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heinſtraße Nr. 23 (Fernſprecher Nr. 1. 125
426), unſere Filialen, Landagenturen und alle
ockämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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Nummer 123
184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen,
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Der amerikaniſche Fauſthieb.
D.N. V. Es wird wohl wenige Leute in Deutſchland gegeben
Ver, die die Antwort der amerikaniſchen
Regie=
ſng auf die deutſche Note mit den neuen Vorſchlägen zur
Re=
lionsfrage nichi mit tiefer Erſchütterung zur Kenntnis
ge=
hurten haben. Auch diejenigen, die erklärt hatten, ſie ſähen
h Mißerfolg des Unternehmens des Reichsminiſters des
Aeu=
ſia voraus, gaben zu, daß die von Dr. Simons verfolgte
Ab=
ſich aus der ungeheuerlichen Lage des Reiches erklären laſſe.
G außerhalb der Grenzen Deutſchlands war die Auffaſſung
breitet, daß, wenn überhaupt ein Einfluß zugunſten einer
ſeemäßen Löſung der Reparationsfrage geltend gemacht wer=
Inne, das allein von Amerika aus geſchehen könne, und es
ſiherlich nicht wenige gegeben, die der Hoffnung lebten, daß
Aereinigten Staaten in dieſem Sinne vorgehen würden.
Die Antwort an die deutſche Regierung zerſtört alle dieſe
Er=
htrngen in geradezu grauſamer Weiſe. In dieſer kurzen Note
nicht ein einziges Wort enthalten, aus dem zu entnehmen
ge, daß ſich die Reparation nur bei einem Entgegenkommen
reiden Seiten löſen laſſe. Dieſe wenigen Sätze, die die
Re=
ung Harding für die deutſchen Vorſchläge übrig hat, bedeuten
ſſhrer geradezu erſchütternden Kühle die reſtloſe Aneignung des
ſtzöſiſchen Standpunktes durch die amerikaniſchen leitenden
Aie. Es iſt unmöglich, ſchon jetzt feſtzuſtellen, ob eine ſolche
ßangnahme von Anbeginn vorauszuſehen war. Jedenfalls
ſeman auch in den neutralen Ländern zunächſt den Eindruck,
hoo die deutſchen Vorſchläge in Waſhington eine überraſchend
Atge Aufnahme gefunden hätten. Daher dürfte heute auch die
ſtäutſchung um ſo größer ſein, denn niemand kann ſich doch
ſiber im Unklaren befinden, daß das Waſhingtoner Kabinett
ſeiner Erwiderung das deutſche Volk ſozuſagen gebunden
unverſöhnlichen Gegnern überantwortet. Es heißt in der
daß die deutſchen Vorſchläge keine den Forderungen der
erten „angemeſſene” Grundlage bieten können. Es heißt
ſei, die Regierung der Vereinigten Staaten dringe auf eine
be Löſung der Reparationsfrage und ſchließlich wird der
Geregierung „dringend nahegelegt”, ſich direkt mit vollſtändig
cechenden (alſo den Wünſchen Frankreichs reſtlos entſprechen=
Anerbietungen an die Feinde Deutſchkands zu wenden. Es
hals ob dem deutſchen Volke tatſächlich, der letzte Fauſthieb
ſit worden ſei, der es zur Strecke bringt.
2ie nächſte Folge iſt natürlich ſofort vorauszuſehen: eine
dae Kabinettskriſe und demnächſt neue ſchwere innere Er=
Ktrungen. Das tragiſche Schickſal des Reiches nimmt
unauf=
ſan ſeinen verhängnisvollen Weg, und niemand kann jetzt
ſtsſagen, was ſchon die allernächſte Zeit bringen kann.
Der Aufſtand in Oberſchleſien.
Der jetzige Aufſtand in Oberſchleſien iſt, das
Far nicht oft genug geſagt werden, die planmäßige Fortfüh=
Scheiner planmäßig vorbereiteten und planmäßigbegon=
Ain Aktion. Zuerſt hat man gedroht, dann mußte man
Drohung wahr machen und hat den Streik der Gruben=
Liter entfeſſelt. Wie nicht anders zu erwarten war, war der
i auf den Kohlengruben aber nur eine Etappe, der der
Auf=
gbends Pauf dem Fuße folgte. Ob dieſem Aufſtand nun auch noch
nmarſch größerer regulärer oder irregulärer Truppenteile
Ey wird, darüber liegen bis zur Stunde noch keine
Nachrich=
r; es wäre aber verfehlt, wenn die zuſtändigen Stellen
Hoteerr Möglichkeit außer acht laſſen wollten. Iſt doch in der
pol=
der Preſſe ſelbſt wiederholt die Auffaſſung vertreten worden,
ruf das Wilnger Abenteuer Zeligowskis ein
Haller=
harſch nach Oberſchleſien folgen würde.
jungel iesmal liegen die Dinge klar; diesmal kann keine
Ver=
ſüng der Schuldfrage eintreten, wie ſie beim Auguſt=Aufſtand
Aion den Polen verſucht worden iſt. Die Planmäßigkeit der
To. iſt ſo deutlich, daß ſie jeder erkennen kann, der ſie nur
er=
dee will. Es braucht ja nur darauf aufmerkſam gemacht zu
be Aui, daß die Unterbindung des Verkehrs zwiſchen Oberſchle=
A WSre
imd dem übrigen Deutſchland ganz planmäßig erfolgt iſt.
Frückenſprengungen, die in der Nacht vom 2. zum 3. M
Mrommen worden ſind, deuten beſſer als alles andere auf das
ndenſein eines feſtgefügten Planes hin. Wenn ſich auch die
chen Gewerrſchaften bis jetzt noch gehütet haben, eine all=
Rot
erie Streikparole zu verkünden, ſo haben ſie doch erklärt, daß
ſevehenſel He— ſtreikenden polniſchen Brüdern nicht in den Rücken fallen
wn. Sie wollen nach außen hin nur den Eindruck erwecken,
d ſie ſich von den Ereigniſſen hätten treiben laſſen müſſen.
che iſt jedoch, daß die Drahtzieher, die wie immer im
Dun=
eblieben ſind, genau gewußt haben, um was es ſich handelt.
er neue Aufſtand in Oberſchleſien iſt ein Mittel im pol=
DWM TIhan Spiel, das ſie, weil ſie kein Mittel außer acht laſſen
woll=
ahrtäge Awenden mußten. Nachdem eine polniſche Mehrheit in
ahleſien nicht erzielt werden konnte, iſt dieſer Aufſtand der
* Trumpf der Polen. Dieſe Karte wird aber nicht ſtechen,
WWBgerade der polniſche Aufſtand wird der Welt zeigen, auf wel=
Seite das Necht und auf welcher Seite das Unrecht iſt. Das
enc * * 1 M ullerdings nur unter gewiſſen Vorausſetzungen geſchehen
wen, nämlich, wenn die interalliierte Kommiſſion im
Bewußt=
crer ungeheueren Verantwortung alle Mittel ergreift, um
ufſtand niederzuſchlagen (was ſtark zu bezweifeln iſt.
Mai 2.), und wenn die deutſche Mehrheit der Bevölkerung im
ue mtiſein ihrer Stärke trotz des Terrors der polniſchen Min=
Dit ihre Ruhe bis zum Alleräußerſten bewahrt. Der Auf=
D wrd zweifellos neues Unheil über das Land bringen; er
NAber die deutſche Mehrheit nicht erſchüttern können.
ppeln, 3. Mai. (Wolff.) Die polniſche Auf=
Busbewegung ergibt nach den bis abends 9 Uhr vor=
Becden Meldungen folgendes Bild: Mit Ausnahme einiger
eser Städte ſind faſt ſämtliche Ortſchaften des Zentralreviers
es Südreviers in der Hand der bewaffneten
pol=
en Aufſtändiſchen. Auch in den Kreiſen Lublinitz,
Enowitz und Groß=Strehlitz befinden ſich die meiſten
Ortſchaf=
bolniſcher Hand. Der Bahnverkehr in Oberſchleſien ruht
L ummmen. Es wird nur der Pendelverkehr in den nördlichen
eu zwiſchen Kreuzburg—Oppeln, Kreuzburg—Breslau und
Fin-Kandrzin notdürftig aufrechterhalten. Polniſcherſeits
ein Pendelverkehr auf der Strecke Schoppinitz—Neuberun
Arichtet. Aus Nybnik und Pleß liegen immer noch keine ge=
In Nachrichten vor, da die Fernſprechleitungen zerſtört, ſind.
2 iſt die Lage in dieſen beiden Kreiſen zweifellos ſehr ernſt.
Mit Vorbehalt wiederzugebenden Meldungen erlitten die
iſchen Truppen bei ihrem Vorgehen gegen die Juſurgenten
Donnerstag, den 5. Mai 1921
in den Kreiſen Pleß und Rybnik größere Verluſte. Auch in den
Kreiſen Lublinitz, Königshütte und Gleiwitz, in denen der
Be=
lagerungszuſtand bisher noch nicht verhängt wurde, iſt die Lage
als ſehr ernſt anzuſehen. Nach Meldungen aus dem Landkreiſe
Tarnowitz wurden dort mehrfach deutſchgeſinnte Leute verſchleppt.
Radzionskau wurde von den Aufſtändiſchen beſetzt. Auch Teile
der Stadt Hindenburg befinden ſich in polniſcher Hand.
Trup=
pen der interalliierten Kommiſſion halten den
Bahnhof, die Poſt und das Landratsamt beſetzt. Die
Abſtim=
mungspolizei in Hindenburg iſt entwaffnet und zum Teil
ver=
ſchleppt worden. Die Städte Kattowitz, Beuthen und Tarnowitz
ſind frei von Aufſtändiſchen. In der deutſchen Bevölkerung
herrſcht erklärliche Erregung. Man befürchtet für die kommende
Nacht das Einrücken regulärer polniſcher Truppen in
Oberſchle=
ſien. Die führenden deutſchen Stellen ſind unabläſſig bemüht,
die deutſche Bevölkerung zur Ruhe und Beſonnenheit zu mahnen.
Wie in Hindenburg, ſtellten, ſich auch in Tarnowitz zahlreiche
deutſche Bürger dem Kreiskontrolleur zwecks Aufrechterhaltung
der öffentlichen Ordnung zur Verfügung. Die Erregung in
Kat=
towitz iſt deshalb ſehr groß, weil die polniſchen Aufſtändiſchen
in Bogutſchütz alſo in unmittelbarer Nähe der Stadt, Fuß
ge=
faßt haben. In Kattowitz ſind im Laufe des Tages zahlreiche
Flüchtlinge aus den nahen Gruben eingetroffen. Auch aus der
Stadt Beuthen wird das Eintreffen von 300 Flüchtlingen
gemel=
det. Die Truppen der interalliierten Kommiſſion nahmen im
Laufe des Tages Streifen durch eine Reihe der beſetzten
Ort=
ſchaften vor. Die Ortſchaften boten während der Streifen meiſt
ein ruhiges Bild, da ſich die bewaffneten Aufſtändiſchen meiſt in
den Häuſern verſteckt hielten. Nach allen Nachrichten muß die
Organiſation des polniſchen Aufſtandes als
vor=
züglich bezeichnet werden. Die Aufſtändiſchen ſind meiſt jüngere
Leute und mit Waffen aller Art ausgerüſtet. Sie führen auf
Laſt=
kraftwagen ſchwere Maſchinengewehre und Minenwerfer mit. In
den Kreiſen der interalliierten Kommifſion wird, wie wir hören,
die Ausdehnung des Belagerungszuſtandes auf die neuerdings
vom polniſchen Aufſtand heimgeſuchten Kreiſe erwogen.
* Berlin, 4. Mai. Die Blätter melden eine Reihe
pol=
niſcher Bluttaten aus dem oberſchleſiſchen Aufſtandsgebiet.
In Antonienhütte im Kreiſe Kattowitz wurde das
Polizeikom=
mando, das ſich gegen die polniſchen Inſurgenten verteidigte, bis
ihm die Munition ausging, von den Polen bis auf den letzten
Mann niedergemacht. 18 Polizeibeamte wurden
erſchla=
gen und ihre Leichen grauſam verſtümmelt. In Karf bei
Beu=
then ſind gleichfalls mehrere Tote und Schwerverwundete zu
ver=
zeichnen. Auch aus Scharley werden ſchwere Kämpfe und
Plün=
derungen gemeldet. In Plottnitz, wo ſich das polniſche
Haupt=
quartier befindet, wurde ein deutſchgeſinnter Förſter mit ſeinen
beiden Dienſtmädchen von den Polen erſchoſſen. In
Za=
wadzki wurden 31 Italiener von den Polen überfallen und
ent=
waffnet. Im Kreiſe Pleß und in einem Teile des Kreiſes
Ryb=
nik haben die Polen infolge des energiſchen Vorgehens der
italieniſchen Beſatzungstruppen eine völlige
Nie=
derlage erlitten. Stadt und Landkreis Pleß ſind mit
Aus=
nahme von einigen Ortſchaften von den Inſurgenten geräumt.
Der Kommandeur der italieniſchen Truppen, ein Major, iſt bei
den ſchweren Kämpfen mit den Polen durch einen Bruſtſchuß
tödlich verletzt, worden.
Nach einer Meldung der Täglichen Rundſchau befinden ſich
die drei italieniſchen Kompagnien, die die Stadt
Groß=Strehlitz beſetzt halten, in äußerſt bedrängter Lage, da große
Inſurgentenſcharen, die die Stadt umzingelt haben, einen
kon=
zentriſchen Angriff auf Groß=Strehlitz planen. Die Italiener
haben die äußerſten Vorbereitungen getroffen, um ſich bis zum
letzten Blutstropfen zu verteidigen.
Nach einer weiteren Meldung der Täglichen Rundſchau hat
ſich der polniſche Aufſtand weiter nach Norden
ausgedehnt. In Kattowitz ſind Telegramme eingetroffen,
daß die öſtlichen Bezirke der Kreiſe Lublinitz, Roſenberg und
Kreuzburg in den Händen der Polen ſind. Die Polen hätten die
Hoffnung geäußert, daß ſie bis Ende dieſer Woche das ganze
ober=
ſchleſiſche Gebiet beſetzt haben würden.
Oppeln, 3. Mai, 11.30 Uhr abends. (Wolff.) Die
inter=
alliierte Kommiſſion erläßt folgende
Bekannt=
machung: Von gewiſſen Elementen der polniſchen Bevölkerung
Oberſchleſiens wurden Gewalttaten verübt. Die Ordnung in
einer Anzahl Kreiſen des Abſtimmungsgebietes wurde ſchwer
ge=
fährdet. Die interalliierte Regierungskommiſſion iſt feſt
ent=
ſchloſſen, in kürzeſter Friſt die Wiederherſtellung der
Ordnung zu ſichern, und hat den
Belagerungszu=
ſtand über die vom Aufruhr betroffenen Kreiſe verhängt.
Die interalliierte Negierungskoymiſſion wird vor keinem Mittel
zurückſchrecken, um die Achtung vor den Geſetzen ſicherzuſtellen.
(gez.) Marini. Pereival. Poncet.
Kriſe im Reichskabinett?
ONB. Berlin, 4. Mai. Die von uns bereits geſtern
an=
gekündigte Kriſe im Kabinett hängt in der Hauptſache mit
der Antwort zuſammen, die Amerika Deutſchland zugehen
läßt. Das Kabineti wird heute vormittag wieder
zuſawmen=
treten, um ſich mit der durch die Harbingſche Note geſchaffene
Lage zu befaſſen. Der Auswärtige Ausſchuß wird heute um
10 Uhr zuſammentreten. Die Voſſiſche Zeitung erfährt, daß zu
dieſer Sitzung auch die Führer der Regierungsparteien
einge=
laden worden ſind. Daraus ſei geſtern in parlamentariſchen
Kreiſen der Schluß gezogen, daß es ſich nicht lediglich um die
Frage handelt, ob die deutſche Regierung dem in der Amtwort
der amerikaniſchen Regierung gegebenen Rate Folge leiſten ſoll,
ſofort den alliierten Regierungen klare, beſtimmte,
zweckent=
ſprechende Vorſchläge unmittelbar zu machen, ſonderm auch um
die Frage, ob die Entſcheidung darüber von dem gegenwärtigen
Kabinett getroffen werden ſoll oder nicht. Man nahm geſtern
abend an, daß die ſeit längerer Zeit latente
Regierungs=
kriſe in ein akudes Stadium getreten iſt. Inwieweit dieſe
Ver=
mutung zutrifft, bleibt abzuwarten. Es iſt noch nicht erſichtlich,
wer bei einem Rücktritt des Habinetts die Stellung Fehrenbachs
einnehmen wird. Nach der Berliner Börſenzeitung ſpricht man
von Plänen, die die Bildung eines neuen Kabinetts, und zwar
eines ſogenannten Konzentrationskabinetts, im Auge habe. In
dieſem Kabinett ſollen führende Perſönlichkeiten, ohne Rückſicht
auf ihre Parteizugehörigkeit, auf breiteſter Grundlage vereinigt
werden. Andererſeits betont der Lokalanzeiger: In unterrichteten
Kreiſen erwartet man, daß die Koglitionsparteien auch weiterhin
die Regierung bilden. Man bezweckt lediglich einen
Perſonen=
wechſel im Reichskabinett und wünſcht vor allem, daß
Reichs=
kanzler Fehrenbach ausſcheide. Zwar habe er noch im Zentrum
Anzeigenpreis:
33 mm breite Kokonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Banhanz, 1.00 W., Reklamezeile (94mm breit)2.80 M.
Auf vorſtehende Preiſe 25%o Teuerungszuſchlag,
Anzeigen von aswärts 1.50 M. Bankanzeigen
2.00 M., 92mm breite Reklamezeile 5,00 M. Anzeigen
gehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
Agenturen 1. Anzeigenerpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
VerpRichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schaoenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtl. Beitxeibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 20 Pf.
einige Anhänger, ein Teil der Zentrums, Volkspartei und
Demo=
kraten werde ſich aber keineswegs damit einverſtanden erklären,
daß er noch ſpeiter im Amte bleibe. Es wurde bereits vor
eini=
gen Tagen daruf hingewieſen, welche Gründe zur Kritik an
Fehrenbach Anlaß geben. Daran hat ſich nichts geändert. Es
ſei damit zu rechnen, daß, wenn ein Kanzlerwechſel eintritt, das
Zentrum auch den neuen Kanzler ſtellt. Ferner ſoll
ſelbſtverſtänd=
lich ein neuer Außenminiſer in das Kabinett eintreten. In
poli=
tiſchen Kreiſen ſei es ein ofſenes Geheimnis, daß innerhalb der
Volkspartei der Wunſch beſteht, einen Parlamentarier zu
präſen=
tieren, dem man die nötige Energie zutraue, die jetzt mehr denn
je bei der Leitung unſerer auswärtigen Politik nötig ſei.
Inner=
halb der Koalitionsvarteien wird Gewicht darauf
ge=
legt, daß auch das Reichswirtſchafts= und
Reichsfinanzminiſte=
rium neu beſetzt werden. Es wurde angedeutet, daß erwogen
wird, das Wirtſchafts= und das Schatzminiſterium
zuſammen=
zulegen. Beide Miniſterien wurden bisher von der Volkspartei
beſetzt. Miniſter Scholz würde dann wahrſcheinlich ausſcheiden.
und für ihn würde der bisherige Schatzminiſter v. Naumer das
Reichswirtſchaftsminiſterium übernehmen. Ueber die Stellung
der Parteien zu den letzten Vorgängen in der auswärtigem
Poli=
tik ließe ſich zur Stunde ſoviel ſagen, daß ſich heute in
Deutſch=
land keine Regierung finden därfte, die ein
Schuld=
bekenntnisablegen würde, wenn es die Entente nochmals
verlangen ſollte.
Von anderer Seite wird gemeldet: In politüſchem Kreiſem iſt
es ein offenes Geheimnis, daß innerhalb der Volkspartei der
Wunſch beſteht, für den Poſten des Außenminiſters einen
Parlamentarier zu präſentieren, dem man die nötige Energie
zu=
traut. Innerhalb der Koglitionsparteien wird Gewicht darauf
gelegt, daß auch das Reichswirtſchafts= und das
Reichsfinanz=
miniſterium neu beſetzt werden. Der bisherige
Reichsſchatzmini=
ſter von Raumer dürfte das Reichsſwirtſchaftswiniſterium
übernehmen. Beſonders der Kanzler ſcheint gewillt, nicht die
Konſequenzen zu ziehen. Man hofft offenbar noch, daß irgend
eine Möglichkeit entſteht, die den Weg nach Waſhington offen hält.
Die Londoner Konferenz.
London, 3. Mai. (Reuter.) Der Oberſte Rat kam nach
fünfſtündiger Sitzung zu einer vollſtändigen
Uebereinſtim=
mungüber den Inhalt der Deutſchland zu überſendenden
Mitteilungen. Der Redaktionsausſchuß tritt heute abend
zuſammen, um das Protokoll aufzuſtellen. Eine weitere Sitzung
des Oberſten Rates wird morgen nachmittag ſtattfinden. Das
Protokoll wird nicht ſpäter als am 6. Mai abgeſchickt werden.
Deutſchland muß ſpäteſtens am 12. Mai antworten. Deutſchland
muß jährlich 100 Millionen Pfund Sterling bezahlen und
außer=
dem eine Abgabe von 25 Prozent von der deutſchen Ausfuhr.
Bonds im Betrage von 600 Millionen Pfund ſollen jetzt und 1900
Millionen im November ausgegeben werden, insgeſamt alſo
2500 Millionen Pfund Sterling, abgeſehen von Bonds im
Be=
trage von 4250 Millionen, welche je nach der Zahlungsfähigkeit
Deutſchlands ausgegeben werden ſollen. Die Bonds bringen
5 Prozent Zinſen, und es wird ein Schuldentilgungsfonds von
einem Prozent vorhanden ſein, ſo daß die für den Zinſendienſt
für die im November ausgegebenen Bonds im Betrage von 2500
Millionen Pfund Sterling erforderliche Summe 150 Millionen
Pfund ausmachen wird. Wenn die Einnahmen aus der
jähr=
lichen Zahlung von 100 Millionen Pfund und der 25prozentigen
Ausfuhrabgabe mehr ergeben als die erforderlichen 150
Millio=
nen, ſo wird es genügen, einen Teil der in Reſerve gehaltenen
4250 Millionen betragenden Bonds auszugeben, um den
Ueber=
ſchuß aufzunehmen. Es wird eine Abgabe von einem weiteren
Prozent der deutſchen Ausfuhr erhoben, wodurch der
Geſamt=
betrag auf 26 Prozent ſteigt, um die Summe zu erreichen, die
zur Bezahlung der Zinſen für die in Reſerve gehaltenen Bonds
nötig iſt. Man rechnet damit, daß jede Serie innerhalb 37
Jah=
ren, vom Datum der Ausgabe gerechnet, eingelöft werde. Unter
keinen Umſtänden kann die deutſche Verbindlichkeit 6 Prozent
des Geſamtbetrages der Bonds überſteigen. Mit dieſem
Be=
trage werden die deutſchen Zölle oder andere Einnahmen
be=
laſtet werden, die der Reparationsausſchuß vorbereitet iſt zu
er=
halten. Der Reparationsausſchuß wird die Bonds nach den
bereits feſtgeſetzten Verhältniſſen unter den Alliierten verteilen.
Paris, 5. Mai. (Wolff.) Wie Pertinax im Echo de Paris
mitteilt, ſind geſtern abend folgende Beſtimmungen
hin=
ſichtlich der auszugebenden Kategorien von Schatzbonds
ge=
troffent worden: Die Serie A im Betrage von 12 Milliarden
Goldmark wird am 1. Juli ausgegeben, und von dieſem Tage ab
rechnet die Zahlungsfriſt. Was die Serie B angeht, ſo bleibt
es bei den bisher getroffenen Beſtimmungen. Die Schatzbonds
der Serie O werden der Neparationskommiſſion wie die der
Serie B am 1. Oktoben 1921 übermittelt werden. Alle
Schatz=
bonds lauten auf den Inhaber. Die feſtſtehenden
Jahreszahlun=
gen von 2 Milliarden ſollen durch monatliche Raten entrichtet
werden. Imerhalb 14 Tagen nach Inkrafttreten des
Abkom=
mens über die Reparationsfrage muß Deutſchland eine
Mil=
liarde Goldmark in Gold, Debiſen oder dreimonatigen Wechſeln,
auf den dentſchen Staatsſchatz zahlbar, entrichten. Der
Garantie=
kommiſſion muß Kenntwis gegeben werden von allen
Maßnah=
men, die das Deutſche Reich trifft und die die Einnahmen
der=
hindern und dadurch die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands
beein=
trächtigen könnten. Jedoch hat die Garantickommiſſion nicht das
Recht, in die Verwaltungsangelegenheiten Deutſchlands
einzu=
greifen.
London, 4. Mai. (Wolff.) Die Daily News melben,
während Frankreich auf eine Blockade zur See im Falle
einer Weigerung Deutſchlands dränge, hätten mehrere der
einflußreichſten Citybankiers in Downing Street im Intereſſe
einer Verſtändigungspolitik gegenüber Deutſchland interveniert.
Die Geſchäftswelt befürchta, daß extradagante Forderungen, wie
ſie Frankreich ſtelle, neue Abenteuer im Nuhrgebiet und
kata=
ſtrophale Folgen für den Handel nach ſich ziehen würden.
Der von Marſchall Foch für die eventuelle Beſetzungdes
Ruhrgebiets entworfene Plan wurde geſtern, den Times
zufolge, geprüft und vom Oberſten Rat angenommen. Auf die
Frage Lloyd Georges, ob es nötig ſein werde, die alliierte
Be=
fatzungsſphäre über die Nuhr hinaus auszudehnen, ſoll Marſchall
Foch durchaus verneinend geantwortet haben. Den Blättern
zu=
ſolge herrſcht noch einige Ungewißheit bezüglich der Natur
irgend=
welcher Operationen zur See, die vielleicht unternommen werden.
Ueber dieſe Frage wird augenblicklich von den
Marineſachver=
ſtändigen beraten.
Daily Expreß erklärt, daß die Lage bezüglich Deutſchlands
jetzt hoffnungsvoller ausſehe. (2). Man ſei der Anſicht,
daß die Reparationsfrage auf eine Grundlage geſtellt werde
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dounerstag, den 5. Mai 1921.
Nummer 123
könne, die eine Verhandlung möglich machen werde, und daß ſo
der geplante Vormarſch vielleicht nicht nötig ſein wird.
Die Reparationskommiſſion.
ParFs, 4. Maj. (Wolff.) Nach einer Havasweldung hat
die Reparationskommiſſionam 3. Mai an die
Kriegs=
laſtenkommiſſion einen Brief gerichtet, in dem darauf hingewieſen
wird, daß die deutſche Regierung ihre aus Artikel 235 des
Ver=
trages von Verſailles erwachſende Verpflichtung, betr. Zahlung
von 20 Milliarden Goldmark, nicht erfüllt habe. Die Antwort der
Kriegslaſtenkomtmüſſion vom 29. April ſei nur dilatoriſch geweſen
und das Verlangen der Reparatiomskomnpiſſion bleibe unerfüllt.
Infolgedeſſen erkläre die Reparatiomskommiſſion formell, daß
Deutſchland die ihm aus Artbel 235 des Vertrages erwachſenden
Verpflichtungen nicht erfüllt habe, da es die Summe von
min=
deſtens 12 Milliarden ſchuüdig geblieben ſei. Die
Reparations=
kommiſſion wird unverzüglich von bieſem Verſtoße allen
in=
tereſſierten Mächten entſprechenb Paragnaph 12, Anhang 2, Teil 8
des Friedensvertrages Mitteilung machen.
London, 4. Maj. (Reuter.) Die
Neparationskom=
miſſionſiſtaus Paris herbeigerufen worden. Sie wird
heute in London eintreffen und Deurſchland ein Protokoll
über=
ſenden, das bis zum 12. Mai, nachts 12 Uhr, zu beantworten iſt.
Ein neues deutſches Angebot an die Alliierten.
London, 3. Maf. (Wolff.) Die Times erfahreu in den
frühen Morgenſtindem, von gaut umterrichteten Kreiſen, daß ein
neues deutſches Angebot an die Akliierten von
Berlin an dem deutſchen Borſchafter im Paris durch
Uebermit=
telung an die Reparationskommiſſion telegraphiert worden ſei.
Die Times ſchreiben, das neue deutſche Angebot werde heute
ge=
prüft werden. Die Bedingungen der Vorſchläge ſeien noch nicht
genau durchgeſickert. Man glaube jedoch, daß es an die Beſchlüſſe
der Pariſer Konferenz heranreicht. Da die
Reparationskommiſ=
ſion heute in London zuſanmentreten werde, werde
angenoni=
mem daß das deutſche Angebot nach London übermittelt und von
der Reparationskommiſſion dem Oberſten Rat unterbreitet werde.
Entwurf eines Geſetzes betr. Erhebung
auf die Körperſchaftsſteuer.
WIS. Der dem Reichstag vorgelegte Geſetzentwurf
be=
zweckt eine beſchleuigte Erhebungdes größten Teiles
der Steuerſumme. Danach ſollen alle der Körperſchafts=
ſchaftem uſſt.) binnen einem Monat mach Feſtſtellug der Bilanz
für jedes Geſchätfsjahr ohne beſondeve Aufforderung 10 Prozent
des im Abſchluß ausgewiefenem Reingewinnes entrichten. Die
Nichtbeachtung der Vorſchrift wird wit einer bedeutenden Strafe
bedroht, nämlich 20 Prozend Zuſchlag zu der endgültig
feſtgeleg=
ten Stewerſumne. Die vorläufigen Zahlungen ſind auf die
end=
güktig feftgelegte Summe in Anrechnung zu bringen, es werden
alſo zuviel bezahlte Beträge zurückerſtattet.
Neuregelung der Getreidebewirtſchaftung.
S. Uns wird geſchrieben: Nicht nur in landwirtſchaftlichen
Kreiſen, ſondern auch im Getreidehandel empfindet man es
im=
mer mehr als ſtörend, daß die Neuregelung der
Ge=
treidebewirtſchaftung auf die lange Bank geſchoben
wird. Bisher iſt nur bekannt, daß gewiſſe Lockerungen der
Zwangswirtſchaft eingeführt werden ſollen, worüber ein
Geſetz=
entwurf dem Reichsrat ſchon eine geraume Zeit zur
Beſchluß=
faſſung vorliegt. Obwohl dieſe beſchleunigt werden ſollte, liegt
immer noch keine Entſcheidung vor. Nach früheren Mitteilungen
von Regierungsſtellen dürfte es zur Einführung eines
Umlage=
verfahrens kommen, wonach für den Morgen eine beſtimmte
Ge=
treibemenge an die Getreideſtelle abzuführen iſt und dem
Land=
wirt noch ein Teil ſeiner Ernte übrig bleibt. Ungewißheit
be=
ſteht nun darüber, wie mit den überſchießenden Getreidemengen
verfahren werden ſoll. Es ſind zwei Möglichkeiten ins Auge
ge=
faßt: Entweder bleibt die überſchießende Menge dem Landwirt
zur fveien Verfügung, oder ſie wird von der Getreideſtelle zum
Weltwarktpreis angekanft. Je länger die politiſchen
Schwierigkei=
ten in Deutſchland anhalten, um ſo dringender iſt es notwendig,
Maßnahmen für eine möglichſt weitgehende Erhöhung der
Ge=
treideerzengutng zu treffen. Nach Anſicht der intereſſierten Kreiſe
würde dieſem Zweck am allerbeſten eine völlige Freigabe der
Ge=
tveidewirtſchaft dienen. In der Entwicklung der
Fleiſchverſor=
gung nach ihrer Freigabe erblickt man eine Beſtätzigung dieſer
Anſicht.
Die Politik der Bereinigten Staaten.
London, 3. Mai. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet aus
Waſhington, daß Senator Mac Corwick den Verſailler
Friedensvertrag in heftiger Weiſe angriff und erklärte,
dieſer Vertrag werde niemals vom Senate ratifiziert, vielmehr
ein Sonderfrieden mit Deutſchland abgeſchloſſen.
Senator Borah erklärte, daß das amerikaniſche Volk, als es für
Harding ſtimmte, der Anſicht war, daß es damit nicht nur den
Völkerbund, ſondern auch den Friedensvertrag von Verſailles
verwerfe. So ſchlecht auch der Völkerbund und ſo gefährlich er
für die höchſten Intereſſen Amerikas ſei, wäre es doch für die
D nnnm
V
Vereinigten Staaten unendlich viel beſſer, im Völkerbunde zu
ſein, als an dem Verſailler Friedensvertrag teilzuhaben. Nach
der Morning Poſt drückten auch andere republikaniſche
Seng=
toren ihre entſchloſſene Feindſchaft gegen den Verſailler
Friedens=
vertrag aus. Man frage ſich in politiſchen Kreiſen, ob der Senat
und nicht das Staatsdepartement die auswärtige Politik der
Ver=
einigten Staaten fixieren werde. Einer Exchange=Meldung aus
Waſhington zufolge wird dort beſtätigt, daß der Staatsſekretär
dem franzöſiſchen Botſchafter Juſſerand mitgeteilt hat, daß ſich
die Vereinigten Staaten den Maßmahmen widerſetzten, die zur
Vernichtung Deutſchlands führen würden. Die Times meldet
aus Neu=York, daß die neue deutſche Note am 2. Mai in
Waſhing=
ton eingetroffen ſei und vom Staatsſekretär Hughes nach dem
Weißen Hauſe gebracht worden ſei, um darüber mit dem
Präfi=
denten zu beraten.
London, 3. Mai. Nach der Daily News hat der engliſche
Botſchafter in Waſhington vom Staatsſekretär Hughes die
Mit=
teilung erhalten, daß ſich die amerikaniſche Regierung einer
Blockade gegen Deutſchland widerſetzen werde.
* London, 4. Mai. Mancheſter Guardian berichtet, einer
unbeſtätigten Meldung zufolge habe Lloyd George bei der
amerikaniſch en Regierung über die Frage einer
bri=
tiſchen Aktion zur See ſondiert und die Antwort erhalten,
daß die amerikaniſchen amtlichen Kreiſe keinerlei Einwände gegen
eine britiſche Demonſtration zur See außerhalb der deutſchen
Häfen erheben würden. Daraus laſſe ſich folgern, daß die
Ver=
einigten Staaten wohl Einwände erheben würden gegen
irgend=
eine Art von Kontrolle, ſoweit die amerikaniſche Schiffahrt davon
berührt werden würde.
Der Mancheſter Guardian ſchreibt in einem Leitartikel:
Amerika habe große und ſtets zunehmende Intereſſen
in Deutſchland. Amerikaniſche Untertanen hätten ſich in
letzter Zeit ſowohl an der deutſchen Schiffahrt als auch an
deut=
ſchen induſtriellen Unternehmungen ſtark beteiligt. Amerika werde
daher einen induſtriellen Ruin Deutſchlands keineswegs
gleich=
gültig hinnehmen, desgleichen nicht die zwangsweiſe Schließung
deutſcher Häfen, die eine der neuen Zwangsmethoden ſei, die jetzt
von einflußreichen Franzoſen gegen Deutſchland vorgeſchlagen
werde. Es iſt dem Mancheſter Guardian zufolge allmählich an
der Zeit, daß die Vereinigten Staaten in Europa ihren
mäßigen=
den Einfluß von neuemk geltend machen.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Die Tinnes melden aus Neu=Bork
die Ernennung vo David Jayne Hill zum künftigen
amerikani=
ſchen Botſchafter in Berlin. Hill harte dieſem Poſten bereits
vom Jahve 1908—11 inne. — Erening Standard meldet, daß die erſte
Gruppe engliſcher Zeugen, die im Mai bei den Verhandlungen
gegen die deutſchen Kriegsbeſchuldigten vernommen
werdem ſollen, am 20. Maj von Liverpool abfahren wird. Vertreter des
Home Offige und Detektibe von Scottland Yards werden die Zeugen
be=
gleiten. — Paviſer Blärter verzeichnen eine Meldung aus Lima, wonach
es der Firma Krupp gelungen ſei, nach verhältnismäßig kurz
ge=
führten Verhandlungen mit der chileniſchen Regierung Konzefſionen im
eiſenreichen Gebiet von Lbanguihié zu erhalten. Es ſollen dort große
Fabriken errichtetz werden, die an Umfang die Mutteranlagen übertreffen
würdem. — Von ihrem Mitarbeiter in Belgien wird der Kölniſchen
Zei=
tung geſihrieben: Wie ich erfuhre, wird die belgiſche Regierung bereits
in den närhſten Wochen der Kannneu eine Voplage zwecks Auflegurng einer
neuen großen belgiſchen Staafsanleihe, die ſich nicht unter
einer Millbarde Fvanken halten dürfte, unnderbreiten. Sie wird
voraus=
ſichtlich 6progenoig ſein. — Nach einer Meßdung der Agence O Athenes
iſt die Nachricht eines Blattes, daß Gunaris nach ſeiner Rückkehr von
Smyrna ſich nach London begeben werde, um über die Abdankung
des Königs Konſtantin zu verhandein, tendenzibs und entbehrt
jeder Begründung. — Im Landtage von Kowno hielt Außenminiſter
Pu=
richf eine Rede, worin er erklärte, daß die Zuteilung Wilnas an
Litauen wahrſcheinlich ſei. Litauen verpflichte ſich proviſoriſch, Polen
nicht anzugreifen, beine Sonderbündniſſe gegen Polen einzugehen, ihm
Tranſitrecht auf den Bohnen nach Memel und zum Meere ſowie
wirt=
ſchaftliche Betätigung in Litauen zu gewähren. — Der
amerika=
näſche Senat hat mit allem gegen eine Stimme die
Einwanderungs=
bill angenommen, die die Zulaſſung von Ausländern in den Vereimigten
Sbaaten auf 3 Prozent der im Jahre 1910 in den Vereinigten Staaden
tohnhaft geweſenen Ausländern jeder Nationalität beſchränkt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Mai.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Kreisoberwachtmeiſter Georg
Boxheimer in Heppenheim auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung
ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte.
n. Schöffengericht. Zum erſten Male ſeit der Aenderung des
Ver=
fahrens war eine Anklage wegen Diebſtahls im Rückfall Gegenſtand der
Verhandlung, und es wurde der 27jährige, vielfach vorbeſtrafte
Schuh=
macher Peter Schneider von Jugenheim a. d. B. unter Verſagung
mildernder Umſtände zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt.
Er gehört zu den Unverbeſſerlichen und hatte in einer hieſigen Wirtſchaft
einen Herrenüberzieher, in Frankfurt a. M. einen Damenpelzmantel
entwendet. Seine mitbeteiligte Frau erbielt, bisher unbeſtraft, 1 Monat
Gefängnis.
n. Strafkammer. Wegen eines hier verübten frechen Gaunerſtreichs
ſind der 23jährige Kaufmann Chriſtian Schneider aus Mainz und
der 30jährige Kaufmann Franz Breuer aus Köln ſchöffengerichtlich zu
je 10 Monaten Gefängnis verurteilt, und erſterer glaubte, ſein Heil mit
Berufung verſuchen zu ſollen. Beide Täter hatten ſich in Düſſeldorf
ken=
nen gelernt und den geriebenen Plan ausgeheckt, für den als Opfer von
Breuer ein Verwandter namens Hanſen auserkoren wurde. Ihm ſpie=
gelte man vor, daß er in einem hieſigen Hotel eine größere Min
Kokain (angeblich aus der Merckſchen Fabrit durch einen Chemikern M
ſchaft) erwerben könne. H. reiſte deshalb mit den Schwindlern hie=scl
empfing eine wertloſe Probe und wollte ſie im Nebenzimmer durch ein
mitgenommenen Chemiker prüfen laſſen. Den Kaufpreis von 1.0
Mark nahm er nicht mit hinaus, ſo daß die Betrüger, die hinter ihrn
Tür verſchloſſen, mit dem Geld durchs Erdgeſchoßfenſter das
Weitt=
ſuchen vermochten. Sie teilte die Beute. Die Berufung wurde
worfen. — Ebenſo erging es dem 21jährigen, vom Schöffengericht ru
Beleidigung eines 14jährigen Mädchens zu 200 Mark Geldſtrafe wr
teilten Dreher Heinrich OId aus Höchſt i. O., der beharlich lexu
Er war an einem Sonntag=Morgen im November v. J. auf der Zo
ſtraße zwiſchen Höchſt und Mümling=Crumbach jenem aus dem K.un
mandenunterricht heimgehenden Mädchen begegnet und hatte es irn
züchtiger Weiſe beläſtigt. Mangels ſtaatsanwaltlicher Berufung:
die 2. Inſtanz an jenes Strafmaß gebunden, ſonſt hätte, wie der
ſitzende betonte, in Anbetracht der Gemeinheit der Tat eine empfir u
Gefängnisſtrafe Platz gegriffen obwohl der Angeklagte bisher
beſtraft war. — Ein weiterer Berufungsfall war der
des als Impfgegner bekannten Profeſſors Paul Mirius
Nieder=Ramſtadt, und das ſchöffengerichtliche Urteil lautete wegen —.
laſſener Impfung der 3 Kinder auf je 50 Mark Geldſtrafe ev. 10
Haft. Ueber den Einwand des Angeklagten, es könne aus dem Impen
vom 10. Oktober 1874 nur einmalige Strafe erfolgen, iſt oberſtrichgel
ſchon des öfteren gegenteilig entſchieden. Das Unterlaſſungsdelikt m
vielmehr, ſobald eine weitere behördliche Aufforderung erfolglos „
ben iſt, jeweils aufs neue geahndet werden. M. beſchränkte ſein Fu
mittel daher auf das Strafmaß, und es wurde auch vom Beru n
gericht jede der drei Geldſtrafen auf 30 Mark ermäßigt, ſowi.
Eventualſtrafe (da im Höchſtfall nur 50 Mark oder 3 Tage Haft z—u
ſind) auf je 2 Tage Haft herabgeſetzt.
* Heſſiſcher Verwaltungsgerichtshof. Tagesondnung für die
liche Sitzung des Verwaltungsgerichtshofs am Samstag, den 7. 4
vormittags 9½ Uhr: 1. Klage des Heirich Köhler II. und des s
vad Schepp X., beide in Pohlgöns, gegen den Wilhelm Göbel
ſelbſt; hier Kompetenzkonflikt. 2. Klage des Kreiſes Mainz gegn
Fürſorgekaſſe für Beamte der Landgemeinden uſw.
* Dagesurdnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der Kilz
Starkenburg am Samstag, den 7. Mai, vormittags 9½ Uhr:
ſchwerde des Georg Volk zu Rüſſelsheim gegen ſeine Heranziehuzgg
Spengler=Zwangsinnung für den Kreis Groß=Gerau. 3. Einmm
gen des Georg Geiger 4. und Genoſſen gegen einen Beſchluß
Heranziehung zu den Faſelviehhaushaltungskoſten in Darmſtadt.
* Die heſſiſche Eichungsinſpektion in Darmſtadt führt in der 7
die Bezeichnung Heſſiſches Landes=Eichungsamt.
— 80. Geburtstag. Am 7. Mai feiert einer der älteſten Darnit
Künſtler, Prof. Hermann Müller, ſeinen 80. Geburt
Wir wwerden noch darauf zurückkommen.
* Jubiläum. Am Samstag, den 7. Mai, ſind es 25 Jahre, de0
Eliſabeth Berthold im Hauſe Gebrüder Unger, hier, LudwigiEig
ununterbrochen tätig iſt.
* Die amerikaniſchen Lebensmittelpakete. Wie wir erfahren,
Verbauf der Food Drafts des Hoover Konzerns in Amerika am 3c
ds. Js. eingeſtellt worden. Die Einlöſug der amerikaniſchen Food 1
wird von dem American Relief Adminiſtration Wavehouſe, Han=
Ferdinandſtr. 58, nur bis zum 31. Juli vorgenommen. Dann
alſo dieſes große ameribaniſche Liebeswerk ſeinen Endpunkt. Das ſech
Rote Kreuz möchte jedoch darauf hinweiſen, daß nach wie von mit! Freitäg
Deurſchen Gelegenheit geboten iſt, amerikaniſche Lebensmittel ir m
von Einheitspaketen weiter zu beziehen. Das deutſche Rote Kreuz ſalhz)ſige Leben
Vertreter des Central Relief Committees in Neu=York es übernomardiue
ſichſene
Weiterleitung der Einheitspakete an die Endempfänger in Deu ſms
durchzuführen. Dieſe Einheitspabete zeichnen ſich durch eine beirr,
große Reichhaltigbeit aus. Wir verweiſen nochnals auf die in der Eyi=
Mehl
höſen an den öffentlichen Bekanntmachungsſtellen ausgehängten atſ=
Das deutſche Rote Kreuz, Charlokienburg, Berliner Straße 13)/7
weitere Auskunft gern erteilen.
* Freies Geiſtesleben und die „Schule der Weisheit” von Getſeil”
mann Keyſerling. Ueber dieſes Thema ſprach Dr. Eugen Ko lioſ=
Stuttgart in einem vom „Bund für Dreigliederung des ſozialen Ornlſ” ugsmehl: Bis
mus” vevanſtalteten Vortrag im Saalbau am 2. Maf. Zuerſt wimdſte
A—Fje 1
Notwendigkeit eines freien Geiſteslebens im Sinne der Dreiglidurſtg
on 4 50
um 19
elle: Wil
des ſozialen Organismus dargelegt, als Forderung der neuer in
wickelung der Menſchheit. Alle alten Zwangseinrichtungen von E
zu Menſch, in denen dieſes Geiſtesleben ſich entwickeln mußte,
überwunden werden, um der zeitgemäßen Forderung der möglich77
Ausbildung der Individualitär Rechnung zu tragen. An Hand
nender Ausſprüche des Grafen Heyſerling über ſeine Schule der ÜF
chavakteriſierte der Vortvagende dieſelbe vor allem als unpädagon)
die Schüler zu Weiſen und Führernaturen lediglich dadurch herazeid
werden ſollen, daß durch Schaffung einer „pſychiſchen Atmoſph.na
Machtfaktor” das „Seinsnibeau” des Lehrers auf dem Wege ſu n6n
Beeinfluſſung auf ſie übertragen werden foll. Das längſt überlebrie
einer literariſch=äſthetiſchen, ariſtokratiſchen Salonkultur in der cw ‟ku md Hausbrand
der Weisheit ſei unfozial und ſtehe im Widerſpruch mit wahrer Aichw) für das ne
bildung. An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an. Ximnachun
* Beſſunger Knabenhort. In enger Verbindung mit de kaſte1 mer Nr. 39
knabenſchule III beſteht ſeit Herbſt 1912 der Beſſunger Knceſtelune des Ler
hort. Er wurde gegründet, um, ähnlich wie die Knaben=Arbeizſiſut V vormittags
für die Kinder der Altſtadt, auch dem ſüdlichen Stadtteil eine ſunſch F9 ſind alle 9
tung zu verſchaffem, die der gefährdeten Jugend in ſchulfreien Endien
Aufſicht und erziehlich wertvolle Beſſchäftigung gevähren ſoll. JichMTlhensmittelme
tem Maße hat wächrend des Krieges der Hort ſeiner Aufgabe wen mengegangene War
können; denn bebanntlich gab es damals nur allzuviele unbehäte ich V verfallene
Warke=
ſelbſt überlaſſene Jugend. Der Hort arbeitet ohne Unterbreckriwh
ganze Jahr, Sommer wie Winter, ſelbſtverſtändlich auch währee
Ferven. Die Garvenarbeſt mit ihren vorzüglichen Wirkungen ari Mee
und Geiſt nimmt einen hervorragenden Platz in der Horübeſchäfti men
Unter ſachverſtändiger, pädagogiſcher Leitung werden die in
dern ſchlummernden Kräfte, die in müßigen Stunden ſich leicht
heil der Kinder auswirben, an ein Lebem der Ordnung, Pürk
Gewiſſenhaftigbeit, Verrräglichkeit, der gegenſeitigen Hilfeleiſtum
praktiſchen Ausnutzung der dahinſchwindendem Zeit der friedl/
beitſamkeit gewöhnt. So muß von der Beſchäftigung im Herd
ebenſo von der Hortarbeit im Winter, beſtehend in HandfertigkeitM
Der Holdatenkaiſer.
Zum 100. Todestage Napoleons I. (5. Mai 1821).
Ein geſchichtlicher Rückblick von Franz Conring.
„Ich ward geboren, als mein Vaterland ſtarb” — ſo hat
Na=
poleon, unnachahmlich an Kraft und Kürze und völlig richtig den
Augenblick bezeichnet, in dem er das Licht der Welt erblickte, denn
am 15. Auguſt 1769 gab Lätitia Ramolino, die junge und ſchöne
Gemahlin Carlo Buonapartes, ihrem großen Sohne das Leben.
Der junge Napoleon erhält durch Protektion des
Gouver=
neurs Grafen von Marboeuf 1779 eine Freiſtelle in der
Militär=
ſchule zu Brienne, ſitzt 1784 in der von Paris, hat ausgezeichnete
Noten in der Geographie und Mathematik und ſein
Lieblings=
ſchriftſteller iſt Plutarch. Am 1. September 1785 tritt er als
Leut=
uent in das Regiment Lafere ein, und ein Jahr ſpäter in das
herühmte 4. Artillerieregiment zu Grenoble, in dem er 1792 die
Hauptmannsepauletten erhält. Die franzöſiſche Revolution bricht
aus, und auch in Korſika bildet ſich eine Partei, die dieſen
ehe=
maligen genueſiſchen Beſitz mit engliſchem Gelde von Frankreich
losreißen will. Das Oberhaupt dieſer Beſtrebungen, Pasquale
Paoki, ſucht den jungen Napoleon für ſeine Ziele zu gewinnen.
Doch umſonſt; dieſer kommt wohl nach ſeiner Heimatinſel, um
dort freilich unter franzöſiſcher Fahne gegen die Rebellen zu
kämpfen. Zur Strafe ächtete man ihn und ſeine ganze Familie.
Napoleon Bonaparte wird Anhänger des Konvents, der ihm den
Oberbefehl über die Belagerungsartillerie vor Toulon überträgt,
vor welcher Feſtung ſich der junge Stratege bemerkenswert durch
ſein Feldherrntalent hervortat. Man beförderte ihn 1794 zum
Brigadegeneral der Artillerie, und Napoleon wird der militäriſche
Ratgeber des jüngeren Robespierre, in deſſen Sturz er mit
ver=
wickelt wird. Nach der Kataſtrophe vom 9. Thermidor verhaftete
man ihn und klagte ihn an, doch nach 14 Tagen ſetzt man ihn in
Freiheit, aber ſtellt ihn kalt. Napoleon wird auf Halbſold geſetzt,
führt ein ärmliches Leben und will in der Türkei Kriegsdienſte
nehmen, als ihn ein ehemaliger Deputierter in den
topographi=
ſchen Ausſchuß des Kriegsminiſteriums als Mitarbeiter beruft.
Im Oktober 1795 wird der einſtige Artilleriehauptmann
Befehls=
haber der Pariſer Garniſon und kartätſcht den Aufſtand der
Sek=
tionen am 5. Oktober mit ſchonungsloſer Energie nieder. Zum
Danke dafür macht man ihn zum Diviſionär und noch vor dem
1. November befehligt Bonaparte eine Armee. Fünf Monate
ſpäter heiratet er Joſephine Beauharnais, ſeine erſte Gattin.
Kurz vorher ſendet ihn das Direktorium mit ſeiner Armee nach
Italien. Dieſe iſt in traurigſtem Züſtand, kaum 40000 Mann
ſtark und foll gegen eine doppelt ſo große Anzahl erprobter
öſter=
reichiſcher Soldaten kämpfen. Es folgt die berühmte Proklama=
tion Bonapartes „An meine Armee” und dank ſeines glänzenden
Schlachtenplans beſiegt er in einer Reihe glücklicher Gefechte die
Oeſterreicher und drängt dieſe bis zum Po zurück. Das mit
Oefterreich verbündet geweſene Sardinien erkauft ſich den
Waf=
ſenſtillſtand durch Uebergabe von drei wichtigen, feſten Plätzen.
Binnen wenigen Wochen iſt die ganze Lombarbei bis zur Etſch
erobert und der Reſt der Oeſterreicher ſitzt in Mantua
eingeſchloſ=
ſen. Die Truppen jubeln ihrem glückgekrönten Führer Napoleon
zu. Dieſer belohnt ſie mit Gold und Geſchenken, ſchließt Verträge
auf eigene Hand, erhebt Kontributionen, und kümmert ſich den
Kuckuck um die Weiſungen der Pariſer Regierung. Dieſe ſtaunt
über die zahlloſen Kunſtwerke, die aus Italien in das Pariſer
Nationalmuſeum durch Napoleon geſchickt werden.
Der Stern des Korſen iſt in vollem Aufgehen, und das Rad
ſeines Schickſals rollt. Sieg auf Sieg folgt, bis Oeſterreich und
der Papſt, völlig in die Enge getrieben, um Frieden bitten
müſſen. Die Landkarte der Apenniniſchen Halbinſel wird durch
Bonaparte völlig verändert. Der Frieden von Campo Formio
1797 iſt für Oeſterreich eine bittere Demütigung. Als Napoleon
am 5. Dezember 1797 in Paris einzieht, feiert man ihn bereits
als Nationalhelden; er hat mehr als 120 Millionen an
Kontri=
butionen erhoben und verteilt und ſür ſich ſelbſt nur
dreimal=
hunderttauſend Franes Erſparniſſe gemacht. Seiner Frau ſchenkt
er das Schloß Malmaiſon. Man überträgt ihm den Oberbefehl
über die an den Ufern des Kanals zuſammengezogene Armee,
die in England landen ſoll. Das alles iſt nur Schein, die Armee
geht nach — Aegypten. Die Expedition nach dem Lande der
Pyramiden beweiſt von neuem das ſtrategiſche Geſchick dieſes
genialen Führers, wenn auch ihr Zweck politiſch verfehlt bleibt.
Nach Paris zurückgekehrt, ſtürzt Napoleon die
Direktorialregie=
rung am 9. November 1799 durch einen militäriſchen
Staats=
ſtreich, und von dieſem Tage an iſt er der anerkannte Gebieter
Frankreichs. Er gibt dieſem Lande eine Konſtitution, wird erſter
Konſul, zieht in die Tuilerien ein, macht einen glänzenden Hof
und nimmt bei dem Schauſpieler Talma Anftandsſtunde. Alle
gegen ihn gerichteten Verſchwörungen mißlingen, ihre Urheber
fliehen oder werden, wie der Herzog von Enghien, erſchoſſen.
Napoleon ſchafft das militäriſche und politiſche Uebergewicht
Frankreichs. Gleich Hannibal zieht er über die Alpen und
er=
ringt den entſcheidenden Sieg bei Marengo, indem er Oeſterreich
abermals empfindlich ſchlägt und von neuem auf der Landkarte
Italiens Länder verſchwinden läßt oder ſolche mit anderen
Ge=
bietsteilen vereinigt. Rußland beginnt um ſeine Gunſt zu
buh=
len, zahlloſe Gefandtſchaften der Mittel= und Kleinſtgaten
Deutſchlands pilgern nach Paris, um die Protektion des erſten
Konſuls zu erbitten. Dieſer organiſiert im Innern eine neue
Verwaltung, regelt alte, wichtige Steuerfragen und ſchafft ſeinem
Lande neue, ungeahnte Kreditmöglichkeiten. Die Preſſt
ſcharf überwacht, und eine glänzend organiſierte-Geheim
breitet einer mächtigen Spinne gleich ihr Netz überall hin.?
ſöhnt ſich mit der Kirche aus und gibt dieſer alte, ihr Su
Revolution genommene Rechte zurück. Das Schulweſnn
gehoben und der Zivilkodex ausgearbeitet. Der erſte
ſtiftet den Orden der Ehrenlegion. Der ärgſte Feind des
zeigt ſich, es iſt England, deſſen Preſſe unabläſſig gev
wühlt und deſſen Flotte Napoleon nach den Schlägen vor A.
und ſpäter von Trafalgar fürchtet. Zwar ſchwingt er
als Waffe die Kontinentalſperre, doch jene ſtumpft ſich
ihrer eigenen, nur ſcheinbaren Schärfe ab. Napoleon I.
am 2. Dezember 1804 in der Notre=Dame=Kirche mit une
Pracht in Anweſenheit des Papſtes Pius VII. zum
Ke=
nen er ſtiftet einen neuen Erbadel und beſchenkt ſeine /
Schildknappen, ſeine Marſchälle und Generale, mit Lände
Kronen. Gegen ihn kämpft eine neue Koalition, die 9
ſeinen Soldaten angebetete Kaiſer ſchnell unſchädlich zu
weiß. Die glorreiche Dreikaiferſchlacht bei Aufterlitz ezn
zu ſeinen Gunſten (2. Dezember 1805); Oeſterreich ve1d
Preßburger Frieden den ihm verblieben geweſenen RoF.
italieniſchen Beſitzungen, ſowie Vorderöſterreich und Tim.
Soldatenkaiſer ſetzt ſeine Brüder zu Königen von Neoß
Holland ein, ſein Stiefſohn Eugen wird Vizekönig von
ſein Schwager Murat Großherzog von Berg und ſeine St.
erhalten Fürſtentümer. Das Jahr 1806 ſieht Bonaparte /
Preußen wenden, deſſen auf den Lorbeeren Friedrichs
ßen eingeſchlafene alte Armee er mit einem einzigen E.2
Schlage zertrümmert, und auch in Deutſchland vollziehr
nämliche Schauſpiel wie in Italien. Zwar ſucht Rußd.
Preußens Bundesgenoſſe die Folgen der Kataſtrophe O)e
und Auerſtädt aufzuhalten, umſonſt, der große Strateg!
Jahrhunderts bleibt auch über des Zaren Heer Sieger, 1.
ſchließt mit dem korſiſchen Emporkömmling nicht bloß
ſondern perſönliche Freundſchaft, da Napoleon Alexandi"
Rußland Schweden und die Türkei preisgeben will, a.
die franzöſiſche Herrſchaft auch über die phrenäiſche 9
auszudehnen. Bei dieſem Beginnen ſtößt Napoleon zuu
male auf den bewaffneten Widerſtand eines in ſeinem wi”
Bewußtſein bis in die innerſten Tiefen aufgerüttelte eif
und der ſpanifche Guerillakrieg koſtet Marſchall Soult ſe.
Truppen. England unterſtützt offen den ſpaniſchen Frei!
gegen den fremden Uſurpator, und nach vorübergehende‟
bricht hinter Napoleons Rücken nach ſeiner Rückkehr b9
der Kampf von neuem los. Oeſterreich rüſtet 1809 aber
imer I25.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 5. Mai 1921.
nach wemF
smittel i
„Sa gen für die körperliche, geiſtige und ſittliche Endwicklung der Kin=
„gehen. Die Verwaltng und Leitung des Beſſunger Knabenhorts
eSfneude und Genugtuurg, daß die Freunde und Gönner des Horts,
die körperſchaftlichen, wie die Einzelperſonen, dieſe Arbeit recht
„For haben und der Anſtalt bis heute treu geblieben ſind trotz
nweren gegenwärtigen Verhältniſſe. Dafür ſei allen Förderern des
Swiederholt herzlicher Dank geſagt. Der Hort wird in der ſeit=
Weiſe weitergeführt wverden und womöglich noch mehr diejenigen
exfaſſen, die beſonderer Aufſicht und Anregung in ſchulfreier Zeit
Mäw. Umſo mehr glauben wir auch der Unterſüützung der
Stadt=
lnmg ſicher zu ſein; iſt es doch eine rein ſoziale, der Allgemeinheit
„— Sache, der ſich der Hoxt widmet. Daß Hortarbeit wichtig und
y. iſt, wird jetzt immer mehr erkannt. Dafür gibt auch der
Ent=
zr Novelle des Volksſchlgeſetzes Zeugnis. Dort iſt in Art. 24
eiven, daß der Schulvorſtand erziehlich gefährdete Kinder ohne ge=
„). häusliche Ueberwachung über die tägliche Unterrichtszeit hinaus
üten kann, Jugendhorte, Fürſorgeklaſſen oder ähnliche
Einrich=
su beſuchen. Möchte dieſe Beſtimmung Geſetz werben und dem
Iner Knabenhort weiterhin eine ſeinem Zwveck entſprechende günſtige
3 ung vergönnt ſein.
me Gedächtnisfeier für die entſchlafene Kaiſerin Auguſte Viktoria
catet, wie bereits kurz mitgeteilt, am 9. Mai der Landesverband
ſiſchen (Deutſchnationalen) Volkspartei. Zur
ſarze lädt der Vorſtand alle diejenigen ohne Unterſchied der
Par=
ur es ein Bedürfnis iſt, den Manen der Entſchlafenen eine Stunde
rand dankbaren Gedenkens zu weihen. Die Gedächtnisrede hält
y neralſuperintendent Dr. Klingemann=Koblenz, ein
weit=
kerinter Kanzelredner. Ein gewähltes Programm ernſter Muſik
t Gedächtnisrede umrahmen. Der Ertrag der Feier wird im
dr hohen Entſchlafenen der Säuglingsfürſorge überwieſen. (Näh.
eige.)
Eerein für Vogel= und Geflügelzucht (älterer Verein). Zu
Be=
ſu ſehr zahlreich beſuchten Monatsverſammlung gab der
Vor=
dekannt, daß am Sonntag, den 8. Mai, die Geflügelzuchtanſtalten
iwer und Neumann in Sprendlingen beſichtigt werden ſollen.
yrünſtigen Verbindung wegen muß der Zug 12,55 Uhr benutzt
„nvas hoffentlich kein Grund zu weniger ſtarker Beteiligung ſein
Entereſſante und belehrende Ausführungen über Aufzucht
jun=
ſtupen machte Herr Stoll, während der Vorſitzende, ſowie verſchie=
Näglieder ſich über Zucht und Pflege von Enten und Hühnern
r. Eingehend wurde das Vorkommen ſogen. Schal= oder
Wind=
ürochen, ſowie Mittel genannt, dieſen Mißſtand, zu beſeitigen.
mſtädter zeigte eine Brut von 14 munteren Kücken der im März
eein beſchafften gelben Orpingtons. Der Vorſitzende machte noch
NStteilungen über eine neu eingeführte, bis jetzt noch wenig be=
Kaſſe — ſogen. Orloffs —, die als gute Leger und ſchwere Hüh=
Hechnet wurden. Abgabe von Nährſalzfutter, ſowie ein humori=
1ortrag des Hern Louis Geiſt beſchloſſen die Verſammlung.
Be=
ahung über den Ausflug nach Sprendlingen erfolgt nochmals in
a-=Szeitungen.
12e evangel. Mäunervereinigung der Lukasgemeinde veranſtaltet
umelfahrttage einen Familienausflug nach Noßdorf.
ſe 2 Uhr vom Botaniſchen Garten, Roßdörfer Straße. Um
zahl=
erſcheinen wird gebeten; Gäſte willkommen. (Näh. ſ. Anzeige.)
sereinigung früherer Leibgardiſten Darmſtadt. Die Mitglieder
auf das von der früheren Regimentsmuſik ausgeführte, am
den 9. Mai, ſtattfindende Konzert aufmerkſam gemacht.
Nähe=
noch in den Tageszeitungen bekannt gegeben.
Seite 3.
Freitag, den 6. Mai 1921
Nate MY gültige Lebensmittelmarken:
SühmEſti Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr 11, Beſtellmarke
11 und Bezugsmarke Nr. 9, je 800 gr Brot.
Hü Kinder: Bezugsmarke Nr. 11, 800 gr Brot, Bezugs=
Ehyrke Nr. 9, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
ebe von Zufatzbrotmarken für werdende und ftillende
hritter: Für den IV. Bezirk: Freitag, den 6 Mai.
ſhes beef: Bei den Rindsmetzgern ſind bis auf weiteres
mit)läne Doſen Corned beef (74 Pfund engliſches Gewicht) zu
5— Mk. pro Doſe erhältlich.
El altungsmehl: Bis 14. Mai auf die
Nährmittelbezugs=
mrken Nr. 279 A—F je 1000 gr 75%iges Haushaltungsmehl
um Pfundpreis von 4 50 Mk. Die Bezugsmarken ſind von
n Geſchäften bis zum 19. Mai d. Js. abzuliefern.
Gegen Abgabe der Nährmittelmarken Nr. 284 und 286
2x Liter Vollmilch zum Preiſe von 75 Pfg.
9— April=Anteil auf Marke Nr. 4.
eismittelkarten=Ausgabe in der Wilhelminenſtraße 15:
Geitag, den 6. Mai, für den V. Bezirk und für die Straßen
m— dem Anfangsbuchſtaben A—K,
ernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11:50 Mk.
fsgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
ürkanf und Hausbrandkohlen: Die Abſtempelung der
twten für das neue Hausbrandwirtſchaftsjahr findet laut
9kanntmachung vom 8. April d. J. von 8—12 u. 3—5 Uhr
Zimmer Nr. 39 der Kohlenausgleichſtelle ſtatt.
Aenſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags gebffnet.
Eanstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Em Verkauf der Geflügelreſtbeſtände zum Preiſe von 8 Mark
und findek an den bommenden Samstagen Wilhelminenſtr. 15,
Eehe Anzeige.)
durch Spaniens und der Tiroler bewaffnete Erhebung
t, das deutſche Volk zu einem einzigen, groß angelegten
askampf mit fortreißen wollen. Die Zeit dafür iſt noch
Des Soldatenkaiſers Glücksſtern ſteht immer noch leuch=
Zenith. Er ſchlägt Erzherzogs Karl große Heere bei
nachdem dieſer ihm am 21. und 22. Mai 1809 bei Aſpern
hangen die erſte Niederlage in einer offenen Feldſchlacht
Acht hat. Mitten im Siegesglück wird das Leben Napo=
Schönbrunn durch das Attentat von Friedrich Stapes
„Der Wiener Frieden bringt eine Zeit kurzer Ruhe.
Bonaparte, der ſich inzwiſchen von ſeiner erſten Gattin
Meß, ehelichte die Tochter des Kaiſers Franz von Oeſter=
Erzherzogin Marie Louiſe. Das Jahr 1810 bedeutet
punkt der Macht des Soldatenkaiſers, deſſen Reich von
e bis jenſeits des Tiber und vom Atlantiſchen Meer
De Oftſee reicht. Das Rad des Schickſals rollt weiter
Whand Schwierigkeiten mit Rußland führen zu des
Kor=
en Eroberungszug, deſſen Ausgang für ihn und ſein
Mataſtrophe des Rückzuges der großen Armee aus
Ruß=
ſeet. Bei Borodino erbleicht zum erſtenmal des
Fran=
uers helleuchtendes Geſtirn. Doch dieſer ſtellt neue Ar=
und zwingt die Rheinbundvaſallen zum Marſch gegen
minnig gewordenen preußiſchen Bundesgenoſſen, den er
FMgörſchen und Bautzen ſchlägt. Gegen ihn kämpft die
F die Heere Oeſterreichs, Preußens, Rußlands im Bunde
/and und Schweden. Noch einmal lacht dem
Soldaten=
us Kriegsglück bei Dresden (26. bis 27. Auguſt 1813),
uat die entſcheidende Völkerſchlacht bei Leipzig (16. bis
„ar) und Napoleons Rückzug nach Frankreich. Dort hebt
„itekruten aus, kämpft mit wechſelndem Erfolge und mehr
al noch vom alten Schlachtenglück begünſtigt, gegen ſeine
Fen Widerſacher, freilich das Ende iſt Fontainebleau und
fied von ſeinen Garden und dann die Flucht nach Elba,
Bobelhaufen die Fenſter ſeiner Kutſche mit Steinen
be=
haben. Der Souverän von Elba hat dort nicht lange
WinD ſchneller, als Europa es ſich je träumen läßt, erſcheint
mit 900 Soldaten, die heimlich am 1. März an der
Pkobence ausgeſchifft werden, um auf Paris vorzu=
Fee Ein Armeekorps nach dem andern geht zu ihm
2 der Moniteur, der erſt von dem Verbrecher Napoleon”
Netox des Kaiſers Einzug in Paris in einem Extrablatt
März 1815. Der Korſe hofft auf die Zwietracht der
wie, doch vergebens. Dieſe erklären ihn in die Acht,
Meihen einzigen Bundesgenoſſen, den König Murat von
Mnd ehe die Ruſſen und Oeſterreicher zur Stelle ſind,
Meu Preußen und England in der Schlacht bei Waterloo
2as Geſchick Napoleons. Der Stern des Soldaten=
Terblichen. In der Verbannung auf der einſamen Inſel
wia läßt ihm England Zeit, über ſein Glück und Ende
Hien, his ihn nach längerer Krankheit am 5. Mai 1821
ereilt.
* Die Nähſtube des Alice=Frauenvereins (Davmſtadt, Altes Palgis)
erläßt eine Einladuung zur Ausſtellung und zum Verkauf von Arbeiten
der Nähſtube, Abt. V, am Montag, den 9. und Dienstag, dem 10. Mai.
(Siehe Anzeige.)
— Große Kohlenerſparniſſe zu erzielen, iſt das Beſtreben jeder
Haus=
frau. Wie ſie aber außer den Kohlenerſparniſſen noch 100 Prozent
Mehr=
leiſtung gegenüber ihrem jetzigen Feuerungsſyſtem erzielen kann, das
werden ihr Frau Torge und Herr Hilken in dem durch praktiſche Koch=,
Brat= und Backvorführungen erläuterten Vortrag „Wieſchels Patent=
Wellſieb=Grudeherd, die Feuerung und Heizung der Zukunft”, zeigen, der
morgen nachmitvag 3½ Uhr im Fürſtenſaal ſtattfindet. (Näh. ſ. Anzeige.)
* Die Notwehr des Beſtohſenen. Da Diebſtähle heute an der
Tagesordnung ſind, iſt die Frage zeitgemäß: Darf man als Beſtohlener
auf einen Dieb ſchießen, der wir dem geſtehlenen Gut das Weite ſucht
und auf Anruf nicht ſrehen bleibt? Dieſe Fuage iſt mit Ja zu beantworten
an Hand einer oberſtgerichtlichen Entſcheidung, die auch dem Begriff „
Not=
wehr” eine bemerkenswerte Auslegung gißt. Das Reichsgericht vertritt
alſo die folgende Auffaſſung: Solange dem Beſtohlenen die Möglichkeit
gegeben iſt, auf der Stelle gegen den Dieb einzeuſchreiten und ſich der
Sachem wieder zu bemächtigen, iſt die Notwehr erlaukt. Es läßt ſich auch
nicht einwenden, daß das angegriffene Rechtsgut in keinem Verhältnis zu
dem durch die Abwehr bedrohten Rechtsgur (Leib und Leben des Diebes)
ſteht. Hierauf kommt es bei der Notwehr nicht m, da das Recht im
Kampf gegen das Unvecht geſchützt werden muß. — Dieſe Ertſcheidung
verdient Beachtung auch deshalb, weil ſie der vielfach üblichen
Realts=
anſchauung nicht ſtattgibt, daß Notwehr nur in der Abwehr eines
gegen=
wärtigen Angriffes vorliege, nicht aber im Falle eines vollendeten
An=
griffes, d. h. eines vollzogenen Diebſtahls.
* Das Hagenbeck=Gaſtſpiel hat geſtern abend ſeine Vorſtellungew
be=
gonnen. Die Eröffnungsvorſtellung war faſt ausverkauft und nahm einen
glänzenden Verlauf. Die umfangroſchen. Raubtierdreſſuven ſind
einzig=
artig und auch die artiſtiſchen und zirzenſiſchem Leiſtungen ganz
hervor=
ragend. Beſonderen Beifall ernteten die Vorführungen der Bären, Tiger,
der Eisbärengruppe (22 Eisbären) und die ikariſchen Spiele der Lorch=
Familie, die ſtürmiſch bejubelt wrde. Wir kommen auf die
Vorſtellun=
gen zurück.
Aufruf für die Geſchädigten in Oberſchleſien.
* Durch die polniſchen Gewalttätigkeiten in Oberſchleſien,
die von den Franzoſen begünſtigt worden ſind, ſind vor und
wäh=
rend der Abſtimmung hunderte von deutſchen und
deutſchgeſinn=
ten Oberſchleſiern ermordet, an ihrer Geſundheit ſchwer
geſchä=
digt und noch mehr ausgeplündert worden. Den Hinterbliebenen,
die ihren Ernährer verloren haben, den an Hab und Gut
Geſchä=
digten zu helfen, iſt unſer aller Pflicht. Ein Hilfskomitee
für die Geſchädigten in Oberſchleſien hat ſich
ge=
bildet und veröffentlicht im Anzeigeteil einen Aufruf. Eine
Totenlifte von nicht weniger als 74 Ermordeten und weitere
Liſten werden folgen.
Gibt es einen ſchlagenderen Beweis für die gewalttätige
Be=
einfluſſung der Volksabſtimmung in Oberſchleſien als dieſe zum
Himmel ſchreiende Anklage?
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Der 3. Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=
Quartetts findet nunmehr am Montag, den 9. Mai, 8 Uhr, im
Traubeſaal ſtatt. Die beiden Werke des Abends, Negers Klavierquartett,
Griegs Streichquartett, dürften reges Intereſſe erwecken, beſonders da
es der Vereinigung gelungen iſt, für die Aufführung des Regerſchen
Klavierparts Frl. Luiſe Mock zu gewinnen. Bereits bei ihrem erſten
Auftreten führte ſich die Künſtlerin mit der Introduktion und Fuge von
Reger hier aufs vorteilhafteſte ein und fand die ungeteilte Anerkennung
der hieſigen Preſſe. Ueber auswärtige Erfolge Frl. Mocks als
Reger=
interpretin berichtet u. a. die Badiſche Landeszeitung vom 2. Juni 1920:
„Reger (Snite im alten Stil) und Weismann gerieten Frl. Mock im
Aufbau des Ganzen wie im Ausdruck des Einzelnen vortrefflich. Die
Klarheit imponiert, mit der die Pianiſtin Reger ſpielt; beſonders die
liebevolle Ausmalung des Figurenwerks läßt aufhorchen.” Karten bei
Schutter.
Groß=Gerau, 3. Mai. Unfall. Geſtern abend ſtürzte einer der
Zollbeamten aus Mainz von der Lokomotibe eines Zuges. Zum
Glück trug der Verunglückte nur eine Verletzung des Armes davon, ſo
daß er ſich nach Mainz in ſeine Wohnung begeben konnte. Herr
Sani=
tätsrat Dr. Schad legte den Verband an. — Die Diebesaffäre
in der Zuckerfabrik Groß=Gerau zieht immer weitere Kreiſe. Bis jetzt
wurden vier Riemaſch, zwei Auer und Marie Schad ſowie ein
Lumpen=
mann aus Crumſtadt verhaftet. Bei den Dieben fanden ſich alle nötigen
Handwerkszeuge wie Dolch, Schlagring, Haſenſchlingen uſw. Es wurden
auch ſonſtige Diebſtähle, die bis jetzt noch unaufgeklärt waren,
zugeſtan=
den, ſo z. B. Schuhdiebſtähle in einem hieſigen Geſchäft, desgleichen ein
Gelddiebſtahl. Auch eine Diebſtahlsgeſchichte in der Kelſterbacher
Mu=
nitionsfabrik wurde zugegeben.
F.D. Bensheim, 4. Mai. Einbrecher. Als ein angeblicher
Me=
chaniker Gießen aus Frankfurt a. M. hier bei einem Einbruch überraſcht
wurde, ſchleuderte er dem Polizeibeamtem Pfeffer in die Augen und Lief
davon. Ein anderer Polizeibeamter ſtöberte ihm mit einem Polizeihund
nach und brachte ihn in Sicherheit.
— Offenbach, 3. Mai. Der Stenotachygraphenverbaud
„Rhein=Maingau” hielt ſeine Frühjahrswanderverſammlung
unter ſtarker Beteiligung der Vereine aus Frankfurt a. M., Höchſt, Nied,
Soſſenheim, Sulzbach, Wiesbaden, Biebrich, Sonnenberg, Mainz und
Darmſtadt ab. Für den benachbarten pfälziſchen
Stenotachy=
graphenverband überbrachte Dr. Schwander=Ludwigshafen die Grüße,
für den badiſchen Stenotachygraphenverband Oberverwaltungsinſpek=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Die Frau im Hermelin” Operette in 3 Akten von
Rudolph Schanzer und Ernſt Weliſch. Muſik von Jean Gilbert.
Eröffnungsvorſtellung des Neuen Operetten=Theaters zu
Frank=
furt a. M.
Unter dem Namen „Neues Operetten=Theater”
führen die Direktoren Julius Dewald und Emil Glock das
frü=
here Schumann=Theater weiter. Das Haus wurde am 30. April
d. J. mit einer Aufführung der Operette „Die Frau
imHer=
melin” von Rudolph Schanzer und Ernſt Weliſch, Muſik von
Jean Gilbert, eröffnet. Das Buch führt auf das Schloß des
Gra=
fen Beltrami nahe bei Mailand. An einem ſchönen Abend des
Jahres 1810 wird die idhlliſche Ruhe des Ehepaares Adrian und
Mariana Beltrami gründlich geftört. Suitangi, ein
Silhouetten=
ſchneider, fordert den Grafen auf, ſich einer Revolution gegen
die öſterreichiſche Beſatzung anzuſchließen. Das auf einer
Kunſt=
reiſe befindliche Corps de Ballett der Mailänder Oper ſucht
gaſt=
liche Aufnahme im Schloß und als ebenſo unerwartete wie
un=
gebetene Gäſte quartiert ſich ein kroatiſches Regiment unter
Füh=
rung des Oberſten Paltitſch ein. Graf Adrian tauſcht die Kleider
mit Suitangi, wird aber entlarvt und von Paltitſch zum Tode
verurteilt. Paltitſch will Adrian begnadigen, wenn Mariana zu
ihm kommt, wie die „Frau im Hermelin”, die einſt zu einem
franzöſiſchen Kapitän unter ähnlichen Umſtänden nur mit einem
Pelz bekleidet kam. Paltitſch träumt dam, Mariana ſei bei ihm
geweſen, Adrian wird befreit, Ballettkorps und Soldateska ziehen
ab, und alles endet in eitel Wohlgefallen. Man ſieht, das tragiſche
Monna=Vanna=Motiv ift ins operettenhafte verkehrt, nicht ohne
viel Theatertechnik, aber mit wenig Geſchmack. Beſonders der
letzte Akt, der in trivialer Sentimentalität mündet, fällt ſtark ab.
Jean Gilbert hat ſich diesmal muſikaliſche Ziele geſteckt, die
zu erreichen ihm leider nicht vergönnt war. Aus dem
Sammel=
ſurium unvergorener Motivmuſik heben ſich die Nummern, die
im echten Operettenſtil Gilbertſcher Muſe geſchrieben ſind,
mar=
kant hervor. Der Komponiſt ſollte ſeine Grenzen einhalten und
ſich mit dem Komponieren geſchloſſener Operettemnummern (wie
z. B. des rhythmiſch ungemein charakteriſtiſchen Holubiak, des
graziöſen Walzerthemas „Meine Silhouetten” des zwar ein
wenig banalen, aber immerhin melodiſchen Walzers „Mariana,
du Fata Morgana” oder wie der feſch=frohen Tanzterzette „Ja,
an die Alten muß man ſich halten” und. Gehn wir beide auf die
Wander”) begnügen. Für dramatiſche Geſtaltung fehlt ihm die
Erfindungskraft, was nicht ſchlagender bewieſen werden kann,
als mit dem textlich vorzüglich herausgearbeiteten Auftritt
Adrians im 1. Finale, das muſikaliſch wirkungslos verpufft.
Die Regie lag in den Händen Julius Dewalds und
er=
ſtreckte ſich über den fettgedruckten Namen auf dem Zettel bis in
die Hände der Zuſchauer. Sie hatte einen ungeheueren Schmiß,
eine blendende Verve, ging aber meines Erachtens in dem Be=
tor Schweigert=Mannheim. Den Verhandlungen ging das übliche
Wett=
ſchreiben voraus, das beſonders in den hohen Abteilungen vorzügliche
Leiſtungen bot und höchſte Aufmerkſamkeit und Bewunderung erregte.
Preiſe erhielten u. a. in 420 Silben in der Minute Herr
Opfer=
mann=Darmſtadt einen erſten Preis, desgleichen in 400 Silben Herr
Rich. H. Hoffmann=Wiesbaden, ebenſo in 350 Silben Herr
Vickel=
hauht=Darmſtadt, in 300 Silben Herr Metz=Wiesbaden, in 260 Silben
Herr Brand=Nied und Herr Franz Demmer=Wiesbaden. Die
Verhand=
lungen nahmen unter der Leitung des Vorſitzenden, Kaufmann Rudolf
Stemmle=Frankfurt a. M., einen befriedigenden Verlauf, insbeſondere
wurde der Bericht des Werbeamtsleiters Hübenett=Wiesbaden, der eine
ſtetige Aufwärtsentwickelung im Verbandsgebiet nachwvies, mit großem
Beifall aufgenommen. Bei der Erörterung der Einheitsſtenographie
wurde mit beſonderem Intereſſe davon Kenntnis genommen, daß der
neue Ausſchuß, der mit der Sache unlängſt betraut wurde, ſich
gleich=
mäßig nur noch aus je einem Verkreter der verſchiedenen
Kurzſchrift=
ſchulen zuſameenſetzt. In der von etwa 1500 Perſonen beſuchten
Abend=
unterhaltung in den Lokalen der Offenbacher Turnhalle, die zugleich dem
50jährigen Stiftungsfeſt des Stenotachygraphenvereins Offenbach galt,
hielt nach kurzer Begrüßung durch den Vereinsvorſitzenden, Herrn Ph.
Scheider=Offenbach, Herr Rick). H. Hoffmann=Wiesbaden den ſehr
inter=
eſſanten Feſtvortrag, der das Thema „Die Kurzſchrift im Dienſte des
Aufbaues” behandelte.
— Kleine Nachrichten aus Heſſen. Der Zweigverein
Grün=
berg des V.H.C., der ebenſo wie der Hauptverein in dieſem Jahre auf
ein 40jähriges Beſtehen zurückblicken kann, feierte am Samstag ſein
dies=
jähriges Desosierungsfeit. Nehen Muſikvorträgen, gemeinſamen Liedern
und einer Begrüßungsqrſprache des Vorſitzenden, Realſchuldirektors
An=
gelberger, füllfen zwei Theaderſtücke den Abend aus. — Laut Mitteilung
des Reichswoehrminiſterius wurde dem Forſtrat Eulefeld in
Lauter=
bach nachträglich der Charakter als Major verliehen. Der bei
Kriegs=
ausbruch nahezu Zweiundſechzigjährige übernahm damals in Gießen ein
Nekrutendepot und ſpäter die 4. Kompagiie des Erſatzbataillons 116. —
In Selters veranſtaltere der Zweigberein des Ebangel. Bundes einen
Lutherabend, der von dart und von auswärts gut beſucht war.
Licht=
bilder des Pfarrers Hamburger=Staden, Reden und Muſikvorträge der
Kapelle Häuſer verßhönten die Jeier. — Petterweil bei Vilbel. Hier
brannte die Scheune des Beigsondneten Heß nieder. Die
landwirtſchaft=
lichen Vorräte, Maſchinen und Geräte, welche ſich in der Scheune
befan=
den, ſind reſtlos mitverbvannt. Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit
gebracht werden. Aller Wahrſcheinlichkeit nach liegt Brandſtifrung vor.
— Selters. Die Geſellſcheft des hier im Eniſtehen begriffenen
Badeunternehmens hat auf dem zur Gemarkung Wippenbach
gehörigen ſogenannten „Rorlipp”, einer Fichtenkuppe, ſchöne Anlagen,
Wandelgänge und dergleichen herrichten laſſen, ebenſo iſt für Aufſtellung
von Naturbänken und Tiſchen reicheich geſorgt. Von einigen erhöhten,
gelichteten Punkten aus hat man einen ſchönen Ausblick i das Niddertal
und nach Ortenberg. — Gießen. Sein 50jährigesArbeits=
und Geſchäftsjnbiläum, feiert in dieſen Tagen der Schriftſetzer
Theodor Loos. Er trat im Mai 1871 in die Bruhlſche
Unierſitäts=
druckerei ein, um den Beruf ſeines Vaters, zu erlernen, der ebenfalls
lange Jahre in dieſem Betriebe tätig und den Leſern des Gießener
An=
zeigers durch ſeine Gedichte bekannt war. — Langen. Anläßlich ſeines
50jährigen Dienſtjubiläums bedachte Herr Lehrer Clarius, hier, wie wir
hören, eine ganze Reihe von Sriftungen, Vereinen und Sammelſtellen
mit Spenden. So machte er Zuwendungen an 1. hieſige bedürftige
Frauen, der Bürgermeiſteref eingehändigt; 2. das zu erbauende evangel.
Gemeindehaus mit einem Bauſtein; 3. den evangel. Bund; 4. Anſtalt für
Epilepriſche in Nieder=Ramſtadt; 5. die Wohltätigkeitsanſtalten in Bethel
bei Bielefeld, an die hieſige kleine Bethelſammalſtelle abgeliefert; 6.
Gu=
ſtav Adolf=Frauenverein hier; 7. die Ludwig= und Aliceſtiftung zu
Darm=
ſtadt zur Gründung einer „Clarius=Stiftung” deren Zinſen jährlich
alleinſtehenden Lehvertöchtern zufließent. Eine öffentliche Feier hatte der
Jubilar abgelehnt. — Der Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau
ſind im April 1921 nahezu 1 Million Spareinlagen zugefloſſen. Im
Scheik= und Kontokorrentverkehr betrug der Umſatz über 8 Millionen Mk.
F.D. Flörsheim, 4. Mai. Ein kapitalkräftiger
Geſang=
verein iſt der „Sängerund‟. Er hat beſchloſſen, den Saalbau für
135 000 Mark zu erwerben.
Halle, 3. Mai. Zeitungsverbot. Die Halleſche
Zei=
tung wurde durch den Oberpräſidenten Hörſing für 10 Tage
ver=
boten. Nach erfolgtem Verbot der Halleſchen Zeitung wurde das in
dem gleichen Verlage neu erſcheinende Halleſche Tageblatt gleichfalls
ver=
boten. Dem Verlag wurde die Herausgabe jeder periodiſch erſcheinenden
politiſchen Zeitſchrift für die erwähnte Dauer unterſagt. Seit geſtern
erſchien die in der Waiſenhausdruckerei hergeſtellte Halleſche
Tages=
zeitung Für Ordnung und Recht. Der Verlag erhob an zuſtändiger
Stelle Beſchwerde, woraufhin heute beide Verbote durch den
Reichsratsausſchuß als formell ſachlich unbegründet aufgehoben
wurden, da ſie Strafmaßnahmen darſtellen und als ſolche unzuläſſig ſind.
Parlamentariſches.
sw. Der Finanzausſchuß begann ſeine Beratungen mit der
Regierungsvorlage, betreffend das Geſetzüberdie Ortspolizei.
Zu Artikel 7 und 8 entſpann ſich eine längere Generaldiskuſſion. Die
ſeitherige Faſſung des Artikels 7 wird in der Einzelberatung
abgeän=
dert. Nach der Regierungsvorlage ſollten die Gemeinden mit ſtaatlicher
Verwaltung der Or=spolizei die für den örtlichen Polizeidienſt
erforder=
lichen Dienſt= und Hafträume zur Verfügung ſtellen und dieſe in einem
für ihre Zwecke geeigneten Zuſtand dauernd erhalten. Nach der Faſſung
des § 4 hätten ſomit auch Neubauten geleiſtet werden müſſen. Der
ab=
geänderte Paragraph beſagt, daß die zur Zeit der Uebernahme der
Poli=
zei vorhandenen Räume zur Verfügung zu ſtellen ſind; die Unterhaltung
trägt der Staat. Welche Polizei=Oberhoheit der Stadt und welche dem
Staate überbleibt, darüber ſollen noch Vereinbarungen getroffen
wer=
den. Das Geſetz wird hierauf angenommen.
Die Regierungsvorlage über die Gewährung von
Teue=
rungszulagen an die Empfänger von Nuhegehalten und
Hinter=
bliebenenbezügen der Heſſiſchen Verſicherungsanſtalt für gemeindlihe
ſtreben auf flotteſtes Spiel doch zu weit. Dieſer Fehler haftete
auch dem Oberſt Paltitſch des Herrn Dewald an, der den völligen
Stimmangel durch butriert polterndes und ſchreiendes Spiel
er=
ſetzte. Die romantiſche Figur des Suitangi würdigte Hans
Shavill durch billigſte Galeriekomik zu einer Karikatur herab.
Grete Lilien, welche die Prima ballerina Sophie Lavalle gab,
tanzt brillant, aber ſingt ſchlecht. Kataſtrophal iſt die
darſtelle=
riſch und ſtimmlich faſt dilettantenhafte Herta Richter, die in
der tragenden Rolle der Mariana gänzlich verſagte. Was
Lud=
wig Weller als Graf Adrian an Stimme den anderen voraus
hat, fehlt ihm an Spiel. Kapellmeiſter Gottlieb Leuchs wurde
dem zwitterhaften Werk, deſſen Partitur durchaus kein Kunſtwerk
iſt, ein Interpret, der mehr aus ihr herausholte, als darin ſtand.
Alles in allem: weniger Zirkurs, mehr Theater, weniger
Knall=
effekte, mehr’ Niveau, weniger aufdringlich, mehr dezenter.
W. W. G.
* Eine neue Oper von Mascagni. „Derkleine
Marat” die neue Oper Mascagnis, hatte bei ihrer
Erſtauffüh=
rung im Coſtanzi=Theater in Rom einen vollen Erfolg, der an
Aeußerungen der Begeiſterung dem der „Cavalleria” gleichkam.
Die dramatiſch bewegte Handlung ſpielt in der franzöſiſchen
Schreckenszeit und hat zum Mittelpunkt das Liebesidyll einer
jungen Ariſtokratentochter. Das Liebesduett im zweiten Akt iſt
echteſter Mascagni und erregte größte Beifallsſtürme. Die Kritik
feiert die Melodienſchönheit und dramatiſche Ausdruckskraft der
Muſik ſowie die Einheit von Melodie und Wort. Von großer
Vollendung waren die Chöre. Der Komponiſt dirigierte ſelbſt.
— Ein Kindertheater. Aus Berlin wird uns
ge=
ſchrieben: Das abklingende Spieljahr war ſeit je die Zeit der
Gerüchte und Kombinationen; Wünſche und Pläne eilten den
Tatſachen voraus und verhießen für den Winter allerlei
Gewiß=
heiten, die auf ſo tönernen Füßen ſtanden, daß kaum einer dieſer
Pläne das Rampenlicht erblickte. Auch zum Schluß der
dies=
jährigen Spielzeit tauchen mancherlei Theaternachrichten in der
Oeffentlichkeit auf, von denen zwei immerhin Beachtung
ver=
dienen, da ſie einerſeits nicht auf leerem Gerede beruhen,
anderer=
ſeits in das Berliner Theaterleben eine neue Note zu bringen
geeignet ſind. So ſoll bereits im Herbſt im Berkiner Weſten eine
Kinderbühne ins Leben gerufen werden, die mit einem
ſtändigen Enſemble und unter ſteter Heranziehung von Gäſten
ausſchließlich Kinderſtücke ſpielt. Dieſe Kinderbühne will jeder
Altersklaſſe gediegene, künſtleriſche und vor allem für die
Kind=
heitspſyche abgeſtimmte Bühnenwerke, Märchen, kleine
Spiel=
opern und auch Klaſſiker zur Aufführung bringen. Dem
be=
lehrenden Element iſt ein Teil des Spielplans, der jedoch
vor=
nehmlich der Unterhaltung dienen ſoll, vorbehalten; auch
zenſur=
freie Filmvorführungen ſind geplant. Zum Leiter dieſer
Kinder=
bühne iſt der Schriftſteller Egon Hugo Straßburger, der ſich auch
als Kinderſchriftſteller einen Namen gemacht hat, in Ausſicht
ge=
nommen.
Seite 4.
Beamte wird angenommen. — Die Regierungsvorlage, den Neubau des
Kreisamtsgebäudes in Offenbach im Intereſſe der Schaffung von
Arbeits=
gelegenheit ſofort vergeben und ausführen zu laſſen, wird angenommen.
— Eine Vorſtellung, betreffend Erſatz für entgangenes Kapital durch
angeblich zu frühe Penſionierung, wird abgelehnt. — Die Abgeordneten
Steinhäuſer und Rauck beantragen, die beſtehenden Pflegeſätze für die
Waiſenkinder um 100 Prozent zu erhöhen. Hierzu erklärt die Regierung,
alsbald eine Regierungsvorlage einzubringen. Der Antrag wird daher
bis zum Eintreffen der Vorlage zurückgeſtellt. — Vom Darmſtädter
Nentnerbund iſt eine Vorſtellung der Frauenvereine über die Notlage
des Mittelſtandes eingegangen. Dieſelbe wird für erledigt erklärt und
dabei feſtgeſtellt, daß die Wege, die in der Eingabe vorgeſchlagen werden,
nicht gangbar ſind, jedoch wurde eine längere Diskuſſion über die
Mög=
lichkeiten zur Linderung der Notlage geführt und ſteht zu hoffen, daß
guch für Notleidende außerhalb der großen Städte, in denen
gemeind=
liche Hilfsaktionen eintraten, durch den Stagt Hilfe eintreten wird.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, deu 5. Mai 1921.
Rummer 198.
Stadtverordneten=Bexſammlung.
m. Davmſtadt, 4. Mai.
Der Oberbürgermeiſter eröffnet die Sitzung hiz nach 5 Nhr. Es
wird ſofort in die Tagesordnung eingerreten.
Zuſchuß für den Verkehrsverein.
Dar dem Verkehrsverein aus ſtädtiſchen Mitteln gewährte Zuſchuß
von jährlich 2000 Mark war während des Krieges aurf 1000 Mdark jährlich
ermäßigt worden. Inſolge der außerordentlich geſtiegenen Ausgaben,
zu denen die Einnahmen in leinem Verhältmis mehr ſtehen, hat der
Verkehrsverein darum machgeſucht, den ſtädtſchen Zuſchuß cuf 2000 Mk.
zu erhöhen. — Dem wird zugeſtinmmt.
Für die erholungsbedürftigen Schulkinder.
Schulärztliche Unterſuchungen in den Stadt= umd Mittelſchulen haben
ergeben, daß es unbedingt notvendig iſt, den „ſehr dringend”
bedürfti=
gen Kindern die Wohltaten von Kuren und
Erholungsaufent=
halten zuteil werden zu laſſen. Für den Fall der Berückſichtigung
von 1200 hierfür in Frage komenden Kindern entſtehen für auswärtige
Solbadekusen, für Solbäder im Hallenſchvimmnbad, für Heilſtättenkuren,
füir die Kunen in der Waldſchule und ſchließlich für auswärtige
Erho=
lungsaufenthalte insgeſamt 470 000 Mk. Koſten. Durch Beiträge der
Eltern, Verwendung von Stiftungszinſen umd durch Beteiligung der
Heſſiſchen Landesverſicherungsanſtalt werden edwa 140000 Mr. erſetzt
wverden, ſo daß ſich der tatſächliche Aufwand für die Stadt auf 330000
Mark berechnen würde. Inſoweit die noch in der Durchführung
begrif=
fenenr Unterſuchungen der Kinder in den höheren Schulen ergeben, daß
auch noch Kinder dieſer Lehranſtalten für die Fürſorge in Betpacht
kom=
men, ſo ſollen dieſe ebemfalls berückſichtigt werden. Under Umſtänden
kann aber dadureh eine Kreditüiberſteigung eintreten, ſo daß vorſorge=
halber ein Geſamtkredit von 400 000 Mk. beantragt wird. Nach den
bisherigen Erfahrungen kann damit gerechmet werden, daß der Kredit
durch höhere Beitragsleiſtungen und durch Wegfall von Kindern nicht
aufgebraucht wird.
Die Verſammlg ſtimt dem Antvag der Verwaltung ohne
De=
batte zu.
Der Frage der Uebernahme des Jugendheims in der Dieburger Straße
in ſtädtiſche Verwaltung
mußte näher gekreten werden, machdem der Verein für alkoholfreie
Er=
friſchungsräume erklärt hatte, ohne eine wefentliche Erhöhung des
ſtädti=
ſchen Zuſchufſes von 8000 Vck. ſeine bisherige Tätigkeit nicht mehr
aus=
üben zu können und deshalb das Heim geſchloſſen werden müſſe.
Der Verwaltung erſcheint die Einſtellung der Tätigkeit völlig
un=
diskutierbar, zumal gerade in der heutigen Zeit die Sittenverwilderung
unter der Jugend, mit Rückſicht auf die Gefahren der Axbeitsloſigkeit
uſw., ein Sammelpunßt borhunden ſein muß, der allen Jugendlichen,
die Rat und Hilfe brauchen, zur Verfügung ſteht. Beachtlich erſchienen
dabei auch die Forderungen des Darmſtädter Jugendrings, des
Gewerk=
ſchaftskartells auf Schaffung eines geeigneten Jugendheims, ſo daß die
Verwaltung in Erbennung der dringenden Norwendigteit beantragt,
das bisherige Jugendheim des Vereins vom 1. April 1921 ab in
ſtädti=
ſche Verwaltung zu übernehmen. — Dem Antrage wird zugeſtimmt.
Stadtv. Schembs regt an, zu unterſurhen, ob das Jugenöheim in
andere Räume berlegt werden könne. Die fetzt bewtzten Räume ſollen
ganz gut zivei Vierzimnerwohnungen ergeben. — Beig. Delp erwidert,
daß dieſe Frage von der Verwaltunig bereſt3 in Erwägung gezogen
ſurde und die Sache weiter betreiben wverda.
Nachbewilligungen.
„Eine Reihe ber unter Rubrik 28 für 1920 ſür dem Waldfriedhof zur
Verfügung ſthenden Unterhaltungskredite reicht infolge von
Materialpreis= und Lohnerhöhungen nicht aus, es iſt vielmehr ihre
Er=
weiterung um den Geſamtbetrag von 112000 Mk. erforderlich, was
be=
wwilligt wird.
Der für Beſchäfögung von Notſtandsarbeitern im Betriebe der
Stadtgärtnerei für das Jahr 1920 zur Verfügung ſtehende
Kre=
dit von 676 000 Mk. reicht nicht aus. Er muß vielmehr um dem Betrag
von 314 252 Mk. erweitert werden. Ferner wird zur Beſchäftigung von
Notſtandsarbeitern auf dem Waldfriedhof ein Kredit von 91 000
Mark und für Rigolen des Geländes am Ludwigsbahnhof
und Einteilung desſelben in Kleingärten ein ſolcher von 26000 Mark
benötigt. Es wird die Bereitſtellung der erforderlichen Kredite in dem
Esſamtbetrage von 431 352 Mk. zu Laſten des noch verfügbaren Deiles
des für Ausführung von Notſtandsarbeiten im Winter 1920/21
bewillig=
ten Kredits von 20 Millionen Mark beſchloſſen.
Stadtov. Becker, Haury und Schembs bringen Beſchwerden
gegen die Anordwrngen der Verwaltung des Waldfriedhofs vor, die
viel=
fach zu ſtreng ſeien. — Beig. Buxbaum bemerkt, daß man ſtets größte
Nachſicht bei allem Maßnahmei obwalten laſſe, aber den einheitlichen,
küinſtleriſchen Eindruck des Friedhofs unbedingt wahren müſſe.
Dia dem Städtiſchen Tiefbauamt zur Verfügung ſtehenden
Unter=
haltungskredite ſind größtenteils, infolge der andauernden Steigerung
der Materialpreiſe und insbeſondere der Fuhr= und Arbeitslöhne, ganz
weſentlich überſchr itten, ſo daß eine Nachbewilligung weiterer
Mittel notwendig geworden iſt: Die Mehrausgaben beziffer ſich auf
1548 500 Mark. — Die Ueberſchreitungen werden gutgeheißen.
Pflaſterarbeiten.
Die Straßenbahngleiſe vom Ernſt=Ludwigsplatz durch die Ernſt=
Luwigſtraße, Ludwigsplatz und Eliſabethenſtraße bis über die
Aus=
weiche beſtlich der Wilhelminenſtraße werden durch die Heſſiſche
Eiſen=
hahn=Aktien=Geſellſchaft beſeitigt und der frühere Zuſtand dieſer
Stra=
ßenſtrecken durch das Städtiſche Tiefbauamt wiederhergeſtellt. Die Koſten
für die Pflaſterungsausbeſſerungen werden mit Zuſtimmung der
Bau=
deputtion von der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft und von der
Stadtverwaltung je zur Hälfte übernommen.
In Ausführung des vom 1. Januar 1921 ab für die ſtädbiſchen
Ar=
beiter gültigen Tarifvertrages iſt eine
Ruhegeldordunng
geſchaffent wonden, nach der ſämtlichen beim Dienſteintritt im vollen
Be=
ſitz der Erwerbsfähigkeit befidlichen ſtändigen Arbeitern eine
Alters= und Hinterbliebenenverſorgung zu gowähren iſt. Dieſe
Ruhe=
geldordnung liegt jetzt vor; ſie iſt zwiſchen dem
Bezirksarbeitgeberver=
band der Gemeinden und Kommunalverbände Heſſens und dem Verband
der Gemeinde= und Stagtsarbeiter unter dem 8. Februar d. J. zum
Abſchluß gekommen und für die Stadt Darmſtadt ſowohl als auch die
übrigen dem Arbeitgeberverband angehörenden Städte verbindlich. Es
wird beantragt, der Ausführutng der Ruhegeldordnung zuzuſtinmnen und
der Verwaltung in den Grenzen der Beſtimmungen zur widerrufbichen
Bewilligung der Ruhe=, Witwen= und Waiſengelder allgemein
Ermächti=
gung zu erteilen.
Stadtv. Haury erklärt, über die Ordnung an ſich nichts ſagen zu
wollen, da ſie zwiſchen zwei Organiſationen abgeſchloſſen wurde und die
Stadt ſich durch dem Beitritt zu der Organiſation gewiſſermaßen die
Hände gebunden hat. Er möchte aber, wie bereits früher, bemängeln, daß
dem Plenum nicht vor dem endgülltigem Abſchluß Gelegenheit gegeben
wurde, Stellung dazu zu nehmen. — Stadtv. Götz kann dem Geſetz nach
ernſthafter Prüfung nicht zuſtimmen, da die darin übernomenem Laſten
die Leiſtungsfähigkeit der Stadt überſteigen dürften, auch gehen die
Be=
ſtimmungen der Ordnung noch über die des Reiches hinaus. Er könne
insbeſondere ſich nicht damit einberſtanden erblären, daß auch die
unge=
lernten Arbeiter Ruhegeld erhalten ſollen. — Beig. Delp bemerkt zu
den Ausführungen des Stodtv. Haurh, daß die
Stadtverordnetenver=
ſammlung der Verwaltung Volbmacht gegeben habe zum Abſchluß dieſer
Vereinbarung. Die Befürchtungen des Stadov. Götz treffen nicht zu; die
Beſtimmungen entſprechen den Grundſätzen des Reiches. Die
Beſtim=
mungen ſeien auch bereits im älten Tarif enthalten geweſen. — Stadtv,
Dr. Nöllner begrüßt aus ſozialen Gründen die geſetzliche Regelung
der Penſionsbeſtimmungen ſvenn auich die fianzielle Belaſtung für die
Stadt mit der Zeit ziemlich hoch wenden könne.
Der Antrag der Vertvaltung wirö hierauf angenommen.
Der Volkshausausſchuß vom „Volkshaus Darmſtadt”
ſucht darum nach, daß die Friſt zur Rückzahlung eines ihm aus
ſtädti=
ſchen Mitteln für die Einrichtung der Volkshausküche ſeinerzeit
ge=
gebenen Darlehens bis zum Jahre 1922 erſtreilt wird. — Dem wird
zu=
geſtimmt.
Die i den Beſitz der Stadt übergegangene
Walderholungsſtätte
an Ler Roßdörfer Straße, nächſt dem Beſſunger Forſthaus, bedarf einer
Erweiterung, deren Koſten von dem Städtiſchen Hochbauamt zu
45 500 Mark vevanſchlagt worden ſind. Die Baudeputation hat den
Koſtenvoranſchlag gutg
nßen. Es wird nunmehr beantragt, zur Aus=
führmng der Arbeiten aus ſtädtiſchen Vermögensmtteln den
vorbemerk=
ten Betnag zur Verfügung zu ſtellen Für einen Teil des
Koſtenauf=
wandes erhält die Stadt Deckung aus Mitteln, die ihr von dem Verein
Walderholungsſtätte zur Verfügung geſtellt worden ſind. — Dem
An=
trag wird zugeſtimmt.
Der Alice=Fvazenverein für Frauenbilldung und Crwerb hat mit
Beginn drs meuen Schuljahres eine
Kinderpflegerinnenſchule
eingerichtet. Da die Stadt drei Fünftel der ungebecltien Ausgaben der
Alice=Eleonorenſchule, wozu auch dieſe Einrichtumg gehört,
übernom=
men hat, erſucht der genannte Verein um Zuſtimmng zu der
getrof=
fenen Einvichtung. Das Kuratorium der höheren Mädchenſchulen hat
der Einrichtung der Kinderpflegerinnenſchule zugeſtimmt. — Die
Ver=
ſamilung iſt ebenfalls damit einverſtanden.
Forderungen der Notſtandsarbeiter.
Die bei der Stadt beſchäftigten Notſtandsarbeiter haben durch das
Geſverkſchaftskartell neue Lohnforderungen geſtellt, um eine
Lohner=
höhung von 4,80 auf 5,80 Mark für die Arbeitsſtunde zu erreichen.
Die für die Feſtſetzung der Löhne für die Notſtandsarbeiter beſtehende
zentrale Lohnkommiſſion für Heſſen hat dieſe Forderungen abgelehnt,
hingegen aber vorgeſchlagen, den Notſtandsarbeitern neben dem
bis=
herigen Stundenlohn eines ungelernten unſtändigen Arbeiters noch für
jedes unterhaltsberechtigte Kind die den ſtädtiſchen Arbeitern tarifgemäß
zuſtehende Kinderzulage mit 41,60 Mark monatlich bezw. mit 20 Pfg.
für die Stunde zu gewähren. Es wird beſchloſſen, nachdem auch die
üibrigen der zentralem Lohnkommiſſion angehörenden Vertreter der
heſſiſchen Städte dieſer Regelung zugeſtimmt haben, dieſe
Kinderzu=
lage mir Wirkung vom 2. Mai ab zu gewähren und den hierfür
not=
wendig werdenden Kredit von monatlich etwa 20000 Mark bereit zu
ſfellen.
Stadtv. Reeſe wvendet ſich hierbei gegem die Beſchäftigung von
Mädchen durch die Dberförſterei Kranichſtein.
Mit Beginn des neuen Schuuljahres iſt die
Errichtung einer neuen Klaffe an der Liebigs=Obervealſchule
erfordsrlich geworden, für die ein entſprechender Raum hergeſtellt
wer=
den mußte. Die Herſtellungskoſten einſchließlich der Koſten für die
not=
wendigen Schulgeräte belauſen ſich aufs ingeſamt 5750 Mark. Die
er=
ſorderlichen Mittel werden bewilligt.
Aenderung des Straßenbahntarifes.
Die Heag beantragt wiederholt die Errichtung einer neuen
Zaßl=
grenze (Tarifpunkt) auf der Strecke Schloß-Hauptbahnhof in der
Nähe der Landwirtſchaftlichen Verſuchs=Station. Der Antrag wird
hauptſächlich damit begwindet, daß ſie bei Aufſtellung des neuen Taxifes
und Veranſchlagung der zu wardenden Mehreinnahmen, die zur
Deckung der bereits vorhandenen Mehrausgaben berwendet werden
ſol=
len, die Wirkung des neuen Tarifpunktes mit berückſichtigt habe, und
daß die Löhne der Fahrbedienſteten und Arbeiter noch über die ſeiner
Zeit in Ausſicht genommene Grenze hinaus erhöht wurden. Der
Ver=
kehrsausſchuß hat ſich auch nach eingehender Prüſug der Verhältniſſe mit
der Genehmigung des Antrages einverſtanden erklärt. Die
Verwa=
tung beantragt Zuſtimmng.
Stadtv. Dr. Bender begrüindek dem Antuag und empfiehlt deſſen
Annahme, i Verbindung mit einem Andrag Baxoh, den Fahrpreis für
4 Teilſtrecken auf 1 OMdark zu ermäßügem, wodurih der Nachteil der neuen
Zahlgrenze ausgeglichen werde. Die Heag habe dieſem Antrag
zuge=
ſtimmt. — Stadtv. Stork wendet ſich gegen dem Antvag und gegen die
Preispolitik der Heag im allgemeinen und inbezug auf dem Vorortverkehr
im beſonderen. So ſei der Verkehr nach Eberſtadt nach Erhöhung des
Tarifs erheblich zurüchgegangen; ſtatt 700 Wochenbarten, dor der
Er=
höhung ſeien nachher nur noch 210 Wochenkarten ausgegeben worden. —
Beig. Rätzert gibt Kenntnis von neuem Verhandlungen über den
Be=
trieb der Dampfſtraßenbahn. Danach ſoll von einer Stillegung
der Dampfſtraßenbahn vorläufig abgeſehen werden,
die Stillegung ſoll vertagt werden. Weiter wurde beſchloſſen, die Tarife
verſuchsweiſe herabzuſetzen und zwar ſoweit, daß unter Berückſichtigung
der erhöhten Staatsbahntarife die Dampfſtraßenbahn noch eine gewiſſe
Mehrleiſtung biebet. Ferner ſoll eiite erhebliche Einſchränkung des
Fahr=
plans eintreten; es ſollen nur noch die Frühzüge, die Arbeiterzüge und
rm Tage noch zwei Züge gefahren werden, alſo nur den dringendſten
Be=
dürfniſſen gewügen. Dieſe Verſuche ſollen zunächſt drei Monate
fortge=
führt werden, um zu verſuchen, ob ſich der Betrieb der Dampfſtraßenbahn
unter nicht zu großen Verluiſten aufreiht erhaltem läßt. Inbezug auf die
Linie nach Eberſtadt liegen die Verhältniſſe etwas anders; der Rückgamg
des Verkehrs werde ſich auch diesmal wieder ausgleichen. Eim Beſtreben
einer Gruppe innerhalb der Heag, den Vororvverkehr ſhillzurlegen, beſtehe
nicht. — Stadtv. Barth begrüßt es, daß der Dampfſtraßenbahmverkehr
nicht eingeſtellt werden ſoll. — Beig. Nitzent teilt mit, daß ein
An=
trag Werner u. Gem. eingegangew ſoi, Fahrſcheinhefte mit 10
Fahr=
ſcheinen für 2 Teilſtrecken für 7 Mark einzuführen. Er werde den
An=
tvag, dem die Heag bereits einmal abgelehnt habe, weitergeben. — Nach
weiteren Ausführungen der Stadtvv. Wieſenecker, Heß, Werner,
Binſtadt, Aßmurh, Herbert und Morgenſtern werden die
Anträge der Heag und der Stabtvv. Varth und Werneg
ange=
nommen.
In Abänderung der bezüglichen Beſtimmungen der
Droſchkenorönung für bie Stadt Darmſtadt
vom 15. September 1906 hat das Polizeiamt einen neuen Tarif für
die Pferde= und Aukomobildroſichken mit dem Antrag auf
Einverſtänd=
niserklärung vorgelegt. Entſprechend der Beſchlußfaſſung des
Ver=
kehrs=Ausſchuſſes erfolgt Zuſtimmung.
Die Erhöhung beträgt für Pferdedroſchken das 8fache des Tarifs
von 1912, für Automobildroſchken das 7fache.
Erhöhung der Zuſchlagsgebühren zu den Schlachtgebühren.
Trotz der im Vorjahre neu eingeführten Zuſchlagsgebühren zu den
Schlachtgebühren in Höhe von 30 Pf. auf das Pfund Schlachtgewicht,
deren Erträgnis auf rund 632 000 Mark veranſchlagt war, ſchließt der
Voranſchlag der Schlacht= und Viehhofskaſſe für das kommende Jahr
in=
folge der weiter geſtiegenen Betriebsausgaben mit einem
Fehl=
betrag von rund 600 000 Mark ab. Die Verwaltung war
da=
her beſtrebt, durch Vereinfachung des Betriebes und Verringerung der
Zahl der Arbeiter eine Verminderung der Ausgaben zu erreichen.
In=
wieweit dieſe Maßnahme zum Ziele führen wird, läßt ſich heute noch
nicht überſehen. Auf jeden Fall aber wird eine weſentliche Beſſerung
der Verhältniſſe hiermit vorerſt nicht erreicht werden, zumal mit einer
ſteigenden Tendenz der Betriebskoſten auch weiterhin zu rechnen iſt.
Es bleibt daher kein anderer Ausweg übrig, als eine weitere Erhöhung
der Gebühren für Benutzung des Schlachthofes und ſeiner
Eirichtun=
gen vorzunehmen. Dabei empfiehlt es ſich nicht, die einzelnen
Schlacht=
hofgebühren, ſondern den allgemeinen Zuſchlag, der als vorübergehende
Maßnahme gedacht iſt und jederzeit wieder abgebaut werden kann und
ſoll, ſobald es die Verhältniſſe geſtatten, entſprechend zu erhöhen,
Selbſtverſtändlich kann durch dieſe Erhöhung ein vollſtändiger Ausgleich
des vorhandenen Fehlbetrages nicht erreicht werden. Sollten ſich die
Verhältniſſe durch eine erhöhte Zufuhr von Schlachtvieh günſtiger
ge=
ſtalten und werden nicht inzwiſchen die Ausgaben wieder beträchtlich
geſtiegen ſein, ſo kann ſelbſtverſtändlich zu jeder Zeit mit dem Abbau
des Zuſchlags begonnen werden.
Es wird eine Erhöhung des Zuſchlags zu den Schlachtgebühren von
30 Pf. auf 50 Pf. vorgeſchlagen.
Stadtv. Schneider ſtimmt der Erhöhung zu unter der
Voraus=
ſetzung, daß die Vorſchriften für die Fleiſcheinfuhr verſchärft werden,
Auch ſoll gegen die marktſchreieriſche Reklame vorgegangen werden.
Die Wieggebühren im ſtädtiſchen Schlacht= und Viehhof,
die ſeither noch 10 umd 20 Pfg. für das Stück Vieh betrugen, müſſen
den tatſächlichen Aufwendungen der Verwaltung entſprechend erhöht
werden. Nach Beratung und Beſchlußfaſſung der Schlacht= und
Vieh=
hof=Deputation ſoll künftig erhoben werden für Kälber und Teile 1 Mark,
für Kleinvieh 1,50 Mark und für Großvieh 2 Mark für das Stück,
Dem wird zugeſtimmt.
Einrichtung einer Wohnung im Schlachthof.
Anläßlich der Neuverpachtung der Schlachthof=Reſtauration ſoll die
ſeither von dem Reſtaurateur im 1. Stock innegehabte 7=
Zimnerwoh=
nung geteilt werden und dem Wirt kümftig nur noch 3 Zimmer überlaſſen
bleiben. Eines der verbleibenden 4 Zimmer ſoll durch eine
Zwiſchen=
wond geteilt werden, ſodaß eine 4=Zimmerwohmung mit Küche gewonnen
wird. Die Herſtellungskoſten betragen nach Voranſchlagung des
Stadt=
bauamts 7400 Mark. Die Verſammlung ſtimmt zu.
Erhöhung der Anerkennungsgebühren.
Durch die Verteuerung der Materialien, der Druckarbeiten, die
Erhöhung der Perſonalkoſten uſw. ſind die Koſten der Einziehung ſtädt.
Forderugen gegen früher wveſentlich geſtiegen. Hierdurch iſt auch eins
Erhöhung der Anerkennungsgebühren für die Erlaubnis zur
widerruflichen Bemutzung ſtädtiſcher Geländeteile uſw. notwendig. Mit
Zuſtimmung der Bau=Deputation wird im Allgemeinen die Feſtſetzung
einer Mindeſtgebühr von 3 Mark und insbeſondere einer Gebühr von
10 Mark für Lichtſchachte, Luftſchachte, Sinkkaſten und dergl. beſchloſſen,
Die Gebühren ber Feldgeſchworenen.
Die Feldgeſchwvorenen haben um Erhöhung ihrer Gebühren
nach=
geſucht. Mit Zuſtimmung der Land= und Forſtwirtſchafts=Devutzation
wird Erhöhung auf 4 Mark für die Stunde geleiſteter Arbeit mit
Wirkung vom 1. Januar 1921 ab beantragt. Dem wird zugeſtimmt.
Einrichtung von Unterrichtskurſen für die ſtädtiſchen Prüfungen.
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hatte vor einiger Zeit einen
Antrag auf Einrichtung von ſtädtiſchen Unterrichtskarſen für
die ſtädtiſchen Prüfungen eingebracht. Die Verwaltung will
jetzt dieſe Kurſe ſofort einrichten, da ſchon im Herbſt Prüfungen
ſtatt=
finden, und beantragt die Bewilligung des Kredits von 2000 Mark. Der
Ausgabe der Lebensmittelkarten.
Stadtv. Binſtadt bringt Klagen über die Waldſchule vor.
Der Oberbürgermeiſter gab hierauf einige Anträge und Geſuche
be=
kannt, und Bürgermeiſter Mueller teilte noch Einzelheiten mit über
die ſtädtiſchen Prüfungen, worauf in die geheime Sitzung eingetreten
wird. — Schluß 8½ Uhr.
Deutſcher Reichstag
Berlin, 4. Mai. (Wolff.) Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt
die Beratung des von Müller=Franken (Soz.), Trimborn (Ztr.), Hergt
(Deutſchnatl.), Dr. Streſemann (Dtſch. Vpt.), Schiffer (Dem.) und
Emminger (Baher. Vpt.) eingebrachten Geſetzentwurfes zur weiteren
Er=
gänzung des Geſetzes zur Verfolgung von Kriegsverbrechen.
Der Geſetzentwurf wird in dritter Leſung angenommen.
Kleine Vorlagen.
Der Geſetzentwurf, betreffend Aenderung des Artikels 13 des
Efen=
bahnpoſtgeſetzes, wird in allen drei Leſungen erledigt.
Der Geſetzentwurf über die Aenderung des
Gerichtskoſter=
gefetzes wird ohne Debatte einem Ausſchuß überwieſen.
Der Geſetzentwurf über die vorläufige Neugeſtaltung des
Orts=
klaſſenverzeichniſſes wird in zweiter und dritter Leſung
an=
genommen.
Der Geſetzentwurf, betreffend die Verteilung des Gewinns de
Reichsbank, wird in zweiter und dritter Leſung angenommen.
Es folgt die zweite Leſung des Geſetzentwurfes, betreffend
Aende=
rung des Bankgeſetzes vom 14. März 1875. Das Geſetz wird mit
einer von allen Parteien, mit Ausnahme der beiden Parteien der
änßer=
ſten Linken, unterzeichneten Entſchließung angenommen, in der das
Verlangen Der interalliierten Reparationskommiſſion nach Auslieferung
des Goldbeſtandes der Reichsbank verurteilt wird. In der Entſchließung
wird ferner an die Regierung das dringende Erſuchen gerichtet, dieſem
Verlangen unter keinen Umſtänden auch in Zukunft ſtattzugeben.
ſtimmung über die Antrage der Unabhangigen und
Abg. Bartz (Komm.) betont, daß die kapitaliſtiſche Geſellſchaft kei
Intereſſe an der Bekämpfung der Erwerbsloſigkeit habe, obgleich
gegen=
wärtig in der Induſtrie Gewinne erzielt würden, die ſo groß ſeien, daß
die Großinduſtwiellen gar nicht wüßten, wohin mit all dem Geld. Auch
verurteilt er das Akkordweſen, das mit ſchuld an der Erwerbsloſigkeit von
Tauſenden ſei.
Abg. Dr. Barth (Deutſchnatl.): Die wahnfinnige Politik der
Entente ſteigert die Arbeitsloſigkeit. Für ein ungeeignetes Mittel, der
Arbeitsloſigkeit abzuhelfen, halten wir die Erhöhung der
Unterſtützungs=
ſätze. Redner fragt, wie es mit der Kultur der Oedländereien und Moore
in Norddeutſchland ſtehe. Die Anträge der Linken wollten auf einem
Umwege die Sozialiſierung erreichen, aber es ſei beſſer, die freie
Ini=
tiative der Unternehmer walten zu laſſen.
Abg. Dißmann (U. S.) ſtellt feſt, daß die Vertreker der
Reichs=
regierung durch Abweſenheit glänzen. Man könnte aber verlangen, daß
ſie in dieſen Tagen Reden und Antworten ſtehen. Schweige die
Re=
gierung, ſo müßten andere Mittel angewandt werden, um ſie zum Reden
zu zwvingen. Unter Hinzuziehung der Familienangehörigen handele es
ſich um Millionen Einwohner Deutſchlands, die von der Arbeitsloſenfrage
betroffen werden. Wie es erſt werden wird, wenn die Sanktionen in
Kraft treten, möge er nicht ausmalen. Das Reichsverbehrsminiſterium
habe den Vertretern der Gewerkſchaften Aufträge in Höhe von 3
Mil=
liarden zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit zuweiſen wollen, aber dann
ſei hinter den Kuliſſen von den Unternehmern gearbeitet worden, weil
ihnen an den Arbeitern nichts liege und weil die Unternehmer die Preiſe
kontrollieren wollten.
Ein Vertreter der Reichsregierung erklärt, daß die Reichsminiſter
verhindert ſeien, weil gegenwärtig eine Kabinettsſitzung ſtattfände; ſie
glaubten der Sache aber auch dienlich zu ſein, wenn ſie in der
Kowmiſ=
ſionsberatung dazu Stellung nehmen.
Die Anträge werden darauf dem volkswirtfchaftlichen Ausſchuß
überwieſen.
Es folgt der Bericht des Ausſchuſſes für die Geſchäftsordnung über die
Strafverfolgung des Abgeurdneten Erzberger
wegen Einkommenſteuerhinterziehung und Kapitalflucht.
der politiſchen Gegnerſchaft oder Anhängerſchaft keinen Einfluß auf die
Entſcheidung einzuräumen. Der Bericht und der Antrag des Ausſchuſſes
ſeien ſchon zum Gegenſtand von Preſſeerörterungen gemacht worden, die
Mißverſtändniſſe hervorgerufen hätten. Der Ausſchuß habe nicht die
Aufgabe gehabt, die Schuld oder die Unſchuld des Abg. Erzberger
feſt=
zuſtellen, ſondern nur die Aktenvorträge des Reichsfinanzminiſters zur
Kenntnis genommen. Der Ausſchuß hätte nur zu prüfen gehabt, ob die
Vorausſetzungen für die Aufhebung der Immunität des Abgeordneten
gegeben ſeien, und wenn ſich die Mehrheit des Ausſchuſſes für die
Auf=
hebung der Immunität ausgeſprochen habe, fo ſei damit die Schuld
Erz=
bergers noch nicht bewieſen und ein politiſcher Skandal liege noch
nicht vor.
Abg. Keil (Soz.) erklärt dazu: Das wenig erbauliche Schauſpiel,
daß Dr. Helfferich im Koſtüm des Ritters der politiſchen Moral auftrat,
wäre dem deutſchen Volke erſpart geblieben, wenn Erzberger als
Finanz=
miniſter eine Steuerpolitik nach dem Herzen des Herrn Helfferich
be=
trieben hätte. Auf Grund eines Artendiebſtahls ſei von der
deutſch=
nationalen Preſſe eine Hetze gegen Erzberger in Szene geſetzt worden.
Es ſei zu berückſichtigen, daß Erzbergers Einkommen in voller Höhe
an=
gegeben worden ſei; die Meinungsverſchiedenheit beziehe ſich nur
dar=
auf, in welchem Jahre hätte deklariert werden müſſen. Die
Kapital=
flucht ſei noch lange nicht erwieſen. Er ſei der Ueberzeugung, daß ſeine
Freunde einen Antrag auf Ablehnung der Aufhebung der Immunität
unterſtützen würden, wenn ſich dafür im Hauſe eine große Mehrheit
fin=
den würde. Da dies offenbar aber nicht der Fall ſei, müſſe ſeine Partei
dem Wunſche Erzbergers auf Aufhebung der Immunität ſchon
ſtatt=
geben. Nur möge dafür geſorgt werden, daß das Strafverfahren nicht
zu einem aus politiſchen Zwecken heraufbeſchworenen Skandal ausarter.
Darauf ergreift
Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth
zu der Sache das Wort: Ich glaube allgemeine Zuſtimmung zu finden,
wenn ich ſage, daß die Vorgänge, wie ſie fich im Anſchluß an die Eror=
Kredit wurde ohne Debatte bewilligt.
Verſchiedenes.
Stadtv. Heß wendet ſich gegen eine Schauſtellung auf der letzten
Meſſe. Die Polizei ſei bei der Genebmigung über die Art der
Schau=
ſtellung getäuſcht worden. — Beig. Delp erklärt, daß die
Stadtver=
waltung die Frage geprüft habe, ob die Abhaltung der Meſſe überhaupt
noch zeitgemäß ſei. Aber einmal halten auch die anderen Städte noch
derartige Meſſen ab und andererſeits bringen ſie der Stadt erhebliche
Einnahmen, die letzte Frühjahrsmeſſe 60—65 000 Mark. Die
Verwal=
tung ſtimme vollkommen den Ausführungen des Vorredners bei.
Stadtv. Szior regt an, daß die Stadtverwaltung bei der
zuſtän=
digen Stelle die Oeffnung der Pforte in der Gichtmauer beantragen
möge im Jutereſſe beſonders der Bewohner des Martinsviertels.
Stadtv. Kollmann wendet ſich nochmals, gegen die Verwendung
von Mädchen durch die Oberförſterei Kranichſtein. — Beig. Delp gibt
Auskunft über die Verhandlungen in dieſer Frage.
Stadto. Krug bringt Beſchwerden vor über mangelnde
Milch=
belieferung für Kinder.
Stadtv. Morgenſtern erkundigt ſich nach der Gärtnerlehrſchuſe.
— Beig. Buxbaum erwidert, daß die Frage bald erledigt würde.
Stadtv. Schnauber wendet ſich gegen die Verwendung von Ser=
vierfräuleins im Studentenheim. — Beig. Delp erwidert, daß man
der Verwaltung des Studentenheims nicht vorſchreiben kann, daß dort
nur männliches Perſonal beſchäftigt wird. — Der Oberbürgermeiſter
be=
merkt weiter, daß die Verwaltung auf einen Ausgleich der
widerſtreiten=
den Intereſſen bedacht ſein wird.
Stadtv. Schembs wünſcht eine Aenderung der Zeiten für die
Kommuniſten über die Anfhebung von
Belagerungs=
zuſtand und Sondergerichte. Alle Anträge wurden abgelehnt,
dagegen ein Antrag Müller=Franken (Soz.), der eine Amänderung der
außerordentlichen Gerichte bezweckt, dem Rechtsausſchuß überwieſen. Ein
weiterer Antrag Müller=Franken, der den Belagerungszuſtand in
Oſt=
preußen aufheben will, wurde abgelehnt.
Darauf wird die geſtrige Ansſprache über die
Behebung der Arbeitsloſigkeit
fortgeſetzt.
Abg. Hugo (Dtſch. Ppt.) tritt dafür ein, daß alle Staatsaufträge
ſo vergeben werden, daß möglichſt viele Arbeitsloſe beſchäftigt werden
können; er warnt aber vor einer allzu ſchroffen Umänderung der
Be=
triebe. Nach ſeinen Anſicht müßte vor allem die Luxusſteuer einer
gründ=
lichen Nachprüfung unterzogen werden, dem ihr Ertrag ſei bei weitem
geringer als der Schaden, der durch ſie dem Wirtfchaftsleben zugefügt
werde.
Abg. Erkelenz (Dem.) bezeichnet als Grund der Arbeitslofigkeik
die Weltkriſe, die weltpolitiſche Lage und die wahnſinnige Fortſetzung
des Krieges im Frieden, die das Wirtſchaftsleben zerſtört. Er ſchlägt
nmu
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ie Sitzung Freita
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Lehinett ha
Mummer 123.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 5. Mai 1921.
men des Falles Erzberger leider in der Oeffentlichkeit abgeſpielt
en— nicht zu einer dauernden politiſchen Einrichtung in Deutſchland
omt mochten, ſoll die Reichsſteuerverwaltung objektiv und gerecht
ur=
zy.. Ich unterſcheide in der Angelegenheit Erzberger drei Dinge:
ſ Steuerangelegenheit, 2. die Frage der Kapitalverſchiebung, 3. die
Geit. 5.
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Non
imu, daß don
germeiſter
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widerſtreiten=
iten füir du
ſe vor.
Geſuche
en mit über
weiteren
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erbrechen.
Stskoſtep- des Orts=
*Liu a=
winns der
find Uache
ſch wird mit
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das
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ungs=
Ein
„dmOſt=
Hergt
Dem.) m
18 ds Eien
ne bezüglich des vorgekommenen Aktendiebſtahls. Die Frage der
xerhinterziehung geht die Reichsfinanzverwaltung gar
Sie iſt eine Angelegenheit der preußiſchen Finanzverwal
twden
mung der
Be=
gründ
bei weitem
ſearauf zu erſtrecken gehabt, ob und wie weit eine Verletzung der
tüchen Beſtimmungen ſtattgefunden hat. Ich habe Veranlaſſung
ge=
en, das Auswärtige Amt zu bitten, dieſer Frage nachzugehen. Vom
ſit rium des Aeußern habe ich jetzt die Antwort bekommen, daß der
Srzberger in der Tat im Auftrage des Miniſteriums des Aeußern
nach dem Auslande gebracht hat, welches dort im Sinne des Auf=
3 des Miniſteriums des Aeußern verwendet worden iſt. Ich lege
Antwort auf den Tiſch des Hauſes nieder. In der Frage des vor=
mrienen Aktendiebſtahls habe ich eine ſorgfältige
Unter=
hy vorgenommen, die aber vollkommen negativ verlaufen iſt.
bese Vertrauensbrüche müſſen vorgekommen ſein.
lpg. Burlage (Ztr.): Namens meiner Fraktion habe ich zu
er=
r daß wir gegen die Aufhebung der Immunität nichts
einzuwen=
ſy ben. Wir heben dabei hervor, daß wir uns dabei im Einklang
dan dringenden Wunſche des Abg. Erzberger befinden. Die Sache
imidlich einmal aus der Welt geſchaffen werden. Das kann nicht
fi Sehnſucht Keils nach der Nückehr Erzbergers verſtändlich. Für
Bartei weiſe Redner es entſchieden zurück, daß es ſich um eine poli=
Angelegenheit handele. Seine Partei könne mit dem Ausgang des
biger=Helfferich=Prozeſſes völlig zufrieden ſein. Im Gegenſatz zu
m Keil haben wir zu den ordentlichen Gerichten das Vertrauen, daß
Her Angelegenheit gerecht urteilen werden. Ich erkenne aber an
temn mir ſehr leicht die Möglichkeit denken, daß das Gericht aus
tiven Gründen zu einer Einſtellung des Verfahrens oder zu einer
echung Erzbergers gelangen wird. Was die Frage der
Kapital=
hebung betrifft, ſo hat ſich doch der Herr Reichsfinanzminiſter die
zu leicht gemacht. Mit der Aufklärung, die er uns gegeben hat,
ſe Sache noch nicht aufgeklärt.
Wg. Kahl (Dtſch. Vpt.): Wenn Herr Keil den Rechtsparteien
vor=
ſie verſuchten einen politiſchen Gegner durch Intrigen zu
entfer=
ſſ0, iſt meine Partei dabei nicht beteiligt. Unſere Differenzen mit
h Erzberger liegen viel tiefer, liegen auf vaterländiſchem Gebiet
links, Beifall rechts), in dem großen Problem der Beurteilung
rieg und Frieden.
ſach einer ſcharfen Debatte zwiſchen den Abgg. Kahl, Breitſcheid.
ja, Helfferich u. a. ſchließt die Ausſprache. Der Antrag auf
lebung der Immunität wird angenommen.
ſſächſte Sitzung Freitag 2 Uhr. Schluß gegen 11 Uhr nachts.
Berlin, 4. Mai. (Wolff.) Im Aelteſtenausſchaß des
ſtages wurde gegen die Stimmem der Deutzſchnationalen die Errich=
Emer vierten Vizepräſidentenſtelle, die von der Deut=
Golkspaxtei zu beſetzen wäre, beſchloſſen.
lücktritt des Reichskabinetts.
Berlin, 4. Mai. (Wolff). Mit Rückſicht auf
durch die Antwortnote der Vereinigten
ſoten geſchaffene Lage hat das Kabinett heute
ſtimmig, ſeinen Rücktritt beſchloſſen.
Reichskanzler Fehrenbach hat ſich am Abend
Reichspräſidenten begeben, um dieſem den
Ent=
ie des Kabinetts mitzuteilen.
Reichspräſident Ebert hat das Kabinett
eien, die Geſchäfte weiter zu.
ven.
Kabinett hat dem zugeftimmt.
Kein neues deutſches Angebot.
8ondon, 4. Mai. (Wolff.) Die heute vormittag von den
verbreitete Nachricht, die deutſche Botſchaft in
Pa=
hbe geſtern der Reparationskommiſſion neue deutſche
rſchläge unterbreitet, wird ſowohl von Briand wie auch
dem Vorſitzenden der Reparationskommiſſion und ſchließlich
on dem deutſchen Botſchafter dementiert.
Der Aufruhr in Oberſchleſien.
*
Er
R.
imen
freie Ini
Dr. Simons über die Lage.
kerlin, 4. Mai. (Wolff.) Der Auswärtige Aus=
I5 trat heute vormittag zu einer Beſprechung über
in Oberſchleſien zuſammen. Der Reichs=
ter der
Neicks=
daß
N
zm Redim
ndele 8
ſter des Auswärtigen Dr. Simons machte über die Lage
ſerſchleſien eingehende Mitteilungen, die ſich folgendermaßen
Amenfaſſen laſſen:
Kre Lage verſchärfte ſich und iſt außerordentlichernſt.
Fufſtändiſchen haben das geſamte Induſtrierevier ſowie die
Pleß, Rybnik und den Oſtteil des Kreiſes Ratibor in
Bewalt. Die deutſchen Beamten ſind zwar noch an Ort
Wotelle, haben aber keinerlei Funktionen mehr; desgleichen
mtliche deutſchen Direktoren von den Gruben und Werken
Aben. Der Belagerungszuſtand iſt von der interalliierten
Miſſion auch auf die Kreiſe Gleiwitz Stadt und Land aus=
Nt. Die interalliierte Kommifſion ſowie die
Kreiskontrol=
geben offen zu, daß es ſich lediglich um einen polniſchen
and handelt. Im einzelnen iſt die Lage in den Kreiſen
ſhen letzten Meldungen folgendermaßen:
eis Kattowitz: In der Stadt Kattowitz rückten geſtern
gut bewaffnete polniſche Banden ein, wurden jedoch
Die franzöſiſchen Truppen vertrieben. An die polniſche Be=
Hing in den um Kattowitz herumliegenden Orten wurden
ſe aller Art, auch Maſchinengewehre, verteilt, die auf Laſt=
E mitgeführt werden. Die deutſchen Beamten, Angeſtellten,
Nren und Generaldirektoren flüchten vom Lande, von
E und Bergleitungen nach Kattowitz. Zwei franzöſiſche
biere wurden getötet.
eis Hindenburg: Stadt und Land ſind von den
beſetzt. In der Stadt ſind Bahnhof, Poſt und
Landrats=
ſue der Hand der Beſatzungstruppen. Die Apo iſt entwaffner
Is berſchleppt. Die Polen ſind glänzend bewaffnet und
ſon Maſchinengewehre und ſonſtige Waffen mit Laſtkrafk=
E herbei. Der Eiſenbahnverkehr mußte eingeſtellt werden,
N Strecken verſchiedentlich zerſtört ſind.
Aels Beuthen: Die Stadt Beuthen iſt zurzeit ruhig.
9andkreis befindet ſich völlig in den Händen der Polen,
r Sewehren, Maſchinengewehren, Minenwerfern und Mu=
M reichlich verſehen ſind und zum Teil polniſche Uniformen
— Die Organiſation der Polen iſt beſſer als bei früheren
RS. Die Stärke der Aufſtändiſchen im Kreiſe Beuthen
ruf etwa 6000 Mann geſchätzt. In Roßberg, Miechowitz
1Antonienhütte fanden blutige Zuſammenſtöße ſtatt. Der
Arzahn= und Telephonverkehr iſt geſtört.
creis Rybnik: Im Kreiſe Rybnik fanden Zuſammen=
Eſzwiſchen Inſurgenten und italieniſchen Truppen ſtatt, wo=
M2 Italiener nach einer Mitteilung der interalliierten
Kom=
ſion zwölf Tote, darunter zwei Offiziere und einen
Unter=
har, hatten. Außerdem ſoll Oberſt Graf Bernizzo ſchwer
ndet ſein. Der Güterdirektor Ganſe von der fiskaliſchen
N=Czuchoiv und ſein Afſiſtent ſind erſchoſſen worden. Eine
b Anzahl von Geiſeln iſt gefangen genommen und fortge=
Iaworden, u. a. der Bürgermeiſter Kremſer von Rybnik und
Beneraldirektor der Rybniker Steinkohlengewekſchaft, Wachs=
: Nach ſoeben eingetroffenen, noch nicht endgültig beſtätig=
Mcachrichten aus Oppeln ſoll Rybnik von den Italienern
ſen genommen ſein.
reis Pleß: Nach einer Mitteilung der interalliierten
wriſſion iſt ein italieniſcher Offizier auf der Straße in Pleß
einen Bruſtſchuß lebensgefährlich verwundet worden.
Kreis Gleiwitz: Der Landkreis iſt in den Händen der
Polen. Die Inſurgenten ſind reichlich mit Waffen verſehen.
Vom Lande werden zahlreiche Gewalt= und Mordtaten gemeldet.
Der Eiſenbahnverkehr iſt geſperrt, der Telephon= und
Telegra=
phenverkehr behindert.
Kreis Tarnowitz: Die Stadt Tarnowitz iſt in der Hand
der franzöſiſchen Beſatzungstruppen. Der Landkreis iſt von
pol=
niſchen Inſurgenten beſetzt, die mehrfach Deutſche verſchleppten.
Die Stadt Lublinitz iſt offenbar von Inſurgenten eingeſchloſſen.
Vom Kreiskontrolleur ſind Verſtärkungen angefordert, bisher
aber noch nicht eingetroffen. Die Polen ſind in den Kreis
Roſen=
berg eingebrochen. Die Stadt Königshütte iſt bisher noch frei
von polniſchen Banden, ebenſo die Stadt Gleſwitz, die abar ſtark
gefährdet iſt.
Der Ausſchuß trat in die Erörterung dieſer Mitteilungen
ein. Die Verhandlungen waren vertraulich.
Polniſche Untaten.
Breslau, 4. Mai. (Wolff.) Aus dem oberſchleſiſchen
Auf=
ſtandsgebiet werden noch folgende Einzelheiten gemeldet:
Im Kreiſe Oberglogau ſind die Brücken zwiſchen Dirſchelwitz
und Oberglogau ſowie zwiſchen Raſſelwitz und Leobſchütz
ge=
ſprengt. Im Kreiſe Groß=Strehlitz iſt Annaberg von polniſchen
Banden beſetzt worden, ebenſo Petersgrätz durch 500 Mann, die
mit Maſchinengewehren ausgerüſtet ſind. Der Oberförſter des
Grafen Poſadowsky und ein Förſter ſind verſchleppt worden.
Der Bürgermeiſter von Ujeſt meldet, daß polniſche Banden in
die Stadt einrückten. Mit dem Norden des Kreiſes beſteht keine
Verbindung. Aus dem Landkreiſe Beuthen wird noch gemeldet,
daß das Amtsverwaltungsgebäude in Schwientochlowitz von den
Aufſtändiſchen beſchoſſen wurde. Heute abend ſind in Radoſchau
zwei Autos von ſchwerbewaffneten Banden zur Rückfehr nach
Rybnik gezwungen worden. In Nieder=Wilcza iſt das Apo=
Kommando überfallen worden. In Czerwionka wurden 200
Mann der dortigen Avo von einer polniſchen Bande überfallen.
Kattowitz, 4. Mai. (Wolff.) In Domb wurde heute die
zwangsweiſe Einziehung aller Männer, die
waffen=
fähig ſind, durch die Polen angeordnet. In Myslowitz wurden
geſtern nachmittag große Plakate angeſchlagen mit der
Ueber=
ſchrift: „Der Kriegszuſtand durch die Polen
ver=
hängt” und der Unterſchrift eines gewiſſen Donin, der als
Polenführer bekannt iſt. Durch dieſe Plakate werden alle
Ein=
wohner, ſoweit ſie waffenfähig ſind, zur Bürgerwehr einberufen.
Gegen Abend trafen Eiſenbahnzüge mit Transporten aus Polen
ein. Die meiſten Leute trugen Zivil. In der zehnten
Abend=
ſtunde kamen große Aufgebote von Franzoſen an und nahmen
nach Handgranatenfeuer die Entwaffnung der Putſchiſten vor.
Heute vormittag waren ſämtliche öff ntlichen Gebäude wieder
in der Hand der Behörden, ebenſo die Eifenbahn und Poſt. Die
polniſche Fahne am Rathauſe wurde entfernt. Der
Straßen=
bahnverkehr zwiſchen Mhyslowitz und Kattowitz wurde wieder
aufgenommen, doch müſſen ſich die Paſſagiere im Stadtteil
Bo=
gutſchütz einer Kontrolle durch die Putſchiſten unterziehen.
Von der Oheimgrube wird bekannt, daß die Polen dort
das Regiment übernommen haben. Alle Arbeiter, die den
Streik nicht fortſetzen wollten, wurden mit
Peitſchen=
hieben vertrieben.
Die Tätigkeit der Befatzungstruppen.
Beuthen, 4. Mai. (Wloff.) Die Nacht iſt in der Stadt
ruhig verlaufen. Geſtern abend befand ſich ein Trupp
Bewaff=
neter auf der Schomberger Landſtraße im Anmarſch auf Beuthen.
Infolge energiſchen Eingreifens des engliſchen
Kreis=
kontrolleurswurde der Trupp durch franzöſiſche
Sol=
daten auseinandergeſprengt und zur Umkehr gezwungen. Ein
um ½11 Uhr abends und um 5 Uhr früh wiederholter Verſuch
der Bewäffneten, Beuthen zu erreichen, wurde in der gleichen
Weiſe vereitelt. Die Gemeinden des Kreiſes Beuthen Land
befinden ſich faſt ausnahmslos in der Gewalt der Putſchiſten.
Die deutſchen Beamten der Polizei wurden entwaffnet und
viel=
fach feſtgenommen.
Kattowitz, 4. Mai. (Wolff.) In Laurahütte wurde bei
der Säuberungsaktion durch die Franzoſen ein
auswärtiger Arbeiter getötet. Die Putſchiften kleideten ſich in
Laurahütte vollſtändig um. Ihr Hauptquartier hatten ſie im
Hüttengaſthauſe in Laurahütte aufgeſchlagen. Die Aufſtändiſchen
empfingen die ankommenden franzöſiſchen Autos, welche ſofort
Maſchinengewehrfeuer gaben, mit lebhaftem Gewehrfeuer,
wur=
den aber überwältigt und entwaffnet. In Bogutſchütz bei
Katto=
witz hatten die Aufſtändiſchen heute nacht zwei große Barrikaden
errichtet, die in der frühen Morgenſtunde durch die
Befatzungs=
behörden entfernt wurden. Die Aufſtändiſchen belagern
weiter=
hin die Ferdinandgrube.
Im Laufe des heutigen Vormittags ſammelten ſich vor den
Toren von Kattowitz neue Maſſen von Aufſtändiſchen,
die zurzeit auf Bogutſchütz und Bismarckhütte anrücken. Wie
der Kreiskontrolleur mitteilt, ſind energiſche Maßnahmen
getrof=
fen, um die Aufſtändiſchen abzuwehren. Vor dem
Bahnhofs=
gebäude ſammeln ſich große Arbeitermaſſen an; ſie verlangen
Ausfahrt der Züge, um ihre Arbeitsſtellen erreichen zu können.
Ueberall bemerkt man das Drängen zur Wiederaufnahme der
Arbeit.
Berlin, 4. Mai. (Wolff.) Die Befürchtung der
oberſchle=
ſiſchen Bevölkerung, daß für die Nacht der Einmarſch der
regulären polniſchen Truppen bevorſtünde,
bewahr=
heitete ſich nach den bisher vorliegenden Nachrichten nicht. Von
mehreren Stellen, ſo z. V. aus der Gegend zwiſchen Hindenburg
und Gleiwitz, werden Zuſammenſtöße zwiſchen
Auf=
ſtändiſchen und Truppen der interalliierten
Kommiſſion gemeldet, doch ſind, über dieſe Kämpfe noch
keine Einzelheiten bekannt.
Die Nacht iſt in den größeren Städten des Induſtriebezirks
im allgemeinen ruhig verlaufen, doch iſt die Lage ſehr ernſt. Alle
größeren Städte im Induſtriegebiet ſind von Aufſtändiſchen
um=
ſchloſſen. Die Vorſtadt von Gleiwitz, Richtersdorf, iſt bereits in
der Hand der Aufſtändiſchen, die ſich hier als „polniſches
Schützenregiment Gleiwitz” bezeichnen und Paſſierſcheine an die
Bevölkerung ausgeben. Kieferſtätte wurde heute morgen von
ſtarken polniſchen, gut ausgerüſteten Banden beſetzt. Auch aus
dem Kreiſe Roſenberg wird die Beſetzung einzelner Ortſchaften
gemeldet. Während auf den Hütten am geſtrigen Vormittag
noch gearbeitet wurde, erzwangen die Auſſtändiſchen nachmittags
den Streik auf den Hüttenwerken. Aus zahlreichen Orten wird
gemeldet, daß ſich die Polen angeſehner Deutſchen bemächtigt
und ſie als Geiſeln weggeführt haben. In Rybnik ſind die
Polen zur Stunde noch Herren der Lage. Bahnhof, Poſt und
Landratsamt ſind von ihnen beſetzt. Anf dem Rathaus weht die
polniſche Flagge.
Die Beſetzung von Rybnik iſt nicht ohne Gegenwehr der
dort ſind angeſehene deutſche Perſönlichkeiten, wie der
Bürger=
meiſter und der Generaldirektor der Rybniker
Steinkohlengewerk=
ſchaft, als Geiſeln weggeführt worden. Die Stadt Pleß wurde
geſtern vormittag ebenfalls von Aufſtändiſchen beſetzt, doch haben
die Italiener ſie daraus wieder vertrieben und die Ruhe
wieder=
hergeſtellt. Dort zeigte es ſich beſonders, daß die Polen gut
ausgerüſtet ſind und über große Mengen Munition verfügen.
Eine Anzahl polniſcher Führer wurde dabei feſtgenommen. Von
dem Kreiſe Ratibor iſt das ganze rechte Oderufer im Beſitz der
Aufſtändiſchen. Man befürchtet in Ratibor ſelbſt erneute
An=
griffe der Polen.
Diktator Korfanty!
Berlin, 4. Mai. Nach einer Meldung des Lokalanzeigers
will ſich Korfanty heute zum Diktator
Oberſchle=
ſiens ausrufen laſſen und eine polniſche Regierung innerhalb
der Grenzen der Korfantylinie bilden. Die Warſchauer
Re=
gierung habe auf die Kunde hiervon Korfanty ſeines
Amtes als polniſcher Plebiſzitkommiſſar enthoben. Laut
Meldung der Voſſiſchen Zeitung aus Breslau ſtehen in Ober=
ſchleſien den Befatzungstruppen ungefähr 50 000
bewaff=
nete Inſurgenten gegemüber. In Oppeln griff die
Ar=
beiterſchaft zu Abwehrmaßnahmen gegen die Polen und ſperrte
den elektriſchen Strom für Gebäude, in denen polniſche
Hetz=
blätter erſcheinen.
Zu den Londoner Berhandlungen.
London, 4. Mai. (Wolff.) Reuter meldet: Die
Repa=
rationskomniſſion iſt heute wachmnittag wit dem Oberſtem Nad zu
einer Beratung zuſammengetreten. Foch und Graſſet ſind
nach Paris zurückgekehrt.
Paris, 4. Moi. (Wolff.) Die
KommuniſtiſchePar=
tei erläßt in der Humanité einen Proteſt gegen die von der
Regierung angeordnete Mobiläſierung. Das Blatt
be=
hauptet, Laß 22 Munitionszüge von der Bannmeile von Paris
aus nach der Pfalz abgegangen ſeien.
Letzte Nachrichten.
Saarbrücken, 4. Mai. (Wolff.) Durch Beſchluß der
Regie=
rungskomaiſſion vom 18. April iſt für das Saargebiet ein
Oberverſicherungsamt mit dem Sitz in Saarbrücken
er=
richtet und der Abteilung ein Arbeitsamt angegliedert worden.
Die Mitglieder des Oherverſicherungsamtes üben ihre Tätigkeit
nebenamtlich aus. Die jetzt im Saargebiet wohnhaften Beiſitzer
der Oberverſicherungsämter Trier und Speyer werden ihre
Tä=
tigkeit als Beiſitzer bis auf weiteres bei dem
Oberverſicherungs=
amt in Saarbrücken ausüben. Die Verordnung trat am 1. Mai
in Wirkſamkeit.
Breslau, 4. Mai. Geſtern abend wurde von
Kriminalbeam=
ten in der Nähe des Hauptbahnhofs eine Bombe gefunden.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportberein Darmſtadt E. V. Am heutigen
Himmel=
fahrttag gelangen wieder einige bedeutende Fußballſpiele zum Austrag.
Die Ligamannſchaft begibt ſich nach Höchſt a. M. zu einem Spiel gegeit
die Turn= und Sportgemeinde Höchſt. Dieſer Verein, der ſich ebenfalls
aus zwei früheren Ligavereinen zuſammenſetzt, verfügt über eine ganz
vorzügliche Ligamannſchaft, die lange Zeit während der Verbandsſpiele
wie der ſichere Meiſter ausſah. Nachdem Sportverein nun am Sonntag
in Rückingen einen überraſchend ſchönen Sieg von 4:2 nach Hauſe
brachte, kann man daraus ſchließen, daß die Mannſchaft ſich noch mehr
verbeſſert hat und ſomit den Höchſtern einen gleich ſtarken Gegner
ab=
gibt. — Ein weiteres intereſſantes Spiel wird es auf der Rennbahn
geben. Hier ſtehen ſich die beiden Liga=Erſatz=Mannſchaften obiger
Ver=
eine gegenüber. Die Gäſte, eine ausgezeichnet flinke und techniſche
Mannſchaft, ſiegten erſt kürzlich über „Eintracht”=Frankfurt und ſiegten
im Vorſpiel gegen Sportverein 2:2. Unſere Darmſtädter Liga=Reſerven
haben ſich in ihrer neuen Zuſammenſetzung inzwiſchen gut eingeſpielt
und pflegen ein verſtändnisvolles Spiel, das ihnen auch am Sonntag
über Bürgel einen 3:1=Sieg brachte.
* 1. Darmſtädter Fußballverein 1912. Heute (
Himmel=
fahrttag) empfängt der 1. D. F.=V. 1912 die 1. Mannſchaft des
Sport=
vereins Langen zum Freundſchaftsſpiel. Sportverein, die Vereinigung
von den beiden Langener Vereinen 03 und Germania, tritt hier in
ſtärk=
ſter Aufſtellung an. Vor der Vereinigung waren beide Vereine ſtets
führend in der A=Klaſſe und dürfte die Spielſtärke der Mannſchaft nun
durch den Zuſammenſchluß beider Vereine bedeutend gewachſen ſein.
1912 tritt mit folgender Aufſtellung an:
1.
Chriſt
Jung Suchland
Dietrich Hanſtein Oßmann
Berger Spatz Müller Möſer. Dillmann.
Es ſteht bei der Spielſtärke beider Mannſchaften ein gutes Spiel
bevor, dem die Darmſtädter Sportintereſſenten mit Intereſſe
entgegen=
ſehen.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846. Am heutigen
Nach=
mittag ſtehen ſich auf dem Sportplatz am Finanzamt die Liga 2 des
beſt=
bekannten F.=K. „Union”=Wixhauſen und die 1. Mannſchaft der
Turner im Privatſpiel gegenüber — eine angenehme Abwechſelung
wäh=
rend der Verbandsſpiele. Wixhauſen iſt als eine ruhige und ſympathiſche
Mannſchaft bekannt, ſo daß ein ſchönes Spiel gewährleiſtet wird. Der
Sturm der hieſigen tritt in einer Neuaufſtellung an, hervorgerufen durch
die Teilnahme der Leichtathleten an dem „Eintracht”=Sportfeſt in
Frank=
furt a. M., ſo daß man auf das Abſchneiden der Mannſchaft ſehr
ge=
ſpannt iſt. (S. Anz.)
* A=Meiſterſchaft im Odenwaldkreis. Die
Kreis=
meiſterſchaftsſpiele der A=Meiſter brachten am Sonntag mit dem Treffen
V. f. B. Heidelberg gegen Lindenhof 08 Mannheim den Anwärter für
den erſten Platz in der Tabelle heraus. Dieſen nimmt der Mannheimer
Vertreter mit zurzeit 5 Punkten ein. An der Plazierung kann auch das
Spiel gegen „Germania 03”=Pfungſtadt nichts ändern, da hier lediglich
der zweite Platz ausgekämpft wird. Der Tabellenſtand iſt jetzt folgender:
Spiele gew. verl. unentſch. Tore Punkte
8—
Lindenhof
6—9
Heidelberg
z 1 *
5—9 2
Pfungſtadt
Das Spiel am kommenden Sonntag in Pfungſtadt bringt nun die
Entſcheidung, ob es wieder einem Vertreter aus unſerer Gegend gelingt,
ſich den Aufſtieg in die Liga zu ſichern.
Sduß des rednktioneiſen Teils.
10000 Personen
beschäftigt Deutschlands größte
Gummifabrik. Nur die große
Beliebtheit der Continental=
Erzeugnisse im In= und
Aus=
land brachte dies zuwege. Fahr
Pneumatik
Wetterausſichten für Donnerstag.
Bewölkt, Regenfälle, kalt, ſüdwveſtliche, ſpäter nordweſtlihe Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 6 Uhr, Ende 9½ Uhr (C 31, Sondermiete
Serie III2): „Carmen”
Zirkus Hagenbeck: Vorſtellungen um 3 und 7½ Uhr.
Promenadekonzevt um 11 Uhr im Platanenhain.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 6. Maji.
Mobilſar= Wagen= und Geſchirre=Verſteigerung um
9 und 11 Uhr im Marſtall.
Nutzholz=Verſteigerung um 9 Uhr im Saale Hefliges Kreuz.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtek. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuiſleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwirtſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitzteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lauge. —
Druck und Verlag: L. C. WBittichtiche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Etwaige Honoraxforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
Tagblatts” zu rich
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
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Veret
Beſti
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Dr.
Stad
Seite G.
Kache
Dorch die glückliche Geburt
eines kräftigen Jungen wurden
hocherfreut
Gewerberat Arndt u. Frau
Helene, geb. Lädde.
Darmstadt, Wendelstadtstr. 40.
Ae*
Ihre Vermählung zeigen an
Ludwig Ost und Frau
Louise, geb. Grandpierre
Darmstadt.
Usingen.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 5. Mai 1921.
HOLLOLA
/*18088
Todes=Anzeige.
Heute nacht 1 Uhr iſt mein lieber Mann,
unſer herzensguter Vgter, Schwiegervater
und Großvater
Herr
Adam Winhler
unerwartet nach kurzem Leiden im 74.
Lebens=
jahr ſanft dem Herrn entſchlafen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Winkler
„ Galm
„ Lennert.
Darmſtadt, den 4. Mai 1921.
Moosbergſtr. 54.
Die Beerdigung findet Freitag, den 6. Mai,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt, (*19oos
Statt beſonderer Anzeige.
Heute iſt meine liebe Frau, meine
treu=
ſorgende Mutter, meine gute Tochter, unſere
Schweſter, Schwägerin und Tante
Magdalene Marquardt
geb. Schweinsberger
um 8½ Uhr ſanft entſchlafen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Oberrechnungsreviſor Marquardt
und Tochter.
Jakob Schweinsberger III.
Jakob Schroth Wwe, u. Tochter
geb. Schweinsberger
Friedr. Schroth und Frau
geb. Schweinsberger.
Darmſtadt, Sickenhofen, Babenhanſen,
den 3. Mai 1921.
Die Beerdigung findet ſtatt in
Baben=
hauſen am Freitag, den 6. Mai 1921,
nach=
mittags 8 Uhr.
(71908s
Todes=Anzeige.
Teilnehmenden Verwvandten, Freunden
und Bekannten die tieftraurige Mitteilung,
daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat,
meinen lieben, guten, braven Mann,
treu=
beſorgten Vater, Bruder, Onkel u. Schwager
Konrad Stroh
Borſchreiner
im faſt vollendeten 53. Lebensjahre geſtern
Dienstag, den 3. Mai, nach 5 Uhr, plötzlich
und unerwartet in die Ewigkeit abzurufen.
Dies zeigen tieftrauernd an
Frau Anne Stroh, geb. Emich
Konrad Stroh.
Darmſtadt, den 4. Mai 1921,
Barihausſtr. 59.
(*19049
Die Beerdigung findet Freitag, den 6. Mai,
nachm. 124 Uhr, vom Waldfriedhof aus ſtatt,
Einſegnung 14 Stunde vorher.
Dankſagung.
Recht herzlichen Dank für die innige
Teilnahme, welche uns bei dem
Heim=
gang unſerer lieben Entſchlafenen
aller=
ſeits erwieſen wurde.
Poſtſekretär Feiſt
und Tochter.
*19061)
Vor und während des Abſtimmungskampfes in Oberſchleſien ſind, den Gewalttätigkeiten landfremder polniſcher
Eindringlinge zum Opfer gefallen:
Alfred Linhardt, Hindenburg,
Theodor Lohs, Maczeikowitz,
Willi Lukoſch, Michalkowitz,
Matzner, Schomberg,
Heinz Mohr, Ratibor,
Joſef Myril, Stebetz,
Myſchinski, Karf,
Joſef Nierobiſch, Hindenburg,
Noczinski, Beuthen,
Franz Nohl, Bismarckhütte,
Ludwig Nohl, Dt.=Piekar
Ludwig Nowak Tarnowitz,
Paul Nowak, Gr.=Dombrowka,
Ernſt Ohnmacht, Miechowitz,
Walter Oſſig, Miechowitz,
Paduſchek, Bobrek,
Pietrek, Scharley,
Wilhelm Potyka, Friedenshütte,
Maximilian Prauſe, Hermsdorf,
Radlik, Charlottengrube,
Richard Narklow, Bobrek,
Joſef Rotkogel, Damasko,
Max Rotkegel, Damasko,
Paul Rotkegel, Damasko,
Sie, deren Zahl ſich noch erheblich vermehren wird, wenn alle Anzeigen bei uns eingegangen ſein werden, ſind an
Ort und Stelle für ihre deutſche Heimat offen eingetreten und haben ihr Leben für ihr geliebtes Vaterland hingegeben. Ihr
Sterben für das Deutſchtum wird unvergeſſen bleiben. Den Hinterbliebenen dieſer Ermordeten, ſowie den an Leib ud Gut
Geſchädigten tatkräſtige Hilfe zu leiſten, iſt ein Werk der Näichſtenliebe.
Das unterzeichnete Komitee hat ſich die Aufgabe geſtellt, Geldſpenden zu ſammeln und in zweckentſprechender
Weiſe zum Wohle der Hinterbliebenen und Geſchädigten zu verwerten.
Es wird gebeten, Zuwendungen zu richten an die Direktion der Diskonto=Geſellſchaft, Berlin W 8, Unter den an, Gummiſohlen,
Linden 35, Sonder=Konto „Oberſchleſien”. Auch der kleinſte Betrag iſt willkommen.
Das Hilfskomitee für die deutſchen Geſchädigten in Oberſchleſien.
Adamek, Knurow,
Berthold Arlt, Makoſchan,
Auguſt Baron, Lentzberg,
Alfred Bittmann, Hratſchein,
Boczenski, Gr.=Dubensko,
Alois Brand, Dolein,
Paul Cipienka, Bogoſchütz=Süd,
Johann Eltza, Miechowitz,
Max Frank, Lendzin,
Franz, Bismarckhütte,
Geyer, Brzegendza,
Vinzent Gohla, Radzionkau,
Adolf Golly, Bobrek,
Franz Halduk, Sezelkowitz,
Ernſt Hoffmann, Bogoſchütz=Süd, Wilhelm Olezok, Schmardt,
Peter Holotta, Bogoſchütz=Nord,
Paul Kaerger, Bogoſchütz=Süd,
Joſef Kozi, Stepankowitz,
Paul Kromer, Ditſchel,
Florian Kuban, Pogoſch,
Johanna Kubanek, geb. Kikutt,
Bittkow,
Paul Kurzei, Antonienhütte,
Eduard Kutz, Wyrow,
Johann Latuſchek, Idaweiche,
Paul Sainski, Lowkowitz,
Otto Schieleit, Bielſchowitz,
Leo Schimainski, Bielſchowitz,
Marie Schittko, Bogoſchütz,
Anton Schyffezyk, Alt=Gleiwitz,
Leo Schyſchka, Ziemientzitz,
Theofil Sezensny, Bogoſchütz=Süd,
Alois Skrobek, Michalkowitz,
Hans Slowik, Michalkowitz,
Arthur Soerski, Bittkow,
Stegmann, Gr.=Dubensko,
Heinrich Stiller, Przegendza,
Johanna Stollorz, Schoppinitz,
Strenczyk, Loslau,
Hermann Tyralla, Schmardt,
Friedrich Vater, Rosdzin,
Wachsner, Karf,
Leo Werner, Antonienhätte,
Max Weſſel, Friedenshütte,
Adolf Wiſchniowski, Bobrek,
Paul Wittrin, Birkenthal,
Johann Woſchezytzki, Hindenburg,
Zeller, Alt=Dubensko,
Max Zipper, Naſſiedel,
Konrad Zlotoſch, Friedenshütte.
Behera,
Schneidermeiſter,
Berlin.
Burchardt,
Generalleutnant a. D.,
Vorſitzender,
BerlinNW. Calwinſtr. 13.
Fiſcher,
Frau Kallähne,
Generaldirektor a. D.,
M. d. V.,
Berlin.
Danzig.
Exz. Raſchdau,
Sachſe,
Wirkl. Geh. Rat,
Bergwerksdirektor,
Berlin.
Vad Salzbrunn.
Blume,
Major a. D.,
Berlin=Hermsdorf.
Dr. Felsmann,
Landgerichtspräſident a. D.,
Breslau.
Prof. Dr. Knötel,
Breslau.
Lehrerin, Berlin.
Stenzel,
Lehrer, Berlin.
Vosberg,
Generalſekretär,
Berlin.
Frau Dr. Käthe Schirmacher,
Berlin.
Wagner,
Juſtizrat, Berlin.
Kutſcha, Joſef,
Frl. Anna Koſchek, Schuhmachermeiſter,
Berlin.
Stackmann,
Reg.=Nat a. D.,
Berlin.
v. Wrisberg,
Generalmajor a. D.,
Berlin.
G470
Der vollkommenſte Vervielfältigungsgpparat der Gegenwart iſt
D. R. P.
D. R. B.
„Millotyt
Tauſende im Gebrauch. — Von jedermann ſofort zu bedienen.
Werbeſchriften und Muſterarbeiten durch: (5394ids
Rheinſtr. 3
Papierhaus Heinrich Elbert, gelephon2434.
Mechkatt
wird.
Schubereme SVage.
Rf4
wenn Ainmab ernroht, immer wieder verkongt
Weil die bei snaraamotem Verkrauch 6
vornehmen Sniegelgkan gitt!
K
d 8
Fsbrikanken Chemische fabrik‟Effaz:
nsheimiHesse
Alle
Familiendruckſachen
zuſtir mnFfikliiFkkEftEKäätFEEKeEFENKRetzUFeEetuerffit
Geburfs=, Verlobungsy,
Vermählungs=
und Todesanzeigen
ſiefert in kürzeſier Zeit die
L. C. Pittich’ſche Hofbuchdruckerei
Darmſiadt, Rheinſtraße 23
Ich habe meine
ärzt=
liche Tätigkeit wieder
aufgenommen.
Dr.Aduraben
Bismarckſtr. 62. /kuzid
Dr. Bioat
von der Reiſe
17848) zurück.
Wollmatratze und ein Eiſ. Bettſtelle
Stotkern
alle Sprachfehler
heilt ſicher
Dir. F. Baum
Ludwigſtr. 8. (5169a
Buchen=
Brennholz
vollſtändig trocken
liefert ofenfertig frei Haus
per Btr. 17 ℳ
Holz=
K. Seng, handlung
Hoffmannſtraße 13½,
Teleph. 1377 (u804smd
Dankſagung.
Eine 3teilige, ganz neue
Reiſekorb billig zu verk. weiß, faſt neu, m. Stroh=
Landwehrſtraße 22,
ſack, bill. zu verk. (*18037
Stb., I., rechts. (*18004 Mauerſtraße 17, Hth., pt.
Frankfurt a. M.
möchentlich
Fuhrgelegen=
heit, Möbeltransport uſw.
Chr. Achtelstädter
Telephon 895
Heidelbergerſtr. 103. (407
Iuwelen,
Platin, Gold- und
Silher-Gegenstände.
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Waldſtr. 35. Telephon 670.
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Gebiſſe
mit und ohne Platten.
Reparaturen werden ſof.
erledigt.
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Frau Foſeph, Dentiſtin,
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ner 123.
Darmſtädter Tayblatt, Donnerstag, deu 5. Mai 1921.
Zur Beachtung
4bgabe der Einkommenſteuer=Erklärungen zur
anlagung für das Rechnungsjahr 1920.
mblick auf das Geſetz zur Aenderung des
Ein=
truergeſetzes vom 24. März 1921 wird bier=
Beachtung bei der Abgabe der Einkomanen=
Jrzungen zum Zwecke der Veranlagung für das
aSjahr 1920 auf folgendes hingewieſen:
Veranlagung für das Rechmungsjahr 1920,
nehr vorgenommen wird, iſt das ſteuerbare
ſeen zugrunde zu legen, tpelches der
Steuer=
im Kalenderjahr 1920 bezogen hat. Für die
wug des Einkommens aus dem Betriebe der
S Forſtwirtſchaft oder eines Gewerbes oder
gpaues tritt bei Steuerpflichtigen, die fütr ein
rrnderjahr ablveichendes Wirtſchafts=(Geſchäfts=)
lmäßig Geſchäftsabſchlüſſe machen, an Stelle
arderjahres das Wirtſchaftsjahr, das im Ka=
+ 1920 endete.
Beranlagung für das Rechnungsjahr 1921 (1.
MA bis 31. März 1922) findet erſt nach Ablauf
ſenderjahres 1921 ſtatt. Die für dieſe
Veran=
eiforderlichen Steuererklärungen ſind erſt nach
S Kalenderjahres 1921 abzugeben. Beſondere
genmgen hierzu ergehen zur gegebenen Zeit.
Veranlagung für das Rechnungsjahr 1920
üch auf ſämtliche Steuerpflichſtige, alſo auch au
Sonen, welche dem Steuerabzug vom Arbeits=
Btieliegen.
ſantliche Steuerpflichtige, deren ſteuerbares
Ein=
irn Kalenderjahre 1920 oder in dem an deſſen
aenden Wirtſchaftsjahr (Nr. 1) den Betrag von
Mrrk überſtiegen hat, haben auf Grund der un=
. Februar bezw. 28. April 1921 ergangenen
herr Aufforderugen bis zum 15. Mar 1921 eine
Flärung bei dem für ihre Veranlagung zu=
Finanzamt einzureichen. Demgemäß haben
Arbeitnehmer, welche dem Steuerabzuge vom
uon unterliegen, eine Steuererblärung
einzu=
vem ihr ſteuerbares Eintommen im Kalender=
M mehr als 10000 Mark betragen hat.
heipflichtige, deren ſteuerbares Einkommen im
jahr 1920 nicht mehr als 10 000 Mk. betragen
5 zur Abgabe einer Steuererklärung nur dann
ſur, wenn ſie hierzu vom Finanzamt beſonders
ert ſind.
Mrenüber dem Vordruck zur
Einkommenſteuer=
ſtug ergeben ſich aus dem Geſetz zur Aenderung
Geite 7.
eb nmmenſteuergeſetzes vom 24. Mürz 1921
fol=
hlenderungen:
. Der Steuerpflichtige hat das Arbeitseinkom=
78 9 des Geſetzes) ſeiner Ehefrau aus Be=
Fftgung in einem dem Ehemann fremden
Be=
h und das Arbeitseinkommen ſeiner minder=
Glmmet hexen Kinder in ſeiner Steuererklärung nicht
ſſugeben. Soweit die Ehefrau oder die
minder=
gen Kinder Arbeitseinkommen im Jahre 1920
bien haben, iſt über dieſes Einkommen der
Ehe=
oder des minderjährigen Kindes eine beſondere
Uirung abzugeben.
5 (ſonſtige Einahmen). Hier ſind nicht alle
einzelne Veräußerungsgeſthäfte erzielten
Ge=
we, ſondern nur Gewinne aus einzelnen
Veräu=
u.gsgeſchäften anzugeben, durch welche
Gegen=
tdr veräußert worden ſind, deren Erwerb zum
ee der gewinnbringendem Wiederveräußerung
bat iſt (Gewinne aus Gelegenheits=Spekulatio=
) Gewinne aus Spekulations=Geſchäften, die
rbsmäßig betrieben werden, ſind ebenſo wie
unne aus Veräußerungsgeſchäften, die zum
arbebetriebe des Pflichtigen gehören, als
ge=
riches Einkommen (Nr. II des Wordrucks)
anzu=
de.
E. WI, 4 des Vordrucks: Abzugsfähig ſind nicht
5ht
die fährlichen, den Vevhältmſſen eutſprechen=
Abſchreibumigen für Wertvevminderung,
ſon=
die jährlichen, den Verhältniſſen entſprechen=
Abſetzungen für Abnutzung von Gebäuden,
RBe= und Entwäſſerungs= und
fiſchereiwirt=
hflichen Anlagen, von Maſchinen und
beweg=
hen Betriebsinventar, ſoweit die Koſten der
Be=
hſumg nicht als Werbungskoſten in Abzug
ge=
ſük und nicht aus ſteuerfrei gebildeten
Rück=
ha: gederkt worden ſind (8 13 Nr. 1b des
Ge=
ſr. M. 9: Als Schuldzinſen ſind auch die zur
Pyenſung des Reichsnotopfers für das Kalender=
1920 aufzuwendenden Beträge anzuſehen.
Kr. VI, 13: Lebensverſicherungsprämien find
Seit abzugsſähig, als ſie den Betrag von 1000
a* (ſtatt 600 Mark) nicht überſteigen,
Nr. VI, 15: Die bei einzelnen
Veräußerungs=
ſSften erlittenen Verluſte ſind nur noch inſo=
Tarmſtadl
!
gstonan9”
spokt”
überſteigen. Der Abzug dieſer Aufwendungen auf
Grund dieſer Vorſchrift iſt unzuläſſig, /oweit die
Auf=
wwendunger bereits nach Maßgabe dieſes Geſetzes bei
Erwittelung des ſteuerbaren Einkommens berückſichtigt
worden ſind. Steuerpflichtige, welche Aufwendungen
dieſer Art in Abzug bringen wollen, müſſen einen
ent=
ſprechenden Antrag bei Abgabe der Steuererklärung
oder demnächſt im Einſpruchverfahren nach Gmpfang
des Steuerbeſcheides ſtellen.
7. Nach 8 59 Nr. 1. b des Einkommenſtevergeſetzes
können bei Ermittelung des ſteuerbaren Einkommens in
Abzug gebracſt werden Beträge, die der
Steuerpflich=
tige gemeinnützigen Vereinigungen und Gieſellſchaften
im Jahre 1920 bis einſchließlich 1923 zugewendet hat,
ſofern dieſe Vereinäigungen oder Geſellſchaften
ſatzungs=
gemäß und tatſächlich ausſchließlich die Förderung des
Kleinwohnungsbaues bezwechen. Steuerpflichtige, welche
derardige Beträge in Abzug bringen wollen, können
einen entſprechenden Antrag bereſts bei. Abgabe der
Steuererklärung ſtellen. Es wird jedoch darauf
hin=
gewieſein, daß der Reichsminiſter der Finanzen
dem=
nächſt mit Zuſtimmung des Reichsrats mihere
Beſtim=
mungen darüber zu erlaſſen hat, unter welchen
Vor=
ausſetzungen eine Vereinigung oder Geſellſchaft als
unter dieſe Vorſchrift fallend angeſehen werden darf.
8. Nach § 59 a des Einkommenſteuergeſetzrs können
bei Grmittglung des Betriebsgewinns und des
Ge=
ſchäftsgewinns im Sinne der §§ 32, 33 für das
Nech=
nungsjahr 1920 den Verhältniſſen entſprechende
Rück=
lagen zur Beſtreitung der Koſten ſteuerſrer abgeſetzt
werden, die zur Erſatzbeſchaffung der zum land= oder
forſüwirtſchaftlichen oder gewerblichen oder
bergbau=
lichen Anlagekabital gehörigen Gegenſtände, über den
gemeinen Wert der Erſatzgegenſtände hinaus
voraus=
ſichtlich aufgewendet werden müſſen. Der Aeichsminiſter
der Finanzen wird die zur Durchführung dieſer
Vor=
ſchrift erforderlichen Beſtimmungen in Kürzr erlaſſen.
Es wird den Pflichtigen, die von dieſer Vorſchrift
Ge=
brauch machen wollen, auheim gegeben, entſprechendeir
Antrag nachträglich bei dem Finanzamt zu ſtellen, das
gegebenenfalls die Veranlagung berichtigen wird. Die
Abgabe der Steuererklärungen darf jetzt nicht mit
Rück=
ſicht darauf unterlaſſen werden, daß die Beſtimungen
über die Durchführung des § 59a noch nicht erlaſſen
ſind.
Dieſe Bekamtmachung iſt als Merkblatt in Druck
gegeben und iſt nach Fertigſtellung bei derr
unterzeich=
neten Finanzämtern erhältlich. Dem Merkblatt ſind
auch die abgeänderten bezw. neu aufgenommenen 88 32,
33, 33 a, 59 und 59 a des Geſetzes in ihrem Wortlaut
aufgedruckt.
Darmſtadt und Langen, den 3. Mai 1921. (5474
Die Finanzämter:
Darmſvodt=Stadt Darmſtadt=Land Langen
Dr. Joſt.
Metz.
Strbh.
* abzugsfähig, als ſie durch die Veräußerung
N—r Gegenſtände emtſtanden ſind, deren Erwerb
Art E F 2 Zwocke der gewinnbringenden
Wiederveräuße=
erfolgt iſt (Verluſte aus Gelegenheitsſpeku=
Mwen),
Solche Verluſte aus einzelnen Veräußerungs
Mäiften ſind nur bis zur Höhe der Gewinne aus
Oro/FAnelnen Veräußerungsgeſchäften abzugsfähig, die
A— Nr. V 5 angegeben ſind. Verluſte aus
ge=
u8mäßig betriebenem Spekulationen ſind wie
Aufige Verluſte aus Veräußerungsgeſchäften, die
Gewerbebetrieb eines Pflichtigen gehören, bei
eechnung des gewerblichen Einkommens zu
be=
häüchtigen.
MS4a—d: Die hier geſtellten Fragen ſind von
Pflichtigen nur zu beantworten, wenn er mit
huckſicht auf die für ihn beſtehende geſetzliche Un=
Fmltungspflicht gemäß 8 26 Abſ. 4 des Geſetzes
Ermäßigung der Einkommenſteuer mit Rück=
A. darauf beantragen will, daß durch die
be=
chunde Unterhaltspflicht ſeine Leiſtungsfähigkeit
enntlich beeinträchtigt wird (vergl. auch Nr. B, 6
Arnnge.
MB. 52—4: Die hier geſtellten Fragen ſind von
Steuerpflichtigen nur zu beantworten, wenm
u ſteuerbares Einkommen im Kalenderjahr 1920
A- mehr als 14 000 Mark betragen hat.
2xe Novelle vom 24. März 1921 hat, ferner die
im eiheit der Militirverſorgungsgebührniſſe neu
Steuerfrei ſind nunmehr und daher i der
Dumenſteuererklärung nicht anzugeben:
Rauf Grund der Militärpenſions= und
verſor=
sgeſetze bezogenen Verſtümmelungs=, Kriegs=,
dienſt=, Alteus= und Tropenzulagen, Penſions=
Mentenerhöhungen. Pflegezulagen und
Schwer=
ädigtenzulagen mit den entſprechenden
Aus=
hö=, Orts= und Teuerungszulagen, ferner die
Grund des Kolonialbeamtengeſetzes vom 8.
—: 1910 (Reichs=Geſetzblatt S. 881) bezogenen
Mpenzulagen;
kige nach der Minderung der Erwerbsfähigkeit
ung der Miltärhinterbliebenel, ſerner die Ver=
Uengungsgebührniſſe nach dem Reichsverſorgungs=
Necetze vom 12. Mai 1920 (Neichsgeſetzblatt S. 988)
79* Reichsgeſetz über die durch innere Unruhen
eurſachten Schäden vom 12. Mai 1920 (
Reichs=
ehetblatt S. 941) und den durch 8 14 des genann=
Geſetzes aufrecht erhaltenen landesgeſetzlichen
ſarſchriften, ſoweit die genannten Bezüge zu=
Jimen mit den uuter a) exiuähuten Gebührniſſen
Nr Betrag von 8000 Mark nicht überſteigen.
Nach 8 59 Abſatz 1, a, des Einkommenſteuer=
%” können bei Ermittelung des ſteuerbaren Ein=
Nr s Aufwendungen für die Neubeſchaffung von
mohnungen in Abzug gebracht werden, die im
a920 baullich beendet worden ſind, ſofern die Ver=
Na der Bauten zu Kleinwohnungszwecken, für
eneu8 15 Jahre von deu Fertigſtellung ab geſichert
Swmoch nicht über den Botrag hinatis, juint den die
Hcdungen den gemeinen Wert der Bauten oder
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her zu zahlen. Vom 11, Mai ab werden Pfand=
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4550
Koſtentt
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 5. Mai 1921.
Rummer 1:.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 4. Maj.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe verkehrte in nicht einheitlicher Haltung. Von
Montanwerten notierten ſpeziell Schantung niedriger. Stark begehrt
waren Schantung, die im Laufe des Verkehrs zirka 15 Prozent gewannen.
Felten u. Guilleaume erreichten einen Kurs von 545. Am Markte für
Chemiſche Werte verloren Goldſchmidt zirka 12 Prozent, während bei
den übrigen Chemieaktien die Kursveränderungen ohne Belang waren.
Der Einheitsmarkt war gut behauptet, ſpeziell Badenia waren zu
höhe=
ren Kurſen geſucht. Im Freiverkehr erholten ſich Deutſche Petroleum
bis 760 Prozent. Kaſſeler Faß waren bis 405 Prozent lebhaft im
Verkehr.
Frankfurter Abensbörſe vom 4. Mai.
w. Die Widerſtandsfähigkeit an der Börſe hielk trotz dolltiſcher
Kriſis an. Lediglich die Geſchäftsſtille hat ſich noch etwas verſchärft. An
der Abendbörſe zeigte ſich ſogar im Vergleich zur Mittagsbörſe eine
leb=
haſtere Geſchäftsbewegung, welche ſich allerdings nur auf vereinzelte
Spezialwerte beſchränkte. Im freien Verkehr waren es Deutſche
Ma=
ſchinen, welche in größeren Umſätzen gehandelt wurden. Der Kurs
ſchwankte zwiſchen 312 und 315. Kaſſeler Faß ſtellten ſich auf 401.
Augs=
burg=Mürnberg bei einiger Nachfrage 438 Geld. Ph. Holzmann 263.
Von Auslandswerten zogen Deutſch=Ueberſee etwas an 1160. Mexikaner
waren wenig verändert. Deutſche Petroleum 755—752. Scheideanſtalt
zu erhöhtem Kurſe geſucht 567 plus 6½9 Prozent. Licht und Kraft
waren 2 Prozent gebeſſert. Adlerwerke Kleher, auch Daimler, niedriger
genannt. Unter den Kaſſawerten notierten Trikotweberei Beſigheim
339 7 Prozent höher. Erwähnenswert ſind ferner noch Lokomotivfabrik
Krauß 399 Eiſenwerk Meyer 398. Maſchinenfabrik Badenia 320 um
weitere 5 Prozent geſteigert. Montanpapiere gänzlich vernachläſſigt.
Mannesmann verloren 419 Prozent. Der Schluß geſtaltete ſich ruhig
hei behaupteter Tendenz. Zproz. Preußiſche Konſols feſt 54½4
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 4. Mai,
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London ...
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Italien .. ./ 318.20
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2591
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1909.—
us59 512
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511.5l. 15
911.-
318.8 521.40 522,60
2335. 102339.90
2631/, 264.—
522.40/ 523.60
1171.60174.20
924 10 925.30
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31.59½/g/81.65½ LOZ3.B0IOZ6 T0N1G6.40f1028.60
154Pg 1551½ 1558.40 1561.60
6e3i- 6a.45—
18.35— 18.27—
R0.841/480.90½.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 4. Mai in Zürich 8,55 (or
dem Kriege 125/40) Franken, in Amſterdam 4,29 (59,20) Gulden, in
Kopenhagen 8,45 (8880) Kronen, in Stockholm 6,50 (88,80)
Kronen, in Wien 924 (117,80) Kronen, in Prag 110½4 (117,80)
Kro=
nen, in London 7,44 (27,80) Schilling, in Neu=York 1,50½ (23,80)
Dollar, in Paris 19½ (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
Berlin, 4. Mai. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild.
Ent=
ſprechend der an der Börſe wiederum herrſchenden drückenden
Geſchäfts=
ſtille waren auch die Kursveränderungen nicht bedeutend. Es
über=
wvogen jedoch zumeiſt, beſonders am Montanmarkt, die Erhöhungen, doch
gingen dieſe nur felten über 5 Prozent hinaus. Höſch verloren 19
Pro=
zent auf die in Ausſicht genommenen Feierſchichten. Aus dem Rahmen
des äußerſt trägen Geſchäftsverkehrs fielen bei zeitweiſe lebhafteren
Um=
ſätzen Rheiniſche Braunkohlen bei 25 bzw. 20 Prozeut Steigerung heraus,
wie ſich überhaupt für Braunkohlenwerte das bisherige Intereſſe im
Kaſſa= und freien Verkehr erhielt. Am Rentenmarkt waren die
Kurs=
veränderungen bis auf Mexikaner, die um 10 bis 20 Prozent ſtiegen,
nicht erheblich. Am Deviſenmarkt waren bei allerdings ſtillem Verkehr
die Notizen für Weſtdeviſen kräftig in die Höhe geſetzt. Die Börſe bleibt
am Himmelfahrttag für jeden Verkehr geſchloſſen.
Berkkn, 4. Mai. (Wolff.) Am Prodnktenmarkt war die
Haltung nicht überall gleichmäßig, doch überwiegend feſt. La Plata=
Mais ſtieg etwas im Preiſe. Weniger jedoch änderte ſich die Bewertung
von bahnſtehendem Mais, in dem das Angebot ziemlich reichlich iſt. Von
Hülſenfrüchten erhöhten gute Viktoria=Erbſen bei reger Nachfrage ihren
Preisſtand weiter und in Futtererbſen findet ein reges Platzgeſchäft
ſtatt. In der Preislage für die übrigen Artikel hat ſich bei zumeiſt
luſt=
loſem Verkehr nicht viel geändert.
Aus der Schuhindnſtrie.
b. Die neuerliche Aufwärtsbewegung am Rohhäutemarkt hat
die Situation in der Leder=und Schuhinduſtrie wieder
weſent=
lich verändert. An einen Abbau der Preiſe für alle aus Leder
herzu=
ſtellenden Artikel, insbeſondere für Schuhwaren, kann unter dieſen
Um=
ſtänden nicht gedacht werden, denn die neue Hauſſe am Rohhäutemarkt
wird zur Folge haben, daß die Lederpreiſe ſehr bald folgen werden. Für
den Kleinhandel geſtalten ſich infolge dieſer neuen Aufwärtsbewegung
die Abſatzmöglichkeiten immer ſchwieriger, und wenn auch hier und da,
wohl infolge des nahenden Pfingſtfeſtes beſonders für farbige Stiefel
und Halbſchuhe Umſätze zu verzeichnen ſind, ſo iſt doch bereits die
Nach=
frage nach ſchwarzen Stiefeln weniger rege. Wenn nun aber — und es
dürfte infolge der ſteigenden Lederpreiſe mausbleiblich ſein — auch die
Preiſe für Schuhwaren weiter anziehen, ſo dürſte die heute ſchon
ſchwache Kaufkraft des deutſchen Volkes noch weſentlich weiter „
nach=
laſſen. Für die geſamte Leder= und Schuhinduſtrie aber dürſte eine
er=
neute Aufwärtsbewegung — trotzdem heute vielleicht ein Teil Fabriken
noch leidlich beſchäftigt iſt — letzten Endes eine Kataſtrophe nach ſich
ziehen, wie ſie die Branche vor etwa einem Jahre ſchon einmal
er=
leben mußte.
Frankfurt a. M., 3. Man. (Wolff.) Die Holzbörſe zeigte
regen Verkehr bei zahlreichem Beſuch auuswärtiger und hieſiger
In=
tereſſenten. Die Grundtendenz war im allgemeimnen, wohl auch mit
Mück=
ſicht auuf die pollitüſchem Verhältniſſe, ziemlich ruhig. Es wurden
verſchie=
dene gröfzere Abſchlüſſe bekannt. Fichten, Papierholz und Grubenholz
wanen geſulit. Der mächſte Börſentag ſindet Dienstag, dem 17. Mai,
mit=
tags 1. Uhr, ſtatt.
* Maſchinenbau=Aktiengeſellſchaft vorm.
Po=
kornh u. Wittekind, Frankfurt a. M. Die 21. ordentliche
Generalverſammlung findet am Donnerstag, den 12. Mai, vormittags
11 Uhr, in den Geſchäftsräumen der Direktion der Diskonto=Geſellſchaft
zu Frankfurt a. M. (Noßmarkt) ſtatt. Dem Bericht des Vorſtandes ſei
das Folgende entnommen: Im abgelaufenen Geſchäftsjahre hat ſich die
Produktion gegenüber dem Vorjahre gehoben, und zwar nicht nur
hin=
ſichtlich ihres Geldwertes, ſondern auch des Umfanges. Immerhin
waren die im vorhergehenden Bericht erwähnten Schwierigkeiten zum
Teil noch vorhanden und eine ſtörungsfreie Fabrikation und glatter
Ver=
ſand der erzeugten Waren nicht immer möglich. Unter dem allgemeinen
Rückgang des Auslandsgeſchäftes und der dadurch verſchärſten
Konkur=
renz im Inlande litten nicht nur die Preiſe, ſondern namentlich auch
die Zahlungsbedingungen, welche gegenwärtig, ſoweit unſere Fabrikate
in Frage kommen, etwa die Vörkriegsverhältniſſe wieder angenommen
haben. Unſere Vorräte an Rohſtoffen, Halb= und Ganzfabrikaten haben
ſehr zugenommen. Die hohen Preiſe, welche die Rohſtoffe im vorigen
Jahre erreichten, ſowie die außerordentliche Steigerung der Löhne und
Gehälter zwangen zur Vergrößerung unſerer Betriebsmittel. Die
Ma=
terialpreiſe haben im vorigen Jahre durchſchnittlich das Zehn= bis
Fünf=
zehnfache, die Gehälter und Löhne am Ende des Jahres etwa das
Zehn=
fache der Vorkriegszeit erreicht. Wir haben deshalb im Berichtsjahre
zweimal eine Kapitalserhöhung vorgenommen, indem wir zunächſt unſer
früheres Aktienkapital von 4½ auf 7½ Millionen Mark und ſpäter
letz=
teres auf 12 Millionen Mark erhöhten. Das Agio beider Emiſſionen,
abzüglich der Koſten, welches dem ordentlichen Reſervefonds zufloß,
be=
trug 1026 904,91 Mark. Mit der erſten Kapitalserhöhung gabenewir
gleichzeitig 2½ Millionen Mark mit 4½ Prozent verzinslichen und mit
103 Prozent rückzahlbaren Teilſchuldverſchreibungen, welche
hypotheka=
riſch ſichergeſtellt ſind, mit der zweiten Kapitalserhöhung 7½ Millionen
Mark mit 5 Prozent verzinslichen und mit 103 Prozent rückzahlbaren
Teilſchuldverſchreibungen ohne hypothekariſche Sicherheit
heraus=
weitere Kapitalserhöhung iſt zwar nicht mehr im Berichtsjahr.
aber zu Anfang des laufenden Geſchäftsjahres vorgenommen
indem 6 Millionen Mark Vorzugsaktien zur Ausgabe
gelangn=
einem Bankkonſortium übertragen wurden. Ueber die Ausff.
im laufenden Jahre iſt zu bemerken, daß im erſten Vi=n
der Eingang an Aufträgen und die Ablieferung durchaus
befm=
waren, die weitere Entwickelung der Geſchäftslage aber ganz
Entwickelung der politiſchen Verhältniſſe abhängt. Es iſt zu
be=
daß die in Ausſicht ſtehenden Maßnahmen der Entente=Staaten!
geſamtes Wirtſchaftsleben ſtark und nachteilig beeinfluſſen, rm
nicht nur unſer Außenhandel, ſondern auch der Inlandsmarkt arug
Gebieten mittelbar in Mitleidenſchaft gezogen wird. Der
gewinn beläuft ſich auf 5 215 088,01 Mk., wovon nach Abſchr:c
von insgeſamt 991 898,40 Mk. ein Reingewinn von 4223 18
verbleibt. Zuzüglich des Vortrags aus 1919 von 16 341,96 Mk.
Betrag von 4 239 531,57 Mk. zur Verfügung der Generalverſa—
Gs wird folgende Verteilung vorgeſchlagen: 4 Prozent Vorst
auf 7,5 Millionen Mark 300 000 Mk., 16 Prozent Ueberdivid=n
7,5 Millionen Mark 1 200 000 Mk., 2 Prozent Vordividende auf
lionen Mark 90 000 Mk., 8 Prozent Ueberdividende auf 4,5 mit
Mark 360 000 Mk., Ueberweiſung an den geſetzlichen Reſervefa.
Auffüllung auf 1 800 000 Mk. 75 849,10 Mk., Ueberweifung an dis
Erhaltungskonto 500 000 Mk., Ueberweiſung an die Unterſtützu
600 000 Mk., Tantiemen des Aufſichtsrats 266 166,67 Mk., Zm
an Vorſtand und Beamte 658 762,50 Mk., vertragliche Gratiffi
an Beamte 176 737,50 Mk., zuſammen 4227 515,77 Mk., Vor—n
1921 12015,80 Mk.
* Berliniſche Lebens=Verſicherungs=Ge
ſchaft BerlinundThuringia=Erfurt. Zur Erſpenn
Verwaltungskoſte und beſſeren Ausnutzung der beſtehenden S.
tionen haben die Verwaltungen der beiden Geſellſchaften ein A.fn
getroffen, nach dem die Thuringia ihr Lebensverſicherungsgeſad
über 370 Millionen Mark an die Berliniſche Lebens=Verſicherunx
ſchaft und dieſe ihr Unfall= und Haftpflichtgeſchäft mit einer 7
prämie von über 11 Millionen Mark an die Thuringia abtr:
Abtretung der Verſicherungsbeſtände erfolgt mit Wirkung vom 1.4
1921 ab. Die Organiſation der Berliniſchen Lebens=Verſicherun g
ſchaft arbeitet in Zukunſt in den Branchen der Unfall=,
Haftpflicht=
port= und Glasverſicherung für die Thuringia, dagegen wird Ee
niſation der Thuringia in der Lebens= und Rentenverſicherung,
der Aufruhrberſicherung für die Berliniſche Lebens=Verſicherun g
ſchaft und deren Tochtergeſellſchaft, die Berliniſche Allgemeine A
rungs=Aktien=Geſellſchaft, tätig ſein. Die Berliniſche errichte./
furt eine Zweigſtelle. Die Genehmigung zu dem Uebergang!
iſt bei dem Reichsaufſichtsamt beantragt. Innerhalb der Verucg
organe wird ein Austauſch vorgenommen. In den Aufſich*
Berliniſchen Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaft und der Berlini 9
gemeinen Verſicherungs=Aktien=Geſellſchaft treten ein: der Auf 4
vorſitzende der Thuringia, Herr Bankier Max Stürcke, und
ſtandsmitglied dieſer Geſellſchaft, Herr Direktor Max Stock, bei
furt. In den Aufſichtsrat der Thuringia treten ein: der Aufich
vorſitzende der Berliniſchen Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaft, He=”
werksbeſitzer Max Buſſe, und vom Vorſtand dieſer Geſellſcknß
Generaldirektor Adolf Mädje, beide in Berlin.
* Wayß u. Frehtag, A.=G., Neuſtadt a. H. Der M
rat beſchloß, der auf dem B. Mai einzuberüſendem Generalver f.
vorzuſchlagen, aus dem Gewinmergebmis des Geſchäftsjahre:
12 Prozent (i. V. 10 Prozenk) Dividende und eine Sondervers
gleicher Höhe zur Verteilumg zu bringen, ſowie das bisher 13 27
betragende Stammaktienkapital zwecks notwendiger Verſtärkuns
triebsmittel zu vendoppeln.
* Das erſte Eiſenbetondod. Zu der kürzlich
Mitteilung über das erſte Eiſenbetondock, welches nach dem Stſ.
Reg.=Bauumeiſter Teubert von der Mindener Eiſenbetonwerft er!
den iſt, wird uns mitgeteilt, daß die zugehörigen ſtatiſchen Be
gen ſowie die Ausführungspläne von Prof. Dr.=Ing. A. Klei
Darmſtadt ſtammen.
wirkte
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Gend au
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ſtrer 2
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Hant. Eein Serg
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Pfd.. . 18,
uhao, .
uengennnaease
Frankfurter Kursbericht 4. Mai 1921.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
H
5½ Reichsanleihe.
ie
..
4½%1Vu. V. Schatzanweiſ.
4½20 VI.—IX.
Sparprämienanleihe . . ..
420 Preuß, Konſols.. ...
49 Bab. Anl. unk. 1935
v. 1907..
190 Bahern Anl. . ... . ..
......
425 Heſſen unk. 1924....
3½a%0
.........
48 Württemberger .....
Ansländiſche.
526 Bulgar. Tabak 1902.
134% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.... . ...
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914... . . . . . ..
490 Oeſt. Goldrente. . . ..
einheitl. Nente.
4%
%0 Rum, am. Rente v. 03
5½% „ Goldrente v. 13
konv.
420
am.
v. 05
48 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. 1
4%
„II
v. 1911,Zollanl.
4½% Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
3. 5.
77,50
69,25
65.—
70,10
82,25
72.—
83,70
67,75
59,10
5s85
73,50
60.—
66,2s
73,50
62,60
55,75
305, —
19,25
82.—
34,25
24.—
131.—
129.—
96.—
102,—
123.—
102,50
74,25
28,50
4925
27,50
27.,30
4, 5,
77,50
68,60
65.—
70.—
8280
72.—
83,80
68,10
59,/45
54,—
73.—
66.—
79,50
76,35
63,50
56,50
80,50
20,—
31.—
35.—
23,50
132,50
129,75
98,—
124,50
103.—
2,25
49,25
26,90
27,25
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort, innere
570
konſ. äuß. b. 99
49 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
3%
konſ. inner.. . .
4½7
Irrigationsanl.
520 Tamaulipas, Ser, I.,
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
32Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
396 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
420
v. 1883.
4½% Anatolier I. ......
39 Salon. Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
59 Tehuantepee .. . . . . .
.....
4½2
Deutſche Städte.
420 Darmſt. v. 1919b.1925
3½a% Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1913.. ..
3½%0
v. 1903....
4%0 Mainz. d. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½½
4% Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
4% Mein, Hyp. Bank 1922
1922
420 Pfälz.
1923
480 Rhein.
verl.
3½%0
425 Südd. Bk. Münch. 1906
4% Heſſ.Ldhhp. Bk. Pfdbr.
½ Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
% Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
Darmſtädter Bank.
98,50
44,— 42.—
89,75 Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt. . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . .. 191.—
66,80
163.— 65.
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210
242 74
905 29
339
552
634 194
334 7994
436 Fu1
220 2
340 -RN
207 220
294 75
365 34
324 F14
660-
236-5
569 770
303 -M
254 75
400-
162,
526-5
37950
36550
412-0
298-
737-0
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—
360-
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 5. Mat 1921
geladenem Gewvehr in der Mättagglut ſtand und Oyrſt litt,
purde von den Gefangewen durch den Stacheldraht ein kühler
Trunk
Onkel, und die Liebſte lonnte nicht ſchweigen, und man war
ſeinen Freunden immer ein zuverläſſiger Freund geweſen!
Et=
ſpas mußte noch draußen liegen, ein ganzer Stoß, er war unter
den Tiſch gefallen, der Zenſor hatte einen aufs Korn genommen.
Man beſtach einen Soldaten aus dem Zenſoramt. Geld, Geld . ..
man pfiff aufs Geld! Man aß kein Obſt und drank keinen
Schnaps, man wollte Briefe. Aber es kam michts mehr. Heiliger
Gott, war man denn vergeſſen? War Deutſchland mit ſeinen
Siegen und Triumphen im Bacchus=Zug der großen Zeit
hin=
getollt und hingewalzt über unſer bißchen Exiſtenz? Ich lebe
doch, ich lebe doch! ſchrie man. Bin ich vor für die daheim? Nicht
einen lumnpigen Brief, keinen Gruß mehr wert?. Glauben die
daheim, man kann vom Schnarchen ſeiner Nachbarn ſatt werden,
die uter Alpdruck Zwiebeln und Kartoffeln verdauen? Soll ich
einmal mit geballden Fäuſten nach Hauſe kommen, foll alles Haß
ſein, was ich am letzten Tage dieſes Infernals empfinde? Man
ſtellte Ultiniata; noch eine Poſt ohne Brief von der und dem
und der — danm iſt Schluß und Feindſchaft und eiſiger Haß
zwi=
ſchen uns. Der Feind hat mich nur gefangen und eingeſperrt,
aber die daheim töten mich langſam mit ihrem faulen Herzen und
ihrem verächtlichen Gleichmut! Man hört um, einer hatte ſieben
Briefe gehabt, ein anderer ſogar neun, natürlich, das war ein
Bräutigam, den ſeine Braut anketten wollte! Der ſaß im Eiſen,
der würde ſo verpflichtet nach Hauſe kommen, daß er nie entnann,
gehörnt und gebunden. Man haßte nun auch ihn, haßte alle,
denen es beſſer ging, weil ſie Briefe, Briefe, Briefe bekamen.
In Baracke T hatte jemand eine Zeitung! Man kannte ihn,
ftand Reihe, um nach ſeinen nächſten Freunden als erſter
dyan=
zukommen, die letzte Zigarette hätte man ihm geopfert. Er ſogte,
es ſtünde nichts darin, tat blaſiert — lächerlich! Alles, alles
mußte drin ſtehen, was man wiſſen wollte, die ganze Wahrheit
über Deutſchſand, die vertraulichſten Privatnachrichten ſtünden
drin; man bra uchte dieſes Blatt nur fünf Minuten lang in den
Händen zu halten, dann floß helles Licht über das Dunbel der
Heimat. Bis man das Batt wirklich in Händen hielt und ſah,
daß wirklich nichts drin ſtand und auch blaſiert wurde.
(Fortſetzung folgt.)
Weltbummel in Eiſen.
Von Balder Olden.
1anisches Copyright 1919 by Carl Duncker, Berlin,”
(Nachdruck verdeten.)
in dieſem Beſuch haben wir lange geſprochen. Aber es
u,daß er keine rein menſchliche, ſondern wehr eine
poli=
duendgebung darſtellte, dann freilich ganz im Geiſte der
pieſem Geiſt ſanft hingleitender Maſſen, der
Selbſt=
a. der das Bild des Zerſtörers mit Girlanden umkränzt;
7. zum Führer wählt, der Liebe lehrt.
ſier hatten einen iriſchen Sergeanten, einen großen Kerl mit
zn Schnurrbart, der Suppe filtriert, dünnen Haaren und
haltigem Körper, den freilich der Krieg zerſetzt und
ge=
hatte. Wenn er etwas ſagte, was ihm ſelbſt repolu=
*hien, machte er ein grimmiges Geſicht in irgendeine
örke hinein und ballte die Brauen — und er ſprach immer
märe Dinge. Da er ſein Engliſch in London=Oſt
ge=
ſuke, klang das Tragiſche komiſch — die „h’s” ſaßen ſo
lu=
der falſchen Stelle und fehlten, wo ſie am Platz geweſen
Sber es wirkte trotzdem ernſt, wenn er, als Ergebnis
unlvoll langen Ueberlegung, zu dem Satz kam: „Da ſind
ſchechte Leute draußen und viele beſſere innen drin vom
ſosaht!” Und wenn er dann ſeinen drohenden Blick über
hackte Elend aus Staub und Baracken und Latrinen
er ließ: „Es ſind trotzdem Gentlemen darin, in dieſem
m Lager!” Und das „blutig” herausgeſtoßen, daß das
im heiferer Verachtung ſtöhnte.
len, die es nicht lohnt, zu verzeichmen? Ich glaube
eher, das ſind Taten aus dem Krieg. Und ich wäre glücklich,
hätte ich ihrer viele zu verzeichnen!
Wenn irgendeine Qual der Gefangenſchaft ſich für alle Zeit
in mein Weſen hineingegraben hat, iſt es der wütende, Muskeln
und Nerden verheerende Hunger nach Briefen. Er beherrſchte
das Leben, legte ſich über die Tage und ſchlug die Ruhe der
Nächte entzwei. Abfahrt und Ankunft der Poſtdampfer wurde
während der Jahre des Unterſeebootkrieges nicht gemeldet; aber
aus der Zeitwug erſah man trotzdem, wenn ein Schiff Bombay
erreicht hatte. Denn ſchon am anderen Tag erſchien die „
Mei=
nung der Heimat” am nächſten Tag der Pariſer Modebrief mit
Kliſchees, und am dritten Tage kamen Auszüge aus den
Lon=
doner Blättern. Dann wußte man: Jetzt liegen Brieſe im
Zim=
mer des Zenſors! Man fragte herum, erkundigte ſich überall,
fieberve. Wieviel Säcke? Arbeitet der Zenſor? Macht er es
diesmal ſtreng? Und lauerte auf jedes Anzeichen, pflegte jede
Hoffnung. Wie zählte man zuſammen, was alles kommen
konnte, kommen wurßte, unbedingt diesmal komnen mußte! Es
waren ja drei Wochen, manchmal noch viel mehr Wochen ſeit
der letzten Auslieferung vergangen — was hatte ſich da alles
gufgehäuft! Und diesmal würden auch wieder Zeitungen
herein=
geſchmuggelt werden: Tageblätter, Wochenſchriften, Broſchüren,
Bücher — Europa, die Heimat würde diesmal auf hundert
be=
ſchriebenen und bedruckten Seiten hereinwirbeln in unſer Exil!
Vor den geſchloſſenen Augen hingen Briefe, im Traum noch ſah
man ſie auf den Tiſch gehäuft, ſie wurden einem im die Hände
gelegt, die den Reichtum nicht faſſen komten; ſie rutſchten durch
die Finger, flatterten auf den Boden — ein Ruck durchs Hirn,
und man wachte auf und hatte all das Glück nur geträumt. —
Dann lam eine Sendung herein, nur ein Teil, nicht ein Zehntel
des ſicher Erwarteten. Der Zenſor hatte militäriſchen Dienſt,
ſein Aſſiſtent die Grippe, diesmal ging es langſam. Der nächſte
Tag brachte nichts, der dritte einen ſchmalen Reſt. Das war
gänzlich unmöglich! Man hatte noch nichts bekommen, nur eine
Karte, man hatte eine Mutter und eine Schweſter und einen
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8. Mai ſtattſindenden 130 jähr. Regimentsfeier der ehemal.
heſſiſchen Garde=D. agoner Nr. 23 haben den Feſtausſchuß
— ſo erfreulich dieſe ſtarke Anteilnahme an ſich iſt — in
einige Verlegenheit verſetzt. Denn die Zahl der bis jetzt
verfügbaren Quartiere entſpricht nicht im Entfernteſten
dem aus allen Gauen Deutſchlands zu erwartenden
Beſuch! Die Gäſte ſollen aber in Darmſtadt nur die
beſten Eindrücke empfangen; zu ihnen gehört
un=
zweifelhäft auch ein gutes Quartier! Deshalb ergeht
die wiederholte Bitte an die Einwohnerſchaft, einen Beweis
ihrer freundlichen Unterſtützung unſerer kameradſchaſtlichen
Zuſammenkunft in der lieben alten Garniſonſtadt
Darm=
ſtadt durch baldige Anmeldung von Quartieren an Herrn
Gend.=Wachtm. Dickert, Arheilgerſtraße 79, zu liefern.
Wer den Fremden eine Gaſtſtätte gewährt, der ſichert
ſich nicht allein unſeren herzlichſten Dank, ſondern erfüllt
auch für Darmſtadt eine ſchöne Propagandapflicht.
Zentrale der kameradſchaftlichen Vereinigungen
ehemaliger heſſiſcher Garde=Dragoner Nr. 23.
D
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Christoph Oolumbus
(Die Entdeckung Amerikas)
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