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Sonntag, den 15. Mai 1921
Einzelnummer 20 Pf.
Die nächſte Nummer des Darmſtädter Tagblatts erſcheint am Dienstag.
Deutſche Pſingſten.
1— Das Feſt der Freude iſt nun wieder mit Blütenglanz und
Reriſchmuck ins Land gezogen. Neues Leben atmet die Natur,
die Menſchenherzen legen ihre Sorgen ab, um nach
kummer=
der Tagen endlich einmal alle Laſten zu vergeſſen, die ſich in
Getzten Zeit mit Zentnerſchwere auf die deutſchen Schultern
ſer. Wie die deutſche Landſchaft jetzt in neuem Streben
Underbar erblüht, ſo iſt’s auch mit der deutſchen Seele.
allein iſt unſere Hoffnung in der trüben unheilvollen Zeit.
deutſche Seele, durch Jahrhunderte in Glück und Leid
ge=
te und geweitet, iſt unſterblich, wie die ewig lebende und
dende Natur. Sollen wir uns freuen, haben wir ein Recht,
huffen? Pfingſten iſt das Feſt, das uns dieſe Frage tief ins
einprägen muß. Wenn man uns das Glück und allen
Aſtand raubte, unſeren arbeitſamen Händen Feſſeln gab und
ationale Einheit zu vernichten ſuchte, eins hat man uns
ſericht nehmen können, eins, was uns ewig bleiben muß und
iien wird: die deutſche Seele.
Seiden, Sorgen und Entbehrungen hat der verlorene Krieg
ſens gehäuft, und eine unſichere, von keiner großen Idee
be=
tychte Politik im Innern, der uralte Parteihader und die
ichwörtliche Uneinigkeit der Deutſchen untereinander haben
Geutſche Volk und den Glauben an die deutſche Kraft
ääne harte Probe geſtellt. Und dennoch glauben wir,
Muſlß ieſe deutſche Kraft, die, ſcheints, erſt durch die Not aus ihrer
hhrrgie zu neuer Entfaltung wachgerufen werden mußte, ihr
Wetag adend ſſrikendes Wunder wirken wird. Man hört jetzt nur zu oft
s Klagen über den Niedergang Deutſchlands, aber hat man
ngſtl
ſei Wort davon gehört, daß Deutſchland nach dem kataſtro=
Aen Zuſammenbruch am Ende des Krieges ſich in ganz kurzer
dt Pfungſtadt!
ſitverhältnismäßig doch erholt und in den Zämpfen mit
über=
katigen Gewalten doch beſtanden hat? Es iſt ein Zeichen
Puiſcher Kraft, daß ſich das deutſche Volk und die deutſche
Wirt=
he trotz aller Widerſtände, die von allen Seiten ſich drohend
„ Wormani
Fbas gebrochene Deutſchland ſtürzten, wieder auf ſich ſelbſt
ſſtan und bei aller Führerloſigkeit und aller Verworrenheit
hirer inneren und äußeren Politik nach neuen Wegen zum
ieeraufbau des ſtaatlichen und politiſchen Lebens trachtete.
Vor wenigen Tagen iſt im Reichstag die große Entſcheidung
das deutſche Schickſal gefallen. Es kann kein Zweifel mehr
„über beſtehen, daß die nächſten Jahrzehnte eine feſſelnde Kette
7n. Laſten ſein werden, die überwunden werden müſſen, wenn
ars die Verſklavung und Zermürbung Deutſchlands nicht noch
iere Fortſchritte machen ſollen. Durch alle Stürme der Zeit
enigſtens das eine gerettet worden: das geeinte Reich.
det am 2BFa uns nun allerdings noch fehlt, das iſt der deutſche
ſovierten Sehe ſt, der alle Glieder dieſes Reiches erſt beſeelen, der ſie
durch=
lugen und entflammen muß, wie jener Pfingſtgeiſt, der einſt
leine, ſchwache Schar des Helden von Golgatha beſeelte und
Miau
eu einem Rieſenwerk begeiſterte, das die ganze Welt
ent=
fſen ſollte. Der deutſche Geiſt iſt es, der unſerem Volke heute
Alter, heſl M) der ſchwerſten Stunde fehlt. Es wird die ernſteſte, aber auch
e Höchſte Arbeit der berühmteſten und beſten Köpfe ſein, Geiſt
kute Samslelf: Seele aller Volksgenoſſen wachzurütteln, daß ſie den Glauben
die Hoffnung nicht verlieren. Liegt auch die Zukunft trüb
) ſchwer vor unſeren Augen, ſo wiſſen wir doch alle, daß das
Eiden dieſer Zeit ein Ende nehmen wird, das um ſo ſicherer und
hieller zu erreichen iſt, je mehr wir uns zu frohem Schaffen,
: befreienden Tat, zur werteſchaffenden Arbeit emporringen.
Bäſt ja zwecklos, heute über das Ja und Nein gegenüber dem
Schn
Mmatum der Feinde zu zetern und zu rechten; es iſt verlorene
ke esmüh, wenn die Parteien jetzt verſuchen, einander zu be=
MMEdigen oder ſich voreinander von jeder Schuld reinzuwaſchen.
jellleiſch mit
12 iſt, wie es in der wechſelvollen Geſchichte Deutſchlands
ſiberholt der Fall geweſen iſt, Deutſchlands Schickſal,
0 Ronöct”. Nder ſchwerſten Not erſt zu erſtarken und aus dem Leiden neue
aag9sssstzusſlfſte zu einem neuen Leben zu ſchöpfen.
Iſt erſt der deutſche Geiſt in ſeiner alten Kraft erwacht, und
vie deutſche Seele wieder lebendig geworden, dann werden
röffnu
M inneren und äußeren, alle wirtſchaftlichen und moraliſchen
be rängniſſe überwunden werden; denn wer das Walten des
2SeliED Nautſchen Schickſals durch die Jahrhunderte verfolgt, wird immer
Ncer erkennen müſſen, daß die deutſche Miſſion in der Welt
oe nicht erfüllt ſein kann. Wenn es heute auch nicht unſer Ziel
darf, Reichtümer zu erringen, eine glänzende Macht zu
ent=
jeist
een und in üppigem Wohlſtand ſorglos dahin zu leben, ſo
ingstteiertag
agen wir doch noch immer die Hoffnung ſtark im Herzen, daß
ar deutſchen Volke in der Weltgeſchichte eine beſondere
Kul=
hefen Kohle
a rolle zugeteilt iſt, daß Deutſchland berufen iſt, Träger
Ees Ket
eer Ideen zu ſein, die vielleicht berufen ſind, die lang erſehnte
sein dürkten
e mit bisher untauglichen Mitteln verſuchte Welt= und
Völker=
ensien 129
eiöhnung herbeizuführen. Das aber darf uns nicht dazu
ver=
eieen, den nationalen Gedanken zu begraben und in
Telepho
en uferloſen Pazifismus zu verfallen. Der Ausgangspunkt
r Kulturbeſtrebungen iſt immer der nationale Boden;
44493‟
ein in ſich geſchloſſenes, tätiges, politiſch reifes und ſeiner
Nchturaufgaben bewußtes Volk, das ſich als ſtarke Einheit fühlt
Wuw über den lächerlichen Zank und Streit der Parteien erhaben
mait
wird fähig ſein, die großen Aufgaben zu erfüllen, die ihm die
Dinchichte geſtellt hat. Hoffnung, Glauben, Arbeit, Einigkeit und
esbe untereinander ſind die ſtarken Fundamente, auf denen wir
s neue Deutſchland aufbauen wollen und aufbauen müſſen.
2 Nangſtgeiſt iſt der Geiſt der Lebensbejahung, iſt Lebensfreude
Wio Lebenswillen. Sie zu erreichen, iſt unſere ureigenſte, lebens=
Rl
N=wendigſte Pflicht, die uns niemand erleichtern kann, die wir
W
Naubhſt bezwingen müſſen, wenn wir aus der Tiefe des heutigen
leins wieder zum Licht emporſteigen wollen. Leicht wird uns
eder Kampf nicht werden, denn außer den Laſten, die uns die
WAlinde aufgebürdet haben, liegt lähmend eine glänzende,
behag=
ine Vergangenheit auf unſeren Sinnen und um uns ein Berg
um Traditionen, an die wir uns noch immer klammern wollen.
Wder die Zeiten haben ſich gewandelt; das nationale Unglück hat
as weit zurückgeworfen, nur unſere Seele hat es nicht erdrücken
hnnen. Deshalb wollen wir nicht trauern, unſer Schickſal nicht
nlammern, ſondern wollen glauben und mit friſcher Kraft zum
Moßen Werke gehen; zum Aufbau eines neuen Vaterlandes,
ſiſcher beſſeren, innerlich ſtärkeren Heimat, die allen Stürmen
ſo ben kann, weil über ihr die helle Sonne leuchtet: das deutſche
Mifingſten, der deutſche Geiſt.
Die Woche.
In der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch hat der
deutſche Reichstag das Ultimatum der Entente
angenom=
men. Der ſchwerwiegende Entſchluß wurde in letzter Stunde,
gefaßt, nachdem man tagetang verhandelt hatte über die Bildung
einer neuen Regierung, die die Verantwortung zu übernehmen
bereit war. Es ſoll hier nicht nochmals, das kaleidoſkopartig
wechſelnde Bild dieſer höchſt unerquicklichen Erörterungen
ent=
rollt werden. Jedenfalls hat ſich gezeigt, daß unſere
Reichstags=
parteien keine Führer beſitzen, die die Fähigkeit oder den Willen
haben, durch das in=die=Wagſchale=werfen der ganzen
Perſönlich=
keit die Lage entſcheidend zu beeinfluſſen. Wenn ſchließlich die
einzelnen Parteien zum Teil mehrfach über Annaſime oder
Akleh=
nung abgeſtimmt haben, ſo wird man uniillkäirlich an die Worte
Schillers erinnert: „Was iſt Mehrheit, Mehrheit iſt Unſinn,
Ver=
ſtand iſt ſtets bei Wenigen nur geieſen.” Gerade das
parlamen=
tariſche Syſtem iſt nur lebensfähig, wenn wiikliche
Führer=
naturen mit kräftiger Fauſt das Steuer der Geſchicke ergreifen.
Die neue, von Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten
gebildete Regierung, hat angenommen. Eine Tatſache von
un=
geheurer Bedeutung iſt damit geſchaffen, eine Tatſache, mit der
ſich auch alle die Kreiſe des deutſchen Volkes, die eine andere
Entſcheidung verlangten, abzufinden haben. Wenn etwas
ver=
hängnisvoll iſt, ſo würde es. ein jetzt entbrennender Parteiſtreit
darüber ſein, ob die erfolgte Annahme des Ultimatums richtig
oder falſch war. Die deutſche Regierung hat das Ultimatum
angenommen und das deutſche Volk muß alle Konſequenzen
die=
ſer Entſcheidung auf ſich nehmen.
Das Hauptargument, das von den Gegnern der Annahme
des Ultimatums mit einem gewiſſen Recht ins Feld geführt wird,
iſt, daß auch die Annahme die Beſetzung des Ruhrreviers mit
allen ihren verhängnisvollen Folgen nicht werde abwenden
können. Es iſt zweifellos richtig, daß die franzöſiſche Politik
mit Zähigkeit an dem Ziele der Beſetzung des Ruhrreviers und
der Vernichtung Deutſchlands feſthalten wird. Was die
Befür=
worter einer Annahme des Ultimatums in erſter Linie beſtimmt
hat, iſt, daß ihrer Anſicht nach das deutſche Volk noch nicht
genü=
gend innerlich gefeſtigt iſt, um der drohenden Gewalt zähen
Widerſtand zu leiſten. Nichts ſtellt höhere Anforderungen an die
Einigkeit und Willenskraft eines Volkes, als paſſiver Widerſtand
gegen übermächtige Gewalt. Gerade diejenigen, die befürchten,
daß auch die Annahme des Ultimatums uns nur eine
Galgen=
friſt gewähren wird, müſſen alſo mit allen Mitteln darauf
hin=
arbeiten, daß die innere Widerſtandskraft des deutſchen Volkes
ſtändige Stärkung erfährt. Der gegenwärtige Zeitpunkt iſt der
denkbar ungünſtigſte und gefährlichſte für die Ausfechtung innerer
Kämpfe. Wir wollen hoffen, daß das von allen Deutſchen
ver=
ſtanden wird.
Die Beurteilung der deutſchen Annahmenote in der
feind=
lichen Preſſe iſt ſehr verſchieden. Während in England ſich eine
merkliche Erleichterung zeigt, während auch Amerika ſeiner
Genugtuung Ausdruck gibt, iſt das Bild der franzöſiſchen Preſſe
kein einheitliches. Darüber, daß es das Streben der franzöſiſchen
Politik ſein wird, nach Briands Worten, das Meſſer auch in
Zukunft an die Kehle Deutſchlands zu halten, kann kein Zweifel
beſtehen. Die franzöſiſche Regierung hat ſich durch die
Mobili=
ſationsmaßnahmen (hinſichtlich deren ſchon jetzt ſtellenweiſe die
Frage auftaucht, wer die gewaltigen Koſten zu zahlen hat) ſo
ſtark feſtgelegt, daß für ſie ein einfacher Rückzug äußerſt ſchwierig
iſt. Wie ſtark ſich Frankreich als Herr der Lage fühlt, wird am
beſten illuſtriert durch die geradezu unglaubliche Forderung, daß
Deutſchland, und zwar die nicht beſetzten Gebiete, das
Eiſenbahn=
material für die franzöſiſche Mobilmachung gegen Deutſchland
ſtellen ſollte. Daß man ſich am Quai d’Orſay jetzt endgültig zur
Politik des „Küraſſierſtiefels” bekannt hat, zeigt im übrigen auch
die Haltung Frankreichs der Schweiz gegenüber in der
ſogenann=
ten Zonenfrage.
Von einer Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen aus
Düſſeldorf iſt es denn auch in der franzöſiſchen Preſſe merkwürdig
ſtill, während die Meldung des Chefredakteurs der Chikago
Tri=
bune, Henry Wales, daß wahrſcheinlich noch vor dem 1. Juni
unter Teilnahme der Vereinigten Staaten und auch Deutſchlands
eine neue Sitzung des Oberſten Rates ſtattfinden werde, in der
die Zahlungsmodalitäten, die Räumung von Düſſeldorf und
Duisburg und die Regelung der oberſchleſiſchen Fragen erörtert
werden ſollten, darauf ſchließen läßt, daß Kräfte am Werke ſind,
die ſtändige Exploſionsgefahr, die eine franzöſiſche Beſetzung der
Ruhrhäfen bildet, baldmöglichſt zu beſeitigen.
Daß auf alle Fälle auch nach der Annahme des Ultimatums
die Lage ungeheuer ernſt iſt, braucht wohl eigentlich nicht
beſon=
ders geſagt zu werden. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich nicht die
Aufgabe einer allgemeinen Ueberſicht, alle Probleme, die durch
die Annahme des Ultimatums aufgeworfen ſind, eingehend zu
erörtern.
Die Leiſtungen, die nach dem Zahlungsplan der alliierten
Mächte von Deutſchland gefordert werden, ſind derartig, daß nach
Anſicht faſt aller Sachverſtändigen die deutſche
Zahlungsfähig=
keit zur Erfüllung nicht ausreicht. Daß auch die
Entwaffnungs=
frage ſehr große Schwierigkeiten in ſich birgt, iſt allgemein
bekannt.
Die Forderung der reſtloſen Durchführung der Entwaffnung
trifft Deutſchland um ſo härter, als die Lage im Oſten ſich ſtändig
verſchärft. Am 29. April räumten in Oberſchleſien die
franzöſiſchen Beſatzungstruppen auf Befehl Leronds die
Ort=
ſchaften Duethendal und Schoppinitz, wodurch an der polniſchen
Grenze ein Loch entſtand. Am 30. April reiſte Herr Lerond nach
Paris ab, am 1. Mai gab Herr Korfanty das Signal zum
Ge=
neralſtreik, der am 2. Mai, vormittags 10 Uhr, ausbrach. Die
glänzend vorbereitete Bewegung führte in wenigen Tagen zur
Erreichung der ſogenannten Korfantylinie. Schon vor einer
Woche wurde an gleicher Stelle die Rolle beleuchtet, die die
fran=
zöſiſchen Beſatzungstruppen geſpielt haben. Es mag hier nur
ein Schriftſtück angeführt werden, das die eidlich erhärtete
Aus=
ſage des Eiſenbahninſpektors Rüſter aus Kandrzin enthält:
„Bahnhof Kandrzin nach achttägigem, ſchwerem Kampf von
den Aufſtändiſchen genommen. Bereits vor vier Tagen haben
Hallertruppen in geſchloſſenen Verbänden am Kampf
teilgenom=
men. Nachdem franzöſiſche Beſatzungstruppen von Anfang an
die aufſtändiſchen Polen durch Lieferung von Waffen und
Muni=
tion unterſtützt hatten, haben ſie geſtern und heute Munition
mit Kraftwagen in die Kampflinien gebracht. Heute haben
regu=
läre franzöſiſche Truppen mit Artillerie in den Kampf gegen
uns eingegriffen; dies führte zur Einnahme des Bahnhofs
Kandrzin. Die Richtigkeit dieſer Angaben kann durch zahlreiche
andere Zeugen eidlich beſtätigt werden.”
Nachdem das Ziel der polniſchen Aufſtandsbewegung, die
Beſetzung des oberſchleſiſchen Abſtimmungsgebiets, in der
Haupt=
ſache erreicht war, kehrte Herr Lerond von ſeiner Pariſer Reiſe
zurück. Nicht etwa, um der Aufſtandsbewegung Herr zu werden,
ſondern um den Polen nach Möglichkeit die Früchte der
Unter=
nehmung zu ſichern. Nachdem Korfanty von der polniſchen
Re=
gierung ſeines Amtes als Abſtimmungskommiſſar enthoben
wurde, was natürlich geſchah, um ihm nach außen hin möglichſt
freie Hand zu geben, nachdem alſo Herr Korfanty, jeder amtlichen
Eigenſchaft entkleidet, auch offiziell als nichts anderes angeſehen
werden kann, als ein Aufrührer, hat der General Lerond es für
richtig befunden, mit ihm wie mit einer triegführenden Macht
einen Waffenſtillſtand abzuſchließen, der als Demarkationslinie
die ſogenannte Korſantylinie vorſieht, alſo den Aufrührern all
die Gebiete überläßt, die das Ziel der ganzen Aktion bildeten.
Die Lage im oberſchleſiſchen Induſtriegebiet iſt geradezu
ent=
ſetzlich. Es fehlt an allem, es fehlt an Geld, es fehlt an
Lebens=
mittein und es fehlt an Verkehrsmöglichkeiten. Wie Abhilfe zu
ſchaffen wäre, weiß niemand, auch Herr Korfanty nicht. Er läßt
zwar ſeit 6 Tagen Notgeld drucken, um die für die
Aufrechterhal=
tuns der Vetriebe, insbeſondere die Lohnzahlungen, am 14. Mai
notwendigen 250 Millionen zu beſchaffen, aber es ſcheint zum
mindeſten recht fraglich, ob dieſem Notgeld von der Bevölkerung
irgendweſcher Wert beigemeſſen wird. Um der
Lebensmittel=
knappheit abzuhelfen, hat Herr Lerond die Abfertigung von
Lebensmittelzügen nach dem Induſtriegebiet in Vorſchlag
ge=
bracht. Woher aber die Lebensmittel kommen ſollen, iſt noch eine
offene Frage. Unter dieſen Verhältniſſen beſteht die Möglichkeit,
daß in wenigen Tagen ſich die nationalpolniſche Bewegung in
eine bolſchetiſtiſche verkehrt haben wird.
Die deutſche Regierung hat zunächſt Schritte getan, um eine
deutſche Hilfeſeiſtung zu ermöglichen. Eine glatte Ablehnung
war der Erfolg. Der Botſchafterrat hat am Dienstag abend eine
gemeinſame Note in Warſchau überreichen laſſen, während die
britiſche Regierung drei Stunden vorher in einer im Tone
er=
heblich ſchärferen Note darauf hinwies, daß die Grenzſperre
un=
genügend durchgeführt werde und daß angeſichts der in Berlin
herrſchenden Stimmung weitere Kampfſchritte der Aufſtändigen
höchſt ſchwere Folgen für Polen nach ſich ziehen könnten. Daß
man in England die polniſchen Verſuche, ſich gewaltſam in den
Beſitz Oberſchleſiens zu bringen, keineswegs freudig begrüßt,
be=
weiſt auch die letzte Rede Lloyd Georges im Unterhauſe zur
ober=
ſchleſiſchen Frage, in der er unter anderem ausführte, daß es
entehrend und unwert der Ehre jedes Landes ſei, wenn: es
Polen geſtattet ſein ſollte, in Verachtung des Friedensvertrages
Oberſchleſien wegzunehmen, und daß es den anderen nicht
ge=
ſtattet ſein ſollte, ſich in einer Provinz zu verteidigen, die
ihnen 200 Jahre gehört hat und die 600 Jahre lang gewiß nicht
polniſch war. Die Pflicht der deutſchen Regierung wird es ſein
müſſen, ſich die Verteidigungsmöglichkeiten ſeiner oberſchleſiſchen
Volksgenoſſen mit allen Mitteln zu ſichern.
Lloyd George hat in der erwähnten Rede ausgeführt, die
ganze Induſtriewelt ſei ſo ſehr auf den Kredit und das Vertrauen
aufgebaut, daß, wenn dieſe einmal erſchüttert wären, er nicht zu
ſehen vermöchte, wie die Welt wieder aufgebaut werden könnte.
Die Notwendigkeit des wirtſchaftlichen Wiederaufbaus beweiſt
aber mehr wie alles andere die Weltwirtſchaftskriſis, die immer
größere Ausmaße annimmt. Die letzte engliſche
Arbeitsloſen=
ſtatiſtik weiſt 2 Millionen Arbeitsloſe und 1 Million Kurzarbeiter
nach, in welcher Zahl die Million ſtreikender Bergarbeiter nicht
mit einbegriffen iſt. Aber auch die neutralen Staaten, die
„Kriegsgewinnler”, haben jetzt, wie z. B. Schweden, infolge der
allgemeinen Abſatzſtockung ſchwerſte Kriſen durchzumachen.
Vielleicht wird die Weltwirtſchaftskriſis noch am erſten dazu bei=
M.
tragen, daß die Vernunft wieder zu Worte kommt.
Oberſchleſien.
Eine Erklärung Lloyd Georges.
London, 13. Mai. (Wolff.) Lloyd George erklärte
im Unterhauſe, die Alliierten müßten darauf beſtehen, daß der
Friedensvertrag reſpektiert werde. Er erklärte
wei=
ter: Die Behauptung, daß ſolche Truppen, wie ſie Deutſchland
hat, zur Teilnahme an der Wiederherſtellung der Ordnung nicht
zugelaſſen werden dürften, iſt unfair, (Beifall.) Fair play iſt
es, wofür England eintritt, und ich hoffe, daß England dafür bis
zum Ende eintreten wird. Ich hoffe auch, daß, obwohl es ſich
um Deutſche handelt, wir immer mehr zeigen werden, daß wir für
kair play eintreten und daß wir unſere Autorität in Europa in
immer ſteigendem Maße dafür einſetzen werden. Daß es Polen
geſtattet ſein ſoll, in Verachtung des
Friedensvertra=
ges Oberſchleſien wegzunehmen, und daß es anderen nicht
ge=
ſtattet ſein ſoll, ſich in einer Provinz zu verteidigen, die ihnen
200 Jahre gehört hat und die 600 Jahre lang gewiß nicht polniſch
war, wäre entehrend und unwert der Ehre jedes Landes.
Lloyd George iſt völlig gewiß, daß die Haltung der Alliierten
nicht derartig ſein werde. Das einzige, was er im Namen der
Regierung zu ſagen wünſche, ſei das, was auch immer ſich
ereig=
nen möge, ſie ein kait gccompli nicht anerkennen
könnte. (Beifall.) Lloyd George ſuhr ſort, er glaube, es ſei richtig,
ganz offen zu ſprechen, denn wenn ſolche Dinge ſich ereigneten
und man von ihnen nicht Notiz nehme und ſich mit ihnen nicht
be=
faſſe mit dem feſten Gerechtigkeitsſinn, der die Haltung Englands
bei jedem Vorgehen in auswärtigen Dingen kennzeichne, ſo wäre
das verhängnisvoll für den europäiſchen
Frie=
den. Wenn der Frieden geſtört werde, ſo möge er nicht
voraus=
zuſehen, was mit Europa geſchehen werde.‟ Er ſei in Unruhe,
ja ſogar in Schrecken verſetzt bei dem Gedanken, daß, wenn der
Welt das Vertrauen nicht wiedergegeben werde, daraus die
furchtbarſten Folgen erwachſen könnten. Die ganze induſtrielle
Welt ſei doch ſo ſehr auf Kredit und Vertrauen aufgebaut, daß,
wenn dies einmal erſchüttert würde, er nicht zu ſehen vermöchte,
wie die Welt wieder aufgebaut werden könnte. Es ſei daher im
Intereſſe der Nation von größter Wichtigkeit, ohne Rückſicht auf
Abneigung oder Vorliebe anzuerkennen, daß die Gerechtigkeit
mit Zuneigung oder Abneigung nichts zu tun habe. England
müſſe ehrenhaft und feſt entſcheiden in Uebereinſtimmung mit
dem Vertrage, den es ſelbſt unterzeichnet habe. Der
Friedens=
vertrag ſei die Urkunde der Freiheit Polens. Das letzte Land
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Sonntag, den 15. Mai 1921.
Nummer 133
fe au unkau bis
du
nu De
in Europa, das das Recht habe, ſich über den Friedensvertrag zu
beſchweren, ſei Polen; denn Polen habe den Vertrag von
Ver=
ſailles nicht gewinnen helfen. Durch ein grauſames Geſchick ſei
Polen während des Krieges geſpalten geweſen. Die eine Hälfte
ſeiner Söhne ſei auf ſeiten der Alliierten geweſen, die andere
habe gegen ſie geſtanden.
London, 14. Mai. (Wolff.) Zu Beginn ſeiner geſtrigen
Unterhausrede ſagte Lloyd George: Schleſien ſei
ſicher=
lich ſeit Hunderten von Jahren nicht polniſch geweſen. Man
könne nicht ſechshundert Jahre zurückgehen und dieſe
fernliegen=
den Anſprüche erheben. Polen habe geſchichtlich kein
Recht auf Schleſien. Der einzige Anſpruch, den es auf
ganz Schleſien oder einen Teil davon haben konnte, ſei geweſen,
daß ſich dort eine überwältigende polniſche Bevölkerung befand,
die vor verhältnismäßig kurzer Zeit dorthin gekommen ſei, um
in den Bergwerken zu arbeiten oder zu anderen Zwecken. Lloyd
George erinnerte an die Bedingungen des Verſailler Vertrages
und an das Ergebnis der Volksabſtimmung. Er ſagte:
Die Kommiſſare traten zuſammen, um zu erwägen, was im
Hinblick auf die Volksabſtimmung zu tun ſei. Die britiſchen und
die italieniſchen Kommiſſare nahmen einen Standpunkt ein, die
franzöſiſchen einen anderen. Die Mehrheit der Kommiſſare,
näm=
lich die britiſchen und die italieniſchen, war dafür, die
über=
wiegend polniſchen Gebiete Polen zu geben und die Gebiete,
wo — Städte und Landkreiſe zuſammengenommen — die
Mehr=
heit deutſch iſt, Deutſchland zu geben. Die Alliierten ſollten
die=
ſen Bericht beraten. Unglücklicherweiſe traf er nicht rechtzeitig
genug ein. Aber die Alliierten waren ſchon im Begriff, darüber
zut beraten. Ohne die Beratung oder Erörterung zwiſchen den
Regierungen abzuwarten, brach der polniſche Aufſtand
mit dem Zwecke aus, die Alliierten vor eine
vollen=
dete Tatſache zu ſtellen. Dies war eine vollkommene
Herausforderung des Verſailler Vertrages. Bezüglich
der Haltung, welche die polniſche Regierung gegenüber den
Vor=
gängen in Oberſchleſien einnehme, führte Lloyd George weiter
aus, die polniſche Regierung habe die Verantwortung abgelehnt.
Er ſei genötigt geweſen, dieſe Erklärung als Ausdruck ihrer
wah=
ren Meinung anzuſehen; aber eine ſolche Erklärung ſei einmal
zu viel ergangen.
Lloyd George erinnerte an die Regelung der litauiſchen
Frage, bei der die Vereinigten Staaten, Frankreich, Italien
und England beteiligt geweſen ſeien. Wilna ſei von regulären
polniſchen Truppen beſetzt worden, was eine Herausforderung
der Alliierten geweſen ſei. Polen ſei erſucht worden, ſeine
Trup=
pen zurückzuziehen, habe jedoch die Verantwortung für die
Be=
ſetzung abgelehnt. Dasſelbe habe ſich jetzt ereignet
dieſelbe Ablehnung der Verantwortung. Die Tatſache, daß
Waf=
ſen von Polen eingeführt wurden und daß Offiziere die Grenze
überſchritten, mache es ſehr ſchwer, ſich dem Gefühl zu
verſchlie=
ßen, daß die Ablehnung der Verantwortlichkeit nichts anders als
bloß im Wortſinne zu deuten ſei. Als d’Annunzio in
Heraus=
forderung der italieniſchen Regierung Fiume weggenommen habe,
habe die italieniſche Nation gefühlt, daß ihre Ehre im Spiel
ge=
weſen ſei, und d’Annunzig und ſeine Leute ſeien aus Fiume
hinausgeworfen. Die Italiener ſeien ſogar zu bewaffnetem
Ein=
greifen geſchritten, denn ſie hätten gefühlt, daß die Ehre ihrer
großen Nation in die Angelegenheit verwickelt geweſen ſei. Er
halte Polen dieſes ſchöne Beiſpiel vor. Das höchſte
Inter=
eſſederAlliierten gehe dahin, den Vertragvon
Ver=
ſaillesinnezuhalten. Gegenwärtig hätten ſie die
Ueber=
macht auf ihrer Seite und Deutſchland habe ſich unterworfen. Die
Zukunft ſei dunkel und ungewiß. Das Einzige, was er
voraus=
zuſagen wage, ſei, daß im Hinblick auf den Vertrag von
Verſail=
les die Gewalt viel, viel weniger und die Ehre und der Kredit
Deutſchlands und die Unterzeichnung ſeiner Verpflichtung weit,
weit mehr ins Gewicht fallen werde. Es ſei ein Fehler in der
Rechnung, wenn Deutſchland ſagen dürfte: „Ihr verlangt
unſere Ehre, unſere Verpflichtung, was habt
Ihrmitder Eueren gemacht?. Als es gegen uns ging,
um Wiederaufbau oder Abrüſtung, da habt Ihr auf der
Blockade=
drohung beſtanden und habt andere Maßnahmen getroffen, denn
Ihr wolltet uns zwingen und den Vertrag von Verſailles
durch=
führen. Was habt Ihr getan, als Polen Euch in
Ober=
ſchleſien herausforderte? Waret Ihr damals ebenſo
hartnäckig?” Lloyd George erklärte feierlich, für England
und die Alliierten handele es ſich nicht bloß um eine
Angelegen=
heit ihrer Ehre, es ſei eine Angelegenheit ihrer Sicherheit und
Ruhe, zu zeigen, daß ſie am Vertrage feſthielten, möge er für
oder gegen ſie ſprechen.
London, 14. Mai. (Wolff.) Bei der Beſprechung der
oberſchleſiſchen Frage erklärte Lloyd George geſtern
wei=
ter: Die eine Hälfte von Polen, die auf ſeiten der Alliierten
kämpfte, wurde durch die andere Hälfte entkräftet. Wenn die
Alliierten von den Polen, die auf ihrer Seite kämpften, abhängig
geweſen wären, würde Polen heute entweder eine deutſche oder
öſterreichiſche Propinz ſein. Die Hälfte, die gegen die Alliierten
kämpfte, kämpfte bis zum Ende. Die Alliierten nahmen polniſche
Soldaten in den deutſchen Schützengräben gefangen; ſie fielen in
deutſchen Uniformen und ſchoſſen die Franzoſen, Engländer und
Italiener nieder, die für Polens Freiheit kämpften. Die Freiheit
Polens war Italien, England und Frankreich zu danken. Es
gebe keinen Buchſtaben des Vertrages, der nicht ein junges
eng=
liſches Leben und nahezu zwei franzöſiſche Leben bedeute. Polen
gewann ſeine Freiheit nicht ſelbſt. Unter dieſen Um=
ſtänden müßte es vor allen Ländern jedes Kommades
Ver=
trages achten. Jetzt, da Deutſchland durch das
Vor=
gehen der Alliierten entwaffnet und hilflos ſei, ſage Polen, es
wolle für Oberſchleſien ſogar gegen den Vertrag
kämp=
fen. Korfanty ſagte, die Polen in Schleſien wollten eher ſterben,
als ſich ergeben. Wenn ſie früher ſo gedacht hätten, als die
Schlacht für Polens Freiheit gekämpft wurde, wären weniger
engliſche, franzöſiſche und italieniſche Leben verloxen gegangen.
Aber den Polen kam dieſe Anſchquung erſt, als Deutſchland
entwaffnet und hilflos war.
* London, 14. Mai. Im Unterhaus fragte Sir
Sa=
muel Horne, über die in Oberſchleſien durch die polniſchen
Aufſtände geſchaffene Lage ſprechend, ob die alliierten Delegierten
die an Ort und Stelle getroffenen Vorbereitungen bemerkt und
ob ſie ihren Regierungen darüber Bericht erſtattet hätten. Wenn
dies der Fall geweſen ſei, weshalb dann nicht
Vorſichtsmaßnah=
men getroffen wurden, um die Durchführung des
Staats=
ſtreiches zu verhindern. Horne forderte, daß ein Druck
auf die polniſche Regierung ausgeübt werde, um die polniſchen
Freibeuter zu zwingen, Oberſchleſien zu räumen.
Kenn=
worthy erklärte, daß es beſſer ſei, ganz Oberſchleſien würde
an Deutſchland gegeben.
Engliſche Anklagen gegen Frankreich.
* London, 14. Mai. Die Pall Mall and Globe ſchreibt
unter der Ueberſchrift „Die Freibeuter und ihre
Freunde” die franzöſiſche Preſſe ſei ſchlecht beraten, wenn ſie,
wie dies der Fall ſei, die Verſäumnis der
franzöſi=
ſchen Vertreter gegenüber den polniſchen Freibeutern
be=
mäntele. Die Aufrichtigkeit Frankreichs würde ernſtlich durch
die Ereigniſſe in Oberſchleſien angefochten und mit ihr auch die
Glaubwürdigkeit der Alliierten im ganzen. Wenn gewiſſe
fran=
zöſiſche Befehlshaber für ihr Benehmen nicht zur Rechenſchaft
ge=
zogen woürden, dann ſei das moraliſche Preſtige der
En=
tente in Mitteleuxopa für dauernd geſchwächt.
Das Vorgehen der Selbſtſchutzorganiſationen.
ONB. Breslau 13. Mai. Der völlige innere Zerfall
der interalliierten Kommiſſion wird in
Ober=
ſchleſien immer deutlicher. Das Zerwürfnis mit den engliſchen
und itglieniſchen Mitgliedern iſt vollſtändig. Italieniſche und
engliſche Offiziere haben ſich den deutſchen Selbſtſchutztruppen
in den Kreiſen Kreuzburg und Ratibor zur Verfügung geſtellt
und kämpfen dort unter deutſchem Kommando.
Be=
ſonders ſtark iſt die deutſche Selbſtſchutzbewegung in Natibor. Als
dort geſtern mittag die Nachricht von dem Abkommen zwiſchen
Lerond und Korfanty eintraf, wurden ſofort zwei Führer zur
interalliierten Kommiſſion nach Oppeln geſandt mit dem
Auf=
trag, von Lerond ſofort dringende Zuſicherungen zu verlangen,
andernfalls die deutſche Organiſation von Ratibor aus den
ſofor=
tigen Angriff aufnehmen würde. Die Selbſtſchutzorganiſation
nimmt täglich an Umfang zu.
Ein Ultimatum der Rebellen an die polnifche Megierung.
ONB. Oppeln 13. Mai. Korfanty und die leitenden
Perſönlichkeiten des Poſener Teilgebietes, denen ſich angeblich
auch General Haller angeſchloſſen haben ſoll, haben der
War=
ſchauer Regierung ein Ultimatum geſtellt, in dem ſie
fordern, daß die Regierung nunmehr aus ihrer abwartenden
Hal=
tung heraustrete und ſich unter dem angeblichen Druck der
Volks=
ſtimmung auch offifziell mit den Aufſtändiſchen ſolidariſch
er=
klären ſoll, andernfalls drohen ſie mit der Loslöſung der
ehemaligenpreußiſchen Teilgebiete und der
Aus=
rufung einer unabhängigen oberſchleſiſchen
Volksrepublik, die mit jener vereint zu einem politiſch
zwar an Warſchau angelehnten, wirtſchaftlich und
verwaltungs=
techniſch aber gänzlich unabhängigen Staat zuſammengefügt
wer=
den ſoll. Die Hauptträger der Idee ſind die polniſchen
National=
demokraten in Poſen und Weſtpreußen. Korfanty und Sayda
ſollen an die Spitze der neuzubildenden Poſener Regierung
tre=
ten. Poſener Truppen haben eine lebhafte Propaganda für den
Poſener Autonomiegedanken entfaltet. Die Franzoſen haben
eine Abſchrift des Ultimatums erhalten und ſind deshalb über
die weiteren Pläne und Abſichten Korfantys genaueſtens
unterrichtet.
Die Inſurgentenarmee vor dem Zuſammenbruch?
* Blättermeldungen aus Kattowitz zufolge nehmen die
Verpflegungsſchwierigkeiten bei den polniſchen
In=
ſurgenten immer größeren Umfang an. Laut Lokalanzeiger habe
ein polniſcher Führer in Kattowitz erklärt, daß man in wenigen
Tagen mit dem Zuſammenbruch der Inſurgentenarmee rechnen
müſſe.
ONB. Breslau 13. Mai. Nachdem ſchon geſtern abend
mehrfach Inſurgenten ſich feitwärts in die Büſche geſchlagen
haben, da ſie behaupten, ihre Löhnung nicht voll
aus=
bezahlt bekommen zu haben, werden auch heute die Arbeiter
Korfantys aufſäſſig. Korfanty erläßt infolgedeſſen heute
einen Aufruf, indem er u. a. ſchreibt: „Wir teilen Euch mit, daß
wir am morgigen Samstag einen Vorſchuß auf Euere Löhnung
auszahlen können. Wir werden die Grubenbeſitzer bewegen,
Lebensmittel einzukaufen, die ſie Euch auf Kredit geben werden.
Den Reſt des Euch zuſtehenden Geldes werdet Ihr ſpäter
er=
halten.‟ Dieſe Auslaſſung Korfantys läßt die Vermutung
auf=
kommen, daß ſeine Macht im Schwinden iſt. Sollten namlich
ſeine Scharen die ihnen zuſtehenden Gelder nicht erhaltes
kann kein Zweifel beſtehen, daß ſie ſich auflöſen. Das würdo
Bandentum in Oberſchleſien bedeuten. In einigen in volnn
Hand befindlichen Gruben haben ſich wilde Arbeiterräte gehb
Stellungnahme Italiens.
Rom, 14. Mai. (Stefani.) Sofort nach ſeiner Rückkeb
London empfing Graf Sforza den polniſchen Geſc
ten, welcher erneut ſein tiefes Bedauern darüber ausſprackh
während des oberſchleſiſchen Aufſtandes 19 italieniſche Soll,
getötet wurden. Graf Sforza wies auf die Notwendigkei,,
jede Möglichkeit für neue Zuſammenſtöße zu verhindern.
dem hätten die Italiener keine neuen Verluſte gehabt. Abm
militäriſchen Unternehmungen gingen weiter und trotz der
Abſichten könnten ſie doch zu neuen Verluſten führen. Die
niſchen Truppen befänden ſich kraft eines internationalen
dats in Oberſchleſien. Im Intereſſe herzlicher Beziehungern
ſchen Italien und Polen telegraphierte Graf Sforza der ita
ſchen Geſandſchaft in Warſchau, ſie ſolle der polniſchen S
rung feſt und energiſch zu verſtehen geben, welcher Art die
fühle der italieniſchen Regierung und öfff
lichen Meinung Italiens ſeien. Italieniſches
dürfe auf keinen Fall wieder vergoſſen werden. Ueber die
lung von Entſchädigungen an die Opfer beſtehe kein
Zweife=
müſſe ſo bald als möglich erfolgen.
Aufhebung der Sanktionen?
ONB. Berlin, 13. Mai. Wie aus London gemeldet:n
ſteht jetzt nach der Unterzeichnung des Ultimatums durch D
land die Aufhebung der ſogenannten Sanktiongn
Vordergrund der Erörterung. Es finden in dieſer
Frage=
einanderſetzungen zwiſchen England und Frankreic
England ſoll auf dem Siandpunkt ſtehen, daß nach der
Anm=
des Ultimatums durch Deutſchland der Grund für eine Ie
Beſetzung des Gebietes von Düſſeldorf, Duisburg und Ru
hinfällig geworden ſei, da man ſonſt im anderen Falle zun
druck bringen würde, daß das deutſche „Ja” nicht ernſt z:
men ſei. Wenn man dieſe Auffaſſung hätte, könne man mä
cher Berechtigung das Ruhrgebiet in die geplante Ausde=m
beziehen. Da jedoch dieſe Berechtigung durch die Bereitn
keit Deutſchlands, die Forderungen der Entente ohne Vorſck
und ohne Bedingungen zu erſüllen, unter allen Umſtänder
neint werden müſſe, ſo entfalle ſie auch für die Aufrechterh.u
der Beſetzung des Gebietes, das nicht im Friedensvertra.
Beſetzungszone gehört. Dieſer engliſchen Auffaſſung ſchlicß
Frankreich natürlich nicht gern an. Doch hofft man in eng
Kreiſen, daß es gelingen wird, Frankreich zu dem eng
Standpunkte zu bekehren. Die engliſche Regierung ſoll 2e
mit dem engliſchen Mitglied der Rheinlandkommiſſion üEe
Aufhebung der Sanktionen Verhandlungen gepflogen habn
welchem Zweck der engliſche Vertreter eigens zu dieſen
ſprechungen nach London gereiſt iſt. Dieſer Vorgang hat
lich im Pariſer Auswärtigen Amt ein gewiſſes Unbehagen
vorgerufen. Wir erfahren von unterrichteter politiſcher
daß man deutſcherſeits auf dem Standpunkt ſtehe, daß eine
ſetzung des Düſſeldorf=Duisburg=Ruhrort=Bezirkes ſich unz
nen Umſtänden rechtfertigen laſſe, da ſie den klaren
Beſtimnu=
des Friedensvertrages über die Beſetzungszone widerfmr
Auch die als „Sanktion” errichtete neue Rheinzollgrenze ſein
keinen Umſtänden aufrecht zu erhalten.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Mainz, 14. Mai. (Wolff.) Die hieſige Handels
mer ſprach in einer Erklärung ihr lebhaſtes Befremden dil
aus, daß trotz der Annahme des Ultimatums der Entent
rheiniſche Zollgrenze noch weiter beſteht.
legt entſchieden dagegen Verwahrung ein und erwartet, daf
ſes das Wirtſchaftsleben der Rheinlande ſchwer ſchädigenden
bedrückende Zollſyſtem alsbald beſeitigt wird.
Der braunſchweigiſche Verfaſſungskonflik
Braunſchweig, 14. Mai. (Wolff.) Nachdem der Lab
tagam Donnerstag den Vermittlungsvorſchlag des Verfa/t
ausſchuſſes, wonach die Dauer der gegenwärtigen Lander
ſammlung nach der Verabſchiedung des Verfaſſungsentpf
und der damit im Zuſammenhang ſtehenden Reformgeſetzel
über den 15. Mai 1922 hinaus ſich erſtrecken ſoll, mit 29 Stmen
der Rechten gegen die gleiche Stimmenzahl der Linken ab whn
hat, erbat die Landtagsfraktion des Landeswahlverbandesvi
die Landeszeitung meldet, in einer Eingabe an den Reichs lole
die Intervention der Reichsregierung in
braunſchweigiſchen Verfaſſungskonflikt.
*
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Die für Samstag in AusF
nonunene Beratung des bayeriſchen Kabinetts
die Entwaffnungsfrage wird erſt nach den Pfingſttagnut
finden, weil vorher nach den hier vorliegenden Informatiommm
keine Meinungsäußerung der Reichsvegierung in dieſer Angel
Bayern gegenüber zu erwarten iſt. — Der fvanzöſiſche Präſid
einen Erlaß unterzeichmet, durch den bei der franzöſiſchen F
armee für den katholiſchen Kultus der Poſten eines geiſtlichen
tors gegründet wird. Dieſer Inſpektor, der die Würde eines /
bekleidet, hat während der Dauer ſeiner Funktion Anſpruch auf
und Verpflegung eines Brigadekommandeurs. — Der bel
Senat nahm mit 83 gegen 5 Stimmen den Geſetzenwurf de!
Schwarz=Weiß=Ausſtellung
in der Akademie der Künſte zu Berlin.
Berlin leidet in den letzten Jahren an Ueberfütterung mit
Kunſtausſtellungen. Sammel=, Gruppen=, Sonder=Ausſtellungen
von In= und Ausländern im ſchnellſten Wechſel löſen einander
ab. Man kommt nicht zur Ruhe des Genießens, ſowohl infolge
des Tempos der Aufeinanderfolge, wie auch der Qualität des
Dargebotenen. Neben der Kritikloſigkeit der Künſtler dem
eige=
nen Werk gegenüber ſchadet meiſt eine auf äußerliche
Programm=
punkte eingeſchworene Jury. So kommt das Gefühl des
Un=
befriedigtſeins, mit dem man belaſtet faſt jede Ausſtellung der
letzten Jahre verläßt, ſelbſt wenn man hier und dort auch
ein=
mal auf die Offenbarung einer Perſönlichkeit ſtößt. Die
Maſſen=
fabrikation iſt ſchuld an dem Tiefſtand der Kunſtausſtellungen.
Die am 4. Mai eröffnete Schwarz=Weiß=
Ausſtel=
lung in der Akademie der Künſte erſchreckt im erſten
Augenblick auch wieder durch die Maſſe des Dargebotenen. Aber
bald empfindet man das wertvolle Sichtunsvermögen einer
Jury, die über dem Streit der Tagesmeinungen ſteht. Man
fühlt mit Genugtuung, daß man über das Programm hinweg
zum echten Kunſtwerk zu gelangen ſtrebte. Wenn auch noch
manche Beſchränkung am Platze geweſen wäre, im weſentlichen
war das Streben der Jury mit Erfolg gekrönt. Man zeigt hier,
daß das wahrhafte Kunſtwerk zeitlos, daß die äußere Form nur
der Mittler der künſtleriſchen Perſönlichkeit iſt. Wer etwas zu
ſagen hat, ſagt es in ſeiner Sprache. Die Hauptſache aber iſt,
daß er etwas zu ſagen hat. So hat man alle Mitläufer und
Nachbeter vor den Toren gelaſſen und nur dem innerlich
Ge=
feſtigten Zutritt verſchafft. Die Folge iſt, daß man durch dieſe
Ausſtellung trotz einer ſchwer zu unterdrückenden
Ausſtellungs=
müdigkeit dennoch mit einer wachſenden Freude wandert, die
einen die Vergangenheit vergeſſen macht. Außerdem iſt keine
der bildenden Künſte mehr dazu berufen, die Seele des Künftlers
zu offenbaren, wie die Zeichnung. Sie folgt den geheimſten
Schwingungen und erhellt das verborgene künſtleriſche Ich in
ſeinen Tiefen. So wird eine Schwarz=Weiß=Ausſtellung weit
eher zum Wertmeſſer eines künſtleriſchen Fühlens und Wollens,
als eine Sammlung gemalter Tafelbilder, und feſſelt das
Inter=
eſſe des empfindſamen Beſchauers in verſtärktem Maße.
„Vom Impreſſionismus zum Expreſſionismus” oder „von
Liebermann bis zu Kokoſchka” müßte auf dem geiſtigen Wegweiſer
dieſer Ausſtellung ſtehen. Aber es iſt kein Kreuzweg, der die
Straßen trennt. Sie führen weder zum Impreſſionismus noch
zum Expreſſionismus, ſie führen im Grunde zu dem gemeinſamen
Ziel, zur Kunſt. So ſtört es auch nicht, wenn im gleichen Saal
neben dem die äußere Bewegung erſchöpfenden Linienſpiel Max
Liebermanns die im Kosmiſchen ſchürfende Primitivität
Campendonks ſteht, wenn Th. Th. Heine im gleichen
Saal aus Liebe und zarter Romantik mit einem überlegenen
Lächeln ſeinen „Ritt ins romantiſche Land” antritt und Käthe
Kollwitz mit der Verzweiflung der Aermſten und Beladenen
in ihren Lithographien ringt. Die Einheit der künſtleriſchen
Per=
ſönlichkeit mit einer Weltanſchauung eint auch die ſchroffſten
äußeren Gegenſätze, läßt ſogar die Verſchiedenheit ihrer
Welt=
anſchauungen ohne Störung nebeneinander beſtehen.
Es würde hier zu weit führen, einen Katalog der Ausſtellung
zu geben. Dazu iſt ſie zu umfangreich. Es ſei nur Einzelnes
herausgegriffen. Ein ganzer Saal iſt Max Klinger
einge=
räumt. Man bringt hier nicht ſein in den Kupferſtichkabinetten
allgemein zugängliches graphiſches Werk, man hat vielmehr eine
Fülle von Handzeichnungen aus auswärtigem Muſeums= und
Privatbeſitz zuſammengetragen. Sie zeigen uns Klinger im
Ringen mit der geiſtigen Tiefe und dem Formalen ſeiner Kunſt,
den Ernſt des wahrhaften Künſtlers, den ſo mancher Künſtler
der Gegenwart im eitlen Spiel und in der Sucht nach neuen
Reizmitteln übergehen zu können glaubt. So wirkt noch nach
ſeinem Tode das ſtrenge, mit ſich ſelbſt ins Gericht gehende
Ar=
beiten Klingers wie ein Mahner an alle, die den beſchwerlichen
Weg der Kunſt beſchreiten. Das Leichtfertige zerſpringt vor ihm
wie Glas. Am beſten behauptet ſich Max Slevogt neben
Klinger und Liebermann mit einer Anzahl von Märchenblättern,
illuſtrativen Erzählungen auf einem Blatt. Sein leichter,
beweg=
licher Strich, ſein graziöſes Spiel mit dem Ornamentalen ſind
ein ebenſo ſtarker Ausdruck eines hervorragenden künſtleriſchen
Geſchmacks, wie einer Empfindungswelt, die mit wahrhafter
Liebe ſich dem Märchenhaften hingibt.
Von den übrigen Ausſtellern ſei nur noch der
handkolorier=
ten Lithographien Sewalds, der lebendigen
Federzeichnun=
gen aus Rudolf Wilkes, des vortrefflichen Karikaturiſten,
Nachlaß, Emil Orliks ſüdlichen Sonnenlichts und des jungen,
talentvollen Julius Krolls Straßenmotive gedacht. Hans
Meid und Oskar Kokoſchka ſind in ihrer bekannten Art
ver=
treten, zwei in ſich geſchloſſene, reife Künſtlernaturen, die ſich
äußerlich auszuſchließen ſcheinen, innerlich aber manche
Berüh=
rungspunkte aufweiſen.
Mit einigen guten Arbeiten iſt auch die Plaſtik vertreten.
Neben der ruhigen klaſſiſchen Kunſt Adolf v. Hildebrands
behauptet ſich Georg Kolbes „Najade” und Hugo Lederers
Nikiſchporträt in vollkommener Uebereinſtimmung äußerer und
innerer Geſetzmäßigkeit.
Von einigen Ausnahmen abgeſehen, vereinigt die Ausſt
faſt die geſamte Berliner Künſtlerſchaft, ſoweit ſie eine .0
liche Sprache mit Stift, Feder und Nadel führt. Man N
ſtrebt, nur das Beſte auszuwählen. So kam das hohe Neu
der Ausſtellung zuſtande. Möchte dies künftigen künſtlerhe
Veranſtaltungen zum Vorbild dienen. Es fördert dies nitn
die Kunſt, ſondern auch die kulturelle Entwickelung der Cem
heit.
Da. Walter Geofe.
Eugen d’Alberts „Scirocco‟.
(Zur Darmſtädter Uraufführung am 16. Mai 1921.)
Buntbewegtes Leben im Foyer eines großen Variel
Nordafrika. Legionäre und Kokotten erfriſchen ſich hier ie
Pauſe der Varietévorſtellung, deren Clou das Auftretene
Rouquine, einer Chanteuſe, iſt, die mit dem Ruſſen Petroſ0”
einen Tanz aufführt. Hinter der Maske des Legionärs LN
verbirgt ſich der ruſſiſche Fürſt Saſcha Saratoff, der kurin”
der Hochzeit mit ſeiner Couſine Nataſcha plötzlich ſpurlcsn
ſeiner ruſſiſchen Heimat entflohen war und damit Offizier=m
Gutsbeſitz, Familie und Braut aufgegeben hatte. Er war i
Netz einer „böſen Spinne” geraten, der Poupoule, und wa:
in die Fremdenlegion eingetreten. Hier tauchte jene PoaP
um die die Männer ſich riſſen und an der ſie zugrunde He"
als „Rouquine” wieder auf. Dupont, der ſeine ruſſiſche?”
gangenheit von ſich abgetan hat, gerät auch hier wieder
Bann des gefährlichen Weibes. Da kommt überraſchend
Braut Nataſcha, die ihren Verlobten in langen, mühevollen
ten ſuchte, bis ſie hier ſeine Spur entdeckte. Sie vertraul
dem Partner der Rouquine, dem edlen Petroff, dem Freu)0
Dupont, an, der unberührt als reiner Menſch durch den EV
dieſes Lebens geht. Nataſcha ſchildert Petroff, daß es da?
mächtnis der verſtorbenen Mutter ihres Verlobten ſei, ilrk"
Seinen wieder zuzuführen. Petroff verſpricht ihr, Sarato)”
pont vorzubereiten. Die Rouquine wirft ihr Netz nach S‟
aus, ohne den früheren Liebhaber in ihm zu erkennen. 7l..
Weſen iſt der Scirocco Symbol, jener unheimlich heiße
der die entſcheidenden Szenen der Rouquine durchweh2
naht Nataſcha. Sie erkennt den Verlobten zunächſt
nichh=
gibt ſich als ſeinen Freund aus und verſpricht ihr, daß er Sl
veranlaſſen wolle, noch in dieſer Nacht mit Nataſcha, die
General ſeine Freilaſſung bewirkt hatte, aufzubrechen. L
mit der Rouquine zuſammen, die ihn veranlaßt, mit in
Abend zu verbringen. Der zweite Akt enthält eine fiebe
ſeiroccoumbrauſte Szene zwiſchen Dupont und der Rougl."
deren Verlauf die Chanteuſe ihm ſpöttiſch erzählt, wie F."
dmmmer 133.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. Mai 1921.
Seite 3.
g dur
ente o
ter alle
für die
Aufre=
im Friedens
en Auffaſſung ſch
es von Ereigniſſen, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit
g, ſuspendieren kann. — Die verfaſſunggebende Verſamlung in
botz mit 227 gegen 93 Stimmen im Prinzip die Bälldung eines
in ch=kroatiſchſloweniſchen Königreichs angenom=
Baſitſch hielt eine Rede, worin er an Alle einon Aufruf zur Ver=
„ASeit richtete und die Notwendigkeit bevonte, dem Staat eime ein=
Form zu geben.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Mai.
ebertragen wurde der Schulamtsanwärterin Katharine Cäm=
— aus Bigen eine Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu
Büdes=
ereis Vingen; dem Lehrer Karl Heß zu Michelau, Kreis
Bü=
unter Zurücknahme des Dekrets für Ober=Lais eine
Lehrer=
en der Volksſchule zu Klein=Steinheim, Kreis Offenbach; dem
Fritz Sauer zu Köddingen unter Zurüicknahme des Dekrets für
ar eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Ober=Lais, Kreis
ar; dem Lehrer Johann Kärcher zu Köngernheim eine
Leh=
an der Volksſchule zu Monunenheim, Kreis Oppenheim.
Exledigt iſt eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
ielle zu Wallernhauſen, Kreis Büdingen. Mit der Stelle
iher Organiſtendienſt verbunden.
Strafkammer. Im letzten Winter wurden der Firma Oden=
Steininduſtrie zu Reichenbach mittels Einbruchs vier
Autorad=
riebſt zwei Luftſchläuchen von faſt 7000 Mark Geſamtwert
geſtoh=
md, ſind auch nicht mehr ermittelt worden. Als Täter ſind der
ine Kutſcher Cornelius Otto Wolf und der 22jährige, bereits
Asrückfällige Arbeiter Ernſt Winkler, beide aus Sachſen, feſt=
Nach ihrem Geſtändnis waren ſie von hier aus auf der Suche
Für beit in die dortige Gegend gelangt, hatten durchs Fenſter die
aer Keller aufbowahrte Bereifung wahrgenommen und am nächſten
das Türſchloß aufgebrochen. In der Herberge zu Darmſtadt
lern=
wiſte dann den 28jährigen Arbeiter Willy Thiel aus Schleſien und
h0jährigen Arbeiter Valentin Creter von hier kennen, erzählten
ſer Diebesbeute und fuhren alle gemeinſam zwecks Abſatzes nach
wfrt a. M. Cr. entfernte ſich mit den Schläuchen und zwei Decken,
u angeblich einen Kaufliebhaber ausgemacht hatte, will aber von
nbekannten in einem Haus um die Sachen geprellt worden ſein.
aſ erſt nach Stunden mit leeren Händen die andern wieder, dieſe
auf den Reſt der Beute in einem anderen Hauſe abſchläglich
t=E erhalten, und es ſoll daſelbſt ein nach ihnen erſcheinender
Frem=
e Mäntel ausgeſchwindelt haben. Der betrefſenden Familie droht
ſeies eigenartigen Vorgangs noch Hehlereianklage, jedenfalls
be=
der ganze Gewinn der drei erſten Angeklagten nur aus dem
er=
ſter geringen Barbetrag. Gegemüber der Höhe des Schadens kam
der Arbeitsloſigkeit mildernd noch der Umſtand in Betracht, daß
ei im Feld einen Arm eingebüßt hat und auch Cr. durch Steifheit
W Hoſſt man mAmtkräten Arms kriegsbeſchädigt iſt. Im ubrigen iſt es ihnen ſämtlich
meich zu dem aAbſer um ehrlichen Evwerb zu tun. Es wurden für den ſchweren
Regierung ſol AAscyl Wolf zu 9 Monaten, Winkler zu 1 Jahr und wegen
Heh=
landkon
SSiel zu 4 Monaten, Creter zu 6 Monaten Gefängnis
gen gepflogen !brtilt, worauf den letzten zwei, den andern je 3 Monate
Unter=
eigens zu ziu A4hlShaft angerechnet werden. Sie erkannten die Strafe ſofort an.
ieſer Vorgana m 4½ Schöffengericht I. Die allgemeinen Zeitverhältniſſe und das
gewiſſes Unhehu 4 b des Geldwertes finden u. a. auch beim Ausmaß von Geldſtrafen
ichtigung, was ein hieſiger Wirt auf ſeinen Einſpruch erfahren
richteter politiſchn
Eu hatte einmal ſeinen Betrieb bis Mitternacht, ein anderes
punn ſiehe, daß / wit 2 Uhr nachts unbefugt ausgedehnt, weil ſich die Gäſte von dem
=Bezirkes ſich m
er (das Glas 4 Markl) nicht trennen konnten. Das Schöffengericht
den klaren BeſtmEhſttt der vom Angeklagten angeſtrebten Milderung über die ur=
Gebiet.
tglichen Anſätze hinaus und erkannte auf Geldſtrafen von 400 Mark
0 Mark.
Schwurgericht. Die nächſte am Montäg, den 7. Jumi bs. Js.,
turgs 9½ Uhr beginnende durch Landgerichtsrat Hildebrand als
zaiden geleitete Tagung des hieſigen Schwurgerichts wird als
Efen Fall die Anblagefache gegem Schuhmacher Johann Schmidt
hieſige Handeliſ Ae Rheinprovinz wegen des Seeheimer Raubmordes bringen.
haſtes Befremdenſa Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz
und erwartet, d9
zums der Ennr Kaburg am Mirtwoch, den 18. Mai, vormittags 9 Uhr: 1. Bildung
ſpeiter beſieht B”erbandes gemäß Artikel 97, 99 des Bachgeſetzes zum Zwecke der
Zäſterung des Wieſengeländes der Gemarkung Klein=Hauſen und
ſinis der Weſchnitz gelegenen Gemarkungsteils der Gemeinde Biblis
Moige5 Nzes Teils der Gemeinden Hofheim und Bobſtadt. 2. Unterſagung
Grverbebetriebs, des Althändlers Max Katz in Darmſtadt,
Karl=
aſſungskonn -Landestheater. In der am Pfingſtſonntag, den 15. Mai,
ſtattfin=
em derleſen Aufführung des „Fliegenden Holländer”, ſingt Herr
hlag des VerſfVe: Decker vom Kölner Opernhaus die Partie des Erik in
Ver=
wärtigen AB” des Herrn Jonſſon, der durch die Vorbereitung für „Scirocco”
in Anſpruch genommen iſt. Jaques Decker iſt aus der Zeit ſeines
des Venangngser Uhſeimer Engagements durch ſeine Gaſtſpiele als Lohengrin und
enden Reſormgeſs m5 ſe hier bekannt. Die Vorſtellung beginnt um 6½ Uhr.
Gewöhn=
ecken ſoll, mit MeTABernpreiſe. Die „Scirocco”=Premiere am Montag, den 16. Mai,
zahl der Linken au m ebenfalls um 6½ Uhr.
andeswahlverbandF My Von der Techniſchen Hochſchule. Die Pfingſtferien an
„gabe an den Reuirp lechniſchen Hochſchule ſind wie folgt feſtgeſetzt: Freitag,
Zregierung / Mic abends 6 Uhr, Schluß der Vorlefungen und Uebungen. Diens=
Der 24. Mai, vormttags 8 Uhr, Wiederbeginn der Studienarbeiten.
ungstonfte rad der Ferien wird das Hauptgebäude vormittags um 8 Uhr
ge=
eind um 6 Uhr geſchloſſen. Das Sekretariat iſt für die
Somstag in AunA: der Pfingſtfevien geöffnet: Dienstags, Donnerstags und
Sams=
chen Kabineltt Aun9 bis 12/4 Uhr.
mch den PhwſanP Heſſiſche Kunſt in München. Auf Veranlaſſung des Deutſchen
„den InformahamRhndes zu deſſen Tagung in München veranſtaltete das Graphiſche
a in dieſer Au=hut Schmitt=Bertſch eine Kollektivausſtellung von
Originalhand=
mmzöſſiche Zi nAungen von Hammann=Bensheim.
eranzöſiſche Firmung in Darmſtadt. Am 24. Mai wird in der St.
Ludwigs=
nen eines geütlich 5½ ie diesjährige Firmung durch Herrn Biſchof Dr. Ldg. Maria
die Mirde ens / von Mainz ſtattfinden. Der feierliche Empfang iſt für Montag,
„im Anpruich AUp4 Mai, vorgeſehen. An der Firmung werden über 300 Firmlinge
Der he/: Ahren aus den Pfarreien St. Ludwig, St. Martin, St. Eliſabeth
de Geſetzemmtzt !i
Ausland ſeine Mutter, die auf den Knien von ihr den Sohn
vereinimt die Anr”, Enit einem Fußtritt von ſich geſtoßen habe. Da flammt in
oweit ſi eim t die Vergeltungswut auf für alles, was er von dieſem
gihrt. Am mbe” eldulden mußte: er erwürgt ſie. Im dritten Akt wird
zum das h” — antbewegte Leben vor einer afrikaniſchen Kaſerne
geſchil=
züuftigen kuſſf P Die Nachricht von dem Mord verbreitet ſich gerade, als
Vort freigelaſſen werden ſoll, um mit ſeiner Nataſcha in die
ez ſadet 1ic
wichelung der ”4 Rſche Heimat zurückzukehren. Ein merkwürdiger Zufall will
alter Wder Marquis de Montigny, den die Rouquine zugrunde
ſei und der nur noch im Morphiumduſel lebt, in dem er von
ermordung der Rouquine ſchwärmte, ſich in derſelben Nacht
eirracht hatte und ſich in einem Brief als den Mörder des
Seirocco”,
„i5 Ma1 10 %us bezeichnete. Dupont ſcheint entlaſtet, aber er ſelbſt
be=
ſich vor ſeinem Freund Petroff ſchuldig und macht ihn zum
roßen 89 Ptr über ihn, weil der die Rouquine liebte, alſo gewiſſer=
Nen ein Recht auf ihr Leben hatte. Petroff verzeiht ihm und
rihn und Nataſcha, ihn mit nach Rußland zu nehmen.
end die Legionäre in den Kampf ziehen, brechen Nataſcha,
Fet und Petroff nach der heiligen Heimat auf.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Sbielplan der Frankfurter Bühnen vom 15.—22.
42: 1. Opernhaus: Sonntag, 15., „Der Troubadour” Mon=
„Parſifal‟, Dienstag, 17., „Madame Butterfly” Mittwoch, 18.,
Sauſer”, Donnerstag, 19., „Die Prinzeſſin Girnara”, Freitag, 20.,
etto”, Samstag, 21., „Die verkaufte Braut”, Sonntag, 22., „Die
— 2. Schauſpielhaus: Sonntag, 15., „Der König der
eR Nammer” Montag, 16., „Robert und Bertram‟. Dienstag, 17.
J9ttwoch, 18., „Die Verſchwörung des Fiesko‟, Donnerstag, 19.,
und Cleopatra”, Freitag, 20., „Was Ihr wollt!”, Samstag, 21.,
Dedelberg”, Sonntag, 22., (Neu einſtudiert) „Alt=Frankfurt”, Lo=
M ank in 7 Bildern von Adolf Stoltze. —, 3. Neues Theater:
Rag, 15., 3½ Uhr, „Ehezauber”, 7½ Uhr, „Die Kinder”, Montag,
*2 Uhr, „Ehezauber, 7½ Uhr, „Die Kinder, Dienstag, 17., „Mit
Beebe ſpielen”, Mittwoch, 18. und Donnerstag, 19. „Die Kinder”
U 30., „Mit der Liebe ſpielen”, Samstag, 21. (zum erſten Male),
enopfer”, Schauſpiel in 3 Akten von Gg. Kaiſer, Sonntag, 22.,
iAgs 11 Uhr Erik=Wirl=Matinee, 3½ Uhr, „Liſelott von der
½2 Uhr, „Frauenopfer”. — 4. Kammerſpiele: Sonntag,
*2 Uhr, „Die Jüdin von Tolebo”, 7½ Uhr (zum erſten Male), „Die
M een Verwandten” Montag, 16., 3½ Uhr „Die Jüdim von Toledo”,
Der. „Die zärtlichen Verwandten‟. Dienstag, 17. bis Sonntag, 21.,
ſchartlichen Verwandten”, Sonntag, 22, 3½ Uhr, „Die Jüdin von
(½ Uhr, „Die Wildente” (Albert Baſſermann a. G.). — 5.
e* Operetten=Theater: Sonntag, 15. und Montag, 16.,
2* und 7½ Uhr, „Die Frau im Hermelin‟, Dieustag, 17., „Die
i Hermelm”. Ab Mittwoch, 18., „Der Oberſteiger”. Operette
Warl Zeöler.
und Eberſtadt, ſowvie aus dem Diaſporagemeinden Griesheim, Arheilgen,
Nieder=Ramſtadt und Ober=Ramſtadt.
* Reichsbanknoten zu 50 Mark vom 30. November 1918 haben auf
Grund der Verordnung vom 27. Dezember 1920 (RGBl. S. 2318) ihre
Eigenſchaft als geſetzliches Zahlungsmittel bereits ſeit 31. Januar 1921
ver
neut an derem vechtzeitige Ablieferung erinnert.
* Ehineſiſches Deutſch. Gegen den Unfug der Abkürzungen wendet
ſich F5. Huſſoug im Tag. Bei Gelegenheit eines Artibels über die
Sicher=
heitspolizei „Sipo”, ſchreibt er, ein abſcheulicher Name für eine vor=
1reffliche Sache. Einer jener Worthaſtarde, wie in einer Zeit ohne
Fähig=
keit der Achtung auch vor dem Wunder der Mutterſprache an jedem
Lage Ahnungslofigkeit und Barbarei ſie zur Welt bringen. Iſt doch
dem „Apo” und „Sipo” ſchon das allerneueſte Greuel „Schupo” gefolgt.
Alles wegen der Fixigkeit und Eimfachheit. Aber wir ſind ſchon längſt
Ib ſveit, daß dieſe angebliche Fixigkeit und Einfachheit aus der deutſchen
Sbrache ſtellenweiſe ein eher chineſiſch anmutendes Kauderwelſch machen,
für das man einen Dolmetſcher braucht. Etwa ſo: Sipo und Schupo
mußten in der Gegend der Kadewe und der A. E.=G. eingreifen, weil
dort Mitglieder der K.P. D., der V. K.P. D. und U. S. P. D., die gegen den
Willen der S.P.D. und der A.=R. ihre Betriebe zu Kundgebungen gegen
die Orgeſch verlaſſen hatten, Wagen der V. Z. B. G. umzuſtürzen verſuchen.
Aber die Macht der Barbarei iſt groß, und ſvenn man von der guten
Sache ſprechen will, konumt man um das abſcheuliche Wortmißgebilde
Sipo nicht mehr herum. Man muß mit den Deutſchchineſen ihr
Deutſch=
chineſiſch ſprechen, auch wenn einem dabei die Zunge trocken wird.
* Sektion Darmſtadt, Deutſcher und Oeſterreichifcher Alpenverein.
In der Monatsverſammlung ſprach Herr Dr. Paul
Nam=
dohr im Hörſaal der Techniſchen Hochſchule für Geologie an der Hand
von Karten, Profilen und Lichtbildern über die Geologie der Weſtalven.
Nach einem Ueberblick über die geſchichtliche Entwicklung dieſer
Wiſſen=
ſchaft von dem bahnbrechenden Nicolaus Steno (1669) über Sauſſure zu
Albert Heim (Geologie der Schweiz) wurden die recht ſchwierigen
Probleme, wie ſie vor allem die Zentralmaſſive bieten, eingehend
be=
handelt. Der allgemeinen theoretiſchen Betrachtung der „Faltung” und
der durch die eigentümlichen „Horſterſheinungen” an den Mythen am
Vierwaldſtätter See von Marcell Bertrand zuerſt mit Widerſpruch
auf=
geſtellten, jetzt aber allgemein durchgedrungenen „Deckentheorie” wwodurch
ſich z. B. auch die „geologiſchen Fenſter” erklären laſſen, ſowie der
„Faciesbildung” ſchloß ſich die Einzelbehandlung der „Helvetiſchen.
Pe=
niniſchen und Oſtalpinen Dechen” im autochthonen Gebirge an. Dann
wurde das Alter der Faltung als oon der Carbonzeit gufwärts
begin=
nend, in der Tertjärzeit feſtgeſtellt, ihre horizontale Ausdehnung mit
einem Seitenſchub auf etwa 200—300 Küloweter Ausd=hnung
angenom=
men, was einer Konzentration des Erdradius von ½ Prozent
entſpre=
chen würde, und eine Tiefenwirkung von nicht mehr als 30 Kilometer als
möglich gefunden. Die rieſige Faltung iſt aber doch nur tektoniſch im
Rhone=Rheintal, im Veltlin und im Inntal erbennbar. Lichtbilder
ver=
anſchaulichten darauf die Zugehörigkeit der verſchiedenen
Gebirgsgegen=
den zu den drei Deckengruppen. Der Vorſitzende, Prof. Dr. C.
Mau=
rer, ſprach dem Redner für ſeine klare Darſtellung des ſchwierigen
Kapitels der Erdgeſchichte, die ſih aufs glücklichſte in die Reihe der von
Gelehrten, wie Lepſius, Dorn, Klemm, Steuer und Greim im Verlaufe
der Jahre gehaltenen, rein wiſſenſchaftlichen Vorträge der Sektion
ein=
fügte, den Dank der Verſammlung aus.
— Bogelsberger Höhenklub. Man ſchreibt uns: Vom herrlichſten
Maiwetter begünſtigt, wurde mit einer Teilnehmerzahl von 70 Perſonen
die Vogelsbergwanderung angetreten. „Frühmorgens, wenn
die Hähne kräh’n”, brachte die Bahn die Wacheren über Frankfurt nach
Bad=Soden=Salmünſter, das idhlliſch am Fuße der Ruine Stolzenberg
gelegene Bad am Südoſtabhang des lieben Heimatgebirges. Nach kurzer
Beſichtigung ging es von da auf amſteigenden Wegen über den Mühlberg
hinüber ins Brachttal nach Schlierbach. Hier ermöglichte die Direktion
der Steingutfabrik in äußerſt entgegenkommender Weiſe eine Beſichtigung
mit fachkundiger Führung durch die Fabrikräume, ſo daß die Wanderer
mit ſichtlichem Intereſſe dem Herſtellungsgang bis ins Einzelne verfolgen
konnten und nur eines Lobes voll waren über all das Geſchaute. Eine
kurze Raſt brachte danach Stärkung für den Weitermarſch; an
Neuen=
ſchmidten vorbei, im romantiſchem Brachttal aufwärts über den
Eiſen=
hammer, gelangte man dann, dieſes liebliche Tälchen verlaſſend, nach
Hitzkirchen und ſchließlich nach Wenings. Hier boten die gaſtlichen Räume
des „Moritzſteins” (Beſ. J. Hein) in altbekannter Güte reichlicha
Er=
holung für die Marſchleiſtung. Ein von Lehrer Heuſohn=Lorbach
des Abends gebrachter Vortrag über die Geſchichte ſeiner Heimatſtadt
Wenings fand ſehr beifällige Aufnahme. Und ſo kam es, daß anderen
Tages die wackere Schar, ſowohl an Körper wie an Geiſt neubelebt, ſich
zur Wanderung nach Gedern anſchicken konnte. In aller Frühe wanderte
man von da weiter, an dem herrlich gelegenen „Großen See” vorbei,
durch die uralte Lindenallee, die lieblichem Täler der Nidder, des
Hillers=
bachs und der Eichel durchquerend und durch prächtige Buchen= und
Tan=
nenwälder üiber Hof Zwiefalten nach Wingershauſen und weiter über den
Altenburgskopf nach dem Ziele Schotten. Im „Heſſiſchen Haus” (Beſ.
K. Hufnagel) fanden die Darmſtädter die ihnen von früher her bekannte
vorzügliche Aufnahme. Aus Anlaß der in Schotten tagenden 40.
Jubi=
läums=Hauptverſammlung des V.H.C. bewegte ſich nachmittags ein
im=
poſanter Zug der aus allen Zweigvereinen herbeigeeilten Klubiſten zur
Turnhalle, wo man ſich zu ſchlicht=eindrucksvoller Feier vereinigte.
Spät=
nachmittags brachte dann die Bahn die Teilnehmer mit denen der
Nach=
barvereine den heimatlichen Penaten zu, alle im Vollgefühl, herrliche
Wandertage verlebt zu haben. Muſtergültige Vorbereitung und
ausge=
zeichnete Führung der Wänderung haben mit zu dem guten Gelingen
beigetragen. Die von nahezu 20 Wanderern außerplanmäßig angereihte
3. Tageswanderung von Schotten über den Hoherodskopf=Herchenhainer
Höhe nach Hartmannshain war vom Wetter nicht ſonderlich begünſtigt,
zumal auch die Höhen ihre Nebelhauben nicht los werden konnten und
den ſonſt ſo reizendem Fernblick verhindertem. — „Friſchauf” zur
Wan=
derung am 12. Juni nach Seligenſtadt.
— Landesparteitag der Deutſchen Demokratiſchen Partei Heſſens.
Die Deutſche Demokratiſche Partei Heſſens veranſtaltete am 20., 21. und
22. ds. Mts., hier in Darmſtadt einem Landesparteitag, der
nach dem im Inſeratenteil veröffentlichten Programm eine
außerordent=
lich arbeitsreiche Tagung zu werden verſpricht, bei der eine ganze Reihe
von hervorragenden Referenten auftritt. Nach einem am Freitag, den 20.,
voraufgegangenen Begrüßungsabend finden am Samstag, 21.,
vormittags, Sondertagungender demokratiſchen Frauen, Beamten
Lehrer, Angeſtellten und Arbeiter, der Handwerber und
Gewerbetreiben=
den und der Landwirte ſtatt. Hierbei wirken Frau Nägeli=Mainz, Frau
Landtagsabg. Balſer, Frl. Keller, Gen.=Sekr. Dahl=Berlin,
Reichstags=
abg. Obermeiſter Knieſt=Kaſſel, Landtagsabg. Sames, Pfarrer Weidner=
Ober=Lais, Reichstagsabg. Landwirt Trieſchmann=Ober=Ellenbach mit. —
Nachmittags wird dann ein Provinzialparteitag für
Star=
kenburg abgehalten und abends ſprechen in einer großen öffentlichen
Verſammlung in der Turnhalle am Woogsplatz Frau Emma Kromer=
Mannheim, Mitglied des Reichswirtſchaftsrats, Reichstagsabg. Senator
Dr. Peterſen, der Parteivorſitzende und Reichstagsabg. Pfarrer Korell,
der heſſiſche Vertreter der Demokraten im Reichstage. — Am Sonntag,
den 22. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, beginnt dann im großen Saale des
Saalbaues der eigentliche Landesparteitag, bei dem
Finanz=
miniſter Henrich, Landtagsabg. Dir. Urſtadt, Landtagsabg. Frau Balſer,
Reichstagsabg. Senator Dr. Peterſem. Reichstagsabg. Pfarrer Korell und
Reichstagsabg. Dr. Carl Böhme, Geſchäftsfühver des Deutſchen
Bauern=
bundes, Referate erſtatten werden. — Die Verhandlungen dauern den
ganzen Tag und werden mittags von einem gemeinſamen Eſſen
unter=
brochen. — An ſämtlichen Verhandlungen der drei Tage können außer
den Delegierten alle demokratiſch Organiſierten teilnehmen. Die
Ver=
ſammlung in der Turnhalle iſt öffentlich. Jedermann hat Zutritt.
— Zentrumspartei Darmſtadt. Am Montag, den 23. Mai, findet
im Städtiſchen Saalbau eine große Parteiverſammlung ſtatt. (S. Anz.)
— Chemiher=Tagung. In Stuttgart hält vom 19. bis 21. d3.
Mts., die deutſche gastechniſche wiſſenſchaftliche Chemiker=
Ver=
einigung eine Tagung ab, bei welcher die Methoden und Reſultate
der neueren Gasbereitung und Kohlenausbeute zur Sprache gelangen.
Von der hieſigen Techniſchen Gochſchule werden Herr Dr.=Ing. Sander
vom Chemiſchen Inſtitut und der Leiter des Chemiſchen Laboratoriums
des hieſigen Gaswerks, Herr Dipl.=Ing. L. Göbel, daran teilnehmen.
* Vortrag über die Schlacht bei Tannenberg. Man ſchreibt uns:
Der Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei iſt es gelungen,
den berühmten Heerführer General der Infanterie v. Franoois
zu einem Vortrage mit Lichtbildern über die Schlacht bei Tannenberg
zu geſvinnen. Exz. v. Franevis führte an dem weltgeſchichtlichen Tage
von Tannenberg das erſte Armeekorps, mit dem er die rufſiſche
Schlüſſel=
ſtellung, die Höhen von Usdau, geſtüirmt und allein 40 000 Gefangene
gemacht hat. General v. Francois iſt ein pachemder Rebner, deſſen
Vor=
trag überall mit Begeiſterung aufgenommen worden iſt. So ſchreibt
der Mannheimer Generalanzeiger über einen Vortrag in Mannheim:
„Noch wirkt in uns die machtvolle Kunögebung für das Wiedererſtarken
deutſcher Tugenden und Tlichtigkeiten nach, zu der ſich der Vortrag des
heldenmütigen Führers in Deutſchoſtafrika Lettow=Vorbeck geſtaltete.
Dieſelbe Bedeutung erlangte in vielleicht noch höherem Maße der
Vor=
trag, den der General der Infanterie Hermann v. Franoois geſtern
abend im dichtgefüllten Kaſimoſaale über die Schlacht von Tannenberg
hielt. Dieſes alte treue Soldatenherz erſchſien moch aufgewühlter, der
Lebens= und Mannesmut dieſes ſiegreichen Armeeführers zum mindeſten
ſo friſch und tatenfroh wvie der ſeines um 14 Jahre jüngeren Kameraden.
Seine Worte, ſelbſt von hinreißender Wucht geſtählt, eroberten die
Herzen der atemlos lauſchenden Zuhörer, wie einſt ſeine Mannſchaften
über die Schlachtfelder Oſtpreußens und Galiziens im Sturmſchritt den
Sieg dahintrugen. Zurufe und Beifall huldigten immer und immer
wieder dem verdienſtvollen Manne und dem hehren Gedanken, für dem
er erfreulich mühelos um Verſtändnis und Liebe warb.” — Der hieſige
Vortrag findet am Dienstag, 24. Moi, abends 8 Uhr, im großen Saale
der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. Einlaßkarten ſind von Dienstag,
17. Mai, ab für Mitglieder, von Freitag, 20., ab für Nichtmitglieder in
der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei, Wilhelminenſtr. 5,
erhält=
lich. (Siehe Anzeige.
— Heſſen an der Wolga. Unter den 34 Millionen Deutſchen an der
Wolga, die ſich trotz des langen Krieges und trotz der Schrecken der
ruſſi=
ſchem Nevolution bis heute dort behauptet haben, ſind auch zahlreiche
Abkömmlinge von heſſiſchen Auswanderern, die im 18. Jahrhundert der
Heimat den Rücken gekehrt haben. So findet man denn in den
Wolga=
kolonien neben bekannten heſſiſchen Familiennamen auch noch zahlreiche
heſſiſche Cebräuche, die mit großer Treue feſtgehalten worden ſind.
Ueber dieſe Kolonien, ihre Eeſchichte und ihre Sitten ſwird demnächſt der
bekannte Vertreter der Wolgadeutſchen in Verlin, Paſtor Johannes
Sahbeuning, auf Anregung des Hiſtoriſchen Vereins und des Vereins
für das Deutſchtum im Auslande hier ſprechen. Wir kommen auf die
Veranſtaltung noch näher zurück.
* Rabindranath Tagore iſt heute früh zum Beſuch des Grafen
Keh=
ſerling und der Schule der Weisheit in Darmſtadt eingetroffen.
* Aus Sibirien zurückgekehrt. Herr Profeſſor Dr. Glaſer
Ober=
lehrer am früheren Neuen Gymnaſium, iſt nach ſechsjähriger
Gefangen=
ſchaft in Sibirien wohlbehalten zurückgerehrt.
* Im Silberkranz. Das Feſt der Silbernen Hochzeit feiert am
2. Pfingſtfeiertage Herr Werkmeiſter Albert Schneider und Frau
Adelheid, geb. Geher.
* Was man noch für 10 Pfg. bekommt. Auf die Frage, was man
gegenwärtig noch für 10 Pfg. bekommt, liegt nichts näher als die
Ant=
wort: Nichts! Das ſtimmt jedoch nicht. Ein Mitarbeiter des B. T. hat
dieſe Frage in einem großen Berliner Wavenhauſe pvaktiſch unterſucht
und hatte am Ende der Nazzia folgende Gegenſtände für je einen Zehner
beieinander: ein Geſchäftskuvert, ein Löſchblatt (Ottavformat), eine (ganz
kleine) Sicherheitsnadel, eine Papierſerviette, einen Hoſenknopf aus
Blech, zwei zwirnerne Hemdknöpfchen, einen Meter Laſſeeband, eine
Stahlfeder, allerdings etwas altmodiſchen Gepräges, eine ganz kleine
Ziernadel mit roter Glaskuppe und — eine Zehnpfennigbriefmauke.
Dienstag, den 17. Mai 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Marke Nr. 50, 49 und 48, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Marke Nr. 35 und 31, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 30, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Sonderbrot: Bis 14. Mai auf die Bezugsmarke Nr. 7 800 gr.
Sonderbrot zu 2.50 Mk.
Ausgabe von Keks und Zwieback: Es erhalten die Inhaber
der Bezugsmarken Nr. 281 der Nährmittelkarten A (weiß),
B (lila), C (roſa) je 2 Rollen Kecks zum Preiſe von 1.80 Mk.
für eine Rolle. Gegen Rückgabe der Bezugsmarke Nr. 281
erhalten die Inhaber der Nährmittelkarten D (braun) und
F (grün) je ein Paket Zwieback zu 1.95 Mk.
Die Marken verlieren am 19. ds. Mts. ihre Gültigkeit.
Corned beef: Bei den Rindsmetgern ſind bis auf weiteres
kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund engliſches Gewicht) zu
6.— Mk. pro Doſe erhältlich.
Milch: Gegen Abgabe der Nährmittelmarken Nr. 286, 287 und
Beſtellmarke 17 E der Sonderbeſtellkarte je ¼ Lit, Vollmilch
zum Preiſe von 75 Pfg.
Zucker: April=Anteil auf Marke Nr. 4.
la Keenſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11,50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Auf die bereits für das
Hausbrandwirtſchaftsjahr 1921/22 gültig erklärten
Kohlenaus=
weiskaiten wird verausgabt: Die erſte Rate Kohlen, hiervon
die Hälfte in Braunkohlen der Grube Prinz von Heſſen. Auf
die Nummern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr.
Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für
Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittggs bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Für Weizengrieß iſt vom Lebensmittelamt die Marke „Anna”
ſämtlicher Nährmittelkarten zur Vorbeſtellung aufgerufen. (Näheres
ſiehe Bekanntmachung.)
Die Karienausgabeſtelle, Wilhelminenſtraße 15, bleibt am
Mitt=
tvoch, den 18. Mai, den ganzem Tag geſchloſſen. Die rechtzeitige
Erledi=
gung der erforderlichen Abrechnungsarbeiten bedingt dieſe Maßnahme.
(Siehe Bekanntmachung.)
* Orpheum — Sommertheater. An beiden Pfingſtfeiertagen finden
Nachmittagsvorſtellungen um ½4 Uhr bei Wochentagspreiſen ſtatt.
(Siehe Anzeige.)
— Kaffee Bismarck. Man ſchreibt uns: Mit erleſenem Geſchmack hat
der neue Beſitzer des Kaffees Bsmarck, Herr Hugo Fett, ſeine Räume
durch namhafte Künſtler Darmſtadts neu herrichten laſſen. Die neue
Kapelle unter Kapellmeiſter Bahl wird nur erſtklaſſige Leiſtungen
bieten. An beiden Feiertagen finden neben den Feſtkonzerten nachmittags
und abends ebenfalls Früihkonzerte von 11—1 Uhr ſtatt. Wir verweiſen
beſonders auf die heutige Anzeige.
Feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe des
Ortsgewerbevereins Darmſtadt und der
Handwerker=Vereinigung.
un. Im großen Saale des Städtiſchen Saalbaues fand am Freitag
nachmittag bei ſehr zahlreicher Beteiligung des Darmſtädter Handwerks,
der Prüfungsmeiſter und der Eltern der Prüflinge die feierliche
Ueber=
reichung der Geſellenbriefe an die die diesjährige
Geſellen=
prüfung mit Erfolg beſtandenen Prüflinge ſtatt. Als Ehrengäſte
wohn=
ten der Vorſitzende der Zentralſtelle für die Gewerbe Geh.
Regierungs=
rat Noack und als Vertreter der Regierung Oberbaurat Wagner der
Feier bei. Namens des Prüfungsausſchuſſes des Ortsgewerbevereins
Darmſtadt begrüßte der Vorſitzende Herr Weißbindermeiſter Kraus die
zahlreiche Feſtverſammlung und richtete zu Herzen gehende Mahnworte
an die Prüflinge und ſprach ſeinen herzlichen Dank für die Unterſtützung
zur Durchführung der diesjährigen Prüfung den zahlreichen
Prüfungs=
meiſtern und Prüfungsgeſellen aus. Auf das Wiederaufblühen von
Han=
del und Induſtvie und beſonders des heſſiſchen Gewerbeſtandes und
un=
ſeres geliebten deutſchen Vaterlandes brachte er ein dreifaches Hoch aus,
in das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte. Weitere Anſprachen
hielten Herr Oberbaurat Wagner namens der Miniſterialabteilung für
Bauweſen. Gerade die Bauverwaltung habe das größte Intereſſe an
der Heranbildung eines tüchtigen und gut ausgebildeten Handwerkers.
Namens der Heſſiſchen Händwerkskammer begrüßte Herr Syndikus
Schüttler die Junggeſellen in tief zu Herzen gehenden Worten. Zu
keiner Zeit iſt das Wort zur Wahrheit geworden wvie heute, daß die
Zu=
kunft unſeres Vaterlandes unſerer Jugend gehört. Nach dem
Nieder=
bruch des Reiches und dem ſchmachvollen Friedensvertrag iſt für uns nur
Arbeit und wieder Arbeit die Loſung Und deshalb richten wir unſeren
Blick auf die Jugend, die berufen, mitzuarbeiten an dem Wiederaufbau
und Wohle unſeres Vaterlandes. Die heutige Ausſtellung habe gezeigt,
daß wir mit der Jugend des Handwerks hiermit auf dem beſten Wege
ſind. Der Meiſter und Lehrer müßten die Junggeſellen in
Dankbar=
keit füir ihre Ausbildung ſtets gedenken. Zum Schluß rief er ihnen ein
„Glückauf in die Werkſtatt” zu. Der 1. Vorſitzende des
Ortsgewerbeber=
eins Darmſtadt, Herr Fabrikant Nohl, überbrachte den Junggeſellen
herzliche Glückwünſche und dankte den Prüfungsmeiſtern und =geſellen
für ihre treue Mitarbeit bei der Durchführung der diesjährigen Prüfung.
Deutſcher Fleiß und deutſche Tüchtigkeit waren immer in der Welt voran.
Auch die heutige ſchwere Zeit wird das deurſche Volk und mit ihm das
Handwerk mit Gottvertrauen, trotz all ſeiner Feinde, überwinden. Er
ſchloß mit dem ſchönen Sinnſpruch: Fleiß und Arbeit, das ſind die
Fbü=
gel, ſie führen üiber Strom und Hügel.
Der Obermeiſter der Bäckerinnung Herr Weber und Herr
Bäcker=
meiſter Finger überbrachten die Glückwünſche ihrer Innung. Die
Ver=
einigung der Darmſtädter Induſtriellen entbot den Junggeſellen durch
Herrn Fabrikant Schenck die herzlichſten Glückiwlinſche. Werkſtattlehrer,
Fachausbildung und die Unterſtützung des Elternhauſes, das ſind die
Hauptfaktoren für die Heranbildung eines tüchtigen, arbeitſamen
Ge=
ſellen= und Handverberſtandes. In der Induſtrie waren 186 Lehrlinge
zu prüfen; 182 haben die Geſellenprüfung beſtanden. Für beſonders
gute Leiſtungen wurden die nachſtehenden Prüflinge mit einer
ſehr werwollen Prämie mit Widmung bedacht: 1. Moter, Philipp,
Maſchinenfabrik Göbel, 2. Nöld, Georg, Maſchinenfabrik. Göbel,
3. Reichel, Philipp, Maſchinenfabrik Göbel, 4. Günther, Karl, Herd=
und Emaillierwerk, 5. Johlöchter, Heinr., Herd= und Ewaillier=Werk,
6. Merker, Ludw., W. G. Otto, 7. Fornoff, Gg., Schench u. Bender, 8.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. Mai 1921.
Rummer 1337
Lehr, Gg. Philipp, Carl Schenck=Darmſtadt, 9. Meß, Wilh., Carl Schenck=
Darmſtadt, 10. Schnürlein, Heinrich, Carl Schenck=Darmſtadt, 11. Andreß,
Hans, Carl Schenck=Arheilgen, 12. Gröninger, Emil, Venuleth u.
Ellen=
berger, 13. Rorh, Ernſt, Vemuleth u. Ellenberger, 14. Weſp, Ludwig,
Venuleth u. Ellenberger.
Zum Schluß teilte der Vorſitzende, Herr Kraus, noch mit, daß ſich
an der diesjährigen Geſellenprüfung des Handwerks 246 Prüflinge
be=
teiligten darunter 22 Putzmacherinnen und 1 Weißzeugnäherin. Hiervon
haben 240 die Prüfung beſtanden. Nahezu 40 Prüfungsmeiſter und
Geſellen waren bei der Prüfung tätig. Die Leiſtungen waven teilweiſe
ausgezeichnet. Hiervon werden noch nachträglich aus der Hublitzſtiftung
und dem Stipendium der Darmſtädter Volksbank prämiert. An der
diesjährigen Geſellenprüfung haben ſich 30 Gewerbearten beteiligt. Eine
ſchöne und reichhaltige Ausſtellung der Geſellenſtück= und
Prüfungs=
zeichnungen im Gartenſaal des Saalbaues legte Zeugnis davon ab, daß
die Darmſtädter Lehrmeiſter in der Heranbildung unſerer gewerblichen
Jugend ihre volle Pflicht und Schuldigkeit erfüllt haben. Dafür
ge=
büihrt ihnen hiermit öffentliche Anerkennung und Dank.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele (Kaiſerſaal) haben es ſich angelegen
ſein laſſen, zu Pfingſten ein glänzendes Repertoire zuſammenzuſtellen.
Als erſtes läuft bis einſchl. Sonntag der große Harry Piel=Schlager:
„Der rätſelhafte Klub”, Piels größter Schlager in fünf
ſpan=
nenden Akten. Alles, was an Senſationem und raffinierter Handlung
nur menſchenmöglich iſt, kommt in dieſem Film zum Ausdruck. Ein
ent=
züchendes Luſtſpiel: „Vally nachtwandelt”, folgt als Zugabe. Am
zwei=
ten Pfingſtfeiertag rollt ein vollſtändig neues Programm über die
Lein=
wand und zwar der Luſtſpielſchlager „Kri Kri” die Herzogin von
Tera=
bac, in 5 Aktem, mit der beliebten Künſtlerin Lya Mara in der
Titel=
volle; außerdem ein Detektibſchlager: „Geiſtertanz” in 4 ſpannenden
Akten mit Bruno Eichgrün in der Hauptrolle.
Erbach, 12. Mai. In der am Dienstag unter dem Vorſitz des Herrn
Kreisdtrektor Dr. Merck im Kreisamtsgebäude ſtattgefundenen
öffent=
lichen Sitzung des Kreistags des Kreiſes Erbach wurde als
wichtigſte Angelegenheit der ſchon ſeit über 20 Jahren projektierte
Kreis=
ſtraßenneubau Rothenberg—Hirſchhorn beraten. Die Provinz und der
Kreis Heppenheim haben der Ausführung des Baues dieſer Straße, die
zur Gälfte im Kreiſe Erbach und zur anderem im Kreiſe Heppenheim
liegen wird, bereits zugeſtimmt und der Kreistag des Kreiſes Erbach tat
heute das gleiche. Zu den Koſten, die auf 1 300 000 Mark veranſchlagt
ſind, gibt die Gemeinde Rothenberg außer ihrem Pflichtbeitrag einen
Sonderzuſchuß von 650 000 Mark und die Gemeinde Hirſchhorn einen
ſolchen von 100 000 Mark. Ein größerer Staatszuſchuß wird ebenfalls
noch mit Sicherheit erwartet. Mit dem Bau ſoll alsbald begonnen und
auch die produktibe Erwerbsloſenfürſorge dabei herangezogen werden.
Der geplanten Kraftwagenverbindung Fürth—Erbach—Michelſtadt ſteht
der Kreistag ſympathiſch gegenüber und überläßt es dem Kreisausſchuß,
einen mäßigen Zuſchuß für den eventuell in dieſem Jahre noch zu
er=
bffnenden Probebetrieb zu bewilligem. Schließlich iſt von der reichen
Ta=
gesordnung als beſonders intereſſant noch zu erwähnen der Antrag des
Kreisausſchuſſes auf Erweiterung des Kreiskrankenhauſes, Bildung eines
Betriebsfonds für dasſelbe, Unterſtützung des Kranken= und
Hauspflege=
vereins, Bereitſtellung von Mitteln für Solbadekuven, Bekämpfung der
Tuberkuloſe, der Geſchlechtskrankheiten uſw. aus Ueberſchüſſen des
Kom=
munalverbandes. Auch dieſer Antrag fand einſtimmige Annahme.
Mainz, 14. Mai. Franz Jöſt †. Wie die Mainzer Volksztg.
meldet, iſt der frühere Gehlleiſtenfabrikant Franz Jöſt geſtorben. Der
Hingeſchiedene war 1851 in Machenheim i. O. geboren. Nachdem er
hier ols Soldat gedient hatte, arbeitete er in verſchiedenen Möbelfabriken
und ſchloß ſich der Sozialdemokratie an. Seit 1885 gehörte er dem
heſſi=
ſchen Landtage an; 1890 wurde er als Vertreter des Wahlkreiſes Mainz=
Oppenheim in den Reichstag entſandt; 1892 wurde er in das Mainzer
Stadtverordneten=Kollegium gewählt. In lebhafter Erinnerung iſt uns
noch, daß Jöſt im Stadtrat die Anſchauungen ſeiner Parkei mit biel
Temperament und Geſchick vertrat. Aus beſonderen Gründem legte er
1896 ſeine ſämtlichen Aemter nieder. — Wegen Mordes
ver=
folgt. Der franzöſiſche Oberkomiſſar erläßt ein Ausſchreiben,
wo=
nach der Hans Otto aus Bingen ſtechbrieflich verfolgt wird unter der
An=
klage, in Bingen den franzöſiſchen Soldaten Bolly getötet zu haben.
Mainz, 14. Mai. Der trockene Rhein. Ein ganz ungelvöhn=
Eiches und feſſelndas Bild bot in den vegenloſen Appilwochen das
aus=
getrocknete Rheinſett oberhalb Rheinfelden dar. Das wenige Waſſer,
das der Rhein überhaupt noch führte, wurde größtenteils in den Kanal
des dortigen Kraftverkes geleitet und nur ein äußerſt beſcheidener
Ueber=
ſchuß plätſcherte über die zwei Fiſchtreppen im Stauwehr in das
Rhein=
bett hinunter. So konnte man trockenen Fußes von der Schweiger Seite
aus bis über die Strommitte, alſo auf deutſches Gebiet gelangen. War
ſchon dieſes Trockenliegen des Rheinbettes an, ſich bemerkensſvert, ſo
wurde es umſo intereſſanter, als es einen aufſchlußreichen Einblick in die
Bodenverhältniſſe des Fluſſes geſtattete. Geſchiebe und Rheinkieſeln
feh=
len hier vollkommen. Der Boden wird vielmehr von ungeheuren
Fels=
platten gebildet, zwiſchen denen die Eroſionswirkung des Waſſers tiefe
Furchen herausgefreſſen hat. Eine kgum vier Weter breite, an einer
Stelle bequem zu durchwatende Rinne war alles, was hier vom jungen
ſtolzen Rheinſtrom noch übrig geblieben war.
Fp. Worms, 13. Mſai. Die Alsheimer Raubmörder
konnten bisher trotz der unabläſſigen Nachforſchuingen nicht ermittelt
werden. Die Bewohner von Alsheim, b=greiflicherweiſe aufs höchſte
beunruhigt und empört über die Schrechenstat, wollen für die
Ermitt=
lung der Mövder eine hohe Belohnung der Allsheimer Bürger, zu der
von der Staatsanwaltſchaft bereits angeſetzten Prämie (bis zu 5000)
ausſetzen. Die zur Zeitz zu dieſem Zweche vorgenommene Sammlung
hat bereits eine ſtattliche Höhe erreicht. — In Brand geraten iſt
in Hofheim das Warenlager einer Wormſer Firma. Es ſind bedeutende
Vorräte verbrannt, die nicht verſichert waren.
Gießen, 13. Mai. Hinrichtung. Das vom Schwurgericht der
Provinz Oberheſſen am 8. Dezember 1920 gegen Willi Kuchenbecker
von Linden=Hannoper wegen Raubmordes erlaſſene Todesurreil
iſt heute früh 6 Uhr im Hofe des Landgerichtsgefängniſſes, hier, durch
den ſächſiſchen Landesſcharfrichter Brand vollſtreckt worden.
Kleine Nachrichten aus Heſſen. Die Friedbarger Polizei
berhaftete zwei Einbrecher, die in eine Autogarage in Bad=Nauheim
eingebrochen waven. Diebesbeute im Werve von etwa 5000 Mark konnte
hierbei beſchlagnahmt werden. — Am Sonntag fand in Betzenrod
eine Verſammlung der Lanobewerber ſtatt, in der Beigeordneter Graf=
Gonterskirchen über die Wichtigkeit der Siedlung ſprach. Der
Zweig=
verein zählt bis jetzt ſchon über hunderr Mitglieder. — In
Dillen=
burg genehmigten die Stadtverordneten die Anſtellung eines
Schul=
arztes. Wachtmeiſter Ruppental aus Butzbach wurde hier als
Polizei=
wachtmeiſter angeſtellt. — Zu Pfingſten wird der Poſtkraftwagenverkehr
zwiſchen Biedenkopf-Battenberg eröffnet. Vorläufig iſt
nur eine einmalige Hin= uund Rückfahrt in Ausſicht genommen. —
Kel=
ſterbach. Für die neu anzuſchaffenden Glocken der evangeliſchen Kirche
hat die Kunſtſeidefabrik 10 000 Mark geſpendet. Dadurch erhöht ſich der
bereits angeſammelte Fonds auf 26 000 Mark. Die noch fehlenden Gelder
ſollen durch eine nochmalige Hausſammlung aufgebracht wverden.
Heppenbeim. Das Granitwerk der Odenvald=Granitwerke G. m.
b. H. Heppenſheim ging heute durch Kauf in den Beſitz der Firma
Gra=
nitwerke Hemsbach Rüth u. Reinmuth G. m. b. H. in Heppenheim über.
Die Firma beabſichtigt, den bei Wald Erlenbach gelegenem Bruch durch
gleichzeitigen Ankauf eines angrenzenden großen Waldgeländes in
grö=
ßevem Stile zu betreiben und maſchinell der Neuzeit entſprechend
einzu=
richten.
Reich und Ausland.
A. Weinheim, 13. Mai. Zum Schlußkommers des Weinheimer
Seniorenkondents auf der Wachenburg überbrachte Profeſſor
Dingeldein die Grüße des Nektorats der Techniſchen Hochſchule in
Darmſtadt. Er erwartet von der Ertüchtigung der Studentenſchaft einen
bedeutfamen Faktor für dem Wiederaufbau. Er drank auf das Wohl der
abademiſchen Jugend. Nach einem großen Reigen von Anſprachen wurde
der Kommers mit dem von Obermuſikmeiſter Weber=Darmſtadt
kom=
ponierten W. S. C.=Marſch um ½11 Uhr offiziell geſchloſſen.
München, 14.,Mai. Hugo Ritter Edler von Maffei, Beſitzer
einer Lokomotivfabrik und eines Eiſenwerkes in Hirſchau bei München,
iſt geſtern im Alter von 85 Jahren geſtorben.
Erfurt, 14. Mai. Im Prozeß des Erfurter
Sonder=
gerichts gegen 34 Angehörige der Roten Armee, die in dem Dorfe
Bachra von der Erfurter Schutzpolizei gefangen genommen worden
waren, iſt heute vormittag nach achttägiger Verhandlung das Urteil
ge=
fällt worden. 11 wurden zu Zuchthausſtrafen, zwei Jahren zwei
Mo=
naten bis zu ſechs Jahren, die übrigen zu Gefängnisſtrafen verurteilt.
Hannover, 14. Mai. Die Gemahlin des
Generalfeld=
marſchallsvon Hindenburg ſtarb im Laufe der vergangenen
Nacht nach achtmonatiger ſchwerer Krankheit im 61. Lebensjahre. Die
Beiſetzung findet am Mitypoch, den 18. Mai, nachmittags 3 Uhr, auf
dem Stoeckener Friedhof in Hannover ſtatt,
Der polniſche Aufſtand in Oberſchleſien.
Appell des Reichskanzlers an die Vereinigten Staaten.
Paris 14. Mai. (Wolff.) Reichskanzler Dr. Wirth
hat einem Vertreter des Neu=York Herald eine
Unter=
redung gewährt. Er betonte, wenn die Vereinigten
Staaten ein Intereſſe an der Herſtellung des Friedens
in Europa hätten, ſo müßten ſie ſich an einer gerechten und raſchen
Löſung der oberſchleſiſchen Frage beteiligen. Der
Reichskanzler wies auf die Notvendigkeit hin, die Ordnnug im
Abſtimmungsgebiet wiederherzuſtellen, ſonſt werde es
außer=
ordentlich ſchwierig ſein, die Deutſchen in Oberſchleſien zu
hin=
dern, ihre Intereſſen ſelbſt zu verteidigen. Alle anderen
Pro=
bleme, ſelbſt ſolche wirtſchaftlicher Art, wie die Reparation,
hingen davon ab, daß dem deutſchen Volk ſein Recht aus der
Abſtimmung gewahrt werde. Europa ſtehe vielleicht am Beginn
einer Aera der Arbeit, aber die Arbeit könne nicht beginnen, ſo
lange die Flinten nicht beiſeite gelegt ſeien. Die Deutſchen
könn=
ten nicht arbeiten, wenn ein polniſcher Diktator wie Korfanty
auf ihrem Boden ſtehe. Der Kanzler erinnerte daran, daß er
ſelbſt an dem Feldzuge in Polen teilgenommen habe. Die
dieutſchen Truppen ſeien es geweſen, die die polniſche
Freiheit überhaupt erſt möglich gemacht hätten. Damals hätten
die Polen zwei Wünſche gehabt: Freiheit und Gedeihen. Ihre
Freiheit hätten ſie erlangt, aber ſie ſeien vergeßlich: jetzt hätten
ſie ſogar ihre Verbündeten vergeſſen, die den gegenwärtigen
vol=
niſchen Staat geſchaffen hätten. Er erinnere ſich, daß er ſchon
als Schuljunge bei der Lektüre der deutſchen Geſchichte ſich
ge=
wundert habe, warum es zur Teilung des polniſchen Staates
ge=
kommen ſei; heute erſcheine ihm das nicht mehr ſo unverſtändlich.
Zum Schluſſe ſprach der Kanzler noch von dem ernſten Willen
der deutſchen Regierung, die Reparationsfrage zu löſen.
Eine neue Note an Frankreich.
T.u. Berlin 14. Mai. Wie das B. T. erfährt, hat die
Reichsregierung, wie an zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, heute
eine Antwortnote auf die Note Briands wegen
Ober=
ſchleſien der Entente übermittelt.
Ein Notſchrei des deutſchen Plebiſzitkommiſſars.
Breslau 14. Mai. (Wolff.) Der deutſche
Ple=
biſzitkommiſſar Dr Urbanek richtete in Erwiderung
auf das Schreiben Korfantys durch Vermittlung eines
ame=
rikaniſchen Berichterſtatters an die Staatsmänner der Entente
eine Erklärung, in der er betont, daß der Plan des
gegenwärti=
gen Aufſtandes in Oberſchleſien von den Polen bis ins
Kleinſtie durchgearbeitet und vorbereitet war. Die feierlichen
Verſicherungen Korfantys in der Grenzzeitung, daß er alles getan
habe, um die Störung der öffentlichen Ordnung zu verhüten,
ſeien das Gegenteil der Wahrheit. Wenn bereits am
Morgen nach dem Erſcheinen des nur im Weichbilde Beuthens
in beſchränkter Anzahl verbreiteten, die angeblichen
Teilungs=
vorſchläge der interalliierten Kommiſſion enthaltenden
Sonntagsnachmittags=Sonderblattes der Grenzzeitung die
pol=
niſchen Bergarbeiter im ganzen Induſtriebezirk die Arbeit
ein=
ſtellten, ſo ſei dies ein Beweis für die Vorbereitung und
Füh=
rung der Polen. Unbegreiflicherweiſe ſeien bereits am Tage
vor=
her, nämlich am 30. April, ſtarke franzöſiſche Militärpoſten öſtlich
Beuthen, Königshütte und Kattowitz zurückgezogen
wor=
den, worauf über dieſes freigewordene Vorgelände vom Montag
abend ab die Polen hereingeſtrömt ſeien. Die Erklärung
Urba=
neks weift weiter auf die entehrende Rolle der polniſchen
Mitglieder der Abſtimmungspolizei hin, die ſich als
Schildträger der Empörung demaskierten, ihre deutſchen
Kame=
raden entwaffneten und den Inſurgenten auslieferten, auf die
Komödie der Amtsentſetzung Korfantys als
Ple=
biſzitkommiſſar und die Schließungder
oberſchleſiſch=
polniſchen Grenze durch den polniſchen Außenminiſter,
während doch überall polniſche Soldaten in Haufen nach wie vor
über die Grenze ſtrömten und, nachdem ſie die Uniform gegen
Zivilkleidung umgetauſcht hatten, in geſchloſſenen Zügen mit
allem Kriegsgerät zu den Rebellen ſtießen. Die
interalli=
ierte Kommiſſion habe bei ihrem Amtsantritt am 1.
Fe=
bruar 1920 feierlichſt die Aera der Freiheit und
Gerech=
tigkeit proklamiert und eine rückſichtsloſe Verfolgung aller
Unruheſtifter angeſagt. Nun triumphiere nach dem
Auguſt=
aufſtand von 1920, nach den zahlreichen politiſchen Morden
er=
neut der blutige Schrecken. Deutſche würden von den
In=
ſurgentenbanden zum Waffendienſt gepreßt, unter dem Namen
von Requiſitionen ihrer Habe beraubt und in Ketten gelegt. Die
Erklärung erwähnt ſodann die Ermordung von 17 deutſchen
Polizeibeamten, die im Hüttengaſthaus von Antonienhütte,
nach=
dem die mit ihnen gemeinſchaftlich kämpfenden Kameraden ſich
er=
geben hatten, von den Polen abgeführt und ſämtlich
tot=
geſchlagen worden waren. Der polniſche Wahnſinn in
Ober=
ſchleſien, der auch in den Worten Korfantys zum Ausdruck kommt,
eher alle Gruben, Hütten und die anderen Arbeitsſtätten
vernich=
ten zu wollen, als zu kapitulieren, drohe die letzten Schranken
leidlicher Lebensregelung niederzureißen. Die interalliierte
Kommiſſion gebrauchte zwar ſtarke und entſchiedene Worte, aber
es ſei nicht der leiſeſte Anfang einer Tar zu
bemer=
ken. Die Deutſchen Oberſchleſiens ſeien abgeſchloſſen von der
Welt und wüßten nicht, was die nächſten Stunden brächten.
Darum ergehe von dem deutſchen Kommiſſar, der in Beuthen
eingeſchloſſen ſei und keine Möglichkeit habe, die ihm
anvertrau=
ten Schutzſtellen für das ganze oberſchleſiſche Deutſchtum zu
ver=
walten, dieſer Notſchrei.
Verſtärkung der Beſatzungstruppen.
Berlin 14. Mai. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Die von der interalliierten Kommiſſion
angekün=
digten Verſtärkungen für die Ententetruppen in
Oberſchleſien beginnen einzutreffen. Geſtern ſind in Oppeln
fran=
zöſiſche Kolonialtruppen angelangt, unter denen ſich auch
Schwarze befanden. Auch die engliſchen Truppen ſollen
Verſtär=
kungen in Stärke eines Regiments erhalten. Inzwiſchen bringt
Korfantys Grenzzeitung weitere Einzelheiten über das
Abkom=
men mit der interalliierten Kommiſſion, das Lerond noch immer
verleugnet. Korfanty verhandelte mit der Eiſenbahndirektion
Kattowitz über die Wiederaufnahme des Eiſenbahnverkehrs. Da
er berſchiedene Bedingungen ſtellte, die eine Anerkennung der
Inſurgenten bedeuten würden, lehnte die Eiſenbahndirektion
jede Verhandlung ab. Es mehren ſich die Anzeichen, daß die
inter=
alliierte Kommiſſion ihre Tage in Oberſchleſien für gezählt hält.
Dieſer Tage wurden in dem Hofe des. Gebäudes der Kommiſſion
viele Akten verbrannt. Zwar verlautet über den Inhalt dieſer
Akten nichts Genaues, allein die Art ihrer Beſeitigung läßt
dar=
auf ſchließen, daß ſie das Tageslicht zu ſcheuen haben.
Paris, 14. Mai. (Wolff.) Das Echo de Paris teilt
mit, daß General Lerond vor einigen Tagen erklärt habe, wenn
man Herr der Ereigniſſe in Oberſchleſien bleiben wolle, ſowohl
den Deutſchen wie den Polen gegenüber, ſo ſeien 60 000 Mann
Verſtärkungen notwendig.
Die Haltung der Vereinigten Staaten.
Paris, 14. Mai. (Wolff.) Nach einem Kabeltelegramm der
Chi=
kago Trihune haben die amerikaniſchen Vertreter endgültig Au=
weiſung erhalten, über die Entwicklung der oberſchleſiſchen Frage zu
berichten, jedoch, ohne an den Beratungen teilzunehmen.
Die Rede Lloyd Georges.
Die unzufriedene franzöſiſche Preſſe.
* Parls, 14. Mai. Zur geſtrigen Rede Lloyd Geouges
im Unterhauſe ſagte Pertinax im Echode Paxis: Lloyd George
verſäumte die Gelegenheit, etwas nicht zu ſagen. Man wiſſe ſehr wohl,
daß der engliſche Premierminiſter ein diplomatiſche „Fait accompli” haße
erzwingen wollen, nämlich den Erfolg ſeiner antipolniſchen Haltung,
die er ſeit zwei Jahren verfolge. Aber Frankreich
Stimme erklären. Frankreich geſtatte nicht, daß ein Teil des
Jnduſtrie=
gebietes von Oberſchleſien ſeinen Verbündeten im Oſten eutzogen werde.
Pertinax ſpricht Lloyd George das Recht ab, ſich als Wortführer der
Gerechtigkeit aufzuſpielen In der polniſchen Angelegenheit
ho=
ſeit zwei Jahren Beweiſe einer blinden Leidenſchaft gezeigt.
Das Journal ſagt: Die Rede Lloyd Georges verdien=
Aufmerkſamkeit. Man wüſſe ſich fragen, ob der engliſche Miiſter
dent nicht Revanche für ſeinen Mißerfolg in der
Neparationsfram=
men wolle (1!).
Der Figaro vertritt den Standpunkt, daß Aloyd Georo==
Augenblick ſchlecht wähle, den Alldeutſchen, die ſich mit
Waſſenn=
in Oberſchleſien niederlaſſen wollen, Ermutigung zu geben, im
mit der Zerſtörung des Friedens zu beginnen.
Der Gaulois ſagt: Wenn Lloyd George erblärt, die Polen:
ten ſich nicht beklagen, weil ohne die Alliierten ihre Unabhängigkeif
nicht mehr beſründe, ſo habe er Recht; aber müſſe man nicht fau
ſetzen, daß Lord d’Abernon gegenüber den Deutſchen gewiſſe 4
chrungen eingegangen ſei und daß die engliſche Regierung heute
be=
die polmiſche Erhebung möchte deren Ausführung unmöglich un
Wenn ein Abkommen beſtehe, ſo wiſſe Fvankreich nichts davon.
reich wolle ſich auch nicht in den oberſchleſiſchen Streit einmiſche
keinen neuen Konfliktsgegenſtand mit ſeinen Alliierten ſchaffen, va
polniſchen Aufſtändiſchen ſich weigerten, der Stimme der Verwantt
zugeben, und das ſei notwendig, daß man dies in Warſchau wi ſel
Aeußerungen der engliſchen Preſſe.
London, 14. Mai. (Wolff.) Die Rede Lloyd Georges
übe-
ſchleſien im Unterhauſe findet der Daily Expreß ehrlii
ſtaatsmänniſch. Die Polen hätten ſich der größten
Undanbbarkeit-
über den Alliierten ſchuldig gemacht und ein Verbrechen gegen dem
frieden begangen, für das ſie zur Rechenſchaft gezogen werden mi
Polen müßte es ein= für allemal gelehrt werden, daß es als run
ſtifter in Europa keine Zukunft habe.
Der Daily Chdoniele ſchreibt: Die Lage in Oberfiy
ſei für die Alliierten ſoſvohl erniedrigend, als auch bsſon
vegend. Die Alliierten ſeien ſelbſt nicht frei von Tadel. Der
grund ſei, daß ſie bisher nicht in der Lage geweſen ſeien, bezüg !
oberſchleſiſchen Grenze ſich untereinander zu einigen. Das Blwt
dafür ein, daß Lonßon und Paris ſo ſchnell wie möglich zuſammrn
men und untereinander eine endgültige Formel ausarbeiten,
Die Daily News ſchreibt, es beſtehen maßgebende Bew
die vorſätzliche Weigerung der franzöſiſchen S
kräfte in Oberſchleſien, der Aufſtandsbewegung entg
zutreten in einem Augenblick, wo Las noch hätte geſchehen
In einem Pariſer Blatt ſtehe ſogar, daß die franzöſiſche Regier
AAf
der
ſchloſſen habe, die induſtriellen Bezirke Polen zuzuſeiſen, und daß
die anderen Alliierten dieſe „Beſchlüſſe” nicht vorher annehmen,
und ſeine Kollegen der nächſten Sitzung des Oberſten Rates vs
wohnen ſerden. Die Daily News fügt hinzu, es beſtehe Grunc
ſich lieber eines Kommentars dazu zu enthalten, als die Lage a.
lich zu erürtern.
Die Morning Poſt greift in einem Artikel Lloyd Georg
an, indem ſie ihm Deutſchfreundlickeit (2) vorwirft. Lloyd Eie
große Abneigung gegen Polen, die er während der Pariſer A.
lungen niewals verleugnet habe, ſei geſtern zum Ausbruch geEn
Lloyd Gcorge habe es erreicht, daß Deutſehland einen neuen
Papier unterzeichnet habe, und befürchte wahrſcheinlich, daß Ber
Schritt ihm ſeine mageren Triumphe verderben werde. Ein unal
ges Polen ſei die Gewähr für bie franzöſiſche Freiheit,
Frankrei=
einen Berbündeten im Oſten haben. Früher ſei es die Türkei,
den und Rußland geweſen, jetzt ſei es Polen. Polen ohne Kosſd
machtlos. Dies ſei die wahre Bedeutung” Oberſchleſiens.
letlobuos 1.
oſt dem Be4
A uir
r1
drich !
Hnd
vervvrsrrannnt
EIIIL. BEt
HELENE BE
geb. Ee
Die Streikbewegung.
inannznnnestsst
Junagzznnangart
Saarbrücken, 14. Mai. (Wolff.) In der Angelegen/
Lohnſt reitigkeiten zwiſchen den Arbeitgebern und den
nehmern in der Metallinduſtrie wird nunmehr ſeitens bes
Metallarbeiterverbandes mitgeteilt, daß, obwohl die Frage vn
Orgawiſationen vor den Schlichtungsausſchuß gebracht worden
Unternehmer in einem Anſchlag auf den Werken erklären,
1. Juni ein Lohnabzikg von 20 Prozent eintreten wird, Je
beiter, der mit dem Lohnabzug nicht einverſtanden iſt, bonn ſen
beitsſtelle kündigen. Die Erregung unter der Arbeiterſchaft i.
Der Chriſtliche Metaliarbeiterverband hat in einem Schreiben e.
Regierungskommiſſion in ſchärfſter Weiſe gegen dieſes Vorgehen
ſtiert und auf die unausbleiblichen Folgen für das Saargebiet
wieſen. Da auch unter der Bergarbeiterſchaft wegen der LohnM
niſſe, ſowie wegen des ihnen entzogenen Erholungsurlaubs
Gärung herrſcht, iſt der Ausbruch eines allgemeinen St
nicht ausgeſchloſſen.
VERMA
bergstr. 11.
Die Verlobung unst
„isel mit dem Ok
Hhutzpoltzei Hirn, Kar
Otto
Obeest und Abteil
wehr.
Era Hass
flin Friedenau, K.
den 12. Mai 19.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 14. Mai. (Tel. unſerer Berliner R/
tion.) Die franzöſiſche Regierunghat von It
50 000 Franken verlangt für die Hinterbliebenen der franzuſt
Sodaten, die bei dem Unternehmen d’Annunzios in Fiu
tötet worden ſind.
Paris, 14. Mai. Nach einem Kabeltelegramm aus Wd
ton der Chicago Tribune hat David Jayne Hill den Botſhrit
poſten in Japan abgelehnt.
Waſhington, 14. Mai. (Wolff.) Der Kongreß nahm zeit Trau Dors
den Häuſern ein Notgeſetz über die Beſchränkunge
Einwanderung an.
wangennnnangnr
ſeig z. Warthe,
Die glückliche Geb
u in denkbarer
Studienrat
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportberein Darmſtadt e. V. Außer den Spi=l
Ligamannſchaft in Weſtdeutſchland, über die bereits berichtet ſu n
den noch einige Wettſpiele der unteren Mannſchaftem ſtatt, vo
dasjenige der Liga=Erſatzmannſchaft gegen V. f.
Frankfurt am 1. Feiertag das Hauptintereſſe auf ſich lenkt. D
Reſerven Sportvereins haben in letzter Zeit, gleich der Liga,
achtenswerte Reſultate erzielt, die die Mannſchaft zu einem ton
ernſthaften Gegner ſtempelt. Wenn man als Vergleich das Spielt
Höchſt in Erwägung zieht, ſo iſt die Geſamtheit der Mannſch f.
äußerſt gut zu bezeichnen. Gegen Höchſt 5:0, das Eintracht=Fi
ſchlug, beweiſt, welche Durchſchlagskraft der Sturm beſitzt, denn ſe
zu erzielen, iſt keine Kleinigkeit, aber auch die Verteidigung iſt 7
Höhe, denn Höchſt gelang es nicht, auch nur das Ehrentor zu uit
Man kann hieraus entnehmen, daß auch das Feiertagsſpiel eimacſ
nen, abwechſelungsreichen Kampf geben wird. Der 2. Feiertag 7
frei, der Verein begibt ſich auf einer Wanderung durch unſere herM
Waldungen nach Groß=Zimmern.
Vor dem Spiel der Liga=Erſatzmannſchaft am heutigen Nachen
findet ein weiteres Spiel der 2a Mannſchaft gegen Viktoria=Dwaeeſ
1. Mannſchaft, ſowie die 2b Mannſchaft gegen 3. Fußballſpoau=
Frankfurt, 3 a gegen 5. Offenbach 99 und 4a gegen Viktoria=A mn
burg 1. Jgdm. ſtatt. Für den 2. Feiertag findet anläßlich des Ausch
nach Groß=Zimmern ei Spiel der 2b Mannſchaft gegen den oN
verein 1919 in Groß=Zimmern ſtatt.
* Turngemeinde Darmſtabt 1846. Nachdem das 0
Verbandsſpiel gegen Fußballverein 1911=Hofheim in letzter Mir un
geſagt wurde, gelang es den führenden Verein der Frühjahrsrn
Klaſſe C, den ſich in letzter Zeit erheblich verbeſſernden V. f. A.*
Ramſtadt am 2. Pfingſtfeiertag zu verpflichten. Da dieſer
Ve=
letzter Zeit, wie erwähnt, ſchöne Erfolge erringen konnte, iſt eind
nender Kampf zu erwarten. Die Einheimiſchen treten in folgenk.
ſtellung an;
Veith
Müller Rößling
Schwarz Waßner Mau
Fiſcher Heß Klotz Frey Heſſe
Statt Ka
Elisabeth
Wihelm
VERLOp
Fraie Turngemeinde Darmſtadt. Nach
ſetzung des neuen Sportplatzes in der Eſchollbrücker Straße 2E
über dem neuen Garniſonlazarett, treten an den beiden Pfiry?‟
tagen di
Da auch Darmſtadt in ſtärkſter Auſtellung antreten wird, ſo ſindh ”k
ſpannende Kämöfe zu erwarten und können wir jedem Fußbar/
einen Beſuch nur empfehlen. Spielbeginn für 2. Mannſchaft un1:"
1. Maunſchaft anſchließend.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
1788, 10 000 Mark auf die Nrn. 5808k 130343 2048, 5000 20
die Nrn. 16582 1/5018, 2000 Mk. auf die Nrn. 1065 2737 5895 65-
17501 18870 19712 20273 28702 30076 30392 33095 33544 39649 4C
48056 58023 58410 59457 74341 77848 77884 80713 81001 97462
103268 103860 105584 112313 116828 120887 127223 129548 1130b2
143285 154097 156807 161848 165259 172602 175536 190534 198384
202414 206023 210221 218412 233584 236853 236980 239546. —
geſtrigen Nachmittags=Ziehung wurden gezogen: 10 000 2
die Nrn. 60444 113926, 5000 Mk. wuf die Nrn. 123320 160489 1748
ir drs Smnckt
wegen der Lahrz
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Mummer 133.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. Mai 1921.
Seite 5.
er auf die Nrn. 1599 8479 881 1t6l 2649 2558 550 53594 56481
Ep 6:584 64881 68608 81513 95272 108734 112778 116346 130212 137010
—1 140928 153347 161298 163221 168165 177005 178519 180994 182471
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6:9 226939 231015 234188. (Ohne Gewähr.)
Schluß des redaktionellen Teils.
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Wetter ausſichten für Sonntag.
Aaden Hre . nrſe
HantRuti
Sonntag, 15. Mai.
Landestheater. Anfang 6½ Uhr, Ende 9½ Uhr (E 32,
Sonder=
miete Serie XIII:): „Der fliegende Holländer”
Orpßeum, Anfang 144 und 78 Uhr: „Die gute Mam Bonivard”.
Montag, 16. Mai.
Landestheater, Anfang 6½ Uhr, Ende.9 Uhr (D 30): „Scirocco”.
Orpheum, Anfang ½4 und 348 Uhr: „Die gute Mama Bonivard”.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 17. Mai.
Bord= und Rähmlingen=Verſteigerung um 9½ Uhr
Eche Blumenthal= und Pallaswieſenſtraße.
Kiefernſtämme= und Rundſcheiter=Verſteigerung
um 9½ Uhr (Zuſammenkunft hinter dem neuen Friedhof zu
Pfung=
ſtadt).
Leitung: Dx. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Maxr Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftlicheg: Kurt Mitſching: für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten
und Unterhaltungsblatt.
(*18198
Hiannnnnnnnnnannnannnnnnrnannannanagzannaannnnnsenavnannagnnann
Hiannnnngannnnnnnnnsnngsnnnnnnnnnngnagnanrnznnxannnannasnnnnnns
STATT KARTRN.
Familiennachrichten
K
ie Verlobung ihrer Tochter Käthe
O mit dem Bankbeamten Herrn
Paul Weigelt beehren sich ergebenst
Aadigaage
Friedrich Noldt und Frau
geb. Jacoby.
Darmstadt, Pfingsten 1921.
Nee
Käthe Moldt
Paul Weigelt
VERLOBTE
Niederstraße 11.
Bismarckstraße 58.
Gretel Becker
Ludwig Graett
VERLOBTE
Darmstadt, Pfingsten 1921.
A
EMIIL. BERTHOLD
HELENE BERTHOLD
geb. Eoler
VERMAHLTE
MIL.LV SCHNEIDER
GEORGE BERTHOLD
VERLOBTE
Arheilgen
Felsbergstr. 11.
Darmstadt
Steinstraße 6.
(*18369)
ran zunnnnnsernsrnnnnnnnnnnntvserunnesnngerzennnnnnnnnnanzrrnnn
annnnnnnnnnnugangEarngannnnnnenxngännnvtnrenannnnnannnannangrn
Statt besonderer Anzeige.
Pfingsten 1921.
Marie Spalt
Heinrich Spieß
VERLOBTE
Traisa, Pfingsten 1921
Ludwigstraße.
A 2
„Statt Karten.
Berta Bergmann
Paul Pohl
VERLOBTE
Weiterstadt Pfingsten Darmstadt
A335ß0 1
THEA SCHNEIDER
HEINZ DAUM
VERLOBTE
Frankfurt a. M.
Darmstadt
Pfingsten 1921.
Die Verlobung unsrer ältesten Tochter
Ursel mit dem Oberleutnant in der
Schatzpolizei Hrn. Karl Stamm zeigen an
Otto Hasse
Obeest und Abteilungschef im
Reichs-
wehrministerium
Eva Hasse, geb. Witte.
Berlin /Friedenau, Kaiserallee 133,
den 12. Mai 1921.
Meine Verlobung mit Fräul. Ursel
Hasse, ältesten Tochter des Obersten
Herrn Hasse, und seiner Gemahlin Eva,
geb. Witte, beehre ich mich anzuzeigen.
Karl Stamm
Oberleutnant und Hundertschaftsfährer
in der Schutzpoltzet Berlin.
Berlin/Westend, Fredericiastraße 12,
den 12. Mai 1921.
(*18538
ELISABETH ROSS
ANTON GOBEL.
VERLOBTE
Darmstadt
Eberstadt
Pfingsten 1921.
23.
Ihre VERLOBUNG beehren sich
anzuzeigen
Käthe Falkenstein
Wilhelm Traser
Darmstadt, Pfingsten 1921.
2. 23
Uun
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erliner /4
ghat von )
en der frau fft
Zunh
der Kol
Beſchränkun
urnen.
E
Die glückliche Geburt eines Jungen
zeigen in dankbarer Freude an
Studienrat Willi Böttger
u. Frau Dora, geb. Petry.
Landsberg a. Warthe, 13. Maf 1921.
Ass 3
EEnnaEnnanangnanannnErnnng
Maria Molz
Karl Blümlein
VERLOBTE
Darmstadt, Pfingsten 1921.
(*18515,
Statt Karten!
Elisabeth Stein
Wilhelm Steiger
VERLOBTE
Darmstadt, Pfingsten 1921.
Asss
LILLI KRATZ
GEORG SCHMITT
Lehrer
VERLOBTE
Darmstadt, Pfingsten 1921
Moosbergste 23. Pallaswtiesenstr 33,
Asse 1
HELENE HARTUNG
HEINRICHI WOLR
VERLOBTE
Darmstadt, Pfingsten 1921
Kaupste. 25.
Barkhausstr. 13.
(*18478
ELSE BECKER
ERNST STIER
VERLOBTE
Wingertsgäßchen 3½ Sandbergsts. 5
Pfingsten 1921.
A
AENNE MAYER
ALEX ROTH
VERLOBTE
Darmstadt, Pfingsten 1921
Riegeeplatz 14 Nieder-Ramstädterstr. 28
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Ihre VERLOBUNG beehren sich
anzuzeigen.
Marie Axt
Joseph Röder
Ingenieur
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Darmstadt
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Dr. phil. Karl Schranz
Sascha Schranz
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Dies Wort hat he
Aaus den Kirchen v
L4 von Häuſern und
1ü dem Lande pfla
einen Maibuſch v=
Lin uſw.). Dem M
luchten Ruf hat, wirt
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Mergwmatgsdiatt ſan gamſtättet Tagdlatt
mmer 19
Mere
Jahrgang 1921
Feniel
* dort
Vaterland, ja du mußt ſiegen,
Aller Welt an Ehren gleich:
Laß die Spreu von dannen fliegen,
Nur durch Arbeit wirſt du reich!
Gottfried Keller.
Pfingſten.
Heute ſteht die Welt im lichten Feſtgepränge, wohin du
uiſtrrahlt Frühlingsherrlichkeit; in Feld und Wald erſchallen
Arnge, und Pfingſten feiert heute die Chriſtenheit. Die
ſtſtak ſich offenbart in ihrem Frühlingskleide, und auch der
ucht ſich zu ſchmücken mit allem, was äußere Freude
ge=
mit Herzensjubel in der friſchen, freien Natur. Alle Welt
ſigſten feiern — ach, wenn nun doch jeder auch ſein Herz
ger wollte mit dem heiligen Wehen des Frühlings, der
ſiceduld und Liebe, die wir alle in dieſer ſchweren Zeit ſo
ſaben. Nur des Glaubens Klarheit führt zu des Hoffens
ſelt! Der Geiſt der Pfingſten zieht durch alle Lande noch
o wie ehedem; warme Herzen will er ſchaffen, die
himmel=
ſraktet ſind; feſte Füße will er geben, die ſichere Schritte tun
Im Lebenswege, Stärkung in allen Nöten, Kraft für jederlei
Troſt in allem Leid. Alle, alle ſchließt er zuſammen, der
er Pfingſten, die zum Hauſe des Herrn gehören, und nicht
1Un allein, ſondern auch drinnen in ihrem innerſten Denken
Nem feiern ſie den Frühling, feiern ſie Pfingſten, ſingend
belnd: O du fröhliche, o du ſelige, gnadenbringende Pfing=
61 — Noch immer ringen wir mit einer Welt voller Neid
ise, voller Hinterliſt und Heuchelei, mit einer Welt voller
auch im eigenen Lande. Aber wie ſagte Jeſus von Naza=
In meinem Namen werdet Ihr Teufel austreiben!” In
Kamen, das iſt es, was uns zum Ziele führen wird und
Die neue Lehre, die das Edelſte und Erhabenſte, die das
Aihſte erblickt in dem Opfer um das geiſtige Gut der
Menſch=
teien Saat Jeſus Chriſtus durch ſeine Jünger in die Welt
M hat, der fromme Glaube iſt unſere Wehr und Waffe!
in Gefühl, das Leben für das Höchſte des Lebens
einzu=
ogen unſere Krieger in den Krieg, ſtarben unſere Helden
Hedentod! Ein neuer Geiſt durchwehte unſer Volk und führte
kon Sieg zu Sieg. Und wenn wir vor der Macht und
der Teufel auch unterlegen ſind, ſo werden wir dennoch
e ieger ſein, wenn wir nur wollen! Denn der Herr ſpricht:
ill ein neues Herz und einen neuen Geiſt in euch geben
bil ſolche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten
Ra und meine Rechte halten und danach tun!”
ſo neuem Leben müſſen wir den Geiſt des Glaubens er=
Hann werden wir ſiegen, dann können wir trotz aller
die noch ringsum ſtehen, Pfingſten feiern in heiliger
ſe wie ſonſt mit Loben und Danken und Bitten!
4.okomm, du Geiſt des Lebens, wahrer Gott von
Ewig=
o ine Kraft ſei nicht vergebens, ſie erfüll uns jederzeit. So
Miſt und Licht und Schein in den dunklen Herzen ſein. —
und
Pfingſten im Volksbrauch.
Von Ernſt Edgar Reimérdes.
Nachdruck verboten)
Iu den jungen Lenz zu begrüßen und den Göttern dafür zu
daß der Winter vorbei, brachten die Germanen im
Mai=
dem Frehr und ſeiner Schweſter Freha, der Göttin der
iſtan
und Fruchtbarkeit, Opfer dar und ſchmückten ihre
Wohn=
dioren aller Art iüh rnit dem Grün der Birke. Maie genannt. — Als
Feſt=
gene gleider aAk kann die Birke auf ein hohes Alter zurückblicken, ſie wird
Ara /ir der Bibel erwähnt, wo König David im 118. Pſatm
ſier, A.2 Schmücket das Feſt mit Maien bis an die Hörner des
Dies Wort hat heute noch Geltung, denn wenn die
We Nauch aus den Kirchen vertrieben iſt, ſo findet man ſie doch
arnuck von Häuſern und Wohnräumen faſt in ganz Deutſch=
1aſcERA Auf dem Lande pflanzt der Bauernburſch ſeiner Liebſten
acht einen Maibuſch vors Kammerfenſter (z. B. im Harz,
üringen uſw.). Dem Mädchen aber, das untreu war oder
ſchlechten Ruf hat, wird ein dürrer Stecken, eine
Stroh=
oder ein alter Beſen zuteil. Zuweilen befeſtigen die
iburſchen den trockenen Zweig nachts am Dachfirſt, ſo daß
Ffrühe jedermann das Schandmal erblickt. — Die Sitte,
Ausgekandge5 Naibaum zu errichten, iſt ſehr alt, in Chroniken des 13.
hunderts ſpricht man bereits davon. Wahrſcheinlich geht
faltheidniſche Zeit zurück. Vermutlich galt der Maibaum
Ineren Altvordern als ein Schutz= und Segenszeichen der
, das jedes Jahr beim Frühlingsfeſt aufgerichtet werden
.— Die Maibäume wurden in Städten und auf dem Lande
Eeilnahme der geſamten Einwohnerſchaft urſprünglich am
i. ſpäter am Pfingſtfeſt, mit großer Feierlichkeit auf einem
Platz aufgeſtellt, dabei gab es Muſik, Tanz und Trink=
gelage. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts hatten auch
größere Städte noch ihren Maibaum (z. B. Bochum), heute findet
man ihn nur noch auf dem Lande, und auch da wird er leider
immer ſeltener. Am häufigſten iſt er noch in Bayern anzutreffen.
Der Maibaum beſteht meiſt aus einer möglichſt hohen Stange,
an deren Spitze ein Bündel Birkenzweige befeſtigt iſt, von denen
bunte Bänder und Flaggen herunterhängen. Zuweilen krönt
eine große Tanne die Spitze des Maſtes. In Norddeutſchland
hängen manchmal Kuchen, Würſte uſw. in den Zweigen des
Mai=
baumes. Die Bauernburſchen klettern nach dieſen Gaben, wobei
der Geſchickteſte das beſte Stück herunterholt. Im Lande
Olden=
burg wird gewöhnlich auf jedem Bauernhof ein Maibum
er=
richtet, der aber nicht ſo reich geſchmückt iſt wie die großen,
ge=
meinſam von einer Bauernſchaft aufgeſtellten Bäume. —
Ehe=
mals waren Klöſter, Großgrundbeſitzer uſw. zur Lieferung des
ſchmuckloſen Maibaumes verpflichtet, der mit großer Feierlichkeit
vom ganzen Dorfe am Tage vor Pfingſten aus dem Walde geholt
wurde, d. h. in dem Falle, daß man nicht eine große Stange
ver=
wandte, die mehrere Jahre aushielt. Man fällte zu dem Zweck
eine hohe Birke oder Tanne, deren Stamm bis auf einen Buſch
an der Spitze ſämtlicher Zweige entblößt wurde, auch ſchälte
man die Rinde meiſt vollſtändig ab. Den nackten Stamm bemalte
man manchmal mit bunten Farben. — In einigen Gegenden
Schwabens wird denn Pfarrer und anderen Honoratioren am
1. Mai ein ungeſchmückter Maibaum vor die Tür geſtellt. —
Früher ſetzte man auch dem Vieh kleine Maibäume in den Stall,
und zwar jedem Tier ein beſonderes Bäumchen. Man wollte
dadurch die böſen Geiſter fernhalten und die Kühe milchreich
machen. Einzeln geſchieht das heute noch. Bisweilen werden
kleine Maibäume durch Kinder von Haus zu Haus getragen und
dabei Gaben eingeſammelt. Wer reichlich gibt, erhält einen
Zweig vor die Tür geſetzt. — Vor Jahrzehnten wurde in der
Gemeinde Wehlen (Regierungsbezirk Osnabrück) zu Pfingſten
das ſchönſte und am meiſten beliebte Mädchen von 12 bis 14
Jahren ausgewählt und feſtlich geſchmückt, ebenſo der beliebteſte.
Knabe ausgeſucht, ſein Haupt mit einer Krone von Goldpapier
mit bunten Bändern daran gekrönt und beide unter Geſang im
Dorfe herumgeführt. Dieſen Umzug nannte man „Gummanie‟
(Kompagnie). In der Halberſtädter Gegend laufen die Knaben
Pfingſten nach einer mit bunten Taſchentüchern, Hoſenträgern
uſw. behängten Stange um die Wette. Wer zuerſt ans Ziel
ge=
langt, darf ſich das ſchönſte Geſchenk nehmen. — Mancherorten
kennt man einen Pfingſtwettritt nach einem Maibuſch oder einem
Kranz auf einer Stange, an dem bisweilen ein buntes
Taſchen=
tuch befeſtigt iſt. Pferde und Reiter werden reich mit Bändern
und Blumen geſchmückt. Dem zuerſt zum Ziele gelangenden
Pferde hängt man einen Kranz um den Hals (Laßfelde,
Salz=
wedeler Gegend, Perleberg, Havelberg uſw.). Der ſiegende
Rei=
ter wird in feierlichem Zuge umhergeführt. Wer letzter geworden
iſt, muß die beim Umzug geſammelten Lebensmittel tragen, die
man hinterher gemeinſam verzehrt. Mit dem Kranzreiten hat
das Kranzſtechen viel Aehnlichkeit, das man einzeln heute noch
kennt. Dies Kranzſtechen wird am erſten Pfingſttage nachmittags
abgehalten. Wer im ſchnellen Vorbeireiten den Kranz von einer
Stange herunterſticht, erhält ein ſeidenes Tuch, zu dem die
Mäd=
chen des Dorfes Geld beigeſteuert haben. Zum Dank muß der
Sieger einmal mit jedem dieſer Mädchen tanzen. Am zweiten
Feiertage werden Gaben eingeſammelt, dabei knallt man (z. B.
in Nörten) mit Peitſchen, um böſe Geiſter zu vertreiben, und
ſagt einen alten Spruch her. — Im Anſchluß an das Wettlaufen
und Reiten ſei der Wettaustrieb des Viehes genannt, der meiſt
am Samstag vor dem Feſt vorgenommen wird. Knechte und
Mägde beeilen ſich, an dem Tage ihr Vieh möglichſt frühzeitig
auf die Weide zu bringen bezw. dem Hirten zuzutreiben. Die
zuerſt angetriebene Kuh erhält einen Kranz um den Hals oder
einen Birkenbuſch (Daufleipe) an den Schweif gebunden, ſie heißt
Daufäger oder Dauſlöpper. Die letzte Kuh, „bunte Kuh” genannt,
bekommt einen Kranz von Tannenzweigen und Feldblumen um
die Hörner geſchlungen. In Weſtfalen heißt der zuletzt auf die
Weide kommende Ochs, den man mit Blumen ſchmückt, Pingſtoß,
die letzte Kuh Pingskau, die letzte Gans Pingslümmel. Den
zuletzt austreibenden Hirten, Pingſtfoß genannt, begrüßt man
mit dem Spotlied:
Pingſtfoß, zu Eulenkopp,
Staiſt um nigen Euer op (9 Uhr),
Wärſte en bietken eher opſtahn,
Wärſte keinen Pingſtfoß warn.”
Hier möge auch die Redensart erwähnt werden: „He lacht
as im Pingſtſoß; he luert as in Pingſtfoß; geputzt as in
Pingſt=
oſſe” uſw. — In der Oldenburger Gegend wird jeder
Lang=
ſchläfer am Pfingſtſonntag Pingſtfoß genannt. In Thüringen
hüllt man den zuletzt austreibenden Hirten in Tannen= und
Birkenzweige ein und peitſchte ihn ſo durchs Dorf, wo er mit dem
Zuruf: Pfingſtſchläfer!” verſpottet wird. Noch vor nicht allzu
langer Zeit ſtaffierte man in der Lüneburger Heide den
Hüte=
jungen, welcher am Pfingſtmorgen als letzter zur Stelle war, den
ſogenannten Pingsbötel, mit Blumen und Birkenzweigen aus
und führte ihn unter dem Geſang eines Spottliedes von Haus
zu Haus, dabei ſammelte man Lebensmittel ein. In Weſtfalen
treiben die Jungens einen Langſchläfer, Pingſtblome genannt,
den ſie mit Grün umwickelt und dem ſie einen Kranz auf den
Kopf geſetzt haben, mit Knüppeln durchs Dorf, wobei ſie ſingen:
Pingſtblome — fule Suge (Sau)!,
Hars tu ehr upperſtaun,
Harr et di ken Leid edaun (geſchehn).”
In Wittmund heißt das am Pfingſtfeſt zuletzt aufgeſtandene
Mädchen Pinſterblome‟. Im Oldenburgiſchen nennt man das
beim Melken zuletzt erſchienene Mädchen Pfingſtbraut; in
ein=
zelnen Gegenden gibt man derjenigen Magd, welche als letzte
mit dem Vieh zur Weige kommt, dieſen Namen, hängt ihr einen
Stroh= oder Neſſelkranz um und führt ſie durchs Dorf, wobei der
Spottvers geſungen wird:
„Pingſtbrut, fule Hut,
Wörſt du in bitken fröer upſtahn,
Wört di in bitken beeter gahn.”
Mannigfaltiges
Vece
O Höchſtleiſtungen der Jugend. Ueber das Alter, in dem
Genies der Welt ihre höchſten Leiſtungen geſchenkt haben, hat man
in letzter Zeit Unterſuchungen angeſtellt, die zu dem Ergebnis führten,
daß die Jugend die wichtigſte Periode für die ſchöpferiſche Tätigkeit
des Menſchen ſei. Dieſe Annahme wird durch einen Ueberblick
über die „Jugendleiſtungen in der Kulturgeſchichte” bekräftigt, den
Dr. P. Kriſche in der Umſchau gibt. Der Verfaſſer vertritt den
Standpunkt, daß die Jugendzeit, d. h. die Periode vom 15. bis
zum 25. Jahre, die eigentlich ſchöpferiſche Periode im Menſchenleben
darſtellt, während das reife Alter als der ausführende und
prak=
tiſch durchſetzende Teil des Daſeins erſcheint. Dieſe auch biologiſch
naheliegende Auffaſſung wird durch ein außerordentlich reichhaltiges
Material von Jugendleiſtungen geſtützt, aus dem einige markante
Beiſpiele angeführt werden. So verfaßte Euripioes mit 18 Jahren
ſeine erſten Tragödien und Ariſtophanes mit 23 Jahren ſein erſtes
Luſtſpiel. Dante faßte den Plan zu der „Göttlichen Komödie” als
zwanzigjähriger Jüngling; Petrarca ſchrieb. als Fünfzehnjähriger
ſeine erſten Gedichte. Donatello meißelte mit 20 Jahren ſeinen
be=
rühmten St. Georg und Michelangelo ſchuf als
Einundzwanzig=
jähriger die Statue der Pieta im Petersdom. Naffael erreichte mit
21 Jahren den erſten Höhepunkt ſeines Schaffens in dem Bild der
Vermählung Mariä. Von einer geradezu rätſelhaften Reife iſt die
Kunſt Holbeins d. J. in dem Baſeler Meiſterbildnis des
Bürger=
meiſters Meyer und ſeiner Frau. Auch Rembrandt iſt mit 25 Jahren
bereits auf einem Gipfel ſeiner Darſtellungskraft angelangt:
Velas=
quez erregte als Zwanzigjähriger mit ſeinen berühmten Volks= und
Küchenſtücken Aufſehen, und eine ganze Reihe „alter Meiſter” ſind mit
19 und 20 Jahren berühmte Künſtler. Als Dreizehnjähriger
ver=
öffentlicht der Spanier Lope ſein erſtes Schauſpiel, der franzöſiſche
Klaſſiker Nacine mit 21, Shakeſpeare, mit 22 Jahren, Leſſing mit
17, und Schiller machte bereits mit 13 und 14 Jahren ſeine erſten
dramatiſchen Entwürfe. Goethes dichteriſche Erſtlinge ſtammen aus
dem 14. Jahre; mit 21 ſchuf er das „Heideröslein”, mit 22 den
„Götz”, mit 23 den „Werther” und den „Urfauſt” Calderon gibt
mit 25 Jahren eins ſeiner größten Werke „Das Leben ein Traum”
Heine mit 22 Jahren ſeine ſchönſten Gedichte. Als eine geradezu
dämoniſche Jugendleiſtung kann man den erſt aus ſeinem Nachlaß
veröffentlichten Roman „November” von Flaubert betrachten, in
dem man mit Recht bereits alle Züge feiner Kunſt gefunden hat,
während man früher gerade dieſen ſchwer ſchaffenden Poeten als
den typiſchen Künſtler des reifen Alters anſah. Faſt alle
bedeu=
tenden Dichter ließen ſich hier aufzählen. Noch auffallender ſind
die Jugendleiſtungen der großen Tondichter. Mozart komponierte
ſchon als Kind klaſſiſche Werke, Bach war mit 18 Jahren Hofmuſikus
in Weimar; in demſelben Alter verfaßte Haydn ſein erſtes Quartett,
Weber mit 14 Jahren die Oper „Das Waldmädchen” und der Plan
zum =Freiſchütz” fällt in ſein 24. Jahr. Die bekannteſten Schöpfungen
Schuberts ſind von ihm als 18jährigem und 21jährigem
kompo=
niert. Auch bei den Wiſſenſchaftlern, Erfindern und Philoſophen
begegnet man einer unüberſehbaren Fülle jugendlicher Leiſtungen.
Als 18jähriger begründet Ariſtoteles ſein ſelbſtändiges
philoſophi=
ſches Syſtem, mit 20 Jahren war Spinoza mit der jüdiſchen Lehre
beſchäftigt und begann ſeinen Aufſtieg eigenen Denkens; ſelbſt ein ſo
typiſcher Vertreter der Schöpfung im reifen Alter wie Kant legte
mit 23 Jahren den Grundſtein zu ſeinem Werk. Als 20jähriger
be=
gann Herodot ſein Geſchichtswerk: als 23jähriger begründete Ranke die
beſondere Art ſeines geſchichtlichen Forſchens. In welch jugendlichem
Alter die großen Naturwiſſenſchaftler ihre Höchſtleiſtungen vollbracht
haben, iſt bereits öfter zuſammengeſtellt worden. Von großen
Er=
findern ſeien nur erwähnt die Verſuche des 23jährigen Friedrich
Krupp zur Herſtellung von Tiegelgußſtahl, die Anwendung von
Anilinſarben bei mikroſkopiſchen Präparaten durch den 20 jährigen
Paul Ghrlich, die biologiſchen Arbeiten des 23jährigen Johannes
Müller, die Aufſtellung der osmotiſchen Theorie des galvaniſchen
Stroms durch den jugendlichen Walter Nernſt und die Begründung
der drahtloſen Telegraphie durch den 21 jährigen Marconi.
Pfingſtglück.
Humoreske von Richard Rieß.
122 waren zuſammen im Penſionate geweſen, die beiden
P7 Damen Ella und Elſe. Und als ſie ſo geſcheit geworden
Nu, daß ſie nicht mehr wußten, wie lange ein Ei kochen müſſe,
Unrt zu werden, nahm Ellas Papa, der Rittergutspächter,
Sochter heim und der Vater Elſa Nunnels hatte nichts
da=
daß ſie ihre unzertrennliche Freundin auf Herrn von
IMlius: Gut begleitete, auf daß auch ſie ihre Bildung erwei=
Das Landleben hat ſeine Reize, aber das Leben hat deren
ERehr. Und weil die Mädel viel freie Zeit hatten, kamen
pü mancherlei Gedanken. Und eines Tages ſagte Ella zu
.Nun können wir Franzöſiſch, Engliſch, Klavierſpielen und
aten der Weltgeſchichte von Terxes Zug nach Griecheuland
AN Moltkes Zug nach Frankreich, und wir können auch ein
agbrot von zwei bis ſiebzehn Gängen kochen, ſervieren und
Und wozu mußten wir das alles lernen?. Antworten Sie,
ſagte ſie, den Tonfall Fräulein Meiers, der Oberlehrerin,
Nennd. Brav entgegnete Elſa: Damit wir unſerem zukünf=
RSerrn Gemahl eine kluge und wohlerfahrene Hausfrau ſein
EN. Wir kochen ihm Eſſen, und wenn er zur Verdauung
iNen will, wann Karl der Große die Sachſen bei Bochold
be=
ie, dann können wir, ohne uns lauge zu beſinnen, ſagen...
ruas können wir ſagen.Bitte Ellachen.” Ellachen ſagte:
it- öde mich nicht mit dieſem mir höchſt gleichgültigen Zeug.
nöchte erſt einmal wiſſen, wie mein Herr Gemahl überhaupt
grauen wird. Kennſt du in Neuſtadt und Umgebung
jeman=
här den dein jungfräuliches Herz erglühen könnte? Freilich,
Lummſt ja in ein paar Monaten wieder nach der Großſtadt
Neite und gehörſt dann zu den Töchtern des Landes, unter denen
Friratsſähigen Umſchau halten. Wir aber, die wir in Wahr=
Töchter des Landes” ſind. .wir. ,7!. Bitte, wann war
M 9 onzil zu Konſtanz?”
M Aliſa ſcherzte: „Sei guten Mutes, Traute!. Auch du wirſt
wackeren Mann finden, der deinem Werte entſpricht. ..
unmnmſten Falls durch die Zeitung.‟ Die Mädel lachten über
Anſian, den ſie in übermütiger Laune von ſich gaben. „Spotte
2 Teure”, ſagte Ellg. „Schon maſches Glück hat die Druk=
kerſchwärze geſchaffen. Ich glaube, Verwalters ſind auf dem
gleichen Wege...
„Du biſt ein unverbeſſerliches Läſtermaul! Aber, weißt du:
Luſtig muß es ſchon ſein, zu ſehen, wie ſich Leute benehmen, die
von der „Liebe auf den erſten Blick in die Zeitung” erfaßt ſind!”
„Mädel, du biſt koſtbar! Großartiger Gedanke! Wir
in=
ſerierenl!
„Blech!”
„Großartig! Das gibt einen Heidenulk! In fünf Wochen
iſt Pſingſten, das liebliche Feſt. Wir rücken in die Zeitung..
in eine Berliner Zeitung natürlich... Pfingſtglück. . Zwei.
ua, wie ſagt man in ſolchen Fällen.. .?. Zwei hübſche. . ., du,
bin ich eigentlich hübſch.. .? Du biſts ja zur Not . .. hahaha . ..
Alſo: Zwei hübſche, junge flotte (ſtimunt alles!) Mädel, aus
gu=
ter Familie, wohlerzogen”, ſuchen mit ebenſolchen Herren in
Brieſwechſel zu treten, zunächſt anonym, ſpäter zwecks Ehe!”
Na, iſt das nicht fein?. Wir laſſen ums die freundlichen Offerten
nach Neuſtadt ſenden. Poſtlagernd. Und immer, wenn
Markt=
tag iſt, holen wir ſie ab. Einverſtanden?!”
Die Mädel ſteckten die Köpfe zuſammen und wiſperten; denn
gerade erſchien Frau Stefflin, die Hausmeiſterin, in bedrohlicher
Nähe. Dann lachten ſie und flogen davon.
In Berlin ſaßen ein paar Tage ſpäter zwei unzertrennliche
Freunde beim wohlverdienten Abendſchoppen im Paulauer.
Wohlverdient: Denn Hans Grotthaas hatte bald nach
beſtau=
denem Staatsexamen im Charlottenburger Krankenhauſe einen
recht arbeitsreichen Wirkungskkeis erhalten und Fred Mann war
aus ſeiner kleinen Heimatſtadt nach der Metropole gekommen,
um hier ſein Aſſeſſorexamen zu mächen. Beide waren in ihre
Zeitung vertieft. Hans, der die neueſten Nachrichten ſchon intus
hatte, überflog nun auch den Inſeratenteil.
„Da ſchau mal!” ſagte er plötzlich. „In deiner Heimat
len=
zelts, Fred. Zwei junge hübſche feſche Damen? Gibts denn ſo
was in Neuſtadt und Umgegend?”
Fred hatte nur etwas von „jungen Damen” und „Neuſtadt
und Ungegend” gehört und ſogleich den obligaten Stich in der
Herzgegend verſpürt. O, er kannte ja die reizendſte, entzückendſte,
liebwverteſte junge Dame in Neuſtadt, d. h. in . .. „Umgegend”.
— Aber er ſagte nichts, ſondern wurde nur rot. Wurde trotz ſei=
mmmnnenene
heftig gemeintem Aufbegehren: „Da ſieht man wieder die
groß=
ſtädtiſche Anmaßung. . Es gibt ſogar ſehr hübſche Mädel in .!
Neuſtadt und Umgegend.”
„Männeken. Männeken.., ſeit walin biſt dut denn ein ſo
wilder Verehrer des weiblichen Geſchlechts? Du haſt doch ſchon
oft wie Jeremias geklagt, daß deine Verlegenheit beim Verkehr
mit dem ſchönen Teil der Menſchlichkeit dir ſtets ſo arge Streiche
ſpielt. Aber ich ahn was. . . ich ahn was .. . Haſt du etwa an
eine heimiſche Schöne dein klein” Herzlein verſchenkt?”
Die Farben auf Frebs Angeſicht ſchwankten zwiſchen
Zinn=
ober, Blutorangenrot und Karmin. Er ſagte nicht als. Blech!
Unſinn! Phantaſie!” und mußte es dulden, daß ſeiner Wangen
Schamhaftigkeit auch die ſchönſten Beteuerungsworte Lügen
ſtrafte: Um ſich völlig zu rechtfertigen, machte er einen
verwege=
nen Vorſchlag: „Du ſollſt ſehen, daß ich auf dem Wege bin, mich
zum Lebemaune zu entwicheln. Wir wollen an die Schönen in
Neuſtadt ſchreiben.”
Für einen Spaß war Haus Grotthaas immer zu haben.
Am letzten Apriltage hatte das Inſerat Ellas und Elſas in
der Zeitung geſtanden und ſchon in der erſten Maiwoche war der
Gang nach denn Poſtamt, den die beiden Freundinnen
gelegent=
lich des Wochenmarktes antraten, nicht vergeblich. Sie laſen:
„Schöne junge Damen! Was gäbe es für alleinſtehende
Jünglinge ſchöneres, als in verträumten Freiviertelſtunden des
Großſtadtlebens an mitfühlende Seelen des anderen Geſchlechtes,
zumal ſie in Neuſtadt wohnen, zärtliche Briefe zu ſchreiben? Iſt
nicht der von den Dichtern vielbeſungene. Mai der Mouat der
Wonne und des Glücks?. Was tut das Herz in vieſein Monat,
in dem es zumoiſt regnet, Beſſeres, als nach dem Herzen zu
fahnden, in dem dieſelbe Sehnſucht brennt, wie im eigenen?
Sollten wir dieſes Herz nun gefunden haben? Wir glauben es
faſt! Und ſo bedauern wir es aus voller Ueberzeugung, daß die
Reiſe von Negſtadt nach Berlin einen halben Tag dauert. Sonſt
wäre es uns ein heiliges Vergnügen geweſen, unſere
Seelen=
freundſchaft und Scelengleichheit auf deut ſchniackhaften Boden
eines der ſchönen und luſtigen Berliuer Tanzſäle zu befeſtigen.
So aber, da wir nicht annehmen können, daß Ihre Herrſchaſt
Ihnen zut die
wird,
Nummer 19
Unterhaltungsblatt zum Darmſtädter Tagblatt
Jahrgang 11
Die Welt der Frau
Pfingſten und wir Frauen.
Wohl jede Frau hat während der hinter uns liegenden
Mo=
nate voll Sorgen und Mühe dann und wann Stunden gehabt,
in denen ſie glaubte, an der Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit
an=
gekommen zu ſein. Es war zu vieles, was auf uns einſtürmte
und uns bedrückte, zu viel Mühe und Arbeit, die durch uns, nur
durch uns erledigt werden mußte. Kamen dazu noch pekunjäre
Sorgen ernſterer Art — und welche von uns könnte ſich des
Glückes rühmen, von dieſen gänzlich verſchont geblieben zu ſein —
oder gar Krankheit einzelner Familienmitglieder, dann glaubten
wir oft, die Laſt des Daſeins nicht mehr ertragen zu können, ihr
doch einmal zu erliegen.
Aber ſonderbar. Waren wir einmal völlig mutlos und
ver=
zweifelt, gänzlich ermattet und kraftlos geworden, dann genügte
oft der geringſte Lichtſchimmer, das tiefe Dunkel, das uns umgab,
zu erhellen, die leiſeſte Hoffnung auf beſſere Zeiten in uns die
Zuverſicht zu wecken, baß bald ein günſtiger Wandel unſeres
Ge=
ſchickes eintreten müſſe. Dann fühlten wir plötzlich wieder
un=
geahnte Kräfte in uns, aus tauſend unſichtbaren und
geheimnis=
vollen Quellen ſchien unſere geiſtige und körperliche
Widerſtands=
fähigkeit von neuem geſpeiſt zu werden; und wir fühlten uns
plötzlich wie verjüngt, in neu erwachter, unbezähmbarer
Taten=
luſt, erfüllt von unzerſtörbarer Hoffnungsfreude. Unſer Wollen
und Können war nur vorübergehend gelähmt geweſen, unſere
Kräfte waren nicht geſchwunden, ſondern hatten nur geruht, ſich
nur geſammelt zu neuen Taten, neuem Vollbringen, neuem
Werteſchaffen.
Wenn wir zu dieſer Erkenntnis kamen (und welche von
un=
ſeren Haus= und Berufsfrauen, wie auch unſere Jungmädchen
wäre ſich in den letzten Wochen dieſer in ihnen vorhandenen,
unzerſtörbaren Kräfte nicht bewußt geworden), dann erfüllt ein
beglückender und uns über uns ſelbſt hinaushebender Stolz
un=
ſere Bruſt.
Ja, wir Frauen waren und ſind doch in Wahrheit jener Pol,
der inmitten aller ruheloſen, ewig wechſelnden Geſchehniſſe
unſe=
rer Zeit unverrückbar feſtſteht. Der Mann kann uns zeitweiſe
überſehen, gering einſchätzen, ſpöttiſch über unſere Schwächen
lächeln, unſere Leiſtungen als minder oder uns als Menſchen
zweiten Grades werten — wenn bei ihm der nüchterne Verſtand
ſchweigt und das Herz zu reden beginnt, dann kehrt er doch
immer wieder, wie durch eine unwiderſtehliche Macht angezogen,
zu uns Frauen zurück, vielleicht nur unklar fühlend, daß in uns
doch jene unzerſtörbare Quelle der Kraft verborgen liegt, aus
der er, der heute ſo ruhelos hin= und hergeriſſene, vielfach
ent=
mutigte und ermattete Mann für ſeine Energie wie für ſeinen
Mut und ſeine Tatkraft neuen Anſporn holt.
Dieſe Gewißheit muß uns Frauen angeſichts des
Pfingſt=
feſtes, das wir uns zu feiern anſchicken, das beſeligende Gefühl
unverlierbaren Reichtums verleihen. Ja, wir Frauen ſind reich,
ſo viel uns auch das Schickſal nahm. Wir können von dieſem
Reichtum noch abgeben, ohne ihn zu ſchmälern, ohne ſelbſt ärmer
zu werden. In uns liegt der Wille zum Leben, ein Teil der
un=
zerſtörbaren Urkraft, die nach Winterſchnee und Sturmtoben
die Erde alljährlich immer von neuem verjüngt, ſie neuer Ernte
entgegenreifen läßt. Dieſe Gewißheit aber vermag unſerer Seele
immer wieder von neuem die Flügel zu weiten, die oft ſo matt
und kraftlos am Boden ſchleiften. Sie vermag uns über die
heute ſo unerquicklichen Zeitverhältniſſe, wirtſchaftlichen und
an=
deren Schwierigkeiten hinauszuheben, und Brücken zu ſchlagen,
die zu einer lichteren, beſſeren und freudvolleren Zukunft für
uns und unſere Lieben führen. Wo wir in dieſem Sinne, in
dieſer beglückenden Gewißheit unſerer Stärke und
unverlier=
baren Kraft das Pfingſtfeſt feiern, da wird es hell und licht und
hoffnungsfroh ſein, wie nur je in den beſten Jahren, die wir
bis=
her durchlebten und dieſes Feſt feiern durften. Da wird das
diesjährige Pfingſtfeſt voll Licht und Glanz, Blumenduft und
Hoffnungsgrün ſein, wie in den Jahren ſorgenloſeſten Glückes,
und reiche, überquellende Pfingſtfreude nicht nur unſer eigenes
Herz erfüllen, ſondern auch auf die ausſtrömen, die unſerem
Her=
zen teuer ſind.
TTh.
Der hygieniſche Wert des Spargels.
Der Spargel iſt eine Delikateſſe, die man im Frühjahr kaum
erwarten kann, und wenn die Hausfrau auch ob des ſo teuren
Gemüſes ſeufzt, ſo ſchmeckt es ihr doch ſelbſt viel zu gut, als daß
ſie es nicht öfter auf den Tiſch bringt. Diejenige aber, deren
Wirtſchaftskaſſe nicht gar zu knapp iſt, ſorgt dafür, daß es
wäh=
rend der Saiſon recht oſt auf dem Speiſezettel erſcheint, und
wenn ſie die günſtige Wirkung des Spargelgenuſſes bei
Herz=
leiden juſw. kennt, dann ſchränkt ſie ſich wohl gar an
anderer Stelle nach Möglichkeit ein, um nur ja recht oft große
Portionen von dieſem ſo eigenartig zarten Gewächs aufzutiſchen.
Eigentlichen Nährwert beſitzt der Spargel nicht. Er hat
nahezu 94 Prozent Waſſergehalt, Stickſtoff iſt nur etwa ’s Proz.,
Fett 0,25 Proz., Zucker 0,37 Proz. und ſonſtige ſtickſtoffreie Stoffe
nur ungefähr 2,5 Proz. in ihm enthalten. Trotzdem erfreut er
ſich überall größter Beliebtheit und wird mit und ohne Fleiſch
in jeder Form gern gegeſſen. Um ihm die feinen Extrakt= und
Mineralſtoffe, die ſeinen eigenartigen Geſchmack ausmachen, voll
und ganz zu erhalten, ſollte er jedoch wie gewäſſert, ſondern nach
dem Schälen nur flüchtig abgewaſchen und ſofort in ſiedendes
Waſſer gelegt und ſchnell gekocht werden. Wird er, wie es
ge=
wiſſenloſe Händler öfters tun, tagelang gewäſſert, ſo wird er
bedeutend ſchwerer an Gewicht. Nach Verſuchen in der
Pflan=
zenphyſiologiſchen Verſuchsſtation in Geiſenheim nahmen 100
Gram am erſten Tage 10,7 Gramm, am zweiten Tage 13,9
Gramm und am dritten Tage ſogar 15,5 Gramm Waſſer in
unge=
ſchälten Zuſtande auf. Geſchält iſt er noch aufnahmefähiger.
Aber ſo geſund der Spargel bei mäßigem Genuß auch iſt,
bei dauerndem kann er recht ſchädigende Wirkungen hervorrufen,
müſſen wir dem kalten Papier die Glut unſerer heißen Gefühle
anvertrauen, womit wir verbleiben Ihre N. N. und P. P.,
zu=
nächſt anonym, ſpäter zwecks Ehe!”
Die beiden Mädel laſen mit roten Köpfen den Erguß und
dann brachen ſie in unhemmbares Lachen aus: „Sie halten uns
für Dienſtmädel, die einen Schatz für den Tanzboden brauchen.
Famos!” „Weißt du was? Die nächſten Briefe laſſen wir uns
in unſere Einöde ſenden. Der alte Briefträger gibt wir meine
Poſt hübſch perſönlich, dann brauchen wir wicht bis zum nächſten
Markttag zu warten. Was ſchadets denn, wo ſie uns doch nicht
ja ſogar zu plötzlicher Erkrankung Anlaß geben. So erzählt Dr.
Wilhelm Groß=Dresden aus ſeiner Praxis von mehreren Fällen,
bei denen andauernder Spargelgenuß Blutungen, Blaſenkeiden,
Nierenaffektionen uſw. hervorrief. Unter anderem entſtand bei
einer Dame nach einer nach ihrer Meinung ganz einwandfreien
Diät, alſo täglichem Genuß von Spargel, eine derartige ſtarke
Nierenkolik, daß ſie bei Ankunft eines Arztes vor Schmerzen
laut ſchrie. Ein anderer Fall betraf einen Herren, der als
ehe=
maliger leidenſchaftlicher Liebhaber des aromatiſchen Gemüſes,
ſich plötzlich in das Gegenteil verwandelte, ſodaß ſchon der Geruch
von Spargel ihm Uebelkeit erregte. Bei Verwandten zu Gaſte,
aß er ahnungslos doch wieder eine Suppe, in der etwas Spargel
mitgekocht wurde und bekam davon einen Blutſturz. Das im
Spargel enthaltene Aſparagin beſitzt nervenreizende Wirkung,
deshalb müſſen alle jene Perſonen, die Anlagen zu Nieren= oder
Lungenaffektionen oder Waſſerſucht haben, den Spargelgenuß
ſtark einſchränken und ihn, wem aus Liebhaberei doch täglich
genoſſen, nur in kleinſten Doſen zu ſich nehmen.
Dr. E. Börner.
Der zeitgemäße Haushalt.
Das Zuſammentrocknen von Waſchgefäßen
im Sommer zu verhüten. In warmen Kellern trocknet
das Waſchgefäß nicht ſelten derart zuſammen, daß es enteder
zuſammenfällt oder vor der nächſten Wäſche ſtundenlang
einge=
wäſſert werden muß, um wieder dicht zu werden. Wird es
je=
doch mit der Oeffnung nach unten erhöht auf Steine geſtellt und
der Boden von außen bis zum ſchmalen Rande mit Waſſer
ge=
füllt, dann bleibt es völlig waſſerdicht, ohne daß das Holz, na=
K.
mentlich bei geſtrichenem Waſchgefäß, ſtockig wird.
Die Gebrauchsdauer der noch immer ſehr
teueren Beſen wird bedeutend verlängert, wenn
man ſie nie auf die Borſten ſtellt, wodurch dieſe brechen,
nie=
mals in der Nähe des warmen Herdes aufbewahrt, wodurch
das Pech zum Einkleben der Borſten ſchmilzt, und niemals
gewaſchene Beſen mit den Borſten nach oben trocknen läßt,
wo=
durch die Haltbarkeit der Borſten im Beſen beeinträchtigt wird. II.
Streußelkuchen. Ein Pfund Mehl und dazu zwei
Löffel Zucker; zwei Löffel geriebene Kartoffeln, ein Ei, das
Ab=
geriebene einer halben Zitrone, eigroß zerlaſſenes Fett oder
Mar=
garine und die nötige kalte Milch werden mit einem Backpulver
zu weichem Teig gewirkt, dieſer daumendick ausgemangelt, mit
wenig zerlaſſenem Fett beſtrichen und mit nachfolgenden
Streußeln bedeckt eine halbe bis dreiviertel Stunde gebacken.
Streußel: 1 Eßlöffel Zucker, 3 Eßlöffel Mehl, 1 Eßlöffel
zerlaſ=
ſene Butter, Fett oder Margarine mit 1 Teelöffel Vanillezucker
und 1 Eßlöffel aufgelöſtem Süßſtoff verrührt, werden
zuſammen=
gemiſcht und zwiſchen den Händen zu feinen Streußeln
ver=
rieben.
E.
Nhabaxberkuchen. Aus 20 Gramm Hefe, ½ Pfund
Mehl, 1 Taſſe lauer Milch und 1 Eßlöffel Zucker wird zunächſt
ein Hefeſtück bereitet. Nachdem dieſes gegangen iſt, wird noch
½ Pfund Mehl, 1 geſtrichener Teelöffel Salz, 1 Eßlöffel voll
kräf=
tige Süßſtofflöſung und 1. Eßlöffel voll aufgelöſte Margarine
oder Fett beigefügt, der Teig zuſammengewirkt, bis er glänzend
iſt, ausgemangelt, mit einem Rande auf ein vorbereitetes Blech
gelegt, zum Aufgehen 34 Stunde mit einem Tuch bedeckt zur
Seite geſtellt, dann mit dick gekochtem und mit Grieß verdicktem
und mit Süßſtoff abgeſchmecktem Rhabarber gleichmäßig
be=
deckt, in mittelheißem Ofen gebacken.
T.
Speiſezettel.
1. Pfingſtfeiertag: Rhabarberſuppe. Braunes Kalbskopfragout
und dicker Reis. Falſche Schlagſahne von Grieß.
2. Pfingſtfeiertag: Kerbelſuppe. Gebackener Maifiſch und
Kar=
toffelſalat. Rhabarberkompott.
Dienstag: Grießbrei mit Zucker und Zimt.
Mittwoch: Kartoffelſalat mit Rapünzchen u. geb. Heringsbällchen.
Donnerstag: Weiße Bohnen mit Möhren (ſauerſüß).
Freitag: Spinatpudding mit Semmelrührei.
Samstag: Abſtechklöße mit Musſoße.
Humor vom Tage
„Peter, ich würde doch nicht das Treppengeländer
herunter=
rutſchen!“
„Das kannſte auch gar nicht mehr, Großmutter!“
„Nein, Sie ſind zu alt, ich kann Sie nicht lieben.”
„Das macht doch gar nichts. Ich liebe Rebhühner, aber mir
iſt es doch egal, ob das Rebhuhn mich liebt.”
Gagger: „Warum wollen Sie keine Geſchäftsverbindung
mit Wagger anknüpfen?” — Jenkins: „Weil der Mann ſchlauer
iſt als ich.” — Gagger: „Schlauer? Inwiefern?” — Jenkins: „Er
hatte Gelegenheit, meine jetzige Frau zu heiraten und hat es nicht
getan.”
(Answers.)
Ein Irländer war als Zeuge vor Gericht geladen. „Sahen
Sie, wie der Schuß abgefeuert wurde?” fragte der Richter. —
„Nein” erwiderte Pat, „ich hörte ihn nur.” — „Dieſe Ausſage
iſt nicht genägend”, erklärte der Richter. „Treten Sie ab!”
Pat gehorchte; aber kaum hatte er den Rücken gekehrt, ſo lachte er
laut auf. Erzürnt über dieſes ungebührliche Benehmen rief ihn
der Vorſitzende zurück und fragte, wie er es wagen dürfe, vor
dem Gerichtshof zu lachen. „Sahen Sie mich lachen, Herr
Rich=
ter?” ſtellte Pat die Gegenfrage. — „Nein, aber ich hörte es.”
— „Dieſe Ausſage iſt nicht genügend”, erklärte Pat mit luſtigem
Augenzwinkern, und nun lachte das ganze Auditorium, der hohe
Gerichtshof einbegriffen.
für Damen oder beſtenfalls Kammerzöfchen halten!“ Und ſo
ſchrieben ſie, als ſie den Brief in ähnlichem Stil beantworteten,
als Adreſſe das Dorf, zu deſſen Bezirk Herrn von Wermelius:
Beſitzung gehörte.
In der Nähe des Paulanerbräus lag auch das Poſtamt, in
das unſere Freunde ſich die Neuſtädter Liebespoſt beſtellt hatten.
Allabendlich, bevor ſie zum Schoppen gingen, erkundigten ſie ſich
am Schalter für poſtlagernde Briefe. Und heute war dieſe
An=
frage auch gar nicht vergeblich.
„Roſa Papier... hm!” machte Hans.
„Und parfümiert hm.. . hm.. ." machte Fred, der gar nicht
mehr verlegen war. Er wurde es wieder, als er den Brief
ge=
leſen hatte. Und er ſtotterte:
„Schwalbendorf... dort liegt ja das Gut meines Onkels
Wermelin . . .
„Hahaha” machte Hans... „Schreibt der Neffe der
Stall=
dirn des Onkels Liebesbriefe. Wenn dies der Herr Onkel
wüßte. . Du! Angehender Staatsanwalt!” „Du haſt recht. . .
wenn das rauskäm”. . . Ich wüßte nicht, was ich tät. Onkel
Kon=
rad. . . und . . . Ella . . .‟ Er hatte das mehr für ſich geſagt, aber
gerade darum war es Hanſen nicht entgangen. Der wußte
ſo=
fort zu kombinieren: „Sollte der Wind etwa aus dem Loche
pfeifen ..." Und — ſieh da: Fred war wieder mit Purpur
über=
goſſen. Er tat ſeinem Freunde leid: „Aber Knabe, wer ſoll
denn gerade uns im Verdacht haben! Sei kein Schlemihl! Wir
müſſen als galante Herren von Welt den Dorfſchönen antworten.
Selbſtredend unter geziemender Wahrung der Anonymität.”
Die Briefe gingen noch ein paar mal hin und her.
Mittler=
weile rückte auch der Termin des Examens für Fred heran. Fred
beſtand glänzend, und als der neugebackene Aſſeſſor die
Examens=
freude im kleinen Kreiſe begoß, ward zwiſchen ihm und Hans
verabredet, ſie wollten gemeinſam die Tage des ſchönen
Früh=
lingsſonnenwetters in Freds Heimat, dem netten Neuſtadt,
ver=
leben. Und ein Ausflug nach Schwalbendorf, zu Onkel Konrad,
ſollte der Reiſe Glanzpunkt werden. „Nur mußt du den kleinen
Geſchichtsleidfaden mitnehmen. Meine Kouſine Ella iſt, ſeit ſie
in der Penſion war, eine fanatiſche Hiſtorikerin geworden. Sie
hat mir mal geſagt, wer ihr Mann werden wolle, der müſſe, auch
wenn man ihn aus dem beſten Schlaf erwecke, fämtliche Päpſte
chronologiſch herſagen können." Zunächſt hob Hans nur den
Viſchofskrug und ſagte: „Wie dem auch ſei. Dein Fräulein
Baſe.. unbekannterweiſe. es lebe! „Vivat! Vivat!” ſchrie
Fred, der gute, gute Vetter. („Hm.. hm. . .” dachte Hans!)
Das war ein ſchöner Sonntag. Nur ein ganz wohlgeratenes
Jahr konnte ſo viel Sonnenſchein und Himmelsluſt hergeben!
Auf Gut Schwalbendorf ging es hoch her. Nach Tiſch zog Vater
Wermelin ſich zurück, die jungen Leute aber gingen aufs Feld
hinaus und fanden bald die Himmelsſchlüſſelwieſe, auf der es
ſich gut raſten ließ.
„Vetter Fred im Bratenrock auf der bloßen Wieſe” vief Ella
neckend: „Schüchterner Vetter, wie paßt das zu dir?”
„Hoho, Fred iſt nicht ſchüchtern” rief Hans. „Wenn Sie
wüßten, wie wenig ſchüchtern unſer Fred iſt.. . Ja.. . ja!”
Da war es für Fred wieder einmal an der Zeit, einen roten
Kopf zu kriegen, und in der Verlegenheit griff er nach der
näch=
ſten beſten Blume und riß ſie aus.
„Aha . .. die Margerite”, ſpottete nun Elſa. „Wollen Sie
das Orakel fragen, ob . . . „ſie” Sie liebt?” Mechaniſch zupfte
Spiel und Rätſel
Röſſelſprung.
das
bei
„der 2.
Fer ud‟
die Müicken !
rüner Agfl
riſchen och *
geten eine
Umleg=Aufgabe.
Cat
44
R
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ecke, die
ein Bet uud 9
es ein
er Nacht
gländer im 2u
vickelt liegen. S0
Da braucht man mut
ſghrt, daß es ſchaurich,
uch kein Ueberfall bo
Die wollten ans
im uns, wenn man ſie h
in nächſten Tag kamen
ändern gehörten. Viell.
ſen, dachte ich, und für
ein Haus zu bauen un
zu ſchreil
Durch Umlegung von 5 und Entfernung von einem Kr
erfährt man, wie die Tante heißt.
Dreiſilbige Scharade.
(Nach der Melodie „Walzertraum”.)
Da draußen im duftenden Garten,
Gebannt blieb ich plötzlich zurück —
Ich hörte die lockendſten Klänge,
Die echteſte Wiener Muſik.
Es waren berückende Weiſen,
Bald jubelnd, bald ſehnſuchtsbang —n
An mein entſchwundenes „Erſtes”
Gemahnt mich der ſüße Sang.
Ein Flüſtern war es und ein Koſen,
Ein Lachen, ein Weinen zugleich ..
Das Lied aus fröhlichem „Zweiten”
Erſchloß mir das Himmelreich. —
Leiſe, ganz leiſe klingts durch den Raum,
Liebliche Weiſe — und wie im Traum
Taucht der Erinn’rungen zärtlicher Chor
Aus froher „Eins=zwei” ſelig empor —
Höchſtes Verlangen, Glück ohne Ruh,
Hoffen ohn” Bangen, „Erſtes” biſt du!
Einmal noch leben, eh’ es vorbei,
Wir laden zum
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Pamstags doppelt.
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oraus erhoben.
is an den Hauseit
Im Auftellung eines
Einmal durchleben nochmals „Eins=zwei!”
Ead wohme desſelben.
Rätſel.
a) Tak einer unbewußt es,
b) Klein geſchrieben: Priedrich
Erregt es Heiterkeit,
Keiner ſollt es ſein, drankfurterſtraße g5
Wenn zwei bewußt es taten,
Groß geſchrieben: Hr
Erweckt es Seligkeit.
Köſtlich ſchmeckt’8 un
Aug. Orle
Auflöſungen.
echſtraße 54
Des Kryptogrammes:
Man beginne von unten mit den weißen Figuren
zuerſt den betreffenden Buchſtaben am Rande der ſenkrechtt
dann der wagerechten Reihe ab, in deren Felde die Figuſ
verfährt man dann ebenſo mit den ſchwarzen Figuren, fond 441:
„Schach dem König”.
Des Auszählrätſels:
Man beginne unten in der Mitte bei Z und überſprirn
links leſend, je 6 Buchſtaben; man erhält: „Zufrieden
Herſſſahldlären-
reicher Schatz”.
Des Gegenſatz=Nätſels:
Hermann
Engel, innen, niedrig, ſauer, teuer, rund, ernſt, irdiſch, Plhulstraße 1 Com
Einzahl nehmen, dumm echt, ſelten, Ende, hinten, erzählen,
arm, alt, rechts.
„Ein ſtreitendes Ehepaar.”
Der Rätſel: Nr. 224: Schlingel, Schlinge. Nr. 225:
Rübchen. Nr. 226: Hamburg.
Reine 2ad
Tachraubungen
Verantwortlich: Max Streeſe.
Fred an den Blättchen, mechaniſch ſagte er auch, ſtll 7 1FAletotſtoffe
Sie liebt. . . nicht ... Sie liebt... nicht . . . ſie liebt. .. 77 hoſenſtoffe
die Blume zerpflückt.
„Sie liebt ihn”, rief Hans. „Wiſſen Sie auch, wer ihn
„Laß doch, Meuſch”, rief Fred.
„Warum denn .. . mögen dieſe holden Damen ſich dnd
an unſerem Jokus ergötzen... zumal unſere ſchönem Unig
ten doch aus dieſer Gegend ſtamnuen."”
Und dann erzählte er vom Inſerat und von den Brill
erſt Poſt Neuſtadt und dann Schwalbezdorf. . .
Und dann kam die ganze komiſche Sache auf. Ten
viel Ella ihre Freundin auch zerrte und zog: Elſa krn,
ſich denn doch nicht verſagen, die beiden Herren über X
Name der vermeintlichen Kuhmägde aufzuklären, und u
ſchließlich davonlief, ſchloß ſie ſich der Freundin an urd
„Fangt uns doch, Ihr Herren!
Fred ſing Ella und Hans ſing Elſa, und dann lach
und ging, Paar und Paar, die Landſtraße hinab.
Fred hielt eine förmliche Erklärung für nötig.
„Es tut dir alſo leid, mir ſo nette Sachen geſchri!”
haben?” fragte Ella, wider Willen ziemlich ernſt.
„Ach, Ella, wenn du wüßteſt, wie mir zumute iſt!“
„Wie denn?” fragte ſie ein wenig ſtockend und gab. i0
bewußt, ihre Hand. Und.. . da . . ., ja was denn?, da
auch ſchon einen Verlobungskuß.
Sie trafen Elſa und Hans. Der ſetzte ſich in Poſit!
Mugſtoffe
billig
„Hiermit teilen wir euch mit, daß wir beabſichtiger,ene
Liebesbriefe fortzuſetzen. Diesmal aber nicht anonym, ſe."
zwecks Ehe!”
„Wir auch!” ſagte Fred und ſah ſehr glücklich aus=
Und dann tanzten ſie über die Wieſen, ſelig int
Glücke mitten in dem wundervollen Pfingſtſonntags=30
nachmittag, froh über ein Leben, das gar nicht ſo wie”
iſt, wie es oft erſcheint.
ſrunmer 133.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. Mai 1921.
Weltbummel in Eiſen.
Von Balder Olden.
hemikanisches Copyright 1919 bF Carl Duncker, Berlin.”
(Nachdruck verboten.)
Sinen Tag lang amüſierten wir uns wie Schulbuben,
ba=
mu in einem großartigen Waſſerfall, der dort oben ſchäumt,
„Sffe ſiedendes Glas aus den Steinen, ritten Wettrennen auf
„ſattelten Pferden, ſpielten mit Katten, die auf dem Tiſch
„Mn. blieben, um Summen, von denen man kaum die Zinſen
utärien kann. Denn wir hatten viel Geld und es hieß: „Heute
Inmorgen tot.”
Yy deinen glattraſierten Onkel mit der feierlichen Hornbrille
ſy den ſcharfgebügelten Hoſen darfſt du jetzt natürlich nicht
Unzein. Da war ſtatt deſſen ein ſchwarzbärtiger Kerl mit einem
ſeg rroten Geſicht, der ſeit 14 Tagen nur aus den Stiefeln
ge=
ineten war, um zu baden, der faſt ein Jahr lang keine Dame
„im, kaum einen Brief geſchrieben und nur vom Reiten und
däimr geträumt hatte. Und ſo waren die andern auch — kein
ſichen hat ſo viel Mimikry wie der Menſch. (Du mußt ſchon
zu, was Mimkry iſt.) Wäre man geblieben, wie man vor
Prieg war — ach, du lieber Gott! Aber die Hauptſache iſt,
„leiben, was man iſt, das „Wie” richtet ſich nach Ort und Zeit.
Ms der Ruhetag vorbei war, brachen wir auf. Ueber einen
ſ ziuzen Schleichpfad, der eben feortig gerodet war, ging es in die
ſwie Steppe hinunter, und am Abend erreichten wir ein
Waſſer=
u um das die Mücken in Schwärmen ſummten, und das mit
Schicht grüner Algen bedeckt war. Dort kochten wir ab,
s oder Burſchen gab es jetzt nicht mehr. Immer drei oder
m zuſammen, bildeten eine Topfgenoſſenſchaft und teilten ſich
her Arbeit. Dann machten wir uns aus dem Sattel ein
Kopf=
hir aus der Pferdecke, die wirklich ſehr angenehm nach dem
ie roch, ein Bett und ſchliefen ein, machdem die Wachen
aus=
hült waren.
In der Nacht, gab es eine Knallerei aus nächſter Nähe, aber
huch die Engländer im Dunkeln nicht treffen, blieben die
mei=
baingewickelt liegen. So gut ſchläft man ja nie wie auf
Pa=
mle. Da braucht man nur Erlaubnis zu haben, dann ſchnarcht
ſofort, daß es ſchaurig, ſchaurig durch die Bäume hallt. Es
auch kein Ueberfall von Engländern, ſondern von
Rhino=
ſen. Die wollten ans Waſſer, an dem wir lagerten, und
ſen uns, wenn man ſie hereinließ, alle zu Brei zertrampelt.
Am nächſten Tag kamen wir in die Matubatuberge, die den
händern gehörten. Vielleicht werden ſie einmal unſer
Eigen=
ſein, dachte ich, und für dieſen Fall bin ich feſt entſchloſſen,
ein Haus zu bauen und in dieſem Haus meine ſämtlichen
ſoke zu ſchreiben. Denn ſo viele Länder auf Erden ich kenne
Seite 9.
weißen Figur”
der ſenträt!
ren Felde die 5ut!
T und überſprid.
— ſo voll Verſprechen iſt wohl kein anderes, wie dies viele
Tage=
reiſen weite Gebiet, im dem noch keine Kuh gefüttert ud keine
Handvoll Getreide gebaut wird.
Die Berge ſind nicht ſo hoch wie die Alpen, aber ſie haben
die wunderbarſten Farben und nicht die öde Kegelform, wie die
in der Steppe, ſondern ſie ſind romantiſch ineinander verwachſen
durch hohe Grate, die uns natüirliche Heerſtraßen waven. Alles
blüht und grünt da, die Pferde hatten immer ein Büſchel Gras
mit einer leuchtenden Blume mitten drin im Maul — und Wild
gibt es, ganz zahwes Wild, das den Menſchen noch nicht kennt!
Eine Zebraherde verfolgte uns, lief uns nach wie freundliche
Wilde, die Tauſchgeſchäfte wachen wollen. Sie kamen ganz nahe
heran, um zu ſehen, was wir für Tiere ſeien.
Die Nashorne ſchnaubtem uns allerdings unfreundlich an,
ſchüttelten ihre Quadratſchädel und wechſelten zornig in den
Buſch, um der Gevatterſchaft zu erzählen, daß der Krieg ſchrecklich
ſei und ſogar ihre Ruhe ſtöre. Aber die Giraffen waren voll
gütigen Intereſſes. Im Rudel ſtanden ſie mitten im Buſch, und
ihre ſpitzen Köpfe nickten wie Blumen auf langen Stengeln. Als
„Seitendeckung” kam ich einmal geradewegs in ein ſolches Rudel
hinein und hätte die Tiere ſtreicheln können wie Kühe. Als ſie
mich kurzſichtig beſtaunt hatten, zuckelten ſie freilich in ihrem
holprigen Trab davon, aber ein Junges wollte nicht mit, blieb
immer wieder ſtehen, als hätte es mir etwas zu ſagen.
Langweilig war dieſe Reiſe wirklich nicht. Einmal fand eine
Seitenpatrouille die Reſte eines mächtigen Elefantenballen mit
Zähnen, die ein paar Tauſenb Rupien wert waren. Wir konnten
ſie nicht mitnehmen, aber wir vergruben ſie, um ſie nach dem
Kriege zu holen.
Einen Tag vor der engliſchen Magadibahn, die wir
ſpren=
gen wollten, erlebten wir noch raſch ein Löwenabenteuer. Wir
hatten da ein Lager „mit allem Komfort” an einem Waſſerfall,
putzten uns ſogar die Zähne, badeten und ſuchten uns
gegen=
ſeitig die Zecken ab, mit denen alle Glieder dicht garniert waren.
In der Nacht ging die Schießerei wieder los und verkief ſo
harm=
los wie das erſte Mal. Aber am Morgen lag ein junger
Mäh=
nenlöwe mit Blattſchuß im Eingang zu unſerem Lager, und eine
breite Schweißſpur zeigte, daß ſeine Murer nicht mehr weit
kommen würde. Die Zähne dieſer jungen Katze waren wie
Dolche, aber was mir am meiſten gefiel, war die unheimliche
Kraft der Muskeln, die noch im Tode ihre Decke zu ſprengen
ſchienen. Ich habe auch einmal auf Patrouille einen Löwen ſeine
Beute beſchleichen ſehen — er ſchob ſich geduckt durch die Steppe,
und bei jeder Bewegung ſprangen die Sehnen hervor, bebte die
Rückenpartie vom verhaltenen Spiel der Muskelfaſern. Obwohl
die Löwen ein dankbares Moiit ſind, weiß ich eigentlich keinen
Maler, der dieſe Bewegung richtig auf die Leinwand gebracht
hätte. Allen kommt es aufs Glühen der Augen und das Leuch=
ten der Zähne an. Aber was den tiefſten Eindruck macht, iſt
dieſe Urkraft, die nach Betätigung zu drängen ſcheint, und die
das Tier doch beherrſcht.
Von jener Waſſerſtelle brachen wir mittags auf und ritten
dann bis drei Uhr nachts über einen Boden, wie ihn der
Ber=
liner Klamottenfeld nennt. Viel Steine gab’s und nur noch
wenig Brot; eine ſcheußliche Oede, ähnlich unwegſame Gegend
kenne ich nicht. Der Boden war, wie meine Stirn von
Gram=
falten, von tiefen Riſſen durchzogen, in die ſich die Pferde nachts
nicht hineinwagten. Sie taſteten verzweifelt mit den Hufen —
wir kamen gar nicht mehr in den Sattel, fondern zogen die
Gäule nach und redeten ihnen gütig zu, doch um des Himmels
und all ſeiner guten Gaben willen noch ein Stück weiterzugehen.
Das Feld, in dem wir lagerten, war ſo voll von Steinblöcken,
daß man ſich buchſtäblich nirgends ausſtrecken konnte. Wie
Rin=
gelnattern lagen die Männer um dieſe Blöcke herum, die Pferde
blieben geſattelt, und jeder hatte feine Zügel um den Arm
ge=
ſchlungen. Wir wußten nicht, ob wir zwanzig Minuten oder
drei Stunden vom Feind waren, aber weiter konnte es nicht ſein.
Zwei Stunden lagerten wir dort, dann brachen ſir auf. Aber
im beſten Patrouillenſchlaf, geringelt wie eine Natter, hatte ich
im Traum ein fernes Glück empfangen, das ich nicht preisgeben
wollte. Ich faß mechaniſch auf, ritt dem Feind entgegen und
träumte doch weiter eine andere Welt.
Du kennſt das bielleicht, träumſt manchmal in Deinem
In=
ſtitut. Du wäreſt wieder ganz klein und ſpielteſt mit Deinen
friſchen, ſanften Schweſtern im Tannenwald am Obertreſſen,
wüßteſt nichts von der wilden Horde Deiner Kameraden, von
den Greueln des pythagoreiſchen Lehrſatzes und des Aceusatirus
eum infinitivo.
So ähnlich ging es mir bisweilen. Damals war ich ſo voll
von den Eindrücken und Pflichten des Felddienſtes, daß ich auch
nachts ein afrikaniſcher Landsknecht blieb, ein weißer Askari.
Manchmal aber ſtahl ſich, wunderbar, eine Erinnerung
vergan=
gener Tage in den Traum, ein Bild mit vielgeliebten Geſichtern,
ſchönfarbigen Kleidern und zärtlichen Augen. Es geſchah ſelten.
Aber ſolche Träume wuchſen breit zu holden Erlebniſſen oder
Schreien der Leidenſchaft und großen Zärtlichkeiten. Plötzlich
war ich wieder, was ich vor dem Kriege war, ein Herr, dem all
das Edelſte dieſer Welt gehört, und der es innig genießt: die
Liebe und Kultur vornehmer Seelen.
(Fortſetzung folgt.)
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Wilhelm Gever
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1*1847
Oerterer
ein Geldpächchen
mit Mk. 195.—
Inhalt verloven und wird
diejenige Frau, welche es
nach Zeugenausſage
auf=
hob, dringend erſucht,
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ſelbe an Frau Oerterer
abzugeben, andernfalls
Strafanzeige erfolgt,
Friſchmelk, Erſtlingsziege
und eiſerne Berandatür
mit Verglaſung und
Um=
rahmung zu verk. (*18485
Schuknechtſtraße 44.
Ziegenlämmer
m. H., 7u. 4W.,z vk. /* 18486
Gries, Sensfelderweg 1.
Eine
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nit Lamm zu verkaufen
194 39) Herdwig 14.
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Müllerſtraße 31. (5868
Von meinem (*18506
Ia Zuchtſtamme
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1. St. Telephon 3170.
Glucke
mit 13 Küken zu verk.
*18484/ Erbacherſtr. 144, I.
Schönes, ſcharfer,
wach=
ſamer Wolfsſpitz, 8 Mon.
alt, Rüde, zu verk. Fran
Schaaf, Hebamme in
Gee=
heim a. d. Vergſtr.,
Eber=
ſtädterſtraße, (*18529
Gutſingender
Kanarienvogel
mit Meſſingkäſig u. Stünder
gegen guterhaltenes
Fahr=
rad zu tauſchen, ebtl zu
verk. Näh. Gſchſt, /*„gi
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 15. Mai 1921.
Mummer 153
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Tabak. Die politiſche Lage und die neuen Zollgebühren Zwütz
Börſenwochenbericht
für die Zeit vom 9. bis 13. Mai, mitgekeiltz vom der
Deutſchen Bank, Fillale Darmſtudt.
Die Börſe eröffnete die neue Woche wiederum in ausgeſprochen
feſter Haltung; eine beſondere Geſchäftsbelebung, war jedoch micht
wahr=
zumehmen, da das Ppivatpublikum ebenſo wie die Bamkbundſchaft noch
die Antwort auf das Ultimatum der Entende abwwten wollte. Schon
im voraus hatte man ſich zwar mit dem Gedanken der Annahme vertwut
gemacht, jedoch erörterte man auch ſehr die Folgen einer Unterwerfung
unter das Diktat. Die ſeit letzter Zeit ſtärker aufgetretenen Wirrniſſe in
Oberſchleſien beunruhigten ſehr. Für die Böcſe war die Frage der
Kabinettsneubildung, die durch die beſonderen Schwierigkeiten, welche
mit dem Ultimatum verkwüpft waven, noch nicht zu einer Löſung
gelan=
gen konmte, weit in den Hintergrund getretemn. Am Deviſſenmarkt twat
eine ziemlich erhebliche Verſteiſung der Deviſen hervor und
infolge=
deſſen herrſchte anfangs eine lebhafte Nachfrage für Valutawerte,
ins=
beſondene für Mexikaner, die weſentlich höher bezahlt wurden. Auch
ungariſche Werte nahmen mit einigen Prozenten an der Stoigerung
toll. Auch der übrige Wertpapiermarkt war gut bisponiert, da man
größere Auslandskäufe in Induſtriewerten bemerkte: beſonders für
fwmzöſiſche Rechmmg wuurden ziemlich bedeutende Beträge aus dem
Markte genommen. Als im Verlaufe der Woche die Unterzeichnung bes
Ultimatums bekannt wurde, trat ſogleich eine feſte Grumdſtimmumg
her=
vor, da Bövſe und Publikum nach Wegfall der Gefahr der Beſetzung
des Ruhrgebietes die Bahn für die Betätigung einer meuen
Unterneh=
mungsluſt als freigegeben anſah, und man annahm. daß ſich das
beut=
ſche Wirtſchaftsleben nunmehr ohne gewaltſaue Behinderung frei
ent=
falten kann. Für die Induſtrie erhofft ma durch die Loge, die jetzt
geſchaffen, eine lebhafte Beſchäftigumg. Für Beuwverte trat ſofort
ſtar=
kes Intereſſe ein. Namentlich wurden Holzmannaktien, Hoch= und
Tief=
bau, Wahß u. Frehtag in erheblichen Beträgem zmgoſetzt und wurden
Steigerungen von 15—40 Prozent euzielt. Das Publikunn intereſſierte
ſich beſonders für erſtere, und der Mangel an einer oſſiziellen Notiz
ward im höchſten Grade fühlbar. Starke Stoigerungen erzielten nach
Zementwerke, insbeſondere Heidelbeuger Dengent (—10 Prozeut) und
Zemenfabwik Karlſtadt (710 Prozent). Am Einheitswarkte waven
ferner noch Kleher (+15 Prozent), Deutzes Giasmotoren (+24 Pwzent),
Moenus (+20 Prozent), Heddernheimer Kupfer (+ zirka 25 Progent)
geſucht. Am Chemiemarkt traten hauztzſächlich Th. Goldſchmidt hervor,
die mit Steigerungen bis 75 Prozent einſetzten und dieſe auch voll
be=
heupten konnten; gleichermaßen beſtand Naschfrage nach ſämtlichen
Awi=
limwerten. Der Montanmarkt behauptete ſich guut; bes orzuheben ſind
vor allem Phömix, Buderus, Gelſenkirchemn urnd Deuzti ”.=Lurpemburger.
Schiffahrtsaktien wurden lebhaſt gehandellt und beuran, d cx anzuzuehen;
für Hapag beſonders zeigte ſich Kaufneignng. Ded Debifemmarkt lag
dagrgen ſehr ſchwach. Aengſtliche Hamſieren ſetzten darum ihre Verkäufe
noch weiter fort. Bemerkenswert iſt, Gaß Deutſche Petvolenm=Aktien
von einem Rückgang ausgenommem waren und infolge von
Auslands=
verkäufen ſtank anziehen konnten.
Der Deviſenmarkt wies am Schluſſe der Woche im Einhlang mit ber
anhaltenden Markbeſſerung ſcharfe Mückgänge auf. Dev Dollar ging
auf zirka 57 Prozent zurück, Paris fiel auf 487 Progent. Am
Valuta=
markte gingen Mexikaner erneut zurück, dagsgen machten wiederum
Petroleum eine Ausnahme, die auf Schweizer Käufe zirka 40 Prozent
bis 830 anzogen. Sonſt herrſchte bereſits eine Feiertagsſtimmung vor
bei wenig veränderten Kurſen.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden, gezahlt am 14. Mai in Zürſch 9,85 (vor
dem Kriege 125,40) Franben, Amſterdam 482½ (59,20) Gurlden,
Kopenhogen 9,95 (88,80) Kronen, Stockholm 7,65 (88,80)
Kro=
wen, London 8,73 (97,80) Schilling, Neu=York 1,75—1,75½ (B3,80)
Delſar.
Mannheimer Wochenberichte.
H. Männheim, 13. Mai. Die zu Begina der Berichtswoche
herrſchende feſteve Stimmuung hat, nachdem ſich dis kolitiſche Lage etwas
gebeſſert, durch die Annahme des Ultimatkmms und die Bülldung einer
meuen Aegierung einer ruhigeren Tendeng Platz genmucht; jedoch hielten
ſich noch die erhöhten Preiſe trotz Beſſerung unſerer Mauk.
Getreide. Die jungen Saaten entwicheln fich jetzt raſch und
ſtehen teilweiſe ſchon einen halben Meter hoch, nachdem der Beden etwas
Feuchtigkeit erhalten und die Tage wie Nächte etwas würmer geworden
ſind.: Die aus dem Auslande vorliegrnden Offerten für Getreide lauten
hößer für nordamerikaniſchen Weizem 19 holländiſche Gulben für wahe
Barre, 18,50 per Jum—Inli, 157g per Juli—Augmſt pro 10 Killogrmmmm
ab deutſche Sechäßen. Bei fortdanernder Beſſerung umſever Volnta
werden ſie wohl wieder etwas miedriger wwenden, aber bis jetzt beſteht
ſeitens des Reiches noch kein Intereſſe, da man bis Juli noch mit
Ge=
treide verſorgt iſt. — Mais war in verfügbarer Ware knapp und mechr
gefragt; die Preiſe lauteten für in Mammheim laogernde Wave 235 Mk.,
La Platza=Mais ab Württemberg 240 Mk., jugoſlawiſcher (Neumais)
242,50 Mk. ab Paſſau pro 100 Kilogramm brutto für metto.
Miaisbezug=
ſcheine wurden mit 2—3 Mk. höheren Preiſen gehandelt. Bei
Mais=
fabriketen ſtellten ſich die geſteigerten Preiſe für gellbes Maismehl zuf
240—250 Mk. weißes auf 320—350 Mk., Maisfutamchl auf 135—145
Mank für 100 Kilognamm mit Sack ab Mamnheim.
„Sagten ſind, machdem die Saatzeit vorüber, nicht mehr begehrt.
Die Notierungen lauten für neuen inländiſchen Rotklee auf 900—1400
Mark, italieniſche Luzerne auf 200—2300 Mk., Probence=Lugerne auf
2400—2800 Mk., Wicken auf 190—230 Mk., Rapsſaat ohne Sack auuf 400
bis 450 Mk. und Leinſaat auf 400—450 Mark für 100 Kilogromm ab
Mannheim.
Futterartikel hatten nach feſterer Haltung zuletzt wieder
ruhigeren Markt. Die Offerten lauteten hiers für Trockemſchitzel auf
128—135 Mk. ab ſüddeutſche Stationen, für Seſamkuchen in Reicksware
auf 165—170 Mk, ab Thüringen, für inländiſche Rapskuchen auf 135—140
Mark ab bayeriſche Statzionen, für Palmkernkuchen auf 157—162 Mk.
ab Stuttgart, Palmernkuchenſchrot in Reichswaue auf 130—150 Mk. ab
ſüddeutſche Stationen, Erdnußkuchen auf 226 Mk., Leinkuchen auf 285
und Narskuchen ab Mannheim auf 120—125 Mk. ohme Sacke für 106
Kilogramm ab Mannheim. Auch Raußſutter begegnete etwas mehr
Intereſſe. Die Preiſe blieben aber unverändert mit 95—100 Mk. für
Wieſeniheu, 110—115 Mk. für Rotkleeheut, 130—140 Mk. für
Lutzerneklee=
heu, 60—65 Wik. für Preßſtroh und 55—60 Mk. für gsbündektes Stroh
für 100 Gillogramrm ab Manpheim.
Hülfemfrüchte waren ebenfalls bei hiüheren Prgiſſen foſte ver=
anlagt. Gchonhelt wurden fränkiſche grsine Lodenbſen zu W6 Vir.
ab Unte-ranfen, Futteverbſen zu 202 Mk. a6 HIn=, imtändiſche Erbſen
koſueten 320—270 Bk., ausländiſche 240—300 MT., Fottererbfen 220—240
Wark, Rarrgovnbofuen 140—145 Mk., Bruafiübuhnen 130—140 Mk.,
Ackerbohmen 220—230 Mk., inländiſche Linfen 350—500 Mk., mmsläundiſche
Linſen 350—500 Mk. und Reis 380—600 Mk. die 100 Hilogrammm ab
Marmheim.
Wein. Im Weinhandel iſt es ruhig. Einige Abſchlüfſe kamen
ſaber imer zuſtande, und es wurden bekannt: Im Mheinganuort Riebrich
wurden für 192der pro Halbſtück 7900—B 100 Mk., für 1919er 9400 bis
10 000 Mk., in Hallgarten für 18der Halbſtück 5100—23 100 Mk., im
Kreuzzaach für 1919er Nachewein pro Halbſtück 11 000—17900 Mk., für
19W0er 9500—33 300 Mk., für 1920er Spätleſe und Ausleſſe pro Halbſtück
20 000—46 000 Mk. ara Mitlrhein in Oberdiebach für das Fuder
19Wder 13—14 000 Mik., in Steeg 10 000 Mk. in Enghöll 11 500 Mk., für
das Fuder 19r9er 12 500—16 500 Mk. im Oberheiumbach erlöſt.
Holg. Der Holzmarkt lag ganz unter dem Einfluß der politüſchen
Lage. Nzur ſich diefe etwas geklärt hat, iſt zut hoffen, daß aunch ſich mum
wieder ein beſſeres Geſchäft entwickelt. Sägewerke und Händker übtem
for:d uernd Zurütcchaltung und bei Holzverſteigerungen erzielten die
forſtlichen Anſchläge immer gewingere Gebote. Nabelrundholz iſt wenig
beachtet, Kiefern= und Buchen=Schwellenholz wohl noch etwas gefragt,
Nalessatvierkolz ziemlich vernachläſſigt und zu 180—185 Mk. pro
Raruum=
meter ab ſüddeutſche Verſandplätze angeboten. Am meiſten gefragt iſt
wie immer Grubenholz, wofür durch Verſtändigumng zwiſchen
Zechen=
verbänden und dem Berein Grubenholzbörſe der Verrechmungspreis für
Rheiwland und Weſtfalen rückwirkend ab 1. April bis 30. September
dieſes Jahres auf 272 Mark pro Kubikmeter feſtgeſetzt wurde, womit
auch der Frachtverteuerung Rochnung getragen iſt.
Schiffahrt, Frachten und Kohlen. Die letzten
Negen=
fälle haben bem Waſſerſtand eine Enhöhumg um ehwa einen halben
Meter gebracht, was ja angeſichts des miederen Standes der Flüſſe ſehr
wenig iſt. Immerchin wuude es vom der Schiffahrt gleich tüchtig
aus=
gemützt und es kamen mehrere Schleppzüge uheinaufwärts. Trotzdem
liegen noch ſehr viele Schiffe beſchäftügungslos imn den Häfen, da in
den beiden letzten Jahren die vielen Rheinſchuffe den Rieſenverkehr nicht
bewältigen konnten und vom der Weſer, Elbe, Warthe und Oder viele
Schlepper und Laſtſchiffe herangezogen worden waren. Die Ueime
Beſſe=
rung in der Schiffahrt hat ſofort eine Senkung des Schlepplohnes von
50 auf 40 Mark für Fahrten von ben Rhein=Ruhr=Häfen mach Mannheim
zur Folge gehabt; auch der Frachtſatz wunde auf 22 Mk. für dieſe Strecke
ermäßigt. Die letzten Kohlenzufuhnen zu Schiff hoben zwar eine
Er=
leichterung in der Kohlenverſorgung gebracht, ſie deckt aber nur den
äußerſten Notbebarf.
beſetztem und unbeſetztem Gebiet haben auch im Tababhandel dass
ſchäft gelähmt. Nun ſich die Verhältniſſe zu klären ſcheinen, hofſt :
mach den Feiertagen wieder auf eine lebhaftere Tätigkeit. Die mume
getwechene warme Witterung kommt deg Tabaken in der Mai=Fermy
tion ſehr zu ſtatten. Gehandelt wurden einige hundert Zentner 8.
länder Tabake zu 1200—1400 Mk., Einlagetabake zu 1000—1100 94
Spekulationstababe wuden wieder einige Partien durch Händles
900—1000 Mark gekauft. Das Hauptintereſſe wind jetzt den Maing
ſchweibungen entgegengebracht, wo Sumatra=Tabake durch dem gürn
ven Kurrs in größenen Mengen gekauft werden dürften. In R4.
gehen bei ſtillem Geſchäft die Preiſe weiter zurück.
Vom Holzmarkt.
* Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Es bleibt
warten, ob die etwaige Aufhebung der Sanktionen günſtig a=t
etzwas verworrenen Verhältniſſe am Holzmarkte einwirken wird.
könnte annehmen, daß die Holzhandlungen im Weſtdeutſchland, dri.
einigen Wochen ſiyſt untätig waren, doch gewiſſe Ginkäufe zur S.
ergänzung vornehmen weuden. Erheblich wird nach unſerer Auffe.f
der Umſatz nicht werden, weil die Verbraucher wenig zu tun I.
Außerdem iſt die Tendenz in allen Kreiſen der
holzverarbeitende=
triebe dahin zu erbennen, daß man unächſt abwarten will, ob die
ſteigt und mit einem allgemeinen Preisabbau zu rechnen iſt. Dieſe=?
ſicht hat heute auf die Umſätze am Holzmarkt einen nicht zu untesſ
zenden Einfluß. Die Preiſe für beſäumte Ware, die ſich in den
Wochen erheblich ſenkien, haben ſich ſeit etwa acht Tagen auf
niedragſten Stande gehaten. Auch gute unſortierte Stammbrette
ößicher Kiefer hevneſtellt, brachten nach wie vor 1000 Mk. je Kubicm
aß Sägewerken. Es mißte freilich, damit die Sägewerksinduſtru
bei ſem gſenkten Preißen über Waſſer halten bamn, der bisherige
holzpreis noch weſſentlich weiter abgebaut werden. Nach 23 und 25
meter ſtasken aſtreinen Seitenbrettern beſtand einige Nachfrage,
trochener blanker Wzaxe hur mit Schwierigleiten erfüllt wurde, woril
Weſtände in diefen Sorzeit verhältnismäßig klein ſind. Dagegen Ei
ein übergroßes Arngebot fzu 20 Millimeter ſtarken aſtreinen Seiteull
tern, die bei Hen nur ſchwach beſchäftigten Leiſtenfabriken nicht
nommen duunden. — An Eickenmarkt liegen Angebote aus Polln
Schnittholz von ſägefalender Beſchaffenheit ſchon zu 1000 Man
Deutſchland vor. Inlädeſche Sägewerke fordern 1200—1600
Ma-
vielfach weniger, als das unwerarbeitete Rohholz ab Walld geboſt4
Man masrmt an, daß am Gichenmarkt bereinzelt Notverkäufe ſolche,
men ſtatskinden werden, die ſich 1920 im Einkauf übermommen hadt
r. Das Ergebnis des Holzdiktates. Die vorii
Zuſarmmemſtellung der Landesauftvagsämter ergibt, daß zu dem
diltat ber Engente doich eine Reihe von Angeboten eingegangen 1.
ber ungünütrgen Lage am beuutſchen Holzmarckt zuzuſchreiben ſind.
die Preiſe, zu ſenen gslüigfert werdem ſoll, ergeben für jeden eirn
Sägewerksbeſitzer, der an den Lieferungen teilnimnt, Verluſte.
achtenstvert iſt, daß auf die Ausſchreibungen für Frankreich us
gien, Scmittholz Irtreffend, nur wemige Angebote eingingen, dagen
für Italien das asngefonderte Schwittholz reichlich angeboten *A
Man wird ablvarden müiſſen, wvie ſich die Angebote zu den eirn
Lofen ſtellen. Schwellem und Miaſtem ſind in ſo geringem Umfannt
geboten worden, daß ſich eins ſehr große Fehlmenge ergibt. Es1
nun abzuwrten, wie Die heuitſche Regierung ihren Lieferungsbe 6
tungen aus döeſem Holzſikhat mailzuboammen gebonkt und ob es i5
lingt, eine Anſbeſferunn der Diktzateweie zu erreichen. Im Ablehen
falle wird die Frage der Belieferuinn nur damm zu löſen ſein, went
Forſtfiskus das zur Herſtellerag nötigs Holz den Sägewerken zu Arn
überläßt, die bei der Bereitſtellunn der fertigen Hölzer keimem 9
ergeben. Da die Zeit Grängt, müſſen Entſchlüſſe ſchnell gefaßt adt
Nenst4
bis zut
gesch
P
aundes Rittel! Leidensgen
loni, Hannober k21
ch
* Zuckerfabrik Offſtein. In der außerordentlichen Gem
verſammlung der Geſellſchaft vom 25. April 1920 iſt die Erhöhu
Grundkapitals um 5 050 000 Mark durch Ausgabe von 5050 auf dn
heber über je 1000 Mk. Nemnwerk lautenden Stammaktien mit
dendenberechtigung ab 1. Oktober 1920, die im übrigen den alten
völlig gleichgeſtellt ſind, unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezug”
der Aktionäre beſchloſſen worden. Die 5050 000 Mk. neuen Aktic
von einem Bankkonfortium unter der Führung des Bankhauſes
Herzfeld in Hannover übernommen worden mit der
Verpflichtu=
von 4 500 000 Mk. den bisherigen Abtionären zum Kurſe von 110
zent anzubieten. Die Aktionäne werden im heutigen Anzeigentel
gefondert, von ihrem Bezugsvecht Gebrauch zu machen.
grüßungs=
mstag, 21. Mai, p
Son
uen, der Beamt
oner: Frau Dr. Nä
Keller=Darmſtal
iſter Knieſt=Caſſel. 2
ſichstags-Abg.
mstag, 21. Mai,
brovinztal=
Istag, 21. Mai, ab
Schließung der Kartenausgabeſtelle
Wilhel=
minenſtraße 15.
Mittwoch, den 18. Mai, bleibt die
Karten=
ausgabeſtelle, Wilhelminenſtr. 15, den ganzen Tag
geſchloſſen. Dringende Abmeldungen können von
10—2 Uhr erledigt werden.
(st5883
Darmſtadt, den 14. Mai 1921.
Lebensmittelamt.
Bekanntmachung.
Beſtellung von Nährmitteln.
Ab Dienstag, den 17. ds. Mts., kann auf die
Warke „Anna” ſämtlicher neu ausgegebener
Nähr=
mittelmarken ein halbes Pfund Weizengrieß
vor=
beſtellt werden, Kleinverkaufspreis für das halbe
Pfund 1 Mk.
Die Beſtellungen ſind bis Samstag, den 21. Mai
d8. Js, bei einem Kleinhändler aufzugeben. Die
Rücklieferung der Beſtellmarken durch die
Klein=
handelsgeſchäfte an das Lebensmittelamt hat bis zum
23, bezw. 24, ds. Mts, auf Zimmer 19, zu erfolgen.
Darmſtadt, den 14. Mai 1921.
(st5882
Städt. Lebensmittelamt.
Wir bringen hiermit die durch das Miniſterium der Finanzen; Abteilung
für Finanzwirtſchaft und Eiſenbahnweſen, vom 13. Mai 1921 ſowie von der
Stadtverordnetenverſammlung vom 14. April bzw. 4. Mai 1921 genehmigten
Aenderungen des Tarifs vom 22. April bzw. 1. Mai 1921 der Darmſtädter
Straßen= und Borortbahnen zur allgemeinen Kenntnis.
Abteilung II
wird wie folgt geändert:
B. Fahrpreiſe für barzahlende Fahrgäſte.
Mindeſtfahrpreis 80 Pfg.
Bis 2 Teilſtrecken 80 Pfg. )
Bur Auseinanderſetzung der Erbengemeinſchaft
werden am Samstag, den 21. Mai 1921,
vormit=
tags 9 Uhr, auf der Amtsſtube des unterzeichneten
Notars, Hügelſtraße Nr. 55, die auf den Namen
Peter Alberth II. und Marie Alberth geb. Seipel
als Geſamrgut der Errungenſchaftsgemeinſchaft im
Grundbuch von Darmſtadt, Blatt 518, eingetragenen
Grundſtücke:
Flur II, Nr. 535, Grabgarten, Obere
Liebfrauen=
ſtraße, 383 gm,
Flur II, Nr. 558, Grabgarten daſelbſt, 2369 am,
und die daſelbſt auf die gleichen Namen zu je ½;
Blatt 34, eingetragene Hofreite, Flur I, Nr. 450,
Langgaſſe Nr. 5, 240 gm,
öffentlich, meiſtbietend freiwillig verſteigert.
Die Verſteigerungsbedingungen können auf der
Amtsſtube eingeſehen werden.
(4101a
Darmſtadt, den 1. April 1921.
Der Notar: Kleinſchmidt.
Nutzholz=Verſteigerung.
Mittwoch, 25. Mai, ½9 Uhr vormitt., werden
in Darmſtadt (Heiliges Kreuz) unbeſchränkt verſteigert
aus Lichtſchlag 21, Förſterei Kleeneck; Aſpenſchlag
1, 2, 3, Kernwieſenteil 5, Förſterei Einſiedel; Altes
Jagen, Blumenhegſtück, Bucheneck, Förſterei
Kranich=
ſtein; Faſanerie 12 und 22, Förſterei Faſanerie:
Stämme: 5 Eichen V. 2,33 Im; Buchen 9 1. 20,39,
20 II. 23,28, 55 III. 65.48, 32 1V, 19,68, 8 V. 2,84,
18 Vl. 2,79; Hainbuchen 2 Vl. 0,46; Linden 1 IV.
0,68; Wehmouth 1 III. 0,82: Fichten 5. V. 1,93;
Nutzſcheiter Km: 22,5 Eichen; 3,2 Heinbuchen.
Das zu verſteigernde Holz iſt kenntlich entweder
an blau unterſtrichener Nummer oder an weißem
Mittelring der Stämme. Auskunft durch die Herren
Förſter Lang=Meſſel, Lohfink=Einſiedel, Karn=
Krauichſtein, Schmidt=Faſanerie.
(5824
Darmſtadt, 12. Mai 1921.
Heſſiſche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
Nutzholz=Verſteigerung.
Dounerstag, den 19. Maf, vormittags 10
Uh=
anfangend, ſollen aus dem Eberſtädter
Gemeinde=
wald, Diſtrikt Klingsackertanne, 63 Rm Kiefern=
Rund=
ſcheitholz in Länge von 1,20 m öffentlich meiſtbietend
verſteigert werden. Die Zuſammenkunft der Steigerer
iſt auf dem Bäckerweg am Waldeingang (Feſtplatz).
Nähere Auskunft erteilt Herr Forſtwart Kirſchner,
Müllerſtraße 11
(5872gm
Eberſtadt, den 11. Mai 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt
Schäfer,
100
120
140
160
180
200
220
240
für eine Perſon; gleichzeitig für
Vorort und Stadt gültig,
3 u. 4
10
11, 12, 13
Mindeſtfahrpreis in den Vorortwagen in der Richtung nach Eberſtadt
ab Schloß 120 Pfg.
Die Teilſtrecken müſſen zuſammenhängen und hintereinander durchfahrbar
ſein. An der landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation iſt eine Bählgrenze (keine
Halteſtelle) eingerichtet, ſodaß die Strecke Schloß—Bahnhof 3 Teilſtrecken enthält,
Zu 8 12 E für allgemeine Zeitkarten (Monatskarten),
Arheilgen—Chem. Fabrik Merck — 30.— Mk. )
—Schlachthof
36.—
—Luiſenplatz
48.—
Eberſtadt—Art.=Kaſerne
Gültig ab 1. Juni 1921
48.—
—Ecke Neckar=Rheinſtr. — 54.—
für 1 Perſon u. 1 Ka=
—Schloß
.
60.—
lendermonat; auch an
—Chem. Fabrik Merck — 66.—
Sonn= und Feiertagen,
Griesheim—Neues Schießhaus — 36.—
—Hauptbahnhof.
54.—
Zunächſt verſuchsweiſe
—Luiſenplatz
60—
für 3 Monate.
—Chem. Fabrik Merck — 70.—
Neues Schießhaus—Luiſenplatz — 48.—
Weinbergſtr.=Chem. Fabrik Merck —, 54.—
Zu 8 12F für Schüler und Schülerinnen.
Schülermonatskarten.
Bis 2 Teilſtrecken . . . 14.— Mk.
Gültig ab 1. Juni 1921 für
1 Perſon u. 1 Kalendermonat;
für Borort u. Stadt gültig.
Zunächt verſuchsweiſe für
3 Monate.
. . — 15.50
.. 17.—
..— 19.—
.. — 21.—
„ . — 23.—
. . — 25.—
Zu s 12 G. Allgemeine Wochenkarten für täglich 1 Hin=und Rückfahrt.
Arheilgen —Chem. Fabrik Merck . . — 6.— Mk.
—Schlachthof
2.6.50
—Luiſenplatz.
— 7.50
Eberſtadt —Art.=Kaſerne
8.—
—Ecke Rhein= u. Neckarſtr. — 9.—
—Schloß
...
—10.— „
—Chem. Fabrik Merck . ..11.—
Griesheim—Neues Schießhaus
6.50
—Hauptbahnhof
—10.—
—Luiſenplatz
... — 11.—
—Chem. Fabrik Merck . .—13.—
Neues Schießhaus—Luiſenplatz . . — 7.50
Zunächſt verſuchs=
Weinbergſtr. — Chem. Fabrik Merck — 9.—
weiſe für 3 Monate.
Lniſenplatz —Chem. Fabrik Merck — 6.50
Fahrſchein=Heftchen für 3 und 4 Teilſtrecken — 8.50 Mr.
Die Heftchen ſind unperſönlich u. enthalten 10 Fahrſcheine für 3u. 4 Teilſtrecken,
Kinder von 4 bis 6 Jahren zahlen, die Hälfte des Fahrpreiſes des
Bar=
tarifes.
Vorſtehende Tarifänderung tritt für den Bartarif und Wochenkarten am
16. Mai d. J. und für Monats= und Schülerkarten am 1. Juni d. J. in Kraft.
für 1 Kalenderwoche
u. 1 Perſon an
Werk=
tagen. Falls
Feier=
tage, an denen die
Wochenkarten keine
Gültigkeit haben, in
eine Woche fallen,
wird der Preis der
Karten entſprechend
ermäßigt.
Darmſtadt, den 13. Mai 1921.
Die Direktion
der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft.
/5905
Dr. P. Togelsberger
Zahnarzt
verreist
ab 16. Mai s
bis 6. Junj.
Verreiſt b. 22.Mai
Dr. Binder
Facharzt f. Haut= u. Harnleiden
Frankfurterſtr. 16½ (-uus
Gr. Hedef
Facharzt f. Orthopädie
verreist
von Dienstag, d. 17. bis
Samstag, den 21. Mai
(*18516
einschl.
Pohl’s Lahu-Praxis
gegründet 1887
L. Seharfschear
Darmstadt
Landgraf
Georg-
strasse 34, I.
(am Meßplatz). /k1eud
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heilt ſicher
Dir. F. Baum
Ludwigſtr. 8, (51699
Aſthma
kann geheilt werd,
Sprech=
ſtunden in Frankfurt a. M.,
Savignyſtr. 80, 2 Tr., jeden
Freitag u. Samstag v. 10—1
Uhr.
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Spezialarzt, Berlin 8W11.
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Wwe. od. Kriegerwe.
wäre geneigt, ihren
Haus=
halt mit dem ein Arbeiters
(2 Kinder) zwecks
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ſchaftlicher Führung
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lung, Schleifringanker, Fabrikat Wichlenſ=
Oelanlaſſer u. Spannſchienen, ſowie 18
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teppich, 1 Kommode, Nachtſchrank m. Mcd
platte, 3 farbige Tiſchtücher, 6 farbige (nd
tücher, 1 2tür. Kleiderſchrank, 1 Nähmeſm
3 Bilder (Oelgemälde), 1 Nähtiſch, 1 Vfce
ſchränkchen u. a. m.
Gunkel, Gerichtsvollzieher, Georgenſt.
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Fernruf 923 O Darmſtadt Saalbauſtr.
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beginnenden neuen Kurſen werden A
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133.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 15. Mai 1921.
Seite 11.
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Reichstags=Abg. Landwirt Trieſchmann=Ober=Ellenbach u. a. m.
Famstag, 21. Mai, nachm. 3 Uhr, im „Fürſten=Saal”, Grafenſtr.
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ferner auf Grund ſu) Dr. C. Böhme, M. d. R., Geſchäftsf. des Deutſchen Bauernbundes.
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vom 25. April 1920 iſt die Erhöhung des Grundkapitals um Mark
5,050,000.— durch Ausgabe von 5050 auf den Inhaber über je
ℳ 1000.— Nennwert lautenden Stammaktien mit
Dividendenbe=
rechtigung ab 1. Oktober 1920, die im übrigen den alten Aktien
völlig gleichgeſtellt ſind, unter Ausſchluß des geſetzlichen
Bezugs=
rechtes der Aktionäre beſchloſſen worden.
Die ℳ 5,050,000.— neuen Aktien ſind von einem
Bankenkon=
ſortium unter der Führung des Bankhauſes Gottfried Herzfeld,
Hannover, übernommen worden mit der Verpflichtung, davon
nom. Mk. 4,500,000.—
ben bisherigen Aktionären zum Kurſe von 110% zuzüglich 5%
Stück=
zinſen vom 1. Oktober 1920 ſowie zugitglich des Schlußſcheinſtempels,
derart anzubieten, daß jeder Inhaber von zwei alten Aktien zum
Bezuge einer neuen Aktie berechtigt iſt.
Nachdem die Durchführung der Kapitalserhöhung in das
Handels=
regiſter eingetragen worden iſt, fordern wir nunmehr unſere Aktionäre
auf, das Bezugsrecht innerhalb einer
vom 23. Mai bis einſchließlich 4. Juni ds. Js.
laufenden Ausſchlußfriſt auf Grund nachſtehender Bedingungen
auszuüben:
1. Innerhalb der vorbezeichneten Friſt ſind die Aktienmäntel,
ohne Gewinnanteilſcheinbogen, in Begleitung eines doppelt
ausgefertigten Anmeldeformulares
in Hannover bei dem Bankhauſe Gottfrieb Herzfeld
in München bei der Bayeriſchen Hypotheken= u. Wechſelbank
in Darmſtadt bei der Bank für Handel und Induſtrie
während der üblichen Geſchäftsſtunden einzureichen und zur
Geltendmachung des Bezugsrechtes anzumelden,
2. Bei der Anmeldung iſt für je eine neue Aktie im Nennwert
von je ℳ 1000.— der Bezugspreis mit ℳ 1100.—
zuzüg=
lich 50 Stückzinſen ab 1. Oktober 1920 bis zum
Einzah=
lungstage nebſt Schlußſcheinſtempel gegen Quittung bar
einzuzahlen. Die eingereichten Mäntel der alten Aktien
werden abgeſtempelt und mit den neuen Aktien gegen
Vorzeigung der Quittung ausgehändigt.
3. Die Anmeldeſtellen ſind bereit, die Verwertung oder den
Zukauf von Bezugsrechten nach Möglichkeit zu vermitteln.
Neuoffſtein (Pfalz), den 12. Mai 1921.
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Max Petzold.
Nummer 123
Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 15. Mai 1921.
Seite 12.
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Das Mädel aus Japan in 341
Lya Eey in der Hauptrolle.
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Vally nachtwandelt in 2 4kten 65883
Das Begräbnis der ehemal, Kaiserin
Auguste Viktoria 5863
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Aner=
kennungsſchreib, im Orig.
(*18532
liegen vor.
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„Moriturug”” oder
Dem Tode geweiht
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Reinhold Schünzel, Conrad Va
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Die Berliner Ranz
Die Streiche der Lotte Bach nacl
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Die Tragödie einer modernen Fra‟
Prinzessin Tatiana od
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Eduard v. Winterstein.
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Iya Mara i. d. Hauptrolle
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Am I., nachm.
uhr: Extra=Konzert.
Am u.: Früh=Konzert.
5 Uhr: Choral vom Turm.
Nachm. 4 Uhr: Großes Konzert
anſchließend: Tanz.
B822) Leitung; Herr Obermuſikmeiſter
M. Weber.
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Künſtler. Leitung:
Bruno Harprecht.
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Pſingſt=Montag, 16. Mai:
Je 2 Vorſtellungen.
— nachm. 14 —
— abends 748 —
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Regte: Herr Harprecht.
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Weiß. Turm
ununter=
brochen.
(5908
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M nachdem die ita
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Ai4t. Aus dieſer
ie mgeblch in 9
ind im oberſchleſt
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derlin, 14. Mai.
rd3 über den Au
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zn Miniſterpräſes
Lan des Auftand
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Die neue Aufmachung
V. B. D.
Pfngstmontag, den 16. 5. 21
Tanzunterhaltung
Fürstensaal
Anfang
Berolina 1919 s Uhr=
Ich Rede:
Nietzſche=Laotſe
von Chriſtus u. Wahrheit
im „Rummelbräu”
vom 23. bis 26. Mai.
Eintritt am 23. Mk. 1.—,
dann Mk. 2.—, (5881a
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