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184. Jahrgang
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Nummer 179
Freitag, den 1. Juli 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die große Verarmung.
Ein trauriges Zukunftsbild.
AA* Von einem maßgebenden Wirtſchaftspolitiker wird zur
Frage und unmittelbaren Folge, die ſich nach der
Durchfüh=
rung des neuen Steuerprogramms der Regierung
ergeben, folgendes mitgeteilt: Man iſt ſich offenbar in den
brei=
teſten Kreiſen noch nicht darüber klar geworden, kann ſich auch,
was immerhin erklärlich erſcheint, kein richtiges Bild darüber
machen, welches die unmittelbaren und ſpäteren Folgen der
Finanzpolitik der gegenwärtigen Reichsregierung für die
Allge=
meinheit ſein werden. Dieſes Finanzproblem fußt bekanntlich
darauf, die Mittel für die Bezahlung der Schulden
Deutſch=
lands zu erhalten. Man muß ſich daran erinnern, daß, ehe das
Ultimatum unterſchrieben wurde, die Meinungen der
Sachver=
ſtändigen ſehr geteilt darüber waren, ob überhaupt Deutſchland
in der Lage ſei, die Unterſchrift zu erfüllen oder nicht, und im
erſteren Falle, wie dies geſchehen ſolle. Nun iſt das Ultimatum
anerkannt worden, das deutſche Volk ſteht davor, die
Konſequen=
zen aus der Unterſchrift zu ziehen. Die Grundtendenz des oben
erwähnten Finanzproblems geht darauf aus, die in Deutſchland
gegenwärtig geltenden Preiſe, in unmittelbarem Zuſammenhang
damit aber auch Löhne und Gehälter auf die Weltwarkthöhe zu
bringen.
Bei oberflächlicher Betrachtung ſollte man glauben, daß es
ſich hier nur um ziffernmäßige Veränderungen des
gegenwär=
tigen Zuſtandes handle. Dem iſt aber nicht ſo! Die Regierung
iſt der Anſicht, daß das deutſche Volk durch ſeine Schuldenlaſt
verarmt iſt und durch den Zwang zur Zahlung zugleich den
Zwang auf ſich genommen hat, ſeine ganze Lebenshaltung ſeiner
Mittelloſigkeit anzupaſſen, mit anderen Worten: viele Millionen
Deutſcher leben noch in Verhältniſſen, die der tatſächlichen
all=
gemeinen Vermögenslage des Volkes nicht entſpricht. Die
bevor=
ſtehenden Laſten, ſteuerliche ſowohl wie die allgemeine
Verteue=
rung aller Dinge, werden zur Folge haben, daß eine ungeheure,
bisher noch nicht im entfernteſten geahnte Einſchränkung der
ge=
ſamten Lebenshaltung wird eintreten müſſen. Dieſe
Einſchrän=
kung wird ſich auf ſämtliche Dinge des täglichen Lebens
er=
ſtrecken: auf Wohnung, Kleidung, Nahrung, Erholung.
Zahl=
loſe Familien werden durch die geplante beträchtliche Erhöhung
der Mieten ſowie durch Verteuerung der Heizung ſich gezwungen
ſehen, kleinere Wohnungen zu nehmen. Es heißt, daß
Miets=
erhöhungen auf das Vierfache des Friedenspreiſes in Frage
kommen. Dieſe Maßregel ſteht in Zuſammenhang mit der
Ab=
ſicht der Regierung, die ſogenannten Goldwerte zu erfaſſen, zu
denen die Häuſer gehören, die aber heute infolge zu niedriger
Verzinſung nicht als volle Goldwerte in Betracht kommen. Die
Regierung glaubt, daß durch all dieſe Maßnahmen auch die
Wohnungsnot erheblich gemindert werden wird, weil ſich eben
ſehr viele Familien, die ſich bisher noch größere Wohnungen
leiſteten, einfach durch die Verhältniſſe dazu gedrängt,
einſchrän=
ken müſſen, und daß auf dieſe Weiſe viele Näume frei ſein
werden. Auch die Bautätigkeit wird einen ſchnellen Aufſchwung
nehmen.
Dieſen wenigen lichten Seiten ſteht aber ungemein viel mehr
Schatten gegenüber. Es war doch in zahlreichen Fällen die
Auf=
rechterhaltung der bisherigen Wohnung ſozuſagen das einzige
Ueberbleibſel ehemaliger beſſerer Zeiten, und nun wird auch
noch der letzte Reſt einſtiger ſchöner Tage Tauſenden von
Fa=
milien genommen werden. Hierzu kommt noch die
Notwendig=
keit von Einſchränkungen in den übrigen Dingen des täglichen
Lebens, gegen die die bisherigen faſt bedeutungslos erſcheinen.
Eine andere Frage iſt es, ob ein ganzes Volk imſtande iſt, auf
Jahrzehnte hinaus ſolche Zuſtände zu ertragen. Wie dieſer
Zu=
ſtand iſt, mag man ſich vorſtellen, wenn man daran denkt, wie
jemandem zumute ſein mag, der in Wohlhabenheit, ſogar in
Reichtum gelebt hat, plötzlich zugrunde gegangen iſt, nun vor
der Notwendigkeit ſteht, alles, was ihm bisher wertvoll und
Anentbehrlich war, preiszugeben. Der großen Geſamtheit des
deutſchen Volkes ergeht es nunmehr in genau der gleichen Weiſe,
und es wird im allgemeinen Verbitterung, Freudloſigkeit und
Lebensüberdruß Platz greifen, die ſicherlich nicht auf die Dauer
ohne Folgen auf die pſychiſche Haltung der Volksgeſamtheit
blei=
ben dürften. Es iſt mehr als unwahrſcheinlich, daß ein Volk, zur
Armut herabgepreßt, imſtande ſein ſoll, zu arbeiten und wieder
zu arbeiten, nur um Jahr auf Jahr Schulden zu tilgen, zu
zahlen, ins Unabſehbare zu zahlen, ohne Ausſicht auf Beſſerung
und auf die Freuden des Daſeins.
Es wäre ein Fehler, die Wirkſamkeit ſolcher Momente zu
vernachläſſigen. Mit Ziffern allein iſt das ganze Problem nicht
lösbar.
Oberſchleſien.
Die Räumungsaktion.
* Berlin, 30. Juni. Wie der oberſchleſiſche Berichterſtatter
des Vorwärts meldet, iſt die friſtgemäße Räumung der
vom Selbſtſchutz beſetzten Gebiete ordnungsmäßig
vor ſich gegangen. Die Studenten, die dem Selbſtſchutz
ange=
hörten, haben die Abteilungen verlaſſen und die Heimreiſe
an=
getreten. Der erſte Transportzug mit entlaſſenen
Selbſtſchutz=
leuten paſſierte geſtern nachmittag die mittelſchleſiſche Grenze.
In dem von den Polen geräumten Gebiete ſind bisher nur die
Städte von Ententetruppen beſetzt worden, während die
geräum=
ten Dörfer ſich bisher noch nicht unter dem Schutz der alliierten
Truppen befinden. Es beſteht daher die Gefahr, daß ſich auf
dem Lande neue Verſtöße gegen Lebn und Eigentum der
Deut=
ſchen ereignen, falls nicht die interalliierte Kommiſſion auch der
Landbevölkerung den unbedingt notwendigen Schutz
ange=
deihen läßt.
Hindenburg, 29. Juni. (Wolff.) Das Rathaus iſt
geräumt worden. Die polniſche Fahne wurde eingezogen.
Einzelne Abteilungen rücken in öſtlicher Richtung vor. In den
Dörfern wird auf Grund der Verfügung der interalliierten
Kom=
miſſion vom 29. Juni eine neue Polizei gebildet. Doch beſteht
der Verdacht, daß in den meiſten Dörfern dieſe eine äußerlich
umgewandelte Inſurgententruppe iſt.
Gleiwitz, 29. Juni. (Wolff.) Die Stadt Laband iſt
ſeit dem 27. Juni abends von den Inſurgenten frei. Der
Bahnhof iſt noch beſetzt. In Richtung Rudzinitz fuhren 25
fran=
zöſiſche Laſtautos zur Abholung engliſcher Truppen ab. Auch
Hindenburg und die umliegenden Dörfer Mathesdorf, Sosnitza
uſw. ſind von den Inſurgenten frei. Züge abrückender
Inſur=
genten marſchieren durch die Stadt.
T.U. Oppeln, 30. Juni. Der Rückmarſch des
deut=
ſchen Selbſtſchutzes bei der Räumung Oberſchleſiens ge=
riet an der Nordfront ins Stocken, nachdem man erfahren
hatte, daß die Polen die Gegend von Lublinitz noch nicht
reſtlos geräumt hatten. Durch Vermittlung eines engliſchen
Generals wurde jedoch der Rückzug beiderſeits nach einigen
Stunden fortgeſetzt.
Neuer polniſcher Angriff auf Beuthen.
* Blättermeldungen aus Beuthen zufolge hat in der Nacht
zum 29. Juni erneut ein umfangreicher Angriff der
In=
ſurgenten auf die Stadt Beuthen ſtattgefunden. Die
Inſurgenten drangen unter dem Schutz von Minenwerfern und
Maſchinengewehrfeuer bis in die unmittelbare Nähe des
Haupt=
bahnhofes vor. Zahlreiche Geſchäfte wurden geplündert und in
die Häuſer Handgranaten geworfen. Die Franzoſen verhielten
ſich bei dem Angriff vollkommen paſſiv.
Die polniſchen Ausſchreitungen in Gleiwitz.
London, 30. Juni. (Wolff.) Die Morning Poſt weldet
aus Warſchau: Die Ausſchreitungen der polniſchen
Inſurgenten in Gleiwitz haben in Polen Beſorgniſſe
hervorgerufen. Warſchau ſei nervös wegen der Wirkung, die
die Ausſchreitungen in Gleiwitz auf die Alliierten haben
könn=
ten. In gewiſſen Kreiſen befürchte man, daß ſie auch zur
Wie=
dervergeltung führen würden.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Poſtunterſchlagung durch die franzöſiſche Poſtkontrolle.
Gd. Berlin, 30. Juni. Die Kreuzzeitung teilt ein
Schrei=
ben des Feſtausſchuſſes für die Sonnwendfeier in Caub mit, aus
welchem ſich ergibt, daß am 19. Juni d. J. die über Frankfurt
am Main geleitete Wiesbadener Poſt durch die
franzöſi=
ſche Poſtkontrolle ſehr eingehend geprüft worden iſt. Dabei
wurden alle Briefe, die Berichte über die Cauber
Sonn=
wendfeier für deutſche Zeitungen enthielten,
zurückgehal=
ten. Jedenfalls ſeien dieſe Briefe den Adreſſaten noch nicht
zugegangen. Leider kommen nur in den ſeltenſten Fällen
der=
artige poſtaliſche Zenſurmaßnahmen der franzöſiſchen
Beſatzungs=
behörden an die Oeffentlichkeit. In Wirklichkeit ſind dieſe
Briefſchnüffeleien ſehr zahlreich und werden in vielen Fällen
der franzöſiſchen Spionage nutzbar gemacht.
Die deutſch=franzöſiſchen
Reparations=
verhandlungen.
T.U. Paris, 29. Juni. Die Beſprechungen zwiſchen den
deutſchen Vertretern Bergmann und Guggenheimer
einerſeits und Loucheur und ſeinen techniſchen Beratern
an=
dererſeits über die Wiedergutmachungsfrage haben geſtern
nach=
mittag mit einer Vorbeſprechung begonnen und ſollen heute in
den Hauptfragen beginnen, aber bereits nächſten Freitag
abge=
brochen werden. Die geſtrigen Vorberatungen, die unter
ſtren=
ger Wahrung des Geheimniſſes veranſtaltet worden waren,
fan=
den im ſogenannten Uhrenſaale des franzöſiſchen Auswärtigen
Amtes ſtatt, und die Oeffentlichkeit wurde von der Tatſache
dieſer erſten Ausſprache mit einem kurzen nichtsſagenden
Com=
muniqué benachrichtigt. Man behandelte nur die ſekundäre Frage
der Rücherſtattung der aus Frankreich weggeführten Materialien.
Es handelt ſich dabei um die Rückerſtattung der deutſcherſeits
noch nicht abgelieferten Maſchinen, Tiere uſw. Die Ablieferung
hat Schwierigkeiten gemacht, weil die Identität der nötigen
Stücke nicht mehr feſtzuſtellen war, und um die langwierige
Unterſuchung durch Nachforſchung abzukürzen und einzuſtellen,
hat Loucheur geſtern vorgeſchlagen, für den Reſt eine
Geſamt=
ablieferung zu machen, indem Gegenſtände derſelben Art und
von gleichem Werte in einer beſtimmten Menge an Frankreich
abgegeben werden. Die deutſchen Vertreter werden heute auf
dieſe Vorſchläge antworten, und in den nächſten drei Tagen wird
ſich dann die Konferenz mit der Hauptfrage, der
Naturalliefe=
rung, befaſſen, die auf das Wiederherſtellungskonto angerechnet
werden ſoll. Es iſt auch die Frage behandelt worden, wie der
bekannte 26prozentige Index und überhaupt die Abgabe auf die
deutſche Ausfuhr erſetzt werden kann. Ueber dieſe beiden Punkte
werden wahrſcheinlich die deutſchen Vertreter nunmehr die
Vor=
ſchläge einreichen. So viel iſt alſo bereits bekannt über das
Pro=
gramm der bloß dreitägigen Konferenz.
Gleichzeitig wird über die beiden gleichen Punkte auch in
Berlin verhandelt, und zwar durch die dortigen Vertreter der
Garantiekommiſſion. Nächſte Woche ſollen dann die in Paris
und Berlin parallel geführten Beſprechungen zu einer
einheit=
lichen Konferenz in Paris allein verſchmolzen werden.
Berg=
mann und Guggenheimer ſollen nach Berlin zurückkehren, um
mit Rathenau Rückſprache zu nehmen und um daraufhin ſofort
wieder nach Paris zurückzukehren. Umgekehrt werden die in
Berlin weilenden Mitglieder des Garantieausſchuſſes noch vor
Ende dieſer Woche nach Paris zurückreiſen. So betrachtet,
nimmt die gegenwärtige Pariſer Konferenz dieſe Woche
über=
haupt nur den Charakter einer Vorberatung an, die dazu
be=
ſtimmt iſt, auf der einen oder anderen Seite mit Vorſchlägen
über verſchiedene Fragen herauszurücken. Ueber dieſe
Vor=
ſchläge werden dann die Vertreter bei ihren Regierungen
refe=
rieren und mit Inſtruktionen für die nächſte Woche zurückkehren,
um dann die eigentlichen kontradiktoriſchen Erörterungen
fort=
zuſetzen.
Paris, 29. Juni. (Havas.) Die Beſprechungen
zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen
Sach=
verſtändigen wurden nachwittags im Miniſterium des
Aeußern fortgeſetzt. Loucheur war zugegen. Zum Schluß der
Sitzung wurde die Frage der Materiallieferungen angeſchnitten.
Havas meldet noch, daß die Unterhandlungen zwiſchen den
franzöſiſchen und deutſchen Sachverſtändigen
in Paris fortdauern und ſich im der Hauptſache auf die
Frage der Materialien erſtrecken, die Deutſchland an Frankreich
liefern könnte, und auf deren Preiſe. Eine diesbezügliche, von
den deutſchen Delegierten geſtern überreichte Denkſchrift ſei
einer längeren Beratung unterzogen worden. Die franzöſiſche
Verwaltung der zerſtörten Gebiete arbeitet eine Gegendenkſchrift
aus, die heute den deutſchen Sachverſtändigen überreicht werdn
wird. Es ſei ſehr wahrſcheinlich, daß die deutſchen
Sachver=
ſtändigen am Freitag oder Samstag Paris verlaſſen werden,
um nach Deutſchland zurückzukehren und Rathenau über den
Stand der Verhandlungen zu unterrichten. Der Direktor der
Verwaltung der zerſtörten Gebiete, Prangey, habe dem deutſchen
Vertreter Wolff im übrigen mitgeteilt, zu welchen Höchſtpreiſen
die deutſchen Vorſchläge für Holzhäuſerlieferungen noch Ausſicht
auf Annahme haben würden.
Um die Aufhebung der Sanktionen.
T.U. Paris, 30. Juni. Der Temps ſpricht geſtern in ſeinem
Leitartikel von einem Beſuch des deutſchen
Botſchaf=
ters Dr. Mayer bei Briand. Das Blatt fügt im
Zuſam=
menhange mit einer Beſprechung über die Beibehaltung der
Zwangsmaßnahmen im Rheinlande hinzu, die deutſche
Regie=
rung ſei nunmehr auf Grund dieſer geſtrigen Unterredung im
Klaren darüber, was die franzöſiſche Regierung von den
Zwangs=
maßnahmen halte. Wir haben uns an zuſtändiger Stelle über
dieſe geſtrige Unterredung informiert. Auf beiden Seiten wird
das größte Stillſchweigen gewahrt. Man will es dem
Reichs=
kanzler überlaſſen, ob er von dem Ergebnis dieſer Unterredung
Gebrauch machen will, und zwar entweder heute ſchon im
Reichs=
tagsausſchuß für Auswärtiges oder morgen bei Beantwortung
der bekannten Interpellation. Franzöſiſcherſeits wird jedenfalls
zugegeben, daß die Unterredung von dem deutſchen Botſchafter
nachgeſucht worden iſt und daß es ſich dabei um die
Sank=
tionen handelte. Es wurde erklärt, man wolle es vorderhand
bei den beſtehenden Zwangsmaßnahmen belaſſen, mit dem
Vor=
behalte, früher oder ſpäter auf die Frage zurückzukommen. Der
Temps fügt im Verlaufe des ausführlichen Artikels noch hinzu,
die Sanktionen im Rheinland könnten nicht abgeſchafft werden,
weil Deutſchland die Verträge im Mai unterſch: eben hat. Die
juriſtiſchen Wirkungen dieſer Verträge beſtehen vielmehr nur
da=
rin, daß eine andere Zwangsmaßnahme, und zwar die Beſetzung
des Ruhegebietes, verhindert wurde. Die Ententemächte haben
keinerlei Verpflichtung unterſchrieben, worin der deutſchen
Regie=
rung zugeſichert wird, daß die Sanktionen im Rheinland auf
Grund des oben erwähnten Vertrags aufgehoben werden ſollen.
Soweit der Temps. Es mag daran erinnert werden, daß in
Lon=
don wo die Zwangsmaßnahmen geſchaffen wurden, ausdrücklich
erklärt wurde, ſie würden ſo lange angewendet, bis die Londoner
Bedingungen angenommen ſeien. Dieſe Londoner Bedingungen
ſind ſpäter reduziert worden, und zwar wiederum in London auf
Grund des franzöſiſch=engliſchen Kompromiſſes über die 132
Mil=
liarden=Ziffer der Wiedergutmachungskommiſſion. Die ganze
Argumentation des Temps, daß franzöſiſcherſeits keine
Verpflich=
tung für die Aufhebung der Sanktionen beſteht, weil eine ſolche
Verpflichtung nicht ausdrücklich unterſchrieben worden ſei, wird
infolgedeſſen hinfällig.
— Berlin, 30. Juni. Der Vertreter der Voſſiſchen Ztg.
berichtet, er habe von unterrichteter Seite erfahren, daß die
ameri=
kaniſche Regierung durch ihren Botſchafter, welcher inzwiſchen
nach Berlin zurückgekehrt iſt, die Erklärung abgeben ließ, daß die
Abänderung der Beſchlüſſe des Oberſten Rates in allen
Fragen, nach bisheriger Gepflogenheit, nur durch
Majoritätseni=
ſcheidung herbeigeführt werden könne. Vor dem Zuſammentritt
des Oberſten Nates kann daher von einer Aufhebung der
Sanktionen keine Rede ſein. Dagegen iſt anzunehmen, daß
ſich die Majorität des Oberſten Rates für die Aufhebung der
Sanktionen ausſprechen wird, zumal Italien noch durch den
Mund des Grafen Sforza ſich für die Aufhebung der Sanktionen
erklärt hat, ſo daß vorausſichtlich eine ſtarke Majorität zugunſten
der Aufhebung vorhanden ſein wird. Es iſt übrigens zu bedenken,
daß am 4. Juli, am amerikaniſchen Nationalfeiertage, der
Frieden mit Deutſchand entgültig geſchloſſen werden
ſoll. Infolgedeſſen wird der amerikaniſche Vertreter im Oberſten
Rat nicht mehr wie bisher bloß Zuſchauer, ſondern
vollberechtig=
ter Teilnehmer im Oberſten Rate ſein. Es wird hier erwartet,
daß der amerikaniſche Vertreter ſich zugunſten der Aufhevung der
Sanktionen ausſprechen wird.
Die Steuerfragen.
* Das Reichskabinett beſchäftigte ſich in ſeiner
Mitt=
wochs=Sitzung mit dem Problem der Beſitzſteuer. Wie die
Deut=
ſche Allgem. Ztg. hört, wurden die Beratungen über die
Steuer=
fragen im Kabinett weitergeführt. Sie werden vorausſichtlich
noch vor der Vertagung des Reichstags zu einer formulierten
Er=
klärung über die Richtlinien der Steuerpolitik der Regierung
führen, die der Reichskanzler im Reichstage abgeben wird.
Die Regelung der Erwerbsloſenfürſorge.
ONB. Berlin, 30. Juni. Der volkswirtſchaftliche
Ausſchuß des Reichstags beſchäftigte ſich geſtern mit
dem Antrage des Unterausſchuſſes, der die grundſätzliche
Rege=
lung der Erwerbsloſenfürſorge behandelt. Nach
Anſicht des Unterausſchuſſes machen die nach dem Kriege ein= wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe eine
weit=
gehende Umſchichtung der Bevölkerung von der Stadt auf das
Land dringend erforderlich. Zur Erleichterung unſerer
Ernäh=
rung und zur Förderung unſeres Nahrungsmittelanbaues und
der Verringerung der Einfuhr auf ein möglichſtes Mindeſtmaß
ſollen der Landwirtſchaft Kräfte aus der Stadt zugeführt werden.
Ferner ſollen die neuen Siedlungen und die Anliegerſiedlungen
unterſtützt werden. Die erforderlichen Mittel hierzu ſollen
bereit=
geſtellt werden. Das Siedlungsgeſetz ſoll eine Abänderung
er=
fahren, wodurch die jetzt beſtehenden Hemmungen beſeitigt
wer=
den. Die Anlernung ſtädtiſcher Arbeiter für Landwirtſchaft und
Gartenbau ſoll in Zukunft Aufgabe der produktiven
Erwerbs=
loſenfürſorge ſein, die den in Frage kommenden Perſonen für die
Dauer der Lehrzeit einen Zuſchuß gewähren ſoll. Weitere
Fra=
gen der produktiven Erwerbsloſenfürſorge in bieſem
Zuſammen=
hange ſind die Schaffung von Kulturgärten, ferner Anſiedlungen
auf Morrländereien und die Unterſtützung der
Gartenbautätig=
keit in den Nutzflächen der Großſtädte. Auch die Frage der
För=
derung des Baugewerbes wird von dem Unterausſchuß angeregt.
Hierzu gehört in erſter Linie eine Baubeihilfe und ferner, die
ſteuerliche Erleichterung für die Bauunternehmungen.
Schmachvolle Feſſelung eines U=Boot=Offiziers.
* Der Deutſche Offizier=Bund hat an den
Reichs=
kanzler nachſtehendes Telegramm gerichtet:
Wie aus ſicherer Quelle beſtätigt wird, iſt der ehemalige
Wachoffizier des Unterſebootes 86, Oberleutnant zur See
Boldt, auf Veranlaſſung deutſcher Behörden in Ketten
ge=
feſſelt nach Leipzig in Unterſuchungshaft übergeführt worden.
Die Bundesleitung des Deutſchen Offizier=Bundes legt gegen
dieſes unerhörte, die Perſon des tapferen Kriegers in gleicher
Weiſe wie das geſamte deutſche Offizierkorps entehrende
Ver=
fahren ſchärfſte Verwahrung ein.
Amtlicherſeits wird die ſchmähliche Behandlung Boldts als
ein Irrtum der Hamburger Kriminalpolizei
hingeſtellt. Boldt ſei in Hamburg verhaftet worden. Die
Kri=
minalpolizei in Hamburg habe wahrſcheinlich nicht gewußt, daß
es ſich um einen der Leipziger Prozeſſe auf Ententebefehl
han=
delt und habe, da das Strafverfahren gegen Patzig, Boldt und
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Juli 1921.
Mummer 139.
Dithmar wegen Mordes bzw. Beihilfe oder Mitwiſſenſchaft
er=
öffnet worden iſt, Oberleutnant Boldt als einen gemeinen
Ver=
brecher angeſehen und den ſonſt für Mordhäftlinge gültigen
Vor=
ſchriften entſprechend unter ſtarker Sicherung in Feſſeln nach
Leipzig gebracht. Dieſes Vorgehen habe nicht im mindeſten den
Abſichten des Oberreichsanwalts entſprochen, der den Haftbefehl
erlaſſen hatte, aber ſehr verwundert geweſen ſei, als man Boldt
in Ketten anbrachte.
Mit dieſer Erklärung kann der Vorfall nicht als erledigt
angeſehen werden.
Die italieniſche Kabinettskriſis.
Rom, 30. Juni. (Agenzia Stefani.) In Fortſetzung der
Beſprechungen über die Kabinettsbildung empfing der
König den Vizepräſidenten des Senats Torrigiani, den
Vize=
präſidenten der Kammer Mauri und die früheren
Miniſterpräſi=
denten Salandra, Orlando, Luzatti, Boſelli, Sonnino und Nitti.
* Nom, 30. Juni. Der König hat Giolitti neuerdings
empfangen. Wie die Blätter melden, dürfte Giolitti den
Auf=
trag zur Neubildung der Regierung annehmen. Er habe
ſich Bedenkzeit erbeten.
Die iriſche Frage.
wd. London, 29. Juni. Der Kardinal Logue aus Irland
verſpricht ſich keinen allzu großen Nutzen von der von Lloyd
George vorgeſchlagenen Konferenz, eine Meinung,
die allgemein in Südirland geteilt wird. Der Vertreter der
Weſtminſter Gazette meldet, daß man in Belfaſt über die
Ein=
ladung Lloyd Georges an die iriſchen Führer erfreut iſt. Nur
die radikalen Unioniſten wollen von einer friedlichen Beilegung
des Konfliktes nichts wiſſen, ſondern die Entſcheidung mit den
Waffen herbeiführen. Auch die radikalen Sinnfeiner behaupten,
daß nur eine ſelbſtändige iriſche Republik ſie befriedigen könne.
Paris, 30. Juni. Das Journal erfährt aus London, daß
de Valera, nachdem Craig eine Beſprechung mit ihm
abge=
lehnt habe, es ſeinerſeits abgelehnt habe, nach London zu
kommen und die Einladung Lloyd Georges
anzu=
nehmen.
Dublin, 30. Juni. (Havas.) De Valera hat an den
Präſidenten von Nordirland, Craig, ein Telegramm gerichtet,
in dem er ſeinem Bedauern darüber Ausdruck gibt, daß Craig
nicht an der Könferenz der ſüdiriſchen Nationaliſten teilnehmen
könne. De Valera fügt hinzu, der Vorſchlag Lloyd Georges
berge den Gedanken in ſich, daß Irland nicht ein einziges
unge=
teiltes Ganzes, ſondern in zwei Teile geſpalten ſei, Nordirland
mit 6 und Südirland mit 26 Bezirken, daher ſei der Vorſchlag
in dieſer Form nicht annehmbar. Die politiſchen
Meinungsver=
ſchiedenheiten zwiſchen den Irländern müßten beigelegt werden
und könnten das auch nach der Anſicht de Valeras, und zwar
auf nationalem Boden, d. h. in Irland ſelbſt. Es ſei klar, daß
bei der Aufnahme der Verhandlungen mit Großbritannien die
iriſche Vertretung nicht in zwei Gruppen geſpalten ſein dürfe.
Sie müſſe im Gegenteil wie ein einziges Ganzes handeln gemäß
den Grundſätzen, die alle ihre Mitglieder teilten.
Der griechiſch=türkiſche Konflikt.
Paris, 29. Juni. (Wolff.) Einer Havasmeldung aus
Konſtantinopel zufolge hat der kemaliſtiſche Kommandant von
Ismid von dem griechiſchen Befehlshaber der Stadt die
Räu=
müng von Ismid innerhalb einer Woche verlangt, damit
Blutvergießen vermieden werde. Die Uebergabebedingungen
werden in Unterhandlungen mit den kemaliftiſchen Delegierten
und denjenigen der Stadt Ismid feſtgeſetzt. Die Einſchiffung
von Flüchtlingen nach dem Archipel, beſonders nach Lemnos,
hat unter der Aufſicht griechiſcher Marine=Infanterie=
Abteilun=
gen begonnen.
Nach einer bereits mitgeteilten Meldung vom 28. Juni haben
die griechiſchen Txuppen Ismid bereits geſtern geräumt,
wo=
durch die Kemaliſten freie Bahn nach Konſtantinopek haben.
In Konſtantinopel fragt man ſich, ob die Kemaliſten die von
den alliierten Mächten in ihrer Neutralitätserklärung feſtgeſetzte
Linie Döridje—Sindjilli reſpektieren würden. Die Stadt Ismid
iſt von ungefähr 30 000 Flüchtlingen angefüllt. Die griechiſchen
Behörden haben alle griechiſchen Dampfer für den Transport
der Flüchtlinge nach Griechenland beſchlagnahmt. Eine Anzahl
der Flüchtlinge iſt bereits in Konſtantinopel ausgeſchifft worden.
London, 30. Juni. (Wolff.) Harmsworth teilte im
Unter=
haufe mit, daß die Lage auf der Ismid=Halbinſel
unſicher ſei. Die griechifchen Streitkräfte hätten Ismid am
27. Juni geräumt. Die Stadt ftehe jetzt in Flammen. In
dem ganzen Bezirk herrſche große Panik. Zahlreiche Armenier
und Türken fliehen in der Richtung auf Konſtantinopel. Es
ſcheine eine beträchtliche Gefahr zu beſtehen, daß Metzeleien
ſtatt=
fänden. Es würden alle Schritte getan, um Ausſchreitungen
ſeitens der einen oder anderen Partei zu verhindern. Britiſche
Intereſſen befänden ſich, wie Harmsworth erklärte, nicht in
Gefahr.
London, 30. Juni. (Wolff.) Wie aus Smyrna berichtet
wird, fand dort unter dem Vorſitz des Königs Konſtantin
ein Kriegsrat ſtatt. Es verlautet, daß wichtige Entſchlüſſe
gefaßt wurden. Die Engländer haben, wie aus Athen
ge=
meldet wird, den Griechen die Inſeln Lemnos und Imbros
übergeben. Die Königin Sofia von Griechenland trifft dieſe
Woche in Smyrna zum Beſuch der dortigen Militärhoſpitäler ein.
Konſtantinopel, 29. Juni. (Havas.) Nachrichten aus
Kleinaſien beſtätigen, daß nach der Antwort der Griechen an die
Alliierten die Türken die Offenſive auf der Ismid= und
Bruſſafront ergriffen haben. Die Türken haben einen großen
Sieg errungen.
Weiter wird aus ſicherer Quelle gemeldet, daß die Griechen
auch im Udſchakabſchnitt eine Niederlage erlitten haben. Die
15. griechiſche Diviſion ſei vollkommen zerſtreut worden und
werde von der türkiſchen Kavallerie verfolgt.
Die amerikaniſche Friedensreſolution.
Neu=York, 29. Juni. (Wolff.) Ein Funkſpruch der
Tribune meldet aus Waſhington, daß die Mitglieder des von den
beiden Häuſern des Kongreſſes eingeſetzten Ausſchuſſes zu einer
vollſtändigen Einigung über die Friedensreſolution
ge=
langten. Sie ſtimmten den vom Senat gemachten Vorbehalten
zu, nach denen das in der Hand des Treuhänders befindliche
Eigentum ſo lange feſtgehalten werden ſoll, bis die
amerikani=
ſchen Anſprüche gegen Deutſchland und Oeſterreich geregelt ſind,
bis ferner in dieſen beiden Ländern den amerikaniſchen Bürgern
das Recht der meiſtbegünſtigten Nationen zugeſtanden wird, und
bis dieſe Länder alle von den Vereinigten Staaten verhängten
Geld= und Haftſtrafen, ſowie die Beſchlagnahmungen anerkannt
haben. Falls dieſes Programm ausgeführt wird, ſoll die
Reſo=
lution vor dem 4. Juli in Kraft treten.
Waſhington, 29. Juni. (Havas.) Zu der Nachricht,
wo=
nach zwiſchen den Republikanern der beiden Kammern über die
Anträge Knox und Porter ein Kompromiß zuſtande
gekommen ſei, wird erklärt, man hoffe, dem Präſidenten gegen
Ende der Woche einen Reſolutionsentwurf unterbreiten zu
kön=
nen. Der Text würde den Wortlaut des Repräſentantenhauſes
enthalten, der den Kriegszuſtand mit Deutſchland und Oeſterreich
für beendet erklärt, ſowie die Bemerkungen des Senats, der
wegen der amerikaniſchen und anderer Rechte Vorbehalte macht.
T.U. Waſhington, 30. Juni. Auf der geſtrigen
gehei=
men Konferenz der Delegierten des Senats und des
Re=
präſentantenhauſes haben die Delegierten einen Vorſchlag des
Repräſentantenhauſes angenommen, der den
Kriegszu=
ſtand zwiſchen Deutſchland und Amerika für
be=
endet erklärt. Der Antrag wird heute im Senat und
Reprä=
ſentantenhas eingebracht werden.
London, 30. Juni. (Wolff.) Wie aus Waſhington
be=
richtet wird, iſt man dort der Zuverſicht, daß Präſident
Har=
ding die Reſolution, durch welche der Friedenszuſtand
mit Deutſchland wiederhergeſtellt wird, gegen Ende der
Woche unterzeichnen wird. Einer anderen Meldung aus
Wa=
ſhington zufolge erwarten die Führer des Repräſentantenhauſes
und des Senats die ſofortige Ratifizierung des Friedens mit
Deutſchland und die ſofortige Unterzeichnung durch den
Präſi=
denten Harding.
Die Abrüſtungskomödie.
Waſhington, 30. Juni. (Reuter.) Präſident Harding
richtete an den republikaniſchen Führer des
Repräſentanten=
hauſes Mondell ein Schreiben, in dem er erklärt, es ſei ſehr
wünſchenswer” von dem Kongreß eine günſtige
Meinungs=
äußerungüber die Weltabrüſtung zu erhalten. Eine
ſolche Meinungsäußerung ſollte in den allgemeinſten Ausdrücken
gehalten ſein. Harding verſichert Mondell, daß die vollziehende
Staatsgewalt bereit ſei, einer ſolchen Meinungsäußerung jede
Beachtung zu ſchenken.
Waſhington, 30. Juni. (Reuter.) Das
Repräſentanten=
haus hat mit 304 gegen 4 Stimmen den vom Senator Borah
zum Marineetat eingebrachten Antrag angenommen, der den
Präſidenten ermächtigt, mit Großbritannien und Japan in
Ver=
handlungen einzutreten, um die Einſchränkung der
Flottenrüſtungen herbeizufühven.
London, 30. Juni. Reuter meldet aus Tokio, daß der
Verband der Handelskammern Japans eine Entſchließung
an=
genommen hät, in der es heißt: Jetzt, nachdem der Völkerbund
eine vollendete Tatſache ſei, müßten die
Rüſtungsein=
ſchränkungen in allen Ländern ernſtlich erörtert werden.
Die Entſchließung beſagt außerdem, daß Japan mit den
Mäch=
ten bezüglich der Abrüſtung ein Abkommen ſchließen müſſe,
da=
mit der internationale Frieden gewährleiſtet und mehr Energie
der induſtriellen Entwicklung zugewendet werde.
*
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Der Secolo meldet, Italien habe
dem alliierten Rat angezeigt, daß es vorläufig von einer
Aburtei=
lung der deutſchen Kriegseſchuldigten, ſoweit ſie auf
der italieniſchen Liſte ſtehen, Abſtand zu nehmen gewillt ſei. — Wie
amtlich bekannt gegeben wird, hat die Königin von Holland dem
bis=
herigen Miniſterpräſidenten, dem Abg. Ruys de Beerenbrouck, den
Auf=
trag erteilt, ein neues Kabinett zu bilden. — Reuter meldet aus
Mel=
bourne, daß die auſtraliſche Schiffahrtslinie den Verkehr mit
Deutſchland wieder aufnimmt. Der Dampfer „Dongarra” wird
außer für Antwerpen und London auch für Hamburg laden. — Nach
Meldungen der Bläter ſcheine eine neue induſtrielle Kriſe
in England den Kohlenſtreik ablöſen zu wollen. Die Abſtimmung
des Maſchinenbauer=Verbandes über die Vorſchläge der Unternehmer
bezüglich der Herabſetzung der Löhne ergab 257 532 Stimmen gegen
und 125 014 Stimmen für die Annahme der Vorſchläge der
Unter=
nehmer. Der Vorſitzende des Verbandes erklärte jedoch, er hoffe, daß
trotzdem eine für beide Teile befriedigende Löſung gefunden wurde. —
Die Times meldet aus Helſingfors: In den nördlichen Gouvernements
Nordweſtrußlands iſt wegen der Aufſtände in Sibirien die allgemeine
Mobiliſierung aller Klaſſen bis zum Alter von 48 Jahren angeordnet
worden. Als Grund wurde angegeben, daß in Moskau der
Vor=
marſch gegen Polen erwogen werde. Der Widerſtand des
Volkes gegen den Mobiliſierungsbefehl iſt groß. Aus verſchiedenen
Be=
zirken werde ernſte Ausſchreitungen gemeldet.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Juli.
Rücktritt des Miniſters Dr. Fulda.
Infolge Differenzen innerhalb ſeiner Partei hat der Herr
Miniſter des Innern Dr. Fulda ſein Amt niedergelegt.
Staatspräſident Ulrich führt die Geſchäfte des Miniſters des
Innern weiter.
Weiteres ſiehe heutigen Bericht über die
Kammerverhand=
lungen.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Kabinettsvorſtand Wirklicher
Geheimerat Guſtav von Römheld Exzellenz unter Anerbennung
ſeiner dem Staate gebeiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. Juli 1921 an.
n. Strafkammer. Es wurden zwei Fälle unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit verhandelt, und es endigte der eine wit Freiſpruch des
wegen Verbrechens gegen 8 176 Abf. 3 St. G.B. angeklagten 36jährigen
verheirateten Schreiners Johann Eduard Lohnes aus Neu=Iſenburg.
Er weiſt in gleicher Richtung eine Vorſtrafe von 1 Jahr Gefängnis auf
und erſcheint auch jetzt trotz ſeines Leugnens aufs ſchwerſte belaſtet, doch
hielt das Gericht mit Betonung der ſtarken Verdachtsmomente die
Ueber=
führung für nicht ganz ausreichend. — Geſtändig eines Vergehens gegen
§ 175 St. G.B. ſind der 24jährige Maler Friedrich Kreier von
Augs=
burg und der 15jährige Auslaufer Wilhelm Rotteich aus Hamburg.
„Letzterer war aus ſeiner Stelle in Altona nach Unterſchlagung von
10 000 Mark durchgegangen, wurde in Mainz mit Kr. bekannt und Beide
übernachteten in einem Gaſthof zu Offenbach, wo ſich die Tat ereignete.
Das Urteil lautet mit Anrechnung von je 6 Wochen Unterſuchungshaft
gegen den als Verführer anzuſehenden Kr. auf 4 und gegen R. auf
2 Monate Gefängnis.
— Sonntagsfahrkarten. Leider iſt es Tatſache geworden, daß die
Eiſenbahndirektion Mainz Darmſtadt keine Sonntagskarten
zugebilligt he:. Wir fragen, iſt die Bevölkerung der Landeshauptſtadt
weniger erholungsbedürftig als in anderen heſſiſchen Städten, wie
Gießen, Mainz, Offenbach und Worms, die Sonntagskarten erhalten
haben? Wir hoffen, daß die Entſcheidung der Eiſenbahndirektion nur
einſtweilig iſt und daß in aller Kürze Darmſtadt nach den
glei=
chen Orten Sonntagskarten erhält, nach denen früher ſolche aufgelegen
haben.
8 Verſtadtlichung des Anſchlagweſens. Nach Mitteilung des
Deut=
ſchen Städtetags ſind d. ſſen Zentralſtelle von Berlin und Frankfurt a. M.
zwei Vorlagen über die Kommunaliſierung des öffentlichen
Anſchlag=
weſens zugegangen. Frankfurt begründet die Maßnahme mit der
finan=
ziellen Lage der Gemeinde. Als zweckmäßigſte Art der Neugeſtaltung
erſcheine unter Ablehnung der Verpachtung an einen privaten
Unter=
nehmer ſowohl als des reinen Regiebetriebs die Errichtung einer
G. m. b. H. zur Verwaltung 1. d Vertretung des ſtädtiſchen
Reklame=
weſens.
8 Plakatſteuer. Nach Gotha hat jetzt Siegburg eine Plakatſteuer
ein=
geführt.
— Heſſiſches Landestheater. Die letzte diesjährige Aufführung des
Schwankes „Die drei Zwillinge” findet morgen Samstag, den
2. Juli, abends 7½ Uhr, bei ermäßigten Preiſen, die letzte diesjährige
Aufführung der „Kaiſerin” am Montag, den 4. Juli, ſtatt. Fur
Dienstag, den 5. Juli, wird die Erſtaufführung der letzten Neuheit der
Sommerſpielzeit, des Schwankes „Zwangseinquartierung”
von Franz Arnold und Ernſt Bach, den bekannten Autoren der „
Spa=
niſchen Fliege” vorbereitet. Dieſer dreiaktige Schwank hat überall, wo
er gegeben wird, einen ſtürmiſchen Heiterkeitserfolg. Wie unſchwer
nach dem Titel zu vermuten iſt, handelt es ſich um eine Verulkung
un=
ſerer heutigen Verhältniſſe und eine Perſiflage der damit verbundenen
„Errungenſchaften‟ Die beiden Verfaſſer haben mit bewährter Routine
und ſicherem Blick für Bühnenwirkungen Situationen aneinandergereiht
und mit Witz und Komik einen echten Schwank geſchaffen, der dem
Publikum einige beſonders luſtige, unterhaltende Stunden bereitet. Die
hieſige Aufführung ſteht unter der Spielleitung Hans Leibelts.
nn. Von der Techniſchen Hochſchule. Dem Diplom=Ingenieur Hugo
Vierheller aus Darmſtadt wurde für die Bearbeitung der von
der Abteilung für Chemie im Studienjahr 1920/21 geſtellten
Preisauf=
gabe „Theorie und Praxis der Schwimm=Aufbereitungsverfahren” der
ausgeſetzte Preis von 100 Mark zuerkannt. Den Studierenden des
Baufachs Wilh. Pfuhk aus Frankenberg und Bruno Vierkant aus
Köslin wurde für die Bearbeitung der von der Abteilung für Architektur
im Studienjahr 1920/21 geſtellten Preisaufgabe je ein Preis von 220
Marc zuerkannt. — Preisaufgabe der Abteilung für
Chemie für das Studienjahr 1921/22. Preis 500 Mark.
Unterſuchungen über die Zuſammenſetzung und Wirkſamkeit der aus Kalk
und rotem Arſenik bereiteten Enthaarungsflüſſigkeiten. Die
Bearbei=
tungen ſind bis zum 1. Mai 1922 an das Rektorat einzureichen.
* Verſchönerungsverein für Darmſtadt=Beſſungen. Unter dem
Vor=
ſitz des Herrn Geh. Staatsrats Wilbrand fand am 27. Juni I. J.
die Generalverſammlung des Verſchönerungsvereins ſtatt.
Nach Begrüßung der Erſchienenen durch den Vorſitzenden wurde
zu=
nächſt der Tätigkeitsbericht für 1920 verleſen. Aus ihm iſt das Folgende
zu erwähnen: Im Jahre 1920 ſind an den verſchiedenen Punkten im
ganzen 29 neue Naturbänke aufgeſtellt worden; die hierfür
aufgewen=
deten Koſten belaufen ſich auf 1880,40 Mark. Für Reparaturen am
Wendelſtadtstempel an der Roßdörfer Straße und des Geländers am
Ludwigstempel wurden 371,70 Mark gezahlt. Die laufende
Unterhal=
tung der beſtehenden Anlagen uſw. erforderte einen Betrag von 1961,65
Mark. Die geſamten Ausgaben in 1920 ſtellen ſich auf 4213,75 Mark,
denen Einnahmen in Höhe von 4526,05 Mark gegenüberſtehen. Zu der
vorgelegten und geprüften Rechnung für dieſes Jahr wurden
Bean=
ſtandungen nicht erhoben; dem Rechner wurde Entlaſtung erteilt.
Hie=
rauf wurde der Voranſchlag für 1921 vorgetragen und von der
Ver=
ſammlung genehmigt. Eine äußerſt anregende Ausſprache über die
fer=
nere Tätigkeit des Vereins ſchloß ſich an. Um die Mittel zu erlangen,
die für die Wiederherſtellung der ausbeſſerungsbedürftigen Anlagen
uſw. unbedingt erforderlich ſind, wurde einſtimmig beſchloſſen, in einem
demnächſt zu erlaſſenden Aufruf zum Beitritt zum
Verſchönerungs=
verein aufzufordern. Ferner ſollen Staat und Stadt gebeten werden,
auch in dieſem Jahre Zuſchüiſſe zu den erwachſenen Koſten zu leiſten,
Bei der nun folgenden Ergänzungswahl zum Vorſtand wurden die
Herren Forſtmeiſter Zeh und Delp gewählt. Hierauf wurde die
Ver=
ſammlung geſchloſſen.
Deutſches Städteleben im Notgeld.
** Das ſchon zu Anfang des Weltkrieges aus Kleingeldnot
ge=
borene Notgeld iſt dann in den letzten Jahren immer mehr
in Aufnahme gekommen, und die verſchiedenſten Gemeinden und
Städte haben ſolche papierenen Münzen ausgegeben. Die
Sammler bemühen ſich um dieſe Scheine, die z. T. künſtleriſche
und kulturgeſchichtliche Bedeutung haben, und eine ganze
Litera=
tur iſt über dieſe eigenartige Geldform entſtanden. Hermann
Lütcken veröffentlicht jetzt im eigenen Verlag zu Köln eine
illu=
ſtrierte Geſchichte des Notgeldes, deren erſter Teil ſich mit der
Notgeld=Poeſie beſchäftigt. Aus ſeiner eingehenden Aufzählung
der wichtigſten deutſchen Notgeldſcheine ergibt ſich ein prächtiger
Einblick in die Geſchichte, die alten Erinnerungen und den
Humor unſeres deutſchen Bürgertums. Am häufigſten werden
die Ccheine mit Wappen oder Siegeln der Städte geziert, mit
Indriften oder Wahrſprüchen ausgeſtattet. Sehr häufig
er=
ſcheinen die denkwürdigen Stätten oder die
landſchaft=
lichen Schönheiten, durch die eine Stadt ausgezeichnet iſt, auf
dem Notgeld.: So finden wir z. B. auf den Trierer Scheinen
den alten Römerturm, die „Porta nigra” in Andernach neben
dem Stadtwappen den „runden Turm” und den „alten Kranen”
in Kitzingen den charakteriſtiſchen ſchiefen „Falterturm” in
Mülheim=Ruhr das alte Wirtshaus „Zur Mauſefalle”, das zu
den älteſten Gebäuden der Stadt gehört, in Kirn a. d. Nahe die
ſtattliche Kyrburg, den hiſtoriſchen Sitz der Nahegaugrafen.
Auf dem Notgeld von Nördlingen prangen die beiden Säulen
des intereſſauten Bergertores, dem ſchleſiſchen Lauban merkt
man den Stolz auf ſeine vielen Türme in der dargeſtellten
Sil=
houette der Stadt an; Höln hat den „Kölnſchen Bauern”, den
Schildhalter des Stadtwappens, auf den Scheinen angebracht.
Andere Städte wieder verwenden ihre ſchöne Umgegend, ſo z.
B. Prien, das auf ſeinen verſchiedenen Scheinen Bauten,
Land=
ſchaften und Kleidertrachten des Chiemgaues vorführt.
Trach=
tenfiguren, die ja für manchen Ort ſo bezeichnend ſind,
finden ſich auch noch auf dem Notgeld der Gemeinde
Markt=
heidenfeld und des badiſchen Schopfheim. Andere Orte wieder
wiſſen mit den berühmten Männern zu prunken, mit
denen ihr Name verknüpft iſt. So hat Erfurt fünf verſchiedene
Scheine mit Bildern und Worten Martin Luthers ausgegeben
zur Erinnerung an ſeine Einkehr auf dem Wege nach Worms
und an ſeine gewaltige Predigt in der Stadt. Dies „
Luther=
geld” wurde am 7. April 1921 ausgegeben zur Erinnerung an
die 400. Wiederkehr des Tages, da der Reformator in der Stadt
weilte. Die Stadt Paderborn zeigt das Bild des Heiligen
Li=
borius, darunter den Anfang jenes uralten Liedes, das im
Paderborner Dom alljährlich am Liboriusfeſt geſungen wird.
Am häufigſten erſcheinen Dichter im Notgeld. So wählt
Gräfenhainichen den Porträtkopf des dort geborenen Paul
Ger=
hardt und ſetzt die Anfangsſtrophe ſeines berühmten Liedes
„Befiehl Du Deine Wege” darunter. An Goethes Aufenthalt,
Tätigkeit und Dichten in der Stadt erinnern die Scheine von
Ilmenau; Schopfheim erinnert ſich Joh. Peter Hebels, der das
Oertchen berühmt gemacht hat. Die Eutiner bilden das Voß=
Haus ab, in dem ihr langjähriger Rektor Joh. Heinrich Voß
gelebt und gedichtet hat. Das oberſchleſiſche Kreuzburg gedenkt
im Notgeld natürlich ſeines größten Sohnes Guſtav Freytag
und das holſteiniſche Städtchen Heide ſeines Kindes und
Ehren=
bürgers Klaus Groth, während Stavenhagen den Kopf des dort
geborenen Fritz Reuter mit einem markigen plattdeutſchen
Spruch des Dichters auf das Notgeld bringt.
Auch geſchichtliche Tatſachen werden gerne bei der
Aus=
ſchmückung der Scheine benutzt. So erinnert Hameln an ſeinen
berühmten Rattenfänger, Kyritz an den Ueberfall des Ritters
Baſſewitz von 1381, der von der Stadt mannhaft abgeſchlagen
wurde. Prüm ſpielt auf die Ausplünderung ſeiner vor 1200
Jahren gegründeten Abtei, der „goldenen Kirche” durch die
Nor=
mannen an; Sigmaringen erinnert an einen alten Brauch aus
der Schwedenzeit und Nördlingen ſtimmt im Notgeld den
ge=
heimnisvollen, ſeit Urzeiten überlieferten Wächterruf des
Städt=
chens an: „So. Gſell, ſo.” Itzehoe aber läßt es ſich nicht
neh=
men, an den „langen Peter von Itzehoe” in Wallenſteins Lager
zu erinnern. Dem volkskundlichen Gebiet gehören nicht nur die
Trachtenbilder an, ſondern auch das eigenartige Gröwenberger
Bauernhaus, das die Stadt Melle verwendet. Manche Orte
er=
zählen im Notgeld von ihrer Induſtrie, ſo z. B. Weida von
ſeinen Textil= und Lederwaren. Allenlei Kurioſa des
deut=
ſchen Städtelebens fehlen nicht. Detmold zeigt uns natürlich
einen altfränkiſchen Soldaten mit der Unterſchrift des
allbekann=
ten Volksliedes: „Lippe=Detmold, eine wunderſchöne Stadt,
darinnen ein Soldat”. Naumburg unterhält uns in den
verſchie=
denen Scherenſchnitten ſeiner 50=Pfennigſcheine mit den Szenen
des Huſſitenliedes, deſſen Text darunter geſetzt iſt. Godesberg
erinnert an die Lindenwirtin des Baumbachſchen Liedes, die ja
bekanntlich in dem ſchönen Rheinort ihres feuchtfröhlichen
Amtes waltete, und der Bahnknotenpunkt Bitterfeld ſetzt auf ſein
Notgeld den viel verbreiteten Spruch: Sehen wir uns nicht in
dieſer Welt, ſo ſehen wir uns in Bitterfeld”, eine Redensart,
die von den zur Leipziger Meſſe fahrenden Reiſenden geprägt
wurde, die ſich in der „großen Seeſtadt” leicht verfehlen konnten,
auf dem Rückweg dann aber in Bitterfeld zuſammenfanden.
Die Muſeumsführungen im Sommer 1921.
Die von den Herren. Geh. Hofrat Prof. Dr. Back, Dr.
Feigel und Dr. Freund geleiteten
Muſeumsführun=
gen wurden am Mittwoch beendigt. Die zahlreiche Beteiligung
und das treue Aushalten der Teilnehmer legen beredtes
Zeug=
nis ab für das vorzüglich gelungene Unternehmen, bezeugen
aber auch aufs ſchlagendſte das vorhandene Bedürfnis für
der=
artige Veranſtaltungen.
Wenn wir nun etwas näher auf die Darbietungen der
Führungen eingehen, ſo folgen wir in gewiſſer Beziehung einem
ſachlichen Aufbau.
Verbreiten wir uns nun zunächſt über die Tätigkeit des
Herrn Dr. Feigel, ſo ſei geſagt, daß er uns von der
vorge=
ſchichtlichen Zeit — der Steinzeit — über die Eiſen= und
Bronze=
zeit, die Berührung der Germanen mit den Römern, die
Karo=
linger= und Ortonenzeit bis in das XIII. und XTV. Jahrhundert
begleitete. Er wies beſonders auf den mächtigen Einfluß der
Römer und damit des klaſſiſchen Zeitalters, auf die bildende
Kunſt hin.
Eine gewaltige Förderung erfuhren die Kunſtbeſtrebungen
der Deutſchen unter der Regierung Karls des Großen und der
Fürſten des ſächſiſchen Kaiſerhauſes. Geradezu umwälzend
wirkte das Chriſtentum — die Kirche des Mittelalters — auf die
Kunſtbeſtrebungen dieſer Zeit. Intereſſant war es zu hören,
daß die Germanen trotz innigſter Berührung mit den Römern
und anderen Völkern ſtets den Werken ihrer Kunſt der Eigenart
ihres Weſens, ihres Innen= und Empfindungslebens, ihrer
religiöſen Gemütstiefe entſprechend, den völkiſchen Stempel
auf=
drückten. Den Schluß bildete die Vorführung des herrlichen
Bamberger Domes. In leiſen Anfängen machten ſich hier ſchon
die Uebergänge des gotiſchen Bauſtils bemerkbar. Alle
Führun=
gen ſtützten ſich auf Funde früherer Zeiten, auf vorzügliche
Auf=
nahmen und Zeichnungen.
Herr Dr. Freund führte ſeine Zuhörer in die graphiſche
Kunſt ein. Beginnend mit dem Holzſchnitt, zeigte er weitergehend
das Weſen des Kupferdrucks, der Lithographie, der Radierungen;
machte die Anweſenden mit dem benötigenden Material und
ent=
ſprechenden techniſchen Hilfsmitteln bekannt, die zur Ausübung
dieſer Kunſtformen erforderlich ſind und aing dann zu den Aqua=
Nummer 129
— Der Verkehrsverein teilt uns mit, daß er ſofort eine Eingabe
an die Eiſenbahndirektion Mainz gemacht hat, um auch für Darmſtadt
die Ausgabe von Sonntagsfahrkarten durchzuſetzen.
r. Zum Raubmord von Seeheim. Da der vom vorigen
Schwur=
gericht am 9. Juni zum Tode und 15 Jahren Zuchthaus verurteilte
Schuhmacher Richard Schmitt aus Biersdorf Reviſion verfolgt und
die Entſcheidung des Reichsgerichts darüber noch ausſteht, dauert die
Unterſuchungshaft im hieſigen Landgerichtsgefängnis fort. Neuerdings
mußte jedoch die vorübergehende Verbringung Sch.s nach Arnsberg
ſtattfinden, um ihn vor dem dortigen Schwurgericht in der Mordanklage
gegen einen Anderen zu hören. Dieſer hat nämlich in der bereits
be=
gonnenen Verhandlung, die deshalb zur Fortſetzung auf heute vertagt
wurde, geleugnet und den Sch. als Täter bezeichnet. Auf den Ausgang
kann man geſpannt ſein, zumal Sch. im vorigen Jahre in jener
Ge=
gend war und bekanntlich ſeine letzte Verurteilung vor dem Seehcimer
Raubmord an der Arnsberger Strafkammer wegen Einbruchs zu 5
Jah=
ren Zuchthaus erlitt. Während ihrer Verbüßung wurde er aufangs
Februar flüchtig, verübte in Oſtfriesland einen nächtlichen Raub und
wandte ſich dann nach der Bergſtraße. Es war in letzterer Beziehung
auffällig, daß er von dem Genoſſen dieſes Raubs unterwegs bei Wetzlar
abgekommen ſein will und angeblich die ganze Bargeldbeute von 3000
Mark für ſich allein behielt, während jener mitgeflüchtete Genoſſe
ver=
ſchwunden ſein ſoll.
— Wohlmuth=Inſtitut Darmſtadt. In Darmſtadt iſt ſeitens der
G. Wohlmuth u. Co. A.=G., Fabriken elektro=galvaniſcher Apparate für
Heilzwecke, Furtwangen, Konſtanz, Dresden=A., Kreuzlingen, jetzt
eben=
falls ein Wohlmuth=Inſtitut eröffnet worden, in dem die unverbindliche
Vorführung der patentierten Wohlmuth=Apparate für Heilzwecke
er=
folgt. Das Inſtitut befindet ſich Landgraf=Philipp=Anlage 40, neben
Hotel Köhler. (Näheres ſ. Anzeige.)
— Sommerfeſt. Am Sonntag, den 3. Juli, feiert das Orthſche
Männer=Quartett unter Mitwirkung ſämtlicher Geſangvereine,
die der Leitung des Dirigenten, Herrn Direktor Fr. Fiſcher
unter=
ſtehen, in der Beſſunger Turnhalle ein Sommerfeſt. Für den
muſika=
liſchen Teil iſt das Darmſtädter Orcheſter (Leiter Herr Paul Hinze)
ge=
wonnen, und die ſonſtige Ausarbeitung des Programms verſpricht Gutes.
(Siehe Anzeige.)
* Inſtrumental= und Mafſenchorkonzert im Saalbau. An dieſer
Stelle ſei nochmals auf das am Sonntag im Städtiſchen Saalbau
ſtatt=
findende Inſtrumental= und Maſſenchorkonzert mit
darauffolgendem Tanz der unter der Leitung des Chormeiſters Wilh.
Etzold ſtehenden Geſangvereine hingewieſen. Die reichhaltigen
Dar=
bietungen dürften den Beſuch des Konzerts aufs beſte empfehlen. (Siehe
Anzeige.)
— Liebertafel. Das am 9. Juli im Städtiſchen Saalbau
ſtatt=
findende Sommerfeſt der Liedertafel verſpricht, nach den
Vorbe=
reitungen zu ſchließen, den Mitgliedern ſowie geladenen Gäſten einige
genußreiche Stunden zu ſichern. Wie immer, ſo ſind auch diesmal
keine Koſten geſcheut worden, das Feſt aufs herrlichſte zu geſtalten. Der
aktive Chor unter Leitung ſeines Chormeiſters K. Grim wird einige
Chöre zu Gehör bringen. Die Konzert= und Ballmuſik wird von dem
Darmſtädter Orcheſter ausgeführt. (Näheres im Anzeigenteil.)
Hamstag, den 2. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 30, 29 und 28, je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß. Marke Nr. 23 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Zuſatzbrotmarken: Die Ausgabe von Zuſatzbrot=
Für den 1. Bezirk: Freitag. den 1. Samstag, 2. Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, „ Freitag,
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr.
Haushaltungsmehl zum Pfundpreis von 3 50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Beſtell= und Bezugsmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtell=
karte je ¼ Liter Lebensmittelausweis iſt vorzulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfund auf den Kopf.
Städtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate 1/yo
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
— Neuer Deutſcher Techniker=Verband. Man ſchreibt uns: In einer
gut beſuchten Verſammlung, welche am 29. Juni im Geſellenhaus
ſtattfand, wurde die Gründung eines Ortsvereins für Darmſtadt
be=
ſchloſſen und durchgeführt. Eine anſehnliche Zahl von chriſtlich=national
geſinnten Technikern aus allen Branchen erklärten ihren Beitritt. Kollege
Vollrath, Friedrichſtraße 30, wurde zum Vorſitzenden gewählt. Der neue
Deutſche Techniker=Verband iſt dem Geſamtverbande deutſcher
Angeſtell=
ten=Gewerkſchaften angeſchloſſen und gehört ſomit dem auf chriſtlich=
rellen und zur Oelmalerei über. Den Schluß machte Herr Dr.
Freund mit der Einführung in das Weſen des Expreſſionismus.
Auch hier ſtanden zahlreiche Zeichnungen und Bilder in= und
ausländiſcher Künſtler zur Verfügung und verdeutlichten und
ergänzten die Vorträge in nachhaltigſter Weiſe.
Herrn Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Back war es vorbehalten,
das zuhörende Publikum mit den auserleſenſten Werken der
Oelmalerei bekannt zu machen. Er verbreitete ſich beſonders
über die Schöpfungen der „Rheiniſchen Schule”, deren
Mittel=
punkt und Sitz Mainz war. Die einzigartigen Werke des
Fried=
berger, Ortenberger und Partenheimer Altars wurden eingehend
betrachtet und deren Weſenheit und die Eigentümlichkeiten ins
rechte Licht gerückt.
Dieſe Vorführungen bereiteten den Zuhörern Stunden
innerlichſter weihevollſter Erbauung. Im Verlaufe der weiteren
Führungen wurden die Anweſenden noch mit den beſten
Erzeug=
niſſen der bedeutendſten Künſtler des In= und Auslandes
ver=
traut gemacht.
Es kann nicht unſere Aufgabe ſein, im Rahmen eines kleinen
Aufſatzes die reiche Fülle des Dargebotenen auch nur annähernd
behandeln zu wollen. Wir glaubten nur, Fernerſtehende dadurch
anzuregen, ſich an ſpäteren Veranſtaltungen ebenfalls zu
betei=
ligen. Unterlaſſen wollen wir aber nicht, darauf hinzuweiſen,
daß ſolche volkstümlichen Unterweiſungen, getragen von heiliger
Begeiſterung für alles Schöne, Edle und Erhabene, von
nachhal=
tigſter Wirkung und von bleibendem Segen ſind. Gerade in
unſerer gegenwärtigen Zeit können ſolche Veranſtaltungen dazu
beitragen, unſer Volk wieder aus den Niederungen des Lebens
zur höheren Wertung und Auffaſſung des Daſeins und
inner=
licher Vertiefung zu führen und dadurch der vorhandenen
Ge=
nuß= und Vergnügungsſucht, der Leichtlebigkeit und
Oberfläch=
lichkeit mächtig entgegenzuarbeiten.
Ilnſer Volk muß wieder durch die herrlichen Werke ſeiner
un=
ſterblichen Meiſter jeglicher Kunſt als einem Geſundheitsbrunnen
neu geboren werden.
Sicher haben die Veranſtaltungen obengenannter Herren
einen vorzüglichen Anfang dieſer Zukunftsaufgaben gemacht.
Dafür ſei ihnen herzlicher, aufrichtiger Dank geſagt. Außer dem
erhebenden Bewußtſein, einer guten Sache gedient zu haben,
dürften ihnen auch in der großen und ſtändig gebliebenen
Zu=
hörergemeinde ein kleiner Zoll von Belohnung erwachſen ſein.
Wir ſchließen unſere Ausführungen mit der erfreulichen
Ausſicht, daß dieſem ſchönen Anfang eine weitere Fort=
R.
führung folgen wird.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Juli 1921.
nationaler Grundlage aufgebauten Deutſchen Gewerkſchaftsbunde an.
In Heſſen haben ſich in der letzten Zeit eine ganze Anzahl Ortsvereine
gebildet und ſteht die Gründung einer berufsamtlichen Bezirksſtelle
nahe bevor. Allen chriſtlich=national geſinnten Technikern kann es nur
empfohlen werden, ſich mit dem Vorſitzenden in Verbindung zu ſetzen.
Polizeibericht. Am Sonntag, den 26. d. M., wurde gegen 1234
Uhr nachmittags eine 72 Jahre alte Frau von einem franzöſiſchen
Sol=
daten (Marokkaner), der braune Uniform trug, in der Nähe des
Wald=
friedhofs überfallen und in beſtialiſcher Weiſe vergewaltigt. — In der
Nacht vom 25. zum 26. d. M. wurde in einem Lebensmittelgeſchäft in
der Wendelſtadtſtraße ein Einbruch verübt und Schokolade, Wurſt,
Zucker, Keks, ſowie ſonſtige Lebensmittel im Werte von 3—4000 Mark
geſtohlen. In einem Weißwarengeſchäft in der Nieder=Ramſtädter
Straße wurde eingebrochen und Hemden, Kragen uſw. im Werte von
3000 Mark geſtohlen. — Geſtohlen wurden: Einem Studenten aus
ſeiner Wohnung in der Roßdörfer Straße mehrere Hemden, Unterhoſen
und ſonſtige Wäſcheſtücke im Werte von 800 Mark; der Frau eines
Che=
mikers in der Neckarſtraße aus einem verſchloſſenen Schreibtiſch 700
Mark, beſtehend in ſieben Einhundertmarkſcheinen; auf einer Bauſtelle
am Rhönring drei Gerüſtdielen; aus einem Wohnwagen einem
Arbei=
ter eines Karuſſellbeſitzers 50 Mark; einem Dienſtmädchen in der
Die=
burger Straße ein blaues und ein weißes Kleid, eine Bluſe, ein Paar
neue Schuhe und ein wollener Rock. — Am 28. d. M. wurde einem
Vieh=
händler von Roßdorf ſein Fahrrad, das er für kurze Zeit in der
Tor=
einfahrt des alten Gerichtsgebäudes aufgeſtellt hatte, geſtohlen.
Beſchrei=
bung: Marke Opel, hoher Rahmenbau, hochgebogene Lenkſtange, braune
Griffe, Torpedofreilauf, faſt neue Bereifung. Es trägt die Aufſchrift
Jo=
hannes Philipp Felger, Fahrradhandlung, Roßdorf. — Feſtgenommen
wurden: Eine 37 Jahre alte Proſtituierte wegen Uebertretung der
ſitten=
polizeilichen Vorſchriften; ein 58 Jahre alter Privatier aus Arheilgen
wegen Hehlerei. — Siſtiert wurden: Wegen Verdachts des Diebſtahls
eine Perſon; zur Feſtſtellung der Perſonalien zwei Perſonen. — In
Nied a. M. wurden am 10. d. M. 9 Fahrräder beſchlagnahmt, die
ver=
mutlich von Diebſtählen herrühren. Die Marken derſelben ſind
unbe=
kannt. Sie tragen nachſtehende Fabriknummern: 147 798, 35 045, 97 022,
124 603, 5895, 6668, 73 241, 214 759, 10 382. Wer glaubt, Eigentümer
zu ſein, kann ſeine Rechte bei dem Polizeiamt hier, Zimmer 4, geltend
machen.
— 20 000 Mark Belohnung! Die Firma Merck ſieht ſich veranlaßt,
die unterm 21. Juni 1921 wegen des in der Zeit vom 18. bis 18. Juni
1921 verübten Kokain=Diebſtahls ausgeſetzte Belohnung für
Ermitelung des Täters und Wiederbeibringung der Ware von 10 000
Mark auf 20000 Mark zu erhöhen. (S. Anz.)
* Orpheum—Sommertheater. Ueber das heute und die folgenden
Tage unter der Leitung von Bruno Harprecht zur Aufführung
kom=
mende Soldatenſtück „Der Veilchenfreſſer” von Moſer ſchrieb
das Darmſtädter Tagblatt gelegentlich einer Aufführung im damaligen
Hoftheater: Bei dem Mangel an wirklich guten Luſtſpielen, die ſich
einerſeits vom Poſſenhaften und Laſziven, andererſeits vom Langweilig=
Philiſtröſen mit rechtem Takte fernhalten, behauptet dies Moſerſche
Luſtſpiel noch immer einen ehrenvollen Platz in unſerem
Schauſpiel=
vepertoire. Es findet ſtets eine freundliche Aufnahme und ein
empfäng=
liches, dankbares Publikum, und zwar nicht nur bei den höheren
Re=
gionen des Theaters, auf welche ja die Szenen auf der Zitadelle, der
Rekrutendrill und die üppig ſprießenden „Kaſernenhofblüten” ihre
er=
heiternde Wirkung niemals zu verfehlen pflegen, ſondern auch auf
den=
jenigen Teil des Publikums, welcher feinere gewürzte literariſche
Spei=
ſen der Hausmannskoſt vorzieht. Beide finden in dieſem Stück ihre
Rechnung. — Bruno Haxprecht erhielt von dem Verfaſſer für, die
verſtändnisvolle Darſtellung die folgenden Zeilen: Nach Schopenhauer
ſind Frauen nur Knalleffekte der Natur — doch für den Dichter bleiben
ſie ſtets Inbegriff der Poeſie. — „Meinem hervorragenden „
Veilchen=
freſſer” in herzlicher Darkbarkeit und Verehrung.” Guſtatz v. Moſer.
* In Schuls Felſenkeller findet heute, Freitag, mit einer ſtark
be=
ſetzten Kapelle Konzert ſtatt. (S. Anz.)
Verband für Jugendwohlfahrt Darmſtadt.
nn. Im Städtiſchen Saalbau fand eine Sitzung der
Vertre=
ter der hieſigen Vereine für Kinderfürſorge und
Jugendwohlfahrt ſtatt, die nicht ſehr ſtark beſucht war. Der
Vorſitzende, Herr Direktor Profeſſor Kiſſinger begrüßte herzlich
die Verſammlung und gab ſeinem tiefen Bedauern Ausdruck über die
Intereſſeloſigkeit an unſerem Kinderelend und der Kleinkindernot, die
noch i weiten Kreiſen unſerer Bevölkerung herrſche. Er machte
fer=
ner Mitteilung, daß der Gauverband zur Bekämpfung des
Alkoholis=
mus ſich bereit erklärt hat, Aufklärungsvorträge zu halten.
Hierauf ſprach Fräulein A. Boller von der Zentrale für
Müt=
ter= und Säuglingsfürſorge über die „Kleinkindernot‟ Die
Kleinkinder=
fürſorge hat ſich erſt ſeit 10 Jahren in Deutſchland in aufſteigender
Linie entwickelt. Auch Oberlin, Peſtalozzi und Fröbel ſind in früheren
Jahren die gleichen Wege gegangen. Hier ſtand das Erziehungsproblem
im Vordergrunde. Das hygieniſche Moment iſt aber im Rückſtand
ge=
blieben. Erſt ſpäter hat man der hygieniſchen Kinderfürſorge in den
Großſtädten mehr Aufmerkſamkeit gewidmet. Die erſten Städte waren
Charlottenburg und Frankfurt a. M., wo die Kleinkinderfürſorge
er=
folgreich ausgebaut wurde und ſich ſegensreich entwickelt hat. In Heſſen
ſind wir leider noch nicht ſo weit, wenn auch auf dem Gebiete der
Säuglingsfürſorge wir mit an erſter Stelle ſtehen. Eingehend
behan=
delt die Rednerin die Kindernot und das Kinderelend in den
Kinder=
bewahrſchulen während des Weltkrieges in den Großſtädten und auf
dem Lande. Dieſe waren mit Kleinkindern der Arbeiterfrauen
voll=
ſtändig überlaſtet. Was dieſe Kinder in der Kriegszeit an Körper und
Geiſt geſchädigt wurden, iſt niemals mehr zu erſetzen. Es iſt eine
Schmach und Schande für diejenigen, die das wiſſen, daß trotzdem
nichts Durchgreifendes geſchieht. Rednerin verlieſt hierauf eine
Sterb=
lichkeitsſtatiſtik der Kinder von 1914—18, die erſchreckende Zahlen
auf=
weiſt. Es iſt eine ſchwere Anklage, die bei richtiger Fürſorge
ver=
mindert oder gänzlich vermieden hätte werden können. Die
Gleich=
gültigkeit der Geſellſchaft und der Mütter ſelbſt trägt an dieſem
Kinder=
unglück die alleinige Schuld. Hätten wir in Heſſen im Anſchluß an die
143 Säuglingsfürſorgeanſtalten ebenſoviel Kleinkinderberatungsſtellen,
dann ſehe es bei uns anders aus. In den 350 heſſiſchen
Kleinkinder=
anſtalten find 23 150 Kleinkinder untergebracht. Dieſe Anſtalten ſind
noch nach altem Muſter und ohne hygieniſche Fürſorge eingerichtet.
Hier müßte eine Staatsaufſicht eingerichtet werden, welche die
hygieni=
ſchen Anordnungen trifft. Dieſe Frage iſt für unſere Kinderfürſorge
ſo brennend, daß ſich der Staat und die Gemeinden einer ſyſtematiſchen
Behandlung derſelben nicht mehr entziehen können. In der ſehr regen
Ausſprache wird eine ſofortige intenſive Unterſtützung des Staates
und der Gemeinden in der Frage der Kindernot und deren Bekämpfung
gefordert.
Hierauf ſprach in lehrreichen Worten Frau Profeſſor Edinger=
Frankfurt a. M. über die Licht= und Luftbadpflege für die
vorſchul=
pflichtigen Kinder. An zahlreichen intereſſanten Beiſpielen, beſonders
aus Frankfurt, wies ſie auf den außerordentlichen Wert von Licht und
Luft für die Entwicklung des Kindes hin. In Englands Großſtädten
ſind die Kleinkinder viel beſſer entwickelt als bei uns. Die Errichtung
von Kinderſpielplätzen für die Großſtadt iſt die erſte und dringendſte
Forderung. Eine weitere Forderung betrifft die Licht= und
Luftbad=
pflege zur Abhärtung des Kindes und zum Schutz gegen Skrophuloſe
und Lungenkrankheit. Ueber 5000 Kinder Frankfurts genießen heute
die Wohltaten und Erfolge des Licht= und Luftbades, das eines der
billigſten und ſchnellſten Mittel zur Hebung der Volkswohlfahrt iſt.
(Lebh. Beifall.) Auch hieran ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, in
der beſonders von ärztlicher Seite aus alles anerkannt wurde, was die
Rednerin über die Wirkſamkeit von Licht und Luft gegen Skrophuloſe
und Rhachitis angeführt hatte.
Zum Schluß wies der Vorſitzende darauf hin, daß auch in
Darm=
ſtadt bereits mehrere Vorſchläge für einen ſyſtematiſchen Ausbau der
Kinder=Luftbadpflege in Behandlung ſeien. Mit Dankesworten an
die Verſammlung wurde hierauf die ſehr intereſſante Sitzung
ge=
ſchloſſen.
Bensheim, 30. Junf. Milchſtreik. Der Starkenb. Bote meldet:
Die Landwirte des Milchverſorgungsgebiets Bensheim, mit denen die
Stadt Lieferungsverträge abgeſchloſſen hat, erſtreben eine Erhöhung des
Stallpreiſes von 2,20 auf 2,50 Mark pro Liter, wodurch ſich der
Abgabe=
preis ſeitens der Stadt, der ſeither 2,80 Mark betrug, auf 3,10 Mark
erhöhen würde. Da dieſer erhöhte Stallpreis den Landwirten nicht
gewährt wurde, ſind die Landwirte mehrerer Gemeinden heute früh in
den Streik getreten und liefern keine Milch mehr ab. Infolgedeſſen
konnte heute morgen an den Milchabgabeſtellen im Rodenſteiner Hof
Milch nur in beſchränktem Maße ausgegeben werden.
Fd. Bensheim, 30. Juni. Schwarzwildplage. In der
gan=
zen Odenwaldgegend wird über die verheerende Tätigkeit von
Wild=
ſchweinen lebhaft Klage geführt. Nächtlich ſtreifen dieſr „Tiere von
einer Gemarkung in die andere und verwüſten beſonders Kartoffeläcker,
Es iſt ſehr ſchwer, des Schwarzwilds habhaft zu werden.
n. Wimpfen, 1. Juli. Wegen Kindestötung wurde ein
hie=
ſiges unverheiratetes Mädchen in Unterfuchungshaft genommen, und ſie
iſt geſtändig. Die Leiche des Kindes, das vierzehn Tage alt ſei ſoll,
war nus dem Neckar geländet worden, worauf die Ermittelung der
Tä=
terſchaft erfolgte.
Fd. Mainz, 30. Junf. Ohne Fehlbetrag. Das heutzutage
ſeltene Ereignis, daß eine Stadtverwaltung ihren Etat ohne Defizit
zu balancieren imſtande iſt, zeigt der Haushaltsvoranſchlag der Stadt
Mainz. Der Voranſchlag ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit
rund 112 Millionen Mark ab gegen rund 80 Millionen Mark im
Vor=
jahre. Es iſt gelungen, den Voranſchlag ohne Fehlbetrag auszugleichen.
Eeite 3.
Pa. Mainz, 30. Juni. Ein neuer Trick von Koten
dieben. Zwei Hoteldiebe bedienten ſich hier eines neuen Tricks. Der
eine von ihnen ging voraus und miete ein Zimmer mit einem Bett,
während der Zweite nach kurzer Zeit folgte, ein Zimmer mit zwei
Betten mietete und angab, daß ſeine Frau bald nachkomme. Die Diebe
reiſten nacheinander wieder ab, und zwar der Zuletztgekommene zuerſt.
Dabei nahm er den Türſchlüſſel mit. Die Hotelwirte konnten ſpäter
nach der Abreiſe beider Diebe nur noch feſtſtellen, daß das
Doppel=
zimmer vollſtändig ausgeräumt war. Die Diebe hatten die Teppiche,
Federbetten, Bezüge und Kiſſen in einem großen Koffer mitgehen
heißen. Man iſt mit der Verfolgung der Diebe beſchäftigt, hat aber
noch keine Spur finden können.
Wald=Uelversheim, 30. Juni. Ein 6jähriger Junge als
Brandſtifter hätte nahezu unüberſehbares Unglück über unſer
Dorf gebracht. Der Knabe zundete mit Streichhölzern, die er ſich zu
verſchaffen wußte, einen auf der Dorfſtraße ſtehenden Wagen mit Heu
an. Bald ſchlugen haushohe Flammen empor, das Heu und der Wagen
verbrannten vollſtändig und an zwei Häuſern brannten die Giebel an.
Es gelang ſchließlich den Bewohnern, das Feuer, das gefährlichen
Um=
fang anzunehmen drohte, zu löſchen.
* Kleine Nachrichten aus Hefſen, 30. Juni. Zwiſchen den
Rüſſels=
heimer Metzgermeiſtern und der Bevölkerung iſt wegen der hohen
Fleiſch= und Wurſtpreiſe ein Krieg entſtanden. Einigungsverſuche,
die von der Bürgermeiſterei und den Gewerkſchaften unternommen
wur=
den, ſcheiterten am Widerſtand der Metzger. — Die Wormſer
Stadtverordnetenverſammlung hat beſchloſſen, auch die Hunde auf
der Straßenbahn fahren zu laſſen. Für kleine Hunde muß der
einfache Fahrpreis, für große der doppelte Fahrpreis entrichtet werden.
— In Nackenheim ſollen infolge der Sanktionen in der
Kapſel=
fabrik vorausſichtlich nächſte Woche zirka 30 Arbeiter und Arbeiterinnen
infolge der ſchlecht eingehenden Aufträge entlaſſen werden. — Am
Montag verſchied in Höchſt i. O. nach kurzem Leiden im Alter von 56
Jahren Herr Oberbahnhofsvorſteher Becht, eine in weiten Kreiſen
be=
kannte und geachtete Perſönlichkeit. — Wie wir erfahren, hat der ſeit
zwei Jahren dem Gemeinderat von Michelſtadt als Vertreter der
Demokratiſchen Partei angehörige Herr Profeſſor Winter aus
Geſund=
heitsrückſichten ſein Amt als Gemeinderat niedergelegt. Das Scheiden
des um das Wohl und Wehe der Gemeinde ſtets beſorgten und ſich
un=
eigennützig in den Dienſt der Allgemeinheit ſtellenden Mannes wurde
im Gemeinderat allgemein bedauert. Als Nachfolger kommt Herr
Schneidermeiſter Struve in Betracht. — Die Stadt Mainz gibt ſoeben
neue 25=Pfennig=Scheine als Notgeld heraus. Sie zeigen
auf der einen Seite das Dombild und die Geſtalten eines Biſchofs und
Kaiſers. Die andere Seite zeigt das rheinſeitige Panorama von Mainz,
das mit einer geſchmackvollen Umrahmung verſehen iſt. — Wohngruben
aus grauer Vorzeit wurden am Wiesberg von Lehrer Spang in
Vendersheim entdeckt. Es handelt ſich um eine ganze Anſiedlung
von Wohngruben, die noch gut erhalten ſind. Die Wohngruben ſind
für je eine Familie berechnet. Auch ſind verſchiedene Werkzeuge
gefun=
den worden, ſo eine Handmühle aus Stein zum Mahlen von
Körner=
frucht. — Eine Gießener Firma veranſchlagte den Bau des
Orts=
netzes einer Gemeinde im Kreiſe Lauterbach auf 350 000 Mark. Der
Ge=
meinde war dieſer Voranſchlag zu hoch und ſie beſchloß, den Bau des
Ortsnetzes im öffentlichen Wettbewerb auszuſchreiben. Zu den
Bewer=
bern gehörte auch wieder die Firma, die zuerſt 350 000 Mark gefordert
hatte. Diesmal war das Geſchäft mit 160 000 Mark zufrieden und
er=
hielt den Zuſchlag. Die Gemeinde aber hatte 190 000 Mark geſpart. —
Ein junges Mädchen iſt in Bad=Nauheim unter Anwendung
ge=
fährlichſter Kniffe ſeinem Transporteur ausgerückt. Es handelt ſich
um das wiederholt wegen Diebſtahls vorbeſtrafte Dienſtmädchen Luiſe
Reeb aus Ludwigshafen.
Metz, 30. Juni. Eine große Exploſion ereignete ſich
geſter nachmittag gegen 3½ Uhr in einem früheren Lager deutſcher
Mu=
nition im Walde von Crepy, etwa 10 Kilometer ſüdlich von Metz unweit
Pelter. Das entſtandene Feuer dehnte ſich ſofort auf den Wald aus,
wo weitere Exploſionen erfolgten. Die Behörden haben das Nötige
veranlaßt, damit Lebensgefahr ausgeſchloſſen iſt.
Heſſiſcher Landtag.
96. Sitzung.
St. Darmſtadt, 30. Juni.
Am Regierungstiſch Staatspräſident Ulrich, Miniſter des Innern
Dr. Fulda, Juſtizminiſter v. Brentano, Präſidenten der
Landes=
ämter und Kommiſſare.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9.40 Uhr und teilt
mit, daß die Antwort der Regierung auf die Anfrage Dingeldetz wegen
des
Ueberfalls auf den Poſtfekretär Scheel=Mainz
eingegangen ſei. Ein Verleſen der Antwort iſt geſchäftsordnungsmäßig
nicht möglich, doch wird ſie den Preſſevertretern übergeben werden. Die
Antwort lautet:
Die kleine Anfrage des Abg. Dingeldeh, betreffend den Ueberfall
des Poſtſekretärs Scheel in Mainz durch Marokkaner beantwortet die
Regierung wie folgt: Der Tatbeſtand, welcher der Anfrage zu Grunde
liegt, iſt der Regierung bekannt. Der Vorfall ſpielte ſich in folgender
Weiſe ab: Am 8. Februar ds. Js., gegen 11 Uhr abends, ging im
Mainz der Poſtſekretär Scheel mit ſeiner Nichte von der Stadt nach
Hauſe. In der Nähe des Forts Hechtsheim näherte ſich ihnen ein
marokkaniſcher Soldat. Plötzlich fiel ein Schuß, der den Scheel in die
rechte Seite des Hinterkopfes traf; er fiel bewußtlos zur Erde. Der
Soldat ging auf die Nichte zu, hielt ſie feſt und verlangte von ihr, ſie
ſolle mitgehen. Das Mädchen ſetzte ſich energiſch zur Wehr und wurde
dabei von dem Marokkaner mit einem meſſerartigen Inſtrument am
linken Auge ſchwer verletzt. Nachdem der Poſtſekretär Scheel wieder
zum Bewußtſein gekommen war und ſich erhoben hatte, ließ der Soldat
von dem Mädchen ab und verſchwand.
Sobald der Fall zur Kenntnis des Staatsminiſteriums gekommen
war, erſuchte es, unter ſchärfſter Verurteilung der ſcheußlichen Untat
den Oberkommandierenden der Rheinarmee um eine Mitteilung über
den Ausgang der Unterſuchung, ſowie über die für die beiden Verletzten
beabſichtigte Genugtuung, in Unterſtützung der bereits von dem
Lan=
desbommiſſar für das beſetzte heſſiſche Gebiet bei den Delegierten des
Kreiſes und der Provinz unternommenen gleichen Schritte. Die
Ant=
wort des Oberkommandos iſt jetzt eingegangen. Sie beſtätigt, daß der
Täter, wie ſchon aus den Zeitungen bekannt war, zu einem Jahre
Ge=
fängnis verurteilt worden iſt. Hinſichtlich der zu gewährenden
Genug=
tuung enthält ſie jedoch nichts. Es wird nunmehr Sache der
Reichs=
regievung ſein, auf diplomatiſchem Wege für die Betroffenen, welche
durch die Tat eine ſchwere Einbuße an ihrer Geſundheit erfahren haben,
eine angemeſſene Sühne zu fordern. Das Staatsminiſterium hat
be=
reits einen entſprechenden Antrag bei dem Reichsminiſterium des Innern
geſtellt.
Danach wird in die
Spezialberatung des Etats
eingetreten. Die erſten Kapitel werden ohne Debatte genehmigt.
Zum Kapitel Forſtverwaltung tvitt Abg. Urſtadt (Dem.) für
die Aufhebung der Holzrationierung ein, um auch mit
dieſer Zwangswirtſchaft zu brechen und beantragt dafür, den holzarmen
Gemeinden von Staatswegen gewiſſe Mengen Holz zuzuweiſen.
Abg. Eißnert (Soz.) ſpricht ſich gegen den Antrag aus, der ſicher
eine ſtarke Erhöhung der Holzpreiſe zur Folge haben dürfte. Wenn
dem Antvage ſtattgegeben werden ſollte, kann das nur geſchehen, wenn
jeder Waldbeſitzer verpflichtet würde, eine beſtimmte Menge Holz für
Minderbemittelte an alle Gemeinden zur Verfügun) zu ſtellen.
Finanzminiſter Henrich: Der Regierung iſt eine
Meinungs=
äußerung der Kammer zu dieſer Frage nicht unerwünſcht. Der Abbau
der Rationierung wird ſehr erwünſcht, zumal ſie ſchon ſtark durchlöchert
iſt. Für die Minderbemittelten muß aber Sorge getvagen werden,
und das ließe ſich in der Art machen, daß jeder Waldbeſitzer ein
be=
ſtimmtes Quantum Holz für Minderbemittelte zur Verfügung ſtellt, das
die Regierung je nach Bedarf zuteilt.
Abg. Knoll (Ztr.) möchte dringend warnen, die Rationierung des
Brennholzes aufzuheben. Schon jetzt können weite Volkskreiſe, die ihnen
zugeteilten Kohlen nicht kaufen, weil ſie ſie nicht bezahlen können. Wenn
nun das Brennholz auch noch teurer wird, und das iſt ſicher bei der
Aufhebung der Rationierung, kann man auch kein Holz mehr kaufen.
— Das Kapitel wird genehmigt. Der Antrag Urſtadt wird
ab=
gelehnt.
Zum Kapitel Siedlungsweſen macht Abg. Dr. Dehlinger
einige Ausführungen allgemeiner Art. Er warnt dringend vor einem
Zuweitgehen in dieſer Sozialiſierung, denn erfahrungsgemäß vermindert
jede Sozialiſierung die Produktion.
Abg. Urſtadt (Dem.): Es iſt anzuerkennen, daß das
Siedlungs=
zweſen nunmehr (im Gegenſatz zum Vorjahr) beſſer fortſchreitet.
Im=
merhin iſt das Geleiſtete nur ein Schritt, und beweiſt nur den feſten
Willen der Regierung. Wir hoffen, daß die Regierung ſich nicht irre
machen läßt und energiſch weitergeht trotz aller Gegenagitation. Der
Reformbund der Gutshöfe hat das gute Recht, für ſich zu agitieren. In
gewiſſer Beziehung bann man von ihm lernen. Die Muſterhöfe, die er
zeigte, waren ſicher erfreulich gut, aber auch die Beſitze der klemen
Bauern waren gut. Geringe Ausnahmen fallen hier nicht ins Gewicht.
Dieſe Art der Siedlung iſt keine Sozialiſierung. Sie iſt eher das
Gegen=
teil. Wir wünſchen, daß entſprechend dem Landgeſetz, wo immer nur es
ſich ermöglichen läßt, Grund nicht nur in Pacht, ſondern in Eigentum
gegeben wird, dann iſt das keine Sozialiſierung. Es muß Gewähr da=
2twe X.
für geſchaffen werden, daß den Siedlern ihr Beſitz erhalten bleibt, wenn
ſie ihn zweckentſprechend bewirtſchaften.
Abg. Knoll (Ztr.): Herr Dr. Dehlinger ſcheint nicht zu wiſſen,
was unſere Siedlung will, ſonſt könnte er nicht von Sozialiſierung
ſprechen. Die letzte Beſichtigungsfahrt hat bewieſen, daß die Siedler
ihr Land ausgezeichnet bewirtſchaften.
Abg. Fenchel (Heſſ. Vp.) ſtellt feſt, daß der Abg. Dehlinger nur
für ſeine Perſon geſprochen hat. Es hat ſich erwieſen, daß die
Klein=
bauern und die Siedler ihr Land genau ſo gut bebauen wie die großet
Güter. Der Abg. Urſtadt hätte ſeine Ausführungen vor dem
Reichs=
leirtſchaftsrat wachen ſollen.
Abg. Lux (Soz.): Die Beſichtigungsreiſe hat jedenfalls erwieſen,
daß infolge, des Siedlungsgeſetzes ein Wettſtreit zwiſchen Groß= und
Kleinbetrieb entſtanden iſt. Jeder ſucht den anderen zu übertreffen und
den Vorteil hat die Allgememheit. Dem Landesſiedlungsamt und den
Landamtmännern gebührt Dank, wenn auch die Siedlung etwas ſchneller
fortſchreiten dürfte. — Das Kapitel wird dann genehmigt.
Es tritt dann eine längere Pauſe ein, in der die Fraktionen, ſich
mit der Regierungsumbildung befaſſen, die durch den inzwiſchen bekannt
gewordenen
Rücktritt des Miniſters des Innern Dr. Fulda
notwendig geworden iſt.
Um 12 Uhr wird die Sitzung wieder eröffnet.
Staatspräſident Ulrich: Meine Damen und Herrn! Der
Herr Miniſter des Innern, Dr. Fulda, hat mir heute morgen einen
Brief überſandt, in dem er erklärt, daß er von ſeinem Poſten
als Miniſter des Innern zurücktritt. Dieſe Erklärung iſt
eine Folge von Differenzen innerhalb unſerer Partei.
Wir haben im Miniſterium, ſoweit das möglich war, in perſönlicher
Unterhaltung die Frage, was zu tun iſt, erörtert. Wir ſind zu dem
Eutſchluß gekommen, daß die Fortführung des
Miniſte=
riums des Innern zunächſt ſeitens des
Staatsprä=
ſidenten zu erledigen iſt. Es wird demgemäß von wir
ver=
fahren werden. Ich darf annehmen, daß aus dem Hauſe kein
Wider=
ſpruch erfolgt. Die Geſchäfte des Miniſters des Innern werden von
mir in alter Weiſe fortgeführt werden.
Abg. Dr. Oſann: Meine Damen und Herren! Die Gründe, die
den Herrn Miniſter des Innern dazu veranlaßt haben, ſein Amt
nieder=
zulegen, ſind von dem Herrn Staatspräſidenten dahin definiert worden,
daß es ſich um Differenzen in der Fraktion handele, die ihn veranlaßt
haben, von ſeinem Amte zurückzutreten. Welche Differenzen hiermit
gemeint ſind, hat der Herr Staatspräſident nicht näher geſagt, wir
können ſie nur aus der Preſſe entnehmen, insbeſondere aus der Preſſe
der Sozialdemokratie, aus der ja zu erſehen iſt, daß lebhafte
Meinungs=
derſchiedenheitem zwiſchen der Landtagsfraktion und der
Sozialdemokra=
tiſchen Partei und dem Herrn Miniſter Dr. Fulda in der Frage
be=
ſtanden, ob bei der Beſetzung höherer Stellen der
Verwaltung eine Vorbildung, wie ſie zur Zeit verlangt
wird, auch weiter beibehalten werden ſoll, oder ob den Anſprüchen der
Sozialdemokratie dahin Genüge geleiſtet wird, daß durch Unvorgebildete
auch derartige Beſetzungen von Verwaltungsbeamtenpoſten
vorgenom=
inen werden ſollen. Es iſt ja nicht neu, es iſt ja dasſelbe, was in
Preu=
ßen die Zeit über verlangt worden war, und durch den preußiſchen
ſozialdemokratiſchen Miniſter Severing zum Teil zur Durchführung g:
kommen iſt. Meine Damen und Herren! Wir haben den Standpunk.
des Herrn Miniſters Dr. Fulda in dieſer Frage durchaus für richtig
gehalten, und wir haben auch das konſtatieren können, daß er mit der
nötigen Feſtigkeit dieſen Anſprüchen ſeiner eigenen Parteigenoſſen
ent=
gegengetreten war. Ihm ſtand das Wohl des Staates höher, als die
Anſprüche der Parteigenoſſen. Wenn wir auch manche Dinge bei dem
Herrn Miniſter Dr. Fulda zu bekämpfen hatten, ſo müſſen wir das doch
vor dem Lande anerkennen. Meine Damen und Herren! Die
Situa=
tion muß aber dahin geklärt werden, daß wir eine authentiſche
Erklärung von dem jetzigen Vertreter des Herrn Miniſters Dr. Fulda
verlangen, dahin, ob der Kurs, den der Herr Miniſter Dr. Fulda die
Zeit über feſtgehalten hat, geändert, und ob jetzt den Anſprüchen der
Sozialdemokratie Genüge geleiſtet werden ſoll. Ich glaube, wir haben
die Berechtigung, das zu verlangen, und zwar nicht allein wir als die
Partei der Rechten, ſondern es ſind ja auch in der Diskuſſion über den
Hauptvoranſchlag die Anſchauungen der anderen bürgerlichen Parteien,
ſowohl der Demokratie, wie auch des Zentrums nach dieſer Richtung
hervorgetreten. (Ich habe keinen Zweifel darüber.) Ich kann eine
aus=
drückliche Erklärung dieſer beiden Parteien im Moment nicht
beibrin=
gen, aber nach allem, wie wir die Reden aufgefaßt haben, haben ſie auf
demſelben Standpunkt geſtanden, daß es nicht angängig ſei, höhere
Stellen in der Verwaltung unſeres Landes anders zu beſetzen, als durch
ſolche Perſonen, die die erforderliche Vorbildung durch Examina und
andere Vorausſetzungen nachgewieſen haben. Wenn das aber der Fall
iſt, wenn ſowohl von der Zentrumspartei, wie auch von der
Demokra=
tiſchen Partei dieſer Standpunkt vertreten wird —, wenn darüber noch
Zweifel beſtehen follten, ſo werden die Parteien doch in einem
derarti=
gen wichtigen Augenblick gebeten, die Meinungen, die ſie in dieſer Frage
haben, hier vor der Oeffentlichkeit zu äußern. Wenn das der Fall ſein
wird, ſo werden vielleicht andere Konſequenzen nicht ausbleiben. Ich
brauche darauf zur Zeit nicht einzugehen, wöllte aber doch darauf
hin=
gewieſen haben. Wir bitten deshalb auch den Herrn Staatspräſidenten
hier eine nachdrückliche und klare Erklärung darüber
ab=
gewieſen haben. Wir bitten deshalb auch den Herrn Staatspräſidenten,
ten als Miniſter des Innern gegenüber zu verhalten haben. Wir
blei=
ben auf dem Standpunkt ſtehen, daß es abſolut notwendig iſt, im
In=
tereſſe der Erhaltung unſeres Staates und im Intereſſe der richtigen
Fortführung der Geſchäfte, daß keine der Kreisdirektoren,
keine Stelle der höheren Verwaltungsbeamten
anders beſetzt wird, als daß die notwendige
Vor=
bildung dazu gewährleiſtet wird. Dieſer Standpunkt
muß mit aller Deutlichkeit vertreten werden und wird von uns auch mit
aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht.
Abg. Kaul (Soz.): Sie werden es verſtehen, wenn meine Partei
in dieſem Augenblick in ihren Erklärungen Zurückhaltung übt.
Gegen=
über dem Abg. Dr. Oſann erklären wir aber, daß es nicht etwa die
Frage der Beſetzung von Beamtenpoſten geweſen iſt, die den Rücktritt
veranlaßt hat. Wir erklären, daß Miniſter Dr. Fulda mit der Partei
in verſchiedenen Fragen der Amtsführung Differenzen bekam, über die
innerhalb der Fraktion noch keine Erklärung herbeigeführt werden
konnte. Uns liegt beſonders am Herzen, die Durchführung der
Ver=
waltungsreform, die wir noch vermiſſen. Zu der Anſicht Dr. Oſanns
erklären wir, die Ausführungen, die Finanzminiſter Henrich geſtern
vor=
mittag hier machte, ſtellen auch die Haltung unſerer Fraktion dar.
Abg. Brauer (Heſſ. Vp.): Die Mitteilung des Staatspräſidenten
überraſchte uns. Ich möchte nicht unterlaſſen, den Standpunkt meiner
Fraktion, den ich bereits geſtern hier vorgetragen habe, nochmals
her=
vorzuheben. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß für die
Verwaltungs=
boſten unbedingt ein Befähigungsnachweis gefordert werden muß. Ob
wir ſchon ſoweit gehen können, wie es geſtern der Herr Finanzminiſter
grtan, daß der Befähigungsnachweis auch in anderer Form als bisher
erbracht werden kann, iſt eine Frage, über die ich mich zunächſt noch
nicht äußern kann. Wir verlangen vorläufig noch die vorgeſchriebene
Vorbildung.
Staatspräſident Ulrich: Generell die Erklärung: Die Beſetzung
der Verwaltungspoſten iſt Sache der Regierung. Sie haben es in der
Hand, etwaige Maßnahmen der Regierung zu kritiſieren und Aenderung
anzuſtreben. Im beſonderen möchte ich erklären, die Koalitionsparteien
haben bisher bewieſen, daß ſie wiſſen, was ſie dem Lande ſchuldig ſind.
Sie werden auch für die Folge die gleichen Gedanken maßgebend ſein
laſſen.
Abg. Urſtadt (Dem.): Auch wir hätten gern Näheres über die
Gründe des Rücktritts gehört. Uns genügt aber vorläufig die
Erklä=
rung des Abg. Kaul. Wir freuen uns, daß die Regierung ſo ſchnell eine
Löſung der Kriſe gefunden hat, mit der wir vollſtändig einverſtanden
ſind. Das Kabinett hat unſer vollſtes Vertrauen, und wir haben
die=
ſes Vertrauen auch für den Reſt der Lebensdauer des Kabinetts. Die
Frage der Stellenbeſetzung iſt nur eine Teilfrage (Zuruf: Ohol), die
wir heute nicht zu erörtern brauchen.
Abg. Lenhard (Ztr.): Die Zentrumsfraktion iſt von dem
Rück=
tritt des Miniſters des Innern um ſo unangenehmer überraſcht, als
dieſer Rücktritt noch vor dem natürlichen Ende des Landtags erfolgte.
Sie verhehlt ſich nicht, daß dieſer Rückrritt unter Umſtänden eine ſchwere
Belaſtungsprobe für die Koalition werden könnte. Sie begrüßt es, daß
verhältnismäßig raſch eie Löſung gefunden worden iſt, und wird ſich
für den Reſt des Landtages damit einverſtanden erklären. Ich habe aber
namens meiner Partei zu erklären, daß wir für die höheren
Verwal=
tungsbeamten und die Stellen der Kreisdirektoren den wiſſenſchaftlichen
Befähigungsnachweis verlangen.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Juli 1921.
Es wird dann in der Spezialberatung fortgefahren. Eine Anzahl
Kapitel werden ohne weſentliche Debatte den Ausſchußanträgen gemäß
erledigt.
Zum Kapitel
Landestheater
führt Abg. Wünzer (D. Vp.) aus: Es iſt Ihnen bekannt, wie
warm ich immer für unſer Kunſtinſtitut eingetreten bin. Gerade darum
möchte ich aber einige unerfreuliche Dinge hier zur Sprache bringen,
die nach weiner Anſicht dem Kunſüinſtitut ſchaden. Rückhaltlos
er=
kenne ich das ſtarke Regietalent des neuen Intendanten und auch ſeine
offenſichtliche geſchäftliche Tüchtigkeit an. Ich will mich auch keineswegs
zum Sprachrohr etwa unzufriedener Theaterwitglieder machen. Ein
Theaterleiter kann ſeine künſtleriſchen Aufgaben nur löſen, wenn er
ein tüchtiges Enſemble hat. Ich bin der Anſicht, daß aus dem
vor=
handenen Künſtlerperſonal ein ſolches Enſemble, natürlich nach
Er=
gänzung von Lüchen, ſich geſtalten laſſe. Statt deſſen aber wechſelt das
Perſonal faſt ſtändig. Eine Ueberfülle an Perſonal iſt eingetreten. Es
iſt ſicher nicht nötig, daß wir zwei Ballettmeiſterinnen haben, es iſt
nicht zu entſchuldigen, daß der langjährige Theatermaler Kempin, der
die beſte Anerkennung von Kritik und Publikum hat, penſioniert wurde.
Ich halte es nicht für notwendig, daß man für den Louis Ferdinand
einen Frankfurter Gaſt haben mußte, Herr Kuliſch hätte dieſe Rolle
ſpielen können. Ziehen wir das Reſumee aus dem Schauſpiel, ſo
haben wir zunächſt einige Neuinſzenierungen, mit denen man ſich ſchwer
abfinden kann. Neues bringen iſt gut, aber Unmögliches ſollte man
nicht bringen. Es iſt mir geſagt worden, daß z. B. der Don Carlos
als gebrochener Murmelgreis auf die Bühne kommt, dem kein Menſch
ein Verhältnis wit der Prinzeſſin Eboli zutrauen kann. Wir haben
dann ein paar intereſſante Neuinſzenierungen, ein paar große
ſchau=
ſpieleriſche Darſtellungen gehabt ſonſt nichts. Von einem tieferen
Eindringen in die Materie der Dichtungen iſt keine Rede. Die
Fauſt=
inſzenierung z. B. war ſehr ſchwach. Hätte man nur einen Teil der
Aufwendungen, die für den „Kean” gemacht wurden, der
Fauſtinſze=
nierung zugewendet, wäre ſicher etwas beſſeres herausgekommen.
An=
ſtatt das Kunſtinſtitut zu veredeln, hat man es durch Boxkämpfe und
Akrobatenkunſtſtücke auf das Niveau des Kinos und des Varietes
herabgedrückt. Das Theater ſoll doch auch wieder zu einer
Erziehungs=
ſtätte unſerer Jugend in ethiſcher Beziehung werden. Man ſollte doch
daran denken, daß das Publikum aus der drüchenden Atmoſphäre des
Alltags hinübergeführt werden will in die reine klare Atmoſphäre
der Kunſt. Wir wünſchen, daß mit Beginn der neuen Spielzeit der
Intendant über ein geſchloſſenes, leiſtungsfähiges Enſemble verfügt,
damit uns das Theater auch in der ſchwierigen Zeit erhalten bleibt.
Abg. Frau Hattemer (Ztr.): Unſere Bedenken gegen den
gro=
ßen Zuſchuß für das Theater ſind nicht kleiner geworden. Wir
er=
kennen an, daß ſeitens des Intendanten alles geſchieht, den Beſuch zu
heben. Aber wir ſind der Anſicht, daß das Theater ſeine Aufgabe in
ethiſcher Beziehung nicht erfüllt. Das Theater ſoll der Kunſt dienen,
ſoll eine Volkserziehungs= und Volksbildungsſtätte ſein. Wir vermiſſen
die Pflege klaſſiſcher Kunſt. Statt deſſen kommen Stücke von
zweifel=
haftem Wert, die höchſtens ein paar Mal gegeben werden. Vom
Stand=
punkt der Frau aus muß ich ſagen, daß unſere zeitgenöſſiſchen Dichter
unſere Frauen ſo entſtellen, daß es in keiner Weiſe der Würde der
Frau entſpricht. Wie die Damem auf der Bühne angezogen ſind, das
entſpricht nicht mehr dem Anſtand und verdirbt der Jugend Moral
und Sitte. Ich erinnere an Blaufuchs, Mit dem Feuer ſpielen,
Gläu=
biger, Kean u. a.
Abg. Vetters (Soz.): Auf dem Lande werden die großen
Anforderungen des Theaters nicht begriffen. Ich ſtimme dem Herrn
Wünzer bei, daß ſparſamer gewirtſchaftet werden muß. Einige unſerer
Wünſche ſind ja berückſichtigt. Im allgemeinen ſtimme ich dem Abg.
Wünzer bei. Die Bedenken der Frau Hattemer kann ich nicht teilen,
ſoweit ich das beurteilen kann. Bedenken habe ich gegen die Abſicht,
das Landestheater, auch in Bad=Nauheim ſpielen zu laſſen. Das
würde nichts einbringen, würde aber das Gießen er Theater
ſchwer gefährden. Das wäre ſehr bedauerlich, denn bisher iſt das
Gießener Theater ohne Zuſchuß des Staates ausgekommen. Ich möcht,
bitten, die Verträge ſo zu geſtalten, daß das Gießener Stadttheater
richt benachteiligt wird.
Abg. Dr. Büchner (Dem.): Die Beanſtandungen ſind
erklär=
lich, ich möchte dem aber entgegenhalten, daß die Bühne eben ein
Spiegel der Zeit iſt. Unſere Zeit iſt nun einmal ſo unklar ud
zer=
riſſen. Wie man z. B. den Entfeſſelten Zeitgenoſſen auf die Bühne
bringen konnte, iſt durchaus unverſtändlich. Auch mit der neuen
Auf=
faſſung der Klaſſiker, ſo intereſſant ſie ſind, kann ich nicht einverſtanden
ſein, weil die Jugend ſich an dieſen Aufführungen nicht ſo begeiſtern
kann, wie wir es in der Jugend erlebten. Im übrigen ſtimme ich
Herrn Wünzer über die Aufgaben des Theaters im weſentlichen bei.
Wir müſſen natürlich bedenken, daß das Theater ſich z. Z. in einem
Uebergangsſtadium befindet.
Abg. Reiber (Dem.): Die Ausführungen der Frau Hattemer
dürfen nicht ganz unwiderſprochen bleiben. Man kann doch unmöglich
Stüicke wie die Königin Tamara und Frau ohne Schatten zu Werken
von zweifelhaftem Wert rechnem. So banaufenhafter Kritik ſollte man
doch nicht zuſtimmen. Unſere modernen Dichter und Komponiſten
haben ein Recht, aufgeführt zu werden.
Abg. Urſtadt (Dem.): Bezüglich des Theatervertrages mit Bad=
Nauheim iſt ſ. Z. auch die künſtleriſche Qualität in die Wagſchale
ge=
worfen worden. Ich möchte doch feſtſtellen, daß das Gießener Theater
durchaus gur iſt und auch verwöhntem Geſchmack wohl Rechnung tragen
kann. Sicher iſt, daß das Defizit noch größer wird, wenn das
Landes=
theater in Bad=Nauheim ſpielt. Die Union der beiden Theater iſt nicht
nur für Gießen, ſondern auch für Bad Nauheim von Vorteil. Wenn
wir das Gießener Theater ſchädigen, können wir es auf ſeiner
künſt=
leriſchen Höhe nicht erhalten. Oberheſſen hat aber ein Recht darauf,
daß ſein Provinztheater geſichert bleibt. Wir haben auch für Mainz
und Darmſtadt Opfer gebracht. Es handelt ſich für uns nicht nur um
die Erhaltung erſtklaſſiger Kunftinſtitute, ſondern auch das
Provinz=
theater iſt kulturwichtig.
Abg. Frau Hattemer verwahrt ſich gegen den Ausdruck
Banau=
ſenkritik.
Finanzminiſter Henrich: „Wir hoben nicht die Abſicht, das
Gie=
ßener Theater zu ſchädigen. Wenn das Gießener Theater auf ſeiner
großen künſtleriſchen Höhe bleibt, wird es auch weiter in Bod
Nau=
heim ſpielen können. Im übrigen iſt es gefährlich, ſich auf das
künſt=
leriſche Gebiet zu begeben. Maßgebend iſt letzten Endes nicht die Kritik,
ſondern der Erfolg. Die Entwicklung in künſtleriſcher Beziehung
müſſen wir abwarten, wirtſchaftlich ſind ſchon jetzt Erfolge erzielt. In
der Bedeutung des Theaters als Kulturſtätte ſind wir und alle einig.
Wir müſſen aber bedenken, daß der neue Leiter erſt ein Jahr im
Amt iſt.
Damit ſchließt die Debatte. Das Kapitel wird genehmigt. —
Nächſte Sitzung Freitag 94ſ= Uhr. Schluß 1½/ Uhr.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 30. Juni, nachmittags 2 Uhr. (Wolff.) Haus und
Tri=
bünen ſind nicht übermäßig beſetzt, als Präſident Loebe um 2 Uhr
15 Minuten die Sitzung eröffnet.
Der Antrag zur Genehmigung der Strafverfolgung des
Abgeordneten Vogtherr (U.) wird gemäß dem Anſuchen des Ausſchuſſes
abgelehnt.
Der Entwurf über die Neuregelung der im
Handelsgefetz=
buch ſowie in der Gewerbeordnung vorgeſehenen
Gehalts=
begrenzung wird dem ſozialpolitiſchen Ausſchuß überwieſen.
Es folgt der Bericht des 30. Ausſchuſſes für Bildungsweſen über
die Verwendung der
ehemaligen Militärbildungsanſtalten.
Die ſozialiſtiſchen Parteien hatten den Antrag geſtellt, dieſe
An=
ſtalten ſimultan zu geſtalten. Der Ausſchuß hatte außerdem beantragt,
dieſe Anſtalten dauernd der Reichsverwaltung zu unterſtellen. Die
An=
ſtalten, ſollten auch Kindern aus dem Auslande, aus den beſetzten
Ge=
bieten und aus den abgetretenen Gebieten nach zeitgemäßen
pädago=
giſchen Grundſätzen eine hohe Bildung gewähren, ebenſo auch Kindern
von Gefallenen und Kriegsbeſchädigten.
Abg. Dr. Schreiber (Ztr.) wünſcht, daß der konfeſſionelle
Ge=
ſichtspunkt nicht ganz außer Acht gelaſſen wird, verlangt aber ſonſt
vollkommene Handlungsfreiheit für das Miniſterium.
Abg. Pachnicke (Dem.) tritt jedem Verſuche einer
Konfeſſionali=
ſierung entgegen.
Abg. Fries (K.) ſchließt ſich dieſem an.
Abg. Dr. Everling (D. Vp.) trit unter Ablehnung einiger
An=
träge für die Ausſchußreſolution ein.
Abg. Frau Wurm (U.) ſchließt ſich dem ſozialdemokratiſchen
Kom=
promißantrag Müller=Franken-Pachnicke an.
Abg. Frau Lang=Brumann (Bayer. Vpt.) betont, daß der
Charakter der Angeſtellten als Internat beſondere Berückſichtigung
be=
dingt. Deshalb könnten die Länder nicht ganz ausgeſchaltet werden.
Abg. Frau Pfülf (S.) tritt nochmals für den Antrag ein.
Abg. Dr. Schreiber (Ztr.) erinert daran, daß an der
ſozial=
politiſchen Politik der letzten Jahre auch die katholiſche Geiſtlichkeit
regen Anteil genommen habe. Manche Familie wolle das Mitarbeiten
der Geiſtlichkeit nicht gerne endbehren. Seine Partei ſei die treueſte
Hüterin der Verfaſſung, aber der Antrag Müller—Pachnicke ſei
unan=
nehmbar. Hier handele es, ſich um Erziehungsanſtalten, nicht um reine
Bildungsanſtalten. Selbſt im Nuhrgebiet fühle ſich die Arbeiterſchaft
nicht ganz glücklich, wenn der ſeeliſche Einſchlag fehle. Dort hätten
jeden=
falls die Bildungsbeſtrebungen vollkommen verſagt. Seine Partei wolle
Mummer 185.
dem Miniſterium jede Freiheit in der Verwaltung laſſen, aber ſeine
Partei fordere für ſich das Recht der Kontrolle, genau ſo wie die
üb=
rigen Parteien.
Abg. Fries (K.) proteſtiert gegen den Vorwurf des Vorredners,
Haß die Bildungsbeſtrebungen der Bergarbeiter vollkommen verſagt
hätten. Der Vorredner habe vergeſſen, daß der Hunger und die
Ent=
behrung weniger Zeit für die Volksbildung ließen. Was die Arbeiter
aber ſich ſelbſt an Bildung erwürben, ſei jedenfalls mehr und beſſer,
als das, was ſie durch den Mund der Geiſtlichkeit jemals erfahren
hätten.
Abg. Dr. Löwenſtein (U.) ſchildert den Bildungshunger der
Arbeiterſchaft. Wenn man etwa konfeſſionelle Beſtrebungen unter dem
Deckmantel der Bildungsförderung durchſetzen wolle, ſo werde ſeine
Partei dem energiſch gegenübertreten.
Abg. Schreiber (Ztr.) hält ſeine Ausführungen aufrecht und
verweiſt auf die bildungsfördernde Tätigkeit der Geiſtlichkeit im
Ruhr=
gebiet. Die erſte Rede, die überhaupt auf ſozialpolitiſchem Gebiet in
Deutſchland gehalten worden iſt, hat ein katholiſcher Geiſtlicher an einer
weſtdeutſchen Univerſität gehalten.
Der Antrag Müller—Pachnicke muß auf dem Wege des
Ham=
melſprungs erledigt werden. Der Antrag will in die Reſolution des
Ausſchuſſes die Worte einfügen: Etwaigen Wünſchen von Eltern ſollen
im Rahmen der Verfaſſung berückſichtigt werden.
Die Abſtimmung ergibt mit 151 gegen 148 Stimmen die
Ableh=
nung des Antrages.
Der Ausſchußantrag wird angenommen.
Es folgt die Fortſetzung der Beratung des Nachtragsetats bei der
Reichseiſenbahnverwaltung.
Abg. Breunig (U.) wünſcht eine weitere Ausgeſtaltung des
Verkehrsbeirates beim Reichsverkehrsminiſterium. Den Arbeitern und
Beamten müßte ein Einfluß bei der Vergebung der Aufträge und auf
die Geſtaltung der Tarife eingeräumt werden. Schuld der bürgerlichen
Parteien und beſonders der Rechten ſei es, wenn die Eiſenbahnarbeiter
heute noch bedeutend ſchlechter bezahlt ſeien, als die Eiſenbahnarbeiter
in anderen Ländern. Die Koalitionsfreiheit und das Koalitionsrecht
würden ſich die Arbeiter nicht nehmen laſſen, andererſeits ſich aber
ſtritte für die Aufrechterhaltung der Republik einſetzen und reaktionäre
Umſturzverſuche abwehren. Sie verlangten Sozialiſierung des
Ver=
kehrsweſens, wünſchten aber auch, daß Leute an der Spitze ſtänden, die
Etwas verſtehen.
Reichsverkehrsminiſter Gröner ſtellt mehrere Mitteilungen des
Vorredners richtig und betont, er würde es ſelbſt gerne ſehen, wenn der
Schuldendienſt aus dem ordentlichen Etat verſchwinden würde.
Abg. Schmitt=Stettin (Dtſchnat.): Der Ausgleich mit den
Län=
dern aus Anlaß der Verreichlichung der Eiſenbahnen bedarf noch
einer Nachprüfung. Redner bringt zum Schluß noch einige Wünſche
der Beamten zum Vortrag,
Reichsverkehrsminiſter Gröner betont, daß die Verwaltung
be=
müht ſei, eine Benachteiligung der Beamten infolge der Verreichlichung
zu vermeiden.
Abg. Brunner (S.) meint, die Rechte ſolle doch nicht ſo tun,
als ob ſie arbeiterfreundlich ſei, ſonſt würde ſie doch für das
Mitbe=
ſtimmungsrecht der Arbeiter ſtimmen. Redner tritt ſodann für die
Be=
reitſtellung weiterer Mittel für die Arbeiter ein, ſowie für Mittel zur
Bekämpfung der Tuberkukoſe.
Abg. Dr. Külz (Dem.) gehr entſchieden gegen einen ſoeben
ein=
gelaufenen Antrag des Abg. Hergt vor, die Koſten für die
Beamten=
vertreter herabzuſetzen. Der Redner proteſtiert ferner dagegen, daß die
Eiſenbahnverwaltung ſich über den Neichstagsbeſchluß, der die
Sekretär=
prüfung aufhebt, hinwegſetzt.
Das Haus bricht nunmehr die Weiterberatung dieſes Punktes ab
und ſchreitet zur Beſprechung der
Interpellation Streſemann über die Sanktionen.
Abg. Zapf (Dtſche. Vpt.) begründet die Interpellation. Er
ſchil=
dert die Wirkſamkeit der Sanktionen und weiſt nach, daß die
Sank=
tionen durch den Friedensvertrag nicht gerechtfertigt ſind. Er proteſtiert
gegen den Verſuch, die Hoheitsrechte des Reiches unberechtigt
einzu=
ſchränken. Die Laſt ſei nicht mehr zu ertragen und es könne der
Mo=
ment eintreten, wo auch das geduldigſte Volk ſich auflehne. Jede der
feindlichen Mächte ſei in der Lage, nach Belieben einen Fall zu
kon=
ſtruieren, der neue Sanktionen erfordere. Der Reichskanzler wolle uns
durch Arbeit zur Freiheit führen. Möge er dafür ſorgen, daß wir nicht
infolge der Sanktionen aus einem furchtbaren Traum erwachen. Wenm
der Vogel Strauß ſeinen Kopf wieder aus dem Sande ſtrecke, werde er
einen furchtbaren Schrechen bekommen. Jedenfalls ſeien die Sanktionen
weder durch den Friedensvertrag, noch durch ſpätere Vereinbarungen
gerechtfertigt; ſie ſeien eine Vergewaltigung, und wenm Frankreich
glaube, die Sanktionen aufrecht erhalten zu müſſen, um das Kabinett
Wirth zu ſtützen, ſo ſei das die merbwürdigſte Begründung, die jemals
für eine Gewaltpolitik angeführt worden ſei. Alle dieſe Mittel aber,
die Liebe der Rheinländer zu erwerben, ſeien fehlgeſchlagen. Umſonſt
ſeien alle Feſte und Konzerte geweſen, jeder Bürger ziehe ſich zurück.
Redner fährt fort: Die finanzielle Belaſtung durch die Zollerhebung
iſt nicht zu unterſchätzen, dazu kommt die Einfuhr fremder Weine, ſodaß
der Weinbau vor dem Ruine ſteht und mit ihm weite Handelskreiſe.
Die franzöſiſchen Kapitaliſten wollen die Not benutzen, um ſich ſelbſt
dort feſtzuſetzen, wie es ihnen auch im Saargebiet gelungen iſt.
Aller=
dings hat das fremde Kapital keine Erfolge aufzuweiſen. Von den 14
Betrieben, die es übernommen hat, ſind ſchon neun zu Grunde
ge=
gangen. Das hindert aber die franzöſiſchen Kapitaliſten nicht, ihre
Be=
mühungen, die darauf gerichtet ſind, die geſamte Produktion der
Rhein=
lande in die Hand zu bekommen, fortzuſetzen. Syſtematiſch werden die
jetzt noch Deutſchland zuſtehenden Hoheitsrechte geſchmälert. Der
Eclaire hat ausgeführt, ſo lange Preußen nicht auf das rechtsrheiniſche
Gebiet zurückgedrängt ſei, habe Frankreich keine Ruhe. Das iſt das
Programm der franzöſiſchen Regierung. Es handelt ſich ja hier nach
dem Eingeſtändnis der Franzoſen ſelbſt nicht um Sanktionen, ſondern
um die Schaffung einer Garantie, nicht nur für eine Reihe von
Jah=
ren, ſondern für immer. Man will die Rheinlande ſchließlich
Frank=
reich einverleiben, vielleicht zunächſt in Form eines Pufferſtaates.
Ge=
nau wie einſt Richelieu und Napoleon I. gehandelt haben, macht es
heute Frankreich. Wir werden wieder von einer Zange gefaßt, deren
einer Teil das bewaffnete Polen iſt. Die Politik, die Frankreich ſeit
Jahrhunderten mit eiſerner Konſequenz uns gegenüber befolgt hat,
werden Frankreich zum Ziele führen, und ihm eine Macht geben, die
nicht zu brechen iſt. Schon jetzt mehren ſich die Anzeichen dafür, daß
Frankreich ſich ſtark genug fühlt, eventuell ohne ja vielleicht gegen
Eng=
land allein ſeinen Weg zu gehen, und auch die finanzielle
Unterlegen=
heit Frankreichs wird nicht von Dauer ſein. Napoleon konnte
Frank=
reich in wenigen Jahren zum Bankmittelpunkt der Welt machen. Wir
haben keine Verſammlungs= und keine Preſſefreiheit. Unſere Briefe
werden erbrochen, nicht einmal unſeren Frauen können wir ungeſtört
ſchreiben. (Zurufe links, Proteſte rechts und in der Mitte.) Sieben
Millionen Menſchen ſind in der ſchamloſeſten Form hilflos gemacht und
ihre Rechte werden mit Füßen getreten. Hat Amerika die Sklaverei im
eigenen Lande abgeſchafft, um ſie in Europa wieder einzuführen?
Der Frankfurter Frieden hat Europa einen nie gekannten Aufſchwung
gebracht. Der Verſailler Frieden bedeutet für uns die Sklaverei.
(Criſpien ruft: Der Frankfurter Frieden war die Vorbedingung für den
Frieden von Verſailles.) Nein, Herr Criſpien! Der deutſche
Militaris=
mus fußte auf dem Franzöſiſchen Ludwig XIV. Wenn die deutſchen
Staatsmänner an die Löſung der Rheinlandfrage herantreten würden
mit einem ſteifen Rückgrat, ſo wäre viel gebeſſert. Für die Rheinländer
ſpricht, daß ſie mit ſteifem Nachen die Drangſale ausgehalten haben,
Reichsminiſter des Aeußern Dr. Roſen:
Die Herren Interpellanten haben die Frage geſtellt, ob die
Reichs=
regierung der Auffaſſung ſei, daß die ſogenannten, in London gegen
uns verhängten Sanktionen mit dem Vertrage von Verſailles und mit
dem Völkerrecht im Einklang ſtehen. Die Antwort hierauf iſt von der
Regierung in zwei Dokumenten bereits klär und deutlich gegeben
wor=
den, die der breiten Oefentlichkeit bekannt gemacht worden ſind.
Un=
mittelbar nach dem Einrücken der alliierten Streitkräfte in die Städte
Duisburg, Düſſeldorf und Ruhrort haben wir in einer an den
Völker=
bund gerichteten Note die Unvereinbarkeit dieſer Maßnahmen mit dem
Vertrage von Verſailles dargelegt. Sobald die interalliierte
Rhein=
landkommiſſion in Form einer Ordonnanz eine beſondere Zollgrenze in
den Rheinlanden errichtet hat, haben wir durch unſere Vertreter in
Paris, London und Brüſſel Verwahrung gegen dieſe Maßnahme
ein=
gelegt, die nach unſerer Ueberzeugung eine Verletzung des Vertrages
von Verſailles und des Rheinlandabkommens enthielt. Beide Proteſte
ſind ungehört geblieben. Ich glaube, daß es nicht nötig iſt, dem hohen
Hauſe im einzelnen die außerordentlichen und ſchwerwiegenden Folgen
und wirtſchaftlichen Schädigungen darzulegen, welche durch die
Be=
ſetzung von Düſſeldorf, Ruhrort und Duisburg und durch die
Errich=
tung eines beſonderen Zollregimes in den Rheinlanden entſtanden ſind.
Sie liegen für jeden, der ohne Voreingenommenheit den „Tatſachen
gegenüberſteht, zutage. Von den Herren Interpellanten und in
zahl=
reichen durch die Preſſe gegangenen Nachrichten der Intereſſenten ſind
die außerordentlichen Beſchränkungen des Wirtſchaftslebens und des
Verkehrs, welche die unmittelbaren Folgen der Sanktionsmaßnahmen
geweſen ſind und ſein mußten, ausführlich geſchildert worden. Die neu
eingerichtete Zollinie richtet ſich nicht nach den Bedürfniſſen des
Lan=
des. Sie ſoll auch ihrem Zwecke nach keine wirtſchaftliche Maßnahme
ſein, ſondern ſie war gedacht als eine Maßnahme, welche die deutſche
Regierung zwingen ſollte, das Ultimatum zu unterſchreiben. Um ſo
mehr war die Erwartung berechtigt, daß ſie in Fortfall kommen würde,
nachdem die deutſche Regierung das Ultimatum angenommen hat. Nach
der Annahme des Ultimatums und nachdem in einer für alle Welt
un=
zweifelhaft klaren Weiſe Deutſchland ehrlich bemüht iſt, den im Ultima=
Rummer 129.
Seite 5.
tum übernommenen Verpflichtungen gerecht zu werden und nachdem
Deutſchland in Ausführung dieſer Verpflichtungen Leiſtungen von
un=
geheuerlicher Größe an ſeine früheren Gegner bewirkt hat, haben die
Sanktionen in den Rheinlanden jeden klaren Grund verloren. (Sehr
richtig!)
Es iſt unſere Auffaſſung, auch wenn darüber keine ausdrücklichen
Vereinbarungen beſtehen, ein einfaches und klares Gebot der
Loyali=
tät, daß die Sanktionen ſofort und reſtlos aufgehoben werden. Die
deutſche Regierung hat dieſen Standpunkt mit den Mitteln, die ihr
hier=
für zu Gebote ſtehen, bei den alliierten Hauptmächten zum Ausdruck
gebracht. Zu meinsm tiefen Bedauern nimmt die franzöſiſche
Regierung ix dieſer Angelegenheit einen
Stand=
punkt ein der mit Recht und Billigkeit ſchlechthin
unvereinbar iſt. Nachdem in den heutigen Morgenzeitungen eine
Reihe von Mitteilungen aus der Pariſer Preſſe wiedergegeben ſind, die
teils amtliche Nachrichten enthalten, die offenbar von zuſtändiger Seite
veranlaßt worden ſind, ſehe ich mich genötigt, der deutſchen
Oeffentlich=
keit mitzuteilen, was uns über die Stellnngnahme der franzöſiſchen
Re=
gierung in dieſer Frage bekannt geworden iſt. Der Ausſchuß der
fran=
zöſiſchen Kammer für auswärtige Angelegenheiten hatte ſich an einer der
letzten Tagungen auch mit der Frage der Aufhebung der Sanktionen
am Rhein befaßt, wobei Miniſterpräſident Briand ſich gegen die
Auf=
hebung der Gewaltmaßnahmen ausſprach. (Hört, hört!) Ich habe daher
unſeren Botſchafter in Paris ſofort angewieſen, Herrn Briand in
nach=
drücklicher Weiſe zu ſagen, daß die Aufrechterhaltung dieſer
Gewaltmaß=
nahmen nach der Annahme des Ultimatums und nach den Leiſtungen
zur Erfüllung des Ultimatums unberechtigt ſeien. In Deutſchland
werde, falls nicht in allernächſter Zeit die Abſicht der franzöſiſchen
Re=
gierung, einer Aufhebung der Sanktionen zuzuſtimmen, in irgend einer
Weiſe bekannt werde, der Zweifel an Boden gewinnen, ob es Frankreich
ernſt damit ſei, die für das Fortbeſtehen der deutſchen Negierung und
damit für die Möglichkeit der Erfüllung der deutſchen Verpflichtungen
erforderlichen Vorausſetzungen zu geben. Der Botſchafter hatte darauf
vorgeſtern eine Unterredung mit Herrn Briand gehabt. Herr Briand
hat dem Botſchafter mitgeteilt, er habe in dem Kammerausſchuß für
auswärtige Angelegenheiten ſich ebenſo geäußert, wie im Senatsausſchuß
am 22. Juni. Er habe bemerkt, die Aufhebung der
Sanktio=
nen könne erſt in Kraft treten wenn das Obfekt auf
das ſich die Sanktionen beziehen verwirklicht ſei.
Der Botſchafter hat demgegenüber mit allem Nachdruck darauf
hingewie=
ſen, daß der deutſchen Regierung nicht der Vorwurf gemacht werden
kann, daß ſie die Verpflichtungen des Ultimatums nicht erfüllt habe.
Briand hatte jedoch auch Dm Botſchafter zum Ausdruck gebracht, daß
nach ſeiner Meinung die Sanktionen zurzeit noch nicht
aufge=
hoben werden könnten. (Hört, hört! auf allen Seiten des Hauſes.)
Damit ſtimmt auch die Reſolution des franzöſiſchen Kammerausſchuſſes
für auswärtige Angelegenheiten überein, die lautet: Der Ausſchuß für
auswärtige Angelegenheiten nimmt die Erklärung der Regierung zur
Kenntnis und vertraut darauf, daß keine der militäriſchen oder
wirk=
ſchaftlichen Sanktionen, die gegenüber Deutſchland ergriffen wurden,
aufgehoben werden, bevor die Verpflichtungen, mit Rückſicht auf welche
die Sanktionen angewandt worden ſind, voll ausgeführt ſind. (Hört,
hört!) Ich habe vorhin ſchon geſagt, daß dieſer Standpunkt der
fran=
zöſiſchen Regierung mit Recht und Billigkeit nicht zu vereinbaren iſt
(Sehr richtig! auf allen Seiten des Hauſes), und ich muß das
wieder=
holen. Die deutſche Regierung wird ſich nicht damit zufrieden geben.
Sie werden es mir anlaſſen, daß ich Ihnen im einzelnen alle die
diplo=
matiſchen Schritte, die wir unternommen haben und noch vorzunehmen
beabſichtigen, ſchildere. Ich kann Ihnen die Verſicherung geben, daß
nichts unterlaſſen werden wird, um die Aufhebung der Sanktionen zu
erreichen. Ich glaube auch, ſagen zu dürfen, daß unſer Standpunkt bei
einem Teil der Alliierten Verſtändnis findet. Graf Sforza hat einem
amerikaniſchen Interbiewer gegenüber erklärt, daß er die
Aufrechterhal=
tung der Sanktionen für ungerechtfertigt halte und daß er für ihre
Aufhebung eintreten werde. Er hat mich noch kurz vor ſeinem Rücktritt
ermächtigt, auf dieſe Erklärung hinzuweiſen. Ich habe gar keinen Grund
für die Annahme, daß die italieniſche Regierung ihren Standpunkt in
dieſer Frage zu ändern beabſichtigt. Was England angeht, ſo habe
ich bereits kurz nach Antritt meines Amtes unſeren Botſchafter in
Lon=
don erſucht, bei der engliſchen Regierung mit allem Nachdruck dahin
vorſtellig zu werden, daß die Gewaltmaßnahmen alsbald aufgehoben
werden. Lord Curzon erinnerte in ſeiner Antwort den deutſchen
Bot=
ſchafter daran, daß ebenſo wie die alliierten Mächte in gemeinſamer
Kon=
ferenz die Sanktionen verhängt hätten, ſie auch nur durch dieſelbe
Aufo=
rität wieder aufgehoben werden könnten. Wie die deutſche Regierung
wüßte, ſei die engliſche Regierung zu der Aufhebung dieſer Sanktionen
durchaus bereit, immer vorausgeſetzt, daß Deutſchland in bezug auf
Re=
parationen und Entwaffnung die Bedingungen des Ultimatums
pflicht=
gemäß ausführe. Aus dieſen wie aus anderen Gründen hätte die
bri=
tiſche Regierung einer viel früheren Zuſammenkunft des Oberſten Rates
entgegngeſehen. Unglücklicherweiſe hätte die franzöſiſche Regierung aus
Gründen, die dem Botſchafter bekannt wären, nicht beigeſtimmt, und ſelbſt
jetzt wäre ihre Stellungnahme in bezug auf die Sanktionen, wie Lord
Curzon kürzlich in ſeiner Unterredung mit Herrn Briand feſtgeſtellt
hätte, durchaus ablehnend. Die franzöſiſche Regierung vertrete die
An=
ſicht, daß, bis es hinreichend feſtgeſtellt werde, daß jegliche Gefahr von
ſeiten irregulärer deutſcher Trupen beſeitigt worden wäre und daß die
Bedingungen des Ultimatums lohal erfüllt würden, es für Frankreich
unmöglich wäre, die Garantien aufzuheben, die es nun einmal in
Hän=
den hätte. Die britiſche Regierung teile dieſe Anſicht mit und ſei gerne
bereit, die Angelegenheit zur Erörterung zu bringen. Bei ſeiner
An=
weſenheit in Paris hätte Lord Curzon auf eine baldige
Zuſammen=
kunft des Oberſten Rates gedrängt und den franzöſiſchen
Premiermini=
ſter davon in Kenntis geſetzt, daß die Frage auf dieſer Konferenz
erörtert werden würde. Aller Wahrſcheinlichkeit nach würde der Rat
im Laufe des Monats Juli zuſammenkommen. Lord Curzon
riet dem Botſchafter im Anſchluß an dieſes Geſpräch, den
dazwiſchen=
liegenden Zeitraum, d. h. den Zeitraum zwiſchen dieſem Geſpräch und
dem Zuſammentritt des Oberſten Rates, durch prompte und ſorgfältige
Erfüllung der Bedingungen des Ultimatums, in erſter Linie der
Ent=
waffnung der Einwohnerwehren und ähnlicher Verbände, auszufüllen,
um, wenn möglich, ehe der Oberſte Rat zuſammenkäme, zu erreichen, daß
die übrigen Alliierten der Sache, die er vorgebracht hätte, günſtig
gegenübertreten.
Meine Damen und Herren! Ich glaube, daß wir unſererſeits mit
gutem Gelviſſen ſagen können, wir ſind der Mahnung Lord Curzons,
das Ultimatum getreu zu erfüllen, in vollem Maße nachgekommen. Ich
nill Sie nicht mit Einzelheiten behelligen, die Ihnen ebenſo gut
be=
kannt ſind wie wir. Aber ich halte es für notwendig, nochmals vor aller
Welt feſtzuſtellen, daß Deutſchland alle Friſten und
Be=
dingungen, die im Ultimatum geſtellt ſind, mögen ſie ſich auf die
Entwaffnung oder die Reparationsleiſtungen beziehen, genau
er=
füllt hat. Insbeſondere ſind auch die heute ablaufenden Friſten
für die Auflöſung der Selbſtſchutzorganiſationen und die Ablieferung
der Waffen, trotz größter, Ihnen allen bekannter Schwier gkeiten,
inne=
gehalten worden. Es kann uns in dieſer Beziehung nicht der
min=
deſte Vorwurf gemacht werden. Ich möchte nur daran erinnern, daß
unſere Zahlung von einer Milliarde Goldmma=k eine ſo ungeheure
finanzielle Leiſtung darſtellt, wie ſie die Geſchichte noch nicht
geſehen hat. Unſer Beſtreben, nach Methodn zu ſuchen, die im
beider=
ſeitigen Intereſſe eine raſche Erfüllung unſerer wirtſchaftlichen
Ver=
pflichtungen ermöglichen, konnte wohl nicht beſſer bewieſen werden, als
durch die Verhandlungen, die Miniſter Rathenau in Wiesbaden geführt
hat. Wir müſſen aber, wenn nicht auf das Gerechtigkeitsgefühl, an das
man manchmal verzweifeln muß, ſo doch auf den praktiſchen Sinn der
Gegenſeite vertrauen. Man muß doch ſchließlich einſehen, daß es
wider=
ſinnig iſt, von uns übermenſchliche Kraftauſtrengung zu verlangen und
im gleichen Augenblick Maßnahmen aufrecht zu erhalten, die den
Gläu=
bigern nichts nützen, aber täglich und ſtündlich das wirtſchaftliche Leben
Deutſchlands ſchwächen und unſere Leiſtungsfähigkeit vermindern. „Ich
werde die Hoffnung nicht aufgeben, daß ſich auch in Frankreich die
An=
ſicht durchringen wird, daß die Aufhebung der Sanktionen nicht allein
eine Forderung der Gerechtigkeit, ſondern auch des geſunden
Menſchen=
verſtandes iſt.
Die Frage der Aufhebung der Sanktionen wird von dem Oberſten
Nat der Alliierten erörtert werden. Wir werden bis dahin nichts
unterlaſſen, was zur Geltendmachung unſever Rechte dienen kann. Die
Begierung wird es auch weiterhin als ihre wichtigſte Aufgabe berrachten,
die Beſeitigung des für die Rheinlande wie, für das geſamte Vaterland
gleich unerträglichen gegenwärtigen Zuſtandes ſobald als möglich zu
erwirken. Auf das tiefſte bedauern wir, daß die ſchver geprüften
Rhein=
lande auch dieſe neue Heimſuchung tragen müſſen. Mit Bewunderung
ud Dankbarkeit ſtellen wir die würdevolle Haltung der Rheinlande feſt.
(Lebh. Bravol) Das Band, das die Rheinlande wit Deutſchland
ver=
knüpft, noch feſter zu knüpfen, wird unſer Beſtveben ſein. (Lebhaftes
Bravo!)
In der Beſprechung erklärt Abg. Sollmann (Soz.), daß die
Arkeiterſchaft ſich vollauf der wirtſchaftlichen Verwüſtungen bewußt iſt.
die durch die Sanktionen angerichtet werden. Sie ſei bereit, auf
inter=
nationalen Arbeiterkongreſſen die entſprechenden Schritte einezuleiten.
Redner ſchildert dann die Bedrückung der rheiniſchen Bevölberung durch
den franzöſiſchen Militarismus. Wir gehen ſchwerſten Zeiten entgegen.
Trotz aller Bemühungen hat Frankreich aber keine moraliſchen
Erobe=
rungen in den Rheinlanden machen können. Die Gegenſätze ſind nie
größer geweſen als jetzt, und alle Parteien haben ſich gegen die
fran=
zöſiſche Erpreſſerpolitik zuſammengeſchloſſen. (Bravo!”
Nach 6 Uhr abends vertagt ſich das Haus auf Freitag.
Nach den Beſchlüſſen des Aelteſtenrats des Reichstags ſollen
die Steuergeſetze, die Schulgeſetze und das Branntveinmonopolgeſetz
zu=
lächſt zurückgeſtellt werden, bis unter den Parteien eine Einigung über
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Juli 1921.
die gemeinſame Beratung zuſtande gekommen iſt. Am Donnerstag
nächſter Woche wird ſich der Reichstag vertagen.
Der Reichsausſchuß der Zentrumspartei.
T.U. Berlin, 30. Juni. Der Neichsausſchuß der Zentrumspartei
beſchäftigte ſich geſtern in eingehender Ausſprache mit dem Fall
Erz=
berger. Dazu wurde mit allen gegen eine Stimme bei dier
Stimmn=
enthaltungen folgende Entſchließung gebilbigt:
1. Der Reichsausſchuß der deutſchen Zentrumspartei nimmt mit
Genugtnung davon Kenntnis, daß das Verfahren wegen Verletzung der
Eidespflicht zugunſten des Herrn Erzberger entſchieden iſt.
2. Erzberger erklärt, daß die Wießeraufnahme ſeiner politiſchen
Tätigkeit von der geſamtpolitiſchen Lage abhängt. Er legt dabei Wert
auf die Feſtſtellung, daß er in ſeiner politiſchen Wirkſamkeit ſtets beſtrebt
ſein wird, die Einigkeit innerhalb der Partei und der Fraktion zu
pflegen.
Nach einem Referat Dr. Wirths über die politiſche Lage wurde
einſtimntig eine Entſchließung angenommen, in der geſagt wird, daß
die Zentrumspartei die Reichsregierung in jedem Schritt nachdrücklich
unterſtützen wird, der geeignet iſt, eine unverzügliche Näumung der drei
beſetzten Rheinſtädte und die Aufhebung der Zollſchranke herbeizuführen.
In der Reſolution wird ferner auf Oberſchleſien Bezug genommen und
feierlich Einſpruch dagegen erhoben, daß dieſe blühende Provinz von
Inſurgentenbanden verwüſtet wird. Es wird für Oberſchleſien Frieden,
Gerechtigkeit und ein ungeteiltes Verbleiben beim Deutſchen Reiche
verlangt. (Germania.)
Attentat auf den Prinzxegenten von Serbien.
* Nach einer Meldung der Voſf. Ztg. aus Belgrad wurde
am Mittwoch, am Jahrestage des Attentats von
Serajewo, ein Attentat auf den Prinzregenten
Alexander von Serbien verübt. Als der Prinzregent
nach der Eidesleiſtung auf die Verfaſſung die
Nationalverſamm=
lung verließ, warf ein Mann von einem Hausgerüſt herab eine
Bombe gegen den Wagen, in dem der Prinzrogent und
Miniſter=
präſident Paſitſch ſaßen. Die Bombe ſchlug gegen eine
Tele=
graphenſtange und explodierte in der Luft. Prinzregent
Alexan=
der und Paſitſch blieben unverletzt. Durch Sprengſtücke wurden
eine Perſon ſchwer und ſechs Perſonen leicht verletzt. Der
Attentäter wurde feſtgenommen.
Der Völkerbund.
London, 30. Juni. (Wolff.) Geſtern abend fand unter
dem Vorſitz von Lord Grey ein Tagen der
Völkerbund=
union ſtatt, an dem die Miiglieder der Königsfamilie,
Bal=
four, Aſquith, Lord Robert Cecil, etwa acht
auslän=
diſche Botſchafter, mehrere Geſandte und zahlreiche andere
her=
vorragende Perſönlichkeiten, insgeſamt 600 bis 700 Gäſte,
teil=
nahmen.
Lord Grey erklärte in einer Anſprache, der Völkerbund ſei
die Verkörperung und Anerkennung der Tatſache der
gegen=
ſeitigen Abhängigkeit der Nationen, die jedoch tatſächlich ihre
Unabhängigkeit bewahrten. Der Bund ſei nicht vollkommen,
er würde jedoch ſehr verbeſſert werden und würde ſich vielleicht
ſo entwickeln, wie niemand vorausahnen könnte. Damit dies
aber gelingen könnte, ſei es notwendig, daß alle ihm ihre beſte
und heiligſte Unterſtützung angedeihen laſſen. Es ſei ſehr zu
bedauern, daß die Vereinigten Staaten beſchloſſen
hät=
ten, dem Völkerbund nicht beizutreten; denn die Vereinigten
Staaten ſeien ganz beſonders befugt, die Führung in der
Ver=
hinderung der Wettrüſtungen in der geſamten Welt zu
übernehmen. Insbeſondere ſei es für England ſehr wichtig,
daß die Wettrüſtungen gegen Großbritannien nicht wieder
ent=
ſtünden. Wenn der Bund nicht geſtärkt werde und Macht
er=
halte, würde das Wettrüſten wieder beginnen und ſchließlich
zu denſelben Folgen führen.
General Smuts erklärte in einer Rede, auf alle Anfragen,
die wegen des Völökerbundes an ihn gerichtet würden, ſage er
das eine: „Was ſchlagen die anderen vor?‟ Er glaube, es
be=
ſtänden zwei Dinge in der Welt: Gewalt und
Einver=
nehmen. Die Gewalt habe die Welt zu einer Maſſe von
Ruinen gemacht. Wenn das die Folgen der Gewalt im letzten
Kriege geweſen ſei, was würde geſchehen, wenn eine ähnliche
Kataſtrophe die Menſchheit neuerlich überwältigte? Der Weg
des Einvernehmens, der Weg der Freundſchaft und des
Zu=
ſammenwirkens unter den Nationen, der die Grundlage des
Völkerbundes bilde, bleibe allein übrig. Zweifellos ſeien
zahl=
reiche Leute noch heute vom Völkerbund enttäuſcht.
Seiner Anſicht nach ſeien zwei Dinge daran ſchuld, erſtens die
Landkarte. Wenn man das Gebiet anſehe, das jene Länder
einnähmen, die nicht zum Völkerbund gehörten, dann wiſſe man,
was im Völkerbund nicht in Ordnung ſei. (Allgemeiner Beifall.)
Wenn man daran denke, welchen Platz Deutſchland und
Rußland in der Welt einegenommen hätten und welche
Be=
deutung die Vereinigten Staaten beſäßen, dann könne
man verſtehen, bis zu welchem Maße der Völkerbund verkrüppelt
ſein müſſe, ſo lange ſo große Länder auf der Karte von der
Fahne des Völkerbundes nicht bedeckt würden. Smuts erklärte
unter großem Beifall: „Wir ſind vielleicht immer noch von den
Nachwirkungen und Leidenſchaften des Krieges beeinflußt, aber
gebt euch keiner Täuſchung hin, wenn wir dem Völkerbund zum
Erfolg verhelfen wollen, dann iſt es beſſer, wir laſſen alle
frühe=
ren feindlichen Länder ſobald wie möglich beitreten. Es ſcheint,
daß der Völkerbund von den Großmächten nicht genügend
unter=
ſtützt wird; die Großmächte behalten alle ihre Energie und
Gunſt für eine rivaliſierende Einrichtung, nämlich den
Ober=
ſten Rat.” Smuts fuhr fort, ſein Appell an die Großmächte
ſei, dem Völkerbundrat die größtmögliche Unterſtützung
ange=
deihen zu laſſen. Wenn die Völker Europas ſehen, daß ihre
Re=
gierungen dem Völkerbund Gerechtigkeit antun, ſo würde er bald
Autorität erlangen, die ihn zu der mächtigſten Einrichtung in
Europa machen würde. Man ſehe heute die Premierminiſter
und Außenminiſter fortwährend an den Sitzungen des Oberſten
Rates teilnehmen, man ſehe ſie jedoch nicht auf den
Zuſammen=
ünften des Völkerbundrates. (Beifall.) Dem Völkerbundrat
fehle die Autorität, die hinter ihm ſtehen müßte, die ihm jedoch
nicht gewährt werde. Wenn der Völkerbund die
Abrüſtungs=
frage aufnehmen und den übrigen Teilen der Welt die
Ent=
waffnungsbedingungen auferlegen würde, die Deutſchland
auf=
erlegt ſeien, dann würde wan der Welt einen großen Dienſt
leiſten.
Nach Smuts ſprachen Lord Robert Cecil, Balfour, der
kana=
diſche Premierminiſter, die Vertreter Indiens und Auſtraliens,
die ebenfalls für den Völkerbund eintraten.
Die Schuldzinſen der Alliierten.
Paris, 30. Juni. (Wolff.) Nach einer vom Petit Pariſien
veröffentlichten Neu=Yorker Meldung teilte im Finanzausſchuß
des Senats der Unterſtaatsſekretär für Finanzen
mit, daß die Zinſen der Schulden der Alliierten ſich am 15. Mai
auf 943 634 750 Dollar belieſen, was nach dem augenblicklichen
Kurs ungefähr 11 Milliarden Franes ausmache.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 30. Junf. (Wolff.) Die B. Z. meldet: Dr. Hill
mit Gattin iſt von Berlin nach der Schweiz abgereiſt, wo er
Geſandter war, bevor er den Berner Botſchafterpoſten übernahm.
Berlin, 30. Juni. (Wolff.) Eine polniſche
Kommiſ=
ſion begab ſich nach Berlin, um zu prüfen, wieweit die
pol=
niſchen Nachrichten über die Polenverfolgungen im
rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet zutreffen. Die
Kommiſ=
ſion begibt ſich zunächſt nach Bochum. Da Gegenſeitigkeit
zuge=
ſagt iſt, wird ſich auch die deutſche Kommiſſion zu
dem=
ſelben Zwecke nach Polen begeben.
c. Aſchersleben, 30. Juni. Geſtern nachmittag hat der
Roh=
produktenhändler Friesland im Hotel „Reichspoſt” den
Stadtrat Hammer, den er ſeit Jahren mit Drohungen
ver=
folgte, mit einem Bierſeidel erſchlagen und den Beſitzer
Härtel und deſſen Ehefrau mit einem Bierſeidel ſchwer
verletzt.
Paris, 30. Juni. (Wolff.) Wie der Matin berichtet,
ver=
handelte Finanzminiſter Doumer geſtern über den Plan zur
Sanierung der Banque induſtrielle de Chine mit den Vertretern
von Großbanken. Nach der Anſicht der Sachverſtändigen ſoll es
für unmöglich erklärt ſein, die Bank zu retten. Es iſt deshalb
wahrſcheinlich, baß die Bank einen Zwangsvergleich
ver=
langen werde.
Literariſches.
* Neu erſchienene Broſchüren: Wahrheit gegen
Unwahrheit über Rudolf Steiner. Widerlegung und
Kennzeich=
nung der Hetzſchrift des Generalmajors z. D. Gerold von Gleich:
„Rudolf Steiner als Prophet, ein Mahnwort an das deutſche Volk”
durch Siegismund von Gleich. 2., vermehrte Auflage. 1921. Preis
2,50 Mk. Der Kommende Tag, A.=G., Verlag, Stuttgart,
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Spiel, Sport und Turnen.
* Bei dem internen Hochſchulwertſchwimmen am
Mittſoch wurden bei reger Beteiligung in einzelnen Konkurrenzen gute
Leiſtungen gezeigt. Die Pauſen wurden ausgefüllt durch Kunſtſpringen,
das die Mitglieder der Turngemeinde von 1846 ausführten. Bei den
(Akademiſcher Sportklub).
2. 4X50 Meter, Lagenſtaffel: 1. Schwimmklub
Jungdeutſch=
land” 249,8‟. 2. Darmſtädter Burſchenſchaft. 3. Akademiſcher Verein.
4. A. S. C.
3. 50 Meter, Rücken, Erſtlinge: 1. Knoch, Fritz „Ghibellina” 48”.
2. Lutze, A. S.C. 3. Meiſe, A.S.C. 4. Philip, A. S. C.
4. 50 Meter, Bruſt, Erſtlinge: 1. Bardach, A.V. 50,2‟. 2.
Phi=
lip, A. S.C. 3. Bötler. 4. Obkircher. 5. Meiſe, A.S.C.
5. 50 Meter, Bruſt: 1. Enders, „Friſia”, 44‟ 2. Kloſtermann,
„Jungdeutſchland” 3. Liſchka, A. S.C. 4. Koehnen, A. S. C.
6. 50 Meter, beliebig: 1. Hilmar, „Markomannia”, 33‟. 2.
Sa=
lomon. 3. Schneider, „Jungdeutſchland”
7. 100 Meter, Rücken: 1. Enders, „Friſia”, 1226‟ 2. Philipſen,
A. Ch. 3. Deubner, A.B.
8. 100 Meter, beliebig: 1. Hilmar, „Markomannia”, 1:12,4‟.
2. Pfannmüller, W., „Jungdeutſchland”, 3. Salomon.
9. 300 Meter, beliebig: 1. Pfannmüller, F., „Jungdeutſchland”
455‟. 2. Uberle A. S. C., 5:47” 3. v. Gerlach, A. S. C., 6’24‟, 4. Xander.
A. S. C., 6’26‟ 5. Welte. A.S. C., 631‟.
Waſſerball. Schwimmklub „Jungdeutſchland”—A. S.C. 5:1.
* Schwimmen. Der Darmſtädter Schwimmklub Jung=
Deutſchland veranſtaltet am Sonntag, den 3. Juli, im Großen
Woog ein kreisinternes Wettſchwimmen. Nach den großen
Erfolgen auf dem nationalen Schwimmfeſt in Sachſenhauſen, bei dem
Jung=Deutſchland 9 erſte Preiſe machte, und auf dem nationalen
Wett=
ſchwimmen in Höchſt, bei dem die Darmſtädter Schwimmer und
Schwim=
ierinnen ſiebenmal als Erſte das Ziel erreichten und 4 zweite Preiſe
errangen, ſind intereſſante Wettkämpfe zu erwarten. Ueber 200
Mel=
dungen liegen bereits vor. 100 Schwimmer und Schwimmerinnen der
bekannteſten ſüddeutſchen Vereine, wie Karlsruhe, Freiburg, Würzburg,
Augsburg, Frankfurt, Mainz, beſtreiten die Konkurrenzen. Die
aus=
geſchriebenen Wettkämpfe laſſen bei der regen Beteiligung ſüddeutſcher
Schwimmer und Schwimmerinnen intereſſante ſportliche Momente
er=
warten.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846. Das
Fußballwett=
ſpiel zwiſchen der Heſſiſchen Schutzpolizei und der Turngemeinde
Darm=
ſtadt 1846 endete mit einem Sieg der Turner 3:1. Die Turner hatten
den Sieg verdient, wenn auch die Mannſchaft einen überſpielten
Ein=
druck machte. Die ſommerliche Ruhepauſe iſt für die Fußballer
wohl=
verdient und auch erforderlich. Die Torwächter beider Mannſchaften
hielten einige Schiiſſe vorzüglich. Bei Halbzeit fanden die Turnerinnen
allgemeinen Beifall wit Freiüibungen und Keulenſchwingen, die tadellos
klappten.
sr. Sportkurſe beider Humboldt=Hochſchule. Unter
der Leitung von Profeſſor du Bois=Teymond beginnen Anfang Juli
im Rahmen der Sportabteilung der Humboldt=Hochſchule zu Berlin eine
Reihe von Sportkurſen. Es ſind vorgeſehen: Vom 4. Juli: Tennis für
Anfänger; 8. Juli: Bogenſchießen; 17. Juli: Tennnis für
Fortgeſchrit=
tenere; 6. Juli: Boxen für Anfänger; 9. Juli: Leichtathletik; 11. Juli:
Sportliches Schwimmen und Springen. — Alle Kurſe finden in den
Spätnachmittagsſtunden und Sonntags ſtatt. Ort iſt das Deutſche
Stadion.
gr. Zweimaltotes Rennen. Den bisher noch nicht
dageweſe=
nen Fall, daß in einer Konkurrenz zweimal totes Rennen
er=
zielt wurde, brachten die nordbayeriſchen
Leichtathletik=
meiſterſchaften in Fürth. In der 400=Meter=Staffel liefen T.=V.
46 Nürnberg und Turngemeinde Schweinfurt in 46,2 Sekunden totes
Rennen. Darauf ordnete das Schiedsgericht eine nochmalige
Austra=
gung des Laufes an und auch dieſe ergab wieder totes Rennen. Erſt
jetzt ließ man die hartnäckigen Konkurrenten in Frieden und das Los
entſcheiden. T.=V. 46 wurde dann glücklicher Sieger.
Schluß des redaktivnellen Teils.
Kirchliche Nachricht.
Wallfahrt nach Maria Einſiedel bei Gernsheim. Die
Wall=
fahrt nach Maria Einſiedel bei Gernsheim iſt am Samstag, den
2. Juli. Abfahrt von Darmſtadt (Hauptbahnhof) morgens 4!”, von
Eberſtadt 4” und Ankunft in Hähnlein vor 5 Uhr. Von da zu Fuß
nach Maria Einſiedel. Rückkehr nach dem Hochamte, Abfahrt in
Hähnlein nachmittags um ½3 Uhr und Ankunft in Darmſtadt nach
3 Uhr.
Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 1. Juli. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 2. Juli. Morgens 8 Uhr 30 Min. —
Sabbataus=
gang 9 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abends 7 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſugelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 2. Juli. Vorabend 7 Uhr 35 Min. — Morgens
7 Uhr 45 Min. — Nachmittags 5 Uhr, — Sabbatausgang 9 Uhr
40 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachmittags 7 Uhr 30 Min.
Mittwoch, den 6., und Donnerstag, den 7. Juli: Rauſch
Chau=
deſch Tamus.
Wetterausſichten für Freitag:
Wolkig, trocken, kühl.
Tageskalender.
Landestheater. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (Miete
„Der Zigeunerbaron”
gelb 2):
H. Kröh (geöffner von 10—1 und 3—6 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Samstag, 2. Juli.
Heu=Verſteigerung um 10 Uhr von den Oberlandeswieſen.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Rummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] Die VERLOBUNG ihrer Kinder
Selma und Heinrich
zeigen an
Wilh. Haug u. Frau Dorothee Eidmann
Emma, geb. Fiedler
geb. Brenner
Junt 1921
Groß-Umstadt
Darmstadt
Wittmannstr. 2
Kaiserstraße
Selma Haug
Heinrich Eidmann
VERLOBTE
(*25830
nnnnnnnannnar
nnTTannnnnnnnnnnannnannnnnnnnnaansnagnnenang=
Die glückliche Geburt eines
gesunden Töchterchens zeigen
hocherfreut an
Anton Franzmann u. Frau
Christine, geb. Wagner
Darmstadt, den 29. Junt 1921.
Schuknechtstr. 63.
(*25789
Statt beſonderer Mitteilung.
Heute abend erlöſte ein ſanfter Tod meine
liebe Gattin, unſre Mutter, Großmutter
und Schwiegermutter
Katharine Merkel
geb. Lahr
von langem ſchweren Leiden im Alter von /
69 Jahren.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Merkel.
Darmſtadt, den 29. Junt 1921.
Erbacherſtraße,
(*25720
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.
a4
Rn
W
ür die anläßlich unserer Silbernen
2 Hochzeit uns so zahlreich
erwie-
senen Aufmerksamkeiten sprechen wir
auf diesem Wege unseren
allerver-
bindlichsten Dank aus.
Wilhelm Hofferbert u. Frau
geb. Dörsam
Taunusstraße 19.
(*25841
Otnnnnn
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied mein
lieber Gatte, unſer Vater, Bruder,
Schwie=
gerſohn, Schwager und Onkel
Wilhelm Geider
Berufsfeuerwehrmann.
Um ſtilles Beileid bitten
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Geider
*25822)
und Angehörige.
Die Beerdigung findet am Samstag nachm.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 179.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Inli 1921.
Seite 3.
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Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
13)
(Nachdrux verboten.)
Der Aeſthet fühlt, daß er ſoeben Gegenſtand des Geſpräches
zwiſchen den beiden Damen war, von denen ſich die eine,
Baronin von Hechtersheim, geſtern ſchon vorgeſtellt hatte.
Darum ſchreitet er auf die Damen zu, wünſcht einen ſchönen
Morgen und küßt die verhandſchuhte Rechte der Baronin. Dann
wendet er ſich zur anderen, verneigt ſich leicht und feierlich und
ſpricht das große Wort: „Taubeney”
Glücklicher Mann, der einfach vor Damen hintritt, „ Tauben=
eh” ſagt und eine Stimmung hervorruft, die ihresgleichen ſucht!
Ohne das bekannte Leuchten ſeiner großen Dichteraugen, ohne
das entzückende Lächeln des Dichtermundes, das wie Offen=
barungen eines überirdiſchen Weſens wirkt, gelingt ihm das.
„Fräulein Delius.”
Der Aeſthet hat die Liebenswürdigkeit, auch dieſer Dame
die Fingerſpitzen mit den Lippen zu behauchen. Glückliche Hand!
Biſt du dir bewußt, daß dich nun Ewigkeitswerte umwehen?
Der Mund eines der Größten hat dich berührt! Und der Große,
Einſame wandelt weiter, feierlich und getragen, bleibt alle zehn
Schritte ſtehen, ſieht die Häuſer an und ſtreift mit der Hand über
die hohe Denkerſtirne. Was ſinnt ſie? Welche Gedanken eines
mächtigen Geiſtes wird ſie hervorbringen?
Freue dich, Hochwinkel! Ein Ewiger geht durch deinen
Raum!
Zwei Frauenaugen ſehen ihm erſtaunt nach, bis er außer
Blickbereich iſt. Und eine Frauenſtimme ſagt: „Ein köſtlicher
Menſch!”
Der Zufall iſt unberechenbar.
Namentlich der Zufall in Höhenluftkurorten, ganz beſonders
aber in einem ſolchen, der ſeine erſte Saiſon hat wie Hochwinkel.
Da kann es ſogar vorkommen, daß er einen Aeſtheten aus München=Paſing mit einem Pſeudoſchlächtermeiſter und Hopfen=
händler aus München=Rindermarkt zuſammenführt. Und er hat
es getan. Draußen auf den Hochwinkler Fluren geſchah das
Unvermeidliche.
Der Metzgermeiſter ſteht bei einem biederen Bauersmann
und erkundigt ſich nach den ortsüblichen Viehpreiſen, die ihn als
Fachmann natürlich intereſſieren müſſen.
Während des Geſpräches kommt ein Mann des Weges, der
alle zehn Schritte ſtehen bleibt, tief aufatmet, mit der Hand über
die Stirne ſtreift und die Menſchen und alles Geſchaffene mit
Augen betrachtet, als wollte er aus allem die Quinteſſenz ſeines
Weſens ziehen.
Dieſer Mann beſichtigt auch den biederen Gebirgsbewohner
mit wohlwollender Miene, wenn auch nicht mit dem bekannten
Lächeln. Dann gleitet ſein großes Auge auf die gigantiſche Ge=
ſtalt des Pſeudometzgers und Hopfenhändlers, wo es ungewöhn=
lich lange haften bleibt. Da wendet ſich der Hopfenhändler ab
und dem Bauersmann zu und ſagt: „Der ſpinnt.”
„Ruhe — Ruhe — Ruhe!”
Der Jüngling zieht den Hut und ſagt wieder ganz einfach:
„Taubeney‟ Aber die beiden anderen ſprechen ſchon wieder
von den Viehpreiſen. Das erſtemal, daß „Taubeney” ſeine Wir=
kung verfehlt.
Ruhe — Ruhe — Ruhe . . .
Hinter dem Aeſtheten her gellt das feiſte Lachen des Metz=
gers. Wenn eine Größe wie Taubeney angepöbelt wird, und
noch dazu von einem Münchener Schlächtermeiſter, gibt es keine
beſſere Gegenwehr, als den oberſten äſthetiſchen Grundſatz:
Ruhe — Ruhe — Ruhe . .."
Und weiter wandelt er, unberührt vom Giftpfeil der Be=
leidigung, bleibt alle zehn Schritte ſtehen, fährt mit der feinen
Hand über die hohe Denkerſtirne und betritt das gaſtliche Haus
des Joſeph Holzer. Und ſchellt zweimal, worauf das Dienſt=
mädchen erſcheint. Und beſtellt eine Naturlimonade.
*
Die Mittagsglocke von Hochwinkel zittert über die Fluren
hin. Eigentümlich berührt heute der Klang. Einſt rief ſie die rüſtigen Werker zum wohlverdienten Mahle. Das tut ſie jetzt
auch noch; aber ein Unterton ſchwingt mit: Saifon — Saiſon
.. . Alle fühlen ihn heraus, am feinſten der Bader.
Aus dem Poſtlokale erſchallt das feiſte Lachen des Metzger=
„Es war ja ſehr ſchön”, ſagte er zum Wirt, „aber leider is mi
a längerer Aufenthalt unmöglich. Des wiſſen S: ja ſelber al=
Geſchäftsmann . . . Aber i glaub, daß i bald wieder amal
kumm”.” — Troſtreiche Ausſicht für den Wirt, der eben ein Paket
abfertigt: An Herrn Anton Felbinger, Hopfenhändler in Main
burg, Poſtlagernd.
„Des is mei’ Schwager,” erklärt der Metzgermeiſter
„Morg’n is Viehmarkt z Mainburg, da bin i allemal dort. Und
als Eilgut geben Sie 8 auf — i mag die Umeinanderſchleppere
net auf der Bahn.”
Das Fuhrwerk des Wirts fährt vor, der Metzger ſteigt auf
und winkt allſeits Abſchied: dem Wirt, dem Bader, der Wirtin
und Emmy, die ihm noch nachruft: „Grüßen S‟ mir fein mein=
Eltern und die Bekannten ſchön!“
„Auf baldiges Wiederſeh’n!” ſchreit der Wirt. Und der
Metzger lacht noch zurück, daß es dem Aeſtheten droben auf
Nr. 4 einen Ruck gibt. Ruhe — Ruhe — Ruhe Der Wirt
und der Bader ſchauen dem Davonfahrenden noch lange nach
Und der Bader kann ſich nicht enthalten, ihm noch einen groß=
artigen Nachruf zu widmen: „Ein Prachtmenſch!”
Die Saiſon hat eingeſetzt.
Dr. Zwickl ſpeiſt das erſtemal in ſeinem Leben Table dihote.
Allerdings ſind es vorderhand nur drei Perſonen, die im Neben=
zimmer das Mittagsmahl einnehmen, das Punkt 1 Uhr angeſetzt
iſt. Denn der Metzgermeiſter iſt ſchon um 11 Uhr abgereiſt und
Taubeney iſt gerade verhindert.
Wie der Fiſch aufgetragen wird, erſcheint er. Er bleibt ein
paar Augenblicke an der Tür ſtehen, läßt ſeinen Blick, ſeinen
großen, leuchtenden Blick, über die Gäſte gleiten und nähert ſich
der Gruppe mit der bekannten Würde.
(Fortſetzung folgt.) [ ← ][ ][ → ]
Seite 10.
Darmſtadter Tagblan, Freitag, den 1. Juli 1521.
Mummer 129.
Bei dem großen Umfang des Waren-Angebots ist es nicht
möglich, jeden Artikel in diesem Inserat anzuführen. Wir
beschränken uns darauf, hier nur Preis-Beispiele zu
bringen. Unsere Schaufenster orientieren Sie ausführlich.
Waschstoffe Schaufenster o.
Voile, mit. . . . . . . . . Ueter 92
Baumwoll-Mousseline
.. . Uleter 10
Ia Onalitäten ..
Dirndl-Mousseline . . Ueter 119
Batist, bestickt, marine . .Ueter 11
Weiß-Krepon .... Ueter 9
Weiß
gestiekt 10ll-Voile ... Ueter 18
Weiß-Voile, 415em breit, Ueter 16‟
Weiß Voll-Voile... Ueter 29‟
50
D50
bestickt, marine, 115 cm
Barlst breit . . . .. Ueter 1450, 14-
140 cm breit . . . Meter 16.50
Dirndl-Satin, Ta Ware „Ueter 15‟
Satin, blau-meiß getupt . . leter 14
Weiß Krepon-Batist
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115 cm breit
Meter
Weiß
getupte Mull. 415 em breit Ueter 28‟
Weiß Panama . . . Ueter 16‟
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Meter
Schaufenster 7 0.7
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Voile, mod. Form, 59,00, 52,00, 00
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hell. u. dunkl. Farb. 52,00, 42,50, 19
Röcke a. weiss. u. gestr.
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stofk, aneh Frotté, 98,00, 72.00, 34
Wasch-Kleider aus dunkl.
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4 I Schaufenster Nr. / 4
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Bett-Kattun, 80 cm breit,
13.50, 1080, 9
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Blau Haustuch, für
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zen ... . 13.50, 11.80 10
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Blusen .. . 12.80, 12.50, 14
Zephir, glatt, grau u. blau
Meter 11.50, 9.
Hemdenfanell, kariert
Ueter 19.50, 16.50, 13
Hemdenfanell, gestreift
Meter 15.80, 11.90, 9.75,
Sommer-Oxford, kariert
Meter 19.80, 14‟
Jackenbiber, hell, Ia
Oua-
litzt ..... . . leter 17
Sommer-Joppenstoffk Mtr. 7.80
Sohürzen
Schaufenster Nr. 6
Hausschürzen
dkl. u. hell gestr.,
IaBanmmollstoft 19
50
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Biusenschürzen
gestr. u. kar., Ia 41
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engl. gemustert, u.
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farbig. Stoffen 195.00, 175.00,
Regen-Mäntel a. gut., impr.
hell. u. dunkl. Stoff. 195, 175,
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schwarz, gute Onalität 245.00,
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1500
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Seiden-Mäntel gute Qual.
schwarz und marine,
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niert . . . . 350.00, 295.00,
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u. reinwollenen Stoffen, mod.
Formen . . . 395.00, 295.00,
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halb gefüttert, mod. Formen
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Taillenkleider aus Wolle
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doppelbreit .. Meter 10
Einfarbige Kleider-
stoke . .. . . Ueter 19
Blusenstreifen, helle
aparte Streifen, Meter 10
Woll-Voile,100cm breit, 4050
grün und lila Meter Tc
Covercoat, 130cm breit T
Ueter 18. Waschseide, sehr solid 90
im Tragen . . Meter Qu
Hessaline in allen
Farben . . . . Meter CV
Fonlard-Seide, blau,
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weiß, getupft . Meter Zu
Japon-Seide, hell ge-
mustert: . . . Ueter 39
Kleiderseide, 85cm br.,
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Damen-Nachthemden,
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Klöppel-Eins. u. Fältchen
Kissenbezüge, Ia Kretonne,00100
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Koltertücher, Feston. 110.00
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Drell mit Spitze u.
Strumpfhalter . .
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Leinen, W. 56—66 14
Wäsche-
Stiokereien:
Wäschestickerei 98,
1.85, 2.95, 3.95, 4.25
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Madapolam . . . 4.25
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Gr. 3 u. 4 2,95, 5u.6 3.95
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Scheibengardinen, anfang. Meter 5.95
Breite Garuinen anfang. Meter 13.80
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Meter anfangend 12.25
Kongress-Stoffe anfang. Meter 7.50
Spannstoffe, 130, 135 cm, Meter 22.50
Mnlle, getupft, 125 cm . . Meter 27.50
Etamin, 150 cm, glatt und
kariert . . .
.. . Meter 29.50
Erbstüll, 150 cm, glatt . . Meter 32.50
Madras-Stoff, bunt, 130 cm, Meter 28 50
Brises-Bises . . . . Paar anfang. 8 95
Halb-Stores . . . Stück anfang. 95.00
98.50
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Madras-Garnituren, 3teilig . . 138.00
Tüll-Bettdecken über 1 Bett . . 68.00
über 2 Betten 165.00
Chaiselongue-Decken, 150 300 cm
595. —, 395.—, 295.—, 195.—
Waschtisch-Decken
110.—, 96.50, 85.—, 59.50, 52.—
Leinen-Tischdecken
165.—, 145——, 115.—, 89.50, 79.50
Gobelin-Tischdecken
375.—, 295.—, 250.—, 195.—
Weißwaren
Schaufenster Nr. 4 —
Roh-Nessel, solide Oualität,
85 cm breit .
Hemden-Nessel
gebleicht
8.75
Hemdentuche, stark u.
fein-
fädige Onal. . . 1250, 10.50, 9
Bettdamast
130 cm breit : . 33,00, 2980, 26
Bettdamast
4a50, 45‟
160 cm breit.
Tischzeug
150
26
110 cm breit
Wefss Croisé, schöne gerauht.
Oualität .... 1580, 14.80, 11
Weiß-Flock-Pigué
15‟
80 cm, Ia Qualität ..
Handtücher
rot-weiss kariert . . . . 8.95,
Handtücher, grau . . 8.50 G.25
Handtücher, weiß, Gersten- —750
korn mit rotem Rand . . .
Bettuch-Kretonne, 160 cm
... 28
breit
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cm breit . . . . . . . ..
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cm breit . . . . . . . .
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farbig . . . . . 3.95
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farbig, Seid.-Perl. 7.50
Kinderkragen m.
Hohl-
saum u. Spitze . 3.75
Kinderkragen,
Zeppe-
linseide, gestickt 4.95
Blusenkragen
mit Filet . . . . 6.95
Blusenkragen,
ausge-
bogt u. gestickt . 7.25
Blasenkragen, gestickt
u. mit Hohlsaum 10.95
Jackettkragen,
ausge-
bogt und gestickt 3.95
Jackettkragen, gestickt
und mit Spitze 4.95
Schalkragen m. Spitze
und Hohlsaum . 15.75
Nummer 139.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Juli 1921.
Seite 11.
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viel Erlöſung beim Herrn.
Pſ. 130, Vers 7.
Zu den Vorträgen des
Gongelſten G. Hilge
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im Hoſpiz, Obergaſſe 12,
über das Generalthema:
„Die entſcheidende Frage‟
Freitag, 1. Juli, Samstag, 2. Juli,
jeden Abend 8½/4 Uhr, und
Sonntag, 3. Juli, nachmittags 4
und abends 8 Uhr,
laden wir Sie herzlich ein. (*25746
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Mitglied der vereinigten Darmſtädter Männer=
Geſangvereine
Gegründet 1907 — Dirigent: Direktor Fr. Fiſcher
Sommerfeſt.
Honntag, den 3. Juli 1921, nachm. 4 Uhr
in der Beſſunger Turnhalle, Heidelbergerſtr. 131
Meetie wit
Geſang, Tanz, Inſtrumental=Vorträgen
und ſonſtigen Beluſtigungen
unter gütiger Mitwirkung
des Geſangvereins Liederkranz,
Großzim=
mern, des Doppel=Quartett Rheingold und
der Turner=Singmannſchaft Beſſungen
Dirigent: Direktor Fr. Fiſcher.
Konzert: Darmſtädter Orcheſter
Leiter: Her Paul Hinze.
Heſſiſcher Schutzverein
für entlaſſene Gefangene.
Die diesjährige ordentliche
Mitglieder=Verſammlung
findet Dienstag, den 12. Fuli d8. J8., nachmittags
4½ Uhr, zu Darmſtadt im Sitzungsſaale des 2.
Bivil=
ſenats des Oberlandesgerichts (altes Gerichtsgebäude
am Mathildenplatz, 2 Treppen) ſtatt.
Um zahlreiches Erſcheinen wird im Intreſſe der
guten Sache freundlichſt gebeten.
(7629
Darmſtadt, den 27. Juni 1921.
Der Borſitzende: Dr. Preetorius.
Eintritt 2.50 Mk. einſchließl. Steuer u. Programm.
Die verehrl. Mitglieder werden gebeten, ihre
(*25431
blauen Ausweiskarten mitzubringen.
Der Vorſtand.
Garten illuminiert. einheſſtſche Weine
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ehem. Kriegsgefangener
Ortsgruppe Darmſtadt
Ausflug mit Muſik
am Honntag, den 3. Juli 1921.
Abmarſch 2½ Uhr vom Oſtbahnhof
nach Roßdorf (Gaſthaus „Zur Sonne‟).
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von Guſtav v. Moſer.
Regie: Bruno Harprecht.
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Ende ea. 1211 Uhr.
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Anf. 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
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Samstag, 2. Jult.
Nachmittags 234 Uhr.
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Darmstadt
Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Juli 1921.
Nummer 129.
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Hoch-
terse, verstärkte Spitze . . . . . . . . . . . Paar 11
Herrensocken, grau, gestrickt . .
... . . Paar 3,25
Herrensocken, gewebt, sol. Oualität u. verst. Fersen 6.50
Groge
Mied e
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Serie 1 aufgelegt. . . 2.50 Serie II anfgelest . . . 4.50
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Damenhemd, weiß, Barmer bogenverz. . . . . 17.50
Posten eleg. Damenhemden,
Stickerei-
einsts u. Opitsze, res. Wert meit höher 38 390
Damenbeinkleider, nur Ia Gnal.,
elee Stiekereierzierung .. .. 197 260 290
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Damen-Jacke, Ia Kretonne, Stickereiverzierg. 29.50
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Nummer 179.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Juli 1921.
Seite 13.
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Metal, mit Nummern und Stadtwappen verſehen,
ſoll vergeben werden.
Lieferungsbedingungen liegen im Stadthaus,
Zimmer 39, während der Dienſtſtunden zur
Ein=
ſicht offen
Angebote ſind unter Beifügung von Muſtern bis
12. k. Mts., vormittags 10 Uhr, bei mir mit der
Be=
zeichnung „Lieferung von Hundemarken” vorſehen,
einzureichen.
(st7658
Darmſtadt, den 28. Junt 1921.
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Milchverſorgung der Stadt Darmſtadt.
Infolge früherer vertraglicher Vereinbarung,
die durch eine damals und auch heute noch
unbe=
dingt nötige Steigerung der Milchanlieferung
veran=
laßt war, iſt die Stadtverwaltung genötigt, eine
Er=
höhung des bisher gezahlten Stallpreiſes um 20 Pfg.
für das Liter zuzugeſtehen. Der erſt vom 20, ds. Mts.
ab neu feſtgeſetzte Kleinverkaufspreis muß deshalb
abermals eine Erhöhung erfahren, die jedoch vorerſt
nur 10 Pfg. für das Liter Vollmilch betragen ſoll.
Bom 1. Inli d8, J8. ab gelten hiernach in der
Stadt Darmſtadt für die durch die Darmſtädter
Milch=
verteilungs=Vereinigung in den Häuſern zur Ausgabe
gel ngende Milch folgende Preiſe:
für Bollmilch für 1 Liter 3,20 Mk.,
für kleinere Mengen die
entſpre=
chenden Teilbeträge,
für Kindermilch für 1 Liter 3,40 Mk.,
für Mager= und Buttermilch für 1 Lit. 1,60 Mk.
Darmſtadt, den 29. Juni 1921.
(st7634
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.
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alt, echte Schweiz, Saanen=
Raſſe, bildſchönes Tier,
wegen Platzmang. abzug.
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fortgeſetzt Wieſenhen beſter Beſchaffenheit neuer
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preiſen — z. Zt. 40—45 Mk. für den Zentner. —
Verwiegung nach vorheriger Benachrichtigung der
Rauhfutterſtelle auf der Gemeindewage Goddelau.
Mündliche und ſchr ſtliche Auskunft erteilt die unter=
(7615
zeichnete Verwaltung.
Goddelau, den 29. Juni 1921.
Rauhfutterſtelle.
Müller.
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Luftſchläuche von 18 Mark an
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Gemeindeſteuer=Mahnung.
Das 6. Ziel der Grund= und ewerbeſteuer für
1920 iſt bei Meigung der Beitreibung bis 11. Inli
Ifd. 28. hierher zu zahlen, Vom 12. Juli an
wer=
den Pfandkoſten erhoben.
(st7473
Darmſtadt, den 24. Juni 1921.
Die Stadtkaſſe.
Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld für das 2. Kalender=Vierteljahr
1921 für die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Schulen
iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum 11. Juli
Ifd. J8. hierher zu zahlen. Vom 12, Juli ab
wer=
den Pfandkoſten erhoben.
(st7472
Darmſtadt, den 24. Juni 1921.
Stadtkaſſe.
Nach Rinkührung der Aufzeiehnungsptlicht
ist das
Uisderbüen
für landwirtschaftl. Betriebe
unentbehrlich und seine Anschaffung noch vor
der Ernte ratsam. Das Umsatzbuch ist zur
Führung für ein Kalenderjahr eingerichtet —
nach den Wirtschaftserzeugnissen getrennt —
und ermöglicht es jedem Landwirt, die
Umsatz-
steuererklärung leicht und ohne Hilfe
aufzu-
stellen; es dient zugleich als Beweismittel
zur Beschwerde gegen hohe Besteuerung.
Bezugspreis einschl. Porto für Zusendung
bei Vorauszahlung auf mein Postscheckkonto:
Frankfurt a. Main Nr. 65130: 4.— Mk. für
1 Buch: 11.—Mk. für 3 Bücher und 175.— Mk.
für 50 Bücher.
Sammelbestellungen durch die
land-
wirtschaftl. Ortsvereine werden empfohlen.
Hinisterialseltratär Aug. Roth, Darmstadt
Gerrinusstraße 62, (*2571810
Faſelochs=Verkauf.
Die Gemeinde Pfungſtadt beabſichtigt im
Sub=
miſionswege einen jungen gutgem ſteten
Faſel=
ochſen auf Lebendgewicht zu verkaufen.
Angebote ſind verſchloſſen bis Montag, den
4. Juli 1921, vormittags 11 Uhr, auf der
Bürger=
meiſterer einzureichen.
(7624
Pfungſtadt, den 29. Juni 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Schwinn.
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. Juli 1921,
Rummer 129.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 30. Juni.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in nicht einheitlicher Haltung. Montanwerte
ſchwächten ſich nach feſter Eröffnung auf die Ermäßigung der Eiſenpreiſe
leicht ab. Am Markte für Chemiſche Werte verloren Scheideanſtalt
zirka 7 Prozent, Griesheim und Höchſter zirka 3 Prozent, während
Holz=
verkohlung zirka 5 Prozent anzogen. Von Elektrowerten ſtanden auch
heute wieder Schuckert im Vordergrunde; dieſelben waren mit 286
Pro=
zent geſucht. Licht u. Kraft, A. E.=G. und Lahmeher wurden
unge=
fähr zu den geſtrigen Kurſen umgeſetzt. Am Einheitsmarkt lagen
wie=
der größere Kaufaufträge des Publikums vor, wodurch verſchiedene
Werte anſehnlich gebeſſert waren. Höher ſtellten ſich Feiſt Sekt,
Karls=
ruher Maſchinen, Berzelius, Brauerei Rettenmeher, Nähmaſchinen
Kah=
ſer, Ettlinger Spinnerei, Munſcheid, Weſteregeln und Aſchersleben. Im
Freiverkehr zeigte ſich größeres Kaufintereſſe für Gebrüder Fahr auf
Fuſionsgerüchte. Dieſe Aktien eröffneten mit 354, ſchwächten ſich jedoch
im Verlaufe der Börſe wieder auf 347 Prozent ab. Raſtatter Waggon
zogen bis 346. Prozent an; anch Deutſche Maſchinen notierten zirka 10
Prozent höher. Holzmann bröckelten ab. Der Deviſenmarkt zeigte nach
feſter Eröffnung eine ſchwächere Tendenz.
Frankfurter Abendbörſe vom 30. Juni.
w. An der Abendbörſe konnte ſich zwar die feſte Tendenz erhalten,
doch war das Geſchäft etwas ruhiger. Soweit der Einheitsmarkt der
Induſtriewerte in Betracht kommt, vollzogen ſich wieder in einzelnen
Spezialpapieren lebhaftere Umſätze. Gelſenkirchener Gußſtahl,
Maſchi=
nenfabrik Karlsruhe waren zu höheren Kurſen geſucht. Niedriger an=
geboten aber Schuhfabrik Berneis Weſſels. Elektropapiere lagen feſt,
wobei A. E.=G. bis 306 ſtiegen; Lahmeher ebenfalls begehrter 242—243.
Licht und Kraft notierten 23½. Chemiſche Aktien lagen ruhiger bei
behaupteten Kurſen. Unter den Auslandswerten, ſtellten ſich 5proz.
Goldmexikaner höher 815—817. Deutſche Petroleum belebter. Die
Aktien waren mit 785—792—790 im Verkehr. Im freien Verkehr
unter=
lagen Gebrüder Fahr Schwankungen 353—347. Ph. Holzmann ſchwächer
353. Deutſche Maſchinen 38—390. Montanaktien vernachläſſigt. Deutſch=
Luxemburger verloren 5 Prozent. Feſt lagen Riebeck Montan 529½
und Weſteregeln 506. Maſchinenfabrik Eßlingen, Berlin=Frankfurter
Gummifabrik, Kammgarn Kaiſerslautern wurden zu höheren Kurſen
ge=
handelt. Die Abendbörſe felloß bei vorwiegend feſter Haltung.
Berliner Börſe.
Berlin, 30. Juni. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Im
Deviſenhandel trat ſchon vormitags nach beträchtlicher Steigerung
in=
folge des niedrigeren Neu=Yorker Markkurſes eine weſentliche
Abſchwä=
chung ein. Im Mittagsverkehr zeigte ſich aber wieder Neigung nach
abwärts. Infolgedeſſen ſah die Spekulation ſich eher zur Zurückhaltung
veranlaßt. Gleichwohl geſtaltete ſich die Tendenz feſt, weil ſich
verſchie=
dene Einflüſſe geltend machten. So ſtiegen Weſteregeln bis zu 40
Pro=
zent auf die Mitteilung in der Generalverſammlung, daß
Braunkohlen=
flöze erbohrt worden ſeien und die Förderung bereits aufgenommen
ſei. Andere Kaliwerte wurden hierdurch ſtark mit aufwärts gezogen.
Oberſchleſiſche Montanwerte erfuhren eine weſentliche Beſſerung im
Zu=
ſammenhang mit der fortſchreitenden Befreiung des oberſchleſiſchen
In=
duſtriegebiets von den Inſurgentenbanden. Elektrizitätsaktien, beſonders
A. E.=G. und Felten u. Guilleaume, zogen kräftig auf die Meldung
über einen guten Geſchäftsgang an. Von Spezialpapieren ſind
Augs=
burg=Nürnberger Maſchinen, Deutſche Waffen und beſonders Hirſch
Kupfer als weſentlich höher hervorzuheben. Das letztgenannte Papier
gewann 16 Prozent. Rheinmetall ſetzten die Aufwärtsbewegung fort
und ſtellten ſich 15 Prozent höher; auch Stettiner Vulkan erzielten einen
neuerlichen Aufſchwung um 15 Prozent. Kolonialpapiere waren meiſt
gebeſſert. Von Valutawerten waren mexikaniſche Anleihen anſehnlich
höher.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 30. Juni in Zürich 7,90 (vor
dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,05 (59,20) Gulden, in
Kopenhagen 8,10 (88,80) Kronen, in Stockholm 6.15 (88,80)
Kronen, in Wien 969½ (117,80) Kronen in London 6,85 (97,80)
Schilling, in Neu=York 1,32 (23,80) Dollar, in Paris 165/s (125,40)
Franken.
w. Lebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 30. Juni,
Geld Brief Seld Ve
Brief Nr e
Geld ! Brief M J
Geld! Brief Antw=Brüſſ.) 596 40 597.6‟ 599 40 60.60N Norwegen. UG3,SN UBS IMDTT.ANNT 1080.10 Holland.. R44250 5e447.50 ei65.—ſ 2470.— Schweden . I1
Helſingfors 1663.30 1671 701880.8 M188t.20 London ...! 277. 2775 2808 25114 11985 19.15 Paris ... 595.40 596,8 630.90 608. 10 New=York. * 7417- 4.32— 7467— 7483— Schweiz...! 1243.70 M1248.3 381.201 1263.80 Wien (altes —. Spanien . 9861 9881. 969— 97.- D=Oeſt. abs t2 98— 13.05— 1a73— 1 12.75— ſtalien ...! 363,60 864.4 365.10 365.00 Budapeſt. 6 2i7.841,/8 27.901 27.47— g7.53— Liſſab=Op.
Cänemark. 1 Dur
1283.70 01266.3” ra8s 701t zar1.30 Prag. . .. 69.90- ſ109,10 100 90 9 101.10
Frankfurter Kursbericht 30. Juni 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reich2anleihe..
*.
...
4½2%1Vzu. V. Schatzanweiſ.
4½% Vl.—1K.
Sparprämienanleihe ..
4% Preuß. Konſols..
3½ %0
30
„...:
4%0 Bad. Anl. unk. 193
8½%0 „ „ v. 1907..
12 Bayhern Anl. .... . . .
3½%0
.......
4% Heſſen unk. 1924....
3½% „ ........."
.........
42 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
139% Griech. Monopol.
4½% Oeſt. Staatsrente
1913, ab 1918.. ......
4½% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914. ......"
42 Oeſt. Goldrente. . . . .
420 „ einheltl. Nen e.
4%0 Rum. am. Rente v. 03
5½2%0 „ Goldrente v. 12
42
am. „ konv.
v. 05
429 Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) er. I
12
„II
v. 1911,8ollanl.
4%.
4½%0 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente..
42
Staatsr. v. 10
47
Kronenrente.
4%0
29. 6. 30. 6.
77,50
77,25
69,60
76.—
84,50
72,25
84,30
70.—
60,10
56,50
65.—
77.
64,75
72.—
62,90
55.—
79,75
450.
23,50
32,50
51.—
24,80
136.—
118.—
24.—
102,—
117,50
94,75
65,10
37,50
60.
32,75
29.0
AK
77,70
70.—
84,50
72,25
84.—
70,50
60,10
56,50
71,25
7.—
(4,60
62.40
54,90
79,10
390,
452,—
23,75
32,75
50,50
25,50
134,90
115,50
94.—
175,
118.—
93.—
66.—
58,25
299)
Mrnaufſe. 7
5% Mexik, amort, innere
5%
konſ. äuß. b. 99
Goldv. 04, ſtfr.
42 M
konſ inner.. ..
472
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.. .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3½Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
380 Oeſt. Staatsb. Erg.Netz
„ v. 1883.
420
4½%0 Anatolier I.......
3% Salon Conſt Jonction
390 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ... . . ..
......
4½30
Deutſche Städte.
47 Darmſt. v 1919b. 1925
3½20 Darmſtadt v. 1905.
490 Frankfurt v. 1913....
v 1903....
21½%
425 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½2
420 Frkf H. Krd.=Ver 1921
4%0 Mein. Hyp. Bank 1922
192
425 Pfälz.
1923
42 Rhein
vecl.
3 2%0
420 Südd Bk. Münch 1926
480 He ſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½2 Heſſ. Ldhh.Bk Pfd’r.
420 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Yank.
29 6.
485,—
791.—
506, —
325.—
7,50
50.
43.—
30,—
104,—
88,50
463.—
97,10
80,25
96,50
s5.—
89.—
93,50
99,50
90,50
80,90
100,—
98,50
96.—
213.—
188.—
78.—
85.
MSe Hmlmlfn Hauf.
Deutſche Bank ......
810,— Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . .
Diskontogeſellſchaft ...
506.— Dresdner Bank. .
330,— Metallbank
...
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . ..
47.— Rhein. Kred.=Bank. .. ..
Bergwerks=Aktien.
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28,50 Buderus ....."
104,— Dt. Luxemburger.
G lſenk. Bergw..
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Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln
Baurah tte ...
Lothringer Hütte.
Mannesmann Röhren.
910 Phönir. ..
86,
Oberſchleſ. Eiſen CCaro).
80.— Oberbedarf. ..
Rhein. Stahlw.
Rtebeck Montan..
96.—
85 — Aktien v. Transportanſtalt.
89,— Paketfahrt. .
93,40 Nordd. Lloyd..
27,75 Südd. E. B.=Geſ.,
30.— Schantung E.=B.
Baltimore . ..
29,75 Kanada ...."
28,50 Lombarden
83,50 Oeſt.=Ung Staatsbahn:
96.—
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126.— 339.— 402,— 403,— 617,50 608.— 30, 6. Induſtrie=Aktien (Fortſ.) Ri 30, 6. Griesheim Elektron. . 306,50 303,— 151.— Höchſter Farbwerke... . 326,25 325,50 Holzverkohlung ....... 462,— 485.— Werke Albert (Chem.). ... 613.— C14.— Allg. Elektr.=Geſ........ 299,— 305.— Vergmann=Werke. . . . . . . 348.— Felten & Guilleaume . . . 550,— 517.— Lahmeher ......" 238,— 240.— 175.— Licht & Kraft. .7....3 231.— 233,— Rhein. Elektr Werke. . .. 235,— 239,75 Schuckert . . ............" 280,— 284, Siemens & Halske ..... 348,50 350, Feinmechanik (Jetter)... 1012,50 1015,— Gelſenkirchen Gußſtahl .. — Gummi=Berlin=Frankfurt 320,— 310,— Gummipeter. . . . . . .. . . 441.— 447.— Heddernheimer Kupfer. 335.— 389,50 Lederwerke Spicharz... 284.— 284,50 Lüvenſcheid Metall ..... 727.— 725,— Aolerwerke Kleyer...... 284,75 285,— Badenia (Weinheim). . . . 373.— 380,— 643,— Breue. & Co. Vorzüge. 290,— 300,— Daimler Motoren. . .. . .. 226,— 2e5.— Eßlinger Maſchinen. . . .. 338,— 350 — Gasmotoren Deutz.. . . . . 340,25 360,— Karlsruher Maſchinen. . . 650. 600,— 518,50 Luxſche Induſtrie .....! 331, — 336,— Bogtländiſche Maſchinen. 339,— 360,— Oelfabrik Ver, Dt. . .... 289 50 298,50 149.— Bellſtoff Waldhof. ...... 505,— 520,— 115. — Buckerfabr. Waghäuſe‟.. 379.— 37) Frankenthal". 365, — 365,— Offſtein. . ... 428.— Darmſtädter Werte. Naffr. Angeb. 128.— Dampfkeſſel Rodberg ... 270,— 375, — Gebrüder Roeder....... 345.— 350.— Gebrüder Lutz ......... 300,— 305,— 342,— Helvetia Konſervenfabrik. 220,— 225.— Motorenfabrik Darmſtadt 190.— 195.— Venuleth & Ellenberger 350 355.—
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Steaua Romana .. . . . . .
631.
485,—
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249,75
274,75
329,—
571.—
620,—
327,50
374.—
235,—
470,—
209,50
—
499,—
367,50
848,—
746,—
559,75
398,50
468,—
610,—
590, —
439,—
425,—
296,—
880,—
872,—
—
441,—
645,—
750,—
789.—
95.—
338,50
641,
485.25
320,—
—
241.—
272.—
840,—
355.—
579,—
620,—
329,50
350,—
239.—
502.—
21k.—
459, —
385.—
849,50
238.—
759.—
—
399,50
457,—
299,50
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