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184. Jahrgang
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Ammer 154
Montag, den 6. Juni 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Gehun die Zertrümmerung der deutſchen
Volksſchule.
Fitaſahnruf an das deutſche Volk vom
Deut=
ſchen Lehrerverein.
ſeichsregierung und Reichsrat haben dem Reichstag den
Engfurf eines Reichsſchulgeſetzes zugehen laſſen.
Er „ſe Auswirkung des Artikels 146, Abſ. 2 der
Reichsver=
aſſtyn Das Schulkompromiß von Weimar hat der
Einheitlich=
eit zueres Schulweſens die tiefſten Wunden geſchlagen. Durch
ſen gEtwurf des Reichsſchulgeſetzes zu Artikel 146, Abſ. 2 der
ſeichwerfaſſung wird ihr der Todesſtoß verſetzt und die
allge=
ſm, neinm Folksſchule für immer zu Grabe getragen. Das Ziel, das
du ille juhrhaften Volksfreunde und alle großen Pädagogen
er=
ſeby 43 Ideal, das ſeit 1848 in allen ſchulpolitiſch
fortſchritt=
ſch ſpfenden Männern und Frauen unſeres Volkes lebt, das
Zenpeiyut unſeres Volkes geworden iſt, um das die geſamte
Ein glhn eut ich Lehrerſchaft des hohen Erziehungszieles der Volksſchule
„egeru und aus Verantwortlichkeitsgefühl dem Volksganzen
„egexüer ſeit der Mitte des vorigen Jahrhunderts gekämpft,
t füünmer unerreichbare gemacht worden. Die allgemeine
ſolkPſeule, die Einheitsſchule wird zertrümmert werden, wenn
er Umwurf Geſetz wird.
ſit mehr eine Volksſchule für alle Glieder eines Vol=
8tin es geben, ſondern vier verſchiedene Schularten werden
ebemenander herlaufen:
eGemeinſchaftsſchule, d. i. die für alle gemein=
„me Akksſchule, die Religionsunterricht im Sinne des Artikels
19, A. 1 der Reichsverfaſſung erteilt (bekenntnismäßiger
Re=
giomänterricht, mit dem Recht der Befreiung für Lehrer und
Hüfe.
2 die Bekenntnisſchule, die grundſätzlich zur Aufe
uhme on Schülern eines beſtimmten Bekenntniſſes dient und
tückl; diem Bekenntnis lehrplanmäßigen Religionsunterricht
ſches dara ſteillt.
das Bde bekenntnisfreie Schule, die
Religionsunter=
das Ganz i.ſſt ſtint erteilt, und zwar
au ſs weltliche Schule, die ohne Einſchränkung des
Be=
enntniſſes oder der Weltanſchauung zur Aufnahme aller
Schüler dient, und
bö /s Weltanſchauungsſchule, die grundſätzlich zur
ufnahme von Schülern beſtimmt iſt, die für eine be=
Fimmte Weltanſchauung erzogen werden ſollen.
Aiaiedes Bekenntnis und jede Weltanſchauung weiter das
ſecht af eigene Schulen hat, ſo wird es künftig lutheriſche,
wforzirte, römiſch=, deutſch= und griechiſch=katholiſche,
iſraeliti=
ſche /ſiftiſche, freidenkeriſche, buddhiſtiſche, theoſophiſche u. a.
Schuzn von Staats. wegen geben.
Aüſtehen aufs tiefſte erſchüttert vor dieſem
Zertrümme=
ungsgwrke. Die tiefe ſittliche Idee des Toleranzgedankens, der
deſhentwurf ſeinen Ausdruck finden ſoll, iſt in ihr Gegenteil
verlekn Die konfeſſionellen und ſozialen Gegenſätze, in die
mſernYlk zerriſſen, durch die ſich die Glieder der
Volksgemein=
haftfuverſtanden oder feindlich gegenüberſtehen, bedeuten eine
befalhrür das Wohl des Staates und die Entwicklung unſeres
olkeß Sollen dieſe Gegenſätze aber durch die öffentliche Or=
Streele zniſ ün des Schulweſens und den Inhalt der Erziehung nicht
hon unden Kindesſeelen bewußt und lebendig gemacht werden,
„meſn alle die, denen Kinderland heiliges Land iſt, ſich mit
er gaſen Kraft ihres Willens dem entgegenſtemmen. Durch
Jetotmuy des Gemeinſamen und Einigenden unter unſeren
ſolkskyoſſen ſoll trotz der beſtehenden Gegenſätze innerhalb des
blketzn der Erziehung durch gemeinſame Arbeit und
gemein=
imest treben nach dem gemeinſamen Ziele ein Verhältnis
mererſchtung und gegenſeitigen Vertrauens entwickelt werden,
M Werältnis, das auch im Andersdenkenden den Menſchen und
as Ad derſelben Gemeinſchaft ſieht und Achtung vor der
ſtberhigung und Weltanſchauung des anderen erzeugt. Hinein
kziehz in die große Volks= und Menſchheitsgemeinſchaft,
Er=
ſehun zum Gemeinſchaftsgedanken, das iſt die Aufgabe der
hatliſh Schule, das iſt der Toleranzgedanke, wie er in der
Feicng zum Ausdruck kommen und auf den die
Schulorgani=
ibm afgebau= ſein muß. Für alle Kinder des einen Vol=
I5 dis ine Schule.
Ac wieder iſt die Schule der Politik und den
Zweckforde=
ungegrnächtiger Organiſationen zum Opfer gefallen, die um
er leenen Machtintereſſen willen die Hand nach der Schule
MSſtwan. Nicht von der Schule, nicht von der großen päda=
DglicR Xdee, nicht von der großen Aufgabe aus, die der Schule
* Ciichtung des Staates von der Gemeinſchaft geſtellt iſt,
eein Sonderzwecken der in ſchroffer Weiſe Bekenntniſſe
d 2Agerſchauungen vertretenden Körperſchaſten aus ſoll der
ſocur Schuterganiſation beſtimmt werden. Es iſt der Sieg
* Awfſ.oralismus über den Staats= und Gemeinſchafts=
Rdanufn der Sieg der Konfeſſion über den Staat.
Ilergi ſchlegene Schulorganiſation iſt nur auf das
Tren=
der ter unſ=ten Volksgenoſſen eingeſtellt und bringt die
(lusſthg ſchon in der Erziehung unſeres jungen Geſchleihts
ſew derſchärfſten Form zum Ausdruck. Mit ihrer
hemmungs=
üciſung von Sonderſchulen aller Art werden die Kinder
9Ahiedenſten Volkskreiſe voneinander getrennt, einander
9Ainder entfremdet und in die Gegenſätze hineinerzogen,
eeA bereits zur tiefſten inneren Zerriſſenheit innerhalb un=
UtSkörpers geführt haben. Der Gemeinſchaftsgedanke
Eet und eine immer weitergehende gegenſeitige Ent
Düch unſerer Volksgenoſſen zum größten Schaden der
Volks=
ait herbeigeführt. Da außerdem die
Erziehungsberech=
h innerhalb regelmäßig wiederkehrender Zeiträume
IS neue für die eine oder andere Schulart entſchei=
NW., Foird der Schulkampf zu einer dauernden Erſcheinung
epTlenieinden und zu einer fortgeſetzten Beunruhigung der
Schullaſten aber werden durch eine Schulorganiſation
borliegenden Geſetzentwurf ins Unermeßliche wachſen.
h einen inneren Ausbau die Schule auf eine immer
SAul Wcu in derſelben Gemeinde nebeneinander in ihrer Lei=
BeE greit in ſteigendem Maße herabgedrückt.
D Empörung und banger Sorge muß jeder Volksfreund,
den Erziehungsgedanken ernſt iſt, erfüllt werden über
ſetzes über die
Inkraftireten die
hereinbrechen muß. Dieſer Eütiurf kann und dart
werden. Wir rufen alle Glieder unſeres Voljes
Entwicklung unſeres Schulweſens zu einer Organiſa=
tion des Gemeinſchaftsgedankens in der Erziehung am Herzen
liegt, auf, ſich mit uns zu vereinigen zum ſchärfſten Proteſt, um
den Entwurf in dieſer Form nicht Geſetz werden zu laſſen.
Die Steuerflucht des geiſtigen Kapitals.
* Vom Hanſabund wird uns geſchrieben: Die
unvernünf=
tige Staffelung der Einkommenſteuer, die ſchon bei den Beträgen
über 50000 Mark 45 Prozent, bei denen über 120 000 Mark
50 Prozent, bei denen über 200000 Mark 55 Prozent und bei
denen über 400 000 Mark 60 Prozent beträgt, führt zur
Steuer=
flucht unſerer wirtſchaftlich wertvollſten
Ele=
mente. Einer unſerer letzten Reichsſchatzminiſter hat einmal
darauf hingewieſen, daß wir in erſter Linie reich geworden ſind
durch die Tätigkeit unſerer Erfinder, durch das innige
Zuſam=
menarbeiten von Wiſſenſchaft und Technik. Er legte
dar, daß Deutſchland früher etwa für 50 Millionen Goldmark
Krapp zum Färben ſeiner Zeuge aus dem Ausland einführte,
und als die großen Chemiker A. W. Hofmann und Liebermann
die Anilin= und Alizarinfarben erfanden, nicht nur, dieſe ganze
Einfuhr überflüſſig wurde, ſondern wir darin eine
Rieſenaus=
fuhr herbeiführen konnten, die im Jahre 1913 164 Millionen
Goldmark wertete. Noch im Jahre 1908 führten wir für 23
Mil=
lionen Mark natürlichen Indigo aus Indien ein, und als Baeher
den ſynthetiſchen Indigo erfand, brauchten wir keine Einfuhr
mehr, ſondern konnten 1913 bereits für 53 Millionen Mark
ſyn=
thetiſchen Judigo ausführen. Durch dieſe Erfindungen wurde
eine Rieſeninduſtrie geſchaffen, konnten viele Zehntauſende von
Arbeitern und Angeſtellten Beſchäftigung finden, vermochten wir
mit dem Gegenwert dieſer Ausfuhr Nahrungs= und Genußmittel,
Rohſtoffe und Halbfabrikate für unſere Induſtrie einzuführen
und die Lebenshaltung des ganzen Volkes zu heben. Genau ſo
verhält es ſich mit den bahnbrechenden Erſindungen des
ſynthe=
tiſchen Stickſtoffes und des Kalkſtickſtoffes von Haber und von
Caro, die uns unabhängig machen von dem Salpeterbezug aus
Chile, für den wir 1912 allein 179 Millionen Goldmark
aufwen=
den mußten. Die Erfindungen unſerer Pharmazeuten
ermöglich=
ten uns 1913 eine Ausfuhr im Werte von 60 Millionen Mark,
die der Elektrotechnik eine ſolche von 270 Millionen Mark. Nur
wenn es uns gelingt, unſeren Erfindungsgeiſt aufs
höchſte anzuſpornen, neue
Ausfuhrmöglich=
keiten damit zu ſchaffen, können wir hoffen, aus dem
unſeligen Elend dieſes Krieges und des furchtbaren
Friedens=
vertrages herauszukommen.
Solche Erfindungen ſind aber nicht das Ergebnis plötzlicher
Eingebung, ſondern das Reſultat jahrzehntelanger, intenſiver
wiſſenſchaftlicher Arbeit, die zugleich mit großen
Koſtenaufwen=
dungen verbunden ſind, die in zahlloſen Fällen verloren ſind. Der
Erfinder muß für dieſe ſeine Opfer an Zeit, Arbeit und Geld
angemeſſen entſchädigt werden. Angenommen nun, eine
bahn=
brechende Erfindung ſei ihm geglückt. Er bringe ſie in eine
Ge=
ſellſchaft ein und habe daraus ein Jahreseinkommen von
1 200 000 Mark. Zunächſt werden ihm davon etwa 150 000
Mark als Körperſchaftsſteuer weggeſteuert; ſodann, da dieſes
Einkommen ein Einkommen aus Kapitalvermögen iſt, 105 000
Mark als Kapitalertragsſteuer, bleiben ihm alſo 945 000 Mark.
Davon hat er 518 600 Mark Reichseinkommenſteuer zu zählen,
bleiben ihm 436400 Mark; davon gehen aber für Kirchenſteuer,
Gebäude= und Mietenſteuer und ſonſtige Steuern angenommen
noch 66 400 Mark ab, ſo daß ihm 370 000 Mark
verblei=
ben. Nun hat er vielleicht viele hunderttauſend Mark bei ſeiner
Erfindung zugeſetzt, das Vermögen ſeiner Frau aufgebraucht,
und wenn er ſtirbt, ſo geht von dem hinterlaſſenen Vermögen
bis zu 75 Prozent an Nachlaß= und Erbſchaftsſteuer auf. Kann
man es einem ſolchen Manne verdenken, wenn er ſagt, mein
Vaterland iſt mir lieb und wert, aber die Sorge für Frau und
Kinder ſteht mir doch noch höher, deshalb gehe ich ins
Aus=
land, verwerte meine Erfindung dort, wo mir von meinem
Einkommen vielleicht 20 Prozent und ebenſoviel vom Erbe
weg=
geſteuert werden und wo ich nach meinem Tode Frau und
Kin=
der geſichert weiß? Die „freie Bahn für den Tüchtigen” iſt —
wie Abg. Dr. Gothein, der dieſes Beiſpiel zuerſt gebraucht hat,
treffend dazu bemerkt — die Bahn, die ihn ins
Aus=
land führt.
Das ſind nicht Befürchtungen, das ſind reale
Tat=
ſachen. Unſere großen elektrotechniſchen Werkſtätten müſſen
jetzt eine neue Spezialmaſchine aus Amerika einführen, von
denen ihnen jedes Stück eine Million Mark koſtet. Sie iſt die
Erfindung eines deutſchen Ingenieurs, der aber
ſeine Erfindung in den Vereinigten Staaten ausbeutet, der
dort=
hin ausgewandert iſt, weil ihm hier der Ertrag ſeiner Arbeit
weggeſteuert wird, weil er es hier zu nichts bringen kann.
Angenommen, wir müſſen von dieſer Maſchine jährlich nur 15
Stück einführen, ſo wandern 15 Millionen Mark jährlich
hin=
über, für die wir ſonſt Getreide, Fett, Futtermittel, Baumwolle
und Wolle einführen könnten. Bauten wir ſelber ſolche
Ma=
ſchinen, ſo müßten Amerika, England, Frankreich, Belgien und
die Schweiz ſie von uns kaufen, denn deren elektrotechniſche
Fa=
briken brauchen ſie auch. Dann würden wir im Jahre vielleicht
80 Stüch davon bauen, würden vielen Hunderten von Arbeitern
und Angeſtellten damit Beſchäftigung geben und könnten für die
65 Millionen, ohne unſere Valuta zu verſchlechtern,
Nahrungs=
mittel und Rohſtoffe einführen.
Wer bei uns als jüngerer Mann das Zeua in ſich fühlt, es
zu was zu bringen — ſei er Kaufmann, Jugenieur, Chemiker oder
Künſtler —, der wandert aus; denn hier kann er ja — wenn er
kein Steuerhinterzieher ſein will — nicht vorwärts kommen.
Solche Männer nehmen lieber eine um 30, ja 40 Prozent
niedri=
ger bezahlte Stellung im Ausland an, weil ihnen da trotzdem
inehr übrig bleibt. So verliert das Vaterland ſeine beſten Kräfte.
Und dieſe Leute, die ſeine Juduſtrie, ſein Wirtſchaftsleben
hoch=
bringen, nimmit das Ausland mit Kußhand. Aber den bloßen
Arbeitern und Angeſtellten ſchlägt es die Tür zu. Es will doch
die Zahl ſeiner Arbeitsloſen nicht ins Unendliche vermehren.
Bei uns muß ſie freilich unerbittlich wachſen, wenn wir
In=
telligenz und Unternehmungsgeiſt durch
Ueber=
ſteuerung ins Ausland jagen. Dann wird, ſich die
Reinung Eleienceans beſtätigen, daß in Deutſchland 20 Mil
lionen Menſchen zu viel ſind; aßer nur, weil wir leine Arbeit
für ſie haben. Eine ſolche Steuerpolitik iſt ſelbſtmörderiſch; ſie
gräbt die Wurzeln ihrer Kraft ab. Und ſie iſt im höchſten Maße
arbeiterfeindlich, weil ſie dem Arbeiter die Arbeitsgelegenheit
raubt. Sie war vom Neid diktiert, der nicht ſehen kann, daßt
s ein anderer zu Wohlſtand bringt, und ſie über
1ü-17de
rößte Neidhals in der Welt
Iſt wer jeden für ſeinesgleichen hält.
Oberſchleſien.
Oppeln, 4. Juni. Der deutſche Selbſtſchutz hat
heute bei einem Vorſtoß auf dem rechten Flügel der Engländer
den Eiſenbahnknotenpunkt Kandzrin, der bereits mehrere
Male in deutſcher Hand war und immer wieder verloren
ge=
gangen iſt, im Gegenangriff wieder beſetzt. Auf der
übri=
gen Kampffront zwiſchen dem Selbſtſchutz und den Inſurgenten
wird der Selbſtſchutz auch weiterhin von den Polen mit
über=
legener Artillerie und Minenwerfern ſcharf angegriffen. Auch
die kleine Stadt Ujeſt iſt bei dieſem Gegenangriff wieder in
deutſche Hand gekonimen. Unter den zahlreichen gefallenen Polen
findet ſich übrigens eine Anzahl Leute in franzöſiſcher Uniform.
Einen exakten Beweis für die Mitwirkung der Franzoſen an
der militäriſchen Organiſation mag auch das noch nicht darſtellen,
bezeichnend iſt aber auch die Ausfage mehrerer polniſcher
Ge=
fangener, daß die Inſurgenten größere Mengen Liebesgaben
aus Frankreich erhielten.
Ueber die Vorgänge in Beuthen verſuchen
deutſchfeind=
liche Meldungen der Auslandspreſſe dadurch ein ſalſches Licht
zu verbreiten, daß ſie von einem deutſchen Angriff auf die
Beu=
thener Kaſerne ſprechen. In Wirklichkeit haben die ſchlecht
be=
waffneten deutſchen Einwohner Beuthens, die ſich gegen die
pol=
niſchen Inſurgenteneinfälle angeſichts der völligen Paſſivität der
Franzoſen ſchließlich zur Wehr ſetzten, nur im Innern der Stadt
kleine Abwehrkämpfe führen können, wobei ſie anſcheinend
zahlreiche Tote verloren. Daß die Deutſchen ſich bis an die von
Franzoſen beſetzte Kaſerne, die weit außerhalb der Stadt liegt,
gewagt haben, erſcheint völlig ausgeſchloſſen. Die Kaſerne iſt
ſtark befeſtigt und die Deutſchen haben ſich in dieſe Gegend
über=
haupt ſeit längerer Zeit nicht mehr vorwagen können.
Anſchei=
nend ſoll die Behauptung über dieſen angeblichen deutſchen
An=
griff dazu dienen, den Antrag des deusſchen Plebiſzitkommiſſars
auf Legaliſierung des Beuthener Selbſtſchutzes zu diskreditieren.
Die Untätigkeit der Alliierten.
Oppeln, 4. Juni. Im oberſchleſiſchen beſetzten Gebiet,
das noch nicht in der Hand der Polen iſt, erregt die
Verzöge=
rung der militäriſchen Aktion der Alliierten
allerſchwerſte Beunruhigung. Die Flüchtlinge, die zum
großen Teil ihre Angehörigen im Induſtriegebiet zurücklaſſen
mußten und auch ihr Hab und Gut ſchutzlos den Inſurgenten
preisgegeben ſehen, müſſen jetzt ſeit einem vollen Monat die
voll=
ſtändige Paſſivität der alliierten Behörden mit anſehen. Die
Nachricht, daß die Alliierten die Truppenverſtärkungen zur
Bil=
dung einer Linie zwiſchen dem deutſchen Selbſtſchutz und den
Inſurgenten verwenden wollen, ſchafft hier natürlich noch
grö=
ßere Erregung. Man ſieht darin eine einſeitige Maßnahme zum
Schutze der polniſchen Inſurgenten, für deren Zurückdrängung,
wenn auch bei einem „Zweifvontenkrieg” der Alliierten zwiſchen
den alliierten und deutſchen Linien keine Reibungen entſtehen,
nicht genügend alliierte Truppen mehr übrig bleiben können.
Auch die Einſtellung des Vormarſches der Engländer, die immer
noch in der Gegend von Stubendorf ſtehen, wirkt ſehr
beunruhi=
gend. Nachdem heute der neue engliſche Abſtimmungskommiſſar
Sir Harold Stuart eingetroffen iſt, bleibt allein die Hoffnung
übrig, daß die interauiierte Kommiſſion nun endlich, nachdem
ſie wieder vollzählig iſt, zu raſchen Entſchlüſſen kommt.
London, 4. Juni. (Wolff.) Wie Reuter mitgeteilt wird,
zeigen hier eingegangene Drahtmeldungen aus Oberſchleſien
keine Beſſerung der Lage. Die Inſurgenten ſprengen
Brücken und verhindern den Durchgang von Lebensmittelzügen
nach dem Induſtriebezirk. Polniſche Truppen richten Schüſſe auf
Pionierabteilungen, die mit der Ausbeſſerung von Schäden
be=
ſchäftigt ſind. Tarnowitz iſt von Polen umzingelt und die
Eiſen=
bahnſtation von ihnen genommen, obwohl franzöſiſche Truppen
in der Stadt ſind. Die engliſche Regierung erwartet einen
bal=
digen Bericht von Sir Harold Stuart. Es iſt nicht
wahrſchein=
lich, daß der Oberſte Rat früher als in 14 Tagen zuſammentreten
werde.
Die franzöſiſch=engliſche Ausſprache.
Paris, 4. Juni. (Wolff.) Wie Journal des Débats
feſt=
ſtellt, iſt in Paris noch keine Antwort auf die letzte franzöſiſche
Note eingetroffen. In gewiſſen Kreiſen ſcheine das Erſtaunen
hervorzurufen und man ſei geneigt, dies ſchlecht zu beurteilen.
Eine derartige Deutung beruhe auf einer ernſten Grundlage.
Wenn man die engliſche Politik kontrolliere, könne man feſtſtellen,
daß, wenn auch die Ideen über die oberſchleſiſche Frage zwiſchen
Paris und London noch nicht übereinſtimmen, die letzten
parla=
mentariſchen Verhandlungen und Reden Briands einen
gün=
ſtigen Einfluß ausgeübt hätten. Die meiſten engliſchen Blätter
betonen die Notwendigkeit einer franzöſiſch=
eng=
liſchen Ausſprache auf breiter Grundlage. Es ſei
wahr=
ſcheinlich, daß dieſe Kommentare in gewiſſem Maße die
Gedan=
ken der Regierungskreiſe wiederſpiegelten. Man müſſe deshalb
vorausſetzen, daß das engliſche Kabinett eine längere Note
vor=
bereite, um eine Erwbeiterung der Ausſprache herbeizuführen.
Polniſche Schändlichkeiten.
Der Frkf. Ztg. werden eine Anzahl protokollierter Ausſagen
von Oberſchleſiern zur Verfügung geſtellt, die neue Belege für
die von den Korfantyſchen Banden verübten
Grau=
ſamkeiten liefern. Daraus ergibt ſich zunächſt, daß der
Auf=
ruhr in vorherigem Einvernehmen mit polniſchen Apomitgliedern
inſzeniert war. Ein deutſches Mitglied hat am Abend vor dem
Ausbruch des Aufſtandes beobachtet, daß 800 bis 1000 Mann am
Grenzübergang bei Bienenhof ſtanden, wohin eine Anzahl
Laſt=
kraftwagen mit Gewehren und Munition kamen, und daß ein
polniſcher Apoleutnant mit ſechs polniſchen Beamten ſich zu
dieſen begab. Die Beamten in Begleitung zahlreicher Aufrührer
entwaffneten dann die deutſchen Mitglieder der Apoabteilung.
Die anderen Ausſagen ſchildern übereinſtimmend, wie die
Polen ihre Gefangenen ſchwer mißhandelt, beraubt und eine
An=
zahl nach eigenen Erzählungen von Apobeamten erſchoſſen haben.
Ein gefangener Arbeiter wurde aus dem dritten Stockwerk
her=
untergeworfen.
Erſchütternd iſt eine Ausſage, in der über die
Niedermetze=
lung don italieniſeen Soldaten, die bereits entwaffnete
Be=
ſatzung der Dubenstogrube, geſchildert wird. Es heißt darin:
Die einzelnen Poſten, nachdem ſie entwaffnet wurden, mußten
dann weglaufen. Kaum daß ſie von den Inſurgenten einige
Meter entfernt waren, wurde hinter ihnen ſo lange geſchoſſen,
bis ſie tot oder verwundet zuſammenbrachen. Trotz vielem
herz=
n Pittens der italie iſchen Soldaten wurden ſie
ticht beiſcheint
tud Güße nüßten ſie hen Inſürge
ten küſſen, Pardon wurde ihn
niecht gewührt. Auch der
Kommandant der Italiener, der mit erhobenen Händen durch
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 6. Juni 1921.
Rummer 15=
den Grubenhof gehen mußte, wurde aus ganz kurzer Entfernung
erſchoſſen.
Kampfhandlungen.
Berlin 4. Juni. (Wolff.) Von zuſtändiger Stelle wird
uns mitgeteilt: Ein Funkſpruch aus Warſchau vom 3. Juni
mel=
det Transportzüge mit Geſchützen, Maſchinengewehren und
Pfer=
den auf den Reichseiſenbahnen, die nach Oberſchleſien beſtimmt
ſind. Es handelt ſich hierbei, wie ohne weiteres klar iſt, nicht
etwa um deutſche, ſondern um die engliſchen Militärtransporte
nach Oberſchleſien.
Oppeln, 4. Juni. (Wolff.) Die lebhafte
Feuer=
tätigkeit und andere Kampfhandlungen der polniſchen
Auf=
rührer dauerten auf einem großen Teil der von den
Inſurgen=
ten beſetzten Linie auch während der vergangenen Nacht und
während des heutigen Tages an. In dem Kreiſe Koſel verſuchten
die Inſurgenten, durch Artillerie und Minenwerfer unterftützt,
mit ſtarken Kräften in der Richtung Koſel vorzuſtoßen, wurden
aber von dem örtlichen Selbſtſchutz nach längeren Kämpfen
zurückgeſchlagen. Im Verlaufe der Kämpfe gelang es den
deut=
ſchen Verteidigern, den Kofelhafen zu beſetzen. Die
Kampftätig=
keit der Inſurgenten war ebenfalls in der Gegend des
Anna=
berges wiederum ſehr lebhaft. Auch hier blieben die polniſchen
Vorſtöße erfolglos und endeten damit, daß einige von den
Auf=
rührern bisher beſetzt gehaltene Ortſchaften von ihnen geräumt
werden mußten. Heute nachmittag wurde von den Aufrührern
die Klodratz=Brücke geſprengt. Im Kreiſe Groß=Strehlitz wurde
ein ſtarker Angriff der Inſurgenten abgewieſen. Aus dem
Kreiſe Ratibor werden lebhafte Schießereien und erfolgloſe
Vor=
ſtöße der Aufſtändiſchen gemeldet. Die Wirtſchaftslage in dem
oberſchleſiſchen Aufſtandsgebiet verſchärft ſich immer mehr infolge
der Wegnahme einer überaus großen Zahl von Pferden durch die
Aufſtändiſchen. Infolge der Zerſtörung von landwirtſchaftlichen
Geräten und Maſchinen wird die Bergung der Ernte auf großen
Gebieten Oberſchleſiens unmöglich gemacht. Dazu kommt noch
der Mangel an Arbeitskräften, da ein großer Teil der
länd=
lichen Bevölkerung von den Aufſtändiſchen zur Flucht
gezwun=
gen worden iſt. Ungeheure Ernteſchäden ſind beſonders in den
Gebieten, die den Schauplatz der gegenwärtigen
Kampfhandlun=
gen darſtellen, zu verzeichnen. Die Verwüſtungen der polniſchen
Inſurgenten ſteigern ſich von Tag zu Tag.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Der Kölner Oberbürgermeiſter gegen die Sanktionen.
Gd. Köln, 4. Juni. Noch immer wartet das
Beſetzungs=
gebiet, daß die wirtſchaftlichen und militäriſchen
Sank=
tionen aufgehoben werden, damit die rheiniſche Wirtſchaft
endlich in die Lage verſetzt wird, ſich von den ſchweren
Schädi=
gungen zu erholen. Den zahlreichen Proteſten gegen das
unrecht=
mäßige Weiterbeſtehen dieſer drückenden Maßnahmen ſchloß ſich
kürzlich Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer in einer
Stadtverord=
netenverſammlung an. Er führte aus, daß die Unſicherheit der
finanziellen Lage Kölns hauptſächlich durch die Sanktionen
her=
vorgerufen wurde, und ſagte u. a., das rheiniſche Land iſt durch
die Beſetzung hart genug geſchlagen, auch bei allem
Entgegen=
kommen auf der anderen Seite, und bei allen Bemühungen, uns
die Beſetzung leicht zu machen. Eine militäriſche Beſetzung bringt
immer ſchweres Mißgeſchick mit ſich, aber dieſe Sanktionen, die
in Kraft geſetzt worden ſind, weil zunächſt das Londoner
Ab=
kommen nicht unterſchrieben werden konnte, ſchädigen das
Rhein=
land außerordentlich. Wir haben ſchon vorher der Entente jedes
Recht beſtritten, über das Rheinland dieſe Strafe zu verhängen;
jetzt, nachdem die Forderungen der Entente angenommen
wor=
den ſind, wollen wir auf das energiſchſte und lauteſte unſere
Stimme erheben, daß die Sanktionen baldmöglichſt verſchwinden.
Härten gegen die Landwirtſchaft im beſetzten Gebiet.
Gd. Köln, 4. Juni. Die Beſatzungsbehörden be=
Tabſichtigen ſchon wieder einmal, im geſamten beſetzten Gebiet=
„Pferdemuſterung zu halten. Alle während des Krieges
durch Vermittlung der Landwirtſchaftskammer für die
Rhein=
provinz gekauften Pferde und alle bei früheren Muſterungen als
beſchlagnahmt bezeichneten Pferde müſſen der alliierten
Kom=
miſſion vorgeführt werden. Es muß an Hand von Papieren ein
genauer Nachweis geführt werden, daß die vorbezeichneten Pferde
deutſcher oder neutraler Herkunft ſind oder bereits vor
Kriegs=
ausbruch in deutſchem Beſitz waren. Da die Beſchaffung dieſer
Papiere für die Landwirte meiſt ſehr ſchwierig iſt, bedeutet die
im beſetzten Gebiet immer wieder ſtattfindende Pferdemuſterung
eine weſentliche und unnötige Beläſtigung der Bevölkerung.
Das gefährliche deutſche Lied.
Gd. Kaiſerslautern, 4. Juni. Das Verbot
be=
ſtimmter deutſcher Lieder im beſetzten Gebiet wird mit
einer Schärfe durchgeführt, die geradezu lächerlich iſt. Die
fran=
zöſiſche Gendarmerie läßt ſich keine Gelegenheit entgegen, um
ſangesluſtige Rheinländer, die es wagen, dieſe Lieder zu ſingen,
als Verbrecher abzuführen. So wurden neuerdings zwei
Berg=
leute aus dem Kreiſe Ottweiler in das Kaiſerslautener
Gefäng=
nis eingeliefert.
Aus dem Saargebiet.
Berlin, 4. Juni. (Wolff.) Wie bereits bekannt gegeben,
hielt ſich die Delegation der
Regierungskommiſ=
ſion für das Saargebiet, an deren Spitze der Präſident
Rault ſteht und der als weiteres Mitglied das aus dem
Saar=
gebiet ſtammende Mitglied der Regierungskommiſſion Dr.
Hec=
tor angehört, längere Zeit in Berlin auf, um mit der
deut=
ſchen Delegation über die aus den Beſtimmungen des
Friedensvertrages über das Saargebiet ſich ergebenden Fragen
zu verhandeln. Die Verhandlungen waren beiderſeits von dem
Wunſche geleitet, die Schwierigkeiten im Intereſſe der
Bevölke=
rung einer Löſung entgegenzuführen. Ueber einige Punkte iſt
es trotzdem zu einer Einigung nicht gekommen, dagegen iſt es
gelungen, über eine größere Anzahl von Punkten in großen
Zügen Richtlinien für Einzelabkommen feſtzulegen. Es
handelt ſich vor allem um die Frage der Verſorgung der
Kriegs=
beſchädigten und der Kriegshinterbliebenen im Saargebiet.
Dieſen ſollen nunmehr alle Vorteile des
Reichsverforgungs=
geſetzes zugewendet werden. Die Regierungsommiſſion wird
ſich an der Aufbringung der ſich hieraus ergebenden Laſten zu
drei Vierteln beteiligen. Für die Verſorgungsbehörden im
Saargebiet iſt eine Regelung dahin getroffen worden, daß die
Verwaltung auf das Saargebiet übergeht, dem Deutſchen Reiche
aber das Präſentationsrecht für die Beſetzung von Beamtenſtellen
eingeräumt wird. Auf dem Gebiete der Sozialverſicherung
beab=
ſichtigt die Regierungskommiſſion, ſelbſtändige
Verſicherungs=
träger für das Saargebiet zu ſchaffen. Durch die Einſetzung
der gemiſchten Gerichtsbarkeit iſt Vorſorge getroffen worden,
daß die Intereſſen der deutſchen Verſicherungsträger hierdurch
nicht geſchädigt werden. Abgeſehen von den rein finanziellen
und verwaltungstechniſchen Fragen würde ſchließlich noch ein
Abkornmen zur Vermeidung von Doppelbeſteuerung getroffen
werden.
Deutſchlands Goldzahlungen.
Berlin, 5. Juni. (Wolff.) Der
Reparationskom=
miſſion wurden am 31. Mai als zweite Nate auf die erſte
Milljarde Goldmark 50 Millionen Goldmark angeboten.
Dieſer Betrag iſt nunmehr in gleicher Weiſe wie die erſte Rate
von 150 Millionen Goldmark der Federal Reſerve Bank in Neu=
York in Dollars überwieſen worden.
Die Lieferung deutſcher Holzhäuſer.
Paris, 4. Juni. (Wolff.) Die deutſchen und franzöſiſchen
Sachverſtändigen haben geſtern und heute die
Verhandlun=
gen über die Lieferung deutſcher Holzhäuſer in
der Wiederaufbauzone fortgeſetzt. Wie der Temps mitteilt,
han=
delt es ſich darum, die Modelle zu vereinfachen, um eine
weſent=
liche Preisverminderung herbeizuführen. Nach dem
Intranſi=
geant iſt man wegen des Preiſes ſchon zu einem Einverſtändnis
gekommen. In den erſten beiden Monaten ſollen 1500 Häuſer
geliefert werden, in den folgenden Monaten ſoll die Zahl der
Häuſer auf 3000 und vielleicht noch mehr geſteigert werden.
Vom Völkerbund.
Paris, 5. Juni. (Wolff.) Havas meldet: Eine Depeſche
aus London an die Zeitungen meldet, daß im Laufe des
geſtrigen Tages eine Sitzung des Rates des
Völkerbun=
des ſtattgefunden habe, in der mit großer Stimmenmehrheit ein
Antrag angenommen worden ſei, nach dem Deutſchland bei
der nächſten Sitzung des Völkerbundes in dieſen
aufgenom=
men werden würde.
Waſhington, 5. Juni. (Wolff.) Die japaniſche
Botſchaft veröffentlicht den Text der Antwort der
japani=
ſchen Regierung vom 26. April an den Völkerbund betreffs
der Abrüſtung. Die japaniſche Regierung drückt darin den
Wunſch aus, daß alle Regierungen gleichzeitig die Abrüſtung
be=
ſchließen möchten. Da aber dem Völkerbundrat ein
Abrüſtungs=
vorſchlag vorliege, halte ſie es nicht für angebracht, die
Anregun=
gen der Verſammlung des Völkerbundes auszuführen, bevor der
genannte Vorſchlag durchgearbeitet ſei.
Verbilligung der Ueberſee=Telegramme.
Berlin, 4. Juni. (Wolff.) Zwiſchen dem
Reichspoſt=
miniſterium und den in Frage kommenden
ausländi=
ſchen Stellen ſchweben zurzeit Verhandlungen, die eine
Erwei=
terung der Abſatzwege und Verbeſſerung der
Verkehrsmög=
lichkeiten für Telegramme nach dem Auslande im Auge haben,
mit dem Ziele, dem deutſchen Handel für ſeinen Verkehr mit
den überſeeiſchen Ländern auch billige
Telegraphen=
gebühren zu ſchaffen. Es beſteht die Ausſicht, daß in der
nächſten Zeit Ueberſeetelegramme zu der halben Gebühr ſowohl
auf dem Kabelwege als auch auf dem Funkweg wieder eingeführt
werden können.
Von der Angeſtelltenverſicherung.
* Berlin, 5. Juni. Der Reichsrat wird ſich demnächſt
mit einer Novelle zum Verſicherungsgeſetz für Angeſtellte
be=
faſſen. Infolge der Geldentwertung ſoll die bisherige Grenze
für die Verſicherungspflicht von 15 000 auf 28 000
Heſſiſches Landestheater.
9. Matinee — Darſtellungen Eurythmiſcher Kunſt.
Die Darſtellungen Eurhthmiſcher Kunſt durch das
Goe=
theanum, der freien Hochfchule für Geiſteswiſſenſchaft in
Dornach (Schweiz), in der geſtrigen Matinee waren ſehr
zahl=
reich beſucht. In Frankfurt haben die Darſtellungen nach
Mitteilungen dortiger Blätter zu einem Skandal geführt, das
Darmſtädter Matineepublikum brachte ihnen mehr Verſtändnis
(oder war es etwas anderes?) entgegen. Man nahm die
Dar=
bietungen teilweiſe kühl, teilweiſe mit lebhafſtem Beifall auf, nur
ein vereinzelter Pfiff wurde gegen Ende des Programms
hör=
bar. Auch er war unberechtigt, ſoweit er ſich nicht gegen die
Dame richtete, die die Verſe zu den eurythmiſchen Darſtellungen
ſprach. Dieſe Art der Rezitation war ſchlechterdings
uner=
träglich, und für ſie war auch die Feſtſtellung des geiſtigen
Leiters der Darſtellungen, daß die Worte in einem beſtimmten
Rhythmus geſprochen werden müſſen, keine Entſchuldigung. Im
übrigen müſſen wir doch zu denen zählen, die dieſe neue
Kunſt=
ſchöpfung ernſt nehmen, wenigſtens unter Betonung der
mehr=
fach unterſtrichenen Tatſache, die Herr Leopold van der Pals
in den Satz kleidete: „Was jetzt ſchon als Eurythmie auftritt, iſt
ein Anfang; die mit dieſer Kunſt verbundenen Abſichten werden
wohl eine weitere Entwicklung finden. Sie möchten aber als
ein Anfang genommen werden.” — Sicher iſt, daß ein breites
Publikum Dinge widerſpruchslos hinnimmt und tener bezahlt,
die mit Kunſt denn doch ſehr erheblich weniger zu tun haben.
Was unter Eurythmiſcher Kunſt zu verſtehen iſt, wurde in
einem Aufſatz vor einigen Tagen dargelegt. Zur Einführung
hielt Herr van der Pals noch einen längeren Vortrag, der
im weſentlichen in dieſen Sätzen gipfelte: Die als Eurythmie
bezeichnete Bewegungskunſt, die bisher nur in einem engeren
Kreiſe gepflegt wurde, hat ihren Ausgangspunkt von der
An=
ſchauung Goethes genommen, daß alle Kunſt die Offenbarung iſt
verborgener Naturgeſetze, die ohne ſolche Offenbarung verborgen
blieben. Mit dieſem Gedanken läßt ſich ein anderer, ebenfalls
Goetheſcher, verbinden. In jedem menſchlichen Einzelorgane
fin=
det man einen geſetzmäßigen Ausdruck der menſchlichen
Geſamt=
form. Jedes einzelne Glied des Menſchen iſt gewiſſermaßen ein
Menſch im kleinen, wie — goethiſch gedacht — das Pflanzenblatt
eine Pflanze im kleinen iſt. Man kann dieſen Gedanken
um=
kehren und im Menſchen einen Geſamtausdruck deſſen ſehen,
was eines ſeiner Organe darſtellt. Im Kehlkopf und den
Or=
ganen, die im Sprechen und Singen mit ihm verbunden ſind,
werden durch dieſe Betätigungen Bewegungen ausgeführt oder
auch nur intendiert, die ſich in Lauten oder Lautverbindungen
offenbaren, während ſie ſelbſt im gewöhnlichen Leben
unbeob=
achtet bleiben. Weniger dieſe Bewegungen ſelbſt, als vielmehr
die Bewegungsintentionen ſollen nun durch die Eurythmie um=
geſetzt werden in Bewegungen des Geſamtkörpers. Durch den
ganzen Menſchen ſoll ſich als Bewegung und Haltung ſichtbar
machen, was ſich im Bilden der Laute und Töne in einem
ein=
zelnen Organſyſtem unwahrnehmbar abſpielt. Durch
Bewe=
gungen der Glieder am Menſchen kommt zur Offenbarung, was
ſich im Sprechen und Singen im Kehlkopf und ſeinen
Nachbar=
organen vollzieht: in der Bewegung im Raume und in den
For=
men und Bewegungen von Gruppen wird dargeſtellt, was durch
das Menſchengemüt in Ton und Sprache lebt. Dadurch iſt mit
dieſer eurythmiſchen Bewegungskunſt etwas geſchaffen, bei deſſen
Entſtehung die Impulſe gewaltet haben, die in der Entwicklung
aller Kunſtformen gewirkt haben. Alles willkürlich Mimiſche
oder Pantomimiſche, alles Symboliſieren von Seeliſchem durch
Bewegungen iſt ausgeſchloſſen. Der Ausdruck wird durch einen
geſetzmäßigen inneren Zuſammenhang erreicht, wie in der Muſik.
Wovon im Weſen des Künſtleriſchen die Tanzkunſt einmal ihren
Ausgangspunkt genommen hat, wovon ſie aber im Laufe der
Zeit ſich weit entfernt hat, darauf ſoll die Eurythmie ſie wieder
zurückführen. Sie will dies aber im Sinne einer wahrhaft
modernen Kunſtauffaſſung, nicht durch Nachahmung oder bloße
Wiederherſtellung eines Alten. Es liegt in der Natur der
Sache, daß die Eurythmiſche Kunſt ſich verbindet mit der
muſi=
kaliſchen.
Daß es ſich um Anfangsſtadien, keine gelöſten Probleme
handelt, das zum Beweis die Feſtſtellung, daß die Darſtellungen
dem Vorgeſagten nicht oder nur teilweife entſprachen. Ganz
abgeſehen davon, daß nur in wenigen Ausnahmen der ganze
Körper im künſtleriſchen Ausdruck mitklang (die Bewegung bleibt
vornehmlich auf Arme und Schritt= und Tanzbewvegung
be=
ſchränkt), wird in viel zu weitgehendem Maße die Mitwirkung
von Koſtüm und Beleuchtung, vor allem der Serpentinen
wal=
lender Schleier, Wert gelegt zur Erreichung ſinnfälliger
Bild=
wirkung. Hat rhythmiſche Körperbewegung ſo ſtarken inneren
Ausdruck, daß ſie die Forderungen der Eurythmik reſtlos erfüllen
kann, muß ſie des Kleides und Farbenſpiels wenn nicht
ent=
raten, ſo doch auf ein Mindeſtmaß beſchränken können. (Womit
ſelbſtverſtändlich keinem Nackttanz das Wort geſprochen ſein ſoll.)
— Es kann nicht Zweck dieſer Zeilen ſein, des Unerfüllten noch
mehr anzuführen. Man ſollte aber den Ernſt und den guten
Willen derer achten, die auch auf dieſem Gebiete nach neuem
künſtleriſchen Ausdruck ringen. Es deucht uns, daß dieſe Kunſt
der Förderung wohl wert ſcheint.
Dargeſtellt wurden von einzelnen Damen und in Gruppen
von 3, 5, 7 und 9 Dichtungen von Goethe, Rudolf Steiner, Chr.
Morgenſtern, Lenau u. a. m., teilweiſe mit feinen muſikaliſchen
Beigaben von Max Schuurmann, dan der Pals und Jan
Stuten uſw.
M. St.
Mark heraufgeſetzt und außerdem ſollen die Verſicherun
leiſtngen entſprechend auch die Beiträge erhöht
werden=
höchſte Gehaltsklaſſe würde vorausſichtlich 96 Mark Monatty
trag zu entrichten haben. Ferner ſoll das Beitragsverfs
einer Umgeſtalung unterzogen werden; es ſollen Beitragsmat
eingeführt werden, deren Gebrauch ſich bei anderen Verſichym
gen ſowie bei den ſteuerlichen Lohnabzügen bewährt hat. (F.
A
Der Streit um den dritten Bismarch=Ban:
Heas net
* Berlin, 4. Juni. In der Klageſache des Verrl,
Cotta gegen den ehemaligen Kaiſer wegen Aufheß
ſeines Einſpruchs gegen die Herausgabe des dritten Byim
von Bismarcks. Gedänken und Erinerungen” iſt heute vom
Zivilſenat des Kammergerichts die Entſcheidung gefällt ward
nachdem vor kurzem die mündliche Verhandlung vorausgegnn
war. Das Landgericht I hatte dem Einſpruch des Kaiſers
R W e
unfch d. Wochet
He et
ie falhecet ite
Je e
anfe lite i
die Veröffentlichung des dritten Bandes ſtattgegeben. .
gegen hatte der Verlag Cotta als Klägerin die Entſcheidumſ he N.
Madcet ie Se.
Kammergerichts angerufen. Das heute vom Senatspräſicau nſerboung, 5. Iul
Dr. Queck verkündete Urteil lautete: Auf die Berufunn) zuiſt aus Neue 901
Klägerin (Verlag Cotta) wird das Urteil der 4. Zivilkany ſien, da bei der Au
ſom 3. Dezember 1920 dahin abgeändert: Es wird verfügy! PMdrid, 4.
Juni=
die Klägerin berechtigt iſt, die Briefe des Beklagten an dem
e
ſten Bismarck vom 14. Juli 1889 und die Briefe des Krorm 0”, daß die ſpan
zen Friedrich Wilhelm, des ſpäteren Kaiſers Friedrich II.
ehemaligen
den Fürſten Bismarck vom 17. Auguſt 1881 und 21. Septly röxulaſſen, nichts
1886 als Beſtandteile des Werkes zu veröffentlichen und geru
ondon, 4.
Juni=
mäßig zu verbreiten. Die weitere Berufung wird zurückgem
Stadt
Landestheater. Der
z (Neu=Seeland),
Die Koſten werden unter den Parteien gegenfeitig aufgefu
Im übrigen bleibt das Verbot beſtehen. Bei den freigegag 79e7ſh de..
Briefen handelt es ſich um den zweiten Stadtmiſſionsbrin
früheren Kaiſers Wilhelm, dann um den Brief des Kaiſers:
rich, mit dem der Band beginnt, und um den Brief des Ku
Friedrich, der ſich mit der Erhebung Badens zum Könrm
beſchäftigt.
Die Regelung der Brotverſorgung.
Berlin 4. Juni. (Wolff.) Im Reichstagsausſchu, en 3c0 Fanger, ie
Volkswirtſchaft erklärte der Reichsernähru /3SieofrieT Ho. dh
nenden Aufführung de
miniſter in einer Debatte über die Regelung der B
Der Künſtler iſt du
verſorgung it. a., er ſehe das Umlageverfahren als M a„luſteſte hier bekann
durchaus nützlichen Notbehelf an, das mit vollem Naar), Heſiſcher Schutz= ud
durchgeführt werden müſſe. Die Politik des Ernährungsy „om haut der Heſſiſche
ſteriums habe bereits im Februar zu einer bedeutenden El ſtanlichen Boden aller Ber
Orpar
terung geführt. Ein weiterer planmäßiger Abbau Iſ, gw
Zwangswirtſchaft müſſe angeſtrebt werden. Der Au reſtlo
preis ſtehe nicht im Zuſammenhang mit dem Umlageverffy ſindiſchen
doch ſei mit der Erhöhung des Brotpreiſes zuu ſießlich
nen, und zwar ſchon deshalb, weil der Abbau der Zuſchu u . Bezirk
ſchaft unumgänglich notwendig ſei. Demnächſt werde eine 90 de
nettsſitzung dieſe Frage behandeln. Der Standpunkt des de Be
niſters ſei hierbei, daß die Belaſtung der Verbraucherſchaclt
träglich bleiben müſſe.
gonnen,
Ur dies Thema ſt
Braunſchweig.
wiewordentlichen M.
Braunſchweig, 4. Juni. (Wolff.) Das ſtaatliche Sumnungsliebenden e
amt teilt mit, daß das Reich miniſterium des Innern suſm) Wirtſchaftsbundes ſpret
Eingabe der Landtagsfraktion und des Landeswahlverk.ybywichtigen Vortrage bei
an die Reichsregierung in der braunſchweigiſchen . Vortrag. Es ſei no
faſſungsſtreitfrage dahin entfchied, daß das Re=,Aoctmg des Herrn Rudolt
dieſer Sache, die einen Streit innerhalb der braunſchweignin Hörſaal 326 der Techiſt
Landesverſammlung darſtelle, nach der Reichsverfaſſung fm mur noch in geringer
zuſtändig ſei und daher keinen Ankaß ſehe, ſich mit des 1
gelegenheit zu befaſſen.
Diens
Unruhen an der Amſterdamer=Bökſe.
gültige Le
Amſterdam 4. Juni. (Wolff.) Die Händlerko
rationen der Börſe beſchloſſem die Schließung /// Srot: Für Erwach
Börſe an den Samstagen der Monate Juni bis Oktober39 Brot. Marke Nr. 47
Für Kinder: Mar
Regierungskommiſſar hatte demgegenüber die Schließug 9e, Marke Nr. 30, 584
in den Monaten Juli und Auguſt anempfohlen. Dieſtil 7 Ausgabe von Zuſatzhro
ſchlage ſchloß ſich der Finanzminiſter an. Heute, am
Mütter: der
Samstag des Juni, begannen bei Eröffnung der Fondshörn
Börſenangeſtellten ein Konzert mit Singen und Pl/
„vII.
fen und ſteckten Feuerwerkskörper an. Eim Tern) Geflügelverkanf im Lel
ihnen verließ ſchließlich den Saal. Infolge dieſer Vor.
kam es zu keinerlei Geſchäftsabſchlüſſen.
Schwere Unwetterſchäden.
Jägerndorf, 4. Juni. Eine Windhoſe, die für zulegen,
Nacht zum Freitag über die Oſtrauer Kohlengebiete fegtes” Mcker: Mai=Ante
tete in vielen Orten große Verheerungen an. Die A
Jeden Samstag
Haushaltungsmehl:
Nr. 37 blau; grü
haltungsmehl zu
Aüch: Auf Be;
Sonderbeſ
Gegend gleicht einem rieſigen Trümmerhaufen. Die 7 eädtiſche Bekleidur
phon= und Telegraphenleitungen ſind zerſtört. Straßenbahr! minenſtraße 15.
Ueberlandbahnen ſind ſtillgelegt, da die Gleiſe unterwühlriſ Vernſeife: Mar
Gleichzeitig mit der Windhoſe ging ein Wolkenbruch niede! Ausgabeſtelle: g
Felder ſind völlig vernichtet, zahlreiche Häuſer zerſtört, i u1 Wierkanf und Ha
wiegend in Br.
Kolonie allein 16 Häuſer. Sämtliche Bäume längs der S., das ganze Mir
ſind entwurzelt. Der Grubenbetrieb iſt mindeſtens auf vie9, mDraunkobleng
Tage unterbrochen.
mer 1 bis einſch
Preiſe von 14 7
Aus Dortmund, Frankfurt a. M. und anderes Denſträume des
Uhr vormitte
genden werden ſchwere Gewitter gemeldet, die am 0
Eamstags ſt
Ne Bebenst,
verfallen
tag ſich entluden. Vielfach ſind Hagelfchauern nies
gangen, die erheblichen Schaden angerichtet haben.
Wien, 4. Juni. (Wolff.) Den Bkättern zufolge fandal) Verlorengegon
der Wetterkataſtrophe, welche in den öſterreichkn
Alpenländern große Verheerungen anrichtete, zwei Fraue.”
zwei Kinder den Tod. Salzkammergut und Oberöſterreich /, hus der Beſſung
ben in Hochwaſſergefahr.
Rin Mr M4 A1
Paris, 5. Juni. (Wolff.) Nach einer Havasmeldunn. —Geſcheme
Pueblo (Kolorado) ſind als Opfer der Ueberſchne 9
mungskataſtrophe infolge der Wolkenbrüche *
130 Tote feſtgeſtellt worden. Nach den letzten Meldung ?
ginnt das Waſſer zu fallen. Auf den Straßen ſieht man
Familienn
große Anzahl von Fahrzeugen mit Ertrunkenen. Möll
Brände, die ſpäter in der Stadt ausgebrochen ſind, konntes
mit Mühe gelöſcht werden, da das Waſſer keinen Druck h0 k
Denver (Kolorado), 4. Juni. (Wolff.) Havas melder!“
hier wurden Lebensmittel und friſches Waſſer nach 27
geſchickt. Dort ſind Truppen mit Rettungsarbeiten beſah
und um Plünderungen zu verhindern.
Pueblo (Kolorado), 4. Juni. (Wolff.) Reuter berng
Die Zahl der Opfer der Ueberſchwemmung wich
1500 geſchätzt. Der Schaden iſt ungeheuer. Das Waſſel
wieder.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 4. Juni. (Wolff.) Der augenblicklich in *2
gaſtierende Schauſpieler Harry Walden ſowie ſeine 2.
und deren 20jähriger Sohn öffneten ſich mit Raſier.
heute nacht die Pulsadern. An ihrem Aufkommen w.”
zweifelt. Dem Vernehmen nach waren alle drei Morp!‟
T.u. Berlin, 5. Juni. Der Schauſpieler Harry 34
iſt den Verletzungen erlegen, die er bei dem gemeinſa.
ſeiner Frau und ſeinem Sohn verübten Selbſtmordveilt
vongetragen hat. Alle drei Perſonen waren Morphiniſt..
der Sohn iſt geſtorben. Die Frau dürfte gleichfalls nicht!"
Leben davonkommen.
Memel, 4. Juni. (Wolff.) Wie dem Memeler Dahſck.
aus Libau gemeldet wird, iſt das lettländiſche Miniſtern
ulmanis zurückgetreten. Mit der Neubildung ”
binetts wird vorausſichtlich der dem Bauernſtand ange
Präſident der Konſtituante, Tſchakſte, beauftragt wekd."
Wien, 4. Juni. (Wolff.) Die Lohnbewegn”
den Kohlenbergarbeitern in Niederöſterreich und Siteiet
die am 12. Mai zur Einſtellung der Arbeit in faſt allen.”
bergwetken dieſer Länder führte, iſt nunmehr zum Aol 3
bracht. Sie endete mit einer weſentlichen Erhöhunc...
arbeiterlöhne.
Nummer 154.
des
ner be
„Nfi
Abbau der 30
R
Wien, 4. Juni. (Wolff.) Der in Kiew eingeleitete Prozeß
geegen den früheren ukrainiſchen
Miniſterpräſiden=
ten Holubowitſch fand ſein Ende mit der Verurteilung des
Augeklagten zur Internierung im Konzentrationslager für die
g auer von fünf Jahren. Holubowitſch war wegen Hochverrats
grgen die Sowjetrepublik und der Teilnahme an der
antibolſche=
miſtiſchen Bewegung in der Ukraine angeklagt.
Paris, 4. Juni. (Wolff.) Wie der Petit Pariſien berichtet,
werben die Regierung und die Gemeindebehörden von Paris
g meinſam die Herrichtung eines Pariſer Stadions in
Ffſy=les=Moulineaux für die achte Olympiade vornehmen,
die 1924 in Paris ſiattfinden ſoll.
Paris, 5. Juni. (Wolff.) Infolge der in der bekannten
Korn=Angelegenheit angeſtellten Erbehungen hat das Gericht
nigen den früheren Unterſtaatsſekretär des Vergflegungsweſens
hilgrain auf Grund des Geſetzes über Vergehen von
Staats=
ſamten eine Unterſuchung eingeſeitet. Außerdem wurden
der Vater und der Bruder des Beſchuldigten wegen unlauterer
Spekulationen unter Anklage geſtellt.
Cherbourg, 5. Juni. (Wolff.) Der Dampfer „
Groen=
ſand” iſt aus Neu=York mit fünf Tagen Verſpätung hier
ein=
ſatroffen, da bei der Ausfahrt ein Streik an Bord ausbrach.
Madrid, 4. Juni. (Wolff.) Havas meldet: Die Epoca
chreibt: Nach Nachrichten aus ermächtigter Quelle können wir
eklären, daß die ſpaniſche Regierung von einem angeblichen
Alan des ehemaligen Kaiſers Karl, ſich in Spanien
iederzulaſſen, nichts weiß.
London, 4. Juni. (Wolff.) Daily Mail meldet aus St.
ſones (Neu=Seeland), daß die Regierung, den
Cableau=
fiſchern eine neue Beihilfe von 500 000 Dollar
zu=
ebilligt hat.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Juni.
— Landestheater. Der Heldentenor des Frankfurter Opernhauſes,
err Otto Fanger, wird am Dienstag, dem 7. ds., in der Aufführung
3 „Siegfried” und am Donnerstag, den 9. ds., in der um 5½ Uhr
tannenden Aufführung der „Götterdämmerung” den Siegfried
ngen. Der Künſtler iſt durch ſein Gaſtſpiel als Triſtan auf das
Vor=
nlhafteſte hier bekannt.
* Heſſiſcher Schutz= und Wirtſchaftsbund. Man ſchreibt uns: Wie
ktannt, baut der Heſſiſche Schutz= und Wirtſchaftsbund auf dem
wirt=
ſaftlichen Boden aller Berufsſtände auf und erblickt ſein Hauuptziel in
ſe gewerkſchaftlichen Organiſation des Bürger= und Bauerntums bis
reſtloſen Erfaſſung aller Berufsgruppen in rein unpolitiſchem,
vater=
ſndiſchen Geiſte. Seine Tätigkeit iſt in der letzten Zeit beſonders
er=
ſeießlich geweſen, allerorts im ganzen Heſſenlande haben ſich neue
Orts=
r0 Bezirksgruppen dem zahlreichen bereits beſtehenden angegliedert, ſo
aß die geſamte Organiſation zu einem mächtigem Bau geworden iſt.
4e Bezirksleitung Darmſtadt hat nunmehr, den bekannten Gießener
üiwberſitätsprofeſſor Dr. Horneffer zu einem Vortrage über „Soll
* ordnungsliebende Staatsbürger ſich gewerkſchaftlich organiſieren?”
wwnnen, der am Dienstag, dem 7. Juni, abends, im Mathildenhöhſaal
jer dies Thema ſprechen wird. Selten wird Gelegenheit ſein, einem ſo
ezevordentlichen Mann und hinreißenden Redner über die Pflichten bes
wnungsliebenden Staatsbürgers und die Ziele des Heſſiſchen
Schutz=
rd Wirtſchaftsbundes ſprechen zu hören. Keiner verſäume es, dieſem
1hwichtigen Vortrage beizuwohnen. (Siehe Anzeige.)
— Vortrag. Es ſei nochmals auf den morgen abend ſtattfindenden
Aurag des Herrn Rudolf Kindt vom Alldeutſchen Verband
ü Hörſaal 326 der Techniſchem Hochſchule aufmerkſam gemacht. Karten,
ſt nur noch in geringen Zahl zu haben. (Siehe Anzeige.)
Dienstag, den 7. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Seot: Für Erwachſene: Marke Nr. 43, 42 und 41, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für ginder: Marke Nr. 32 und 31, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 80, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
usgabe von Zuſatzbrotmarken für werdende und ſtillende
Mütter: der V. Bezirk: Montag, den 6. Juui
„ VI. „ Dienstag, den 7. Juni
„VII. „ Mittwoch, den 8. Juni.
ßeflügelverkanf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
daushaltungsmehl: Bis 15. Juni auf die Nährmittelkarten
Nr. 37 blau; grün, rot, lila und Nr. 28 weiß je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Rilch: Auf Bezugsmarke Nr. 17 und Beſtellmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter, Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
ſucker: Mai=Anteil auf Bezugsmarke Nr. 5 der Sonder=Zuckerkarte,
ſtädtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
a Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Alusgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
ſolzverkauf und Hausbrandkohlen: Eine Rate Kohlen,
vor=
wiegend in Braunkohlenbriketts. Ferner die Hälfte der für
das ganze Wirtſchaftsjahr 1921/22 zugeteilten Jahresmenge
in Braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen. Auf die
Num=
mern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum
Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für Nadelholz.
die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 uhr vormittags bis 2 uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
1* Aus der Befſunger Bücherhalle (Beſſungerſtraße 48) wurden im
Anat Mai 1084 Bücher entliehen; eingeſchriebene Leſer ſeit 1. April:
9 — Geſchenke gingen ein: von Frl. Neiff 1 Bd., von Herrn Roth
de. Den gütigen Gebern herzlichen Dank! Anmeldungen weiterer
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 6. Juni 1921.
Spenden von Büchern und guten Zeitſchuiften, ſowie Beitrittserklärungen I Elberfeld findet ſich zuerſt zuſammen und kommt gut durch. Zweimal
zum „Verein für Volksbilldumg” werdem vom Vorſtand des Vereins gerne
entgegengenommen. Unentgellliche Bücherausgabe: Montags, Mittwochs
von 3—4½ Uhr und Samstags von 4—6 Uhr. Dort auch
Bücherver=
zeichniſſe zut 50 Pfg. Das gemeinſchaftlich mit dem Verein gegen den
Mißbrauch geiſtiger Getränke” errichtete und der Beſſunger Bücherhalle
angegliederte „Oeffentliche Leſezimmer” iſt täglich für jedermann geöffnet / lebhaftem Beifall des Publickums, die wohlgezielten Schüſſe halten.
End=
von 5—9 Uhr abends.
Seite 3.
wd. Mainz, 4. Junf. Der Fall Dörrzapf vor dem
Schwurgericht. Vor dem Schwurgericht der Provinz Rheinheſſen
beginnt am 6. Juni die Hauptverhandlung gegen den Schuhmacher
Wen=
delin Roth und gegen die Ehefrau des Monteurs Chriſtian Dörrzapf.
Fliſe, geb. Zahn, in Mainz. Roth iſt 1885 in Aſtheinr und die Dörrzapf
1891 in Moinz geboren. Beide ſind angeklagt, den Ehemann Chriſtian
Dörrzagf am 29. Dezember 1920 gemeinſam und vorſätzlich ermordet
und die Tötung mit Ueberlegung ausgeführt zu haben. Der Mord hat
ſeinerzeit ganz Mainz in Unruhe und Entſetzen verſetzt. Die
Verhand=
lungen werden mit ſelten großer Spannung verfolgt, das Urteil wird
taum vor Dienstag abend verkündet werden. Neben dem Medizinalrat
Dr. Schäffer in Mainz werden 7 Zeugen vor demn Gericht ihre Ausſagen
zu machen haben.
TU. Mannheim, 4. Juni. Gemäldediebſtahl. Drei
bewaff=
nete Räuber drangen i der letztem Nacht in die Gemäldegalerie des
Mannheimer Schloſſes ein. Den Wächter hielten ſie mit vorgehaltenen
Revolvenm in Schach und raubten neun Gemälde im Werte von 500 000
Mark. Es befinden ſich darunder Bilder von Adrian, Oſtade, Johann
Heinrich Tiſchbein und Chriſtian Georg Schütz. Zwei der Räuber
ſpra=
chen gebrochen deutſch. Es gelang der Bande, durch den Schloßgarten zu
entkommen.
Vermiſchtes.
— Kyffhäuſer=Feiex am 19. Juni 1921. Am 19. Juni
1921 veranſtaltet der Kyffhäüſer=Bundder deutſchen
Lan=
deskriegerverbände am Kyffhäuſer=Denkmal eine impoſante
Feier zur Erinnerung an die 25jährige Wiederkehr des Tages der
Ein=
weihung. Das Kyffhäuſer=Denkmal wurde von den deutſchen
Krieger=
vereinen erbaut zur Erinnerung an die Gründung des Reiches und an
ſeinen Begründer, Kaiſer Wilhelm I. Das deutſche Kaiſertum,
Jahr=
hunderte lang von den Deutſchen erſehnt, iſt inzwiſchen nach nur 50
jähri=
gem Beſtehen geſchwunden, es iſt der Revolution zum Opfer gefallen.
Geblieben iſt aber das deutſche Vaterland, geblieben die Notwendigkeit
der Erhaltung der Einheitz der Nation. Das Denkmal ſoll im deutſchen
Volke den Gedanken an dieſe Notwendigkeit wach erhalten, aber auch die
Erinnerung und die Dankbarkeit an den erſten deutſchen Kaiſer, der mit
ſeinem großen Staatsmann, Fürſten Bismarck, ein einiges deutſches
Volk geſchaffem hat. Zu der Feier hat der Ehrenpräſident des
Kyff=
häuſer=Bundes, Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, ſein Erſcheinen
zu=
geſagt. Die Kreiskriegerverbände Frankenhauſen, Nordhauſen und
San=
gerhauſen wetteifern miteinander, um die Feier in würdiger Weiſe zu
begehen. Tauſende ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kameraden werden
an der Feier teilnehmen. U. a. erſcheint auch eine beſondere
Feſtpoſt=
karte der Stadt Frankenhauſen/Kyffh., die allen Kameraden und der
deutſchen Jugend gewidmet iſt und die die Erinnerung an dieſen Tag
wachhalten ſoll. Die Karte iſt mit dem Siegel des Stadtrats
Franken=
hauſen/Kyffh. verſehen. Die der Stadt Frankenhauſen/Kyffh. zufließende
Abgabe aus dem Verkauf der Karte dient zur Ausſchmückung und
In=
ſtandhaltung des Denhmals und ſeiner herrlichen Umgebung.
General=
feldmarſchall v. Hindenburg und andere bekannte Heerführer ſind
ge=
beten worden, für dieſe Karten beſondere Feſtgrüße zu ſchreiben. Die
Oberpoſtdirektion Halle a. d. S. wird an dieſem Tage eine befondere
Poſthilfsſtelle am Kyffhäuſer=Denkwal einrichten und alle Karten mit dem
ſeit ſieben Jahren nicht mehr verwendeten Kyffhäuſer=Stempel und
be=
ſonderen Jahreszahlen verſehen, wodurch die Karten hohen Sammelwert
erhalten. Da Millionew Deutſcher leider nur im Geiſte der Feier
bei=
wohnen können, verſendet die Kyffhäuſer=Buchhandlung, Berlin W. 57,
Potsdamer Straße 67, an jeden der genaue Adreſſe und 2 Mark
ein=
ſendet am 19. Juni 1921 vom Kyffhäuſer eine Feſtpoſtkarte, die mit dem
beſonderen Poſtſtzempel verſehen iſt. Sie glaubt damit dem Wunſche
vie=
ler Tauſend Kameraden, nationalgeſinnter Deutſcher und der deutſchen
Jugend gerecht zu werden. Außerdem gibt der Stadtrat
Franken=
hauſen/Kyffh. an dieſem Tage eine beſondere Serie Notgeld heraus und
wir glauben, daß dieſe Serie infolge ihrer gediegenen, künſtleriſchen
Aus=
führung allgemeinen Beifall finden wird. Anfragen dieſerhalb ſind auch
an die Kyffhäuſer=Buchhandlung, Berlin W. 57, oder
Frankenhau=
ſen/Kyffh. zu richten.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Die Spatzenplage iſt in letzter Zeit unerträglich geworden
und werden beſonders die in heutiger Zeit ſo teueren Sämereien von
dem ſchädlichen Vogel heimgeſucht. Wäre es da nicht am Platze, nach
Muſter anderer Gemeinden Schußprämien auszuſetzen ſtatt die mit
einem unſchuldigen Flobert bewaffneten Gartenbeſitzer, um ihr bißchen
1. G.
Gemüſe zu ſchützen, zur Anzeige zu bringen?
Spiel, Sport und Turnen.
Sportverein Liga—Sportverein Elberfeld 4:1 (3:0).
Am Sonntag hatte Sportverein ſeinen Namensvetter aus Elberfeld,
der ſich zurzeit auf einer Tournee befindet, zu einem Freundſchaftsſpiele
verpflichtet. Dieſe Wahl war eine ſehr glückliche, denn damit wurde dem
hieſigen Sportpublikum die Spielſtärke einer weſtdeutſchen Mannſchaft
vorgeführt. Daß die Weſtdeutſchen auch Fußball zu ſpielen verſtehen,
das haben wir ja am Samstag geſehen. Erſt jetzt wiſſen wir die
Lei=
ſtungen unſerer im Rheinlande ſo erfolgreichen Ligamannſchaft zu
wür=
digen. Die ſympathiſche Gäſtemannſchaft hinterließ in unſerer Stadt
den denkbar beſten Eindruck. Elberfeld ſtellte eine ausgeglichene
Mann=
ſchaft ins Feld, in der der rechte Verteidiger, beſonders der linke Läufer
und der Halblinke hervorragten; nicht zu vergeſſen der Torwächter. Die
geſamte Mannſchaft iſt gut durchtrainiert, die Leute beſitzem gute Technik,
ſchönes Kombinationsſpiel und ſind im Angriff ſehr forſch. Ihr Spiel
iſt ziemlich flach und ihre unverhofften Schüſſe brachten oft das
Darm=
ſtädter Tor in Gefahr. Doch ſcheinen ſie vor dem Tore nicht energiſch
genug zu ſein, ſonſt hätte das Ergebnis Enapper ausfallen müſſen. Der
beſte Teil der Mannſchaft war die Läuferreihe. Wenm man die
Betrach=
tung zuſammenfaßt, ſo kann man ſagen, daß ſich die Gäſtemannſchaft
einer guten ſüddeutſchen Ligamamnſchaft würdig zur Seite ſtellen kann.
Ueber dem Verlauf des Spieles iſt kurz folgendes zu ſagen: Mit dem
Anſtoß beginnt zunächſt auf beiden Seiten ein ziemlich aufgeregtes Spiel.
w
hinteveinander entſtehem gefährliche Augenblicke vor dem hieſigen Tor.
Doch Bärenz kann in feiner Manier retten, einmal durch Daraufwerfen,
das andere Mal nimmt er dem gut durchgekommenen Gegner den Ball
vom Fuße. Allmählich kommt auch das Kombinationsſpiel der hieſigen
in Fluß. Elberfelds Torwächter bekommt Arbeit, doch kann er, unter
lich winkt dem hieſigen der erſte Erfolg. Nach einem Flankenlauf des
Linksaußen ſchießt er zur Mitte, der Verteidiger verfehlt und Jakobi
kann den Ball einſchieben. Nach dem Antritt wechſeln die Situationen.
Oft kommt Elberfeld in gefährliche Nähe und verſucht ſich in
unverhoff=
ten, flachen Schüſſen, die aber alle eine Beute vor Bärenz werden. Die
Hieſigen arbeiten ſich oft in ſchönem Kombinations= und Kopfſpiel durch,
doch iſt Elberfelds Verteidigung auf der Hut. Da gibt Dr. Neu eine
ſenkrechte Vorlage. Beide Verteidiger ſpringen danach, doch mitten durch
Krauſe, der den zueiten Treffer einſendet. Kurz darauf kann Takacs,
nach ſchönem Kombinationsſpiel, das 3. Tor erzielen.
Während der Halbzeit begrüßt Herr Delp die Gäſte und überreicht
ihnen einen Kranz. Nach der Halbzeit liegt Elberfeld ſofort im An
griff. Manche Schüiſſe bekommt Darmſtadts Torwächter zu halten, bis
ſchließlich ein ſcharfer, flacher Schuß von rechts den Gäſten das
wohl=
verdiente Ghrettor bringt. Das Spiel flaut etwas ab. Erſt in der Mitte
der 2. Hälfte nimmt das Tempo und die Angriffsluſt wieder zu.
Darm=
ſtadt wird oft ſehr gefährlich, doch der Torwächter hält ſicher. Erſt kurz
vor Schluß geſingt es Krauſe noch einmal, durckzubrechen und den 4.
Erfolg zu erzielen. So mußte ſich Elberfeld geſchlagen bekennen, mit
einem etwas underdient hohen Reſultat. Doch muß man die faire
Spiel=
zveiſe und das ſportliche Benehmen dieſer Elf voll anerkennen.
Sport=
verein Darmſtadt hat durch ſeinen Sieg über dieſe Elf weiterhin ſeine
Stärke bewieſen. Wir alle können ſtolz ſein auf eine ſolche Mannſchaft.
H. Da.
Sportverein Liga—Olympia=Arheilgen 3:1: Sportverein Liga=
Er=
ſatz—L. E. F. V. Iſenburg 4:3; 2a.=Mannſchaft—3. Mannſchaft
Iſen=
burg 3:2.
Deutſche Durnerſchaft.
* Eine äußerſt ſtarke Zunahme hat die deutſche Turnerichaft zu
ver=
zeichnen, zählt ſie doch nach der Beſtandserhebung vom 1. Februar 1921
ruind 1 550 000 Mitglieder, das iſt ein Mehr von über 150 000 gegenüber
dem Vorkriegsſtand nach der Erhebung vom 1. Januar 1914. Die deutſche
Turnerſchaft beſteht gus 18 Turnkreiſen und haben dieſe bis zu 30
Pro=
zent an Mitgliedenm zugenommen. Die deutſchen Auslandsturnvereine
ſind dabei mit rund 10 000 Mitgliedern beteiligt. In Darmſtadt gehören
fünf Turnvereine der deutſchen Turnerſchaft an. Es ſind dies:
Turn=
gemeinde Darmſtadt 1846 (Woogsplatz), Turngemeinde Beſſungen (
Hei=
delberger Straße), Turngeſellſchaft Darmſtadt (Dieburger Straße), ſowie
die beiden gkadem. Turverbindungen Alemannig und Ghäbelimnig.
*
— Turngemeinde Darmſtadt 1846 ſpielte geſtern gegen
Fußballvereinigumg 1910 Worms a. Rh. uned konnte nach flott
durch=
geführtem Spiel 4:2 gewinnen. Bei Worms ſah man viele bekannte
Spieler aus den Ligamannſchaften von Alemannia und Wormatia;
lei=
der ſpielte die Mannſchaft nur mit 10 Mann. Die Ginheimiſchen waren
hauptſächlich in der 2. Halbzeit beſſer, nur hatte der Sturm ſichtlich Pech
vor dem Tor, mindeſtens 7—8mal wwurden die Torlatten angeſchoſſen.
Das Spiel wurde in tadelloſer Weiſe von F Müllmerſtadt, 1.
Darm=
ſtädter Fußballverein 1912 geleitet. Infolge der ungüinſtigen Witterung
war der Platzbeſuch äußerſt mäßig.
— Die Turngemeinde Beſſungen 1865 weiſt an dieſer
Stelle nochmals auf den heute abend ſtattfindenden Schau=Werbe=
Uebungsabend ihrer Schwimmabteilung hin.
Schluß des redaktionellen Teils.
Röte des Gesichts und der Hände verschwinden, die Haut wirc zart, weiß
und geschmeidig durch erprobt., garantiert unschädlich. Hautbleichkrem
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Orpheum, Anfang 734 Uhr: „Neunzehnhundertneunzehn”
Zuſammenkunft ehemaliger Angehöriger des Reſerve=Infanterie=
Regiments 116 um 8 Uhr in der Brauerei zum Anker.
Monatsverſammlung des Vereins für Vogel= und
Geflügel=
zucht um 8½9 Uhr im Reſtaurant Kaiſerſaal.
Zirkus Barum: Vorſtellung um 7½ Uhr.
Kunſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4: Ehrenausſtellung Prof.
H. Kröh (geöffner von 10—1 und 3—6 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 7. Juni.
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um 9 Uhr in der Autohalle des
Marſtalls.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Max Streeſe;
für den Anzeigenteil: Paul Lange. — Druck und Verlag: L. C.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. — Sämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 4 Seiten.
Adi Hannig
Dr. Rudolf Kratz
geben von ihrer Verlöbung hierdurch
Kenntnis.
Stuttgart und Darmstädt, Juni 1921.
(6709
Plötzlich und unerwartet ſtarb unſer
herziges Kind
Ingeborg.
In tiefer Trauer:
Philipp Kaiſer und Frau.
Darmſtadt, Moosbergſtr. 68, pt.
Beerdigung Montag 2½/, Uhr nachm. Wald=
(6719
friedhof.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 4. d. Mts. verſchied in ſeinem 67.
Lebensjahre nach ſchwerem Leiden mein
herzensguter Mann, unſer treuſorgender
Pater, Großvater, Schwiegervater, Schwager
urid Onkel.
Herr Rentner
Friedrich Wagner.
Die trauernden Hinterbliebenen.
J. d. N.:
Eliſe Wagner, geb. Becker.
Tie Beerdigung findet Dienstag, den
7. d. Mts,, vorm. 1412 Uhr, auf dem
Fried=
hof Nieder=Namſtädterſtraße ſtatt.
(S wird gebeten, von Beileidsbeſuchen
Ab=
ſtand zu nehuten
Trauer=Kleider
werden ſofort gefärbt (2016a
Färberei Reingold
Wilhelminenſtr. 6. Kranichſteinerſtr. 28.
Ledes!
* Union-Theater: Residenz-Theater
Die Vortsetzung und
III. Teil
wie Das MädchenfLorf Auafd
auls der in dem
Gesellschafts-
roman in 5 Akten
Ackerstraße
die Heimat fand
Die treihende
Sittendrama in 6 Akten
Nach dem gleichnam.
Haft
Roman (6727
von Ernst Friedrich. In
Hanptdarsteller: der 30MMdTTT15C00
Posse in 4 Akten.
Lifly FJohr
Hauptdarsteller.
Otto debühr
Albert Steinrück / Gonrad Dreher
Dr. Bio u. der Dackel ! AIs Einlage:
Lustspiel in 3 Akten.
Die Irre von Behlogs
Leo Peukert
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[ ← ][ ] und Carl Mathern
„Neunzehnhundertneunzehn”
Aoke
Erſtaufführung: Heute, Montag, den 6. Juni
1919
Sommertheater
(6798)
Orpheum
Eine Zeitſchnurre in 3 Akten
von Toni Impekoven
Palast-Lichtepiele
Grafenstr. 18 (Kaisersaal)
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G Heute letzter Tag!
Rlesen-
Ou0s Sollas de
durchbrausen unser Theater bei den
Vorführungen unseres außerordentlich
erfolgreichen Gesang-Films
Drama in
6 Akten mit Hilde Wörner u. Paul Hansen.
von Bizet, Leoncavallo, Gumbert,
Gesande Maillard, Arditi, Mever-Helmund,
Karl Oito Krause werden von berühmten Sängern
u. Sängerinnen, darunter SiegFriedAcllere
Kammersänger von der Wiener Volksoper, persönlich
gesungen. — In Verbindung mit dem Filmspiel, nach
Beekpatent, gelangen u. a. folgende Lieder zum Vortrag:
„Zigeunerlied” a. Carmen, „Frühlingsnacht” von Karl
Musik von Bizet.
„Carmen‟, Musik v. Bizet.
„Balazzo‟, Musik von
Leoncavallo.
„Mein Lied‟, Musik von
Friedrich Gumbert.
Otto Krause.
„Avanera‟, Musik v. Bizet.
„Zauberlied‟, Musik von
Mever-Helm und.
„Uestast‟ Musik von
Luigi Arditi. (6689g0
„Duett” von Mäillard.
eine hochkünstlerische Darbietung,
Lgeunerbiut —übertrikkt selbst KvVverbot. —
Mdeuſcher Verband
Ortsgruppe Darmſtadt.
Dienstag, den 7. Juni 1921, abends 8 Uhr
pünktlich, ſpricht im Hörſaal 326 der Techn.
Hochſchule für Mitglieder u. Freunde des Verbandes
Herr Rudolf Kindt
über
Deutſch=Südweſtafrika im „KKriege
und in Zukunft
mit Lichtbildern.
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Papierhandlung J. Ph. Leuthner, Ernſt=Ludwigsplatz,
Buchhandlung Karl Köhler Nachfolger, Schulſtraße
und abends am Eingang zum Hörſaal 326. (662680
Oeffentlicher Vortrag
des Herrn Univerſitätsprofeſſors
Dr. Horneffer=Gießen
über das Thema:
„Sollderordnungsliebende
Staatsbürger ſich
gewerk=
ſchaftlich organiſieren?“
Helft unſeren Kindern!
am Dienstag, den 7. Juni 1921,
8½/4 Uhr abends, im Mathildenhöhſaal.
6682)
Heſſiſcher Schutz=
und Wirtſchaftsbund
Bezirksleitung Darmſtadt.
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Medizigal-Seife abends
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Sommertheater
Heute
Montag, 6. Juni:
— Erſtaufführung —
„
Neunzehn=
hundertneunzehn”
Eine Zeitſchnurre
von Toni Impekoven
und Carl Mathern.
Klamotten=Mare ...."
...: Brung Harprecht
Karten: Berhehrsbur.,
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Weißen Turm, Hugo de
Waal (Rheinſtr.) (6707
Anfang 348 — Einlaß7.
Heſſ. Landestheater
Montag, 6. Juni.
171. Mietvorſtellung.
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Kean.
Große Schanfpielpreiſe.
Anf. 6½ Uhr. Ende n. 9½ Uhr.
Borverkaufan d. Tages,
kaſſe im Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr.
Mathildenplatz 1 Teleph. 116:
Dienstag, 7. Juni.
Außer Miete.
Sondermiete Serie XII1
Siegfried.
Erhöhte Opernpreiſe.
Anfang 6 Uhr,
Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. G.
(Alte Stuttgarter)
Größte europäiſche Lebensverſichernng auf Gegenſeitigkeit.
Verſicherungsbeſtand 2 Milliarden Mark.
Für Starkenburg mit Wohnſitz in Darmſtadt wird ein in
Akquiſition und Organiſation erfahrener, tatkräftiger
Bezirksbeamter
mit guten Beziehungen geſucht. Auch Nichtfachleute können
berückichtigt werden und ſich nach kurzer Probezeit eine gute
Lebensſtellung ſichern.
(I,6568
Anerbietungen mit Lebenslauf, Lichtbild, Gehaltsanſprüchen
und Angabe der ſeitherigen Tätigkeit werden erbeten von dem
Bankvorſtand.
Zur Hebung der Not der kränklichen und unter Ader Anſaa
ernährten Darmſtädter Kinder finden in der Zeitt
vom 13. bis 26. Juni 1921 Haus= und
Straßem=
ſammlungen ſowie eine ſog. Kinderhilfswoche ſtatt, nas grauſan
Um die hierbei geplanten Veranſtaltungen
er=
folgreich durchzuführen, wendet ſich der unterzeichnetes Folat Paſcha war
Ausſchuß an die Frauen und Mädchen
aller Berufsſtände
aller politiſchen Parteien
aller Konfeſſionen
nit der herzlichen Bitte um Mithilfe.
Frauen und Mädchen, die bereit ſind, mitzu== mg bei dem Begräb
helfen, werden gebeten, unter genauer Angabe von1 zunes am 20.
Namen und Wohnung ſich bei den nachſtehend ver= Vorſitzenden der einzelnen Bezirke bis
ſpäteſtens 8. d. Mts. zu melden.
Auch hilfsbereite Herren werden zur
Mithilfe=
aufgefordert.
Eile tut not!
Gartenbeſitzer, die bereit ſind, Blumen zum
Ver=
kauf in der Kinderhilfswoche unentgeltlich zur
Ver=
fügung zu ſtellen, werden freundlichſt gebeten; ihre A. Rußland und die T
Adreſſe an eine der nachſtehend verzeichneten
Bezirk=
vorſitzenden gelangen zu laſſen.
Darmſtadt, den 2. Juni 1921.
Der Arbeitsausſchuß
für die Kinderhilfswoche:
Stadtverordneter Ferd, Schmidt, Vorſitzender, Frau
Chefredakteur Behre, Frau Oberlandesgerichtsrat
Brun, Verwaltungs= Oberinſpektor Decher, Frau
Stadtverordnete Kern, Schriftſteller Rudolf Kindt
Stadtpfarrer Lautenſchläger, Dr. C. A. Schenck,
Frau Präſident Strecker, Fabrikant Walter Trier,
I. Bezirk, umfaſſend die Straßen des 1. Polizeirevienz;
Vorſitzende: Frau Martha Rothſchild, Marktpl.?. Laienrichte
Kaufmann Heinz Heberer, Ernſt=Ludwigſtr. 12.
II. Bezirk, umfaſſ. die Straßen des 2. Polizeireviers:
Vorſitzende: Frau Oberbergrat Chelius, Lukasweg!,
Fräulein Gertrud Wieſenbach, Beckſtr. 4.
III. Bezirk, umfaſſ. die Straßen des 3. Polizeireviers:
Vorſitzende: Frau SanitätsratBrückner,
Bismarcks=
ſtr. 29. Frau Dr. Konrad Schlippe, Bismarcksſtr. 29.
TV. Bezirk, umfaſſ. die Straßen des 4. Polizeireviers:
Vorſitzende: Frau Hofrat Witt, Riedeſelſtr. 18,
Frau Direktor Dr. Reinhart, Wilhelmſtr. 8.
V. Bezirk, umfaſſ. die Straßen des 5. Polizeirebiers:
Vorſitzende: Frau Profeſſor Lenz, Martinſtr. 17.
Frau Karl Praſſel, Schulſtr. 10.
VI. Bezirk, umfaſſ. die Straßen des 6. Polizeireviers:
Borſitzende: Frau Bürgermeiſter Mueller,
Roquette=
weg 16½, Frau Dr. Oppenheimer, Roquetteweg 28.
VII. Bezirk, umfaſſ. die Straßen des 7. Polizeireviers:
Vorſitzende: Frau Chefredakteur Behre,
Kahlert=
ſtr. 5. Frau Sophie Manck. Lahlerrſtr. 6. gtoeg W n Freihtit heru
eiſpr
muß allgemeit
Freiſprudk
grint der Prozeß 04
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Meu, der kreu z
Mten Völkern, die
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bolitiſches
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eind der Engländer und
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m Bedrücker und
Mz übte. Das Schickf
Mt. Las Land, das e
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Mer auf gleiche
Meralhelden geſt
FDNe 1415 geſ
aunfe vom 2u
Sinlei als treue
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WAHAOM deren Bruu
t. Sür uns gei
hie zu zeig
vertilgt restlos nur Kammerjäger Bergs Nicodaal,
Erfolg verblüffend. Kinderl. anzuw. Dankschreib.
v. überall. Beste Zeit zur Brutvernichtung.
Doppelpackg. M. 7.—. Erhältlich bei Ad.
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(TV.4790
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ien 50d zur hon
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Schreibmaſchine
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verk. bill. Schubkegel,
Rheinſtr. 12½. (6550kso
Kaufe ſtets z. höchſt.
Tagespreis
Preis=Abſchlag
Schweineſchmalz, garantiert rein, beſte
Qualität
. . Pfund 9.7
*22439)
bei 5 Pfund 9.6
Reines Kokosfett.
. . . Pfund 8.0
in Tafeln.
„.. .. . . 8.7
Feinſte Tafelmargarine
ganz friſch.
. . Pfund von 8.00 a
Feinſtes Tafel=Oel . . . . Liter 12.
Prima Erdnuß=Oel, glanzhell . Liter 16.
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3 S. & N.=Germania=
Fahr=
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Rhein=
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22232
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1 Kaſſenſchrank,
2 Schreibtiſche,
1 Zeichentiſch,
1 Küchenſchrank.
Näheres Geſchſt. (* 22423
Gut erhalt, kräftig gebaut.
Tor=
H.=Fahrrad, pedo=
Freilauf, zu verk. Lang,
Soderſtr. 44.
*22436
PerfekteBüglerin
empf. ſich auß. dem Hauſe.
Näh. Geſchſt. (*22233sm
Unterricht
Erf. Schulmann
bereit. auf alle Schulprüfung.
or. Anfr. unt. C 125 an
die Geſchſt (* 22316sgo
DerlLobt
Zahle die höchſten Preiſe
f. getr Damen= u. Herren=
Kleider, Schuhe, Wäſche
uſw., ſow. Boden=u.
Keller=
kram, Papier. (6696a
J. Blum
Lauteſchlägerſtr. 4, Laden
Lioreen aller Art, ſowi
getragene Kleider kauft
Kl. Bach=
Zarnicer, gaſſe 5
Telephon 2912, (6186a
Gord d. Bhuer
in Gegenſtänden
u. in Bruch, ſowie alte
Zahngebiſſe und
Holz=
brandſtifte, altes Zinn
u. alte deutſche
Brief=
marken (61704
E. Behringer
Karlſtr. 110.
PeDtt
Wer dort?
Hier V. Schatz, Schloßg. 23.
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