Bezugspreis:
r.75 M. u. 75 Pf. Abtragegebühr, durch
hren 4.50 M. frei Haus, durch die Poſt
+M. Einzelnummer 25 Pf. Beſtellungen
mugegen: die Geſchäſtsſtelle Rheinſtraße 23
mier 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
F. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
An=
mieſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
iren einzelner Nummern infolge höherer
„ae jechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
A=auzwreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
dumdernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
m
U
Nrmmer 150
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Die Reparationspläne.
Von einem volkswwirtſchaftlichen Mitarbeiter wird uns
ſchzuben: Noch ehe der Reichskanzler das Konzept für ſeine
(Reiutayserklärungen zuſammenſtellen konnte, wurden die Pläne
44bekaln, mit denen die Regierung der Wiedergutmachung
ge=
nechr ierden will. Die vorzeitige Enthüllung hat in den
wei=
teſtein Freiſen ſprachloſe Beſtürzung hervorgerufen. Wenn auch
gewri Einzelheiten nicht ſtimmen, das heißt, in der
Gffehachen Verlautbarung etwas abgemildert erſcheinen
werwe, ſo hat man doch bereits ein deutliches Bild vor
ſich, nd dieſes Bild iſt ſchreckenerregend wie das
Ant=
z ſt Gorgo. Man möchte angeſichts dieſes
ungeheuer=
ſicheh Finanzprogramms wirklich jede Hoffnung auf
Deutſch=
ſands ukunft fahren laſſen. Die grundlegenden Vorſchläge gin=
Bie, ſen ſaz vom Reichswirtſchaftsminiſterium, für das der in
ſei=
her Anei zwar weit rechts ſtehende, aber bureaukratiſch ſtarre
bozraemokrat Robert Schmidt verantwortlich zeichnet.
Sozu=
ſagen 4s Gegenreferat hatte der noch nicht ernannte
Reichs=
ſinariniſter, für den die unteren Götter in die Breſche
ſprin=
ten enßten. Was dabei herauskam, war ein Rattenkönig von
Reiymgsverſchiedenheiten, die ſchließlich in der Not der Stunde
ſurch as Machtwort Dr. Wirths überbrückt wurden, der ſich
ſanmi) wo ihm die alleinige Verantwortung zu groß erſcheint,
ufhBeſchlüſſe des Geſamtkabinetts berufen wird. Bei dem
d=ſüigen Finanzprogramm muß man unterſcheiden zwiſchen
er ſnnlung der 26prozentigen Ausfuhrabgabe, die noch ganz
manzegoren iſt — ſoll ſie einheitlich erhoben werden oder ſoll
in in Syſtem abgeſtufter Ausfuhrzölle ausarten? —, und
nfsellen, aus denen gezahlt werden ſoll; erſtens die feſte
mzunt von zwei Milliarden Goldmark, zweitens die
Be=
zur Uſfak=ſten und ſonſtigen Barverpflichtungen aus dem
Ver=
jüüße Vertrag und drittens die Ausgleichung unſeres inneren
eut fyn Nieſendefizits.
zar 125
18hrend die Ausfuhrabgabe eine Nuß zum Knacken für
ztriel
natn ſrtnd Zollſpeziakiſten bleibt, ſind die direkten Zahlungen
Paar 7.75 wa; vorüber ſofort klarer Wein eingeſchenkt werden muß. Die
ſorggrärter des neuen Kabinetts haben bei ihren Beratungen
abdſen efehen, daß das Reparationsproblem, ſo wie es infolge
ycfzatums geſchluckt wurde, durch gewöhnliche Steuern und
baabe allein unlösbar bleibt. Man muß eine furchtbare
Ra=
iſtalny werſuchen. Man muß das Geld nicht nur von den
Paar
in: des deutſchen Wirtſchaftsbaumes nehmen, man muß
Touristen /öré ubſtanz gehen, ganze Aeſte abſägen. So kam es zum
ſ9.n einer 20prozentigen Beſitzbeſteuerung, ſozuſagen eines
cſichsnotopfers. Vor allem ſoll der ländliche und
ſtädti=
eichturdbeſitz wieder bluten, weil, wie ſich ein Mitglied des
umts ſo ſchön ausdrückte, dieſe Sachenrechte von der
Ent=
u des Geldes noch nicht ſo ſehr betroffen ſeien. 20 vom
h dieſer Beſitzgattung ſollen alſo zugunſten des
Repara=
ands enteignet werden, und zwar durch Auflegung einer
ſthuhypothek. Beim ländlichen Beſitz führt dies in den
mei=
fäſen zu einer heilloſen Ueberſchuldung, die keine Behörde
1üſt wieder einrenken kann. Bei dem ſtädtiſchen
Grund=
ſitztill man ſich helfen durch einen Zuſchlag zu den Mieten in
ſhten 300 Prozent der Friedensmiete. Aus dieſen Zuſchlägen
E Zuſchußhypothek verzinſt und amortiſiert werden. Man
ſiütch an den Kopf, ob ein denkender Menſch ſo etwas er=
Mtuinnte! Wie viel Millionen Exiſtenzen müßten ſogleich
gutwe gehen, wenn man ſie zwingen wollte, zwingen könnte,
ſitze ſo viel, als ihre Friedensmiete betrug, an die Entente
Marationszwecken abzuzahlen. Der Ruin ganzer Volks=
M4rdie Auflöſung ganzer Städte wäre die Folge. Weniger
ſchherd, aber auch von ungeheuerlicher Tragweite, erſcheint
hah, der Plan, die induſtriellen und kaufmänniſchen
Unter=
ehrtu gen einſchließlich der Banken mit einer Art
Zwangs=
hpdik dadurch zu belaſten, daß ſich der Reparationsfonds als
füchr elhaber in Höhe von 20 Prozent des inveſtierten Kapitals
tetſit. Das alliierte Kuckucksei im Neſt des deutſchen
Wirt=
hatEbens! Schlimmer noch! Solche Zwangsbeteiligung, die
nſüs anderes iſt als Beſitzraub, würde die Form der meiſten
itgnhrnungen ſprengen und ganze Kategorien von Betrieben
Ufßlen laffen. Die Kuh, die man melken wollte, wäre
ge=
hletzet, und alle traurigen Vorausſagen, die von
Tieferblicken=
eng biher an Abſicht und Zweck des Verſailler Vertrages
ge=
hüMwurden, müßten ſich erfüllen.
Lſe Vorſchläge ſind ſo unmöglich und ſchaudererregend,
in Reichstag ſofort den ebenfalls vorgeſehenen
Gegen=
rRhigen werden weichen müſſen. Die Gegenvorſchläge be=
Haſich auf Monopole, neue Steuern auf den Gewinn,
t. Einkommen, Erhöhung von Verkehrstarifen,
Bl der Reichszuſchüſſe für Lebensmittel, Anpaſſung der
ar den Weltmarkt uſw. Alles Schrecken und Sorgen ge=
—Aper ſie ſind wenigſtens diskutierbar.
Bärth und ſeine Parlamentsmehrheit.
V. Niemand wird beſtreiten, daß in einem
demokrati=
ratsgefüge eine Regierung nicht beſtehen kann, die nicht
Flament eine ausreichende Mehrheit auf ihr
Pro=
zut vereinigen vermag. Es iſt daher an ſich begreiflich,
der Preſſe zurzeit ein großes Rätſelraten darüber
ange=
ud, wie ſich der neue Reichskanzler, Dr. Wirth
gewaltige Aufgabe der Durchführung des Ultimatums
Stage die erforderliche Unterſtützung durch die Parteien
näll, und es iſt dabei nicht unintereſſant, daß
Betrachtun=
e dieſes Thema mit beſonderem Eifer im deutſchnatio=
Ager gepflogen werden, wo man gerne ins Reine darüber
möchte, ob man auf die Deutſche Volkspartei weiter
zäh=
an oder nicht. Nun ſtehen die Dinge bekanntlich ſo, daß
der jetzigen Regierung vereinigten drei Parteien des
s, der Sozialdemokraten und der Demokraten nicht ſtark
ſad, um eine ausreichende parlamentariſche Baſis für die
Ses Reiches aufzubringen. Dr. Wirth muß alſo
ent=
jaich rechts oder nach links hin nach Unterſtützung aus=
und das bedeutet in dem einen Fall die Hinzuziehung
Pückſchen Volkspartei zur Regierung, und im anderen die
kang freundlicher Neutralität von ſeiten der Unabhängi=
Dee Unabhängigen haben durch Herrn Ledebour erſt dieſer
weder jede Zuſammenarbeit mit bürgerlichen Parteien
met, und ſo kommt alſo eine feſte Bindung in Geſtalt ihres
fitts zur Regierungskoalition nicht in Frage.
Merkwürdige iſt nun, daß man bis zur Stunde noch
von gehört hat, wie Dr. Wirth ſich zu entſcheiden gedenkt,
er hat bekanntgeben laſſen, daß er ſein Programm
ent=
würde. Demnach ſieht es ſo aus, als ob er entſprechend
hun ihm gemachten Andeutung zunächſt überhaupt keinen
Donnerstag, den 2. Juni 1921
Druck zur vorherigen Herſtellung einer parlamentariſchen
Mehr=
heit ausüben wird, ſondern den Parteien das ganze Gewicht der
Verantwortung überlaſſen möchte, die ihre Entſcheidungen völlig
imbeeinflußt eben auf Grund des von Dr. Wirth
unterbreitete=
ten Programms fällen ſollen. Träfe die Annahme zu, daß dies
die Anſchauung des neuen Reichskanzlers iſt, ſo würde man ihm
jedenfalls einen gewiſſen Mut nichk abſprechen können, und es
wird bei der Deutſchen Volkspartei in erſter Linie ſein, ſich vor
ihren letzten Entſchlüſſen die Entwickelung klar zu machen, die
ſie ſelber gegebenenfalls heraufführt. Es ſcheint, als ob Dr.
Wirth des Zentrums ziemlich ſicher ſein darf, ſelbſt wenn er den
Kurs nach links ſteuern ſollte. Man dürfte innerhalb des
Zen=
trums dem Reichskanzler vor allem auch darin beiſtimmen, daß
die jetzige Regierung „Politik auf lange Sicht” zu machen
ge=
zwungen iſt, und daß alſo die Parteigruppierung, die ſich im
Verlauf der bevorſtehenden Programmdebatte entwickelt, kaum
ſobald durch eine andere abgelöſt werden dürfte.
Zum Erbſchaftsſteuergeſetz.
Kn. Von ſachverſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Im
Tagblatt vom 30. Mai iſt ein vom Hanſabund ausgegangener
Leitartikel über „Erbſchaftsſteuer” veröffentlicht, der zur
Berichtigung herausfordert.
Ueber die Ausdehnung der Erbſchaftsſteuer auf Kinder und
Ehegatten durch das Geſetz von 1919 kann man geteilter Meinung
ſein, jedoch muß berückſichtigt werden, daß der Staat heute Geld
braucht und daß er es ſelbſtverſtändlich da holt, wo etwas zu
holen iſt, und das iſt bei Erbſchaften und Schenkungen. Die
Steuer iſt jedoch bei Ehegatten und Kindern nicht ſo unmäßig,
wie es der Artikelſchreiber darſtellt. Der Gaſtgeber, bei dem der
Artikelſchreiber das opulente Mahl einnahm, muß tatſächlich ſehr
reich geweſen ſein. Er behauptet, ſein Nachlaß würde mit 91
Prozent weggeſteuert. Die höchſte Erbanfallſteuer beträgt, wenn
er ſeinen Nachlaß ſeinen Stiefkindern überläßt, 50 Prozent, da
muß er aber ſchon jedem Stiefkinde ein Vermögen von 1500000
Mark hinterlaſſen. Hinzu kommt allerdings noch ein Zuſchlag,
der ſich nach der Höhe des Vermögens des Erwerbers richtet und
der für je 20000 Mark Vermögen des Erwerbers, ſoweit es
20 000 Mark überſteigt, 1 Prozent beträgt. Die höchſte
Nachlaß=
ſteuer beträgt 5 Prozent, jedoch erſt bei einem Nachlaß von über
2000 000 Mark. Der Mann muß alſo ſehr reich ſein, ſeine
Stief=
kinder haben’s auch nicht nötig; iſt es hier nicht angebracht, daß
der Staat kräftig zugreift? Der Mann wird das opulente Mahl
auch veranſtaltet haben und dazu in der Lage ſein, wenn er bei
der Veranſtaltung nicht an den Steuerfiskus gedacht hat.
Es iſt unrichtig, daß das Gatten= und Kindeserbe einer
Erb=
ſchaftsſteuer bis zu 70 Prozent unterworfen iſt. Die Steuer
be=
trägt in dieſem Falle höchſtens 35 Prozent bei einem Erwerbe
eines Kindes oder des Ehegatten von mindeſtens 1 500 000 Mark.
Die Steuer iſt geſtaffelt von 4 bis 35. Prozent.
Es iſt weiter nicht richtig, daß die ſteuerliche Bewertung der
Vermögensobjekte eine derartige Erhöhung erfahren hat, wie
der Artikelſchreiber angibt. Das Haus, von dem er ſpricht und
das vor dem Kriege mit 100 000 Mark bewertet wurde, wird nach
ſeinem Ertragswerte verſteuert, das iſt der 25fache Betrag der
einjährigen Mieteingänge, abzüglich ein Fünftel für Reparaturen.
Die Mieten ſind nicht derartig geſtiegen, daß das Haus jetzt
einen Ertragswert von 400—500 000 Mark hätte. Es wird alſo
auch nicht die Erbgnfallſteuer und Nachlaßſteuer mit dieſem hohen:
Betrage erhoben. Ebenſo iſt es mit dem Hauſe von 120 000 Mark.
Selbſt angenommen, das Haus hätte jetzt tatſächlich einen
Er=
tragswert oder gemeinen, d. h. Verkaufswert von 750 000 Mark,
dann beträgt die Nachlaß= und Erbanfallſteuer, falls es ein
Kind oder die Witwe erbt, zuſammen nur 120800 Mark und keine
205 000 Mark, wie im Leitartikel angegeben. Es ift auch
unrich=
tig, daß die Witwe oder ein Kind bei einem Erwerb von einer
Million Papiermark Vermögen 303 000 Mark Nachlaß= und
Erb=
anfallſteuer zu zahlen hat. Die Steuer macht nur 190 550 Mark.
Es iſt auch weiter nicht richtig, daß von dem auf 400 000
Papier=
mark zurückgegangenen Vermögen nochmals 87 000 Mark
Nach=
laß= und Erbanfallſteuer eingezogen werden. Die Steuer beträgt,
falls die Witwe oder ein Kind dieſen Betrag erbt, 46 550 Mark.
Bei allen oben angeführten vererbten Beträgen war
voraus=
geſetzt, daß nur eine Perſon erbt. Erben mehrere Kinder oder
mehrere Kinder und der Ehegatte, dann richtet ſich die Höhe der
Erbanfallſteuer nicht nach dem Geſamtnachlaſſe, ſondern nach der
Höhe des jedem Einzelnen zufallenden Anteils am Nachlaſſe.
Je weniger alſo eine einzelne Perſon erbt, deſto geringer der
Prozentſatz der zu zahlenden Steuer, je weiter ein Erbe mit dem
Erblafſer verwandt iſt, deſto höher der Prozentſatz. Hausrat und
alle bewegkichen Gegenſtände, auch ſolche von geſchichtlichem und
kunſtgeſchichtlichem Werte, die ſich ſeit mindeſtens zwanzig
Jah=
ren im Beſitze der Familie befinden, ſind ſteuerfrei.
Wie aus Vorſtehendem zu erſehen iſt, kann man die Nachlaß=
und Erbanfallſteuer nicht als eine Steuer betrachten, die den
Familienſinn zerſtöre oder die den Erblaſſer abhalten ſolle, ſeine
Kräfte anzuſtrengen, um für ſich und ſeine Familie etwas zu
ſparen. Sie wird gerade die Beſten und Tüchtigſten veranlaſſen,
die Kräfte anzuſpornen und ſparſam zu leben, weil ſie wiſſen,
daß ihr Erbteil, von ihren Eltern erworben oder das ſie ihren
Kindern überlaſſen, ein müheloſes Daſein nicht gewährt und
daß der Staat von jedem verlangt, zu arbeiten, und daß ein
Mittel zum Arbeitszwang auch die Steuer iſt.
(Wir bewerken hierzu, daß der letzte Abſatz keine
Berichti=
gung, ſondern eine Anſicht darſtellt.)
Oberſchleſien.
Ein Aufruf der vereinigten Verbände
heimattreuer Oberſchleſier.
Breslau, 31. Mai. (Wolff.) Von den vereinigten
Ver=
bänden heimattreuer Oberſchleſier ergeht folgender Aufruf:
„An die Oberſchleſier im Reiche! Liebe
Lands=
leute! Aus tiefer Not rufen wir Euch, Ihr heimattreuen
Brü=
der und Schweſtern im Reich, um Hilfe! Häufig und oft haben
wir gelobt, uns in dem ſchweren Ningen um unſere gemeinſame
Muttererde niemals zu verlaſſen. Zahlreich ſind die Beweiſe
Eurer Liebe und Treue. Ihr habt mit uns am 20. März den
Sieg der deutſchen Sache erfochten, aber der Kampf geht weiter!
Nie war die Gefahr ſo groß, wie in dieſer
Schickfals=
ſtunde. Unſere Heimat ſchmachtet unter einem grauſamen
pol=
niſchen Schreckensregiment. Mord, Raub, Brand
und Verwüſtung kennzeichnen, die polniſche Gewaltherrſchaft.
Viele der Getreueſten liegen unter der Erde und die Tapferſten
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (82 mm breit )2.80 M.
Auf vorſtehende Preiſe 25% Teuerungszuſchlag.
Anzeigen von auswärts 1.50 M., Bankanzeigen
2.00 M., 92mm breite Reklaiezeile 5,00 M. Anzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
Agenturen u. Anzeigenexpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
ſtehen in ſchwerem Kampfe gegen die polniſchen Rechtsbrecher.
Alle ſind der Verzweiflung nahe! Und Warſchau unterſtützt die
polniſchen Banden mit Soldaten, Waffen, Munition und mit
Mitteln aller Art; uns aber darf das deutſche Volk nicht mit der
Waffe helfen. Doch verlaſſen dürfen uns unſere Brüder und
Schweſtern nicht! Ihr könnt uns mit Werken der Liebe helfen.
Ihr habt Euch zuſammengeſchloſſen, Eure heimattreuen
Ver=
bände ſind eine achtunggebietende Macht. Ihr ſeid Fleiſch
von unſerem Fleiſch, Blut von unſerem Blute! Ihr als
ge=
borene Oberſchleſier hört den Schlag unſeres Herzens, Ihr fühlt
unſere Not. Niemand verſteht das beſſer als Ihr, weil Ihr
alle Kinder derſelben Heimat ſeid. Großes habt Ihr geleiftet,
Helft weiter! Wir hörten, daß Ihr für unſere Flüchtlinge
ſor=
gen woket, daß Ihr Kleider, Nahrungsmittel, Geld und Gut
hergeben kollt. Ihr hört, daß die Lage in der Heimat von Tag
zu Tag entſetzlicher wird. Es iſt keine Minute mehr zu
ver=
lieren! Jetzt müßt Ihr Eure glänzend ausgebaute Organiſation
einſetzen. Jetzt müßt Ihr die große Aufgabe übernehmen, die
der Augenblick Euch ſtellt. Helft den Flüchtlingen! Helft den
Unterdrückten und Vergewaltigten! Gebt Geld, gebt Nahrung,
gebt Kleider! Ueberzeugt das deutſche Volk, daß es uns durch
Rat und Tat zur Seite ſtehen muß! Wir bauen auf Euch! Wir
wiſſen, Ihr werdet uns nicht verlaſſen! Lebensmittel nimmt
jede Ortsgruppe der Verbände heimattreuer Oberſchleſier an.
Geldſpenden werden erbeten auf das Konto „Oberſchleſierhilfe
bei der Bank für Handel und Induſtrie in Breslau.”
Die Entente und die vberſchleſiſche Frage.
T.u. Paris, 1. Juni. Die Antwort der
franzöfi=
ſchen Regierung auf die engliſche Note über
Ober=
ſchleſien iſt geſtern abend dem engliſchen Botſchafter in
Pa=
ris, Hardinge, übergeben worden. Der fränzöſiſche
Stand=
punkt, der in dieſer Note ausgedrückt wird, iſt, wie ſchon kurz
mitgeteilt, der folgende: Die franzöſiſche Regierung iſt damit
ein=
verſtanden, daß die von der engliſchen Regierung angenommene
Sachverſtändigenkommiſſion ſich nach Oberſchleſien begibt, um
dort eine Unterſuchung zu führen und an Ort und Stelle zu
ar=
beiten. Die franzöſiſche Regierung hält aber eine Einberufung
des Oberſten Rates, um die Mitglieder dieſer Kommiſſion zu
er=
nennen, nicht für notwendig. Sie iſt der Anſicht, daß der
Oberſte Rat erſt nach Boulogne einberufen werden ſoll,
wenn der Bericht dieſer Kommiſſion vorliegt. Die franzöſiſche
Note enthält ferner die Anſicht der franzöſiſchen Regierung über
die Bedingungen, unter denen die Sachberſtändigenkommiſſion
arbeiten ſoll. Sie fordert außerdem die engliſche Regierung auf,
alle Schritte in Berlin, Warſchau und bei der interalliierten
Kommiſſion in Oppeln zu unternehmen, damit die Maßnahmen
getroffen werden, die die Lage in Oberſchleſien erfordert.
London, 31. Mai. (Wolff.) Wie Reuter erfährt, geht der
letzte Vorſchlag der engliſchen Regierung dahin, daß, die
nächſte Zuſammenkunft des Oberſten Rates Mitte nächſter
Woche in Boulogne ſtattfinden ſoll. Auf der Tagesordnung
ſteht Oberſchleſien und möglicherweiſe auch die Prüfung der
Sanktionen. Außerdem iſt es nicht unwahrſcheinlich, daß auch
die durch die Regierung von Angora geſchaffene Lage beſprochen
wird. Es iſt ſicher, daß die Vereinigten Staaten und Japan
vertreten ſein werden.
London, 1. Juni. (Wolff.) Daily Expreß meldet, daß die
Sitzungdes Oberſten Rates in Boulogne’nicht vor
etwa zehn Tagen werde ſtattfinden können.
London 31. Mai. (Wolff.) Neuter zufolge ſoll
Bel=
gien zur Teilnahme an der Boulogner Konferenz des
Oberſten Rates eingeladen werden, wenn Fragen der
Repara=
tionen oder Zwangsmaßnahmen erörtert werden. Wie Reuter
außerdem meldet, wurde bisher der Vorſchlag, einen
Sach=
verſtändigenausſchuß zur Prüfung der oberſchleſiſchen
Frage zu ernennen, noch nicht formell angenommen. Man iſt
hier der Anſicht, daß die Ernennung von Sachverſtändigen,
be=
vor die allgemeinen Richtlinien, die ſie bei ihrer Arbeit befolgen
ſollen, vom Oberſten Rat beſtimmt ſeien, die Löſung der
ober=
ſchleſiſchen Frage wohl kaum fördern würde. Die britiſche
An=
ſicht geht dahin, daß zuerſt der Oberſte Rat zuſammentreten
müſſe, und zwar ſobald wie möglich.
Paris, 31. Mai. (Wolff.) Wie der Temps aus Oppeln
meldet, hat die interalliierte Kommiſſion einſtimmig befchloſſen,
die alliierten Regierungen zu erſuchen, über die
Verhand=
lungen bezüglichder AufteilungOberſchleſiens
der Oeffentlichkeit keinerlei Mitteilung zu
machen. Die Mitglieder der Kommiſſion ſeien der Anſicht, daß
jede Indiskretion die Kämpfe zwiſchen Polen und Deutſchen aufs
neue entfachen könnte.
Die italieniſche Stellungnahme.
wd. Rom, 31. Mai. Nachdem die geſamte Preſſe zu dem
angeblichen Vermittlungsvorſchlag des Grafen
Sforza für Oberſchleſien Stellung genommen hat, bricht jetzt
endlich auch die Conſulta das Schweigen, indem ſie erklärt, daß
es keine Sforza=Linie gäbe. Die italieniſche Formel tritt
ledig=
lich für die einmütige und endliche Löſung ein und beſchäftigt
ſich überhaupt nicht mit Einzelheiten. Sie ſtellt nur eine praktiſche
und gut intereſſierte Bemühung dar, die Angelegenheit möglichſt
beizulegen. Dies iſt um ſo mehr zu verſtehen, da Sforza zur
theoretiſchen Auslegung der Abſtimmungsbedingungen des
Frie=
densvertrages Stellung genommen hat. Daß er ſich mit dieſer
Stellungnahme dem franzöſiſch=polniſchen Geſichtspunkt nähert,
wird nicht beſtätigt, aber auch nicht in Abrede geſtellt.
Die polniſchen Schandtaten.
* Nach Blättermeldungen aus Oppeln beginnen die Polen
ſich im Kreiſe Groß=Strehlitz zurückzuziehen. Sie
zerſtörten planmäßig das geſamte Gebiet. Der Reſt des von
ihnen angezündeten Schloſſes Stubendorf und die zum Gute
ge=
hörige Brennerei ſowie die Kalkwerke in Groß=Stein wurden
vom=
ihnen geſprengt. Der Coſeler Oderhafen iſt nach zuverläfſigen
Nachrichten vollſtändig unterminiert und ſoll bei einem weiteren
Rückzug der Polen geſprengt werden.
Vom Reichsminiſterium.
* Berlin, 1. Juni. Wie die Blätter melden, ergab die
geſtrige Kabinettsſitzung volle Einmütigkeit über die
Er=
klärung, die der Reichskanzler im Reichstage abgeben
werde. Eine Entſcheidung über die einzelnen Steuerprojekte und
ſonſtige Mittel zur Auſbringung der Reparationslaſten ſei jedoch
noch nicht getroffen worden, ſondern es ſei nur die allgemeine
Nichtung der Arbeit des Kabinetts auf dieſem Gebiete feſtgelegt
worden.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juni 1921.
Rnmmer 1500
Laut Vorwärts hat die ſozialdemokratiſche
Reichs=
tagsfraktion beſchloſſen, auf den ihr als vierten im
Kabi=
nett angebotenen Miniſter ohne Portefeuille zu verzichten. Da
Dr. Wirth als Reichskanzler das Reichsfinanzminiſterium
bei=
behält, iſt die Regierungsbildung im Reiche abgeſchloſſen.
Reichskanzler Dr. Wirth hat geſtern den
Wiederaufbaumini=
ſter Dr. Rathenau in ſein Amt eingeführt. In längerer
Anſprache an die Beamten des Mimiſteriums wies der
Reichs=
kanzler auf die beſondere Bedeutung hin, die dem
Wiederaufbau=
miniſterium nach der Annahme des Ultimatums zukomme.
Mini=
ſter Rathenau dankte für das ihm geſchenkte Vertrauen und
er=
klärte, er ſehe in der Aufgabe des Wiederaufbauminiſteriums
nicht nur die des Wiederaufbaues Deutſchlands, ſondern auch
der vollkommen in Zerrüttung geratenen europäiſchen
Wirt=
ſchaftsmaſchine.
Ankauf von Gold durch die Reichsbank.
Berlin, 31. Mai. (Wolff.) Die Reichsbank gibt
be=
kannt: Durch die Annahme des Ultimatms der alliierten Mächte
vom 5. Mai hat das Reich ſchwere finanzielle
Verpflich=
tungen übernommen. Um ſie zu erfüllen, müſſen die
größ=
ten Anſtrengungen gemacht werden. Von dieſem
Geſichts=
punkte aus hat ſich das Reichsfinanzminiſterium
ent=
ſchloſſen, durch Vermittelung der Reichsbank und der Reichspoſt
Gold zu einem dem Weltmarktpreis ungefähr angepaßten
Preiſe ankaufen zu laſſen. Goldene Schmuckſachen und Ge=
Staatsgebildes zu ſchätzen weiß. Die Konſolidation unſerer
Re=
publik, ſowie unſere Friedenspolitik erwirbt ſich in
demokrati=
ſchen Schichten den verdienten Reſpekt. Auf die Frage, wie die
wahrſcheinliche Entwickelung der Verhältniſſe in Deutſchland
ſein wird, antwortete der Gefandte: Ich will mich auf keine
Prognofe für die Zukunft feſtlegen, doch kann man ſoviel ſagen,
daß die ungeheuere Mehrheit der deutſchen Nation entſchloſſen iſt,
in der äußeren wie in der inneren Politik nicht den Weg der
Kataſtrophe, ſondern des Kompromiſſes und der Evolution
ein=
zuſchlagen. In den breiten Schichten des deutſchen Volkes
herrſcht die Sehnſucht nach einem ruhigen Leben, nach Ordnung
und Produktionserhöhung, die der deutſchen Induſtrie weite
Perſpektiven eröffnet und einen großen Anteil am Neubau der
Republik haben wird, und an der Heilung der Kriegswunden.
Die jüngſten Exzeſſe in Deutſchland haben gezeigt, daß ſich die
breiten Maſſen nicht durch Phantaſtereien verleiten laſſen.
Volksabſtimmnng in Steiermark.
* Graz, 31. Mai. Der Steiermärkiſche Landtag
beriet heute über die Frage der Anſchluß=Abſtimmung
in Steiermark und beſchloß mit den Stimmen der
Groß=
deutſchen, Bauernbündler und Chriſtlichſozialen, daß die
Ab=
ſtimmung am 3. Juli ſtattfinden ſoll. Der Sprecher der
Chriſtlichſozialen erklärte, daß feine Partei ſich durch den
frühe=
ren Beſchluß des Steieriſchen Landtages für gebunden erachte
und deshalb für den Anſchluß ſtimme. Der Sprecher der Sozial=
brauchsgegenſtände bleiben vom Ankauf ausgeſchloſſen. demokraten erklärte, dem vorgeſchlagenen Abſtimmungstermin
Für deutſche und ausländiſche Goldmünzen und für
Bar=
nicht zuſtimmen zu können, da die Bundesgeſetze eine länderweiſe
ren erfolgt der Ankauf durch Vermittelung der
Reichsbankan=
ſtalten, die bereits mit entſprechenden Weiſungen verſehen ſind.
In den nächſten Tagen wird der Ankauf auch von allen
Poſtan=
ſtalten, von dieſen aber nur bezüglich der deutſchen
Reichs=
goldmünzen, aufgenommen. Der von der Reichsbank und der
Poſt zu zahlende Ankaufspreis iſt der gleiche und wird auf der
Grundlage des Weltmarktpreiſes Ende jeder Woche neu
feſt=
geſetzt. Für die laufende Woche ſtellt er ſich beiſpielsweiſe
auf 260 Mark für ein Zwanzigmarkſtück und 37000 Mk. für ein
Kilogramm Feingold. Die Preiſe für die übrigen deutſchen und
ausländiſchen Goldmünzen werden entſprechend feſtgeſetzt. Eine
Umſatz= und Luxusſteuer kommt bei dieſen Verkäufen
nicht in Anſatz. Den Beſitzern von Gold bietet ſich hiernach
Gelegenheit, es ungefähr zum Weltmarktspreiſe zu verwerten.
Dagegen iſt der anderweitige Verkauf auf Grund des
Geſetzes, betr. Verfügung über Gold vom 28. April (R.G.Bl.
S. 489), ohne die Zuſtimmung des Reichswirtſchaftsminiſters
verboten und ſtrafbar. Die Verwertung im Auslande iſt durch
das Goldausfuhrverbot ausgeſchloſſen.
Neuer Wirtſchaftskampf in Mitteldeutſchland.
wd. Hallee a. S., 31. Mai. Mit dem geſtrigen Montag hat
ein neuer ſchwerer Wirtſchaftskampf in
Mittel=
deutſchland begonnen. Auf Beſchluß des
Arbeitgeber=
bezirksverbandes für das Baugewerbe in Halle ſind bis auf
wei=
teres alle Bauarbeiter ausgeſperrt. Hiervon
wer=
den nicht nur die Arbeiter der Stadt Halle, ſondern auch die der
weiteren Umgebung, von Merſeburg und beſonders alle
Bau=
montagearbeiter der Leunawerke, betroffen. Die Ausſperruig
bedeutet die Antwort der Arbeitgeber auf einen Lohnſtreik
der Bauarbeiter in Deſſau, Aſchersleben und an anderen
Orten. Nach der Berliner Roten Fahne iſt damit zu rechnen,
daß ſchon in den nächſten Tagen die Arbeiterſchaft auch der
übri=
gen Induſtrien Mitteldeutſchlands in den Kampf hineingezogen
wird. Die Leunawerke ſollen ſchon für Mittwoch die
Geſamt=
ausſperrung angekündigt haben. Die Unternehmer hatten den
Arbeitern vorgeſchlagen, die Löhne pro Tag um 6 Mark
herab=
zuſetzen, die Arbeitszeit auf 9 Stunden zu verlängern und die
Sonntagsarbeit einzuführen, ohne daß ein Feiertagsaufſchlag
bezahlt würde. Bei den Verhandlungen erklärte die
Arbeiter=
ſthaft ſich bereit, verſuchsweiſe die Neunſtundenſchicht und die
Einführung der Sonntagsarbeit auf ein Vierteljahr zuzulaſſen;
mit einer Lohnherabſetzung war ſie jedoch unter keinen
Umſtän=
den einverſtanden. Der Schlichtungsausſchuß gab den Arbeitern
recht, ebenſo das Reichsarbeitsminiſterium. Die Unternehmer
erklärten jedoch, wie das Blatt mitteilt, daß ſie auf
bedingungs=
loſer Annahme ihrer Forderung beſtänden, möge der Spruch des
Schlichtungsausſchufſes und des Arbeitsminiſteriums ausfallen
wie er wolle.
Das Verhältnis Deutſchlands zur Tſchechoſlowakef.
Prag, 1. Juni. (Wolff.) Nach der Lidu Noviny erklärte
Geſandter Tuſar zu dem Berichterſtatter über die Verhältniſſe
in Deutſchland und die Beziehungen Deutſchlands zu
der tſchechoſlowakiſchen Republik: Deutſchland
reorganiſiert ſich und es ſcheint, daß es von den beſiegten Staaten
vielleicht am erſten zu der Löſung des Nachkriegsproblems gelangt
iſt. Sein Prinzip iſt in der Induſtrie: ausführen und deutſche
Arbeit verkaufen, in der Landwirtſchaft: das deutſche Volk durch
landwirtſchaftliche Eigenproduktion zu ernähren. Weiter ſagte
der Geſandte, daß die Rede Briands ein Beweis dafür ſei, daß
im Verhältniſſe zu Deutſchland eine neue Zeit angebrochen
ſei. (2). Dieſes Bild wirke günſtig auf die Geſamtſtimmung von
Europa, und beſonders die Nachbarſtaaten begrüßen dieſe neue
Zeit. Ueber das Verhältnis Deutſchlands zu der
G
Abſtimmung bei einer Volksbefragung nicht vorſehen und die
Feſtſetzung des Abſtimmungstermins auch nicht Sache der
ein=
zelnen Länder ſei. Nach Memung der ſozialdemokratiſchen Partei
könne die beabſichtigte Volksbefragung den Anſchluß nicht
för=
dern, keinesfalls ihn aber herbeiführen. Damit jedoch die
Volks=
befragung kein falſches Bild von dem Anſchtußwillen der
Bevöl=
kerung ergebe, würden die Sozialdemokraten an der Abſtimmung
am 3. Juli teilnehmen.
Wien, 31. Mai. (Wolff.) Durch die Entſcheidung des
Steiriſchen Landtages iſt, wie in politiſchen Kreiſen
verlautet, nach den Vorgängen der letzten Tage, beſonders nach
den vom Bundeskanzler ſeinerzeit in Prag abgegebenen
Erklä=
rungen, die Möglichkeit einer Regierungskriſe gegeben.
Wie es heißt ſoll ſich morgen ein Kabinettsrat mit der Lage
beſchäftigen; gleichzeitig ſollen Verhandlungen mit den Parteien
ſtattfinden. Es dürfte ſich dann bis zum Beginn der Vollſitzung
des Nationalrates in den Nachmittagsſtunden entſchieden haben,
ob mit dem Rücktritt des Kabinetts Mayr zu rechnen iſt.
Der Wiederaufbau Nordfrankreichs.
Paris, 31. Mai. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des
Senats ſprach ſich Miniſter Loucheur bei Beratung des
Bud=
gets für den Wiederaufbau, die Penſionen und die
Zuwendun=
gen an die Geſchädigten über das Regierungsprogramm
für den Wiederaufbau aus. Er erklärte, man könne
das, was bis jetzt unternommen worden ſei, kritiſieren, aber
wenn man gerecht ſein wolle, müſſe man ſich an den chaotiſhen
Zuſtand erinnern, in dem ſich die Kampfzone nach dem
Waffen=
ſtillſtand befunden habe. Jetzt befinde man ſich vor dem
Wieder=
aufbau. Dieſes Jahr und das kommende Jahr müßten als der
Beginn der Wiederaufbautätigkeit angeſehen werden. Loucheur
ſprach dann von den namentlich in landwirtſchaftlicher
Bezie=
hung gemachten Anſtrengungen und ging dazu über, von der
Beteiligung Deutſchlands am Wiederaufbau zu
ſprechen. Er habe immer den Standpunkt vertreten, daß die
Verwendung deutſcher Arbeiter in größeren Maſſen aus
verſchie=
denen Gründen abgelehnt werden müfſe, namentlich aber
deshalb, weil man einen großen Teil der Arbeiterlöhne in Mark
bezahlen müſſe. Aber Deutſchland könne ſehr gut durch ſeine
Ar=
beiter auf deutſchem Gebiete Materialien vorbereiten, die in
Frankreich für den Wiederaufbau benötigt würden. Die
Be=
ſchäftigung deutſcher Arbeiter in Frankreich ſelber müſſe ſich auf
die völlig verwüſteten Gebiete, die von der Bevölkerung verlaſſen
ſeien, beſchränken. Er müſſe allerdings zugeben, daß durch eine
derartige Begrenzung die Frage ihr tatſächliches Intereſſe
ver=
liere. Die Deutſchen hätten die Lieferung von 25 000
proviſori=
ſchen Häuſern angeboten. Er habe verlangt, daß man feſter
ge=
baute Häufer liefere, und darüber werde jetzt verhandelt. Etwa
1500 Häuſer könnten im Monat geliefert werden, aber die Zahl
laſſe ſich in kurzer Zeit auf 2500 ſteigern. Durch die Holzhäuſer
werde im Verhältnis zu dem Preiſe für Steinhäuſer eine
Er=
ſparnis von 20 bis 25 vom Hundert erzielt. Wenn übrigens die
Deutſchen keine annehmbaren Preiſe machten, ſo ſei man nicht
gezwungen, ihnen einen Auftrag zu erteilen. Er hoffe, von den
Deutſchen Materialien zu erlangen, aber nur in einem Maße,
daß dadurch die nationale Induſtrie nicht gefährdet werde. Aber
die Induſtrie Frankreichs dürſe ſich auch nicht der
Faulheit hingeben; ſie müſſe ſich vielmehr auf den Kampf
mit der deutſchen vorbereiten. Zum Schluß erklärte
Lou=
cheur, er hoffe, daß von 1922 an keine Staatsarbeiten mehr in
dem verwüſteten Gebiete vorgenommen würden. Eine
über=
menſchliche Arbeit müſſe verrichtet werden.
und Lebensmittel, Kohlenbergwerke, Kohlenvorräte, Maſchin
uſw. regnirieren können. Sie werden auch das Recht haben
Preis für Gas, Elektrizität und Kohle feſtzuſetzen und den m
kauf von Brennſtoffen für Motoren zu beaufſichtigen.
Die griechiſch=türkiſchen Kämpfe.
Paris, 31. Mai. Havas meldet aus Konſtantinovel
weſtlich von Heraklea ſtarke Zuſammenziehungen von keman
ſtiſchen Truppen ſtattfinden. Man glaube, daß es ſich
die Vorbereitung eines Angriffes auf die griechiſche And
bei Ismid handelt. Nach einer Blättermeldung haben notzi,f
liſtiſche Streitkräfte mehrere Stellungen am Golf von 7
beſetzt. Ein griechiſcher Torpedobootszerſtörer beſchießt die 9
Der Meldung zufolge ſoll Ismid eingeſchloſſen ſein. We
meldet Havas, daß die politiſche Lage in Angora noch nichtug
klärt ſei, doch habe es den Anſchein, daß die bolſchewiſtiſche
litik den Sieg davontragen werde. In der Sitzung vom 26.
habe die Nationalverſammlung ausführlich die innere undöſs
äußere Politik erörtert. Die Mehrheit habe ſich für eine
Pye=
des Einvernehmens mit der Sowjetregierung und für die
ſetzung des Krieges bis zum Aeußerſten gegen die griechkt
Armee ausgeſprochen. Das Kommiſſariat für nationale Vaſ
digung habe beſchloſſen, eine Militärmiſſion nach Moskaut
entſenden, um die militäriſchen Beſtimmungen des türkiſch=rf.
ſchen Abkommens auszuarbeiten. Die Kommiſſion werde
u=
ſechs Offizieren beſtehen.
Ameriha und der Friedensvertrag,
Paris, 1. Juni. (Wolff.) Der Neu=York Herald wind
guter Quelle in Neu=York erfahren haben, daß Staatsſekh,
Hughes und Handelsſekretär Hoover ſich bemüht hätten, =
Friedensvertrag zu einem für den Ausſchuß des Sol=
für auswärtige Angelegenheiten annehmbaren Dokument un
geſtalten, das Unternehmen jedoch als unmöglich aufgeg!;—t
hätten. Beide erklärten ſich jetzt für einen Vertrag, deriha
amerikaniſchen Rechte durch beſondere Klauſeln ſchütze.
derſelben ſoll beſtimmen, daß Deutſchland den Vereinn
Staaten das Recht zuerkennt, in der Frage der Verteilun,
Kabel, die den alliierten und aſſoziierten Nationen abgemn
worden ſind, mitzuſprechen. Durch eine zweite Klauſell”
Deutſchland den Vereinigten Staaten auch das Recht zuerke-s=m
bei der Verteilung der ehemals deutſchen Kolonien gleichfall= Nar dn
zu entſcheiden. Endlich ſoll Deutſchland durch eine dritte KAu
ſ=
die Gültigkeit der Beſchlagnahme der deutſchen Güter im)ſo,
Vereinigten Staaten awerkennen.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Miniſterpräſident v. Kahr
geſtern zur Taufe des bayeriſchen Handelsſchnſt=
„Bayern” nach Kiel ab. — Im braunſchweigiſchen 9 /
tag iſt die 22 Mitglieder zählende Fraktion des Landeswahlverlng
(rechtsſtehende bürgerliche Parteien) in die Obſtruktion getreten! mr
nach ihrer Rechtsauffaſſung die Dauer des Mandats des Landtagiy uch d
reits am 11. Mai d. J. abgelaufen iſt. Das Haus war daher be=!
unfähig. Der Vizepräſident, der unabhängige Sozialdemokrat A
meier, kündigte trotzdem die nächſte Sitzung auf Mittwoch an. —hr
Dienstag mittag 12 Uhr trat die Aerzteſchaft ganz Deſk
reichs in einen fünfſtündigen Streik als Proteſtkundgebung
eine Anzahl in letzter Zeit erlaſſene Geſetze und Verfügungen a. ſ
Gebiete der Heilkunde, in denen die Aerzte eine Bevorzugung des
pfuſchertuns zum Schaden der Volksgeſundheit erblicken und ſ
ihrem Beruf und ſozialen Stellung zurückgeſetzt und ſchwer geſm,
d=
fühlen. — Die Volkszählung hat ergeben, daß für die nächſte H0
zöſche Kammer 90 Deputierte weniger zu wählen ſind, als
jetzigen Kamemr ſitzen. — Wie aus Tokio gemeldet wird, haben n
wiſtenfeindliche Streitkräfte unter General Kappel Wladiv
kampflos eingenommen. Die Japaner verhielten ſia!
tral. — Einer Neutermeldung aus Waſhington zufolge verlar-4n 5ut
maßgebenden Regierungskreiſen, daß unformelle Fühler in der
eines internationalen Uebereinkommens zur Hed
ſetzung der Rüſtungen bereits von der amerikaniſchen
rung ausgeſtreckt worden ſind, um die Haltung der anderen Regium
feſtzuſtellen, bevor formelle Verhandlungen vorgeſchlagen wettm”.
wird angenommen, daß irgend eine Macht dieſe Verhandlungen w. Mit
Oberſten Nat bringen ſoll, weil die Vereinigten Staaten nicht
Lage ſind, dieſes zu tun, da ſie im Oberſten Nat nur unforme:
treten ſind.
u5
wonn
nb=
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. 2
* Uebertragen wurde dem Lehrer Johannes Dapper zu 2t
Roden eine Lehrerſtelle an der katholiſchem Volksſchule zu Weit
Kreis Alzey.
* Erledigt: die Stelle des Vorſtandes der Oberförſterei Nidä=
Forſtwarteien: Sensfelder Tanne in der Oberförſterei Mörfelden,
horn I in der Oberförſterei Hirſchhorn, Altenhain in der Oberf.
Ulnichſtein und Bernsfeld in der Oberförſterei Burg=Gemünden.
werbungen ſind bis zum 15. Juni Ifd. Js. bei der Miniſterialab A
für Forſt= und Kamerolverwaltung einzureichen. — Ferner iſt Eitfl.
Uuf
1i1.
41
Der Bergarbeiterſtreik in England.
London, 31. Mai. (Wolff.) Heute, am 61. Tage des
Berg=
tſchechoſlowakiſchen Republik erklärte Tuſar, daß arbeiterſtreiks, iſt es noch zu keiner Regelung gekommen.
dieſes Verhältnis bisher immer gut war. Deutſchland war der Die Regierung hat einen Erlaß veröffentlicht, wonach die
Be=
erſte Staat, der nach dem Umſturz die tſchechoſlowakiſche Repu= hörden auf Grund der Ausnahmebeſtimmungen Gas=,
Elektrizi=
blik anerkannte, und ich zweifle nicht, daß es die Kraft des neuen täts= und Waſſerwerke ſowie andere Werke mit Beſchlag belegen
Der Krieg gegen die Junggeſellen.
In allen Ländern wird jetzt den Junggeſellen der
Krieg erklärt. Nicht etwa der Neid gewiſſer Verheirateter iſt
da das treibende Motiv. O nein, unſere Junggeſellen ſind jetzt
wahrhaftig nicht zu beneiden, wenn ſie nicht etwa fünfzifferige
Einnahmen und noch mehr haben. Vor dem Kriege hätte man
wohl noch von Neid reden können, denn da wurde der
unver=
heiratete Familienonkel gar oft von dem reich mit Kindern
ge=
ſegneten Familienpapa ſcheelſüchtig angeſehen. Doch jetzt iſt das
anders, ganz anders geworden. Da hat der Verheiratete
durch=
aus nicht mehr das Recht, neidiſch auf ſeinen unverheirateten
Geſchlechtsgenoſſen zu ſehen. Und dennoch die vielen
Kriegs=
erklärungen gegen den Junggeſellen! Und warum? Aus rein
nüchternen Gründen der Bevölkerungspolitik. Radikal geht jetzt
gegen die Junggeſellen die Türkei vor. Das Parlament der
türkiſchen Nationaliſten in Angora hat ein drakoniſches Geſetz
ge=
ſchmiedet, das den Junggeſellenſtand mit faſt ähnlichen Mitteln
auszurotten beſtrebt iſt, wie es der Bolſchewismus mit dem
Bür=
gertum getan hat. Natürlich iſt eins der erſten und beliebten
Mittel auch hier wieder die alte, gute Junggeſellenſteuer. Vom
25. Lebensjahre an hat einfach jeder Türke verheiratet zu ſein,
ſonſt wird ihm ein Viertel ſeiner Einkünfte weggeſteuert. Das
Geld kommt auf die Landwirtſchaftsbanken, die an Heiratsluſtige
oder ſchon Verheiratete Darlehen aus dieſen Beträgen geben.
Aber es kommt noch ſchlimmer. Unverheiratete Staatsbeamte
über 25 Jahre darf es nicht mehr geben, wenn ſie nicht fliegen
vollen. Aber es kommt noch viel ſchlimmer. Weigert ſich ein
Türke hartnäckig weiter, zu heiraten, dann kann er zu
Straſ=
arbeit verurteilt oder gar ins Zuchthaus geſteckt werden. Aber
es kommt noch viel, viel ſchlimmer. Männer bis zu fünfzig
Jahren werden durch Prämien und alle möglichen
Erleichterun=
gen ermuntert, zwei bis drei Frauen zu nehmen. Wer möchte
da nicht mit Leſſing ausrufen: „Ich möchte ſchon ein Türke
ſein!”? Nur daß Leſſing ſich im zweiten Vers wieder raſch
korri=
giert, als er daran denkt, daß die Türken keinen Wein trinken
dürfen, und deshalb zum Schluß ausruft: „Nein, nein, ich mag
kein Türke ſein!” Und ſo wird auch mancher Junggeſelle in
Deutſchland denken, den man trotz aller Schikanen nicht vom
hohen Meere ſeiner Junggeſellenfreiheit in den ſtillen, manchmal
auch recht bewegten Hafen der Ehe hineinbugſieren kann.
Man glaube ja nicht, daß der Kampfruf „Krieg den
Jung=
geſellen!” auch ſo ein revolutionäres Geſchrei neueſter Tage iſt.
Nicht im entfernteſten! Er iſt uralt. Ob der alte Drako, nach
deſſen Strenge man furchtbare Geſetze zu nennen pflegt
unver=
heiratete Männer zur Ehe gezwungen hat, das verrät Plutarch
nicht. Wohl aber iſt im Plutarch von dem weiſen Geſetzgeber
Lykurgos zu leſen, der mit Härte gegen die Junggeſellen
vor=
ging. Er gab ſie ungeſtraft zu gewiſſen Zeiten öffentlichen
Be=
ſchimpfungen preis. Im Winter mußten ſie auf Befehl der
Obe=
ren nackt um den ganzen Markt herumgehen und dabei ein auf
ſie gemachtes Lied abſingen. Der Inhalt dieſes leider verloren
gegangenen Poems war das Geſtändnis, daß ſie wohlverdiente
Strafen erlitten, weil ſie gegen die Geſetze ungehorſam geweſen
ſeien.: Außerdem aber griffen die Spartanerinnen zur
Selbſt=
hilfe. Ihnen waren alle unverheirateten heiratsfähigen Männer
Freiwild. Wenn ſie einen ſolchen Unterlaſſungsſünder
erwiſch=
ten, ſchleiften ſie ihn in den Venustempel und verhauten ihn
dort gewaltig. Man ſieht alſo, die alten Spartaner gingen recht
modern türkiſch vor, oder beſſer; die modernen Türken gehen jetzt
recht altſpartaniſch vor.
Doch: „Was gehen uns die Spartaner und Türken an, dieſe
Barbaren!” wird ärgerlich mancher Junggeſelle ausrufen. „Was
verſtehen die von Geſetz und Recht? Man ſehe ſich doch nur erſt
einmal in wirklichen Rechtsftaaten um!” — O, bitte, ſehr gerne!
Das Volk des Rechtes, der klaſſiſchen Geſetzesmacher war
bekannt=
lich das römiſche. Die Römer waren unübertroffene
Geſetzes=
künſtler, deren Scharfſinn und Logik auch jetzt noch die tüchtigſten
Juriſten bewundern. Und gerade ſie haben durch Geſetze mehr
als einmal die Junggeſellen in den Hafen der Ehe zu zwingen
verſucht. Zu des Auguſtus Zeiten, wo das römiſche Volk
aus=
ſchweifend und ehefaul war, wurde — es war im Jahre 18 vor
Chriſti — die ſogenannte Lex Papia Poppaea geſchmiedet, die
die Junggeſellen tüchtig bei dem Kragen packte und abſchüttelte.
Den Junggeſellen wurde die Teilnahme an den öffentlichen
Feſten und Theateraufführungen verboten. Außerdem aber
durf=
ten ſie in nur ganz beſchränktem Maße Vermächtniſſe annehmen.
Das war hart, um ſo härter, wenn man ſich in jene Zeit
hinein=
lebt, denn es war damals, wer nur einigermaßen ſich mit dem
Studium der römiſchen Damenwelt befaßt hat, kein Vergnügen,
Gatte zu ſein, und ſo proteſtierten denn auch die Junggeſellen
gegen das harte Geſetz, indem ſie vor allem auf die immer mehr
zunehmende Emanzipation des weiblichen Geſchlechts hinwieſen.
In der römiſchen Damenwelt mache ſich herriſcher Sinn,
Begehr=
lichkeit und Selbſtſucht in einem Maße geltend, daß der
ver=
heiratete Mann zu einer recht kläglichen Rolle verurteilt ſei. Aber
eine mit einem evangeliſchem Lehrer zu beſetzende Lehrerſtelle aſſt=
Volksſchurle zu Kolmbach.
n. Vom Landgericht. Der bishevige Vorſitzende der zweiten 7
kammer, Landgerichtsdirektor Dr. Nagel, hat ben durch das Aue7.
von Landgerichtsdivektor Kolb erledigtem Vorſitz der ZivilkaneK
übernommen, und der Vorſitz der Strafkammer II wird nunmeh ””
Landgerichtsrat Schmidt I. geführt.
Man
n. Strafkamer. Wegen Unterſchlagung und verſuchten Betr-M Mauft
Rückfall wurde der 32 Jahre alte, hieſige Fiſchhändler Rudolf Bruf
in eine Geſamtſtrafe von 5 Monaten Gefängnis verurteil.
züglich eines weiteven Anklagepunktes, wonach Br. der Zeche4k
gegenüber einer Hellnerim in Höhe von 100 Mark und 150 Mark 2t
digt iſt, ſetzte das Geuicht die Verhandlung zwecks näherer Erme.:6
Uund
Senats= und Volksbeſchluß nahm das Geſetz an, und die
geſellen verzichteten lieber auf Zirkus, Theater und reichs
mächtniſſe.
Wir in Deutſchland brauchen nicht lykurgiſche oder rSic,kh nachen u
Geſetze, um unſere Herren Junggeſellen zur Ehe zu bekehre:Mcf Beis der
bedarf da auch nicht des ſingenden Geſetzes, das in Coupl-M
zur Konventszeit auf den Pariſer Straßen und in Tingelt-W
erklang: „On est mauvais républicain — guand on
rest-
bataire.” („Ein ſchlechter Nepublikaner iſt, der Jung
bleibt.”) Wir kennen ein härteres Geſetz, das den Mann
Ehe zwingt, und das hat die wirtſchaftliche Not diktiert,
blierte Zimmer und Reſtaurationseſſen — wer hält da a.‟
Dauer lange aus? Man muß da Blutſteuern zahlen, die
mer ſind, als ſie ein Drako erfinden könnte. Die Frau
kann da mit ihrem wirtſchaftlichen Sinn dem ſorgenſch=
Manne die Laſt erleichtern helfen, ganz abgeſehen von der
die ja ebenſo ein gutes Recht hat wie der Magen, auf ihre
zu kommen.
— Luft=Photographie. Durch die Verb indung
Photographie mit der Luftſchiffahrt iſt eim
neues Gebiet entſtanden, aus dem Wiſſenſchaft und
In-
großen, immer noch ſteigenden Nutzen ziehen. Ueberall
ziviliſierten Welt arbeiten Flieger und Photographen zuſa.
um aus der Vogelperſpektive ganze Städtebilder und rieſis
brikanlagen ebenſo wie ſportliche Veranſtaltungen und 2
erſcheinungen, wie z. B. wundervolle Wolkenbildungen.
nehmen. Dieſe Photographien aus einer Höhe von Tau.”
von Metern dienen den verſchiedenartigſten Zwecken. So
ſie z. B. ein vortreffliches Anſchauungsmaterial und laſt
Anlage und Einrichtung großer Fabriken genau erkennen.
Expeditionen ſind ausgerüſtet worden, um die Luft=Photog
in den Dienſt der geographifchen Forſchung zu ſtellen.
S=
den jetzt mit Hilfe von Seeflugzeugen die Mündungen E
ſüdamerikaniſcher Rieſenſtröme aus der Luft photographie.
auf dieſe Weiſe eine genaue Kartographierung dieſer gewe
Flußgebiete vorzubereiten. Die Behörden von Fran.2
Guyana verwenden ein ganzes Geſchwader von Seeflug:”.
dazu, um durch ſyſtematiſche Luft=Photographie die Unte‟
für eine neue Karte des Gebietes zu gewinnen. In Londe
5000 Pfund dafür ausgeworfen worden, damit eine genane
des ganzen Gebietes der Rieſenſtadt mit Hilfe von Luſt=s
graphien geſchaffen wird. Beſonderen Nutzen leiſtet die
mmer 150.
m. Der Angellagte harte bas die Unterſchlagung anlangt.
Fosm Herbſt für dem hieſigem Wäſcheneibeſitzer Kollmann eine An=
„efe geführt und ſich daben vereinnahmte Kundengelder, die nach
Fembarung monatlich zu verrechmen und abzuliefern wawen,
uechts=
ma. Höhe vom über 500 Mark angeeignet. Dem Betwugsverſuch
be=
wegemüber einer Fiſchgroßhandlung im Bremerhaven, als dieſe
e Lieferungen neue Geſchäfte ablehnte. Sie wollte nichts auf
werden, und Br. bemühte ſich mittels verſchiedener Depeſchen, daß
farg von 2000 Mark dunrch die P.=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, Zeit 2. Juni 1921.
Seite 3.
Wamm zu ſeten, was jedoch mißlang. Die fraglichen Zechen
R0 Angeklagts in einner Wirtſchaft der Langgaſſe gennacht, und er
die betrüigeriſche Abſicht. — Aus einem Berufungsfall iſt der
ematerbreitetze Irrtum erwähnenswert, als ſchließe die wirtſchaftliche
Zudt Fryplung mit der Ausgabe an die Verbraucher völlig ab, ſo daß der
Zwam weitere gewerbsmäßige Verkehr nicht mehr unter dem
Marken=
wangtlle. Es handelte ſich um zwei Angeklagte, einem Wiesbadener
Songſiter (frühenen Rechtsanwalt) und eine hieſige Frau, die angeb=
Sefälligkeit für jene mit ihr bek
gol ſich auf 8—10 Zentner belaufen haben. Dieſes Geſchäft ge=
ſchahu nm Zucevmarhen und verſtieß deshalb gegen die Vorſchriften, doch
berman das Schöffengericht wie auch die Strafkammer die
Beſchul=
biammdes Schleichhandels und billigte der Aufkäuferin als einfächer
.Fmapr 4tichuuldbane Unkenntnis der fraglichen Beſtimmung zu, während
ue der nene Angeklagte wegen vorſätzlichen Verſtoßes zu 150 Mark
dGeiuft afe verurwilt wonden war. Bezüglich ſeiner nahm man
zwanu grweiten Inſtanz nuru Fahrläſſigkeit an, beſtätigte aber die
ſchöf=
fengoar tliche Strafe devem Betrag ſicher für den Verurteilten keine
zu Molle ſillt und zu den Betriebsunkoſten zählt.
effiſcher Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die
pffenzche Sitzung des Verwaltungsgenichtshofs am Samstag, den
mtormittags 9½4 Uhr: 1. Lorentſcheidung gegen den Feldſchützen
öharmfels V. in Semd wegen Körperverletzung. 2. Antrag des
ms Mainz auf Unterſagung des Trödelhandels der Abraham
Veck Eheleute in Mainz.
deu Poſtverkehr mit dem Aufſtanbsgebiet der Provinz
Oberſchle=
fen „üert dem 3. Mai aus bekannten Gründen mabezu völlig
unter=
wochg Von da an konntem lediglich einige Male Briefbeutel nach
Glei=
oitz Kwenburg, „Kattowitz, Königshlitte und Groß=Strehlitz mit den
zon 79 Interallierdem Konmiſſion eingerichtetem Zügen oder
Kraft=
maggratzul indungen befördert werden. Infolgedeſſen haben ſich bei den
Umlurirg sſtellem in Breslau und Oppeln große Mengen von Sendungen
* zwei
ngenanelt, derem Bearbeitung und Aufbewahrung ernſte
Schwienig=
ch das
eitem mirſacht. Seit 25. Mai werden zwar mit Zuſtimmung der
In=
etaltirgern Konrmiſſion täglich mit einem zwiſchem Oppeln und Kattowitz
ekochnden Militärzug 6 Briefbeutel fin Gleiwitz und 4 für Kuttowitz
umr enmittelung des. Zaugbihrers befördert und in umgekehrter
Niche=
umar (4t eine Brieſbefürderung in gleichem Umfange ſtatt. Dieſe
ge=
imger ih. der zugelaſſenen Briefbeutel reicht aber zur Abwickelung des
derkag ntfernt nicht aus. Namenlich kann damit auch ein Abfluß der
n Mctrn angeſammeltem Briefſendungen nur allmählich herbeigeführt
adten Die Poſtverwaltung, die vom ſich aus keine weitenen
Verbindun=
en gi ch den kann, ſiehr ſich daher zu ihrem Bedquern gezwungen, die
nnra tne von Einſchreibſendungen jeder Art, von
ſrafträgen, Poſtanweiſungen und Nachnahmen,
jct en Drnckſachen, Warenproben, Geſchäftspapieren und
Miſchſen=
zunich dem Auſſtandsgebiet vorerſt gänzlich einzuſtellen,
Franweiſungen des Poftſchechverkehrs dahin nicht zuzulaſſen und
ſchn beſtehende Sperre für Paket= und Wertſendungen weiterhin
auf=
tirulten, da eine ordmmgsmäßige Zuführung dieſer Sendungen an
er im Aufſtandsgebiet wicht ausführbar iſt. Zugelafſen werden
a ueiteves nur gewöhnliche Briefe Poſtkarten und
mit Boſt bezogene Zeitungen auf Gefahr des Ab=
Zux. Die Beförderung dieſer Sendungen in das Aufſtandsgebiet
agver nur dunchführen, wenn die Bevölkerung den AieFharßehr
b/4UergeringſteMaß eingeſchränkt und nu= Sendungen wirklich
wich=
nlch) dringendem Inhalts aufliefert. Eine Drrickleitung der
unter=
glant dlichem Sendungem wird vorerſt nicht erfolgen. Die Poſtver=
ſtitn till verſuchen, ſie wögliehſt an ihre Beſtimmung zu bringen.
1üntandsgebiet, auf das ſich die Verkehrsbeſchränkungen enſtrecen,
xäUgememem hoovengt im Weſten durch die Oder his Oppeln, im
Audrrch die Eiſenbahnſtrecke Oppeln-Kreueboug und eine von
R1 bis Seickſwitz gedachte Linie. Nach Ortem außerhalb dieſer
üwie nach Orten an der Eiſenbahnſtrecke Oppeln-Kreuzburg
hrmgen aller Art wieder unbeſchränkt zugelaſſen. Die
Poſtver=
hilt ſich, ſoweit möglich, dauernd über die Verkehrslage im
Auf=
ät unterwichtet und wird eine Milderung vder Aufhebung der
tngen eintretem laſſen, ſobald die allgemeinen Verhältniſſe es
Land.
rbestheater. In der heutigen Aufführung von „
Rhein=
igt Kammerſänger Hans Buſſard vom Landestheater in
als Gaſt den Loge, den er auch in der erſten diesjährigen
des Rings mit größtem Erfolg verkörperte. Den Fafner
a Foſeph Niklaus vom Stadttheater in Mainz, den Froh Herr
ſpou ibernommen. Die übrige Beſetzung iſt die gleiche geblieben.
ſufliſche Leitung hat Generalmuſikd irektor Balling. Die
Auf=
mutyder „Walküre” am Freitag, den 3. Juni, beginnt bereits
(4
ve Tageskaſſe des Landestheaters beginnt heute der Einzel=
fui zu „Rheingold” und „Walküre”.
ſaullen Mieten die ihnen zuſtehende Anzahl von Vorſtellungen deu ſchen Volke angetan worden iſt durch den ſchmachvollen Friedensver=
Akar” in den Mieten 4. und Schauſpielmiete 2 aufgeführt.
ſchl7r werden.
etzwa 350 Detailaufnahmen vom Skulptumemſchmuck des Bambenger Doms
und von dem koſtbaven Gliſabethenſchreim im Marburg. Die Aufnahmen
ſtammen von Profeſſor Nichaud Hammnn, Ordinarius für Kunſtgeſchichte
an der Univerſitätz Marburg. Dem Oſtflügel des Kupferſtichkabimetts aber
ſollen in breiter Folge die Bleiſtiftzeichnungem des Hanauer Malers
Reinhold Ewald, Mitglied der Darmſtädter Sezeſſion, einnehmen, welche
der Künſtler für einige Wochen zur Verfügung geſtelt hat. Während des
Wechſels der Ausſtellung erleidet die Mappenausgabe im Studienraum
des Kupferſtichkabinetts an den öffentlichen Stunden Mittwochs und
Freitags keine Unterbrechung.
— Von der Techniſchen Hochſchule. Der ordenkliche Profeſſor für
Mechanik an der Techniſchem Hochſchule Darmſtadt Herr Dr.=Ing. Viktor
Blaeß hat einen ehvenvollem Ruf an die Techniſche Hochſchule
Karls=
ruhe erhalten. Dem Heſſiſchem Landesamt für das Bildungsweſen iſt es
gelungen, den hervorragenden Gelehrten unſever Hochſchule zu erhalten.
* Allgemeiner heſſiſcher Jugendfeiertag. Das Landesamt für das
Bildungsweſen, Abteilung für Schulangelegenheiten, hat folgende
Ver=
fügung ergehen laſſen: „Wir beſtimmen, daß in dieſem Jahre und im den
künftigen Jahren am 24. Juni eine, wenn und wo immer möglich, von
allen Schülern und Schiülerinnen emes Ortes gemeinſam begangene und
auf ihre Gemüter machhaltig wirkende Feier vewamſtaltet wird, bei der
gegenüber unſever gegenmärtigen inneren Zerwiſſenheit und Uneinigkeit
das Gefühl der Einheit und Zuſammengehörigkeit aller zum Ausdruck
komnt. Nach dem Beiſpiel der ſchon früher an manchen Orten üblichen
Jugendfeſte führe man die geſamte Schuljugend einer Stadt in
gemein=
ſamem Zuge zu einem geeigmetem Platz, wo Jugendſpiele, Reigen,
tur=
neriſche und ſportliche Uebungen, Wettkämpfe, muſikaliſch=deklamatoriſche
Darbietungen, auch dramatiſche Aufführungen ſtattfinden, Lieder zum
Vortrage gelangen umd eime Anſprache gehalten wird, in der unter
Aus=
ſchaltung aller parteipolitiſchem Tendenzen der feſte Glaube an die
Zu=
kunft des deutſchen Volkes ſeinen Ausdruck findet. Das Feſt iſt von einem
Ausſchuß vorzubereiten, der hauptſächlich aus Leitern von Lehrern der
verſchiedenen Schulen, ſowie Vertretern der Stadtverwaltung und der
Eltern zu bilden wäre. Zur Mitarbeit ziehe man auch die älteren
Schi=
ler heran, die an vielen Orten gerne ſhr Teil zur Verſchönerung des
gemeinſamen Tages beitragen werden. Dem Ausſchuß läge es auch ob,
das Feſt den örtlichen Verhältniſſem anzupaſſen. Wir hofſen, daß ſich der
Jugendfeiertag unter weitgehendſter Beteiligung der Oeffentlichkeit, der
Eltern und Freunde der Schule abſpielen und ſo das Band zwiſchen
Elternhaus und Schule enger knüpfen wird.”
* Heſſiſche Kinderhilfe. Man ſchreibt uns: „Der Tod der
An=
fang des Lebens”, ſo lautet das Thema, über das der Kath.
Frauenbund im 1. Teil ſeines reichen Programms am Freitag,
den 3. Juni, abends 8 Uhr, im Saalbau einen Vortrag halten läßt.
Wahrlich für unſere harte, niederdrückende Zeit ein aufrichtender,
troſt=
reicher Gedanke!. Nicht in phraſenhaftem Gerede, ſondern klar und tief
wird der Redner, P. Hemmes, ſeinen Stoff behandeln, indem er ſich
zu=
gleich bemüht, Fremdwörter nach Möglichkeit zu vermeiden. Welcher
Art wird unfere Erkenntnis im anderen Leben ſein?. Dieſe Frage
dürfte die beſondere Aufmerkſamkeit erwecken. — Im zweiten Teil des
Programms wird Piels Marienleben aufgeführt: Lebende Bilder mit
Deklamation nach mittelalterlichen Meiſtern, Chören und Soli. Die
reiche Begabung der Mitwirkenden verſpricht eine wahrhaft künſtleriſche
Leiſtung. Die hervorragende Rolle der Madonna hat Eva Dahlem=
Frankfurt übernommen, die Sopran=Soli werden von Eliſabeth
Keil=
mann=Mannheim, die Alt=Soli von Poldi Heyl=Darmſtadt vorgetragen.
Die Spielleitung liegt in Händen von Fernande Robertine vom
Landestheater. In den Chören wirken ausgebildete Stimmen des
Frauen= und Jugendbundes mit. 1. Platz 8 Mk., 2. Platz 5 Mk., 3. Platz
250 Mk. Kartenverkauf im Verkehusbureau, bei Griesheimer und an
der Abendkaſſe. Die Hauptprobe des Marienlebens findet Freitag
nachmittag 4 Uhr ſtatt, zu der die Kinder gegen ein Saalgeld von 1 Mk.
zugelaſſen werden.
n. Gebenktafel für die gefallenen Polizeibeamten. Im Polizeiamt in
der Hügelſtraße wurde geſtern vormittag in einer ſchlichtem Feier eine
von der „Vereinigung der Polizeibeamtem Darmſtadts” den im
Völker=
ringen gefallenem Kameraden geſtiftete Gedenktafel enthüllt. Zu der Feier
hatten ſich die Angehörigen der Gefallenen und die Polizeibeamten
ein=
gefunden, außerdem waren auch die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden
vertreten; u. a. waren anweſend Herr Staatspräſident Ulrich und
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing. Die Feier wurde mit dem
weihe=
vollen Vortrag, des Chorals „Wie ſie ſo ſanft ruhen” eröffnet. Im
Namen der Vereinigung der Polizeibeamten begrüßte deren 1.
Vorſitzen=
der, Herr Polizeioberwachtmeiſter Oechler, die Erſchienenen und
be=
tonte, daß der heutige Tag für die Darmſtädter Schutzmannſchaft von
zweifacher Bedeutung ſei. In erſter Linie ſei der Tag dem Gedächtnis
der im Weltkriege gefallenen Kameraden geweiht, deren Namen zu
un=
vergänglichem Gedenken in dieſe Ehrentafel eingegraben ſind. Die meiſten
von ihnen, die ihr Beſtes dahingaben, ruhem in fremder Erde, fern von
ihrer Heimat. In eindringlichen Worten bat der Redner die Kameraden,
niemals an dieſer Taſel vorüberzugehen, ohne der Gefallenen und ihres
höchſten Opfers zu gedenken. Während der Chor das Lied der
Kame=
uadentreue. Jch hatt einen Kameraden” vortrug, fiel die Hülle der
Ehrentafel. Herr Polizeidirektor Dr. Wehner knüpfte in herzlichen
Worten zunächſt an das ebem geſungene Lied an und wies weiter darauf
hin, daß auch heute wieder tiefes Weh unſer aller Herzen durchziel
wenn wir derer gedenken, die auf dieſer Tafel hier verzeichnet ſtehen. Sie
alle haben gekämpft für des Vaterlandes Nuhm und Größe und mit
ihrem Herzblut den Gid der Treue beſiegelt. Das Ziel, für das ſie ihr
Leben einſetzten, wurde zwar nicht erreicht und doch ſind ſie nicht
um=
ſonſt gefallen. Dum tacent — elamant, auf deutſch: Während ſie ſchwei=
* Der Verein mitlerer Juſtigbegmten Heſſens hielt unter Leitung
ſeines Vorſitzenden, des Herrn Oberlandesgerichtsoberſekretärs Koch=
Darm=
ſtadt, am 29. Mai in Frankfurt a. M. eine aus allen Landesteilen ſehr
ſtark beſuchte Hauptverſammlung, an der auch der Vorſitzende
des Heſſiſchen Beamtenbundes, Herr Landgerichtsrat Müller=Darmſtadt,
teilnahm, ab. Das Sondervorgehen einzelner Vereinsmitglieder bei
der Beſoldungsregelung, Organiſationsfragen, die Frage der Perſonab
reform in der Juſtizverwaltung und die Beſoldungsreform bildet
die Hauptpunkte der Tagesordnung. Das Sondervorgehen wurde a.
ſeitig ſcharf verurteilt. Der vom Beamtenbund vorgeſchlagenen gewert.
ſchaftlichen Organiſation der Bemtenſchaft ſtimmte man einſtimmig zu.
Bezüglich der Beſoldungsregelung kam eine Reſolution einſtimmig zur
Annahme, die die unterſchiedliche Behandlung von Lokal= und
Zentral=
beamten ablehnt und das Beſoldungsgeſetz inſolange nicht anerkennt,
als nicht die mittleren Juſtizbeamten mit den mittleren Finanzbeamten
auch in den über die Grundſtellung hinausgehenden Beſoldungsgruppen
vollſtändig gleichgeſtellt ſind. Von der heſſiſchen Regierung wird
er=
wartet, daß ſie ſich in dieſer Richtung, die auch die Volkskammerbeſchlüſſe
gehen wollen, einſtellt und ſich bei Nachprüfung durch das
Reichsfinanz=
miniſterium nicht kampflos dieſem beugt, ſondern alle Mittel anwendet,
um der Eigenart der heſſiſchen Verwaltungen auch bei der Einſtufung
der Beamten Nechnung zu tragen. Eine durchgreifende Perſonalreform
in der Juſtizverwaltung, die nicht bei der Uebertragung von Arbeiten
auf geringer bezahlte und weniger vorgebildete Beamte Halt macht,
ſon=
dern auch dazu übergeht, beſſer bezahlte Beamte in allen Gruppen
ein=
zuſparen, hielt man im finanziellen Intereſſe des Staates für
unerläß=
lich. Für alle mittleren Juſtizbeamten wurde ohne Nückſicht auf ihre
Beſchäftigungsart vorläufig die Amtsbezeichnung der entſprechenden
Be=
ſoldungsgruppe gefordert, grundſätzlick, aber an dem „JJuſtizamtmann”
feſtgehalten. Unter lautem Beifall kam eine von dem Bezirksverein
Worms eingebrachte Reſolution einſtimmig zur Annahme, die dem
Vor=
ſtand für ſeine aufopfernde, nie ermüdende und erfolgreiche Tätigkeit
das vollſte Vertrauen und den Dank der Verſammlung ausſprach.
* Vortrag über die Schuldlüge. Immer noch gibt es auch in
Deutſch=
land., Kreiſe, die an die Schuld der alten Regierung am Ausbruch des
Weltkrieges glauben und daraus parteipolitiſche Folgerungen ziehen.
Obgleich die Archive der Entente heute noch nicht geöffnet ſind, da ſie
offenbar das Licht der Oeffentlichkeit zu fürchten haben, ſind doch ſo viele
amtliche Schriftſtücke und Veröffentlichungen führender Staatsmänner
bekannt geworden, daß man ſchon heute ſicher weiß, daß Deutſchland
nicht auf den Krieg hingearbeitet hat, die Entente ihn dagegen bewußt
anſtrebte. Wir erinnern nur an die vor kurzem im Verlag der
Kultur=
liga erſchienene und in der ganzen deutſchen Preſſe beſprochene
Bro=
ſchüre des Grafen Montgelas=„Zur Schuldfrage‟. Noch aber bleibt die
Hauptarbeit zu tun, die Zuſammenfaſſung und Verbreitung des
ver=
ſtreuten Materials, ſo daß aus dem Volke heraus eine breite Bewegung
gegen die Schuldlüge wachſen kann, die auch im Ausland nicht ungehört
verhallen wird. Der Verband Darmſtädter
Frauenver=
eine, der ſich mit Wärme für dieſe für die Allgemeinheit ſo wichtige
Frage einſetzt, hat nun einen namhaften Redner und Kenner des
Ma=
terials, Herrn Dr. F. Seitz=Stuttgart, zu einem öffentlichen
Vor=
trage gewonnen. Herr Seitz iſt Leiter der Landesgruppe Württemberg
der „Liga zum Schutze der deutſchen Kultur”, die ja im ganzen Reiche
in der Aufrollung der Schuldfrage ſehr viel geleiſtet hat und dieſe
Frage dauernd weiter bearbeitet. Wir weiſen auf den am 3. Juni im
Mathildenhöhſaal ſtattfindenden Vortrag bereits heute hin. Näheres
wird noch durch Anzeige bekannt gegeben. In einem Abendvortrag
können natürlich nur die wichtigſten Fragen geſtreift werden, zur
end=
gültigen Klärung bedarf es noch der Oeffnung der Ententearchive. Aber
was an Material bereits vorhanden iſt und an einem Abend
vorgetra=
gen werden kann, beweiſt ſchon überzeugend die Haltloſigkeit der
Lügen=
propaganda des Feindbundes. Den am 3. Juni, abends 8 Uhr, im
Mathildenhöhſaal ſtattfindenden Vortrag können wir wärmſtens
emp=
fehlen. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
* Der Zentral=Verband deutſcher Handelsvertreter=Vereine Berlin
hat, wie wir erfahren, eine Ortsgruppe gegründet. (S. Anzeige.)
gen klagen ſie an. Sie ſchreien hinaus dies ungeheuere Unrecht, das dem
beiltz u können, mußte die Generaldirektion für den Reſt der Spiel= trag von Verſailles, der ih alles genommen hat, auch noch das Letzte,
alsy msweiſe einige Mieten auf andere Tage verlegen. So findet die Ehre. Auf die Dauer, darüiber ſind ſich wohl alle Kreiſe des deutſchen
Eſaztng, den 4. Juni, eine Vorſtellung der Miete k ſtatt, die eine Volkes einig, können wir unter dieſem Vertrag nicht leben. An dem
dMlng von „Schwanenweiß” bringt. Am Montag, den 6. Juni, Grabe der gefallenen Getreuen pflanzen wir deshalb die Fahne der
Hoff=
nung auf und grüßen das Morgenrot einer beſſeren Zukunft. Eine Mah=
2. literariſche Matinee am Sonntag, den 5. Juni, nung zu treueſter Pflichterfüllung predigt uns dieſe Ehrentafel, auch das
tZehend vom Goetheanum, der freien Hochſchule für Geiſtes= höchſte und letzte Opfer zu bringen, wenn es nötig iſt. „Vergeßt der
euttſt. Dornach bei Baſel, Darſtellungen in eurhythmi= treuen Toten nicht”, ſo ruft uns dieſe Tafel täglich zu. Der
Polizeidirek=
unſt bringen. — Die muſikaliſchen Matineen werden am tor übernahm darauf die Ehrentafel in ſeinen perſönlichen Schutz und
ſuicthz den 12. Juni, mit der 2. Tanzmatinee von Nini Willenz ab= verſprach, auch namens ſeiner Amtsnachfolger, ſie allezeit in hohen Ehren
zu halten. Die Vertreter der Behörden bezeugten darauf den
Angehöri=
upferſtichkabinett bes Landesmuſeums. Die Holbein=Ausſtellung gen der Gefallenen ihre perſönliche Teilnahme. Damit ſchloß die ſchlichte
0 (d eichnungen H. Holbeins d. J. in originalgetreuen Lichtdrucken) und ernſte Feier. Auf der einfachen und würdigen Ehrentafel ſind
fol=
cht lnz ſer Woche zu Ende. Sie iſt am Sonntag, den 5. Juni, zum gende zehn Namem verzeichnet: Stumpf, Polizeiamtmann, die Schutzleute
detz ſale zugänglich. Dann bleiben die Ausſtellungsräume einige Hermann, Ackermann Jacobi Heid, Trauthwein und Benoit
Hilfsſchutz=
g ochloſſen. In Vorbereitung befindet ſich eine Ausſtellung von mann Herling und die Polizeiburgaugehilfen Spöhver und Waldſchmidt. Paradeplatz4.
Freitag, den 3. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Marke Nr. 45, 44 und 43, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für Kinder: Marke Nr. 33 und 31, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 30, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Juni auf die Nährmittelkarten
Nr. 33 blau, grün, rot, lila und Nr. 28 weiß je 800 gr
Haus=
haltungsmnehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 17. und Beſtellmarke Nr. 17 der
Sonderbeſtellkarte, je ½ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen. Mager=u Buttermilch markenfrei das Lit. 1.40 Mk.
Zucker: Mai=Anteil auf Bezugsmarke Nr. 5 der Sonder=Zuckerkarte,
Städtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Auf die bereité für das
Hausbrandwirtſchaftsjahr 1921/22 gültig erklärten
Kohlenaus=
weiska ten wird verausgabt: Die erſte Rate Kohlen, hiervon
die Hälfte in Braunkohlen der Grube Prinz von Heſſen. Auf
die Nummern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr.
Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für
Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
—
—
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Denkt an die Oberſchleſier!
ochteohie bei der Erforſchung der großen Wälder, deren
wirt=
ſaftlnen Wert Holzſachverſtändige feſtſtellen wollen.
Photo=
ſatzlin der verſchiedenen Teile der Wälder aus der Luft laſſen
9 50 ichnell machen und geben die wertvollſten Anhaltspunkte
FiBeurteilung der Baumarten und des Standes der Hölzer.
fOße Weiſe kann man in Stunden Reſultate erlangen, für
früher bei dem mühſeligen Durchwandern der Wälder
Boce hrauchte.
Tie Tierſeele. Zu dieſer Notiz im Unterhaltungsteil in
1über die Findigleit eines Pudels dürfte doch der ein=
WErklärungsgrund ſein, daß die Beſitzerin des Tieres
ben over gar nur kurze Zeit zuvor das Haus verlaſſen hatte.
er8 im Hunde bekannte Spürſinn witterte die Spur ſeiner
deräh und begehrte deshalb Einlaß. Polizeihunde verfolgen
ochich Spuren, unter noch viel ſchwierigeren Umſtänden.
Aneg Steigerung phyſiſcher Kräfte durch unmittelbaren ge=
Anſchluß an den Menſchen braucht alſo gar keine Rede
Die Menſchen legen ſo gern ihre eigenen
Schlußfolge=
in das Tier hinein und ſchreiben letzterem Fähigkeiten
9 das Tier gar nicht beſitzt. Das gilt auch insbeſondere
wveiten Gebiete der Inſtinkthandlungen. Inſtinkte ſind
Afäge Handlungen, die das Tier aus unbewußtem Trieb
Sie haben mit der Intelligenz, wie ſie der Menſch übt,
1 tun. Die Menſchenſeele iſt mit Vernunft begabt und
die Fähigkeit, allgemeine Begriffe zu bilden, mit Be=
Rn und Vorausſicht des Geſchehenden zweckmäßig zu
han=
us der Tierſeele vollſtändig abgeht. Niemals kann ſich
eſſele zu einer Menſchenſeele entwickeln. Nur was der
ach vorhanden war, kann ſich entwickeln. Darum iſt
jeele auch nicht graduell von der Menſchenſeele unter=
Eveil bei dem Menſchen Fähigkeiten vorhanden ſind, die
bipeim Tiere nicht finden. Es iſt notwendig, auf dieſe Unter=
Nchdih Erzuweiſen, da jener Artikel unzweifelhaft dieſe Grenzen
R4Ap ſchen geeignet iſt,
Die Schickfale eines Entgleiſten. Eine erſchütternde
ieerstragödie entrollte eine Verhandlung vor dem
1Bericht Berlin=Mitte. Wegen Diebſtahls war der
Ober=
eu a. D. Karl L. angeklagt. Der Angeklagte entſtammt
Eim Tugen preußiſchen Offiziersfamilie. „Nachdem er ſich kurz
DDM Kriege einige Zeit im Deutſch=Südweſafrika anfge=
halten hatte, ſtellte er ſich bei Kriegsbeginn als Kriegsfreiwilliger
und wurde ſchon im Januar 1915 wegen hervorragender
Tapfer=
keit vor dem Feinde zum Offizier befördert und dekoriert. Bald
darauf wurde er durch einen Kopfſchuß ſchwer verwundet. Die
davon zurückgebliebene Nervoſität war die Urſache, daß er eines
Tages in Warſchau in angetrunkenem Zuſtande einem
Unteroffi=
zier eine Ohrfeige verſetzte. Vom Kriegsgericht zu ſechs Monaten
Feſtungshaft und Dienſtentlaſſung verurteilt, richtete er ein
Gna=
dengeſuch an den Kaiſer um Wiedereinſtellung als einfacher
Kriegsfreiwilliger. Wegen beſonderer Tapferkeit in vorderſter
rettete eines Tages, ſelbſt in größter Lebensgefahr und aus
meh=
reren Wunden blutend, ſechs Kameraden das Leben. Für dieſe
Tat wurde er vom Offizierkorps auf beſondere Bitten der
Mann=
ſchaften hin 1918 wieder zum Offizier gewählt. Bald darauf
erhielt er einen Rückenmarkſchuß und wurde erſt 1919 mit einer
unterarmlangen Wunde aus dem Lazarett entlaſſen. Er
ver=
ſuchte nun, ſich durch irgendeine Tätjgkeit den Lebensunterhalt
zu verdienen. Alle Verſuche ſchlugen fehl. Schließlich verſuchte
er es als Reiſender für ein Stauböl, konnte damit aber nicht mal
das tägliche Brot verdienen. Er verſetzte nach und nach ſeine
ge=
ringen Habſeligkeiten, bis er eines Tages obdach= und mittellos
auf der Straße ſtand. Als er einen ſeiner Brüder um eine
Unter=
ſtützung anging, erklärte ihm dieſer, wie der Angeklagte
behaup=
tete: „Mache ein Ende mit Dir, damit Du der Familie keine
Schande bereiteſt!“ Als er in voller Verzweiflung ſeinen Bruder
um eine Piſtole bat, habe dieſer erklärt, daß er zufällig keine
Waffe bei ſich habe, und ihm 150 Mark mit dem Rat gegeben,
für das Geld eine Flaſche Sekt zu trinken und ſich dann die
Puls=
adern zu öffnen. Als ein anderer Bruder ihm tauſend Mark
gab, legte er dieſes Geld am Spieltiſch an in der Hoffnung, zu
gewinnen. Er verlor. Nachdem der Angeklagte vierzehn Tage
im Tiergarten genächtigt und mit Brotreſten und Kartoffeln
ſeinen Hunger geſtillt hatte, wandte er ſich vergeblich an
ver=
ſchiedene Hotels, um eine Stellung als Kellner oder
Kartoffel=
ſchäler zu erlangen. Er lief nun tagelang im Tiergarten herum,
bis er den Entſchluß faßte, ſeinem Leben ein Ende zu machen.
um ſich in den Beſitz einer Waffe zu ſetzen, ſuchte er den
Ritt=
meiſter Sch. auf. Als er dort keine Waffe fand, entfernte er ſich
er verſetzen
heimlich unter Mitnahme eines Ueberziehers,
wollte, um ſich für den Erlös eine Waffe zu kaufen. Nachdem er
den Beſtohlenen brieflich um Verzeihung gebeten hatte, verſettze
er den Paletot für 80 Mark. Einige Tage ſpäter wurde er dabei
* Sender Hülſenfrüchte, Graupen, Grieß, Mehl, Konſerven,
Dauer=
ware. Auch die kleinſte Gabe iſt willkommen. Annahmeſtelle:
abgefaßt, als er aus einem Hotelzimmer eine Damenuhr
ge=
ſtohlen hatte. Er befand ſich in einem geradezu
menſchenunwür=
digen Zuſtande. Da er von einem hochgradigen Fieber befallen
war, wurde er ſofort ins Lazarett übergeführt. Das Gericht kam
dem Antrage des Staatsanwalts gemäß zu einer Freiſprechung
des Angeklagten.
C.K. Das „triſte” London. „Macht London heller, luſtiger,
friſcher!‟ Dieſes Schlagwort ertönt gegenwärtig in der
eng=
liſchen Preſſe, und die ganze Frage iſt in Fluß gekommen durch
Linie wurde er bald wieder zum Unteroffizier befördert und die Tatſache, daß die Beſucher der engliſchen Hauptſtadt,
beſonders die Amerikaner, ſie ſchon nach wenigen Tagen
ver=
laſſen, um nach Paris zu fahren, wo es ſo ſehr viel
vergnüg=
licher und unterhaltſamer zugeht. Reiſende, die London vor dem
Kriege beſucht hatten und jetzt dahin zurückkehren, ſind über die
dumpfe und trübe Stimmung des Londoner Lebens erſtaunt.
Sie erklären, daß ſie eine beſoaders heitere und ausgelaſſene
Stimmung vorzufinden hofften, da ja doch England die „Früchte
des Sieges” genießen müſſe. Aber von einer ſolchen
Sieges=
ſtimmung” iſt nicht das geringſte zu merken. Die verſchiedenſten
Gründe werden angeführt, ſo die Kohlenknappheit, die durch den
Streik verurſacht iſt, die Wirtſchaftskriſe und auch die
Abſtinenz=
bewegung, die den Alkoholgenuß verſchiedentlich eingedämmt
haben ſoll. Aber wie dem auch ſei, jedenfalls iſt gar nichts von
dem „alten luſtigen England” mehr in der Hauptſtadt zu ſpüren.
An der Feſtſtellung dieſer Tatſachen beteiligen ſich in Zuſchriften
die verſchiedenſten Berufsſtände, Hotelwirte,
Reſtaurations=
beſitzer, Theaterdirektoren, ſie alle beklagen, daß nicht nur die
Zahl der Beſucher Londons abgenommen hat, ſondern daß auch
diejenigen die hinkommen, ſich ſo wenig amüſieren, daß ſie nach
wenigen Tagen ihre Koffer packen und wo anders hin reiſen.
Nicht minder traurig ſind die Droſchkenkutſcher und die
Gepäck=
träger, und ſie alle machen für das ſchlechte Geſchäft das „triſte‟
London verantwortlich. „Nun bin ich ſchon vier Tage in
Lon=
don,” erklärt ein hervorragender Neu=Yorker Künſtler, „und ich
habe noch nirgends Leute geſehen, die wirklich luſtig ſind.‟ Dieſe
Beobachtung bezieht ſich aber nicht nur auf das Getriebe der
Großſtadt, in der der Kampf ums Daſein die behaglichen
Lebens=
freuden ausſchaltet, ſondern auch auf die Provinz. Und die
Rei=
ſenden ſtellen mit Entrüſting feſt, daß der Engländer auch keine
rechte Freude und keinen behaglichen Genuß an der
wunder=
vollen Natur ſeines Landes habe.
Sette 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juni 1921.
mnmmer 130,
* General Liman von Sanders, ein in Darmſtadt wohlbekamter
Offizier, wird hier am 16. Juni auf Einladung der Deutfchen
Volks=
partei über ſeine Erlebniſſe „Von Konſtantinopel bis Malta” ſprechen.
Am 1. und 2. Juni findet in Berlin der Prozeß gegen den Mörder des
Großweſiers Talgat Paſcha ſtatt, zu dem auch Exz. Liman von Sanders
als Zeuge geladen iſt, obwohl er mit den Armemer=Verfolgungen wie
etwwas zu tun hatte. Der Prozeß hat eine große Bedeutung für das
künf=
tige Verhältnis Deutſchlands zu Türkei; Geneval Liman von Sanders
wird deshalb auch bei ſeinem hieſigen Vortrage darauf eingehen. —
Nähere Angaben über den Vortrag folgen.
— Zitherkranz Darmſtadt. Der junge Verein ladek alle Freunde und
Gönner guter Zithermuſik zu ſeinem am Sonntag, den 5. Juni, im
Feierabend ſtattfindenden Stiftungsfeſt ein. (Siehe Anzeige.)
CPolizeibericht. Geſtohlen wurden: In einer Maſchinenfabrik
in der Landwehrſtraße am 30. v. Mts. zwei Treibriemen, 8 und 8,50
Meter lang und 10 Zenvimeter breit, im Werte von 1200 Mark. Aus
einer Gartenhütte an der Roßdörfer Straße ein Beil, Drillichanzug und
ein Paar Schuhe. Aus einer Wohnung in der Noßdörfer Straße ein
ſilbernes Taſchenmeſſer, Fahrraddiebſtahl. Geſtohlen wurde aus
einer Reſtauration in der Nähe des Hauptbahnhofes ein Fahrrad, Marke
Herkules. — Aus dem Muſeum in Weimar ſind nachfolgende
Ge=
genſtände geſtohlen worden: Ein Kunſtbild, 63 Zentimeter hoch, 70
Zen=
timeter breit, eine halbe Figur männliches Bild, 26 Zentimeter hoch,
28 Zentimeter breit, zwei Fürſtenbilder wit Harniſch und Kommandoſtab,
ein Kunſtbild, ftellt einen Knaben dar, der eine Schleiſe am Hute trägt,
B Zentimeter hoch, 24 Zentimeter breit. Vermutung befteht, daß
Gegen=
ſtände nach Darmſtadt verbracht wworden ſind. Sollte jemand im Beſitze
ſolcher Gegenſtänede gelangt ſein, ſo wird evſucht, dies bei der hieſigen
Krim.=Polizei zu melden, umm ſich Weiterungen zu erſparen. Ebenſo bittet
die Krim.=Abteilung um Mitteilung, wenn jemand über den Verbleib
Auskunft geben kann. — In einem Waſſertümpel hinder der Renmbahn
iſt vorgeſtern ein 8 Jahre alter Junge ertrunken. —
Feſtgenom=
men wegen Vergeheus gegen die Paßvorſchriften, der Handlungsgehilfe
Rudolf Herrmann. — Siſtiert wurden: 2 Perſonen wegen Verdachts
des Diebſtahls, 2 Perſonen wegen Verdachts der Hehlerei. — Perſonen,
die von dem in Haft befindliche
Abteilung, Zimmer 12, zu melden. Im Falle der Unterlaſſung wird auf
den Tatbeſtand der Hehlerei hingewieſen.
Hausbrandkohlen. Nach einer heute erlaſſenen Bekanntmachung
kann die erſte Hälfte der zweiten Nate bei den Kohlenlieferantem beſtellt
werden. Die Hälfte der erſten Rate iſt ſeit längerer Zeit in Kohle und
Briketts freigegeben. Die Beſtellungen hierauf ſind bei den
Kohlen=
lieferanten bis jetzt nur in ganz geringem Umfange eingegangen. Die
von dem Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung verausgabten
Be=
zugsfcheine werden entgegen dem Vorjahre vorwiegend mit
Braunkohlen=
briketts beliefert. Die Erfahrung hat ergeben, daß die Verbraucher auf
das Eintreffen von Kohlen warten. Die allgemeinem Verhältniſſe (
Ab=
lieferung an die Entente, Ausfall der Ueberſchichten uſw.) ſind derart,
daß außer Koks ſonſtige Ruhrkohlenprodukte nur in ganz geringem
Umfange geliefert werden. Dieſe etwa eingehenden Mengen müſſen für
lebenswichtige Betriebe Krankenanſtalten und dergleichen, verwandt
werden. Die Verbraucher werden daher nochmals aurfgefordert, von dem
zur Zeit günſtigem Bezug von Braunkohlenbrihetts Gebrauch zu machen.
Kalender für Aquarien= und Terrarienfreunde
Monat Junf.
* Im Aquarium wimmelt es von Jungfiſchen und draußen von
Futtertieren. Auch in den freien Gewäſſern unſerer Heimat finden ſich
Scharen von jungen Fiſchlein, während eine gonzs Reihe von
Süßwaſſer=
fiſchen Deutſchlands mit dem Laichgeſchäft noch nicht fertig iſt. Von den
Stichlingen, die ſchon im April anfingen, ſind noch die Nachzügler beider
Süßwaſſerarten bei der Brutpflege. Ebenſo geht es bei dem Flußbarſch,
der ſeine Laichſchnur um Waſſerpflanzen oder Steine ſchlingt, während
Zander, Kaulbarſch, Zingel, Schretzer und Streber bereits im Mai mit
dem Laichen fertig waren. Der bei uns eingebürgerte nordamerikaniſche
Florellenbarſch und ſein ebenfalls eingeführter Vetter und Landsmann,
der Heinmaulige Schwarzbarſch baichen im Mar und Juni, wie der
Kaul=
kopf Cottus gobio. Die Finte iſt unter den heringsähnlichen Fiſchen der
einzige, der noch im Juni laicht und zwar im Süßwaſſer. Von den
karpfenähnlichen Fiſchen ſind die Karauſche, der Gründling, der
Stein=
greßling, die Ellritze, die Ziege, der Brachſen und die Güſter, der
Karp=
fen, die Mairenke, die Alandbecke, die Laube oder Ukelei im Juni mit dem
Laichen am Schluß. Die Schmerle hat ſchon im Mai aufgehört, aber ihre
beiden Gattungsgenoſſen Schlammbeißer und Seinbeißer, bleiben noch
bis in den Junz hinein bei. Ebenſo der Stör, der Sterlet, der
europäi=
ſche Wels und das kleine Bachneunauge.
An den Ufern der Gewäſſer blühen die blauen Sterne des
Vergiß=
uneinnichts und prangen gelbe Schwertlilien. Da erhebt ſich der
Froſch=
löffel mit ſeinen kleinen weißen oder rötlichen Blüten, die ſich im
Son=
nenſchein entfalten, bei Regenwetter oder nach Sonnenuntergang aber
ihrer Blütenblätter zuſammenrollen, als ob ſie verblüht wären. Da wächſt
auch der Kalms, aus deſſem langem Wurzelſtock wir uns als Jungen die
Pfropfen für unſeve Knallbüchſen ſchnitzten. — Schwertlilie, Froſchlöffel
und Kalmus eignen ſich vorzüglich als Uferbepflanzung in
Freilandanla=
gen und wirhen ebenſo ſchön im Sumpfaquarium für das Zimmer.
(Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Tervarien=Kunde „
Hot=
tonia” Vereinsabend jeden 1. und 3. Samstag im Monat, „Heſſiſcher
Hof”, 8½ Uhr.)
* Arheilgen, 1. Juni. In der letzten
Gemeinderats=
ſitzung wurde die Anſchaffung von Lehrmitteln und
Schul=
artikeln nochmals an den Schulvorſtand verwieſen. Zur Vergüitung
des Unterrichts in der Fortbildungsſchuule wurde entſprechend der
Ver=
fügung der Kreisſchulkommiſſion beſchloſſen. Von der Erhebung einer
Wohnungsluxusſteuer ſoll Abſtand genommen werden. Zum Kontrolleur
der Gemeinde wurde Gemeinderat Müller gewählt. Die Preiſe für
Erb=
begräbniſſe wurden auf 400 Mark feſtgeſetzt, auch wurde die
Inſtand=
ſetzung des Leichenwagens beſchloſſen. Betreffend Veräußerung des
Dorf=
grabens und Bau eines Kanals in der Mühlſtyaße ſoll ein Kulturtechniker
zugezogen werden. Der Verpachtung des Geländes am Limdenweg wird
zugeſtimmt. Ein Geſuch der Jagdpächter wird zurüchgeſtellt. Den
zurück=
getretenen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr wird der Dank für
ihre Tätigkeit ausgeſprochen. Außerdem werden 985 Mark für
An=
ſchaffung von Geräten auf die Gemeindekaſſe übernommen. Die
Beſol=
dungsregelung des Bürgermeiſters wird berſchoben. Mit dem
Orgel=
bauer Bechtſtein wird betreffend Inſtandhaltung des Inſtruments ein
Vertrag abgeſchloſſen. Die Anſtellung eines Gemeindebauaufſehers
wurde gurgeheißen und ſoll ausgeſchrieben werden. Einige Geſuche um
Erlaß der Billettſteuer wurden abgelehnt. — Nachdem der Roggen
gut verblüht hat, iſt man mit dem Hachen und Häufeln der Kartoffeln
beſchäftigt. Der Stand derſelben iſt trotz der Trockenheit ein ſehr
gün=
ſtiger und ſelbſt die ſpäter geſteckten ſtehen ganz prächtig. Ein
durch=
greifender Regen käme der Landwirtſchaft fehr gelegen, da man
all=
gemein mit dem Setzen der Hackfrüchte, Dickrüben und Kohlrabi,
begon=
nen hat. Für die kommende Heuernte wäre auch unſeren Wieſen und
be=
ſonders den Kleeäckern ein wohltuender Regen ſehr vonnöten. Auch
unſere Obſtbäume laſſen infolge der großen Trockenheit in der Tiefe des
Bodens die wenigen Früichte maſſenhaft fallen. Für alle Kulturen wäre
ein kräftiger Regen dringend notwendig.
* Jugenheim a. b. B., 1. Juni. Eiſenbahnkonferenz. Im
Hotel „Goldene Krone” iſt auf Einladung der Eiſenbahndirektion
Frankfurt a. M. für mehrere Tage eine Konferenz der großen ſüd= und
norddeutſchen Eiſenbahndirektionen und Generaldirektionen verſam=
melt, um über weitere Vereinheitlichungsmaßnahmen für das ganze
Reichsbahngebiet zu beraten.
— Wolfskehlen, 31. Mai. Am Sonntag fand das
Wertungs=
ſingen des Riedſängerbundes zu Groß=Gerau im Hotel Adler
ſtatt, woran ſich auch der hieſige Gcſangverein Germania beteiligte.
Un=
ter Leitung ſeines tüchtigen Dirigenten, Herrn Kapellmeiſter Friedel
Fiſcher aus Darmſtadt, errang ſich Germania in der 2. Klaſſe unter
ſtarker Konkurrenz mit 94½ Punkten den erſten Platz. Obwohl Germania
infolge des Krieges viele ſeiner guten alten Sänger verloren hatte und
dieſe Lücke mit jüngerem Erſatz aufgefüllt werden mußte, verſtand es
Herr Kapellmeiſter Fiſcher jedoch in kurzer Zeit, das Stimmaterial ſo zu
ſchulen, daß Eermania heute beſſer denn je das deutſche Lied zum Vor=
trag bringt. Wenn Germania auch auf ſeinen jüngſten Erfolg ſtolz ſein
kann, darf es jedoch keinen Sänger abhalten, noch beſſeres zu leiſten,
was ſicher unter der Leitung ſeines beivährten Dirigenten Fiſcher erreicht
werden konn.
Aus dem Kreiſe Dieburg, 1. Juni. Die Werbetätigkeit für
die Kinderhilfswoche vom 19. —26. Juni hat nunmehr
begonnen. Eine ſtattliche Zahl Männer und Frauen aus allen Ständen
beſchloſſen, alles daran zu ſetzen, um dem edlen Hilfswerke auch im Kreiſe
Dieburg einen vollen Erfolg zu ſichern. Neben dem Kreisausſchuß hat
ſich ein engerer Arbeitsausſchuß gebildet, der unter dem Vorſitz des neuen
Kreisdirektors Gebhardt nunmehr ſeine Tätigkeit aufnimmt. Für
Durch=
führung der Sammlungen in den Gemeinden wurden die beſtehenden
Ortsfürſorgcausſckuſſe beſtimmt und Richtlinien erlaſſen; alle
eingebeen=
den Beir
im Kreiſe zur Veriendung
f. Gasexploſion. In einem Kornfpeicher
ſollhafens entſtand am Dienstag auf bisher noch
eine Gasexploſion. Durch Eingreifen der
dene Sachſchaden micht unbedeutend.
Feuerwehr gelang es, die Gefahr zu beſeitigen; immerhin iſt der entſtan=
Mainz, 1. Juni. Der Höchſter Raubmord. Die wegen
des Raubmordes an dem Kaufmann Hans Burgmann von Höchſt vom
franzöſiſchen Kriegsgericht zum Tode bzw. zu lebenslänglicher
Zwangs=
arbeit verurteilten beiden marokkaniſchen Soldaten hatten gegen das
Urteil Berufung eingelegt. Das Reviſionsgericht hat nun die
Berufun=
gen verworfen.
Mainz, 1. Juni. Tödlicher Unfalk. In Haſtel iſt geſtern die
Familie des Friſeurs Konrad Ziegler 2. von einem ſchweren Verluſt
betroffen worden. Frau Ziegler, Murtter von vier Kindern, wollte im
erſten Stock eine gewaſchene Deche auf ein Trochengeſtell hängen, verlor
dabei das Gleichgewicht und ſtürzte ſamt dem Geſtell in den Hof. Sie
ſchlug mit der Schläfe auf und war ſofort tot.
Ober=Ingelheim, 31. Mai. Leichtfinnige Burſchen. Die
beiden jungen Burſchen, weiche vor einigen Tagen in der Gemarkung
Gaulsheim bei Bigen mit Revolvern nach Kruzifixen ſchoſſen und beim
Kirſchendiebſtahl einem Feldſchützen, der ihre Perfonalzen feſtſtellen
wollte, ein Auge ausſchofſen, ſid von der franzöſiſchen Gendarmerie in
die franzöſiſche Abteilung des Provinzialarreſthauſes in Mainz
eingelie=
fert worden. Sie haben ſich demäclſt vor dem Mainzer Kriegsgericht
wegen verbotenen Beſitzes und Gebrauches von Waffen und wegen
Nicht=
befolgung eines militariſchen Befehls zu verantworten weil ſie einem
Befehle der ſte verfolgenden franzöſiſchen Gendarmerie, ſtehen zu bleiben,
nicht Folge geleiſtet haben, ſondern in die Weinberge flüchteten. Bei der
Flucht wurde bekanntlich einer der Burſchen von der franzöſiſchen
Gen=
darmerie erſchoſſen. Wegen der Verwundung des Feldſchützen haben ſich
die Burſchen, wiederholt vorbeſtrafte Diebe, vor dem deutſchen
Schwur=
gericht zu verantworden.
Kleine Nachrichten aus Heffen, 1. Juni. Geſtern abend um 10 Uhr
wurde von dem Perſonenzug Nr. 529 von Ludwigshafen kommend, in
Worms zwiſchen Alzeher= und Hochſtraße=Brücke der Schloſſer
Wil=
helm Burker, geboren am 5. Auguſt 1903 zu Blaufelden (Württemberg)
überfahren. Der Tod trat ſofort ein. Vermutlich liegt Selbſtmord vor.
— In Bechtheim verunglückte der 78jährige Landwirt Jakob
Weber. Der alte Mann ſtürzte von der Hühnerleiter herab und
er=
litt derart ſchwere Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. — Ein
böſer Streich wurde einer Frau in Gau=Odernheim durch einen
allzu erfinderiſchen Neporter geſpielt. Der Mann hatte unter
Namens=
nennung berichtet, daß ſich die Frau in einem Anfall von Schwermut in
ihrer Scheune erhängt habe. Daraufhin eilten die trauernden
Ver=
wandten aus der Umgegend mit Kränzen herbei, um der „armen Tanke‟,
das letzte Geleit zu geben. Trotz diefer rührenden Liebe war aber die
Totgeſagte von der ganzen Sache recht wenig erbaut, denn ſie fühlt ſich
noch durchaus geſund und wohl und denkt noch lange nicht ans Sterben,
am wenigſten auf ſolch gewaltſame Weiſe, wie ſie ihr der Revorter
zu=
gedacht hatte. Sie proteſtiert entſchieden gegen dieſe Unterſtellung und
zu früh angeſetzte „Veerdigung” — In der Lackfabrik von Spies in
Mainz wurden geſtern beim Ueberlaufen eines Lackkeſſels der 20
jäh=
rige Arbeiter Karl Engler von hier und der 22jährige Arbeiter Jakob
Breitenſcheid von Kaſtel lebensgefährlich verbrannt. Die
beiden Schwerverletzten wurden von der Sanitätswache ins
Kranken=
haus gebracht.
Kiel, 31. Mai. Ein eigenartigee Neubau iſt heute mit
dem auf der Germaniawerft für Rechnung der Aktiengeſellſchaft Hugo
Stinnes in Hamburg gebauten Motor=Tankſchiff „Oſtpreußen”, wit einer
Ladefähigkeit von dreitauſend Tonnew zu Waſſer gebracht worden. Der
Rumpf des für den Oeltransport beſtimmten Schiffes beſteht
hauptſäch=
lich aus zwei Druckkörpern von U.=Bootskreuzern, die auf Grund des
Friedensvertvages ihrem urſprünglichen Zweck nicht mehr zugeführt
wer=
den konnten. Der Schiffsrumpf wurde dadurch geſchaffen, daß zwei
fol=
cher Körper von 5,75 Meter größtem Durchmeſſer und 77 Meter Länge
parallel miteinander verbunden, mit einem Aufbau verſehen und kurze
Vor= und Hinterfchiffsteile angebaut wurden, um eine gute Schiffsform
zu erzielen. Auf der gleichen Helling wivd ein im Entſtehem begriffenes
Schweſterſchiff der „Oſtpreußen” für dieſelbe Firma ebenfalls demnächſt
vom Stapel laufen. Die Taufrede hielt der Genevaldirektor Ernſt
Leh=
mann=Königsberg.
Parlamentariſches.
sw. Der Schulausſchuß beriet am Dienstag die Artikel 4 bis 12
des Schulgeſetzes. An denjenigen Artikeln, die von den konfeſſionellen
Verhältniſſen der Schule handeln, konnte nichts Weſentliches geändert
werden, wweil Artikel 174 der Reichsverfaſſung beſtimmt, daß es bis zum
Erlaß des Reichsgeſetzes zu Artikel 146 Abſatz 2 bei den beſtehenden
Be=
ſtimmungen zu bleibem habe. Zar brachten die Vertreter der Parteien
ihre Stellung zur Ausſprache in den Fragen: Religionsunterricht,
Mo=
ralunterricht Smmltanſchule weltliche Schule, Konfeſſionsſchule zum
Ausdruck, aber das waren Erörterungen theoretiſcher Natur, die keine
Aenderungen zur Folge hatten. In Artikel 4 wurde außer einigen rein
redaktionellen Aenderungew nur die Beſtimung aufgenommen, daß vor
der Anordnung des Unterrichts in ſittlicher Lebenskunde durch das
Kreis=
ſchulamt der Schulvorſtand zu hören iſt. Die Artikel 5—11 werden
un=
verändert angenommen. Artikel 12 beſtimmt die Gegenſtände des
Unver=
richtes in der Volksſchule. Hier war die Frage der Staatsbürgerkunde
und des Werkunterrichts umſtritten. In Würdigung der pädagogiſchen
Bedenhen der Regierung, Staatsbürgerkunde als Fach aufzunehmen,
wurde von einem entſprechenden Beſchluß abgeſehen. Der Ausſchuß gab
jedoch ſeimer Meinung dahin Ausdruck, daß ſtaatsbürgerliche
Belehrun=
gen bei allen Gelegenheiten, vor allem in Geſchichts= und deutſchem
Un=
terricht zu geben ſeien. Ferner erwartet der Ausſchuß, daß bei der
hof=
fentlich recht bald kommenden Neubearbeitung der Lehrpläne derjenige
des Geſchichtsunterrichts in weitem Umfange ſtaatsbürgerkumdliche
Be=
lehrungen enthalten werde.
Am Mittwoch wurden die Artikel 12—15 des Schulgeſetzes beraten.
Eine längere Ausſprache fand über die Zahl der Religionsſtunden ſtatt.
Es war die Frage aufgeworfen worden, ob nicht ihre Zahl auch an der
Volksſchule auf zwei Wochenſtunden (wie bei den höheren Lehranſtalten)
herabzuſetzen ſei. Abgeſehen von allem anderen Erwägungen, die für
die Beibehaltung des derzeitigen Zuſtandes ſprechen, ſchlug die
Ueber=
legung durch, daß es ſich auch hierbei um eine Beſtimmung handele, die
nach Artikel 174 der Reichsverfaſſug nicht zu ändern iſt. Es wird alſo
bei dem ſeitherigen Zuſtande bleiben, wonach auf der Unterſtfe 2
Stun=
den, in der Mittel= und Oberſtufe 4 Religionsſtunden zu erteilen ſind.
In Artidel 13 wurde die Beſtimmung getroffen daß Lehr= und
Lern=
mittel von der oberſten Schulbehörde unter Mitwirkung des Landes=
Schulbeirates beſtimt werden. Der 2. Abfatz des Artikel 13 war
außer=
ordentlich ſtark umſtritten. Er handelt von der Beaufſichtigung des
Ne=
ligionsunterrichtes. Nach längeren Auseinanderſetzungen wurde die
Be=
ſchlußfaſſung über dieſen Arrikel ausgeſetzt, damit die noch vorhandenen
Meinungsverſchiedenheitem ausgeglichen werden können. Artikel 14
wurde nach der Regierungsvorlage angenommen. Von allen Seiten des
Ausſchuſſes wurde es begrüßt, daß die Ferien an Volks= und höheren
Schulen nunmehr die gleiche Geſamtdauer haben ſollen. Es wurde dabei
dem Wunſche Ausdruck gegeben, die Regierung möge dafür ſorgen, daß
an Orten mit verſchiedenen Schularten ſich die zuſtändigen Stellen dahin
verſtändigen, daß die Ferien für alle Schulen am gleichen Ort zuſammen
falſen. Artikel 15 wurde ohne Debatte angenommen,
sw. Der Finanzausſchuß beriet in der Mittwochſitzung die
übrigen Kapitel des Voranſchlages bis auf einen geringen Reſt. Die
weitaus meiſten konnten ohne Debarte nach den Berichten der Referentent
bewilligt werden. Bei Kapitel 62 (Förderung der Landesgeſchichte) wird
beantragt, den Beitrag zum Hiſtoriſchen Verein auf 10 900 Mark zu
er=
höhen. Kap. 66 (Landes=Ernährungsamt) wird zurückgeſtellt, ebenſo
Kap. 73 (Landwirtſchaftliches Unterrichts= und Verſuchsweſen). Zu einer
Differenz mit der Regierung ſcheint Kap. 112 (Betriebskrankenkaſſe)
Ver=
anlaſſung zu geben. Der Landtag hat am 4. Auguſt 1920 beſchloſſen, daß
im Voranſchlag 1921 Mittel für die ſtaatliche Betriebskrankenkaſſe nicht
mehr eingeſtellt werden ſollen. Die Regierung hat trotzdem 262 215 Mark,
d. h. 92895 Mark mehr vorgeſehen. Im Ausſchuß wurde der Meinung
Ausdruck gegeben, daß die Regierung dazu nicht berechrigt war. Wenn
die ſtaatliche Berriebskranbenkaſſe ſich nicht auflöſen will, ſo müſſe ſie ihre
Mittel eben ſelbſt aufbringen. Das Kapitel wurde ausgeſetzt. Der
Aus=
ſchuß hofft, heute Donnerstag die Beratung ſoweit abſchließen zu
kön=
nen, daß am Freitag die Beſprechungen mit der Regierung beginnen
können. Heute finder außerdem um ½12 Uhr eine Beſichtigung der
land=
wirtſchaftlichen Verſuchsſtation ſtatt.
sw. Der Geſetzgebungsausſchuß beſchäftigte ſich am
Diens=
tag mit der Negierungsvorlage, betr. Pachtſchutzverordnung.
Zu Artikel 3 wird ein Antrag Bornemann: ſofern der Pächter nicht mehr
als 2 Morgen bewirtſchaftet, abgelehnt. Zu b, Abſ. 1 kommt nach Antrag
zeile geändert ſtatt
nun=
verzüglich” in den Wortlaut innerhalb 2 Wochen, ferner erfolgt ein
Zu=
ſatz: im Falle des Abſ. 1 jedenfalls noch bis zum 1. Auguſt geſtellt
wer=
den. Den Wortlaut des geänderten 8 5 legt die Regierung vor. Ueber
Artikel 8 entſpinnt ſich eine lange Debatte. Die Worte „im Einzelfalle‟
werden geſtrichen, Abſ. 2 dahin geändert, daß es heißt: Die Pachteini=
gungsämter beſteben aus einem Voxſitzenden und je einem Verbächter
ind Pächter als Be
fft das Verfahren Landgüter in diefem
Unrfange von 25 Scktaven vi
r. ſo w
je 2 Vexpächter und
Pächter als Beiſitzer zugezogen. Die Abſtinrnt
ausgeſetzt.
Das neue
Regierungs=
programm.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 1. Juni. (Wolff.) Haus und Tribünen ſind
ſe=
ſtark beſucht. Am Regierungstiſch ſind neben den anderen
Vo=
tretern des Kabinetts auch die neuen Miniſter Dr. Roſen u.,d
Dr. Rathenau erſchienen.
Auf der Tagesordnung ſteht die Entgegennahme einer
Erklärung der Reichsregierung:
Reichskanzler Dr. Wirth: „Man erwartet von der nem
Regierung ein Programm. Ich will dieſes Programm in kurs=
Form zuſammenfaſſen in drei Worte. Sie heißen:
Verſtä=
digung, Wiederaufbau, Verſöhnung (Abg. Hw
mann ruft: Amneſtie!)." Mit dieſer Formel ſoll ausgedrän
werden, daß wir alle unſere Kraft daran ſetzen werden, d
deutſche Staatsſchiff aus den klippenreichen Wogen der Kritf
und Kataſtrophen in das ruhige Fahrwaſſer friedlicher Entwine
lung durch Werke des Friedens zu lenken, und durch einen A.u
bau nach außen und innen wollen wir zeigen, daß es uns err/
iſt mit den Bemühungen, unſeren Verpflichtungen bis au/
äußerſte nachzukommen und durch Arbeit und Leiftungen
Freiheit des Vaterlandes zu erkämpfen. Durch die Annah
des Ultimatums iſt eine Art Schlußſtein auf die bisher=
m übrigen gilt
Entwickelung geſetzt worden. Die Abſicht der Reichsregierzu
iſt eindeutig und klar. Sie will übernommene Verpflichtung
gewiſſenhaft und lohal erfüllen. Sie will zeigen, daß ſie An
Mut hat, auch vom ganzen deutſchen Volke zu verlangen, Ku
es ſich anſtrengt, Leiſtungen allerhöchſter Art zu vollbring—n
denn nur dan, wenn man mit ſolchem Willen an die Leiſtung
herangeht, kann man Höchſtes verlangen. Hierin erblickt
Reichsregierung die einzige, für Deutſchland mögliche Poläi)
Nicht akademiſche Erörterungen, ſondern allein praktiſche ArmſI. d
kennung des Leiſtungsprinzips, die für Deutſchland und ſe=nim
Lage Verſtändnis in der Welt bewirkt. Das Ultimatum ſtüd. zid
uns kurze Friſten. Eimige ſind ſchon abgelaufen.
Wir haben ſie eingehalten.
(Bravol) Auf finanziellem Gebiet iſt die bis zum 30. Mai
zahlende eine Milliarde Goldmark rechtzeitig geleiftet, dacrſ zders in den letzten z
150 Millionen Goldmark in bar und der Reſt durch Schatzweckeſl worden. Sie dürf
die nach dem Wunſche der Reparationskommiſſion das Indwiſ uch Lohn= und Ge
ment von vier deutſchen Großbanken tragen. Ich darf m.1H me Beunruhigun
unterlaſſen, zu erwähnen, daß dieſe Bankinſtitute in äuß M-an alle Kreiſe ri
dankenswerter Weiſe der Regierung ihre Unterſchrift zur Anſ—dmn
fügung geſtellt haben. Die Schatzwechſel ſind bis zum 31. Augad bützſteuern auch
einzulöſen. Das Reichsfinanzminiſterium hat die erforderlicr) ſe Produltion in der
Vorbereitungen und Anordnungen getroffen, um die Einlöſunc=m 2a werden St
innerhalb dieſer Friſt ſicherzuſtellen. Am 31. Mai ſind der A—ſe Reſerbe liegt
parationskommiſſion weitere 50 Millionen Goldmark im Deväeſt=hinſichtlich der 2
angeboten worden. (Zurufe bei den Kommumkſten: „Reden Vill ume
von der Amneſtie!” Unruhe rechts.)
In der Abrüſtungsfrage
haben wir uns durch die Annahme des Ultimatums Den EtMeiun
waffnungsbeſtimmungen der Pariſer Note vom 29. Janſ Fſeitigung der
auf dem militäriſchen Gebiete wie auf dem der Marine und eſgn eine Rolle, f
Lufweſens gefügt. Die Noten, die zur Durchführung des mtßf iſlich der Süßſto
matums mit der von General Nollet geleiteten Militärkontr. i0” ols entſchie
kommiſſion und den anderen Kommiſſionen gewechſelt ſind, muſ” großes Gewie
den in der üblichen Weiſe dem Ausſchuß für auswärtige Sr/ gerung des
gelegenheiten zugehen. Die bisher abgelaufenen Friſten ſſtſſen) In eine
auch auf dieſem Gebiete eingehalten worden. Die Reichsre egfder beraten w
rung iſt einmütig der Anſicht, daß die Frage der Entwaffneu//” in eine mod
zu keinen weiteren Reibungen führen, geſchweige denn An=ᛋennoch mang
zu Sanktionen geben darf. Was an uns iſt, werden wir desh—Mlſung dieſer O
tun, um unſer Verſprechen in vollſter Loyalität einzulöſen. (Zoſee Finanzo
ruf des Abg. Hoffmann: „Erſt können vor Lachen!”) Herr AEzenzſt werden kann.
ordneter Hoffmann! Für dieſen Zuruf erhaltem Sie Amneßfehl die Lohn= und
(Stürmiſche Heiterkeit.) Bisher iſt von der deutſchen Regierni// laſt darf nicht
in Erfüllung der Entwaffnungsbedingungen unter anderem M Die Regierung
gendes veranlaßt worden: Die von der Militärkontrollkomnf
ungeſun
ſion feſtgeſetzten Höchſtbeſtände für die Bewaffnung und Alsf
rüſtung des 100 000=Mann=Heeres ſind unter Aufgabe des A=N.” Nehen der
herigen deutſchen Widerſpruchs von uns anerkannt worden. . weiuere Ein
Befehle zur Ablieferung des dadurch überſchüſſig werdenden APl! Zſhie an den
terials ſind erteilt. Die Ablieferung iſt im Gange. Die ſonpimt jachliche
tige Abgabe der von der Kontrollkommiſſion nicht zugeſtandereW”cherung des
Beſtückung und ſonſtigen Ausrüſtung der Landfeſtungen atN Vud ſolche,
ſchließlich Königsberg, Lötzen, Boyen und Küſtrin iſt angem M T Ausgleichu
net und wird unverzüglich durchgeführt. Das gleiche gilt iſ werden, daß z
die Küſtenbefeſtigungen. Die von der Kommiſſion aufgeſtsl ” Reparatie
Liſte der zur Herſtellung des Geräts für das 100 000=Mann=ciMt N Zuſchu
Unſchaft und
ermächtigten Fabriken iſt anerkannt. Die nicht zugelaſſenen A.ſordmIo.
briken werden geſchloſſen. Die in den Pariſer Beſchlüſſen
haltenen Forderungen, die ſich auf Marine und Luftfahrt Ucher Vente.
ziehen, ſind teils bereits erfüllt, teils in ſchleuniger Durchfſ
r zu üb
Zu der indirekten
allen klar.
rung begriffen. Das Geſetz, das den Bau von Flugzeugen
Flugzeugmotoren verbietet, geht in den nächſten Tagen
Reichsrat zu. Ein Verbot der Ausfuhr vom Luftmaterial!
erlaſſen. Der Kontrollkommiſſion iſt mitgeteilt worden,
wir die Unterſcheidung der zivilen Luftfahrt von der ume
ſagten militäriſchen Luftfahrt anerkennen. Die Ablieferung
überſchüſſigen Waffen der Polizei iſt durchgeführt. Die Annd
nung, die deutſche Polizei auf 150 000 Mann zurückzufüh=?
iſt erlaſſen. Die geſorderten Maßnahmen zur Aenderung
Wehrgeſetzes und betr. die Ein= und Ausfuhr von
Kriegsg=
gehen demnächſt dem Reichsrat zu.
Die Entwaffnung der Einwohnerwehren
wird von den Landesregierungen angeordnet. Die baherse
Regierung ſtand vor einer außerordentlich ſchwierigen Situata)e
Ich habe dieſe nicht verſchärfen wollen, bin aber nicht untsh
geweſen. Die bayeriſche Regierung hat inzwiſchen die bekan!
Erklärung abgegeben. Wenn danach die beteiligten Kreiſe
zu den unabwendbar gewordenen Entſchlüſſen durchgerun?
haben, ſo verdienen ſie Dank. (Gelächter links.) Ich ſprs
namens der Reichsregierung die Erwartung aus, daß
Waffenabgabe pünktlich innerhalb der geſetzten Friſten erfad
Die freiwillige Entwaffnung iſt eine wichtige Tat auch
Deutſchlands innere Einigkeit. In der Frage der Auflöſe!
der Organiſationen glaubt die baheriſche Regierung, daß *
erfolgter Waffenabgabe die bayeriſchen Einwohnerwehren jam
mehr unter die Artikel 177 und 178 des Friedensvertrah,
fallen; aber die Reichsregierung ſteht vor dem Ultimatum L2
5. Mai, und dies ermöglicht ihr nicht, die Einwohnerweich
von der Liſte der aufzulöſenden Organiſationen auszunehrs
Dieſe Liſte, die wir überreicht haben, mußte die Einwoh e
wehren und die Organiſation Eſcherich enthalten. Wir her
dieſen Eingriff in das eigene Vereinsrecht nur unter dem
Du=
der Alliierten vorgenommen.
Ich komme nun zu den Aufgaben, die ſich aus dem
wirtſchaftlichen Teil des Ultimatums
ergeben. Das Programm iſt weit ausladend und auf lange S
geſtellt. Es gliedert ſich in das finanzielle, das Wirtſchafts.
gramm und die ſozial=ethiſchen Aufgaben. Wenn wir 1921
ſelbe Ausfuhr haben, wie 1920, haben wir über 3½ Milliam
Goldmark zu leiſten. Dieſe Summe iſt außerordentlich ge‟
aber ein theoretiſcher Streit darüber, ob wir ſie leiſten kon.
führt zu nichts. Wir müſſen zu Taten ſchreiten und bewen
wie groß unſere Leiſtungsfähigkeit iſt. Die Sache der Frei”
iſt ſelbſt mit ſchwerſten Opfern nicht zu teuer erkauft. (Bein
Gelächter auf der äußerſten Rechten und auf der äußerſten 2.
ten.) Ein ſorgfältiger und genauer Zahlungsplan muß aus
ſtellt und dem Earantierungskomitee vorgelegt werden.
üſſen, um die Devifen der Annuitäten zu decken, beſtimne
Steuerquellen bezeichnen, die wir für. Reparationszwecke zur .
fügung ſtellen können. Wir werden uns in kurzer Zeit über
Rummer 130.
ſimt Plan, mit dem Garantiekomitee unterhalten müſſen. Der
y—isfuhrindex iſt unglücklich, brutal und roh. Die Wirkung auf
dee Weltwirtſchaft wird dies bald zeigen. Es wird nach einem
n uten Index geforſcht werden müſſen. Ob er gefunden werden
ſemn, iſt noch nicht abzuſehen. Die Arbeiten in dieſer Beziehung
7—d im Gange. Jedenfalls müſſen wir danach ſtreben, auf
mendeine Weiſe eine Summe als Einnahme zu ſchaffen, die
sich hoch iſt wie die ſchwankende Ausfuhrabgabe. Ich will
neht verfehlen, an dieſer Stelle bei dieſer wirtſchaftlich
bedeu=
uruasvollen Angelegenheit darauf hinzuweiſen, daß die Stunde
s Reichswirtſchaftsrates zur Mitarbeit an dem deutſchen
Ge=
häck gekommen ſein wird.
Heute noch beſteht eine ſtarke Spannung zwiſchen der Kauf=
„ft des Geldes im Inlande und im Auslande. Dieſe
Span=
urig wird ausgenützt werden müſſen. Es wird Sache des
nächswirtſchaftsrats ſein, die Vorarbeiten in dieſer Richtung
bald fertigzuſtellen. Wir müſſen ſehen, die
Neparations=
unime als jährliche Ausgaben aufzubringen. Hält man
Aus=
hru nach neuen Steuerquellen, dann lenkt ſich zunächſt der Blick
u. die Kohle. Der heutige Kohlenpreis iſt bei uns viel niedriger
1 der Weltmarktpreis. Das wäre nicht möglich, wenn bei uns
icht die freie Kohlenwirtſchaft durchgeführt wäre. Durch dieſe
ußtände liegt eine Reſerve vor uns, die, wenn nötig, für die
warationsleiſtungen eingeſetzt werden kann. Die Spannung
wſchen Inland= und Weltmarktpreis muß jedenfalls ausgenützt
ſarden. Es fragt ſich nur, wie dies geſchehen kann. Dies wird
eirnächſt zu klären ſein. Es muß ein Weg gefunden werden, der
Differenzierung zwiſchen Hausbrand= und Induſtriekohle
ge=
naitet. Im übrigen gilt es, auch die übrigen
2
Steuern auszubauen,
Haß ſie hinreichend ſind, die Neparationskoſten zu decken.
Das Beſtreben der Reichsfinanzverwaltung wird dabei von
m Geſichtspunkt geleitet, daß die Beſitzſteuer da, wo dies ohne
ſädigung des Wirtſchaftsprozeſſes durchgeführt werden kann,
u gebaut werden muß. Ich denke dabei an den Ausbau der
ſötperſchaftsſteuer, einen ſtärkeren Ausbau der Börſenſteuer und
z ſuer daran, daß nicht allein neue Steuern beſchafft werden,
ſon=
nn daß auch die Durchführung der bereits verabſchiedeten
ſtatern ſichergeftellt wird. (Sehr richtig!) Durch Ausbau der
tbrechenden Organiſation können mehrere Milliarden noch
fordert werden. Es hat eine große Menge von Geduld dazu
hört, im Laufe eines Jahres die Veranlagung der Beſitz= und
mnkommenſteuer zu überwachen. Wir ſind vorwärts gekommen,
ſunders in den letzten zwei Monaten ſind erfreuliche Erfolge
er=
elt worden. Sie dürfen nicht verkennen, daß in den Kreiſen,
ourch Lohn= und Gehaltsabzüge ihre Steuern begleichen, eine
hhafte Beunruhigung hervorgerufen worden iſt. Ich muß den
opell an alle Kreiſe richten, dieſe Erregung nicht zu politiſchen
urdnungen auswachſen zu laſſen. Wir müſſen alles tun, raſch
Beſitzſteuern auch bei denen zur Durchführung zu bringen,
ddie Produktion in der Hand haben. (Rufe bei den Kommu=
Ainen: Da werden Sie ſich ſchön die Finger verbrennen!). Eine
wiſſe Reſerve liegt vielleicht auch noch in der Nachlaßſteuer.
iee hinſichtlich der Beſteuerung weiterer Verwandtſchaftsklaſſen
Arotene Rückſichtnahme wird zu prüfen ſein. Daß wir um den
18Hau der indirekten Steuern nicht werden herumkommen
kön=
im, iſt uns allen klar. Mehrere Geſetzentwürfe ſind in der
Vor=
beitung. Dabei ſpielt das Branntweinmonopol, die Bierſteuer,
Befeitigung der bei der Tabakſteuer beſtehenden
Vergünſti=
ngen eine Rolle, ferner die Erhöhung der Zuckerſteuer
ein=
ſießlich der Süßſtoffſteuer, bei der die Frage eines
Raffinerie=
mopols entſchieden werden wird. Bei den indirekten Steuern
Urd großes Gewicht darauf zu legen ſein, daß die Steuer ohne
eigerung des Verbraucherpreiſes zu tragen iſt. (Zurufe: Wie?
hen.) In einer Konferenz mit den Landesfinanzminiſtern iſt
füber beraten worden, wie die Erträge des Grund und
Bo=
ſiis in eine moderne Steuerreform zu bringen ſind. Auch hier
iſiei noch manche Steuerquellen ſür die Länder vor. Die
Aus=
ipfung dieſer Qnellen wird nötig ſein, damit die
gleich=
ſige Finanznot im Reiche, den Ländern und Gemeinden
be=
fit werden kann. Die Arbeit der Notenpreſſe bedrückt
ein=
ſig die Lohn= und Gehaltsempfänger und die kleinen Rentner.
Laſt darf nicht vorzugsweiſe auf dieſe Schultern gelegt wer=
Die Regierung will ſie ſobald wie möglich von dieſem
ungeſunden Mittel der Notenpreſſe
beien. Neben der unvermeidlichen Belaſtung des Verbrauches
iſſen weitere Einnahmequellen geſucht werden. Ich denke in
dier Linie an den von der Geldentwertung minder betroffenen
bitz an ſachlichen Werten, die ſogenannten Goldwerte, die von
MAenderung des Papiergeldwertes nicht betroffen worden ſind,
wiegend ſolche, in denen Gewinne ſind aus Konjunkturen oder
6 der Ausgleichung an die Weltmarktpreiſe. Es muß
ver=
ſwert werden, daß zu dem Kriegs= und Revolutionsgewinnler
ü der Reparationsgewinnler geſellt. (Sehr gut!) Sodann
die Zuſchußwirtſchaft des Reiches zur Stützung der
So=
üwirtſchaft und der Verkehrsverwaltungen möglichſt raſch
ab=
ſemt werden, abgeſehen von den Ausgaben zur Schaffung
wirt=
ſäftlicher Werte. Erſt ſpäter iſt das große Problem der
Wäh=
ugsfrage in Angriff zu nehmen. Heute iſt es bei dem labilen
ſtand unſerer Volkswirtſchaft dazu noch nicht Zeit.
Im engſten Zuſammenhang mit dem FinanzFrogramm
ſt das
Wirtſchaftsprogramm.
müſſen unſere Volkswirtſchaft einrichten auf höhere
Pro=
ſtion und nationalwirtſchaftliche Sparſamkeit. Wenn wir die
arationsleiſtungen aufbringen wollen, müſſen wir nicht nur
Frilande höhere Werte erzeugen, ſondern auch unſere Einfuhr
ſchränken. Wir müſſen alle Aktippoſten der deutſchen
Zah=
sbilanz ſteigern, die Paſſivpoſten niederhalten. Was wir im
ande erzeugen können, müſſen wir auch im Inlande ſelbſt
ſellen. Die Einfuhr von Luxuswaren muß durch zollpoliti=
und ſteuerliche Maßnahmen beſchränkt werden. (Sehr rich=
Man muß aber der deutſchen Regierung die
Verfügungs=
ſalt über die Zollgrenzen geben, damit ſie Ordnung halten
ire Versflichtungen erfüllen kann. Es darf kein neues Loch
WSeſten geſchaffen werden. (Sehr richtig!) Unſere
Land=
chaft muß auß die höchſte Produktion eingeſtellt werden.
gelingt nur, wenn die ganze Landwirtſchaft ſich energiſch an
N Aufgabe macht. Die Kulturböden müſſen durch rationelle
rbeitung und Düngung vorbereitet werden. Die Ausgaben
ür ſind nicht Verſchwendung, ſondern produktive Anlagen.
Vehend müſſen Motoren an Stelle der Zugtiere benützt
eni. Die agrariſche Bodenfläche muß dermehrt werden. Die
ämdereien müſſen energiſch und raſch kultiviert werden. Die
chrftigung der Arbeitsloſen wird dadurch produktiv. Ma=
Aei und Gerätſchaften müſſen geſchaffen werden. Die
land=
aftlichen Genoſſenſchaften müſſen raſch und großzügig wei=
Riewickelt werden. Unſere geſamte Wirtſchaftspolitik muß auf
Raögliche landwirtſchaftliche Produktionsſteigerung einge=
ſihaftlichem Gebiete. Wir müſſen aus dem Boden
heraus=
wwas er hergeben kann. Das gleiche gilt ſür Salz=, Kohle=
Erzkammern im heimiſchen Boden, auch für die rationelle
iheutung unſerer Forſtbeſtände. Das Verkehrsweſen im
In=
pes Landes muß ausgebaut werden zur techniſchen
Höchſt=
am g. Dazu kommt der Ausbau der Handelsflotte und der
eu von Kanälen. Wir müſſen unſere Erwerbsloſen pro=
Iid beſchäftigen. Das Siedlungsweſen muß gefördert wer=
UUnſere geſamte Induſtrie muß auf Höchſtleiſtungen nach
ſcität und Qualität eingeſtellt werden. Normaliſierung und
Aſerung werden dabei eine große Rolle ſpielen. Qualitäts=
Sügen auf allen Gebieten ſind für uns unbedingte Voraus=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Jnni 1921.
Seite 3.
Organiſation unſeres Wirtſchaftslebens. In der Induſtrie haben
ſi chim Kriege und nach dem Kriege Entwicklungsformen
heraus=
gebildet, die auf das nachdrücklichſte in ihrer Bedeutung für die
geſamte Volkswirtſchaft geprüft werden müſſen. Die
National=
wirtſchaft und produktive Effektſteigerung müſſen planmäßig
ge=
fördert werden, alle Reibungsflächen beſchleunigt beſeitigt
wer=
den. Hier und da hört man, Deutſchland müſſe wieder ein
Agrarſtaat werden. Das iſt vollkommen unmöglich. Nicht
Agrar=
ſtaat oder Induſtrieſtaat heißt die Parole, ſondern Agrarſtaat
und Induſtrieſtaat. (Beifall.) Es muß eher eine
Induſtriali=
ſierung der Landwirtſchaft erfolgen im Sinne einer ſtark
geſtei=
gerten Technik, nie aber ein Zurückgreifen auf eine überwundene
Wirtſchaftsform. Im übrigen dürfen Landwirtſchaft und
Indu=
ſtrie ſich nicht gegenüberſtehen als Feinde, ſondern als Brüder,
die ſich bewußt ſind, daß jeder zu ſeinem Teile beitragen muß
zur Ueberwindung unſerer wirtſchaftlichen Nöte.
Ein gewaltiges Arbeitsfeld für viele, viele Jahre iſt mit
dieſen kurzen Erwägungen gegeben. Das Programm kann nur
gelöſt werden, wenn auch die richtige ſozial=ethiſche
Einſtellung der deutſchen Volksſeele gewonnen
werden kann, und das iſt ein Problem des
ſittlichen Wiederaufbaues der Nation.
Wir müſſen ſoweit wie möglich die inneren Gegenſätze
zurück=
ſtellen und dürfen nicht unſere beſten Kräfte zerreißen. An die
Stelle der Mutloſigkeit und Verzagtheit muß das Bewußtſein
treten, daß ein Volk von der geſchichtlichen Vergangenheit und
den wirtſchaftlichen Leiſtungen, wie das deutſche, auch die
Not=
zeit überwinden kann und imſtande iſt, trotz harter Laſten ſein
Schickſal zu meiſtern. Dazu iſt notwendig, daß in allen Kreiſen
des Volkes der ſoziale friedfertige Geiſt Platz greift, der
unbe=
dingt notwendig ift, um den ſozialen Fortſchritt zu erhalten und
die Arbeitsfreudigkeit zu heben. (Erneute Zurufe der
Abgeord=
neten Hoffmann und Höllein: Amneſtie! Amneſtiel Präſident
Löbe: Meine Herren, laſſen Sie doch den Herrn Reichskanzler
ausſprechen; vielleicht kommt er noch auf dieſes Thema! Große
Heiterkeit, erneute Zurufe von den Kommuniſten: Amneſtie! Der
Abg. Remmele wird wegen fortgeſetzter Zurufe zur Ordnung
gerufen.)
In den letzten Wochen und Tagen iſt unſer Blick nach
Südoſten gerichtet geweſen, wo
unſere vberſchleſiſchen Brüder
unter dem Druck korfantyſcher Banden unerträglich zu dulden
haben. Als die Abſtimmung den Polen nicht den erhofften Sieg
brachte, als die überwiegende Mehrheit des oberſchleſiſchen
Vol=
kes ſich für Deutſchland entſchied, hat Korfanty den Verſuch
unternommen, ſich mit Waffengewalt in den Beſitz des Landes zu
ſetzen. Die deutſche Regierung hat dies kommen ſehen und es
an Warnungen nicht fehlen laſſen. Trotzdem kamen Kampfmittel
in gewaltigem Umfang über die deutſche Grenze, trotzdem
wur=
den 80000 Polen von diesſeits und jenſeits der Grenze
be=
waffnet. Der Aufſtand war bis ins Einzelne vorbereitet und
brach auf ein Loſungswort aus. Nicht um eine ſpontane
Volks=
bewegung handelt es ſich hierbei, ſondern um eine künſtlich
ent=
fachte und von außen geſtützte Rebellion. (Lebhafte
Zuſtim=
mung.) Und was iſt die Folge? Terror Verwüſtung,
Plünde=
rungen der polniſchen Inſurgenten un dEindringlinge ſpotten
jeder Beſchreibung. Unermeßlicher Schaden iſt angerichtet. Die
Landwirtſchaft liegt danieder. Die Ernte iſt auf das ſchwerſte
ge=
fährdet. Gruben= und Hüttenbetriebe ſtehen vor dem
Zuſam=
menbruch. Schon macht ſich in den von Oberſchleſien belieferten
Gebieten der ſchwerſte Kohlenmangel bemerkbar. So ſieht das
Land aus, das im Februar vorigen Jahres im Zuſtand des
Friedens und Gedeihens der interalliierten Kommiſſion zu
treuen Händen übergeben wurde. (Hört, hört!) Die verlaſſene
oberſchleſiſche Bevölkerung hat zur Selbſthilfe gegriffen,
um Haus und Hof, Weib und Kind zu ſchützen. In äußerſter
Notwehr hat ſich ein oberſchleſiſcher Selbſchutz gebildet. Ihrer
Selbſtbeherrſchung, die ſie bisher bewahrt hat, bringen wir die
höchſte Bewunderung entgegen. Was heute in Oberſchleſien
vorgeht, muß um ſo verdammenswerter dem erſcheinen, der die
Geſchichte des Landes kennt, die ich Ihnen hier nicht zu
wieder=
holen brauche. Inſurrektion kann nie Recht ſchaffen. Sie kann
nie zu polniſchem Gebiet ein Land machen, das ſeit 700 Jahren
keinem polniſchen Staatsgebilde angehört und in dem es ſogar
nach dem Zeugnis hervorragender Polenführer nie einen
polni=
ſchen Nationaliſten gegeben hat. Noch zwei Jahre vor dem
Kriege hat die Reichstagswahl von 1912 den deutſchen Charakter
des Landes bezeugt. Wie wenig die mit den gröbſten Mitteln
arbeitende polniſche Agitation hierin ändern konnte, hat jetzt die
große Abſtimmung ergeben. Um dieſes Ergebnis für ſie noch
ſicherer zu machen, waren es die Polen, die die
Emigranten=
abſtimmung forderten. Sie haben ſich getäuſcht. Die Tatſachen
ſind gegen die Polen ausgeſchlagen, und jetzt möchte man die
Stimmen der Emigranten und die Abſtimmung überhaupt nicht
gelten laſſen. Ich frage, war die Abſtimmung ſo gemeint, daß
ſie nur dann die Entſcheidung bringen ſollte, wenn ſie zugunſten
Polens ausſchlug? Die Abſtimmung hat uns eine Mehrheit von
einer Viertelmillion Stimmen gebracht. Das Ergebnis wäre
noch viel günſtiger geweſen, wenn nicht alle erſt nach 1904
Zuge=
zogenen von der Abſtimmung ausgeſchloſſen worden wären. Die
Polen beziffern die dadurch für Deutſchland verloren gegangenen
Stimmen auf 120000. Aber ſchon aus dieſer Abſtimmung
er=
gibt ſich das deutſche Recht auf Oberſchleſien. Auch
geogra=
phiſche und wirtſchaftliche Geſichtspunkte weiſen nach derſelben
Richtung. Jede Teilung Oberſchleſiens würde bei der
Kompli=
ziertheit der wirtſchaftlichen Organiſation in Oberſchleſien den
Ruin der abgetretenen Teile nach ſich ziehen, die nur in engſter
Verbindung mit dem Deutſchen Reiche beſtehen können. Selbſt
von Freunden der Polen iſt die Unfähigkeit dieſes Volkes, ein
ſo hoch entwickeltes und kompliziertes Wirtſchaftsgebiet
verwal=
ten zu können, zugegeben worden. Auch die Anſicht, daß Polen
etwa wirtſchaftlich durch Oberſchleſien geneſen könnte, oder daß
es möglich ſein könnte, durch Oberſchleſien Polen vor dem
wirt=
ſchaftlichen Chaos zu bewahren, iſt irrig. Würden Teile
Ober=
ſchleſiens polniſch, ſo würden dieſe auf den Tiefſtand des
polni=
ſchen Wirtſchaftslebens herabgedrückt werden. Polen hat zu
ſei=
ner wirtſchaftlichen Entwickelung Oberſchleſien gar nicht nötig,
denn es verfügt ſelbſt über reiche Kohlen= und Erzfelder, die es
nur zu entwickeln braucht, anſtatt ſeine Hand nach fremder,
hoch=
entwickelter Induſtrie auszuſtrecken. Zudem hat Deutſchland ſich
bereits in ſeiner Note vom 1. April 1921 bereit erklärt, den Polen
unter Vorzugsbedingungen die für ſeine Wirtſchaft erforderlichen
Kohlen und ſonſtigen Erzeugniſſe aus Oberſchleſien zu liefern,
ſolange die polniſchen Kohlengebiete noch nicht erſchloſſen ſind.
Ferner hat Deutſchland in der gleichen Note weitgehende Hilſe
bei der Erſchließung der polniſchen Bodenſchätze angeboten.
Ge=
ſtützt auf unſer gutes Recht und auf das Abſtimmungsergebnis
und auf die zwingende Logik der wirtſchaftlichen Tatſache hat
das Volk Oberſchleſiens und ganz Deutſchlands alle
Herausfor=
derungen, an denen es auch ſchon vor dem Aufſtande nicht
ge=
fehlt hat, Ruhe und Beſonnenheit entgegengeſetzt. Erſt als durch
den Aufſtand Leben und Eigentum der deutſchen Bevölkerung
des Abſtimmungsgebiets unmittelbar bedroht war, hat ſie zu
dem unerläßlich notwendigen Mindeſtmaß der Abwehr Zuflucht
genommen. Die Regierung hat ihrerſeits ihre Haltung durch die
Notwendigkeit beſtimmen laſſen müſſen, alles hintanzuhalten,
was unſeren Gegnern Gelegenheit geboten hätte, unſere gerechte
Sache zu verdunkeln und das eigene Unrecht auszumerzen. Die
Regierung hat die Grenze nach Oberſchleſien geſperrt. Die
pol=
niſche Grenze nach dem Abſtimmungsgebiet iſt noch offen. Daß
das deutſche Volk mit leidenſchaftlicher Hingabe an ſeinem
Ober=
ſchleſien hängt, haben viele Kundgebungen der letzten Zeit, am
eindringlichſten die des vergangenen Sonntags im „Berliner
Luſtgarten, bewieſen. So hat das deutſche Volk in voller
Ein=
mütigkeit eine Selbſtbeherrſchung entfaltet, wie ſie ſich wohl
ſel=
ten finden läßt. Aber nun verlangen wir auch, daß dieſes alte
deutſche Land unlösbar bei dem Deutſchen Reiche verbleibt, das
durch die Geſchichte und ſeine Leiſtungen Anſpruch darauf hat
Sehr ſrahr) und daß den geſetzloſen Miſſetätern vom 3. Mai
die nachdrückliche Lehre erteilt wird, daß es nicht genügt, durch
einen Aufſtand ſogenannte vollendete Tatſachen zu ſchaffen, um
einen Zuſtand von Dauer und Recht herbeizuführen. Die
Demo=
kratie hat ihren Ausdruck gefunden im Plebiſzit. Dieſes
Plebiſzi=
in Oberſchleſien kann nicht umgangen werden, beſonders nicht
von Mächten, deren Verfaſſung einen demokratiſchen Charakter
hat. (Sehr gut!) Der Hexenkeſſel in Oberſchleſien
muß in Ordnung gebracht werden unter gerechter
Würdigung und Wahrung des Plebiſzit, ſonſt wird aus
Ober=
ſchleſien ein neuer Brandherd, der Europa aufs neue in Brand
ſetzen kann. (Beifall.) Die Verhandlungen in den franzöſiſchen
geſetzgebenden Verſammlungen haben wir mit äußerſter
Span=
nung verfolgt. An Worten hat es nicht gefehlt, an Worten fehlt
es überhaupt nicht auf der Welt. (Sehr wahr und Heiterkeit.)
Eine Frage möchte ich doch an die Gegenſeite richten.
Wie denkt ſich Frankreich die Löſung der von Briand angeregten
Frage: Der demokratiſche Geiſt muß ſich in Deutſchland
ent=
wickeln? Sollen etwa die Sanktionen der letzten Zeit, die
Rhein=
zollgrenze, die Beſetzung weiteren deutſchen Gebietes und
deut=
ſcher Städte und das Fraterniſieren franzöſiſcher Truppen in
Oberſchleſien den demokratiſchen Geiſt in Deutſchland ſtärken
können? (Beifall.) Sieht man nicht ein, daß all dieſes das
Gegenteil von Demokratie iſt? Legt doch endlich die Flinten
weg, wir haben ja kaum ſo viel, um den Verbrechern
entgegen=
treten zu können. Briand ſpricht in feinen Spott von der
augen=
blicklichen Regierung in Deutſchland, indem er auf ihre kurze
Dauer anſpielt. Es iſt das Ziel aller wahren Patrioten, endlich
eine Regierung zu bekommen, die auf eine breitere
parlamen=
tariſche Mehrheit ſich ſtützt. Dieſe wird nur geſunden durch eine
ſachliche Politik, welche alle die, die guten Willens ſind, um ein
ſachliches Programm im Laufe der nächſten Woche ſammelt. Das
Ideal dieſer Regierung wird ſein müſſen die
Verwirk=
lichungeiner friedlichen Demokratie, die dem
deut=
ſchen Volke das Leben rettet, dem Wiederaufbau dient und damit
die Weltwirtſchaft wieder in Gang bringt. Wenn das auch das
Ziel Englands und Frankreichs iſt, ſo haben ſie die Verpflichtung
(Zurufe bei den Kommuniſten: Amneſtie! Glocke des
Präſiden=
ten), den demokratiſchen Ideen Rechnung zu tragen und im
Ent=
ſcheid über Oberſchleſien dem Willen der Bevölkerung zu
ent=
ſprechen, der nach demokratiſchen Grundſätzen zum Ausdruck
gekommen iſt. Die innere Politik iſt mit der äußeren Politik aufs
äußerſte verknüpft. (Zuruf des Abg. Remmele (Kommuniſt), der
dur chden Präſidenten zweimal zur Ordnung gerufen wird.
Zu=
ruf aus dem Zentrum: Die Hitze iſt Ihnen wohl in den Kopf
geſtiegen!)
Unruhen gegenüber
wird ſich die Regierung ſo lange als möglich der Mittel bedienen,
die die ordentlichen Geſetze ihr in die Hand geben. Der
Aus=
nahmezuſtand in Groß=Hamburg wird ſofort aufgehoben werden.
Die Regierung beabſichtigt auch, die Ausnahmezuſtände möglichſt
ſchnell aufzuheben, ſoweit ſie noch beſtehen. Die Regierung iſt
darüber in Verhandlungen mit den Landesregierungen getreten.
Der ſchrittweiſe Abbau der Zwangswirtſchaft hat zunächſt eine
Preisſteigerung zur Folge gehabt. Das wird vorübergehen. Mit
allen Mitteln muß die landwirtſchaftliche Produktion gehoben
werden. Das einzige Mittel, um den Schiebergeiſt
niederzu=
drücken, iſt ein Gleichgewicht zwiſchen Angebot und Nachfrage zu
ſchaffen, um dadurch die Preisſenkung zu erleichtern. Das
deutſche Volk hat manchmal im Laufe ſeiner Geſchichte auf
Stim=
men aus dem Auslande gehört, ja ſogar ſolchen Stimmen
Ver=
trauen geſchenkt. Dieſes Vertrauen iſt leider oft ſchmählich
be=
trogen worden. Trotzdem läßt das deutſche Volk die Hoffnung
nicht ſinken, daß in der Welt der Sinn für Recht und Unrecht
nicht auch für unſer Volk für immer erloſchen iſt. Lloyd George
hat neulich erklärt, er wolle faür plap gelten laſſen für
Deutſch=
land. Warum will man nicht noch einen Schritt weiter gehen?
Das demokratiſche Deutſchland hat durch die Annahme des
Ulti=
matums eine ungeheure Laſt auf ſich genommen. Wir erwarten,
daß England und ſeine Führer uns das einräumen, was
Eng=
land fair chanees nennt. Sie wiſſen, daß das deutſche Volk
eine ſchwere Aufgabe übernommen hat, und deshalb ſollten die
Alliierten in ritterlicher Weiſe einem Volke entgegenkommen
(Cachen rechts), das Unmenſchliches geleiſtet hat. Lachen Sie
nicht, der Gedanke für Recht hat in Oberſchleſien dahin geführt,
daß die Entente den im Kampfe für das Recht gefallenen
Sol=
daten und Offizieren die Särge mit Blumen überſchüttet hat.
Wir erwarten, daß die Alliierten in ritterlicher Weiſedem
deutſchen Volke, das Unmenſchliches geleiſtet hat, fair chances
geben werden, um nicht die Schwierigkeiten zu vergrößern, denen
wir gegenüberſtehen. Die ſiegreichen Völker ſollen nicht ohne
weiteres den Gedanken von ſich weiſen, wie ihnen zumute wäre,
wenn ſie nach den ungeheuren, unmenſchlichen Leiſtungen des
Krieges auch den Leidensweg gehen müßten, den das deutſche
Volk gehen muß. Welche wirtſchaftlichen und finanziellen
Re=
formen notwendig ſein werden, läßt ſich zur Stunde in allen
Einzelheiten noch nicht ſagen.
Reformen fallen nicht vom Himmel,
ſie müſſen mit Fleiß durchgeführt werden. Goethe ſagt: „Iſt
wirklich das Bedürfnis zu einer Reform in einem Volke
dor=
handen, ſo iſt Gott für ſie, und es gelingt!“ Dieſe Reformen
können nicht damit beginnen, daß, wie man mir ſchnöderweiſe
vorſirft, man den nationalen Sinn im Volke untergräbt. Die
Unterdrückung irgendeiner Nation hemmt die Geſchichte der Welt
und ihrer Kultur und zerſtört Menſchheitswerte. Die freie
Ent=
faltung einer Nation kann die geſamte Menſchheit höheren
Zie=
len entgegenführen. Der nationale Gedanke kann ſich aber nur
auf wirklich demokratiſcher Baſis entfalten, der ſich loslöſt vom
Machtprinzip. (Rufe bei den Kommuniſten: Amneſtie!) Wir
haben die Macht nicht mißbraucht. (Lebhafte Rufe: Doch!)
Zum Schluſſe rufe ich alle ohne Unterſchied der Partei auf
(Arg. Bras: Gewährt Amneſtie!), uns zu helfen. Das
Reichs=
kabinett iſt ergänzt worden durch die Ernennung Dr. Rathenaus
zum Wiederaufbauminiſter. Dieſe Wahl iſt erfolgt frei von allen
parteipolitiſchen Geſichtspunkten, nur aus dem Gedanken heraus,
eine organiſatoriſche Kraft zu gewinnen, die ſich im Kriege
be=
währt hat. (Adolf Hoffmann ruft: Eine Krähe macht noch keinen
Sommer!) Ich darf Sie nochmals bitten, helfen Sie uns, damit
wir nicht zu einem unbedeutenden, ausgebeuteten Ländchen in
Mittcleuropa herabſinken. Helfen Sie uns, die großen
Leiſtun=
gen, die wir übernommen haben, zu erfüllen. Ich richte dieſe
Bitte auch an diejenigen, die bisher gegen die Unterzeichnung
des Ultimatums waren. Sie werden uns zuerkennen, daß wir
für das Wohl des Landes nach beſtem Ermeſſen entſchieden haben.
(Beifall. Nufe bei den Kommuniſten: Amneſtie, Amneſtie!
Große Unruhe, demonſtrativer Beifall bei den
Regierungs=
parteien.)
Präſident Löbe ſchlägt vor, die Ausſprache über die
Regierungserklärung auf morgen mittag zu vertagen. Nach
lan=
ger Geſchäftsordnungsdebatte, in der Abg. Ledebour
bean=
tragt, auch den Ausſchußbericht über die Aufhebung der
Sonder=
gerichte und über die Amneſtie mit dieſer Ausſprache zu
ver=
binden, und in der ferner AbAg. Simon (Unabh.) beantragt,
den Ausſchußbericht über eine einmalige Beihilfe für
Erwerbs=
loſe, die länger als 26 Wochen erwerbslos ſind, vor der
Regie=
rungserklärung zu beſprechen, wird die Tagesordnung für
Don=
nerstag, 1 Uhr, wie folgt feſtgeſetzt: Interpellation der
Deutſch=
nationalen und Demokraten, betreffend Oberſchleſien, Beihilfe
für Erwerbsloſe und Beſprechung der Regierungserklärung in
Verbindung mit der Amneſtie und den Sondergerichten.
Schluß /46 Uhr.
Zur Auflöſung der Einwohnerwehren.
München, 1. Juni. (Tel, unſerer Berliner
Re=
daktion.) Der britiſche Botſchaftsrat erklärte heute dem
ſtell=
vertretenden Miniſterpräſidenten perſönlich, daß er beauftragt ſei,
namens ſeiner Regierung zu erklären, daß die Anwendung
der Sanktionen nur vermieden werden könne,
wenn die Forderungen des Vertrages ſtriktedurchgeführt
würden. Dazu gehöre auch die Auflöſung und Entwaſ
nung der bayeriſchen Einwohnerivehren.
Der franzöſiſche Geſandte für Bayern gab eine
gleich=
lautende Erklärung ab.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, deu 2. Juni 1921.
Rummer 150.
Landwirtſchaftliches.
Von den Viehmärkten.
b. Infolge der heißen Witterung der letzten Tage war der
Fleiſch=
verbrauch im allgemeinen gering und wegen des ungewöhnlich hohen
Auftriebes von Schlachtvieh aller Gattungen zu einer ganzen Reihe von
Märkten geſtaltete ſich der Handel faſt in allen Gattungen ſchleppend und
auf vielen Märkten verblieb infolgedeſſen Ueberſtand. Beſonders träge
war der Handel am Rinder= und Schafmarkt, jedoch auch bei Schweien
und Kälbern war das Geſchäft auf den meiſten Märkten recht ruhig, ſo
daß für alle Gattungen Schlachtvieh wieder ein merklicher Rückgang der
Preiſe zu verzeichnen iſt. Es wurden gezahlt für 100 Pfund Lebend=
gewicht in
Zwickau, 30, 5.,
Frankfurt a. M.
30. 5.,
Chemmitz, 30. 5.,
Berlin, 28. 5.,
Auftrieb
Preiſe
Auftrieb
Preiſe
Auftrieb
Preiſe
Auftrieb
Preiſe
Rinder
209
350—750
1224
200—800
448
300—725
2225
250—750
Kälber
27
500— 800
284
600— 925
647
550— 800
1734
400—1500
Schafe
140
400—700
85
450—550
217
98—00
5234
250—660
Schweine
445
1100—1350
958
900—1300
1235
900—1300
5211
1000—1275
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
* Berlin, 31. Mai. In der geſtrigen Vormittags=
Ziehung wurden Gewinne gezogen: 30000 Mk.: 105379. 15 000 Mk.:
235325. 10 000 Mk.: 23406 89484 143151. 5000 Mk.: 66779 175932 205614.
3000 Mk.: 9878 9931 11418 15827 16080 17191 19624 25928 33955 39631
39876 40173 41579 62904 70246 72390 77281 78649 83964 85449 92976 97824
97959 98843 100969 105449 114014 114525 128286 134215 141399 147216
147545 150394 162615 187190 197697 211908 212458 215646 218699 219726
227679 228732 230244 237005. — In der Nachmittags=Ziehung
wurden Gewinne gezogen: 3000 Mk.: 5568 6671 37487 38303 41963 43398
56013 57293 58025 60650 67745 77022 77658 77691 89440 92096 99125
105503 111804 113638 115927 116328 127065 134087 144270 157110 159017
191167 195021 199256 226392 238060. (Ohne Gewähr.)
Schluß de8 rrdaktioneßen Teils.
Wer an Hühneraugen leidet, zu ſchneiden. Völlig ge
hüte ſich mit dem Meſſer
fahrlos, dabei erſtaunlich ſchnell wirkend iſt das in allen Drogerien
und Apotheken erhältliche Hühnerangen=Lebewohl, während
Horn=
haut auf der Sohle durch Lebewohl=Ballen=Scheiben
verblüf=
fend ſchnell entfernt wird. Die Mittel verrutſchen nicht und bleiben
nicht am Strumpfe kleben. Preis 2 u. 3 Mk. Drogerien: A. Fiſcher,
Frankfurterſtr. 12, G. Liebig & Co. Nchf., Luiſenſtr. 4, Frdr, Schäfer,
Ludwigsplatz 7.
(II,5925
Se Kakeesting
M
*
Erhältlich in allen emschlägigen Geschäften.
Fabrikanten: Oito Roth G. m. b. H., Berlin-Tempelhof.
Unſeren verehrl. Poſtabonnenten
empfehlen wir, in den Orten, in denen
ſich eine Agentur befindet, das „
Darm=
ſtädter Tagblatt” durch dieſe zu beziehen.
Bei Reklamationen wegen Nichtzuſtellung
uſw., iſt bei der Agentur jederzeit
Ge=
legenheit, noch am gleichen Tage die
Zeitung zu erhalten. Man erhalt die
Zeitung früher und billiger.
5965a) Darmſtädter Tagblatt.
V
N
An unſere verehrl. Leſer!
Das Einholen des Bezugsgeldes geſchieht für jeden Monat
in der Zeit vom 1. bis 5.
und ſind unſere Trägerinnen angewieſen, die Gelder bis
ſpäteſtens 6. abzuliefern. Wir bitten unſere berehel. Leſer,
das Bezugsgeld bereit zu halten und die Entrichtung möglichſt
beim erſten Vorſprechen der Trägerinnen zu erledigen, damit
die Ablieferung bis zu dem genannten Termin beſtimmt
erfolgen kann.
(2137a
Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
zwingenberg
Unſere Agentur befindet ſich jetzt bei (6495ms
Frau Diefenbach, obergaſſe 29.
Beſtellungen werden dort entgegengenommen.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Wetterausſichten für Donnerstag.
Vorwiegend heiter, trochen, warm, nördliche Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr Ende vor 9½ Uhr (außer Mi.
Pferde den
Sondermiete Serie VI:): „Das Rheingold”.
geicht wat
Orphenm: Anfang 724 Uhr: „Der ungetreue Eckehart”,
in auf der G.
Gedenkfeier des Gründungstages der Turngemeinde Darmſt:
1846 um 8½ Uhr im Turnhauſe.
chend die UrN
Verſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des Zentralverbam
zumnpf eingelaſſen 9
deutſcher Handelsvertretervereine um 8½ Uhr im Kaiſevſgal.
iB erzühlte Hent N
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
im de leicht S
unſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4: Ehrenausſtellung P=;
und einen hunſtger
H. Kröh (geöffnet von 10—1 und 3—6 Uhr).
V
Leitung: Dx. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden polittfſö=
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WValdgeſtel; für heſſtiſche Poltik und
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwirtſchaftliches): Mar Streeſet
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lnuge.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſt4
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgus
werben nicht berückſichtigt. Unveviangte Manuſkripte werden nicht zurückgefandt.
riü der Rücktehr von
ber, loderte des
ſäwur, auf deil
-Anten 1o1!
in bisder därt
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
und 4 P8
Familiennachrichten
Die Geburt eines Töchterchens
zeigen an
Darmstadt, 1. Juni 1921
Schießhausstr. 76
Amtsgerichtsrat Dr. Hof
und Frau.
(*21834
Helene Eggert
Oswald Volkmann
VERLOBTE
Darmstadt
Weinheim
28. Mai 1921.
1*21972
Ihre am Samstag, den 4. Juni, nach-
4 21/, Uhr, in der Martinskirche
statt-
findende TRAUUNG beehren sich
anzuzeigen
Gretel Nicklas
Jakob Schuhmacher
Diebargerstraße 116.
1*21919
Ihre Vermählung beehren sich
anzuzeigen
Georg Grohe und Frau
Mathilde, geb. Schmitz
Darmstadt, 2. Juni 1921
Karlstrasse 10.
*21911
Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. jur. Arnst Richard Lepsius
und
Frau Era, geb. Tapschoemski
Berlin W 30
Haberlandstraße 5.
den 1. Juni 1921
(*21862
Todes=Anzeige.
Heute nachmittag entſchlief ſanft nach
langem Leiden unſere liebe Schweſter u. Tante
Fräulein
Julie Welſch
im Alter von 74 Jahren,
Im Namen der Verwandten:
Liſſi Kühnſt
Guſtel Kühnſt
Lina Kühnſt.
Arheilgen, den 31. Mai 1921, (*21927
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag
2½ Uhr auf dem Darmſtädter Friedhof
a=
der Niederramſtädterſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, meinen lieben Mann, unſeren
treubeſorgten Vater, Großvater,
Schwieger=
vater, Bruder, Schwager und Onkel
Emil Maxlof
Landwirt
geſtern abend 8½ Uhr nach langem mit
Ge=
duld ertragenem Leiden im Alter von 67
Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Liſette Marloff und Kinder
Familie Karl Bauer, Geeſtewünde
Familie Martin Bauer, Darmſtadt.
Darmſtadt, den 31. Mai 1921.
Die Beerdigung findet Freitag, den 3. Juni,
nachmittags 3½ Uhr, von der Leichenhalle
des alten Friebhofes aus ſtatt.
(*21945
Deutsche
100 gr.
Tolletteselfe
beste Oualität
3 Stück nur 3.75
1.30
Deutsche
fein
duftende
100 gr
Blumenseife
Alleinverkauf! 4.00
Deutsche
milde
150 gr.
fein duftend
Badeselfe
5.00. Ses
Parfümerie
Elisabethen-
strasse O
Fank
Schreib=
Maſchinen
Rechen=
Maſchinen
Regiſtrier=
repariert, reinigt
auch im Abonnement
Spez.=Büro=Maſchin.=Werkſtätte
Tarl Winkel
Darmſtadt (5763a
Neckarſtr. 24, Tel. 1435
Raſierklingen
werden wie ne
geſchliffen, St. 10Pfg
Parfümerie Frank
Eliſabethenſtr. 9. (5747a
von der einfachſten bis zur
eleganteſten „Ausführung
werden ſchnellſtens zu
niedrigen Preiſen
ange=
fertigt. Zu erfragen in
der Geſchäftsſt. (*21940
Prima
Buchen=
Scheitholz
pfenfertig gehackt, liefert
in Fuhren
(5438a
Arthur Sobernheim
Bleichſtr. 40. Telephon 60
Hlel tromotoren
in allen Stromarten
und Spannungen,
Dynamos,
Akkumn=
latoren,
Schalt=
material ſofort ab
Lager lieferbar. (777*a
Handels- u. Ingenieur-
Bureau G. A. H. Krug,
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wurde in die Wohnung des Metzgermeiſters Joſeph Pauly,
Karlſtr. 67, eingebrochen und aus dem mit Nachſchlüſſel geöffneten
Kaſſenſchrank ein großer Bargeldbetrag geſtohlen.
Für die Ergreifung des Täters und Wiederherbeiſchaffung
des Geldes oder Angaben, die hierzu führen, ſetzt der Beſtohlene
eine Belohnung von insgeſamt 10000 Mk. aus. Von beſonderem
Werte wären beſtimmte Angaben über Perſonen, die um die
obengenannte Zeit das Haus, Karlſtr. 67 betreten oder verlaſſen
haben.
Wer zweckdienliche Angaben machen kann, die zur Ergreifung
des Täters und Wiedererlangung des Geldes führen, erhält
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genannte Velohnung.
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nacherzählt von Ernſt Eligs Niebergall.
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mlag der Waidknecht Ruppert kalt und ſtarr.
ich Sträubenden ſeinen Dolch in die Bruſt, als der Nitter
„ Fugendſchnelligkeit ſich vom Gaule warf und den Mörder an
it einen kurzen, krummen Säbel nach dem Haupte ſeines Geg=
Es war um den guten Nitter geſchehen, denn der Andre
y hm an Kraft und Gewandtheit überlegen, wenn nicht gerade
n der treue Gilbrecht herbeigeftürmt lwärel, und mit ſeinem
ſgautden. Ein auf der Erde liegender, halb zerlegter Feiſthirſch
W hinreichend die Urſache an, weßhalb der Waidknecht ſich in
ſin Kampf eingelaſſen hatte, der ſeinen Tod herbeiführte.
Dies erzählte Herr Konrad der ſorgſamen Geliberta,
wäh=
im fie ihm die leichte Stirwwunde mit kühlendem Balſom
aus=
ſah und einen kunſtgerechten Verband anlegte.
Bei der Rückkehr von dem Begräbniß des erſchlagenen
Waid=
ſtats aber, loderte des Ritters Fähgorn im heller Gluth auf.
wer ſchwur, auf den düſtenen Berließthurm zeigend: „Der
ſtcken, bis der durre Hollunderſtrauch oben auf
Durmſtädter Tagbian, Donnerstag, den 2. Junf 1921.
der Thurmzinne rothe Aepfel trägt, ſo wahr den liſtigen Fuchs in die tiefſten Windungen ſeines Baues. Jetzt
mich Gott meine einzige Tochter geſund und ſank die Sonne rothglöhend, eine Flammenſcheibe, im
abend=
lebend ſehen laffe!“
modnigen Kerkerloch, umkrochen von gräulichem Ungezieferz man Hüfte, und auf ein dreimaliges an den Bergen vielſach
nachhallen=
hatte ihn faſt vergeſſen, bis auf den Gefangenwärter, der ihm des Zeichen ſammelten ſich nach und nach die Jägersmänner und
.Fort mit ihm in den Verließthurml fort mit dem verſtockten, täglich das ſpärliche Brot und den friſchgefüllten Waſſerkrug an, ſchloſſen ſich mit der Beute dem langſam voranreitenden
Burg=
grapphahn”, tobte Konrad. „Dort unten wird er das Reden einem Seile hinabließ. Keine Klage entſchlüpfte dem Jüngling, herrn an. „Wo iſt Geliberta?” fragte der Ritter, als der Trupp
mm!‟. Die Knechte ſchleiften den Füngling fort und warfen wenigſtens hörte Niemand ein Wort von ihm und wenn der Ge= in’s Freie gelangt war. Niemand hatte ſie geſehen, als Gilbrecht,
inab in den feuchten unterirdiſchen Kerker, einem dumpfigen fängniswärter herunterſah in das grauſe Verließ und ſich ſeine, der ſie in der Ferne erblickt hatte, wie ſie eifrig einen flüchtigen
zuegewölbe zu vergleichen, und verwahrten, die Thüre wohl. Augen allgemach an das tiefe Dunkel gewöhnt hatten, gewahrte er Edelhirſch verfolgte. Der Vater dachte, ſie habe, der lärmenden
ſachweren Niegeln und Schlöſſern. Indem kamen noch zwei, den Fremden ruhig am Boden zuſammengekauert, ohne Regung, Fagd müde, ſchon früher ihr Rößlein der Brrg zugelenkt, wie
zuepen langſam den Berg herauf mit einer Tragbahre, darauf, doch ſeine Augen leuchteten herauf wie zwei Flämmkein.
Der Ritter Konrad war mit einem Theile ſeines Jagd= fröhliche Flur gebreitet und lockte Herrn Konrad zu den Freuden und kühlte ihm die brennenden Wangen; er ſuchte ſie in ihrem
higes gerade einem flüchtigen Keuler im Nacken, als das laute des edlen Waidwerks. Stattlich und aufrecht ſaß er auf dem ſtillen Kloſet, im einſamen Burgzwinger, — nirgends war ſie zu
zrei des Waidknochtes die Jäger nach einer andern Seite rieß, ſchlanken Jagdroß, und prüfte im Burghof mit Kennerblicken die finden, auch ihr Zelter, den ſie auf der Jagd geritten, ſtand nicht
nſeltſame Fremde kniete über ihm und ſtieß gerade dem frucht= bellende Meute und der Waidgefellen Schick und Anzug; neben im Stall.
ihm hielt auf einem ſchmucken feingebauten Falben die ſchöne
Gelibertg im knappen grünen Jagdwämmslein, ein grünſammt= dem ein furchbarer Gedanke aufdämmerte, daß ihm ſchier die
Pruſt packte. Der aber ſtand behende auf ſeinen Füßen und nes Ptret mit weißen Reiherſedern auf dem blondlockigen Sinne vergingen, warf ſich auf ſein Roß und im ſauſenden Ga=
Haupte. Eine zierlich geſchnitzte Armbruſt hing läſſtg auf dem lopp ging es den Berg hinab durch Dick und Dünn. Athemlos
ſtand es den hauenden Keuler zu hetzen und hatte einſt dem Pater verehrten Tochter ihres Herrn, keine Schlucht, kein Hügel, kein
muthig beigeßtanden im gefährlichen Hampfe gegen eine heulende. Dickicht blieb unbegchtet, doch die Nacht ſank mit ihrem dunklen
imengenden Pferde den Bedränger ſeines Herrn zu Boden ge= Wölfin. Hinter dem Ritter und ſeiner Tochter ordnete ſich der Fittich hernieder und ſetzte den Nachforſchungen ein Ziel. Wie
rſin hätte. Leicht war mun der Ueberwundene entwaffnet und muntere Zug; der Knappe Gilbrecht ſtieß ins Hor, hallend langſam bewegte ſich jetzt der dunkle Reiterzug hinauf nach der
brücke und hintendrein tönte der Rüden luſtiges Gebell.
und Dein köſtiches Kleinod wird die Beute des Riſtigen Jägers, barten Naubgefellen geworden.
Im Waldesdunkel angelangt, zerſtreute ſich der Jägertroß
nach Aufgang und Niedergamg. Dort fuhr ein reihender Eber
mit blitzenden Hauern durch das Unterholz, hier fletſchte ein
Wolf grimmig den Zahn gegen den ſtarnenden Jagdſpieß, dort
holte des hurtigen Jägers Geſchoß den hauernden Luchs aus dem
unten foll das Tageslicht nicht eher er= Wipſel des Eichbaums. Jubelnder Hörnerklang, lautes Huſſahi
ſcheuchte die einſamen Waldvögelein von den Neſtern und trieb
Geite
lichen Herbſtnebel, und fandte feurige Strahlen durch das
Drei Monden lang ſchmachtete bereits der Gefangene in dem Tannendickicht; da nahm Herr Konrad das filberne Horn von der
dies ſchon früher nicht ſelten vorgekommen, und ritt getroſt heim=
Ein heiterer Herbſtag hatte ſeinen milden Glanz über die wärts. Aber heute begrußte ihn keine Geliberta an der Zugbrücke
„Halloh! auf ihr Geſellen”, rief jetzt der erbleichende Vater,
Sattelknopf, in der Linken hielt ſie einen Jagdſpieß, denn ſie ver= jagten die treuen Geſellen durch die Wälder, forſchend nach der
Aang der Hufſchlag der Noſſe über die dumpſtönende Zug= Burg, der gebeugte Vater mit geſenktem Haupte voran. Er
glaubte ſein zartes Töchterkein ſei die Beute eines reißenden
O weh!. Du armer Nitter!. Du jagſt das flüchtige Wild Thieres, oder was ihm noch ſchlimmer dünkte, eines der benach=
(Schluß folgt.)
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Gesange — und andere herrliche
Lieder werden von berühmten
Sängern und Sängerinnen per-
(6536
sönlich gesungen.
Festordnung:
Samstag, den 4. Junt:
Abends 8 Uhr: Festkommers mit Damen im Feierabend,
Stiftstraße 51. (Gemeinsame Lieder, Ansprachen und
Dar-
bietungen aller Art.)
Sonntag, den 5. Juni=
Vormittags 8½ Uhr: Wettschreiben, offen für alle
Gabels-
bergerianer, in den Bäumen der Stadtknabenschule am
Ballonplatz. Wertvolle Ehrenpreise!
Vormittags 11 Uhr: Feierlicher Festakt im großen Saale des
städt. Saalbaues, verbunden mit Ehrung der im Weltkrieg
ge-
fallenen u. der um den Verein besonders verdienten Mitglieder.
Nachmittags 3½ Uhr: Festkonzert in den Gartenräumen des
städt. Saalbaues, ausgeführt von der Kapelle Weber unter
persönlicher Leitung des Herrn Obermusik meisters Weber.
Während des Konzerts Verkündigung des
Wettschreib-
ergebnisses und Verteilung der Ehrenpreise.
NB. Bei ungünstiger Witterung fndet das Konzert im
(644 7ids
großen Saale statt.
Abends 8 Uhr: Festball in sämtl. Räumen des stadt, Saalbaues.
Mia Fankau
Carl Beckersachs
als Hanptdarsteller in
dem interessant.
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„Die Ruinen von Athen” Mendelsſohn: Ouvertüre
Athalia”, Wagner: „Lohengrin” und „Tannhäuſer”.
Bizet: Erſte Suite; „V’Arleſienne”. Schumann:
„Wanderlied”, Offenbach: „Die ſchöne Helena” uſw.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Konzert
(*21640
im Saale ſtatt.
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nachm. 5 Uhr, im Feierabend, Stiftſtraße,
ſtattfindenden
I. Stiftungsfeſt
laden wir alle Freunde und Gönner herzlichſt ein.
Zitherkonzert, Vorträge, Tanz.
Karten ſind zu haben bei: Muſikhaus Hinz
Nieder=Ramſtädterſtraße, Zigarxenhaus Marguth,
Marktſtraße, Geſchäftsſtelle des D. H. B., Alexan=
(6539
derſtraße 22.
auf Einladung des unterzeichneten Verbandes
Dr. F. Seitz=Stuttgart
Leiter der Landesgruppe Württemberg der
Liga zum Schutze der deutſchen Kultur
am Freitag, den 3. Juni, abends 8 Uhr,
im Mathildenhöhſaal.
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Darmſtädter Hausbeſitzer=Verein
E. V.
zur
Einladung
Mitglieder=Verſammlung.
Freitag, 10. Juni 1921, abends 8 Uhr,
findet im „Fürſtenſaal” in der
Grafen=
ſtraße die diesjährige ordentliche
Mitglieder=Verſammlung
ſtatt.
Tagesordnung: 1. Jahresbericht; 2.
Kaſſen=
bericht; 3. Bericht d. Rechnungsprüfers; 4.
Ent=
laſtung des Vorſtandes und des Kaſſierers;
5. Neuwahl des Vorſtandes u. der
Rechnungs=
prüfer; 6. Voranſchlag für das Geſchäftsjahr
1921/22. 7. Ausſprache.
Wir erſuchen dringend um die
Zeil=
nahme aller nnſerer Mitglieder.
6540a)
Der Vorſtand.
Zentral=Verband
deutſcher Handels=Vertreter=Vereine
Berlin
Ortsgruppe Darmſtadt.
Einladung!
Sämtliche Vertreter aller Branchen
wer=
den zu einer wichtigen Beſprechung auf
Donnerstag, 2. Juni 1921,
abends 8½/ Uhr,
im Weißen Saale (Kaiſerſaal), Grafenſtr.,
eingeladen. — Zahlreiches Erſcheinen im
(*21812
eigenen Intereſſe.
Ortsgruppe Darmſtadt.
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Telephon 1054
Telephon 1054
Wilhelm Gaſſert
ſeither Mitinhaber der Firma Bertſch & Gaſſert.
Geſchäftsübergabe.
Meiner verehrten Kundſchaft hiermit zur gefl. Kenntnis, daß ich
das ſeither von mir unter der Firma Friedrich Hebermehl
Nachfolger betriebene
( 21870
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Ecke Kies= und Nieder=Ramſtädterſtraße
an Herrn Wilhelm Gaſſert, ſeither Mitinhaber der Firma Bertſch
& Gaſſert, verkauft habe.
Indem ich weiner werten Kundſchaft für das mir ſeither in ſo
reichem Maße entgegengebrachte Vertrauen beſtens danke, bitte ich
ergebenſt, dasſelbe auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
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e Z. erfr. bei Fr. E. Jacob,
2/Erbacherſtr. 57, (k21805 Mädchen
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Stiftſtr. 19, part. /*21847 Brabes,
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geg. hoh. Lohn geſ. (*218241
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juni 1921.
Nummer 150.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 1. Juni.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe bot das gleiche Bild, wie an den Vortagen. Die
Speku=
lation ſchritt zu weiteren Realiſationen, und da auch von ſeiten des
Publikums nur geringe Kaufaufträge vorlagen, war auf faſt allen
Ge=
bieten eine ſchwächere Tendenz vorherrſchend. Die Aktien der
Chemi=
ſchen Großinduſtrie ſtellten ſich faſt durchweg niedriger. Am
Montan=
markt waren die Kursveränderungen ohne Belang. Elektrizitätswerte
waren abgeſchwächt. Der Einheitsmarkt war geteilt. Höher ſtellten
ſich Spiegelglas, Dresdener Schnellpreſſen, Beck u. Henkel, niedriger
notierten Chemiſche Mülheim. Etlinger Spinnerei, Siemens Glas und
Heidelberger Zement. Im Freiverkehr waren Kabelwerke Rheydt auf
den günſtigen Abſchluß zirka 15 Prozent geſteigert. Deutſche
Petro=
leum verloren zirka 10 Prozent. Für Rhenania und Veithwerke
be=
ſtand zu höheren Kurſen größeres Kaufintereſſe. Heimiſche Renten
ſchwächten ſich ab.
w. Deviſenmarkt. Frankfnrt a. M., 1. Juni.
Geld Brief Ife
Geld Brief Geld e
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Deutſche Reichsbank.
* Berlin, 28. Mai. Der vorliegende Ausweis der
Reichs=
hank vom 2. Mai zeigt, daß in der dritten Maiwoche der bereits in
der Vorwoche beobachtete Rüchſluß an papviernen Zahlungsmitteln in die
Kaſſen der Bynk in verſtärktem Maße angehalten hat. Zwar erfuhr der
Ef S A4 Mflonen Dr Prſchenaden. Achrend Aio d Smel eine
Verminderung des Umlaufs an papiernen Zahlungsmitteln (Banknolten
und Derlehnskaſſenſcheinen) um insgeſamt 1109,8 Millionen Mk.
ein=
getweten iſt, floſſen in der entſprechenden Zeit der Jahre 1919 und 1920
W Mällionen Mk. bzw. 18,8 Millionen Mk. ſolcher Geldzeichen in den
Verkchr ab.
Die geſamte Kapimlanlage der Reichsbank weiſt nach der Zunahme
der zweiten Maiwoche wieder eine Abnahme um 13498 Millionen Mk.
auf 57 642,7 Millionen Mk. auf. Wenn die bankmäßige Deckung, d. h.
der Beſtand der Bank an Wechſſeln, Schecks und diskontierten
Schatzan=
weiſungen, einen ſtärkeren Rückgang als die Geſamtanlage erfuhr, ſo
iſt dies auf einen größeren, vorübengehenden, inzwiſchen bereits wieder
verſchwundenen Zuwachs des Lombandkomtos zunückzufüchven. Die
frem=
den Gelder erlitten, zum Teil im Zuſamnpenhange damit, daß in ber
Berichtswoche wieber größere Darleliusrückzahlungen bei den
Darlehns=
kaſſen erfolgten, eine beträchtliche Abnahme um 3510,9 Mllionen Mark
auf 11557,8 Millionen Mk.
Die Darlehnsbeſtände bei den Darlehnskaſſen berminderten ſich um
3763,7 Millionen Mk. auf 25 0967 Milliomen Mr. Ein dieſem Nüchgang
entſprechender Betrag an Darlehnskaſſenſcheinen mußte vom der
Reichs=
bank an die Darlehnshaſſen zurückgegeben werden, ſo daß die Beſtände
der Reichsbank an ſolchen Scheinen, da andererſeits, wie erwähnt nur
geringe Rückflüſſe aus dem Verkehr ſtattfanden, auf 16 684,4 Millionen
Mark abgenommen haben.
Eine Milliardengründung.
H. Mannheim, 1. Jnni. (Tel.) Die Neckar=Aktien=
Geſellſchaft wurde heute nachmittag i Stuttgart gegründet.
Gründer ſind das Deutſche Reich und die Staaten Heſſen, Baden
und Württemberg, ſowie als Vertreter der Induſtrie Geheimrat
Bruckmann=Heilbrom, der Vorſitzende des Südweſtdeutſchen
Kanalvereins. Ueber die Beſetzung der Vorſtandspoſten iſt noch keine
Entſcheidung getroffen. Wie bekannt, beträgt das Aktienkapital 380
Millionen Mark, das von den Gründern und einigen Banken geſtellt
wird. Die Hauptfinanzierung findet durch Ausgabe von Obligationen
ſtatt. Das Geſamtprojekt wird auf 2000 Millionen Mark geſchätzt und
ſoll ſich auf 10 Jahre erſtrecken.
Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft abgeſchloſſenen Ju
tereſſengemeinſchaftsvertrages auf der Tagesordnur
Die Erhöhung um den nicht weniger als fünffachen Betrag des Art.
kapitals erfolgt bei dem „Kosmos”, um eine Gleichſtellung mit dem
pital der Deutſch=Auſtraliſchen Geſellſchaft zu erreichen. Das
Arn=
kapital der beiden Geſellſchaſten wird nach Durchführung dieſer Traty
aktion 168 Millionen Mark erreichen. — Die Deutſch=Auſtraliſche By
will, wie erinnert ſei, in ihrer G.=V. am 22. Juni (übrigens derſiu
Tag wie der Generalverſammlungstermin des „Kosmos”) neben der
höhung des Stammaktienkapitals um 40 auf 60 Millionen Mark die
höhung des Vorzugsaktienkapitals um 22 Millionen Mark auf 24 O
lionen Mark beſchließen alſo auf den gleichen Betrag, wie es jetzt
„Kosmos” tut. Danach ſcheint der gegenſeitige Austauſch der Vorz=u
aktien bei den beiden Geſellſchaften geplant zu ſein.
* Direkter Verkehr Hamburg-Petersburg?
Abſchluß des ruſſiſch=deutſchen Handelsvertrages und die
Erſchließ=
des Petersburger Hafens hat der Hamburger Schiffahrtsgeſelſchaft
Herkens u. E. Ruß, die die Warenverbindung zwiſchen Deutſchland
Rußland aufrecht erhält, die Möglichkeit gegeben, ihre Schiffe direkt
Emden—Hamburg—Reval nach Petersburg zu befördern. Genarn
Geſellſchaft bereitet ſich eifrigſt zu jenen direkten Fahrten vor. Der
ginn der Fahrten iſt noch nicht feſtgeſtellt.
b Vom Gewürzmarkt. Das Geſchäft liegt in allen
Sor=
ten nach wie vor ruhig und die Preiſe blieben unverändert, außer in
Vanille, die knapp iſt und infolgedeſſen die Preiſe hierfür weiter ſteigen.
Es notierten ab Hamburg für reguläre Mengen für 1 Pfund: Bourbon=
Vauille 220 Mk., Tahiti=Vanille 175 Mk., Pfeffer, ſchwarzer Lampong,
7 Mk., do. ſchwarzer Singapore 725 Mk., weißer Muntok=Pfeffer 13
Mark, Banda=Muskatnüſſe zirka 110—120er 17 Mk., do. zirka 130—14der
16,50 Mk., Zanzibar=Nelken 13,50 Mk., Lorbeerlaub 3,20 Mk., Kümmel,
deutſcher 4 Mk, holländiſcher 425 Mk.
Deutſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft „Kosmos” in Hamburg beruft ihre öffnet.
G.=V. zum 22. Juni ein, die außer der Genehmigung der Abſchlüſſe von
um 46 auf 60 Millionen Mark durch Ausgabe von 46000 auf
die Inhaber lautenden und ab 1. Juli 1921 gewinnanteilberechtigten Stgatsnoten umgetauſcht werden.
Aktien von 1000 Mark beſchließen ſoll. Die neuen Aktien ſollen unter
Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre von einem Bankkonſortium
Genehmigung des mit der Deutſch=Auſtraliſchen Die Tſchecho=Slowakei verfügt gegenwärtig über 39 300 Laſtwaggort
* Deutſche Kohlenausfuhr nach Holland.
Monat April hat die Einfuhr von deutſcher, hauptſächlich Ruhrku
nach Holland eine weitere Steigerung erfahren, und zwar ſtellte ſiefl
auf 136 311 Tonnen bei einer Geſamteinfuhr von 427869 Tonnen, writ
auf England 67 306, auf belgiſche Kohle 193 574 Tonnen und auf aru
nen in der Vergleichszeit des Vorjahres, entfallen.
Zahlungsſchwierigkeiten einer Hambur
* Kapitalserhöhung um 70 Miklionen Mark bei Exportfirma. Ueber das Vermögen der Im= und Exportfim u
der „Kosmos‟Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. Die Schubert Rauſcher u. Co. in Hamburg iſt das Konkursverfahren !
* Der Umtauſchder ungariſchen Noten. Der Firnl at,
1916 bis einſchließlich 1920 auch über die Erhöhung des Aktienkapitals mimiſter erklärte, daß nach den 10 000= und 1000=KronenNoten ab
Juni auch die übrigen in Umlauf befindlichen Geldnoten gegen
1
Ea
* Der tſchecho=ſlowakiſche Lokomotiven= un ryn
zu 135 Prozent übernommen werden mit der Verpflichtung den Aktio= Waggonbeſtand. Einer Mitteilung des Eiſenbahnminiſters Ackzüul)
nären zum gleichen Kurſe für eine alte Aktie drei neue Aktien anzu= Burger im Eiſenbahnrat iſt zu entnehmen, daß die Tſchecho=
Slot=
bieten. Weiter beantragt die Verwaltung die Ermächtigung zur Aus= gegenwärtig 3612 Lokomotiven beſitzt, was einen Zuwachs von 650 S.)
mur
gabe von 24 Millioen Mark auf Namen lautende Vor= motiven ſeit der Revolution bedeutet. Außerdem wurde die Zahl:
zugsaktien mit einfachem Stimmrecht und einer Vor= zu reparierenden Lokomotiven um 250 vermindert. 8 Lokomotiven
Aro=
zugsdividende von 5 Prozent mit Nachbezugsrecht. Das Bezugsrecht der hält die Tſchecho=Slowakei von Deutſchland für das Hultſchiner Lt
Aktionäre iſt ausgeſchloſſen. Die Ausgabe ſoll zum Nennwert erfolgen. chen. Der Waggonbedarf wird im Jahre 1921 vollſtändig gedeckt, feliu Anie
Zeit und Art der Begebung bleiben dem Ermeſſen des Aufſichtsrats, den, obwohl er noch im Jahre 1919 um 31 Prozent hinter dem Beyli
überlaſſen, doch muß die Ausgabe bis zum 31. Dezember 1926 erfolgt zurückgeblieben war. Seit Beginn des April 1921 werden deshalb IMu g
ſein, widrigenfalls der Beſchluß hinfällig wird. Schließlich ſteht die Export nach ſämtlichen Staaten tſchecho=ſlowakiſche Waggons bertlls=
Frankfurter Kursbericht 1. Juni 1921. Ritgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . .
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4½%0 VI.—IX.
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3½g %
„.
.
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8½% „ „ v. 1907..I
4%0 Bayern Anl. .. . . . . .
.......
31s%0
425 Heſſen unk. 1924....
8½% „ .........
. .......
4% Württemberger .....
Ansländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
1¾½ Griech. Monopol ..
4½2% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918....
4½% Oeſt. Schatzanwe)
ſtfr. v. 1914... ... . ...
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
4% „ einheitl. Ren e.
4% Rum. am. Nente v. 63
5½% „ Goldrente v. 13
4% am. „ konv.
v. 05
5%
480 Türk. Admin. v. 1903
Bagdad) ter.!
429
„II
42
b. 1911,Bollanl.
4½%0 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente.. .
Staatsr. v. 10
42o — Kronenrente.
R
1. 6.
77,50
76.30
68.—
72.—
83,30
72,25
85,70
69 25
59,50
55.—
74,50
68,50
66,—
73,25
61.,50
55,10
320,—
381.—
27.—
36,50
50,—
27,50
92,50
100,—
69,50
40.—
60,
36, —
34
77,50
75,75
68.—
72,50
83,60
72,15
85,80
69,90
40,10
55,60
74,10
64,—
77,75
66,—
73,25
55,30
81.—
He
5% Mexik. amort, innere
59
konſ. äuß. b. 99/ 715.—
425 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner....
8.
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520 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. ..
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3%Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
„ v.
4½20 Angtolier I.
2s SolonCongäoneſtie
5% Tehuantepee ....... 440,
4½%
.......
Deutſche Städte.
323,50
28,—
e DBahſtdk 2 1354
4% Frankfurt v. 1913.. ..
3½20
v 1903....
52,—
28.—
174,/25
116.
92,—
104.—
115.—
99,75
40,50
2,75
37.—
34,75
Pfandbriefe.
33
42 F.
äch
4% Rhein.
3½%0.
42 Südd B.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank.
12 48,— 50,— 77.,50 74.— 52,25 5250 *b 43.— 46.— 28,75 113.—
111.— 91,25 91,70 445.—
12 —
98,50 *.
s 98,25
g8. 86.— 86.— a 82,50 22,50 21 9,25 94.— 21 98,25 99,50 3 94,25 85,75 84,50 sI 99.— 100.— 99,40 rI 86. 86.— I.) 96.— 96.— 181.50 151.—
Bonflifen Galf
Deutſche Bank ....
Dt. Effekt.= u. Bechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank.:
Nationalbank f. Deutſchl.)
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . ...
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Rathgeber Waggon...."
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Wittener Gußſtahl. . . . . .
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Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ...."
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620,—
327—
441,50
210.—
8.7.—
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275.—
405.—
320,—
782.—
236,—
592,—
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45
2m Preſſeſt.
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in Darmſtadt.
Ich mache wiederholt auf die bereits früher
ver=
öffentlichten Beſtimmungen über die Erhebung einer
Fremdenſteuer aufmerkſam, nach denen alle
diejeni=
gen, die gewerbsmäßig Bimmer oder Wohnungen
in Gaſthäuſern, Penſionen, Privathäuſern uſw. an
Perſonen vermieten, die nicht ihren regelmäßigen
Aufenthalt in Darmſtadt haben, eine Abgabe an die
Stadt entrichten müſſen. Der Steuerpflichtige iſt
berechtigt, den Betrag dieſer Abgabe von der
Miet=
partei einzuziehen; die Steuer beträgt 10 % des
täg=
lichen Zimmer= oder Wohnungspreiſes für den Tag,
bezw. die Uebernachtung.
Zahlung hat an die Stadtkaſſe, und zwar auf
Grund einer der Steuerſtelle im Stadthaus, Zimmer
Nr. 22, bis zum 3. Wochentag des auf den
Schuldig=
keitsmonat folgenden Monats vorzulegenden
Ueber=
ſicht zu erfolgen.
(st6527
Darmſtadt, den 28. Mai 1821,
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.
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Wätug Aer weiter.
22 Pedaiſche Nagie
NaIſen Geſchicke
M furzen.
Hausbrandkohlen.
Bei den Kohlenlieferanten, kann die erſte Hälfte
der zweiten Rate in Braunkohlenbriketts direkt
be=
ſtellt werden.
(st6526
Darmſtadt, den 30. Mai 1921.
Städt. Kohlenausgleichſtelle.
Bekanntmachung.
In unſer
Genoſſenſchafts=
regiſter wurde bei dem
Borſchuß= und
Kredit=
verein Pfungſtadt, e. G.
m. u. H., heute folgende
Aenderung eingetragen:
Die Firma iſt geändert
in VolksbankPfungſtadt,
eingetragene
Genoſſen=
ſchaft mit unbeſchränkter
Haftpflicht, durch
Gene=
ralverſammlungsbeſchluß
vom 24. April 1921.
Die Herren H. Klamm,
Peter Hofmann und Peter
Liebig Vl. ſind als
Vor=
ſtandsmitglieder
ausge=
ſchieden, an ihre Stelle
wurden gewählt: Georg
Fey XVI., Fabrikant,
Emil Conradi, Georg
Kra=
mer, Rentner. (6525
Darmſtadt, 3 1. Mai 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.
Die Heugras=Verſteigerung
auf den Beſſunger Wieſen findet kommenden
Mon=
tag, den 6. d8. Mts., von ½,9 Uhr vormittags ab,
ſtatt. Zuſammenkunft Alter Nachtweideweg—
Erlen=
pfad.
(st6545
Städt. Güterverwaltung.
Die Nutzholz=Verſteigerung
vom Heutigen iſt genehmigt. Ueberweiſung und
erſter Fahrtag 8. ds. Mts., 8 Uhr vorm. Ausgabe
der Abfuhrſcheine ab 7. ds. Mts.
(6553
Darmſtadt, den 1. Juni 1921.
Heſſiſche Oberförſterei Kranichſtein.
dan der Hoop.
Montag, den 6. Juni I. J8., nachmittags 3 Uhr,
werden im Hofe des Stadtkrankenhauſes hier eine
Menge weißer und farbiger Lumpen meiſtbietend
(st.6531
gegen bare Zahlung verſteigert.
Die Krankenhausdirektion,
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