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* 26), unſere Filialen, Landagenturen und alle
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184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Donnerstag, den 21. April 1921
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eilen — 18 Ike,
—6 Ukt=
Mdestalt
Hedda Vernon — Ham
Die Vielgeliebte 13
Zit Gerbard Dammauin
Residenz-Ther
Was kann am 1. Mai geſchehen?
DTN. V. Obſchon es nicht den Anſchein hat, als ob die eifrige
fifmsöſiſche Preßkampagne zur Verhetzung der
göſltlichen Meinung Deutſchlands Erfolg gehabt
A6e, iſt es doch vielleicht am Platze, noch einmal gerade auf
dGr) der zahlloſen franzöſiſchen Alarm= und Drohmeldungen in
AuRuhe klarzulegen, was an dem berühmten hiſtoriſchen
Itii 1921 von ſeiten unſerer Gegner an tatſächlichen
AAnen gegen uns unternommen werden kann. Die Antwort
Awif=ſe Frage iſt ganz einfach, ſie geht dahin, daß in
Wirklich=
bi— nichts geſchehen wird. Die Entwicklung iſt nämlich genau
Ariſhrieben, und auch franzöſiſche Blätter leugnen nicht, daß
Ahuwchgeſpannten Erwartungen enttäuſcht werden müßten. Be=
9 mulach iſt die Reparationskommiſſion die Inſtanz, die ſich allein
iſy. MMai in poſitiver Weiſe zu äußern haben wird. Sie hat
ſneem Tage die von ihr feſtgeſetzte
Wiedergutmachungsforde=
w w. h. die Höhe der verlangten deutſchen
Entſchädigungs=
ſy m, nach Berlin zu übermitteln, und die Reichsregierung
bi daraufhin gehalten ſein, zu dieſer Forderung entweder im
1ummenden oder im ablehnenden Sinne ſich zu äußern. Er=
Hchſie die Aufſtellung der Reparationskommiſſion als annehm=
HEſo zerfallen damit ſchon an ſich alle Drohungen der franzöſi=
H6 Militärs in nichts.
ſrch den Angaben der franzöſiſchen Preſſe beſteht für dieſen
„„her. Gang der Dinge allerdings nicht, die geringſte Ausſicht.
Gfityalſo zu erwarten, daß die Reichsregierung auch nach auf=
Mhanſter Prüfung der Sachlage zu einem Nein gezwungen iſt
Aka: wird auf der Gegenſeite der Oberſte Rat
zuſammentre=
tdeufd zwar wahrſcheinlich in London. Das iſt bereits
gemel=
cyaden. In London wird die franzöſiſche Regierung
abzu=
hen haben, ob und in welcher Form ſich ihr Wille durchſetzt,
Arit wenn das geſchehen iſt, wird „Foch marſchieren können”.
Zſwichen ſollen ja nun aber die neuen deutſchen Vorſchläge
hnzörterung geſtellt werden. Bisher ſind über ihren Inhalt
iymrbeglaubigte Andeutungen in die Preſſe gelangt und auch
nöfrſche Zeitungen haben bereits das ihrige getan, um die
dſuh= Aktion zu einer Verſtändigung in letzter Minute zu
dis=
r/kicen. Unſererſeits iſt zu dieſer Entwicklung vorerſt nichts
zuſym; wir werden abzuwarten haben, bis der tatſächliche In=
Ahe— neuen deutſchen Vorſchläge bekannt iſt.
1 Uhzerdings muß man mit allem Nachdruck wünſchen, daß dieſe
Mkäjdhkeit ſehr bald geſchaffen wird, damit der Reichsregierung
nSeußerungen der öffentlichen Meinung in Deutſchland ein
Blkug ewicht gegen die gegneriſche Agitation entſteht.
Jeden=
allif, der Schluß aller Dinge im Augenblick der, daß auch am
.ſ i die Welt nicht aus den Angeln gehoben werden wird,
anwoi das deutſche Volk auch weiter nur die eine Aufgabe bat,
jeulse
Heute leizter Tas feſſzul bleiben.
Henny Portel
dm4 Attm
Gentral
zoſſi ſtcher dazu gezwungen werden, ſeinen Vertragsverpflichtun=
Austernprindel gefe aich zukommen. (Dieſe zyniſche Offenheit iſt immerhin ſchät=
„ie Corter l. Tel zellwert.) Frankreich könne die militäriſche Beſetzung des
Riſzalbietes allein durchführen und werde wahrſcheinlich zu
die=
der geheimnishollk 2 fetllzwoeck nur eine Jahresklaſſe einberufen müſſen. Frankreich
dein hieineswegs an Annexionen, weder des Ruhrgebietes, noch
deſnken Rheinufers. Der Zweck ſei einfach der, Deutſchland
zuſuslahlen zu bringen.
„II. London, 19. April. Die Daily Mail ſtellt heute
— dilſerage, wer der Uebermenſch ſein werde, der das Ruhr=
Mgilkett mit ſeinen zwei Städten über eine halbe Million und
El mineirten ſechs Städten über 100 000 Einwohnern, mit ſeinen
10Aololenbergwerken und 7000 Fabriken verwalten werde. Dieſe
Enn
Steuek 2 Alllahx würde eine ungeheuere ſein, um ſo mehr, als die deut=
Beſath) ſchM Neirektoren, Ingenieure und Arbeiter ihre Mithilfe dabei
velſeiprern würden. Das Blatt verſichert, daß ein Engländer
diſſſen waltung dieſes Gebietes zu übernehmen haben werde.
ftrris, 20. April. (Wolff.) Marcel Hutin berichtet, daß
Ceh
Bibuid dem engliſchen Premierminiſter ein in großen Zügen
— aubtarbeitetes Projekt Frankreichs vorlegen werde, wie
ndon, 20. April. (Wolff.) Dailh Telegraph zu=
W Erntüurtellen i we Foll noird Briand am Samstag nachmittag in Dover bzw.
Fllaſtone erwartet. Reuter zufolge wird der franzöſiſche Mini=
Koblhlesels Tdel ſtdhäfident von General Weygand und einem Beamten des
frihrößtiſchen Außenminiſteriums begleitet ſein. Reuter erwartet
Dle 13 aur B0odhrunzöſiſcher Seite, daß die Einzelheiten der geplanten
„äüufgufüw Blſeizung des Ruhrgebietes — ſollten ſie ſich als nötig
erſſyſem — von Briand mitgeteilt werden, wenn er am Wochen=
„emnmit Lloyd George zuſammentreten wird. Frankreich
Neälwin wieſe Maßnahmen nur im Falle unbedingter
Notwendig=
keiſugrreifen, falls Deutſchland ſeinen Verpflichtungen nicht
nach=
gente leizter 12 kolmein werde. Bei der Beſetzung des Ruhrgebietes würden
Vern Andrs ſenntder die deutſchen Arbeiter an der Arbeit bleiben oder ſich
wiſenr, weiterzuarbeiten. In dieſem Falle würde Deutſchland
kelſy Rohlen erhalten, da das einzige außer Oberſchleſien
vie Tänzerin V0N 090 Dilalland zur Verfügung ſtehende Kohlengebiet, das ſächſiche,
„rt Orralda u Harry !k ſelſurnig fördere. Dadurch würde Deutſchland von einer
all=
gemnen Betriebseinſtellung bedroht und nach Anſicht der Fran=
Dikchlland zum Zahlen gebracht werden ſoll. Der Ausſchuß von
miſtiſiſchen und wirtſchaftlichen Sachverſtändigen, der erſt am
Ellsa
Ai
A
Mlliax ſich mit der Aufarbeitung der verſchiedenen
Sank=
zbe tiſſuen, die nach dem 1. Mai zu ergreifen wären, befaßte,
eg iſeg Gewe” wültz ſcheute wieder zuſammentreten und wahrſcheinlich ſeinen
BlSt. vor der Abreiſe Briands fertigſtellen. Weiter werde
„„ger-RhN
0b Szſoytäol” Blend, wahrſcheinlich einen ins einzelne gehenden Plan über
gerseil”, w dillramrptſächlichen Zahlungsmöglichkeiten, die Deutſchland auf=
„wuck” gelnzun gen werden müßten, damit es ſich in Zukunft ſeinen
Ver=
bfillkrumgen nicht entziehen könne, vorlegen. Vorliegender Plan
M wir nich auf den Beſchlüſſen der Sachverſtändigen der
Brüſſe=
le/konf=ferenz vom letzten Winter aufbauen, kurz, die
Beſpre=
chiſggen in Hythe werden ſozuſagen ſich faſt ausſchließlich
mimer Frage der deutſchen Zahlungen befaſſen. — Andererſeits
wiſlbuttin von einer bekannten diplomatiſchen Perſönlichkeit
er=
falen ſchaben, es ſei das Ziel Briands, dahin zu gelangen, daß
Eiſuncd neben Frankreich bei ſeinem Vorgehen im Ruhrgebiet
veis tem ſein werde. Ueber die Blockade Hamburgs werde man
ſpip nroch ſprechen, wenn Deutſchland nicht nachgebe. Der Petit
P/ſien ſchließt aus der Tatſache, daß Foch, Weygand und
Wil=
ſoſfragg Hythe kommen werden, daß die Einzelheiten der neuen
mpulirſiſchen Zwangsmaßnahmen dort zur Sprache kommen
witen, jedoch werde ihre Inkraftſetzung von den
Entſchließun=
geſeher, Alliiertenkonferenz abhängig gemacht werden, die
vor=
auehtlich in Paris tagen werde, ſowie natürlich auch von der
Hülung, welche Deutſchland in der nächſten Zuſammenkunft
ein=
neichten würde.
London, 20. Aprit. (Wolff.) Daily Chronicle zufolge
er=
wartet man, daß an der in Lympne (Vorort von Hythe)
ſtattfindenden nichtformellen Beſprechung zwiſchen den
Pre=
mierminiſtern Englands und Frankreichs von britiſcher Seite
teilnehmen neben Lord Curzon Sir Harry Wilſon und vielleicht
auch Chamberlain. Daily Telegraph meldet, es ſei
unwahr=
ſcheinlich, daß an dieſer Konferenz die Vertreter Italiens,
Ja=
pans und Belgiens teilnehmen würden. Die Zeit ſei zu kurz,
und wenn alle fünf Mächte zur Teilnahme an der Konferenz
aufgefordert würden, dann würden die Beratungen einen
for=
mellen Charakter annehmen. In dieſen ausſchließlich
engliſch=
franzöſiſchen Beratungen könnten natürlich keine Beſchlüſſe
ge=
faßt werden.
Paris, 20. April. (Wolff.) Wie der Chicago Tribune von
ihrem diplomatiſchen Mitarbeiter mitgeteilt wird, iſt noch kein
Plan ausgearbeitet worden für die Ausbeutung der deutſchen
Werkſtätten und Fabriken durch Frankreich im Ruhrgebiet,
da es unmöglich ſei, die Produkte dieſer Anlagen in Deutſchland
anders als gegen Papiermark zu verkanfen, die überall außerhalb=
Deutſchlands wertlos ſei.
London, 2. April. (Wolff.) Der
Parlamentsbericht=
erſtatter der Daily News meldet: Es wird amtlich in
Ab=
rede geſtellt, daß die Alliierten beſchloſſen haben, ſich
des Ruhrgebiets zu bemächtigen, weil Deutſchland
ſeinen Verpflichtungen nicht nachkomme. Die diesbezüglichen
Berichte aus Paris werden in maßgebenden britiſchen
Krei=
ſen als reine Spekulation bezeichnet.
Die Auslieferung des Goldſchatzes.
** Das Verlangen der Ueberführung des
Goldſchatzes der Reichsbank und der anderen deutſchen
Notenbanken nach dem beſetzten Gebiet iſt weder mit dem Vertrag
von Verſailles zu vereinbaren, noch auch ſonſtwie politiſch oder
wirtſchaftlich zu rechtfertigen. Der deutſche Notenumlauf beträgt
heute etwa 67 Milliarden Mark, die durch Goldbeſtände in Höhe
von nur etwa 1 Milliarde. 90 Millionen Mark gedeckt ſind. Das
Verhältnis der Golddeckung zum Notenumlauf beträgt ſomit
nur zwanzig Prozent. Werden dieſe Goldbeſtände den
Ban=
ken und ſomit ihren Deckungszwecken entzogen, ſo iſt ein
verhee=
render Sturz unſerer Valuta, die eine weitere Senkung kaum
noch vertragen kann, die unausbleibliche Folge. Welche
Wirkun=
gen ein ſolcher Sturz auf das geſamte Wirtſchaftsleben
Deutſch=
lands ausüben müßte, iſt heute, da wir vor der unmittelbaren
Gefahr der Sanktionen ſtehen, kaum zu überſehen. Aber
Deutſch=
land wäre nicht der einzige Leidtragende. Das Ausland,
nament=
lich Frankreich und Belgien, aber auch die Vereinigten Staaten,
Holland und Skandinavien, haben in den verſchiedenſten Formen
Guthaben bei Deutſchland, die ſich auf insgeſamt etwa 90
Mil=
liarden belaufen. Durch eine weitere Entwertung der Valuta
würde ſelbſtverſtändlich der Wert dieſer Guthaben zum Schaden
der Gläubiger Deutſchlands außerordentlich vermindert werden.
Es iſt auch fraglich, ob die Staaten, die durch die angedrohte
weitere Ententemaßnahme in Mitleidenſchaft gezogen würden,
dieſe Maßregel ruhig hinnehmen würden.
Die Voſſiſche Zeitung ſagt angeſichts der neueſten
Begehrlich=
keit der Franzoſen, wir hätten uns ſchon lange abgewöhnen
mük=
ſen, Verbandsforderungen auf einer nur einigermaßen gefeſtigten
und rechtlichen Baſis aufgebaut zu ſehen. Für die diesmalige
Forderung ſei eine ſolche überhaupt nicht vorhanden. Ein ſolches
Urteil von ſolcher Stelle, die bisher noch jede Anmaßung ihrer
Freunde mit Schweigen übergangen hat, müßte ſelbſt den
Fran=
zoſen die Ungeheuerlichkeit ihres Zugriffs in
grell=
ſter Beleuchtung zeigen, wenn ſie nicht ſchon vorher ſelber davon
überzeugt geweſen ſein ſollten. Bisher hat man auf jener Seite
privates Eigentum nicht anzutaſten gewagt. Die
Reichsbank aber iſt eine pridate Einrichtung, und ihre
Gold=
beſtände ſind Privateigentum, wie aus jedem Geſetzbuch erſehen
werden kann. Wenn man nun ſchon zu ſolchen Anſchlägen
aus=
holt, dann muß man drüben ſich entſchloſſen haben, auch die
letzte Schranke des Rechts niederzulegen und
nur noch den Säbel ſprechen und entſcheiden zu
laſſen. Einem ſolchen Anſinnen kann eine Regierung nur ein
ſchroffes Nein entgegenſetzen. Sollte ſie ihre Hand dazu leihen,
das Gold der Reichsbank ins beſetzte Gebiet zu ſchaffen, ſo würde
ſie lediglich die Franzoſen der bitteren Notwendigkeit entheben,
ihren Geſvaltſtreich vor aller Welt auszuführen. Die Folge
des Goldraubes für uns und andere liegt auf der Hand.
Zunächſt würde er unſerem rieſigen Notenumlauf die ohnehin
mehr als dürftige Decke entziehen. Unſere Mark würde damit ins
Bodenloſe ſinken und ihre Kaufkraft würde ſo geſchwächt, daß die
Einfuhr von Rohſtoffen und Lebensmitteln einfach unmöglich
würde. Das würde natürlich ſofort in ſehr fühlbarer Weiſe all
die Länder treffen, die als Lieferant von Rohſtoffen und
Lebens=
mitteln auf uns angewieſen ſind. Aber es würde auch die
zahl=
loſen Beſitzer von deutſchen Markbeſtänden um jede Hoffnung
betrügen müſſen, in abſehbarer Zeit oder überhaupt jemals
wie=
der etwas für ihre Markſcheine zu bekommen. Wenn Frankreich
je dem Ausland auf die Zehen getreten hat, dann iſt
es diesmal geſchehen.
* Berlin, 20. April. Gegemüber der Forderung der
Repa=
rationskomiſſion auf Ueberführung des Goldbeſtandes in das
be=
ſetzte Gebiet byw. Aushändigung des Goldbeſtandes weiſen die
Blätter erneut darauf hin, daß die Reichsbank ein reines
Privat=
unternehmen ſei. Die Wegnahme des Goldes würde gegen den
Grundſatz der Unverletzlichkeit des Privateigentums verſtoßen.
In einer Unterredung mit einem Vertreter des B. T. bezeichnete
Reichsbankpräſident Havenſtein die Erfüllung der
Forderung nach Auslieferung des Golobeſtandes als eine
völ=
lige Unmöglichkeit. Sie würde die Vernichtung unſerer
Valuta und unſerer Wirtſchaft zur Folge haben.
* London, 19. April. Maßgebende Bankleute
verur=
teilen aufs ſchärfſte das franzöſiſche Begehren auf
Aus=
lieferung des jetzt noch der Deutſchen Reichsbank gebliebenen
Goldſchatzes von 1,1 Milliarde Mark, und zwar aus
recht=
lichen wie wirtſchaftlichen Gründen. Auch die politiſchen
Folgen würden unüberſehbar ſein. Viele befürchten von
einer ſolchen Maßnahme mit Recht den allgemeinen
Zu=
ſammenbruch, nicht nur etwa den Deutſchlands. An der
Börſe hielt man die Maßnahme für ausgeſchloſſen. Sie
blieb in ihrer Tendenz feſt.
Der Steuerabzug vom Arbeitslohn.
— In Ergänzung unſeres unlängſt deröffentlichten Artikels
geht uns vom Finanzamt Darmſtadt folgende Darſtellung zu:
In Nachſtehendem wird auf die durch das Geſetz vom 24.
März 1921, betr. Aenderung des Einkommenſteuergeſetzes vom
29. März 1920 (Reich.=Geſetzbl. Nr. 34 von 1921), eingetretenen
Aenderungen bezüglich des Steuerabzuges vom
Ar=
beitslohn hingewieſen. Es ſind hiernach an Stelle der
ſeit=
herigen ſteuerfreien Einkommensteile folgende Beträge für das
Rechnungsjahr 1921 von dem Steuerabzug freizulaſſen:
1., Für den Steuerpflichtigen und ſeine zu ſeiner
Haus=
haltung zählenden Ehefran
a) im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach Tagen
je 4 Mk. für den Tag,
b) im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach
Wochen je 24 Mk. für die Woche,
c) im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach
Mo=
naten je 100 Mk. für den Monat;
2. für jedes zur Haushaltung des Arbeitnehmers zählende
minderjährige Kind
a) im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach Tagen
6 Mk. für den Tag,
b) im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach
Wochen 36 Mk. für die Woche,
im Falle der Berechnung des Arbeitskohnes nach
Mo=
naten 150 Mk. für den Monat.
Maßgebend zu Ziffer 1 und 2 iſt der Familienſtand am
1. April 1921.
Die Steuer beträgt ohne Rückſicht auf die Höhe des
Arbeits=
einkommens 10 vom Hundert des dem Abzug unterliegenden
Arbeitslohnes.
Die vorſtehenden Beſtimmungen ſind mit dem 1. April d. J.
in Kraft getreten. Im übrigen bleiben die zur Durchführung
des Steuerabzuges vom Arbeitslohn für das Rechnungsjahr
1920 erlaſſenen Anordnungen auch für das Rechnungsjahr 1921
in Gültigkeit.
Die genannien Vorſchriften werden an folgenden Beiſpielen
veranſchaulicht:
1. Ein Dienſtmädchen hat einen Monatslohn von 85 Mk. bei
freier Station (die — wie bekannt — mit 1700 Mk. pro Jahr
zu bewerten iſt), dasſelbe hat an Kranken= und
Invalidenver=
ſicherungsbeiträgen monatlich 12 Mk. zu entrichten.
Barlohn
*
85 Mk.
Freie Station . . ...
142
227 Mk.
Steuerfreier Einkommensteil .
100 Mk.
Verſicherungsbeiträge .. . . .
112.
Dem Steuerabzug unterliegen
.. 115 Mk.
10 Prozent von 115 Mk. auf volle Mark nach unten
abge=
rundet — 11 Mk. Steuer pro Monat.
2. Ein verheirateter Arbeiter mit drei minderjährigen
Kin=
dern hat einen Wochenlohn von 300 Mk., an
Verſicherungsbeiträ=
gen hat er wöchentlich 15 Mk. zu zahlen. Als Werbungskoſten
ſind ihm durch das Finanzamt für die Geſtellung der eigenen
Werkzeuge 120 Mk. pro Jahr anerkannt worden.
Arbeitslohn
300,— Mk.
Steuerfr. Einkommensteil für ihn ſelbſt 24.— Mk.
Steuerfr. Einkommensteil f. d. Ehefrau 24
Steuerfreier Einkommensteil für die
Kinder (3X36) ..
108.—
.
Verſicherungsbeiträge . . .
15,
Werbungskoſten
230 17330
..
Dem Steuerabzug unterliegen
126,70 Mk.
10 Prozent hiervon — 12 Mk. Steuer pro Woche.
Der ſteuerfreie Einkommensteil für die Ehefrau und die
minderjährigen Kinder iſt dem Ehemann bei Feſtſetzung des
Steuerabzuges auch dann zuzubilligen, wenn dieſelben
ſelbſtän=
diges Arbeitseinkommen haben und deshalb für ihre Perſonen
mit dieſem Einkommen ſelbſtändig zur Einkommenſteuer zu
ver=
anlagen ſind.
Die Rheinzollgrenze.
* Berlin, 20. April. Wie dem Lokglanzeiger aus Köln
gemeldet wird, ſchreibt die Cologne Poſt in der heutigen
Mor=
genausgabe: Die Rheinzollgrenze tritt heute um
Mitter=
nacht in Kraft. Die Zollbeamten beginnen alsdann mit der
Erhebung der Abgaben, die den Bedingungen der Sanktionen
der Alliierten entſprechen. Die Hauptzollſtelle im britiſch
beſetz=
ten Gebiet iſt Ohligs.
* Mainz, 20. April. Aus einer Ankündigung der
Rhein=
landkommiſſion über die
Zolldienſtorganiſa=
tion geht hervor, daß nach Vorſchlag des Wirtſchaftsausſchuſſes
der Rheinlandkommiſſion der Dienſt der auf Weiſung der
Kom=
miſſion von Köln nach Ems verlegten Amtsſtelle für Ein= und
Ausfuhrgenehmigung auch weiter von deutſchen Beamten
verſehen werden ſoll unter Leitung eines deutſchen Direktors,
der dem Wirtſchaftsausſchuß gegenüber verantwortlich ſein und
von dieſem ſeine Weiſungen erhalten ſoll. In Köln werde ein
kleiner Reſt dieſer Amtsſtelle verbleiben als Unterabteilung der
Zentralſtelle in Ems. — Ferner hat der Kohlenausſchuß der
Rheinlandkommiſſion vorgeſchlagen, den Verkehr mit deutſchen
Brennſtoffen zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten
Deutſch=
land frei vor ſich gehen zu laſſen, ſo lange die deutſche Regierung
dem beſetzten Gebiet die nötige Kohlenmenge ſicherſtellt. Die
Kohlenverteilungsſtelle in Köln ſoll unter die Kontrolle der
Rheinlandkommiſſion geſtellt werden.
Reichsjugendwohlfahrts=Geſetz.
Berlin, 19. April. (Wolff.) In der heutigen Beratung
des Reichs=Jugendwohlfahrt=Geſetzes wurde der
8 1 in folgender Faſſung angenommen: Jedes deutſche Kind hat
ein Recht auf Erziehung zur leiblichen, ſeeliſchen und
geſellſchaft=
lichen Ertüchtigung. Gegen den Willen des
Erziehungsberechtig=
ten iſt ein Eingreifen nur zuläſſig, wenn es das Geſetz erlaubt.
Inſoweit der Anſpruch des Kindes auf Erziehung von der
Fa=
milie nicht erfüllt wird, tritt unbeſchadet der Mitarbeit der
frei=
willigen Tätigkeit der Jugendwohlfahrt die öffentliche
Jugend=
hilfe ein.
Die Regierungsbildnng in Preußen.
* Berlin, 19. April. Der Miniſterpräſident Stee
wald ſetzte heute ſeine Bemühungen fort, ein preußiſches
Kabinett zuſammenzubringen, ohne jedoch zu einem Ergeb=
Seite
Barmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1921
nis zu gelangen. Die demokratiſche Fraktion trat um 1 Uhr zu
einer Sitzung zuſammen. Einige Blätter erhoffen eine Reviſion
des bisherigen Standpunktes der Demokraten, die die
Kabinetts=
bildung erleichtern würde.
Laut Deutſcher Allgemeiner Zeitung gehen die Bemühungen
Stegerwalds dahin, in Preußen ein
Minderheitskabi=
nett lediglich aus Zentrum und Demokraten zu ſchaffen und
für beſtimmte Fachminiſterien Fachleute in Ausſicht zu nehmen.
Zentrum und Demokraten hätten ſich mit dieſem Plan
einver=
ſtanden erklärt. Es werde nunmehr auch mit der
Sozialdemo=
kratie und der Deutſchen Volkspartei verhandelt, die einem
ſol=
chen Kabinett zum mindeſten wohlwollende Neutralität ſichern
ſollen. Die Bildung des Kabinetts ſei im Großen und Ganzen
vollzogen. Der Lokalanzeiger nennt bereits einige Namen
der Miniſterliſte. Das Miniſterium des Innern ſei dem Führer
der Demokratiſchen Fraktion, Oberbürgermeiſter Dominicus,
angeboten worden. Das Handelsminiſterium ſolle Fiſchbeck
be=
halten. Für das Finanzminiſterium ſei entweder der
Miniſte=
rialdirektor Nobis ober ein links gerichteter ehemaliger Miniſter,
der als Fachmann gilt, in Ausſicht genommen. Als
Landwirt=
ſchaftsminiſter wird Staatsſekretär Warmbold, als
Kultusmini=
ſter Staatsſekretär Profeſſor Becker genannt.
Ein großzügiges Fernſprechbauprogramm.
O.N.B. Berlin, 19. April. Wie wir erfahren, hat das
Reichspoſtamt ein Fernſprechbauprogramm zur
Durchführung beſchloſſen, wonach die Reichspoſt die
Vervollkomm=
nung und Erweiterung aller techniſchen und organiſatoriſchen
Anlagen und Einrichtungen des Telegramm= und
Fernſprech=
weſens erſtrebt, wie die Verwaltung es wünſcht und das
Publi=
kum beanſpruchen kann. Bis zur Erreichung dieſes Ziels
wer=
den allerdings noch mehrere Jahre vergehen, doch iſt hierzu ſchon
der Anfang gemacht worden. Großzügige und wirklich
leiftungs=
fähige Anlagen ſind jedoch nur dann möglich, wenn die
Aus=
führung des Baues nach einem einheitlichen Plane erfolgt, wie es
das neue Fernſprechbauprogramm vorſieht. Ferner iſt
beabſich=
tigt, das bisherige Syftem der Pauſchalgebühren zu verlaſſen und
zu dem Geſprächsgebührenſyſtem überzugehen, wie es in den
meiſten außerdeutſchen Staaten bereits mit beſtem Erfolge
ein=
geführt iſt. Eine entſprechende Vorlage iſt ebenfalls in
Voxberei=
tung. Die Verwaltung geht von dem Grundſatz aus, daß jeder
Fernſprechteilnehmer die Geſpräche bezahlen muß, die er führt,
während bei den Pauſchalgebühren ein großer Teil der
Fern=
ſprechteilnehmer auf Koſten der anderen ſpricht.
Eine engliſche Schriftſtellerin über die Schuld
am Kriege.
Npt. Als Miß M. Edith Durham, die Verfaſſerin des
kürzlich erſchienen Buches „Zwanzig Jahre
Balkanwir=
ten” im Auguſt 1914 von Valona nach London zurückkehrte, war
das erſte, was ſie tat, dem König Peter von Serbien den ihr einſt
verliehenen Sawa=Orden zurückzuſchicken. Dazu ſchrieb ſie ihm,
fie hätte ſchon ein Jahr zuvor in Serbien ganz offen von dem
geplanten Angriff auf Oeſterreich ſprechen hören und hielt ihn
und ſein Volk für ſchuldig der größten Verbrechen in der
Ge=
ſchichte. — Im Jahre 1900 lernte ſie in Cettinje zum erſten Male
den Balkan kennen und hat ihn dann Jahr für Jahr auf Monate
beſucht: Montenegro, Serbien, Mazedonien, Bosnien und
Alba=
nien, zuletzt im Dienſte engliſch=amerikaniſcher Hilfsaktionen für
die von griechiſchen und ſerbiſchen Mordbrennern aus ihrer
Heimat vertriebene albaniſche Bevölkerung. „Nie haben die
Tür=
ten die Armenier ſchlimmer behandelt, als Griechen und Serben
im Namen der heiligen orthodoxen Kirche mit den Albaniern
ver=
fuhren,” ſchreibt Frl. Durham. Mit ehrlichem, tiefem Schmerz
erlebt ſie an Ort und Stelle, wie England, das zuvor nach
dem Mord des Königs Alexander ſeinen Geſandten aus Belgrad
abrief, aus Deutſchenhaß von Rußland und Frankreich
einge=
fangen wurde und den von den Königsmördern auf den Thron
gehobenen Peter Karageorgewitſch anerkannte. Wie dieſe
Mör=
derofiziere ſich in der Narodna Odbrana und der Tſcherna Ruka
organiſierten, aus deren Reihen im Juni der länge geplante
töd=
tiche Schuß in Serajewo abgegeben wurde. Wie ruſſiſche
Diplo=
maten unter reichkicher Aufwendung von Beſtechungsgeldern
dieſe Geheimgeſellſchaft fürderten und von langer Hand den Krieg
auf den Sommer 1914 feſtſetzten. Miß Durham berichtet
aus=
führlich von einer im Oktober 1912 in Cettinje ſtattgehabten
Uinterredung mit dem ruſſiſchen Diplomaten Jugurieff, der
über die Ungeduld der Montenegriner erzürnt war und ſchloß:
„Noch ſind wir nicht bereit. Wir arbeiten nach Kräften, aber es
iſt noch viel zu tun. Dieſe Leute müſſen warten! In zwei
Jah=
ren, mein Fräulein, werden wir für unſeren großen Krieg
abſo=
ſut fertig ſein.”
Dieſe reine und lautere Frauenſeele war tief verwundet, daß
am Ende Großbritannien den Mittelmächten den Krieg erklärte,
„zu meiner Beſchämung und Empörung auf der Seite der
Sla=
wen. Der Becher meiner Erniedrigung war voll!” Als auf der
Heimreiſe im Auguſt 1914 Miß Durham an Bord des Dampfers
Hen mitreiſenden Engländern, in der Mehrzahl aus
Süddeutſch=
land und Tirol geflüchteten Touriſten, vorherſagte, Rußland
würde zerkrümeln wie naſſes Papier, erhielt ſie zur Antwort, ſie
ſolle ſich ſchämen. „Verblendetes Volk, mit Willen verblendet,
ohne Ahnung über das Woher? und Wohin? der Politik, aber
von überheblichem Selbſtbewußtſein. Ich ertappte mich auf dem
Wunſche, meine Freunde von der „Breslau” möchten uns
auf=
bringen” ſchreibt die Verfaſſerin, deren Buch es verdient, ins
Deutſche überſetzt zu werden.
Der Temps über die deutſchen Gegenvorſchläge.
Paris, 19. April, (Wolff.) In einer Melbung aus Köln,
deren Urſprung nicht erſichtlich iſt, berichtet der Temps über die
deutſchen Gegenvorſchläge: Deutſchland wolle während
10 Jahrem eine Summe von 3 Milliarden Goldmark zahlen und
eine abänderungsfühige Annuität vorſchlagen, die eimem Fünftel
des Verbaufswertes der von Deutſchland nach den alliiertem
Län=
dern exportierten Waren gleichſommt. Deutſchland wird zur
Mo=
bibiſierung eines Teiles der Jahreszahlungen eine internationale
Anleihe im Betrage von 10 Milliardem Mark vorſchlagen,
garan=
tiert durch die Einnahmen der Eiſenbahnen und durch eine 20
pro=
zentige Beteiligung an induſtriellen Unternehmungem. Der
Demps erklärt: Vorauusgeſetzt, daß die deutſche Regierung dieſe
Vorſchläge machen wolle, ſei es klar, daß die Alliierten ſich damit
nicht begnügen könmten. Mitz zehn Jahreszahlungen zu 3
Mil=
liarden Mark und mit einer Steuer, die allein von den Käufen
der alliierten Länder bezahlt würde, könnte die Summe nicht
be=
glichen werden, die der Vertrag zur Laſt gelegt habe. Deutſchland
verkenne auch ſyſtematiſch den Vertrag, denm es ſage
beiſpiels=
weiſe nicht, tvas aus den 12 Milliarden Goldmark werden ſolle,
die am 1. Mai fällig ſeien. Die Regierung Fehrenbach—Simon
halte ſich mit Mühe an der Macht zwiſchen Widerſpenſtigen, die
den Alliierten jede Zahlung verweigerten, und Opportuniſten, die
mit der Entente verhandeln wollten, um Zeit zu gewinnen. Alles
das biete keine Garantie für die Aufrichtigkeit Deutſchlands. Die
Zeit der unnützen Diskuſſionen ſei verſtrichem. In ſeinem
Leit=
artikel ſagt der Tcmps, was auch imer der Schein der deutſchen
Angebote ſei, Deutſchland ſelbſt gebe ſeinen Angeboten den
wah=
ren Wert dadurch, daß es ſich das Recht vorbehalte, ſein Gold nach
dem Auslande zu befördern. Der Vertrag von Verſailles
unter=
ſage die Ausfuhr des deutſchen Goldes nur bis zum 1. Mai 1921.
Wenn die Regierung von Berlin ſich weigere, den Metallbeſtand
der Reichsbank under dem Schutze der Alliierten zu deportieren,
dann wolle ſie ihn an einen Ort bringen, wo er vor der Hypothek
der Allierten ſicher ſei, wena es wicht gar ſchon im Geheimen
aus=
geführt worden ſei. Frankreich müſſe Pfänder haben, ſonſt würde
man von Deutſchland nur Fetzen Papier bekomuen, denen dann
die Granaten und Fliegerbombem nachfolgten. — Welch
haar=
ſträubender Unſinn!
T. 1. Paris, 20. April. Man erwartet hier für heute,
Mitt=
woch, oder ſpäteſtens morgen, Donnerstag, die neuen
deut=
ſchen Wiederherſtellungsvorſchlage. Der Inhalt
dieſer Vorſchläge ſei geſtern, Dienstag, von der Berliner
Regie=
rung feſtgeſetzt worden.
Das deutſche Eigentum in Itglien.
* Rom, 19. April. Die Bläuter bringen eine Mitteilung
aus amtlicher Quelle, wonach die ſtaatliche
Beſitzergrei=
fung des ſequeſtiert oder nicht ſequeſtiert geweſenen
deut=
ſchen Eigentums aus der Zeit des Inkrafttretens des
Frie=
densvertrages n2. umehr erfolgen ſoll. Die Beſtimmungen über die
Rückgabe des kleinen deutſchem Eigentus bleiben dadurch
un=
berührt.
Wichtig iſt die weivere Ankündigung, daß durch königliche
Verfügung in Einzelfällen oder allgemein, die
Rückerſtat=
tung des beſchlagnahmten Eigentums an die früheren Beſitzer
mit oder ohne Gegenleiſtung erfolgen kann, daß ſich alſo die
Ne=
gierung die Freiheit der Beſchlüſſe vorbehält. Die Möglichkeit
von Verhandlungen und einer Verſtändigung über die Ablöſung
dieſes Beſitzes zwiſchem dem beiden Staaten wird alſo dadurch
nicht berührt.
Der polniſch=ruſſiſche Vertrag.
Kopenhagen, 19. April. (Wolff.) Wie aus Riga von
zuverläſſiger Quelle gemeldet wird, wurde gleichzeitig mit dem
polniſch=ruſſiſchen Friedensvertrage ein
Ge=
heimabkommen zwiſchen Polen und Sowjetrußland
getrof=
fen, wonach Rußland ſich verpflichtet, im Laufe eines Jahres fünf
Millionen Goldrubel zu zahlen. Der Reſt von 30 Millionen
Gold=
rubel wird in Rohſtoffen und Waren verrechnet. Polen
ver=
ſpricht, zu verſuchen, dem ruſſiſchen Staat die im Auslande
zu=
ſtehenden Forderungen freizumachen und erhält dafür 20
Pro=
zent als Proviſion. Im Friedensvertrage iſt nur vereinbart, daß
Rußland im ganzen 35 Millionen Goldrubel zu zahlen hat, ohne
Angabe der Zahlungsweiſe.
Der Niedergang des engliſchen Handels.
London, 20. April. (Wolff.) Evening News zufolge
lie=
gen infolge des Niederganges im Handel 800 bis 900
engliſche Schiffe mit einer Waſſerverdrängung von zwei
Millio=
nen Tonnen untätig in den Häfen. Ein 4600 Tonnen=Schiff,
für das 1920 90 000 Pfund geboten worden waren, ein Preis, der
damals abgeſchlagen wurde, iſt vor kurzem für 10 000 Pfund
ver=
kauft worden. Ein vormals deutſches, 1914 gebautes Schiff
er=
zielte 1000 Pfund, das bedeutet 6 Schilling pro Tonne. In der
Schiffsbauinduſtrie ſind etwa 56 000, in der Maſchineninduſtrie
etwa 170 000 Arbeiter erwerbslos. Die Lage iſt ſchlimmer als
je zuvor.
Der Bergarbeiterſtreik in England.
London, 19. April. (Wolff.) Blättermeldungen zufolge
gibt eine heute von dem Bergarbeiterverband erlaſſene
Er=
klärung keine Veranlaſſung zu irgendeiner Hoffnung,
daß die Verhandlungen mit den Bergwerksbeſitzern
dem=
nächſt wieder aufgenommen werden.
Ereigniſſe der vorigen Woche bedeuten keinen Triumph der
nunft, wie Lloyd George annehme, ſondern einen Triumpm
Revolution. Die kommenden Tage würden dies beweiſen.
verſchiedenen Bergwerksbezirken treffen bereits Nachrichten
daß die Bergarbeiterführer von revolutionären Elementen
tig angegriffen werden und der Kampf bis zum End ſſ
ſchloſſen worden ſei.
Die iriſche Frage.
London, 20. April. (Wolff.) In einem Schreiben an.
Biſchof von Chelmsford in Erwiderung eines
Memorand=
von 20 proteſtantiſchen Geiſtlichen, in dem ſie den
Miniſterw=
denten aufforderten, einen Schritt zur Verſöhnung mit Irlzn
zu tun, erklärte Lloyd George, eine irländiſche Republä
unmöglich. Zwei Parlamente in Irland ſei die einzige 74
tiſche Löſung. Die militäriſche Gewalt als Werkzeug der Su
trolle könne nicht aufgehoben werden. Keine britiſche Regier
könne eine andere Haltung einnehmen. Die Regierung we
niemals nachgeben. Lloyd George drückt ſein Vedauern und
Erſtaunen aus, daß während der letzten Agonie kein oran
ſierter Proteſt von den religiöſen Körperſchaften an die SSu
feinerführer gerichtet worden ſei.
Paris, 19. April. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung
Chikago hat der Vertreter de Valeras in Amerika, Boland
einer Rede in Chikago erklärt, Irland appelliere an
Amerikaner, die ein Herz für die iriſche Sache hätten,
Anleihe von etwa 100 Millionen Dollar zu zeichnen, „um
Kampf für die Freiheit zu finanzieren”. Zehn Millic
Dollar ſeien bereits gezeichnet worden.
* Die Heere der Länder auf bem Kontinent. Der engliſche Kr;
miniſter veröffentlicht in der Parlamentary Papers eine Mittet i
über die Größe der Heere der Länder auf dem Konting
Danach haben Oeſterreich 30 000, Belgien 105 000, Bulgarien 3000.
Tſchecho=Slowakei 147 300, Dänemark 15 400, Finnland 35 000, Frank.
809 652, Deutſchland 100 000, Griechenland etwa 250 000, Ungarn 330
Italien 300 000, Holland 21 400, Norwegen 15 400, Polen etwa 6000y
Portugal 20 000, Rumänien 160 000, Spanien 190 700, Schweden 56 i0
die Schweiz 200 000, der ſerbiſch=kroatiſch=ſloweniſche Staat 200 000 M-,
Nach dieſer Statiſtik verfügen Frankreich und Polen
über-
größten Heere.
* Kleine politiſche Nachrichten. Die Chikago Tribune bringt
Meldung, die amerikaniſche Regierung habe die deutſche
gierung eingeladen, einen Spezialbeauftragten zu entſenden zu eu Eccm. Ausſprache, die ſofort nach der Annahme der Reſolan
Knox ſtattfinden ſoll. Die deutſche Regierung habe für dieſe Mit mrneil
den ehemaligen Geſandten Grafen Montgelas auserſehen. — Wie
B. T. meldet, hat das preußiſche Finanzminiſterium dem Kabinett
Anträg unterbreitet, den bekannten Vergleich mit den Hoh /9. Fee
zollern über die Vermögensauseinanderſetzung vom Januar —N En4kumgen
aufzuheben. — Der Zollausſchuß des franzöſiſchen Sen / Fſtahnnge
hat ſich mit dem Geſetzentwurf, betreffend die 50prozentige Zollabac FMrtm An
auf eingeführte deutſche Waren, befaßt und nach ausgedeynter Eräy Ewmt Nörper
rung den Text des Entwurfs in der Faſſung der Kammer angenomrn) Euch iis m ſeie!
— Nach einer Blättermeldung aus Neu=York hat ſich Vivianiry AueAnderegim
Europa eingeſchifft. — In Sowjetrußland iſt die Prägung y mfür Bedeutun
Münzen wieder aufgenommen worden. Hierzu werden 1243 Arbsc Aumenhain an 0.
benötigt, deren Arbeit als Kampfarbeit gewertet wird. Die Sonryom Ein Mainzer
regierung führt auch Gewichtseinheiten nach dem metriſchen Syſtem 9Axhckenden Kun
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Apriä
* Ernaunt ſuurden der Studienrak an der Realſchule in Oppenklin
Julbius Repp zum Studienrat an der Liebigs=Oberrealſchule zu Da—/
ſtadt müt Wirkung vom 1. April 1921 ab; der Forſtmeiſter Ferdin95t
Günther zu Darmſtadt zum Forſtmeiſter der Oberförſterei Möx!
den, und der Forſtwartaſpirant und Forſteinrichvungsgehilfe Wilm)
Leyerer zu Darmſtadt zum Förſter.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Kutſcher an der Landes=h.1
und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau Daniel Wenm!
auf ſein Nachſuchen unter Anerbennung ſeiner dem Staate geleiſtan
Dienſte.
* Erledigt iſt eine mit einem ebangeliſchen Lehrre zu beſetzende
verſtelle an der Volksſchule zu Büttelborn, Kreis Groß=Gerau.
Die Einberufung des Landtags auf den 26. April muß vai
ſchoben werden, da die lancwierigen, ſchwierigen und zeitraubenn9
Arbeiten über die Beſoldungsordnung im Finanzausſchuß wicht ſo gef:
dert werden konnten, daß ſich in übernächſter Woche das Plenum da—
befaſſen könnte.
* Heſſiſcher Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnrung fün die öfſeaß
liche Sitzung des Verwaltngsgerichtshofs am Samstag, den 23. Wr.
vormittags 91 Uhr: Einſpruch des Lorenz Koch in Holzmühl ges
den Nachtragsvoranſchlag der Gemeinde Holzmühl für das Rechnum
jahr 1919. — Für die weiteren Gegenſtände folgt nichröffentliche Sitzwu
* Der Provinzialtag der Provinz Starkenburg hält am Montag, I.
25. April, vormittags 10 Uhr, im Nathausſaal zu Darmſtadt (Mav
platz 8) eine Sitzung ab mit folgender Tagesorbnung: 1. 77
ſtellung der Anweſenden und der Beſchlußfähigkeik. 2. Wahl von L)
kundsperſonen. 3. Rechnung der Provinzialkafſe und der Provinz/
pflegeanſtaltskaſſe für 1919. 4. Vorſchläge der Provinzialkaſſe und P2
binzialpfbegeanſtaltskaſſe für 1921. 5. Kreisſtraßenneubau Viernhein?
Lampertheim. 6. Kreisſtraßenneubau Awerbach—Fehlheim, 7. Kien
Pflaſveranlage am Südausgang der Ortsdurchfahrt in Bensheim, Strau
Bensheim—Heppenheim. Für nachmnittags 3½ Uhr iſt eine Beſichtigau
der Provinzialpflegeanſtalt zu Eberſtadt in Ausſicht genommen. Abfalu
mit elektriſcher Bahn ab Schloß 2.56 Uhr.
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Der größte Schurke des Jahrhunderts.
Der „Ohio Waiſenfreund”, Familienblatt für Wahrheit und
Recht, herausgegeben vom Päpſtlichen Collegium Joſephinum,
Columbus, Ohio, vom 9. März d. J., das uns zugeſandt iſt,
ſchreibt unter obiger Ueberſchrift:
Ohne unterſuchen zu wollen, ob und inwieweit die
briti=
ſche Kriegspropaganda vor dem Kriege, während
und nach demſelben berechtigt, gutgeheißen oder gar zu unſerem
eigenen Kriegsprogramm gehörte, kann man mit Fug und Recht
behaupten, daß die britiſche Kriegshetze mit ihren Lügen,
Ver=
leumdungen und vor allem, was damit zuſammenhing, zur
Ent=
zweiung der verſchiedenen Nationalitäten, aus denen unſere
große und ehedem glückliche Nation ſich zuſammenſetzt,
Unbe=
rechenbares beigetragen. Die ſchlimmen Folgen derſelben hatten
während des Krieges ihren Höhepunkt erreicht. Die lohalſten
Amerikaner deutſcher Abſtammung hatten Unſägliches zu
ertra=
gen. Man hätte nun billig erwartet, daß — beſonders, da von
offizieller Seite ſtets die Verſicherung gegeben worden, der Krieg
gelte nicht dem deutſchen Volke, noch weniger dem
Deutſch=
tum — mit dem Krieg auch Haß, Lüge und Verleumdung
auf=
hören würden. Nichts von alledem. Die Hetze, der Haß gegen
alles Deutſche wird in unſerer Tagespreſſe mit derſelben Schärfe
und Härte weiter betrieben. Zu der britiſchen iſt nun noch die
franzöſiſche Hetzpropaganda gekommen.
Von dem Augenblick an, als mit aller Wucht und mit
zyni=
ſcher Offenheit die Deutſchenhetze in unſerem Lande einſetzte,
tauchte eine Perſönlichkeit auf, welche man mit Recht als den
Führer der ganzen Hetzmeute bezeichnet hat: Lord
North=
eliffe. Ueber die Tätigkeit dieſes Engländers hat ein
Lands=
mann in ſeinem Buche „Secrets of the Crewe Houſe” ein Bild
entworfen, das der Welt mit ſeltener Klarheit zeigt, mit welchen
Mitteln die britiſche „Staatskunſt” operiert. Profeſſor Dr. O,
Franke glaubt, nachdem er von dem Inhalt dieſes Buches
Kennt=
nis genommen, dieſen engliſchen Zeitungsmagnaten „den
größ=
ten Schurken des Jahrhunderts” zu nennen berechtigt zu ſein.
Dieſes Buch (Secrets of the Crewe Houſe), ſchreibt Prof. Franke,
gibt eine Darſtellung des engliſchen Propagandafeldzuges gegen
Deutſchland und ſeine Verbündeten während der letzten Phaſe
des Krieges unter der Leitung von Lord Northeliffe. Der
Ver=
faſſer iſt Sir Campbell Stuart, einer der Gehilfen Lord
North=
elifſes, und Crewe Houſe iſt der Rame des Gebäudes, in dem
das von der engliſchen Regierung geſchaffene
Propagandamini=
ſterium untergebracht war.
(Wir entnehmen die Beſprechung des Stuartſchen Buches der
Cinc, Fr. Preſſe.)
Erſt Anfang 1918, als man in England die Hoffnung auf
einen Sieg mit den Waffen aufgegeben hatte, beſchloß Lloyd
George, ſeine Zuflucht zu Lord Northeliffe zu nehmen, der
ſchon aus der Zeit vor dem Kriege ſowie aus der Propaganda
in Amerika als der geriſſenſte Preßbandit Europas bekannt war.
Damit ſoll keineswegs geſagt werden, daß vor 1918 etwa keine
engliſche Propaganda getrieben worden wäre. Die britiſche
Staatskunſt hat bekanntlich von jeher die Propaganda als eines
ihrer wichtigſten Hilfsmittel angeſehen; die Einwirkung auf die
allgemeine Stimmung in einem Lande oder in der Kulturwelt
überhaupt — die ſogenannte „öffentliche Meinung” — iſt ihr
ſtets als die erſte und notwendigſte Vorbedingung erſchienen bei
ihren politiſchen Plänen, und für die Erreichung dieſes Zweckes
iſt ihr jedes Mittel recht geweſen, nicht zum wenigſten das der
infamſten Ehrabſchneiderei.
Schon Thomas Morus weiß im 16. Jahrhundert von ſeinen
utopiſchen Inſulanern erbauliche Dinge hierüber zu berichten,
und ſeither hat die engliſche Politik mit Hilfe dieſer organiſierten
Lüge geradezu rieſenhafte Erfolge erzielt, Erfolge, mit
denen ſichdie der engliſchen Flotte nicht im
ent=
fernteſten vergleichen können. So hat auch, nicht
etwa bloß ſeit Beginn des Krieges, ſondern bereits ſeit dem
Ende des 19. Jahrhunderts, wo die Vernichtung der deutſchen
Weltſtellung in England beſchloſſene Sache war, die Propaganda
gegen Deutſchland eingeſetzt, um dann beim Ausbruch des
Krie=
ges die Welt und jeden Keim einer ſachlichen politiſchen
Beur=
teilung mit einem Strom der ungeheuerlichſten Lütgen zu
über=
ſchwemmen. Aber das alles genügte noch nicht, und da die
deut=
ſchen Waffenſiege immer neue Bewunderer fanden, ſo mußte die
Kampfart, die der engliſchen Natur angemeſſener war, noch
wirk=
ſamer gemacht werden.
Dazu wurde Lord Northeliffe berufen. Er ſammelte eine
Schar von kongenialen Mitarbeitern um ſich, wie Wickham Stud,
den erſten Schriftleiter der Times, St. G. Wells, einen
Roman=
ſchreiber, der insbeſondere Deutſchland zu bearbeiten hatte, Dr.
Sekon Watſon, Robert Donald und andere, und übernahm dann
die zentraliſierende Leitung der verſchiedenen Propagandaſtellen
des Auswärtigen Amtes, der Admiralität, des Heergs und des
Kriegsminiſteriums. Die Tätigkeit dieſer gewaltigen
Organiſa=
tion ſchildert Sir C. Stuart in ſeinem Buche, wenn auch nicht
unter Enthüllung aller Geheimniſſe — er läßt wohlweislich den
beſtimmten Artikel in der Ueberſchrift fort! —, ſo doch immerhin
mit einer Offenheit, die kennzeichnend iſt für das unbeding
Vertrauen, das man in England auf die Wirkſamkeit dieſſ!
Kampfart auch für die Zukunft ſetzt, ſelbſt woenn das Geheimſh
ihrer Methode teilweiſe preisgegeben wird.
Auf den Inhalt des Buches einzugehen iſt hier nicht d0
Ort, nur ſo viel ſei bemerkt, daß die Propaganda, ihr Weſes
ihre Wirkungsmöglichkeit, ihre Vorbedingungen und ihre Mit?
ſyſtematiſch zergliedert werden, daß ſie, wie die Times ve
30. Auguſt ſehr ſchön ſagt, „ihre philoſophiſche und politich.
Grundlage erhält”.
„Die Propaganda muß ſich richten an die bernunftmäßl.!
Einſicht und die Gefühlsregungen des Feindes”, und ſo begaſe
man zunächſt, die Tſchechen, Südſlawen, Italiener, Polen Me!
Rumänen in der öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie durch Aund
ſtachelung ihrer nationaliſtiſchen Empfindungen und Vorſpieß
lung künftiger Selbſtändigkeit zu bearbeiten. Trotz des anfl?
lichen Widerſtrebens der italieniſchen Regierung wurde die P. mit Hilfe von Flugblättern, Ueberläufern und
Gſür=
mophonen an der italieniſchen Front ins Werk geſetzt.
Deutſchland wandte man ſich an die ſozialdemokratiſchen M2
demokratiſchen Internationaliſten, Antimilitariſten und Verſ.”
nungspolitiker, ſchilderte ihnen die Leiden des ausſichtslole
Krieges, den Untergang der deutſchen Induſtrie und Schifſche
und empfahl dem deutſchen „Volke”, ſich ſeiner militariſtiſche
Regierung zu entledigen, worauf einem friedlichen Zuſammſ.
leben in einer „Liga der freien Nationen” nichts mehr im Wſ.
ſtehen würde.
Durch Millionen von Flugblättern, die erſt durch
Flugzellt=
dann durch Ballons hinter den deutſchen Linien abgewoll.
wurden, fand die Propaganda ihren Eingang. Bis zu 1400.
Flugblätter täglich wurden auf dieſe Weiſe befördert. *
Wirkungen in beiden Ländern ſind bekannt. Die günſtigſten !
griffspunkte waren richtig herausgefunden. Die Propagyſt
endete nicht mit dem Waffenſtillſtand, ſondern wurde, ſoggl
beſonders großem Umfange, fortgeſetzt bis zum 31. Dezeſſ
1918, vermutlich in der Beſorgnis, daß unter der Wirkung..
entehrenden Bedingungen des Waffenſtillſtandes der Kampl.
wille in Deutſchland noch einmal aufleben könnte. Gekoſtel
die Propaganda vom 1. September bis 31. Dezember 3130
Pfund Sterling.
Nicht minder kennzeichnend als die Veröffentlichung e
Buches iſt die Art ſeiner Aufnahme. Daß man ſich des SpiP”
und Betrügers bedient, mag zuweilen durch die Notwendichle‟
der Kriegführung geboten ſein, aber man rühmt ſich zh.
Yrmmer 109.
Beethoven=Matinee im Landestheater. Am kommenden Sonntag,
Au devn 4. April, vormittags 11½ Uhr, findet die 7. muſikaliſche
m Munee ſtatt, in der das Drumm=Quartett zwei Streichquartette
Beheteens zum Vortrag bringt. Mit dieſer Veranſtaltung wird die
zhteſte Wiedergabe der Beethovenſchen Streichquartette abgeſchloſſen.
2 heutige Aufführung von Goethes „Egmont” beginnt um
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1921.
Seite 3.
ur. In der am Freitag, den 22. ds., ſtattfindenden Aufführung von
tBehetens „Fidelio” ſingt Tina Sehboldt vom Reſidenztheater in
Weun en die Partie der Marzelline als Gaſt auf Anſtellung für das
Faſche— Opernſoubrette. Heinrich Kuhn ſingt die Partie des Rocco,
THher Heuſer die des Miniſters.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Die Bad. Landesztg.,
Mann=
heuiü ſcreibt über einen Bunten Abend im Nibelungenſaal: Künſtler
deusſ iſchen Landestheaters befeſtigten am Sonntag abend die
Sym=
pacy, die ſie ſich kürzlich mit einem Operettenabend im gleichen Rah=
memeworben haben. Der junge Kapellmeiſter Ferdinand Wagner iſt
eirgin iſſiger Dirigent, der aus dem Orcheſter ſehr viel herauszuholen
und ſo auch den Vortragsnummern ohne Soliſten
Aufmerkſam=
ind warmgefühklten Dank
del
Ache
Sſal von Fall: „Brüderlein fein‟. Das zahlreich erſchienene
Publi=
bucte ſeine Freude an den Darbietungen und kargte nicht mit
ARl.
9hotographiſche Vorleſungen und Uebungen. Freunde der
Photo=
hau werden aufmerkſam gemacht auf den Anſchlag des Herrn Prof.
Db mmer am Schwarzen Brett der Hochſchule und auf die am
ghap, den 26. April, mittags 12 Uhr, im photogr. Inſtitut
ſtatt=
fühtd- Beſprechung.
rſſiſcher Künſtlerbund. Man ſchreibt uns: Am 16. April fand die
h tuierende Verſammlung des Heſſ. Künſtlerbundes unter
Girrer Beteibigung ſeiner Mietglie
neuen Vereinigung und bezeichnete es als deren Hauptziel, die
gyste. (Frau Herta Michel=Koch, Frl. Stegmayer, die Herren Kunſt=
9Töhler, Reg.=Baumeiſter Schreiner und Bildhauer Well Habicht)
Wſih= und Anvegungen vor, wie der Heſſiſche Künſtlerbund im Ein=
zahrorzugehen habe. Die Verſammlumg einigte ſich zunächſt auf einige
hr ngen allgemein wichtiger Art: Schaffung einer Kunſtkammer
Aa
eingSrperſchaft aus Künſtſern aller Fachgruppen zur gutachtlichen
Sang habe die fü er iſchen Beratung von Staat und Stadt) und der Stelle eines
ten zu ent
ſtaſdken Kunſtreferenten. Ferner Zentraliſierung des
Ausſtellungs=
der
Am=
wr”s Beſchloſſen wurde außerdem direkter Anſchluß an den
Reichs=
ziert
wi klFtsbund und Uebernahme der einſchlägigen Intereſſenvertretung
fütelen durch den Heſſiſchen Künſtlerbund; ferner Reformvorſchläge
dem 9— hü bftrch der Zuſammenſetzung und der Kompefenz des Ständigen Ra=
ch göe
Land.
NlcIc nit der taTteibigung der gefamtem heſſiſchen Künſtlerfchaft an
Auslands=
ön au Bllangen; eine jurhfreie Ausſtellung 1922. Die Verſammlung
be=
ihſiſchen ſchGaußendem, eiſtimmig zu proteſtienen gegen die Vergebung des
ſtä ſten Ausſtellungsgebäudes an den Ständigen Rat, da dieſer eine
pußte Körperſchaft ift, ferner gegen die Entſtellung des Herrngartens
der Kammer aur du ßins in ſeiner fetzigen Geſtalt künſtleriſch unwertige Denkmal des
2 hat ſich Vivie Laflzurderegiments, an deſſen Stelle eine Arbeit von poſitiber künſtle=
Ktand iſt die Ni= rin ſt Bedeutung zu treten hätte; gegen die nachläſſige Behandlung der
werden 1A im /ſaanenhain an den Hoetgerſchen Plaſtiken angerichteten Zerſtörun=
* wird. 27 gar (in Mainzer Antrag, einen Zuſammenſchluß mit dem Verband
metriſchen e. der r Tenden Künſtler herbeizuführen, ward mit allen gegen eine Stimme
ab hnt. Allgemein kam zum Ausdruck, daß der Heſſiſche Künſtlerbund,
derrme Darmſtädter, ſondern eine allgemeine heſſiſche Angelegenheit
iſttlm der unter der geiſtigen und materiellen Not der Zeit leidenden
Krür=ſchaft warm begrüßt uird.
armſtadt, A/ Sohann Strauß in Darmſtadt. Wie ſchon angezeigt konzertiert der
hirbo Weliebte Kapellmeiſter am 24. ds. Mts., abends, in der Turnhalle
heng any vogsplatz. Herr Johann Strauß ſteht noch hier von ſeinem letzten
—: Gißfil im vergangenen Sommer, unter der Regie= des
Obermuſikmei=
nmmeim / ſtamllickley, in ſehr gutem Andenken. Im Anſchluß an das Gaſtſpiel,
erforin warls das einzige in dieſem Jahre ſein wwird, veranſtaltet Herr Strauß
wir,all. Zu dieſem übernimmt er die Leitung des vollen
Konzert=
unwess der Wiener Hofburgballiruſik. Kartenvorverkauf bei Konzert=
Aa
Aſmd Wilhebminenſtraße.
Dang? — Arbeitsjubiläum. Der Stuhlmachermeiſter Ernſt Winkler konnte
aumſrigen Tage auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Hofmöbelfabrik
L)ſnig! Alter zurückſehen. Durch die Firma ſowohl als auch ſeinen
Kol=
an Lehrre zuh Idſmurde an dieſem Tage in ehrender Weiſe ſeiner gedacht.
ern, Kreis Grifz / am Silberkranz. Am Sonntag, den 27. d. M., feiern die Eheleute
f du X. Ar O/ſativführer Joſef Herrmann und Ehefrau Klara, geb.
Milten=
ſemer zn uv r— byEr! Rhönring 13, das Feſt der Silbernen Hochzeit.
F.nesſch5n 2er Odenwaldklub „Frankonia” feierte am Sonntag im Städtiſchen
Doche 2 P—— Sſagt ſein 10jähriges Stiftungsfeſt, welches über alle
Erwar=
twiggut beſucht war. Ein durch Frl. Aenne Körner ſehr ſchön zu
udrumg kr! Giſe= webrachter Prolog leitete die Feier ein. Der 1. Vorſitzende, Her=
Fllkix, begrüßte die Anweſenden und beleuchtete in wenigen ſchlichten
n Ezntag.
ch m 5o— Wßen den Zweck und die Ziele des Klubs. Alsdann ging es über zu
Er d:+ ddxSenwälder Volksſtück „8 Millerſch Liſſil vunn Michlboch. Unter
„offm, Lirnu des 1. Vorſitzenden gelang alles vortrefflich, ſo daß man vergaß,
dagſrarn es nicht mit Berufsküinſtlern zu tun hatte. Die
Hauptdarſtelle=
er, die ſich ihrer ſchweren
abeurg
2
ſah. I. Unubertrefflich waren auch in der volkstümlichen Darſtellung
ſe Bofmann als Bäſl und Herr Hofmann als Mühlbauer, Frau
WEr als Margrer vum Haaſchderboch, Wirt Lipp (Liſſ’ls Pettern),
HrCrkſtein, der ein unziveifelhaft ſchauſpieleriſches Talent beſitzt, ſeinne
Va n
Ae
wiſälich nicht ſeiner Bekanntſchaft, ſondern verachtet ihn. Ganz
auns im heutigen England. „Das Buch”, ſchreibt die Times
v1R2. September, „wird im britiſchen Reiche mit Stolz und
vymn ſeren Alliierten mit Bewunderung geleſen werden,” und
diſſeriiancial News vom 20. September, die ebenfalls entzückt
diſnf iſt, vermißt darin nur „mehr perſönliche Einzelheiten”
diſea:: Ganze noch pikanter gemacht hätten.
Lie Franzoſen aber läßt der Ruhm Lord Northcliffes nicht
ſchßer.. Ein Herr René Puaux im Temps vom 12. September
hdſn dem Buche „nur das eine auszuſetzen”, daß es die
Pro=
pdunda vor 1918 mit Stillſchweigen übergeht, die Eric
Macla=
gomymneinſam mit dem Propagandabureau von Philippe
Ber=
thß ſin Paris in ſo wirkſamer Weiſe betrieben hatte. Von
hüſeſfien 1915 die bekannte Schrift Jaccuſe, die gefälſchten
Mämern der Frankfurter Zeitung, die falſchen Beilagen der
Ghtt: des Ardennes und anderes verbreitet worden, und eine
gam /eihe von „verdienten” franzöſiſchen und engliſchen
Per=
ſcmhyeiten, die dieſe ſauberen Geſchäfte betrieben, wird uns
bdſten Gelegenheit bekannt gegeben. „Wird jemand eines Tages
difesacheimniſſe der Rue Francois des Erſten (dort war das
BKayz) ſchreiben? fragt Herr Puaur am Schluß. Aber, ſo fügt
evntgenzwinkernd hinzu, „das iſt wenig wahrſcheinlich, denn
viſknon denen, die dort die Pioniere und emſigen Arbeiter
wm, ziehen es vor, die Undankbarkeit zu vergeſſen, die ihr
SEEſlal war”
öier wird alſo wenigſtens noch ein Reſt von Schamgefühl
er fühear, das ſich nach getaner Arbeit ſcheu in das Dunkel
zuſkhzxeht. Die engliſche Propaganda iſt weniger empfindſam;
ſyMlenmackt, mit der Frechheit der Straßendirne, zeigt ſie auf
ihh ſauligen Leib und grinſt uns ins Geſicht. In der Lar,
numhillickt mit Schaudern in dieſen Abgrund niedrigſter
Ge=
ſinſemg. Unfähig, mit ehrlichen Mitteln den verhaßten Gegner
zuuverwältigen, greift das „chriſtliche” England, wie weiland
diſelt vier von Thomas Morus, zum Meuchelmord, es verpeſter
düſeſramte Weltatmoſphäre mit ſeinen Lügen und Infamien,
trickell, den ahnungsloſen Opfern heimlich das Giſt in die Adern
unkürüchmt ſich dann der gelungenen Schandtat. Mag der
ge=
ſchw fittliche Gehalt des abendländiſchen Kulturlebens darüber
be wen, das Geſchäft iſt gemacht, die Konkurrenz geſchlagen.
Alcdem Trafalgar Square in London ſteht noch immer die
MEnſäule als Zeichen einer veralteten Auffaſſung von den
ndſcnd=len Pflichten. Man beſeitige ſie endlich und werfe ſie
ſcmdnn daran geknüpften Ueberlieferungen von Rittergeiſt und
K/kwftesmut in die Rumpelkammer. An ihre Stelle ſetze man
eilmulännzendes Denkmal des neuen Lord=Protektors, des Vaters
daNünge, Lords Northcliffe, und als Widmung ſchreibe man
dulf. Dem Retter des Reiches, dem größten Schurken des
SRhuinderts das dankbare England.
Frau, die holde Dreid’l, Frau Marx, Peet’I als dummer Bauernborſch,
Herr Echſtein, Adam, und Herr Keil als Schröpper brachten durch ihren
Humor die Zuſchauer dauernd ins Lachen. Ferner unterzogen ſich Jock’!
vunn de Rauboch Herr Marx, Bürgermeiſter, Herr Muhn, Schullehrer,
Herr Eckſtein Philipp, Polizeidiener Herr Trautmann, Hochziglader
Herr Weber, Ludwig, Herr und Frau Gander aus dem Schwarzwald
(Chriſch’ls Großeltern), Frau Eidemüller und Herr Marx, glänzend
ihrer Aufgabe. Hochzigmäd die Fräuleins Trautmann, Trinkaus, Marx,
Weber Körner und Becker Greta, auch als Engel des 1. Aktes.
Hoch=
zigborſcht die Herren Echſtein Philipp und Adam, Trumpfheller,
Rup=
pel, Müller, Keil. Der geſunde Humor des aus dem Leben ſchöpfenden
Stückes mit ſeinen treffſicher gezeichneten Charakteren übte bei der
vor=
züglichen Aufführung eine zündende Wirkung aus, und alle
Mitwirken=
den konnten den zvohlverdienten Beifall entgegennehmen. Die
Einſtudie=
rung der Mußik und des geſanglichen Teiles log in den bewährten
Hän=
den des Herrn Fritz Schildt, welcher auuch die Begleitung des Stückes
am Klavier vollzog. Ein gewütliches Zuſammenſein mir Tanz ſchloß ſich
der Aufführung an, und zum Schluß dankte der Voxſitzende noch allen
Mitwirkenden.
* Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Wie im Anzeigenteil
bereits mitgeteilt wurde, veranſtalter der hieſige Frauenausſchuß der
Deutſchen Volkspartei einen politiſchen
Einführungskur=
ſus, der am Freitag, den 22. ds. Mts., begimnt ud an jedem weiteren
Freitag zur gleichen Zeit fortgeſetzt wird. Insgeſamt werden 10
Vor=
träge politiſcher, wirtſchaftlicher und ſozialer Art geboten. Von den
Red=
nern ſeien u. a. genannt: Landtagsabg. Dingeldey, Landtagsabg.
Wünzer, Pfarper Rückert, Frl. Dr. Bernays.
Einzeichungs=
liſte und genaue Vortragsfolge liegen in der Geſchäftsſtelle,
Wilhel=
minenſtraße 5, auf. Die Zahl der Teilnehmer ſoll eine beſtimmte Zahl
nichr übertreffen, ebentl. wird ein weiterer Kurſus eingerichtet. An jeden
Vortrag ſchließt ſich eine Ausſprache. Es liegen auch aus den
Landbezir=
ken zahlreiche Anmeldungen vor. Die Zeit der Veranſtaltung iſt deshalb
ſo gelegt, daß die ausvärtigen Teilnehmer leicht die Abendzüge zur
Heim=
fahrt benutzen können.
* Turngemeinde 1846. Am Samstag abend veranſtaltet der
Ver=
gnügungsausſchuß einen Familienabend. Bewährte Kräfte ſind
hierfür gewonnen, u. a. Herr Weſtermann vom Heſſ. Landestheater, ſo
daß den Beſuchern ein genußreicher Abend bevorſteht. (Siehe Anzeige.)
* Deutſchnationaler Hanblungsgehilfenverband, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, zeigt in der heutigen Anzeige einen am Samstag, den 30. April
1921, ſtattfindenden Familienabend, im Konkordiaſaal an. Der
Geſelligkeitsausſchuß hat ein erſtklaſſiges Konzert= und Theaterprogramm
zuſammengeſtellt, das jeden Kollegen auf ſeine Rechnung bringen wird,
ſo daß der Beſuch nur warm empfohlen werden kann. Zur Aufführung
gelangt das bereits mit beſten Erfolgen geſpielte Odenwälder Volksſtück
in drei Aufzügen von Eugen Köſer: „Erſatz oder Schiebung”, außerdem
hat der geſamte Zitherkranz Darmſtadt ſeine Mitwirkung zugeſagt.
* Ausſperrung. Vom Arbeitgeber=Schutzverband für das Deutſche
Holzgewerbe, Bezirksverband Darmſtadt, werden wir um Aufnahme
fol=
gender Berichtigung erſucht: „Die vorgeſtrige Notiz über die
Aus=
ſperrungder Tapezierer in dem dem Arbeitgeber=Schutzverband
füir das Deutſche Holzgewerbe, Bezirksverband Darmſtadt, angeſchloſſenen
Firmen iſt irreführend. Die Ausſperrung ſämtlicher Tapezierer erfolgte
in Wirklichkeit deshalb, weil es ſich nach der ganzen Entwickelung der
Lohnſtreitigkeit um eine allgemeine Lohnbewegung der Tapezierer
han=
delte, der durch den von dem Arbeitnehmerverband gebilligten wilden
Streik der Tapezierer der Firma Ludwig Alter, die die Mehrzahl der
Tapezierer beſchäftigt hat, der nötige Nachdruck verliehen wverden ſollte.”
— Kartoffelverſorgung. Viele Haushaltungen haben ſich im
vergan=
genen Herbſt nach Aufhebung der Zwangswirtſchaft reichlich mit
Kar=
toffeln eingedeckt, weil ſie bei dem angekündigten ſtarken Faulen der
Kar=
toffeln fürchteten, mit dem früheren Bedarf bis zur neiven Ernte nicht
auszukommen. Das Faulen der eingelagerten Kartoffelm iſt
erfreulicher=
weiſe wicht überall in dem befürchteten Maße eingetreten ſo daß heute
angenommen werden darf, daß viele Haushaltungen eine
ge=
wiſſe Kaptoffelmenge an ſolche Familien abgeben
können, die noch gar nicht verſorgt ſind, d. h. nur auf
Wochenkarten beliefert tverden. Es ſoll hier angeregt werden, um dem
vielfach beſtehenden Kartoffelmangel abzuhelfen, daß Familien, die
Kar=
toffelm abgeben können und wollen, dies dem hieſigen Lebensmittelamt
(frühere Kaſerne in der Wilhelminenſtraße) anzeigen. Letzteres iſt gerne
erbötig, ſolche Verbraucher zu bezeichnen, die unverſorgt und zur
Ab=
nahme der augebotenei Liefermengen bereit ſind.
Freitag, den 22. April 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 10, Beſtellmarke
Nr. 10 und Bezugsmarke Nr. 9, je 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 10, 800 ar Brot,
Bezugs=
marke Nr. 9, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Corned beef: Bei den Rindsmetzgern ſind ab 1. April d. Js.
bis auf weiteres kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund
eng=
liſches Gewicht) zu 6.— Mk. pro Doſe erhältlich.
Kartoffelverſorgung: Kartoffelmarke Nr. 15 u. 16 mit je 5 Pfund
zum Preiſe von 60 Pfg. für das Pfund
Milch: Gegen Abgabe der Nührmittelmarken Nr. 282 und 283
je ½ Liter Vollmilch zum Preiſe von 75 Pfg.
Nährmittel: Auf Bezugsmarke Nr. 280 der Nährmittelkarten
A (weiß), B (lila), C (roſa), E (grün) je 1 Pfund
Weizen=
grieß zum Preiſe von 1.90 Mk. Auf Bezugsmarke Nr. 280
der Nährmittelkarten D (braun) und E (blau) je ein halbes
Pfund Teigwaren zum Preiſe von 3 35 Mr, das halbe Pfund.
Zucker: April=Anteil auf Marke Nr. 4,
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zut 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Die Abſtempelung der
Karten für das neue Hausbrandwirtſchaftsjahr findet laut
Bekanntmachung vom 8. April d. J. von 8—12 u. 3—5 Uhr
auf Zimmer Nr. 39 der Kohlenausgleichſtelle ſtatt.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 2½ Uhr nachmittags geö fnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöf net.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Verlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
* Ringkämpfe im Orpheum. Bei gut beſuchtem Hauſe verliefen die
Ringkämpfe abwechſelungsreich und intereſſant. Da die Konkurvenz nur
noch einige Tage offen iſt, ſind mehrere Neueldungen eingelaufen, deven
Namen noch bekannt gegeben werden. Die drei angegebenen Kämpfe
konnten ſämtlich bis zum Reſultat ausgetragen werden, ein Beweis, daß
jeder Ringer beſtrebt war, ſein Beſtes herzugeben. Der Kampf
Keller=
mann gegen Achner fiel, wie vorauszuſehen war, zugunſten Achners
aus. Dann folgte der mit Spannung erwartete Entſcheidungskampf
Randolfi=Oeſterreich gegen Madrally=Armenien. Der Kampf
bot einen ſportlichen Genuß für ſich ſelbſt. Randolfi ſowie auch Madrally
mußten wegen ihren unerlaubden Mitteln zweimal vewarnt werden.
Da die dritte Verwarnung eine Niederlage bedeutet, glaubte der
Schieds=
richter mit zwei Verwarnungen der Ordnung Herr zu werden, was ihm
aber trotzdem nicht gelang. Er wies mit der dritten Verarnung beide
Ringer von der Bühne, mit der Bekanntgabe, daß jedem eine Niederlage
angerechnet ſei; auch wurden ſie nachträglich noch auf den ihnen
bevor=
ſtehenden Ausſchluß aus der Konkurrenz aufmerkſam gemacht. Der zweite
Entſcheidungskampf der beiden Weltmeiſter Gemmel gegen Weber
war ein Kontraſt des Vorhergehenden. Es koſtete viele Mühe, den
Geg=
ner auf die Schultern zu legen. Gewiß kann man Gemmel ſein hohes
Können, was in ſeiner langen Ringerlaufbahn ſchon bewieſen, nicht
ab=
ſprechen. Weber ſetzte ihm unermidlich zu, wodurch Gemmel nach einer
Geſamtzeit von 52 Minuten ermattete und das Opfer einer Ueberraſchung
wurde. (Näheres über die Kämpfe ſiehe Anſchlag und Anzeige.)
Rw. Unfälle. Geſtern vormittag wurde eine Frau von einem
Rad=
fahrer überfahren und trug erhebliche Verletzungen davon. Sie
wurde durch das Krankenautomobil der ſtändigen Rettungswache nach
den Städtiſchen Krankenhauſe gebracht. Der Nadfahrer fuhr, ohne ſich
um die Verletzte zu küinmern, davon. — Bei Herſtellung von Säure in
einer hieſigen Fabrik brannte der an dem Apparat befindliche Schlauch
durch. Ein in der Nähe befindlicher Arbeiter erlitt durch die
ausſtrö=
menden Dämpfe erhebliche Verletzungen im Geſicht. Der Verunglückte
wurde durch Krankenkraftwagen nach dem Krankenhauſe gebracht.
Die Bedeutung der Schulkindergärten
(Vorklaſſen).
Von L. Bergſträßer, Lehreri,
Was iſt ein Schulkindergarten? Welches Ziel verfolgt er?
Dieſe beiden Fragen, ſollen durch die nachſtehenden Zeilen
beant=
wordet werden. Der Schulkindergarten iſt eine Einrichtung zum Beſten
der geiſtig und körperlich zurückgebliebenen Kinder, die zwar dem Alter
nach ſchulpflichtig ſind, aber eben wegen ihrer geiſtigen und körperlichen
Mängel noch nicht in die Schule der normalen Kinder aufgenommen
werden können. Sie werden ein Jahr zurückgeſtellt, lautet der Fach=
ausdruck. Iſt nu für die geiſtige und körperliche Förderung dieſer
Kin=
der genug getan, wenn ſie einfach ein Jahr ſpäter eingeſchult wenden?
Die Antwort ergibt ſich aus folgenden Beobachtungen: Die
Mehr=
zahl dieſer Kinder kommt aus ſchlechten häuslichen Verhältniſſen. Sie
ſind nicht nur geiſtig zurückgeblieben, ſondern auch körperlich ſchlecht
ent=
wickelt, leüder meiſtens an Blutarmut, Rochitis und Skrofuloſe. Oft
können ſich ihre Mütter nicht genügend um ſie kümmern, weil ſie ihrem
Verdienſt nachgehen müſſen, ebenſo oft aber wiſſen ſie auch nicht dieſe
ſchwierigen Kinder richtig zu bshandeln. Entweder werden ſie ols Laſt
empſunden und vernachläſſigt oder derart verwöhnt, daß ihnen jede
ge=
ſunde Anſtrengung erſpart wird. (Manche werden z. B. noch mit 6
Jah=
ren an= und ausgekleidet, die Treppe hinaufgetragen uſw.) Wieder
an=
dere, vor allem ſolche mit ſtarken Sppachſtörungen, werden leicht zum
Ge=
ſpött der Komeraden und dadurch eingeſchüchtert und mißtrauiſch.
In den ſeltenſten Fällen beſſert ſich der Zuſtand dieſer Kinder
inner=
halb Jahresfriſt, oft verſchlechtert er ſich durch mangelnde Ueberwachung
und Aufenthalt in dumpfen Räumen. Daß ſie auch mit 7 Jahren den
Anforderungen der Schule in keiner Weiſe genügen können, liegt auf der
Hand.
Dieſe Wahrnehmngen goben zuerſt in Charlottenburg den Anlaß,
daß man auf Betreiben des Stadrſchulrates Dr. Neufert die
ſchulpflich=
tigen, aber noch nicht ſchulreifen Kinder nicht mehr aus der Hand gab,
ſondern ſie in beſonderen Schulkindergärten oder Vorklaſſen
zuſanmnen=
hielt.
Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht in Berlin
bezeich=
net Ziel und Aufgabe dieſer Vorklaſſen wie folgt: „Die
Vorbereitungs=
zeit ſoll dazu dienen, die Kinder zum freien Gebrauch aller ihrer Kräfte
zu erziehen und ihre Luſt zum Lernen zu erwecken. Ihre
Beobachtungs=
gabe ſoll geweikt und ihre Sinne müſſen geübt, werden, damit ſich ihr
Vorſtellungskreis erweitert. Der Hcptwert muß auf Selbſträtigkeit und
Selbſterleben in der Natur und der Umgebung des Kindes gelegt werden.
Dadurch gelangen die Kinder auch ſehr bald zum Gebrauch ihrer Sprache,
denn es wird ihnen Bedürfnis, über ihre Erlebniſſe zu ſprechen.” — Die
Kinder ſollen in der Handgeſchicklichkeit gefördert und zu fröhlichem
Schaffen angeregt werden.
Reichliche Bewegung im Freien muß den Kindern gewährt werden,
damit ſie ihre körperlichen Kräfte ſtärken. Dazu gehören: Spaziergänge,
Gartenarbeit, Sandſpiel, tägliche Frei= und Atemübungen, Marſchier=
und Bewegungsſpiele. Es iſt klar, daß das geſteckte Ziel nur bei
ein=
gehender Sonderbehandlung der Kinder erreicht werden kann. Die
Klaſ=
ſenſtärke ſoll ſich daher nur zwiſchen 20—25 bewegen, keinesfalls letztere
Zahl überſteigen. — Nach dieſen Grundſätzen werden die
Schulkinder=
gärten in Charlottenburg, Breslau und Frankfurt a. M. geleitet, und
man kann dort von einem vollen Erfolg reden. Die meiſten Kinder
kom=
men ſpäter ohne Schwierigkeit in der Volksſchule mit. Von nicht zu
underſchätzender Bedeutung iſt, daß ſie zugleich körperlich gekräftigt in die
Schuile eintreten. Dadurch ſind ſie den Anſtrengungen der Schulzeit
beſſer gewachſen und mancher Kur= und Erholungsaufenthalt kann in der
Folgezeit negfallen. Was in dieſem Vorklaſſenjahr für das Kind
auf=
gewendet wurde, kann ſicher ſpäder wieder eingeſpart werden. Durch den
Schulbindergarten wird dem Kinde, den Eltern und der Schunle in
glei=
chem Maße gedient.
Noch einiges über die Praxis des Schulkindergartens. Aus dem
Schulkindergarten ausgeſchloſſen ſind wirklich Schwachſinnige oder
Idio=
ten. Entweder ſind die ſchulunreifen Kinder ſolche, die gleich bei der
An=
meldung zur Schule zurückgewvieſen wurden, oder ſolche, deren
Unfähig=
keit ſich in den erſten 6 Wochen ihres Schulbeſuchs erwieſen hat. Um mit
allen zugleich anfangen zu können, läßt man den Unterricht meiſt erſt um
Pfingſten beginnen. Die Kinder haben nur Vormittagsuntervicht:
Hand=
fertigkeit, Bewegungsſpiele, Frühſtücks= und Ruhepauſen ſind in dieſer
Zeit einbegriffen.
Leiterin und Lehrerin iſt eine Jugendleiterin mit
vollwer=
tiger pädagogiſcher Ausbildung. Ihr liegt im Verein mit dem Arzt eine
eingehende Beobachtung der Kinder ob. Sie hat beſondere
Beobachtungs=
bogen üher die Kinder zu führen, Verbindung mit den Eltern zu ſuchen
und Zautsbeſuchr zu machen, ſo daß ein großer Teil ihrer Arbeit
außer=
halb der Schulzeit liegt.
Der Lehrplan bezeckt eme Vorbereitung auf die
Schule, wicht aber ein Uebergreifen auf das Gebiet der Schule. Ein
Zuſammenhang, ſozuſagen eine Verzehnung der beiden Anſtalten muß
natürlich durch dem Lehrplan geſichert werden.
Die Lehrmethode darf nicht ſtarr feſtgelegt ſein, ſie muß dem
jenrilig zu behandelnden Kinde angepaßt werden.
Aus der Verbindung von Schule und Kindergarten hat ſich nun für
dieſe Anſtalten der Name Schulkindergarten ergeben. Nicht ſehr
glück=
lich, denn er wirkt irreführend. Einige denben dabei an Schulgarten;
da=
mit hat der Name gar nichts zu tun. Andere denken an den Kindergarten
für das vorſchulpflichtige Alter und lehnen ihn ab mit der Begründung,
die Kinder würden dadurch noch früher und länger der Familie entzogen.
Dieſer Vorwurf wird leicht entkräftet durch die oben erwvähnten
Beobach=
tuungen, ſowie durch dem Hinweis, daß den Kindern dieſes Jahr im
Schul=
kindergarten als Schulzeit angevechnet wird. Der Name Vorklaſſe wäre
m. E. glücklicher gewählt; auch Leiterinnen ſolcher Anſtalten ſind durch
die Erfahrug zu dieſer Einſicht gekonmnen.
Wie vollzieht ſich nun der Uebergang der Kinder aus der
Vor=
klaſſe in die Volksſchule? Aus der Vorklaſſe kommen die Kinder
in die Volksſchule oder in hoffnungsloſen Fällen in die Hilfsſchule. Die
Zuteilung erfolgt i Einvernehmen mit der Vorklaſſe, Volksſchule, dem
Schularzt und der Hilfsſchule. — Die in die Volksſchule eintretenden
Kinder kommen in die 8. Klaſſe und werden, falls die Eltern Anrechnung
des Vorklaſſenjahres wünſchen, nach insgeſamt 8 Schuljahren entlaſſen.
Vielleicht werden aber manche Eltern, wenn ſie erſt den Segen der
Ein=
richtung kennen gelernk haben, ihr Kind gern noch ein neuntes Jahr die
Schnule beſuchen laſſen.
Die hier geäußerten Anſichten ſind eine Zuſammenfaſſung der
Er=
gebniſſe, die von der Arbeitsgemainſchaft des
Darm=
ſtädter Lehrervereins ſowie von dem Darmſtädter
Leh=
verinnenverein eranbeitet wurden. Sie wurden von dem
ſtädti=
ſchen Lehrerausſchuß einſtimmig gebilligt und an die Behörde
weiter=
gegeben. Die ſtädtiſche Schlverwaltung beſchäftigt ſich ſeit längerer Zeit
mit der Frage und ſucht ſie eifrig zu fördern. Der Schulvorſtand hat ſich
Anfang März damit befaßt und einſtimmig die Einrichtung eines
Schul=
kindergartens beſchloſſen. Leider erſcheint neuerdings dieſe Einrichtung
aus wirtſchaftlichen Gründen äußerſt gefährdet. Zweck dieſes Aufſatzes
iſt, alle Kreiſe der Bevölkerung über eine Angelegenheit von
hochhervor=
ragend erziehlicher und gemeinnütziger Bedeutung aufzuklären und ſie
aufzufordern, nach Kräften bei allen maßgebenden Stellen dafür
einzu=
treten, daß der für dieſes Jahr geplante Schulkindergarten auch wirklich
noch in dieſem Jahre eingevichtet werde. — Die Finanzlage iſt ja leider
ſehr ſchwierig. Mehr Werr jedoch als das kleine Kapital, das die
Ein=
richtung und Unterhaltung des Schulkindergartens erfordert, iſt die
gei=
ſtige und körperliche Förderung der in Betracht kommenden Kinder, ör
der reine Lebensmut, der bei wachſenden Fähigkeiten aus ihren Augen
ſtrahlen wird, iſt endlich die Tatſache, daß auch ſolche Zurückgebliebene
ſich bei entſprechender Behandlung zu leiſtungsfähigen Menſchen
ent=
wickeln könmen.
J. Arheilgen, 19. April. Im Zeichen der Stenographie.
Am verfloſſenen Sonntag fand im neuen Schulhaus das diesjährige
Vereinswettſchreiben des hieſigen Stenographenvereins
„Gabelsberger” ſtatt, die erſte derartige Veranſtaltung, die der Verein
ſeit Ausbruch des Krieges veranſtalten konnte. Es wurden verteilt 45
Preiſe in den Abteilungen 60 bis 240 Silben, ein Ergebnis, wie es kein
Wettſchreiben ſeit dem 15jährigen Beſtehen des Vereins aufweiſen
kann. Beſonders erfreulich iſt das Ergebnis in den niederen
Abtei=
lungen, die hauptſächlich aus Anfängern und ganz jungen, zum Teil noch
ſchulpflichtigen oder gerade ſchluentlaſſenen Stenographen beſtanden,
von denen ſehr gute Arbeiten geliefert wurden und die ſo durch die
Praxis den Einwand von der ſchweren Erlernbarkeit der
Gabelsberger=
ſchen Stenographie widerlegten. Die ſtille Tätigkeit der
Stenographen=
vereine bedeutet eine wertvolle Mitarbeit für die geiſtige und
wirtſchaft=
liche Wiedergeſundung unſeres Volkes, die nicht unterſchätzt werden
darf. In der nächſten Zeit beginnt der Verein wieder mit einem neuen
Anfängerkurſus.
+ Arheilgen, 20. April. Der Kaninchenzuchtberein
ver=
anſtaltet am nächſten Sonntag in den Räumen des Gaſthauſes. Zum
weißen Schwanen” eine Ausſtellung, die von vormittags 11 Uhr
bis zum Eintritt der Dunkelheit geöffnet ſein wird. Ab nachmittags
4 Uhr findet Tanz ſtatt. Freunden und Gönnern des Vereins iſt der
Beſuch beſtens zu empfehlen. — Da von ſeiten der Heſſiſchen Eiſenbahn=
Aktiengeſellſchaft beabſichtigt iſt, wegen ſchlechter Frequenz den Betrieb
der Dampfſtraßenbahn einzuſtellen, wird ſich unſer Ortsvorſtand
in ſeiner nächſten Sitzung mit dieſer Angelegenheit beſchäftigen;
außer=
dem iſt für nächſten Sonntag in der hieſigen Turnhalle eine
öffent=
liche Bürgerverſammlung einberufen, die gleichfalls dieſen
Punkt auf der Tagesordnung ſtehen hat.
h. Auerbach, 19. April. Der Froſt in der Nacht vom Samstag
auf Sonntag hat mehr Schaden verurſacht, als man anfangs vermutete.
Im Nottberg ſind die Reben faſt vollſtändig erfroren, ebenſo an den
Hängen, die von der Nordluft beſtrichen wurden. Die Nußbäume
ſind ebenfalls gänzlich erfroren.
Vensheim, 20. A0ril. Bienenwirtſchaftlicher
Lehrkur=
fus. Nach einer Bekannvmachung des landwirtſchaftlichen
Bezirks=
vereins, hier, ſoll auch in dieſem Jahre, wie in früheren Jahren, hier ein
bienenwirtſchaftlicher Lehrkurſus unter der Leitung des
Lehrers Würrh von Fehlheim abgehalten werden. Der Lehrkurſus
bezweckt, durch populäre Vorträge die Kenntnis des Betriebs der Bienen
zucht zu vermitteln und ferner durch praktiſche, an einem Bienenſtande
vor den Augen der Teilnehmer vorzunehmende Arbeiten zur rationellen
und lohnenden Bienenzucht anzuleiten. Der Frühjahrskurſus beginnt
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1921.
Rummer 109
Mitte Mai und endet Mitte Juni, an vier Sonntagnachmittagen. Der
Herbſtkurſus findet ebenfalls an vier Sonntagnachmittagen im September
ſtatt. Die praktiſchen Demonſtrationen werden an dem Bienenſtande des
Herrn Fabrikanten W. Guler, des Herrn Gaſtwirts Frießinger, hier, und
an den Bienenſtänden der nachſten Umgebung vorgenommen. Es wird
hierbei darauf aufmerkſam gemacht, daß die praktiſchem Vorführungen
an dem von dem landwirdſchaftlichen Bezirksverein angeſchafften,
neu=
zeitlich eingerichteten, an dem Bienenſtande des Herrn Guler aufgeſtellten
Bienenkaſten „Michel=Iſenbügel” (Doppel=Beute) vorgenommen, bezw.
mit Bienen beſetzt, erläutert wird. Die Teilnahme an dem Lehrkurſus
iſt koſtenlos. Bewerber werden erſucht, ſich bis längſtens 1. Mai bei
Lehrer i. R. Würth u Fehlheim, ſchriftlich zu melden.
A Bon der Bergſtraße, 19. April. Herabſetzungdes
Brot=
preiſes. Der Kommunalverband für den Kreis Bensheim hat den
Preis für den Laib Brot vom 25. April ab um 20 Pfennig
herabgeſetzt. Der Laib koſtet von dieſem Tage ab 4,20 Mk. — Der
Sohn des Rektors Michel an der Seminarſchule in Bensheim, Dr.
Ernſt Michel, wurde als Dozent an die am 2. Mai I. J. zur
Er=
öffnung gelangende Akademie der Arbeit an der Univerſität
Frankfurt a. M. berufen.
Fd. Von der Bergſtraße, 20. April. In einem Bergſträßer Blatt
wird ein Film angekündigt, der ein ſpannendes Wildweſtdrama
verheißt. Dabei erfährt man mit Vergnügen, daß die naturwahren
Schilderungen in einem Tal bei Weinheim aufgenommen worden ſind,
„deſſen romantiſche Lage ſich zu derartigen Filmaufnahmen beſonders
gut eignet”. Und ſo wandert die liebliche Bergſtraße als Wildweſt in die
ſtaunende Welt hinaus.
Groß=Umſtadt, 19. April. Beſchlagnahmtes Mehl. Ein
ge=
wiſſer Herr S. M. St. aus Höchſt i. Odw. wurde durch die hieſige
Po=
lizei dabei abgefaßt, als er auf weitem Umweg 9 Zentner ſchönſtes
Weißmehl verſchieben wollte. Das Mehl wurde beſchlagnahmt und ein
Strafverfahren bleibt nicht aus. Der Betreffende ſoll übrigens unlängſt
ſchon einmal mit gleicher Ware geſchnappt worden ſein.
d. Groß=Umſtadt, 19. Avril. Ein Findling. Im Sommer
vorigen Jahres wurde am hieſigen Bahnhof ein ſchulpflichtiger
Knabe ausgeſetzt, um den ſich die Gemeinde annahm und ihn im
Städti=
ſchen Krankenhaus unterbrachte. Bis heute iſt es nicht gelungen, den
AusſeJungsakt aufzuklären, nur iſt inzwiſchen die Frage der
Unterhalts=
pflicht inſoweit geklärt, daß die Stadt Frankenthal, wo ſich dieſer Junge
vorher befand, der Gemeinde Groß=Umſtadt die entſtandenen Pflege=
und Unterhaltskoſten erſtatten muß. Ein ſolcher Fall ereignete ſich
nun geſtern wieder, indem ein 12jähriger Junge, gut gekleidet und völlig
fremd, hier aufgegriffen wurde. In deſſen Beſitz befand ſich eine
gol=
dene Uhr, allerdings defekt. Der Junge gibt an, beide Eltern noch zu
haben; gibt jedoch keinen näheren Aufſchluß, auf welche Weiſe er vom
Elternhaus kam. Auch er wurde zunächſt dem Städtiſchen Krankenhaus
zugeführt. Eine Heimatgemeinde hat er angegeben, und die
angeſtell=
ten Ermittelungen dürften zur Aufklärung führen. — Durch
jugend=
lichen Leichtſinn eines Waldarbeiters entſtand im hieſigen
Gemeinde=
wald ein kleiner Brand, deſſen Eindämmung glücklicherweiſe ohne
nennenswerten Schaden gelang.
sw. Babenhauſen, 20. April. Selbſtmord. Heute vormittag
gegen 9 Uhr erſchoß ſich in der Abortanlage des hieſigen Bahnhofs
ein junger Mann. Man nimmt an, daß ihm die Gendarmerie auf den
Ferſen war, die denſelben zu der Tat veranlaßte.
— Offenbach, 19. April. Ach, du Schreck! Unter dieſem
Stich=
wort ſchreibt die O. Ztg.: Am Donnerstag iſt Stadtverordnetenſitzung.
Man höre: 870 000 Mark (wenns wirklich reicht) werden gefordert für
den Ausbau des Büſingſchen Schloſſes nach den Vorſchlägen eines
Unter=
ausſchuſſes zu Verwaltungszwecken. Das Büſingſche Schloß wird,
fürch=
ten wir, niemals ein Rathaus werden! Jetzt ſteckt man Unſummen
hinein, um vorhandene Werte gewiſſermaßen zu vernichten. Wir halten
das Vorgehen nach wie vor völlig verfehlt.
Fd. Offenbach, 20. April. Ein armer Menſch aus Bahern, der nachts
nackt auf dem Marktplatz herumſpazierte, mußte in
polizei=
lichen Gewahrſam genommen werden. Er wurde ſeiner Heimat
über=
wie n.
— Kelſterbach, 19. April. Zur Warnung. Am Samstag
vor=
mittag kamen in höchſter Eile zu dem 9=Uhr=Zug zwei Mädchen, welche
noch mit wollten. Beide ſprangen in den fahrenden Zug. Dem einen
konnte noch in den Wagen geholfen werden, das andere ſtürzte herab
und fiel glücklicherweiſe neben den Zug, ſo daß es außer dem Schrecken
keinen Schaden erlitt. Es iſt dies wieder eine Warnung für
Zuſpät=
kommende.
Fd. Mainz, 20. April. Auf dem Bahnhof Biſchofsheim trafen heute
16 Waggon mit Kanonen, Mörſern und
Mitrailleu=
ſen ein, die nach dem Friedensvertrag an Frankreich auszuliefern ſind.
Es handelt ſich um Geſchütze aus allen Abſchnitten der franzöſiſchen
Ge=
ſchichte, von der Zeit Ludwigs XIV. an, aus dem Kriege 1870/71 und
aus dem letzten Kriege.
Fp. Worms, 19. April. Zwei Wilderer hatten ſich heute vor
dem Schöffengericht Worms zu verantworten, die Hafenarbeiter Peter
Alter und Jakob Pfeiffer. Wildern iſt immer eine brenzliche, ſehr
oft aber auch eine gefährliche Sache. Die beiden haben nicht allein
unbefugt gejagt, ſondern auch einen Feldſchützen durch Gewalt und
Dro=
hung genötigt. Jeder der Angeklagten büßt ſeine verbotene
Jagd=
leidenſchaft mit vier Monaten Gefängnis. — Einen Rattenkönig
bon Tumultprvzeſſen haben die bekannven Teuerungsunruhen
in Worms, bei dem Millionenwerte geraubt und vernichtet wurden, zur
Folge gehabk. Ein weiterer Teilnehmer an den Unruhen, der 29 Taglöhner Johann Schneider aus Worms wurde diesmal wegen
Landfriedensbruch zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Sängertag in
König=
ſtädten. Der am Sonntag vom Geſangverein „Frohſinn”
veranſtal=
tete Sängertag hatte einen ſchönen Erfolg zu verzeichnen. Ein
reich=
haltiges Konzertprogramm, an das ſich ein Feſtball anſchloß, bereitete
den zahlreich Erſchienenen einige genußreiche Stunden. Das allgemeine
Urteil ging dahin, daß „die Erwartungen bei weitem übertroffen
wur=
den”. — Während der Lutherfeier in Worms drangen Diebe in das
Pfarrhaus der Lutherkirche ein und ſtahlen dort etwa 250 Mark
Bar=
geld, ſowie eine wildlederne Brieſtaſche im Werte von etwa 200 Mark.
— Das Kurorcheſter in Bad=Nauheim hat die Arbeit
bedingungs=
los wieder aufgenommen und zur großen Freude der Kurgäfte erſtmalig
wieder die üblichen Konzerte gegeben. — Ehrung der
Gefalle=
nen. Auf dem „Bürgel=Kopf” bei Wetterfeld im Kreiſe Schotten
ſoll ein würdiges Ehrendenkmal für die im Weltkrieg gefallenen Helden
errichtet werden. Der Platz iſt planiert und mit Bäumen, Liguſtern
und ſonſtigen Zierſträuchern ſehr geſchmackvoll bepflanzt. Auf der
Nord=
ſeite wird ein Sarkophag aufgebaut, umſtellt von Schilden aus
Muſchei=
kalk mit den Namen der gefallenen Helden, auf der Südſeite ein Kruzifig
mit umgebender Baluſtrade mit Nuhebänken.
Die Wormſer Lutherfeier.
* Der dritte Feſttag hatte, wie kurz gemeldet, einen weſentlich
ruhige=
ven Werktagscharakter. Um 9 Uhr tagte im Gemeindeſaal der
Luther=
kirche eine kleinere Verſammlung von Theologen und Laien, geleitet von
Herrn Prof. D. Schian=Gießen, in der die Gründung der heſſiſchen Lan=
desgruppe zur Förderung der evangeliſch=theologiſchen Wiſſenſchaft
be=
ſchloſſen wurde. Der Vorſitzende wies auf die ungeheuer geſteigerten
Druckkoſten für Bücher, Zeitſchriften und jeder Art von
Veröffentlichun=
gen hin und auf die bedvochlichen Folgen, die dieſe Tatſache auf den
heranwachſenden Theologenſtand haben müſſe. Ohne größere
Unter=
ſtützung durch Geldmittel ſei nichts zu machen. Nach dem Vorbild
an=
derer Provinzen und Bundesſtaaten ſei dazu die Gründung einer ſolchen
Landesgruppe der beſte Weg.
Die Heſſiſche Miſſionskonferenz hielt in der Friedrichskirche umm 10½
Uhr ihre Verſammluug ab, eingeleitet durch Herrn Pfarver Hill=
Dals=
heim. Herr Prof. Werner=Friedberg hob i ſeiner Hauptvede hervor,
daß Luther und die Miſſion unbedingt zuſammengehörten. Die Miſſion
prägt in ihrer Tagesaubeit in kleme Münze um was der gottgeſandte
Bergmannsſohn Luther herausgeholt hat, aus den ewigen Tiefen des
göttlichen Wortes. Vor allem hat ſie die Pflege der Perſönlichbeit, die
Pflege der Wahrheit des inneren Menſchen von Lurher gelernt. Herr
Miſſionspräſes Olpp=Barmen gab aus ſeiner Tätigkeit in Südweſtafrika
einige Illuſtrationen zu den Worten ſeines Vorredners, beſchäftigte ſich
mit der Frage der Einwirkung des Krieges auf die Eigeborenen und
wies die Vorwürfe ibezug auf Politik zurück, mit der man ſich nie
be=
faßt habe. Nach dem Liede „Erhalt uns Herr bei Deinem Wort” ſprach
Herr Kirchenrat Benemann Gebet und Segen.
Um dieſelbe Zeit hiellten ſerner der Heſſiſche Haupiverein des
Evan=
geliſchen Bundes, der Heſſiſche Verbond evangeliſcher Arbeitervereine
und der Heſſiſche Hilfsausſchuß zur Förderung der evangeliſchen Kirche
in Oeſterreich ihre Sitzungen und Verſammlungen ab, desgleichen der
Verband der ebangeliſchen weiblichen Jugend in Heſſen.
Eine Feier großen Stils war noch eimmal um 11 Uhr in der
Drei=
faltigkeitskirche, die wiſſenſſchaftliche Tagumg des evangeliſchen
Zweckver=
bandes für Heſſen. Auch diesmal war das große Gotteshaus wieder gut
gefüllt. Nach einbeitender zündender Anſprache von Herrn Pfarrer
D. Waitz=Darmſtadt ſprach der altbekanmte Lutherforſcher Herr Prof.
D. Walther=Roſtock in anderthalbſtündigen Ausführungen über Luthers
Verhältnis zur Bibel. Er ließ dabei dem Reformator ſelber ausführlich
zu Worte komnen und zeigte in eindringlichen Worten, wie die Bibel für
Lurher Grund und Eckſtein ſeines (laubensſebens war, wie ſie ihm die
großen Rätſel des Lebens und des Todes löſte. Er erinnerte an ſein
Wort: „Ich kann das Wort der Schrift nicht ausſtudieren und auskennen”
und wie er ſich imer vor dem Reichrum der Schrift als Bettler gefühlt
habe. Nach ihm nahm Herr Prälat D. Schvell=Stuttgart noch das Wort.
Der heutige Schlußtag des Lutherfeſtes bringt uns bei ſchönſtem
Sonnenwetter noch eine ebangeliſche Volksverſammlung in der
Drei=
faltigkeitskirche um 41 Uhr unter der Leitung von Herrn Prof. D. Dr.
Diehl. Hauptredner iſt der Vorſitzende des Evangeliſchen Bundes für
Deutſchland, Herr Liz. Everling=Nikolasſee. Um 5¾ Uhr ſoll eine
Schlußfeier am Lutherdenkmal mit einer Anſprache von Herrn Pfarver
D. Waitz=Darmſtadt das Ganze beſchließen.
Es waren Tage der Erhebung, die jedem Teilnehmer über Erwarten
hinaus groß geworden ſind, an denen wir insbeſondere wieder geſehen
haben, welche Macht über die Maſſen auch heute noch der proteſtantiſche
Gedanke und die Geſtalr Luthers auszuüben vermögen. Daß das Wetter
bis zuletzt keinen Strich durch die Rechnung machte, war ein beſondeves
Glück. Worms zeigte ſich von ſeiner ſchönſten Seite und wird auch den
zahlreichen fremden Gäſten, die ſich Paulusmuſeum, Lutherbibliothek,
Städt. Archiv und unſere großen Bauten gerne betrachteten, in
freund=
licher Erinnerung bleiben.
Reich und Ausland.
Berlin, 20. April. Das Attentat auf die Siegesſäule.
In der Begründung’ des ſchon mitgeteilten
Ur=
teils wird ausgeführt, daß das Gericht annahm, daß kein
Spitzelattendat, ſondern ein ernſthaftes Attentat gegen die
Siegesſäule vorliege, zu dem ſich die Angeklagten umter
An=
wendung von Sprengſtoff verabredeten. Das Artentat ſtehe in
Verbin=
dung mit dem Aufruhr in Mitteldeutſchland, was aus dem Ausſpruch
Ferrhs hervorgehe, daß die revolutionäre Bewegung einen Anſtoß
be=
kommen wüiſſe und ferner daraus hervorgehe, daß der Sprengſtoff aus
dem Mannsfeldiſchen ſtamme, dem Zentrum der Aufruhrbewegung. Die
Angeklagten wollten dem Auftakt geben zu einem Aufruhr in Berlin und
wollten, daß die Verfaſſung des Deutſchen Reiches gewaltſam geändert
ſverde, womit ſie gegen § 31 des Stvafgeſetzbuches verſtoßen haben. Die
Strafe mußte nach § 6 des Sprengſtoffgeſetzes bemeſſen werden, das eine
höhere Strafe vorſieht.
Ein Hochſtapleu und Heiratsſchwindler, der ſich für
einen aktiben Offizier mit Freiherrn= oder Graſentitel ausgab und auch
in Berlin wehreve Damen um große Soymmen betrog, wurde in
Heidel=
berg als der 25 jährige Schauſpieler Sievert feſtgeſtellt und verhaftet
Sievert, der meiſt in Uniform auftrat und ſich als Ordonnanzoffizier des
Kronpringen bezeichnete, verſtand es, ſich in den erſten Geſellſchaftskreiſen
Einlaß zu verfchafſen.
Heibelberg, 20. April. (Priv.=Tel.) Geſtern ſtand die
Räuber=
bande Hotz vor dem Heidelberger Schwurgericht. Der
ange=
klagte Schloſſer Wilhelm Hotz wurde wegen räuberiſcher Erpreſſung zu
einer Geſamtſtrafe von 10 Jahren Zuchthaus, 8 Jahren Ehrverluſt und
Stellung unter Polizeiaufſicht, der Packer Heinr Schwind wegen
An=
ſtiftung zu 8 Jahren Zuchthaus, 8 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter
Polizeiaufſicht verurteilt; zwei weitere Angeklagte erhielten längere
Ge=
fängnisſtrafen.
ONB. Mannheim, 19. April. Starke Froſtſchädenin
Süd=
weſtdeutſchland. Der Froſt, den der ſtarke Witterungsumſchlag
in der vergangenen Woche mit ſich brachte, hat an den Obſtanlagen und
in den Weinbergen der Pfalz und Badens ſtellenweiſe großen Schaden
angerichtet. Die Temperatur ſank in der letzten Woche von 17 Grad über
Null auf den Gefrierpunkt. Nachts herrſchten 2—3 Grad, in der
Offen=
burger Gegend ſogar 4—5 Grad Kälte. An der Bergſtraße haben die
Blüten der Frühkirſchen=, der Zwetſchen= Pflaumen= und Birnenbäume,
ſowie der Nußbäume in den nichtgeſchützten Lagen ſtark gelitten. —
Großer Schaden wurde in den Weinbergen der Offenburger Gegend
an=
gerichtet. Auch in der Pfalz iſt die Temperatur am ganzen
Haardt=
gebirge und in der Ebene unter Null geſunken. Der Froſtſchaden iſt
in den Qualitätsweinbergen des Haardtgebirges größer als in der
Ebene, doch iſt zu hoffen, daß ſich der Schaden zum Teil wieder
aus=
wächſt, da nur die ſogen. erſte Triebanlage der Weinſtöcke erfroren iſt.
der Schaden an Obſt läßt ſich noch nicht überſehen.
Breslau, 20. April. (Wolff.) ZweiFlugzeuge, die die Entente
aus den zu vernichtenden Heeresbeſtänden für die biologiſche
Landes=
anſtalt auf Helgoland freigab, ſollten von zwei für die Anſtalt
ver=
pflichteten Flugzeugführern nach Bremen übergeführt werden. Eines
der Flugzeuge ſtürzte kurz nach dem Aufſtieg ab. Der Führer iſt leicht
verletzt. Von den beiden Fluggäſten iſt der eine leicht und der andere
ſchwer verletzt.
Malmö, 19. April. Schneeſturm. Ein außerordentlich ſtarker
Schneeſturm tobte in der vergangenen Nacht über Mittelſchveden.
Der geſamte Telephon= und Telegraphenverkehr iſt underbrochen.
Stock=
holm iſt ohne Verbindung mit Süd= und Weſtſchweden ſowie dem Aus=
Heſſiſches Landestheater.
Mittwoch, 20. April.
Pygmalion.
W-1. Bernard Shaws im Jahre 1913 entſtandene fünfaktigé
Komödie „Pygmalion” gelangte heute zum erſten Male zur
Aufführung. Die Sage von dem König Pygmalion, der ſich in
die von ihm gefertigte Statue einer Jungfrau verliebte, die
Aphrodite auf ſeine Bitte belebte, woraufer ſie zum Weibe nahm,
dürfte bekannt ſein. Der Pygmalion des Shawſchen Stückes iſt
der Proſeſſor der Phonetik Higgins, der ein armes und
ſchmutzi=
ges Blumenmädchen mit einem „Rinnſteindialckt” aus ihrer
niederen Sphäre emporhebt, indem er ſie zum Objekt ſeines
wiſſenſchaftlich=phonetiſchen Experiments macht und eine Wette
mit ſeinem Freunde Oberſt Pickering eingeht, daß er ſie
inner=
halb ſechs Monate „zu einer Herzogin” machen wolle. Er findet
bei ſeinem phonetiſchen Unterricht eine gelehrige Schülerin in
ihr, während ſein Freund ihr die geſellſchaftlichen
Umgangs=
formen beibringt (alſo ſelbſt dazu beiträgt, ſeine Wette zi
ver=
lieren); denn der Proſeſſor iſt ein Mann „ohne geſellſchaftliche
Qualitäten” mit den rohen Manieren eines Wilden. Eliza, ſo
iſt der Name des Verſuchsobjekts, beſteht auf einem Gartenfeſte,
bei dem ſie als Herzogin eingeführt wird, ihre Probe glänzend,
und der Profeſſor hat ſeine Wette gewonnen. Er iſt froh, daß
die Geſchichte glücklich zu Eude iſt, aber den Geiſt, den er rief
wird er nieht wieder los. Eliza iſt nicht nur äußerlich
ver=
wandelt, ſondern auch ſeeliſch zum Leben erweckt. Der
Behand=
lung durch ihn überdrüſſia, wendet ſie ſich gegen ihn und gewinnt
ſo Einfluß und Macht über ihn, da er merkt, daß ihre
Gegen=
dart ihm unentbehrlich geworden iſt. Der Verfaſſer hat nicht
Mut der Konſequenz gehabt und läßt den Ausgang im
wveifel; doch muß man annehiten, daß der Junggefelle Higgins
trch Eliza bekehrt wird und ſie zum Weibe nimmt.
Anfangs erſcheint die Idee des Stückes ebenſo verrückt wie
er Profeſſor, und bis zum dritten Akte ſteht man vorwiegend
unter dem Eindruck des Komödienhaften. Vom vierten Akt an
aber faßt Shaw das Problem ernſthafter an, und nach dieſem
Umſchwung gewinnt das Stück außerordentlich und feſſelt ſowohl
durch die Schilderung des Charakters der Eliza als auch durch
den Witz und die feine Satire. Nicht ohne Intereſſe iſt die
epi=
ſodiſche Figur des Müllkutſchers und Vaters der Eliza, der durch
ein Teſtament aus der Armut in den Mittelſtand erhoben wird,
worüber er unglücklich iſt, da deſſen „Moral” ihm ſchwere
Sor=
gen macht. In ihm kommt der geiſtreiche Satiriker Shaw
zum Worte.
Frau Gothe wurde dem zwiefachen Charakter der ihrer
Trägerin eine dankbare Aufgabe ſtellenden Rolle als Mädchen
von der Straße und verwandelte Salondame in ſehr geſchickter
und pikanter Weiſe gerecht und hob die Rolle durch ihre
Dar=
ſtellung auf ein höheres Nivéau. Den verdrehten Profeſſor mit
den ungeſchlachten Manieren zeichnete das neue Mitglied
un=
ſeres Schauſpiels Herr Neymer mit ſtarken, oft wohl zu ſtark
aufgetragenen, aber im Rahmen einer Komödie ſehr wirkſamen
Strichen. Jedenfalls iſt er ein tüchtiger Schauſpieler. Ein
vor=
nehmer Repräfentant der Rolle des Oberſten Pickering war Herr
Baumeiſter. Eine fein durchgearbeitete Charakterrolle machte
Herr Langheinz aus dem Müllkutſcher Doolittle. Kleinere
Rollen waren den Damen Meißner als Frau Pearce und
Carlſen als Frau Higgins zugefallen. Erſtere, als
Haus=
hälterin des Profeſſors, war von deſſen phonetiſcher Lehre
be=
einflußt und ſprach ſtets in wohlgeſetzter Rede, letztere war als
die Mutter des Proſeſſors eine würdige und vornehme Matrone.
Die übrigen Nebenrollen waren gut beſetzt.
Spielleiter war Herr Harniſch, die Ausführung der
Bühnenbilder hat den Herren Scherl und Maſchineriedirektor
Schwerdtfeger obgelegen.
Alie drei hatten durch die verſtändnisvolle und geſchickte
Löſung ihrer Aufgake im allgeme nen wie im beſonderen die
Vorbedingungen für den ſtarken Erfolg geſchaffen, der dem
Stück beſchieden war.
lande. Die durch den Schneeſturm verurſachten Verwüſtungen ſindeſch
größten ſeit Menſchengedenben. Der Verkehr wird früheſtens im Osauee?el
des morgigen Tages wiederhergeſtellt.
Deutſcher Reichstag.
Ffiſt
FFint
* Berlin, 30. April. 91. Sitzung, nachmittags 3 Uhr. — 650
und Tribünen ſind bei Beginn der Sitzung nur ſchwach beſetzt, als Qu
bei ſt
ſident Löbe die Erſchienenen begrüßt und den Dank des Hau
ntau
an Oberſchleſien für die Abſtimmung zum AusS.
Da emn. Lau
bringt. Wäre die Abſtimmung umgekehrt ausgefallen, ſo wäre 1½verlange
Entente keinen Augenblick im Zweifel geweſen, wem das Land zuzuwer zoklM :, beiden Rechtsk
wäre. Dieſelbe Gerechtigkeit verlangt das deutſche Volk und die Lc
dagegen we.
völkerung Oberſchleſiens auch für ſich. Daran anſchließend wird ein U rono4
in ſchürſte On
grüßungstelegram des Deutſchen Schutzverbandes für Oeſterreich
leſen. Präſident Löbe teilt ferner mit, der Abg. Levi habe n’ Falin, 2. Ap=
Mitteilung an das Haus gerichtet, derzufolge er bei ſeiner Wahl
nach 5 Uhr
Blankoformular unterzeichnet habe des Inhalts, daß er unter beſtirw W” onglen Anträgl
ten Vorausſetzungen ſein Mandat niederzulegen habe. Dieſe Erklär-yN W iues Schreib
erkläre er als zurückgezogen für den Fall, daß heute etwa ein Mans4
zut wald, worin
verzicht einlaufen ſollte. (Stürmiſche Heiterkeit.)
guff der Verhl
Zur Interpellation Aderhold (Komm.) über die auswärtige
litik bemerkt ein Staatsſekretär, daß die Beantwortung innerhalb
geſetzmäßigen Friſt erfolgen werde, daß dies aber möglichſt raſch
Fall ſein werde.
Es folgt die erſte Beratung des
Geſetzentwurfs über die Feſtſetzung einiger Grenzabſchnitte des
Saargebiets.
Abg. Korell (Dem.) beklagt die Zwangslage, in der wir
uns=
finden, und nimmt für den Reichstag die Wahrung des Rechtsſtac F ochziehe
punktes in Anſpruch. Die Forderungen der Entente widerſprechen wuu
klaren Beſtimmungen des Verſailler Friedensvertrages. Die S.
induſtrie iſt von Deutſchland durch den Friedensvertrag abgeſchnitt
Die franzöſiſche Induſtrie ſchließt ſich aus Konkurrenzfurcht ebenfi
gegen das Saargebiet ab. So ſteht das Saargebiet vor dem grönm
Elend. Frankreich läßt die wirtſchaftlichen Intereſſen um der politiſim
Ziele willen zugrunde gehen. Man will den deutſchen Beamten
den deutſchen Arbeiter verdrängen und durch Franzoſen erſetzen. 22
Rheinland mag ſich hieran ein Beiſpiel nehmen. Wir können den So
ländern nicht helfen, aber ihnen zurufen, uns die Treue zu halten Awwiien Schreibenl. D
zu den Tagen, wo auch ſie wieder deutſch werden.
Abg. Schulz=Bromberg (Deutſchnatl.) proteſtiert gleichfalls gezz/ hyeeheit nur ei
die Behandlung der Saarländer durch den Völkerbund und beantr.)ſ, mhrheit des Landt
Ueberweiſung an einen Ausſchuß.
Abg. Hofmann=Ludwigshafen (Ztr.) ſchildert die Schwieszeupſieh, Sieherist
keiten, welche die Franzoſen aus dem privaten Verkehr durch die Grſuh mm ls Mimiſterwaaie
ſchwierigkeiten bereiten. Sie können aber damit das Zuſammengehöä, geintnint zu wiſſen.
keitsgefühl nicht zerſtören.
Gemäß dem Antrage Schulz=Bromberg wird der Entwurf 70/ gerlin, 20. April.
Au ſchuß für die Ausführung des Friedensvertrages überwieſen. mümtilt: Miniſter
Es wird ſodann eine Reihe kleinerer Vorlagen erledigt.
Der Antrag Hoffmann (Komm.) auf Entlaſſung des in Wuſ,
chen verhafteten Abgeordneten Wendelin Thomas, welcher inzwiſchemp4 m %. Milt M2l Lib
zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden iſt und der im Gefängnis /Wiuchſhllen ab Lſtein
Buchbinderarbeiten beſchäftigt wird, wird vom „Abgeordneten Geuliothn, ſo daß mit Beg!
(Komm.) eingehend begründet. Der Redner gibt den Inhalt der T) üachen Vorſchülen
träge wieder, die Thomas gehalten hat, und fragt, wo hier ein 6ö) ſhnunden ſit
verrat vorliege. Kein einziger Zeuge habe beſtätigen können, daß V
mas auch nur das Wort „Generalſtreik” oder „Revolution” erwä
ſabe. Der Redner verlieſt einen langen Brief von Thomas, den „e
ſer aus dem Gefängnis an ihn gerichtet habe. Die bayeriſche Regier, w M Hadn
hat in bisher nie gekannter Weiſe die Immunität des Abgeordne, 0) M Schulen
verletzt. Er beantragt ſofortige Annahme des Antrages.
ine m Vortlaut des Geſet
Abg. Trimborn (Ztr.) beantragt Ueberweiſung an den Ausſchh al hes 1929 hinaus
Abg. Müller=Franken (Soz.) ſchließt ſich dem an, ebenſo Uhe ind jedoch ausdrü
Abg. Schücking (Dem.). Letzterer iſt der Anſicht, daß der Abg. 2)ärunſſe zu prüfen,
mas auf friſcher Tat ertappt worden iſt und daß ſomit der 8 57 der 2geyſmigen. Mit die
aſſung hier nicht Platz zu greifen habe.
Abg. Ledebour (Unabh.) tritt für den Antrag Geher ein. —whuhe ein wichtiger
Anſicht des Abg. Schücking laſſe jeden oppoſitionellen Abgeordneten /9941e, getan,
vogelfrei erſcheinen.
Abg. Kahl (Dtſch. Vpt.) iſt ebenfalls für Ausſchußberatung, T4
Verhaftung
kein Anlaß vorliege, von der ſonſt üblichen Norm abzuweichen.
KBerlin, 2.
Der Antrag Trimborn (Ztr.) u
Amiſteriums 1al
Wahl zuhl.
unter irri
Da ich nicht
Fr
hen Mißbr
uf meine perſöl
eute Wahl
ſurück.”
Verleſung rief
und wurde mit
Präſident Le
die Tagung de
preußiſchen A
in, 20. April
ſt Muen wir von zuberlät
Ein neuer
eſchleunigten Durch
Groß=Hamburg, der Provinz Sachſen, in Düſſeldorf. Arnsberz
Münſter, ſowie die Beſeitigung der außerordentlichen Gerichte. V7
bunden wird damit ein Antrag Müller=Franken (Soz.) auf A.
änderung der Sondergerichte.
Abg. Dr. Roſenfeld (Kommuniſt) begründer den kommmiſtiſen
Antrag und die Notwendigkeit der Aufhebung, weil die Vorausſetzm.u
heute nicht mehr zuträfen. Die Ausnahmegerichte ſeien zudem ein glatz
Verfaſſungsbruch. Jeder Angeklagte habe ein Recht darauf m
Stelle vor Gericht zu ſtehen, wo die Tat begangen wurde. Das wer
durch die Ausnahmegerichte illuſoriſch gemacht. Wenn geſagt werde,
Gerichte lägen wegen der Beſchleunigung des Verfahrens im Intern
der Angeklagten, ſo ſei das ein Schwindel. Derſelbe Richter, der
Falle Hiller=Helmhacke ſich ſo mit Ruhm bedeckt habe, ſei auch der VT
ſitzende der beiden Ausnahmegerichte. Das ſei ein Hohn auf die
Re=
ſprechung. Wenn das Gericht tatſächlich die Aufforderung zum
Genm=
ſtreik einen Verſuch zur Aufforderung zum Ungehorſam gegen das Ges
nannte, ſo bedroht dieſe Entſcheidung direkt das Koalitionsrecht. 27
Rechtſprechung richte ſich eben nur gegen die Arbeiter. Hierhin gehin
auch das Urteil in der Siegesſäule=Angelegenheit. Die Zweifel, ob r
wirklich ein Attentat vorliegt, ſind nur zu berechtigt. Aufklärung M
rüber iſt ja nicht geſchaffen worden. Gegen die Rote Fahne ſei oc.
jeden Rechtsgrund eingeſchritten worden. Gegen die Arbeiter werde r!
Lüigennachrichten und Greuelmärchen gewütet und Staatsawwälte uu
Richter ſtürzten ſich mit einer ſpahren Wolluft auf ſolches Material. 2
von, daß Sylts Mörder vor das Sondergericht kommen ſollten, verlmau
nichts, dagegen wird gegen die eingeſchritten werden, die an die Ermm
dung glauben. Die Ausnahmebeſtimmugen können den revolutionar?
Geiſt der Arbeiterſchaft nicht erſchlagen. Dafür forgt ſchon der Luny
bei der Bourgeoiſie und das Elend und die Arbeitsloſigkeit bei der L.
beiterſchaft.
Juſtizminiſter Heintze: Die Annahme, als entſpränge die Verot”
nung einem Rachegefühl, beſdeht nicht zurecht. Was der Abg. Roſ/
feld vorbrachte, ſind Entſtellungen und Uebertreibungen. Die Berlmn
kommuniſtiſche Zentrale hat offiziell die Aufnahme des Kampfes amu
ordnet. Die Arbeiter haben zuerſt geſchoſſen, nicht die Sipo. Das ſt5
dokumentariſch feſt. Der Miniſter verlieſt eine kurze Zuſammenſtelut.
aus den amtlicken Bevichten auf Grund deſſen die Verordnung erfogck
und ſchildert die Mißhandlungen der gefallenen Sipoleute, de *
Schlaglicht auf das geſamte Milieu werfen. Es handle ſich um A.
nahmefälle, die auch im Ausnahmeverfahren geregelt werden mühen
Pflicht der Juſtizverwaltung wau es, entſprechend zu handeln. Hier
gen ganz konkrete Fälle vor, die beſonders zuſammengeſtellt und giell
zeitig zur Erledigung gebracht werden ſollten. Dieſe Dutzende von ha2
verralsprozeſſen hätten auf dem gewöhnlichen Wege gar nicht ſo raſch
ledigt werden können. Die Verordnung widerſpricht im übrigen 4
Verfaſſung nicht. Der Artikel 48 geſteht dem Reichspräſidenten auscn.2
lich das Reckt zu, gelviſſe Geſetze abändern zu können. Weiter iſt
nſch=
geſchehen. (Proteſte links. Zurufe: Wo ſteht das geſchrieben?) Vor eſſt
Aenderung der Verordnung muß ich entſchieden warnen. Jugengſch
Angeklagte werden ja nach Möglichkeit nicht vor dieſe Gerichte komme?
Verſckleppungen bei den Verhandlungen ſollen vermieden werden. 98
handelt es ſich ja um friſche Fälle, wo noch keine Zeugen vorhandenſ
Da iſt ja eine raſche Beiveisführung möglich. Hier wurde viel von 2.
urteilen und ſch veren Strafen geredet. Das iſt alles übertrieben. *
Redner gibt Beiſpiele dafür, wie raſch und wie milde die Sondergenſt.
truch &.
48 hut
Skiche
D.
Mm m
agſte Be
und aufg
ewe
Vei
Das Ink
Berl
Maltion.
Aocenſchlag
Müte mit
iier
Das Haus bricht nunmehr die Weiterberatung ab und erledic.
Reihe von Ausſckufberichkten. — Donnerstag nachhnittag 2"
Interpellationen, kleinere Vorlagen, Weiterberatung. — Schluß 6"
Preußen.
Die Schivierigkeiten der Regierungsbildung.
urteilen. (Zurufe: Unwahr. Demogogie.) Hat das geſamte Voll
die Ueberzeugung, daß wieder Gerechtigkeit herrſcht, und daß der de
brecher ſeiner Strafe nicht entgeht, dann wird die Geſundung des V0
l=
um ſo ſchneller erſolgen. (Beifall.)
Präſidemt Loebe ruft den Abg. Höllein (Kommuniſt), der Müſl.
dern der Rechten „Teufliche Subjekte” zugerufen hat, zweimal zur 2"
nung.
Berlin, 20. April. (Priy.=Tel.) Den Blättern zufolge?
das Kabinett Stegerwald als geſichert gelten. *
wird ein reines Fachminiſterium ſein, das ſich als Minderh‟
kabinett nur auf das Zentrum und die Demokraten ſtützt. *
parlamentariſchen Kreiſen erfahren die Blätter folgende.
niſterlifte: Präſidium und Volkswirtſchaft: Stegerwald, 7990
Am Zehnthoff, Handel: Fiſchbeck, Landwirtſchaft: Warmo..
Kultus: Becker (Staatsfekretär im Kultusminiſterium), a.
unnddn früheren Oberbürgermeiſter von Poſen Wilms. Im
Gexſatz zu dieſer Minifterliſte ſteht die von dem Stegerwald=
Iſche Blatt „Der Deutſche” veröffentlichte Liſte, die als den
Inuimiiniſter Schiffer und als den vorausſichtlichen
Finanz=
minner den Präſidenten des Finanzamtes Kaſſel Sämiſch
be=
zeiſche. Wahrſcheinlich ſtelle, den Blättern zufolge, Stegerwald
(bews morgen das Kabinett dem Landtage mit einer
program=
mahen Erklärung vor. Er werde ſein Mandat dem
Land=
ſta=turückgeben, ſich aber ſofort wieder als
Mi=
niſt präſident aufſtellen laſſen und ein Vertrauens=
„vo m verlangen. Laut der Deutſchen Allgemeinen Zeitung
warin die beiden Rechtsparteien für ihn ſtimmen. Die
Sozial=
ddeymurten dagegen werden, dem Vorwärts zufolge, gegen das
Hcrert in ſchärffte Oppoſition treten.
age, in der
erlin, 20. April. (Wolff.) Im preußiſchen Landtag
unmtach nach 5 Uhr Präſident Leinert die Beratung der
daſrationalen Anträge über die Zwangswirtſchaft durch
Ver=
eihy eines Schreibens des Miniſterpräſidenten
Siſtyerwald, worin es heißt:
(Im Laufe der Verhandlungen über die Bildung des
preu=
füſtr Miniſteriums kam mir zur Kenntnis, daß ein Teil der
bdße ner Wahl zum Miniſterpräſidenten auf mich entfallenen
Sihinen unter irrigen Vorausſetzungen abgegeben
wſr iſt. Da ich nicht geſonnen bin, aus dieſem Anlaß wegen
deßenneintlichen Mißbrauchs des in mich geſetzten Vertrauens
ahrung des. Aldffe auf meine perſönliche Ehre auf mich zu ziehen, halte ich
Entente wide= eiſherneute Wahl des Miniſterpräſidenten für
euSbertrages 9 nu iwig. Ich ziehe daher meine Annahmeerklärung
hier=
riedensvertraf
mſitrück.”
us Konkurren
i- Verleſung rief eine größe Bewegung im ganzen Hauſe
Surgebickt vor den he ht= und wurde mit Bravo=Rufen auf der äußerſten Linken
icerehen um der baßltkk. Präſident Leinert vertagte die Weiterberatung und
Ee Deüuhſchen Em feiſauf die Tagung der Donnerstaſitzung als erſten Punkt die
uch Franzoſen
Wſ ves preußiſchen Miniſterpräſidenten.
hmen. Vir köm
zerlin, 20. April. (Wolff.) Zu dem heute im Landtage
uns die Treu
ſch werden.
vagteren Schreiben des Miniſterpräſidenten Stegerwald
er=
eſtient gleis; falhy Bvir von zuverläfſiger parlamentariſcher Seite, daß die
den Volferbund und ᛋAu zerenheit nur eine formale Bedeutung hat, da
diit ſichrheit des Landtags entſchloſſen iſt, Stegerwald erneut
ſchudent die Szuftllen. Stegerwald lege Gewicht darauf, vor ſeinem
Amts=
ne Sertehr duch ſtan zn als Miniſterpräſident die politiſch=moraliſche Atmoſphäre
amit das Zu
geiteixt zu wiſſen.
Ein neuer Schul rlaß Häniſchs.
Siwen wrd der Ect ᛋ rlin, 20. April. (Wolff.) Von zuſtändiger Seite wird
densvertrages übert
* Vorlagen erledin, mächte lt: Miniſter Häniſch ließ einen neuen Erlaß
auf Entlaſſung des Zureſthleunigten Durchführung des Grundſchulgeſetzes
ud von Abgeor
habe beſtätigen köm
oder „Revo
hmmer 109.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1921.
Seite 5.
ſtionellen Abgens1 Gſ!”, getan.
Themas, welcher inz BoMhN— April 1920 ergehen. Danach wird der Abbau an den
m ud der im GeſaVchhillen ab Oſtern 1921 regelmäßig ohne Unterbrechung
er=
olg, ſſo daß mit Beginn des Schuljahres 1924 die öffent=
Dr om dm Inhal niſchn Vorſchulen in Preußen vollkommen ver=
Ech magt, ho hie ffchſüum den ſind. Für den Abbau der Unterklaſſen an den
Prfſtſshulen gelten grundſätzlich die gleichen Beſtimmungen,
en Brief von Thomaz doſhyn beim Vorliegen beſonderer örtlicher Verhältniſſe, oder
habe. Die baheriſche wem ſadurch wirtſchaftliche Schwierigkeiten, für die Inhaber
Immutät des Ar dieh Schulen oder deren Lehrkräfte entſtehen, der Abbau nach
ndes Antrages, dern3 rtlaut des Geſetzes bis ſpäteſtens zum Beginn des
Schul=
uederweiſung an da jabſs 1929 hinausgeſchoben werden. Die Schulaufſichtsbehör=
Zußt ſicoh den a, der n jedoch ausdrücklich angewieſen, Jahr um Jahr die
Ver=
der Amſiah, daß dr Thälſſ= zu prüfen, ehe ſie die Fortführung dieſer Klaſſen
ge=
ma d5 ſonn der 79nelmgen. Mit dieſer Durchführung des Grundſchulgeſetzes
r den Antrag Gey =wuy4 ein wichtiger Schritt zum Endziel, der Einheits=
mialls für Ausſchußbert
demm) begen Aiſ wack
nahnebeſtimm
Wo
urdemtlichen Gerk J.,
E)begrindet den hu-
Mdrcht har, ſi 431 bol
Ins chorſan geu!
in des Koalitun= Ve
zu brechtigt. Lunke —
Fau die Nor Fchn
warn der Atbein?
A Zie
auf folches Ac5 d 4
ic lommen follu ! G!
weiden, dir AP Gu
löme de r* fafiſ
rgt ſchh* did
Mrd et 2V
hal
Auf
BRNi
eibe
z Aa* be
Berhaftung von Kommuniſtenführern.
Hien Vomm abpümrme (ſlelin, 20. April. (Wolff.) Wie bereits gemeldet, ſind geſtern
er) gena de Eim Bugu ler, der erſte Vorſitzende der V.K.P.D. und neun ſeiner
„Gechuſſtſen verhaftet worden, weil ſie verdächtig ſind, eine ge=
En=Aenderung der deutſchen Reichsverfaſſung unternommen und
durs Griften zu hochverräteriſchen Handlungen aufgefordert zu haben.
EshEſſich herausgeſtellt, daß Brandler in Böhmen geboren und
go=Slowake iſt. Nach Erledigung des gerichtlichen Verfah=
Frauien (elt” wenuod die Berliner Polizei wahrſcheinlich die Ausweiſung
Bye—s veranlaſſen.
er! geſtern verhaftete Vorſitzende der Kommuniſtiſchen Partei,
Cung, wil he Zu Bllnſeler, wurde vom Unterſuchungsrichter in Moabit vernommen.
vearrche ſein zum” Mſleummt an, daß zwiſchen Hölz und der Zentrale der V.K.P.D.
„oe en ſecht dne en)Tziehungen beſtanden. Brandler, der ſich häufig in Mitdeldeutſch=
Ta bezmgen wue. 2 fay m gehalten hat, ſoll in der Zentrale der V. K.P.D. die
Aufſtands=
grrsc. Dem gith” be)ſug durchgeſetzt haben. Wie die Voſſiſche Ztg. erfährt, werden
Trichm 2 wiſere Verhaftungen von Kommaniſten für heute erwartet.
„ Derjelbe ſiar / ſärtermeldungen aus Halle zufolge hat der unabhängige Landrat
am gerhauſen, Caſparek, einen längeren Urlaub von
unbeſtimm=
z ſe en Hohn m” beuf iner angetreten. Gegen ihn ſchwebt em von der
Staatsanwalt=
de Aufoderung fl ſch)fenrgeleitetes Verfahren wegen Hochverrat.
ta dem Berl. Tageblatt euhielten bei den Betriebsratwah=
— AMirteldeutſchland, die nach dem Kommuniſtenputſch ſtattgefunden
dr Arpeiter. bir3 halß die Kommuniſten auf vierzig Werken bei 225 Sitzen aller anderen
emhrt. Die Mike. Wdkilge nur elf Sitze.
Das Inkraftreten der Zollgrenze.
1Berlin, 20. April. Tel. unſerer Berliner
Re=
hiſon. Aus Düſſeldorf wird gemeldet: Bis zum
nöchlage 12 Uhr wurde aus und in das beſetzte Gebiet an
m: mit der Eiſenbahn befördert, was nur die Züge zu
ſvermochten. Einige Minuten vor Mitternacht donnerten
tyen Güterzüge mit unverzollten Waren, ſchweren
Stahl=
mi in endloſer Reihenfolge aus der Derendorſer
Bahnhofs=
hitaus. Es war ein trauriger Anblick, als dann um 12 Uhr
eiſt ergraute Grünröcke die nunmehr eintreffenden Züge
hein, um unſere Landsleute als Ausländer zu
Eln deln und die Reviſion vorzunehmen. Man ſah ihnen
wlanſſief ſchwer ihnen der erzwungene Dienſt wurde. Im ganzen
willkef ſich auch heute nachmittag, als die Schnellzüge von Ber=
limy iumen und nach Berlin abgingen, alles ziemlich glatt ab;
diok aurzöſiſchen Militärbeamten, die die Aufſicht haben, laſſen
dige eiſſonenzüge nach 10 Minuten weiterfahren, ohne Rückſicht
daſſif jzu nehmen, ob die Züge von den Zollbeamten abgefertigt
ſinfwdar nicht. Dagegen ſind im Güterverkehr ſchon er=
„hoeliche Stockungen eingetreten.
dis Eſſen wird gemeldet: Heute nacht 12 Uhr iſt
bekanut=
gilichhe von unſeren Feinden aufgedrungene Zollgrenze in
Kyſt getreten. Wie ſich die Dinge für den Güterverjehr
enyſikelln werden, konnte in den erſten Stunden noch nicht be=
obſſtei werden. Für den Perſonenverkehr verwandelte ſich mit
deuhshockenſchlage der Mitternacht der Bahnhof Düſſeldorf in
eirzmen elmäßige Grenzſtation. Alsbald ſtellte ſich heraus, daß
diche roianiſation dieſes Unternehmens franzöſiſch war. Der
RAeiiſt Schweigen. Wenn man dieſe Arbeit beobachtete,
konfu mnan die Wut der hohen interalliierten Kommiſſion in
Kouhn, verſtehen, daß ihnen der nach Berlin verſetzte
Ober=
reAſzunigsrat Seidel die Orgäniſation nicht beſorgen wollte.
50 In, 20. April. (Wolff.) Wie die hieſige
Eiſenbahndirek=
tigma= Köln. Ztg. mitteilt, beſteht ein Unterſchied
zwi=
chc ſoer belgiſchen und der engliſchen Zone. „In
der ſin ren ſetzte die Kontrolle des Güter= und Poſtverkehrs
tat=
ſäcſtyſein, in der engliſchen ſollie die Kontrolle heitte beginnen.
Dcc u die zur Ueberwachung des Poſtverkehrs engliſcherſeits
noſin?Organe noch nicht bereit ſind, wird damit gerechnet, daß
in ü tſar Zone die Zollgrenze zunächſt überhaupt
ncminſticht in Erſcheinung tritt. Wie die Handhabung in der
Gchdtvon Koblenz und weiter ſüdlich vor ſich geht, iſt bis zur
StStte noch nicht bekannt. Der Perſonenverkehr iſt ſowohl in
dem qüiſchen wie in der belgiſchen Zone unbehindert. Wie die
Köck1 Rtg. dazu weiter erfährt, verließen kurz vor 12 Uhr di
letzt GZüterzüge mit unverzollten Waren die Zollbahnhöfe in
KöſFſrenfeld, Rath und Herresheim. Der Köln=Hamburger
Naknchnellzug war bei Ankunft im Bahnhof Ehrenfeld, worin
er Bküar nicht zu hälten pflegte, der erſte Zug aus dem
Düſſel=
doße GGebiet, der der neuen Zollbehandlung verfiel. Der
Ge=
päcitigeen war faſt leer. Von den ſenigen Fahrgäſten, die aus
demnsahlafwagen geholt wurden, wiefen ſich die meiſten als
Rebu de nach Dänemark aus, deren Gepäck als Auslandsgut zoſl
ſrein liſeb. Heute morgen glich der Bahnhof Ehrenfeld ſchon
einem großen Warenlager. Auf dem Bahnſteig lagerten allerlei
Waren aus Güter= und Perſonenzügen. Die deutſchen Zoll= und
Bahnbeamten geben ſich alle Mühe, den Verkehr ſchnell und glatt
abzuwickeln, aber was am Vormittag beobachtet werden konnte,
läßt berechtigten Zweifel, ob ein regelmäßger Verkehr
auf die Dauer möglich iſt. In ſachverſtändigen Kreiſen
glaubt man, daß der Bahnhof wie der in Ehrenfeld ſehr bald
vollſtändig verſtopft ſein wird. Auch die Spediteure
ſind derſelben Anſicht und richten ſich darauf ein, Sendungen nur
auf kleinere Entfernungen zu übernehmen, weil in den
voraus=
ſichtlich bald verſtopften Güterbahnhöfen die Erledigung ihrer
Aufträge unmöglich ſein wird.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz, 19. April. (Wolff.) Die
Rheinlandkom=
miſſion hat eine Anweiſung erlaſſen, welche beſtimmt, daß
die Verordnung, betr. die auszuſtellenden Waffenſcheine
(für Polizeibeamte uſw.), folgenden Zuſatz erhält: „Jede Perſon,
deren Erlaunisſchein zum Tragen von Feuerwaffen abgelaufen
oder für ungültig erklärt worden iſt, muß den Schein an den
Delegierten der Rheinlandkommiſſion zurückgeben, der ihn
aus=
geſtellt hat.”
Saarbrücken, 20. April. (Wolff.) Vom 1. Mai ab
wer=
den von den Zollämtern des Saargebietes nur noch
Zah=
lungen in Franken entgegengenommen. Eine Umrechnung
in Mark findet nicht mehr ſtatt.
Aus Oberſchleſien.
Beuthen, 20. April. (Wolff.) Als Proteſtgegendie
tätliche Mißhandlung einer Lehrerin durch
polni=
ſchen Pöbel ſetzte die Lehrerſchaft in Roßberg bei Beuthen
den Schulbetrieb für einen Tag aus.
Das Lehrerkollegium der Volksſchule 3 in Myslowitz
ver=
öffentlicht eine Erklärung, den Schuldienſt, nicht verrichten zu
können, ſolange nicht in die Schule Tag und Nacht eine
zuver=
läſſige Wache gelegt wird. Veranlaſſung zu der
Dienſtein=
ſtellung bildet die ſtändige Mißhandlung und Bedrohung der
Lehrkräfte.
Breslau, 20. April. (Wolff.) Der Ausſtand der
kauf=
männiſchen und techniſchen Angeſtellten der Breslauer
Metallinduſtrie hat heute vormittag begonnen. Eiwa
2500 Perſonen befinden ſich im Ausſtand. In allen Betrieben
wird trotzdem weitergearbeitet, da ſich der Streik nicht auf die
Arbeiterſchaft, ſondern lediglich auf die kaufmänniſchen und
tech=
niſchen Angeſtellten und auf die Werkführer erſtreckt.
Frankreichs „Rüſtungen” gegen Deutſchland.
Deutſchland gegenüber kennt man nur das Recht der Gewalt!
Paris, 20. April. (Wolff.) Im Populaire ſchreibt Jean
Longuet, es beſtätige ſich, daß die Jahresklaſſe 1919
wie=
der einberufen werde, bis die Jahresklaſſe 1918 auch
ihrer=
ſeits der Familie entriſſen würde. Der Intranſigeant frage,
wel=
ches Intereſſe gewiſſe Leute daran hätten, zu wiederholen, das
ſei der Krieg, der wieder beginne. Longuet bemerkt dazu,
man könnte mit viel mehr Berechtigung fragen, welches Intereſſe
die Leute, die der Intranſigeant genau kenne, daran hätten, zu
erklären, das ſei nicht der Krieg. Die Entſendung einer
Verſtär=
kung von 200 000 Mann Franzoſen nach Deutſchland, könne man
das als einen Zwiſchenfall ohne Bedeutung, als eine Plaiſanterie,
nach einem Ausdruck, den man dem Marſchall Foch zuſchreibe,
be=
zeichnen? Um etwas derartiges gegen den Gegner zu rechtfertigen,
der weder die Möglichkeit noch den Willen habe, ſich zu ſchlagen,
genüge es anſcheinend, zu erklären, daß er einzelne Klauſeln des
Friedensvertrages nicht ausführte. Das genüge, um ohne irgend
welchen Schiedsſpruch die militäriſchen Maßnahmen zu ergreifen.
die den Regierenden gefielen. Ein Schiedsſpruch ſei etwas für
Schweden und Finnland, die kleine Schulden und kleine
Ambitio=
nen hätten, aber Deutſchland gegenüber kenne man
nur das Necht der Gewalt. Dies ſei um ſo leichter, als
ſeine Anwendung gefahrlos ſein werde, wie man den Franzoſen
ſage.
Eine „perfide franzöſiſch=belgiſche Idee‟
Haag, 20. April. (Wolff.) Der Nieuwe Notterdamſche
Cou=
rant bemerlt zu den Enthüllungen Tardieus in ſeinem
ſoeben=
erſchienenen Buche „La Paix” über die Unterſtützung der
bel=
giſchen Beſtrebungen auf Annexiondes linken
Schelde=
ufers: Dieſe Enthüllungen müßten in Holland einen peinlichen
Eindruck machen. Es ſei gut, daß man ſich noch einmal völlig
klar werde über die Tatſachen dieſer perfiden
belgiſch=
fran zöſiſchen Idee, die eine Warnung zu dauernder
Auf=
merkſamkeit ſei. Sie müßten beſonders peinlich ſein für jene
Hol=
länder, die die franzöſiſche Politik während des Krieges durch
dick und dünn verteidigten. Der Tjid bemerkt dazu ironiſch, es
ſtehe Tardien frei, auf dieſe Weiſe für die Ehrlichkeit der
fran=
zöſiſchen Politik und die Rechtmäßigkeit anderer von ihr
erhobe=
nem Anſprüche Propaganda zu machen.
China und Japan.
London, 20. April. (Wolff.) Times melden aus
Van=
couber, daß der oberſte Richter von China, der eines der
Mitglieder der von China entfandten Delegation iſt, die für die
Abänderung des Völkerbundes eintreten ſoll und auf dem Wege
nach Genua in Vancouver eingetroffen iſt, erklärte, China werde
niemals einen Völkerbund anerkennen, der ihm
nicht die Freiheit von der japaniſchen Herrſchaft
bringe. Kanada ſolle ſich der Erneuerung der engliſch=japaniſchen
Allianz widerſetzen, die unvermeidlich zu einem Kriege, führen
werde, in dem China die Partei der Vereinigten Staaten
ergrei=
fen müſſe.
Paris, 20. April. (Wolff.) Die Chicago Tribune meldet
aus Tokio: Die japaniſche Negierung entſchloß ſich, die
Wirkung des Rekrutierungsgeſetzes auf alle Japaner
auszudehnen, die ſich auf den Philippinnen, in Britiſch=Indien
und auf den Inſeln im Stillen Ozean aufhalten. Alle Männer
zwiſchen 21 und 37 Jahren wurden aufgefordert, nach Japan
zitrückzukehren.
Letzte Nachrichten.
Withelmshaven, 20. April. (Wolff.) Der Miniſter für
Er=
nährung und Landwirtſchaft, Hermes, traf heute hier ein und
beſichtigte die Schleuſenanlagen, den Marine= und
Induſtrie=
hafen und nahm eingehend die Anlagen der
Hochſeefiſchereigeſell=
ſchaft in Augenſchein. Heute nachmittag reiſt der Miniſter nach
Kuxhaven weiter.
Rom, 20. April. (Wolff.) Wie die Zeitungen erfahren,
äſcher=
ten die Faſziſten, nach den Zwiſchenfällen in Fejano
als Vergeltungsmaßnahme mehrere Häuſer ein, in denen
Kom=
mnniſten ſoohnten, die an den Angriffen gegen die Laſtwagen
der Faſziſten teilgenommen hatten. Mehrere Feſtgenommene
haben zugegeben, daß der Bürgermeiſter von Fejano einen
Hin=
terhalt angelegt habe. Bei den Vergeltungsmaßnahmen der
Faſziſten wurden einige Perſonen getötet und mehrere verletzt.
Die bewaffnete Macht ſtellte die Ordnung wieder her.
Paris, 20. April. (Wolff.) Die Agentur Hapas meldet aus
Lille: Die Eutwäfſerr
r Kohlengruben, in
Anzin iſt vollkommen beend
e Zeitungen melden, daß die
London, 20. 9pril. (Wolff.)
Bergwertsbeſitzer den Bergleuten neue Angebote
gemacht haben, welche u. a. die Schaffung eines nationalen Lohn
bureaus vorſehen. Die Daily Expreß ill wiſſen, daß
Frank=
reich das Verſprechen gegeben habe, von neuem ſeinen
Kohlen=
bedarf in England zu decken, ſobald die amerikaniſchen Beſtände
erſchöpf” ſeien
Wilna, 20. April. (Wolff.) Die Litanifche
Telegraphenagen=
tur meldet: Sämtliche polniſchen Truppen wurden au
den Kaſernen herausgezogen, angeblich aus Furcht vor li=
tauiſchen Bombenanſchlägen. Ein großer Teil der
Truppen wurde nach der Front geſchafft, ein anderer in
Pri=
vatwohnungen eingquartiert. Die Kontrollkommiſſion des
Völ=
kerbundes hat ſich unverzüglich nach Wilna begeben. Auch der
britiſche Kommiſſar für die baltiſchen Staaten, Wilton, iſt hier
eingetroffen. Er reiſt morgen nach Riga weiter.
Neu=York, 20. April. (Wolff.) Hier iſt im Beiſein des
Prä=
ſidenten Harding die von Venezuela geſtiftete Bildſäule
für Simon Bolivar, der als Befreier des Südens
Ame=
rikas gilt, enthüllt worden.
Vermiſchtes.
— Gegen das Reichsbranntweinmonopol. Am
Sonntag, den 10. ds. Mts., fand in Mannheim eine zahlreich beſuchte
Verſammlung von Verdretern ſämtlicher Vereine des
Spirituoſen=
gewerbes in den ſüddeutſchen Ländern ſtatt, um zu der vom
Reichsfinanzminiſter beabſichtigten Aenderung des
Brannt=
weinmonopolgeſetzes Stellung zu nehmen. Es ergab ſich
völlige Uebereinſtimmung darüber, daß infolge der ſeit 1918 eingetretenen
umſtürzenden Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe die
Durchfüh=
rung des bisher noch nicht in die Praxis umgeſetzten
Fabrikationsmono=
pols (Selbſtherſtelluno von Trinkbranntwein durch die
Monopolverwal=
tung) nicht nur einer entſchädigungsloſen Enteignung von Tauſenden von
Betrieben gleichkommt, ſondern auch die Finanzwirtſchaft des Reiches
ſchwer benachteiligt würde. Infolgedeſſen ſei dahin zu ſteben, daß die
vom Finanzminiſterium vorgeſchlagene. Aenderung durch die Stveichung
der das Fabrikationsmonopol endhaltenden Paragraphen 108 und 109
des Geſetzes zu ergänzen iſt. Weiterhin wurde beſchloſſen, durch die
ein=
zelnen Vereine in dieſem Sinne bei den ſüddeutſchen Regierungen
vor=
ſtellig zu wevden, damit die Forderung des Gewerbes bereits im
Reichs=
uat Vertretung findet. Endlich war man ſich darüber einig, daß es
wün=
ſchenswert ſei, zur Durchſetzung aller ſachlich berechtigten Wünſche
ſämt=
licher beteiligten Gewerbegruppen eine Einheitsfront aller in Frage
kom=
menden Verbände herbeizuführen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſe: Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexanzwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, könn en nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werd n.
— Einſender dieſes benutzt täglich die Elektriſche und bittet an
die=
ſer Stelle um Aufſchluß, aus welchem Grunde die Stadtverwaltung in
ihrer Sitzung am 14. d. M. die Fahrſcheinhefte für zwei Teilſtrecken
ab=
gelehnt hat, während ſolche für drei Teilſtrecken zu einem Rabatt von
15 Prozent genehmigt wurden. Ganz abgeſehen von einer Verbilligung
des Fahrpreiſes bietet das Fahrſcheinheft nicht nur für den Fahrgaſt,
ſondern auch für den Schaffner, da es letzterem ſehr oft an dem
erfor=
derlichen Wechſelgeld mangelt, nicht nur Vorteile, ſondern erleichtert durch
Erſparnis des zeitraubenden Geldherumgebens unzweifelhaft den
Ver=
kehr. Wollte man den Fahrgäſten für drei Teilſtrecken einen beſonderen
Vorteil einräumen aus Gründen, die dem Einſender unbekannt ſind,
ſo wäre es wohl billig, dieſe auch dem weitaus größeren Teil der
Fahr=
gäſte für zwei Teilſtrecken ſchon wegen des oft läſtigen und umſtändlichen
Suchens des erforderlichen Kleingeldes zugute kommen zu laſſen. Warum
ſollen nicht Fahrſcheinhefte zu 7 bzw. 7,50 Mark für zwei Teilſtrecken,
und ſolche zu 9 bzw. 9,50 Mark für drei Teilſtrecken ausgegeben
wer=
den, was meiner Anſicht nach nicht nur gerechter, ſondern auch hinſichtlich
der Einnahmen infolge der nun einmal erſtandenen Fahrſcheinhefte ein=
R. J.
bringlicher für die Stadt bzw. die Geſellſchaft wäre?
Spiel, Sport und Turnen.
* Pokalſpiel Wormatia=Worms Liga—Germania=
Arheilgen 1. 1:0. Das Spiel kam in Worms zum Austrag. Scharf
vom Anfang bis zum Ende und jederzeit offen, gelang es Wormatia erſt
10 Minuten vor Schluß, das ſiegbringende Tor zu erzielen. Beide
Mannſchaften ziemlich gleichwertig; bei Germania gefiel heute beſonders
der Torwächter, der u. a. einen gut plazierten Elfmeter hervorragend
hielt. Sein Gegenüber gab ihm nicht viel nach. Die übrigen Spieler
beiderſeits auf der Höhe. Germanias 1. kann mit dem erzielten
Re=
ſultat zufrieden ſein, hat die Elf doch bewieſen, daß ſie ſelbſt ſtarke
Liga=
gegner nicht zu fürchten braucht.
Schluß des redaktionellen Teils.
Feine Herren- und
Damenschnelderei
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Frau Maria Reinheimer, Ludwigſtr. 79
in Harpertshauſen bei
Herrn Auguſt Funk, Kirchſtraße 41.
Beſtellungen auf unſer „Darmſtädter Tagblatt” ſowie
Inſerate we den dort entgegengenommen. Für pünktliche
Zuſtellung der Zeitung werden wir jederzeit beſorgt ſein.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Wetterausſichten für Donnerstag.
bis heiter, trocken, wärmer, nordweſtliche, ſpäter ſüdweſtliche
Jaaue
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr (C 29,
ſpielmiete c 14, Schülermiete rot”, grin?, Sondermiete Serie III2)
Egmont”.
Orpheum: Vorſtellung um 72. Uh
Ferſammlung der Frauengruppe der Deutſchen Demokratiſcher
Partei um 3½ Uhr im Kaiferſaal.
ubabend des Walhalla=Glubs um 8 Uhr im Fürſtenſaal.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 22. April.
Mobiliar=uſw.=Berſteigerung um ½10 und 13 Uhr
Ernſt=
ſteigerung um 10 Uhr in der Kellerſchen Gaſt=
ng: Dr. Otto Aa
und den
o für Feuiſieton: Dr.
to g.
hes) Mar Streefei ſil
origen Teil (außer
Anzeigrute
urt Mitſching; fü
rt, Handeloteil und Laudn=
Paul Lange.
igenbeilagen un
Dar=
rinck
ſicht zurückgeſand”
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] Adam Jayme und Frau
Emilie, geb. Erb
Darmstadt, den 19. April 1921
Heinheimerstr. 69.
*16089
Willy Christmann
Ida Christmann
geb. Kinscherk
VERMAHLTE
Kaiserslautern, den 21. April 1921.
(*15669
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit die durch das Miniſterium
der Finanzen, Abteilung für Finanzwirtſchaft und
Eiſenbahnweſen, vom 16. April 1921, ſowie von der
Stadtverordneten=Verſammlung vom 14. April 1921
genehmigten Aenderungen des Tarifs vom 1.
Dezem=
ber 1920 der Darmſtädter Straßen= und
Vorort=
bahnen zur allgemeinen Kenntnis.
Abteilung II
wird wie folgt geändert:
B. Fahrpreiſe für barzaklende Fahrgäſte.
Mindeſtfahrpreis 80 Pfg.
is 2 Teilſtrecken 80 Pfg.
Habe mich in Darmstadt
Lauteschlägerstrasse 5½½2
als prakt. Arzt niedergelassen.
Sprechst.: Vorm. 8—9, nachm. 3—5 Uhr.
Dr. med. H. Hofmann.
*16035
K
Lonts hein
Schuſter=
gaſſe 19.
Feinſte Holländiſche
Süßrahmtafelbutter
in ½. Pfd.=Paketen .. . . ." 14.—
Feinſte ungeſalzene
Krefelder Tafelmargarine
v Butter kaum z. unterſcheiden, i.
Orig.=Pfd.=Pak., das Pfd. nur ℳK 10.
Andere Sorten ungeſalzene Tafelmargarine
in Original=Pfundpaketen bed. billiger.
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was es gibt, Ausn.=Pr. Pfd. 4 10.50
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beſte deutſche Ware
Ochſenfett Afund nur 4 9.—
Feinſtes, garant, reines, weißes
2 Pflanzen= und Kokosfett
loſe Pfd.
.... ..." 9. Tafeln Pfd. . . . . . . . K 9.50
Gezuckerte Milch
Ausnahmepreis per Doſe . . ℳ D.*
Kond, ungezuckerte Vollmilch
in hervorrag. Qual., p. Doſe nur (.*
Kond. gezuckerte Vollmilch
in hervorr. Qual., p. Doſe nur ℳ (.80
Fſt. Ochſenwürſtchen per Stück . 2.—
B Feinſtes Corned beef
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120
140
160
180
200
220
240
Minbeſtfahrpreis in den Borortwagen in der
Rich=
tung nach Eberſtadt ab Schloß 120 Pfg.
Die Teilſtrecken müſſen zuſammenhängen und
hintereinander durchfahrbar ſein.
Zu § 12E für allgemeine Zeitkarten (
Monats=
karten):
a) Innenverkehrskarten. . . . . . . . . . . . . . . . Mk. 135
b) Stadtnetzkarten . . . . . . . . . . . . . . . ..... „ 150
c) Zuſammenſtellbare Zeitkarten, Mindeſtfahrpreis
bis 2 Teilſtrecken Mr. 48
„ 54
„ 3
„ 60
4u. 5
66
„ 72
„ 78
82
86
92
11—13
für 1 Perſon und 1 Kalendermonat; gültig nur an
Werktagen. In der Richtung nach Eberſtadt haben
Zeitkarten für den Stadtverkehr in den Vorortwagen
keine Gültigkeit.
Zu § 12 E Ziffer 4 für unperſönliche Zeitkarten
wird monatlich ein Zuſchlag von 15 Mk. für jede
Karie erhoben.
Zu § 12 F für Schüler und Schülerinnen,
Schüler=Monatskarten.
Bis 2 Teilſtrecken Mk. 24
27
0
4u.
33
„ 36
39
für eine Perſon und 1 Kalendermonat.
Zu § 12 G. Allgemeine Wochenkarten für
täg=
lich 1 Hin= und Rückfahrt.
Bis 2 Teilſtrecken Mk. 8
8
10
Preziogar
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ſagen wir allen Darmſtädter Behörden u.
Bürgern, die durch ihr Entgegenkommen
u. ihre Mithilfe jeder Art zum ſchönen
Gelingen unſeres Regimentsehrentages
bei-
getragen haben, unſeren herzlichſten Bank.
Ber Zubiläums=Ausſchuß.
4889) J. A.: gez. Heil. gez. Bickel.
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Freitag, den 22. ds. Mts.,
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tags ½=10 Uhr und nachmittags ½3 Uhr
beginnend, verſteigere ich in meinem Lokal
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1 Bett, 1 Waſchkommode, 2 Nachtſchränke,
4 Kleiderſchränke, 1 Eckſchrank, 1 Pfeilerſchrank
mit Spiegel, 2 Vertikos, 1 Vorratsſchränſchen,
1 Kommode, 1 Schreibtiſch, 1 ovaler
Auszieh=
tiſch, 1 Ausziehtiſch, 7 Tiſche.
1 Küchenſchrank, 1 Küchentiſch, 1 Anrichte,
1 Gasherd, 2 Eisſchränke, eine Anzahl Stühle,
2 Nachtſtühle, 2 Leitern, 1 Schwitzbad, 2
Bade=
wannen.
1 Inſtrumentenſchrank,
1 Verbandstiſch.
2 Phonographen mit Walzen, 2
Photo=
apparate
1 Gartenbank mit Schutzdach, ſonſtige
Gartenmöbel.
1 ſilb. Fiſchbeſteck, 2 Herren=Taſchenuhren,
Spiegel, Bilder, Glas, Porzellan,
Damen=
kleider, Stiefel, Decken, Wäſche und ſonſtigen
Hausrat.
Darmſtadt, den 21. April 1921. (4907
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bietet Ihnen unser
für 1 Woche und eine Perſon an Werktagen.
Falls Feiertage, an denen die Wochenkarten keine
Gültigkeit haben, in eine Woche fallen, wird der
Preis der Karten entſprechend ermäßigt.
Die Wochenkarten für beliebig viel Fahrten
kommen in Wegfall.
Fahrſchein=Heftchen für 3 Teilſtrecken Mk 8.50.
Dieſe Heftchen ſind unperſönlich und enthalten
10 Fahrſcheine für 3 Teilſtrecken.
Kinder von 4 bis 6 Jahren zahlen die Hälfte des
Fahrpreiſes des Bartarifs.
Vorſtehende Tarifänderung tritt mit dem 22
ds. Mts. in Kraft, mit Ausnahme der Monats= und
Wochenkarten, die am 1. Mai d. Js. zur Einführung
gelangen.
(4901
Darmſtadt, den 20. April 1221,
Die Direktion
der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft.
Die Wirtſchaftskonzeſſon
anläßlich der am 22. Mai 1921 auf der
Opelbahn bei Rüſſelsheim von dem
Heſ=
ſiſchen Automobil=Club und dem
Wies=
badener Automobil=Club zu veranſtaltenden
Rennen iſt zu vergeben. Dauer der
Rennen: vorm. 8 Uhr bis abends 8 Uhr.
Angebote ſind an das Sekretariat des
Heſſiſchen Automobil=Clubs, Darmſtadt,
Waldſtraße 49, zu richten.
(*16021
Augemeine UrfcKrankenkasse
Darmſtadt.
Zu einem Anbau an unſer Verwaltungsgebäude
ſollen die Erd= u. Maurer=, Steinmetz=,
Eiſen=
beton=, Zimmerer=, Dachdecher=, Spengler=
und Inſtallationsarbeiten, 1 Trägerlieferung
und Schloſſerarbeiten an hieſige Bewerber in
öffentlicher Ausſchreibung vergeben werden. Pläne
und Bedingungen liegen bei dem bauleitenden
Architekten, Herrn K. Schembs, Steinſtr. 10 II.,
vom 22. bis 28. April von 9 bis 12 und von
3 bis 5 Uhr offen, woſelbſt auch die
Angebots=
formulare gegen Erſtattung der Selbſtkoſten
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Freitag. 29 April, abends 8 Uhr, im „Anker”
ſtatt=
findenden ordentlichen Generalverſammlung ein.
Tagesordnung:
1. Rechenſchaftsbericht und Rechnungsablage für
1920.
2. Bericht des Aufſichtsrats über die Prüfung der
Jahresrechnung.
3. Bericht über die am 11. Juni 1919
ſtattgefun=
bene geſetzliche Reviſion. Erklärung des
Auf=
ſichtsrats hierzu und Beſchlußfaſſung über den
Reviſionsbericht.
4. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der
Bilanz und die Gewinnverwendung ſowie über
die Entlaſtung der Verwaltungsorgane.
5. Wahl von Aufſichtsratsmitgliedern.
6. Abänderung des § 14 des Statuts,
Darmſtadt, den 19. April 1921.
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 21. April 1921.
Reue verſöhnt.
Seite 9.
Sem Leben erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verooten.)
konnte nicht ſehr lange geſchlafen haben, als mich ein
in der Nähe weckte. Es war mir, als hätte ich
Stim=
uirt. Schlaftrunken, wie ich war, mußte ich mich erſt lange
wo ich mich befand; es war etwas helle um mich, was
Monde zuſchrieb, welcher jetzt gerade ſo viel Schein ver=
Daß ich meine nächſten Umgebungen zur Not erkennen
Ich ſahe nun, daß ich an der äußeren Mauer eines ver=
Turmes lag, und war froh, daß keiner der ungeheueren
ſieine, welche locker gerade über mir hingen, mir im
auf den Kopf gefallen war. Von Stimmen konnte ich
ihts hören und glaubte, mich getäuſcht zu haben. Schon
1. mich weiter begeben, doch blieb ich ſtehen, als ich einen
Sene mid Detckt
154h
Heise u. Roin
W Hanptd
Lartspial b 4½
D7 Porten dMKrteran.
Fentral-7
ente du Wi
Dranz i
der Carena und Cau
Cen Cittendrmz i 4
iA durch eines der niedrigen Bogenfeſter hervorbrechen
25 Licht iſt, ſind auch Menſchen, dachte ich, bog das
Efeu=
wwor dem Fenſter auf die Seite und blickte in das Innere
Gemäuers. Aber wie war ich überraſcht, als ich den
rerre daſtehen ſah, den bloßen Säbel in der Hand; neben
ſer ein anderer, welchen ich ſogleich für den roten Müller
Heidemühle erkannte. Erſt glaubte ich, der Pierre
inem den Garaus machen, denn er ſah wild aus mit dem
gen Säbel; aber bald merkte ich, daß er etwas ganz ande=
Wenpr Porten, FſſieEnne hatte. Er ſchrie unaufhörlich kauderwelſches Zeug,
Ar Oponebßt dem Säbel in der Luft herum und befahl dann dem
t graben." —
wollten die beiden einen Schatz heben?” fragte, der
e det’s gleich hören,” entgegnete Baptiſte, ärgerlich über
ſtelbrechung. „Daß ſie in der Nacht nach keiner Stecknadel
Minnt Ihr leicht denken. Der Müller grub ſo eifrig, daß
wſpte, er müßte uns hier helfen, der andere aber beſprengte
te: dunkeln Flüſſigkeit, welche in einem irdenen Topf
ent=
huaar, die Erde. Auf einmal ſahe der Müller von ſeiner
die Höhe, und ſein Blick fiel gerade auf mich; er
deu=
krocken nach mir; der lange Pierre, der mir bisher den
Hieder der Drhnsſätzugekehrt hatte, drehte ſich um, hat flugs eine Piſtole bei
ᛋu und drückte ſo ſchnell auf mich los, daß ich nicht wußte,
Argeſchahe. Die Kugel ſchlug einen Stein neben mir aus
uier. Ich dachte nun nicht anders, als daß ſie heraus=
A Sprechende Hzftr und mich in eine andere Welt befördern würden; denn
um hne Waffen: doch plötzlich erloſch drinnen die Laterne,
Auiw darauf ſahe ich eine Geſtalt, welche ich an ihrer Länge
Wer dournali re erkannte, ſchnell an mir vorbeirennen und in dem
Dmz m 3 Akte, hihl verſchwinden. Das Wetter hatte ſich inzwiſchen etwas
gelegt, und ich machte mich davon, ſo ſchnell als es der ſchlechte
Weg geſtattete, und kam erſt gegen Morgen zurück in mein
Quar=
tier. Da habt Ihr nun den Grund, warum ich ſo ſpät nach
Hauſe kam, und ein jeder mag nun von der Geſchichte denken,
was er will.”
„Der alte Fuchs hat den dummen Müller am Narrenſeil
herumgeführt und ihm das blanke Geld aus der Taſche gelockt,”
meinte einer. „Deshalb wird er ſich auch ſo ſchnell fortgemacht
haben.”
Der Veteran machte dem Geſpräche, welches über dieſen
Gegenſtand begann, ein Ende, indem er ermahnte, wieder zu den
Schaufeln zu greifen. „Sputet Euch,” ſagte er, „es wird gleich
zwei Uhr ſchlagen, um Drei bringen ſie den armen Sünder
her=
aus, und wenn unſere Arbeit, an der wir nun ſchon zwei volle
Stunden ſind, bis dahin nicht vollendet iſt, kommen wir in des
Teufels Küche.”
Rüſtig regten nun alle wieder die Arme, und bald erhob ſich
ein Sandhaufen neben dem gähnenden Grabe.
Gertrude lag unterdeſſen geiſtesabweſend in der Hütte. Die
ehrliche Bauersfrau hatte ihr das eigene Bett eingeräumt und
ließ es an ſorglicher Pflege nicht fehlen. Anfangs hatte Gertrude
in der Fieberhitze gegen ſich und ihre Umgebung gewütet; ſie
wollte fort zu dem Gatten: dann hatte ihr Schmerz einen
milde=
ren Charakter angenommen, ſie ſprach nicht mehr, ihre Augen
irrten wie ſuchend an der Decke hin und her, und ein mattes,
wahnſinniges Lächeln erheiterte auf Augenblicke ihr Antlitz. So
ſtreift der matte Glanz der Winterſonne über beſchneite
Grab=
hügel.
Wie Gertrude ſo dalag auf dem weißüberzogenen Bette, das
irre Lächeln um die bleichen Lippen, und im gedankenloſen Spiel
der Finger die Bettdecke zerknitterte, flüſterte die ſorgſame
Bäuerin dem betagten Gatten ängſtlich ins Ohr: „Sie iſt
wahn=
ſinnig geworden, das arme Weib!” und dieſer ſtimmte durch ein
trauriges Achſelzucken ihrer Vermutung bei.
„Laßt mich,” begann plötzlich Gertrude und richtete ſich auf.
„Ich muß zu meinem Wilhelm — er erwartet mich.” Als ſie auf
das Zureden und Bitten der Eheleute ſich niedergelegt hatte,
fuhr ſie mit langſamer, leiſer Stimme fort, während ihre Blicke
von einem Gegenſtande zum andern eilten: „Er war doch ſo gut
und hat keinem Menſchen etwas zu Leide getan, außer dem böſen
Jgnaz — hu! Die ſchrecklichen Hunde — ſeid barmherzig,
Jgnaz! Was habe ich Euch getan, daß Ihr mich mit Füßen
tretet?! Dort ſtand er am Mühlteich” — ſprach ſie flüſternd vor
ſich hin, und ihre Stimme klang hohl und ſchauerlich — „an dem
Weidenbaum — — und winkte mir, hineinzuſpringen, und
lächelte mir ſo mild und holdfelig entgegen — und winkte —
und ich ſprang in den tiefen Mühlteich, da zog mich einer wieder
heraus aus dem kalten Waſſer — hul mich friert!“
Die letzten Worte ſprach ſie mit ſinkender Stimme, und der
Schlaf umfing ſie und ſcheuchte die dunkeln Gebilde des
Wahn=
ſinns von der geſchloſſenen Wimper.
17.
Die dröhnenden Schläge der Turmuhr waren verhallt, ſie
hatten die dritte Stunde des Mittags verkündet. Wilhelm ging
unruhig in dem verſchloſſenen Kämmerlein auf und ab. Noch
war es Zeit, noch konnte er durch einen Widerruf ſein Leben
er=
kaufen, noch konnte er dem ſchimpflichen Tode eines Verbrechers
entgehen und vielleicht an Gertrudes Seite, geliebt und geachtet,
glückliche Tage verleben. — Glücklich? — Nein! Peinigte ihn
doch das herbe Bewußtſein des Brudermordes. —
Aber Gertrude, die verlaſſene Gertrude! War es nicht ſeine
heiligſte Pflicht, ſich ihr zu erhalten? Konnte ſie nicht ein Opfer
des verzehrenden Grames werden? Und wer würde ſich der
Wittwe des erſchoſſenen Meuchelmörders annehmen?
Die widerſprechendſten Gedanken kreuzten ſich in Wilhelms
Seele. Er ſchwankte, ſchon ſchien die Liebe zu der Gattin den
Sieg über ſeinen ſchwärmeriſchen Vorſatz davontragen zu wollen
— da raſſelten draußen Flintenkolben zur Erde, der Schlüſſel
drehte ſich im Schloß — und Wilhelm hatte ſeine Feſtigkeit
wie=
der gewonnen. „Biſt Du geſühnt, Heinrich?” rief er und wandte
ſich gefaßt gegen die aufgehende Türe.
Ein junger Lieutenant trat ein. Mit der Höflichkeit, welche
den Franzoſen in keinem Verhältnis des Lebens verläßt,
verkün=
dete er, daß die Zeit, welche der Major feſtgeſetzt habe, erſchienen
ſei. Heiter und mit offener Miene trat ihm der Verurteilte
ent=
gegen, und dieſer freudige Mut verließ ihn auch nicht, als ihn
auf der Treppe die zu ſeiner Begleitung kommandierten Soldaten
in die Mitte nahmen. Er erkannte unter ihnen den Korporal,
welcher ihm den Kugeltod mißgönnt hatte.
Als ſie hinab in den Hof kamen, erblickte Wikhelm die
mei=
ſten Bewohner des Dorfes verſammelt. Die Mienen vieler
ver=
rieten Teilnahme, die meiſten aber betrachteten ihn mit
kaltſinni=
ger Gleichgültigkeit. Gertrude erblickte er nicht und dankte ihr es
im Stillen, daß ſie ihm die letzten Stunden nicht ſchwer machte.
Ach, er wußte nichts von ihrem traurigen Schickſal!
Auch der Heidemüller war herabgekommen, um ſich an dem
Tode des Gehaßten zu weiden. Trug ſein Geſicht ſonſt ſchon den
Stempel einer gemeinen Häßlichkeit, ſo glich er jetzt eir
mſchaden=
frohen Dämon, welcher frohlockt über einen gefallenen Engel.
Die Schreckniſſe der vergangenen Nacht hatten ihre Spuren in
dem erdfahlen Geſichte hinterlaſſen, das brandrote Haar ſtarrte
ſpießig unter der Dachsmütze hervor, und mit höhniſch
zuſammen=
gekniffenen Lippen ſtand er im Hintergrunde, den falſchen Blick
unverwandt auf Wallburg gerichtet.
(Fortſetzung folgt.)
m
den 24, 4pru.
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Donnerstag, deu 21. April 1921.
Darm
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Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 20. April.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Infolge der ungeklärten politiſchen Lage erfolgten an heutiger Börſe
weitere Abgaben der Spekulation, ſo daß faſt auf allen Märkten
Kurs=
rückgänge zu verzeichnen waren. Montanwerte verloren 5—10 Prozent.
Auch die Aktien der chemiſchen Großinduſtrie ſchloſſen ſich mit
Aus=
nahme von Höchſter Farbwerken — der Abwärtsbewegung an. Zellſtoff
Waldhof wichen zirka 10 Prozent, Deutſch=Ueberſee, zirka 8 Prozent.
Elektrizitätsaktien waren gut behauptet. Der Einheitsmarkt lag
vor=
wiegend matt. Nur Blei= und Silberhütte Braubach, Lüdenſcheid Metall
und Chemiſche Goldenberg waren zu höheren Kurſen begehrt. Im
Freiverkehr büßten Julius Sichel, ſowie Augsburg=Nürnberger
Maſchi=
nen bei lebhaften Umſätzen je 10 Prozent ein. Am Markte für fremde
Nenten beſtand reges Kaufintereſſe für Rumänen.
Frankfurter Abendbörfe vom 20. April.
w. Der Abendverkehr nahm mit wenig Ausnahmen einen ruhigen
Verlauf. Am Montanaktienmarkt ſetzte ſich die Abſchwächung bei
gerin=
gem Geſchäft fort. Phönix ermäßigten ſich um 10 Prozent auf 632.
Deutſch=Luxemburger 296 gaben ebenfalls nach. Oeſterreichiſche
Kredit=
anſtalt 66½—65½4. Chemiſche Werte gaben ebenfalls etwas nach.
Farb=
werke Höchſt büßten 3½ Prozent ein. Elberfelder Farben 451 etwas
feſter. Elektro Schuckert ermäßigten ihren Kursſtand um 2 Prozent
auf 235. Schantungbahn kaum beachtet. Staatsbahn gaben 2 Prozent
nach. Baltimore waren lebhaſter umgeſetzt 435 plus 6. Prozent.
Deutſche Petroleum 815. 5proz. Goldmexikaner begegneten wieder
eini=
ger Nachfrage, die eine mehrprozentige Kurserhöhung hervorrief. Auch
5proz. Silbermexikaner 6 Prozent geſteigert. Augsburg=Nürnberg
unter=
lagen Angebot 429—427; auch Benz Motoren mit 192 niedriger
ge=
nannt. Julius Sichel 623. Mansfelder Kuxe 4775. Am Kaſſamarkt war
größere Nachfrage nach Spiegel und Spiegelglas auf angebliche Gerüchte
eines wertvollen Bezugsrechtes. Der Kurs ſtellte ſich auf 590 plus 15
Prozent. Lokomotivfabrik Krauß 370 Preßhefe Baſt 680 gewannen 5
Prozent. Der Schluß geſtaltete ſich ſtill bei behaupteter Tendenz.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a M., 20. April
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Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 20. April in Zürich 9,07½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,50 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 8,80 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,75
(88,80) Kronen, in Wien 1016 (117,80) Kronen, in Prag 11534 (117,80)
Kronen, in London 786 (7,80) Schilling, in Neu=Yorr 1,5634
(23,80) Dollar, in Paris 21½ (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
Berlin, 20. April. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. In
der an der Börſe vorherrſchenden Geſchäftsſtille, die ſich aus der
unver=
ändert anhaltenden abwartenden luſtloſen Haltung der Spekulation und
des Publikums erklärt, iſt auch heute keine Aenderung eingetreten. Die
Kurſe gaben auf faſt allen Märkten bis vereinzelt 8 Prozent nach. Bei
Augsburg=Nürnberg betrug der Rückgang 10 Prozent, bei Bismarck=
hütte. Thale und Mexikanern 15 Prozent, bei letzteren als Rückwirkung
auf die vorangegangene ſcharfe Steigerung. Feſte Haltung bei
an=
ziehenden Kurſen zeigte der Schiffahrtsmarkt, wo namentlich Hamburg=
Südamerikaner auf den Dividendenvorſchlag 20 Prozent anzogen. Auch
chemiſche Aktien waren gut behauptet, bezw., wie Höchſter, gegen geſtern
erholt. Bei Montanpapieren trat ſpäter teilweiſe eine Ausgleichung der
anfänglichen Einbußen ein, wobei Phönix bevorzugt waren, weil nach
engliſchen Zeitungsmeldungen mit der Beſetzung des Ruhrreviers doch
nicht ſo ſicher wie nach den franzöſiſchen Meldungen zu rechnen ſei. Sonſt
änderte ſich an der im großen und ganzen luſtlofen, abwartenden,
zu=
meiſt zur Schwäche neigenden Haltung auch ſpäter nichts weſentlich. Die
Deviſenpreiſe waren feſt bei ſtillem Verkehr.
Berlin, 20. April. (Wolff.) Am Maismarkt wird der
Geſchäfts=
verkehr wieder ſtiller. In den verſchiedenen Verteilungsgegenden
mehren ſich die Ankünſte von Mais, der auf die Bezugsſcheine zur
Ver=
teilung kommt, doch geht die Abnahme nur langſam vorwärts und der
Verkauf vollzieht ſich bei gewiſſen Schwierigkeiten. Hier iſt zurzeit La
Plata=Mais wieder ſtärker angeboten und der Preisunterſchied
gegen=
über dem gemiſchten Mais verringert ſich weiter. Sonſt bleiben
Futter=
erbſen bei verhältnismäßig niedrigen Geboten, ſowie Peluſchken in
guter Ware geſucht. Für die übrigen Artikel iſt die Marktlage nach
wie vor ruhig.
Deutſche Reichsbank.
* Berlin 1:. April. Wie der Ausweis der
Reichs=
bank vom 7. April erkennen läßt, iſt nach Abwicklung der
Ultimoan=
ſprüch= in der Berichtswoche eine anſehnliche Entlaſtung der
Anlage=
konten eingetreten. Die bankmäßige Deckung — das ſind die
Beſtände an Wechſeln, Schecks und diskontierten Schatzanweiſungen —
hat ſich um 9643,5 Mill. Mark auf 57 159,1 Mill. Mark verringert; die
geſamte Kapitalanlage iſt um 9698,1 Mill. auf 57 394,3 Mill. Mark
zu=
rückgegangen. Die Entlaſtung der Anlagekonten iſt im weſentlichen auf
den ſeit längevem in der erſten Monatswoche zu beobachtenden
ver=
ſtärkten Abſatz von Reichsſchatzanweiſungen im freien Verkehr
zurückzu=
fühven, mit dem auch die imn der Berichtswoche ausgewieſene
beträcht=
liche Abnahme der fremden Gelder um 10 592,7 Mill. auf 17450 Mill.
Mark im Zuſammenhang ſteht.
Gegenüber den ſtarken Abflüſſen an Zahlungsmitteln in der
Vor=
woche iſt der diesmal zu verzeichnende Rückgang des Umlaufs
verhält=
nismäßig geringfügig. Der Banknotenumlauf ſank um 182 Mill. auf
69 235,2 Mill. Mark, der Umlauf an Darlehnskaſſenſcheinen um 166,5
Mill. auf 10 001,4 Mill. Mark. Insgeſamt ſind in der erſten
April=
woche 348,5 Mill. Mark an Banknoten und Darlehnskaſſenſcheinen in die
Kaſſen der Bank zurückgelangt, während in der gleichen Woche der
Jahre 1919 und 1920 28,1 Mill. bezw. 667,5 Mill. Mark neu in den
Verlehr gegeben werden mußten.
Bei den Darlehnskaſſen hat die Summe der ausſtehenden
Dar=
lehen, die in der Vorwoche um 444,3 Mill. Mark angewachſen war, in der
Berichtswoche um den erheblichen Betrag von 1064,5 Mill. Mark
abge=
nommen; die Darlehnsbeſtände beziffern ſich demgemäß am 7. April auf
33 008,8 Mill. Mavk. Da die Reichsbank einen dieſer Abnahme
ent=
ſprechenden Betrag an Darlohnskaſſenſcheinen an die Darlehnskaſſen
zu=
rücklieferte, ſo haben die eigenen Beſtände der Bonk an
Darlehnskaſſen=
ſcheimen — unter Berückſichtigung der erwähnten Rückflüſſe aus dem
Verkehr — eine Verminderung auf 22882,1 Mill. Mk. erfahren.
Die Lage der Lederinduſtrie.
* Berlin, 18. Abril. Der Zentralverein der Deutſchen
Leder=
imduſtrie ſchreibt uns über die Lage der Lederinduſtrie
nach=
ſtehenden Bericht:
Nach der andauernden Depveſſion der Lederwirtſchaft machten ſich in
den letzten Wochen Anzeichen einer gewiſſen Belebung geltend, veranlaßt
durch einen lebhafteren Verkehr im Schuhwarenhandel, deſſen R)
kungen ſich auch am Rohhäutemarkt zeigen.
Die Notierungen auf den letzten Häuteauktionen bewegten
ſich=
über den vorhergehenden im aufſteigender Richtung und trugem
einer gewiſſen Feſtigung des Marktes bei. Es ſcheint indeſſen am
der großen Schwvankungen, denen die Weltmarktpreiſe ausgeſetz,
nicht unbedingt ſicher, ob ſich dieſe Tendenz wird behaupten könr;
Der Kohlenmangel iſt auch im der Lederinduſtrie ſtars
getreten. Die Induſtrie hat ſich bisher mit anderen Brennſtoff
Braunkohlen und gepreßter Lohe durchgeholſfen. Indeſſen ſtellen
wendeten minderwertigen Brennſtoffe für die Betriebe eine für die
unerträgliche Belaſtung dar.
Im Zuſammenhang wit der Bewegung am Rohhäutemarkt
Schuhwarenhandel hat ſich das Ledergeſchäft etwas gebeſſe
für leichte und ſpeziell farbige Oberlederſorten erzielten Umſätze
im ganzen befriedigend; dagegen waren ſchwere Boden= und 55.
vernachläſſigt. Elſäſſiſche und franzöſiſche Lederfabriken ſuchem
namhaſte Unterbietungen unſeren Markt zu ſchädigen. Die Bedru
des deutſchen Marktes durch ausländiſches Leder kommt auch reim
mäßig zur Geltumg. Es betrug die Einfuhr an Leder vom J
ummer
Auguſt 1920 75 300 Doppelzentner, im ſelben Zeitraum des
Jah=
dagegen 61 500 Doppelzentner. Die Einfuhr iſt alſo um zirka
zent geſtiegen.
Die Lederinduſtrie, welche mit Zweidrittel ihrer Nohſtoffe beul
lande abhängig iſt, hat ſeit Aufhebung der Zwangswirtſchaft d—u
Zuſtrom der unentbehrlichen ausländiſchen Nohware im freien
eine ganz bebeutende Steigerung der Produktion.
Vereits im Jahre 1919 wurden zirka 23 Millionen Kilo Häute u.
im Werte von zirka 600 Millionen Mark eingeführt, in den erſten
naten des Jahres 1920 betrug die Einfuhr zirka 29 Millionen
!
telunge
ohne Vebil
110
In ihren Folgen unüberſehbane Erſchütterungen drohen 4
Lederinduſtrie duvch die wirtſchaftlichen Sanktione
50prozentige Abgabe führt zur Abſchnürung eines beträchtlicher:9
gebietes. Dieſer Verluſt fällt umſomehr ins Gewicht, als die 9
an Leder und Ledewwaren, die ſich infolge der Produktionshemy
und der erſchwerenden Ausfuhrbeſtimmungen nur langſam zu ihm
Höhe zurückſchnauben kann, im Jahre 1920 etwa 20 Prozent der
des Jahres 1913 erneichte. Im Jahre 1920 betrug die Ausfuhr
nuar—Auguſt 43 000 Doppelzentmer im Werte von 1238 Millione.
im gleichen Zeitraum des Jahres 1913 dagegen 232000 Doppe
Immerhin ſteht die Lederinduſtrie unter den für den Wiederau !
ſerer Wirtſchaft und des Außenhandels weſentlichen Ausfuhrie
wit an erſter Stelle und nimmt imn unſerer Außenhandelsbila,
wichtigen Platz ein.
Die Einſetzung der rheiniſchen Zollgrenze bedeutet einen wiä
lichen Gingriſf in gimen Wirtſchaftskörper, der umſomehr ins
fällt, als im limnkspheiniſchen Gebiet ein bedeutender Teil der Lell
ken, etwa 20—25 Prozent, als auch insbeſondere der Schuhindat
legen iſt.
Die Induſtrie iſt feſt entſchloſſen, mit den Staaten, welche 7:
tionen gutheißen, keine Geſchäfte abzuſchließen.
Zur Ko
ris, 21.2
NAn
geben
iniſterpräſ
„ worin er
m Deutſch
Berlin, 20. April. (Wolff.) In der heutigen Aufſichtsr.
der Hirſch, Kupfer= und Meſſingwerke A=G., Eul
ſchloſſen, der auf den 25. Mai einzuberufenden Generalderſol
die Verteilung eines Reingewinns von 11559 597 Mark gegen
Mark wie folgt vorzuſchlagen: 15 Prozent Dividende auf 50 2i
Mark Aktienkapital gegen 12 Prozent auf 30 Millionen Mark, an
tieme an den Aufſichtsrat von 611 111 Mark. Auf neue Rechn.
den 3 448 486 Mark (i. V. 919 779 Mark) vorgetragen.
Frankfurter Kursbericht 20. April 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).)
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425 Bahern Anl. .... . ..
.......
4½%
485 Heſſen unk. 1924....
..........
5½20 „
..........
42 Württemberger . ....
Ausländiſche.
65% Bulgar. Tabak 1902.
174% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsreiteo
1913 ab 1918.... ....
4½%0 Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914.. ...... . .
4% Oeſt. Goldrente.. . . .
4% „ einheitl Ren e.
49 Rum. am. Nente v. 03
5½% — Goldrente v. 13
4% am. „ kono.
v. 05
5%6
4%0 Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) er. I
420
„11
v. 1911,Zollanl.
*
g Ung. Staatsr. v. 141
Goldrente. .
42
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425
4% Kronenrente.
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54 —
73,40
65,30
80,20
66,49
72,25
61,/0
54,75
80.—
400.
18,30
28,50
32,50
—
152,—
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100.—
110.—
129.—
105,75
70,25
23,50
45,50
22,75
22,50
77,50
67,75
63,80
67,50
81,50
72.—
84,50
69,75
69.—
53,30
73.—
65,25
80,10
66,25
72,60
6180
54,75
80,50
415.—
38,—
28,75
—
21,0
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8½% „ v 1903....
42 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
„....
3½%
420 Fikf H.Krd.=Ver 1921
4%0 Mein. Hyp. Bank 1922
1922
425 Pfälz.
1923
425 Rhein.
verl.
3½%
42 Südd Bk. Münch 1906
42 Heſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhh. Bk Pfder.
420 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
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458,—
97.—
99,—
86.—
95,25
95,75
100.—
95,9)
80,75
100,25
99,10
86.—
96.—
215,—
180.—
a
470,—
720,
—
—
495. —
351,—
45,75
86,50
52.—
116,10
—
98,—
454,25
79,50
72,50
97,50
—
82.—
98,50
86.—
94,75
95,75
100.—
95,75
—
101.—
99.—
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316 50
340,—
511,—
320,—
—
580,—
631,—
273.—
284,—
495,—
182.—
152,50
105,—
—
420,—
127.—
300,—
529,—
568.—
20. 4.
295.—
176.—
148,50
244,—
210,25
275.—
190.—
66,75
164.—
431.—
5 0.—
297,—
309,—
435.—
340,—
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