
K.
62837637 29
38 352 685 61
76 717012/ 80
65
96/ 3 285 979507
178 284 410
47640 000
61
30
Grundvermögen .. . . . . . . . . . ..
Rücklagen
gesetzlich vorgeschriebene
freie. . . . . . . . . . . . . . .......
Gläubiger in laufender Rechnung
Verpflichtungen für eigene Rechnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte Kredite. . . . . ..
Guthaben deutscher Banken und Bankfirmen . ..
......
Tagen
Einlagen auf gebührenfreier Rechnung innerhalb
fällig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ℳ 8 340 839 102.52
darüber hinaus bis zu 3 Monaten fällig. . „ 2914 851 609.78
nach 3 Monaten fällig. . . . . . . . . . . . . . . . . . ., 742, 534 22,3,60
sonstige Gläubiger innerhalb 7 Tagen fällig ℳ 7398588 774.51
darüber hinaus bis zu 3 Monaten fällig . . .„ 111 488 345.98
Af. 3000 30,0.30
...
nach 3 Monaten fällig . . . . .."
Akzepte
(außerdem: geleistete Bürgschaften 1154 Millionen)
Für Rechnung des Reichs und der Reichsbank übernommene
Verbindlichkeiten .. . . . . . . . . . . . .. .. .. .. . ... . ...... .. ....
Sonstige Verbindlichkeiten
Unerhobene Dividende .. . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . ........
Dr. Georg von Siemens-Fonds .. . . . . . . . . . . . .. .. . .. . .. . . .."
Jubiläums-Fonds . . . . . . . . . . . . . . . . ...... . .. . ..........
Rückstellung für Zinsbogensteuer .. . . . . . .. . . . .. .. .. . . . .."
Uebergangsposten der eigenen Stellen untereinander ... . . . ."
Zur Verteilung verbleibender Ueberschuß. . . . . . . . . . . . . . . . . .. .."
ℳ
312 471 323
65 614 329
3 207 384
720 735
620 467 188
12 998 225 005
S
90
400 000 000
378 085 653/ 13
778085 653 13
7956 383 965 35 ½21 580 004 280
154 071 251
178 284 410
Ausgaben.
Mark 122 929 176 617 731)
Gewimn- mmil Verlust-Rechnung.
Mark /22 929 176 617 73
Eimmahmem.
Aus Anlaß der Fusion und Kapital-Erhöhung entstandene Kosten
Handlungs-Unkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. .....
Steuern und Abgaben einschl. Zinsbogensteuer .. . . . . . . . . . . . .."
Wohlfahrtseinrichtungen für die Beamten (Klub, Kantinen,
Er-
holungsheim u. dergl.) und Beiträge der Bank zum
Beamten-
fürsorge-Verein .. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. ... ...... .. .. .......
Abschreibungen auf Einrichtung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......"
„ Bankgebäude .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...
Zun Verteilung verbleibender Ueberschuß:
zewinn aus 1920 . ... . .. . . ... . . ..
Vortrag aus 1919.... .. . . .. .. . ...
„ I ℳ F A. 22 600 000 Vortrag aus 1919 ..... ........ .. ... . .. .. .. . .. . . . . . ... .. . . 11 326 380/ 90 412 529 596 40 Gewinn auf Zinsen und Wechsel. . .. . . . . . . . . . . . . . . .... .. . . ... 443 782 764 40 67 357 966 76 Gebühren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......... .. . . ... ... 198 186 505 43 Sonstige Gewinne (aus Wertpapieren Gemeinschafts-Geschäften, 15 007 702 89) 517 495 266 05 dauernden Beteiligungen, Sorten u. dergl.). . . . . . . . . . . . . . . . ." 71 021511 80 712990 781 63 12 716 479 53 9 036 824 50 21 753 274 03 173 742 241 55 326
90 185 068 622 45 Mark 54317 1677 5314 Mark —724 317 169 58
Oeffentliche Impfung.
Mittwoch, den 6. Juli ds. Js., und die
folgen=
den Mittwoche (ſolange Bedürfnis) von 4—5 Uhr
nachmittags, unentgeltliche Impftermine im
Schul=
hauſe an, der Rundeturmſtraße für im Vorjahre
ge=
boſene ſowie für ältere, mit der Impfung im
Rück=
ſtende gebliebene Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung
der geſetzlichen Strafe. Kinder, die in dieſen
Ter=
minen nicht geimpft werden, ſind bis zum
Jahres=
chluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andern=
falls im Januar k. Js, die Nachholung der Impfung
binnen kürzeſter Friſt unter Strafandrohung
ange=
ordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen
auch Erwachſene auf ihren Wunſch und Kinder, die
erſt im laufenden Jahre geboren ſind, auf Wunſch
ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht
mehr als 50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung
wegen Kränklichkeit beanſprucht wird, können
gleich=
falls in den Ferminen dem Impfarzt vorgeſtellt
werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder
wird beſondere Benachrichtigung an die
Schulvor=
ſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende
Krank=
heiten, wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krupp,
Keuchhuſten, Fleckthphus, roſenartige Entzündungen
oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impf=
linge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit
rein=
gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern
ge=
bracht werden.
(st7523
Darmſtadt, den 21. Juni 1921,
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
) unter Nr. 170 die Geſellſchaft mit beſchränkter
796
Haftung in Firma:
Elektromotor=Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen,
Gegenſtand des Unternehmens iſt: Vertrieb und
Reparatur erlektriſcher Maſchinen ſowie deren
Zube=
hörteile.
Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark.
Als Geſchäftsführer ſind Wilhelm Hock,
Elektro=
ingenieur, und Oswald Herpel, Kaufmann, beide in
Darmſtadt, beſtellt
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 25. Januar 1921
errichtet, zwei Nachträge hierzu ſind am 10. März
und 26. Mai 1921 beurkundet. Jeder der beiden
Geſchäftsführer iſt zur Vertretung der Geſellſchaft
ſelbſtändig berechtigt.
Die Beſtellung von weiteren Geſchäftsführer
und Prokuriſten erfolgt durch die
Geſellſchafterver=
ſammlung. Für deren Vertretungsbefugnis gelten
die Beſtimmungen des Geſellſchaftsvertrags, bezw.
die geſetzlichen Vorſchriften. Die Vertretungsmacht
der Prokuſtriſten wird durch § 49 des
Handelsgeſetz=
buchs feſtgelegt.
Von den Geſellſchaftern bringt Wilhelm Hock in
Darmſtadt in die Geſellſchaft auf ſeine
Stammein=
lage ein: die ihm zu alleinigem Eigentum gehörigen
ſeither bei der Firma Ingenieur=Bureau Wilhelm
Hock dahier auf Lager befindlichen elektriſchen
Ma=
ſchinen und deren Zubehörteile im angerechneten
Werte von 10 000 Mark.
Oeffentliche Bekanntmachungen der Geſellſchaft
erfolgen im „Deutſchen Reichsanzeiger”
Darmſtadt, den 24. Juni 1920.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Eber=Verkauf.
Donnerstag, den 8. d. Mts., nachmittags
4 Uhr, wird auf dem Bureau der unterzeichneten
Bürgermeiſterei ein junger ſchwerer, zur Zucht
un=
tauglicher Eber auf dem Submiſſionswege verſteigert
Heſſ. Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
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J. V.: Meinhardt.
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1 Bett mit Zteilig. Roßhaarmatratze,
Daunendeckbett und 2 Kiſſen, 1
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kommode mit Spiegelaufſatz u.
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platte, 1 Nachttiſch mit Marmorplatte,
1 Handtuchhalter, 1 Spiegelſchrank;
m. Nußbaum,
1 Schlafzimme4, beſtehend aus=
2 kompl. Betten, 1 Waſchkommode mit
Spiegelaufſatz u. Marmorplatte, 2
Nacht=
tiſchenm. Marmorplatten, 2 Stühlen, ein
Handtuchhalter, 1 Spiegelſchrank;
3 Betten mit Roßhaarmatratzen, zwei
Betten, lackiert, 1 Ruhebett, 1 Sofa und
6 Polfterſtühle, 1 Divan, 1.
Spiegel=
ſchrank, 1 Glasſchrank, 1 Galerieſchrank,
2 Pfeilerſchränke, 1 Pertiko, 2
Kleider=
ſchränke;
1 Damenſchreibtiſch, 1 Nähtiſch, ein
pbaler Tiſch, 1 obaler Ausziehtiſch,
1 Stegtiſch, 1 runder Tiſch mit
Mar=
morplatte, 1 Spieltiſch, 2 Bauerntiſche,
1 oriental. Rauchtiſch, 1 Ziertiſch, ein
Serviertiſch, 1 Toilettetiſch, 1 Teetiſch,
2 Tiſche;
1 Flurgarderobe, 2 Nürnbergerſefſel,
2 Schreibſeſſel, 4 Lederſtühle;
Waſchkommode mit Marmorplatte,
1 Nachttiſch mit Marmorplatte, 1
Hand=
tuchhalter, 1 Konſoleſpiegel;
3 Küchenſchränke, 2 Anrichten, ein
Küchentiſch, 1 Putzſchrank, 1 Eisſchrank,
6 Küchenſtühle, 1 Ablaufbrett, 1
Ton=
nengarnitur, 1 Fleifchhackmafchine, eine
Zinkbütte;
1 Konſoleſpiegel, Spiegel, Bilder, Glas,
Porzellan, Aufſtellſachen, 2
Theater=
gläſer, 1 Hausapotheke, 2 Koffer,
Vor=
hänge uſw.;
1 Partie ſehr gut erhaltener Kleider
und Wäſche, 1 Pelzkape n. a. m.;
2 Nähmaſchiuen.
Beſichtigung: Mittwoch von 2—5 Uhr.
Darmſtadt, den 5. Juli 1921. (7789
Raab
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in Darmstadt bei der Deutschen Bank, Filiale Darmstadt
ferner bei den übrigen injändischen Filialen, Zweigstellen
und Depositenkassen unserer Bank sowfe bei den sonst-
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Die fälligen Gewinnanteilscheine No. 51 sind auf der Rückseite mit
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Beitritt ſei jedermann wärmſtens empfohlen,
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Darmſtädter Tagbiatt, Dienstag, den 5. Juli 1921.
Seite 3.
Die Sommerfriſche.
eGeſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdrus verdoten.)
8 wird eine beſſere Stunde kommen, da wird er, der
Ober=
moſex Schorſch, zu der am Herde treten und wird ſie bei der
Hand nehmen und wird nur ein einziges Wort ſagen: Reſei.
Vielleicht iſt es am beſten, man tut es gleich. Sonſt fährt ſie
ge K.ich Karuſſell und man wirft ſie dann hinaus, obwohl ihr
B.7der Karuſſellbeſitzer iſt und der ſchlaue Bader die Orgel
dreht; daß recht viel Metzgermeiſter kommen, Kupferberg Gold
trinket, und im Nebenzimmer lachen, daß einem kalte Schlangen
übers=Herz kriechen.
Virilich iſt es am beſten, man tut es gleich. Man weiß ja
nicht, wiel Hopfenhändler noch kommen können. Das
Sai=
ſonkaraſſell hat ja oft erſt angefangen. Der Wirt lacht, der Bader
lacht, Emmy lacht und klimpert mit der Geldtaſche, die ſie nicht
verloren hat. Nur das eine Mädchen macht große verwunderte
Augen im Widerſchein des Herdfeuers.
auf zu dieſem Mädchen!
Die X in den Gaſthof Holzer, wo das Karuſſell ſich dreht.
„e1 0+ ins Gaſtzimmer, wo ſchillernde Blindſchleichen aus
einer Briefmappe kriechen und lachen können wie ein
Hopfen=
händler.
Aber in die Küche geht man, nimmt ein Mädchen bei der
Hand und ſagt: „Reſei — fahr” nit mit!“
Im Nebenzimmer vergnügen ſich die Sommergäſte aus
Win=
kelreut nach ihrer Art. Die Kinder haben irgendwo eine Katze
gefangen und balgen ſich nun mit ihr herum, wobei ſie einen
Heidenlärm machen. Der wird ſo groß, daß ſich die Alten
ver=
anlaßt fühlen, ſie auf die Straße zu laſſen, was ohnedies der
Wunſch der Kinder iſt.
„Aber geht euch nicht mit den Dorfkindern ab,” ſetzte eine
Frau hinzu.
Nein, mit den Dorfkindern geben ſie ſich nicht ab. Wenn
fie auch ſcheu herbeiſchleichen, die Kinder Hochwinkels, und den
Altersgenoſſen aus der Stadt ſtumme Bewunderung zollen. Sie
ſtehen an Ecken und Zäunen und betrachten die feinen
Großſtadt=
kinder wie höhere Weſen, wenn ſie auch eine ſchreiende Dorfkatze
martern und balgen. Das iſt ja ihr gutes Recht, denn die hohen
Eltern zahlen für alles.
Ein kleines Mädchen im kattunenen Röckchen ſteht abſeits
an einer Pappel und fährt ſich mit dem Nockzipfel über die
Au=
gen; denn die Großſtadtkinder balgen und ſchinden ihre
Ge=
ſpielin. Da nimmt es ſich endlich den Mut rund ruft: „Muzei!”
worauf das Kätzchen mit wilden Sätzen die Flucht ergreift und
ſich an das Dorfmädchen ſchmiegt, das es auf den Arm nimmt
und angſtvoll ins Dorf flüchtet.
Die Dorfbuben lachen und die Stadtjungen ſagen: „Mit
euch geben wir ums überhaupt nicht ab — ätſch!” Und einer
ſtreckt die Zunge heraus. Alle rufen: „Aetſch — ätſch” — und
trollen ſich. Aber die Dorfbuben lachen noch lauter, denn ſie
fühlen: ein kleines Mädchen hat mit einem einzigen Wort
„Muzei” den Großſtadtkindern eine Niederlage beigebracht.
Al=
lein ſie rächen die Niederlage nicht; denn ſie ahnen, daß ſich
in den blauleinenen Hoſentaſchen manche Dorfbubenfauſt ballt.
So iſt die Saiſon der Jugend.
Die Alten im Nebenzimmer machen ein Geſellſchaftsſpiel.
Sie pfänden. Dieſem Spiel nach zu ſchließen, eignet ſich der
Referendar und Leutnant der Reſerve Müller vorzüglich für die
diplomatiſche Laufbahn. Frau Kommerzienrat Sommer hat
bereits eine Menge von Pfändern aus den Händen des
Re=
ferendars; er hat ſich ſehr oft erwiſchen laſſen.
Schließlich kommt es zur Verloſung der Pfänder. Müller
wird als Juriſten die Urteilsverkündung über die einzelnen
Pfandinhaber einſtimmig übertragen.
„Was ſoll das Pfand in meiner Hand?”
„Dem gnädigen Fräulein Sommer einen Kuß geben!“
Müller iſt ein kluger Richter und gewiegter Diplomat.
„Wem gehört das Pfand?‟
„Ah — mir ſelber!” Wie ſich Fräulein Sommer ſträubt. .
Allein — das Urteil iſt rechtskräftig wie alle noch ergehenden.
Es muß geküßt werden.
„Was ſoll das Pfand in meiner Hand?"
„Der gnädigen Frau Kommerzienrat einen Kuß geben!“
„Gott der Gerechte!” entfährt es der, allein Müller beugt
ſich ſchon üher die ſcheinbar Biderſtrebende und küßt ſie auf die
Stire ...
Das Spiel geht weiter.
„Was ſoll das Pfand in meiner Hand?‟
„Dem gnädigen Fräulein Lekrayon einen Kuß geben!“
„Mon Dieu!” kreiſcht dieſe auf, wiewohl ſie innerlich längſt
erſehnt hat, daß auch die Reihe an ſie kommt. Diesmal iſt
Kom=
merziemrat Sommer der Glückliche.
So tauſcht man internationale Küſſe. Der Referendar und
Leutnant der Reſerve erfüllt ſeine erſte diplomatiſche Sendung.
Nur die beiden Philologen haben ſich einen
verſtändnis=
vollen Blick zugeworfen, als das Spiel losging, und ſind
un=
auffällig ins Gaſtzimmer abgezogen, wo der Wert und die
Be=
deutung des Digamma für die nachhomeriſche Zeit noch weiter
erörtert wird. Hier ſind ſie ungeſtört. Nicht einmal die
Kellne=
rin beachten ſie, die einen Brief zuklebt und in den Kaſten des
um 5.30 nach Winkelreut abgehenden Poſtwagens wirft.
Fräulein Delius hat ſich an die junge Witwe, Baronin von
Hechtersheim, eher gewöhnt, als ſie ſelbſt anfangs glaubte. Sie
hatte ſich ja beim Antritt ihrer Sommerreiſe vorgenommen, ihre
Feiertage möglichſt einſam zu verleben und ſich nur Naturſtdien
zu widmen. Es war von vornherein nicht in ihrer Abſicht
ge=
legen, irgendwelche Saiſonbekanntſchaft zu machen und ſich
Ver=
pflichtungen aufzuerlegen, die ihr auf die Dauer läſtig würden.
Allein die Baronin hatte ſo eine gewinnende Art, daß Leda
nicht umhin konnte, den ihr ſo liebenswürdig angebotenen Schutz
der älteren Dame anzunehmen, zumal ſie das Saiſonleben auch
mit Herren in Berührung brachte. Ueberdies hatte die Baronin
als braſilianiſche Latifundienbeſitzerswitwe den Reiz des
Exoti=
ſchen und Romantiſchen, was auf junge Damen immer
beſonde=
ren Eindruck macht, ſelbſt wenn es Studentinnen ſind.
An dem Nachmittage, als die Ausflügler von Winkelrem
das Nebenzimmer im Gaſthof Holzer ſtürmten, hatten ſie einen
Spaziergang unternommen, bei dem Leda nicht nur den Genuß
der neuen Gegend, ſondern auch den der Schilderungen aus
dem Leben der Baronin hatte. Das war allerdings romantiſch
genug. Als ganz junges Mädchen hatte ſie ihrer Erzählung
nach bereits die Eltern verloren. — Leda konnte das wohl
nach=
fühlen, da ſie in der gleichen Lage war. — Dann wurde ſie von
reichen und adligen Verwandten aufgezogen, wobei ſie allerdings
das Aſchenbrödel ſpielen mußte; denn die Töchter ihres Onkels,
drei auffallend häßliche Komteſſen, verfolgten ſie mit Eiferſucht,
ſobald irgend ein männliches Weſen ein Wort zu ihr ſprach.
Und wenn es nur der alte, treue Diener des Grafen geweſen
wäre.
„Auf einmal wurde es anders.”
(Fortſetzung folgt.)
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Trutyenne
beſte Brüterin, preiswert
zuverk. 6. Michal,Eberſtadt,
(26294
Luiſenſtr. 5.
1Glucke m.4 Kücken /Rot
Island), 7 gute Leghühner
u. 1 Hahn prsw. zu verkauf.
Näh. Geſchäftsſt. (*26237
2 Glu en m. 18 Kück., 5W.
alt, z. vk. Halmel, Bleichſtr. 17.*)
mit Stall zu ver=
Haſenkaufen (k26300
Dieburgerſtr. 5, pt. r.
HawerTHA
Wolfshund
entlaufen. Wiederbringer
erhält Belohnung.
Eber=
ſtadt, Frankenſteinerſtr. 17.
junger Chemiker
als Laborant zur Unterſtützung des Gießereileiters.
Derſelbe muß nach Angabe Eiſenanalyſen und
Feſtig=
keitsprüfungen vornehmen und außerdem Arbeiten
des Betriebsbureaus miterledigen. Vorgezogen
wer=
den Herren aus Gießen und Umgegend, da es ſich
vorausſichtlich um eine Dauerſtellung handelt.
Be=
werbungen mit Lebenslauf und Zeugnisabſchriften
ſind zu richten an
(7660si
Bänninger, G. m. b. H., Gießen.
Daucrhaft
wird das Leder durch 16g
liche Pfege mit Erdal. —
Schuhe sind teuer, deshalb
spare durch
arars /9eD Ibum emdren Akfnherd, Verns 0Perk. Mm
[ ← ][ ]Seite 10.
Darmſtädter Tagblutt, Dienstag, den 5. Juli 1921.
Rummer 183.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börfe vom 4 Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in feſter Haltung, die Umſätze waren jedoch
geringer als an den Vortagen, da die Spekulation in anbetracht der
ſchwächenen Deviſenkurſe Zurückhaltung zeigte. Am Montanmarkt waren
Deutſch=Luxemburger, Karo und Oberbedarf bis zu 5 Proz, geſteigert.
Von Chemiſchen Werten wurden Scheideanſtalt und Holzverkohlung zu
nziehenden Kurſen weiter gekauft. Elektrizitätsaktien waren unter
Bevorzugung von Bergmann zu höheren Kurſen begchrt. A.E.G.
blie=
ben vermachläſſigt. Der Einheitsmankt hatte vorwiegend
Kursbeſſerun=
gen aufzuweiſen. Im Freiverkehr erreichten R. Wolf einen Kurs von
367 Pvozent, gaben jedoch im Verlauf der Börſe auf Berliner Abgaben
wieder zirka 6 Prozent nach. Naſtatter Waggon ſchwankten zwiſchen
392—400—395. Neckarſulmer und Gebr. Fahr konnten ſich gut
behaup=
ten. Kaſſeler Faß verloren ziuka 15 Prozent. Auch Julius Sichel wanen
zirka 20 Prozent niedriger im Verkehr. Fremde Renten waren
abge=
ſchwächt.
Frankfurter Abendbörſe vom 4. Juli.
w. Die Haltung der Abendbörſe war vorwiegend feſt. Im freien
Verkehr machte ſich nach der heutigen ſtarken Steigerung eine gewiſſe
Realiſationsneigung geltend. Deutſche Petroleum gaben zu Beginn
etwas nach, 795, ſpäter wieder 798. Raſtatter Waggon wurden mit 400
gehandelt. Neckarſulmer 367, 368, Ph. Holzmann 357. Montanwerte
bewahrten ein feſtes Ausſehen. Deutſch=Lugemburg, Phönix=Bergbau
lebhafter, Oberbedarf 322,50—324. Unter den Elektrizitätswerten
blie=
ben Lahmeher mit 258, Schuckert mit 296 befeſtigt, A. E. G. ſchwächten ſich
etmas ab. Farbwerke Höchſt fanden Beachtung. Schiffahrtsaktien
hat=
ten regeres Geſchäft. Hapag wurden mit 177, Nordd. Lloyd mit 154,50
bezahlt. Zu ſtärkeven Steigerungen kam es wieder auf dem
Haſſaindu=
ſtriemarkt. Höher geſucht wurden Feinmechanik Jetter, Konſervenfabrik
Bpaun, Elſ.=Bad. Wollfabrik, Eiſenwerk Meher. Zuckerfabrik Offſtein
feſt mit 456 rationiert. Hirſch Kupfer ſchwächer 390. Angeboten waren
auch Maſchinenfabrik Karlsruhe. Der Schluß geſtaltete ſich lebhaft
und feſt.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 2. Juli
Brief Beld / Brief 2 J
es e
Brief Geld ufi
Brief Antw.=Brüfſ K 594,70 T532.40 Norwegen. NIOHA NOBD IDLS. SIN 1013,60 Holland .. *z. Ut Sin 1643.30 Ot616. 70 1533.40/1 15868 London ... . 273,55 Hekſingfors 12485 125.15) 124.8: Laris ..." 588.90 588.10 New=York. 74.10—ſ 74.25 k2.80 Schweiz 244 704251. 1.301 Vien (altes 2=Oeſt. abg / 11.60-ft 11.,65— 112 43— 12.47— ſtalien. 365,60 38 4 38080 36140 Budapeſt". ſe3.9- R03- Ri.44— 27.53- Liſſab.=Op. Brag. .. 98.40 98.60 Dänemark. 1241.20 1r24880lt: 1223.80 1 226.20
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 4. Juli in Zürich 8,15
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4u71 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 8,30 (88,80) Kr., in Stockholm 6,35 (88,80)
Kr., in Wien 1014,50 (117,80) Kr., in London 7.12 (97,90) Schill.,
in Paris 17,00 (125,40) Fr.
Berliner Börſe.
* Berlin, 4. Juli. Vörſenſtimmungsbild. Die Börſe
war geneigt, auch in politiſcher Beziehung etwas hoffnungsvoller in die
Zukunft zu blicken. Man bringt die Möglichkeit in Anſchlag, daß es
in der Frage der Sanktionen und in der oberſchleſiſchen Frage doch
noch zu einer befriedigenden Löſung kommt, rechnet mit einer
Zahlungs=
erleichterung für Deutſchland und in wirtſchaftlicher Hinſicht beſteht die
Meinung, daß die Wiederaufbauarbeiten in Frankreich auch für unſere
Induſtrie vermehrte Beſchäftigung bringen werde. Die Abſchwächung
der Deviſenkurſe infolge des Friedensſchluſſes mit Ameriba und die
günſtigere Auffaſſung der allgemeinen politiſchen Lage vegten die
Un=
ternehmungsluſt kräftig an. Auch das Privatpublikum zeigte g=
Kaufluſt im Zuſammenhange mit den zur Ausſchüttung gekom
Zinſen und Dividenden. Am Montanmarkte übte die Ausſicht auf ſehr
wertvolle Bezugspeclzte für Phöni= und Höſch ſtarben Anzeiz aus. Höſch
waren zeitweiſe über 50 Prozent gegen den letzten Börſentag höher.
ewannen weitere 12 Prozent, Nheinſtahl 17, Laurahitte und
Phönix
Kattowitzer je 15. Oberſchleſiſche Kokswerke 30 Prozent. Sonſt wurden
von Chemiſchen Werten noch Th. Goldſchmidt lebhaft gefragt. Das
Papier ſetzte mit einer Beſſerung von 39 Prozent ein, die aber
ſpäter=
hin infolge von Gewinnregliſierungen nicht voll aufrecht erhalten
blie=
ben. Von Spetzialwerten waren hauptſächlich Augsbung=Nürnberger
Maſchinen, Weſer=Schiffbau, Zellſtoff Waldhof und Orenſtein u. Kotzpel
mamhaſt höher, allerdings unter mehrfachen Schwankungen, die auf
Ge=
wönmſicherungen zurückzuführen ſind. Am Einheits=markte haben ſtarke
Käufe des Privatpußlikums die Kursfeſtſtellung ſehr verzögert.
Valuta=
hapiere insbeſondere Mexikaner abgeſchwächt. Der Anlagemarkt war
feſt, beſonders für Preußiſche Anleihen.
Ven den Produktenmärkten.
w. Frankfurter Getreißebörſe vom 4. Juli. Die
Um=
ſätze beſchränkten ſich keute in der Hauptſache auf Futterhülſenfriichte
und Futterſtofſe, welche ſtärker begehrt waren. Die Stimmung war in
alſen Artikeln feſt. Das Maisgsſchäft liegt ruhig. Oelſaaten ſind nur
ſpärlich erhältlich. Lupinen in guter Ware ſtärker geſucht. Ackerbohnen,
Wicken, Serpgdella blieben gut behauptet. Kaufluſt beſteht für
Herbſt=
ſämereien, wobei beſonders Kleeſaat und Erbſen bevorzugt ſind. Für
Viktorigerbſen beſteht nach wie vor ſtarkes Intereſſe. Heu lag ruhig.
Stroh gut behauptet. Es ließen ſich folgende Preiſe feſtſtellen: La
Plata=Mais 260—265, Wicken 205—210, Futtererbſen 230—240,
Viktoria=
eubſen 270—300 Rangoonhohnen 158—162, Braſilbohnen 145—150,
Lin=
ſen 450—550, Ackerbolmen 230—235, Valenciareis glaſiert 670—700, do.
unglaffert 660—670, Burma II 540—550, Kleeheu 110—115, Preßſtroh
69—65, Biertreber 150—155 Mark, alles pro 100 Kilo.
H. Mannheim, 4. Juli. (Priv.=Tel.) An der heutigen
Pro=
durtenbörſe war die Tendenz ſtetig. Die offiziellen Notzierungen
lauten: La Plata=Mais gelb 250—260 Rotklee und italieniſche Luzerne
unnotiert. Wicken 210—220 inländiſche Erbſen 20—300, ausländiſche
Erbſen 275—325, Futtererbſen 230—250, Rangoonbohnen 170,
Braſil=
bohnen 155—160, Ackerbohnen 250, inländiſche Linſen 400—550,
aus=
ländiſche Linſen 400—600, Wieſenheu 105—110, Kleeheu 115—120,
Lu=
zernlleeheu 140—150, Preßſtroh 52—60, Bundſtroh 56—62, Biertreber
170—185, Rapskuchen ohne Sack 150—155, Reis 550—750, Raps ohne
Sack 500—530, Leinſaat 500, alles pro 100 Kilogramm, Waggon frei
Mannheim.
* Berlin, 4. Juli. Produktenbericht. Am
Produkten=
markt blieb die Hoffnung ſehr feſt, hauptſächlich infolge ſtarker Käufe
von allen möglichen Hilfsfutterſtoffen ſeitens der Landwirte, darunter
beſonders Reisfunermehl. Mais ſtellte ſich höher im Preiſe. In
Mais=
ſcheinen geſtaltete ſich aber das Geſchäft ruhiger. Naps und Nübſen
wurden bei unregelmäßigem Geſchäft von den Händlern und Mühlen
mehr gekauft; es werden aber dabei erhebliche Qualitätsunterſchiede
gemacht. Futtererbſen ſtellten ſich im Preiſe weit höher. Rauhfutter
hatte ruhiges Geſchäft.
b. Berliner Fettmarkt vom 2. Juli. Butter: Die
Zufuhren ſind knapp und genügten kaum zur Deckung des Bedarfes.
Auch für allerfeinſte zeigte ſich lebhaftes Intereſſe und wurden die
höheren Forderungen ſchlank bewilligt. Abfallende fehlt ganz und mußte
die Notierung geſtrichen werden. Die heutigen Notierungen ſind:
Giu=
ſtandspreis per Pfund einſchl. Faſtage frei Berlin Ia.: 20—21 Mk.,
IIa.: 18 Mk. — abfallende —. Margarine: Es wird immer noch
ſehr billig angebotzen. Die Forderungen bringen Verluſt, doch konnte
auch dies das Geſchäft nicht ſonderlich beleben. Schmalz: Die
Chi=
gagoer Produkzenbörſe meldete ſteigende Schmalzpreiſe und
demenit=
ſprechend gingen die Packerforderungen in die Höhe. Auch die
Deviſen=
ſchwonkugen trugen zu einer weiteren Preiserhöhung bei. Die
Kon=
ſumeziten herhalten ſich den höheren Forderungen gegenüber noch ab.
wasjend. Die heutigen Notierungen ſind: Choice Weſtern Steam: 11.2
Mk., Pure Lard Tierges: 11,25 Mk., do. Firkms: 11,50 Mk., Berliner
Bratzenſämalz: 12 Mk.
b. Vom Gewürzmarkt. Die Einfuhr von Vanille iſt noch
verboten und die Marktlage hierin unverändert. Im allgemeinen hat
ſich das Geſchäft etwas belebt und die Preiſe haben infolge regerer
Nachfrage eine Kleinigkeit angezogen. Ab Lager Hamburg notierten
für 1 Pfund in regulären Mengen: Pfeffer ſchwarz ganz 7,75—8 Mk.,
do. gemahlen 9,25 Mk., Pfeffer weiß ganz 14 Mk. do. gemahlen 15.50
bis 16 Mk., Piment 6,50 Mk., gemahlen 7,75—8 Mk., Zanzibar=Nelken
Mk., Kaneel, je nach Quglität 15—R Mk. Zimt 750 Mk., Vanille
ourbon 220 Mk., do. Tahiti 175 Mk., Banda=Muskatnüſſe zirka 100/120
16 Mk. do. zirka 130/140 15,75 Mk. Küimmel deutſcher 3,25 Mk., do.
oſtfrieſiſcher 3,50 Mk., do. holländiſcher 3,50 Mk. In Südfrüchten liegt
der Markt weiter ruhig. Nachfrage nach Roſinen und Mandeln vecht
rege, die aber noch nicht freigegeben ſind.
b. Verliner Lederbörſentag vom 23. Juni. Auf allen
Gebieten des Häute=, Leder= und Schuhhaudels iſt die Stimmung
aus=
geſprochen feſt, inskeſondere auf dem Ledermarkt. Da die Schuhinduſtrie
gut beſchäftigt iſt, herrfcht lebhafte Nackfvage nach ihren
Hauptbedarfs=
artikeln. Manche Lederſorten, wie Roßchevreaux, fehlen zurzeit völlig
Der Schuhhandel ſträubt ſich nach Möglichbeit, die von den Fabrikanten
geforderten erhöhten Preiſe zu bewilligen. Der Verkehr iſt zwar nach
wie vor auch in Schuhwaren recht lebhaft, hat jedoch infolge der
un=
günſtigen Witterung in den farbigen Artikeln nachgelaſſen. Auf dem
Häutemarkt macht ſich nach wie vor ein Widerſtand des Handels gegen
die hohen Verſteigerungspreiſe geltend.
Frankfurter Kursbericht 4. Juli 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.
Staatspapiere.
Reichsanleihe. . .
4½%alVu. V.Schatzanweiſ.
4½% VI.—lK.
Sparprämienanleihe . ..
425 Preuß, Konſols .....
„..
3½20
1
485 Bad, Anl. unk. 19
v. 1907..
8½2
42 Bahern Anl. . ... . .
......
82
425 Heſſen unk. 1924.
3½% „ .........
.........
42 Württemberger . ..
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902,
134½ Griech. Monopol..
4½8 Oeſt, Staatsrentev
1913, ab 1918.... . ..
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914..... ....
4½ Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl. Rente.
2io „u
4% Rum. am. Rente v. 03
5½% Goldrente v. 13
am. . konv.
v. 05
58
25 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. I
*
v. 1911,Zollanl.
4%
4½%0 Ung, Staatér. v. 14
Goldrente. ..
420
Staatsr. v. 10
4¾
4% Kronenrente.
2. 7.
77,50
*
7e
84,
72,30
As
G-
8.
64,10
72,5
54,
79,50
480.
23,50
32.—
50.
116.—
95
u8.
93.—
67
58,—
32,50
29,—
4. 7.
77,50
69,50
7525
7230
80,
56
71.50
77.80
65.
Stzo
79,20
470.—
24,50
31,80
51.—
26.—
133.—
114,—
93.—
92,—
)
67,75
58.—
Weraafilfe
Mditzis=
33
4½%0 „ Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. . .
v. 1883
½% Angtolier I......
Salon. Conſt Foncti
Salonique Monaſtir
Tehuantepee . .. .. .
L-
4½9
Deutſche Städte.
*3
425 Fr
31
v. 1903:..:
Pfandbriefe.
Mi4
48 Rhein.
3½%0
42 Südd. 2
48
Bank=Aktien.
Benſchfer Banſt.
2.I. Dieo el — 480,— —— 782,— 3 I. 505.— —
497,— 13 — 48,50 —
— 77.— * 42,50 *
—
nI.— 116.— r./ 88,50 86,50 — 464,— 373.— — 77,50 B.
— 27,50 e0l 96,— 95,80 85 — 85.— 89,— 89,50 93,50 40
93,41 60
99,5 97,75 3 90,25 —
90.— 82. 6l 99, g. 98,50 98,50 83,50 I. 26. 95,75 . . 213,50 ./ 168,— regso
Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank........
Dt. Effekt. u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . ...
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. .....
Metallbank ..........."
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . ...
Rhein, Kred.=Bank. ...
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .. . . . . . .... . .
Buderus .............."
Dt. Luxemburger. .....
Gelſenk. Bergw.. . ....
Harpener Bergb. . . . . .
Eſchweiler Bergw... . .
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurahütte . . . . . .. .....
Lothringer Hütte . . . . ..
Mannesmann Röhren..
Bhönir. . . .. . . . . . . ..
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf . . . . .. .. .. .
Rhein. Stahlw. . .. . . . .
Riebeck Montan ........
Aktien v. Transportanſtalt.
Baketfahrt. ........
Nordd. Bloyzd ..........
Südd. E.=B.=Geſ.na
Schantung E.=B..... ...
Baltimore . . .... . . .. .
Kanada ... ..... . . .. ."
Lombarden ...........
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Indnſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . .. . .
Badiſche Anilin ........"
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
r.Ha
304,50
152,—
142,50
281.—
2i6.—
308,—
59,50
173,50
522,50
z75.—
402.—
657.
355,—
579.—
350,—
404,—
640.—
285.—
319,75
527.
524,—
151.—
565½—
365,—
418,—
619,—
2
304,—
152,—
142,50
281.—
216.—
310,50
179.—
173.—
378.—
405,—
579.—
350,50
579.—
366, —
647,—
289.
3201—
535,—
527.—
179.—
117.—
565.—
370,—
415,—
624,50
Werke Albert Chem.)... 469,50
617.— 474,—
— Allg. Elektr.=Geſ..... 325,— 822,— Bergmann=Werke. . . . .. 351, 353,— Felten & Guilleaume ... 550,— 531,— Lahmeher .......... 252, 258,— Licht & Kraft. .... 239, 240,— Rhein. Eleltr. Werke. . .. 240— 255.— Schuckert. . . . . . . . . . . . .. 297,50 294,— Siemens & Halske ..... 861. 357,50 Feinmechanik (Fetter)... 1050,— 1100,— Gelſenkirchen Gußſtahl. 594,— 530,— Gummi=Berlin=Frankfurt Ne
320, 320, Gummipeter. . . . . . . . . . . 470,50 478,— Heddernheimer Kupfer.. 385.— Lederwerke Spicharz.— 310,— Lüdenſcheid Metall ..... 744.— 760— Adlerwerke Klehzer.. ... 289,50 Badenia (Weinheim). — 391 415,— Breuer & Co. Vorzüge.. 370.— Te Daimler Motoren. . . .. ..
Eßlitger Maſchinen..— 225,- 419,50 Gasmotoren Deutz... 365.— 368,50 Karlsruher Maſchinen. . 648,50 624,— Luxſche Induſtrie ....
. 335,— Vogtländiſche Maſchinen. 400,— Oelfabrik Ver. Dt. . .... 299.— Zellſtoff Waldhof. . .... 520,— 525.— Zuckerfahr, Waghäuſel. 386,— 387.— Frankenthal, 362,50 Offſtein. . . ..
—
435.— Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder.......
Gebrüder Lutz ........
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger. Nachfr.
275.—
355,—
295,—
220,—
180.—
350,— 380,—
zu=
225.—
185.—
355,—
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . ........"
Deutſch=Atlant. Tel. ..."
Deutſch=Niederländ, Tel.
Deutſche Erdöl.. . . . . .. .
Dt. Kaliwerke. . ......"
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ... ..
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben ..—
Elektr. Lieferung ... ....
Gelſenk. Gußſtahl. .. ...
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
401,— Hanſa Dampfſch. .....
Hemoor Zement .. ...
Hirſch Kupfer : an am
291.— Höſch Eiſen......... ..
Hohenlohe Werke.— ...
Kahla Borzellan. .. . ..
228,50 Linde’s Eismaſch...
Lingel Schuh ... ... . .
Linke & Hofmann .. ..
Nordd. Gummi .. . . . . . .
Orenſtein. . . . . . .. . ....
388.— Rathgeber Waggon...,
Roſitzer Bucker .nt:
Rütgerswerke —....
Sachſenwerk ......
379,— Siemen Glas ..........
450rat Thale Eiſenhütte . . . . ..
Ver. Lauſitzer Glas.....
Angeb. Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . ..
Wanderer Werke ... .. . .
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl .—.
Steaua Romana .. .. . ..!
1./7.
410,—
690,—
500,—
5.—
236,50
268,50
865.
390,
585.—
624
383,—
aGe
53
35,—
213,
461,—
390,—
843,5
39,—
760.
340
Dr
405,-
462,-
279,—
584,21
589,—
449,50
430,—
39—
940,—
865.—
440.
730,—
763,—
975.—
4.77.
700.
247,50
269,—
Un
335,
z5.
258.—
534,—
219.—
475,—
383,—
249.
—
755.-
398.—
468.—
270,—
589,50
595,—
460,—
440,—
302,—
1000,—
889,—
800,—
788.—
Bank-
A. Galmmanm gesehäft
Hamburg.
Braunkohlen-Aktien
Papierfabriken-Aktien
Zuckerfabriken-Aktien
Eine Broschüre über die Lage und die
Aus-
sichten dieser drei Industrien ist bei meiner
Firma im Druck erschienen und wird
Inter-
essenten und Kapitalanlegern gegen Briel=
(E. 6919
porto zugesandt.
Ve
Verftelfär-
bigungs-Büro
Inh. S. duttmann
WäIhe
Iminen-
str. 8
TeL. 1879.
Schreib-
(4808-
Arbeiten.
Klavierſinmen
ſofort 4579a
Arnold=Sohn
Eche Erbacherſtraße. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad.
Verloren!
iſt die Wärme, die
un=
genutzt z. Schornſtein
hinausgeht Dieſ.
Scha=
den hilft ab (7824i4s
der neue Sparofen
praktiſch vorgeführt bei
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20 Ernſt=Ludwigſtraße 20.
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Erbbegräbnis
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gegründet 1878
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Geld=
ſorten * Direkter Verkehr mit der Frankfurter Börſe 4
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