ſi
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ſeinungen nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle
Rutraße Nr. B (Fernſprecher Nr. 1, 125
126), unſere Filialen, Landagenturen und alle
päriter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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Lichterſcheinen einzelner Rummern infolge höh.
rac berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
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184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
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Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
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gerichil, Beitreibuing fällt jeder Rabatt weg.
ummer 108
*
Die unſterblichen Reichsſtellen.
Berlin, 18 April. Der Etat für das
Rech=
uuesjahr 1921 iſt dem Reichstage zugegangen. Im
weſent=
hmftellt er einen Abklatſch des Etats von 1920 dar, und daher
Hhru= die von den Behörden allſeitig gepredigte, aber ſelten
gete Sparſamkeit in ihm nicht zur Geltung. Einen äußeren
z nooch grundſätzlichen Unterſchied weiſt der Etat für die
Mini=
fᛋhin auf, die neu eingerichtet worden ſind. Sie beginnen nicht
uiſtvie im Vorjahr, mit den Reinmachefrauen und den
Pfört=
wſiſondern, wie es ſich gehört, mit dem Gehalt des Miniſters.
bin gute parlamentariſche Tradition, an der niemals hätte
gert lt werden dürfen.
14 hnlich wie es mit der Sparſamkeit ſteht, iſt es mit dem
Abu der Kriegsgeſellſchaften. Seit Jahr und Tag wird
da=
wmſprochen, aber es geſchieht nichts. Ein Blick in den neuen
Gſhsweiſt dies. Die Reichskartoffelſtelle ſoll zum 1. Juli 1921
m Fleſt werden und ſie wird dann den Zuſtand der Liquidation
Berliner Kur
beianen. Einſtweilen gibt ſie, obwohl die Kartoffeln längſt
(Ezat tdef
fvetgeben ſind, noch immer 62 Beamten und Angeſtellten Lohn
Ehiengel. f. Ani
rMBrot und koſtet für 1921 volle 634 000 Mark. Von der
TSaffenſurger
Kuisrleiſchſtelle wurde dieſer Tage gemeldet, daß ſie am 1. April
Auesb.-Nümb. 2
14Rix Liquidation getreten iſt. Wir ſind geſpannt, wie lange
Berin Anh=
5a
aiBc
rmſtag
Bulmach te.
Teutſch=Akant. Tel
Teunch=Niederlänt
Leutche Erdöl.
Tt. Raliwerke.,
Dt. Daffen u. Mu
Tonnersmaurdhütte
Lhnamit Aobel...
Ederfelder Farben..
Eeir Lieferung ...
Geſerk. Gußſtahl.
Harf: Dempfſch.. .. ... .
ET4 Arpfer......
Eis Eſen.........
2-Re Przielan.
2rzd Ecuh.....
Tatgeber Baggon .....
ferswerle „„annnass 421 werrig.
aderwert „„aaJaaaaa
eren Glas..........
er. Lauſtzer Glas..,
Taener Gußſahl.. ....
Deu de Petroleum ..„.
Etrsrst Fomun zust. M bertztaucht.
Mittwoch, den 20. April 1921
diſt Für eine Kriegsgeſellſchaft nur angenehme Zuſtand dauern
wſt. Das Reichskommiſſariat für Fiſchverſorgung iſt nach dem
Güweggefallen, dafür hat ſich in ſeinen Räumen die
Reichs=
füſtet ſorgung, G. m. b. H., in Liquidation aufgetan und ſcheint
ührf ein recht behagliches und langes Leben eingerichtet zu
ft. Die Ausgaben für die Reichsfettſtelle ſind von 958 000
zufftr 824900 Mark geſunken; angeſichts der erheblichen
Ein=
mlung des Aufgabenkreiſes dieſer Reichsſtelle nur eine
ge=
rnMerminderung. Ueber 50 Beamte und Angeſtellte haben
unmengt damit zu tun, daß auf dem Wege der Verteilung die
W micher keine Butter bekommen. Im Etat für das Wirt=
De. I. Gehr Untem. 20 ſch ½sriniſterium fallen die ungeheueren Unkoſten für die
Ein=
temsur Zememt „„zuuus Wnfnhrbureaukratie auf, die in die Millionen gehen und
z deile Anwachſen einen geradezu beängſtigenden Umfang ange=
. nemum hat. Es gibt ein Reichskommiſſariat für Aus= und Ein=
Erbenobe Verke., ...., 2- furhewilligung und einen Reichsbeauftragten für die Ueber=
5= wehung der Ein= und Ausfuhr, und beide Stellen haben zahlloſe
LndesE:naſch., ..c. 3243 Urlmardteilungen. Das Reichskommiſſariat verſchlingt nur an
e peitftächen und ſachlichen Ausgaben 10,5 Mill., der Reichsbeauf=
Arie 4 Cyfmann. „„e 444 tratz 1iber 75 Mill. Mk. Natürlich kann es in dieſer Zeit eine
Nert2. Gumm „ 1e vö./ freie Ein= und Ausfuhr nicht geben. Aber für die not=
Lueriein,za w * wamar Kontrolle iſt ein ſolches Beamtenheer, das häufig nicht
„yer Anner zuununur 2 eihiernander, ſondern gegeneinander arbeitet, wirklich nicht
not=
inx Reichswirtſchaftsminiſterium gibt es daun weiter einen
Memſſſar beim Eiſenwirtſchaftsbund, einen Reichskommiſſar für
e Euenhütte ......) —— Eiff=tund Metallverarbeitung, einen Reichskommiſſar für
Erz=
veiirgutng und einen Reichskommiſſar für Metallwirtſchaft. Die
773.EienLangendreer / Eſſunerungen geben kein klares Bild von der Tätigkeit dieſer
za beithen Stellen. Wirklich geſpart hat nur der Reichskohlen=
Tardere Derle „. — koimiſſar, der trotz geſtiegener Löhne und Gehälter und auch der
ittüice Kufſtzg ur ps Pitie ffür Materialien faſt anderthalb Milliarden Mark weniger
Fim Kapitel für ſich iſt der „Ausſchuß zur Prüfung des
Ge=
ſchhög ebarens der Kriegsgeſellſchaften”. Für ihn waren im
Vtmhre 500 000 Mk. ausgeworfen, ein Betrag, den man lieber
auufie Straße hätte werfen ſollen, denn dieſer Ausſchuß hat in
ihr
dermurfloſſenen Jahre auch nicht einen Finger krumm gemacht.
Eißt ſiberhaupt nur einmal zuſammengekommen, um dagegen
grannkohlen 2 zur ſoneſtieren, daß man ſeine 500 000 Mk. auf 300 000 Mk. her=
Grube Prinz? abiſen wollte. Damals hat es nichts genützt, diesmak aber hat
dilktenierung für den Ausſchuß 450 000 Mk. in den Etat ein=
Umzüge,
Vaggens gegft. Der Ausſchuß, der ſich in mehrere Unterausſchüſſe
glie=
derhizähhlt 14 Mitglieder, die mit den 450 000 Mk. noch nicht ein=
Nrre
mexlnsskommen, denn die beim Nichtstun im Vorjahre
einge=
üigſter Ber
ſpieen 50 000 Mk. werden den 450 000 Mk. zugeſchlagen, ſo daß
dech ussſchuß wieder ſeine vollen 500 000 Mk. verpulvern kann,
Bruß W. 6
win der Reichstag dieſe Rechnung nicht verderben ſollte.
des Rein=
Einkommenſteuererklärung.
000 000.—
Amtlich wird mitgeteilt: Ueber die Abgabe der
1000 — aulcha.1
Siſtiererklärung zur Veranlagung der Ein=
Verylß” kohmenſteuer, die bis Ende April d. J. zu erfolgen hat,
belſutt noch vielfache Unklarheit. Beſonders iſt darauf
hinzu=
sistee t18ühs wiki, daß ſämtliche Steuerpflichtige, deren ſteuerbares Ein=
„Nen 22‟ Iph.S 61½ kotmenr im abgelaufenen Kalenderjahr oder in dem — bei
land=
wiſihaftlichen und gewerblichen Betrieben mit Buchführung —
Steuen /11n5t anſtelle des Kalenderjahres tretenden Wirtſchaftsjahr den
Be=
trdeomn 10 000 Mark überſtiegen hat, nach erfolgter öffentlicher
AzKrſerung eine Steuererklärung einzureichen haben, auch
wolg ichnen ein Steuererklärungsvordruck nicht zugeſandt wor=
1e1
descſt. Die Steuerpflichtigen, denen Vordrucke zugeſandt
wor=
deſhnſ, ſind auch dann zur Abgabe einer Steuererklärung
ver=
pfAte,, wenn ſie ein Einkommen unter 10000 Mark gehabt
hac.s. Die Friſt, innerhalb deren die Erklärung abzugeben iſt,
— ewuſt ſirn allen Finanzamtsbezirken mit Ablauf des April.
We. ſchiernach auch beſondere Aufforderungen an die einzelnen
Buch)g‟ Slleyoflichtigen nicht zu ergehen brauchen, ſo ſind doch in
ein=
zefke FFinanzamtsbezirken den Steuerpflichtigen Vordrucke zu=
Nenſile
geßdt worden. Die Zuſendung dieſer Vordrucke gilt zugleich
allGeſvondere Aufforderung zur Abgabe einer Steuererklärung.
Wkkeiner ſolchen beſonderen Aufforderung nicht oder nicht
recht=
zehr) m.achkommt, wird unter Androhung einer beſtimmten
Geld=
ſtris nochmals beſonders aufgefordert und hat dann auch zu
ge=
wſtzlgan, daß das Finanzamt ihm einen Zuſchlag bis zu 10 b. H.
deſendegültig feſtgeſetzten Steuer auferlegt. Im übrigen kann
dich lhnabe der Erklärung nach den Beſtimmungen der
Reichs=
abe uemiordnung durch Verhängung von Ordnungsſtrafen
er=
ziwiEtgem werden.
ſi*Verpflichtung zur Abgabe der Steuererklärung trifft
aub arlle Arbeitnehmer, ſelbſt wenn ſie weniger als
243) SMark Einkommen haben, ſofern ihr Einkommen nur
1031) EMark überſteigt. Iſt einem Arbeitnehmer ein Vordruck
zubihmidt worden, dann hat er, wie oben erwähnt, auch dann
einmErklärung abzugeben, wenn er weniger als 10 000 Mark
Eihiymen bezogen hat. Denn der Steuerabzug vom
Arbeits=
loſciwaar nur eine vorläufige Erhebung der Einkommenſteuer.
DiSiem Wege des Abzugs einbehaltenen Beträge werden
ſelbſt=
veg ſndelich in voller Höhe auf die jetzt feſtzuſtellende Steuerſchuld
qusmetznet. Die hiernach noch zu zahlenden Reſtbeträge werden
inrſteider ermäßigten Steuerſätze durch die ſoeben in Kraft
ge=
trdsſe Einkommenſteuernovelle teilweiſe nur gering ſein. Jn
einzelnen Fällen dürfte ſich ſogar eine Zuvielzahlung ergeben.
Denn erſt in dem auf Grund der Steuererklärung einſetzenden
Veranlagungsverfahren können die gefetzlichen Abzüge an den
Einkünften (Koſten für Fahrt, Berufskleidung uſw.) neben den
Ausgaben für Kranken= Angeſtelltenverſicherung uſw., ſowie
etwaige drückende wirtſchaftliche Verhältniſſe, die eine
Steuer=
ermäßigung angebracht erſcheinen laſſen, Bexückſichtigung finden.
Erwähnt ſei noch, daß nach dem neuen Einkommenſteuertarif
Ein=
kommen bis 24 000 Mk. mit nur einer 10prozentigen Steuer,
dar=
über hinaus mit einem anſteigenden Steuerſatz belaſtet ſind. Zu
dieſer Tarifermäßigung tritt noch die durch die Neuregelung der
Abzüge für Haushaltsangehörige eintretende Erhöhung des
ſo=
genannten Exiſtenzminimums, die gleichfalls eine
Steuererleich=
terung zur Folge hat. Die Abzüge betragen für den Ehemann,
für die Ehefrau und die zur Haushaltung des Steuerpflichtigen
zählenden minderjährigen Kinder ohne eigenes
Arbeitseinkom=
men bei Einkommen bis zu 60 000 Mark je 120 Mark vom Betrag
der errechneten Einkommenſteuer.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Zur Rheinzollfrage.
* Ein ſüddentſcher Fabrikaut verfendet folgendes
Rundſchreiben:
An meine Geſchäftsfreunde im beſetzten
Ge=
biet! Die neuen Zwangsmaßnahmen der Entente ſehen vor,
daß ab 20. April diejenigen Waren, die vom unbeſetzten ins
be=
ſetzte Gebiet gehen, an der neuen Rheinzollgrenze mit einem
Zwiſchenzoll belaſtet werden ſollen, der 25 Prozent des deutſchen
Eingangszolls beträgt und als Goldzoll zu erlegen iſt. Ich
möchte die alten angenehmen Beziehungen zu meinen
Abneh=
mern im beſetzten Gebiet unter allen Umſtänden aufrecht erhalten
und bin deshalb bereit, dieſe neuen Zollaſten auf mich
zu nehmen, ſo lange ich es durchzuhalten vermag. Ich muß
mir ſelbſtverſtändlich vorbehalten, dieſes Zugeſtändnis zu
wider=
rufen, wenn ich ſehe, daß es über meine Kräfte geht, aber auch
dann werden wir gemeinſame Mittel und Wege finden müſſen,
um der Abnehmerſchaft des beſetzten Gebietes den Warenbezug
aus dem unbeſetzten Gebiet zu ermöglichen. Nehmen Sie alſo,
bitte, davon Kenntnis, daß auch nach Inkrafttreten der neuen
Zollſchranke meine Waren unter den alten
Bedingun=
gen weiter bezogen werden können, und laſſen Sie mir recht
bald wieder Ihren Bedarf zukommen.
(Wenn alle Fabrikanten diesſeits des Rheins ſo handeln
würden, könnten die Geſchäftsleute im beſetzten Gebiet
beru=
higter ſein.)
Die Auslieferung Deutſcher.
* Zu der geſtrigen Meldung über, die Forderung der
inter=
alliierten Rheinlandkommiſſion wegen =Auslieferung deutſcher
Perſonen ſchreibt die Köln. Ztg.: Dieſe Meldung ſtimmt ihrem
Inhalt nach. Sie kann noch dahin erweitert werden, daß das
Auslieferungsverlangen ſich auf zehn Perſonen und auf Fälle
bezieht, die bis in den November des Vorjahres zurückreichen.
Die Auslieferungsfriſt iſt zum Teil noch erheblich geringer, fünf
Tage, ſo daß ſchon an der Kürze dieſer Friſt die Auslieferung
ſcheitern muß. Bemerkt muß auch werden, daß bei den meiſten
Perſonen, deren Auslieferung verlangt wird, irgendein Grund,
Vergehen oder Strafe nicht angegeben wird. Auch das iſt eine
Erſchwerung, die es ſchon rein techniſch unmöglich machen würde,
der Forderung nachzukommen, die ja an und für ſich auf
Beſtim=
mungen fußt, die unſere Gegner einſeitig feſtgelegt haben, weil
wir nun einmal nach ihrer Anſicht ein Volk ſind, mit deſſen
nationalem Gefühl man nicht viel Federleſens zu machen braucht.
Unverſtändlich bleibt es, warum die ohnehin ſo ſchwierige Lage
durch dieſes Vorgehen noch verſchärft werden mußte. Das iſt
wirklich kein Weg zu irgendwelcher Verſtändigung. Warum der
Reichskommiſſar mit der Ausweiſung bedroht und damit dieſe
ganze der Vermittlung dienende Behörde gefährdet werden
mußte, bedarf auch noch der Aufklärung, denn der
Reichskommiſ=
ſar hat doch auf die Entſcheidung der Berliner Regierungsſtellen
nicht den Einfluß, den er haben müßte, wenn man aus der
Ab=
weiſung dieſer Forderungen eine Verantwortung für ihn und
damit das Recht zu ſeiner Ausweiſung ableiten wollte.
Die Stimmung im beſetzten Gebiete.
O.N.B. Paris, 18. April. Das Echo de Paris berichtet
von einer zunehmenden feindlichen Stimmung im
be=
ſetzten Deutſchland gegen Frankreich. Seitdem
unſere Truppen in Düſſeldorf ſind, ſagt das Blatt, kann man
keine Anweiſungen und keine Geldbriefe mehr nach Frankreich
ſenden. Viele Gaſthöfe und Reſtaurants fangen an, den
fran=
zöſiſchen Gäſten oder franzöſiſch ſprechenden Perſonen den
Zu=
tritt zu verwehren. Franzöſiſche Waren perſchwinden aus den
Auslagen. Was aber weit wichtiger für uns iſt, iſt der Umſtand,
daß die antifranzöſiſche Propaganda in die
Arbeitergewerkſchaf=
ten hineingetragen wird. Bis dahin fürchteten die Alldeutſchen
den geſunden Sinn der Arbeiter, jetzt beginnen ſie mit Erfolg
auch dieſe Klaſſe zu vergiften. Das Ende wird ſein, daß wir
noch einmal das vielgerühmte Einvernehmen vom 4. Auguſt 1914
erleben.
Franzöſiſche Nennen in Wiesbaden.
kpd. Wiesbaden, 18. April. Das franzöſiſche „Comité
des courſes” hatte zum Sonntag unter einem großen
Reklame=
aufwand ein verehrliches pp. Publikum zu einem Rennen der
alliierten Armee nach der Erbenheimer Nennbahn
ein=
geladen. Sonderzüge ſollten von Mainz und Wiesbaden aus
die Maſſen nach dem Rennplatz bringen. Die Straßenbahn hatte
ſich für einen verſtärkten Verkehr einrichten müſſen, und
unge=
zählte Fuhrwerke ſtanden an allen Straßenecken zur Beförderung
der Wiesbadener bereit, aber das Publikum blieb aus. Aus
einem natürlichen geſunden Empfinden heraus, daß man eine
Bevölkerung nicht zugleich mit Zuckerbrot und Peitſche behandeln
kann, blieb die geſamte Wiesbadener Einwohnerſchaft
demon=
ſtrativ der Veranſtaltung fern. Nur einige unverbeſſerliche
Tipp=
brüder turnten geldgierig vor dem Totaliſator herum. Sonſt
hörte man während der ganzen Nennen, die ſehr unpünktlich
begannen, recht langweilig verliefen und ſportlich wenig boten,
keinen deutſchen Laut. Selbſt die Bewohner der umliegenden
Dörfer waren brav zu Hauſe geblieben. Was man auf dem
Platze ſah, waren zahlloſe Offiziere der franzöſiſchen Garniſonen,
viele Hunderte von Zivilfranzoſen, ungemein viel franzöſiſche
Weiblichkeit, darunter ſehr viel Halbwelt, und viele junge
fran=
zöſiſche Rekruten. Aus der amerikaniſchen Beſatzungszone waren
etwa 60 Offiziere erſchienen.
Einzelnummer 20 Pf.
Oberſchleſien.
* Rom, 18. April. Das Organ der katholiſchen
Volkspar=
tei, der Corriere d Italia, betont, daß es die Anſicht der
Regierung wiedergebe, wenn es erkläre, die polniſche
Kommiſ=
ſion, die nach Rom unterwegs ſei, werde ſicherlich nicht erreichen,
daß Italien für Polens Anſprüche in Oberſchleſien eintrete.
Der Vertrag von Verſailles ſtelle ausdrücklich feſt, daß
Oberſchleſien entweder ganz an Polen oder
ganz an Deutſchland fallen müſſe. Die Abſtimmung
ſei aber günſtig für Deutſchland ausgefallen, und es werde ſich
daher nicht durch irgendwelche Vorwände umgehen laſſen, was
der Vertrag als ein Recht ſanktioniere. Zwei verſchiedene
Aus=
legungen des Vertrages würden die Gemüter, die Italiens
Poli=
tik zu beruhigen ſtrebe, noch mehr erregen.
Die neuen Zwangsmaßnahmen.
Paris, 18. April. (Havas.) Die militäriſchen und
wirtſchaftlichen Sachverſtändigen ſind heute
mor=
gen zuſammengetreten, um über die weiterhin zu treffenden
Maßnahmen gegen Deutſchland wegen Nichterfüllung
ſeiner Verpflichtungen zu beraten. An der Sitzung nahmen teil:
Marſchall Foch und General Weygand in Begleitung des
Gene=
ralſtabes, außerdem Seydoux, Abteilungsdirektor im Miniſterium
des Aeußern, und ziehrere Sachverſtändige über wiriſchaftliche
und finanzielle Fragen, die guch für das Reparationsproblem
zuſtändig ſind. Ueber die Beratung wird das größte
Stillſchwei=
gen bewahrt. Man glaubt übrigens, daß dieſe Sitzung nicht die
letzte ſein wird, ſondern daß ihr noch ähnliche folgen werden,
um den Geſamtplan der Zwangsmaßnahmen fertig zu ſtellen.
Dieſe werden ſowohl militäriſcher wie wirtſchaftlicher Natur
ſein. Da ſie vor ihrer Anwendung den übrigen
Verbandsregie=
rungen dorgelegt werden ſollen, wird man ſie in allen
Einzel=
heiten zuvor genau ausarbeiten.
Paris, 19. April. (Wolff.) Das Echo de Paris meldet:
Nach Schluß der geſtrigen Sitzung der militäriſchen und
wirtſchaftlichen Sachverſtändigen ſcheint es, daß
die Grenze des nen zu beſetzenden Gebietes
nun=
mehr endgültig feſtgeſtellt iſt. Es umfaßt die Ruhrgegend mit
Ausnahme des Kreiſes Hamm im Südoſten und Iſerlohn im
Oſten, dafür aber im Süden noch den Kreis Elberfelb. Das iſt
ein Gebiet von 75 Kilometern Länge und 25 Kikometern Breite
mit nicht ganz :4 Millionen Einwohnern. Man berechnet, daß
ſieben Diviſionen für das militäriſche Vorgehen völlig genügen
werden. Ju wirtſchaftlicher Beziehung bleiben einzelne Punkto
noch zu klären; in erſter Linie die Höhe der Gebühren auf die
Kohlen= und Braunkohlenförderung, auf die mit einem
Jahres=
ertrag von 1½ Milliarden Goldmark gerechnet wird. Auch wird
an Maßnahmen zu denken ſein, welche bei Arbeitsverweigerung
der Vorarbeiter geboten ſein werden; da es keinem Zweifel
unter=
liegen, dürfte, daß die Deutſchen einer Förderung unter Aufſicht
der Alliierten Schwierigkeiten bereiten würden.
Paris, 19. April. (Havas.) Bei Schluß der geſtrigen
Sitzung, die am Sitz des interalliierien Oberbefehlshabers
ſtattfand, hat ein ſehr bekannter Sachverſtändiger, Marcell Hutin,
die beiden folgenden Mitteilungen gemacht: Es iſt ſo ziemlich
wahrſcheinlich, daß die Militärbehörde gegebenenfalls es nicht
nötig haben werde, zur Mobiliſation des Jahrgangs 1918 zu
ſchreiten, da man der Ueberzeugung iſt, daß der Jahrgang 1919
zur Erreichung der geſteckten Ziele durchaus genügen wird. Durch
den Zuſtrom des Jahrgangs 1919 werden unſere Truppen der
Rheinlandarmee zwecks Durchführung der geplanten
Umſchnü=
rung des Ruhrgebiets um etwa 200000 Mann verſtärkt werden,
denen es an Offizieren nicht fehlen wird, und dieſe Beſtände
dürften für den Augenblick mehr als genug ſein. Der
Sachver=
ſtändige bemerkt dazu, daß der auf dieſe Weiſe gegen
Deutſch=
land ausgeübte Druck nach der Ueberzeugung aller ſo ſtark ſein
werde, daß es möglich ſein werde, die Soldaten des Jahrgangs
1919 drei Monate nach ihrer Einberufung wieder zu entlaſſen.
Die Einberufung des Jahrgangs 1919, dürfte nicht vor dem
1. Mai ſtattfinden und wird auf jeden Fall erſt im kommenden
Monat erfolgen. Die etwaige Einberufung des Jahrgangs 1919
wird für alle ohne Ausnahme gelten. Es wird keine Ausnahme
gemacht werden, höchſtens vielleicht für die Ackerbauer der
be=
freiten Gebiete.
London, 18. April. (Wolff.) Reuter meldet: Lloyd George
ſagte im Unterhauſe, Deutſchland ſei noch im Verzug
be=
züglich der Reparationen und des Verfahrens, gegen die
Kriegsbeſchuldigten, ſowie der Entwaffnung. Es habe bisher
keine Neigung gezeigt, praktiſche Vorſchläge zur Ausführung des
Friedensvertrages in dieſen Punkten vorzulegen. Es ſei daher
die gebieteriſche Pflicht der Alliierten, über die weiteren Schritte
eine Konferenz zu veranſtalten. Es könnte ſich als notwendig
erweiſen, eine Unterwerfung unter die Beſtimmungen des
Frie=
densvertrages zu erzwingen. Der Premierminiſter ſügte hinzu,
er könne nicht ſagen, wann und wo eine ſolche Konferenz
ſtatt=
finden werde. Die Regierung würde auf Grund der Annahme
jederzeit eine Diskuſſion ſtattfinden.
London, 19. April. (Wolff.) Die Times meldet: Es iſt ſo
gut wie ſicher, daß eine neue Zuſammenkunft des
Oberſten Rates in naher Zukunft ſtattfinden wird,
wahr=
ſcheinlich in Paris. Man erwartet, daß in den nächſten Tagen
die franzöſiſche Regierung einen diesbezüglichen Vorſchlag den
Alliierten unterbreiten wird. Daily Telegraph ſchreibt in einem
Leitartikel, der Vormarſchder Franzoſen in
Deutſch=
land werde unternommen werden mit der Zuſtimmung und
der völligen möraliſchen Unterſtützung des briliſchen und
italieni=
ſchen Kabinetts. Die wirklichen Schwierigkeiten für die alliierten
Staatsmänner und Militärs beſtehen n der genauen Feſtſetzung
der Zwecke des Bo marſches, denn ie militäriſchen Pläne
mrüß=
ten unbedingt bereit ſein für die wirtſchaftlichen, politiſchen und
finanziellen Ziele, die erreicht werden ſollten.
London, 19. April. (Wolff.) In einer von Reuter
ver=
breiteten Meldung heißt es: In amtlichen britiſchen Kreiſen iſt
nichts Beſtätigendes bekannt über die zahlreichen Berichte
aus Berlin, betr, eine bevorſtehende Aktion
Deutſch=
lands im Hinblick auf ſeine Verpflichtungen am 1. Mai laut
Friedensvertrag. Was die wiederholten Gerüchte über eine
ge=
plante Vermittlung anbelangt, ſo wurden keine ſolchen
An=
gebote der britiſchen Regierung mitgeteilt. Im
Zuſammen=
hang damit wird darauf hingewieſen, daß, wwenn Deutſchland ein
„vernünftiges” Angebot vor hat, keine Notwendigkeit für eine
Vermittlung beſteht. In jedem Falle wird nachdrücklich hervor=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 20. April 1921.
gehoben, daß nach Anſicht der britiſchen Regierung dieſe Frage
unmittelbar zwviſchen Deutſchland und den Alliierten erörtert
werden muß und daß erwartet wird, daß Deutſchland den
erſten Schritt tut. Es ſei ganz klar gemacht worden, heißt
es in der Mitteilung des Reuterſchen Bureaus weiter, daß den
Deutſchen Lie Aufgabe zufällt, vor dem 1. Mai den Alliierten
vernünftige Vorſchläge darüber zu unterbreiten, wie ſie ihren
Verpflichtungen nachkommen wollen. Bisher iſt noch keinerlei
Plan für eine neue Konferenz der Alliierten gefaßt, aber ob
Deutſchland neue Vorſchläge mache oder nicht, eine
Verſamm=
lung der Alliierten werde ſobald wie möglich nach dem 1. Mai
notwendig ſein, deren Ort und Zeitpunkt noch feſtgeſetzt werden
müßten. London habe keinerlei Mitteilung über die gemeldete
Abſicht der Vereinigten Staaten erhalten, ſich wieder in
der Reparationskommiſſion vertreten zu laſſen. Man müſſe ſich
vergegenwärtigen, daß die Vereinigten Staaten ſich vollkommen
freiwillig zurückgezogen hätten, und das jetzige Gerücht beziehe
ſich wahrſcheinlich auf die Tatſache, daß der amerikaniſche
Ver=
treter, der bei dem Ausſcheiden der letzten Regierung aus ſeinem
Amte abgereiſt ſei, jetzt durch einen Vertreter der neuen
ameri=
kaniſchen Regierung erſetzt werden ſolle.
Die Vermittlungsfrage.
O.N.B. Berlin, 18. April. Wie Der Deutſche erfährt, ſind
alle Gerüchte über Verſuche der deutſchen Regierung in Prag
oder Brüſſel, die Vermittlung der dortigen Regierungen für
Verhandlungen mit der Entente zu gewinnen, völlig aus der
Luft gegriffen und wahrſcheinlich nur erfunden, um das
Beſtreben der deutſchen Regierung, eine neue Verhandlungsbaſis
zu finden, im voraus zu diskreditieren.
Rom, 18. April. (Havas.) Im Vatikan dementiert
mian in aller Form die Nachricht, daß der Heilige Stuhl ſich zur
Vermittlung der neuen deutſchen Vorſchläge in der
Wieder=
gutmachungsfrage bereit erklärt habe.
O.N.B. Baſel, 18. April. Der Herald meldet aus Neu=
York: Im Senatsausſchuß teilte Hughes mit, daß der
Präſi=
dent zu einer Vermittlung bereit ſei, jedoch erſt nach
Wiederherſtellung des Friedenszuſtandes mit Deutſchland.
Die Frage der Abführung der Goldbeſtände.
O.N.B. Berlin, 18. April. Auf die Aufforderung der
Reparationskommiſſion an den Vorſitzenden der deutſchen
Kriegs=
laſtenkommiſſion hinſichtlich der Abführung der
Goldbe=
ſtände der Reichsbank und der übrigen Notenbanken
hat die deutſche Regierung bereits geantwortet, daß ſie
die=
ſer Forderung unter keinen Umſtänden entſprechen könne, weil
es ſich um Privatbeſitz handle, der völkerrechtlich vor
Beſchlag=
nahme geſchützt ſei. Wie verlautet, wird die deutſche Regierung
in dieſer Frage ein ſchiedsgerichtliches Gutachten einholen, falls
die Entente darauf beſtehen ſollte, dieſe völkerrechtswidrige
For=
derung weiter zu erheben.
Eine franzöſiſche Note an Bayern.
* Berlin, 19. Abril. Wie das B. T. aus Wien meldet,
ver=
lautet dort aus gut unterrichteter Quelle, daß die
franzöſi=
ſche Regierung an die bayeriſche Regierung eine Note
ge=
richtet habe, in der Frankreich gegen angebliche bayeriſche
Umtriebe in Tirol proteſtiert. Bayern ſei nach der Note
für die Anſchlußvolksabſtimmung in Tirol verantwvortlich und
habe dadurch den Friedensvertrag von Verſailles verletzt. (!) Die
franzöſiſche Regierung behauptet, im Beſitze eines umfaſſenden
Beweismaterials für das Vorgehen Bayerns zu ſein.
München, 19. April. (Wolff.) Zu der Meldung der
Wie=
ner Allgemeinen Zeitung über eine angebliche Note
derfran=
zöſiſchen Regierung an die bayeriſche Regierung
wegen der Anſchlußvolksabſtimmung in Tirol wird amtlich
mit=
geteilt: Es iſt nicht richtig, daß Bayern eine ſolche Note der
franzöſiſchen Regierung überreicht worden iſt, richtig iſt, daß
geſtern der franzöſiſche Geſchäftsträger in München in einer von
ihm erbetenen Ausſprache die Aufmerkſamkeit des bayeriſchen
Miniſterpräſidenten auf die angebliche Werbetätigkeit in
Bayern für einen Anſchluß Tirols an Deutſchland
lenkte. Der bayeriſche Miniſterpräſident erwiderte
darauf, daß der bayeriſchen Regierung von einer ſolchen
Pro=
paganda nichts bekannt und daß von Regierungsſeite nichts für
eine ſolche Anſchlußbewegung unternommen worden ſei,
insbe=
ſondere ſei die baheriſche Regierung an einer Organiſation und
Durchführung der Einreiſe der Tiroler zu einer etwaigen
Volks=
abſtimmung vollſtändig unbeteiligt.
Die Konferenz der Ernährungsminiſter.
Bremen, 18. April. (Wolff.) Die Konferenz der
Er=
nährungsminiſter, die in Bremen unter dem Vorſitz des
Reichsminiſters Dr. Hermes zuſammentrat, beſchäftigte ſich
eingehend mit der Milchbewirtſchaftung. Die Ausſprache
ergab die Uebereinſtimmung, daß die bisherige Form der
Be=
wirtſchaftung nicht aufrechterhalten werden kann. Als das
Er=
gebnis der Verhandlungen über die neuen Wege, die nunmehr
zu beſchreiten ſind, iſt folgendes feſtzuſtellen: Die Konferenz iſt
in ihrer weitaus überwiegenden Mehrheit grundſätzlich der
Mei=
nung, daß die Erfaſſung von Milch und Butter im
Wege desöffentlichen Zwanges möglichſt bald reſtlos
aufgehoben wird. Zur Erleichterung der Umſtellung ſollen
die Länder mit Zuſtimmung des Reichsminiſters der Ernährung
und der Landwirtſchaft für eine beſchränkte Uebergangszeit
er=
mächtigt werden, auf Grund vorangegangener Verhandlungen
mit den etwa beteiligten Nachbarländern, vorübergehend
beſon=
dere Bewirtſchaftungsbeſtimmungen zu erlaſſen. Die bisherigen
Milchlieferungsbeziehungen ſollen dabei aufrechterhalten werden.
Die bisherigen Beſchränkungen für den Milchverbrauch in
ge=
werblichen Betrieben einſchließlich der Gaſtwirtſchaften ſollen
weiter gelten. Den Kommunalverbänden und Gemeinden
ver=
bleibt die Berechtigung, im Intereſſe einer gleichmäßigen
Ver=
ſorgung der Verbraucher die Milchverteilung innerhalb ihrer
Be=
zirke zu regeln. Volle Einmütigkeit beſtand, Auslandsbutter und
Auslandsmilch baldmöglichſt für die Einfuhr freizugeben.
Die Konferenz beſchäftigte ſich auch mit der Frage der
Auf=
hebung der Verordnungen zur Regelung des
Fremden=
verkehrs. Auf Grund der Anordnung des Reichsminiſters
für Ernährung und Landwirtſchaft ſowie des
Reichsarbeits=
miniſters vom 23. Juli 1919, betr. Zuzug von Ortsfremden und
Flüchtlingen, erließen die meiſten Landesregierungen, in deren
Bezirken ein erheblicher Fremdenverkehr zu verzeichnen iſt,
Be=
ſtimmungen, wodurch der Aufenthalt und die Beherbergung
ſowie der Zuzug Ortsfremder in der Dauer der Zeit oder in
anderer Weiſe beſchränkt wird. Es wurde vorgeſchlagen, die
maßgebende Verordnung vom 23. Juli 1919 aufzuheben. In
der Diskuſſion wurde von den ſüddeutſchen Staaten darauf
hin=
gewieſen, daß auch heute noch inſofern erhebliche Mißſtände
vor=
handen ſeien, als die Fremden vielfach ein der Zeitlage und der
Umgebung höchſt unangemeſſenes Auftreten zur Schau trügen.
Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft empfahl,
gegen ein derartiges, auch von ihm gemißbilligtes Verhalten der
Fremden das Einſchreiten auf Grund landesrechtlicher
Verord=
nungen und ſtellte feſt, daß die Konferenz mit der Aufhebung der
fraglichen Reichsverordnung einperſtanden ſei. Schließlich
be=
ſchäftigte ſich die Konferenz mit der Frage der Aufhebung der
auf dem Gebiete der Fleiſchverſorgung aus der Kriegszeit her
noch beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen. Da die
Voraus=
ſetzung, die damals zu dem Erlaß der Verordnungen führte, in
vielen Fällen nicht mehr beſtehe, ſoll zum Teil ihre Aufhebung
erfolgen. Der Ort der nächſten Konferenz der
Ernährungs=
miniſter iſt Stuttgart.
Zur preußiſchen Regierungsbildung.
* Berlin, 19. April. Die Bildung eines preußiſchen
Uebergangsminiſteriums aus dem Zentrum, den
De=
mokraten und Beamten iſt geſcheitert. Die demokratiſche
Fraktion beſchloß in ihrer geſtrigen Sitzung, ſich an einem ſolchen
Kabinett nicht zu beteiligen. Dem B. T. zufolge verſucht
Steger=
wald jetzt, ein reines Beamtenminiſterium zu bilden.
Nach einer anderen Verſion, die die Voſſ. Ztg. wiedergibt, ſind
Verhandlungen im Gange, ein Kabinett auf der Grundlage der
alten Regierungskoalition herzuſtellen. Die Ausſichten einer
Wiederkehr der alten Koalition werden von dem Blatt als
gün=
ſtig bezeichnet.
Die polniſchen Rüſtungen.
Berlin, 18. April. (Wolff.) Von unterrichteter Seite wird
uns geſchrieben: Seit Beginn des Jahres 1921 hat Polen noch
die Jahrgänge 1896, 1897, 1898, 1899 und 1900 unter den
Fahnen. Von dieſen fünf Jahrgängen ſollten friſtlos Anfang
April entlaſſen werden: ſämtliche Infanteriſten des Jahres 1896,
ſowie diefenigen Infanteriſten der Jahrgänge 1897, 1898, die am
21. März über zwei Jahre dienten. Nach einer inzwiſchen
er=
gangenen Weiſung des polniſchen Kriegsminiſteriums ſoll der
Befehl auf die Bezirke Poſen und Krakau neuerdings keine
An=
wendung finden. Demnach werden die Schleſien gegenüber
be=
reitgeſtellten polniſchen Truppen nicht geſchwächt. Sie wurden
ſogar gegenüber dem Stande von Mitte März dadurch weſentlich
verſtärkt, daß zwei Tage vor der Abſtimmung in Oberſchleſien
der zu einer vierzehntägigen Uebung eingezogene Jahrgang 1901
noch nicht wieder entlaſſen wurde. Die bisher an der polniſchen
Oſtfront verwandte 9. Kavalleriebrigade iſt ſeit Anfang April im
Raume Warſchau—Welclawek untergebracht. Polen befindet ſich
ſeit der Ratifikation des Verſailler Vertrages mit Deutſchland
im Friedenszuſtand. Mit Rußland ſchloß es am 18. März
Frie=
den. Gegen wen unterhält Polen eine ſolche ſtarke Truppenmacht ?
Der Handel mit deutſchen Kohlen.
Kummer 103,zn
ten durch die Forderung des Vollzugsausſchuſſes der
Berga=
ter von Südwales, daß die Kohlenarbeiten in den Bergw=u
eingeſtellt werden ſollen. Desgleichen fordern ſie den Rüc
Hodges'. Wie verlautet, wird dieſer auf der Konferenz der B
arbeiter am kommenden Freitag ein Vertrauenspotum verlat,
Der Bericht über die Beſchlüſſe, die in den verſchiedenen B
werksbezirken von den Vollzugsausſchüſſen gefaßt wurden, 5.
daß die Mehrzahl der Bergarbeiter entſchloſſen iſt, auf der
gelung der Lohnfrage durch finanziellen Ausgleich zu beſte
Der Streit um die Inſel Jap.
* Paris, 18. April. Nach einer Havasmeldung aus
ſhington iſt der Notenaustauſch zwiſchen den Vereinig.
Staaten und Japan über die Japfrage veröffenn
worden. Der Inhalt der Note des amerikaniſchen
Staatsſ=
tärs vom 5. April, der die Erwiderung auf eine japaniſche 2u
vom 26. Februar darſtellt, iſt gleichlautend mit dem Inhalt
bereits veröffentlichten Noten an die anderen Ententemächte.
Nan=
am Anfang enthält ſie einen Zuſatz, worin Staatsſekretär Hug
ſich weigert, zuzugeben, daß die Vorbehalte Wilſons von :
Oberſten Rat hätten beſtätigt werden müſſen, wie dies in
japaniſchen Note behauptet wurde. Dieſe Auffaſſung
Jap=
würde nach Hughes bedeuten, daß die Vereinigten Staaten d—
einen ohne ihre Zuſtimmung erfolgten Beſchluß des Ober=
Rates gebunden ſeien. Dieſe Auffaſſung ſei aber nicht zulä
Im übrigen hätten die Vereinigten Staaten niemals zugeſtim
daß ſich das Mandat Japans auf die Inſel Jap erſtrecke.
Schluß der japaniſchen Note vom 26. Februar war geſagt w
den, wenn der Oberſte Rat ſich tatſächlich bei ſeiner Zuſamnnt
kunft vom 5. Mai, der Japan nicht beiwohnte, gegen
Jan=
ausgeſprochen habe, ſo würde dies eine unehrliche Handlunn
weiſe geweſen ſein.
Die Bereinigten Staaten und der Friedensvertre
London, 19. April. (Wolff.) Der Neu=Yorker Beriotz
erſtatter des Mancheſter Guardian meldet ſeinem Blatte,
ſperde für ſicher angeſehen, daß die abgeänderte Entſchli,
ßung des Senators Knox, die den Frieden und die B
endigung des Kriegszuſtandes mit Deutſchlam
erklärt, jetzt bald angenommen wird. Was wird jedoch der nächt
Schritt ſein? fragt der Berichterſtatter. Die „Unverſöhnlicht.
nehmen anſcheinend an, daß Friedensvertrag und Völkerhm
bereits tot ſind und daß die amerikaniſche Regierung ſich dam
machen wird, die nötige internationale Aktion nach und nu
vorzubeieiten. Dies ſei nach ihrer Anſicht weit weniger ſchnz
rig als die Aufgabe, den Friedensvertrag nach Herausſchälum
des Völkerbundvertrages für die Vereinigten Staaten
brauchſo=
zu machen. Dieſe „Unperſöhnlichen” erklärten, wenn der Fnü
densvertrag wieder im Senat eingebracht werden ſollte, köm
nichts verhindern, daß die Debatte darüber endlos fortgeſſtn
werde. D.: Stellung der „Underſöhnlichen” wird jedoch, dar
Mancheſter Euardian zufolge, von ihren Gegnern für abſun
angegeben. Dieſe ſind der Anſicht, daß die Harding=Hughs
Politik im wefentlichen von der Friedensreſolution unberühr
bleibt. Sie veiſichern, daß der Wortlaut der Botſchaft des Pi
ſidenten keine Mißdeutung zuläßt. Während die Vereinign=)mr,
Stgaten den Völkerbund vollkommen verwerfen, ſind, ſie beilkſ.nvm man dal
das von Friedensvertrag noch Uebrigbleibende nach ſeiner Ryſ.in
tifizierung durch den Senat anzunehmen und bei ſeiner Grſ-ℳ Geldes ſind die Abſchl
zwingung mitzuhelfen. Dem Mancheſter Guardian zufolge iſiller ait
demnach die Lage voll von außerordentlichen Widerſprüchemmtg
„Gemäßigte Reviſioniſten” gibt es nicht mehr. Senator Lohs) Milli
der bisher für unverſöhnlich gehalten wurde, wurde, wie mi
lautet, für die Pläne Hughes' gewonnen.
*
*
London, 19. April. (Wolff.) Im Unterhauſe wurde auf
eine Anfrage ſeitens der Regierung erklärt, nichts könne
Frank=
reichan der Ausfuhrvon Kohlen, die es unter dem Spa=
Abkommen von Deutſchland erhalte, verhindern.
Der engliſch=ruſſiſche Handelsvertrag.
Neval, 18. April. (Wolff.) In Ausführung des
Han=
delsvertrages zwiſchen England und Rußland
erging von der Sowjetregierung durch Dekret vom 11.
April an die inneren Reſſorts eine Anweiſung, in welcher u. a.
beſtimmt wird: Der freie Schiffsverkehr iſt vorzubereiten. Das
perſönliche Vermögen britiſcher Agenten iſt zu ſichern.. Eine
Zwangsenteignung von Einfuhrwaren aus England iſt
unzu=
läſſig. Die Rechte der britiſchen Handelsſchiffe und der britiſchen
Bürger in den Häfen und während des Aufenthalts in
Sowjet=
rußland werden geſchützt. Die Ausfuhrverbote von Waren nach
England ſind aufzuheben. Es ſind Seehäfen bereit zu ſtellen,
ebenſo Lagerräume, Transportmittel und Tonnage. Die
Sor=
tierung und Sammlung von Rohmaterialien und Exportwaren
für England iſt einzuleiten. Die Einfuhr von Gegenſtänden des
perſönlichen Gebrauchs iſt den einreiſenden britiſchen Bürgern
erlaubt. Der Poſt= und Telegraphenverkehr iſt zu regeln.
Der Bergarbeiterſtreik in England.
London, 19. April. (Wolff.) Wie die Blätter melden, iſt
eine Komplikation in dem Kohlenſtreik eingetre=
* Kleine politiſche Nachrichten. Die auf den 19. April, nachmitau)
5 Uhr, einberufene Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſe
wurde auf Wunſch der Regierung vorläufig vertagt. — Wie die Voſſi2/
Ztg. aus Halle meldet, haben die Leunawerke bisher nur 5000 Arbeiten”
und Angeſtellte wieder eingeſtellt. Da auch zahlreiche andere Betriebaf
nur Teile der Arbeiterſchaft wieder aufgenommen haben, iſt die Ar n
beitsloſigkeit in der Provinz Sachſen ſehr groß und:
droht zu einer neuen Gefahr auszuwachſen. — Die Urkunden über 007stzwäntge (nicht
Natifizierung des Rigaer Friedens werden am 26.
Aprill=
in Minsk ausgetauſcht werden. — Wie aus Helſingfors berichtet wir),”
erklärte der finniſche Handelsminiſter daß die Verhan:!
lungen mit der ruſſiſchen Handelsdelegation über die
Handelsbeziehlu=
gen wieder aufgenommen werden könnten, da die Frage der Heimſe
dung der finniſchen Untertanen aus Rußland nahezu geregelt iſt.
Stadt und Land.
Darmſtedt, 20. April.
Der heſſiſche Staatsvoxanſchlag 1921.
Vom Preſſeamt wird uns geſchrieben: Der Staatsvu”
anſchlag für 1921 wird in den nächſten Tagen ausgegeben. Au
der dem Voranſchlag beigefügten Denkſchrift möge hier das Näch m/Zc
ſtehende kurz zuſammengefaßt werden, um damit einen Uehe
blick über die Geſamtlage zu erzielen.
Der Rechnungsabſchluß des Jahres 1919 kann
günſtig bezeichnet werden. Der Voranſchlag für 1919 ſchloß mit eine
ungedeckten Defizit von 863 000 Mark ab. An deſſen Stelle iſt ein Uebe
ſchuß von 5 511 589 Mark getreten. Zu dieſem rechnungsmäßigen Uebe
ſchuß hätten eigentlich noch zu kommen 22 690 000 Mark, welche Sung
das Reich dem Lande zu erſetzen hat (einmalige Beſchaffungsbeihilfe 0
die Beamten und ungedeckte Zinſen= und Tilgungsbeträge aus der Eiſee
bahnſchuld). Dieſe Beträge ſind jedoch vorerſt kapikaliſiert und werde
vom Reiche verzinſt. Dieſer günſtige Rechnungsabſchluß konnte erzich
werden trotz unvorhergeſehener großer Mehrausgaben, namentlich 0.
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Der toten Kaiſerin.
* Aus Berlin wird uns geſchrieben: Vor den großen
Blumengeſchäften der Stadt ſtehen jetzt viele Menſchen: ihre
Blicke hängen lange und ernſt an den Scheiben. Doch es iſt nicht
die Freude am verſchwenderiſchen Frühling, die ihren Weg
unterbrochen und ſie zum Verweilen eingeladen hat. . . . Der
Blütenfrühling, der reich und bunt aus Glashäufern erblüht, iſt
hier auf Halbmaſt, iſt verdeckt und verhüllt von der mächtigen
Fülle ſtarrer Schleifen und Bänder, die hart und reglos
vor den Blumen hängen. Auf dieſen Bändern und Schleifen
ruht ſinnend das Auge und prägt ſich die Inſchriften ein, die der
harten, kalten Seide, dem ſtarren, prunkenden Brokat Sinn und
Leben verleihen. Die Blumen und die Schleifen, ſie gelten beide
der toten Kaiſerin; beide werden am Dienstag, rings um
den Antikentempel in Potsdam aufgeſpeichert, von einer
Ge=
ſinnung Zeugnis geben und dann verderben, verwelken,
verdor=
ren und zerfallen. Geſinnung hat ſich immer in Fahnen und
Bändern und Blumen ausgedrückt, und es iſt das Schickſal der
Fahnen und Bänder, daß ſie der Sturm zerfetzt, das Schickſal der
Blumen, daß ſie, wenn ihre Zeit abgelaufen iſt, trübe und welk
werden. Wer will, mag an den Schaufenſtern der
Blumen=
geſchäfte jetzt über Symbole und ihre Geſetze nachdenken . . .
Ganz bunt ſind dieſe Schaufenſter. Das Bunteſte daran aber
ſind nicht die Blumen, es ſind die Schleifen und Bänder.
Schwarz=weiß=rot und rot=weiß=blau, die Hausfarbe der Kaiſerin,
herrſchen vor. Auch ganz ſchwarze Schleifen oder feierliche weiße,
dann wieder der alte Preußenzweiklang ſchwarz=weiß und
Tri=
koloren in vielfachen Spielarten ſieht nian. Auf jeder Schleife
ſteht ein Gedenkſpruch, ein Abſchiedswort. Politiſche
Anſpie=
lungen ſind glücklich vermieden. Am häufigſten grüßt von den
ſtarren Bändern irgend ein Wort der Dankbarleit: „Der
Wohl=
täterin” „Der gütigen, edlen Frau”. Immer wiederkehrt die
Wendung: „Unſerer Landesmutter”. Rührend, wie ein
Spen=
der zwiſchen ſeiner Geſinnung und den Tatſachen einen
Kompro=
miß ſchließt, wenn er ſchreibt: „Deutſchlands letzter
Landesmut=
ter” Und nicht minder rührend und beziehungsreich der letzte
Gruß eines anderen Trauernden, der in ſeine Schleife die Worte
weben ließ: „Zur Heimkehr und zum Abſchied‟ — Neben
Offi=
ziersdeputationen und Wohlfahrtsvereinen erſcheinen
vornehm=
lich Familien als Kranzſpender. Ihre Namen ſind zahlreich und
umſtändlich auf die Schleifen gewirkt. Schüler von Gymnaſien,
Kriegervereine und Künſtlerorganiſationen haben in dieſen
Lie=
besgaben ihre Treue und ihre Geſinnung verewigt. Die Welt
von heute ſteht teilnahmsvoll oder auch nur neugierig, einmal
ergriffen, ein andermal bloß bewegt, vor den Schleifen und den
Kränzen aus ſanftblauen Hortenſien, vor dem Samt dunkler
Veilchen, vor der Pracht der Roſen und dem Himmelsabglanz
kleiner Vergißmeinnicht. . . In taktvollem Schweigen ſteht dieſe
Welt von heute — und das Leben brauſt durch die Adern der
Stadt — ungerührt von Geſtrigem und Morgigem. . . . M. Pr.
B. Eine Ausſtellung franzöſiſcher Kunſt im Rheinland. Die
Franzoſen wollen zeigen, „daß Frankreich nicht nur eine große
militäriſche Nation iſt, deren Soldaten den Rhein beſetzt halten,
ſondern daß es auch das Land bleibt, wo die Kunſt eine wichtige
Rolle ſpielt und der Entfaltung des Genies dient.‟ Die Gründe
führt der Gaulois für eine Ausftellung franzöſiſcher Kunſt an,
die demnächſt in Wiesbaden ſtattfinden ſoll. Frankreich hat
es augenſcheinlich ſehr nötig, ſich bei der rheiniſchen Bevölkerung
von einer etwas menſchenfreundlicheren Seite zu zeigen. Ob es
aber mit ſeinen Darbietungen den gewünſchten Erfolg haben
wird, bleibt mehr als fraglich. Wenn mitgeteilt wird, daß in der
Gruppe der Gemälde Werke von Puvis de Chavannes, Manet
und Degas gezeigt werden ſollen, ſo dürſte man uns damit nicht
viel Neues bringen, denn die franzöſiſchen Impreſſioniſten ſind
bekanntlich in deutſchen Muſeen und Privatſammlungen diel
zahlreicher vertreten als in Frankreich. Auch die Abteilung des
ſchönen Buches wird uns nur zeigen, wie ſehr die Franzoſen in
der Buchausſtattung zurückgeblieben ſind und daß ihre neueſten
Leiſtungen auf dieſem Gebiete mit den hervorragenden
Schöpfun=
gen unſerer Buchkünſtler ſich nicht vergleichen laſſen. Auch im
Kunſtgewerbe können uns die franzöſiſchen Arbeiten der
Gegen=
wart nicht imponieren, und die Franzoſen wiſſen das wohl ſelbſt,
weshalb ſie in dieſer Abteilung eine geſchichtliche Ausſtellung
planen, die Möbeleinrichtungen vom Ende des 18. Jahrhunderts
bis auf unſere Tage vorführen will. Mit dieſer
Kunſtausſtel=
lung zugleich ſollen Theateraufführungen der Großen Oper, der
Opéra comique und des Théätre=Frangaiſe ſtattfinden, ſowie
Tanzvorführungen, literariſche Vorleſungen und — last not least
— eine Modeſchau, die wohl das Einzige ſein wird, worin Paris
den Rheinländern etwas Unbekanntes bringen wird. Die Stadt
Paris wird für dieſe Ausſtellung einen eigenen Pavillon vor )0
Toren Wiesbadens errichten.
Ka. Das Schickſal des Pfarrers von Großoſterhauſen. Ge
ſchütternd iſt ein Bericht der Kyffhäuſer Ztg. in Sangerhauſe
über den Tod des Pfarrers Müller aus Großoſterhauſen
Sachſen. „Gerade tritt am Oſterſonntag der ehrwürdige Pfaln”
Müller im Talar aus ſeiner Kirche, da ſind Laſtkraftwage
mit bewaffneten Aufrührern vorgefahren. Man fordelſ
ihn auf, mitzukommen. Der alte Herr ſieht, daß er gehorge
muß, reicht ſeiner Frau ſein Ornat in die Stube, ordnet aue
an, gleichſam als letzte Willensäußerung, und ſteigt dann M
ſeinem Bruder, den man gleichfalls faßt, auf den mit anden
Geiſeln angefüllten Laſtkraftwagen. Die Fahrt geht los. Oſe
montag graut am Horizont, die Wagen ſauſen auf der Stfaſ
dahin. Die Gefangenen liegt dicht gedrängt auf dem Bo9
ihres Autos; der Paſtor hat die Hinterwand des Führerſitzes0
Rückenlehne. Da beginnt das Gefecht. Der Pfarrer klagt e.
„Ich bin getroffen.” Voll tiefſter Sorge ſagt er: „Meine arn
Kinder! Sie ſind noch nicht groß!‟ Da kommt ein zweite
Eertdit fid
A M un der Volls
tit ig it ferner die
Armltung mit
atinz II
Im Schöffengerich
windlertreibe
.ℳ bisher unbeſtraf
enmtfalten. Er ha
teil aber durch In
4Anſchein einer (
4n) Verkauf vor
un wen) ſuchte. 2
i4 gr einwandfreie
Be: Bſtellungen
WVoraus;
Eeit-Miahute B. ho
Ecu
zu ſtillen, doch nur mit unzureichenden Mitteln. In Merſeha
angekommen, bringt man den Pfarrer ins Krankenhaus. 2.
ſpät. Er ſtirbt dort, und in Großoſterhauſen ſitzen in Angſt !0
banger Sorge ſein Weib und ſeine Kinder.”
S. Methoden! Wie aus einem Schreiben des Nektors 9e
landwirtſchaftlichen Hochſchule in Berlin hervorgeht, iſt eiſſe
Beamten der Hochſchule das unglaubliche Malheur paſſiert, 9
einem Vordruck das Wort „Königlich” nicht zu ſtreichen. De
betreffende Beamte hat ſein Verbrechen ſchwer büßen muſſe”
Der Kultusminiſter hat ihn in eine Geldſtrafe von 300 Mk. 9
nommen, ſo daß der Rektor ſeine Beamten jetzt dringend bine"
muß, um alles in der Welt darauf zu achten, daß das Wort."
niglich” ſtets und richtig durchſtrichen wird. Dieſe Maßnah‟
zur Bekämpfung des monarchiſchen Gedankens iſt ein Gegenſt
zur Bekämpfung der republikaniſch noch nicht ganz ſtubenrelle.
Kinderfibel, in der man beiſpielsweiſe den Abe=Schützen be
gefährliche Wort „Kaiſer” entzog und durch das weniger."
rüchige Wörtchen „Maikäfer” erſetzte. Wenn man glaubt,”e
durch ſolche Maßnahmen die Republik vor allen Anfeindung””
der Reaktion geſichert ſein wird, ſo gibt es dagegen gute Mek.
PBlmenter 105.
t zulagen für Beamte, die allein über 30 Millionen Mark mehr
al3 vorgeſehen war. Gedeckt werden dieſe Mehrausgaben
rle Mehreinnahmen, die bei den Steuern allein rund 30
Millio=
r! ausmachen, ferner aus Holz mit 7,5 Millionen Mark, aus
hrit 5,3 Millionen Mark u. a. m. Der rechnungsmäßige Ueber=
5 511 589 Mark wird dem Reſteſtock zugeführt, der damit auf
Darmſtadter Tagblatt, Mittwoch, den 20. April 1921.
Seite 3.
MMark aufwächſt und zur Deckung eines Fehlbetrags der Rech=
0 zur Verfügung ſteht.
de Abſchluß für 1920 iſt heute noch nicht annähernd über=
aör ub zwar vor allen Dingen deshalb, weil einer der wichtigſten
nonhepoſten (der Ertrag der Einkommenſteuer für 1920) noch in kei=
Be feſtſteht. Der Voranſchlag für 1920 ſchloß mit einem Fehl=
4N
2 2a Grican
ain 54 707 000 Mk. ab, und dieſer ſollte gedeckt werden mit 10 806 000
rk)es dem Reſtefonds und mit 43 901 000 Mark aus Anleihen. Da
ſrage dein”oranſchlag als Einnahme aus der Reichseinkommenſteuer nur
m Reiche garantierte Betrag eingeſtellt war, konnte man an=
Duenda auf eir gr
nidrß aus den zu erwartenden Mehreinnahmen dieſer Fehlbetrag
MeiGlau
cherden würde. Dieſe Hoffnung iſt nun allerdings ſtark
herab=
die ande
dem
wwenn nicht gar zunichte gemacht durch die vor kurzem erſt be=
Mtenten
Ein deib etau
Freviſion des Tarifs zum Einkommenſteuergeſetz. Der Aus=
IFalein aus der Tarifänderung dem Lande und den Gemeinden
„E Sorbehalte Bilſons an mm erwächſt, wird auf 100 Millionen Mark geſchätzt. Im Jahre
in Deidenr aifen die
ſallerdings auch die übrigen Einnahmen wiederum erheblich
ane dife Hichl
Aber dieſe Mehreinnahmen dürften wohl zu einem guten
2 Af die Sereilſtn g
rch die unvermeidlichen Mehrausgaben in Anſpruch genommen
Se Woelian Kchrn
geichen Eudten Niem
Eud Wf die Bif Ao -u
Li den 2 Felruar h
Ea andla d iar
Sen ict beivoh
Eins Mick ine unch
wdie nachträglich bewilligt worden oder durch notwendige Kredit=
Sinchen Beichluß des Lertchtungen entſtanden ſind.
ſemunmehr vorliegende Voranſchlag für 1921
qdarch eine gewaltige Steigerung der Bedarfsziffern. Während
iſayſchlag für 1920 mit einem Geſamtbedarf für die Verwaltung
Aton 275 749 917 Mark abſchloß, iſt dieſe Ziffer für 1921 auf
B4 Mark geſtiegen. Das ſind alſo nahezu 200 Millionen Mark
ſcm Vorjahre. Das Mehr iſt nur zu einem kleinen
Bruch=
ſde weitere Steigerung der Perſonalkoſten zurückzuführen, da
ußelsoſten der Koſten der Beſoldungsreform mit 78 Millionen
artsrets in dem Voranſchlag für 1920 enthalten iſt. In der
Haupt=
diee Ausgabeſteigerung zurückzuführen auf das ſehr ſtarke
An=
e0 An9 der Friedensveigeu”t ſachlichen Ausgaben, die ſich namentlich in den von dem
(Suff) Der Neu
gauameerhaltenen Anſtalten (Kliniken, Irrenanſtalten uſw.)
bemerk=
uſtet— Dazu kommen als neue Laſten die Beträge, die auf Grund
uestS Seil, meidet ſeinem Bu3 A.burnungen des Landesſteuergeſetzes zum Laſtenausgleich für die
L2 Dr abgründerte Entſmcytt angefordert werden.
ATk. die deu Frieden und /1 A Beleifft das die Koſten der Volksſchulen mit 26 300 000 Mark und
Feirnandes mit Deutiz der Polizei mit 20 500 000 Mark. Trotz dieſer gewaltigen
Sg=Aütt gerung beträgt der unvermeidliche Fehlbetrag, mit dem das
Die, Bcs Bin jeah ia basktbrhließt, 44 455 487 Mark, alſo noch immer 10 Millionen Mark
usushiart:. 2ie „Uüberſöh nigyius im Voranſchlag für 1930. Dieſer Abſchluß wurde nur da=
2 Nacrelsvernag und VüuschanglEch, daß auch die Einnahmen beträchtlich höher geſetzt werden
De aurrikzniſche Regie
ſio ntucſ werden allein aus Steuern 122½ Millionen Mark mehr
er=
us Hanenaie Altion nach urter 8äm Vorjahre. Der Mehrertrag aus Holz wird auf 10
Millio=
lt Anſicht weit wenioe; geſchätzt. In ähnlichem Verhältnis ſind auch die übrigen
rwuyknn seinnahmen geſtiegen. Eine Abgabenerhöhung iſt nur
vor=
andrispernan nach Harulsfehrchui m Stempel, der durch Erhöhung einzelner Tarifſätze rund
2* Screingen Stagten ie Müyen Mark mehr einbringen ſoll. Hierüber wird dem Landtag
Dekaue darüber endlos f
Ur.4rſähnlichen” wird jet
verwerſen, ſind
Nam” erlänen, wenn de 1kn ere Vorlage zugehen.
u eingerracht werden ſollt / 2 Abfſondere Schwierigkeit für Aufſtellung des Voranſchlags für
beick vor allem darin, daß nur die Ausgaben genauer
überſeh=
ſiArnd auch das nur unter der Vorausſetzung, daß die
Ausgabe=
zerky riunmehr ihren Höhepunkt erreicht hat, während die Schätzung
Men Gegnem ſüu g Aſaymen unſicherer iſt denn je. Dieſe Ungewißheit ergibt ſich
5 die Hardingkr A Mr mus der Unſicherheit, in die unſer ganzes Wirtſchaftsleben
reſolution uuch 5 Vorgehen der Alliierten geraten iſt, und ſie tritt weiter im
it der Botſchaft zell=h ſrr die Erſcheinung im Hinblick auf die Ungewißheit, wie ſich
Dährend die Ves bbris des wichtigſten Einnahmepoſtens, der Einkommenſteuer,
lenÄt). An und für ſich brauchten die Ziffern des Etats nicht zu
uenn man dabei bedenkt, daß ſich der geſunkene Geldwert
nun=
wende nach ſeihr zo em Umfange geltend machen muß. Verglichen mit dem Wert
men und bei ſeüſerar zedes ſind die Abſchlußziffern nicht einmal ungünſtig. In den
ſter Guardian zuſthrerdi4t und 1915 hatte man noch mit einem Geſamtbedarf des
Ver=
entlichen Vidernltr lidgets von rund 80 Millionen Mark zu rechnen. Heute ſind
ſicht mehr. Sengu/ 47(ſUlionen Mark, das iſt das Sechsfache der Vorkriegsziffern,
glien wurde, wurde, „reiſſidrr geſunkene Geldwert bei gleicher tatſächlicher Ausgabe eine
infgichctumme erfordern würde.
15 gronnen.
Tichter großen Schwierigkeiten, mit denen naturgemäß die
Finan=
de s ates und der Gemeinden zu kämpfen haben, waren bisher
Hetie ine Dinge noch überſehbar und zu meiſtern. Nunmehr fängt
Die auf den 19. Zpi
B.rf. an, dunkler zu werden. Sie hängt ab von der Geſtaltung
Warfräftigen 4u r ſaoynwlitiſchen Verhältniſſe, an der unſer Heſſenland noch mehr
Fia vergt. — B.
e„ie hisher mur Kaute/M als jedes andere deutſche Land.
uch zahlreiche and
rnommen haben, / */(eſoigt ſind fünf mit evangeliſchen Lehrern zu beſetzende Schul=
Sachſen ſehr Fellen)t ſer Volksſchule zu Mamz. Für die Beſetzung kommen nur
n. — Die Urlund uswge (nicht in Mainz verwendete) Lehrkräfte in Betracht.
Er=
jedens werden a digtzᛋ nerner die Stelle eines Steuerinſpektors in der
Reichsfinanz=
aus Helfiungiors brZerwanky mit dem Amtsſitz in Mainz (Vorſtand der Bezirkskaſſe
iniſter, daß M Naiz1)
„ion über die HundA n. chöiffengericht I. Ein ebenſo dreiſtes wie umfangreiches
m. di die Frage michwh ülertreiben wußte der aus Hermsdorf ſtammende, 41
jäh=
g—dnchezu geregelt” ge, bie; unbeſtrafte Kaufmann Hugo Buſchmann von hier aus
enhen. Er hatte lediglich ein möbliertes Mietzimmer inne, er=
eckteceri durch Inſerate in Fachzeitungen nebſt ſonſtiger Aufmachung
uind Land. n Aſhan einer Großhandlung, indem er unter hochtönender Firma
in= unerrkauf von Mutterkorn in beliebigen Mengen (auch in Wagen=
Darmſtedh A dungpe uchte. Auf die bekanntlich zu Heilzwecken (mitunter mit
enigfnrirwandfreier Beſtimmung) dienende Ware gingen ihm zahl=
Stagtsporanſchlag 19e0 iche Utllungen aus ganz Deutſchland zu, er ließ ſich darauf
beträcht=
che Abnsszahlungen leiſten und blieb die Lieferungen ſchuldig. So
ſchrieben:
„he=reinmanke B. vom Mai bis November vorigen Jahres insgeſamt
räcſtn Tagen aushß” „wa „B) Mark, während er nur 1600 Mark für Ausführung kleiner
entſchriſt möge hiek Ruftraſt vrwendet und das ganze übrige Geld verbraucht hat. Außer
n um damit eiſſ urtgerſſtenn Betrug liegt noch Vergehen gegen die
Arzneimittelverord=
ung /t, wveil dem Angeklagten die zum Handel mit ſolchen Mitteln
1919Fforcſich- Erlaubnis fehlte und er nur die Genehmigung für
Vegeta=
ilienwla). Letztere Verfehlung wurde mit 1000 Mark Geldſtrafe ev.
„20 DhnWefängnis geahndet, und für den Betrug erhielt der
geſtän=
ige Mgckklagte 1 Jahr Gefängnis, abzüglich 2 Monate
Unter=
ſichunta X.
n./tr=ffkammer. Drei Jugendliche aus Ginsheim ſind des
ſchwe=
en D=ſ ſtahls bzw. der Hehlerei geſtändig. Der 14jährige A. W.
Ae
A atte iwährend einer Pauſe des abendlichen Fortbildungsunterrichts
„piraliſen n dass uss eines benachbarten Wirts eingeſchlichen und hundert
Ziga=
hluß A=ettemltm endet, von denen er ſofort den älteren beiden Kameraden
. R./ſ,h:A. R. einen Teil ſchenkte. Er erklärte ſich zu nochmaligem
Mchr.
Gmm
—
blikauh ſeie der Meinung ſind, daß mit ſolchen merkwürdigen
Aeußs akkeiten die Republik nicht verankert, ſondern in den
Augeſener, die wirklich freie Republikaner ſind, nur in
Miß=
gerhaue redinl by acht werden kann. Es gibt Leute, die der Anſicht ſind,
Sanddaß ᛋchin: Staate und im Reiche jetzt wirklich andere Dinge vor=
habenr,lz, die Bevölkerung mit derartigen Maßnahmen zu be=
üan ab0 Tonarten kritiſiert. Beſſer geworden iſt in dieſer
Be=
ſo ziehuc nichts, im Gegenteil, Sankt Bureaukratius triumphiert
WGzahioch Alte und aufdringlicher als in jener Zeit, über die man
m ſſich ſ//ch erhaben dünkt. Er hat im Grunde genommen nur die
die U väl lzung nicht nur eine Zertrümmerung des Beſtehenden,
ſonddks dier Aufbau eines beſſeren Neuen geweſen iſt.
( C. Die Schönheitsoperation des Auges. Ein
amerika=
niſeſr Chirurg hat eine neuartige Operation in
Modſk ebrracht, der ein Neu=Yorker Blatt den hochtönenden
„Namam,Oeuloperitis” beilegt. Sie beſteht nach der
eingehen=
ſiden 9chreibung in dieſer Zeitung darin, daß die Augenlider
gtngera-rf averden, um die Augen zu vergrößern. Man nimmt
von dw olberen Augenlid einige Millimeter unnützes Fleiſch weg
gund mt das Lid dann wieder zuſammen. Natürlich iſt die
(Nahte ismmen unſichtbar. Die Operation iſt durchans
gefahr=
los, ch micht ganz ſchmerzlos. Doch wvas tut eine Frau nicht
alles,s u an die Stelle von kleinen, blinzelnden Augen große
ſtrahlllne, Sterne zu ſetzen? Vorläufig können ſich dieſe
Ver=
rrößeßiſig des Auges freilich nur die Dollarprinzeſſinnen leiſten.
er ſrmrg verlangt nämlich für eine ſolche Operation 5000
ollcl vas bei einer Umrechnung in unſere Valuta ein großes
„ernmn darſtellt. Trotzdem aber ſoll er großen Zuſpruch haben,
denngls große „Märchenauge” iſt die Sehnſucht jeder Ameri=
Rr
Holen bereit und wiederholte den Streich, während die anderen vor dem
Hauſe warteten. Auch dieſe zweihundert Stück wurden gleich geteilt.
Der Dieb vergütete nach Entdeckung aus eigenem Lohnderdienſt dem
Beſtohlenen 90 Mark unter Rückgabe des Reſtes der Beute. Alle drei
waren bisher unbeſtraft, und es wurden W. zu 1 Woche, K. und R. zu
je 3 Tagen verurteilt.
— Geſindeordnung. Eine der erſten Taten der Volksbeauftragten
ſpar es bekanntlich im November 1918, zu dekretieren: die
Geſindeord=
nungen ſind aufgehoben. Bis zur Stunde hat die Reichsregierung eine
neue Geſindeordnung dem Reichstag nicht vorgelegt. Welche Elemente
ſich under den Dienſtboten heute befinden, das bewies die jüngſt am
Ver=
waltungsgerichtshof ſich abſpielende Verhandlung, die ſich wit der
Per=
ſon einer geſwiſſen Fichtelmeyer zu beſchäftigen Anlaß gab. Die F.
ver=
dingte ſich hier bei verſchiedenen Familien und wurde alsbald als eine
durchaus lügneriſche Perſon erkannt. Sie gab vor, aus Lothringen
ge=
flüchtet zu ſein, perfekt franzöſiſch zu ſprechen, war im Beſitze eines
Fahr=
rades und wußte ſich durch ihr Auftreten das Vertrauen der
Dienſtherr=
ſchaften zu erwerben. Einem hieſigen Arzt wurde der Hund mit
Strych=
nin vergiftet, und es beſteht der Verdacht, daß ſie hierbei nicht unbeteiligt
war. In einem anderen Hauſe wurde ſie eines Bluſendiebſtahls
über=
führt und die Fälſchumg eines Scheckformulars zeugt, daß man es mit
einer raffinierten Perſon zu tun hat. Die Nachforſchungen haben
er=
geben, daß die F. die Tochter von Taglöhnerseheleuten in Schifferſtadt
iſt. Die Wiedereinführung des alten Dienſtbuchs und mit ihm einer
humanen Geſindeordnung, wie es unſere heſſiſche war, wird immer mehr
zu einer gebieteriſchen Notwendigkeit. Will ſich der heſſiſche Landtag.
nicht dazu verſtehen, hier eimmal auf dem Wege der Geſetzgebung
ein=
zugreifen?
— Verbot der Ausfuhr, Veräußerung oder Verpfändung
aus=
ländiſcher Wertpapiere. Im Anſchluß an die Anordnungen, betreffend
das Verbot der Ausfuhr, Veräußerung oder Verpfändung ausländiſcher
Wertpapiere vom 26. März 1919 (RGBl. S. 339) und vom 25. September
1920 (NGBl. S. 1687) wird auf Grund des Geſetzes zur Abänderung der
Verordnung über ausländiſche Wertpapiere vom 22. März 1917 (NGBl.
S. 260), vom 1. März 1919 (RGBl. S. 264) mit Wirkung ab 1. April
angeordnet: 1. Bis zum 30. September 1921 iſt es verboten, ausländiſche
Wertpapiere nach dem Ausland auszuführen oder an eine im
Aus=
land anſäſſige Perſon zu veväußern oder zu verpfänden. Als
auslän=
diſche Wertpapiere gelten ſolche, aus denen ein im Ausland anſäſſiger
Schuldner haftet, oder durch die eine Beteiligung an einem im Ausland
anſäſſigen Unternehmen verbrieft iſt, einſchließlich der Zeugniſſe über
die Beteiligung an ausländiſchen Aktiengeſellſchaften. 2. Das
Reichs=
finanzminiſterium, Stelle für ausländiſche Wertpapiere, Potsdamer Str.
122 aſb, kann Ausnahmen von den Verboten der Ziffer 1 zulaſſen.
3. Als Wertpapiere im Sinne dieſer Anordnung gelten nicht: fällige
Zins= und Gewinnanteilſcheine, ſowie Wechſel, Schecks und ſonſtige
Zach=
lungsmittel, wohl aber ausgeloſte, gekündigte oder ſonſt zur
Rückzah=
lung fällige Stücke.
— Erhöhung der Pflegegeldſätze in den Landes=Heil= und
Pflege=
anſtalten und der Heilſtätte für Nervenkranke in Gießen. Mit Wirkung
vom 1. April betragen ſolche in der 1. Klaſſe: für Heſſen 30—40 Mark
täglich, für Nichtheſſen 45—60 Mark, in der 2. Klaſſe: für Heſſen 15 bis
20 Mark, für Nichtheſſen 25—35 Mark täglich, in der 3. Klaſſe: für
ſelbſtzahlende Heſſen 8—12 Mark täglich, für heſſiſche Fürſorgeverbände,
Krankenkaſſen und Landesverſicherungsanſtalt „Heſſen” 12 Mark, für
des=
gleichen nichtheſſiſche Verbände, Kaſſen und Anſtalten 15 Mark täglich.
Für Intradenpfleglinge wird der Satz auf 8 Mark täglich feſtgeſetzt. Für
die Zeit der Beurlaubung des Kranken wird, ſofern der Anſtalt
keiner=
lei Koſten erwachſen, Pflegegeld nicht erhoben. Beim Entweichen eines
Kranken iſt das Pflegegeld vom Tage des Entweichens an 14 Tage weiter
zu zahlen, wenn der Kranke nicht vorher aus der Anſtalt entlaſſen wird.
— Landestheater. In der heute abend unter ſzeniſcher Leitung vom
Wolfgang Harniſch zum erſten Male zur Aufführung gelangenden
Ko=
mödie „Pygmalion von Bernhard Shaw ſpielt die Rolle des
Pro=
feſſor Henry Higgins Walter Reymer von der Volksbühne in Berlin,
der für den Reſt der Spielzeit in den Verband des Landestheaters tritt.
In den übrigen Rollen ſind beſchäftigt: Margarete Carlſen (Frau
Hig=
gins), Ernſt Langheinz (Alfred Doolitle), Käte Gothe (Eliza), Friederike
Niedt (Frau Eynsford Hill), Eliſabeth Horn (Clara), Richard Eggarter
(Freddy), Hans Baumeiſter (Oberſt Pickerig) Käte Meißner (Frau
Pearce), Nichard Jürgas (ein Bummler), Hans Ausfelder (der ſurkaſtiſche
Zuſchauer), Frieda Herbach (ein Stubenmädcken).
* Vortrag Schmude. Am Montag abend hielt auf Veranlaſſung
des Heſſiſchen Wohnungs= und Heimſtättenvereins, e. V. (
Kriegerheim=
ſtättenberein) und der Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes Deutſcher
Bodenreformer Herr Hauptmann Schmude einen Vortrag über „Die
Selbſthilfe bei den Siedlungen in den Quellgebieten der
Urpro=
duktion‟. Er wurde durch den Vorſitzenden des Heimſtättenvereins, Herrn
E. Schenck, mit der Bemerkung eröffnet, daß die Sehnſucht nach
Heim=
ſtätten im deutſchen Volk ſtets lebendig geweſen ſei. Der Krieg habe die
Erfüllug dieſer Sehnſucht erſchwert, und der Grundſatz der Selbſthilfe
habe ſich mehr und mehr Bahn gebrochen. Ein Vorkämpfer und
Pfad=
finder auf dieſem Gebiet ſei Hauptmann Schmude, ein Mann der Tat
und der Arbeit, geworden, dem er alsdann das Wort zu ſeinem Vortrag
erteilte. Der Vortrag war ſtark beſucht und die Zuhöverſchaft folgte dem
Redner wir geſpannter Aufmerkſcmkeit und lebhaftem Intereſſe. Wir
möchten hier die allgemeine Bemerkung vorausſchicken, daß Berichte über
Vorträge keinen Erſatz für dieſe bieten können noch auch wollen; denn
dann würden ſie den Beſuch der Vorträge überflüſſig machen. Wer ſich
für ſolche Vorträge intereſſiert, ſoll ſie beſuchen. Dazu kommt, daß ſich
der unmittelbare Eindruck des geſprochenen Wortes auf die Zuhörer nicht
wiedergeben läßt, und bei einer ſo bedeutenden Perſönlichkeit und einem
durch ſeine Perſönlichkeit ſo überzeugend wirkenden Redner wie Schmude
iſt dieſer Eindruck das Beſtimmende. Der Redner, eine friſche,
jugend=
liche Erſcheinung, der den Eindruck eines Zwanzigjährigen macht, gab
eine Vorgeſchichte und eine Schilderung der von ihm gegründeten
Heim=
ſtätvengeſellſchaft „Neu=Deutſchland”, worüber wir ſchon in Nr. 100
unſeres Blattes ausführlich berichtet haben. Er ſchilderte die ungeheueren
Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen gehabt hat, mit
Verſtändnis=
ſigkeit, Gleichgültigkeit, Mißtrauen, Uebelwollen, Anfeindungen und
herzerfriſchenden Offenheit, wvie er anfangs verkannt und teilweiſe
ver=
lacht worden ſei, wie ihm die Reichsregierung, die Hunderttauſende für
Erwerbsloſe ausgegeben, ihm keinen Pfenwig für ſeine dem Wohle der
arbeitenden Klaſſe und der Erhöhung der Arbeitsproduktivität dienenden
Siedlungsbeſtrebungen bewilligt habe, wie er bald als Spartakiſt, bald
als Neaktionär oder als Hochſtapler verdächtigt worden ſei, wie der
Ober=
bürgermeiſter von Magdeburg vor Schmude, als einem gefährlichen
Menſchen gewarnt habe, wie er mit den hartköpfigen Bauern um die
Erwerbung von Grundbeſitz gerungen habe, und mit welchen unendlichen
Mäühen er ſchließlich ſeinen Plan zur Ausführung gebracht hat. Seine
Leute, die ihm anfangs noch mißtrauten, hielten dann feſt zu ihm, und
cs war intereſſant zu hören, wie e3 ihm gelungen iſt, alle politiſche
Ge=
genſätze auszuſchalten und die Leute verſchiedenſrer politiſcher Richtungen
in der gemeinſamen Arbeit für ein Ziel zu einigen, wobei er bemerkte,
daß die radikalen Elemente nicht die ſchlechteſten ſeien, ſie müßten nur
richtig geleitet werden. Seine hochintereſſanten Ausführungen brachten
zum Bewußtſein, was ein Mann, der für eine Idee bgeiſtert iſt und feſt
auf ſeine gute Sache vertraut und ſich ihr ganz hingibt, mit Geduld,
Willensſtärke und Tatkraft erreichen kann, und in dieſem Sinne
ver=
dient das, was dieſer prochtvolle, von aller Selbſtſucht freie und nur dem
Wohle ſeiner Mitmenſchen dienende Mann erreicht hat, Bewunderung.
Sein Leitwort war und iſt: „Kämpfen bis zum letzten Blutstropfen,
aber ohne Haß‟. Der Heimſtärtengedanke, ſo ſchloß der Redner, iſt der
Hebel, der unſere Wirtſchaftslage wieder in Schwung bringen und der
innerpolikiſchen Verhetzung Einhalt tun kann.
An den mit Begeiſterung aufgenommenen Vortrag ſchloſſen ſich
Licht=
bilder an, die von der Entſtehung und der Einrichtung der Heimſtätten
ein anſchauliches Bild gaben.
Am 12. April fand gelogentlich der Monatsver=
ſeſſor Kreutz führte folgendes aus: In der heutigen Zeit iſt Sparſamteit
und zweckmäßige Verwendung der Nahrungsmittel im Haushalt
Be=
dingung. Es genügt nicht, daß ir die notwendige Menge von
Nah=
rungsmitteln in uns aufnehmen, fendern noch viele andere Faktoren
mliſſen bei einer zweckmäßigen Ernährung berückſichtigt werden. In
die=
ſer Richtung belehrend und aufklärend zu wirten, iſt Sache der
Haus=
frauenverbände und der Nahrungsmttelchemiker. Die chemiſche
Zuſam=
urng unſeres Or=
rein rechneriſch — wären wir imſtande, mit dieſen Nährſtoffen unſeren
Organismus zu erhalten. In der Praxis erweiſt ſich das jedoch als
un=
möglich. Zu einer richtigen Ernährung gehören neben den zur
Erhal=
tung notwendigen Stofſen auch die Genußmittel, die die Verdauung
an=
kommene Ausnützung der
en und die Vitamine, durch die
twveis darau
Speifeir uöglich)
durch Zugabe der Vitamine enthaltenden Gemüife zur Kindernahrung
erſt die Milch vichtig ausgenutzt werden kann. Zur vollkommenen
Aus=
nutzung der Nahrungsmittel iſt es notwendig, daß dieſelben hinreichend
zerkleinert werden; das geſkieht durch ſorgfältiges Kauen, Weickkochen
träger und wichtigſtes Nah=
18
nu.
nährung notwendig. Die= Qunl tät des Fleiſches iſt verſchieden — je nach
Tiergaitung, Art und Menge der Fütterung, Blutgehalt, Ablagerung,
Alter des Tieres und der Körperſtelle, der das Fleiſch entnommen wurde.
Richtige Auswahl und Zubereitung des Fleiſches erhalten und erhöhen
ſeinen Nährwert. Als Fleiſcherſatz ſind die eiwweißreichen. Hülſenfrüchte
und die Haferpräparate anzuſehen; ihre weiteſte Verwendung im
Haus=
halt wird empfohlen. Friſche Gemüſe ſollen mit wenig Waſſer am beſten
in der Kochkiſte gar gekocht werden. Das Kochwaſſer, das die wertvollſten
Nährſtoffe der Gemüſe bei der Zubereitung aufnimmt, ſoll nicht
fort=
gegoſſen, ſondern z. B. zu Suppen verwandt werden. Scharfe Gerüche
verflüchtigen ſich, wenn man beim Kochen anfangs den Kochdeckel entfernt.
Die anweſenden Hausfrauen folgten angeregt dem indereſſanten Vortrag,
der manchen wertvollen Wink enthielt.
sw. Zur Errichtung einer Filmfabrik in Darmſtadt erfahren wir,
daß die Verhandlungen im Finanzausſchuß vertraulicher Art waren.
Es handelt ſich um die Vigo=Larſen=Geſellſchaft, Berlin. Teils die
ſchlechten Lebensverhältniſſe tragen zur Abwanderung bei, teils iſt die
ſchöne Bergſtraße und ein Anſchluß bzw. eine Verbindung mit dem
Landestheater ſicherlich der Geſellſchaft wie auch dem Landestheater von
großem Vorteil. Ein Beſchluß wurde nicht gefaßt, auch beſtanden
ge=
wiſſe Bedenken.
* Regimentsfeier ehem. Garde=Dragoner Nr. 23 am 7. und 8. Maf.
Auf die heutige Anzeige des Wohnungsausſchuſſes wird hingevieſen.
* Sein 25 jähriges Arbeitsjubiläum beim Städtiſchen Waſſerwerk
feiert heute Vorarbeiter Wilhelm Beyer.
* Im Silberkranz. Das Feſt der Silbernen Hochzeit feiern heute
die Eheleute Wilhelm Hildebrand und Frau Johanette, geb. Metter,
Gardiſtenſtraße 20.
* Stenographen an die Front. Es iſt immer noch nicht genügend
bekannt, daß tüichtige Stenographen geſuchte Leute ſind. In ſtaarlichen,
ſtädtiſchen und kaufmänniſchen Bureaus ſind Stenographen unentbehrlich.
Bis heute iſt aber die Nachfrage nach dieſen immer noch größer als das
Angebot. Hervorgehoben muß ferner werden, daß wirtlich tüchtige
Ste=
nographen die beſtbezahlten Stellen einnehmen. Auf die
Bekanntma=
chung des Gabelsbergerſchen Stenographenvereins 1861 im Anzeigenteil,
ſei auch an dieſer Stelle verwieſen.
* Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger‟. Es ſei hiermit
noch=
mals auf den Stenographie= und Maſchinenſchreib=Anfängerkurſus
hin=
gewieſen, den die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger”
Eliſa=
bethenſtraße 52, eröffnet hat. Teilnehmer können ſich noch bis
Donners=
tag abend in der Geſchäftsſtelle anmelden.
n. Gemeiner Vertrauensbruch. Der vor einiger Zeit verhaftete
hieſige Bücherreviſor Hermann Ringler iſt zahlreicher
Betrüge=
reien, ſowie des Diebſtahls geſtändig, doch wäre es möglich, daß
außer den feſtgeſtellten etwa fünfzehn Fällen noch andere vorhanden
ſind. Was R. eingeräumt hat, beläuft ſich auf rund 90 000 Mark, und
von dieſem Geſamtſchaden wurde ſeinerzeit vor der Entdeckung nur der
Betrag von 8000 Mark zurückerſtattet. Einer der Betrogenen beklagt
allein 50 000 Mark, da ihm R. 2000 Mark entwendete und eine zur
Be=
ſchaffung von Wertpapieren anvertraute bzw. entlockte Summe von
48 000 Mark ſich aneignete. Alles diente dem verſchwenderiſchen Leben
R.s, der binnen wenigen Monaten dieſe großen Summen in lockerer
Geſellſchaft durchbrachte. Jeder Geſchädigte, der es noch nicht getan hat,
ſollte ſich melden, damit die gebührende Beſtrafung des Betrügers
er=
folgt und deſſen Schuld reſtlos aufgeklärt wird.
n. Ungefühnte Gewalttat. Im Anſchluß an die erſte Meldung iſt zu
erwähnen, daß jene Ende voriger Woche abends in der Nähe der
Ax=
tilleriekaſerne verübte hinterliſtige Gewalttat noch der
Auf=
klärung harrt. Das durch den Lungenſchuß ſchwer verletzte Mädchen
Hofferberth konnte zwar zeugeneidlich durch das Amtsgericht am
Samstag vernommen werden, es fehlen aber trotzdem Anhaltspunkte
be=
züglich der Täterſchaft, da der Verbrecher ſich damals im Verborgenen
hielt. Es wäre für die allgemeine Sicherheit von großem Belang, wenn
der Behörde zur Entdeckung des Täters geeignete Mitteilungen
zu=
gingen.
C. Die Obſternte hat im Jahre 1920 in Heſſen 631000
Doppel=
zentner im Werte von 70½ Millionen Mark ergeben, während das
Vor=
jahr 110 000 Doppelzentner mehr geliefert hatte, für die aber nur 5621s
Millionen Mark gelöſt worden waren. Der Wert der einzelnen
Obſt=
ſorten iſt ſeit 1916 ſtändig geſtiegen und hat im Jahre 1920 im
Durch=
ſchnitt erreicht für den Doppelzentner Tafeläpfel 128 Mark,
Wirtſchafts=
äpfel 90 Mark, Tafelbirnen 129 Mark, Wirtſchaftsbirnen 84 Mark,
Zwetſchen und Pflaumen 100 Mark, Kirſchen 273 Mark, Pfirſiche 307
Mark, Aprikoſen 330 Mark und Walnüſſe 485 Mark (1914: 25 Mark).
Der Geſamtertrag überſtieg den 15jährigen Durchſchnitt um das
Andert=
halbfache. Beſonders reichlich war die Ernte an Birnen und Aepfeln,
auch die der Kirſchen, Zwetſchen, Pflaumen, Aprikoſen und Pfirſiche war
etwas über Mittel und nur die der Walnüſſe blieb etwas hinter dem
Durchſchnitt zurück. In den einzelnen Kreiſen des Landes ſchwankten die
Erträge zwiſchen 66 000 Doppelzentnern in Friedberg und 3600 in
Lauter=
bach, und die Erlöſe zwiſchen 7½/ Millionen Mark in Büdingen und
300 000 Mark in Lauterbach. Die reichſte Apfelernte hatte der Kreis
Büdingen, die reichſte Birnenernte der Kreis Dieburg, während
hinſicht=
lich der Zwetſchen und Pflaumen Bingen, der Kirſchen Friedberg, der
Aprikoſen Mainz, der Pfirſiche Worms und der Walnüſſe Heppenheim
obenan ſtehen.
— Sammelt Heilkräuter! Infolge des Krieges herrſcht auch jetzt
noch ein Mangel an Arzneidrogen, die in tunlichſt großer
Menge von den Kennern einheimiſcher Arzneipflanzen, auch in dieſem
Jahre geſammelt werden ſollten. Es wird daher allen Perſonen, die ſich
mit dem Einſammeln von Arzneipflanzen zu befaſſen in der Lage ſind,
beſonders auch den Arbeitsloſen und Kriegsbeſchädigten und Kindern,
empfohlen, in der gleichen Weiſe wie während des Krieges
Arznei=
pflanzen zu ſammeln. Apotheker, Forſtbeamte, Lehrer und
Natur=
freunde werden ſicherlich gerne bereit ſein, mit Rat und Tat bei dem
Einſammeln von Arzneipflanzen behilflich zu ſein. Als Abnehmer für
das Sammelgut kommen die Apotheken und die Drogenfirmen in
Be=
tracht. Es empfiehlt ſich, bei dieſen vor der Sammlung anzufragen,
welche Arzneipflanzen und Teile derſelben beſonders benötigt werden.
— Grieß und Teigwaren gelangen ab heute zum Verkauf. (Siehe
Bekanntmachung.)
— Zuckervorausbeſtellung auf Marke Nr. 5 und 6 (Mai= und Juni=
Anteil) und Ausgabe von Bezugsſcheinen an die Kleinhändler. (Siehe
heutige Bekanntmachung.)
Donnerstag, den 21. April 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr 8, Beſtellmarke
Nr. 8 und Bezugsmarke Nr. 9, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 9, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezug3marke Nr. 8, 800 gr Brot,
Bezugs=
marke Nr. 9. 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Corned beef: Bei den Mindsmetzgern ſind ab 1. April d. Js.
bis auf weiteres kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund
eng=
liſches Gewicht) zu 6.— Mk. pro Doſe erhä tlich.
Kartoffelverſorgung: Kartoffelmarke Nr. 15 u. 16 mit je 5 Pfund
zum Preiſe von 60 Pfg. für das Pfund,
Zucker: April=Anteil auf Marke Nr. 4.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Die Abſtempelung der
Karten für das neue Hausbrandwirtſchaftsjahr findet laut
Bekanntmachung vom 8. April d. J. von 8—12 u. 3—5 Uhr
auf Zimmer Nr. 39 der Kohlenausgleichſtelle ſtatt.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uihr vormittags bis 2½= Uhr nachmittags ge5 fnet.
Sastags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Beriorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetquſcht.
Rw. Unfall. Vorgeſtern
gend tvurde ein zehnjähriger
Schüler in der Mühlſtraße von einem Nadfahrer überfahren und
erlitt einen Unterſchenkelbruch. Der Radfahrer fuhr, ohne ſich um den
Verletzben zu kümmern, mit ſeinem Nad davon. Der Verunglückte
ſuurde durch die Rettungswuache mittels Krankenkraftwagen ins
Kranken=
haus verbracht. — Selbſtmordverſuch. Geſtern vormittag
ver=
ſurhte ein Fräulein ihrem Leben durch Oeffnen der Pulsadern ein Ende
zu machen. Sie wurde aber bei ihrem Vorhaben noch rechtzeitig bemerkt
und durch die Rettungswvache ins Krankenhaus verbrocht.
Geſtern abend verſuchte ein junges Mädcken durch Oeffnen des
Gas=
hahnes ihrem Leben ein Ende zu machen. Der Sauerſtoffapparat wurde
mit Erfolg angewandt. Das Mädchen wurde von der Rettungswache
in das Krankenhaus gebracht.
— Ringkämpfe im Orpheum. Die Kämpfe am 17. Tage zeitigten
fol=
audolfi gegen Weber.
Schwvierigkeiten mis ſeinem
umſang=
reichen Repertoire an unerlaubeen Mitt=In. Der Kampf mußte nach 20
Minuten als reſultatlos abgebrochen werden. Dasſelbe Ergebnis war
auch im zweiten Treffen zwiſchen dem Berliner Luppa und dem
Nürnberger Gemmel. Die Zuſchauer kamen, trotzdem die Kämpfe beide
unentſchieden waren, voll auf ihre Koſten und hielten wit dem Beifall
h gegen Achner endete
auch nicht zurüick. Der En”ſ4
durch Armfall
mpfen iſt die Wiederaufnahme
zur Strecke brackte.
des freien Mingkampfes, zuv beide Ringer mit nacktem, eingeöltem Körper
zum Kampf antveten, beſonders zu nennen. Das angebotene Depot von
Eeite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 20. April 1921.
1000 Mank iſt von Madually bei der Dirktion hinterlegt worden. Ueber
die anderen Kämpfe ſiehe Anzeige.
— Kaffee Bismarck. Am heutigen Mittvoch beranſtaltet
Kapell=
meiſter Klenſch, der am 1. Mai Darmſtadt verläßt, noch einmak einen
ſeiner beliebten Deutſchen Opern=Abende im Haffee Bismarck. Gerade
für dieſen Abend hat er mit beſonderer Sorgfalt ein Programm unſerer
beſten deutſchen Meiſter gewählt. (Siehe Anzeige.)
Die neue heſſiſche proteſtantiſche Kirchenverfaſſung.
Sicherem Vernehmen nach wird der Entwurf zu der neuen
Verfaſ=
fung der heſſiſchen evangeliſchen Kirche in dieſen Tagen von dem aus
dem Landeskirchentag (früher Landesſynode) hervorgegangenen
Ver=
faſſungsausſchuß durchberaten, um dann möglichſt raſch vor den
Landes=
tirchentag zu gelangen. Ift der Entwurf von dieſem beraten und
ver=
abſchiedet, ſo erhält er alsbald Geſetzeskraft. Dieſes darf nicht
ge=
ſchehen, ohne daß man den Mitgliedern der evangeliſchen Landeskirche
Gelegenheit gibt, Stellung zu dieſem wichtigſten Kirchengeſetz zu nehmen.
Es muß deshalb der Verfaſſungsentwurf den Mitgliedern der
evange=
liſchen Kirche oder wenigſtens den berufenen Organen der einzelnen
Ge=
meinden, d. ſ. die Gemeindevertretung und der
Kirchen=
vorſtand, alsbald zugänglich gemacht werden, damit dieſe den
Ent=
wurf, insbeſondere in ſeinen Abweichungen gegen die ſeitherige
Verfaſ=
ſung, kennen lernen und alsdann ihren Vertretern im Dekanatsausſchuß
und dem Dekanatskirchentag ihre Wünſche mitteilen, ſowie dieſe wiederum
den Abgeordneten für den Landeskirchentag geeignete Richtlinien für
ihre Stellungnahme zu dem Entwurf in ſeinen einzelnen Teilen geben
können. Es werden dieſes ſein vor allem die Beſtimmungen über:
1. Die Kirchenregierung und ihre Zuſammenfetzung, ob
Präſident der Landestirche oder Landesbiſchof, Oberkirchenrat oder
Kirchentagsausſchuß, oder beides zuſammen. Soll der Präſident oder
Landesbiſchof aus Urwahlen hervorgehen oder von dem
Landes=
kirchentag gewählt werden?
2. Den Landeskirchentag, insbeſondere ſeine
Zuſammen=
ſetzung, ſeine Befugniſſe und das Wahlverfahren, auf Grund deſſen er
gebildet wird.
3. Die Gemeinden und ihre Organe:
Gemeindeverſamm=
lung, Gemeindevertretung, Kirchenvorſtand und Pfarreu. Wer ſoll
Vor=
ſitzender des Kirchenvorſtandes ſein, der Pfarrer oder ein weltliches
Mitglied? Soll der Pfarrer von der Gemeinde gewählt werden oder ſoll
die Ernennung durch die Kirchenregierung erfolgen nach einem
beſtimm=
ten Vorſchlagsrecht der Gemeinde?
4. Die Dekanate: Dekane, Dekanatsausſchuß und =kirchentag.
Die derzeitigen Dekanate müſſen neu geſtaltet werden. Sie ſind den
heutigen geographiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen anzupaſſen.
5. Die Verwaltung des Kirchenvermögens: g) der
Landeskirche: durch eine beſondere, der Kirchenregierung
unter=
ſtellte Behörde; b) der Gemeinden: durch dieſe ſelbſt. Hier wird
zu prüfen ſein, ob das Aufſichtsrecht der weltlichen Behörden (
Kreis=
amter) auszuſchalten iſt und dafür eine Aufſicht durch den
Dekanats=
ausſchuß tritt.
6. Das Beſteuerungsrecht der Landeskirche und der
einzel=
nen Gemeinden unter Berückſichtigung der neuen
Reichsſteuergeſetz=
gebung.
7. Das Budgetrecht der Landeskirche und der einzelnen
Ge=
meinden. Soll dieſes mit oder ohne Aufſicht und Genehmigung der
Staatsregierung erfolgen?
8. Die Anſtellung der Organiſten (Organiſtinnen) als kirchliche
Beamte, die ihr Gehalt aus der Zentralkirchenkaſſe beziehen.
Dieſes mögen wohl die weſentlichſten Punkte ſein, die für die
All=
gemeinheit von beſonderem Intereſſe ſind. Es iſt nun die Aufgabe aller
Kirchenvorſtände und Gemeindevertreter, ſich in aller Kürze mit dieſen
Fragen zu befaſſen und zu veranlaſſen, daß ihnen Gelegenheit gegeben
wird, Stellung zu dem Entwurf der neuen heſſiſchen Kirchenverfaſſung
zu nehmen, bevor er an den Landestirchentag gelangt. Als ganz
ſelbſt=
verſtändlich ſetze ich voraus, daß der neue Entwurf nicht das Licht der
Oeffentlichkeit zu ſcheuen braucht. Wir leben ja gerade eben in den Tagen,
die uns erinnern an die Tak unſeres Reformators Dr. Martin Luther
vor 400 Jahren zu Worms, der ſich nicht fürchtete und nicht ſcheute, vor
Gott und der Menſchheit laut und offen zu bekennen, was er für gut,
was er für recht hielt. Möchte der Geiſt Luthers in unſerer neuen
heſſi=
ſchen Kirchenverfaſſung ſo recht lebendig werden, dann wird ſie unſerem
geſamten hefſiſchen proteſtantiſchen Volke zum Nutzen und Segen
ge=
reichen!
Darmſtadt, 18. April 1921.
Prof. Rothermel.
+ Arheilgen, 19. April. Lurherfeier. Der letzte Sonntag, der
dem vierhundertjährigen Jubiläum des Bekenntniſſes Martm Luthers
bor Kaiſer und Reich zu Worms geſvidmet war, wurde morgens 7 Uhr
von dem hieſigen Poſounenchor durch Blaſen birchlicher Weiſen
einge=
leitet. In dem um ½10 Uhr beginnenden Hauptgottesdienſt war es das
große „Halleluja” aus Händels „Meiſias”, das, vorgetragen durch unſere
Poſaunenbläſer, der Verſammlung eine weihevolle Stimmung gab. Nach
dem durch die Geineinde geſungenen Lutherliede „Ein” feſte Burg” ſprach
der Ortsgeiſtlicke über Apoſtelgeſch. 5, 29: „Man muß Gott mehr gehor=
Een, denn dem Menſchen‟. Er ſchilderte den Reformator als nach innen
cin Kind, nach außen einen Helden, einen Gotteshelden, der nichts
Höhe=
res kennt, als Gott und ſein Eswiſſen. Das hehre, ehedem Lutherſche
Trutzlied wurde unter Begleitung von Poſgunen ud Orgel unter
Be=
geiſterug zum Schluß geſungen und damit fand die erhebende Feier am
Vormittag ihr Ende. Nachnittags 1 Uhr riefen abermals die Glocken
die Andächtigen zum Gotteshauſe, woſelbſt durch den hieſigen Kirchenchor
eine liturgiſche Feſtfeier beranſtaltet wurde. Kompoſitionen von Bach
und Max Bruch bildeten die Chöre und Geſänge, die der Chor zu Gehör
brachte. Die verbindenden Worte, von dem Ortsgeiſtlichen ud Herrn
Lehrer Reinheimer geſprochen, vergegenwärtigten den andachtig
Lauſchen=
den die Vorgänge der damaligen Zeit und mahnten, in Luther und der
in ihm lebenden Gotteskroft den Führer zu ſehen zur inneren
Wieder=
geſundung unſeres deutſchen Volkes, wodurch unſer ſchwäches und
halt=
loſes Geſchlecht wieder emporgeführt werden könnte. Montag, den 18.
ds. Mts., am Jahrestage, verſammelten ſich die oberen Klaſſen unſerer
Schule mit Lehrerinnen uund Lehrern in der Kirche, wo Schüiler dem Tag
entſprechende Gedichte aufſagten, während wiederum Herr Pfarrer Grein
den Kindern ein Bild Luthers und feiner Glaubenstat entwarf. Unſer
Geiſtlicher nebſt Kirchengeſangverein und Poſaunenchor hatten ihr Beſtes
geboten, um die Luthertage in würdiger Weiſe zu geſtalten. Abends
6 Uhr ertönten die Glocken vom Turme, um gemeinſam mit denen des
ganzen evangeliſchen Deutſchlands die Stunde des Lutherbekenntniſſes
hinauszurufen.
Auerbach, 19. April. Zur Bürgermeiſterwahl. Herr
Kaufmann W. Blickensdörffer ſoll als Kandidat für die
dem=
nächſt ſtattfindende Bürgermeiſterſvahl aufgeſtellt werden. Dieſe Wahl
wäre ſehr zu begrüßen, da Herr B. ein tüchtiger und gewiſſenhafter
Kaufmann iſt und jedem Parteigetriebe fern ſteht.
Auerbach, 18. April. Inderhieſigen
Milchverkaufs=
ſtelle kann jetzt jedermann täglich Magermilch zum Preiſe von
1,30 Mark das Liter erhalten. Damit haben ſich die Milchverhältniſſe in
unſerer Gemeinde etwas gebeſſert.
h- Ven der Bergſtraße, 18. April. Nachtfroſt. In der Nacht
von Samstag auf Sonntag ſank das Wetterglas unter den Gefrierpunkt
und ſind infolgedeſſen die Reben in den Weinbergen in vielen Lagen
erfvoren. Auch die blühenden Obſtbäume haben gelitten.
— Groß=Zimmern, 18. April. Volksliederabend. War es
unſerem hieſigen Männergeſangverein mit ſeiner begabren ſtarken
Sän=
gerſchar und ſeinem vortrefflichen Dirigenten, dem Herrn Chormeiſter
Hch. Höhner=Frankfurt, in der Vergangenheit energiſchſtes Beſtreben,
die ſchwierigſten Kunſtchöre, zu einem wahren Eenuß zu geſtalken, ſo
zeigte er geſtern abend, daß er durch die ſorgſame Pflege des deurſchen
Volksliedes auch ſeiner volkserzieheriſchen Aufgabe gerecht wurde. Das
ſorgſam ausgewählte Programm, in allen Feinheiten herausgsarbeitet,
erregte einen geradezu bezaubernden Enthuſiasmus bei dem vollbeſetzten
Hauſe, der ſich viele Male in ſtürmiſchen Beifallsbezeugungen äußerte.
Die Sänger waren mit Leib und Seele bei der Sache, gaben ihr Beſtes
her und zeigten, was Schulung und Diſziplin zu leiſten imſtande ſind.
Der Chormeiſter wußbe, was er ſeinem lebendigen Inſprumente zumuten
konnte; er ließ es erklingen, in allen Schönheiten, in allen Akkorden
ge=
funder Volksgeſangeskunſt mit all ihrem natürlichen Zauber. Mehrere
Haufen= und Celloſoli, brachten eine kleie Abwechſelung in den
einheit=
lichen Charakter des Abends, Fräulein Oſly Gläſel, Harfeniſtin,
Mit=
glied des Frankfurter Schauſpielhauſes, zeigte ſich trotz ihres jugendlichen
Alters als reife, vollendete Künſtlerin, die ihr ſchwieriges Inſtrument
voll und ganz beherrſcht. Mit ſtaunenerregender Virtuoſitat entledigte ſich
Herr Schngemann=Bad=Homburg, Mütglied des dortigen Symphonie=
Or=
cheſters, ſeiner Aufgabe. Beide fanden ſeitens des Publikums herzlichſte
und begeiſterte Anerkennung. Der Männergeſangverein hat ſomit ſeine
edle Aufgabe gelöſt, daß auch unſere jetzige Generation emporgeführt
werden kann zum Verſtändwis echter, erhebender, volksbildender
Geſan=
geskunſt, ohne daß man zu zweideutigen Unterhaltungsmitteln ſeine
Zu=
flucht nehmen muß.
— Mainz, 19. Aprik. Schwerer Einbruchsdiebſtahl. Am
hellen Sonntag nachmittag ſtiegen zwvei Diebe über das eiſerne
Gitte=
eines Hauſes in der Walpodenſtraße, in dem ſich ein
Damenkonfektions=
geſchäft befindet, öffneten mit Sperrhaken und Stemmeiſen die
Haupt=
eingangstür und im Hochparterre eine Anzahl von Türen und
Schrän=
ken. Sie packten in einen großen Karton zwei in Arbeit befindliche
Damenpelzmäntel und Stoffe im Werte von 100 000 Mark ein. Durch
den Geſchäftsinhaber wurde der Diebſtahl entdeckt und die Polizei in
Kenntnis geſetzt. Gegen 7 Uhr abends wurden auf der Großen Bleiche
die beiden Einbrecher feſtgenommen. Bei den Tätern handelt es
ſich um den früher im Geſchäft tätig geweſenen Hausdiener Rühl, der
erſt vor kurzem aus Butzbach entlaſſen wurde, und um den Kellner
Kilian. — Der Betrieb des Stadttheaters, der bekanntlich
infolge der geänderten Verhältniſſe einen gegenüber der Friedenszeit
weſentlich höheren Zuſchuß verlangt, ſoll nach dem Beſchluß der
Theater=
deputation in der kommenden Spielzeit in demſelben Rahmen wie in
dieſem Jahre fortgeführt werden; das bedeutet, daß die im
Dezember erwogene Aenderung auf Einſchränkung oder Wegfall des
Schauſpiels, wovon man ſich Erſparungen verfprach, nicht zur
Durch=
führung gelangt, daß vielmehr das Schauſpiel, was auch das richtige iſt,
erhalten bleiben ſoll. An den Koſten des Betriebes hat, wie bekannt,
der Staat eine Beteiligung zugeſagt.
Mainz, 19. April. Heute vormittag 9½½ Uhr erfolgte die
feier=
liche Ueberführung der Leiche des Biſchofs Dr.
Kir=
ſtein vom biſchöflirhen. Palgis zum Dom, wo die Beiſetzung ſtattfand.
Auf den Stroßen haite ſich eie große Menſchenmenge angeſammelt, als
der Traerzug mit zahlreichem Schülern, Vereinen, Abordnungen und
geiſtlirhen Würdenträgemt ſich in Bewegung ſetzte. Der Dom war
ge=
ſperrt, bis der Leichenzug anlangte. Die Traverredr hielt Domdekan Dr.
Bendix, worauf die feierliche Beiſetzung in der Johanneskapelle erfolgte.
Um 12 Uhr war dis Feſer zu Ende.
Das franzöſiſche Militärpolizeigericht verurteilte
den Gasarbeiter Philipp Metzle; wegen Verdeilung kommmiſtiſcher
Flugbläiter zu 12 Tagen Gefängmis und 1000 Mark Geldſtrafe.
Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Offenbach fand in einer
beſonderen Feier im Volkskino Groß=Ofenbach die Verteilung der
Geſellenbriefe ſtatt. Der Vorſitzende des Gewerbevereins,
Pro=
feſſor Prockmann, hielt die Begrüßungsanſprache. Von 412 Prüflingen,
die ſich gemeldet hatten, haben 406 beſtanden, davon 68 mit der Note
„ſehr gut”, 273 mit „gut” und 65 mit der Note „beſtanden‟. Eine
Aus=
ſtellung der Geſellenſtücke fand zahlreichen Beſuch. — Ein
bedauerns=
werter Unglücksfall ereignete ſich am Sonntag in der Umformerſtation
des Ueberlandwerkes in Groß=Gerau. Der dienſttuende
Maſchi=
niſt, Herr Heinrich Meinhardt ſen., kam bei Beendigung feines Dienſtes
auf unaufgeklärte Weiſe der Hochſpannungsleitung zu nahe und blieb
auf der Stelle tot. Der Verunglückte hat lange Jahre hindurch ſeinen
Dienſt im Elektrizitätswerk verſehen. — Froſtſchaden an der
Baumblüte im Odenwald. Dem Froſt der letzten Nächte iſt
die reiche Birnenblüte, die für dieſes Jahr eine Vollernte an Birnen
ver=
ſprach, zum Opfer gefallen; außer in ganz geſchützten Lagen iſt ſie wohl
vollſtändig erfroren. Das Steinobſt hat weniger gelitten, doch ſieht man
auch Kirſchbäume, deren Blütenſchmuck ſchon braun geworden iſt.
„Aprilenblut tut ſelten gut”, dieſes alte, wahre Wort gilt für uns im
Odenwald doppelt. — Schneefall im ſüdlichen
Vogels=
berg. Der von den wetterkundigen Vogelsbergern in den warmen
Tagen der letzten Wochen prophezeite Schneefall iſt eingetreten, und da
es andauernd ſchneit, bedeckt eine dünne Schneedecke die Erde.
Gleich=
zeitig iſt ein bedeutender Temperaturſturz eingetreten, ohne bisher den
mit der Blüte beginnenden Bäumen zu ſchaden.
Die Wormſer Lutherfeier.
* Geh. Kirihenrat Prof. Dr. Krüger verkündigte aur Echluß ſeines
Vorkrages:
Die theologiſche Jatultät unſerer beſſiſchen Laudesuunierſität möchte
die Erinevungsfeier unſerer evang. Kirche nicht vorübergehen laſſen,
ohne nach alter akademiſcher Site von dem Necht der Promotion
Gebrauch zu machen. Sie möchte ſich darm bsſchränken auf Glieder der
heſſiſchen Landeskirche, und ſie will damit zum Ausdruck bringen, wie
eng ſie ſich ſellbſt mit dieſer Kirche verbunhen fühlt. So ernenne ich denn
kraft des mir zuſtehenden Rechts als Deka der Fakultät zur Feſer der
400jährigen Wiederkehr de3 großen Luthertages von Worms zu
Dor=
toren der heiligen Schrift:
den Geheiunen Oberkonſiſtorialzar und Sußerintenbentei zu Maiz,
Prälaten der befſiſchen Landeskirche, Ferdimand Euler, der ſich ſeit
vie=
len Jahren in reichem Maße durch kirchenregimentliche Beſonnenheit
be=
währt har;
deit orb. Profeſſor und edang. Prediger amr Sennar zut Friedberg
Kirchenrat Konrad Velte, der in langer pfarramtlicher Tätigkeit mit
hohem Idsalismus und umfaſſendem Weitblick gewirkt hat und den
An=
forderungen für die Jugend Heſſens erfolgreich entſprochen hat;
den Bibliothekar an der Landesbibliother i Darmſtadr, Lizentiaten
Guſtao Pfannmüller, der eifrig beſtrebt geweſen iſt, das Intereſſe
für das theologiſche Stizdium zu lecken und zu fördern:
den Srudienrak an der Ludwigs=Oherrealſchüle zu Darmſtadt
Gott=
fried Weimar, den treuen Führer der Jugend, der ſich der inneren
Miſſion in GHeſſen längere Jahre ür Kraft gewidmet und den kirchlichen
Beſtrebungen reiche Anregungen gegeben hat.
*
Vor überfülltem Hauſe ging am Spätnachmittag des 17. April die
Feſtaufführung des Oravoriums von Meinardus „Luther in Worms” in
Szene under Leitung von Herrn Muſikdirektor Hohmeier, der über die
techniſchen Schwierigkeiten in der Zujammenarbeit der vieſen
Mitvirken=
den, dem Geſangverein umd drm Knabenchor der Dreifaltigkeitskirche,
dem Orcheſter des Heſſiſchen Landestheaters und den ſechs tüchtigen
So=
liſten trefflich Herr wurde. Von letzteren iſt ver allem der Sänger des
Luther, Herr Konzertſänger König von Lucwigshafen, zu nennen, deſſen
ſchöner Bariton in Kraft und Tiefe den höchſten Anfordevungen gerechſt
wurde Frau Annie König=Bomatſch ſang die Partie der Katharma mit
der ganzen ſieghaften Schönheit ihrer hellen Sopranſtimme,
Opernſänge=
rin Frl. Cornelius aus Mams mit ihrem klangvollen Alt bie Rolle der
Martha, Herr Konzertſänger Schmitt (Tenor) aus Ludwigshafen hatte
den Kaiſer und Juſtus Jonas übernommen, Herr Opernſänger Hugo
Woiſin (Baß) von Mannheim den Glapio. Herr Konzertſänger Fritz
Seefeld von Mannheim brachte die Partien des Kurfürſten, Urichs von
Hutlen und Georgs von Frundsberg zu ſchöner Wirfung. Die
Auffüh=
rung erntete ſtümmiſchen Beifall und trau eite wahre Erbquung.
Zur Begrüßungsfeter ir der Dreifaltigkeitsbirche un 8 Uhr abends
war der weite Raum wieder dicht gefüllt. Vertreter einer großen
An=
zahl deutſcher evangeliſcher Körperſchaften hatven ſich eingefunden. Vom
Ausland waren aus Schweden, Norwegen, Finnland, Holland, Litauen,
Jugoſſawien, Ungaum und Nordamerika Abgeſwidte erſchietren. Nach
einleitendem Chorolvortrag („Gine ſchöne Tageiveis vom Wort Gottes”
begrüißte Herr Präſat Euler die Feſtgäſte. Anſprachem hielten Präſident
Veith=München, Pfarrer Waltor, Präſident Dr. Srreiker,
Oberbürger=
weiſter Köhler, Prof. D. Dr. Diehl, Geh. Konſiſtorialrat Prof. D. Eger=
Halle, Pfarrer Liz. Rietſchel=Leipzig, ein Enkel des Schöpfers des
Worm=
ſer Lurherdenkmals, und Pfarrer Wagwer von Darmſtadt.
Am Hauptfeſttag, Montag, den 18. April, waren die Sonntagsgäſte
aus dem Saargebiet und der Pfalz wieder abgereiſt, daher das
rhein=
heſſiſche Land deſto ſtärker vertreten.
Der Zuſtrom zum Hauptgottesdienſt in der Dreifaltigkeitstirche um
9 Uhr überſtieg alle Begriffe. An 5000 Menſchen mühten ſich dort Platz
zu finden. Auch in der Lutherkirche wnu es übervolſ. Nach einleitendem
Gebet und Schriftwort ſang der Lukherkirchenchor under Leitung von
Herrn H. Deboben mit Orcheſterbngleitung Bachs herrliche Kantate „Gott,
der Herr, iſt Sonn” und Schüld” ir köſtlicher Reinheit und
Abgeſchliffen=
heit. Die Soliſten gaben ihr Beſtes und beſonders das Duett (Sopran=
Baß) am Schluß war von überirdiſcher Schönheit.
Die Feſtpredigt hielt Herr Geh. Oberkonſiſtorialrat D. Conrad von
Berlin über Röm. 8, 31: Iſt Gott für uns, wer mag wider uns ſein.
Markig und kraftvoll zeichnete er ein Bild der zwei Wormſer Tage 1521.
Glaube, Gewiſſen, Freiheit: dieſſe drei ſtehen über jener Stmde
geſchrie=
ben. Ge viſſen und Schrift, beides in Gott zufammengefügr, iſt Luthers
Panier geweſen und ſoll auch das unſere ſein. Das Lutherwort, das der
Geiſtliche der Gemeinde mitgab, lautete: „Niemand laſſe ben Glauben
fahren, daß Gott durch ihn eine große Tak tun will.” Laſſet uns leben,
kämpfen, überwinden uad bekennen! Und wenn die Welk voll Teufel wär”,
es muß uns doch gelingen! Unter Poſquenbegleivung und Glockengeläut
wurde dann das Lutherlied von der unzähligen Menſchenmenge geſungen,
die ſich laugſam verlief.
In der Lutherkirche predigte gleichzeitig Herr Prof. Kirchenrat Velte=
Friedberg über das 8. Kapitel des Römerbriefs. Er betrachtete Luther
als Mann der Vergangenheit und der Eegenwart. Seine klar aufgebaute
Predigr hatte eine tiefgehende Wirkung.
Der Jugendgottesdienſt um 11½ Uhr wurde vom Knabenchor der
Dreifaltigkeitsgemeide mit dem Lied: „Chriſt iſt erſtanden” eingeleitet.
Dam hielt Herr Prälat D. Dr. Schöll=Stuttgart die Feſtpredigt über
das Werk Luthers, das Weſen ſeiner Tat in Worms ud über die
Be=
deutung ſeines ganzen Werkes.
Zur gleichen Zeit fand eine akademiſche Feier in der Lutherkirche
ſtatt, wo Herr Prof. D. Dr. Berger=Dawnſtadt und Herr Geh. Kirchenrat
D. Krüger=Gießen zwei ausgezeichnete Reden boten. Erſterer ſprach über
die nationalen und kulturellen Vorausſetzungen von Luthers Tat, letzterer
in eindriglicher hiſtoriſcher Betrachtung über die Vorausſetzungen des
18. April, ſoweit ſie in Luthers eigener Perſönlichkeit und Entwicbelung
lagent. Er zeigte insbeſondere, zu wolch zvertvollen Ergebniſſen und auch
Unwertungen die geſchichtliche Wiſſenſchaft der letztent Jahrzehnte hier
in manchen Punkten gekonamen iſt. Am Schluß ſeiner Rede verkündigte
er als Dekan der theol. Fakultät Gießen die Ehrenpromotion zum
D. theol. der Herren Prälat Euler=Darmſtabt, Prof. Velte=Friedberg,
Bibliothekar Liz. Pfannmüller=Darmſtadt und Studienrat Prof.
Wei=
mar=Darmſtadt.
Der Feſtbiensrag, an dem der Ftemdenzuſtrom wieder
außer=
orken lich groß war wurde mit geſchäftlichen Sitzungen
ver=
ſchietener heſſiſche Vexeinigungen exöffnet. Um 11 Uhr fand eine
wiſſen=
ſchaftliche Tagung des ebangeliſchen Zweäverbandes ſtatt, die von Pfarrer
Waitz=Darmſtadt geleitet wude. Redner waren Profeſſor Waltber=
Mummer 10/
PA S
veren
edr
zr ein
Roſtock ud Prälat Schöll=Stuttgart. Nachmittags fand
ein=
geliſche Volksverſammlung in der Dreifaltigkeitskirche ſtatt un t
Leitung von Profeſſor D. Dr. Diehl=Friedberg. Reichstagsabgeo/
Dr. Everling hielt eine markante Anſprache, während
Pfarr=
tra
rec=Mamz das Schlußivort ſprach. Die Reihe der Luthertage
mit einer mächtigen Kundgebung am Lutherdenkm
der wiederum Tauſende von Menſchen herbeigeeilt wwaren und
des 9
Pfarrer Waitz=Daumſtadt eine Anſprache hielt, Hierauf wurder
allen Vereinigungen Kränze am Lutherdenkmal niedergelegt, aum nu
ein, d
Vertretern aus Ungarn und Finnlanb. Am Denkmal ſprach ferv t
verlaſſe
direkter Nachkomme Lauthers, der praktiſche Arzt Dr. Ernſt 9 21 smuül
ufenthalt
aus Bad=Schmiedeberg (Kreis Wittenberg).
ach N44.
Reich und Ausland.
Berlin, 18. April. Diebſtahl eines Geldſchranks
den Räumen der interalliierten Kommiſſion Ecke Budabeſter muö
vuteſtraße, ſtahlen Einbrecher machts einen anderthalb Zentner
ven engliſchen Geldſchranck (!), der dreißigtauſend Max
ſches Geld ſowie eine engliſche Fünfzigpfundnote enthielt. Auf M
mittelung der Täter ſpurde eine hohe Belohnung ausgeſetzt.
19. April. (Wolff.) In der Verhandlung wegen des Attea
auf die Siegesſäule erklärte Juſtizrat Broh, er habe heu
Unterſuchugegefängnis mit Hölz wegen der Perſönlichkeit des Fey
ſprochen. Hölz habe ihm dabei geſagt, daß er ſich in Berlin vos
Aktion fernhielt, da er überzeugt ſei, daß Berlin infolge der Zerri.i
der ſozialiſtiſch=konmmuniſtiſchen Parteien kein Arbeitsgebiet für än
Er habe mit der Angelegenheit der Siegesſäule abſolut nichns Zu
Er könne uicht ſaden, ob Ferry ein Provokateur oder ein Abenteum
Er glaube, das erſtere annehmen zu können. Hölz beſtreite, in deag
Verſammlung in der Berlichingerſtraße geiveſen zu ſein und er
an, daß es guch Ferry war, der ſich dort den ſogenaunten Ther-u
anhängte. Auf eine Bemerkung des Staatsanwaltes, daß Hölz En
blärt habe, er ſei in jener Verſcmmlung geweſen, habe aber mit 2.
tion nichts zu tun gehabt, ſagte Broh, er erinnere ſich, daß
zildpark bei
ga mit dem S
oria lief 10
ſch eingefunden:
nedrich und Au
eminiſter Gicdl
an Gräſit.
18dam, 19.
wetter wurde
den früheſt
Korporati
Bild)
r dem Neu
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nahm pünkt
ſnit die Geiſtlich
nnter, deren Chef
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z od
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hritt
Einiger Gefangener gehandelt haben. Die Staatsanwaltſchaft Eu
nicht für nusgeſchloffen, daß Ferry und Hölz identiſch ſind. — Dr
klageberbreter beantragte gegen die wegen des
Dynamitatt=
auf die Siogesſäule angeklagten Perſonen Verurteilung, mEl
nahme des Kunſtmalers Wolf. Gegen Moebes, Merdon, Neum
Hannemann, Kranz, Kaminski und Schusſchins bemitragte er
Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt. Bauumbach, Lemsl
Möhring je fünf Jahre Zuchthaus umd 10 Jahre Ehrverluſt, gegr/
außerdem auf Stellung unter Polizeaufſicht und Einziehung der A
Das Urteil lautek: Die Angeklagten Baumbach, Lemke
rkte
Wolf werden freigeſprochen. Die Angeklagten Kron
Kaminsk; wwerden wuegen verbotenen Waffentragens zu je 6
uiaten Gefängnis berurteilt. Wegen Verbrechen gegen das Sy
ſtoffgeſetz in Tateiheit mit Hochwerrat erhalten die Angeklagten 2) / mm Rl
don, Hannemann, Schurginski ud Möbig je6S/ Aöindenhurg und
4 Monate Zuchthaus, Möbes und Neumann je 6 Jahre Zuck/ / kun gmle, unter i
Gegen die 6 letzten Angeklagten wird zudem die Polizeiaufſickt —)/ Aſuit iwie frühere 2
10 Jahre Ehrverluſt erkannt.
Unter der Beſchrldigumg eines Mordanſchlags auf/ AMM eah bildete mie
Grafen Georg Wilhelm von Schlieffen auf Schais PMtm Mikentempel
berg bei Güſtrow geplant und mehrere Männer zur Ausführm) WPhl hahmen nur d
Verbrechens gedungen gur haben, wurde eine Gräfm Eleonorz von Eil /Milt der Oberhofpredi
fen, geborene von Sprengeu, ihr Sohn Graf Huns Heinrich, ſohr/ Mk2i mit Tränen fäer
angebliche Mitwiſſer deſſen jlingerer Bruder Siegfried, die Geſel./ H nleun Menge von
terir der Gräfm, Fräulein Nupf, der Gemüſehändler Roſſel aus ih A Miruffen, teils wur
litz und deſſen Schwager, ein Schied Greeſer aus Neukölln, ur79 0 Wordpungen an
angeblicher Stdent Stemſchke aus Görlitz verhaftet. Bei der B Mlnäte ein Fli
teten Noſſel und Greeſer fand man Sptengpatzonen urit Dynaz)
angeblich dazu dieneir ſollten, unter Umſtänden das Schloß des E WMüſerin den
Gcorg Wilhelm in die Quft zu ſprengen uud dabei den Grafen ſelbf/ 1y * Wildpar
ſeire Eltern zu beſeitigen. Nach Roſſels Behmptungen zuar der Eu 1De ehemaligen
zu den geplanten Verbrechen die wirtſchaftlich ſchwvierige Lage desh vkrunprin
Landwirrſchaft betreibenden Grafen Hans Heinrich.
Mosbach, 19. April. Ittertalſperre und =Kr0 Sachſen,
werke. Nach langer Wartezeit hat nun die Knappheit der Kohl./9 Xchwerin.
die damit verbundene Rationierung des elektriſchen Stromes be— ſſchälle
daß endlich das Itterkraftwerk bei Eberbach erbaut
Der Mosbacher Kreisrag beſchäftigte ſich jr ſeiner letzten Sitzung miä
Plan. Nachdem Geheimrat Rehbock und Dr.=Ing. Ludin dus P / m Sar,
erörtert hatten, das einen Koſtenaufwand veit 15 Millionen Mak for / Ueichen
nahmen Kreisausſchußvorſitzender Boop=Mosbach und wveitere MM /Bugi
dazu Stellung, und zwar ſämtlich in guſtimmendem Sinne. Die M4 / fgender
bilität, der Anlage erſcheint vollauf geſichert. Die Kreisverſmnnnn
genehmigte ſchließlich einſtimmig die Vorlage und den Kredixh
zu 15 Millionen Mark. Das landſchaftlich ſchöne, aber IA
beſiedelte Itterbachtal zieht von Eberbach aus in nordöſtlicher
Ritä=
ins Gebirge hinein. Das Zuflußgebiet des Itterbaches iſt das den A
waldwanderern bekaunte Wold= und Berggelände zwiſchen Katenbad
Krähberg und Sensbacher Hühe, zutſaurien 155 Quadratkilometer.
Talſperre ſeird ſechs Kilometer von Eberbach entfernt angelegt.
ſoll 90 000 Kubikmeter Waſſer faſſen können, und ihr Staudamm ſok)9
60 Metern oberer Breite eine Höhe von 6,2 Metern haben. Das Sc
becken macht auf eine Stuecke von 475 Metern die Höherlegung der 2A
ſtraße Eberbach—Amorbach nötig. Ein offener Hangkanal von
Meter Tiefe und etwa 3000 Metern Länge führt das Waſſer aus
Staubecken jr ein Waſſerſchloß, von dem es wieder ein Druckrohr
420 Metern Länge und 1,80 Meter Durchmeſſer in ſteilem Falle
Turbinenhaus zuführen wird. Das Waſſer fließt dann wieder ins K
bett. Die Stromerzeugung wird auf jährlich vier Millionen Rflotd
ſtunden im Durchſchnitt angenommen.
Staßfurt, 19. April. Geubenunglück. Vergaugene Nacht:
ſtand auf dem Braunkohlenſchacht Cäſar der Allkaliwerke Weſteregeln
Exploſion fchlagender Wekteu, ſvodurch 30 Bergle
beräubt wurden. Sie konnten wieder ins Leben zurückgerufen!
den, dagegen dürften vier Bergleuke, die vermißt werden, der Expal
zum Opfer gefallen ſein.
Beuthen, 18. April. Bandäten. In Schombergbei Beutt
drangen nachts mehrere Banditen in die Wohnung des Gemeül
vorſtehers ein, zwangen ihn mit der Waffe in der Hand zur Hercen
von Anzügen, Wäſcheſtücken uſſwv. und bomächtigten ſich des im !e
liegenden Weins. Sie hielten bis zum frühen Morgen ein Zechgelag
Einen Beamten der Ortspolizei und den Rendanten der Kranlenſſ.
die morgens zum Dienſt erſchienen, fingen ſie ab und zwangen den M
danten zur Herausgabe der Kaſſenſchlüſſel. Den Räubern fielen ſ=
60 000 Mark in die Hände, womit ſie dann verſchwanden.
Guhrau, 18. April. Ein großer Silberdiebſtahl vau
in der Nacht zum Sonntag in Oberbeltſch, auf dem Fideikommißbeſt
Herrn von Gilka=Bötzow, verübt. Die Einbrecher drangen durc
Fenſterjalouſien ein, die ſie durchſchnitten. Im Schloßinneren raubi
das Tafelgerät ſowie ſämtliche Silberſachen. Der Wert des *
wendeten wind auf drei= bis vierhunderttauſend Mark geſchätzt. 2R
mittelungen der Polizei ſind bisher ergebnislos verlaufen.
Parlamentariſches.
sw. Finanzausſchuß. Der Ausſchuß begann ſeine Beic”.
mit der Gruppe 1. Hierbei wurde ein Antrag des Abg. Eißneih
die Beſeitigung der Amtsgerichtsdienerſubſtituten fordert, der Regiet
als Material für den Voranſchlag überwieſen. Bei den Gruppen 20
fand eine längere, grundſätzliche Ausſprache über die Einſtufung"
Amtsgehilfen ſtatt. Nach den Angaben der Regierung iſt eine G.
inreihung als zu je 50 Prozent nicht möglich. Der Ausſchuß Re
daher den demokratiſchen Antrag an, der die am 31. März 1920 ange.
ten Amtsgehilfen und Landgeſtütsgehilfen, ſoweit ſie heute in Grun..
ſtehen, nach Gruppe 3 beſoldet. Einbezogen wurden dabei die 4e
gehilfen bei den Amtsgerichten. Der Unterausſchuß hatte beantraß,
dienſtaltersmäßige Aufrückung dieſer Beamten aus der Gruppe 4
3 nach einer Dienſtaltersliſte für das ganze Land und nicht für
einzelne Miniſterium erfolgen zu laſſen. Dieſer Antrag wurde
mit Rückſicht auf die ganz erheblichen Schwierigkeiten, die ſeiner 2
führung entgegenſtehen, und wegen ſeiner Konſequenzen abgelehſh.
Beratungen werden am Mittwoch weitergeführt.
g,
09
int
Plohn der Ka
MLudendt
Der Reichshaushaltsetat.
Berlin, 19. April. (Wolff.) Der heute dem Reichstaß e
gegangene Reichshaushaltsetat für 1921 ſchließt in Einnch.
und Ausgabe mit 46 945 000 000 Mark ab. Das iſt Re*
das Vorjahr ein Mehr von 228 500 000 Mark. Einen Me
ſchuß erzielte nur die Reichsdruckerei. Zuſchüſſe beahll.
chen u. a. die Poſt mit 3 345 000 000 Mark, die Eiſenbal‟"
mit 9 223 000 000 Mark. Die Einnahmen aus Zöllen und Site
bewegen ſich in ſteigender Richtung, während in den D..
ſteuern Ausfälle entſtehen. Zur Deckung der Mehraus9‟.
ſollen die beſtehenden Steuern erhöht und neue Steuern Sloo
führt werden. Ebenſo ſollen die Eiſenbahntarife erhöht w.‟
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„Eimmer 108.
Darmſtädter Tagblatt, MRititvoch, den 20. Aipril 15Z 1.
Seite 5.
Die Beiſetzung der Kaiſerin.
Hannover, 18. April. Der Sonderzug mit der
hiche der verewigten Kaiſerin traf heute nachmittag
1wSor 5 Uhr ein und ſetzte ſeine Fahrt nach einem Aufenthalt
Im Minuten fort. Während dieſes Aufenthaltes wurden von
eigen Privatperſonen herrührende Kranzſpenden überreicht. In
9a unſchweig traf der Zug um 6.20 Uhr ein. Auf dem
Huhnhof fand Maſchinenwechſel ſtatt. Als der Zug in den
Anhof einlief, ſetzte das Geläute der Glocken des Domes und
hein der Nähe des Bahnhofs befindlichen Johanniskirche und
19Marienſtiftes ein, das ſo lange andauerte, bis der Zug den
Arhhof wieder verlaſſen hatte. Der Oſtbahnhof war abgeſperrt.
9 einem Aufenthalt von 10 Minuten ging die Fahrt über
Wd Wusland.
britedt nach Magdeburg weiter.
Dieß;
ildpark bei Potsdam, 18. April. (Wolff.) Der
Son=
de ug mit dem Sarge der verewigten Kaiſerin
Aufſte Viktoria lief um 10¾ Uhr hier ein. Auf dem Bahnſteig
ſgen ſich eingefunden: die frühere Kronprinzeſſin, die Prinzen
ſt: Friedrich und Auguſt Wilhelm mit ihren Gemahlinnen,
9ausminiſter Graf A. zu Eulenburg und die frühere
Ober=
ſmeiſterin Gräfin Brockdorff.
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Botsdam, 19. April. (Tel.=Union.) Bei ſtrahlendem
REEingswetter wurde die letzte deutſche Kaiſerin zu Grabe
ge=
urri. In den früheſten Morgenſtunden nahm die Aufſtellung
ſ Jereine, Korporationen und Zuſchauer an den Zugängen
ſm Bahnhof Wildpark zum Antikentempel ihren Anfang.
elbſperrungsmaßnahmen waren gut organiſiert und ließen
6Freierlichkeit ohne Zwiſchenfall vor ſich gehen. Ein
eindrucks=
ae:- Bild gaben die ſtudentiſchen Korporationen mit ihren
L E Garm zu en u ᛋſumen. Vor dem Neuen Palais auf dem Wege zum
Antiken=
hpl ſah man zahlreiche Abordnungen des alten Heeres. Die
Genlichkeit nahm pünktlich 9.30 Uhr ihren Anfang. Dem Zuge
ſar. ſchritt die Geiſtlichkeit. Es folgten die Offizierkorps der
Aimenter, deren Chef die Kaiſerin war. Dem Sarge wurden
Himien vorangetragen. Auf einem mit vier Pferden beſpann=
Sagen ruhte der Sarg, der mit einem violetten Bartuch
be=
brwar. Das Tuch trug ebenſo wie die gleichfarbigen Scha=
Tn R Dm 4 Dm ſtk.n der Pferde das königliche Wappen. Der verhängte Sarg
Bt keinen Kranz oder Blumenſchmuck. Der Zug nahm in
roſer Stille ſeinen Weg. Trauermuſik war nicht beſtellt.
Wmriant Faſtmm ßtn dem Sarge ſchritten Prinz Eitel Friedrich und die
Kron=
hnzeſſin. Ihnen folgten Prinz Adalbert und Prinz Auguſt
Khelm und Prinz Oskar mit Gemahlin, ſowie die beiden
ſirren Söhne des Kronprinzenpaares. Unter den zahlreichen
RtfTichkeiten bemerkte man die Großherzöge von Baden,
bf”en, Oldenburg, Sachſen=Weimar und Mecklenburg=
Schwe=
ſi eerner den Herzog von Braunſchweig und König Ferdinand
b Bulgarien. Hinter den Fürſtlichkeiten ſchritten als erſte
Encenburg und Ludendorff. Ihnen folgten zahlreiche
heenerale, unter ihnen v. Mackenſen, Kluck und v. Tir=
Bz, ſowie frühere Würdenträger des Reiches und Hofſtaates.
Nordanſchlags Schluß bildete wiederum die Geiſtlichkeit. Der Sarg wurde
ron Schlieffen au; hom Antikentempel aufgebahrt. An der Feier im Antiken=
Dxcunn Mämr zu Auss pll nahmen nur die nächſten Angehörigen teil. Die Rede
Err: en Gräm Eleomny ſit wer Oberhofprediger Dr. v.Dryander über Pfalm 126:
u Scin Graf ms Gemrich ſtermit Tränen ſäen, werden mit Freuden ernten.‟ Eine
un=
heime Menge von Kränzen war teils ſchon vor der Feier ein=
Xri. ter Grmiehrndier Mſt” moffen, teils wurden ſie nach der Feier von vorbeiziehenden
er2 Gmier aus Antial / Kronungen am Mauſoleum niedergelegt. Während der Feier
* —i Göry mmit, 87 Iſthre ein Flieger mit einer Kranzſpende aus den Lüften der
—r Urktnndten daß Schlaßt ſrin den letzten Gruß.
Wildpark bei Potsdam, 19. April. (Priv.=Tel.) Auf
7— Lof3Sfwmgen ms begemaligen Hofſtation hatten ſich gegen 9½ Uhr die frühere
— —me.h fwerig 47/ ¼ſomprinzeſſin, die Söhne und der
Schwieger=
iſn der Kaiſerin mit Gemahlinnen" der König von
Heseltlic.
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tertclſperre znd / 5en, die Großherzöge von Baden, Heſſen,
Mecklenburg=
anm ie gnapheit d:! Querin, Sachſen=Weimar und Oldenburg, die
Generalfeldmar=
ds elch-iten Ets / 6l. Hindenburg, Mackenſen, Großadmiral Tirpitz, General
deicberbaches hendorff und andere eingefunden. Nach einer kurzen Andacht
Sarge wurde dieſer von dem Zuge nach dem königlichen
SAßunwagen getragen. Alsbald ſetzte ſich der feierliche Leichen=
„Mrchach ud w. 40 m Bewegung. Die Prinzeſſinnen und fürſtlichen
Leidtra=
mucmndem Eine! 4Bdut ſchritten hinter dem Wagen. Lautlos und entblößten
eiwüchrt. Die Rich. Kickes ließ die Menge den Zug paſſieren. Die mitgeführten
, du Borſage ud 8! Inlarten Fahnen der Vereine und Abordnungen ſenkten ſich.
aa lmndſchrſtuich ſchmn,” Is imneren kleiuen Kreisrunden des Tempels waren mit
Lor=
ſimuch ais m nordöſtlich ½ ſläumen und Palmen umſtellt und mit ſchwarzen drapierten
....745 Jnrachs ſiWl yu irömiſchen Kränzen rings umhängt. Vor dem Altar erhob
Ibrngande witz ” ffdur hermelinbedeckte ſchwarze Katafalk, ihm zur Seite Kande=
:m15 Lnduſ” Iſer mit Wachslichtern. Zur Seite ſtand die gelbe Kaiſer=
— Cordach entfert % ᛋſſduarte, ein Geſchenk der ehemaligen Seeoffiziere der Marine.
fäMctrn ſch Awer Zug vor dem Mauſoleum angelangt war, wurde der
Eg vor dem Altar aufgebahrt, während der Donuhor into=
Ymt.: „Ich weiß, daß mein Erlöſer lebt.” Vier Söhne der Kai=
1fen; zogen die Degen und übernahmen die Ehrenwache am
Eg.2. Dann betraten die übrigen fürſtlichen Leidtragenden den
Eunn. Nach einer Rede des Oberhofpredigers Dryander ſchloß
vr 1RGreſang des Domchors: „Es iſt ein Ruhetag vorhanden” die
1ßer. Die Abordnungen zogen an dem Mauſoleum vorüber
1r begten Kränze nieder. In der Villa Liegnitz war
Trquer=
mjung.
9Sotsdam, 19. April. (Wolff.) Prinz Eitel
Fried=
ayverläßt im Namen des früheren Kaiſers eine
Kundge=
ng, worin allen benen, die ihre Mittrauer an dem Verluſte
e
„dr
R
Mor
bugten, der das frühere königliche Haus betroffen hat, tief=
Imfundenen Dank übermittelt wird. Es heißt darin: „Wir
Fepien hieraus Troſt und hoffen, daß das vorbildliche Wirken
10er, treuen deutſchen Frau, die als Landesmutter alle mit der
8chren und nie verſagenden Liebe wie ihre eigenen Kinder
um=
iſr ſgat und niemals in ihrem felſenfeſten Gottvertrauen wie
ſührer heißen Liebe zur Heimat irre geworden iſt, nicht nur
ndan Herzen ihrer nächſten Angehöröigen, ſondern auch in
Iſten, vieler anderer Deutſcher fortleben wird.”
/Fhelfeier der Genoſſenſchaft deutſcher
Bühnen=
angehöriger.
Fauankfuut a. M., 19. April. (Wolff.) Die Genofſenſchaft
niüſſcher Bühnenangehöriger, beging heute hier die Feier
BG0jährigen Beſtehens. Dem eigentlichen Feſtalt im herr=
7. Würgerſaale des Römers ging eime ſchlichte, aber ergreifende Feier
9Gmthüllung der Ludwig Barnay=Tafel am Oederweg
8 von welcher Stätte aurs Ludwig Barnay vor 50 Jahren einen
ä7 zu einem engeren Zuſammenſchluß aller Bühnenkünſtler erlaſſen
e. Im Römer ſelbſt hatte ſich gine überaus ſtattliche Feſtverſaum=
3 ningefunden, darunder der greiſe Barnay ſelbſt, dem lebhafte
Hul=
menen dargebracht wurden. Den Feſtakt eröffnete der Hymmus „Die
Eutsl rühmen des Gwigen Chre”, vorauf Präſident Nickeli die
Er=
anmen begrüßte und einen Rückblick guf die Entwickelung der
Genoſ=
hafft warf, der mit dem Gelöbnis endigte, das deutſche Theater ſtets
reimnen Tempel der Kunſt zu betrachten. Weitere Anſprachen hielten
m SStydtrat Bernecker 18 Vevtveter der Stadt Frankfurt, Bildungs=
Ariher Dr. Strecker=Darmſtadt, Dr. Albrecht=Frankfurt a. M. im Auf=
Te toes Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, der Präſident des
Deutſch=
ſrnichiſchen Bühnenvereins Stern, Dr. Ludwig Fulda im Namen der
tisen Bühnenſchriftſteller und Bühnenkomponiſten Generalintendant
Tart=Frankfurt a. M., der Präſident des Deutſchen Bühnenvereins
b. Putlitz umd Ludwig Barnay ſeolbſt, dem nicht endenwollender
dankte. Vom Reickspräſſdenten Ebert, Reichskanzler Fehrenbach,
iner Dr. Scholz und dielen einzelſtaatlichen Miniſtern und ſonſtigen
beragenden Perſönlichkeiten waren Gllüchwunſchtelegmame eingegan=
R 2En Tag beſchließt eine Feier im Schumammtheater.
10. Handlungsgehilfentag für Heſſen,
Naſſau und Rhein.
w.. Auf Einladung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Ver=
ges, fand am 18. d. Mt. in Groß=Frankfurt a. M. deu 10.
Hand=
gSgehilfentag ſtatt. Seitens der Stadt Frankfurt war
Ainratsrat Dr. Hiller anweſend, ferner die Vertreter ſämtlicher
bür=
ohan Parteien, ausgenommen die Demokratiſche Partei. Ueber daß
Nſyftem in der neuen deutſchen Wirtſchaftsverfaſſung ſprach Herr E.
ſchließung dahin, daß der 10. Handlungsgehilfentag erwartet, daß
durch entſprechende Verbeſſerung des Betriebsrätegeſetzes und durch
Schaffung der Bezirkswirtſchaftsräte und des endgültigen
Reichswirt=
ſchaftsrates mit ihren beſonderen Aufgabenkreiſen Arbeiter= und
Ange=
ſtelltenſchaft als gleichberechtigte Faktoren zu größerer
Mitverantwor=
tung und Mitleitung herangezogen werden. Der Handlungsgehilfentag
glaubt, daß durch die angeſtrebte Neuformung der Wirtſchaft der
ein=
zelne Arbeitnehmer wieder eine innere und ſeeliſche Verbundenheit mit
dem Betrieb erhält. Herr J. Schellin=Frankfurt a. M. ſprach
über kaufmänniſche Genoſſenſchaftspolitik und die politiſchen Parteien.
Der Handlungsgehilfentag erklärt, daß er ſich zu den Grundſätzen der im
November 1918 gebildeten Arbeitsgemeinſchaft bekennt, und ſtellt feſt,
daß die vom D. H.=V. geleiſtete Gewerkſchaftsarbeit dieſen Grundſätzen
entſpricht. Der Abbau der Gehälter wird mit Entrüſtung
zurückgewie=
ſen, da eine Preisſenkung für Bedarfsartikel noch keinerlei Entlaſtung der
Wirtſchaftsſorgen dem Einzelnen gebracht hat. Der
Handlungsgehilfen=
tag gibt keine Parole für eine beſtimmte Partei aus. Er lehnt aber
die Parteien des grundſätzlichen Klaſſenkampfes ab. Ueber die
Er=
ziehung und Ertüchtigung der kaufmänniſchen Jugend ſprach Herr A.
Noa=Wiesbaden. Das Schickſal der kommenden Generation des
deut=
ſchen Volkes wird entſchieden durch das jetzt heranwachſende Geſchlecht.
Eltern und Schule allein ſind den Aufgaben nicht gewachſen. Die
ſelb=
ſtändige und angeſtellte Kaufmannſchaft wird aufgefordert, ſich
insbeſon=
dere der kaufmänniſchen Jugend fürſorglich zu widmen. Dieſe iſt
be=
rufen, dereinſt die höchſten Leiſtungen zu vollbringen, um unſere
Volks=
wirtſchaft zu erhalten. Dazu iſt erforderlich, daß die Arbeitgeberſchaft
in den deutſchen Jungmannen nicht billige Arbeitskräfte ſieht und ſucht,
ſondern ſie bewußt auf ihre ſpäteren großen Aufgaben vorbereitet. Der
Handlungsgehilfentag verſpricht in dieſem Sinne tatkräftige Mithilfe und
Unterſtützung und erklärt ferner die Bereitſchaft zur Förderung aller
Beſtrebungen, die auch der Jugend in ſchweren Zeiten wahre
Lebens=
freude und Erbauung vermitteln.
Im Schlußwort forderte der Verbandsvorſteher Hans Bechtel=
Hamburg die Handlungsgehilfen auf, in ihren politiſchen Parteien
im Sinne des 10. Handlungsgehilfentages zu wirken. Auf irgend eine
Partei legte er ſich nicht feſt, ſondern erklärte, daß in allen bürgerlichen
Parteien in dieſem Sinne gewirkt werden müſſe. Die linken Parteien
arbeiteten ſchon heute dieſem Sinne direkt entgegen.
Hölz.
Berlin, 18. April. (Priv.=Tel.) MaxHölz wurde im Moabiter
Zellengefängnis ſofort nach ſeiner Einlieferung verhört. Er war
auch dort mit ſeinen Ausſagen ſehr zurühaltend; er gab nur zu, was
man ihm einwandfrei nachweiſen konnte. Von dem durch ihn geraubten
und erpreßten Gelde wurden insgeſamt bisher nur 7000 Mark
vorgefun=
den. Ebenſo ſind die Schriftſtücke, die als Dokumente dafür dienen
müſſen, daß Hölz die Organiſation des kommuniſtiſchen Märzputſches
und der Dynamitattentate leitete, noch nicht aufgefunden. Daß er es mit
ſich führte, geht daraus hervor, daß in ſeinem Beſitz Schlüſſel waren,
die allem Anſcheine nach zu Kupeekoffern paſſen. Bei der heutigen
Ver=
handlung wegen des Anſchlags auf die Siegesſäule wird Hölz nicht als
Zeuge vernommen werden.
In einer Stadt in Hannover wurde jetzt das Gepäck der Frau
Hölz entdeckt, beſchlagnahmt und durchſucht. Außer Wäſche, koſtbaren
Kleidungsſtücken, ſehr gutem Schuhzeug, einer großen neuen
Lederhand=
taſche, einer ſilbernen Puderſchachtel uſw. befanden ſich darin einige
falſche Papiere.
Wie die B. Z. a. M. mitteilt, wurden in den von der Polizei
be=
ſchlagnahmten Koffern der Frau Hölz ſehr wichtige Dokumente entdeckt,
die für den Gang der Unterſuchung gegen Hölzaußerordentlich
Beweismaterial darſtellen. Auch an anderer Stelle wurde für
Hölz belaſtendes Material aufgefunden. Die Vernehmungen ſollen ſo
lange ausgeſetzt werden, bis eine Anzahl erwarteter Zeugen in Berlin
eingetroffen iſt, die wichtige Angaben über die Raubzüge und
Erpreſſun=
gen des Verhafteten zu machen imſtande ſind. So iſt heute vormittag
ein Landrat mit ſeiner Frau aus Mitteldeutſchland eingetroffen, der Hölz
genau kennt und als Belaſtungszeuge gegen ihn auftritt.
Die Forderung der Auslieferung des Reichsbank=
Goldes.
* Paris, 19. Aprif. (Havas.) Die Reparationskommiſſion
hat an die deutſche Kriegslaſtenkommiſſion eine Note gerichtet,
in der bis zum 1. Mai die Ueberführung des
Gold=
beſtandes der Reichsbank in das beſetzte Gebiet
gefor=
dert wird. Falls Deutſchland dieſe Forderung ablehnen ſollte,
würde ſich die Kommiſſion gezwungen ſehen, von Deutſchland
die ſofortige Herausgabe des geſamten
Gold=
beſtandes zu fordern. Gerade um die ſchwerwiegenden
Folgen einer ſolchen Herausgabe zu vermeiden (!), hat der
Reparationsausſchuß ſich entſchloſſen, nur die Ueberführung des
Goldbeſtandes in die Reichsbankſtellen Köln oder Koblenz zu
verlangen. Die Antwort der Kriegslaſtenkommiſſion wird bis
24. April erwartet.
Die neue Zollgrenze.
Verſklavung deutſcher Beamten!
Berlin, 19. April. (Wolff.) Zu der Meldung des Echo
du Rhin, über die Beſchränkung der perſönlichen
Freiheit der dentſchen Zollbeamten an der neuen
Zollinie bemerkt das Wolff=Bureau: Die deutſche Regierung hat
bereits, in der geſtrigen Note in ſchärfſter Form gegen die
zwangsiveiſe Heranziehung deutſcher Beamten proteſtiert. Die
neue Verordnung enthält einen derartigen Eingriff in die
per=
ſönliche Freiheit der deutſchen Beamten, daß man, ohne einen
zu ſtarken Ausdruck zu gebrauchen, von einer Verſklavung
ſprechen kann.
Bern, 19. April. (Wolff.) Der Bundesrat beſchäftigte
ſich heute mit der Antwortnote an die franzöſiſche Regierung in
der Zonenfrage und ſtellte im großen und ganzen den
Wort=
laut dieſer Note feſt, die veröffentlicht werden ſoll, ſobald ſie
der franzöſiſchen Botſchaft übergeben iſt.
Franzöſiſche Lügen.
Reval, 19. April. (Wolff.) Ein Moskauer Funkſpruch
meldet: Die weißgardiſtiſche Zeitung Letzte Neuheiten (Paris)
bringt u. a. einen Drahtbericht aus Reval über die Einreiſe von
50 deutſchen Generalſtabsoffizieren mit ihren Familien aus
Deutſchland über Narwa nach Rußland. In Wirklichkeit iſt
kein einziger deutſcher Offizier des deutſchen
Geue=
ralſtabs, weder ledig noch mit Familie, nach
Sowjetruß=
land eingereiſt, und in der geſamten Roten Armee befindet
ſich kein einziger deutſcher Offizier.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 19. April. (Priv.=Tel.) In Nr. 14 der Zeitſchrift
„Zeitungsverlag” werden auf Grund des Berichts der mit der
Wahrnehmung der Verhandlungen betraut geweſenen Vertreter
des Vereins deutſcher Zeitungsverleger gegen den Leiter der
die Papierwirtſchaft bearbeitenden Sektion des
Reichswirt=
ſchaftsmin iſteriums unter Aufſtellung nicht zutreffender
Behauptungen unbegründete Beſchuldigungen erhoben. Es wird
geſagt, er habe ſich ſowohl bei der unter ſeinem Vorſitz geführten
Preisverhandlung zwiſchen Verlegern und Papierfabrikanten,
als auch in der Frage der vom Reichskabinett beſchloſſenen
Auf=
hebung der Papierwirtſchaft in der Ausübung ſeiner Amtspflicht
dadurch zu ungunſten der Verleger beeinfluſſen
laſſen, daß ihm das Amt eines
Reichsbevollmächtig=
ten der Außenhandelsſtelle für das Papierfach unter Zuſicherung
ſpäterer Uebernahme in die Privatinduſtrie angeboten worden
ſei. Gleichzeitig werden die Zeitungen aufgefordert, dieſe
Vor=
gänge zur Keuntnis ihrer Leſer zu bringen, was zum Teil auch
bereits in weiter entſtellter Form geſchehen iſt. Der
Reichswirt=
ſchaftsminiſter wird wegen dieſer Vorgänge gegen den
verant=
wortlichen Redakteur des „Zeitungsverlag” und gegen die in
Frage kommenden Vertreter des Vereins deutſcher
Zeitungs=
verleger Strafantrag wegen Beleidigung ſtellen.
Berlin, 19. April. (Wolff.) Zu den Preſſenachrichten über
die Ablieferung deutſcher Lokomotiven an
Po=
len gemäß § 371 des Friedensvertrages von Verſailles erfahren
wir von zuſtändiger Seite, daß gegen die Ablieferung
grund=
ſätzliche Bedenken nicht beſtehen, daß aber über den Beginn
der Ablieferung die Verhandlungen noch ſchweben.
Hamburg, 19. April. (Wolff.) Der frühere
Reichsſchatzſekre=
ſerr=Frankfurt a. M. Das Referat gipfelte in einer Ent= tär Graf Nödern, dem der Eintritt in das preußiſche Mini=
ſterium als Finanzminiſter vorgeſchlagen worden war, hat
be=
reits am Sonntag den Miniſterpräſidenten Stegerwald gebeten,
von ſeiner Berufung abzuſehen. Die Gründe, die ihn zu
der Ablehnung beſtimmten, ſind im weſentlichen dieſelben, die
den Miniſter Drews veranlaßten, die Uebernahme des
Mini=
ſteriums des Innern abzulehnen.
Roſtock, 19. April. (Wolff.) Geſtern abend wurden die
Eiſenbahnbetriebswerkſtätten in der
Schwaner=
landſtraße von einem Großfeuer heimgeſucht. Der Brand
brach in einem Magazin aus, in dem Oelvorräte und eine große
Menge Material lagerten. Die Feuerwehr mußte ſich darauf
be=
ſchränken, die umliegenden Werkſtätten zu ſchützen, da an ein
Erhalten des Gebäudes nicht zu denken war. Die
Entſtehungs=
urſache iſt vermutlich in Selbſtentzündung zu ſuchen. Die
Ar=
beit iſt in den Werkſtätten nicht eingeſtellt worden.
Spiel, Spoxt und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt, e. V. Das am dergaligenen
Sonntag auf dem Sportplutz an der Heidelberger Straße ſtattgefundene
Handballſpiel um die Kreismeiſterſchaft in Klaſſe B des
Frank=
furter Verbandes für Luanſport zwiſchen dem F. C. Alemonnia=
Franfk=
furt (Meiſter im Kreis 1) umd der 2. Mammſchnft (Schupo) des
Sport=
vereins Dwrmſtadt (eiſter im Kreis 4) endigte mit 3:0 zugunſten des
Letzteren. Die Mannſchaft des Sporwereins (Schupo) hat ſich damit bis
zur Endrunde durchgeſpielt und tritt demnächſt um die Entſcheidung
in Klaſſe B des Frankfurter Vesbandes für Turnſport an.
W. Handball=Turnvevein 1863 Groß=Zimmern—
Turnverein Rüſſelsheim 9:0 (2:0), Eckenverhältnis 3:3. Das
Spiel fand in Aüſſelsheim zwiſchem den 1. Mannſchaften beider Vereine
ſtatt. In der erſten Viertelſtunde erzielte Groß=Zimmern ſein erſtes Tor
durch Elfmeter. Halbzeit 2:0. In der zweiten Hälfte entfaltet Groß=
Zimmern ſein Können und lieferte ein ſchönes und faires Spiel. Der
Sturm von Groß=Zimmern bedrängte ſtets das gegneriſche Tor und
konnte Rüſſelsheim dank ſeines guten Torwächters, einer größeven
Nie=
derlage endgehen. Schiedsrichter gut.
* Sportklub Haſſia 1913 Dieburg. Am dergangenen
Sonntag hate Dieburg einen zweiten Beſuch aus Mannheim, der
Fuß=
ballzentrale eines der ſpielſtärkſten Kreiſe Süddeutſchlands. Es war die
Liga 2. des diesjährigen Odenwald=Kreismeiſters, Turn= und
Sport=
verein E. V. 1877 Mannheim=Waldhof. Nach Auſtoß entwickelte ſich
ſofort ein reges Soiel, das Dieburg ſchon in der 3. Minute in Führung
ſieht. Ein vom Schiedsrichter wegen Hand im Strafraum verhängter
Elfmeter wird von Lang 1. zum Ehrentor für Haſſia verwandelt. Das
Spiel iſt weiter offen und ausgeglichen, nur gegen Ende der erſten
Halb=
zeit kann Mannheim=Waldhof etwas drängen, vermag aber dank der
guten Abwehr Dieburgs keinen Erfolg zu erzielen. Nach der Pauſe
kehrt Haſſia den Spieß um, drängt Waldhof in ſeine Spielhälfte zurück
und hält es dort geraume Zeit feſt. Alle wohlgemeinten Schüſſe des
Haſſia=Stürmers landen neben dem Tor, bzw. werden eine Beute des
ſicher arbeitenden Torwächters. Schließlich erzielte Waldhof bei einem
Durchbruch den Ausgleich und bis zum Schluß muß Köfler noch zweimal
das Leder paſſieren laſſen. Bei dem Stande 1:3 für Waldhof nimmt
das ſchöne Spiel ſein Ende. Die Gäſte als die beſſere Mannſchaft
ge=
wannen verdient. Techniſch gut durchgebildet, flimk und ballſicher
ge=
hören ſie zu den beſtem Mannſchaften, die je in Dieburg weilten.
Beſon=
ders glänzte die Hintermannſchaft, die jedem Anſturm der Haſſianer
ge=
wachſen war. Die Läufer wurden ihrer Aufgabe voll und ganz gerecht;
ſie fütterten ihren Sturm nur ſo mit Bällen, der ſeinerſeits ſie auch
ge=
ſchickt verwertete. Beſonders fiel im Sturm des Rechtsaußen Krug durch
vorbildliches Spiel auf. Die Mannſchaft des Platzvereins war
un=
gemein eifrig, ſchnell und leitete manch erfolgverſprechenden Angriff ein,
aber an Waldhofs Verteidigung prallte alles wie an einer Mauer ab.
Bei Haſſia konnten gefallen Erlewein durch ſein ruhiges, überlegtes
Spiel, V. Biſchſpink durch gute Täuſchung und Kombination, außerdem
Lang 1. durch einen ſelten weiten und ſicheren Schlag. Allen übrigen
ein Geſamtlob. Schiedsrichter Schwarz leitete das Spiel in
einwand=
freier Weiſe.
Am gleichen Sonntag ſchlugen Haſſias 2. Elf die gleiche von S.=V.
Münſter mit 5:1 (Halbzeit 3:0) und Haſſias 1. Jugendmannſchaft die
gleiche vom Fußball=Sportverein Groß=Zimmern mit 3:1 (2:1) Toren.
Frankfurt a. M., 19. April. (Wolff.) Die heutigen
Pferderennen nahmen bei ſtarkem Beſuch einen ſpannenden
Ver=
lauf. Die Heuptſenſation war deu Sieg Sheitanis, der ſeinem
Anhän=
gern die Quote von 409:10 brachte. Fervor=Rennen: 1. Herrn A.
Wag=
ners Sheitani, 2. Sydon 3. Sankt Lisko. — Goldſtein=Gürdennenmen:
1. Herrn R. Lindenbergs Sultana 2. Tippel, 3. Jahn. — Maluua=
Jagdrennen: 1. Herrn J. Kultſchinskys Caoſar, 2. Remeita, 3. Proſt.
—Preis vvn Mariall: 1. Herrn F. Rupprechts Entſcheidung,
2. Orno, 3. Noteleß. — Palnrngarten=Jagdrennen: 1. Herrir M.
Schrei=
bers Naduleſti, 2. Noſenrot, 3. Einwanderer. — Taunus=Jagdreunent:
1. Herrn O. Lampls Raufbold, 2. Medder Riben, 3. Attatke.
Sckuß des redaktioneſlen Teils.
Of
gegens Cblen Mundgeruch
D
beseifigt schnell, sicher und schmerzlos
Harnhauf Schrieien aWarzen
benchri.
Schacktel 2-
O m Cahheken aDrogerien erhällſich
Drogerie Beckenhaub, Schulstr, Drogerte Schwinn.
Rheinstr., Drogerie Schulte, Rheinstr. 17. (1I.,2996
Kennefeldleie
NIederlagen In ailen Stadttellen
iſt Eliſabeth, ein goldiges, allerliebſtes Geſchöpf, eine wirklich
lebende Puppe, eine Venus in Miniatur, ſie reicht einem
erwach=
ſenen Menſchen nicht einmal bis ans Knie. Der zahlreiche Beſuch,
welchen dieſe kleine Dame hier während der Meſſe hat, iſt ein
Be=
weis dafür, daß es ſich um eine wirklich intereſſante
Sehenswürdig=
keit handelt. Durch ihr nettes, freundliches Benehmen hat ſie ſich
im Fluge die Gunſt und Liebe des Publikums erworben. Sie iſt
eine Märchenprinzeſſin, wie man es in der Jugend geträumt hat,
alſo führen Sie auch bitte Ihre lieben Kleinen zu der
nied=
lichen Zwergprinzeſſin Eliſabeth.
(*15892
mmmmm
Wolkig bis heiter, trocken, ſtellenweiſe Nachtfroſt, am Tage etwas
wärmer, nordweſtliche Winde.
Rae
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (E 29,
Schau=
ſpielniete e 13, Sondermiete Serie XyIl2): „Phgmalion”.
Orpheum: Vorſtellung um 73. Uhr.
Frauen=Miſſions=Konferenz: Sitzungen um 110 und
173 Uhr Mühlſtraße 24.
Wiederholung des Lehrfilms Fußball um 8 Uhr in der
Aula des Reahchmnaſiums.
Hauptverſammlung des Johannesviertel=Vereins um 8½ Uhr
im Frankfurter Hof.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 21. April.
Mobilſar=ſſv. Verſteigerung um 9 und 3 Uhr im Rummelbräu.
Nutzholz=Verſteigerungen: 10 Uhr im Orangeriegarten.
9 Uhr in der Gaydoulſchen Gaſtwirtſchaft zu Hahn.
—
—
Leitung: Dr. Dtto Wafdgeſtel. Varartwsaſich fir ben leitenben polttiſchen
Feil rud für Fmuflaetzen: Dr. Otto Malbeah2; für heiſiſche Pelteik und den
äbrigen Teil (außer Sport, Dandel und baudwiwicaftiches) Wen Sireeſei für
Gpurt, Dandelsteil md Dontemnstichsntlithes: Fnrs Muchtwat fiünr dim Aneigerteil,
Aneigenbeutagen und Mitnilmgn and tau PeichFſtrtaden: Panl Bauge. —
Drmc und Verlag: L. K. mint8 ſde Dwrmmndhtwndtendi. Siftm lich in Dermſtabt.
— Für dem rütadtonallen Trll beitzumte MMttelungen ſiad er die „Nchaktton des
Tagbiat:K” zu richten. Rmatige Bemormtorhermugen ſind beignftügas: nachträgliche
werden nicht derhckſichtigt. IInmerlanste Mammſtrwie werden nicht zurück gefanßt.
Die heutige Rummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Rummter 108
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 20. April 1921.
Kac
Nen eingettroffem!
Aug. Eberhardt und Frau
Ottilie, geb. Bense
eigen hocherfreut die Gebart eines
strammen Sonntagsjungen an.
Ehringsdorf b. Weimar, Villa Betz
17. April 1921.
/*15977
Kunst-Seide
von Mk.
Reine Wolle
von Mk.
in den neuesten Farben und Macharten
Die glückliche Gebert eines
gesunden, strammen
Töchter-
chens zeigen hocherfreut an
Willy Jänchen und Frau
Gretel, geb. Emich
Drebkau (N.-L.), 16. April 1921.
(4840
tüiererbfen in
aa Meh ein borme
Mi fi Pdeihen wber
Ewbſe mehr un
irfen einer
Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Hinſcheiden unſerer lieben, unvergeßlichen
Mutter, ſowie für die troſtreichen Worte des
Herrn Pfarrer Vogel und die vielen
Kranz=
ſpenden ſagen wir hiermit unſeren
tiefgefühl=
teſten Dank.
(*15915
Im Namen der tieftranernden Hinterbliebenen:
Otto Löwer.
Wohnungstausch-Nachweis
im Internationalen Möbeltransport-Verband, e. G. m. b H.
(Laienverſtändl, wiſſenſchaftl. Darſtellung
der Kunſt. aus der Regenbogenhaut der
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Dankſagung.
Für die überaus zahlreiche Teilnahme bei
der Beerdigung meiner unvergeßlichen Frau,
unſerer guten Tochter, Schweſter, Schwägerin
und Tante ſagen wir Allen, beſonders Herrn
Pfarrer Goethe für die troſtreichen Worte am
Grabe, den Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, der Nachbarſchaft, dem Kriegerverein
„Häſeler” und dem Muſikverein „Harmonie‟
(Reſt. Seipel), Arheilgerſtr, für die Kranzſpende
unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
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mmer 108.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 20. April 1921.
Seite 7.
mdwirtſchaft, Sartenbau, Kleintierzucht und Siedlungswoeſen
Futterbau für Kleinwirtſchaften.
ſe Kleinwiehhaltung zwingt auch die Heinen Betriebe
viel=
ren regelrechten Feldfutterbau vorzunehmen,
ſrursch auf kleinen Flächen. Oft wird gerade freigewordenes
ſAul—nd zum Anbau von Futterpflanzen von kurzer Entwick=
Hnzeuter verwendet, wenn Futternot herrſcht oder bevorſteht
Re: Futterbedarf in anderer Weiſe nicht völlig gedeckt
wer=
myur. Es empfiehlt ſich aber, von vornherein im Beſtellplan
ſn terbedarf zu berückſichtigen.
Im früheſten werden von den für Kleinwieh in Frage kom=
Aeu Futterpflanzen die Futtermohrrüben geſat, näm=
Ahun Anfang März. Die beſte Sorte iſt grünkopfige Rie=
HEhan braucht für den Morgen 1½ bis 2 Kilo Samen und
Anduvon ugefähr 80—140 Doppelzentuer Nüben und 12—18
Aeilzntner Kraut. Der Boden muß in gutem Dungzuſtande
Ah am geeignetſten iſt Mittelboden, der im Herbſt mit Kom=
Aſter gedüngt wurde. Im zeitigen Frühjahr wird weiter
Jo=
tiſpwggen mit Hafer geſät. Man braucht dazu je 25 Kilo
Aſhmnd Hafer und erntet etwa 70 Doppelzentner. Als
Nach=
bempfiehlt ſich der Bau von Mais oder Rüben. Wählt man
Ab nn muß der Boden wit Stalldung bedacht werden, ſonſt
Hi Shwache Halmfruchtdüngung.
uat tererbſen und grüne Peluſchken, auch Sanderbſen
ert, geben ein vormeffliches Grünfutter, dem Wickenfutter
Hw. Sie gedeihen aber auf leichteren Böden als dieſes. Lei=
Tracniwels kutwie Erbſe mehr unter Pilzbefall zu leiden als die Wicke,
Eſrtſen bedürfen einer Stützfrucht, man benutzt dazu Haſer
Meicnmerroggen. Erbſen kann man ſchon im März ſäen und
ſutz mrmmerroggen gleich dazu geben, der auch unempfindlich
Arsälte ift. Man braucht für einen Morgen 26 Kilo Erbſen
M5l Rilo Sommerroggen und erntet 40—50 Doppelzentner.
Darmstadt
Etna- iſt für die Kultur jeder Boden. Man tut gut, das
ſlru, mit Azotogen zu impfen. Im Gemenge mit Getreide
9-
Aisabethen, kttuuch die Futterwicke, die das beſte und ergiebigſte Grün=
Eftlsefert, geſät. Für Schafe iſt das Wickenfutter zu ſaftig,
Lr1 ) Krasse 34, Rituhmeidet es daher mit Sommerſtroh zufammen, was des
mihen Nährſtoffverhältniſſes wegen auch für Ziegen geſchehen
Ete auf Nunsel Wülftlange es noch jung iſt. Als Stützfrucht miſicht man der
Fiſhafer oder Johamisroggen bei. Die Wicke liebt einen
utn Boden und gedeiht auch auf ſchwerem Boden. Damit
Srrtße Maſſen erntet, wird das Land friſch gedüngt. Da die
Bif awas froſtempfindlich iſt und anfangs langſam wächſt,
kwan ſie nicht zu früh, man kann rechnen, daß das Futter
FAM52—18 Wochen ſchwittreif iſt. Bei Breitſaat braucht man
MMungskaufart a, bei Drillſaat 2 Kilo auf den Aar. Dazu ſetzt man ein
Eiſt oder ein Viertel Hafer hinzu, am beſten Späthafer.
nie April oder früher ſät man den Klee des Sandes, die
„attaldella. Sie ſteht in Gehalt wie Ertrag und Bekömm=
Wolf & Co. * Darmſtelchk zem Rotklee nicht nach und iſt billig, da man das Saatgut
heialkufe 1.— Felithhon 4e0, ſähiellbſt gewinnen kann. Nur friſches Saatzut keimt
be=
naheud, es ſieht grün aus, altes braun. Der Acker ſoll ſich
Lzelsäft für Möbeltranspanzurzdrur he Düngung in guter Kraft befinden. Da die Serradella
chünzſam entwickelt, ſo baut man ſie vielfach als Unterſaat,
Wem Falle ſät man nicht zu früh, ſonſt erntet man wewiger
Jetlwi. Zur Unterſaat braucht man auf den Aar ½—3 Kilo,
Zimmer
2 Echhäuſeler gänu gat 1Kilo. Am beſten ſteht ſie in Roggen, doch auch frühe
Verband e Cm
Lädenund Bohm zenr) und ſogar Raps eignen ſich als Deckfrucht. Von Mitte
eznen ſich für Alprhiz, fät man für Futterzwecke ferner Runkelrüben und
Zuk=
teleſchſhnc erntden, auf ſtark im Herbßt gebüngtem Boden, von Mitte Mai
wrtuſe
isſ tfang Juli Grünmais auf beſſeren lehmigen Boden. Als
Stzue” aaten komen in Frage: weißer Senf, Stoppelrübe,
GeſchäftslSuwei zen und Senf, Buchweizen und Spörgel. Hiervon
bean=
priftrn, Stoppelrüben beſſeren Boden, Buchweizen und Spörgel
Lsven, ein gode zehß zuf ſchwerem Boden üppigen Krautwuchs, die übrigen
5 gimmewohn Schten ſſind nicht anſpruchsvoll.
Rittner.
beiehba, u nch=
16 3.Haus 91
Mnnden
uie Ga,ſoſotzrSbl
ei
HauSBdieh 1och
Schädlingsbekämpfung im Frühjahr.
ſitl dem Erwachen der Natur ſtellen ſich auch die Feinde des
und Gartenbaues aus der Kleinwelt des
Inſekten=
ieis wieder ein. Vor der Laubentfaltung iſt es teilweiſe
ſthri: Leichtigkeit möglich, ſie in ihrem
Ueberwinterungszu=
roßrhofmäugtannlen folgreich zu bekämpfen. An den Birnenſpalieren richtet
verht i=nenknoſpenſtecher, ein kleiner Rüſſelkäfer, großen
Fanbe
Schſen an. Dieſer Schädling kommt ſchon im zeitigen Frühjahr
meiuwert
bar ſofot uumzanſchein und ſticht die Blütenknoſpen der Birnen an, um
nidayuſtine Eier zu legen. Durch Abklopfen kann er leicht
beſei=
er=H
FürKinlgn ſtigthelsen. Sind die Larven ausgekrochen, ſo beginnen ſie ihr
ſeo0 Peſonn” Zeutneungswerk. Die befallenen Knoſpen ſehen dann aus, als
Nebenzimme, Ewäffu be erfroren. Faſt noch gefährlicher als dieſer Schädling
„ſthApfelblütenſtecher, der ebenfalls zeitig erſcheint.
„Ank nächbäumen findet man die Eierhäufchen des
Kirſchen=
zpllvers, eines kleinen Falters, deſſen Raupen im Mai dem
Rintzfaub arg zuſetzen und die Bäume nicht ſelten zum Kränkeln
brillm. Um dies zu verhüten, werden die Eierhäufchen jetzt ge=
„ſaya!” und verbrannt. In Form eines Ringes finden wir
Landhaus =auaihr Gieſer Zeit die Eier des Ringel= Schwamm= und
Apriko=
ſewhſamzers an den dünnen Aeſten der Formobſtbäume. Bei dem
0odg Scht duen der Bäume lönnen wir ſie leicht unſchädlich machen.
4Amum.igen Tagen ſehen wir jetzt häufig einen bunten
Tag=
u zubefaſir. Es iſt das überwinterte Weibchen des großen Fuchſes,
dahläng Cier an die dünnen Zweige der Birn= und Kirſchbäume
Vill zieſt ak abiſt rvo die Raupen im Juni dann oft großen Schaden
an=
zusk richtt. MMit einiger Geſchicklichkeit läßt ſich zwar mancher
Schmet=
tertry Ffangen, durchgreifend kann man aber erſt ſpäter gegen
„dielttiuwen vorgehen, indem man ſie in den Geſpinſten mit einer
Falz übbrennt.
fe! Apfelbäume ſehe man im unbelaubten Zuſtande gründ=
licht fWBlutlausſpuren an und vernichte jedes Zeichen der
Ueber=
willtung, dadurch erſpart man ſich viel Arbeit im Sommer.
Feicsh hunn, man auch ohne Gefahr ſchärfere Mittel anwenden.
Unſt den Raupen, die ſchon im April ihr ſchädliches Werk auf
i
z derſtrſäuumen beginnen, wenn man im Laufe des Winters ver=
ſäuue, Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen, ſind vor allem zu
neuletn jene der beiden Froſtſpannerarten, des Goldafters, des
e Bellneiſchlings. Die meiſten von ihnen zerſtreuen ſich, ſo lange ſie
„ noiwung ſind, nicht über die Bäume, ſondern bleiben,
nament=
mes lichſch=i ungünſtigem Wetter, in Häufchen beiſammenſitzen.
In=
folleſs en kann man auch jetzt noch viele ſolcher
Raupengeſell=
ſchißanl vernichten, indem man ſie mit langen Stangen abprellt
unnrut inſektentötenden Mitteln betupft.
nnvielen Obſtgärten treten die Blattläuſe maſſenhaft auf.
Dchrsihaden, den ſie durch ihre Saugetätigkeit an dem Laube
„ dem hutme und Gartenpflanzen anrichten, iſt in manchen
Gegen=
bemiharlich größer als der Blutlausſchaden. Schon im
Früh=
jahhniſſen wir den Kampf gegen die böſen Schmarotzer auf=
4 nelgſen, indem wir beim Schneiden der Bäume darauf achten,
ob9) Blattlauseier an den Trieben befinden. Zu Hunderten
ſitzſe dire kleinen ſchwarzglänzenden Eier oft daran. Am beſten
ſchſwdet= man ſolche Triebe ab und verbrennt ſie. Gegen die
trontzm, auskriechenden ungeflügelten Weibchen, die unbefruchtet
lehEige Junge gebären, gehen wir mit Spritzmitteln vor. Am
willtmt ſten erweiſen ſich ſolche Flüſſigkeiten, die ſich in feiner
Zelsufpung verteilen laſſen, wie Schmierſeifelöſungen, denen
Taſt woder Quaſſiaaufgüſſe zugeſetzt ſind. Auch die
Arbeiterin=
newanter den Ameiſen kommen jetzt an die Bodenoberfläche, um
Pfhlzemmſäfte einzutragen, mit denen ſie ihre Larven füttern.
MSrmauß auch dieſe Tiere als durchaus ſchädlich anſehen und
dauuy ſſtreben, durch Miſchungen von Honig mit Hefe, die man
inſ illern ausſtellt, möglichſt viele von ihnen zu beſeitigen.
Kern.
Die Bekämpfung des Hederichs.
F. Hederich und Ackerſenf ſind bekanntlich gefürchtete
Un=
kräuter, die hauptſächlich bei Sommergetreide Mindererträge
von 25—30 Prozent verurſachen können; zudem iſt der
Hederich=
ſamen eine Oelſaat und kann nachgewieſenermaßen ſich 20 und
noch mehr Jahre lang im Boden aufhalten, ohne zugrunde zu
gehen. Kommt nun ein geeignetes Frühjahr, ſo quillt der Samen
auf und der Hederich übt durch ſeinen großen Nährſtoffverbrauch,
ferner durch ſeine Beſchattung größten Schaden aus. Mit allen
Mitteln ſucht deshalb der Landwirt dieſem Feind
entgegenzu=
treten.
Eines dieſer Mittel, die in den letzten Jahren aufgekommen
ſind und ſich bewährt haben, iſt der Kalkſtickſtoff. Man
ſtreut den feinſtäubigen, nicht den geölten, Kalkſtickſtoff früh
mor=
gens, wenn die wagrecht ſtehenden Hederichblättchen noch
tau=
ſeucht ſind oder nach einem Negen auf das Feld. Durch die
ent=
ſtehende ätzende Kalkſtickſtofflöſung auf den Hederichblättchen
werden dieſe vernichtet. Das Getreide leidet dabei wenig
Scha=
den, da dieſes aufrecht ſteht und weniger vom Kalkſtickſtoff
getrof=
fen wird; auch iſt das Getreideblatt, das von einer feinen
Wachs=
ſchicht überzogen iſt, der ätzenden Wirkung gegenüber viel
wider=
ſtandsfähiger. Anfangs färben ſich die Getreideblätter wohl
gelb=
lich, aber ſie erholen ſich raſch wieder, da der Kalkſtickſtoff dann
auch als Stickſtoffdüngemittel in volle Wirkung tritt. Auf dieſe
Weiſe erreicht man eine zweifache Wirkung, nämlich, die
Hederich=
vertilgung und dann eine Stickſtoffdüngung im Frühjahr, welche
von der Pflanze noch ganz gut verwertet wird.
Der Kalkſtickſtoff muß fein pulveriſiert und ſtark ſtä. dend
ſein, weil er ſich nur dann gleichmäßig verteilen läßt, und die
ätzende Wirkung eine viel beſſere iſt. Auf den Morgen empfiehlt
es ſich 50—60 Pfund zu verwenden. Je jünger die
Hederich=
pflanze iſt, deſto ſicherer iſt die Wirkung. Es ſoll die Bekämpfung
dann vorgenommen werden, wenn ungefähr das zweite bis vierte
Blatt angeſetzt hat. Iſt der Hederich älter, d. h. hat er ſchon
einen Stengel gebildet, dann werden die Blätter zwar vernichtet,
die Hederichpflanze leidet großen Schaden, aber ſie kommt ſehr
„jufig durch und treibt wieder neu Blätter. Um eine
gleich=
mäßige Verteilung zu ermöglichen, kann der Kalkſtickſtoff mit
gemahlenem Kalk, Gips oder trockenem Sande gemiſcht werden.
Als weiteres Vertilgungsmittel des Hederichs und
Acker=
ſenfs kommt der feingemahlene Kainit, auch Staubkainit
genannt, in Frage. Dieſer Staubkainit wird wie der
Kalkſtick=
ſtoff früh morgens, wenn der Tau noch liegt, bzw. nach einem
Regen angewandt und wenn ein ſonniger Tag zu erwarten iſt.
Man gibt auf den Morgen 4—6 Zentner. Außer Hederich und
Ackerſenf gehen dann auch Mohn, Brenneſſel, Kornblume u. a. in
wenigen Tagen ein. Tritt ſtatt des erwarteten Sonnenſcheins
Negen ein, der den Kainit von den Pflänzchen abſpült, und
da=
mit unwirkſam macht, ſo iſt bei beſſeren Böden von einer
Wie=
derholung der Hederichbekämpfung mit ſolch ſtarker Kainitgabe
abzuſehen; leichtere Böden ſind hierin weniger empfindlich.
Sehr bewährt hat ſich zur Bekämpfung des Hederichs auch
das Eiſenvitriol. Dieſes wird auf zweierlei Arten
ange=
wendet, entweder in Pulverform oder in Waſſer aufgelöſt.
Steht Eiſenvitriolpulver zur Verfügung, ſo werden, um ein
gleichmäßiges Ausſtreuen zu ermöglichen. 150 Pfund hiervon mit
350 Pfund Aſche gemiſcht: man ſtreut alſo insgeſamt 500 Pfund
auf den Morgen aus. Iſt kriſtalliſiertes Eiſenvitriol zu haben,
ſo löſt man hiervon 60 Pfund in 100 Liter Waſſer auf. verdünnt
dann dieſe Löſung auf etwa 250 Liter und verteilt dieſes
Quau=
tum mit der Hederichſpritze au) den Morgen. Die Löſung wird
zweckmäßig in alten Holzgefäßen (Petroleumfäſſern u. dgl.)
vor=
genommen. Um die erfolgte Auflöſung kontrollieren zu können,
ſchüttet man das Eiſenvitriol nicht direkt in das Waſſer, ſondern
bringt es in einen Sack aus lockerem Gewebe, den man in das
Waſſer hängt und in demſelben öfter hin und her bewegt. Bei
Verwendung von warmem Waſſer vollzieht ſich die Löſung
ſchneller als in kaltem Waſſer. Wenn man den Sack mit
Eiſen=
bitriol abends in das Waſſer hineinhängt, ſo iſt auch bei kaltem
Waſſer die Flüſſigkeit am nächſten Morgen gebrauchsfertig.
Die zu behandelnden Pflanzen dürfen nicht zu feucht ſein,
und der Zeitpunkt für die Behandlung iſt ſo zu wählen, daß nicht
ein unmittelbar auf die Beſpritzung folgender Negen die
Spritz=
tropfen abwäſcht. Damit auch alle Unkrautpflanzen von der
Be=
ſpritzungsflüſſigkeit getroffen werden, iſt bei ſehr dichtem Stande
des Unkrautes entweder eine größere Menge der Löſung als oben
angegeben, zu verwenden, oder aber es ſind, was noch
zweckmäßi=
ger ſein dürfte, die Beſpritzungen nach drei bis vier Tagen noch
einmal zu wiederholen. Im allgemeinen wird jedoch eine
ein=
malige Behandlung in der angegebenen Stärke genügen.
Un=
kräuter, die in Kartoffeln, Rüben, Wicken, Bohnen, Erbſen, gelben
und weißen Lupinen ſtehen, dürfen nicht beſpritzt werden, da
dieſe Kulturpflanzen empfindlich gegen ſolche Behandlung ſind
und durch ſie beſchädigt werden. Klee leidet durch die
Be=
ſpritzung zunächſt zwar auch ſehr, pflegt ſich aber bald wieder zu
erholen.
Obſ.= und Gartenbau
Be DcD Der Kall ſpielt bei dem Obſtbau.
ebenſo wichtige Rolle wie in der Landwirtſchaft. Eine Kalkung
der Obſtbäume hat daher ſtets gute Erfolge, zumal erwieſen iſt,
daß mehr als 20 Prozent aller Böden kalkarm ſind. Um eine
gute Wirkung zu erzielen, bringe man 30 bis 50 Kilogramm
kohlenſauren Kalk oder 10 bis 40 Kilogramm Aetzkalk auf einen
Hektar Land, breite ihn flach aus und grabe ihn mit dem Spaten
unter. Kohlenſaurer Kalk eignet ſich für leichtere Böden, Aetzkalk
für ſchwere, feuchte Böden beſſer. Bei einzelſtehenden Bäumen
breitet man den Kalk im Bereich des Kronenumfanges aus, und
es genügen für den Baum 10 bis 15 Kilogramm kohlenſaurer
Kalk und 8 bis 12 Kilogramm Aetzkalk, um eine Wirkung zu
er=
zielen, welche ſechs bis acht Jahre anhält. Was bei einer anderen
Düngung zu befürchten iſt, nämlich die Gefahr der
Ueberdüng=
ung, kommt hierbei nicht in Betracht, denn hinſichtlich des Kalks
ſind die Pflanzen unerſättlich.
Feinkörnige Sämereien kaun man mit Hilfe von Torfplatten
oder ſtark torfgemiſchter Erde ausſtreuen. Bei Samen, die ſo
fein ſind, daß man ſie kaum mit Erde zu bedecken wagt, kommt es
ja nur zu oft vor, daß die Pflanzen, nachdem ſie kaum
aufge=
gangen, umfallen und kümmern. Dieſes iſt bei einer Ausſaat
auf Torfſcheiben oder ſtark torfgemiſchter Erde nicht der Fall.
Die feinen Würzelchen der Pflänzchen dringen mit Leichtigkeit
in den lockeren Torf und werden dadurch feſtgehalten. Da der
Torf aber auch gut Feuchtigkeit hält, ſo leiden die Pflänzchen
auch nicht ſo leicht durch Trockenheit. Auch als Zuſatz zu
Blu=
menerden bewährt ſich der Torf ſehr gut.
Reichtragende Bohnen. Als eine ſehr reichtragende
Puff=
bohne hat ſich Heinemanns Erfurter Nieſen am beſten bewährt.
Sie trug im Durchſchnitt doppelt ſo viel als die anderen Sorten.
Vorgekeimt, entwickeln ſich aus jedem Kern mehrere Stengel. Es
ſind an einzelnen Pflanzen bis 40 Bohnen geerntet worden. Im
Durchſchnitt erhielt man faſt von jeder Pflanze 15—20 gute große
Bohnen, unter den Stangenbohnen brachten Rheiniſche
Speck=
bohnen, Phänomen, Rieſenſchwert (Schlachtſchwert) und
Korb=
füller die reichſten Ernten. Für rauhe Gegenden ſind die
wider=
ſtandsfähigen rot= oder weißblühenden ſogenannten Vollbohnen
zu empfehlen. Sehr reichtragend ſind die Nuſſenbohnen.
Erbſen ſollen nicht in fette oder ſtark gedüngte Böden
aus=
geſät werden, da ſie ſonſt zu arg ins Kraut ſchießen, lagern und
nur wenig Frucht anſetzen. Sie ſtehen am beſten auf mäßig
ge=
bundenem, kalkhaltigem Boden von mittlerer Dungkraft. Iſt der
Boden kalkarm, ſo muß gekalkt werden. Als Vorfrucht haben
ſich Roggen und Kartoffeln bewährt. Die Saat kann ſchon früh
vorgenommen werden. Die Erbſe erträgt ein Eineggen in zehn
Zentimeter Tiefe. Sie muß ziemlich tief untergebracht werden,
weil die Vögel ſonſt unter den keimenden Erbſen große
Ver=
wüſtungen anrichten.
Weißkohl. Es iſt Wert zu legen auf den Anbau einer ganz
frühen Sorte für den Sommerbedarf und einer ſpäten, die ſich
während des Winters aufbewahren läßt und wenig unter
Fäul=
nis leidet. Als Frühkohl bewährt ſich ſeit Jahren ein
hoch=
gezüchteter Dithmarſcher Frühweißkohl, der ſich in unſerer
Ge=
gend vor allen anderen Sorten durch Frühreife, Größe und
Feſtigkeit auszeichnet. Man ſät ihn entweder Anfang März ins
Frühbeet oder Ende März und Anfang April ins freie Land im
Garten an ſonniger Stelle. Dieſer Kohl, im Mai verpflanzt, gibt
ſchon Ende Juni und im Juli ſehr große feſte Köpfe. Der Strunk
iſt beim Schneiden der Köpfe möglichſt zu ſchonen, denn der Kohl
treibt wieder aus. Nach zwei bis drei Wochen haben ſich rund
um die Schnittfläche neue Triebe gebildet. Man ſchneidet alle
fort bis zum kräftigſten, der bis zum Herbſt nochmals einen
mit=
telgroßen und feſten Kopf bildet, ſo daß man von demſelben
Kohlfeld zwei Ernten in einem Jahre hat. Dieſe
Eigentümlich=
keit iſt wohl auf ſeine außerordentliche Naſchwüchſigkeit
zurückzu=
führen. Vorausſetzung iſt gute Saat, wenn möglich
Original=
ſaat. Als geeignetſte Kohlſorte für den Winterbedarf iſt der
däniſche Winter=Amager zu empfehlen. Er wird hervorragend
feſt und hält ſich leicht bis zum Frühjahr. Man ſät ihn Ende
April ins freie Land und verpflanzt ihn im Juni. Auch von ihm
ſollte man nur Originalſaat verwenden.
a
Pieh= und Geflügelzucht 9
Reinlichkeit bei der Schweinezucht iſt namentlich in der
kälte=
ren Jabreszeit von der größten Bedeutung. Notlauf, Schwei., 2 une und ähnliche Krankheiten werden ſtets auf
Anſtek=
kung, Bitterungswechſel, ja hin und wieder auch noch auf Hexerei
zurückgeführt, obgleich dieſe Seuchen meiſt durch Unreinlichkeit
der Ställe, alte Rückſtände in den Futtertrögen mangelhafte
Streu im Winter uſw. entſtehen. Für die Tröge kann nur eine
tägliche, peinliche Neinigung als genügend erachtet werden,
wäh=
rend für die Stallungen ein wöchzentliches Abfegen der Wände
und Ausſpritzen mit Chlorkalk gefordert werden muß. Vor allem
aber müſſen die Schweine ſelbſt während des Sommers
wö=
chentlich einmal mit einer Bürſte gründlich geſäubert werden,
was ſich die Tiere bald mit dem größten Wohlbehagen gefallen
laſſen. Eine derartige peinliche Reinlichkeit bei der ganzen
Schweinehaltung erſpart ſehr viele Verluſte und verwertet das
verabreichte Futter mit Zinſen und Zinſeszinſen.
Wie ſoll das Kälberheu beſchaffen ſein? Das Kälberheu
ſoll leicht verdautlich ſein und viel phosphorſauren Kalk
enthal=
ten, weil das Kalb dieſen zur Knochenbildung gebraucht. Je
früher wir unſere Kleearten mähen, um ſo leichter verdaulich iſt
das aus ihnen gewonnene Heu, und umgelehrt, je älter die
Pflan=
zen ſind, deſto ſchwerer ſind ſie zu verdauen, weil nach dem
Ver=
blühen der Pflanzenſtengel verholzt und hart wird. Deshalb
muß das für Kälber beſtimmte Heu in den erſten Tagender
Blüte gemäht werden. Die Aleearten enthalten am meiſten
phosphorſauren Kalk; deshalb iſt Wieſenheu ohne Klee für die
Kälber lange nicht ſo wertvoll als junges Kleeheu. Auch hier
iſt das Alter der Pflanzen von Bedeutung. Je älter die Pflanze
wird, deſto mehr nimmt der Kalkgehalt ab.
Wie oft ſoll ein Ackerpferd beſchlagen werden? Eine
Erneue=
rung des Beſchlages muß ſo oft vorgenommen werden, als der
Huf im Verhältnis zu der Größe des Pferdes zu lang geworden
iſt. Durchſchnittlich wird das in fünf bis ſechs Wochen der Fall
ſein. Läßt wan das Eiſen länger liegen, ſo leidet der innere
Bau und die darauf beruhende Tätigkeit des Hufes; denn dieſer
kann nur dann geſund bleiben, und es kann nur dann genügend
neues und geſundes Horn gebildet werden, wenn die
Ausdeh=
nung und Zuſammenziehung der Hornkapfel durch lein ſchlechtes
Eiſen gehemmt wird. Pferde mit Vollhuf müſſen in der Regel
häufiger umgeſchlagen werden, weil fonſt die Sohle leicht gedrückt
werden kann. Sobald ein Pferd anfängt, klamm oder gar leer
zu gehen, iſt, die Erneuerung des Beſchlages unbedingt
erfor=
derlich.
L. Kaltbeine bei Hühnern. Infolge von grober
Vernachläſſi=
gung und Mangel an Reinlichkeit tritt bei Hühnern die
Fuß=
räude auf, gewöhnlich ihrer äußeren Erſcheinung wegen
Kalk=
beinkrankheit genannt. Bei ihrem Auftreten zeigen ſich nämlich
zunächſt an den Vorderflächen der Läufe grauweiße Flecken, die
ſich allmählich ausdehnen, die Schuppen heben und überwuchern
und ſchließlich Lauf, Fuß und Zehe mit einer Art Kalkſchicht
überziehen, die den Tieren das Gehen erſchwert. Die Haut
un=
ter dieſer Kruſte iſt entzündet. Dadurch, daß die Tiere durch
Pichen an den befallenen Stellen den Juckreiz zu mildern ſuchen,
übertragen ſie die Urheber der Krankheit, die Näudemilben, nicht
ſelten auch auf Kopf und Hals. Die Heilung dieſes Leidens iſt
nicht ſehr ſchwer, am leichteſten natürlich beim erſten Auftreten.
Es kommt darauf an, daß die Milben abgetötet werden. Zunächſt
weicht man die harten Kruſten durch Baden oder Einreiben mit
Schmierſeife oder Seifenlauge auf und tötet dann die Milben
durch Karbolſalbe, Lyſol=, Kreolin= oder Schwefelſalbe,
Karboli=
neum, Styraxſpiritus (zu gleichen Teilen gemiſcht), ab. Das
ein=
fachſte Mittel, das ſich dunchaus bewährt hat, iſt Petroleum.
Dahinein werden die Füße getaucht, worauf die Milben
abſter=
ben, die Borken abfallen und die Schuppen ſich wieder glatt
an=
legen. Ihr friſches ſchönes glänzendes Ausſehen bekommen die
Beine namentlich nach ſchweren Fällen freilich nicht wieder.
Je=
der Geflügelzüchter ſollte in ſeinen Stallräumen ſtets ein
Töpf=
chen mit Petroleum bereithalten, un jedem Huhn, bei dem ſich
verdächtige Flecke an den Beimen zeigen, ſogleich ein Fußbad zu
verabreichen. Beim Auftreten der Fußräude müſſen alle
Stall=
gegenſtände desimnfiziert und die Einſtreu verbrannt werden.
Vienenzucht
9
Erkennung der Faulbrut. Beim Auftreten der Faulbrut
zeigt ſich zunächſt ein lückenhafter Stand der Brut. Einige offene
Stellen in den Brutwaben befinden ſich zwar in jedem geſunden
Stock; ſind dieſelben aber in großer Anzahl vorhanden, und iſt
nicht etwa eine fehlerhafte Königin die Urſache derſelben, ſo iſt
der betreffende Stock der Faulbrut verdächtig; denn es iſt
anzu=
nehmen, daß in den offenen Stellen die Brut abgeſtorben iſt und
die toten Maden von den Bienen entfernt worden ſind. Trifft
letzteres zu, ſo finden ſich auch bald tote Maden in offenen
Zel=
len, welche ſich fehr leicht an ihrer dunklen Färbung erkenmen
laſſen. Mit dem Fortſchreiten der Krankheit überträgt ſich
die=
ſelbe auch auf die bereits bedeckelten Maden. Auch dieſe ſterben
erſt einzeln, dann maſſenhaft ab und zeigen dann vielfach in
den eingeſunkenen Deckeln ihrer Zellen lleine Löcher, als wären
dieſelben mit einer Nadel durchſtochen. Oeffnet man eine ſolche
Zelle, ſo findet man, daß die Made zu einer braunen, zähen und
übelriehenden Maſſe zuſammengeſchrumpft iſt. Den Bienen
fällt es ſchwer, dieſe ekelhafte Maſſe, welche ſich in langen Fe
den ziehen läßt, zu entforz
Ein ſolcher Stock verſeucht imm
mehr und geht ſchließlich an Volksarmut zugrunde.
Nachdruck ſämtl, Artikel verboten, Verantwortlich: Kurt Mitſching.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 20. April 1921.
„ummer 0
1 Waggon
Feinſtes Tafelöl ..!, Liter 8.—
In unſerer Zentrale eingetroffen:
Extrafeines Tafelol* 1, Liter 9.50 Rüböl la
.. 1. Liter 5.50
Moenussmargarine
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für Küche und Tafel
... 1 Pfund=Würfer 10.50
Friſche
Tafel=Margarine Pfund 8.50
Garantiert reines
Schweineſchmalz. Pfund 10.25
Kokosfett,
lpſe
feinſte Qualität, in Tafeln
Pfund8. 65
.. 9.80
1 Waggon
Doſe 1 Pfund
Cornedbee) engl.
6.25
Leberwurſt . . 2 Pfund=Dofe 4.75
Rindfleiſch .. . 2Pfund=Ooſe 9.50
Friſche Landeier
Stück 1.50 und 1.40
S. & F. Kaffee
gebrannt, reinſchmeckend
. . Pfund 18.—
feine Miſchungen
Pfund 23.— 26.— 28.—
Feinſter Zwieback . Paket 1.95
Albert=Kehs ... . . Paket 1.80
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1 Waggon
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kondenſiert, gezuckert
Dofe 8.
Vollmilch, ſterikiſiert
hohe Doſe 8.— Normal=Doſe 6.70
Vollmilch
Suppenreis
Pfund 2.20
la Vollreis
Pfund 2.50
.. Pfund 3.30
Tafelreis la
Tafelreis extra . . Pfund 4.50
Pfund 2.50
Haferflocken
Pfu=
N
Filialen in allen Stadtteilen.
(4823
1 Waggon
Kunſthonig . . Pfund 4.50
Gemiſchte
Zwetſchenlatwerge mr. 3.80
Dreifruchtmarmelade pfd. mr. 4.
braune
Bohnen Holländer
Pfd. Mk. 1.
weiß
weiß
Bohnen Pfund 903 Pfd. Mk. 1.4i
Maisgrieß weiß. Pfund mr. 2.50
Gemüſenudeln . . Pfund Mk. 7.
Maccaroni dänn, Pfund Mr. 7.50
dicke
Stangen= Maccaroni gfo. Mr. 8.50
Kartoffelmehl Pfund Mr. 3.60
Paniermehl . . . Pfund Mr. 3.70
Maizena . . . . Paket Mk. 5.50
wol
platzel
6. Ande
ermunterie
Aus den Amtsverkändigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 braunes
Kinderporte=
monnaie mt über 5 Mk. 1 klleines, ſchwarz.
Porte=
monnaie lleer). 1 weiße Perlenhalskette, 1 grüner
Tintenwiſcher. 1 weiße, neue Untertaille. 1 Bund
(4 groge und 1 kleiner) Schlüſſel, 1 grauer Filzhut.
1 großer und 3 kleinere Schlüſſel an einem Ring.
1 balbrundes, rotes Kortemonnaie mit 55 Pfennigen
nd Vereinsabzeichen. 1 Heine, weiße
Fenſtergar=
dine mit Stange. 1 Eiſernes Kreuz 1 Kl 1 grünes
Samttäſchchen mit gelbem Bügel. 1 Damenſchirm
mit bräunlichem, gebogenem Griff, 1 gelbes, kleines
Portemonnaie mit über 10 Mk. 1 gelbes
Porte=
monnaie mit über 6 Mk. 1 ſilberne Damenuhr mit
langer, ſilberner Kette. 1 hellbrauner Muff mit
Taſchentuch und Handſchuh (bei dem Gemüſeſtand
am „Prinz Karl” liegen geblieben. — Zugelaufen:
1 kleiner, grauer, raſ hhaariger Hund.
Krankenbeförderungs= und Rettungsdienſt
Gebührentarif.
Auf Beſchluß der Stadtverordneten=Verfammlung vom 14. April 1921 iſt
an Stelle des bisherigen Tarifs vom 20,. März 1920 folgender Tarif feſtgeſetzt !
worden, der alsbald in Kraft tritt:
Zucker=Vorausbeſteſlungen
auf Marken Nr. 5 und 6 der Sonder=Zuckerkarte
(Mai=Anteil 500 gr, Juni= Anteil 750 gr auf den
Kopf) werden von heute bis einſchließlich 27. ds.
Mts von den Kleinhändlern angenommen.
Der Umtauſch der Beſtellmarken gegen
Bezugs=
ſcheine erfolgt an die Kleinhändler mit den
Anfangs=
buchſtaben:
A—H Donnerstag, den 28 bs. Mts.
J—R Freitag, den 29. „
S—Z Samstag, den 30. „ „
Die Reihenfolge der Buchſtaben iſt genan
ein=
zuhalten.
Die Bezugsſcheine ſind ſofort nach Empfang an
den Großhandel weiterzugeben.
(st4860
Darmſtadt, den 18. April 1921.
Städt. Lebensmittelamt.
der Stadt mit dem
Krankenkraft=
wagen oderdem
beſpannbaren
Krankenwagen mit den
Räderbahren Miee
Krankenkraft=
wagenoderdem
beſpannbaren
Krankenwagen 5 Hint eiNachtlbei Tag be ℳ U 22 —N I. Bei Beförderung von für den Fahr= Erkrankten (Kran= Eilometer kenbeförderungsdienſt) 60 60 35 12,50 20 II. Bei Beförderung von Verunglückten un= mittelbar nach dem Unfall (Retttungs= dienſt) .. . . 20 12,50 20
Empfehle von heute
Mittwoch ab pr. fettes
Cerbelat=, Mettwurſt 7.
Rauchfleiſch
im Ausſchnitt
Sebaſtian Lang
Liebf anenſtraße 49
Telephon 8052 (*15957
Ausgabe von Nährmitteln.
Von den vorbeſtellten Nährmitteln kommen ab Stunde angeſetzt,
Mittwoch, den 20. ds. Mts., Weizengrieß und
Zeig=
waren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken Nr. 280 der Nährmittelrarten A (weiß),
B ilila), C(roſa) und E (grün) je ein Pfund
Weizen=
grieß zum Preiſe von 1,90 Mk. Gegen Rückgabe
der Bezugsmarken Nr 280 erhalten die Inhaber
der Nährmittelkaiten D (braun) und E (elan) je
ein halbes Pfund Teigwaren zum Preiſe ton
3. 35 Mk. das halbe Pfund.
Der Bezug hat wie üblich zu erfolgen. Die Marken
verlieren am 27. ds. Mts. ihre Gültigkeit,
Darmſtadt, den 18. April 1921.
(st4864
Städt. Lebensmittelart.
Verſteigerung.
Nächſten Donnerstag, den 21. 4., von
vormittags 9 Uhr und nachmittags 3 Uhr ab
Rheinſtr. 61, im Rummelbräu.
Es kommen zum Ausgebot:
6 eiſ. Bettſtellen mit Stroh= und
Seegras=
matratzen, 1 pol. Kommode, 1 2tür.
Kleider=
ſchrank, 2 Fenſter, feine Tuchdekorationen, etwa
25 Fournierſitzſtühle, 6 Tiſche, Gaslampen;
3 große Trumeauſpiegel, 1 Tellergeftell,
1Bücherregal, 1 Garderobe, 2 elektr. Lüfter,
1 Notenſtänder, Galerien etc., 2 Billards
mit Queues und Bällen, 2 eiſ. Tore, hoch
180, breit 118 cm, einige hundert Henkelgläſer,
0,35 Liter, einige hund. Vierunterſätze, 4 große
Kaſtenwagen, 1leichter do., 1 Pritſchenwagen,
3 große 2ſpänn. Bierrollen, 4 leichte
Feder=
rollen. 1 Break, 1 2fpänn. Jagdwagen,
1 Halbverdeck, ferner 1 großer Kaſſenſchrank
mit Doppeltreſor, hoch 160, breit 85, tief 65 cm.
für Sparkaſſen ete. geeignet.
Dieſer Schrank wirdevtl vor derVerſteigerung
freihändig abgegeben. Näheres durch den
Beauftragten 1/ Stunde vorher. (4653fm
Darmſtadt,
Hch. Hilsdorf
Telephon 2490.
Karlſtraße 1.
Amtsgerichtstarator.
Als Tageszeit gilt die Zeit von 6 Uhr vormittags bis 10 Uhr abends und
als Nachtzeit die Zeit von 10 Uhr abends bis 6 Uſr vormittags. Maßgebend
für die Berechnung iſt die Zeit der Abfahrt von der Rettungswache,
Bei Transporten von mehr als 7 Kilometer Entfernung wird außer den
vorgenannten Sätzen eine Vergütung, von je 5 Mark für den Mann berechnet.
Dauert der Tranéport länger als 5 Stunden, ſo erhöht ſich dieſe Vergütung
auf 6 Mark für den Mann. Bei Transporten von mehr als 8 Stunden wird
eine Transportvergütung von 12 Mark für den Mann beſonders in Anſatz
ge=
bracht. Iſt eine Uebernachtung erforderlich, ſo wird eine beſondere
Uebernach=
tungsvergütung von 10 Mark für den Mann berechnet. Für die Transporre
von mehr als 7 Kilometer Entfernung wird außerdem für die Dauer des
Trans=
portes eine Gebühr für Wachebeſetzung von 3 Mark für den Mann und die
(st4825
Darmſtadt, den 16. April 1921.
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.
Empfehle täglich friſche
Zuttermilch.
wasl Stappel, Darmſtr. 14,
Brtrrafien
Platin=, Gold= und Silbergegenftände, goldene
Uhren, Ketten, Kolliers, Ringe, ſilberne Beſtecke,
Holzbrandſtifte, Zahngebiſſe
V kauſt ſtets zum höchſten Tagespreis
Diskretion!
(*15883
K. Weyrauch, Schuchardſtraße 4.
Wer
tanſcht Kartoffeln gegen
Kuckuckauhr. Angeb. u
R 101 a. d. Gſchſt. (*15884
Re
guter Läufer,
zu verkaufen
(*15603ms
Kranichſteinerſtr. 7, Stb.,p.
Friſch=
melende Zuchtkuh,
2jähr. Ri d, ſowie fette
Schlachtkuh zu vrk. (4569a
Forſthaus Einſiedel.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurdel
O bei der Firma:
Röhm & Haas Aktiengeſellſchaft
in Darmſtadt eingetragen:
Kanſmann Hugo Stauß, Chemiker Dr.
Anton und Cemiker Dr. Eugen Letſche, alle in
ſtadt, ſind zu ſtellvertretenden Vorſtandsmitg
beſteilt.
Hugo Schäfer, Ernſt Meerkamm und Karll/
rich Baitenberg, alle Kaufleuite in Darmſtadn
zu Prokuriſten beſtellt. Jeder derſelben iſt
gemeinſchaftlich mit einem Vorſtandsmitglied, u
ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied oder einen
kuriſten die Firma zu zeichnen.
Darmſtadt, den 11. April 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Nutzholz=Verſteigerung Nr.
Montag, den 25. April 1921, vormittags 1
werden in der Bart’ſchen Gaſtwirtſchaft zu
dorf aus verſchiedenen Diſtrikten der Foſt3
Traiſa verſteigert:
Stämme:
Eiche 2. Kl. — 2,39 fm, 3 Kl. —
fm, 4. Kl. — 4,73 fm, 5. Kl. —
Im; Eſche 3. Kl. — 1,27 Im,
— 2,05 Im; Buche 2. Kl. — 9,5
3. Kl. — 15,50 fm, 4 Kl. — 15,81
5 Kl. — 0,13 fm; Kiefer Al
— 3,11 Im, 4. Kl. — 1,87 im; A3
4. Kl. — 1,29 ffa, 5. Kl. — 1,4,
Fichte 2. Kl. — 3,19 Im, 3.81
— 3,93 (m, 4. Kl. — 19,52 Im,
— 23,22 fm, 6b Kl. — 22,91 IrI
Derbſtangen: Lärche 1. Kl. 3 St. — 0,40 Im
Fichte 1. Kl. 90 St. — 10,03 im
2 Kl. 217 St. — 9,39 Im.
Reisſtangen: Fichte 1. Kl 76 St. — 1,03 fm.-
Nutzſcheiter: Eiche — 4 rm: Eſche — 18 rm.-
Nähere Auskunft durch Herrn ForſtwartaſprA
Schanz zu Eiſernhand.
Ober=Ramſtadt, den 14. April 1921,
Heſſiſche Oberförfterei Ober=Ramſtadt
Hoffmann.
mit We.
nes jeden
etinger Gnie.
einer Arbeit
lärmenden E.
voll in de
gen armen
ver noch
die raſch
Wit
ufelnden
Arbeit
ſen der an
nd
zu ſite Blumet
Aünhen 1852.
Hrrtung und Allei
ſuhrt Franz Sch
Ia Kernlede
Kameelhaar=Xreibr
Aaar=Treibriemer
Bam
Kernlede
raty
prompt n.
Ständiges
S
Waggon
Seefische
trifft heute ein: Wir empfehlen
in lebendfrischer fst. Qualitätsware
nu bokaunt billigsten Freigen
grüne Heringe
Prima Oldenburge
Feikel
und Läufer=
Schweine
gute Freſſer und geſunde
Tiere, ſind von Freitgg
ab zu haben bei (*15c73
Heinrich Bisenhauer
Schweinehändler
Darmtadt, Erbacherſtr. 45,
bei Wirt Eeibel.
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geſucht
Wilbelminenſtr. 28.
m. Kücken
2 Glucken zuverkauf.
An die Bevölkerung!
Darmſtadts!
Am 7., 8. und 2. Mai finden ſich die
Angehöſi=
des ehem. Garde=Dragoner=Regiments zur 130/710
Regimentsfeier zuſammen. Hierzu werden einege
Anzahl Quartiere benötigt. Wir treten an die
wohnerſchaft mit der Bitte heran, uns mögl!
Freiquartiere zur Verfügung zu ſtellen. Diejene!
die geſonnen ſind, Quartiere zur Verfügung zu ſtell
werden gebeten, ihre Adreſſen an den Vorſitzenl
der Kameradſchaftlichen Vereinigung ehem. Gan!
Drag. 23, Herrn Poſtſekretär Seelmann, Sandſch
gelangen zu laſſen.
4865)
Der Wohnungsausſchuß
Tapetenhe
R
E
Kordssee-Kabliau u. Seehecht
2ſchöne Entenl verk.
Die Nutzholzverſteigerung Nr. 1
vom 18. April 1921 iſt genehmigt. Abgabe der
Ab=
fu rſcheine am 26. A ril 1921. Holzüberweiſung
an 27. April 1921.
(4838
Ober=Namſtadt, 18. April 1921.
Oberförſterei Oder=Ramſtadt.
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tenschaft braucht dringend möblierte
Zimmer für neuzuziehende Studenfel.
Wir richten daher an Alle die Bitte, uns
Studentenwohnungen zur Verfügung?
stellen, damit unsere Komilitonen niöht
in die teueren Gasthöfe ziehen müsseh.
Wir rechnen auf das Entgegenkommel
aller Kreise und hoffen, auf diesem Wege
a
genügend Zmmer zu erhalten, da m
sonst lei ler genötigt sind, das Städtisohe
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Zimmern zu ersuchen.
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Geschäftsräumen der Studentenschaf/5
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Ein-
gang an der Herrngartenseite) e
A
( 15913 7
m gegengenommen.
B
A
Wannungsanssehnd 4. Stadeutensalde
pannnanarnaavnsssissonnssert!"
Briefmarkenalben
Schwaneberger und Schaubek — auf E00
Briefmarken in reichſter Answahl.
Kein Laden Herbert Roack geinsode
Frankfurterſtr. 4. Geſchäftszeit ½11-½1
drammer 108.
Darmſtädter Tagblat, Mittwoch, den 20. Alpril 1921.
Seite 9.
gon
Nie
Reue verſöhnt.
4uch dem Leben erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verboter.)
Nenſtwer
nen
16.
Auf der großen Martinswieſe, eine kurze Strecke vor dem
e trieb desſelbigen Tages ein Haufe franzöſiſcher Soldaten
mutes Weſen. Die jüngſten und ausgelaſſenſten ergötzten
u it Schneeballwerfen, und es erfolgte allemal ein lauter
he— wenn ein wohlgezielter Ball unverſehens einen
Sorg=
mutraf und zerplatzend auf der dunkeln Uniform ſeine weiße
gr zurückließ. Andere ſahen teilnehmend dem Spiele zu, rie=
Beifall, ermunterten die Zurüchveichenden und verfolgten
mirkkürlich mit Wendungen und Beugungen des Körpers die
Rtang eines jeden gut geworfenen Balles.
Im geringer Entfernung davon waren einige ihrer
Kame=
gieß
hir mit einer Arbeit beſchäftigt, welche gar ernſt und traurig
hirner lärmenden Ergötzlichkeit abſtach. Sie hackten und ſchau=
Uſenudeln
in mühevoll in dem feſtgefrorenen Boden; ſie bereiteten ein
Caroni
Maregronin
teffelmehl
iermehl
Merete
erRam
Nöhm 4 Baal Aktiengeſelſchel
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man Hio Staß Ghe
Erd Gernler 2r Eugen Let
ſiard iu gesverte
„Scifer. Ernſt
mterg, de Kauſſete in Dn
mien beſtell. Jeder derſelben
4sfuish mit einem
1.Ipl
9b für den armen Wilhelm und warfen den Sandhügel auf,
welchem er noch heute ſeine Bruſt den Kugeln darbieten
ſte Dort die raſche, jugendliche Lebensfreude: — hier ein
iss Grab! Wie nahe grenzte hier das Leben an den ſtillen
2 ie Schaufelnden beobachteten ein tiefes Stillſchweigen bei
zr ernſten Arbeit und kümmerten ſich wenig um das
ausge=
ire Treiben der andern. Ein Veteran mit grauem buſchigem
86lbart und einer breiten Schmarre auf der Naſe ſtützte ſich
ü ermüdet auf ſein Grabſcheit, ſchüttelte den Kopf und ſagte:
Ich habe ſchon manchen Burſchen erſchießen ſehen und auch
Alfſelbſt mitgeholfen, doch noch nie hat es ſolche Umſtänbe
ge=
n. Unter uns, Freunde, ich kann den Major nicht begreifen;
uttſonſt in allen Stücken ſo ſtreng und hart wie die gefrorene
ge, an welcher wir uns die Hände wund graben, und jetzt läßt
uem Mörder unſeres braven Antoine, den er doch wie ſeinen
ſun liebte, welcher ihm noch vor kurzem in dem Scharmützel da
en das Leben gerettet hat — den Meuchelmörder dieſes treuen
iaen — es iſt zum Erſtaunen — läßt er nicht nur den ehrlichen
Sdutentod ſterben, ſondern reitet ſogar weg und will die
ge=
ze Strafe nicht einmal mit anſehen. Er begegnete uns auf
teni Braunen, als wir herauszogen, um uns hier zu plagen
uns nichts, da er uns doch ſonſt immer ſein „guten Morgen, man weinen muß wie ein altes Weib.
Kinder” oder ſonſt eine freundliche Antwort zurückgab. Dahinter
die Geheimniſſe meines Oberen dringen zu wollen.”
ohne auf die neugierigen Fragen der übrigen zu achten.
lange Pierre mit Sack und Pack verſchwunden.”
der alte Veteran. „Der Teufel wird ihn endlich einmal geholt herrliches Leben führen. Es iſt freilich anders gekommen.
haben; denn mit dem war’s nie richtig. Ich erinnere mich noch
halten und ſahe immer aus, wie das leibhaftige böſe Gewiſſen.”
„Alſo der Pierre hat ſich aus dem Staube gemacht?” fragte
ein junger Soldat mit finſterer Miene. Er war ein Vetter des
Ermordeten. „Er war nie gut Freund mit unſerm armen An= wäre; denn die Wolken zogen vor den Mond und die Sterne,
toine, denn er hatte einmal Händel mit ihm; da nannte ihn der weſche vorher hell am Himmel geſchienen hatten. Das
fürchter=
luſtige Antoine einen Hexenmeiſter und Zauberer, und Gott weiß, liche Weiter der geſtrigen Nacht trieb mich von dem Kirchhofe
was er ihm noch für Namen gab. Ich ſprang noch dazwiſchen;
denn der falſche Pierre hatte ſchon ſeinen Säbel gezogen und Augen ſehen konnte, wußte ich weder, wo ich hergekommen, noch
wollte ihn zuſammenſtechen. Seit der Zeit hegte er immer einen" to ich hinaus ſollte. Ich wußte mir nicht zu helfen, der Regen
ſeine Richtigkeit haben."
Quartier gekommen?"
als die übrigen ihn mit der Nachtſchwärmerei aufzuziehen be= pfützen gefallen war, ſtieß ich plötzlich mit dem Kopf gegen etwas
gannen, erwiderte er:
Streich miteinander ausgeführt; — das iſt freilich jetzt alles vor= ſtreckte mich dicht an der Mauer nieber, wo ich einigermaßen gegen
bei, und ich bin noch allein da.‟ Er wandte ſich weg und wiſchte das Wetter geſichert war, da der Wind von der entgegengeſetzten
lichen Erinnerung an ſeinen Freund wider Willen hervorquoll, ich alsbald trotz des ſchlechten Nachtlagers einſchlief.
„Alle Wetter,” ſagte er dann, ſich ſeiner Rührung ſchämend, „der
wiedie Hunde, und auf unſer ehrerbietiges Grüßen erwiderte er verteufelt ſcharfe Wind jagt einem das Waſſer in die Augen, daß
„Es tat mir leid,” fuhr er fort, „daß er ſo ſchmählich ums
ſteckt etwas, meine Freunde, doch mir kommt es nicht zu, hinter / Leben kommen mußte, er hatte ſich immer gewünſcht, den Tod
eines braven Soldaten auf dem Schlachtfelde zu ſterben. Ich
Er ſetzte wieder die Schaufel an und arbeitete rüſtig weiter, ging hinaus auf den Kirchhöf und wollte doch einmal ſehen,
wohin ſie ihn eigentlich gelegt haben — wenn das ſeine Marion
„Heute Nacht,” nahm ein anderer das Wort, „iſt auch der wüßte, die mit Schmerzen auf ſeine Zurückkunft wartet, ſie weinte
ſich die Augen aus dem Kopfe. Er ſagte immer, da er noch lebte,
„Der alte Korporal bei den Küraſſiexen?” fragte aufhorchend wenn er heimkäme nach Frankreich, wolle er ſie heiraten und ein
„Es ging ſchon gegen die Nacht, doch weil der Abend ſo mild
recht gut, es war in der ſpaniſchen Kampagne, da ward allerlei und helle war, blieb ich länger an Antoines Grab, als ich
eigent=
gemunkelt über eben den Pierre, es iſt aber nicht weiter unter= lich wollte. Ihr müßt mir das nicht übel deuten, daß ich meinen
ſucht worden. Habt Ihr nicht bemerkt, Kameraben, er war Schmerze ſo nachhing, aber der Antoine war mir ſo gut und
immer verſchloſſen und finſter, mochte mit keinem Freundſchaft meinte es ſo treu mit mir; ſo finde ich keinen mehr, und wenn ich
hundert Jahre alt werde, kann ich ihn nimmer vergeſſen.
„Ich wäre wohl noch länger in meinen Gedanken ſitzen
ge=
blieben, wenn es nicht auf einmal dunkel um mich geworden
weg; doch da es ſo finſter wurde, daß man die Hand nicht vor den
Groll gegen meinen Vetter, und ich habe mir ſchon allerlei Ge= durchnäßte mich bis auf die Haut, der heftige Wind drohete, mich
danken gemacht — doch es iſt ja alles unterſucht und muß wohl, auf den Boden zu werfen; ich glaubte nicht anders, als daß auch
mein Stündlein gekommen ſei, und tröſtete mich damit, daß ich
„Wo wareſt Du denn heute Nacht, Baptiſte?” fragte der alte, alsdann den guten Antoine wiederſehen würde. Doch, was
Soldat den Vetter Antoines. „Du biſt erſt gegen Morgen ins ſchwatze ich ſchon wieder von Antoine, ich will weiter erzählen.
„Nachdem ich mehrere Stunden lang in der Irre herumge=
Baptiſte wollte anfangs nicht mit der Sprache heraus, doch tappt, öfters ausgeglitten und der Länge nach in die Regen=
Hartes; ich taſtete mit beiden Händen und fühlte, daß ich an eine
„Um Eure ewigen Neckereien los zu werden, will ich’s Euch Mauerwand geraten war. So laut ich rief, kein Menſch
antwor=
ſagen. Ihr wißt ja alle, wie nahe ich meinem Antoine ſtand —, tete; ich mochte meine Augen noch ſo ſehr auſtrengen, in der
Gott hab' ihn ſelig — wir waren ein Herz und ein Sinn, gingen Dunkelheit konnte ich nirgends eine Türe oder einen fonſtigen
ſchon miteinander in die Schule und haben manchen luſtigen Eingang finden. Endlich war ich des Suchens überdrüſſig und
ſich verſtohlen die Träne aus dem Auge, welche bei der ſchmerz= Seite herkam. Ich ſchnatterte vor Froſt und war ſo erſchöpft, daß
(Fortſetzung folgt.)
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er 108.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 20. April 1921.
Seite 11.
218
ien
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes=
Nachf
Awigstreltt
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 19. April.
Mriklt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
o der Ungewißheit über die Weiterentwickelung der politiſchen
Rie hielt an heutiger Börſe die Geſchäſtsſtille an. Die Kurſe
ruf faſt allen Gebicten mangels Kaufluſt ab. Mexikaniſche
ſtnten jedoch ihre erhöhten Kurſe von geſtriger Abendbörſe gut
. Auch Höchſter Farbwerke waren auf die bevorſtehende Ka=
Tiktion um zirka 10 Prozent gebeſſert. Montanwerte waren
ſm unünſtiger Nachrichten aus der Eiſeninduſtrie weiter
rück=
fär Deutſch=Ueberſee beſtand Kaufintereſſe zu gebeſſerten Kur=
Rurtung verloren zirka 10 Prozent. Am Einheitsmarkt waren
Märige vorherrſchend. Höher ſtellten ſich jedoch Badenia
r., Griesheim=Electron. Im Freiverkehr waren Julius Sichel
hſtm Umſätzen bis 635 geſteigert. Auch Maſchinenfabrik
Augs=
werg konnten ihre ſeitherige Steigerung fortſetzen.
Frankfurter Abendbörſe vom 19. April.
as Geſchäft in Auslandswerten war beſcheidener bei leicht
aud— Haltung. Mexikaner tendierten teilweiſe ſchwächer, da das
üeſe nachgelaſſen hat und vielfach Gewinnſicherungen
vorge=
urden. Gut gehalten haben ſich 5proz. Goldmexikaner, welche
lafter gehandelt wurden. Deutſch=Ueberſee gaben 9 Prozent
ſſt=rreichiſche Staatsbahn bei einiger Nachfrage 130 2 Prozent
Mutſche Petroleum 815—820. Die Werte des Anilin=Konzerns
ſrcht. Badiſche Anilin wurden 14 Prozent geſteigert 543, auch
e Böchſt waren um weitere 6 Prozent im Kurſe erhöht.
Elber=
ſr en 453 etwas ſchwächer. Die Umſätze in Elektrowerten
blie=
höugrenzt bei behaupteten Kurſen. Sonſt ſind noch
Montan=
nennen, bei denen ſich etwas Kursbefeſtigungen einſtellten, die
AB Prozent nicht hinausgingen. Augsburg=Nürnberg blieben
tweichin geſucht. Der Kurs ſchwankte zwiſchen 448 und 450. Ph.
zur 252. Julius Sichel ſchwächer 625 büßten 10 Prozent ein. Im
ch urgen Zement Lohringer, Vereinigte Schuhfabrik. Berreis=
MSpiegel und Spiegelglas 590 ſtiegen 11 Prozent. Holzverkoh=
(Ktur 7 Prozent ein. Der Schluß geſtaltete ſich gut behauptet.
ſauß u. Freytag lebhaft umgeſetzt 340.
w. Teviſenmarkt. Fraukfurt a. M., 19. April.
ufeG 1d! Brief if
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s65 60 888.40
291.70 292 30
uus6 30 1 138.70 473.— 473.—
2igs 80/e1932
227/ 2193
459.— 469 —
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23 0419/3.10½,
8.45—/86.85.—
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 19. April in Zürich 91 (vor
bem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,55 (59,20) Gulden, in
Kopenhagen 200 (88,80) Kronen, in Wien 1009 (117.80)
Kro=
nen, in Prag 115½4 (11780) Kronen, in London 7,90 (9780)
Schilling), in Neu=York 1,57½ (23,80) Dollar, in Paris 217ſo
(125,40) Franken.
Berliner Börſe.
Berlin, 19. Apriſ. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild.
Auch heute war an der Börſe aus den bekannten Gründen hochgradige
Geſchäftsſtille vorherrſchend. Das geringe Geſchäft verteilte ſich nur auf
wenige Papiere. Infolge der allſeitigen Unluſt und Zurückhaltung
überwogen auf den meiſten Gebieten die Kursrückgänge, die aber nur
bei Höſch, Thale, Badiſche Anilin, Zellſtoff Waldhof und Weſer=Aktien
10 Prozent erreichten bzw. überſchritten. Zu den wenigen Papieren
die feſt lagen und in denen einiges Geſchäft ſtattfand, gehörten auch
Augsburg=Nürnberg, in denen man bei einer erneuten 20prozentigen
Steigerung die Fortſetzung von Intereſſenkäufen, und Mexikaner=
An=
leihen, wo man bei einer weiteren 15prozentigen Kursbeſſerung erneut
Auslandskäufe beobachten wollte. Die nunmehr bekannt gewordene
Ka=
pitalserhöhung bei dem ſogenannten Anilin=Konzern wurde von der
Börſe nicht allzu freundlich beurteilt. Später konnten aber die
Anfangs=
einbußen in Badiſche Anilin und Höchſter teilweiſe wieder eingeholt
werden. Bei unbedeutenden Veränderungen ſchleppte ſich das Geſchäft
ſpäter träge weiter. Die Deviſenpreiſe vermochten die vormittags im
freien Verkehr erzielten hohen Kursbeſſerungen nicht zu behaupten.
Produktenmarkt. Nachdem geſtern abend in Mais noch
ziemliche Umſätze ſtattgefunden hatten, war das Geſchäft heute während
des Produktenverkehrs ruhig. In La Plata=Mais zeigte ſich mehr
An=
gebot, ſo daß gegenüber dem gemiſchten Mais ſich ſein Aufgeld
verrin=
gerte. Bezugsſcheine wurden ſtark angeboten und zu 25 Mark lebhaft
umgeſetzt. Futterhülſenfrüchte waren etwas mehr gefragt und
beſon=
ders Peluſchken, Ackerbohnen und Wicken werden des Hafermangels
wegen ſtärker gekauft.
Häute — Leder — Schuhe.
b. Das Geſchäft am Rohhäutemarkt hat ſich in letzter Zeit wieder
weſentlich gebeſſert. Auf allen in dieſem Monat bisher abgehaltenen
Häuteauktionen zogen die Preiſe für alle Gattungen norddeutſcher wie
ſüddeutſcher Ware gegenüber den erzielten Preiſen vom Monat März
durchſchnittlich um etwa 20 Prozent an. Auch am offenen Markt hat
ſich das Geſchäft wieder belebt, wenn auch die frühere Zuverſichtlichkeit
noch nicht überall zu erkennen iſt.
In der Lederinduſtrie macht ſich ebenfalls eine lebhaftere.
Nach=
frage bemerkbarz wenn auch hier zuvor die Preiſe noch ziemlich
unver=
ändert ſind, ſo wird doch der Verlauf der nächſten Lederbörſen dem
Markt höchſtwahrſcheinlich ebenfalls Avancen bringen.
Die Schuhinduſtrie iſt ebenfalls wieder beſſer beſchäftigt und das
allgemein günſtige Oſtergeſchäft hat die Läger ziemlich gelichtet, ſo daß
die Fabriken wieder aufnahmefähiger ſind. Die Unſicherheit der politiſchen
wie wirtſchaftichen Lage beherrſcht die Branche jedoch nach wie vor.
b. Vom Gewürzmarkt. Die Nachfrage nach Gewürzen iſt
weiter puhig. Für Vanille herrſcht im Augenblick reges JFatereſſe, da die
Einfuhr verboten iſt. Die Preiſe hierfür zogen auch bereits etwas an und
werden vorausſichtlich weiter ſteigen, da die Vorräte knapp ſind. Es
notierten für 1 Pfd. verzollter Ware: Pfeffer ſchwarz 725—7,50 Mk.,
do, weiß 12,50 Mk., Nellen, Zanzibarware 13,50—14 Mk., Japam=Ingwer
9 Mk., Jamaika=Piment 6,75 Mk., Banda=Muskatnüſſe 16 Mk. für zirka
110/1Der 16.50 Mk., für zirka 80/90er Vanille, Bourbon 185 Mk., do.
Tahitt 125 Mk., Kümmmel, deutſcher 3,50 Mk., holländiſcher 3,75 Mk.,
Lor=
beenlaub 3 Mk.
Schaufte
Hanleihe. . . ..
Kfurter Kursbericht 19. April 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
0
Bi4
ſchwarz, X I5=Schoßbluſe
Iin. 416d— eine
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2Rt Anl. unr. 193
v. 1907..
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.......
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Seite 12.
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